222 .L Dienskag, 20. Jun BSezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche⸗ Vergältniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonte Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Oeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 330 ſannheimer eitung Anzeigenpreiſe nach Tarit, bei Vorauszahlung pro eimſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 0 0⁰ Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben 5 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Jernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Herriols Jinanzſanierungspläne Kur halbheiten, nichts Ganzes! Die Finanzpläne Herriots, der nach ſeinen eigeneß Worten durch Anſtrengung im Innern die Finanz⸗ und Wäßdrungs⸗ ſanierung durchführen will, hat nach dem Temps Herriot ſelbſt fol⸗ gendermaßen charakteriſiert: Man muß von dem erworbenen Vermögen die not⸗ wendigen Hilfsmittel für die Amortiſation der ſchwebenden Schulden fordern. Es würde ſich darum handeln, z. B. eine Ueber⸗ ſteuer auf Erbſchaften ſofort nach dem Tode des Erblaſſers zu erheben, ebenſo eine Sonderſteuer beim Eigentumsüber⸗ gang von bebautem und nicht bebautem Beſitz zwiſchen Lebenden. Dieſe Ausnahmeſteuern und andere ähnlicher Art würden der Amortiſationskaſſe zufließen. Wenn das alles iſt, kann Herriot nur gleich wieder ſeinen Miniſterkoffer packen. Der Sturz des Franken wird durch ſolche lächerlichen Halbheiten nicht aufgehalten! Schlechke Ausſichlen Wenn auch der Ton, den die heutigen Morgenblätter gegenüber dem neuen Kabinett Herriot anſchlagen, ziemlich zurückhaltend iſt, ſo ſcheinen doch im allgemeinen die Auſpizien nicht beſonders günſtig zu ſein. Man iſt zwar erſtaunt, daß das Kabinett auf einer breiteren Grundlage errichtet iſt, als zuvor angenommen wurde, doch hält man es für unwahrſcheinlich, daß Herriot da Er⸗ folge haben werde, wo ſtärkere und geeignetere Leute geſcheitert ſeien. Das„Journal“ glaubt, daß Herriot nur dann ſich halten könne, wenn er ſeine Politik ganz nach links orientiere. Im an⸗ deren Falle würde er ſicherlich keine Mehrheit in der Kammer fin⸗ den. Auch nach dem„Petit Pariſien“ müſſe Herriot große An⸗ ſtrengungen unternehmen, um eine Mehrheit zu finden. Es beſtehe die Möglichkeit, daß die Kommuniſten ſich der Stimme enthielten oder ſogar gegen das Kabinett ſtimmen würden. Der radikale„Quo tidien“ fordert die neuen Miniſter auf, entſchloſſen der Zukunft ent⸗ gegenzuſchreiten und nicht rückwärts zu ſchauen. Es gebe zwei Mit⸗ tel, um die derzeitigen Schwierigkeiten zu überwinden. Man müſſe mit eienr unbeugſamen Entſchloſſenheit neue Wege gehen und die Schwachheiten der vorausgegangenen Regierungen beiſeite laſſen. Nur dann könne das Kabinett Beſtand haben. Das„Petit Journal“ rechnet auf eine Unterſtützung der Sozia⸗ liſten, ſodaß das neue Kabinett für den Anfang eine nicht unbe⸗ trächtliche Mehrheit erwarten könne. Die radikale„Volonté“ glaubt, daß das neue Kabinett vor allem zwei dringende Probleme zu löſen habe, das Problem des Schatzamtes und der ſchwebenden Schuld und das Problem der Abkommen mit Waſhington und London. Doch könne ſich das neue Miniſterium zunächſt für eine Löſung entſcheiden, entweder für eine Konſolidierung der kurzfriſtigen Schatzbons oder für Beſchaffung außerordentlicher Steuern.„Gau⸗ lois“ nennt das neugebildete Miniſterium ebenſo wie das„Echo de Paris“ eine Herausforderung des Landes. Nach Verlaſſen des Elyſee hat Herriot geſtern abend die an⸗ weſenden Journaliſten um Verbreitung eines Aufrufes, in dem darauf hingewieſen wird, daß die Regierung der republikaniſchen Einheit nur ein Ziel habe, die Verteidigung des Franken ohne jeden Parteigeiſt. Die Regierung verſpreche, ener⸗ giſch zu handeln, fordere aber das Land zur Ruhe auf. Auch der neue Finanzminiſter de Monzie gab eine Erklärung über ſeine Finanzpläne ab. Er betonte, daß die Regierung keine Inflation fordern werde, ſo ſchreibt das„Journal“, daß aber der Finanz⸗ miniſter ohnmächtig ſein würde, wenn er nicht eine gewiſſe Be⸗ wegungsfreiheit hätte. In dem Regierungsprogramm werden die⸗ jenigen daher hinſichtlich der Finanzfrage die notwendigen Aktions⸗ mittel gefordert werden. Für heute nachmittag halb 6 Uhr iſt der 1. Kabinettsrat ein⸗ berufen und morgen ſoll unter dem Vorſitz des Präſidenten der Re⸗ puͤblik ein erſter Miniſterrat ſtattfinden. 17 0 2 2“. 2 Die elſäſſiſche heimatsbewe ung Dr. Ricklin. einer der Führer der elſäſſiſchen Heimats⸗ bewegung. hat ſich kürzlich über deren Ziele klar und deutlich einem franzöſiſchen Befrager gegenüber ausgeſprochen. Dr. Ricklin be⸗ tonte, die Bevölkerung des Elſaß ſei eine völkiſche Einheit. Ihrer Raſſe, ihrer Sprache und ihrer Kultur nach. ſo führte er aus, gehört ſie zu der großen germaniſchen Völkerfamilie. Sie iſt indeſſen im Laufe der Geſchichte unter den Einfluß Frankreichs geraten. Die Folge iſt, daß ſie nicht mehr ganz deutſch iſt, aber. ſo fügte Dr. Ricklin hinzu, wir ſind auch keine Fran zoſen gewor⸗ den. Wir ſind einfach Elſäſſer und wollen Elſäſſer bleiben. Auf den Vorhalt, daß dies mit dem Vertraa von Verſailles nicht in Einklang zu bringen ſei. erklärte Dr. Ricklin folgendes: Ich könnte manches über den Vertrag von Verſailles ſagen. Heute will ich aber nur das eine erklären: Er beſiegelte unſer Schickſal, ohne daß wir überhaupt gehört wurden. Er wurde von Deutſchland unterzeichnet und von Frankreich unterzeichnet. Aber es muß betont werden. daß ihm die Unterſchrift derienigen Partei ſeblt die die Sache am meiſten angeht. Soll das heißen, ſo fragte man Dr. Ricklin, daß das(lſaß ein unabhängiger und neutraler Staat ſein will wie die Schweiz oder Luxemburg? Nein, war die Antwort. daß Frankreich ſeine Geſetze Kritik geübt. r neuer Sturz des Franken und der Lira! Die Neubildung des franzöſiſchen Kabinetts wirkte trotz ſtärkſter Interventionen ſehr ungünſtig auf den Frankenkurs zurück. London— Paris, das im Vormittagsverkehr mit 225 einſetzte, ſtellte ſich nach⸗ mittags ohne Rückſchlag auf 237, was einem neuen Rekordtiefſtand entſpricht. In Reichsmark umgerechnet, ergibt dies 8,6 Pfennig für einen Franken. Auch die italieniſche Lira wurde von der Frankenbewegung ſchwer mitgenommen und ſtellte ſich gegen London auf 154 oder etwa 13,6 Pfennig für eine Lira. Seſorgnis in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 20. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der geſtrige erneute Kursſturz des Franken hat die hier herrſchenden Be⸗ ſorgniſſe über die franzöſiſche politiſche⸗ und Finanzkriſe noch vertieft. Auch die Nachricht von der erfolgten Bildung des Kabinetts Herriot hat nicht vermocht, dieſe Beſorgniſſe zu zerſtreuen, da man dem neuen Kabinett keine lange Lebensdauer zu⸗ mißt. In Regierungskreiſen rechnet man ſchon nicht mehr ernſthaft mit der Ratifizierung des Beranger—Mellon⸗Abkommens vor Ende des Jahres. Gegenüber den von profranzöſiſchen Kreiſen immer dringender werdenden Forderungen nach Streichung der franzö⸗ ſiſchen Kriegsſchulden, wird von der Regierung darauf hingewieſen, daß das gegenwärtige Abkommen mit Frankreich bereits praktiſch die Streichung der Kriegsſchulden bedeutet und nur die Rückzah⸗ lung der nach Waffenſtillſtand an Frankreich gewährten An⸗ leihen vorſähe. Hierdurch macht ſich die Regierung in ihrer Bedrängnis das Argument ihrer Gegner im Senat zu eigen, was von dieſen nach Wiederzuſammentritt des Kongreſſes nach Kräften ausgenutzt werden dürfte. Mit der Hinausziehung der Ratifizierung des Abkommens ſchwindet auch die Möglichkeit einer amerikaniſchen Unter⸗ ſtützung bei einer etwaigen Stabiliſiexung des Franken. Auf keinen Fall würde die Regierung irgend welche Anleihen oder Kredite an Frankreich bewilligen und damit dafür die Verantwortlichkeit über⸗ nehmen. * die Not der Saarbergarbeiter Der Sechzehner⸗Ausſchuß des Gewerkbdereins chriſtlicher Berg⸗ arbeiter in Saarbrücken befaßte ſich erneut mit der Notlage, in der ſich die Saarbergleute infolge der fortſchreitenden Entwertung des franzöfiſchen Franken befinden. Außerordentliche Erbitierung beſteht infolge der zunehmenden Verelendung unter der geſamten Belegſchaft, für die nach gewiſſenhaften Mittei⸗ lungen die gezahlten Abſchlagsſummen in den meiſten Fällen noch nicht einmal zur Beſtreitung des Bratbedarfes bis zur nächſten Lohnzahlung ausreichen. Einmütig wurde daher der Ruf nach wertbeſtändigen Löhnen laut. Die Verbitterung, die noch nie ſo groß war, wie im gegenwärtigen Augenblick, erhält imaer wieder neue Nahrung durch die Willkürherrſchaft mancher Gru⸗ beninſpektionen, die ſich über Tarifvertrag und Arbeits⸗ ordnung glatt hinwegſetzen und ſogar die Beanſtandungen der von Staatswegen eingeſetzten Sicherheitsmänner ignorieren. Typiſch für die geiſtige Einſlellung der franzöſiſchen Berg⸗ behörden den deutſchen Bergarbeitern gegenüber iſt der inzwiſchen beigelegte Vorfall auf der Grube Alten wald, wo die Verwal⸗ tung es wagte, alle diejenigen mit ſofortiger Entlaſſung zu bedro⸗ hen, die auf dem geſetzlichen Klagewege vor dem Berggewerbegericht ihr verbrieftes Recht zu erlangen ſuchten. Erſt die Streikdrohung veranlaßte die Verwaltung, die aus dieſem Grunde gegen einen Bergmann bereits ausgeſprochene Entlaſſung zurückzunehmen. Ganz allgemein wurde auch an der Untätigkeit der Regierungskommiſſion diplomatiſche Vertretung nach außen übernimmt. Widerſetzt ſich Frankreich unſeren Wünſchen, ſo erklärte Dr. Ricklin zum Schluß, ſo ſind wir in der Lage einer nationalen Minderheit, deren Rechte mit Füßen getreten werden. Es bleibt uns dann nichts an⸗ deres übrig, als an jene Organiſation zu appellieren, die den Auftrag hat, die ſchwachen Natlonalitäten gegen die ſtarke zu ſchützen: An den Völkerbund. Wir haben in Deutſchland keine Veranlaſſung, uns in die An⸗ gelegenheiten der elſäſſiſchen Heimatsbewegung zu miſchen. Wir kön⸗ nen vielmehr die Worte Dr. Ricklins zunächſt einmal für ſich ſprechen laſſen. Aber es iſt doch bezeichnend, daß der Anfrager des Dr. Rick⸗ lins, ein gewiſſer Henri Guermut, der Sekretär der franzöſiſchen Liga für Menſchenrechte, die Aeußerung Dr. Ricklins mit Hohn und Spott übergoß. Die Liga für Menſchenrechte, ſo erklärt er, inter⸗ eſſiere ſich nur für die Klagen unterdrückter Völker. Die Elſäſſer aber ſeien kein Volk. Deshalb werde das Elſaß auch bei dem Völkerbunde nur taube Ohren finden. Man kann aus dieſem Kommentar auf daz „Verſtändnis“ ſchließen, das die elſäſſiſche Heimatbewegung in Frankreich findet. die ver)andlungen mit polen Berlin, 20 Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Aber das Elſaß perlangt, 8 5 1275 und ſeine Gebräuche re⸗ ausſchließlich mit der Niederlaſſungsfrage beſchäftigt. Die zweite geſtrigen Sitzung haben die deutſch⸗polniſchen Unterhändler ſich kpektiert, daß es den Gebrauch der deutſchen Sprache geſtattet Leſung des Zolltarifs dürfte Mitte der Woche, vermutlich am nd der Rel gionsfreiheit keine Schranken zieht. Es will, daß ſeine Jerwaltung mit elſäſſiſchen Beamten beſetzt wird, es will ein ei ge⸗ es Parlament, das über elſäſſiſche Fragen entſche det und es will eine eigene Regierung. Unter dieſen Vorausſetzungen hat das Elſaß nichts dagegen, daß es zu Frankreich gehört und daß Frankreich ſeine ee in Angriff genommen werden. *Engliſche Pakente in Irland ungüllig. Die Regierung des Freiſtaates Irland hat ein Dekret erlaſſen, durch das ſämtliche eng⸗ liſchen Patente für Irland als ungültig erklärt werden. England, das Jrak und die Türkei In der europäiſchen Preſſe ſo gut wie unbeachtet geblieben iſt ein ſehr intereſſanter Vorfall, der ſich anläßlich des Ab⸗ ſchluſſes des Vertrages über Moſul zwiſchen England und dem JIrak einerſeits und der Türkei andererſeits in Konſtantinopel abgeſpielt hat. Die Unterzeichnung des Vertrages, die in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni in Angora erfolgte, nahmen für die Türkei der türkiſche Außenminiſter Tewfik Rüſchdi Bej für die Gegen⸗ ſeite der engliſche Botſchafter in Konſtantinopel Sir Ronald Lindſay als Vertreter der Mandatarmacht England und der bis⸗ herige Kriegsminiſter des Irak Nuri Paſcha ſes⸗Said als Ver⸗ treter des Irak vor. Kurz vor der Unterzeichnung des Vertrages hatte ſich nur Nuri Paſcha es⸗Said einem Berichterſtatter gegenüber auf ſeine Frage, ob das Irak einen ſelbſtändigen Staat darſtelle, und wie ſein Verhältnis zu England ſei, eingehend etwa in folgendem Sinne ge⸗ äußert. Das Jrak ſei zweifellos ein ſelbſtändiger Staat und es könne keine Rede davon ſein, daß es unter fremder Vormundſchaft ſtehe. Ein Beweis dafür ſei, daß die Regierung des Landes dieſes außen⸗ politiſch wie innenpolitiſch ſelbſtändg verwalte, daß insbeſondere das Rechtsweſen, die Finanzwirtſchaft und das Militär von fremder Be⸗ einfluſſung unabhängig ſeien. Das Wort„Mandat“ ſei niemals von irgend einer Seite mit Bezug auf das Irak gegenüber deſſen Ver⸗ tretern gebraucht worden. Das Jrak habe ja auch eigene diplomatiſche Vertretungen in England und Frankreich, und nur die noch nicht geregelten Beziehungen zwiſchen der Türkei und dem Irak hätte bisher die Entſendung eines Geſandten nach der Türkei verhindert. Was England anbetreffe, ſo ſeien lediglich im Mini⸗ ſterium für öffentliche Arbeiten einige Engländer als Fachleute ein⸗ geſtellt, während, ſoweit Engländer bei anderen Behörden tätig ſeien, ſie dies nur als Berater ohne irgend welche Befugniſſe wären. Auch wies Nuri Paſcha es⸗Said darauf hin, daß das Irak mit der tür⸗ kiſchen Ottoman⸗Bank wegen Gründung einer Nationalbank des Irak in Verhandlungen ſtände. Dieſe Aeußerungen des Frakvertreters ſtanden zweifellos in einem gewiſſen Gegenſatz zu den getroffenen Vereinbarun⸗ gen. In dem Schutzvertrage, den die Irakregierung am 10. 10. 1922 mit der engliſchen Regierung mit Geltung auf eine Reihe von Jah⸗ ren hin abgeſchloſſen hat, verpflichtet ſich die Regierung des Irak im Artikel 4, unter gleichzeitigem Verzicht auf die Einſtellung frem⸗ der Staatsangehöriger, es ſei denn im Einverſtändnis mit der engliſchen Regierung, in allen internationalen und finanziellen Fra⸗ gen dem Rat der engliſchen Regieruno zu folgen, den zu gewähren umgekehrt die engliſche Regierung im Artikel 1 verſpricht, in dem ſie auch ihre Hilfe bei der Durchführung der nötigen Maßnahmen zuſagt. Aber Nuri Paſcha es⸗Said klammerte ſich bei dieſen Aus⸗ führungen, die mehr ſeinen Wünſchen und denen des von ihm ver⸗ tretenen großen Teiles der Jrakbevölkerung entſprachen als den tatſächlichen Verhältniſſen, an den mit Bezug auf den Jrak in der Einleitung des Moſulvertrages gebrauchten Ausdruck„Unabhängiger Staat“, und die türkiſche Preſſe wie die türkiſche öffentliche Meinung nahmen dieſe Aeußerungen mit großer Genugtuung auf. Bedeutete doch der zugunſten des Irak erfolgte Verzicht auf den Moſulbezirk mit ſeinen großen wirtſchaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten für die Türkei ein ſehr ſchmerzliches Opfer, deſſen Hingabe nur durch den Gedanken gemildert wurde, daß das ehemalige zur Türkei gehörige Gebiet des Jrak nicht zum Kolonialbereich eines der Sie⸗ gerſtaaten herabſinke, ſondern ſich als ſelbſtändiger mohammedani⸗ ſcher Staat behaupten würde. Denn auch in der türkiſchen Oeffent⸗ lichkeit beginnt ſich die Anſicht dürchzuſetzen, daß die Türkei ſich gar nichts beſſeres als eine ſolche Entwicklung wünſchen kann. Vor 1918 umfaßte ſie zwar ein vielfach größeres Gebiet als heute, das aber die heterogenſten Beſtandteile enthielt, die nur unter den größten Opfern an Gut und Blut zuſammenzuhalten wären und unter fortgeſetzter Anzapfung der an ſich ſchon ſchwachen Kräfte des Anatoliſchen Kernſtaates des Türkiſchen Reiches. Die Befreiung von dieſer Kräftezerſplitterung wäre unter der Vorausſetzung der vollen Wahrung der politiſchen und wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit der abgetrennten Randgebiete geradezu die Ideallöſung für die Türkei. Denn auf Grund der Gemeinſamkeit der Ueberlieferung, der Religion, der Geſchichte und der Kultur, müſſen dieſe Rand⸗ ſtaaten, ſo ſehr im einzelnen Verſchiedenheiten dieſe Entwicklung verlangſamen mögen, ſich doch eines Tages zals mohammedaniſche Staaten mit der Türkei eins fühlen in der Abwehr gegen den weſt⸗ europäiſchen Imperialismus. So rechnet man wenigſtens in der Türkei, und es waren dieſe Geſichtspunkte, die die türkiſchen Abge⸗ ordneten im ſogenannten„Nationalen Pakt“ von Angora vom 28. 1. 1920 zu der programmatiſchen Erklärung veranlaßten, daß das Schickſal der Gebiete des türkiſchen Reiches, die ausſchließlich von arabiſchen Mehrheiten bewohnt würden und die ſeit dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes vom 30. 10. 1918 von feindlichen Truppen be⸗ ſetzt ſeien, nach dem freien Willen der örtlichen Bevölkerung ge⸗ regelt werden müſſe. Und auch der türkiſche Außenminiſter Tewfik Rüſchdi Bej unterſtrich dies in ſeiner Rede, mit der er den Moſul⸗ vertrag der Nationalverſammlung vorlegte, ganz beſonders, als er davon ſprach, es ſeien im Laufe der Verhandlungen der Türkei als Abfindung für den Verzicht auf das Moſulgebiet etwa 1000 OQuadrat⸗ kilometer Gelände an der Grenze angeboten worden, aber die türkiſche Regierung hätte es als ihren Grundſätzen mehr entſprechend erachtet, wenn ſie ſchon mal auf das Wilajet Moſul verzichte, dann das ganze Wilajet an ein„unabhängi ges Irak“ abzutreten. Ganz anders war die Wirkung der Worte von Nuri Paſcha es⸗Said in England und Frankreich. Die ſehr offen⸗ herzigen Aeußerungen, die er gleichzeſtig über das ſyriſche Man⸗ dat Frankreichs gemacht hatte, deſſen gegenwärtigen Zuſtand er als Anarchie bezeichnete, und vor allem die Furcht einer Rück⸗ wirkung ſeiner Auslegung der durch den Vertrag mit dem Irak vom 10. 10. 1922 übernommenen Schutzherrſchaft Englands auf die Bevölkerung ſeines ſyriſchen Mandatsgebiets veranlaßte Frank⸗ reich, den engliſchen Botſchafter in Paris auf die Vorgänge auf⸗ merkſam zu machen. Sir Ronald Lindſay, der engliſche Bolſchaf⸗ 7 beſtritt. auf der ganzen Linie den Rückzug angetreten haben. ziei den Eintritt in das Haus. bieten. Krieg und Landwirtſchaft verbleiben im Aumt. nicht möglich, renoviert wurde, ſtammt aus gotiſcher Zeit, 2. Seike. Nr. 330 eue Ranngeimer Zeftung Gidend- Ausgabe) eeuten den. J N ter in Konſtankinöpel, berichtete ſofort an das Auswärtige Amt in London und dementierte die Aeußerungen Nuri Paſcha es⸗Saids gegenüber der türkiſchen Oeffentlichkeit, indem er die bevorſtehende Entſendung 1 ſtändigen Vertreters des Irak nach Konſtantinopel Nuri Paſcha ues⸗Said ſelbſt aber wurde unmittelbar nach Unterzeichnung des Vertrages telegraphiſch nach Bagdad zurück⸗ gerufen. Die weitergehenden Meldungen, daß England in Bagdad ſeine Abſetzung als Kriegsminiſter durchgeſetzt habe, entſprechen indeſſen kaum den Tatſachen, denn ſchon vor Entſendung von Nuri Paſchah es⸗Said nach Angora nach Unterzeichnung des Moſulabkom⸗ mens wurde von ſeinem Rücktritt als Kriegsminiſter geſprochen, da nach der Verfaſſung des Irak dieſes Amt mit ſeinem gleichzeitigen Amt als Abgeordneter nicht zu vereinbaren iſt. Auch zieht die engliſche Regierung es offenbar vor, es mit Nuri Paſcha es⸗Said nicht zu einem offenen Bruch kommen zu laſſen, was verſtändlich iſt, wenn man ſich daran erinnert, daß Nuri Paſcha es⸗Said ur⸗ ſprünglich türkiſcher Offizier war, der ſeine Ausbildung in der be⸗ kannten Harbieſchule ſowie in der Generalſtabsſchule in Konſtan tinopel erhalten hat, aber noch während ſeiner Tätigkeit im türki⸗ ſchen Heer in enger Fühlung mit dem„Bunde zur Rettung der Araber“ ſtand, daß er am Weltkrieg nicht auf türkiſcher Seite teil⸗ nahm, ſondern es verſtand, ſich rechtzeitig nach Aegypten zu begeben, von wo aus er den engliſchen Geheimdienſt mit Material über die ägyptiſchen Nationaliſten verſah. So hat ihm ſeine Unzuverläſſigkeit nicht geſchadet, die ihn dazu verleitete, als türkiſcher Offizier die Abfallbewegung der Araber zu fördern, dann als engliſcher Agent die Sache des Iſlams durch Spionagedienſt in Aegypten zu verraten, und jetzt dem an ſich er⸗ freulichen Unabhängigkeitsbeſtreben ſeines Volkes gegenüber dem engliſchen Imperialismus, nachdem dieſer als Geburtshelfer des Irak ſeine Schuldigkeit getan, in reichlich voreiliger Weiſe Ausdruck zu verleihen. England hat es vorgezogen, ſich mit dieſem Mann, dem es vielleicht einen zu tiefen Blick in ſeine Propagandamethoden hat tun laſſen, zu einigen, was die bevorſtehende Teilnahme Nuri Paſchas an den demnächſt ſtattfindenden Manövern des engliſchen Heeres beweiſt. Da gleichzeitig der Finanzminiſter des Irak nach London reiſt, um im engliſchen Kolonialminiſtrium über Eiſenbahn⸗, Bank⸗ und Währungsfragen zu verhandeln, ̃ und da ferner aus Angora gemeldet wird, daß für den Fall, daß die Türkei einen Geſandten nach Bagdad ſchicken würde, die engliſche Botſchaft in Konſtantinopel die Intereſſen des Jrak in der Türkei vertreten würde, da die finanzielle Lage des Jrak die Entſendung eines eigenen Geſandten nicht erlaube, iſt die Schlußfolgerungen berechtigt, daß Nuri Paſcha es⸗Said und die hinter ihm ſtehenden Kreiſe mit ihren Anſichten gegenüber England nicht durchgedrungen ſind, vielmehr Das wird indeſſen nicht hindern, daß die durch dieſe Vorfälle ſo charakteriſtiſch beleuchteten Empfindungen der Jrakbevölkerung gegenüber ihren „Befreiern“ die gleichen wenig freundſchaftlichen wie bisher bleiben. england auf der Genfet Tagung s8dondon. 20. Juli.(Von unſerem enaliſchen Vertreter.) Amtlich wird mitgeteilt, daß Chamberlain und Lord Robert Cecil als Vertreter Englands an der Vollverſammlung im Seyp⸗ tember nach Genf gehen werden. Urſprünglich ſollte Premiermini⸗ ſter Baldwin an der Spitze einer britiſchen Delegation nach Genf gehen. Es wurde jedoch davon abgeſehen. Man nimmt an, daß Chamberlain von ſeinem ſchweizeriſchen oder italieniſchen Ferienort nach Genf kommen wird, um dem Eintrittsakt Deutſchlands in den Völkerbund beizuwohnen. verhaſtung von-Oppoſitione führern in Hriechenland Pangalos hat die Zurückweiſung ſeines Angeboks, die ihm von ſeiten der Oppoſition widerfuhr, durch drakoniſches E in⸗ ſchreiten beantwortet, indem er die Verhaftung der wichtigſten oppoſitionellen Führer verfügte. Am Montag wurde der ehemalige Miniſterpräſident Milalakopulos verhaftet. Ferner wur⸗ den Haftbefehle erteilt für Papnaſtaſiv, Canfandaris und den Chef der Gunaris⸗Parei, Tſaldaris. Weiter wurde der Herausgeber der Zeitung„Heſtves“ in Gewahrſam genommen. Die angeordnete Ver⸗ haftung von Papnaſtaſiu konnte aber nicht durchgeführt werden, da dieſer rechtzeitig geflohen war. Seine Familie verwehrte der Poli⸗ i Es iſt von Gendarmen umſtellt, die jedermann das Verlaſſen des Hauſes wie auch den Eintritt ver⸗ Die anderen genannten Parteiführer ſind im Laufe des Tages verhaftet worden. Sie werden auf die Inſel Naxos im Aegäiſchen Meer deportiert. Eine neue Regierung in Griechenland Pangalos hat den früheren Miniſter und Vorſitzenden des Sparausſchuſſes Eutaxias mit der Bildung des Kabinetts beauf⸗ tragt. Der Außenminiſter Rufos ſowie die Miniſter für Inneres, Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſieht das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsregierung neben der Erteilung von Aufträgen an die Induſtrie und der Förderung der Ausfuhr und des Wohnungsbaues auch vor, künftig auf die verſtärkte Durch⸗ führung von Notſtandsarbeiten hinzuwirken, die ſich im beſonderen Maße für die Beſchäftigung von ungelernten Ar⸗ beitern eignen. Die Bedeutung dieſer Arbeiten ergibt ſich daraus, daß allein die Reichsarbeitsverwaltung in den Monaten April, Mai und Juni dieſes Jahres der Fortführung von Unternehmungen mit einem Geſamtaufwand von 28 Millionen Reichsmark zugeſtimmt hat, von denen 22 Millionen auf die Mittel der Erwerbsloſenfür⸗ ſorge entfallen. Von dieſen Arbeiten verdienen beſonderes Intereſſe: in Preußen umfangreiche Straßenbauten, im Sorgetalkreis Hafen⸗ erweiterungsbauten, Fortſetzung des Kanalbaues Kampe— Dörpe, in Bayern der Bau einer Bahn Viechtach—Blaibach, ferner großzügige Krafterſchließungsarbeiten an der mittleren Iſar uſw., in Heſſen die Durchführung der Wieſenentwäſſerung. Dieſe Unternehmungen ſtellen nur einen kleinen Ausſchnitt aus dem Geſamtprogramm der Notſtandsarbeiten dar, denn die Mitwirkung der Reichsarbeitsverwaltung bei der Anerkennung von Notſtandsarbeiten iſt auf die Projekte beſchränkt, bei denen die Bei⸗ hilfe aus den Mitteln der Erwerbsloſenfürſorge den Betrag von 200 000 Mark überſteigt. Die Anerkennung der weitaus zahl⸗ reicheren kleineren Unternehmungen iſt, auch ſoweit Reichsmittel in Anſpruch genommen werden, den oberſten Landesbehörden über⸗ laſſen. Der Umfang dieſer Arbeiten iſt zur Zeit nicht zu überſehen. Der Ausgleſch mit den hohenzollern „ Berlin, 20. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Die preußiſche Regie rung hat ſich, wie wir im„Vorwärts“ leſen, am ketzten Freitag mit der Antwort auf das Verhandlungsangebot des Herrn v. Berg als Vertreter der Hohenzollern befaßt: Die Antwort iſt fertiggeſtellt und wird in den nächſten Tagen abgehen. In ihr würde erklärt, die preußiſche Regierung ſei zu Verhandlungen bereit, könne aber den Vergleich vom vergangenen Jahr nicht als Verhandlungsgrundlage betrachten. Fwiſchenfälle in Neunkirchen h. Sdarbrücken, 20. Juli.(Eigene Drahtmel dung.) Das Kreis⸗ kriegerverbandsfeſt in Neunkirchen, woran 58 Vereine mit 10 Mufikkapellen beteiligt waren, wurde durch eine von der Saar⸗ regierung genehmigte Gegendemonſtration des Roten Fronkämpferbundes ſchwer geſtört. Die Frant⸗ kämpfer, darunter Halbwüchſige und ſogar Reichsbanner⸗ gruppen mit ſchwarz⸗rot⸗goldenen Abzeichen drangen in den Feſt⸗ zug ein. In dem Handgemenge riſſen ſie die Ordenszeichen ab, zer⸗ ſtörten die Fahnen und warfen einigen Altveteranen die Zähne ein. Die Landjäger verſchafften damn dem Feſtzug mit vorgehaltenem Revolver den Weitermarſch. Die Fahnenweihe wurde durch die Polizei vorzeitig abgebrochen. Die Schlägereien dauerten bis in die tiefe Nacht. Es gab über 20 Schwerverletzte. Die Verantwortung für die Ausſchreitungen trifft die Regierungskommiſſion, der unter⸗ ſtellt wird, ſich willkommenes Beweismaterial verſchafft zu haben, Letzte meldungen Das Unwetter über der Baar § Donaueſchingen, 20. Juli. wetter über der Baar wird noch bekannt, daß der Sturm beſon⸗ ders in den Wäldern großen Schaden angerichtet har. Binnen 5 Minuten war durch den ſchweren Hagel die ganze Frucht vernichtet. Der Kohlbau bei Houſen vor Wald iſt in einer Länge von 2 Kilometern und einer Breite von 500 Metern vernichtet. Be⸗ ſonders Mundelfingen, Pfahren und Oberbaldin⸗ gen haben ſchwer gelitten. Dort iſt der Gebäudeſchaden beſonders groß. In Mundelfingen wurden faſt alle Häuſer beſchädigt. In einem Anweſen iſt der ganze Dachſtock abgetragen und das Haus auf der Rückſeite aufgeriſſen worden. In Pfohren wurden vom Stationsamt die Fenſter vollkommen eingedrückt und die daneben liegende Güterhalle weggeweht, ſowie ein Neubau und ein Bahn⸗ wärterhäuschen vollſtändig niedergeriſſen. 5 Scheunen wurden ein Opfer des Wirbelſturmes. Der Verkehr nach verſchie⸗ denen Ortſchaften mußte infolge der auf die Landſtraße geſtürzten Bäume geſperrt werden. Auf der Strecke Donaueſchingen—Phoh⸗ ren ſind etwa 200 Telegraphenſtangen umgeſtürzt. Der der Forſtwirtſchaft entſtandene Schaden im Kohlbau wird auf etwa 10 000 Feſtmeter geſchätzt. Von Villingen aus wurde ein Hilfszug entſandt, um die Bahnſtrecke wieder frei zu machen. Liebesdrama — Leipzig, 19. Juli. In dem auf der Strecke Leipzig—Alten⸗ burg gelegenen Orte Kieritzſch wurde die 20jährige Elly Fahr in der Wohnung ihres Geliebten, des 19jährigen Otto Jakob, von deſſen Mutter als Leiche mit einem Strick um den Hals aufgefunden. Der junge Jakob, der nach der Lage als Mörder des Mädchens betrachtet werden muß, iſt flüchtig. Ein Wettſchwindelunternehmen großen Skils Berlin, 20. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Mitte Juni wurde vor einem ausgedehnten neuen Wettunterneh⸗ men Artur Keils gewarnt. Die Staatsanwaltſchaft hatte eine Hommiſſion eingeſetzt, die das Wettunternehmen prüfte. Geſtenn iſt Artur Keils von der Kriminalpoligei in Haft genommen und in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden. Bei der Gründung des Unternehmens im April verſprach Keil in groß⸗ artiger Reklame eine monatliche Verzinſung der in ſeinem Unter⸗ nehmen deponierten Gelder bis zu 65 Prozent. Nachdem die er⸗ wähnte Kommiſſion eingeſetzt worden war, wurde das Syſtem ge⸗ ändert. Seine Kunden konnten nun durch Kleben von Marken ſparen. Hatten ſie 20 Mark. geklebt, ſo wurde ihnen die Einlage auf Wunſch mit 10 Prozent Zinſen zurückbezahlt. Von Mai an nun fehlt jeder Nachweis über die Verwendung der Spargelder. Keil bewohnt in der Friedrichſtraße 15 Kaution von durchſchnittlich 500—1000 Mark ſtellen mußten, die ſie aber nicht wieder ſahen. Keil hat natürlich für ſeine Angeſtellten weder Steuern noch Krankengelder bezahlt. Die gerichtliche Unter⸗ um zu beweiſen, daß die Notwendigkeit beſteht, franzöſiſches Militär ſuchung, die jetzt eingeleitet, worden iſt, wird vorausſichtlich Klar⸗ beizubehalten.(1) Die Spfrituoſen der Rontrollkomm ſſion 7J Berlin, 20. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Zollhinter⸗ ziehungsaffäre, die zunächſt der interalliierten Militärkontrollkom⸗ miſſion zur Laſt geſchoben wurde, ſtellt ſich als harmloſer her⸗ aus, als es zunächſt den Anſchein hatte. Wir erſahren von unter⸗ richteter Seite darüber folgendes: Nach Unterzeichnung des Locarno⸗ vertrags in London iſt die Militärkontrollkommiſſion, die im Hotel Saxonia am Potsdamer Platz untergebracht iſt, beträchtlich abge⸗ baut worden. Zugleich wurde aueh die mit dem Betrieb verbun⸗ dene Kantine aufgelöſt. Der deutſche Pächter erhielt den größten Teil der dort lagernden Vorräte teils als Geſchenk, teils als Entſchädigung für ſeine Dienſte und hat ſie in ſeine Privatwohnung überführt. Im Februar bereits ſind dieſe Waren, die vornehmlich aus Spirituoſen beſtanden von der Hauptzollverwaltung beſchlag⸗ nahmt worden, wegen Gefahr der Steuerhinterziehung. Die Kon⸗ trollkommiſſion hat in zwei Eingaben an das Zollamt und an das Finomzamt verſucht, die Befreiung der beſchlagnahmten Waren von der Sbeuer durchzuſetzen. Dieſes Erſuchen iſt Ende April von dem Landesfmanzamt abgelehnt worden. Seither iſt in der Ange⸗ legenheit ein weiterer Schritt nicht erfolgt, ſo daß offenbar die Kon⸗ trollkomiſſion ſich mit dem Vorgehen der deutſchen Behörden abge⸗⸗ funden hat. Vorſtellungen im Auswärtigen Aint, wie von anderer Seite behauptet wurde, ſind, wie wir zuverläſſig hören, nücht enr he ben worden. *Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat am Montag eine Dienſt⸗ reiſe amgetreten, die ihn in verſchiedene Garniſonen zu Beſichtigungs⸗ zwecken führt. Dr. Geßlers Abweſenheit von Berlin dürfte etwa 14 Dage dauern. Der Menſch kann immer ſehr viel für ſein inneres Glück tun, und was er äußern Verhältniſſen ſonſt abbekteln müßte, ſich ſelbſt geben. Es kommt nur auf die Maſt des Entſchluſſes und einige Ge⸗ wöhnung zur Selbſtüberwindung an. '᷑̃y. Humboldt. E Gemälde des Barock und Nokoko Eine neue ſtädkiſche Galerie in der Dominikanerkirche in Augsburg Unter der Aegide der Oberbürgermeiſter Dr. Deutſchenbauer und Ackermann und gar trefflich benaben von dem ſtädtiſchen Archip⸗ direktor Dr. Wiedenmann hatte vor zwei Jahren die Stadt Augsburg die Sammkung des am Ammerſee lebenden Hofrat Röhrer zu ſehr günſtigen Bedingungen erwerben können. Hof⸗ tat Röhrer trug Werke des Barock und Rokoko ſchon zu einer Zeit zufammen in der die Wertf den gegenwärtigen Hö rad erreicht hatte und ſo war es daß er der Stadt Augsburg neben einer Sammlung eſiatiſcher und ägyptiſcher Kleinplaſtik eine Kunſtſammlung des Barock, beſtehend aus 216 Gemälden, 743 Plaſtiken 1. 523 Zeich⸗ nungen gegen eine jährliche Rente von 17 000 jiberlaſſen konnte, was einer Verzinſung von noch nicht 4 v. H. entſpricht. 90 Einen Teil dieſer Sammlung, nämlich die meiſten der Gemälde, hat Archipdirektor Dr. Wiedenmann nun mit einigen Werken aus dem Beſitz der Stadt zu einer höchſt beachtlichen Galerie barocker Malerei vereinigt, für die in der im Beſitz der Stadt Augsburg be⸗ findlichen Dominikanerkirche ein ebenſo eigenartiger, wie nziehender und vornehmlich durch glückliche Beleuchtung reizvoller ſſtellungsort gefunden wurde. Die Dominikanerkirche, die 1914 etwa aus den Jahren wurde aber im Jahre 1716, vollkommen zu einer Kirche im Stil des Barock umgewandelt. Da ſie auch noch die Mertwurdig⸗ keit beſitzt unr zweiſchiffig zu ſein, ſo iſt dieſe Kirche als Bauwerk an ſich ſchon höchſt bemerkenswert. Bisher war ſie kediglich Auf⸗ 1513—15, ſtellungsort für einige Gemälde aus ſtaatlichem Beſitz, die in den Seitenkapellen untergebracht ſind und die nur ſehr ſpärlich Beſucher anlockten. Die neue Gemäldeſammlung aber, die in den beiden Schiffen der Kirche gezeigt wird, wird ohne Zweifel ein Anziehungs⸗ punkt für alle Beſucher Augsburgs werden und ſo auch dem herr⸗ lichen Bau gar viele Freunde werben. Dr. Wiedenmann, der mit wahrhafter Liebe, die neuerworbenen Schätze hängte und neu rahmen ließ, hot die ſchwierige Aufgabe zu löſen gehabt, die Struktur der Kirche nicht zu ſchädigen, das Raumbild nicht 5 Gemälde zu ſchaffen. Er fand dieſe Löſung ſo, daß er ſieben Kabi⸗ * ſäätzung dieſer Kunſtperiode bei uns noch zu zerſtören und doch Wände für die Hängung der nette einrichtete, deren Längswände zwiſchen die ragenden Säulen eingefügt wurden, jeddch ſo, daß ſie ſo nieder als möglich geh ilten ſind. Wirkt dieſe Einfügung in das Kircheninnere zunächſt etwas ungewohnt, man findet ſich raſch damit ab, ja die Löſung erſcheint bei längerem Verweilen als recht geſchicht. Dr. Wiedenmann hat ſich zum Ziel geſetzt neben der Malerei des Barock und Rokoko hier die Entwicklungslinie der Augsburger Malerei aufzuzeigen So geben uns Werke der Frührenaiſſance den Auſtakt, ſo ein wundervoller Kopf Leandro Baſſanos, der ganz herrlich in der Farbgebung iſt. Aus tiefdunklem Grund leuchtet das bräunliche Fleiſch des feinge⸗ ſchwungenen Profils über dem weißen Halskragen auf. Im gleichen Kabinelt finden wir eine intereſſante Magdaleng von Quercino, die man neuerdings einem flämiſchen Meiſter zuſchreiben will. Ein anz fatoſes Stück von zweifellos nicht geringem Wert iſt die ennung der Apoſtel von Jörg Breu aus dem Jahre 1514. Zwei Porträts Ambergers ſind überaus weſentlich und ſind für die Struktur dieſes Raumes von Bedeutung. Das nächſte Kabinett bringt dann vornehmlich ſchon Werke des 17. Jahrhunderts, u. a. ein aroßformatiges Werk Luca di Giordonos, eine Darſtellung Biliams Eſelin und eine ſehr anſprechende Felslandſchaft, die wohl Salvator Roſa zugeſchrieben werden kann und deren Reize erſt nach Entfernung von Uebermalungen entdeckt wurden. In dem nächſten Raum verdient unſere volle Aufmerkſamkeit ein Werk des Venetianers UÜbaldo Gandolfis, Chriſtus und die Ehe⸗ brecherin; des weiteren ſeien genannt Schöpfungen Carpiones, Solimenas und ein Gemälde Gralomo Preſaferos aus der Zeit 1723½4. Den Uebergang zu den beſonders tupiſchen Baxock⸗ ſtücken bildet ein größeres Gemälde, das überraſchenderweiſe von Dr. Feulner⸗München, der den Katalog bearbeitet, dem Eichſtätter Meiſter Chryſoſtomus Wink zugeſchrieben wird, von dem zwei ganz anders geartete, beſonders anſprechende Gemälde in einem der folgenden Kabinette enthalten ſind, zwei Werke, deren Wert in der Lichtverkeilung und der Kompoſition zu ſehen iſt. Thomas Ehriſtian Wink iſt ganz beſonders zahlreich vertreten, mit zwölf Arbeiten, die alle völlig den befreiten und befreienden, be⸗ ſchwingten Geiſt des Rokoko ausſtrömen, die aber zum Teil ſchon das dieſer Zeit eigene Gepräge diſſonjerender Kompoſition tragen, eines wohl überſtarken Betonens der gegenſätzlichen Gruppen, das beinahe zu einer Flucht vor der Kompoſikion nach der Mitte wird. Der Name Daniel Grams iſt zu nennen und endlich der Joh. Baptiſt Zimmermanns, von dem wir den Entwurf zu dem bekannten Deckengemälde im Nymphenburger Schloß vorfinden, ein recht ſeltenes Werk. Ein Landſchafter, der ſeiner Zeit vorauseilt, iſt Fr Joach⸗Beich und mit dem Namen von Joh. Evangeliſt Holzer nenne ich den bedeutendſten Rokokomaler Augsburgs. Johann Mich. Baader fällt ob ſeiner Farbigkeit auf; Januarius heit in die verworrenen Verhältniſſe bringen. Eiſenbahnunglück bei Leipzig — Leipzig, 20. Juli. Vier Waggons vom Leipzig⸗Plagwitzer Perſonenzug entgleiſten geſtern bei der Ausfahrt, weil durch die übermäßige 91 eine Weiche aufgequollen war und nicht funk⸗ tionierte. Ein Reiſender wurde getötet, außerdem wurden 10 Per⸗ ſonen leichter verletzt. 90 Abgeſtürzt — Wien, 19. Juli. Der Touriſt Börner aus Limbach in Sachſen iſt auf der Zugſpitze beim Abſtieg vom Münchener Haus zur Knorr⸗Hütte ködlich abgeſtürzt. Seine Leiche konnte geborgen werden. Das iſt in der diesjährigen Saiſon der fünfte Todesſturz von der Zugſpitze. — Linz. 19. Juli. Am unteren Dachſtein verunglückte der 20⸗ jährige kaufmänniſche Angeſtellte Hellmut Kuhn aus Leipzig. Kuhn, der mit zwei Begleitern eine Hochtour unternommen hatte, aber ſchlecht ausgerüſtet war, verirrte ſich, als Nebel einlief und ſtürzte hundert Meter tief ab. Er trug einen Bruch der Schädeldecke da⸗ von und war ſofort tot. Die Leiche wird in Hallſtatt beigeſetzt. Die Hitze in Amerika — Chicago, 20. Juli. Alle Hitzerekorde der letzten Jahre ſind ſoeben in Chicago und im mittleren Weſten Amerikas gebrochen worden. Achtzehn Perſonen ſtarben an Hitzſchlag. Das Thermo⸗ meter erreichte in Chicago eine Höhe von 94 Grad Fahrenheit, in Newyork 84 Grad und an mehreren Stellen in Süd⸗Dakota 107 bis 108 Grad. * Dr. Beneſch hat in einem Brief an den Vorſitzenden ſeiner Partei auf ſein Abgeordnetenmandat verzichtet. Er bleibt aber weiterhin Mitglied der Partei. Zick, der Meiſter der Kreuzwegſtationen von St. Ulrich iſt mit die— wie beinghe auch alle vorge⸗ weſentlichen Werken vertreten, nannten— bibliſche Stoffe behandeln. Ein Gernälde von der Hand Caſanovas darf nicht übergangen werden und dann ſind zwei Por⸗ zu nennen, die mit Recht an das Ende der Ausſtellung ge⸗ rückt ſind Georg des Marees und Joh. Gg. von Edlinger. Ihr ſo gegenſätzliches Schaffen, das den zweiten nicht als des erſten Schüler erkennen läßt, gibt ſtarken Akzent und doch beruhigenden Ausgleich. Nur das Allerweſentlichſte konnte ich hervorheben. Es mag da⸗ rous zu erſehen ſein, daß wir wirklich eine durchaus nicht kokal be⸗ deutſame Galerie in Augsburg num vorfinden werden, die aber doch die Tradition der Fuggerſtadt als Kunſtſtad! ehemaliger Zeiten gleichzeitig zu betonen vermag. Da die Plaſtik der früher Röhrer⸗ ſchen Sammlung noch bedeutſamer ſein ſoll, ſo iſt zu wünſchen, Dr. Wiedenmann auch dieſe bald der Oeffentlichkeit wird als dauern⸗ des Gut übergeben können. — Heinz Neuberger Literatur „fKarl Preiſendanz: Akephalos. Der kopfloſe Gott. Beiheft? zum„Alten Orient“, Herausgeber: Prof. Dr. Dr. Wilh. Schubart, Berlin 8. Heft. C. Hinrichsſche Buchhandlung, Leipzig.— Die Studie über die Geſtaltung des Gottes oder Dämons ohne Kopf führt ins Gebiet des Volksaberglaubens der erſten nach⸗ chriſtlichen Jahrhunderte hinein, in die Kreiſe des griechiſch⸗ägyptiſchen Zauberweſens. Zu den unheimlichen Phantaſieausgeburten religiös und abergläubiſch erregter Menſchen gehört das hauptloſe Geſpenſt: es ſpukt in allen enden Europas und geht wohl auf den Brauch der Köpfung des Geſtorbenen zurück. So auch im Süden, in Aegypten, wo Oſiris den Prototyp dieſer Geköpften darſtellt. Er der von Seth enthauptete Sonnen⸗ und Unterweltsgott, iſt auch der Kopfloſe, der Akephalos, der in verſchiedenen Dokumenten der Migie als wichtiger Dämon erſcheint. Auf Gemmen, die els Amulette dien n, in den griechiſchen Zauberpapyri aus Aegypten begegnet er, am Himmel ſteht er als Stern. Man hat auch ſchon Seth, den Geg⸗ ner des Oſiris, in ihm ſehen wollen: die Widerlegung dieſer Anſicht führt in eine Betrachtung der ſogen. Sehtianiſchen Fluchbleitafeln aus Rom. Alle Zeugniſſe, literariſche wie bildliche, die ſich irgend⸗ wie mit dem Kopfloſen berühren oder zu berühren ſcheinen, werden eingehender die Ergebniſſe dieſer Kritik ſollen helfen, die Geſtalten des hauptloſen Gottes zu erklären und religions⸗ geſchichtlich einzureihen. eeeeeeeeeeeeereeeet (Eig. Drahtber.) Zu dem un⸗ Zimmer, ohne aber Miete zu bezahlen und beſchäftigte insgeſamt 160 Angeſtellte, die alle eine —— * W — —. Diensfag, den 20. Juſt 1926 neue Manutzeimer Zeitung(adend · Musgade) 5 3. Seile. Nr. 330 Mitgliederverſammlung der Deulſchen Vollsparlei Handelskammerpräſident Lenel ſpricht über kommunale Fragen, Landtagsabg. Dr. Mattes über das Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer⸗ und Gebäudeſonderſteuergeſetz Die Mitgliederverſammlung, die der Ortsverein Mannheim der Deutſchen Volkspartei geſtern abend in der Harmonie abhielt, nahm bei gutem Beſuch einen ſehr anregenden Verlauf. Nach der Begrüßung der erſchienenen Damen und Herren durch den Vorſitzenden, Stadtrat Auguſt Lu d wi g, hielt Handelskamme präſident Richard Lenel einen feſſelnden Vortrag über die Fragen, die in letzter Zeit im Bürgerausſchuß behandelt worden ſind, wobei er die Gründe dar⸗ legte, die für die Beſchlüſſe der Rathausfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei beſtimmend waren. Als Stadtverordneter hat man die Pflicht, vom Allgemeinintereſſe aus die Sache zu behandeln. Man iſt aber auch manchmal gezwungen, aus taktiſchen Gründen für das kleinere Uebel zu ſtimmen, um das größere zu verhindern. Als Gemeinde⸗ kritiker hat man ſich nicht darauf zu beſchränken, den augenblicklichen Stand ins Auge zu faſſen, ſondern muß ſich die Frage vorlegen: was müſſen wir tun, um für eine fernere Zukuntf vorzuſorgen. Die Ein⸗ ſtellung der Parteien iſt eine verſchiedene. Wenn wir die Parteien der Linken ins Auge faſſen, ſo können wir mit aller Be⸗ ſtimmtheit vorausſagen, daß ihre Zuſtimmung ganz gewiß iſt, wenn es ſich um kulturelle, ſoziale oder ſportliche Fragen handelt. Aber wenn wir auch ſelbſt den Fragen, die die Kultur, die Ertüchtigung unſeres Volkes, die Erziehung unſeres Nachwuchſes betreffen, das größte Intereſſe entgegenbringen, ſo müſſen wir uns andererſeits wieder fragen, wie die Tragfähigkeit der Schultern beſchaffen iſt, die dieſe Laſten kragen müſſen. Und ſo kommen wir häufig zu einem abweichenden Reſultat. Einen andern Standpunkt nimmt häufig das Zentrum ein. Bei der letzten Voranſchlagsberatung hat das Zentrum Vorſchläge ge⸗ macht, die für einen Ausſterbeetat berechnet waren. Wir dürfen die Hoffnung hegen, daß nach den ſchweren und ernſten Zeiten, die wir durchleben, auch einmal wieder beſſere Tage kommen. Des⸗ halb haben wir nach meiner Anſicht und nach der Anſicht unſerer Fraktion nicht das Recht, all daͤs zu verweigern, was ſchließlich doch einmal zum Wiederaufbau nötig ſein wird. „Man hat in der Bürgerſchaft ſehr lebhaft Klage darüber ge⸗ führt, daß Mannheim hinter den Nachbarſtädten ſtark zurückbleibt Man hat Frankfurt, Karlsruhe, Heidelberg, ja ſogar auf das benachbarte Ludwigshafen verwieſen. Es iſt richtig, daß wir in Mannheim hinter— 75 Städten zurückgeblieben ſind. Wenn wir uns die großartigen Frankfurter Meſſen vor Augen halten, ebenſo die wohlgelungenen kleineren Ausſtellungen in Karlsruhe, ſo müſſen wir zugeſtehen: wir haben es hier doch an manchem fehlen laſſen. Warum? Ich glaube, daß der Fehler nicht ſo ſehr in der Bedenklich⸗ keit und Bedächtigkeit in den leten Jahren liegt, als darin, daß wir ſchon vor Jahren nicht vorgeſorgt haben. Denn wenn wir in anderen Städten ſehen, welche Unterbringungs⸗ möglichkeiten vorhanden ſind, welche Möglichkeiten, Aus⸗ ſtellungen zu veranſtalten, ſo müſſen wir zugeben, daß all das bei uns nicht vorhanden iſt. Und das jetzt zu ſchaffen in der Zeit der wirtſchaftlichen Stagnation, iſt natürlich ein Unterfangen, das eine außerordentlich große Verantwortung involviert. Gleichwohl hat die Stadt im letzten Jahre eine Ausſtellungsgeſell⸗ ſchaft gegründet, die die Vorbereitungen zur Veranſtaltung von Ausſtellungen treffen ſoll. Bei der Tätigkeit dieſer Geſellſchaft, deren ſtellvertretender Aufſichtsratsvorſitzender ich bin, ergab ſich etwas merkwürdiges. In Mannheim wurde immer geklagt, daß keine Aus⸗ ſtellungen veranſtaltet würden. In dem Moment aber, in dem man an die Bürgerſchaft herangetreten iſt und verſucht hat, dieſe oder jene Ausſtellung in die Wege zu leiten, z. B. eine große Elektrizitäts⸗Aus⸗ ſtellung, eine Wein⸗ oder Obſtausſtellung, haben die beteiligten Kreiſe geſagt: wir wollen jetzt nichts unternehmen. So iſt zunächſt einmal von einer Ausſtellung hier keine Rede. Aber immerhin hat doch die Anregung, die aus der breiten Maſſe der Bürgerſchaft gekommen iſt, das Gute gehabt, daß die Stadtverwaltung ſich mit dem Plan ernſtlich befaßt hat, 5 einem geeigneten Terrain öſtlich vom Schlacht⸗ hof eine oder zwei große Ausſtellungshallen zu erſtellen und dann das Terrain allmählich aufzuſchließen, ſodaß mit der Zeit ein großes Ausſtellungsgelände geſchaffen wird. In Verbindung mit dieſer Frage kann ich auf den Bürgeraus⸗ ſchußbeſchluß hinweiſen, der erſt vor kurzem gefaßt worden iſt. Die Stadt hat bereits ſeit Jahren den Wunſch, die Gaſtzimmer, die im Laufe der letzten Jahre, vor allem während des Krieges, eingegangen ſind— ich brauche nur auf die Hotels Lehn, Viktoria und Kaiſerhof zu verweiſen— zu erſetzen. Wir wiſſen, daß die Unterbringungs⸗ möglichkeiten hier außerordentlich verringert ſind. Es iſt eine Tat⸗ ache, daß eine Reihe von Kongreſſen, die hier geplant waren, nicht tattfinden konnte, weil einfach die Möglichkeit nicht beſteht, eine ent⸗ prechende Anzahl Gäſte gut unterzubringen. Nachdem einige Ver⸗ ſuche der Stadt, durch Beteiligung, aber unter Vorantritt Privater, ein ſolches Unternehmen in die Wege zu leiten, fehlgeſchlagen waren, hat ſich die Stadt entſchloſſen, ſelbſt ein Holel zu bauen. Ich weiß, daß auch dieſer Entſchluß nicht allgemeine Zuſtimmung findet. Ich kann mir das auch ſehr gut erklären. Grundſätzlich muß ich aber ſagen: ich bin ſelbſt kein Anhänger ſolcher kommunalen Be⸗ triebe, aber wenn man ſich die Fragen vorlegt: wollen wir Unter⸗ kunftsmöglichkeit ſchuffen?; wollen wir in den Stand geſetzt ſein, Kongreſſe hier abzuhalten?; wollen wir die anſpruchsvolleren Frem⸗ den weiter in Heidelberg wohnen laſſen?, dann muß ich ſagen: da in abſehbarer Zeit keine Möglichkeit beſteht, daß aus der Privat⸗ initiative heraus ein Hotel erbaut wird, iſt es richtig, daß die Stadt den Bau in die Hand nimmt, wobei wir uns ganz klar ſein wollen, daß vorausſichtlich wenigſtens in den erſten Jahren ein ſtädtiſcher Zuſchuß nötig ſein wird. 1 iſt die Frage, wenn es ſich um Dinge handelt, die ſich auf die Ausbildung und Erküchkigung unſerer Jugend beziehen. Wir haben vor dem Kriege jedes Jahr ein oder zwer Schulhäuſer fertiggeſtellt und waren deshalb nach dem Kriege, als die Bevölkerungsvermehrung einen jähen Abbruch erfuhr, in der Lage, über Schulräume zu verfügen, die den Mittelſchulen zur Ver⸗ fügung geſtellt werden konnten. Aber auf die Dauer geht das nicht. Deshalb wurde erſt vor kurzem vom Bürgerausſchuß der Beſchluß gefaßt, ein modernes großes Schulhaus in Käfertal zu erſtellen. Auch hier gab es wieder eine Reihe von Kritikern, die die Meinung vertraten, daß über das unbedingt Notwendige hinausgegangen worden ſei. Darauf iſt zu erwidern, daß die Reichs⸗ und Landes⸗ geſetze eine gewiſſe Ausbildungsmöglichkeit für Knaben und Mädchen vorſchreiben. Und dieſen Möglichkeiten muß Rechnung getragen werden. Infolgedeſſen müſſen dieſe Schulbauten nicht unweſentlich teurer als vor dem Kriege ſein. Viel heikler und ſchwieriger war die Entſcheidung in Theaterfragen Als der Herr Oberbürgermeiſter in der Finanzkommiſſion ſeine Pläne über das Theater enwickelte, ſchloß er mit den Worten: Sie müſſen entweder dieſe Vorſchläge annehmen oder aber wir müſſen unſer Theater ſchließen. Ich meldete mich damals als erſter zum Wort und ſagte: Nein, Herr Oberbürgermeiſter, weder werden wir die Summe, die Sie verlangen, bewilligen, noch werden wir unſer Theater ſchließen. Die Stadt Mannheim, die auf eine ſo lange, ſtolze Theatertradition zurückſchaut, deren Bürger ſo hart und fleißig arbeiten, die Stadt, die bisher in allen Dingen der Kultur und Kunſt in vorderſter Reihe geſtanden hat, kann nicht auf ihr Theater ver⸗ zichten. Eine andere Frage iſt es allerdings, ob alle dieſe Pläne, die Engagements und Honorare in dieſem Umfange bewilligt werden müſſen. Und ſchließlich iſt es auch gelungen, im Bürgerausſchuß den verlangten Zuſchuß um etwa 200 000 Mk. herunterzudrücken. Ob es möglich ſein würde, ein Theater, wie es unſere verwöhnten Mannheimer beanſpruchen, mit einem kleineren Etat aufrecht zu er⸗ halten, iſt eine Frage. Man kann auch fragen, ob in der jetzigen wirtſchaftlichen Kriſe es nicht notwendig wäre, die Anſprüche, die wir an unſer Kunſtinſtitut ſtellen, erheblich herunterzuſchrauben. Da gehen die Anſichten auseinander. Jedenfalls wäre es der richtige Mittelweg, den auch unſer Vorſchlag gegangen war, mit einer um 25 Proz. niedrigeren Summe auszukommen. In der gleichen Richtung bewegen ſich die Aufwendungen der Stadt für unſere Kunſthalle und unſere Muſeen Auch hier iſt es nicht leicht, zu entſcheiden, ob die Aufwendungen be⸗ rechtigt ſind. Aber nicht einverſtanden kann man ſein mit dem Vor⸗ ſchlag des Zentrums, jeden Zuſchuß für die Kunſthalle zu ſtreichen. Wir beſitzen eine Kunſthalle, die nicht nur in Deuͤtſchland, ſondern weit darüber hinaus berühmt und geſchätzt wird. Es wäre falſch, nachdem wir ein derartiges Inſtitut ins Leben gerufen haben, nach⸗ dem es gelungen iſt, einen großen Teil der Bevölkerung für die Kunſt zu intereſſieren, nun plötzlich alle Mittel zu Neuerwerbungen zu ver⸗ weigern. Auch hier gilt es, den richtigen Mittelweg zu finden. Mit den 50 000 Mark, die in den Voranſchlag eingeſtellt wurden, hat die Stadt das richtige getroffen. Ich glaube, das Schloßmuſeum wird einſtmals als eine Ruhmestat unſerer heutigen Generation ge⸗ wertet werden. Das Muſeum iſt nach der Art der Aufſtellung der Kunſtſchätze aber auch in der Art der Sammlungen ſelbſt etwas ganz außerordentliches. Welche Stadt wäre mehr als die ehemalige Hauptſtadt der Pfalz dazu berufen geweſen, eine Sammlung von Frankenthaler Porzellan zu ſchaffen. Konnte die unvergleichliche Bärſche Sammlung würdiger und ſchöner ausgeſtellt werden als im Schloſſe Karl Theodors? Ich glaube, daß mit dem Schloßmuſeum 5 geſchaffen worden iſt, auf das wir alle Urſache haben, ſtolz zu ſein. Theater und Muſik e Araufführung in Darmſtadt. In den Sommermonaten iſt das Theaterleben in Darmſtadt keineswegs tot, ja in mancher Be⸗ ziehung lebendiger als ſonſt. Im Kleinen Hauſe des Landestheaters finden Gaſtſpiele ſtatt, die vor einigen Jahren von Bruno Harprecht ins Leben gerufen wurden, der früher der hieſigen Bühne viele Jahre als einer der beliebteſten Darſteller angehört hat. Seit dem vergangenen Jahre leitet Adalbert Steffter, der Direktor des Bonner Stadttheaters, erfolgreich die Sommerſpiele mit einer Truppe, die ſich vorwiegend aus Angehörigen der Bonner Bühne zuſammenſetzt, doch werden auch Mitglieder des Landestheaters als Gäſte zuge⸗ zogen. Da das Heſſiſſhe Landestheater nur ſehr wenig das Gebiet des Schwankes, der Poſſe und der Operette pflegt, ſo findet das Darmſtädter Publikum ſein Verlangen danach in den Sommer⸗ monaten erfüllt; daher ſind die Vorſtellungen der Steffterſchen Truppe ſtets ſehr gut beſucht. Sogar Nachtvorſtellungen finden am Wochenende außer den üblichen Abendaufführungen ſtatt. Die Be⸗ kanntſchaft der Neuerſcheinungen auf dem Gebiete der Operette wird den Darmſtädtern faſt nur durch die Steffterſche Truppe vermittelt. in Samstag brachte ſie ſogar eine Uraufführung heraus, und zwar mit ſtarkem und ehrlich verdientem Erfolg. Unter der Bezeichnung „Muſikaliſches Spiel in drei Akten“ wurde die Operette„Das benteuer der Marcheſa“, Tert von Günther Bibo, Muſik⸗ von Max Bertuch, zu einem Bühnendaſein ins Leben gerufen, das zweifellos von längerer Dauer ſein wird. Eine Operette alltäg⸗ lichen Schlages iſt die neue Schöpfung nicht, ſondern ſie gründet ſich auf volkstümliche Elemente, geht aber in der Muſik vielfach eigene Wege. Das Populäre liegt in der Milieuſchilderung; ſie iſt ſehr wirk⸗ kam, zumal da ſich in ihr eine Handlung abſpielt, die zwar etwas phantaſtiſch anmutet, jedoch immer folgerichtig bleibt. Auf der Bib⸗ liothek des Donauſchlößchens Frohenſtein arbeitet der Profeſſor der Literaturgeſchichte an der Wiener Univerſität Hubert Würdinger an einer Abhandlung über die Minneſänger. Frohenſtein wird belebt durch Frohſinn der Reſerl⸗Marie. der angeblichen Adoptivtocter de⸗ Schloßkaſtellans; auch der Profeſſor ſieht ſie gern. Auf Frohenſtein landet durch Zufall, auf einer Wanderfahrt begriffen, ſein Neffe, der Student Franz, der ſofort das Herz der Reſerl⸗Marie gewinnt. Die Schloßherrin, die Marcheſa die Torelli, die ein unruhevolles eben führt, kommt einmal bei einer Automobilfahrt auf ihr Schloß in Begleitung des Generaldirektors einer Wiener Film⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft. Ihm hat ſie Unterlagen für einen Film gegeben, der ein Lie⸗ besabenteuer eines jungen Wiener Studenken mit einer italieniſchen Gräfin darſtellt. Der Generaldirektor erzählt davon dem Profeſſor, der daraus erkennt, daß er jener Student war. Die Schloßherrin war natürlich jene italieniſche Gräfin und Reſerl⸗Marie iſt ihr beider Kind, das nun der Neffe des Profeſſors als Braut heimführen wird. Verläuft vieles im herkömmlichen Operettenſtil, ſo ſind doch in die Muſik die ſcharfen rhythmiſchen Klänge der Jazzmuſik eingedrungen, jedoch nicht in der üblichen lärmenden Manier. Namentlich die Tanz⸗ einlagen ſind dadurch ſehr wirkſam und zugkräftig; ſie erwieſen ſich als die ſicherſten Stützen des ſtarken Erfolges. Die wirkungsſichere Textgeſtaltung und ebenſolche Kompoſition ließen erkennen, daß man es in Günther Bibo und Max Bertuch nicht mit Neulingen, ſondern mit erfahrenen Bühnenkundigen zu tun hat. Sie wohnten der Ur⸗ aufführung bei und mußten zahlreichen Hervorrufen Folge leiſten, ebenſo Direktor Steffter, der durch eine ausgezeichnete Inſzenierung weſentlichen Anteil am Erfolg des Abends hatte. E. B. Runſt und Wißenſchaſt ger Gegen die Verwilderung der Sprache. Das ſächfiſche Miniſterium für Volksbildung hat eine Verordnung an die höheren Schulen erlaſſen, in der es u. a. heißt:„Die wiſſenſchaftliche Prü⸗ fungskommiſſion für die Kandidaten des höheren Schul⸗ amts in Leipzig hat beim Miniſterium beantragt, künftighin den Kandidaten des höheren Schulamtes vor Zulaſſung zur Staats⸗ prüfung eine Klauſurarbeit aufzuerlegen, in der der Kandidat nach⸗ weiſt, daß er die deutſche Sprache in dem Umfange, in dem es ſeine Berufsaufgabe erfordert, genügend beherrſcht. Anlaß zu dieſer Eingabe geben Beobachtungen der wiſſenſchaftlichen Prüfuags⸗ kommiſſion bei der Durchſicht von Doktordiſſertationen und Arbeiten für das Staatsexamen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß viele Kandi daten nicht fähig ſind, ihre Gedanken in einwandfreiem Deutſch klar und geordnete auszudrücken. Es fehlt nicht an ſchweren Verſtößen gegen Rechtſchreibung. Grammatik, St'liſtik und den logiſchen Zu⸗ ſammenhang. Die Prüfungskommiſſion hat ihre Angaben durch reiches Material geſtützt. Auch das Miniſterium hat bei den Reife⸗ prüfungsarbeiten vielfach gleiche Mängel feſtgeſtellt. Das Mini⸗ ſterium will von der Einführung einer Klauſurarbeit, wie ſie die Viſſonſchaftliche Prüfungskommiſſion beantragt hat, im Intereſſe des Anſehens der höheren Schule zunächſt abſehen. Es fordert aber die höheren Schulen auf, der Pflege der dertſhen Sprache und und des klaren geordneten Gedankenaustauſches ar allen Stufen be⸗ ſondere Sorgfalt zu widmen und der Verwilderung auf dieſem Ge⸗ biete nachdrücklich Einhalt zu tun. Das iſt ein Eingeſtändnis von höchſt bedenklichen und betrüblichen Erſcheinungen. Man ſollte meinen, daß zur Pflege unſerer Mutterſprahe an den Schulen nicht mit ſolchem Nachdruck gemahnt werden müſſe. Hoffentlich hilft es! e Ein Bild für 300 000 Dollar. Die Newyorker Kunſthandlung von Duveen Bros beſtätigt ſoeben, daß ſie den neuentdeckten Ver⸗ meer van Delft, der aus Rußland nach Berlin geſchafft worden war, angekauft hat. Als Preis werden nach dem„Cicerone“ 300 000 Dollar genannt. Das Bild ſoll im Herbſt nach Newyork gebrecht werden. Es ſtellt eine junge Frau dar und iſt ein Pendant zu Vermeers Bildnis eines jungen Mädchens im Mauritshuis im Haag. Mit ihm kommt der dreizehnte Vermeer nach Amerika, das ſoenit mehr als ein Drittel der bisher bekanntgewordenen Werke dieſes Meiſters beſitzt. Die Auswirkung unſerer Beſchlüſſe Sie wiſſen, daß die Umlage 66 Pfg. beträgt, wenn es dabei bleibt. Das iſt in Anbetracht unſerer heutigen wirtſchaftlichen Lage ein beinahe unerträglicher Satz. Wir wiſſen, daß alles geſchehen muß, was geſchehen kann, um dieſen Umlagefuß herunterzudrücken. 34,5 Proz. der ſtädtiſchen Ausgaben entfallen auf die Fürſorge⸗ tätigkeit. In dieſer Fürſorgetätigkeit ſind wir nicht frei. Was hier zu geſchehen hat, iſt faſt ganz genau durch Reichs⸗ und Landes⸗ geſet vorgeſchrieben. Ein außerordentlich erheblicher Teil des Bud⸗ gets iſt alſo zwangsläufig. Ein weiterer ſehr großer Auſwand wird durch die Schule bedingt. Ich ſtehe unter dem Eindruck, daß die großen Städte des Landes, ganz beſonders Mannheim, vom Land⸗ tag miſerabel behandelt werden.(Sehr richtig!) Diede ſchlechte Be⸗ handlung beſchränkt ſich nicht auf die Schule. Baden hat bislang einige huͤnderttauſend Mark für das Landestheater in Karksruhe aus⸗ gegeben. Sie wiſſen, daß ungefähr ein Drittel aller ſtädtiſchen Steuern aus Mannheim fließen. Wenn wir Mannheimer uns aber nach Karlsruhe um einen Zuſchuß für das Mannheimer Nationaltheqter wenden, ſo iſt die Antwort: 23 000 lumpige Mark bekommen wir. Die gleiche Behandlung wird unſerer Han⸗ delshochſchule zuteil. Weiter iſt zu berückſichtigen, daß wir durch die Neuregelung der Steuerverteilung zn eine mißliche Lage gekommen ſind. Die Stad' Mannheim har einen Ausfall von 1,3 Millionen Mark, der wieder eingebracht werden muß. Allen dieſen Fragen gegenüber gibt es nur einen Standpunkt Wir müſſen uns fragen: Was iſt unbedingt nokwendig? Gewiß wird die Entſcheidung nicht leicht ſein. Aber im großen Ganzen werden wir uns doch auf den Standpunkt zu ſtellen haben, daß wir uns keinerlei Luxus erlauben dürfen. Wir müſſen die Ausgaben auf das allermöglichſte beſchränken. Aber wir dürfen andererſeits nicht etwas verſäumen, was für die Zukunft der Stadt Mannheim ausſchlaggebend und wichtig iſt. Wir wiſſen, daß 3. B. unſerer Handelsſchule, für die wir kürzlich ein Gebäude am Strohmarkt gemietet haben, daß unſere Fortbildungsſchule hinter allen derartigen Anſtalten im badiſchen Lande zurückbleiben. Und wenn wir es ſelbſt nicht mehr erleben, ſo haben wir doch die Hoff⸗ nung und das Vertrauen, daß Deutſchland und Mannheim ſich wieder zu neuer Blüte emporarbeiten. Deshalb haben wir die Pflicht, dafür zu ſorgen, daß unſeren Kindern die Möglichkeit ge⸗ boten wird, ſich ſo gut wie irgend möglich auszubilden, damit ſie erfolgreich den Wettbewerb beſtehen. Ich glaube, daß die Entſchlüſſe unſerer Fraktion auf dem Rat⸗ hauſe die richtigen waren. Das weſentliche iſt, daß wir die großen Geſichtspunkte im Auge behalten. Man kann vielleicht da oder dort noch eine Kleinigkeit einſparen. Es kann vielleicht die Umlage um Pfennige heruntergeſchraubt werden, aber im großen Ganzen iſt das, was verlangt wird, zwangsläufig aus den Verhältniſſen erwachſen. Und dieſe Verhältniſſe ſind keine er⸗ freulichen. Anſere Mannheimer Wiriſchaft leidet ſtark Nol. Es geht ihr ſo, wie der Wirtſchaft im ganzen Deutſchen Reich, viel⸗ leicht noch etwas ſchlechter. Unſere Schiffahrt iſt ſeit länger als Jahresfriſt ein Verluſtbetrieb. In Mannheim haben wir die allergrößten Schwierigkeiten, um nur einigermaßen einen kleinen Bruchteil der Koſten des Ruhrkampfes den Firmen zuzuführen. Die Konzentrationsbeſtrebungen der Induſtrie ſind für Mannheim ſehr wenig vorteilhaft. Eine Reihe von Unter⸗ nehmungen gibt es, die z. Zt. zum mindeſten nicht proſperieren. Aber es darf auch nicht übertrieben werden. Wir haben eine ganze Reihe von Unternehmungen, die ganz gut vorwärts kommen. Ich halte es für das größte Unglück, wenn wir uns vom Peſſi⸗ mismus niederdrücken laſſen. Nicht durch vernichtenden Peſſimismus können wir ein neues, glücklicheres Deutſchland ſchaf⸗ ſen. Wir müſſen uns vielmehr von der optimiſtiſchen Auffaſſung leiten laſſen, daß nach den ſchweren Jahren, die das Vaterland zu beſtehen hat, wieder beſſere Zeiten kommen und daß auch unſere liebe Vaterſtadt Mannheim wieder zu neuer Blüte gelangen wird, (Starker Beifall.) Landtagsabg. dr. Mottes hielt hierauf einen ſehr inſtruktiven Vortrag über das vom Land⸗ tag beſchloſſene Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetz. Er begann mit einer Darlegung der vorgenommenen Aenderungen, um dann die von der Fraktion der Deutſchen Volkspartei im Intereſſe der Grund⸗ und Hausbeſitzer und der Gewerbetreibenden eingebrach⸗ ten Verbeſſerungsvorſchläge in durchaus einleuchtender Weiſe zu begründen. Dr. Mattes gibt ſich der Hoffnung hin, daß bei der nächſten Reform des Geſetzes, die in—2 Jahren kommen wird die Vorſchläge der Deutſchen Volkspartei, die diesmal abgelehnt wurden, akzeptiert werden. Bei dem Gebäudeſonderſteuer⸗ geſetz warf der Redner ebenfalls einen Rückblick auf die hiſtoriſche Entwicklung dieſer Steuer, um im Anſchluß daran die Behandlung des Entwurfes und der Abänderungsanträge im Ausſchuß und Plenum zu ſchildern. Auch hier verfielen die Vorſchläge der Deut⸗ ſchen Volkspartei der Ablehnung. Die Partei war bei allen Steuer⸗ geſetzen beſtrebt, den Anſprüchen des Staates und der Steuerzahler gerecht zu werden. Man wiſſe, daß die jetzige Steuerbelaſtung nicht beibehalten werden könne, daß vielmehr das Ziel die Ermüßi⸗ gung der Steuerlaſt ſein müſſe, denn wir werden das, was wir in der wirtſchaftlichen Entwicklung im letzten Jahrzehnt gegenüber anderen Ländern verloren haben, nie nachholen können, wenn wir nicht einen größeren Teil des Geſamteinkommens des deutſchen Volkes für die Förderung der Wirtſchaft freihalten. Von dieſer Frage hängt unſere nationale Zukunft ab. In der heutigen Zeit gibt es keine Freiheit ohne wirtſchaftliche Selbſtändigkeit, die von der Leiſtungsfähigkeit unſerer Wirtſchaft abhängt.(Starker Beifall.) Da infolge der vorgerückten Zeit keine Ausſprache mehr ge⸗ wünſcht wurde, ſchloß Stadtrat Ludwig mit Dankesworten die Verſammlung. Sch. Rommunale Chronik Friedrichsfeld, 18. Juli. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ Sitzung wird uns berichtet: Die Anträge der Siedlungsgeſellſchaft Bad. Pfalz in Heidelberg auf Gewährung eines Zwiſchenkredits werden befürwortet. Die diesjährige Verfaſſungsfeier ſoll im Rah⸗ men der von 1925 abgehalten werden.— Für geliefertes Waſſer wird eine Pauſchalgebühr feſtgeſetzt.— Die Plätze für die Kirch⸗ weihe 1926 ſollen verſteigert werden.. * Neuſtadt a.., 18. Juli. In der jüngſten Stadtratsſitzung wurde die Neubeſchaffung einer Röntgenanlage für das ſtädt. Krankenhaus beſchloſſen. Gegen die Stimmen der Linken wurde die Erweiterung der Beiſitzerzahl von 4 auf 7(Einbeziehung der Vertreter des Landes) des Verwaltungsausſchuſſes des Ar⸗ beitsamtes abgelehnt. Die Neuſtadter Kanaliſation macht gute Fortſchritte. Insbeſondere für den kommenden Winter iſt ein großes Arbeitsprogramm vorgeſehen. Die ſtädt. Kläranlage der Kanaliſation wird in 3 Wochen in Betrieb genommen. Die Wohnungsmieten der ſtädtiſchen Beamten wurden etwas erhöht, bleiben aber immer noch billig, ſodaß beiſpielsweiſe die Miete für eine 4 Zimmerwohnung mit Nebengelaß in den neuen Häuſern nur 50 M. beträgt. Die privaten Wohnungen gleicher Ausſtattung koſten 120—130 M. In einer ſich anſchließenden geheimen Sitzung wurden Perſonalfragen und Geländeerwerbungen beſprochen. õ ðV ⁰ Eine billige Sommerfriſche briugt vielen erſt den richtigen Genuß burch rechtzeitia« Anwendung von Vaſenol⸗Körper⸗Puders, der mit ſeinem angenebhmen Geruch die Haut erfriſcht und belebt und durch ſein⸗ eigenartiae Zuſammen⸗ ſetzung ſelbſt den ſtärkſten Schweißgeruch überdeckt. Niemals ſollte man deswegen in die Sommerfriſche gehen, ohn⸗ ſich mit Vaſenol-Görpver⸗ vuder zu verſehen, bei ſtärkerer Schweißabſonderung dagegen den Vaſennloform⸗Fuß⸗Puder mitzunehmen. Ea220 ——2 4. Seike. Nr. 330 Dienstag, den 20. Juli 16 Städtiſche Nachrichten Flucht vor der Hundetagehitze Die Hundstage haben eine Hundehitze gebracht. Seit Tagen laſtet auf dem Rheintal eine Höllenluft. Ein glühender Hauch quillt die Haut auf und öffnet ihre feuchten Poren. Schwer atmet die Bruſt, die Glieder ſind wie Blei. Menſch und Tier und Strauch lechzen nach Kühlung. Die liebe Sonne meint es gut, nur zu gut. Man möchte ihr zurufen: Halt ein mit deinem Segen, es iſt des Guten zu viel! Glücklich, wer in dieſen Deigen am Waſſer wohnt. Die Seereiſe bleibt ihm erſpart. In allen Flüſſen und Bächen zwi⸗ ſchen Odenweld und Haardt, Schwarzwald und Wasgau iſt es leben⸗ dig. Ueberall ſieht man nackte Leiber, die Labung in den friſchen Fluten ſuchen und finden. In die Wälder kann man dieſes Jahr nicht gehen. Die Ueberſchwemmungen haben Myriaden von Schnaken und Mücken geboren. Ein Gang in Flur und Wald koſtet viel Aerger und— Tabak. Und wie oft hilft der„ſtärkſte Tabak“ nichts gegen die Zudringlichkeit des Mückenpacks. Ein erfriſchendes Bad im Freien koſtet aber nur einen billigen Entſchluß. Und trotzdem muß mam ſich wundern, daß niele unſer Mitmenſchen dieſen Entſchluß nicht aufbringen können. Bei den einen iſt es angeborene Waſſerſcheu, bei den anderen Bequemlichkeit. Aber Tauſende habens begriffen und die brauchens nicht zu bereuen. In allen Badeanſtalten am Rhein und am Neckar macht ſich fröh⸗ liches Treiben breit; am frühen Morgen ſchon plamtſchen die erſten umd in ſinkender Nacht ziehen die letzten nah Hauſe. An den Ufern liegen Vater und Mutter mit Kind und Kegel. Im Kielwaſſer der Dampfer ſchaukeln die puſtenden Köpfe und greifenden Arme der Schwimmer. Breite Dampfer ſchnauben vorbei. Bewimpelte Motorboote flitzen von Ufer zu Ufer, gefüllt mit erwartungspvollen Paſſagieren. Am Abend, wenn die Kühle niederſinkt und Menſch und Natur aufatmet, kehren die ſchlanken Renner der Ruderer von ſcharfer Fahrt zurück, die Paddelboote werden am Ufer zuſammen⸗ gefaltet und ein leichter Nebelſtreifen legt ſich auf die Waſſer. Die letzten Spaziergänger ſchlendern zur Stadt zurück, nur die Liebes⸗ peare wandeln ins Dunkel. Es wird ruhig und ſtill. So iſt es am Ufer des Rheins, ſo am Neckar, ſo wird es in allen Tälern ſein, in denen ein erfriſchendes Waſſer plätſchert. 5* * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages: vormittags vor der Friedrichsbrücke(Stadtſeite) zwiſchen einem Großkraftradfahrer und einem Radfahrer nachmittags auf der Friedrichsbrücke zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Radfahrer, wobei letzterer Verletzungen ſich zuzog und in das Allg. Krankenhaus aufgenommen werden mußte; auf der Straße zwiſchen T 1 und 2 zwiſchen einem Lieferkraftwagen und einem Zweiſpännerfuhrwerk. *Betriebsunfälle. An den Neubauten der Waldhofſtraße ver⸗ unglückte geſtern nachmittag ein 48 Jahre alter Fuhrmann.— In einem Rheinauer Betrieh erlitt geſtern nachmittag ein 43 Jahre alter Taglöhner einen ſchweren Unfall dadurch, daß er von einem abſpringenden Treibriemen auf die Seite geſchleudert wurde und einen Schädelbruch davontrug. * Auto⸗Unfall. Geſtern abend fuhr ein Lieferwagen an der Ecke Schwetzingerſtraße und Tatterſall einen Radfahrer von hinten an und verletzte ihn erheblich, ſodaß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Das Fahrrad wurde zertrümmert. * Lebensgefährliche Späße erlauben ſich jüngere und ältere Badende im Strandbad Ludwigshafen. Das am Rheinpark nach dem Stern abfahrende Motorboot ſteuert des Stromes wegen auf⸗ wärts auf der Ludwigshafener Seite. Dieſe Gelegenheit benützen Badende, um kurz vor dem Boot ins Waſſer zu ſpringen und die Inſaſſen vollſtändig naß zu machen, ja ſogar mit den Händen das Waſſer gegen das Boot zu peitſchen. Daß dann alles erſchreckt aufſpringt und auf die andere Seite will, iſt ſelbſtverſtändlich, ſo⸗ daß es nur als ein Wunder anzuſehen iſt, daß noch kein Boot um⸗ gekippt iſt. An die Polizeidirektion ergeht hiermit die Bitte, die Polizei in Ludwigshafen zu veranlaſſen, daß ſolche üble Späße unterbleiben. ̃ * Fuſammenſtoß auf der Rheinbrücke. Geſtern nachmittag ſtieß ein Einſpännerfuhrwerk auf der Fahrt von Mannheim nach Ludwigshafen auf der ſüdl. Auffahrt der Rheinbrücke mit einem aus der entgegengeſetzten Richtung kommenden Laſtkraft⸗ wagen zuſammen. Durch den Anprall ſtürzte der Lenker des Fuhrwerks, ein verheirateter 53 Jahre alter Kohlenhändler von Mannheim von ſeinem Fuhrwerk carf das Pflaſter und blieb bewußtlos liegen Der Verunglückte wurde zur Polizeihauptwache gebracht, wo er ſich nach einiger Zeit wieder erholte. Das Fuhrwerk, das leicht beſchädigt wurde, konnte alsbald wieder flott gemacht wer⸗ den. Urſache: Der Fuhrmann benutzte zur Abfahrt von der Rhein⸗ brücke ſtatt den nördlichen, den ſüdlichen Aufgang. Wer hat die Brillantbroſche gefunden? Eine Broſche in Größe eines 2.⸗Stückes, ſternförmig, mit einem linſengroßen Diamant, wurde am 14 Juli auf der Bahnfahrt von Lampertheim nach Waldhof, bezw. in der Straßenbahn von Waldhof bis E 1 verloren. Man hat bisher nichts vom„ehrlichen Finder“ gehört. Nus dem Lande Das Hagelunwetter über Karlsruhe Schwere Verwüſtungen— JZerbrochene Jenſterſcheiben— Entwurzelte Bäume Wie ſchon im heutigen Mittagsblatt berichtet. gaing über Karlsruhe ein heftiges Unwetter nieder. Es war ein Un⸗ wetter, wie es ſeit Menſchengedenken in Karlsruhe nicht zu ver⸗ zeichnen war und hoffentlich auch nicht ſo bald wieder zu verzeich⸗ nen iſt. Nach einer drückenden Hitze, die auf Menſch und Tier läh⸗ mend wirkte, kam es in den Abendſtunden zu einer Gewitterbildung. Vleiaraue und ſchwefelgelbe Wolken zogen gegen 5 Uhr von Weſten über die Stadt. Wenige Minuten vor 6 Ubr brach dann das Unwetter los. Ein furchtbarer Sturm jaate die Wolken über die Stadt. An Stelle der erwarteten Regentropfen fielen Hagelkörner. Erſt nur vereinzelt: aber nach wenigen Sekun⸗ den praſſelten die Eisbrocken in des Wortes vollſter Bedeutung hageldicht hernieder. Es waren durchweg Stücke in der Größe von Taubeneiern. Ein Höllenlärm ſetzte ein. Gepraſſel der Hagelkörner, Klirren der zerſchmetterten Fenſterſcheiben, Aufſchlagen der Dachziegel auf Straßen und Gehwegen. Zehn Mi⸗ nuten lana peitſchte der Sturm den Hagel auf die Dächer und in die Straßen. Nach etwa einer halben Stunde hatte ſich das Unwetter verzogen. und Abendſonnenſchein lag wieder über der Stadt. Wie ſich nachträglich herausſtellte, hat das Unwetter, das, wie allgemein beſtätigt wird, das ſchwerſte ſeit vielen Jahren war, ſchwer Verwüſtungen angerichtet. In einzelnen Häuſerreihen, die dem Sturm beſonders ausgeſetzt waren, hat es eine Unmenge von FJenſterſcheiben gekoſtet. Mit ungeheurer Gewalt wütete das Unwetter beſonders im nördlichen Hardtwaldſtadtteil und im Hardtwald ſelbſt. wo eine Unzahl von Bäumen ſtärkſten Umfangesentwurzelt und niedergeriſſen wurden. Einige Baumrieſen warf der Sturm über die Linkenheimer⸗Allee, wodurch der Verkehr auf dieſer ſtark be⸗ fahrenen nach Mannheim führenden Landſtraße mehrere Stunden hindurch völlig unterbrochen war. Die Feuerwache wurde mehrfach alarmiert und ſchickte ſich gegen Abend an, auch die den Verkehr hemmenden umgeworfenen Bäume zu entfernen. Obaleich das Un⸗ wetter von kurzer Dauer war. waren die Straßen in weniaen Augenblicken von den Waſſermaſſen überflutet. Beſonders ſtarke Verheerungen hat der Sturm auch am Kaiſerplatz angerichtet. Der ganze Platz war überſät mit abgeriſſenen Baumäſten. Es ſah aus wie nach einer Beſchießung. Schwer verletzt wurde am Rheinbafen der 32 Jahre alte Ver⸗ lademeiſter CEugen Hartel von der Holzfirma Jakob Johann. Hartel war gerade mit den letzten Verladearbeiten auf einem Holz⸗ ſchiff fertia, als das Hagelwetter losbrach. Um ſich vor den nieder⸗ praſſelnden Eisſtücken zu ſchützen, flüchtete er unter den dem Schiff zunächſt gelegenen Eiſenbahnwagen. Dieſer Wagen aber wurde von der Eiſenkonſtruktion der Verladebrücke am ſchwerſten getroffen. Die Achſen des Wagens wurden abgedrückt und der arößte Teil des Wagens total zertrümmert. Hartel erlitt infolgedeſſen ſchwere Verletzungen, ſo daß er mit dem ebenfalls verletzten Lademeiſter Kohler ins Städtiſche Krankenhaus überführt werden mußte. Nach den vorliegenden Meldungen hat das Unwetter eigentlich nur auf der Strecke von Durmersheim bis Karlsruhe größeren Schaden angerichtet. In dieſer Gegend bat es allerdings fürchterlich gehauſt. Begeanet man von Raſtatt bis Durmers⸗ heim verhältnismäßig nur vereinzelten Spuren des Unwetters, ſo ſieht es in Durmersheim und Forchheim bis nach Karlsruhe ſchrock⸗ lich aus. Das auf den Feldern ſtehende Getreide wurde durch den Hagel in Grund und Boden geſchlagen. Bäume wurden in großer Zahl entwurzelt: Aeſte wurden vom Sturm abgeriſſen: auch ſonſt wurde vielfach Schaden vom Sturm verurſacht. Dagegen wird aus Ettlingen berichtet, daß der Schloßenfall ganz unbedeutend war: vom Regen hat man kaum etwas bemerkt: nur in der in der Richtung nach Karlsruhe gelegenen Pulvergartenſtraße hat der Sturm einen großen Nußbaum umaeriſſen. In Baden⸗Baden hat man das Gewitter nur von Ferne beobachtet: gegen 7 Uhr bemerkte man eine kleine Abkühlung der Temperatur. In Durlach hagelte es etwa fünf Minuten lana: es wurden einige Fenſterſchei⸗ ben eingeſchlagen und der Sturm löſte ein raar Dackziegel los. Bruchſal bekam die Ausläufer des Gewitters zu verſpüren, und zwar in Geſtalt von ſehr ſtarkem Regen: in der Richtuna nach Hei⸗ delberg war blauer Himmel feſtzuſtellen. Noch alimpflicher kam Bretten davon, wo der Wind. laut„Bad. Pr.“, nur den Staub aufwirbelte, von Regen und Hagel blieb die Gegend verſchont. Auch in Pforzheim fiel weder Regen noch Hagel, man hörte nur aus weiter Ferne einmal donnern. *R Walldorf, 19. Juli. Dieſer Tage kann der hieſige Arzt Dr. Karl Aſtor mit ſeiner Ehefrau die Silberne Hochzeit feiern. Das Jubelpaar genießt in hieſiger Gemeinde größtes Anſehen und erfreut ſich allgemeiner Beliebtheit. * Baden⸗Baden, 18. Juli. Geſtern wollte ſich ein hieſiger Tag⸗ löhner in der Nähe der Oos an einem Baum erhängen. Da jedoch der Strick riß, ſtürzte der Lebensmüde ins Waſſer, aus dem er ſich retten konnte.— Es hat nicht ſollen ſein!— * Woldshut, 18. Juli. Von einem Wolfshund wurde hier einem 4½jährigen Kind ein großer Teil der Kopfhaut abge⸗ riſſen. Die Verletzung iſt ſo ſchwer, daß das Kind in Lebensgefahr ſchwebt. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Als bei dem Maurer Franz R. der Gerichsvollzieher zur Pfün⸗ dung erſchien, wurde er nervös, was ſchließlich verſtändlich iſt. Nicht verſtändlich aber iſt, daß er dem Beamten Widerſtand ent⸗ gegenſetzte und ihn beleidigte. Vor den Richter zitiert, erhielt der Angeklagte wegen Widerſtand und Beleidigung eines Beamten in Ausübung deſſen Dienſtes eine Geldſtrafe von 60 plus 25 85 Mark, was er ſich bei ruhigem Blut hätte erſparen können. Der Heizer Friedrich Rehn miſchte ſich auf dem Meßplatz in den Disput zweier Männer, der ihn nicht das geringſte anging. Da ihm das Meſſer ſehr loſe in der Taſche ſitzt, hatte er es auch gleich bei der Hand und verſetzte einem der Männer Meſſerſtiche in die Schulter und den Hals. Staatsanwalt Win der beantragte für dieſe Rohheit eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. Das Gericht (Amtsgerichtsrat Strubeh ſteckte den Meſſerhelden auf 5 Mo⸗ nate hinter ſchwediſche Gardinen. Der 24 Jahre alte ledige Kaufmann K. A. hatte einige Geld⸗ beträge erſchwindelt Einen Fall gibt er zu, vom anderen will er ſoviel wie nichts wiſſen. Da er aber ſchon einmal wegen Unter⸗ ſchlagung und Betrug vorbeſtraft iſt, ſo erhält er 3 Monate und 3 Wochen, abzüglich 7 Wochen Unterſuchungshaft. Doch wird der Angeklagte auf freien Fuß geſetzt. Eine böſe Eiferſuchtsgeſchichte, die aber gut ablief, fand geſtern vor Gericht ihren Abſchluß. Der 23 Jahre alte Polſterer G. G. hatte ſich mit einer hieſigen Schönen verlobt. Da ſich die Braut aber wieder zu ihrem früheren Verhältnis zurück⸗ ſehnte, löſte ſie die Verlobung. Trotz alledem aber verkehrte der G. noch bei den Eltern ſeiner früheren Braut. Da geſchah es nun eines Abends, daß dieſe von ihrem früheren Verehrer ins Kino abgeholt wurde, gerade in dem Augenblick, als der Exbräutigam wieder bei den Eltern war. Er zog das Meſſer und verſetzte ſeinem Nebenbuhler Stichwunden auf den Hintrkopf und der linken Wange. Das Gericht(Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Dr. Leſer) verurteilte den Angeklagten, den die Liebe blind gemacht hatte, in Anbetracht der Umſtände zu einer Geldſtrafe von 30 Mk. bezw. einer Woche Gefängnis und den Koſten. ch. dp. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens Luft⸗ Tem⸗ 88 1 8 812 See⸗ Se E 82 Wind 8222 böbe d eee nen, 8 m mm e 388348 micht. Stärke 8 Wertheim—— 191 30 11§ iſchw. halbbed. 22 Könkaſtuhl. 625 758,2 16 27 15 8 leich!] Nebel 1 Karlsruhe 127 258,3 18 31 18] Su leicht bedeckt 6 Baden Baden 213758.7 18 31 17 SW leicht halboed. 4 Villingen 780 760,8 16 30 15 SW) ſchw. wolkig 5 Feldberg. Hof 1497 037,1 91 22 8 SW ſtef Nebel 18 Badenweilerf[————————— S. Blaſien—— 14] 28 14/ leicht Regen 9 Hö henſchwd.———— 1————— Bei ziemlich heiterem Himmel und ſchwacher Luftbewegung in den unterſten Schichten der Atmoſphäre ſtiegen auch geſtern die Nach⸗ mittagstemperaturen ſtark an und erreichten in der Rheinebene den Höchſtwert 31 Grad. Gegen abend zog eine ſchmale Tiefdruckrinne als ſchwere Gewitterböe von Frankreich her ſehr raſch über unſer Land, die ſtellenweiſe von ſtarken Hagelfällen begleitet war. Bei ihrem Vorüberzug ſanken die Temperaturen um etwa 10 Grad, wäh⸗ rend einzelne Windſtöße bis zu 30 Meter in der Sekunde beobachtet wurden. Die Störungen am Südrand des ſekundären Tiefs über der Nordſee ſind noch nicht vollkommen ausgeglichen, daher ſind heute noch gewitterartige Regenfälle bei lebhaften Winden zu erwarten. Erſt im Laufe des morgigen Tages wird mit Annäherung des gegen Frankreich von Weſten vordringenden hohen Drucks vorausſichtlich wieder Beſſerung eintreten. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch, bis 12 Uhr nachts: Nach Abzug von Gewitterſtörungen mit Regenfällen wieder Auf⸗ heiterung und Abflauen des Windes. 3E—————..—...——......ñññ— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes.— Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..: J. Faude. H, NN 1 3 ——— 170 N 1 170 75 1755 0 4 25 eee ————— bring In endloſer en/ die Laſtkahne die Tabakballen zur Verladung. In kiſenbahnzügen gelangt der Rohtabat in unſere Lager und harrt der Verarbeſtung. In dieſem Großbezug liegt das Geheimmnis unſerer ſtets n le E„ N 5 7777 2 8 D .— gleichbleibenden Er⸗z eugniſſe * * Dienskag, den 20. Juli 1926 Rind und Theater Von Lina Staab Ich finde immer wieder. daß man dieſe beiden Dinge zu ſelten zuſammen nennt. Und beobachte dabei immer wieder. daß ſie ſo ſehr nahe zuſammengehören. Das ganze Leben des Kindes iſt ja unſicht⸗ bar gebannt in den Kreis ſeiner Sehnſucht: Sein, was man nicht wirklich iſt. ſo tut, als ob, im Spiel darſtellen, was man ablauſchte. Iſt das nicht das Urweſen des Theaters? Theaterſpiel? Der das Wort prägte, wußte um die Verwandtheit der beiden Begriffe. Nur der beſte Schauſpieler kann, nach angeſtrenater geiſtiger Ar⸗ beit, ſeine Rolle ſo echt und lebendig darſtellen. wie jene kleinen Menſchenweſen ſie„ſpielen“ ganz für ſich. nur zur Befriediaung ſenes fanatiſchen Kindertriebes: Sein, was man nicht wirklich iſt. Es iſt aleichaültig, ob ſie nun die Mama ſein wollen oder der Lehrer oder das Pferdchen oder die Eiſenbahn. Sie ſind es eben, ſobald ſie es wollen. Sie ſind uns darin geiſtia ſa ſo unalaublich überlegen: Jawohl.— geiſtial Denn einzig die ſchöpferiſche Kraft ihres Vorſtellunasvermögens entſcheidet über dieſe wunderbare Kinderbegabung. Mir iſt es immer beſonders merkwürdig, daß Kinder ſo unbe⸗ wußt im Fiktieren zu leben vermögen. Ich belauſchte ein Mädchen — noch keine drei Jahre alt— wie es zu ſeiner Puppe ſaate: 2So, Bärbel. wir ſagen, das wär' der Herd und die Steinele wären die Aepfelchen...“ Und war reſtlos glücklich dabei. Wir ſagen, das wäre... Wer von uns kann's denn noch? Aber wir ſind ja auch ſo maßlos ſtolz auf unſeren Wirklichkeitsſinn und bemühen uns ſo heftig um die Entwickluna des Utilitätstriebes! Wo iſt jener großzügige, freie und darum edle Spieltrieb geblieben? Wobin hat er ſich verkrochen, als uns die Großen den Tugendbeſen in die Hand aaben, alle nicht ganz einwandfrei zu rubrizierenden Glitzerſtäubchen aus den Winkeln unſeres Kinderhauſes zu fegen. Ich möchte tun. was getan werden kann, dem Kinde ſene wundervolle Freude an dieſem„als ob“ zu erhalten, ſie zu beſtär⸗ ken. ihr ein Betätiaungsfeld zu geben, beſonders dann. wenn ibre Buntbeit verblaſſen will. Und darum bin ich frob über unſer Kindertheater! So fina es an: daß wir in einem Schaufenſter bunte Aus⸗ ſchneidebogen ſahen mit Märchenfiauren. Wald. Hexenhäuschen, Schloß, die ſo lebendig in den müden Moraen voll Regengrau binausſahen, daß man gar nicht anders konnte, als an„Theater“ denken und wie ſie ſein müßten, wenn buntes Licht darauf falle und man ſie mit der Glitzerſchnur des Märchenwortes leicht aneinander binde. Wie wir's dann„gemacht“ haben? Ach. nein,— das erzähle iſt euch Großen gar nichtl Einfach, weil ihr nicht mehr die Kraft des Kindes habt, das Gemachte wieder reſtlos zu vergeſſen und als Wirklichkeit zu ſehen. Ich will euch lieber gleich aufs Kinderbänk⸗ chen ſetzen, mitten unter die Kleinen. die zu unſeren Spielen ommen. Wir brauchen nicht die arelle, ſchreiende Plakatſäule. Wir ſagen irgend einem Kinde: Heute abend wird Theater geſwielt. Seid ſicher, das Wort huſcht auf unſichtbaren leiſen Füßen die Gaſſe entlang. und in der Dämmeruna ſtehen ſie in heißer Erwartung vorm Tor⸗ Kinder und manchmal auch Große. Nie haben wir anders als ver ausverkauftem Hauſe geſpielt.— Dunkler Raum. nur vom lebendigen Licht einer bunten Papier⸗ laterne neckiſch getupft. Wir laſſen immer zuerſt noch ein Kinder⸗ lied in dieſes Dunkel ſchlüpfen und erleben die Freude, daß die Kleinen mit der rührendſten Hingabe ſingen. Gong. Der Moment vorm Oeffnen des Vorhanas in ſeiner ganzen elektriſchen Spannung— ſo ziemlich das Einzice, was wir Großen noch naiv beim Theater erleben— reißt die Kinderherzen in faſt hörbares Klopfen. Befreites, entzücktes, unvergleichlich über⸗ zeugtes Aaaah! Der Vorhang mit den Sternen über der Stadt mit den goldenen Türmen tut ſich auf. Der Wald iſt da mit Hänſel und Gretel und Vater und Mutter. Irrlichter geiſtern. Jemand erzählt ganz einfach das Märchen dazu„Und wie ſie ſo in den Wald liefen und Gretel die aroßen Pilze am Wege ſah, da fing ſie fröhlich an zu ſingen:„Ein Männlein ſteht im Walde“ 5 0 klingt nun wirklich eine Laute dazu und das liebe Kin⸗ erlied. O. ihr alaubt gar nicht, wie frei wir in der Wahl unſerer künſt⸗ leriſchen Mittel ſind! Und nie vergeſſen wir, beim Erzählen eine luſtige Frage an die kleinen Hörer zu richten. denn das iſt ſo weſent⸗ lich, daß ſie ſich einbezogen fühlen in dieſe bunte. wunderbare Welt. Pauſe. Szenenwechſel. Zugegeben, daß er manchmal ein wenig lange dauert, denn wir haben keine Drehbühne.— nicht einmal Rundhorizont! Aber wettet ihr mit mir, daß das kleine Theater⸗ publikum beſſer mit der Pauſe fertia wird. als wir? Ich geßbe die verwegenſte Wette ein! Die Konverſation in den Pauſen, mit den gewaltigen Theater⸗ fachausdrücken? Ach— geht! Ich habe ſie nie leiden können! Sie manifeſtiert ſo beſchämend die Unfähiakeit, drinnen zu bleiben in der Welt des„als ob“. 1 Neue Mannheimer Jeitung(Adend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 330 ev Fraue Zeitt . Wir geben unſerem Publikum böchſtens ein paar Rätſel auf in den Pauſen. Sie fallen ſo lockend ins farbige Licht der Lam⸗ vions und ſind doch auch ſo erfüllt von der Freude am Verkleidetſein — am Theaterſpiel! „So. Kinderlein und nun geht ſchön heim, und nächſtens ſpielen wir Schneewittchen!“„Aagah!“ Die Füßchen ſcharren und hie und da höre ich in tiefſter Entrüſtung:„Die bös' alt Hex'!“ So ſehr lebten ſie es mit. Unſere Kritik? Das kleine Mädelchen, von dem ich ſchon ſprach, fraat jeden Morgen beim Aufſtehen:„Wird heut wieder Theater gebielt?“ Auf der Straße faßt mich ein kleiner Junge am Kleid und ſtrahlt mich an mit Augen. Stimme und beaeiſtert fuchtelnden 1 085„Du— wir ſpielen jetzt auch Theater!“ Das iſt unſere ritik. Soll ich geſtehen, daß nach unſerer erſten„Aufführung“ eine ganz große Beſchämung in mir war? Weil ich den Kindern viel zu wenia zugetraut batte, weil ich fürchtete. es befriedige ſie nicht, wenn die Märchengeſtalten ſich nicht ſelber bewegen und ſprechen. Wie ſehr hatte ich die Fähigkeit der Kinder verkannt: Geſpieltes durch die Kraft der eigenen Anſchauung bis zum letztmöglichen Leben hinaufzuſteigern. Es wird das zweite ſein, daß man die Kinder, wenn ſie größer ſind, ſelbſt Theater ſpielen läßt. Unſer Puppenſpiel oder auch ſelbſt als kleine Darſteller. Und wie es auch ſei: Die Kinder werden auch dann wieder uns große„Lehrmeiſter“ beſchämen. Denn irgend⸗ wie beſchämen ſie uns immer. Abenofeier Von Ernſt Jiel Die Lampe wirft in ruhevollem Schimmer Ihr Dämmerlicht Um Tiſch und Vett durchs enge, kleine Zimmer Und flackert nicht. Das Reiſig kniſtert heimlich im Kamine Und flammt und knackt; Altväteruhr dort an der Bettgardine Tickt müden Takt. Die Eltern leſen in vergilbter Bibel Einträchtiglich: Die Kinder in die bunte Bilderfibel Vertiefen ſich. Grußmutter ſpinnt am Rade freundlich leiſe, Gedankenvoll; Sie ſummt und murmelt eine liebe Weiſe, Die längſt verſcholl. Doch draußen wirft ans Fenſter dürre Reiſer Der Herbſtesſturm; Die Wetterfahne knarrt unheimlich heiſer Vom nahen Turm. „Was kümmert uns des Wetters wildes Schauern, Was Sturm und Wind, Wenn wir in Lieb' in unſern ſichern Mauern Beiſammen ſind?“ das Kinderheim von E ſa Brändſtröm Schloß Neuſorge bei Altmitlweida Zur Kriegszeit tauchte da und dort in Zeitungen der Name auf: Elſa Brändſtröm. Wir hörten von einer ſchwediſchen Rote Kreuz⸗Schweſter, die im weit, weiten Lande Sibirien deutſche Kriegsgefangene pflegte, ihnen Verbindung mit der fernen Heimgat verſchaffte. Immer wieder tauchte der Name auf, gleichzeitig in jedem deutſchen Herzen der Wunſch, näheres zu erfahren über dieſe heldenhaft⸗tapfere, uns ſtammesverwandte germaniſche Frau; ſollte das Übermaß des auf ſie ausgegoſſenen Lobes wirklich verdient ſein? Und nun— wie es eben das Schickſal gefügt hat— iſt ſie, Elſa Brändſtröm, die unſere Herzen längſt naheſtand, uns auch räum⸗ fahrt von Chemnitz, hat ſie eine Fortſetzung ihres großen Lebens⸗ werkes in Sibirien geſchaffen: Kinderheim Neuſorge. Es wird ſo viel geredet von dem„Schrei nach Mütterlichkeit“, der unſre materaliſtiſche Welt durchhalle, wie ein Sehnſuchtsſchrei nach Erlöſung. Wer dieſen Schrei vernommen hat, der gehe hin nach Neuſorge und ſehe dort die einfache Tat einer einfachen Frau; und wer ſie geſehen hat,— ja, der wird wohl kein, einziger ſein, der nicht das uralt heilige Wort in ſeiner Seele zittern fühlte:„So gehe hin und tue desgleichen.“— Alles Geniale iſt im Grunde ein⸗ fach. Der Krieg forderte ungeheure Opfer an beſtem blühendſtem Mannesleben: Frauenaufgabe war es, die rohe Gewalt des Schwerts umzuwandeln in Werke der Liebe und des Friedens. Elſa Bränd⸗ ſtröm hat dieſe einfach⸗geniale Frauenaufgabe erfaßt und in ihrem Leben dargeſtell,t wie nicht leicht wieder eine ihrer Geſchlechts⸗ genoſſinnen. Darum können alle von ihr lernen. lich nahegerückt: unweit von Mittweida, eine halbe Stunde Bahn⸗ Bei Kriegsausbruch weilte ſie als Tochter des ſchwediſchen Ge⸗ ſandten in Petersburg; und ſie trat, ihre äußere hohe Stellung in eine innere hohe umwandelnd, in den Dienſt des Roten Kreuzes. Was ſie dort als Pflegerin erlebt, erlitten, geleiſtet hat, das hat ſie feſtgehalten in ihrem(in ſchwediſcher und deutſcher Sprache er⸗ ſchienenen) Buche„Unter Kriegsgefangenen in Ruß⸗ land und Sibirien“. Der Erlös aus dieſem Buche ward die Grundlage ihres Kinderheims.— Doch hören wir Schweſter Elſa ſelbſt. Es kann ſie jeder Beſucher von Neuſorge ſehen, ſprechen, hören; ſie iſt keine„feine Dame“, die ſich auf ihren Weltruhm etwas einbildete(ſie gehört zu den erſten und ſehr wenigen Frauen, denen von einer deutſchen Univerſität der„Doktortitel ehrenhalber“ ver⸗ liehen worden iſt), ſondern ſie iſt ein ſchlichtes Menſchenkind und nebenher— ſagen wir es getroſt mit Stolz— edelſte germaniſche Raſſe! Sie tritt in den Saal zu all den fremden Beſuchern, im einfachen weißen Gewande, hoch ſchlank, blauäugig, jungmädchen⸗ haft; und wie ſie da unter uns ſteht, fliegen ihr unſre Herzen zu: richtet— da halten wir dieſes Bild als einzigartiges, unverwiſch⸗ bares Erlebnis in unſerer Seele feſt. Ein Stück ſchwerſten, ſchreck⸗ lichſten Weltgeſchehens ſteigt in unſrer noch kaum beruhigten Seele erneut auf, macht uns zu Mitkämpfern und Mitleidenden „Sie wollen gewiß gern etwas von meiner Arbeit hören?“, ſo beginnt„Schweſter Elſa“.„Ich will Ihnen das Wichtigſte ſagen. Ich habe als Schweſter im Roten Kreuz einige Jahre in Sibirien gearbeitet, ich habe Tauſende ſterben ſehen. Die bitterſte Todesnot der armen Soldaten war immer hervorgerufen durch den Gedanken an die Verlaſſenheit von Weib und Kind daheim. Da habe ich einem nach dem andern der ſterbenden Soldaten verſprochen, mich mit allen Kräften der zurückgebliebenen Familie anzunehmen, ganz beſonders der kleinen Waiſen; ſo habe ich manchem die bittere Scheideſtunde erleichtern dürfen. Ein Verſprechen aber iſt eine Pflicht. Dieſe Pflicht empfand ich als drückende Laſt; ich mußte mein Verſprechen einlöſen, um mich von dieſer Laſt zu befreien. Kurz entchloſſen fuhr ich nach Amerika und ſammelte dort durch Vorträge in einem halben Jahre 100 000 Dollars. Dieſe 400 000. wurden mitſamt dem Erlös aus meinem Buche über Sibirien für dieſes Kinderheim verwandt. Ich habe Schloß Neuſorge vom Leip⸗ ziger Fürſorgeamt auf 10 Jahre gepachtet Wir haben etwa 60—80 „Stammkinder“, alles Kinder von in Rußland ge⸗ ſtorbenen kriegsgefangenen Deutſchen. Wir be⸗ halten ſie möglichſt, bis ſie zu einem Berufe herangebildet ſind. Dann haben wir„Erholungskinder“, manche 6 Wochen, die meiſten aber länger. Im Augenblick ſind gegen 250 Kinder dal Wir ſtaunen, ob der hohen Zahl Schweſter Elſa lächelt. Ja, es ſtimmt. Bitte, ſehen Sie ſich nur das ganze Haus an. Und ſie ruft ihre Sekretärin, die uns von Saal zu Saal führt, erklärend, berichtend. Die Räume ſind alle freundlich weiß geſtrichen, blitzblank, in tadelloſer Ordnung, mit vielen vielen ſchneeweißen Betten und Bett⸗ chen, und überall Kinder und Kinderchen, und überall chauen durch die weitgeöffneten Fenſter die grünen ſommerlichen Zweige grüßend herein, als freuten ſie ſich mit uns über die kleinen, verwaiſten In⸗ ſaſſen, die ſo frühe ſchon ſchwerſtes Menſchenſchickſal erlitten hatten, aber von mütterlich liebender Hand dem Verderben, der Verlaſſen⸗ heit entriſſen worden waren und nun, von dieſer treuen, feſten Frauenhand geleitet, den Weg ins Leben antreten dürfen, aufrechte deutſche Menſchenkinder, geſund an Leib und Seele. Ein Blick auf die friſche, frohe Kinderſchar, die dort ihre Heimat gefunden hat, gibt uns dieſe Gewißheit. Schweſter Elſa hat die Leitung des Heims. Es wirken mit eine Reihe von Diakoniſſen, 4 Jugendleiterinnen und 4 Werkſtudenten. Drei ehemalige Kriegsgefcengene haben ſich aus Dankbarkeit ihrer einſtigen Retterin auf Lebenszeit angeſchloſſen: die Sekretärin zeigt uns feine Tiſchlerarbeiten und erklärt uns, daß ſie von einem Kriegsgefangenen herrühren, der in Sibirien erſchoſſen werden ſollte, aber durch Schweſter Elſas Vermittlung vor dem Tode bewahrt wurde. Ein anderer Kriegsgefangener macht alle Klempnerarbeiten. ſohlt auch manchen Kinderſchuh. Man ſehe ſich dieſes großartige Lebens⸗ und Liebeswerk mit eigenen Augen an. Man höre die weltberühmte und doch ſo gar nicht ſtolz⸗vornehme Frau ſelber erzählen, und dann— ja, dann ege man ein Geldſcheinchen oder auch zwei in die Kaſſe, die dort aufgeſtellt iſt, für die, welche der Liebe am allermeiſten bedürfen: die Kriegswaiſen. Aber vor allem leſe man den Spruch und nehme ihn als Wahlſpruch mit hinaus aus dieſer„Herberge der Gerechtig⸗ keit“ ins eigene Leben, den Spruch, welcher den Beſucher beim Eintritt ernſt und froh grüßt: Du ſollſt an Deutſchlands Zukunft glauben, an deines Volkes Auferſtehn, laß dieſen Kauben dir nicht rauben, trotz allem, allem was geſchehn. Und handeln ſollſt du ſo, als hinge von dir und deinem Tun allein das Schickſal ab der deutſchen Dinge und die Verantwortung wär dein. Berta Schmidt⸗Bickelmann. Für unſfere Kinder Seidenhauch en Pfälzerwaldmärchen aus dem Weſtrich von Elſe Krauſe Wenn ſich in dem Waſſer des kleinen Waldteiches, der, ver⸗ träumt und gemieden, eigentlich nur ein kümmerlicher, verwahr⸗ loſterc Tümpel war und im Volksmunde„Tochtermanns Loch“ ge⸗ nannt wurde, die Sonne ſpiegelte, wenn zwiſchen den Bäumen, die ihn umſäumten, ein Stückchen Himmelsblau herablugte, dann wieſen auch er und ſeine Umgebung gar manche Lieblichkeit auf. An ſeinem Rande ſtanden hohe Binſen. Das ſumpfige Rinn⸗ ſal, das ihm im Winter die Schneewaſſer aus den Bergen zuführte, umſtanden üppige, blaue Vergißmeinnicht und wilden, gelben Iris⸗ lumen gefiel es hier ſo gut, daß ſie heftig darnach ſtrebten, die Binſen zu verdrängen. Ueber das Waſſer huſchten langbeinige, flinke Waſſerkäfer; im Graſe ließen ſich zahlreiche Fröſche den kalten Leib von der Mit⸗ tagsſonne wärmen, quakten behaglich und ſchnappten von Zeit zu Zeit nach einem vorwitzigen Mücklein, das ſich allzu wagemutig in ihre Nähe begeben hatte. Eine roſtfarbene Schnecke kroch träge über den feuchten Grund und verſchwand unter den Stauden des Sumpfſchierlings. Um die Irisblumen gaukelten ſchlankleibige Libellen, um im nächſten Augenblick in der ſchimmernden Luft als ergänzende Farb⸗ lönung zu verſchwinden. Schmetterlinge ſchwebten mit faſt regungsloſen Flügeln um⸗ 55 und es ſah aus, als trüge das goldene Sonnenlicht die leichten eſchöpfe. Auf den Schierlingsblüten ſaß ein ſchönes Pfauenauge und naſchte Honig. Da kams aus der Luft herabgegaukelt, lebendig, lebensfreudig— es war Seidenhauch, der kleine, glänzende Blau⸗ falter und liebſte Gefährte des Pfauenauges. Sie naſchten ein zeilchen zuſammen, dann legte der Blaufalter ſeine ſeidigen Flügelchen traurig abwärts und wies mit den Fühlern nach dem Hang hinüber, an dem ein Heckenroſenſtrauch über und über mit Blüten bedeckt war, denen zarter, ſüßer Duft entſtrömte.—„Sie ſitzt in der Sonne,“ flüſterte Seidenhauch dem Pfauenauge zu. Das dielt im Schmauſen inne und blickte auf. Ja, da ſaß ſie, die icke Madame Kugelig mit dem fetten, gelben Leib, tat ganz harm⸗ los und war doch neben ihrer Wetterkundigkeit die gefährliche ückenwürgerin, deretwegen alle Mückchen und Käferlein den ſchönen Roſenſtrauch ängſtlich mieden. War ſie ſichtbar, wagten ſie ſich eher heran, aber meiſt hielt ſie ſich im Innern ihres Netzhauſes verborgen. Verfing ſich dann ein armes Mücklein darin und ſuchte zappelnd die Freiheit wieder zu erlangen, da ſchoß ſie hervor und machte ihm den Garaus. Das Netzhaus freilich war ſehr kunſtvoll angelegt, glänzte wie Silber in der Sonne; am ſchönſten aber war es, wenn die lang⸗ geſpannten Fäden in der Morgenfrühe voller Tautropfen hingen, die im erſten Lichtſchimmer wie köſtliches Diamant⸗Geſchmeide funkelten. „Zu der ſoll ich nun,“ ſagte Seidenhauch und ſenkte die Flügel⸗ chen noch mehr herab. „Geh zu ihr,“ riet das Pfauenauge,„gegen Dich wird ſie doch gut ſein. Sie hat Dirs ja verſprochen. Und Hunger oder Durſt brauchſt Du keinen zu leiden, denn der ganze Roſenſtrauch gehört dann Dir. Vielleicht iſt die Alte gegen uns dann auch nicht mehr mordgierig, und wir dürfen Dich beſuchen kommen. Gehſt Du nicht, wird ſie noch garſtiger und heimtückiſcher, prophezeit uns ſchlechtes Wetter und dann iſt es mit unſerer Herrlichkeit über⸗ haupt vorbei.“ Seidenhauch nickte mit den Fühlerchen. Das Pfauen⸗ auge hatte recht.— Sie ſchmauſten noch einmal nach Herzensluſt zuſammen, tanz⸗ ten durch die Sonne, und als am Abend das Pfauenauge bei den gelben Irisblumen Obdach ſuchte, flog der kleine Blaufalter hin⸗ über zu Madame Kugelig. Die tat ſehr erfreut, führte Seiden⸗ hauch durch einen lanen Gang, der in einer Halle aus Roſen⸗ blättern endigte. Der Blütenkelch in der Mitte bot Seidenhauch das herrlichſte Ruhelager. Am anderen Morgen kam Madame Kugelig herein, führte Seidenhauch in eine andere Roſenhalle, in der es ſo reichlich Honig gab, daß Seidenhauchs Traurigkeit allmählich ſchwand, um ſo mehr, als auch die Sonnenſtrahlen warm und hell hereinſchienen. Als aber Seidenhauch die Flügelein heben und ſich froh in die Luft ſchwingen wollte, da ſtießen ſie an feine Fäden. Sejdenhauch verſuchte noch einmal in anderer Richtung aufzufliegen. Aber auch hier verſperrten ihm dieſelben dünnen Silberfäden den Weg und nun gewahrte er Madame Kugelig, die geſchickt und emſig dieſe Fäden in weitem Umkreiſe von Roſe zu Roſe ſpann und ſo dem Schmetterlingchen jedes Entwiſchen unmöglich machte. Da ward Seidenhauch wieder ſehr traurig, klammerte ſich an die Silberfäden, die ihn gefangen hielten und blickte ſehnſüchtig den Geſpielen nach, die vorübergaukelten. Madame Kugelig kam her⸗ bei und ſagte mit hämiſchem Lächeln:„So iſts recht. Bleib nur hübſch hier ſitzen, mein Liebling! Sollſt mir das Leben angenehm machen!“ Dann verſchwand ſie wieder. Diejenigen Schmetterlinge, denen bekannt war, daß man Ma⸗ dame Kugelig und ihr Reich meiden mußte, ſahen garnicht nach Seidenhauch hin, ſondern ſchwebten vorſichtig vorbei. Einige aber kamen ahnungslos und voller Freude näher, und ehe Seidenhauch ſie warnen konnte, hatten ſie ſich in dem weitläufigen Netz ver⸗ fangen. Da ſtürzte Madame Kugelig aus irgendeinem verborgenen Winkel herbei, zerrte die Armen in ihre Höhle, würgte ſie und fraß ſie auf. Als Seidenhauch merkte, daß er gewiſſermaßen Schuld hatte an dem ſchlimmen Geſchick ſeiner Gefährten, ward er noch betrüv⸗ ter. Er kroch in die Roſenhalle hinein, die ſich ganz in ſeiner Nähe befand. Hier überdachte er ſein Los und wie er entfliehen könnte. Aber es fiel ihm keine Möglichkeit ein und er dachte:„Zuletzt wird ſie auch mich würgen und auffreſſen.“ Da hörte er neben ſich plötzlich ein ganz, ganz feines Geräuſch im Begriffe waren, die Blattläuſe auf den Roſenſtengeln zu mel⸗ ken und ſich zu Seidenhauch hereingeſchlichen hatten.—„Sei nicht traurig,“ flüſterten ſie,„wir befreien Dich! Sobald es dämmerig geworden iſt, und der Mond überm Berge aufſteigt, um uns zu leuchten, kommen wir wieder. Dann beißen wir die Fäden durch und Du biſt frei. Sei inzwiſchen recht vorſichtig, damit die blut⸗ dürſtige Alte nichts merkt, denn ſonſt iſt es um Dich geſchehen.“ Seidenhauch in ſeiner Freude verſprach den Ameiſen alles, kletterte, um die Alte nicht mißtrauiſch zu machen, von Zeit zu Zeit zwiſchen das Netz und die Freude baldiger Befreiung ward ihm nur immer wieder dadurch getrübt, wenn ein tanztolles, kleines Mückchen oder eine verirrte Motte in Madame Kugeligs Mord⸗ bereich geriet. Endlich war die Sonne als rotglühender Ball zwiſchen den Buchenſtämmen verſchwunden. Eine Weile ſtand noch ein rotes Licht in der Luft. Dann zog vom Waldteich her ein milchiger Dunſt über die Lichtung. Es begann kühl zu werden. Seidenhauch ſpürte eine große Müdigkeit in den zarten Flügeln und Beinchen und ängſtigte ſich ſehr ob des Gelingens ſeines Fluchtplanes.— Plötzlich blitzte es am Bergrande auf. Ein heller Schein fiel her⸗ über und da waren auch ſchon die Ameiſen. Unhörbar und ge⸗ ſchickt kletterten ſie umher, biſſen Faden auf Faden ab und als eben Seidenhauch die Müdigkeit übermannen und er einſchlafen wollte, fühlte er ſich frei. Ohne Beſinnen ſpannte er die Flügel⸗ chen und flog davon, durch den milchigen Dunſt hindurch, nach der Stelle am Teich hin, wo er die Frisblumen wußte. Ganz erſchöpft und von der Abendkühle betäubt, langte er neben dem Pfauen⸗ auge an, das ſchon in tiefſtem Schlͤommer ſaß und deſſen Freude groß ſein würde, wenn es am anderen Morgen das Blaufalterchen wieder neben ſich fand. 2 und wie ſie in kurzen Zügen von ihrem großen Lebenswerke be⸗ und als er hinſchaute, gewahrte er einige fleißige Ameiſen, die — 6. Seite. Nt. 330 Deiaienstag. den 20. Ju 1926 Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt verringerter Notenumlauf? Der Ausweis der Reichsbank vom 15. Juli zeigt eine Ver⸗ minderung der geſamten Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 75,4 auf 1294,9 Mill.„½ und zwar Haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 80,6 auf 1192,5 Mill.„ abgenommen, während die Lombardbeſtände um 5,2 auf 12,9 Mill. angewachſen und die Effektenbeſtände mit 89,5 Mill./ unverändert geblieben ſind. Geſchäfte in Reichsſchatzwechſeln gemäß dem Geſetz vom 8. Juli 1926 zur Aenderung des Bankgeſetzes ſind noch nicht vorgekommen. Der Amlauf an Keichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen hat eine Verringerung um 191,2 Mill.„ erfahren; im einzelnen ging der Umlauf an Reichsbanknoten um 154,7 auf 2738,1 Mill. zurück, der an Rentenbankſcheinen um 36,5 auf 1282,2 Mill. I. In der Berichtswoche wurden 15 Mill./ Renten⸗ bankſcheine getilgt und die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben ſich demgemäß noch um 21,5 auf 222,8 Mill. erhöht Die fremden Gelder ſtiegen um 126,1 auf 705,6 Mill.„A an. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen nahmen um 8,9 auf 1827,8 Mill. ab; die Abnahme entfällt voll auf die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen, während die Beſtände an Gold eine kleine Zunahme um 35 000 ½ auf 1492,3 Mill. J erfahren haben. Die Deckung der Noken durch Gold allein beſſerte ſich von 51,6 v. H. in der Vorwoche auf 54,5 v.., die, durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 63,5 auf 66,8 v. H. Chemiſche Jabrik vorm. Goldenberg Geromonk u. Cie., Winkel(Rheingau). Der Abſchluß für das GJ. 1925 weiſt einen Gewinn von 60 128„/ aus, aus dem 6 v. H. Dividende auf die VA., 4 v. H. auf die StA. verteilt und 1828/ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Nach dem Geſchäftsbericht ſtand das abgelaufene Jahr im Zeichen des ſtärkſten Konkurrenzkampfes für die Fabrikate der Geſellſchaft. Der Geſchäftsbericht enthält leider nichts über die bei der Geſellſchaft in der Schwebe befindlichen Auseinanderſetzungen mit den Akkionären über einen Ausgleich, der für erhebliche Benachteiligung während der vergangenen Jahre ge⸗ fordert wird. Von der früheren Direktion, die für dieſe Benach⸗ teiligung verantwortlich gemacht wird, iſt ein Vergleichsvorſchlag vorgelegt worden, der ebenfalls der GV. zur Ueberprüfung und evtl. Annahme vorliegen dürfte. Nach der Bilanz betragen Kredi⸗ toren 705 077 /, denen an Debitoren 665 220, Beſtände mit 268 877 1, Kaſſe mit 13 603 /, Wechſel u. Deviſen mit 39 758&, Effekten und Beteiligungen mit 12 687 /¼, Staatspapiere und Pfandbriefe mit 26 346 gegenüberſtehen. 1. Juſammenlegung des As. bei der Schükthoff AG. in Chem. nitz. Das GJ. 1925 ergibt eine Unterbilanz, die die Zuſamimen⸗ legung der StA. um 1 976 000 ½(5: 1) notwendig macht. Darauf werden 600 000„ neue 8 proz. kumulative VA. geſchaffen werden, die— Ausſchluß des Bezugsrechtes der Aktionäre weiterbegeben werden. 1. Verluſtabſchluß und Zuſammenlegung des Att. bei der Lindcar- Auto Ach. Die Verwaltung der Lindcar⸗Auto AG. in Lichtenrade beruft jetzt auf den 19. Auguſt ihre GV. und legt den Verluſtabſchluß 1925 zur Genehmigung vor. Das AK., und öwar die StA. werden im Verhältnis von:1 auf 100 000/ zuſammen⸗ gelegt. Die Geſellſchaft wird ſodann in Lindcar Fahrradwerk AG. i umfirmiert werden. * Erweiterung der AG. für Glasinduſtrie, vorm. Friedrich Siemens. Die Geſellſchaft hat die Glashütte Weſterhüſen vorm. A. Grafe Nachf., käuflich erworben. Die nur auf Handbetrieb einge⸗ lte Magdeburger Fabrik wird ſtillgelegt und das Kontingent in den größtenteils maſchinell eingerichteten Fabriken der Erwerberin in Arbeit geſtellt. Die Sanierung der Sketkiner Dampfer⸗Comyagnie. Rückſicht auf den bereits erwähnten Verluſtabſchluß ſoll das Grund⸗ kapital im Verhältnis 275:1 um 3,75 auf 2,6 Mill. verringert werden. Für die bisher vorhandenen 125 000 StA. über je 50. ſollen 25 000 neue StA. zu je 100 1 ausgegeben werden. Außer⸗ dem ſollen die mit ſechsfachem Stimmrecht und 5 v. H. WA.⸗Divi⸗ dende ausgeſtatteten VA. eingezogen und dafür 100 000 einfache StA. ausgegeben werden. 2: Wieder 21 v. 9. Dividende der Zigarettenfabrik Murakti Ach. in Berlin. Bei der ſchwierigen Lage aller deutſchen Zigaretten⸗ fabriken iſt der Abſchluß dieſer engliſch⸗türkiſchen Firma beſonders bemerkenswert, denn ſie hat doch, da in Berlin anſäſſig, die gleichen allgemeinen Laſten, wie die deutſchen Firmen. Trotzdem erzielte die Geſellſchaft für das GJ. 1925 einen Reingewinn von 106 903 (105 438)„. Die heutige GV. beſchloß, hieraus wieder 21 v. H. Gewinnanteil(gl. 105 000 ¼) an die Aktionäre auszuſchütten und den Reſt von 1903 für 1926 vorzutragen. In der Vermögens⸗ aufſtellung erſcheinen u. a. Beſtände mit 1 637 094(913 360), ferner Kaſſe und Bankguthaben ſtiegen auf 1 042 940(660 897)., Schuldner auf 735 340(646 010) l, denen 744 976(526 531) Gläubiger gegenüberſtehen. Banderole⸗ und Materialſteuerſtun⸗ dungen ſind mit 1853 000(965 520)% angegeben. Soweit es ſich bis jetzt vorausſehen laſſe, werde auch das laufende GJ. mit einem befriedigenden Ergebnis abſchließen. Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeſtung Atktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. 8 Frankefurter Börſe vom 20. Juli. „Alkki 19.J 20. Banule-Aktien. 8 Alktien. e 19.20., Ettlinger Spinn. 188,1188,0 Allg.—9 Creditbk. 113,7 110,0%TRhein Braunk. 5 167,5 172,7 Babiſche Bank.. 142,0142,0 Salzw. Heilbronn—— Faber, Joh. Blei—.—80,.— *. 1 agr. Hyp. u. Wb 128,5149.5 Schantungbahn 34,.—— Derrier Bantoer. 209 0 l10 0 Hapag 0. 1404h. — — Feinmech. Jetter. 72,.70. Hapag Berliner Handels 178,0 127,0 Nrddeutſch Llond 148.0 144.5 Frankf.Pos& Wit. 68.5088.75 „u. Privatb. 127,0127,2 5 JDermt u. at. 5 172.1176.0 Heſter et r.———.— Fuchewaggen. 0600 +7 Deutſche Bank. 163,0182.0 .eftelte Wagſ. 190. 1040 —— Induſtrie-Aktien. Grkrftw. Mhm.8%—.—— D. Hypothekenbk. 116,0 5— ichb.⸗Mannh. + 62.—62,— Grün, Bilfinger 92.—92,70 D. Ueb. rſee⸗Bank 104,8 105.0 Kempf⸗ Sternt. 158,0 156,0 HaidöReu,Nähm—.—47,— 9,—89 50 g 2 180.0 15550 Mainger St.⸗A. 160,0 Hammer ſen J Dresdner Ban't 132,5 134,5 Schöfferh. Bindg. 28.5 224,0 Hilpert Armaturf. 2* dallb. u..⸗G. 112,5118,0 Werger J Wiitteld.Ereb.-B 120,8.129,s(Adt Gebr. Nürnberg. Vs.⸗B. 120,0120.0 Deſter. Cred. Anſt. 7,50 7,50 e Reichsbank... 158, Abeln. Crebitbant 116,0117,0 Aſchaff. Buntpap. — Adler Kleyer. Kammg. Kaiſersl. 91,.— A. E. G. 5,40 Bad. Elektr.· Wiener—1 7555 5,30 Württb. Notenbk.—.——.— Verſ.⸗Gef. 90.——.— Baſt.⸗G.. 90, Sann Aag Ver. 95.5095,50 Bayriſch. Spiegel 48, berrh. Verſ.⸗Geſ. 155,0 160,0 Bec᷑& Henkel Bing Metallwerke 65,50 65,— Lutz Maſchinen Vergwerk⸗Aktien. Brem.⸗Beſigh. Hel 53.50 53,50 Lux ſche Induſtr. 1 der 134,5136,5 Cement Heidelb. 109,7 109,2 Mainkraftwerke derus en J5. uremb. Verg 187.0188,8 Chamotte Annaw. 47,50—,— Mez Söhne Eſchweil. Bergwri 134, 131,0 Cont. Nürnb. Vzg.——75,.— Motoren Deutz +Gelſenk, Bergw. 158,2 Gelſenk. Gußſtahl 25.—25,— D. Gold- u..-Anſt 134.0 Tharp. Bergbau 137.5142,5 Dyckerh.& Widm. 47,25 4,— Nrh. Leder Spier—.—— Kali Aſchersleben 137,5140,5 Dingler Zweibrück 6,.— Kali Salzdetf..—.— Dürkopp „„ „ Klöckner⸗Werke——; E nnesmannr. 120,0,121,0 1 eeder. 67.5067,.—Elſ. Bad. Wolle.—, lr. Licht u. Kr. 136.0 —.— Rheinmetall...— 155 Glſen(eato) 78.50 43—Emaggranffurk, 40.200 215 Rheineleter. Sig. 1 7 75 5 05 Phsnix Bergbau 108,5 109,7[Emaille St. Ulrich 33,50033,— Rh. Maſch. Leud. 25,.— Mit. der übrigen Kundſchaft mit 800 Fr.(frei Beſtimmungsort). Verband der Lokomotivfabriken bemüht ſich, eine Pre i s⸗ reviſionsklauſel und zwar durchzudrücken. e ühlh.———.— Bankf. Brau. Ind.—.——.— Tellus Bergbau. 70.—70.— dee 247,1 253,0 755 + BK. u. Laurahütte 40,75 50,— Fahr Gebr. Pirm. 37.—37.— Felt. Guill. Carls!——127,0 Baltimore& Ohio—.——— Holdſchmidt Th..80.—01.72 Gritzner M. Durl. 94,—94,25 31,5030,50 5 0 Schwartz-Storch. 119.0 124,0 HirſchKupfzu.Met. 120,5 122²⁵70 Heelaſ Hyp.⸗Bank 113,5115,0 chwartz e ee 35,.——.— Holzmann, Phil.. 81,2581.75 Accumulatoren—.——.— Holzverkohl.⸗Ind. 52,2551,50 Adler Oppenheim—.——,— Junghans Stam. 87,50 9 5 St.-⸗A. 137,6139.5 Karlsruher Maſch. 40.— 39,.— 203 9J108 9 Klen Sgh Kecte 9 Rhein. Hyp.⸗Bank 129,5123,0 Aſchaff. Zellſtoff. 105..106.0 Klein, ecker 62,.— 64.— Bahnbed. Darmſt. 22,15 22.25 Knorr, Heilbronn 112,7 112²,F0 Südd. Disconto 118,0 120,0 Bah eee eee ee Bad. Maſch. Durl. 101,099.— Krauß& Co., Lock. 50,— 50.— 96,.——,— JLahmeyer& Co. 118,5118,2 —46,— Lech Augsburg 96,—98.— eeg aen 8 93.50 — ergm. Elektr. f[Ludwigsh. Walzm 84.—83, Frankf. R. u. Mitv.—. 1 95 8.5022.50 20.—20.— . 92,7595,.— 85,50ſ88,25 Cement Karlſtadt 114.5112,0 Miag, Mühlb... 111,0110,5. 159,7 Daimler Motor 84,—86.— Motorf. Oberurſ. 50.25 7— 185,0 Neckarſ. Fahrzg. 85,50.85,50 5,30 Peter Union Frtft. 83,.— 83.— 8 7798—5 55 e 47,25 N 144.014 üſſeld.Rat. Dürr 40.—40.— Philipps.-G. Frk 31.5031.— Lall Weſzeregeln 110 Kaiſerslaut. 30.10081,.— Pokqhlan Weſſel 51,.— 51,50 137½,0 Rein. Gebb& Sch. 88,—85.— =h- Jollerhöhungen ab 1. Auguſt 1926. Wie uns die Handels⸗ kammer Mannheim mitteilt, wird das Hauptzollamt Emmerich am 31. d. M. ſeine Dienſtſtunden bis 12 Uhr nachts verlängern, damit alle noch am ſpäten Abend anlangenden Getreideſchiffe die durch 8§ 9 des Vereinszollgeſetzes vorgeſchriebene Anmeldung und Bereit⸗ ſtellung zur Abfertigung vornehmen können. Das Hauptzollamt Emmerich wird auch die Verzollung von Schiffen mit verſchiedenen Getreideſorten auf Grund der Eiche vornehmen. Die Menge der zu verzollenden Einzelpartien ſolcher Schiffe wird nach Aufnahme der Geſamtmenge dann durch Schätzung und an Hand des Konnoſſe⸗ ments ermittelt werden. 21: Privatbeteiligung bei der Traktorenbank? Eine Reihe der Finanzierungsinſtituie, die ſich beſonders mit dem Abzahlungs⸗ geſchäft für Automobile befaſſen, war bereits, bevor die Jinanzie⸗ rungsbank für landwirkſchaftliche Traktoren ins Leben gerufen wurde, an das Reichsernährungsminiſterium mit dem Erſuchen herangetreten, ſich bei dieſer Bank in irgendeiner Weiſe zu betei⸗ ligen. Die Regierung hat daraufhin erklärt, daß ſie es durchaus begrüßen würde, wenn dieſe Inſtitute in irgendeiner Weiſe an der Abwicklung der Geſchäfte teilnehmen würden, die den Gegenſtand der Traktorenbank bilden. Dies könnte aber nur in der Weiſe geſchehen, daß die Inſtitute ſich ihrerſeits der Traktorenbank zur finanziellen Abwicklung oder Mitwirkung zur Verfügung ſtell⸗ ten oder zu dieſem Behufe eine geeignete Geſchäftsverbindung mit dieſer Bank eingingen. Für die wechſelmäßige Abwicklung der Ge⸗ ſchäfte würde ſich dabei ein hinreichendes und ſehr geeignetes Be⸗ tätigungsfeld ergeben. Man nimmt an, daß dieſe Anregungen auch zu einer praktiſchen Verwirklichung durch die Beteiligung der Privatgeſellſchaften kommen werden. : Anveränderte Roheiſenpreiſe. Der Roheiſenverband hat den Verkauf für den Monat Auguſt d. J. zu unveränderten Preiſen aufgenommen. Auch die Zahlungsbedingungen haben keine Aenderung erfahren. · Die italieniſche Handelsbilanz paſſiv. Die Handelsſtatiſtik Italiens weiſt, nach einer aus Rom zugegangenen Drahtmeldung, für den Monat Juni 2756 Mill. an Einfuhr und 1636 Mill. Lire an Ausfuhr auf.— Das Deffizit des italieniſchen Außenhandels vergrößert ſich von Monat zu Monat. vom franzöſiſchen Eiſenmarkt )1( Paris, 18. Juli. Angeſichts des unerhörten Frankenſturzes in der abgelaufenen Woche bis über 200 im Verhältnis zum Pfund Sterling iſt ein bedeutender franzöſiſcher Eiſenkonzern zu der Neuerung über⸗ gegangen, Inlandsauflrüge nurmehr auf Grund der Parität zu den Exporkpreiſen bei Barzahlung im Augenblick der Beſtellung herein⸗ zunehmen, während die Lieſerung auf drei Monate geſtaffelt wird. Durch dieſe rigoroſe Verkaufsbedingung ſucht man ſich gegen die Subſtanzverſchleuderung zu ſichern und zugleich Zahlungsmittel für die rechtzeitige Verſorgung mit ausländiſchen Rohſtoffen zu beſchaf⸗ fen. Von einer ſolchen Angleichung der Inland⸗ an die Ausfuhr⸗ preiſe erhofft man zugleich eine Ausgleichung der Handelsbilanz, deren Paſſivität im abgelaufenen Halbjahr hauptſächlich auf die ungenügenden Exportpreiſe zurückgeführt wird. Noch immer ſind die derzeitigen Eiſenpreiſe weit entfernt, dem Entwertungskoeffizien⸗ ten von nunmehr über 8 zu entſprechen. Aber auch den Franzoſen drängt der rapide Fortgang der Inflation immer mehr die Gold⸗ parität als Richtlinie der Kalkulation auf. ſeits verſchließt man ſich keineswegs mehr der Erkenntnis, daß die notwendigen Regierungsmaßnahmen welches Kabinett auch immer— einen Rückgang des Inlandverbrauchs zur Folge haben werden. Für Roheiſen ſtellt ſich der Exportpreis fob Antwerpen für Gießereiqualität ſeit längerem auf 60 Sh. Demnach wird beim derzeitigen Kurs der(franzöſiſch⸗belgiſch⸗luremburgiſche) Verbands⸗ preis von 550 frz. Fr. frei franzöſiſche Landesgrenze binnen kurzem eine Reviſion erfahren. Für Hämatit hat der franzöſiſche Verband die Inlandpreiſe bis Ende Auguſt um 60 Fr. ſowohl für Gießerei⸗ als für Friſchereiqualität(Grundpreis nunmehr 705 bzw. 675 Fr.) und für Spiegeleiſen(10—12 Mn.) um 80 Fr.(frei Saargebiet 900 Fr., Südfrankreich 890 Fr., übriges Frankreich 915 Fr.) erhöht. Walzprodukte notieren zurzeit fob Antwerpen: Knüppel 4,7—4,8, Träger 4,13 und Stabeiſen 4,11,6—4,12 Pfd. Sterl. Die geringfügige Spanne zwiſchen Stabeiſen und Halbzeug bezeugt den Wert, welchen die Erzeugerwerke auf den Selbſtverbrauch ihres Rohmaterials legen. Mit vereinzelten Ausnahmen exiſtieren Frankenpreiſe nurmehr für Schienen, Bleche und Drahtprodukte. Die Pariſer Eiſenhändler, die natürlich nur einheimiſche Währung fordern können, haben ihre Preiſe ab 17. Juli beträchtlich erhöht: Handelsſtähle 114 Fr., Träger 109 Fr., Grobbleche 119 Fr., Mittel⸗ bleche 151 Fr., Feinbleche 182 Fr., Walzdraht 125 Fr., Drahtſtifte z (Nr. 20) 220 Fr. je 100 Kg. Das Schienenkonkor berechnet den Eiſenbahngeſellſchaften für das dritte Quartal die Tonne mit 668 gegen bisher 550 15 er Wirkung mit rückgängiger 20. 19, 5 19.20. 19. Rhenania Aachen 74.5075.— Hue e 153,7155,03% D. Reichsanl. 0,4150,450 Riebeck Montan 138,0 144,5 Zuckerf. B, Wagh. 78,2575,.—4¼½% 69.⸗Sch.———, Rodberg Darmſt. 5,—8 5,90 J1Rüttgerswerke 98,75 100,0 Schlinck& C. Hbg.—.——, Schnellpr. Frank. 65,.—65,.— Schramm Lackf. 75,—72,.— —,— Zuckerf. Offſtein.98,.—98,.— Sparprämie. 1919—.— e ben 65,25 65.— 4% B. Schutg, 05 5,85 een 73.5073,—5% Pr. Schatzanw.—.— uckerf. Stuttgart 78.50—,— 4% do 8 5 do.—.—— 1Schuckert, Nroög. 119,5 122,0 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 915 Preuß. Konf. 0,450 82.— Schuhfabrik Herz 36,.— 35.— 11 Seilinduſtr. Wolf 47,—47— 15 5 82.50%“ TSiemenss Halst 159.0163,0 Entrepriſes 5.50 7— 4% Bab An v1919—.—— Südd. Draht-.—.——.— 1 93 85 Mansfelder S. Led. St.Ingbert———.— 5 e 2— 5 455 kende eee Ver. deutſch. Oelf. 55,—55.— hm. Kohlenanl. 14,.—13,75 3½% do. 7 15%0 do.—.— VB..ch. Ind.Mainz 52,7551,85 Feſtverzinsliche Werte. 3% web. fß 70/ 0. 7 Ver. Ultramarinf. 130,0 130,0 4½% Mhm.1914—.——.—3/ Ver. Zellſt. Berlin 67.2569,3% 0 Vogtl. Maſch. St. 58,50 85,504½%„ 1804%—. 8/% Voigt& Häff. St. 90,50 90,50 5% Ot. Reichsanl. 0,4520,490 3% Volthom. Seil.K 40,—40,.— 4% do unk. b. 1925—.— Berliner Börſe vom 20. Juli. J Allg.Elettr-Geſ. 1372183,11 Heutſche Kalt Bans-Ahetien. Anglo-Ct. Guano 78,.—80.— Bank f. el. Werte 103,710 Barmer Bankver. 109,51 1 Berl. Handelsg. 175,2 177,8 Annener Gußſtahl 87— 2 Augsb.-Nb.Maſch 87,.—87,— Donnersmarckh. 73 1 Darmſt...⸗B. 172,5175,0 1 Dt. Ueberſee Bk. 104.7 104,8 Bamag⸗ Meguin. 43,.——.— Dürkoppwerke, 63,756 J Dise,Command. 149,0 149.0 J. 5. Bemberg.155,0158.f0 Hanamft Nabel. 116.5 128,0 133,0132,7 JBergmann Elkt. 128,9125,0 Elberfeld. Kupfer—— JDresdner Bank Aneeld gredb. 189059 e 180 118·0 JBerlin. Maſchb. 89,— 8,75 Emaille Ullrich.—, Süddeutſch. Disc.—.——.— Cransport⸗ Akkkien. Bismarckhütte.———,— J. G. Farbenind. 246,0 252,0 Schantungbahn 3,.—8,65 TBochum. Gußſt. 133,0135,0 Feldmühle Papier 114,2114.2 Allg. Lok. u. Str. 149,5 150,0Gebr. Böhler Co.—.——— Felten& Guill. 127,7 128,5 Südd. Eiſenbahn———.— Braunk, u. Brikets 118,5.129,0 R. Friſter... 83,— 53.— Baltimore.. 81,7— 5 Pr.-Beſigh. Oelf. S,J8085,— Juche Waggon, 890 9,750 Deutſch⸗Auſtral..—.—149,) Bremer VBulkan 57,7551,.— Gaggenau.⸗A. 47,1547.— ITHapag. 128..132,0 Buderus Eiſenw. 85,7588,50 Gebhard Textil 77,—77750 I9.⸗Suüdamerita 144,0150.0 1Hanſa Deſchiff. 146,0146,0 IRordbdiſch.Lloyd 140,1 145,0 Chem. Albert —— Cibeſcg 85 0 erein. Elbe 48.5049,15 Paimler Motoren 85.— Induſtrie⸗Aktien. Deſſauer Gas 120,0119,3 Genſchow& Co. 55,25 Adler& Oppenh. 103,0103.0 Adlerwerke... 74,7575,25 JDeutſche Erdöl 134.2 .⸗Gf. Verkhraw.—.— 141,0 Goerz C. P. 38 Alexanderwerk..— 70,15 Deutſche Kabelw. 82,.—82,.—JGritzner Maſchin. 93,25ʃ091,35 Ander⸗ 20 uckerf. Heilbronn 80,—77,104% D. Schutzg. 14 5,65 5,90 3½% do. abgeſt. d,450 0,450 106,2 110.2 3% do. von 1896—.——.— 21 8 4% Bayr. Eiſ⸗Anl.—,—.,450 0,4300,470 02—.——.—%, Heſ. o. 80 u. 96.410.410 abgeſt. 0,4100,410 —.—4% Sach. St.-.18——— Waßdß& Freytag 100,010,03,%/g Reichsanl, 0. 4800,5004% Württ. f. 1515 O, 410 0, 420 116..118,7 5,2 + Deutſche Maſch. 95.75 96,— 09,0 Anhalt. Kohlenw. 77.— 76,50 Deutſche Steinzg. 121.0121.5 .8 30,— Deutſche Wollw. 44,75 47,05 TCom. u. Privatb. 127,0127.2 Aitge9 Zellſt. 105,0104,5 Deutſch. Eiſenh. 56,85 955 5 J1deutſche Bank: 181.2162.0 Balcke Moſchin...——.— Durener Wierall. 77.5077,50 Berl. Gub. Hut 158,5——-Elektr. Lieferung. 181,5 182.1 BerlinKarlsr. Ind 83,.—87,.—IElttr. Licht u. Kr. 135,5137,2 Berzelius Bergw. 45,—43,50 Enzinger⸗Union.75,.— 177— Bing Nürnberg.—.—64,250Eſchw. Bergwert 180,2131,5 Chem. Heyden. 87,—87,50 JGelſent. Bergw. 156.5 159,7 Chem. Gelſenk. 80,2580,50 Gelſenk. Gußſtah. 26,25 26,.— Concord. Spinner 80,—79,65 German. Portl⸗3. 127.0125 0 87,.—[Gerresheim.Glas 125,5125,0 127,0119,2 TGeſ. f. eltt. Unter 152,7154,5 Accumulatoren 126,2128,0 136,5138,8 Gebr. Goedhardt 55,.—55,.— D. Eiſenb.Signl. 67,5065,15 Goldſchmidt. Th. 90,75 92.— —3 Deutſch. Gußſtahl 71,1571,75[Gothaer Waggon 61,50 61,50 Zum Unterſchied von den Hauptmärkten ſind die Bleche an⸗ dauernd noch leicht zugänglich, aber die Preiſe(in Papierfranken) bewegen ſich ſtark aufwärts. Grobbleche bedingen etwa 1000 Fr., Keſſelbleche 1100 Fr. In den Drahtprodukten entſpricht die Hauſſe derjenigen der übrigen Eiſenerzeugniſſe.— Verhältnismäßig minder ſcharf iſt die Hauſſetendenz auf dem Schrottmarkt. Am meiſten hauſſiert Altguß. Für Maſchinengußbruch wird bis zu 49 Fr. je 100 Kg. geboten. Sörſenberichte vom 20. Juli 192 Mannheim: J. G. Farben auf 255,50 befeſtigt An der heutigen Vörſe konzentrierte ſich das Intereſſe auf die Kursentwicklung der Farben⸗Aktien. Im Terminhandel zog das Papier auf 255,50 an, nachbörslich war der Kurs abgeſchwächt. Der Kaſſamarkt lag ruhig bei behaupteten Kurſen. Von feſtverzins⸗ lichen Werten waren Vorkriegs⸗Pfandbriefe höher geſucht. Es notierten: Rhein. Creditbank 116, Rhein. Hypotheken⸗Bank 123, Südd. Disconto 119, J. G. Farben 253,50, Rhenania 77, Mann⸗ heimer Verſicherung 86, Benz 83, Maikammer 32, Knorr 111, Mannheimer Gummi 54, Nähkaiſer 48, Zement Heidelberg 110, Zellſtoff Waldhof 155, Wayß u. Freytag 101, 8 Frankenthal 65, Waghäuſel 75, alte Rheinbriefe 10,10, Kriegsankeihe 0,490. Frankfurt feſt Spekulatidoe Käufe in Erwartung demnächſt eintretender aus⸗ ländiſcher Inflationskäufe ließen an der heutigen Börſe, namentlich zu Beginn, eine etwas lebhaftere Umſatztätigkeit zu, die mit einer erheblichen Kursſteigerung verbunden war. Beſonders Montan⸗ werte und J. G. Farbeninduſtrie waren bevorzugt und ſtark ge⸗ beſſert. Für die J..⸗Werte ſprach auch die am 22. d. M. ſtatt⸗ findende AR.⸗Sitzung bei der Kursſteigerung mit, da man neue Erklärungen ſeitens des AR. erwartet, unter Umſtänden vielleicht ſogar ein günſtiges Bezugsrecht. J. G. Farbeninduſtrie ſtiegen gegen geſtern abend um 5,25, Rheinſtahl um 4,25, Harpener um 3,5, Phönix um 2 und Riebeck Montag um 5 v. H. Elektro⸗ und Schiff⸗ fahrtswerte gewannen—2 v. H. bei weniger lebhafter Geſchäfts⸗ tätigkeit. Feſt waren ferner Erdöl(plus 3. v..) und die Motoren⸗ werte, die bis auf Adlerwerke durchweg 2 v. H. gewannen. Deutſche Anleihen konnten ihren geſtrigen Gewinn weiter ausdehnen: auch die ausländiſchen Renten feſter. Hier will man auch ſchon franzö⸗ ſiſche Käufe feſtgeſtellt haben. Berlin anfangs feſt, ſpäter malter Die Kurſe ſetzten allgemein mit anſehnlichen Beſſerungen ein. Von Montanwerten waren Braunkohlenaktien bevorzugt. Rhein. Braunkohlen um 5 v. H. höher. Für J. G. Farbeninduſtrie beſtand lebhafte Kaufluſt. Der Kurs ſtellte ſich um 5,5 v. H. höher. Elektro⸗ werte gleichfalls begehrt. Die feſte Tendenz konnte ſich auch ſpäter unter mäßigen Schwankungen gut behaupten. Der franzöſiſche Franken erfuhr mit einem Stande von 237 auf 1 Pfd. Sterling wieder eine beträchtliche Abſchwächung. Größeres Intereſſe beſtand für Schiffahrtsaktien. Im ſpäteren Verlaufe traten infolge Realiſie⸗ rungen der Spekulation in den bevorzugten Papieren mäßige Ab⸗ ſchwächungen ein. Am Geldmarkte blieben die Verhältniſſe unver⸗ ändert. Am Schluß der Börſe wirkten Gewinnſicherungen in J. G. Farbeninduſtrie auf dieſes Papier und auf andere ſpekulative Werte abſchwächend. Doch hielten ſich die Rückgänge im allgemeinen in mäßigen Grenzen. Der Börſenvorſtand hat beſchloſſen, am Kamskag, den 24. und Suamslkag, den 31. Juli 1926 die Fondbörſe ausfallen zu laſſen. Berliner Veviſen Diskonkfätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ v. H. Nimilich g. Jult J. Juft E 7 in.⸗M. für.. G. B. M. an,,, 100 Gulden 168,87 168,99 168,70 169,12. 168,47 3,5 Buenos⸗Aires. I Peſ. 1700% ii„e 1,78J 10 Brüſſe!.. 100 Franken].81] 8,65.44.8 61,— W 100 Kronen 91,98.22 92,03 92.27 112.50 5,5 Stockhom 100 Kronen 112,34 112,62 112,33112,61 112,50.5 Kopenhagen. 100 Kronen 111.21 111.49 111,21[111,49 112,50 5 Danzigg 100 Gulden 81,37[ 81.57[ 81,37 81.57 81.— 6,5 Sifabonn 100 Estudo 21, 21,455 21,05 21,455 453,57— Helſingfors... 100 finnl. M. 10.5510.,5910,558 109,598 81,.—55 Italtn 100 Lite 14.04 4,58 18,013.52[ 81— London 1½ 20,403] 20,455] 20,407] 20,459 20,4 5 New⸗York. 1 Dollar 4,195 4,205 4,195 4,205 4,198 4 aris„„„, 100 Franten 8,975].015] 8,58.62 81,.— 6 Schweigz.... 100 Franken 81.19 81,29 81,20 81,4081.— 3,3 Spanien. 100 Peſeten 65,92 66,08 65,7855,92 81,.—— rrh„„.878.982].821].885] 2,092 7,3 Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,315 2,325 2,82 2,33186,45 1 Rio de Janeiro. 1 Milreis 0,657].889.653.855.378] 8, BNer 100 Schilling 39,31 59,47 59,81[ 59,45 1,70.5 Praggg. 100 Kronen 12,423 12,483 12,423 12,48 85,062 6 Südflawien.. 100 Dinar 7,41] 17,43 7,412] 7,432 81.— 7 Budapeſt.. 100 000 Kronen 5,965 5,895 5,865 5,888 85,062] 7 Sofia..100 Leva 3,04 3,05 3,04 3,05] 81,.— 10 Athen. 100 Drachmen.09.11[.09.11 J81.— 10 Kairo Id. 20,924 20,976[ 20,932] 20,9844—.—— 19. 19.] 20. Grkrftw. Mhm.5/%———.—TOberſchl. E. Bed. 53,—54,50 Heldburg.. 55.— 66,50 Gebr. Großmann 56,.—56,.— J Oberſchl. Liſen 77.—77,50 Hochfrequenz. 100,0100,0 Grün& Bilfinger 93,—93.— 1 Sberſchl. Kotsw. 99,5091,25 Krügershall Hand 100.0 1007%0 Gruſchwitz Textil 46.— 48,50 THrenſt.& Roppel 91.— 92,— Petersb. Int. 90 2,65 Hackethal Draht 75,—73,15 TPhönix Bergb. 108,2 109,8 Ronnenberg. 47,5047.— Halleſche Maſch. 136,5187,0 Rathgeber Wagg. 50,1551,50 Auſſenbant.. 41“.95 Hammerſ. Spinn. 86,25.86,— Reisholz Papier.— 188,0 Sichel& Co....825 3,50 Zannor..Egeſl 70.—7¹.75 1helnSreunthl. 166.0170.00Sloman Salpeier 70.7568 75 Hann. Waggon 18,50.18,— Rhein. Ehamotte 40,5040,59 Südſee Phosphat—.— 59, Hanſa Klonbe 60.—59,75 Abein m d. 7 85 10 Ha 42.— 41-43 ed. 5 2 Hbg.⸗Wien Gum. 69,75ſ69,85 Aaceha Harkort Bergwrk. 75,—66,— JRheinſtahl. 93.8 40 2 5505,555 Goldanleihe 97,9 88888 rne Harpen. Bergbau 139,0142,2 Rhenanſa Chem. 78,80 77.25 5— Harkmann Maſch, 48,1533,55 1Romb. Hütten 15.651,.— 785. U.4150,445 Hedwigshütte 78,— 75,50 Roſitzer Braunk. 12,.— 72, VI.IX 04150,44 Hilpert Maſch. 1,50.31.— Roſißer Zucker 62,89.75 192467.4150.445 Hindr.& Aufferm. 79,8579,88 1Rütgerswerke.5009,75 55% B. Reichs nl..450.495 e e, e rſchberg Leder 88,„— Salzdetfurth. 91033/5X3 5 4 7Hbeſch Eiſ.S8 4210 e Saroen..: seggltes9, 0d.Reic⸗ann 9d 92 Hohenlohe⸗ Werk. 16,90 16.85 Scheidemandel 36,35036,25 4% Prß Konſols 0˙412452 Phil. Holzmann. 81,5080,75 Schubert& Salz. 144,J144.2 300. Nale•˙4200•455 Horchwerke. 68,— 68,25J Schuckert& Co. 119,7122,0%„(04620,485 Humboldt Maſch. 60,—60,85 Siemens Elektr. age4% Bayer. Anl.—— 0,440 IZJiſe Bergbau 135.J 132.0 FSiem.& Halste 1995 182..34 Bayer Anl 0,488.450 M. Judel& Co 80,50.80.— Sinner.⸗G... 62,2561,15,% 8 Kohler 11— 120 Gebe. Junghans 89,8590,25 Stettiner Vulkan 12.5042858% 8 5˙95 5. Kahla Porzellan. 82,7586,75 Stoehr Kammgrn 121.9,123.0 9 W Kaliw. Aſchersl. 139,5138,2 Stoewer Nähm. 80,2581.— 88, R e 92 5 Karlsr. Maſchin. 391540,— Südd. Immobil. 58.— 56,65 5, Südt Brar 1 301 3 Kattowit. Berg. 13,30f13,75 Teichgräber...——s, andſch Nong. 654 6. E. M. Kemp..———Teleph. Berliner. 79.— 79.— andſch. Rogg. 6, Kiöcknerwerke. 1045 1070 Thoerl Oelfabrit 74.—74.15 b) Ausl. Neutenwerte. E. H. Knorr. I1.0114,5 Unonwerke Maſch 36,50 53.—%% Mexitkaner—,— Kollm.& Jourdan 54,5054,—Ver. B. Frtf Gum. 60,— 80,5042 Leſt.Schaga 17.30⁰1 Köln Rottweiler 143,0125,00Ver. Chem. Charl. 146,7 111.04%„Goldrente—.—— Gebr. Körting.. 85.—84.— V. Otſch. Nickelw. 140,2 148,04% conv. Rte—.—— Koſtheimer Cell..—..— VGlanzſtoff. Elbſ.—.— 270,04¼%„ Silberrte 4,70 4 Kyffhäuſer⸗Hütte 53,1555,— B. Schuhf Vrns W 47,8546,154½%% Papierrte—.— Lahmeyer& Co. 118,1118.1 VStahlwv. d. Zyp 139,0139,24% Türt. Ad.⸗Anl 12.— 12 Laurahütte. 50,—50,50 Ber. Ultramarinf. 126 5 426,04% Bagd.⸗Eiſe! 25,50 26, Linde's Eismaſch. 133,6138,5 Vogtländ. Maſch. 57,.—57.—4%„„„ 1 19,5020 Lindenberg.. 43,5043,50 Wanderer⸗Werke 144.7 145,04% Türk.unif Anl.——— T Carl Lindſtröm 126,0126.0 Weſer Akt.⸗Geſ.—,——4%„Zollob. 1911 13,40 12, Lingel Schuyfabr. 45,85 21,750Weſtereg. Alkali. 144,2 146,5„400-.⸗Los 25,/5—, 1Linke& Hoffm. 74.—74.— Wicking⸗Cement. 115.0112.5 4½% USt.⸗R19134—.—— Lubw. Loewe& Eo 165,8165,0 Wiesloch Tonwar. 83,2583,504½¼%„„„ 1914 19 2519 C. Lorenz 99,25 100,00 Wittener Stahl 88.—86, 154%„„Goldrie 19,119.— Lothr. Portl.⸗Cem—.——,— Wittener Gußſtahl 50,75——4%„, Kronr—.—— Magirus.⸗G. 57.—57785 Wolf, Buckau.—.—50,358/ Oe. U. Stb. alte 18,— 18.— JMannesmann 120,0122,0 Zellſtoff Verein 70,.—70,—3% Oe-HIX Sr74—.— Mansfeld. Aktien 108,5119,7 Zellſtoff Waldhof 154 2 157.5%De.Goldprior. 12 50 12. 7 1 5 2 2— A e genel: 925 1165e Sreiverkehra⸗Rurle. 280,mee 1888— Motoren Deuz 65,— 85,0 Adler Kat. 30/32031/83 5%„ Obligat.——— Motorb. Mannh. 33,— 35,— Bergb. Präſid.—.——.—4% Anat. Ser.] 20.25½ Müllheim Berg 115.—.—[Benz⸗Motor., 34.—83.—57% 1 17.30175 Neckar Fahrzg. 9 8 Deutſche Petrol. 80.— 81/83.4½%„„III 16,65 16.+ Nordd Wollamm 124,71124,5 Diamend.. 25.—25,404% Tehuantebec.—.—82, — 15 ) ſe r nene ern — dagaericht Karlsrube durch Beſchluß vom 14. Juni Dienstag, den 20: Zult. 1928 Aeue Männheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) Der Rampf mit den SGeiſtern Roman von Arkur Brauſewetter Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 100 Nachdruck verb den Sie aber liebte dieſe männliche Ehrfurcht in ihm, die nie etwas Schwächliches oder Unwürdiges hatte, und gab ſich ihm mit einer Wärme, ja, oft mit einer Glut, wie ſie bei ihrer ſpröden Anlage und — für Zärtlichkeit wenig geſchaffenen Natur nie für möglich ge⸗ halten. Mochten es die anderen nicht begreifen, mochten ſie es be⸗ lächeln und verhöhnen, ſie wußte, was ſie an dieſem Manne liebte, und warum ſie es tat, und wachte eiferſüchtig über ihren Beſitz, da⸗ mit er ihr nicht entriſſen wurde. Darum nahm ſie auch an ſeiner Tätigkeit teil, wußte um ſeine Fahrten, kannte ſeine Kranken und ihre Leiden. FPreilich... in irgendeine Beziehung zu den Pa⸗ tienten zu kommen, wenn ſie ihn aufſuchten, er nicht zu Hauſe war und ſie gerne ein tröſtendes und aufrichtendes Wort von ihr gehört hätten, wurde ihr ſchwer. Es lag einmal nicht in ihrer Art und An⸗ lage, mit den kleinen Leuten umzugehen, die vorzugsweiſe ſeine Praxis ausmachten. In allen anderen aber war ſie ihm zur Seite, erleichterte ihm ſeine Arbeit, wo ſie nur kannte, und umgab ihn auch im Hauſe mit zärtlicher Sorge. Und was ſie ihm war, das zeigte er ihr mit jedem Worte, mit jedem Blicke, vor allem in dem ſtillgeborgenen Leuchten, das jedes⸗ mal, wenn er in ihrer Nähe weilte, auf ſeinem früher ſo ernſt ver⸗ ſchloſſenen Antlitz lag. N O dieſe herrlich ſich weitenden, goldumſäumten Tage, der raſt⸗ loſen Tätigkeit im Dienſt der helfenden Liebe geweihtl. Dieſe ün⸗ vergleichlichen Abende, wenn ſie, fern ab vom Härm und Rauſchen der Zeit, Hand in Hand in dem behaglichen Wohnzimmer ihres ſtil⸗ len Landhauſes wie in einem Märchenſchloſſe ſaßen und Dinge be⸗ ſprachen, die der Tag ihnen gebracht, und die doch über den Tag hinaus wieſen in die weiten Gefilde des Bleibenden! Dieſe unbe⸗ ſchreiblichen Nächte mit ihren geheimnisvollen, Leib und Seeile durchſchauernden Zaubern, ihrem unbefangenen Aufgehen in allen Wonnen des innerlichen Zuſammengehörens! Und dann dies Er⸗ wachen am frühen Morgen an der Seite eines ſchlummernden, noch von ihren Träumen gehaltenen Weibes, von dem man ſagen darf: „Es iſt dein mit Leib und Seelel“ Und mit jedem dieſer Morgen neu ſtand Werner Torwald vor dem Unbegreiflichen, das über ihn gekommen war, wie ein holdes Wunder aus fernen, unwirklichen Welten, das er nun feſt und wirk⸗ lich in ſtarken Händen hielt. Schuldverochreibungen der vormalgen Uberrbelnt, hhen Fisenbabn-Gezehschakt.l. Mannbein. Im Anſchluß an die am 7 Juni d. Is. aus⸗ geſprochene. Kündigung geben wir hiermit be⸗ kannt. daß die Spruchſtelle beim Oberlandes⸗ u. 3. Juli d. J. den Ablöſungsbetrag unſerer zum 30. September 1926 gekündigten, nach⸗ ſtehenden Anleihen wie folgt ſeſtgeſetzt hat: Für die 4⸗% Auleihe vom Jahre 1919 auf RM. 52.50 für je Papiermaxk 1000.—. für die 4½% Anleihe vom Jahre 1920 auf RM. 12.— für je Papiermark 1000.—. Als Ablöſungsbetrag für die Genuß⸗ rechte wurde ferner feſtgeſetzt: Für die 4% Anleihe vom Jahre 1919 auf RM. 23.25 für je Papiermark 1000—, für die 4½9 Anleihe vom Jahre 1920 auf RM..32 für je Papiermark 1000.—. Die Einlöſung erfolgt geaen Einreichung der Mäntel nebſt Bogen mit Erneuerungs⸗ ſcheinen und Couvons ab 1. 3. 26. ff. vom 30. September d. Js. ab bei der Süddeutſche Disconto-Geſellſchaft.⸗G., Mannheim. ſowie bei unſerer Geſellſchaftskaſſe in Mann⸗ heim. Die Verzinſung der obigen Anleihen hört mit dem 30. September 1926 auf. Bietr haleln flafcbndr 1 U mitzugeben. 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Bücher⸗ Einjaminzenhau 12 Zimmer und Zubehör beſchlagnahmefrei, ſofort beziehbar, Geſchäfts⸗ So vergingen die erſten Wochen und Monate der jungen Ehe, glitten wie eine frohbeſchwingte Spule durch den raſtlos wirkenden Webſtuhl der Zeit, oder wie helle Frühlingsfalter durch den ernſten Winter umgaukelten die Gegenwart mit tauſend Freuden und die Zukunft mit ſüßen Hoffnungen. Und wenn ſich Werner Torwald bereits für einen Auserwähr⸗ ten hielt, ſo ſollte er erfahren, daß es über alles, das noch etwas hinaus gab, ein höchſtes Glück, das dem, das ihn erfüllte, die eigent⸗ liche Krone auſſetzte. Er hatte die Kinder von je geliebt. Es lag in ſeiner ganzen Na⸗ tur, in dem kindlichen ſeines Weſens. Wenn er ſie behandelte, ſo tat er es mit einer geradezu mütterlichen Zartheit. Waren ſie ſchwer krank, ſo opferte er ihnen ſeine Nächte, kam wieder und wie⸗ der, nach ihnen zu ſehen. Konnte er ſie aber trotz all ſeiner Hinge⸗ bung nicht retten, ſo war er tief niedergedrückt und ſtand an ihren Sterbebetten wie ein trauernder Vater, ja, lange Zeit noch wirkte ſolch' ein Todesfall in ſeiner Seele nach. Und nun ein eienes Kind! Ein Kind von Dora, ihr Abbild, ihr Fleiſch und Blut! Und zugleich das ſeine, die ſichtbare Verkörpe⸗ rung ihrer gegenſeitigen Liebe und Zuſammengehörigkeit! Sein Herz wollte ſchwellen in der Erwartung diefes Glückes. Der ſo lange Bettler war und hungernd und dürſtend an der Tafel des Lebens ſaß, war mit einem Male ein König auf goldenem Stuhle und trank aus nie verſiegendem Becher der höchſten Freude. Aus dem Winter ward der Frühling, und mit ſeinen ſchönen Gaben brachte er auch weniger gute; ein ganzes Heer von Krank⸗ heiten und Seuchen, das diesmal nicht nür die alten Leute heim⸗ fuchte, ſondern auch die jungen und lebensſtarken überfiel. Oftmals ſah Werner Torwald den Tod zu Häupten des Kranken ſtehen und rang dennoch mit ihm mit aller zähen Kraft. Dann und wann obſiegte er. Aber das war nur ſelten. Meiſt behauptete der andere das Feld, und Werner Torwald war traurig, weil all ſein Mühen und Kämpfen vergeblich war, und kam manchmal erſt in der Nacht nach Hauſe, weil es mit jedem Tage mehr für ihn zu tun gab. Eines Abends aber packte ihn inmitten aller heißen Arbeit eine unbezwingliche Sehnſucht nach Hauſe. Und da es für einen Beſuch in ein weit gelegenes Dorf doch ſchon 7 ſpät war, ſo beſchloß er dieſen bis morgen zu laſſen, und gab dem Kutſcher Weiſung zur Heimfahrt. Aber nicht wie ſonſt kam ihm Dora auf der Diele entgegen, un! auch in ihrem Zimmer brannte kein Licht. Und als er endlich des Mädchens habhaft werden konnte, das zu einigen Beſorgungen aus⸗ gegangen war, erfuhr er von ihm, daß heute nachmittag ein Auto angekommen wäre, das die gnädige Frau zu den Herrſchaften in die Stadt abgeholt, daß ſie aber geſagt hätte, ſie würde zu der Zeit, wenn der Herr Doktor heim käme, wieder da 1 Uhr Adler's Lampionfahrt 50 Ptg. Si86 5 22* 8 —eetrir la e Hde 5 Tee 92 Faaaeadeld Herrenzimmer (Wiener Barock), nuß⸗ ſchramk, ſelten ſchönes Modell, umſtändehalber ſpottbillig verkäuflich. Angeb. unt. A. Z. 86 a. d. Geſchäftsſt. 894 Gebrauchtes Wunderschönes Insirument, ſehr gut erhalten, günſtig u verkaufen. Musikwerke L. Spiegel à Sohn G. m. b. H. 1967 Mannheim, 0 7. 9. Heidelbergerſtraße. Marken-Rad für 50/ zu verkaufen. *896 K 1. 4, 4. Stock. obl. Manbapz T. Seite. Nr. 330 Auifcddler Næise, au¶ cler Mandlerungq, umd beim HHort sind wegen iſuer zewongqgendlen bigenschaſten MILCH KARANMEIEEN vor anclerem brfischungs: FroꝝwWëFERc KERHAMEEEN Er hatie Mühe, ſeine Enttäuſchung zu überwinden. Er hatte ſich auf die wenigen, mit ſo viel Mühe gewonnenen Stunden den ganzen Abend gefreut, und ſaß nun, zu keiner Arbeit aufgelegt, tatenlos wartend in ſeinem Sprechzimmer. Er ſelber fuhr nicht mehr zu den Schwiegereltern, weder in die Stadt, noch nach Malkaymen. Er wußte, daß er dorthin nicht ge⸗ hörte. Was er einmal als Arzt geleiſtet, war längſt vergeſſen. Er galt nur als der Eindringling in eine Familie, die ihn nicht wollte, ihn nicht als ebenbürtig anerkannte. Dora wußte das ſo gut wie er. Und die Folge war, daß auch ſie immer ſeltener nach Hauſe fuhr und das Verhältnis, das nie ſehr warm geweſen, ſich vollends lockerte. Der Kommerzienrat litt darunter. Denn, 1 er in ſeinem Geſchäfte aufging und Zahlen ihm die Menſchen unſchwer erſetzten, ſo hatte er doch einen gewiſſen Familienſinn und war insbeſondere auf ſeine älteſte Tochter ſtolz. Freilich, auch er hätte für ſie eine an⸗ deve Wahl getroffen. Aber es war von jeher ſein Standpunkt ge⸗ weſen, jeden Menſchen als vollwertig anzuſehen, der in ſeinem Be⸗ rufe etwas Tüchtiges leiſtete. Die Zeit ſchritt vor. Die Stunde, zu der er 7 9 nach Hauſe zu kommen pflegte, war bereits vorüber. Seine Ungeduld ſtieg. Es war das erſtemal, ſeitdem ſie verheiratet waren, daß Dora nicht da war, wenn er kam. Sollte ſich in der Stadt etwas ereignet haben? Sollte einer krank geworden ſein? Oder——? 8 Da endlich. Das Tönen einer Hupe durch die um dieſe Stunde todſtille Lange Straße, die Neukirchen ſchnurgerade durchſchnitt und unterhalb ihres auf der Höhe gelegenen Landhauſes endete. Nun fauchte der Kraftwagen den ſteil anſteigenden Weg zu ihm empor, und gleich darauf trat Dora, noch in Mantel und Muütze, in das Zimmer, eilte auf ihren Mann zu; ſtreckte ihm beide Arme ent⸗ gegen. „Du ſchon hier? Und ich laſſe dich warten! Es iſt ſchlecht von 5„Ja, das iſt es. Aber du darfſt mir nicht böſe ſein. Diesmal nicht. Er merkte ſofort, daß ſie in einer gewiſſen Erregung war. Er fragte ſie nur, aus welchem Anlaß man ſie ſo plötzlich in die Stadt gerufen hätte. „Ach, es war nichts Beſonderes, wirklich nicht, Schatz.“ wieder merkte er, daß ſie ablenkte. Er legte ihr die Hand auf die Schulter.„Ich ſehe es dir ja an, daß es etwas Beſonderes geweſen iſt. Warum willſt du es mir ſct-ien ſagen? Wir haben uns doch ſonſt nie etwas verheim⸗ icht. Da fiel ſie ihm um den Hals und begann heftig zu weinen. (Forſſetzung folgt) Und 8 0 STOILLECVOFERCN milteln Gevoæiigt. MILCII n Qualitdt. uneſſeęichrt. serall leciliflich ſell 1 m Drehlänge, billig abzugeben. Angeb. unt. A. 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Für die Bezirksgruppe Baden: Kuhn, I. Vorsitzender. *947 Gioßmuitet, Todes-Anzeige. Am 14. Juli, nachmittags ½3 Uhr, verschied meine innigsigeliebte, treubesoigte Gattin, unsere liebe Muiter, Schwiegen mutter, und lante, Frau Dhilippinc Zisd! verw. Baumüller geb. Orth im 33. Lebensjahte nach langem, miti größter Geduld tuagenem Leiden. Aschaftenburg. Mannheim, Sonthofen, München, Zella-Mehlis, 20. Juli 1926. Im Namen der traueind Hinterbliebenen: Karl Zisch. Die Beisetzung jand in aller Stille statt Schwester, Schwägerin Se. 912 Erbs fein Teigwaren Jeh schmecke qut mache satt ſund bin nicht teuer 8S Teller feiner Suppe in den Sorten: Reis tomaten Spargel Erbs mit Speck Slumenkohl Erbs mit Reis Ochsenschwanz Grünkern Pilz Tomaten Krebs ergebe ich, nur 20 Minuten in Wasser ge- kocht, ohne alle Zutaten, denn diese ver- einige ich alle in mir. auf einmal essen will, kann auch kleinere Mengen zubereiten, da ich aus 8 einzelnen Teilen bestehe, von denen jeder einen Teller schmackhafte, sàttigende Suppe ergiebt. Jeder Kaufmann hat mich. Wer nicht 8 Teller 9 Otyn t n 2 10 istin Anfängerin, unbedingt gewandt aus nur guter Fami ie. von ſervlöſer Firma per Sofort gesucht. 7924 Angebote unter B. P. 1 an die Geſchäftsſtelle Wir ſuchen noch einige Herren mit guter Garderobe, die in der Lage ſind, auf Grund einer von uns geleiſtet. Vorarbeit Ab⸗ ſchlüſſe bei Privaten zu tätigen. Höchſte Ver⸗ dienſtmöglichkeit. 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