— Donnerskag, 22. Juli Neue MannheimerSeil Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung ſrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942. 7943. 7944 u. 7945 Mitkag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 333 Unlg Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro eimp Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet * 3 Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben Ar. 17500 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— 4 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldbofſtrage 6,. Schwetzinger⸗ Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahene von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neifen Geſetz und Necht Herriol wieder geſtürzt, Poincars berufen Ablehnung des vertrauens mit 200 gegen 237 Stimmen Poincaré für ein „Kabinett der nationalen Einheit“ Die entſcheidende Kammerſitzung V Paris, 21. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die ent⸗ ſcheidende Kammerſitzung begann pünktlich um 5 Uhr. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Diplomatenlogen dicht be⸗ ſetzt. In einer Loge ſah man den früheren Finanzminiſter Cail⸗ laux mit ſeiner Gattin und zahlreichen Freunden. Auch Poin⸗ caré erſchien in der Deputiertenkammer. Herriot verlas die miniſterielle Erklärung monoton, ohne ſich um Zwiſchenrufe, die ihm vom Zentrum und den Kommuniſten zukamen, zu kümmern. Sichtlich war der Miniſterpräſident ſehr nervös und vermied es, auf die Zwiſchenrufe etwas zu erwidern. Der Wortlaut des Regierungsprogramms war folgender: „Die Regierung hat alle ihre Nerven und Gedanken auf das Finanzproblem konzentriert Niemals war die Situation un⸗ zweideutiger, die Notwendigkeit ſchneller Entſchlüſſe dringlicher als heute. Ungeheure Schwierigkeiten drohen. Die Regierung iſt der Auffaſſung, daß ſie dieſe Schwierigkeiten nur in enger Zuſammenarbeit mit dem Parlament zu überwinden vermag. Die Abſicht, die Kammer in die Ferien zu ſchicken, liegt ihr fern. Ihr Programm hat zum Fundament die Ueberzeugung, daß das Land, ſich ſelbſt retten muß. Frankreich hat den Willen, den Verpflichtungen, die es zur Verteidigung der Freiheit auf ſich genommen hat, nach⸗ zukommen, in dem Maße und in der Form, die ihm die Sicher⸗ heit gibt, daß es die von ihm eingegangenen Verpflichtungen auch 85 halten in der Lage iſt und unter der Bedingung, daß Frankreich ſeine volle Unabhängigkeit auf allen Gebieten bewahrt.„Starker Beifall.) Auf keinen Fall wird die Regierung die Grenze des Notenumlaufs erhöhen. Ihr Ziel iſt die Stabiliſierung der Währung, aber ſie iſt der Auf⸗ faſſung, daß dieſe nicht ausſchließlich auf ausländiſche Kredite ge⸗ ſtützt werden kann. Es iſt vor allem notwendig, daß die Ver⸗ mögenswerte, die im Beſitz von franzöſiſchen Staats⸗ angehörigen ſich im Auslande befinden, repatriiert werden. Zu dieſem Zweck plant die Regierung, nicht nur die Möglichkeit zur Eröffnung von Konten in ausländiſcher Wäh⸗ rung bei der Bank von Frankreich zu ſchaffen, ſondern auch die Rückkehr zur Freiheit des Kapitalverkehrs durch Er⸗ laß einer neuen Amneſtie vorzubereiten. Zuwiderhandlungen ſollen ſtrengſte Ahndung finden. Zum Ausgleich für die ſchweren Perluſte, die die Inhaber der Staatspapiere erlitten haben, ver⸗ langt die Regierung die Einführung einer Ausgleichsſteuer auf alle anderen Vermögenswerte, die nicht dem öffentlichen Kredit gedient haben. Dieſe wird ſo beſchaffen ſein, daß jeder Be⸗ trug von Seiten der Steuerpflichtigen wie jeder Miß⸗ hinaus beabſichtigt die Regierung durch Geſetze eine Maximal⸗ grenze für die ſteuerliche Belaſtung der Arbeit und der Erſpar⸗ niſſe feſtzulegen. Die Regierung fordert die Kammer auf, ihr auf einem Wege zu folgen, der voller Dornen iſt, der aber allein zur Rettung der All⸗ gemeinheit führen kann. Wie alle anderen Völker, die ihre Fi⸗ nanzen und ihre Währung wiederhergeſtellt haben, wird auch Frankreich ſeinen Aufwand vorübergehend einſchränken müſſen. Die Regierung ſelbſt wird den Anfang machen. Sie wird zur Bewältigung ihrer ſchweren Aufgabe verſuchen, alle Re⸗ publikaner zu einigen, ſoweit dies bei der Zerſplitterung, die ein reformbedürftiges Wahlrecht geſchaffen hat, möglich iſt.“ Die Regierungserklärung ſchließt mit der an das Parlament ge⸗ richteten Aufforderung, ſich ſo raſch wie möglich zu erklären, ob es dem neuen Miniſterium zu folgen bereit iſt oder ob eine Mehrheit für ein anderes Programm vorhanden iſt.“ Während der Verleſung der miniſteriellen Erklärung verhiell ſich die Rechte ganz ruhig, doch die Kommuniſten erließen es Herriot nicht, durch ironiſche Bemerkungen einige Stellen der Regierungs⸗ ——ñ———— · erklärung zu unterſtreichen. In der Hauptſache brachte die mini⸗ terielle Erklärung nichts neues. Der Beifal lnach der Ver⸗ leſung der Regierungserklärung fiel denn auch ziemlich dünn aus. Die Sozialdemokraten rührten ſich nicht. Auf der Linken ſah man die Freunde Herriots und die Mitglieder der ruppen Painlevés und Loucheurs lebhaft klatſchen, auf der Rechten zeigte ſich vollkommene Intereſſenlofigkeit. Nach Herriot ergriff der Finanzminiſter de Monzie das Wort. Er erklärte, daß er beabſichtige, den Reſt der Morgananleihe der Banque de France zu überweiſen, um auf dieſe Weiſe eine Er⸗ höhung des Notenumlaufes zu ermöglichen. Dieſe 5 verkappfe Inflation rief im Zentrum und auf der Rechten einen Sturm der Ent⸗ rüſtung hervor. De Monzie wollte die Tribüne verlaſſen und das Expoſé unterbrechen, doch von der Miniſterbank wurde ihm zugerufen:„Laſſen Sie ſich nicht ſtören, ſprechen Sie ruhig weiter.“ ie Unruhe war ziemlich groß und die Sitzung mußte unterbrochen Nach Wiederaufnahme der Sitzung ſetzte de Monzie ſein gleichgültig werden. Expoſé fort. Er wies darauf hin, daß es ihm gänzlich el, das Vertrauen der Kammer zu erhalten oder nicht, ſeine Pflicht beſchränke ſich ausſchließlich darauf, die Wahrheit izu ſagen und reinen Wein einzuſchenken. 9 Die Erklärungen de Monzies klangen trotzdem optimiſtiſcher els man erwartet hatte. Der Finanzminiſter betonte, daß die Panik, die an der Börſe dieſer Tage feſtgeſtellt werden konnte, auf das olk noch nicht übergegriffen habe, auch die Lage des Schatzamtes ei günſtiger als allgemein behauptet würde. Dieſe optimiſtiſchen eußerungen erregten auf der Rechten lebhaften Wider⸗ brauch von Seiten des Fiskus ausgeſchloſſen ſein ſoll. Darüber ſpruch. Schließlich teilte de Monzie mit, daß er innerhalb 48 Stunden ſeinen Finanzplan der Finanzkommiſſion übergeben werde. Nach de Monzie beſtieg Herriot abermals die Tribüne. Er führte hauptſächlich aus, daß er im Prinzip gegen die Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommen nichts einzuwenden habe, doch müß⸗ ten noch vor der Ratifikation gewiſſe Verhandlungen mit Waſhing⸗ ton ſtattfinden. Im übrigen wandte ſich Herriot nicht mit größter Heftigkeit gegen die Erlangung auswärtiger Kredite, er unterſtrich jedoch, wie er dies bereits in der miniſteriellen Erklärung getan hatte, die Notwendigkeit, daß ſich Frankreich durch eigene Kraft retten müſſe. Gegen den Vorwurf, bei dem Sturz Caillaux aus rein politiſchen Gründen gehandelt zu haben, wehrte ſich Herriot mit großer Entſchiedenheit, ohne jedoch Gründe, welche finanztechniſchen Motive ihn zu ſeiner Intervention beim Sturz Caillaux veranlaßten, anzuführen. ———äöädfh———dã——————— ͤſ————————— Edouarò Herriot und ſein Kabinett ſind nach 48ſtündiger Lebensdauer bereits wieder geſtürzt worden ͤ yddddddddddddd ßcdßßdßßbßßceßßßbßßcTßTTTTTTTTTTTT Die Rede Herriots machte einen mäßigen Eindruck. Der Beifall klang neuerdings ziemlich dünn. Einige Parlaments⸗ gruppen zeigten ſich mit dieſer aufrichtigen Darſtellung der Lage durchaus einverſtanden, doch die Anhänger Briands hielten ſich dadurch ſtark verletzt, daß de Monzie die Verſchlimmerung nach dem Sturz des Kabinett Briand—Caillaux nicht zugeben wollte. Infolge⸗ deſſen ſah ſich 5 Briand genötigt zu intervenieren und feſtzuſtellen, daß infolge des Rücktritts ſeines Kabinetts eine ſehr ernſte Verſchlechterung der Situation und eine Panikſtimmung im Publikum ausgebrochen ſei. De Mo nzie erwiderte Briand, daß tatſächlich nach der Demiſſion Caillaux die Banque de France gedroht habe, ihre Schalter zu ſchließen, weil nicht genügend Geldmittel vorhanden geweſen ſeien, um die Schatz⸗ ſcheine einzulöſen. De Monzie hatte aber mit Argument kein Glück. Die Abneigung gegen das Kabinett Herriot wurde beſonders dadurch verſchärft, daß de Monzie eigentlich nur mit einem ihm von Caillaux übergebenen Projekt vor die Kammer trat. Nach einer letzten Intervenkion Franklin Bouillons trat die Kammer in die Abſtimmung über die Tagesordnung ein, wonach der Regierung das Vertrquen ausgeſprochen werden ſollte. Das Abſtimmungsergebnis war 299 gegen 237 Stimmen gegen Herriot. Erregte Kundoͤgebungen vor der Kammer Noch vor der Abſtimmung hatten ſich vor dem Kammergebäude etwa 5000 Perſonen eingefunden, die laut ſchre'end den Rücktritt Herriots forderken. Es wurden die wildeſten Rufe hörbar. In der Kammer ſelbſt war man ziemlich erregt darüber, wie Herriot nach dem Elyſee gelangen werde, denn man befürchtete, daß die wütende Bolksmenge ihn lynchen werde, er ihr in die Hände fiele. Die Menge verſuchte einen Augenblickmit Gewalt in die Kam⸗ mer einzudringen, und nur dank einem großen Aufgebok der republikaniſchen Garde war es möglich, die Manifeſtanten zurückzudrängen. Einige Trupps zogen darauf zum Elyſee, während Fortſetzung auf Seide 2 1 2 von Briand über Herriot zu Poincaré Daß das Kabinett Herriot ein Notprodukt war, dem keine lange Lebensdauer beſchieden ſein konnte, darüber war ſich alle Welt in Frankreich klar. Schon ſeine erſten Lebensäußerungen waren von feindſeligen Volkskundgebungen und ſchweren Erſchütterungen des Frankens begleitet, aber daß es nach kaum 48ſtündigem Beſtehen bereits wieder der Geſchichte angehören würde, hat wohl am Sonn⸗ tag und Montag keiner zu prophezeien gewagt. Aber nicht nur Amerika, auch Frankreich iſt namentlich in der Politik das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Merkwürdigkeiten. Derſelbe Herriot, der noch in der Sonntagsmorgenpreſſe als Apoſtel der Demokratie und Retter der Republik geprieſen wurde, muß ſich heutg den Vorwurf gefallen laſſen, der Schuldige an der weiteren Ver⸗ ſchlechterung des Franken zu ſein, desſelben Franken, der drei Tage lang ſtürzte und ſich erſt in dem Augenblick zu erholen begann, als die Kunde von dem Rücktritt Herriots die Börſe wieder beruhigte. Und weiter: erinnert man ſich noch der Wahlen vom 11. Mai 1924, die einen überraſchenden Sieg des Linkskartells erbrachten? Da⸗ mals mußten Poincaré und Millerand ihren Poſten verlaſſen und Herriot zog als Sieger und Triumphator in die verlaſſenen Räume ein. Zweieinviertel Jahr hindurch hat das Linkskartell, wenn noch mit einigen Schwankungen und Verbiegungen, das Ruder geführt. Nunm ehr ſchlägt der Pendel wiederum nach der anderen Seite aus, die Stunde Poincarés iſt gekommen und von der früheren Herrlüßkeit bleibt als einzige Säule— vielleicht— Ariſtide Briand übrig, um ſein Leben als Außenminiſter unter einem Poincars zu friſten, demſelben Poincaré, der ihn einſt aus Cannes zurückberief und ſeine Friedenspolitik jäh durchkreuzte. Wie einſt im Kriege, ſteht Frankreich nun abermals vor einem „Kabinett der nationalen Einheit“ unter dem Prodektorat Poin⸗ carés! Aber die Lage und die Umwelt ſind heute anders. Der Nationalismus hat nach ſeiner vorübergehenden Schwächung neue Verſtärkung durch das Ueberſpringen der faſziſtiſchen Be⸗ wegung auch nach Frankreich erhalten. Was ſich geſtern abend und in der vergangenen Nacht vor der Kammer abgeſpielt hat, iſt nichts weiter als praktiſche Nutzanwendung faſziſtiſcher Methoden. Die Straße als politiſcher Faktor iſt ſtets vom Uebel, und wenn vollends die Straßen von Paris mobil gemacht werden, bedeulet das ein Sturmzeichen, das mehr als nur eine Warnung iſt. Die Franzoſen ſind nun einmal das klaſſiſche Volk der Revolution. und Paris iſt der Brennpunkt dieſer Klaſſizität. Es wäre natürlich töricht, wollte man vermeinen, daß Frankreich am Vor⸗ abend einer Revolution ſtehen würde, einer Revolution übrigens, die nach Lage der Dinge notgedrungen mit einer Diktatur enden würde, ſo daß ſich alſo Frankreich der Reihe und der von einem Muſſolini oder Primo oder Pangalos regierten Staaten einfügen würde. Trotz des ſchweren Streiches, den Herriot am vergangenen Sams ſag gegen die Demokratie geführt hat(wofür er bezeichnender Weiſe in deutſchen demokratiſchen Blättern noch Lob erntete), iſt der Gedanke der Demokratie und der Volksſouveränität in Frankreich doch ſo tief eingewurzelt, daß ſie durch Straßendemonſtrationen in Paris nicht kurzer Hand außer Kraft geſetzt werden können. Das gefahrbringende Moment für Frankreich, aber auch für die geſamte europäiſche Politik iſt die ſichtbare Verkehrung des urſprünglich wirtſchaftlichen Gedankens in einen politiſchen. Daß dadurch ider franzöſiſchen Finanzkriſis abgeholfen wird, iſt allerdings nicht anzunehmen, im Gegenteil, gerade die Not der franzöſiſchen Wäh⸗ rung wird dämpfend und abſchwächend auf etwaige außenpoli⸗ tiſche Experimente wirken. Und dennoch wird man mit Sicherheit darauf rechnen können, daß ſie unternommen werden, und daß die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich durch ein Kabinett Poincaré nicht gerade ver⸗ beſſert werden, braucht man nicht erſt beſonders hervorzuheben. Dennoch tut man gut, ſich kühle Ruhe zu bewahren. Seit der Liquidierung der Ruhraktion iſt die europäiſche Befriedung um zwei Jahre weiter vorangeſchritten. Auch ein Poincaré wird dieſes Rad der Entwicklung nicht zurückdrehen ohne ſchwerſte Gefährdung Frankreichs. Mit einer Inflation im Lande, die von Tag zu Tag neue beängſtigende Fortſchritte macht, kann man ſich nicht auf außen⸗ politiſche Abenteuer einlaſſen. Losgelöſt von Zeit und Ort ſtellen ſich die Geſchehniſſe der letzten fünf Tage in Frankreich abermals als ein Sieg des Parteiegoismus und des verbohrten Doktrinaris⸗ mus dar. Wer gegen die gleichen Erſcheinnugen in Deutſchland ankämpft, hat das Recht, auf Frankreich als warnendes Beiſpiel hinzuweiſen.„Allem voran geht die Sorge für das allgemeine Wohl, die Hingabe an den Staat, der die Unterordnung der Sonder⸗ intereſſen unter das Intereſſe der Nation verkörpert, die Sorge um die Diſziplin und die Ordnung. Das ſind die hauptſächlichſten Vorbedingungen für eine Demokratie noch miehr als für jedes andere Staatsweſen.“ Der Verfaſſer dieſer Theſen iſt niemand anders als der ſoeben geſtürzte C aillaux, die er in ſeinem Buche„Ma doctrine“ niedergelegt hat. Leider ſieht die demokratiſche Praxis, übrigens nicht nur in Frankreich, erheblich anders aus, als dieſes theoretiſche Ideal. Und dennoch wird man ſich in der Folgezeit ebenfalls nicht nur in Frankreich, in ganz an⸗ derem Maße zu ihm bekennen müſſen, als es bisher der Fall ge⸗ weſen iſt, ſonſt iſt der Sturz der Demokratie unvermeidlich. a 1 * * * 222. Feite. Ar. 333 den Abgeordneten eine wilde Panik. ee eeeeeeeee die Volksmenge vor der Kammer und auf dem Platze de la Concorde auf etwa 10 000 angewachſen war. In der Kammer entſtand unter Jahlreiche Abgeordnete ver · ließen das ungaſtliche Gebäude fluchtartig mit bleichen und ver⸗ ängſtigten Geſichtern durch die Hinterküre. Etwa gegen 9,30 Uhr abends zogen Gegendemonſtranten vor der Kammer auf und riefen:„Es lebe Herriot!“ Es kam zu Schlägerei, wobei es zahlreiche Verletzte gab. Die Polizei ſchritt energiſch ein und nahm mehrere Verhaftungen vor. Die Kundgebun⸗ Rechtsparteien zuſammen. gen nahmen dann gegen 5 12 Uhr ein ebenſo plötzliches wie komiſches Ende. Die Maniſeſtanten, von denen man ſchon ge⸗ glaubt hatte, daß ſie gegenſeitig Barrikaden aufrichten würden und die Revolulion vom Jaune reißen würden, haben ſich verzogen, als ein Platzregen niederging. Nach dem bekannten Scherzworkt iſt alſo auch diesmal die Revolution wegen ſchlechten Wetters auf den nächſten Tag verſchoben worden. Die polizei hal im Verlauf der SZuüfammenſtöße 50 Manifeſtanten verhaftel. Die verhaftungen wurden aber zum größten Teil nicht aufrecht erhalten. Ein Re⸗ dakteur der„Humanité“ iſt von der Menge arg verprügelt worden. Die Manifeſtanten, die vor das Elyſee gezogen waren, konnten durch ein ſtarkes Aufgebot der republikaniſchen Garde zu Pferde zurück⸗ gedrängt werden. 2 22 2 2 Sreie OJahn für Poincaré V Paris, 22. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Mehrheit, die das Kabinett ſtürzte, ſetzt ſich faſt ausſchließlich aus den Das Kartell hielt feſter als man glaubte, die Kommuniſten entſchieden jedoch dadurch, daß ſie gegen die Regierung ſtimmten. Während die ganze Boulevardpreſſe, und geſtern abend auch die Pariſer Bevölkerung vor der Deputierten⸗ kammer gegen das Kabinett Herriot aufrat und den ſofortigen Sturz dieſer ſogenannten„Verbrecher⸗Regierung“ forderten, iſt die Min⸗ derheit, die für das Kabinett ſich ausſprach, doch ſtärker ge⸗ weſen, als wie angenommen wurde. Dies iſt darauf zurückzuführen, daß in den Wandelgängen der Deputiertenkammer bekannt wurde, daß Präſident Doumergue über den Kopf des Parlaments hinweg Poincaré mit der Kabinettsbildung betrauer wolle. In der Tat iſt dieſer Schritt des Präſidenten der Republik etwas voreilig geweſen. Eine halbe Stunde vor dem Votum be⸗ gab ſich Poincaré in das Elyſée und konferierte mit dem Präſidenten. Als das Ergebnis der Abſtimmung bekannt geworden war, ver⸗ breitete man in der Kammer ſofort das Gerücht, daß Poincaré die Kabinettsbildungb übernehmen werde. Dieſes Gerücht beſtätigte ſich kurze Zeit nachher Der Präſident der Republik mit Poincars ausführlich über die Zuſammenſtellung eines abinetts der nationalen Einigung, und von dem früheren Präſidenten der Republik wurde dieſer Vorſchlag angenommen. In⸗ folgedeſſen wird Poincaré im Laufe des heutigen Tages ſeine Be⸗ ſprechungen mit den Parteiführern beginnen. Er konferierte ſchon geſtern abend vor dem Sturz des Kabinetts Herriot mit den Sena⸗ toren Marſhal und Barthou, ſowie mit Briand. Man erwartet, daß die Linksrepublikaner, geſtützt auf ihre ſtarke Minder⸗ heit, dem Senator Poincaré nicht die Miniſterpräſidentſchaft geben werden. Ueber die Zuſammenſetzung dieſes künftigen„Kabinetts der nationalen Eintracht“ iſt vorläufig noch nichts genaues zu ſagen. Die Linksparteien wollen mehr Sitze in einer neuen Regierung, als Poin⸗ caré ihnen zugeſtehen will. Während die geſtern ſiegreich geweſenen Rechtsgruppen mindeſtens zwei Drittel der Portefeuilles für ſich in Anſpruch nehmen wollen, ſind die Linksparteien höchſtens bereit, der blocnationaliſtiſchen Oppoſition 4 Sitze zu geben. Der Kampf um ein Kabinett der nationalen Eintrachk wird ſich ſehr zuſpitzen. Es iſt kaum möglich, daß die Kabienttsbildung unter der Führung Poin⸗ carés ſo raſch vor ſich geht, wie es die heutige Morgenpreſſe glauhen machen will. Die Stimmungsmache der großen Boulevardbläkter für Poincars iſt etwas außerordentliches. Sie ſtützt ſich haupt⸗ ſüchlich auf die Pariſer Bevölkerung. Schon geſtern abend bemerkte man, daß die Blätter eine Aufpeitſchung der Oeffentlich⸗ keit, namentlich der nationaliſtiſchen Pariſer Elemente vorhaben. Das zeigte ſich auch deutlich, als Tauſende vor der Deputierten⸗ kammer auf das Ergebnis der Debatte warteten. In den Händen zahlreicher Leute befanden ſich die bekannten Pariſer Hetzblätter, hauptſächlich„Echo de Paris“, und„Action Francaiſe“. Man konnte deutlich ſehen, daß ſich in der Menge Agitatoren befanden, dazu be⸗ ſtimmt, auf die Deputierten der Linksparteien zu ſchimpfen, dagegen Poincaré, Maginot und ſogar Daudet hochleben zu laſſen. Als die erſten Abſtimmungsergebniſſe auf der Straße bekannt wurden, be⸗ kundete die Menſchenmaſſe große Begeiſterung, doch man merkte auch, daß ſich zahlreiche Arbeiter mit Entrüſtung über die Kandidatur Poincares als Miniſterpräſident äußerten. Die Polizei hatte ſehr viel zu tun, um die Menſchenmaſſen aus dem Hof des Palais Bour⸗ bon zurückzudrängen. In einigen Morgenblättern wird berichtef, daß gewiſſe mili⸗ käriſche und faſziſtiſche Gruppen bereit geweſen wären, 27 die Kammer zu flürzen, falls das Kabinett Herriot nicht geſtürzt worden wäre. Dieſes ge⸗ fährliche Spiel der Boulevardblätter dürfte ſeine Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Lage nicht verfehlen.„Le Joutnal“, „Matin“ und„Echo de Paris“ rühmen ſich heute, daß der Kampf, der jetzt beginnt, nicht allein im Parlament ausgefragen werden ſoll, ſondern auf der Ssktraße, und der erſte Akt dieſes Rampfes habe ſich geſtern abend vollzogen, denn nicht das Parlament habe Herriof geſtürzt, ſondern die Deputierten ſeien durch die Skraße ge⸗ zwungen worden, dieſe Regierung zurückzuweiſen. Eine derarlige Kommentierung der geſtrigen Vorgänge wirft ein bedenkliches Licht auf die innenpolitiſche Lage Frankreichs. Man ſuchte geſtern abend den Bürgerkrieg zu entfachen, um das Kabinekt Herriot Iu ſtürzen. Morgen wird man für ein Kabinett Poincaré mit allem Nachdruck eintreen und auch dann für eine ſolche Regierung den An⸗· walt ſpielen, wenn die Finanzpolitik eines Kabinetts Poincars nicht glücken ſollte. Der politiſche Gedanke kritt in der Finanzkriſe mit immer ſtärkerer Wucht in den Vordergrund. 2 Herriot 1 0 ſcheint infolge ſeiner geſtrigen Niederlage ſehr niedergeſchla⸗ gen zu ſein. Er äußerte ſich Journaliſten gegenüber:„Ich will nun bis auf weiteres überhaupt nichts unternehmen, ich bin nicht mehr Kammerpräſident, bin auch nicht Akademiker und werde vielleicht nichts anderes zu tun haben, als Artikel zu ſchreiben.“ Er wird ees ablehnen, in ein Kabinett mit Poincars zuſammen einzu⸗ ſtellten Kabinett ihr Votum geden werde. treten. Im übrigen verſuchte Poincaré geſtern abend mit dem Sozialiſten Paul Boncour und dem linksrepublikaniſchen Senator Albert Sarraut eine Verſtändigung herbeizuführen. Das Reſultat der Konferenz verlief negativ. Die ſozialiſtiſche Partei hatte erklären laſſen, daß ſie auf keinen Fall einem von Poincaré zuſammenge⸗ Der verkauf der Morg anmaſſe beſchloſſen Die Kammer iſt um Mitternacht zuſammengetreten, um über den Vorſchlag de Monzies zu beraten, die Morganmaſſe zu verkaufen. Die Debatte dauerte bis kurz vor 3 Uhr morgens. Der Vorſchlag wurde darauf mit 275 Stimmen gegen 195 Stimmen angenom⸗ men. Dder Senat hieß den Vorſchlag darauf ebenfalls nach etwa einer Stunde kurz vor 4 Uhr durch Händeaufheben gut. Der Reſt der Morganmaſſe, der ſich angeblich auf 33 Millionen Dollar be⸗ läuft, wird demnach heute an der Börſe verkauft werden. Tie Folge wäre natürlich eine weſentliche Beſſerung des Frankenkurſes, wenn nicht beſtimmt worden wäre, daß für den gleichen Betrag, den die 33 Millionen ausmachen, Infla⸗ tion betrieben werden kann. Praktiſch genommen dürfte der Einfluß beider Operationen auf den Kursrückoang gleich Null ſein. Etwaige Kursveränderungen dürften aber darauf zurück⸗ geführt werden können, ob das Ausland in das neue Kabinett Poincaré Vertrauen hat oder nicht. Nachdem die Vorlage de Monzies angenommen war, haben ſowohl die Kammer als der Senat ihr⸗ Sitzungen aufgehoben. der Ausverkauf geht weiter Paris, 21. Juli.(Von unſerem Vertreter.) Die leichte Beſ⸗ ſerung des Franken der geſtrigen Börſe, hauptſächlich in den Nach⸗ mittagsſtunden, unmittelbar vor Beginn der Kammerſitzung wird, wie mit Beſtimmtheit erklärt wird, auf eine erneute Stützungsaktion der Regierung im Einverſtändnis mit der Banque de France zu⸗ rückgeführt. Trotzdem verminderte ſich die Panikſtim⸗ mung in Paris nichts Die Läden werden nicht nur von Aus⸗ ländern geſtürmt, ſondern auch von zahlreichen Einheimi⸗ ſchen. Es wurde von den Kaufleuten für Herrenkonfektion beſchloſ⸗ ſen, den Käufern nur kleine Quantitäten abzugeben. Im Zentrum der Stadt verſuchen die Engländer ſich infolge der günſtigen Valuta mit Hemden, Schuhen, Kleidern, Hüten und anderen Gegen⸗ ſtänden zu verſehen. Die Oeffentlichkeit ſieht dieſem mehr und mehr ſich entwickelnden Ausverkauf mit ſteigender Unruhe zu. Im Lebensmittelhandel iſt eine gewiſſe Knapp⸗ heit zu verſpüren. 7177 Berliner preſſeſtimmen JBerlin, 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Sturz des Zweitagekabinetts Herriots, den Blättern zu ſpäter Nachtſtunde gemeldet, wird einſtweilen erſt wenig kommentiert. Wo das geſchieht, wird dem in gewiſſen deutſchen Kreiſen reichlich überſchätzten Herrn Herriot beſcheinigt, daß er am letzten Sams⸗ tag eine kapitale Dummheit verübte. Im übrigen iſt man zur Linken wie zur Rechten überzeugt, daß nun wohl Poincaré als diktatoriſch ausgerüſteter Retter herbeigeholt werden dürfe, wobei man ſich nicht verhehlt, daß über Locarno und die angebliche einlenkende Rheimpolitik dann wohl die Sonne untergehen könnte. Auch der„Vorwärts“ ſeufzt:„Poincaré als Retter— ſelbſt gemil⸗ dert durch Briand als Außenminiſter—, das iſt ein trüber Abſchluß zweijähriger Politik des Linkskartells.“ Intereſ⸗ ſanter aber als dieſer wehmütige Tadel an die franzöſiſchen Ge⸗ noſſen iſt, was der„Vorwärts“ in dieſem Zuſammenhang über die Notwendigkeit außergewöhnlicher Maßnahmen für außerge⸗ wöhnliche Zeiten ſagt:„Gine Verfaſſung iſt,“ ſchreibt das ſozia⸗ liſtiſche Zentralorgan, ganz wie vernünftige Leute das auch aus⸗ drücken würden,„hier nicht nur für außergewöhnliche, ſondern auch für normale Zeiten ausgearbeitet... Und ſo ſehr wir es bedauern, der Auffaſſung unſerer franzöſiſchen Genoſſen entgegen treten zu müſſen, ſo fühlen wir uns verpflichtet, hier zu erklären, daß in dieſem Fall Briand—Caillaux ſogar im Recht waren, als ſie erklärten, der parlamentariſche Mechanismus ſei zu kompli⸗ ziert, um in der Uebergangszeit der Stabiliſierung die not⸗ wendigen Steuerbeſtimmungen auf die übliche Art zu beraten und zu beſchließen.“ Schließlich fühlt ſich der„Vorwärts“ gebunden, wie er ſchreibt:„Aus innerſter Ueberzeugung“ den franzöſiſchen Parteifreunden zuzurufen:„Ohne Regierungsvollmachten läßt ſich eine ſo fortgeſchrittene Inflation nicht überwinden. Niemals wäre es in Deutſchland gelungen, die Rentenmark zu ſtabiliſteren, wenn nicht der deutſche Reichstag im Herbſt 1928 die Ermächtigungsgeſetze angenommen hätte.“ Unerwarteter Amfall Chamber“ains! Einer amtlichen engliſchen Auslaſſung zufolge erklärte Cha m⸗ berlain geſtern auf eine Anfrage des Arbeiterparteilers Smith im Unterhaus bezüglich der Note des Generals Walch, er habe ſich darüber unterrichtet und ſei zu dem Reſultat gekommen, daß keine Note mit beſonderem Charakter überreicht worden ſei. Auf die Frage des Abgeordneten, ob angenommen werden könne, daß der Stand der Entwaffnung in Deutſchland zufriedenſtellend ſei, erwiderte Chamberlain, er bedauere, ſagen zu müſſen, nein. In Genf hörte man von Chamberlain ganz andere Anſichten über die deutſche Abrüſtung. Seine Aeußerung ſcheint beinahe die Vermutung zu rechtfertigen, daß die eigentlichen Urheber der Walch⸗ ſchen Note in London zu ſuchen ſind. Deulſches Befremden [I Berlin, 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Chamber⸗ lains geſtrige Aeußerung im Unterhaus, daß der Stand der Ent⸗ waffnung in Deutſchland immer noch nicht zufriedenſtellend ſei, wird in Deutſchland allenthalben einiges Befremden erregen. Selbſt das„B..“, das ſonſt nicht gerade„nationaliſtiſcher“ und militäriſcher Neigungen verdächtig iſt, bemerkt ärgerlich:„Wer über die Korreſpondenz zwiſchen der Reichsregierung und der interalliier⸗ ten Kontrollkommiſſion unterrichtet iſt, weiß, daß die Bedeutung der ſogenannten„unerledigten“ Differenzen ganz geringfügig iſt. Selbſt Verſuche, Kleinigkeiten künſtlich aufzubauſchen, ändern daran nichts. Wenn angeſichts dieſes Totbeſtandes der Außenminiſter des britiſchen Reiches in der offiziellſten Form erklärt, daß der Stand der Entwaffnung in Deutſchland nicht zufriedenſtellend ſei, ſo wird man von ihm verlangen müſſen, daß er ein ſolch ſchwer⸗ wiegendes Urteil begründet, denn die öffentliche Mei⸗ nung ſeines Landes war bisher anders geſinnt.“ Letzte Meldungen Alkenkat auf einen Journaliſten —- Frankfurt a.., 22. Juli. Geſtern nacht gegen ½ Uhr ſeiner Wohnung, 4 1 4, von unbekannten Tätern n leder⸗ geſchlagen und mit Meſſern in den Rücken Haſelmeyer, der ſofort nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus verbracht wurde, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Er hatte noch angeben können, daß er Vorſitzender der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsportei ſei und der Ueberfall nur von ſeinen politiſchen Gegnern geſchehen ſein könne. Einſturz eines Funkturmes — Berlin, 22. Juli. Geſtern nachmittag ſtürzte ein Sende⸗ turm der Rundfunkanlage am Magdeburger Platz auf die Lützow⸗ ſtraße. Die Feuerwehr war ſofort zur Sbelle und verrichtete die not⸗ wendigen Ausbeſſerungsarbeiten, da auch das Dach des Gebäudes ſtark in Mitleidenſchaft gezogen war und einzelne Teile herabzu⸗ ſtürzen drohten. Auf welche Urſache der Einſturz zurückzuführen iſt, konnte noch nicht geklärt werden. Es ſcheint ein Material⸗ fehler vorzuliegen. Unglücksfälle an Menſchenleben ſind nicht zu verzeichnen. Auch der Materialſchaden iſt gering. ſation vorhanden wie kaum in einem Lande in Deutſchland. wurde der 31 Jahre alte Journaliſt Anton Haſelmeyer vor geſtochen. Donmerplag Den 227 Jfl1925. Sadiſcher Candtag In der geſtrigen Namittagsſitzung wurde in der über den Voranſchlag für das Miniſterium des Innern fortgefahren. Abg. D. Mayer⸗Karlsruhe(B. Vgg.) ſpricht über die kürzlich entſtandenen Unwetterſchäden, die eine Hilfe von Seiten des Staates notwendig machen. Anſchließend kommt er guf die im Verlauf der, letzten Sitzungen erwähnten„großen und kleinen Koalitionsſragen“ 75 ſprechen. Dabei wendet er ſich gegen die heute Vormittag vom Abg. Dr. Hofmann(Ztr.) aufgeſtellte Behauptung der engen Bezlehung des Reichsbanners zum Ehriſtentum(9. Wie ſich die Republik zum Chriſtentum ſtelle, mögen die Regierungs⸗ parteien unter ſich ausmachen. Man könne das Chriſtentum nicht durch geſetzliche Maßnahmen irn Staate konſolidieren. Der Staat müſſe aber jede Wohltat. die dem Volke zugute kommen kann, auf⸗ greifen und feſthalten. An der inneren Verwaltung gefalle der Bür⸗ gerlichen Vereinigung einiges nicht, ſodaß ſie dem veranſchlagꝛen Gehalt für den Innenminiſter 22 600 Mark) nicht zuſtimmen könne. Abg. Heurich(Ztr.) äußert ſich zur Arbeitskriſe. Es ſeien eine Reihe von Maßnahmen zur Behebung der Arbeitsloſigkeit ge⸗ troffen worden. Durch Schaffung von Arbeitsgelegenheit ImStraßer⸗ bau u. a. m. ſei noch nicht alles getan. Deutſchland müſſe ſich wieder in den Kolonialländern betätigen, wozu der Deutſche anerkannt gute Eigenſchaften beſitzt. Dementſprechend müſſe die deutſche Politik ein⸗ geſtellt werden, zu deren Sicherung die außenpolitiſche Beruhigeing notwendig ſei, auf die neben anderen Politikern vor allem Dr. Marx und Dr. Wirth hingearbeitet hätten. Man könne heute mit vier Atllionen Menſchen rechnen, die in Deutſchland unproduktiv ihr Leben friſten. Mit der Erwerbsloſenverſicherung würde von einem Teil der Bezieher Mißbrauch werden. Das Geſetz müſſe verabſchiedet werden. Unſere Wirtſchaft ſei nicht allgemein ſo ſchlecht wie angenommen werde. Einige Induſtrien kämen an den Ertrag von 1913 heran und zum Teil noch etwas darüber hinaus. Doch die Arbeitsloſenfrage werde uns noch 10 bis 15 Jahre beſchäftigen, da uns der Abſatz auf dem Weltmarkt fehlt. Die geſamte politiſche Arbeit müſſe auf dieſes Problem eingeſtellt werden. Mit Lohnforde⸗ rungen dürfe man in dieſer Zeit nicht kommen. Aber von„Elends⸗ betrieben“ wie in der Wirtſchaft vielfach behguptet wird, könne man nicht mehr reden. Die Kartellbildungen hätten ſich ſo ſtark vermehrt, daß ſie die Preisbildung ungünſtig beeinfluſſen. Die Konſuenkraft 85 eigenen Volkes zu heben, ſei der einzige Weg, der Abſatzkriſe zu egegnen. Abg. Gündert(D. Vpt.) anerkannte, daß es das Miniſterium des Innern verſtanden habe, den guten alten Ruf der badiſchen Ver⸗ waltung zu erhalten. Die innere Verwaltung leide an einer Ueber⸗ ſpannung des zentraliſtiſchen Gedankens. Dieſe Klage ſei alten Da⸗ tums. Ein weiterer ngel ſei darin zu erblicken, daß der Landrat nicht gleichzeitig Leiter eines Selbſtverwaltungskörpers ſei. Die Wünſche der Beamten, beſonders jener der Polizei, nach Höher⸗ ſtufung würden von ſeiner Partei gebilligt. Die Organiſation der Ordnungspolizei ſei gut, und ihre Ausbildung durchaus auf der Höhe. Ihre ſchwere Arbeit werde leider nicht überall von dem Ver⸗ ſtändnis der Bevölkerung getragen. Die Beziehungen zwiſchen Staatsverwaltung und Gemeindeverwaltungen könnten nur gewin⸗ nen, wenn ſie von Vertrauen getragen ſeien. Er ſpreche dem Miniſter den Dank dafür aus, daß er die Staatsaufſicht immer in verſöhn⸗ lichem Geiſte habe und den Belangen der Gemeinden Ver⸗ ſtändnis entgegenbringe. In Baden beſtehe ein vertrauensvolles Ver⸗ hältnis zwiſchen Aufſichtsbehörde und Gemeindeverwaltungen. Es ſei unrichtig, daß die Gemeindeordnung von 1921 eine Verkürzung der Rechte der Bürgerausſchüſſe enthalte. Der Schwerpunkt liege darin, daß kein Beſchluß des Stadtrats durchgeführt werden könne, der nicht die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes gefunden habe. Es ſollte möglichſt bald durch eine Geſe esnovelle Klarheit und Kon⸗ ſequenz in die Gemeindeverfaſſung gebracht werden. Für Verkehrs⸗ förderung und ⸗Werbung reiche ein Jahresbeitrag von 7000 Mk. bei weitem nicht aus. Das in Verkehrswerbung inveſtierte Kapital ſei gut angelegt. Abg. Dr. Glockner(Dem) ſetzte ſich ebenfalls für eine Ver⸗ waltungsreform nach der Richtung der Dezentraliſation hin ein und wandte ſich dann gegen die Umwandlung des Verwaltungsgerichts⸗ hofes in einen Verwaltungsſenat beim Oberlandesgericht. Unter den heutigen Verhältniſſen würden die badiſchen Beamten nicht ſo im Man be⸗ Reichsdienſte verwendet werden, wie dies ihnen zuſtehe. 5 er dauere die Verminderung des Etats für Wohlſahrtspflege. Ausgangspunkt des Erlaſſes des Miniſters des Rechte des Bürgerausſchuſſes ſei durchaus richtig, aber man brauche nicht zu den im Erlaß gezogenen Folgerungen zu kom⸗ men. Geſetzlich ſtehe nichts im Wege, daß der Bürgerausſchuß Be⸗ ſchlüſſe faſßt, die der Gemeinderat ſich noch nicht zu eigen gemacht habe. Es liege keine zwingende Notwendigkeit vor, die Gemekade⸗ ordnung zu ändern. Seine Partei halte die innere Verwaltung für gut und zolle dem Miniſter und ſeinen Beamten Anerkennung. Miniſter des Innern Remmele bezeichnete es als unmög⸗ lich, einen Vergleich zwiſchen dem jetzigen und den letzten Voran⸗ ſchlag zu ziehen. Auch im Miniſterium ſei man beſtrebt, die Zahl der Beamten und Aushilfskräfte zu vermindern. Im allgemeinen müſſe man ſich darüber klar ſein, daß im Hinblick auf die Entwer⸗ tung der Mark und die Tatſache, daß Beamtengruppen noch nicht wieder Friedensgehalt erreicht haben, auch der nächſte Etat ſteigende Tendenz zeigen werde. Durch den Friedensvertrag und die durch ihn geſchaffenen Verhältniſſe ſeien Zahl und Ausrüſtung der Po⸗ lizei feſtgelegt. Wenn demnächſt die RAheinſchiffahrtspolizei ein Polize iboot bekommen werde, 15 gehe dies auf einen Druck Frank⸗ reichs zurück, das die Sicherheitsverhältniſſe auf dem Rhein be⸗ mängelt habe. Die Polizei werde mit Radioſender und⸗Empfänger ausgerüſtet werden. Das Reichsrahmengeſetz für die Schutzpolizer werde in nächſter Zeit in Fortfall kommen und das Polizeirecht dem allgemeinen Beamtenrecht angepaßt werden. Der Etat bringe im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten eine Beſſerſtellung der Polizei⸗ und Gendarmeriebeamten. Eine Reihe berechtigter Wünſche habe noch nicht erfüllt werden können. Die Anforderungen an die Polizei würden von Jahr zu Jahr wachſen. Heute müßten ſchiff⸗ fahrtstechniſche Polizeibeamte und ſolche im Flugzeug ausgebildet werden. Man müſſe der Polizei volle Anerkennung zollen. Im großen Ganzen habe ſowohl Polizeiorganiſation wie Führung ſich freigehalten von politiſch⸗extremer Einſtellung und voll ihre Pflicht getan. Zum Verhältnis von Gemeinde und Staat übergehend, führte der Miniſter aus, daß ein Referentenentwurf vorliege. Zurückgewieſen werden müſſe der ſchwere Vorwurf, als ob das Beſtreben der Regierung darauf hinauslaufe, die Selbſt⸗ verwaltung zu beſchränken. In Baden ſei aber eine Ueberorgani⸗ Aus Sparſamkeitsgründen ſeien der Verwaltungshof und 13 Bezirks⸗ ämter aufgehoben worden; man prüfe noch weiter die Frage, wie man die Arbeit des Miniſteriums vereinfachen un) dezentraliſieren könne. Für eine Reihe von Fällen müßten einfachere Methoden gefunden werden. Die Regierung ſollte in erſter Linie mit Regie⸗ rungsgeſchäften befaßt ſein. Der Beſchluß des Bürgerausſchuſſes müſſe klar die Stellung des Gemeinderats erkennen laſſen. Wenn ein Rechtsſtreit ausbreche, müſſe bei Beſchlußfaſſung der Bürger⸗ ausſchüſſe die Meinung des Gemeinderats feſtſtehen. Bei Schaf⸗ fung der neuen Gemeindeordnung ſei dieſe Frage keine Streit⸗ frage geweſen. Es liege keine Veranlaſſung vor, eine Gemeinde⸗ novelle vorzulegen. Der Miniſter dankte für die Worte der An⸗ erkennung der Parteien. Es ſei in der inneren Verwaltung ein großes Maß von Arbeit geleiſtet worden, wofür den Beamten in allen Poſitionen gedankt werden müſſe. 5 Darauf wurden die Beratungen auf Donnerstag vormittal vertagt. —— 755 Verurkeilter Hochverräler — Leipzig, 22. Hermann Schlafke aus Kattowitz wegen Verrats militäriſcher Ge⸗ heimniſſe an Polen zu vier Jahren Zuchthaus ud ſechs Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Innern über die Juli. Vom Reichsgerichtswurde der Arbeiter 9 — 3 S8Ar — Mn r — * — 5 Donnersfag. den 22. Juli 1926 Neue Maunhelmet Zeitung(Mittag-Aus gabez 1 3. Seite. Ar. 333 Dr. Teubert/ Deutſche Weltſtudienreiſe XVIII. Lo.oͤſchritt und For ſchritt— Foroͤband und Förderbänder Die Beſichtigungen der Fordſchen Werke in Detroit! zu der mir Henru Ford eigens deutſchſprechende Sonderingenieure zur Verfüaung geſtellt hatte, war das eindrucksvollſte Erlebnis der bisher zehnmonatigen Reiſe. Das Erleben der beiden Fabriken der Ford Motor Co., des Hiahland Park Plants und des noch größeren River Rouge Plants war geradezu erſchütternd, ergreifend.— auch für einen, der ſelbſt viele Jahre induſtrielle Werke eingerichtet und gelei⸗ tet hat. Daß Ford, ein einzelner, ſehr menſchlicher Menſch, der vor 20 oder ſoviel Jahren noch ein kleiner Agent in Newyork war, der nicht wie Fr. Alfred Krupp mit ſeiner Rieſenklempnerei zur Welt gekommen ich, 200 000 Menſchen, alſo mit den Familien der Bevöl⸗ kerung einer anſehnlichen Stadt Brot gibt, und ſogar noch dicke But⸗ ter drauf: daß er jährlich über 5 Millionen Mark nur für die Kohle ſeiner Kraftzentrale ausgibt: daß er täalich 2 Millionen Kiloaramm Eiſen herſtellt und zu einem höchſt nützlichen Verkehrsmittel um⸗ formt. deren genque Zahl man gar nicht feſtſtellen kann. das alle⸗ packt einen, der ſich bei ſolchen Zahlen mehr vorſtellen kann. als bei 9 des Jupiter oder der Zahl der Bazillen im Trink⸗ Hunderte von Beſuchern warteten auf ihren Aufruf. Uns be⸗ grüßte der Privatſekretär von Ford und regelte den Tagesplan ſchnell. ſo daß ich einen umfaſſenden Beariff bekommen ſollte. Wie ein märchenhafter, aber doch verdammt wirklicher Film zieht das berühmte Fordband an mir vorüber. Dies Band iſt eine Gallſche Kette, und ſie bildet in der Tat auch die Kette, an die dieſe Zehn⸗ tauſende von Männern zu einem zwangsläufigen ſchnellen Fort⸗ ſchr itt angeſchmiedet ſind. Die Feſſeln ſieht man nicht, das iſt ein Unterſchied gegenüber der Galeere: aber ſie ſind vorhanden— in der Notwendiakeit des Wochenlohns. Daß dieſer ſehr hoch iſt. und daß mancher darüber die Wunde veraißt. die die Kette ſeinem Körper drückt. iſt ein weiterer Unterſchied, ja ſicherlich ein Fortſchritt. Denn mit 7 Dollar täglich, d h. 170 Mark wöchentlich, kann es der nordamerikaniſche Arbeiter ſehr viel beſſer haben als der deutſche. Wieviel beſſer, iſt die Frage, die mir ſofort vorgeleat wird. Der Ver⸗ aleich der Lebenshaltung. der Preiſe. des berückſichtigten„Exiſtens⸗ minimums“ kann nur ganz im Eingelnen und auch nur für verſchie⸗ dene Städte aufgemacht werden. Der Fremde, der Veranüagungs⸗ oder der„Auf Speſen“ Reiſende kann Dollar aleich Mark ſetzen. Aber der heimiſche Arbeiter kann für 25 Cents ſich ſatt eſſen, für 25 Dollar einen Anzug oder Mantel, für 4 Dollar ein Paar Stiefel und für 3 Dollar einen Hut kaufen. Da nun die früher übel miß⸗ brauchten„Saloons“(Schnapskneipen) nicht mehr die Sahne vom Wochenlohn abſchöpfen,— der einzige Kreditpoſten der Prohibi⸗ tion—. kann ſich der ſparſame Fabrikarbeiter und der Bauhand⸗ werker, der.25 Dollar= 6 Mark die Stunde bekommt, ſehr bald einen Fordwagen kaufen. Das Fordauto wird in unzählbaren Mengen verkauft und treibt den Fordſchen Betrieb ins Rieſenhafte. Um die hohen Frachten, die zuſammen mit den Zwiſchenhandelskoſten— der„man between“ iſt in Amerika vielleicht noch verheerender als bei uns— über 100 Prozent der Herſtellungskoſten ausmachen, zu verhindern, legt Ford an vielen Plätzen eigene Fabriken zum Zuſammenbau der in Detroit hergeſtellten Einzelteile an. Hier macht er ja alles vom Eiſen an, das in den neueſten Hochöfen der River Rouge Plant—(75 000 Arbeiter— 125 000 PS)— gewonnen und in einer wirklich über⸗ wältigend eingerichteten, auch mit Fordband und Förderbändern arbeitenden Gießerei geformt wird, bis zum Bezug der Wagen⸗ kiſſen. Auch dieſe werden von der rohen Baumwolle an im High⸗ land Park Plant im eigenen Vetriebe am Bande gereinigt, gezupft, geſponnen, gewebt, gefärbt, geſtopft— alles iſt ganz unglaublich gut durchdacht. Das erſchütterndſte aber iſt das Fordband, an dem der Wagen zuſammengebaut wird. Es iſt viel darüber geſchrieben worden. Auch ich hatte eine Vorſtellung von dem Vorgang. Aber ſo eingehend wirklich jedem Handgriff zuzuſehen, zu beobachten, wie ein beſtimmter, einfach gepreßter Rahmen von dem Seitenband aus aufs Hauptband herankommt und in ſo und ſo viel Minuten als fertiger Wagen mit eigener Kraft von dem Band herunter direkt auf die Rampe fährt und nach weiteren vier Minuten, in eine große Kiſte genagelt, auf dem Eiſenbahnwagen abrollt, das hat etwas Mitreißendes— ſo großartig iſt es und ſo unheimlich. So großartig die Leiſtung des Geiſtes, der Nerven, der Spann⸗ kraft und der Feuerglut des Leiters iſt, ſo unheimlich iſt die Um⸗ wandlung des freien denkenden Menſchen zum Maſchinenteil; genau ſo wie Automatendrehbänke, die in acht Arbeitsgängen das rohe Gußſtüch zum fertigen Maſchinenteil bearbeiten, und von denen ein Arbeiter 20 gleichzeitig bedient, ſo iſt der Mann an der Kette nur ein Teil, ein Werkzeug des Automaten„conveyers“. Auf dieſem einen Fortband in der Highland⸗Fabrik, die 51 000 Arbeiter zählt, werden in 8 Stunden 480, täglich alſo mehr als 1400 Automobile fertig zuſammengeſtellt, und von ſolchen Fordbändern laufen allein in Nordamerika 351! Trotz der ſchon für den Zuſchauer nervenauf⸗ peitſchenden Haſt der Arbeit, des Zuſammenfliegens aller von den Seitenbändern herangeführten Einzelteile, wird jeder Handgriff, jedes Schraubenziehen, ja das Malen ſo ſorgfältig gemacht, daß man es kaum als Wunder empfindet, wenn ſich der letzte Arbeiter an dem Band plötzlich auf den Führerſitz ſchwingt, und dies noch vor wenigen Minuten ſinnloſe Eiſengerüſt mit fröhlichem Hupenton aus dem Tor der Rieſenhalle hinausfährt. Aber die Debetſeite.— Die Kettenarbeit: 350 Mann je 8 Stunden— mit einer einzigen Unterbrechung von 15 Minuten für das Frühſtück— arbeiten ſo raſtlos, wie ich es in Deutſchland überhaupt nie für möglich gehalten habe— da folgt eine Be⸗ wegung der andern in unabänderlichem Geſchwindtempo, dem Ford⸗ ſchritt! Man ſieht zwar kein Lächeln, keine Freude, aber auch kein Zeichen der Ueberſpannung, wenn auch das abſolute Schweigen — kein einziges Wort— als äußerſte Anſpannung der Nerven zu deuten iſt. Ein Chineſe, alſo eine Raſſe, die viel Kummer in der Arbeit gewohnt iſt, erzählte mir, er hat vier Monate in der High⸗ landfabrik am Fordband geſtanden und den„JFordſchritt“ täglich 8 Stunden mitgemacht. Er hatte nichts zu tun, als aus der hinten an ihm befeſtigten Taſche mit der linken Hand vier Schrau⸗ ben herauszuholen und ſie mit der rechten Hand in den an ihm vorbeirollenden Motor einzuſetzen— nichts weiter, jede Minute vier Schrauben, alſo 2000 Schrauben in den acht Stunden täglich, in den vier Monaten rund 20 000 Schrauben. Wer das nun vier Jahre oder noch länger macht, wird, ganz ernſthaft geſprochen, zu einer Maſchine! Der Chineſe war 26 Jahre alt, alſo in den beſten Jahren, aber er ſagte mir, daß er in der Straßenbahn abends, wenn er keinen Sitzplatz fand, an dem Handgriff hängend, im Stehen ein⸗ geſchlafen iſt. Ford iſt menſchenfreundlich, er iſt klug und gibt ſeinen Leuten noch beſondere Anreize, bei ihm zu bleiben; ich ſah das Waren⸗ haus, das gleich an der Highlandfabrik iſt; alles zu haben, alle Verkäufer im weißen Rock, alle Käufer zeigen ihre Arbeiter⸗ bezw. Angeſtelltenmarke oder Arbeiterfrauenmarke vor— kein anderer bekommt etwas. Alle Waren zum Groß inkaufspreis. Dann gibt es auch ein Rotes Kreuz, in das Ford 1 Dollar für jeden Arbeiter einzahlt, und das bei Unglücksfällen umſonſt und in anderen Fäl⸗ len ſehr billig im ſchönen Fordhoſpital ſich aller annimmt; aber keine Altersverſorgung oder Verſicherung. Wer aber ſparen will, findet in der Fordſchen Arbeiterſparkaſſe einen gut gepflaſterten Weg zum Wohlſtand. Sie gewährleiſtet eine Ver⸗ zinſung aller Einlagen mit 6 Prozent, hat aber noch kein Jahr weniger als 12 Prozent und 1925 ſogar 14 Prozent Zinſen gezahlt. Warum führt man das Fordband, das ja auch in den anderen Autofabriken, z. B. bei Packard in Detroit, verwandt wird, nicht in Deutſchland ein? Die Kettenarbeit liegt dem Deutſchen nicht, dieſes Arbeitstempo. Der freie Bürger des Sternenbanners taugt wenig zur Kettenarbeit, deshalb ſind ja drei Viertel aller Leute bei Ford Italiener und Polen und das letzte Viertel auch noch gemiſcht. Und wie können wir uns in dem armen, unterdrückten Deutſchland für Autos einen Abſatz ſchaffen, der für eine ſolche Maſſenherſtellung aufnahmefähig wäre? Können wir bei der Ver⸗ ſchiedenheit unſerer Verhältniſſe und Geſchmacksrichtungen ſo viele unter einen Fordhut bringen? Amerika iſt das Land der Uniform ſtolz ſind alle, wenn ſie denſelben Hut, mit demſelben„fanch“ blaugrünen Band, dieſelben Stiefel, dasſelbe grüne Taſchentuch, dieſelbe Haartracht tragen können. In Deutſchland iſt glücklicher⸗ weiſe die„Demokratie“ noch nicht ſo entartet. Und die Ausfuhr—, ja, das wäre etwas! Für Südamerika werden noch viele Wagen gebraucht, auch für China, aber die Verſailler Abgaben! Nein, für uns liegt wohl die Rettung nur in der hochwertigen Einzelarbeit und in der Aenderung der Zwangsbeſtim⸗ mungen und der Ausſaugevorrichtungen! Wie raſend die Schnelligkeit werden kann, die ein Förderband⸗ ſyſtem auf Tauſende von Menſchen überträgt, konnte ich in Ehicago in einem geradezu einzigortigen Betriebe genau ſtudieren, in dem größten Warenverſandhaus der Welt: Pears 8. Roebuck.(Deutſcher Abſtammung und auch im Syſtem von Hertzog, Berlin, in der Grundlage abgeſehen— aber welche ameri⸗ laniſche Entwicklungl) Mit welth krankheht nervös ausſehender, hexenmeiſteriſchen Schnelligkeit hundert Mädchen die Briefe öffnen, die Einlagen ordnen, die Laufzettel verteilen, anheften, weitergeben; mit welche noch nie geſehener Schnelligkeit mehrere hundert Mädchen in einem Scal auf beſonders ſchwierigen Schreibmaſchinen die Rech⸗ nungen und ſonſtigen Formulare ausfüllen, wie die für einen Auf⸗ trag beſtimmten Waren auf Grund dieſer Beſtellzettel aus den vielen einzelnen Lagerhäuſern auf Förderbändern automatiſch der Zentrale zulaufen, ſo daß 20 Minuten nach Eingang der Poſt ſchon der oft aus fünf oder mehreren Arten von Waren beſtehend Auftrag zum Ein⸗ packen vereinigt iſt,— wie ſinnig dann auch die Schnelligkeit des Packens, Bellebens erzielt wird(die Briefmarken ſind ſchon alle ge⸗ ſtempelt und entwertel), und wie zwei Minuten ſpäter aus dem im Keller befindlichen Poſtamt alle Minuten ein Kraftwagen, in den das Förderband direkt hineinläuft, das Haus verläßt, das kann man eben mit Worten nicht beſchreiben. Dieſe 14000 Mädchen(auch Männer darunter) ſchaffen einen Umſetz von 100 000 Dollar im Tag. Ihr Gehalt liegt zwiſchen 18 und 35 Dollar die Woche. Das Fieber der Arbeit läßt ihnen, wie ich ſah, doch noch Zeit, ihr Spiegelchen her⸗ auszuholen und ſich, weil ſie Fremde ſahen, die Augenbrauen und die Bäckchei neu zu malen! Viel Fortſchritte techniſcher Art habe ich in den drei Monaten von New⸗Orleans nach Newyork, von Baltimore nach Buffalo, von Cleveland nach Chicago, von Omaha nach Salt Lake City und an der pazifiſchenKüſte von der mexikaniſchen Grenze bis zur kanadiſchen geſehen und viel Förderbänder im Dienſte der Induſtrie— Schlacht⸗ häuſer, Kohlenverladung, Erz⸗ und Getreideverſchiffung, Poſt⸗ und Pierverkehr. Den wahren inneren Fortſchritt zur Freiheit gerade im Lande, das die Vollreife der Demokratie ſo unberechtigterweiſe beanſprucht, habe ich nicht entdeckt. Zum Schluß: das Fordoband iſt ein betriebstechniſcher Fortſchritt und kann da man ſeine Geſchwindigkeit, alſo den Grad des Auspumpens der daran Arbeitenden ja nach Wunſch regeln kann, auch in der allge⸗ meinen ſyſtematiſchen Anwendung der Förderbänder als Arbeits⸗ band ein ſozialer Fortſchritt werden. Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Der Arbeitsmarkt in Baden zeiat für die ſetzige Verichtszeſt (8 bis 14. Juli) gegenüber der unmittelbar voran zegangenen Be⸗ richtsveriode ein wenig verändertes Bild. Der Grad des Rückgangs der Zahl der Hauptunterſtützunasempfänger unterſchied ſich nicht erheblich von dem für die letzte Berichtszeit beobachteten: damals hat ſich die Hauptunterſtützunasempfängerziffer um 599, diesmal hat ſie ſich um 66 4 verringert. Am 14. Juli wurden noch im Lande Baden 65 455 Hauptunterſtützungsempfänger gezählt. Für die Be⸗ urteilung der Lage iſt der Umſtand weſentlich, daß dieſe Abnahme ſtark ſaiſonbedingt iſt: ſoweit das Ausſcheiden der Erwerbsloſen aus der Fürſorge nicht etwa auf Grund von Ausſteuerung, ſondern auf dem Wege der Arbeitsvermittlung erfolate, waren es hauptſächlich die Landwirtſchaft. dann auch die Konſerveninduſtrie und etwas auch das Baugewerbe. die ſich zur Aufnahme Erwerbsloſer fähia erwieſen. Andererſeits hat ſich die Lage in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie noch eher etwas verſchärft. Wenn auch in kleinerem Umfana Neueinſtellungen von Me⸗ tall facharbeitern in Induſtrie⸗ und handwerkliche(vornehmlich Bauſchloſſerei⸗ und Blechnerei⸗) Betriebe vorgenommen werden konn⸗ ten, ſo iſt andererſeits weiterhin zu Betriebseinſchränkungen in ver⸗ ſchiedenen Branchen der Induſtrie geſchritten worden. Soweit ſie zu Entlaſſungen beträchtlichen Umfanas führten, betrafen ſie die Eiſen und Automobilinduſtrie. Einige elektrotechniſche Firmen arbeiten perkürzt. Für die Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie war eine Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage. nachdem in der vorangegan⸗ genen Berichtszeit ein gewiſſes Abflauen der Aufträge zu beobachten geweſen war, nicht wahrzunehmen. In der Uhreninduſtrie iſt die Lage im allgemeinen ungünſtig. Dies ailt aroßenteils auch vom Spinnſtoffagewerbe. Eine große Baumwollſpinnerei arbeitet mit Verkürzung, auch aus der Baumwollweberei und aus der Sei⸗ denſpinnerei wird Kurzarbeit gemeldet, andererſeits wurden ſeitens einer Seidenweberei Winderinnen und Andreherinnen angefordert. Auf dem Arbeitsmarkt der Papier⸗ und Lede rinduſtrie wurden keine nennenswerten Tendenzveränderungen beobachtet. In der Holzinduſtrie hat eine arößere Maßſtabfabrik Kurzarbeit ein⸗ geführt. Im Nahrunasmittel gewerbe bot ſich vorübergehend erhöhte Beſchäftigungsmöglichkeit in der Konſervenfabrikation. In der Zigarren⸗ und tabak verarbeitenden Induſtrie machte ſich eine leichte Stockung in der Nachfrage nach Fachkräften bemerkbar, andererſeits war aber noch ein weiterer kleiner Rückgang der Kurz⸗ arbeiterziffer— von 9921 auf 9424— wahrzunehmen. Der Bedarf an Kräften des Friſeurberufs hielt an. Im Beklei⸗ dungs gewerbe machte ſich trotz im allgemeinen ſchwacher Nach⸗ frage nach Kräften immerhin weniaſtens einiger Bedarf an Kon⸗ fektionsnäherinnen und auch an Reraraturſchuhmachern bemerkbar. Eine leichte Verſtärkung des Bedarfs an Fachkräften konnte auch für das Bau gewerbe beobachtet werden. * Marktverkehr mit Bieh. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtencents wurden auf den 35 bedeutendſten Schlachtvieh⸗ märkten Deutſchlands im Juni 103 779(im Mai 104 636) Rinder, 128 731(142 160) Kälber, 113 621(72 987) Schafe, 332 784(379 329) Schweine zugeführt. Gegenüber dem Mai haben ſich alſo die Zahlen bei den Schafen erhöht; dagegen iſt bei den Abrigen Viehgattungen ein Rückgang feſtzuſtellen. Vei den Rindern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 15 547 Stück; dann folgen: München mit 8 513, Hamburg mit 7953, Frankfurt a. M. mit 5 456, Nürnberg mit 5 377, Breslau mit 4758, Köln mit 4525, Stuttgart mit 4181, Mann⸗ heim mit 4103, Lübeck mit 3 896, Magdeburg mit 3 518, Dresden mit 2 798, Elberfeld mit 2 740, Mainz mit 2 638, Chemnitz mit 2 613, Leipzig mit 2 569, Dortmund mit 2 411, Hannover mit 2 386, Kiel mit. 1801, Königsberg mit 1691, Augsburg mit 1 529, Koblenz mit 1505, Würzburg mit 1 322, Karlsruhe mit 1 296, Bremen mit 1239, Eſſen mit 1 209, Stettin mit 1160, Zwickau mit 1091, Wiesbaden mit 1045, Düſſeldorf mit 735, Kaſſel mit 685, Plauen i. V. mit 442, Krefeld mit 416, Aachen mit 359 und Barmen mit 299. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehmarkt aufgetriebenen Kälber betrug im Juni d. Is. 3060(im Mai 4072), die der Schafe 229(208) und die der Schweine 8 483(9795). Dem Mannheimer Schlachthof wurden im Juni 1468 Rinder (gegenüber 1450 im Mai) zugeführt, ferner 2249(2954) Kälber, 184 (168) Schafe und 4490(5339) Schweine. ——— ee eeeetee eeeeeeeee Der Spargelſtreit Von Maria Schnack ontenelle war Philoſoph und wußte, daß er ſich als Mann der Philoſophie aller Dinge zu enthalten hatte, die die Freude der anderen Sterblichen waren: er war genügſam, ruhig und von hei⸗ terem Geiſt. Er beſaß einen gutmütigen Skeptizismus und ſeine Ironie war ohne Schärfe. Er lächelte über alle Dinge und über alle Menſchen, ohne zu verletzen, weil ſein Lächeln im Ablauf der Jahre ſo väterlich geworden war, daß es nicht mehr kränkte und nur eine geiſtreiche Zufriedenheit verbreitete. Er ſpielte den Höf⸗ lichen bei den Damen, gab Ratſchläge, jedoch blieb er unintereſſiert, weil die Zeiten der Galanterie vorüber waren, die überhaupt nie⸗ mals eine beſondere Rolle in ſeinem Leben geſpielt hatten. Wahr⸗ ſcheinlich ſchützte ihn auch die Unentwickeltheit ſeiner Liebesgefühle vor großen Leidenſchaften. Ihn umblühten die ſchönen und ver führeriſchen franzöſiſchen Frauen, ohne ihn jedoch in Liebe ent⸗ brennen zu laſſen. Er war einer jener leidenſchaftsloſen Menſchen, die immer Zeit haben, nachzudenken, bevor ſie etwas unternehmen. So war der Philoſoph ſechsundachtzig Jahre alt geworden, ohne den Schmerz und die Qual eines unglücklich Verliebten kennen gelernt zu haben. Aber er kannte auch nicht das Meer von Glück und ſeat it das uns durchſtrömt, wenn wir in der Liebe glücklich ind.— „Was wollt ihr? Das Meer, die Seligkeit oder die Verliebtheit, immer bleibt es ein Meer, ſagte er.„Und ich, der ich nicht ſchwim⸗ men kann, ich liebe das Ufer.“ Jedoch auch Fontenelle hatte neben der kühlen Philoſophie, ſeiner überlegenen Klugheit und der Abgeklärtheit ſeines Wiſſens ſeine Paſſion. Er hatte die Paſſion vieler Egpiſten: er war ein Feinſchmecker und liebte Leckerbiſſen. Sein höchſter Genuß war ein guter Tiſch, bedeckt mit köſtlichen und wohlſchmeckenden Gerichten. Er liebte alte und abgeklärte Weine, die ſein kühles Greiſenalter ein wenig erheiterten und erhitzten. „Die Luſt des Eſſens,“ ſagte er,„iſt ein Vergnügen, das ſich mit nichts vergleichen läßt. Denn es beginnt und endigt in uns: es iſt die perſönlichſte Luſt. Man braucht niemand zur Geſellſchaft und zur Hilfeleiſtung. Sie iſt vollkommen.“ Und wie ein glücklicher Schlemmer ſaß er vor der gedeckten Tafel. Wenn er auch Gäſte hatte, das Beſte von den Speiſen war immer für ihn beſtimmt; denn der Gaumen, der befriedigt ſein wollte, war ja der ſeine. Das war einer ſeiner Hauptgrundſätze. ber es war auch Fontenelles ſichtbare Freude zu bemerken, daß auch die anderen, wenn ſie ihn eſſen ſahen, Appetit fühlten und Speiſen, die vielleicht ſonſt nicht nach ihrem Geſchmack waren, vor⸗ trefflich fanden. Es war dann alles noch einmal ſo ſchmackhaft für ihn, der Geiſt der Konverſation ſtieg dann um ſo paradoxer auf und ließ den Philoſophen in zufriedener Heiterkeit erglühen. Herr Fontenelle hatte einen Freund, den Abbé Dubos; auch dieſer war Mitglied der Akademie und ein Gelehrter ſeiner Zeit; aber mehr als die Gelehrſamkeit galt dem Abbé der Genuß von Kafelſreuden, die die beiden Köpfe zuſammengebracht hatten. Fontenelle und Dubos befanden ſich oft nur im Einklang über philo⸗ ſophiſche Meinungen, weil ſie gleichzeitig vor einer duftenden Platte „crevettes a la Montpeſſier“ ſaßen und ſich durch ihre Meinungs⸗ verſchiedenheiten nicht den Genuß am Eſſen ſtören wollten. Uebri⸗ gens konnte eine wahre und tiefe Freundſchaft zwiſchen den beiden nicht beſtehen, weil jedes Gefühl nur vom Magen eines jeden beherrſcht wurde, der jede andere Leidenſchaft und Gefühlsäußerung, die gegen ihn war, ausſchloß. 0 Eines Tages bekam Fontenelle von einem Bewunderer oder einer Verehrerin— die Geſchſchte iſt ungewiß in dieſem Punkte— einen prächtigen Korb Spargel zugeſandt. Es waren die erſten Spacgel des Jahres; die Spargelzeit hatte noch nicht begonnen. Die Lecker⸗ mäuler riſſen ſich noch mit wäſſerigem Munde um ſie. Fontenelle ſah mit gierigen Augen und genußfüchtig aufgeworfenen Lippen die herrlichen und zarten Spargel, deren Köpfe einen duftigen und kaum wahrnehmbaren blauen Schimmer trugen. Er überlegte, daß ſie vielleicht noch ein wenig wäſſerig und frühreif ſein konnten, aber ſie hatten, als er daran roch ſchon jenes feine und ſchwelgeriſche erdhafte Aroma, das die Wonne jedes Spargeleſſers iſt.. Aber mitten aus ſeiner freudigen Betrachtung wurde er durch ein beigelegtes Billett geriſſen, auf dem ſtand:„Für Monſieur de Fontenelle und Monſieur'Abbeé Dubos“. Oh Schrecken: ſie waren nicht alle für ihn allein! Er mußte ſie teilen!... Aber da Fontenelle ein Menſch von unbeſtechlicher Ehrlichkeit war, begab er ſich um⸗ gehend mit der guten Nachricht auf der Zunge und dem Korb unter dem Arm zu ſeinem Freunde. Dubos empfing Fontenelle mit großer Freude.„Ein Korb Spargel? Für uns? Ich verjünge mich ganz“, ſagte der Prieſter. „Läßt du ſie hier?“ „Ja! aber auch ich bleibe hier mit ihnen“, erwiderte Fontenelle. „Wir eſſen ſie zufſammen! Insgeheim aber hoffte Fontenelle von der dem Freunde zuſtehenden Hälfte bei der Teilung noch etwas gewin⸗ nen zu können; denn er hatte ein unermeßliches Vertreuen auf die Aufnahmefähigkeit ſeines Magens, der ſicher über den ſeines Gegners triumphieren würde. „Ich ordne ſofort an, daß die Spargel zubereftet werden“, ſagte Dubos. Und er rief dabei die Köchin.„Natürlich in Oel!“ „Wie, in Oel?“ entrüſtete ſich Fontenelle, verletzt in ſeinen heiligſten— und wie er glaubte beſſeren— Ueberzeugungen.“ In Butter. In einer bräunlichen Butter ſauce. Die Spargel ſchrien da⸗ nach in Butter gebaddet zu werden. Es muß eine erſtklaſſige Tunke Meinuna und willigten ein, verwundert darüber, ſein! Denn es ſind Spargeln von la Tournelle! Bezüglich dieſer Sorte, mein teurer Freund, dürfen wir keine Aenderungen vor⸗ nehmen.“ „Ich habe keine Luſt dir zu widerſprechen“, antwortete Dubos⸗ „Aber du haſt eine vollkommene Unkenntnis bezüglich der Spargel. Oh, dein Geſchmack zeigt heute die traurigſten Verfallerſcheinungen. Denn dieſe erſtklaſſigen Spargel ſind gus den Gärten von Charteau⸗ roux. Und warum willſt du nicht einſehen, daß es Spargel von Chartecmroux ſind!“. „Nein, ich ſehe es nicht ein, mögen ſie von Charteauroux ſein: „Die Spargeln von Charteauroux wollen Oel! Es iſt ein Geſetz, es iſt eine uralte Ueberlieferung! Und es iſt außerdem eine Feinheit des Geſchmacks!“ 10 „Mein teuerer Abbé, deine Bildung hat Lücken, die mir Schaden bringen. Ich verſichere dich, daß ich niemals meine Einwilligung zu deiner Ernennung als ſtändiger Sekretär der Akademie gegeben hätte, wenn ich von deinen Mängeln gewußt hätte. Wahrhaftig ich war voreingenommen. Und wie! Oel! Willſt du mit dem ordinären Oel die köſtliche Erleſenheit dieſer Spengelerſtlinge zerſtören?“ „Ah, ah,“ ſchrie Dubos auf,„das hätte ich von dir nicht er⸗ wartet! Ordmäres Sel? Dieſes heilige Erzeugnis? Willſt du vielleicht, daß ich einen Schritt vor deiner Butter zurückweiche, du Parvenn des Tiſches, du Liebling der Frauen zweifelhafter Natur, Menſch, mit einer befleckten Vergangenheit! Schon dein Blick genügt, die Schönheit dieſer Spargeln zu zerſtören!... Nein, nein, halde ein, ich bitte dich, du würdeſt mich ſonſt beleidigen!— PYvonne, in Oel, dieſe Spargeln!“ „Dubos, du haſt keinen Takt, du haſt mir ſchon bewieſen, daß du keinen Geſchmack beſitzt, aber nun ſehe ich, daß du auch keinen Takt haſt. Hartnäckig beſtehſt du auf der Zubereitung in gewöhn⸗ lichem Oel, ohne die Tradition zu beachten, die du ſo erheblich ver⸗ letzt. Es iſt ja unnütz, ſich mit dir darüber zu unterhalten. Ich bin immer dagegen geweſen, ſeine Zeit damit zu vergeuden, Irrende zu bekehren, die im Schlamm ihres trügeriſchen Nichtwiſſens unter⸗ —8 8 teilen die Spargel! Ich bringe meinen Teil nach uſe Aber Mponne fand in ihrer einfachen Dienſtbotenweisheit einen Ausweg als ſie ſagte:„Man kann die Hälfte in Oel bereiten und die andere in Butter.“ 5 Die beiden akademiſchen Streithähne änderten umgehend ihre 0 daß eine ſolche ſalomoniſche Löſung nicht ihnen ſelbſt eingefallen war. Pponne ver⸗ ſchwand mit den Spargeln in der Küche und die beiden Philoſophen diskutierten weiter. Der Vergleich hatte zwar ihre naſchhafte Lüſtern⸗ 4. Seife. Ar, 333 Keue Mannhelmer Zeitung(mittag-Ausgabe) Donnerstag, den 22. Juli 1926 Stadͤtiſche Ueber die vorgeſtrige Preſſebeſprechung mit dem Leiter des Hochbauamts, Oberbaudirektor Noler iſt noch zu be⸗ richten: Jilialfeuerwache in Neckarau Der vom Bürgerausſchuß genehmigte VBau einer Filialwache der Berufsfeuerwehr an der Neckarauerſtraße beim Bahn⸗ hof Neckarau konnte noch nicht begonnen werden, weil eine wichtige Vorausſetzung für die Inangriffnahme der Arbeiten noch nicht er⸗ füllt iſt. Dafür iſt der niedere lange Bau des Werkſtätten⸗ gebäudes ſchon ſo weit vorgeſchritten, daß Ende Juli die Fertig⸗ ſtellung in Ausſicht ſteht. Mit dem UÜebungsturm, der ſich zwiſchen den beiden Gebäuden erhebt, wird eine architektoniſch recht wirkungsvolle Baugruppe geſchaffen, N1 der ſich noch eine Trans⸗ formatorenſtation des Elektrizitätswerkes geſellt. Auf der der Stadt zugekehrten Seite des Baublocks des Bau⸗ und Sparvereins wird in der nächſten Zeit mit der Errichtung eines Wohnhauſes mit 12 Wohnungen für die Feuerwehrleute be⸗ gonnen. Der geſamte Bauaufwand beträgt 330 000 Mk. Das Obdachloſenhaus Es iſt bekannt, daß die Wahl des Bauplatzes für das Obdach⸗ loſenhaus auf ungewöhnliche Schwierigkeiten ſtieß. Ueberall proteſtierte man gegen die unwillkommene Nachbarſchaft. Schließlich hat ſich die Stadtverwaltung für den Platz an der Mittelſtraße auf dem ſogen. Ochſenpferch kurz vor dem Elektrizitätswerk entſchieden. Der dreiſtöckige Bau, den ein Uhrtürmchen krönt, wird in einem ummauerten Hof mit der Front nach der Mittelſtraße errichtet. Ein Aufſeherhaus mit zwei Dreizimmerwohnungen bewacht den Eingang. Das Haus iſt vorwiegend für Wanderburſchen beſtimmt. Die Ab⸗ teilung für Jugendliche iſt von der für Obdachloſe im reiferen Alter ſtreng getrennt. Die beiden Kategorien bekommen ſich während ihres Aufenthalts im Hauſe nicht zu Geſicht. Nach dem Paſſieren der Eingangspforte hat der Obdachloſe ſeine Legitimationspapiere abzugeben. Alsdann wird er in den Unterſuchungsraum geführt. „Stellt ſich hier heraus, daß die Kleider einer Desinfektion nicht be⸗ dürfen, dann wandern ſie ſofort in den benachbarten Aufbewahrungs⸗ raum. Sind die Kleider dagegen mit Ungeziefer behaftet, dann wer⸗ den ſie nach der Desinfektionsanſtalt und nach der Reinigung eben⸗ falls in den Aufbewahrungsraum verbracht. Nur mit einem Ueber⸗ mantel bekleidet, der ausreichend iſt, um vor Erkältung zu ſchützen, begibt ſich der Obdachloſe nunmehr in den Baderaum. Ueber ein Treppenhaus werden die Leute alsdann in Gruppen in den im Obergeſchoß gelegenen Speiſeſaal geführt. Selbſt hier iſt die Tren⸗ nung der beiden Kategorien ſtreng durchgeführt, denn es iſt je ein Saal für Jugendliche und Aeltere vorgeſehen. Dazwiſchen liegt die Küche. Nach der Verköſtigung werden die Leute in Gruppen zum Schlafſaal geführt. Am nächſten Morgen öffnet ſich nach dem Früh⸗ ſtück wieder das Tor. Der Obdachloſe muß weiter wandern. Ins⸗ geſamt können 120 Leute Aufnahme finden. Man hofft, bis Weih⸗ nachten oder ſpäteſtens im Laufe des Januar das Obdachloſenhaus eröffnen zu können. Die Fundamente wachſen ſchon aus dem Boden heraus. Die neue Feudenheimer Leichenhalle erfordert einen Aufwand von 90—100 000 Mk. Der Bau, der in einigen Monaten fertig ſein wird, bringt auch eine Verbeſſerung der Wohnungsverhältniſſe für den Friedhofaufſeher. Die ſtädtiſche Wohnbaukätigkeit tritt, wie ſchon bemerkt, vor den anderen Bauprojekten ziemlich in den Hintergrund. Auf der Schafweide wird z. Zt. der letzte Teil des Blockes an der Kronprinzenſtraße, der gegen den Neckar ſchaut, gebaut. Es handelt ſich um rund 70 Zwei⸗ und Dreizimmer⸗ wohnungen, die im Rohbau fertig ſind. Ende November ſollen ſie bezugsfertig ſein. In letzter Zeit wurde ein Wohnhausblock Ecke Kronprinzen⸗ und Käfertalerſtraße mit 28 Zwei⸗, Drei⸗ und Vier⸗ zimmerwohnungen in recht ordentlicher, friedensmäßiger Ausſtattung fertiggeſtellt. Es handelt ſich bei dieſem Baublock um ſogen. Not⸗ wohnungen, die trotz ihrer Einfachheit in der Ausſtattung reißend abgehen. In Käfertal iſt ein intereſſanter Verſuch mit einem neuen Wohntyp gemacht worden. Man hat hier die zwei⸗ ſtöckige Bauweiſe angewendet. Vier Wohnungen von je 2 Zimmern und Küche— jeder Raum hat 16—17 Qm. Grundfläche— gruppieren ſich um ein Treppenhaus. Trotz der Ueberteuerung iſt es gelungen, eine Wohnung zum Preiſe von 6500 Mk. herzuſtellen. Je 40 Woh⸗ nungen werden in der Nähe der Luftſchifferkaſerne in Sandhofen und in der Nähe der errichtet. Alle dieſe Not⸗ wohnungen haben elektriſches Licht und kleine Hausgärten. Ober⸗ baudirektor Zizler machte bei der Beſprechung dieſer Notwoh⸗ nungen das bemerkenswerte Zugeſtändnis, daß wir in Mannheim in der Bekämpfung der Wohnungsnot ein erhebliches Stück weiter wären, wenn man ſchon viel früher mit der Errichtung dieſer Not⸗ wohnungen begonnen hätte, anſtatt Wohnungen bis zum Preiſe von 25 000 Mk. zu erſtellen. Dabei handelt es ſich bei dieſen Not⸗ wohnungen nicht etwa um Behelfsbauten, die in zehn Jahren nicht mehr bewohnbar ſind, ſondern um durchaus ſolide Gebäude. Wie viele junge Ehepaare wären froh, wenn ſie in eine derartige Not⸗ wohnung einziehen könnten, anſtatt bei den Eltern oder Schwieger⸗ heit zufrieden geſtellt, aber ihre geiſtige Erregung dauerte noch fort, weil jeder an ſeiner Ueberzeugung feſthielt. „Du wirſt mir gunschſt zwei Spargeln in Oel zu prüfen,“ ſagte der Abbé?“„Und dann“ „Nicht aus e Aadem aus prinzipieller Einſtel⸗ lung“, erwiderte Fontenelle,„mißfällt mir deine Frage; ich allerdings werde keine Prüfung vornehmen. Ich werde vielmehr die Unfehl⸗ barkeit meines Geſchmackes reſpektieren und meine Ueberzeugungen, von denen du ja glaubſt, daß ſie nicht begründet ſind, unangetaſtet laſſen, da ſie nicht auf vorübergehenden Schwächen, ſondern auf hundertmal geprüften Erfahrungen baſieren. Prüfen würde ſchon Zweifel ſein und ich kann nicht zweifeln!“ „Wie du willſt: aber ich werde jedenfalls deine Spargeln in Butter verſuchen.“ „Du wirſt mir ein Vergnügen damit machen. Ich gebe gerne zwei für einen ſo unempfindlichen Gaumen wie der deine nun ein⸗ mal iſt, der weder zu unterſcheiden noch zu 155 weiß. Uebrigens habe ich keine Luſt, dich zu bekehren. Jetzt, ich den Verfall deines Geſchmackes feſtſtellen konnte, bin ich ſicher, daß du, ſollteſt du be⸗ züglich der Spargeln bekehrt ſein, in einem anderen Irrtum, viel⸗ leicht bezüglich von Artiſchocken, fallen wirſt. Ich habe für dich jede Hoffnung verloren. E iſt traurig, aber es iſt wahr.“ „Fontenelle“, antwortete der Abbs, der anfing, ſich über dieſen Ton höhniſcher Nachſicht aufzuregen,„ich wundere mich ſehr über deine Redensarten und über die Maſſe unglaublicher Dinge, aber ich will dir ſagen, daß ich nicht deine Blindheit bewundere, die dich glauben läßt, unfehlbarer Schiedsrichter in Geſchmacksfragen zu ſein, die ſich doch von Gaumen zu Gaumen ändern.“ „Das iſt Ketzerei, mein ieber Dubos, und wenn ich dich jetzt gum Biſchof ernenne an Stelle von Beauvillers, ſo möchte ich ſehen, ob du damit einverſtanden wäreſt, wenn ſich der Glauben von Ge⸗ wiſſen zu Gewiſſen ändern würde. Es iſt nötig, unbeſtechlich in Dinigen von einer ſolchen Wichtigkeit zu ſein und in der Gewißheit zu leben, den richtigen Weg zu gehen, während die anderen noch im Kreiſe ihrer Sinnloſigkeiten herumſtolpern. So mußt du mir alſo erlauben, über deine Spargeln in Oel zu lachen, während ich die meinigen in Butter eſſe.“ „Deine Ironie zeugt von keinem guten Benehmen,“ fiſtelte Dubos. „Willſt du damit ſagen, daß es eine Ironie in Oel iſt,“ erwiderte zyniſch Fontenelle! Dubos, der dick war, einen kurzen Hals und eine üppig ge⸗ rötete Geſichtsfarbe hatte, murde violett. „Ich könnte dir beweiſen, daß ich auf die Geiſtloſigleit deiner Sätze trefflich antworten könnte, denn alles an dir iſt Hoffart, Fon⸗ tenelle!“ Bautätigkeit eltern in einem Zimmer hauſen zu müſſen. Es wird bei den günſtigen Erfahrungen, die die Stadtverwaltung mit dieſem Not⸗ wohnhaustyp gemacht hat, zu prüfen ſein, ob man ſich nicht an die Schaffung von Wohngelegenheit in dieſer Art in größerem Umfange wagen ſollte. Das Käfertaler Volksſchulhaus, für das kürzlich vom Bürgerausſchuß die Mittel bewilligt wurden, wird im Oktober begonnen. Da es für Knaben und Mädchen be⸗ ſtimmt iſt, erhält das Gebäude, das 20 Lehrſäle umfaßt, eine große Zahl von Nebenräumen, denn auch das Kochen, Waſchen und Bügeln ſehle den Mädchen gelehrt. Ein großer Schulhof wird ebenſowenig ehlen. Erſtellung von unkerirdiſchen Bedürfnisanſtalten Die Tatſache, daß die Bedürfnisanſtalt vor dem alten Rathaus beſeitigt werden muß, weil ſie vom„Zahn der Zeit zu ſehr benagt“ iſt und mit dem ſchmucken Gewal de der ganzen Süd⸗ front des Marktplatzes zu arg kontraſtiert, hat den Ausſchlag zu dem Entſchluß gegeben, das„WC“ an der gleichen Stelle im Erdboden verſchwinden zu laſſen. Mit den Arbeiten kann nicht vor dem 1. Oktober begonnen werden, da bis dahin die Marktſtände, die im Wege ſind, geduldet werden müſſen. Dieſe erſte unterirdiſche Mann⸗ heimer Bedürfnisanſtalt wird gewiſſermaßen ein Muſterbeiſpiel füt die nachfolgenden ſein, da alle Forderungen der modernen Hygiene Berückſichtigung finden ſollen. Man darf erwarten, daß auch die anderen Wellblechhäuschen in nicht zu ferner Zukunft vor Scham über ihr ſchlechtes Ausſehen in den Boden ſinken. Die Jarbe im Stadtbild Oberbaudirektor Zizler iſt kein Freund der ſchreienden Far⸗ ben, die, wie er ſehr richtig bemerkte, ſo entſetzliches Unheil an⸗ gerichtet haben. Die ganze Richtung iſt vom Hochbauamt aus in Mannheim in der, Weiſe beeinflußt worden, daß man ſagte: farbig darf das Stadtbild wohl ſein, aber nicht zu bunt. Eine lichte Freudigkeit ſoll das Stadtbild zeigen, aber bis zu einer gewiſſen Grenze. Das einzelne Haus darf nicht aus der Front herausfallen. Das Rathaus, deſſen Faſſaden gegenwärtig renoviert werden, iſt farbig, aber nicht bunt. Es verliert nicht den Zuſammenhang mit der Umgebung. Bei der Erneuerung der Faſ⸗ ſade des Hauſes N 2, 4, in deſſen Erdgeſchoß ſich das Ver⸗ kehrsbüro befindet, wurde dieſer lichte, freudige, unaufdringliche Ton ſehr gut getroffen, ebenſo bei dem Eckhaus C 1, 7, bei dem Herr Zizler mit ſeinem fachmänniſchen Rat auf die Wahl der Farbe eingewirkt hat. Man darf zuverſichtlich hoffen, daß die ſchreiende Richtung mit den roten, blauen und giftgrünen Faſſaden der Vorgangenheit angehört. Friedhofäſthetik In einem gewiſſen Zuſammenhang mit der Beeinfluſſung der Farbe im Stadtbild ſteht die Geſchmacksverbeſſerung bei der Aus⸗ ſchmückung der letzten Ruheſtätten. Die Friedhofberatung iſt, ſo führte Oberbaudirektor Zizler zu dieſem Thema aus, außerordentlich ſchwierig. Wir wollen allmählich die Friedhöfe wür⸗ diger geſtalten, die kahl daſtehenden Steinmeere erſetzen durch Friedhöfe, in denen das Grün überwiegt. Wir haben deshalb Vorſchriften erlaſſen, die einmal die Aufſtellung großer Steine beſchränken, die beſtimmen, daß gewiſſe ſchwarze Steine nicht mehr aufgeſtellt werden dürfen. Die Vorſchriften geben die Gewähr, daß die Steine gefälliger werden, daß Geſchmackloſigkeiten nicht mehr vorkommen. Der Kampf gegen die Geſchmack⸗ loſigkeit iſt vielleicht der ſchwierigſte Kampf, den es überhaupt gibt. Aber wir erfreuen uns einer lebhaften Mitwirkung des Verbandes der Steinbildhauer. Dieſer Verband iſt mit uns vollkommen darüber einig, daß wir die Vorſchriften durch⸗ zuſetzen verſuchen. Wir haben geſtattet, daß die Steine, die die Bildhauer auf Lager haben, noch aufgeſtellt werden. Aber bei neuen Steinen ſind wir ſtreng. Wir müſſen mit einer gewiſſen Hartnäckigkeit in den Fällen vorgehen, in denen man ſich den Beſtimmungen nicht fügen will. Der Erfolg iſt heute ſchon ſehr groß. Der Urnenfriedhof iſt außerordentlich ſchön gewor⸗ den. Man ſieht hier nichts geſchmackloſes. Im alten Teil iſt die Geſchmacksverbeſſerung nicht ſo auffallend, weil ſich unter hundert ſchlechten Steinen immer nur ein paar gute befinden. In den nächſten Jahren wird an die Anlage des neuen Hauptfried⸗ hofes gedacht werden müſſen. Das Hochbauamt iſt bereits mit dem Studium dieſer Frage beauftragt. Die auf den alten Fried⸗ höfen erzielten Erfolge berechtigen zu der Hoffnung, daß bis zur Inbetriebnahme des neuen Friedhofes unſere Beſtrebuangen ſich allgemein durchgeſetzt haben. Wir werden im Herbſt ein Muſter⸗ grabfeld anlegen laſſen und Führungen veranſtalten, um auch auf dieſe Weiſe belehrend zu wirken. Das Terraſſenkaffee am Luiſenparkweiher Wie noch erinnerlich ſein dürfte, beſtand die Abſicht, das Plane⸗ tarium mit einem Terraſſenkaffee zu verbinden. Der urſprüng⸗ lich gewählte Platz am Rande des hinteren Luiſenparkes hätte ſich vorzüglich hierzu geeignet. Das Kaffee ſollte in Terraſſen in den Park hinabſteigen. Mit der Wahl des jetzigen Standortes des Pla⸗ netariums fiel dieſer Plan ins Waſſer. Nur vorläufig, denn er „Du haſt keine Demut, Dubos, du biſt bar jeder chriſtlichen Güte, du haſt weder Einſicht noch Ergebung. Die Natur hat dich wahrhaftig übel bedacht. Es iſt wahr, dafür kannſt du nichts, aber dein Geiſt hat keine Demut, die die Diener des Evangeliums haben müſſen bei der Betrachtung 1 5 Schwäche und Geringheit.“ Alle dieſe Worte ſagte Fontenelle mit einem Ton ſo ruhiger Giftigkeit, daß der Abbs ſie nicht ertragen konnte; er erhob ſich von ſeinem Sitz, um ſeine Antwort mit ſtärkerem Nachdruck zu füllen, aber wie von einem Schlag getroffen verdrehte er die Augen, ſchloß wie betäubt den genußſüchtigen Mund und öffnete ihn ſtoßweiſe um Atem zu ſchöpfen. iel er ſtumm und lautlos zu Boden. Ein Schlaganfall hatte ſein Herz zum Stocken gebracht. Die Diener kamen, hoben den Lebloſen auf und trugen ihn in das nächſte Schlafzimmer. Fontenelle aber ſchüttelte mitleidig den ageren und geiſtvollen Kopf, Mwonne kam durch die Tür und da ſe noch nicht von dem Vorfall unterrichtet war, fragte ſie: „Was gibt es, Herr Fontenelle?“ „Alle Spargeln in Butter, meine Teure, alle ohne Ausnahme,“ gab Fontenelle zur Antwort. Runſt und Wiſſenſchaſt Ein Wohnhaus aus der Hallſtatt-Jeit. Auf dem Geis bühl, einer Bodenwelle bei Entringen in der Nähe der Straße Tübingen⸗Herrenberg, hat das Urgeſchichtliche Forſchungsinſtitut in Tübingen kürzlich ein Wohnhaus der Hallſtatt⸗Zeit(1000—400 v. Ehr.) durch Dr. Reinerth aufdecken laſſen. Das Haus enthielt zwei größere Räume, einen Wohnraum mit dem runden Herde in der Mitte und einen Küchenraum mit dem Backofen. 31runde Pfoſten ſtützten das Haus, deſſen Wände aus Flechtwerk beſtanden, einem dichten, ſorgfältigen Gefüge von Ruten, wahrſcheinlich der Weide, und einem lehmigen Wandbewurf. Das Haus war rechteckig, mit einer Tür, die dem Hang zum Käsbachtal zugewandt war. Das ge⸗ räumige Wohnhaus, deſſen längſte Seite etwa 7 Meter lang war, hatte die äußere Flechtwand in einer Dicke von durchſchnittlich achf Zentimetern. Außen traten die Wandpfoſten als Halbſäulen hervor. Das Dach läßt ſich als Giehbeldach rekonſtruſeren. Bei den wenigen geſſcherten Hausbauten der Hallſtatt⸗Zeit hat das Entringer Haus keine direkten Parallelen. Im germaniſchen Gebiet ſtehen ihm zwei Grundriſſe von Häuſern in Buch bei Berlin und auf der Rönmer⸗ ſchemge bei Potsdam am nächſten. (Intkernallonaler Kampf gegen die Verunreinigung der Luft. Nach einern Vortrog ron Prof. J. Stoklaſa(Prac) ßot der In⸗ terrelionale Kongreß für Forſtwirtſhaft in Rem eine Entſchließung angenommen, in der auf die ſtändige Steigerung des Gehalts an ſchädlichen Gaſen in der Luft von Induſtriegebieten, Berg⸗ iſt inzwiſchen durch das Hochbauamt in anderer Form wieder auf⸗ gegriffen worden. Es handelt ſich bisher lediglich um eine Vor⸗ ſtudie, die die ſtädtiſchen Körperſchaften noch nicht beſchäftigt hat, aber ſchon bis zum Modell gediehen iſt. Darnach will man die Errichtung eines Terraſſenkaffees am Lulſenpark⸗ weiher anſtreben. Wer die zeichneriſchen Entwürfe und das Gipsmodell ſieht, wird von dem Projekt ſofort eingenommen ſein. Man denke ſich einen pavillonartigen Rundkuppelbau, deſſen dem Weiher zugekehrte Seite von einer Säulenreihe getragen wird, von der Terraſſen bis zum Waſſerſpiegel des Weihers hinab⸗ ſteigen. Flankiert wird dieſer Mittelbau von geſchloſſenen Glas⸗ hallen. Das Gebäude für den techniſchen Betrieb hat man ſich hinter dem Mittelbau auf der der Otto Beckſtraße zugekehrten Seite gedacht. Sobald das Projekt ſpruchreif iſt, wird der Privat⸗ ſnitiative Gelegenheit zur Betätigung gegeben werden. Nach unſerer Anſicht wird ſich ohne Schwierigkeit ein Konſortium bilden laſ⸗ ſen, das die Idee verwirklicht, da das Unternehmen ſicherlich pro⸗ ſperiert. Und auch mit dem notwendigen Entgegenkommen der Stadtverwaltung kann ſicherlich gerechnet werden. Sch. Städoͤtiſche Nachrichten Ertrinken durch herzſchlag— oder—: Intereſſant ſind die Ergebniſſe, die Dr. Dienemann ⸗Berlin im Verlauf längerer Beobachtungen und Unterſuchungen ge⸗ macht hat. Er geht von der Annahme aus, daß nicht faſt alle Fälle von Ertrinken auf Herzſchlag zurückzuführen ſeien und ſeine Unter⸗ ſuchungen ſchlagen den Weg ein, den man vor etwa 15 Jahrem zum erſten Male betrat. Er beſchäftigt ſich mit der Gruppe von Ertrunkenen, die heute noch am Leben ſein könnten, wenn die Kenntniſſe von Aerzten und Forſchern auf dieſem Gebiet ſchon in weitere Kreiſe gedrungen wären. Die Herren machten folgende Feſtſtellungen: Im menſchlichen Ohr liegt hinter dem Trommelfell außer den Gehörknöcheln und den feinen Enden der Gehörnerven der überaus empfindliche Gleichgewichtsapparat, der mit Hilfe des Auges die ſeweilige Lage des Köxvers kontrolliert und regelt. Jede Störung dieſes Apparates hat den Verluſt der Fähigkeit zur Folge. die Gleichgewichtslage des Körpers auszubalancieren. Nun iſt es leider eine Tatſache, daß viel mehr Leute mit durchlöchertem Trom⸗ melfell herumlaufen, als man für gewöhnlich annimmt. Gehen nun dieſe Leute ins Waſſer oder verſuchen ſogar längere Strecken zu tauchen, ſo empfinden ſie nicht nur den Druck des Waſſers um ſo intenſiwer als die Geſunden, deren äußerer Gehörgana durch das Trommelfell abgeſchloſſen iſt, ſondern es tritt auch noch hinzu, daß Waſſer ins hintere Ohr gelanat und den Gleichgewichtsapparat um⸗ ſpült. Dadurch wird dieſer in ſeiner Arbeit gehindert, der Tau⸗ chende wird unter ſtetem Anwachſen des Waſſerdrucks zunächſt auf die Seite gelegt und verliert ſchließlich ſedes Gefühl für die richtige Lage. Schwindel tritt hinzu, der faſt immer Erbrechen zur Folge hat und jedes Erbrechen unter Waſſer zieht, da das ruckweiſe Atmen Luftröhre und Lunge mit Waſſer füllen, faſt mechaniſch den Er⸗ ſtickungstod nach ſich. Obduktionen von Leichen Ertrunkener haben die Richtigkeit dieſer Schlußfolgerung bewieſen. Was iſt nun zu tun. um dem zu begeanen? Jeder Schwimmer hat zu Anfang der Badeſaiſon die Pflicht. durch einen Arzt feſtſtellen zu laſſen, ob ſein Trommel⸗ fell noch unverſehrt iſt— eine äußerſt einfache Sache, die jeder Arzt feſtſtellen kann und die den Sportler keineswegs zwinat. von dieſem Sport abzulaſſen, ſelbſt wenn der Arzt eine Durch⸗ löcherung des Trommelfelles konſtatiert. In dieſem Falle braucht der Verletzte nur einen mit Oel getränkten Wattebauſch in den Ge⸗ hörgang einzuführen, wodurch jeder Gefahr vorgebeuat wird. Hof⸗ fen wir, daß die Schwimmer— auch die gelegentlichen— ſich dieſer kleinen Mühe unterziehen. Nur auf dieſe Weiſe wird es möalich ſein. die große Anzahl der Ertrinkenden zu vermindern. Hbt. * *Die Mannheimer Kulturfilmbühne bleibt infolge ſchlechten Be⸗ ſuchs vorläufig bis Mitte September geſchloſſen. Die Geſchäſts⸗ ſtelle bleibt beſtehen. Daraus geht hervor, daß eine bleibende Schließung nicht beabſichtigt iſt. „Ausgiebiger Regen hat ſich zu der Abkühlung geſellt. Noch in der ſiebenten Morgenſtunde goß es eine Zeitlang wie aus Kübeln. Die Temperatur iſt weiter zurückgegangen. Geſtern wurde ein Maximum von 22,6 Gr. C. feſtgeſtellt. In der vergangenen Nacht ſank die Temperatur bis auf 13,4 Gr. C. Heute früh wurden 14,9 Gr. C. feſtgeſtellt. * Ein Verkehrshindernis entſtand heute morgen gegen 8 Uhr an der Ecke Paradeplatz und Breite Straße dadurch. daß das Pferd eines Gemüſehändlers zu Fall und direkt auf die Schienen der Straßenbahn zu liegen kam. Hilfsbereite Paſſanten halfen das Pferd aufrichten, ſo daß es ſeinen Wea fortſetzen konnte. Der Ver⸗ kehr war auf kurze Zeit unterbrochen. * Motorradunfall. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motor⸗ radfahrer und Radfchrer ereignete ſich geſtern Abend im Stadtteil Sandhofen in der Kolonie der Spinnerei Ecke Hanf⸗ und Spinnerei⸗ ſtraße. Der Motorfahrer fuhr in kleinem Bogen rechts um die Ecke und ſtieß dadurch mit dem Radfahrer zuſammen. Beide ſt ü r z ten und ihre Fahrzeuge wurden beſchädigt. Inwieweit die Fahcer verletzt waren, konnte nicht gleich feſtgeſtellt werden werken und Großſtädten und auf die damit verbundene Gefahr für die Entwicklung der Bevölkerung, der Pflanzen⸗ und Tierwelt hinge⸗ wieſen wird. Es wird angeregt, V erſuchsſtationen zu ſchaffen, die feſtſtellen ſollen, wie weit Menſchen, Tiere und— durch die in die Luft entweichenden Exhalationen von Induſtriean⸗ lagen, Bergwerken und Hausfeuerungen ungünſtig beeinflußt wer⸗ den, innerhalb welcher Grenzen ſich der Gehalt der Luft an 17 Subſtanzen bewegen darf, ohne zu ſchaden und wieweit es in der Praxis möglich iſt, die Rauchgaſe von dieſen Beſtandfeilen zu be⸗ freien, ohne daß die Rentabilität der Unternehmungen dadurch be⸗ einträchtigt wird. Zu dieſem Zwecke wurde eine Internatio⸗ nale Kommiſſlon eingeſetzt, zu deren Vorſitzendem Prof. Stoklaſa gewählt wurde, und der von Deutſchen die Profeſſoren Wieler(Aachen) als zweiter Vizepräſident, Lemmermann(Berlin) und Tiegs(Berlin⸗Dahlem) angehören. Was hat da eine ſpätere Generation von Mannheim für tröſtliche Ausſichten!) Kechtſchreibung Wir leſen die folgende amüſante Gloſſe im„Berl. Tageblatt“: Herr Profeſſor Dr. Richert, ſicherich ein ſehr kinderliebender älterer Studienrat a.., beſchäftigt ſich noch mit den Problemen der deutſchen Rechtſchreibung. Er iſt jetzt zu dem Entſchluß ge⸗ kommen, die deutſche Rechtſchreibung im Intereſſe der Kinder grundlegend zu reformieren und ſchickt uns einen Pro⸗ 505 in dem er folgendermaßen den Guſtav Nagel auf den Kopf trifft: „an meine deutsen folksgenoſſen! habt mitleid mit unſern 6 bis 7jerigen a⸗b⸗c⸗sytſen und zvingt ſi hinfort nict mer, 8 lautzeicenreihen(alfabete) zu lernen, wenn ſie mit 2 ausreicen! hytet ſi aug for zvei⸗ oder gar nog mehrdeutigen lauten und lautzeicen! denn zveideutigkeit iſt dem deutsen folke veſensfremd. ver die val hat, hat die kval. kvelet unſere—7jerigen alſo nict, indem ir ſie zvingt, beim anhören geviſſer laute zvissen zvei oder nog mer lautzeicen— beim leſen geviſſer lautzeicen zvissen zwei oder mer lauten zu velen! das erſtere tut ir, venn ir ſie zvingt, z. b. beim anhören des f⸗lautes zviſſen den zeicen f, v. oder ph zu velen; das letstere, venn ir ſi for di val ſtellt, ob ſie das zeicen v, vi, f odr w ausſpreccen ſollen uſ.w. darum raffe die auf, deutses folk, und hilf dir ſelbſt! im gegenſaz zu ſoleen bemyhungen ſtritten einmal ein englender, ein franzoſe und ein baliner darum, velce ſprage am veiteſten fon irer srift abvice, der franzoſe ſagte:„ic sreibe:„eau“ und ſpreche: „ol“, der englender ſagte:„ie sreibe:„knife“ und ſpreche:„neifl“, der baliner ſagte:„Icke ſchreibe:„Pferd“ und ſpreche:„Jaul“l — — Donnerskag, den 22. Zuli 1926 Neue Maunhermer Zzetund(αg- mqο 5. Seile. Nr. 333 veranſtaltungen 8 Wiener Operettenſpiele im Roſengarken. Heute wird„Die Cſardasfürſtin“ gegeben. In Vorbereitung befindet ſich auf vielſei⸗ tigen Wunſch für Freitag„CEin Walzertraum“ von Oscar Strauß. Nus dem Lande Die Unwelterkataſtrophe auf der Baar “ Donaueſchingen, 21. Jull. Nach dem um die Mittagszeit die telefoniſchen Verbindungen einigermaßen wieder hergeſtellt waren, war es möglich, weitere Einzelheiten über die Unwetter⸗ kataſtrophe in der Baar zu erfahren. Unſer Mitarbeiter war in der Frühe des geſtrigen Tages im Auto durch die Kataſtrophen⸗ gegend gefohren und ſchildert uns ſeine Eindrücke wie folgt: Eine Reihe von Ortſchaften in der Umgebung von Donaueſchin⸗ gen ſind von dem Unwetter ſchwer betroffen worden vor allem die Gemeinden Mundelfingen, Pfohren und Oberbaldin⸗ gen, wo ſchwerer Schaden angerichtet wurde. In Mundelfin⸗ gen wurden an mehreren Landwirtshäuſern die Giebel einge⸗ drückt und die Dächer zum Teil abgedeckt. Beſonders ſchwer iſt das Anweſen des Landwirts Springindſchnitten in Mundelfingen in Mit⸗ leidenſchaft gezogen worden. Während die Familie in der Stube ſaß wurde durch den Orkan mit einem Ruck die ganze Rückſeite des Daches aufgeriſſen, die ſamt dem Gebälk zur Erde zeſtürzt iſt. Das ſo verwüſtete alte Gebäude zeigt deutlich di. Macht des Sturmes. Die in Pfohren zerſtörte Bahnhofgüterhalle war zum Teil auf das Bahngeleiſe geſchleudert und wie ein Kartenhaus zuſammen⸗ geknickt worden. Die Fenſter am Stationsamt wurden eingedrückt. In Pfohren ſelbſt wurden etwa 100 Dächer vollſtändig a bge⸗ eckt und eine erſt neu erbaute Scheune wurde in Trüm mer geriſſen. Viele Fenſterſcheiben wurden von den Schloſfen entzwei⸗ geſchlagen und dicke Bäume geknickt oder entwurzelt. Eine Feld⸗ ſcheune, die erſt neu errichtet worden war, wurde wie vom Erdboden weggefegt. Im ganzen ſind in Pfohren 5 Scheunen, in Mindel⸗ fingen 10 Scheunen und in Hüfingen 4 Scheunen zertrümmert worden. Ein erſt neu erbauter Schafſtall wurde 200 Meter weit fortgeſcheudert. In Oberbaldingen wurde das Dach einer Neu erbauten Scheune des Bürgermelſters völlig abgetragen. In Oberbaldingen iſt kein Haus unverſehrt geblieben. Die Beuern haben in der ganzen Gegend nicht nur das ſchon heimgebrachte Heu verloren, da es aus den zerſtörten Scheunen fortgetragen wurde, ſondern ſie ſehen auch den größten Teil der Feldfrüchte ver⸗ michtet. So ſind in Behla und Sumpfoh ren 70—100 v. H. der Feldfrüchte vernichtet. Im Kohlewald bei Hauſen vor Wald wurde beſonders Jroßer Schaden angerichtet. In etwa 200 Meter Länge und ctwo 50⁰ Meter Breite hauſte der Orkan wie ein Artilleriefeuer. Sämtliche Bäume ſind entweder geknickt oder entwurzelt und bilden ein furchtbares Chaos. Hier liegen etwa 10 000 Feſtmeter Holz em Boden. Die Gemeinde Behla erfährt einen Waldſchaden von etwa 3000 Feſtmeter und die Gemeinde Hüfingen von etwa 6000 Jeſtmeter. Die elektriſche Hochſ annungsleitungen des Kraft⸗ werkes Laufenburg ſind auf weite Strecken hin zerſtört, ſodaß einige Gemeinden der elektriſchen Beleuchtung des Kraftſtromes be⸗ raubt ſind. Die Telefonleitungen ſind nach dem meiſten Orten der Boar j tzt noch unterbrochen. An der Straße Donaueſchingen⸗ Pfohren ſind 200 Telegraphenſtangen geknickt und verſperren die Straße. Erwähnt ſei noch, daß in Behla der Hagel Geſamtſchaden durch das 40 Zentimeter hoch ſag. Der Unwetter läßt ſich natürlich im Augenblick zahlenmäßig nicht aus⸗ * rücken. ? heddesheim, 22. Juli. Durch Erzbi öflichen Erlaß wurde dem Pfarrer Alfred Hellinger hier die Pfarte Haehdeim bei Buchen übertragen. Als Pfarrverwalter kommt Kaplan Martin von der Heiliggeiſtkirche in Mannheim.— Der zweite Wahlgang zur hieſigen Bürgermeiſterwahl findet nun nächſten Samstag, den 24 ds. Mts. ſtatt. sch. Hockenheim, 21. Juli. Die Ernte hat jetzt hier ihren An⸗ fang genommen. Das Getreide iſt durch die Wärmeperiode der letz⸗ ten Zeit gut ausgereift, ſo daß der Ertrag recht gut zu werden ver⸗ ſpricht.— Zurzeit wird die Straße zwiſchen hier und Neulußheim neu hergerichtet, geteert und beſchottert. Von der urſprünglich beab⸗ ſichtigten Pflaſterung mußte Abſtand genommen werden, da die Koſten dafür zu hoch gekommen wären.— Geſtern abend trafen die Kinder der hieſigen Volksſchule wieder hier ein, die zur Erholung faſt 6 Wochen auf dem Heuberg warenz; bis Heidelberg hatten ſie einen Sonderzug. Ektlingen, 20. Jull. Der Sturm, der geſtern mit einem Gewitter über die Stadt hinzog, richtete an den Obſtkulturen ſehr er⸗ heblichen Schaden an. Das Dach des Wohnhauſes von Ehr. Aade wurde abgedeckt, ebenſo wurden die Dächer des Hauſes von A. Lauinger und des Keſſelhauſes der Firma Vogel und Bernheimer ſchwer beſchädigt. In der Gegend von Forchbeim ſind die Tabat⸗ kulturen durch den Hagelſchlag zum Teil vernichtet worden. Pforzheim, 20. Juli. Geſtern abend gegen 9 Uhr überfuhr der bekannte Rennfahrer Bankier Fuld von hier mit ſeinem leich⸗ ten Wagen in der Wildbaderſtraße zwiſchen Birkenfeld und Brötzin⸗ gen die 15jährige Schülerin Eliſabeth Schick, die in Begleitung ihres Vaters auf dem Rad nach Birkenfeld fuhr, Mit lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen wurde ſie nach dem Pforzheimer Krankenhaus gebracht. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Kandel, 21. Juli. das Unwetter iſt auch über dem Bienwald verſpürt worden und hat in der Gegend von Berg und Neuburg großen Schaden auf den Fluren angerichtet. Ver⸗ ſchiedentlich ſchlug der Blitz in Häuſer ein, ohne jedoch zu zünden. n Neuburg wurde ein Pferd vom Blitz erſchlagen. W. Triberg, 21. Juli. Aehnlich wie im letzten Jahre dürfte in den Tälern des Mittelſchwarzwaldes, die durch ihre Beſtände an alten Nußbäumen bekannt ſind, eine gute Ernte bevor⸗ ſtehen. Insbeſondere iſt hier an das Revier des langgeſtreckten Simonswäldertals zu denken, wo der Behang gute Ausſichten bietet. Auch Paralleltäler weiter ſüdlich dürften guͤte Erträgniſſe bringen. Das Simonswäldertal zählt bekanntlich zu den reichſten Nußbaum⸗ beſtänden Badens, die anderorts unter dem Einfluß des Krieges zur Gewehrſchaftherſtellung leider ſehr gelitten haben.— die Heu⸗ ernte im Hochſchwarzwald und auf den öſtlichen Hochflächen geht zu Ende. Das Ergebnis iſt in der Menge gut, doch werden Güte⸗ ausfälle beobachtet. Im allgemeinen iſt man jedoch mit den Erträg⸗ niſſen zufrieden. Infolge des feuchten Frühjahrs iſt die Menge ge⸗ fördert worden. Für den zweiten Schnitt iſt der Anſatz gut, ſo daß auch hier gute Ausſichten beſtehen. Der Stand der Hackfrüchte hat ſich in der letzten Zeit ſichtlich gebeſſert. *Triberg, 20. Juli. Wie vor einiger Zeit ſchon berichtet, beab⸗ ſichtigte die„Frauenchorvereinigung an der Städt. Muſikſchule“ zu Mainz eine Sängerfahrt nach Baden und in den Schwarz⸗ wald, deren Erträgnis für die Brandgeſchädigten in Schönau be⸗ ſtimmt ſein ſoll. Dieſe Pläne haben jetzt feſte Geſtalt angenommen, ſo daß die Fahrt in den nächſten Tagen durchgeführt wird. Beſucht wird der nördliche, mittlere und ſüdliche Schwarzwald. Unmittel⸗ bare Unterſtützung fand die Vereinigung, die in ihrer Art auch einen nicht alltäglichen künſtleriſchen Faktor darſtellt, von Anfang an in Triberg, wo ein zweitägiger Aufenthalt mit Konzert vorge⸗ ſehen iſt. Leiter des Chors und des Abends iſt Studienrat Heinrich Werle⸗Mainz. Müllheim, 21. Juli. In der Sonntagnacht geriet der Knecht Friedrich Leute mit den Arbeitern Bender und Sütterlin in einen Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Leute erhielt dabei mit einem harten Gegenſtand einen Schlag auf den Kopf. Er wurde in ſchwerverletztem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert, wo er an den Folgen des Schlages noch in derſelben Nacht ſtarb. Gerichtszeitung Ein Prozeß aus der Schiffahrksbranche Verurteilte Direktoren Unter großem Andrang des Publikums, hauptſächlich aus Schiff⸗ fahrtskreiſen, begann geſtern nachmittag 3 Uhr die Verhandlung gegen die beiden Schiffahrtsdirektoren Hermann Georg Heinrich., geb. am 10. 12. 87 zu Duisburg, und gegen Fr. Wilh.., geb. 18. 3. 75 zu Freiburg i. Br. Beide ſitzen ſeit 28. April 26 hier in Unterſuchungshaft. Sie werden beſchuldigt, daß ſie in ihrer Eigen⸗ ſchaft als Geſchäftsführer einer hieſigen Rheinſchiſfahrts⸗Geſellſchaft m. b. H. den Betrag von 73 579.73., den ihre Geſellſchaft von dem Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen zu Duis⸗ burg zu fordern hatte, durch unlautere Anordnung auf das Konto von Theodor Schnitzler in Köln bei der Mitteldeutſchen Kreditbank überweiſen ließen, dieſes Geld dort abboben und in der Weiſe unter ſich verteilten, daß B. 38 600 und H. den Reſt mit 34 979.73 erhielt. Die Anklage beſchuldigt ſie, daß ſie dieſe Beträge für ihren eigenen Bedarf verwendeten. Die Verfehlungen der beiden Direktoren haben in Schiffahrtskreiſen allgemeines Aufſehen erregt, umſomehr, als ſich die beiden Beſchuldigten ſtets eines guten Rufes erfreuten. Auch waren die Einkommensbezüge beider ſo bemeſſen, daß ſie ſtandesgemäß auftreten konnten und ſich keinerlei Einſchrän⸗ kungen unterwerfen mußten.., der aus angeſehener Familie in Duisburg entſtammt, war im Kriege Offizier und galt allgemein als ein tüchtiger Geſchäftsführer. H. hat ſich durch eiſernen Fleiß, Willensſtärke und reiche Erfahrungen in der Branche ſeine Poſition errungen. Vernehmung der Angeklagken Der Angeklagte B. gab ein Bild über den Hergang der Sache, ſtreifte den Ruhrkampf, die damalige prekäre Lage der Rheinſchiff⸗ fahrt. die Ruhrhilfe und führte u. a. aus: Der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen lehnte es anfänglich ab, eine Entſchä⸗ digung für die 100 Schiffer der Geſellſchaft zu bezahlen, da der Partikulierſchifferverband zuſtändig ſei. Später kam aber doch ein Anmeldebogen. Durch die doppelte Anmeldung von uns kam auch eine doppelte Auszahlung. Der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen überſandte 73 579.73 M. für die Löhne der Schiffer. Der Betrag war von vornherein im höchſten Maße zweifelhaft, weshalb beſchloſſen wurde, ihn in Reſerve zu ſtellen, weil wir mit der Rückgabe des Betrages rechnen mußten. Beide Direktoren haben ſich von dem Gedanken leiten laſſen, daß, wenn das Geld nicht zurückgefordert wird, den Betrag für ſich ſelbſt zu verbrauchen. Sie wollten mit dem Geld eine 1 Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: F..: J. Reſerve ſchaffen, weil ihre Stellung bei ihrer Schiffahrts⸗ geſellſchaft durch Hetzereien ſehr erſchüttert worden ſei. Es wurde ihnen vorgeworfen, ſie hätten die Geſellſchaft in Grund und Boden gefahren. B. war von 1909—1914 bei der Geſellſchaft, zu der er nach dem Krieg wieder kam. Er bedauerte außerordentlich, die Verfehlungen begangen zu haben. Stets hätte er Bedenken gehabt, mit dem Geld etwas zu machen, da er ſtets der Ueberzeugung war, daß dies Geld nicht ihm gehöre. Als der Geldbetrag nach Mannheim kam, haben H. und B. beſchloſſen, den Verein zur Wah⸗ rung der Rheinſchiffahrtsintereſſen zur Rückforderung des überſandten Betrages von 73 579.73 M. zu veranlaſſen. Ein dies⸗ bezüglicher Brief wurde von B. entworfen und an Dr. Werner vom Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen abgeſandt. Der Angeklagte ſtellt ausdrücklich feſt, daß die 73579 M. lediglich für die Löhne der Partikulierſchiffer beſtimmt waren. Nie hätte er die Abſicht gehabt, die Geſellſchaft zu ſchädigen. Den auf ihn entfallenden Betrag von M. 38 000 hätte er zurück⸗ geſchickt. Dem Angeklagten H. ſei es nicht möglich geweſen, die 35 000 M. zurückzuzahlen, weshalb ſich B. an den Vorſitzenden des Aufſichtsrats wandte. Der Angeklagte H. gibt zu, das Geld zu ſeinem Hausbau verwendet zu haben. Er glaubt, dieſen Betrag aus dem Haus herauswirtſchaften zu können und ſodann zurückzuerſtatten. Beide Angeklagte waren geſtändig. Der Vorſitzende, Amtsge⸗ richtsrat Schmitt, begnügte ſich jedoch nicht damit, ſondern ſtellte noch eine große Anzahl' von Kreuz⸗ und Querfragen, bis ſich die Beweisführung immer dichter und lückenloſer ſchloß, und ſich dadurch ein einwandfreies Material für die Strafausmeſſung herauskriſtalli⸗ ſierte. Unter den vernommenen Zeugen befanden ſich u. a. Rechts⸗ anwalt Lindeck, der frühere Direktor der Geſellſchaft Jäger⸗ Geſchäftsführer Boßmann, Dr. Schmitz⸗ und Dr. Werner⸗ Duisburg. Nach dreiſtündiger Vernehmung wurde die Veweisauf⸗ nahme geſchloſſen. 5 Die Plädoners— Das Arteil Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold kritiſierte das Verhalten der Angeklagten in ſehr ſcharfen Worten. Er bezeichnete den Vor⸗ fall als ein Trauerſpiel, der einen Ausſchnitt aus einer Zeit darſtelle, wo ſich gewiſſe Kreiſe auf Koſten der Allgemeinheit bereicherten. Was die Angeklagten anbelanat, ſo beſtreiten ſie ihre Unterſchlaauna nicht. Sie haben das Geld auf die Seite gebracht. Sie ſuch u heute den Fall zu beſchönigen. Das ſind aber keine Rechtfertigungsgründe, die ſie vorbrachten. Was ſollen denn die einfachen Leute ſagen, die auch ihr Geld verloren haben. Die Angeklagten haben ſich ſchwer vergangen und müſſen auch ſehr ſchwer beſtraft werden. Eine ſchwere Untreue lieat vor, weil ſie das Geld für ſich behielten. Es hat ſich im Laufe der Verhandlung auch heraus⸗ geſtellt, daß die Angeklagten auch Urkunden gefälſcht haben. Der Antrag des Staatsanwalts geht auf Verhängung einer Ge⸗ fängnisſtrafe von je 1 Jahr 4 Monate, auf Verhängung einer Geldſtrafe und auf Aberkennung der Bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die Dauer von 3 Jähren, da beide eine ehrloſe Geſin⸗ nung an den Tag gelegt haben. Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger geht in tempara. t⸗ vollen Worten auf den Antrag des Erſten Staatsanwalts ein, deſſen Strafausmaß er viel zu hoch findet. Er bedauert. daß der Erſte Staatsanwalt nicht einmal mildernde Gründe zubilligen will. Sein Klient ſei ja geſtändig. Daß dieſer heute noch mitverhaftet ſei, iſt das ſchwerſte Schickſal, das auf deſſen Familie laſte. Man brauche ſeinen Klienten nicht auch noch mit Ehrverluſt zu beſtrafen, da dieſer unter ſeinen Verfehlungen ſchwer genug zu leiden habe. Der Erſte Staatsanwalt hält Gnade nicht für angebracht. Unter dieſen Umſtänden kann kein Menſch mehr hochkommen. Der Verteidiger plaidiert auf eine gelinde Beſtrafung: ebenſo.⸗A. Dr. Hirſch⸗ ler für den zweiten Angeklagten. Das Gericht erkannte auf eine Gefänanisſtrafe von 10 Monaten abzüalich 2 Monate 3 Wochen Unterſuchungshaft, gab jedoch zu erkennen, daß von einer Haftentlaſſung keine Rede ſein könne. Eventuell würde ein ſpä⸗ teres Geſuch um Strafaufſchub auf Wohlverhalten beim Gericht Unterſtützung finden. B. erklärte ſich beroit, für ſeinen Teil aufzukommen. Die Verhandluna dauerte von nachmittags 3 Uhr bis abends halb 9 Uhr. ch. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rbein-Pegel[ 15. 15. 17.20.J21 22[Hear-Pegel 18. 10 17.0 I 8. Schuſterinſel! 3,90.10.,20.918.453,20 Mannheim.,188.98.985.07/4.985,%25 Febl 8888.g6 g 88.88.88..0 Saaſefeld. 586, 85,140.42.57/161 Maxau..98,8.89.88.86.84.10 Mannheim..24.17.97.14.05.27 Taub..1640%—.7008.648.62 Kbln...068.88.41 845,3.423.46 Waſſerwärme des Rheins: 180 C. 8F8q————TrTfTfTffc———————½i Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktiön: Ferdinand Heyhme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes.— Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Faude. Von der Reise zurũck Emsi kannten mit, daß meine liebe Mutter, unsere gute Schwester, Schwiegermutter und Tante im 71. Lebensjahr Dienstag abend sanft entschlafen ist. Im Namen der Hinterbliebenen: Dr. Frita Wengler u. Frau àAnna geb. Ben d Malor, Ellen, eurt Wengler Lore u. Hans Wengler. hofkapelle Mannheim aus statt. Statt besonderer Anzeige. Schmerzerfüllt teilen wir allen Verwandten, Freunden und Be- fdl HatidentAmelle Wengler pal Miaa Frau Ministerialrat Dr. Wengler Wä,e. geb. Federhaff Heidelberg, EBlingen a.., Karlsruhe, den 22. Juli 1926. Die Beerdigung findet Freitag vormittag 11½ Uhr von der Fried- Urgtößvater, Bruder und Onkel Grohmutter, entschſafen. 5794 er. Allel Stilte stauigetunden. Dienstag, den 20. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr ist unser lieber Vater, Schwiegervater, Grohvater, Herr Ot0 CGotischaldt nach kurzer Krankheit im 83. Lebensjahre sanft MANNHEIM(Bismarckplatz), den 22. Juli 1926. Elisabeth Wulftf Emma Mittelstaedt Richard Wulff Arthur Mittelstaedt Königl. Generalleuinant a. D. Die Einäscherung hat auf Wunsch des Verstorbenen in Von Beileidsbesuchen blitet man freundl. Abstand zu nehmen. Dr. med. Hedwig Dreyſußg Fachärziin ſdr Kinderkrenkhefen Telefon 8737 B 2. 10a. Nachlag-Versteigerung Q5, 16 Q5, 16 Hus dem Nachlaß von H. Klauber, versteigere ich die noch vorhandenen vorräte an 5786 Zigarren, Zigaretten u. Rauchtabake am Freitag, 23. Juli ds. Js. nachmittags ½ 3 Uhr in 0 5, 16 NB. Die zum Nachlaß gehörigen Möbpel etc. werden am Freitag, 30. ds. Mts. laut noch besonders er- 1110 scheinender Anzeige versteigert. frauerbrieie eſert Druckerel Dr, Haas stunel! G. m. b. H, E 6, 2. Der Nachlaßpfleger: Theodor Michel, Ortsrichter Telephon 3250. Für die überaus groge Aumerksemkelf läsuich meines 70sfen Geburtsfages sage ich hiermit ellen Bekennfen und Freunden meien Allerherzlichsfen Dank &rl Kupfer Gastheus 2z Posengarfen“, U 6, 19 Freitag, den 23. Seſſel. 1 großer ſchinen — — ſur die geſamte 1du- Gruninger, Zwanss versteigerung 2 Uhr werde ich e im Pfand⸗ lokal O 6, 2 gegen bare Zahluna im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Kleiderſchrank, 1 Gasherd, 1 Sofa. 1 Mannheim, den 21. Gerichtsvollzieher dee,,, e e. Aniniche Veröttentcungen ger Staageme nge 91 4 1926 nachmittags 5790 Spiegel, 4 Schreibma⸗ Juli 1926. Dr Uchsachen strie lieſert promp: Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannhelm, E 6, 2 Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch. Anfang⸗Nummer 1000 38 »Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aerzten empfohlene Hühneraugen-Lebewohl für die Zehen und Lebewohl-Ballen- schelben für die Fußsohle, Blechdose(8 Pflaster) 75 Pig, Lebewohl- Fußbad gegen empfindliche Füße und Fußschweiß, Schachtel(2 Bäder) 50 Pig., erhältlich in Apotheken und Drogerien. Ea201 6. Seife. Nr. 333 Donnerstag, den 22. Juli 19268 Neue Afannhe —ͤ— imer Seitung« Handelsblatt vor einem neuen Ablommen im ſüddeutſchen Eiſenhandel F Die inkernationale Verſtändigung auf dem Marſche In Heidelberg fand geſtern eine Sitzung des Süddeutſchen Eiſengroßhändler⸗Verbandes und der in der Süddeutſchen Eiſen⸗ zentrale zuſammengeſchloſſenen Eiſenhandelsfirmen ſtatt, woran die reinen Werkshändlerfirmen, die freien Händler erſter Klaſſe und die angeſchloſſenen bzw. nachgeordneten Händlerfirmen teilnahmen und woran auch die Verbandshändler des Saargebietes beteiligt waren. Es kam zu einer grundſätzlichen Serſtändigung bezüglich der Preiſe für den Weiterverkauf von Formeiſen und Stabeiſen. Dabei iſt zu beachten, daß die Preiſe von den Produzenten feſtgeſetzt ſind, daß es ſich alſo bei den Vereinbarungen nur um die Gewinnmarge im Weiterverkauf, alſo um die Feſt⸗ ſetzung der Lagerpreiſe handelt. Die Saarwerke⸗Vertreter ſind dem Abkommen beigetreten, dagegen beſtehen noch einige Schwierigkeiten, die von den Handelsfirmen der Lothringer Werke ausgehen, doch ſind auch dieſe in der Hauptſache bereits geklärt. Die noch nicht vollzogenen Unterſchriften dürften deshalb in den nächſten Tagen erfolgen, worauf das Abkommen am 1. Auguſt in Kraft treten würde. In Düſſeldorf finden am kommenden Freitag zwiſchen deutſchen Werksvertretern und franzöſiſchen Werksvertretern neue Beſprechungen ſtatt. Man glaubt, daß nach der in dieſer Zuſam⸗ menkunft erfolgenden Ausſprache das bereits im März d. J. feſt⸗ gelegte Abkommen darüber, welche Mengen Eiſen von Frankreich und Luxemburg nach Deutſchland geliefert werden ſollen, in Kraft geſetzt werden wird. gh. cläubigerverſammlung der Eiſenbahnbank und der Eiſenbahn⸗ Rentenbank in Frankfurt. Die Verſammlungen der Obligationäre der Eiſenbahn⸗Bank und Eiſenbahn⸗Rentenbank wählten Vertreter für die Aufwertungsverhandlungen. Von der Verwaltung wurde mit⸗ teilt, daß an die geſetzliche Aufwertung von 15 v. H. nicht im ent⸗ ernteſten zu denken ſei. Die beiden Inſtitute haben vom Reiche für die zwangsweiſe abgelieferten Prioritätsaktien ehemals ungariſcher Eiſenbahnen nur eine Entſchädigung von 5 pro Mille, gleich rund 316 000 für beide Inſtitute zuſammen erhalten. Ueber den Gegen⸗ wartswert der von der Reparationskommiſſion zurückgegebenen Prioritäts⸗Aktien laſſe ſich auch heute noch nichts Beſtimmtes ſagen. Für die auf tſchechoſlowakiſchem Gebiete gelegenen Bahnen ſeien neu abgeſchloſſen worden, nach denen das alte Goldkronen⸗ ktienkapital im gleichen Nominalwert auf tſchechiſche Kronen mit 5. v. H. Dividende umgeſtellt wird. Die Bemühungen gingen dahin, für die jetzt ſüdſlawiſchen Bahnen eine ähnliche Umſtellung auf Dinar zu erreichen. Man ſei zu einem Abſchluß aber noch nicht gekommen. *Schützenloſer Webſtuhl⸗Bau durch die Berlin-Karleruher In⸗ duſtriewerke AG. in Berlin. Die Geſellſchaft beſchäftigt ſich ſeit län⸗ gerer Zeit mit dem Bau einer ſchützenloſen Webmaſchine, die eine Umwälzung in der Weberei herbeiführen wird. Man glaubt auf der ſchützenloſen Webmaſchine alle Textilrohſtoffe und jedes Garn verweben zu können, ohne daß beſondere Einrichtungen hierzu not⸗ wendig.äären Wir werden in unſerer techniſchen Beilage näher auf dieſe Erfindung eingehen. 21: Progreßwerke Hofmann u. Wild A. in Erlangen⸗Bruck. Die GV. beſchloß, den Verluſt von 219 949„ mit 50 830 aus dem Rücklagenſtock zu decken und den Reſt von 169 119. auf neue Rechnung vorzutragen. Dem jetzigen alleinigen Direktor der Geſell⸗ ſchaft, Nikolaus Wild, wurde mit allen gegen 28 Stimmen Ent⸗ laſtung erteilt, die jedoch dem früheren Direktor Dr. Eucker mit der gleichen Stimmenzahl verweigert wurde, nachdem ſich dieſer, wie der Vorſitzende mitteilte, in den letzten Monaten ſeiner Amts⸗ tätigkeit einige Fehldispoſitionen habe zu ſchulden kommen laſſen. Der bisherige AR. wurde wiedergewählt. Wie noch mitgeteilt wurde, haben ſich die Verpflichtungen ganz weſentlich verringert. Sie konnten im laufenden Jahre aus den eingehenden Mitteln gedeckt werden. * Maſchinenfabrik Moenus Ach. in Frankfurk. Das Geſchäftsjahr 1925 ſchließt bekanntlich mit einem Verluſt von 26 516 R⸗, der vor⸗ getragen werden ſoll. Aus der Bilanz: Warenvorräte 2,652 Mill., Außenſtände bei den Kunden 1,601 Mill. 1, Wechſel 0,153 Mill. I, Schulden 1 528 Mill. 1. Der Auftragseingang blieb während des Berichtsjahres trotz allergrößter Anſtrengungen hinter den für die Auſrechterhaltung des normalen Betriebes erforderlichen Mengen zurück, ſo daß ſich Betriebseinſchränkungen leider nicht vermeiden kießen. Während der Auftragseingang Mitte des Jahres und in den Monaten September bis Oktober noch halbwegs befriedigend war, nahm derſelbe von da ab, eine in der Induſtrie faſt durchgängig beklagt wird. Im laufenden Jahre hat ſich der Auf⸗ tragseingang etwas gebeſſert. 20: Jura-Oelſchiefer⸗Werke Acß. Das G3. 1925 und auch ein Teil des laufenden Jahres waren mit der Durchführung der im Werk Holzheim vorgeſehenen Bauarbeiten ausgefüllt. Das Jahr 1927 kann erſtmalig als normales Betriebsjahr angeſehen werden. Die neue Portlandklinker⸗Anlage lieferte nach Abſchluß des Probebetriebs den für die Herſtellung eines hochwertigen Bindemittels erhofften, beſonders zuſammengeſetzten Portland⸗ klinker. Portlandjurament und Liaſitſteine, ſowie die Schlackenſteine aus den Aufbereitungsanlagen der Geſellſchaft brachen ſich trotz der gegen die Erzeugniſſe des Unternehmens ge⸗ richteten Angriffe weiter Bahn. Das bisher gewonnene Rohöl, ſowie das Benzin fanden guten Abſatz. Wegen Verwertung des anfallenden Gaſes ſchweben Verhandlungen. Im Laufe der Bauzeit ergab ſich, daß die für die Bauten vorgeſehenen Mittel nicht ausreichten. Der Mehraufwand wurde zunächſt auf dem Kredit⸗ wege gedeckt. Zur Ablöſung dieſer Kredite und Schaffung von Betriebskapital wird eine Kapitalerhöhung um bis zu„50 auf bis zu 3,45 Mill. vorgeſchlagen, die von der GV. genehmigt wurde. Die württ. Regierung hat im Staatshaushaltsplan für 1926/27 zur weiteren Beteiligung an der Geſellſchaft Mittel in Höhe von 1 Mill. 1 angefordert, die durch die württ. Volksvertretung bereits bewilligt wurden. Der Rohertrag des abgelaufenen GJ. ſtellt ſich auf 644.740 ¼, die Unkoſten auf 660 737(713 932) 4 Da Abſchreibungen in Höhe von 228 915 (50 647)% vorgenommen wurden, ergibt ſich ein Verluſt von 243 918. Durch Heranziehung der 181 622 Rücklagen bleibt ein noch vorzutragender Verluſt von 62 296 Kl. . J. Michael AG. für chemiſche und melallurgiſche Induſtrie. (Dachgeſellſchaft für die Michaelſchen chemiſchen Intereſſen.) Nach 33 093(29 083)/ Abſchreibungen 180 464 Verluſt V. 5669 Gewinn). Bilanz(in Mill. /J): Kreditoren 4,546(6,29), Debitoren 4,12(3,55), Beſtände 0,74(2,27), Beteiligungen 1,22(1,47). „Die preußiſchen Elektrizitätsbeteiligungen. Entgegen Preſſe⸗ meldungen über einen Austauſch von Elektrizitäts⸗Aktienpaketen zwiſchen Preußen und dem Reich ſowie dem R. W. E. teilt die zu⸗ ſtändige Stelle mit, daß neue Verhandlungen Preußens wegen der Braunkohleninduſtrie Ac5. Jukunft und der Braunſchweigiſchen Koh· ſenwerke nicht ſchweben und auch nicht beabſichtigt ſind. 1. FJ. W. Buſch Ach. in Lüdenſcheid. Die Geſellſchaft beantragt Verſchmelzung mit der Firma Gebr. Jäger in Schalks⸗ mühle, wobei das AK. von 1286 000 auf 2572 000 erhöht werden ſoll. Der Name der Geſellſchaft ſoll in Zukunft lauten: Vereinigte Elektrotechniſche Fabriken F. W. Buſch und Gebr. Jäger AG., Lüdenſcheid. Gedrückte Geſchäftslage der Dürkoppwerke Ach., Bieleſeld. Die GV. beſchloß aus dem Reingewinn von 88 597 6 95 Dividende auf die VA. bei 25 297 Vortrag. Ueber die Geſchäfts⸗ lage äußerte ſich die Verwaltung, daß infolge der ſchlechten Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe der Abſatz in Nähmaſchinen ſtark zurück⸗ gegangen iſt. trotz der auch Der Umſatz in Fahrrädern hat ſich dagegen auf dieſem Gebiet beſtehenden ſchlechten Konjunktur holz ſein, auch Fußbodenbrettey ſind geſucht. Das Perfonenkraftwagen-Geſchäft hat in der gehoben. Amerikaniſches Aktienrecht und die deulſche Reform Von Dr. jur. Rudolf Haas, Mannheim⸗Berlin I. Bei der ganzen wirtſchaftsrechtlichen Reformbewegung— beſonders auf dem wichtigen Teilgebiet des Geſellſchaftsrechts— iſt man allenthalben darüber einig, daß an den Grundlagen des in über 50 jähriger Bewährung als den Bedürfniſſen des Wirtſchafts⸗ lebens genügend und der Entwicklung anpaſſungsfähig erwieſenen deutſchen Handelsrechtes nicht gerüttelt werden darf. Hat doch auch die neueſte Geſetzgebung in Frankreich, Italien, Holland z. B. nicht nur in Einzelfragen auf deutſches Vorbild zurückgegriffen. Aber trotz grundſätzlicher Anerkennung des Beſtehenden wollen die Reformwünſche nicht verſtummen, und nach den gewaltigen wirt⸗ ſchaftlichen Umſchichtungen ſeit Gründung des neuen Reiches und jetzt wieder ſeit Jahrhundertwende und Weltkrieg, iſt es auch nicht verwunderlich. Man kann vielleicht unſerer gärenden Zeit den Beruf zu fundamentaler geſetzgeberiſcher Arbeit abſprechen, aber gerade unter dem Eindruck der häufigen Diskrepanz zwiſchen formalem Rechtsſtand und wirtſchaftlicher Entwicklung in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren kann man ein Treibenlaſſen nicht befürworten. Mehr als auf anderen Teilgebieten des Rechts iſt hier engſte Zuſammenarbeit zwiſchen Wiſſenſchaft, Geſetzgebung und Praxis erforderlich; leider fehlt es noch vielfach an dieſer ſo nötigen Mitarbeit der Wirtſchaftskreiſe. In der Diskuſſion der Reform des deutſchen Aktienrechts ſpielen Vergleiche mit dem anglo⸗amerikaniſchen Recht eine große Rolle. So hatte der 33. deutſche Juriſtentag 1924 vom Geſichts⸗ punkt der Kapitalbeſchaffung aus die Anpaſſung an angelſächſiſche Formen erörtert. Nachdem heute dieſe Fragen durch die Rechts⸗ und Wirtſchaftsentwicklung ſchon überholt ſind, hat der im Septem⸗ ber nach Köln einberufene diesjährige Juriſtentag das erweiterte Thema:„Soll bei einer zukünftigen Reform des Aktienrechts Annäherung an das engliſch⸗amerikaniſche Recht in grundlegenden Fragen erfolgen“ auf ſein Programm geſetzt. Zur Einführung in dieſe Fragen ſei im Folgenden verſucht, bei den hauptſächlich diskutierten Teilproblemen Parallelen zum ameri⸗ kaniſchen Recht zu ziehen. Der Hauptunterſchied zwiſchen deutſcher und amerikaniſcher Aktiengeſellſchaft beſteht in der Kapitalſtruktur und Verwaltungs⸗ organiſation. Der amerikaniſche Grundſatz, wonach unterſchieden wird zwiſchen genehmigter Kapitalbegebungsgrenze(authorjzed stock) und tatſächlicher Aktienbewegung(issued stock) wider⸗ letzten Zeit nachgelaſſen, das Geſchäft in Laſtkraftwagen liegt infolge der allgemeinen Wirtſchaftslage ſtark darnieder. . Deutſche Vacuum Oel Acd. in hamburg. Nach 1,71 Mill.. Abſchreibungen Verluſt von 156 253(568 960) ,, bei 10(5) Mill. AK. Verpflichtungen 9,43(9,40), Debitoren 2,40(1,81) und Waren 7,28(5,29) Mill. A. vom ſüddeutſchen Holzmarkt Am ſüddeutſchen Holzmarkt war es den Sägewerken in der letzten Zeit möglich, bei den Einkäufen in den ſtaatlichen Forſten etwas billiger als bisher anzukommen. Sie legen ſich trotzdem Zurückhaltung im Einkauf in weitgehender Weiſe auf und be⸗ ſchränken ſich durchſchnittlich auf Gebote, die ſich zwiſchen 90 und 95 v. H. der Landesgrundpreiſe bewegen. Dies gilt namentlich für Bayern. In Baden wurden Nadelſtammholz in der erſten Julihälfte zwiſchen 87 und 115 v.., für Papierholz 105—123 v.., in ürttemberg für Nadelſtammholz 80 bis 108 v. H. bezahlt. Am Brettermarkt iſt man etwas zuver⸗ ſichtlicher geworden. Man kann zwar noch nicht von einem regulären Bedurf ſprechen, doch werden die Anfragen häufiger und ab und zu hört man auch von Meinungskäufen. Die Sägewerke verkaufen nicht mehr zu unbedingten Verluſtpreiſen und Unter⸗ gebote werden rundweg abgelehnt; es ſpielt auch mit, daß die Beſtände auf den Werken ſehr klein geworden ſind und infolge der Ernte z. Zt. auch nicht weſentlich größer werden. Am größten dürfte der Bedarf in Schalbrettern, Latten und Bau⸗ Für 1“ und 34“ Schalbretter werden franko Mafinheim 45—50,00 per Kbm. verlangt, für 1“ und 2“ gute Latten 7,5—8 Pfg., per lfd. Meter und für Bauholz mit üblicher Waldkante 55—57,00 per Kbm., für unſortierte Hobelbretter und 1“ zu Fußbodenzwecken 1,95 bis 2,05„½ per Amtr. Bayern verlangt für 1“ unſortierte Bretter 4,50„—12“ 40—45,00 per Kbm., für 1,5“ und“⸗Dielen 43—48,00 per Kbm. ab Station. In Rheinland und Weſtfalen ſcheint man ſich auch an dieſe Preiſe zu gewöhnen. Wenn jetzt der Bedarf wenigſtens einigermaßen einſetzt, dann dürfte die Kriſe als überwunden betrachtet werden. K. DPeor einer neuen badiſchen Anleihe.— Eiſenerze in Baden. Baden beabſichtigt ſeine ſämtlichen Straßen in den nächſten fünf Jahren wieder vollſtändig inſtand zu ſetzen. Zu dieſem Zweck ſoll, wie„Kölniſche Zeitung“ meldet, eine Anleihe, ſchätzungsweiſe im Betrage von 47 Mill., aufgenommen werden, deren einzelne Abſchnitte nur nach und nach, je nach dem Voranſchreiten der Wege⸗ und Straßenarbeiten, abzu⸗ rufen wären. Ob die Anleihe im Inlande oder im Auslande ab⸗ geſchloſſen werden wird, dürfte von den Bedingungen abhängen, unter denen ſie unterzubringen iſt. Zu den zu erledigenden Wege⸗ bau⸗Aufgaben gehört auch die Errichtung einer Automobil⸗ ſtraße Mannheim⸗Heidelberg, an der ſich der badiſche Staat unter der Vorausſetzung beteiligen wird, daß ſich die beiden genannten Städte an die Spitze für die Jnangriffnahme dieſer Auf⸗ gabe ſtellen.— Nach der gleichen Quelle entbehrt die im März d. J. von einem Vertreter des Finanzminiſteriums im Rechtspflege⸗ ausſchuß gemachte Mitteilung, es beſtehe die Hoffnung, daß Baden in kurzem einen bedeutenden Eiſenerzbergbau erhalten werde, nicht der Begründung: die badiſche Regierung hält die Gewinnung von Eiſenerzen in der Gegend von Donaueſchingen⸗Geiſingen(auf der Baar), die dort in der Juraformation auftreten, für unbedingt ausſichtsreich. Das Vorkommen ſteht auf viele Quadrat⸗ kilometer hinaus durchaus regelmäßig, in einer Mächtigkeit der Erz⸗ ſchicht von—5 Metern an. Es ſind Unterſuchungsarbeiten und Bohrungen in größerem Ausmaß unter Mitwirkung des landes⸗ geologiſchen Amtes erfolgt, die auch in der rheiniſchen Indu⸗ ſtrie Beachtung gefunden haben und ſich zu praktiſchen Verſuchen verdichteten, bei denen befriedigende Ergebniſſe erzielt worden ſind. Es ſteht demnach zu erwarten, daß auch das Eiſenerzvorkommen in Baden zu einer praktiſchen Bedeutung gelangen wird. Wie wir hierzu von Fachſeite hören, würde es ſich im Falle der Aufnahme Nende um ſehr beträchtliche Fördermengen andeln. * Die Inſolvenzen in der dritten Juliwoche. In der dritten Juliwoche iſt gegenüber der Vorwoche ein ſtarker Rückgang der neu eröffneten Konkurſe von 164 auf 147 feſtzuſtellen, während Geſchäfts⸗ aufſichten von 74 auf 88 zugenommen haben. An den Konkurſen ſind Aktiengeſellſchaften mit 5(), G. m. b. H. mit 13(12), Kom⸗ manditgeſellſchaften mit 1(), eingetragene Genoſſenſchaften mit 3 (), offene Handelsgeſellſchaften mit 6(10) beteiligt. Geſchäftsauf⸗ ſichten wurden über 3), G. m. b. H. und 4(J) offene Handels⸗ geſellſchaften eröffnet. *Zinsermäßigung für Renkenbank⸗Wechſelkredite? Eine Herab⸗ ſetzung des Zinsſatzes für die kurzfriſtigen Wechſelkredite der Renten⸗ bankkreditanſtalt im Anſchluß an die letzte Ermäßigung des Reichs⸗ bankdiskonts iſt bisher noch nicht erfolgt. Wie verlautet, findet in dieſer Angelegenheit morgen eine Verwaltungsratsſitzung der Rentenbankkreditanſtalt ſtatt. Es fragt ſich noch, ob die Ermäßigung ſpricht ſo ſehr dem wohl bewährten deutſchen Prinzip der Voll⸗ einzahlung bes Aktienkapitals, daß alles mit dieſer anglo⸗amerikani⸗ ſchen Eigenheit Zuſammenhängende ausgeſchieden werden kann. Die Frage, ob man bei uns die Quotenaktie neben der heutigen auf einen beſtimmten Nominalbetrag lautenden Aktie zulaſſen kann, iſt noch nicht genügend geklärt. Die zeitweiſe ſehr viel erörterte Frage der Unterpariemiſſion ſteht hiermit im Zuſammenhang; die Kursentwicklung der letzten Monate macht— ſofern ſie als An⸗ gleichung an innerlich begründete Bewertung aufgefaßt werden darf,— dieſe Frage weniger drängend. Vorzugsaktien gibt es drüben in allen erdenklichen Arten. Wenn ſich dieſelben bei uns durch die beſonderen Verhältniſſe der Inflation vor allem als Mittel der Einflußſicherung unter manig⸗ fachen, ohne weiteres zuzugebenden Mißſtänden entwickelt haben, ſcheint die angebahnte freiwillige Bereinigung allmählich die An⸗ gleichung der noch vorhandenen Ueberſteigerungen an das wirt⸗ ſchaftlich und rechtspolitiſch Vertretbare und Wünſchenswerte zu vollziehen. Damit bleibt auch für uns der Weg offen zu der in Amerika ſo beliebten Verwendung der Vorzugsaktien zur Kapital⸗ beſchaffung. Wenn wir an dem Grundſatz der Volleinzahlung des Aktien⸗ kapitals feſthalten, ſind die ſo viel befeindeten Vorrats⸗ und Schutzaktien eine Epiſode der Inflation und Goldumſtellung ge⸗ weſen, auf die Rückſicht zu nehmen, der Geſetzgeber keinen Anlaß haben wird, im Gegenſatz zu der bei der Erſtarkung des innerdeut⸗ ſchen Kapitalmarktes wichtiger werdenden Frage der Bezugsrechts⸗ regelung, wo die weitgehenden Rechte des amerikaniſchen Aktionärs ernſtlich für die deutſchen Verhältniſſe unterſucht werden müßten. In dieſem Zuſammenhang ſei auch kurz die allerdings ſpezifiſch deutſche Streitfrage des ſogenannten Depotſtimmrechts der Banken erwähnt. Die entgegen dem Geſetzwortlaut von den Gerichten gebilligte Praxis der Banken, ohne ſpezielle Vollmacht das Stimm⸗ recht für die im Depot verwahrten Aktien auf Grund einer all⸗ gemeinen Ermächtigung bei Abſchluß des Depotvertrags aus⸗ zuüben, bedarf einer Reviſion, die im Zuſammenhang mit den durch die Schaffung der Effektenſammeldepots aufgekommenen Problemen erfolgen müßte. Vuch wer durchaus nicht formal⸗ demokratiſche Geſichtspunkte bei aktienrechtlichen Betrachtungen mitſprechen läßt, muß unterſuchen, ob der gegenwärtige Zuſtand ſich mit den Grundgedanken unſeres Aktienſyſtems verträgt. des Zinsſatzes 0,5 oder 1 v. H. betragen wird. Vorausſichtlich dürfte ein Beſchluß mit rückwirkender Kraft gefaßt werden. * Ermäßigung der Steuerverzugskoſten. Mit Rückwirkung ab 1. Juli ermäßigt der Reichsfinanzminiſter durch die„Vierte Verord⸗ nung zur Abänderung der Steuerzinsverordnung“ vom 15. Juli den Verzugszinsſatz auf 6 v. H.(bisher 7 v..). Das gilt auch für Zah⸗ lungsaufſchub oder Stundung, der vor dem 1. Juli bewilligt worden iſt. Die preußiſche Regierung hat bereits vor einigen Tagen eine entſprechende Beſtimmung getroffen. * Cokomotivaufkräge der Reichsbahn. Wie mitgeteilt wird, hat die Reichsbahn Aufträge über 127 Lokomotiven, die teilweiſe ſchon für 1927 beſtimmt ſind, verteilt. In der Hauptſache handelt es ſich um Güterzuglokomotiven. Der 19 Mitglieder umfaſſende Verband Deutſcher Lokomotivfabrikanten hat die Aufträge quotenmäßig unter ſich verteilt, und zwar erhalten mittlere Betriebe, wie die Lokomo⸗ tipfabrik He“ zollern in Düſſeldorf und die Maſchinenbauanſtalt Humboldt in Köln⸗Kalk fünf oder ſechs Lokomotiven, während größere Betriebe, wie Henſchel u. Sohn in Kaſſel 13 in Auftrag bekommen haben. * Südflawiſche Aufträge für die deulſche Lokomofivinduſtrie. Das finanzwirtſchaftliche Komitee des ſüdſlawiſchen Miniſteriums genehmigte den Antrag des Verkehrsminiſteriums, 20 große Lokomo⸗ tiven für die Staatsbahnen in Deutſchland zu beſtellen. 36. Badiſche Fentral⸗Häuteauktion In der geſtern von der Süddeutſchen Fettſchmelze e..m. b. H. in Mannheim vorgenommenen Verſteigerung von 11994 Häuten, 16 261 Kalbfellen und 1196 Hammelfellen wurde bei gutem Beſuch das geſamte Angebot verkauft. Gegenüber den letzten Auktionen zogen die Preiſe durchweg um 5 v. H. an. Im einzelnen erzielten in Pfennigen pro Pfund: Kalbfelle ohne Kopf bis 9 Pfd. 121—135,50(bei der letzten Auktion 115—128,75), über 9 Pfd. 122,75—127,75(112,50—125,25), Norddeutſche Kalbfelle o. K. aller Gewichte 90—93(90,75—92); Schuß 60(65); Freſſer 76,75(72); leichte Häute bis 29 Pfd. o. K. 72—78(71,50—81,50); Ochſenhäute o. K. 30—49 Pfd. 64,50(62,25). 50—59 Pfd. 73—81,25(66,50—78), 60—79 Pfd. 85,25—95,50 (80—88,75), 80—99 Pfd. 75—87(72,50—78), 100 und mehr 79,25 (72); Rinderhäute o. K. 30—49 Pfd. 77—80,25(72—78,, 50 bis 59 Pfd., 78—90,75(78—88), 60—79 Pfd. 85,50—96,50(84—93), 80 und mehr 82—92,50(86,50): Kuhhäute o. K. 30—49 Pfd. 55 bis 60,25(50—65), 50—59 Pfd. 60—74,25(59—71), 60—79 Pfd. 70—85,25(74—86), 80 und mehr 83,25—84,25(83,25); Farren⸗ häute o. K. 30—49 Pfd. 68(61,50—64,50), 50—59 Pfd. 60,25—66,25 (58—64,75), 60—79 Pfd. 61,25—66,75(56,50—62,25), 80—99 Pfd. 50—60,50—60,75(43,25—51,50), 100 und mehr 44,75—50(44) Süddeutſche Häute mit Kopf, Ochſen aller Gewichte 67,50(63,50), Rinder 73,75(74,25); Kühe 57,25(55,50), Kühe 79 und mehr 74,75 (70), Farren 50(44): Norddeutſche Häute, Ochſen, Kühe. Rinder ohne Kopf bis 39 Pfd. 53.,50(48,50), 40 und mehr Ochſen 62(54.25), Rinder 62(55), Kühe 50,75(50); norddeutſche Farrenhäute 48,50 (), Schußhäute 50(48 25), Hammelfelle, Wolle, 57,50(65,25), Halb⸗ wolle 55,25(58,75), Blöſen 59,25—57,50(56). 7 gh. Deviſenmarkt Frankenbeſſerung Der Sturz Herriots hat die vorübergehende Aufwärtsbewegung des Frankenkurſes unterſtützt. Der Frank ſetzte mit 226 gegen London ein und ſtellte ſich bereits um 10 Uhr unter ſtarken Schwankungen auf 208 G. und 211., in R 9,75. Ob die Beſſerung angeſichts der unklaren wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe Frankreichs von Beſtand ſein wird, ſteht dahin. Die von der Kammer beſchloſſenen Maßnahmen(ſiehe Hauptblatt) dürften nicht danach angetan ſein. 25 Serliner Metallbörſe vom 21. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 21. 134.½1 — 20. 21. 20. 134.— Aluminium Elektrolylkupfer Raffinadekupfer—.——.— in Barren.40-2,50 2,40.2,50 Blei———.— Zinn, ausl.—.——.— Rohzink⸗Bbe⸗Pr.).,85⸗6,95.85-6,95 Hüttenzinn—.——— + Verk.)———— Nickel.,40.3,50 3,40-3,50 Plattenzink.00-6,10.00⸗6.10[ Antimon.051.10.10-1 15 Aluminium.30⸗2,35 2,30⸗2,35 J Silber für 1 801 88,7.89.7 88 2..2 London, 21 Juli Metallwarkt(In Lſt. ſ. d. eng, t. v. 1016 Kg. 20. 21. 20. 21. Blei 32 90 32.25 Kupfer Kaſſa 58,— 57.90 beſtſelect 65,— 65,— Jink 34,30 34.0 do 3 Monat 58.75 58.65] Nickel—.———[JQiüeckſilber 15.25 15 25 do. Elekirol 66,— 66,25] Zinn Kaſſa 285.25 285.35 Regulus—.——7 Frachtenmarkt in duisburg-Ruhrort vom 21. Juli 1920 Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr leb⸗ haft. Infolge reger Nachfrage nach Leerraum erfuhr die Tages⸗ miete ab Kanal eine Erhöhung von einem halben Pfennig pro Ta und To. Die übrigen Mieten und Frachten blieben unverändert. 1„ 8 Dlnnerstag. den 22 Zull 1926 Neue Maun 0) 7 2 FFFF Wiener Opereffenspiele] nnle un masengärkek⸗ OGseneusugasohramrank ̃ Donnerstag, den 22. Juli, abends 8 Uhr i. ManE FHEDRNCHSBRUCKEK! D S ENOE SLIANRNEN 0 0 28 9 + Heute letzie Aufführungen! TaAgllch 1. 1. 8277 mit grögsfem FErtolg! dee Das herrliche Filmwerk: Der neueste deutsche Großfüm: Fietere ſch übetellnit + + 9 Billige Preise O, 90 M. bis 4, 90. 70 1 fal fl l 0 Jio Aage fa5 0 agen 10 11 Aeln en 0 l⸗ Ein spannender iminalfilm für tierren.Damen,nur 5 Du lachsi dich gesund!] mit Hella Moja, Nleny Stuar,—— iuf Heute zum letzten Male, abends 8¼½ Uhr Z. 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