— 4 Donnerskag, 22. Iuli Oezugspreiſe: In Maunbeim und 82 3—545 die Poſt monatlich.⸗M. 55 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlicher Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonte Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6,.— Geſchäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Neue Mannheimer Zeilung Mannheimer General Anzeige Vreis 10 Pfennig 1926— Nr. 334 nach dei Boraus pro emin. 9-1 Reklam. -4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher derechnet. an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Veilagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs ⸗Beilage · Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Poincaré bei der Poincaréès Semühungen Nach Vefragen des Senatspräſidenten de Selves und des Präſidenten der Kammer Bouyſſon, berief der Präſident der Republik Raymond Poincaré zu ſich. Nach einſtündiger Be⸗ ratung erklärte ſich Poincaré bereit, die Bildung des neuen Ka⸗ binetts zu übernehmen. Bemühungen beginnen. Nach Verlaſſen des Elyſees hatte Poincaré noch Unterredungen mit Louis Barthou, dem ehemaligen Han⸗ delsminiſter Chaumet und dem franzöſiſchen Botſchafter in An⸗ gora, Albert Sarrau. Nach Meinung des„Echo de Paris“ wer⸗ den dieſe drei Perſönlichkeiten in dem neuen Kabinett Poincaré un⸗ bedingt vertreten ſein. Im übrigen werde ſich das neue Miniſte⸗ rium vielleicht nur aus—6 Miniſtern zuſammenſetzen. Es ſei wahrſcheinlich, daß Poincaré auch das Finanzminiſterium mit über⸗ nehmen werde. Bemerkenswert iſt eine Erklärung des Kammerpräſidenten Bouyſſou, der politiſch der radikalen Partei angehört, wonach der Miniſterpräſident wenig Ausſicht haben werde, eine Mehrheit zu finden. Die Kammer wolle nichts wiſſen von den alten Formein und verlange neue. Frankreich brauche einen neuen Mann, einen Führer, der fähig ſei, die Politik und ihre Intrigen vergeſſen zu machen und der trotzdem Rückſicht nehmen müſſe auf die kleinſten Einzelheiten. Die Nationale Vereigigung der Kriegsinva⸗ lidenſhat geſtern abend dem Präſidenten der Republik eine Ent⸗ ſchließung überreicht, in der mitgeteilt wird, daß die Nationale Vereinigung der Kriegsinvaliden und Frontkämpfer einen Ausſchuß gebildet habe, der duie Aufgabe habe, auf die Bildung eines „Miniſteriums der nationalen Wiederaufbaurichtung“ zu dringen. Nur ein ſolches Miniſterium ſei geeignet, allen Klaſſen des Volkes das Vertrauen wiederzugeben. Der Ausſchuß werde in Permanenz tagen, um ſeinen entlchiedenen Willen zum Ausdruck zu bringen. Die Pariſer Morgenpreſſe äußert ſich über den Sturz des Kabinetts Herriot dahin, daß er unvermeidlich geweſen ſei.„Ere Nouvelle“ bezeichnet es als einen Irrtum Herriots, daß ſein Miniſterium die republikaniſche Einigung ſymboliſiert habe. Das„Journal“ ſchreibt, eine Regie⸗ rung, die Frankreich zum zweiten Male retten könne, müſſe Männer in ſich vereinigen, die durch ihre Intelligenz, ihre Erfahrungen und ihren Charakter ein allgemeines Vertrauen erwecken könnten. Es gelte jetzt, alle politiſchen Streitigkeiten beiſeite zu laſſen und einen Burgfrieden zur Sanierung der finanziellen Lage zu ſchließen. Der „Figaro“ hält das Kartell der Linken als Regierungsformel für tot. Es bedeute nur noch eine Wahlformel im Lande. Nach Anſicht der„Journee induſtrielle“ könne nur eine Regierung auf ziemlich breiter Grundlage und einer genügenden Autorität zur ſofortigen Entfpannung der öffentlichen Meinung beitragen. Aeber oͤie pläne Poinearss glauben berſchiedene Morgenblätter dahin unterrichtet zu ſein, daß incaré aus Sparſamkeitsgründen alle Staatsſekretariats⸗ und Unterſtaatsſekretariatspoſten aufheben werde und daß Miniſterium höchſtens aus 10 Mitgliedern beſtehen wird. Als erſten Regie⸗ polen und Deutſchland Angewohnke Töne Im Auswärtigen Sejmausſchuß hielt der polniſche Außen⸗ miniſter eine Rede über die polniſche Außenpolitik, in der er ſich onders bemühte, die friedlichen Beſtrebungen Polens zu un⸗ erſtreichen. Er erklärte u.., es gebe keinen Grund, weshalb Polen Krieg führen ſollte. Polen wolle kein Stückchen fremder Erde, es werde aber in keinem Falle auch nur einen Fingerbreit polniſcher rde an irgend jemand abtreten. Die Politik gegenüber dem Völkerbund könne keine Veränderung zu ungunſten der Staats⸗ intereſſen erleiden und gehe auf der Linie der Entwicklung des Völker⸗ bundes. Mit großer Beſorgais erfülle ihn das Schickſal des Völker⸗ undes, wenn Braſilien und Spanien ihre Ankündigungen wahr machten und aus dem Völkerbunde austreten würden. Polen müſſe die ſtändige Mitarbeit im Völkerbund garantiert erhalten. Nur ann könne es die Rolle ſpielen, zu der es berufen ſei. Auf die Beziehungen zwiſchen Deukſchland und Polen übergehend, betonte der Miniſter, daß eine ganze Anzahl Intereſſen beider Länder gemeinſchaftlicher und verſtändnis⸗ voller Mitarbeit einlade. Die polniſche Regierung werde darnach ſtreben, die Beziehungen auf reale Grundlagen zu ſtellen und die nachbarliche Zufammenarbeit auszubauen, damit jede gegenſeitige Animoſität verſchwinde. Die Regulie⸗ rung der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen beiden Ländern durch Ab⸗ chluß eines Handelsvertrages würde auf dieſem Wege eine ſehr wich⸗ ige Etappe ſein. Die Verhandlungen ſeien jetzt in das Geleiſe kon⸗ kreter Arbeit der Kommiſſionen gerückt. Der deutſch⸗ruſſiſche ertrag ſtelle für Polen keine Gefahr dar und habe nur einen rein friedlichen Charakter. Die Beziehungen Polens gegenüber Sowjetrußland hätten ſich in letzter Zeit ſehr gebeſſert. Schließlich teilte der Miniſter noch mit, daß die polniſche Regierung zur Betonung der Friedens⸗ abſichten Polens in nächſter Zeit die Einrichtung der Militär⸗ attaches an den meiſten polniſchen Geſandtſchaften aufheben werde. Das Echo in Berlin Berlin, 22. Juli.(Von unſerem Verliner Büro.) Der pol⸗ niſche Außenminiſter hat in einer Rede im Sejm die Hoff⸗ nung auffriedliche Zuſammenarbeit mit Deutſchland aus⸗ Er werde bereits heute mittag mit ſeinen Rabinellsbildung rungsakt werde er in ſeiner Eigenſchaft als Finanzminiſter be⸗ ſtimmen, daß die Hälfte der noch ausſtehenden Steuern für 1926ſofort entrichtet werden müſſe. Er beabſichtige ferner, die aus eigener Initiative heraus für gewiſſe Miniſterien be⸗ willigten ziemlich hohen Kredite einzuſchränken. Daß eine ſolche Einſchränkung unbedingt erforderlich iſt, zeigen die heftigen Erklärungen de Monzies über die Schwierigkeiten des Schatzamtes, daß, wenn er nicht die Zuſtimmung des Parlaments zur Ueberweiſung des reſtlichen Betrages des Morgan⸗ fonds an die Bank von Frankreich erhalten würde, die Bank von Frankreich morgen gezwungen ſein würde, ihre Schalter zu ſchlie⸗ ßen. Er würde jedenfalls unter allen Umſtänden die Ordre zum Verkauf der Deviſen erteilen. Die Kammer mußte ſich daher zu der Annahme der Vorlage verſtehen, die mit einem Stimmenverhältnis von 275:195 bei erbittertem Widerſtand der ſo⸗ zialiſtiſchen Partei erfolgte. Der Eindruck in England In einem Leitartikel beſchäftigt ſich die„Financial Times“ mit dem Sturz des Kabinetts Herriot und bemerkt, daß man nur eine Erleichterung darüber empfinden könne. Doch würde eine neue Regierung Poincaré eine Lage ſchaffen, die im Auslande keineswegs befriedigen würde. Poincars müſſe im Lichte ſeiner 125 Handlungen als völlig ungeeignet angeſehen werden. Amerikaniſche Stimmen (Spezialkabeldienſt) Waſhington, 22. Juli. Der Sturz des Kabinetts Herriot und die Berufung Poincareés zur Bildung eines Burgfriedens⸗ fabinetts ſind hier mit gewiſſer Befriedigung aufgenommen worden, da man ſich davon eine Beruhigung der in den letzten Tagen ſehr geſpannten Beziehungen zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten verſpricht. Wie hier in ſpäter Nachtſtunde bekannt wurde, gedenkt Poincaré, wenn es ihm gelingen ſollte, ſein Kabinett zu bilden, ſofort an Amerika die erſte Rate der in dem Beranger⸗Mellon⸗Abkommen feſtgeßetzten Jahreszahlungen zu überweiſen, um Frankreichs guten Willen zu beweiſen, obſchon die formale Ratifizierung des Abkommens auch von Poincars vor⸗ läufig hinausgeſchoben werden dürfte. Die Regierung würde dieſe Zahlung annehmen, darin aber noch nicht eine de facto Ratifizie⸗ rung des Schuldenabkommens erblicken und das auch, wie offiziell betont wird, keineswegs Amerika in ſeiner Stellung zu Frankreich beeinfluſſen könne. Beſonders wird auch weiter erklärt, daß die Regierung einer Anleihe an Frankreich nach wie vor vor einer offiziellen Ratifizierung des Schuldenabkommens nicht zuſtim⸗ men könne. Dagegen würde man keine Einwendungen erheben, wenn Frankreich die Verpfändung eines Teiles ſeines Gold⸗ beſtandes bei der Federal Reſerve Bank um Kredit nachſuchen würde, da man hierin keine eigentliche Kredittransaktion ſehen würde. Im Gegenſatz zu dieſen Aeußerungen erhält ſich hier hartnäckig das Gerücht, daß die Banken unter gewiſſen Vorbedingungen eine Hilfsmaßnahme größeren Stils für Frankreich plane, und daß die Regierung zum mindeſten davon unterrichtet iſt. geſprochen. In Berlin begrüßt man dieſe Töne. die man aus Warſchau zu vernehmen ſonſt nicht gewohnt iſt, mit Befriedigung. Es bleibt nur zu hoffen, daß die polniſche Regierung da, wo es darauf ankommt, ſich die Maximen des polniſchen Außenminiſters zu eigen macht. Die erſte Gelegenheit bietet ſich bei den gegenwär⸗ tigen Fragen über die Niederlaſſungsfrage, in der Polen bisher nicht das geringſte Entgegenkommen gezeigt hat. Es wird ſich erweiſen müſſen, ob Polen nun wirklich gewillt iſt, den ſchönen Worten auch die Tat folgen zu laſſen. * * Bombenanſchlag auf eine Korfanty⸗Druckerei Auf die Druckerei der Korfanty gehörenden Zeitung„Polonia“ in Kattowitz wurde am Dienstag abend ein Vombenattentat ver⸗ übt, durch das erheblicher Schaden angerichtet wurde. Im Gegenſaßz zu den verſchiedenen Anſchlägen auf deutſche Zeitungsunterneh⸗ mungen verhaftete die Polizei noch am gleichen Abend eine Reihe von Perſonen, von denen die meiſten polniſchen Aufſtändiſchen⸗Or⸗ ganiſationen angehören. Die Verhafteten gaben bei ihrer Verneh⸗ mung zu, daß ſie beabſichtigt hätten, durch ihr Attentat Korfanty eines ſeiner Zeitungsorgane zu berauben. Durch den Anſchlag wird erneut die Spalkung innerhalb der polniſchen Aufſtändiſchen⸗ verbände bewieſen, die ſich in der letzten Zeit faſt völlig von Korfanty losgeſagt haben und zu Pilſudski übergegangen ſind. Ddie Währungsnöte Ikalieniſche Sorgen Nachdem auch in Italien das Währungsproblem zum Tagesgeſpräch geworden iſt, fordert die Preſſe immer mehr ein Eingreifen der Regierung, um einen weiteren Fall des italieni⸗ ſchen Geldes durch einen Zwangsſtabiliſierung zu verhindern, da ſonſt die Wirtſchaft in Gefahr geraten würde. Der„Meſſagero“ macht gegen die Schaffung einer Goldlira Propaganda. Man ſieht in ſeiner Aeußerung eine ſymptomatiſche Kundgebung der der Re⸗ gierung naheſtehenden Kreiſe u. ſchließt daraus, daß eine Zwangs⸗ ſtabiliſierung in Bälde erfolgen könne. Stabiliſierungsmaßnahmen auch in Griechenland Die neue Regierung Eftaxias hat zur Stützung des Drach⸗ menkurſes alle im Ausland gemachten Beſtellungen widerrufen. Ebenſo werden alle öffentlichen Arbeiten im Lande eingeſtellt. Die Sonderſteuer, die allen zum Erholungsaufenthalt reiſenden Griechen auferlegt wurde, iſt aufgehoben worden. verfechten, Wohin ſteuert Frankreich: Aus Berlin wird uns von beſonderer Seite geſchrieben?n Herriot hat das Kabinett Briand⸗Caillaux geſtürzt, weil er die Rechte der Kammer gegen die geplante Diktatur des Kabinetts verteidigen wollte. Aber auch ſein eigener Finanzminiſter hat ſich Handlungsfreiheit unabhängig vom Parlament ausbedungen. Und wenn das Kabinett Herriot von vornherein ſich auf längere Sicht eingerichtet hätte, ſo wäre ihm gar nichts anderes übrig geblieben, als das Parlament ebenſo gründlich auszuſchalten, wie Briand und Caillaux es bis zum 30. November dieſes Jahres beabſichtigten. Hier liegt denn auch nicht der Kernpunkt des Konfliktes, der jetzt und in der nächſten Zeit in Frankreich ausgefochten werden wird. Herriot hat ſofort die Erfahrung machen müſſen, daß die Elemente, die ſich zum Sturze des Kabinettes Briand⸗Caillaux mit ihm zuſammen⸗ fanden, ſachlich mit ihm und ſeinen Anhängern keineswegs eine ein⸗ heitliche Front bilden. Die Abgeordneten der Gruppe Marin haben nicht gegen Caillaux und Briand geſtimmt, weil ſie die Dik⸗ tätur verabſcheuen und die Rechte des Parlamentes verteidigen wollen, ſondern weil ſie nicht Caillaux, ſondern einem Andern dikta⸗ toriſche Vollmachten übertragen wollen. Hier liegt der Kernpunkt des Streites, und nicht in der Frage, ob Vollmachtſtellung des Kabinetts oder ungeſchmälerte Souveränität des Parlamentes. Denn ohne Cinſchränkung der Parlamentsrechte zugunſten der Handlungsfreiheit eines energiſchen Kabinettes kann Frankreich ſeine ſchwere innere Kriſis nicht überwinden. Caillaux hat den Bericht der Finanzſachverſtändigen im Großen und Ganzen zur Grundlage ſeines eigenen Finanzprogrammes ge⸗ macht. In dieſem Programm iſt die Hilfe des Auslandes vorgeſehen. Es war eine Auslandsanleihe zur Konſolidierung der ſchwebenden inneren Schuld in Ausſicht genommen und es war fer⸗ ner geplant, auch bei der Stabiliſierung des Franken die Kredit⸗ hilfe der hauptſächlichſten ausländiſchen Notenbanken in Anſpruch zu nehmen. Die Aufnahme ausländiſcher Kredite bedeutet aber in den Augen ſehr vieler Franzoſen und ſehr vieler franzöſiſcher Abge⸗ ordneter die Unterordnung Frankreichs unter ein ausländiſches Joch. Und ein ſolches Joch will man nun einmal aus Gründen des bekann⸗ ten Nationalſtolzes nicht tragen. Dieſenigen, die dieſes Argument wollen Frankreichs daß es auf die Dauer nicht angeht, England und Amerika in den Genfer Abrüſtungsverhandlungen vor den Kopf zu ſtoßen, wenn man die finanzielle Hilfe dieſer Mächte in Anſpruch nimmt. Sie wiſſen ganz genau, daß ſich Frankreich nicht einem ungezügelten Militarismus hingeben kann, wenn es den großen Finanzmächten noch mehr als heute ſchon verſchuldet iſt. Dieſen Erwägungen ent⸗ ſpringt ja auch der bittere Haß, den man gegen die Gläubiger⸗ anſprüche Amerikas und Englands wegen der franzöſiſchen Kriegs⸗ ſchulden empfindet. 5 In dieſen Gedankengängen war für das Finanzprogramm des Kabinetts Briand kein Raum. Caillaux iſt nicht nur ein kühner Finanzmann, ſondern auch ein heller Kopf. Er hat in vertraulichen Kreiſen die Bemerkung gewagt, Frankreich müſſe ſich an den Ge⸗ danken gewöhnen, daß es zur Zeit nur noch eine Großmacht zweiten Ranges ſei. Er hat ſein einziges Augenmerk auf die Stabiliſierung der franzöfiſchen Währung gerichtet und war ent⸗ ſchloſſen, dieſer Hauptaufgabe zuliebe auf anderen Gebieten Kon⸗ ſequenzen zu ziehen. Darauf zielte vor allen Dingen die Aeußerung des Abgeordneten Marin, daß Caillaux nicht der Mann des Kammervertrauens ſein könnte. Herriot traf ſich in dieſem Punkte äußerlich mit dem rechten Flügel der Mitte. Auch er wollte— ganz abgeſehen von ſeiner ſonſtigen Gegnerſchaft gegen Caillaur— die ausländiſche Finanzhilfe nicht. Er ſtimmt mit den Sozialiſten überein, die der Anſicht ſind, daß man das Ausland zur Sanierung der franzöſiſchen Währung garnicht brauche, wenn man nur die Kapitaliſten im eigenen Lande recht kräftig anfaſſe. Daher die Parole, die eine Abgabe vom Kapital verlangt und die das Gleich⸗ gewicht des Staatshaushaltes in erſter Linie durch direkte Steuern herbeiführen will. Auf dieſem Steuerwege aber leiſtet die Rechte und die Mitte der franzöſiſchen Kammer keine Gefolg⸗ ſchaft. Der Mann ihres Vertrauens iſt nicht Herriot, ſondern Poincaré. Es war von vornherein zu erwarten, daß Herriot durch den Sturz des Kabinetts Briand—Caillaux nicht dem Finanz⸗ programm der Sozialiſten den Weg bereitete, ſondern einem Manne, der als Vertreter der finanzkräftigen Bevölkerungsſchichten Frank⸗ reichs am eheſten berufen erſcheint, das Finanzproblem zu löſen. Wenn es ſich um die Ausübung der Finanzdiktatur handelt, ſo ſteht die Wahl zwiſchen Caillaux und Poincaré und Herriot hätte von ſeinem Standpunkte aus klüger und beſſer gehandelt, wenn er Cail⸗ laux hätte gewähren laſſen. Auch Poincars wird nicht mehr der Staatsmann der Ruhraktion ſein, wenn er jetzt die Zügel in Frankreich wieder ergreift. Gewiß wird er jenen nationaliſtiſchen Regungen zugäng⸗ lich ſein, die Caillaux bei der Durchführung der Finanzreform aus⸗ geſchaltet hätte. Aber ganz unabhängig von den Weltmächten der Finanz⸗ und der Wirtſchaft kann auch Poincaré nicht regieren und er wird wahrſcheinlich klug genug ſein, es auf dieſen Verſuch nicht ankommen zu laſſen. Doch wird es namentlich für unſere Außen⸗ politik nicht ohne Bedeutung ſein, wenn die Welle in Frankreich wieder nach rechts gehen ſollte. Die Frage, wohin Frankreich in der letzten Zeit ſteuert, iſt in erſter Linie innerpolitiſcher Natur. Das hindert aber nicht, daß wir gut tun werden, ihr unſere volle Beachtung zu ſchenken. Spaltung der ruſſiſchen Rommuniſten In einem Artikel der„Prawda“ nimmt Miedwiedſiew der Führer der Oppoſition gegen die Politik der Kommuniſten Sel⸗ lung. Er verlangt vor allen Dingen eine Löſung von der bäuer⸗ lichen Gruppe und Anſchluß an die Amſterdamer Arbeiter⸗Inter⸗ nationale. Außerdem müſſe die Kommuniſtiſche Partei Rußlands 0 ammenhang mit den ausländiſchen kommuniſtiſchen Grup⸗ pen, die leinbürgerpolitik betrieben, löſen. politiſche Unabhängig⸗ keit in jeder Beziehung aufrecht erhalten. Sie wiſſen ganz genau, ——— 2. Seite. Nr. 334 zrene Naunhemmer Zeimg(Adend⸗ Ausgabe) Donnerskag, den 22. Juli 1926 Chamberlains„Nein“ Berlin. 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In Ber⸗ liner politiſchen Kreiſen hat es ſtarküberraſcht, daß Chamber⸗ lain auf eine Anfrage im Unterhaus, ob Deutſchland ſeine Ab⸗ rüſtungsverpflichtungen erfülle, mit„Nein“ beantwortete. Dem⸗ gegenüber wird von zuſtändiger Seite darauf hingewieſen, daß im Januar d. J. auf einem Bankett derſelbe Herr Chamberlain auf die gleiche Frage in durchaus entgegengeſetztem Sinne antwortete. Auch wird man den britiſchen Außenminiſter daran erinnern dürfen, daß er den Bericht im Aufnahmeausſchuß in Genf, der die Anmeldung Deutſchlands zum Völkerbund behandelt, unter⸗ ſchrieben hat. In dieſem Bericht wird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrag in befriedigender Weiſe erfülle. ** 2 Die engliſchen Truppen am Rhei Im Unterhaus legte Mennie Smith dem Vertreter des Kriegs⸗ miniſteriums die Frage vor, ob man ſich bei den zuſtändigen Stellen darüber klar geworden ſei, daß die Unterbringung der engliſchen Truppen im Rheinlande zu einem Notſtand auf dem Gebiete der Wohnungsverſorgung für die Vevölkerung geführt habe. Er frage weiter, ob das Miniſterium bereit ſei, die Angelegenheit näher zu unterſuchen. Der Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium Douglas King antwortete, er habe keinen Anlaß, anzunehmen, daß ein un⸗ bäilliger Notſtand der behaupteten Art durch die Belegung mit britiſchen Truppen verurſacht worden ſei.(11) Ich gaube nicht, fuhr er fort, daß eine allgemeine Unterſuchung dieſer Frage zu irgend etwas dienlich ſein könnte in Anbetracht der Tat⸗ ſache, daß man ſich in jeder Hinſicht darum bemüht hat und be⸗ mühen wird, daß die Unterbringung der engliſchen Truppen ein möglichſt geringes Maß von Ungelegenheiten verurfacht. Zur Reform des Branntweinmonopols In den zuſtändigen Ausſchüſſen des vorläufigen Reichswirt⸗ 5 ſchaftsrates iſt ein von der Regierung vorgelegter neuer Ent⸗ wurf eines Spiritusmonopolgeſetzes durchberaten worden. Der Zneue Entwurf hält an dem Grundgedanken der bisherigen Monopolgeſeggebung feſt, nämlich, daß auch zukünftig für Brannt⸗ wein ein Standardmonopol beſtehen ſoll. Andererſeits ſucht er die ſeit Einführung des ſtaatlichen Vranntweinmonopols, zalſo ſeit dem 1. Oktober 1919 aufgetauchten Schwierigkeiten zu beheben. Das Monopol ſoll nach dem Entwurf zukünftig ein —— 5 Unternehmen, ähnlich wie die Deutſche Reichspoſt Werdenn Das bisherige Auſſichtsrecht des Reichsminiſters der Finanzen ſoll nach dem Entwurf eine Beſchränkung erfahren und dem bis⸗ herigen Beirat, der zukünftig den Namen Verwaltungsrat haben ſoll, ſind weitere Rechte zugeſtanden, indem der Kreis der Ange⸗ legenheiten, in denen der Verwaltungsrat beſchließend mitzuwirken hat, weitergezogen wird. Durch eine Umorganiſation des Perwal⸗ tungsrates glaubt man die bisherigen zu ſtarken Intereſſeneinflüſſe des alten Beirates mildern zu können. Die bisherige Preispolitik, nämlich die weſentlich höher geſtellten Preiſe für Trinkbranntwein zur Verbilligung des Brannt⸗ weins für nützliche techniſche Zwecke zu benutzen, läßt ſich auf die Dauer nicht halten. er neue Entwurf verſucht, mit dieſem recht rweiſchneidigen Preisſyſtem etwas zu brechen, denn zukünftig ſoll das Brennereigewerbe an der Verbilligungsaktion in aremeſſener Weiſe herangezogen werden. „Franzöſiſche Unterſuchung der Sermersheimer Siſchenfslle Am Dienstag nachmittag traf der franzöſiſche Oberkommiſſar in der Pfalz, General Douchy, aus Kaiſerslautern hier ein, um die Vorgänge am Kriegertag näher zu unterſuchen. Gegen halb 6 Uhr fiand auf der Kommandantur eine Anſprache ſtatt, die etwa eine Stunde andauerte und zu der der 1. und 3. Bürgermeiſter, Schmidt und Harz, in Vertretung des Bezirksamtsvorſtandes Mühl Be⸗ zirksamtmann Neu ſowie der Vorſtand Beſt des Kriegervereins be⸗ rufen waren. Wie verlautet, ſollen auch bei den Vorkommniſſen om Kriegertag beteiligte Chargierte der Germersheimer Beſaßungs⸗ truppen zum Verhör geladen geweſen ſein. Der Magdeburger Fall DEBerlin, 22. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„..“ wird aus Magdeburg gemeldet: Die Nachforſchungen der Polizet haben ergeben, daß die von vornherein recht unglaubwürdige Ver⸗ utung, Rudolf Haas habe einen Doppelgänger, mit dem ihn Schröder verwechſelte, unrichtig ſei. Es handelt ſich hierbei wahr⸗ e um eine Erfindung Schröders, der bei der Gegen⸗ erſtellung mit Rudolf Haas, in die Enge getrieben, nichts beſ⸗ ſeres erfinden konnte, als die Fabel von einem Doppelgänger. der„Doctor oec“ Unmittelbar nach dem Kriegsende, noch während der Stürme der Revolution, begamnen auf unſeren Univerſitäten die national⸗ ökonomiſchen Hörſäle ſich zu bevölkern. Immer ſchon hatte die Vollswirtſchaftslehre in Geruch geſtanden, das„leichteſte Studium“ zu ſein. Dasjenige, bei dem man auch in reiferen Jahren, ſelbſt aus dem Berufsleben heraus, es noch zu einem außerlichen Abſchluß, will ſagen, dem Dr. phil. oder oec. pol, bringen konnte. Nun ſtürzten ſich die Offiziere, für die das bis zur Unwahrſcheinlichkeit perlleinerte Heer keinen Raum mehr bot, ſtürzten ſich im Felde über⸗ alterte Studenten aller Fakultäten auf dieſe angenehme Diſziplin, die mit Hüfe der Zwiſchenſemeſter— ihnen die Ausſicht eröffnete, in anderthalb, höchſtens zwei Jahren, voll ausgerüſtet mit akademiſchen „Titeln und Würden, von neuem ſtarten zu können. e Es iſt damals, von Königsberg und Noſtock bis Freib und Tübingen, umendlich viel promoviert worden. Den Profeſſoren dünkte es vaterländiſche Pflicht, den jungen und älteren Männern ſes waren Majore, Oberſten, ſelbſt Generale darunter), die vier Jahre lang dem Feinde Trotz geboten hatten, die Prüfung nicht eben zu erſchweren. Auch der Daſeinskampf ſelber ließ ſich zunächſt nicht o hart an: in den Jahren der Inflation ſchoſſen Verbände un! Organiſationen allzu üppig aus dem giftgeſchwängerten Boden und ein Syndikus oder Sekrelär mit„obgeſchloſſener Hochſchulbildung“ galt allen ohne Ausnahme als Ehrenſache. Bald indes kam, gerade aus den Univerſttätskreiſen, der Rückſtoß. Man begann, nicht 045 leiſes Schaudern, zu erkennen, daß man im beſten Zuge geweſen war, ein halb wiſſenſchaftliches Proletariat zu züchten und den immer ein wenig umſtrittenen nationalökonomiſchen Doktor vollends zu Diskreditieren. Und alſo hob man an, wieder um deſſen Hebung ſich zu bemühen. Aus ſolchen Erwägungen erwuchs die Neueincich⸗ lung des volkswirtſchaftlichen Studums mit ſtaatlichem Diplom⸗ und Zwiſchenedamen. Erwuchſen auch, nun ſo ziemlich auf allen Univerſitäten im Reich, Erſchwerniſſe für Rigorsſum und Promo⸗ tionsſchrift. Die Gefahren für den Gelehrtenadel, zu dem, ſeit der Glanz des ehrwürdigen Magiſtertitel verblich, der Doktor in deut⸗ ſchen Lenden den Zugang eröffnet, ſchien einſtweilen abgeſchlagen 1+9 und beſeitigt. Vor etwa einem Jahr begann am Horizont ein neues Minimum heraufzuziehen: der„Doctor rer. merc“ Die Handelshochſchulen wünſchten nicht länger hinter den Univerſitäten, Techniſchen⸗ und „Tierärztlichen Hochſchulen zurückzuſtehen. Die Handelshochſchulen oder, genqwer, die vor etwa 20 Jahren von den Aelteſten der Kauf⸗ mannſchaft gegründete Handelshochſchule zu Berlin. Der preußiſche Herr Handelsminfſter hatte das Promotionsrecht für dieſe einer !die Wiederbolung der Vorgänge von Die Notlage der Landwirtſchaft EBerlin, 22. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Im zweiten Unterausſchuß des Enquete⸗Ausſchuſſes erſtattete heute der Sachverſtändige der Landwirtſchaftskammer in Bonn, Hoffmann, ein Referat über den Weinbau und ſeine Schwierigkeiten und ſeine Notlage. Eine Umſtellung des Weinbaues auf einen anderen landwirtſchaftlichen Betrieb ſei nicht möglich. Der Weinbau ſei allerdings immer mehr zurückgedrängt worden und beſtehe nur noch da, wo er einen Erfolg verſpreche. Von allen landwirtſchaftlichen Betrieben hänge der Weinbau ammeiſten von der Witterung ab. Von den Notſtänden ſei am ſchlimmſten die Kataſtrophe nach dem Krieg geweſen, als das Inland nicht kaufkräftig genug für Wein war und Italien, Spanien und Frankreich ſchwer Konkurrenz machten. Vielleicht könne man den Winzern noch eine landwirt⸗ ſchaftliche Grundlage verſchaffen durch Urbarmachung von Oed⸗ landkulturen. Eine weitere Hilfe könne gebracht werden durch die Abſatzregelung, durch das Geſetz über die Regelung des Verkehrs mit Wein, die ſteuerliche Belaſtung— die Aufhebung der Weinſteuer habe ſchon etwas zur Konſumvermehrung geführt, weil billiger verkauft werden könnte—, die Regelung des Auslandsver⸗ kehrs durch die Zollpolitik und die Handelsverträge und die Rege⸗ lung der Ein⸗ und Ausfuhr. Hoffmann berichtete ferner über die Lage des O bſt⸗ und Ge⸗ müſebaues. Auch dieſe Betriebe litten unter der ausländiſchen preisdrückenden Konkurrenz, namentlich der holländiſchen. Es müſſe dahin geſtrebt werden, den Obſt⸗ und Gemüſeverbrauch vom Aus⸗ land unabhängig zu machen. Im Inland hätten die Landwirte den Fehler gemacht, aalzuwiel Sorten Obſt anzubauen, ſie müßten ſich auf beſtimmte Sorten beſchränken. Bei den Zollverhandlungen ſpielen die Gemüſezölle immer eine gewaltige Rolle. Das ausländiſche Frühgemüſe bilde eine ſchwere Kondurrenz, deshalb müſſe auch im Inland, wie es ſchon im Rheinland geſchehe, die Kultur der Früh⸗ gemüſe aufs äußerſte gepflegt werden. Wenn unſer Gemüſebau gegen den des Auslandes genügend geſchützt werde, könne er eine gute Zukunft haben. Fr. v. Richthofen berichtete über Fragen der Viehzucht. Hierzu müßten erſt die Ergebniſſe der Betriebszählung abgewartet werden. Das ganze Reich ſolle kartographiſch nach Größenklaſſen der Betriebe und nach Zuchtgebieten dargeſtellt werden. In wenigen Wochen würden die ſtatiſtiſchen Unterlagen vorliegen, um daraus gute Arbeit von Ausſchußwegen leiſten zu können. Ueber die Frage der Preisfeſtſetzung für die landwirtſchaftlichen Produktionsmittel, insbeſondere für die künſtlichen Düngemittel, ferner der Kontroll⸗ vereine ſeien bereits Fragebogen an die Landwirtſchaftskammern hinausgegangen. An die öffentliche Sitzung ſchloß ſich eine ver⸗ trauliche Ausſprache. Ddie Mißwirtſchaſt im Saargebiet Wie bereits gemeldet, hat die Regierungskommiſſion auch den diesjährigen Haushaltsplan es Saargebietes ohne vor⸗ heriges Befragen und Mitwirkung is Landesrates zum Beſchluß erhoben. Erſt zwei Monate ſpäter wurde der Landesrat von dem neuen Etat in Kenntnis geſetzt, ſodaß alſo der unwürdige Zuſtand fortbeſteht, daß im Völkerbundsgebiet das Volk von der Mitbeſtim⸗ mung ſeiner Steuerlaſten ausgeſchloſſen bleibt, wie es ſonſt nur in den Kolonien noch der Fall iſt. Der alten Forderung nach Vorlegung des Iſt⸗Haushaltes, der über die tatſächlichen Ein⸗ nahmen und Ausgaben unterrichtet, iſt die Regierungskommiſſion auch heute noch nicht nachgekommen. Die außerordentliche Bedeu⸗ tung einer Kontrolle dieſes Iſt⸗Haushaltes erhellt aus der ſoeben bekgnnt gewordenen an daß trotz der infolge der Franken⸗ inflalion ungewöhnlichen Steigerung der Ausgaben die Regte⸗ kungskommiſſion im vergangenen Jahre einen Einnahmeüber⸗ ſchuß von 41 Millionen Franken erzielt hat. Dieſer über 20prozentige Einnahmeüberſchuß ſtellt bei der Geldknappheit im Saargebiet eine ſinnloſe Belaſtuna der Steuerzahler dar. die um ſo ſchärfeve Kritik veranlaßt, als die Re⸗ gierungskommiſſion bei ihrer Vorliebe für Fankeich dieſe Gelder nicht wertbeſtändig angelegt hat. So verſchleudert die„Treuhand⸗ regierung“ planlos die Steueraroſchen ihrer„Untertanen“. Während in dem diesjährigen Haushaltsplan für alle Spezial⸗ etats die Brutto⸗Zahlen angegeben ſind, figuriert der Haushalt der Zölle bezeichnenderweiſe nur in Netto. Die Einnahmen werden mit 49 2 Millionen Franken angegeben, obwohl ſie mindeſtens 25 Millionen Franken höher ſind. Dieſer Mehrbetrag, der 35 Prozent der geſamten Zolleinnahmen ausmacht, wird unter ſtillſchweigender Duldung der Regierungskommiſſion von der franzöſiſchen Zollbe⸗ hörde als Erhebungskoſten zurückbehalten, obwohl dieſe Koſten dreimal ſo hoch(J) als in Deutſchſand peranſchlaat ſind. eDer lat ſeht eine Geſamtbelaſtung des Saargebietes 81 Steuern und Zöllen von 331,36 Millionen Franken vor, von denen die Regierungskommiſſion auf die Grubenverwaltung nur 25,8 Millionen Franken, alſo rund 7 Prozent umlegt, obwohl der An⸗ den Wirtſchaftskreiſen. die all die Jahre über„unperdroſſen außer⸗ ordentliche Zuſchüſſe geleiſtet, nicht ins Geſicht ſchlagen. Darüber entſpan 55 dann zwiſchen Univerſität und Handelshochſchule kecht lebhafter Streit, der aus den Vor⸗ und Konferenzzimmern der be⸗ teiligten Inſtitute und der beiden Miniſterien nach und nach ſich auch in die Preſſe fortgepflanzt hatte. Die Einen beriefen ſich darauf, daß auch ſie Seminare pflegten und Einrichtungen zur Erzishung des akadetniſchen Nachwuchſes. Die Anderen ſchloſſen aus dem zur Begründung des Begehrens angezogenen Satz, die Rendabilität der Handelshochſchule würde ſich ſo verbeſſern, malitiös, doch nicht un⸗ zutreffend: das hieße das Promotionsrecht als Propagandamittel und geſchäftlichen Reklometrik verwenden. Der Streit drohte alle Reize eines echten deutſhen Gelehrten⸗ man: der Vorſtoß wäre endgültig geſcheitert. Bis dann der letzte Montag die vom Berliner Lokalpatriotismuls bejubelte frohe Poſt brachte: es ſei erreicht. Auch die BVerliner shochſchule würde hinfort Doctoren ereiieren können. Zwar nicht ſolche ver merc., doch es iſt wirklich nicht ſchöner und nicht ſinnreicher— doctores vec. Dieſes aber ſei geſchehen, um die Privatwirtſchaftslehre endlich auf den Damm zu bringen. Und bedeute eigentlich nichts anderes, als und Köln, wo man ja auch durch Staatsverträge mit den beiden Städten aus Hanbels⸗ hochſchulen Stiftungshochſchulen gemacht hätte. Von dieſen Grün⸗ den— der Saiſonvergleich liegt nahe— wird 5 ſagen ſein: ſie ſind billig wie Brombeeren. Sintemalen unſeres Wiſſens die neue Dis⸗ ziplin der Privatwirtſchaftslehre auch ſonſt ſchon an deutſchen Uni⸗ verſitäten traktiert wird. Und in Frankfurt und Köln, die ihrer bis⸗ worden ſind. Berlin aber erfteut ſich, wenn das Gedächtnis uns nicht täuſcht, bereits ſeit 100 und einigen Jahren einer ſolchen Voll⸗ umiverſität. Iſt auch die Stiftumg der Aelteſten der Kaufmannſchent auf Auswachſen berechnet? Plant man etwa, der immerhin leidlich bewährten Schöpfung Wilhelms von Humbold in einiger Friſt zu Berlin eine Art freiere Univerſität an die Seite zu ſetzen? Viellercht ſind derlei Wunſchbilder nicht über die Schwelle des Unterbe⸗ wußtſeins getreten. Kann ſein auch, daß man zu ihnen überhaupt nicht ſich aufſchwingt. Dos Grundſägliche— und nur darauf kam es uns an— ward von alledem nicht berührt. Iſt es nötig in dem trotz der Revolution nicht gerade titel⸗ ärmer gewordenen Deutſchland einen neuen Doktor zu creieren? (Denn was der Bexliner Handelshochſchule recht iſt, wird über kurz oder lang den anderen Inſtituten gleicher Art und gleichen Namens billig ſein müſſen.) Und wenn: was wird das Ende ſolcher Entwicklung ſen Als die erſten Handelshochſchulen in Deutſch⸗ uld empfohlene Anftalt perlangt, ihr damatiger Rektor das Verlan⸗ 5 mit dem immerhin eigenartigen Argument geſtützt. man dürfe. 110 land geſchaffen wurden, hatte man uns gel0g ſie ſollten vor⸗ wiegend praktiſche Inſtitute werden, aus der Praxis und ihren Teee et, en ee e e e eee en ee, teil der Grubenverwaltung am Haushalt des Saargebietes nach zankes zu entfalten. Dann ward es plötzlich ſtill und ſchon hoffte lang entrieten, Voll⸗ oder ſo gut wie Volluniverſitäten geſchaffen ſe Neeee N dem Verſaille Vertrag mindeſtens das Vierfache betragen müßte. Die von der Regierungskommiſſion ſeit Jahren betriebene ver⸗ tragswidrige Begünſtigung des franzöſiſchen Fiskus hat naturge⸗ mäß zu einer ungeheuerlichen ſteuerlichen Belaſtung der Bevölke⸗ rung geführt. Die ſteuerfreie Grenze für Lohnſteuerpflichtige be⸗ trägt beiſpielsweiſe im Saargebiet nur 110 Franken, das ſind 19 Mark; in Deutſchland beträgt ſie 110 Mark. Die Anſchließung des Steuerſyſtems an das Frankreichs zeigt ſich darin, daß auf direkte Steuern im Saargebiet 22 Prozent, auf indirekte Steuern 78 Progzent entfallen, während die entſprechenden Zahlen in Deutſchland 50,7 Prozent und 49,3 Prozent betragen. Sadiſcher Landtag In der heutigen Vormittagsſitzung trat der Landtag in die Ein⸗ zelberatung des Voranſchlages des Miniſteriums des Innern ein. Nach Ausführungen verſchiedener Parteiredner wurde der Titel Bezirksverwaltung mit allen Wen drei kommuniſtiſche Stim⸗ men bei 9 Stimmenthaltungen der Bürgerl. Vereinigung angenom⸗ men. Eine längere Debatte entſpann ſich hierauf bei der Poſition der Polizei⸗ und Gendarmerie. Der Deutſche Volkspartei⸗ ler Obkircher machte hier verſchiedene Vorſchläge, ſo namentlich den einer Zuſammenlegung der Landespolizeiämter einzelner Län⸗ der und ſetzte ſich warm für eine finanzielle Beſſerſtellung der Poli⸗ zeibeamten der unteren und mittleren Gruppen ein. Miniſter Remmele anerkannte die Berechtigung der Wünſche der Polizeibeamten. In längeren Ausführungen behandelte er Or⸗ ganiſationsfragen und teilte u. a. mit, daß eine Erhebung über den Charakter der Kleinkaliberſportwereine gemacht worden ſei, deren Führer zum großen Teil identiſch mit denjenigen früher verbotener Organiſationen ſeien. Die demokratiſche Rednerin ſete! für die Verwendung von Polizeifürſorgebeſtimmungen ein, der Sozialdemokrat Martzloff lange Ausführungen zu der Frage der Polizei machte und ihr ſeine e ee Um 1 Uhr wurden die Beratungen auf Nachmittag vertagt. Letzte Meloͤungen gein poliliſches Altentat! — Frankfurt a.., 22. Juli. Die im Mittagsblatt wieder⸗ gegebene amtliche Meldung des Frankfurter Poligeipräſidiums, daß der 31jährige Journal'ſt Anton Haſelmeyer bei einem nächtlichen Ueberfall vor ſeiner Wohnung in der Kantſtraße tödli verletzt wor⸗ den ſei und daß die Tat durch unbekannte politiſche Gegner erfolgt ei, entſpricht, wie ſpäter amtlich mitgeteilt wurde, nicht den Tat⸗ 22 Haſelmeyer iſt den allerdings nicht leichten Verletzungen, die herige Unterſuchung hat vor allem einen Anhaltspunkt für einen po⸗ litiſchen Hintergrund der Tat nicht erbracht, vielmehr darf an⸗ genommen werden, daß es ſich um einen gemeinen Ueberfall, ver⸗ mutlich in räuberiſcher Abſicht handelt. Der Wiener Jeitungs⸗Korruptionsſfandal ſei Verlin, 22. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie die „Wiener Arbeiterzeitung“ mitteilt, hat der im Ausland befindliche Verleger der„Stunde“ Bekeſſy ſeinen Verlag verkauft, um einem ähnlichen Schickſal zu entgehen wie die beiden Geſchäftsführer des Korruptionsorgans, die beide wegen Erpreſſung in Haft ſitzen. Er wird ſſchwerlich nach Wien zurückkehren, wo er jahrlang infolge ſeiner Skrupelloſigkeit eine gefürchtete Macht war. Die„Arbeiter⸗ Zeitung“ behauptet, daß dieſe Furcht ſich auch auf die Regierung er⸗ ſtreckt habe, und daß die Poſtſparkaſſe durch zwei Banken Bekeſſy einen Betrag von 90 000 Mark zugewendet habe, wovon der da⸗ malige Finanzminiſter gewußt habe. Die Sache iſt einigermaßen dunkel. Jedenfalls ſcheint uns die moraliſche Entrüſtung der„Ar⸗ beiter⸗Zeitung“ wenig am Platze. Die Sozialdemokratie hat ſich ſowohl der„Stunde“ wie des„Abends“ bedient und beide un⸗ ſauberen Organe haben iem allgemeinen die Richtlinien der ſozial⸗ demokratiſchen Portei eingehalten. Ein litauiſcher Grenzoffizier als Schmuggler verhaftet — Riga, 21. Juli. Die Preſſe berichtet aus Mitau, daß durch die lettländiſche Grenzpolizei in einer der letzten Nächte eine betätigte ſich hervorragend der litauiſche Grenzoffiziet Ambular⸗ tis, der auf lettländiſches Gebiet hinüberging und zwei Geſpanne heranholte, die dann mit den aus Litauen geſchmuggelten Waren beladen wurden. Als die lettiſchen Grenzbeamten die Schmuggler anriefen, flüchteten dieſe. Dabei wurde einer von ihnen durch einen Schuß ſchwer verwundet. Außer dem Grenzoffizier Ambu⸗ laitis wurden noch vier Perſonen feſtgenommen. Ambulaitis wurde ſeiner vorgeſetzten Behörde ausgeliefert. Ein furchtbares Booksunglück in fanada — Peterbourough(Ontario) 22. Juli. Vei einer Bootsfahrt auf dem Balſam⸗See erkranken 11 junge Leute im Alter von 16—20 Jahren. Ein plötzlich auftretender Sturm brachte den Kahn zum Umkippen. Vier der jungen Leute verſuchten ſich zu retten, in⸗ dem ſie ſich an das umgeſtürzte Boot klammerten. 5 Stunden lang hielten ſie in dieſer Lage aus. Allmählich ermüdeten ſie und ver⸗ ſanken in den hochgehenden Fluten. —————— Bedürfniſſen erwachſen und allein für ſie beſtimmt. Das launige Spiel der bunten Mützen und Bänder würde hier keine Stätte finden, keine Uebung im Menſurenſchlagen dazu führen, daß Kom⸗ ment und akademiſcher Ehrenkodex mit den in ihrem Bereich ſich entwickelten Begriffen der Satisfaktions⸗ oder Nichtſatisfaktions⸗ fähigkeit in Kontor und Börſe ſich fortſetzten. Das alles iſt mit den Jahren nun anders geworden und wir vermögen nicht zu entſcheiden, ob die praktiſche Tüchtigkeit und die Brauchbarkeit des deutſchen Kaufmanns darüber ſich erhöht haben. Vom Hochſchul⸗ betrieb nach deutſchem Herkommen und inmitten des akademiſchen Milieus werden dergleichen Dinge wohl auf die Dauer nicht fern⸗ zuhalten ſein. Wir verſtehen es auch durchaus, wenn in dem einen oder anderen Beſucher der Handelshochſchule, zumal bei ſolchen, die wirklich wiſſenſchaftlich zu arbeiten lernten, der Wunſch ſich regt, den(vorläufigen) Abſchluß ihrer Studien ſich ſichtbarlicher und in anerkannteren Formen beſcheinigen zu laſſen, als durch den ſogenannten„Diplomkaufmann“. Aber zu dem Ende bedurfte es keines neuen und beſonderen Doktorats. Und ſicher keines Pro⸗ motionsrechts für die Handelshochſchulen. Profeſſor Ludwig Bern⸗ hard, der ſonſt keineswegs unſer Mann iſt, hat vollkommen recht gehabt: über die Doktorexamina, die an ſich ja eine häusliche An⸗ gelegenheit unſerer hohen Schulen und ihrer Fakultäten ſind, ſollte in jedem Staat nur ein Miniſterium die Aufſficht führen. Nicht nur um zu helfen, daß die Anfordernugen aller Orten auf dem nämlichen Niveau ſich halten: auch bei der Verhütung und Be⸗ ſeitigung von Mißbräuchen. Es ſcheint noch immer nicht genügend bekannt zu ſein, daß in den letzten Jahren, unter dem Druck der wirtſchaftlichen Notlage, aber auch als Folge des allgemeinen ſitt⸗ lichen Niedergangs, ſich da und dort Doktorfabriken aufgetan haben. Doktorfabriken in jenem böſen Sinne, die Promotionsſchriften zu beſtimmten Preiſen auf Lager halteg und guf Wunſch aus allen Wiſſensbereichen ſie anfertigen laſſen. In jedem Fall ſollte man klar ſein, wohin die Reiſe, zu deren Antritt der preußiſche Handels⸗ miniſter jetzt lädt, notwendig führen muß. Auf die Berliner Handelshochſchule werden, wie geſagt, über kurz oder lang, die anderen Hochſchulen im Reich folgen. In einiger Friſt werden wohl auch die techniſchen und polytechniſchen Schulen, die ſtgats⸗ wiſſenſchaftlichen Akademien von der Art der Detmolder und ſo fort, ſich melden. Das Ende wird, durch allzu häufigen Gehrauch, die allgemeine Diskreditierung des Doktortitels und deſſen ſchließ⸗ liches Erlöſchen ſein. Das iſt an ſich gewiß kein Unglück. Man kann auch ohne Doktores leben. Das zariſtiſche Rußland hat, außer bei den Medizinern, überhaupt keine Doktoren gekannt. (Aehnliches findet ſich, nebenbei, auch noch in anderen Ländern. Nur müßten die Deutſchen ſich dann allmählich ihrer Vorliebe und Verehrung für Titulaturen entſchlagen. Dazu aber ſieht man, wie das Exempel der Berliner Handelshochſchule zu erweiſen ſcheint, leider keinerlei Anſätze. N ennn N Nſt ee 8 35 E5 1 er durch Meſſerſtiche im Rücken erhalten hat, nicht erlegen. Die bis⸗ Schmugglerbande dingfeſt gemacht wurde. Unter den Schmugglern A ONeeeneetl 1⸗ + 1⸗ 1⸗ i⸗ ⸗ i⸗ — t un eeneeee „Sohn gebären, der glücklich und reich werden wird.“ Donnersiag. den 22. Jul 1926 3. Seite. Nr. 384 Mannheims Wirtſchaftslage Rundfunkrede des Handelskammerpr'ſidenten Lenel (Gehalten am 21. Juli vom Mannheimer Rundfunk⸗Beſprechungsraum aus) Ich ſoll Ihnen von Mannheims Wirtſchaft erzählen. Da müßte ich eigentlich wiſſen, was Ihnen bereits bekannt iſt. Weil ich aber meine verehrten Zuhörer nicht beſragen kann, muß ich mich von meiner Erfahrung leiten laſſen, die mir ſagt, daß unſere Stadt, ihre Einrichtungen und Aiſagen außer den Einwohnern und nächſt Wohnenden nur wenig bekannt iſt. Nicht, daß man Mann⸗ heim nicht kennt— Mannheim als Induſtrie⸗ und Handelsplatz iſt nicht nur in ganz Deutſchland, ſondern auf allen Handelsplätzen der Welt bekannt— aber von Fremden werden wir nur wenig beſucht und die Kenntnis von der Bedeutung unſerer Wirtſchaft für unſer Vaterland, der Umfang unſerer weltweiten Beziehungen iſt auffallend wenig verbreitet. Daß die Stadt als ſolche, ihre Einrichtungen, Bildungsanſtalten, Theater, Muſeen uſw. näherer Kenntnis wert iſt, hat Ihnen Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer vor 14 Tagen anſchaulich geſchildert; ich will nun verſuchen, Ihnen Einblick in das Weſen unſerer ſüdweſtdeufſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ metropole du vermitteln. Zunächſt darf ich darauf hinweiſen, daß Mannheim bis vor 100 Jahren die Hauptſtadt der Pfalz geweſen iſt. Die Eigenart des Pfälzers, ſein zäher Schaffensdrang und ſein froher Lebensmut, ſind heute noch charakteriſtiſch für die Bewohner unſerer Stadt. Tages⸗Arbeit, abends Gäſte, ſaure Wochen, frohe Feſte, ſo liebt es der Pfälzer und ſo haben auch wir unſer Leben eingerichtet. Fleißige harte Arbeit am Tage, aber nach getaner Pflicht Erholung durch alles, was das Leben zu erheitern und erhöhen imſtande iſt. Während zur Zeit, als Mannheim die Reſidenz der pfälziſchen Kur⸗ fürſten war, die Pflege von Kunſt und Wiſſenſchaft das Kennzeichen und den Ruhm Mannheims bildete, mußte nach Wegzug des Hofs und des Adels, nach Ueberführung der berühmten Sammlungen nach München, Erſatz für den Verluſt geſchaffen werden. Mannheim fuchte und fand ihn zunächſt im Handel, ſpäter in der Anſiedlung einer bedeutenden Induſtrie. Däß unſere Väter den richtigen Weg erkannt, beweiſt die Tat⸗ ſache, daß die Zahl der Einwohner unſerer Stadt ſich in 60 Jahren beinahe verzehnfacht hat. Die Hafenanlagen, mit denen in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts begonnen und die von Staat und Stadt bis in das erſte Jahrzehnt unſeres Jahrhunderts unabläſſig erweitert wurden, haben heute eine Uferlänge von rund 48 Kilo⸗ meter; 96 Umſchlags⸗ und Lagerhallen, 77 Lagerhäuſer, 38 Verlade⸗ brücken, 201 elektriſche und Dampfkranen und 22 Getreideelevatoren dienen dem Warenlager⸗ und Umſchlagsverkehr. Kurz, ſie ſind der zweiktgrößte Binnenhafen Deulſchlands; ſie werden an Größe nur von Duisburg übertroffen. Während aber Duisburg faſt ausſchließlich Kohlen⸗ und Erzumſchlagsplatz iſt dienen Mannheims Häfen den mannigfachſten Zweigen von Handel und Induſtrie. Zwar ſteht auch hier die Kohle an der Spitze, macht doch Kohle mehr als die Hälfte unſeres ganzen Hafenumſchlags aus, aber neben Kohle bilden Getreide, Holz, Eiſenerze, Mühlenfabrikate, Kolonialwaren, Wein und Tabak wichtige Poſten unſeres Um⸗ ſchlagverkehrs. Ende des vorigen und Anfang dieſes Jahrhunderts wurde von der Stadt der ausgedehnte Induſtriehafen erbaut, der Anlaß und Anreiz für viele Induſtrie bot, ſich hier anzuſiedeln. So iſt Mannheim heute eine mächtige Induſtrieſtadt geworden. Den größten Umfang hat die Metallinduſtrie aufzuweiſen, in der etwa 25 000 Arbeiter beſchäftigt werden, und deren Betriebe faſt alle Fabrikate von Weltruf erzeugen, ſei es in landwirtſchaftlichen Maſchinen, Heizungskeſſeln, in Erzeugniſſen der Elektrotechnik, Armaturen, Motoren, Kranen, Automobile uſw. zZwei Drittel der Löhne der badiſchen Maſchinenfabriken werden in Mannheim verdient. Nächſtdem ſind in der chemiſchen Induſtrie Werke von Weltruf hier vertreten. Von deren Erzeugniſſen ſeien hier beiſpielsweiſe nur Zellſtoff, Chinin und die Erzeugniſſe der Gummi⸗ und Celluloid⸗ fabrikation aufgeführt. 85 Zigarrenfabriken haben ihren Sitz in Mannheim. Die größte Steinzeugfabrik und mit die größten Be⸗ triebe der Lederinduſtrie ſind in den Handelskammerbezirk Mann⸗ heim angeſtedelt. Aller Fleiß und alle Tatkraft, die ſtärkſte Unternehmungsluſt und die nachdrücklichſte Unterſtüzung von Staat, Gemeinde und Bankwelt hätten ſolchen Erfolg nicht zeitigen können, wenn nicht ein Umſtand den Wagemutigen zu Hilfe gekommen wäre, die Gunſt der Lage unſerer Stadt. Mannheim iſt am immer ſchiffbaren Rheinſtröm gelegen, es bildet das Ausfallstor nicht nur nach ganz Süddeutſchland, ſondern auch nach der Schweiz, Vorarlberg, ja bis nach Böhmen. Die ausländiſchen Produkte gelangen von Ant⸗ werpen und Rotterdam den Rhein hinauf hierher, Getreide, aus⸗ ländiſche Hölzer, Edelholz und Holz für die Papierinduſtrie werden auf dem Strome hierher verfrachtet, das Getreide in 5 mächtigen Mühlen hier vermahlen und ale Mehl wieder nach Deutſchland, der Schweiz, ja bis Skandinavien von hier ausgeführt. Ein wich⸗ tiges, ſa unentbehrliches Inſtrument unſeres Handels und unſerer Schiffahrt. Die größten und bedutendſten Schiffahrtsgeſellſchaften des Rhein⸗ ſtromes haben hier ihren Sitz oder Hauptniederlaſſungen. Die Schiffahrt und der Hafen kann recht eigentlich als das Rückgrat Mannheims bezeichnet werden. Solange die Schiffahrt gedeiht und die Mannheimer Häfen wachſen, wird auch die Entwicklung unſerer Stadt nicht ſtillſtehen. Dieſes Bild emſigen Strebens und erfreulichen Aufſtiegs hat ſeit der Gründung des Deutſchen Reiches keine Trübung erfahren. Wenn der Aufſtieg auch kein ganz gleichmäßiger geweſen iſt, ſo war er doch ſtetig und beharrlich bis zum Kriegsausbruch. Der Krieg und ſein Ausgang, beſonders aber der Ruhrkampf, hat unſer Wirtſchaftsleben hart betroffen. Von allen deutſchen Strömen mußte der Rhein den größten Tribut bezahlen, die meiſten Dampfer und Kähne den Feinden ausliefern. Am und auf dem Rhein machte ſich die Fremdherrſchaft am empfindlichſten bemerkbar. Auch heute ſind die deutſchen Ufer nicht frei von feindlicher Beſetzung. Daß ſolche Eingriffe das Wirtſchaftsleben, das ſich nur im Frieden entwickeln kann, aufs ſtörendſte beeinfluſſen, braucht nicht beſonders hervorgehoben zu werden, aber es verdient, voll Stolz und Freude erwähnt zu werden, daß ſich unſere Schiffahrtsgeſellſchaften nicht haben niederzwingen laſſen, ſondern voll Mut und Selbſtvertrauen daran gegangen ſind, Erſatz für das Verlorene zu ſchaffen. So ſteht heute der Wirtſchaft eine kaum kleinere, techniſch leiſtungs⸗ fähigere deutſche Rheinflotte zur Verfügung als vor dem Kriege. Wenn trotzdem die Rheinſchiffahrt nſcht ohne Sorge in die Zukunft ſieht. ſo iſt es nicht ſo ſehr der Feind jenſeits unſerer Gren⸗ zen, den ſie fürchtet, ſondern vielmehr der Gegner im eigenen Lande. das iſt die Reichseiſenbahn. Die Bahn, die der natürliche Bundesgenoſſe, der hilfreiche Bruder der Schiffahrt ſein müßte, macht ihr den rückſichtsloſeſten Wettbewerb. Sie ſucht die Güter, die an Menage ſeit der Stabiliſterung noch nicht die Vorkriegsbedeu⸗ tung wiedergewonnen haben, auf alle nur denkbare Weiſe vom Waſ⸗ ſerwege weag und an ſich zu ziehen, und verurſacht nicht nur der Rheinſchaffahrt. ſondern auch unſerem Handel den ſchwerſten Schaden. Vor dem Kriege, ſolange noch die badiſchen Bahnen dem Lande Baden gehörten, haben Eiſenbahn und Schiffahrt ſich ver⸗ ſtändnisvoll unterſtützt und gefördert, beide haben aus dieſer Zuſam⸗ menarbeit Vorteil und Gewinn gezogen, der ̃ heutige Kampf. der kurzſichtige Neid. wächſt ſich zum Verderb für Eiſenbahn, Schiffahrt und Wirtſchaft aus. Möge die Einſicht in das Unſinnige dieſer verkehrten Ginſtellung den Beteiligten bald zum Bewußtſein kommen, damit weiteres Unheil verhütet werde. Daß auch unſere heimiſche Wirtſchaft gleich der deutſchen Ge⸗ ſamtwirtſchaft von dem unalücklichen Ausgana des Krieges hart be⸗ troffen wurde, iſt ſelbſtverſtändlich. Mannheim, an der Siſdweſtecke des Reiches gelegen. hatte von lanaber ſehr bedeutende Abſatz⸗ und Bezugsverbindungen mit Elſaß⸗Lothringen. Als Kohlenumſchlags⸗ platz und Sitz eines bedeutenden Eiſenhandels war der Verkehr mit der Saar beſonders entwickelt. Der Verluſt von Elſaß⸗Lothringen, die Zollabſchnürung der Saar macht ſich für uns empfindlich bemerk⸗ bar. Auch die Aufhebung der Handelsverträge mit dem aufnahme⸗ fähiaſten Auslande durch den Friedensvertrag. die ſtark gewachſene ausländiſche Induſtrie bereitet uns große Schwieriak⸗jten. Man⸗ ches hat ſich ſchon durch die inzwiſchen getätiaten Handelsverträge gebeſſert, mehr noch erhoffen wir von den Verträgen, die noch in der Schwebe ſind. Daß ſich unſer Handel und Induſtrie durch all dieſe Schwieria⸗ keiten nicht hat niederringen laſſen. mögen Sie daraus erkennen, daß die Geſamt⸗ahl der in dem Induſtriebezirk Mannheim⸗Ludwias⸗ hafen beſchäftiaten Arbeiter nach dem Maiheft von Wirtſchaft und Statiſtik 1922 über 86 700 betrug. Damit ſtand Mannheim 110 im Deutſchen Reich nach Berlin. Hambura⸗Altona und Leipzig. Der Geſamkverkehr der Mannheimer Häfen betrug 1925 6 400 000 Tonnen. Im Reichsbankverkehr ſteht Mannheim unter den Reichsbankanſtalten außer Berlin an der 6. Stelle mit 10,9 Mil liarden Mark Umſatz 1925. Auch im Telephonverkehr nimmt Mannheim eine hervorragende Stelle ein. Die Zahl der in Jahre 1925 vermittelten Ferngeſpräche betrua 1 164 192. die Verkehrsmöalichkeiten beſonders guf ausgebildet. Mit Holland verbinden uns täalich abgehende Fracht⸗ und Perſonen⸗ boote. Eine ſehr große Anzahl Schnell⸗ und Luxuszüge vom Norden nach Süden, von Weſten nach Oſten führen über Mannheim, ſo daß die denkbar leichteſte und ſchnellſte Verbindung mit Berlin. Ham⸗ burg. Skandinavien. Holland, Enaland. Frankreich. Oeſterreich, Schweiz und Italien gewährleiſtet iſt. Das neueſte Verkehrsmittel, das Fluazeug, ſteht uns beſonders aünſtig zur Verfügung. Der Entſprechend der Bedeutung Mannheims als Handelsplatz ſind nabm im Jahre 1925 unter den 44 am Luftverkehr beteiligten Städ⸗ ten die 8. Stelle ein. Die von dieſem Fluahafen angeflogenen. bzw. den Fluabafen berührende Streckenlänge beträgt täalich 4 400 Kilometer. Inm Fluahafen landen und ſtarten in die⸗ ſler Flugſaiſon täalich je 8 Maſchinen. Der Flug⸗ bafen hat direkte Verbindungen mit den Flughäfen el, Zürich und Amſterdam. Mit einfachem Umſteigen können am gleichen Tage weiter erreicht werden die Fluahäfen London. Paris, Kopen⸗ hagen. Wien, Budapeſt. Danzig. Rotterdam. Die größte Sorge macht uns zur Zeit die grauſam große Jahl der Arbeilsloſen, die ungefähr 22 000 beträgt. Wir haben hier eine fleißige, gut vor⸗ gebildete, arbeitswillige Arbeiterſchaft. Ihr wieder zur Arbeit und Verdienſt zu verhelfen, iſt unſere ſchwere, aber auch wichtigſte Auf⸗ gabe Wenn die derzeitige Lage unſerer Wietſchaft, genau wie im übrigen Deutſchland, auch keine ungetrübte iſt, ſo haben wir doch alle Hoffnungen und unzerſtörbares Vertrauen, daß es unſeren be⸗ währten Handelsherren und Induſtriekapitänen im Verein mit den bedeutenden Bankinſtituten, die von jeher der Unternehmungsluſt und dem Schaffensdrang unſerer Bevölkerung eine verſtändnisvolle, ſtarke Unterſtützung geweſen ſind, gelingen wird, alle Schwierigkeiten zu beſiegen. Wir wollen und werden nichts unverſucht laſſen, um unſer Teil dazu beizutragen, um Deutſchland wieder aufbauen zu helfen. Wenn wir aber auch in erſter Linie unſerer eigenen Kraft und eigenen Tüchtigkeit vertrauen, ſo bedürfen doch auch wir der kakkräftigen Ankerſtützung von KReichs⸗ und Landesregierung. Auch ſie müſſen Verſtändnis und Einſicht für die Erforderniſſe un⸗ ſerer Zeit beweiſen, der Wirtſchaft die Hilfe und Erleichterung zuteil werden laſſen, die irgend die ſchwierigen Verhältniſſe geſtatten, vor allem nicht durch untragbare Steuerlaſten den Lebensmut lähmen, der allein imſtande iſt, die ſchwere Lage zu meiſtern. Wenn alle Kräfte ſich vereinigen, wenn der eherne Wille be⸗ ſteht, die Bedeutung und das Anſehen zurückzugewinnen, das wir einſtens beſaßen, dann kann und wird der Erfolg nicht ausbleiben. Für unſeren Platz Mannheim iſt auch heute noch wahr, was der preußiſche Bundesgeſandte Otto v. Bismarck 1858 über Mannheim ſchrieb: „Mannheim iſt weitaus der bedeutendſte Handelsplatz des Landes, deſſen Wichtigkeit aber von den Anordnungen einer um⸗ ſichtigen und intelligenten Verwaltung des Landes abhängig bleibt. So gewiß als Mannheim bei richtiger Unterſtützung der Regierung zum Mittelpunkt eines großartigen Verkehrs erhoben werden kann, ebenſo ſicher iſt es, daß dieſe Stadt rückwärts gehen muß, wenn ihre Intereſſen denjenigen anderer Lokalitäten hintangeſetzt werden.“ Mögen unſere Regierungen dieſes Ausſpruches unſeres größten deutſchen Staatsmannes eingedenk ſein und ſich bewußt bleiben, daß Mannheim auf Vorpoſten ſteht an der Südweſtecke des Reiches, berufen und bereit, zu ſeinem Teile der deutſchen Wirtſchaft den Weg aufwärts zu weiſen. Ich könnte Ihnen noch Vieles von unſeren Sorgen und Wünſchen, von unſeren Erwartungen und Hoffnungen e en. Aber alle dieſe Empfindungen ſind überall in unſerem deu chen Vaterlande die gleichen. Es kann genügen, zu ſagen, daß wir, einerlei ob Republikaner oder Monarchiſten, begeiſterte und gute Deutſche ſind, die mit ihrem ganzen Herzen an ihrem Vaterlande hängen und nichts ſehnlicher wünſchen, als den Anfang einer neuen Blüte und neuen Weltgeltung zu erleben. Kommen Sie zu uns! Ich glaube, Sie werden ſich bei uns wohl fühlen und manch ſchönen Eindruck, manch bleibende Anregung mit nach Hauſe nehmen. „Richt mit der Bahnſteigkarte in den Jug ſteigen! In den letz⸗ ten Tagen iſt, wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, die Wahrnehmung gemacht worden, daß Perfonen, die nur im Beſitz von Bahnſteigkarten waren, in den Ferienſonderzügen angetroffen wur⸗ den, um Plätze für ihre Angehörige frei zu halten. Dieſes Verfah⸗ ren zur Freihaltung von Plätzen iſt unzuläſſig. Die Bahnſteigkar⸗ ten berechtigen, wie ſchon der Name beſagt, nur zum Betreten des Bahnſteiges. Jeder, der in einem Ferienſonderzug nur mit einer Bahnſteigkarte angetroffen wird, wird in eine Geldſtrafe ge⸗ nommen. * Kriegsgräberfürſorge. Das Heft 7 der„Kriegsgräberfür⸗ ſorge“, der monatlich erſcheinenden Zeitſchrift des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge, bringt die Niederſchrift über die überaus arbeitsreiche Düſſeldorfer Bundes⸗Tagung und gibt auch gerade hierdurch ein anſchauliches Bild von der ausgedehnten, egensreichen Tätigkeit des Volksbundes, das jeden dieſer Volks⸗ bewegung noch Fernſtehenden veranlaſſen ſollte, ſich ihm anzu⸗ ſchließen. Von großem Intereſſe dürften auch für zahlloſe Hinter⸗ bliebene die Berichte über Reiſen an die letzten Ruheſtätten unſerer Gefallenen in Frankreich, Belgien und Afrika, beſonders auch eine Schilderung von der Ueberführung eines in Frankreich Beige⸗ ſetzten in die Heimat. Auch gibt das Heft Aufſchluß über die Für⸗ ſorgetätigkeit des Volksbundes auf Kriegerfriedhöfen in Polen, Litauen, Rußland, Jugoſlavien und Spanien und berichtet über den Zuſtand von ſolchen in Frankreich, Belgien, England, Dänemark, Polen, Eſtland, Rußland, Ungarn, Italien, Rumänien und in der Induſtrie iſt die Fluaplatz Mannheim der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗Hanſa Heimat. ———————.—— ͥ̃———— die Erſchoffung der Geige Ein Zigeunermärchen Die eigenartige Poeſie der Zigeuner entfaltet ſich am reichſten in ihren Märchen, die Walter Aichele ſoeben in einem Band der bei Eugen Diederichs in Jena erſchienenen Sammlung„Die Märchen der Weltliteratur“ herausgibt. Zu den vollſtändig eigenen Erfindung dieſes romantiſchen Volkes ge⸗ hört die Erzählung von der Erſchaffung der Geige, ihres Lieblingsinſtrumentes, die wir hier wieder⸗ geben. Die Schriftltg. Es war einmal ein armer Mann und eine arme Frau, die hatten lange Zeit keine Kinder. Da geſchah es einmal, daß die rau in den Wald ging und einem alten Weibe begegnete, das alſo zu ihr ſprach:„Gehe nach Hauſe und zerſchlage einen Kürbis, gieße Milch in denſelben und dann trinke ſie, du wirſt dann einen Hierauf ver⸗ ſchwand das alte Weib, die Frau aber ging nach Hauſe und tat, wie ihr geheißen war. Nach neun Monaten gebar ſie einen ſchönen Knaben. Doch nicht mehr lange ſollte die Frau glücklich bleiben; denn ſie wurde bald krank und ſtarb. Ihr Mann ſtorb auch, als der Knabe zwanzig Jahre alt wurde. Da dachte ſich der Füngling: Was ſoll ich hier machen? Ich gehe in die weite Welt und ſuche mein Glück. Der Jüngling ging alſo von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, fand aber nirgends ſein Glück. Da kam er einmal in eine große Stadt, wo ein reicher König wohnte, der eine wunderſchöne Tochter be⸗ ſaß. Ihr Vater wollte ſie nur dem Manne zur Frau geben, der etwas zuſtande bringe, was noch niemand auf der Welt geſehen habe. Viele Männer hatten ſchon ihr Glück verſucht, aber ſie wurden alle vom König aufgehängt; denn ſie konnten nichts machen, was man nicht ſchon vordem geſehen hatte. Als der Jüngling dies hörte, ging er zum König und ſprach: „Ich will Deine Tochter zur Frau haben; ſag, was ſoll ich denn tun?“ Der König erzürnte und ſprach:„Du fragſt, was Du tun ſollſt? Du weißt ja, daß nur der meine Tochter ar Frau erhält, der ſo etwas machen kann, was noch njemand auf der Welt geſehen hat. Weil Du ſo dumm gefragt haſt, ſollſt Du im Kerker ſterben!“ Hierauf ſperrten die Diener des Königs den Jüngling in einen dunklen Kerker. Kaum, daß ſie die Tür zuſperrten, da wurde es helle, und die Matuya, die Feenkönigin, erſchien. Sie ſprach zum Jüngling:„Sei nicht traurig, Du ſollſt noch die Königstochter heiraten. Hier haſt Du eine kleine Kiſte und ein Stäbchen, reiß wir Daare von meinem Kopfe und ſpanne ſie über die Kiſte und das Stäbchen]“ Der Jüngling tat alſo, wie ihm die Matuyha geſagt hatte. Als er fertig war, ſprach ſie:„Streich mit dem Stäbchen über die Haare der Kiſte!“ Der Jüngling tat es. Hierauf ſprach die Ma⸗ tuha:„Dieſe Kiſte ſoll eine Geige werden und die Menſchen froh und traurig machen, je nachdem Du es willſt.“ Hierauf nahm ſie die Kiſte und lachte hinein, dann begann ſie zu weinen und ließ ihre Tränen in die Kiſte fallen. Sie ſprach nun zum Jüngling„Streich nun über die Haare der Kiſte.“ Der Jüngling tat es. Und da ſtrömten aus der Kiſte Lieder, die das Herz bald traurig, bald fröhlich ſtimmten. Als die Matuya verſchwand, rief der Jüngling die Knechte herbei, ließ ſich zum König führen und ſprach zu ihm:„Nun alſo höre und ſieh, was ich vollbracht habe.“ Hierauf begann er zu ſpielen, und der König war außer ſich vor Freude. Er gab dem Jüngling ſeine ſchöne Tochter zur Frau, und nun lebten ſie alle in Glück und Frieden. So kam die Geige auf die Welt. Runſt und wWiſſeenſchaſt Beginn der diesjährigen Marsbeobachfungen. it dem Herbſt 1924 pat ſich der Mars der Erde wieder ſo weit genähert, daß mit neuen Beobachtungen begonnen werden kann. Die Ergebniſſe der bedeutenden Erdnähe 1924 kommen erſt je t. in den Fachzeit⸗ ſchriften zu Tage und werden durch den Meinungsaustauſch der Aſtronomen nach Möglichkeit geklärt. Vor allem handelt es ſich nach der„Deutſchen Optiſchen Wochenſchrift“ um die Temperaturvertei⸗ lung auf der Marsoberfläche, hinſichtlich deren beſonders amerikaniſche Gelehrte zu wichtigen Ergebniſſen gelangt ſind. Es war dort mög⸗ lich, mit der Thermozelle auch ſehr kleine Bereiche und Planeten zu meſſen, ſo daß wir heute mit einiger Sicherheit ſagen können, daß die Mittagstemperatur der heißen Zone auf Mars ungefähr der eines Tages der Uebergangsjahreszeiten bei uns in Deutſchland ent⸗ ſpricht. Dem ſteht allerdings eine Nacht von über 50. Gr. Kälte als furchtbarer Kontraſt gegenüber. Eine weitere wichtige Frage bildet die Lufthülle des Mars. Hier haben Aufnahmen mit verſchiedenen Farbfiltern Ergebniſſe gezeitigt, die beſonders hinſichtlich des Violett noch unaufgeklärt ſind. Die daran geknüpften Vermutungen hinſichtlich einer ungewöhnlich hohen Marsatmoſphäre ergeben ſolche Widerſprüche, daß dieſe Studien jetzt wiederholt werden müſſen. Wahrſcheinlich wird ſich herausſtellen, daß es ſich hier um ein ungewöhnliches Verhalten der photographiſchen Platte gegen⸗ über dem Lichtkreis des Mars in der Lufthülle der Erde, weniger um eine Eigenſchaft der Marsatmoſphäre handelt. Jedenfalls wird die Lufthülle auf der Marsoberfläche kaum einen größeren Druck ausüben können, als ſie bei uns bei etwa 18 Klm. hat, alſo in einer Höhe, wo das Leben des Menſchen auch bei reichlicher Sauerſtoffzu⸗ uhr nicht mehr möglich zu ſein ſcheint. Beiläufig ſinkt je der Luft⸗ 8 5 0 5 Klm. auf die Hälfte des vorhergehenden Betrages. In 12 Klm. Höhe, die von einem Amerikaner im Flug⸗ zeug bereits erreicht wurde, beſtehen für den Menſchen ſehr große Schwierigkeiten. Die Profeſſoren Berſon und Süring wurden beß ihrer Freiballonfahrt bis 10% Klm. Höhe trotz Sauerſtoffzufuhr ohn⸗ mächtig. Für die heute ſo aktuelle Frage der Weltraumſchiffahrt hat das gewiß große Bedeutung. 1 41 Hiſtoriker-ZJuſammenſchluß. Die Gründung eines welt⸗ umfaſſenden Gelehrtenverbandes zur Förderung der Geſchichte kündigt, wie aus Newyork gemeldet wird, die amerikcmiſche hiſtoriſche Geſellſchaft an: Es wurde bereits ein ſtändiger Ausſchaiß für die Geſchichtswiſſenſchaften gebildet. Mit den Gelehrtenverbän⸗ den von 19 Ländern, darunter auch Deutſchland, ſollen die nurch den Weltkrieg zerſtörten Beziehungen neu angeknüpft werden. Alle fünf Jahre ſoll ein internationaler Kongreß ſtattfinden. Die hiſtoriſche Geſellſchaft erklärt, die amerikaniſchen Gelehrten hofften. daß die Gründung des Komitees einen entſchiedenen„Schritt Zur Widerherſtellung des gegenſeitigen Vertrauens und der Freundſcheft der Geſchichtsforſcher aus allen Weltteilen bedeute, welche ſo Weſent⸗ liches für die Geſchichtskunde der anderen Wiſſenſchaften geleiſtet hätten und welche die politiſchen und geiſtigen Beziehungen beein⸗ fluſſen würden. Unter den Vizepräſidenten des Komitees befindet ſich auch Profeſſor Meinecke von der Berliner Univerſßtät. 0 Literatur *Robert Stäger: Ueber den Ddingen“. Das Bilderbuch eines Naturfreundes. Orell Füßli Verlag, Zürich⸗Leipzig⸗Berlin.— „Ueber den Dingen ſchwebt das Geheimnis, das wir durch Wiſſen nicht enträtſeln. Nur das keuſche Sichverſenken in ihre Daſeins⸗ formen offenbart uns den Goldgrund, worauf ſie hingeſtellt ſind, und entwirrt uns ahnend dasMaſchenwerk ihrer Beziehungen zu dein Unſichtbaren.“ Dieſe Worte ſtellt Robert Stäger ſeinem Bilder⸗ buch eines Naturfreundes voran. Und dann ſpricht er„von der ſchönen Welt, von Blumen, Baum und Wald, von den Tieren, von den Geſchöpfen unter ſich, von den Tages⸗ und Jechreszeiten, von Sonne, Mond und Sternen. perſonifiziert ſie gewiſſermaßen, um ihre Beziehungen mit den Menſchen, oder beſſer geſagt: den Men⸗ ſchen durch ſie darzutun. Die Pflanzen, Tiere und alle möglichen Dinge im Weltall verſuchen zu geiſtreicheln, zu witzeln, zu gloſſiecen. Stäger ergeht ſich in Beſchreibungen und Vergleichen, neu, wenn man will, ſogar modern in ihrer Nüchternheit und hölzernen Ein⸗ tönigkeit. So ſagt er zum Beiſpiel vom Morgen:„Ein friſches Hemd iſt der Morgen“. Dazu kemnmen noch die„Märlein“, die keine ſind, und„der Bildermaler in Gedanken“, der das wohl am beſten unterlaſſen hätte. W. R. ———— 4. Seite. Nr. 334 Reue Maunheimer Zenung(Abend· Nusgabe Donnerstag, den 22. Juli 1928 Städtiſche Nachrichten 16 Uhr 2 Einführung der 24 Stundenzeit— Vom 15. Mai 1927 ab bei Eiſenbahn und Poſt— Vorteile und Nachteile— Keine Aenderung der Ziffernbläkter Bekanntlich haben Eiſenbahn und Poſt beſchloſſen, am 15. Mai 1927 offiziell die 24 Stundenzeit einzuführen, ein Entſchluß, der matürlich weitgehende Umwälzungen zur Folge haben wird. Zuerſt ſei einmal feſtgeſtellt, daß Deutſchland anderen Staaten nicht etwa voranſchreitet, ſondern im Begriffe iſt, verlorenes Terrain auf⸗ zuholen. Denn außer Holland und Dänemark haben alle größe⸗ ren Staaten Europas, beſonders alle an Deutſchland angrenzen⸗ den Staaten, die 24 Stundenzeit eingeführt, ſo daß man es nur begrüßen kann, wenn wir endlich auch ſo weit ſind. So weit ſind ſich ziemlich alle Gelehrten eenig, daß die Poſt und die Eiſen⸗ bahn beſſer und bequemer, vor allem aber überſichtlicher nach der neuen Zeiteinteilung arbeiten werden. Ob man die 24 Stunden⸗ gei tauch ſonſt allgemein einführen ſoll, darüber gehen die An⸗ ſichten gewaltig auseinander. Die einen glauben, die neue Ein⸗ ieilung werde bei den Menſchen die Meinung hervorrufen, der Arbeitstag habe ſich verlängert, was ſchlechte Wirkungen auf die Arbeitsfreudigkeit haben könnte. Dieſe Sorge iſt ſicher die geringſte, denn nach kurzer Zeit wird jeder Menſch wieder mit ſeiner Arbeitszeit im Geleiſe ſein. Die pfychologiſchen Wirkungen werden zweifellos überſchätzt. Das Weſentlichſte iſt ja, daß man nach Einführung der neuen Zeit entweder nach einer oder nach zwei Uhren rechnen muß, und ohne Zweifel wird es bequemer ſein, ſich nur nach einer Ein⸗ teilung zu richten. Die Umſtellung in dem anderen Ländern hat aber faſt überall bewieſen, daß das Publikum ſich immer weiter nach der alten Uhrzeit richtete, während es bei Bahn und Poſt mit der 24 Stundenzeit rechnete. Man könnte die ganze Ange⸗ legenheit in mündliche und ſchriftliche Berechnung einteilen. Wenn man im Fahrplan nach einem Zuge ſucht oder wenn man jemand die Ankunft oder Abfahrtzeit ſchriftlich oder telegraphiſch mitteilt, dann iſt es natürlich überſichtlicher, beſſer und gefahrloſer zu ſagen 17 Uhr 41“ als„5 Uhr 41 nachmittags“. Aber wenn man auf die Uhr ſieht oder mit jemand über die Zeit ſpricht, braucht man die 24 Stundenzeit nicht. Es wird niemand einfallen, nachmittags um 5 Uhr anzunehmen, es ſei ſchon 5 Uhr früh. Auß dieſem Urunde iſt die Frage auch noch nicht geklärt, ob man Eiſembahn und Poſt allein die Aenderung überläßt oder ob man ſie im allgemeinen Wirtſchaftsverkehy ebenfalls einführen wird. Schließlich ſind ja enorme Koſten damit ver⸗ bunden, alle Uhren müßten neue Zifferblätter erhalten, Mil⸗ lHionen von Stempeln und Formularen müßten geändert werden, und es iſt ſehr fraglich, ob ſich der gewöhnliche Sterbliche, wenn er ſich morgens auf den Nachmittag verabredet und ſich um 5 Uhr mit jemand treffen möchte, jedesmal erſt eine große Rechnere! anſtellt, um herausgubekommen, daß er um 17 Uhr in irgendeinem Cafs ſein muß. Man wird auch weiterhin ſagen: Alſo Treffpunkt heute nachmittag 5 Uhr. Selbſt bei der 24 Stunden⸗ eit im ganzen Reich würde man die Nor maluhren voraus⸗ ſichtlich Kicht ändern, auch die Poſt und Eiſenbahn erwägt bereits, ob man die Uhrzifferblätter neu anmalen müſſe. Bekanntk⸗ lich enthalten die droßen Bahnhofsuhren vielfach ſeit langem keine 501 f mehr, ſondern nur Eint Striche, und das Publikum at ſich ſehr ſchnell daran gewöhnt, auch ſo die Zeit richtig abzu⸗ leſen. Es wäre nur notwendig, daß jeder eine Tabelle anlegt, dieſe bel ſich oder im Kopf mit ſich herumträgt, guf der zu leſen ſteht: 5 Uhr nachmittags 17 Uhr 9 Uhr abends 21 Uhr, 1 Uhr machmittags 18 Uhr und ſo fort. Das würde vollkommen genügen. Was geändert werden muß, ſind in erſter Linie alle Fahr⸗ pläne, und das iſt gut ſo, denn da entſtehen die meiſten Irr⸗ tümer. Die Eiſenbahn iſt ſich darüber klar, daß heutzutage ein ſelbſt mit größter Sorgfalt bearbeiteter und vielfach durchgeſehener und korrigierter Fahrplan immer noch Fehler enthalten kann, und wir wiſſen aus Erfahrung, daß ſich bei ſchriftlicher oder fernmünd⸗ licher Verabredung recht oft Mißverſtändniſſe ergeben haben und ergeben werden, da der berühmte Strich, der unter die Minuten⸗ zahlen der Nachtzeiten(von 6 Uhr abends bis 5,59 Uhr morgens) geſetzt wird, vergeſſen werden kann. So werden alſo vom 15. Mat ab alle Kursbücher auf die neue 24 Stundenzeit lauten. Man hat dieſen Termin aus zwei Gründen gewählt, einmal haben alle Stellen Zeit genug, ſich gründlich darauf vorzubereiten, andermal ſetzt an dieſem Tage die Gültigkeit des Sommerfahrplans ein und der Winterfahrplan für 1926—27 iſt ja ſeit langem in Arbeit, konnte alſo nicht mehr geändert werden. Das Kursbuch wird ein ganz anderes Ausſehen haben als bisher, die Spalten müſſen brei⸗ ter gehalten werden, weshalb man die Namen der Stationen an andere Stellen ſetzen muß. Die Poſt muß ihre ſämtlichen Stempel ändern laſſen, die Leerungszeiten auf den Briefkäſten korrigieren und was dergleichen mehr iſt. Die Koſten ſind fehr hoch, aber der Vorteil für Bahn und Poſt, mit den anderen Ländern, mit denen ſie in dauernder Verbindung ſtehen, auf gleicher Zeitbaſis zu arbeſten, ſind doch zu erheblich, als daß man glaubte, an dieſer Umänderung vorbei⸗ gehen zu können. Wie ſich die 24 Stundenzeit bei uns einbürgern wird, kann man natürlich noch nicht wiſſem, eins ſteht aber feſt, daß es für Poſt und Eiſenbahn kaum möglich ſein wird, wieder die alte 12 Uhrzeit einzuführen, falls ſich irgendwelche Schwierig⸗ keiten ergeben ſollten. Die müßten dann eben mit Energie über⸗ wunden werden. U. E. 1* »Die geſtrigen Skudenkenwahlen an der Handels⸗Hochſchule für das kommende Winterſemeſter hatten folgendes Ergebnis: Chriſtliche Arbeitsgemeinſchaft(katholiſch) 84 Stimmen(2 Sitze), Deutſcher Hochſchulblock(Verbindungen) 165 Stimmen(5 Sitze), Freie(nicht⸗ korporierte) Studentenſchaft 196 Stimmen(5 Sitze). Von ungefähr 750 Wahlberechtigten haben nur 460 abgeſtimmt. * LCebensmüde. Geſtern abend brachte ſich auf der Wache R 1, 14 ein 30 Jahre alter Polizeiwachtmeiſter in der Ab⸗ ſicht, ſich das Leben 95 nehmen, einen Schuß in den Unterleib bei. Man verbrachte den Lebensmüden in das Allgem. Krankenhaus. An Aufkommen wird gezweifelt. Grund zur Tat noch unbe⸗ ann Schwerer Skurz. Beim Abwaſchen des Hausflurs Keppler⸗ ſtraße 13 ſtürzte geſtern nachmittag ein 51 Jahre alter Maurer von einer 2 Meter Fahen Leiter und zog ſich eine Kopfverletzung zu. Man verbrachte den Verunglückten mit dem Sanitätsauto in das Allgemn. Krankenhaus. »Vorſicht beim Paſſteren des Jahrdammes. Ge mittag wurde beim Ueberſchreiten des rdammes bei U 2 20 Jahre alter Mann von einem Straße gen der Linie 4 angefahren, u Boden geworfen und ſo verletzt, daß er in das Allgemeine ankenhaus verbracht werden mußte. * Verkehrsſtörung. Beim Ueberqueren des Bahnüberganges Rheinauhafen blieb geſtern nachmittag ein mit Gerüſtſtangen bela⸗ dener Wagen hängen und bildete ſo eine Verkehrsſtörung die 30 Minuten andauerte. *Juſammenſtöße eten ſich im des Vormittags bei der Friedrich zbrücke(Stadtſeite) ftwagen und einem geſtrigen Tages: zwiſchen einem ae de e dem ſüdlichen Veſttraftwagen i der Lnie 195 95 die einbri gang zwiſchen einem und einem Handwagen, wobei drei Arbeiter leichte Hautabſchürfungen davontrugen; an der neuen Neckarbrücke bei der Bürgermeiſter Fuchsſtraße zwi einem Laſtkraft⸗ und einem Lieferwagen und nachenittags Ecke Rennersho und Stefanienufer zwiſchen einer Radfahrerin und einem Rabfahrer. Das Vorkommnis vor dem ſtädtiſchen Frauenbad am Sonntag abend, von dem wir im geſtrigen Mittagsblatt berichteten, hat wieder gezeigt, daß das Bad am Sonntag viel zu früh geſchloſſen wird. Unter ſolchen Verhältniſſen iſt es zu begreifen, daß Viele das Baden im freien Rhein oder Neckar vorziehen und dabei ihr Leben riskieren. Der Bademeiſter wendet ſich in einer Zuſchrift an uns gegen die Vorwürfe, die in Zuſammenhang mit dem geſchilderten Vorkommnis gegen ihn erhoben worden ſind, u. a. mit folgenden Ausführungen: Das Mädchen hatte trotz mehrmaligem Verbot die Badeanſtalt im Badeanzug verlaſſen. Dienſtzeit iſt bei den ſtädtiſchen Flußbademeiſtern von morgens halb 7 bis abends 8 Uhr, Sonntags von halb 7 Uhr morgens bis 5 Uhr nach⸗ mittags ununterbrochen. Das Mädchen kam erſt nach 6 Uhr vor das Bad und begehrte Einlaß, was ich ihr im erſten Unwillen ver⸗ weigerte. Ein Schutzmann kam allerdings, aber nicht um die Herausgabe der Kleider zu verlangen, ſondern zur Feſtſtellung der Perſonalien des Mädchens, da es ſich gegen die Badeordnung ver⸗ ging. Wenn dem Mädchen das Bad 0 überfüllt war, dann hätte es ſa gleich bei Betreten des Bades wieder umkehren können. So⸗ bald eine Perſon das Bad betritt, bin ich dafür haftbar, daß ihr nichts Wenn nun das Mädchen im 111— Rhein er⸗ trunken wäre? Dann hätte man angenommen, es ſei bei mir in der Badeanſtalt ertrunken, weil es ſeine Kleider zurückließ. Daß ich nach Der Rampf mit den Geiſtern Roman von Artur Brauſewekker Copyright 1925 by Karl Köhle.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 18 Nachdruck verboten „Und doch 1 viel Wärme und weibliche Hingebung in ihr. Und wenn der n einmal käme, der ſie erſchlöſſe.. mir ſchien es damals, als hätte ſie eine ſtille Neigung für ihren jungen Pfarrer. „Das habe ich auch einmal geglaubt. Aber ich glaube es ſchon längſt nicht mehr. Und Hans Hartau muß ähnli empfinden. Denn er iſt klug und zart genug, ſich zurückzuzlehen. Doch du haſt mir deine heuttge Fahrt noch nicht zu Ende erzählt. Warſt du, nicht auch in Malchow bei der jungen Wöchnerin und in Genthin? „Ja, da war ich auch. Aber du weichſt mir aus... ſchon zum gweitenmale heute abend. Warum tuſt du das? Denkſt du, 7 ätte es nicht ſchon längſt bemerkt, daß dir Annelieſe Sorge bereitet nd auch, daß euer Verhältnis nicht lichſte iſt?“ Und ſcherzend fügte er hinzu:„Hat unſere Heirat auch vielleicht daran die Schuld?“ „Ja, auch daran hat ſie die Schuld“, erwiderte Dora, und, auf ſeinen Scherz eingehend, lächelte ſie. Doch es war ein erzwungenes, trauriges Lächeln. Dann aber mit einem Male, das Haupt mit einer heftigen Bewegung nach hinten werfend, mit völlig verändertem Tone:„Du haſt recht. Wir ſpielen heute Verſtecken miteinander. Und das ſoll⸗ ten wir nicht tun. Alſo kurz: Annelieſe liebt dich.“ „Sie—— liebt mich? nerſt war er ganz betroffen. Als hätte er nicht recht gehört. Aber dann lächelte er.. ſein harmloſes, ungläubiges Lächeln. „Der Beſuch zu Hauſe hat heute nicht gut auf dich eingewirkt, — Schatz. Du biſt in meine Fußſtapfen getreten und ſiehſt eiſter.“ ß nein 05 1 Und das iſt es, was iſchen mir und meinem Glücke ſteht.“ 15 org 8 ic deſt dich. Das ſind doch alles Wahngebilde.“ „Nein, nein.. das ſind ſie nicht. Sie hat dich gelſebt, ſeit der Stunde, da du ſie dem Leben wiedergabſt. Zuerſt ielten wir es für kindliche Schwärmerei, ich und auch die Elkern Aber Theo For⸗ lenbacher hatte den ſchärferen Blick. Er ſagte es mir an jſenem Abend, da ich die entſcheidende Unterredung mit ihm im Garten hatte, und du fortfuhrſt. Damals glaubte ich es nicht. Aber fetzt weiß ich es.“ 8 „Jetzt weißt du es? „Ja. ſeit heute... Und nun ſollſt du auch erfahren, wes⸗ ib man mich nach Hauſe rief. Es geſchah auf Veranlaſſung der Nauter, weil Annelieſe, nachdem ſie Theo Fortenbacher abgewieſen, mehr das alte und herz⸗ auf längere Zeit fort wollte, ich glaube, zu einer Freundin nach Süd⸗ kra deutſchland, und die Eltern dagegen waren. Nun meinten ſie, ich würde ſie heſſer beeinfluſſen und von ihrem abbringen können. Wir hatten eine längere Unterredung. Aber es war allez vergeblich. Sie, die ſonſt 15 auf meine Worte gehört hatte, dies⸗ mal blieb ſte feſt und entſchieden. Ich vermochte nichts. Sie iſt überhaupt erſtaunlich herangereift... körperlich wie geiſtig.“ „Spracht ihr auch von Hans Hartau?“ „Ja, auch das taten wir. Und da gingen mir die Augen auf.“ 1..woher?“ Aehe, dch deit al „Frage mich, bitte, nicht mehr. de mir vorgenommen, es dir nie 7 ſagen, aber es hätte dann immer zwiſchen 250 geſtanden Das wollte ich nicht.“ Er merkte die tiefe Bewegung, die in ihr war, und ſchwieg. Es war der zweite Relf, der heute auf ihr junges Glück fiel. ö Endlich hatte er ſich geſammelt.„Komm her zu mir, Doral“ rief er, ſtreckte ihr die Arme entgegen und zog die Widerſtrebende zu ich auf ſeinen Stuhl.„Etwas laß mich dir noch ſagen. Siehg ch habe nie ein Weib gekannt und nie für eins empfunden. Außer für dich. Und dieſe Liebe iſt ſo tief gewurzelt in meinem Herzen, ſo feſt verankert in meinem Leben, daß ſie nie aufhören kann, mag kommen, was da wolle. Und nun laß uns nicht mehr von all den e ceg uns gaen geſgeocen, dat eie große tte ſo ſchlicht und warm geſprochen, eine große innere Ruhe über ſie kam und ein ſtiller Friede, wie ſie G2 heüte den gan⸗ den Tag über nicht empfunden hatte. Die böſen Geiſter wichen aus hrem gequälten Herzen, und die guten hielten ihren Einzug. Sie hatte ſich aus ſeinen Armen? frei gemacht und ſaß ihm wieder gegenüber. Und er erzühlte ihr dies und jenes von ſeiner Arbeit und ſeinen Beſuchen. Aber ſie hörte ihm zuerſt mit halbem Ohr, dann mehr zu. Eine bleierne war nach all der liber ſte gekommen. Im en a die Augen auf, hielt ſich krampfhaft aufrecht... dann — ihr 155 70 1 0 und ſchwer auf die Bruſt, und bald ſchlief e, ganz tief un N Er nahm die Schlummernde in ſeine Arme, trug ſie leicht und ſanft wie ein Kind in ihr Zimmer und freute ſich, daß ſie es kaum zu merken ſchien und ihm nur, als er ſie ſorgſam auf ihr Lager bettete, mit einem ſchläfrigen, dankerfüllten Blicke aus den mühſam geöffneten Augen zublinzelte. ar nicht kufregun mpfte ſie mit aller Kraft, ri Nun war mit einem Male aſles im Torwaldſchen ſeaſe verän⸗ dert, und ein neuer Mittelpunkt für ſein Leben geſchaffen, um den ſich das ganze Tun und Treiben drehte: die kleine Hermine. Vom erſten Augenblick an, der ſie mit der Welt in Berührung brachte, hatte ſie der Mutter Schwierigkeiten bereitet und ſich als ein Charakter von ausgeſprochener Selbſtändigkeit und Widerſtands⸗ Im zweiten Teil ſi E Schluß noch eine Frau hereinließ, iſt ſehr begreiflich, denn ich wohne 5 Sommer über mit meiner Familie Tag und Nacht in dem Bad und werde deshalb wohl auch berechtigt ſein, Beſuch zu empfangen.— Der Vorfall wird hoffentlich Veranlaſſung geben, ernſtlich die Frage zu prüfen, ob die Badezeit an Sonntagen nicht verlängert werden kann. Im Hochſommer ſchon um 5 Uhr das Bad zu ſchließen, iſt ein wahrer Schildaſtreich, den man nicht für möglich halten ſollte. Wenn ein Bademeiſter nicht ausreicht, dann muß eben noch eine Hilfskraft eingeſtellt werden. In dem Heer der Arbeits⸗ loſen wird ſich wohl eine geeignete Perſönlichkeit ausfmdig machen laſſen. Der finanzielle Mehraufwand wird wohl noch tragbar ſein. „Diebſtähle in einer Badeanſtalt. Den Andrang zu den Rhein⸗ badeanſtalten in den letzten Tagen hat ein Langfinger zu zwei Dieb⸗ ſtählen benutzt. In dem einen Falle entwendete er eine Geldtaſche aus ſchwarzem Leder mit drei Fächern, einem Reiſepaß und an⸗ deren Papieren, auf den Namen Walter Stieglitz lautend. In dem andern Fall eignete er ſich ſogar die Hoſe eines Badegaſtes an. Es handelt ſich um eine Umſchlaghoſe aus Gabardinſtoff von dunkel⸗ brauner Farbe mit blauen Karos, mit 2 Seitentaſchen und einer Geſäßtaſche. In einer Taſche ſtecken 3 Schlüſſel an einem Ring. Ferner eignete ſich der Dieb eine gut erhaltene Geldtaſche aus Krokodilleder mit mehreren Fächern und etwa 11 Mk. Inhalt an. Der Tat verdächtig iſt ein Mann im Alter von 25—30 Jahren, 1,65 bis 1,70 Meter groß, kräftig, unterſetzt, mit breitem Geſicht. Er trug einen dunklen Anzug, Joppe und Hoſe aus verſchiedenartigen Stoffen und hatte ein größeres Badetuch, in das er vermutlich die entwendeten Sachen eingepackt hatte.— Warum werden die Wert⸗ ſachen in ſtark beſuchten Badeanſtalten nicht deponiert? Man leiſtet Diebſtählen ja geradezu Vorſchub, wenn man von dieſer Vorſichts⸗ maßregel keinen Gebrauch macht. Der hHirſch auf dem Bahngleiſe. Der Führer eines Perfonen⸗ zuges Frankfurt—Mannheim beobachtete dieſer Tage ein Rudel Damwild die Schienen kreuzen. Während die übrigen beim Heran⸗ nahen des Zuges flüchteten, nahm es eim feiſter Hirſch mit der Maſichne auf und blieb ruhig ſtehen. Er wurde gefaßt, die Vorder⸗ läufe wurden abgefahren, der Rücken eingedrückt und das Geweih flog zur Seite. veranſtaltungen Konzert des erblindeten Violinvirtuoſen 8. Günzburg. Zum dritten Male weilte der ſchon in der erſten Lebenswoche erblindete Violinvirtuoſe S. Günzburg in Mannheim und der Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengartens war außerordentlich gut beſucht. Was dem Spiel Günzburgs das Gepräge gibt, iſt ſeine ausgeſprochene Virtuoſität, die ſich auch bei ihm bis nur zu einem gewiſſen Grad Wärme durchringt. Seine brillante Technik, die größte Schwierig⸗ keiten ſpielend überwindet, verführt den Künſtler, der bei Profeſſor Joachim ſeine Studien abſolvierte, zu einer manchmal etwas, ich möchte faſt ſahale ſaloppen Bogenführung, die das Präziſe des Ton⸗ ausdrucks beeinträchtigt. Die Klaviervirtuoſin Elſa Günzburg⸗ Dertel bewies auch geſtern wieder ihr hervorragendes Können, das ſeinen Vorzug in einer geſunden Miſchung von vorzüglicher Technik und reifer Ausdrucksmöglichkeit beſißt. Die„Sonate op. 8 Fedur“ für Klavier und Violine von Grieg leitete das Programm ein. Die„Ballade g⸗moll“ von Chopin brachte Elſa Günzburg⸗ Oertel zu meiſterlicher Wiedergabe, worauf der erſte Teil mit dem „Konzert op. 76 Nr. 7“ von Beériot folgte, das Günzburg, von Elſa Günzburg⸗Oertel trefflich begleitet, gewandt zum Vortrag brachte. der Beifall des Publikums zu großer Wärme, und mit Denn wie Elſa Günzburg⸗Oertel„Die Nachtigall“ und den„Peſther Karneval“ von Liſzt ſpielte, war großartig. Ebenſo verdient Günzburg mit ſeiner Kompoſitton„Fan⸗ taſie über ruſſiſche Lieder“ uneingeſchränktes Lob und vollſte An⸗ erkennung. Selbſtverſtändlich mußten ſich die Künſtler zu Drein⸗ gaben verſtehen. W. R. wWetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens Luft⸗ Tem⸗ 2 8 8 12 e⸗=S22 82122 .„ r eeee ee n„ n& 34 2 Nict.Stürtf, 88 3 Werſhem—— 15 23 12 3 ſtart bededt 2 Köntgſtuhl.625 158.6 11 17 11[ W mäß. Regen 8 Karlsruhe.127 259,6] 15 21 14 SWM l ſcht 0 2 Baden Baden 213 750,0 13 20 13 SWY ſtart bedeckt 9 Villingen 780 762,0 12 19 12 W ſſchw. Regen 1 Feldberg. Hof 1497 637,7 6 11 5 SY/ friſch 5 4 Badenweilert!!—————— Regen— St Blaſien.—— 12 18 11/ NW feicht— 2 Höchenſchwd.(—!——-———— Die über Baden ziehende Hochdruckwelle bvachte geſtern nach⸗ mittaa vorübergehend Aufheiterung. Der nachfolgende Tieſdruck⸗ ausläufer führte bereits heute nacht neue Wolkenmaſſen mit Re⸗ genfällen heran. Der Vorüberzua von Druckz und Kältewellen am Südrande des nördlichen Tiefdruckgebiets dauert noch an, ſo daß vorderhand der augenblickliche Witterungscharakter erhalten bleibt. Vorausſichtliche Witterung: Für Freitag bis 12 Uhr nachts: Fortdauer des unbeſtändigen Wetters. Tem⸗ peratur unverändert, böige Winde. kraft gezeigt, ſo daß Werner, der erſt ſeiner Sache ganz ſicher war, hoch in letzter Stunde Geheimrat Backel, den geſuchten Arzt aus der Provinzialhauptſtadt, hinzuziehen mußte, der bereits Dora zum Leben geholfen und auf den ſie, wie Frau Vollprecht, ſchwur. Aber als die kleine Hermine nun wirklich da war und man ſie der jungen Mutter in den Arm legte, da zog trotz aller Erſchöpfung ein heißes Jauchzen durch ihre Seele. Denn auf den erſten Blick ſah ſie, daß es ein ſelten krüftiges und ſelten hübſches Mädchen war. Zwar glauben das letztere alle Mütter von ihrem Kinde. Aber Doras Urteil mußte diesmal doch das richtige geweſen ſein. Denn die Entwicklung der kleinen Hermine gab ihm recht, und alle Neukirchener Bürger und Bürgerinnen, von den älteſten bis zu den füngſten, We es. Und wenn die kleine Hermine im zierlichen Wägelchen von der glückſtrahlenden Mutter die ſchnurgerade„Lange Straße“ entlang hinaus in das unmittelbar an ſie anſchließende Gehölz gefahren wurde, das man ein wenig anſpruchsvoll den „Stadkpark“ nannte, dann ſetzte ſie alle Einwohner in Entzücken und alle Fenſterſpiegel Neukirchens in Bewegung. Und als ſie erſt an der Hand der Mutter, lebhaft plappernd und mit den runden Aerm⸗ chen da und dorthin eneriſch ſuchend, wiederum die ſchnurgerade Straße entlang zum„Stadtpark“ hinauswanderte, nickten ihr die alten Frauchen hinter den Gardinen zu, und die auf den Bänken vor den Häuſern ſaßen oder auf der Straße ihr begegneten, waren hoch beglückt, wenn ſie ihre freundlichen Grüße mit einem ehrfurchtsvollen Fnickſe erwiderte. Auch das Zuſammenleben der Gatten war nun von Grund auf verändert. Dora wartete nicht mehr mit der früheren Ungeduld auf die Heimkehr ihres Mannes, begrüßte ihn nicht mehr mit ſtür⸗ miſcher Herzlichleit auf der Diele und war des Abends erſt zu ſeiner Verfügung, wenn ſie die Kleine zu Bett gebracht und all die Arbeit verrichtet hatte, die dann noch für ſie übrig war. Im Anfang litt er darunter. Seine der Anlehnung bedürftige Natur entbehrte es ſchmerzlich, daß ſeine Frau nun nicht mehr aus⸗ ſchließlich für ihn da war. ſein ganzes Herz eroberte und er ſich doppelt freute, wenn er nach 506 5 Arbeit in ſein Haus zurückkehren konnte. Denn er fand ort außer der einen, die er 1 noch liebte, wie in den Tagen ſei⸗ ner Bräutigamszeit, ein zweites Weſen vor, das er als ein Stück der Gellebten mit derſelben Wärme und Inbrunſt umfaßte. Ja, ſofern es irgend mit ſeiner Pflicht vereinbar war, fuhr er zeitig nach Hauſe und ließ den Kutſcher die Pferde antreiben, damit er daheim mit ſeinem Töchterchen noch ſpielen konnte. FJang er ſie abbr ſchon ſchlafend, ſo ſtand er ſtill vor ihrem Lager und bötrachtete den klei⸗ nen, roſig hingebetteten Körper andachtsvoll wie ein Kunſtwerk, und aus der Tiefe ſeines en ſtieg ein heißer Dank empor für das neue, überſchwengliche Glück, das mit dieſem Kinde in ſein Leben gekommen war. (Fortſetzung folgt) — Bis ſehr bald die kleine Hermine auch — 4 Donnersſag, den 22. Juli 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Adend ⸗ Ausgabe) 5. Seite. Nr. 334 [Neue Aannheimer Seitung Handelsblatt J. G. Farbeninduſtrie— pulvergruppe J. G. Farben-AR. genehmigt Fuſion mit Kölmm⸗Roltweil und Wirtſchaftsgemeinſchaft mit Pulvergruppe/ Vorausſichilich Kapitalerhöhung/ Nur beſchränktes Bezugsrecht der Aktionäre In ſeiner heutigen Sitzung beſchäftigte ſich der Auſſichksrat der J. G. Farbeninduſtrie AG. mit dem von der Sprengſtoffgruppe angeregken Projekt, der Verſchmelzung dieſer Gruppe mit J. G. Der AR. genehmigte die beabſichtigte FJuſion mit der Köln⸗Roltweil AG. und erklärte ſich auch mit dem Abſchluß der Inkereſſengemein⸗ ſchaftsverträge mit der Dynamit Acz. vormals Alfred Nobel und der Rheiniſch-Weſtfäliſchen Sprengſtoff AGZ. einverſtanden. Dieſe Transaktion wird vorausſichtlich eine Kapitalerhöhung nolwendig machen, über deren Amfang ſich die Verwaltung noch nicht ſchlüſſig geworden iſt, da außerdem andere große Ausgaben, insbefondere Neuanlagen uſw. bevorſtehen. Gegenüber gelegenklich übertriebenen Gerüchten ſei feſtgeſtellt, daß ein Bezugsrecht der Aktionäre nur in beſchränktem Umfange in Frage kommen kann. RNeunkircher Eiſenwerk und Deutſche Rohſtahlgemeinſchaft. Die Meldung, wonach das Neunkircher Eiſenwerk AGB. nunmehr ſeinen Beitritt zur Deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft und den übrigen deutſchen Eiſenverbänden erklärt habe, eilt den Tatſachen voraus. Eine formelle Beitrittserklärung iſt noch nicht erfolgt. Bereits vor Monaten hat das Neunkircher Eiſenwerk, wie wir ſeinerzeit meldeten, ſeine grundſätzliche Geneigtheit erklärt, in die deutſchen Verbände einzutreten. Seitdem ſind Verhandlungen über die Eintrittsbedingungen in der Schwebe, aber ein Ab⸗ ſchluß, den man allerdings für bald erwartet, iſt tatſächlich noch nicht erfolgt. + Kheiniſch-Weſtfäliſches Elektrizitätswerk— Oberſtein⸗Idaer Elektrizitäts Ach. Die Aktienmehrheit der Oberſtein⸗Idaer Elektrizitäts AG. wurde vom Rh..E. erworben und das Verſorgungsgebiet dieſer Geſellſchaft in ihren Bereich einbezogen. Die genannte Geſellſchaft hat ein AK von 3,3 Mill. 4 und verteilte für 1925 eine Dividende von 4 v. H. In den AR. Geſell⸗ ſchaft treten Generaldirektor Vögler ſowie Direktor Henke und Koepſchen, beide Eſſen, ein. : Die Hapag-Klage gegen Deulſch⸗Auſtral⸗Kosmos abgewieſen. Die Klage der Hapag gegen Deutſch⸗Auſtral⸗Kosmos, in der gefor⸗ dert wurde, daß die Deutſch⸗Auſtral⸗Kosmos den Dienſt der von ihr übernommenen Stinnes⸗Linien völlig einſtelle, iſt in erſter In⸗ ſtanz vom Landgericht Hamburg a ewieſen worden. Die Hapag hatte den großen Zuwachs der Deutſch⸗ uſtral⸗Kosmos durch Uebernahme der Sennes⸗Einten als unberechtigt angeſehen, weil Deutſch⸗ Auſtral⸗Kosmos ihrerſeits in den Konferenzen beſtimmten Bindun⸗ gen unterworfen war. Die Hapag will gegen dieſes Urteil Beru⸗ fung einlegen. Man hofft jedoch auf gütige Beilegung. 5 z0: Columbia-Lindſtröm. Auf der erſten Jahresverſammlung der Columbia(International) Edt. in London wurde der Be⸗ richt angenommen, welcher einen mehr formalen Charakter trug. Die Direktoren bezeichneten die Lage der Geſellſchaft als ſehr zu⸗ friedenſtellend. Die Geſellſchaft iſt an folgenden Unternehmen durch Aktienbeſitz beteiligt: 1. Von der Columbia Phonograph Co. Inc.(New Pork), welche 85 000 Aktien hat, beſitzt die Columbia Etd. 51 000 oder 60 v. H. Nachdem im vorigen Jahre ein Defizit von 1 193 562 Dollars vorhanden war, hat ſich die Lage der Geſell⸗ ſchaft ſehr gebeſſert. Alle Obligationen und Hypotheken der Geſell⸗ ſchaft ſind abgezahlt. 2. Die Columbig International beſitzt 51 v. H. der 7000 000„ Aktien der Cart Lindſtröm AG. in Berlin, welche einen Gewinn von 850 000/ im letzten Jahre abwarf, und 10 v. H. Dividende bezahlt. 3. Die Columbia International beſitzt 30 v. H. des Kapitals(300 000 hfl. nom.) der Transoceanic Trading Co., Amſterdam: die übrigen 70 v. H. gehören der Carl Lindſtröm Ac. Die engliſchen und argentiniſchen Tochtergeſellſchaften der Transoceanic zeigen einen Gewinn von 40 000 Eftr.(ohne Abſchreibungen) und machen gute Fortſchritte. 5 55 Geſellſchaft in Braſilien wird in Kürze ihre Tätigkeit auf⸗ nehmen. . Furneß, Withy and Co. Dieſe rnit 5,5 Mill. arbeitende Schiffahrtsgeſellſchaft ſchloß am 30. April ihr Geſchäftsjahr 1925/26 mit einem Reingewinn von 523 044 gegen 528 742 Lſt. im Vorfahr. araus wird wieder eine Dividende von 7,5 v. H. gezahlt. Für Abſchreibungen werden 200 000 Lſt. verwendet. 150 303(i. V. 187 259) Lſt. werden auf neue Rechnung vorgetragen. Schiffe, Anlagen und Inveſtierungen ſtehen mit 8 488 081(8 736 976) Lſt. zu Buch, Kreditoren mit 3 810 376 Lſt. und Debitoren mit 1466 323 Lſt. *Vor weiteren Zahlungsſchwierigkeiten in Oeſterreich. Aus Wien wird gemeldet, daß vorausſichtlich noch mehrere Induſtrie⸗ geſellſchaften, die in engen Beziehungen zu der zu⸗ ſammnegebrochenen Zentralbank der Deutſchen Spar⸗ aſſen geſtanden haben, gleichfalls in Schwierigkeiten geraten und die Verhängung des Ausgleichsverfahrens beantragen dürften. Er handelt ſich dabei um mittlere und kleinere Unternehmungen, die nur über unzureichende Betriebsmittel verfügen, keine Bank⸗ verbindung mehr beſitzen und nach Lage der Dinge von den Wiener Großbanken nicht die zur ungeſtörten Fortführung der Betriebe erforderlichen Kredite erhalten können. Dollarklauſel eim Saar-Eiſenmarkt Wie unſer ſaarländiſcher Vertreter drahtet, iſt der Saareiſen⸗ markt widerſtandsfähig. Die Saarwerke ſind vier bis fün Monate genügend beſchäftigt. Lieferfriſten nicht unter drei Monaten. Inländiſche ſowie franzöſiſche Verkäufe bedingen Dollarklauſel. Stabeiſen iſt anziehend, größere Mengen wurden nach Skandinavien abgeſchloſſen. Süddeutſchland bevor⸗ zugt kleine Flach⸗ und Winkeleiſen. Die deutſchen Zollſtundungen wurden auf den vierzehnten Monat einſchl. Auguft verlängert. Kleine Rundeiſen zwecks Kaltziehens konnten in bedeutendem Maße nach Belgien, Frankreich und der Schweiz abgeſetzt werden. Stärkere Rundeiſen zur nahtloſen Röhrenfabrikation gingen beſon⸗ ders nach Frankreich. Bleche ſuchten insbeſondere Holland und Italien. Eiſenbahnoberbaumaterial erfreulich gebeſſert. Umfäng⸗ lich fragten hier Italien, Großbritannien und britiſche Kolonien an. Mehrere Tauſend Tonnen ſchwerer Staatsbahnſchienen infolge lothringiſcher Ueberbürdung wurden den Saarwerken überſchrieben. Der Saarinlandsabſatz iſt trotz Bautätigkeit fortgeſetzt beſcheiden. +Von der Kohſtahlgemeinſchaft. Die Rohſtahlgemeinſchaft, der A⸗Produktenverband und der Stabeiſenverband halten am 30. d. M. ihre üblichen Mitgliederverſammlungen ab, in denen auch über die evtl. weitere Herabſetzung des Einſchränkungsſatzes der Rohſtahlgemeinſchaft verhandelt werden ſoll. Der von der Avi und der Rohſtahlgemeinſchaft eingeſetzte gemeinſame Ausſchuß zur Feſtſetzung der Exporteiſenpreiſe tagt am 28. d. M. 21: Stillegung der engliſchen Eiſenproduktion. In den letzten Tagen ſind alle noch in Betrieb befindlichen Hochöfen ausgeblaſen worden. Die Eiſenproduktion Englands iſt damit vollſtändig ſtillgelegt worden. 0. Erhöhung der Kalipreſſe. Wie wir erfahren, dürfte der Reichskalirat auf ſeiner zum 28. d. M. einberufenen Sitzung end⸗ gültig Beſchluß über das Ausmaß der Preiserhöhung für Kali faſſen. Die entſcheidenden Vorverhandlungen zwiſchen der Land⸗ wirtſchaft und dem AR. finden am 26. d. M. ſtatt. =h- Jollfreilager Saarbrücken. Das durch Dekret der franzöſi⸗ ſchen Regierung vom 12. Juni 1925 genehmigte Saarbrücker Zoll⸗ freilager iſt dem Verkehr übergeben worden. Es handelt ſich um eine ſogenannte wirkliche Zollniederlage(Entrepot reel), welche die Möglichkeit gibt, ausländiſche Waren ohne Verzollung bis zu fünf Jahren auf Lager zu nehmen, Auf Giund der erwähnten Konzeſſion iſt auch die Einrichtung von Privatniederlagen möglich geworden. Die Verwaltung des Hollfreilagers 15 der Saarbrücker Zollfreilagergeſellſchaft m. b. H. in Saarbrücken, Bahnſtation(Saar) Brebach übertragen worden, an die auch zur Einlagerung beſtimmte Sendungen gerichtet werden müſſen. Die Einlagerung erfolgt durch die genannte Geſellſchaft. Die erforderliche Eingangsdeklaration wird nach Uebereinkunft durch den Einlagerer ſelbſt oder durch die Geſellſchaft erſtellt, desgleichen die Ausgangsdeklaration. Die für die verſchiedenen Leiſtungen der Geſellſchaft zu erhebenden Ge⸗ bühren ſind in einem beſonderen Tarife feſtgelegt, der ſehr niedrig bemeſſen iſt. Die Errichtung des Zollfreilagers dürfte auch für die Mannheimer Wirtſchaftskreiſe, die von jeher in engen Beziehungen zum Saargebiet geſtanden haben, von Bedeutung werden. ·. Konſolidierung der ſchwebenden Staatsſchuld Italſens? Nach —. einer Information der„Gazetta del Popolo“ zieht die italieniſched Regierung die Konſolidierung eines Teils ihrer kurzfriſtigen Verpflichtungen ernſthaft in Erwägung, und zwar ſollen 17% Milliarden Schatzwechſel und 6 Nilljarden Lire Vorſchüſſe der Nokenbanken in langfriſtige innere Anleihen umgewandelt werden. Die belgiſche Inflation. Die Wochenbilanz der Banque Nationale de Belgique per 15. Juli erweiſt einen Noten⸗ umlauf von 8 946 916 633 gegen 8 631 390 028 Fr. per 8. Juli. Die diskontierten Schatzbons figurieren mit 1 Milliarde. Die Vorſchüſſe an den Staat verzeichnen eine Zunahme um 25 Mill. Fr. Dieſe Vermehrung, gleichwie die vorausgegangenen im Juni und Juli, geht zurück auf die bedeutenden Fälligkeits⸗ termine der öffentlichen Schuld während dieſer beiden Monate. 5 Für die folgenden Monate ſteht kein bedeutender Fälligkeitstermin in Ausſicht. Andererſeits, betont die der Wochenbilanz beigefügte Note, ergeben ab Auguſt die durch das Geſetz vom 7. Juni 1926 beſchloſſenen Zuſatzſteuern ihren vollen Ertrag. Alsdann befinde der Abſchreibungsfonds der öffentlichen Schuld ſich im Vollbeſitz ſeiner ſämtlichen Aktionsmittel. Deshalb 155 im Verlaufe der fol⸗ genden Monate eine Verminderung der geſamten Vorſchüſſe an den Staat zu erwarten. Per 15. Juli hat der Tilgungsfonds bereits der Banque Nationale Vorſchüſſe bis zum Höchſtbetrage von 75 Mill. Fr. zurückgezahlt⸗ „1 Schutzzollfrage in Britiſch-Indien. Die indiſche Regierung beſchloß, entſprechend dem Vorſchlag des Zollausſchuſſes, den Schutz⸗ zoll auf Stahlſtangen von weniger als Zoll Durchmeſſer auf⸗ zuheben und keinen Zuſatzzoll für Draht und Drahtnägel ein⸗ zuführen. Für Drahtnägel ſollen keine höheren Zölle als für Draht gelten. 2 2— Sörſenberichte vom 22. Juli 1920 Mannheim leicht abgeſchwächt Die unſichere politiſche Lage in Frankreich verurſachte heute am Terminmarkt große Zurückhaltung, die im Verlaufe eine leichte Abſchwächung der Kurſe bewirkte. Der Kaſſamarkt war ruhig und behauptet. Sehr geſucht waren Ludwigshafener Aktienbrauerei und Oberrheiniſche Verſicherung. Es notierten: Rhein. Creditbank 116, Pfälz. Hypotheken⸗Bank 117,50, Rhein. Hypotheken⸗Bank 123,50, Südd. Disconto 119, J. G. Farben 251, Rhenania 75, Klemlein 135., Ludwigshafener Aktienbrauerei 165., Oberrheiniſche Ver⸗ ſicherung 158, Benz 83, Gebr. Fahr 38, Fuchs Waggon 0,75, Knorr 112, Mannheimer Gummi 54, NSU. 85,50, Zement Heidelberg 108, Rheinelektra 117,50, Wayß u. Freytag 101, Zellſtoff Waldhof 154, Zucker Waghäuſel 75, alte Rheinbriefe 9,95, Kriegsanleihe 0,500. Frankfurt ſchwächer Die Verhältniſſe in Frankreich und die Möglichkeit, daß Poincare der kommende Mann iſt, haben die Börſe verſtimmt und bewirkten namentlich vorbörslich ſtarke Abgaben, ſo daß Kurs⸗ verluſte von einigen Prozent eintraten. J. G. Farben ſanken vor⸗ übergehend auf 249,75, Phönix auf 106 und Gelſenkirchen auf 156. Wenn dann auch im weiteren Verlauf auf Deckungen die Kurſe ſich wieder etwas erholten, ohne allerdings die geſtrigen Abendnotie⸗ rungen wieder erteichen zu können, ſo blieb dieſer Druck doch während des ganzen Börſenverlaufs beſtehen. Einzig die heute tagende AR.⸗Sitzung der J. G. Farben übte einen etwas anregen⸗ den Einfluß auf die..⸗Werte ſelbſt und auf die in Frage kom⸗ menden Unternehmungen aus. Auf allen Marktgebieten betrugen gegen die geſtrigen Abendnotierungen die Kursrückgänge—2 v. H. Von den deutſchen Renten konnten ſich Kriegsanleihen ſehr gut behaupten und blieben auch weiter etwas in Nachfrage, während die ausländiſchen Renten alle hinter den geſtrigen Notierungen zurückſtanden. Im Freiverkehr fielen Ufa durch weitere ſtarke Kursſteigerung(47) auf. Sonſt war das Geſchäft ganz ſtill. Berlin zurückhaltend und ſchwach Auf allen Umſatzgebieten ſtieß mäßiges Angebot auf geringe Aufnahmefähigkeit, Zurückhaltung und Abſchwächung der Kurſe war die Folge. Die Rückgänge überſchritten am Montanmarkt nur ſelten 2 v. H. Schwach waren Kaliwerte veranlagt, Salzdetfurt 4,25 v. H. niedriger. Von Chemiſchen Werten büßten Anglo Guano 3,75 v. H. ein. Auch J. G. Farbeninduſtrie ſenkten ſich im Verlauf um ziemlich 3 v. H. Am Elektroaktienmarkt war die Kurs⸗ bewegung ungleichmäßig. Von Maſchinenfabrikaktien waren Ber⸗ liner Maſchinen um 4 v. H. gedrückt. Textilwerte mit Ausnahme von Hammerſen(mehr 3 v..) nur gering verändert. Der Verkehr in Induſtriewerten wurde allgemein im Verlaufe ſchleppend. Schiffahrts⸗ und Bankaktien ſtellten ſich bei geringen Umſätzen etwas niedriger. Deutſche Renten waren mit Ausnahme von Vorkriegsanleihen gut behauptet. Ausländiſche Anleihen wenig verändert. Geld war zu unveränderten Sätzen reichlich zur Deckung des Bedarfes vorhanden. Berliner Veviſen Diskoulſätze: Neſchsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ v. 5. Nmilſch ZT. Jult. Juft Parftar Bieiont in.⸗M. fülr G. B. G. L. B. M. 125 2 Holland.. 100 Gulden 169,77 169,19 168,68169,10 168,47 8,5 Buenos⸗Aires.I Peſ..706] 1,710] 1,703].,707 78 10 Brüſſel 100 Franken 9,58.57.68 9,6761.— 7 slo 100 Kronen 92,08 92,27 92,03 92.27 112,50 8,.8 Stockholm... 100 Kronen 112,31 112.59 112,26 112,54 112,50.5 Lopenhagen. 100 Kronen 111,22.111,50.111,16 111.46 112,50„ 2 Danzig.100 Gulden51.8761.57.] 81,3881.58[ 81,— 6,5 Mfane 100 Estudo 21,405 21,455 21,475 21,592 453,57 8 Heiſingfors... 100 finnl. M. 10,552] 10,582 10,552 10,592 81.—78 Italien 100 Lire 13,60] 13,72 183,63 13,87 81,.— 15 London„ 1 Pfd. 20,405 20,57] 20,897] 20,449 20,43 5 New-ork.„ 1 Dollar.,195 4,208 4,195 4,205 4,188 4 aris 100 Franken 8,94.98 9,43 9,47 81.— 6 chweigz... 100 Franken 81.18 61,38 81,18681,38J81.— 8,8 Spanlen... 100 Peſeten65,95[ 66,11[65,92 6,08 81,.— 5 1 Hen 1,981.985.977.681 2,092— 3 Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,325] 2,885 2,392 2,842 10,45 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,645.865] 0,843].648].378] 85 Wien 100 Schilling 30,3939,55 89,8839,52 1,70 15 rag. 100 Kronen 12,422 12,402 12,422 12,42 85,002 8 Südflawien„ 100 Dinar.,412] 7,432] 7,412 7,432 81,.— 2 Budapeſt Kronen 5,872] 5,892] 5,872] 5,892 85,062 7 Soſtt,Ka„100 Levd 3,088] 3,045 3,04 9,05 81.— 10 Athen. 100 Drachmen.09.11.01.03 81.— 10 Kairoo..I Pfd. J 20,984 20,986 20,919 20,971—-—— .: Mannheimer Produktenbörſe vom 22. Juli.(Eigenbericht.) Der Produktenmarkt verkehrt in ruhiger Haltung. Die Preiſe ſind insbeſondere für Auslandweizen leicht abgeſchwächt und die Kauf⸗ luſt iſt klein. Verlangt wird für Manitoba II 17 hfl., Manitoba III 16,70, Baruſſo 76 Kg. 16,30, Auſtral 17,50, Canſas per Juli 15,0, per Auguſt 15,10 hfl., alles cif Mannheim. Südruſſiſcher Weizen 16,30 eif Mannheim. Auslandroggen 24, ausl. Hafer 19,50 bis 23,50, Braugerſte ausl. 27—27,50, Futtergerſte 20—21,50, Mais neues 19, altes 18,25, Biertreber 15,50—15,75, Weizenmehl ſüdd. 43,25—43,50, Roggenmehl 65 proz. 30,30—32, Roggenmehl 60 proz. 31,50—33, Weizenbrotmehl 28,50—33, Weizenkleie 9,50, Roggen⸗ kleie 10,75&l. Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung Artten und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +. verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurker Börſe vom 22. Jull. Vanke⸗Aletlen. 21.22. 250 88 Eltd 8 68 5„Ettlinger nn. 1 Jan, Jenn 1420.142.0 Tardeim Srgunt.. 170.0l86,) Faber Joh Be 80—..75 Bankf Bieau Bnd 136.0—. Salzw. Heilbronn ,—.——— ayr Bodencr B—.——.— Fellus Bergbau. 70.—20,.— J. G. Farbenind. 252,8250,0 — 369 129.0 128 5 B..Laurahütte 52,.—50,.— Fahr Gebr. Piem. 39.—37.— Varmer Bartver 119.9 J0 0 Heden asdahn 14 40 dan Hee 580 500 173. Sares einmech. Jetter. 73, 3 Jon 4 Neath, 220, l295 Heſer al 8 80d 2e ee dore 905(— TSame..475750 br. M. St.S. eee Tene Tant 12.0,130.2 Balttmore. Sbio 80,25 60.50 Geteſer 895 85.—83·25 .C 101,0101, Gritzner M. Durl. 93,.—95, .Heoin 15 9 Indunrie-Aktlen. Cafſe A— d. Heherſee Bant 104.8104.5 Eichb.⸗Maunh. + 62.—68,— Grün, Bilfinger 92.—93,85 D. Vereinsbank 89,50 89,75). Kempf-Sternb. 156,0154.5 Haids Neu, Nähm 48,—47,50 Disconto-⸗Geſ. 148,2 147,3 Mainzer St.⸗A.. 100,0 Hammer ſen..8, Dresdner Bank 139,01315 Schöfferh. Bindg. 223.,5222,0 Hilpert Armaturf. 30,5030,25 Irkfrt. Hyp.⸗Bank 117.5 115,9 Schwarßz-Storch. 118.0118,0 en.u. Mel. 122.—.— Metallb u..⸗G. 1140114,0 Werger 128,0125,0 Hoch- und Tieſbau—.—78.— .Mitteld. Kred.⸗B 121.0120.0 Adt, Gebr..... 86,— 36,— Holzmann, Phil. 81,—80,— uraberg. Vs.⸗B. 120,0120,0 Accumulatoren.—e Holzverkohl.-Ind. 51.—52,50 Deſter. Cred. Anſt..50 730 Adler Oppenheim 7278,15 Jansdan Stam. 88,90088,50 ſalzer Hyp.⸗ Bl. 116,5 155 0 Adler Kleyer. 137,5136,8 Kammg. Kaſſersl. 90,.——.— achsbanf“,. 158.0 156,5 A. E. G. St.⸗A.—.——.— Harlsruher Maſch. 89,.—40.— Ahein Ereditbani 116,0 116,0 Aſchaff. Buntpap.——e Kemp, Steltin..—.—.— Ahein. Hyp.⸗Bank 129,7)—.— Aſchaff. Zellſtoff⸗ 105,2103,5 Klein, Sch KBecker—. 55—. Südd. Disconto 120,0120.0 Bahnbed Darmſt. 22,7522,75 Knorr, Heilbronn 113,5 11 iener Bankver. 5,45 5,35 Bad. Elektr...———=Konſerven Braun 38.—90. Württb. Notenbl.———.— Bad. Maſch. Durl. 99.—100,2 Krauß& Co., Lock. 50.— 30,— Mannhwerf.-Geſ. 61.——.— Paſt.⸗G.. 98.50—— PLahmeyer&. Co. 119.2119.5 Srarif Aug Ler 95.0 95,— Pahriſch. Spiegel 48,5648.—Lech Augsburg. 99.—100,0 8 — — — berrh. 9,0—.— Beck& Henkel.48.—46,30 Lederwerk Rothe—.—30,— Frant).a. Piet—.— T Bergm lekte, 124 2,20 0 Cudrigsh Walgen 84.—88,— M DBing Metallwerke 64,7568.76 Tuß Maſchinen 32.503.80 ergwerk⸗Aktien. Brem.⸗Beſigh. Hel 53.— 55.50 Luz'ſche Induſtr. 20,— 20.— Y Bochumer Guß, 138,0—,— Cement Heldelb. 109,7108,5 Mainkraftwerke 98, 94.75 87.50/88,50 Cement Karlſtadt 116.5117,0 Miag, Mühlb. 110.5 11⁰0,5 .Lupemb. Berg 135.5 136,0 ChamotteAnnaw. 50,.——,— Mez Söhne—— ſchweil. Bergwr7————Cont.Nürnd. Bgg. 76,—/5,25 Moloren Deutz Gelſenk. Bergw. 158,5155,5 Daimler Motor 7,5065.— Motorf. Oberurf. 51,.—50.— Velſent. Gußſtahl 25,.— 25.— H. Gold⸗u..-Anſt 133..438,7 Neckarſ. Fahrzg. 85.7583,50 Harp. Bergbau 142,0140,5 Pyckerh.& Widm. 47,.— 45,25 Nrh. Ledet Spier 55,.—55,.— Fall Aſchersleben 188,0139,0 Dingler Zweibrück 6,.——.—.. bne Frtft. 93.—82.— Jall Salzdetf.—.—,- Dürkoppwerk St.—.——,— Ff. Nähm. Kayſer 47.—47.— Jall Weſteregein 144.0 144,0 Hüſſeld.Nat. Dürr 40,—40.— Philipps.-G. Urk—— 30.— Klöckner⸗Werke———.—,Eiſen Kaiſerslaut. 28.—25,25 Porzellan Weſſel 52.—51.— Mannesmannt. 120,0110,0 TCik. Licht u. Kr. 187,0f134,0 ReinGebb& Sch. 65,— 85.— 10berbedarf.—.—60,—[Eſſ. Bad, Wolle—,——.— Rheinmetal.. 1do. Eiſen(Caro) 72,50 73,— EmagßFrankfurt.——0,240 Rheinelektr. Sta. 119 0117,5 Tböniz Bergbau 108 286,1 Cmaflle St. Ulrich 24.—36,— Nh. Maſch. Leud. 25,—5,— uderus Eiſen 21, 22. 7 21.22. Ahenanſa Aachen 70½50 75,—, Jellſt. Waldyof St 155.7154.9,s%/ O. Reichsanl. O,4520,442 Riebeck Montan 145,0144,0, ucker B, Wagh. 74,75 75,95 4½% 69.S 1 RNodberg Darmſt.——. Zuckerl,Frankenth 64.—88,40 4% B. Schutzg, 09 5,75 JRüttgerswerke. 100,398,25 Jucker Heilbronn 77.1077.—4¼s D. S 1 J015 5,75 5,90 Schlinck& C. Hbg.—.——,— Zuckerf. Offſtein.97,50.96,50 Sparprämie. 1910—.——— Schnellpr. Frank. 68,.— 7578 Zucerf. Stuctgaet 73.5073,—5% Pr. Schatzanw.—— Schramm Lackf..—.—78,758 ucker Stuttgart 78.—79,—4% do 5o.— 9255 320J5 Freiverktehrs-Kurſe. 2% Preuß. Konſ. 9,4880,442 Saba. 28f 37,— 4% Cecſen Aupet—, e TetemensdHalel 103 9 159.9 Entrehriſes..—.80 4, Baß kntv1519—.——— Südd. Hraht.——— Nansfelber.. 115.5 107,03/ do. abgeſt. 0, 4700, 458 .Led. St. Ingbert:— Raſtatter Wag n 14— 3% do. von 1806———, Ae* 5 28,— 1 a 0 44— V.* ſrenfabr. Furtw. 27.—25,.— N 0. 0 Bell..—57.25 Ubm. Kohlenant. 14% do. 0410—.— .ch, Ind⸗Mainz 50 80 81.85 Jeftverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P.———.— Ver. Ultramarinf. 125,0 128,0%¼% Mhm.1914—.———¼% do.——1 Ber. Jellſt. Berlin 69,—69,—õ0„ 1902—.———4% Heſſ. v. 50.06 0,4100,420 Vogtt, Maſg. St. 50.—88.%, 3 1504%—— 3ſ½%, abgeſt.— 2— Zagen 20 28ſ4e de ae eeee e Wavß& Freptag 103.,5102,03% Reichsanl,.8100,820 4% Wurtt..1618 ö410 0,450 Berliner Börſe vom 22. Jull. ule⸗A TAllg. Elekte-Geſ. 136,2136,7 Deutſche Kalt 117,2111,5 Vaz f. el. Her. 20 10. Ct. Guano 81,757 757 Maſch. 95,—85,— Barmer Bankver. 109,2 108, Anball. Kohlenw. 77,25 78,75 Deutſche Steinzg.—.—128,0 1Werl. Handelsg. 178,7 175,00Aunener Gußſtahl 93.50—.— Deut 2 Wollcw.. 44,6847.— ICom.u. Privalb. 127,2 126,5 Ae Zellſt., 105,5198,0 Deutſch. Eiſenh.. 58,65 55,15 T Darmſt. u..-B. 174,0 175,0 Augsb.⸗Ab.Maſch 57,—86,— Donnersmarckh. 76,— 76.— TDeutſche Bank 182.0 160.2 Palcke Maſchin..—.———Dürener Metall 75,—77.80 1Dt. Ueberſee Bk. 104.8 104,7 Meguin.——43,— Dürkoppwerke 60,—62.— 1 Disc. Command. 149,0147,2 J. P. Bemberg 87.0—Dynamit Nobel 122,5 121,8 TDresdner Bank 132.7 131˙0 JBergmann Elkt. 129,0121.0 Elberfeld. Kupfer—— IMitteld. Kredb. 121,7121.2 Perl.⸗Gub. Hut. 198.8181,60Elektr. Lieferung. 182,0181,0 Reichsbank.. 156,0156,5 BerlinKarlsr. Ind 90,25 87,75 LElktr. Licht u. Kr. 134,31 Rhein Ereditbank 118.0 116,00PVerlin. Maſchb. 88,—55.— Emaille Ullrich——33.— Sübdeutſch. Disc.—.———Berzelius Bergw. 45,—43,65 Enzinger⸗Unton„ 75,—75.— Cransport-Aktlien Bing Nürnberg 65,8565,25 Bergwert 130,7130,0 Schanungd.60 Sismarckhütte.. e. G. Farbenind. 282,8249,7 Ach, Bol n. Uir. 1480,14851 Bochun. c 240 l8l.0 Feinb eer J48.8 fle. 1175 Eiſend 149.[Gebr. Böhler Ko.—.—— Felten& Guill. 120 9126.7 Saltdmore 0n 5½—.— Franake u Beltes— 00 J. 15—* 582.8086 altmore e 0,7—Br.⸗Beſigh. Oelf. 25,— 30,— Fuchs Waggon 6,7789.750 — — 2„„ u 0,470—. — 5 Deutſch-Auſtral. 5 13˙9 Dremer Vutkan 51,2851.— Gaggenau.⸗A.—48,80 0 Igabag.. 0489•50Buderus Eiſenw. 59,—87,75 Gebhard Texüil 68,—75,30 10,»Süpamerita 159,1.0Cdem. Heyden. 86,—89,— TGelſenk. Velgw. 158.8155, IHanſe ſchi 145.0 18,J Chem. Helſent. 71,—62.— Gelſent. Gußſtah. 26,88 JMNorddiſch dloyd 144,1148.0 2— Aldert.——120 Genſchow& Co. 54,—53,.— Aae 1uf 49.28 48˙80 Toncord. Spinner 29.J878,— German, BornJ. 128.225 9 Verein. Elbeſchiff 49 2549,50 Daimler Motoren 86,5085,— Gerresheim. Glas 125..128,7 Induſtrie⸗Aktien. Deſſauer Gas 128,0125,2 TGGeſ..elkt. Unter. 151.3152.2 Accumulatoren——125,71 Dtſch.⸗Luxemb. 138,3135,0 Gebr. Goedhardt 55,2555,.— Adler& Oppenh. 190,2 103,0O.Eifend.Signl. 85,2565,80 Golpſchmidl. Th. 90,75 90,15 Adlerwerke... 77j5076,.—1 Deulſche Erdöl 144.2142.0 Goerz*„ ,8 36,65 ag 3½7% 0,4600,442 27.—MN 1 122. 21. 22. 21. 422. Grkrftw Mhm. 9/———.—. TOberſchl. E. Bed. 64.—04,.— Heldburg. 66.506,— Jebr. Großmann 55,— 85.50 1Oberſchl. Eiſen. 7,5074,50 Hochfreguenz 100,01 Grün& 11 92,7592,50 JOberſchl. Koksw. 90,2530,15 Krügershall Hand 101.0 Gruſchwitz Teßtil 45,50,45.50 1 Orenſt.& Koppel 92.—90,680Petersb. Int. 2,85 2, 84 Draht. 72,157J.— TPhönſz Bergb.. 108,1107,2 Ronnenberg.. alleſche Maſch.. 139,2184.0 Rathgeber Wagg.————Ruſſenbank 4,10 ammerſ. Spinn. 86.—7,— Reisholz Papier 165,0162,0 Sichel& Co...28 3,50 annopd. M. Egeſt. 71.—70,25 Iheln Braunthl. 17170/170,8[Stoman Salpeter 70-7570-75 ann. Waggon 18.—17,15 Rhein. Chamotte. 46,5048,25— 75 neee—.— W Hanſa Lloyd. 59.57,— Rhein. Elektrizität 118,5107,5 Hbg.⸗Wien Gum. 68,1586,.— Rhein. Maſch Led. 24.—24, —.— Bergwrk. 68,—67— TRheinſtahl.. 133,7 180.7 ſarpen. Bergbau—.—188,5 Rhenania Chem. 78,5075,28 artmann Maſch, 42,7533,25 1Romb. Hütten. 16,35 15.35 725 2 15 er 25— 4 8505 ert Maſch..31,„—Roſitzer Zucker.. 61, er 1 indr. a Aufferm. 79.—77.— TMager werte 1 08%¼ 3. N 4*— 210 35775 675 Satzheurih: 18357 160,0 25„elcant 949, irſchberg Leder. 85 alzdetfurth... 164, 593%ö% 65 Hoet E. 4. Sl 420109 Sardel 1977288 139.0 aem 9 Hohenlohe⸗Werk. 16.7516.15 Scheidemandel 35,5085,25 4% Peß. Konſols.448 0,480 3½¼%„ 9 0,4450, 5 45 hil. Holzmann. 80,2578,.— 70 05& Salz. 148,0142,0 455 orchwerke... 70,—88,— 1Schuckert& Co. 122,6119,5 3%.4850473 Jit enngen. J4b h ee Ten. daen L8l, en g, 9405 e Bergbau 7 iem. alske 5 7 15 58 Zudel 5e. G. J0,3580,25 Sfuner.G 60 62508/% Vaper. Anl. 9470 1015 5,90 7,10 Goldanleihe. 9,—97,.— Dollarſchätze...— Reichsſchaß. IV. V 0, 4880,447 1 VI-Ix 0, 4550, 445 5% B. Kohlenanl. 12,28 Gebr. Junghans. 90,—86,25 Stettiner Vulkan 41,15,40.75%/ 1755 Kahla Porzellan. 82.75ſ66,— StoehrKammgrn 120,0118,0/ ee 5* Kaliw. Aſchersl. 138,2135,2[Stoewer Nähm. 81,5081,75 3% Ro 11 N.40 6 Karlsr. Maſchin.. 39 50 99,15 Südd. Immobil. 57,5056,50 3% Sach Braunt 3˙05 3. Kattowitz. Berg. 12,8812,25 Teichgrabher.—.——,„Da dſch. N.52 E. M. Kemp..—Teleph. Beruner 78,1878,25» Landſch. Rogg. 6,5 Klöcknerwerte.108,/ 104,0 Thoerl Oelfabrit. 72,—70,15b) Ausl. Nenkenwerte. C. H. Knorr... 113,0112,0UnonwerkeMaſch—.— 53.—5¼% Mexitaner—.——.— Fol 4 Jourdan 54.39 54,— Per.B. Frlf Gum 90 7880,50.473 Ceſt-Schaga. J7.0 17.80 Köln Rottweiler 125,5 124.00Ber. Chem. Charl. 1455,0 114.74%„Goldrente 19,50—,— Gebr. Körting.. 68.—88,— B. Ptſch. Rickelw. 141.0140,0,% cond. Rte.—— Koſtheimer Cell..———.— BGlanzſtoff. Elbi. 271,0—.— 4¼%„Silberrte.—.— Kyffhäuſer⸗Hütte 577553,.— B. SchuhfBVrng W 40,—45,504½%, Papierrte.———.— Lahmeyer& Co. 119.5 118,0 Stahlwo. d. 39p 144,0142,04% Türk.Ab.⸗Anl. 12,4012.10 Laurahütte 0,854,5 Linde s Eismaſch. 187,5 Lindenberg 355[Ver. Ultramarinſ. 125,5 123,54%„ Bagd.⸗Eiſ.! 26,9026,15 138,0 Bogtländ. Maſch. 5775—— 4%„„„ il 20.5019,50 „40,—41— Wanderer⸗Werke 145.0,145,04% Fürk.unif Anl.———.— .Cari Bindſröm 127oſl o eſer Att-Ge,—%,„ J0llab. 1911 18.78,18.— Lingel Schuhfabr..8547,75 Weſtereg. Alkall. 148,7 148,00„400.-.⸗Los 25,— 24.80 Linke& Hoffm. 73,5072,75 Wicking⸗Cement. 112,5—.—4½% USt.-RI913—..— 16,90 udw. Loewe& Co 166,0188,00 Wiesloch Tonwar. 83,.—88,.— 4½%½f,„„ 1914 19.65 19,50 C. Lorenz... 100,598,50Wittener Stahl.87.— 86,504%„„Goldrte 19,35 19,20 Lothr. Portl.⸗Cem—.——.—Wittener Gußſtahl 59,—61,— 4%„„ Kronr.—. gcteue.-G. 59.— 56— Wolf Buaau. 59.25 50.—%% Oe.f. Sb. alte 17.8818,.— 1Nannesmann 120,3118,5Zeliſtoff Verein 70,5070,— 3% De-UlXSr()0——. 35 1.—7 7 12 55 Zellſtoff Waldhof 155,0153,7 ee——10,75 ech. Web. Uind. 3.60% Südö. aß—— Mig& Geneſt. 96,7598,.— Sreiverkehrs ⸗Nurſe..60%ů„neue 85—5— .⸗Gf. Verthrsw.——— 5 Gußſtahl 71,3071,25 Gothaer on 60,50 89,50 Alexanderwert..—.70—IDeutſche Kabelw. 91 28l8l,—cniiner Maſchin. 92,—92,— Motoren Deutz 69.2503,50 Adler Kall 31,—81,—%„Obligat,———.— Mokorb. Mannh. 35,7537,.— Bergb. Präſid.—.——.—47% Anat. Ser. 21,75½20, 78 Berg. es 51 5 89.—4545——.— 1+ eckar Fahrzg. 56.—80,— Deutſche Petrol. 80.—80,.—%% III 15,5018,50 Nordd +5 128 M14,sOamond 2. 28,2826.—% Lehdantehec.—— FFP— ————ů— tums wieder bewußt wurden. 6. Seite. Nr. 334 Neue Mannheimer Zeſtung(Adend⸗Ausgade) Donnerslag. den 22. Juli 19209 Sport unòd Spiel Deutſche Turner auf der Amerikafahrt II Nur allzuſchnell verflogen die Stunden in Neunork. Hier waren die deutſchen Turner der Mittelpunkt nicht nur für die dor⸗ tigen Turnvereine, ſondern auch für alle Deutſchbürtigen und die Bevölkerunga überhaupt, wie die rege Anteilnahme der Bevöl⸗ kerung und die Preſſeſtimmen bewieſen. Von Neuyork aina es dann im ſchönen Pullmanwagen den Hudſon aufwärts, der in ge⸗ wiſſer Hinſicht dem Rheintal gleicht, nach Buffalo am Oſtende des Erieſees. 600 000 Einwohner zählt dieſe Stadt und 180 000 Autos: alſo auf faſt ſeden dritten Einwohner kommt ein ſolches. Buffalo iſt der Mittelpunkt des Getreidehandels, und rie⸗ ſenhafte Getreideſpeicher am Umſchlaghafen des Erieſees bilden das Wahrzeichen der Stadt. Auch in Buffalo begeiſterter Empfang durch den dortigen Turnverein. Die deutſchen Turner ſtehen im Brennpunkt des Begrüßunasabends, ihre Leiſtungen werden be⸗ wundert, Rede geht hin und her und dem Anſehen des Deutſchtums iſt wieder ein wichtiger Erfolg errungen. Selbſtverſtändſich nahmen die Turner auch die Gelegenheit wahr. die nahegelegenen Niagarrafälle zu beſichtigen und dieſes gewaltige Naturwunder auf ſich einwirken zu laſſen. Andern Tags aing es dann nach Cleveland. Obſtplantagen und Rebengärten bilden das Wahrzeichen jener Gegend. Auch in Cleveſand herzlichſte Aufnahme durch den dortigen „Sozialen Turnverein“. Deutſcher Geiſt durchwehte den Empfanas⸗ abend, deutſche Sprache und Deutſchbewußtſein ſind hier noch leben⸗ dig und im Bruderzeichen der Turnerei reichen ſich die Hand alte und neue Welt. Weiter geht die Fahrt nach Chike- zur Teilnahme am Deutſchen Tag. Alles, was deutſchen Namen trägt und ſich ſeines Deutſchtums gern erinnert, hat ſich hier am 13. Juni zuſamm⸗voefunden: Turnvereine. Kriegervereine, Ge⸗ ſangvereine und andere deutſche Vereine, um ſich deutſch zu fühlen. und ein Bekenntnis für ihr Deutſchtum abzulegen. Ein rieſiger Feſt⸗ zug leitete die Vereine in das machtvolle Stadion. Ueber 60 000 Zuſchauer wohnten hier der Feier bei. unter ihnen der Bürgermeiſter, der deutſche Konſul und viele Ehrengäſte. Die deutſche Riege wurde überall herzlich und begeiſtert begrüßt. Nach einem Parademarſch der Militär⸗ und Kriegervereine bielt Präſident Knecht die Feſtanſprache. Sie klang aus im aemein⸗ ſamen Geſang des Deutſchlandliedes. Wohl nie war ich ſo er⸗ griffen von den Klängen des Liedes, als hier, fern von der Heimat, und nichts kann beſſer die deutſche Einſtellung der Zehntauſende kennzeichnen als dieſe erhebliche Kundgebuna. Manche Rede wurde noch gehalten, unter anderem auch vom Büraermeiſter der Stadt. Dann drangen die Weiſen deutſcher Volkslieder, geſungen von einem 1500 Mann ſtarken Männerchor zum Himmel empor. Auch der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft. Dr. Berger kommt zu Wort. Seine Ausführungen werden mit jubelndem Beifall gelohnt. Dann erhalten die turneriſchen Vorführungen ihr Recht. Ganz be⸗ ſonders wurde die deutſche Riege gefeiert. die am Barren vor⸗ zügliche Leiſtungen bot. Ein Gewitterregen machte der Veranſtal⸗ tung ein Ende, die ein Erlebnis geweſen iſt und ſicherlich erheblich dazu beigetragen hat, daß die Deutſch⸗Amerikaner ihres Deutſch⸗ Noch einige gemeinſame dann ging es fort nach Louisville in Kenkucky Hier feierte der Amerikaniſche Turnerbund ſein 33. Bundes⸗ turnfeſt. Seit langem iſt Louisville ein rühriger Turnervorort und zugleich bildet das Heim des dortigen Turnvereins einen Sammel⸗ punkt für alle Deutſchen jener Gegend. Hier in Louisville war die deutſche Riege der Höhepunkt des Feſtes. Ueberall wurde ihr in der feſtlich geſchmückten Stadt herzlichſtes Willkommen zuteil. Die Zeitungen brachten nicht nur lange Aufſätze über die Mitalieder der Riege, ſondern auch zahlreiche Bilder. Den Höhevpunkt bildete der Begrüßungsahend in der Waffenhalle, dem etwa 30 000 Teilnehmer beiwohnten. Hier erzielte die Riege einen gewaltigen Eindruck ihres Könnens. Der Beifall für ihre Leiſtungen am Reck. Barren und Pferd wollte nicht enden. und immer und immer wieder durch⸗ rauſchte Jubel die weite Halle. Der Präſident des Amerikaniſchen Turnerbundes feierte die deutſche Riege und Dr. Berger dankte mit herzlichen Worten. Bemerkt ſei. daß auch die deutſche Regierung einen Vertreter entſandt hatte, den deutſchen Konſul in St. Louis, Drs Geora Ahrens. Ihm wurden von den Zeitungen berzliche Be⸗ arüßungsworte dargebracht, was als erfreuliches Kennzeichen der Beſſerung der deutſch⸗amerikaniſchen Beziehungen freudia vermerkt werden muß. Neben turneriſchen Vorführungen kam auch der Ge⸗ ſana am Begrüßungsabend zu ſeinem Recht, ſo daß ein echt deutſcher Ton das Ganze dürchklang und die Amerikaner ſich ihrer deutſchen Heimat wieder nahegebracht ſahen, die deutſchen Turner aber den Eindruck hatten, als ob ſie in der Heimat ſeien. Andern Tags wurde von den amerikaniſchen Turnern eine Ehrung des Andenkens Abraham Lincolns vorgenommen. Lincoln iſt in Hodgenville bei Louisville geboren worden. Hunderte von Turnern hatten ſich in Automobilen nach dort begebe. um ihm eine Feierſtunde zu weihen. Geſana rauſchte auf, dann tritt der Prä⸗ ſident des Nordamerikaniſchen Turnerbundes, Geora Seibel., vor und hält eine hinreißende Anſprache, in der er beſonders des Eintretens der deutſchen Turner für Lincoln gedachte, die freiwillig auf ſeinen Ruf zu den Waffen eilten, um für ſeine ſtaatsmänniſchen Gedanken⸗ gänge einzutreten, die ſich ſpäter ſo ſieahaft bewährten und die die Vereiniaten Staaten zu der heutigen Größe und Unabhänaigkeit emporgeführt haben. Die deutſchen Turner haben damals durch ihre Leiſtungen viel dazu beigetragen, daß die Nordſtaaten den Sieg errangen. Es gab Turnerreaimenter, die durch ihre vorbildliche Zucht und vielfach auch durch ihre ſoldatiſche Vorbildung. die ſie in Deutſch⸗ land erhalten hatten, ſich von der ſonſtigen Milistruppe beſonders abhoben und ſich in zahlreichen Kämpfen auszeichneten. Lincoln ſelbſt hat dies auch wiederholt anerkannt und zum Ausdruck ge⸗ bracht. Eine Kranzniederlegung, feierlicher Geſang, dann verklingat die Feier! In Louisville ſelbſt ſetzte das wrneriſche Leben auf dem feſtlich dergerichteten Turnplatz mit Kraft ein und das Wetturnen trat in ſeine Rechte. Die deutſche Riege war hervorragend beteiliat. Leider mußten zwei der beſten deutſchen Turner leichter Verletzungen halber auf eine Teilnahme am Wettkampf verzichten: Huck(Ham⸗ burg), der wohl beſte Mehrkämpfer des Nordiſchen Turnkreiſes und Kirchgatter(Berlin), der ſicherlich auch beſte Ausſichten gehabt hätte. Trotz dieſer Schwächung turnten die übrigen Mitalieder der Riege mit Schneid und taten das Beſte, um ehrenvoll im Kampfe 27 0 2 1 be tel 1 geaen die amerikaniſchen Turner zu bef 1 Stunden mit den Turnern Chikagos * Turn-, Spiel⸗ und Sportſeſt der Realſchule Mannheim⸗ 398 Jeudenheim glücklicher Gedanke der Leitungen der alljährlich im Sommer ein Sportfeſt zu veranſtalten, und damit zu zeigen, daß der Sportsgedanke, der ſich doch var allem die körperliche Ertüchtigung der Jugend zum Ziele geſetzt hat, auch in den Schulen marſchiert. Die prächtige Sport⸗ anlage des Mannheimer Turnvereins 1846 wird noch viel zu wenig zu größeren Veranſtaltungen benutzt und doch iſt ſie, herrlich in⸗ mitten des neuen Luiſenparks gelegen, wohl von allen Mannheimer Sportplätzen die geeignetſte Kampfſtätte. Nachdem bereits am Vor⸗ mittage die Dreikämpfe entſchieden worden waren, begann pünkt⸗ Es iſt ein überaus Mannheimer Mittelſchulen, der lich halb 4 Uhr der Einmarſch der 350 Schüler und Schülerinnen im Sportkleid unter den flotten Klängen eines Militärmarſches. Die allgeweinen Freiübungen der geſamten Teilnehmer, unter Leitung des Turnlehrers Schmidt, brachten ein prächtiges Bild und wurden exakt durchgeführt. Dann folgten in bunter Reihenfolge Staffelläufe und Turnſpiele der verſchiedenen Klaſſen. Auch der Humor kam etwas zur Geltung, im Vierbeinlauf der Quinten, im Eieraufleſen der Quarten, ſowie im Rückwärtslaufen der Unter⸗ tertien. Ein Fußballſpiel von 2 15 Minuten Dauer zwiſchen U 2 Feudenheim und U 2 Oberrealſchule beſchloß die Veranſtaltung. Hier war es vor allem der Mittelſtürmer der Oberrealſchule, der durch blendende Technik und wuchtigen Torſchuß auffiel und der auch durch 3 Tore den Sieg ſicherte. Es folgte der Aufmarſch zur Siegerverkündigung und der Chor trug unter Leitung des Muſik⸗ lehrers ein erhebendes Lied„Vom Vakerland“ vor. Darauf ergriff der Direktor der Feudenheimer Realſchule, Herr Zamponi, das Wort zu einer Anſprache. Er führte vor allem aus, daß es in der heutigen Zeit Pflicht der Schule iſt, der Pflege des 5 erhöhte Aufmerkſamkeit zuzuwenden. Mit dem Wahlſpruche heimer Schule h und nicht müde ung und nicht feig Einig und ſtartk Braucht uns das Reich ſchloß der Redner ſeine Ausführungen und nahm die Preisverteilung vor. Die Preiſe beſtanden in ſchönen Gebrauchsgegenſtänden und haben ſicherlich jedem der Jungen und Mädels Freude bereitet. Der Chor trug dann noch den obigen Wahlſpruch vertont vor und unter Muſikbegleitung marſchierten die Klaſſen aus dem Sport⸗ platze. Es war eine wohlgelungene Veranſtaltung und Teilnehmer und Eltern können befriedigt ſein. Ergebniſſe: Dreikampf, Jahrgang 1909 /10/11: 1. Hille Ed. U II b 72.; 2. Troppmann Alb. U II b 66.; 3. Herdner Adam UIIa 64 P. Dreikampf Jahrgang 1912/13: 1. Henninger Ad. IVb 68 Punkte; 2. Muth Friedrich O IIIL a 66.; 3. Herdner Gg. U III d 59 Punkte. Dreikampf, 1914/½15: 1. Scholl Albert IVa 70.; 2. Karch Walter Wa 63 Punkte: 3. Gräfling Werner Ve 60 Punkte. Dreikampf, Mädchen, 1. Banz Erna IVe 54.; 2. Bohrmann Eliſabeth U III a 49.; 3. Müller Gret⸗ O III b 48 Punkte. Jahrgang 1913/14/15: 1. Keimp Erna VIa 64 Punkte; 2 Heinz Irmgard VIa 56.; 3. Roth Luiſe Vd 56 P. 75 Meter-Cauf, 1914/15: Scholl IV a 107 Sek. 100 Meter⸗Lauf 1912/13: Doll O0 III b 1475 Sek. 100 Meter-Cauf 1910/11: Hille UIILe 13 Sek. 100 Meter⸗Cauf 1908/09: Herdner U IIa 1275 Sekunden 70 Meter-Lauf, Mädchen I: Bohrmann U IIa 12½ Sek. 50 Meter-Cauf, Mädchen II: Puckmann Vd 975 Sekunden. Schlagballweitwurf, 1914/15: Gräfling Ve 50 Meter. Vollballweitwurf 1912/13: Henninger IVb Hochweitſprung 1909/11: Dautel UII a. Bierbeinlauf der Quinten: Hans May Ve. Eieraufleſen der Quarken: Hofheinz IVb. Rückwärtslaufen der Antertertien: Hettinger UIII a. das Schwimmen deutſchen Kampfſpie en zu Röln Von Walter Mang Nunmehr liegt der offizielle Feſtbericht über die Kölner zwei Schwimmertage im Verbandsblatt„Der Schwimmer“ vor, der gleich eingangs bemerkt, daß die Leiſtungen, beſonders in den Staffeln nicht beſonders glänzend waren. Was ſchon daraus hervorgeht, daß es nur einige unweſentliche neue Beſtleiſtungen gab. Zumal beim Springen fehlten bezeichnend die drei deutſchen Meiſter Dr. Lechnir, Luber und Wieſel und überließen es ihren ſtändigen Ri⸗ valen von der 1. Klaſſe, dort den beſtens vertretenen D. Turner⸗ ſchaftsſpringern den ernſthaft beanſpruchten Vorrang ſtreitig zu machen. Was gerade noch knapp gelang und vielleicht nicht mehr gereicht hätte, wäre nicht der beſte Brett⸗ und Turmſpringer der D.., Ing. Loſſagk, durch einen Unfall am Kommen gehindert geweſen. Er hatte von ſeinem heutigen Arbeitsort Kahla i. Th. zum Turmſpringtraining jeweils eine dreiſtündige Kraftradfahrt be⸗ nötigt und dabei kurz vor der Abreiſezeit einen böſen Sturz erlebt, der ſeinen linken Arm lahmlegte. Hoffentlich kommt der beliebte luſtige Springkünſtler wwenigſtens noch zum Düſſeldorfer Turner⸗ ſchwimmen Mitte Auguſt zurecht. So wahrte ſein Bundesbruder vom Akadem. T. V. Berlin, Koſſag, ihm zwar nicht ganz eben⸗ bürtig, den guten Ruf der.T. im Springkunſtgebiet, den auch einige tüchtige weibliche Vertreter rühmlich aufrechterhielten. Ueber⸗ haupt zeigten die Damen auch im Nachwuchs hierbei gutes. Ebenſo darf man mit ihren Schwimmzeiten zufrieden ſein. Immerhin fehl⸗ ten bei ihnen diesmal neue Beſtzeiten, obwohl die Bahn muſter⸗ haft angelegt und das Waſſer nicht gerade„ſchwer“ war. Als un⸗ erfreuliche Erſcheinung war wieder das Fehlen und teilweiſe Nicht⸗ antreten ſogar anweſender Gemeldeter zu verzeichnen, wodurch einige wichtige Rennen wie u. a. die Damenfreiſtilſchwellſtaffel kurz⸗ weg zugeſprochen wurde, was dem Publikum ſichtlich mißfiel. Das erſparte zwar die meiſten angeſetzten Vorläufe, wirkte aber doch bisweilen ungünſtig. Im ganzen muß man feſtſtellen, daß trotz aller prächtiger tadel⸗ loſer Aufmachung durch die arbeitsfreudige Kölner Sporkgemeinde der Glanz der erſten Kampfſpiele im Berliner Stadion mit ihrer gewaltigen Teilnehmerſchar, auch von Auslandsdeutſchen, nicht mehr erreicht worden iſt. von Wien waren diesmal nur die beiden be⸗ reits beim Pariſer Olympia beteiligten Meiſterſchaftsſpringerinnen Frau Klara Bornett, die zwar etwas enttäuſchte, und Grete Adler, die Gothenburgſiegerin, gekommen, die ſiegreich blieben neben der deutſchen Meiſterin Lini Söhnchen. Dagegen fehlten dies⸗ mal die Deutſchböhmen und ⸗balten leider völlig, was z. T. an der heute umgekehrten Valutageltung liegt. Nebenbei bemerkt, war man gegenüber dem allumfaſſenden Grunewaldſtadion mit ſeinem ſchier ſinnverwirrenden Geſamtſport⸗ betrieb auf Raſen, Rad⸗ und Aſchenbahn nebſt Schwimmbecken in Köln ganz„unter uns“, da man nur aus Sprungturmhöhe die rings danebenliegenden Kampf⸗ und Spielplätze in unbeſchreiblich reizender Farbenfreudigkeit darliegen ſehen konnte. Eine Sache für ſich bildeten die Waſſerballſpiele, bei deren Vorrunden am Freitag abend die Darmſtädter ihren Kölner Gegner „Sparta“— dem zwar einige alte Kräfte fehlten— unverhofft mit :2 ſchlugen. Tags darauf unterlagen ſie gegen den Hellas nach zuerſt 67 Minuten lang torloſer, faſt ausgeglichener Gegenwehr der deutſchen Meiſtermannſchaft, ebenſo erfolglos wie amSonntag beim Schlußſpiel der Kölner„Poſeidon“, der die Dortmunder, immerhin Leute von Klaſſe, Samstags mit:4(:2) bewältigt hatte. Den ſüd⸗ deutſchen Sieben packte der ſchwimm⸗ und ſpielgewandtere Magde⸗ burger Meiſter 10:0 Tore auf, der weſtdeutſchen wenigſtens nur:0 Tore. Die Kölner konnten freilich ſich ſelten ſiegreich geltend machen, außer im Springen durch ſeine beiden Meiſter Plumanns (der zuletzt Pech hatte) und Schumm, ſowie im Rückenſtil durch Eickens. Im Damenſport fielen ſie aus. Dort hat man wieder ſeit 1924 in falſchverſtandener„Frömmigkeit“ die gemeinſame Sport⸗ betätigung im ſchönen Stadionbecken ſogar den Sportvereinen töricht verwehrtl„Heiliges Köln!“. Trotz anfänglicher Wetterungunſt, die zwar endlich glücklich Sonntags umſchlug, waren die Tribünenreihen ſtändig vollbeſetzt trotz des gewaltigen ſonſtigen Sportbetriebs auf den anderen Stadionkampfbahnen. Würdig ſchlicht ſchloß die Preisverteilung auf en dort durch den als techniſcher Geſamtleiter tätigen Verbands⸗ ſchwimmart; erhebend glanzvoll darnach die allgemeine Sieger⸗ ehrung im Gürzenichſaale in großer begeiſterter Gemeinſchaft der Sportler und Turner, deren Amerikafahrer von Bremen im Flug⸗ zeug anlangte, den Jubel mächtig erhöhten. Vollraths erſte Rheintrainingstour Nachdem im Laufe der letzten Woche der bekannte einarmige Mannheimer Dauerſchwimmer Vollrath ſich ausſchließlich mit einem täglichen Stundenſchwimmen im Rheinwaſſer betätigte, be⸗ gann er am 18. Juli mit ſeiner erſten größeren Trainingstour, die von der Altriper Fähre bis zum Mühlauhafen durch den Ver⸗ bindungskanal in den Neckar und abwärts bis zur Neckarmündung ührte. Eine Strecke über 16 Km., die er in rund 4 Stunden hinter ich brachte, ohne irgend eine Begleitung und Nahrungszufuhr und dennoch in beſter Verfaſſung das Waſſer verließ. Erwähnenswert 0 dabei, daß z. Zt. im Mühlauhafen und Neckar faſt keine Strömung iſt, nur im Verbindungskanal kurz vor und nach der Teufelsbrücke auf kurze Zeit ca. 10 Minuten das Waſſer fließt. Ueber das Schw immen ſelbſt iſt nachzutragen: Vollrath fuhr mit ſeinem Be⸗ gleiter nach der Altriper Fähre, wo er ſich bei der Ankunft ſofort fertig machte. Da das Waſſer ſehr warm war, wurde auf die Ein⸗ ölung verzichtet mit Ausnahme der Zehen und der Knöchel. Nachdem dieſes erfolgt war, wurden die Kleider verpackt und dieſe von dem Begleitmann nach der Neckarſpitze 9e bracht mit der Weiſung, daß die Ankunft gegen 5 Uhr erfolgen dürfte. Der ſtellte auf der Uhr.45 feſt, als Vollrath mit elegantem Kopfſprung von der Fähre in den Rhein tauchte bei Stromkilometer 246. Punkt 3 Uhr traf er bereits am Hechtkopf, der Spitze am Mühlauhafen ein, Stromkilo⸗ meter 257 und hatte die 11 Km. lange Strecke in 1½ Stunden zu⸗ rückgelegt, trotz Behinderung durch einige Schlepp⸗ und Paſſagier⸗ dampfer. Nun begann aber erſt eigentlich der ſchwierigſte Teil der Tour, da der Reſt der Strecke in faſt ſtromloſem Waſſer zurück⸗ zulegen war. Die Strecke war abſichtlich ſo gewählt, ſo daß Voll⸗ rath ſich mit dem langen Aufenthalt im Waſſer beſſer vertraut macht, da er im vergangenen Sommer infolge eines erlittenen Beinbruches nur zweimal im Freien gebadet hatte. Die reſtlichen 5 Kilometer brachte auch er in flottem Tempo hinter ſich und um.45 Uhr landete er an der Neckarſpitze bei Stromkilometer 258. Die nächſte Tour wird von Speyer nach Worms gehen, dann folgen die Strecken GermersheimMannheim, Maxau-Mannheim und anſchließend an dieſe Tour wird Vollrath dann den bereits ange⸗ kündigten Rekordverſuch machen, um den von Vier⸗ kötter nach Köln entführten Rekordtitel nach Training eintreten, ſo dürfte bis Ende Auguſt der Rekord fallen, denn nach der bisher gezeigten Leiſtung und bei der Energie, die Vollrath beſitzt, darf man mit ſolchem Ergebnis wohl rechnen, obwohl er immerhin nicht mehr zu den jungen Schwimmern zählt. Hochſchulſport 8 Endſpiel des ſüdweſtdeutſchen Hochſchulkreiſes Univerſität Marburg W Mannheim Naach Beendigung der ſüdweſtdeutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in der Leichtathletik traten am 4. Juli auf dem.f..⸗Platz in Gießen die Fußballmannſchaften der Univerſität Marburg und der Handels⸗Hochſchule Mannheim zum Entſcheidungsſpiel an. Trotz des ſpäten Zeitpunktes hatte ſich eine große Zuſchauermenge einge⸗ funden, um Zeuge dieſes wirklich intereſſanten Kampfes zu ſein. Beide Mannſchaften traten in ihrer ſtärkſten Aufſtellung an, ſodaß ſich ſofort ein flottes Spiel entwickelte. Mannheim iſt zuerſt im Vorteil und drängt den Gegner in die eigene Hälfte zurück. Schon nach 5 Minuten Spieldauer gelingt es dem Mannheimer Halbrechten nach ſchönem Alleingang das erſte Tor für ſeine Farben zu erzielen. Jetzt wird das Spiel ausgeglichener, Marburg drängt und erzielt einen Eckball, der jedoch vom Torwart ins Feld befördert wird. Mannheim iſt ſofort vor des Gegners Tor, kann aber die gute Ver⸗ teidigung Marburgs nicht bezwingen Durch ein Mißverſtändnis der Mannheimer Verteidigung ſizießt Marburg das Ausgleichstor. Dieſe Freude währt jedoch nicht lange und Mannheim übernimmt durch einen Kand⸗Elfmeter die Führung. Nach dem Wechſel wird das Tempo noch verſchärft, Angriff auf Angriff rollt vor Marburgs Tor, ohne jedoch zahlenmäßig zum Ausdruck gebracht zu werden. Der Mannheimer Mittelläufer iſt der Turm in der Schlacht und füttert ſeinen Sturm vorbildlich mit Bällen. Ein drittes Tor ſtellt den Sieg der Mannheimer ſicher. Marburg iſt es vergönnt, ein zweites Tor aufzuholen. Bis jetzt war der Kampf ſchon äußerſt ſcharf, aber nummehr artete das wirk⸗ lich ſchöne Spiel aus, was zur Folge hatte, daß zwei Marburger Spieler des Feldes verwieſen wurden. Es ertönte der Schlußpfiff mit einem wohlverdienten Sieg der Mannheimer Elf. Dieſe ſiegende Mannſchaft wird als Vexrtreter des füdweſtdeut⸗ ſchen Hochſchulkreiſes bei der Austragung der Deutſchen Hochſchul⸗ meiſterſchaft ein ernſtes Wort mitreden. 1 Motorraòſport Das 7 1 Dreiecksrennen, 6. Lauf der deukſchen Mokor⸗ Sai 1926. Auf dem als Rennſtrecke vorzüglich geeigneten Schleizer Dreieck veranſtaltete der Gau 2a Thüringen im A. H. A. C. am Sonntag ſeine alljährliche Motorradſchnelligkeitsfahrt, die als 6. Lauf der deutſchen Motorrad⸗Straßenmeiſterſchaft gewertet wurde. 60 Teilnehmer, darunter die beſte deutſche Klaſſe, fanden ſich am Start ein. War es im vorigen Jahre ergiebiger Regen, ſo war es in dieſem Jahre die enorme Hitze, die ſowohl Fahrern wie auch den Maſchinen erhebliche Schwierigkeiten bereitete und zahlreiche Aus⸗ fälle bedingte. Der beſte Mann im Felde war unſtreitig der BMW⸗ Fahrer Bauhofer, der in einem mörderiſchen Tempo ſeinen Geg⸗ nern einfach davon lief, in der 10. Runde mit großem Vorſprung an der Spitze liegend, aber wegen Ventilbruchs ausſcheiden mußte. So fuhr Paul Rüttchen⸗Erkelenz auf Harley⸗Davidſon die beſte Zeit des Tages mit:15,0095 Stunden; er verbeſſerte damit den im Vor⸗ 308 115 Lohſe⸗Chemnitz aufgeſtellten Streckenrekord um 5 Min. 2 Die Ergebniſſe: Klaſſe 6 bis 175 cem 160 Km., Meiſterſchaftsfahrer: 1. Arthur Müller⸗Zſchopau auf DKW.:24.08/½5; Senforen: 1. Ernſt Hans Magnus⸗Berlin auf DKW.:19,5025.— Klaſſe A bis 250 cem 160 Km., Senioren: 1. Franz Islinger⸗ 1 255085 auf NSu.:59,40; 2. Walter Glöckler⸗Neckarſulm auf NStl.:06,20; 3. Hans Perl⸗Er⸗ langen auf Armac:15,08.— Klaſſe B bis 350 cem 200 Km., Sen.: 1. Ihle⸗Chemnitz auf Schettoff:26,41; 2. Lohſe⸗Chemnitz auf Schot⸗ toff:29,3376. Junioren: 1. Richter⸗Leipzig auf Imperia :42,25.— Klaſſe 0 bis 500 cem Senioren: 1. Eugen Buff⸗München auf Ardiſport; 2. Alfr. Gäbelmann⸗Leipzig auf D⸗Spezial. Jun.: 1. Otto Hentſchel⸗Zwickau auf BMW.:42,40.— Klaſſe D 750 cem Senioren: 1. Stegmann⸗Neu⸗Oelsnitz auf AcS.:21,21; 2. Burg⸗ aller⸗Berlin auf BMW.:23,0696.— Klaſſe E bis 1000 cem, Meiſterſchaftsklaſſe: 1. Paul Rüttchen⸗Exkelenz auf Harley⸗Davidſon :15,006;(beſte Zeit des Tages); 2. Köppen⸗Berlin auf Harley⸗ Davidſon:23,48½; 3. Ignatz Riſenbaum auf NSü.:42,465. ————..rññ ̃ ͤ— ͤ—— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt ffiſcher.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes.— Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport un Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..: J. Faude⸗ Mannheim zurückzuholen. Wenn keine Zwiſchenfälle im — * ermn eee — farbenprächtigen Gladiolen, ferner herrliche Donnerstag, den 22. Juli 1926 Neue Mannhelmer Jeiſung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 334 Marktbericht Trotz des Regenſchauers heute früh waren doch ziemſich Ver⸗ braucher auf dem Markte, wenngleich die große Maſſe der Donners⸗ tagseimkäufer ſich nicht ſehen ließ. Dies war auch die Urſache, daß von einem flotten Verkauf und Verkehr nicht geſprochen werden kann. Zu berückſichtigen iſt allerdings auch, daß viele der Marktbe⸗ ſucher in den Ferien weilen und andererſeits die Nähe des Ultimo und ein Blick in die Geldbörſe vielleicht keinen Marktbeſuch zuließen. Daher waren heute wieder einmal die Erzeuger die Leidtragenden, denn ihre Ware ging nur ſchleppend ab. Eine Hebung des Markt⸗ niveaus durch Senkung der Preiſe war wirkungslos, denn es ſehlte die große Zahl der kaufkräftigen Konſumenten. Eine roſige Stim⸗ mung kam nicht auf; doch ließ das Pfälzer Naturell auch keine Miß⸗ ſtimmung auftreten. Die Konſumenten bevorzugten bei ihren Ein⸗ käufen heute wieder Obſt zum Einmachen. Es gab Kirſchen zu 25—40, Pfaumen zu 14—20, Johannisbeeren zu 25—30, Stachel⸗ beeren zu 15—30, Pfirſiche zu 35—60, Aprikoſen zu 70—90, Heidel⸗ beeren zu 50—.55, Zwetſchen zu 30—40 Pfg. und Aepfel zum Kochen und Backen. Wer dann noch Geld übrig„machte einen Gang in die Gemüſegefilde, wo man wählen konnte zwiſchen Boh⸗ nen, Erbſen, Kohlrabi, Weiſtkraut, Wirſing, Gelbe und Rote Rüben, Gurken, Tomaten und diverſen Suppenkräutern. Auch Rot⸗ kraut, Blumenkohl und Mamgold ſtanden genügend zur Verfügung. Angeſichts dieſer Fülle machte die Zuſammenſtellumg des Küchen⸗ gettels wirklich kein Kopfzerbrechen und keine große Mühe, ſondern Freude. Dies kam auch in dem reichlichen Einkauf von Ge⸗ müſe zum Ausdruck. Dann leitete der Spaziergang auf dem Markt über zu den guten Pälzer Kartoffle, die zu einem guten Gemüſe nicht fehlen dürfen. Wer die gute Laume von ſeinem Ehegeſponſt erhalten wollte, nahm ein Pfund Pfifferlinge oder Steinpilze zu 30—45 bezw. zu 60 Pfg. mit nach Hauſe. Auch heute waren wieder auffallend viel Kopfſalat, Endi⸗ vien und Rettiche, zugeführt. Groß war auch das Angebot in Eier und Butter, in lebendem und geſchlachtetem Geflügel, in Fluß, und Seefiſchen uſw. Ein beſonderes Kapitel wäre über die Blumen⸗ pracht—*—— Mart e 8985 0 5 und Blu⸗ menflor wird von Markttag zu Mar öner, iger und far⸗ benprächtiger. Hervorzuheben ſind Roſen, die und orten von Dahlien. Nach der amtlichen Markttendenz war der Marktbe⸗ ſuch rege, die Nachfrage lebhaft, das Verkaufsgeſchäft aber mittel⸗ mäßig. In Anbetracht der großen Zufuhren ſind die Preiſe für derſchiedene Marktwaren im Preiſe zurückgegangen. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund: Pfälzer Kartoffern neue—10, Salatkartoffeln 10, aus⸗ Jändiſche Kartoffeln 10, Wirſing—12, Weißkraut—20, Rotkraut 20—25, Bohnen 10—20, Blumenkohl Stück 20—120, Karotten Büſch. —8, Gelbe Rüben—12, Rote Rüben 10—12, grüne Erbſen 10—20, Spinat 15—35, Zwiebeln 12—15, Knoblauch Stück—135, Lauch Stüch—10, Kopfſalat Stück—15. Endivienſalat Stück—20, 22 ene een Schlangengurken St. 30—70, Salatgurken St.—20, Tematen 35 bis 70, Kohlraben St.—8, Mangold 10—15, Rettich St.—20, Meerettich St. 20—50, Suppengrüns Büſchel—10, Schnittlauch Büſchel—8, Peterſilie Büſchel 5, Pilze 30—60, Kirſchen 25—40, Johannisbeeren 25—30, Stachelbeeren 15—30, Pfirſiche 35—60, Aprikoſen 70—90, Mirabellen 30—35, Aepfel 18—35, Birnen 10 bis 40, Heidelbeeren 50—55, Pflaumen 14—20, Orangen Pfund 35, Zitronen. St—10, Bananen St.—18, Süßrahmbutter 190—220, Landbutter 180—200, Honig mit Glas 150—200, Eier Stück—16, Aale 140—160, Barben 80—120, Karpfen 160, Breſem 80—120, Kabeljau 30—40, Seelachs 30—35, Seeaal 35—40, Backfiſche 50—60, Hahn lebend St. 150—400, geſchlachtet St. 160—600, Huhn lebend Stück 150—600, geſchlachtet St. 250—600, Enten geſchlachtet Stück 350, Tauben lebend Paar 160, geſchlachtet Stück 80—120, Gänſe leb. Stück 500—800, Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70, Kalbfleiſch 120—130, Schweinefleiſch 130, Gefrierfleiſch 72. ch. N Aus dem evangeliſchen Kirchendienſt. Die evangeliſche Kir⸗ chenregierung hat den von der Kirchengemeinde Mannheim gewähl⸗ ten Pfarrer Wilhelm Franmann in St. Georgen als Pfarrer der Nordpfarrei der Lutherkirche in Mannheim beſtätigt. * Generalkonſulak der Serben, Aroaten und slovenen in München. Der zum jugoſſaviſchen Generalkonſul in München er⸗ nammte Herr Alepamder Georgewitſch iſt zur Ausübung kon⸗ 3 Amtshandlungen in Baden nunmehr endgültig zuge⸗ aſſen. ae Aus dem Lande a Hockenheim, 22. Juli. Heute mittag 1 Uhr ſubr das Auto Nr. 19936 einen Radfahrer beim Ueberholen an. Der Radfahrer wurde von ſeinem Rad geſchleudert und erlitt ſchwere Verletzungen, ſo daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Wen die Schuld trifft, wird die Unterſuchung ergeben, da der Rad⸗ fahrer ſchwerhörig iſt. * Oberkirch, 19. Juli. Die Vorbereitungen für die 600 Jahr⸗ feier(17.—19. September 1926) ſchreiten lebhaft vorwärts. Vor⸗ mittags findet in der Kirche ein Pontifikalamt durch den Weih⸗ biſchof ſtatt. Es folgt der Feſtakt, zu dem der Staatspräſident eingeladen iſt. Nachmittags wird ein Feſtſpiel aufgeführt und darauf ein Feſtzug durch die Straßen geleitet, an dem ſich auch Gruppen aus der näheren und weiteren Umgebung beteiligen. * Titiſee, 21. Juli. Ein Badegaſt aus Freiburg namens Henne, der von einem Boot aus ins Waſſer ſprang, erlitt wahrſcheinlich Er verſank und kam nicht wieder zum orſchein. „Hach bei Müllheim, 20. Juli. Am Freitag abend ſetzte hier bei Eintritt der Dunkelheit das elektriſche Licht aus. Um nach der Urſache der Störung zu ſehen, begab ſich der für dieſen Zweck angelernte Max Bauer zum Transformatorenhaus, wohin ihn ſein Nachbar Max Reinhartt begleitete, Beim Betreten des Transfor⸗ matorenhauſes griff Reinhardt nach einem Draht der Hochſpan⸗ nungsleitung und hielt ſich dabei eeee an einem eiſer⸗ nen Gitter feſt. Er war ſofort tot. Auch der Landwirt Bauer er⸗ hielt einen Schlag, erholte ſich aber im Laufe des Abends wieder *Lahr, 21. Juli. Beim Baden in einem Baggerſee verſank der 17 Jahre alte Sohn des Apothekers Fritz Hänle inmitten einer Schar Badender in dem tiefen Waſſer. „Säckingen, 21. Jull. Seit dem 19. Juli wird der 11jährige Schüler Fritz Linſin von Rheinfelden vermißt. Er war zuleßt in Laufenburg in Begleitung eines Handwerksburſchen geſehen worden. Man befürchtet, daß ihm ein Leid zugeſtoßen iſt. . e bei Säckingen, 21. Juli. Am Dienstag nachmittag brach in dem weſen des Landwirts Fridolin Mutter Feuer aus, das in kurzer Zeit Wohnhaus und Scheune, ſowie Stallung zerſtörte. Die Brandurſache wird in einem ſchadhaften Kamin ver⸗ mutet. Der Schaden beträgt 25 000 Mk. * Doncueſchingen, 21. Juli. Vorgeſtern morgen ritt der 22 Jahre alte Sohn des Ochſenwirtes Huber in Gutmadingen mit drei Pferden in die Schwemme ſin die Donau. Dabel ſcheint er in eine tiefe Stelle geraten zu ſein und wurde in den Strudel ge⸗ riſſen. Er konnte nach 1½ſtündigem Suchen nur noch als Leiche geborgen werden. Nus der Pfalz Die Pfalzreiſe der Amerikapfälzer Bad Dürkheim, 21. Jull. Die Pfalzfahrt des Pfälzer Volks⸗ feſtvereins aus Newyork ging am Mittwoch vormittag 8 Uhr von Mannheim aus weiter über Ludwigshafen und Oppau nach Fran⸗ kenthal, wo zahlreiche Einwohner ſich eingefunden hatten und Spalier bildeten. Im Sitzungsſaal des Bürgermeiſteramtes fand eine offizielle Begrüßung ſtatt. Der Präſident des Newyorker Vereind, Herr Michel, dankte hierauf im Namen ſeiner Reiſegeſellſchaft. Herr Deffaa betonte, daß 128 deutſcher Fleiß und deutſches Wiſſen es ſeien, die drüben in der neuen Welt weſentlich zur Entwicklung der amerikaniſchen Republik beigetragen hätten. Veſichtigt wurden das Erkenbert⸗Muſeum und die Fabrikgebäude der Firmen Klein, Schanz⸗ lin und Becker und der Schnellpreſſenfabrik. Hoch befriedigt nahmen die Gäſte dann gegen 11 Uhr von Frankenthal Abſchied und fuhren nach Freinsheim, wo ſie am Eiſentor von hunderten von Schul⸗ kindern begeiſtert empfangen wurden. Im Winzerverein wurde zu⸗ nächſt der Weinkeller beſichtigt, dann fand eine Weinprobe ſtatt. Anſprachen hielten u. a. Bürgermeiſter Bauſch und Altbürgermeiſter Becker, während Oberlehrer Kiefer mehrere Lautenvorträge zum beſten gab. Zum Schluß wurde das Deutſchlandlied geſungen. Prä⸗ ſident Michel fand auch hier uvieder ſchlichte Worte des Dankes für die herzliche Aufnahme. Weiter ging die Fahrt dann nach Kall⸗ ſtadt, wo im Winzerverein ebenfalls eine Weinprobe veranſtaltet wurde, und dann nach Dürkheim, wo die Wagen um.15 Uhr anlangten. Der Empfang geſtaltete ſich außerordentlich herzlich. Im Kurgarten konzertierte das Kurorcheſter zu Ehren der Gäſte. Bür⸗ germeiſter Dr. Dahlem fand freundliche Willkommensworte, daß den Amerikapfälzern unvergeſſen bleiben ſolle, was ſie in ſchwerer Zeit der Not für Deutſchland getan haben, ebenſo San.⸗Rat Dr. Kaufmann als leitender Arzt der Dürkheimer Kinderheilſtätte. In Wachenheim wurde im großen Saale der Winzergenoſſen⸗ ſchaft eine Weinverſteigerung mit 26 Proben verſchiedener Jahrgänge den Gäſten zuliebe improviſiert. Bürgermeiſter Rettinger hieß die Gäſte unter der alten Marktplaßlinde herzlich willkommen. Bei der Weinverſteigerung ſang man das Pfälzer⸗ und dann ergriffen das Deutſchland⸗Lied. Um 46 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Deidesheim, wo ebenfalls Halt gemacht wurde und nach kurzer, aber packender Be⸗ rüßung durch Bürgermeiſter Dr. Sieben im altehrwürdigen Rathausſaal die beiden großen Weingüter Baſſermann⸗Jordan und von Buhl und die Kellereien des Winzervereins und der Winzer⸗ genoſſenſchaft in Augenſchein genommen wurden. Gegen 8 Uhr traf die Reiſegeſellſchaft dann in Neuſtadt ein, dem letzten Ziel der heutigen Tagfahrt, wo zuerſt die Quartiere bezogen wurden. ** „Ludwigshafen, 22. Juli. Nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaſt und Statiſtit Ludwigshafen beträgt die Indexziffer für Ludwigshafen am Mittwoch, den 21. Juli 1926 135, 9. Die Ziffer der Vorwoche betrug 183,1. Es iſt demnach ein Rückgang um 1,6 Prozent zu verzeichnen. Im Preiſe ſind weiter geſunken Obſt und Gemüſe in Gruppe Ernährung. Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Der Elektromonteur Wilhelm Sommer und der Taglöhner Theodor., beide aus Mannheim, verſuchten durch einen Fahrrad⸗ ſchwindel ihren mager gewordenen Geldbeutel aufzufriſchen. Aber der von dem Sommer angewandte Trich war zu alt, um einen Schla⸗ ger damit ausführen zu können. Deshalb war die Geſchichte ſchon von vornherein ausſichtslos. Aber riskiert wurde ſie doch und zwar auf folgende Art: Sommer kaufte ſich vier Fahrräder, wobei er auf ein Rad 10 M. Anzahlung leiſtete. Mit dieſem Rad gings ſofort ins Zeughaus, um es zu verſetzen. Aber im Leihhaus wurde die geringe Anzahlung beanſtandet und Sommer, obwohl dieſer ſehr entſchieden auftrat und ſich als Sohn des Schloſſermeiſters Sommer aus Sandhofen ausgab, an den jederzeit telephoniert wer⸗ den könne, wieder fortgeſchickt. Er wußte ſich aber zu helfen, als er vor die 10 M. Anzahlung noch eine Eins hinſetzte, ſodaß die An⸗ zahlung auf 110 M. lautete. Mit dieſer gefälſchten Anzahlung ſchickte er den gleichfalls mitangeklagten Taglöhner Th. W. ins Leihamt. Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold beantragte 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. Das Gericht(Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt) verurteilte Sommer zu 1 Jahr 3 Monaten und erkannte be⸗ treffs des W. auf Freifprechung, da dieſem eine Schuld nicht nach⸗ zuweiſen war, obwohl er dringend verdächtig iſt, von der Fälſchung gewußt zu haben. 72 9200 In einer Bauhütte auf dem Exerzierplatz wurde eingebrochen und 25 Flaſchen Bier und verſchiedene Kleidungsſtüge entwendet. Wegen dieſes Diebſtahls ſtanden geſtern die Taglöhner Ludwig Friedel, Willn Brühl und Ludwig Brühl vor dem Straf⸗ richter. Daß ſie 25 Flaſchen Bier geſtohlen haben, beſtreiten ſie; es ſeien nur 18 geweſen. Durch die Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß Ludwig Brühl in einem Bündel einen Teil der Ware auf ſeinem Felde und Ludwig Friedel einen Teil in einer Sandgrube verſteckt hatte. Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold will den Lud⸗ wig Friedel auf 1 Jahr 6 Monate ins Gefängnis ſchicken. Amts⸗ gerichtsrat Schmitt verurteilte Ludwig Friedel, der als rück⸗ fälliger Dieb ſchon vorbeſtraft iſt. zueinem Jahr und W. Brühl zu 5 Monaten Gefängnis auf Wohlverhalten. Ludwig Brühl wird freigeſprochen. ch. K § Abgewieſene Begnadigung. Das Gnadengeſuch des Luſtmör⸗ ders Huber von Hart, der, wie erinnerlich, an der 7jährigen Stief⸗ tochter eines Gaſtwirtes in der dortigen Gegend einen Mord verübt hatte und vom Schwurgericht Traunſtein 0 Tode verurteilt worden war, iſt vom baneriſchen Geſamtm rhut og eſen. Huber wird in den nächſten Tagen von dem Münchener frich⸗ ter Reichardt hingerichtet werden. Hinrichtung. Der 38 Jahre alte Landwirt Johann Lech⸗ n 5 Poppenreuth bei Fürth, der, um in den Beſitz des großen väterlichen Anweſens zu gelangen, am frühen Morgen des 7. Juli ſeinen 64 Jahre alten Vater erdroſſelt hatte und deshalb vom Schwurgericht Fürth zum Tode verurteilt worden war, wurde Montag vormittag 6 Uhr im Hofe der Gefangenenanſtalt Nürn⸗ berg mit dem Fallbeil hingerichtet. oſg wWascHHIHTTEL PRR. ZUEKUNMHT VSRRIUFFFENDE WAScHIKUN GAeANTHERT UMSCHNDUcH füR AIE SHWERE HERSTEILEN FGLLA ScfHHALZ BRUCHSAl. — 8 ſuſdü gſng gng adſ gſh gfgg ſ g Das Mheinschiff zeltschritt für dle Schiffahrts- Interess en und fur auddeuteche Wasserwirts chaft Erfolgrelches Anzeigenblatt fur alle mit Schſffanrt, Handel u. industrle in Verbindung stehenden Unternshmungen umumum uunmmminnunmeeemenmeemmennemeeneeuemmmnmemem Man verlange Probenummoru u. Kostenvoransehläge lle 2 Verlag der Druckerel Dr. Naas d. m..H. Mannhelm. E 6. 2 postscheck-Konte Karlsruhe ſ. B. Nr. 17890 Fornsprecher NMummar 7941—7945 Ieeep fmnundmhunmm 1 ee een fpnunmmunRueuundhuduunſph Drahtgestelle 30 50(0 70 O eeneeeeee ee, .—.90 250.30 Mk. 1 tsees sämtliche Zubehör in nur erster Qualität. Lampen für Gas u. Elektrisch. Iziger, D 3, 4 1119 LILII kanſt Dir in Feudenheim ein gemütliches Heim er⸗ werben. Wende Dich vertrauensvoll an 1122 Kaiser& Rohr, lmmoblllengesdhäft, Hauptſtraße 130. Te ephon 9523. 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Von neuem hat BUICKseine führende Stellung bewiesen, jene Führerschaft, die seit 22 Jahren un⸗ vergänglich mit dem Namen BUICK verknupft ist. Jungbusch-Garage, d. m. b.., Mannheim J6, 13 17, Telephon 9252 und 997/2, Semmelnummer 35035 Feriddev- Tonregwages NModel 2 Erster der dleutschen Dauerprüfungsfahrti Wenn bessere Aufomobile gebaut werden, wird BUICRK sie bauen. Altotisterter BUICK⸗Vertreter: GENERAL Moroks G. m. b. H. 5 8129 ee we e eee eee, eeeee F 8. Seile. Nr. 334 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgade) Donmerstag. den 22. Juf 1928 Amtliche Bekanntmachungen Feſtſtelluna der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten zwiſchen der Hohwieſenſtraße und dem Huthorſtweg— Pettenkofer⸗ ſtraße Durch vollzugsreifes Erkenntnis des Be⸗ zirksrats Mannheim vom 17. Juni 1920 wurden die Bau⸗ und Straßenfluchten zwi⸗ ſchen der Hohwieſenſtraße und dem Hut⸗ horſtweg— Pettenkoferſtraße— nach Maß⸗ gabe der am 9. Dezember 1925 vorgelegten Pläne und Beſchreibungen unter entſpre⸗ chender Aenderuna des Bezirksratserkennt⸗ niſſes vom 6. Mai 1915 für feſtaeſtellt er⸗ Hlärt Dieſe Feſtſtellungserklärung betrifft im Einzelnen den Huthorſtwea und das Ge⸗ lände zwiſchen dem Huthorſtweg, dem ſtadt⸗ eigenen Grundſtück Lab. Nr. 426(Straßen⸗ bahnwagenhalle Spelzengärten). der Hohwie⸗ ſenſtraße und den Grundſtücken Lab. Nr. 422b, 422 und 422a. 4 Hinſichtlich der Ueberbauuna iſt eine Aen⸗ derung der beſtehenden Vorſchriften nicht eingetreten. Die Einſicht des Ortsſtraßenplanes iſt ſedermann während der üblichen Dienſt⸗ ſtunden auf dem Rathaus N 1— 3. Stock Zimmer 140— gebührenfrei geſtattet. Mannheim, den 10. Juli 1926 Badiſches Bezirksamt II. Straßenſperre. Zwecks Herſtellunz neuer Straßendecken wird der Verkehr mit Fuhrwerken aller Art auf nachſtehenden Straßen und Wegen wäh⸗ rend den beigeſetzten Zeiten von 6 morgens bis 7 Uhr abends geſperrt: 1. Kreisweg 11 in Ziegelhauſen von Stifts⸗ mühle bis Peterstalerwea vom 30. Juli bis 5. Auguſt 2. Kreisſtraße 9 zwiſchen Plankſtadt und Eppelheim vom 6. bis 13. Auauſt. Strecke Ziff. 1 kann auf dem linken Neckar⸗ ufer und Strecke Ziff. 2 über Grenzhof—55 Kirchheim umgangen werden. Mannheim. den 14. Juli 1928. Badiſches Bezirksamt— Abteilnna V.— Amtiche Veröftentilchang der Stautgemeinde Für die am 8 und 9. Auguſt l. Is. in Käfertal und Waldhof und am 22. und 23. Auguſt in Neckarau ſtattfindenden Kirch⸗ weihen werben ſeweils auf den betr. Kirch⸗ weihwlätzen die Plätze wie folgt E— 55 Käfertal am Dienstag. den 3. Auguſt 87% Uhr, 10 50 f0 für Waldbof am gleichen Tage 97g Uhr in der Hubenſtraße und anſchl. auf dem Luzenberg. r für Neckaran am Mittwoch. den 4. Auguſt nachmittags 3/ Uhr. Die Verſteigerung der Plätze in Sandhoſen wird beſonders bekanntgegeben. Die Steiapreiſe ſind nach dem Zuſchlage nanz zu bezahlen. Oberbürgermeiſter. Arheitsvergebhung. Schloſſer⸗ Dachdecker⸗ und Terrazzoarbeiten für den Betriebsbahnhof am Neckarauet Uebergana ſollen vergeben werden. Nähere Auskunft wird erteilt im Baubüro des Betriebsbahnhof am Neckarauer Ueber⸗ gang. wo Ausſchreibungsbedingungen, ſo⸗ weit dien erb gegen Erſtattung der 8 1 8 askewin für die Aaebote: 5 Schloſſer⸗ und Dachdeckerarbeiten Samstag. den 31. Juli 1926 vorm. 9 Uhr Rathaus N1 Zimmer 124, für Terrazzoarbeiten Samstaa den 31. Juli 1926 vorm. 7210 Uhr Rathaus N 1 Zimmer 124. 22 Hochbanamt. Aeeg e n an nnn mwamgmde Lufaalam, Aenbom“ Hal Aeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee im Herzen des Piälzer Waldes gelegen. Zehn Minuten von der Schnellzugsstation Enkenbach, wundervoller, ruhiger Sommeraufenthalt mit vielen landschaftlichen Schönheiten, für Kurgäste, Ferienreisende, Touristen und Erholungsbedürftige; herrliene Spaziergänge nach dem Eiswoog, Schorlenberg, Isenachtal, Schloss Die- merstein usw. Tüchtiger Arzt am Platze. 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