2 2 — 1 = + 1 2 2 = a — „ eree 4 Samsfag, 24. Juli Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 338 Neue Mannheimer Seitung Bezu gspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Veſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Berhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkomo Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm⸗Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942, 7943. 7944 u. 7945. Mannheimer General Anzeiger eigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro eimſp. Nasdngzele für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Geſetz und Necht BCCCCCCCCTCTCTCTCTCTCTCTCCCTCTGTGTGTGTꝙTPTbTbTGTGTbꝙTbTPTPTGkòTͥbéœ'obé'ébꝙhé0ꝙ0ãͤ é ͤ ͤ ãꝗͥͤꝗ ᷑ kk''rF''''''''''''——————PPPpPFPPPFFPPpPpP—pp———pp——pß———————————————————————————————————————————ßß—— Jorderungen füt das beſetzle Gebiel Erklärungen Dr. Bells Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Dr. Bell äußerte ſich vor Preſſevertretern über die aktuellen politiſchen Fragen ſeines Miniſteriums ungefähr wie folgt: Ich will keinen Zweifel darüber laſſen, daß ich wie jeder Poli Rrer der Verſtändigung die baldige gänzliche Beſeitigung der Beſetzung kls eine logiſche Folgerung der neuen Politik vertreie. In förmlicher Weiſe hat uns die Botſchafterkonferenz im November 1925 eine weſentliche Herabſetzung der Beſatzungsſtärke auf annähernd die normalen Ziffern zugeſagt. Der Begriff der nor⸗ malen Ziffern hat nur einen Sinn, wenn er ſo ausgelegt wird, daß die deutſche Friedensgarniſonſtärke in dem betreffenden Gebiet zu Grunde gelegt wird, d. h. eine Stärke von höchſtens 50 000 Mann. Dieſe Auslegung war der franzöſiſchen Regierung bekannt. Sie hat die widerſpruchslos hingenommen. Tatſächlich ſtehen aber im be⸗ ſetzten Gebiet heute noch rund 85 000 Mann, alſo 35000 Mann u viel. Seit Locarno entfaltet die Reichsregierung jede erdenk⸗ liche Bemühung um von der Gegenſeite die Sinlöſung ihrer Buſage zu erzielen. Sie wird darin unabläſſig fortfahren. Die Herabſetzung der Beſatzungsſtärke auf das zugeſagte Maß hätte ohne weiteres auch zur Folge, daß ſchwere Mißſtände, unter denen die Bevölkerung heute leidet, gemildert würden. Dazu ge⸗ hören die großen Einquartierungslaſten, die Beſchlag⸗ nahme von Schulen und öffentlichen Gebäuden, die Schädigung der Landwirtſchaft durch zahlreiche Truppenübungsplätze, Schieß⸗ plätze, Flugplätze und durch ausgedehnte Manöver. AJn dieſem Zuſammenhang muß ich auch feſtſtellen, daß die Beſatzungsgendarmerie weit über das notwendige Maß hinaus ausgeſtaltet iſt. Insbeſondere iſt dieſe Gendarmerie auch in zahl⸗ reichen trunvenfreien Orten vorhanden, wo doch die Sicherheit der Beſatzungstruppen gewiß nicht auf dem Spiele ſteht. Die Maſſe der farbigen Truppen iſt aus dem beſetzten Gebiet abbeför⸗ dert worden. Es ſind aber immerhin noch etwa 2000 Mann, dar⸗ unter geſchloſſene Formationen, verblieben. Ihre völlige Entfernung aus dem beſetzten Gebiet iſt ſicher auch eine Forderung der Völker⸗ verſtändigung von nicht zu unterſchätzender Tragweite. Dieſer Geiſt der Verſtändigung erfordert auch eine gründliche Amgeſtaltung der Militärjuſtiz und des Ordonnanzenſyſtems der Rheinlandkommiſſion. Ich Ddie Aufgaben Poincarés Beruhigung in der Bevõlkerung Parts, 24. Jull.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Als ein bgunſtiges Symptom wird heute mittag die Neuigkeit ver⸗ deichnet, daß ſich an den Schaltern der Banque de France nur 350 Menſchen einfanden, um ihre Schatzbons einzulöſen. Trotz der Kritik, die in linksrepublikaniſchen Kreiſen an der Zuſammenſetzung des Kabinetts geübt wird, bleibt die Oeffentlichkeit optimiſtiſch geſtimmt und befindet ſich unter dem pfychologiſchen Eindruck der Preſſepropaganda, die Poincars als den Retter aus der Not und den Erneuerer der franzöſiſchen Finanzen proklamiert. Die Freunde Poincarés behaupten, daß das Kabinett auf ein Votum don mindeſtens 360 Stimmen rechnen könne. Sozialiſten, Kommu⸗ niſten und Monarchiſten werden in der Deputiertenkammer gegen die Regierung ſtimmen. Im Senat iſt völlige Einſtimmigkeit für das Kabinett vorhanden. Aus der Umgebung Briands verlautet, daß der Miniſter des Aeußern eine die Locarno⸗ und Völker⸗ dundspolitit betreffende Stelle in die miniſterielle Er⸗ ärung einfügen werde. Am Dienstag werde man im Miniſterrat über die Frage enſſtheiden. Heute um halb 4 Uhr findet der erſte Kabinettsrat ſtatt. Er wird in erſter Lime ſich mit der Steuerfrage zu be⸗ faſſen haben und die Unterſuchung der Frage in Angriff nehmen, welche Methoden hinſichtlich der ſchwebenden Schuldenfrage getroffen werden ſollen. Die Zahlungsverpflichtungen Ende Juli und anfangs Auguſt hängen wie ein Damoklesſchwert über der neuen egierung. Durchgreifende Maßnahmen ſind notwendig, um den turz des Franken zu verhindern und das vorhandene Vertrauen zu kräftigen. Sicher iſt, daß Poincare die Eintreibung der Steuern ür das Jahr 1926 verlangen wird. Ein weiteres Problem, vor welchem die Regierung ſteht, iſt der Abbau der Lebensmikkelpreiſe, deren Steigen noch nicht unterdrückt werden konnte. Am Sonntag beginnt das Kabinett mit der Prüfung der Schuldenabkommen. Die Parole der Regierung: Frank⸗ reich müſſe ſich allein retten, kann natürlich nur unter Vorbehalten gelten, denn die Sanierung läßt ſich ohne vorherige Verſtändigung mit den Schuldnern vicht erzielen. Poincars bereitet neue Verhand⸗ lungen mit Waſhington und auch mit London vor. Ende nächſter oche, vielleicht nach Abſchluß der Finanzdebatte in der Deputier⸗ nkammer wird ſich Poincars näch Dinard begeben, wo Mellon Aufenthalt genommen hat. Mitte Auguſt ſoll eine Zuſammenkunft Poincarés mit Churchill ſtattfinden. Als ein in der Kammer zirkulierendes Gerücht ſei noch mitgeteilt, daß Poincaré beabſichtige anläßlich der Vollverſammlung des Völkerbundes im September nach Genf zu kommen. Man ſpricht auch von einer Konferenz, die zwiſchen Poincaré, Bald⸗ win und Churchill in Aix les Bains Ende Auguſt ſtattfinden werde. Die Verbreitung dieſes Gerüchts iſt vor allem dazu beſtimmt. die Oeffentlichkeit zuverſichtlich zu ſtimmen. will nicht beſtreiten, daß die Handhabung der Militärjuſtiz in man⸗ chen Fällen ſich gebeſſert hat. Andererſeits ſind— ich erinnere an die Verfolgung des Deutſchländliedes— in einer Reihe von Fällen befremdliche Urteile von Militärgerichten feſtzu⸗ ſtellen. Das Ordonnanzenſyſtem der Rheinlandkommiſſion, das überaus zahlreiche Beſchränkungen der Bewegungsfreiheit der deutſchen Ein⸗ wohner und Behörden und viele Belaſtungen enthält, iſt ſeit der im November 1925 erfolgten Aufhebung einiger beſonders läſtiger Ordonnanzen noch nicht weiter abgebaut worden. Zahl⸗ reich“ und ſchwerwiegend ſind die Mängel, die dieſem Syſtem an⸗ haften. Wir haben in eingehenden Denkſchriften der Gegenſeite die Mängel vor Augen geführt und ihre Abſtellung verlangt. Die Ein⸗ zelheiten kann ich in dieſem Zuſammenhang nicht aufführen. Ich will aber beiſpielsweiſe hervorheben, daß die Einſchränkungen der Verſammlungsfreiheit, der Vereinsfreiheit und der Preſſefreiheit in den Ordonnanzen viel zu weit gehen und weſentlich gemildert werden müſſen. Beiſpielsweiſe ſind die Beſchränkungen der Turn⸗ und Sportvereine ja nur zu bekannt. Wiederholt habe ich den Geiſt der Verſtändigung angerufen. Dieſer Geiſt muß aber auf beiden Seiten herrſchen. Die tief⸗ bedauerlichen Ausſchreitungen einzelner Beſatzungsangehö⸗ riger, zumal in allerletzter Zeit, haben dieſen Geiſt ſehr vermiſſen laſſen. Das nämliche zeigen die unerhörten Ausſchreitungen in Germersheim am 3. und 4 Juli, die eine rechtlich ſchwere Verletzung dleſes Ge⸗ bietes bedeuten. Aus der Preſſe iſt der deutſchen Oeffentlichkeit be⸗ kannt, daß im Auftrage der Reichsregierung der Reichskommiſſar in Koblenz wegen der Germersheimer Vorgänge bei der Rheinland⸗ kommiſſion nachdrücklichſte Vorſtellungen erhoben hat. In gleichem Sinne ſind Demarchen durch die deutſchen Vertreter in Paris, London und Brüſſſel erfolgt. Um die dringend notwendigen Reformen, die ich verlangt habe, durchzuführen, bedarf es eingehender Verhandlungen führt werden müſſen. Als Mitglied des Kabinetts ſtehe ich zur Re⸗ gierungserklärung dieſes Kabinetts, durch die die Reichsregierung erneut ſich zu dieſem Geiſte bekannte. Ich habe dargelegt, wie ich mein Amt auffaſſe. Ich werde ihm mit feſter Kraft dienen. Möge meiner rheiniſchen Heimat bald eine beſſere Zukunft erſtehen und auch die Stunde der Befreiung ſchlagen.“ Die Dauer der Finanzzdebatte, die am Dienstag abend beginnt, beurteilt man für ſehr kurz, da die Neuregelung den Rednern höch⸗ ſtens eine halbe Stunde zur Darlegung ihres Standpunktes einräumt Bis zum 20. Auguſt ſoll die Kammer tagen. Ein Mittagsblatt glaubt zu wiſſen, daß Poincaré auf die Forderung von Voll⸗ machten verzichten werde. KRuhige Auffaſſung in Berlin E Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Auswärtigen Amt beurteilt man die Uebernahme der Regierungs⸗ geſchäfte in Frankreich durch Poincars d urchaus ruhig. Die Befürchtung, daß Poincarés Berufung eine entſcheidende Veränderung in der internationalen Lage hervorrufen würde, wird von den zuſtändigen Stellen nicht geteilt. Gegen eine ſolche Auf⸗ faſſung ſprechen, wie ja auch an dieſer Stelle ausgeführt wurde, viele Gründe. Im beſonderen darf wohl angenommen werden, daß Poincars mit der Sanierungsakt ion in der nächſten Zeit ſo ſtark in Anſpruch genommen ſein wird, daß darüber die außen⸗ politiſchen Belange in den Hintergrund treten werden. Zum ande⸗ ren glaubt man in den der Regierung naheſtehenden Kreiſen in der Perſönlichkeit Briands eine gewiſſe Garantie für die Politik auf der Linie von Locarno zu haben. Amerikaniſche Erwarkungen Waſhington, 24. Juli.(Spezialkabeldienſt der United⸗Preß.) Die Preſſe drückt durchweg die Erwartung aus, daß Poincars ſich als der ſtarke Mann erweiſen wird, der auch der finanziellen Schwierigkeiten Herr werden wird. Gleichzeitig wird jedoch darauf hingewieſen, daß Poincars für den Einmarſch in der Ruhr verantwortlich war, der ſehr viel zu den finanziellen Schwie⸗ rigkeiten Frankreichs beigetragen habe. Dieſer Mann ſei jetzt beauftragt, das franzöſiſche Hauptbuch wieder in Ordnung zu bringen.„Frankreich iſt jetzt faſt genau in derſelben Lage wie Deutſchland im Jahre 1923. Deutſchland wurde durch eine inter⸗ nationale Rettungsgeſellſchaft aus ſeiner gefährlichen Lage befreit, aber Frankreich muß ſich ſelbſt helfen,“ erklärt die„World“. Das Blatt unterſtreicht, Poincars beſäße das Vertrauen der fran⸗ zöſiſchen Schwerinduſtrie und des Großgeſchäftes, deshalb ſei er auch in der Lage, die franzöſiſchen Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Die linksliberale„Baltimore Sun“ erklärt, man müſſe zu⸗ geben, daß Poincaré ohne Zweifel von patriotiſchem Geiſte erfüllt ſei, daß er mutig und arbeitsſam ſei und daß einer ſeiner Haupt⸗ charakterzüge ſei, mit zäher Entſchiedenheit den Weg zu dem Ziel zu verfolgen, das er ſich geſteckt habe. Mellons Vertreter im Schay⸗ amt, Unterſtaatsſekretär Winſton erklärt. er halte das neue Ka⸗ binett für ſehr ſtark und erwarte Fortſchritte auf dem Wege zur Sanierung der Finanzen. Als gutes Omen kann man das Wieder⸗ anſteigen des Franken anſehen. mit der Gegenſeite, die in einem Geiſte der Verſtändigung ge⸗ Rückblick und vorſchau „Idées Poincariennes“— Poincarés neue Jormel— Der Gefahrenherd Frankreich— Iſt gemeinſame europäiſche Politik noch möglich? „Zum Führer gehören Ideen!“ Dieſer Satz ſtammt von Herriot und ſchließt den erſten einleitenden Abſchnitt einer programmatiſchen Studie über„Schöpferiſche Politik“ ab. Wird Herriot, der neue Miniſter des öffentlichen Unterrichts im Kabinett Poincaré, in der erſten Miniſterratsſitzung dieſe Worte dem Miniſterpräſidenten vorhalten? Denn daß Poincaré der„Führer ſein ſoll, erweiſt ſich allein ſchon aus der Tatſache, daß zwei ſeiner Nachfolger unter ihm zu amten eingewilligt haben, obwohl ſie ſeinerzeit ausdrücklich auf einen anderen Kurs verpflichtet waren. Daß darin eine gewiſſe geiſtige und politiſche Bankrotterklärung liegt, hängt mit der allgemeinen Kriſis des demokratiſchen Gedankens zuſammen. Daran ändert auch nichts der etwas merkwürdige Ent⸗ ſchuldigungsbrief Herriots an den Vorſitzenden ſeiner Fraktion, in dem er ſeinen Umfall mit allerlei wohlklingenden Phraſen zu be⸗ ſchönigen ſucht. Herriots Rolle iſt heute mehr oder minder aus⸗ geſpielt. Seine Beteiligung an dem neuen Kabinett der nationglen Einheit gleicht nur noch einer ſchönen Agraffe, die höchſtens ein Schmuckſtück darſtellt, ſonſt aber von keinem weiteren Nutzen iſt. Der Führer aus Frankreichs Nöten iſt nun anſcheinend gefunden, aber auch die„Ideen?“ Wird Poincaré, der in ſeiner früheren Politik ſich als der Träger einſeitigſter und verknöchertſter Ideen erwieſen hat, den alten Faden weiter zu ſpinnen verſuchen, oder darf man annehmen, daß er ſo viel ſtaatsmänniſche Einſicht beſitzt, um nicht an den großen Veränderungen der Welt in den letzten zwei Jahren achtlos vorüberzugehen? Man kennt aus der Geſchichte Frankreichs die Wirkung der immer wiederholten„Idées Napo⸗ liennes“, mit deren Propagierung der Prinzpräſident Napoleon das zweite Kaiſerreich vorbereitete. Nicht minder bekannt ſind aber auch die„Jdées Poincariennes“, die der ſprachgewandte Lothringer bis 1924 Sonntag für Sonntag bei unzähligen Denkmals⸗ enthüllungen in die Hirne ſeiner Hörer eingehämmert hat, daß näm⸗ lich Deutſchland allein der Quell alles Unheils ſei und es daher nach den Grundſätzen„göttlicher und menſchlicher Gerechtigkeit“ alles zu bezahlen habe. Es wäre ein müßiger Streit, immer wieder von neuem dagegen polemiſieren zu wollen. Es muß aber daran erinnert werden, weil zweifellos neue Sonntagsreden in Ausſicht ſtehen, in denen der „Führer“ ſeine„Ideen“ entwickeln wird. Gewiſſermaßen zur Vor⸗ bereitung ſeiner Miniſterpräſidentſchaft, deren ſichere Wiederkehr er vorher in ſeine Taktik einkalkulierte, hat Poincaré am vergangenen Sonntag in einer Rede auf das Entſchiedenſte beſtritten, daß die er⸗ ſchreckende Wertverminderung des franzöſiſchen Franken in einer Werteinbuße der franzöſiſchen Wirtſchaft begründet ſei. Die Unter⸗ bewertung der franzöſiſchen Wirtſchaft und ihres Franken habe viel⸗ mehr lediglich darin ihren Grund, daß der Franken ſo viele Aus⸗ gaben für das ganze Kriegszerſtörungsgebiet habe decken müſſen, die eigentlich Deutſchland durch ſeine Repara⸗ tionstribute hätte leiſten müſſen, um deren Abgeltung es ſich aber durch ſeine Verſchleppungsmanöver gedrückt habe. Deutſchlands bös⸗ willige Nichtleiſtung trage die Schuld an der Franken⸗ entwertung und an der ganzen franzöſiſchen Inflation. Da iſt die Idee des Führers, zugleich die neue Formel, die bereits von einigen blocknationaliſtiſchen Blättern begierig aufgegriffen wird, weil ſie gewiſſermaßen die Unterkellerung des neuen Finanzgebäudes Poincareſcher Architektur darſtellt. Setzen wir die logiſche Ge⸗ dankenkette fort, kommen wir zu dem Schlußergebnis, daß Deutſch⸗ land moraliſch und faktiſch verpflichtet iſt, den kranken Franken zu ſanieren, was alſo auf eine erneute Auflage der Reparationslaſten hinausläuft. Iſt dieſe Idee nun wirklich geiſtiges Eigentum des„Retters“? Oder ſtehen andere ſtärkere Kräfte hinter ihm, deren Exponent er lediglich iſt? Die wirklichen Regenten Frankreichs ſind die Banken und jene der Induſtrie angehörigen Wirtſchaftskreiſe, die ſich in der „Union des Interéts Economiques“ zuſammengeſchloſſen haben. Sie verteilen nicht nur Dividenden und Tantiemen, ſondern auch die Plätze politiſcher Macht und parlamentariſchen Einfluſſes. Be⸗ reits der meuchlings hingewordete Jaurès hat auf dieſe Zuſammen⸗ hänge ſchonungslos hingewieſen, weshalb er auch das Opfer der Rache der alſo Gebrandmarkten wurde. Krieg und Nachkriegszeit haben dieſe Zuſtände nur noch verſchlimmert, ſodaß in Frankreichs poli⸗ tiſcher Welt allgemeine Korruption, wenn natürlich auch in der den Franzoſen eigenen eleganten Form herrſcht. Der Zerfall der fran⸗ zöſiſchen Währung bedrängt und quält naturgemäß den Rentner und kleinen Sparer, alſo jene Kreiſe, die den Kern der franzöſiſchen Nation bilden. Die hinter Poincars ſtehenden Kapitaliſtenkreiſe haben aber wirtſchaftlich ein Intereſſe an der Aufrechterhaltung des Valuta⸗ dumpings, politiſch an der Niederhaltung des glücklich überwundenen Linkskartells, das mit ſeinen Plänen auf Kapitalsabgabe und er⸗ höhten direkten Steuern unbequem und läſtig geworden war. Des⸗ halb knauſern ſie auch nicht mit den Papierfranken, um die Stim⸗ mungsmache für Poincarè zu entflammen und zu erhalten. Ihnen genügt eine mäßige Inflation, wobei ſie auch mit der Zufriedenheit der Arbeiterſchaft rechnen, daß ihr dadurch die Arbeitsloſigkeit, das Schreckgeſpenſt der valutaſtarken Länder, erſpart bleibt. Und da ſich Poincaré ſofort mit der Erklärung beeilte, daß dem Kapital kein Haar gekrümmt werden ſoll, ſieht ſich die Union am Ziel ihrer wirt⸗ ſchaftlichen Wünſche und wird deshalb bereit ſein, auch auf poli⸗ tiſchem Gebiet dem„Führer“ zu folgen. Wenn auch aus den Spalten der angelſächſiſchen Weltpreſſe Worte der angeblichen Befriedigung über die Rückkehr Poincares klingen, iſt doch nicht zu überſehen, daß eine Welle der Beun⸗ ruhigung über Europa dahingeht. Genqauer betrachtet iſt aber Verkauf amerikaniſcher Schiffe an die Hamburg⸗Amerika-Linie — Newyork, 24. Juli. Die Generalverſammlung der United americanline, die geſtern ſtattfand, genehmigte den Verkauf dreier Schiffe unter den feſtgeſetzten Bedingungen an die Hamburg⸗ Amerikg⸗Linie. deren Quelle nicht ſo ſehr die Perſon Poincareés oder ſeine Politik, ſondern die nicht länger mehr zu überſehende Tatſcche, daß Frank⸗ reich ſelbſt einen Gefahrenherd bildet, aus deſſen Gluten ge⸗ fährliche und verderbliche Flammen für die glücklich begonnene euro⸗ päiſche Befriedung hervorzubrechen drohen. Gewiß iſt es richeig, ——————— Retter, wie die Peſſimiſten vermeinen, einem ganzen Dutzend von Fragezeichen ab. keineswegs Anteilnahme an dem Projekt iſt dort außerordentlich groß, weil man faſſung vertagt hat, bis den Frontkämpferverbänden Gelegenheit zur lapaniſchen Kaiſers, dem 30. Juli, wieder in See ſtechen. (dervogelbewegung auf unſeren Schulen fanden. dieſe Bewegung ſo gründlich verkannten, wie man nur etwas ver⸗ kennen kann. der Eltern, der Erwachſenen Überhaupt, die im Bewußtſein, wie wir zelnen Ströme auseinander⸗, aber nicht zuſammenfließen. gramm dem Vaterlande allein zum Heile diene, ſo haben auch die kämpfen für ein neues Menſchentum überhaupt. Man ſieht das und der Welt, die man auf ſeinen Fahrten durchauert, ein freierer „Sinn und klarer Blick erwüchſe. kändiſche Ziele klar. 2. Seſte. Nr. 338 Neue Maunheimer Jenung(Abend- Nusgabe) daß Poincaré mit ſemer Geſamtpolitik nicht wieder da anknüpfen kann, wo ihm im Mat 1924 der Faden aus der Hand geriſſen wurde. Seine Außenpolitik iſt inzwiſchen liquidiert und durch Briand durch eine andere Grundlage erſetzt worden. Dieſe neue Politik Frank⸗ reichs iſt des weiteren nicht iſoliert, ſondern bildet einen Teil in⸗ ternationaler Vereinbarungen, von denen der Einzelne ſich nicht ſo einfach loslöſen kann. Dennoch bedeutet die Rückkehr Poin⸗ carss zur Macht ein Exeignis, daß ſeine Wirkung auf die Geſaent⸗ polttik Frankreichs nicht verleugnet wird. Auch wenn Briand die auswärtige Politik in der Hand behiält, zieht ein anderer Geiſt in die franzöſiſche Politik ein, ein Geiſt, den ein großes norddeutſches Blatt als„Zyklongefahr“ kennzeichnete. Vielleicht ſchleßt eine ſolche Charakteriſierung über das Jiel hinaus. Aber möglicherweiſe iſt der neue Wind aus Frankreich doch ſo ſtark, daß er das Gerüſt des neuen Gebäudes, deſſen Dachſtuhl im Herbſt dieſes Jahres gufgeſetzt werden ſollte, umweht. Ohne die Wendung in Frankreich hätte nach der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ein neuer Ab⸗ ſchnitt der europäiſchen Politik begonnen. Oh es da⸗ hin noch kommt, erſcheint, nicht zuletzt auch angeſichts des neueſten Umfalls Chamberlains, wieder in Frage geſtellt. Der Grundgedanke der Locarnopolitik war die Stabiliſierung der europäiſchen Verbun⸗ denheit. Solange Frankreich an ſeiner Währung krankt, und ſeine Wirtſchaft durch Inflation und Valutadumping in gleicher Weiſe ein Moment der Unruhe darſtellt, wie es Deutſchland bis 1923 war, iſt eine gemeinſame europäiſche Politik ilhuſoriſch, Auch alle Wirtſchafts⸗ oder Handelspertragsverhandlungen ſind wert⸗ los, ſolange der Frankenſturz onhält, und ſelbſt Abkommen die be⸗ reits abgeſchloſſen ſind, hängen gewiſſermaßen im luftleeren Raum, ſolange die parlamentariſchen Verhälmiſſe ſo verworren bleiben, daß eine Ratifizierung unmöglich iſt. Wie daher die kommenden Völker⸗ bundsverhandlungen zu einem gedeihlſchen Abſchluß kommen ſollen, iſt vorderhand unerfindlich. Kaum glaubte man ſeſten Boden unter den Füßen zu haben—, und ſchon erfolgt ein Rückwärtsgleiten in das gefährliche Wattenmeer der ungewißheit. Ideen, Europa zu retten, ſind genug vorhanden. Aber wo iſt der Führer? Soll der wirklich erſt aus Amerika kommen? Die neue Wendung ſchließt nicht mit einem, ſondern Kurt Fischer Die Frage des Neichsehrenmals 3u der in der letzten Zeit ſo piel umſtrittenen Frage, in welcher Gegend Deutſchlands das geplante Reichsehrenmal errichtet merden ſoll, erfahren wir von unterrichteter Seite, daß dieſe Frage noch entſchieden iſt. Bekanntlich hat ſich das Rheinland in ſtarken Kundgebungen zum Wort gemeldet. Die aus ſachlichen Gründen den Anſpruch auf Errichtung des Reichs⸗ ehrenmals am Rhein herleitet. Starke Beunruhigung im Rheinland iſt dadurch entſtanden, daß man ſich angeblich bereits an maßgeben⸗ den Stellen für Berka feſtgelegt habe. Demgegenüber kann feſt⸗ geſtellt werden, daß das Reichskabinett ſeine endgültige Beſchluß⸗ Beſichtigung der für das Rheinprojekt vorgeſehenen Anlagen auf der Inſel Lorch gegeben iſt. Eine ſtarke Unterſtützung hat der Gedanke des Rheinprojektes in der Perſönlichkeit des neuen Miniſters für die beſetzten Gebiete Dr. Bell gefunden. An der für den 26. Juli vor⸗ geſehenen Beſichtigung wird, wie wir erfahren, auch ein beſonderer Vertreter des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete teilnehmen. Noch ein Vorſchlag Angeſichts des Streites um das Ehrenmal hat, wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, der preußiſche Miniſterpräſident an den Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in dem er auf den ur⸗ [prünglichen Plan hinweiſt, die ſogenannte Schinkelwache in Berlin zu einem Erinnerungsmal für die Gefallenen umzu⸗ geſtalten. Durch die Wiederaufnahme dieſes Planes würde nament⸗ lich der jetzt entſtandene Streit verſtummen. Sollte ſich die Reichs⸗ kanzlei nicht für Berlin entſcheiden können, ſo wird gebeten, ſich dann wenigſtens für das Rheinproſekt zu entſcheiden, da die Rheinlande durch die Leiden, die ſie in den letzten Jahren für ganz Deutſchland ertragen mußten, den Anſpruch darauf haben, in erſter Linie berückſichtigt zu werden.— die„Hamburg“ in gokohama Nach einer Tokioer Meldung des„Dailn Telegraph“ ſoll der 2 Neutſche Kreuzer„Hamburg“, der dort als erſtes deutſches Schiff nach dem Kriege in Vokohama vor Anker gegangen iſt, mit tung und die Offiziere ſelen e Veranſtaltungen in Aus⸗ cht genommen, ſo ein Empfang durch die Admiralität und eine 15 Ehrungen empfangen worden ſein. Füͤͤr die Be⸗ üdlenz beim Regenten. Der Kreuzer dürſte am Geburtstage des Ddie Jugenobewegung auf der Geſolei Von Dr. Karl Lehmann(Düſſeldorf) Wer ſich der Aufnahme erinnert, die Anfänge 15 er wird heute noch das Gefühl nicht los. daf damals die Verantwortlſchen Mitleidiges Lächeln bei der tonangebenden Jugend ſener Tage, Schwierlakeſten und Hemmniſſe von ſeiten der Schule, es doch in allem ſo herrlich weit gebracht hätten, alles verdammten, was die ſelbſtgefällige Ruhe hätte ſtören können! Was brauchte die Jugend neue Wege! Wer ahnte, was in dieſer Jugend aärte. und wie ſie ſich aus dem geſunden. natürlichen Empfinden aufbäumte gegen die Unnatur der Zeit. Mit elementarer Kraft, wie eln Naturerelanls, iſt dieſe Bewe⸗ guna dann immer mebr bervorgehrochen und ſteht. durch Kriea und Revolution wohl umgeſtaltet, aber nicht erſchüttert, heute als ein bedeutender Faktor deutſchen Lebens vor uns. Die Jugendbewegung, die heute das ganze deutſche Leben durch⸗ 5 7 0 hat, iſt gleichzeitig ein Abbild der Zerriſſenbeit unſere⸗ olkstums. Geht man aufmerkſamen Blickes durch die verſchledenen Koſen, die in Halle 30 von der deutſchen Jugendbewegung Kunde geben. dann miſcht ſich mit der Bewunderuna der Vielſeltiakeit und Groß⸗ zügigkeit der Geſamtbeweguna der Schmerz darüber, daß die ein⸗ Wie heute eine ſede Partei Überzeuat iſt. daß gerode ihr Pro⸗ Jugendbünde die Erneuerung des deutſchen Menſchen, des deutſchen Polkstums, deutſcher Art uſw. auf ihre Fahne geſchrieben oder ſie alles und fraat ſich, wie ſoll einmal das gegenſeitige Verſtehen wieder in unſerem Vaterlande heimiſch werden, wenn wir von Jugend auf auseinander ſtatt zueinander ſtreben. Es müßte denn ſchon ſein, daß bei allen dieſen Jugendbündlern aus dem Erlebnis der Natur Eindeutig leat der„JFungnationale Bund“ ſeine vater⸗ de Jie Geſchichtliche Entwicklung und Gliederung des Hochſchulringes machen mit dem gegenwärtigen Stande dieſes Zwei⸗ ges deutſchen Studentenlebens bekannt. Der Quickborn läßt einen Blick in ſeine Arbeit tun, und man maa wobl dieſe Jugend um die lemdwirtſchaftlichen Schäden in den einzelnen Stro Motto der Beweg Gegen wieſchaflliche Und geiſtige Unterdrückung“, Wie ü „Fahrten beneſden, wie ſie der vorhergehenden Generation nie in der Jugendzelt geboten wurden. Wie baben die Wandervöael die Welt die verſchuldung der Landwi tſchaſt ſeJ Berlin, 24. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Unteraus⸗ ſchuß für 17 977 berichtete heute Profeſſor Beckmann über die Kreditprobleme. Wir kennen die Geſamtſumme der Verſchuldung der Landwirtſchaft, die öhe, die Geſamtbelaftung, aber es ſehlt noch die Kenntnis der Verteilung der Kredite an die einzelnen Betriebe, Größe und des Grundes und Zweckes des Kre⸗ dits und ſeiner Verwendung. Aus der Verwendung kann man a0 prüfen, ob ein Kredit gerechtfertigt iſt. Dieſe Probleme müßten alſo unterſucht werden. Ferner iſt zu prüfen, ob öffentliche Kredite zweck⸗ mäßig und richtig ſind, wie die Zinsfrage ſteht und wie die Moͤgl felten der Kapitalbildung innerhalb der Landwirtſchaftsbetriebe ſind. Oberbaurat Rauch, Mitglied des Reichstags, berichtet namens eines kleinen Ausſchuſſes über die Vorbereitung eines Fragebogens für die Unterſuchung der Hochwaſſerſchäden und der ge⸗ troffenen Abwehrmaßnahmen. Es ſei auch nur eine 2 10 0 5 ſteten dur Ausſchußmitglieder vorgeſehen. Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes berichtet über Genoſſenscheaſtweſen und Steuerfragen. Die Prüfung der Steuerfragen ſei mit dem Reichsfinanzminiſterjum eingeleitet worden. Im Herbſt werde dafür reichliches Material vorliegen. Viel ſchwieriger geſtaltet ſich die Erfaſſung der Landesbeſteuerung. Die Frage der Tarife müſſe geprüft, die Zahl der Steuerfrelen feſtgeſtelll werden und dergl. Darüber würben Verhandlungen mit den Lan⸗ desregierungen anzuknüpfen ſein. Die nächſte öffentliche Sitzung des landwirtſchaftlichen Unter · ſuchungsausſchuſſes iſt für Freitag nächſter Woche vorgefehen. um das Angeſtelltenverſicherungs geſetz Wie wir erfahren, hat der Gewerkſchaftsbund der An⸗ geſtellten beim Reichsarbeitsminiſterium in der Frage des 8 884 des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes vom 28. Juli 1925 Norſtenüngen erhoben. Nach dieſem Paragraphen kann nämlich die Reichsverſiche⸗ rungsanſtalt verſicherten Angeſtellten nach vorhergehender ärztlicher Unterſuchung ſowohl die Abkürzung der Wartezeit wie auch den Ein⸗ kauf von Beitragsjahren nach erfüllter Wartezeit geſtatten. Den Er⸗ laß der erforderlichen Ausführungsbeſtimmungen hatte der Geſetz⸗ geber dem Reichsarbeitsminiſterium übertragen. Das Reichsarbeits⸗ miniſterium hatte aber 0 entſprechender Vorſchläge der Reichsver⸗ ſicherungsanſtalt für Angeſtellte bis ſetzt noch keine Ausführungs⸗ beſtimmungen erlaſſen. Aus dieſem Grunde hat 110 der GDA. noch⸗ mals mit dem Reichsarbeitsminiſterium in Verbindung geſetzt und darauf daß es bei den Bateiligten unverſtändlich blei⸗ ben muß, daß eine vor Jahresfriſt ſeſtelegte Einrichtung immer nach nicht benützt werden kann. Gleichzeſtig hat der GDek. die Frage der Anwartſchaftserhaltun der ſtellenloſen Angeſtellten und ihre dringende Löſung 7 Zehntauſende non ſtellenloſen Angeſtellten liefen Gefahr, ihre wohl⸗ erworbenen Rechte zu verlieren, wenn das Reichsarbeitsminiſterium nicht ſofort helſend eingreift. Hindenburg klagt Berlin. 24. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Reichs⸗ präſident hat gegen die„Rote Fahne“ und gegen den„Knüppel“ Strafantrag wegen Beleidigung geſtellt. Die Entſchei⸗ dung der Staatsanwaltſchaft liegt noch nicht vor. Danzigs Linanzlage London. 24. Jull.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) Der Finanzausſchuß des Völkerbundes hat ſeine Arbeiten vollendet, Der Danziger FFreiſtaat wird wegen des ſchlechten Zlotukurſes einen größeren Prozentſatz an der polniſchen Zollverwaltund erhalten, dackegen wird der Ffreiſtaat ſeine Verwaltungsſpeſen herabſetzen müſſen, um den Hausbalt auszubalaneieren. Der engliſch⸗ungariſche Handelsvertrog Fondon, 24. Jull.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) Geſtern iſt der ungariſch⸗enaliſche Handelsvertraa hier unter⸗ zeich net worden. Er beſteht aus 22 Artikeln und iſt ein ſpezifiſch⸗enaliſcher Handelsvertrag. Er ſichert Ungarn die Meiſt⸗ begünſtiaung und das Recht der Handelsgeſellſchaften, ſowie da⸗ Tranſitrecht zu. Streitfragen ſollen dem internationaſen Haager Schiedsgerichtshof zugewieſen werden., Ungarn erhält eine An⸗ leihe von 1250 000 Pfund Sterling. Türkiſcher Oeſuch in London LKondon. 24. Juli.(Von unſerem engliſchen Vertreter.) Wie aus Angora berichtet wird, befindet ſich der türkiſche Finanzminiſter aſſan Bey auf dem Wege nach London. Er iſt damit beauf⸗ tragt, die wirtſchaftlichen und finanziellen Vorteile, die ſich für die Türkei aus dem Abſchluß des Moſulvertraas ergeben, zu erledigen. Man glaubt, daß die Türkel bereit ſein wird, ihre prozentualen Anteile an den fährlichen Erträaniſſen der Oelfelder non Moſul gegen finanzielle Hilfe an England abautreten durchquert; ſie machten an den Landesarenzen nicht Halt, ſondern die Schönheiten gang Eurovae. ſa noch fernerer Länder, wurden ihnen vertraut. Die Aufnahmen, die von den Fahrten heimgebracht wurden, ſind Zeweis. wie man künſtleriſch ſehen lernte.(Spanien⸗ reiſe, Finnland, kanariſche Inſeln.) In die friedliche Wanderſtimmung klingen gleichſam als Kamoffanfaren die Ruſe der Freſen Jugendbewegung: Man kämpft für eine neue Volksgemeinſchaft. für Klaſſen⸗ und Bhlkerverlöhnung durch den Geiſt der Jugend. Man verkündet die zflammende Abſage an den alten Menſchen und ſein Suſtem“. Es folgen die Nerother, mit ihrer beachtenswerten Literatur über Fra⸗ gen der Jugendbewegung, des Wiedererweckens alter Volksbücher f 180 15 6 unſere Großen uſw. gehei⸗ igten Weiheſtätten des deutſche des. Lebhaft wird die We etzung mit den Tagesfragen und der Politik bei der ſozilaliſtiſchen Arbeitsgemeinſchaft. ung iſt hier„Jugendſchutz und f erad 0 exall, ſo oll ſich jeder auch 90— mit Intereſſe die Litergtur anſehen, Er⸗ taunlich ſchnell iſt hier eine Litergtur geworden, die bewußt der alten, wenn man den üblichen Ausdruck ſetzen will, ede Kultur die 0 0 annn Auch hier iſt alles auf Kampf geſtellt. Auch hier gibt es kein Kompromiß! Imponierend iſt die geleiſtete Arbeit. 1 dem Gebiete der künſtleriſchen Er⸗ lehung allein hat die Organiſation im Jahre 1925 3. B. 100 000 ran 1 5 zu verzeichnen. Man rechne ſich einmal die Wir⸗ kung aus, die daven ausgeht! Les extremes se töucbent! Gleich nebenan tritt die ent⸗ ſchteden chriſtliche Jugendbewegung hervor, Geſchmack⸗ voll und klar iſt rein äußerlich der leitende Gedänke heraus geſtellt, Auf einem breiten Sockel liegt auf ſtrahlender Unterlage eine pracht⸗ volle Bibel.„Glauben heißt Siegen“ ruft der ee für ent⸗ chiedenez Ehri ſtentum und die ungmannenbünde ordern„des Mannes Jugend mit der Bibel“!“ Der.., der ibelkreis, von 8942 höherer Lehranſtalten ſtellt Jeſus in die Mitte des See ebens, Lebendige b zu Jeſus ſollen Hauptinhalt des ganzen Lebens ſein. Bei all dieſen Bünden ſind auch die ſoziale und Wohlfahrtseinrichtungen ſtark entwickelt. Der Katholiſche Jungmännerbund ſcheint neben ſeinen religlöſen Be⸗ langen auch die politiſchen Fragen und 75 der Lebensführung beſonders zu behandeln. Wenigſtens zeigt die Literatur Themata aus dem Gebiete der Politik, der Lebensführung, innerer Einkehr uſw. Doch gilt als Hauptleitſtern 9 75 W ne und auch ſür die große Jugendbewegung Neudeutſchland das innere Einswerden mit der Kirche?„Heim zu des Volkes Mutter.“ Neudeutſchland legt Männern von 20—25 Jahren überfallen, die durch reichen Bilderſchaß Zeugnis von dem frohen Wandergeiſt ab, den es in ſeinen Reihen pflegt. Samsfag, den 24. Juli 1923 Letzte Meldungen 7 Vom Schnellzug erfaßt O Wieblingen, 24. Juli. Vom Schnellzug erfaßt und ſchwer verletzt wurde heute vormittag bei der Station Wleb⸗ lingen der 17 Jahre alte Streckenarbeiter Fr. Mühlbauer von Friedrichsfeld. Er wurde nach Heidelberg verbracht. Bei Wieblingen werden die Gleiſe ausgebeſſert. Als das Zeſchen ge⸗ geben wurde, daß der um 11 Uhr 24 von Heidelberg nach Mann⸗ heim abgehende Schnellzug naht, traten die Rottenarbeiter zur Seite, teils in das nebenanliegende Gleis, in der Annahm⸗, der Zug fahre über das auszubeſſernde Gleis. Nun fuhr aber der Zug in das Gleis, auf dem die Arbeiter ſtanden, wobei, wie erwähnt, Mühlbauer erfaßt wurde, während die anderen noch rechtzeitig zur Seite ſpringen konnten. Ueberfall— Aufgehobene Aukoſperre kr. Heidelberg, 24, Juli. Geſtern abend wurde der Maurer Friedrich Burkhard 755 dem Heimweg von Handſchuhsheim zu ſeiner Arbeitsſtätte in der Nähe der Rauhen Buche von Waen e i einen Wochenperdienſt abnehmen wollten. Er ſetzte ſich zur Wehr und brachte dem einen einen Meſſerſtich in den rechten Arm bet, nachdem ihm einer der Täter mit einem Revolver in die rechte Rock⸗ ſeite geſchoſſen hatte. Burkhard griff im Danegene nach dem Revolver, wobei er einen Schuß durch die rechte Hand er⸗ hielt. Die Hilferufe des Angegriffenen fanden weiter unten am Berghang Gehör, worauf ſich die beiden Räuber eiligſt entfernten. — Die Sonntagsſperre für Automobile auf der Ziegel⸗ häuſer Landſtraße wurde aufgehoben. Der Magdeburger Mordfall L Berlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern abend wurde in der Magdeburger Mordaffäre ein früherer Chauffeur des Großinduſtriellen Rudolf Haas verhaftet und noch in der Nacht Schröder gegenübergeſtellt, in deſſen Keller die Leiche Hellings gefunden wurde. Schröder erklärte ſofort, daß dieſer Chauffeur und kein anderer die Lei in ſein Haus gebracht habe. Der Chauffeur konnte jedoch ein vollſtändiges Alibi nach⸗ weiſen und mußte heute früh wieder aus der Haft entlaſſen werden. Der Geſundheitszuſtand des ſpaniſchen Infanten 2J Herlin, 24. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die in Paris erſcheinende„Chicago Tribune“ meldet einer Drahtung der „B..“ aus Paris zufolge, daß die Geſundheit des ſpaniſchen Thronfolgers, des Prinzen von Aſturien, ernſtlich er ſchüt⸗ tert ſei. Der Arzt des Prinzen ſei ſeit einiger Zeit in Haft, weil er an dem Komplott gegen Primo de Rivera teilgenommen haben ſoll. Die königliche Familie hat Schritte bei Primo de Rivera unter⸗ nommen, um eine Freilaſſung des Arztes durchzuſetzen. Kämpfflieger Wüſthoff — Dresden, 24. Juli. Der am Sonntag bei einem Schaufliegen des Deutſchen Luftfahrtverbandes abgeſtürzte Kampfflieger Ober⸗ leutnant a. D, Wüſthoff, Inhaber des Pour le merite, iſt geſtern ſeinen Verletzungen erlegen. Brand in einer Schokoladenfabrik — Hamburg. 24. Juli. Geſtern morgen brach auf dem Gelände der Reichardt Kakao⸗ und Schokoladenfabrik in Wansbeck bei Hambura ein aroßer Brand aus, der in kurzer Zeit den ganzen rechten Flügel des großen fünfſtöckigen und mit einer Rieſenkuprel bedeckten Gebäudes in Flammen ſetzte. In dieſem Gebäude wird eine Nährmittelfabrik betrieben. die allerdinas zur Zeit ſtilliegt. Es gelang. den Brand auf den Giebel des genannten Gebäudes zu beſchränken und dann des Feuers nach vierſtündiger Arbeit Herr zu werden, Der Schaden iſt bedeutend. Ein deulſſcher Nadfahrer in Trienk erſchoſſen — Rom, 24. Juli. Aus Trient berichtet der„Lavoro'Italia“, daß ein deutſcher Radfahrer von einer Gewehrkugel durch⸗ bohrt worden ſei. Es heißt, daß es ſich um die Unachtſamkeit eines Arbeiters handelt, der zurückgebliebenes Kriegsmaterial ſuchte. Ein Attentat oder ein Mord ſei ausgeſchloſſen. Todesfälle infolge der hitze — newyork, 24. Juli. Die ſeit einiger Zeit im Staate Newyork herrſchende große Hi tze hat verſchiedentlich Opfer gefordert. So ſind in Boſton 60, in Newyork 50 Perſonen durch Hitzſchlag getötet worden. *Braſiliens Völkerbundsauskrikt. Ein Kabelgramm aus Rio de Janeiro beſagt, daß der Präſident der Republik ein Dekret unterzeichnet hat, das die braſilianiſche Delegation beim Völkerbund aufhebt. * Aufſtand in Japan. Aus Tokio wird gemeldet, daß auf der Inſel Nomura ein ſchwerer Aufſtand ausgebrochen iſt. Die Poligei ging mit hlanker Waffe gegen die Aufſtändiſchen vor. Man zählt im Ganzen 40 Verwundete. Starke Eindrücke gehen dann noch von der Ausſtellung der Bismarck⸗Jugend aus, die unter dem Wahlſpruch„Das Vater⸗ land über die Paärtei“ paterländiſche Aufbauarbeit leiſtet. Ideal ſind ihr die großen Perſönlichkeiten deutſcher Geſchichte, für deren Geiſt ſie ſich mit Kraft und Leidenſchaft einſetzt. Intereſſant iſt zu beobachten, wie weit dieſe Bewegung ſich erſtreckt und mit welchen Mitteln(u. a. Bauernhochſchule) ſie poſitiv zu arbeiten bemüht iſt. Die Neulandbewegung, Sitz Eiſenach, legt auch von zehn Jahren Wae Wirkens Zeugnis ab. n Verbindung mit dleſer eigentlichen ee zeigte dann die Ausſtellung der weiblichen Jugendpflege im er bezirk ee und die des evangeliſche erbandes für die weibliche Jugend Deutſchlands, wie flart dieſe behördlich bezw. autoritativ geleiſteten Einrichtungen von dem Geiſte der jugend⸗ bewegten Verhände beeinflußt ſind und wie der Geiſt der Jugend⸗ bewegung auch hier fördernd und lebenerneuend gewirkt hat. Will man ſich dann zum Schluß ein Bild machen von dem be⸗ wegten Leben unſerer Jugendlichen, ſo gehe man in den e Rund 150 Zeitungen und Zeitſchriften, die aus m Geiſte der ee ung 1 ee ſind, liegen hier auf. Man eni den chledenartigſten Blättern 11 eines kommt immer wieder zum Bewußtſein: Dieſe Jugend ſo kritiſch ſie auch dem gegenüberſteht, in das ſie deehen— ſie ſchreit nach einem Neuen, Beſſeren! Ihr ganzer Kampf geht um Edleres, Höheres! So herb das Urteil klingen mag, das man überall zwiſchen den Zeilen lieſt, daß die neue nee vom alten Menſchen abkehren will— in dieſer Zuverſicht auf die eigene Kraft liegt für uns alle Hoffnung. Für den Geiſt dieſer Jugend gilt das Wort:„Wenn ihr's nicht fühlt, ihr werdet's 100 erjagen.“ Und dem, der nachdenklich und prüfend durch dieſen Teil unſerer immer neue Anregungen ſchenkenden Ausſtellung geht, erſcheint dieſer Abſchuitt wahrlich nicht als der unbedeutendſte, wenn auch die Scharen an ihm vorübereilen. * uUuuch ein Reaktionär.„Geiſtliche Muſik bedeutet natürlich Reaktion. Warum? Weil die geiſtliche Mufik einer Zeit entſtammt, welche auf das Jenſeits eingeſtellt⸗ war; der Sozialismus iſt aber auf o ſchreibt Prof. Th Hartwig in der rmer Seb. Ba 1 das Diegsſeits eingeſtellt“. neueſten Nummer des„Atheiſt“.— A 1 Eine franzöſiſche ſamkausgabe von Thomas Mann. Der Pariſer Verlag Simon Kra bereitet eine 88 Geſamtausgabe der Werke von Thomas Mann vor. Der Verlrag iſt anläßlich eine⸗ vor einigen Tagen erfolgten Beſuches Thomas Manns in Parts 9 tande gekommen. Die Ausgabe wird ſich eng an die deutſche Ge⸗ tausgabe halten. Im Laufe dieſes Jahres werden die Romane — Novellen peröffentlicht werden, während ſpäter die Eſſay⸗Bände * „ Ser n nne *¹ Smsstog. den 24. Jul 1926 Neue Mannheimer Zenung Etdend · Ansgade) 3. Seite. Nr. 338 Mannheim am Wochenende Wie lange dauert noch die Schnakenplage!— In drei bis vier Wochen ſind wir erlöſt— Die kleine Walo- und Wieſenſchnake die blutgterigſte Art— die ſchlimmſte Schnakeninvaſton ſeit 1910 Fiſche und Schnaken! Wie reimt ſich das zuſammen? Die Antwort auf dieſe Frage iſt nicht ſchwer. Beide verdanken dem Vater Rhein ihre Exiſtenz. Beide ſind Delikateſſen, die Fiſche für die— 2 die Schnaken für die Fiſche, d. h. ehe ſie flügge ge⸗ worden ſind. Es beſteht infolgedeſſen auch ein gewiſſer Zuſammen⸗ gang zwiſchen unſeren Ausführungen vor acht Tagen über die Mannheimer Rheinfiſcherei und den nachfolgenden Mitteilungen, die ſich mit der Schnakeninvaſion beſchäftigen. Wens juckt, der kratze ſich! Die Schnaken ſorgen ſeit Wochen dafür, daß dieſer Ausſpruch nicht in Vergeſſenheit gerät. Die holde Weiblichkeit hat ganz beſonders unter der Plage zu leiden. Die hauchdünnen Strümpfe ſind für den Stachel der kleinen Blut⸗ ſauger ein wirklich nur hauchdünnes Hindernis. Kaum hat man ſich in den Anlagen oder in einem Reſtaurationsgarten mit der Ehe⸗ liebſten niedergelaſſen, da bekommt man auch ſchon die Klage zu bören:„Männe, ich halts hier nicht aus, die Schnaken ſind heute wieder gar zu arg!“ Und ſo nimmt man ſchließlich vorzeitig Reiß⸗ aus. Die Backofenhitze iſt zur nicht geringen Freude aller derer, die ihren Erholungsurlaub ſchon hinter ſich haben oder nicht Hals über Kopf in ſchnakenfreie Gefilde flüchten können, einer erträglichen Temperatur gewichen. Die Schnaken aber ſind geblieben, wenn ſie es auch nicht mehr ganz ſo ſchlimm wie an den gewitterſchwülen Tagen und Abenden treiben. Wie lange wird die Plage noch dauern? Wir ſagten uns, daß dieſe Frage nur eine Autorität auf dem Gebiete der Schnakenbekämpfung, Hauptlehrer Glaſer, der Leiter der Mannheimer Verſuchsanſtalt, beantworten könne. Und wir hatten uns nicht getäuſcht. Die Prüfung wird bald vorüber ſein. In etwa drei bis vier Wochen ſind wir erlöſt. Ueber große Teile Deutſchlands iſt, ſo führte Herr Glaſer in der uns gewährten Unter⸗ redung aus, in dieſem Jahre durch das Hochwaſſer eine unge⸗ heure Schnakenplage hereingebrochen. Auch in der ober⸗ rheiniſchen Tiefebene und in den Ausläufern ihrer Seitentäler leidet die Bevölkerung ſchon ſeit nahezu vier Wochen unter Schwärmen von Wald und Wieſenſchnaken, wie ſie ſeit 1910 nicht mehr in Erſcheinung getreten ſind. Die Plage iſt etwas gemildert an den Orten, die, wie beiſpielsweiſe in Mannheim, durch planmäßige Arbeit die Hausſchnakenplage wirk ſſam bekämpft haben. In den Landorten der Rheinebene dagegen, die ſtark unter dem Druckwaſſer des NRheines ſtehen, ſind die Schnaken in ſolchen Mengen aufgetreten, daß nur unter Piez beſonderen Vorkehrungen die Arbeiten mit ieh auf dem Felde ausgeführt werden konnten. Daß es in Mannheim nicht ſo ſchlimm geworden iſt wie in vielen Orten ober⸗ und unterhalb, wo ein Aufenthalt in den Waldungen auch nicht mehr möglich iſt, nicht einmal auf darf auf die Arbeit der Stadtgemeinde zurückgeführt werden. Zenknerweiſe wurde die Brut in dem ausgedehnten Aeber· ſchwemmungsgebiet des Waldparkes vernichtet. Wenn dies nicht gelungen wäre, dann wäre nicht nur unſer Wald⸗ park vollkommen unzugänglich geweſen. Selbſt in den Anlagen innerh lb der Stadt hätte ſich niemand mehr aufhalten können. Die Waldſchnake dringt nur in den ſeltenſten Fällen in die Woh⸗ nungen ein, ſodaß wir in Mannheim wenigſtens auf die Nachtruhe nicht zu verzichten brauchen. Im Luiſenparkweiher kam wegen der zahlreichen Fiſche keine Schnakenbrut zur Ent⸗ wicklung. In den überſchwemmten Wieſenteilen des Parkes dagegen mußte an den Rändern Brut beſeitigt werden. Die trotzdem vor⸗ handenen Schnaken ſtammen zumteil aus weit ab gelegenen Gebieten, denn die Waldſchnake iſt imſtande, ſich bis zu 15 Kilo⸗ meter von ihrer Geburtsſtätte zu entfernen und Orte unſicher zu machen, die weit ab vom Waſſer liegen. Unſere Rheinſchnake hat in dieſem Jahre ſelbſt in den Vorbergen des Odenwaldes Sommerfriſche bezogen zum Schrecken der Erholung ſuchenden Menſchheit. Die Lebensdauer dieſer Quälgeiſter iſt zum Glück beſchränk!. Nach dem Ablegen der Eier in etwa—4 Wochen wird di⸗ Plage weſenklich nachlaſſen, wenn nicht nochmals Hochwaſſer die bisher ſchon abgelegten Eier zur Entwicklung bringt. Für das kommende Jahr erſcheint es aber not⸗ wendig, die Schnakenbekämpfung auch hier wieder in aus⸗ ledehnterem Maße zu betreiben, als es bisher infolge der arolen Notlage möglich war. Hoffentlich ſieht in Mannheim die ürgerſchaft ein, daß die für Park und Anlagen aufzuwendenden Mittel nur dann einen Wert haben, wenn es möglich iſt, im Sommer ſich im Freien zu ergehen. Die breiten Schichten der Be⸗ völkerung, die nicht in die Berge ln art können, haben ein Anrecht 23 in der heißen Jahreszeit in Park und Anlagen ſich ergehen zu können. ö von Chinin hat die Krankheit zum Erlöſchen gebracht. Merkwür⸗ ————————— j rreee Hauptlehrer Glaſer hat ſich auf dem Gebiete der Schnaken. forſchung ungewöhnliche Verdienſte erworben. die Verſuchs⸗ anſtalt, die im Jahre 1910 für Baden, die Pfalz, Heſſen und Elſaß⸗Lothringen gegründet wurde, wird ſeitdem von Herrn Glaſer geleitet. Gegenwärtig befindet ſie ſich in ſeinem Heim in Neu⸗Oſt⸗ heim, wo mehrere Räume für den ſpeziellen Zweck eingerichtet ſind. Die Schnakenforſchung iſt ſo ziemlich abgeſchloſſen. Herr Glaſer wird ſich infolgedeſſen nunmehr einem nicht minder wichtigen Gebiet zu⸗ wenden. So will er zunächſt in die Geheimniſſe der Krankheit ein⸗ dringen, von der unſere Bäume auf dem Ring durch die rote Spinne befallen werden. Herr Glaſer hat bei ſeinen Studien erſt herausgefunden, daß es zwei Arten von Schnakengibt, die Hausſchnake und die Wald⸗ und Wie ſe nſchnake. Die letztere Art beſitzt die Eigentümlichkeit, daß ſie ihre Eier auf die Erde legt. Hier können ſie jahrelang auf das Waſſer warten, das ſie zur Entwicklung bringt. Gegen Froſt ſind ſie völlig unempfindlich. Herr Glaſer glaubt ſogar, daß ihnen der Froſt förderlich iſt. Bei den Wald⸗ und Wieſenſchnaken unterſcheidet man nicht weniger alz zehn Arten, große und kleine. Die kleineren Sorten ſind am blutgi⸗rigſten und gefährlichſten. Kommt eines Tages Druckwaſſer an die Stelle, wo die Eier abgelegt worden ſind, ſo dauert es nur 25 Minuten, bis die Larven aus der Hülle ſchlüpfen. Das Waſſer muß aber zum Ausbrüten eine Temperatur von mindeſtens 15 Grad haben. Im Winter bleiben nich„ ruhig im Waſſer liegen, weil ihnen die Temperatur nicht zuſagt. Zehn Tage nach der Belebung des Eies ſchlüpft die Schnake aus der Larve. Hauptbrutherde ſind die Ueberſchwem⸗ mungstümpel im Waldpark, die mit fließendm Waſſer nicht in Verbindung ſtehen. Ausgedehnte Brutherde ſind ferner die Wieſen bei Weinheim. Nach ihrer Entwäſſerung wird auch hier für die Plagegeiſter keine Ablagerungsſtätte mehr ſein. Schlimm ſieht es oberhalb von Mannheim bis in die Gegend von Speyer aus. Es iſt zu befürchten, daß die Schnaken in Bälde ſogar den Königſtuh! heimſuchen, da ſie ſich bis zu 20 Kilometer von der Brutſtätte ent⸗ ſernen. Der Inſtinkt treibt ſie, nachdem ſie gehörig„Blut geleckt“ haben, wieder an den Ausgangsort zurück. Herr Glaſer hat im Januar mit einem Raſenſtück aus dem Waldpark experimentiert. Als die Waſſerwärme auf die in dem Raſenſtück enthaltenen Eier einwirkte, waren nach 20 Minuten die Larven ausgeſchlüpft, Auf der Reißinſel iſt das menſchenmögliche zur Bekämpfung der Plage⸗ geiſter getan worden. Man ſchüttet Mineralöl auf die Tümpel. Da⸗ durch werden die Larven in wenigen Minuten vernichtet. Die Be⸗ kämpfung hat ſchon im Mai eingeſetzt. Leider ſtehen Herr Glaſer nur zwei Leute zur Verfügung, während ihm vor dem Kriege 10—12 Mann aſſiſtierten. Das muß, wie geſagt, anders werden. Im Voranſchlag ſind nur 3000 Mk. vorgeſehen, während vor dem Kriege 24 000 Mk. für die Schnakenbekämpfung ausgeſetzt waren. Lud⸗ wigshafen arbeitet mit Mannheim einträchtig Hand in Hand. Die Landgemeinden aber, die uns die Schnakenſchwärme ſchicken, haben nicht die notwendigen Mittel zu einem planmäßigen Vorgehen. In Betracht kommen hauptſächlich die Orte von Altrip bis Ludwigshafen auf der linken und von Ketſch bis Rheinau auf der rechten Rhein⸗ ſeite. Die Orte unterhalb von Mannheim kommen weniger in Frage, weil ſie in der Hauptſache Worms mit den Blutſaugern ver⸗ ſorgen. Das nächſte Hochwaſſer— ſeit—8 Jahren haben wir kein ſo lange dauerndes in dieſer Jahreszeit mehr gehabt— darf uns nicht überraſchen, ſonſt wird die Plage ſchlimmer als diesmal. Legt doch jede Schnake 100—150 Eier. Im Luiſenparkweiher war nicht eine ein: ige Larve zu finden, keil die Fiſche zu ſcharf aufpaſſen. Es handelt ſich um Goldorfen und zwei nordamerikaniſche Barſcharten, die eifrige Inſektenvertilger ſind. Als das Hochwaſſer den Weiher an einer Stelle überlaufen ließ, unternahmen die Schnakenjäger ſogar einen Ausflug auf die benachbarten Wieſen, in denen ſie eine reiche Ernte von Larpen vorfanden. Als das Waſſer zurückging, erreichten alle Fiſche glücklich wieder den Weiher. Während die Barſche nicht länger wie eine Hand werden, haben die Orfen ſchon eine Größe von über 35 Ztm. erreicht. Im Waldpark ſind nur Schlauch und Vellenkrappen ſchnakenbrutfrei geblieben, weil die Fiſche vom Rhein aus in dieſe Gewäſſer gelangen konnten. Im Neuoſtheimer Schleim ſind nicht nennenswert Schnakenlarven gefunden worden. Dagegen iſt die Mückenplage ſehr arg, an denen der ſtark mit Ver⸗ weſungsſtoffen durchſetzte Müll ſchuld iſt. Der Müll wird jetzt täg⸗ lich desinfiziert. Man hofft auf dieſe Weiſe auch der Fliegen⸗ plage Herr zu werden. Als wir Herrn Glaſer auf die merkwürdige Krank⸗ heit aufmerkſam machten, von der die Feldarbeiter in den durch das Hochwaſſer heimgeſuchten Gegenden befallen werden, war die Antwort: Malaria. Viele Schleſier ſind Malariaträger. In Mannheim iſt dieſe Krankheit noch in den 8ber Jahren des vorigen Jahrhunderts ſtark aufgetreten. Jetzt hört man nichts mehr von ihr, weil die italieniſchen Arbeiter, die faſt durchweg Malariaträger waren, nicht mehr zu uns kommen. Auch die reiche Verwendung digerweiſe iſt die Malariaſchnake völlig ungefährlich, wenn ſie einen Menſchen ſticht, der immun iſt. Unſere Leſer werden aus den vorſtehenden Ausführungen er⸗ ſehen, daß der ärgſte Feind der Schnaken Herr Glaſer iſt, der unermüdlich an ihrer Bekämpfung arbeitet. Wie ſehr ſeine Autorität anerkannt wird, geht auch aus den zahlreichen Anfragen hervor, die täglich bei ihm aus allen Gegenden Deutſchlands einlaufen. Wir dürfen uns glücklich ſchätzen, daß Mannheims Mauern eine Per⸗ ſönlichkeit beherbergen, die auf einem wichtigen Spezialforſchungs⸗ gebiet ſo ungewöhnliche Erfolge erzielt hat. 4* In Nr. 314 hatten wir an dieſer Stelle die Zuſchrift eines Kraftwagenführers über das Verhalten der Verkehrspoſten am Kaufhaus und Strohmarki veröffentlicht. Nach einer Mitteilung des 1. Polizeireviers, dem der Verkehr an den beiden Straßenkreuzungen unterſteht, achten die Ver⸗ kehrspoſten darauf, daß auch wirklich die Fahrtrichtung frei⸗ gehalten wird, bevor ſie beim Herannahen eines Kraftfahr⸗ zeuges die Fahrt freigeben. Zum Beweiſe dafür wird hervor⸗ gehoben, daß an den beiden Straßenkreuzungen noch kein Zu⸗ ſſammenſtoß erfolgt iſt, ſeitdem die Verkehrspoſten aufgeſtellt ſind, weil ſich jeder Beamte der Verantwortung bewußt iſt, die er als Verkehrspoſten hat. Wir nehmen von dieſer Feſtſtellung gern Notiz, weil wir auf dem Standpunkt ſtehen, daß der ſchwere Dienſt des Verkehrsſchutzmannes volle Würdigung verdient. Richard Schönfelder, Städͤtiſche Nachrichten Beginn der Hundstage Mit den Hundstagen gehts diesmal wie manchmol mit den„Eis⸗ heiligen“, ſie treffen nicht genau mit dem kalendermäßigen Beginn zuſammen. Einen Teil der Hundstage haben wir ja ſchon ertragen müſſen. Dafür werden wir ſeit einigen Tagen mit einer durchaus kurortmäßigen Temperatur belohnt. Nach dem Kalender haben die Hundsktage heute begonnen. Ihren Namen verdanken ſie dem Sirius, der nach antikem Vorbild die Hundstage brinat. Auch die Griechen nannten dieſen Stern ſchon„Hund“, die Römer„Hund⸗ lein“, die malaiſchen Völker haben für ihn die Bezeichnung zwei⸗ dendes Rhinozeros“. Die Aeqypter ſehen in ihm die„Vothis⸗Kuh“ In dem Geſamtſternenbilde eines laufenden Hundes, wie wir es in den Atlanten finden, iſt der Sirius bald als Zunge, bald als Halsband eingezeichnet. Nach Wilhelm Gundel(„Sterne und Stern⸗ bilder) iſt das Geſamtſternbild„Hund“ ſekundär entſtanden, das Primäre war die Bezeichnung des bellen Sterns, zu dem dann ſpäter mit Hilfe von Nachbarſternen die Fiaur eines Hundes künſt⸗ lich zuſammengebracht wurde. Bei den alten Aeqyptern aing der Sirius noch vor der Sonne auf und mußte als hellſter Fixſtern des ganzen Himmels natürlich beſonders auffallen. So iſt es denn nicht verwunderlich, daß die alten Aeqypter mit ſeinem Aufgana ein neues Jahr beginnen ließen. Seinen beſonderen Glanz erklärten ſie ſich aus der Wirkung des Bades im Okeanos. dem er immer am 24. Juli friſch geſtärkt entſteige. Als Hitzebringer iſt der Sirius ſchon von Homer beſungen worden.(Homers Jias. 22. Ge⸗ ſang.) Als Wirkuna dieſer Hitze wurden auch Fieberalut und an⸗ ſchließende Krankheiten beim Menſchen aufgefaßt. Der kommt am deutlichſten in der Krankheitsbezeichnunga„Morbus Sirigcus“ zum Ausdruck. der unmittelbar von Sirius abgeleitet iſt. Die Hundskage im altdeutſchen Sprichwort und Bauernſpruch Wenn die Hundstage Regen bereiten, ſo kommen nicht die beſten Zeiten. 55 Wenn der erſte Hundstaa ſchön iſt, ſo iſt auch wohl der ganze Monat ſchön. Wie die Hundstage eingehen, ſo qben ſie wieder aus. 1* Hundstage hell und klar Bedeuten ein autes Jahr. 1* Nun ſich der Hundes⸗Stern läßt ſpüren. man auch die Frucht bald ſchneidet ab. * Wenn zu Anfang der Hundstage die linden Nordwinde wehen. ſo wehen ſie wohl vierzig Tage und Nächte. 5 N2. „KNONVTHA. NMineral-Tafelwasser Unübertroffen an Reinheit und Güte. Em78 Hauptniederſage bei: Wiln Müller jr., Mannheim, U4, 25, Fernspr. 1636 Laſſen wir uns porträtieren! Von Dr. Willy Oeſer Sich photographieren laſſen, iſt das nicht bereits etwas alltäg⸗ liches geworden? Photographieren mit Roſen oder einem Buch. Scharf gezeichnet oder maleriſch verſchwommen. Mit lächelnden Lippen oder träumeriſchen Augen. In Dichterpoſe oder in der einer Filmdiva. Iſt das wirklich nicht etwas vorbei, weil es ſchon zu verbraucht iſt? Sind ſie nicht grauenhaft mitunter, die Vergrößerungen von Photographien in großen Rahmen an den Wänden? Fühlen wir nicht die Leere, die Formloſigteit. die ſolchen Bildern anhaftet, weil kleine Bild die einzelnen Formen nicht erfaſſen konnte, die für größebe Formate nötig ſind. Laſſen wir noch ein bißchen die Photo⸗ graphie ankolorieren, dann iſt jenes Stadium erreicht, das an Ge⸗ ſchmackloſigkeit bauum übertroffen werden kann. 4. Die Photographie lebt in einem andern Sinne auf. Der Apparat begleitet die Reiſen, hält alle Eindrücke feſt. Er rettet auf ſeiner latte augenblickliche Geſchehniſſe für die Erinnerung. Hier arbeitet er glücklich, weil er zwanglos aufnimmt, was ſich zwanglos gibt 3 gemachte Freundlichkeit, ohne vorherige Friſur oder Sonntags⸗ bilette. Was aber ma wir, da wir doch unſer Konterfei der Nach⸗ welt unbedingt Aberllefern müßten? Wir werden wieder altmodiſch: wir laſſen uns porträtieren. Denken wir an jene alten Bildniſſe, die ſo von Leben erfüllt ſind, daß wir oft meinen, der längſt Verſtorbene könne, jederzeit mit uns ſprechen. So gibt es Bilder von erſtaun⸗ licher Eindringlichkeit, von gewaltiger Seinskraft. Wie abſonderlich empfinden wir dieſes Weiterleben der Men⸗ ſchen nun in Muſeen oder ganz emdern Kulturbegebenheiten, wenn wir vor dieſen Bildern verweilen oder ſie uns in einem Zimmer, da wier zu Gaſte ſind, begegnen. Es iſt in ihnen ein Weiterleben des eiſt es, nicht allein der äußern Form. Das vermag der Künſtler zu ſchaffen, deſſen Leiſtung weſentlich iſt, der vom Innern zum Innern den Weg findek. ** Wir laſſen uns porträtieren vom Künſtler, damit wir etwas anderes haben als die Photographie uns vermittelt. Wir wollen doch etwas von unſerm Sein erfaßt ſehen, wie es dem Künſtler ſich erſchließt. Wir wollen demnoch unſer Inneres in der äußern Form geſpiegelt wiſſen. Wir ſuchen ein Kunſtwerk, eigenbeſtändig als ſolches, damit wir unſere eigene Freude haben, damit es aber auch als ſelbſtändiges Werk ſpäter, da die Aehnlichkeitsfrage weſenlos iſt, beſtehen kann. Wollen wir wirklich all dies oder wollen wir es nicht? Ich glaube, wir ſind vielſach weit davon entfernt zu begreifen, was ein Porträt von Künſtlerhand bedeutet. Wir ſehen darin mehr ein Konkurrenzunternehmen zur Photographie. Wir wünſchen äußer⸗ liche Aehnlichkeit, die wechtelvoll iſt und vergeht. Die innere, die dauerhafte und weſentliche, ſtellen wir beiſeite. Wir laſſen uns porträtieren, weil wir eitel ſind. Davum wollen wir nur geſchmeichelt haben. Wir wollen prahlen, darum ſtürzen wir uns in die beſten Garderoben, ziehen ſämtliche Ringe, Ketten, Orden und Ehren⸗ zeichen an, greifen zur Schminke, machen den pompöſen Pelz um, auch wenn im Sommer gemalt wird. Und wir verabſcheuen den Künſtler, der ſolchem Gebaren nicht dienſtbar iſt. *** Weil wir eitel ſind darum rufen wir auch ſogleich nach Voll⸗ endung des Bildes Tanten, Vettern, Baſen und ſämtliches Hllfs⸗ 1 800 zuſammen, um ſofort die„Aehnlichkeit“ beurteilen zu ſen. Hat der Künſtler gerade das Pech, bei dieſer Kritik anweſend zu ſein, ſo erlebt er ſeine völlige Pleite. Auguſt findet die Naſe zu breit, Emilie ſtört der Mund. Jeden„ſtört“ überhaupt etwas, den einen noch das Ohr, den andern die Augen, den wieder das Kinn. So bleibt am Schluſſe garnichts übrig, das ähnlich iſt. Der Gemalte iſt betrübt, daß er nicht gefällt, wo er doch nur gefallen will. Der Künſtler aber hat ſeine liebe Not, das Honorar zu erhalten. Alſo: laſſen wir uns porträtieren. Aber wir ſuchen dann erſt zu ergründen, was der Künſtler ſagen will, nicht was wir ſelbſt ſehen wollen. Denn ein und dieſelbe Perſon von vielen Künſtlern gemalt, wird jedesmal anders erfaßt erſcheinen, ohne daß das Bild deshalb unähnlich zu ſein braucht. Es ſoll auch Künſtler— von großenn Namen— geben, die nach Photographien malen, wenn ſie nur bezahlt werden. Auch dieſe haben den Sinn der Porträtkunſt ebenſowenig begriffen als jene, die nicht Weſen wollen, ſondern nur Schein; die aber durch den Schein in ihrem Weſen enthüllt werden. Theater und muſil 4Aus dem Muſikleben in Wildbad. Auguſt Halm war das elfte Sinfoniekonzert des Kurſaals zugeeignet. Man hat begonnen, den ſchwäbiſchen Muſikſchriftſteller auch langſam als Tondichter eigner Sprache zu entdecken. Da weckt er Teilnahme vor allem wo er modern ſpricht und nicht archaiſiert. Seine zum erſten Mal ge⸗ ſpielte Luſtſpiel⸗Ouvertüre hält ſich frei von Archaiſtik und Programmatik und gibt ſich lediglich als lebensfrohes und muſizier⸗ freudiges, ſtarkzügiges Werk. Ein geſtrafftes Kabinettſtück, voll packender Lyrismen und hinreißenden Schwunges auf gan moder⸗ ner Grundlage. Eine wirkſame Füllnummer im Konzertſaal, die ſich jeder Dirigent merken ſollte. Erſtmalige Wiederholung nach der Stuttgarter Uraufführung fand Halms A⸗dur⸗Sinfonie(ungedructt), eine großartig angelegte Dichtung von Bruckneriſchem Pathos und maſſigen Tonfluten, die einen weiten Saal verlemgen. Die Eckſätze wirken wie Vor⸗ und Nachſpiel einer Shakeſpeare⸗Tragödie, zu:ieſſt durchblütete Schöpfungen unmittelbarer Wirkung. Auguſt Hal m wurde mit Hermann Eſchrich, dem tüchtigen Dirigenten, von einer großen Hörerſchaft äußerſt lebhaft gefeiert. Dr. K. Preisendanz Kunſt und Wiſſenſchaft der Von der Aniverſikät Freiburg. Wie wir hören, hat der Privcudozent und Proſektor am anatomiſchen Inſtitut der Uni⸗ verſität Freiburg i. Br. Dr. Walter Brandt den Ruf als Abtei⸗ lungsvorſteher an das anatomiſche Inſtitut der Univerſität Köln angenommen. Der Rückgang der Alpengleiſcher. Die Rückbildung der Alpengletſcher, die im Jahre 1922 begann, hat ſich auch im ganzen Jahre 1925 fortgeſetzt. Das zeigen die Beobachtungen, die der her⸗ vorragende Lauſanner Gletſcherforſcher Prof. P. L. Merkanton ſoeben veröffentlicht. Die Schneefälle waren während des vorher⸗ gehenden Winters überaus ſtark, ſie wurden aber von der Sonne während des folgenden Sommers vollſtändig„aufgefreſſen““ Ein Beiſpiel möge dieſe rückläufige Bewegung veranſchaulichen. Die Maſſe des Neuſchnees erreichte am Orny⸗Gletſcher zu Anfang des Sommiers eine Tiefe von 7 Fuß; die Maſſe des während der Som⸗ mermonate geſchmolzenen Schnees erreichte aber eine Tiefe von 18 Fuß, ſo daß die Oberfläche des Gletſchers um 11 Fuß ſank. Von 100 Schweizer Gletſchern, die 1925 beobachtet wurden, waren 19 im Zu⸗ nehmen gegenüber 23 im Jahre 1924, 11 zeigten einen Stillſtand, ebenſoviel wie 1924, und 69 gingen zurück gegenüber 66 1924. Der Aletſch⸗Gletſcher ging um 30 Fuß ezurück, der Eiger⸗Gletſcher um 61 Fuß und der obere Grindelwald⸗Gletſcher um 50 Fuß. Die Folge dieſes Rückgangs der Gletſcher zeigt ſich darin, daß ihre Oberfläche von tiefen Spalten durchſchnitten iſt, die die Ueberqeuerung ſehr ſchwierig und gefährlich macht. Man hat allen Grund amzunehmen, daß wir im Beginn einer Periode des allgemeinen Gletſcherrück⸗ ganges uns befinden. Das würde mit der Theorie übereinſtimmen, nach der die Bewegung der Gletſcher ſich ſtets nach einer Periode von 35 Jahren ändert. Faſt 35 Jahre hindurch waren die Alpen⸗ gletſcher bis 1925 im allgemeinen Vordringen. Die nächſten 33 Jahre werden zeigen, ob wir uns in einer dauernden Periode des Rückganges befinden. ——— 4. Seite. Nr. 338 Neue Mannßeimer Jenung(ubend⸗Ausgabe) Samsfag, den 24. Juli 1928 Kundgang durch die Kleingärten im herzogenried Luſt und Lieb zu einem Ding, macht alle Müh' und Arbeit gring. Wo bewahrheitete ſich dieſes alte Sprichwort beſſer, als bei den Kleingärten? Aus Wieſen, aus Schutthalden wurden grünende und blühende und fruchttragende Flächen geſchaffen, jedermann eine Augenweide, jedermann eine Freude. Der Kleèeingarten⸗ verein Herzogenried führt am morgigen Sonntag eine Prämiierung ſeiner Gärten durch, an die ſich eine 1f0 ſentliche Begehung der Anlage ſchließen wird. Der Preſſe war geſtern ſchon Gelegenheit gegeben, unter Führung des erſten Vorſitzenden des Vereins, Herrn Werner, einen Rundgang durch die Kolonie zu machen, die nun bereits 5 Jahre beſteht, Statt eines Stiftungsfeſte⸗ wird nun die Prämiſerung vorgenommen, zu der 30 Preiſe im Geſamtwerte von 400 Mk, zur Verfügung ſtehen. Das Gelände iſt 250 000 qm groß und zählt 900 Gärken. Durchſchnitt⸗ 1 beträgt der Flächeninhalt einer Parzelle rund 300 am, Die Mitglieder beſtehen 62 38 Proz. aus Sozialrentnern und Schwer⸗ beſchädigten und zu 62 Proz. aus Handarbeitern, worunter 17 Proz, erwerbslos ſind. Die Sämlinge werden vom Verein im ſogen. Bereinsgarten ſelbſt gezogen, und der Samen an Mitglieder mit —8 Proz. Aufſchlag abgegeben. Es war Gelegenheit gegeben, dieſen Vereinsgarten, für den ein beſonderer Gärtner beſtellt iſt, anzuſehen. Der Garten iſt zum Verſuchsgarten geſchaffen worden, damit den Mitgliedern unnötige Ausgaben und Verdruß möglichſt erſpart bleiben. Geradezu. vorbildlich iſt ſeine Anlage, in der ſozuſagen alles enthalten iſt, alle möglichen Arten von Ge⸗ müſe, Obſt und Blumen. Seit 1921 iſt der Verein im Beſitz des Geländes, das von der Domäne als Erſatz für den Friedhofspark an die Stadt abgegeben wurde. Innerhalb 15 Jahren ſoll das Gelände in einen Park ver⸗ wandelt werden, was durch den 0. enede einſtweilen hinaus⸗ geſchoben wurde. Tatſächlich wurde dem Verein der Generalpacht⸗ vertrag bereits auf 31. Dezember 1925 gekündigt, ſo daß gegen⸗ wärtig ein vertragsloſer Zuſtand beſteht. Daß für die Bewohner der Neckarſtadt ein Park notwendig iſt, wird nicht zu beſtreiten ſein. Andererſeits ſind aber auch die außerordentliche Mühe und Arbei und die Aufwendun en der Kleingärtner in Betracht zu ziehen. rte doch der 55 aus, daß für jeden Garten im Durch⸗ chnftt 140 Mark aufgewendet wurden. Doch iſt der Kleingarten⸗ verein Herzogenried bereit, dem Verlangen der Allgemeinheit Rech⸗ zung zu tragen und auch große Opfer im Intereſſe des werdenden Parkes in Er will den Park aus eigenen Mitteln er⸗ ſtellen, aber die Gärten behalten. Und zwar in der Weiſe, daß nicht ein Hochpark, ſondern ein Grünpark wird, daß ſtatt Ein⸗ Zäunungen, Hecken und Lauben um die Gärten errichtet werden und Obſtbäume in größerem Ausmaße angepflanzt werden. Auch ſoll den Schulen Gelegenheit gegeben werden, Schülergärten zu errichten. Es könnten ungefähr—3 qm für das Kind geſtellt werden, wobei beſonders die 8 76 7 ſchlecht geſtellten Schüler herückſichtigt werden ſollen. Jede Klaſſe erhält eine abgeſchloſſene Parzelle. Ein Gärtner ſoll die nötige Unterweiſung und Anlei⸗ tung geben. Die Liebe zur Scholle ſoll auch dadurch geweckt und en werden. Auch iſt man der Frage ſchon nähergetreten, rten für Erwerbsloſe unter 16 Jahren, die infolge der ſchlechten Wirtſchaftsverhältniſſe keine Lehrſtelle bekommen können, dun J880 r all dieſe Projekte wären bei der heutigen Si⸗ on 8000 Mark aufzuwenden. Der Rundgang zeigte dann die Bedeutung, die der Kleingarten⸗ bewegung bezüglich der Sozial⸗ und Kriegsrentner, der Erwerbs⸗ loſen und Kurzarbeiter zukommt. Die ganze Anlage iſt ein Schmuck⸗ käſtchen. Die Gärten ſind in beſter Verfaſſung. Es war oft er⸗ taunlich, was auf manchen Gebieten geleiſtet wurde. So hat ein eingärtner neben einer reichhalti Gemüſe⸗ und Obſtanlage 200 Blumenarten angepflanzt. Entzückende Gartenhäuschen heben das Bild mitunter weſentlich. Und überall waren fleißige Hände an der Arbeit, das Schöne zu pflegen und den Ertrag zu ſichern. Es wäre wirklich ſchade, wenn dieſe jahrelange Arbeit und Mühe umſonſt ge weſen ſein ſollte, 1 W. R. Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Der 1800 5 Motorrad⸗Preis von Verlin“. Start der Beiwagenklaſſe bis cem.— Flieger⸗Hauptfahren, Olympia⸗ Bahn. Fricke führt vor Schweb und dem Sieger Leene(Holland). — Dauerrennen in Forſt, Lauſitz. Start zum großen Sommerpreis, 50 km, Sieger Dobe, Berlin.— Faltboolſport auf der Iſar. Paſ⸗ ſieren der Floßgaſſen.— Schwergewichtsboxkampf in Treptow. Brei⸗ tenſträter ſiegte über Pierre Charles in der 4. Runde durch k. o. — Deutſches Bundeskegeln, Berlin. Die Autohalle mit den 43 Bahnen während des Wettkegelns. Scheffelfeſt in Säckingen. Einzug der Majenkönigin.—-Boot⸗Ehrenmal in Kiel. Die Feier der Grundſteinlegung.— Erdſenkung bei Plötzenſee. Teil der ge⸗ ührdeten Fabrik.— Unwetterverheerungen in Deutſchland. Zer⸗ törte Häuſer in Schlotheim.— Ideale Herren⸗Sommermode. Das Blufenhemd.— Der ſpaniſche Diktator Primo de Rivera in Paris. —58 Begrüßung durch Briand und Peétain. „Berbot des Badens im offenen Rhein und Neckar. Der heu⸗ tige Poligeibericht enthält Pbere Mitteilung:„Das Baden 15 lang des Rheines außerhalb der Badeanſtalten vom Bellenkrappen bis zur Neckarſpitze wird nicht geduldet. Gegen Zuwiderhandelnde ſchreitet die Polizei energiſch ein. Ebenſo wird nicht geduldet datz im Neckar in der Nähe der Friedrichs⸗ und Jungbuſchbrücke, ſowie von abends 8 Uhr bis morgen 9 Uhr auf beiden vor dem ſtädt. Krankenhaus liegenden Ufern gebadet wird.“— Nach unſerer An⸗ 171 geht die Polizei zu ſcharf vor. Man muß ſich ein wenig in die Pſyche der Maſſen verſetzen, die das Strandbad an der Reiß⸗ inſel vermiſſen und infolgedeſſen andere Stellen am Rheinufer auf⸗ — 2 Wir hätten es für richtiger gehalten, in dieſem Sommer as Baden z, B. an der Rheinpromenade zu dulden und für ge⸗ nügende Aufſicht zur Vermeidung von Unglücksfällen zu ſorgen. Daß nahezu allgemeine Verbot des Badens im offenen Rhein und Neckar wird viel böſes Blut machen. Eine derartige Verordnung wäre ſchon eher am Platze, wenn das ſtädtiſche Strandbad benützt werden könnte. Sturz eineß Radfahrers in den Altrhein. In der vergange⸗ nen Nacht fuhr ein 37 Jahre alter Schloſſer mit ſeinem Fahrrad auf der Zufahrtsſtraße zum ſtädt. Ausladeplatz am Altrhein, da die Sandhoferſtraße infolge Pflaſterarbeiten geſperrt war. Auf der abſchüſſigen Straße verlor er die Herrſchaft über das Rad und ſtürgte in den Altrhein. Vorübergehende zogen den Ver⸗ ans Land, worauf er ſich unverletzt nach Hauſe begeben onnte. *Sturz von der Leiter, Im Hauſe Untere Riedſtraße 19 ſtürzte 15705 mittag ein 22 Jahre alter Elektromonteur von einer zwei 8*5 hohen Leiter und zog ſich einen Knöchelbruch am rechten u zu. gZuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages: bormittags auf der Straße D 1 und 2 zwiſchen drei Radfahrern; mittags auf dem Friedrichsring vor UJ 2 zwiſchen einem Radfahrer und einem Straßenbahnwagen der Linie 2, wobel der Radfahrer ſich innere Verletzungen zuzog und in das Krankenhaus berbracht werden mußte, und nachmittags Ecke Seckenheimer Land⸗ ſtraße und Kreisweg Neckarau zwiſchen zwei Motorradfahrern. fKonſulariſche Verkretung Griechenlands Der bisheriae arle⸗ chiſche Bizekonſul in Baden⸗Baden Hans Katz iſt zum ariechiſchen Konſul daſelbſt ernannt worden. Er iſt als ſolcher zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen zugelaſſen. Früherlegung der Ferien. Es iſt ſchon oft in den Kreiſen der— 7 755 Uund ſtaatlichen Unterrichtsanſtalten der Wunſch laut 31 ie ſogenannten großen Ferien 14 Tage früher, alſo am 5. Juli(1. Auguſt) beginnen zu laſſen, da erfahrungsgemäß der Unterricht in den heißen Juli⸗Tagen ſehr notleidet und bisweilen auch Eltern um Urlaub für ihre Kinder vor den Ferien eingekom⸗ men ſind. Trotzdem viele deutſche Bundesſtaaten ſchon lange die Ferien am 15. Juli beginnen laſſen, wollen die badiſchen Unter⸗ richtsbehörden ſich dieſer zweckdienlichen Einrichtung nicht anſchlie⸗ ßen. Es wäre daher dringend zu empfehlen, einmal korporativ an die maßgebenden Stellen zu dieſem Zweck heranzutreten und das Miniſterium zu veranlaſſen, in der Ferienverteilung dieſe kleine Aenderung eintreten zu laſſen. veranſtaltungen »Vermehrnug der Außflugsflottille. Die Ja. Reiß, Motor⸗ reederei, die Perſonen⸗ und Schleppfahrten auf Rhein und Neckar ausführt, ſtellt am Montag in„Anita Maria“ das neueſte und größte Mannheimer Motor⸗Salonſchiff in Dienſt. Ausgerüſtet mit einem Beng⸗Dieſel⸗Motor der Motoren⸗Werke.⸗G. Mann⸗ heim, faßt es bei einer Länge von 21 Meter, einer Breite von 4 Meter und einer durchſchnittlichen Geſchwindigkeit von 10 Kno⸗ ten etwa 250 Perſonen und beſitzt zwei Salons unter Deck und eine Reſtaurationstüche. Die Beſatzung beſteht aus dem erfahre⸗ nen Kapitän Richard Müßlig von hier und je einem Maſchiniſten und Matroſen. Von der Einſteigſtelle an der Friedrichsbrücke aus ſollen in der Umgebung Mannheims Geſellſchafts⸗, Vereins⸗ und Schülerfahrten nach der Reißinſel, dem Strandbad, dem Wald⸗ park, den Rhein hinauf und hinunter bis 0 Speher und St. Goar unternommen werden. Bei günſtigem Waſſerſtand und nach Fer⸗ tigſtellung des Neckarkanals will man auch Heidelberg und Neckar⸗ gemünd beſuchen. Das neue Boot zeigt durch das Fehlen der Kamine ein eigenartiges, aber flottes Ausſehen, iſt ruß⸗ und vauch⸗ frei und bietet die Gewähr für einen höchſt angenehmen, erfriſchen⸗ den Aufenthalt.(Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) * Für das Feueriopolksfeſt am 31. Jult, 1. und 2. Auguſt auf dem Rennplatz⸗Sattelplatz, Germaniaplaß, in der Ulmenpromenade und in der Reſtauration Aleich dekoriert) iſt folgendes Programm aufgeſtellt; Samstag: Abendleuchten in rot und grün, Großer, echt deutſcher Kommers in der Bierhalle. Geſangswettſtreit mit Strich⸗Punktſingen. Feierliche Einverleibung von Seckenheim, Deputierte von Seckenheim überreichen das Sek⸗ kenheimer Wahrzeichen und die Aufnahmegeſuche. Anſprachen. In den Biergärten; Grundſteinlegung zum wirtſchaftlichen Auf⸗ ſchwung. Großes Froſchkongert im Unkenteich des Luiſenparks (Eintritt frei).— Sonntag: Buntes Allerlei. 111 Nuſiker ſpielen alle erdenklichen Weiſen, Tanzboden, Wurſtmarkt und Meſſe auf dem Wagenplatz. Kinderſpiele auf dem Germanjaplatz. Rad⸗ rennen. Rheinfrankgruppe: Körperpflege mit Gewichten bis zu ſechs Zentner, Phramidenbau. Die Feſtlichkeiten haben eine Aus⸗ dehnung bis zum.f,R.⸗Platz. Dort Feuerlo⸗Polalſpiele:..R.— Phönlx Ludwigshafen. Ferner Boxen. Montag: Groß⸗ Feuerwerk. Alles Nähere in den Tageszeitungen un an de Blakadſäule,— Ueber das Feuerwerk iſt noch zu berichten, daß es von der altbekannten Firma Wilhelm Weiffenbach, pyro⸗ techniſche Fabrik, Geradſtetten, früher Stuttgart, abgebrannt wird. Es werden die letzten Errungenſchaften der modernen Kunſtfeuer⸗ werkerei vorgeführt. Bunte, feurige Raketenbündel werden auf⸗ ſteigen, praſſelnd und ziſchend platzen Bomben und Schrapnells, aus Rieſenfeuertöpfen knattern züngelnde Schlangen, Blumen⸗ ſträuße, Fontainen und auch höchſt originelle Feuerwerksſcherge werden nicht fehlen. Das ganze wird gekrönt durch das große Finale, gebildet durch ein„Badenia⸗Bombardement“ aus einer größeren Anzahl höchſt effektvoller, die Landesfarben zeigender Kunſtbomben.(Aus der Feueriolanzlei.) Lilm⸗Kundſchau UJ Ufatheater P 6 und Schauburg. Zwei Kulturen ſind es, die ſich in den Spielplänen der beiden Ufg⸗Theater begegnen und vereinen. In der Schauburg, Deutſchlamd mit ſeinem„Frlde⸗ rieus Rerx,, der in ſeinen lerſten Teilen„Sturm und Drang“ und„Vater und Sohn“ die Leinwand rollt. Da der Vater, der dem Sohne die Armee ſchafft und dann der Sohn ſelbſt, der dieſer Armee iedee der auf Grund ihrer Siege das Preußen groß machte, Deulſchland wurde. Und im Ufa⸗ Theater in P 6 gewiſſermaßen das Pendant zu dem kernigen und ſtraffen dieſer Kultur,„Ein Walzertraum“ rauſcht lieb⸗ löch und echt Ke z an uns vorbei, die Verkörperung des ur⸗ wüchſig gemütlichen und humorvollen. Gehören dieſe beiden Kul⸗ turen, die ſich ſeeliſch ſchon binden, nicht vor aller Welt zuſammen? Potsdam mit ſeinem Fridericus und Wien mit ſeinen Walzern, das gibt die rechte Miſchung! Hoffentlich kommt bald der Tag, wo ſich die Bruderländer nicht nur im Film, ſondern auch in Wirklichkeit die Hände zum ewigen Bunde reichen.—„Die Neueſte Ufa⸗ Wochenſchau“ erhält die 1 der beiden Theater über die Neuigkeiten der Welt auf dem Laufenden, Gerichtszeitung Außerordenkliche Schöffengerichtsſiung Am heutigen Samstag, vormittags 8 Uhr, begann eine außer⸗ ordentliche Schöffengerichtsſitzung, die ſich mit dem Konkursver⸗ gehen und dem Betrug des Kaufmanns Ludwig Huether von Mannheim⸗Feudenheim befaßte. Den Vorſitz führte Amtsge⸗ richtsrat Schmitt, die Anklage vertrat Staatsanwalt Kloos, während die Verteidigung.⸗A. De. Oelenheinz übernommen hatte, Geladen waren ferner Fenen und eine Anzahl von Zeugen. Bei einem der der 10 Minuten zu ſpät kam, behält ſich das Gericht vor, ihn wegen Zuſpätkommens mit einer Ordnungsſtrafe zu belegen, Die zur Ver klageſache hatte 5 Zt. in Feudenheim großes Aufſehen erregt. Der Kaufmann Jakob Ludwig Huether in Mannheim Feuden⸗ heim hat in der Zeit vom Septeinder 1924 bis Frühfahr 1925 mehrere Perſonen durch falſche Angaben zur Hergabe von Geld⸗ beträgen veranlaßt und die Leute ſchwer hereingelegt So be⸗ wog er die Kaufleute K. Sch., K. B. und H. H. durch die umwahre Behauptung, ſein Vermögensftand und der Geſchäſtsgang der von ihm mit ſeiner Familie gegründeten Kommanditgeſellſchaft Ehriſtlan Suttor u. Co, ſei glänzend, zum Beitritt in die Geſellſchaft. Sch. brachte eine Einlage von 2500„ und ein Darlehen von B. eröffnete bei einer Bank einen Kredit von 10 000 und H. brachte eine Einlage von 10 000. Dieſe Gelder verwandte Huether aber nicht für das Geſchäft, ſondern in der Hauptſache für ſich und ſeine Familienangehörigen, ſodaß die drei Geldgeber um ihre Guthaben geprellt wurden. Die Anklage beſchuldigt den Huether weiterhin, daß er den Reſt des Geldes in leichtfertiger Weiſe im Ge⸗ ſchäft verſchleuderte, Als Geſchäftsführer der Chriſtian Suttor u. Co. die am 25. April 1925 in das Handelsregiſter des Amtsgerichts Mannheim eingetragen wurde, hat er am 1. Februar 1926 vor dem Amtsgericht Mannheim den ˖ 191 barungseid geleiſtet. Seine Bücher ſind ſo ſchlecht geführt, daß nicht einmal der Bücher⸗ ſachverſtändige eine Ueberſicht daraus gewinnen konnte. Der 57 klagte behauptet heute, daß das Geſchäft ausſichtsreich geweſen ſei. Außer dem Akti ket ſei auch noch ein neuer Ben ſen vor⸗ handen geweſen. Er hätte aber 30 000 4 verloren, weill die Kund⸗ ſchaft die Wechſel nicht einlöſte. Der Bücherſachverſtändige erklärte auf Befragen, daß die Buch⸗ e des Angeklagten ſo mangelhaft ſei, daß ſich eine Ueberſicht daraus nicht mit Adcherhelt ergeben laſſe. Medi⸗ inalrat Dr. Ziz verbreitete ſich über das von der Firma Hugo chmidt in Oberuhlingen Nate und vom a e vertrie⸗ bene Jodeatgut, und kte dazu, daß das Präparat in der leßten Zeit faſt nicht mehr an indt werde. In Mannheim werde es nur wenig benützt und ſei faſt e Die Verteidigung hob üm Gegenſatz u hervor, daß Jodeatgut, einWeltartike. ſel. Der Angeklagte Huether, der angeblich von dem Präparat nicht genug verkaufen konnte, da es üüb verlangt worden ſel, ſollte dem Fabrikanten Schmidt in Oberuhlingen eine Kautlon von 5000 ſtellen. Der Vorſitzende hält ihm vor, dacz er die Kaution doch nicht zahlen konnte, weil ja kein Geld vorhanden war. Huether meinte, daß er den Schmidt immerhin 198 mit Aktien der Geſellſchaft be⸗ friedigen hätte können. Das Geſchäft ſei ja glänzend gegangen. Der Bücherſachverſtändige ſtellt aber das Gegenteil davon feſt und konſtatiert, daß der Abſatz nur minimal war. Die Geldgeber wurden durch Zeitungsanzeigen und durch die großſpurigen Ver⸗ ſyrechungen und unwahren Vorſpiegelungen des Angeklagten zur Hergabe des Geldes verleitet. Huether ſpricht ſich in der Verhand⸗ lung über einen der Geldgeber, den er in die Kommanditgeſellſchaft dlung ſtehende An⸗ aufgenommen, ſehr unwillig aus. Der Vetreffende ſei unregelmäßig ins Geſchäft gekommen, ſei mehr faul als fleißig geweſen, habe dringende Arbeiten überhaupt nicht erledigt. Dadurch ſei da⸗ Ge⸗ ſchäft außerordentlich ſchwer geſchädigt worden. Unter den Zeugen befand ſich auch Fabrikant Schmidt aus Oberuhlingen, der Herſteller des Jodcataut⸗Präparates. Er aibt an. daß er vor dem Kriege einen jährlichen Umſatz von 40⸗ bis 50 000 Mark gehabt, beſtreitet aber, daß er dem Huether glänzende Verſpre⸗ chungen von einem rieſigen Verdienſt gemacht habe⸗ Im Laufe der Verhandlung erklärte der Angeklagte wiederholt, daß er inbezug auf ſeinen Schwiegervater ſtets der Meinung war, daß dieſer ein reicher Mann ſei. Moraliſch war der Benz⸗ wagen unter allen Umſtänden ein Aktippoſten der Firma. Der Wagen war auch ſchon verpfändet, als der eine der Gläubiger in die Firma eintrat. Verſchiedene der Zeugen erklären aber, daß ſie von dem Schwiegervater ſelbſt gehört hätten, daß er kein G eld habe, Solange Geld von den Gläubigern vorhanden war, ſei Hue⸗ ther mit allen gut ausgekommen. Dann aber habe es gehapert. Die drei Perſonen, die Huether ihr Geld gegeben haben und heute als Zeugen vernommen wurden, waren alle außerordentlich ſcharf auf den Angeklagten geladen und belaſteten ihn aufs ſchwerſte. Der Gerichtsvorſitzende ſtellte eine Reihe von Fragen, deren Beantwor⸗ tung immerhin die verworrene kaufmänniſche Lage der Kommandit⸗ Geſellſchaft klärte und eine Löſung des gordiſchen Knotens herbei⸗ führte. Auch der Staatsanwalt griff wiederholt durch rege Frage⸗ ſtellung in die Verhandlung ein. Die Verteidigung hatte ſtellen⸗ weiſe einen ſchweren Standpunkt. Nachmittags halb 3 Uhr waren von 8 Zeugen vier vernommen. Die Verhandlung dauerte bei Redaktlonsſchluß noch an. ech. 2* 8 Schöffengericht Erlangen. In den ſeit 13. Juli vor dem Erlanger Schöffengericht durchgeführten Prozeß gegen den Geh. Kommerzienrat Dr. Zitzmann und den Kommerzienrat und Fabrikbeſitzer Freiherrn v. Michel⸗Raulino beantragte der Staatsanwalt gegen Zitzmann ein Jahr 6 Monate Geſängnis und 600 000 Gelſtrafe bei Aufrechterhaltung des Haftbefehls, gegen v. Michel Raulino 300 000/ Geldſtrafe, evtl. 1 Tag Haft für je 5000 Geldſtrafe. Sportliche Rundſchau udet fliegt in Mannheim. Der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft Hanſa AG. iſt es gelungen, den bekannten Kampfflieger Udet, der in einer großen Anzahl deutſcher Städte, ſo zuletzt in Frankfurt a. M. und München, unter Beiſein von zehntauſenden von Zuſchauern ſeine rnde Akrobaten⸗Flüge, wie Steil⸗Kurven, Loopings, Rol⸗ lings, Abtrudeln, Rückenflüge uſw. vorgeführt hat, für den 1. Auguſt ds, Is. auf den Flugplatz Mannheim⸗Neuoſtheim zu verpflichten. Die Abwicklung des Programms wird etwa 2½ Stunden in Anſpruch nehmen. Udet, der als der kühnſte und beſte deutſche Kunſtflieger angeſprochen werden muß, wird bisher noch nicht gegeigte Flüge dofüeen u. d. wird er Loopings zeigen um eine zwiſchen 2 Bal⸗ lons wagrecht geſpannte Wimpelſchnur, Abſchnelden von Balloeis gus Ballonketten mit 15 ſcharfer Meſſer an den Tragdeckenden, Ein⸗ fangen von Vallons in der Luft und dergleichen. Boxen und Ringen. Im Rahmen der Jubiläumsfeſtſpiele des Vereins für Raſenſpiele, die ſich über die Zeit vom 1. Mai bis 1. Oktober 1926 erſtrecken, treten nun auch die Abteilungen für Boxen und Ringen am kommenden Sonntag nachmittag mit einer Freiluftperanſtalkung an die Heffentlichkeit. Die verpflichteten Geg⸗ ner ſind gute Klaſſe, weshalb ausgezeichneter Sport zu erwarten ſteht. r—— wetternuchrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7˙e morgens Luft. Tem⸗ F 8 8 See⸗ 8 82 Wind 2 2 ‚ druck pera⸗ 8E 38838 öhe E.——— Wetie 28 3 eine ſin d 888 855 2 Micht. ſestürt⸗ 88 3 Wertheim—-— I 22 10/ fülnf— Nebel— Könfgſtuhl. 625 763,0 15 17] 13 50 ſchw. heiter— Karlsruhe 127 762.6 16 24 13 ſtil— 3— Baden Baden 213 733.0 15 23 12]-) ſleicht— VBillingen780 765,2 6 24 0— Feldberg. Hofſ 1497 640,7 14 16 13 80 ſſchw.— Badenweiler——:-————— St Blaſien—— 11 22 8ſtill“(— heiter— Höchenſchwd.—]!———————— Im Laufe des geſtrigen Tages heiterte es unter dem Einfluß des durchziehenden Teilhochs auf. Bei faſt ſanken die Temperaturen, die nachmittaas in der Rheinebene be⸗ reits 24 Gad erreicht hatten, nachts infolge Ausſtrahlung wieder be⸗ trächtlich(Rheinebene Minimum 12 Grad, bei ſtellenweiſer Bildung von Bodennebeln).— Im Bereich des nunmehr über den Oſtalpen liegenden Teilhochs iſt morgen bei uns noch zeitweiſe heiteres Wet⸗ ter bei leichter örtlicher Gewitterbildung zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung: Für Sonntaa bis 12 Uhr nachts: Zeitweiſe heiter, warm, bei ſchwacher Luftbeweauna, keine weiteren Niederſchläge, Neigung zu örtlichen Gewitterbildungen. 442 dessen Welttut in dei Verwendung nui allefbesten Matefials und sofglälligster Abelt beruht. Motzdem ist Blennabor nicht“ teurer als ſedes andere Fah rad unbestimmter Heikunn und deshalb kauſt der Kennei nur Brennabor Das beste Rad wolkenloſem Himmel 1 bilanz, Samskfag, den 24. Juli 1926 Neue Maunheimer Jeſtung(Adend⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 338 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Wirtſchafts- und Börſenwoche Deutſchlands Außenhandel im erſten Halbjahr 1926/ göhere Rohſtoffeinſuhr und Konſunkturbelebung/ Handelsbilanz,. Jahlungs⸗ bilanz und Dawesplan/ Engliſcher Bergarbeſterſlreit und deutſcher Kohlen⸗ und Eiſenmarkt/ Leichter Konjunkturanſtieg Widerſtandskräftige Börſen Wir haben ſchon ausgeführt, daß im ganze enommen die deutſche Lusenbenbefeben F 78 Halb⸗ lahr 1926 unter Berückſichtigung all der Faktoren, die ſich unſeren Handelsbeziehungen entgegenſtellen— von denen das Valutadumping der Weſtſtaaten augenblicklich beſonders ſchwer ins Gewicht fällt— als befriedigend angeſprochen werden kann. Denn dieſer Zeitraum ſchließt immerhin mit einem Aktivum leinſchl. Gold und Silber) von 420,79 Mill. ab, während die gleiche Zeit des Vorjahres bereits eine Paſſivität von rd. 27 Milliarden zu verzeichnen hatte. Beſtehen bleibt allerdings der ſtändige Rückgang des Ausfuhrüberſchuſſes ſeit April, der ſich im Juni ſogar in einen Uinfuhrüberſchuß von 35 ill. verwandelte. Wenn unſere Wirtſchaftsperhältniſſe auch alles andere denn einen paſſiven Außenhandel gebrauchen können, ſo wäre es verkehrt, aus der diesjährigen erſten Pafſipität bereits allzu ſchwarze Schlüſſe zu ziehen. Die ungünſtige Steigerung der Fertig⸗ Pareneinfuhr(um 14,4 Mill.%— die höher iſt als unſere 13, Mill. betragende Steigerung der Steinkohlenausfuhr— gegenüber einer nur unweſenklich erhöhten Fertigwarenausfuhr dum 3,1 Mill.) zeigt zwar die wundeſte Stelle unferer Handels⸗ doch ſoll dabei nicht vergeſſen werden, daß an dieſer Steige⸗ rung allein 7,5 Mill:& auf Textilwaren, vornehmlich Texlilgarne, entfallen, eine Poſition, die eigentlich nicht zur Gruppe der Fertig⸗ waren gehört. Weiter enthalten die Fertigwaren noch 20 Mill. Textilrohſtoffe und auch ſonſt noch einen Teil zur Weiterverarbei⸗ tung beſtimmter Rohſtoffe. Hier kommen wir nun zu der Poſition, die an dem Einfuhrüberſchuß den weſentlichſten Anteil hat: den Rohſtoffen und halbfertigen Waren. Da die Raohſtoff⸗ einfuhr immer einen wertvollen Aufſchluß über die induſtrieille Entwicklung des Landes und den Umfang ſeiner ͤoduktion bietet, de beweiſt die um 62,4 Mill. Aerhöhte Rohſtoffziffer— die höchſte in dieſem Jahre— daß ſich unſere Induſtrie in ſtärkerem Maße mit NRohſtoffen einzudecken be⸗ ginmt, alſo gewiſſe begründete Hoffnungen auf eine Geſchäfts⸗ belebung hegt. Tritt die erwartete Belebung der Konjunktur wirk⸗ lich ein, ſo wird notwendigerweiſe auch die Rohſtoffeinfuhr, die in der Junibilanz allein faſt das Doppelte der Paſſivität ausmacht, eine weitere Steigerung erfahren, die ſich aber zu irgend einem ſpäteren Zeitpunkt in einem Teile wieder in eine ſolche der Ausfuhr verwandeln muß. So zeigt ſich, daß die Faktoren, die das Bild der Junibilanz weſentlich beſtimmten, 65'e Folge eher günſtig als ungünſtig zu bewerten ſind. Dabei ſoll jedoch nicht überſehen werden, daß der Einfuhrüberſchuß im Juni noch höher geworden wäre, wenn nicht durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik die deutſche Kohlenausfuhr erheblich geſtärkt worden wäre. Welchen Anteil einzelne Poſitionen an der Ein⸗ und Ausfuhr haben, zeigt die nachſtehende Aufſtellung: Einfuhr ——————— in Mil. M. Zun Mat Janr in mil m. Sunt mal Jun Weizen 50,04 60,94 223,97] VBaumwolle 33,26 30 32 271.11 Roggen 3,26.,84 8,08 lachs, Hanf, Jute 10.62 10,30 64,78 Gerſte 15,13 16,71 92,72 albfelle, Rindsh. 13,14.43 56,27 Kartoffeln 9,26 2,66 13,73 Rohtabak 12,53 10.28 53,59 QJemüle u. dgl. 14,61 11,07 53,20 Oelfrüchte. Saaten52 97 49,63 296,81 Südfrüchte 11.26 17,196 96.01 Bau⸗u Nutzholz 16,35 17 30 102.94 Kaffee 16,73 17,64 12879 Kautſchuk 9,24 10,65 55,10 Fleiſchu Fleiſchm 14.28 14.89 114.86 Steinfohlenteer 2,91.63 12,42 Butter 27.21 25,43 158,64 Mineralßle 15,45 14,12 92,31 Eier 19,74 20,30 104,01 Eiſenerze 1260 12.50 66,71 Schmalz 15.88 13,54 65.71 Kupfer 20,46 14.64 93,25 Rohſelde, Florettſ. 7,86 7,3 43,895 Garne 28,28 19.70 148,67 Wolle 58,25 40,48 276,32] Leder 3,49.89 18,12 Ausfuhr + N R= in Mill M Juni Mai 05 in Mill. M. Juni Mai 1 Roggen.65 1 46 27,0] Paplet und Zucker 1,68 1,54 8,79 Paplerwaren 25,75 24,57 174,79 Vier 301.36 14,68 Farb, Lacke u. ä. 23,30 27,11 153,30 Wolle 8,38 10,01 66,29 Chem. u. pharm. Baumwolle 13.73 11,18 72,91 Erzeugniſſe 33,56 34,39 200,26 Holzſchliff, gellſt. 5,80 5,20 36,16 Ton⸗ und Por⸗ St. inkohlen 49.35 36,18 179 81 zellanwaren 11,26 10,86 635,86 Koks.68.28 60,23 Glas- u. Glasw. 15,45 15,44 95,88 Stein kohlenteer 4,83 3,51 20,30 Eiſenröhren⸗ Zement 3,10 2,88 14,84 und walzen 10,10 11,74 62,43 Schweſelſaures Stab⸗ und mmoniat 14,06 7,39 52,63 Formeiſen 12,59 11,45 77,68 Kunſtſeide 3,63 3,20 22,83 Blech u. Draht 14,31 13,97 87,17 ewebe aus Keſſel und Selde u. ä. 12,74 11,80 75,61 aſchinenteile 11,51 11.13 69,94 Jew. a. Wolle u. ä. 20,14 18,02 132,78 Sonſt Eiſenw. 49,57 49,18 326,70 ewebe auf Kupferwaren 18.51 17,83 113,97 Baumwolle 34.57 32.90 226,54 Textilmaſchinen 10.32 10,44 73,29 Kleldg. u. Wäſche 5,90 7,00 48,16 Werlzeugmaſch..3.22 58,06 Texiiiwaren 8,02 7902 52,06 Sonſt, Maſchin. 24,52 25,48 162,11 Leher 14.26 13.89 115,.— Elekirotechniſche Pelze u. Pelzw. 14,24 11,51 72,69 Erzeugniſſe 22,15 23,70 139,43 Normalerweiſe braucht eine ſinkende Handelsaktivität oder gar eine Reihe von paſſiven Monaten keinen Anlaß zu ernſten Vefürch⸗ ngen zu geben, wenn ſich nur der Ausgleich aus der ahlungsbilanz ergibt. Für Deutſchland trifft das leider nicht zu, da ſeine Zahlungsbilanz durch den rieſigen Schuldpoſten der Dawesverpflichtungen vorbelaſtet iſt. Auf dieſen mſtand muß immer und immer wieder hingewieſen werden, da Rur eine durchaus aktive Handelsbilanz Deutſch⸗ tand in die Lage verſetzen kann, dieſe Verpflich⸗ tungen ohne Suübſtanzperminderung abzutragen. Wir haben erſt neulich wieder auf die Schwierigkeiten hin⸗ gewieſen, die ſich der aus dieſer Sachlage entſpringenden Haupt⸗ azufgebe der deutſchen Wlrkſchaftspolitik: der Steigerung des deutſchen Exportes, entgegenſtellen. as Ergebnis der jetzt entſprechend dem engliſchen Beiſpiel— der Balfourenguete— in die Wege gelelteten Konſularenquete über die Förderungsmöglichkeiten und Hemmungen des deutſchen Handels im Auslande, die gleichzeitig feſtſtellen wird, inwieweit as deutſche Konſularweſen für die Betätigung ge⸗ eignet iſt, wird hoffentlich praktiſches Rüſtzeug belbringen, mit dem lenes ebenſo große wie ſchwere Ziele erreicht werden kann. In dieſer Beziehung ſei noch eine amerikaniſche Auslaſſung regiſtriert, pie nüchtern die notwendige Repiſion des Dawesplane:; egründet. Eine der größten Rew Norker Broker⸗Firmen Dominick u. Dominich ſpricht ſich in ihrem Jahresbericht ausführlich für die unbedingte Notwendigkeit einer Reviſion des Dawesplanes aus. 5 ſei nicht zu erkennen, wie die im September 1926 einſetzende Steigerung der Daweslaſten aus dem Ueberſchuß des deutſchen Auß'enhandels herausgeholt werden könne, zumal eine aktlve andelsbilanz, wie aus den Zahlen der Vorkrlegszeit erſichtlich ſei, eineswegs zu den normalen Eigentümlichkeiten der deutſchen Volks⸗ ſcheeſchaft gehöre. Wenn ſedoch eine dauernde Aktivikät der deul⸗ lben andelsbllanz in dem nach dem Dawesplan erforderlichen wsmaß überhaupk möglich ſei, ſo bedeuke ſie eine ungeheure Gefahr für den geſamlen Welthandel. Welchen Anteil der engliſche Bergarbeiterſtreik auf unſeren Außenhandel gehabt hatz wurde ſchon vorſtehend geſagt. uf den Ruhrbergbau direkt bezogen, ſtellt ſich ſeine ſſlueswirkung derart dar, daß ſeit Beginn des britiſchen Bergarbelter⸗ ſtreiks die Geſamtbeſtände an Kohlen, Koks und Brikeſes um rd..4 Mill. To. abgenommen haben. Die Lagerbeſtände an Kohlen, Koks und Briketts einſchließlich der Beſtände in den Syndikatslagern beliefen ſich Ende Juni(Koks in Kohle umgerech⸗ net) auf 8,16 Mill. To. gegen 8,7 Ende Mai und 9,6 Mill. To, am 1. Mai(Beginn des britiſchen Bergarbeiterſtreiks). Im Juni 1926 wurden im Ruhrgebiet insgeſamt in 247 Arbeitstagen 9 209 341 Tonnen Kohlen gefördert, gegen 8 336 680 To. in 24 Arbeits⸗ tagen im Mai, 7 881540 To, in 2371 Arbeitstagen im Juni 1925, 5 607 977 To. in 23% Arbeitstagen im Juni 1919 und 9 586 385 Tonnen in 25 Arbeitstagen im Juni 1913. Infolge des britiſchen Bergarbeiterſtreits iſt es möglich geweſen, 1148 Bergarbeiter wieder einzuſtellen. „In welchem Maße England zur Kohleneinfuhr hat greifen müſſen, das beſagen ſeine jetzt vorliegenden Kohlenimport⸗ ziffern für den Monat Juni. Danach wurden ein⸗ geführt aus: Belgien 188 438 To., den Niederlanden 146 696 To., Deutſchland 130 208 To., den Vereinigten Staaten 63 122 To,, Frankreich 47 966 To., Polen 18 266 To., Kanada 6364 To., Nor⸗ wegen 911 To, Italien 850 To,, Irland 412 To., Rußland 316 To,, Schweden 75 To., Spanien 10 To. Insgeſamt wurden ſomit 600634 To. Kohlen importiert, die Ziffern für Mai und April ſind 3618 bzw. 591 To. In der vergangenen Woche nahmen die Importe an Kohle weiterhin zu. Die Halbjahresbilanz der deutſchen Kohlen⸗ erzeugung wurde natürlich in erheblichem Maße von den vor⸗ ſtehend geſchilderten Verhältniſſen beeinflußt. Die deutſche Stein⸗ kohlenproduktion belief ſich, wie ſich aus der e ſtellung der Monatsüberſichten der„Rh. W..“ ergibt, fülr die Zeit vom Jan. bis einſchl. Juni dieſes Jahres für alle Bezirle mit Aus⸗ nahme von Bayern auf 65 067833 Tonnen. Dieſe Ziffer dürfte ſich durch das Ergebnis des Bayeriſchen Kohlenberghaues noch um rund 20 000 To, erhöhen. Im erſten Halbjahr 1925 ſtellte ſich die Kohlenförderung im Deutſchen Reiche ohne Saargebiet auf 64564 587 To., im erſten Halbjahr 1924(jetziger Gebietsumfang; ohne Saargebiet) auf 51 498 034 To. und 1913 Gegiger Gebiets⸗ umfang, ohne Saargebiet) auf 69 878 503 To, ie Braun⸗ kohlenförderung ſtellte ſich im erſten Halbjahr 1926 in Mitteldeutſchland und Rheinland auf insgeſamt 64 296 692 To. Hiervon entfallen auf Mikteldeutſchland 45 348 867 To. und auf das rheiniſche Braunkohlenrevier 18947825 To. Auch hier iſt die Förderung des bayeriſchen Kohlenreviers nicht berückſichtigt, die ſich in den erſten 6 Monaten d. J. auf rund 500 000 To. belaufen dürfte. Im erſten Halbjahr 1925 belief ſich die Braunkohlenförderung auf insgeſamt 67 112 429 To, in der gleichen Zeit des Jahres 1924 auf 58 314026 To., 1913 auf 41 900 158 To. Auch auf dem Eiſenmarkt macht ſich die Auswirkung des engl. Bergarbeiterſtreikes in einer zwar langſamen, aber unver⸗ kennbar fortſchreitenden Belebung geltend. Die engliſche Roh⸗ eiſenerzeugung iſt im Juni auf 42 000 To., die Rohſtahlerzeugung guf 32 000 To. zurückgegangen gegen 593 000 To. Roheiſen und 78 To. Rohſtahl im April, Dieſer durch die inzwiſchen erfolgte Stillegung der geſamten Eiſenerzeugung Englands bedingte Ausfall mußte eine ziemliche Belebung des deutſchen Eiſenexportgeſchäftes zur Folge haben. Trotz des anhaltenden Druckes der Konkurrenz der Frankeninflationsländer konn⸗ ten die deutſchen Werke in ſtärkerem Maße Auslandaufträge hereinnehmen, die ſich allerdings auf die verſchledenen Marktgebiete ſehr ungleichmäßig verteilen. Im großen und ganzen kann feſt⸗ geſiellt werden, daß die Lage— guch im Inlandgeſchäft— ſtetiger geworden und eine gewiſſe Erleichterung eingetreten iſt, die ent⸗ ſprechende Rückwirkungen auf das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben, wenn auch zunächſt nur in beſcheidenem Maße erwarten laſſen. Dieſer leichte Konjunkturanſtieg kann durch das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm der Reichsregierung, dag in der nächſten Zeit durch eine innere„Reichsarbeitsanleihe“ finan⸗ ziert werden ſoll, und zahlreichen Gewerbezweigen neue Aufträge in Ausſicht ſtellt, in eine gewiſſe ſtetige Linie gebracht werden, ſo daß die Ausſichten für die nächſte Zukunft heute weniger trüb erſcheinen, als noch vor kurzem. Vor allzugroßen Erwartungen muß jedoch gewarnt werden. Im Gegenſatz zu der nervöſen Haltung der berufsmäßigen Spekulation der Börſe hält das Privatpublikum, nachdem es am Anfang der Woche, beunruhigt durch einige flaue Börſen, mäßige Verkaufsaufträge geſandt hatte, im allgemeinen an ſeinem Beſitz⸗ ſtande feſt. Dieſe Beobachtung ſowie die Tatſache, daß. a⸗ an den vorangegangenen ſtarken Kursſteigerungen, die Kurs⸗ abſchwächungen ſich durchſchnittlich in mäßigen Grenzen bewegten, gaben der Börſe eine innere Widerſtandskraft. Momente, die die Widerſtandskraft der Börſe erhöhten, waren etwas beſſer lautende Berichte vom Kohlen⸗, Eiſen⸗ und Schrottmarkt, ferner die günſtigen Ernteausſichten ſowie die bevorſtehende Einführung der Aktien des Ruhrmontantruſts. Verglichen mit dem Einführungs⸗ kurs der Aktien hält das Gros der Börſe die Kurſe der großen Montanwerte für nicht teuer. Wenn trotzdem Gelſen⸗ kirchen ſich vorübergehend ſtärker abſchwächten, ſo hängt das damit zuſammen, daß die Spekulation ſich auf dieſem Marktgebiete etwas übernommen hat. Troßzdem vertritt man in maßgebenden Fin nz⸗ kreiſen jetzt überwiegend die Auffaſſung, daß das jetzige Kurs⸗ niveau zwar ſchon manche Zukunftshoffnungen über eine Beſſerung der Wirtſchaft„eskomptiert, hat, daß aber die langſame Konſolidierung des deutſchen Wirtſchaftslebens gewiſſer⸗ maßen in die erhöhten Effektenkurſe hinein⸗ wachſen werde, Mit anderen Worten: man ſieht in der jetzigen Stagnation nur eine Unterbrechung einer weiteren Aufwärls⸗ bewegung, die freilich nicht ausſchließt, daß zunächſt die Geſchäfts⸗ ſtille weiter auf das Kursnivequ drückt. Mit großer Nervoſität verfolgte die Börſe die dramatiſchen Vorgänge in Paris, die Kämpfe um die Frankenſtabiliſie⸗ rung. Die Börſe ſieht einer, Stabiliſierung des Franken mit einem heiteren, einem naſſen Auge entgegen. Auf der einen Selite würde burch ein ſolches Ereignis der Weltmarkt eine Konſolidierung erfahren und Deutſchland würde in der zu erwartenden franzöſi⸗ ſchen Deflationskriſis ſicherlich einen Vorſprung gegenüber der franzöſiſchen Induſtrie erhalten. Auf der anderen Seite rechnet man damit, daß eine Frankenſtabiliſierung einmal das Intereſſe der internationglen Spekulation von Berlin nach Paris lenken und daß zum anderen aus Frankreich und Belgien Effektenmaterial, das 15 255 Flucht vor dem Franken gekauft wurde, herauskommen önnte. K. E, * Wachſendes Inkereſſe für Rußlandgeſchäfle mit Reglerungs⸗ ſaranlie. Nach Mitteilungen von zuſtändiger Stelle iſt in den Kre⸗ itlteferungen nach Rußland eine ſtarke elebung inſofern zu ver⸗ ſpüren, als neuerdings eine erhebliche Zahl von Ankrägen eingelau⸗ fen iſt, die für bereits abgeſchloſſene Verkräge die Reglerungsgarantie nachſuchen. Inzwiſchen iſt die Garantie für ſolche Verträge in der Geſamthöhe von über 20. Mill.„ bereits bewillſgt worden. *Erneute Verhandlungen über das inkernakionale Eiſenkartell/ Nach einer Meldung, die von gut unterrichteter Selte ſtammen ſoll, werden gegenwärtig die Berhandlungen zwiſchen dem Stahlwerks⸗ verband und den franzöſiſchen Werken betreffend die Bildung eines internationalen Eiſenkartells in Köln wieder aufgenommen. Im Anſchluß daran rechnet man mit einem Zuſtandekommen dieſes Kar⸗ tells. Eine Beſtätigung dieſer Mitteilung war nicht zu erhalten. Es ſcheint allerdings auch äußerſt zweifelhaft, ob bei den derzeitigen innerpolitiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen Frankreichs der e Zeitpunkt geeignet ſein würde, abſchließende Verein⸗ rungen zu treffen.“ 2 Der Seltungsbereich für die vertragsmäßigen Jollſätze Durch Abſchluß von Handelsverträgen bezw. Abkommen mit dend Deutſchen Reich iſt der in unſerer Nummer 249 vom 2. 6. 1926 ver⸗ öffentlichte Geltungsbereich für die vertragsmäßigen Zollſätze infolge Hinzutreten verſchiedener Länder erweitert. Nach dem jetzigen Stande kommen die Vertragſätze im Verkehr mit folgenden Stagten, in Anwendung: Aegypten, Argentinien, Anthiopien, Belgien, Bel⸗ giſch⸗Kongo⸗Kolonie, Bolivien, Braſilien, Britiſche Dominions(außet Auſtralien, Kanada und Neuſeeland), Britiſche Kolonien, Beſitzunger, und Protektorate ſowie die Mandatsgebiete Jrak und Paläſtina Britiſch⸗Indien, Bulgarien, Chile, China, Columbien, Coſta Rica, Dänemark mit Faröerinſeln und Grönland, Deutſche Schutzgebiete frühere, ſoweit ſie unter engliſchem, franzöſiſchem oder belgſſchem Mandgt ſtehen, Dominikaniſche Republik, Ekuador, Griechenland. Großbritannien, Guatemala, Hondurgs, Irland, Island, Ialſen, Jugoflawien, Kuba, Lettland, Liberia, Liechtenſtein, Litauen, Juxem⸗ burg, Mexiko, Nicaragua, Niederlande, Niederländiſch Oſtindien Java, Sumatra, Borneo, Neuguineg, Celebes, Bali und einige kleine Inſeln), Niederländiſch⸗Weſtindien(Surinam und Curacgo), Poc⸗ wegen einſchl. Spitzbergen, Oeſterreich, Pangma, Paraguay, Perſien, Peru, Portugal mit Azoren, Madeira und Porto Santo, Portu⸗ gieſiſche Kolonien(Kapverdiſche Inſeln, Guine, Sao Tome Prin⸗ ipe, Angolg, Moſambique, Diu, Gog, Damag, Timor, Macao), Rumänſen Rußland(Ukraine, Weißrußland, Georgien, Aſerbeid⸗ ſchan, Armenien, Ferner Oſten), Salvador, Schweden, Schweiz, Siam, Spanien(nur beſtimmte Wgren), Spaniſche Peotektoratszone im Marokko, Tſchechoſlowakei, Türkei, Ungarn, Urugugy, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika einſchl. Alaska und Hawal, Beſitzun⸗ ſen der Vereinigten Staaten: Philippinen, Porto Rico, Virginiſche Inſeln der Vereinigten Staaten, Amerikaniſch⸗Samog, Guam. 24: Keine Afa-Inkereſſengemeinſchaft Farbeninduſtrie. Zu den an der Berliner Börſe verbreiteten Gerüchten, wonach eine nähere Verbindung zwiſchen der Ufa und dem Farben⸗Konzern beahſichtigt ſei, meldet das„B.“, daß zwiſchen der Ufa und der Ach, für Anilinfabrikation lediglich interne VBeſprechungen über die Geſtal⸗ tung des Rohfilmgeſchäftes ſtattgefunden haben. Die Kombinationen der Börſe über eine Intereſſennahme des Anilin⸗Konzerns an der Ufa wurden dagegen in Abrede geſtellt. :0; Engliſches Inkereſſe an der Continenkalen Gas⸗Geſellſchaft in Deſſau. Wie verlautet, ſoll eine engliſche Finanzgruppe mit der Deſſauer Gasgeſellſchaft im Hinblick auf die von Polen beſchlag⸗ nahmten Beteiligungen der Geſellſchaft Verhandlungen führen. Die Geſellſchaft erklärt hierzu, daß zur Zeit Einigungsverhandlungen mit der Stadt Warſchau über den ehemaligen Beſitz in Polen ſchweben. Ob die Stadt Warſchau mit der engliſchen Gruppe ver⸗ handelt, iſt in Deutſchland unbekannt. Der Ausgang der Verhand⸗ lungen iſt ungewiß. Sollte eine Verſtändigung»uſtande kommen, ſo wird die Klage des Reiches wegen Entſchädigung der beſchlag⸗ nahmten Gaswerke, die zur Zeit ſchwebt, zurückgezogen werden, Der Kommende Tag Ac. in Stuttgart. Nach dem von der geſtrigen HV. genehmigten Abſchluß für 1925 hat die Liquidation gute Fortſchritte gemacht. Nur das Aufwertungsgeſetz brachte eine weſentliche Erſchwerung der Abwicklung. Die Erträgniſſe des Jahres einſchl. Ligufdatlonsgewinne betragen 99 460, Unkoſten und Sſeu⸗ ern erforderten 53 199 ,, Liquidationsverluſte 10 444, Verluſte auf Außenſtände 12 197, Abſchreibungen 21554„,. Der Gewinn von 2094 ½ wird vorgetragens Die HB. beſchloß die Umwandlung der Firma in„Der Kommende Tag AG.“ * Ausdehnung der General Motors Corporation. Die Verwal⸗ tung der Geſellſchaft gibt bekannt, daß ſie aus den Elnnahmen des verfloſſenen Geſchäftsjahres 40 Miſſionen Dollars für den weiteren Ausbau des Unternehmenz verwenden wille Hiervon werden 18 Mill. Dollars für die Vergrößerung der beſtehenden Automobilfabriken des Konzerns, 12 Millionen Dollars für die Erweiterung ihre Frid⸗ Ildalre elektriſche Maſchinen, Inſtallation und 10 Mill. Doll. für die Ausgeſtalgung der Finanzlerung der Aulomobilverſeihinſtüme verwendet werden. Die Dibldende der Geſellſchaft ſteht noch nicht feſt. Die Börſe erwartet jedoch, daß trotz der hohen Aufwendungen für den weiteren Ausbau des Unternehmens der Gewinnanteil recht erheblich ausfallen wird. Die Aktien der General Motors Corpora⸗ tion haben an der Newyorker Börſe einen Höhenrekord von 165 er⸗ reicht. :1: ftonkurſe und Geſchäftsaufſichten im Juni. Die Zahl der Inſolvenzen hat im Juni weiter eine Abnahme erfahren; es wurden lt.„Wirt. u. Statiſtik“ 913(Mai 1926: 1046) Konkurſe neu exöffnet und 477(691) Geſchäftsaufſichten angeordnet. Am meiſten iſt das Handelsgewerbe mit 510(582) Konkurſen und 260(379) Geſchäfts⸗ aufſichten betroffen worden, davon entfallen auf den Warenhandel allein 474(543) Konkurſe und 249(361) Geſchäftsaufſichten und auf Banken und ähnliche Gewerbe wieder 7 Konkurſe und 0(1) e ee Die Land⸗ und Forſtwirtſchaft ſchließt günſtiger mit 12(14) Konkurſen und 6(9) Geſchäftsaufſichten ab. -:- Milderung der Kohlenwagenſperre im Kuhrgebiet. Nach⸗ dem der Beſtand an Kohlenwagen in Ruhrort⸗Hafen⸗Neu wieder zurückgegangen iſt, wird die am 16. Juli verhängte Sperre für Brennſtoffſendungen an die Kipper und Magazine in Ruhrort⸗Hafen⸗Reu dahin abgeändert, daß ſtatt 50 v. H. von ſofort an 100 v. H. der arbeitstäglichen Durchſchnittsforde⸗ rungen der Woche vom 5. bis 10. Juli zum Verſand angenommen werden, Es ſind ſomit in ſämtlichen Duisburg⸗Ruhrorter Häfen 100 v. H. des arbeitstäglichen Durchſchnittsverſandes der genannten Woche zum Verſande zugelaſſen. *Die vorausſichtlichen Preisperänderungen der Kallinduſtrie. In der bekanntlich auf näichſten Mittwoch einberufenen Sſzung des Reichskalirgts werden, wie der B. B. C. hört, vom Kgliſyndikat fol⸗ gende Erhöhungsvorſchläge vorgelegt werden: Carnallit(bisheriger Preis 68 Pfg.) ſoll auf 85 Pfg., alſo um 25 v. H. geſteſgert wer den. Bei Kainit ſollen, wie überhaupt, die hochwerligen Sorten im Preis weniger geſteigert werden, als die geringwertigen. Während der Carnallitpreis auch weiterhin das ganze Jahr hindurch gleich blei⸗ ben ſoll, ſind für Kainit wieder geſtaffelte Preiſe für die einzelnen Monate in Vorſchlag gebracht. Sie ſollen vom Mai ab langſam ſtei⸗ gen und während des Winters vom Oktober bis April ihren Höchſt⸗ ſtand haben. Der Winterpreis ſoll betragen für 20proz. Kainſt 3,17 .A(bisher 2,45 Rai), für 30proz. 3,55(4,69) Re, für 40proz. 8 (6,67) R⸗. Die Steigerung macht alſo 30 bezw. 187 bezw. 20 v. H. aus. Chlorkalium(50 v..) ſoll von 13,50 für das ganze Jahr auf 15 Roll(Steigerung etwa 11 v..) erhöht werden. (Jeſtpreiſe im belgiſchen Kohlenbergbau. Zahlreiche Kohlen⸗ zechen, beſonders des Zentrums, ſtellen ihre Verkaufspreiſe nun⸗ mehr in Pfund Sterling, jedoch zahlbar in Franken, an, und zwar trotz der Proteſte der Kundſchaft. In der abgelaufenen Woche kennten die Zechen die abnorme Gunſt ihrer Lage durch weitere Preiszuſchläge von 20—25 Fr. je Tonne für ſämtliche Sortimente ausnützen. Die durchſchnittlichen Notierungen ſtellten ſich zuletzt: Spatzenköpfe fett ſowie mager 275 Fr., Würfel desgleichen 200, Staubkohlen 90, Koksfeinkohlen 120, Hüttenkoks 175, Anthrazit⸗ kohlen 260 Fr, Im Junk belief ſich die Förderung in Belgien guf 2100 570 To. für 25 Arbeitstage, gegen 1846 440 To. im Mai für 23 Arbeitstage; Koks wurden 434750 To. und Briketts 195 940 To. fabriziert, gegen 433 850 bzw. 173 510 To. im Mai; die Kohlen⸗ vorräte am 30. Juni werden mit 468 710 To. beziffert, was gegen⸗ 585 197 0 Ende des Vormonats eine Abnahme um 478 880 To. edeutet. Haas. . Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferbinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: Dr. Fritz Hammes.— Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..:. Faude⸗ — ů— ———.— ———5 .Seite. Nr. 338 * Reue Mannheimer Zeitung ſtbend · uusgadey Samslag. den 24. Juli 19269 — Der Rampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewekter Copxright 1925 by Karl Köhle.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 2⁰0 Nachdruck verboten Er blieb allein. Zu irgendwelcher Tätigkeit war er nicht auf⸗ gelegt. Er nahm ſeine Inſtrumente vor, ſie zu reinigen und ſie in rdnung zu bringen. Aber er kam nicht weit damit. Durch das Zim⸗ mer, in dem ſonſt alles ſo hell und leicht war, ſelbſt an den längſten Winterabenden, ſchritten ſchwere Schatten. Er dachte an ein Geſpräch, das er einmal, es war auf der nächtlichen Wagenfahrt nach Kokoſchken, zu ſeinem kranken Vater, mit Hans Hartau gehabt. Lange war es her, und er hatte es bereits vergeſſen. Jetzt kam es ihm in den Sinn. Wort für Wort. Hans Hartau hatte von den beiden Schweſtern geſprochen: wie bei Annelieſe alles auf Gefühl und Gemüt eingeſtellt wäre, während bei Dora, die die jüngere Schweſter an Klugheit und wohl auch an Temperament überragte, der Intellekt und der Wille das Entſchei⸗ dende wäre. Er hatte es nie empfunden. Sie hatte ſich ihm von einer Wärme und Hingebung gezeigt, die die Worte des jungen Geiſtlichen Lügen ſtraften. Und nun mit einmal— aber:„Man lebt nicht immer in den Flitterwochen!“ Sie hatte es eben ſelber ge⸗ —35 wenn ſie erſt ein Kind hat, ſo gehört ſie dieſem.“ nd er Warum konnte er ſich nicht damit abfinden? Warum fühlte er mit einem Mal dieſe Leere in ſeinem Innern? Dieſen dumpfen Mangel in ſeinem bisher ſo ausgefüllten Leben? Sie hatte noch mehr geſagt: Von der Kluft, die von Abſtammung und Familie her zwiſchen ihnen ſich auftat... unüberbrückbar, und unabänderlich, hatte es ſo klar und ſcharf geſagt, daß ſie vielleicht recht hatte und er ſich darin fügen mußte. Warum vermochte er es wieder nicht? Schwerer wurden die Schatten, tauchten auf und nieder, winkten und wollten nicht weichen. Das war ein Leben jetzt in dem früher ſo ſtillen Hauſe, das von ſeiner ſtolzen grünen Höhe auf alle Giebel und Dächer der ſchnur⸗ geraden Straße herabblickte! Wie ein luſtiger Wirbelwind fegte die kleine Hermine durch ſeine Räume von oben bis unten, jagte über den Raſen und die paar Blumenbeete des ſorgſam gehegten Gartens dahin, ſpukte wie eine Tollprinzeſſin an den dunklen Abenden auf dem Bodenraum und der Diele, überfiel aus klug gewähltem Verſtecke jeden, der ahnungslos in ihre Nähe kam, baute ſſch aus allerlei Zeug und Geräten, das ſie aus den entlegenſten Winkeln, oft auch aus ſicherem Gewahrſam her⸗ beiſchleppte, Ställe und Burgen und wohlige Neſter, je nachdem ſie ein Pferd oder ein Raubritter oder ein Vogel war, und zeigte bei allem frohen Temperament in früher Kindheit ſchon ihren feſten Willen, der manchmal die Form eines ſtarren Eigenſinns annahm und dann von niemand zu brechen war, weder vom Vater, noch von der Mutter. Sie war kein leicht zu nehmendes Kind, die kleine Hermine. Sie hatte nicht nur ihren Kopf für ſich, ſie hatte auch ihre ausge · ſprochenen Neigungen und Abneigungen, gegen die nicht minder leicht anzukämpfen war. Aber, mochte ſie auch kein beſonders artiges oder ſittſames Kind ſein, ſie bezauberte alle, die mit ihr in Berührung kamen. Nicht nur die Eltern, deren kleiner Abgott ſie war, auch die Patien⸗ ten, die zu den Sprechſtunden kamen und, ſo ſorgſam und ängſtlich die Mutter ſie auch von ihr fernzuhalten ſuchte, doch immer Mittel und Wege fanden, ihr einen für ſie aus der gegenüberliegenden Zuk⸗ kerbäckerei von ihren ſpärlichen Mitteln erſtandenen Leckerbiſſen oder ein kleines Spielzeug zuzuſtecken. Auch Malkaymen hatte ſie im Fluge erobert. Und insbeſondere die Großmutter, deren ſtark auf das Aeußerliche eingeſtellter Sinn ſich mit einem Stolze, den ſie für Liebe hielt, des hübſchen und be⸗ gabten Enkelkindes erfreute. Aber Dora fuhr nach wie vor ſelten und ungern nach Hauſe, denn die mehr oder minder verſteckten Sticheleien, gegen i Mann, die ſie in gewohnter Weiſe über ſich ergehen laſſen mußte, waren ihr unerträglich. „Selbſt der Kommerzienrat, der bis dahin in leidlichem Verhält⸗ niſſe zu ſeinem Schwiegerſohne geſtanden, vermochte als Kaufmann über deſſen unpraktiſche Anlagen nicht hinweg zu kommen. Er er⸗ höhte Doras Zulage, er verdoppelte ſie. 2 Als es trotzdem beim Alten blieb und ſeine Tochter nach wie vor mit Geldſchwierigkeiten kämpfte, hatte er eine ſehr ernſte Un⸗ terredung mit Werner, deren einzige Folge für ihn die Erkenntnis war, daß er einem unheilbaren Idealiſten gegenüber ſtand, dem nun einmal nicht zu helfen war. Er hielt ſeine Zulage zwar aufrecht, zog ſich aber perſönlich immer mehr zurück. Hermine hatte ihr zwölftes Jahr vollendet, und auz dem luſtig Kinde war ein blühend ſich aufſchließendes Mädchen ge⸗ worden. Von der Mutter hatte ſie die herbe, leidenſchaftliche Art, die ſich mit einem früh entwickelten Verſtande einte, vom Vater bei aller Lebhaftigkeit eine gewiſſe Verſchloſſenheit und einen wenig entwik⸗ kelten, aber bei mancher Gelegenheit hervortretenden Zug ins Gute und Große. 2 Was ſie aber als ihr allein Zugehöriges beſaß, das war die ſchlanke Grazie, die über ihren Schritten und Bewegungen lag. Sie hatte eine weiße, etwas kühle Haut, dafür aber warme Augen von einer ſchwer zu beſtimmenden Farbe, die unter braunen, dichten Haarflechten abwechſelnd träumten oder blitzten. Man hatte ihr ſo oft geſagt, daß ſie eine kleine Schönheit wäre, daß ſie ſchon in jun⸗ gen Jahren davon durchdrungen war und dieſes Bewußtſein die Kindlichkeit und Unbefangenheit ihres Weſens ein wenig beeinträch⸗ tigte, ohne daß es ſtörend nach außen in die Erſcheinung trat. Nach ihrer ganzen Art und Naturanlage fühlte ſie ſich der Mut⸗ ter verwandt, von der ſie unzertrennlich war. Dem Vater, obwohl er ſich in jeder Weiſe um ſie bemühte, begegnete ſie mit einer ge⸗ wiſſen Scheu, manchmal faſt wie einem Fremden; es mochte daher kommen, daß ſie ihn am Tage nur beim Mittageſſen ſah und, wenn er des Abends nach Hauſe kam, ſchon im Bette lag. So lange es ging, hatte ſie die Privatſchule des Fräulein Zobel⸗ mann beſucht, die die wenigen Kinder der„beſſeren Kreiſe“ um ſich ſammelte. Aber der Tag kam, wo Fräulein Zobelmanns Weisheit ſich er⸗ ſchöpſt hatte, und Frau Dora in das Zimmer ihres Gatten trat, der eben den letzten Patienten abgefertigt hatte, einen wichtigen, für ihren ihre Tochter, vielleicht für das ganze Haus am grünen Berge ent⸗ ſcheidenden Entſchluß berbetzuführen 5 »„Hermine iſt geſtern zwölf Jahre geworden und Oſtern mit ihrer Schule fertig“, ſagte ſie ohne jede Einleitung, die ſie nie ge⸗ brauchte,»ſie muß in die Stadt, wo ich ſie auf das Gymnaſium geben möchte. Die Eltern ſind bereit, ſie bei ſich aufzunehmen. Ich habe mit der Mutter geſprochen.“ Werner blickte von ſeinen Büchern, mit deren Ordnung er ge⸗ rade beſchäftigt war, mit erſtaunten Augen auf. Er hatte ſich den Stand der Dinge nie klar gemacht, hatte nie daran gedacht, daß er ſein Kind ſobald aus ſeinem Hauſe geben ſollte. Das Fernliegende zu erwägen, war nicht ſeine Art. „Zu den Eltern möchte ich Hermine nicht 7,„ſagte er. „Dann müßten wir ſie in einer fremden Familie unterbringen. Freilich, wer die Mittel dazu ſchaffen ſoll, weiß ich nicht.“ „Iſt denn unbedingt notwendig, wir uns von dem Mäd⸗ chen trennen, jetzt ſchon?“ Es wird mir ſchwer.“ licht 1 du, daß es mir leicht wird? Es bliebe noch eine Mög⸗ ichkeit.“ „Welche?“ Einen Augenblick zögerte Dora.„Daß du dich entſchlöſſeſt, deine deine Praxis von hier fort in die Stadt zu verlegen.“ „Ich—— in die große Stadt? Nein, ich paſſe dort nicht hin, würde mich dort nie feigdeh⸗ fühlen.“ „Es iſt jetzt nicht die Rede von dir, ſondern von dem Kinde. Du darfſt nicht bei allem nur an dich denken.“ „Ich— und nur an mich denken! Nein, Dora, das kannſt di doch wirklich nicht im Ernſte meinen.“ „Ich kann es ſehr wohl im Ernſte meinen. Wenn dein ärzt⸗ licher Beruf in Frage kommt, tritt alles andere dahinter zurück. Deine Arbeit und immer deine Arbeit! Man kann wirklich müde dabei werden.“ „Gewiß, der Mann hat nun einmal ſeinen Beruf und ſeine Ar⸗ beit und muß ihnen dienen. Und doch iſt es nicht ſo, wie du Jagſt. Ihr beide, du und Hermine, ſeid mir das Liebſte auf der Welt. 1 „Wenn wir nichts anderes finden, ſo könnte ich ja ſchließlich mit Hermine in die Stadt gehen.“ „Du... du wollteſt dich von mir trennen?“ Ein großes Erſchrecken war in ſeiner Frage, zugleich ein Schmerz, der deutlich aus ſeinen ſtockenden Worten ſprach. „Ich ſagte ja nur: wenn uns nichts anderes übrig bleibt. In den Ferien wären wir natürlich immer hier. Es machens jetzt viele Frauen ſo. Frau von Glaſenapp auf Begehnen iſt mit ihren beiden Jungens jetzt auch in die Stadt gegangen, und die Frau vom Paſtor in Dornau lebt ſchon ſeit Jahren mit ihren Kindern dort. Die Ver⸗ hältniſſe bringen es eben mit ſich.“ Er hatte ſie kaum gehört. ohne dich und das Kind? Das iſt unmöglich. Eher—— „Gingſt du mit uns in die Stadt“?? Sie hatte es gefragt, bevor er ſeinen Satz beenden konnte. Ei Leuchten war in ihren Augen, ihrem ganzen Antlitz. Was balte lange mit ſich herumgetragen und voller Inbrunſt erwünſcht te, nicht nur ihret und des Kindes halber, ſondern auch ſeinetwegen, denn von ſeiner Tüchtigkeit als Arzt war ſie überzeugt, und feſt durch⸗ drungen, daß er nicht am richtigen Platze war. U Mauerd Das neue Kaffee in P 3, 3 beſteht aus dem Aufenthaltsraum ſan das Publikum und dem Konditorei-Verkaufsraum. Der Ein⸗ gonm liegt zwiſchen zwei breiten Schaufenſtern. die auf neuartige Weiſe transparent beleuchtet, werden. Während am Tage die appetitlichen Auslagen eine große Anzjehunaskraft ausüben dürf⸗ ten, iſt abends die durch Röhpen erzeuate indirekte Beleuchtung der Magnet. Von weitem machen auch ſchon die beiden an der Faſſade angebrachten Reklamekäſten auf das neue Kaffee aufmerk⸗ ſam. Die Leitunz der Umbauarbeiten— Kaffee und Verkaufs⸗ raum wurden aus zwei Läden geſchaffen— war Architekt Jakob Udes Halee! Schneider übertragen, der die ſchwierige Aufgabe in etwa viertelfjähriger Tätigkeit mit viel Geſchick und Geſchmack gelöſt hat. Das Kaffee hat eine oriainelle Note durch die Art der Zeich⸗ nunz der Bemalung mitKaſainfarben erhalten. Die Hauptfarben der Wände ſind ein lebhaſtes Hellrot und ein warmes Gelb. Von dem Rot heben ſich Sterne und Ornamente in Gold ſehr wirkungs voll ab. Ein aus der Seitenwand heraustretender breiter Kamin, in den die Zentralheizung eingebaut wurde, wirkt in Gemeinſchaft mit den geſchmackvollen Beleuchtungskörpern ſehr dekorativ. Als Bodenbelaa wurden Linoleumflieſen gewählt, die zualeich den faupiposl.7.3 Teppich erſetzen eine ſehr vraktiſche Neuheit, die ſich auf den aroßen deutſchen Ozeandampfern ſehr bewährt hat Das Pup⸗ likum ſitzt auf dunkelgebeizten Wiener Stühlen an viereckigen Marmortiſchchen mit heller Platte. Neben dem Einzana zu den Toiletten. hei deren Anlage alle Anforderungen der modernen Hyaiene berückſichtiat wurden. iſt in der Ecke ein Telephonſchrank eingebaut. Für aute Ventilation aller Räume iſt ebenfalls geſorat. Der elegant ausgeſtattete Verkaufsraum hat einen freund⸗ lichen weiß⸗arünlichen Anſtrich erhalten. Die maſchinelle Ein⸗ richtung entſpricht ebenfalls allen modernen Anſorderungen. Am Umbau und an der Einrichiung waren folgende Firmen beleiligi: JaC. Sdmeider Archifekf MarEREI KUNSTMAL.ER O. ScHEFEELS SKIZZR ausf UnRUne GONTAROS TR. 8 Geſchäffs-Eröffnung Dredt Emer verehrlichen Ewobmerschaff feilen Wir ergebensf mif, daßg wir in 1 78 Na unserem eigenen Hause Ausführung der Enfwurf und Baulelfung P 3, 3 NVINNN neben Commerz- und Privei-Benk ein vomehmes Taffersellsir. 4l Teleſon 441 Familien-Kaffee mif Kondiſorei und Bäckereli eröfnef haben. Durch die moderne Einrichfung Sind wir in der Lage. in Fürsi Püdler, gefr. Sahnen- und ſI. Torien und Gebäck, Ersſklassiges prompf zu heſern. Zum Besucmi ladef höflichst ein A. Hog& Sohn Fruhsiũcks-Bröſchen verden auf Besfellung ins Haus gebrachl. Hermarm Eurich Elekfrofechmische msfellaſionen Joh. Jul. Nausch Backoſenbhau Ludwigshafen a. Nh. Lielerung eines Doppel-Enschleß- Damplbadkotfens mii aulgehanſen Kondiſorherden(3 Backnlächen) in modernsier Ausiuhrung. J0S. 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