Montag, 26. Juſi Neue Bezu gspreiſe: In Mannheim und Umgebung frel ins 72.——.— die eeee.-A..80 oyn⸗ Beſtellgeid. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen 1 Berhältniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkomo Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6..— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm ⸗Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anichlüßſe Nr. 7941 7942, 7943. 7944 u. 7945 Morgen⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 339 zannheimer Feitung Anzeigenpreiſe nach Tariſ. bei Vorauszahlung pro enip Koloneizeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. 4.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnet 9 3— 3 Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben 14— wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, 14 Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erfatz⸗ anſptüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge duich Fernſprecher onne Gewähr— Gerſchisſtand Mannbeim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Nech Funehmende Beruhigung inFrankreich „Vertrauen iſt alles!“ V Paris, 25. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Mit dem Zeigefinger der Rechten auf dem Mund ſtand Poincaré vor den Journaliſten, die nach dem geſtrigen Miniſterrat Neuig⸗ keiten erfahren wollten. Tardieu, der den etwas ermüdeten Miniſterpräſidenten beim Einſteigen ins Auto ſtützte, beantwortete die Fragen mit folgendem Satz:„Wir haben den ſtaatlichen Zu⸗ ſtand verlaſſen und treten in den dynamiſchen ein.“ Eine Aus⸗ legung dieſer ſonderbaren Aeußerung gab Tardieu nicht. Wahr⸗ ſcheinlich wollte er damit ſagen, daß der Miniſterrat zu den Problemen ſelbſt Stellung nahm, nachdem der geſtrige Tag dem Studium der herrſchenden Lage vorbehalten war. Briand wies, als man ihn um Mitteilung bat, auf Herriot, der die Bemer⸗ kung machte:„Der Unterrichtsminiſter wird in allen Schulen eine Tafel mit den Worten enbringen„Vertrauen iſt Alles“. Die ganze franzöſiſche Preſſe bearbeitet die Oeffentlichkeit mit dieſem Herriotſchen Ausſpruch. Die Frankenbeſſerung wird als großer Trumpf von den Zeitungen ausgeſpielt, um dem Publikum zu beweiſen, daß durch das plötzlich wiedererwachende Vertrauen die franzöſiſche Deviſe ein Sprung nach aufwärts machte. Freilich riskieren die Blätter nicht die Behauptung, daß man mit bloßen Vertrauenskundgebungen den Franken wiederherſtellen könnte. Die Sorge iſt nicht verſcheucht, aber man empfiehlt dem Volke Geduld zu haben und die Miniſter arbeiten zu laſſen. Als Caillaux Finanz⸗ miniſter war, forderte man von der Regierung ſchleunige Arbeit über Hals und Kopf. Wie anders hilft die Preſſe Herrn Poincaré! In allen Tonarten predigt ſie Ruhe, Geduld und Vertrauen. Das iſt ein großer Faktor, denn der gewaltige Einfluß der Boulevardpreſſe hat ſich in dieſen Tagen ebenſo ſiegreich bekundet, wie in der Vor⸗ kriegszeit, als das Kabinett Caillaux im Jahre 1912 fiel und Poin⸗ caré Miniſterpräſident wurde. Aeber die Finanz⸗ und Steuerpläne der Regierung läßt ſich folgendes mitteilen: Der Reſt der Mor⸗ gananleihe dient vorläufig dazu, die Einlöſung der Schatz⸗ und Verteidigungsbons zu ſichern. Durch eine freiwillige Ab⸗ ſchlagszahlung auf die Steuern des Jahres 1917 ſollen der Staatskaſſe genügend Gelder zugeführt werden, um die weiteren inneren Ablöſungszahlumgen zu decken. Die direkten Steuern ſollen modifiziert werden, und zwar in dem Sinne, daß bei der Erb⸗ ſchaftsſteuer höhere Abgaben feſtgeſetzt werden. Eine Zwangsanleihe iſt geplant. Außerdem ſoll eine frei⸗ willige Vermögensabgabe durchgeführt werden. Die in⸗ direkten Steuern ſollen entſprechend erhöht werden. Was die Stabiliſierung betrifft, ſo ſoll vermieden werden, dieſe Ope⸗ ration in einem Zeitraum zu bewerkſtelligen, wo der Papierfranken ſchwankend iſt. Poincaré denkt an eine Vorſtabiliſterung, die der wirtſchaftlichen Lage Frankreichs Rechnung trägt. Das Schulden⸗ abkommen mit England foll vor den Kammerferien ratifizlert werden. Dem franzöſtſchen Botſchafter in London gingen bereits diesbezügſiche Inſtruktionen zu. Ddie Entwaffnung deutſchlands HBavas meldet aus London, in wohlinformierten engliſchen Kreiſen ſei man der Anſicht, daß die Entwaffnung Deutſchlands auf em beſten Wege ſei. Es ſeien nur vier Punkte, in denen dieſelbe noch nicht voll befriedige: 1. wollte Deutſchland eine höhere Effektivſtärke der Polizei als 150 000 Mann; 2. habe Deutſchland den Standpunkt der Allierten betr. Gx⸗ 5 und Import von Waffen und Munition noch nicht aner⸗ unt; 3. verlangten die Verbündeten Garantien für die Aufhebung der Reſerveregimenter; 4. verlangten ſie eine Aenderung in der Zuſammenſetzung s Generalſtabes. Dieſe„Verfehlungen“ Deutſchlands, ſo heißt es in der zweifellos inſpirierten Meldung, würden nicht als ſchwer betrachtet, und man würde in kürzeſter Zeit zu einer befriedigenden Löſung dar⸗ über kommen. In Berliner politiſchen Kreiſen wird zu der Verlautbarung des s⸗Büros berichtet, daß es ſich im weſentlichen hier wieder um ganz alte Dinge und einfache Lappalien handelt. Man glaubt auch in dieſen Kreiſen, daß, da es ſich einfach um einige techniſche Belangloſigkeit handelt, die Behebung dieſer Differenz⸗ punkte in Bälde zu erwarten iſt. Engliſche Beruhigungspillen Die führenden engliſchen Zeftungen bemühen ſich, die Erklärun⸗ gen Chamberlains über die deutſche Abrüſtung abzuſchwächen. Die zTimes“ bezeichnen die Mitteilungen Chamberlains im engliſchen Torlament als eine ziemlich„unachtſame Antwort“. Das Blatt gibt im weiteren zu, daß die alliierten Forderungen bezüglich der Stellung des Generals v. Sebckt formell von Deut ſchland erfüllt ſind. doch, ſo meint das Blott, hätte die ſtarke Perſönlichkeit des Ge nerals und ſeine herzlichen Beziehungen zwiſchen ihm und dem eichswehrminiſter anſcheinend bei der Interalliierten Kontroll⸗ kommiſſion Zweifel über die Wirkſamkeit der getroffenen Maß⸗ e erweckt, was man als eine äußerſt ſchwache Erklärung an⸗ en muß. Wie der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ Traph“ erklärt, will London in Perſonolfragen Berlin keine Schwierigkeeiten machen. Ob General v. Seeckt in Zivil oder in Uni⸗ form erſcheine, bleibe ſich ganz gleich, er werde im deutſchen Volk und in der deutſchen Armee immer der geachtete Führer bleiben. Nach r Anſicht Englands könne man für Perſonalfragen keine beſon⸗ Wahrſcheinlich wird man nach Ratifizierung des Abkommens mit England die Vorſchläge einer anglo⸗holländiſchen Bankgruppe annehmen, die dem früheren Finanzminiſter Caillaux gemacht wor⸗ den ſind. Ueber das Abkommen mit Waſhington ſollen noch Verhandlungen ſtattfinden. Der Gouverneur der Bancque de France reiſt zu dieſem Zweck morgen nach Dinard, wo ſich Mellon aufhält. Poincarés Zuſammenkunft mit Mellon iſt für Mitte Auguſt feſtgeſetzt. In den Kreiſen der Bank von Frankreich äußert man ſich ziem⸗ lich optimiſtiſch über die innere Finanzlage. Der Name Poin⸗ caré flöße dem Lande Vertrauen ein und habe daher eine Ver⸗ minderung der Rückzahlungsforderungen zur Folge. Dagegen ſei Poincarés Stellung in der Frage der Auslandsanleihen ſchwieriger als die Caillaux'. Geſtern abend hatte Poincaré eine Unterredung mit dem Gouverneur der Bank von Frankreich. Verhandlung vor der tammer am Dienskag Das neue Finanzprogramm wird, wie ein offizielles Commu⸗ niqué beſagt, der Kammer am Dienstag zuſammen mit der Re⸗ gietrungserklärun ge vorgelegt werden. Die Regierung wird die Beratung und die Abſtimmung darüber in kürzeſter Friſt fordern. Der Miniſterrat appelliert dringend an ſämtliche Steuerzahler, ſofort und noch vor Erhalt der Steuerzettel ihre Steuern oder wenigſtens große Abſchlagszahlungen darauf zu entrichten. Auch in der Linkspreſſe, die von einer regierungsfeind⸗ lichen Stimmung in radikalſozialiſtiſchen Kreiſen ſprach, iſt jetzt ein Umſchwung eingetreten. Man glaubt, daß ſich die Minorität auf die Sozialiſten und Kommuniſten beſchränken werde. Eine Debatte über die allgemeine Politik der Regierung und die Zu⸗ ſammenſetzung des Kabinetts wird Poincaré am Dienstag ab⸗ lehnen. Nach Annahme des Finanzgeſetzes ſoll die Kammer in die Ferien gehen und der Regierung die Durchführung aller mit der Konſolidierung der Finanzen zuſamenhängender Maßnahmen überlaſſen. es Die Ausſchreitungen gegen die Fremden I paris, 25. Juſi.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Sümtliche Abendblätter veröffentlichen Leitartikel über die fremdenfeind⸗ lichen Kundgebungen, die gegen engliſche und amerikaniſche Touriſten auf den Boulevards und in den anderen Stadtteilen, wo ſich die Ausländer blicken laſſen, veranſtaltet wurden. Es iſt auf⸗ fallend, daß die Pariſer gegen den aus London kommenden Vor⸗ wurf, ſich brutal aufgeführt zu haben, verteidigt werden. Ueberein⸗ ſtimmend führen die Zeitungen aus, der Groll und der Zorn des Volkes gegenüber den Fremden, die hier für nichts ein glänzendes Leben führen, ſei nur allzu begreiflich. Außerdem ſei der Pariſer über die Engländer und Amerikaner empört, die auf ſo indiskrete Weiſe ihr Geld von Frankreich fordern. Der Franzofe verſtehe nicht, daß ein ſo reiches Land wie Frankreich in ſolche Nöte geraten konnte und er gibt den Angelſachſen die Schuld. Die Beſſerung des Frankens und die Hoffnung auf Wiederterſtellung der franzöſtſchen Finanzen wird nach Meinung der Zeitungen die fremdenfeindlichen Ausſchreitungen ſeltener machen. deren Geſetze ſchaffen. Immerhin ſollte die Frage der deutſchen Entwaffnung nach der„Times“ nunmehr von der rein techniſchen Seite angeſehen werden. Die Frage ſollte in Ruhe und ohne be⸗ ſonderes Aufheben geregelt werden, ſo daß ſie die internationgalen Beziehungen nicht weiter ſtören könne. Deutſchland werde, wie man mit Zuverſicht hoffe, in zwei Monaten dem Völkerbund beixreten und dann werde die Methode der Ueberwachung den Völ⸗ kerbundsmethoden angepaßt werden müſſen. Alles in allem ſollte man die deutſche Entwaffnung nunmehr aus den Fragen, die Europa bewegen, ausſchalten. Die„Times“ ſieht ſich dennoch veranſaßt, die ſogenonnten Ber⸗ liner„Chauviniſten“— eine—755 Erklärung iſt nicht gegeben— zu ermahnen, den ruhigen Fortſchritt nicht dadurch zu behindern, daß man ausländiſchen Vertretern der Kontrollkommiſſion Schioierig⸗ keiten in den Weg lege oder ihre Tätigkeit verdächtige. Wirths„Weik der Jerſtörung“ Die„Wiener Reichspoſt“, das offizielle Organ der Chriſtlichſozialen Partei, lehnt, wie man der„deutſchen Allge⸗ meinen Zeitung“ aus Wien meldet, in einem Leitartikel unter dem Titel„Gefahren für das deutſche Zentrum“ die Aktion Dr. Wirths mit aller Schärfe ab und ſpricht von Gefahren für das deutſche Zentrum, die den fene wrt Katholiken nicht gleich⸗ gültig ſein könnten. Die Offenſive Wirths ſtehe im Gegenſatz zu dem bisherigen lebensfähigen Programm des Zentrums. Das Blatt ſagt nach einem Tadel der Verbrüderung der Reichsbanner⸗ leute mit der öſterreichiſchen Sozialdemokratie wörtlich:„Was Dr. Wirth für ein Werk des Aufbaues hält, kann ſehr leicht zu einem Werk der Zerſtörung werden.“ Es ſcheint uns be⸗ achtlich, daß dieſer Artikel geſchrieben wurde, nachdem Dr. Seipel von ſeiner Amerikafahrt wieder in Wien eingetroffen iſt. Oeſterreichiſcher Beſuch in Berlin Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern vormittag kamen Vertreter des deutſchen Jugendbundes„Volks⸗ gmeinſchaft“ der Jugendorganiſation der Großdeutſchen Volkspartei aus Wien hier an. Nach einer Beſichtigung Ber⸗ lins verbrachten die Wiener den Nachmittag in Potsdam, wo ſie einen Kranz am Grabe Friedrichs des Großen niederlegten. Abends —— ein Deutſch⸗Oeſterreichiſcher Abend ſtatt, zu dem die Berliner ugendgruppen der Deutſchen Volkspartei ge⸗ laden hatten. Die Fahrt des Jugendbundes ſoll über Hamburg an die Nordſee, dann nach Weſtfalen ins Rheinland und nach Bayern führen. Heute mittag fand, von Regen allerdings ein wenig beein⸗ trächtigt, eine Anſchlußkundgebung vor dem Luſtgarten ſtatt, zu der die Anweſenheit des Wiener Geſangvereins„Typographia“ den An⸗ laß gegeben hatte. Auch die Teilnehmer dieſer Kundgebung begaben ſich am Nachmittag nach Potsdam. Das Gluturteil von Smyrna Der Kampf gegen die geheime Oppoſikion Won unſerm Konſtantinopler Vertreter) d. Konſtankinopel, den 18. Jull. Die erſte Phaſe des Prozeſſes zur Verfolgung und Vernichtung der Gegner der Regierung iſt zu Ende. Der Generalſtaatsanwalt hatte gegen elf Angeklagte die Todesſtrafe gefordert, das Gericht— man nennt dieſen höchſten Gerichtshof ſchon allgemein das Hänge⸗ gericht— iſt darüber hinausgegangen und hat 15 Todes⸗ urteile gefällt, von denen allerdings nur 13 vollſtreckt werden konnten, weil zwei der angeblich Schuldigſten, Kara Kemal Bey und der ehemalige Wali von Angora, Abdul Kadir ſich rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben. Dieſes Urteil muß im höch ſten Maße befremden; wer aufmerkſam die Verhandlungen vor dem Ge⸗ richt in Smyrna verfolgt hat, der konnte wohl annehmea, daß die beiden gedungenen Braves, Verbrecher von Beruf, und von den an⸗ dern vielleicht noch ſechs Männer einſchließlich der beiden Geflüch⸗ teten zum Tode verurteilt werden würden, mehr aber auf keinen Fall. Und auch bei dieſem Urteil hätte man dann noch von drakoniſcher Strenge ſprechen dürfen, denn es handelte ſich um einen Attentats⸗ plan, deſſen Ausführung noch nicht einmal bis zum Verſuch ge⸗ diehen war. Am meiſten hat das Urteil gegen drei Männer Erbitterung erregt, denen tatſächlich nicht einmal die geiſtige Verbindung mit dem Attentat, geſchweige denn eine Mittäterſchaft nachgewieſen wurde, nämlich den verdienten Artilleriegeneral und Abgeordneten Rüſchdi Paſcha, einen 54jährigen Mann, den ehe⸗ maligen Miniſter und jetzigen Abgeordneten Djambolat Bey und den Abgeordneten und ausgezeichneten Rechtsanwalt Abedin Bey. Die Hinrichtung dieſer drei Männer bildet einen weiteren Fleck in der an Grauſamkeiten ja nicht gerade armen türkiſchen Ge⸗ ſchichte. Von den gedungenen Mördern ſei hier abgeſehen, ſie verdienen kein Mitleid, die haben auch nur aus Gewinnſucht ſich für das Unternehmen anwerben laſſen, das wir ſelbſtverſtändlich verur⸗ teilen und daher hier auch ſofort nach ſeiner Aufdeckung als Ver⸗ brechen am türkiſchen Volke gekennzeichnet haben. Immerhin wäre gegenüber den andern Angeklagten eine gewiſſe Milde am Platze geweſen, die Lage der Dinge hätte ſie aus menſchlichen und politiſchen Gründen nahegelegt. Die wirtſchaftliche und finanzielle Lage und das daraus ſtammende Elend weiter Kreiſe muß Unzu⸗ friedenheit mit dem Beſtehenden erklärlich machen; die übs eilige Einführung der in die dem Volke allein erkennbare äußere Form des Iflams einſchneidenden Reformen hat viel größere Volksteile er⸗ regt, als das die unter der Zenſur ſtehende Preſſe wahr haben will, und dieſe Erregung hat ſich noch nicht gelegt. Die kampfloſe Preisgabe Moſuls nach den vielen anderslautenden Ver⸗ ſprechungen der Regierung hat deren Preſtige herabgemindert. Dazu kommen viele Mißgriffe, die teils der Regierung, teils der ſie ſtützenden Partei zur Laſt gelegt werden, ſo der Mord an dem einſtigen Abgeordneten von Laſiſtan Schakri Bey vor drei Jahren, die Erſchießung des oppoſitionellen Abgeordneten Generals Halid Waſcha, eines vielfach für das Vaterland verwundeten Soldaten, im Parlament im vorigen Jahre, das Verbot der Parteic ganiſation der Oppoſition, die Beſchimpfung jedes Redners dieſer Partei im Parlament und ſo manches andere. Nicht umſonſt vernimmt man jetzt ſchon wieder Nachrichten von einem Aufflackern der Aufſtände im Oſten des Reichs. Das alles hätte das Gericht beſtimmen ſollen, durch ein mildes Urteil verſöhnlich zu wirken. Man hat es nicht getan, und ſo iſt ziemlich ſicher anzunehmen, daß das Urteil nicht in dem gleichen Maße ab⸗ ſchreckend wirken wird, wie es Rachegedanken in den Kreiſen erregt, die nicht die ſchlechteſten des türkiſchen Volkes ſind. Man muß ſich doch ſagen, daß das Volk wohl weiß, daß die heutige Regierung auch nur durch Revolution ans Ruder gekommen iſt, daß ihre Handlungsweiſe ſich von der der Verurteilten nur durch den allerdings alle politiſchen Taten legaliſterenden Erfolg unterſcheidet. So hinterläßt dieſer Hängeerfolg von Smyrna keine andern, als nur bittere Gefühle, die nicht durch den Gedanken gemildert werden, daß die türkiſche Regierung, um modern zu erſcheinen, zwar den Fes abgeſchafft, ihre Vorſtadtziviliſation aber dadurch bloßſtellt, daß ſie immer noch an der brutalen Hinrichtung durch den Strang auf öffentlichem Platze feſthält, eine Juſtiz⸗ exekutive, die die Kulturvölker Europas längſt als Ueberbleibſel aus dem Mittelalter beſeitigt haben. Während nun das Volk noch der Bewunderung voll iſt für den Mut und die Ruhe, mit denen außer den zwei Braves alle Ver⸗ urteilten in den Tod gegangen ſind, indes man mit bedeutſamem Augenzwinkern die Worte Djambolats in ſeiner Todesſtunde„Ihr habt das Vaterland zu eurem Monopol, uns aber vaterlandslos gemacht“, kommentiert, dabei auch die Art kritiſiert, wie mit dem Worte des Staatspräſidenten geſpielt worden iſt, der verſchiedenen der Hingerichteten Pardon verſprochen hatte, wenn ſie alles geſtän⸗ den, ein Verſprechen, das nachher nicht gehalten wurde, ſchickt ſich der Unabhäugigkeitsgerichtshof an, dem erſten Verfahren noch ein zweites folgen zu laſſen, das in ſeinen Ausmaßen die Ver⸗ handlungen von Smyrna noch weit in den Schatten ſtellen wird. Waren entgegen den in der europäiſchen Preſſe auf 500 bezifferten Verhafteten für Smyrna dort nur 43 Angeſchuldigte in Betracht gekommen, ſo ſind für das in Angora nunmehr beginnende Gericht über die Unioniſten, d. h. die Mitglieder des einſt all⸗ mächtigen Klub„Union et Progrés“ ſchon über 120 Verhaftungen erfolgt, und weitere werden täglich in allen Teilen des türkiſchen Reichs, beſonders aber in Konſtantinopel vollzogen. Die Beunruhi⸗ gung der Bevölkerung über dieſe Maſſenverhaftungen iſt ſo groß, daß die Preſſe hat mitteilen müſſen, nicht alle Oppoſitionellen würden verfolgt werden, ſodern nur die, gegen die Verdachtsmomente vor⸗ lägen. Das aber iſt ein ſehr dehnbarer Begriff, denn Unioniſt ſein heißt eben verd ichtig ſein. Und Unioniſten waren einſt faſt alle Mit⸗ glieder der türkiſchen Intelligenz, auch Kemal Paſcha und ſeine heu⸗ tigen Mitarbeiter. Wer alſo heute nicht in guten Beziehungen zu 2. Seite. Nr. 339 Neue Mannheimer Zeifung[Morgen Ausgabe) Montag, den 28. Juli 1926 Angora lebt, der ſchleicht mit der Angſt umher, die nächſte Nacht ſchon nicht mehr in ſeinem eigenen Bett ſchlafen zu dürfen. Dieſe. Prozeß von Angora wird die Geſchichte der Türkei in den letzten zehn Jahren vor dem Richterſtuhl von Männern aufgedeckt ſohen, die parteipolitiſch feſtgelegt ſind, ſelber Abgeordnete der Reglerungs⸗ partei und daher geſchworene Feinde aller Andersdenkenden. Daraus kann man folgern, wie es mit der„Unparteilichkeit“ dieſes Gerichts ſelbſt im beſten Fall nur beſtellt ſein kann. Dieſes Gerichtsverfahren wird Unſummen verſchlingen, und werden die Unioniſten auch zum Teil verurteilt werden, ſo werden ſie den Staat Kemal Paſchas doch ſehr empfindlich treffen, nämlich an ſeiner wundeſten, der finanziellen Stelle. Bei einem Budget, deſſen Ausgabenetat ſchon auf zirka 160 Millionen Ltg. gleich 400 Millionen„ beſchränkt iſt, nur um wenigſtens einen fiktiven Ausgleich mit den Einnahmen zu erreichen, wiegen die un⸗ geheuren Summen, die der faſt in Permanenz tagende Unabhänig⸗ keitsgerichtshof verſchlingt, doppelt ſchwer. Die jammernde Klage, die in einer Rede vom 14. Juli in der franzöſiſchen Botſchaft über die kataſtrophale Abwanderung der Franzoſen aus der Türkei er⸗ tönte, zeigte, wie es mit der Wirtſchaftslage des Landes beſtellt iſt. Und die Hoffnung, daß man durch dieſes Verfahren an dar angeblich große Vermögen des Klubs Union et Progreès heran⸗ kommen könne, iſt ſehr ſchwach, das Geld wird ſicherlich im Aus⸗ land untergebracht ſein, ſonſt müßte nicht Djavit Bey, der einſtige unioniſtiſche Finanzminiſter, in der Sache ſtecken. Törichter Schlag gegen die deutſche Bank (Von unſerem Konſtantinopler Vertreter.) Wie alle anderen Bauken, ſo hat auch die Konſtantinopler Fi⸗ liale der Deutſchen Bank ſich hier und dort an Handelsgeſchäften gelegenheitsweiſe beteiligt. Bei einem ſolchen Geſchäft hatte ſie ſich mit 50 000 Etq. in einen Getreidekauf der bis vor kurzem hochange⸗ ſehenen griechiſchen Firma Plitas eingelaſſen, ſich aber vorſichtiger⸗ weiſe Sicherungen ausbedungen, die ihre Forderung für jeden Fall als berechtigt erſchienen ließen. Unter dem ECinfluß der furchtbaren Wirtſchaftslage im vergangenen Winter iſt dieſe Firma in Konkurs geraten, einer der drei Inhaber hat Selbſtmord begangen. Der Konkursverwalter hat 100 000 Etq. als Konkursforderungen aner⸗ kannt. Unter den verſchiedenen Konkursgläubigern waren auch die hieſige Jenian Bank und die American Expreß Bank. Als dieſe erfuhren, daß die Forderungen der Deutſchen Bank bevorrech⸗ tigt ſei, und ſie daher leer ausgehen würden, weil die Konkursmaſſe nicht einmal ganz für die Forderungen der Deutſchen Bank aus⸗ reichte, verſuchten ſie ſich durch einen Kniff zu decken, indem ſie be⸗ haupteten, die Sicherung der Deutſchen Bank ſei der Beweis, daß dieſe ſtille Teilhaberin der Firma Plitas geweſen ſei. Dement⸗ ſprechend ſtellten ſie beim Konkursrichter den Antrag, die Forderun⸗ gen der Deutſchen Bank nicht anzuerkennen, dieſe vielm ihr für die geſamten Konkursforderungen mit haftbar zu erklären, und, falls die Filiale der Deutſchen Bank nicht für die Konkursforderungen aufkäme, dieſe Filiale ebenfalls in Konkurs zu erklären. Schon der erſte Gerichtstermin am 15. Juli, der zwecks weiterer Aufklärung vertagt wurde, ergab immerhin, daß die Anſicht der beiden Banken kaum eine Ausſicht auf Erfolg beim Gericht hat. Wie aber dem auch ſei, es war auf alle Fälle eine abſurde Torheit, wegen einer Forderung von 100 000 Ltg. gegen die Deutſche Vank einen Even⸗ tualantrag auf Konkurseröffnung zu ſtellen. Das Unerhörteſte aber war, daß die hieſige Zeitung„Echo de la Turquie“, ein amtliches Blatt und das Sprachorgan der Re⸗ gierungspartei, über dieſen Antrag einen ſenſationell aufgezogenen Artikel in hämiſcher Form gegen das große deutſche Bankinſtitut brachte, worauf die beiden Banken erklärten, daß ſie mit dieſer Ver⸗ öffentlichung nichts zu tun hätten, ſie vielmehr lebhaft bedauerten. Es bleibt alſo nur übrig, daß ſich das Blatt die Nachricht durch den Verrat eines Gerichtsbeamten verſchafft und die will⸗ kommene Gelegenheit benutzt hat, wieder einmal dem Deutſch⸗ tum eins auszuwiſchen. Es iſt geradezu auffällig, wie gehäſſig ſeit einiger Zeit die kemaliſtiſche Preſſe gegen uns handelt, es ſind hier dafür in letzter Zeit ja ſchon mehrfach Be⸗ weiſe gebracht worden. Daß der Artikel der Bank übrigens nicht geſchadet hat, braucht kaum erwähnt zu werden, die Geſchäftswelt hat von dem törichten Streich keinerlei Notiz genommen, das Zu⸗ trauen zu dem deutſchen Finanzinſtitut iſt dafür viel zu unerſchütter⸗ lich. Anſtändige türkiſche Zeitungen haben einige Tage ſpäter auch eine Richtigſtellung gebracht, die den Tatbeſtand auf das richtige Maß zurückſchraubte. Die verluſte der Franzoſen in Syrien Wie aus Beirut gemeldet wird, haben die Franzoſen nach offtzieller Mitteilung bei den jüngſten Kämpfen mit den Druſen 29 Tote ſowie 97 Verwundete zu verzeichnen. Darunter befinden ſich zwei Flieger, die wegen Motordefektes im Gebiete 0 Druſen landen mußten und lebendig verbrannten. Alles, was uns imponieren ſoll, muß Charakter haben. Goethe. Trennung Skizze von Erwin A. Hermes Die junge Frau kehrte an dieſem Abend früher heim. als es ſonſt ihre Gewohnheit war. Die Anproben bei der Modiſtin und die Schmeicheleien ihrer ſchwatzhaften Freundinnen hatten ſie ge⸗ langweilt. Die Erinnerung an ihren Triumph. den ſie heute ihres Gatten gegenüber erzielt hatte, beflügelten ihre Schritte, um mit dem, welchen ſie ſo völlig beſiegt, bald wieder zuſammenzutreffen. Seit Monaten wartete ſie auf die Gelegenheit, ihrem Lebensge⸗ fährten zu erklären, warum ſie ihn nicht bewunderte. Aber ſie zeigte ihm ihre Mißachtuna bisher nur durch ſarkaſtiſche Bemerkungen, die Blei in ſeine ſchwunabereiten Flügel ſandten und ilm doch nicht zur Strecke brachten. Heute endlich hatte ſie zur Zeit ihrer täglichen Szene, während er mit beleidigender Gelaſſenheit ſeine Zigarre rauchte, die Entſcheidung herbeigeführt. Und er hatte nur den Kopf ſenken und ſchweigen können, während ſie ihm mit unerbittlicher Logik durch die genaueſte Analyſe ſeines Charakters bewies. daß er in Wahrheit nur ein kläglicher Mann war. Sie hatte die Ereianiſſe ihres gemeinſamen Lebens. eines nach dem anderen, beleuchtet, jede ihrer Beſchwerden einzeln aufgezäßlt und die Handlungen, auf die er ſtolz war und die man bewunderte, ihrer Schönbeit beraubt, indem ſie ihm ihre Urſachen und ihr wirkliches Ziel zeiate. Was blieb von ihm übrig, als ſie ſchwieg?.... Er ſaß zu einem Haufen zuſammengekauert auf dem Diwan und ſchien ſeinen völligen Ban⸗ kerott einzugeſtehen. Da war ſie befriediat mit verächtlich ver⸗ zogenem Munde, hoch erhobenem Kinn, mit einem leiſen. beleidigen⸗ den Lachen leichtfüßia hinausgeeilt. Und jetzt kam ſie mit dem Wunſche. ihn noch weiter leiden zu ſehen, zurück. Trotdem war ſie nicht bösartig. Aber ſie hatte ihn geliebt,— und das war nun zu Ende. Als ſie die Schwelle ihres Hauſes überſchritt, achtete ſie nicht auf das hämiſche Geſicht des Dieners und eilte ſchnell nach ihrem Ankleidezimmer. Sie bemerkte dort einen Brief, der ihren Namen trug, zuckte die Achſel und dachte ſwöttiſch: natürlich hat er da eine ganze Verteidigungsrede zuſammengeſetzt. Sie nahm ſich ruhia die Zeit, ihr Kleid zu wechſeln: erſt dann erbrach ſie die Siegel und g ei ig ihr Geſicht. Aber ſie ſas folgen des: 0 ee morte, und werde niemals wiederkehren. Ich ſchwöre Dir, daß ich nicht zornig bin und daß mein Eneſchluß un⸗ iderruflich iſt. Ich ſchwöre Dir auch, daß ich Dich nicht verlaſſe, weil ich 7 05 liebe, oder weil ich Dich der Koketterie Das N. eitsbeſchaffungsprogramm der Regierung Im Reichsarbeitsminiſterium fanden am 23. und 24. Juli über das Programm der Reichsregierung zur Bekämpfung der Arbeits⸗ loſigkeit Beſprechungen mit Vertretern der Landesregierungen ſtatt, nachdem am 21. und 22. Juli die Frage der Arbeitsbeſchaffung im Verwaltungsrat der Reichsarbeitsverwaltung mit den Spitzen⸗ organiſationen der kommunalen Verbände erörtert worden war. Die Vertreter der Länder wurden im einzelnen über die Beſchlüſſe der Reichsregierung und über den gegenwärtigen Stand der verſchiedenen Maßnahmen unterrichtet. Das Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm der Reichsregierung fand die grundſätzliche Zuſtim⸗ mung der Länder. An den Arbeiten der von der Reichsregierung eingeſetzten Miniſterialkommiſſion für Arbeitsbeſchaffung ſollen die Länder in der Weiſe beteiligt werden, daß jedes Land bei den Be⸗ ſchlüſſen, die es unmittelbar berühren, mitwirkt. Im übrigen ſoll die Kommiſſion durch zwei ſtändige Vertreter der Länder ergänzt werden. Eingehend erörtert wurde dann die Verwendung der 100 Millionen Reichsmark, die der Reichsfinanzminiſter nach den Be⸗ ſchlüſſen des Reichstages zur Verſtärkung der bisherigen Reichs⸗ mittel für die produktive Erwerbsloſenfürſorge zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat. Da dieſer Betrag auf dem Anleiheweg aufgebracht wer⸗ den ſoll, muß ſeine Verwendung für produktive Anlagen unbedingt ſichergeſtellt ſein. Die Arbeiten, die aus dieſem Fonds gefördert werden, ſollen in den Bezirken vorgenommen werden, die beſonders unter der Arbeitslofigkeit leiden. Bei der Auswahl geeigneter Ar beiter ſoll die Miniſterialkommiſſion mitwirken. Für die Hin⸗ gabe der Darlehen, die das Reich und die Länder für dieſe Arbeiten gewähren, ſind gewiſſe Erleichterungen in Ausſicht genommen. Außerdem ſoll es in Zukunft auch möglich ſein, aus den Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge den öffentlichen Körperſchaf⸗ ten für Anleihen, die ſie für umfangreiche Notſtandsarbeiten von beſonderem volkswirtſchaftlichem Wert ſelbſt aufwenden, Zinsver⸗ billigung zu gewähren. Die Kriſe auf dem Arbeiksmarkt nimmt weiterhin ihren Fortgang. In der letzten Woche iſt die Zahl der Arbeitſuchenden um rund 1300 Perſonen geſtiegen. Die Geſamtzahl beträgt demnach 278 195 Perſonen. Wenn auch die Steigerung hinter derjenigen der Vorwoche zu⸗ rückbleibt, ſo iſt dennoch ſeſtzuſtellen, daß innerhalb der letzten vier Wochen der Arbeitsmarkt einen Zugang von rund 12 000 Perſonen erfahren hat. Gegenüber dieſer Steigerung iſt die Einſtellung von Arbeitskräften nur als verhältnismäßig gering zu bezeichnen. Das Kleinkaliberſchießen Der Sport des Kleinkaliberſchießens, der ſeit einiger Zeit von den rechtsſtehenden Vaterländiſchen Verbänden gepflegt wird, hat beim Reichsbanner die Angſt aufkommen laſſen, daß es gegenüber dieſen Verbänden bei einer gewaltſamen Aus⸗ einanderſetzung, die ja törichterweiſe in den Verbänden rechts und links immer noch als möglich angeſehen wird, infolge minderer Rüſtung unterliegen könnte. Infolgedeſſen hatte die Bundesleitung des Reichsbanners für Sonntag ſämtliche techniſchen Leiter der Landesorganiſationen nach Magdeburg berufen, um ſich mit der Frage zu beſchäftigen, ob das Reichsbanner nicht ſeine Mitglieder durch Kleinkaliberwaffen ausrüſten könne. Die Reichsregierung ſollte dafür ſorgen, daß allen Verbänden rechts und links die Schießprügel, über die ſie verfügen, welcher Art ſie auch ſein mögen, abgenommen werden; denn ſonſt geht Deutſchland einem Zuſtand entgegen, in dem Vaterländiſche Verbände, Reichs⸗ banner und Rote Frontkämpfer um die Wette aufrüſten, und es iſt eine bekannte Tatſache, daß eine Flinte in der unrichtigen Hand allzuleicht losgeht und Schaden ſtiftet, auch wo dieſer zunächſt nicht beabſichtigt war. Wenn ſich auch mit dem Kleinkalibergewehren ein Feldzug gegen einen auswärtigen Gegner nicht führen läßt, ſo wird doch bald der Ueberwachungsausſchuß, durch die inneren Streitigkeiten aufgehetzt, der Rüſtung der Verbände ein aufmerkſames Auge zuwenden und in ihr eine willkommene Gelegenhejit ſehen, ſich von neuem in die innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe des Reiches einzumiſchen und böſen Willen Deutſchlands in der Innehaltung der Entwaffnungsvorſchriften behaupten. Um Ruhe nach innen und außen zu erhalten, muß dem Kleinkali⸗ berunfug möglichſt raſch geſteuert werden. noch Zu derſelben Angelegenheit erhalten wir (Von unſerem Berliner Büro.) Wie der Drahtung: E= Berlin, 25. Juli. Reichsdienſt der deutſchen Preſſe von gut informierter Seite hört, würden gegen den Antrag des Reichsbanners, ebenfalls Klein⸗ kaliberſchießvereine zu bilden, den man in den nächſten Tagen er⸗ wartet, von den zuſtändigen Reichsſtellen keine Einwendun⸗ gen erhoben werden. Auch die Landesregierungen, voran Preu⸗ ßen, würden der Einrichtung derartiger Vereine beim Reichsban⸗ ner keine Schwierigkeiten machen, vorausgeſetzt, daß die beſtehen⸗ deerden een über den Gebrauch kleinkalibriger Waffen befolgt werden. folgende anklage: ich weiß, daß Du mir treu biſt. Dennoch müſſen wir uns trennen. Wir kennen uns zu genau. Seit acht Jahren ſind wir unausgeſetzt einander gegenüber und ſehen gegenſeitig unſerm Leben zu. Uünd wenn ich Dir in dieſem Abſchiedsbriefe nicht ſagen will, was ich in Deinem Leben ſehe, 5 muß ich Dir doch geſtehen, daß Du das meinige richtig geſehen haſt, daß Du Dich nicht getäuſcht, daß Du heute nachmittag zu mir geſprochen, wie ich in ernſten Stunden ſelbſt zu mir ſpreche. Ja, Marie, Du haſt recht: ich bin ein kläglicher Mann. Aber glaubſt Du nicht, daß alle Menſchen ſich gleich ſind, alle gleich klein, wenn man ſie mit bloßem Auge betrachtet? Ich wenigſtens zweifle nicht daran. Und ich würde trotz meines Kum⸗ mers bei Dir bleiben, ich würde nicht den Rat geben, den ich im Begriff bin Dir zu erteilen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, daß wir uns gegenſeitig Uebles tun, ſeitdem wir keine Illuſionen mehr haben. Sieh, ich war beſſer, als Du Dir einbildeteſt, daß ich vollkommen ſei, und Du warſt vollkommen, ſolange ich mir ein⸗ bildete, daß Du etwas Erhabenes ſeieſt. Denke einmal nach! Selbſt Deiner harten Kritik gegenüber bleiben die Handlungen, welche wir während der erſten Monate unſerer Liebe begingen, wenn auch nicht ſehr ſchön, ſo doch wenigſtens ziemlich edel. Damals verſuchte ich es, dem Menſchen annähernd zu gleichen, dem Dein leuchtender Blick folgte, verſuchteſt Du es, ſo zu werden, wie meine zärtlichen Blicke Dich ſahen. Um uns zu gefallen, ſtrebten wir der Vollkommenheit, der wir fähig waren, zu. Jetzt ſchleppen wir uns nur noch dahin,— aber der Häßlichkeit entgegen. Und doch ſind wir weniger niedrig, als wir glauben, Marie. Wenn man einen Gegenſtand oder ein Weſen aus zu großer e ar oder zu großer Nähe betrachtet, ſo nimmt es eine Mißgeſtalt an. Nur die richtige Diſtanz ver⸗ ſchönt.„Erkenne dich ſelbſt!“— Welch' eine Torheit iſt dies Wort. Man muß der Phantaſie Spielraum laſſen. Und wenn man nicht die genügende Kraft in ſich hat, ſo muß man jemand finden, der ſie in uns zu ſehen glaubt. Wir beide, liebe Freundin, beſitzen dieſe Kraft nicht. Und aus dieſem Grunde gehe ich. Wenn wir ein Kind hätten, würde ich nicht ſo zu Dir ſprechen. Es wäre zwiſchen uns, und wir würden weniger klar ſehen. Aber wir ſind allein, und da wir den Ehebruch und ſeine Feigheiten haſſen, ſo wollen wir ohne böſe Worte und ohne ein Rachegefühl auseinander gehen, bevor wir zu tief hinabgeſtiegen ſind...“ Und der Brief änderte plötzlich den Ton und beſtimmte in klaren Ausdrücken über ihre beiderſeitige Zukunft. Als die junge Frau zu Ende geleſen, überkam ſie ein Kälte⸗ gefühl. Sie beugte ſich über den Tiſch. Hatte ſie verſtanden? Sie murmelte:„Er iſt wahnſinnig geworden!“, ſchellte nach dem Diener, um ihn auszufragen, und erfuhr, daß man die Koffer des Mannes, der ſie verließ, nach dem Hauptbahnhof befördert hatte. Sie ſpeiſte allein. Als ſie ſich zu Bett legte, dachte fe: „Morgen wird er zurückkehren.“ Doch er kam nicht wieder. Sie Wege der Vereinbarung zu unterzeichnen. Das natürlichſte(und einzig verſtändige) wäre es wohl, daß dieſem garnicht kleinkalibrigen Unfug grundſätzlich und ein für allemal ein Ende gemacht würde, bei allen Ver⸗ bände ohne Ausnahme zur Rechten wie zur Linken. Mili⸗ täriſch ſind worüber ja wohl nur eine Meinung herrſcht, dieſe Schießübungen ſinnlos. Wozu alſo ſollen ſie dienen? Grof Lerchenfeld in Wien [EJ Berlin, 25. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der deutſche Geſandte in Wien, Graf Lerchenfeld, hat geſtern dem Bundes⸗ kanzler Ramek ſeinen Antrittsbeſuch abgeſtattet. Er iſt mit großer Herzlichkeit aufgenommen worden. Graf Lerchenfeld wird am Mon⸗ tag dem Bundespräſidenten Hainiſch ſein Beglaubigungsſchreiben überreichen. Der raſche Amtsantritt des neuen Geſandten iſt nach einer Wiener Meldung der„D...“ im öſterreichiſchen Nationalrat mit großer Befriedigung vermerkt worden. Eine Sowfetnote an Linland Nach einer Meldung der„Rigaſchen Rundſchau“ iſt am 19. Juli dem Außenminiſter Finnlands durch den Sowjetwertreter die Antwort auf das finnländiſche Memorandum überreicht worden. Aus dem Inhalt der Antwort iſt zu bemerken daß darin die Bererr⸗ willigkeit ausgeſprochen wird, ſofort zu mündlichen Verhandlungen über den Abſchluß eines Garantievertrages zu ſchreiten und die Regelung der Frage über die Alandsinſeln in vollem Umfange vor⸗ zunehmen, jedoch unter der Bedingung, daß die Verhandlungen über die Alandsinſeln gemeinſam mit denjenigen über den Garan⸗ tievertrag zu erfolgen hätten. Es wird ferner der Vorſchlag ge⸗ macht, ein Abkommen zur Beilegung aller Streitpunkte auf dem In der Note wird dar⸗ auf hingewieſen, daß das Abkommen über die Alandsinſeln ſowie das Abkommen über die friedliche Beilegung von Streitfällen im Text des Garantieabkommens aufzuführen ſind und einen Teil des Garantievertrages zu bilden haben. Wie erinnerlich, hat der Völkerbund im Jahre 1921 die Son⸗ veränität über die Alandsinſeln Finnland zugeſprochen, die Frage der militäriſchen Neutralität jedoch einer beſonderen Ent⸗ ſcheidung vorbehalten und zwar der Ausarbeitung eines Garantie⸗ vertrages zwiſchen den Großmächten und allen an den Alands⸗ inſeln intereſſierten Oſtſeeſtaaten. Die Frage der Neutralität der Alandsinſeln kann noch nicht als abgeſchloſſen gelten, da Ruß⸗ land ſeine Stellungnahme noch nicht präzifiert hat. Abbröckelung des engliſchen Kohlenſtreiks Wie aus Warwickſhire gemeldet wird, haben dort von insgeſamt 25 000 ſtreikenden Arbeitern 8000 die Arbeit bei einer Achtſtunden⸗ ſchicht und erhöhten Löhnen wieder aufgenommen. Man nimmt an, daß die übrigen Arbeiter am Montag wieder zur Arbeit erſcheinen werden. Der Bergarbeiterführer Cook iſt in dieſe Gegend abgereiſt, um die Arbeiter zum Widerſtand anzufeuern. Die Grubenbeſitzer von Nottinghamſhire und Derbſhire haben neue günſtigere Bedin⸗ gungen bekannt gegeben. Man erwartet, daß ſich daraufhin zahl⸗ reiche Arbeiter zur Wiedereinſtellung melden werden. Die engliſche Kohlenförderung der letzten drei Vorwochen betrug 90 bezw. 100 bezw. 110 000 To. Letzte Meldungen Der Altonger Polizeipräſidenk ſeines Poſtens enkhoben — Hamburg, 25. Juli. Wie die Preſſeſtelle des Polizeiprä⸗ ſidiums Altona mitteilt, iſt Polizeipräſident Kirchner unter Ge⸗ währung des geſetzlichen Wartegeldes in den einſtweiligen Ruhe⸗ ſtand verſetzt worden. Kirchner wurde eine Reihe von Verfehlungen zur Laſt gelegt, deren Unterſuchung das obige Ergebnis hatte. Welcher Art im einzelnen die Kirchner vorgeworfenen Amtsmiß⸗ bräuche waren, wird nicht geſagt. Kirchner gehörte der Sozial⸗ demokratiſchen Partef an. Verirrte Fliegerbombe — 1 25. Juli. In der Nähe der Ortſchaft Hlupin an der Eiſenbahnſtrecke Klattau⸗Strakonitz warf ein Militärflieger außerhalb des zu Scharfſchießübungen abgeſteckten Gebietes eine Bombe ab, die auf ein Feld fiel und explodierte. Ein auf dem Felde beſchäftigter Bauer wurde ſchwer verletzt, ſeine Tochter wurde getötet. Nach dem amtlichen Bericht handelt es ſich um einen Irrtum des betreffenden Fliegers, der in der Luft die Orientierung verloren hatte, ſowie um ein Verſagen des Mechanismus. Eine Unterſuchungskommiſſion iſt an die Unglücksſtätte abgegangen. Ein Zyklon über Auſtralien — London, 25. Juli. Aus Melbourne wird gemeldet. daß die Hälfte Auſtraliens von einem Zyklon heimgeſucht worden iſt. Aus Perth werden große Ueberſchwemmungen gemel⸗ det. In Melbourne ſind zwei Stadtviertel beſonders ſtark heim⸗ geſucht worden. Zwei Kirchen und 30 Häuſer wurden zerſtört. Der Schaden wird auf 200 000 Pfund allein in Melbourne ge⸗ ſchätzt. 1 2 Hellpach als hamburgiſcher Feſtredner. Bei der diesjährigen Verfaſſungsfeier des Hamburger Senats wird Pro⸗ ſeſſor Dr. Hellpach die offizielle Feſtrede über das Thema„Kultur und Reichsverfaſſung“ halten. ſagte ſich:„Er erwartet, daß ich ihm ſchreibe!“ Sie ſchrieb ihm nicht, aus Stolz. Sie flüchtete ſich 15 ihren Eltern. Freunde miſchten ſich in den Streit. Es kam zur Scheidung.— Die Zeit ging dahin. Eines Tages erfuhr ſie, daß er ſich wieder verheiratet hatte. Da auch ſie verlobt war, ſo verurſachte ihr das nicht die geringſte Erregung. Neue Jahre ſchwanden. Sie verloren beide ihre Jugend. Und doch war ſie an dieſem Sommerabend, an dem ſie ſich in einem Reſtaurant begegneten, immer agoch ſehr hübſch und er immer noch ſehr ſchlank. Sie dinierte mit ihrem Manne und er mit ſeiner Frau. Ihre Tiſche ſtanden nahe zuſammen. Er ſah ſie an. Sie ſah ihn an. Dann richteten ſich ihre Blicke, aus Furcht ſich gegenſeitig zu begegnen, mit großer Traurigkeit auf den Gegenſtand ihrer zweiten und bereits alten Lieben und blieben darauf haften. Und er dachte:„Achl weshalb bin ich fortgegangen?“ Und ſie grübelte:„Weshalb habe ich ihn nicht zurückgerufen!“ Und ihre entmutigten Seelen, die es müde waren, wieder ein neues Leben zu beginnen, ihre wiſſenden, kalten Seelen, die keines neuen Aufſchwungs mehr fähig waren, hatten nur den einen uner⸗ füllbaren Wunſch: die übereilte Trennung ungeſchehen zu machen. Ddas Rammermuſikfeſt in Donaueſchingen (Drahtung unſeres-Berichterſtatters.) Donaueſchingen, 25. Juli. Das Muſikfeſt iſt glänzend ver⸗ laufen und gab eine Fülle fruchtbarer Anregungen. Hervorzuheben ſind die neuen Gebiete der Militärmuſik und mechaniſchen Muſik, aus denen die Kompoſitionen Tochs beſonders hervor⸗ zuheben ſind. Auch tauchten neue Begabungen auf. Das„triadiſche Ballet“ war ein intereſſantes Experiment. Auführlicher Bericht folgt. Theater und Muſik Wilhelm Seringhaus' Tragödie„Julius Cäſar von Oeſter⸗ reich“ wurde von Guſtab Lindemann für das Düſſeldorfer Schauſpielhaus zur Uraufführung erworben. Auch die Vereinigten Deutſchen Theater in Brünn nahmen das Werk zur Uraufführung an. Die Buchausgabe des Dramas, das bereits im September in den Spielplänen erſcheint, wurde kürzlich vom Heſperia⸗Verlag in München herausgegeben. Wir waren in der Lage, vor einigen Wochen in unſerer Samstags⸗Beilage eine intereſſante Szene aus dem Manuſkript wiederzugeben, die der Dichter des in Mannheim uraufgeführten Schauſpiels„Arktis“ uns überlaſſen hatte. — Monkag, den 26. Juſi 1926 Neue MRaundeimer Zelfung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seife. Nr. 339 Städͤtiſche Nachrichten die Annahmeſtelle der N. M. F. am Marktplatz Eine charakteriſtiſche Neuerſcheinung im Straßenbild! Heute früh iſt in unſerm Hauſe am Markt(Baſſermannhaus) eine An⸗ nahmeſtelle der„Neuen Mannheimer Zeitung“ er⸗ öffnet worden. Das Neueſte in Wort und Bild übt immer große Anzlehungskraft aus. Und ſo drängte ſich, als der Rolladen in die Höhe ging, ſofort ein zahlreiches Publikum vor dem Schau⸗ fenſter, das ſchon von weitem die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zieht. Auf dunkelblauem Grunde leuchtet in Gold der Name„Neue Mannheimer Zeitung“. Darunter wird auf drei allgemein bekannte und beliebte Verlagserſcheinungen der Druckerei Dr. Haas aufmerk⸗ ſam gemacht: auf das Mannheimer Einwohnerbuch, das Kleine Kursbuch und die Fachzeitſchrift„Das Rheinſchiff“. Eine darüber ſchwebende grüne Scheibe mit den weißen Buchſtaben„...“, von einem Kranz von Jſolatoren umrahmt, von dem ſich Telegraphen⸗ drähte föcherartig nach unten ſpannen, ſymboliſiert in charak⸗ teriſtiſcher Weiſe die Aufgabe der modernen Zeitung: die Leſerſchaft auf ſchnellſtem Wege mit den neueſten Nachrichten aus aller Welt zu verſorgen. Der ſtets aktuelle Mittelpunkt des Schaufenſters iſt der Aushang der kurz vorher bei der Redaktion eingelaufenen Tagesereigniſſe. In prägnanter Kürze wird um 9 und 11 Uhr vormittags, und um 3 und 5 Uhr nachmittags mitgeteilt, was Mittags⸗ und Abendblatt auf politiſchem, wirtſchaftlichem und lokalem Gebiet zu erzählen haben. Der Kaſten, in dem der Aus⸗ hang erfolgt, iſt alſo gewiſſermaßen ein lautloſer Ausrufer. Flankiert wird der Neuigkeitsſpender von dem aktuellſten Bild⸗ material aus aller Melt. Darunter ſind in unſerem Druckerei⸗ betrieb hergeſtellte Qualitätsdruckſachen ausgeſtellt. Die Beleuchtung des Schaufenſters bis 11 Uhr abends erfolgt indirekt durch Röhren. 7 Man betritt die Annahmeſtelle rechts von dem zugkräftigen Schaufenſter durch eine Glastüre, auf der in Goldbuchſtaben zu leſen iſt, daß ſie den Beſucher vormittags von—12.30. Uhr und nachmittags von—6 Uhr hereinläßt. Die Umbauarbeiten waren der Firma F. u. A. Ludwig übertragen, die ihre Aufgabe in ge⸗ diegener, geſchmackvoller Weiſe gelöſt hat. Die Hausfarben grün und weiß ſind zugleich die Hauptfarben der Wände und der Decke. Das Grün iſt von einem lebhaften Hellrot und Goldleiſten umrahmt. Eine Tafel, die die ganze Breite des elektriſch beleuchteten Raumeg ein⸗ nimmt, dient zur Abfertigung der Kundſchaft, für die außerdem an der Seite ein Pult zum Nachſchlagen in aufgelegten Faszikeln auf⸗ geſtellt iſt. Was iſt der Zweck der Annahmeſtelle? Antwort: Den Leſern der„Neuen Mannheimer Zeitung“ auf bequeme Art und Weiſe im verkehrsreichſten Mittelpunkt der Stadt Gelegenheit zu geben, Wünſche inbezug auf Aenderungen des Bezugs des Blattes, die ſich erfahrungsgemäß in der Reiſezeit häufen, vorzu⸗ bringen. In fachmänniſcher Weiſe wird außerdem bei der Auf⸗ gabe von Anzeigen und Druckſachen beraten. Ebenſo werden Beſtellungen auf Verlagserſcheinungen der Druckerei Dr. Haas entgegengenommen. Der Verlag der„Neuen Mannheimer Zeitung“ glaubt mit der Einrichtung dieſer Annahmeſtelle, die nach erheblichen Schwierigkeiten endlich erfolgen konnt den Wünſchen ihres großen Leſerkreiſes und ihrer ſonſtigen Kundſchaft Rechnung zu tragen und erhofft zuverſichtlich einen recht ſtarken Beſuch. Sch. 0 vom geſtrigen Sonntag Vom geſtrigen Sonntag läßt ſich nur ſo viel berichten, daß die Witterung mehr als unbeſtändig war und dadurch manche Aus⸗ flugspläne über den Haufen ere wurden. Dies hatte ſchließ⸗ lich auch ſein Gutes, denn Mannheim beſitzt ſehr viele Erholungs⸗ ſtätten, wo man ſich nach den Mühen und Sorgen des Alltags ge⸗ nügend ausruhen kann. Frühmorgens, als die Hähne krähten, ſah es aus, als ob ein Wolkenbruch nach dem andern herunter⸗ käme. Der Landwirt freute ſich, der Großſtädtler aber machte ein betrübtes Geſicht. Um 10 Uhr, als die Leute in die Kirche gingen, kam dann auch das himmliſche Naß herunter und zwar ganz in⸗ tenſtv. Um 12 Uhr ſchien die Sonne ſo wunderprächtig, daß ſich in der Menſchen Bruſt eine leiſe Hoffnung zu regen begann. Aber ein heftig einſetzender Süd⸗Süd⸗Weſtwind brachte einen Dämpfer. Die Windſtärke war derart, daß mancher Dachziegel vom Haus her⸗ Anterftel, mancher Blumentopf in Scherben ging und manche Lopfbedeckung in hohem Bogen davonflog. Nach 3 Uhr war der immel mit einem ſchönen Blau überzogen und erſt jetzt konnte man einen Spaziergang ohne Regenſchirm riskieren. In der Stadt war es ſehr ruhig, in den verſchiedenen Parlonlagen und insbe⸗ ſondere in den Gartenreſtaurants herrſchte dagegen voller Betriev. In den Badeanſtalten war, als die Sonne berguskam, ſtarker Verkehr. Die Waſſerwärme betrug 1875 Grad E. und die Luft⸗ wärme 19,8 Grad gegenüber 21,5 Grad am Samstag. Der Aus⸗ flugsverkehr mit der Bahn war ſowohl vor⸗ als auch nachmittags nut mäßig. Die Dämmerung brach ſehr raſch herein. Dann wurde es auch innerhalb der Stadt etwas lebhafter. Soweit wir erfahren konnten, verlief der geſtrige Sonntag verhältnismäßig ſehr ruhig. ch. ** Abkürzung der Warkezeit und Anwarklſchaftserhallung bei der Angeſielltenverſicherung. Nach§ 384 des Angeſtelltenverſicherungs⸗ geſetzes in der Faſſung des Geſetzes vom 28. Juli 1925 kann die eichsverſicherungsanſtalt Verſicherten nach vorhergehender ärzt⸗ icher Unterſuchung ſowohl die Abkürzung der Wartezeit wie auch den Einkauf von Beitragsjahren nach erfüllter rtezeit geſtatten. Den Erlaß der erforderlichen Ausführungs⸗ beſtimmungen hat der Geſetzgeber dem Reichsarbeitsminiſterium übertragen. Das Reichsarbeitsminiſterium hat trotz entſprechender Vorſchläge der Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte bis jetzt noch keine Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen. Aus dieſem Grunde hat ſich der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten nochmals mit dem RAM. in Verbindung geſetzt und darauf hingewieſen, daß es bei den Beteiligten unverſtändlich bleiben muß, daß eine vor Jahres⸗ friſt feſtgelegte Einrichtung immer noch nicht benutzt werden kann. leichzeitig hat der GDdA. die Frage dere Anwartſchaftserhaltung er ſtellenloſen Verſicherten angeſchnitten und deren dringende öſung gefordert. Zehntauſende von ſtellenloſen Angeſtellten laufen zefahr, ihre wohlerworbenen Rechte zu verlieren, wenn das RAM. nicht ſofort helfend eingreift. „Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Profeſſor Dr. Röh⸗ rer von der Oberrealſchule in Heidelberg, der ſeit Sommerſemeſter 1922 an der Handels⸗Hochſchule mit Vorlefungen über Geologie und die Grenzgebiete beauftragt war, wurde mit Wirkung vom Winter⸗ emeſter 1926/27 ab zum nebenamtlichen Dozenten der Handels⸗ ochſchule Mannheim ernannt. Haupibad der Städt. Arankenanſtalten. Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden im Hauptbad der Städ⸗ iſchen Krankenanſtalten im Monat Juni d. J. insgeſamt 2626 äder und 1767 Maſſagen verabfolat. Die Bäder verteilen ch wie folgt: Kohlenſäurebäder 181, Fangobäder 153, Dampf⸗ bäder 147, eſektriſche Bäder 1046, Fichtennadelbäder 713. Salzbäder 366. Schwefelbäder 20. Das Badeverbot im freien Rhein und Neckar. Der Erlaß der Polizeidirektion, daß das Baden im freien Rhein und Neckar derboten iſt und beſtraft wird, hat ſeine Wirkung nicht ver⸗ fehlt. Nur vereinzelt ſah man am Sonntag im Freien baden. Wei⸗ tens waren es ſolche, die die Bekanntmachung nicht geleſen haben. Am Ufer des noch auszufüllenden Loches vor dem alten Ruderklub⸗ aus lagen lange Zeit die Kleider eines Mannes, der jedenfalls ertrunken iſt. Ein Schutzmann nahm die Kleider, die keinerlel uUsweiſe enthielten, mit nach der Lindenhofwache. 7 *Aus dem Vorork Feudenheim. Sonntag abend kurz nach 6 Uhr brannte ein Droſchkengaul mitſamt ſeiner Droſchke vor ſeinem Standplatz am„Schützenhaus“ in Feudenheim durch. Das Schießen und die vielen Fliegen und Schnaken, vielleicht auch das lange Warten, veranlaßten das Pferdchen zum Ausreißen. Als ein Glück kann es aufgefaßt werden, daß bei dem zügelloſen Rennen des Gefährtes auf der mit Autos und Motorradfahrern ſehr belebten Feudenheimer Straße kein Unlück paſſierte. Erſt am Mannheimer Friedhof konnte das Gefährt angehalten und dem atemlos hinterher laufenden Kutſcher wieder übergeben werden. * Der Anfug des Aufſpringens. Wir haben ſchon oft davor ge⸗ warnt, auf einen fahrenden Straßenbahnwagen aufzuſpringen. Lei⸗ der werden aber immer wieder alle Ermahnungen in den Wind ge⸗ ſchlagen. So ereignete ſich nun wiederum ein ähnlicher Unglücks⸗ fall. Am Samstag abend wollte zwiſchen Strohmarkt und Waſſer⸗ turm ein Mann auf eine fahrende Elektriſche der Linie 7 aufſpringen, verfehlte dabei das Trittbrett und ſtürzte zu Boden. Der Mann erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung und lebensgefährliche Verleßungen. *Blinder Alarm. Im Hauſe Ruprechtſtraße 8 wollen am Sams tag abend.30 Uhr Hausbewohner Gasgeruch wahrgenommen haben und alarmierten die Berufsfeuerwehr. Die Verufsfeuerwehr konnte nichts feſtſtellen. *50jähriges Geſchäftsjubiläum. Die altangeſehene Firma Her⸗ mann Seelig Nachfolger, Leder⸗ und Schuhbedarfsartikel⸗ handlung, R 4, 19/0, Inhaber Leopold Kaufmann, begeht heute ihr 50jähriges Geſchäftsſubiläum. vorträge Johann Friedrich Oberlin, der chriſtlich⸗ſoziale Pfarrer, der Wohltäter des Steintals Ueber dieſen außergewöhnlichen Mann und Tatchriſten, der weit über ſeinen dienſtlichen Wirkungskreis hinaus befruchtende An⸗ regungen gab und vorbildliche Einrichtungen ſchuf, ſprach im Evangeliſchen Gemeindeverein der Konkordien⸗ kircch e ein Urenkel desſelben, Herr Pfarrer Paul Werner von Karlsruhe. Der vorzügliche Redner, ſelber 16 Jahre im Steintal Pfarrer geweſen und im Beſitz zahlreicher wichtiger Aufzeichnungen von und über Oberlin, entwarf in anderthalb Stunden ein packen⸗ des Bild ſeines Ahnen, dem man anmerkte, daß das Herz dabei war. Darum auch die lautloſe Stille der zahlreich faen Zuge Hörer, die gern noch länger gelauſcht hätten. Die wichtigſten Züge ſeien ihrer auch für unſere Tage dweim Bedeutung wegen weiteren Kreiſen zur Kenntnis gebracht. er mehr von ihm erfahren will, leſe Lienhards Roman„Oberlia“. In Straßburg i. E. als Sohn eines tüchtigen, äußerſt ſtrengen Gymnaſiallehrers und einer überaus gediegenen und feingebildeten Mutter geboten, verlebte er mit acht Geſchwiſtern eine harte, aber für ſein ganzes Leben entſcheidende geſegnete Jugend. Abgehärtet und geſtählt, durch einfachſte Lebensweiſe und ſoldatiſch⸗ſtramme Körperübungen, unbedingten Gehorſam lernend, ſparſam bis zur äußerſten Grenze, dabei allezeit gütig und hilfsbereit gegen andere, mutig und unerſchrocken in allen Lebenslagen, ſchon als kleiner Gymnaſiaſt, erfüllt von unerſchütterlichem Goktvertrauen und Pflicht⸗ gefühl, rückſichtslos gegen Sünde und Laſter kämpfend, ſtets mit ſtärkſtem Beiſpiel vorangehend, das waren die Grundzüge ſeines Weſens von der Kindheit bis zum Grabe. Trotz dieſer ſtrengen Lebensauffaſſung aber durchaus kein fanatiſcher Griesgram, im Gegenteil. Fröhliche Genügſamkeit erfüllte ſein Elternhaus und ſpäter ſeine eigene Famihe, die wieder mit ſieben Kindern geſegnet war und früh die immer tätige und zartſorgende Mutter verlor. Und wer aus ſolchem Holze geſchnitzt war und ſo ausgerüſtet ins Leben trat, konnte viele Jahrzehnte im armen, abgelegenen Steintal beim Donnon, weſtlich von Straßburg, als einfacher Dorfpfarrer weilen und wirken, trotzdem ihm die geſellſchaftlich hochſtehende Stelle eines Militärpfarrers bereits übertragen war. Aber als Soldat ſeines Gottes folgte er dem Ruf in ein entſagungsreiches aber dafür um ſo geſegneteres Leben unter armer Landbevölkerung. Er faßte ſeinen Veruf nicht nur als Prediger und Seelſorger auf, ſondern ſuchte Religion und Bürgerpflicht harmoniſch zu einen. Schon als Kind hatte er ſeine paar Spengroſchen, die er wie ſeine Geſchwiſter von dem Vater erhielt, für Notleidende ſtets bereit. Als böſe Buben einer Bauersfrau den Eierkorb umſtießen, holte er ſeine Sparbüchſe und leerte den Inhalt der Frau in die Schürze. Ein andermal trat der Knabe einem Poliziſten mutig entgegen, als dieſer einen Krüppel mißhandelte. Und als er dem Schutzmann ein paar Tage ſpäter in einem engen Gäßchen Straßburgs begegnete, wich er ihm nicht feige aus, weil er ſich ſagte:„Du haſt nur deine Pflicht getan, und weiter wird Gott helſen.“ Dieſer unerſchrockene Zug blieb ihm ſein Leben lang. Als einſt ein hoher Regierungsbeamter bei ihm zu Gaſt war und ein Brotkügelchen drehte, mit dem er bis zum Wegwerfen ſpielte, erfaßte ihn heiliger Zorn über dieſes leicht⸗ ſinnige Verderben der Gottesgabe Brot, daß er ſchließlich ſagte: „Meine Hühner werden im Hof gefüttert, nicht hier in der Stube.“ So ging er auch mit ſeinen Pfarrkindern um, die trotzdem mit dank⸗ barer Liebe an ihm hingen, weil er ſelber überall mit gutem Veiſchel voranging. Drei Zehntel ſeines Einkommens legte er von vornherein für wohltätige Zwecke beiſeite, während er ein Jehntel von ſeinen Gemeindegliedern forderte. Wenn ein Schulhaus zu bauen oder ein Weg anzulegen oder ein Stück Wald aufzuforſten war, legte er ſelber Hand an, und dann gabs kein Ausweichen der andern. Als ſie einſt ſeinen Wunſch, eine Baumallee anzulegen, nicht erfü.len wollten, ver⸗ weigerte er Taufe und kirchliche Trauung ſolange, bis ihm der be⸗ treffende Mann eine Beſcheinigung vokgelegt hatte, daß er einen Baum an der Straße gepflanzt habe. Die ſo entſtan⸗ dene Allee iſt heute noch vorhanden. Bete und arbeite! waren ſeine oberſten Geſetze. Er gründete die erſten Kleinkinderſchulen, hatte ſchon um 1770 Fortbildungsſchulen für Knaben und Mädchen er⸗ richtet. Weiterhin bildete er Schweſtern aus, die Anſtabten für ſitt⸗ lich Gefährdete leiten konnten, die bis heute in ſeinem Geiſte wirken. S Weit über Frankreich und Deutſchland hinaus, nach England und Rußland und Amerika drangen ſeine Ideen und wurden ver⸗ wirklicht. In Amerika trägt eine Univerſität, wo morgens gemeinſam körperlich gearbeitet und nachmittags ſtudiert wird, ſeine Namen. Sparkaſſen, wie ſie erſt wieder in unſerer Zeit ins Leben gerufen wurden, hatte er ſchon vor hundert Jahren gegründet. Haus⸗ induſtrie und gemeinſame Herſtellung mancher Dinge(wie Brot⸗ backen) ſteuerten der Armut. Selbſthilfe war ſein oberſter Grund⸗ ſaz und Gottvertrauen ſein Halt. Der hochgebildete Mann war techter chriſtlich⸗ozialer Pfarrer und Wohltäter des Steintals. Es iſt ſo. wie der Vorſitzende, Oberlehrer Knodel, in ſeinen Dankesworten ſagte, man möchte unſerer in vielem ähmlichen Zeit wieder ſolche Erwecker, ſolche Tatchriſten wünſchen. Gewiß hat man⸗ cher der Höhrer im ſtillen den Entſchluß gefaßt, ſein Tun und Laſſen Oberlin aleich zum Tatchriſtentum zu geſtalten. Ein gemeinſam ge⸗ ſungenes Lied ſchloß den erhebenden Abend. K. veranſtaltungen Garkenkonzert der Mannheimer Liedertafel im Friedrichspark Am Samstag abend hielt die Mannheimer Lieder⸗ tafel E. V. wieder einmal im Friedrichspark ein Garten⸗ konzert für die Angehörigen des Vereins ab. Der Aufenthalt in dem prächtigen Park war recht angenehm, die Darbietungen gut und der Beſuch ausgezeichnet, ſodaß alſo alle Vorbedingungen für einen fröhlichen Verlauf des Abends gegeben waren. Die enk⸗ gegenkommende Parkverwaltung hatte überdies vor der Terraſſe rotleuchtende Lampions angebracht, die ſich aus dem dunklen Grün des Parks wirkungsvoll abhoben. Mit dem von der Kapelle Ber⸗ ker geſpielten„Einzug der Gäſte aus Tannhäuſer“ von Rich. Wag⸗ ner nahm der Abend einen vielverſprechenden Anfang. Webers Ouverture zur Oper„Eurhanthe“ und Verdis Fantaſie aus der Oper„Trabiata“ folgten und verrieten eine ausgewählt gute Zu⸗ ſammenſtellung für ein Konzert. Die Aktivität, deren Auftreten man allſeits mit Intereſſe entgegenſah, ſang den techniſch außer⸗ ordentlich ſchweren und große Anforderungen an die Sänger ſtel⸗ lenden Begrüßungschor aus„dem Liebesmahl der Apoſtel“ von Richard Wagner, ein Chorwerk, deſſen Feinheiten und deſſen Melo⸗ dienreichtum in einem geſchloſſenen Konzertſaale unter der be⸗ währten ſicheren Stabführung von Mannebeck wunderbar zur Gel⸗ tung kommen muß. Auch die„Hütte“ von Kaun brachte der Män⸗ nerchor in vorzüglicher Ausgeglichenheit und ſubtilſter Ausarbeitung zu Gehör. Am meiſten Beifall erntete das Doppelquartett mit dem Liede„Am ſchönen Rhein“ von Ernſt Hauſen und der Männerchor mit„Heute iſt heut“ von Weinzierl. Beide Lieder, die in ihrem Genre die ſchönſten des Abends waren, mußten wiederholt werden. Das große muſikaliſche Potpourri„O Deutſchland hoch in Ehren“ von Lindemann gefiel ebenfalls ausgezeichnet. Als am Schluß des Stückes das Deutſchlandlied von der Kapelle geſpielt wurde, erhoben ſich die Anweſenden und ſangen ſtehend mit. Der Armee⸗ marſch Nr. 126 von Joh. Strauß iſt eine Tonſchöpfung, die elektri⸗ ſiert und jederzeit gerne gehört wird. Das letztere gilt auch noch von dem Lied„Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“, Zu erwähnen ſind dann noch die Poſaunenſolis von Auguſt Sander, dem Poſaunenvirtuoſen vom Nationaltheater Mannheim, der über eine ausgezeichnete Technik auf ſeinem Inſtrument berfügt. Nach Beendigung des reichhaltigen Programms, das für alle Anſprüche eine Gabe aufzuweiſen hatte, ſiedelten die älteren und jüngeren Semeſter in den Saal zum Tanzen über, das die Liedertäfler und deren Freunde noch lange in fröhlicher Stimmung beiſammen 1 ch. * Theaternachrichk. Intendant Sioli hat Raoul Alſter vom Neuen Theater in Dregden an Stelle des ausſcheidenden Eugen Aberer und Karl Haubenreißer vom Stadttheater Hagen i. M als Chargenſpieler für die kommende Spielzeit verpflichtet. Wiener Operettenſpiele im Roſengarten. Heute, Montag bleibt das Theater geſchloſſen. Dienstag wird„Die Cfardas⸗ fürſtin“ mit Edith von Aghy. Matſcha Moſer, Fredy Alan, Jac⸗ gues Bügler, Max Heitner und Leo Silpert in den Hauptrollen zum letzten Male aufgeführt. Nus dem Lande Kreisverſammlung Heidelberg kr. Heidelberg, 25. Juli. Die Kreisverſammlung Heidelberg iſt auf den 30. Juli zu einer Sitzung einberufen. Nach dem Vor⸗ anſchlag für 1926/27 belaufen ſich die Ausgaben auf 1096 420 Mark, die Einnahmen auf 716 320., der ungedeckte Aufwand auf 380 100 M.(gegen das Vorjahr eine Erhöhung von 99 200.). In Anbetracht der durch die Aenderung des Steuerverteilungs⸗ geſetzes eingetretenen Ausfälle ſollen Leiſtungen im Vetrage von 65 000., die von dauernder Bedeutung ſind, auf dem An⸗ lehenswege gedeckt werden. Zur Aufnahme dieſer Anleihe ſoll die Kreisverſammlung die Genehmigung geben. Der Kreisrat ſoll ferner ermächtigt werden, den zur Deckung des Fehlbetrags nötigen Steuerfuß feſtzuſetzen, ſobald die Kreisſteuerwerte für 1926 feſt⸗ tehen. ſteh * sch. Hockenheim, 23. Juli. Der hieſige Ring⸗ und Stemmklub beteiligte ſich an dem Nationalen Ringerwettſtreit in Bruchſal, wo ſich Vertreter aus ganz Süddeutſchland zum Wettkampf eingefunden hatten. Unter ſtarker Konkurrenz, zum Teil von Rekordmännern, gelang es dem Klub, folgende Erfolge durch ſeine Mannſchaften zu erringen: Mittelgewicht bis 150 Pfd.: Franz Braun den 1. gor⸗ denen, Oskar Rauſch den 4. ſilbernen, Anton Schöninger den 5. ſilbernen Uhrenanhänger. Bantamgewicht bis 116 Pfd.: Hermann Böhm den 3. ſilbernen Uhrenanhänger. Federgewicht bis 124 Pfund: Paul Schmeckenbecher den 8. ſilbernen Uhrenanhänger. In der Konkurrenzklaſſe im Stemmen errang ſich Willl Kreimes den 9. Preis.— Am 25. Juli veranſtaltet der hieſige Verein für Hundeliebhaber eine Hobe öffentliche Schutz⸗ und Polizei⸗ hundeprüfung. Die Veranſtalſung beginnt vormittags 8 1 5 mit Sucharbeiten der teilnehmenden Hunde auf den Bachwieſen am Bahnhof. Nachmittags 2 Uh, finden auf dem Platz des Fußball⸗ vereins 08 Gehorſamkeitsvorführungen ſtatt. Um 6 Uhr iſt Preis⸗ verteilung. Als Schiedsrichter wirken mit Kriminialſekretär J. Meiners aus Frankfurt a. M. und A. Gleber, Oggersheim(Pfalz). cWeinheim, 26. Juli. Die Verkehrsverhältniſſe vor dem hieſigen Hauptbahnhof erfahren durch die Erſtellung eines Fabnteelnn els eine bedeutende Verbeſſerung. Neben dem Tunnel wird ein öffentlicher Durchgang von der Straße am Haupt⸗ bahnhof unter den ganzen Bahnkörper hindurch nach dem Gelände weſtlich zu den Induſtriewerken längs des Südufers der alten Weſchnitz fügren. Ergänzt wird dieſe Verkehrsverbeſſerung durch den beabſichtigten Bau einer Brücke über den ſüdlichen und nördlichen Weſchnitzarm im Zuge der Straße am Hauptbahnhof. Die Fundamentierungsarbeiten können nur bei niedrigem Waſſerſtande und müſſen daher in den nächſten Wochen ausgeführt werden. Die hieſige Stadtverwaltung hat dem Bürgerausſchuß eine dem⸗ entſprechende dringliche Vorlage zugehen laſſen, in der 33 000 Mark für den Brückenbau angefordert werden. Der Bürgeraus⸗ ſchuß wird in dieſen Tagen die Vorlage zu beraten haben. Nus der pfalz Jeppelin-Eckener ⸗Spende *udwigshafen. 24. Juli. Die Preſſeſtelle des Bürgermeiſter⸗ amtes teilt uns mit: Die Werbewoche für die Zeppelin⸗Eckener⸗ Spende ſollte vom 11.—18. Juli 1926 ſtattfinden. Aus Zweckmäßig⸗ keitsgründen wurde ſie in der Pfalz auf die erſte Woche im Auguſt verlegt.(.—8. Auguſt). Schon jetzt ſei die Bevölkerung gebeten, daß ſie trotz aller wirtſchaftlichen Nöte durch entſprechende Gaben der Werbewoche zu einem vollen Erfolg verhelfe. Denn die Werbewoche dient einem hohen idealen Ziel. Es gilt die deutſche Luftſchiffahrt zu erhalten; ein Mißlingen der Zeppelin⸗Eckener⸗ ende würde den Verluſt der reichen Erfahrungen bedeuten, die wir Deutſche im Laufe der letzten Jahrzehnte im Luftſchiffbau ge⸗ ſammelt haben, würde Tauſende von Arbeitern, die bisher bei der Zeppelinwerft tätig waren, zwingen, ſich einer anderen Beſchäftigung zuzuwenden. Später wäre es unmöglich, dieſe Facharbeiter, auf deren Erfahrung und Kenntniſſe wir angewieſen find, wieder alle zuſammenzubringen. Das große Werk Zeppelins würde verdorren. Wollen wir das verhindern, ſo gilt es raſch zu handeln. Gerichtszeitung Außzerordenkliche Schöffengerichtsſitzung Im Prozeß gegen den Kaufmann Huether von Mannheim⸗ Feudenheim, der am Samstag unter dem Vorſitz von Amtsgerichts⸗ rat Schmitt ſtattfand, wurde noch am Samstag abend das Ur⸗ teil gefällt. Huether wurde zu einer Geldſtrafe von 3000. eventl. für je 25„ 1 Tag Gefängnis verurteilt. Die Verhandlung begann vormittags 8 Uhr und dauerte bis nach 6 Uhr abends. K § Manheimer Schöffengericht. Nach einer Warnuntz in den Zeitungen vor gefälſchten Fünfmarkſcheinen wurde von der Gen⸗ darmerie in Schwetzingen der Schloſſer Jak. Kohl aus Lud⸗ wigshafen am 17. Mai beim Verausgaben falſcher Scheine ver⸗ haftet. Mit Erfolg hatte er ſchon vorher von Ende des vorigen Jahres in Berlin, Leipzig, Erfurt, Ludwigshafen, Frankenthal und Mannheim Gaſtrollen gegeben. Die effentlichkeit wurde während der Verhandlung ausgeſchloſſen. Das Urteil lautete guf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis. Hinrichtung. Am 22. Juli früh.30 Uhr wurde der Luſt⸗ mörder Jakob Huber, der den Mädchenmord in Hart begangen hat, in Traunſtein hingerichtet. Huber war bei ſeinem letzten Gang ruhig und gefaßt. Sein Heimatgeiſtlicher, dem er auch Tags zuvor gebeichtet hatte, leiſtete ihm geiſtlichen Beiſtand. Nach der Verleſung des Urteils durch den Erſten Staatsanwalt bat Huber um Verzeihung. Nun waltete der Scharfrichter ſeines Amtes und in wenigen Minuten war das Urteil vollſtreckt. Die Leiche wurde in die Anatomie nach München überführt. 4. Seite. Ar. 330 neue Manuheimer Jeimno Morgen Ausgabel Montag, den 26. Juli 1926 Brieofe an die„Neue Mannheimer Verkehrsordnung Dem Eingeſandt betr. Verkehrsverhältniſſe Kalte Saſſe— Schillerplatz kann nur voll zugeſtimmt werden. Die Zuſtände, wie ſie ſich in den letzten Jahren auf der Strecke Friedrichspark—Breiteſtraße entwickelt haben, ſind unhaltbar. Dieſe Straße mit der abſoluten Unüberſichtlichkeit an der Ecke Jeſuiten⸗ kirche iſt zu einer Hauptverkehrsſtraße von Laſtautos und Motor⸗ rädern geworden. Vom früheſten Morgen bis in die ſpäte Nacht iſt ein Geratter, ein Geknatter, ein Getute, daß man es kaum aus⸗ halten kann. Gerade in der Nähe des Theaters macht ſich infolge des unüberſichtlichen Geländes der ununterbrochene Lärm beſonders bemerkbar. Man wundert ſich nur, daß nicht ſchon mehr paſſiert iſt, da in dem Straßenzug auch ein ſtarker Radfahrerberkehr herrſcht und außerdem zu beſtimmten Zeiten die teilweiſe noch recht kleinen Schulkinder der L⸗Schule und anderer die Straße paſſieren. Es wäre ſehr wünſchenswert, daß die Polizei ſich auch außerhalb der Theateranfangszeit ein wenig mit dem Verkehr in dieſer Straße befaſſen und dabei der unnötigen Lärmmacher an⸗ nehmen wollte, die beim Anlaufen ihrer Motore keine Rückſicht auf ihre Mitmenſchen kennen. 52 Verkehrsverhälniſſe am Parkring Wer jetzt zu dem der Rheinluſt nahegelegenen Teil des Park⸗ rings hin will, ſei es zu Fuß oder mit der Straßenbahn, uß fic auf allerhand Schwierigkeiten vorbereiten. Die Straßenbahn ſetzt den Fahrgaſt entweder am Schloß ab oder macht ihm das Ver⸗ gnügen, ihn darum herumzufahren. Er hat dann an der Rhein⸗ brücke die Bahn zu verlaſſen. Da aber der Weg von dort aus auf⸗ gebrochen iſt, muß der Paſſant die Treppe an der Rheinbrücke hin⸗ unterklettern und unten am Rhein ſeinen Weg fortſetzen. Er darf dann nach einigen hundert Metern das Eiſenbahngleis überqueren und ſich zum Parkring begeben. Wie wir hören, hatte man einige Tage hindurch einen Pendelverkehr vom Schloß bis zur Rheinluſt eingerichtet, ihn aber faſt unmittelbar darauf wieder aufgehoben, angeblich, weil man keine genügende Beteiligung fand. Wenn dies utrifft, ſo ſind hier die Vorgänge einander mit bewundernswerter nelligkeit gefolgt, d. h. nicht mit Beziehung auf die Einrichtung des Pendelverkehrs(dieſer hat lang genug auf ſich warten laſſen), ſondern deſſen Aufhebung. Nun iſt zu den Verkehrsſchwierigkeiten auf der Straßenbahn eine neue hinzugetreten. Bis vor einigen Tagen war es den aus der Stadt kommenden Fußgängern möglich, den Park zu durch⸗ queren und ſo an den Parkring zu kommen. Ohne jede vorherige Bekanntmachung hat man aber den Weg, der ſeit langen Jahren beſtand, einfach mit Brettern zugeſchlagen. Die Fußgänger müſſen jetzt entweder nach der einen oder der anderen Seite um den Park herumlaufen, was gewiß keine Annehmlichkeit iſt. Wäre der Weg über ein Privatgrundſtück gegangen, ſo würden gegen den Privateigentümer zweifellos ſchon Strafmaßnahmen ergriffen wor⸗ den ſein, wenn er es gewagt hätte, den Durchgang ohne weiteres zu ſperren. Von der in Rede ſtehenden Anordnung werden zahl⸗ reiche Angeſtellte, die bei den Firmen am Parkring tätig ſind, be⸗ troffen, nicht weniger aber auch die Beſucher dieſer Geſchäftsbe⸗ triebe die den abgekürzten Weg gern benutzt haben. Etwas mehr Entgegenkommen hätte man dem Publikum entgegenbringen kön⸗ nen und wenn es auch nur in der Freigabe eines anderen Weges durch den Park beſtanden hätte. Wir wollen annehmen, daß man in dieſem Falle ſich über die Folgen, die aus der Sperrung des öffentlichen Weges entſtehen würden, nicht recht klar geworden iſt und daß dieſe Ausführungen die Veranlaſſung ſein werden, ſo⸗ gleich in geeigneter Weiſe für einen neuen Zugang durch den 5 5 Parkring hin zu ſorgen oder aber den alten frei⸗ zugeben. Man wolle nicht dieſe Ausführungen einfach damit abtun, daß der Weg um den Park herum nach der einen oder anderen Seite weiter keine Unannehmlichkeit für die Paſſanten darſtelle. Wir er⸗ warten vielmehr, daß man den berechtigten Intereſſen der Paſ⸗ ſanten zum Parkring und der Anwohner ſofort Rechnung trägt. Am Parkring iſt ein Teil der geſchäftlichen Großbetriebe von außer⸗ ordentlicher wirtſchaftlicher Bedeuntung angeſiedelt und eine dement⸗ ſprechende Anzahl von Angeſtellten tätig, auf die gewiß einige Rückſicht zu nehmen wäre. Ein Anwohner des Parkrings. * Straßenbahnſchmerzen Seit Jahren benütze ich die Straßenbahnlinien 6 und 3(Kam⸗ derſchleuſe—Frieſenbeim). Längere Zeit bin ich am Paradeplatz in Linie 1 umgeſtiegen, wenn der Wagen der Linie 6 vor mir war und ich ihn am Marktwlatz nicht mehr erreicht habe, was mir mit der Linie 1 am Junabuſch ſtets noch gelang. Bemerken will ich dabel, daß es ſich um den letzten Wagen handelt. der kurz vor 6 Uhr nach der Kammerſchleuſe aeht. Ganz vereinzelt ſaaten die Schaffner. ich müßte in den direkten Wagen am Paradeplatz umſteigen. aber als ich darauf aufmerkſam machte, daß ich durch die Benützung der Linie 1 noch den letzten Wagen erreichte, ſahen ſie ſelbſt ein. daß die à Z. herausgegebene Umſteigeverordnung zu wünſchen übrig läßt und ſagten nichts mehr, wenn ich im Laufe der Zeit Linie 1 benützte. Nun ſind anſcheinend wieder einige neue Schaffner auf der Linie 1 tätia, die genau nach Vorſchrift handeln. da ich in letzter Zeit fortwährend angehalten werde. Daraufhin ſetzte ich mich mit einem mir bekannten Schaffner in Verbindung und erhielt die Ant⸗ wort, ſeit der Verkehr nach der Kammerſchleuſe beſchränkt ſei. wäre dieſe Verordnung außer Kraft. Nun verſtehe ich nicht. wenn dies tatfächlich der Fall ſein ſollte, daß man dann fortgeſetzt auf unnötige Art und Weiſe das Publikum verärgert. Ich bin der Meinung. daß die Schaffner darauf aufmerkſam zu machen ſind, daß es ge⸗ ſtattet iſt umzuſteigen. Alte Schaffner wiſſen dies ſchließlich noch, aber bei den jüngeren Schaffnern wäre dies am Platze. Es iſt doch letzten Endes ganz gleich, ob ich über Ring fahre oder über Markt⸗ platz. denn die Strecke iſt doch auf beiden Linien aleich lang. Auf alle Fälle ſollte geſtattet werden. umſteigen zu dürfen, wo man am ſchnellſten weiterkommt. Nehmen wir an: Ich komme vom Schlacht⸗ hof oder mit Linie 3 und mein Billett lautet auf Werftſtraße. ſo muß ich am Marktplatz umſteigen und auf die Linie 6 warten. Iſt der Wagen gerade vor mir wegagefahren. ſo brauche ich 20 Minuten. um an meinen Beſtimmunasort zu kommen. während man gemütlich in der Zeit von 8 Minuten geben kann. Oder aber zu gewiſſen Zeiten verkehrt gar kein Wagen nach dem Junabuſch und da ſteht man und wartet. während man unter Benützung der Linie 1 ſofort nach dem Jungbuſch hätte fahren können. Es lieat im dringenden Intereſſe des Publikums. daß die Straßenhahndirektion ſofort Ab⸗ hilfe ſchafft und den Leuten geſtattet, am Paradeplatz oder Markt⸗ platz umzuſteigen, ſofern die Fahrſcheine auf Kammerſchleuſe uſw tri ſind. Alvo. geſtrichen 4 Standmuſik Höchſt überraſcht war ich am veraangenen Sonntag beim Be⸗ ſuche der Standmuſik auf dem Friedrichsplatze, als ich ſah. daß die konzertierende Kapelle einen günſtigeren Stand als den bisherigen eingenommen hatte. Und zwar wählte man recht vorteilhaft für die Wirkung des Orcheſters einen Platz am Fuße der Aufaanastreppe des Waſſerturms. Bei dem Sviel an der Rückſeite des Turmes auf der Terraſſe waren keine günſtigen Wirkungen zu erzielen. Da die Töne ſich bekanntlich nach oben verflüchten, muß der Vortraa wir⸗ kunaslos bleiben. Die hinteren Inſtrumente büßen der bohen Steinbrüſtung wegen gegenüber den voran ſtehenden Stimmen im Tonfall gewaltia ein, ja verſchwinden ſogar. ſo daß eine einſeitige, unargenehme Harmonie erzielt wird. Was die Standmuſiken am Paraderlatz anbelanat, ſo iſt unter den Bäuwen der denkbar gün⸗ ſtiaſte Platz gewählt. Die Tonverſtärkung iſt dank der Blätter günſtig, alſo für die Klanawirkung der Orcheſter ein bedeutender Vorteil. Wenn abwechſlunashalber auf dem Friedrichsplatze geſpielt ſein muß. ſo würde ich den Platz an der Treppe des Waſſerturms für den geeignetſten halten. denn Standmuſik gehört auf den Boden und nicht auf den hohen Olymp. um als etwas muſikaliſch wertvolles. das es doch ſein ſoll, zu gelten. Ein ſtändiger Beſucher der Standkonzerte. * Der„Caternenanzünder“ in der Rheindammſtraße Vor zwei Wochen ſtand in Ihrem Blatt der Brief eines Be⸗ wohners der Rheindammſtraße, der beobachtet hatte, wie abends von 10 bis halb 11 Uhr ein Motorradfahrer der ſtädt. Gaswerke irgendwo in der Rheindammſtraße anhielt und Laternen anzündete. Der betr. Mann hat gar keine Laternen angezündet. Die Sache verhält ſich folgendermaßen: Es war wohl früher einmal ſo, daß in den Dämmerſtunden der„Laternenanſtecker“ mit ſeiner langen Stange kam und den Bürgern der Stadt„ein Licht aufſteckte“. Das iſt aber ſchon lange veraltet, denn die Laternen in Mannheim ſind alle mit Fernzünder verſehen und laſſen ſelbſtändig»ihr Licht leuchten“. Da aber auch hierbei es vorkommen kann, daß dieſe oder jene Laterne nicht brennt, ſteht ſpeziell aus dieſem Grund ein Motorradfahrer jeden Abend bereit, um durch alle Straßen zu ſauſen und die Laternen anzuzünden, bei denen der Fernzünder ausgeſetzt hat. Und wenn der Mann in der Rheindammſtraße des Morgens aus den Federn käme ſo ungefähr zwiſchen 5 und 6 Uhr, dann würde er den„Laternenanſtecker“ dabei antreffen, daß er irgend eine Laterne ausmacht. Das iſt dann wieder eine, die nicht von ſelbſt verlöſchte. Jedenfalls kann man in dieſem Punkte der Stadtverwaltung nur dankbar ſein, daß ſie dieſe Einrichtung hat. Ein aufmerkſamer Beobachter. Sankt Jeſuiten Ihr guten Tauben von Sankt Jeſuiten, Erhöret doch endlich meine Bitten Und laßt das Geruckel am frühen Morgen, Denn da muß ich verſchlafen noch meine Sorgen! Ihr gehet zeitig und ſatt zu Bett, Da iſt das Frühaufſteh'n ganz nett, Doch ich, wenn ich hungrig, gerannt und geſtürmt, In den Diagonalen durch Mannheim getürmt, Dann bin ich fertig und abgeſpannt Wie das Fell von der Trommel— vom Meſſer durchrannt. Und leider, ich kanm keinen Ausweg erſpähen, Ich gehör' nicht zu jenen, die nicht brauchen zu ſäen. Und zu ernten gibt's auch verdammt wenig heute, Denn Geld, das haben die wenigſten Leute. Und beim Reichen Broſamen?? Fallen auch nicht mehr ab, Bei dem iſt's auch meiſtens knapper als knapp. Was bleibt da als einziger Ausweg noch? Zu ſtofen mit Schlaf im Magen das Loch. Drum Ihr lieben Tauben von Sankt Jeſuiten, Erhört und erfüllet meine Bitten, Laßt Euer Geruckel am frühen Morgen, Damit ich verſchlafen kann meine Sorgen. 5 Das Vorkommnis vor dem ſtädkiſchen Frauenbad Auf die Zuſchrift des Bademeiſters iſt zu erwidern, daß durch dieſe Rechtfertigung nicht der Vorwurf entkräftet wird, daß er nicht berechtigt war, die Kleider des Mädchens einzubehalten. Sollte etwa das Mädchen im Badeanzug nach Hauſe geſchickt und unter⸗ wegs als verrückt verhaftet werden? War die Handlungsweiſe des Bademeiſters und Schutzmannes nicht ganz verkehrt? Der Bade⸗ meiſter durfte das Mädchen zur Meldung bringen, aber zum Ein⸗ behalten der Kleider hatte er kein Recht. Hier liegt zweifellos eine Ueberſchreitung der Befugniſſe vor. * Das Mannheimer Männerfreibad Der in der letzten Samstagabendausgabe enthaltene Brief über das Mannbeimer Männerfreibad bedarf einiger Korrekturen. und zwar nach der techniſchen Seite des Badebetriebes. Zunächſt eine kleine Feſiſtellung, die bei der Beurteilung der Geſamtlage nicht unweſentlich iſt. Das Männerfreibad erfreut ſich von Jahr zu Jahr ſteigender Beliebtheit bei allen Badefreunden. Wir haben einmal Gelegenheit genommen. das Stammpublikum der Badeanſtalt feſt⸗ zuſtellen, und haben dabei die Wahrnebmuna gemacht, daß aerade in dieſem Jahre alle Schichten der Bevölkerung der Stadt Mannheim außerordentlich ſtark vertreten ſind. Man ſieht den Wiſſenſchaftler und Gelehrten neben dem Arbeiter und Handwerker, den Jugend⸗ lichen neben dem Greiſe. Was ſie anzieht, iſt neben der Wohltat eines Fußbades nicht zuletzt die ſprichwörtliche Ordnung, Sauberkeit und Reinlichkeit der Badeanſtalt. die in dieſer Beziehung wohl mit an erſter Stelle ſteht. Zum zweiten iſt es ein anderer wichtiger und nicht zu unterſchätzender Faktor, der zu dem guten Renomee des Mannheimer Männerfreibades in ber⸗ vorragendem Maße beigetragen hat: die Autorität der Bade⸗ meiſter, Wenn man berückſichtiat, daß während der heißen Tage nahezu ununterbrochen 800 Menſchen ſich in den kühlen Fluten der Badeanſtalt erfriſchten, ſo wird man verſtehen, daß der Vetrieb nur funktionieren kann, wenn Zucht und Ordnuna aufrecht erhalten und Auswüchſe unterdrückt werden. Räudige Schafe, die ſich nicht in die Ordnung fügen können, aibt es überall, auch in den Badeanſtalten. Wenn ſich ſolche Elemente nicht unterordnen kö. ſo müſſen ſie eben die Badeanſtalt meiden. Daß aber ein Bade⸗ meiſter allein einem ſolchen Rieſenbetrieb vorſtehen könnte. iſt ein Nonſens. Es iſt ganz ausgeſchloſſen daß ein Bademeiſter Wäſchezeug ausgibt, Wertſachen annimmt und zualeich für Leben und Geſundheit der Badenden verantwortlich gemacht wird. Wir erinnern nur an das Hochwaſſer. Jeden Taa mußten Baumſtämme. Baumwurzeln und aroße Latten und Dielen zwiſchen den Pontons und an den Schutzaittern des Bades in ſchwieriger Arbeit entfernt werden. Wir erinnern ferner daran. daß ſich an den heißen Tagen infolge zu aroßen Zuſpruchs das Bad um bald 30 Zentimer ſenkte, und daß es die Bademeiſter waren, die eine Ueberfüllung der Badeanſtalt verhüteten. Wiederholt kam es gerade in der letzten Zeit vor, daß infolge der ſtarken Strömuna Schleppkähne die Badeanſtalt ſtreiften und die Bademeiſter die Ba⸗ denden in deren eigenſten Intereſſen verwarnten und zurückhielten. Schließlich iſt noch zu berückſichtigen. daß die Bademeiſter auch Menſchen ſind und ihren Feierabend haben wollen. Früher gab es bei verſchiedenen Firmen Badeſtunden, in denen den Angeſtellten und Arbeitern während des Tages Geleoepheit geboten wurde, ein Bad zu nehmen. Was die Unterbrinauna der Fahrräder anbelanat, ſo muß hierfür ein geeianeter Platz und damit Verdienſtmöglichkeit für einen oder zwei Arbeitsloſe oder Krieasinvaliden geſchaffen werden. Wir möchten die zuſtände⸗ Stelle auf dem Rathaus erſuchen, auch dieſe Gedankengänge in den Bereich ihrer Erwägungen zu ziehen, aus dem Mannheimer Männer⸗ freibad kein Tohuwabohu zu machen, ſondern wie bisher ſo auch fernerhin ſtrena auf Zucht und Ordnunga zu ſehen. Dann wird die Badeanſtalt weiterhin einen bevorzugten Aufenthalt der Badefreunde bilden. Ein Stammaaſt der Badeanſtalt. 8* Bezüglich der in dem Briefe an die„N. M..“ in Nr. 326 gerüaten Badezeit möchte ich den Einſender auf die am Eingange des Bades linker Hand angebrachte Bekanntmachung verweiſen, wo⸗ nach die Badezeit auf morgens von 7 bis abends 8 Uhr und des Sonntogs bis mittaags 5 Uhr feſtgeleat iſt. Allerdings iſt auf den im Bade ſelbſt befindlichen Verßffentlichungen der Veainn der Bado⸗ zeit auf morgens 5 Uhr angeſetzt. Das in Frage kommende ſtädt. Ein Nachbar. Eine Augenzeugin. eitung“ Reſpiziat hätte die Sache nach ſtattgefundener Abänderung richtig⸗ ſtellen ſollen, was bis jetzt unterblieben iſt. Dieſe Aenderung iſt ohne Zweifel bei der amtlichen Stelle wohl erwogen worden, ſchon im Hinblick darauf, daß die Säuberung des Bades nach 8 Uhr noch ganz geraume Zeit in Anſpruch nimmt und öfter die frühe Morgen ſtunde dazu verwendet werden muß. Die Anſicht des Einſenders, daß das Mannheimer Publikum rückſichtsvoll wäre, kann ich per⸗ ſönlich nicht ganz teilen, denn nach meinem Dafürhalten wird jeder ordnungsliebende Menſch das gegebene Glockenzeichen bei Schluß der Badezeit allein ſchon reſpektieren, ſich zum Verlaſſen des Baſſins anſchicken und nicht noch einmal die Aufforderung des Bademeiſters abwarten. Daß der Bademeiſter nicht jeden einzelnen nach Rang und Stand in formvollendeter Weiſe an den Aufbruch erinnern kann, iſt begreiflich, er käme damit, weil zu zeitrarbend, nicht zu Streich und von„Befehlen“ kann füglich keine Rede ſein. Im weiteren iſt die Auffaſſung des Herrn, daß die vielen Obliegenheiten der Bademeiſter von einer Perſon erfüllt werden könnten, denn doch vollſtändig hinfällig. Schreiber dieſes, der als alter Freund unſeres Vater Rhein durch Jahrzehnte alle hieſigen Badeanſtalten inkl. früherer Militärſchwimmſchule jeweils in längeren Perioden beſuchte, hat durch bloße Anſchauung ein Urteil über den Betriel einer Anſtalt vom Umfange des ſtädtiſchen Männerbades gewonnen, das dahin geht, daß es vollſtändig ausgeſchloſſen iſt, die Führung einer ſolchen Anſtalt einem Mann allein zu überlaſſen, wo außer⸗ dem noch die Erledigung bezw. die Ausführung techniſcher Belange in Frage kommt. Selbſt die Teilung der Arbeitszeit der beiden Be⸗ amten iſt nach Lage der Dinge ganz verfehlt und erübrigt es ſich, hier noch auf weitere Einzelheiten einzugehen. Anſtelle eines zwei⸗ ten Bademeiſters gar eine Aushilfe einzuſtellen, wäre bei dem Riſiko, das das ſtädtiſche Reſpiziat durch Aufſtellung eines ſolch großen Bades trägt, nachgerade eine mehr wie unverantwortliche Sparſamkeit. Die Dienſtzeit der Beamten mag ſich der Einſender nach dem Geſagten ſelber ausrechnen. Er wird dann ſelbſt darauf ſtoßen, in welchem Verhältnis das Tagespenſum zu der in Handel und Wandel üblichen Arbeitszeit ſteht. Die Bademeiſter ſind auch Menſchen und bei der Ausübung ihres verantwortungsvollen Dien⸗ ſtes den Einflüſſen der Witterung mehr ausgeſetzt wie tauſend an⸗ dere. Was die Unterbringung der Fahrräder betrrifft, ſo wäre meines Erachtens die Beſtellung eines Kriegsbeſchädigten für dieſe Sache zwecklos, da er bei glühendem Sonnenbrande und der damit verbundenen Strapazen bald das Haſenpanier ergreifen würde. Vielmehr wäre es bei der ungeheuren Zahl von Erwerbs⸗ loſen im Stadtbezirk empfehlenswert, einen ſolchen für dieſen Poſten auszuſuchen. Das Geſchäft iſt zweifellos. wie es ſich bei dem Manne an der Herweck'ſchen Anſtalt erwieſen hat, ein ſehr einträgliches. Dem zuſtändigen ſtädtiſchen Amte möchte ich noch aus Zweckmäßig⸗ keitsgründen anheimgeben, den im Bade angebrachten bezirksamt⸗ lichen Erlaß von 1902 durch einen neuzeitlichen zu erſetzen, ſowie das weitere Schild betr. Douche und Einſeifungen, weil kaum mehr leſerlich, auffriſchen zu laſſen. Ebenſo wäre es gewiß angebracht, das frühere an der Wand nach dem Strome zu befindliche Verbot des zu langen Herumliegens auf den Gängen zu erneuern. Wenn viele wüßten, wie das lange Liegen die Wirkung des Bades nicht wemg beeinträchtigt, ſie würden es gewiß unterlaſſen, auch im Intereſſe der ſpäter Kommenden, denen ſie nur den Platz verſperren. Dixi. * Reiſepafſangelegenheit Für den kritiſchen Beobachter iſt der Diſput ſehr intereſſant, der ſich täglich am Schalter für Paßangelegenheiten auf dem Be⸗ zirksamt zwiſchen dem Publikum und dem Beamten über Staats⸗ angehörigkeit abſpielt. Will der deutſche Staatsbürger in, die deutſche Pfalz, ſo verlangt die beſetzende Macht von ihm einen Paß mit Photographie. Seit Beginn des Jahres verlangt die Vorſchrift des Bezirksamtes zur Ausſtellung eines Paſſes den Nachweis der Staatsangehörigkeit. Nichts läßt der Beamte gelten: Militärpaß Geburtsſchein, Familienbuch. Ohne Beanſtandung mag der deutſche Michel in das Einwohnermeldefor⸗ mular ſich wohl hundertmal eingetragen haben, daß er beiſpiels⸗ weiſe braunſchweigiſcher Staatsangehöriger ſei. Sicher kennen nur wenige Deutſche die Geſetze über Staatsangehbrigkeit und man⸗ chem will es nicht in den Kopf: Großvater iſt geboren in Stettin, Vater iſt geboren in München, der Sohn iſt geboren in Mannheim und da Vater und Sohn keine neue Staatsangehörigkeit erworben ſind ſie Preußen wie der Herr Großvater. Großväterliche edanken fürwahr, mit denen der Beamte am Schalter das Pub⸗ likum plagen muß. Schreibe ich da vor 9 Wochen an meine Heimatbehörde Altona um Zuſtellung der Staatsbürgerurkunde(Großvater und Vater ſind in Nordhannover geboren). Vor einigen Wochen ſchreiht mir Altona, es habe mein Geſuch nach Köln weitergegeben. Köln, wo ich im Jahre 20 einige Monate möbliert gewohnt habe, ſchreibt mir vor einigen Tagen zurück, daß ich mitkeilen möchte, wo und wann ich in Köln gewohnt habe, da das Einwohnermeldeamt mich nicht in der Liſte habe. Köln teilt mir gleichzeitig mit, daß der gewünſchte Ausweis 5 Mark koſte. Paßerleichterung! ſchreit ganz Europa. Wer iſt der Mann, der dem Schalterbeamten die Richt⸗ linie geben kann?„Das Publikum zahlt 20 Pfg. Schreibgebühren für die Ausſtellung eines ordnungsmäßigen Paſſes, die Rubrik über Staatsangehörigkeit iſt wie beirn Einwohnermeldebüro nach Angabe des Meldenden auszufüllen!“ Wie ſingt man doch: Deutſch⸗ land, Deutſchland über alles, ſelbſt über die ee 5 587 kratie!.G. ** Geſchäftliche Unmoral Ich hatte dieſer Tage geſchäftlich in einer pfälziſchen Stadt zu tun und kam u. a. auch zu einem Kunden, von dem ich ſen längerer Zeit für eede Speiſe⸗Eis⸗Artikel eine größere Summe Geldes zu bekommen habe. Kriegen konnte ich nichts, dagegen er⸗ klärte mir der Mann im Laufe des ſehr ruhigen Geſprächs(ohne mein Fragen), daß er nichts zu pfänden habe, Hoffnungen brauche ſich keiner ſeiner Gläubiger zu machen, es gehöre alles sſeiner Frau und ſeinen Kindern. Er ſagte mir, während er 2 gebratene Täubchen„verdrückte“:„In der Küche ſteht ein neuer Herd, neben⸗ an im Zimmer eine neue Nähmaſchine; probieren Sie, ob es Ihnen gelingt, dieſe Gegenſtände zu pfänden; ich wette, daß Sie es nicht fertig bringen.“ Aber er erzählte mir noch eine andere Begebenheit und zwar mit der größten Seelenruhe, die zur Ge⸗ nüge beleuchtet, wie es heute„gemacht“ wird. Er ſagt: Kommt da dieſer Tage zu mir ein Bekannter, der frägt mich:„Sag mal, Hermann, Du handelſt doch auch mit Wolle?“—„Ja natür⸗ lich, auf dem Wochenmarkt; aber ich habe vor, es bald aufzugeben.“ —„Du kannſt mir mal eine Adreſſe geben, wo man Wolle beziehen kann.“— Ich merkte gleich, was der Mann wollte, nannte ihm nicht meine Wolllieferungsfirma, ſondern ſagte zu ihm:„Wende Dich an die Elberfelder Garnfabrik in Elberfeld; aber ſag mal, Du willſt mir wohl Konkurrenz machen?“—„Ah, woher, Her⸗ mann! Auf dem Markt verkaufe ich überhaupt keine Wolle, ich habe ſchon meine Privatkundſchaft, wo ich hin verkaufe. Aber ich will Dir ſagen, was los iſt— unter uns natürlich—, ich bin blank und muß wieder was anfangenz jetzt muß ich halt einen anſchmie⸗ ren und dann habe ich wieder Geld. Anders kannſt es ja doch eben nicht machen.“— Zeugt dieſe Begebenheit nicht von einer er⸗ ſchreckenden geſchäftlichen Unmoral? Ein Geſchäftsmann. F22222 AAAAAAA———————TT————————— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas. Neue Maunheimer Zeitung G. m b., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme Cbefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i V. Kurt Fiſcher.— Feuill⸗ton: Dr. Fritz Hammes.— Kommunalvolitik und Lokaſes: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willyn Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..: J. Faude. * 2 N e neue Mannheimer Jeitung(Morgen uusgade⸗ 5. Seite. Ar. 339 e Offenbacher Jubiläumsregatta Begrüßungspreis.(Junior⸗Einer.) 1. Jakob Buhl Frankfurter R. G. Oberrad:41: 2. E. Zogbaum R. V. Rüſſelsheim:43,4; 3. H. Braun Ofſenbacher R. V.:45.2. Buhl geht vom Start an in Führung dichtauf Zogbaum und Braun. Buhl dehnt ſeinen Vor⸗ ſprung weiter aus, und geht zwei Längen vor Zoabaum durch das Ziel. Eine weitere Länge zurück Braun, der bei 1700 Meter verſucht Zogbaum zu überſpurten, jedoch auf harte Gegenwehr ſtößt. Buhl beherrſcht das Feld. Zukunftspreis.(Vierer.) 1. Saarbrücker R. Undine :25.4; 2. Akad. R. V. Rheno⸗Frankonig Frankfurt:30: 3. R. V. Fechenheim:30,8: Saarbrücken, das über die ganze Strecke führt, gewinnt ſicher mit zwei Längen. Um den zweiten Platz kämpfen Fechenheim und Rheno⸗Frankonia. In ſchönem Endſpurt gehen die Frankonen, die auf dem letzten Platz lagen als zweite durchs Ziel. Preis von Starkenburg.(Erſter Vierer ohne Steuermann.) Herausforderungspreis.) 1. Mainzer R. V.:04,6: 2. Offen⸗ bacher R. G. Undine:10,4: Nach anfänglich hartem Rennen geht Mainzer R. V. bald in entſcheidende Führung und gewinnt nach einem ſchneidigen gefahrvollen Endſpurt überlegen über Offenbacher Undine. Bei 1500 Meter macht Undine einen Vorſtoß, der jedoch von Mainz im Entſtehen abgefangen wird. Preis von Mainz.(Erſter Vierer für Junioren.) 1. Schwein⸗ furter R. Kl. Franken:19,4: 2. R. V. Hellas Offenbach :22: 3. R. Kl. Aſchaffenburg:31,8: 4. Hanauer R. Kl. Haſſia aufgegeben. Hellas, der bis 1300 Meter in Führung lieat, muß ſich hier der größeren Kraft beugen. Schweinfurt geht hier in die Spitze und gewinnt gegen Hellas, das im Ziel nochmals ſtark auf⸗ —2 Hanauer Haſſia gibt bei 1500 Meter an letzter Stelle liegend auf. Andine⸗Jubiläums-Preis.(Junamann Achter.) 1. Frankfur⸗ ter R. G. Germania:49,2: 2. Frankfurter R. V. 452. Schärfſtes Rennen unter wechſelnder Führung. Zunächſt nimmt Ger⸗ mania die Spitze und hält dieſe bis 1200 Meter knapp. Frankfurter Verein ſetzt zum Vorſtoß ein und überſpurtet ſeinen Geaner. Die letzten 400 Meter werden in mörderiſchem Rennen gefahren, aus dem Germania mit drei Viertel Längen als Sieger hervorgeht. Hafen-Preis.(Zweiter⸗Junior⸗Vierer. Ehrenpreis.) 1. Köl⸗ ner R. G. 1891: 2. Hanauer R. Kl. Haſſia: 3. R. V. Hellas Offenbach. Köln, das ſich bald einen entſcheidenden Vorſprung(chert, gewinnt in ſchönem Stil und mit auter Waſſerarbeit rudernd nach Belieben. Haſſia, das längere Zeit auf dem letzten Platz lieat, kann ſich auf den Zweiten vorſchrauben. Saarbrücker-dine erſchien zu ſpät am Start. Keine Zeit genommen. Hellas-Preis(Zweiter Vierer, Herausforderungspreis): 1. Frank⸗ furter.G. Sachſenhauſen(R. Himmelreich, E. Burckhardt, R. Sturm, H. Hummel; W. Sauer):22,4; 2. Offenbacher R. V.:18. Sachſenhauſen führt über die Bahn und gewinnt ſicher mit harter Waſſerarbeit rudernd. Offenbacher Verein, der bei 1600 Meter zu —— Endſpurt einſetzt, muß ſich mit zwei Längen als beſiegt be⸗ ennen. Damen-Preis(Doppelzweier ohne Steuermann): 1. Wſptv. Godesberg:11,2; 2..G. Worms:11,6. Worms, mit ruhigem langen Schlag rudernd, führen über die ganze Strecke und laſſen das Godesberger Brüderpaar nicht an ſich herankommen. Godesberg ſpurtet ſtetig, mit kurzem Schlag, und gewinnt an Raum. Bei 1600 Meter, nachdem ſich beide Mannſchaften verſteuert haben, ſetzt Godesberg zu verzweifeltem Endſpurt ein und gewinnt im Ziel nach härteſtem Rennen mit Lufkaſtenlänge gegen Worms. Preis von Fechenheim(Dritter Vierer, Ehrenpreis): 1. Kit⸗ zinger R. V.:18.2; 2. Saarbrücker R. Undine.26; 3. Offen⸗ bacher.C. Unidine:44. Kitzingen gewinnt nach Führung über die ganze Strecke überlegen. Speſſart-⸗Preis(Zweier ohne Steuermann): 1. Frankfurter R. V.:28,2; 2. Schweinfurter.Kl. Franken:37,8. Frankfurter Verein beherrſcht das Rennen über die ganze Bahn und gewinnt in ſehr ſchöner Zuſammenarbeit ganz überlegen. Taunus-Preis(Zweiter Achter): 1. Offenbacher R. V. •46.6; 2. Würzburger.V.:47; 3. Frankfurter.Kl.:55,4; 4. Frankfurter.V.:58. Gleich vom Anfang an gehen Würzburger Verein und Offenbacher Verein unter leichter Führung von Offen⸗ bach in Front. In hartem Bord an Bordrennen dieſer beiden Boote unter wechſelnder Führung geht Offenbach im Endſpurt mit Luft⸗ kaſtenlänge vor Würzburg durchs Ziel, nachdem Würzburg die Führung an ſich geriſſen hatte. Im zweiten Treffen kämpfen die beiden Frankfurter Vereine, und Frankfurter Klub gelingt es, ſeinen Gegner niederzurudern Jubiläums-Preis(Erſter Achter): 1. Kölner R. G. 1891 :39,8; 2. Mainzer.V.:44,6; 3. Offenbacher.G. Undine:49,2. Köln in wunderbarer Zuſammenarbeit rudernd, nimmt alsbald die Führung, gefolgt durch Undine und Mainzer Verein. Köln dehnt ſeinen Vorſprung aus; Mainz geht an Undine vorbei und bedrängt eine Zeit lang die Kölner hart. Bei 1600 Meter macht ſich Köln frei und gewinnt in ausgezeichnet durchgeführtem Endſpurt mit anderthalb Längen über die ſich verzweifelt wehrenden Mainzer. Weitere anderthalb Längen zurück Undine, die mit einem Erſatz⸗ mann fahren mußte. ., Tag; Eröffnungspreis: 1. Einer: 1. Frankfurter R. Geſ. Oberrad (Buhl):42: 2. R. V. Rüſſelsheim:45,8. 85 1. Offen⸗ Preis vom Schloß:(2. Vierer ohne Steuermann.) von Bürgel.(Junamann⸗Achter.) 1. Kölner Kl. f. Weſp. bacher R. V. 1874:15: 2. Würzburger R. V.:22,2. den, alſo 51 Proz. der Geſamtſtimmenzahl des ſüddeutſchen Fuß⸗ (1. Vierer.) 1. Frankfurter R. V. 95:28,6: Vereins-Preis. 2. Kölner R. Geſ. 91:29,6. Preis von der Gerbermühle.(2. Jungmann⸗Achter.) 1. Saar⸗ brücker R. Geſ. Undine:36,8: 2. R. V. Hellas Ofenbach:87. Preis von der Mainkur.(1. Einer.) 1. Frankfurter R. V. 65 (Flintſch):50: 2. R. Geſ. Worms(Wolff):56. Preis von Offenbach(Gaſt⸗Vierer): 1. Frankfurter.⸗Geſ. Sachſen⸗ hauſen:37; 2. Frankfurter.⸗V. 65,:42. Preis von der Kaiſerlay(1. Jungmann.⸗Vierer): 1. Mannheimer .⸗V. Amicitia:46; 2. Kölner.⸗Geſ. 91,:47,2. Preis von Iſenburg(Zweier ohne Steuermann): 1. Ulmer.⸗C. Donau; 2..⸗Sp.⸗V. Godesberg. Ermunterungsvierer: 1. Frankfurter.⸗Geſ. Germania:12; 2. Offen⸗ barher.⸗V..23. Troſt⸗Preis(Achter): 1. Frankfurter.⸗Cl. 84,:85,6; 2. Frankfurter .⸗V. 65,:35,8. Undine⸗Preis(1. Achter): 1. Kölner.⸗Geſ. 91,:56,4; 2. Undine⸗ Offenbach,:01,6. Dder verbandstag des Süddeutſchen Fußball⸗verbandes Würzburg, 25. Juli.(Eig. Drahtber.) Der Verbandstag 1926 brachte Beſchlüſſe, die für den ſüddeutſchen Fußballſport einſchnei⸗ dende Bedeutung gewinnen werden. Das große Fußballparlament begann am Samstag nachmittag um halb 6 Uhr im Huttenſchen Garten zu Würzburg zu tagen. Vertreten weßen etwa 3540 Stim⸗ ballverbandes. Bei dem erſten Teil der Verhandlungen, Entlaſtung des Vorſtandes, Jahresbericht uſw., eröffnete die Sp.Vg. Fürth und Hanau 1893 unter Hinweis auf den Fall Linninghäuſer eine Pole⸗ mik gegen den Verbandsvorſtand und das Verbandsgericht, die aber nach Erwiderung durch den Vorſitzenden Kartini, Flierl und Dr. Roßbach von der Verſammlung nicht gebilligt wurde und nachdem dieſer Angriff vom Verbandsvorſtand beweiskräftig abge⸗ ſchlagen worden war. Nachdem die Verſammlung ſowohl den Vorſtand wie das Verbandsgericht entlaſtet hatte, begann die große Debatte über die brennendſte Frage im Süddeutſchen Fußball⸗ verband, die Aenderung des Spielſyſtems. Man hatte ſich von dieſer Debatte viel erhofft, aber es ſollte anders kommen. Die er⸗ forderliche Dreiviertel⸗Mehrheit, die nötig war, um die Debatte über das Spielſyſtem eröffnen zu können, konnte nicht aufgebracht werden, ſodaß die Frage ohne weiteres nicht auf das Programm geſetzt werden konnte. Indeſſen machten die Bezirksligavereine von ſich aus einen Vorſchlag, der dahin ging die ſüddeutſche Bezirksliga von der kommenden Spielzeit ab von 8 auf 10 Vereine zu erhöhen, und zwar ſollen die erſten 6 Bezirksligavereine ohne weiteres teil⸗ nehmen. Zu dieſen ſollen ſich die beiden erſten aus den Aufſtiegs⸗ ſpielen der Kreisligameiſter geſellen. Der 9. und 10. Platz wird beſetzt auf Grund von Qualifikationsſpielen, die zwiſchen dem augen⸗ blicklichen 7. und 8. Vertreter der Bezirksliga und dem 3. und 4. der Qualifikationsſpiele der Kreisligameiſter vorgenommen werden. Die Vrtreter der Kreisliga konnten ſich wider Erwarten mit dieſem Vorſchlag nicht einverſtanden erklären, weil ſie das, was man ihnen von den Bezirksligavereinen bieten wollte, als ihr gutes Recht fordern wollten. Die Verhandlungen des Samsiag verliefen in dieſer Sache alſo ergebnislos. Sehr wichtige Aenderungen für den ſüddeutſchen Fußballſport ergaben ſich bei der Beratung verſchiedener Anträge. Der wichtigſte iſt, daß in Süddeutſchland in Zukunft eine Runde der Zweiten eingeführt werden wird. Alſo, daß die Tabellen⸗ zweiten der Bezirksliga einen Meiſter der Zweiten ermitteln, der mit dem 3. gus den Verandsſchlußſpielen um die Ehre kämpfen wird, um Süddeutſchland als 3. Verein bei der Deutſchen Meiſterſchaft zu vertreten. Feſtgeſetzt wurde außerdem die Austragung der Krels⸗ ligapokalmeiſterſchaft, an der indeſſen die Kreismeiſter, die durch die Qualifikationsſpiele zur Bezirksliga beſchäftigt ſind, nicht teilnehmen ſollen. Auch die Frage der Sviele gegen aus⸗ ländiſche Mannſchaften wurde geſtreift, aber vom Vorſtand des SFV. nicht näher erörtert, da er ſich für dieſe Frage nicht zu⸗ ſtändig fühlte. Um 2 Uhr nachts wurde der erſte Teil der Tagung beendet. Schon jetzt hoffte man, daß es am Sonntag doch noch zu einer Aenderung des Spielſyſtems kommen würde, auf Grund der Verhandlungen, die die beiden Parteien, Bezirksliga und Kreisliga, hinter den Kuliſſen führen wollten. Der Sonntag brachte dann die Einführung eines neuen Spiel⸗ ſyſtems in Süddeutſchland. Die Gegner hatten ſich zu einer gemeinſamen Kommiſſionsſitzung geeinigt, und der Verbandsvor⸗ ſitzende Kartini konnte die Sonntagsſitzung eröffnen, indem er fol⸗ genden Dringlichkeitsantrag ſtellte: 1. Die Bezirksliga wird für das Spieljahr 1926⸗27 auf 10 erhöht. Zu den beſtehenden 6 Vereinen treten die erſten zwei Kreis⸗ meiſter. Der 7. und 8. Bezirksligaverein und der 3. und 4. Kreis⸗ meiſter tragen um die Zugehörigkeit zur Bezirksliga eine Qualifi⸗ kationsdoppelrunde mit Vor⸗ und Rückſpiel aus. 2. Der Aufbau der Kreisliga, A⸗, B⸗ und C⸗Klaſſe wird im Umfang der Vorſchläge des Verbandsvorſtandes mit den Kommiſſio⸗ nen durchgeführt. 3. Die dringlichſt erforderliche Grenzregulſerung Griesheim Höchſt ſoll auf Grund der Vöreinbarungen von der zuſtändigen Behörde geregelt werden. 4. Die Regelung des Spielſyſtems in dieſer Form bleibt auf ein Jahr beſtehen. 5. Bis zum nächſten Verbandstag wird der Verbandsvorſtand beauftragt,- im Benehmen mit den beiden Intereſſentengruppen Das Wichtigſte vom Sonntagsſport Offenbacher Regatlka: Mannheimer Amicitia gewinnk den Jung⸗ mann⸗Vierer. 8 g Der Verbandskag des Süddeutſchen Fußballverbandes in Würzburg: Aenderung des Spielſyſtems in Süddeutſchland. Jungdeukſchland Darmſtadt wird ſüddeutſcher Waſſerballmeiſter. Die Radweltmeiſterſchaften in Mailand. Die Radfernfahrk„Juer durch Würktemberg und Baden“. eee eeeeeee eine völlige Neueinteilung des Verbandsgebietes vorzunehmen und unter Berückſichtigung der Ausgleichunen in der Kommiſſion der ein⸗ zelnen Bezirke. Der Antrag des.V. iſt ohne Debatte auf die Tagesordnung des Verbandstags 1927 zu ſetzen. Der Antrag wurde debattelos angenommen. Eine Aenderung des Spielſyſtems kann, da Satzungsände⸗ rungen nur mit einer Mehrheit von zwei Drittel der vertretenen Stimmen vorgenommen werden. Dieſer Dringlichkeitsantrag ging alatt durch. Die Tagesordnung des Sonntaas wies außer den Beratungen über Satzungsänderun⸗ gen noch verſchiedene Anträge auf. So ſprach man ſich über die Unfallſatzungen und die Verbandsbeiträge aus und beſtimmte. daß für den Verbandsbeitrag eine Jahrespauſchale für das Mitalied errechnet werden ſoll, und daß auch für Unfälle im Training in Zukunft Unfallſpeſen ausbezahlt werden ſollen. Intereſſant war auch die Regelung im Mainbezirk, zu dem die Sp. Va. Gries⸗ heim und die Sp. Gde. Höchſt wegen der weiten räumlichen Entfernungen im Rheinheſſen⸗ aarbezirk zugeteilt werden. Beide Vereine haben freiwillia darauf verzichtet. Ausſcheidungskämpfe für die Teilnahme in der Bezirksliga zu veranſtalten und werden ſich 1926⸗27 in der Kreisliga betätigen. Sie erhalten als Gegenwert für dieſen Verzicht die Zuſicherung, daß jeder Bezirksligaverein des Mainbezirks in dieſer Spielzeit bei ihnen gegen Erſtattung der Eiſenbahnfahrt 3. Klaſſe und Beteiliaung mit 5 Prozent an der Bruttoſpieleinnahme ein Freundſchaftsſpiel liefern muß. Sodann gab der Verbandsvorſtand den 31. Juli bereits frei. ſo daß die Fußballruhe dieſes Jahr eine Abkürzung um eine volle Woche erfahren hat. Die Verhandlungen nahmen am Sonntag nachmittag ihren Fortgang. 5 Der Sonntag Nachmittag brachte die Beratung über die Um⸗ geſtaltung, bezw. Abbau der Behörden. Es entſtand ein Streit über die Zuſammenſetzung des Spielausſchuſſes und die Behandlung des Verbandsgerichts. Ein Antrag auf Aufhebugn des Verbandsgerichts wurde abgelehnt, es bleibt alſo weiter beſtehen. Ein von den Be⸗ zirksligavertretern geſtellter Antrag auf Abſchaffung des Proteſtes entfachte eine heftige Meinungsäußerung. Das Ergebnis war ein Beſchluß, wonach bei der erſten Mannſchaft der Bezirksligavereine, den unteren und Jugendmannſchaften Proteſte nicht mehr zuläſſig ſind. Der Verbandsvorſitzende beantragte, daß die Satzungsaus⸗ legung ihm allein vorbehalten bleibt. Die Kopfſteuer wurde auf 60 Pfennig feſtgeſetzt. Ein Dringlichkeitsantrag des 1. F. C. Nürnberg wurde angenommen, daß bei Disqualifikationen von Vereinen, die an Qualifikationsſpielen beteiligt ſind, für dieſe Zeit die Disqualifikation aufgehoben wird. Landauer⸗München ſchlug vor, die nächſte Sitzung, die im Mai 1927 ſtattfinden ſoll, bereits am Samstag vormittag um 9 Uhr zu beginnen. Die Wahlen des Vorſtandes ergaben: 1. Vorſitzender: Kartini⸗Nürnberg, 2. Vorſ.: Flierl⸗Nürnberg, 3. Vorſ.: Schindel⸗ Worms. Schatzmeiſter: Dr. Raßbach⸗Wiesbaden. Spielausſchuß⸗ vorſ.: Profeſſor Dr. Glaſen⸗Freiburg. Das Verbandsgericht wurde neu gewählt. Vorſ.: Dr. Leuberger⸗Nürnberg, Beiſitzer: Müller⸗ Frankfurt. Die übrigen Beiſitzer blieben. Zum ſtellvertretenden Vorſitzenden des Spielausſchuſſes wurde Dietrich⸗Nürnberg gewählt. Zum Beiſitzer des Schatzmeiſters Stachel⸗Frankfurt und Geiß⸗Hanau. Zum Vorſitzenden des Jugendausſchuſſes: Schindel⸗Worms und als Beiſitzer Dr. Schregele⸗Nürnberg und Stöckinger⸗Karlsruhe. Kaſſen⸗ prüfer ſind Knobling⸗Wiesbaden und Fucker⸗Rückingen bisher. Die Tagung wurde um 8 Uhr beendet und ſtellt damit die längſte Sitzung des S. F. V. dar. adſport Internakionales Straßenrennen Quer durch Württemberg und Baden Jreiburg, 25. Juli.(Eig. Drahtber.) Mit der Radfernfahrt des B..R.„Quer durch Württemberg und Baden“ wurde die ſüddeutſche Weſtecke des Bundes zum erſten Mal mit einer internationalen Ver⸗ anſtaltung bedacht. Die beſten Fahrer Deutſchlands, der Schweiz, Hollands, Italiens und Frankreichs trafen aufeinander. Die 288 Kilometer lange Strecke Stuttgart—Freudenſtadt—Baden⸗Baden— Gernsbach—Freiburg war nicht leicht zu nehmen. Die Fahrer muß⸗ ten verſchiedene Steigungen überwinden. Ergebniſſe: Berufsfahrer: 1. Sutter⸗Schweiz(auf Mifarad), 2. van Hevel; Holland, 3. Belloni Italien, 4. Thys(alle auf Opelrad), 5. Nebe, 6. Huſchke, 7. Remold. Amakeure: 1. Schmidt⸗Schweinfurth, 2. Röſen⸗Köln, 3. Kürſch⸗ ner⸗Benshauſen. und solchen nicht empfinden. SBesser als je dennech billiger 'st der Continental-Reifen in der neuen schwarzen Qualität. Müssen wir auf gutgepflegte Straben auch noch warten, der zähe und hoch- elastische Conti-Ballon bzw. Type-Ballon läßt uns den Mangel an Täglich gehen geradezu begeisterte An- erkennungsschreiben ein über LAAI 66. Seile. Nr. 339 Neue Mannheimer Zeiſung(Morgen · Ausgabe) Montag, den 28. Juli 1928 Ceichtathletik Leichtalbletiſche Jugendwellkämpſe des Gaues Ludwigshafen Auf dem Phönixplatze in Ludwigshafen fanden am Sonntag die diesjährigen Gau⸗Jugendwettkämpfe ſtatt. An der Veranſtaltung nahmen 16 Vereine nuit 162 Konkurrenten teil, die 648 Meldungen abgegeben hatten. Das Kampfgericht hatte eine große Arbeit zu beweltigen. Die Veranſtaltung war gut beſucht und auch die erziel⸗ ten Ergebniſſe ſind teilweiſe ſehr gut. Am erfolgreichſten war der F. C Pfalz Ludwigshaſen. Die Ergebniſſe: 100 Meter⸗Lauf, Klaſſe A: 1. Keth Sek.; 2. Bort, F. C. Pfalz Ludwigshafen, Pfalz Ludwigshafen, 12 Sek. 1000 Meier⸗Lauf, Klaſſe A: 1. Eberſpach,.Geſ. 14 Oppau; 2. Lindemann, F. C. Phönix Ludwigshafen; 3. Zeiger,.C. Pfalz Ludwigshafen. 75 Meter-Lauf, Klaſſe B: 1. Muntz,.C. Pfalz Ludwigshafen, 9,4 Sek.; 2. Wetter, F. C. Pfalz'hafen, 9,6 Sek.; 3. Schönberger, FJ. Geſ. 14 Oppau, 9,7 Sek. 800 Meter-Laufe, Klaſſe B: 1. Gaab,.C. Pfalz'hafen, 2,25 Min.; 2. Zunn, F. V. Frankenthal, 2,32 Min.; 3. Schuber, Weiſenheim, 2,45 Min. 400 Meter-Lauf, Klaſſe C: 1. Gerhardt, Weiſenheim, 61,4 Sek.; 2. Helmſchrodt, F. C. Pfalz'hafen, 62,3 Sek.; 3. Groh, Wei⸗ ſenheim, 66 Sek. 50 Meler-Lauf, Klaſſe O: 1. Gerhardt, Weiſenheim, 7,2 Sek.; 2. Helmſchrodt, F. E. Pfalz Chafen, 7,2 Sek.; 3. Heißler,.C. Pfalz'hafen, 7,3 Sek. Dreikampf, Klaſſe A: 1. Keth, F. V. Frankenthal, 185.; 2. Kühn,.C. Pfalz Lhafen, 176.; 3. Rochholz, F. C. Pfalz Lhafen, 175 Punkte. Dreikampf, Klaſſe B: 1. Wetter,.C. Pfalz, 206.; 2. Schuber, Sp. C. Germania 04, 203.; 3. Groh, Weiſenheim, 194 P. Dreikampf, Klaſſe C: 1. Heißler,.C. Pfalz, 216.; 2. Ger⸗ hardt Weiſenheim, 206.; 3. Helmſchrodt, F. C. Pfalz, 191 P. Kugelſioßen Klaſſe A: 1. Freund,.C. Phönix Lhafen, 11,50 Meter; 2. Thyſon, Weiſenheim, 11,32 Mtr.; 3. Sproß, F. V. Franken⸗ thal, 10,96 Mtr. Speerwerfen, Klaſſe A: 1. Rochholz,.C. Pfalz'hafen, 4415 Mtr.; 2. Niemer, F. C. Pfalz, 36,70 Mtr.; 3. Häusler,.C. Pfalz, 35,05 Mtr. Fußballweitſtoß. Alaſſe B: 1. Schönberger, 14 Oppau, 18,85 Meter; 2. Garb,.C. Pfalz, 16,70; 3. Wetter,.C. Pfalz 15,40 Mtr. Jußballweitſtoß, Klaſſe O: 1. Heißler,.C. Pfalz, 14,75 Meter; 2. Daut, Weiſenheim, 14,15; 3. Kercher, F. V. Frankenthal, 14,15 Meter. Weitſprung Klaſſe A: 1. Rochhlz F. C. Pfalz Lu..57 Mtr.: 2. Keth F. V. Frankenthal.54 Mtr.: 3. Hoffmann F. C. Pfalz Lu. .20 Mtr. Weitſprung Klaſſe C: 1. Heißler F. C. Pfalz Lu..46 Mtr.: F. C. Pfalz Lu..26 Mtr.: 3. Grob Weiſenheim 2 15 Hochſprung Kilaſſe A: 1. Hoffmann F. C. Pfalz Lu..60 Mtr.: 2. Thyſon Weiſenheim Lu..50 Mtr.: 3. Kühn F. C. Pfalz Lu. 4. Sproß F. V. Frankentbal.50 Mtr., durch Los ent⸗ ieden. Hochſprung Klaſſe B: 1. Groh Weiſenheim.55 Mtr.: 2. Hö⸗ chel Pfalz Lu..50 Mtr.: 3. Muntz Pfalz Lu..35 Mtr. Hochſprung Klaſſe B: 1. Bernhardt Pfalz Lu..35 Mtr.: 2. Groh Weiſenheim.30 Mtr.: 3. Gerhardt Weiſenheim.30 Mtr. -mal-100-Mtr.-Staffellauf Klaſſe A: 1. F. C. Pfalz Lu. 51.6 Sek.: 2. F. C. Phönix Lu. 52 Sek.: 3. F. V. Frankenthal 52.1 Sek. Amal-100. Meter-Staffellauf Klaſſe B: 1. F. C. Pfalz Lu. 54.4 Sek; 2. F. C. Phönix 55,2 Sek.: 3. F. V. Frankenthal 57 Sek. 400-Meter⸗Staffel Klaſſe C: 1. F. C. Pfalz Lu. 54.4 Sek.: 2. Weiſenheim 62 Sek.: 3. F. V. Frankenthal 63 Sek. „.V. Frankenthal, 11,8 11,0 Set.; 3. Kühn, F. C. * Inkernafionale leichtachletiſche Wettkämpfe in Krefeld. Die von den Krefelder Preußen veranſtalteten leichtathletiſchen inter⸗ nationalen Wettkämpfe hatten trotz der ausgezeichneten Beſetzung nur etwa 2500, Zuſchauer angelockt. Die Senfatien des Tages bildete der 110 Meter⸗ Hürdenlauf, in dem der deutſche Meiſter Troßbach dem Weltrekordmann Peterſſon⸗Schweden in 14,9 Sek. ein totes Rennen abzwingen konnte. Der 100 Meter⸗Lauf brachte die zweite Ueberraſchung Hier konnte Schüller⸗ Krefeld in deutſcher Rekordzeit(10,5 Sek.) vor Körnig⸗Breslau und dem Exmeiſter Houben⸗Kreſeld ſiegen. Auch die übrigen Wettkämpfe erbrachten durchweg gute Leiſtungen. Boxen Ring⸗ und Sor'ämpfe auf dem v. f..platz Mit einem großen Programm wartete heute der Verein für Moſenſpiele auf ſeinem Platz bei den Brauereien auf, das eine große Zuſchauermenge angelockt hatte, die das reichliche Programm bis zu ſeinem letzten Ende mit großern Intereſſe verfolgte. Die Ringer machten in ihren ſchmucken Dreß einen vorzüglichen Eindruck und der gebotene Sport fügte ſich tadellos in den Rahmen des großen Tages ein. Alles in allem: eine von Anfang bis zu Ende gelungene Sache, die auch von ſportlichen Erfolgen für den veranſtaltenden Verein war. Zunöchſt wurden Schüler⸗Ringkämpfe vorgeführt. Hier zeigten die Jüngſten, daß ſie den Alten in 575 nachſtehen, denn ihr Kampfeifer war äußerſt groß und ſie nutzten jede gebotene Chance aus, zum Siege zu kommen. Die Kämpfe waren zugleich als Vor⸗ runde für die Schülermeiſterſchaften gedacht. Laut trennte ſich von Spotz nach ſchönem Kampf unentſchleden, ebenſo Stiefel gegen Hertlein. Freund ſiegte über Hildenbrand nach 5 Minuten. Die erſte Mannſchaft des V. f. R. tra“ alsdann mit der Mann⸗ ſchaft des Kroftſportklubs Oogersheim zu einem Vereinskampf auf die Matte. Hart und zäh wurde um den Sieg geſtritten, der nur kurz und knapp an den.f. R. mit:6 Punkten ging. ein Beweis, daß die Mannſchaft des Gäſtevereins trotz der Kürze des Beſtehens des Vereins— der Verein wurde knapp vor Jahre⸗* unter dem Vorſitz des rührigen Herrn Jünger gegründet— f Großes zu leiſten imſtande iſt. Im Fiegengewicht trat der Jugendliche Eſchelb mit Kareß auf die Matte. Nach 10 Minuten war er überlegener Punkt⸗ ſieger. Dos Bantamgewicht ſah Bartel⸗Oggersheim und Thomas⸗ B. f. R. als Gegner. Diesmal ging der Punktſieg an den Gaſt, ſo⸗ daß zunächſt ausgeglichen war. König⸗V. f. R. und Keßler⸗Oggers⸗ heim kämpften im Federgewicht. Zwei Ringer von au eichneter Qualitt trafen ſich zu dieſem Treffen. König batte aber heute Pech, ſeine Form war nicht die von ihm früher gezedgae. Dazu kam noch, daß er ſich durch einen unglücklichen SKturz außer der Malte eine immerhin behindernde Knieverletzung zuzog, trotzdem aber weiter⸗ kämpfte. Schließlich erlag er dem erſtklaſſigen und wohl beſten Ver⸗ treter des Federgewichts im Rhein⸗Neckargau nach Punkten. Eine leichte Sache war der Leichtgewichtskampf. Eiſelſtein, der ſchon manchen Kampf hinter ſich hat, hatte den erfolgreichen Spatz des V. f. R. vor ſich. Infolge Armmverletzung ſah ſich Eiſelſtein, einer der beſten Ringer aus früheren Zeiten und heute ſchon ziemlich be⸗ zohrt, wegen Armverletzung zur Aufgabe gezwungen. Ein intereſſantes, aber nur zu kurzes Treffen brachte der Leicht⸗ mittelzewichtskampf. Der alte deutſche und Europameiſter Heinrich Stiefel, deſſen Erfolge in den deutſchen Gauen w thin bekannt ſind, und der erſt vor kurzem noch in Ludwigshafen ſtartete, hot ſich wieder in Mannheim, ſeiner alten Heimat, eingefunden und ſich dern V. f. R zur Verfügung geſtellt. Nicht zuletzt auch ſein Verdi“aſt iſt es, daß ſich die.f..⸗Mannſchaft heute wieder auf der Höhe befin⸗ det. Sein erſter Kampf für den.f R. war auch erwartungsgemüß ein Sieg. Schorneck⸗Ogg. ſah ſich bald in der Defenſive: ein ver⸗ kehrter Schulterſchwung am Boden brachte ihn in die Gefahrzone, aus der er nicht mehr entrinnen konnte. Mit eiſerner, keinen Wider⸗ ſpruch duldender Kraft zwang er den jugendlichen kräftigen Schornech auf beide Schultern ſomit beweiſend daß er trotz ſeiner vorgeſchrit⸗ tenen Jahre ler hat 37 auf dem Rücken) immer noch erſte Klaſſe iſt. — Weber⸗V..R. konnte diesmal ſeinem Nerein nicht zum Erfelg perhelfen. Seine Anhänger wurden enttäuſcht. Waoner⸗Ogag. war in jeder Loge firm und ſchwer zu faſſen. Nach zehn Minuten langem unentſchiedenen Ringen wurden zweimal drei Zuſatzminuten ein⸗ gelegt, die ſich am Voden abſpielen mußten. Dabei kam Weber in den erſten drei Minuten, nicht zuletzt, auch durch ein kleines Miß⸗ verſtändnis, das ihn in einer Brücke außer der Matte nachgeben leß, auf beide Schultern zu liegen und damit war Wagner im Vor⸗ teil und Sieger.— Ebenfalls über 16 Minuten kämpften Guſchua⸗ Oggersheim und Göſſel⸗V..R. Auch hier ſechs Zuſatzminuten. Beide mußten hierbei auf beide Schultern. Mit einem Punkt Vorſprung wurde dann Göſſel Sieger nach Punkten. Stand für..R.:6. Boxkämpfe zwiſchen Mitgliedern des Vereins für Raſenſpiele und des Vereins für Leibesübungen folgten nun. Auch hier wie⸗ derum rege Anteilnahme des Publikums. Das Punktgericht hatte leichte Arbeit, da die meiſten Kämpf vorzeitig endeten. Ringrichter Werle, der Vorſitzende des Südweſtdeutſchen Jerbandes, amtierte einwandfrei und korrekt. Lutz⸗V..L. ſchlug Müller⸗V.f. R. nach drei Runden nach Punkten. Die erſten beiden Runden lag der ...⸗Mann klar vor und erſt zum Schluß konnte Müller aus⸗ gleichen. Wißler⸗V..R. zwang Schröder..L. in der erſten Runde durch klaren Leberhaken über die Zeit auf die Bretter, Klöpfer⸗ ..R. landete einen präziſen Haken auf die kurzen Rippen links, der Haag⸗V..L. um den Sieg bereits in der erſten Runde brachte. Krauß⸗V.f. R. ſchlugſich mit Koch⸗V..L. über zwei Runden hart, um dann in der Schlußrunde durch Aufgabe zu gewinnen. Philipp⸗ ..R. ſiegte über Kattermann⸗V..L. bereits in der erſten Runde durch Abbruch wegen zu großer Ueberlegenheit, nachdem er ihn meiſt in Doppeldeckung getrieben hatte, und Wohlfahrth gewann in der zweiten Runde durch Aufgabe über Keder, nachdem die erſte ziemlich„ſchaukampfmäßig“ verlaufen war. Alſo auch hier waren die Vertreter des veranſtaltenden Vereins vom Erfolg begleitet. Den Beſchluß machte ein Vereinskampf der zweiten Mannſchaft des.f. R. mit einer Mannſchaft des Vereins für Lei⸗ besübungen Neckarau. Aber auch dieſen Vereinskampf entſchieden die..R. ler zu ihren Gunſten mit:6 Punkten. Bartholomã ſiegte über Eiſenmann⸗V..R. nach 35 Minuten durch Schulterſieg, der Bantamler Blepp wurde kampflos über Ritter⸗V.f. L. Sieger, Schlei⸗V..L. wurde nach zehn Minuten über Thomas⸗V..R. zum Sieger erklärt, welches Urteil auf harten Widerſtand des Publi⸗ kums ſtieß. Bieder'ann machte mit Striehl bereits in 1,45 Minu⸗ ten ein Ende. E rhat, wie er wiederum bewies, das Zeug in ſich, zu Erfolgen zu kommen. Führer⸗V..L. war mit Ziegler⸗V..R. in einer Minute fertig. Wenig Training und Verhinderung brachten ihn aus der notwendigen Form. Zwei kurze Siege machten die beiden Schwergewichtler Hertlein und Klemm im Halb⸗ bezw. Schwergewicht, die mit Wölbert und Hacker bereits in einer bezw. 15 Minten fertig waren. Trotz ſeiner Verletzungen, die er ſich in Köln bei den Kampfſpielen zuzog, war heute Hertlein Herr der Lage und hinterließ ob ſeines raſchen Sieges einen guten Gin⸗ druck. Klemm konnte ſich diesmal für den verlorenen Vorkampf revanchieren. Der wohlgelungene Tag, der 20 Ringer des..R. aktiv guf der Matte ſah, und der verhältnismäßig gute Beſuch bewies, datz ſich der Ringſport immer noch großer Beliebtheit erfreut und daß auch die Boxſporkler nicht um Anhang zu fürchten brauchen. Das Kampfgericht bei den Ringkämpfen(Beckenbach⸗Ludwigs⸗ hafen, Wetzel⸗V.f. R. und Abele Sportogg. 84) waren vollſtändig auf der Höhe und fällten einwandfreie Entſcheidungen. * Phönix Ludwigshafen ſchlägt Phönir Mannheim mit :4 Punkten Anſchließend an die leichtathletiſchen Jugendwettkämpfe trugen am Sonntag Phönix Mannheim und Phönix Ludwigshafen einen Mannſchaftskampf der Boxabteilungen aus. Das Reſultat entſpricht aber nicht den gezeigten Leiſtungen, denn die Mannheimer hätten mindeſtens ein Unentſchieden verdient gehabt, richtig wäre ſogar ein knapper Sieg geweſen. Die Punktrichter leiſteten ſich im Kampfe Werle—Albrecht ein glattes Fehlurteil, denn der Mannheimer war während der 3 Runden ſtark überlegen. Als Ringrichter fungierte Herr Grohe⸗Ludwigshafen zur Zufriedenheit. Die Ergebniſſe: Papiergewicht: Huber⸗Mannheim ſchlägt Rillig⸗Ludwigshafen nach Punkten. Der Mannheimer war in allen 3 Runden ſtark üver⸗ legen und landete einen einwandfreien Punktſieg. Fliegengewicht: Janſon⸗Ludwigshafen—Heuberger⸗Mannheim unentſchieden. In den erſten 2 Runden war Heuberger faſt dauernd im Angriffe, erſt in der letzten Runde kam Janſon auf. Das Punktgericht ſprach aber dem Ludwigshafener den Sieg zu. Leichtgewicht: Haarmann I⸗Ludwigshafen ſchlägt Brenner⸗ Mannheim nach Punkten. Brenner hatte nicht viel zu beſtellen und gab nach 2 Runden auf. Weltergewicht: Haarmann II⸗Ludwigshafen ſchlägt Barth⸗ Mannheim nach Punkten. Barth konnte dem Ludwigshafener ſich des öfteren energiſch zur Wehr ſetzen, mußte ſich aber ſchließlich nach Punkten geſchlagen bekennen. Mittelgewichk: Albrecht⸗Ludwigshafen kämpft gegen Werle⸗ Mannheim unentſchieden. In den erſten 2 Runden dominierte Werle ſtark, erſt in der 3. Runde konnte Albrecht einige Schläge anbringen. Das Urteil: Unentſchieden— iſt unverſtändlich. Endergebnis::4 für Phönix⸗Ludwigshafen. S. v die Radweltmeiſterſchaften in malland Die Radweltmeiſterſchaften nahmen am Samstag abend. nach⸗ dem die Vorläufe wegen der großen Hitze verſchoben werden mußten, ihren Anfang. Da bei der ſtarken Beteiliaung insgeſamt 20 Lär notwendiga wurden, zogen ſich die Kümpfe bis nach Mitternacht hin. Bei den Amateuren buchten die Deutſchen und Italiener ſehr ſchöne Erfolge. Von den Deutſchen kamen drei Leute in die Zwiſchenläufe. Es ſind dies Oſzmella, Oskar Rütt und Engel. Die Deutſchen ſchie⸗ den dann in den Zwiſchenläufen aus. Endergebnis: Amakeure: 1. Martinetti⸗gtalien, 2. Galvaing⸗Frankreich. Lauf der Zweiten: 1. Makzalrak⸗Holland, 2. Biocchl⸗Italien. Berufsfahrer: 1. Moeskop“⸗Holland, 2. Moretti⸗Italien. Zum Endlauf der jten wollte Kaufmann nicht antreten. Als er den⸗ noch antreten mußte, fuhr er in aufrechter Haltung gegen Michard⸗ Frankreich und verlor naturgemäß leicht. Turnen „ Erfolge der M. T. G. 1 5 Am 18. Juli weilte die M. T. G. Jugend beim Jugendſportfeſt des Sportvereins 1398 Darmſtadt und be⸗ wies aufs neue, daß es auch um den Nachwuchs der M. T. G. gut beſtellt iſt. Am Start war die beſte aae Klaſſe, wie Eintracht Frankfurt, .V. sbaden, Sp.⸗V. Offenbach uſw.; auch die Ergebniſſe waren demeniſprechend erſtklaſſig. Den 100 Meter⸗Lauf füx Klaſſe 4 gewann Ruſch, M. T.., berlegen in 11,4 Sek. vor Schmidt, Eintracht Frankfurt, 11,9 und Franz, Limburg, 12 Sek. Ebenſo wurde die Zmal 200 Meter⸗ Staffel eine ſichere Beute der M. T. G. ler vor B. f R. Mannheim und Sportverein Darmſtadt. Die Zeit von.11.6 Min, iſt geradezu glänzend. Haſenfuß und Brinkert belegten im Hochſprung für Klaſſe B die erſten Plätze mit 1,55 Mtr. bezw. 1,50 Mtr. Brinkert wird außerdem 2 im tgelſtoßen mit 10,66 Mtr Ferner belegten die Mittelſtreckler im 800 Mtr.· Lauf für Klaſſe B, 1500 Mtr.⸗Lauf Klaſſe 4 und Zmal 1000 Mtr.⸗Lauf Klaſſe A jeweils den 4. Platz. Aütomobilſport e Erfolge der deutſchen Automobilinduſtrie im Ausſande Wie wir er⸗ ſahren, konnten bei einem am 10. Juli in dem holländiſchen Badeort Noordwyk am See ſtattgefundenen Schönheitswettbewerb zwei Wagen der Daimler⸗Benz.⸗G. erſte Preiſe erhalten nämlich 2 Mercedes Sechszylinder, davon einer mit Original⸗Pullmann⸗Limouſinen⸗Karoſſerie der Daimlerwerke, ein anderer mit Karoſſerie einer bolländiſchen Karoſſerie⸗ fabrik. Der Schönheitswettbewerb war von über 10) Wagen der bekann⸗ teſten Automobilmarken der Welt beſchickt. Der Erfolg der Marke Mereedes⸗ Benz iſt ein erfreulicher Beweis dafür, daß auch in der For: und Ans⸗ mag nicht die geringſte Veränderung gegenüber ſtaltung der Aufomobile die deutſche Induſtrie ſich mit ihrer ausländiſchen Konkurrenz voll und ganz meſſen kann. Aufſer dieſen beiden erſten Preiſen ging auch noch ein zweiter Preis an einen Mercedeswagen. Schwimmen Kemmerichs Schwimmrekord 15 Kilometer in 3 Skunden Letzten Sonntag legte der deutſche Seedauerſchwimmer Otte Kemmerich wieder einmal eine hervorragende Kroftprobe al indem er auf ſeiner alltäglichen Trainingsſtrecke von Wyck auf Föhr nach der Inſel Amrum über 32 Kilometer(hin und zurückgerechnet) wofür er ſonſt normal 8 Stunden benötigt, die Strecke Amrum⸗Wyck diesmal in etwas über 3 Stunden ſtatt alſo fonſt 4 Stunden be⸗ wältigte. Anlaß dazu bot der Beſuch des Kieler Direktors Gut⸗ macher, der Kemmerichs Kanalſchwimmerfahrt erſt batkräftig er⸗ möglicht hat, in Begleitung des Sportarztes Dr. Salier, Obering. v. d. Heyde und Sportſchriftleiters Kühne. Letztgenannter gibt in der„Kieler Zeitung om Montag“ einen begeiſterten Bericht über dieſe neue Gewaltleiſtung, in Fußgängertempo durch die Nordſee Zu ſchwimmen, woraus die wichtigſten Angaben entnommen ſeien. Ein⸗ leitend weißt Kühne daraufhin, wi? man Kemmerich leider vielfach zu Unrecht, ſeine allerdings einzigartig bei uns daſtehenden Kraft⸗ leiſtungen angezweifelt hat, weil er ſich dazu keines Begleitbootes mit ſportbehördlichen Kontrollbeamten bedient hal. Doch lag dies lediglich an der Koſtenfrage, da der wackere Mann ſich folches eben nicht leiſten konnte bei dem begreiflicherweiſe knappen Verdienſt aus ſolchen Schauſchwünmen und Vorträgen in Seebädern.(So hat ja auch im Verbandsblatt„Der Schwimmer“ eine mutig ungenannt⸗ bleibende„künmerliche Schreiberſeele“ Kemmerichs vorjährigen Oſt⸗ ſee⸗Rekordſchwumm über 60 Kilometer in 20 Stunden bei Sturm⸗ flut unzweideutig deutlich bezweifelt, wogegen wenigſtens ſpäter der Hamburger Sportwortführer Heſſe nach Kemmerichs dortigem(auch geldlich gänzlich mißglücktem Vortrag) nach eigenem Eindruck ehr⸗ lich für ſeine Ehrenhaftigkeit eingetreten iſt). Diesmal hatte Kemmerich eigens maßgebliche Sachverſtändige und einwandsfreie Sportzeugen zu ſeinem Rekordverſuch aus Kiel hergebeten und hat ihnen eine ſportliche Großtat überzeugend ge⸗ zeigt. Spiegelglatt lag freilich diesmal die See, was weſentlich zur Rekordleiſtung beitrug, als Kemmerich an der Amrumer Hofenboſe Sonntag achmittags ſich dick mit Spezialfett einſchmierte, Schutz⸗ kappe und Zeughandſchuhe(mit Schwimmhaut zwiſchen den Fin⸗ gern) anzog und als beſondere Kraftzufuhr neben einigen Reichhardt⸗ ſchen Sportkraft⸗Bohnen mit einigen mächtigen Zügen aus einem Kieler Sauerſtoff⸗Eingtemapparat„Audos“ n raſch an 80 einverleibte, wonach Punkt ½2 Uhr der Start erfolgte. Mit häufig nachgezühltem, faſt umverändert beibehaltenem Schwimmtempo von 32 Stößen minutlich, die nur an einigen be⸗ ſonders ſchwierigen Stellen auf 30, 29 und 28 herabgehen, durch⸗ furcht er ſeine gewohnte Wogenbahn, hinter ſich das überwachende Beibdot. In rechter Seitenlage bleibend hält er dauernd genau Kurs auf Wyck bis zur Alhöner Voſe, mehrmals ſtarke Strömungem, am leicht gekräuſelten Waſſerſpiegel, äußerlich erkennbar, kraftvoll überwindend. Amrum iſt inzwiſchen längſt un Blickrand verſunken. Die Inſel Föhr kommt näher und näher. Da cmacht er, ſonnenge⸗ blendet und durch unnütz ſeine Bahn kreuzende Beobachterboote ver⸗ wirrt, erſt einen beträchtlichen Umweg von wohl 500—800 Meter und merkt dann⸗erſt ſeinen Irrtum. Leider mißlingt ihm dadurch ſein Plan, nach genau drei Stunden zu landen. Doch macht er auf den durch eine rote Fahne markierten letzten 100 Meter einen ſtrammen Endſpurt mit 1 Minute 38 Sek., womit er alſo nach 16 Kilometer Wettſchwimmtempo noch die fürs deutſche Sportabzeichen verlangte Pflichtleiſtung von:40 unterbietet, deren Ableiſtung oft ſelhſt ſonſt trefflichen Sportleuten mißlingt. Doch das auffälligſte dabei; friſch und munter entſteigt darnach der Rekordheld der Salz⸗ flut, bekmipſt, beklatſcht und beſubelt von den Infulanern als ihr Landsmann und die unmittelbare ſportärztliche Unterſuchung ver⸗ dem zuvor ge⸗ meſſenen Ruhepuls von 100 und der Normaltemperatur feſtzuſtellen. Nunmehr wird wohl niemand mehr künftig Kemmerichs Glanz⸗ und Gewaltleiſtungen, ob mit oder ohne Begleitboot vollbracht, anzu⸗ zweifeln wagen. W. Mg. Pferdeſport Karlshorſt 1. Goldlack⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3000 l. 3700 Meter. 1. G. Tichauers Grazie(v. Borke), 2. Kiß me quick, 3. Donner⸗ wetter. Ferner lief: Miß Vigorous. Tot. 15:10, Pl. 12, 28:10. 2. Verſuchs⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000. 3000 Meter. 1. R. Hilgendorffs Spekulant(H. Beer), 2. Ledine, 3. Partie. Ferner liefen: Willa, Sanskrit, Möros, Alteneſſen, Valid, Octavian. Tot. 34:10, Pl. 13, 16, 15:10. 3. Frohnhof⸗Jagdrennen. Herrenreiten. 3000„. 4000 Meter. 1. L. u. W. Sklareks Lemmel(v. Borcke), 2. Stummer Teufel, 3. Raulfbold. Ferner lief: Entſchluß. Tot. 16:10, Pl. 10, 10:10. 4. Diamant⸗Hürdenrennen. Für Dreijähr. 4200. 2800 Meter. 1. Dr. Erkas Fritz Fromm(Müſchen), 2. Petronius, 3. Livonia. Ferner liefen: Silvo, Loblied, Jilderim, Faſtnacht. Tot. 16:10, Pl. 12, 14, 14:10. 5. Großes Berliner Jagdrennen. Ausgleich 1. Ehrpr. u. 17 000% 5000 Meter. 1. E. S. Fürſtenbergs Mainberg(Schniger), 2. Rappelkopf, 3. Pilatus. Ferner liefen: Colberg, Nordſee, Immel⸗ mann, Dioscur, Mamlaſz, Cſanad, Porta Weſtfalica, Le Defroque, Märchenprinz. Tot. 27:10, Pl. 56, 32, 22:10. 6. Rubin⸗Hürdenrennen. 4200.„. 3500 Meter. Dr. A. Schön⸗ bergs Perikles(Thiel), 2. Bellac, 3. Aufklärung. Ferner liefen: Brigant, Habicht, Kudlich, Firn. Tot. 55:10, Pl. 16, 11, 18.10. 7. Karlshorſter Allsgleich. Ausgleich 3. Für Dreijährige. Flach⸗ rennen. 3000. 1800 Meter. 1. E. G. Butzktes Ratibor(Jentzſch), 2. Quilon, 3. Moping. Ferner liefen: Nutrig, Die Königin, Ping Pong, Heliotrop, Brandmeiſter, Zeug. Tot. 62:10, Pl. 19, 17, 20.10. Düſſeldorf 1. Ausſtellungs⸗Rennen. Für Zweijährige. Ehrpr. u. 3000 l. 1000 Meter. 1. Gebr. Nöslers Filia(Pretzner), 2. Crzellenz, 3. Agrippa. Ferner liefen: Freimut, Ritterſchlag. Tot. 18:10, Pl. 11, 12:10. 2. Ehrenhof⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. Ehrpr. u. 3000 l. 3000 Meter. 1. Gebr. Röslers St. Gotthardt(Hartmannsheim), 2. Eyfura, 3. Falke. Ferner liefen: Barcarole, Beethoven, Giralda, Glockner, Marcheſe, Merkur, Myrte, Perdutto. Tot. 70:10, Pl. 22/ 22, 32210. 3. Planetfarium-Ausgleich. 2. Ehrpr. u. 4000 A. 1400 Meter. 1. A. Weber⸗Nonnenhofs Salta(Buchmann), 2. Hora, 3. Lauſier. Ferner liefen: Tantalus, Innisfair, Symphonie, Mo⸗ hawk, Roberla, Eylimi, Sonnenvogel, Tagore, Dojan, Aiſcha. Tot. 570:10, Pl. 157, 33, 25:10. 4. Preis der Rheinhalle. Für Dreijährige. Ehrpr. u. 6000. 1800 Meter, 1. Gebr. Röslers Coriolan 3(Blume), 2. Lebens⸗ künſtler, 3. Radio. Ferner liefen: Fafnir, Diavolo, Liliom, Stamm⸗ herr, Pipkin, Sternche, Pazmanvar. Tot. 13:10, Pl. 13, 16, 17:10. 5. Preis der Geſolei. Ehrpr. u. 12 000. 2000 Meter. 1. Gebr. Röslers Dollar(Pretzner), 2. Hans Günther, 3. Schneekönig. Ferner liefen: Abenteurer, Freigeiſt, Mannesmut, Hausfreund, Grenzſchutz, Heiduck, Goldlack. Tot. 22:10, Pl. 37, 41, 33:10. 6. Rheinkerraſſen⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. Ehrpr. u. 7000 l. 3700 Meter. 1. O. Schuberts Fechtmeiſter(Gerber), 2. Münſter⸗ eifel, 2. Hans Gerd. Tot. 53:10, Pl. 17, 43, 15:10. 7. Kongreß-⸗Ausgleich. Ausgleich 3. Ehrpr. u. 3000. 2200 Meter. 1. Abteilung. 1. H. Klapps Harriett(Eicke), 2. Föhn 2, 3. Asra. Ferner liefen: Grand Mouſſeux, Le Parodien, Godes⸗ burg, Fruszi, Juif Errant, Kriegsbruder. Tot. 122:10, Pl. 29, 19, 81:10.— 2. Abteilung. 1. W. Dreiskämpers Florett(Zimmer⸗ mann), 1. Frau T. Schunks Sit Tight(v. d. Vlugt) 3. Gräfin Marie. Ferner liefen: Filius, Schwalbe. Mouſſine, Quarta, Fromm, Tizian. Tot. 12, 71:10, Pl. 18, 29, 37:10. * e Weltmeiſter Dr. Peltzer und engl. Meiſter Corts in Maunhezm. Der T. G. iſt es gelunden, die derzeitig größ“ten Sprinter, Weltmeiſter Dr. eltzer und engl. Meiſter CTorts zu einer Abend⸗Veranſtallung am ienstag, den 24. Auguſt zu verpflichten. Der Turnverein 1846 Mann⸗ „im hat hierfür ſeinen Sportplatz zur Verfügung geſtellt. 2¹³8 Wir erüfnen heufe in unserem Hlause am Narkfi R1,-6 (BogSermannhaus) eine Anflahmesfelle füir Anzeigen und Abonnemenis Verkauf von Zeiſungen des Einwohnerbuches des Kleinen Kursbuches Meur Mannheimer Tritung S. Seite. Ar. 339 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgude) Montag. den 28. Juli 120 Tagungen Tagung der deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammern Der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag, die geſetz⸗ Iiche Spitzenvertretung der 68 deutſchen Handwerks⸗—5 kammern, tritt am 12. und 13. Auguſt ds. Is. zu Königsberg zur diesjährigen Vertreterverſammlung zufammen. Reichskunſt⸗ wart Dr. Redslob hat hierzu einen Vortrag über„Die kul⸗ turelle Bedeutung des deutſchen Handwerks“ übernommen. Neben der Erledigung der üblichen Berichte wird in der Hauptverſamm⸗ Iung die Frage der beabſichtigten Novelle zur Gewerbe⸗ ordnung behandelt. Eine eingehende Erörterung wird auch die Bildung der Prüfungsſtellen bei den Handwerks⸗ und Gewerbekammern finden gemäß den Verhandlungen mit der Reichsregierung wegen Beſeitigung des Geſetzentwurfes zur För⸗ dtrung des Preisabbaues. Die Tagesordnung ſieht noch vor einen Bericht über das Lehrlingsweſen und Geſellenprüfung in Handwerk und Induſtrie. Mit der Tagung in Königsberg wird ein offizieller Beſuch bei der Handwerkskammer Danzig durch den Vorſtand des Kammertages verbunden werden. Kreisvorſtandsſitzung des Gaſtwirteverbandes Kreis Pfalz Im Rahmen der Pfälzer Weinwoche hielt der bayeriſche Gaſt⸗ wirteverband, Kreis Pfalz, in Neuſtadt a. d. H.—1 5 Juli 1 Hotel Traube eine ſehr gut beſuchte Kreisvorſtandsſitzung ab. Gaſt⸗ wirt Fleckenſtein⸗Neuſtadt eröffnete die Verſammlung, worauf Kreis⸗ vorſitzender Simon Reiß über den Verbandstag in Miesbach referierte. Eine lebhafte Debatte entſtand über das neu zu errich⸗ tende Kreisſekretariat des rheinpfälziſchen Gaſtwirteverbandes, vor allem aber über die diesbezüglichen internen Vorgänge im Lud⸗ wigshafener Gaſtwirteverein. Es wurde beſchloſſen, in nächſter Zeit eine öffentliche, außerordentliche Gaſtwirteverſamm⸗ Lung unter dem Namen des Kreisverbandes in Ludwigs⸗ hafen einzuberufen, um in der Angelegenheit eine endgültige Klärung herbeizuführen. Es ſoll dabei gegebenenfalls ein neuer Gaſtwirteverein gegründet und dem Verband angeſchloſſen werden. Die Aufnahme der Saarpfälzer Kollegen in die Verbandsſterbekaſſe ah 1. Juli wurde gutgeheißen, ſodaß die Kaſſe jetzt 1111 Mitglieder zählt. Ein Antrag, die Altersgrenze von 45 5 40 Jahre zurück⸗ zufetzen, ſoll in der nächſten Verſammlung zur Beſchlußfaſſung vor⸗ gelegt werden. Unter dem letzten Punkt der Tagesordnung wurden Klagen über den nicht konzeſſionierten Flaſchenbierhandel und den Ausſchank für die Vereine laut. Auch die Straußwirtſchaften wurden einer ſtrengen Kritik unterzogen. Die Konzeſſionserteilung an bis zu 80 Prozent abgebaute Beamte wurde von Bürgermeiſter Ernſt Neuſtadt ebenfalls ſtark' kritiſiert. ſie verboten, oder aber müſſe dieſen Beamten die Penſſon im Intereſſe der Allgemeinheit um den neuen Verdienſt gekürzt werden. Dies⸗ bezügliche Schritte ſollen vom Verband auch unternommen werden. Nach ſeinem Dafürhalten müſſe Die Hauptforderungen zur richtigen Ausgeſtaltung der Lokale ſeien Behaglichkeit. Heiterkeit und Vornehmbeit. Vor allem muß die Einheit der Raumſtimmuna angeſtrebt werden. Das gleiche gelte von dem Charakter des Raumes je nach dem ob es ſich um ein Wein⸗, Bier⸗ oder Sektlokal handelt. Speziell in der Pfalz habe man hierin eine große Kulturaufgabe zu erfüllen. Zum Schluſſe appellierte der Redner an die Ddamenwelt der Gaſtwirtſchaften, die oft einen guten Geſchmacksſinn entwickelten, ſtets für eine ein⸗ fache, vornehme Ausgeſtaltung der Lokale einzutreten. Verkehrsvereinsvorſitzender Meininger dankte dem Referen⸗ ten für die vorbildlichen Ausführungen, womit die Verſammlung ihr Ende erreichte. eeee eeeeeeeee Rommunale Chronik Seckenheimer Gemeinderalsſitzung vom 13., 16. und 20. Juli 1. Einem Grſuch um Herabſetzung der Luſtbarkeits⸗ ſteuer kann nicht entſprochen werden. 2. Der freiwilligen Sanitätskolonne wird ein Beitrag bewilligt.— 3. Ein Wirtſchaftsgeſuch alkoholfreier Getränke wird befürwortet.— 4. Einem Verein hier wird der Waldſportplatz und die Fahnenſtan⸗ gen mit Fahnen für den 16. Auguſt 1926 überlaſſen.— 5. Die Erneteferien beginnen am 22. Juli 1926.— 6. Die Bau⸗ arbeiten für die Erſtellung eines dritten Wohnhauſes in der Wilhelmſtraße werden ſeweils zum Angebotspreis vergeben.— 7. Als Badeplatz wird der frühere Platz. der beſonders abgeſteckt wird, beſtimmt.— 8. Gegen ein Baugeſuch hat die Gemeinde als Angrenzer nichts einzuwenden.— 9. Bei der freiroflligen Feuer⸗ wehr ſollen nur Auszeichnungen für 25jährige Mitagliedſchaft ver⸗ llehen werden.— 10. Der Darlehensvertrag mit der Bad. Girozentrale Rannheim wird genehmiat. 11. Gegen den Anſchluß des Kath. Schweſternhausneubaues an das Kanalnek, in der vorgeſehenen Weiſe, beſtehen keine Bedenken.— 12. Die für Kriegergräber bezahlten Grabſteintaxen ſind zurückzuzahlen. — 13. Am Verfaſſungstag ſoll vormittaas 11 Uhr von der Gemeinde eine kurze Feier ſtattfinden.— 14. Zur Cinweihung des Ge⸗ denkſteins für die im Weltkrieg Gefallenen wird am nächſten Sonntag vorm. 11½ Uhr eine Feier auf dem Friedhof ſtattfinden unter Einladung ſämtlicher Vereine und der Einwohnerſchaft.— 15. Ein Geſuch um Nachlaß des Gemeindezuſchlages zur Grunderwerbsſteuer wird genehmiat unter der Vorausſetzung, daß innerhalb eines Jahres auf dem Grundſtück ein Wohnhaus er⸗ ſtellt wird. Gemeinderalsſitzung in Lampertheim Ar Campertheim, 23. Juli. Bürgermeiſter Keller eröffnet um 9 Uhr die Sgung und verpflichtet zunächſt das neueintretende Gemeinderatsmitglied der kommuniſtiſchen Partei Ernſt Kretzſch⸗ mar durch Handſchlag. Auf Anſuchen der Bürgermeiſterei wird Gehältern der Gehaltsgruppen—4 eine 10prozentige und an den von Gruppe 5 und höher eine 15prozentige Kürzung vorzunehmen. Die Dienſtzeit des Leiters des Arbeits- und Wohnungsamtes wird vom Tage ſeines Dienſtantritts an gerechnet. Die ihm und ſeinem Gehilfen außerdem gewährte Sonderzulage von 5 Prozent kommt in Wegfall. Auch die den Hausmeiſtern an den Schulen ſzt. zu⸗ gebilligte 10prozentige Zulage wird gleichfalls aufgehoben. Der durch die ergriffene Maßnahme erſparte Betrag von 9065 RM. wird dem Reſervefonds zugewieſen. Die Mehrzahl des Gemeinderats ſtimmt dem Vorſchlag zu. Der Beſchluß wird nun mit dem Vor⸗ anſchlag zuſammen an das Kreisamt Bensheim zur Genehmigung abgehen.— Gemeinderat Wegerle wünſcht, daß die Koſten der Faſelviehhaltung nicht mehr mit 94 von den Viehhaltern getragen, ſondern durch allgemeine Umlage gedeckt werden. Er weiſt darauf hin, daß die Koſten bis zum Jahre 1913 in geſchilderter Weiſe aufgebracht worden ſeien und auch noch aus früheren Zeiten ein Vermächtnis einer Familie Sturmfelder beſtehe, das für den Zweck gedacht ſei. Die Bürgermeiſterei wird beauftragt, wegen des erwähnten Vermächtniſſes nähere Unterlagen zu ſammeln und dieſe in Vorlage zu bringen; für dieſes Jahr ſoll aber der ſeitherige Mo⸗ dus beſtehen bleiben.— Bezüglich der N eſtaurierung der Um⸗ zäunung bei der evangellſchen Kirche richtet Gemeinderat Metzner an die Verwaltung eine Anfrage. Im Anſchluß an die Ausſprache wird beſtimmt, daß in Zukunft Lieferungen ete. durch die Bürgermeiſterei nur auf dem Submiſſionsweg ver⸗ geben werden dürfen.— Eine vorgebrachte ſtrittige Wohnungsange⸗ kegenheit ſoll die Bürgermeiſterei mit den Beteiligten regeln.— In Vorlage gelangt ein Antrag des Kreisſchulamtes Bensheim auf definitive Anſtellung der Handarbeitslehrerin Helene Keilmann. Dem Antrag wird zugeſtimmt.— Zur Inſtandſetzung ſeiner Woh⸗ nung werden dem Gg. Guthier 1 30 RM. bewilligt, jedoch hat ratenweiſe Rückzahlung zu erfolgen.— Ebenſo erhält der Bauunter⸗ nehmer Michgel Maiſchein die Erlaubnis, aus der Sandgrube —8 Wagen Baugrund abzufahren.— Das Anſchlußgleis im Induſtriegekände iſt reparaturbedürftig und zur Wieder⸗ rſtellung ein Betrag von ca. 6000 RM. erforderlich, Das Gleis oll zunächſt noch einmal einer Beſichtigung durch Bahnverwaltung und Bürgermeiſterei unterzogen werden.— Dem Gg. Hofmann wird geſtattet, in der Bopheimerhofſtraße am früheren Turnplatz einen Verkaufsſtand zu errichten.— Nachdem Gemeinderat Her⸗ weck an die Bürgermeiſterei noch eine Anfrage wegen Verka des Graſes auf dem Friedhof gerichtet hat, wird die Sitzung um 10% Uhr geſchloſſen. 5 Briefkaſten Mannheim 200. Bezieht ſich auch auf Untervermieter von leeren Räumen und möblierten Zimmern. 6. Scet, Das Reichsmarineamt in Berlin gibt ibnen genan saenft. ſchreiben Sie dortbin Erkundigen Sie ſich bei einer hieſigen Agentur einer aroßen Schiffahrtsgeſellſchaft. 7 5 t 25 4 22 Sieen ſprach Saunn bacheſſeg 1 7 in N Weite Ja alsdann über künſtler usgeſtaltung der ſtſtätten. Zunächſt gung zu erledigen.— Bei der Beratung des Voranſchlags in 5 5 äſt Aus⸗ ſeien für dieſe Lokale von Bedeutung Oualitätsſpeiſen und Getränke. letzter Sizung war auf Antrag eine Kommiſſton gebildet worden, Bieraber atbt pnen ſedes Schrekbmaſchtnengeſchäft Dann aber in erſter Linie die Ausſtatktung der Lokale, die die die Gehälter Gemeindebeamten und Arbei. W. S. Uns unbekannt. 50 die Viſitenkarte des Beſihers darſtellen würde. Dem Beariff der ter einer Prüfunſ Untkerziehen ſoll. Die Kommiſſion bat K. Sch. Dürfte für Sammler kaum aroßen Wert haben. 1 No. Ko.—3. Wenden Sie ſich an das Wohnunasamt. Hygiene müſſe heute eine weit arößere Beachtung geſchenkt werden. in der Zwiſchenzeit dieſe Arbeit geleiſtet und ſchlägt vor: an den Mannheim's es NMFGNITl uutgang durch den Hausflur B 1, 1 im Eingang sehenswerte Ruslagen(am Faradeplatz) pie uifimo- Woche SAISGN-AUSVERRAUF IIi Urerern grosser! bringt enorm viele Gelegenheitskzufe Irn „Stoffe Kosfiim-, Mantel-, Kleider- und Herren — 5 9. 75 7 5 211 0 Neue Posten reinwoll. Mouline Reinm. Chevfot 88 pf Hert-aldo: Lauskleider 75 Nalle 8 Neue Blusenstof f 2 88 pf m Katostellungen für Kleidei r ca. 110 em. breit nschwarz, Mir. nur doppelbtreit.„. Mir. nur Pt in schönen Stteiſen... Mtr. und Mäntel, doppelt bieit. Mt.. Mk LE 130 em bi. eit fmür elegante Relse: D 5 1großer Posten extra billige Kostäüm-Steffe dcwrclene Ouelliden Mügtel u. kodune a. mit Seidenlasern Im Ausverkauf, Mtr 7 J 455 e n e 2 2 7 15 Hundelsgeſellſchaft bat am 12. Sult 1920 be⸗ r gonnen. 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K Handelsregiſter wurde beute einge⸗ agen: a) zu folgenden ffirmen: 1.„Math. Stinnes Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haſtung? in Mannbeim. Zweianiederlaſ⸗ fung, Hauptſitz: Müllheim⸗Ruhr: Die Prokura des Kommerztenrats Karl Hahn. Mannheim i erloſchen. .„Portland⸗Cementwerke Heidelbera⸗Mann⸗ beim⸗Stuttgart Aktiengeſellſchaft“ in Mann⸗ heim, als Zweianiederlaſſung mit dem Haupt⸗ ſie in Heidelbera: Kommerzienrat Paul Wigand iſt als Vorſtandsmitalied gusgeſchieden .„Haas& Co. Holzhandelsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim: Durch Beſchluß der Geſellſchafter vom 30. April 1928 wurde die Geſellſchaft aufgelöſt. Rich. Kurnik, Kaufmann. Mannheim iſt zum Liqauidator be⸗ ſtellt. Die Firma iſt erloſchen 4.„Ingenieur Emil K. Schuch& Co. Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Li. anidation in Mannheim: Die Liquidation iſt beendet, die Firma erloſchen. 5.„Badiſche Elektrizitäts⸗Aktiengeſellſchaſt“ — ). %% Oppenbelmer 8. Cie“ in Maunbeim: Mannheim iſt als Ein⸗ ze uriſt ellt. 7. Morgenrotb vorm. Morgenroth& Obermaier“ in Mannheim: Rudolf Oppen⸗ heimer, Mannbeim iſt als Einzelprokuriſt be⸗ .„E. Haas 8. Co.“ in Mannheim: Jacob Mechler, Mannheim iſt als Einzelprokuriſt be⸗ ſtellt. Der Geſellſchafter Kauſmmann Franz Mechler iſt von der Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firma ausgeſchloſſen. 9.„Gebrüder Frank“ in Mannheim: Ge⸗ ſchäftszweig iſt jetzt: Betrieb einer Buch⸗ und Verlagsdruckerei. in Mannheim: Die 10.„Arthur Meier“ Firma iſt erloſchen. 11.„Marr Maier“ in Mannheim⸗Käfertal: Marrxr Maier⸗Herrmann iſt als verſönlich haftender Geſellſchafter ausgeſchieden. bhfolgende Firma: 12.„Zeiß& Schwärzel, Automobil⸗& Motor⸗ rad⸗Handelsgeſellſchaft“ in Mannheim Per⸗ ſönlich baftende Geſellſchafter ſind Heinrich Stellenedesuche De Ageie Fusten genat gieich welcher Art auch auswärts. Nur reelles Geſchäft, das ſeinen Mann ernähren kann, tommt in Frage. Wohnungsmöglichkett muß vorhanden ſein. Ausſührliche Angebote unt. .. 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