Dienstag, 27. Juli blle Oezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei in⸗ Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſteugeld. Bei evenil. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: R1, 4/6(Baſſermannhaus), Wald⸗ hoſſtr. 6. Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr. Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech Nr. 7941, 7942, 7943, 7944 u. 7945 Mittag⸗Ausgabe ſannheimer Seitun, Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 341 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahiung pio eunp. Kolonelzeiie für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. 3—4.⸗M. Kollektiv-Anzeigen werden höher berechnen, Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatz⸗ inſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben „der für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Barnes über die Kriegsſchuldfrage Amerikaniſche Aufklärungsarbeit erlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Sher⸗ wood Eddy führt eine Studiengeſellſchaft von etwa 100 Ameri⸗ kanern, Damen und Herren, alle den höheren Ständen angehörend, 8. Z. durch Deutſchland, wo ſie ſich gründlich umſehen, um eine klare Anſchauung von Deutſchland, wie es wirklich iſt, zu gewinnen. Sie hören Vorleſungen an der Univerſität, beſuchen induſtrielle Betriebe und andere Anlagen und kommen mit einer großen Zahl Deutſcher zuſammen, die auf den verſchiedenſten Gebieten führend ſind. Geſtern hatte die wirtſchaftspolitiſche Geſellſchaft die Amerikaner und zahlreiche Deutſche in die Räume der deutſchen Geſellſchaft zu einem Tee geladen. Es ſprach Herr v. Borſig und nach ihm der volks⸗ Parteiliche Abgeordnele Schnee, der ehemalige Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika. So dann verbreitete ſich der amerikaniſche Hiſtori⸗ ker Barnes über die eigentliche Kriegsſchuldfrage und ſchließlich betonte Dr. Eddy mit beredten Worten die Notwendig⸗ keit der Verbreitung der Wahrheit zwiſchen den Nationen, um ſich ſo einander näher zu bringen. Im Privatgeſpräch wieſen, wie ein früherer Diplomat der„Germania“ mitteilt, die amerikaniſchen Her⸗ ren auf die dringende Notwendigkeit hin, das amerikaniſche Volk über die wirkliche Lage in Deutſchland aufzuklären. Vor dem Krieg habe Deutſchland ſich größter Achtung in Amerika erfreut, das habe der Krieg umgeſtoßen. Der Durch⸗ ſchnittsamerikaner wiſſe wenig vom europäiſchen Kontinent höch⸗ ſbens für England und in viel geringerem und obendrein ſtark abnehmendem Maße für Frankreich habe er etwas übrig. Die Be⸗ lehrung der Amerikaner über die wahre Lage in Deutſchland und den wirklichen Charakter und die Leiſtungen der Deutſchen, würde bei der Macht und dem Reichtum, über den die Amerikaner heute verfügen, für uns von allergrößtem Wert ſein. Am Abend ſprach dann im Auditorium Maximum von Profeſſor Dibelius, dem Angliziſten der Univerſität, in deren Namen und von Gouverneur Schnee im Namen der Arbeitsgemeinſchaft deut⸗ ſcher Verbände begrüßt, Profeſſor Barnes über die Kriegsſchuldfrage. Barnes, einer der erſten Forſcher der Welt, der in ſeinem Buche„Die Urſachen des Weltkrieges“ ſeine Stimme gegen die Lügen von deutſcher Alleinſchuld am Kriege erhoben hat, begann dann feſtzuſtellen, daß die Einſicht in die Un wahr⸗ heit der vom Verſailler Vertrag aufgeſtellten Theſe in allen Poincarés Finanzprogramm Angünſliger Eindruck VParis, 27. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Der erſte Eindruck, den das Regierungsprojekt in der Kammer her⸗ porgerufen hat, läßt ſich als ungünſtig bezeichnen. Damit iſt ledoch nicht geſagt, daß die Regierung in Schwierigkeiten geraten wird. Die Finanzdebatte wird äußerſt kurz ſein. Denn die deputierten wollen in ihre Wahlkreiſe, um ſich über ie Stimmung und die Wünſche ihrer Wähler zu unterrichten. Ent⸗ täuſchung über den e der ein ziemlich ſchwaches Ge⸗ miſchfrüherer Proſekte ſſt, ließ ſich in den Wandelgängen der Kammer auf allen Geſichtern leſen. Selbſt die Freunde Poin⸗ karés zeigen ihre gedrückte Laune, vertreten aber die Anſicht, daß i gegenwärtigen Augenblick nicht mehr getan werden könne. An der Börſe ließ ſich rrotz der Fronkenbeſſerung eine ſehr Raue Tendenz feſtſtellen. Der Frankenkurs wird nur dann gehalten, wenn die Regierung wirkſame fimanztechniſche Maßnahmen ergreift. Das Vertrauen allein reicht nicht aus, um die Franken⸗ poſition zu ſichern. In einem Abendblatt wird mitgeteilt, daß mon in Börſenkreiſen die Lage ſkeptiſch beurteilt. Infolge der rapi⸗ den Beſſerung des Frankenkurſes erlitten mehrere angeſehene fran⸗ döſiſche Banken empfindliche Verluſte, die teflweiſe zu Jahlungs⸗ einſtellungen führten. Trotz der Beſſerung der Valuta iſt von emer— wenn auch nur geringen— Herabſetzung der Lebensmittel⸗ preiſe nichts zu merken. Im Gegenteil: die Kurve iſt im Stei⸗ gen begriffen. Es wird nötig ſein, gegen die Preistrei⸗ ereien ſtrenge Vorkehrungen zu treffen. Im allgemeinen kenn⸗ zeichnet ſich die wirtſchaftliche Lage dadurch, daß ſämtliche War m⸗ breiſe anziehen und die Koſten der Lebenshaltung täglich wachſen. Eine ſpätere Meldung unſeres Pariſer Vertreters beſagt: Die Aufnahme der Steuerpläne Poincarés läßt ſich nach den in heutigen Preſſe erſchienenen Mitteilungen dahin regiſtrieren, die Radikalſozialiſten im großen und ganzen mit Vorſchlägen der Regierung nicht einverſton den ſind, je⸗ och eine offene Oppoſition bei der heutigen Abſtimmung nicht be⸗ kunden werden. Die Beurteilung der indirekten Steuern durch die linksftehenden Zeitungen iſtſehr unfreundlich. Man erklärt, durch die Erhöhung der indirekten Abgaben eine ernſthafte Verteuerung der Lebensmittel eintreten werde. Im heutigen Miniſterrat, der um ½12 Uhr ſtattfinden wird, findet die endgültige Feſtlegung des Textes der Regierungserklärung ſta Ueber die interalliierten Schülden wird in dieſer rklärung nur ein einziger Satz enthalten ſein, der lautet, Frankreich t Schulden aufgenommen, die es zu bezahlen beabſichtigt. Wahr⸗ ſcheinlich wird über die auswärtige Politik ein von Briand vorge⸗ lagener Paſſus aufgenommen werden. Die Kammerſitzung, die eute nachmittag ſtattfinden wird, dürfte nach 1ſtündiger Debatte mit dem Vertrauensvotum für die Regierung ihren Abſchluß ſinden. Sämtliche Redner— es ſind im Gonzen nur acht— iſt be⸗ willigt, zwiſchen 5 Minuten und höchſtens einer Viertelſtunde zu ſprechen. Das neue Reglement der Deputiertenkammer geſtattet es er Regierung noch heute abend die Vertrauensfrage zu ſtellen. „Keine Opfer mehr für Locarno“ 5 V Paris, 27. Juli.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die ruulſchen Kundgebungen zu Gunſten einer praktiſchen Durchfüh⸗ ung der Locarnopolitik finden hier ein ſehr unerfreuliches Echo. Das b05 der 7 Ländern, beſonders auch in Frankreich in raſchem Tempo an Boden gewinne. Was die entfernten Kriegsurſachen anginge, Wettrüſten, Imperialismus, Geheimdiplomatie und dergl., ſo ſeien alle europäiſchen Länder, ebenſo Japan und in gewiſſem Sinne auch die Vereinigten Staaten ſchuldig, Deutſchland, nicht mehr und nicht weniger als die Anderen. Die unmittelbare Schuld am Kriegsausbruch, an den Ereigniſſen von Ende Juli und Anfangs Auguſt 1914 ſowie überhaupt an der Entwicklung der beiden letzten Jahre vor dem Kriege, ſieht Barnes bei Rußland und Frankreich, genauer bei Iſwolſki und Poincaré, und worauf auch von uns ſeit Jahren immer wieder hingewieſen worden iſt, bei Serbien. England ſei urſprünglich nicht für den Krieg geweſen, habe ſich aber durch die Verträge in ſo enger Verſtrickung mit Frankreich befunden, daß ihm keine Wahl mehr ge⸗ blieben ſei. In dieſem Zuſammenhang ſtreifte der Redner auch die Teill⸗ nahme der Vereinigten Staaten am Krieg, die er auf die Wirkung der Ententepropaganda und nebenher auf die Bindung der amerikaniſchen Finanz an die Entente zurückführt. Der -Bootkrieg habe nichts mit der eigentlichen Kriegs⸗ urſache zu tun. Zuſammenfaſſend meint Barnes, daß Deutſchland von allen beteiligten Ländern weilaus die geringſte Schuld am Ausbruch des Krieges trüge. Der Kaiſer perſönlich habe ſich ſogar noch mehr als Sir Edward Grey für den allgemeinen Frieden eingeſetzt. Der berüchtigte Schuldparagraph des Ver⸗ ſailler Traktats ſei ohne jede Grundlage. Dieſer Vertrag, wie auch der Dawesplan beruhe auf völlig falſchen Voraus⸗ ſetzungen. 8 Der Vortrag wurde dann auszugsweiſe noch in deutſcher Sprache wiederholt. Die vorwiegend ſtudentiſche Zulörerſchaft dankte durch leidenſchaftliches Trampeln. Auch in den Blättern findet Profeſſor Barnes ſtarke Anerkennung. Die„Ger⸗ mania“ z. B. ſchreit:„Barnes, der keinerlei deutſche Verwandte hat, nicht deutſch ſpricht und zum erſtenmal in ſeinem Leben in Deutſchland weilt, macht durch den moraliſchen Mut und die ruhige leidenſchaftsloſe Art, mit der er die Ereigniſſe ſeiner unparteilichen wiſſenſchaftlichen Forſchungen vorträgt, ſtarken Eindruck auf ſeine Zuhörer.“ Nur die„Voſſiſche Zeitung“(J) hält es für menſch⸗ lich würdig und politiſch klug, den amerikaniſchen Profeſſor und die Studenten, die ihm applaudierten, auszutzöhnen(11). ————— konſervative„Journal des Debats“ ſchreibt:„Unſere Regierung würde einen ſchweren Fehler begehen, wenn ſie irgendwelche weiteren Opfer für das Inkrafttreten der Locarnoverträge brächte. Wir wünſchen die Durchführung der abgeſchloſſenen Verträge, aber es würde grundfalſch ſein, wenn wir Deutſchland Konzeſ⸗ ſionen machen würden“. Painlevé verdächtigt in der Links⸗ preſſe die deutſche Regierung, die finanziellen Schwierigkeiten Frank⸗ reichs auszunutzen, um die Räumung des Rheinlandes zu erreichen. Berlin müſſe aber nicht vergeſſen, daß Poincaré hinter Briand ſtehe, um einen Umfall der franzöſiſchen Diplomatie zu verhindern. Poincaré Miniſter für Elſaß⸗Lolhringen VParis, 27. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In dem geſtern abend abgehaltenen Kabinettsrat wurde beſchloſſen, dem Miniſterpräſidenten Poincaré auch oie Leitung des Verwaltungs⸗ dienſtes für Elſaß⸗Lothringen zu übergeben. Eine Gruppe elſaß⸗lothringiſcher Abgeordneter richtete nämlich an Poincaré das Erſuchen, die elſaß⸗lothringiſchen Angelegenheiten ſelbſt in die Hand zu nehmen. Der„Petit Pariſien“ bemerkt dazu folgendes: Ponicaré iſt geeigent, die Autonomiebewegung in Elſaß⸗Lothringen zu kontrollieren und nachzuweiſen, ob deutſche Einflüſſe dabei vor⸗ handen ſind. Außerdem wurde geſtern beſchloſſen, einen Oberkom⸗ miſſar für das Aufbaugebiet zu ernennen. Die Morgenpreſſe macht noch Mitteilungen darüber, daß der Militärgouverneur von Paris, General Gouraud, die Vollmacht erhalten habe, alle öffentlichen Kundgebungen, die in der nächſten Zeit ſtattfinden werden, durch Heranziehung von Militär zu unter⸗ drücken. Franzöſiſch-belgiſche Stabiliſierungsverhandlungen Der belgiſche Miniſterrat hat geſtern abend beſchloſſen, daß Vandervelde und Francqui ſich noch dieſe Woche nach Paris begeben ſollen, um mit Poincaré über eine gemeinſame Aktion zur Stützung des belgiſchen und des franzöſiſchen Franken zu be⸗ raten. Außerdem iſt eine Reihe von neuen Beſchlüſſen gefaßt wor⸗ den, die dem König zur Genehmigung unterbreitet werden ſollen. So iſt beſchloſſen worden, die Aufenthaltsgebühr für Touriſten aus Ländern mit entwerteter Währung entſprechend herabzuſetzen. Für das Brot wird ein Höchſtpreis vorgeſchlagen. Die Ausfuhr von feie Mehl und Brot iſt nur gegen behördliche Genehmigung ge⸗ zattet. Amerikaniſche Luſtrüſtung Wie„Newyork Herald“ meldet, habe Präſident Coolidge meh⸗ rere Beſprechungen mit dem Marineſtaatsſekretär Wilbour über die Aufſtellung eines Bauprogramms für Kriegsluftfahrzeuge ge⸗ habt. Nach dem neuen Programm ſei der Bau von zwei Rieſen⸗ luftſchiffen und 2000 Flugzeugen neueſter Bauart vorge⸗ ſehen. Die Luftſchiffe werden die zweifachen Volumen der„She⸗ nandoah“ beſitzen und einen Aktionsradius von 9000 Km. haben. * Das neue Programm der Wirtſchaftspartei wurde auf dem Parteitag in Görlitz angenommen. * Der Geldgeber Amerika. Wie die„Financial News“ mitteili, iſt eine amerikaniſche Anleihe für Portugal untergebracht worden. Außerdem iſt ein engliſch⸗amerikaniſches Darlehen an Griechenland bewilligt worden für öffentliche Arbeiten und neue Eiſenbahnlinien. Politiſche Prüfungszeit in heſſen Von Generalſekretär Kollbach⸗Darmſtadt Gegenwärtig unterliegen die Unterzeichnungsliſten des Volks⸗ begehrens auf Auflöſung des heſſiſchen Landtags der Prüfung durch einen beſonderen Landesabſtimmungsleiter. Es kann nicht geleugnet werden, daß dieſes Volksbegehren zum Ausgangs⸗ punkt aller zeitgemäßen politiſchen Betrachtungen in Heſſen geworden iſt und in der Preſſe aller Parteirichtunge en einen immer breiteren Raum einnimmt. Die Linke widerſetzt ſich krampfhaft der Landstagsauf⸗ löſung und möchte den gegenwärtigen Landtag noch möglichſt lange erhalten wiſſen. Die angeblich drohenden Gefahren werden täglich mit den ſchwärzeſten Farben an die Wand gemalt. In Wirllichkeit iſt aber der Volksentſcheid auf Auflöſung des Landtags in der Heſ⸗ ſiſchen Verfaſſung vorgeſehen und durch beſonderes Geſetz ſind alle Einzelheiten der Durchführung geregelt oder wenigſtens der dies⸗ bezügliche Verſuch unternommen worden. Daß man im eigentlichen Landtagswahlkampf ſich bemüht und den Gegner berennt, iſt im parlamentariſchen Staate an der Ordnung; auffällig iſt es aber, wenn man ſich, wie es die Linke in Heſſen tut, mit ſo beſonderer Hartnäckigkeit an einer Entſcheidung vorbeizudrücken ſucht, die in der Verfaſſung ausdrücklich vorgeſehen iſt. Ein ſolches Verhalten muß unbedingt zu dem Schluß führen, daß Sozialdentokraten und Demokraten in Heſſen alle Veranlaſſung haben, nur mit großem Unbehagen an eine Neuwahl des Landtags zu denken. Im Zuſammenhang mit dem Kampf gegen das Volksbegehren an ſich, wird ein weiteres Argument hervorgeholt. Die Linkspar⸗ teien erklären nämlich, man müſſe ſich gegen das Volksbegehren wenden, weil es lediglich„das Volk beunruhige“. Zunächſt iſt dazu zu ſagen, daß ein derartiger Vorwurf aus dem Munde ſolcher Politiker lächerlich klingt, die gerade mit ungeheurer Propa⸗ ganda und rieſigem Koſtenaufwand ein Volksbegehren durch das ganze Reich betrieben haben, von dem man im Gegenſatz zu dem heſſiſchen Volksbegehren noch nicht einmal behaupten konnte, daß es in ſeinem beabſichtigten Endeffekt der Verfaſſung gerecht wurde. Da war ein Vorwurf wegen Beunruhigung ſchon eher am Platze, zumal wenn man ſich daran erinnert, von ſozialdemokratiſchen Füh⸗ rern bereits vor der Abſtimmung gehört zu haben, daß dieſe aus: ſichtslos ſei. Außerdem liegt es mehr oder weniger an unſeren Geg⸗ nern ſelbſt, ob durch das Volksbegehren auf An flöſung des Landtags eine Beunruhigung eintreten ſoll. Mögen ſie ihre Ermahnungen zunächſt einmal ſelbſt beherzigen! Nachdem inzwiſchen der Volksentſcheſd in Heſſen den erſten Abſchnitt, nämlich die Unterſchriftenſammlung(Volks⸗ begehren) erfolgreich beſtanden hat, verſucht die Linke, dieſen Erfolg auf alle mögliche Weiſe zu verkleinern. Das iſt eine ſchweres Stück Arbeit, denn die Tatſache, daß ſich über 164 000 Landtags⸗ wähler in die Unterzeichnungsliſten eingetragen haben, wird nach wie vor den gleichen gewaltigen Eindruck hervorrufen. Die Sozialdemokraten haben es für notwendig gehalten, dem ihrer Fraktion angehörenden Landesabſtimmungsleiter von Land⸗ tags wegen die ernſte Ermahnung mit auf den Weg zu geben, die Unterzeichnung:liſten nur ja ganz genau zu prüfen. Zweifellos ſind in den Unterzeichnungsliſten nicht mehr ungültige Eintragungen vor⸗ handen, als über die 164000 Namen hinaus inzwiſchen noch beim Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblock eingetroffen ſind. Alſo auch von dieſer Seite kann man dem großen Erfolg des Volksbegehrens nicht beikommen. Eine Kritik der Linksparteien, die ſich gegen einzelne Beſtim⸗ mungen des Geſetzes über das Volksbegehren richtet, kann ſich doch nur gegen die Kritiker ſelbſt wenden; denn ſie haben doch das Ge⸗ ſetz gemacht und hatten es zudem in der Hand, dieſes Geſetz täglich abzuändern. Im Gegenſatz zu den reichsgeſetzlichen Beſtimmungen ſieht das heſſiſche Geſetz die private Unterſchriftenſammlung vor— „Hauſiererei“ ſagt die Linkspreſſe und zeigt damit wenig Reſpekt vor einer Einrichtung, die ihr Beſtehen der Verfaſſung verdankt. Das Kampffeld, auf dem ſich der Volksentſcheid auf Auflöſung des Landtags abſpielt, liegt in der Hauptſache auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet. Steuer⸗ und Finanzfragen beherrſchen die Lage. In kluger Mäßigung hat ſich der Wirtſchafts⸗ und Ord⸗ nungsblock bewußt auf dieſe Tagesordnung beſchränkt, die die ganze ungeheure Not des heſſiſchen Volkes umreißt, aber auch Ausgangs⸗ punkt ſeiner Hoffnungen geworden iſt. Hochintereſſant ſind die wiederholten Verſuche der Sozialdemokraten und Demokraten, dieſen ihnen aufgezwungenen und für ſie ſehr unbequemen wirtſchaftlichen Kampfplatz mit einem anderen zu vertauſchen. Dabei muß daun ſelbſt ein ſo törichtes Schlagwort herhalten, wie: die Republik iſt in Gefahr! Mit Republik oder Monarchie hat dieſes Volks⸗ begehren auf Auflöſung des Landtags nicht das geringſte zu tun. Wir haben nicht gezählt, ob in den Reihen des Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblocks mehr Freunde oder mehr Gegner der republika⸗ niſchen Staatsform für eine Geſundung der kranken Verhältniſſe des heſſiſchen Staates eintreten. Zweifellos iſt die Zahl der Repu⸗ blikaner in den Unterzeichnungsliſten nicht gering, aber, wie bereits geſagt, der Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblock ſchreibt ſeinen An⸗ hängern kein Bekenntnis zu irgend einer Staatsform vor. Die tak⸗ tiſchen und ſachlichen Ziele des Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblocks ſind ſo oft in Wort und Schrift von allen Seiten eingehend behandelt worden, daß ſich Weiteres hierüber an dieſer Stelle erübrigt. Dieſe Ziele ſind aber durchaus verfaſſungstreu. Die Sanierung des heſſiſchen Staatshaushalts iſt der Daſeinszweck des Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblocks. Dieſem Ziele gegenüber blieb der Oppoſition im Landtag nichts anderes mehr übrig, als durch Erzwingung von Neuwahlen einer Neubildung der Regierung die Wege zu öffnen. Welche Möglichkeiten dabei ge⸗ geben ſind, hraucht jetzt noch nicht erörtert zu werden. Die Verfſuche, die heſſiſche Regierung auf andere Grundlage zu ſtellen, ſind be⸗ kanntlich nicht, neu und bereits verſchiedentlich unternommen wor⸗ den. Durchweg ging dabei die Initiative vom Zentrum aus. Er⸗ lebt haben wir in Heſſen ſeit dem Umſturz die Revolutionszegierung und dann die Regierung der Weimarer Koalition; erſtrebt wurden wiederholt die Große Koalition und die Koalition der Mitte, lehtere, vor allem nach den Dezemberwahlen 1924. An der Schuld der Linksparteien ſind aber dieſe Kombinationen von vornherein ge⸗ ſcheitert. Die beiden Linksparteien, Sozialdemokraten und Demo⸗ kraten, ſind nämlich in Heſſen von ganz beſonders radikaler Prä⸗ gung. Wir dürfen daran erinnern, daß dieſer Umſtand die heſſiſche Sozialdemokratie wiederholt ſchon in Gegenſatz zu ihrer gemäßig⸗ teren Reichstagsfraktion gebracht hat. Die Führung der demokra⸗ tiſchen Partei in Heſſen vollends lebt im Schatten des ſozialdemo⸗ kratiſchen Nachbarn, hat die Selbſtändigkeit nahezu völlig aufgegeben und Wege eingeſchlagen, die z. B. mit denen der⸗ demokratiſchen Reichsminiſter Geßler, Külz und Reinhold nichts zu A .Selte- Nr. 341 Mienstag den 27. Jut 19285 tun haben. Es iſt offenſichtlich, daß die Demokraten in Heſſen nur ſo lange noch überhaupt mitzählen, wie ſie als Teilhaber und Nutz⸗ nießer an einer Regierung beteiligt ſind. In der Oppoſition würden ſte ſchnell ins Hintertreffen geraten. Keiner hat dieſe Tatſache ſ. Zt. ſchon ſo ſchnell erkannt, wie die„Frankfurter Zeitung“. Aber auch als Regierungspartei ſind die Demokraten in Heſſen mit dem gegen⸗ wärtigen Anteil an der Regierung nur bis zu dem Zeitpunkt denk⸗ bar, an dem die Sozialdemokratie ſelbſt in die Lage verſetzt iſt, die ihr heute noch in ausreichendem Maße fehlenden„Köpfe“ als Beamte für die Staatsverwaltung zur Verfügung zu ſtellen. Jetzt iſt die Lage für die Linke etwas ungemütlicher geworden. Der Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblock hat den Streitfall aus dem Landtag heraus und unmittelbar vor das Volk gebracht. Dieſem drohenden Urteilsſpruche des Volkes gelegentlich der bevorſtehenden Landtagsneuwahl möchten die Linksparteien um jeden Preis ent⸗ gehen. Die Demokraten andererſeits ſind zudem noch zwiſchen zwei Feuer geraten. Es darf übrigens verraten werden, daß ſich bereits aus den Unterzeichnungsliſten höchſt bemerkenswerte Schlüſſe über die Stimmung in den Wählerkreiſen der Linken ſelbſt, vom Zentrum erſt garnicht zu reden, ziehen laſſen. Daß die taktiſche Lage des Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblocks recht günſtig iſt, darf allein ſchon aus der nervöſen Zeitungsfehde der Linken gefolgert werden. Wir ſind mit dem großartigen Ergebnis des Volksbegehrens, das unſere Erwartungen übertroffen hat, ſehr zufrieden. Wir wiſſen, daß uns für die demächſtige Volksabſtimmung, darüber hinaus, noch gewal⸗ tige Reſerven zur Verfügung ſtehen. Trotz ſchärfſter⸗ Agitation der Linken hält der Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblock unbeirrt ſein Ziel feſt im Auge und vertraut auf den Sieg ſeiner guten Sache. Möge daraus reicher Segen für das Land erwachſen. Das RNeichsehrenmal an den Nhein Geſtern fand die Beſichtigung der für ein Reichsehrenmal am Rhein in Ausſicht genommenen Projekte durch die Frontkämpfer⸗ verbände ſowie die Vertreter der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegs⸗ hinterbliebenen ſtatt, zu der die Landeshauptleute und Oberpräſi⸗ denten der Rheinprovinz und Heſſen⸗Naſſaus eingeladen hatten. Zu⸗ erſt wurde die Inſel bei Lorch beſichtigt. Landeshauptmann Dr. Horion⸗Düſſeldorf teilte dann mit, daß nur noch zwei Proßjekte zur Entſcheidung ſtehen, der Ehrenlain bei Berka und die Toten⸗ inſel im Rhein. Alle erſchienenen Vertreter der Verbände ſtimmten dem Ehrenmal im Rhein zu, auch die Vertreter des Kyffhäuſer⸗ bundes, des Stahlhelm und des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold aus den beiden Provinzen, obwohl ſich die Bundesvorſtände für Berka entſchieden hatten. Es wurde eine Entſchließung angenom⸗ men, in der gefordert wird, daß das Reichskabinett bei ſeiner end⸗ gültigen Entſcheidung das Ehrenmal am Rhein einer ſachlichen Prü⸗ fung unterziehen müſſe. Schließlich wurde dann noch dia Inſel Hammerſtein bei Andernach beſichtigt. Keichsbanner und Kleinkaliberſchießen EBerlin, 27. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsbanner hal ſich, wie man aus einer Mitteilung in der „Voſſiſchen Ztg.“ erfährt, alſo dochgegen das Kleinkaliberſchießen exklärt. Am Sonntag fand in Magdeburg unter dem Vorſitz von Hörſing eine Beſprechung ſtatt, an der die Leiter der 32 Gaue teil⸗ nahmen. Von der Sozialdemokratie war Hermann Müller, von den Demokraten Hauff und vom Zentrum der Generalſekretär Dr. Vockel anweſend. Als einmütige Auffaſſung der Konferenz wurde feſtgeſtellt: 1. Der Vorſtand wird beauftragt, die Reichs⸗ regierung um nochmalige Prüfung der Frage zu bitten, ob die geltenden Beſtimmungen über Waffen⸗ und Waffenbeſitz genügen, um den inneren Frieden zu ſichern. 2. Eine Bewaffnung des Reichsbanners wird als geſetzwidrig nach wie vor abgelehnt. 3. Kameraden, die Kleinkaliberſchießſport betreiben, haben darauf zu achten, daß dies im Rahmen der geſetzlichen und poligzeilichen Vorſchriften geſchieht und die Richtlinien der oberſten Sportbehörde für Kleinkaliberſchießſport eingehalten werden. Wir für unſeren Teil bleiben bei unſerem ceterum cenſeo: „Das Hantieren mit dem Schießprügel hat für alle Verbände, die linken wie die rechten aufzuhören.“ Lerchenfeloͤs Nmtsantritt Der neu ernannte deutſche Geſandte in Wien Graf Lerchen⸗ feld hat geſtern mittag dem Bundespräſidenten Hainiſch ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht, nachdem er bereits am Samstag dem Bundeskanzler ſeinen Beſuch abgeſtattet hatte. Zwiſchen dem Bundespräſidenten und dem Grafen Lerchenfeld wurden heute ſeyr freundſchaftliche Anſprachen ausgetauſcht. Bei der Ueberreichung des Beglaubigungsſchreibens war auch der Bundeskanzler Dr. Ramek zugegen. Dem neuen deutſchen Geſandten war bei der An⸗ und Abfahrt eine Ehrenkompagnie geſtellt worden, die unter den Klängen des Deutſchland⸗Liedes die üblichen Ehrenbezeugungen erwies. Streikdebatte im Unterhaus In der geſtrigen Unterhausſitzung brachte Lloyd George ein Mißtrauensvotum der Liberalen ein, weil ſie die Verhand⸗ lungen über den Vermittlungsvorſchlag der Biſ öfe abgelehnt habe. Der Bergarbeiterſtreik koſte wöchentlich 20—25 Millionen Pfund eine kleinere Subvention wäre das geringere Opfer geweſen. Grund⸗ fätzliche Konzeſſionen hätten zum erſten Male die Bergarbeiter ge⸗ maächt. Baldwin erklärte, daß die Regierung nur die urſprünglich angebotene Subvention von 3 Millionen Pfund in Ausſicht ſtellen könne, aber daß es den Vergarbeitern und Grubenbeſitzern frei⸗ ſtände, jederzeit Verhandlungen, ſei es über eine Beilegung des Streiks, ſef es über die Bildung eines Schiedsgerichtes, einzuleiten. Das neue Interregnum von vier Monaten ſei zu lange. Die Indu⸗ ſtrie müſſe endlich aus ihrem unſicheren und unklaren Verhältnis her⸗ ausgebracht werden. Dann richtete Macdonald n Angriffe gegen Baldwin, der die Bergarbeiter zu einem Erſchöpfungsfrieden und zur Annahme des Achtſtundentages nötigen wolle. Auf dieſer Baſts, die ebenſo gefährlich ſei, wie ein Diktatfriede nach einem Kriege(ſtürmiſche Zurufe der Arbeiterpartei:„Ver⸗ ſallles!“) könne niemals ein für die mduſtrie Englands gedeihlicher Zuſtand geſchaffen werden. Schließlich bemerkte Sir Robert Hor⸗ nen, im Lande ſei die Auffaſſung verbreitet und zwar beſonders in Arbeiterkreiſen, daß keine weiteren Subventionen an den Bergbau währt werden ſollten. 1 Nrd Baenr richtete in der geſtrigen Oberhausſitzung die Anfrage an die Regierung, warum ſie die ausſichtsreichen Angebote der Biſchöfe an die Regierung zur nterlage neuer Ver⸗ handlungen gemacht habe. Lord Cecil erklärte namens der Regie⸗ rung, daß neue Subventionen für vier Monate, wie ſie die Biſchöfe vorgeſchlagen hätten, für die Steuerzahler eine zu ſchwere Belaſtun und obendrein eine Ungerechtigkeit gegen andere Induſtrien, die ſi in finanziellen Schwierigkeiten befänden, ſeien. Eine Anleihe aus öffentlichen Mitteln käme aus demſelben Grunde nicht in Frage. Die Regierung würde direkte Verhandlungen zwiſchen den Gruben⸗ beſitzern und Vergarbeitern nur begrüßen. Lloyd Georges Mißtrauensvolum abgelehnk ⸗ Dag Unterhaus hat mit 338 gegen 152 Stimmen den Tadels⸗ antrag Lloyd Georges abgelehnt, mit dem er eine Gehaltsherabſetzung von 100 Pfund Sterling für den Grubenminiſter vorgeſchlagen hatte. Shaws ſiebzigſter Geburtslag 8London, 27. Juli. Gebuͤrtstagsfeier für Bernard Shaw geſtaltete ſich zu einer in⸗ timen Feſtlichkeit. Shaw ſprach als oppoſitloneller Kritiker der engliſchen Geſellſchaft und der Arbeiterpartei. Die Regierung hatte es verboten, die Rede Shaws durch Radio verbreiten zu laſſen, da ſie befürchtete, daß Shaw einige Angriffe auf die britiſche Regierung richten werde. Shaw bemutzte dieſes Verbot dazu, um eine ſehr ſcharfe Kritik an der heutigen engliſchen Regierung zu üben. Zufluß neuer Ideen Nabaf Er ſagte u.., daß Valdwin England den ebenſo verböte, wie er den Aegyptern das er abſperre. (Von unſerem Londoner Vertreter.) Die 3 Rneue Mannheimer Zeitung(mirtag-Ausgabe⸗ „die deuſche Entwaffnung beendet“ Der„Obſerver“ hofft. daß ſich Briand durch den ver⸗ ſpäteten Streit über die Entwaffnungsfrage nicht beeinfluſſen laſſen werde. Es müſſe feſtgeſtellt werden. duß die deutſche Entwaffnung im weſentlichen beendet ſei. Der Frieden der Nationen dürfe nicht länger von einer Kommiſſion, die ſich mit Kleiniakeiten be⸗ faſſe, geſlört werden. Auch die„Times“ verſprechen ſich durch die Anweſenheit Briands, daß die franzöſiſche Außenpolitik im Sinne des Locarno⸗ Geiſtes auch weiterhin geführt werde, Mit Befriediaung wird feſt⸗ geſtellt, daß Deutſchland die Ernennung Poincarés und die Zu⸗ ſammenſetzung ſeiner Regierung in völllger Gelaſſenheit und ogar mit einem gewiſſen Maße von Zufriedenheit aufgenommen habe. Chamberlain wird berichkigt Im Unterhaus gab der Unterſtaatsſekretär des Foreign Office Lampſon eine Erklärung über den Stand der deutſchen Entwaff⸗ nungsfrage ab. Er ſagte, die engliſche Regierung hoffte, daß im Monat November der Notenaustauſch zwiſchen der VBotſchafterkon⸗ ferenz und der deutſchen Regierung zu einer raſchen und endgültigen Regelung der Entwaffnungsfrage führen werde.„Wir ſind jetzt darüber enttäuſcht, daß noch einige, wenn auch nicht ſehr wichtige Punkte unerledigt geblieben ſind. Was Chamberlain über den Stand der Entwaffnungsfrage ſagte, ſollte nicht bedeuten, daß England unzufrieden iſt, aber daß es nochbeunruhigt iſt über die momentane Situgtion.“ ——— ͤo—— Kirchenſtreik in Mexiko Am nächſten Sonntag tritt das neue mexikaniſche Kirchengeſeß, das die Trennung von Kirche und Staat vorſieht, in Kraft. Die Zuſpitzung des neuen kommt mit aller Deutlichkeit in enem Hirtenbrief des Episkopates zum Aus⸗ druck, in dem erklärt wird, daß Jeder, der ſich an der Durchführung des neuen kirchenfeindlichen Geſetzes beteiligt, exkommuniziert wer⸗ den ſoll. In erſter Linie richtet ſich dieſe Drohung gegen die Re⸗ gierung und den Präſidenten Calles perſönlich, auf deſſen Initia⸗ kive das Geſetz zurückgeht. In dem Hirtenbrief fordert die Geiſtlich⸗ keit weiter die katholiſchen Eltern auf, ihre ſeinder nicht in die Schule u ſchicken, durch den Fortfall des Religionsunterrichtes ihr laube und ihre guten Sitten in Gefahr ſeien. Vom 31. Juli ab ſollen alle religiöſen e bei denen die Teilnahme von Geiſt⸗ lichen erforderlich iſt, unterbleiben, was alſo der Beginn eines regel⸗ rechten Kirchenſtreikes bedeutet. Zwar werden die Kirchen nicht ge⸗ ſchloſſen, aber es werden keine ſſen mehr geleſen und ez findet keinerlei Gottesdienſt ſtatt. Das Publikum ſoll weiter Gelegenheit zu perſönlicher Andacht in den fühen haben. Als Proteſt gegen die Einführung des neuen Kirchengeſetzes fand bereits eine rieſige Wallfahrt nach Guadeloupe ſtatt, die nach den Berichten der Newyorker Zeitungen eine Beteiligung von über Hunderttauſend Wallfahrern e haben ſoll. Gegen diejenigen Biſchöfe, die in einem Hirtenbrief als Pro⸗ eſt gegen die Kirchengeſetzgebung der Regierung die Einſtellung des Gottesdienſtes vom 1. Auguſt ab angeordnet haben, hat die Regie⸗ rung ein gerichtliches Verfahren eröffnet. Der Hirten⸗ brief hatte überdies den Präſidenten Calles als extommuni⸗ ziert erklärt. Badiſcher Candtag Der Landtag ſetzte in der Montagsſitzung die allgemeine Aus⸗ ſprache zum Boranſchlag des Juſtizminiſterjums fort. Der Zentrumsabg. Schneider⸗Heidelberg ſetzie ſich dabei beſen⸗ ders für die mittlere Beamtenſchaft ein. Die Abgeordnete der Bür⸗ ſerlichen Vereinigung, Frau Richter, behemdelte die Fragen der eeeee Nachdem noch ein Kommuniſt zu Worte ge⸗ kommen war, wurde in die Einzelberatung des Voranſchlages ein⸗ getreten, der ſchließlich mit allen gegen die drei kommuniſtiſchen Stimmen bewilligt wurde u dem Titel„Gerichte und Staatsanwaltſchaften“ machte Ge⸗ neralſtaatsonwalt Dr. Häfner längere Ausführungen über die Aenderung der Polizeiſtundenüberſchreitungen, die durch das Notgeſetz vom Februor 1925 den Richtern übertragen worden ſei. Nach der Stabiliſierung ſei aber nicht zu verkennen, daß die Strafen zu hoch ſeien. Die badiſche habe ſich bei der Reichsregierung auch ſchon wiederholt für die Herbeiführung des alten Zuſtandes eingeſetzt. 15 Nach einer längeren Debatte beils perſönlicher Art begründete Abg. Hertle den Antrag der Bürgerlichen Vereinſgung auf Wie⸗ dererrichtung des Amtsgerichts Walldürn, während ein Zen⸗ trumsantrag, wonach das Geſuch der Stadtgemeinde Walldürn der Regierung in dem Sinne empfehlend zu überweiſen ſei, daß im Falle der Einſtellung eines weiteren Richters in Buchen dafür die Wieder⸗ errichtung des Amtsgerichts in Walldürn ernſtlich ins Auge gefaßt werde, von dem Schofer begründet wurde. Nach längeren Erklärungen des Juſtigminiſters, in denen er die Wiedererrichtung des Amtsgerichtes im Ausſicht ſtellte, ſobald der Geſchäftsſtand des Amtsgerichts Buchen ſich vermehrt habe, wurde der Antrag der Bür⸗ gerlichen 10 8 Stimmen bei 22 Enthaltungen abgelehnt und der Antrag des rums mit gegen 4 Stimmen bei 7 Enthaltungen angenommen. Mit demſelben Stimmenverhält⸗ nis fand der Titel„Notariate und Grundbuchämter“ Annahme. Eine längere Ausſprache entſpann ſich bei dem Titel: All⸗ gemeine Ausgaben für die Rechtspflege, die beſonders die Kom⸗ muniſten wieder zu Ausfällen gegen die Juſtiz benutzten. Nach Annahme dieſes Titels mit allen gegen die drei kommuniſtiſchen Stimmen wurden die Verhandlungen auf Dienstag vormittag vertagt. * 0.* Die Schließung der Karlsruher Eiſenbahnreparakurwerkſlälte Eingangs der geſtrigen Sitzung des Landtags wurde eine kurze Anfrage des Zentrums wegen der durch die Reichsbahnverwaltung beabſichtigten Schließung des Eifenbahnausbeſſerungswerkes Karls⸗ ruhe regierungsſeitig dahin beantwortet, daß eine Zuſammen⸗ legung der Werke in Karlsruhe, Schwetzingen, Durlach und Offenburg beabſichtigt ſei und von den in dem Karlsruher Werk beſchäftigten Arbeiter 230 nach Durlach verlegt würden, während 110 Arbeiter nach Offenburg kommen könnten. Das Eiſenbahn⸗ ausbeſſerungswerk Karlsruhe bleibe im übrigen für Wagen, ins⸗ beſondere Perſonenwagen beſtehen. Landrat Schaible freigeſprochen Landrat Schaible aus Karlsruhe, der während ſeines Ferien⸗ aufenthaltes in Paris bekanntlich wegen angeblichen Verſtoßes gegen die öffentliche Ordnung angeklagt worden war, iſt am Mon⸗ tag von dem Pariſer Gericht freigeſprochen worden, nachdem der Staatsanwalt die Klage fallen gelaſſen hatte. Spionage — Leipzig, 27. Juli. Wegen Verrats Geheimniſſe und Spionage wurden vom Ferienſtrafſenat des 0 der Kraftwagenführer Richard Stelzer aus Bochum und der 145055 Reichswehrſoldat Heinrich Löske aus Duisburg zu je 5 Jahren uchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizei⸗ dufſicht verurteilt. Die Verurteilten hatten dem belgiſchen Spionagedienſt Nachrichten übermittelt. — Paris, 27. Juli. Wegen Spionage zuaunſten Ena⸗ lands wurden geſtern von der 11. Pariſer Strafkammer unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit zwei Engländer und eine Franzöſin zu drei, bzw. fünf Jahren Gefänanis bzw. die Franzöſin zu drei Mong⸗ ten Gefängnis verurteilt. Es handelt ſich um die Angelegenheit, die vor einiger Zeit in England und Frankreich erhebliches Aufſehen erregte, weil feſtgeſtellt wurde, daß die beiden Engländer einer ausgedehnten offiziöſen Spionageorganiſation angehören. Das Juiſter Slugzeugunglück Das Fluzeugunglück bei Juiſt, das leider fünf Todes⸗ opfer forderte, ſcheint tatſächlich auf Blitzſchlag in die Maſchine zurückzuführen zu ſein; während man bei der Lufthanſa bisher der Anſicht war, daß das Flugzeug von einem Wirbelwind zu Boden gedrückt worden und erſt hier in Brand geraten iſt. Zum erſten Meke in der Geſchichte der deutſchen Fliegerei iſt eine Maſchine in der Luft vom Blitz getroffen worden. Alte erfahrene Piloten haben immer wieder erklärt, daß ſie mit ihren Maſchinen dutzendmal Gewitter durchſlogen oder ſich an den Rändern von Gewittern auf⸗ gehalten haben ohne daß ſie dabei etwas anderes zu beürchten hatten, als die in ſolchen athmeſphäriſchen Störungen varhandenen Wirbel⸗ winde, die ein in geringer Höhe befindliches Flugzeug leicht zu Boden drücken können. Die Piloten der Verkehrsflugzeuge, denen in erſter Linie die Sorge für die Sicherheit der Fluggäſte obliegt, fliegen deshalb auf jeden Fall ohne Rückſichtnahme auf die etwaigen Verſchiebungen im flugplanmäßigen Verkehr um Gewitterwände herum, deren ſie ja in der Regel ſchon in größerer Entſernung an⸗ ſichtig werden. Es ſcheint, als ob der Führer der verunglückten Maſchine von dem heftigen Gewitter völlig überraſcht worden iſt, ſo daß ihm keine Zeit zum ausweichen blieb. Vielleicht läßt ſich die Urſoche dieſes Blitzeinſchlages ſo erklären, daß das Flugzeug zwiſchen zwei Gewitterwolken einen leitenden Körper gebildet hat. Mög⸗ licherweiſe ſpricht auch die Tatſache mit, daß es ſich gerade über dem Waſſer befand. Auf jeden Fall handelt es ſich hierbei noch um ziemlich unerforſchte Gebiete der Meteorologie. Aber den Hergang der Kataſtrophe gibt ein Augenzeuge der„Voſſ. Ztg.“ folgende anſchauliche Schilderung: Gegen 7 Uhr brach ein orkanartiger Sturm los und ein Wol⸗ kenbruch ging nieder. Es wurde ſtockfinſter und einen Augenblick ſpäter zeigte der Himmel eine ſchwefelgelhe Färbung. Der Donner rollt unaufhörlich. Man konnte zeſtweilig keine zehn Meber weit ſehen. Plötzlich hörte man auf Juiſt einen furchtbaren Einſchlags Man ſah ſüblich der Inſel Juiſt nach Norddeich zu aus den Wolken ein Flugzeug abſtürzen. Eine gewaltige Rauchwolke ſtieg einen Augenblick ſpäter aus dem Wattenmeer auf. In Juiſt wurde ſofort alarmiert. Man fuhr im Galopp mit Wagen ins Wattenmeer hinüber und fand etwa 20 Minuten vom Strand entfernt in den Watten im ſeichten Waſſer die Trümmer eines Flugzeuges. Das Flugzeug war kurz vor dem Unwetter in Borkum mit insgeſamt fünf Mann Beſatzung aufgeſtiegen und wollte nach Norderney fliegen. Die Trümmer des Flugzeugs hatten ſich tief in den ſeichten Sand eingebohrt. Man konnte nur noch die ver⸗ kohlten Tragflächen und einige Teile des Motors erkennen. Vier Perſonen, darunter eine Dame, waren bereits tot. Alle Toten waren fürchterlich verbrannt. Die Dame konnte man zunächſt nicht befreien. Sie mußte erſt mit Aexten aus den Trüm⸗ mern des Flugzeuges herausgeſchlagen werden. Die Verunglückten wurden nach uiſt gebracht. Der Beobachter lebte bei der Bergung noch. Am Sonntag war die Unglücksſtelle das Ziel vieler Hunderter von Badegäſten. Die Namen der Verunglückten ſind: Pilot Tra⸗ cinſky, Ehepaar Horſter aus Berlin und Herr von Delden aus Bent⸗ heim tot, Herr Stoick aus Bentheim tödlich verletzt, inzwiſchen ver⸗ ſtorben. Die Leichen ſind inzwiſchen von der Staatsanwaltſchaft zur Beſtattung freigegeben worden und werden zur Beiſetzung in die verſchiedenen Heimatsorte überführt werden. 1 die Mordaffäre Helling bringt immer neue Ueberraſchungen. Nunme hat Schröder den tſchechiſchen Viyekonſul Jan da, der die Geſchäfte des Magdeburger Konſulates führt, der Teilnahme an dem Mord⸗ plane beſchuldigt. Kriminalkommiſſar Tennholt und Unterſuchungs⸗ richter Kölling haben dieſe Spur ernſthaft verfolgt. Der Unter⸗ ſuchungsrichter ſoll auf Grund der genauen Beſchreibumg der Kon⸗ ſulatsräume durch Schrdöer die Vernehmung des Vizekonfuls Jemda angeordnet haben, die dann ſtattgefunden hat. Janda erhielt hier⸗ bei Kenntnis davon, daß Schröder ſich in den Räumen aufgehalten tte. Er, ſoll daraufhin ſofort einen Bericht nach Prag geſandt haben, von wo aus wieder diplomatiſche Schritte in Berlin einge⸗ leitet worden ſein ſollen. Schröder wechſelt in ſeiner Ausſage ſtändig. Nachdem er noch vor einigen Tagen ausſagte, Helling ſei in einem Park in der Nähe Magdeburgs erſchoſſen worden, erklärte er auf Einwände Bußdorfs, dies ſei unmöglich, die Erſchießung ſei im Automobil erfolgt. Von dieſem Automobil ſoll einer Beſchuldigung des Verteidigers von Rudolf Haas zufolge der Kommiſſar Tenholt dem Schröder eine ge⸗ naue Beſchreibung geliefert haben, wonach es ſich um das Auto von Rudolf Haas handeln würde, das ſich aber wiederum zurzeit der Mordtat in Bremen in Reparatur befunden habe. Inzwiſchen iſt der Revolver Schröders, der zur Zeit ſeiner Inhaftierung noch vorhanden war, ſpurlos verſchwunden. Das Landeskriminalamt Berlin hat einen zweiten Berliner Beamten nach Magdeburg entſandt. Obwohl Unterſuchungsrichter Kölling Tenholt geſtattnte, den Vernehmungen beizuwohnen, lehnte er dies bei Bußdorf und dem anderen Berliner Beamten ah. Diſziplinarverfahren gegen Tenholt. — Magdeburg, 27. Juli. Dem Magdeburger Kriminal⸗ kommiſſar Tenholt, der bisher die Unterſuchung in der Mordaffäre Helling führte, iſt geſtern die Auzübung ſeines Amtes vorläufig unterſagt worden. Gegen ihn wurde ein Diſziplinar⸗ verfahren eingeleitet, außerdem hat er ſich krank gemeldet. Geſtern fand eine Beſprechung des Oberpräſidenten H örf ing mit dem in Magdeburg weilenden Chef der preußiſchen Landeskriminalpolizei, Regierungsdirektor Weiß, im Oberpräſidium ſtatt, deren Ergebnis die Suſpendierung Tenholts vom Amte iſt. Letzte Meldungen Fleiſchvergiftungen bei der Marine — Wilhelmshapen, 26. Juli. Auf dem Linienſchiff„Han⸗ nover“ der Reichsmarine wurden ſchwere Fleiſchvergiftungen feſtgeſtellt. 85 Matroſen erkrankten plötzlich im Dienſt und mußken unter ernſten Vergiftungserſcheinungen ins Garniſonlazarett Wil⸗ helmshaven überführt werden. Die ſofort durch eine Aerztekom⸗ miſſion aufgenommene Unterſuchung ergab ſchweren Darm⸗ und Magenkatarrh, der auf Nahrungsmittelvergiftung, wahrſcheinlich auf ſchlechtes Fleiſch zurückzuführen iſt. Später erkrankten noch un⸗ gefähr 80 Perſonen ebenfalls mit ſchweren Magenkrämpfen. Die Polizeibehörde nahm ſofort die Nachforſchungen auf. Eine rätſelhafte Mordtat — Dieſſen am Ammerſee, 27. Juli. Hier iſt die Gendarmerie einer Mordtat auf die Spur gekommen, die bereits auf vier Wochen zurückgeht. Am 1. April ds. Is. hatte ein gewiſſer Blau aus Biſchofsried ein Anweſen gepachtet. Inzwiſchen hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß er den Namen Blau zu Unrecht führte. Der wirk⸗ liche Blau war am 28. Juni zu Beſuch zu dem Pächter gekom⸗ men und ſeit dieſen Tagen ebenſo wie dieſer verſchwunden. Es er⸗ gab ſich der Verdacht, daß der wirkliche Blau von dem ange b⸗ lichen Blau beſeitigt wurde. Am Sonntag haben nun Gen⸗ darmeriebeamte im Garten des Anweſens die Leiche des Blau bergraben aufgefunden, die tiefe Halsſchnitte aufwies. Eine Ge⸗ richtskommiſſion hat ſich aus München an den Tatort begeben. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Abſturz in den Alpen — Oberſidorf, 27. Juli. Am vergangenen Sonntag ſtürzte der Pfarrer Brand von Eichhorn in Baden von der Mädelegabel in den Allgäuer Alpen ab. Er fiel 400 Meter tief in eine Schlucht. Zur Bergung der Leiche iſt eine Expedition gegangen. von Oberſtdorf ab⸗ * „Dienskfag, den 27. Juli 1928 + 3. Seite. Nr. 341 Städtiſche Nachrichten Schafft Sandoͤhaufen für Rinder Vielleicht, weil es ſo etwas Einfaches iſt, wird das Anſchaffen don Sandhaufen viel zu wenig berückſichtigt. Es gehört wirklich nur ein bißchen Beachtung dazu, um zu der Erkenntnis zu gelangen, aß das Kind im Sommer keinen beſſeren Zeitvertreib kennt, als die Beſchäftigung im Sandhaufen. Das Kind bückt ſich, ſchaufelt und formt, es kann zerſtören, ohne daß Schaden entſteht und muß auf der anderen Seite ſich damit abfinden, daß ihm der Sandhaufen nicht allein gehört, ſondern daß auch andere Kinder da ſind, die ihren Platz beanſpruchen. „Es gibt zwar Mütter, die nichts von Sandhaufen wiſſen wollen, ihnen iſt es lieber, wenn das Kind in ihrer Nähe im Graſe ſißt, während ſie bequem auf einer Bank ihren Roman leſen. Sie be⸗ haupten dann, die Kinder ſtreuten ſich nur Sand ins Haar und brauchten zu viel Wäſche und Kleider, Natürlich ſtreuen ſich ſpie⸗ lende Kinder auch Sand ins Haar, und es wird wohl einer Mutter nicht allzu viel darauf ankommen, daß ſie das Waſchkleidchen wieder n Stand ſetzt. Die Hauptſache iſt hier jedenfalls die Bequemlich⸗ keit, die den Ausſchlag gibt. b Die Freu n de des Sandhaufens und des kindlichen Spie⸗ — im Sand wiſſen freilich, daß man Kinder nicht unbeaufſichtigt kaen darf. Es muß jemand in der Nähe ſein, der Unheil abwenden Ann, denn tatſächlich gibt es oft genug bösartige Kinder, die den anderen Sand in die Augen werfen oder in den Nacken ſchüffen. adurch entſteht Beunruhigung des kleinen Spielvolkes, was ſogar o weit führen kann, daß ihnen der Sandhaufen verleidet wird. Unbedingt wird man bei Anlegen von Sandhaufen darauf achten müſſen, daß ſie abſeits von Verkehrsſtraßen liegen. Un⸗ verſehens laufen die Kinder hin und her und kommen unter die Räder r Wagen. Man ſoll den Verkehr nicht unnütz hemmen und er⸗ weren, was aber gerade viele Mütter mit Kindern tun, die auch auf der Straße unachtſam genug ſind. Gerade weil das Kind ſich im piel ausleben ſoll, müſſen ihm Störungen wie Angſt oder Er⸗ chrecken bein! Sandhaufen erſpart bleiben. 85 In die Nähe des Sandhauſens gehören natürlich ein paar änke, wo ſich die Behüterin des Kleinkindes niederlaſſen kann. Wertvoll iſt auch der Schattenſchutz ausgewachſener Bäume. In der f ähe muß eine Waſſerleitung oder eine Trinkgelegenheit ſein, viel⸗ eicht eine Milchyalle, daß ſich die Kinder efriſchen können. ˖ Sind dieſe Vorausſetzungen erfüllt, dann wird der Sandhaufen n Sonne und friſcher Luft das Wunder vollbringen, die Körper auch det Stadtkinder geſund und widerſtandsfähig zu machen. In annheim iſt in dieſer Beziehung geſorgt. Im Schloßgarten befindet ſich ein geradezu ideal angelegter Kinderſpielplatz, der ſehr ſtart beſucht wird. 9 Temperakur-Kückgang. Seit dem geſtrigen Abend haben iederſchläge eine merklliche Abkühlung gebracht. Während am Freitag eine Höchſtwärme von 22 Gr., am Samstag von 29,8 und am Sonntag von 25,4 Gr. ſeſtzuſtellen war, iſt das Queckſilber am gerſtigen Montag abend auf 15,2 Gr. gefallen. Die Höchſtwärme 195 geſtrigen Tages betrug 21,7 Gr. Vergangene Nacht konnten 2,5 Gr. und heute früh 12,9 Gr. abgeleſen werden. Der geſtern abend einſetzende Regen, der die ganze Nacht über ununterbrochen an⸗ gielt, ſcheint ſich zu einem richtigen Landregen auszuwachſen. der Wafferſtand am Rhein und Neckar iſt geſtiegen. Beiſetzung von Karl Hauſer. Welcher Wertſchätzung und Be⸗ liebtheit ſich der am Donnerstag nachmittag auf ſo tragiſche Weiſe erfolge eines Unglücksfalles 7 24jährige Motorradfahrer Karl Hauſer rfreute, zeigte die große Zahl der Leidtragenden und die Fülle der ranzſpenden bei ſeiner geſtern nachmittag erfolgten Beiſetzung. Nach um ſtimmungsvollen Vortrage des Liedes„Ueber den Sternen“ vom e der Sängerluſt ſpielte der Mandolinenklub„Echo“ das tief⸗ Ibeifende-Ich hatt einen Kameraden“. Dann ſprach Kaplan Anter von der Liebfrauenkirche troſtreiche Worte und die Ge⸗ ete, worauf die irdiſche Hülle des Entſchlafenen in die kühle Erde gebettet wurde. Als Vertreter der Druckerei Dr. Haas,„Neue Mann⸗ 5 imer Zeitung“, G. m. b.., gab Prokuriſt Haberacker zunächſt Gefühle der Trauer über den Verluſt eines ſo braven und tüch⸗ dcden Angeſtellten in teilnehmenden Worten Ausdruck. Er rühmte 0 den vorbildlichen Fleiß, die Gewiſſenhaftigkeit und die Ar⸗ daß freudigkeit des heimgegangenen Mitarbeiters und verſicherte, Wef der Name Haufer in ehrendem Gedenken bleiben werde. 5 eitere Kranznjederlegungen erfolgten aus dem Betrieb der Druckerei * as von Metteur Uhrig namens der techniſchen Abteilung, —5 Hausmeiſter Krämer namens der Chauffeure und Motor⸗ artltfahrer, von Hilfsarbeiter Hoffelder namens des Hilfs⸗ iterverbandes, von einer Zeitungsträgerin der„Neuen Mann⸗ tr—5 Zeitung“ im Auftrag der Zeitungsfrauen und von einer Ver⸗ kerin der Hausfrauen der Neckarſpitze. Der Vorſitzende des Hendolinentlub⸗„Echo“ und ein Vertreter des badiſchen Sparvereins 5 enwald“ legten ebenfalls Kränze nieder. Aus all den An⸗ berachen klang die große Liebe und Hochachtung, die ſich Karl Haufer der all ſeinen Mitarbeitern und Freunden erworben hatte und die zerdliche Anteilnahme mit den Hinterbliebenen hervor. ch. Neue Maunhelmer Zenung(mittag- Aus gabe) Ausgrabungen italieniſcher Soldalen auf dem e Fried⸗ hof. Auf dem hieſigen Friedhof iſt eine italieniſche Komeniſſion mit dem erforderlichen Arbeitsperſonal eingetroffen, die die hier verſtorbenen italieniſchen Kriegsgeſangenen ausgräbt. Die Leichen werden dann in Autos auf einem Sammelfriedhof nach München überführt. Mit den Ausgrabungen iſt am geſtrigen Montag früh begonnen worden. Enlwendet wurden am 17. Juli, eine ſilberne Herrenremon⸗ toiruhr mit Goldrand, ſchwarzen Zahlen, runden Bügel, Monogramm M. B. und eine ſilberne Kette aus länglich⸗runden Gliedern, 800 geſtempelt, aus einem Hauſe in der Dammſtraße, von einem etwa 15 Jahre alten Burſchen, der grauen Anzug trug und mit Schuhbändern hauſierte.— am 2. eine Fahne, ſchwarz⸗ rot gold, 3 Meter lang, 180 Zentimeter breit, am Friedrichsring und Tennisplatz; ein Bajazzo⸗Automat, aus Holz, 50/70 Zenti⸗ meter groß, mit Kugel und Hebel an der Seite, aus einem Bierzelt in Mannheim⸗Waldhof; in der Nacht zum 21. Juli wurde in ein Fahr⸗ rodgeſchäft in]J 4a eingebrochen und Fahrradzubehörteile, wie Fahrraddecken, Fahrradketten, Lampen, Pedalen, Sättel, Frei⸗ laufnaben uſw. in größerer Menge entwendet. FJa-ilberdiebſtahl. In der Zeit vom 16.—23. Juli wurden aus einer Wohnung in der Oſtſtadt folgende Sachen aus echtem, ſchwerem Silber entwendet: Ein durchbrochener Tafelaufſatz, zwei Brot⸗ körbe(rechteckia mit R gez.), zwei runde Schalen(leicht barockh, 6 Kaffeelöffel(Fandenmuſter. nicht gezeichnet): ferner kam eine größere Anzahl Eßbeſtecke(Blumenmuſter) mit Monogramm J. E. R. gezeichnet, abhanden. Silberhochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am e Mittwoch Salo Strauß und ſeine Frau Lina. geb. Katz veranſtaltungen Das Sommerfeſt des Vereins Landſchulheim der Feudenheimſchule Wie vor einem Jahr, ſo ladet auch dieſes Jahr wieder der rührige Verein zu ſeinem Sommerfeſt ein, das am Samstag, den., und Montag, den 2. Auguſt, ſtattfinden ſoll. Im Hof und in den Räumen der Feudenheimſchule werden dazu bereits umfang⸗ reiche und geheimnisvolle Vorbereitungen getroffen, damit ſie die große Zahl der zu erwartenden Cäſte aus Mannheim und Um⸗ gebung aufnehmen und auf das beſte unterhalten und bewirten kann. Ein großer Kinderfeſtzug mit zahlreichen Szenen aus dem Kindes⸗ und Schulleben wird am Sonntag nachmittag 2 Uhr unter den Klängen mehrerer Muſikkapellen ſich vom Schulhaus aus durch die Straßen Feudenheims in Bewegung ſetzen und mit ſeinen prachtvollen Gruppen zu Fuß, zu Roß und zu Wagen für den Be⸗ ſuch des Feſtes werben. Eltern, Freunde und Lehrer der Schule haben ſich vereinigt, um dieſen Feſtzug zu einer Sehenswürdigkeit erſten Ranges zu geſtalten. Auch die Kleinſten der Schule haben als Steckenpferdreiter, A⸗B⸗C⸗Schützen und Puppenmütterchen daran ihr Teil. Nach dem Feſtzug und ſchon während desſeloen öffnen ſich Hann die Tore zu einem großen Kinder⸗ und Volksfeſt, das ſich in den weiten und ſtimmungsvollen Höfen der Schule mit ihren ſchönen Baumgruppen und grünen Wänden und in den im Feſt⸗ ſchmuck prangenden Räumen des ſtattlichen Hauſes abſpielen wird. Zahlloſe Ueberraſchungen harren der Beſucher. Für reiche Bewir⸗ tung iſt Sorge getragen. Eine Lotterie ermöglicht wertvolle Ge⸗ winne, die von menſchenfreundlichen Spendern aus Mannheim und Feudenheim und zahlreichen Geſchäften von auswärts dem Verein zum Bau ſeines Landſchulheims zur Verfügung geſtellt worden und von Kindern und Müttern gefertigt worden ſind. Zahlreiche Buden bieten ihre Gaben an. Allerlei Spielſachen, Puppen von den Kin⸗ dern und Müttern ſelbſt bekleidet, Toilettegegenſtände und vieles andere kann man da kaufen oder durch ein Loos erwerben. Schieß⸗ buden, Kegelbahnen und Wurfbuden werden ihre Anziehungskraft entfalten. Eine Waffelbude ladet zum Beſuche ein. Kurz, es iſt alles da, um das Feſt recht gemütlich und genußreich zu geſtalten. Idermann, Jung und Alt, Groß und Klein iſt herzlich eingeladen. »Warnung vor Bekrügern. Seit langer Zeit reiſt in Süddeutſch⸗ land ſowie Mitkteldeutſchland einsBetrügerpaar umher, das ſich unter ſtets wechſelndem Namen mit Vorliebe bei Privatperſonen einlogiert. Das Paar erweckt den Eindruck reicher Leute, wodurch die Beiden es verſtehen, raſch Vertrauen zu erwerben. Der Mann iſt etwa 30 Jahre, die Frau etwa 40 Jahre alt. Der Mann bezeichnete die Frauensperſon zuerſt als ſeine Frau, jetzt gibt er ſie als ſeine Tante aus. Das Paar ſchreckt vor keinem Betrug oder Diebſtahl zurück. Er gibt in der Regel an, Liebhaber von Kraftfahrzeugen zu ſein und ſucht ſeine Opfer meiſt in den Landgemeinden. Der Mann neigt zum Stottern, die Frau trägt eine ſchwarze Hornbrille. Es iſt ihnen gelungen, neben größeren Geldbeträgen Motorräder, Fehrräder, Kleidungsſtücke, Koffer uſw. zu erſchwindeln oder zu ſtehlen. Bei Auftreten dieſer beiden Perſonen wird gebeten, der nächſten Polizei⸗ ſtation Kenntnis zu geben.— Zwei Schwindler bereiſen gegenwärtig Süddeutſchland, beſonders Bayern, und nehmen fingierte Beſtel⸗ lungen auf das Buch„Das deutſche Kolonialbuch“ entgegen und zwar für eine Eſſener Firma. Das Buch koſtet 29,60 Mk. Auf dieſen Betrag laſſen ſich die Schwindler eine Anzahlung von 10 Mk. geben. Die Firma warnt vor einer Bücherbeſtellung. Die Beiden mieten ſich in größeren Orten ein Zimmer und arbeiten einige Tage. Es handelt ſich um zwei junge Leute im Alter von 20—25 Jahren, mittlere Größe. Einen von ihnen trägt eine Hornbrille. Sie haber gewandtes Auftreten und tragen gute Kleidung. Bauländer Brief Die Grünkernernte, deren Ertrag dieſes Jahr ein ſehr guter iſt, befindet ſich im vollen Gange. Der Bauländer Bauer zieht einen Wechſel auf die Zukunft. Wird er eingelöſt werden? Voriges Jahr kaufte ihm kein Menſch ſeine Grünkernvorräte ab und er mußte ſie als Schweinefutter verwenden, was ſelbſtverſtänd⸗ lich ein großer Schaden für ihn war. Der Bauer im Frankenland braucht mehr Geld als im letzten Jahr, denn viele Betriebe ſind bereits ſchon wieder verſchuldet. Darum macht der Bauer Grünkern und hofft auf Abſatz. Die ſchwerſte Arbeit des ganzen Jahres wird jetzt vorgenommen. Man ſieht die braunen, zähen Bauerngeſtalten, Erwachſene und Kinder, wie ſie die Spelzäcker ſchneiden, die Kolben abhecheln und zur Darre bringen, von denen jeder Bauer eine am Dorfeingange oder beim Haus beſitzt. Auf einer 1,50 Meter hohen aufgemauerten Herd⸗ anlage mit durchlöchertem Eiſenbleche werden die Spelzkolben,—8 Zentner, aufgeſchüttet und durch eine gleichmäßige Hitze gedörrt. 2 Stunden muß ſo der Grünkernbauer an ſeiner geheizten Darre ſtehen und ſtändig rühren, damit der Grünkern gleichmäßig wird. Keine Kleinigkeit bei dieſer großen Julihitze! Dieſes Geſchäft können nur erfahrene Männer beſorgen. Nach der Darre werden die Kol⸗ ben gebrochen und entkernt. Die Ware iſt dann verſandtbereit. Die Landwirte hoffen, daß ſie dieſes Jahr 25—30 RM. pro Zentner bekommen. Kleinere Mengen ſind bereits beſtellt. Ueber 50,000 Zentner Grünkern wirft unſer badiſches Frankenland auf den Markt. 1,2—1,5 Mill. RM. kommen ſo in unſere Bauerndörfer, die dieſes Jahr das Geld nötig haben. Stockt der Abſatz wieder. dann kommen die Bauern noch mehr zurück, was niemand dieſen fleißigen Leuten wünſcht. Der Stand des übrigen Getreides iſt ebenfalls durchweg gut. Ueber Mann hohe Korn- und Weizen⸗ und Gerſtenfelder harren dem baldigen Schnitt. Lange wird es nicht mehr dauern, denn das Korn kniſtert und die Wintergerſte wird gelb. Mit, dem Ausdruſch wird bald begonnen werden, weil die Gläubiger auf den guten Ausfall der Ernte vertröſtet wurden. Hoffentlich vernichtet kein Unwetter die Jahresarbeit unſerer Landwirte.— Die Futter⸗ rüben haben ſich gut entwickelt. Manche Kartoffeläcker ſtehen aller⸗ dings ſchon ab; der Grund hierfür iſt noch nicht klar. Der Obſt⸗ behang iſt dünn und auf eine große Ernte iſt nicht zu 51 Und das herz, es geht auf Roſen Es war zur Zeit der Roſen, da träumt das Menſchenherz ſeine ſeligſten und lichteſten Träume vom Menſchenſein und Glück. Da die Sonne die Welt mit ihrer Schönheit ſegnet, da geht das innere Sein der Seele auf Lichtswege und es träumt von Unendlichkeiten und Weiten... Ein holdes Märchen voll Wirklichkeitskraft raunte mir die Mittagsſtille von Roſenduft durchweht zu— zaubervolle Bilder erſtrahlten. In unendlichen Weiten ſaß Gottvater, umgeben von Heerſcharen ungeborener Seelen, die den Wog zum Leben nehmen wollten und eine Sendung empfangen wollten. Der ehrfurchtgebietende Gott⸗ vater gab ihnen allen ein Gut, einen Stoff, den ſie nach Belieben geſtalten durften und konnten. Lange Scharen kamen und gingen und zogen mit dem Empfangenen ihren Weg ins Leben. as formten die Einen? Sah das Auge recht? Sie ſchnitzten ſich ein Kreuz— nichts Beſſeres konnten ſie erſinnen— töhnend, fin⸗ ſteren Blickes beluden ſie ſich damit. Zeitweiſe belaſteten ſie auch die neben ihnen Schreitenden. Verdroſſen, unzufrieden— ſchimpfend zogen ſie ihres Wegs— dunkel wards, wohin ihr Fuß. Dornen lagen am Wege— ungeſchickt ſtießen und traten ſie den Nebenbruder — ſerte erft keuchend, klagend. Die Armen, Armen, die nichts Beſſeres erſinnen konnten, als ſich ein Kreuz zu ſchaffen und damit das Licht der Freude aus dem Nebenmenſchen zu verlöſchen. Und die Andern?... Hell und licht war es um ſie, Licht ſtrahlte aus den Augen, ihr Herz ſang Lieder und ſtrömte über in Melodien. Was machtlen ſie aus dem von Gottpater erhaltenen Stoff? Ihre Hände ſchufen aus dem Urſtoff eine— Geige, eine klingende— ſingende Geige, der ſie Klänge entlockten, die direkt aus Gottvaters ee allerbarmenden Herzen zu kommen ſchienen. Alles horchte auf, Steine, Blumen, Vögel und die Wolken am Himmel erſtrahlen heller, wo 07 fiedelten, die goldenen Lebens⸗ geigen. Selbſt die Finſterlinge, die unter dem ſelbſtgezimmerten Kreuze ſtöhnten und ächzten, horchten auf und ſchalten— warum muß ich ein Kreuz tragen und jene ſe hin und geigen und ſingen und ſtrahlen. Warum?... Wo ſie hinkamen, die Lichtskinder, blühten Blumen, dufteten Roſen, ſtrahlte Glück und Frieden. Der Boden, den ſie gingen, ſchien durch ſie geſegnet. Eine Lebensgeige hatten ſie ſich geſchaffen, dieweil die andern ſich ein Kreuz ſchufen, das wuchs und an Schwere zunahm— auch als Laſt für die An⸗ dern... ſie ſelbſt haderten, fanden keinen Frieden, kein Heil. Wo das Stück tiefen Gottestum wohnt u. wirkt, da wohnt Licht und Freude, Liebe unn Heil und das ſonnige Menſchenherz geht auf Roſen... Wie ſang und klang es um mich—„und das Herz es geht auf Roſen“l... Die einen ſchnitzen ſich ihr Kreuz und die andern ſchaffen ſich eine Fiedel, in der tauſend ungeborene Akkorden und Klängen ſchlummern, die zum Tönen drängen. Das Märlein vom Herz, das auf Roſen geht, klang aus— ich erwachte und ſah Licht und Schimmer rings um und hörte das tiefe, frohe Lachen eines Menſchenkindes, das ſich auch eine Fiedel gemacht und Freude erfüllte mir die Seele. Elisab. W. Trippmacher-Ladenburg. Die Kataſtrophe Skizze von Wolfgang Federau Str Michael ging mit in den Nacken geworfenem Kopf durch die den hen und lächelte, während er den Duft der Lindenbäume, bin der weiche Wind vom Standpark herübertrug, tief in ſich weſfenſog, Wie blau der Himmel war, wie unfſäglich ſchön die ku hen Wölkchen, die zart und fern oben einherſegelten, bald mütlag geballt, bald wieder wie feine Flaumfedern, die ein über⸗ iges Kind in die Luft geblaſen hotte. ſteh Manchmal, vor einem der großen Schaufenſter, blieb Michael gel en und betrachtete wohlgefällig ſein Konterfei in der ſpie⸗ enden Fläche. Ünd er fand, daß er eigentlich ein hübſcher grauſch ſei, daß er gut und angenehm ausſehe in ſeinem neuen 25 nen Sommeranzug, mit der Blume im Knopfloch— ja, und ein fand, daß es eine ſchöne Sache ſei um das Leben, zumal an junen ſolchen ſommerlichen Samslag⸗Nachmittag, wenn man kongn war, ein biſſel Geld— nun ehrlich geſagt, ſein gutes Ein⸗ ein men— habe und die Woche wie ein ſtaubiges Wegſtück hinter S liege, vor einem aber die Ausſicht auf einen langen, langen Steutag, einen Ausflug an die See, ſtundenlanges Herumtollen am ene und Baden und Plantſchen und Wandern. Weitergehend fein enkte dann Michael noch unternehmungsluſtiger ſeinen Stock, —18 Augen flogen vom Himmel zur Erde nieder und muſterten kandlwollend, faſt dankbar die jungen Mädchen, die ihm entgegen⸗ fornel, graziös ſich in den Hüften wiegend, mit ſchlanken, ſchön ge⸗ Röcltten Beinen unter den kurzen, leicht im Windeshauch wehenden cha den. Heute ſehen ſie alle anmutig und reizvoll aus, und Mi⸗ artt betrachtete mit Intereſſe das bunte Leben, das da kaleidoskop⸗ er Nan ihm vorüberzog.„Mein Gott, iſt das Mädel hübſch“, dachte zwchekade, als er zum Südbahnhof hinüberkreuzte und ſog ſich an einen braunen Augen feſt, die ihm unter dem ſchirmenden Schatten 0 8 breitrandigen Strohhutes ſchelmiſch entgegenlachten. Da hörte Herz ttich einen hundertſtimmigen furchtbaren Angſtſchrei— ſein feins ſtand ſtill... In demſelben Augenblick fühlte er wie etwas packte Leib packte irgend ein ſchwarzes, gräßliches Ungetüm; ihn dente mit jäher, unwiderſtehlicher Gewalt— abwehrend ſtreckte er dann rm aus, leuchtende Kugeln quollen vor ſeinen Augen auf, We ſe wurde er zu Boden geriſſen, geſchleift von dem unbekannten menn, ein furchtbarer Schmerz zerriß ſeinen Körper und zertrüm⸗ Derte ſein Bewußtſein. 8 Schreie, Menſchen, Autos— wirbelndes Durcheinander. Auf 0 Aſphalt lag ein Menſch, entſetzlich zuſammengeknäult, das eine Blut ſtand um ihn wie ein See, dumpf und grauſam. An ehnt. Laternenpfahl lehnte ein Mädchen, in großem, breitem Stroh⸗ ſie ſchluchzte hyſteriſch, ohne daß ihre braunen Augen eine erlöſende Träne hergeben wollten. Zuſammenballung, Aufregungen, Stimmendurcheinander, ein Krankenauto endlich, das den verſtum⸗ melten Körper auflas und entführte. Menſchen zerſtreuen ſich lang⸗ ſam, Schutzleute ſchaffen Ordnung, kleine, kurze Notiz noch am Abend im lokalen Teil der Zeitungen:„Wieder ein Opfer des Verkehrs“— und das Leben ging weiter, herzlos, gleichgultig, mit dem ewigen ſteinernen Lächeln der Sphinx.— Ein großer Saal im Krankenhaus, weiße Wände, weiße Betten weiße Wäſche, hell, kalt, unperſönlich, nahm auf, was von Michael übrig geblieben war. Ein Neuer? Kaum einer hob den Kopf nach der lebloſen Maſſe, die da eben eingeliefert wurde. Mein Gott, es hatte jeder mit ſich ſelbſt genug zu tun, genug an ſich ſelbſt zu denken. Ein Unglücklicher mehr— wer ſich ſelbſt bemitleiden muß, kann an Dritte Mitleid nicht verſchwenden. Notverband, Wimmeln von Aerzten und Krankenſchweſtern, Aufwachen ſchließlich, wilde Fieberphantaſten, bäumender Körper— und dann wieder Nacht, tief, traumlos; eine ferne Stimme ſickert in die Seele wie eine dunkle Drohung:„Wir werden das rechte Bein abnehmen müſſen— es iſt Brand hinzugetreten.“ Das Wort, nicht verſtanden, wird den⸗ noch irgendwie im Unterbewußtſein verarbeitet. Aufbrüllende Angſt, ſtarke Arme halten einen feſt— Narkoſe— zählen: einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig——— Weg— nichts mehr, nur Nacht— dunkel— Nacht. Durch Wochen ſo zwiſchen Fieber und Bewußtloſigkeit und wenigen Sekunden des Bewußtſeins hin⸗ und hertaumelnd. Auf⸗ tauchend endlich— endlich!— aus dem tiefen Brunnen unendlicher Finſterniſſe. Und erſtmalig ſei jenem furchtbaren Moment, wo das dunkle Ungeheuer ihn gepackt hatte, ſchlug Michael die Augen auf, in denen keine Fieberphantaſien brannten. Er wußte zunächſt noch nicht recht, was mit ihm geſchehen war —.wo er ſich befand. Aber ſeine Augen hingen an der klaren, weißen Decke des Saales, er ſpürte um ſich die freundliche Fürſorge einer Schweſter, und ein wohliges Behagen, eine ſüße Müdigkeit erfüllte ihn ganz. Seine Gedanken ſchlichen auf leiſen Sohlen um das Geweſene, noch war er ſich ſelbſt ſozuſagen fremd und fern, noch hing ein dunkler Vorhang zwiſchen dem letzten Tag in der Sonne draußen und dieſem erſten wachen Augenblick in unbekannten, ſeltſamen Räumen. Aus dieſem dunklen Schleier leuchtete es ihm entgegen wie der Schimmer eines Paares brauner, ſchelmiſcher Mädchenaugen? Wem gehörten ſie? Er wußte es nicht. Einmal vor langer Zeit hatte er ſie wohl geſehen.... dann war etwas gekommen und hatte ſich wild und unerwartet zwiſchen ihn und dieſe Augen geworfen. Dennoch beglückte ihn dieſe Einnerung wle eine zärtliche Liebkoſung. Er lächelte Ein wahnſinniger Schmerz, zuckte von ſeinem rechten Beln herauf in ſein Gehirn. Mit zuckender Hand griff er unter die Decke, um ſeine Glieder abzutaſten, und— fühlte den Verband ſeines die Erkenntnis des Ge⸗ ſchehenen ſchmetterte auf ihn hernieder wie der Schlag einer erzenen Beinſtumpfes. Sofort begriff er alles; Keule. Er verlor ſofort das Bewußtſein, ſank in die Kiſſen zurück mit krampfenden Bewegungen wie ein Ermordeter.— Als er nach einigen Minuten wieder erwachte, ſpürte er das Entſetzen wie eine würgende Hand an ſeiner Kehle. Er ſchrie laut und gellend in ungeheurer Qual. Eine Schweſter ſtürzte aufgeregt herbei, ſie erſchrak vor der grauenhaften Not, die in Michagels Augen ſtand. Aber ſie hatte Aehnliches erlebt und wußte, was not tat. Sie ergriff die Hände des Mannes und hielt ſie mit warmem, feſtem Druck umſchloſſen, ab und an leiſe, beruhigende Worte mur⸗ melnd wie zu einem Kinde. Langſam beruhigte ſich der flatternde Körper, das verzerrte Antlitz wurde tief und traurig, dann warf Michael plötzlich den Kopf ſeitwärts, und aus ſeinen Augen ſtürzten die Tränen gewaltſam, unaufhörlich. Minutenlang, eine Viertel⸗ ſtunde. Bis er allmählich in einen ſchweren, langen Schlaf fiel Die Geneſung machte langſam raſchere Fortſchritte. Nach dem erſten großen Erſchrecken war eine unbändige Traurigkeit über Michael hereingebrochen, die zuletzt einer vertränten Reſignation Platz machte. Er begann ſich an ſeinen Zuſtand, an die Tatſache des Ewig⸗Krüppelſeins, zu gewöhnen, und mit zähneknirſchender Entſchloſſenheit bemühte er ſich, das ferne Glück ſeiner früheren Ge⸗ ſundheit zu vergeſſen. Er dachte an die Jahre im Felde, an all die Möglichkeiten des Todes und der Verſtümmelung, durch die ihn eine barmherzige, unſichtbare Hand ſo unverletzt hindurchgeleitet hatte. So vielen ſeiner Kameraden war es ſchlechter gegangen— hatte er ein Recht, ſich aufzulehnen, er der ſieben Jahre länger ſeine ge⸗ ſunden Glieder hatte behalten können? Und ihn überfiel eine leichte Scham. Sorgen um die zukünf⸗ tige Geſtaltung ſeines beruflichen Daſeins machte er ſich dabei wenig — ſchließlich lag ſeine Arbeit auf einem Gebiete geiſtiger Art, wo der Verluſt ſich nicht auswirkte. Immerhin, als er die erſten Male, auf zwei Schweſtern geſtützt, im Wandelgang des Krankenhauſes mühſelige Gehverſuche mit ſeiner Protheſe machte, kehrten die Trauer und der Schmerz noch einmal zurück und ſahen ihn mit bru⸗ talen Blicken an, ſo daß er wieder weinen mußte. Raſch ging das vorüber. Und als der beginnende Herbſt die braun betupft hatte, an einem ſchönen, milden Oktobertage, durfte er erſtmalig an die freie Luft draußen. Mit zwei Stöcken, unſicher noch und rührend hilflos, durchwanderte er langſam, Schritt für Schritt, die Allee, die vom Krankenhaus nach der Stadt führte. Mit fliegenden Nüſtern ſog er zitternd die lang entbehrte, herbs Luft der freien Natur tief in ſeine Lungen, erſchauerte wohlig unter dem müden Glanz der Herbſtſonne, die Baum und Weg und Menſchen mit mildem, mütterlichem Licht überſtrahlte. Eine tiefe, faſt feier⸗ liche Ruhe, ein geduldiges Sichdreinfügen erfüllten ſeine Seelez Bäume rot und gelb und — 4 Seie. Ar. 341 Dienstag, den 27 Juſi 1026 Aus dem Lande 5 1 NRaubüberfall im Murgtal Jorbach i. Murgtal, 26. Juli. Zu dem ſchon gemeldeten Raub⸗ Uberfall im Murgtal erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Eine Gernsbacher Kaſſe, die an die Baufirma Chriſtenſen in Hundsbach wöchentliche Lohnzahlungen leiſtet, hatte Warth 6000 Mk. zur Ablie⸗ ferung in Hundsbach mitgegeben. Als Warth mit ſeinem leichten Kraftwagen die Straße Ebersbronn—Hundsbach paſſierte, war in der Nähe des Raumünzacher Waſſerfalls die Straße durch einen Barnnſtamm verſperrt, ſo daß er den Wagen anhalten mußte, um das Hindernis aus dem Weg zu räumen. Im ſelben Augenblick kamen aus der Tannenwalddichtung mehrere Vermummte, bis auf die Zähne bewaffnete Räuber hervor, die Warth ſofort einen Strick um den Hals legten, um ihn an einem Baum feſtzubinden. Die Räuber entleerten das mit Brot beladene Auto und als das ver⸗ mutete Geld nicht zum Vorſchein kam, wurde Warth ſolange drang⸗ ſaliert, bis er den Schlüſſel zum Autoſitz herausgab, womit den Räubern die geſuchten 6000 Mk. in die Hände fielen. Die Kriminal⸗ poligzej war mit Polizeihunden noch am gleichen Abend am Tatort erſchienen. Bereits geſtern vormittag wurden einige Verhaftun⸗ gen vorgenommen, die jedenfalls zur Ueberführung der Tä⸗ ker führen werden. Bei der Einwohnerſchaft in Forbach herrſcht begreiflicherweiſe eine ſtarke Erregung. Iſt es doch der dritte Fall dieſer Art, der ſich im letzten halben Jahr im Murgtal abgeſpielt hat. 1 Schwetzingen, 28. Juli. Am Samstag gegen Abend ereig⸗ nete ſich auf der gefährlichen Straßenkreuzung am„Schwanen“ wieder einmal ein Verkehrsunfall. Ein Kind wurde von einem Auto überfahren und erlitt dabei ſo ſchwere Hautabſchür⸗ fungen, daß es nach dem Krankenhauſe verbracht werden mußte. Der Unfall hätte leicht ſchwere Folgen haben können, wenn das Auto an dieſer unüberſichtlichen Straßenkreuzung nicht ſehr lang⸗ ſam und vorſichtig gefahren wäre. Auffallend iſt die Tatſache, daß der Verkehrsſchutzmann an dieſer verkehrsreichen Stelle ſeit längerer Zeit ſeines Amtes nicht mehr waltet.— Am kommenden Sonntag wird der Verein ehem. Leibdragoner und ſonſtiger Kavalleriſten aus Karlsruhe den hieſigen Schloßgar⸗ ten beſuchen. In Schwetzingen treffen ſich die Karlsruher mit den hieſigen und den Mannheimer Kameraden.— Der Wirt zum „Gambrinus“ hier ſchoß am Samstag gegen Mitternacht infolge von Eiferſucht aus einer kleinen Teſchingpiſtole zwei Schrotladungen zum Fenſter der Gaſtſtube hinaus, die den Kopf eines Mäd⸗ chens trafen. Hierauf entſtand ein Kampf mit Bierkrügen und Stühlen, Tiſchbeinen und Steinen. Nach kurzer Zeit waren ſämtliche Fenſterrahmen durchgeſchlagen. Als die Poligei erſchien, war der größte Teil der Wirtſchaft ſchon in ein Trümmerfeld verwandelt. Der Wirtſchaftsbetrieb wurde polizeilich geſchloſſen. Deſſenungeachtet eröffnete der Wirt den Betrieb nach Abzug der Poligei wieder von neuem. Die Wogen des Kampfes flackerten wieder auf und nahmen erſt ihr Ende, als die abermals angerückte Polizei den Wirt nach dem Ortsar veſt verbracht hatte. Hockenheim, 26. Jult. Am Sonntaa abend zwiſchen 9 und 10 Ußhr überfuhr ein von Ketſch kommendes Perſonenauto den 19 Jahre alten Brandenburger von Hockenheim und verletzte ihn ſchwer. Das Auto fuhr in raſendem Tempo davon. Ein des Weas kommender Radfahrer nahm ſich des Verletzten an und ſchlevpte ihn in 2 85 elterliche Wohnung nach Hockenheim. Lebensgefahr beſteht nicht. 4 Reckarſteinach, 25. Juli. Bei dem dieſer Tage niedergegange⸗ nen ſchweren Unwetter brachte der Sturm das mit Brettern be⸗ ladene Schiff„Emilie“ zum Sinken. Die Inſaſſen des Schiffes, das dem hieſigen Schiffer Kuſſel gehörte, konnten ſeob noch in Sicher⸗ heſt bringen. Schiff und Ladung ſind verloren. Der Scha⸗ den iſt zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Karlsruhe, 26. Jult. Die amtlichen Feſtſtellungen haben er⸗ geben, daß bei dem verheerenden Unwetter im Amtsbezirk Donau⸗ eſchingen der Wirbelſturm in einer Breite von—4 felm. und in einer Länge von 25 Klm. furchtbare Verwüſtungen an Ge⸗ bäuden, Waldungen und Feldern verübt hat. Zehn Gemeinden ſind in Mitleidenſchaft gezogen. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt zur Milderung der Not bereits eine ſtaatliche Unterſtützungs⸗ aktion eingeleitet. Es wird betont, daß die ſchwer betroffenen Gemeinden überzeugt ſein können, daß von Seiten des Staates im Rahmen des Möglichen alles getan wird, um die Unwetterſchäden zu Iindern. Baden⸗Baden, 26. Julf. Hier krafen ſich alle über 80 Jahre alte Männer unſerer Stadt. Es waren 41 erſchienen, 15 hatten ſich entſchuldigt. Im„Schwarzwaldhof“ fand eine kleine Feier ſtatt, daran anſchließend eine Rundfahrt durch die Stadt. 4 Offenburg, 26. Jull. Am Samstag abend wurde der verhei⸗ ratete Fuhrmann Sutterer von der Kronenbrauerei kurz vor der Kinzigbrücke bei Ortenberg vomeigenen Fuhrwerk über⸗ fahren und ſo ſchwer verletzt, daß er nach zwei Stunden infolge innerer Verblutung ſtarb. Wie es ſcheint, wollte der Verunglückte während der Fahrk einige Kiſten in Ordnung bringen und 15 dabei vom Wagen geſtürzt. Ein vorausfahrender Bierführer wurde auf das Unglkück inſofern aufmerkſam, als die Pferde Sutterers im Ga⸗ lopp ſeinem Fuhrwerk nachrannten. ſeine Augen, ohne ſie von der bunten Welt ringsum abzuwenden, hatte er tief nach innen gekehrt. 7 Er ſah die Menſchen kaum, die—— da entgegen wanderten. nblick ihrer ſelbſtverſtänd⸗ Er hatte eine leiſe Furcht vor dem lichen Bewegungen Aber plötzlich mußte er die Lider heben, und er erblickte ein ſehr ſchönes, junges Mädchen, deſſen braune Augen nachdenklich auf ihm ruhten, während ſie die Stirn leiſe krauſte, als verſuche ſie angeſtrengt, ſich an irgend etwas zu erinnern. Da fiel es wie ein weicher Schleier von ſeinen Blicken— deutlich ſah er den Augenblick, da er ſie zum erſten Male geſehen. Das Echo irgend eines hundertſtimmigen Schreies brach ſich in ſeinen Ohren. Zur gleichen Sekunde hatten ſich beide erkannt, des Mäd ſens Augen erhielten einen feuchten Glanz, eine Welle unſäglichen Mit⸗ ſeids überflutete brennend ihre Wangen. Im ſelben Augenblick durchbrach Michaels Seele die Erkenntnis, daß dies alles, ſein ganzes früheres Leben mit Spiel und Wandern und Lieben nun für ihn vorbei ſei— für alle Zeiten vorbei. Daß nun immer nichts anderes als Mitleid und Erbarmen ſein Teil ſein könnte. Da bäumte ſich ſein armes Herz, ein irrſinniger Schwindelanfall drehte Welt und Erde wor ihm in bebendem Kreiſe, jäh kehrte er um und wankte den Weg, den er gekommen, zurück. An der Pforte des Krankenhauſes brach er zuſammen. „Ein Rückfall“, ſagte der Chefarzt an ſeinem Lager. Und nie⸗ mand wußte ſich die Urſache zu erklären. Nichts deutete auf irgend welche unvorhergeſehenen Zwiſchenfälle. Aber während Tag und Nacht Aerzte und Schweſtern an ſeinem Bette wachten, lag Michael ſtill und apathiſch dar. Und ſtarb dann ſchließlich an einem kalten frühen Dezembermorgen, als der Schnee weiß und ſchim⸗ mernd auf allen Dächern lag— weil er den Willen zum Leben ver⸗ loren hatte. eeeeeee Kunſt und Wiſſenſchaſt Steine vom Shakeſpeare⸗Theater, ein neuer Sammelſporl. Die Portiers in den Hotels von Stratford⸗on⸗Avon be⸗ klagten ſich in letzter Zeit immer mehr darüber, daß das Gepäck der Beſucher aus Amerika und den Kolonien bei dem Verlaſſen der Stadt ſo merkwürdig ſchwer wäre. Man ſtellte Beobachtungen an und entdeckte zur allgemeinen Ueberraſchung, daß Hunderte von dieſen Verehrern Shakeſpeares zur Erinnerung an den großen Mann— Ziegelſteine von den Reſten des unlängſt niedergebrannten Memorial⸗Theatre mitaenommen hatten. Ganze Maſſen von Steinen ſind auf dieſe Weiſe ſeit dem Brande verſchwunden. Die guten Stratforder ſind darüber nicht ſo ſehr böſe, als daß ſie vielmehr glauben, wenn die Liebe der Shakeſpeare⸗Freunde zu den alten Steinen ſo groß iſt, ein gutes Geſchäft doraus machen zu können, Men erwägt alſo den Plan, die Steine den Beſuchern für eine Guinee das Stück— manche wollen es auch billiger machen— zur Verfügung zu ſtellen und hofft auf dieſe Weiſe, ſchnell genug das Geld zum Wiederaufbau des Theaters zufammenzubringen. ein Blick über die Welt Die männerreichſten deutſchen Städte— in den Alpen— Der bekrogene Taſchendieb— Streik im Der verhaftete Aal— Blutige Wirklichkeit auf der Bühne— Der Schlafwandler Vatikan— Die romantiſche Geſchichke eines Kriegsgefangenen — Achtmal zum Selbſtmord verleitet— Weinfäſſer als Sommerwohnungen— Ein ſchlauer Verſicherungsſchwindel Deutſchland Nach einer Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamtes ſind die männerreichſten Städte die Städte im Ruhrrevler und zwar kom⸗ men auf 1000 männliche Perſonen in Hamborn nur 892 n in 963, Oberhaufen 964, Gelſenkirchen 960, Bochum 977, Mlülheim 999. Ein ergötzliches Stücklein von der Fürſorge der Polizei wird auz Wildbaß berichtet: Der Beſitzer des Reſaurants„Zur Traube“ hatte in einem Baſſin im Hofe lebende Aale aufbewahrt. Mochte nun einem Naſte Fiſche die Hundtagshitze oder die Langeweile in dem engen Waſſerbecken zu groß geworden, oder mochten ihn bange Ahnungen überkommen, daß er bald die Mittagstafel des Hotels zie⸗ ren würde, kurzum: ein Aal machte ſich in einer der letzten Nächte auf die Wanderſchaft. Er tuürnte über das Baſſin, hüpfte über den Hof, durch einen ſchmalen Hausgang und gelangte glücklich auf die Straße, unter derem Abhang das Waſſer der Enz ſchon verführe⸗ riſch gurgelte und gluckſte. Aber ach: dieſer freiheitsdurſtige Aal, hatte nicht mit dem wachſamen Auge der Hermandad gerechnet. Die Gefahr nahte in Geſtalt eines Polizeibeamten, der zunächſt den Ausreißer ableuchtete(es war nachts um 2 Uhr), dann„ver⸗ haftete“ und mit auf die Wache nahm. Dort wurde der Aal ge⸗ fangen geſetzt. Es gelang der Polizei die„Perſonalien“ des Aales feſtzuſtellen, worauf er am nächſten Vormittag dem Beſitzer lebend wieder zugeſtellt wurde.— Dieſe Geſchichte iſt nicht erfunden, ſon⸗ dern wirklich paſſiert. Es dürfte allgemein bekannt ſein, daß Aale ein ſehr zähes Leben haben. Schweiz In Genf gibt zurzeſt das Moskauer Künſtlertheater ein Gaſt⸗ ſpiel. Bei einer ce des„Lebenden Leichnam“ ereignete ſi ein bisher unaufgeklärter 105 Der Schauſpieler Voruboff, der die olle des Vedia Protaſoff ſpielte, hatte in einer dramatiſchen Szene Theater⸗Selbſtmord zu perüben. Gemäß den Vorſchriften ſei⸗ ner Rolle zog er einen Revolder aus der Taſche, kehrte dem Pub⸗ likum den Rücken und gab einen auf ſich ab. r Schauſpie⸗ ler brach zuſammen, aber nicht im Theaterſpiel, ſondern in allem Ernſte, denn die Waffe, mit der er den Schuß abgegeben hatte, war ſcharf geladen und der Künſtler hatte ſich eine—— 5 Wunde bei⸗ bracht. Er war aber doch noch tragiſcher Held genug, um dem ublikum den wahren Sachverhahlt zu verbergen und trotz ſeiner Verwundung ruhig liegen zu bleiben, bis der Vorhang gefallen war. Dann erſt machte er ſich ſeinen Kollegen bemerkbar und wurde ins Krankenhaus überführt. Er kann fürs erſte nicht wieder auf⸗ treten. Wie es kam, daß der Revolver geladen war, iſt bisher ein Geheimnis geblieben. * Ein Schweizer namens Niederhauſer erſtieg mit ſeinem zwölfjährigen Sohn und ſeinem Bruder das etwa 3500 Meter hohe Stockhorn, einen Vorberg der Monte Roſa⸗Gruppe. Auf dem Gipfel legten ſich die Bergſteiger, die durch die Hitze ſehr ermüdet waren, zum Schlaf nieder. Als ſie wieder erwachten, vermißte man den Knaben. Nach langem Suchen fand man ſeine Leiche in der Tiefe eines Abgrundes. Nach den Angaben des Vaters war der Junge ein Schlafwandler. Man nimmt an, daß er ſich im Schlafe erhoben und im Traum in der Bergwelt umherwanderte. Dabei muß er über einen Abhang geſchritten und in die Tiefe geſtürzt ſein. Jrankreich und Italien Ein 125 7 Offizier namens Tempi machte während eines Aufenthaltes in Paris die eigentümliche Erfahrung, daß man ein ganz gutes Geſchäft machen kann, wenn man einem Taſchendieb in die Hände fällt. Dem Finnlän war eine Geldtaſche mit 200 Franes Inhalt geſtohlen worden. Als er voll Schrecken in die leere Taſche griff, entdeckte er zu 7 55 Ueberraſchung einen wertvollen Ring, der dem Taſchendieb offenbar während ſeines Manövers vom Finger geglitten war. Der Ring iſt bedeutend mehr wert als die Beute, die dem Taſchendieb in die Hände gefallen iſt. Und da er ſicher von ſeinem früheren Eigentümer nicht wieder in Anſpruch ge⸗ nommen wird, ſo iſt der Beſtohlene mit der Bilanz des Taſchendieb⸗ ſtahls recht zufrieden. f 8 Zum erſten Male ſeit Menſchengedenken 5 es im päpſtlichen Haushalte zu einem Streik gekommen. Die im Vatikan beſchäftigten Gärtner ihre Arbeit niedergelegt, weil ſie mit dem täglichen Arbeitslohn von 14 Lire nicht zufrieden ſind. Der Papſt hat die Kardinäle ſofort angewieſen, die nötigen Maßregeln zu ergreifen, um die Ausbreitung des Streikes zu verhindern. Daraufhin ſind die Kardinäle zuſammengetreten, um eine Erhöhung der Löhne ſämt⸗ licher Vatikan⸗Angeſtellten in Erwägung zu ziehen. Der Streik hängt Sommerregen ö Von Heinrich Leis Wolken ſind erſt am Himmel emporgeklettert wie ungeſchlachte. ſeltſam fremdartige Tiere, und von ihren plumpen, araumaſſigen Leibern fielen Schatten in den leuchtenden Tag. Dann aber ſtieg eine Wolkenwand, gleichförmig düſter, den Horizont hinan und mählich deckte ſie die Himmelsbläue Stück um Stück, bis der letzte Sonnenſchein blaß wurde und das Licht graugedämpft über der blütenvollen Landſchaft. Die Wärme. die mit den Sonnenſtrahlen auf die Erde nieder⸗ prallte, liegt plötzlich dumpf und bedrückend, die Luft ſcheint ſchwer und geſättigt von ſchwül berauſchendem Duft, ſelbſt der Wind, der mit leichtem Wehen heranfächelt, bringt nicht Kühle, ſondern nur neue Glutwellen wie einen Hauch von ſonneweißen ſüdlichen Küſten. Die Wolken hängen ſo tief, daß es ſcheint, als ſtreifen ſie faſt durch die Baumſpitzen hin, und ſie lagern über den Höhen mit undurch⸗ dringlichen Schwaden von Grau. Das üppige Sommerarün der Bäume und der Büſche iſt alanzlos fahl, die Blätter ſind ſchlaff und gerunzelt, in der Natur überall kündet ſich eine unendliche Müdig⸗ keit und Erſchöpfung. Da fährt der Wind heftiger drein. und ein Erſchauern geht durch das Tal, die Wolken am Himmel türmen ſich übereinander, jagen wirrgeballt in zackia zerriſſenen Formen. und in Wirbeln flattert Staub. Blütenblätter taumeln erdwärts, ein Regen von klei⸗ nen. zierlichen Sternen. Und in den Wipfelkronen rauſcht es mit dunklem Ton anſchwellend und verebbend. daß der Tropfenfall darin untergeht, der mit erſtem Sprühen nun ins Laubwerk preſcht: bis der Wind lanaſam zur Ruhe geht, indes die Wolken ſich zu ein⸗ förmig grauem Vorhang verflechten und das Rauſchen des Regens anfängt zu ſingen, immer den gleichen Ton. Die Blätter zittern wie unter einer Liebkoſung, die Aeſte laſſen ſich breitgereckt von der FFeuchte überſprühen, und aus der Erde herauf dampft ein friſcher, lebendiger Geruch, würziger Hauch der ſonnetrockenen, regenbenetzten Scholle. Es iſt, als ſteige mit dem weichen Nebel etwas von der Sonnenk zaft empor, die die Erde in ſich aufgeſpeichert hat in lichten, warmen Frühlingstagen. Entſpannung iſt gekommen nach der Schwüle, da der Regen ſanft plätſchert, und immer klarer, kühler, reiner wird die Luft, glänzend ſteht das Laub unter dem Strömen und Triefen, aierig wie ein Dürſtender ſchlürft die Erde den Labetrunk des warmen Regens. Man möchte meinen, alle ihre Poren weit offen zu ſehen, das fruchtbereitende Rinnſal tief in ſich zu empfangen, und ein ſanftes Leuchten der Näſſe ſchimmert unter dem toten Wolkengrau. Leiſe zuweilen rührt ſich noch ein Windſchwingen, und die Bäume ſchütteln ſich dann, wie muntere Tiere nach dem Bad im klaren Wieſenquell: aber der Regen rauſcht fort mit eintönigem Triefen und durch das Blätterwerk ſickert der Tropfenfall, verlt nieder an den Stämmen und an den Häuſermauern, rinnt durch die atemverhaltene Stille ſacht und lau. mit der Inflation zuſammen, die auch in Italien den Lohn entwertet und die Preiſe in die Höhe treibt. Die 14 Lire Tagelohn kommen nach dem gegenwärtigen Stand der italieniſchen Währung etwa einem Betrage von Mk..70 gleich. Angarn Die romantiſche Geſchichte eines Kriegsgefangenen wird in dem Budapeſter Blatt„Peſti Hirlap“ erzählt. Der Ungar Bela Her⸗ mann wurde kurz nach dem Ausbruch des Krieges als ruſſiſcher Kriegsgefangener nach Sibiren gebracht. Dort erregte er die Auf⸗ merkfamkeit der Ruſſen durch die Vorführung ungariſcher Tänze. Es gelang ihm, im Laufe der Zeit eine Truppe auszubilden, die die Sgar dasfürſtin aufführte. Damit war ſeine Laufbahn gemacht. Er eröffnete eine Tonzſchule und als die ruſſiſche Revolution den Ge⸗ fangenen die Freiheit zurückgab, konnte er mit einem eigenen Ballett auf Reiſen gehen, das in allen ſibiriſchen Städten bis nach Wladi⸗ woſtok mit großem Erfolge auftrat. Heute ſpielt der ehemalige Se als Profeſſor Bela Hermann in der japaniſchen Stadt Kobe im Muſik⸗ und Theaterleben eine führende Rolle. Wegen achtmaliger Verleitung zum Selbſtmord beſchäftigt eine Budapeſter Schönheit namens Joſephine Szany jetzt die Gerichte. Ihr letztes Opfer war ein reicher junger Ungar namens Joſeph Hausmann. Sie betrat mit ihm kürzlich ein vielbeſuchtes Kaffee. Das Paar eregte allgemeine Auftnerkſamkeit da man die Vorge⸗ ſchichte der Modedame kannte und von ihrem Begleiter wußte, daß er bisher in voller Einigkeit mit ſeiner Frau gelebt hatte. Plötzlich erhob ſich Joſephine 1 und wankte, als ob ſie bewußtlos zu Boden fallen wollte. In demſelben Augenblick erhob ſich auch ihr Begleiter, fing ſie in ſeinen Armen auf und ſa bewußtlos mit iht nieder. Polizei und ärztliche Hilfe war bald zur Stelle und es wurde feſtgeſtellt, daß der junge Mann tot war, während es gelang, ſeine Begleiterin wieder ins Leben zurückzurufen. Sie erhob ſich und ging ruhig von dannen. Inzwiß iſt feſtgeſtellt worden, daß der Mann Gift genommen und ſeine Frau vorher von ſeiner Abſicht unterrichtet hatte, in den Armen von Joſephine Szany zu ſterben. Dieſe Szene hat ſich nunmehr ſchon zum achten Male wiederholt. Joſephine Szany iſt eine bezaubernde Schönheit und gewinnt auf die Männer, die ſich ihr nahen, einen dämoniſchen Einfluß. Ebenſo wie ihr letztes Opfer hat ſie auch deſſen Vorgänger datzu überredet, mit ihr zuſammen zu ſterben. Es ſcheint, daß ſie an dieſem grau⸗ ſamen Spiel eine Genugtuung empfindet. Sie ſelbſt verſteht es immer, während der Vergiftungsſzene Komödie zu ſpielen, während ihr Partner Ernſt macht und das Gift wirklich zu ſich nimmt. Die Gerichte haben den Fall jetzt aufgegriffen und die Frage erörtert, ob man dieſen Vampyr ſtrafrechtlich zur Verantwortung ziehen kann. Joſephine Szemy iſt aber verſchwunden und konnte von der Polizei bisher nicht aufgefunden werden. Amerika Etwa 40 Meilen weſtlich von Cleveland in dem nord⸗ amerikaniſchen Staate Ohio wächſt eine ſonderbare Siedlung aus dem Boden. Dort hatte eine große Weinhandelsgeſellſchaft ihren Sitz. Sie iſt nach ſieben Jahren ſtrengen Alkoholverbotes wohl zu der Ueberzeugung gekommen, daß der geſetzliche Weinhandel in den Vereinigten Staaten der Vergangenheit angehört und hat infolge⸗ deſſen ihr Inventar verkauft. Für die große Anzahl von rieſigen Weinfäſſern fand ſich ein Abnehmer, der den ganzen Vorrat für ein billiges Geld erſtand. Niemand wußte, was er mit den Fäſ⸗ ſern anfangen wollte, bis eines Tages das erſte große Faß als Sommerwohnung in einer ländlich ſchönen Gegend hergerichtet war. Die Zahl iſt inzwiſchen auf 36 gewachſen und wird weiter zu⸗ nehmen. Die Fäſſer ſind aus beſtem Eichenholz gefertigt und ſo dauerhaft, wie man ſie ſich nur wünſchen kann. Sie ruhen auf wand große Fenſter und außerdem eine Eingangstür, die durch einen Treppenaufgang und durch eine geräumige Veranda in länd⸗ lichen Stile umgebaut iſt. Im Innern iſt eine elektriſch betriebene Kochanlage, ein Eisſchrank, ein Ausguß, elektriſches Licht und was ſonſt noch zum Haushalt gehört. Dieſe Sommerwohnungen werden an Touriſten und Ferienreiſende vermietet und ſind außerordentlich begehrt. 5 0 Ein ſchlau ausgedachter Verſicherungsſchwindel iſt nachträglich aufgedeckt worden und hat ſeinen Urheber vor ein amerikaniſches Gericht geführt. Es handelt ſich dabei um den Kunſthändler Doptoglou, den Inhaber einer bekannten Newyorker Firma. Nach dem Ergebnis der Unterſuchung hat der Kunſthändler in Europa von wertvollen Meiſtergemälden durch wohlbekannte Künſtler Kopien herſtellen laſſen. Er gab die Kopien dann als die Origt⸗ nale aus und ließ ſie als ſolche von einer Reihe von Verſicherungs⸗ geſellſchaften verſichern. Da die Verſicherung von Gemälden im allgemeinen ein gutes Geſchäft iſt, ſo trugen die Geſellſchaften keine Bedenken, die Verſchiffung der Gemälde nach Amerika hoch zu ver⸗ ſichern. Doptoglou ließ die Kopien dann auf einem langſamen Frachtſchiff von London nach Newyork verſchiffen. Nach dem Er⸗ gebnis der Unterſuchung ſind während der Ueberfahrt mehrere Ma⸗ troſen der Schiffsbemannung für den Zweck beſtochen worden die Räume, in denen die Gemälde untergebracht waren, in Brand zu ſetzen. Während der Newyorker Kunſthändler als überführt gilt, iſt man noch auf der Suche nach ſeinen Helfershelfern, denn man iſt der Anſicht, daß dieſer Schwindel nur mit einer Reihe von Agenten in Szene geſetzt werden konnte. eeeneeeeeeeeeeeee Gerichtszeitung 8 Kaufionsſchwindler. Das Amtsgericht Worms beſchäfſigke ſich am 23. Juli mit einer großen Betrugsaffäre. Angeklagt war in mehreren Fällen des Betrugs der in den 40er Jahren ſtehende „Journaliſt“ Jonas Feder zuletzt in Worms anſäſſig. Feder ver⸗ ließ vor Jahren ſeinen. Sattler⸗ und Polſtererberuf und verlegte ſich auf die journaliſtiſche Tätigkeit, während der er auch mit einer großen Zeitungen in geſchäftlicher Verbindung ſtand. Um ſein rentables Unternehmen auszubauen, annoncierte er Ende des Vor⸗ jahres in mehreren Zeitungen nach tätigen Teilhabera, von denen Intereſſeneinlagen nicht unter 500 forderte. Er vereinbarte ver⸗ traglich ein feſtes Monatseinkommen und einen prozentualen Ge⸗ winnanteil. Bis zum 1. Januar hatten ſich ſolcher fünf allein auz der Pfalz dem Unternehmen angeſchloſſen. Als Sicherheit für die Einlagen hatte er jedem Teilhaber, den Eigenbeſiz an Wohnungs einrichtung ſeiner Frau, mit der er getrennt lebt, und ſogar aut noch die Möbel ſeines Hausherrn als Büroinventar verpfändet⸗ Feder, der ſeinen Mitarbeitern laufend die Gehälter ſchuldig blieb, mußte ſich eines Tages, als die Sache nicht mehr zu halten war, nach Köln flüchten. Das. Urteil lautete auf 4 Monate Gefängnis⸗ 8 Tragiſcher Fall. Vor der Strafkammer in Saarbrücken ſtand dieſer Tage eine Schweſter aus dem hieſigen Landeskranken⸗ haus, die beſchuͤldigt war, durch Fahrläſſigkeit den Tod eines i zur Pflege anvertrauten 5jährigen Kindes herbeigeführt zu haben, Die Schweſter war damit beſchäftigt, das Kind zu baden, wurde während ihrer Arbeit durch die Unruhe der anderen ihr zugewieſen 38 Pfleglinge abberufen und vergaß des Kleinen. Erſt nach drei⸗ piertel Stunden fand es ein Wärter tot in der Wanne. Es war er⸗ ſtickt und zwar nach Ausſage der Zeugen und Sachverzändigen durch Erbrechen ſeines Mittagsmahles. Beim Zugegenſein der Schweſtel hätte das Erbrechen nie einen ſolch tragiſchen Ausgang genommen. Unter Zubilligung mildernder Umſtände wurde die Schweſter, der man nach Lage der Sache menſchliches Mitgefühl nicht verfagen kann, zueiner Woche Gefängnis ünter Gewährung von Strafaufſchub verurteilt. einem ſoliden Unterbau, beſitzen in der Hinter⸗ und in der Vorder⸗ —— 932 —* 2 nn d er emereeeere e ernl 4 Dienstag, den 27. Juli 1928 — 5. Seite. Nr. 341 Briefmarken⸗Allerlei Von Germanikus Nach Bildpoſtkarten ſteht man neuerdings an den Poſt⸗ ſchaltern an, wie in der Kriegszeit nach Butter. Die im vorigen hr erſchienenen ſind kleine Rarkkäten und jetzt gibt es imener wie⸗ der etwas Neues. In Danzig eine 10 Pfg.⸗Karte mit Anſicht der Johanniskirche, in der Schweiz 24 Karten zu je 10 Rappen mit den verſchiedenſten Anſichten kreuz und quer durch die Schweiz. aucher Sammler hat ſich ſchon den Kopf zerbrochen wie er Ganz⸗ ſachen ſammelgemäß unterbringen ſoll. Das Einkleben in ein Album iſt eine barbariſche Sitte. Als praftiſch haben ſich Einſteck⸗ albums erwieſen, wie man ſie auch für Notgeldſcheine benutzt. Eine andere Möglichkeit ſind Kartothekkäſtchen, in die man Karten und Umſchläge einordnet und eine dritte Art iſt die durchſichtige Ecke, mit der man ſie auf Bogen anordnet. Nun zu den Neuheiten des Briefmarkenſammlers. Däne⸗ mark beendete Goffentlich!) ſeinen Propiſorientaumel indem es eine 7 Oere grür und eine 12 Oere violett verausgabte. Die 30 Oere blau der kurſierenden Marke wurde mit Ueberdruck„Poſtfayre“ ver⸗ ausgabt. Bekanntlich werden Marken mit dieſem Aufdruck(Poſt⸗ fähre) nur als Zuſchlagsmarken für Pakete benutzt, die mit der Fähre zwiſchen Logſtor und Aggerſund und Esbjerg und Fano be⸗ lördert werden. In Eſtland ſind die Wohlfahrtsmarken vom Jahre 21 mit neuen Wertzahlen überdruckt und wieder am Schalter. Die frühere 2½(Verkaufspreis 3½ 0) iſt jetzt zu 5„(Verkaufs⸗ preis 6%) und die 5(Verkaufspreis 7) iſt jetzt 10 Gebeende 12) geworden. 1923 hatte man ſchon einen Teil des Reſtbeſtandes mit„Aita hädaliſt“(Hilf den Bedürftigen) überdruckt, aber es cheinen immer genug Reſte do zu ſein. Danzig bereitet neue Wohlfahrtsmarken für die Tuberkuloſekranken vor. Aus Luxem⸗ burg hört man, daß die neue Markenreihe erſt zum Geburtstag der roßherzogin erſcheinen ſoll. In Italfen werden neue Kolonial⸗ marken erwartet. Werte zu 75 Cts., 1,24, 2,.50, 5 und 10 Lire. In Italien ſelbſt iſt eine 25 Ets. grün erſchienen. Aus Polen wird eine 20 gr blau als letzte Neuheit gemeldet. Damit iſt der Reigen der Neuheiten der letzten 14 Tage auch zu Ende. Anſcheinend ſind die Briefmarkendrucker im Sommerurlaub und die deutſchen Sammler tun es ihnen nach, ſie treffen ſich aber alle vom.—8. Auguſt in Dortmund. Dort findet der 32. Deutſche Philateliſtentag ſtalt, der gleichzeitig die 3. Bundestogung ſſt. Die gleichzeitig im Gym⸗ naſium ſtattfindende Ausſtellung von Briefmarken ſoll dem Ver⸗ nehmen nach reich beſchickt werden und daher für den Beſichtigenden manche Augenfreude und Anregung bieten. Wir werden über die Veranſtaltung berichten, wollen aber doch vorher darauf aufmerkſam machen, daß während dieſer Tage ein beſonderes Poſtaent in der Ausſtellung aufgemacht iſt mit Sonderſtempel und auch einem be⸗ ſonderen Luftpoſtſtempel. Neue Ankunftsſtempel ſind in letzter Zeit zu finden in Böblingen(Stuttgart), Frankfurt a. M. 2, Chemnitz, Skolp, Düſſeldorf, Gera u. a. Abgangſtempel ſind zu melden Erfurt Flugplatz, Breslau, Leipzig 2, Mannheim 7, Karlsruhe Baden, Halle Caale. Köln Flughofen, Köln Luftpoſtamt. Aus der Schweiz iſt die Luftpoſtabſtempelung der Ausſtellung zu Baſel zu melden, die bis September noch dauert. Nachbargebiete Ai Lamperkheim, 25. Juli. Die Kreisſtraße Lampertheim Worms entſpricht nicht mehr den heutigen Verkehrsverhältniſſen, da ſie zu ſchmal angelegt iſt. Die Gemarkung Lampertheim zieht ſich zu beiden Seiten bis zur Wormſer Straßenbrücke hin. Infolge⸗ deſſen verkehren auf der Straße ſehr viel landwirtſchaftliche Fuhr⸗ werke. Beſonders zur Erntezeit kommt es alljährlich vor, daß dieſe und Laſtkraftwagen zuſammenſtoßen, oder daß eines dieſer Gefährte beim Ausweichen in den Straßengraben gerät oder auf dem Fußpfad einſinkt, was dann immer zu unliebſamen Auftritten führt. Um für die Zukunft ſolche Vorkommniſſe zu vermeiden, hat das Kreisamt die Straße während der Erntezeit vorläufig auf 4Wochen für den Verkehr mit Laſtkraftwagen geſperrt. Der Weg für dieſe geht über Bürſtadt nach Worms. A Lampertheim, 26. Juli. Ein ſchreckliches Unglü d ereignete ſich heute morgen 7 Uhr am Bahnübergang der Straße Bürſtadt⸗ Worms. Der in Bürſtadt wohnende Dr. aen wollte mit ſeinem Motorrad über Worms an ſeinen Wirkungsort, dem Werk Oppau der Badiſchen Anilin⸗ u. Soda⸗Fabrik fahren. An dem Ueber⸗ gang wurde er von dem von Worms kommenden Zuge erfaßt und ſchwer verletzt. Der Zug hielt ſofort an und nahm den Verun⸗ Hlückten mit hierher. Seine erletzungen waren aber ſo ſchwer, daß er gleich nach Ankunft im hieſigen Bahnhof ſtarb. ie man hört, ſoll die Schranke des Uebergangs nicht geſchloſſen geweſen ſein. Dr. Dierckſen war erſt ſeit einigen Wochen verheiratet.— Am Rhein, im ſog. Landwehrkanal, wurde geſtern morgen eine männliche Leiche geländet, die ungefähr—6 Wochen im Waſſer gelegen hat. Irgendwelche Ausweispapiere hatte der Tote nicht bei ſich. Er iſt von kräftiger Statur, etwa 1,72—1,75 Meter groß, hat dunkles, kurzgeſchorenez Kopfhaar und ebenſolchen Schnurrbart. Be⸗ kleidet war er mit dunklem Sakkoanzug mit hellem, 1 In⸗ nenfutter, weißleinenem Hemd mit Einſatz, weißem Stoffkragen und unklem, geſtricktem Selbſtbinder, gelber Makkounterhoſe und Netz⸗ bemd. Die Wäſche ſſt ungezeichnet. Die Schuhe ſind noch ziemlich neu. Das Alter dürfte ungefähr 40—45 Jahre betragen. Neu-Iſenburg, 25. Juli. Der Betrieb auf der Offenbacher⸗ ſtraße iſt durch die Sperrung der Frankfurter Straße äußerſt gefähr⸗ lich geworden. Nachdem vor einigen Tagen eine junge Frau von einem Laſtauto überfahren wurde, ſo daß der Tod eintrat, kam es jetzt wieder zu zwei ſchweren bedauerlichen Unfällen. Ein Ajähr. nabe lief hinter einem Wagen hervor und rannte in ein aus der zutgegengeſetzten Richtung kommendes Auto. Er wurde am Kopfe chwer verletzt.— Der 66 Jahre alte Landwirt Münch, der auf ſei⸗ nem Fahrrade einem Fuhrwerk ausweichen wollte, wurde von einem otorrad erfaßt und überfahren. Münch erlitt eine Prel⸗ lung im Rücken und einen Bluterguß.— Hier fand auf der Darm⸗ ſtädter Landſtraße ein Mann ein geſatteltes herrenloſes Pferd. Es ſtellte ſich heraus, daß das Tier einem Schwanheimer Pferde⸗ händler verloren gegangen war. Ein gutes Rezept gegen Fußſchmerzen Fußleidende erkennt man ſofort am Gange und n der ganzen Körverhaltung. Sie gehen„wie auf Etern“ die Haltuna iſt krumm, ſchlottrig, müde. Das kommt von den andauernden Schmerzen deim czehen und Stehen. und es iſt klar, daß ein Wenſch. der ſich ſtets unbehaglich fählt, in ſeinem anzen Benehmen einen nervöſen ängſtlichen Ein⸗ ruck macht. weil er ſtets darauf bedacht ſein muß, ſeine Füße vor empfindlichen Berührungen zu ſchützen. und ſich darum hütet, feſt und energiſch aufzutreten. eshalb iſt es keine Uebertreibung, wenn man dent, daß eine aute Fußvflegekur nicht nur den Tüßen wohltut. ſondern eine Kur für Leib und Seele iſt. Früber kannte man gegen Hübneraugen nur ein RMitte Schneiden. Manche 1ööliche oder mit Ver⸗ zaſt eines Fußes verbundene Blutperaiftung iſt graus entſtanden. Jetzt berichten die Zeitungen mel ſeltener über ſolche Vorfälle. 5Später experimentjerte man mit allerlei unbe⸗ eutenden Mitteln, welche ſich jedoch nicht bewähr⸗ en weil ſie vielfach infolge der unpralktiſchen Form eine Steigerung der Schmerzen bis zur Un⸗ erträalichkeit verurſachten. Wiln neuerer Zeit wird das Kukirol-Hühneraugen⸗ Alaſter am meiſten angewendet. Dieſes Präparat iſt ſehr wirkſam, es muß jedoch richtig angewendet werden. Sudichtte iſt. daß man zunächſt abends ein Kukirol⸗ Fußbad(Rarton mit 2 Bädern 50 Pfg., Sparpak⸗ kein Pflaſter. (ſiebe nehmen. ab. kung mit 5 Bädern 1.) nimmt, denn das erleich⸗ tert und beſchleunigt die Kur ungemein. Sportliche KRunoͤſchau Kanuſport Deukſche Kanu- und Faltboolmeiſterſchaften Bei regneriſchem und kaltem Wetter fanden in München vor dwa 2000 Zuſchauern die Deutſche Kanu⸗ und Faltboocmeiſter⸗ ſchurten ſtatt. Es wurden zum Teil ſehr gute Ergebniſſe erzielt. Das intereſf enteſte Rennen des Tages war ohne Zweifel das 1. Kafak⸗ rennen über 1000 Meter, das Behnken vom Eimsbütteler T. Bd. nach zähem Kampf mit einer halben Bootslänge vor Turich⸗Ham⸗ burg gewann. Ergebniſſe: Meiſterſchaft im Doppelkanadier. 1. Heinrich—Toer, Kanuklub Hamburg,:17; 2. Schmidt—Zachmann—Hall,:26. Einer⸗gtauadier für Junioren. 1. Richter⸗Hamburg:26,3; 2. Herold⸗Hamburg:54. Meiſterſchaft im Doppelkanadier. 1. Turich—Geike, Hamburg, :04,3; 2. Behnken—Lendewick, Eimsbüttel. Meiſterſchafl im Einer⸗Kanadier über 1000 Meter. 1. Thalham mer⸗Hamburg; 2. Mummer⸗Hamburg. Leichtathletik Inkernes Sporkfeſt der L. J. G. o3 Ludwigshafen Am Sonntag veranſtaltete die L..G. 03 ein internes Sportfeſt, das folgende Ergebniſſe hatte: 100 Meler-Aktiv: 1. Ottv Walther 11,2 Sek.; 2. Fritz Maier; 3. Fritz Koch.— 100 Meter⸗Zugend:(08—09): 1. Herm. Heckel; 2. Emil Sorg; 3. Alfred Hahn.— 200 Meier-Aklive: 1. Fritz Ko ch; 2. Hans Nunn; 3. Angſtmann— 1500 Meter⸗Aktive: 1. Paul Schreier:23,4 Min.; 2. Korn; 3. Robert Fichtel.— 400 Meter⸗ Akkive: 1. Fritz Maier; 2. Robert Fichtel; 3. Hans Nunn.— 800 Meter-Aktive: 1. Fritz Maierz; 2. Paul Schreier; 3. Heckel.— 2000 Meter für Aktive: 1. Paul Schreier; 2. Koln; 3. Fichtel; 4. Weigel. DAugelſtoßen für Jugend: 1. Emil Sorg 11,38 Meter; 2. Hahn; 3. W. Schmitt.— Hochſprung Aktive: 1. Otto Walter; 2. Stoch; 3. Behringer.— Dreikampf⸗Aktive: 1. Otto Wal ter; 2. Fritz Koch; 3. Fritz Majer.— Fußballweitſtoß für Aktive: 1. Alois Dauer 55, Meter; 2. Fritz Koch 54 Meter; 3. Stech 39 Meter.— Kugel⸗ ſtoßen für Aktive: 1. Alois Dauer 9,60 Meter: 2. L. Markert; 3. H. Nunn.— Diskuswerfen f. Aklive: 1. Robert Müller; 2. Markert; 3. Dobler.— Hochſprung f. Jugend: 1. W. Schmitt: 2. Alfred Hahn; 3. Heckel.— Fußballweikwurf: A. Trackert; 2. Rob Sorg. Hochſprung für Jugend(10—11): 1. Karl K ölſch; 2. Lütge: 3. Früh auf.— Weitſprung für Jugend:(12 und ſpäter geb.): 1. Wolf: 2. Trockert; 3. Sorg.— Weitſprung für Jugend(10—12): 1. Karl Kölſch; 2. H. Schmitt; 3. Frühauf.— 50 Meler-Cauf für Jugend (12 und ſpäter geb.): 1. Wolf; 2. Sorg; 3. Hahn.— 800 Meter für Zugend: 1. H. Schmittz 2. Lütge; 3. Gütermann.— 1000 Meker für Jugend: 1. Korn: 2. Magin; 3. Gütermann.— 100 Meter für Zugend(10—11): 1. Schmitt; 2. Kölſch; 3. Frühauf.— Weit⸗ ſprung für Jugend(08—09): 1. Heckel; 2. Schmitt; 3. Hahn.— Dreikampf für Jugend(08—09): 1. Heckel; 2. Sorg; 3. Hahn.— Dreikampf für Jugend(10—11): 1. Schmitt, 2. Kölſch; 3. Frühauf. 400 Meter⸗Skaffel-Aktive: 1. LeichtathletiſcheMannſchaft der L..G. 03; 2. Erſte Mannſchaft der Fußballabteilung. ch. Südweſtdeulſche Kampfſpiele in Kaiſerslautern Im Rahmen der Ausſtellung„Turnen und Sport“ veranſtaltete der.⸗V. Kaiſerslautern am Sonntag Kampfſpiele, die äußerſt ſtarke Konkurrenzen aufwieſen. Eine große Zuſchauermenge ver⸗ folgte die einzelnen Kämpfe mit großem Intereſſe, die folgendes Er⸗ gebnis hatten: 100-Mtr.-Lauf: 1. Kirſchmer, F. V. K. 11,4 Sek.— 400-Mir.-Sauf: 1. Süß, F. E. Pirmaſens; 2. Kürſchner, F. V. K. 1500-Mir.-cauf: 1. Dauenhauer, F. C. Pirmaſens.— 5000⸗Mtr.-Cauf: 1. Wächte r, F. V. K.— 800-Mir.⸗Lauf: 1. Weidmann, M. T.., Mannheim 2,06 Min.; 2. Kirſchmer, F. V. K. 2,12; 3. Käufer, F. V. Frankenthal.— 200.-Mir-Junioren: 1. Kratolfer, Neuſtadt.— 400-Mtr.-Staffel: 1. F. V. K. Kai⸗ ſerslautern 46,8; 2. F. V. Frankenthal 47; 3. M. T.., Mannheim, Bruſtweite.— 3000-Mtr.⸗Staffel: 1. M. T.., Mann⸗ heim, 1. Mannſchaft; 2. F. V. Kirchheimbolanden; 3. M. T.., Mannheim, 2. Mannſchaft.— 400-Mir.-Staffel(Damen): 1. M. T. ., Mannheim; 2. F. C. Pirmaſens.— Damenhochſprung: 1. Schöne, F. V. Kaiſerslautern 1,35.— Weitſprung: 1. Wag⸗ ner, V. f.., Landau 6,65; 2. Heim, Kreuznach 6,50; 3. Grund⸗ höfer, M. T.., Mannheim 6,45; 4. Maaß, Frankenthal 6,25 Mtr. — Kugelſtoßen: 1. Markſtein, Neuſtadt 9,80 Mtr.— Hochſprung offen: 1. Borne V. f.., Landau 1, 67; 2. Enders, Neuſtadt.— Olympiſche Staffel: 1. F. C. Pirmaſens im Alleingang.— Speerwerfen: 1. Junjum Pfalz, Ludwigshafen 49 1 ch. Schwimmen „Die füddeulſche Waſſerballmeiſterſchaft gewann Jungdeutſch⸗ land⸗Darmſtadt gegen den 1. F. C. Nürnberg mit:1. Schwimmverein 90925 90 afen— Heſſen Worms:1(:1) Im Sommerbad des Ludwigshafener Schwimmverein am Wil⸗ lerſinnweiher trafen ſich am Sonntag abend die Ligamannſchaften von Ludwigshafen und Worms zum fälligen Verbandsſpiele. Die Ludwigshafener konnten in dieſem piele mit viel Glück einen Punkt retten. Sie haben dieſen Erfolg aber nicht verdient, denn ſie ließen jegliche Energie vermiſſen. Die Gäſte aus Worms waren im Schwimmen, ſchneller Ballabgabe und Zuſpiel weit überlegen. Ludwigshafen machte einen ſehr müden Eindruck. Das von Diehl. erzielte Tor war ein Zufallstreffer. Durch ihre faire Spielweife erwarben ſich aber die Einheimiſchen die Sympathien des Patbli⸗ kums, denn die Wormſer ſpielten des öfteren reichlich hart. Schieds⸗ richter war Juilfs(Schwimmverein Mannheim), der im allge⸗ meinen gut leitete. 25 Boxen L. J. G. 03 Ludwigshafen ſchlägt Offenbacher Boxclub 5 um Voxkampf hatte ſich eine große Zuſchauermenge eingefun⸗ U e konnte der erfolgreiche Kämpfer Kräuſcht nicht an⸗ treten, da er iſt. 8 die übrigen Kämpfe enttäuſchten nicht. Sie hatten folgendes Ergebnis: 8 1. Fliegengewicht: Herzog 03— Müller Offenbach. Herzog ſiegt nach Punkten.— 2. Vantamgewicht: Nicolai 03— Jordan 1 9 In der 1 Runde ſchlägt Nicolai ſeinen Gegner an, der Gongſchlag für die Pauſe verhütet eine k. o. Niederlage. Jordan gibt aber den Kampf auf. Sieger Nicolai.— 3. Jedergewicht: Shäffner 03 3 — Lubby Offenb. In der 1. Runde ein temperamentvoller Kampf. Schäffner kämpft mit Vorteil und kann ſeinen Gegner mehrmals zu Boden bringen. In der 2. Runde muß Schäffner verſchiedene Schläge von Lubby hinnehmen. In der 3. Runde iſt Schäffner wie⸗ der in Vorteil und ſchlägt ſeinen Gegner k. o.— 4, Leſchlgewicht: Pitz 03— Weiland Offenb. Vorſichti. gehen beide zu Werk. Gleich⸗ wertiger Kampf. In der 2. Runde kann Pitz einen Kinnhaken an⸗ bringen, ſodaß Weiland nach 10 Minuten ausgezählt wird. Sieger Pitz.— 5. Weltergewicht: Lehn 03— Zickewolf Offenbach.„Ausge⸗ glichener Kampf, bei dem der Offenbacher in der 2. Runde im Vor⸗ teil iſt. Zickewolf endet einen verdienten Punktſieg.— 6. Mittelge⸗ wicht: Wagner 03— Schneider Offenbach. Ein intereſſanter Kampf, der unentſchieden endet.—.Halbſchwergewicht: Kies 93— Gatter⸗ mann Offenbach. Kies wird in der 1. Runde wegen Tiefſchlag dies⸗ pualifiziert und Gattermann den Sieg zugeſprochen. ch. Turnen Vereinskampf 1846 Manuheim— T. B. Frieſenheim Aus Anlaß ſeines 45jährigen Beſtehens veranſtaltete der Turn⸗ Verein Frieſenheim turneriſche Weltkämpfe im volkstümlichen und OGeräteturnen. und zwar in Form eines Vereinswettkampfes zwiſchen Turnperein Frieſenheim und Turn⸗Verein 1846 Mannheim Außer⸗ dem bewarben ſich der Männer⸗Turn⸗Verein Ludwiaskafen, die Turn⸗Geſellſchaft Frankenthal, Turn⸗Gemeinde Limburgerhof und Turn⸗Verein 1846 Mannheim im Fauſtballſpiel um den für den Sie⸗ ger ausgeſetzten wertvollen Pokal. den der Männer⸗Turn⸗Verein Ludwigshafen erringen konnte. Die übrigen Konkurrenten belegten die Plätze in obiger Reihenfolge. Im Mannſchaftskamyf des Ge⸗ räteturnens unterlag der feſtagebende Verein gegen 1846 Mannheim knapp mit 371:378 Punkten. Die erfolareichſten Turner waren bier Laubner Ffrieſenheim und Nill Mannbeim mit ſe 83 Punkten. Durch gute Leiſtungen im Volksturnen konnten die Mannheimer ihren Vorſprung im Endreſultat erhöhen, und zwar hieß das Endergebnis 2093,5:1746. Die beſten Ergebniſſe im Volksturnen waren: Kugelſtoßen: Odenwald, Mannheim 11,78: Greulich Mann⸗ heim 11,72 Meter; Steinſtoßen: Greulich, Mannheim 8,94; Brunner, Frieſenheim 7,92 Mtr.— Diskuswerfen: Walter, Frie⸗ ſenheim 33,92; Greulich, Mannheim 31,64 Mtr.— Weitſprung: Seifert, Frieſenheim 6,66; Fröhlich, Frieſenheim 6,53 Mtr.— (Außer Konkurrenz 6,71 Mtr.); Boſſager, Mannheim 6,53 Mtr.— Schleuderball: Greulich, Mannheim 59, 93; Walter, Frieſenheim 56,52 Mtr.— Skabhochſprung: Fröhlich, Frieſenheim 3; Kritt⸗ mann, Mannheim 3 Mtr.— Hochſprung: Dreſcher, Mannheim, Meier, Frieſenheim je 1,65 Mtr.— 50.Mtr.-Cauf: Reichert, Mannheim 6,1; Fröhlich, Frieſenheim 6,2 Sek.— 100 Mtr.-Cauf: Dreſcher, Mannheim 11,4; Präker, Mannheim 11,3 Sek.— 4·mal- 100-Mtr.-Slaffel: Mannheim 49,6; Frieſenheim 50,1 Sek. — 10-mal-100-Mtr. Staffel: Mannheim 2 M. 6,2 Sek.; Frieſen⸗ heim aufgegeben. ch. * Neues aus aller Welt — Die Affäre der Firma Prym. Die in der geheimnisvollen Stolberger Diebſtahlsgeſchichte verhafteten vier Perſonen, der Direltionsſekretär der Firma William Prym, Kaufm. Joh. Frings, der Privatſekretär der Laufenburg..b.., Joh Schweikert aus Schevenhütte, der ehemals auf der Direktion beſchäftigte Student Peter Schweilert ſowie der Pächter und Wirt Hubert Brück⸗ mann auf der Laufenburg haben ein Geſtändnis abgelegt. Die Firma hatt bekanntlich den Goldſchatz 1400 000 in ausländiſchen Goldmünzen verſchiedenſter Art, wegen der allgemeinen Unſicherheit, die während der kommuniſtiſchen und ſeparatiſtiſchen Unruhen im Rheinland herrſchten, in Blechkiſten verpackt an einem ſicheren Ort in einem ihrer Forſten vergraben, um nach Rückkehr geordneter Ver⸗ hältniſſe auf dieſen„Eiſernen Beſtand“ zurückgreifen zu können. Als die Firma bei Eintritt ruhiger Verhältniſſe ihren Schatz wieder emholen wollte, zog ſie den ſeit 17 Jahren bei ihr als Direktions⸗ ſekretär beſchäftigten Frings ins Vertrauen. Dieſer benutzte ſeine Kenntniſſe der Dinge, um eine Zeit ſpäter nachts das noch nicht ab⸗ geholte Geld mit den gleichfalls Verhafteten zufammen auszugroben. Die Gelder teilten die Diebe untereinander. Insgeſamt fielen den Dieben 160 000/ in die Hand. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rheln-Begel.20,1.2 T25 I27 27 Hager-Fegt 20.T2L.25 23.J24 f, Schuſterinſel.2fg.459.203.139,92½2.87 Maunheim.914.96 8,28f8 4005 7/J375 Seüle.888.8.0 430.09(.81 Jagſtfeid..14 207.811,681 8 11 Marau...98.82.108.246,168.80 Mannheim.5,145.05.27.44 5˙84.14 Caub. 43.793.648.628.878.77 415 Köln.. 445.43448,8.52,30613.74 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdijnand Heyme Ebekrebakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Polſtik: i V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: D„ Fri— Kommunalpoliflt und Wolage Pranz Aier Se und Neues aus aller Welt: Willn Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: J..: J. Faude. Denn ſo wiederholt man das Verfahren iſt beſſer als wenn man das bereits gelöſte Hüb⸗ nerauge mit Gewalt abreißt. Unter der Einwirkung nochmals. Dasund erfriſchende Wirkung ſehr deutlich. dle Schmer⸗ zen in den Gelenken und im Innern des Fußes hören ſofort auf, und Sie werden auch über die Hlerdurch werden die Schmerzen ſchon nachlaſſen. Man trocknet dann die Füße gut ab und wartet his zum nächſten Morgen. damit auch die verhornte Haut des Hühnerauges wieder trocken iſt, d. h. ſtatt der weißen Farbe wieder eine leicht gelbliche ange⸗ nommen hat. denn auf der durchnäßten Haut haftet Am Morgen nach dem Kukirol⸗Fuß⸗ bade hebt man von dem Kukirol⸗Hüßneraugen⸗ Pflaſter(Packung 75 Pfa.) Abbilduna 1) Schere aus dem Kukirol⸗Hühneraugen⸗Pflaſter ein kleines Stückchen zenau in der Größe des Hühner⸗ auges heraus(ſiehe Abbildz.), Nicht etwa arbßer, damit nicht auch die normale Haut behandelt wird. Dann drückt man das aboeſchnittene Pflaſter feſt auf die zu behandelnde Stelle. ſolut ſicher und ſtillt in kurzer Zeit die Schmerzen, weil das Hühnerauae jetzt darunter erweicht. Iſt das Hühnerauge nur klein und dünn, ſo kann man es in einigen Tagen leicht von ſeiner Unter⸗ lage, die nunmehr aus normaler Haut beſteht, ab⸗ Am beſten nimmt man vorher noch ein Kukirol⸗Fußbad, denn es löſt ſich dann viel leichter Iſt das Hühnerauge aber tief eingewachſen, eins von denen, die jedem anderen Mittel trotzen, die Schutzgaze etwas ab und ſchneidet dann mit der Es haftet nun ab⸗ des Pflaſters iſt die hornartiae, harte, zähe Sub⸗ ſtanz des Hühnerauges weich, morſch und bröcklla geworden, und zwar bis in die ſogen. Wurzel, die in veralteten Fällen tief in daͤs Ffleiſch einge⸗ Drungen war und die bohrenden, brennenden Schmerzen verurſachte. In aleicher Weiſe behandelt man Hornhaut guf den Fußſohlen, die oft in bicken Platten. be⸗ ſonders in ber Ballengegend, aufliegt und ebenfalls beftige Schmerzen verurſachen kann. Bei richtiger Fußpfloge mit den vlelmillionen⸗ fach bewährten Kukirol-⸗Prävaraten tritt oft eine körmliche Verfünauna ein, weil der Gang viel elaſtiſcher und ſtraffer wird und die dauernde Müdiakeit, die man bei perngchläſfigter Fußpfleze empfindet in auffälliger Weiſe einem geſunden Kraftaefühl weicht. Außer der Befreiunz von Schmerzen macht ſich hier die ſehnen⸗ und nervenſtärkende Wirkung des Ku⸗ kirol⸗Fußbades geltend. Beſonders nach größeren häufia auftretenden nächtlichen Wadenkrämpfe nicht mehr zu klaaen haben. Jur Fußpflece gehört auch der Kukirol⸗Streu⸗ vuder gegen Fußſchweiß, Wunglaufen u. Brennen. Die aroße Doſe. deren anzenehm varfümierter In⸗ halt. weniaſtens einen fennig Der Nukirol⸗Streupuder hält die Füße trocken und ſchützt damit vor Erkältungen, denn gerade Leute, die an Fußſchweiß leiden, ſind ſolchen be⸗ ſonders ausgeſetzt. Die Kukirol⸗Fabrik in Bad Salzelmen bej Mag⸗ debura ſtellt eigene Kuktrol⸗Kurvackungen her, die alle drei Kuklrol⸗Prävarate enthalten. Man be⸗ kommt ſie. zur Kurpackung vereiniat, für 2 Mark in faſt allen Avotheken 1. Drogerien. wenn nicht, dann direkt durch die Fabrik. Wer ſtark unter feuchten Füßen zu leiden hat. ſollte ſich auch aleich die Kukirol⸗Einlegeſohlen für den Sommeragebrauch mitnehmen, die den Schweiß auſſaugen und übriaens ſehr billia ſind( Dod.⸗ Paar nur 50 Pfa.). Die Kukirvlerzeuanſſſe ſind ſchon ſeit mehreren Jabren in 56 Staaten der Erde verbreitet und wer⸗ den ſtändta von vielen Millionen gebraucht. In neuerer Zeit ſind verſchiedene wertloſe Nachahm⸗ ungen in den Verkehr gekommen und es empfiehlt ſich desbalb. beim Einkauf auf den Namen Kukirol und die Schutzmarke Hahnenkopf mit fruß zu ach⸗ ten, denn Beſſeres gibt es nicht und Schlechteres wollen Sie für Ihr autes Geld doch nicht kaufen. Bennutzen Sie die vorzüglichen Kukirol⸗Erzeug⸗ niſſe, kukirdlen Sie. und Sie werden ſich viel kräf⸗ Monat ausreicht, koſtet 75 Anſtrengungen der Füße ſpürt man die ſtärkende tiaer und friſcher bewegen und über Fußſchmerzen nicht mehr zu klagen haben.—V4+e ———————— 8. Selte. Nr. 341 Reue Mannheimer Jeltünd(minag⸗Ausgade) Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Zunahme der Spareinlagen bei den badiſchen Spr. aßſen im Juni An der Monatsberichterſtattung über die Einlagenbewegung bei den badiſchen öffentlichen Sparkaſſen haben ſich für den Monat Juni 1926 von 149 in Betrieb befindlichen Kaſſen 138 beteiligt. Der Beſtand an reinen Spareinlagen bei dieſen Spar⸗ kaſſen belief ſich am 1. 6. 1926 auf rund 105,5 Mill. ½; am Ende des Berichtsmonats waren die Spareinlagen auf rd. 110,2 Mill.. angewachſen ſo daß für den Monat Juni ⸗926 ein Ueberwiegen der Einzahlung über die Rückzahlung in Höhe von 4,7 Mill. zu verzeichnen iſt. Gegenüber der Zunahme in den letzten Monaten bedeutet dies einen kleinen Rückgang. Die Einzahlungen im Laufe des Monats Juni betrugen rd. 10,9 Mill. ½, die Rück⸗ zahlungen rd. 6,2 Mill. 4. Der Beſtand an Giro⸗, Scheck⸗ und Depoſiteneinlagen der 138 badiſchen Sparkaſſen belief ſich am 30. 6. 1926 auf rd. 29,4 Mill. 4. Das Einleger⸗ guthaben der 138 Sparkaſſen, die ſich an der Monatsbericht⸗ erſtattung beteiligt haben, beträgt rd. 96,7 v. 9. des reinen Spar⸗ einlagenbeſtandes ſämtlicher badiſcher Sparkaſſen. Der Geſamt⸗ betrag der bei den 149 badiſchen öffentlichen Sparkaſſen am 30. 6. 1926 vorhandenen reinen Spareinlagen kann hiernach auf rd 114 Mill./ geſchätzt werden. 2 Die Pachtverkräge Stummkonzern—Bereinigte Stahlwerke. Die weſentlichſte Bedingung der im geſtrigen Abendblatt kurz mit⸗ geteilten Transaktion iſt die Zuſammenlegung der Aktienkapitalien, und zwar, wie aus Berlin verlautet, bei Langendreer 221 auf 5,25 Mill.„, bei Schwerte 10:7 auf 3 171000„. Beim Eiſenwerk Kraft ſollen zunächſt die 3 125 000 Vorratsaktien vernichtet werden. Der Reſt des Kapitals wird dann auf 7812 0004 im Verhältnis:1 herabgeſetzt. Auf die ſo herabgeſetzten Kapitalien gewährleiſten die Vereinigten Stahlwerke den Aktionären eine Mindeſtdividende von 5 v.., von der dieſen Satz überſteigenden Dividende der Vereinigten Stahlwerke fließt den Stammaktionären nur die Hälfte zu. Der Abſchluß des Eiſenwerks Kraft ergibt eine Erhöhung des Vorjahrsverluſtes von 789909 auf 2 587 340 /, der aus den nach der Kapitalermäßigung zur Verfügung ſtehenden Beträgen abgedeckt werden ſoll. 21: Gelſenkirchener Guß dividendenlos. Wie verlautet, wird die Gelſenkirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerke Ach. in Gelſenkirchen auch für das Ende Juli ablaufende GJ. 1925/26 dividendenlos bleiben. Für das vorige GJ. wurde bekanntlich ein Verluſt von 3 838 070. ausgewieſen. Das AK. iſt laut Beſchluß der o. GV. vom 31. März 1926 von 12 auf 4,5 Mill. herabgeſetzt worden. Der hierdurch bilanzmäßig frei werdende Betrag von 7,5 Mill. wurde zuzüg⸗ lich der Rücklage von 1 239 584. zur Deckung des Verluſtes ver⸗ wandt, außerdem zur Deckung des Mindererlöſes aus dem Verkauf der Beteiligungen und Forderungen an der Deutſchen Laſt⸗Auto⸗ mobilfabrik AG.(Daag) in Ratingen und der Hephaeſtus⸗Werk AG. in Vohwinkel mit 2 100 000 /, ferner zur Wiederauffüllung der geſetzl. Rücklage auf 1 300 000„ und zu Sonderabſchreibungen in Höhe von 1 501 515.. „. Ausdehnung der Demag? Wie verlautet, hat die Verwal⸗ tung der Deutſchen Maſchinenfabrik Ach. in Duisburg mit der Kalker Werkzeugmaſchinenfabrik AG. in Köln⸗Kalk vor einiger Zeit Ver⸗ handlungen wegen Uebernahme dieſes Unternehmens in den Intereſſenkreis der„Demag“ gepflogen, ohne daß bisher ein Ergeb⸗ nis erzielt wurde. Hierbei iſt feſtgeſtellt worden, daß die Mehrheit des AK. der Kalker Werkzeugmaſchinenfabrik ſich im Beſitze der Firma Henſchel u. Sohn in Kaſſel befindet. Zwiſchen der Frank⸗ furker Maſchinenbau⸗AG. vorm. Pokorny u. Wittekind in Frank⸗ furt a. M. und der„Demag“ ſollen ebenfalls Verhandlungen ſchweben, die möglicherweiſe zu einer Art von Intereſſengemein⸗ ſchaft führen können, doch erklärte die Verwaltung der„Demag“ hierzu auf Anfrage, daß weder Verhandlungen nach dieſer Richtung angebahnt, noch in Ausſicht genommen ſeien. 5 Keine ausländiſche Bekeiligung bei der Maſchinenfabrik Moenus Ac. in Frankfurt a. M. Die GV., in der 13 Aktionäre mit 3 237 980% Aktien vertreten waren, genehmigte den be⸗ ſprochenen Abſchluß auf 31. Dez. 1925, der mit einem Verluſt von 33 730 abſchließt. Gegenüber den im In⸗ und Ausland ver⸗ breiteten Gerüchten, daß die Moenus⸗AG. oder einer ihrer Groß⸗ aktionäre mit einer ausländiſchen Wettbewerbsfirma wegen Erwerb des Moenus⸗Unternehmens durch dieſe verhandle, erklärte die Ver⸗ waltung, dieſe Gerüchte ſeien vollſtändig unbegründet und entbehrten jeder tatſächlichen Unterlage. In den AR. wurde anſtelle des ausſcheidenden Direktors Wiß neu Dr. jur. Sachau von der Disconto⸗Geſellſchaft gewählt. Melallwerke Anodt AcZ. in Frankfurk a. M. Die Geſell⸗ ſchaft ſchließt 1925 mit einem Gewinn von 10 157 der vor⸗ getragen werden ſoll(i. V. 3/ 471 Reingewinn, der in der Haupfſache den Rücklagen zugeführt wurde). Im abgelaufenen GJ. wies die Eiſenbahnabteilung durch das Ausbleiben der Aufträge der Eiſenbahnbehörden verringerte Umſätze auf; die Verwaltung ſuchte Mangel an Beſchäftigung durch Ausbau der Badeofenabteilung wettzumachen. Der Umſatz in Badeöfen habe ſich gehoben und die Geſellſchaft ſei bis zum Herbſt d. J. mit Aufträgen verſorgt. . Bedeutende Skahlverſchmelzung in den Vereinigten Skaaken. Aus Cleveland, Ohio wird die Verſchmelzung der Central Skeel Co. of Maſſilon und der Anited Alloy Steel Corp. of Cankon, Ohio, gemeldet. Die Aktien der neuen Geſellſchaft, die unter dem Namen Central Alloy Steel Corp. eingetragen wird, überſchreiten 80 Mill. Dollar. 20: Die Vorratsaktien der J. D. Riedel AGZ. in Verlin-Britz. Vor Eintritt in die ao. GV. wies der Vorſitzende, Komm.⸗Rat Nellington⸗Hermann auf die Beſchlüſſe der o. GV. vom 23. Juni d. J. hin. Das Unternehmen hat bekanntlich das GJ. 1925 mit einem verfügbaren Ueberſchuß von 200 241 abgeſchloſſen. U. a. wurde ſeinerzeit beſchloſſen, die im Beſitz der Geſellſchaft befind⸗ lichen 1,75 Mill./ Vorratsaktien bis zum 31. Dez. 1927 einzu⸗ ziehen, wodurch ein entſprechender Buchgewinn entſtanden wäre. Dieſer Beſchluß wurde in der heutigen ao. GV. dahingehend ge⸗ ändert, daß die Verwaltung ermächtigt wurde, entweder die Ein⸗ ziehung vorzunehmen oder die Vorratsaktien ganz oder teilweiſe zu veräußern. Durch den Verkauf würde ein namhafter finanzieller Gewinn erzielt werden, der der Geſellſchaft ſehr zuſtatten käme. Die GV. nahm den Vorſchlag der Verwaltung einſtimmig an. Ueber. die Geſchäftslage wurde mitgeteilt, daß ſich hierin gegenüber den Ausführungen in der o. GV. vom 23. Juni nichts geändert habe. 2: Porzellanfabrik Fraureuth AG. Nach dem in der Gläubiger⸗ verſammlung vorgelegten Status belaufen ſich die Paſſiven auf 3 Mill. J, davon ſind 2,25 Mill. bevorrechtigte Forderungen. Die Aktiven werden mit 1,825 Mill./ ausgewieſen. Inkereſſengemeinſchaft in der Seifeninduſtrie. In Witten a. Ruhr wurde eine Intereſſengemeinſchaft deutſcher Seifenfabriken gebildet. Der Vertrag iſt auf unbeſtimmte Zeit mit gewiſſen Kündigungsmöglichkeiten abgeſchloſſen. Die Vereinigung bezroeckt u. a. die Wahrnehmung der gemeinſamen Intereſſen, gemeinſchaft⸗ liche Herſtellung und gemeinſchaftlichen Ein⸗ und Verkauf von Seifen⸗Rohmaterialien. 1. Die zweite Exporkkreditverſicherung perfekt. Nachdem ſich die beteiligten Banken, Exporteure und Verſicherungsgeſellſchaften über die Bedingungen für die zweite, die ſogenannte Hamburger Exportkreditverſicherung geeinigt haben und auch das Reich einen weiteren Betrag von 5 Mill. aus den Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge für dieſe Zwecke bereitgeſtellt hat, wird am Donnerstag in Berlin die endgültige Beſchlußfaſſung im Reichs⸗ mirtſchaftsminiſterium erfolgen. Es iſt mit der ſofortigen und ziemlich unveränderten Inkraftſetzung des Planes zu rechnen. Man rechnet damit, ohne weiteres eine Ausfuhr von 125 Mill. I4. ver⸗ ſichern zu können. Beteiligt ſind wiederum als Erſtverſicherer die Auf dem Wege zum Welt-Handelsgeſetzbuch Die Arbeiten der Inkernationalen Handelskammer Vor dem Krieg halten die Arbeiten zur Vereinheitlichung des internationalen Handelsrechts ſchon anerkennenswerte Fortſchritte gemacht. Dank der Tätigkeit der Vereinigung für internationales Recht und ihren nationalen Arbeitsgruppen waren die Vorarbeiten für eine Kodifizierung des Rechts im internationalen Verkehr der Völker ziemlich weit gediehen. Der Krieg hat auch dieſe Arbeit unterbrochen. Die nationalen Gruppen in der Theorie, die natio⸗ nalen und gemiſchten Schiedsgerichte, die Gutachter⸗Kommiſſionen und Spruchkammern der nationalen Handels⸗ und Schiffahrts⸗ kammern in der Praxis haben aber auch während des Krieges und nachher die nationale Weiterbildung dieſer Rechtsmaterie weiter⸗ gefördert. Mit dem Erfolg, daß heute die Verhältniſſe unüberſicht⸗ licher und vielfältiger ſind als vorher. Es war nun eine der erſten, weil nächſtliegenden, Aufgaben der ohne Mitwirkung Deutſchlands gegründeten Internationalen Handelskammer in Paris, Mittel und' Wege zu einer Vereinheit⸗ lichung des internationalen Handelsrechts zu finden und die Vor⸗ arbeiten für eine Kodifizierung dieſes Rechts in Angriff zu nehmen, die ſpäterhin von den Handelsorganiſationen der einzelnen Länder als maßgebend und bindend akzeptiert werden konnte. Die Arbeiten der Kammer in Paris ſind nunmehr ſoweit ge⸗ diehen, daß ſie die Baſis von direkten Verhandlungen zwiſchen den maßgebenden Inſtanzen der einzelnen Länder abgeben können. Nachdem Deutſchland der Kammer nunmehr beigetreten iſt, wird ſich auch die deutſche Delegation an dieſer Arbeit beteiligen. Der deutſche Handel ſelbſt iſt lebhaft daran intereſſiert, daß die unterſchiedliche Auslegung der im internationalen Waren⸗⸗ verkehr üblichen Handelsausdrücke, wie cif und fob, die gleichzeitig die Grundlage und die Form für die Verträge zwiſchen Käufer und Verkehr bilden, einer einheitlichen Anwendung Platz machen. In der Hauptſache handelt es ſich um folgende Ausdrücke, die wir für Deutſchland, Großbritannien und die Vereinigten Staaten jeweils nach ihrer lokalen Bezeichnung aufführen: Deutschland Großbritannien Ver. Staaten f0o b(ftee on boaſd) e 1. o b vessel J. a 8.(ſree alongside ship) 1 als. f. a. s. vessel b ſre Waggon f. Oor(free en rai) f 0 ttei Besiimmungsoit nee delivered ungebräuchlich eit(eost insmance fre'ght) e 1. c.& f.(cost and le ght) er&k. c.& f Dieſe Handelsausdrücke haben nun in den einzelnen Ländern vielfach trotz des gleichen Wortlauts der Abkürzung ganz verſchie⸗ dene Bedeutung. Die Schiedsgerichte in den großen Häfen ſind gerade heute wieder überlaſtet mit der Schlichtung von Streit⸗ fällen, die aus der unterſchiedlichen Auslegung dieſer Formeln entſtanden ſind. Auf dem nächſten Kongreß der Internationalen Handelskammer ſteht die Weiterbearbeitung dieſer wichtigen Frage auf der Tages⸗ ordnung. Man erwartet allgemein, daß ſich alsdann in Bälde eine beſondere Konferenz zuſammen finden wird, um dieſe Frage endgültig zu regeln und ein internationales Handels⸗ gefetzbuch abzufaſſen, das die Billigung der nationalen Handels⸗ organiſationen und Regierungen finden kann. Um welche Schwie⸗ rigkeiten es ſich dabei handelt, wird erſt deutlich, wenn man ſich an Hand eines Beiſpiels dieſe Verſchiedenheiten in der Anwendung und Auslegung z. B. der häufigſten Formel„fob“ klarmacht. Dieſe Formel lautet in den Vereinigten Staaten„fob veſſel“. Job ohne Zuſatz veſſel(Schiff) bedeutet dort ſoviel wie bei uns„Lieferung 2 82 Hermes Kreditverſicherungs⸗AG. und die Frankfurter All⸗ gemeine. Das Reich iſt für eine 5 Mill. 1 etwa überſteigende Inanſpruchnahme aus dem Koſtenriſiko bei der Münchener und Frankonia rückverſichert. Die alte Exportkreditverſicherung wird wie verlautet, außerordentlich ſtark in Anſpruch genommen. Be⸗ merkenswert iſt der große Abteil kleiner Abſchlüſſe. (Neue belgiſche Jollerhöhungen in Sicht. Die belgiſche Regie⸗ rung ſetzt zurzeit ihre Reviſion des Jolltarifs bei den Abteilungen 15 und 16 fort. Dieſe umfaſſen die Metalle und Moetallarbeiten Eiſenerzeugniſſe, Maſchinen, Werkzeuge, mechaniſche Geräte, elek⸗ 3 triſches Material, Erſatzteile uſw. Für dieſe ſteht demnach im Ver⸗ laufe des Monats Auguſt ebenfalls eine Erhöhung der Wert⸗ zölle und Zuſchlagskoeffizienten bevor. *Noch keine internationalen Eiſenabmachungen. Die Verhand⸗ lungen über den Abſchluß der internationalen Eiſenvereinbarungen, die am 23. Juli wieder in Düſſeldorſ ſtattfanden, haben noch keines⸗ wegs zu den ſo oft angekündig en Abmachungen geführt. Mitte Auguſt ſoll eine neue Zuſammenkunſt der internationalen deutſchen und franzöſiſchen Induſtriekreiſe ſtattfinden. In der Hauptſache wurde die Frage der Kontingentierung der franzöſiſchen und luxembur⸗ giſchen Eiſeneinfuhr nach Deutſchland erörtert. Die hierfür bei den Verhandlungen im März in Ausſicht genommenen Einfuhrkontin⸗ gente ſollen wieder anderweitig geregelt werden. Man ſpricht davon, dieſe Konkingenfe in ein beſtimmkes prozentuales Verhältnis zu der kalfächlichen deutſchen Stahlerzeuqung zu bringen, derart. daß die franzöſiſche und luxemburgiſche Einfuhr etwa 6 bis 7 v. H. der je⸗ weiligen deutſchen Produktion ausmachen dürfte. Wenn auch die beteiligten Kreiſe nach wie vor der Anſicht Ausdruck geben, daß die internationalen Verhandlungen auch weiterhin einen nicht ungün⸗ ſtigen Verlauf nehmen, ſo iſt man doch augenſcheinlich in der Frage des deutſch⸗franzöſiſchen Eiſenpaktes immer noch nicht viel weiter gekommen als im Frühjahr. Ueber das endgült ge Zuſtandekom⸗ men der angeſtrebten internationalen Vereinbarungen läßt ſich auch heute noch nichts Beſtimmtes ſagen. Auch der endgültige Abſchluß des internakionalen Schienenabkommens, der dieſer Tage in Paris erfolgen ſoll, iſt wieder bis zum Herbſt hinausgeſchoben worden. *Rückkehr Dänemarks zum Goldſtandard. Aus Kopenhagen wird gemeldet, Nationalbank ſich grundſätzlich für die Rückkehr zum Goldſtandard entſchieden hat, der jedoch erſt am 1. Januar wieder eingeführt wer⸗ den ſoll. die Berechnung der braſilianiſchen Einfuhrzölle. Die braſi⸗ lianiſchen Einfuhrzölle müſſen bekanntlich zu 60 v. H. in Goldmilreis und zu 40 v. H. in Papiermilreis bezahlt werden. Um die Produk⸗ tions⸗ und Abſatzkriſis, die gegenwärtig in Braſilien beſteht und un⸗ ter der beſonders der Staat Sao Paulo leidet. zu mildern, hat der Bundesſenat beſchloſſen, daß ein Goldmilreis für die Bezahlung der Einfuhrzölle bis Ende d. J. gleich 3850 Paviermilreis gerechnet wer⸗ den ſoll. Außerdem hat der Senat den Bundespräſidenten ermäch⸗ tigt, die Goldauote von 60 auf 75 v. H. zu erhöhen, ſalls der Wech⸗ ſelkurs einen Monat lang durchſchnittkich über 8 Pence geſtanden hat. Die Beſchlüſſe des Senats müſſen noch von der Abgeordnetenkammer genehmiat werden: es ſcheint aber wenig wahrſcheinlich, daß ſie dort noch geändert werden. Deviſenmarkt Die Beſſerung des franzöſiſchen Franken hat ſich im geſtrigen Deviſenverkehr infolge der augenblicklichen Beſſerung der inner⸗ politiſchen Lage fortgeſetzt. Das Geſchäft war lebhafter als in der Vorwoche, jedoch blieb die Zurückhaltung der Spekulation weiter unverkennbar. London—Paris, das mit 196,50 einſetzte und ſich dann im Laufe des Mittags auf 186 beſſerte, ſchloß jedoch wieder ſchwächer und wird heute morgen mit 197 aus New Pork gemeldet, was einem.⸗Kurs von 10,35(11) entſpricht. Die Beſſerung griff auch auf die belgiſche Währung über. London—Brüſſel ſenkte ſich vorübergehend auf 184 und notierte heute früh wieder 193, daß die däniſche egierung in Uebereinſtimmung mit der frei Waggon“. In Großbritannien umſchließt alſo die Formel fob folgende Pflichten des Verkäufers: 1. Er muß alle Koſten tragen, die entſtehen, bis die zu liefernde Ware effektiv an Bord des zur Verſchiffung nach dem Beſtim⸗ mungshafen dienenden Schiffes gebracht iſt. 2. Nur ſoweit es der Kontrakt vorſiert. hat er den üblichen Lade⸗ ſchein zu beſorgen. 3. Er haftet ferner für jeden Schaden, und jeden Verluſt, der bis zur Anbordbringung der Ware entſteht. 4J. Er haftet ferner für die Sicherheit der Ware auf dem See⸗ transport bis zur Empfangnahme derſelben durch den Käufer, aber nur falls er entgegen der Beſtimmung des Sale of Goods Act von 1893 verſäumt, dem Käufer in der üblichen Form mit⸗ zuteilen, daß die Waren nach Handelsgebrauch auf dem beſtimm⸗ ten Seeweg verſichert werden müſſen. Dagegen lauten die Verpflichtungen des Verkäufers, wenn der Vertrag nach der amerikaniſchen Formel„fob veſſel“ abge⸗ ſchloſſen iſt: 1. Er iſt verantwortlich für Fracht und Transport der Ware nach dem im Vertrag genannten Hafen. 2. Er trägt die Koſten für die Verladung der Ware an Bord des Schiffes. 8 e für die Beſchaffung des üblichen Dock⸗ bzw. Lade⸗ eines. 4. Er haftet für alle Schäden und Verluſte, bis zur Anbord⸗ bringung der Ware. Die Koſten für die Verſtauung trägt dagegen der Käufer. Ebenſo gehen Hafengebühren und andere Schiffsgebühren zu Laſten des Käufers, falls die Hafenuſancen nicht anders lauten. Andrerſeits trägt der Verkäufer z. B. die Gebühren für die Ausfuhrdeklaration, die in der Regel in den Verkaufspreis der Ware eingerechnet werden. Die Koſten für Konſularbeſcheini⸗ gungen wiederum trägt der Käufer. Einzelne Punkte dieſer amerikaniſchen Rechtsübung ſind nach engliſchem Gebrauch zweifelhaft oder durch Schiedsurteile zuweilen zugunſten des andern Vertragsteils ausgelegt worden. Einer Kodifizierung dieſer Rechtsbeziehungen zwiſchen Käufern und Verkäufern am Weltmarkt bliebe dann ſchließlich noch vor⸗ behalten, jene auf effektive Machtpoſitionen ſich gründenden ein⸗ ſeitigen Handelsgepflogenheiten ein für allemal aus der Welt zu ſchaffen, die ihre Entſtehung gewiſſen ſchlimmen Erfahrungen oder beſtimmten Vorkommniſſen verdanken. So gibt es z. B. an der Oſtküſte Englands eine Reihe von Handels⸗ und Schifferverbänden, die aus ſolchen Gründen ſeit langen Jahren mit ſkandinaviſchen Kontrahenten ausſchließlich auf der eif⸗Baſis abſchließen und dieſe cif⸗Verträge mit beſonderen Klauſeln verſehen; wollen die ſkandina⸗ viſchen Firmen nicht das Geſchäft mit England verlieren, müſſen ſie wohl oder übel dieſe Beſtimmungen akzeptieren. Bei eindeutiger Auslegung der vorkommenden Handelsuſancen im internationalen Verkehr iſt ſolchem anarchiſchen Vorgehen naturgemäß jeder Voden entzogen. Der zu ſchaffende Kodex hätte alſo, was bisher von den Materialſammlern der Internationalen Handelskammer vollkommen überſehen worden iſt, auch wirkſame Kautelen gegen alle derartigen „Kartell⸗ bzw. Truſtbeſtrebungen“ zu ſchaffen. Es bleibt zu erwar⸗ ten, daß die Internationale Handelskammer dutch ihre Arbeit ein Geſetzbuch ſchafft, das geeignet iſt, viele Streitigkeiten und Scherereien im Handelsverkehr zu erſparen und zur Belebung der internationalen Beziehungen beizutragen. eee e. London—Mailand ſchloß mit 146 und wird heute morgen mit 150 gemeldet. Heute morgen notieren: 24 5 27. 2. 27. London⸗Paris207.197, J Maild.-Schwz.] 16,80] 17,10 Lond.-Stockh.] 18,17] 18.15 Lond.-Prüſſel 2 3,— 103.—] Holland-Schw. 207.75207.15 Lond.-Madrid 31,45 31 25 Lond.⸗Maild. 150,— 150,— Kabel Holland 248,75248,85] Mailand-Paris 141,—129.— Kabel Schweiz 516,75 516,50] Lond.-Holland 12.10 12,.10 Brüſſel-Paris 11.25101.50 Lond.⸗Schweizl 25,13 25,12] London-Oslo. 22,15 22,15 Holland-Paris 17,45 15,0 Paris-Schweig 12.10 13,20] Lond.-Kopenh.] 18.35 18,85 Kabel London 486,65486,25 In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 20, 42J 20,4 Prag.. 12,44] 12,44] Madrid e. DsddDd 92,150 92,15 Argentinien .30 81,30] Kopenhagen. 111,39111,30 Japan... 197,70198,40 13.65 13,80] Stockbolm.. 112,40112,85 Holland... 168,851168,90J Brüſſel...15,05 10,60 Mannheimer Proòuktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack zahlbar in Reichsmark. Amtliche Preisnotierungen vom 26 Juli 1926. neuer—— Roggenmehl mit Sack 30,50—33,.— 85 E E4 E2 8 8 2 Weizen inländ. „ausländ. 32,.——34,.— Weizenkleie mit Sack.,50— 9 75 Roggen, inländ, neuer—.——— Trockentreber 15,25—15.75 ausländ. 23,50— 23,75 Rohmelaſſe——— Brau⸗Gerſte(ausl.) 26.50—27,75 Wieſenheu, loſe 9,75— 9,90 Futter⸗ 20.—— 21.50 Rotkleeheu—.——.— Hafer, inländ.——.— Luzerne⸗Kleeheu loſe 11,20—11.50 „ ausländ. 19,50—23,.—„„ gepreßi 11.25—11,.— Mais gelbes mit Sack 18,—19,.— Preß⸗Stroh 5,40— 5,70 Weizenmehl Spez. 0 43.25—43,50 Gebundenes Stroh.20—.— Weizenbrotmehl Südd. 28.50— 32,.— Raps, mit Sack 43.——.— Berliner Metallbörſe vom 23. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 23 26 23. 26. Eektrolytkupfern 134.½ 134.,½ Aluminium Raffinadekupfer—.——.— in Barren 2,40⸗2,50.40⸗2,50 Blei—.—— Zinn, ausl.—.——.— Rohzink Bb⸗Pr.) 6,85-6,95 6,85⸗6,95] Hüttenzinn—— „ Ffr. Verk.]—.——— Nickel 3,40⸗3,50 3,40⸗3,50 Plattenzink.00⸗6,10 6,00⸗6,10] Antimon.10⸗115 1, 10⸗1,15 Aluminium 2,30.2,35 2,30⸗2,35 J Silber für 1 Gr. 88,2⸗89,2 88,0.89.0 London, 26. Juli Metallwarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 8 23 26 23 26. Blei 32,20 32 50 Kupfer Kaſſa 58,35 58,50] beſtſeleet 65,25 65,25. Zink 34,50 34,65 do. 3 Monat 59,13 59.25 Nickel———.—[Guiüeckſabei 15 25 15 50 do. Elekirol. 66,50 66,75] Zinn Kaſſa 287.65 289·25 Regulus—.——.— * Franzöſiſche Eiſenpreis⸗Erhöhung. Der franzöſiſche Roheiſen⸗ verband beſchloß, die Inlandspreiſe für Gießereiroheiſen P. L. Nr. 3, Frachtbaſis Longwy, für Auguſt von jetzt 520 Frs. auf 600 Frs. zu erhöhen, und zu dieſem Grundpreis dem inländiſchen Markte 40 000 Tonnen Roheiſen zur Verfügung zu ſtellen. Außer dieſem Kontin⸗ gent werden 10000 To. zufätzlich in Reſerve gehalten für den Fall, daß die Bedürfniſſe ihn benötigen ſollten; für letztere Tranche ſoll der Verbandspreis ſpäter feſtgeſetzt werden. Für halbphosphorhal⸗ tiges Roheiſen wurde der Auguſtpreis auf 670 Frs. feſtgeſetzt. Die Zahlungsbedingungen ſind neu feſtgeſetzt 30 Tage vom Ende des Liefermonats gegen ſofortige Tratten⸗Annahme beim Abſchluß der Beſtellung; bei Barzahlung im Augenblick der Beſtellung wird ein Rabatt von 1,25 v. H. bewilligt. ⸗k. Offizieller A. S..⸗Baumwollſchätzungsbericht. Das Waſhing⸗ toner Ackerbaubüro berechnet, laut einem New Norker Kabel des „Konfektion.“, in ſeinem zweiten diesjährigen offiziellen Schätzungs⸗ bericht, herausgegeben am 23. Juli, den Stand der Baumwollfelder erſte Bericht dieſes Jahres vom 2. Juli lautete auf 75,4 v.., end⸗ gültige Ballenzahl 15 635 000; dies bedeutet ſomit eine ganz beacht⸗ liche Berſchlechterung des Standes der Jelder, jedoch ein verhältnis⸗ mäßig geringfügiger Rückgang der Ballenzahl. Im Vorjahre lautete der Bericht vom 3. Juli auf 75,9 v. H. mit einer endgültigen Ballen⸗ zahl von 14 339 000; 23. Juli 70,4 v.., Ballenzahl 13 588 000. Der Rückgang des Felderſtandes iſt in beiden Jahren in derſelben Zeit⸗ ſpanne ziemlich gleich geblieben. Die Ballenzahl im Jahre 1925 war jedoch beträchtlich mehr zurückgegangen. Dienstag, den 27. Jun 126 auf 70,7 v. 9. mit einer endgültigen Ballenzahl von 15 368 000. Der 3 Dienafag. ben 27. Juſt 1ꝶ2? Neue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Ausgabe) j Wiener Opereſfſenspiele NHAUSUNe UrsAngefeRGN Vermisentes. Nosengarien Mannheim. ie NAIE FRieonienssRückt · 55 25 ENWae SANNEN S fe ſen Sonderzüg Dienstag, den 27. Jull, abends 8 Unr Die letzten Aufführungen! Zum letzen Hale dr, Fsefilus Nerkina 5 Nach der gleichnamigen Operette von A 22 1. L.* und E. Telf auf enm! Oseaz A u 1 Hans Müller'schen Jugendlieche haben um 3½ Uhr hr: Novelle„Nux del Piinzgemahl'“ Mente abend d Unrz Zuteitt und zshlen aui allen Plätzen Der Fall Kaiser nn. s Schönes Beiprogramm Lustspiel in 3 Akien von Siäik und Eyster, Vorveikauf ab 10 Uhr ununterbr. a d. Tageskasse. Sommerpreise von Mk..60 bis.— — 2 — Heute bis Donnerstag: Dei deutsche Gioßfülm T 5 Planes Noch 2 Plätze in reſerv. Abteil frei. Wer fährt mit? Meldung 1530 Abeinanfte. 1I.. St.K he nnun Rauf! UMieie de 819 LA Kassendffnung 3 Uhr, Anfang der Filme:.00,.10,.55,.08. Kassenöffuung 4 Uhr. Tägüch 2 Vorstellungen: 30—8 10 und .15—18.50 Unr ffauenliebe- Frauenhag] .15,.10, 8 20,.30-.1030 Uhr Nach dem u yg Sadou 1 4 bin unnee N e 1 eee ee deneneen Lee Parry. le ckel er 2 N ano-Lager Ttanenmeclan ne Regeimggig e e,9 3. 10. 2 00 Uir Dienstag. Donnerstag 0 7 n e ner schlimmen Tat, die Frau. die 9 9 4 9 Worms, Rücktahrt 12.40 Uhr F 10 selber dem, den sie mit glimmem Uflenaü 00 Haß veriolgt, in Liebe zu egen wird, 2 Ih Dlenstag, Donnerstag, Samstag U Speyer-GCemerheim und zurück Mittwoeh 3 Um Kaffeefahrt Samstaz.0 u 6 Uhr Kaffee- u. Abendfahrt Sonntag 00 Uhr Niersteln-Rüdesheim und zurpck Unrt die Röln-Düsseldorfer Rfeindampfschiffahrt. Ausblintte und Fahische ne 5904 ranz Henler, Mannneim, Ieienhon 240 Abfabrt: Bahnübergang„ſtheinlust“, Nheinvorland 3. ſaftägchfanacg d gda ebag c ae eeeee ee ulum Aumm dt Uuuuuuuee er ſrrpen Auuuud pppprpr Iuuuadd im Herzen des Pfälzer Waldes gelegen. Zehn Minuten von der Schnellzugsstation Enkenbach, wündervoller, ruhiger Sommeraufenthalt mit vielen landschaflichen Schönheiten, für Kurgäste, Ferienreisende, Touristen und Erholungsbedürftige; herrliche Spaziergünge nach dem Eiswoog, Schorlenherg, Isenachtal, Schloss Die- merstein usw. Tüchtiger Arzt am Platze. 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