Dienskag, 27. Juli Neue MannheimerGeit Oezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhällniſfe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: RI, 4%(Baſſermannhaus), Wald⸗ bofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr. Adkeſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe 2 2 0 1 U bl Iil U r 1 bra— llzelger Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ iſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben Prets 10. Pfennig 1926— Nr. 342 ung Anzei reiſe nach Tarif, bei einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 R. Reklam. 34.⸗M. werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Er wird mit ſeinem berühmten ſchneidigen„Alpenjägerſchritt“ zur Redner⸗ tribüne ſchreiten und den höhniſchen und beleidigenden Zurufen der Kommuniſten und Sozialiſten mit verächtlichem Schweigen begegnen, ſo erzählte der Miniſter Marin den Journaliſten. Das Publikum wird ſich an den Männern, die heute nachmittag auf der Miniſter⸗ dank ſitzen werden, nicht ſattſehen können: Poincare in Geſellſchaft Tardieus, der dem früheren Präſidenten der Republik den Vorwurf machte, nicht früher die Ruhr beſetzt zu haben. Herriot neben arin, der noch vor drei Wochen in Touluſe in einer Volksver⸗ ſammlung die Worte ſprach: Herriot ſollte füſiliert werden, Painlevs, der ſich dreimal weigerte, mit Poincaré zuſammen in eine Regierung einzutreten, der bei der Amneſtierung Caillaux öffentlich erklärte, daß Poincaré den Tod Caillaux wollte, derſelbe Painlevs wu⸗d heute nachmittag hinter dem Miniſterpräſidenten den Sitzungsſaal betreten. Die Mittagspreſſe verleiht dem Miniſterium den Beinamen„Das abinett des Franken“. Die heutige Kammerſitzung ſoll dazu dienen, dem Volke eine auf die Mehrheit von 350—380 Stimmen geſtützte Kundgebung zugun⸗ ſten der Frankenrettung vorzuführen. der Kammerpräſident Peret wird in ſeiner Antrittsrede einen Appell an das Par⸗ lament richten, der in der Mahnung gipfeln wird, den Burg⸗ frieden herzuſtellen und ſo lange zu wahren, bis der Fran⸗ ken außer Gefahr iſt, Poincars wird in einer, wie es heißt, formvollendeten und ausgefeilten Regierungserklärung die Me⸗ thoden hervorheben, daß alle Kräfte des Landes in den Dienſt der finanziellen Geſundung des Franken geſtellt werden müſſen. Die Kammr wird darauf aufmerkſam gemacht werden, daß die Regierung alle Verwaltungs⸗ und Sparmaßnahmen durch Dekrete ein⸗ führen wird. Eine verklauſulierte Ablehnung des Wa⸗ ſhingtoner Abkommens wird in der Erklärung enthalten ſein. An der heutigen Mittagsbörſe wurde davon geſprochen, daß Poincars mit Hilfe franzöſiſcher Banken eine Stützun gsaktion 5franzöſiſchen Franken vorbereite. Neuer Aeberfall auf engliſche Reiſende Nach Pariſer Meldungen wurden geſtern engliſche Ausflügler einer franzöſiſchen Volksmenge mit Steinen beworfen, wobei don Verbolene Beamtenkundgebung Die für heute nachmittag angeſetzte Beamtenkundgebung vor Kammer und Senat wurde im letzten Augenblick verbot en. Nach einem Beſchluß des Kartells der franzöſiſchen Beaintenverbände wird von dem Verbot keine Notiz genommen mit der Begründung, daß eine rechtzeitige Benachrichtigung nicht erfolgt ſei. Die Kundgebung ſoll heute trotdem vor der Kammer ſtattfinden. die Fronde im Elſaß Das Jemgericht gegen die Heimatbündler Der Diſziplinarausſchuß der Rechtsanwälte von Saargemünd hat es der Staatsanwaltſchaft gegenüber abgelehnt, gegen Rechts⸗ anwalt Thomas in Saargemünd, der zu den Unterzeichnern des Manifeſtes gehört, vorzugehen. Als Begründung ſoll angeführt worden ſein, daß Thomas durch die Unterzeichnung keineswegs gegen ſeine Berufsehre verſtoßen habe, ſondern lediglich außerhalb ſeines Berufes Gebrauch gemacht habe von den Menſchen⸗ und Bürger⸗ rechten, die ſelbſtverſtändlich auch den Rechtsanwälten zuſtehen. Dieſes Urteil hat umſomehr Bedeutung, ſagt die„Zukunft“, als es nur von Juriſten gefällt wurde. Die zehn Eiſenbahner, die das Manifeſt des Heimatbundes mit⸗ unterſchrieben, ſind nun vom Direktor der elſaß⸗lothringiſchen Bahn entlaſſen worden. Der„Elſäſſer“ bemerkt dazu:„Die Beamten der elſaß⸗lothringiſchen Bahn ſind auf Grund der Konvention von 1921 nicht als Staatsbeamte zu betrachten. Es kann ihnen infolge⸗ deſſen das Recht der freien Meinungsäußerung nicht beſtritten werden. Aber die Elſaß⸗Lothringer, die nicht die im öffentlichen Leben herangezüchtete Liebedienerei mitmachen, ſind an⸗ ſcheinend vogelfrei. Es iſt eine böſe Saat, die durch die Sanktions⸗ politik ausgeſtreut wurde.“ Beamkenkundgebung gegen die Sanktiorspolitik Das Aktionskomitee der Vereinigten Staatsbeamten, Eiſenbahner und Lehrer veranſtaltete geſtern in Straßburg eine von über 3000 Perſonen beſuchte große Kundgebung gegen die Sanktionspolitik der Pariſer Zentralregierung. Einſtimmig kamen von den Vertretern der 40 000 Eiſenbahner und Landes⸗ beamten verſchiedene Entſchließungen zur Annahme, in denen an⸗ ſtändige Bezahlung, die Wahrung des elementaren Rechts der freien Meinungsäußerung und die Wiedergutmachung des den Gemaß⸗ regelten zugefügten Unrechts gefordert wird. Zahlreiche Poliziſten hatten das Sängerhaus, in dem die Kundgebungen ſtattfanden, umſtellt. Hinter dem Gebäude war außerdem noch eine Schwadron berittener Gendarmen und eine Abteilung Gendarmen zu Fuß auf⸗ geſtellt. Als der in Zivil am Vorſtandstiſch ſitzende Polizeikom⸗ miſſar bei Angriffen gegen die franzöſiſche Regierung plöglich ſeine Schärpe anlegte und die Verſammlung ſchließen wollte, drängten die in ihrer Rechtloſigkeit und materiellen Not empörten Beamten gegen den Vorſtandstiſch, ſodaß der Polizeikommiſſar einlenkte und die Weiterführung der Verſammlung geſtattete. Wie der„Elſäſſer Kurier“ berichtet, war es nur der Energie des Verſammlungsleiters 2 Dame durch einen Stein am Kopf erheblich verletzt wurde. zu verdanken, daß kein Blut floß. Wirths republikaniſcher Sammelruf A Im„Berl. Tgbl.“, in dem vor einigen Tagen Dr. Wirth ſeinen ſchfruf zur Bildung einer republikaniſchen Union veröffentlichte, läßt de nun der Reichstagsabgeordnete Dr. Ludwig Ha as über die Ziele im Herbſt geplanten Aktion vernehmen. Haas, der mit Löbe zuſammen als Garant ſeinen Namen unter jenen Appell ſetzte, be⸗ datigt zunächſt, worüber nur Unkundige im Zweifel ſein konnten, 55 keinem der drei Unterzeichner etwa die Neugründung Mt Partei auch nur von fernher im Sinn gelegen habe. Be⸗ erkenswert iſt die Offenheit, mit der ſich Haas dann über das Ver⸗ lasg en der Sozialdemokratie ausläßt. Er wirft ihr vor, bah ſie dem demokratiſchen Führer Koch die Gefolgſchaft verweigert als die Verwirklichung der großen Koalition möglich war. Er Funt aufs ſchärfſte ihr Verhalten in der Frage der Fürſtenabfin⸗ beng. das er als einen Schlag gegen das Anſehen des Parlaments Goeichnet. Nichtsdeſtoweniger heißt es dann:„Wäre es nicht ein jahreinn für Republik und Volk, wenn die Sozialdemokratie, die uußrelang unter ſchweren parteipolitiſchen Opfern ſtaatsbejahend ge⸗ rbeitet hat, wieder aus der Negation der letzten Zeit heraus⸗ ſiche tein würde?“ Haas räumt alſo ein, daß die Sozialdemokraten 125 luſt in den entſcheidenden Stunden als höchſt unſichere Kan⸗ ſte wiſten erwieſen haben, glaubt aber trotz dieſer böſenErfahrungen, W. erneut zum ewigen Bunde auffordern zu können. Wo ſich der iderſpruch gegen ſolche Bemühungen regt, ſucht er ihn auf einen 11 alſchverſtandenen Liberalismus“ zurückzuführen. Jener wahre und —8 Liberalismus aber, der in der demokratiſchen Partei immer Sle Stätte haben wird, der alle großen geiſtigen und religiöſen mefimungen ehrfurchtsvoll würdigt, der ſelbſt, wie es uns Naumann groſterbaft gelehrt, in der gegneriſchen politiſchen Anſchauung die a oßen berechtigten Gedanken ſieht, erſchwert nicht die Zufammen⸗ rbeit mit Sozialdemokratie und Zentrum, erleichtert ſie.“ 10 Andere werden finden, daß gerade der Kulturliberalismus, wie kea Haas hier mit wenigen lapidaren Sätzen umreißt, bei der demo⸗ getsiſchen Politik gerade der letzten Zeit beträchtlich zu kurz m dimmmen iſt. Haas ſieht in der Stärkung des republikaniſchen Ge⸗ derunſchaftsgeiſtes, wie er ihn auffaßt, das wichtigſte Erforderpis eralſcher Politik. Auch die Volkspartei meint er werde von ihm griffen werden, je mehr ſie außenpolitiſch und innenpolitiſch ſich 3 Realitäten unſerer Zeit bekennt und je mehr ſie würdigt, daß ber taatsautorität ein offenes Bekenntnis zur Staatsform erfor⸗ win»Wenn“, ſo heißt es zum Schluß,„Wirths Aufruf die Ge⸗ iſſen geſtärkt hat, ſo ſind wir ein gutes Slück weiter gekommen.“ Die Sozialdemokratie hat ſich mit ihrer Antwort auf 2. Wirths Appell nicht ſonderlich beeilt. Heute endlich ſetzt ſich im FSorwärts“ der rheiniſche Abgeordnete Sollmann, der im erſten i binett Streſemann Innenminiſter war, mit dem Aufruf Wirths neinem Artikel„Das Zentrum und wir“ näher auseinander. Soll⸗ anns Ausführungen atmen kühle Zurückhaltuna. Er zollt Dr. Wirths Beſtrebungen alle Anerkennung. findet aber, daß in Wirths Partei ſelbſt der rechte Reſonanzboden für ſie fehle und ſo kommt er zu der für Dr. Wirth nicht eben ermutigenden Feſt⸗ ſtellung:„Der ſtärkſte bürgerliche Republikaner ſteht wieder an ſeinem Platze. Das iſt alles. Die Gegenſätze im Zentrum ſind geblieben und ſeine vorſichtig nach rechts und links taſtende abwägende Taktik auch.“ Die„Germania“ die ſich bisher in der Beurteilung der Wirth⸗ ſchen Herbſtaktion die größte Zurückhaltung auferlegt hatte, findet nun, mutig geworden durch den Deutungsverſch Dr. Haas', folgende Auslegung. Der Reichskangler a. D. Dr. Wirth wollte mit ſeinem Aufruf keinen Linksblock, keine„deutſche Linke“ ſchaffen, ſondern lediglich darauf hinarbeiten, daß das republikaniſche und ſoziale Wollen nicht zerſplittert wird.“ Ob Dr. Wirth das wohl als eine„authentiſche Interpretation“ anſehen wird!“ Es iſt doch recht bezeichnend, daß der Aufruf Dr. Wirths in ſeiner eigenen Partei⸗ preſſe faſt nirgends Zuſtimmung, aber meiſt Ablehnung erfahren hat. Von beſonderer Bedeutung iſt deshalb ein Aufſaß, den der Führer des badiſchen Zentrums, der Prälat Dr. Schofer, unter der Ueberſchrift„Bemerkungen zur letzten Verlautbarung von Herrn Dr. Wirth!“ im„Bad. Beobachter“ veröffentlicht. Er ſchreibt u..: »Fehler muß man dort korrigieren, wo ſie liegen. Die Frage wird in dem vorliegenden Fall die ſein, ob es gelingt, den polincyen Fehler, der klar liegt, wirklich zu korrigieren. So hoch ich den Idealismus und das Können des Triumvirats einſchätze, die Ent⸗ ſcheidung liegt letzten Endes doch nicht bei ihnen. Der Politiker iſt eben an die beſtehende Einſicht und das freie Wollen anderer als gegebener Faktoren gebunden. Sie nicht ändern zu können, mag ſchmerzlich ſein, allein das entbindet nicht von den nun einmal beſtehenden Tatſachen. Möge es dem Triumvirat ge⸗ lingen, die hemmenden Schranken niederzureißen, aber dort, wo ſie in Wirklichkeit vorhanden ſind.“ Das Zentrum in Baden mußte die Wirklichkeitneh⸗ men, wie ſie war und wie ſie ſich darbot. Genau ſo wird auch die Lage des Zentrums im Reiche ſein. Es wird die Sachlage ſo ſehen und nehmen müſſen, wie die rauhe Wirklichkeit ſich bietet. Ueber dem leidenſchaftlich perfochtenen Ideal des Triumvirats ſteht für das Zntrum der Grundſatz„Suprema lex salus rei publicae“, ſtehen die gewaltigen religiöſen und ſozialen Kulturideale. Ueber den politiſchen Fehlern hier oder dort darf das Zentrum Vaterland und Volknicht zu Schaden kommen laſſen. Dr. Schofer iſt alles andere als rechts orientiert. Und das Or⸗ gan, in dem er ſeine Ausführungen veröffentlicht, vertritt die Politik der linken Hälfte des Zentrums. Nach all den Ablehnungen ſind Schofer und der„Badiſche Beobachter“ wohl die letzte Hoffnung des Badeners Joſeph Wirth geweſen. Daß dieſe Hoffnung ſich er⸗ füllt hat, kann man wohl nach dieſen ſehr reſervierten Ausführungen des Karlsruher Zentrumsorgans nicht behaupten. Der von Wirth geplante Kreuzzug wird alſo wohl nicht bis ins gelobte republika⸗ niſche Land gelangen. Neue Wege für polens Staatsleitung! (Von unſerm Warſchauer Vertreter) Die Regierung des Maiumſturzes in Polen hat, wie erinnerlich, ſchon durch ihre erſten Schritte überraſcht. Sie vollzog alsbald einen„Ruck nach rechts“, ſie enttäuſchte die ſozialiſtiſchen Mitkämpfer des Militärputſches und ſchlug eine Wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſche Richtung ein, die man vielleicht am eheſten als roß⸗ bürgerlich bezeichnen könnte. Die Wahl eines Gelehrten und Indu⸗ ſtriedirektors zum Staatspräſidenten, die Bildung eines Profeſſoren⸗ kabinetts„bekehrter Radikaler“ gab der neuen Aera die Phy⸗ ſiognomie. Wie der Juſtizminiſter Makowski, bei Begründung der Verfaſſungsreviſion, von ſeinen einſtigen ſozialiſtiſchen Sympathien als von überwundenen Jugendtorheiten ſprach, ſo hätte auch manch anderer ſeiner Kollegen ſprechen können. Und ſprachen nicht die Handlungen des Meiſters ihrer aller, nämlich Pilſudskis, der ja doch auch einſt als Sozialrevolutionär und Terroriſt begonnen hatte, vor allem im gleichen Sinne? Der als Vertrauensmann des Marſchalls zum Regierungschef berufene ehemalige Linksradikale, Profeſſor Bartel, repräſentiert in ſeiner Perſon recht eigentlich den Typus jener„Neudemolcaten“, Auch er hatte einſt im Lager der Güter⸗, Macht⸗ und Herrſ afts⸗ anteil heiſchenden Maſſen geſtanden. Auch er erkannte jedoch nun⸗ mehr eine andere Loſung für dringlicher und zeitnotwendiger: Pro⸗ duktion, Organiſation, Energieſteigerung. Es iſt heute noch nicht ganz abzuſehen, ob dieſe durch einen Ge⸗ ſinnungswandel, durch ein politiſches Damaskus hindurchgegangenen Führer ein ſo ſtarkes Ferment darſtellen werden, daß die bisherige innere Struktur des politiſchen Parteiweſens da⸗ durch eine durchgreifende Umgeſtaltung erfahren wird. Als Pil⸗ ſudski und die von ihm berufene Regierung ihre radikale Hilfstruppe abſchüttelten, entſtand bei den alten Rechtsparteien begreiflicherweiſe zunächſt die Vermutung: Nun kommen ſie alſo zu uns. Das hat ſich jedoch nicht bewahrheitet. Gewiß, als es bei der erſten bahn⸗ brechenden Maßnahme des Kabinetts Bartel darum ging, das wider⸗ ſtrebende Parlament ſelber zu einer Einſchränkung ſeiner Rechte zu bewegen, da nahm man die Stimmen, wo man ſie kriegte: rechts, links, in der Mitte; von den Volksgenoſſen und von den nationalen Minderheiten. Aber ſchon die Tatſache, daß die Rechtsparteien, ſelbſt durch die Mitte verſtärkt, eine Zweidrittelmehrheit dennoch nicht zu bieten hatten, enthob die Regierung jeder Notwendigkeit, nach der Trennung von den Revolutionären im Mai ſich etwa dafür im Juli einem reaktionären Block zwecks Verfaſſungsreviſion im Sinne der nationaldemokratiſchen Ultras und der monarchiſtiſchen Chriſt⸗ lich⸗Nationalen zu verſchreiben. Sie war vielmehr in der Lage, die parteipolitiſchen Sonderwünſche, die ſowohl von dem einen, wie von dem andern Parteienffügel bei dieſer Gelegenheit durchgedrückt wer⸗ den ſollten, ſich gegenſeitig paralyſieren zu laſſen. Und ſo geſchah es. Zu den auf wenige wichtige Punkte beſchränkten Regierungs⸗ vorſchlägen hatte der Perfaſſungsausſchuß, da er mit einfacher Mehr⸗ heit abſtimmt, ein ganzes Bukett von ſtaatsrechtlichen Zutaten nach ſeinem Geſchmack hinzufügen können. Im Sejmplenum, wo dieſe Verfaſſungsänderungen einer Zweidrittelmehrheit bedürfen, ſie aber nicht erreichten, ſind dieſe Beigaben dann automatiſch wieder in der Verſenkung verſchwunden. Man braucht kaum hervorzuheben, daß wenn das Kabinett im Gegenſatz dazu ſeine eigenen verfaſſungsändernden Vorſchläge, wenig⸗ ſtens in den Hauptpunkten, durchzuſetzen vermochte und eine regie⸗ rungsfromme Zweidrittelmehrheit für dieſe Vorſchläge willig fand— daß es dieſes nun natürlich nicht etwa der unwiderſtehlichen Be⸗ kehrungskraft ſeiner„neudemokratiſchen“ Geſinnung auch nicht der akademiſchen Beredſamkeit des Juſtizminiſters Makowski oder ſonſt einem vorwiegend ideellen Faktor zuzuſchreiben hatte. Das über⸗ zeugendſte Argument für jeden Artikel des verfaſſungsändernden Geſetzes, den die Regierung für weſentlich erklärte, war vielmehr, sans phrase, nach wie vor Pilſudskis Säbel. Zwar brauchte der Armeediktator diesmal nicht einmal, wie vor der Präſidenten⸗ wahl, ſich mit einer hanebüchenen Beichtpredigt an die Volks⸗ vertreter zu bemühen. Er brauchte überhaupt nicht hervorzutreten. Sein Vorhandenſein als Machtfaktor genügte, um einen gehorſamen Sejm zu machen. Das iſt die eine und eine ſehr weſentliche, Seite der Situation. Dennoch kann man ſie nicht allein betrachten. Denn rein als ein Marionettenſpiel, das von den Fäden der Militärdiktatur bewegt wird, war die Auseinanderſetzung zwiſchen Regie⸗ rung und Parlament denn doch auch nicht reſtlos zu faſſen und aufzufaſſen. Es kam als zweiter Umſtand hinzu, der in der Parlamentsdebatte denn auch eine Rolle ſpielte, daß nämlich die im Sejm vertretenen Parteien weniger denn je die öffentliche Meinung, das Land, den Mann auf der Straße hinter ſich wußten. Was half die Polemik, der Proteſt, die Kampagne der Parteipreſſed Dieſe Waffe war erheblich abgeſtumpft, und das Gegenlager übrigens auch nicht träge, fürSpektabel in konträrer Richtung durch ein mittels Kauf und Neugründung verſtärktes gouvernementales Preſſeorcheſter [ILaust Sosſalte cclſſ Dolno gluunq zu ſorgen. Unter dieſen Umſtänden, da ſich im Innern der publi⸗ ziſtiſche Meinungswirrwar nur vermehrte, wurde die Stimme des die Frage der nationalen Minderheiten. wendungen gemacht und, als er ü bne Oppoſition fortgeſetzt. fahren allerdings iſt ſehr ſchleppend und wurde ſogar, Weiſe au vor einigen Wochen die 2. Seile. Nr. 342 Dienstag, den 27. Juli 126 Auslandes umſo wichtiger und autoritativer. Das Urteil des Auslandes aber optierte ganz überwiegend für die neue Aera, nahm Partei für die verſtärkte Regierungsgewalt, ſympathiſterte mit Pil⸗ ſudski, Bartel uſw. und gab der alten verrotteten Parteienhierarchie die Hauptſchuld an der bisherigen Staatsorganiſation. Weithin im Lande ſelbſt fand man damit nur dasjenige beſtätigt, was man ſelber glauben wollte und glaubte. Bei einer ſolchen Sachlage, bei einem ſolchen Kräfteverhält⸗ nis kann man es nun vielleicht als zweite Ueberraſchung, wenn auch mäßigerem Grades bezeichnen, wenn die Regierung bei Durch⸗ führung ihres Verfaſſungsumbaus, vor allem aber hinſichtlich der von ihr verlangten und erlangten Vollmachten— nicht weiter⸗ gegangen iſt. Insbeſondere betrifft dieſes die Vollmachten. Sie ſind zwar erteilt. Bis zum Zuſammentritt des nächſten neu⸗ gewählten Seims— was äußerſten Falls ſich bis zum Februar 1928 hinausſchieben könnte— iſt dem Staatspräſidenten die Be⸗ fugnis eingeräumt, auf beſtimmten Gebieten im Verordnungswege die Geſetzgebung auszuüben, ohne daß während der Geltung des Vollmachtgeſetzes die Kammern ihr Placet dazu zu geben brauchten. Grundſätzlich bedeutet das gewiß viel, wird die Exekutive dadurch ungewöhnlich geſtärkt. Im Einzelnen aber iſt die Regierung dem Parlament doch auch ſehr merklich entgegengekommen. Für eine lange Liſte gerade der wichtigſten Staatsangelegenheiten iſt die Anwendbarkeit der Vollmachten, alſo ein Handeln ohne Befragen des Parlaments, ausgeſchloſſen worden. Dieſe Beſchränkung wird nicht überall als meiſterlich anerkannt werden. Nehmen wir z. B. Gewiß paßt es ſchlecht zu allerhand in Feſtreden üblichen ſchwungpollen Wendungen von den Beſten des Volkes, die es vertreten, wenn die nationalen Minderheiten in Polen eine Beſſerung in der alles Recht verhöhnenden Nationalitätenpolitik noch eher von einer par⸗ lamentsfreien Regierung als vom Parlamente ſelbſt erwarteten. Aber es iſt nun mal ſo. Und die nationalen Minderheiten wünſch⸗ ten daher, daß das Gebiet ihrer ſpezifiſchen Intereſſen: die Spra⸗ chemgeſetze und das Schulweſen vom Vollmachtgeſetz ein⸗ begriffen würden. Doch, ſiehe da, die Regierung ſelber rührte keinen Finger dagegen, daß gerade dieſe Materien von der Ermächtigung ausgeſchloſſen wurden. Eine Schwäche, milde geſagt: nicht ohne Zweideutigkeit. Oder ſollen wir uns, unbedingt gutgläubig, daran halten, daß die Regierung Bartel durch den Mund ihres Leiters am 19. d. Mts. andeuten ließ, ſie wolle überhaupt nicht auf dem im engern Sinne politiſchen Gebiet ihre wichtigſten Aufgaben ſuchen? Sie wollte bielmehr, ſo führte der Miniſterpräſident aus, vor allem wirtſchaft⸗ lich, techniſch, organiſatoriſch, adminiſtrativ reorganiſieren und alſo auf dieſe Weiſe das von untüchtigen, diſziplinloſen und unredlichen Lenkern zur Havarie gebrachte Staatsſchiff wieder flott zu machen ſuchen. Alles ſchön und gut! Aber das Ausweichen vor einer der dringendſten Aufgaben der innern Reorganiſation, ohne deren Löſung auch alle„unpolitiſche Reformarbeit“ nicht in freie Fahr: kommen kann, beeinträchtigt doch gar zu ernſtlich jenen bisher vom Auslande immer wieder prolongierten„moraliſchen Kredit unvor⸗ eingenommenen Abwartens“, welcher der Regierung der neuen Aera von Haus aus eingeräumt worden war. Meint ſie ihn ſchon entbehren zu können? Soll er gelöſcht werden? Wenn nicht, ſo ſollte ſie nun umſo weniger ſäumen, dieſen moraliſchen Kredit durch poſitive, verſöhnende, das Recht wiederherſtellende Maßnah⸗ men auf andern, durchs Vollmachtgeſetz nicht ausgeſchloſſenen Ge⸗ bieten der Minderheitenpolitik— Staatsbürgerrechtsfragen, Ten⸗ denzprozeſſe, ſteuerliche Deteriorierung uſw.— an ihrem Teile mit jenem Nachdruck wieder zu ſtärken. Geſchähe dies nicht, ſo würde die bisherige unvoreingenommene, ja wohlwollende Beurteilung des vollzogenen Umſchwungs jedenfalls nicht andauern. der Sturz Sinowſews Die Leitung der ruſſiſchen kommuniſtiſchen Partei hat ein neues Exempel ſtatuiert. Sinowjew⸗Apfelbaum iſt von ſeinem Poſten als Mitglied des politiſchen Büros des Zentralkomitees abberufen und, durch einen andern erſetzt worden. Er hat auf dem vorigen Kon⸗ greß der ruſſiſchen Kommuniſten 15 den Kurs der Partei Ein⸗ rſtimmt worden war, im ſtillen Es ſcheint ihm im Laufe er Zeit gelungen zu ſein, eine ganze Anzahl von Gleichgeſinnten um ſich zu ſammeln, mit denen er geheime Zufammenkünfte ab⸗ hielt. Als die Leitung der Partei davon Kenntnis erhielt. hat ſie ihn kurzerhand aus ihrer Mitte entfernt. Sinowjew hat—5 Rolle ausgeſpielt und wird aupt noch geduldet wird. Ueber die näheren Umſtände bewahren die Moskauer Nach⸗ richtenquellen Stillſchweigen. Es iſt aber ſchließlich auch für den froh ſein müſſen, wenn er üÜber Außenſtehenden weniger von Intereſſe, aus welchem beſtimmten An⸗ Das Bemerkenswerte iſt laß Sinowjew in Ungnade gefallen iſt. Wer immer ein Werk vorhat, das ſeine ganze Seele beſchäſtigt, Dräſeke. der iſt nie unglücklich. paris pfeiſt die Fremden aus 85 Von Egon Skrein. Frankreich hat keine Arbeitsloſen. Im Gegenteit, das Land leidet unter Mangel an Arbeitskräften und 99 95 auf die Hilfe ausländiſcher Arbeiter angewieſen. Man tzt die Zechl fremder e in Frankreich auf vier Millionen. Ein großer Teil dieſer Leute läßt ſich in Frankreich nieder, betrachtet dieſes Land als neue Heimat, ee hier Familie und trägt ſo zur Löſung des franzöſiſchen Beohlkerungsproblems bei. Das Ein ie lich zeigte, von einzelnen gewiſſenloſen Beamten in eigennütziger Heis dusgebeute. Verſchledene Berue, die den Fronzolen befen⸗ gönnen ſie den Fremden nicht; ſo beſchloſſen franzöſiſchen Chauffeure gegen die Zulaſſung von Ausländern zu ihrem Berufe zu proteſtieren und ſie ſetzten bei ders ſympathiſch ſind, den Behörden wirklich durch, daß in Paris kein Ausländer mehr Autodroſchkenchauffeur werden kann. Die blau⸗weiß⸗roten Schilder en der Wagenwand„chauffeur francais“ ſind allerdings ſchnell wie⸗ der verſchwunden; der Großteil der Kunden beſteht eben aus Aus⸗ ländern, die es vorziehen, ſich weniger nationaliſtiſch angehauchten Ehauffeuren anzuvertrauen. Vom Ausländer wird hier nur„ge⸗ nommen“; will er in Frankreich arbeiten und verdienen, legt man ihm tauſend Schwjerigkeiten in den Weg. Der Begriff Paris war und iſt vom„Fremdenverkehr nicht zu trennen: gibt es doch auf der ganzen Welt keine einzige Stadt mit ſtärkerem Fremdenverkehr als Paris und eine 2 tauſendjährige Tradition brachte es mit ſich, dacz Paris ſeine 1 gut aufnahm und ſie als zahlende Kunden behandelte. Paris war ſchon das Ziel Teuſender als andere Städte überhaupkf noch nicht oder erſt in ihren Uranfängen beſtanden. Iem elſten Jahrhundert ſchon hatte Paris 200 000 Einwohner, eine ungeheure für die damalige Zeit. Aber nicht nur die Stadt gab den Fremden viel, nein, ſie empfing auch, empfing in ſo reichem Maße wie vielleicht keine andere Stadt. Heute ſteht Paris im Zeichen de⸗ Verfalls ſeiner Währ ung und der Umſtand, daß die Beſucher Frankreichs nolens volens bis zu einem gewiſſen Grade Nutznießer der Inflation ſind, erzeugte eine Stimmung, die man als fremdenfeindlich bezeichnen muß. Bedauer⸗ licherweiſe halten ſich auch die Behörden von dieſer Einſtellung nicht ganz frei, was die zehlreichen wohl kaum zu motiwierenden Aus⸗ weiſungen zeigen. eee, der Vorgang an ſich, der die Zuſtände in der kommuniſtiſchen Partei von neuem beleuchtet. Die Komintern, die Kom⸗ muniſtiſche Internationale, ſucht ihren Weg immer ſo zu nehmen, daß ſie dem Ziele ihrer ganzen Propaganda, der Weltrevolu⸗ tion, damit näher kommt. Das bedeutet einen häufigen Wechſel der Einſtellung, denn was heute taktiſch richtig war, braucht es in einem halben Jahre nicht mehr zu ſein. Eine Diskuſſion über Mei⸗ nungsverſchiedenheiten aber gibt es in der Kommuniſtiſchen Partei nicht. Wer ſich dem Kurswechſel nicht unbedingt fügt, der wird beſeitigt. Wir haben dieſes Schauſpiel in der deutſchen Trabanten⸗ ſchar der ruſſiſchen Kommuniſten oft genug erlebt. So manchem geht es und ging es nach dem Lied: Heute rot, morgen tot. Frau Golke, die ſich ſelbſt Ruth Fiſcher nennt, hatte ein⸗ mal das Recht, die kommuniſtiſchen Sünder von oben herab ab⸗ zukanzeln. Sie durfte im Reichstag das große Wort führen und mußte dann verſtummen, als von Moskau eine andere Richtung ein⸗ geſchlagen wurde, der ſie nicht folgen wollte. Vor ihr iſt es den Abgeordneten Scholem und Kätz ähnlich gegangen. Wie im Kleinen, ſo geht es im Großen. Ja, man packt dort noch rückſichts⸗ loſer zu, denn an der Spitze der Partei kann man eine Meinungs⸗ abweichung am allerwenigſten vertragen. Das iſt kommuniſtiſche Art. Das Walten eines freien Geiſtes iſt ihr fremd. Wer ſich der Anordnung von oben nicht widerſpruchslos unterwirft, der hat ſeine Rolle ausgeſpielt und muß einem anderen Platz machen. Sinowjew iſt ſicherlich nicht das letzte Opfer dieſer geiſtigen Zwangsherrſchaft. Sein Fall wie der ſo vieler andern iſt eine innere Angelegenheit der Kommuniſten, die uns unberührt laſſen kann. Man wird aber immer wieder auf ſolche Fälle hinweiſen müſſen, wenn die Kommuniſten, die dermaßen unter der eigenen Parteiknute ſtehen, von dem Staate, in dem ſie ihre Propa⸗ ganda betreiben, zügel⸗ und ſchrankenloſe Freiheit verlangen. *** Aus Sinowjews Glanzzeit Der Moskauer Korreſpondent des„Corriere de la Serra“ be⸗ ſchreibt in einem intereſſanten Aufſatz eine Rede Sinowjews in Moskau. Tagelang ſchon ſchrien die Plakate von den Mauern herab: „Sinowjew ſpricht im zweiten Zirkus des Staates über den eng⸗ liſchen Bergarbeitenſtreik!“ Der Zirkus iſt bis auf das letzte Plätzchen gefüllt. Zwar nicht durchweg von ſolchen, die Sinowfews Thema intereſſiert, ſondern mehr von Neugierigen, Liebespaaren, die ſonſt ins Kino gegeagen wären, Genoſſen, die nicht gut fehlen können. Auf einer Eſtyade konzertiert eine Kapelle. Die Muſiker ſind als Zigeuner gekleidet. Vor dem Komiteetiſch, der mit einem roten Tuche bezogen iſt, ſitzen die Stenographen. In der Nähe bemerkt man Ruth Fiſcher, die ſich durch Zwiſchenrufe und beſondere Begeiſterung hervortut. Plötzlich ertönt Applaus. Sinowjew erſcheint auf der Redner⸗ tribüne, die gleichfalls rot drappiert iſt. Er iſt zwar in Ungande gefallen, aber dennoch ſehr popuſär. Er gehört ja zur„Troika“ (Stalin, Kamenew und Sinowjew). Rufe werden laut:„Hoch Sinowjew! Hoch die Internationalel Nieder mit Englandl Nieder mit dem kapitaliſtiſchen Europa!“ Sinowſew ſteht unbewegſich em Beifallskundgebungen ſeit dem Jahre 1917 nun nachgerade ſchon gewöhnt. Der Lärm legt ſich, gerade will Sinowſew zu ſprechen beginnen. Da erhebt ſich im Auditorium ein blonder, bebrillter Jünglina:„Ich möchte mir die Anfrage erlauben..„Ruhel Setzen!“ Aber der Jünaling fährt fart:„... die Anfrage erlauben, ob Genoſſe Sinow⸗ ſew bereit iſt, ſpäter in einer öffentlichen Debatte auf einige An⸗ fragen zu antworten?“ Sinowſew zieht unwillig ſeine Ubr.„Das hänat davon ab, ob mir Zeit übria bleibt!“ Dies ſind die erſten Worte, die er ſpricht. Sintowfew iſt ſehr bleich. Seine ſugendlichen Züge weiſen Aehnlichkeiten mit dem Typus des internationalen Bankiers auf. Das verwirrt auf den erſten Blick. Im übrigen intereſſſert ſein ironiſch abwärts gezogener Mund, der die Worte tonlos, tempera⸗ mentlos⸗kalt und ſcharf hervorbringt. Wie dieſer Mund. ſo iſt auch die Rede des Sowſetführers. Klug, von ſtrenaſter Lokig. gewürzt mit ſchärfſtem Sarkasmus. Der Inhalt allerdinas iſt der übliche. Man hört die bekannten Argumente gegen den Kapitalfsmus, gegen die Unterdrückung der Freiheit in den bürgerlichen Staaten. Dann allerdings wird die Rede intereſſanter. Sie wendet ſich in wütendem Haß gegen die engliſchen und franzöſiſchen Soialiſten, die an der [Sache des Bolſchemismus ſchmählich Verrat geüßt hätten, „Dieſe Herren“, klagt Sinowſew,„geben ſich in Moskau für, Lötpen aus. Wenn ſie aber in ihre Heimat zurückkehren, gebärden ſie ſich friedfertig und geduld'g wie Schafe] Als ich mit dieſen Leu⸗ ten ſeinerzeit in Moskau im Hotelſ Savoy konferierte, weinten ſie faſt vor Rührung. Nun aber, wieder zu Hauſe, wagen ſie, aus Furcht ſich zu kompromittleren, nicht einmal Geld von uns anzunehmen!“ Dleſen Worten folgt der einzige Beifall auf offener Szene. Nun beginnt die Rede zu langweilen. Sinowjew fährt mit ſtatiſtiſchen Daten auf, um zu beweiſen, daß die Weltrevolution nicht mehr lange werde auf ſich warten laſſen. Das alles kennt man zur Genüge. Man beſchäftigt ſich lleber damit, möglichſt verfängliche Fragen auf kleine Zettel zu ſchreiben, die der Redner hernach beantworten ſoll. Dieſe ttel werden von Hand zu Hand gereicht und bilden auf dem rot⸗ drapierten Komiteetiſch ſchon einen ganz anſehnlichen Stoß. Die Liebespaare beginnen ſich inniger die Hand zu drücken. Man gähnt verſtohlen. Kaum iſt Sinowjew zum Ende ſeiner Rede gelangt, erhebt ſich der blonde Jüngling neuerdings und fragt: „Iſt der Genoſſe Sinowjew nun bereit, auf die ihm ſchriftlich geſtellten Fragen zu antworten?“ Sinowjew e ntgegnet brüsk: „Nein, es iſt zu ſpätl!“ Eine Stimme aus der Menge:„Ge⸗ noſſe Sinowjew, das nennt man Furcht haben!“ Aber ſchon ſteht ein Sowjetgardiſt neben dem Zwiſchenrufer, legt ihm die Hand auf die Schulter und erwidert: Im Gegenteil, das, was Sie wagen, nennt man Mut haben!“ Dann verläuft ſich die Menge. Das Publikum zieht durch die kotigen Straßen Moskaus nach Hauſe. Sinowjew aber ſchwingt ſich elegant in ein prachtvolles Automobil und läßt ſich in den Krem fahren. Damit iſt es nun auch vorbei. Sadiſcher Landtag Der Landtag beendete heute vormittag die Beratung des Vor⸗ anſchlags des Juſtizminiſteriums, nachdem noch die Redner der verſchiedenen Parteien hierzu Stellung genommen hatten. In die Debatte griff auch der Juſtizminiſter ein, der die kommu⸗ niſtiſchen Angriffe auf die Zuſtände in den badiſchen Strafanſtal⸗ ten als Lüge zurückwies. Es mußte zuerſt ein interfraktioneller Antrag auf Schluß der Debatte angenommen werden, um zu den Abſtimmungen übergehen zu können. Der Voranſchlag des Juſtiz⸗ miniſteriums wurde mit allen gegen die drei kommuniſtiſchen Stim⸗ men im ordentlichen und außerordentlichen Etat ſowie in den Ein⸗ nahmen angenommen. Dann ſetzte das Haus die Beratung des Voranſchlages des Miniſterium des Innern bei dem Titel„Wohlfahrtspflege fort, zu dem zunächſt die weiblichen Abgeordneten der Bürgerlichen Vereinigung und der Sozialdemokratie Stellung nahmem. Des längeren verbreitete ſich dann der Zentrumsabgeordnete Kühn über den Referentenentwurf des Miniſteriums des Innern über die Neuregelung der geſetzlichen Fürſorge und wies dabei auf die Be⸗ fürchtungen der Oeffentlichkeit hin, daß die Rechte der Selbſtver⸗ waltungskörper beſchränkt würden. Miniſter des Innern Rem⸗ mele trat dieſer Behauptung entgegen. Um 1 Uhr wurde die Veratung auf nachmittag verkagt. Letzte Meldungen Heidelberger Chronik kkr. Heidelberg, 27. Juli.(Eigener Bericht.) Am kommenden Sonntag ſind es 25 Jahre, daß Bürgermeiſter Wielond zum erſten Male zum Bürgermeiſter gewählt wurde. Aus Anlaß dieſes Jubiläums ſoll am 6. Auguſt eine Sonderſitzung des Stadtrates ſtattfinden. Abends ſchließt ſich in der Stadthalle ein parlamen⸗ tariſcher Bierabend an.— Geſtern nachmittag wurden die Leichen eines Ehepaares aus Halle a. d. Scale aus dem Neckar beim Stauwehr geländet. Beide waren mit einer an je einer Hand zufennmengebunden. ach den poligeilichen Feſt⸗ ſtellungen liegt Selbſtmord vor.— Bei der Rückfahrt von Wiesbaden erlitt geſtern der Leiter des Städtiſchen Verkehrsamtes Heidelberg mit ſeiner Frau zwiſchen Darmſtadk und Heidelberg infolge eines Zuſarnmenſtaßes mit einem anderen Wagen einen Unfall, bei dem Dr. Dellheim eine Verletzung am Kopfe erlitt, während ſeine Frau ſich leichte Hautabſchürfungend zuzog. Ein Inſaſſe des anderen Wagens erlitt Schnittwunden im Geſicht. Die Urſache des Zu⸗ ſammenſtoßes iſt noch nicht ermittelt. Jamiliendrama Berlin, 27. Juli.(Von unf. Berliner Büro.) Im Laufe heftiger Auseimanderſetzungen feuerte der Generalagent Gritzin ger aus Augsburg, wie der„B..“ von dorther gedrahtet wird, auf ſeine Familie den Inhalt des ganzen Magazines ſeiner Piſtole ab. Während ſein verheirateter 25 Jahre alter Sohn ſofort tot liegen blieb, flüchtete die Tochter vor ihm und ſprarig von dem Balkon aus dem 2. Stock in die Tiefe, wo ſie auf dem Hürgerſteig ebenfalls tot liegen blieb. Der in Haft genommene Vater gibt an, er habe erſt dann nach der Waffe gegriffen, als der Sohn ihn mit dem Revolver bedrohte. VVHFN Ein Anglücksbau ſel Berlin, 27. Juli.(Von unſ. Berſiner Büro.) Bei dem Bau des Großkraftwerks Rummelsburg, das ſchon zahlreiche Pofſ forderte, ſtürzten geſtern wiederum zwei Arbeiter vom Gerü und heute vormittag verunglückte ein dritter ebenfalls durch einen Sturz von dem Eiſengerüſt. Glücklicherweiſe handelt es ſich nur um leichtere Verletzungen. Für das Großkraftwert Rummelsburg ſteht jetzt ein eigener Krankentransportwagen zur Verfügung. Derſchinskis Nachfolger Moskau, 27. Juli.(Spezialkabeldienſt der United Preß⸗) Wie die United Preß erfährt, iſt der aſſiſtierende Präſident des revolutionären Kriegsrates Unſchlicht zum Nachfolger des Präſidenten Dſcherſchinſki ernannt worden, Kuſtinſchew, der bisherige Koenmiſſer der Bauerninſpektion, iſt zum Vorſitzenden de⸗ Oberſten Wirtſchaftsrates auserſehen. Jolgenſchwerer Brückeneinſturz — Charleſton(Weſtvirginia), 27. Juli. Während eines Wett⸗ tauchens im Coel⸗Fluß brach eine über den Fluß führende Brücke, auf der ſich zahlreiche Zuſchauer befanden, zuſammen. Hierbei wur⸗ den ſechs Perſonen getötet und vierzig teilweiſe ſchwer verletzt. Syſtematiſche Treibjagden worden von der Polizel 5 veranſtaltet und recht häufig lieſt man von dieſen ſogenannten „Reinigungsaktionen“. Hunderte von Ausländer werden bei ſo einer Razzia nach ihren Papieren befragt und wer ſich nicht an Ort und Stelle über genügende Dokumente und Stempel ausweſſen komn, wird eingeſperrt. Die unfreundliche Haltung gegen die Ausländer iſt abgeſehen von ethiſchen Gründen auch aus rein praktiſchen zu verurteilen, denn die Nutznießung der Inflation beſteht eigentlich nur darin, daß man vielleicht im de etwas billiger ißt, trinkt und reiſt und daß man für Luxusartikel möglicherweiſe nicht ganz ſo viel anlegen muß wie in normalen Zeiten. Frankreich verkauf Ausland nicht arm, ſo wie ſeinerzeit Deutſchland oder Oeſterreich. Hier wandert das fremde Geid in die Hotels, in die Vergnügungs⸗ lokale am Montmartre, in die Salons der Haute couture, in die Juwelenläden, Wäſche⸗ fümerie⸗ und Weingeſchäfte. Schreib⸗ maſchinen und Koffer, Gebrauchsmöbol und Maſchinen, Püroein⸗ rüchtungen und Fabriken erwirbt der Fremde in Paris nicht und beim Verkauf der Luxusartikel bleibt immer und immer noch ein ſchöner Gewinn im Lande. 19 Vorgeſtern gab es eine beſonders häßliche Szene als ein großer Wagen der mit den Fremden Rundfahrten durch die Stadt machte nach Montmartre kam. Die Inſaſſen des Wagens wurden be⸗ ſchimpft; ſie wurden behandelt als mären ſie, jeder Einzelne gon ihnen, für den Verfall der franzöſiſchen Währung verantwortlich. „Tod den Amerikamern] Man wird Euch nichts zahlen! Das Pfund ſteht auf 2351 Huhuhul“ Polizei ſchritt ein und verhaftete einen der aufgeregteſten Schreier. Gewiß iſt der Verfall der Wäöhrung ein Unglück für das Land und Befucher Frankreichs müſſen das im e und dürfen nicht taktlos ſein. Wenn man aber ſeit Jahrhunderten Gold⸗ millionen über Goldmillionen von ſeinen ausländiſchen Gäſten be⸗ kommt, dann darf man nicht gleich die Ruhe verlieren und den guten Ton vergeſſen, weil es gerade nicht gut, den anderen ſcheinbar otwaz beſfer geht. Was kann ſchließlich der Miſter Bromn aus Philal delphia oder der Herr Milller aus Leipzig dafür? Wir, die wir die Inflation am eigenen Leib verſpürten wir kennen das Uebel und wiſſen auch nur zu gut, daß es a la longue gar keine Nutznießer der Inflation gibt. Literatur Hellmuth Unger. Die Inſel der Affen. Komödie in vier Aufzügen. Verlag Phil. Reclam., Leipzig 1. Nr. 6648. Was Hellmuth Ungers„Inſel der Affen“ hoch aus der Flut der neueſten dramatiſchen Literatur heraushebt, ſind Tempo, Rhuthmus und Sen⸗ ſationsfreudigkeit als Ausdruck unſerer Zeit, ſowie das organiſche Verbundenſein mit ihrer Problematik. auf Fremde ſich ans KReifes Korn Nimmt der Bauer prüfend eine Aehre in die Hand und ſpricht: „Korn, gewachſen auf unſerm Land, geworden durch unſern Fleiß, genährt mit unſerm Schweiß, von unſrer Liebe bewacht, von uns mit Sorge bedacht, Korn, durch unſre Lieder geweht, eſchloſſen in unſer Gebet, orn, in unſre Träume gehüllt: deine Stunde iſt da, die Zeit erfüllt.“ Rauſcht das Korn: „Geſät von euch, geweiht durch euren Segen, ſog ich Blut der Scholle und Sonnenſchein, wilde Wetter, Tau, Nebel und Regen treibend, verlangend in meine Früchte hinein. Jetzt beugen ſie ſich tief auf goldnen Halmen, der Reife ſchwer, des Lebens ſatt und voll, raunen letzte Sagen, letzte Pfalmen, und warten auf den Tod, der kommen ſoll.“ Johannes Heinrich Braack. Thbeater und Muſik 4% Das Berliner Beethoven⸗Denkmal. Die Bedingungen für die Ausſchreibung zur Erlan ung von Modellentwürfen für das Bel⸗ liner Beethopen⸗Denkmal ſind jetzt endaültia feſtgelegt. Das Denkma ſoll vorausſichtlich auf dem Bülowylatz. vor dem Hauſe der Volks“ bübne, Aufſtellung finden. Der Wettbewerb iſt ein beſchränkter, und zwar unter den Bidhauern Barlach, Belling. Breuer, Kolbe. Lederel⸗ Manzel, Placzek und Scharff. trotzdem die Oeffentlichkeit einen allge⸗ meinen Wettbewerb gefordert hatte. Die Geſtaltung des Werkes wird dem Künſtler überlaſſen. Ebenſo ſteht es ihnen frei. Vorſchläge für die Umaeſtaltung des in Ausſicht genommenen Platzes u machen, ſoweſt ſich dieſe aus ſeinem Entwurf ergeben. Die Gefamt⸗ koſten für die Beethoven⸗Ehrung ſollen den Betrag von einhundert⸗ zwanzigtauſend Reichsmark nicht überſchreiten. Für die Ausführun des 5 7 kann Bronze oder Stein in Ausſicht genomme werden. — 1 + 1 l⸗ ˙ 1 aR rrrrrrrren r „ Dienstag, den 27. Juſt 1928 3. Seſte. Nt. 342 Das tägliche Brot Der Mannheimer Lebensmittelmarkt vor 100 Jahren Von fl. 3. Grün Das berühmte Huhn, das nach dem Willen eines noch be⸗ rühmteren Preußenkönigs jeder Untertan in 1 Topf haben Ülte, war, wie heute noch, auch für unſere Urgroßväter meiſt kein leiſchlicher Genuß, ſondern aus begreiflichen Gründen häufiger ein botaniſcher Begriff, der ſich allerdings noch nicht bis zu den noch un⸗ vetgeſſenen Steckrüben verirrt hatte. Die Hülſenfrüchte, für die chon ein bibliſcher Kalorientheoretiker praktiſch ſeine Erſtgeburt ver⸗ kaufte, bildeten auch damals bereits die natürliche und olideſte Baſis einer geſunden und vorteilhaften Kraftgefühlquelle(ohne Nährſalz⸗ extrabeigaben). Jür den Fruchtmarkt waren zwar Wochentage und Platz feſtgeſetzt, doch konnte jeder außer dieſem Tag und Ort owohl Halm⸗ als auch Hülſenfrüchte kaufen und verkaufen. Die Hülſenfrüchte(Erbſen, Bohnen, 10055 uſw.) durften jedoch außer auf dem Fruchtmarkt nur in der Mehlwage ausgeſtellt werden. Vor dem durch Trommelſch lag angezeigten Beginn des Marktes durften die Fruchtſäcke nicht geöffnet, und über den dritten Markttag keine Früchte eingeſtellt werden. Die einge⸗ ſtellten Früchte wurden dem Ueberbringer des vom Fruchtmarktgericht ausgefertigten Lagerſcheins verabfolgt, ohne darnach zu fragen, ob der Rückbringer des Scheins auch der Eigentümer der Früchte ſei. Ueber alle beim Kaufen und Verkaufen entſtehenden Widerſprüche und Anſtände, auch alle etwa vorkommenden Unziemlichkeiten ent⸗ ſchied das Fruchtmarktgeri Alle Ware mußte vor dem Verkauf zabgerentet“ d. h. die ſtädtiſche Abgabe davon entrichtet ſein. Da die Magazin⸗Aufſeher, Mitterer und Sackträger mit handgelübdlichen Pflichten belegt und zur fleißigen, pünktlichen und treuen Bedienung des Marktgaſtes angewieſen waren, wurde jede Zuwiderhandlung nachdrücklichſt beſtraft, aber auch ebenſo jeder Verſuch einen Mitterer zu beſlechen oder ihm Ordnungswidriges zuzumuten geahndet.“ Die Sackträger durften für jeden eingeſtellten Sack 1 Kreuzer fordern. Pferde und Fuhrwerke mußten„ſo viel thunlich zur Schonung des Raumes in die Nebenſtraßen geſtellt werden. Müßige und verdächtige Leute, Weibsperſonen und Kinder, welche auf dem Fruchtmarkt nichts zu ſchaffen haben, ſollen davon entfernt gehalten bleiben.“ Montag, Donnerstag und Samstag war Speiſemarki. Die Marktzeit fing früh morgens an und endete um 12 Uhr mittags. Auf Sonn⸗- und Feierſage wird das Feilhalten auf dem Markte erſt Nachmittags um 3 Ühr nach vollendetem Haunptgottesdienſt ge⸗ ſtattet. Jedem Einwohner,„jedem Inländer und Ausländer(aus beſſiſch⸗Viernheim z..) iſt ſowohl auf die beſtimmten Marktiage als auf ſedem andern Tage der Woche die Feilhaltung der hierher ebrachten gewöhnlichen Marktwaren auf dem hieſigen Speiſe(d. h. ochen⸗)markte Vor⸗ und Nachmittags erlaubt“, und mußte die Ware bis nach„geendigter Marktzeit auf dem Markte öffentlich aus⸗ geſtellt werden. Wer unter dem Vorwande, ſie ſeien ſchon be⸗ ſprochen oder verkauft, die Abgabe verweigerte, wurde mit Con⸗ fiskation beſtraft. Wer vor umlaufener Marktzeit auf den Straßen oder Häuſern verkauft, oder wer ſie gar nicht zum Markt bringt, ſondern ſolche auf dem Wege zur Stadt oder vor den Toren veräußert, ſoll mit dem Verlu ſt der Waare geſtraft werden. uf die Ausrede einer gemachten beſonderen Beſtellung wird keine Rückſicht genommen.“ Nach Verlauf der Marktzeit konnte jeder Ver⸗ käufer, was er nicht abgeſetzt hatte, in der Stadt umher feil tragen. ⸗Davon iſt aber die Butter, welche zum Verkaufe im Großen an der Stadtwaage ausgeſtellt iſt, ausgeſchloſſen.“ Die Milch konnte unabhängig von der Marktzeit verkauft werden. Jeder Einwohner durfte ſeinen Haus⸗ oder Gewerbebedarf an Lebensmitteln auf dem hieſigen Markt kaufen oder vom Lande aus jedem beliebigen Ort beziehen, die jedoch außer der Marktzeit an⸗ geliefert werden mußten. Während der Marktzeit mußte ſich der Betreffende„mit einem Zeugniſſe einer obrigkeitlichen Perſon des Orts, woher die Waaren kommen, über die gemachte Beſtellung legitimieren.“ Die Kleinhändler durſten„weßer auf dem Markt noch innerhalb eines Bezirkes von 4 Stunden diesſeits des Rheins um hieſige Stadt“ Marktwaren zum del aufkaufen, ſondern es war ihnen„geſtattet, nur allein auf Rarktage nach umlaufender Marktzeit die Ueberreſte des Marktes einzukaufen. Wer außerhalb des beſtimmten Bezirks von 4 Stun⸗ den Marktwaren zum Handel auffauft, muß bei Einbringung der⸗ den Ort und den Tag des geſchehenen Aufkaufes, die Gattung der Waren und ihre Qualſtät mit einem Zeugniſſe einer obrigkeit. ichen Perſen des Orts, woher ſie gebracht werden, nachweiſen.“ Die Unter⸗ bändler durſten nur mit Waren handeln, wofür ihnen Erlaubnis er⸗ teilt worden wor: die Obſthändler nur mit O b ſt, die Gemüſe⸗ bändler nur mit Garten- und Feldfrüchten, die Butterhändler nur mit Butter, Käſe und Eiern. Wer mit ſeinen Waren den ange⸗ eſenen Marktplatz Fa ſich willkürlich in eine andere Reihe ſtellte, oder wer ſich vor Ablauf der Marktzeit entfernte, wurde mit 24ſtündigem Gefängnis beſtraft. Auch durften bei Konzeſſionsverluſt durch Verwandte oder Angeſtellte keine Waren in doppelten Ständen Die Oeffnung der Särge der Faren Ueber die Oeffnung der Zarengräber in der Petersburger Peter⸗Pauls-Feſtung ſind ſchon mehrfach kurze Meldungen in die Oeffentlichkeit gedrungen. So wurde z. B. bekannt, daß merk⸗ ürdigerweiſe der Sarg Kaiſer Alexanders Ileer war. un veröffentlicht ein Augenzeuge, der früher Beamter in der geka war, ſpäter aber aus Rußland lüchtete, in der Rigaſchen kuſſiſchen Zeitung„Slowo“ einen Bericht über die Oeffnung der DHarge Peters des Großen und der Kaiſerin Katha⸗ rina II. Wir entnehmen nach der„Köln. Ztg.“ dieſer Schilde⸗ kung folgende Einzelheiten: Im Stadtviertel, das der Peter⸗Pauls⸗Feſtung benachbart iſt, datte es ſich herumgeſprochen, daß in den Gewölben der Feſtungs⸗ kirche Gräber geöffnet werden ſollten. Es hatte ſich daher an dem etreffenden Tag vor einem der Feſtungseingänge eine große Volks⸗ menge perſammelt. Als einige Beamte eintrafen und ſich durch ie Wartenden drängten, hörte man, wie eine alte Frau ihnen zu⸗ rief:„Nehmt Euch bei Euren Diebereien nur in acht, Katharina daßt nicht mit ſich ſpaßen.“ In dem unterirdiſchen Gewölbe, wo die Sarkophage ſtehen, in denen Rußlands Herrſcher und Herſche⸗ rinnen von Peter dem Großen bis zu Alexander III. ruhen, war es ziemlich finſter, da die elektriſche Leitung verdorben war. Ker⸗ den Raum, an deſſen Wänden zahlloſe golden⸗ und ſilbernſchimmernde Heiligenbilder zangen. Uebrigens hatte man ſchon vor einiger Zeit dieſe Ikone ihrer Juwelen beraubt. Man hörte weithin hallende Hammer⸗ age: an einem der Sarkophage wurde fieberhaft gearbeitet, um den ſchweren Metalldeckel zu heben. Endlich gelang es, der Beckel urde abgehoben und darunter bemerkte man einen hölzernen arg, der die ſterblichen Ueberreſte Kotharinas der Großen barg. Auf dem Sargdeckel befand ſich ein elfenbeimernes Kruzifix und aneben eine Pergamentrolle, von blauem Seidenband zuſammen⸗ gehalten. Der Deckel dieſes hölzernen Sarges löſte ſich raſch. Im erſten Augenblick ſah man nur faltenreichen, hellblauen, ſchweren Seidendamaſt: das Sterbekleid Katharinas. Die Balſamierung atte den Körper nur ſchlecht erhalten. Von kennzeichnen⸗ 585 Geſichtszügen war nichts übrig, und den Schädelknochen be⸗ eckte gelbliche Haut. Der Leiter dieſer Graböffnung war der Kommandant von Petersburg, der berüchtigte Tſchekahäuptling Peters, einer der größten Henker Räterußlands. Peters alſo, der mit größter Auf⸗ merkſamkeit das eigenartige Bild betrachtete, verſuchte, indem er einen Stock in Bruſthöhe unter der Leichnam ſchob, den Körper Snauwenden, was jedoch mißlang, denn der Stelle, wo der Stock angeſetzt war, zerfiel der Seidenſtoff, und darunter zeigten gen und Laternen erleuchteten notdürfti feilgehalten werden. Wer Konzeſſion hatte, konnte in. übrigen zu Hauſe und auf dem Markt an jedem Wochentag verkaufen. Der Jiſchmarkt 00 war an jedem Tag der Woche, nur Sonn⸗ und gebannte Feiertage ausgenommen, an dem dazu angewieſenen Platz bei der Konkordien⸗ kirche. Abgeſtandene und allzuſtark„moraſtende Fiſche durften nicht auf den Markt gerbacht werden. Hieſige und fremde Fiſcher hatten je ihre eigenen Plätze. Hieſigen Fiſchern war erſt nach ber Marktzeit geſtattet, den übrig gebliebenen Vorrat der fremden Fi her aufzukaufen. Von 1. Mai bis letzten September begann die Markt⸗ zeit 6 Uhr morgens, in der übrigen Zeit des Jahres um 8 Uhr. Die Stockfiſchhändler hatten 10 Reichstaler Strafe zu gewärtigen, wenn ſie Stockfiſche mit Kalk oder Seiſenſiederlauge wäſſerten, eben⸗ ſo die Seifenſieder, wenn ſie ſolche an Sſockfiſchhändler abgaben. Auf allen Märkten war nur das„äch te hieſige Gewicht“ er⸗ laubt. Alle Gewichtſteine, das Einſatzgewicht von Meſſing ausgenom⸗ men. beſtanden aus Gußeiſen und waren hohl gegoſſen, damit das beſtimmte Gewicht durch einen Einauß von Blei auf das genaueſte miniſterialdirektor Dr. Pünder wurde als Nachfolger Dr. Kempners zum Staats⸗ ſekretär der Reichskanzlei ernannt —————————7j———— ausgemittelt werden konnte. Dieſer Einguß mußte innerhalb des Gewichtſteins mit dem amtlichen Stempel verſehen ſein„und darf nicht im mindeſten aus demGewichtſtein hervorragen, indem davon vor⸗ ſtehendes Blei zu gefliſſentlicher Abnahme desſelben Gelegenheit ge⸗ ben könnte. Waagen. welche gegen dieſe Vorſchrift verfertiat, ſind. werden confisciert und jedes Loth des daran. Gewichts bei Kauf⸗ und Gewerbsleuten, welche mit Seide. Gold⸗ und Silber⸗ waren handeln mit 10 Reichstalern, bei den übrigen Krämern und Handwerkern aber mit 2 Reichstalern Strafe beleat“. Die Eiche der Ellen und des Maßes der trockenen und flüſſigen Sachen geſchah jährlich zweimal in der Mai⸗ und Michaelismeſſe auf dem bieſigen Rathaus. Mehlhandel und Backwerk Die Mehlwage war der Markt, auf welchem für das hie ſige Publikum das Mehl zu baufen war. Sie war zualeich„eine Polizei⸗ anſtalt. um die Güte des eingebrachten Mehls zu unterſuchen, und dafür zu gewähren.“ Sie war täglich vormittags von—12 und nachmittags von—5 Uhr für die ankommenden Mehlfuhren und hieſigen Einwohner geöffnet. Vermiſchtes Mehl durfte in der Wage nicht angenommen werden, ſondern es mußte jede Gattuna für ſich bleiben. Verboten war allzu ſchwarzes, bitteres, ſaueres, vermodertes oder ſonſt verdorbenes Mehl. In der kleinen Mehlwage wurden nur beſſere Schwarz⸗ und Weißmehlſorten feilgeboten. Der Privat⸗ verkauf von Mehl und Hülſenfrüchten geſchah hier unter Aufſicht des Wiegemeiſters gegen Barzahlung. Makler wurden nicht ge⸗ duldet. Das gekaufte Mehl mußte ſoaleich in die Wohnuna des Käufers geſchafft werden. Der Handel mit Mehl und Hülſenfrüchten war nur durch die Mehlhändler zuläſſig. Die Bäcker mußten bei pfundweiſem Mehlverkauf 1 Reichstaler Strafe zahlen. Die Bäcker 1 konnten auf beſondere Beſtellung neben dem Kundenbrot noch an⸗ deres beſſeres Brot backen. Es mußte jedoch eine andere Form und ein anderes Gewicht haben. Kundenbrot wog 4 Pfund und war nach einer vorgeſchriebenen Miſchung hergeſtellt. 10 Reichstaler Strafe ſtanden auf„nicht wohl ausgebackenem, unreifen, überreifen oder ſonſt im Backen mißratenem Brot. Auf jedem Kundenbrot hatte der Bäcker deutlich lesbar die Nummer ſeines Backhauſes an⸗ zubringen. Wer Brot hatte und die Abgabe verweigerte, flog mit 10 Reichstalern rein.„Die hieſige Bäckerzunft war bei ſcharfer Ahndung verubnden, das hieſige Publikum hinlänglich mir Brot zu verſehen“. Weißes Backwerk, welches der polizeilichen Taxe unter⸗ lag, durch einen Zuſatz von Butter als mürbe Ware um höheren Preis zu verkaufen, war unſtatthaft. Außer dem Kundenbrot war weder für Brot noch ſonſtige Backwaren Lieferung ins Haus oder Hauſieren zugelaſſen.„Die Zuckerbäcker haben bei Färbung der Konditor⸗ und Zuckenwaren ſich der ſchädlichen Mineral⸗ und Pflan⸗ zenfarben zu enthalten. Sie dürfen nur die vorgeſchriebenen For⸗ ben, zu Gold⸗ und Silberfarben aber nur ächtes Gold und Silber gebrauchen“.(Demnach wurde auch damals noch nicht alles Gold zur Reichsbank getragen!) Auch die Metzgermeiſter hatten für„den erforderlichen Vorrat an Fleiſch für die hieſige Stadt bei ſcharfer Ahndung ſtete Sorge zu tragen“. Sämtliches Fleiſch mußte täglich im Sommer von 5, im Winter von halb 7 Uhr ab in der Schranne feilgehalten werden. Die Zugabe durfte nur ein Zehntel des Gewichts betragen und von derſelben Fleiſchgat⸗ tung ſein. Füße, Lunge, Leber und andere geringere Stücke zuzu⸗ wiegen, wax verboten. Ebenfalls das„Aushängen von ganzem Schlachtvieh, oder einzelnen Stücken Fleiſch und Fett vor den Häuſern, an den Türpfoſten oder Türen“. Den Ochſenmetz⸗ gern waren nur Ochſen, den Kühemetzgern nur Kühe, Rinder, Stiere und Reiblinge, den Schweinemetzgern nur Schweine zu ſchlachten erlaubt. In den Monaten Juli und Auguſt war der Verkauf von grünem Schweinefleiſch unterſagt. Den Schweine⸗ metzgern war überdies erlaubt„zu den Leberwürſten nebſt der Hälfte Schweineſtoff die Hälfte Kälber⸗ oder Ochſenlunge, zu den Blutwürſten nebſt der Hälfte Schweineblut die Hälfte Kälber⸗ oder Hammelblut zu verwenden“, aber um einen geringeren Preis zu verkaufen. Kälber und Hämmel durften nur von den ſogenannten Bratenmetzgern und Kälber nicht unter 3 Wochen geſchlachtet wer⸗ den. Bei 3 Reichstalern Strafe war verboten. Kälber mit Hun⸗ den zu hetzen. Dürres Schweinefleiſch durfte nur in gexingen Vorräten, d. h. nicht mehr als zwei Kinnbacken, zwei Seitenſtücke nebſt einem Schinken auf den Speiſemarkt gebracht werden Wie die Fleiſcher ſo waren auch die Wildprethändler an den Verkauf in der Schranne während der Marktzeit gebunden Das Verbot des Hauſierens das ſogar mit Landesverweiſung geahndet werdem konnte, fand keine Anwendung auf gewöhnliche Landes⸗ produkte, Marktviktualien, Sand, zahme Obſtbäume, Stauden und ähnliche Gewächſe, inländiſche Mineralwaſſer uſw. Rommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Heddesheim Im zweiten Wahlgange der Bürgermeiſterwahl in Heddesheim wurden 58 Stimmen abgegeben. Davon entfielen 30 auf den Ge⸗ meinderechner und früheren Ratſchreiber Auguſt Hetterich in Plankſtadt, und zwar die Stimmen der Bürgerlichen Vereinigung und der Sozialdemokratie. 27 Stimmen fielen auf den Bankbeamten Klevenz in Mannheim, und zwar die Stimmen des Zentrums und der Weme Eine Stimme fiel auf den hieſigen Rat⸗ ſchreiber Johannes Moos. Somit iſt der 29jährige Gemeinderechner Hetterich endgültig zum Bürgermeiſter gewählt. Er wird ſeinen Poſten nach Ablauf der achttägigen Einſpruchsfriſt vorausſichtlich in der erſten Hälfte des Auguſt antreten. Landwirt ſchaſt Vorſtandsſitzung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer In der letzten Vorſtandsſitzung der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer widmete zunächſt der Vorſitzende Dr. Graf Douglas dem am 15. Juli im Alter von nahezu 74 Jahren verſtorbenen Oekonomie⸗ rat Heinrich Würtenberger einen warm empfundenen Nachruf. Sodann nahm der Vorſtand die Vorlage der Jahresrechnung des ab⸗ geſchloſſenen Geſchätfsjahres 1925/26 entgegen Längere Zeit bean⸗ ſpruchte die Ausſprache über eine Vereinbarung zwiſchen dem Miniſterium des Innern und dem Vorſtand der Badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer hinſichtlich des ee der Landwirt⸗ ſchaftskammer und der ſtaatlichen Landwirtſchaftskammer. Den Be⸗ ſchlüſſen des Ausſchuſſes für Weinbau, die ſich auf die Abände⸗ rung des Weingeſetzes beziehen, ſtimmte der Vorſtand zu. Am Schluſſe ſprach der Vorſitzende und der Vertreter der Regierung dem jetzt in den Ruheſtand tretenden Direktor Dekonomierat Dr. Müller Dank und Anerkennung für ſeine Tätigkeit aus. ůr-•eͤ⁰²n eer......... ſich nackte Rippenknochen. Die Perücke der Kaiſerin war vollſtändig 55 und unter der Perücke ſah man einen ſilbernen Streifen des Haares. An den Händen Katharinas befanden ſich mehrere Ringe mit großen Diamanten, und an einem Ordensband, das die Bruſt bedeckte, hing ein Orden, reich mit Rubinen, Smaragden und Diamanten verziert, außerdem ein kleines Kreuz, das bedeckt war mit Rubinen und Smaragden. An der Perücke ſchimmerte ein Diadem aus Perlen und Diamanten von hohem Wert. Ein alter⸗ tümliches Heiligenbild befand ſich neben dem Kopf Katharinas. Kurze Zeit darauf wurde auch der Sarkophag Peters des Gro ßen auf Wunſch desſelben Peters geöffnet; die zweifellos mit großer Kunſt ausgeführte Balſamierung der Zarenleiche hatte es vermocht, daß ſich der Körper erſtaunlichguterhaltten hatte. Das Geſicht des Zaren zeigte noch ſeine weſentlichen Züge, Trotz der zweihundert Jahre hatten ſich die Formen des Geſichts lund der Hände gut erhalten, und die Haut war e. Die Rieſen⸗ geſtalt des großen Reformators ſteckte einem altfränkiſchen, grüntuchenen Waffenrock, wie man ihn an Peter auf manchen Bildern ſieht. Hohe Kanonenſtiefel reichten ihm bis über die Knie. Ein dunkelblaues Ordensband war über die Bruſt gezogen, und ein ruſſiſcher und ein holländiſcher Orden waren daran befeſtigt. Am Zeigefinger der rechten Hand ſteckte ein Ring mit großem Diamant, am Hals hing ein goldenes Kreuz und ein Heiligenbild. Zu Füßen des Kaiſers befand ſich ein zufammengerolltes Oelgemälde, daz Peter den Großen darſtellte, wie er, als Matroſe gekleidet, auf einer holländiſchen Schiffswerft arbeitet. Merkwürdigerweiſe, allerdings erſt nach einer erregten tele⸗ phoniſchen Auseinanderſetzung, wurden dieſes Mal alle Koſtbar⸗ keiten in den Särgen Katharinas und 88 belaſſen. Erſt ſpäter, auf Sinowjews Veranlaſſung, wurden die Juwelen und Alter⸗ tümer„dem Staat zur Verfügung geſtellt“. Runſt und Wiſſenſchaſt Chineſiſche Ehrung eines deutſchen Gelehrten. Eine unge⸗ wöhnliche Ehrung iſt vor kurzem in China einem Deutſchen zuteil geworden. Der Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie in Stuttgart, Dr. Otto Fiſcher, der zur Zeit eine von der Deutſchen Notgemeinſchaft ermöglichte und vom Auswärtigen Amt verſtändnisvoll geförderte einjährige Studienreiſe durch Japan und China macht, wurde zum Ehrenberater der chineſi⸗ ſchen Reichsmuſeen ernannt und ihm das Diplom überreicht, nach dem er vor einer erwählten Verſammluna erſter Vertreter der chineſiſchen Bilduna und Wiſſenſchaft in Pekina, vor etwa 200 Hö⸗ rern, einen Vortraa über Denkmalspflege gehalten batte. Der Vor⸗ trag mußte auf den beſonderen Wunſch der chineſiſchen Hörer ge⸗ druckt werden. Daß dieſe Ebrung mebr bedeutet, als eine Augen⸗ blickshöflichkeit. geht daraus hervor. daß Dr. Fiſcher daraufhin der Zutritt zu den koſtbaren Sammlungen chineſiſcher Kunſt und Alter⸗ tümer geöffnet wurde, der heute keinem Europäer oder Amerikaner gewährt wird. Dr. Fiſcher, aus deſſen Feder ſchon vor dem Kriege ein wichtiges Werk über die Salzburger altdeutſche Malerſchule er⸗ ſchienen war. hat ſich beſonders durch ſein weaweiſendes Buch über 11 Landſchaftsmalerei im In⸗ und Ausland einen Namen gema Freskenfund in Florenz. In der Kirche S. Niccolo oltr' Arno zu Florenz iſt kürzlich bei der Entfernuna einer Altarleinwand ein koſtbares Wandgemälde des frühen 15. Jahrhunderts auf⸗ gedeckt worden In der Renaiſſance hatte man häufig, wenn an den Seitenwänden der Florentiner Kirchen neue Altäre errichtet wurden. die an der Mauer befindliche Malerein gans oder teilweiſe geſchont, ſo daß ſolche Entdeckungen immer noch möalich ſind. Das Fresko ſtellt. wie Suter und Beenken in der„Zeitſchraft für bil⸗ dende Kunſt“ berichten. einen jugendlichen Märtyrer mit einem Palmenzweig in der einen. einem Herzen in der anderen Hand dar. Die beiden Gelehrten ſchreiben das Fresko dem Gentile da Fa⸗ briano zu. Dieſer umbriſche Maler war in den Jahren 1422—25 m Florenz tätig, damals entſtand auch das Altarwerk der Kirche S. Niccolo, das Gentile gemalt hat. Charakteriſtiſch für ihn iſt die weiche, ſüßſchmerzliche Stimmuna der Fiagur, die alle Einzelheiten des jungen Märtyrers durchdrinat und die in der härteren Luft von Florenz damals als etwas völlia Neues gewirkt haben muß. Die Geſtalt auf dem Fresko ſtellt ſich darin der populärſten Geſtalt aller Bilder Gentiles an die Seite dem jungen König auf der Anbetung in den Uffizien. st. 4. Seite. Nr. 342 Plenskag, den 27. Juli 1026 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Das zahlenmäßige Verhältnis von Angebot und Nachfrage blieb bei ſtarker Bewegung des Zu⸗ und Abgangs ſtellenſuchender und(großenteils in kurzfriſtige Arbeit) vermittelter Kräfte faſt das⸗ ſelbe wie in der vorangegangenen Berichtszeit: am 14. Juli ent⸗ felen auf 100 bei den öffentlichen Arbeitsnachweiſen des Landes ge⸗ meldete offene Stellen 4756, am 21. Juli 4735 Stellenſuchende. Im⸗ merhin ſank die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der jetzigen Berichtszeit ſtärker als in der vorangegangenen. Betrug damals die Abnahme 664, ſo belief ſich diesmal der Rückgang auf 1874. Am 21.Juli wurden noch 63 581 Hauptunterſtützungsempfänger ezählt. Auch die Kurzarbeiterziffer(unterſtützte Kurzarbeiter ohne ngehörige des Tabakgewerbes) iſt— von 7762 auf 6846— zurück⸗ gegangen. Auf dem landwirtſchaftlichen Arbeitsmarkt herrſchte im allgemeinen lebhafter Geſchäftsgang. Hingegen ſcheint die Er⸗ werbsloſigkeit in der Induſtrie der Steinen und Erden eher zuzunehmen. Wenn ſodann die Metall⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie auch in beſchränktem Umfang Spezialarbeiter ein⸗ ſtellen konnte, ſo hat ſich doch der Arbeitsmarkt dieſer Gruppe, im ganzen betrachtet, eher noch weiter verſchlechtert. Die bereits im letzten Bericht mitgeteilten Betriebseinſchränkungen in der Eiſen⸗ induſtrie und in der Automobilbranche haben ihren Fortgang ge⸗ nommen. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie hat immer⸗ hin eine leichte Anfrage nach Qualitätsarbeitern eingeſetzt. Im Spinnſtoffgewerbe ſcheint ſich der Markt der Seidenſtoff⸗ weberei zu beſſern. Eine bedeutende Baumwollſpinnerei mußte mit 536 Kräften zur Kurzarbeit übergehen. Eine weitere(leichte) Ver⸗ chlechterung zeigte die Papierinduſtrie. Von einer nennenswerten zeſſerung im Holzgewerbe(Möbelinduſtrie) kann immer noch nicht geſprochen werden. Im Nahrungsmittelgewerbe hat der Kräftebedarf der Konſervenfabrikation ſaiſonmäßig erheblich angezogen, in der Tabakinduſtrie ſchwankte die Lage, immer⸗ —* die Kurzarbeiterziffer in der Tabakinduſtrie von 9424 am 14. uli auf 7874 am 21. Juli zurückgegangen. Das Friſe ur gewerbe wies im allgemeinen unverminderten Kräftebedarf auf. Im Schneidergewerbe hat ſich der Markt örtlich verſchlechtert hingegen ſchien die ſchwache Beſſerung im Schuhmachergewerbe leicht anzuhalten. Eine gewiſſe Belebung der Nachfrage nach Facharbeitern war beim Baugewerbe zu beachten, wenn ſie auch nicht entfernt der Jahreszeit entſprach. Im Gaſtwirtsgewerbe beſteht, trotz der Hochſaiſon Ueberangebot an Kräften. Städtiſche Nachrichten Badezeit Ihre Vorzüge und Gefahren bpd. In den Seebädern hat die Saiſon begonnen. Wer ſich eine Badereiſe nicht leiſten kann— und das iſt nun einmal der größte Teil unſerer Volksgenoſſen— der kann ſich doch zu Hauſe durch Flußbäder leicht Erſatz ſchaffen. Wir haben den ſchönen Rhein und den Neckar und es wird viele Schwimmer und Waſſer⸗ freunde geben. die kühn behaupten, hier zu haden ſei genau ſo ſchön wie am Strande der großen See. Die Sonne ſcheint überall und bräunt auch im heimatlichen Flußbad unſeren Körver. die reine Luft durchflutet die Lungen, das kühle Waſſer erfriſcht doppelt angenehm die erſchlafften Muskeln. Der geſundheitliche Wert des Waſſer⸗ und Sonnenbades iſt beſonders für den Arbeitsmenſchen und für den Städter ſo wichtig und ſo bedeutend, daß ſich kein Menſch das ſelbſt⸗ verſtändliche Recht auf ein friſchendes Bad nehmen läßt. Lungen⸗ kranke Kinder können gerade in der Badezeit zu neuen Kräften kom⸗ men, wenn das Baden in Verbindung mit aymnaſtiſchen und Atem⸗ übungen im Ffreien gründlich betrieben wird. Der Waſſerſport hat natürlich auch ſeine garoßen Gefahren, denn„das Waſſer hat keine Balken“. Allein in Deutſchland er⸗ trinken alljährlich einige Tauſend Menſchen. In der überwiegenden Mehrzahl des Schwimmens unkundige Leute. Darum ſollten die Kinder ſchon in der früheſten Jugend das Schwimmen ler⸗ nen. Erſt der Schwimmer genießt ganz die Freuden des Bades, wenn er mit kraftvollem Arm durch das Waſſer rudert, wenn er ſich unter Anwenduna gerinaſter Kraftaufwendung von den Wellen tragen läßt. Wer nicht ſchwimmen kann, muß beim Baden doppelt vorſichtia ſein. Nichtſchwimmer oder ſchlechte Schwimmer dürfen ſich vor allem nicht in die Strömung wagen. wenn ſie ſich nicht der Gefahr aus⸗ ſetzen wollen, abzutreiben und zu ertrinken. An die Rettung Er⸗ trinkender können ſich nur geübte Schwimmer wagen, wenn ein Kahn oder ein anderes Waſſerfahrzeug nicht aleich zur Stelle iſt. Für die Bergung Ertrunkener gelten folgende Regeln: Zunächſt iſt der Mund des Ertrunkenen zu öffnen und(wie deſſen Naſe) von Schlamm und Schmutz zu fäubern. was aber natürlich möalichſt raſch geſchehen muß. Dann wird der Verunglückte auf den Bauch geleat, damit das Waſſer hierausfließen kann. Der Ertrunkene wird dann flach auf den Rücken gelegt. den Kopf etwas erhöht. Eine Priſe Schnupftabat wird ihm in die Naſe geblaſen, der Schlund wird ihm mit einer Feder oder Grashalm cekitzelt. Bruſt und Ge⸗ ſicht gerieben und beſpritzt. Man laſſe ihn an Salmiakgeiſt oder Eſſigäther riechen. Bleiben dieſe Hilfsmittel wirkungslos, ſo macht ſich die„künſtliche Atmung“ notwendig. indem dem Verunglückten beide Arme lanaſam auf und nieder gezogen werden, bis zwei Stun⸗ den lang, wenn der Ertrunkene nicht früher atmen ſollte. Die Zunge muß herausgezogen werden, der Mund bleibt geöffnet. * Zu dem verbot des Erſatz“-Strandbades erklärt die Pollzei, daß die Badenden 11 teilweiſe im Schloßgarten oder Waldpark aus⸗ zogen, in Badehoſen ſich unter das Publikum miſchten, andern großen Unfug trieben, indem ſie unter die Frauenbadeanſtalten Wber ö9 geien dg oge werden uns zur Neugummierung oder Re- paratur eingeliefert! Ein Beweis für Oualltät und Leiskung! Kein Piotektieren Garante für Haltbarkeit Vollkommen neues Verfahren Verlangen Sie die neueste Preissliste Reifen werden aut Wunsch abgeholt und wieder zugebracht. Suld. ESPON. purU Seselschaff.h. 7 20 Gonzbschelt) Mannheim relephon 10 625 Erste und neuzeitlichste Anlage in Deutschland für den Berirk Unterbaden, Pfalz, Hessen 5920 ſchwammen und die ſich auskleidenden Frauen beläſtigten oder bei der Rheinbrücke die Ertrinkenden ſpielten und dadurch Auf⸗ regung verurſachten. Dieſe Beobachtungen beweiſen, daß es im⸗ mer wieder einzelne ſchwarze Schafe ſind, die der Maſſe das Spiel verderben. Nicht zuletzt beklagten ſich auch die Rheinſchiffer über die ungebührlichen, ungebetenen Fahrgäſte, die einfach an ihre Kähne ſchwammen und dann ein Stück Wegs mitfuhren. Dieſes letzte Experiment iſt außerdem mit beſonderer Lebensgefahr verbunden, denn eine hochgehende Welle kann einen Schwimmer gegen eine Bordwand ſchleudern und ihn betäuben. Aus allen dieſen Gründen und der ſtetig ſteigernden Erregung in⸗ folge der vielen Unglücksfälle durch Ertrinken, ſah ſich die Polizei gezwungen, das Badeverbot wieder ſtrikte durchzuführen. * Feuer duürch ſpielende Kinder. Durch mit Feuer ſpielende Kinder gexieten geſtern abend 9 Uhr am Gießen in einem Schutt⸗ haufen alte Autodecken und Schläuche in Brand. Das Feuer wurde durch die alarmierte Berufsfeuerwehr mit einer Schlauch⸗ leitung gelöſcht. Die Feuerwehr wurde um 9 Uhr 8 Min. gerufen und konnte erſt um 11 Uhr 13 Min. wieder zurückkehren. * Unfälle. Geſtern vormittag lief auf der Mittelſtraße vor dem Hauſe Nr. 54 ein 5 Jahre altes Mädchen vor einem daherkommenden Perſonenkraftwagen über die Ler de⸗ wurde von dem Fahrzeug erfaßt ünd zu Boden geworfen. Ver herbeigerufene Arzt ſtellte nur eine größere Beule am Kopfe feſt.— An der Ver⸗ laderampe am Bahnhof Neckarau ſtürzte geſtern nachmittag ein 46 Jahre alter Giſendreher von einem Eiſenbahnwagen und zog ſich einen Oberſchenkelbruch zu. Das Sanitätsauto verbrachte den Verletzten in das Allg. Krankenhaus. * Zuſammenſtoß. Geſtern nachmittag 2,15 Uhr ſtießen Ecke Friedrichsplatz und Eliſabethſtraße eine Radfahrerin und ein Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei erſtere erheblich verletzt wurde. Man verbrachte ſie in ihre Wohnung. * Feſtgenommen wurde 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. Vereinsnachrichten * Gaſtwirte⸗Berſammlung. Wie wir erfahren, beruft die hie⸗ ſige Gaſtwirte⸗Vereinigung eine Verſammlung ein, um zu dem ſtädtiſchen Projekt der„Exrbauungeines Hotels und Gaſt⸗ hauſes“ Stellung zu nehmen. Lilm⸗Kundſchau IL.d. Alhambra⸗Theater.„Fedora“. Nach dem Roman von Vic. Sardou iſt hier ein an dramatiſchen Effekten reiches Werk ge⸗ dreht worden, das der raſſigen und bildſchönen Lee Parry Gelegen⸗ heit gibt, erneut ihr großes Können unter Beweis zu ſtellen. Das alte zariſtiſche Rußland iſt der Schauplatz der Handlung, in dem un⸗ umſchränkt die Polizei und die auch einen jungen Ariſto⸗ kraten verfolgt, weil er den Sohn des Polizeiminiſters angeblich aus politiſchen Gründen ermordet hat. Seine Verlobte, Fédora, die Rache geſchworen hat, iſt 17 8 ſchlimmſte Feindin. Aber bei ihr wandelt ſich der Haß in Liebe, die ſie ſogar 15 in den Tod treibt. Es iſt ein Werk, das ob ſeiner wuchtigen Geſtaltung der einzelnen Schick⸗ ſale eindrucksvoll wirkt. Moderner kommt uns der zweite en film„Lippenſtift und Bubikopf. Das mondäne Wien iſt hier die Bühne, deſſen glänzende Vergnügungsſtätten vorüberziehen und das 40—5 eines jungen Mädchens nach der Welt des Scheins, ihre Enttäuſchung und Rückkehr in die Arme ihres um ſie ſich ſor⸗ genden Vaters ſchildert. Maria Corda iſt das junge nach der großen Welt ſtrebende Mädel in prächtiger Natürlichkeit, vor allem wirkend dürch das ſeelenvolle Spiel ihrer tiefgründigen Augen. Ein Pro⸗ gramm der Dramen, beide gleich gut in ihrer Art, das ſeine Anzie⸗ hungskraft nicht verfehlen wird. H. Palaſt-Theater.„Die Fledermaus“, ein Filmſpiel in fünf Akten nach der Operette von Johann Strauß von Robert Lieb⸗ mann und Max Mack.— Es iſt erfreulich, daß der neue Maxim⸗ Film der Deulſg die hohen Erwartungen, die man ihm entgegen⸗ bringt, nicht enttäuſcht. Die unſterbliche Operette des Wiener Walzer⸗ königs hat hier eine Verfumung erfahren, die vor allem im Hinblick auf die Darſtellung das Prädikat ausgezeichnet verdient. Wenn der Operettenfilm die künſtleriſche Höhe des Walzertraum⸗Films der Ufa nicht ganz erreicht, ſo liegt das unſeres Erachlen in erſter Linie an der Photographie, die bei dem von unerreichter Qualität und einzigartiger Schönheit iſt, und bei dem Fledermaus⸗Film des⸗ halb ganz naturgemäß jene letzte Vollendung vermiſſen läßt, womit natürlich'nicht geſagt ſein ſoll, daß ſie etwa nicht befriedigend wäre. Regie und Darſtellung aber verdienen uneingeſchränktes Lob; denn Max Mack hat ſein Enſemble in der Hand und verſteht trefflich mit ihm zu arbeiten. Harry Liedtke iſt der Eiſenſtein, wie er ſein ſoll, Eva May eine entzückende Roſalinde, Paul Heidemann ein vor⸗ bildlicher Dr. Falk, Lya de Putti eine prachtvolle Adele. In den kleineren Rollen ſieht man durchw 19 Künſtler(Hans Junker⸗ mann, Ernſt Hofmann, Hermann Picha, Ilka Grüning, Jakob Tiedtke u..), ſo daß man zweifellos die Darſtellung als den ſtärkſten der Vorzüge des 158 Filmſpiels bezeichnen muß.— Als 98 denſcher Großfilm läuft der neueſte Abenteurer⸗Film der Trans⸗ atlantiſchen Film G. m, b. H. mit dem Titel„Frauen und Banknoten“ über die weiße Wand. Wir möchten den übrigens ganz hervorragend Rialie terten Film jener Gattung der ver⸗ edelten Abenteurex⸗Filme zuzählen, einem Filmgenre, dem erſt jüngſt durch den Ufa⸗Film„Die drei Kuckucksuhren“ neue Entwicklungs⸗ möglichkeiten eröffnet worden ſind. Das Manufkript hat alle Vor⸗ züge einer ebenſo intereſſanten wie folgerichtig geſtalteten Handlung. Es ſtammt von Ruth Götz. Fritz 4 der begabte Reglſſeur, hat eine auserwählte Schar guter Darſteller zu ſchöner Fabn b geführt. Beſonders ſympathiſch erſcheinen die bildhübſche Rut Weyher in der Rolle der kleinen lebensmüden Martha Dethers, Maria Zelenka als Ellinor Wicking, Louis Ralph und Angelo Ferrari als ünaufdringlich und ſtilecht gezeichnete Abenteurer, Fred Stranz und vor allem Dr. Gerd Brleſe.— Die Terra⸗Gaumont⸗Woche Nr. 29 beſchließt das ſſcherlich jeder Geſchmacksrichtung gerecht werdende Programm. Gericht und alles Uebrige: Fr Kircher.— Anzeigen: Aus dem Lande Denkmals-Einweihung in Seckenheim * Seckenheim, 26. Juli. Am Sonntag vormittag 11 Uhr wurde bei prächtigſtem Sonnenſchein die Weihe des Gedenkſteines für die Gefallenen im Weltkriege auf dem hieſigen Fried⸗ hofe vorgenommen, wozu Vertreter der Gemeindeverwaltung mit Bürgermeiſter Flachs an der Spitze, ſämtliche Vereine und Ein⸗ wohner aus allen Schichten der Bevölkerung erſchienen waren. Der Gedenkſtein iſt ein Findling aus dem nahen Odenwald und von der Gemeinde geſtiftet worden. Der mächtige Granitfelſen, der inmitten der Kriegergräber aufgeſtellt iſt, trägt in ſchwarzer Schrift die Worte:„Den im Weltkriege 1914/18 gefallenen Helden.“ Nach dem ewig ſchönen Liede:„Ich hatt' einen Kameraden“, das von der Muſikkapelle intoniert wurde, ſang unter Leitung des Herrn Roſer der Geſamtchor ſämtlicher Seckenheimer Geſangvereine„Ueber den Sternen“. Dann ergriff Bürgermeiſter Flachs das Wort. Er betonte, daß es die hoͤchſte Pflicht des Volkes ſei, die zu ehren, die für das Volk, die Heimat und das Vaterland geſtorben ſeien. Aus dieſem dankbaren Gefühle heraus ſei dieſer Gedenkſtein von der Gemeinde errichtet worden. Einfach und ſchlicht möge er ſtets ein Zeichen der Dankbarkeit und Treue und ein Symbol ſein. Seine ſtumme Predigt ſoll uns ſagen, daß auch wir mit derſelben Einfachheit und Selbſtwerſtändlichkeit, wie unſere Helden dies getan, unſere Pflicht gegenüber Volk und Vaterland erfüllen. So feſt und unverrückbar wie dieſer Fels haben ſie uns die Treue gehalten, die auch uns zu leichem verpflichtet. Die Gemeinſamkeit der Feier, bei der ſich eine Partei ausgenommen, berechtige zu der Hoffnung, daß auch in Deutſchland wieder der Tag kommen wird, wo wir in allen roßen Fragen der Nation einig ſind. Als beſonderes ſichtbares eichen der Dankbarkeit und Treue ſei dieſer Gedenkſtein geſetzt. Redner legte dann namens der Gemeinde eine prächtige Kranzſpende nieder, worauf der Geſamtchor das ſtimmungsvolle„Süß und ruhig iſt der Schlummer anſtimmte. Mit dem Muſikvortrag„Wie ſie ſo ſanft ruhen alle die Seligen“ fand die erhebende Feier einen eindrucksvollen Abſchluß. ** Bruchſal, 27. Juli. Geſtern morgen entgleiſte an der Umbauſtelle bei Oelbrunn der um 10 Uhr fällige Perſonenzug Stutt⸗ gart⸗Bruchſal aus bis jetzt noch unaufgeklärter Urſache. Perſonen kamen nicht zu Schaden, doch mußte der Zugverkehr umgeleitet werden. Die Reiſenden des um 11 Uhr nachts vom Samstag auf Sonntag hier durchfahrenden D⸗Zuges 107 entgingen einer großen Gefahr. Der Lokomotivführer ſpürte beim Paſſieren der erſten Weiche einen ſtarken Stoß und hielt im Bahnhof an. Es ſtellte ſich heraus, daß die Weiche ſtark beſchädigt und eine Zwangsſchiene verbogen war. Vermutlich war die Lokomotive entgleiſt und wie⸗ der ſelbſt auf das Gleiſe gekommen. Freiburg, 26. Juli. Auf der Landſtraße Teningen⸗Riegel ver⸗ lor ein Kraftwagenführer die Herrſchaft über ſeinen Wagen, der über den Straßenrand fuhr, einige Eiſenſtangen zerbrach und dann, ſich überſchlagend, in einen Bach ſtürzte. Glücklicherweiſe kam von den Inſaͤſſen niemand zu Schaden.— In mehreren Orten des Kaiſerſtuhles zeigt ſich erneut die Peronoſpora. Eine weitere Beſpritzung der Reben mit Kupferkalk⸗Brühe iſt daher notwendig geworden. 4 fiandern bei Lörrach, 25. Juli. Der ſchon bejahrte Land⸗ wirt Jakob Geitlingen, der beim Bürgermeiſter mit Holzen beſchäf⸗ tigt iſt, wurde auf dem Heuboden erhängt aufgefunden. Er war ſchon längere Zeit leidend. Oefingen bei Donaueſchingen, 25. Juli. Wie jetzt feſtgeſtellt werden konnte, beträgt der Unwetterſchaden für den Wald etwa 4000 Feſtmeter Holz und an Gebäuden 400—500 Mk. Der Hagelſchaden beläuft ſich auf 20—30 Prozent. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 726 morgens See. Lult, Tem. Se 2 Wind 822 . er ̃ ee 882 m mn 18 8 S. Richt. Stärke Wertheim4—— 12 25/ 11 ſtill— Regen 16 Könläſtuhl 625 761,7 10 16 10 N ſchw. Nebel 14 Karlsruhe127 261,0 13 23 12 NNo leicht Regn 13 Baden VBaden 213 730,7 12] 22 11]/ NW mäßig 18 Villingen 780 7610 13] 20 10 W leicht bedeckt 3 Feldberg. Hoff 1497 036,0 7 10 7TPW fürm. Gewitter 3 Badenweilerr-———————— St Blaſie.——13 18 11 W ſleicht woltig— Höchenſchwd—-—-—--“(-— In Baden war es geſtern zeitweiſe heiter, ſtrichweiſe fiel Re⸗ gen. Im Laufe der Nacht überſchritt die geſtern gemeldete Kalt⸗ luftfront unſer Land und führte zu beträchtlichem Sinken der Tem⸗ peraturen, die durchſchnittlich nur 12—13 Grad betragen. Heute morgen regnete es in Nord⸗ und Mittelbaden unter dem Einfluß eines über Süddeutſchland zurückgebliebenen Tiefdruckrückens und der durch den Kaltlufteinbruch begünſtiaten Wolkenbildung: Süd⸗ baden(Feldberg) hat Gewitter. Die kühle Nordweſtſtrömung läßt bei uns trotz Annäherung eines Hochdruckgebiets von Weſten nur zeitweiſe Aufhellung erwarten. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Nur zeitweiſe heiter, für die Jahreszeit kühl. noch immer vereinzelt Re⸗ genſchauer(ſtellenweiſe mit Gewitter) erſt ſpäter beſſere Witterung. Herausgeber Druger und Verleger: Druckeret Dr Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme Füs—5 1 85 N0 Negabnnke⸗ Fü olitik; i V. Fiſcher.— Feuilleton: Fri mmes.— Kommunalpolithe und ueſage r': Franz Hport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. J..: J Faude. Mein glänzendes Seidenhaar? Danke ich mir selbstl Nimm auch Du 71 Portugal jeden Morgen, und auch Dein widerspenstiges Haar wird rasch und leicht zu legen sein. 7 Nr grl an der gus gec 1 — N 1 22 Dienstag, den 27. Juli 1928 Reue Mannheimer Zeitung(Abend · Ausgabe) B. Seſte. Nr. 32 Aus der Pfalz erba en, 27. Juli. Von der Gruppenverwaltung Bayern der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft wird uns geſchrieben: Nach verſchie⸗ enen Preſſenotizen ſollen nunmehr die Schrankenbäume an den Eiſenbahnübergängen, die früher in Bayern in den Landesfarben weiß⸗blau gehalten waren, in der Pfalz mit rot-weiß em An⸗ ſtrich verſehen worden ſein. Die Maßnahme wird dann als eine nfreundlichkeit gegen Bayern bezeichnet, die umſo ſchwerer empfun⸗ n werde, als man ſich die bayeriſche Pfalz als Objekt für dieſen neuen Nadelſtich ausgeſucht habe. Gegenüber dieſen Auslaſſungen iſt zu bemerken, daß die Schrankenbäume an den Eiſenbahnüber⸗ gängen auch der übrigen Länder und auch im rechtsrheiniſchen Bay⸗ ern den weiß⸗roten Anſtrich erhalten, da der rot⸗wei Anſtrich der rankenbäume eines der Mittel iſt, welche von der Reichsregierung und der Reichsbahn⸗Geſellſchaft zur beſſeren Kenntnismachung der Wegübergänge für den Kraftverkehr, alſo aus Gründen der Ver⸗ kehrsſicherheit für notwendig gehalten worden ſind. *Oggersheim, 27. Juli. Die hieſige proteſtantiſche Gemeinde hata m letzten Sonntag ihren im Weltkrieg und bei der Oppauer Exploſion ums Leben gekommenen Gläubigen in der Kirche eine würdige Gedächtnistafel geweiht. Sie iſt das Werk von Ar⸗ chitekt Satteyer⸗Ludwigshafen und Bildhauer Ohly⸗Frankfurt. „Germersheim, 26. Juli. Die Ueberſchwemmung des „Großen Grundes“ und der„Inſel Eliſabetha Wörth' bietet immer goch einen troſtloſen Anblick. Etwa 1000 Morgen Wieſen⸗ und Ackergelände und zirka 250 Hektar Wald ſtehen unter Waſſer, was knebeſondere für die Stadt Germersheim als Eigentümerin einen er⸗ beblichen Schaden bedeutet. Iffezheim, 26. Juli. Im Mhein bel Hü lsheim wurde vor einigen Wochen eine unbekannte männliche Leiche geländet und auf dem hieſſgen Friedhof beigeſetzt. Letzte Woche kam nun eine unbe⸗ kannte Dame von Straßburg umd ließ ſich das Grab des Toten von Ortseinwohnern zeigen und ſchmückte es mit Blumen. Nach kurzem Aufenthalte reiſte ſie wieder ab, ohne daß über ihre oder des Toten Herkunft der Ortspolizei etwas bekannt wurde. Speyer, 27. Juli. Der 20 Jahre alte Valentin Noll von hier wurde in der letzten Nacht auf dem Heimweg in der Korngaſſe ohne leden Anlaß mit einer Schreckſchußpiſtole an geſchoſſen. Er trug erhebliche Augenverletzungen davon, die ſeine 4927 425 Ueberführung in das Krankenhaus erforderlich machten. Als Täter wurde der gleichaltrige Lacklerer Willy Lindacher von hier ermittelt. „Zweibrücken, 24. Juli. Durch die Bayerſdſche Staatszeitung dom 22. Juli wurde die Nachricht verbreitet, daß in der Gemarkung Irheim in der Pfalz(nicht Saarpfalz) durch das Auftreten des Kar⸗ G Nachbargebiete Ambau der Mainzer Stadthalle Die Stadtverordnetenverſammlung in Mainz hat den Stadt⸗ hallenumbau in 2 Perioden im Koſtenbetrage von 657 000 Mark beſchloſſen. Nachdem die Stadthalle,„Die Gut Stubb“ der Mainzer, wieder an die Zivilbevölkerung zurückgegeben iſt, hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß dieſe den heutigen Anforderuͤngen für große Kongreſſe uſw. nicht mehr entſpricht. Gute Umbauprojekte, die auf ein Preis⸗ ausſchreiben eingegangen ſind, ſtellten ſich alle auf über 1 Million Mark. So hat denn das Hochbauamt einen Entwurf aus den Projekten herausgeſchält, der den Anbau eines ellipſenförmigen Saa⸗ les nach der Rheinſtraße in einer Fläche von 410 qm, rechts und links daneben zwei Vorfäle von je 105 qm vorſieht. Die drei neuen Räume ſollen bei größeren Veranſtaltungen als Garderoben mit benutzt werden und ſo dieſem Mangel abhelfen. Ein zweiter Anbau ſoll nach dem Garten erfolgen. Hier ſind vorgeſehen moderne aus⸗ reichende Küchenräume, Wohnung für Reſtaurateur und Verwalter. 100 000 Mark der Bauſumme ſind für Zentralheizungsanlage. * Mörlenbach i.., 27. Jull. Heute vormittag wurde auf der Strecke zwiſchen hier und Bonsweiher der 14jährige Landwirtsſohn org Knapp, der eine Steinfuhte begleitete, von einem Güter⸗ zuge überfahren. Der Verunglückte, dem beide Beine gebrochen waren, wurde wurde ins Krankenhaus nach Heidelberg überführt.— Bei der Ausfahrt der Odenwaldbahn ſprang geſtern ein junger Mann, weil er irrtümlich glaubte, daß ſeine Braut nicht mit eingeſtiegen ſei, aus dem fahrenden Zuge. Er ſtürzte hin und zog ſich etliche Verletzungen im Geſicht zu. „Darmſtadt, 26. Juli. Der 25jährige Bankbeamte Fritz Weihl von hier wurde von einem Inſekt über dem Auge geſtochen. Durch die Blutvergiftung trat innerhalb zweier Tage der Tod e in. Der Verſtorbene war verheiratet und beſonders in Sportkreiſen eine bekannte und beliebte Perſönlichkeit. Gerichtszeitung Moſſerhelden Die friedliebende Bevölkerung wurde auf 8 Monate von einem Meſſerhelden befreit, deſſen Skandalierluſt zu wiederholten Malen mit Körperverletzungen endete, bei denen meiſtens das Meſſer eine große Rolle ſpielte. Bereits ſechs Wochen nach erfolgter Verurtei⸗ lung eines kleinen Deliktes, bei der dem Georg Adler Bewäh⸗ rungsfriſt gewährt wurde, kam dieſer mit ſeinem Trabanten Franz allei in einer hieſigen Wirtſchaft nach vorausgegangener Zeche⸗ toffelkäfers die Kartoffelernte ernſtlich gefährdet ſei. Sogar Be⸗ rei, als es ans Zahlen ging, mit anderen Gäſten in Streitigkeiten. kämpfungsmaßnahmen ſeien ſofort eingeleitet worden. Zur Berich⸗ ſdeng Gallei ſchlug dabei in roher Weiſe ein an ſeinem Tiſch 125 wird mitgeteilt, 5 es um n und Puppen von ſitzendes Mädchen mit der Fauſt ins Geſicht, ſodaß der Wirt, der rienkäferchen handelt, die bekanntlich nützlich find. Bekämpfungs⸗ bereits vorher auf die bekannten Meſſerhelden aufmerkſam gemacht men kommen daher in Frage. Es iſt zu bedauern, daß durch derartige Falſermeldungen Unruhe in den weiteſten Kreiſen bervorgerufen wird. Edenkoben, 26. Jult. In einer Bezirksverſammlung des Wein⸗ Paudereins für die Rheinpfalz, die geſtern im Cafs Ludwig zu Eden⸗ kobden unter Leitung von Buͤrgermeiſter Erath⸗Maikammer ſtatt⸗ fand, ſprach der Vorſitzende über die Tätigkeit des Weinbauvereins, Direchtor Dr. Al chokke⸗Neuſtadt über die N Frühjahrs⸗ witterung als Urſache des ſchlechten Standes der inberge und Landwirkſchaftsrat Klin 2255 über ſachgemäße Weinbehandlung. Zum Schlüß wurde eine Entſchließung angenommen, in der an die maßgebenden Reichs⸗ und Staatsſtellen und die Parlamente die drin⸗ 1* Bitte Je. 8 Nef 1 5 ſchn ae s deutſch⸗franzö sproviſorium, n Abſchlu vor⸗ ſteht, aufgenommen wird. Gefordert werden die ſofortige Schaffung eines Reichsobſtweingeſetzes, ein Verbot des Inverkehrbringens von einen aus minderwertigen Hybriden, Berückſichtigung der Notlage des Winzerſtandes bei der Veranlagung zur Reichseinkommenſteuer, Fortfall der doppelten Umſatzſteuer bei Winzervereinen und Winzer⸗ Proſſenſchaften und Feſthalten am beſtehenden Weingeſetz. Scharfer roteſt wird gegen die Abſicht erhoben, die bayeriſ ewerbe⸗ ſteuer auch auf die Winzerbetriebe auszudehnen, die ihr eigenes Erzeugnis einlegen und verkaufen. worden war, beide mit dem Farrenſchwang aus dem Lokal trieb. Da Adler ſeine Mütze vergeſſen hatte, betrat er kurz darauf noch⸗ mals das Lokal, um angeblich ſeine Kopfbedeckung zu holen. Das Gericht kau, jedoch zu der Anſicht, daß er nur zurückkehrte, um ſeinen Rachegefühlen nachzugeben. Denn, als der Wirt auf Grund der drohenden Haltung Adlers dieſen mik dem Farrenſchwanz wie⸗ der hinaus bringen wollte, ſtach er mit voller Wucht zweimal in das linke Handgelenk des Wirtes, was eine langwierige Behand⸗ lung und zeitweilige Erwerbsbeſchränkung des Verletzten zur Folge hatte. Beide Angeklagte ſind wegen Körperverletzung, Diebſtahls uſw. erheblich vorbeſtraft. Das Gericht verurteilte Adler wegen erſchwerter Körperverletzung zu 8 Monaten Gefängnis, abzüglich 4 Wochen Unterſuchungshaft, und Gallei wegen Kör⸗ perverletzung zu einem Monat Gefängnis. Ob eine Beſ⸗ ſernug dieſer beiden Raufbolde durch dieſe Strafe wohl zu er⸗ warten iſt? I K 8Kaum glaublich. In einer der letzten Sitzuna des Amts⸗ gerichts Waldfiſchbach bei Pirmaſens, gaben bel einer Verhandlung wegen Ausarabens von varendeten Tieren aus dem Schindanger zwei Angeklagte an daß ſie durch die Not getrieben dazu gekommen ſeken und ſelbſt von dem Fleiſch der verendeten und verſcharrten Tiere denofſen bätten, Es baudeſſ ſich um Bewobner der bekannten Siedlung Neumühle, die auf den Schin⸗ dangern von Hermersbera und Weſel⸗Zeſelbera dort verarabene Tiere wieder ausgeſcharrt hatten. Die Beweiſe reichten zu einer Beſtrafung nicht aus. weshalb Freiſpruch erfolgen mußte. Sportliche Rundſchau Das Tennis⸗Turnier in Pfor zheim Die Ergebniſſe vom Sonnkag. Pforzheim, 25. Juli.(Drahtber.) Bei gutem Wetter konnte daz Pforzheimer Tennis⸗Turnier am Sonntag dank der guten Organi⸗ ſation und Abwicklung zu Ende geführt werden. Ddas Herren⸗ einzelſpiel um den Hindenburg⸗ und Schwarzwald Pokal ge⸗ wann Dr. Buß⸗Rannheim. Er ſchlug in der Vorſchlußrunde Wetzel:2, 6ꝛ3 und dann in der Schlußrunde Demaſius, der in der Borſchtußrunde den Spanter Juanico überraſchend glatt:1,:0 ge⸗ ſchlagen hatte,:4,:6,:6,:1 zurückgezogen.„Demaſius gab wegen Unwohlſein. das auf einen Darmkatarrh zurückzuführen war, auf. In der Vorſchlußrunde des Dameneinzel A ſiegte Frl. Konert gegen Frl. Winter:0,:2 und Fr. Dr. Friedleben gewann gegen Frl. Holgapfel:2,:0. Das Schlußſpiel war Frau Dr. Fried⸗ leben natürlichf nicht zu nehmen, ſie fertigte Frl. Konert 623,:5 ab. Im Herrendoppel A. ſich Demaſius⸗Fritz mit 620. 7ꝛ5 über die Spanier Juanico⸗Toruella und Oppenheimer⸗Klopfer mit:3,:6,:2 über Dr. Buß⸗Wetzel in die Schlußrunde. Hier gewann Oppenheimer⸗Klopfer:2, 725, zurückgezogen. Im Gemiſchten Doppel wurden in der Vorſchlußrunde Fr. Dr. Friedleben⸗Fritz“ unerwartet 226. 376 von Frl. Konert⸗Klopfer ge⸗ ſchlagen. Frl. Holzapfel⸗Demaſius ſiegten:7,:1,:2 über Fr. Ewald-Heinze“. Im Endſpiel gewannen Fr. Holzapfel⸗Demafius gegen Fr. Konert⸗Klopfer:4 zurückgezogen. Im Damendoppel kamen Fr. Dr. Friedleben⸗Fr. Hemp ohne Spiel in die Endrunde. Die Berlinerinnen Frl. Konert⸗Frl. Holz⸗ apfel ſertigten Fr. Leibfried⸗Fr. Merz 613,:2 ab. Im Endſpiel gewannen dann Frau Dr. Friedleben⸗Fr. Homp nach ſchönem Spiel :4,:1 gegen die Berlinerinnen. Im Herreneinzel A ſiegte im entſcheidenden Spiel Hildebrand gegen Erwen:2,6:4. Das Gemiſchte Doppel für Ehepaare brachte Waagner gegen das Chepaar Klopfer mit 326. 725. 725 an ſich. Im Herreneinzel, Klaſſe B ſiegte Balz, im Dameneinzel. B Frl. Meintzinger. — Raòſport DRA.-Straßenrennen„Höln—fleve—KHöln“ um den Großen Mifapreis Letzter Lauf um die D. R.-Straßenmeiſterſchaft— O. Nickel⸗Berlin Straßenmeiſter der D. R. u. Köln, 25. Jull.(Drahtber.) Gleichzeitig als letzter Lauf zur D..UI.⸗Straßenmeiſterſchaft wurde am Sonntag das Straßenrennen „Köln—Kleve—Köln“ mit dem Untertitel„um den Großen Mifa⸗ preis“ über 247 km ausgetragen. Um 6,15 Uhr morgens d 58 Fahrer bei ſtrömendem Regen. Auf der Hinfahrt löſten ſich zwi⸗ ſchen Moers—Kanten nach 75 km die Berliner R. Wolke, Buſe, Nickel, Mrozozek und der Kölner Pörs vom Felde los. Kurz vor dem Wendepunkt wurde dann auch Pörs abgeſchüttelt, ſodaß die Berliner den Reſt des Rennens unter ſich ausmachten. Das Er⸗ gebnis des Rennens lautet: 1. Otto Nickel⸗Verlin 928 Stunden; 2. R. Wolke⸗Berlin% Länge zurück; 3. Buſe⸗Berlin; 4. Mrozozek⸗Ber⸗ lin, beide dichtauf; 5. Pörs⸗Köln:35 Std.; 6. H. Fiſcher⸗Köln:53 Stunden; 7. Dorn; 8. Zerrder; 9. Riemann, alle Köln. Nickel ge⸗ wann damit gleichzeitig die D. R..⸗Straßenmeiſterſchaft 1926. Ihr Geld koſtet neues Schuhwerk, das durch Fußſchweiß brüchig wird. Der Vaſenol⸗Körper⸗Puder, mit anzenehm erfriſchendem Geruch, in Schuhe und Strümpfe geſtreut ſchafft trockene Füße, ſchont die Fußbeklei⸗ dung und iſt eine Wohltat für Ste und Ihre umgebung.— Bel ſtär kerer Schweißabſonderung verwendet man Vaſenolpform⸗Puder Ea 220 Der RKampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewekter Copyright 1925 by Karl Köhle.& Co., Berlin⸗Zehlendorf Nachdruck verk en ⸗Was, Sie ſind es, Kollege Torwald? Und ſitzen hier voller Dammmsgeduld in meinem Warteſaal und ſagen nicht einmal meinem Abener ein Sterbenswart, daß ich Sie por den anderen bitten kann? ber um ſo beſſer. Sie werden noch nicht zu Mittag gegeſſen haben, und ich verſpüre anmählich einen Bärenhunger. Sſe werden uns 85 reude machen, mit uns zu fpeiſen., nein, keine Einredel mit einem boffentlich guten Eſſen, dem einzigen Bergnügen, das ich deſ i ne, und hinferher dei einer Zigarre beſpricht ſich alles am Er[äutete dem Diener. Der ihm warmes Waſſer mit einer Bablriechenden Eſſenz in das Veden 1 2 ihm 277 Haneuch und mürſten zurecht und beſprengte ihm zuerſt den Kopf, dann den Rock it Kölnſſchem Waſſer. 5 Nun ſaßen ſie zu dreſen in dem mit ſtitvoller, etwas kühler den nehenheit Waendee Eßzimmer unter der getäfelten Decke mit ein ſich herab ſenkenden Glühbirnen, von denen einige nur immer chaltet waren, weil der große Raum nur buntgemalte Fenſter⸗ 5 datte und der Geheimrat die künſtliche Beleuchtung beim ebte. Er hatte nicht zu viel verheißen: das Eſſen war ausgezeichnet, Darftis nicht überkrieben oder üppig, aber auf das ſorgfältigſte zu⸗ E t und kunſtvoll angerichtet. „Die Aufmachung iſt alles.. nicht nur im Berufe, ſondern li ch im Hauſe, vor allem aber an der Tafel. Das habe ich meiner Aen Frau vom erſten Tage unſerer Ehe an gepredigt, und wie Sie en, nicht ganz ohne Erfolg.“ Er hob das Glas mit dem koſtbaren Lafitte und trank ſeiner eingun lächelnd zu, die ein wenig teilnahmslos und mit den Spuren 55— 05 Ermüdung auf dem feinen, aber ausdrucksloſen Antlitz Naſefer ite ſaß. Dann ſog er den Wohlgeruch in die dünnen bedenflügel wie den einer Blume ein, ſchlürf e langſam und wieddtig, bewegte leiſe die Lippen, ſchnalzte auch kaum hörbar, ließ Gladerum einen kleinen Schluck über die Lippen gleiten, führte das trias noch einmal an die Naſe und nötigte—9— Gaſt zum Aus⸗ inken nicht gerade ermunternd oder dringend, denn er hatte längſt iwertg, daß 5 keine Ahnung von dem hatte, was er hier an böne Tafel trank Und ſo gaſtfrei er auch war, ſeinen alten Lafitte umte er nur Kennern, die ihn um ſeinen Beſitz beneſdeten. —ber Werner Torwald hatte nicht nur keine Ahnung von dem, was er trank. Alles, was ihn hier umgab, mutete ihn fremd und wunderbar an. Seine Frau hatte ihn zu dem Beſuche bei dem vornehmen Kollegen förmlich neu ausgeſtattet. Er trug den einzigen Anzug, der vor ihrer ſtrengen Sichtung allenfalls noch beſtanden hatte, ein nagelneues Oberhemd mit feſten Manſchetten und eine Krawatte, die ſie ihm mit großer Sorgfalt gebunden hatte. r wenn er nun ſah, mit welcher leichten und ſelbſtverſtänd⸗ lichen Anmut der Geheimrat gekleidet war, wie ihm Rock und Bein⸗ kleid wie angegoſſen ſaßen, die Binde genau dem Farbentone der ſeidenen Weſte angepaßt war, dann kam er ſich in ſeiner ungewohnten Kleidung faſt geſchniegelt und in dem hohem Stehkragen und dem ſteifen Hemd wie in einen Bruſtharniſch eingeſchnürt vor. Und dann— daß man ein Eſſen wie einen Kunſtgenuß in ſich aufnehmen und einen Wein wie den Duft einer Blume in ſich ſaugen und nicht trinken, ſondern nur ſchlürfen konnte, das war ihm, dem in größter Anſpruchsloſigkeit Aufgewachſenen, bis zu dieſer Stunde etwas Unverſtändliches geweſen. Und das war die Welt, die er nun nach dem heißen Wunſch ſeiner Frau vertauſchen ſollte mit dem ſchlichten und ungekünſtelten Leben Neukirchens, mit ſeinem Tun und Wirken unter den Bauern und Taglöhnern. ſeinen oft mühevollen, zaber ſchönen Fahrten auf der Landſtraße. Ein ſeltſames Empfinden kam über ihn, ſchnitt ihm das Wort vom Munde, würgte an ihm, daß er kaum einen Biſſen herunter⸗ bekommen konnte. „So, mein lieber und verehrter Herr Kollege, mehr Gerichte wird uns meine Frau nicht vorzuſetzen haben, nun kommt aber das Beſte: die Zigarre, die wir nebenan im Rauchzimmer genießen wer⸗ den, während meine Frau ein wenig der Ruhe pflegen wird.“ Und nachdem ſie ſich in den einladenden Klubſeſſel nieder⸗ gelaſſen und der Diener den Kaffee in kleinen Schalen gereicht:„Sie ehen alſo mit dem Gedanken um, zu uns in die Stadt zu kommen. re Frau Gemahlin.. übrigens, was für eine entzückende Frau haben Sie. Sie war von jeher, ein alter Mann darf es wohl ſagen, mein Schwarkn. Venus und Juno zu einem vereint, das harmoniſch Schöne und das vornehm Weibliche... alſo Ihre Frau Gemahlin 1000 5 ar vor kurzem und ich riet ihr, Sie in dleſem Entſchluß zu beſtärken.“ „Es 1 nicht eigentlich mein Wunſch. Die Rückſicht auf das Kind, das ſich deiſee, ſchnell entfaltet hat, beſtimmt uns. Und dann iſt das Leben in dem kleinen Orte für meine Frau auch allmählich ein wenig eng.“ „Das kann ich ihr nicht verdenken. Ich hielt es in Ihrem Neu⸗ Tag aus. Ich habe Sie immer bewundert, zu⸗ kirchen nicht einen mal jetzt, wo Sie doch einen gewiſſen Ruf erworben haben. Man ſpricht oft von Ihnen. —————— Er wollte dem Kollegen vom Lande, der einen ſchüchternen Eindruck auf ihn machte, etwas Verbindliches ſagen, wie es ſein Grundſatz war. „»Die ganze Kunſt des Verkehrs mit den Menſchen beſteht darin, ihnen gar nichts oder etwas Angenehmes zu ſagen,“ hatte er oft⸗ mals geäußert. In Wirklichkeit hatte er noch nie das geringſte von dem Kollegen in Neukirchen gehört. Bis in die Kreiſe, in denen er zu Hauſe war, war der Name des einfachen Landarztes noch nicht e den ſich üb habe A T „Sie werden nur zu überlegen haben, welche Art von Tä⸗ tigkeit Ste hier ausüben wollen. Denn als allgemein praktiſcher Arzt, das möchte ich Ihnen nicht raten. Die gibt es eigentlich in der großen Stadt nicht mehr. Da iſt jeder Spezialiſt und nur zum Spe⸗ zialiſten gehen die Leule.“ „Aber Sie ſelber—“ »Ich? Du lieber Gott, ich bin noch ſolch ein Möbel aus Ur⸗ väter Hausrat. Mein Vater übte dieſelbe Praxis, man hat mich ge⸗ wiſſermaßen übernommen. Aber das iſt eine längſt überwundene Sache, und glauben Sie mir.. eine furchtbare Sklaverei, die ich meinem Feinde nicht wünſchen möchte: Immer für die Leute da ſein, u jedem Tag und zu jeder Stunde, hier Allergnädigſte und dort llergnädigſte, jeden Zuark ſich ſtundenlang erzählen laſſen, ſeder weiblichen Laune Rechnung tragen, immer im eſuchsrock und Be⸗ ſuchsgeſicht.. es gibt auf der ganzen Welt nichts Anſtrengenderes, als ſein Geſicht in liebenswürdige Falten legen. Er ſagte es mit einer weltſchmerzlichen Verachtung. Aber jſene Poſe die ihm ſein Beruf zur zweiten Natur gemacht, war auch in ſeinen Worten, und man glaubte ſie ihm nicht recht. „Alſo es wird ein Spezialfach ſein müſſen, das für Sie in —9 055 Sie in dieſer Beziehung irgend eine Lieb⸗ erei?“ Werner dachte einen Augenblick nach, dann verneinte er. „So werde ich Ihnen eins nennen: werden Sie Nervenarztl Das iſt das Dankbarſte und auch das Einträglichſte heutzutage. Ner⸗ ven hat ſeder, und keiner kann ſie brauchen. Man iſt Spezialarzt und hat zugleich das weiteſte Feld, denn unter den Begriff Nerven fällt zulezt alles. Wir haben hier höchſtens fünfundzwanzig Spezia⸗ liſten für dies Fach. Das nennen Sie reichlich? Viel zu wenig iſt es. Sie werden einen großen Zulauf haben. „Aber ſo ohne jede Vorbereitung?“ Der Geheimrat ſchlürfte den alten Benediktiner, den der Diener in die kleinen Kriſtallſchalen geſchenkt, wie er bei Tiſch vorher den lachel geſchlürft hatte, ſchüttelke den Kopf bedächtig hin und her und e. (Fortſetzung folgt) Die vollendere 2— Cigarelle Die deutſche oͤrahtloſe Ueberſeetelegraphie Von Dr. Fritz Kunkel, Bensberg⸗Köln (Schluß.) Wie oben bereits erwähnt, beſpricht der neueſte Geſchäftsbe⸗ richt der Transradio⸗Geſellſchaft die techniſchen und organiſatori⸗ Januar 1932 ab ein Ankaufsrecht auf die beiden Großfunkſtellen hat, ſo daß alſo für den Fall der Ausübung dieſes Rechtes die Ge⸗ ſbeltd den Betrieb weiter als zu führen hätte. ſchen Fortſchritte des Jahres 1925. An bemerkenswerten Tatſachen ſei erwähnt, daß die Berlimer Betriebszentrale vom Hörempfang auf Schnellſchreibe⸗Empfang umgeſtellt worden iſt, wodurch in Ver⸗ bindung mit gewiſſen techniſchen Verbeſſerungen bei den Empfangs⸗ ſtationen eine außerordentliche Verbeſſerung des Aufnahmebetrie⸗ bes und eine weſentliche Erhöhung ſeiner Zuverläſſigkeit erzielt worden ſei. Durch Einbau von Verbeſſerungen an den Touren⸗ Regulierungen der Hochfrequenzmaſchinen in Nauen ſei die Wellen⸗ beſtändigkeit der Sender und damit auch die Höchſtgeſchwindigkeit der Schnelltelegraphie beträchtlich geſteigert worden. Die Zukunfts⸗ möglichkeiten, die ſich dem drahtloſen Nachrichtenverkehr mit kur⸗ zen Wellen eröffnen, wurde mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt; einige zu Verſuchszwecken gebaute Kurzwellenſender wurden be⸗ reits mit günſtigen Ergebniſſen verwandt. Die Aufſtellung wei⸗ terer ſolcher Sender von noch größerer Leiſtungsfähigkeit ſei in Vor⸗ bereitung. Der Telegrammverkehr mit Ueberſee hat ſich trotz der un⸗ günſtigen allgemeinen Wirtſchaftslage gegenüber dem Vorjahre um rund 11 Prozent erhöht. Sehr bezeichnend für die deutſche Entwicklung iſt auch die Tat⸗ ſache, daß Nauen als Vorbild für den Ausbau zahlreicher anderer Großfunkſtellen gedient hat, u. a. für die Stationen Kootwijk in Holland, Malabar auf Java, Torre⸗Nuova bei Rom, Santa Cruz bei Rio de Janeiro und Monte Grande bei Buenos Aires. In einer ſehr bemerkenswerten Form treten die Leiſtungen von Nauen auch in dem Weltpreſſedienſt zu Tage, der von der deut⸗ ſchen„Transozean⸗Geſellſchaft“ zuſammengeſtellt und täglich vier⸗ mal durch Nauen verbreitet wird. Dieſer Dienſt gelangt allent⸗ halben auf der Erde zur Aufnahme und findet namentlich in Oſt⸗ aſien einen für uns höchſt wichtigen Widerhall, auch gibt er den Schiffen auf See einen ſehr bemerkenswerten Beſtandteil ihres Nachrichtendienſtes. Der Transozean⸗Dienft geſchieht in der Weiſe, daß zweimal täglich 350 Worte in deutſcher Sprache herausgegeben werden, desgleichen je 350 Worte in engliſcher Sprache und einmal täglich etwa 200 Worte in ſpaniſcher Sprache. Nauen verbreitet auch, und zwar zweimal täglich(mittags und nachts um 1 Uhr) das internationale Zeitzeichen, welches die Deutſche Seewarte in Hamburg auf einem eigenen Kabel automatiſch in Nauen auslöſt. Im Ueberſeedienſt hat man auch bereits die drahtloſe Schmell⸗ telegraphie anwenden können, und man hat damit erreicht, daß man die Funkeinrichtungen, die ja recht koſtſpielig ſind, durch Erhöhung der Telegraphiergeſchwindigkeit beſſer ausnutzen kann. Nachdem man die Schnelltelegraphier⸗Syſteme bisher nur im Europadienſt verwerten konnte, hat man ſie neuerdings, wenigſtems bei gün⸗ ſtigen atmoſphäriſchen Verhältniſſen, auch im Ueberſee⸗Verkehr be⸗ nuützt. Für Deutſchland kommt in dieſer Beziehung vor allem der Dienſt der amerikaniſchen Zentralſtation Rocky Point bei New⸗ hork in Betracht, die namentlich nachts mit einer gewiſſen Regel⸗ mäßigkeit einen Schnellverkehr mit Nauen pflegt und dabei bis zu 100 Wörtern in der Minute erreicht. Den höchſten Stand der techniſchen Entwicklung wird man wohl im drahtloſen Fernſprechen über den Ozean zu erblicken haben. Deutſchland hat zwar auf dieſem Gebiet noch keinen Dienſt einrichten können, es wird aber als das Land, das in der Nach⸗ richtenvermittlungstechnik im übrigen ſtets führend geweſen iſt, auch hier nicht lange zurückbleiben, nachdem, wie die„V. D..⸗Nach⸗ richten“(Organ des Vereins deutſcher Ingenieure) am 19. Mai meldeten, am 7. März 1926, und zwar genau 50 Jahre ſeit dem Tage, an dem Graham Bell in den Vereinigten Staaten ein Pa⸗ tent für die Uebertragung der menſchlichen Sprache mittels elek⸗ triſcher Ströme erhielt, zum erſten Male vor einem größeren Kreiſe Verſuche mit drahtloſer Telephonie über den Atlantiſchen Ozean hinweg zwiſchen London und Newyork gemacht wordem ſind. Die Geſpräche wurden von London durch ein Kabel zur Funkſtelle Rugby übertragen und von dort 4400 Km. weit drahtlos zu der an der amerikaniſchen Küſte im Staate Main gelegenen Empfangs⸗ ſtation Houlton und weiter über eine Landleitung nach Newyork gegeben. In der umgekehrten Richtung gingen die Geſpräche zuerſt durch den Draht nach der Sendeſtation Rocky Point, als dann draht⸗ los über den Ozean auf eine Entfernung von mehr als 5000 Km. nach der engliſchen Empfangsſtelle Wroughton bei Swindon(Wili⸗ ſhire), von wo ſie über eine Drahtleitung nach London geleitet wurden. Nachdem dieſer Verſuch befriedigende Ergebniſſe gezeigt hat, wird wohl die Zeit für die regelmäßige Anwendung des draht⸗ koſen Fernſprechens über den Ozean hinweg auch für Deutſchland bald gekommen ſein. E das Lempertz⸗Gas Seine praktiſche Bedeukung für die künffige Zeppelin⸗Luftſchiffahrt Die Fortbewegung der Zeppelinluftſchiffe geſchieht bekanntlich durch Mapbach⸗ Luſtſcheffnotoren. Als Brennſtoff für dieſe wird Benzin verwendet, der durch eine Brennſtoffpumpe den Vergaſern zugeführt wird. Das Benzin nimmt infolge ſeines Gewichtes einen großen Teil der Tragkraft des Luftſchiffes in Anſpruch und beſitzt zudem eine große Feuergefährlichkeit. Deshalb hat Dr. Lempertz des Luftſchiffbau⸗ZJeppelin, dem als Führer der„Viktoria Luiſe“ und verſchiedener Kriegsluftſchiffe große Erfahrungen in der Luftfahrttechnik und als Phyſiker reiche Kennt⸗ niſſe in der Motoren⸗ und Wärmetechnik zur Verfügung ſtehen, ſich ſeit 3 Jahren eingehend mit Unterſuchungen beſchäftigt, ein Gas zu erfinden, das Benzin für Lulfſchiffmotore vollwertig erſetzt. Schon ſeine erſten Verſuche ließen in ihm berechtigte Hoffnungen auf Er⸗ folge reifen, doch erſt im Januar 1926 iſt es ſeinem beharrlichen Forſchen und Berechnen gelungen, ein Gas zu erfinden, das allen Anforderungen, die an einen Brennſtoff für Motore geſtellt werden müſſen, gerecht wird. Dieſes neue Gas hat das ſpezifiſche Gewicht der atmoſphäriſchen Luft. Es iſt alſo etwa 700 mal leichter als Benzin. Wer weiß, daß das Amerikaluftſchiff„Los Angelos“ als Brennſtoff für ſeine 5 neueſten 12 Zylinder⸗Maybachmotoren von je 420 PS. rund 30 000 Kg. Benzin in 114 ſchweren Benzintanks, die im Laufgang des Schiffes eingebaut ſind, auf ſeine Atlantikfahrt mitgenommen hat, der mag erkennen, wie günſtig ſich das leichte Gas, das pro Cbm. 25—30 v. H. mehr Wirkungsgrad als 1 Kg. Benzin entwickelt, für die Wirtſchaftlichkeit des Luftſchiffbetriebes auswirkt. Das große Gewicht für Benzin kommt künftighin durch Verwendung des neuen Gaſes bei deſe cr mit dem Zeppelinſchiff in Wegfall. 4 Durch dieſe Gewichtserſparnis können auf die Fahrt eine größere Anzahl Paſſagiere oder größere Mengen Gas⸗ Brennſtoff mitge⸗ nommen werden. Auch iſt durch das neue Gas die Möglichkeit ge⸗ geben, den Aktionsradius des Luftſchiffes, d. h. die Entfernung, die dasſelbe, wenn es ſeine Brennſtoffvorräte gänzlich aufbraucht, er⸗ reichen kann, zu vergrößern. Ferner iſt in Betracht zu ziehen, daß künftighin für eine gleich weite Luftreiſe kleinere Luftſchiffe ver⸗ wendet werden können oder die Reiſegeſchwindigkeit des Schiffes durch ſtärkere Motore mit größerem Gewichte, erhöht werden kann. Das neue Gas hat nur geringe Exploſionsmöglichkeiten. Es iſt weſentlich ſicherer als Benzin Leuchtgas oder Acetylengas, und verbürgt deshalb erhöhte Betriebsſicherheit. Durch den ſtetigen Verbrauch an Benzin⸗Brennſtoff wird da⸗ Luftſchiff auf ſeiner Fahrt immer leichter und dadurch der Auftrieb des Schiffes durch das Waſſerſtoſgas oder Helium, das ſich in den Zellen des Tragkörpers befindet, immer ſtärker. So kommt es häufig vor, daß der Luftſchifführer beim Landen ſich oft genötigt ſieht, Waſſerſtoffgas oder Helium abzulaſſen— ein teurer Spaß für das Unternehmen. Durch Verwendung des neuen Gas⸗Brennſtoffes aber wird das Luftſchiff in ſeinem ſtatiſchen Gewichtszuſtande wäh⸗ rend der ganzen Fahrt erhalten, das Abblaſen von Waſſerſtoffgas oder Helium beim Landungsmanöver wird nicht mehr notwendig ſein. Dr. Lempertz hat 55 erfolgreichen Verſuche mit Maybach⸗ Motoren verſchiedener Größe gemacht, und er wird ſeine Unter⸗ ſuchungen fortſetzen. Das von ihm erfundene Gas kommt nur für Luftſchiffmotore in Betracht, für Flugzeugmotore dagegen nicht, weil ein Flugzeug nicht imſtande iſt, größere Mengen von Gas in vielen oder großen Behältern mitzuführen. Um das Dr. Lempertzſche Gas für die Zeppelinſchiffe verwenden zu können, müſſen dieſe Schiffe in ihrer Konſtruktion in einigen Punkten eine Aenderung erfahren. An dieſe Neukonſtruktion der Zeppeline kann aber erſt dann geſchritten werden, wenn Dr. Lem⸗ pertz ſeine Verſuche vollſtändig abgeſchloſſen hat. Aber auch dann noch werden weitere Unterſuchungen und Fragen zu löſen ſein, die im Laufe der Bauzeit auftreten und die ſich heute noch nicht über⸗ blicken laſſen. Die Benzintanks fallen künftig weg. Dafür werden Gasbehälter, die mehr Platz beanſpruchen, eingeſtellt. Ueber die Auswahl des Materials für dieſe Behälter ſind die Verſuche eben⸗ falls noch nicht abgeſchloſſen, wohl aber die Verſuche mit den Motoren, bei denen nur die Vergaſer abgeändert werden mußten. Chromieren Chrom beſitzt zwei Eigenſchaften, die es beſonders für Ueber⸗ züge geeignet machen: ſeine Härte und ſein Widerſtand gegen Kor⸗ roſion. Die bisher benutzten Verfahren können in zwei Hauptarten geteilt werden, die eine mit Salzſäure angeſäuerte Chrom⸗Chlorid⸗ Löſung benutzen und bei denen eine Löſung von Chromſäure mit kleinen Zuſätzen von Chromſalzen verwendet wird. Allem Anſchein nach hat die erſte Art keine befriedigenden Reſultate in der Praxis ergeben, ſo daß faſt alle Verfahren, die zurzeit in größerem Maße durchgeführt werden, ſich auf die letzte Art ſtützen. Hierbei muß ein Strom von großer Stärke benutzt werden; im allgemeinen haben ſich Bleielektroden gut bewährt. Als Nachteil iſt die Entwicklung großer Mengen von geſundheitsſchädlichen Gaſen zu erwähnen ſowie die geringe Durchdringungskraft der Löfung; die Temperatur und die ſchon man dieſer Schwierigkeiten im Augenblick noch nicht vollkom⸗ men Herr geworden iſt, können ſie doch im praktiſchen Betrieb er⸗ heblich herabgedrückt werden. Bei einem neuen Verfahren, das zurzeit am zufriedenſtellendſten arbeitet, iſt es ſehr wahrſcheinlich, daß nicht eine ſchnelle Nieder⸗ ſchlagbildung ausſchlaggebend iſt, ſondern die Chrommiſchungen werden auf der Oberfläche der Kathode durch den während des Ver⸗ fahrens frei gewordenen Waſſerſtoff reduziert. Verſuche ergaben, daß Chrom kein einwandfreies Schutzmittel für Stahl gegen Korroſionsangriffe bildet, ſolange keine dicken und regelmäßigen Ueberzüge vorliegen. Es wird daher vorgeſchlagen, beim Verchromen von Eiſen⸗ und Stahlgegenſtänden zuerſt eine Zwiſchenſchicht von Kupfer oder Nickel aufzubringen. Eine Anzahl durchgeführter Verſuche hat dieſe Anſchauung be⸗ ſtätigt und gezeigt, daß zuerſt vernickelter oder verkupferter und hierauf verchromter Stahl ſehr befriedigende Ergebniſſe bei den ge⸗ wöhnlichen Prüfungen lieferte. Man fand ebenfalls, daß Chrom nur unweſentlich durch neutrale Choride, beiſpielsweiſe Seewaſſer, angegriffen wird und daß es der Wirkung eines Salzſtrahles bedeu⸗ tend beſſer widerſtand, als man erwartet hatte. Was nun die induſtriellen Anwendungen betrifft, ſo ſcheint nach den bisherigen Verſuchen Chrom ſich als Ueberzeugmetall für Preß⸗ gußteile und andere Zwecke ſehr wohl zu eignen ſowie als Ueber⸗ zug bei Druckplatten und Maſchinenteilen, die einer ſtarken Ab nutzung unterworfen ſind. Untertunnelung des Mont Blane In der letzten Zeit iſt zwiſchen der franzöſiſchen und der italie⸗ niſchen Regierung die Untertunnelung des Mont Blanc als ernſt⸗ haftes Projekt wieder aufgegriffen worden, nach dem der Plan mehrere Male ins Auge gefaßt und wieder fallen gelaſſen worden war. Die Erörterungen bewegen ſich auf der Grundlage von tech⸗ niſchen Plänen, die zwei Ingenieure namens Bou det und Chab⸗ los im vorigen Jahre entworfen haben. Danach iſt die Boh⸗ rung eines Tunnels zwiſchen Chamonix und Aoſta vorgeſehen. Dieſe neue Verkehrslinie würde die Verbin⸗ dung zwiſchen Frankreich und Italien außerordentlich verbeſſern. Sie würde ferner die Verkehrsſtrecke zwiſchen London, Paris und Wien auf der einen und Rom und Genua auf der anderen Seite um mehr als drei Fahrſtunden abkürzen und infolgedeſſen eine fühlbare Herabſetzung der Tarife und der Frachten ermöglichen. Die Untertunnelung des Mont Blanc würde 14,5 Kilometer lang ſein. Sie bietet keine techniſchen Schwierigkeiten, wohl aber dürfte die Finanzierung nicht ganz einfach ſein. Der Simplon⸗Tunnel, der im Jahre 1906 gebohrt wurde und 19,7 Km. lang iſt, verur⸗ ſachte einen Koſtenaufwand von rund 80 Millionen Franken. In⸗ folge der Erhöhung der Materialpreiſe und der Löhne würden die Koſten des Mont Blanc⸗Tunnels ungefähr dreimal ſo groß ſein. Dem ſteht aber gegenüber, daß jährlich mehr als 2 Millionen Reiſende zwiſchen Frankreich, Oeſterreich und Italien verkehren, ganz abgeſehen von den vielen Frachten, die die Züge befördern. Man kann damit rechnen, daß der Mont Blanc⸗Tunnel als die kürzere und billigere Verkehrsſtrecke einen großen Teil von dieſem Verkehr an ſich ziehen und den Bau in abſehbarer Zeit bezahlt machen würde. Der Plan hat deshalb diesmal die beſte Ausſicht auf Verwirklichung. Fortſchritt in der Wärmegewinnung glühenden Rokſes Der in Hüttenwerken und ſtädtiſchen Gaswerken gewonnene Koks kommt in glühendem Zuſtand aus dem Ofen und wird mit Waſſer gelöſcht, wobei ſich große Dampfſchwaden bilden, die mit. Koksſtaub und ſchwefliger Säure durchſetzt ſind und eine ſtarke Beläſtigung der Umgebung bilden. Ueberdies freſſen die Dämpfe alle eiſernen Konſtruktionsteile an, die ſich in der Nähe befinden. Gleichzeitig gehen ungeheure Wärmemengen verloren, die zur Er⸗ zeugung elektriſcher Kraft nutzbar gemacht werden könnten. Be⸗ ziffert man die jährliche Kokserzeugung Deutſchlands mit 30 Mil⸗ lionen Tonnen, ſo entſpricht das Ablöſchen mit Waſſer einem Ver⸗ luſt von einer Milliarde.⸗S.⸗Stunden. Nach einem neuen Verfahren von Gebrüder Sulzer, über das „Reclams Univerſum“ berichtet, ſucht man die im glühenden Koks enthaltene Wärme(die als fühlbare Wärme bezeichnet wird, zum Unterſchied von der durch die Verbrennung freiwerdenden Wärme) dadurch nutzbar zu machen, daß man den Koks unter Luftabſchluß kühlt. Indifferente Gaſe durchſtrömen im Kreislauf den Koks⸗ behälter und die dieſem angeſchloſſene Wärmeaustauſch⸗Vorrichtung. Die Kokstemperatur wird hier von 1000 Grad Celſius auf 250 Grad ermäßigt und die bei dieſem Vorgang gewonnene Wärmemenge in einem der Anlage angegliederten Dampfkraftwerk zur Elektrizitäts⸗ erzeugung herangezogen. Das neue Verfahren hat ſich bereits in der Praxis bewährt. * — * 60. Geburkstag Dr. E. Alberks. Der bekannte Münchener Er⸗ finder auf dem Gebiete der photomechaniſchen Reproduk⸗ tionstechnik Dr. E. Albert beging ſeinen 60. Geburtstag. Albert gründete im Jahre 1883 die„Münchener Kunſt⸗ und Ver⸗ lagsanſtalt Dr. E. Albert u. Co.“, im Jahre 1908 erfolgte die Grün⸗ dung der„Albert⸗Compagnie m. b..“, ausſchließlich zur Ver⸗ werkung der insgeſamt 39 internationalen Patente Dr. Alberts. anderen Bedingungen müſſen ſehr ſorgfältig überwacht werden. Ob? —— die Bergeverſatzmaſchine Nicht nur der Tiefbauer, auch der Bergmann„verſetzt“ ganze Berge. Früher baute man im Bergbetrieb die Kohlenflöze, Erz lager u. a. ab, raubte nach deren Erſchöpfung die Abbauſtellen dur Herausholen der Grubenhölzer aus und ließ dann das Hangende einfach einfallen. Als Folge dieſes rückſichtsloſen Raubbaues iſ denn auch heute die Erdoberfläche über manchem„alten Mann(ab⸗ gebautes und liegengelaſſenes Bergwerksgelände) ſo unſicher ge⸗ worden, daß man ſie nicht mehr betreten darf. Häufig genug fallen ganze Dörfer dem Nachſtürzen der Erdmaſſen zum Opfer und müſſen verlaſſen werden. Raubbau iſt darum nur noch ſelten zuläſſig. Die durch Abbau von Kohle oder Erz entſtehenden Hohlräume müſſen wieder ausgefüllt werden. Dazu nimmt man dann taubes Geſtein, Sand, Aſche u. a. Die Grubenwagen fahren alſo nicht mehr wie früher leer bis vor Ort und gefüllt zu Tage; ſie bringen auch die Berge zum Verſatz der ausgebauten Oerter heran. Bisher war aber 5 das Ausfüllen der Hohlräuem eine ſchwierigere Arbeit als der Ab⸗ bau ſelbſt, für den man ſchon allenthalben Schräm⸗Maſchinen ver⸗ wendet. Wohl bringt man heute ſchon die Berge zum Verfüllen auch auf der Schüttelrutſche heran und ſpart wenigſtens das zeit⸗ raubende Herankarren und ⸗ſchleifen der Erd⸗ oder Geſteinsmaſſen. Doch das Ausfüllen ſelbſt muß noch an Ort und Stelle mit Schauf und Spaten vorgenommen werden, und das iſt keineswegs ein Ver⸗ fahren, das unſeren heutigen Anſprüchen an Wirtſchaftlichkeit genügt⸗ Da lag es denn nahe, eine maſchinelle Vorrichte. zur Aus⸗ führung ſolcher Arbeiten zu erſinnen; aber leider erwies ſich gerade dieſes Problem einer Mechaniſierung gegenüber als reichlich zähe⸗ Es handelt ſich nämlich nicht nur darum, bis 100 m lange Streifen von recht erheblich wechſelnder Höhe und Breite zu verfüllen, die Maſchine ſoll auch ganz verſchiedenes Material verarbeiten. wrden ihr Fels⸗ und Geſteinsbrocken von mehreren ZentnernSchwere zugeführt, dann muß ſie wieder feinen Sand und„Waſchberge“, im trockenen wie feuchten, ſelbſt im ſchlammigen Zuſtand verpacken. Solcherlei Material greift natürlich auch infolge einer gewiſſen Schleifwirkung die Maſchinen ſtark an. Dazu kommt noch die Not⸗ wendigkeit, den Verſatz recht dicht und trocken bis an die Firſte zu legen. Inzwiſchen hat man aber doch eine Maſchine dafür konſtrutert die ähnlich wie eine Stangen⸗Schrämmaſchine auf Schlittenkufen ver⸗ ſchoben wird. Die zum Verſatz zu verbauenden Berge werden durch Schüttelrutſchen von vorne zugeführt. Sie verpackt das ganze Material dann feſt und gleichmäßig hinter ſich in etwa 1,5 bis 3 Meter Breite und zieht ſich je nach dem Arbeitsfortſchritt an einem für ſie an der Decke verlegten Zugſeil weiter. Die auf der Rutſche ankommenden Berge fallen auf eine Kette von Mitnehmern, die ſie nach oben ſchaffen und hinter dem Ende der Führungsrinne auf die nach oben wachſende Böſchung fallen laſſen. Allmählich hebt ſich dann dieſe Rinne, bis der Verſatz den Firſt erreicht hat, worauf die Maſchine ein Stück weiterrutſcht. Durch Verſtellung der zum Feſt⸗ ſtampfen dienenden Stößel kann man den Verſatz dicht oder locker ſtopfen.* Da unter Tag und beſonders vor Ort der Raum recht eng iſt.. läßt ſich natürlich nur eine beſchränkte Anzahl Arbeitskräfte an einer Stelle einſetzen. Gerade deshalb bedeutet aber die Berge“ verſatzmaſchine einen wichtigen Fortſchritt, weil ſie es ermöglicht auf beſchränktem Raum eine vielmal größere Anzahl Tagewerke zu leiſten. Sie arbeitet nämlich ſo raſch, daß ſie alle ihr auf der Rutſche zugeführten Mengen ſofort verpackt, ſo daß keine Pauſen im Materialzufluß nötig ſind. Der elektriſch oder mit Druckluft an? getriebene Arbeitsmotor verbraucht nur etwa—9 PS für Verſaß und Ortsveränderung. Die neue Maſchine wird alſo wohl bald in jedem wirtſchaftlich arbeitenden Bergbaubetrieb ebenſo unentbehrlich ſein wie Rutſche und Schräm⸗Maſchine. Ftk. Techniſches Allerlei Regenerierung unbrauchbar gewordener Transformatorendle. Große Oelmengen, die im Laufe der Zeit durch den Gebrauch unverwendbar werden, fanden bisher zum Teil eine recht unratib⸗ nelle Verwertung. Teilweiſe wurden ſie nach einer oberflächlichen Befreiung von mechaniſchen Verunreiniaungen durch Filtrieren odel Zentrifugieren untergeordneten Zwecken zugeführt, teilweiſe wur ſie zu Feuerungszwecken oder zum Betriebe von Verbvennunas“ maſchinen verwandt. Es iſt jedoch zweckmäßia, gebrauchte Oele durch ein aeeianetes Regenerierungsverfahren nach Möglichkeit ihren urſprüng⸗ lichen Verwendungszwecken wieder zuzuführen. Um dieſem Ziele näher zu kommen, hat die ACG. eine Regenerierunasanlage für ge⸗ brauchte Transformatoren⸗ und Schalteröle errichtet. Die Oele wer⸗ den dort nicht nur einer Behandlung mit Bleicherde oder ähnlichen Produkten unterzogen. ſondern machen einen regelrechten Raffe, nierunasprozeß durch, d. h. die Oele werden mit ähnlichen Mitteln behandelt, wie ſie bei der Raffinieruna neuen Oeles Verwendund finden. Altes. ſaures, ſchwarz gewordenes Transformatoren⸗ und Schalteröl(Harzöl iſt ausgeſchloſſen) wird durch den Raffinierung⸗ prozeß zu wieder verwendbarem, hochwertigem, hellem Oel auf arbeitet, deſſen techniſche Daten von denen vollkommen neuen Oele⸗ nicht weit entfernt liegen. Vielfach iſt ſogar beobachtet worden, daß durch Herausnahme gewiſſer leicht veränderlicher Stoffe de⸗ Oeles, die beim Gebrauch orndierten. das regenerierte Oel wider“ ſtandsfähiger als Neuöl wurde. de Die Regenerierunaskoſten ergeben bei Berückſichtiaung Aul⸗ 1 *2— Altwertes, des Verſchleißes ſowie der Transportkoſten für den traggeber noch einen angemeſſenen Gewinn gegenüber dem ſchaffungspreiſe neuen ODeles. * »Verfeſtigtes Helium. Im naturwiſſenſchaftlichen Laboratorium der Univerſität Leyden führte vor einigen Tagen Profeſſor Keſſan, Verſuche aus, um Heliumgas in feſten Zuſtand zu hringen. Berel f1 vor einiger Zeit näherte man ſich hierbei dem abſoluten Nullpun 5 bis auf 0,9 Grad(= 272,1 Grad unter Null), das Helium blieb abe auch bei dieſer beſonders niedrigen Temperatur flüſſig. Das Heliug wurde nun einer niedrigen Temperatur und zugleich größerem Deun ausgeſetzt. Hierbei ergab ſich, daß das Helium bei 4,25 Grad Kelon, ( 268,75 Grad unter Null) und bei einem Druck von 150 Atme, ſphären feſt wird, während derſelbe⸗Erfolg bei einer Temperan von 0,6 Grad K.(= 272,4 Grad unter Null) mit einem Druck vo 28 Atmoſphären zu erreichen war. Während bei früheren Verſucht, eine Metallbüchſe verwandt wurde, glückte es nunmehr, dasſel Reſultat auch in einem Glasbehälter zu erreichen. Das erſtart Helium bildet eine helle, kriſtallartige und durchſichtige Maſſe. 36 iſt b⸗ e⸗ en en pie n, ie ie b⸗ en it⸗ el r⸗ — r⸗ 7 erfahrungen uſw. Dem Dienskag, den 27. Juſi 1926 7. Seite. Nr. 342 nene Rauuhelmer Zentung(Abend · Ausgabe) imer eitung Handelsblatt [Neue Mannhe direkterdeutſch⸗öſterreſchiſcher Güterverkehr Am 1. Au uſt wird der neue direkte Tarif für den deutſch⸗ öſterreichiſchen züterverkehr in Kraft treten und zwar zunächſt für den Verkehr zwiſchen den bayriſchen, weſt⸗ und nordweſtdeutſchen Stationen einerſeits und den Feſcradchen Stationen anderfeits. Die Tarifwährung für den eſamtdurchlauf wird die deutſche Reichsmark ſein, wobel ein öſterreichiſcher Schilling zu 0,594 A, eine tſchechoſlowakiſche Krone zu 0,125 l umgerechnet wird. Der Taxif wird die tlchechoſlowakiſchen Durchgangsſtrecken inſofern mit einbeziehen als die Strecke über Paſſau den Weg durch die Tſchecho⸗ ſlowakei um einen beſtimmten Prozentſatz tarifkilometriſch über⸗ ſteigt. Beiſpielsweiſe wird für den Verkehr zwiſchen Hamburg und Wien Oſtbahnhof, ſowie nord⸗ und nordweſtdeutſchen Stationen und dem oſt⸗ungariſchen Grenzübergang Nikelsdorf die Beförderung über die tſchechoſlowakiſchen Strecken vorgeſeheen ſein. Der neue direkte Tarif bringt inſofern gegenüber den Lokaltarifen eine gewiſſe Ermäßigung, als auf der deutſch⸗kſterreichiſchen Strecke die Fracht⸗ ten um einen Teil der Abfertigungsgebühren, auf der tſchecho⸗ llowakiſchen Strecke um beſtimmte feſte Beträge gekürzt ſind. Für den Ausfu rnerkehr über deutſche Seehäfen wird der direkte Ver⸗ kehr keine rachtſätze enthalten; in beſtimmten Tarifen iſt allerdings Hamburg Zollinland im Verſand wie im Empfang vorgeſehen. Für den Verkehr mit Mittel⸗, Oſt⸗ und Norddeutſchland wird der direkte Tarif im Herbſt erſcheinen. Eine Anwendung des Verbandstarifes erfolgt nur, wenn der Abſender das im Frachtbrief vorſchreibt. Eine Aufhebung des Tarifs iſt mit zweimonallicher Kündigungsfriſt vor⸗ geſehen, ſoweit nicht auf der deutſchen Strecke bei beſtimmten Ausnahmetarifen eine 14 tägige Friſt feſtgelegt iſt. Stahlwerk Mennheim Die heutige GV, der der Aquila⸗Gruppe naheſtehenden ellſchaft, in der 386 000 StA. und 1 VA. vertreten waren, genehmigte einſtimmig und ohne Ausſprache die Regularien. Wie ſchon mitgeteilt, weiſt der Abſchluß auf 31. Dez. 1925 infolge der Hppotheken⸗Aufwertung. Kursperluſten auf Wertpapieren und einer Rüccſtellung für unſichere Forderungen einen Verluſt von 60 773 aus, der mit dem Verluſtvortrag des Vorjahres von 222 570 auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Ueber die derzeitige Lage wurde mitgeteilt, daß ſie nicht gut aber auch nicht ſchlechter als bei eren Unternehmungen der Branche ſei. Der finanzielle Status ſei befriedigend. nkereſſengru vyen für das Berginverfahten.— Vorläufig keine Ausfuhr geplank.„De Teleegraaf“ meldel zus Bochum: Nach emer Mitteilung Profeſſor Dr. Bergius aus Heidelberg iſt die pral⸗ tiſche Anwendung ſeines 1 0 in Deutſchland innerhalb von Swei Jahren zu erwarten. Die in Bau befindlichen Fabriken für die Verarbeitung von Braunkohle und Steinkohle find ſo eplant, eine ausreichende Produktion liefern für die Verſorgung Deutſchlands mit Petroleumer eugniſſen. An eine Ausfuhr der Er⸗ — wird auf jeden Fall in den kommenden Jahren noch nicht Schullheiß⸗Patzenhofer Brauerei Ach. Auf Anfrage ver⸗ lautet von Verwaltungsſeite, daß gegenüber dem günſtigen Ergebnis s Vorjahres noch ein weiteres Plus zu verzeichnen iſt. Es ſei ſehr wahrſcheinlich, daß die Dividende die des Vorjahres um 3 bis 4 v. H. überſchreiten werde(i. V. 10 v..). + Juſammenſchluß in der Sleaxrin-Induſtrie. Die ſchon ſeit Jahrzehnten beſtehenden freundſchaftlichen Beziehüngen zwiſchen den nternehmungen der deutſchen Stearin⸗Kerzen⸗ und Olein⸗Fabriken durch die ſoeben erfolgte Gründung der Vereinigten Stearin⸗ werke G. m. b. 9. eine weitere Vertiefung erfahren. Sitz der Geſell⸗ ſchaft iſt Hamburg. Das Kapital 5 mit 300 000 4 vorgeſehen. e Anteile ſind von nachſtehenden Firmen übernommen worden: „ A. Malard u. Co. Ach. in Spandau⸗Sternfeld, 2. Hammonig⸗ Stearinfaorik Hamburg u. Offenbach, 3. Overbeck u. Sohn.m..H. Neuß, 4. Stetliner Kerzen⸗ und Seifenfabrik, Stettin und 3. Fetk⸗ aure. und Glycerinfabrit G...5. in Mannheim. Aufgabe der Geſellſchaft iſt die Verwertung der bei den Geſellſchaften entfallen⸗ den Produkte, gemeinſamer Einkauf, Austauſch der Fabrikations⸗ erſten AR. gehören an: Geh. Rat Dr. Maxi⸗ D. Max von Schinckel, Dr. Hamburger und W. Stamm. Zu Geſchäftsführern ſind beſtellt die Herren A Bruns und Dr. E. Bluman. Münchener Lichtſpielkunſt Ach(Emelkah.— 6 v. H. Dividen⸗ denvorſchlag. Einſchl. Vortrages von 201 634 ſtehen 361907 Reingewinn zur Verfügung, woraus 6 v. H. Dividende(i. B. 0) ver⸗ tellt und 211 907 vorgekragen werden ſollen. Mit den ſchon dem lkakonzern angehörenden Verleihfirmen: Bayer. Filmgeſellſchaft A. b. H. und Südfüim AG. wurde Anfang 1926 ein Inkereſſengemein⸗ ſchuftsvertrag geſchloſſen. Halbjahresabſchluß der Banque Nallonale de Belgique. Der Rohgewinn des Inſtituts wird für das erſte Halbjahr 1926 mit 24888 738 Fr. ausgewieſen, gegen 50 143 454 Fr. für das zweite Halbjahr 1925. Die Generalunkoſten werden mit 13 455 250 Fr. Eziffert, gegen 11 105 613 Fr., und die Verpflichtungen an den milian Kempner, ſollen 12 500 Fr. einnahmen im zweiten gegen 3 423 000 Doll.( Die laufende Kapazität Grace erwähnte, daß per Aktie die Einnahm unternommen worden. unweſentlich erhöht. Seite, daß dieſe Nachri ſtändigung über die tont, daß Konventionalſt iſt. Ludwigshafen, einer freien, in keiner verkreter energiſch Seiten gebilligter Vorſ werden, der nunmehr Kaliinduſtrie beſchließen tionen. höchſte Monatsdurchſchn fünf Jahren; ſchritten. Die Frankene liche Beſchäftigungsgrad bezifferte am 1. Juli 1925. Der Wert der Auf 50 010 000 Doll. errechnet gegen 50 34 zweiten Quartal größer als über die Preiſe nicht hinausgelangt; gemeinſchaft iſt übrigens längſt bekannt. 70. Gegen Erhöhung der Kallpreiſe. handlungen der Vertreter der Landwirtſchaft mit dem Kaliſyndikat, der Kaliinduſtrie und dem Handel ſprachen Anzahl weiterer Geſellſchaf wird in einer Höhe von 192,30 Fr. brutto, d. h. 150 Fr. netto je Aktie vorgeſehen, wodurch 9 615 384 Fr. vorſchlagsgemäß 1 437 991 Fr. der Wohlfahrtspf hem Steel ſchäftserge 1,30 Doll, per Sta wird mit 72 v. H. das en zurückgegangen Umſtand zurückzuführen, daß das Aufgeld 11.000 000 Doll. Truſt Certif ferner die Ausgaben der E das zweite Quartal verbucht worden aufnahme der Dividendenzahlung auf die ſeien. ·1- Steigerung der Konkurſe in der drikten Juliwoche. In der Woche vom 19. bis 24. Juli wurden 174 neue Koncurſe eröffnet und 76 neue Geſchäftsaufſichten angeordnet gegenüber 148 Kon⸗ kurſen und 88 Geſchäftsaufſichten in der Vorwoche. Konkurſen iſt demnach eine Steigerung um 26 feſtzu⸗ ſtellen, während die Geſchäftsaufſichten weiter um 12 ab⸗ genommen haben. Arbeitstäglich ging die Zahl der Konkurſe von 25 in der zweiten Juliwoche auf 29 in der dritten Juliwoche hinauf, wogegen die arbeitstägliche Zahl der Geſchäftsaufſichten weiter von 15 auf 13 ſank. Die Ziffer der zur Aufhebung gekommenen Ge⸗ ſchäftsaufſichten hält ſich in der dritten Juliwoche mit 203 etwa auf der Höhe der Vorwoche, in der 207 Geſchäftsaufſichten auf⸗ gehoben wurden. Gleichzeitig hat ſich die Zahl der Fälle, in denen das Konkursverfahren mangels Maſſe eingeſtellt werden mußte, von 35 in der zweiten Juliwoche auf 45 in der Berichtswoche nicht :( Keine Preiskonventlon in der Mü einer mehrfach wiedergegebenen Meldung, einer Preisvereinbarung zwiſchen der Mehrzahl der weſtdeutſchen Mühlen ſowie von laufenden Beſ und ſüddeutſchen Mühlen berichtete, jeweils Preiſe herbeizuführen, ſei nicht neu und ent⸗ ſpricht wohl den in allen Branchen. Verhältniſſe in der Mühlen und kleineren Betrieben w von vornherein ausſichtslos machen, rafen oder ähnliche nicht vereinbart ſind, kann nur feſtgeſtellt artige Schutzklauſeln eine Die bisher erreichte Preiskonvention gegen eine Erhöhung der Kalipreiſe aus. Vertreter des Handels forderten eine Heraufſetzung der Preiſe um einige Prozent, während vonſeiten der Induſtrie eine ſolche von 25 bis 30 v. H. verlangt wurde. Infolgedeſſen kann ein von allen chlag dem Reichskalirat nicht unterbreitet ſelbſt über die Berechtigung der Wünſche der muß. Die Emiſſionen in Frankrelch. Die im Monat Juni im Amtsblatt angekündigten Emiſſionen machen 496 100 000 Fr. aus, wovon 284 500 000 Fr. in Aktien und 211 600 000 Fr. Im Mai hatte ſich die Emiſſionstätigkeit auf insgeſamt 1213 500 000 Fr. belaufen, wovon 310 600 000 Fr. 902 900 000 Fr. in Obligationen. Halbjahrs 1926 ſtellt ſich auf für die Aktien und 252 380 000 Fr. für die Obligationen; der itt insgeſamt und für die Obligationen ſeit für die Aktien nur in 1924(300 500 000 Fr.) über⸗ ntwertung wird binnen kurzem eine große ten zu einer Verſtärkung ihrer Betriebs⸗ mittel zwingen, ſo daß zahlreiche Neuausgaben von Aktien ſowie 488 140 000, lege überwieſen werden. 1. Günſtigere Einnahmen der Bethlehem Steel. Seitens der Verwaltung der Bethle Angaben über das Ge Quartal 3 348 000 Doll.(2,04 Doll. per StA.) .) i. V. Der durchſchnitt⸗ ſich auf 82,3 gegen 67,1 v. H. i. V. träge wird am 30. Juni mit 2 000 Doll. i. V. Präſident Geſamteinkommen der Geſellſchaft im im erſten Quartal ſei. icaten bezahlt worden ſei und daß miſſion von 10000 000 Doll. Noten auf die vom Zuſtandekommen prechungen mit den norddeutſchen verlautet von gut informierter cht vollkommen unzutreffend ſei. ſuch, zwiſchen einzelnen Mühlen nduſtrie mit ihren zahlreichen mittteren ürden den Verſuch einer Preisbindung da die fragliche Meldung be⸗ feſteſte Form des Zuſammenſchluſſes, die Arbeitsgemeinſchaft der ſüdweſtdeutſchen Mühlen Heidelberg und Worms Rahmen gemeinſamer Lieferungs⸗ und Zahlungsbedingungen und Weiſe, geſchützten laufenden Verſtändigung auch die Tatſache einer Arbeits⸗ 9 Der Monatedurchſchnitt des erſten Es und beanſprucht werden. dem Reſervefonds Corp. wurden folgende bnis gemacht: Rein⸗ angegeben gegen 56 v. H. Wenn trotzdem ſeien, ſo ſei dies auf den für die Rückzahlung von Hinſichtlich einer Wieder⸗ StA. ſeien keine Schritte Bei den hleninduſtrie? Entgegen Der Ver⸗ eine telephoniſche Ver⸗ Die geſamten vertragliche Bedingungen werden, daß ohne der⸗ überhaupt nicht denkbar in Mannheim, iſt ebenfalls über den Bei den geſtrigen Ver⸗ 55 ſich die Landwiriſchafts⸗ Die in Obliga⸗ in Aktien und wovon 235 770 000 Fr. Börſenberichte vom 27. Juli 1020 Mannheim: Monkanwerte befeſtigt/ Kaſſawerte ruhig Im Terminhandel gingen heute Montanwerte zu höheren Kurſen um. Am Kaſſamarkt war das Geſchäft ruhig. Höher geſucht waren wieder einige Brauerei⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Feſt⸗ verzinsliche Werte geſchäftslos. Es notierten: Pfälz. Hypotheken⸗ Bank 115, Rhein. Creditbank 116, Rhein. Hypotheken⸗Bank 121, Südd. Disconto 119, J. G. Farben 249,30, Brauerel Kleinlein 138,50, Aſſekuranz 175., Oberrheiniſche Verſicherung 165., Seil⸗ wolf 45., Benz 83, Gebr. Fahr 37, Fuchs Waggon 0,75, Germania Linoleum 166, Knorr 112,50, Mez u. Söhne 60., Rheinelektra 116,50, Wayß u. Freytag 102, Weſteregeln 142, Zell⸗ ſtoff Waldhof 151,50, Zucker Frankenthal 62., Waghäufel 72, alte Rheinbriefe 9,85., Kriegsanleihe 0,3027z. Frankfurt feſt und lebhafter Für Montanwerte beſtand an der heutigen Börſe geſteigertes Intereſſe Die Fortdauer des engliſchen Bergarbeiterſtreiks hat nicht nur eine günſtige Entwicklung der deutſchen Kohlengeſellſchaften herbeigeführt, ſondern auch die deutſche Eiſeninduſtrie konnte in der letzten Zeit bedeutende und langfriſtige Aufträge aus dem Ausland kaſſteren. Dieſe Tatſache in Verbindung mit den Nachrichten über die bevorſtehende Bildung eines internationalen Eiſenkartells ließen an der heutigen Börſe die Kurſe für alle Montanwerte um durch⸗ ſchnittlich—3 p. H. anziehen. Beſonders begehrt waren Deutſch⸗ Lupemburger, Gelſenkirchener, Harpener, Phönix und Rheinſtahl, auch Riebeck⸗Montan wurden beſonders getipt, begnügten ſich aber noch mit einer Kursbeſſerung von nur 2 v. H. Die übrigen Markt⸗ gebiete ſchloſſen ſich der von dem Montanmarkt ausgehenden Auf⸗ wärtsbewegung, wenn auch nur in kleinerem Umfange, an. J. G. Farben gewannen 1,5, Banken ebenfalls 1 v.., dagegen blieben die Elektrowerte wieder vernachläſſigt. Im übrigen verkehrte der Maſchinen⸗, Motoren⸗ und Bau⸗Unternehmungsmarkt in ſehr ſtiller Haltung. Deutſche Anleihen behaupteten ihre geſtrigen Kurſe nur knapp. Von ausländiſchen Renten Türken etwas feſter. Frei⸗ verkehr blieb luſtlos. Berlin feſter Günſtige Berichte aus der Kohlen⸗ und Eiſeninduſtrie veranlaß⸗ ten die Spekulation zu Meinunqaskäufen in den wichtigſten Kohlen⸗ aktien, welche Steigerungen bis zu 4 v. H. bewirkten. Die Hütten⸗ Aktien gewannen vielfach—3 v.., auch Braunkohlenaktien er⸗ fuhren Beſſerungen. Die freundliche Stimmu auf dieſen Märkten übertrug ſich auch auf die übrigen Gebiete un hatten dort gleich⸗ falls ein Anziehen der von der Spekulation bevorzugten Papiere zur Folge. Später ließ das lebhafte Geſchäft am Montanmarkt nach, da die Beteiligung des Publikums fehlte. Die zuverſichtliche Stimmung blieb aber beſtehen. Schiffahrtsaktien zogen an, Hanſa um 3 v. H. Bankaktien konnten ſich behaupten. Der Geldmarkt behielt ſeine Flüſſigkeit. Geld über Ultimo war zu 5,5—7 b. H. erhältlich. 5 Berliner Veviſen Diskonlſätze: Ne'chsbaulk 6, Lombard 7, Privat 4½ v. H. Amch + + d Poat ri in.⸗M. für NIane% 168.96 Holland 100 Guldeß 169,4/ Buenos-Aires.„ 1 Peſ..684.78 Brüſſel 100 Franken 11.07 81.— Dslo 00 Kronen 92.32 112.50 Stockholm... 00 Kronen 112,55 112,50 Kopenhagen.. 10 Kronen 111.46 112,50 Danzig.. 100 Gulden 91.80— eess 100 Estudo 21.475 Helſingfors... 100 finnl. M. talien 100 Oire Londonn 4 1 New-Dork 163,54 .690 108,96 .897 11.03 8 S * ˙ 61.60 21,425 10,55 — 8⁰ r ο aris 100 Franken Schweiz 100 Franten Spanien 100 Peſeten ee e en Konſtantinopel Rio de Janeiro ien * 100 Dinar 100 000 Kronen⸗ ofian„ 100 Leda Athen 100 Srachmen.99.01 Kairo 1 Pfd. 20.976 Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 17. bis 24. Juli 1926 ſind angekom men: talwärts 2 beladene Dampfer mit 105 To., 2 leere Schleppkähne und 35 beladene mit 7339 To., bergwärts 22 beladene Dampfer mit 3405,9 To., 3 leere Schleppkähne und 100 beladene mit 76 100 To. Abgefahren ſind: talwärts 2 leere Dampfer und 21 beladene mit 1549,6 To., 62 leere Schleppkähne und 23 beladene mit 10 669,7 Tonnen, bergwärts 1 leerer Dampfer und 2 beladene mit 369,6. To., 25 leere Schleppkähne und 5 beladene mit 1369,5 To.— Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: I leerer Schleppkahn und 29 beladene mit 4897 To., bergwärts abgefahren ſind: — 2 D SSSSogοgοο von Schuldverſchreibungen in Ausſicht ſtehen. 13 leere Schleppkähne und 22 beladene mit 2335 To. 26.27. 20%27. Ioberſcht.E. Wed 64.—67.25Heldburg 60.65— J1Oberſchl. Eiſen 132575,29Hoch 115 100,0 100,0 Orün& Bilſinger 91.—.85 1Sberſchl Kotw 92.92,05]Krügershal Hand 100.,099.75 Gruſchwitz Texti 45,5 40.50 U Orenſt& Koppel 90,6591,850Petersb. Int 2,850 2,80 Hackethal Draht 2 Ihönir Bergö. 108 5111,00Ronnenberg 40.— 47,50 Halleſche Maſch 0185.0 Rathgeber Wagg 59.9555, Ruſſenvank 5 7 Hammerſ Spinn 90.,8590.25 Asdolz Bapſer 160,5180,50Sichel& Co..25.25 Hannov. M. Egeſt, 51.7570.—IRhein Zraunfhl. 171.5174,7 Sloman Salpeter 70. 7570-75 15.5016,50 Rhein. Chamotte 42.,5049,— Südſee Phosphat—.— 84.— A W Zanſe o 56.,2556,—[Rhein. Eſektrizität 117,0117/, uf 46,046.50 26. Srkrftw Mhm%—.— Gebr. Großmann— 28.27, 23. 27. 26. 27. Rhenanſa Aachen 78.— 74.— Zellſt. Walbhof St 152.2 151.0¾ D. Reichsanl. 0,4750,480 Riebeck Montan 141.0 14,0Zuckerf. B. Wagh. 71,25 21.75 ½% 69.⸗Sch.—.——.— Rodberg Darmſt..:.— Zuckerf. Frankenth 62,25.64.— 4% D. Schutzg, 03.90.90 1Rüttgerswerke 98,89 99.75 Zuckerf.Heilbronn 72,1074, 4% D. Schußg. 14 5,90] 5,80 Schlinck K C. Hög.—,„—Zuckerf. Offſtein 93,5½—.—Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr. Frank. 64,5064,50 Zuckerf. Rheingau 69,.— 89.25%% Pr. Schatzanw.—.—— Schramm 7—0 1 1 65 K Juckerf. Stuttgart 75.—73.50 1% 95 15 7 915 1Schuckert, Nrog. 121,2122,5 1„ Preuß. Konſ..4 1 Saheer e Seeiverkehrs-nt 30.— ½7 4 0,4420 Seilinduſtr. Wolff 44.—47—— 80%— 0,480 at auf 45 259 435 gegen 25 455 530 Fr. Die Dividende 1 urszettel der Neuen Mannhelmer Zeitung dan en und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotierungen in Marf ſe Stück. mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe mährend ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurker Börſe vom 27. Juli. Vankt⸗Alleklen. Cransport⸗ Alekien. — eeeee 28. Enzinger⸗Union—.— 91 55 53 DEfelt. 104.0,102.0 J. dere 10 0 Judunele-Aktſen. 27% Ettlinger Spinn. 193,0.124.0 1740 eilbronn 100,0,101.0 Taee u. ergbau. 71./70. J. G. Farbenind. 248.7 249,9 Ang. 7112˙ 26. Sadd. Barte 1450140%0 gabengrbr 100 0 Jant Sran nd,—.———Telus 8 og u. 66 120˙8 F 49.5046,75 Fah Gebr. Saler Hettver. 1600 eeee eeee Fbeme agald 129.5 130. Beddeuiſe dieos 141:“143.0 Freng Peß LWir 72.8 Jf.— 1 4164).ke L döte 8585 8558 Fecßtenſ r. 6 50 Goldſchmi 80.— Wen 104.0100 Gritzner M. Durl. 91,2591,28 Grkrftw Mhm.6/%—.——.— 3 + 65,5062,50 Grün, Bilfinger 90,5090.50 — 11285 Nähm—850 46.50 is* 0,0 Mainzer St.⸗A.——161,0 Hammer ſen 9,.— T deesdner Bant 138.2,152·9 Schöſſerh. Bindg. 229.0 210.5 Oiipert Armgfurf. 31.—81.— Feifrt 99p.-Bant 117,80116,0 Schwartz-Storch. 117.5117.5 HirſchKupf.Met. 119, Metaub u. M ⸗G. 116,0118,0 Werger... 25,0 125,0 Hoch⸗ und Tiefbau 75,—75— Abteld. Kred.⸗B 120.0 12.0 Adt Geer. 38,50 38,80 Holzmann, 8 78.75061.50 Aüraberg. VBs B. 120,0120,0 Accumulatoren.———.— Holzverkohl.-Ind. 50.—47,— Jeſter. Exed. Anſt..10.10 Adler Oppenbeim—.———. Junghans Stam. 87.5087.— Pfälzer Hyp.-Bk. 114,7 114, Adler Klever. 78.—78,59 Kammg. Kaſſersl.—.——.— Reichsbank. 156.5 186,0 A. E. G. St.A 138,9 188,0 Farlerüher Maſch. 38,25.89,— A. E. Rhein. ban Att 0 Aſcha IKemp, Stettin 20 u. Sreditdant 115,0ſ118.0 Aſcgaſ Jellteff 103;0ſl0 1 Klel — — Pirm. 87.—87.— Felt.Guill. Carls T 128,5—.— einmech. Jetter. 73.7572.— — — 8 2 — — — — — — eu Hypothekenbt.—— 109,5 DolleberſeeBani 102,5108,5 Ci Vereinsbank 90.—90,.— H. ein. 2 aear lein, Sch KBecker 55.— ad Saecende 130.9 130 0 Behnſe derut 22.J8 42)5 Lorr Hallbran 1755 1150 Wiener Bankuer 58,.25 Jad. Clettr... 0,18 Konſerven Braun 38.25 86.28 Mürud Natendt..—.— Hab. Maſch. Purl. 100.0 195,6 Krauß& Co. Lock 50.— Nanaherl. Gef Ne—.— Baſt.⸗G. 97.—97.—[TLahmeher& Co. 118 0 Frantj. Allg, Ber 94.50.94.— Bayriſch. Spiegel 45.—48,— Lech Augsburß 100,5101.2 Sberr) Berſ.⸗Ge 105⁵(157,0 Beck& Henkel 46,2540.— Lederwerk Rothe—.— Frautſf. R. u. Uig.——.—1Bergm. Glektr. 148 00128.7 Fudwigsh Walzm 85.— e— BBing Metallwerke 64.—64.50 Lut Maſchinen 72 gchperkte Aletzen. Erana Algeide 57—.50 Luz'ſche Induſtr. Zubzdumer Guß 193,7J137,2 Cement Heideib. 106,7106,5 Mainkraftwerke Idearue Ciſen 858287½ Cement Kariſtadt 117,2117.0 Peiag, Mühlb. Eſcz dukelnd. Berg 18,5,1420 Chamotte unnaw..—.— Mez Söhyne—.— Ichweit, Bergwrü 128.5130,9 Cont.Nürnb. Bag. 76,.—78.— Motoren Deuz.—.——. 00 liilent, Bergw. 188,7162,3 Damſer Motok.—.—85,75 Motorf,. Sberürſ.—.— 2— Tclent. Gußftahl—.—— H. Gold-.S. Anſt 131.9124,8 Necarſ. Fahrzg. 83.50.88.15 Kall u Bergbau 141.5148,7 Dpcerb.& Widm.735,45,80 Rrh. Jeder Spier 55.— 55. Kall Aschersleben 187,5f185,0 Fingter Zweibrück———.— 5 Union Frtft. 82,.— Kall Facbetf.—— Pürkoppwert St. 60,——,— Pf. Nähm. Kayſer 45.2545.50 Kiger Veſteregein 142,5 128.0 Huſſe s del, ddr.—0,büürps ä. n 80.—83— ccner-Werke.—Eiſen Kaiſerslaut. 27.—30.50 Porzellan Weſſel 52.— 52.50 Odermtemannr. 110,7121,0, TElr. Licht u. Kr. 185,5188,0 Rein. Gebb& Sch. 85.— Tee Gederſe: 61.7868.28JClſ. Vad. Wolle Ahelnmetal..—.— 20.—22.— 94 5004.15 110,0½1108 Südd. Draht“.—.—. Fricotw. Beſigh-—79.— Uhrenfabr. Furtw.— 25.5070 Ber. deutſch. Oelf. 58.15 39,25 Ver. Ultramgrinf.—.———4 4 Freytag 103,0105,0 Bank-Aktien. Bank f. el. Werte 107,00108,5A 1JBerl. e. TCom. u. Privatb. THarmft. u..⸗B. 179,5190,0 1 1Deutſche Bank, 168.7 104.8 JDisc. Command. 149.7 150,0 JDresdner Bank 133.9,185.0 Tunitteld. Kredb. 120.2 120.5 Reichsbank.. 157,0188,5 Rhein Exeditbank 116,0(116.0 Süddeutſch. Disc.—.—.— 8 Cransport⸗Aktien. 5 Schantungbatzn 3,40/ 3,15 +F 895 Lot, u. Str. 150,2149.00 Südd. Eiſenhahn—.—— 5 Deutſch⸗Auftral. 137.,0 19 0 13»Südamerita 137.5183,0 C. 1Hanſa'ſchiff 157,8,160,0 5 1Nordbtſch. Lloyd 141,5,144,8 G Roland-Linie— E Accumulatoren 126,0126,501 Adlerwerke.. 76,5077,—T ös en(Caro) 718572,80 Emagffrankfurt-..240 0,24 Rheinelettr. Sda. 115,5,116 5 Tbenit Beraban 106,1110 5 Saſtk Seld 35,85035.75 R Maſch Leud 25,—24,— .⸗Gf. Verkyrsw.—.— Alexanderwerk 69 15068.— enz Telzmensä Halst 160,5 10 0, CgrebeanKupfer* 7 Ver. Zellſt. Berlin 69,5069,.—% Vogtl. Maſch. St. 55,75 55,60 4¼% Voſgt a Huff St. 51.—51,255% Pt. Keichsanl. o,305 Volthom. Seil.K 42.—.42,.—40% 17 9 9˙ 5 Anhalt. Kohlenw. 77/,50 Barmer Bankver. 190.9 1100 ee 1510 affbg. Zeliſt. 104, 135388 Nib Paſch 88,— 90,—Donnersmarck Dürener Metall 71,2576,80 1Bergmann Elkt. 123.0 JBerlin. Maſchb. 87,50 Betzelius Bergw. 47.—46,.— ing Nürnberg 67,5064,75[Eſchw. Bergwerk 180,2.180,2 Adler& Oppenh. 103.5103,5 D. Eiſenb. Signl. 65,30 =IIdeutſch. Gußſtahl 72.— Deut 4 A 61.— ntrepriſes Mansfelder .Led. St Ingbert——.— Maſtatter Waggon 14,— 14, „40.— hm. Kohlenanl. 14,20— do. ..ch, Ind. Mainz 49,50 50.— Jeftverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf.&. P.—.——.— eMNhm.1914—.—%% do.,.—.— —.—„Heſſ. v. 89.06 0,480/0, 1 7* 1 1904/½—.— nglo.Ct. Guand 77,15/78 ugsb.- alcke Maſchin..— Bamag- Meguin 42,—42,75 Dürkoppwerke 1Dt. Ueberſee Bk. 104,5104.0 J. 8. 5 1570 124,) Elberfeld. Kupfer—.——— Herl, Oub, Hut 182,0.188,0Elette. Lieferung. 128,0188,0 emberg 159.7 erlinKarlsr.Ind 87.—88, ismarckhütte.—, Bochum. Gußſt. 138.8 ebr. Böhler KCo.—.— gaaſef b. u. Bri 29. 126,7 Halimote 50 8 80.50 Bre,Veſtgh. Hel 172 17 55 hem. Gelſent hem. Albert. 119,2 „TagConcord. Spinner 78.—78.— Verein, Elbeſchiff 50.—50.— Haimler Mbtoren 65.—85,15 Gerteshelm. Glas 127/0125,5 Induſtrie-Aktien. Deſſauer Gas „127 Otſch.⸗Luxemb. 138.2 Deutſche Erdöl 140.7 .).80%½ apdnt pi819—.——.— 1070 107%)5 3¼% do. abgeſt, 0,480—— 40 46,50 eee—.— 0,47 3ed,—.— „do unk..1925—.———4% Säch. St.⸗A. 18— d Reichsanl, 0,5200,510 4% Württ. k. 1915 0,4450, 450 Berliner Börſe vom 27. Juli. TAllg. Elektr-⸗Geſ. 136,4130,2 73,590Deutſche Steinzg. 129,0 129,0 95,25 Deutſche Wolltd. 47.—47.— 104,00 Deutſch. Eiſenh. 35,5056,.— „ 78.5071.— C. M. K 48.— 186,8 Fiten g l. 7 — 8055 Aee Bremer Vulkan 52,.—52,— 7188.90Buderug Eiſenw. 56.—89,85 dem. Heyden. 687,8587,50 60.—82.—Gelſent. Gußſtah. 20,.—26,— 118,0[Genſchow& Co 54,25 53,25 128.60TGeſ..eltt. Unter. 157.0154, 7 142,5[Gebr, Goedhardt 55,2557,.— 62,650[Goldſchmidt, Th. 89.9590,— 142,00Goerz C. P. 36.75 36,75 76.—[Gothaer Waggon 58,50 59.— 89.95[Gritzner Maſchin. 92.—181.50 6—.— 3% do. von 1 5. 0, 4600,480 1½⁰ 3% 390„ abgeſt.———.— Jeutſche Kal 113,7109,8 JDeutſche Maſch. 95,50 95.75 60.—62.— Dynamit Nobel 120,00122,0 JElkte, Licht u. Kr. 136,0 187,3 Emaille Ullrich 37.——.— Enzinger⸗Union 76,.—78,.— J. G. Farbenind. 243,7249.5 elten& Guill. R. Friſter 127.50127.8 52,5052,25 90.7500,750 aggenau.⸗A. 45.— 45.— Gebhard Texti! 79,8877.— JGelſenk, Bergw. 159,2 German. Portl⸗3. 127,0(129.0 Wi um. 64,2568.—Rhein. Maſch Led. 24.—25,— Hestoer auamel Fre85.— Ted 125585 eeee Harpen. Bergbau 141,5 14½0 Rhenanla Chem. 75.25.15 Hoſlarſchäze Harktmann Maſch. 22.—32,50 1Romb. Hütten 15.2515,20 Reichsſchaß..V.4570,488 Hedwigshütte 80,—85,50 Roſiger Praunk. 75.—.,0.v1K.480.480 Zilperk Maſch..50ſg.S80ſReſber Jucer. 1% wade 0,460 0,450 Hinde.& Aufferm. 11528, 8/ERütgerswerte 89.05 39079 8. 8. Reichsan..805.500 Hirſch Kupfen. 115,5115,5 Sachfenwerk. 51,2886,15 Nen.3650,457 Huſchber Seder 10 8 38 c Salsdetſurtb..189.6 870 3,% d. meichsant.420.87 1 oeſch Eiſ. u. S1 120, ſe0 Saron 1010ʃ18.70,%%9 5280. Bobemgshe Wert. 30.51, Schedmandel 14107870,4% weß Konſols 0,0.488 Phil. Hetann 80.—81,280Schubert& Salz. 1727 3½%„.4620 2 0,595ʃ 168,5 4% Bayer. Ant. 0,480 —669.— alienl. Horchwer 68,„ILSchuckert& Co. Maſch. 1270 1140 erN 1 U ergb 0 5 5 em. alske„ 1½ Wögabeleece 40 806 Sioner K. g. 08les ee Gebf. Junghans 8598, Stettiner Vulkan 42.——8% Prß 580 Kahlg Porzellan. 80,2500,25 StoehrKammgrn 119,0119,80 Raggenmert 988 Kallw. Aſchersl. 138,0183,7Stoewer Nähm. 81,.—64.— 55, Roggententd Karlsr. Maſchin.„28885 Südd. Immobil.———.— 380 Sächſ. Braunf 3,06 Kattowitz. Berg. 18.5018,90Teichgräber—., 8 Vandſch N0.50 „Kemp.. Teleph. Berliner 78,5079,.—. ch. Rogg. 6, 10).9105.5 Thoerl Oelfabrik. 78.—69.—[b) Ausl. Nentenwerte. Klöcknerwerke C. H. Knorr. 118,2113,0 Unionwerkeſhraſch—.——.——.——.— Kolm.& Jourdan 53.— 58.25 Ver. B. Frkf, Gum 57,5058,504 Oeſt Schaa 17,8017 80 Köln Rottweiler 128,514, Ber. Chem. Charl. 108.0 106. 4%„Goldrente——19.70 Gebr. Körting. 64.—87.75B. Diſch. Nickelw. 140.9442,74%/ conv. Rte. 2,.—.— Koſtheimer Cell. 45.—48.— Bchlanzſtoff.Elb. 285.509.04½%“, Silberrte 425 Foſtu⸗—53,25 V. Schuhf Urng W 45,5004“/504¼%„ Papierrte. 2,.——.— Lahmeyer& Co. 1175118,0 VStahlio.d. Zyp 189,289,24% Türt. Ad.⸗Anl. 12.— 12.80 Laurahütte 549,— Ber. Ultramarint. 428.0,1 504% Bagd.⸗Eiſ.! 25,1026,50 Linde's Eismaſch. 140,. 20]Vogtländ. Maſch. 57,7559,.—%„„ 119.—20,.— Lindenberg... 41,2550.50 Wanderer⸗Werke 145,0145 04% Türklunif Anl.———— Carl Lindſtröm 180.0181.5 Weſer Att.⸗Geſ.———%„ Hollob. 1911 12,8018,25 Lingel 5 48.5048,50 Weſtereg. Alkall. 140,5140,0 400-.-Los 24.4024.90 — 1 Linke& Hoffm. 7,75 Wicking⸗gement. 110.0110,54½% U St.⸗K1913 15,5819,.— Ludw. Loecbe k Co 1862ſ485,5 Wieslochronwar, 88,30—— 4½%%„ 1914 49.10—.— F. Loreng... 98,089.75 Wittener Stahl 38,—88.— 4%.„ Goldete 19,10.—.— Lothr. Portl.⸗Cem—.—— Wittener Gußſtahl 58,7560,5004%„„ Kronr. 18.— Magirus.⸗G. 57—55.— Wolf Buckau. 81.—51—3% Oe.. Stb. alte 17,95 17,75 IMannesmann 119,8121.1 Zeliſtoff Zerein 69,59 69 753%8 De-UIX Sr(4—— Mansſeld. Aktien 11 70 1775 Zellſtoff Waldho 150,0/150,7 R 12.— Mech. Web. Eind. 177.0 60% Südöe aß———.— Nige Gezeſt. 90.0,0 Sreiverkehre⸗Rurſe..60% tue Bf. Motoren Deutz 62,—64,35 Adler Kall Motorb. Mannh. 34.5035,—[Bergb. Präfid. Müllheim Berg 112,0115.0 Benz⸗Motor 80,.—81,.—5%„Obligat.—.— —.—4½% Anat. Ser. 19,70 81,5082,.—47½%„ 11 16.80018,80 Neckar Fahrzg. 96,85 Deutſche Petrol. 78, 19.%%%„„I 18,80(18,85 Nordd Wolllamm 122,0121,5 Diamenbd. 2 24˙75124.755% Teguantebec. 82.——.— —— 8. Seite. Itr. 32 Danksagung. Für die uns von allen Seiten liebe· voll etwiesene Teilnahme an dem schmerzlichen Verluste unseres lieben Sohnes, Bruders und Neffen Karl Hauser sprechen wir unseren herzlichen Dank aus. Insbesondere danken wir dem Mandolinenklub„Echo“ und dem Quartett der Sängerlust für die erwie- sene Ehrung am Grabe. 5922 Mannheim, den 27. juli 1926. Neckarspitze. Bau 13. Xaver Hauser. Amtliche Bekanntmachungen Bau- und Straßenfluchtenſeſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Mann⸗ heim hat die Feſtſtelluna der Bau⸗ u. Straßen⸗ fluchten in der 6. Sandgewann zwiſchen der Käfertaler⸗ und Kronprinzenſtraße unter teil⸗ weiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertiate Plan nebſt Bei⸗ lagen lieat vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekanntmachuna enthaltenden Nummer dieſer Zeitung an während 14 Taagen in dem Rat⸗ haus N 1. 3. Stock, Zimmer 140. zur Ein⸗ ſicht der Beteiliaten auf. 2 Etwaige Einwendungen gegen die beab⸗ ſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeich⸗ neten Friſt bei Ausſchlutzvermeiden bei dem Bezirksamt oder dem Oberbürgermeiſter der Stadt Mannheim geltend zu machen. Maunheim, den 21. Juli 1926. 2 Badiſches Bezirksamt. Abt. II. Aufzrund⸗ der S8 28 Ziffer 1b, 59 und 121 bad. Pol. Str. G. B. wird hiermit folgende vbrtsrolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: .1. Der Neckarbamm gegenüber der Rennwieſe wird aus Anlaß des auf der Rennwieſe ſtatt⸗ findenden Feuerwerks der Karnevalgeſellſchaft „Feuerio“ am Montag. den 2. Auauſt 1326, ab Uhr abends, für den allgemeinen Verkehr + 502 8 2. + e Zuwiderhandlungen werden mit Geld bis 5 oder mit Haft bis zu 3 Tagen be⸗ ra Mannbeim. den 28. Juli 1926. Polizeidirektion C. Aindhe Veröfteptüchung der Stautpemelnde Der Stadtrat hat in Ausſicht genommen: 1 die Möhlſtraße zwiſchen Seckenheimer⸗ und Viehhofſtraße, 10 2. die Augartenſtraße zwiſchen Viehhofſtraße u. Einfriediaung der Milchzentrale. 8. die Augartenſtraße zwiſchen dem fertiaen Teil und der Möhlſtratze, 4. die Weidenſtraße zwiſchen dem fertigen Teil bei der Grenze des Grundſtücks der Evang. „Kollektur und der Möhlſtraße, 85 5. die Weidenſtraße zwiſchen Möhl⸗ und Vieh⸗ hofſtraße zu geeianeter Zeit herzuſtellen unter Beiziehung der Angrenzer zu den Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten ge⸗ mäß den allgemeinen Grundſätzen vom 27. Juli 1909 in der Faſſuna vom 11. Januar 1924 unter Abänderung des Gemeindebe⸗ ſchluſſes vom 26. Mai 1908. Die nach 8 5 der im Vollzug des O. Str. G. ergangenen VBerordnuna vgm 19. Dezember 1908 erfor⸗ -Herlichen Unteklagen, nämlich: à. die Liſte der beitragspflichtigen Grundbe⸗ ſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes. zu dem ſie beigezogen werden ſollen und den vorgeſchriebenen ſonſtigen Angaben. b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt werden während 14 Tagen vom 2. Auguſt 1926 ab im Rat⸗ haus N. 1. hier, Tiefbauamt 2. Stock, Zimmer 39, zur Einſicht öfſfentlich aufgelegt. Einwendungen münen innerhalb einer awö⸗ chentlichen Friſt. die am 2. Auguſt 1926 be⸗ ainnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht 64 den. Mannheim den 22. Juli 1926. Der Oberbürgermeiſter. Sielbaumate rialien. Die Tteferung von Eiſengegenſtäwden wie Deckkaſten. Deckplatten. Steigeiſen. Handſchie⸗ ber und Nohrklappen zur Ergänzunz des Lagerbeſtandes ſoll öffentlich vergeben werden. Berdingungsunterlagen erhältlich zu.75 Ne im Zimmer 137 neues Rathaus N 1. Angebote verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis 9. Auguſt 1926, vor⸗ mittaas 11 Uhr beim Tiefbauamt einzureichen Zuſchlagsfriſt: 4 Wochen 44 Sfeuer-Reklamalionen Buch- und Bilanzprüfungen, fevisionen, Vertt etung bei Finanz- und Verwaltungs-Behörden bei ſtrengſter Verſchwiegenhet durch Assessor Dr. jur. Karl Goez Handelsanwaltu. Steuersachverständiger Büro: Mannheim. L 13, 5 Tel. 8798 und 9801 1581 WO?Z kaufe ich meine Slandaht anmnepnmmmd letzt welt unter Preis Nene Naungeimer Jeitung(Abend⸗ Ausgabe) Grund 30 jähriger Belehrun Sſch Zum Vorteil ihrer Kinder ſollten Eltern mit ſchwachem Haar nicht verſäumen, die auf praktiſcher Fachtätigkeit zuſammengeſtellte ſchrift aͤber Haar⸗ u. Haarbodenpflege„Von der! Geburt bis ens Alter“ ſich koſtenlos ſenden zu laſſen vom I. Württ. Haarbehandlungsinſtitut Gg. Schneider& Sohn, Stuttgart, Gymnaſiumſtraße 21 Al. Fernruf 235 12. 68⁴9¹ K Stunden für Beratung u. mikroſkop. Haarunterſuchung. Behandlung u. Verkauf in Stuttgart Vvon 10—12 und—6 Uhr, Samstags ununterbrochen von—6 Uhr. 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