** rrrrrrr. rr + ** Mittwoch, 28. Juli leue Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wiriſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E. 6, 2.— Geichäfts⸗Nebenſtellen: R1, 4/6(Baſſermannhaus), Wald⸗ holſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr. Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech Nr 7941, 7942. 7943, 7944 u. 7945 Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage ger Sieg Poincare Parlamenlari Mittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 343 lannheimer Geitung Mannheimer General Anzeiger Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro eimpp. Roldnelgeile 55 Allgem. Anzeigen.40.-M Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnei. 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Der erſte er⸗ eignete ſich bereits in den Couloirs, als Raoul Péret, der neue Kammerpräſident, der Tradition gemäß, unter Trommelwirbel zwiſchen der ſpalierbildenden Garde ſeinen Einzug in den Sitzungs⸗ ſaal hielt. Auf den ſchwachen Beifall, mit dem ein knappes Dutzend Abgeordnete der Rechten ihn begrüßten, antwortete ein ſchrilles Pfeifko nzert der Kommuniſten. Bereits vor Péret war, um allen Demonſtrationen zu entgehen, oincaré als einer der erſten in dem noch faſt leeren Sitzungs⸗ kaal erſchienen. Zu ſeiner Rechten hatte Herriot Platz genommen, zur Linken ſaß Briand. Den nächſten Tumult löſte die Be⸗ grüßungsanſprache des neuen Präſidenten Péret aus. Ob⸗ wohl die Anſprache außer den üblichen Dankſagungen und Ver⸗ ſprechungen ſtrengſter Neutralität und dem der Situation angepaßten ppell an die nationale Eintracht nichts außergewöhnliches enthielt, wurde ſie von den Kommuniſten faſt bei jedem Satz mit heftigſten Zwiſchenrufen und wiederholtem Lärm unterbrochen. Die Führer der Rechtsparteien marſchierten an der Miniſter⸗ bank vorüber, um Poincaré zu begrüßen, ja ſogar zu u marme n. 555 ihren Geſinnungsgenoſſen Marin und Bokanowski die ände. nationalen Einigung geopfert hatten, kümmerten ſie ſich nicht. Der Deputierte und frühere Kriegsminiſter Maginot machte eine verächt⸗ liche Gebärde, als er nach der Begrüßung Poincarés an den früheren Kartellführern und Miniſtern vorüberging. Der rechtsradikale Ab⸗ geordnete General St. Juſt ſchüttelte begeiſtert die Hände des Miniſterpräſidenten und kehrte Herriot demonſtrativ den ückem zu. Wie ein Hohn klang die in der Regierungserklärung enthaltene Stelle über das einträchtige, Zuſammenwirken der Kabinettsmitglieder. Poincars allein galt der nicht enden wollende eifallsſturm der Rechtsparteien. Nicht ein einziger Linksrepublikaner egrüßte Herriot. Ruhe trat erſt ein, als Poincaré, bleicher als ſonſt mit erregt geſpannten Zügen, die Tribüne betrat. Poincaré hatte aber noch nicht den zweiten Satz der Regierungserklärung beendet, als auf den nken der Kommuniſten eine vion langer Hand vorbereiteke Demonſtration einſetzte. Sie begannen mit dem Dutzende von Malen wiederholten Ruf: Poincaré hou, hou.“ Als die Rechte und die Mitte die Kommu⸗ muſten mit dem Geklapper ihrer Pultdeckel zu übertönen verſuchten, erhoben ſich auf ein Zeichen ihres Führers die 26 Kommuniſten wie „Mann und über den infernaliſchen Lärm erhoben ſich die länge der Internationale, von der Rechten mit einem Prg debeul beantwortet. Minutenlang blieben die Bemühungen des Präſidenten, die Ruhe wiederherzuſtellen, vergeblich, während Poin⸗ Krre bleich und mit vor Erregung zitternden Händen auf der ribüne das Ende des Tumultes abwartete. wi ach Minuten vermag er die Lektüre der Regierungserklärung Aer aufzunehmen. Aber jeder neue Satz löſt neue ſt ürmiſche dnterbrechungen auf den Bänken der Kommuniſten aus. anden unaufhörlichen Lärm gehen ganze Stellen der Regierungs⸗ Leklarung verloren. Die Regierungserklärung dee Poincars in der Kammer und Juſtizminiſter Barthou im Senat verleſen haben, iſt ſehr kurz und hat folgenden Wortlaut: ⸗Das Kabinett iſt im Geiſte nationaler Verſöhnung gebildet worden, um der Gefahr, die gleichzeitig unſeyn Währung, die Frei⸗ geit unſeres Schatzamtes und das Gleichgewicht unſerer Finanzen droht, begegnen zu können. Jeder der Männer, die ſich ein⸗ mütig zuſammengetan haben, um an dieſem Orte des öffentlichen zWohls zu arbeiten, iſt der Anſicht geweſen, daß er die Pflicht hat, i dieſem Augenblick dieſem Werke alle ſeine Gedanken und Kräfte zu widmen. Später werden andere Fragen auftreten, über die dieſe Männer verſchiedener Anſicht ſein werden. Heute jedoch ſind ſie vollkommen einer Meinung über die dringende totwendigkeit der Finanzierung und über die hierbei anzuwendenden Mittel. Nach aufmerkſamer und gewiſſen⸗ ſter Prüfung der Lage haben wir die feſte Ueberzeugung ge⸗ wonnen, daß es möglich iſt, ſchnell den Stand der franzöſiſchen manzen zu beſſern und den Kurs des Franken zu heben. Um dieſes Ziel zu erreichen, iſt eine ſofortige und entſchloſ⸗ ene Zuſammenarbeit zwiſchen Regierung und Parla⸗ ment unbedingt notwendig. Deshalb bringt die Regierung einen eſetzentwurf zur Erſchließung von den Ausgaben entſprechenden innahmequellen ein. „Um jede neue Inflationsgefahr zu vermeiden, wird die Re⸗ g die Bewilligung dieſer unerläßlichen Zuſatzeinnahmen eantragen unter Beobachtung des Sparſamkeitsgrundſatzes. enn auch entſprechend den Anregungen der Sachverſtändigen die egierung gezwungen iſt, unverzüglich zu dieſem Zwecke ge⸗ wiſſe indirekte Steuern zu erhöhen, ſo wird ſie gleichzeitig durch direkte Beſteuerung des erworbenen Ver⸗ d ogens für die gerechte Verteilung der Laſten ſorgen. Ein Teil es Ertrages wird jährlich zur Speiſung einer Amortiſierungs⸗ Um Herriot und Painlevé, die ſich auf dem Altar der! kaſſe für die Bonds der nationalen Verteidigung dienen. Außer⸗ dem müſſen Maßnahmen getroffen werden, um das Vertrauen aufrechtzuerhalten und es der Regierung zu ermöglichen, künftig alle Verpflichtungen des Staates einzuhalten, die Produktion im Mutterlande und in den Kolonien zu fördern und die Lebens⸗ kraft des Landes zu ſteigern. Wir behaupten nicht, in einigen Wochen oder auch nur in einigen Monaten die geſamte Wirtſchafts⸗ und Finansprobleme löſen zu können, die ein beinahe überall in der Welt herrſchender Notſtand vor uns hat erſtehen laſſen. Die Hauptſache iſt aber zweifelsohne, das Dringlichſte ohne Umſchweife und ohne Winkelzüge in Angriff zu nehmen. Ebenſo wie wir ſeloſt, haben die Gläubigernationen Frankreichs, da Frankreich feſt entſchloſſen iſt, im Rahmen ſeiner Möglichleit zu bezahlen, ein Intereſſe daran, daß wir vor allem die Währungskriſe jedoch ſehr wohl beſchwichtigt und deren gefährliche Auswirkungen vermieden werden können. Frankreich hat ernſtere ſchmerzlichere Stunden als dieſe erlebt. Es hat ſich da⸗ mals durch Einigung und Energie gerettet. Auch heute hängt von dieſen Bedingungen ſehr viel ab. Gehen wir ſofort an unſere ſchwere Aufgabe für die Republik und das Vaterland!“ Die Regierungserklärung wurde von der Rechten und von der Mitte mit lebhaftem Beifall quittiert. Auf ozialen und der Republikaniſchſozialen herrſchte eiſiges Schwei⸗ 5 e er ene e 20 15 Rene Preußen, wegen der Wahl des Reichskanzlers a. D. Dr. Luther in gen. Die Kommuniſten ergingen ſich aufs Kundgebungen. Kammerpräſident Péret ſetzte während Poincarés Nede zweimal den Zylinder auf, um die Sitzung zu unterbrechen. Aber er wurde von Poincaré erſucht, auf ſeinem Poſten zu bleiben. Poincarés Appell an die nationale Eintracht ging infolgedeſſen im höchſten Tumult unter. 7 Der Präſident verlas darauf die eingegangenen Interpellationen. Es iſt ein rundes Dutzend. Auf die Frage, wann die Regzerung ſie zu beantworten gedenke, verlangt Poincaré die Bertagung der Diskuſſion bis nach Verabſchiedung der Finanzvorlage und beantragt für den von ihm eingebrachten Entwurf das Dringlichkeitsverfahren. Dem widerſpricht der kommuniſtiſche Abgeordnete Rénaud Jean, der in heftigſter Weiſe gegen die Parteien des Kartells rolemiſiert und ihnen zum Vo'wurf macht, Poincars in den Sattel gehoben zu haben. Der ſozialiſtiſche Abgꝛordnete Compere⸗Morel iſt mit der Vertagung der Interpellation über die allgemeine Politik ein⸗ verſtanden, wünſcht aber, daß die verſchiedenen Interpellationen über die Teuerung der Nahrungsmittel und vor allem des Brotes ſchon morgen zur Diskuſſion geſtellt werden. Poincars lehnt dies ab. Der ſozialiſtiſche Redner ergeht ſich dann in heftiger Kri⸗ tik an der Haltung der Radikalſozialen. Er beſchwört ſie zur Abkehr von dem von ihnen neverdings eingeſchlagenen Weg und zur Rückkehr zur Kartellpolitik, um die bedrohte Demo⸗ kratie zu retten. Während der Interpellationsanträge dauerte die Unruhe fort Den Beifall der Linksrepublikaner fand die Rede des radikalſoziali⸗ ſtiſchen Deputierten Brunet, der gegen die hinter Poincaré ſtehende Rüſtungsinduſtrie loszog. Für die Dringlichkeit des Verfahrens ſtimmten auch die Sozialiſten. 2 Die Abſtimmung Nach weiteren Ausführungen der übrigen Interpellanten, deren Redezeit das neue Reglement auf fünf Minuten beſchränkt, ſchreitet man zur Abſtimmung über den Antrag auf Vertagung der Inter⸗ pellation, zu der Poincaré die Vertrauensfrage geſtellt hat. Er wird mit 358 gegen 131 Stimmen angenommen. Gegen das Kabinett Poincaré haben nur die Sozialiſten und Kom⸗ muniſten geſtimmt. Die äußerſte Rechte und 45 bis 50 Radikalſoziale und Republikaniſchſoziale haben ſich der Stimme enthallen. Enktäuſchung und Beſorgnis Nach Schluß der Sitzung wurde in den Wandelgängen die mini ſterielle Erklärung mit ziemlicher Enttäuſchung erörtert Namentlich fehle ein klarer Hinweis auf die Notwendigkeit großzügi⸗ ger Reformen, die von der Regierung geſchaffen werden müſſen, um eine Vorſtabiliſierung des Franken zuſtande zu bringen. In der Finanzdebatte innerhalb der Kommiſſion werden dieſe Bedenken ſtarken Ausdruck finden. 3 An den Demonſtrationen beteiligten ſich zahlreiche Radikal⸗ ſozialiſten kräftig, die ihren Gefühlen dadurch Luft machten, daß ſie den Lärm und das Geſchrei der Kommuniſten bekräftigten. Eine andere Genugtuung vermochten ſie ſich nicht zu leiſten. Die Furcht vor einer Revolukion iſt den Linksrepublikanern ſo ſtark in die Glieder gefahren, die Zeitungshetze und die Mobiliſierung der Straße durch ultra⸗nationaliſtiſche Agitatoren hat ſie ſo ängſtlich gemacht, daß ſie für das Kabinett der nationalen Einigung ſtimmten. Hätten ſie es nicht getan, ſo wäre vielleicht das geſchehen, was geſtern abend im„Temps“ zu leſen war:„Das Parlament wäre geſtürmt worden, denn die Geduld des Volkes bſt zu Ende.“ Sicherlich wurden Herriot und Painleve durch ähnliche Befürch⸗ tungen veranlaßt, mit Poincaré, der ſich als der Mann der Natio⸗ naliſten feiern ließ, eine Regierung zu bilden. Die beiden links⸗ republikanſichen Miniſter ſahen nicht vergnügt aus, ſondern Painleve fühlte ſich unbehaglich und verließ die Miniſterbank, als die Interpellationen begannen. Herriot kehrte der Rechten oſtentativ den Rücken zu und verfolgte die Vorgänge auf der Linken und äußerſten Linken mit großem Intereſſe. (Fortſetzung auf Seite 2 den Bänken der Radikal⸗ Am die deutſche Einheit Das preußiſche Staatsminiſterium hat die Kündigung des mit dem Freiſtaat Waldeck beſtehenden Staatsvertrages, der die Verwaltung Waldecks durch Preußen vorſieht, vollzogen; die Löſung des mit zweijähriger Kündigungsfriſt laufenden Vertrages wird ſo⸗ mit am 29. Juni 1928 erfolgen. Es kann wohl kein Zweifel dar⸗ über beſtehen, daß das kleine Waldeck, deſſen Verwaltung ſeit 1868 an Preußen übergegangen iſt, ſich nunmehr Preußen wird an⸗ ſchließen müſſen. Schaumburg⸗Lippe Anſchlußgegnern gebildet. hat ein neues Miniſterium aus Man braucht kein Rechenkünſtler zu ſein, um die Dauer dieſer Regierung, eine Folge der Volks⸗ abſtimmung, zu berechnen. beheben, die auf pielfache Urſachen zurückzuführen iſt, die werden auch die leidenſchaftlichſten Anſchlußgegner einſehen müſſen, und Bei der Aufſtellung des nächſten Etats daß ſich auch das kleine Bückeburger⸗Ländchen den Luxus einer eigenen Regierung, eines Parlamentes und Verwaltungsapparates nicht leiſten kann. Preußen hat Zeit zu warten. Schaumburg⸗Lippe wird wiederkommen müſſen. Die Streitigkeiten zwiſchen Hamburg und Preußen ſind für jeden Deutſchen, beſonders auch für den Auslandsdeutſchen, ein trü⸗ bes Kapitel deutſchen Partikularismus, wobei gar nicht unterſucht werden ſoll, auf welcher Seite der Partikularismus am ſtärkſten iſt. Und nun gar der füngſte Eiſenbahnkonflikt zwiſchen Reich und den Verwaltungsrat der Reichsbahn! Iſt es ein Wunder, daß unter ſolchen Verhältniſſen ſelbſt die⸗ jenigen ihre Stunde gekommen glauben, deren Ziele keinen nüchtern Denkenden mehr begeiſtern kornten? Die Welfen haben ihre Langenſalzafeiern auf dem Schlachtfelde und in der Stadt Hanndver mit einem Aufwande begangen, daß man ſich wirklich fragte, ob es noch ein Deutſches Reich gibt. Wie wohltuend dagegen das ſchlichte Telegramm des Reichspräſidenten von Hindenburg anläßlich der 60jährigen Wiederkehr des Tages von Königgrätz, wo er ſeine Feiertaufe empfangen, an ſeinen alten überlebenden Gegner! Für 55 Miniſterien und 2000 Abgeordnete, für Geſandtſchaften, die die Länder innerhalb des einigen Deutſchen Reiches noch er⸗ halten, die unſerem verarmten und durch Steuern gedrückten Volke unerträgliche und gänzlich überflüſſige Laſten abfordern, iſt doch wahrhaftig kein Raum mehr. Wie können wir hoffen, unſere Brüder im Norden, Oſten, Süden und Weſten, die zum Deutſchen Reiche zurückwollen, wieder zu gewinnen, wenn wir ſelbſt un⸗ geeint ſind? Doch nicht nur der uns zernagende Partikularismus iſt unſer Verhängnis. Die Gegenſätze zwiſchen Rechts und Links haben ſich neuerdings durch den Volksentſcheid in einer Weiſe vertieft, daß auch die größten Optimiſten den Glauben an Ueberbrückung der Gegenſätze perlieren. Die Flaggenfrage, die Gegenſätze zwiſchen nationalen Verbänden auf der einen, Reichsbanner auf der anderen Seite, wühlen die Leidenſchaften immer von neuem auf. Wir wollen hier nicht unterſuchen, ob Liheralismus und Kon⸗ ſervatismus, denn um diefe handelt es ſich doch, auch nur eine Vernunftehe eingehen können. Angenommen, es ginge, ſo fragt es ſich doch ſehr, ob der jetzige Augenblick der richtige war. Gewiß, tauſend Fäden verbinden die beiden„Rechtsparteien“. Die Zeit iſt ernſt genug, um etwaige Gegenſätze zwiſchen beiden zurückzuſtellen. Es iſt auch unbedingt erforderlich, die wertvollen Kräfte, die von jeher in den konſervativ eingeſtellten Volkskreiſen ſchlummern, zur Tat, zur Mitarbeit heranzuholen, aber es fragt ſich doch, ob der vor⸗ geſchlagene Weg der rechte iſt, ob nicht vielmehr die Gefahr beſteht, die Gegenſätze nach links hin zu verſchärfen. Gerade der Zwang zu äußerſter“ Kaftanſtrengung, zur Vermeidung innenpolitiſcher Kämpfe läßt es fraglich erſcheinen, ob der Zuſammenſchluß der bei⸗ den Rechtsparteien den Weg dafür ebnet. Wollen wir inneren Frieden haben, ſo werden trotz allem Trüben, was in den letzten Wochen hinter uns liegt, auch die linksgerichteten Kräfte zur Mit⸗ arbeit herangezogen werden müſſen. Es mag denkbar ſein, daß auch über den Weg der Arbeitsgemeinſchaft der Wille zur Mitarbeit bei allen, die es ehrlich meinen geſtärkt werden kann, etwa ſo, daß auch Demokraten, Wirtſchaftspartei u. a. mitgenommen werden, aber nach dem Widerhall, den der Vorſchlag in der deutſchen Preſſe ge⸗ funden hat, iſt das z. Zt. nicht ſehr wahrſcheinlich. Wenn aber dennoch etwas erreicht werden könnte, ſo wäre es das Verſtändnis des einen für den anderen, oder wenigſtens der Verſuch, ſich zu verſtehen, eine Forderung, die für den Liberalismus etwas Selbſt⸗ verſtändliches iſt. Wenn die Deutſchnationalen erkennen, daß nur durch eine vorſichtige Außenpolitik langſam wieder Gelände gewon⸗ nen werden kann, dann werden ſich ohnehin die Gegenſätze ſelbſt ausgleichen, dann wird auch nicht mehr in den einzelnen Ländern auf die Schonung der„berechtigten Eigentümlichkeiten“ das Haupt⸗ gewicht gelegt werden, ſondern aus Preußen, Bayern, Sachſen, Württembergern, Badenern und wie ſie ſonſt heißen mögen, würden Deutſche werden, denen innerhalb des Reiches durch Schaf⸗ fung von Selbſtverwaltungskörpern die Möglichkeiten ihrer Exiſtenz gegeben wären. ee 15—1 97 8 Hoslale celſq Duino gluaq; 2. Seite. Nr. 343 Miftwoch, den 28. Juli 1928 Poincarés lächelte, aber man merkte ihm Nervoſität und ſtarke Erregung an. Wider Erwarten ließ ſich die„metallene“ Stimme des Lothringers nicht vernehmen, ſchwach, ſtellenweiſe klang ſie heiſer. Bis zur Tribüne gelangten nur kleine Bruchſtücke durch, denn das Stimmengewirr auf der äußerſten Linken unter gleichzeitiger Ab⸗ ſingung der Internationale und des Krachens der Pultdeckel über⸗ tönten Poincarés Vortrag. Der Miniſterpräſident begnügte ſich, mit den Achſeln zu zucken. Erſt gegen Schluß der Lektüre geriet Poin⸗ caré aus dem Häuschen, er ſchlug auf den Tiſch und rief„Ich werde nicht einen einzigen Satz wiederholen.“ Die Rollenverteilung auf der äußerſten Linken klappte. erſten Wort des Miniſterpräſidenten rief der Kommuniſt achin: auf.“ Renaudel als Sozialiſt fügte hinzu: „Sie haben Frankreich an den Abgrund gebrachtl“ Dann erhob ſich der Chorus„Nieder mit Poincaré.“ Di⸗ Rechte lieferte den Kontrapunkt durch ſtürmiſche Hochrufe. Ovationen im Senat Im Senat wurde die Regierungserklärung von Juſtizminiſter Barthou verleſen. Lebhaften Veifall ernteten beſonders die Stellen über die Zuſammenarbeit der Regierung mit dem Parla⸗ ment zur Verbeſſerung der Finanzlage und über die interalliierten Schulden. Nach Beendigung der Rede wurde Barthou eine Ova⸗ tion bereitet, wie ſie im Senat noch ſelten einer Regierung zuteil geworden iſt. Senator Durand teilte darauf mit, daß er die Re⸗ gierung über die Wahlreform zu interpellieren beabſichtige, da ſie in ihrer Erklärung darüber nichts ſage. Auch dieſe Intirgellation wurde auf den zweiten Sitzungstag nach den Ferien angeſetzt. Stimmen der Pariſer Morg reſſe Die Hoffnun⸗ auf Amerika V Paris, 28. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Boulevardpreſſe beſchränkt ſich in ihren Kommentaren über die Re⸗ gierungserklärung ausſchließlich darauf, daß ſie auf die Dringlichkeit der Finanzdebatte hinweiſt und neuerdings im Einverſtändnis mit Poincaré den Wunſch ausſpricht, die Kammer möge in kürzeſter Zeit die Finanzvorſchläge in ihrer jetzigen Form und ohne Zuſotz berabſchieden. Mehrere linksſtehende Zeitungen, darunter die„Ere Noupelle“ ſprechen ernſthafte Zweifel über die Wirkſamkeit der neuen Steuerpläne Poingarés aus. Der ſonſt regierungsfreund⸗ liche„Figaro kritiſiert gleichfalls die Steuerpläne Poincarés. Unter den nationaliſtiſchen Zeitungen befindet ſich in der„Victolre“ ein von Hervs gezeichneter Artikel, der gerade zu vernichtend für den Miniſterpräſidenten iſt. Hervé fragt, ob das die„große Tat“ Poincarés ſei, und meint, es wäre nicht nötig geweſen, Caillaux zu ſtürzen, um dafür einen ſolchen Staatsmann wie Poincaré einzu⸗ tauſchen, der ſich noch vielunfähiger erweiſe, als ſein Vorgän⸗ ger. Das ſchwerinduſtrielle Blatt„Apenir' erfährt aus Regierungs⸗ kreiſen, daß Poincaré eine Konferenz der Gläubiger England und Nordamerika mit Frankreich vorbereite zu dem Zweck, eine Anpaſſung des Dawes⸗ lanes an die interalliierten Schulden zuſtande zu bringen. Das ſei große Plan Poincarss und es ſei zu hoffen, daß die Som⸗ merferien den diplomatiſchen Meinungsaustauſch ſo weit führen werden, daß die Verwirklichung des Proſektes für den Herbſt möglich iſt. Der„Avenir“ fügt hinzu, daß ſämtliche an dieſer Frage inter⸗ eſſierten Staaten, alſo auch Deutſchland, einer ſolchen Konferenz bei⸗ wohnen ſollen. Im„Newyork Herald“ wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Präſident Coolidge in Anbetracht der heiklen Finanzlage Europas und insbeſondere Frankreichs den Staatsſekretär des Schatzamtes Mellon beauftragt hat, ſeinen Ferienurlaub zu unterbrechen. Er wird ſich ſofort mit den leitenden Staatsmännern Englands und Frankreichs ins Benehmen ſetzen. Außerdem richtete Präſident Coo⸗ lidge an die auf Urtaub befindlichen e oſe Botſchafter in London und Paris die Weiſung, ſich auf ihre Poſten zu begeben, um bei den zu erwartenden Beſprechungen anweſend zu ſein. In einem Leitartikel ſagt der„Newyork Herald“, daß Frank⸗ reich auf beſondere Rückſicht der Vereinigten Staaten mit Recht An⸗ ſpruch habe, denn Frankreich verlor im Kriege die Blüte ſeiner Ju⸗ gend und ſchützte die Grenzen im Norden und Oſten ſo lange, bis England imſtande war, wirkſam in den Kampf einzugreifen. Eng⸗ land habe die größte Gebietserweiterung erhalten und den Lö⸗ wenanteil bei der Verteilung der Beute für ſich errafft, wäh⸗ rend Frankreich benachteiligt worden ſei. Das Blatt appelliert an die Waſhingtoner Regierung, dieſe Tatſachen in Rückſicht zu ziehen 2 bei der Wiederneuaufrollung der Schuldenfrage in Geltung zu hringen. der Einoͤtuck in London 8 London, 28. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Bekanntwerden des Kammerſieges Poincaré wurde in poliliſchen Kreiſen mit Genugtuung aufgenommen, doch in der heutigen Morgenpreſſe befinden ſich zahlreiche Kritiken, die Poincarés miniſterielle Erklärungen als dürftig und unzulänglich kennzeichnen. Es herrſcht ſtarkes Mißtrauen gegenüber den Wlänen Poincares und man glaubt nicht, daß ſie geeignet ſind, ein⸗ ͤ des franzöſiſchen Geldweſens herbeizuführen. der Kampf um die elſäſſiſche Autonomie Der Elſäſſiſche Heimatbund richtet einen neuen Aufruf an alle Elſäſſer und Lothringer. Der Aufruf richtet ſich in ſcharfen Wor⸗ ten dagegen, daß man nicht nur die Männer, die das autonomiſtiſche Manifeſt umterzeichnet hätten, vom politiſchen Leben abdrünge, ſon⸗ dern auch den Gedanken des Heimatrechtes, den Stolz und das Selbſthewußtſein des elſaß⸗lothringiſchen Volkes erwürgen wolle. Dann heißt es im Aufruf weiter: „Elſäſſer und Lothringer, wollt Ihr Euch das gefallen laffſen?— Nein! Die Feinde des Heimatbundes ſind auch Euere Feinde. Es ſind dieſelben, die die ganzen Jahre hindurch von ſchmachvoller Aſſimilation reden und Eure Rechte und Freiheiten auf jedem Gebiet unterdrücken wollen. Sie ſind 5 an dem Syſtem, das Elſaß⸗Lothringen beleidigt und dem Untergang ent⸗ gegenführt. Vor kurzem noch beſchimpften dieſe Leute alles, was Euch teuer und heilig iſt. Da ſie das heute nicht mehr wagen dürfen, ſo kümpfen ſie gegen denHeimatbund, um durch ihn das ganze Volk zu treffen. Mit den ſchlimmſten Lügen geht man gegen den Heimat⸗ bund vor. Nicht ein Wort, das Verſtändnis verrät für die wahre Art des elſaß⸗lothringiſchen Volkes.“ Zum Schluß wird erklärt:„Elſäſſer und Lothringer! Es wird Zeit, daß auch Ihr endlich ein Wö rtlein mitredet in Eue⸗ ren eigenen Angelegenheiten. Euere Ehre und Cuere Intereſſen ge⸗ bieten Euch in dieſer Stunde Mut und Entſchloſſenheit. Laßt Euch nicht beirren. Seid einig gegen Euere Feinde. Der Heimatbund will Elſaß⸗Lothringen den Elſaß⸗Gothringern geben und ihnen im eigenen Land die Rechte ſichern, auf die das elſaß⸗lothringiſche Volk Anſpruch hat, da es in Frankreich eine nationale Minder⸗ heit bildet.“ Bedenkliche Scharfmacherei V Paris, 28. Juli.(Von unſerem Partſer Verkreter.) Das in Metz erſcheinende Blatt Meſſin“. in dem häufig Artikel des jetzigen Miniſterpräſidenten Poincare erſcheinen, ſchreibt zu der geſtern berichteten Uebernahme der We Angelegen⸗ heiten durch den Miniſterpräſidenten olgendes:„Wir rechnen mit Beſtimmtheit darauf, daß Poincars einen ſcharfen Hieb gegen die elſäſſiſchen Autonomiſten führen wird, die unter deutſchem Einfluß(21!) die Revolution in den wiedergewon⸗ nenen Gebieten angezettelt haben.“ ———— Anleſhen ſelt dem Dawesplan. Nach einer Ver⸗ öffentlichung des Handelsdepartements hat Deutſchland ſeit An⸗ nahme des Dawesplanes rund 90 4 Millionen Dollar auf⸗ genommen, wovon ungeführ die Hälfte aus Amerika ſtammt. Deutſchlands „In den Zeiten des Unglücks tauchen Sie hier immer. ſtark beachtet worden, Der Su tan von Marokko in Stroßburg (Von unſerem Elſäſſer Mitarbeiter) Ar Straßburg, 26. Juli. S. M. Mulay Juſſef, Sultan von Marokko, wurde auf ſeiner mehr oder minder unfreiwilligen Rundreiſe durch Frankreich, die ihm durch die reichhaltigſte Aufbietung militäriſcher Machtmit⸗ tel und lockenden Schaugepräges imponjeren ſoll, auch in die„des⸗ annektierten Provinzen“ geführt. In Straßburg wurde er mit fürſt⸗ lichen Ehren im Rathaus empfangen, aber auch im Münſter, der erſten chriſtlichen Kirche, die der islamiſche Erſatzkalif betrat, wo ihn aber vor allem das Spielzeug der Aſtronomiſchen Uhr intereſ⸗ ſterte. In der Thomaskirche führte man ihm im Gewölbe unter dem Denkmal des Marſchalls von Sachſen die Mumien vor; am Rhein ließ man ihn trotz ſtürmiſchen Wetters bis zur Mitte der Kehler Brücke gehen, damit der ſeinem Volkstum abtrünnige Parteigänger der Franzoſen einen Blick in das beſetzte Deutſchland werfſe. Die Selbſtloſigkeit dieſes marokkaniſchen Sultans von Frankreichs Gnaden mußte ſogar ſoweit gehen, daß er auf die Bruſt des Vereinspräſidenten der ehemaligen Fremdenlegionare einen marokkaniſchen Orden heftete. Im ehemaligen Statthalter⸗ palais wurden Sr. Scherifiſchen Majeſtät, und zwax auf aus⸗ drücklichen Befehl des Quaid'Orſay(), die zur deur⸗ ſchen Zeit Wilhelm II. zur Verfügung geſtellten Gemächer eingeräumt. Ein Straßburger Frangoſenblatt bemerkt, geiſt⸗ reich und geſchmackvoll, zu dieſer„ſhmboliſchen“ Geſte, daß dieſe Aufmerkſamkeit anſcheinend einen großen Eindruck auf den hohen Gaſt habe machen müſſen. In dieſen ehemaligen Kaiſerzimmern hauſte nun Mulay Juſſef, mit ſeinem engſten Hofſtaat. Wie während ſeiner ganzen Reiſe durch Frankreich gleichwie in Marokko, blieben ſeine Allergetreueſten um den Herrn: nämlich 2 Negerinnen und 3 Eunuchen. Dieſe 5 ſchliefen des Nachts zu Füßen ſeines Bettes auf Matratzen— in den ehemaligen Kaiſergemächern. DTer übrige Troß war in den beiden vornehmſten Gaſthäuſern der Stadt, dem„Roten Haäus“ und der„Stadt Paris“ untergebracht. Den erſten Rang im dip⸗ lomatiſchen Gefolge nehmen der Großveſir El⸗Mokri und der „Direktor des Protokolls“ Ben Gabrit ein. Letzterer nahm übri⸗ gens am Straßburger Aufenthalt nicht teill, weil dieſer offenbar recht franzöſierte Marokkaner im Madelejne⸗Theater in 19 77 ſein dort unter Mitwirkung der Sultankapelle aufgeführtes Stück „Les ruſes de homme“(„Der ſchlaue Kerl“) zu proben hatte. Auch einige junge Söhne des Sultans waren mit von der Tour. Die ſchokskadefarbenen„Prinzen“ ſcheinen ſich nach Straß⸗ burger Zeitungsanekdotem als rechte enfants terribles aufgefſihr: zu haben. Im K Statthalterpalais brachten ſie durch ſtändiges Maltraitieren der Klingelleitungen und durch ſtändige Vergnügungsfahrten im Perſonenaufzug die Dienerſchaft zur Ver⸗ zweiflung; den gehetzten Köter des Präfekten verfolgten ſie bis in die Schlafzimmer des Gaſtgebers. Bei einem Beſuch des Waren⸗ hauſes„Magmod“ machten ſie ungeheure Einkäufe in, Bleiſtiftem, Geldbeuteln, Socken, Stickereien, Spielſachen u. dergl. Bei der fetierlichen Anſprache des Levantiner⸗Maires Peirotes benahmen ſich die hoffnungsvollen Sprößlinge beſonders unwürdig, indem ſie „mit all ihren weißen Zähnen“ entſetzlich feirten und ſich auf den Empfangsſofas dergeſtalt herumflegelten, daß die Federn faſt ſprangen.Um ſo ehrfurchtsvoller benahmen ſich die aus Inner⸗ frankreich importierten Rohaliſten und ſonſtige dem elſäſſiſchen Volke höchſt unwillkommene„Hergeloffene“ konnten ſie doch erſaß⸗ weiſe dem Monarchen eines„Protektoratslandes“ mit ehrfurchts⸗ vollſten Bücklingen ihre Huldigung darbringen— als, wie das „Journal de'Eſt“ pathetiſch verſichert,„gute Diemer der franco⸗ marokkaniſchen Zuſammenarbeit“. die neue Offenſide in Syrien V Fondon, 28. Julji.(Von unf. Londoner Vertreker.) Den „Tümes“ wird aus Haifa gemeldet: Die Offenſive der Fran⸗ zoſen in Syrien wird von franzöſiſchen Offizieren ſcharf ver⸗ urtellt. In Geſprächen mit engliſchen Verlchterſtattern ſollen ſich franzöſiſche Offiziere dahin geäußert haben, daß die Offenſive einen zu umfangreichen Charakter hatte in Anbetracht der ge⸗ ringen Truppenkontingente, die verfügbar waren. Zahlreiche Ab⸗ teilungen der Franzoſen lagen 15 Stunden unter Feuer und konnten ſich aus ihren vorgeſchobenen Poſten nicht loslöſen. Nach einer Mel⸗ dung des„Dally Expreß“ aus Jerufalem verloren die Franzoſen 1800 Mann. Abò el Krims verbannungsort Wie der„Matin“ mitteilen zu können glaubt, dürfte entgegen anderen Nachrichten die Inſel Madagaskar doch als das Exil für Abd el Krim auserſehen ſein. Abd el Krim würde in der Nähe von Tananarivo interniert werden. 5 In einer von der Lyoner ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Stadtverordnetenmehrheit angenommenen Entſchließung wird der ſofortige Friedensſchluß mit Abd el Krim und unverzügliche Räu⸗ mung Marokkos durch die franzöſiſchen Truppen gefordert. Rongreß zur Erforſchung der Rriegsurſachen rofeſſor Barnes hat geſtern abend in Begleitung des Neichs. 5 dneten und Gouverneurs Dr. Schn ee⸗Berlin verlaſſen, um in München in der Univerſität über die Kriegsſchuld zu ſprechen. Nach einem Empfang beim Miniſberpräſidenten Helld und im Rathaus wird Prof. Barnes ſich nach Paris begeben. Geſtern nachmittag hielt Barnes noch vor einem kleinen Kreis ge⸗ ladener Gäſte in der Deutſchen Geſellſchaft 1914 einen kurzen Vor⸗ trag. Er ſich insbeſondere mit dem Verhältnis der Preſſe zum Kriege entwickelte den Plan eines großen inter⸗ nationalen Kongreſſes derjenigen Gelehrten, die mit der Erforſchung der Ktiegsurſachen beſchſtäftigt ſind, in einem neutra⸗ len Lande. Eine Einmiſchung in innerdeutſche Politik lehnte er als geſchmacklos ab. Amerika zur Rede Barnes Eeinem Funktelegramm des„Berliner Lokalanzeigers“ aus New⸗ hork zufolge, iſt die Rede des Profeſſors Barnes in Berlin dort obwohl ſie die deutſchfeindliche Preſſe unterdrückt. Es wird hervorgehoben, daß man in Deutſchland in der Rede des Beweis für die Unmöglichkeit ſehe, die Frage dauernd zu unterdrücken. vertagte verhandlungen! Wie wir erfahren, ſind die im Rahmen der deutſch⸗polni⸗ ſchen Wirtſchaftsverhandlungen über das Niederlaſſungs⸗ recht geführten Verhandlungen auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ tagt worden. Veranlaſſung hlerzu gab in erſter Linie die bevor⸗ ſtehende Inkraftſetzung des neuen polniſchen Ausländerge⸗ ſetzes, die vorausſichtlich, gemäß den neuen Vollmachten der polni⸗ ſchen Regierung, in einigen Tagen auf dem Verordnungswege er⸗ folgen wird. Die Vertagung wird in unterrichteten Kreiſen als ein ungünſti⸗ ges Zeichen für die Ausſichten der deutſch⸗polniſchen Verhandlungen angeſehen. Die Hauptſchwierigkeit betrifft die Zölle für Holz und Kohlen. Weitere Schwierigkeiten beſtehen hinſichtlich der Einfuhr lebenden Rindviehs und ſchließlich ſind noch keine Anzeichen dafür vorhanden, deß Polen geneigt iſt, den berechtigten Wünſchen der deutſchen Induſtrie entgegenzukommen. Kuliskers Berufung abgelehnt — Berlin, 28. Juli. Die Strafkammer des Landgerichts 1 har die Beſchwerde Kutiſkers, die gegen die Ablehnung ſeines Antrages auf Wiedereinſetzung in den vorigen Stand durch das Schöffen⸗ gericht erhoben worden war, zurückgewieſen. Wie nerlauter, wird nunmehr gegen die Ablehniende Stellungnahme der Strafkam⸗ mer Beſchwerde beim Kammergericht eingelegt werden. „die deutſche Abrüſtung befriedigend“ Lord Cecil erklärte, auf eine Anfrage im Oberhaus, im Namen der Regierung, der Ausſchuß der Botſchafterkonferenz habe feſtgeſtellt, daß Deutſchland die Bedingungen für ſeine Auf⸗ nahme als Mitglied des Völkerbundes erfüllt habe. Die Ent⸗ ſcheidung bleibe nach wie vor in vollem Werte beſtehen und werde in keiner Weiſe durch irgend etwas, was inzwiſchen geſagt oder geſchehen ſei, beeinflußt. Er habe der Erklärung des Unter⸗ ſtaatsſekretärs des Foreign Office im Unterhaus nichts hinzuzufügen, wonach zwar umtergeordnete Grade der Abrüſtung noch zu erledigen ſeien, daß dieſe Angelegenheiten aber der Regierung keinerlei Beſorgnis bezüglich der Erfüllung der Deutſchland obliegenden Verpflichtungen bereiten. der Streit um das Reichsehrenmal ſe Berlin, 28. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie das 1.. hört, will das Reichsinnenminiſterium Mitte Auguſt, wenn das Reichskabinett wieder zuſammentritt, verſuchen, die Entſcheidung der Reichsregierung herbeizuführen, um ſo dem unerfreulichen Wett⸗ ſtreitder Provinzen ein Ende zu machen. Gegen das Rhein⸗ projekt wird u. a. die Höhe der Koſten geltend gemacht, die Rhein⸗ behörden ſelber ſchätzen ſie auf—6 Millionen Kark. In Wirklich⸗ keit würden es wohl 15—18 Millionen werden. Vermutlich wird es wohl bei dem Totenhain bei Berka bleiben. Unter Umſtänden wird dann noch die Schinkelſche Wache unter den Linden in Berlin in eine Erinnerungshalle für die verlorenen deutſchen Gebiete unmgewandelt werden. Auch mit dieſer Frage wird ſich das Reichs⸗ kabinett Mitte Auguſt zu beſchäftigen haben. Sodiſche politik Nus dem Lanudtag In der geſtrigen Nachmittagsſitzung wurden in der Hauptſache Wünſche ſozialer Natur vorgebracht. U. a. wurde der Tätigkeit des Deutſchen Frauenvereins Anerkennung gezollt. Die Verſtaatlichung der öffentlichen Fürſorge wurde von verſchiedenen Rednern abgelehnt. Gewünſcht wurde u.., daß der Säuglings⸗ und Kleinkinderfürſorge größere Beachtung geſchenkt werde. Am Mittwoch geht die Ausſprache weiter. der Magoͤrburger Kriminalfall ſel Berlin, 27. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „B..“ läßt ſich wörtlich aus Maadeburg berichten:„Da weder das Miniſterium des Innern noch die übergeordneten polizeilichen Behörden über die Perſönlichkeit des unter⸗ ſuchungsführenden Richters zu verfügen haben, hat man ſich ent⸗ ſchloſſen, dem Maadeburger Unterſuchungsrichter von jetzt ab Poli⸗ zeibeamte zur Seite zu ſtellen, die eine unbedingte Gewähr für die ſchnelle Durchführung der ganzen Unterſuchung bieten. Kriminal⸗ kommiſſar Busdorf, der ſchon bisher in Maadebura tätia war. wird weiter hier bleiben. Man wird neben ihm noch drei Kri⸗ minalbeamte aus Berlin bierher entſenden, die Hand in Hand mit dem Unterſuchungsrichter arbeiten ſollen.“ Ift man ſich im Magdeburger Oberpräſidium und in dem voli⸗ tiſch aleich orientierten Miniſterium des Innern auch über die Fol⸗ gen dieſes Verfahrens klar geworden? Was da in Maadeburag verſucht wird, ſcheint uns ein Eingriff der Verwaltunasbehörden in die Unabhängigkeit der Rechtspflege zu ſein. Die ganze Angelegenheit nimmt dadurch eine bedenkliche Wendungl Bedenkliche Begleiterſcheinungen el Verlin, 28. Juli.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Magdeburger Fall wird dunkler von Tag zu Tag und unerfreulicher dazu, denn immer mehr miſchen ſich die Parteien in dieſen Kriminalfall hinein und trüben aus Leibeskräften die Tatbeſtände. Wer auf der Rechten ſteht, deutet an. daß der verhaftete Haas irgendwie an dem Mord beteiligt ſein könnte, für ein Verliner Links⸗ organ aber iſt es ausgemacht, daß Schröder den Helling umgebracht hat und die Magdeburger Richter ſo etwas wie eine korſiſche Räu⸗ berbande ſind. Die Maadeburger Unterſuchungsbehörde, ſo lieſt man buchſtäblich an einer Stelle. täte alles, um die Aufdeckung der Mordaffäre Helling hinauszuſchieben. Der Kriminalkommiſſar Bus⸗ dorf ſei die einzige Lichtgeſtalt inmitten dieſer Schieberkreiſe in der Richterrobe. Busdorfs Bemühungen ſei es auch gelungen, neue. ſehr wichtige Spuren zu finden und es ſei wohl nunmehr un⸗ * Genoſſen ausgeführt wurde. Was ein Verlockungsmord iſt. ent⸗ zieht ſich leider unſerer Kenntnis. Dazu vernimmt man. daß es wfeder einmal in Maadeburg zu einer Einigung gekommen ſei. Alle Kommiſſare, die bisher mit der Affäre zu tun gehabt hätten, würden zurückgezogen wer⸗ den und neue Berliner Beamten nach Maadebura kommen. Hoffent⸗ lich erweiſt ſich dieſe Einigung dauerhafter als die letzte. Der Regierungsdirektor Weiß wird heute vormittag dem Miniſter Seve⸗ ring einen Vortrag halten. und darauf ſollen dann eben die neuen Beamten nach Magdeburg entſandt werden. Was ſich ſonſt an Altweiberklatſch um die Magd⸗burger Affäre zu ſpinnen beginnt, kann ohne weiteres beiſeite gelaſſen werden. Letzte Meloungen Schwerer Aukounfall — Berlin, 28. Juli. In Kaulsdorf bei Berlin ereignete 5 geſtern nachmittag ein ſchwerer Autounfall, dem 7 Per⸗ onen zum Opfer fielen. Ein Verkehrsautobus des Krankenver“ kehrs der Marken, der ſich auf dem Wege nach Hoppegarten befand, ſtürzte, als er einer in gleicher Richtung fahrenden Autodroſchke aus⸗ weichen wollte, in den Straßengrechen. Eine Perſon wurde ge⸗ tötet, 6 Perſonen wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die Schuld an dem Unfall trifft den Chauffeur der Autodroſchke. 120 Millionen Aredit für die Reichsbahn — Berlin, 27. Juli. Die Verhandlungen zwiſchen der Reichs⸗ regierung und der Reichsbahnverwaltung haben zu einem günſti⸗ gen Abſchluß geführt. Die Reſchsbahn ſoll von der Reichsregierung einen Kredit von 120 Millionen erhalten, in dem bereits 40 Mill⸗ für die Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn enthalten ſind. Der Seeflugwettbewerb.— Ein Todesopfer infolge des Skurmes — Warnemünde, 28. Juli. Der Sturm auf der Oſtſee hat leider unter den Teilnehmern des Seeflugwettbewerbes ein Opfer gefor⸗ die letzte Etappe des zweiten Tages nachzuholen verſuchte, ertrank bei einer erneuten Rotlandung. Sie Monteur konnte gerettet werden. Augenſcheinlich iſt Haaſe vom Schwimmer des gekenterten Flugzeuges heruntergeſpült. Schwere Befürchtungen beſleehn auch noch um das Schickſal des Junkers⸗Flugzeuges von Zimmermann, das wahrſcheinlich ebenfalls in dem ſchweren Seegang gekentert iſt. Tat eines Irrſinnigen? — Paris, 28. Juli. Ein Ruſſe, der auf dem Platze der Ver⸗ einigten Staaten zur Erinnerung an die franzöſiſch⸗amerikaniſche Waffenbrüderſchaft errichtete Slatue beſchädigte, erklärte bei ſeiner Verhaftung, er habe gegen das Verhalten der Vereinigten Stagaten proteſtieren wollen, wegen ihrer Weigerung, die inter⸗ alliierten Schulden zu anulljeren, was ganz Europa in eine Wirr⸗ ſchaftskriſe geſtürzt hätte. Die Polizei nimmt an, daß es ſich um die Tat eines Geiſtesgeſtörten handelt.* * Hedſchas und Deutſchland. Nach einer Meldung des„Gche de Paris“ beabſichtigt der König des Hebſchas, Ibn Saud, eine Geſandtſchaft in Deutſchland zu errichten. Auch von deutſcher Seite ſoll ein Vertreter nach dem Hedſchas entſandt werden. 4 1 zweifelhaft, daß ein ſog.„Verlockungsmord“ von Schröder und dert. Flugzeugführer Haaſe, der mit ſeinem L. V..⸗Doppeldecker 3 Mittwoch. den 28. Jul 1026 Nene Maunheimer Zesumg(Arkrag- Anegabe) 3. Seife. Nr. 343 Die Gettlerzunſt Von Max Roſe Dettelbriefſchreiber— Beillerbörſen— Das Tagebuch des Bettlers— Akkiengeſellſchaften, Syndikale und Großunkernehmer⸗Betllerbanden Bettlerkönige Es gibt Menſchen, die eher Hungers ſterben würden, bevor ſie 7 beim Bettelgang Couplets und Lieder in den Höfen und Straßen betteln gingen. Der Verbrecher entſchließt ſich ohne Beſinnen zu ge ungen wurden, die geeignet waren, die Regierung und Polizei zu emer Gewalttat, wenn er mittellos iſt, aber er wird nie betteln. beleidigen und in der öffentlichen Achtung herabzuſetzen. Die Seele eines jeden Menſchen, in der noch der letzte Reſt einer In Galizien war in größeren Städten der Bettel in Händen faſt erloſchenen Tatkraft ſchlummert, ſträubt ſich gegen das ernied⸗ von Großunternehmern. Das war für dieſe ein ſehr lukratives Ge⸗ Aigende Betteln. Nur wer kein Streben hat, iſt der geborene Bettler. ſchäft, brachte doch keiner der Bettler unter 5 Kronen täglich heim Dem Menſchen ſoll die Arbeit ein Vergnügen ſein, aber— der und die, die beſonders gute Stände, wie an Kirchentüren und Feſt⸗ Bettler iſt nicht ſo vergnügungsſüchtig und geht der Arbeit lieber plätzen hatten, kamen in der Hochfaifon auf mindeſtens 20 Kronen au; dem Wege. Die Völker, in denen die Tatkraft am meiſten er⸗ pro Tag. Wie groß die Unternehmungen waren, geht loſchen iſt, ſtellen das größte Kontingent für die Bettlerzunft. daraus hervor, daß z. B. eine dieſer Bettelfirmen eine beſondere Die Nachkriegszeit hat die Leihanſtalt und ein eigenes Wechſelbüro hatten. Betllerylage* fialen, pbe 755 5 e 55 8 2 85 2 zahl von Bettlern auffallen, die an Straßenecken im Kot kauern. Es —5 ja ſchon immer in faſt allen europäiſchen und außereuropäiſchen ſind meiſt Blinde, die einen gewiſſen Scht genießen. Einen nten beſtanden hat, zweifellos ungeheuerlich vergrößert. Das Blinden umzurennen oder anzufahren, gilt in China als ſtrafwürdig. den wird ja auch jetzt noch beſtraft, aber die Polizeigefängniſſe Das Betteln iſt in Ching wie auch anderswo ein Gewerbe. Die 5 ausreichen, um die Vettler von heute alle in ihnen Bettler ſind dort weit beſſer organiſiert, als die Arbeiter. Sie Kiieteubringen. In Berlin wurden im letzten Jahr vor dem ſchließen ſich in Banden zuſammen und jede Bande hat die zugeteilte riege 15 755 Männer, 608 Frauen und 133 Kinder wegen Bettelns Provinz und ihren Bettlerkönig. le nemmen. Eine Statiſtit für die Nachkriegsjahre gibt es nicht Bettlerzünfte und Bettlergilden beſtanden ſowohl ſchon im Alter⸗ Nae i ee dann würde ſie nur ein unvollkom⸗ als auch im Mittelalter. Im ſpäteren Mittelalter nahm das 8. Bettlerunweſen 1. üb⸗ i hö Eine beſondere und gemeingefährliche Kaſte unter den Bettlern Weeree ace e d eeee bildeten von jeher die Bektelbriefſchreiber, die oft bandenmägi iſiert ſind. Di eſſionell ttelbrief⸗ 2 2 2* ſraber verſügen mmeſf. üger ausgepehnee Aſlnernen Feewers, Stäoͤtiſche Nachrichten informatoriſchen Vermerken. Dieſe Spezialiſten rekrutieren ſich aus allen Geſellſchaftskreiſen. So verſchieden, wie die einzelnen Elemente• Boer Herkunft ſind, ſo ſind auch ihre Fähigkeiten und Anſprüche⸗ Feue io· volks feſt 1926 or den Bettelbriefſchreibern iſt früher viel und oft behördlich ge⸗„Was nitzt uns s Luſchtigſeien), wenn's Annere ſin!“ Dieſes warnt worden. Genützt haben dieſe Warnungen aber nichts. Die Motto mag dem Elferrat des Feuerio vorgeſchwebt haben, als er Handden„in denen mit Adreſſen von Wohltätern ein regelrechter ſich entſchloß, dem Drängen vieler nachzugeben und endlich einmal andel getrieben wurde, nahmen immer mehr zu. Eine beſondere wieder ein großzügiges Volksfeſt zu veranſtalten. Bekanntlich peglalität dieſer Zunft ſind die„Tau bſtummen“, die ihre findet dieſes am nächſten Samstag. Sonntaa und Montaa auf den immer erſt wieder erlangen, wenn ſie dem Schutzmann Rennwieſen ſtatt. Jedem Geſchmack iſt Rechnung getragen und Un⸗ 1 terhaltungsſtoff in manniafachſter Weiſe iſt vorhanden; für Groß und 8 ie Bettlerplage beſteht und beſtand überall und ganz beſonders Klein. Ein Ju platz in ungeahnter Ausdehnung bringt allerhand u den Großſtädten. London iſt von jeher ein wahres Eldorado Ueberraſchungen. Neben einem erſtklaſſigen Hippodrom mit auser⸗ ür Bettler geweſen. Einem außerordentlich intereſſanten Jahres- leſenem Pferdematerial, findet der Beſucher alles, was zu einem konnd. des engliſchen Vereins gegen Bettelei aus der Vorkriegszeit richtigen Rummel gehört: Karuſſels mit und ohne Dampf, fliegende — e man entnehmen, daß von dem Verein in 25 000 Fällen von Wurſtſtände, Muſeum⸗ und Raritätenkabinette— mit und ohne eideßenbettelei Nachforſchungen angeſtellt worden ſind, um den Not⸗ Nachzahlung—. Völkerſchau. Kaſperle⸗Thoater. Schlangenſammlung, Hilfe zu gewähren und daß dieſe Bemühungen das einzig⸗ Abnormitäten⸗Kabinett uſw. uſw. Daneben findet der Beſucher Rie⸗ 25 ge Ergebnis gezeitigt hatten, daß wirkliche Bedürftigkeit und Not ſen⸗Wein⸗ und Bierzelte mit allerlei Klimbim und Zinnerata. Im —5 in einem einzigen Falle vorlag. Auf einer Jahresverſammlung Garten⸗Reſtaurant konzertieren abwechſelnd zwei Kapellen. Der 5 Londoner Armenpflege wurde feſtgeſtellt, daß das durchſchnitt⸗ Tanzſportmeiſter, dem die Tangleitung übertragen iſt, wurde ver⸗ ein Einkommen eines profeſſionellen Bettlers größer ſei als das eidiat, neben dem Shimmy und Fox auch den alten, ſchönen Walzer * Arbeiters. Geradezu verblüffend muß aber das Tagebuch und ſogar den Kreuzwpolka wieder zu Ehren zu bringen. Mit beſon⸗ 0 es Bettlers wirken, das von einem Armenpflegeinſpektor entdeckt derer Fürſorge wurde dem Sport gedacht. Der rühmlichſt be⸗ —„8½ Uhr Frühſtück, beſtehend aus Brot, Tee und einem kannte Verein für Körperpflege 1886 wird mit ſeiner geſamten 5i 75 Milch, 9 Uhr: Rauchen und Zeitung leſen, dann den Fuß Mannſchaft und insbeſondere der Rheinfrank⸗Gruppe lerſte Sieger räden, als ob er lahm ſei. Den Stiefel für den bandagierten Fuß bei den Kölner Kampfſpielen 1926) auftreten. Dem Fußball⸗ Präparieren. 9ſ½ Uhr: Beginn der„Arbeit“. 10 Uhe; Fahrt nach Anhänger iſt ein beſonderer Genuß durch das Wettſpiel zwiſchen marhin dton, 15 Pfennig Auslagen. 12 Uhr: Zwei Diſtrikte abge⸗ dem Verein für Raſenſpiele Mannheim und Phönfr, udwigsbafen cht, vier Straßen. Gab vor, von einem Motoromnibus überfahren um den traditionellen Feue.io⸗Pokal in Ausſicht geſtellt. Subein Frau und Kinder zu Hauſe. Ertrag bisher 1 Mark in Entſcheidunas⸗Boxkämpfe zwiſchen Mannheim und ilber, 90 Pfennig in Kupfer, Brot und kaltes Frühſtück. 12% Uhr: Karlsruhe werden auf einem beſonderen Podium(Ring) von⸗ an in den Läden abgebettelt. 2 Uhr: Mittageſſen⸗ 4% Uhr: ſtatten gehen. Sonntaa morgens findet bekannnich das bereits e vor den Läden gebettelt, ſchlechtes Geſchäft, nur 10 Pfg. erwähnte Straßenrennen Mannheim⸗Heidelberg — upfer. 05 Uhr: Tee. 7 Uhr: Fand eine Geldtaſche, als ein Herr und zurück ſtatt, deſſen Leitung in den Händen des Radfabrvereins 5 Mark.“ ame aus einem Wagen ſteigen wollten. Belohnung„Endſpurt“ und des bekannten Mannheimer Poliseitvort⸗Nexeins arte 8 Uhr abends: Rückkehr in die Kaſchemme. Ertrag des liegt. Namhafte Ehrenpreiſe, u. a. ein erſtklaſſiges Rennrad, ge⸗ 17 außer den 5 Mark„Finderlohn“ 5 Mark 70 Pfennig. ſtiftet von der Firma Inkra hier, winken dem Sieger. d uch Amerika hat eeee e ſeine Bettlerplage. Als Den Kindern bringt ein ſchöner Tummelplatz unter ſcat⸗ e Zahl der Bettler und bettelnden Krüppel in mehreren Städten tigen Bäumen Ueberraſchungen und Geſchenke in all⸗n erdenklichen amerikaniſchen Oſtens und Zentrums in erſchreckender Weiſe Formen. Sogar der Kletterbaum fehlt nicht. Daß abends — er Vorkriegszeit zugenommen hatte, ſah ſich die Polizei ge⸗ die ganze Feſt⸗Anlage in ſtrahlendem Licht eralänzen und ſtellen⸗ haftetern; energiſch einzuſchreiten. Dabei 1— ſie feſt, daß die ver. weiſe auch bengaliſch beleuchtet ſein wird, verſteht ſich eigentlich ie en Bettler nur Angeſtellte einer Aktiengeſellſchaft ſejen, welche von ſelbſt. Am Montaa abend. bei einbrechender Dunkelheit iſt Dielt Erpenge, kontrolliocte, eine hoe Proviſion davon für ſich be⸗ ſozuſagen als Krönung des Ganzen. ein Feuerwerk in noch ſelten aßte Frlaubnisſcheine beſorgte und Pläße anwies. Der Truſt um, hier gezeigter Größe und Schönbeit zu ſehen. Das Feuerwerk ſoll 565 85 Vſen aentſeren ihm durchſchnittlich einen Dollar— für Mannheim eine Neuheit—mitten auf der Rennwieſe ig und 9 abagebrannt werden, ſo daß es bequem ſowoll vom Neckardamm als gut die Bettler es verſtehen, ihre Intereſſen wahrzunehmen, auch von den Tribünen aus geſehen werden kann. Letztere erhalten abgeſp Fergänge, die ſich lange vor Kriegsbeginn in Marſeille erſtmals elektriſche Lampionbeleuchtung und der ganze Neckardamm und——5 rent haben. Ein ge⸗ ſoll illuminjert werden. 5 rancois Roſin, der„Hinkebein des Nordens“ genannt, berief Schon obige auszugsweiſ b 5 ei 5. 0 ſe gegebene Proaramm⸗Anga geladen lammlang der Marſeiller Vettler ein, zu der auch die Preſſe weiſen, in welchem Umfana das Feſt gedacht iſt und welch' 1 5 war. Es wurde ein Mühe der Feuerio darauf verwendet hat. dem Beſucher etwas Ge⸗ „Syndikat der Veitler— 5 8 5 zu 0 7 1 bis Montaa für 1 nnheim un ie Umgebung die Loſun inß 7 ber Wabrung ihrer ſchwerbedrohten Intereſſen und zur Bekämpfung Volksfeſt“. Ein Maſſenbeſuſch von Wiannbeim 95 1 5 des unlauter ũ W en Wettbewerbs durch„falſche Bettler“ begründet. Es gebung wäre der ſchönſte Lohn für di Mitgſ ein Statut angenommen, nach deſſen erſtem Paragraphen alle Freuerio, die vor allem im Anbereſſe A cen chaf 55 Alieder Franzoſen ſein mußten. Der zweite Paragraph verbot, wekt gemacht worden ſind. *Die Juli-Miete in Baden. Die geſetzliche Miete für den Monat Juli beträgt für Wohnungen 100 Prozent der Frie⸗ densmiete, für Gewerberäume 114 Prozent und für gewerbliche Räume, die Teile einer Wohnung bilden, 100 Prozent. Für unter⸗ vermietete Räume kann ein Zuſchlag von 15 Prozent des Miet⸗ wertes der Untervermietung verlangt werden.— Aus Anlaß der Lockerung der Zwangswirtſchaft richtete der Vorſitzende des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins Karlsruhe eine dringende Mah⸗ nung an die Hausbeſitzer, ſich der gewonnenen Freiheit würdig zu erweiſen. *Bürgerausſchuß Mannheim. Der Bürgerausſchuß wird zu einer Verſammlung auf Dienstag, 3. Auguſt, nachmittags 5 Uhr in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes eingeladen. Auf der Tagesordnung ſtehen 1. Verlegung von Gas⸗ und Waſſerleitungen über die Friedrich Ebert⸗Brücke und 2. Anlagen im Betriebsbahnhof der Straßenbahn am Neckarauer Uebergang. Die Zahl der Erwerbsloſen im Amtsbezirk Mannheim. Laut Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamtes betrug am 20. Juli ds. Is. die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffent⸗ licher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 21567(14705 männliche, 6862 weibliche); davon ſentfallen 15.399 Erwerbsloſe(10 620 männliche, 4779 weibliche) auf den Stadtbezirk und 6168(4085 männliche, 2088 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 13. Juli die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 21 608 ſich belief, iſt ein Rückgang um 41 eingetreten und zwar beläuft ſich die Abnahme bei den männlichen Erwerbsloſen auf 100, während bei den weiblichen Erwerbsloſen die Zahl um 59 geſtiegen iſt. Gegenüber dem 13. Juli iſt in den Gruppen der Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗, Holzinduſtrie uſw.), der Facharbeiter im Baugewerbe, der Facharbeiter im Handwerk und der Arbeiter im Verkehrsgewerbe ein Rückgang feſtzuſtellen, wäh⸗ rend die übrigen Gruppen eine Erhöhung aufweiſen. Der Ar⸗ beitsmarkt war infolge zahlreicher Zu⸗ und Abgänge recht belebt. Im allgemeinen war die Lage für männliche Perſonen ungünſtiger als für weibliche. Viele Arbeitſuchende fanden in der Landwirtſchaft, in der Metallinduſtrie und im Baugewerbe Be⸗ ſchäftigung. Beſonders ſchwach war die Nachfrage nach Hilfsarbei⸗ tern. Für weibliche Kräfte erwieſen ſich einzelne Jicduſtriezweige, 195 die Sackinduſtrie und die Gummiſchuh⸗Fabrikation, aufnahme⸗ fähig. Aukounfall. Geſtern nachmittag, kurz vor 6 Uhr, fuhr ein an⸗ ſcheinend aus Heidelberg ſtammendes Auto an der Ecke Kaiſer⸗ ring—Bismarckſtraße auf den Bürgerſteig gegen einen Kan⸗ delaber. Der Borfall verurſachte einen Menſchenauflauf. Außer einem Rade und dem Schutzblech dürfte kein weiterer Schaden am Auto entſtanden ſein. 575. Geburkstaß. Am morgigen Donnerstag begeht Herr Mathias Roſcheck, U 4, 24 wohnhaft, ſeinen 75. Geburtstag. Das Geburtstagskind iſt über 20 Jahre Bezieher unſerer Zeitung. *Goldene Hochzeit. Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit feierten am geſtrigen Dienstag die Eheleute Johann Philipp Weidner, Landwirt und Frau Eliſabeth geb. Beiſel im Stadtteil Neckarau. In feſtlichem Zuge begaben ſich die Jubeleheleute in Be⸗ gleitung ihrer'ahlreichen Verwandten nach 1 Uhr zur evangeliſchen Kirche zur kirchlichen Feier. die einen ſehr erhebenden Verlauf nahm und auch von ſehr vielen ſonſtigen Einwohnern beſucht war. veranſtaltungen Wiener Operetkenſpiele im Roſengarten. Heute abend gelangk die ſtets mit außerordentlichem Beifall aufgenommene Operette„Ein Walzertraum“ zur Wiederholung. Für Freitag befindet ſich die wohl erfolgreichſte Operette Emerich Kalmans,„Gräfin Ma⸗ riza“, die von vielen Seiten gewünſcht wird, in Vorbereitung. g. Luſtſpielwoche im Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Das Gaſtſpiel von Mitgliedern der Saltenburgbühnen geht mit dem 31. Juli zu Ende. Als Abſchiedsvorſtellung geht von heute an das er⸗ folgreiche Luſtſpiel in 3 Akten„Dr. Stieglitz“ im Rahmen von Volksvorſtellungen, die am Donnerstag, Freitag und Samstag wie⸗ derholt werden, nochmals in der Premièrenbeſetzung in Szene. *Die hoch⸗ und Dentſchmeiſter im Friedrichspark. Wer kennt nicht den Zauber dieſer Wiener Muſik, wer kennt nicht den in aller Welt bekannten Marſch:„Die Deutſchmeiſter ſind da“. Ess wird deshalb ſicherlich allgemein begrüßt werden, daß die Wiener Hoch⸗ und Deutſchmeiſter⸗Kapelle von der Friedrichspark⸗ leitung für drei Gaſtkonzerte verpflichtet wurde, und zwar am kom⸗ menden Samstag und Sonntag. Die Kapelle befindet ſich . Zt. auf einer ſehr erfolgreichen Reiſe durch Deutſchland. Die Deutſchmeiſter werden vom Bahnhof mit klingendem Spiel durch die Stadt marſchieren bis zum Friedrichspark. Das Programm, das die Wiener bringen, beſteht aus echten Wiener Weiſen, die mit dem bekannt virtuos herzlichen Rhythmus geſpielt werden, wie eben nur Wiener Muſik klingt. Näheres ſiehe Anzeige. Grund- und Gewerbeſteuer. Der badiſche Finanzminiſter hat mit Rückſicht auf die ſchwierige Wirtſchaftslage angeordnet, daß von der auf 15. Juli d. J. fälligen Vorauszahlung auf die ſtaatliche Grund⸗ und Gewerbeſteuer für das Rechnungsſahr 1926 nur drei Viertel erhoben werden. Eine Reihe von Steuerſchuldnern hat nun ihre Zahluna an die Stadtkaſſe auch um ein Viertel gekürzt in der irrigen Meinuna, daß die vom badiſchen Finanzminiſter angeord⸗ nete Erleichterung auch auf die ſtädtiſche Umlage ſich beziehen würde. Die am 15. Juli d. J. fällige zweite Rate für die vorläufige ſtädtiſche Umlage aus der Grund⸗ und Gewerbeſteuer iſt poll zu entrichten. St. N. A. Ding in em ſelſam veränderbes Licht rückte. Die alten Leute hat Der lautere Wettbewerb nämlich mit Wiſſen der bedderſe ligen Vermanblen ein gleichenten. Eine Anekdote. Von Karl Lerbs des notarielles Teſtament gemacht, welches beſtimmte, daß der über⸗ lebende Teil den im Tode vorangegangenen ausſchließlich beerben in dein altes Ehepaar in einer niederſächſiſchen Eleinſtadt mußte es ſollte, während ſpäter der geſamte Beſitz den des über⸗ 8 en grauſam närriſchen Jahren nach dem Kriege erleben, daß ſein lebenden Teils zufiel. Der Pfarrer, nachdenklich heimwandernd, Veranem langen Daſein mühevoll zuſammengerackertes und erſpartes mußte ernüchtert erkennen, daß ſich das Ehepaar mit großer Umſicht ni cht osen unaufhaltſam zu lauter Nullen zerrann, während ſein auf Lebenszeit verſichert hatte, während die ſcheinbare Uneigennützig⸗ neh unerheblicher 1 Häuſern und Ländereien durch den zu⸗ keit der Verwandten auf beiden Seiten nur ein ſtummer, aber erbit⸗ ern nenden körperlichen Verfall der Veiden, durch die laſtenden Steu⸗ terter Kampf und Wettbewerb darum war, wem es glücken werde, und den Mangel an Barem hald 35 einem fragwürdigen Vorteil, ſeinen Schützling am längſten lebendig zu erhalten und zum Erb⸗ im + einer Laſt wurde. Die alten Leute, die ihren einzigen Sohn träger zu machen. Es wollte dem geiſtlſchen Herrn nicht gelingen, ſetzt riege verloren hatten und ſeitdem vereinſamt waren, wider⸗ Klarheit darüber zu gewinnen, ob hier die ſcheinbar lobenswerten Ei 25 ſich zach und ängſtlich jedem Verſuche, ſie zum Verkauf ihres Mittel durch den ſelbſtſüchtigen Zweck entheiligt würden, oder ob man meh ntums zu bewegen und ſchienen ſo von wirklicher Not bald nicht verſöhnlich annehmen dürfe, daß die guten Mittel gewiſſermaßen bewe weit entfernt. Da nun nahm der Pfarrer ihrer Gemeinde, ein den verwerflichen Zweck heiligten. Und ſchließlich iſt das wohl auch eglicher, verſtändnisvoller Mann voll herzhafter Güte, ſich der eine Preisfrage für Moralphiloſophen. bracht an, ſprach mit entfernten Verwandten des Ehepaares und Dies ging ſo hin, bis eines Tages der alte Herr ſeine Kaffeetaſſe ſamme, alsbald unter ſeinem Vorſitz eine Art von Familienrat zu⸗ austrank, den letzten Biſſen Butterkuchen in den Mund ſchob, dann 50 en, in welchem es ſeiner herzaufrüttelnden Beredſamkeit ge⸗ ein paar Züge aus der Zigarre tat und dieſe gelaſſen und lächelnd 9 2 75 eine brauchbare Löſung durchzuſetzen. Verwandte des alten aus der Hand legte, worauf er mit einem Laut, der halb ein Kichern, ihn n, die auf einem nahen +7 lebten, erklärten ſich bereit, halb ein Seufzer war, aus ſeinem Polſterſtuhl geradewegs in die wandt ſich zu nehmen worauf ſich die in der Stadt wohnenden Ver⸗ Ewigkeit marſchierte. Beim Begräbnis hielt der Pfarrer eine Rede werk den der Frau hochherzig erboten, an dieſer das gleiche Liebes⸗ als wüßte er von nichts Ungutem und vermöchte in der Angelegen⸗ Cage zu üben. Die alten Leute, die ſich wohl alles auf dieſer Welt heit nur Guts und Schönes zu ſehen die Verwandten des Verſtorbe⸗ beilererwerte geſagt hatten und der ewigen Wiedervereinigung mit nen ſteiften ſich zu der Haltung von Leuten, die zeitlebens für Liebe ten 7975 Gelaſſenheit entgegenpilgerten, trennten ſich wider Erwar⸗ und Güte nur Undank und Unheil geerntet haben, aber ſich durch ihre Alcht; ſo daß alles aufs beſte geregelt ſchien. eigene Vortrefflichkeit hinlänglich belohnt wiſſen und der Vergeltung beſu 5 der Pfarrer bald darauf die alte Frau in ihrem neuen Heim durch einen höheren Richter gewiß ſind; die Verwandten der Frau kitt chte, ſah er, daß man ſie mit rührender Sorgfalt umhegte. Man ſtanden da in der Haltung von Leuten, die eine wohlverdiente Be⸗ ma es nicht, daß ſie für ſich und andere auch nur eine Hand rührte: lohnung empfangen haben, aber weit entfernt ſind, ſich dadurch ſtolz h ibochte ihre Lieblingsſpeiſen und gab ihr ſtärkenden Wein; man und übermütig machen zu laſſen; die alte Frau aber, auf hilfreiche an bohr jeden Wunſch an den Augen ab; man rückte ihren Stuhl) Arme geſtützt, lächelte ſtill, gefaßt und weiſe. ken en ſchönſten Platz in der Sonne, ſtopfte ihr Kiſſen in den Rük⸗ Nachdem die Eröffnung des Teſtamentes das erwartete Ergeb⸗ lchennd wies jeden Dank beſcheiden von ſich. Der Pfarrer, voll herz⸗ nis gebracht hatte, unternahm dſe alte Frau eines Tages allein einen m d Freude begab ſich eilends zu den Verwandten des Mannes, Spaziergang, zurückkehrend, ein Gläschen Portwein, ſchüttelte ſich herrüftsſem die Kunde zu bringen, und fand auch hier ſeinen Plan hierauf ein wenig, wie in leichtem Froſt, nickte wie zur abſchließen⸗ Dingd gelungen. Man fütterte den alten Herrn mit den beſten den Beſtätigung einer Gedankenfolge und war dem Erdiſchen ent⸗ qu nbe des Hauſes und gab ihm ſtärkenden Wein; er brauchte nur rückt. Beim Begräbnis hielt der Pfarrer mit etwas anderen Wor⸗ Ziealclen, ſo holte man den Doktor herbei; man beſorgte ihm gute ten dieſelbe Rede wie beim vorigen Anlaß; die Verwändten des Anaßkren und ſtopfte ſeine Pfeife mit friedensmäßig duftendem Mannes zeigten die würdige Haltung von Leuten, die wiſſen, was Kader man umhüllte ihn mit einem prächtigen Schlafyock und be⸗JTakt und Herzensbildung gebieten; und die Verwandten der Frau ſchwele ſeine gichtiſchen Füße mit beſtickten Pantoffeln von ause]f traten ſo ernſt und beſcheiden auf, daß man ihnen wohl anmerkte, bode fender Farbigkeit. Und man wies jeden Dank beſcheiden] wie demütig und ohne alle unchriſtliche Hoffahrt ſie ihr Glück zu on ſich ſich. tragen geſonnen waren. allenun geſchah es aber, daß der alte Herr, als er mit dem Pfarrer Der Pfarrer wohnte auf ausdrücklichen Wunſch des mit der n gelaſſen war, dieſem eine Enthüllung machte, die das ganze Aufbewahrung des leßten Willens betrauten Notars der Teſtaments⸗ eröffnung bei. Dieſe nun ergab, daß die alte Frau auf jenem ihrem letzten Wege den Juſtizrat aufgeſucht und in aller Stille das ganze Teſtament umgeſtoßen hatte. Statt deſſen lag ein neues vor, welches beſtimmte, daß den beiderſeitigen Verwandten in Anerkennung ihrer treuen Fürſorge einiger alter Hausrat zufiel; die Häuſer und geſam⸗ ten Liegenſchaften aber wurden einer milden Stiftung vermacht, mit der ausdrücklichen Klauſel, daß der Pfarrer ſie verwalten und ſo bald wie möglich zu Heimen für mittelloſe alte Leute umgeſtalten ſolle. Nach der Vorleſung des Dokumentes verließen die Verwandten der Frau das Zimmer mit der Eile von Leuten, die ſich außerſtande fühlen, die Situation länger in anſtändiger Verfaſſung zu ertragen; die Verwandten des Mannes beglückwünſchten den Pfarrer mit der aufrichtigen Herzlichkeit von Leuten, die der höheren Gerechtigkeit gefeſtigten Sinnes ihren Lauf zu laſſen geſonnen ſind, auch wenn es dabei ſcheinbar zu ihrem Nachteil zugeht; der Pfarrer aber, nachdenk⸗ lich vor ſich hinblickend, entſann ſich jenes ſonderbaren Lächelns, das er bei den beiden alten Leuten zu gewiſſen Stunden geſehen hatte. Und er merkte garnicht, daß er, über die Zuſammenhänge nachſin⸗ nend, allmählich auf eine ganz ähnliche Art zu lächeln begann. Literatur *Die deutſchen Aniverſitäten und der heulige Staat. Referate, erſtattet auf der Weimarer Tagung deutſcher Hochſchullehrer von Wilhelm Kahl, Friedrich Meinecke, Guſtav Radbruch. Ver⸗ lag J. C. B. Mohr(Paul Siebeck), Tübingen.— Um die Befreiung des deutſchen Volkes von den ihm angelegten Feſſeln zu erreichen, muß die Nation wieder um den Staat geſammelt werden, muß das oberſtege bensintereſſe nationaler Einheit und ſtreng verfaſſungs⸗ mäßiger Entwicklung unſerer politiſchen Verhältniſſe über alle Gegenſätze der ſozialen Klaſſen und religiöſen Bekenntniſſe hinweg den einigenden Sammelpunkt bilden und auch innerhalb des akademi⸗ ſchen Lebens den gebührenden Platz erhalten, der ihm heute keines wegs immer zugeſtanden wird. Die mit dieſer Aufgabe verbundenen Probleme bilden den Gegenſtand der in dieſer Schrift vereinten Hauptreferate, die auf der Weimarer Hochſchullehrertagung in der Ueberzeugung erſtattet wurden, daß es einen das Parteiweſen weit zurücklaſſenden höheren Nenner von Staatsgeſinnung gibt u. daß es Sache der geiſtigen Führer iſt, die Gewichte der politiſchen Einſicht und Erfahrung mäßigend einzuwerfen, wo ein ſich immer mehr zu⸗ ſpitzender Antagonismus verhängnisvollſte Zerſtörungsarbeit leiſtet. Ein Appell an die Vernunft und das nationale Pflichtgefühl, nes aufzubauen auf dem unter allen Riſſen und Klüften unſeres Volks⸗ lebens liegenden mächtigen gemeinſamen Maſſiv. Ein Appell am alle deutſchen Hochſchullehrer, in nationaler Harmonie zuſcanmenzuwir⸗ ken, damit von den Hochſchulen insgeſamt wieder der Geiſt einer ſelbſtverſtändlichen und freudigen Anerkennumg des Staates ausgehe. Seike. Nr. 30 — NReue Maunheimer Zenung(mittag · Aus gadez Mittwoch, den 28. Juli 1926 wo bleiben in Baden die Triebwagen! Bayern hat neue. Auf faſt allen namhafteren Verkehrs⸗ und Fahrplankonferenzen —5 dag Zeit 5 085 1 15 die—— 125 e rt von den Intereſſenten die Frage i es in Baden eigentlich mit der Verwendung von Triebwagen auf jenen Strecken ſtehe, die wegen der hohen Betriebskoſten ganzer Dampfzüge weniger gut bedacht werden können. Es unterliegt ja keinem Zweifel, daß der Triebwagen für die Tageszeiten ſchwächeren Verkehrs ſowohl im näheren als auch weiteren Verkehr auf Haupt⸗ wie auch Nehenſtrecken zur Erfüllung beſonderer Aufgaben berufen und allgemein auch im Zubringerverkehr wichtig iſt. Die ehemals Badiſchen Staatseiſenbahnen(auf denen man garnicht ſo ſchlecht fuhr, wie mancher, der es einſt nicht glauben mochte, heute zugeben wird) beſaßen ein Triebwagenmodell in Form eines Dampfwagens, eines Perſonenfahrzeugs mit direkt eingebautem Keſſel. Die be⸗ aangeg dieſes Lebeweſens verſehen heute hoch oben m badiſchen Land, wo der Rhein zur Schweiz umbiegt, von vielen ungekannt, noch tapfer ihren Dienſt. Und garnicht übel. Sie lau⸗ ſen im Vorortsdienſt Baſel—Cfringen und legen dieſe zwölf Kilo⸗ meter lagne Strecke in 22—26 Minuten mit fünfmaligem Halt zu⸗ rück, alſo teilweiſe mancher reguläre Perſonenzug. Weiter trifft man dieſe Veteranen noch auf dem Deutſchland geblie⸗ been Rudiment Müllheim—Neuenburg(4 Km.) der Strecke nach Mülhauſen, wo ſie einen munteren Pendelverkehr unterhalten. Mancher Fernreiſende mag aus einem Schnellzug der Rheinlinie im Bahnhof Mültheim dieſen Zeugen einer verfloſſenen Zeit, den kraſſen Gegenſatz zu der modernen elektriſchen Bahn nach Baden⸗ weiler auf der Oſtſeite Müllheims geſehen haben. Sie dienen wahr⸗ haft treu und redlich ihre Zeit ab, aber die Reichsbahn in Berlin wird ſich mit ihren neuer Syſteme für Trieb⸗ wagen und ihren Entſcheidungen beeilen müſſen, wenn ſie nicht Pberſend erleben wird daß ſie die alten Dampfwagen im badiſchen berland noch durch Züge erſetzen muß. Der Hinweis auf die noch nicht abgeſchloſſenen Ausprobungen der neuen Syſteme war nämlich bislang immer die Antwort der BVerwallumg, die man verſtehen kann, da eine Zweigſtelle nicht über den Kopf von Verlin beſchließen kann. Heute nicht mehr. Aber intereſſant iſt es, daß in dieſen Tagen neue Triebwagen erhalten und in Betrieb genommen 121 die für badiſche Wünſche ſo lange nicht fertig werden wollten. e laufen in Bayern auf der Strecke München—Füfſen 115 nigsſchlöſſer) über eine Entfernung von 220 Km. als Dieſſel⸗ motorwagen mit 150 Pferdeſtärken und mehr als 1000 Km. Aktlonsradius, einem Faſſungsvermögen von 120 Perſonen, ſchöner, becuemer Ausſtattung uünd mit ein Achtel Brennſtoff⸗ koſten gegenüber der Dampflokomotive. Bayern 8 ſomit zur Hauptreiſezeit auf einer Hauptſtrecke des Fremdenverkehrs ip den Beſitz neuer Triebwagen gekommen. Baden iſt ja viel bräver als die Bayern und darf warten. Eine Frage: Als ſeinerzeit die norddeutſchen Autofabriken im Streik lagen, zog die Reichspoſt für Süddeutſchland urſprünglich beſtimmte und benötigte Kraftwagen ſtatt deſſen nach Norden. Auch Vaden hatte damals darunter zu leiden. Haben Bahn und Poſt hier etwa gegenüber Baden, das als Grenzland aller Fürſorge bedürfte, eine negativ wirkende Prinzi⸗ piengemeinſchaft? Auf den Rheinſtrecken von Mainz abwärts waren ſchon im erſten Jahrzehnt Triebwagen mit Akkummatoren in Betrieb, die an 100 Km. ohne Neuladung leiſteten, damals Preußiſch⸗Heſſiſche Bahn. Auch ſie ſind heute bereits überholt, aber man darf wohl jetzt all⸗ mählich von einem Abſchluß der Syſtemprüfungen und ſtatt deſſen Fahrten erwarten, denn gerade in Baden ſind im Vorort⸗ und ernverkehr noch manche Strecken für Triebwagenverwendung vor⸗ den, auch im Uebergangsverkehr mit Württemberg. Es ſei nur an Oberrheinbahn Baſel—Konſtanz, ans Seegebiet, die Schwarz⸗ waldbahn, Villingen—Rottweil, oberer Neckar, obere Donau erin⸗ nert. Mit Triebwagen könnte da mit einem Mal die ganze Kala⸗ milat der Früh⸗ und Spätzüge gelöſt werden. 10 W. R. Steuerabzug bom Arbeitslohn. Amtlich kwird gemeldet: Nach Paragraph 78 der Durchführungs⸗Beſtimmungen zum Steuerüberleitung⸗Geſetz haben die Arbeitgeber ohne beſondere Aufforderung für Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn nach Ab⸗ etzu des ſteuerfreien Lohnbetrages 3000 Reichsmark im Alendervierteljahr überſtiegen hat, binnen zehn Tagen nach Ab⸗ kauf des Kalendervierteljahres einen Lohnzettel an das für den Arbeitnehmer zuſtändige Finanzamt einzureichen. Da den gu veranlagenden Arbeitnehmern Steuerbeſcheide auf Grund des neuen Einkommenſteuergeſetzes, nach denen ſich ihre künftigen Einkom⸗ menſteuer⸗Vorauszahlungen richten, im allgemeinen bis zur Lei⸗ ſtung der am 10. Juli 1926 fälligen Vorausgzahlung bereits zuge⸗ ellt ſein werden, hat der Reichsfinanzminiſter erſtmalig für das zweite Kalenderpierteljahr 1926 allgemein au die Ausſchreibung der pierteljährlichen Lohnzettel verzichtet. Lohnzettel ſind künf⸗ 1ig gemäß Paragr. 66 der Ausführungsbeſtimmungen vom 8. Mai 1020 zum Einkommenſteuergeſetz erſtmalig wieder für das Kalen⸗ derjahr 1926 bis zum 31. Januar 1927 einzureichen. Was dem Leben eines Menſchen erſt Wert gibt, iſt ein beſon⸗ nenes Urteil und eine ſtetige Arbeitskraft. G. Freitag. Rirſchblüte Von Oſſip Kalenker „Ich liebe dieſe Kirſchblütenanſichtskarten,“ ſagte Fräulein Aglcde, und der Köngliche Leumant Göllulg wör Aberglüclic ſeme olde 0 das ſie liebte.(Wenn ſchon er ſelber es n le ging hin, erwarb ein Dußend jener farbenteuchtenden An⸗ mit bluͤhenden Kirſchbäumen und blauem Früheings⸗ immel und ſandte ſie, jede Woche eine, Fräulein Aglaja. „Herzlichen Sonntagsgruß!— Ihr Ludwig Göllnitz.“ Und jede Woche einmal, Sonntags nachenittegs, erſchien er ſeſber. Im grünen Interimsrock ſächſiſcher Artillerie. Mit Helm. Und dann gab es Spaziergänge, lange blaue Sonntagenachmittagsſpazier⸗ gänge in Geſellſchaft. Aglaja und Leutnant Göllnitz gingen voran. Der Konſul(Aglajas Vater) und Petermanns, mit denen ſeit Jahren ſpazieren gegangen wurde, folgten. Und den Schluß bildete zu⸗ weilen Fräulein Bähr, die Haushälterin, mit Flock, dem Hunde. Dieſe Spaziergänge benutzte Leranant Göllnitz dazu, Fräulein Agleza all ſeine Liebe zu zeigen; worauf, Fräulein Aglaſa ihm meiſt all ihre Naſeweisheit zeigte. Zum Beifpiel ſagte er, er habe ge⸗ leſen, auf dem Weißen Hirſch(wo der Konſul ſeit ſeiner Penſionie⸗ rung lebte.., wo auch Aglaja lebte..) gäbe es ein Mädchen, das bein ärgſten Regenwetter die Sonne hervorlockte. „In welchem Kümmelblättchen leſen Sie ſo etwas?“ erwiderte danmn Aglaja. Oder er ſchwärmte von ſeinem Ideal, der Frau, die er ſich wünſchte, und ſchilderte haargenau Agloſa. „Und dieſes Frauchen,“ pflegte er ſeine Schwärmeret zu be⸗ enden,„müßte mich bemuttern. Das lieben wir rauhen. Wenn ich vom Dienſt heimkéme, müßte ſie zum Veiſpiel mit den angewärmten Hausſchuhen parat ſtehen... Und wie denken Sie ſich ihren Mann?“ Worauf Aglaja nicht zögerte, haargenau das Gegenteil von Leutnant Göllniß zu beſchreiben. „Und dann“, pflegte ſie am Schluß ihrer Schilderung zu ſagen, zmüßte er mit den Hausſchuhen parat ſtehen, wenn ich nach Hauſe läme Als ſie aber erfahren hatte, daß er mit dem Vater ein Geſpräch unter vier Augen gehabt(„Eine halbe Stunde lang! hatte Fräulein Bähr feſtgeſtellt), fügte ſie, da wieder die Rede vom idealen Gatten war, ſtolz hinzu: ilberdiebſtahl im Würktembergiſchen Münzamk. Beim Württ. Münzamt ſind im Laufe der letzten Wochen 30 Kg. legiertes Münz⸗ ſilber im Wert von 1500 Mk. abhanden gekommen. Es handelt ſich um 800 Gr. ſchwere Silberblechſtreifen, die zur Prägung von Zwei⸗ markſtücken verwendet werden ſollten. Die Täter werden jedenfalls verſuchen, das geſtohlene Silber bei Scheideanſtalten, die Ui f geſchäften uſw. abzuſetzen. Ausgeſchloſſen erſcheint nicht, da die Silberblechſtreifen zur Herſtellung von Falſchgeld verwendet werden. RDV. Gebührenänderung für Gepäckaufbewahrung. Die Auf⸗ bewahrungsgebühr für Gepäck war bisher nicht überall gleich hoch bemeſſen. Auf verſchiedenen Bahnhöfen wurden für größere Gegen⸗ die nicht unter den Begriff„Handgepäck“ fallen, höhere Ge⸗ ühren erhoben. Vom 1. Auguſt ds. Is. werden— nach Mitteilung der Reichsbahndirektion Verlin— für größere Stücke allgemein die höheren Gebühren erhoben, nämlich 40 Pfg. für die beiden erſten Tage zuſammen und weitere 40 Pfg. für jeden folgenden Tag. Zu den größeren Stücken rechnen größere Körbe, Koffer, Hand⸗ wagen, Kinderwagen, Fahrräder und dergl. RDV. Beſuch der Ariegsgräber in Frankreſch. Die vor kurzem erfolgte Bekanntgabe wonach nunmehr die Durchführung von Reiſen nach den franzöſiſchen Kriegsgräbern möglich geworden iſt, hat in überraſchend hohem Maße das Intereſſe aller Bevölke⸗ rungskreiſe erregt. Die Anfragen, die zum Zwecke ber Durchführung ſolcher Reiſen an die Direktion des Mitteleuropiäſchen Reiſebüros, Berlin W. 9, gerichtet werden, belaufen ſich nicht auf Hunderte ſon⸗ dern auf Tauſende. Leider iſt von einem großen Teil des Publi⸗ kums nicht genügend beachtet worden, daß es ſich vorerſt nur un Beſuche der in Frankreich liegenden Gräber handelt, während Reiſen nach den Kriegsgräbern in Flandern(Belgien) erſt in etwa—3 Monaten aufgenommen werden können. Der Grund hier⸗ für iſt, daß die endgültige liſtenmäßige Durchführung der Numerie⸗ rung bezw. Signierung der Ruheſtätten noch nicht in dem Maße durchgeführt wurde, wie dies in Frankreich bereits geſchehen iſt. Zu beachten iſt auch ferner, daß die jetzt ſchon durchzuführenden Reiſen nach den franzöſiſchen Friedhöfen nur nach den etwa 150 Friedhöfen erfolgen können, die in dem ausführlichen Proſpekt über Mer⸗Pauſchalreiſen zu den Kriegsgräbern angegeben ſind. Sofern Friedhöfe in Frage kommen, die in dieſem Proſpekt nicht aufgeführt ſind, empfiehlt es ſich, vorher bei dem Volkehund Deutſcher Kriegs⸗ gräberfürſorge, Berlin W. 15, Brandenburgiſcheſtr. 27. anzufragen, nach welchem der endgültig beſtehen bleibenden Friedhöfe die Grä⸗ ber verlegt worden ſind. Tagungen verbandskag badiſcher Schneidermeiſter in Offenburg Am Sonntch fand in Offenburg der ſechſte Verbandstag der badiſchen Schneidermeiſter ſtatt. Die geſchäfklichen Beratungen begannen um 9 Uhr vormittags mit einem Rückblick über die Ver⸗ bandstätigkeit über die letzten beiden Jahre durch den Vorſitzenden Schneidermeiſter Weick⸗Karlsruhe. Für das Miniſterium ſprach Oberregierungsrat Buccerius, für das Kultus⸗ und Unterrichts⸗ miniſterium des Innern Direktor Stöckle⸗Offenburg und für den Reichsverband der Schneidermeiſter deſſen Vorſihender Keſtina⸗ Elberfeld. Dr. Röſſt vom Inſtitut für rationelle Betriebsführung an der Mannheimer Handelshochſchule ſprach über vraktiſche Buch⸗ führung im Schneidergewerbe und Obermeiſter Hellmuth⸗ Pforzheim über Volkswirtſchaft im Schmeidergewerbe. Der Reichs⸗ verbandsvorſitzende referierte über Textilzentrale und Schneiderge⸗ werbe und empfahl die Einführung einer Penſionskaſſe. Bei der Vor⸗ ſtandswahl wurde der bisherige Vorſtand aufs neue beſtätiat. Der nächſtjährige Verbandstag findet in Pforzheim ſtatt. Mit der Tagung war eine Ausſtellung von Schneiderartikeln und von Arbeiten der Gewerbeſchulen Offenburg und Karlsruhe verbunden. Aus dem Lande perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt „Ernannt wurden der Juſtizoberſekretär Theodor Weis beim Land⸗ und Amtsgericht Freiburg zum Juſtizinſpektor; Kanzlei⸗ aſſiſtent Wilhelm Pfeiffer beim Amtsgericht Oberkirch zum Kanzleiſekretär, Aufſeher Johann Geiger beim Bezirksgefängnis Pfullendorf zum Obexaufſeher. 1 1 26. Juli. Zur Zeit werden hier neue Fern⸗ da das vor etlichen Jahren angelegte der Fernſprechteilnehmer nicht Auch nach Reilingen wird — die hieſige Gemeinnützige sch. Hockenheim, ſprechkabel ausgelegt, Ortsnetz infolge ſtändiger Zunahme mehr den Anforderungen genügte. ein Fernſprechkabel gelegt werden. Baugenoſſenſchaft„Selbſthilfe“, e. G. m. b.., hat wieder einen neuen Häuſerblock an der Ecke Luiſen⸗ und aldſtraße Fertener und hatte am Samstag abend 6 Uhr die prominenten erkreter der Stadt und die Preſſe zur Veſichtigung einge⸗ laden. Unter liebenswürdiger Führung konnte man einen guten Einblick in die Tätigkeit der Baugenoſſenſchaft gewinnen. In ge⸗ ſundheitlich guter Lage, am Weichbild der Stadt gelegen, ſind die Bäulichkeiten mit allem Komfort der Neuzeit eingerichtet und für die Bequemlichkeit der Bewohner in jeder Beziehung gut geſorgt. Die „Vor allem dürfte er kein Leiſetreter ſein, nicht erſt beim Vater anklopfen, ſondern eine Attacke wagen.“ Auf einem einſamen, an Viegungen reichen Waldweg gege ſie das, zwiſchen Klotzſche und Langebrück, und der Königliche! eutnant Göllnitz fühlte ſich bei ſeiner Soldatenehre gepackt. Er ſondierte das Terrain: die anderen waren noch hinter einer dieſer wunderbaren Wegbiegungen. Und er wagte die Attacke. Da aber geſchah das Fürchterliche: Aglaja bog ſich urplötzlich zur Seite, ſein Kuß traf ins Leere, und bei der heſtigen Bewegung, die er zu parieren ſüchte, verlor er den Helm. Blitzſchnell erfaßte er die Situation und kat, wie die meiſten Männer in ſolcher Lage, das Falſche: er ließ das Mädchen und ſetzte dem davonrollenden Helme no Aglajas helles Gelächter vernichtele ihn. Als Petermanns und der Konful auftauchten, hatte er den Helm lücklich erhaſcht und hlelt ihn, den Knauf zwiſchen Mittel⸗ und Felgefte er, zum Aufſetzen bereit. Petermanns nahmen an, es ſei ſhm zu heiß geworden. Der Konſul hatte, blind wie alle Väter überhaupt nichts beinerkt. Man beendete den Sonntag, wie gewöhnlich, auf der Kurhaus⸗ terraſſe bei einer milden Bowle. Es war eine ſchöne und warme Nacht. Die elektriſchen Tiſchlampen illuminierten ſie freundlich. Mlücken ſchwrämtenund taumelten zahllos ins Licht „Die armen Tierchen,“ ſagte Aglaja.„Wenn ſie wenigſtens gleich tot wären. So aber verbrennen ſie ſich nur die Flügel und quälen ſich danm noch ewig.“ 8 „Es gibt manche Geſchöpfe—(Leutnant Göllnitz dämpfte ſeine Stimme, daß nur Aglaja iht verſtehen konnte)„die zum Lichte flie⸗ gen und ſich die Flügel verbrennen. Sie quälen ſich ewig und ſterben doch nicht. „Wie peinlich,“ dachte Aglaſa,„wie unausſprechlich peinli Acht Tage ſpäter kam die letzte der farbenleuchtenden Anſichts⸗ karten mit blühenden Kirſchbäumen und blauem Frühlingshimmel. „Einen Abſchiedsgruß!— Ihr Ludwig Göllnitz.“ Es iſt eine alte Geſchichte, umd ſie iſt einmal ſonderlich originell. Sie ſpielt vor dem Kriege. Die Menſchen hatten damaes noch andere Sorgen, zartere, feinere als wir. Und der Leutnant Göllnitz nahm ſich die Sache ſehr zu Herzen. So ſehr, daß— im Herbſt nach dieſer ſchmerzlichen Kirſchblüte— bei ſeiner Verteidigung dreier ſchon in den Grund zerſchoſſener Geſchütze gegen feindlichen Angriff mehr Trauer und Verzweiflung war als Tapferkeit. Heute liegt er in Frankreich gefallen. Aglaſa hingegen lebt in Argentinien, wohin ſie bei Kriegsgus⸗ bruch mit ihrem Vater zurückkehrte. Sie hat zwei ſchlanke, braune Jungen naenens Pedro und Carles und einen Mann nach ihrem Geſchmack, der ſicherlich auch mit den Hausſchuhen parat ſteht, wenn ſie nach Hauſe kommt. Zimmer ſind hell, geräumig und freundlich und verſprechen ein ge⸗ ſundes Wohnen. Zu jeder Wohnung führt eine elektriſche Klingel⸗ anlage; elektriſch Licht, Badezimmer, Loggias und Speiſekammern ſind vorhanden. Dazu kommen noch zu jeder Wohnung ein geräu⸗ miger Keller und Speicher, Stall und ein Stückchen Garten; auch Waſchküchenanlage iſt da. Die Seitenwände der Aufgänge ſind mit Jute ausgelegt. Der Gebäudekomplex enthält in der Hauptſache Zwei⸗ und Dreizimmerwohnungen, für Arbeiter berechnet. Die vorhandenen drei Vierzimmerwohnungen ſind zu Lehrerwohnungen beſtimmt, zu denen der Bauverein vom Staat einen Zuſchuß er⸗ halten hat. Der Genoſſenſchaftsgedanke hat ſich hier in vorbildlicher Weiſe betätigt, indem gute und im allgemeinen billige Wohngelegen⸗ heiten geſchaffen worden ſind. Der Geſamteindruck iſt ein äußerſt günſtiger und muß dahin zuſammengefaßt werden, daß für das Wohl der Mieter aufs Beſte und Angenehmſte Sorge getragen iſt, wodurch ſich die Baugenoſſenſchaft wirklich ein lobenswertes Ver⸗ dienſt erworben hat. * Eberbach, 28. Juli. Am Sonntag nachmittag ſtießen oberhalb Gammelsbach zwei Perſonenauto, das eine einem Nauen⸗ burger Rechtsanwalt, das andere einem Kaufmann aus Worms ge⸗ hörend, ſo heftig zuſammen, daß dem einen Fahrzeug das Rad brach während das ander das noch raſch ausweichen wollte den Abhang hinunterſtürtzte und ſich dabei dreimal überſchlug bis es zertrümmerk liegen blieb. Als ein wares Wunder iſt es zu bezeichnen, daß das Unglück keine Menſchenleben koſtete. Eine Inſaſſin ein Fräulein aus Mannheim, erlitt lediglich einige Schnittwunden am Bein. fiarlsruhe, 28. Juli. In der neuen Bahnhofeſtraße brach geſtern cchend kurz nach 7 Uhr ein Waſſerrohr des Hauptſtran⸗ ges, wodurch innerhalb kürzeſter Zeit die Straße bei der Bruchſtelle bis zur Höhe von einem halben Meter unter Waſſer geſetzt wurde. Die Straße wurde abgeſperrt, ſodaß der Verkehr umgeleitet werden mußte. Die ſofort an der Bruchſtelle erſchienenen Arbeiter des Städtiſchen Waſſerwerkes ſtellten zunächſt den Hauptſtrang ab, ſodaß die Südweſtſtadt ohne Waſſer war. Unter Leitung von techniſchen Beamten des Städtiſchen Waſſerwerkes hofft man um Lauf der Nacht die Bruchſtelle reparieren zu können. Jreiburg, 26. Juli. Der Student Encke aus Staffort perſuchte in der Sonntagnacht ſeine im 3. Stock eines Hauſes in der Gerberau gelegene Wohnung durch Hinaufkletter nan der Hauswand zu erreichen. Encke hatte 2 705 Hausſchlüſſel vergeſſen. In einer Höhe von 3 Metern ſtürzte er ah und zog ſich einen ſchweren Schädelbruch zu, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. ( Triberg, 25. Jull. In zahlreichen Gegenden des Schwarz⸗ waldes kam es nach einem heißen Samstag mit faſt gänzlicher Wind⸗ 0 0 und einer warmen und ſchwülen Nacht, wie ſie im Gebirge zu n ungewöhnlichen Erſcheinungen gehören, in den frühen Morgep⸗ ſtunden des Sonntags zu Luftdruckſtörungen, die von—8 Uhr zu kräftigen verbreiteten Gewittern mit ſehr ſtarken und ſcharfen Regenfällen führten. Die gewitterartigen Regen wiederholten ſich im ſchwächerer Form noch vielfach in den Vormittagsſtunden. Nachmittags ſetzte dann wieder bei gemäßigteren Temperaturen Auf⸗ heiterung und trockenes Wetter ein. 55 ſcheint bei dieſen neuen ſtar⸗ ken Gewittern diegmal ohne Hagel und Sturm, der unlängſt in der Baar die ſchweren Schäden anrichtete, abgegangen zu ſein. *„ Bad Dürtheim, 26. Juli. Am Samstag vormittag brachte ein Sonderwagen im fahrplanmäßigen Schnellzug zahlreiche Geladene über die herrliche Schwarzwaldbahn nach Bad Dürheim, wo ſich in der Nähe des Waldes, abfeits der ſtaubigen Landſtraße, das neue Er⸗ holungsheim der Reichsbahnbetriebskrankenkaſſe Karlsruhe erhebt und das an dieſem Tage ſeiner Beſtimmung übergeben werden ſollte. Nahezu 200 Gäſte waren zu dem feierlichen Akt erſchtenen. Nach einem einleitenden Muſikſtück begrüßte Profeſſor Gruber die An⸗ weſenden, die im Halbkreiſe vor dem Gebäude Aufſtellung genommen hatten. Nach Uebergabe des Bauwerks in die Obhut der Verwaltung und den Glückwünſchen eines weiß gekleideten Mädchens und eines Knaben wurde die Feier mit dem Choral„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“ Hrhelt Hieran ſchloß ſich die Beſichtigung des Hauſes, Was dieſes Erholungsheim beſonders werwoll macht, iſt, daß nicht nur Kunſt und Harmonje wohltätig wirken, vor allem fällt die praktiſche Durchführung äſthetiſcher Geſichtspunkte auf. Die Länge des Sübbaues beträgt über 60 Meter, die Breite nahezu 12 Meter, der Nordbau iſt nahezu 30 Meter lang und über 12 Meter breit. Das Heim iſt umgeben don einer großen Gartenanlage. Sie enthällt U. a. auch zwei beſonders angelegte Spielplätze für die Kinder. Da⸗ geſamte Gelände umfaßt nach Zukauf von einigen Grundſtücken jetzt einen von 3 Hektar, 10 Aar und 11Quadratmeter. Das Erholungsheim, das eine nahezu zweijährige Bauzeit erforderte, macht mit ſeinen hellen freundlichen Räumen den denkbar beſten Eindruck. Konſtanz, 27. Juli. Der Bootsführer Franz Beſck⸗Reichenau, der das Bootsunglück auf dem Unkerſee verſchuldet ſerz iſt nunmehr in das Unterſuchungsgefängnis onſtanz eingeliefert worden. Er wird ſich vor dem hieſigen Schwurgericht wegen fahr⸗ läſſiger Tötung zu verantworten haben. Kein Koch, aber der Rucksacł u. ichl Und schon gibt es unterwegs ein gutes, warmes, Essen für wenig Geid in kurzer Zeitl „Knorr Erbswurst und andere Suppen in Wurstform. Kunſt und wiſſenſchaſt Moderne oder Stradivarius⸗Geigen? Ein merkmi ürdiger Wettiſtreit ſoll demnächſt in London ſtattfinden. Es wird die Frage erörtert, ob die alten tallenſſchen Geigen batfächlich beſſer ſind, aß die modernen engliſchen. Man verſichert nämlich ſeit einiger Zeit⸗ daß die hohe Verehrung für die Geigen von Stradivarſus, Gugrne⸗ rius größtenteils auf Suggeſtion beruhe. Ein enelſchg Violinift wird nun, hinter einer Mauer vrborgen, einige Stücke ann einer Stradivarius und auf einer modernen Gelge ſpielen; und Sach⸗ verſtändige ſollen damn urteilen, welches Inſtrument am be ten küingt. Ein ähnlicher Wettſtreit, der vor einigen Jahren in Parte ſtattfand, eniſchied zugunſten der modernen Geige. Die Anhange⸗ der alten italieniſchen Geigen behaupten jedoch, daß die neuen Gel⸗ gen nur dann ſchön klingen, wenn ſie noch wenig gebraucht, ſind, 4 Hypnoſe bei Nervenleiden. der engliſchen mediziniſ Salt fele„The Lancet“ feilt Charles S. Mpers mit, decz, nachdem man in London eine Fülle von durch Exploſtonen verurſachten Ner⸗ venchocken auf hypnotſſchem Wege geheilt hatte, 1 Formen von Nervenſtörungen ſyſtematiſch durch fortdauernde Hyp⸗ noſe behandelt werden. Von den bis jetzt behandelten Soldaten, die an krankhafter Furcht, nervöſen Reſkerdewegungen, Verluſt von Sprache oder Gehör litten, ſind 26 Prosent durch Hypnoſe vollkoanß men geheilt; bei 25 Prozent wurde Beſſerung feſtgeſtellt, währen! 35 Prozent ee für hypnotiſchen Einfluß zu ſein ſchienen, und 13 Prozent darauf reagierten, ohne daß ſedoch ihr veiden verringerte. Die engliſchen Aerzte ſind der Meinung, daß Hypnoſe in allen Fällen das beſte Mittel ſei, um die Geneſung zu beſchleng gen, wenigſtens dann, wenn die Patienten für hypnotiſchen Einſlu empfänglich ſind. 4e Vier⸗Natlonen-Ausſtellung in der Berliner Nationalgglerie⸗ Zur Teilnahme an einer Wanderausſtellung. welche die Gattin des amerikaniſchen Eiſenbahnkönias Harrimann in den letzten zwei Jah⸗ ren von Werken nordamerikaniſcher, enaliſcher und franzöſiſcher Künſtler veranſtaltet hat, ſind in dieſem Jahre zum erſtenmal aus Deutſche aufgefordert worden. Die Liſte der Einzuladenden iſt ve dem Verwalter der Ausſtelluna. dem über europäiſche Dinge ſeh gut unterrichteten Herrn de Zavas, aufgeſtellt. die Auswahl del Gemälde zufammen mit dieſem und den Künſtlern von Dr. Thor⸗ maehlen, dem Kuſtos der Berliner Nationglaaferſe, welche die Kunftwerke ſetzt im Kronprinzenralois zur Schau ſtellt, aetroffen worden. Vertreten ſind dieſes Jahr nur füngere Künſtler, und zwü⸗ von Deutſchen Beckmann, Campendonk, Dir. Feininger. Gearae⸗ Groß, Heckel, Hofer, Kirchner, Klee, Kokoſchka, Rud. Leyn. Mell, Nauen, Nolde, Otto, Mülker. Pechſtein Purrmann und Schrdt⸗ Rottkluff: ferner ſind mit Zeichnungen beteiligt die Bildhauer Bei⸗ ling, Barlach, de Fiori, Kolbe und Sintenis. — nun auch andere . — — nnmn„eree Mittwoch. den 28. Juli 1928 Reue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seife. Nr. 343 Aus der pfalz Prolfeſtantentag in der Pfalz *Neuſtadt a.., 26. Juli. Ein Proteſtantentag für die Pfalz wurde bei einer Beteiligung von über 3000 Glaubensgenoſſen (beſonders aus Neuſtadt. Lambrecht. Gimmeldingen, Mußbach und Buttweiler) am Haardter Ludwigsbrunnen bei Neuftadt a. H. abge alten. Es galt zu zeigen, daß der freie probeſtantiſche Geiſt in der Pfalz noch lebendia iſt und zum anderen ein aeſelliges Waldfeſt, das elegenheit zu gegenſeitiger Ausſprache bot, in froher Stimmung zu feiern. Dieſem Charakter der Veranſtaltung, zu dem ein ſonniges tter ſeinen Segen gab, entſprachen die Begrüßungsreden von Pfarrer Fickeiſen⸗Reuſtadt und Pfarrer Lind⸗Speyer. Pfarrer Fickeiſen gab ein von tiefem treen Empfinden getra⸗ genes Bekenntnis zur ſchönen pfälziſchen Heimat, die Liebe zu ihr könne uns zugleich Wegweiſer zur Liebe zu Gott und unferen Mit⸗ menſchen werden. Die herzlichen Worte, die er für unſere gemein⸗ ſame pfälziſche Heimat gefunden. ſanden ein ſtarkes beifälliges Echo i den Zuhörern. Pfarrer Lind erzählte von den Taten, die der proteſtantiſche Geiſt in vergangenen Jahrhunderten um ſeines Glau⸗ bens in der Pfals zu leiſten vermochte. Auch heute ſei dieſer Geiſt— wenn er dies auch nicht immer nach außen hin betone— in der Pfals lebendia und zu neuem Schaffen bereit. Die Proteſtanten der Pfalz wollen treu zu ihrer freien Glaubensauffaſſung halten. Der Kirchenchor verſchönte die Feier durch Liedervorträge. Das gemein⸗ ſam geſungene Proteſtantenlied:„Ein feſte Bura iſt unſer Gott“, beſchloß den ſchönen Tag, der ein zielbewußtes aber tolerantes Be⸗ kenntnis proteſtantiſchen Glaubens zum Ausdruck brachte⸗ Ludwigshafen, 27. Juli. Bei der in der Nacht vom 23. auf 24. 7. 26 in der Gellertſtraße ſtattgefundenen Ausſchrejtungen be⸗ teiligten ſich in der Mehrzahl hieſigen Burſchen.— Iß der Nacht dom 25. auf 26. wurde an einem Schuhgeſchäft in der Ludwigs⸗ ſtraße die Ecke einer Schaufenſterſchelbe, die ſchadhaft war, eingedrückt und aus der Auslage 2 Paar Herrenſchuhe im Werte von 33 M. durch unbekannte Täter geſtohlen.— Ein unbekamnter Burſche erſchwindelte ſich geſtern vormittag in der Ühland⸗ ſtraße von einem 11 Jahre alten Knaben deſſen Fahrrad mit der Angabe, es gleich wieder zurückzubringen und iſt 5 dieſer Zeit mit dem Fahrrad verſchwunden. Das Fahrrad iſt Marke„Preſto“ Nr. 371 244 und hat einen Wert von 150 M. Der Täter iſt etwa 20 Jahre alt, 1,70 Meter groß, bartlos, trug graugelben Anzug, Stulpen und trug ſeine Müße in der Taſche.— Geſtenn nachmittag ſtürzte in einer Fabrik in Mundenheim an einem Neubau ein etwa 6 Meter hoher Balken um und fiel auf einen dort beſchäftigten verheirateten 33 Jahre alten Arbeiter, der dadurch vermutlich einen lterblattbruch erlitt und wurde in das Krankenhaus verbracht. Grünſtadt, 28. Juli. Bei dem Verſuch, auf das Trittbrett eines Laſtautos der Brauerei Gebr. Joſt aufzuſpringen, ſtürzte der 14jährige Sohn des Poſtſchaffners Zill zu Boden und wurde vom Hinterrad überfahren. Mit ſchweren inneren Verletzungen und einem Beinbruch wurde der Junge in das Bezirkskrankenhaus wo er ſeinen Verletzungen noch in der Nacht er⸗ legen iſt. Hanhofen, 27. Jull. Der etwa 27 Jahre alte Franz Po pp aus Lambrecht ſtellte ſich dieſer Tage unter falſchem Namen als Sohn eines Stabsarztes aus dem Elſaß in der hieſigen Wirtſchaft„Zum Hirſch“ ein, machte eine größere Zeche und bat dann noch um ſtän⸗ diges Nachtquarkier. Die Gaſtwirtin war aber ſehr überraſcht, als der noble Gaſt am frühen Morgen, um ſeine Schulden unbekümmert, verſchwunden war. Wie die näheven Feſtſtellungen ergabn. hat der Zechbetrüger ſich vor dem Ausreißen beſ einer Familie noch ein Fahr⸗ rad geliehen, das er wieder zurückbringen wollte. Bis jetzt wurde aber weder das Rad zurückgebracht noch der Täter aufgefunden. * Herxheim, 25. Juli. Ein Preisſturz auf dem Zwiebel⸗ markt iſt eingetreten. Nach einem anfänglichen Verkaufspreiſe von 7 Mark ſind die Angebote auf 4 Mark ngen.(Hoffent⸗ lich bekommt man auch auf dem Mannheſmer Markt etwas von die⸗ ſem Zwiebel⸗Preisſturz zu verſpüren. Die Schriftl.). *Neuſtadt a.., 28. Juli. Anläßlich der kolonnenmäßigen Reblausunterſuchungen im Alſenztal wurden in Hochſtetten die erſte Reblausverſeuchung in dem Weinberg der 1 Heinrich Theobald Wwe. feſtgeſtellt. Es handelt ſich um drei Stöcke, die in unmittelbarxer Nähe eines alten Herdes liegen. Gerichtszeitung Ein genialer Hochſtapler im Dorre 8 Vor dem großen Schöffengericht in Kaſſel hatte ſich der wegen etrugsrückfall 27 Mal vorbeſtrafte Eugen Krauſe wegen erneuter 5 etrügereien zu verantworten, die ihresgleichen ſuchen. 1925 kam b nach Kaſſel, machdem er in Hechingen(Hohenzollern) eine Firma gegründet hatte, die gegen Akzepte einkaufte, die nie bezahlt wur⸗ Hier Krauſe verzog ſich, als die Sache ruchbar wurde, nach Kaſſel. mietete er zwei Räume, ſtellte den erwerbsloſen A. an und annte die neue Firma großartig„Krauſe⸗England“. Um ſich redit zu berſchaffen, führte er 80 000 M. Aktien eines in Konkurs eratenen Chemiekaliengeſchäftes bei ſich. Vor Gericht gab er an, f e Aktien ſelen ihm von ſeiner Tante in Bonn, dle Millionärm ei, geſchenkt worden. Nun kam die Hauptſache. Als der Sohn er Witwe Pforr, der in Braumhauſen ein kleines Materialwaren⸗ geſchäft beſaß, ein Darlehen ſuchte, nahm Krauſe ſich der Sache zn und ſanierte die Geſchichte mit 400 M. Aus dem kleinen Ge⸗ chäft machte er nun mik Zuſtimmung der Inhaberin die Firma ſelte Pforr u. Sohn, Lebens⸗ und Futtermittel⸗Großhandel“. Sich bſt machte er zum Prokuriſten. Er besh in großen Mengen en gegen Akzepte. Wenn eine Firma Referenzen verlangte, wurde die„Krauſe⸗England“ in Kaſſel angegeben, die vorzüg⸗ 38 Auskunft gab. Wenn die Inhaberin nicht mit Lieferungen Huberſtanden war, fälſchte er zur Vereinfachung der Geſchäfte die zerterſchrift. zwei Laſtautomobile die gegen Akzept gekauft wur⸗ Ih berunglückten, nachdenn ſie hoch berſichert waren. Als der Ge⸗ chtsvollzieher begann, ein täglicher Gaſt bei dem kleinen Geſchäft 1 wwerden, zog der ſtille Teilhaber vor, zu verſchwinden. Mit einer gepfändeten Schreibmaſchine fuhr er mit dem notdürftig ergeſtellten, noch nicht bezahlten Laſtauto nach Mannheim, wo w gegen einen nie eingelöſten Scheck von 400 Mark repariert Mitde⸗ In Frankfurt ſetzte er den Wagen endgültig gegen 1750 Fkark ab. Als er in Hannover mit neuen„Geſchäftsgründungen“ gann, wurde er feſtgenommen. Vor dem Gericht verteidigte er außerordentlich geſchickt, was dieſes aber nicht hinderte, ihn 3 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt zu ver⸗ urteilen. Verworfene Neviſion 12 Wie wir ſeinerzeit meldeten, machte in einer hieſigen Verſamm⸗ al! des Reichsgläubigerſchutzverbandes zur Aufwertung der alten belelond⸗Martſcheine einer der Redner namens Ort aus Mannheim Stit digende Ausführungen über die Republik, nannte ſie eine leberrepublik, die an den nächſten Laternenpfahl —————ů——————— 5 5 gehöre, weil ſie Witwen und Walſen und den alten Leuten das Brot geſtohlen habe. Wegen dieſer beleidigenden Ausdrücke wurde Ort kurz vor Oſtern vom Amtsgricht Mannheim zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Ort legte Berufung gegen das Urteil ein mit dem Erfolg, daß das Landgericht Mannheim in ſeiner Sitzung vom 11. Mai die Strafe auf 1 Monat ermäßigte. Damit noch nicht zu⸗ frieden, erhob Ort Einſpruch beim Oberlandesgericht Karlsruhe, das nun die Reviſion verworfen hat. § Verurteilung einer„Giftmiſcherin“. Vor dem Schöffenge⸗ richt in Heilbronn am Neckar hatte ſich die Arbeiterfrau Mag⸗ dalena Widmaier wegen Betrugs und erſchwerter Privat⸗Ur⸗ kundenfälſchung zu verantworten. Frau Widmater hatte der Bäue⸗ rin Schieker, die ihren Mann beſeitigen wollte, verſchiedene Male eine Miſchung von Süßſtoff, kondenſierter Milch und Huſtentropfen als„Gift“ präſentiert und dafür mit Hilfe betrügeriſcher Tricks insgeſamt 1200—1300 Goldmark herauszupreſſen verſtanden. Sie wurde zu 8 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt berurteilt. 5 § Zuchthaus für einen gewiſſenloſen Betrüger. Seit dem Jahre 1901 hat der Melber Johann Weiß faſt unumterbrochen im Ge⸗ fängnis oder Zuchthaus geſeſſen. Nach Verbüßung ſeiner dreizehn⸗ ten Strafe(5 Jahre Zuchthaus) wollte er ſich das Leben bequemer machen. Er näherte ſich älteren Frauen, denen er unter Verſchwei⸗ gen ſeiner Vergangenheit die Ehe verſprach. Er ließ ſich monate⸗ lang von den heiratsluſtigen Frauen erhalten und benutzte dann eine paſſende Gelegenheit, um mit den Erſparniſſen der Frauen zu ver⸗ ſchwinden. Am übelſten ſpielte er einer Näherin mit, der er von ſeiner Stellung in Holland erzählte. Die Frau verkaufte ihre Näh⸗ maſchine und packte ihre Sachen in zwei Koffer um ihrem Zu⸗ künftigen in die Ferne zu folgen. Weiß brachte die Koffer mit ihr zum Bahnhof, behielt aber den Gepäckſchein bei ſich. Nachdem er auch noch den Erlös der Nähmaſchine an ſich genommen hatte, ver⸗ ſchwand er, und mit ihen die beiden Koffer, die das geſamte Hab und Gut der Aermſten enthielten. Mit Tränen ſchilderte die Zeugin vor Gericht, wie es ihr ergangen war. Das Gericht verurteilte den An⸗ geklagten zu 3 Jahren und 2 Monaten Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiauſſicht. Nachklänge einer Kirchweihe. Der Arbeiter Wilhelm Kalb⸗ fleiſch aus Mosbach bei Dieburg, wohnhaft in Offenbach am Main, war auf der Kirchweihe in Kleeſtadt und hatte einen über den Durſt getrunken. Es war dies die Folge, daß er mit verſchiedenen Per⸗ ſonen anband. beſonders mit einem Arbeiter, der ihm jedoch aus dem Wege gina. Im Hofe einer Wirtſchaft traf er dann ſeinen Gea⸗ ner wieder, und es kam zu einer regelrechten Rauferei, in deren Verlauf K. einen Dolch zog und dem Arbeiter Stiche in Arm und Schulter verſetzte, ſo daß dieſer vier Wochen ſchwer darniederlag. K. will in Notwehr gehandelt haben. Das Bezirks⸗Ferien⸗Schöffen⸗ gericht Darmſtadt erkannte wegen gefährlicher Körververletzung auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis. K. wurde in Haft genommen. 8Schwere Urkundenfälſchung. Der Weinreiſende U. war für eine Viernheimer Firma gegen Proviſion tätig, die ihn auch nach Erſatz des Schadens weiterbeſchäftigt. Obgleich er nicht berechtigt war. Gelder zu vereinnahmen, tat er dies doch und vermehrte ſomit ſeine Einnahme um 280 Mark. Auch verſuchte er, durch die Fäl⸗ ſchung zweier Beſtellſcheine eine höhere Proviſion zu ergattern. Dies gelang ihm indeß nicht. Die Firma wollte zwar die bereits erſtattete Anzeige wieder rückgängig machen. doch iſt dies nicht möglich. Das Amtsgericht Darmſtadt erkannte unter Zubilligung mildernder Umſtände auf 4 Monate Gefängnis. empfahl aber, daß er wegen Strafaufſchub nachſuchen ſolle. gEin Heiralsſchwindler. Vor dem Amtsgericht Freiburg hatte ſich wegen Heiratsſchwindel der 30jähriage Schreiner und Geſanas⸗ lehrer Bider aus Baſel zu verantworten. Er lockte unter dem Verſprechen der Ehe einer Kellnerin den ganzen Verdienſt aus der Taſche. Als dieſe dann erfuhr, daß Bider in Baſel verheiratet iſt, verſprach er, ſich von ſeiner Frau ſcheiden zu laſſen, unternahm aber nichts in dieſer Hinſicht. Die Kellnerin. die über 1000 Mark an ihren Buhlen gehänot hatte, durchſchaute endlich das falſche Sriel ihres Galan und erſtattete Anzeige, die Bider(Monate Ge⸗ fänanis einbrachten. Nach Verbüßung der Strafe wird Bider ausgewieſen werden. Sportliche Runoſchau die Europameiſterſchaſſen im Kadſport Eniſcheidungen bei den Fliegern. Omalland, 25. Jull.(Drachtber.) In Anweſenheit von über 10 000 Zuſchauern wurden am Sonntag bei drückender Hitze auf der Mailänder Simplonbahn die Entſcheidungskämpfe um die Europa⸗ meiſterſchaſt im Radfahren für Flieger(Amateure und Profeſſionals) durchgeführt. Die Organiſation der Veranſtaltung war unter aller Kritik, ehr zu wünſchen ließ aber noch das aus Itlienern be⸗ ſtehende Schiedsgericht, das ſeine Landeleute gang offen bevorzugte. Beſonders hatte darunter der Titelverteidiger bei den Berufsfliegern, Kaufmann⸗Schweiz zu leiden, der ohne Grund diſtanziert wurde. Ein Proteſt Kaufmanns wurde erſt garnicht verhandelt. Im übrigen lauteten die einzelnen Ergebniſſe wie folgt, Meiſterſchaften der Amakeure. Zwi läufe: 1. Lauf: Oszmella⸗ Deutſchland; 2. Leene⸗ e 1. Martinetti⸗Italien; 2. Schaffer⸗Oeſterreich. 3. Lauf: 1. Galoaing⸗Frankreich; 2. Theaker⸗England. 4. Lauf: 1. Biocchi⸗Itclien; 2. Engel⸗Deutſchland(wegen Behinderung wurde der ſiegende Engel diſtanziert). 5. Lauf: 1. Hanſen⸗Dänemark; 2. Abeggeln⸗Schweiz. 6. Lauf: 1. Maczairak⸗Holland; 2. Oskar Rüſt⸗ Deutſchland. 7. Lauf: 1. Zuchetti Italſen; 2. Habberfield⸗England. 8. Lauf: 1. Debunne⸗Belgien; 2. Caſtelli⸗Italien. Viertelfinals: 1. Lauf: 1. Martinetti; 2. Osgmella. 2. Lauf: 1. Biocchi; 2. Falk⸗Hanſen⸗Dänemerk(diſtanziertll). 3. Lauf: 1. Maczairak; 2. Debunne. 4. Lauf: 1. Galvaing; 2. Zuchetti. Halbſinals: 1. Lauf: 1. Martinetti; 2. Maczalrak. 2. Lauf: 1. Galvaing; 2. Biocchi. Endlauf: 1. Martinetti⸗Illien; 2. Galvaing⸗Frankreich ½% Länge zurück. Pferdefport *Glänzender Nennungsſchluß für die Baden⸗Badener Rennen. Für die internationale Woche in Baden⸗Baden, die am Freitag, den 20. Auauſt beainnt, liegen jetzt die Nennungen vor. Für die 28 Rennen, die in dieſer Woche ſchloſſen. ſind 1006 Unterſchriften ein⸗ gegangen. Für Flach⸗ und Hindernisrennen liegen Nennungen franzöſiſcher Pferde vor, und zwar iſt es Monſieur Tillement. der die ſo lange abgebrochenen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich wieder aufnimmt. Im Badener Jaadrennen nannte der Pariſer Herr Saint Cyprien, Fille de'Air, Caréme, im Badener Ausgleich⸗Jagdrennen hat der franzöſiſche Rennſtallbeſitzer außer den drei angeführten Vollblütern noch Rocking Chair, Impatient ge⸗ nannt. Die Schweiz iſt durch die Bodmer und Gerteisſchen Pferde die Tſchechoflowakei durch die Vertreter des Stalles Slavia vertre⸗ ten. Natürlich haben auch die deutſchen Ställe ihr beſtes Steepler⸗ material reichlich genannt. Leichtathletik * Ergebniſſe der inkernakionalen Wettkämpfe der Krefelder Preußen. 100 Mir.: 1. Schüller⸗Krefeld 10,5 Sek.; 2. Körnig⸗Bres⸗ lau. Handbreite zurück: 3. Houben⸗Krefeld 1 Mtr. zurück. 200 Mtr.: 1. Schüller⸗Krefeld 22.1 Sek.: 2. Körnig⸗Breslau 22, 4: 3. Sten Petterſon⸗Schweden 23,6:— 200 Mlr. offen: 1. Mattonet⸗ Düren 23,3 Sek.; 2. Apfel⸗Mannheim, Bruſbbreite zurück,. 400 Mir.: van Neu⸗Goch 51.3 Sek.: 2. Neumann⸗Mannheim 52..— 1000 Mtr.: 1. Schoemann⸗Bresſau:37,7 Min.: 2. Wollmer⸗Kaſſel :38,2 Min.— 3000 Mtr.: 1. Goodwin⸗USA.:53,1 Min.: 2. Tom⸗ berg⸗Geldern:03,8 Min.— 110 Mtt., Hürden: 1. Troßbach⸗Berlin und Petterſon⸗Schweden 14.9 Sek., totes Rennen: 3. Chriſtiernſon⸗ Schweden 2½ Mtr. zurück.—-mal-100-Mtr.⸗Staffel: 1 Preußen, Krefeld 43,2 Sek.: 2. Berliner S. C.—/3-mal-1090-Mtr.-Staffel: 1. Duisburg 99:33,1 Min.: 2. Geldern 09. Schwedenſtaffel: 1. Mannheimer.⸗Geſ.:04,2 Min.: 2. Preußen Krefeld.— Hoch⸗ ſprung: 1. Elſen⸗Köln.71 Mtr.— Diskuswerfen: 1. Grebenhaus⸗ Oberhauſen 35,.50 Mtr.— Weitſprung: 1. Dobermann⸗Köln.81 Mtr.— Kugelſtoßen: 1. Weiß⸗Berlin 13,14 Mtr.— Speerwerfen: 1. Weiß⸗Berlin 44,35 Mtr. — Regeln 16. Deutſches Bundesfeſt Der Schlußſonntag brachte nochmals einen regen Betrieb auf allen Bahnen. Zugleich fanden 300 Kugelkämpfe zwiſchen den Ber⸗ liner Klaſſenmeſſtern und ein 150.Kugeltampf auf allen 3 Bahn⸗ arten unter den Sachſen ſtatt. Sieger der Ehrenbahnen auf Bohle: 1. Hellge⸗Altong 82, 2. Grimm⸗Kiel 81, 3. Brehmer⸗ Kiel 81; auf Aſphalt: 1. Rahlert⸗Oberlauſitz 66, 2. Böhm⸗ Braunſchweig 65, 3. Böcher⸗Mainz 65; auf Schere: 1. Walter⸗ Barmen 73, 2. Willms ⸗Aachen 72, 3. Rittgeg⸗ Düſſeldorf 72. Figurenmeiſterſchaft: auf Bohle: Hinze⸗Berlin 8 Kugeln, Schere: Wolf jr.⸗Dortmund 8 Kugeln, auf Aſphalt: Rat⸗Fürth und Büttner⸗Halberſtadt je 15 Kugeln. Seniorenmeiſter⸗ ſchaft: auf Bohle: Geh⸗Berlin 374, auf Schere: Deyeler⸗ Adchen 340, auf Aſphalt: Lantzſch⸗ Dresden 266. Höchſt⸗Reſul⸗ tate auf den Nebenbahnen bls 5 Uhr abends. Bohle 1: Frau Peſchke⸗ Stargard 34, Bohle 4 Benkert⸗Göttingen und Pöhler⸗Planitz je 41, 1. Ehrenbahn Frau Riegel⸗Berlin 32. Bohle 5: Arpfiel 42, Bohle 6: Wolf⸗Altonc und Werner⸗Bremen je 41, Bohle 7: Dietz⸗ Berlin 35, Bohle 8: Büchert⸗Kiel 42, Bohle 9: Rau⸗Berlin 42, Bohle 10: Kampe⸗Braunſchweig 19, Bohle 11: Höfer⸗Uelzen 50, Bohle 12: Warſchner⸗Jüterbog 79, Bohle 18: Puck⸗Kiel 50, Bohle 14: Rademacher⸗Lüneburg 96, Schere 32: C. Isringhaus⸗Barmen 47, Schere 37: Seban⸗Höchſt a. M. 81, Schere 38: Pieper⸗Harburg 33, Amerik. Jarret⸗Newyork 79, Aſphalt 52: Grüneberger⸗Leipzig 33. Aſphalt 53: Grüneberger⸗Leipzig 84, Aſphalt 54: Palmer⸗Oberlauſitz 44, Aſphalt 55: 45, Aſphalt 56: Chriſtianſen⸗Altong 48, Aſphalt 57: Rudelt 1⸗Hartha 70, Aſphalt 58: Frau Schnabel⸗Chem⸗ nitz 29, Aſphalt 58: Ehrenbahn Frau Rrumbiegel⸗Limbach 26, Schere 59: Frau Schweigmann⸗Hannover 31, Ehrenbahn 59: Frau Schu⸗ mann⸗Leipzig 30. Die genauen Ergebniſſe werden ſpäter nach dem Nachprüfen der Liſten bekannt gegeben.— Schwimmen * Weltſchwimmen„Quer durch Berlin“. Das am Samstag aus⸗ getragene traditionelle Wettſchwimmen„Quer durch Berlin“ hatte wieder eine große, nach Tauſenden zählende Menſchenmenge an⸗ gelockt. Wenige Minuten nach 5 Uhr begann das über 700 Meter führende Rennen. Zuerſt wurden die Damen auf die Reiſe geſchickt, ihnen folgten dann die Herren. Der Kölner Vierkötter rechtfertigte den ihm vorousgegangenen Ruf durchaus, indem er den von Kuniſch⸗ Breslau bisher gehaltenen Rekord von 59:18 Min,, der zudem noch unter beſonders günzzgen Bedingungen aufgeſtellt worden war, be⸗ trächtlich unterbot. Vierkötter hatte ſchon ſehr bald ſümtliche Damen eingeholt und ſchuf einen Vorſprung von etwa 100 Meter vor allen anderen. Im letzten Drittel kam allerdings die Staffel von Spandau 04 noch auf und es gab einen erbitterten Kampf, den Vierkötter mit einem Meter Vorſprung in der Rekordzeit von 48:29 Minuten für ſich entſchied. Sehr gute Leiſtungen bot das erſt 17jährige Fräu⸗ lein Zimmermann von Germania 94 BVerlin, das im ſchönen Bruſt⸗ ſtil met 57:16 ebenfalls noch unter der alten Rekordzeit von Kuniſch blieb. Ergebniſſe: 1. Senioren: 1. Vierkötter⸗Köln 48:29; 2. Hertz⸗Halle.— 2. Senioren: 1. Galle⸗Siemens Berlin 52:48 Min.— Junioren: 1. Steinhauf⸗Frieſen Berlin 52:51 Min.; 2. Palmke⸗ Hellas Berlin 52:53.— Damen⸗-Senioren: 1. Frl. Zimmermann⸗Ger⸗ mania 94 Berlin 57:16 Min.; 2. Wunrau⸗Hildesheim:01:17 Min. — Damen-Junioren: 1. Frl. Jaeckel⸗Charloktenburg:04:28.— Ju⸗ gendſtaffel: 1. Berlin 89 56:51 Min.— Staffel für Schupo und Reichswehr: 1. Kommandantur Berlin 58:15 Min.— Groſte Frei⸗ ſtilſtaffel: 1. Spandau 04 48:29,2 Min.; 2. Berlin 89 49:91 Min.— Große Berliner Bruſtſtaffel: 1. Berliner Sv. 78 51:01 Min.; 2. Waſſerfreunde 09: 3. Berlin 89.— Große Damenſtaffel: 1. Ger⸗ mania 94 56:01 Min.; 2. Otter Berlin 56:54,8 Min.— Alte Herren: . 2 Schw.⸗Kl. 55:25 Min.; 2. Ahrendt⸗Poſeidon Ber⸗ lin 57:52. ——————Emäꝛ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Rbein-Pegel 21.2228[24[27.28 Necar-Fegel I. 2 J282 27.20 Endlauf der Zweiten: 1. Maczairak⸗Holland; 2. Biocchi⸗Itallen. Schuſterinſel'] 3,45 8,203.19,97 20 8,J mannheim edeh 5 485 058 72 4 Kehl..95/4.20 4, 10 4,008.813.7 5 8801 11 1 1 Meiſterſchaften der etan 17„82908475 aaſteld..07 L61,165 186 471 45 Zwiſchenläufe: 1. Lauf: 1. Moretti⸗Italienz 2. Spears⸗ Naſnheim 48.843 59ʃ5. 1 Auſtralien. 2. Lauf: 1. Michord⸗Frankreich; 2. Del Grocco⸗Italien. Aüln: 44088030— 3. Lauf: 1. Moeskops⸗Holland; 2. Giorgetti Italien. 4. Lauf: 1. Kaufmann⸗Schweiz; 2. Mori⸗Italien. Halbfinals: 1. Lauf: 1. Moretti; 2. Kaufmann(diſtanziert). 2. Lauf: 1. Moespoks; 2. Michard. 8 eee 1. Moeskops⸗Holland auf Opelrad; 2. Moretti⸗ talien. Zum Endlauf der Zweiten wollte Kaufmann⸗Schwelz nicht antreten, als er dennoch dazu gezwungen wurde, fuhr er in auf⸗ rechter Haltung gegen Michard und verlor natu äß leicht. Moes⸗ kops und Moretti fuhren auf einem Rade eine ſtürmiſch aufgenom⸗ — mene Ehrenrunde. —— 891 Sangerma ., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme Kurt Fiſcher.— Vexantwortliche Redakteure: Chefredakteur: Für Politik; f, V. Kurt iſcher.— Feui: Dr. Fr— Famnmmalpalie und 115155 781. 87 1 f⸗ See 7 5 Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelstell: Kurt Ehmer. — — ů——— Quer durch wurtlemberg u. Baden, 300 um Sieger: Heinrich Suſer SSSSSSSHHHH———————— Niffteldeutiſche Fahrradwerkersz Usen-Be 8 Gericht und alles Uebrige: Fr Kircher.— Anzeigen: F..: Faude⸗ Drrr rlin W8, Ohrenstraßse 58/59 6. Seite. Nr. 343 Keue Mannheimer Jeitung(Mittag ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. Juli 1926 Neue Mannheimer Jeitung Handelsblatt Bör'e und Wirtſch aft Von Paul Hockenheimer Man muß ſchon auf das Jahr 1923 zurückgreifen, um eine Paralelle zu den Vorgängen ziehen zu können, wie ſie in den erſten 7 Monaken des Jahres 1926 an den deutſchen Börſen zu verzeichnen ſind. Eine allgemeine Hebung des Börſen ⸗Niveaus hat ſich voll⸗ zogen, wie ſie in größerem Ausmaße kaum gedacht werden kann. Es iſt nicht leicht, die Urſachen dieſer Entwicklung, die immer noch in gewiſſem Gegenſatz zur allgemeinen Entwicklung in der deutſchen Wirtſchaft ſteht, in ihren Urſprüngen zu ermitteln. JIn erſter Linie iſt es wohl die aus der Wirtſchafts⸗Depreſſion einerſeits und aus den ausländiſchen Kredit⸗Zuflüſſen für die deutſche Induſtrie andererſeits eingetretene plötzliche Verflüſſigung des deutſchen Geldmarktes, die den Anlaß für die im Verlaufe der erſten Hälfte des Jahres 1926 beobachtete Aufwärts⸗Bewegung der Kurſe gab. Zweitens kommt die Entwerkung der Franken ⸗Deviſen als Hauſſe⸗Moment hinzu, die ſich letzten Endes in Kapitalfluchtkkäufen bedeutenden Maßſtabes zur Sicherung der noch verbliebenen Subſtanz unferer weſtlichen Nachbarn an den deutſchen Börſen auswirkte. 3 Als drittes und weſentliches Moment iſt der anhaltende Streit der engliſchen Bergarbeiter zu betrachten, der ſowohl dem deutſchen Kohlenbergbau, wie der deutſchen Montan⸗Induſtrie, die ſich im März und April in einer ſtarken Abſatz⸗Kriſe befunden hatten, eine unerwartete Erleichterung brachte. Die arbeitstägliche Kohlen⸗ förderung im Ruhrgebiet konnte ſtark erhöht werden und die An⸗ ford rung an Bahn und Schiffsraum hat ſich in den letzten zwei Monaten ſo gehoben, daß weder die Reichsbahn noch die Rhein⸗ ſchiffahrt die Anforderung der Zechen an Verladeraum in den letzten Wochen ganz befriedigen konnten. Weiter wurde das Intereſſe an den Werden der Eiſen rerarvei⸗ tenden Induſtrie durch die Kriſe der engliſchen Montan⸗Induſtrie wachgerufen und beſonders für die Akkien, der zu den Vereinigten Stahlwerken Ach. gehörenden Anternehmungen lebhafter. Gleich⸗ zeitig wurde bekannt, daß die Aktien der Ver. Stahl. in ganz Lurzer Zeit an den deutſchen, ſowie wichtigſten ausländiſchen Börſenplätzen zur Einführung gelangen würden. Nimmt man aus der Zahl der an der Börſe notierten Montan Aktien einige Werte heraus, ſo wird das Ausmaß der Kursſteige⸗ rungen noch deutlicher erſichtlich, ſo ſtiegen z. B. Deutſch⸗Luxem⸗ burger Bergwerks⸗Aktien, die Anfang Januar 55 v. H. notierten bis Mitte Juli auf 145 v.., Rhein. Stahlwerke von 45 v. H. in einem halben Jahre auf 140 v. H. Das Kurs⸗Niveau der Gelſenk. Bergwerks⸗Aktien hob ſich von Anfang Januar bis zum heutigen Tage von 55 auf 165 v. H. Wir erſehen daraus, daß Kursverdrei⸗ fachungen der Montan⸗Induſtrie⸗Aktien in der Berichtszeit vi eingetreten ſind. Freilich baſieren die jetzigen Kurſe unſerer rheiniſch⸗ weftfäliſchen Bergwerks⸗Aktien ebenſo wie die Werte der Montan⸗ Induſtrie auf dem bis jetzt von informierter Seite als willkürlich bezeichneten Einführungs⸗Kurſe der Stahl⸗Truſt⸗Aktien auf dem Niveau von etwa 135 v.., je nach der prozentualen Beteiligung der einzelnen Geſellſchaften am Stahltruſt. Die Möglichkeit, daß der Einführungs⸗Kurs des Rieſen⸗Kapitals der Vereinigten Stahlwerke von rd. 800 Mill., trotz Dementis von Verwaltungsſeite auf dieſer Baſis liegt, iſt bei Anhalten der jetzigen Börſen⸗Tendenz vorhanden. Von beſonderen Kurs⸗Sprüngen blieb auch das bekannteſte Favorit⸗Papier der deutſchen Börſen nicht verſchont, die Aktien der J. G. Farbeninduſtrie, die von 100 v. H. zu Beginn des Jahres auf über 255 v. H. bis Mitte Juli faſt ohne Rückſchlag anziehen konn⸗ ten und in denen man auch auf dieſem erhöhten Niveau neuerdings Käufe allererſter Bankſeite beobachten kann, die in Kenntnis der weitgehendſten Zukunftsprobleme der J. G. Farbeninduſtrie eine weitere erhebliche Kursſteigerung gerade dieſes Papieres für wahr⸗ ſcheinlich halten. Als Hauſſe⸗Motiv iſt weiterhin nicht zu vergeſſen, die im Ver⸗ laufe des erſten Semeſters 1926 mehrfach erfolgte Herabſetzung des Reichsbankdiskontes von 9 auf 6 v. H. Wir bringen nachſtehend die Aktien einer Reihe erſtklaſſiger deutſcher Wertpapiere und zwar die Kurſe, die dieſe Effekten am 2. Jan. 1925 am 2. Jan. 1926 und am 27. Juli 1926 einnahmen. Wie ſich aus der Tabelle erſehen läßt iſt die Aufwärks⸗Bewegung im Verlauf des letzten halben Jahres am meiſten und gleichmäßigſten bei den zum Termin⸗Handel zugelaſſenen Papieren feſtzuſtellen, denen gegenüber die Entwicklung der nur variabel oder zu Ein⸗ heits⸗Kurſen notierten Aktien unregelmäßiger in den letzten ſieben Monaten war. Beim Vergleichen der Börſenkurſe vom 1. 1. 1925 mit den⸗ jenigen Ende Juli 1926 läßt ſich, was bei vielen Effekten⸗Beſitzern ſchon längſt in Vergeſſenheit geraten iſt, überraſchenderweiſe feſt⸗ ſtellen, daß die Mehrzahl der Terminwerte erſt das vor Beginn der Wirkſchafts⸗Kriſe anfangs 1925 eingenommene Kurs · Niveau wieder erreicht haben bzw. nur wenig darüber hinweggegangen ſind. Hingegen iſt der größte Teil der am Kaſſa⸗Markt notierten Werte heute noch bei weikem von den Kurſen des Januar 1925, wie unſere nachſtehende Tabelle veranſchaulicht, enkfernt. 1. Bank⸗Akklien Den Bankaktien kam die Belebung des Termin⸗, des Emiſſions⸗ und des Kundengeſchäftes bei der augenblicklichen Kursentwicklung zuſtatten. 85 Kurſe in Reichsmark⸗Prozenten Berl. Handelsgeſ. 169 135 180 Deutſche Bank 130 104 165 Commerz u. Privatb. 113 96 130 DresdnerBank 109 101 135 Darmſt. u. Nationalb. 134 103 180 2. Monkan-⸗Aktien und Kohlenwerke Die Montanwerte erhielten eine beſondere Anregung durch die Gründung letzten Endes durch die erheblichen Vorteile infolge des engliſchen Bergarbeiterſtreikes. Bochumer Guß 128 55 140 Phoenir 121 55 110 Dſch. Lux. Bergw. 128 55 140 Buderus 137 25 90 Harp. Berabau 130 83 145 Mannesmann Röhren 113 46 120 Ilſe⸗Berabau 154 72 135 Gelſenk. Bergwerk 134 43 165 Maadeba. Berawerk 106 34 75 Oberſchl. Kokswerke 123 47 90 Laura⸗Hütte 145 24 50 3. Maſchinen⸗ und Waggonfabriken Den Maſchinen⸗ und Waggonfabriken kamen neben Betriebs⸗ verbeſſerungen als kursſteigerndes Moment in letzter Zeit zahlreichee eingelaufene Aufträge der Reichsbahn, der Reichspoſt und der Kommunen zuſtatten. Daimler 88 21 85 Ludw. Löwe&. Co 170 98 165 Neckarſulmer 93 25 85 Linke. Hoffm.⸗Werke 108 37 75 Horch-⸗Werke 88. 28 70 Karlsruher Maſch. 84 23 40 Berl. Karlsr Ind.⸗W. 147 43 90 Halleſche Maſchinen 180 80 185 Ver. Thür Metall 90 45 65 4. Elektro⸗Werte ſtiegen auf umfangreiche Aufträge der Reichspoſt infolge Ein⸗ führung weſentlicher Neuerungen im Fernſprechverkehr(Automati⸗ ſierung der Fernſprechämter), des weiteren auf franzöſiſche Kapital⸗ fluchtkäufe und infolge bedeutender Auslandsaufträge. Siemens& Halske 109 63 165 A. E G. Schuckert 92 50 120 Rhein. Elektr. Geſ. 5. Chemie· Induſtrie und Kaliwerke Die Bildung der J. G. Farbeninduſtrie ſchuf aus den früheren Farben⸗Aktien ein neues Papier, das durch eine Reihe bedeutender Erfindungen, ſowie infolge erneuter Fuſionsbeſtrebungen mit ver⸗ 122 82 135 91 52 120 des Stahl⸗Truſtes durch Internationale Anleihen und Amerikas Vorſprung im zellhandel Von Handelsminiſter Herbert Hoover Der Welthandel wird meiſtens als eine Art Kampf aufgefaßt — aber nicht von amerikaniſcher Seite. Man kann es als ein Unglück bezeichnen, daß die Entwicklung des internationalen⸗Handels nur zu oft durch kriegeriſche Maßnahmen geſtört wird.— Man ſpricht im internationalen Handel von Eroberungen, vom Wirt⸗ ſchaftskrieg, von Handelsſtrategie, Zollkrieg, Handelsſpionage, Ver⸗ wicklungen ufw. Nach der amerikaniſchen Auffaſſung kann es ſich nicht um Unterdrückung oder Unſchädlichmachung der Handels⸗ und Exportkollegen reſp. deren Länder handeln, wodurch die Export⸗ entwicklung verlangſamt oder aufgehalten wird, ſondern um die Erhaltung und Förderung der Verbrauchskraft aller Weltnationen. Der Welthandel iſt ein lebenswichtiger Teil unſerer modernen Weltwirtſchaft geworden. Der Krieg hat uns allen vor Augen geführt, wie eng die einzelnen Nationen in wirtſchaftlicher und kommerzieller Beziehung untereinander verbunden ſind. Der Ueber⸗ ſchuß in der Handelsbilanz einer Nation ermöglicht die volle Aus⸗ werkung der Rohſtoff⸗ und Hilfsquellen. Die Schaffung eines größeren Kundenkreiſes für einen fabrizierten Artikel gibt dieſem Artikel eine größere Stabilität und Entwicklung in der Produktion und eine größere Sicherheit für die Arbeiter. Auch von der andern Seite der Handelsbilanz betrachtet, muß darauf hingewieſen werden, daß es durch den Export möglich wird, jene Waren und Rohſtoffe einzuführen, die das Land nicht ſelbſt beſitzt oder herſtellt. Es iſt Tatſache, daß ein großer Teil der Einfuhren gewiſſer Nationen darauf beruht und der Welthandel ſich darauf aufbaut, daß in den betreffenden Ländern die benötigten und verlangten Waren nicht hergeſtellt werden. Dieſer Welthandel vermehrt und erhöht ſich automatiſch mit der zunehmenden Bevölkerung und mit den geſtei⸗ gerten Anſprüchen der Bevölkerung. Für die amerikaniſchen Ver⸗ hältniſſe muß feſtgeſtellt werden, daß ſich die Einfuhren in den letzten 12 Jahren um 60 v. H. vermehrt haben. Da die Bevölkerung der Welt ſtändig zunimmt und ebenſo die Anſprüche der Menſchen an die Lebensführung ſteigen, iſt der geſamte internationale Handel im Zunehmen begriffen. Dampf, Elektrizität, Verbrennungsmotoren uſw. haben weſentlich dazu bei⸗ getragen, die Produktion im allgemeinen zu fördern und die Importbedürfniſſe zu ſteigern. Der ineinandergreifende ausländiſche Handel iſt in den letzten Jahrzehnten immer größer und größer geworden, aber der Krieg hatte dieſer Entwicklung ein Ende geſetzt. Die Aufwärtsbewegung hat jetzt wieder eingeſetzt. Bei einem weltwirtſchaftlichen Bilanzverſuch müſſen wir die vergangenen Zeiten heranziehen. Weil durch den Krieg eine voll⸗ ſtändige Umordnung der Verhältniſſe ſtattgefunden hat, müſſen wir auch die veränderte Kaufkraft des Geldes in Rechnung ſtellen. Unter Berückſichtigung dieſes Umſtandes hat der Exporthandel der U. S. A. im Jahre 1925 den des Jahres 1913 um 37 v. H. überragt, ſoweit es ſich um die quantitative Entwicklung handelt. Das Jahr 1925 war ein gutes Jahr, es zeigte keine übermäßigen plötzlichen Ver⸗ mehrungen. Das Jahr 1924 zeigte eine quantitative Steigerung von 30 v. H. gegenüber 1913. Die anderen am Kriege beteiligt geweſenen Nationen haben bisher ihre Vorkriegsexportziffern noch nicht überſchritten. Die Vermehrung des amerikaniſchen Handels beruht nicht nur auf den natürlichen Hilfsquellen des Landes oder auf Zufälligkeiten. Unſere Ausfuhr in Fertigfabrikaten, beſonders die wettbewerbsfähigſten Gruppen, haben ſich ſchneller entwickert als die anderen Gruppen unſeres Ausfuührhandels, trotzdem bii uns die höchſten Werklöhne der Welt bezahlt werden. Wenn wir nach den Gründen ſuchen, warum wir in dieſer Hinſicht ſo einzig daſtehende Erfolge aufzuweiſen haben, ſo muß dazu bemerkt werden, daß dies auf ganz beſlimmte amerikaniſche Mekhoden zurückzuführen iſt, und daß dieſe Methoden unſere Zu⸗ kunft bedeuten. Unſere Exportverbreiterung iſt ein Teil unſerer Inland⸗Entwickelung, ſowohl in ſozialer wie in wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht. In erſter Linie muß auf die ſich anhäufenden Werte dur verbeſſerte Schulerziehung und Ausbildung hingewieſen werden, die ſich in den letzten 35 Jahren entwickelt hat. In dieſer Zeit haben wir unſere Hochſchulen und die Einrichtungen für höhere Schul⸗ bildung um 400 v. H. vermehrt. Wir haben in dieſer Zeit die Aus⸗ bildung techniſcher Kräfte in allen Zweigen der Wirtſchaft ſo ent⸗ wickelt und gefördert, wie kein anderes Land der Erde. Hiermit zuſammenhängend haben ſich große JFortſchritte in der Geſchäfts⸗ organiſation herausgebildet und eine ausgeſprochene Anpaſſungs⸗ fähigkeit an neue Ideen und fortſchreitende Bedarfserzeugung. ae eee ee e 4 e ee e ee 7081 wandten Induſtrie⸗Konzernen, das Standard⸗Papier der deutſchen Börſen wurde. Den Kaliwerken kamen bei der Kursſteigerung die langfriſtigen Kali⸗Lieferungsverträge mit dem Auslande, ſowie die Zuführung neuer flüſſiger Mittel durch billige Auslands⸗Anleihen für Neuanlagen zu gute. „Badiſche Anilin 174 104 250 Chem. Rhenania 136 27 75 *Agfa 188 104 250 Kali Weſterregeln 155 95 140 Chem. Griesheim 139 104 250 Dynamit Nobel 103 75 120 *Höchſter Farben 146 103 250 Deutſche Erdöl 142 59 145 *Elberf Farben 146 104 250 Rütgers⸗Werke 141 43 100 Chem. Ind. Gelſenk. 130 86 80 Kali Salzdetfurth 160 105 155 Chem. Albert 165 67 120 Kalk Weſterregeln 155 95 145 Scheidemandel 120 19 35 Kali Aſchersleben 140 90 135 *Seit 1. Jan. 26, J. G. Farben⸗induſtrie. . Schiffahrts⸗Akkien Die Schiffahrts⸗Werte wurden faſt ununterbrochen in ihrer Kursgeſtaltung durch amerikaniſche Meldungen über die Freigabe der bei Kriegsbeginn beſchlagnahmten umfangreichen Dollar⸗Gut⸗ haben beeinflußt. avag 88 94 150 Hanſa Dampf 124 102 160 Hambura Süd 101 79 135 Nordd. Llovd 97 95 145 7. Verſchiedene Induſtrie⸗Aktien Cont. Caoutſchouc 156 85 120 Schleſ. Tertil 89 28 45 Lüneburger Wachs 138 38 85 Deutſche Wollwaren 72 84 45 Kollmar&e Jourdan 130 93 55 Opt. Görz 80 40 85 Oſtwerke 144 94 170 Opt Buſch 82 28 40 Sarotti 115 80 155 Zucker Frankenthal 150 35 65 Zellſtoff Waldhof 137 77 150 Zucker Waahäuſel 113 82 75 aeeeeeeeeeeeeeee )(Petroleumfande in Albanien. Die engliſche Geſellſchaft, welche eine Schürferlaubnis auf Petroleum zwiſchen Durazzo und Berat erhalten hat, entdeckte Petroleum, wie gemeldet wird, in reichlicher Menge und guter Qualität in einer Teufe von 800 Fuß. Auch die Anglo Perſian Oil Cy., welche bei Valona bohrt, hat ein angeblich ſehr reichhaltiges Petroleumfeld aufgefunden. „ Vickers Eid. London. Die Geſellſchaft verteilt für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäfthalbjahr 2½ v. H. Dividende für die Stamm⸗ und 5 v. H. für die Vorzugsaktien. Die Dividenden ſind am 31. Auguſt zahlbar. 2, Die Regierung gegen die Kalipreiserhöhung. Der Rei ch s⸗ kalirat wird ſich heute nunmehr mit der von der Kaliinduſtrie beantragten Erhöhung der Kalipreiſe befaſſen. Es iſt anzunehmen, daß die Landwirtſchaft im Verhältnis 14 überſtimmt wird und die Anträge der Kaliinduſtrie in der vorliegenden Form zur Annahme gelangen. Wie wir erfahren, dürfte dieſer Beſchluß das Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium veranlaſſen, von dem ihm zuſtehenden Ein⸗ ſpruchsrecht Gebrauch zu machen, nachdem es auf Grund eingehen⸗ der Prüfung der Kaliinduſtrie die Berechtigung zu den geforderken neuen Preiſen nicht zuſpricht. Anſere Arbeiter haben beſſere Schulbildung und ſind befähigter geworden. Darüber hinaus ſind ſie nicht in dem wirkſchaftlichen Trug befangen, daß Einſchränkung der perſönlichen Leiſtungen d. h. Berminderung der Arbeilsleiſtung, die Arbeitsſtellen vermehrt. Die nationalen Arbeitervereinigungen haben dieſen Standpunkt längſt aufgegeben. Wir ernten die Früchte von etwa 600 Verſuchs⸗ laboratorien; die meiſten ſind in den letzten 12 Jahren eingerichtet worden. Sie ſind ungehemmt damit beſchäftigt, Erfindungen zu machen, die beſte Verwendung der Materialien zu beſtimmen, die beſten anzuwendenden Methoden ausfindig zu machen. Unter dem Druck der hohen Arbeitslöhne haben ſie rückſichtslos die Induſtrie verbeſſert mit jeder neuen Erfindung. Wir haben auch einen großen Vorteil dadurch, daß die Maſſen⸗ fabrikation durch den eigenen großen Markt begünſtigt wird. Es iſt uns möglich geworden, durch ſcharfe Einſtellung hohe Qualitäten und niedrige Herſtellungskoſten in der Produktion durchzuführen. Als Erfolg dieſer Kräfte hat ſich die nationale Produktivität in den letzten 12 Jahren um etwa 30—35 v. H. geſteigert, während die Bevölkerung um etwa 16—17 v. H. zugenommen hat. Wir werden dieſe Stellung nicht halten oder verbeſſern können, wenn wir bei den bisherigen Erfolgen ſtehen bleiben. Wir können unſere Stellung behaupten, wenn wir fortfahren und unſere Be⸗ mühungen vermehren in der Erziehung und Weiterbildung, in der Ausſchaltung unproduktiver Handlungen und Methoden, in der Weiterentwicklung der wiſſenſchaftlichen Forſchungen, in der Ver⸗ beſſerung der Geſchäftsorganiſalſon zu Hauſe und im Auslande. Die Tätigkeik unſeres Handelsamtes hat dazu geführt, daß viele Unter⸗ nehmungen, die bisher nicht exportfähig waren, weil ſie nicht die benötigten Verbindungen hatten, jetzt das Exportgeſchäft betreiben und viele neue Unternehmungen angefangen haben, ebenfalls ſich dem Exportgeſchäft mit guten Ausſichten zu widmen. Viele tauſend Fabrikanten, die beſondere Spezialitäten herſtellen, haben mit Er⸗ folg das Exportgeſchäft entwickelt. Die Ausdehnung der Handelsbeziehungen iſt nicht nur davon abhängig, die richtige Ware anzubieten und zu verkaufen— dazu gehört auch wiſſenſchaftliche Berkaufskunſt. Die weite Sicht iſt not⸗ wendig. Der ausländiſche Abnehmer darf nicht vernachläſſigt wer⸗ den, wenn der Inlandabſatz zufriedenſtellend iſt. Das Ausfuhr⸗ geſchäft bildet einen lebenswichkigen Teil unſeres Handels, nicht als Notbehelf iſt er aufzufaſſen. Von hohen Geſichtspunkten aus iſt der Außenhandel ſo anzu⸗ ſehen, daß die Nationen unter ſich im Wettbewerb ſtehen, um die größte Produktion und den größten Verbrauch zu erreichen. Da aus Anlaß des Krieges ſowohl die Kriegführenden wie die neutralen Länder ſehr zu leiden hatten, wurde allgemein der Ent⸗ ſchluß gefaßt, ſoweit wie möglich die benötigten Erzeugniſſe im eigenen Lande herzuſtellen. Das zunehmende Heer der Arbeits⸗ loſen hat ebenfalls beſonderen Anlaß dazu gegeben. Darauf iſt es zurückzuführen, daß 52 von 70 Nationen der Welt, worunter ſich alle bedeutenden Handelsnationen befinden, ihre Einfuhrzölle erhöht haben. Man wird annehmen müſſen, daß dieſe Politik dazu führt, daß der Handel immer mehr auf die einzelnen Nationen beſchränkt bleibt und dadurch der Welthandelsverkehr zurückgeht. Es erſcheint aber ſicher, daß die Weltwirtſchaft und der ſoziale Ausktauſch größeren Einfluß auf den Import eines Landes haben, als die Einfuhrzölle. Dies iſt an den erhöhten amerikaniſchen Einfuhr⸗ zöllen feſtzuſtellen. Seit ſie in Kraft ſind, hat die Einfuhr um etwa 35 v. H. zugenommen. Ebenſo ſieht es in anderen Ländern aus, die am Welthandel beteiligt ſind. Amerikas Entwicklung von einem Schuldnerland zu einem Gläubigerland im großen Maßſtabe hat Befürchtungen laut werden laſſen, daß die Rückzahlung der Kriegsſchulden die Einfuhr aus⸗ ländiſcher Waren nach den U. S. A. vermehren müſſe, um dadurch ch die Zahlungen möglich zu machen, zum Nachteil der amerikaniſchen Induſtrie und deren Arbeiter. Dieſe Vorſtellung trifft nicht zu. Es beſteht ein ausgleichender Faktor, indem durch die amerikani⸗ ſchen Auslandsreiſen, Einwanderer⸗Rückzahlungen und noch andere Formen unſichtbar Geld exportiert wird. Für das Jahr 1925 laſſen Anleihen nach dem Auslande geben; ſie betragen wir können die Exportüberſchuß werden wir weiter gegenwärtig etwa 700 000 000 Dollar jährlich und Beobachtung machen, daß der amerikaniſche ungefähr dieſe Summe ausmacht. Teee eee ee, Deviſenmarkt Am Dioſſenmarkt hat die Beſſerung des franzöſiſchen Franken nicht lange angehalten, da man anſcheinend zu einer peſſimiſtiſcheren Auffaſſung der politiſchen Lage neigt und auch da⸗ Finanzprogramm Poincarés wenig befriedigt. Die letzttägige ſtarke Erholung dürfte wenigſtens in ihrem Ausmaße zum guten Teil auch durch Angſt⸗ deckungen veranlaßt worden ſein. London⸗Paris, das am geſtrigen Vormittag ſich nach 196 auf 190 befeſtigte, zog im Verlaufe der Börſe bis auf 199 an und ſtellte ſich nachbörslich zauf 197. London⸗ Brüſſel folgte der Bewegung der franzöſiſchen Währung und wurde mit 196—197 genannt. Der italieniſche Lire liegt weſentlich ſchwã⸗ cher. London⸗Mailand nach 148 abgeſchwächt auf 153, ebenfalls ab⸗ geſchwächt liegt die ſpaniſche Währung mit 31,50(31,25). Heute morgen notieren: 27. 29. 27. 28. 277J. 28. London-Paris197,—197,.— Maild.-Schwz. 17,10 16,55J Lond.-⸗Stockh. J 18.15 18,15 Lond.-Brüſſel 103.—196,.— Holland-Schw. 207,15207,50 Lond.-Madrid31 25 31.,50 Lond.-⸗Maild. 150,— 153,.— Kabel Holland 248,85 249,.— Mailand-Paris 129,.— 129,—7 Kabel Schweiz 516,50.516,50 Lond.-Holland 12,10 12,10 Brüſſel-Paris 101,50 100,14 Lond.⸗Schweig] 25,12 25,12 London-Oslo. 22,15 22,15J Holland-Paris 15,60 16,45 Paris-Schweig 13,20 12,75 Lond.-Kopenh. 18.35 18,35 Kabel London 486,25 486,25 In.⸗Mt. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London... 20,42 20,42J Prag 12,44 12,44] Madrid...65,10 65.— Paris 0,85 10,40 Oslo 92,15 97,20 Argentinien.169,90 159,90 Zürich„ 81,30 81.30 Kopenhagen. 11,30 111,30 Japan.. 198,40 198,40 Mailand.. 13,80 13.35 Stockbolm.. 112,35 112,45 Holland... 168,90 168,70J Brüſſel 10,60J 10,45 Gerliner Metallbörſe vom 27. Juli Pieiſe in Feſtmark für 1 Kg. 26 27 26. 27. Elektrolytkupfer 134.½ 135.— Aluminium Raffinadekupfer—.——.— in Barren.40⸗2,50 2,40-2,50 Blei———— Zinn, ausl.— Rohzink Bb⸗Pr.) 685⸗6.95 6,85⸗6,95 Hüttenz nn——— (fr. Verk.———— Nickel 3,40⸗3,50 3,40⸗3,50 Plattenzink 6,00⸗6,10 6,00⸗6,10 Antimon.10⸗1,15.10.1 15 Aluminſum.30⸗2,35.30-.35 Silber für 1 Gr 88,0⸗89.0 88.0⸗9, 0 London, 26. Juli Meiallwarkt(In Lſt... d. eng. t. v 1016 Kg. 26 27 ˖ 26. 27] Blei 32 50 33,— Kupfer Kaſſa 58,50 58,50 beſtſelect 65,25 65,25 Zink 34,65 34.50 do. 3 Monat 59.25 59,34 Nickel—.———[Bueckſ Ibe. 15 50 15 25 do. Elektrol. 66,75 66,75 Zinn Kaſſa 289·25 289,50] Regulus—.——.— Frachtenmarkt in duisburg-Kuhrort vom 25. Juli 1926 Das Geſchäft war an der heutigen Börſe äußerſt lebhaft. An⸗ kommender Leerraum konnte prompt untergebracht werden. Wäh⸗ rend die Frachten zu Berg unverändert blieten, erhöhten ſich die Talfrachten nach Rotterdam und Antwerpen um 20 Pfg. per Tonne und wurden mit 2,40 bzw. 2,60 ab Ruhrort und 2,70 bzw. 2,90 ab Rhein⸗Herne⸗Kanal nach Rotterdam notiert. Nach Antwerpen⸗ Gent betrug die Fracht ab Ruhrort 3,30 per Tonne wurde im allgemeinen in Tagesmiete angenommen und zwar ab Ruhrort zu 8 Pfg. und ab Rhein⸗Herne⸗Kanal zu 8,5 Pfg. pro Tag und Tonne. Zu Berg ſich dieſe Exporte auf etwa 900 000 000 Dollar ſchätzen. Nebenher 1— E2 Mittwoch, den 28. Juli 1926 NReue Mannheimer Zeitung(mittag ⸗Ausgabe) 7. Seile. Nr. 343 Wiener Operefſenspiele Nosengarien Mannheim. Mittwoch, den 28. jull, abends 8 Uhr Ein Walzertraum Billige Preise von 0, 90 M. bis 4,90 M. 97 — Aeaen aag emdl heute u. folgende Abende letzte 4 Vorsteilungen über Doktor lieglitz alg Volks-Vorstellung S375 ApPOLLO PFreise von.50 bis M..— Erien. jul. Marburg Trledrispark Samstag, 31 Jull. und Sonntag, 1. Auguſt Konzerfſe 5 der Hoch- und Deuischmeisier aus wien. Die Konzertrelſe dieſer bellebten Wiener Deutſch⸗ meiſter geſtaltet ſich in jeder Stadt zu einem toßen Erfolg. S114 ittwoch nachmittag u. Donnerstag abend Konzett. — Feuerio Ur. Karnevalgesellschaft Mannheim E. v. — Cuuun VOlksfest 1926 Samstag. 81. Juli, abends 5 Uhr Sountag, 1. August u. Hontag, 2. August, nachmittags 3 Uhr beginnend aui den städt Rennwliesen in Mannhelim Qesangswettstieit/ Auſtreten der Weltmeister⸗ schafts-Mannschaft Reinni ank vom Verein ſũt Kör- perpflege 1880/ Groß. Staß: Rennen/ Pußball· Wett spiel/ Entscheidungs-Boxkämplo/ Pieis·Kegeln Sroſter Juxplatz Groge Weln- und Blerzelte/ Tanzboden/ VIer Musikkapellen /Volks- u. Kinder belustigungen. Montag abends EroßesBrillant feuerwerl mit beng Beleuchtung der gesamten Rennwiesen u. a. m. 5822 „Zu diesem Volkstest grögten Stiis und echt pfälzischen Humots ladet höil. ein Der Elfer-Rat. Eintrittsprelse: Tageskarten 50 Pfl, Dauer- Farten gültig iũr drei Tage M. 1—, Kinder bis zu 14 Jahren in Begleitung Erwachsener haben leien Zunitt. Norverkauf von Dauerkurten: Tigurtenhaus Dreher, E 1. 15 u. Zigartenhaus A. Hollmann u 0 6, 6; Ludwigshaſen bei Zigarrenhaus 4. Hofmann, Ludwigstt. 31. 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