ausführen. Mittwoch, 28. Juſi Sezugspreiſe: In Maunheim und Umgebung frei ing Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonio Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: R1, 4/6(Baſſermannhaus), Wald⸗ hoſſtr. 6. Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr. Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945 Beilagen: Sport und Spiel Regungen des polni Polniſche Umtriebe an der danziger Grenze In Schneidemühl liegen mehrfache Nachrichten aus zu⸗ verläſſiger Quelle vor, daß polniſche aktive Heeresangehörige, ins. beſondere Feldwebel in Zivil, an der Danziger Grenze kälig ſind um Bandenbildungen vorzubereiten. Man ſpricht von hunderten von Perſonen, die zu dieſem Zwecke längs der Danziger Grenze verteilt ſind. Es wird darauf hingewieſen, daß ähnliche Verſuche ſchon zur Zeit des Pilfudski⸗S taatsſtreiches im geheimen ge⸗ macht worden ſind. Gegen wen dieſe Umtriebe ſich richten, iſt bisher nicht klar erſichtlich. Rufſiſche Beſorgniſſe In der Sowjetpreſſe verfolgt man mit großer Sorge die mili⸗ käriſchen Vorbereitungen Polens an der litauiſchen Grenze. Nach der„Ekonomitſch Esjaſa“ dürften die Rüſtungen auf eng⸗ liſche Einwirkungen zurückzuführen ſein, da auf Seiten Englands ein Intereſſe beſtehe, die Verbindung in Polen mit der franzöſiſch beeinflußten kleinen Entente zu löſen und einen neuen antiſowje⸗ tiſtiſch polniſch⸗baltiſchen Block zu ſchaffen. Durch die Eroberung Litauens würden Polen und Lettland gemeinſame Grenzen be⸗ kommen. Die Danziger und die Korridorfrage könnten als Kompenſationsobjekt für das an Bedeutung geſtiegene Deutſch⸗ dienen, gegenüber der Ueberlaſſung Litauens und Memels an olen. Piſfudski als Generalinſpekteur der Armee Der Entwurf über die Einrichtung einer Generalinſpektion der polniſchen Armee und die Ernennung Pilſudskis zum General⸗ inſpekteur der Armee liegt jetzt im Wortlaut vor. Danach wird dem Generalinſpekteur die Aufſicht über die Ausbildung der Armee und Ausarbeitung der Operationspläne übertragen. Pil⸗ ſudski als Generalinſpekteur der Armee wird völlig unab⸗ hängig von den Regierung, vom Parlament und ſogar vom Staatspräſidenten die Beaufſichtigung, Ausbildung und Organi⸗ ſation der Armee ausführen, ſeine Pläne über Nüſtungen und Kriegsvorbereitung entwickeln und wird ſich vor niemand zu verant⸗ worten bdrauchen. Die Regierung wird für die Arbeiten Pilſudskis keine Verantwortung übernehmen. der Kriegsminiſter, den Pilſudski ſelbſt ernennt, ſowie der Generalſtabschef, zu dem er ſchon einen ſeiner Leute ernannt hat, werden ſeine Befehle Erhõhung des Militãrbudgets? Der Warſchauer Korreſpondent der„Deutſchen Rundſchau“ mel⸗ det, von gut unterrichteter Seite verlaute, daß das Militärbudget kommenden Jahre von 567 auf 700 Millionen Zloty erhöht wer⸗ den ſoll. Auch der Eiſenbahnminiſter fordere höhere Kredite. Bei emer Berückſichtigung dieſer Forderungen würden die Ausgaben des Staatshaushalts auf 2,1 Milliarden ſteigen. Zwiſchen Pil⸗ udski und dem Finanzminiſter Klarner, der ſich dieſer Erhöhung widerſetze, ſoll es deshalb zu Unſtimmigkeiten gekommen ſein. Der fhenten iter will an dem auf 1750 Millionen feſtgeſetzten Budget alten. Wie„Proeglad Wieczorny“ aus gut unterrichteter Quelle er⸗ fahrt, hat zwiſchen dem Miniſterpröſidenten Bartel, Pilſudski und dem Handelsminiſter in Anweſenheit des Staatspräſidenten eine nferenz ſtattgefunden, bei der über Rüſtungsfragen ge⸗ ſprochen wurde. Es wurde dabei erklärt, daß von Neuanſchaffungen für die Armee vorläufig aus Erſparnisgründen keine Rede ſein onne. Um die polniſche Munitionsinduſtrie produktiver zu geſtal⸗ en. ſollen die Stickſtoffabriken mit der künſtlichen Düngerfabri⸗ kation beſchäftigt werden, für die auch ausländiſches Kapital heran⸗ gezogen werden ſoll. Minderungen des Kammerſieges Abbröckelungen in Sicht Paris, 28. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Enttäuſch ung über Poincarés Steuerprogramm, das eine empfindliche neue Belaſtung des Mittel⸗ und Be⸗ amtenſtandes in ſich ſchließt, kam in mehreren Geſprächen zum tiel druck, die ich heute vormittag mit linksrepublikaniſchen Depu⸗ 8 hatte.„Doumer verabſchiedeten wir, weil er uns mit er⸗ kückenden Steuern kam, die den kleinen Bürger und den durch die Juflation bereits ſchwer geſchädigten Staatsbeamten noch ſtärker be⸗ aſten wollten. Poincaré bringt uns dieſelben Vorſchläge und wir naſten uns beugen, denn eine neue Miniſterkriſe würde unvermeid⸗ Nöurevolutionären Vorgängen führen.“ Das ſagte mir ein früheres Mitglied der radikalſozialiſtiſchen Partei. Die Sozialiſten etonen, daß Poincaré bis zum Zuſammentritt der Kammern Mitte tober einen Blankowechſel von den neuen Mehrheits⸗ gruppen erhielt. Bringt Poincaré innerhalb dieſer Friſt die Vor⸗ ſtabilifierung des Franken auf der Baſis von 150 für zus engliſche Pfund nicht zuſtande, ſo wird er von den Radikalen Stich gelaſſen werden und fallen. Dann kommt Caillaux und mit ihm die Durchführung der großen ausländiſchen redite. Die Aufnahme des Steuerplanes bei den früheren Kartell⸗ gruppen iſt ſo unfreundlich, daß daran gedacht wird, in der eute nachmittag beginnenden Kommiſſionsberatung eine Reihe von uſatzanträgen zu ſtellen, die wenigſtens eine Abſch wächung er den Konſumenten treffenden Laſten erzielen ſoll. Bis heute von der Eiſenb abend ſoll die Kommiſſion mit ihren Arbeiten fertig werden, denn morgen abend ſollen die erſten der von dem Berichterſtatter, dem ö putierten Chappedelaine zu liefernden Berichte im Amtsblatt er⸗ cheinen. Für Freitag iſt der Abend⸗Ausgabe inheimer Geitun Mannheimer General Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen⸗Seitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 344 88 1 55 8 3 ei reiſe nach Tariß, bei Borauszahlung pro einſp. 5 Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. 34.⸗M. Kollektiv-Anzeigen werden höher berechnei. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ inſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim hen Imperialismus Der Ratsſitz im Völkerbund § London, 28. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie den„Times“ aus Genf berichtet wird, hat die polniſche Regierung die Abſicht, anläßlich der Vollverſammlung des Völkerbundes im September zu beantragen, daß die Neuwahlen in den Völkerbundsrat gleichzeitig oder kurz nach der Zulaſſung Deutſch⸗ lands in den Rat ſtattfinden, denn die polniſche Regierung befürchtet ſehr ſtarke Einflüſſe Deutſchlands. Was die Forde⸗ rung Polens ſelbſt anlangt, ſo verlangt die Warſchauer Regierung einen dreijährigen Ratsſitz mit gleichzeitiger Zuſage der Wiederwahl. Der polniſche Miniſterpräſident inſtruierte den Vertreter Polens in Genf in dieſem Sinne. Es iſt anzunehmen, daß über die Forderung Polens eine längere Diskuſſion ſtattfindet. Polniſche Wäß rungs fragen Die polniſche Telegraphenagentur meldet: Unter Vorſitz des Miniſterpräſidenten Bartel fand im Finanzminiſterium eine Beratung über Währungsfragen ſtatt. An der Sitzung nahmen teil der Finanzminiſter, die Vizepräſidenten der Bank Polska und der Gospodarſtwa Krajowege und mehrere Abgeordnete und Senatoren. Der Abgeordnete Hausner legte einen Plan einer hypotheka⸗ riſch ſichergeſtellten Notenausgabe ähnlich der deut⸗ ſchen Rentenmark dar. Nach mehrſtündiger Beratung ſtellte die Kon⸗ ferenz als unerläßliche Bedingung für eine Vermehrung des Noten⸗ umlaufs folgende Punkte auf: Gleichgewicht im Staatshaushalt, Aktivität der Handels⸗ und Zahlungsbilanz und Erfaſſung der Deviſen durch die Bank Polska. Einſtimmig wurde feſtgeſtellt, daß bei Ver⸗ mehrung des Geldumlaufs größte Vorſicht geboten ſei. Der polniſche Handelsminiſter für Jollabbau Der polniſche Handelsminiſter Kwintkowſki hat ſich einem Preſſekorreſpondenten gegenüber über Außenhandelsfragen geäu⸗ ßert und erklärt, daß er ein Anhänger des wirtſchaftlichen Libe⸗ ralismus ſei. Seiner Anſicht nach werde die Entwicklung des europäiſchen Wirtſchaftslebens nur dann fortſchreiten können, wenn die Zollmauern durchbrochen würden. Der Miniſter behauptete, das Syſtem des Ein⸗ und Ausfuhrverbotes ſei Polen durch ſeine Nachbarn aufgezwungen worden. Bezüglich der Handelsvertrags⸗ verhandlungen mit Deutſchland ſagte der Miniſter:„Wir ſind auf dem beſten Wege, alle Fragen zu löſen und die Handelsbe⸗ ziehungen mit Deutſchland zu regeln. Ich bin bereit, den Zollkrieg mit Deutſchland zu unterbrechen, wenn es auf die wirtſchafklichen Forderungen Polens Rückſicht nimmt. In bezug auf die anderen Staaten iſt die polniſche Handelsbilanz zu regeln.“ Eine engliſche Anleihe für Polen? „Reeczpoſpolita“ will wiſſen, daß die polniſche Regierung die Ausſicht habe, von zwei Seiten, ſowohl von der engliſchen als auch von amerikaniſcher, eine Anleihe zu erhalten. Die Regierung brauche 50 Millionen Dollar, um das deckungsloſe Regierungsklein⸗ geld qus dem Verkehr zu ziehen und um ihren kurzfriſtigen Ver⸗ pflichtungne nachzukommen. Angeblich ſoll auch die Anweſenheit des Journaliſten Steed mit den Anſeiheausſichten in Zuſammenhang ge⸗ ſtanden haben. Jedoch wird ſich die Regierung bei der Aufnahme einer engliſchen Anleihe unbedingt vorher mit Kemmerer verſtändi⸗ gen. Die„Agencia Wſchodnia“ will jetzt aus Finanzkreiſen erfahren haben, daß ein engliſch⸗enmnerikaniſches Konſortium ſogar bereit iſt, eine Anleihe von 200 Millionen Dollar zu gewähren unter der Be⸗ dingung, daß dieſes Konſortium die Hälfte der Aktien der Bank ͤ Polſki übernimmt. Die Nachricht hat in Warſchau großes Aufſehen hervor⸗ gerufen. Durch die Stadt ſchwirren alle möglichen Gerüchte von der Verpachtung ſämtlicher polniſcher Monopole und ahn als Garantieobjekt für die Anleihe. Beginn der Kammerdebatte über den Finanz⸗ und Steuerplan angeſetzt. Infolge eines Ver⸗ ſehens des Kammerpräſidenten iſt nicht dafür geſorgt worden, der Kammer das Recht zu entziehen, während der Diskuſſion noch Zu⸗ ſatzanträge zu ſtellen. Infolgedeſſen wird ſich die Debatte hinaus⸗ ziehen. Es iſt zu erwarten, daß die geſtrige Mehrheit ſwährend der Einzelberatung erheblich einſchrumpfen und auf der Linken ab⸗ bröckeln wird. Die 80 Linksrepublikaner, die ſich geſtern der Ab⸗ ſtimmung enthielten, werden ſich auf die Seite der Minderheit ſchlagen. An der heutigen Börſe ſetzte die Baiſſeſpekulation wieder kräftig ein, hauptſächlich infolge der Newyorker Stimmungs⸗ berichte. Die Beamkendemonſtration Bei den geſtrigen Demonſtrationen der Beamten kam es ver⸗ ſchiedentlich zu Zuſammenſtößen mit der Polizei, die die Kund⸗ gebungen wegen des Verbotes verhindern wollten. Ueber 300 Manifeſtanten wurden verhaftet, doch kurz nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien wieder freigelaſſen. Coolidge zu den Ausſchreitungen in Paris Nach den in London eintreffenden Nachrichten aus Newyort werden nach Anſicht des Präſidenten Coolidge die den Ameri⸗ kanern in Frankreich erwieſenen Feinſeligkeiten und der Aufraf franzöſiſcher Regierngsbeamten eine Bewegung veranlaſſen, ſtrengere Bedingungen bei dem Schuldenabkommen mit Frankreich zu fordern. Wenn Frankreich nicht ſchnell handle und die Bedingungen ehrlich nehme, könnte es möglich ſein, daß eine Annullierung der bisherigen Abkommen exfolge.— Wie weiter verlautet, wird Schatzamtsſekretär Mellon doch Beſprechungen mit europäiſchen Staatsmännern haben. Der Henkersknecht der Bolſchewiken Die ganze Weltgeſchichte hat keinen kaltblütigeren Henkers⸗ knecht aufzuweiſen, als Felix Dzerſchinski, den allgewaltigen Leiter der ruſſiſchen Tſcheka, der nach einer Meldung im Alter von 49 Jahren geſtorben iſt. Der Mann, vor dem ganz Rußland zitterte, deſſen Namen man nicht laut auszuſprechen wagte, der Tauſend und Abertauſend Morde auf dem Gewiſſen hat, iſt aller ausgleichen⸗ den irdiſchen Gerechtigkeit zum Trotz der ſanfteſten Todesart er⸗ legen. Er verſtarb plötzlich an einem Herzſchlage. Als die ruſſiſche Revolution ausbrach, befand ſich Felix Dzerſchinski im Gefängnis, denn er gehörte zu den unruhigen Köpfen des alten Rußland, die bei jeder Verſchwörung die Hand im Spiele hatten, deren Leben zwiſchen Verbannung, Gefängnis und Exil wechſelte. Die Revolution befreite ihn, den 40jährigen und gab ihn ſeinem Weibe und Kinde zurück, denen er aus dem Taganka⸗ Gefängnis in Moskau liebevollſte Briefe geſchrieben hatte. Er, der die Schrecken des ruſſiſchen Gefängniſſes kannte, bevölkerte in kürzeſter Zeit die Gefängniſſe in einem Maße, wie es das zariſtiſche Rußland nicht gekannt hatte. Seine Tätigkeit begann in Petersburg, wo der bis dahin Unbekannte zum Kommandanten des Smolnfſi er⸗ nannt worden war. Vollſtändig eigenmächtig übernahm er es, die Revolution ſicher zu ſtellen und vor einer Gegenrevolution zu ſchützen. Er tat dies, indem er ſich eine zuverläſſige Garde aus Ver⸗ brechern, Dirnen und früheren Geheimpoliziſten bildete, denen er Diebſtahl und Mord hingehen ließ, wenn ſie nur brauchbare Werk⸗ zeuge in ſeiner Hand blieben. Mit ihrer Hilfe hielt er furchtbare Muſterung unter allen die im Verdachteſtanden, keine Kommuniſten zu ſein, ließ Zehntauſende des ruſſiſchen Adels und der ruſſiſchen Bourgeoiſie ins Gefängnis werfen, auf die grauſamſte Weiſe foltern und von betrunkenen Chineſen ermorden. Seine Organiſation war die„Außerordentliche Kommiſſion zur Bekämpfung der Gegen⸗ revolution“, die„Tſche-Ka“. Als die bolſchewiſtiſche Regierung im März 1918 nach Moskau überſiedelte, wurde ſeine Kommiſſion unmittelbar dem Rat der Volkskommiſſare angegliedert und Dzer⸗ ſchinski leiſtete nunmehr als Polizeichef erneut unerhörte Blutarbeit. Er requirierte für ſich das Rieſengebäude der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft„Roſſija, Lubjanka 18“, aber ſchon kurz darauf reichte dieſes Gebäude ſchon nicht mehr aus, das Haus Lubjanka 21 wurde hinzu⸗ genommen und nach und nach mußten alle Nachbarhäuſer in Gefäng⸗ niſſe umgewandelt werden. Wie Dzerſchinski arbeitete, ſchildert der Ruſſe Oskar Blum in ſeinem 1923 erſchienenen Vuche„Ruſſiſche Köpfe“.„In ſeinen Gefängniſſen herrſchten Hunger, Typhus, Verbrechen. Die Ver⸗ höre ſeiner Unterſuchungsrichter dauerten monatelange von einer Nacht zu andern. Er unterzeichnete Todesurteile ohne hinzuſehen. Aus ſeinem Kabinett führte ein dunkler ſeltſam gewundener Gang irgendwohin in die Tiefe. An einer Windung wartete das Schick⸗ ſal. Ein Lette, Finne oder Chineſe ſtand da— unſichtbar—, mit dem Browning in der Hand. Wer vorbeiging, ſpürte plötzlich etwas kaltes an der Schläfe, dann war altes aus. Es heißt, daß Dzer⸗ ſchinski noch das Krachen des Schuſſes hörte, als er den dienſt⸗ tuenden Beamten den Befehl gab:„Laſſen Sie den Nächſten herein.“ Die Pfſychologie Dzerſchinski iſt für den Normalmenſchen ein⸗ fach unfaßlich. Blum nennt ihn den nüchternſten Polizeichef, den je eine Revolution hervorgebracht hat, einen einfachen Geſchäftsführer des Klaſſenkampfes, der bei ſeinen Opfern den fürchterlichſten Ein⸗ druck eben dadurch erweckte, daß er ſie völlig teilnahmslos ver⸗ hörte und ſich überhaupt keine Mühe gab, ſie irgendwie zu über⸗ zeugen und zu rühren. Dzerſchinski wird als ein ſchlanker, blonder Mann mit hellen, offenen Augen und gewinnendem Lächeln geſchil⸗ dert und er behielt den Ausdruck ehrlicher Offenheit in ſeinem Ge⸗ ſichte, er behielt das gewinnende Lächeln, während die Qual der Eingekerkerten aus allen Gefängniſſen ſchrie und das Röcheln der Ermordeten nachts in ſein Arbeitszimmer drang. Vier Jahre lang verrichtete Felix Dzerſchinſki ſeine Blutarbeit, um die Herrſchaften der neuen ruſſiſchen Machthaber zu feſtigen. In der ganzen Welt wurde ſein Name mit Grauen genannt. Deshalb mußte er gehen, als die Bolſchewiſten mit anderen Staaten in diplomatiſche Beziehungen treten wollten und die Amtsführung ihres Henkerknechtes offiziell nicht mehr decken konnten. Dzer⸗ ſchinſki verließ ſein Amt als ob gar nichts geſchehen wäre, ließ ſich die Reorganiſation des ruſſiſchen Verkehrsweſens übertra⸗ gen und arbeitete mit dem gleichen Cifer, mit dem er ſein Amt als Polizeichef ausgeübt hatte. Gleichzeitig wurde die Tſche⸗Ka abge⸗ ſchaft und durch die Staatliche politiſche Verwaltung, die G. P. U. erſetzt. Es war ein anderer Name für die gleiche Sache und Dzerſchinſki behielt ſeinen Einfluß in der G. P.., die in der glei⸗ chen Weiſe vorging, wie die Tſche⸗Ka, nur, daß ſich ihre Tätigkeit weniger gegen die nicht mehr vorhandenen Konterrevolutionäre als gegen diejenigen richtete, die gegen die neue Wirtſchaftsform ver⸗ ſtießen. Die Machtſtellung Dzerſchinſki führte auch dazu, daß ihm der Vorſitz im Oberſten Volkswirtſchaftsrat der Sowjetunion über⸗ tragen wurde. Wie ein braver Beamter der niemals etwas anderes als ſeine Pflicht getan hat, iſt Felix Dzerſchinſki geſtorben. Er war durch Blut gewatet und hatte Hekatomben von Menſchen hingeſchlachtet, aber er wußte nichts von Gewiſſensbiſſen, er ſuchte ſich nicht einmal pathetiſch vor ſich und anderen zu rechtfertigen, er verlor ſein ſee⸗ liſches Gleichgewicht nie. Er iſt einer der außerordentlichſten Ge⸗ ſtalten der Weltgeſchichte, ein ſeeliſches Monſtrum, wie es nicht einmal Doſtojewſki erträumt hat. 8* Senſakionelle Enthüllungen Die Warſchauer Blätter berichten aus Moskau, daß in der Wohnung des verſtorbenen Volkskommiſſars Dzerſchinski eine Hausdurchſuchung durch die Sowjetbehörde vorgenommen wurde, um das dort befindliche geheime Aktenmaterial nicht in die Hände„Unberufener“ fallen zu laſſen. Hierbei ſoll unter anderem ein Tagebuch Tzerſchinskis und eine Reihe von Dokumenten beſchlagnahmt worden ſein. In dieſen Dokumenten ſollen ſich Einzelheiten über geheime Abmachungen mit europäi⸗ 2. Seite. Nr. 344 Miltwoch den 28. Juli 1926 ſchen Großinduſtriellen befinden, die durch Vermittlung Dzerſchinskis in Sowjetrußland Konzeſſionen erhielten, ferner wurde bei dieſer Hausſuchung die Feſtſtellung gemacht, daß Dzer⸗ ſchinski, der bisher als einer der wenigen Unbeſtechlichen im ſowjet⸗ roten Rußland galt, rieſige Beſtechungsſummen von Perſönlichkeiten angenommen hat, die in Rußland ſchwer beſchuldigt wurden. Im Falle eines bekannten Holzſpekulanten hat Dzer⸗ ſchinski in der damaligen Währung 50 Milliarden Rubel erhalten und als Gegenleiſtung dem Holzſpekulanten die Flucht ins Aus⸗ land ermöglicht. In dem beſchlagnahmten Tagebuch befinden ſich fortlaufende Aufzeichnungen über das Liebesverhältnis zwiſchen Dzerſchinski und der berühmten Operettendiva Tatjana Bach. Es ſtellt ſich heraus, daß Tatjana Bach ſeit 1922 auf Dzerſchinskis Koſten alljährlich mach Paris reiſte und von dort teuerſten Schmuck und Toiletten mitbrachte. Das geſamte Vermögen der Bach ſoll nun zu Gunſten des Staatsſchatzes beſchlagnahmt werden. Und das nennt ſich dann Vertreter des Proletariats! Abeſſiniens Proteſt Der Völkerbund ſoll helfen! §London, 28. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der engliſch⸗italieniſche Wirtſchaftsvertrag über Abeſſinien hat nunmehr den Proteſt der abeſſiniſchen Regierung hervorgerufen. Wie aus Genf berichtet wird, liegt dort bereits eine Proteſt⸗ note vor, in der die abeſſiniſche Regierung den Völkerbund um Schutz anruft und gleichzeitig erſucht, den engliſch⸗italieni⸗ ſchen Vertrag genauer zu prüfen und feſtzuſtellen, ob er mit den Satzungen des Völkerbundes in Uebereinſtimmung iſt. Die Lon⸗ doner Regierungskreiſe machen geltend, daß kein Anlaß vor⸗ liege, den Völkerbund in dieſer Vertragsfrage anzurufen, denn der Vertrag ſelbſt ſchädige Abeſſinien nicht. beeinträchtige die Sou⸗ veränität des Landes in keiner Weiſe und werde ſchließlich auch die Billigung der abeſſiniſchen Regierung finden. Dieſen Standpunkt vertritt der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“. Die Dinge liegen jedoch in Wirklichkeit ſo, daß ein ſtarker engliſch⸗ italieniſcher Druck auf Abeſſinien ausgeübt wird und das Land in ernſte Schwierigkeiten geraten könnte, wenn es ſich offen gegen Italien und Emgland auflehnen würde. Infolgedeſſen richtete Abeſ⸗ ſinien die Proteſtnote an den Völkerbund. Im Allgemeinen gaben die meiſten Zeitungen die Schuld an dieſer Konfliktsbildung der franzöſiſchen Diplomatie in Abefſinien. Spanien ratiſtziert Die ſpaniſche Regierung hat ihren Geſandten bei der ſchweize⸗ riſchen Eidgenoſſenſchaft angewieſen, die bereits 1921 von der zweiten Völkerbundsverſammlung beſchloſſene Abänderung des Artikels 4 der Völkerbundsſatzung zu ratifizieren. Das entſpricht nicht der Erklärung, die bereits am 10. Juni auf der letzten Tagung des Rates der ſpaniſche Delegierte abgegeben hat. Die jetzt nach der Ratifizierung durch Spanien in Kraft tretende Abänderung des Artikels 4 der Völkerbundsſatzung ſtellt eine Wahlordnung für den Rat dar, in dem ſie Zuſammenſetzung und Mandatsdauer ſowie Wahlmodus für die nicktſtändigen Ratsſitze regelt. Die neue Satzungsänderung ſoll es der bevorſtehenden achten Völkerbunds⸗ verſammlung geſtatten, den Vorſchlag der Studienkommiſſion über die Ratsſitze zum Veſchluß zu erheben. Der Rulturkampf in Mexiko Nach den aus Mexiko einlaufenden Nachrichten iſt die Erregung in den katholiſchen Kreiſen über das Verbot der Ab⸗ haltung des Gottesdienſtes am Sonntaa in der üblichen Form außerordentlich. Da die neuen Geſetzesbeſtimmungen Sams⸗ tag Mitternacht in Kraft treten, werden in allen Kirchen des Landes alle halbe Stunde Meſſen geleſen, denen aroße Mengen Andächtiger beiwohnen. Auch Tauſende von Kindern werden getauft. Die verbote von„Olympia“ und„wicking“ e Berlin, 28. Juli(Von unſerem Berliner Büro.) Die preu⸗ giſche Regierung hatte vor einiger Zeit beim Reichsinnenminiſterium beantragt, daß das gegen die Verbände lumpia und Wicking erlaſſene Verbot vom Reichsinnenminiſterium genehmigt würde. Die Beſtätiaung des Verbots iſt jetzt erteilt worden. Sie erſtreckt ſichnur auf preußiſches Gebiet und nicht wie der „Vorwärts“ mitteilt, auf das geſamte Gebiet des Reichs. e ee *Frankreichs Berkrelung in der Repko. Wie das„Petit Jour⸗ nal“ mitteilt, wird in Zukunft Franbreich in der Reparationskommiſ⸗ ſion ſtatt durch Barthou durch den Abg. Dubois vertreten, den Poincaré dieſer Tage empfangen hat. * Perkrauensvotum für das Kabinett Ramek. Der ſozialdemo⸗ kratiſche Antrag auf Aufhebung der Miniſteranklage gegen das Hodinett Ramek wurde vom Verfaſſungsausſchuß des Nationalrates mit 13 gegen 10 Stimmen abgelehnt. g der Arbeitsbeſchaffungsplan Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß die Verhandlun⸗ gen über die Durchführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramm⸗ der Regierung in den weſenklichſten Punkten zum Abſchluß ge⸗ langt ſeien. Außer den bereits gemeldeten Reichsbahnauf⸗ trag en, wie die Elektrifizierung der Berliner Stadt⸗ und Ring⸗ bahn, die Erweiterung der geplanten Gleisumbauarbeiten, die Erwei⸗ terung von Bahnhöfen, Brückenbauten uſw.? hat die Waſſerſtraßen⸗ abteilung des Reichsverkehrsminiſteriums die Anweiſung zur ver⸗ ſtärkten Durchführung der bereits begonnenen Kanalarbeiten herausgegeben. Für dieſe Zwecke ſollen insgeſamt 13% Millionen Rentenmark mehr zur Verfügung geſtellt werden, als im Haushalt vorgeſehen. Arbeiten am Kanal Hamm⸗Lippſtadt, am Hohenzollernkanal, am Oder⸗Spree⸗Kanal und an der unteren Oder, ſowie für gewiſſe Ar⸗ beiten am Mittellandkanal. Auch über die Durchführung des verſtärkten Baues von Land⸗ arbeiterwohnungen iſt eine Einigung zwiſchen Reich und Preußen zuſtande gekommen. Das Reich ſtellt für dieſen Zweck im laufenden Rechnungsjahr den Betrag von 30 Millionen Rentenmark zur Verfügung. Auch die Aufbringung des Landesanteils iſt als ge⸗ ſichert anzuſehen. Veabſichtigt iſt der Bau von 25 000 Landarbeiter⸗ wohnungen. Zur verſtärkten Förderung des Baues von Landarbei⸗ terwohnungen aus Mitteln der produktiven Erwerbsloſenfürſorge hat der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt eine Aenderung der bisher gewährten Hilfsſätze vorgenommen ſowie Beſtimmungen ge⸗ troffen, um die Finanzierung von Landarbeitereigenheimen möglichſt zu erleichtern. Die Fürſorge für die ausgeſteuerken Erwerbsloſen In einer offiziöſen Erklärung wird zur Frage der beſonderen Fürſorge für die ausgeſteuerten Erwerbsloſen Stellung genommen. Es heißt darin, daß eine Verlängerung der Höchſtdauer in der Er⸗ werbsloſenfürſorge über 52 Wochen hinaus nach Anſicht der Reichsregierung nur mit Zuſtimmung des Reichstages und nur in Form eines Geſetzes erfolgen könne. Der Reichstag habe vor ſeinem Auseinandergehen den Standpunkt der Reichsregierung akgzeptiert. Nach der Haltung, die er bei den Erörterungen über die Ausgeſteuer⸗ tenfrage eingenommen hat, lege er Wert darauf, bei einer endgül⸗ ligen Regelung beteiligt zu werden. Bis zur endgültigen Regelung ſei auch nach der Auffaſſung der Länder die Fürſorge für die Aus⸗ weiterhin Sache der allgemeinen Wohlfahrtspflege. Den ezirksverbänden müſſe unter beſtimmten Vorausſetzungen Bei⸗ hilfen gewährt werden. Bis zum Herbſt werde die Regelung ohne⸗ hin perfekt werden. Sozjaldemokratſe und Wahlreform Berlin, 28. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wir haben wiederholt die Auffaſſung vertreten, daß die vom Reichsinnenminiſter angekündigte Wahlrechtsvorlage im Parlament auf wenig glückliche Fahrt zu rechnen haben würde. Dieſe Auffaſſung durch manche Erſcheinungen der letzten Monate immer wieder be⸗ ſtätigt, wird nun auch vom„Vorwärts“ in einem Leitaufſatz des Abg. Hermann Müller bekräftigt. Man erfährt aus dieſem Aufſatz wieder einmal, daß die konſervatipſte, man kann ſagen die reaktionärſte Partei die Sozialdemokratie iſt. Sie würde, ſo verſichert der Altreichskanzler Hermann Müller, an dem Verhältnis⸗ wahlſyſtem nicht rütteln laſſen, weil dieſes angeblich„die Demokratie Verwendet werden dieſe Mittel in der Hauptſache für⸗ falls ein Zimmer mietete. Badiſche Politik Aus dem Landtag Der Landtag ſetzte in ſeiner heutigen Vormittagsſitzung die Be⸗ ratung des Voranſchlages des Innenminiſteriums bei dem Titel„Gewerbeaufſicht und Arbeitsrat“ fort. erhielt der Deutſchvolksparteiler Bauer das Wort. deſſen Aus⸗ führungen von großem ſozialem Verſtändnis getragen waren und der ſich für die Ueberbrückung der ſozialen Gegenſätze einſetzte. Ebenſo waren die Ausführungen des Zentrumsabgeordneten Dr. Retzbach von hohen Geſichtspunkten getragen, der an Hand von Statiſtiken den Rückgang der Betriebe, aber die Vermehrung der Arbeiterzahl in den Induſtriegebieten darleate. Dem Gewerbe⸗ aufſichtsamt ſprach der Redner die Anerkennung aus. Für die Bür⸗ gerliche Vereinigung kam der Abgeordnete Herrmann zu Wort, der größere Berückſichtigung der Unternehmer bei den Revi⸗ ſionen des Aufſichtsamtes velangte. Der Sozialdemokrat Brüm⸗ mer machte längere Ausführungen über die Rationaliſierung, die notwendia ſei, aber nicht zu Laſten der Arbeiterklaſſe gehen dürfe. Nach Ausführungen des kommuniſtiſchen Abgeordneten Schreck und eines weiteren Sozialdemokraten. ſetzte ſich der Demokrat Dees beſonders für die Notlage der kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten ein. Nach einem Schlußwort des Präſidenten des Gewerbeaufſichts⸗ amtes, Dr. Enaler, der hervorhob, daß die Gutachtertätiakeit des Gewerbeaufſichtsamtes im Intereſſe der Arbeiter aufrecht erhalten werde, wurde der Titel unter Ablehnung der kommuniſtiſchen Ab⸗ änderungsanträge im ordentlichen und außerordentlichen Etat ein⸗ ſtimmig angenommen. Gegen 42 Uhr vertagte ſich das Haus auf nachmittags 4 Uhr. Letzte Meloͤungen Opfer der Berge — München, 28. Juli. Profeſſor Franz Schmidt aus Neu⸗ burg an der Donau, der eine Tour auf den Untersberg bei Reichenhall unternommen hatte, wird vermißt.— Am Ettaler Mandl wurde die Leiche des ſeit Pfingſten vermißten Touriſten Max Volk aus München aufgefunden.— Auf dem Wiesbachhorn gerieten ſechs Touriſten in einem Schneeſturm. Vier von ihnen, darunter Gerichtsaſſeſſor Hans Fiſcher aus Bautzen, fanden den To d. Die Uebrigen, Fräulein Elfriede Lucken aus Dresden und Conrad Claus aus Wolkenſtein, wurden gerettet. Diebſtähle im Penſionat EJ Berlin, 28. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Einem rafft⸗ niert angelegten Diebſtahl fiel geſtern eine ruſſiſche Familie in einem Penſionat am Kurfürſtendamm zum Opfer. Am Montag nachmittag erſchien in der Penſion ein Rumäne, der dort eben⸗ Am Dienstag mittag erhielt er den Beſuch eines Freundes, kurze Zeit darauf ging er mit ihm raſch fort. Als das Mädchen ſpäter die Zimmer der ruſſiſchen Familie aufräumen wollte, entdeckte ſie, daß ein Vertiko, in deſſen Schub⸗ fächern der Schmuch der Ruſſen verwahrt wurde, aufgebrochen und konſequent zur Geltung kommen ließe“. Auch das Säuglingswahl⸗ recht, will ſagen das Wahlrecht der 2oiährigen ſoll nach dem Willen buch und die Päſſe der Familie geſtohlen. Der Kriminalpolizei der Sozialdemokratie erhalten bleiben. Das Höchſte, über das die Sozialdemokratie zu reden bereit iſt, iſt nach den Darlegungen Müllers eine Verkleinerung der Wahlkreiſe, weiſe wird indeſſen hinzuzufügen ſein, daß auch in den anderen Parteien die Neigung zu einer verſtändigen und verantwortungs⸗ bewußten Wahlreform ſehr gering iſt. Dder Magseburger Fall ſei Berlin, 28. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Zu der Mogde⸗ burger Mordaffäre wird amtlich folgender Bericht ausgegeben: „Anſtelle des aus Disziplinargründen abgelöſten Kriminalkoenmiſſars Tenholt ſind die Berliner Beamten Oberkriminalkommiſſar Dr. Riemann und Kriminalkommiſſor Braſchwitz echter⸗ 3 3 i Gerechter große Beute in die Hände fiel. von kriminal⸗ polizeilicher Seite mit den weiteren Ermittelungen beauftragt wor⸗ den. Sie werden unverzüglich ihre Tätigkeit unter Leitung des Unterſuchungsrichters aufnehmen. Kriminackommiſſar Busborf, deſſen Verdienſte auch von den leitenden Beamten der Magdeburger Juſtizbehörden anerkannt werden, Intereſſe einer gedeihlichen Förderung der Zuſammenarbeit der Be⸗ amten nach Berlin zurück. Für den beurlaubten Magdeburger Kriminalpolizeirat Müller übernimmt Polizeirat Kuntze zunächſt vertretungsweiſe die Füy⸗ rung der kriminalpolizeilichen Geſchäfte in Magdeburg.“ Die Mel⸗ dung mehrerer Blätter, daß geſtern das Magdeburger Richterkor⸗ legium tagte und die Zuſammenarbeit mit den Berliner Beamten abgelehnt habe, beſtätigt ſich, wie ſich auf eine Nachfrage des Juſtitzminiſteriums ergeben hat, nicht. * Reſchsſuſtizminiſter Bell hat ſeinen Urlaub angetreten, zuvor wird er jedoch in München dem banyeriſchen Miniſterpräſſdenten und der bayeriſchen Staatsregierung ſeinen Antrittsbeſuch abſtatten. kehrt lediglich im gleichen Staate ſind mehrere 100 Familien obdachlos des geſamten Inhalts beraubt worden war. Es handelt ſich um Juwelen von ſehr großem Wert. Außerdem hat der Dieb ein Scheck⸗ erſcheint der Penſionsdieb bekannt, er ſoll bereits mehrmals Ein⸗ brüche und Diebſtähle in Penſionen verübt haben, bei denen ihm Unwelker über den Weſtindiſchen Inſeln — Newyork, 28. Juli. Nach hier eingetroffenen Meldungen iſt ein großer Teil der Weſtindiſchen Inſeln und der ſüdlichen Staaten der Union von einem Orgoan heimgeſucht worden. Auf Haiti wurde die Stadt San Domingo beſonders ſchwer ge⸗ ſchädigt. Während zweier Tage war ſie vollſtändig iſoliert. Die Zuckerplantagen haben beſonders gelitten. In der Stadt Higuen ſind 1000 Familien obdachlos. Großer Schaden wird auch aus Romand und Puerto Plata gemeldet In Porto Rico wurden 11 Perſonen durch den Sturm getötet. In Guayanilla im geworden. 68 v. H. der Kaffeernte ſind vernichtet. Einige Flüſſe ſind über die Ufer getreten. Die Telefon⸗ und Telegraphenverbindungen ſinb ge⸗ ſtört. Der Schaden wird auf 5 Millionen Dollar geſchätzt. In Florida verzeichnete man eine Windſtärke bis zu 100 Kilometern. Palm Beach hat beſonders gelitten. Die Dächer zahlreicher Häuſer ſind abgedeckt und viele Bäume entwurzelt worden. * elegypfens Auslandsverkrekungen. Wie die„Times“ aus Alexandria melden, bereitet die ägyptiſche Regierung eine ſtarke Einſchränkung der Konſularvertretungen im Auslande vor. In faſt allen europäiſchen Hauptſtädten ſollen die Konſulate aufgehoben und durch die Geſandtſchaften übernommen werden. Unter den deut⸗ ſchen Städten, wo das ägyptiſche Konſulat aufgehoben werden ſoll, wird Hamburg genannt. Wiener Brie, Das Jeritzagaſtſpiel brachte„Jenufa“ die intereſſante Oper des Brünner Organiſten Leo Jonaceck, die ſeit dem Jahre 18 nicht mehr aufgeführt wurde, wo ſie damals„auf allerhöchſten Be⸗ fehl“ im Repertoire der Hofoper erſchien. Es iſt eine der ſchönſten modernen Opern, verſchwand aber ſehr bald wieder und iſt erſt 2225 an mehr als 50 Bühnen neuerdings aufgeführt worden. uch Frau Jeritza erinnerte ſich der intereſſanten Aufgabe für ſie und halte einen großen künſtleriſchen Erfolg als Jenuſa. Es iſt eine Partie, die eigentlich für den Star nicht viel bietet, umſomehr für den Feinſchmecker, der von der großen Künſtlerin nicht immer Reißer und wirkungsvolle Szenen erwartet, ſondern weiß, daß die Jeritza auch mehr zu geben hat. Ihre geſchmackvolle diskrete Art, mit der ſie die Partie ſang beweiſt, daß auch ſie echte Kunſt am höchſten einſchätzt, die nicht auf die große Menge wirkt. Mit ihr teilten ſich Frau Weidt als Stiefmutter Herr Maill als Liebhaber in dem Er⸗ ſolg des Abends, der indes kein großer Publikumserfolg war. Das Burgtheater gibt ſeinem neuengagierten Helden Paul Hartmann reichlich Gelegenheit ſich gut einzuführen. Zunächſt in Fritz vone Unruhs veterländiſchem Drama„Louis Ferd'inand, Prinz von Preußen“. Es iſt ein königliches recht langweiliges Stück mit hohlem Pithos(na, na, verehrte Mitarbeiterin! Schriftl.) und in⸗ lexeſſierte das Wiener Publikum nicht eben viel. Nur der wunder⸗ vollen Dorſtellung Hartmanns iſt es zuzuſchreiben, daß ſich das Stück eine Weile auf dem Repertoire hält, er iſt heute einer der intereſſar teſten und lebendigſten jungen Schauſpieler, der geborene moderne Held mit ſchöner Erſcheinung und natürlicher Begabung, ein Gewinn für das Burgtheater. Schon jetzt erfreut er ſich großet Beliebtheit und wird vielleicht einmal an die längſt verwaiſte Stelle von Kainz rücken. Neben ihm Treßler als Oranien ausgezeichnet, königlich die ſchöne Wohlgemut und Philipp Zeska, die aber aus den wen'g lebendigen Figuren nicht viel machen konnten. Der Bei⸗ ſall war ſtark für Hectmann und die übrigen Darſteller. Für den „Traum ein Leben“ von Grillparzer konnte ich mich nie recht er⸗ wärmen, auch Hartmann, ausgezeichnet als Ruſtan, konnte das Stück nicht lebendiger machen. Ich muß bei Grillparzer recht oft an den öſterreichiſchen Beamten denken und kann ihm recht ſelten den Platz bei unſeren großen Klaſſitern einräumen, vielleicht deshalb, weil ich den deutſchen Hebbel ſo ſehr liebe, der wiederum den Wienern ſernſteht. Hartmann tat was er konnte und das war nicht wenig; ſein jugendliches Feuer loderte, er war lebendig, bezwingend und hatte an Treßler, Siebert, an der Wohlgemut und Anderſen als Zanga gute Mitſpieler. Vielleicht hätte eine erſtklaſſige Regie und eine vecht unwirklich traumhafte Ausſtattung uns das Märchen vor⸗ zaubern können, aber die neuen profizierten Hintergründe brachten keine Iluſion hervor, ſowenig wie die Regie, die ſo viele ausge⸗ ze ichnete Darſteller zur Verfügung hatte. Dagegen zeigten unſere Künſtler, daß ſie wumdervolles leiſten können, wenn ein Reglſſeur wie es Albert Heine iſt, ſie ſührt. Es gab eine Neueinſtudierung von„Don Carlos“, mit alten Dekorctionen und Koſtümen, nicht ein Heller ward für die Ausſtattung verwendet, aber dieſe Vorſtellung bewies, daß wir keine Klaſſiker im modernen Koſtüm brauchen um hingeriſſen zu werden, wieder einmal einen Feiertag im Theater zu erleben. Vier prachtvolle Leiſtungen brachte der Abend: Hart⸗ mann war Carlos. So jung, ſo friſch, ſo unmittelbar und ſo ein⸗ ſach, eine wirklich werwolle Leiſtung, neben ihm Aslan als Poſa. Er hatte lange keinen ſo guten Abend, beſtrickend, nobel, ſchwär⸗ meriſch und ebenfalls ſo unerhört einfach, die Szenen, zwiſchen ihm und Carlos wohl die ſchönſten, neben der Szene zwiſchen Poſa und dem König, den Heine ſelbſt ſpielte. Das iſt ein außerordentlicher König, vornehm, nicht die Kälte und Starrheit in den Vordergrund rückend, ſondern den einſamen Menſchen, unverrückbar, groß in ſeiner Menſchenverachtung. Dann die Wohlgemut als Königin, un⸗ erhört königlich und vornehm, echt menſchlich, dabei wundervoll, wie dieſe vier Künſtler zuſammenſpielen, echt, natürlich und ganz einfach. Seltſam fällt die Medelſky diesmal aus dem Rahmen, wenn eine Künſtlerin ſich vergreift, dann vergreift ſie ſich vollſtändig. Vielleicht wird ſie zu wenig beſchäftigt, der Vorwurf träfe die Direktion, die eine ſo begabte Künſtlerin an der Weiterentwicklung hindert. Alle emdern wundervoll abgeſtimmt, ein Enſemble zuſammengehalten, durch den ſtarken Willen eines ſo großen Regiekünſtlers wie Heine es iſt, ſeine Seele in jedem. Wort und in der kleinſten Leiſtung des Abends. Es war ein Burgtheaterabend, wie wir nicht viele hab'en. Das Volkstheater bringt Gaſtſpiele über Gaſtſpiele und das gute Theaterwetter, es regnete ja Wochen, tat das ſeinige detzu, um volle Häuſer zu bringen. Vor allem iſt es Eliſabeth Bergner, welche„zieht“, und daß ſich ſelbſt bekannte Schauſpielerinnen Kar⸗ ten kaufen, um ſie zu ſehen, beweiſt, wie groß das Intereſſe für ſie iſt. Sie ſpielt die heilige Johanng, die ſie in Berlin unter Rein⸗ hardts Regie geſpielt hat, viel von Reinhardts Regie iſt in dieſer Leiſtung zu ſpüren, aber auch viel von der intereſſanten Perſönlich⸗ keit der Bergner. Namentlich im Anfang wirkt ſie beſtrickend durch ihren Charme. Wenn es ihr ſpäter nicht ganz gelingt die Sache mit den„Stimmen“ glaubhacft zu machen, ſo liegt das wohl an Herrn Shaw und nicht an der Darſtellerin. Immerhin war es eine ſehr intereſſante Leiſtung, die ihr großen Erfolg brachte, ebenſo in Mrs. Cheneys Ende, ein Luſtſpiel von Lonsdale, in dem ſie, die reizvolle Lady Cheney, mit viel Liebreiz ſpielte. Leider mußte ſie nach Berlin zurück und mußte daher ihr Gaſtſpiel abbrechen, daß dem Direktor Beer noch viele volle Häuſer gebracht hätte. Reinhardt hat ſich endlich darauf beſonnen, daß er in Wien ein Theater leitet, wo er verſprochen hat ſelbſt zu inſzenieren, denn Stücke, die Herr Dr. Hock inſzeniert, haben wenig Erfolg. Reinhardt hatte nun auch einen großen Erfolg mit einem Stück von dem Fran⸗ zoſen Bourdet.„Die Gefangene“, ein Stück, das echt franzöſiſch ge⸗ ſchickt gezimmert iſt und das heikle Thema der invertierten Frauen⸗ liebe behandelt, allerdings mit unendlichem Taktgefühl und drama⸗ tiſch ſtark geſteigert. Helene Thimig, die unter Reinhardts Regie ünmer beſonders intereſſant iſt, ſpielte das junge Mädchen, das Zu⸗ neigung zu einer Frau gefaßt hat, mit unendlich viel Tränen und Tiefe. Sie iſt heute gewiß die beſte Schauſpielerin, wenn es ſich um gepeinigte leidende Frauenſeelen handelt, ſie war ausgezeichnet, Gleichfalls Delius in der heiklen Rolle des Manmes, dann neu für Wien Ernft Deutſch als ihr Partner, ebenfalls erſtklaſſig, dann ver⸗ ſchiedene kleine Rollen, darunter die ſchöne Lil Dagover, zum erſtenmale auf der Bühne, nur vom Film her bekannt und Fräulein Medelſky, die Herrn Rainer und Biegler alle unter Reinhardts Regie auf ihrem Platze. Die Vorſtellung brachte ausverkaufte Häuſer, da⸗ neue Publikum ging teils entzückt über die prachtvolle Aufführung und teils enttäuſcht von dem Stück nach Hauße, weil Herr Bourdet ſo unerhört diskret iſt. Im Akademietheater finden die Schlußvorſtellungen der Opern und Schauſpielſchule ſtatt und viel Sehenswertes iſt darunter. Namentlich die ſchwierige Aufgabe, die ſich die Profeſſoren Dr. Heinz Schulhaur und Kapellmeiſter Alvin geſtellt haben, Händels„Julius Cäfar“ mit Schülern aufzuführen. Eine wundervolle Oper, die in der Staatsoper ihren Platz haben ſollte,— wo ſie nicht aufgefüh.⸗k wird. Hier hatte ſie einen großen Erfolg, denn es ſind nicht uur ſchöne Stimmen auch ausgezeichnete Darſteller unter den Schülern. Sie ſind alle ſo vorzüglich geſchult, daß ſie ruhig in einem guten Theater zwiſchen routinierten Kollegen ihren Platz finden können; alle vorzüglich ausgebildet, nicht zu vergeſſen das Orcheſter, das eben⸗ falls durchwegs aus Schülern beſtand und ſich vorzüglich hielt, mancher iſt wohl darunter, der guten Nachwuchs für unſer großes Opernorcheſter bedeutet. Lehrer und Schüler ernteten reichen wohl⸗ verdienten Beifall, ein Erfolg der beweiſt wie bedeutend das Wiener Konſervatorium für den künſtleriſchen Nachwuchs der deutſchen Blühne iſt. 1 Kafvar Hauſer⸗Ausſtellung. Der Stadtrat von Anebach beabſichtigt, gelegentlich der Polizeiausſtelluna in Berlin im Septem⸗ Zunächſt ber eine aroß angelegte Kaſpar⸗Hauſer⸗Ausſtellung zu veranſtalten. Auf dieſer Ausſtellung werden alle auf Kaſrar Hauſer ſich bezie⸗ henden, Dokumente, ſein Nachlaß ſowie ſonſtige Kaſpar⸗Hauſer⸗Er⸗ innerungen zuſammengefaßt werden. Die Ausſtellung bietet ein getreues Bild der Ergebniſſe der Kaſpar⸗Hauſer⸗Forſchung und des Schrifttums, das ſich über ſeine Perſönlichkeit ergeben hat. 8 Mittwoch. den 28. Juli 1928 Neue Mannheimer Jeitung(udend⸗Ausgade) 3. Seike. Nr. 344 Wirtſchaſtliches und Soziales der kauſm nniſche Stellenmarkt im Monat Juli Die geringe Bewegung auf dem kaufmänniſchen Srellenmarkt hat auch im Monat Juli angehalten. Die Zahl der Kündiaungen zum Monatsſchluß iſt dieſes Mal gegenüber dem Ouartalsende naturgemäß zurückgegangen und betrug nach dem Bericht der Stel⸗ lenvermittluna des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes nur noch 50 Prozent des Vormonats. Größere Entlaſſungen ſind nicht erfolt. Nach einem Vericht aus Weſideutſchland iſt allerdings damit zu rechnen. daß die den Vereiniaten Stahlwerken angeſchloſ⸗ ſene Firma van der Zypen u. Charlier. Waggonfabrik und Stahl⸗ werken in Köln⸗Mühlheim, ſtillgeleat wird. Die Entlaſſungen der Angeſtellten dieſes Werkes erfolgen nach und nach. Sofern Pen⸗ ſionjerungen älterer Angeſtellter hierbei nicht in Frage kommen, werden Entſchädi zungsſummen im Rahmen des Betriebsrätegeſetzes und darüber hinausgehend bezahlt. Der Beſtand an Stellenloſen iſt durch die noch immer geringe Aufnahmefähiakeit für kaufmänniſches Perſonal bei Indu⸗ ſtrie und Großhandel der gleiche geblieben. Eine gerinſe Erhöhung der Nachfrage hat ſich im Juli im Speditionsgewerbe, in der Textil⸗ induſtrie und in der chemiſchen Induſtrie gezeigt. Inmmer wieder aber iſt feſtzuſtellen. daß dieſe Nachfrage zu einem erheblichen Teil auf jüngere Kräfte. die noch Stenoaraphie und Schreibmaſchine kundia ſind, gerichtet iſt. Im Frankfurter Bezirk beſteht heute ſchon . nael an geeianeten männlichen Kräften für derartige Ar⸗ en. Die Nachfrage nach Verkäufern für den Lebens⸗ mittelhandel iſt auch im Juli recht lebhaft geblieben. beſonders in Berlin und in Hambura mit den umliegenden Seebadeorten. Auch fachkundige Manufakturiſten werden in Berlin und in Hambura ver⸗ lanat. Die nach dem Quartalsſchluß allgemein geſunkene Nach⸗ frage nach kaufmänniſchem Perſonal hat in den letzten 14 Tagen des onats eine neue Belebung erfahren. Im Berichtsmonat hat auch das vom Reichstaa am 9. Juli be⸗ ſchloſſene„Geſetz über die Friſten für die Kündiaung älterer Ange⸗ ſtellter“ Gefetzeskraft erlangt. Es bringt den länger in ein und demſelben Betriebe beſchäftigten Angeſtellten beſſeren Kündiaunas⸗ ſchutz und hat ſich, da es Rückwirkung für alle nach dem 15. Mai 1926 ausgeſprochenen Kündiaungen beſitzt, bereits bei einer aroßen An⸗ zahl älterer Kaufmannsgehilfen recht erfreulich ausgewirkt. Nach m Geſetz erlangen je nach der Länge der Betriebszugehöriokeit nach Vollendung des 25. Lebensjahres die am 16. Mai und ſpäter ausgeſprochenen 247 erſt Ende September oder gar Ende des Jahres Wirkſamkei Städͤtiſche Nachrichten Ein Sommertag im Neckartal Dem wärmeausſtrahlenden Häuſermeer Mannheims entronnen, rüßt uns das heitere Neckartal. Auf der neuen Brücke ſtehend, um⸗ ſaßt das Auge die ganze dieſes Erdenwinkels, die raſch ahinſtrömenden braungrünen Fluten des Neckars, ſeinem ücken vereinzelte Segelboote, weiter aufwärts der ſanft ge⸗ ſchwungene Bogen der alten Brücke, zur Linken über den ſich dem Pluklauf anſchmiegenden Villen, ſaftige Wieſen und grüne Wälder, as Ganze krönend die Ruine des alten Schloſſes. Durch die engen, belebten Straßen der alten Stadt eilt der Wan⸗ derer der waldumſäumten Höhe Bis zur Molkenkur geht es in Serpentinen hinauf: von dort ein Blick auf den ſilberglänzenden Neckar, der draußen in der weiten Ebene noch einmal aufleuchtend m Auge entſchwindet Dann hinein in die grünen Wälder. Buchenbeſtände, untermiſcht mit ſülberigen Birken, nehmen den Wan⸗ derer in ihrem kühlen Schatten auf. Auf ebenem Wege durch aͤmmrigen Wald, bis ſich von neuem ein Weitblick auftut. Ein⸗ Sebettet in einen Kranz hochſtrebender Tannen und mächtiger Laub⸗ aume liegt der Kohlbof Ein liebliches Rund, überſät von Obſt⸗ er. dah nter reifende Kornfelder, dunkle Waldſtreifen und ferne che Gebirgszüge. Ganz aus der Ferne grüßt der Katzen⸗ uckel mit ſeiner breiten Kuppe. Weiter zieht der Wanderer ſeine Straße auf gul epflegtem We 8 an einer Wieſe, überſät von den langgeſtreckten Dolden 195 Qualroten Fingerhuts, hinein in herrlichen Hochwald. Ein uellchen, ſauber gefaßt in rotem Sanrſtein, umgeben von hohen danrenmedeln ladel zum Raſten. Auf ſanft abſteigendem Weg durch mchen Wald geht es weiter zum„Hohlen Käſtenbaum“. Es iſt kaum ſt ehr ein Baum zu nennen, das vom Blitz zerſtörte Ueberbleibſel einer arken Kaſtanie. tie Eine Strecke weiter und der Blick tut ſich auf in das tief drunten gegenüber die ſanftgeſchwungenen Höhenzüge ißenſteins. 5 Der Weg verläßt die Höhe. Zwiſchen wilden mit Moos über⸗ Weilen Felsblöcken geht es ſteil hinab.— Schlierbach. Ein auf den ellen ſchaukelndes Boot nimmt den müden Wanderer auf, vom und vom friſchen Neckarwind getrieben, eilt es gen Heidel⸗ die. Die Sonne ſinkt, rote Strahlen ſpiegeln ſich in den Wellen, bl alte Schloßruine leuchtet, wie von innerem Feuer, am blaß⸗ nuen Himmel erſcheint die feine Sichel des ſilberglänzenden ̃ ondes, raſch gleitet das Boot unter der alten Brücke hindurch und Ul. Sonderzug am 1. Auguſt nach Forbach. Anläßlich des 25jähr. Stiftungsfeſtes des Geſangvereins Einheit in Forbach verkehrt am 1. Auguſt ein Verwaltungsſonder zug von Mannheim nach Forbach und zurück wie folgt: Mannheim ab.20 Uhr vorm., Forbach an.66 Uhr vorm. Forbach ab.40 Uhr abends, Mann⸗ heim an.15 Uhr abends. Da der Sonderzug auch für den allge⸗ meinen Verkehr freigegeben iſt, und mit Fahrkarten aller Art, wie gewöhnliche Fahrbkarten, Geſellſchaftsfahrkarten, Sonntagsrückfahr⸗ karten uſw. benützt werden kann, bietet ſich eine günſtige Gelegenheit zu einem Ausflug in das Murgtal, insbeſondere nach Forbach zum Beſuch des Murgwerkes und der jetzt ferticggeſtellten Talſperre im Schwarzenbachtal. Juſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages, um 1 Uhr mittags auf dem Kaiſerring zwiſchen einem Perſonen⸗ kraſtwagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 4, um.40 Uhr nachmittags auf der Brückenſtraße zwiſchen einem Radfahrer und einem Handwagen und um 7 Uhr abends Ecke Colliniſtraße und Friedrichsring zwiſchen einer Radfahrerin und einem Lieferkraft⸗ wagen. Hierbei wurde die Radfahrerin von dem Kraftwagen er⸗ faßt, zur Seite geſchleudert, ſodaß ſie am Kopfe verletzt wurde. Man verbrachte ſie mit dem Sanitätsauto in das Allg. Krankenhaus. * Anfälle. Geſtern vormittag.15 Uhr kam auf der Rhenania⸗ ſtraße ein 22 Jahre alter Keſſelſchmied mit ſeinem Fahrrad zu Fall und ſtürzte gegen einen vorbeifahrenden Straßenbahnwagen. Er erlitt am linken Oberſchenkel eine Fleiſchwunde und im Geſicht Hautabſchürfungen. Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen herbeigerufenen Arzt verbrachte man den Verletzten in ſeine Woh⸗ nung.— In der Hildaſtraße fiel geſtern nachmittag um 4 Uhr ein 18 Jahre alter Schloſſer von ſeinem Rad und brach den linken ane Man überführte den Verletzten in das Allg. Kranken⸗ aus. vereinsnachrichten der„Gewerbeverein Neckarau“ hielt am letzten Donnerstag im Vereinslokal zum„Adler“ ſeine Monatsverſammluna ab. Der Vorſitzende. Bauingenieur Alois Noll aab in ſeiner Bearü⸗ ßunasanſprache der Freude Ausdruck. daß der Beſuch ein ſo zahl⸗ reicher ſei und führte dieſe erfreuliche Erſcheinung nicht zuletzt auf die beſondere Zugkraft des Redners und Ehrenmitaliedes des Ge⸗ werbemuſeums, Oberverwaltungsrat Reitingen zurück. Mit ge⸗ wohnter Klarheit und Sachlichkeit behandelte der Redner in län⸗ geren Ausführungen„Wirtſchaftsfragen“ im Zuſammen⸗ hang mit dem Handwerk. Die immer noch anhaltende ſchwierige Lage der Wirtſchaft, die große Arbeitsloſiakeit. die durch letztere bedingte Erwerbsloſenfürſorge nagen ſchwer am Mark des Volkes. So lange der Abſatz nach dem Ausland nicht erhöht werden kann und die Bautätiakeit im Inland darniederlieat, können wir keinen Auswea in der Verbeſſerung der wirtſchaftlichen Lage ſehen. Eine Steigerung des Exports iſt angeſichts der Vorgänge in Frankreich. Belgien und Italien für die nächſte Zeit ſchlechterdings kaum zu erwarten. Von Bedeutung iſt, daß ſich die Wirtſchaft. ins⸗ beſondere das Handwerk. einer äußerſten Rationaliſierung beſtrebt, was gerade bei uns in Baden ſehr notwendia iſt. Trotz aller Schwieriakeiten ſehen wir den Wiederaufbau, wenn auch nur langſamen Schrittes, vorwärtsgehen. Im zweiten Teile ſeines Vor⸗ traas beſprach der Redner noch die neueſten Steuergeſetze, die ſelbſtredend aroßes Intereſſe erregaten. An Hand praktiſcher Bei⸗ ſpiele wurde wertvolle Erläuterung gegeben, die ſich in der nachfol⸗ genden ausgiebigen Ausſprache noch weiter fortſetzte. Nach Beſpre⸗ chung verſchiedener Handwerksfragen ſprach der Vorſitzende dem Re⸗ ferenten den herzlichſten Dank der Zuhörer aus. und betonte die Notwendiakeit, derarlige Vorträge für den gewerblichen Mittelſtand, die auch durch den ſtarken Beſuch ihre Beſtätiaung gefunden habe. Richtige Belehrung tut heutzutage noch mehr not denn ſe. und bewahrt den einzelnen nicht ſelten vor Schaden. * Neue Jaſſung der Geſetze der Wohnungszwangswirkſwaft. Am 1. und 15. Juli, wie am 1. Auguſt 1926 treten neue Beſtim⸗ mungen über die Wohnungszwangswirtſchaft in Kraft. Das Mieter⸗ ſchutzgeſetz iſt, wie wir bereits milgeteilt haben, in ſehr weſentlichen Punkten geändert worden, aber auch das Reichsmietengeſetz und das Wohnungsmangelgeſetz wird durch dieſe Aenderungen, wie durch beſondere Verfügungen in wichtigen Punkten berührt und abge⸗ ändert. Es iſt für den Juriſten und Verwaltungsbeamten kaum möglich aus den Geſetz⸗ und Verordnungsblättern ſich einen Ueber⸗ blick über die heute geltenden Beſtimmungen zu machen, zumal dieſe noch durch eine Reihe von Verordnungen der zuſtändigen Mini⸗ ſterien ergänzt und erläutert ſind. Vor 5 Jahren hat deshalb das badiſche Arbeitsminiſterium eine Zuſammenſtellung der gel⸗ tenden Vorſchriften erſcheinen laſſen. Dieſes Werkchen, das damals lebhaft begrüßt wurde und reißenden Abſatz fand, iſt aber heute ſo veraltet, daß es praktiſch wertlos geworden iſt. Deshalb hat der Landesverband badiſcher Mieteinigungsämter den Entſchluß gefaßt, eine neue Sammlung heraus zugeben, die alle einſchlägigen Beſtimmungen mit Verweiſungen in ihrer neueſten Geſtalt enthalten ſoll, auch die am 1. Auguſt 1926 in Kraft tretenden Aende⸗ rungen werden berückſichtigt ſein. Ebenſo wird die Sammlung die notwendigen Beſtimmungen aus dem Geldentwertungs⸗Aus⸗ gleichsgeſetz und aus dem Gebäudeſonderſteuergeſetz enthalten. Die heute noch geltenden und im Publikum beinahe nicht bekannten Verordnungen über die Unterbringung verſetzter Beamten u. dergl. werden auch aufgenommen. Nus dem Lande Eiſenbahnzuſammenſtoß bei Bruchſal *Bruchſal, 28. Juli. Vergangene Nacht gegen 1 Uhr iſt infolge Ueberfahren des Halteſignales eine aus der Richtung Bruchſal kommende Lokomotive auf den in entgegengeſetzter Rich⸗ tung fahrenden Güterzug 6637, der gerade die Kreuzung an der Blockſtation Ruhſtein bei Bruchſal paſſierte, aufgefahren. Mehrere Wagen des Güterzuges wurden aus den Gleiſen gehoben, ſodaß der Zugverkehr auf dieſer Streckegeſperrt werden mußte. Der ent⸗ ſtandene Materialſchaden iſt bedeutend; Perſonen kamen bei dem Zuſammenſtoß glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Der Güterzug konnte nach einiger Zeit mit einem Teil der Wagen, die durch den Unfall nicht gelitten hatten, die Fahrt fortſetzen. * L. Wiesloch, 28. Juli. Am Sonntag nacht kam es zwiſchen freien und deutſchen Turnern in einer Wirtſchaft zur Meſſer⸗ ſtecherei, dabei erhielten der Schloſſer Jakob Wolf einen Bauch⸗ ſtich und der Arbeiter Albert Förderer einen Rücken⸗ und Geſäßſtich. Die Verletzungen des Jakob Wolf machten 1 in der gleichen — 5— eine Ueberführung in das Heidelberger Krankenhaus not⸗ wendig. L. Baierial, 27. Juli. Bei der ſonntäglichen Feuerwehrdekorie⸗ rung wurden die beiden Korpsmitglieder Friedrich Eichhorn und Joh. Kammer für 50jährige treue Dienſtzeit mit dem vom Lan⸗ desverband der freiwilligen Feuerwehr geſtifteten Ehrenkreuz aus⸗ gezeichnet. .. Walldorf, 27. Juli. In der geſtrigen Nacht wurde von der hieſtgen Polizei ein Geiſteskranker namens Wiedmann aufge⸗ griffen, der ſich angeblich auf der Wanderſchaft befand. Der Un⸗ glückliche erl'tt auf der Polizeiwache einen Tobſuchtsanfall. Er wurde in den frühen Morgenſtunden der Heil⸗ und Pflegeanſtalt übergeben. L. Walldorf, 27. Juli. Am geſtrigen Tage beging der ſeit Jahr⸗ zehnten her tätige Arzt und Mitbürger Dr. Aſtor mit ſeiner Ehe⸗ frau Helena, geb. Maquett das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— Am Sonntag wurden durch den Kreisvertreter Lingg⸗Leimen den Feuer⸗ wehrleuten Bletſch Auguſt, Himmle Jakob, Johann Braun, Karl Lamade, Nonnenmacher Johann Georg und Levi Wilhelm das vom Landesverband der freiwilligen Feuerwehr für 50jährige Dienſt⸗ zeit geſtiftete Ehrenkreuz überreicht. I. Sickingen, 27. Juli. Der letzte Veteran wurde mit Wen⸗ delin Kilian unter großer Anteilnahme der Bevölkerung dieſer Tage hier zu Grabe getragen. Nilian machte den 70er Feldzug in dem 3. Bad. Infanterie⸗Regiment 111 mit und nahm an verſchiedenen Gefechten und Schlachten, wie der bei Belfort, teil. Er erreichte ein Alter von 76 Jahren; über 20 Jahre hat er hiervon als Gemeinde⸗ rat treu ſeines Amtes gewaltet. Der Kriegerverein ſchoß dem ge⸗ ſchiedenen Kameraden und letzten Vertreter aus großer Zeit eine Ehrenſalve übers Grab. Nus der Pfalz * Ludwigshafen, 28. Juli. Die Reichsbahndirektion Ludwigs⸗ hafen a. Rh. fährt am 1. Auguſt einen Verwaltungsſonder⸗ zug von Ludwigshafen nach Homburg und Kirkel. Damit iſt allen Wanderfreunden der Vorderpfalz Gelegenheit geboten, be⸗ quem und billig in die Saarpfalz zu gelangen. Es wird darauf hin⸗ gewieſen, daß viele Leute heute noch einen Veſuch des Saargebietes ſcheuen, weil ſie Paß⸗ und Zollſchwierigkeiten befürchten. Demgegen⸗ über ſei feſtgeſtellt, daß den Bewohnern des beſetzten Gebietes die Einreiſe ins Saargebiet und der Aufenthalt bis zu 3 Tagen ohne ir⸗ gendwelche Formalitiäten auf Grund ihrer Identitätskarten geſtattet iſt. Ebenſo iſt auch die Mitnahme von Reiſeproviant und Rauch⸗ material in kleinen Mengen für den perſönlichen Bedarf zollfrei ge⸗ ſtattet. Um den Sonderzugteilnehmern etwas von den Schönheiten unſerer Saarpfalz zu zeigen, haben ſich verſchiedene Ortsgruppen des Pfälzerwaldvereins bereit erklärt, die Führung der Ausflügler zu übernehmen. *flaiſerslautern, 28. Juli. Die Pfalzreife der Pfalz⸗ Amerikaner, Mitglieder des Pfälzer Volksfeſt⸗Vereins in Newyork, hat mit dem Beſuch der Stadt Kaiſerslautern ihren Abſchluß gefun⸗ den. Nach einer Rundfahrt durch die Stadt und nach dem Beſuch der Ausſtellung„Turnen und Sport“, gab die Stadt Kaiſerslautern ihren Pfälzer Landsleuten einen Heimatabend, bei dem der Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Baumann in ſeiner Begrüßungsanſprache darauf hinwies, daß die kleine Pfalz in den letzten Jahren die Augen der ganzen Welt auf ſich gelenkt hat und daß die Pfälzer treudeutſch bleiben, auch wenn man die ganze Hölle auf ſie losließe. Im Namen der Amerika⸗Pfälzer dankte der Reiſeleiter Deffaa der pfälziſchen Kreisregierung, der pfälziſchen Oberpoſtdirektion, den Bürgermei⸗ ſtern und allen, die ſich der Pfalz⸗Amerikaner während der Reiſe ſo entgegenkommend angenommen haben, herzlichſt. Er hob hervor, wie gerade die Pfälzer in Amerika ihr altes Vaterland hochhalten, und erinnerte daran, daß die von Deutſchen ins Leben gerufene Steuben⸗Geſellſchaft, die ungefähr 200 Millionen Mitglieder umfaßt, es ſich zur Aufgabe geſetzt hat, die Kriegsſchuldlüge in Amerika vom deutſ Namen wegzuwiſchen. Die Reiſegeſellſchaft löſt ſich nun⸗ mehr auf, damit die einzelnen Mitglieder ihre Angehörigen und Be⸗ kannten beſuchen können. Am 21. September treten ſie von Bremen aus wieder gemeinſam die Heimfahrt an. undet in Heidelberg bei einbrechender Dunkelheit. — Lex, der Dackel Humoreske von Felix Burkhardt ah Als mein Freund Moritz Meyer hinter ſeine Forſtelevenlauf⸗ an einen energiſchen Punkt machte und mit ſeiner guten Haltung mit den acht Anzügen zum Film ging, ſchickte er mir ſeinen Dackel auf Gebrauchsanweiſung. In der ſtand zu leſen:„Der Hund hört rein den Ruf Fex. Er iſt ein raſſereiner Gebrauchshund, ſtuben⸗ mach derlieb und geflügelfromm. Fex wird dir viel Spaß die 811 Gebrauchsanweiſung kam als Brief und war frankiert. Für trä iſte mußte ich Strafporto zahlen gab in der Hitze dem Brief⸗ eine Zigarre aus der Geheimkiſte ſtatt aus der für Beſuche meſſ fing an, die Verpackung zu öffnen. Nachdem ich mein Taſchen⸗ konſer, zwei gute Tiſchmeſſer und den Brieföffner zerbrochen hatte, ſeſte e ich endlich den Deckel mit dem Büchſenöffner heben.„Nun mir ziehen!“ ſagte unſere Stütze, die zwar freien Nachmittag hatte, z0g aber noch eine ſachgemäße Anleitung geben wollte. Und ich laleſte, zerquetſchte dabei den Daumennagel und zerriß die Um⸗ agmanſchette. Den Rock hatte ich nach dem erſten Tiſchmeſſer da Jezogen. Ich ließ mich nicht beirren. deg und zog. Bruch— bab es einen Ruck. die Kiſte flog vom Küchentiſch unſerer Fee abl. die Füße, der Deckel zwiſchen den Kaffeetaſſen. Es waren eb nur drei zerbrochen: der Dackel ſtand im Zimmer. war Er war derjenige von uns dreien, der am wenigſten erſtaunt Er beroch meine Hoſen und dann rief ich meine Frau. gefü, denn Emma hatte heute keinen Dienſt und der Hund mußte 1——5 werden. Wir beide, meine Frau und ich, kommen ſelten von 7 Zcologiſchen Garten und hatten deshalb auch keine Ahnung 0 Fütterungsweſen. Aber Emma half aus der Klemme. Dann fraß der Dackel und wir ſtanden dabei. Als der Napf leer hatte ich die Hälfte Milch an meinen neuen blauen Hoſen. ſchuldch fühlte, daß ich dem Hunde eine anſtändige Behandlung ardg war. Deshalb fuhr ich in die Stadt. In der vierten Buch⸗ dreibzeng erſtand ich für 17,.50 Mark das wundervolle, illuſtrierte knotndige Werk von dem bekannten Dackelzüchter Auguſt Pipel⸗ Hund.⸗„Der Dackel als Gebrauchs⸗, Stuben⸗, Lurus⸗ und ſonſtiger melde Dann legte ich mich ins Bett, rief meinen Chef an und zehs, f mich krank. Am fünften Tage, nachmittags vier Uhr fünf⸗ 177 0 hatte ich die letzte Seite, das Sachregiſter, geleſen. Nun war Moria Vilde. D. h. in verſchiedenen Punkten haperte es noch. en Mener hatte mir geſchrieben, der Hund ſei ⸗war noch etwas aber ſonſt ſtubenrein. Nun mögen unſere Begriffe ſich hier war nicht decken. „Mit dem Alter wird ſich das ſchon geben!“ ſagte ich zu meiner Frau. Nach acht Tagen kündigte unſer Mädchen. Die nächſte blieb auch nur zwei Wochen. Alles wegen des Hundes. Na, ich wollte den Hund ſchon erziehen. Ich kaufte mir ein Paar Gummihand⸗ ſchuhe, einen Kehrbeſen und alle zwei Tage neue Lappen. „Sie müſſen mit dem Hunde viel ausgehen!“ ſagte mir ein Stammtiſch⸗Bekannter, deſſen Nichte mit einem Herrn verheiratet iſt, der eine Jagd gepachtet hat und der doch unbedingt etwas von der Hundeziſcht verſtehen muß. In meinem Buche ſtand nichts davon. Alſo ging ich alle Tage zwei Stunden vor dem Eſſen und eine nach dem Eſſen und noch eine halbe am Abend mit meinem Dackel aus. Dabei ſtellte ſich aber heraus, daß der Moritz Meyer zum zwei⸗ ten Male nicht recht hatte. Denn der Hund jagte Schwalben, bellte Radfahrer an und hörte weder auf Fex noch auf andere Namen, die ich ſchnell erfand und ausprobierte. Vielleicht fühlte er ſich auch beleidigt. Das muß man aber dem Moritz laſſen. Fex war ein guter Gebrauchshund. Was irgendwie mit Wild und Geflügel zuſammen⸗ hing, verfelgte er mit Ausdauer. Die echte Daunendecke zerriß er. Der Zylinder wurde ein formloſer Klumpen und der Blaufuchs meiner Frau ein Zuſammenſetzſpiel. Aus Brehms Tierleben hatte ich Häppchen⸗Literatur gemacht. Auch ſonſt hatten wir manche Freunde. Unſer Nachbar, der Bäckermeiſter, grüßt mich nicht mehr, weil Fex ſeine Terrierzucht verdorben hat. Uns wurde die Sache zu bunt. unſere Zeitung. Es meldete ſich auch ein Herr. Er nahm ihn gleich mit und brachte ihn erſt am anderen Tage wieder. Ich bin ein gutmütiger Menſch, beſonders wenn einer mit einer Klage droht, und nahm den Hund zurück. Nun wälzte ich das Adreßbuch, ſuchte einen Hundehändler und ſchrieb dem Händler eine liebenswürdige Karte. Der Mann kam, ſetzte ſich auf meine Truhe und zerquetſchte mit ſeinem Rücken drei Glasrahmen, beſaß ſich den Hund, ſagte: „Der is nich reene!“ und ging. Dreimal habe ich den Hund verſchenkt. Dreimal habe ich ihn wieder erhalten. In zwei Fällen verlangte man ſogar Schadenerſatz von mir. Es aibt doch anſpruchsvolle Menſchen! In der vorigen Woche habe ich ihn meiner Tante Minna Pie⸗ perich, die ein gutgehendes Geſchäft hat, zum Geburtstag geſchenkt. Heute kam die Kiſte mit dem Hund zurück. Der Brief war ſchon geſtern da. Ich ſei ein unverſchämter Menſch und ihr Geſchäft würde Moritz Meyer erben. Ich kann den Kerl ſchon ſo nicht leiden, denn erſtens hat er Sommerſproſſen und zweitens, na ja Ich ſetzte eine Anzeige in Runſt und Wiſenſchaſt EHochſchulnachrichten. Der preußiſche Unterrichtsminiſter hat, wie die„Voſſiſche Zeitung“ mitzuteilen weiß. in der Ernennungs⸗ urkunde, die die Berufung des pazifiſtiſchen Profeſſors Schücking als Profeſſor des internationalen Rechts nach Kiel eythält, Schük⸗ king gleichzeitig einen beſonderen Lehrauftraa für die„ge⸗ ſchichtliche Entwicklung der internationalen Friedensbeweaung“ erteilt. Es iſt der erſte Lehrauftraa dieſer Art in Deutſchland. Die Pazifiſten ſehen damit einen langagehegten Wunſch erfüllt.— Der Orden Pour le Merite für Wiſſenſchaften und Künſte, iſt dem Profeſſor Dr. Voßler⸗München verliehen worden. Voß⸗ ler, ein Schüler des Heidelberger Romaniſten Fritz Neumann und früher ſelbſt in Heidelbera, iſt einer der führenden Romaniſten Deutſchlands. Seine Hauptwerke ſind:„Sprache als Schöpfung und Entwicklung“ und„Geiſt und Kultur in der Sprache“. de Ein Karl-Helfferich⸗Preis. Die Deutſchnationale Volkspartei hat laut„Pfälziſcher Kurier“ zum 22. Juli, dem Geburtstaa Karl Helfferichs, zur Vertiefung der volitiſchen Bildung der ſtudierenden Jugend einen Preis von 1000 Mk. aus⸗eſetzt. Dieſen Preis ge⸗ winnt die beſte Ausarbeitung einer wiſſenſchaftlichen Aufgabe, die dieſes Jahr neu geſtellt wird. An dem Wettbewerb können alle nationalen Studenten und Studentinnen deutſcher Abſtammung teilnehmen. Nach ihrer Parteizugehöriakeit ſoll nicht gefraat wer⸗ den. Der Wettbewerb ſoll dazu beitragen, das Intereſſe der akade⸗ miſchen Jugend an den Grundfragen der Politik zu verſtärken. Für das erſtemal iſt folgendes Thema geſtellt worden:„Die Eigen⸗ art der Entwicklung des Nationalgedankens in Deutſchland im 19. und 20. Jahrhundert ſoll im Ver⸗ aleich mit den entſprechenden Entwicklungsgängen in leinem oder mehreren) außerdeutſchen Völkern dargeſtellt werden.“ 4% Ein Gemälde von Michelangelo? Wie aus Bologna ge⸗ meldet wird, herrſcht dort einige Aufreaung über die mit großem Geheimnis umgebene Entdeckung eines Gemüldes von Michelanoelo, die bei einem Bürger der Stadt gemacht ſein ſoll. Es iſt ein Bild auf Holz, das 82 zu 52 Zentimeter mißt und eine Darſtellung der „Verſuchung des heiligen Antonius durch Dämo⸗ nen“ gibt. Ob es wirklich ein Werk von Michelangelo iſt, wird die genaue Unterſuchung des aus altem Familienbeſitz ſtammenden Bildes zeigen müſſen. Man ſpricht von einem Wert von 20 Millio⸗ nen Lire. Jedenfalls hat der Staat es ſofort unter die Kunſtwerte eingereiht. die ohne Erlaubnis der Regierung nicht außer Landes verkauft werden dürfen. 4. Seite. Nr. 344 Neue MRauuheimer Jeltung(Abend Ausgabe) Mittwoch, den 28. Juli 1926 Adoͤet (Erinnerung eines Jagdfliegers im Richthofen⸗Geſchwader) Es war vor 8 Jahren. Das Jagdgeſchwader Richthofen lag im Abſchnitt Verdun. Auf der Höhe weſtlich von Marville waren die vier Staffeln, Flieger und Flugzeuge, die lieben Fokker D7, in Baracken bezw. Holzſchuppen untergebracht. Dort ſollte ich nach langer, neugieriger Erwartung den gefürchteten Lufthelden ſehen und kennen lernen: Udet. Früher während der Zeit des Ein⸗ fliegens auf die bisher unbekannte„Kiſte“ konnte ich zur Genüge den Geiſt und Schneid der einzelnen Staffeln des Geſchwaders be⸗ wundern. Ich entſinne mich beſonders einer Heimkehr der zum Frontflug eingeteilten Staffel Üdet. In ſtolzer Geſchwaderord⸗ nung, d. h. Staffelführer vorne tief, die übrigen ſeitwärts und auswärts in gleichen Abſtänden erhöht fliegend, zogen ſie in be⸗ trächtlicher Höhe dem Platze entgegen. Auf einmal aber begann ein Auseinandergekurve, Looping⸗Drehen und Durcheinandertrudeln, wie wenn ſich eine Schar Raubvögel in den Lüften balgten. Als erſte ſetzte dann eine rote Maſchine nach ſchneidiger Kurve über der bekannten Pappelreihe elegant auf dem unebenen Platz auf. Es war der Staffelführer Udet. Ich fühlte es aus den freien, ſicheren Bewegungen aller Maſchinen, daß dieſer Feindflug er⸗ folgreich geweſen ſein mußte. Bei näherer Betrachtung er⸗ kannte ich zu beiden Seiten des Führerſitzes zwei Schriftzeichen. Seine Stahlbraut in den Lüften trug den Namen ſeiner jungen Verlobten in der Heimat. Ein andermal hingen ſchwere Regenwolken tief über dem Platze. Es wurmte das flügge Völklein, durch ſeine Anweſenheit in der Luft den Kameraden in vorderſter Stellung nicht Erleichte⸗ rung bringen zu können. Es war ein niederdrückendes Gefühl, zur Untätigkeit verdammt zu ſein. An ſolchen Tagen pflegte der Geſchwaderführer das fliegende Perſonal zu einer Beſprechung zuſammenzurufen. Aus den Quartieren am Waldrand und jen⸗ ſeits des Platzes ſchritten ſie in Gruppen der kleinen Talſchlucht zu, wo das Geſchwaderbüro lag. So traf es ſich, daß ich mit zwei Herren meiner Staffel hinter einem etwas kleineren, meiner Erinnerung nach infolge einer Verwundung weniger gewandt ſchreitenden Herrn zu gehen hatte. Eine Frage, die ich über ſeine Perſon an einen Herrn neben mir richtete, mußte er entgegen meiner Abſicht gehört haben. Plötzlich drehte er ſich nach mir um und gab ſeinerſeits mit freundlichſter Miene die Antwort. Die Ueberraſchung meinerſeits war nicht gering, als mich der„Pour le Merite jeden Zweifels enthob, daß ich es wirklich mit ÜUdet zu tun hatte. Einige Minuten ſpäter ſammelten ſich dann die übri⸗ gen Kämpfer der Lüfte mit und ohne„Pour le Meérite“ um den, den alle bewunderten und mit dem ſie jenem Unvergeßlichen nach⸗ zuſtreben gedachten, deſſen Namen das Geſchwader trug, das Ge⸗ ſchwader, dem ja auch noch andere Mitglieder der Familie Richt⸗ hofen angehörten. Später, es war in den erſten Tagen des November, die wider⸗ ſprechendſten Nachrichten kamen aus der Heimat, ſaßen zum letzten Mal auf feindlichem Boden alle beiſammen. Ich glaube, es war Tonnelieu, ein kleines Dorf an der belgiſchen Grenze. Der Ge⸗ ſchwaderführer gab uns Verhaltungswinke und erteilte Befehle über den Heimflug. Ungebrochener Fliegermut ſprach noch aus allen Augen. Den ſchmucken Maſchinen ſtanden noch zwei Flüge bevor. Der erſte galt der Rückkehr in die Heimat. An den andern zu denken, erfüllt das Fliegerherz mit Wehmut. Nun ſtellen die Heimgekehrten ihre geſtählte, ſieggewohnte Kraft in den Dienſt des Wiederaufbaus, in vorderſter Reihe unſer Held der Lüfte: Udet, der, wie gemeldet, am 1. Auauſt auf dem hieſigen Flugplatz Neu⸗Oſtheim ſeine Flugkunſt wird. 1enz. Tagungen Südweſtoeutſcher Kanalverein Bericht über die Tagung des Südweſldeutſchen Kanalvereins für Rhein, Donau und Neckar e. B. in Alm a. D. Der Südweſtdeutſche Kanalverein hielt ſeine diesjährige Tagung am 10. und 11. Juli in Ulm ab. Die Verſammlung war ſtark be⸗ ſucht. Vertreter der württembergiſchen Staatsregierung, der Städte, der induſtriellen, wirtſchaftlichen und Verkehrsorganiſationen uſw. hatten ſich zahlreich eingefunden. Der Vorſitzende, Geheimrat Dr. Bruckmann⸗Heilbronn begrüßte die Erſchienenen und begrün⸗ dete die Wahl der Stadt Ulm als Tagungsort damit, daß Ulm einſt der Schnittpunkt der vom Rhein über den Neckar, von Regensburg über die obere Donau ſowie der vom Bodenſee her zu bauenden künftjgen Waſſerſtraße ſein wird. Sodann gab der Geſchäftsführer, Herr Stotz, Bericht über die Tätigkeit de⸗ Vereins in den letzten zwei Jahren. Sie war durch zwei große Aufgaben gekennzeichnet: Den Kampf um die Fortführung der Bauarbeiten am Neckarkanal und die Abwehr der von Heidelberg aus eingeleiteten Angriffe gegen dieſe Fortführung durch das untere Neckartal. Während die in⸗ zwiſchen fertiggeſtellten Stauſtufen von Wieblingen und Neckarſulm vor ihrer Vollendung ſtanden, erhob ſich die ſchwere Frgge, ob das Reich und die Neckaruferſtaaten unter dem Eindruck der ſchwierigen Wirtſchaftslage Deutſchlands die Bewilligung weiterer Mittel u. da⸗ mit die Fortſetzung der Neckarkanaliſierung überhaupt ablehnen würden. Der Necarkanal wird gebaut. Dies darf aber nicht heißen, daß der Endpunkt des Kanals in Heilbronn bleibt. Denn nur ſeine Fortſetzung in das Herz des württembergiſchen Wirt⸗ ſchaftsgebietes und von da zur Donau ſichern dem Neckarkanal volle Auswirkung und Rentabilität. Nach Erſtattung des Rechen⸗ ſchaftsberichts durch Bankdirektor Helbing ſprach Baudirektor Feuchtinger über die künftigen Ulmer Hafenanlagen. Baudirektor Dr. Maier-Stuttgart berichtete, daß die Vorarbeiten auf der oberen Donau für die Strecke Kehlheim—Neu⸗Ulm gute Fortſchritte machen. N nt⸗ Die Verſammlung nahm dann ſchließung folgenden Inhalts an: „Der Sübweſtdeutſche Kanalverein hat mit großer Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß die Regierungen und Parlamente des Reiches und der Neckaruferſtaaten unter Führung des Reichs⸗ verkehrsminiſters einem Bau⸗ und Finanzierungsprogramm zuge⸗ ſtimmt haben, das die Durchführung der Neckarwaſſerſtraße zunächſt bis Heilbronn— wenn auch nur im Laufe der nächſten 10 Jahre— ſicherſtellt. Er weiß ſich mit den Südweſtdeutſchen Wirtſchaftskreiſen eins in der Ueberzeugung, daß Heilbronn nicht der Endpunkt der Neckarwaſſerſtraße bleiben darf. Auch das ſtark geſtreckte Bautempo genügt nicht in vollem Maße den Erforderniſſen der Wirtſchaft. Der Südweſtdeutſche Kanalverein richtet deshalb an die beteiligten Stellen die dringende Aufforderung, bei Beſſerung der Wirtſchafts⸗ lage vermehrte Mittel zur Beſchleunigung der Bauarbeiten bereit⸗ zuſtellen ſowie im Hinblick auf den auch im Süden des Reiches ſtarken Arbetsmangel jetzt ſchon von den der Beſchaffung von Arbeit dienenden Beträgen einen erheblichen Teil für eine weſent⸗ liche Abkürzung der Bauzeit und damit Verringerung der Baukoſten zu verwenden. Der Kanalverein erklärt ſich grundſätzlich damit einverſtanden, daß die Neckargroßſchiffahrtsſtraße in üblicher Weiſe von unten nach oben vorgetrieben wird, er lenkt aber bei der herrſchenden ſtarken Erwerbsloſigkeit die Aufmerkſamkeit er⸗ neut nicht nur auf die durch die Währungszerrüttung erzwungene Einſtellung der Bauarbeiten an den Stauſtufen Obereßlingen und Horkheim, ſondern auch auf die unbedingt erforderliche Verbeſſerung der Hochwaſſerverhältniſſe in den Markungen Cannſtatt und Münſter im Anſchluß an die bereits ausgeführten Neckarverlegungen bei Ober⸗ und Untertürkheim. Er richtet an alle beteiligten Stellen, das Reich, das Land Württemberg, die Neckar⸗A.⸗G., die benach⸗ barten Städte und Gemeinden und insbeſondere die benachbarten Elektrizitätswerke die dringende Bitte zur Aufnahme dieſer Ar⸗ beiten und zur Fertigſtellung dieſer Stauſtufen— wenn auch zu⸗ nächſt ohne Schleuſen— ſich zuſammenzufinden.“ Ein kurzes Eingehen auf die Heidelberger Streitfrage brachte die Verſicherung der maßgebenden Kreiſe, daß man alles aufbiete, um das Stedibild von Heidelberg nicht zuſchädigen. Der letztes Jahr ausgeſchriebene Wettbewerb hat gezeigt, daß es Löſungen gibt, die ſich harmoniſch in das Landſchaftsbild ein⸗ einſtimmig eine fügen. Strombaudirektor Konz macht längere Ausführungen über ſein neues Projekt der Albüberquerung von Plochingen bis Ulm, das er auf Bitte des Vereins unter Berückſichtigung der neueſten wirtſchaftlichen und techniſchen Geſichtspunkte ausgearbeitet hat. Gegenüber der alten Linienführung wird bei dem neuen Projekt aus dem durch ſtarke induſtrielle Ueberbauung wertvollen Fils⸗ dtal die Traſſe auf das Albvorland verlegt. Auch die 16 Tauch⸗ ſchleuſen und kurzen Haltungen, die früher geplant waren, wurden aufgegeben. Statt ihrer verwendet das neue Projekt Schiffshebe⸗ werke, wodurch weſentlich längere Haltungen mit 21 und 26 km Länge erreicht werden. Bei Plochingen iſt ein Hebewerk mit ſchiefer Fahrbahn von 44 m Höhe vorgeſehen, ein ebenſolches beim Abſtieg von der Alb nach der Donau bei Talheim. Drei kurze Stollen⸗ ſtrecken können infolge günſtiger Geländeverhältniſſe durch offene Kanalführungen unterbrochen werden. Die Ausführungen wurden durch eine Reihe ausgezeichneter Lichtbilder veranſchaulicht. Oberbaurat Sametſchek⸗Augsburg berichtete ſodann über den Stand der Projektarbeiten für die obere Donau. Der Verlauf der Tagung hat gezeigt, welch großes Intereſſe den Kanalbauten in Südweſtdeutſchland entgegengebracht wird. Weiter zeigte er, daß Kräfte am Werke ſind, die trotz aller Schwierigkeiten der Gegenwart ſich in raſtloſer Arbeit bemühen, die Grundlagen für die unbedingten Notwendigkeiten einer weiteren geſunden Zu⸗ kunft zu ſchaffen. Gerichtszeitung Beſtechung und Skeuerhinkerziehung Vor dem erweiterten Schöffengericht Pforzheim hatten ſich wegen Veruntreuungen, Beſtechungen und Betrügereien bei dem Haupt⸗ zollamt Pforzheim der in Freiburg geborene 47 Jahre alte Zoll⸗ inſpektor Otto Kobus, der Zollſekretär Rieger aus Ried⸗ öſchingen, der Zigarrenhändler Vieres aus Modles, der Zigarren⸗ händler Karl Pfeifer aus Schlierſtadt, der Kaufſmann Roſen⸗ blüth aus Lubomel und ſeine Frau, geborene Herrmann, zu ver⸗ antworten. Die Anklgge legte dem Hauptangeklagten Kobus zur Laſt, daß er ſich der erſchwerten Beſtechung, der ſchweren Urkunden⸗ fälſchung uſw. ſchuldig gemacht habe. Er hatte die Mitangeklagten Vieres und Pfeifer veranlaßt, in verſchiedenen Fällen Anträge auf Vernichtung von Tabakwaren und Stellerzeichen an das Hauptzoll⸗ amt zu ſtellen, hat dieſe auch teilweiſe ausgeführt und dann die an⸗ gebliche Vernichtung beurkundet. Die angeblich vernichteten Steuer⸗ zeichen und Tabakwaren wurden aber von den Mitangeklagten wieder verwendet. Das Urteil lautete gegen Kobus wegen er⸗ ſchwerter Beſtechungen, Amtsurkundenfälſchung und Vernichtung auf 4½% Jahre Zuchthaus und 1000 Mk. Geldſtrafe, ferner wegen Beihilfe zu dem Vergehen der Mithilfe bei der Steuerhinterziehung auf ſechs Monate Gefängnis, außerdem auf Aberkennung der Ehren⸗ rechte auf fünf Jahre. Der Wert des Beſtechungslohnes mit 4140 M. wurde für verfallen erklärt. Rieger wurde wegen Amtsurkunden⸗ fälſchung zu drei Monaten Gefängnis und wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu zwei Monaten Gefängnis und 50 Mk. Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Vieres erhielt insgeſamt 12 Monate zwei Wochen Gefängnis und 75 000 Mk. Geldſtrafe, Pfeifer drei Monate und 5260 Mk. Geldſtrafe, Roſenblüth drei Monate und 33 268 Mk. Geld⸗ ſtrafe; ſeine Frau wurde freigeſprochen. Den beiden erſten Ange⸗ klagten wurden ſechs bezw. zwei Monate der Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet. Ferner wurden die in den Betrieben der Verurteilten Pfeifer, Vieres und Roſenblüth als nicht mit den erforderlichen Steuerzeichen verſehen angetroffenen beſchlagnahmten Tabakwaren eingezogen. Die Morphiniſtin als Urkundenfälſcherin Weitgehende Milde ließ das Schöffengericht Mannheim walten bei dem bedauernswerten Opfer einer Leidenſchaft, die ebenſo koſt⸗ ſpielig wie geſundheitszerrüttend iſt. Das Morphiumlaſter hat ja nicht zum erſten Male von ihm Befallene, die mit allen Mitteln verſuchen, ſich in den Beſitz des Giftes zu ſetzen, wegen Urkunden⸗ fälſchung auf die Anklagebank gebracht. So trug auch der geſtrige Fall im allgemeinen die Merkmale, die derartigen Verfehlungen immer gemeinſam ſind. Eine Frau, anſcheinend aus dem gehobe⸗ nen Mittelſtand, griff, als ſie keinen anderen Weg mehr ſah, um in den Beſitz des erlöſenden Giftes zu kommen, zur Urkunden⸗ fälſchung. Ihr konnte nachgewieſen werden, daß ſie ſich in mehre⸗ ren Fällen mit gefälſchten ärztlichen Rezepten Mor⸗ phium verſchaffte. Nach dem ärztlichen Gutachten iſt die Angeklagte voll zurechnungsfähig. Das Gericht erkannte unter Anerkennung der ſtarken Milderungsgründe nur auf eine Geld⸗ ſtrafße von 30 Mark. Sportliche Rundͤſchau Inkernalionale Leichtathletiſche Wettkämpfe in Baden-Baden Baden⸗Baden, 25. Juli.(Drahtbericht.) Die von der Sportver⸗ einigung Baden⸗Baden abgehaltenen internationalen leichtathleti⸗ ſchen Wettkämpfe geſtalteten ſich trotz der Witterungshinderni ſe zu einem großen ſportlichen Erfolg. Die Leiſtungen waren durch⸗ weg der Beſetzung entſprechend, gut, beſonders wenn man berück. ſichtigt, daß ſämtliche Konkurrenzen auf einer Grasbahn ausgetragen wurden, die— m ſie ſich in beſter Verfaſſung befand— keine Höchſtleiſtungen zulſeß. Eine kleine Senſation gab es im 400 Meter⸗ Laufenn, wo ſich der Meiſter Faiſt⸗Karlsruhe von dem Schweizer Stahel ſchlagen ließ. Faiſt lief verhalten an der Spitze und ließ ſich kurz vor dem Ziel überraſchen. Auch der ſüddeutſche Streckenmeiſter Kettner⸗Stuttgart mußte ſich geſchlagen bekennen und zwar von ſeinem. Klubkameraden Eſſig, der ihn ganz überlegen ab⸗ fertigte. Die Ergebniſſe: 100 Mefer: 1. Hubrich⸗Stuttgart 11: 2. Weibel⸗Zürich 11,2; 3. Batſchauer⸗Karlsruhe 11,4 Sek.; 4. Wondratſchek⸗Stuttgart. 200 Meter: 1. Faiſt⸗Karlsruhe 22,2; 2. Walter⸗Pforzheim 23,4; Sek. 3. Grahl⸗Saarbrücken.* 400 Meier: 1. Stahel⸗Zürich 53,8; 2. Faiſt Karlsruhe 54,4; 3. Simmen⸗Zürich 55 Sek. 600 Meker: 1. Zimmermann⸗Karlsruhe.06,8; 2. Zangg⸗Zürich .08,4; 3. Schneider⸗Offenbach.08,6 Min. 1500 Meier: 1. Dammert⸗Karlsruhe.47,8; 2. Wenzelburger⸗ Stuttgart.49 Min. 5000 Meter: 1. Eſſig⸗Stuttgart 17.13; 2. Kettner⸗Stuttgart 17.42,4; 3. Klar⸗Karlsruhe 18.15 Min Weitſprung: 1. F. Schmidt⸗Karlsruhe.45; 2. Neef⸗Stuttgart 6,81j 8. 9.20 Meter. Hochſprung: 1. Paulus⸗Wetzlar 1,65 Mtr.; 2. Heuber⸗Stuttgart 1,65 durch Stechen entſchieden); 3. Stein⸗Freiburg 1,65 Mtr. berührt. — Stabhoch: 1. Speck⸗Pforzheim 3 Mtr.(außer Konkurrenz 3,30 Mtr.); 2. Ottmüller⸗Karlsruhe 2,80 Mtr.— Diskuswerfen: 1. Pau⸗ lus⸗Wetzlar 38,45 Mr.(a. Konk. 40,50 Mtr.); 2. Sorg⸗Freiburg 35 Mtr.— Speerwerfen: 1. Günther⸗Stuttgart 51,47 Mtr.; 2. Daub⸗ Bühl 47,983 Mtr.— Kugelſtoßſen: 1. Lehr⸗Gaggenau 12,39 Mtr.; 2. Paulus Wetzlar 11,88 Mtr.; 3. Sorg 11,8 Mtr.— Dreikampf(100 Meter, Kugel, Weitſprung): 1. Gies⸗Offenbach 183.; 2. Sorg⸗ Freiburg 175.; 3. Neef 161 P.— 4 100 Meler-Staffel: 1. Stuttgarter Kickers 45 Sek.; 2. F. C. Zürich 45,2 Sek.— 1500 Meter · Staffel: 1. Karlsruher F. V. 3,37 Min.; 2. F. C. Zürich 3,37.3 Min.; 3. Saarbrücken 3,38.1 Min. 1000 Meter Jugendliche: 1. Levin⸗Freiburg: 2. Fahrer⸗Karls⸗ ruhe: 3. Bahnert⸗B'Baden.— 100 Meter Anfänger. 1. Kurz⸗Offen⸗ bach 11.6 Sek.: 2. Freis⸗Offenbach 11.8 Sek.— 200 Meler Jugend · liche: 1. Schmidt⸗Karlsruhe 24 Sek. 400 Meter Jugendliche: 1. Ett⸗ ner⸗Karlsrube 55,4 Sek 3⸗mal-1000-Meter-Staffel: 1. F. C. Saar⸗ Saarbrücken 8,28.8 Min.; 2. Karlsruber F. B..40,4 Min.: 3. R. Sp. Heilbronn 8,46 Min.— 1000 Meter Junioren: 1. Hab⸗ dank⸗Ulm 2,46,2 Min.: 2. Veit⸗Stuttgart 2,.47,2 Min.— 100 Me⸗ ter Damen: 1. Frk. Weber⸗Karlsruhe 12.8 Sek.: 2. Frl. Gladitſch⸗ Karlsruhe 13— 1000 Mir. Damen: 1. Frl. Batſchauer'⸗Baden 3,22.;: 2. Frl. Wagner⸗K'ruhe.— Kugelſtoßen f. Damen: 1. Frl. Kladitſch⸗K'ruhe 931 Mtr.— Weitſprung f. Damen: 1. Frl. Kladitſch⸗ Karlsruhe 5,29 Meter.—-mal-100-Meter-Staffel für Damen: 1. K. F. V. 55 Sek.; 2. Phönix⸗Karlsruhe. 9004 Neues aus aller Welt — Gefängnis für Ueberſchreitung der Polizeiſtunde. Der In⸗ haber eines Vergnügungslokals in Frankfurt(Main) hat wegen Ueberſchreitung der Polizeiſtunde einen Strafbefehr über eine Woche Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe zugeſtellt er⸗ halten. Augenſcheinlich nimmt man es mit der Innehaltung der Polizeiſtunde nicht mehr genau und es mehren ſich die Anzeigen, ſo daß mit ſtrengeren Strafen eingeſchritten wird. — Die Todesopfer der Zugſpitze. Die Sektion München des Deutſch⸗ Oſterreichiſchen Alpenvereins übergibt der Oeffentlichkeit folgende Warnung: Einunddreißig Todesopfer hat ſeit Kriegsende der Leicht⸗ ſinn gefordert, mit dem die Zugſpitze beſtiegen wird. Viele konn⸗ ten nur durch die Hilfe von Führern und geübten Bergſteigern dem Tode entriſſen werden. Meiſt ſind die Leute durch Ausgleiten auf Schnee oder durch Erſchöpfung und Erfrieren(mitten im Hochſommer) zu Grunde gegangen. Ohne Ausrüſtung, ohne Pickel oder Stock, ohne genagelte Schuhe, in leichteſter Klei⸗ dung, bei jedem Wetter, ob es regnet, ſchneit oder ſtürmt, ohne eine Ahnung von den Gefahren der Alpen gehen viele die Zugſpitze an. Sie wählen überdies zum Teil nicht den leichteſten Anſtieg durch das Raintal ſondern die ſchwierigeren Wege vom öſterreichiſchen Schneekar(Eibſee oder Ehrwald) oder gar vom Höllental. Sie be⸗ denken nicht, daß es um ſo kälter wird, je höher man kommt, daß der Wind um ſo ſtärker bläſt, je mehr man ſich dem Gipfel nähert, daß es oben ſchneit, wenn es unten regnet. Sie bedenken nicht, daß das Wetter jederzeit umſchlagen und an die Stelle von ſommerlicher Hitze eiſiger Schneeſturm treten kann, der in wenigen Minuten den Körper erſtarren läßt, wenn er nicht abgehärtet und durch warme Kleider geſchützt iſt. Im Frühſommer liegt gewöhnlich viel alter Schnee, der den Weg und die Drahtſeile verdeckt, und auf dem der Ungeübte ausgleitet. Es ſei daher dringend davor ge⸗ warnt, ohne Bergerfahrung und ohne Ausrüſtung oder bei ſchlechtem Wetter führerlos die Beſteigung der Zugſpitze zu unternehmen, und damit nicht nur das eigene Leben, ſondern auch das opferbereiter Helfer leichtſinnig aufs Spiel zu ſetzen. — Ein fetter Konkurs. Eine Firma in Sterkrade(Weſtf.) hat einen Kunden in Gladbeck, der in Konkurs geraten war, aus dem anfänglich 13 v. H. ausgeſchüttet werden ſollken. Bei endgültiger Abrechnung ſchickte der Konkursverwalter dem Gläubiger mit Poſt⸗ anweiſung ſechs Pfennige. Die Firma verweigerte die Annahme. Mittlerweile ſollen für Portt, Schreibgebühren uſw. 68 Pfg. bezahlt werden, andernfalls iſt Klage angedroht worden. — Im Bade vom Haifiſch verſchlungen. Zu einem aufſehen⸗ erregenden Zwiſchenfall kam es kürzlich in dem am Golf von Genua gelegenen Seebad Varazze das beſonders von den Mai⸗ ländern beſucht wird. Der älteſte Sohn der Mailänder Familie Marfieri hatte ſich mit ſeinem Vetter Baldt an den Strand be⸗ geben, und die beiden jungen Leute beſchloſſen. eine Wette im Schnellſchwimmen auszutragen. Sie hatten bereits einen Kilometer zurückgelegt und befanden ſich ungefähr 200 Meter vom Strand. als Baldi. der an der Spitze ſchwamm hinter ſich einen gellenden Schrei hörte. Er ſah gerade noch, wie ſich ſein Vetter verzweifelt an der Oberfläche des Waſſers gegen etwas wehrte und dann plötzlich im Waſſer verſchwand. Sein Schrecken ſteigerte ſich zum Entſetzen, als er an der Stelle, wo ſein Vettter verſchwunden war. den mächtigen Schwanz eines Rieſenlaifiſches erblickte, der das Waſſer mit wilden Schlägen veitſchte. Der Vorfall war auch vom Ufer beobachtet wor⸗ den, und einige Badegäſte ſtiegen ſofort ins Boot und eilten mit ſtarken Ruderſchlägen an den Schauplatz des Unalücks. Sie fanden den überlebenden Mann, der einer Ohnmacht nahe war von dem Verſchwundenen ſelbſt war aber keine Spur zu entdecken. Man rüſtete ſofort eine Hilfserpedition aus um weniaſtens die Leiche des Unalücklichen zu bergen oder den Haifiſch zu fangen. Aber alle Mühe war vergebens. Umſonſt ſuchte man das Waſſer mit Netzen ab und ſetzte die Bemühungen den ganzen Tag über fort. ohne etwas von dem Unalücklichen zu finden, der erſichtlich das Opfer eines Menſchenhaies geworden war. Die Fiſcher wollen das Tier einige Tage vorher geſehen haben. FFFWS——————K BBñ,,, wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7e morgens See · e 75— SeSS 82 Wint höhe ſin NNI tur 83 8 ee Wete 8 8 8 m mm 35888 Richt. Stärke 8 Wertheim—— 121 18 7 ſtill— heiter 4 Könkaſtuhl. 625 765 6 9 13 7 NWleicht bedeckt 4 Karlsruhe127 765,8 12 18 10 SW 2 heiter 11 Baden Baden 213———————— Villingen 780 766 8 9 16 8 NW/ leicht bedeckt 2 Feldberg. Hof 1497(38,8 315 8 2 N Nebel 6 Badenweiler— 766,44 10 18 10 N ſchw heiter 2 St Blaſien—— 9 15 7 Nfleicht wollig 1 Höchenſchwd.—————————— Unter dem Eindruck des Kälteinbruchs betrugen die geſtrigen Mitteltemperaturen in Baden etwa 13 Gr., alſo annähernd 6 Gr. unter normal, während es bei meiſt wolkigem Himmel zu häufigen Regenfällen kam. Auch heute vormittag herrſchte vielfach wolkiges Welter, da von dem Nordweſtſtrom noch immer kühle ozeaniſche Luft herangeführt wird. Die Luftdruckverteilung iſt im weſentlichen unverändert geblieben. Ein Tief über dem Baltikum iſt ſtationär geworden und ſaugt auf ſeiner Rückſeite weiterhin kühle Luftmaſſen teils ozeaniſchen, teils polaren Urſprungs heran, ſo daß auch bei uns vorderhand keine Aenderung des beſtehenden Wetters zu erwarten iſt. Vorausſichtliche Witterung: Für Donnerstag bis 12 Uhr nachls: Meiſt wolkig mit vorübergehenden Aufhellungen, zeitweiſe leichter Regen, für die Jahreszeit kühl. — eee, Frür die Reisel —— Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ während der Reisezeit kann nach edem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- band erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit berigen Bezugsortes nur schfiitlich an die Geschättsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich ertolgen und täglich ein- estellt werden.— Wird Nachsendung der eitung aul unbestimmte Dauer gewünscht. dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, Hezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren lüt den 1 Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: Fllr 1 hereits abonniertes Exemplar Ri. G. 60 Ausland M..20 Für i besonderes Exemplar M..30 Ausland M. 2. 10 Neue Mannheimer Zeiſung. — — gu f euchten Neue Manuheimer Zeiſung(Abend · Nusgade) 0. 5. Seike. Nr. 344 Jenſeits der Oſtwand Skizze von Rudolf Behrens(Hannover) König Watzmann gab der Mittagsſonne einen ungnädigen anpfang. Noch in den Morgenſtunden hatte er den Tälern ſeine racht entboten und ſein firngekröntes Haupt in den Märchen⸗ fluten des Königſees geſpiegelt. Plötzlich umwölkte ſich ſeine Stirn. Er warf die Nebeltoga um den Felſenpanzer und zog ſich donner⸗ fluchend vor der Welt zurück. An ſeinen Schultern klebten bettelnd drei junge Menſchen, um ihm höchſte Ehre abzuringen. Sie waren durch das Seil ver⸗ unden und zauderten. Trasmund ſah in die brodelnde Tiefe, Herrats Blicke irrten in dem uferloſen Wolkenmeere nach dem Zier, der Krone, und Unold ſuchte Herrats Augen. So gingen die Sehn⸗ ſüchte hinauf und hinunter und flatterten mit den Gewitterſchwa⸗ en um den Thron des königlichen Gebieters. Ueber Kühroint waren ſie emporgeſtiegen und bezwangen in gauberhaften Morgenſtunden den Weg durchs Kar. Jetzt ſagte der Fürſt der Berge halt und drohte, ſie von ſeinem Kleide abzu⸗ ſchütkeln. Stumme Augenblicke folgten. In ihnen eilten die Ge⸗ danken wie in Sekunden der Gefahr blitzartig rückwärts. Drei Jahre herzbefreiendes Berchtesgaden, drei Sommer blut⸗ dezwingendes Bergſteigerleben, drei Monate glückfeliges Schwim⸗ men im Strome einer ſtark fühlenden Jugend und dreimal die⸗ ſelben beiden Freunde huſchten über Herrats Stirn. Nun forderte die Zeit Entſcheidung. In launiger Stunde war ſie von ihrem ebermute ſelbſt heraufbeſchworen. Unold, der junge Forſcher, warb mit tiefem Herzen und ſtummen Blicken um ihren frohen Bergmut, doch Trasmunds weltgewandter Kaufherrngeiſt wußte mit überlegener Gebärde ſeinen Gegner abzutun. Herrat hatte beide gern. Sie ſchätzte den gedankenſchweren Unold und ſonnte ſich im Glanze Trasmunds. Als dann Unolds Blicke dringender wird doppelt geſichert.“ König Watzmann:„Zur Watzmannkrone über die Oſtwand führt der Steig des Siegers.“ Jetzt bangte ihr um dieſes ſtolze Wort. Sie hatte wohl den Sinn, doch nie die Tat begehrt. Nun brauſte ihr der Sturm das irt, wie Schadenfreude, erinnernd um die Ohren. Ob ihre Be⸗ Aleiter daran dachten,? Sie fühlte die Entſcheidung, Unold oder rasmund—— oder gar der Tod. Der Bergtod ſchnitt Grimaſſen in Nebelfetzen und auf Plat⸗ tenbänge; aber keiner ſprach davon. Nur Trasmund deutete ſie an: „Götter laſſen ſich nicht verfuchen.“ Herrat entgegnete:„Wollen wir hier auf das Ende warten?“ raffte ſich Unold auf und zog den Höhenmeſſer:„Zweihunderr teter unterm Gipfel. Ich führe. Keiner ſteigt ohne Befehl. Stets wird doppeltgeſichert.“ Minuten vergingen wie Stunden. Endlich bot der Ueberhang s breiten Felsbandes Sicherheit vorm Abſturz. Hier ketteten ſte ſich mit Seilen ans Geſtein und warteten auf die Gnade ihres bniglichen Herrn. Er ließ es bei der Drohung. Mit einem zuckenden Sonnenſtrahle winkte er zum Aufbruch, und die Not dergeſſend, ſtiegen drei Geprüfte zu ihm empor. An ſeiner maje⸗ ſtätiſchen Stirn prallte jeddch die Entſcheidung ab; denn die drer Zerzen wogten noch wie fliehendes Gewitter und ließen keinen Raum für ſchwache menſchliche Gefühle. Der klare Blick in die Zweitauſend⸗Meter⸗Tiefe zwang ſie zu ſtummer Bewunderung. Doch im der Geborgenheit des Watzmannhauſes triumphierten wieder die Schwächen ihrer Herzen. Abermals war es Trasmund, der den ſtillen Unold mit dem Glanze ſeines Weſens überſchattete. Herrat ſah über die ſtummen Blicke und das wortloſe Flehen Unolds leichtherzig hinweg. Faſt ſchien es, als dürfe Trasmund ohne Zuſpruch den Sieg für ſich zu Buche führen, ſo zog er die Begleiterin in den zwingenden Bann ſeiner Beredſamkeit. Die Ueberquerung aller Kronenzacken des Watzmannhauptes und der lange Abſtieg in das wildeinſame Wimbachtal neigten das Jünglein der Entſcheidungswage mehr und mehr zu Trasmund. Kur die Ermattung ſchleudernde Sonnenglut und die Kraft läh⸗ menden Trümmerſtätten des Geſteins hielten den Durchſchlag jenes Zünglein noch zurück. Durch Trasmunds Schuld verrann nutzloſe eit. Sein Spiel mit Herrat lenkte von dem Steige ab und führte er mit ihm Verbundenen in die Irre. Nach Stunden ſchwerer Mühe leuchtet ihnen endlich das ſterbende Abendgefumkel im Watz⸗ anndiademe auf der Hirſchwieſe. Eine einſame Viehhütte auf iſchübel bot ihnen Obdach. Die hereinbrechende Nacht und Her⸗ kats wunder Fuß zwangen zu unfreiwilliger Beiwacht. Herrat ſchüttelte beklommen das faule Heu der rauhen Pritſche dcuf. Inzwiſchen ſuchte Trasmund aus den dürren Ecken nach dem letzte Holzſpan, um ein Feuer anzufachen, und ließ Unold von den dahen Hängen Schnee zum Waſſerkochen holen. Dann ſaßen alle Srt beim kargen Mahle und redeten verlegen von der faden deubbe, dem trockenen Zwieback und dem Tabakmangel denn ſie egannen die Gewalt der Nacht zu ſpüren. Zögernd fragte Unold:„Wo ſchlafen wir?“ Pri Trasmund tat, als überlege er—:„Herrats Lager iſt die keritſche hinter dem Verſchlag. Wir beide ſchwingen uns am Bal⸗ en dem Boden auf, denn oben iſt es trockener, als auf der Diele. fü Herrat widerſprach und ſagte erſtmalig in ihrem Leben:„Ich urchte mich.“ Sie wußte aber nicht vor wem. Trasmund ſtritt um die Ehrenwache vor dem Pritſchenlager. Unold ſagte weder 10 noch nein. Er ſchien mit einem Male allein zu ſein. Seine ugen ſuchten verloren das Weite. Herrat ſah es und erſchrak. 5 Gedankenſchwere Unolds riß das Gleichgewicht der Wage jäh rnieder. Und wieder wußte Herrat nicht, warum. ei Das Hochlandſchweigen erdrückte faſt die ſtille Hütte. Da fiel Er Klageton in ſeine Starre. Das Schweigen droſſelte ihn ab. N kehrte wieder; die Stille unterbrach ihn. Der Ruf klang immer ſomeller, immer ſchwächer. Jetzt war kein Zweifel mehr. Unold Erang auf:„Menſch in Not! Ich gehe hinaus!“ Herrat zitterte. Süte mund ſah zu Unold hinüber und entſchied ſich als Herrats ter in der Hütte. Da blitzte ihn das Mädchen aufreckend an: iſt de gehen!“ Trasmund wendete die Pflicht ein.„Die Pflicht 0 draußen!“ mahnte ſie erbebend. Knarernd ſchloß ſich die ſchwere Hintür: Als ſich die Streitenden umſahen, war ihr Begleiter inter ihr verſchwunden. Nun ſtanden ſie ſich nach der Oſtwand Einn erſten Male ohne Zeugen gegenüber. Draußen ſchlug das 0 Unolds klirrend gegen das Geſtein. Sein Retterruf klang 5 und ſicher durch den erſten Sternenſchein. Ein freudiges, doch bliezersgepaartes Echo kam wie verweht zurück. In der Hütte polt es ſtill. Faſt eine Stunde ſchlich träge dahin. Plötzlich terte Steinſchlag gegen die Hüttenwand. Unolds Heilruf jauchzte llte die Nacht. Nun ließ ſich Harrat nicht mehr halten. Sie e vor die Tür. Aus den Hängen löſten ſich zwei dunkle Schat⸗ Laßt und wenige Minuten ſpäter legte Unold die auf ihn geſtützte Kuf die Pritſche der Hütte. Auf Jbei dankbare Augen blieben ſeſt an dem Erretter haften. Biel em ſchmalen Antlitz lag Geborgenheit, und eine weiche Hand 5 Unolds Fauſt in ſchwacher Umklammerung. Die matte bertenne beichtete die Fahrt. Hinter Funtenſee hatte ſie den Pfad ekehlt und auf dem Hundstot war das Elend über ſie gekom⸗ Sche Ein Schneefeld brach, ſie ſtürzte in den Spalt, zerſchund die ſte emkel und blieb in ſteinerner Umarmung. Zwei Stunden hatte au gejammert und endlich ihre Hoffnung aufgegeben. Da flammte fah dem Grunde das Licht der Alm zu ihr empor. Der Oſtwand⸗ fi rer Beiwacht wurde ihre Rettung. denn,Er tat es wie eine pflichtbewußte Selbſtverſtändlichkeit, und ei noch blieb ein Hauch von ihr in ihm verankert. Herrat ſah in 9 85 Augen und erblickte darin kühle Ueberlegung. Zum erſten Nie empfand ſie Neid, Neid auf das Unglück der Geborgenen. e zündenden Worte Trasmunds waren in ihr verraucht, die Unold ſtärkte und verband Wärme ſeines Weſens längſt erſtarrt, eine Oſtwandtiefe tat ſich zwiſchen ihnen auf. Jetzt ſpürte ſie den Torenkampf um Männerherzen, das Spiel ums Lebensglück. Es war für ſie verloren. Trasmund fühlte es und blieb verfinſtert. Unold konnte nicht zum zweitenmal geben, was dem erſtenmal verſagt blieb. Sein Schemen verſchmolz mit der Geretteten zu einem einzigen Schatten. In Herrats Augen lag ein feuchter Schimmer. Sie fühlte, die Entſcheidung war ge⸗ fallen. Nicht Unold oder Trasmund, nicht der Tod hieß ſie. Jen⸗ ſeits der Oſtwand beugte ſie ſich dem Unwert flacher Menſchen⸗ kenntnis, und unbarmherzig ſchüttelte der Sturm vom Blüten⸗ baum der Liebe ſeine reiflos herbe Frucht. Darum ging ſie ſtill hinaus und weinte ihr erſtes, junges Leid in die weite, ſtumme Sternennacht hinein. * Fromme Lüge Eine linde, ſtille Sommernacht hatte ſich herabgeſenkt. 15 In einem Zimmer des Krankenhauſes lag ein junges Mädchen von ungefähr achtzehn Jahren, das im Fieber mit dem Tode rang. Eine Pflegerin ſorgte um ſie, und ſtützte ſie, wenn ſie ihr küh⸗ lenden Trank eingab. den die Kranke mit fiebernden Lippen haſtig zu ſich nahm. Das geöffnete Fenſter führte in den Garten. Friſcher, ſchwerer Duft der jung erblühten Roſen lag über dem ganzen Krankenzimmer. Ab und zu huſchte ein Nachtfalter herein, verbrannte ſich die Flügel an dem kleinen Nachtlicht und flog zuckend wieder hinaus. Der Arzt kam, zur Beruhigung der Pflegerin, die tief aufatmete. Der alte, liebe Sanitätsrat in weißem Barte ſetzte ſich an das Bett des ſchwer erkrankten jungen Mädchens und nahm die blaſſe, feine Hand. Tiefe Stille herrſchte, man hörte das Ticken der Uhr, die der Arzt in ſeiner Hand hielt, um den Puls der Kranken zu prüfen. Der alte Herr nahm ein Tuch und fuhr damit der Kranken leicht über die fieberglühende Stirne. Dabei zeigte ſich eine beſorgte Zärt⸗ lichkeit und milde Menſchlichkeit. Die Pflegerin kühlte die lechzenden Lippen der Kranken. Jetzt ſchlug das Mädchen die Augen auf, Verſchleierte, müde Augen und doch glänzend und heiß. Schwach, unendlich ſchwach waren ihre Bewegungen. Ein Wort löſte ſich von ihren Lippen. Verſtändnis⸗ voll blickte der erfahrene Arzt zu der Pflegerin hinüber, die an der anderen Seite des Bettes die Kranke ſtützte. Leiſe, kaum hörbar, erklang es:„Ich— muß— fort—.“ „Wohin denn?“ fragte der Arzt, indem er die feuchten Haare von der Stirne der Kranken ſtrich. „Ich will nach Haus.— Zur Mutter.— Hier ſterbe— ich.“ „Ich will wieder in meinem Bett, in Mutters Zimmer ſchlafen. Es iſt ſo kühl und weich.“ „Ja, das iſt auch wahr,“ ermunterte der alte Herr ſanft.„Gehen Da wir nach Hauſe.— Zur Mutter.— Die Kriſis war eingetreten. Die Kranke träumte ſich in ihrem heißen Fieberwahn in das dem alten Sanitätsrat ſo wohlbekannten Elternhaus zurück. Der Arzt gab der Pflegerin zu verſtehen, daß ſie ihm die Kranke in die Arme legen ſollle, um dann das Bett ſchnell friſch zu machen. Daraufhin nahm die Pflegerin die leichte Laſt und legte ſie dem alten Herrn in die vorgeſtreckten Arme. Leiſe, behutſam drückte der Arzt die Kranke an ſich und ließ ſie ſorgſam mit einem leichten Tuche zudecken. „So, nun gehen wir ſchön, langſam nach Haus. langer Weg. Kannſt Du auch ſo lange gehen?“ „Ja“, antwortete die Kranke, kaum vernehmbar,„wenn ich nur nach Haus kommen kann.“ Bedächtig und langſam ſchritt der alte Herr mit der leichten Laſt im Zimmer auf und ab. „Kennſt Ddu noch den Weg?“ „O, ja.—— Es liegt ein blühender Garten beim Haus.— Ein kleiner Bach fließt an der Mühle vorbei. Vor dem Hauſe iſt eine Hecke mit Blumen und Vögeln—— und“— die letzten Worte klangen ſchwach wie ein Seufzer—„wir können es ja nicht verfehlen.“—„Sieh, wir kommen ſchon ſchön weiter,“ tröſtete der Arzt zuverſichtlich, der bereits zum dritten Male langſam das Zimmer durchſchritt. „Ach wie bin ich froh“, war die Antwort der ſo ſchwer Fiebern⸗ den, die ihren müden Kopf matt auf die Schultern des alten Sanitäts⸗ rates legte.„Ich glaube es wird viel beſſer werden, wenn wir erſt zu Hauſe ſind.“„Jetzt erzähle ich Dir von all den ſchönen Sachen, die ich auf unſerem Gange nach Haus ſehe. Da liegt ein großes Feld, im Hintergrund eine grüne Wieſe mit vielen, herrlichen, in allen Farben prangenden Blumen darauf.— Nun kommen wir gleich an den kleinen Bach,— hörſt Du, wie er plätſchert?— Wir müſſen nun bald zu Hauſe ſein!“„Ja, ich paſſe ſchon auf.“ Beide ſetzten ihren Weg durch das Zimmer fort.„Sieh— dort, jetzt kommen wir an ein altes Haus, das ganz von Heckenroſen um⸗ ſpannt iſt.“—„Das iſt der Hof unſeres Nachbars“, erklärte die arme Leidende,„wir müſſen jetzt bald dort ſein.“ „Ein kleines, ſauberes Landhaus taucht jetzt im Grünen auf Zwei große, blühende Lindenbäume ſtehen davor. Und der Garten! Und der kleine Bach!“ „Endlich— das iſt unſer Haus!“ „Da liegt ein Hund in der Sonne vor der Türe.“„Das iſt Spitz.— Armer alter Spitzl— Ich hab' ihn ſo lange nicht geſehen, ob er mich noch kennt.“ Ein großer Mann geht hinter einem Wagen her.„Das iſt Vater.— Sieht er uns?“ „Nein— er geht gerade nach der anderen Seite. Aber jetzt ſteht eine Frau in der Türe.“— „Das iſt Mutter.— Meine liebe, liebe, gute Mutter! Sieht ſie uns denn?“„Nein, aber Spitz bellt jetzt.“— „Mutter legt die Hand an die Augen, jetzt ſieht ſie uns.“ wir bald da?“ Es iſt ein „Sind „Wir ſind nun angelangt.— Deine Mutter kommt die Treppe herunter und hilft uns.— Sieh, jetzt iſt ſie an Deiner Seite.“— Der alte Herr hatte der Pflegerin einen Wink gegeben. Beide faßten die Kranke behutſam an, und brachten ſie langſam zu Bette zurück. „Wie ſich die Mutter freut, wie Spitz vor Freude bellt! In das Zimmer, in das Du Dich ſo ſehr hineingeſehnt haſt, gehen wir jetzt.— Sieh mal, jetzt legen wir Dich in das ſchöne Bett, wie ſauber, weich und kühl es iſt.“ „Nun biſt du bald geſund.“ Behutſam und leiſe betteten die beiden die immer ſchwerer im höchſten Grade Fiebernde. Sie legte den Kopf auf die Seite und ſeufzte tief und ſchwer. Bedächtig, vorſichtig griff der Sanitätsrat nach dem Puls. Leiſe ſagte er zur Pflegerin, indem er ſich den Schweiß von der Stirne wiſchte:„Es geht ohne Schmerzen zu Ende.— Sie ſtirbt, ohne es zu wiſſen, ruhig und ſchön.— Sie iſt zu Hauſe.“— Wenn man nun einem Menſchen die letzte Stunde durch eine Lüge ſchön geſtalten kann, ſo darf man es tun— ja, man muß und ſoll es ſogar tun.— Leiſe, mahnend verklangen die Worte des alten Sanitätsrates in der Pflegerin Ohren. Die Kirchenuhr zitterte gerade zwölj Schläge, durch die linde, ſtille Sommernacht. Die Kranke hatte die mühſame Wanderung vollendet— ſie war zu Hauſe. Aff di Winzinger Rerwe Dr Entſchluß, uff di Winzinger Kerwe ze geh, is mr leichter worre, als wie ich geglaabt hab. Ich hab die Wahl ghat: entweddr mit'm Odewaldklub uff Walldürn, oddr for mich elee wo annerſcht hiln) ze geh. Un weil grad Winzinger Kerwe war, un weil ich uff eemol ſo e ganz ſunnerbari, leichtinnigi Aln)wanlung griggt hab,— 's is mr faſcht ſo ähnlich gange wie eme alde Gaul, den wo de Hawer ſchticht— do haw ich gedenkt: jetz loß ich emol di annere uff Walldürn zum heilige Blut wannere, un ich ſelwer fahr ſolo niwer in die Palz zum Reweblut, un dann wolle mr emol ſeh, wer pro⸗ fediert hot. Die leichtſinnig Oder in mr is am Kerwe⸗Sunndagmorge noch recht lewendig gfloſſe. Luſchdiſch un mit eme frohe Gſicht, des wo mr ſunſcht net an mr gewehnt is, bin ich in die Elektriſch neigſchtiege. Glicklicher Zufall, haw ich gedenkt, wann de mich ſuchſcht, do bin ich, leicht un froh ſoll mres Lewe ſeiln)——— Heitl N guder Wannerfreund, der wo aach die Walldürner Dur gſchwänzt hot, hot mich in de Elektriſck verwunnert gfrogt: wohiln)? un frei weg haw ich gſat: uff di Winzinger Kerwe. Viel Vergniege hot'er gſat un hot gelacht wie eener wo äbbes wäß. Vor'm Ludwigs⸗ hafener Bahln) hof haw ich widder Bekannte gedroffe, die wo ich ſeitm Krieg nimi gſeh hab. E Ehepaar wars, gach Wannerfreunde vun frieher. Noch im, oddr gleich nooch'm Krieg henn ſe enanner gheiert. Vier Buwe henn ſe— zwämol Zwilling wann ich recht bin, de Schtaat all! Ich ſag eich ehr Leit, ich lieg net wann ich eich ſag, daß ich ſo e ſcheeni Familie noch net gſeh hab. Alle vier Buwe blode Aage un blonde Hoor grad wie ehre Vadder. Kee Wunner, daß der ſo ſchtolz is uff ſe; ehre Mudder awer al Ich hab mei helli Frääd ghat an dene ſechs liewe Menſche, un in de Erinnerung haw ich widdr den große Waldſchtrauß gſeh, den wo mr die Fraa — domols noch Mädche— un ehre Schweſchter un nechſchde Freun⸗ dine mit eme ſcheene Gedicht im Okdower 1915 ins Lazaret nooch Darmſtadt gſchickt hot.— S is eeni vun meine ſcheenſchde un liebſchde Kriegserinnerunge. Alſo die Familie is a mitm gleiche Zug uff Neiſchtadt 1 Un dort bin ich mit ene dorch die Schtadt gange un war ſo ſchtolz uff die Buwe, als wann ſe meiln) geweſt wäre. Alle Leit henn uff uns geguggt! Dann henn mr kuns krenne miſſe. Seelevergniegt bin ich elee weiter gange. Die Schtadt hot norre ſo gewußlt vun frohe Menſche. N Berein is mit Muſik dorch die Schtadt maſchiert, un wie ich an eme Fenſchter vorbei bin, do ham ich gſeh, wie in de Schtubb drin'n Mann um ſei Fraa rumghubſt is, un dodebei hot'r gſunge: Mädl weſch dich, kämm dich, bußz dich ſchee un dann derfſcht aach mit uff de Danzmuſik geh. Un die Fraa hot gelacht un hotmen Schtumber gewe un hot gſat: er wär n Schoode. Dann bin ich dorch di Wingert in de Wald uß uff di Wolfsburg. Un uff dem Weg ſin drei junge Berſchtlcher an mr vorbeigange un henn Gundach zu mr gſat; des will ſchun äbbes häße heitzedag. Meiln) Plan war, iwer de Hohfels un's Weiln)biet nooch m Forſchthaus im Silwerdäälche ze geh. Un danns Gimeldinger lrei un iwer Gimeldinge nooch Winzinge uff di Kerwe. Gemacht haw ich's aach ſo, un ſchee wars a, awer ſo glatt wie ich des ſchreib, is es net gange. Hääß wars un Dorſcht haw ich ghat, wie ich uffs Weiln)biet kumme bin. Un weil die Leit do drowe ſo freundlich zu mr ware, un weil de Gimeldinger ſo gut gſchmeckt hot, do bin ich halt ziemlich lang dort henke gebliwe. Endlich bin ich awer doch uffgſchtanne un hab große Schrikt gemacht. Awer ich bin doch net ſchnell genunk geloffe. Vun alle Seite ſin Gewitter uff mich zu kumme. Des hot geblitzt un gedunnert un gekracht, daß mr gemeent hot, die Berg mißte zammefalle. Un dann hols geregnet,— ehr llewe Leit was hots do geregntl Seit vun Null Komma finf war ich naß bis uff die Haut. Wo verher'n Weg war, do is n Bach de Berg runner⸗ Jetz is es worſcht haw ich gedenkt, naſſer kann ich jetzt nimi werre un bin unner dem Baam raus, wo ich mich unner⸗ gſchellt ghat hab. Un zehln) Minudde druff war ich im Forſchthaus Silwerdal. Die Schtubb war ſchliwerde voll Leit; trukene un naſſe, ſo wie ich. Kumm, mr ricken e bisl zamme, daß der Mann a noch ſitze kann, hot e Fraa gſat. Awer macht's Fenſchter zu, hot e anneri gerufe, der Mann is naß, ſunſcht kennt'r ſich verkälte. Ball war a e vertl Weiln) vor mr gſchtanne; der is gut, der wärmt vun in⸗ wennig raus, hot de Ferſchter gſat. Des war e Weiln)che ſag ich eich! Ich hab dann ſo e weil vor mich hiln)ſimliert, daß es doch noch gude Leit geebt uff de Welt, do hot uff eemol e Dam— vum Hemshof war ſe— gerufe: Jäſſes der Mann trinkt gar net, des macht ehm ganz uffgeregt, trinke ſe doch, ſunſcht verkälte ſe ſich dod⸗ ſicher,— proſt! Sin ſe die ganz Zeit in dem ariſche Rege geloffe? na ich dank ſchee, do henn ſe grigt vun de gladde. Un dann hot ſe e paar 05 verzehlt, die war'n a vum Hemshof. Awer wie ſe noher mit ihrer Freundin zwääſchtimmich gſunge hot, do is es erſcht ſchee worre. Un dann hot alles gſunge, un keens hot meh fort gewollt, dann de Rege hot ſchun lang uffghert ghat. Gemiedlicher is es uff de Winzinger Kerwe aach net, hok ke Fraa gſat. Blos e Päärle war ganz duſchma doghockt. Dem Mädl ſei ſchbitze weiße Schicklcher, mit Abſätzlcher ſo dinn wie n kleener Finger, ſin in de Kich gedricklt worre. Un wie dem Ferſchter ſei Kind die Dinger iwer de Diſch riwerräächt, d is eens devu in dem Herr ſei Millichglas, wo'r vor ſich ſchteh ghat hot, neigfalle. Der hot awer Aage gemacht un hots dann ſchnell rausgezoche. Ich war de letſchte wo fort is,— ich war jo aach de letſcht wo kumme geweſt is— un bin langſam s Dal nei uff Gimldinge. Un wie ich vun Gimldinge riwer bin uff Winzinge, do wars ſchun beinoh duſchtr. Unerwegs is'r n Mann vun Gimldinge begegnet, zu dem haw ich gſat: heeren emol Unkl, menener s wär noch de Mieh wert, daß ich uff di Winzinger Kerwe geh? Hajo Vedder, hot der gſat, mei Fraa is a dort un ich wär a hiln), wam'r mei Hihnergage net ſo arich weh du dede. Awer ich muß heem, daß ich mei Schuh ausziehe kann, bei jedem Schritt kennt ich au kreiche. Kukirolen ſie, haw ich in noch noochgerufe, denn Kukirol das tut wohl. Un dann bin ich mit große Schritt dem Geduld nooch. Ha, des is jo beinoh ſo arich wie Worſchtmark haw ich for mich ge⸗ denkt, wie ich dort war. S war alles do, was mr norre hot ſe, un was mr eſſe und trinke hot wolle. Un Muſik vum Orgelmann bis zu den ächt bayeriſche Holzhackerkabell. Was ſoll ich do jetz noch piel verzehle; ich hab mr den Rot ze Herze genumme, den wo e raa ehrem Mann gewe hot; die hot zu'm gſak: was ſchtehſcht'n do rum un hoſcht di Zung im Maul, kumm mr gehne ergendwo nei un eſſe un krinke ähbes, daß mr a äbbes devu henn. Heem kumme bin ich a widder— ſogar mei Sunndagskaat hot noch gegolde glaw ich. Un's hot mich noch keen Dubbl gereit, daß ich mr mol widder n gude Dag gegunnt hab. S kummt arich ſelde vor ehr Leit!— Un ich meen: wamre's ganze Johr de orndliche macht un's werd ehm emol ſo wie eme alde Gaul, den wo de Hawer ſchticht, do derf mi aach emol e bisl iwer de Schtrang hubbſe. S braucht dodebei net emol Winzinger Kerwe oddr Derkemer Worſchtmark ze ſei; aneme gewehnliche Sunndag is es manchmol noch gemiedlicher. Awer norre for di will ich des gſat hawe, die wo ſich an de Kordl henn! Die Pälzer Brider un Schweſchtere frääe ſich un ſin dankbar for de Be⸗ ſuch vun de Iwerrheiner, des derft'r mr glawe. Franz Flächsenhaar. SSSHSSBSSSSHHHHHHHHHHBBB——hhhBH————————————ĩj———————jçf Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton Dr. Fritz Hammes.— Tommunalpolitik und Lokales: i..: Franz Kircher.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher.— Anzeigen: i. V. J. Faude. 6. Seike. Nr. 344 Neue Mannheimer Zenung(Adend⸗Ausgabe) Miktwoch, den 28. Juli 1928 Neue Mannheimer Seitungs Handelsblatt Weitere Entlaſtung der Reichsbank „Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Zuli iſt eine weitere Entlaſtung des Status der Bank eingetreten. Die geſamte Kapital⸗ anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten hat um 69,6 auf 1228,3 Mill. R/l. abgenommen. Von dieſer Ab⸗ nahie entfallen 62,0 Mill. R/l auf die Beſtände an Wechſeln und Schecks, die ſich auf 1130,5 Mill. R/ ermäßigt haben und 4,6 Mill. Nell auf die Lombardbeſtände, die auf 83 Mill. Re. zurückgegangen ſind. Die Effertenanlage iſt mit 89,5 Mill. R weiterhin unverän⸗ dert geblleben. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 128,2 Mill. Rel in die Kaſſen der Bank zürückgefloſſen, und zwar hat der Amlauf an Keich⸗banknoten um 93,1 auf 2644,9 Mill. Rell abge⸗ nommen und der an Rentenbankſcheinen um 35,1 auf 1247,1 Mill. Rell. Die Veſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben ſich dementſprechend auf 257,9 Mill. Re erhöht. Die fremden Gelder ſind mit 748,7 Mill... ausgewieſen, das bedeutet eine Zunahme um 43,1 Mitl. RI. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zeigen einen Rückgang um 26,8 auf 1800,9 Mill..l; im einzelnen haben ſich die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 27,0 auf 308,4 Mill. R/ verringert, während die Goldbeſtände um 181 000 auf 1492,5 Mill. Rell angewachſen ſind. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 54,5 in der Vorwoche auf 56,4 v.., die durch Geld und deckungsfähige Deoſſen von 66,8 auf 68,1 v. H. „J. Ktapikalkransaktion der Deutſchen Bank? Zu den Gerüchten an der Börſe, die die Befeſtigung der Bankaktien verurſachten, er⸗ fährt die F. Z, daß von irgendwelchen Zuſammenſchlüſſen keine Rede ſei. Eine Kapitaltransaltion der Deuiſchen Bank ſei möglich, da ein ſeinerzeit an ein unter der Führung von Schröder⸗London begebenes Aktienpaket von 40 Mill. noch unbegeben im Pool liege. Eine Begebung nach dem Ausland iſt zweifelhaft, vielleicht iſt ein Verkauf im Inland, unter Wahrung des Vezugsrechtes, geplant. 2: Barmer Bankverein Hinsberg, Fiſcher u. Co..⸗G. a. A. Wie mitgeteilt, wird das Inſlitut das zum Jahresende abgelaufene Kommanditverhältnis zu der Bankfirma S. u. H. Goldſchmidt in Frankfurt a. M. auf Grund freundſchaftlicher Vereinbarungen nicht wieder erneuern. Die bisherigen Geſchäftsbeziehungen bleiben jedoch unverändert beſtehen. 20: Verkräge mit den Vereinigten Stahlwerken. Die GV. der Friedrich Thomse AG. in Werdohl genehmigte die Beendigung des Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗AG. Bochum mit Wirkung vom 30. Juni d. J. an und den Abſchluß eines Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit den Vereinigten Stahlwerken AG. mit Wirkung vom, 1. Juli 1926 an. Das Geſchäftsjahr wird auf die Zeit vom 1. Oktober bis 30. September verlegt und für die Zeit vom 1. Juli bis 30. Sept. d. J. ein Zwiſchengeſchäftsjahr eingeſchaltet.— Die GV. der Stahl⸗ werk Brüninghaus- AG. in Werdohl beſchloß die Beendigung des Intereſſengemeinſchaftsvertrages mit der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗AG. ſowie den Abſchluß eines neuen Intereſſengemeinſchaftspvertrages mit den Vereinigten Stahlwerken Ac. Auch da wurde das Geſchäftsjahr auf den 1. Oktober bis 30. September verlegt. )o( Die Verhandlungen über den Verkauf der Rheinmetall⸗ Lokomotiofabrik nach Rußland. Wie gemeldet wird, hat ſich die Induſtrieverwaltung des Oberſten Volkswirtſchaftsrates der ÜUkraine für den Ankauf der Lokomotivfabrik der Rheinmetall AG., ihre Ueberführung nach der Ukraine, und ihre Angliederung an die Lugansker Lokomotivpfabrik ausgeſprochen, da ſich das Profjekt gegenüber der urſprünglich in Ausſicht genommenen Errichtung einer neuen Fabrik um über 50 v. H. günſtiger ſtelle. Als Kaufpreis wird, wie bereits vor einiger Zeit gemeldet, wiederum die Summe von 7,5 Mill.„1 genannt, die auf fünf Jahre zu kreditieren ſei. Wie von zuſtändiger Seite verlautet, hat jedoch dieſe Angabe kaum Wahrſcheinlichkeit für ſich, da die Rheinmetall AG. es nicht für möglich halte, auf derartige Zahlungsbedingungen einzugehen. Ein Vertreter von Rheinmetoll weilt zurzeit in Rußland, doch ſeien die Verhandlungen auch jetzt über ein Vorſtadium noch nicht hinaus⸗ gekommen. 20: Uebernahme der polniſchen Jinkgruben von Gieſches Erben durch die ſchleſiſch⸗amerikaniſche Geſellſchaft. Harriman u. Co. geben bekamt, daß die Anaconda Copper Co. die ober⸗ ſchleſiſchen Zinkgruben von Gieſches Erben gekauft hat. Die ſchleſiſch⸗ amerikaniſche Geſellſchaft iſt zwecks Uebernahme der Gruben ge⸗ gründet worden. Sie iſt im Staate Delaware handelsgerichtlich eingetragen. Geſchäftsleiter wird der Präſident der Anaconda Copper Co. Cornelius Kelley. Die neue Geſellſchaft übernimmt von Gieſches Erben das geſamte AK. der Gieſche Spolka Akcyjna ſowie 6 Mill. Dollar Hypothekenbonds der deutſchen Bergwerks⸗ geſellſchaft Georg v. Gieſches Erben. Die Finanzierung erfolgt durch Harriman u. Co. und das Bankhaus Lee, Higginſon u. Co. Die Anaconda Copper Co. wird die Aktienmehrheit von der ſchleſi⸗ ſchen Holdinggeſellſchaft erwerben, welche wiederum die ſchleſiſch⸗ amerikaniſche Geſellſchaft kontrolliert. Die Anaconda Geſellſchaft ernannte die Geſchäftsleitung des übernommenen Gieſchebeſitzes. :- Golthard Allweiler Pumpenfabrik Acf. in Radolfzell. Wie verlautet, hat Herr Generaldirektor Karl Wolf ſen., Radolfzell, ſein Amt als Vorſtand der Gotthard Allweiler Pumpenfabrik AG. Radolfzell niedergelegt und den Vorſitz des AR. der Geſell⸗ ift übernommen. Der Genannte iſt ſeit 55 Jahren in dem Unter⸗ nehmen tätig und ſtand ſchon über vier Jahrzehnte an leitender Stelle. Seine unermüdliche Arbeitskraft, ſein großes Wiſſen und Können haben, verbunden mit reicher Erfahrung, beſtimmenden Einfluß auf die Entwicklung der Firma Allweiler ausgeübt. 21: Ankauf eines britiſchen Farbenpalentes durch die J. G. Farbeninduſtrie. Im Zuge der Neugeſtaltung der Intereſſen der J. G. Farbeninduſtrie AG. in England wird nunmehr bekannt, daß der neue Konzern von der Scoktiſh Dyeſtuff Corporakion die Patentrechte an der Herſtellung des ſogenannten Jade⸗Grüns, eines wichligen Farbſtoffes, erworben hat. Dieſer Vorgang hat in Eng⸗ land ein parlamentariſches Nachſpiel gehabt. Vor einigen Tagen fragte das Parlamentsmitglied Sandeman an, ob die Scottiſh Dyeſtuff Corporation dieſe Patentrechte an die J. G. Farben⸗ induſtrie verkauft habe und ob die J. G. Farbeninduſtrie auf dem Feſtlande zu einem billigeren Preiſe verkaufe, als die Scottiſh Dyeſtuff Corp. für England könne. Der Regierungsvertreter gab den Verkauf der Lizenz zu. Ueber die Preiſe für dieſen Farbſtoff auf dem Feſtland ſei er aber nicht unterrichtet. -m. Deutſche Zeluloidfabrik in Eilenburg— Köln⸗Noltweil. Eine go. GV. der Zelluloſefabrik hat über die Aenderung des Anſchlußverkrages mit der Köln⸗Roltweil⸗A5. zu beſchließen.(Die Aenderung ſteht mit der Transaktion J. G. Farbeninduſtrie—Köln⸗ Rottweil in Zuſammenhang). Der Anſchlußvertrag zwiſchen der Deutſchen Zelluloidfabrik und Köln⸗Rottweil ſtammt vom Mai 1923. Köln⸗Rottweil beſitzt faſt das ganze AK. der Eilenburg⸗Geſellſchaft. )( Kapitalechöhung in der franzöſiſchen Kunſtſeideninduſtrie. Da die Nachfrage nach ihrem Spezialfabrikat„Setiloſe“ ihre der⸗ zeitige Produktion überſchreitet, ſo beſchloß die Societe Francaiſe de Tubize, wie bereits kurz berichtet, in ihrer ao. GV. vom 21. Juli die Erhöhung des augenblicklichen Stammkapitals von 65 auf 165 Millionen, in einem oder mehreren Malen, durch die Ausgabe von VA. Die Verwaltung beſchloß die Emiſſion einer erſten Tranche von 100 000 Aktien zu 500 Fr. mit Bezugsrecht:2. Im Intereſſe des Gelingens dieſer Operation hat die Muttergeſellſchaft, die Soie Artificielle de Tubize, auf die Hälfte des ihren Einbringungsaktien zukommenden Mehrgewinns verzichtet, um ihn den VA. zu über⸗ laſſen, deren Beteiligung am Mehrgewinn dergeſtalt von 25 auf 50 v. H. erhöht wird. Die Muttergeſellſchaft will die Verminderung ihres Anteils am Reingewinn durch vermehrte Beteiligung aus⸗ gleichen und ſämtliche Aktien zeichnen, auf welche ſie Anſpruch hat. 1: Weiterer Schiffskauf der Hapag. Die Hamburg Amerika⸗ Linie hat die bereits früher in ihrem Beſitz befindlichen Fracht⸗ dampfer„Manoa“(5070 Br. R..) und„Nauplia“(3966 Br. N..) zurückgekauft. Cyklon Aukomobilwerke Ach. in Berlin(Gruppe Schapiro). Nach 125 844 Abſchreibungen 254787(98 847) Reingewinn bei 1,80 Mill.% Kapital. Die Verteilung iſt nicht erſichtlich (i. V. 0 v..). Kreditoren betragen 982 074., andererſeits Debitoren 1633 594 1, Waren 751 184 l. ꝛ0: Aus dem Gumpel⸗Konzern. In den Gewerkenverſamm⸗ lungen des Gumpel⸗Konzerns wurden die Abſchlüſſe für das G8. 1925 einſtimmig genehmigt. Bei den Gewerkſchaften Siegfried⸗ Gießen und Königshall⸗Hindenburg kommt eine Ausbeute von 400 ½ zur Verteilung, während die übrigen Gewerkſchaften ohne Ausbeute bleiben. Wie Komm.⸗Rat Herm. Gumpel mitteilte, ſind bis zum 1. Juli d. J. rund 6 Mill. Dz. Reinkali gegen 7,3 Mill. Dz. i. V. abgeſetzt worden. Dieſer Rückgang hat ſeine Urſache in dem verminderten Abruf der Landwirtſchaft. Gegenwärtig ſei wieder eine Abſatzbelebung feſtzuſtellen. Die Anlagen des Konzerns hätten im verfloſſenen Jahr zur vollſtändigen Zufriedenheit gearbeitet. Die Hauptwerke ſeien für eine tägliche Leiſtungsfähigkeit von 20 000 Dz. ausgebaut. Vom Auslandgeſchäft ſei zu hoffen, daß es ſich bald beleben werde. Sprunghafte Steigerung der deulſchen Getreideinfuhr. Im Zu⸗ ſammenhang mit der am 1. Auguſt in Kraft tretenden Erhöhung der deutſchen Getreideeinfuhrzölle hat die Getreideeinfuhr nach Deutſch⸗ land eine ſprunghafte Steigerung erfahren, ihren Höhepunkt aber noch nicht erreicht. In der letzten Juliwoche ſind für deutſche Rech⸗ nung in Rotterdam ſo beträchtliche Getreidetransporte gemeldet, daß der Verband Rotterdamer Getreideſpediteure ſeine Mitglieder auf⸗ gefordert hat, beſondere Vorkehrungen zu treffen, um einen ſchnellen Umſchlag der gewaltigen Getréidemengen zu ermöglichen. :: Preiserhöhung im Drahtverband. Der Drahtverband Düäſſel⸗ dorf hat mit ſofortiger Wirkung ſeine Grundpreiſe für ſämtliche Drahtſtifte um 50 Pfg. per 100 Kg. erhöht. Die Auslandpreiſe wurden um 1 Sh. heraufgeſetzt. Der Verband konnte im ver⸗ gangenen Monat Juni die volle Auslandbeteiligung ſeiner Mit⸗ glieder abſetzen gegen etwas über 7 der Inlandbeteiligung. Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit. verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Fraukcfurter Börſe vom 28. Juli. Vaulk- Akekien. 1 Crausport⸗Akelien. eeee 2% e eee eeen Zug D. Sgeditor. 116..145.9 Pnhein graunt.. 14.05a.9 Saber Boh le——— Badiſche Bank.. 140, 1880 Salzw. Zeilbronn 101,0190,0 Farbwerk Mühlh. Bahe Bobender. 8— e Sa J. G. Farbenind. 248,8252.5 ahr Gebr. Pirm. 37.—38,85 elt.Guill. Carls f—.—129,0 einmech. Jetter. 72.—74.— Frankf. Pok.& Wit. 77.—73.25 „Fuchswaggon⸗..7500, 750 80,50 Goldſchmidt Th. 89.—9 28. ergbau. 70.—70.— Baur.59p. u. 250 127.0 20.0 Oben entehütt 4,78 8— — 5 Bantver. 110,5 110.5 188.7 141.5 Teme Aate 220.ff32,7 Se 195 45 T Harmiſt. u. Nat. B 130..185,0 Beſtemore 8910 50. J Deutſche Bant. 164.7165,.7 Gaidder. 8 25 5 .pdthekenbl 105 111,2 Induftrie⸗Aktien. Criſte Ahmer, e D. Heberſee-Bant 103,5 104.0 Eichb.-Mannh. + 62,50ſ62,— Grün. Bitfinger.5099.50 D. Vereinsbank 90,—90.— O. Kempf-Sternb. 150..150.0 Haide Reu, Nähm 48.50.47,.— T Disconto⸗Geſ. 150,0(151 7 Mainzer St.⸗A. 151.9159.90 Hammer ſen. 90,—90 + Dresdner Band 134.5 188,3 Schbſſerb, Bindg. 218.5 218,5 Hilpert Armaturf. 31,—32.90 Frkit. Hyp.⸗Bant 118.0 116,2 Schwartz⸗Storch. 117.0 118,9 HirſchKupfu. Met..—15,0 Melallb i..⸗G. 118,0ſ121,5 Werger 125.0125,0 Hoch- und Tiefbau 75.—75, Ttitteld Ereb.⸗B 121,0 122,0 Adt, Gebr..... 36,5035,25 Holzmann, Pgil.. 81.50 08.50 Nüraberg. 8s.⸗B. 120,0 120.0 Accumulataren—.——.— Holzverkehl⸗Ind. 40.—47.— Deſter. Cred. Anſt. 7,10 7,30 Adler Oppenheim e Kanbarg Stam. 87.— 87.— Pfäl er Hyp„Bk. 114,2 114.5 Adler Kleyer.. 75,50 7J,50 Kammg. Katſersl.—,— 91,80 Rlichsbanf 158,0158.7 A. E. G. St.⸗A. 135,0141,8 Karlsruher Maſch. 39,.—39,50 Rhein.Ereditban' 119.9ſ147.,0 Aſchaff. Buntvap.. eemp. Stetin Rhein,Hyp.⸗Bank 120,0.120,0 Aſchaff. Zeultoff. 103.1106,0 Flein Sch Becker 92—61.—. Südd. Distonto. 120.0 120,0 Sabnted Darmſt. 26.23.75 Knorr. Heildronn 1189.1180 Wiener Bankver. 5,25—,— Bad..15/ 0,15Konſerven Braun 36,2536,25 Württb. Notenbk.—,——.— Bad. Maſch. Durl. 100,0100,2 Krauß 8. Co. Lock. 51.—52,— Mannherf.Gef.———.— Daſt..6, 54.—.— JTLabmeger& Co. J18.8,129.8 Frankf.Allg. Ber 94.—78.—, Dahriſch Spfegel 48,—.18(Lech Augsburg 101.2102.0 Sbe 9. Berf Geſ. 167,0165,0 Seck& Hentel 45.—47.50 Cederwerk Rothe 28.—28.— Sina gredalteert 525 e e 85.— 85,.— n„%e. Bing Metallwerke 64,90 85.— Lutz Maſchinen—.——.— Vergwerk⸗Aktien. Brem.⸗Beſigh. Hel 57.50 58 50 Luf'ſche Induſtr. 22.—22.— I Bochumer Guß 137,2142,5 Cement Heidelb. 106,5108,5, Mainkraftwerke 94,15 Buderus Eiſen 87,7592,50 Cement Karlſtadt 117.0117,7 Miag, Mühlb... 110.5110,5 — NecneN 1 D. Huxemb. Berg 142.0140, Chamotte Annaw. 50,.— 50,— Mez Söhne—.——.— Eſchweil. Bergwrk 130,0130,0 Cont.Nürnb. Bzg. 76.— 46,— Moloren Deutz.—.—.— 1Gelſenk. Bergw. 162,3168,0 Daimler Motor 85,7597,.— Motorf. Oberurſ.—.—51.— Gelſenk. Gußſtahl—.——.—.Gold-u..⸗Anſt 184.5186,7 Neckarſ. Fahrzg.. 83.1583.— 151,5 Dyckerh.& Widm. 46,5047.— Nrh. Leder Spier 55.— 55,.— Fali Aſchersleben 135.033,0 Dingler Zweibrück—.——,— Peter Union Frtft. 83.— 83,.— dali Saizdetf.—— Dürkoppwerk St.—.— 60,— Pf. Nähm. Kayſer 45,50—.— Kali Weſteregein 142,0140,5 Düſſeld. Rat. Dürr 40,—39.— Philipps.-G. Frk 31.—31.— löckner⸗Werke——,— Eiſen Kaiſerslaut. 30,5031,— Porzellan Weſſel 52 50 88.— annesmannr 121.0126,0 TElr. Licht u. Kr. 188.0139,0 Rein Gebb& Sch. 85.—85 Oberbedarf. 63.25 68,50 Elſ. Vad. Wolle———. Nheinmetall..— T0o. Eiſen(Caro 72.50 76,.— EmagFrankfurt--.240,2.0 Rheinelektr. Sta. 116 5117.0 TbönicBerabau 110 5 115, Emallle St.Ullrich 35,755,90 Rö. Maſch. Leud. 24.—24.— 1Harp. Bergbau 146.7 27, 27. 28. 27. J 28. Ahenania Aachen 74.—75.— Zellſt. Waldhof St 151.0,184,5 3% D. Reichsanl. 0,4600, 460 Riebeck Montan 143,0146,0 Juckerf. B, Wagh. 71,7574,— 4½%% 69.⸗Sch.—.——.— Rodberg Darmſt..— 5,„Juckerf. Frankenth 64,.—64,— 4% B. Schutzg, 08.80 5,85 1Rüttgerswerke. 99,75 103,7 Nuce Se 74.74.75 4% D. Schutzg. 14 5,80 5,85 Schlinck& C. Hbg.—.——,— Juckerf. Offſtein.—-98,50 Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr. Frank. 64,50 64,90 Juckerf.Rheingau 69.25 71.—5% Pr. Schatzanw.———.— TSchuner 25 2% Stuttgart 73.5075,75 125 115 15——ͤ— uckert, Nrbg. 122, 1 4% Preuß. Konſ. 0, 4550, 465 Sagulabelt Her 61 dis Freiverkkehre-zurſezʒ b..9480475 Helünduſtr. Wolf 4340 Elderfeld. Ku +.480 ITSiemens&Halsk 163.0167,5 Entre 95.50.50 4% Bad Anl v1919—.——.— Südd. Draht.. Mon ebe 107 5 11¹ 0 3¼% do. abgeſt. 0,480 0,470 .Led. St Ingbert.——.— Raſtatter Wa ggon 14.— 14.—%8, do. von 1896—,——.— Tricotw. Beſigh-+ 79.—.— Ufa 990n 50.46,— 4% Bayr. Eiſ⸗Anl.—.——.— Uhrenfabr. Furtw. 25.50—.— em Koßlenanl, e do. 0,4800, 470 Ber. deutſch. Oelf. 59,25 60.25 deem, 30% do. ..ch. Ind.Mainz 50,—50.25 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P.—.——,— Ver. Ultramarinf.—,— 127,0 4½% Mhm.1914—.——.— 8½% do.—.——.— Ver. Zellſt. Berlin 69.— 89,— 3%„ 31902—.——.—4% Heſſ. v. 89.06 0, 4400, 440 Vogtl. Maſch. St. 55,50 50,59 4½%„ 1904/—.——— 3¼%„ abgeſt.—,—.430 Voigt& Häff. St. 91,2591,25 5% Ot. Reichsanl. 0,4970, 500%—.—0 440 Volthom. Seil.K 42,.—42,—4% do unk. b. 1925—.——,— 4% Säch. St.⸗A. 18—.——.— Wayß& Freytag 103,0104,0 3% D Reichsanl, 0,51000,5204% Württ..1915 0,4500, 460 4 0* 1 Berliner Börſe vom 28. Juli. „Alctien. IAllg. Elektr.⸗Geſ. 138,2141,0[ Deutſche Kali 108.5110,5 7 5 108.5 111,5 Anglo- Ct. Huano 78.—J9.—I Deutſche Maſch. 95 7890)5 Barmer Bankver. 110,0111,7 Anhalt. Kohlenw. 79,5073.50 Deutſche Steinzg. 129,0127,5 7Berl. Handelsg. 178.0 180,0 Annener Gußſtahl 35,2535,15 Deutſche Wollw.. 47,.—44.— TCom.-Privatb. 131,0.182.7 Auhaſegz Zellſt. 104,0106,0 Deutſch. Eiſenh.. 56,—57,35 1 Darmſt. u..-B. 180,0 184,0 Augsb.⸗Nb Maſch 90,—9 Balcke Maſch.— 71.— 175— JDeutſche Bank. 154.8 165,8 Balcke Maſchin..—,——,— Dürener Metall. 76,5074,.— TDt. lleberſee Bt. 104.0 102,2 Bamag. Meguin. 42,7542,— Dürkoppwerke 62,—60.— I Disc. Command. 150,0152.0 J. P. Bemberg.157,0169,0 Dynamit Nobel. 122,0123,0 THresdner Bank 135,0185,81 Bergmann Elkt. 124,7128,2 Elberfeld. Kupfer—.——.— 1Mitteld. Kredb. 120,5128.0 Berl.⸗Zub. Hut. 165,0 164,0 Elettr. Lieferung. 136,0183,5 Reichsbank... 158,5 159,5 BerlinKarlsr. Ind 88,— 89,— TLElttr. Licht u. Kr. 187.5,139,7 Rhein Ereditbank 116.0116,0 1Berlin. Maſchb. 88,—90,— Emaille Ullrich.—,— 35.— Süddeutſch. Disc.—.— 122,0 Berzelius Bergw. 46,— 47,50 Enzinger⸗Union. 76,— 75,68 Bing Nürnberg. 64,75 85,15 Eſchw. Bergwerk 130,2130,5 — Trausport-Alktien Bi ü i 8 smarckhütte.—,——,— J. G. Farbenind. 249,5251,5 Schantungbahn 4,15 4,75 TBochum. Gußſt. 136,8—.— Feldmühle Papier 116,7117.7 Allg. Lo. u. Str. 145,0 148..Gebr. Böhlerecho.—.——.— Sübd. Eiſenbahn——.— Braunk. u. Brikets 128,7 180.0 580.50—.—Pr.⸗Beſigh. Oelf. 57,— 58,75 Fuchs Waggon 0,7509,725 77 uſtral. 135.0 141[Bremer VBulkan.52,52,— Gaggenau.⸗A. 45,— 45,.— e 1, 183˙0141,5 Buderus Eiſenw. 39,9504,50 Gebhard Teptil 77,— 77.— 1945 üdamerita 133,0 138.0 Chem. Heyden. 87,50ſ39,85 1Gelſenk, Bergw. 162,7165,7 Hanſa Oſchi 160.9 169,0 Chem. Gelſenk. 82.—30,15 Gelſent. Gußſtah. 26.—2 N 144,6145, Chem. Albert. 118,0118,0 Genſchow& Co. 53,25 58.50 Rolan 1 5 15 80˙— Szgs[Concord. Spinner 78,—76,50 German. Portl⸗J. 129,0(130,0 Verein. Elbeſchiff 50.—54,95 Haimler Motoren 85,1586,—Gerresheim. Glas 125,5127,7 Induſtrie⸗Aktien. Heſſauer Gas. 128,6181,0 JGeſ.f. elkt. Unter. 154.7155.2 Accumulatoren 126,5 128,7 1 Otſch.⸗Luxemb. 142.5146,5 Gebr. Goedhardt 57,.— 61,75 Adler& Oppenh. 108,5 106,0O,Eiſenb.⸗Signl. 62,6565.15 Goldſchmidt. Th. 90,—92,50 Adlerwerke... 77,—18,—[PDeutſche Erdöl 142,0148,0 Hoerz C. P. 36,7587.— .⸗Gf. Verkhrsw.—.——. Deutſch. Zußſtahl 76.—78,.— Gothaer Waggon 59,.— 60.— Felten& Guill.. 127,8129.5 Friſter....52,2552,25 — — . 2 Alexanderwerk. 68.— 68.25 Deutſche Kabelw. 8,35087,.50 Gritzner Maſchin. 91,50.93,65 20 Börſenberichte vom 28. Juli 1920 Mannheim lebhafler Nach ruhiger Eröffnung wurde das Geſchäft im Terminhandel für Montanwerte und Farben⸗Aktien lebhaſter. Farben⸗Altien zogen auf 253 per Ultimo an. Der Kaſſamarkt lag ruhig. Höher nolierten Seilwolf, Germania Linoleum, Zucker Waghäuſel und Zellſtoff Waldhof. Es notierten: Pfälz. Hypotheken⸗Bank 115 B. Rhein. Creditbank 106, Rhein. Hoypotheken⸗Bank 121 B, Südd. Disconto 119, J. G. Farben 251, Rhenania 74, Brauerei Kleinlein 138,50., Mannheimer Verſich rung 85., Seilwolf 48, Benz 83. Fuchs Waggon 0,72, Germania Linoleum 168, Knorr 112,50. Mannheimer Gummi 54, NSuU. 84, Rheinelektra 116,50, Oelverein 58,50., Wayß u. Freytag 103,50, Zellſtoff Waldhof 152,50, Zucker Waghäuſel 74, alte Rheinbriefe 9,90 G. Frankfurt ſehr feſt Nachdem das Eiſenkartell zwiſchen Deutſchland, Frankreich, Belgien und Luxemburg nunmehr zuſtande gekommen ſein ſoll, hal ſich an der heutigen Börſe die Hauſſe in Montanwerten fortgeſetzt die auch auf die übrigen Marktgebiete einwirkte. Das Geſchäft hal eine merkliche Belebung erfahren. Der Ultimo wird als bereits überſtanden betrachtet, denn es ſollen nur noch wenig Ultimo⸗ geſchäfte der Erledigung harren. Ferner will man vorausſehen, daß infolge der günſtigen Entwicklung auf dem Kohlen⸗ und Eiſen⸗ markt das Börſengeſchäft im kommenden Monat an Ausdehnung gewinnen wird. Gegenüber den geſtrigen hohen Abendkurſen ſetzten bei Eröffnung auf dem Montanmarkt wieder Kursbeſſerungen bis zu 3 v. H. ein. Lebhaft und feſt war die Stimmung auf dem Elektromarkt, hier betragen die Kursbeſſerungen ſogar bis zu 4 v. H. Bank⸗ und Schiffahrtswerte ebenfalls um 2 v. H. gebeſſert; Danat⸗ bank zog ſogar um 3 v. H. an, obwohl eine Kapitalerhöhung für dieſes Unternehmen in Abrede geſtellt wird. Deutſche Jank dagegen nur 1 v. H. feſter. J. G. Farbeninduſtrie ebenfalls lebhafter im Handel und nachdem ſie geſtern abend noch gedrückt waren, erholten ſie ſich heute um faſt 3 v. H. Deutſche und ausländiſche Renten traten heute ſtärker in den Hintergrund, doch konnten ſie ihren geſtrigen Kurs gut behaupten. Berlin feſt Auswärtige Kaufaufträge, insbeſondere für Montanwerte ſetzten dieſe ſtark herauf. Die Kursbeſſerungen betrugen teilweiſe —5 v. H. Auf anderen Umſatzgebieten der Induſtriewerte ent⸗ wickelte ſich gleichfalls regeres Geſchäft, namentlich Elektrowerte wurden zu höheren Kurſen gekauft. Siemens u. Halske 3 v. H. höher. Chemiſche Aktien beſſerten ſich gleichfalls. Kaliaktien erfuhren eine gute Erholung. Auf dem Bankaktienmarkte zogen bei regen Umſätzen die Kurſe durchweg an. Von Schiffahrtsaktien⸗ hatten Hanſa eine anfängliche Beſſerung von 3 p.., Nordd. Lloyd von 2 v. H. zu verzeichnen. Die Gewinne auf dieſem Gebiete konnten ſich allerdings nicht behaupten. Die Geldſätze erfuhren eine kleine Verſteifung im Hinblick auf die Ultimoliquidation. Tagesgeld 45 bis 6 v.., Monatsgeld 5,5—6,5, Geld über Ultimo 5,5—7 v. H. In der zweiten Börſenſtunde machte die Aufwärtsbewegung der Montanwerte weitere Fortſchritte. Berliner Veviſen Viskonkſätze: RNeichsbank 6, Lombard 7, Privat 4½ v. H. Amfſich. Julf 28. Jult* artfdt 1 in.⸗M. für G. B. M. Iſätze Holland..... 100 Gulden 168,54188,96183,54 168,96168,47 8,5 Vuenos⸗Aires...I Peſ..693].697].696].7.78 10 Brüſſel 100 Franken 10,28] 10,32 10.05 10,09 81.— 7 Oslo„„100 Kronen 92,03 92,27 92,03 92.27 112.50 8,5 Stockholm..... 100 Kronen 112,26 112,54 112,26 112,54 112,50 4,5 Kopenhagen.... 100 Kronen 111.1“ 111.46 111.18111,46 112,50 5 Danzig....100 Gulden21,63 81.83 81.59 81,7981,.— 6,5 Liſſabon 100 Eskudo 21,425 21,475 21,425 21,475 453,57 8 Helſingfors 100 finnl. M. 10,552 10,582 10,55 10,59] 81.— 7,5 Italien.100 Lire 18.38 13,42 13,26 13.30 81.— 7 London. 20,392 20,444] 20,393 20,455 20,43 5 New-ort. 1 Dollar 4,195] 4,205 4,195 4,205 4,1990 1 Paris 100 Franken 10,26 10.30 9,98 10,0281.— 8 Schweiz 100 Franken 51.15 81,3581,1551,38681,.— 3,5 Spanien....100 Peſeten 64,52 64,65 63,92 64,08 91,.— 5 Japarn, en 1,983].987].983] 1,887] 2,092] 7,3 Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,835 2,325 2,34 2,8518,45 10⁰ Rio de Janeiro..1 Milreis 0,630].632] 0,639 0,641.378 3,5 Wien 00 Schilling 39,33 39,47] 59,31] 59, 45 1,70.,5 Prag 100 Kronen 12,415 12,455 12,4212,4685,062] 6 Südflawien..100 Dinar.395 7,415 7,395 7,415.— 1 Budapeſt... 100 000 Kronen.679] 5,895] 5,875] 5,895 85,0622 7 Sofiaa.. 100 Leva.043,05.04.,05 81,.—10 Athen. 100 Drachmen.49.51.69.71 J81.— 10 Kairo... 1 Pfd. J 20,934 20,986 20,924] 20.9764—.—— Marx à Goldschmidt C2. 23 MANNHEMNM C.23 Fernsprecher: 56, 8302-8306, 6436, 9120, 10 12044, 12045 Telegramme: Margold acubm Amll. nimäbigen Leschalte TamipensTernafag V Beratung 27 28.. 27 28. Grkrftw Mhm.6%—.———IJOberſchl. E. Bed. 67,2567,— Heldburg 5 Jebr. Großmann 53,—55,— JOberſchl. Eiſen. 75,2576,500Hochfreguenz 100.01 Grün& Bilfinger 90.3590,35 TOberſchl. Kolsw. 92,65.95.— Krügershall Hand 99,75%6 Gruſchwitz Textil 48,5045,85 1 Orenſt.& Koppel 91.8593,35 Petersb. Int... 2,90 7,85 Hackethal Draht 72.—74,75 TPhönix Bergö.̃ 111,0115,0 Ronnenberg.. 45,5047.— Halleſche Maſch.. 185,0 137,0 Rathgeber Wagg. 57,.—55,— Ruſſenbank.5 3,90 Hammerſ. Spinn. 90.2591,.—Reisholz Papier. 160,5 161,00Sichel& Co... 3,25 Hannov. M. Egeſt. 70,—71,.—TRhein Braunkhl. 174,7 177,0 Sloman Salpeter 70⸗7570•75 Hann. Waggon 16,5016,.—Rhein. Chamotte. 43,.—44,— Südſee Phosphat 54.—— 282 85 8 ität 117,00117,5[Uuf.a. 46,504 .⸗Wien Gum. 66,—66. ein. Maſch Led. 25,.—— 5 N Hartort Bergwrk. 66,—67.75 Teheinſtaßt 133.7183.7 Gdece-u. Stg egaßz Harpen. Bergbau 1470150,0 Rhenanja Chem. 74,1575.15 90 f0 anleihe..86, Hartmann Maſch, 42,50,43,50 TRomb. Hütten. 15,25,16,15 Rei arſchäze.V.455.447 Hedwigshütte.85, 5083,75 Roſitzer Braunk. 77,5075.— cheſchas.. 1 17.447 Hilpert Maſch. 36,50[31,50[Roſitzer Zucker. 60,2569,25* 1925 1— 0˙445 Hindr.& Aufferm. 79,.—78,75 TRütgerswerke.100,0101,0 5% 5 Dler 0,.500 Hirſch Kupfer 115,8114,5 Sachſenwerk.. 86,1584,— 20%„Neichsanl. 9,500 5 Huſchberg Leder 91—92,— Salzdetfurth...16,0180,93¼P½ 7 115 0,452 1Hoeſch Eiſ. u. St 123.0128,60Sarotti.. 15,701159,7 oD. Reichsanl.250 Hohenlohe Werk. 46,39 1J.05 Scheidemandel 85,50ſ05—4% Peß go; 9,520%5 Ghil, Holzmann. 84.2883,75“Schubert& Satz. 143,9.134.003,, Prb Konſols.489.480 Horchwerke. 68,—68,— 1Schuckert& Co. 122,3124,1 9 e„ 97369.515 Hambolst Maſch. 5430f515 Stemens Elettr. 4% Baner Anl. 0˙48— FaIlſe Bergbau 134,0136,0 FSiem.& Halske 168,5 168.0 5N Anl. 0,445— M. Jüdel& Co 81,—80,75 Sinner.⸗G.. 61.— 32,15 87 8 12.48012)23 Oebr. Junghans 8,7.65 Stettiner Vulkan— 48—5% B. eſant 1,½ Kahla Porzellan. 80,2580,.— StoehrKammgrn 119.8 120.005%. Prß. Kalianl..9,.02 Kaliw. Aſchersl. 133.71878 Stoewer Nähm. 84,— 64,50 ß, Roggenwert. 5 8039 38[St 5% Roggenrentb. Karlsr. Maſchin. 38 8539,25 Südd. Immobil.—.— 58,75 80• Sächſ. Brauni 3,10.50 Kattowitz. Berg. 13,9014,50 Teichgräber—.——.— C. M. Kemp 8———.— Teleph. Berüner 79.—81,.— Landſch. Rogg. 6,50.50 Klöcknerwerke.. 109,50118,0 Thoerl Oelfabrik. 69.—71.—[b) Ausl. Nenteuwerte⸗ C. H. Knorr... 113,0112,7 UnionwerkeMaſch—.— 55,.—%8% Mexikaner—.——7 Kollm.& Jourdan 53,2552,— Ver. B. Frkf, Gum. 59,50 58,3047 Oeſt. Schatza. 17 30 17.80 Köln Rottweiler.184.0128.0 Ber. Chem. Charl. 109,0—.—4%„Goldrente 19,70—,77 Gehr. Körting. 87.75ſ88.75 B. Dtſch. Nickelw. 142,7147,0,4%%„conv. Rte..— Cell.. 49,—47.— Blanzſtoff.Elbf. 29.0 271,04½%„ Silberrte—.— 480 Kyffhäuſer⸗Hütte 53,25 55,— V. Schuhf Brng W 47,50.48,.— 4½%„Papierrte.———, Laka& Co. 118,0119,2 BStahlwv.d. Zyp 139,2139,14% Türk. A aurahütte „Anl. 12,3012. . 40,—54.85 Ber. Ultramarinf. 123 5125,0.4%„ Bagd.-Eil.] 26.50 26,5 9,0(14ʃ,7 Vogtländ. Maſch. 59,—55,— 4%„ 8 Linde's Eismaſch. 189,0 e%,„, 1. 20,— 29.½ Aindenberg.. 50.50 41,— Wanderer⸗Werke 145.0 148,54% rürtunif Anl.—.— 15,25 Carl Lindſtröm 131.5133.5 Weſer Akt.⸗Geſ.—.——,— 4%„Zollob. 1911 13,2514½ Lingel Schuhfabr. 43,5043.50 Weſtereg. Alkali. 140,0 142.0„400-.⸗Los 24,90,24, J Linke& Hoffm. 75.—/J,— Wicking ⸗Cement. 110,5112,0%%üS. K18is 19.—1 Ludw. Loewe& Co 185.5 168,00 Wiesloch Tonwar.—.— 85,50 4¼%„„„ 1914— C. Lorenz.. 99,75101,9 Wittener Stahl.85,.—87,50%„„Goldrte— 1 Lothr. Portl.⸗Cem—.——.— Wittener Gußſtahl 60,5062,—4%„„ Kronr.——— Magirus.-GG. 55.—58.—, Volf, Buckau. 51,—84.— 3% Oe. Hl. Stb. alte 17.75 L715 JMannesmann 121,1125,5 Zellſtoff Verein. 69 75 71,.—3% Oe-UIXSre74)—— Mansſeld. Attien 107,110,5 Zellſtoſf Waldhof 150,71151,004% De.Goldprior. 12.20 10,26 Mech. Web. Lind. 174,5176,0.80% SüdöE.aß—.— Wir e Geneſt. 90,80.e4,— Freiverkehrs-Kurſe..50.% ene Ur.—.—— Motoren Deutz 64,3585,85 Adler Kali.1,—81,.—5%„Obligat.——— Motorb. Mannh. 35.— 38,— Bergb. Präſid.—.———47% Anat. Ser.! 21.507•45 Müllheim Berg 113.0122.5 Denz⸗Motor. 2,— 82,504% 1 18.80 J8.60 Neckar Fahrzg.. 86,8582,85 Deutſche Petrol. 79.—),— 4½%„ III 15,9516, Rordd Wolffamen 421,815,0 Damend. 2478ʃ— 8%.. Pec.—.— 46.60 — ene Anntwoch den 28. Juli 1928 Neue Manuheimer Zeitung(tbend⸗ Ausgude) 7. Seite. Nr. 344 Der Rampf mit den Geiſtern Roman von Artur Brauſeweller Copyright 1925 by Karl Köhle.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 5 Nachdruck verbeten „Vorbereitung? Mein lieber Freund, was heißt hier Vorberei⸗ ? Sie ſind doch lange genug praktiſcher Arzt, um zu wiſſen, daß es meiſtens die Nerven ſind, mit denen wir uns herumzu⸗ ſchlagen haben. Sie geben dem Kinde einen Namen, daz iſt es, wei⸗ der nichts.“ „Ich würde mir nicht zutrauen, mich ohne ſolche Vorbereitung in der großen Stadt als Nervenarzt niederzulaſſen.“ Nun gut. So brechen Sie Ihre Praxis auf ein halbes Jahr ab, gehen nach Berlin oder ſonſt wohm zu irgend einer Berühmtheit, aſſiſtieren ein bißchen, hören einige Vorleſungen, beſuchen die Klini⸗ ken, vielleicht auch einige Sanatorien oder Anſtalten und dann tau⸗ gen Sie eines Tages als der bei den erſten Meiſtrn in die Schule gegangene Spezialarzt für Nerven⸗ und Gemütskranke hier auf. Das wird Eindruck machen, wenn es eimen anderen Zweck auch nicht hat.“ „Warum ſollte es denn keinen anderen Zweck haben?“ fragte Werner Torwald befremdet. Wleder lächelte der Geheimrat.„Ich werde Ihnen etwas ſagen, lieber Kollege. Entweder man hat das zum Arzt, oder hak es nicht. Alles andere. o, ich kann mir wohl denken, was man ſo oft in Zeitungen und Romanen lieſt: daß einer die glänzendſten Er⸗ folge als Arzt hat, die größten Heilungen vollführt... ohne je eine mediziniſche Prüfung abgelegt zu haben.“ Und als Werner, der an ſeinen Vater dachte, betroffen ſchwieg: „Sie aber haben das Zeug dazu. Ich habe es auf den erſten Blick geſehen. Das brachte mich auf meinen Vorſchlag. Sie ſind zum dervenarzt von der Vorſehung wie beſtimmt. Und ich. werde mich emmal glücklich preiſen, Ihr Entdecker geweſen zu ſein.“ Der Diener brachte eine Karte. Zuerſt machte der Geheimrat ein unwilliges Geſicht. Dann hellten ſich ſeine Mienen auf. „Die Bufetti. Die erſte Sängerin unſerer Oper und dabei eine Atzückende Perſon. Sehen Sie, das wäre gleich ſolch ein Fall für Sie. Ich ſollte Sie hinunterſchicken, und Sie könnten gleich Ihr Probeſtück machen. Doch ich will lieber ſelber gehen, nicht meinet⸗, londern Ihrethalben. Aber halt.. heute Abend ſingt ſie und ich hier Rock reinigte und ihn wiederum mit einer wohlriechenden Eſſenz von Kopf bis Fuß beſprengte. „Alſo, Sie überlegen ſich meinen Vorſchlag. Wir können heute abend weiter darüber ſprechen. Ich werde Ihnen aus meiner Praxis genug Patienten ſchicken. Sie werden mit mir zufrieden ſein. Uebrigens möchte ich Ihnen raten, außer zu Kollege Gregori, der als leitender Arzt des Städtiſchen Krankenhauſes natürlich von großer Wichtigkeit für Sie iſt, auch noch zu Profeſſor Scheller zu gehen, der als Chirurg zwar nicht unmittelbar in Betracht kommt, immerhin aber Einfluß hat und ein ſehr kluger Kopf iſt. Bringen Sie beiden meine Grüße. Alſo bis auf Wiederſehen heute abendl' Als Werner nach draußen trat, ſchien weich und warm die Sonne, die er in dem feierlich abgetönten? mit künſtlichem Licht er⸗ füllten Raume des großen Arztes ganz vergeſſen hatte. In dem gewaltigen ſteinernen Meer, durch das er jetzt dahin⸗ ſchritt, war zwar wenig von ihr zu merken. Aber ſowie ſich in den neuen Stadtteilen einmal ein Ausblick bot, ſah er ſie am Himmel wie eine durch einen Schleier von allerlei Dünſten ein wenig müde dämmernde Kugel blinken und in ihrer majeſtätiſchen Ruhe auf all das Gewoge unter ihr hinabblicken. Ein ungeheurer Verkehr war auf der Straße. Geſchäftig, mit tauſend Gedanken und Sorgen bis obenhin vollgepfropft, eilten die Menſchen an ihm vorüber. Stumm und in ſich verſunken die einen, lebhaft aufeinander einſprechend die anderen. Elektriſche Bahnen und Autos in ungeſehener Fülle flogen, fauchten, ratterten, und da⸗ zwiſchen glitten Mietwagen oder ſolche mit ſchönen, feurigen Pfer⸗ den beſpannt über den Aſphalt, daß man nur das gleichmäßige Stampfen der Hufe vernahm. Das heiße, nie ruhende Leben der Großſtadt furrte, von unſichtbaren Kräften getrieben, vor ſeinen Augen dahin wie eine atemloſe Maſchine, deren Räder keine Se⸗ 0 ſtille ſtehen. Etwas Betäubendes war in der Luft und in dem ärm. Seine Gedanken wanderten heimwärts. Wie manchesmal war er an ſolch einem Vorfrühlingsabend in ſeiner alten Landkutſche mit den beiden Braunen die eintönige Kreisſtraße oder die aufgeweichten Triftenwege entlang gefahren! Er hatte dieſe Aprilabende immer beſonders geliebt, und jetzt war ihm, als empfände er ihre eigenartige Stimmung nicht nur, nein, als ſähe er ſie grelf⸗ bar vor ſich: die blaſſe, kühle und doch ſo ahnungsſchwere Tönung in der Luft, die noch etwas herbe und doch weiche Himmelsfärbung, dies ſeltſame Weben und Regen in der Erde, in der alles dem Leben entgegendrängte, dies Suchen und Werben der erwachten ſchöpfe⸗ keine Dünſte und Schleier verhüllt, mit freien, frohen Augen dem ſtillwirkenden Geheimnis des Werdens zuſah. Obwohl er erſt einen Tag von Hauſe fort war, packte ihn eld Etwas wie Heimweh, und eine Bangigkeit ergriff ihn, wenn er ſich daß er dem allen vielleicht für immer Lebewohl ſagen ollte. Auch an ſeine Frau und Tochter dachte er. Sie würden jetzt gewiß den gewohnten Spaziergang vor dem Abendeſſen in den „Stadtpark“ machen, hier und da mit einem der Nachbarn reden, die bei dem warmen Wetter wohl ſchon auf den Bänken vor den Häuſern ſaßen. Dann würden ſie es ſich behaglich machen in ſeinem ſchönen Arbeitszimmer, in dem ſie des Abends immer weilten, auch wenn er nicht zu Hauſe war, ihre Handarbeiten vornehmen, ein Buch mit⸗ einander leſen oder Bilder beſehen, wie es Hermine beſonders gerne hat. Sie würden ihn nicht vermiſſen, wie er ſie. Sie hatten ſich ſ waren ſich ſelbſt genug und brauchten keinen Dritten, auch nicht ihn. Und trotzdem hätte er weiß was darum gegeben, könnte er jetzt in ihren Kreis treten, mit ihnen plaudern und ſein Herz ausſchütten, obwohl Dora für ſolche Ausſprachen nicht ſehr zu haben war und ümmer nur mit halbem Ohre zuhörte, wenn er über ſeine inneren Empfindungen mit ihr ſprach. Aber in ihm lag nun einmal dies Bedürfnis, ſich mitzuteilen. Nach dem Tode des Vaters hatte er es nie einem anderen Menſchen gegenüber getan, war immer ſtill und in ſich verſchloſſen geweſen. Aber ihr mußte er alles ſagen, was in ihm war. Er mußte über ſich ſelber lächeln. Er beſand ſich in einer eigentümlich wehmütigen Erregung. Es mochten die vielen neuen Eindrücke ſein, die er heute empfangen, mehr die Gedanken und Entſchließungen, die ihn tiefer bewegten, als er es ſich geſtehen wollte, und die Ahnung einer nahen Zukunft, die ihn vor entſchei⸗ dungsſchwere Schritte ſtellte. Er war in die große Allee eingebogen, die zu dem ſtädtiſchen Krankenhaus hinausführte. Doch für die Beſuche bei den beiden kaen war es ſchon zu ſpät. Er mußte ſie bis morgen vormittag aſſen. So ſchickte er ſich an, den Heimweg anzutreten. Da fühlte er ſich leicht an der Schulter berührt. Und als er ſich umſah, leuchtete ihm ein friſches Männerantlitz und zwei fröhliche Augen entgegen. „Wahrhaftig, Sie ſind es, Doktor Torwald! Einmal bin ich an Ihnen ſchon vorbeigegangen. Ich hatte in der Stadt dienſtlich zu tun und kam gerade aus dem Lazarett, wo ich einen Kranken im Nebenamt Theaterarzt. Wir werden zuſammen gehen. Man Eine ausgezeichnete Aufführung. Sie haben gibt den Don Juan“ Rer 20 nie geſehen? Um ſo beſſer. Nachher He Er klingelte dem Diener, der ihm mit einer weichen Bürſte den riſchen Kraft. wir im Rats⸗ Und dann dieſe unvergleichliche, Stille, nur dann und wann unterbrochen durch den Ruf des Kiebitz von den ſchneebefreiten, verlangend atmenden Feldern, Zwitſchern einer Lerche hoch über ihm in der Luft. Und über alle dem die helle Sonne da oben, die, hier durch! ſchönen Abend in der Allee erging. dieſe balſamiſche oder das meiner Gemeinde beſucht hatte.“ Und Hans Hartau ſtreckte ihm die Hand zur grüßung entgegen, legte dann ſeinen Arm in den ſeinen und wan⸗ delte mit ihm durch den dichten Menſchenſtrom, herzlichen Be⸗ der ſich an dem Kandesamlliche Uachrichlen. Verkündete: Monat Fuli 1928. 14. Kaufmann Friebrich Krick und Luſſe Servos Kaufmann Kurt Dammhahn u. Berta Timpner Schmied Friedrich Meier und Marie Haſer Milchhändler Johann Eaner und Anna Grein Eiſendreher Karl Frank und Klara Bundſchuh Buchhalter Hermann Köhnle und Anna Schiff⸗ bauer Kaufm. Aug. Reinb. Hennrich e. S. Reinhard 15. R te i Joſe. 4 T Hevfeld n. Solze Scheuer Geborene: 11. Kralgpagennat. Geora Chriſt. Johann Ziegler Hilfs er Albert Heel und Emma Müller onat Ju e. S. Helmut. 8 Albrecht Ginter und Maria Brandt ee Robert Kurt Erich Schlott e. S. Friedrich Horn e. S. Robert Friſe ao Waldenberger u. Ella Schmidts iegfri alentin 5 Chemiter Br⸗ phil. nat. Jobannes Henecka und 2. Schuhmachermeiſter Karl Joſef Adelmann e. T. Kraftwagenführer Joh. Karl Stich e. S. Karl Auguſta Willier Irmaard Emma Manfred Kunſtmaler Werner von Pigage und Lona 4. Oberbauinſpektor Fritz Theodor Joſef Hellweg Landwirt Leo Baumagärtner e. S. Erich Walter Unterbauer e. T. Ingeborg Alice Ruth Kaufm. Karl Philipp Weidner e. S. Rolf 10. Schneider Alois Bgttel und Frieba Rücther 5. Ingenſeur Julius Hermann Barber e. T. Transvortarb Wilh. Jahke e. S. Karl Wilhelm Mechanikermeiſter Franz Späth n. Wilhelmine Babette Elſe Eiſenbahnaſſiſt. Friedr. Krauß e. T. Hildegard „Wegert ee We Schmitt e. T. Ruth 15 vhll. 750 Brauch e T. Bri⸗ Dentiſt Werner M Maragareta M enore Emma Amalie gitte Karola Emma Eugenie 17. Kaufm. Dr. be Rudolf Baas u. Giſela Mobr Tüncher Nikolaus Stumpf e. S. Theodor Hilfsſchaffner Heinrich Gregor Wilh. Roth e. T. Kaufmann Geora Löffler und Johanna Reiling„Reinhold Gertrude Lieſe Erna Overvoſtſchaffner Leonhard Thoma u. Chri⸗. Eiſendreher Franz Wilb. Borlein e. T. Maria Reiſender Wilh. Schumacher e. S. Erich Karl ſtiana Küſpert Kaufmann Johann Karl Schmitt e T. Gertrud 12 Taglöhner Nikolaus Heiden e. S. Erwin Kaufmann Kurt Zimmermann und Gerda Bäckermeiſter Heinr. Haaa e T. Ruth Elenore 5 Buchdrucker Peter Horlacher e S. Walter Fromm 8. Redakteur Philipvvp Ernſt Roth e. S. Ernſt Jaufm. Martin Trapp e. S. Martin Otto 19. Taglohner Karl Erockenberger und Katbarina Wolfgana Arch. Helmutb Theodor Stleſenhafer e. T. In⸗ Becker Schriftſetzer Friedr. Herm. Herbold e. S. Ger⸗ i 15 8 Schloſſer Wirh. Schwinn u. Anna Haesler bard Willi gebora Hedwia Tillv Käthe aeb. Arbrecht Mechaniker Otto Werner e. T. Eliſabeth, 18,„auſm, Ler Kabn e. T; Lare Renate Getraute: Rechtsanwalt Dr. Leopold Kahn e. S. Hans Modellſchreiner Konr. Ed. Beck e. S. Hellmut Monat Juli 1928 Friedrich Pfleger Alexander Keil e. T. Toni 9. euchenchef Aa Uin Kaufm. Heinrich Kerrmann e. T. Elſe Hilde Sfabee Friedrich 9 85 e. S. Drt Friedrich 8. 9 ef Ka mann u. Maria Pfläſterer Wirt Karl Wilh. Krämer e. S. Franz Friedrich Händler Johannes Braun e. T. Paula „Kavelmeiſter Karl Brück u. Margarete Wehner 9. Schloſſer Alfons Joſ. Stirmann e. T. Maria 14. Mäcker Wilh. Böckenbaupt e. T. Maria Exika 27. Kaufmann Hermann Blumbera und Eliſabeth Weckeſſer Prokuriſt Ferdin. Debler u. Emma Beckenbach äcker Chriſtian Eifele u. Katharina Kitterer Hiſtrator Friedrich Emmerich u. Emma Moch Schloſſer Eduard Enzer und Lina Erbrecht etallarbeit Karl Holzwarth u. Berta Wagner Wilhelm Huber und Marnareta Hunke Arbeiter Friedrich Schreiner u. Albertine Roth Arbeiter Wilhelm Schwarzbeck und Monika Ludäſcher geb Zorn Hilfsarbeiter Otto Zäuner und Marie Tordeck geb Marſal Schloſſer Eugen Heinz und Anna Sehald Arbeiter Bernhard Geörg u. Suſanna Johann Reiſender Konrad Kirſch u. Katharina Weber 20. Rottenmeiſter Otto Bär und Elſa Seibel Friſeur Friedrich Bühler und Anna Grün Detektiv Heinrich Heinlein u. Marg. Weiland Kaufm. Adolf Voat u. Margarete Jung Fabrikarbeiter Jakob Oswald e. T. Viktoria Eifenbahnbetriebsaſſiſtent Willhelm Henrich e S. Imut Kaufmann Karl Kieſelbach e T. Ingeborg Emilie Frieda Reſerve⸗Lokomotivführer Ludwig Guſtav Fuder e. T. Giſela Martha 10. Schloſſer Friedrich Oskar Greiff e. T. Eliſabetha Stadtbauſekretär Robert Emil Streib e. S. Gerhard Eugen Johann Händler Chriſtian Scherb e. S. Karl Johann Chriſtian Former Joſef Dominger e. T. Irma Maxnareta Fräſer Philiyv Ewald Blaſe e. S. Norbert Ewalz Kurt Georg Streu e. S. Kurt eno Hilfsarbeiter Hermann Riedel e. S. Werner Hermann Horſt 5 Mechan Franz Kaver Schick e. T. Doris Helga Kaufm. Alois Rob. Heinze e. T. Brigitta Sofie Mathilde Zementeur Joh. Reinfurth e. S. Kurt Karl Lab. Jakob Schlimm e. T. Luiſe Eleonore Tal. Ludw. Wilh. Schäfer e. S. Walter Ludwig We Joh. Alb. Dürr e. T. Berta Joſefa nna Kernmacher Friedr. Köniz e. T. Klara Hanna Heizer Eduard Karl Baſtian e. T. Julia Hilde⸗ gard und e. T. Lina Kultusbeamter Herſch Hermann Epſtein e. T. Nora Nechama 17. Maſchinenform. Rudolf Frank e. T. Irene Geſtorbene: 15. Monat Juli 1926. 12. Invalide Joh. Gg. Vierheller 62 J. 5 M. 13. Karl Bender 22 Tg. 13. Mara. Müller geb Hertlein, Ehefrau d. Hilfs⸗ arbeiters Ga. Müller 64 J. 8 M. Zimmerm. Joh. Adam Phil. Braun 73 J. 7 M. Arbeiter Ga. Abele 51 J. 8 M. Rudolf Zelezinſki. 6 J. 1 M. Sattlerlehrling Karl Ga. Kreß 14 J. 5 M. Eliſabetha Löhlein geb. Gattner, Ehefrau des Gummiarbeiters Emil Löhlein 46 J. 1 M. Eiſenhobler Jakob Nix 68 J. 3 M. Gertrud Wilhemine Schmidt 2 J. 10 M. Babette Eſchelbach geb. Kemp, Ehefrau Drehers Pet. Eſchelbach 37 J. 9 M. Marie Marchal geb. Wagner Ehefau d. Kaufm, FJul. Marchal 52 J. 1 M. Inv. Ga. Adam Sperrnagel 79 J. 5 M. Günther Joh. Friedr. Schumacher 16 Tg. Anna Müller geb. Allgaier Ehefr. d. Schloſſers Johann Müller 29 J. 2 M. Anna Maria Müller 12¼ Stöd. Arbeiterin Wilhelmine Kübler 19 J. 1. M. Eliſabeth Hauſer geb. Schnabel, Ehefrau des Sortiermeiſters Jak. Hauſer 58 J. 9 M. Eliſe Bickel geb. Würtemberger. Ehefrau des Oberbauauſſehers Peter Bickel, 59 J. 4 M. Metzger Wilhelm Weller 38 J. 5 M. Ing. Willi Rob. Lentz. 38 J. 2 M. Schneiderin Elſa Meyer 20 J 4 M. Marig Eliſ. Stöckler geb. Quenzer Eheſrau d. Schmelzers Chriſt. Stöckler, 54 J 4 M. Küfer Hermann Müller, 52 J. 7 M. Alwine Erneſtine Wehner geb. Raſchke, Ehefr. d. Bauführ. Guſt. Ferd. Wehner 42 J. 6 M. Maria Wacker geb. Kaltreuther Witwe des Poſtboten Joh. Wacker. 82 J 10 M Friederike Link geb. Scheſack, Ehefr. d. Werk⸗ meiſters Thomas Link, 69 J. 9 M. 14. 15. 14. 15. 16. 16. W. des 16. 17. 16. 17. 18. 18. 14. 18. 19. 18. 17. 19. 10 7 Todes-Anzeige. Nach schwerem Leiden verschied gestern 5 Von der Reise zurück Dr. Gutmann diut möbl. Zimmer el. Licht, an ſol. Herrn Lermietungen? dut möbl. Zimmer m. Penſion p. 15. 8. zu Schön möbl. B3570 Zimmer 9N 5 Euallsch-s pd gch Möbl. Zimmer m. Küchenbenützung an Ems2 O 1. 4 adend 157 Uhr mein lieber herzensguter ann, unser treusoigender Vater, Herr Frauenarzt per 1. 8. zu vermieten. Fernruf 4247 Lameyſtr. 3, prt. rechts. B3562 Alertalerstr. 179 3U aus statt. Deler Schieich Stallmeister der Blerbrauerel Durlacher Hof.-G. in Alter von 33 Jahien. In tieſer Trauer: Magdalena Schleich geb. Sinn Bamilie Peter Schleich ermann Schleich MANNTHIEIM, den 28. Juli 1926. 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Der Sitz der Geſellſchaft iſt durch Ge⸗ ſellſchafterbeſchluß vom 10. Juli 1926 nach Kaiſerslautern verleat. 2. Rheiniſches Braunkohlen⸗Syndikat Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung Cöln Zweig⸗ niederlaſſunz Mannheim“ in Mannheim. Die Prokura des Wilhelm Hennig und des Wil⸗ helm Müller iſt exloſchen. 3„Daniel Lutz“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 4.„Jacob Retwitzer“ in Mannheim. Die Prokurg des Johann Menges iſt erloſchen. 5.„Heinrich Buri“ in Mannheim. Otto Bender. Kaufmann in Ludwigshafen a /Rh. iſt in das Geſchäft als verſönlich haftender Ge⸗ ſellſchafter eingetreten. Die ofſene Handels⸗ geſellſchaft hat am 1. Juni 1026 begonnen. Die FFirma iſt geündert in:„Buri K Bender“. 6.„Fritz Fröhlich“ in Mannheim. Die Fir⸗ mg iſt erloſchen. 7. Schenker X& Co. Südweſtdeutſches Trans⸗ port-Kontor. Zweigniederlaſſung Mannheim“ in Mannheim. Die Prokura des Wilhelm Ulderup iſt exloſchen. b. folgende Firma: 8.„Werner Diederich, Leipzig. Zweianieder⸗ laſſung Mannheim“ in Mannheim, Hauptſitz: Leipzig. Inhaber iſt Werner Diederich, Kauf⸗ mann, Leipzig. Mannheim, den 24. Juli 1926. Amtsgericht F. G. 4. Sahön möbl. Tammer mit elektr. Licht zu ver⸗ mieten. Näh. Kleinfeld⸗ ſtraße 37, Laden. B3500 Schön., groß, aut möbl. Zimmer an beſſer. ſol. Herrn p. ſof, zu verm. Tel. vorh. Näher. C 4. 18, 1 Tr. B3535 Schönes, behagl. möbl. Zimmer m. Dipl.⸗Schreibtiſch u. el. Licht, in qut. ruhig. Hauſe an beſſ. ſol. Herrn z. verm. C8. 4, 1 Tr. h. *1627 vermiet. K 1. 10, 2 Tr. B3569 Gut möbl Zimmer m. elektr. Licht p. ſofort od. 1. 8. zu vermieten. 1646 G4. 17, 3. St. Möbl. Zimmer zu vermieten. 21643 Alphornſtr. 43, 3. Stock, Mayer. nur an beſſ. Herrn ver 1. 8. zu vermiet. Groß, E 3. 15/16 Schön möbliertes Zimmer zu vermieten. Janſen, Käfertalerſtr. 50. 1677 Guft möbl. Zimmer an ſol. Herrn zu verm. 1672 8 6. 28, 3 Tr. Schön möbliertes Mohn- h. Schlatzmmer zu vermieten. 1629 N 3. 13, 1 Treppe. 3. 13. vart. möhl. Zimmer ſep. 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Der Täter ist zuletzt in Kietz- Der Regierungs- präsident setzte eine Belohnung von Mk. 2000.— für denjenigen aus, der den Täter ermittelt. Mitteilungen nehmen die Revier- und Kriminal- pollizei entgegen. Berlin, den 17. Oktober 1906. (gez.) Der Pollzeipräsident. Der Tater wurde wie folgt beschrieben: 50 Jahre alt..75 Meter groß, schlank. nach vorn gebeugte Kopihaltung und vorgestreckte techte Schulter. Das Gesicht ist gelblich, krankhatt, häßlich, eingefallene Backen, starke lötlich- blonder, jelzt grauweißer. starker herunterhängender Schnurrbart, breitſlügelige, schieigeformte Nase, etwas krumme, sogenannte-Beine, schmale, weiße Backenknochen, Hände, gewählte Redeweise. Er trug schwarzen Jackettanzug. schwarzer Cheviotüberzieher und schwarzen, steifen Hut. Zuletzt ist er in Rixdorf gesehen worden. Aus der Tagespresse Oktober 1906 8295 aus der Kolonialwaren ſil Relsen 2r branche ſofort geſucht. 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