8 * F een errrnse Donnerskag, 29. Juli Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei in Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld Bei evenll. Aenderung der wirtſchaftlichen erhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto r. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Jeit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik ſaunhei 0 2 N Geſchäfts⸗Nebenſtellen: R1, 4(Baſſermannhaus), Wald⸗ 0 I I l Mmer en bra 1 0 hoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr. Wittag⸗Ausgabe er Oeilt Preis 10 Pfenuig 1926— Nr. 345 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Seine Forderung konnte aber nicht bewilligt werden, denn ſowohl einige rechtsſtehende Kommiſ⸗ ſionsmitglieder, als auch radikale und radikalſozialiſtiſche Deputierte veichten Zuſatzanträge ein, zu deren Durchberatung heute noch meh⸗ rere Stunden benötigt werden. Es fiel beſonders auf, daß die aus 48 Mitgliedern beſtehende Kommiſſtion, von der Zweidrittel dem früheren Linkskartell angehören, eine erhebliche Minderheit beſitzt, die Poincarés Steuerplan in Gefahr bringt. Bei den geſtrigen Ab⸗ ſtimmungen zeigte ſich ferner, daß die ſozialiſtiſchen Mitglieder der Kommiſſion von Zweidritteln der linksrepublikaniſchen Kommiſ⸗ ſionsmitglieder unterſtützt werden. Geſtern fehlten ein Sozialiſt und drei Radikalſozialiſten, von deren bekannt iſt, daß ſie Geg⸗ ner des poincariſtiſchen Steuerplanes ſind. Sollten dieſe Depu⸗ tierten an der heutigen Verhandlung teilnehmen, ſo laſſen ſich neue Komplikationen vorausſehen. Ueber die Mitteilungen Poincarés in der Kommiſſion wird von den Blättern nichts näheres mitgeteilt. In der Hauptſache brachte der Miniſterpräſident dem Finanzausſchuß zur Kenntnis, daß der Steuerplan als eine vorläufige und dringliche Rege⸗ lung zu betrachten ſei. Der große und definitive Sanierungsplan könne erſt nach den Ferien eingebracht werden. Wie der„Matin“ zu wiſſen glaubt, baſiert Poincaré ſeinen endgültigen Sanierungsplan auf einer ſechsfachen Entwertung des Franken, ſo daß man von einer Relation von 150 Franken für ein Pfund Ster⸗ ling ſprechen könnte. Poincaré wich den präziſen Fragen des ſozia⸗ liſtiſchen Deputierten Auriol bezüglich der internationalen Kredite, die Frankreich verlangen wird, aus. Der Miniſterprä⸗ ſident erklärte, es werde in naher Zukunft endgütig darüber ent⸗ ſchieden werden, lehnte jedoch eine bindende Erklärung ab, ob und wann Frankreich ausländiſche Kredite aufnehmen werde. Auriol wird als Vortreter der Oppoſition bei der morgen beginnenden öffent⸗ 2 Am die Stärke der Geſatzungstruppen Chamberlain weiß von nichls! Im Unterhauſe fragte Ponſonby, ob von der deutſchen Regierung auf die neulich an Deutſchland ergangene Mitteilung der interalliierten Kontrollkommiſſion in Sachen der deutſchen Abrüſtung eine Antwort eingelaufen ſei. Chamberlain erwiderte, daß er ſeiner Antwort vom 21. Juli nichts hinzuzufügen habe. Ponſonby fragte weiter, ob die engliſche Regierung in Uebereinſtimmung mit der Zuſage, die ſie in Locarno oder kurz darnach gegeben habe, und mit der Ab⸗ ſicht, die noch ausſtehenden Differenzpunkte vor dem Zuſammentritt r Völkerbundsverſammlung im September zu regeln, den anderen Beſatzungsmächten die nötigen Schritte vorzuſchlagen beabſichtige, um die Anzahl der alliierten Truppen im beſetzten Gebiet auf die opfſtärke zu vermindern, die Deutſchland vor dem Kriege am Rhein unterhalten habe. Chamberlain antworkeke, man habe der deulſchen Regierung keinerlei Zuſage gegeben, daß die Beſatzungskruppen im ſeinland auf die Jahl der deutſchen Garniſonskruppen vor dem äriege vermindert würden. Die Regierung halte ſich ſelbſtverſtänd⸗ nach wie vor an die Note der Bolſchafterkonferenz vom 14. ovember. f Dazu iſt folgendes zu bemerken: Die Note der Botſchafter⸗ dnerenz, auf die ſich Chamberlain ſehr richtig beruft, hat aus⸗ rücklich feſtgeſtellt, daß die Stärke der Okkupationsarmee an⸗ nähernd die Stärke der früheren deutſchen Garniſonen(45—50 000 ann) haben ſolle. Wenn alſo Chamberlain dieſe Note anzieht, und och zu dem Schluſſe kommt, man habe Deutſchland eine ent⸗ ſprechende Zuſage nicht gemacht, dann muß dies als eine unbe⸗ greifliche Entſtellung des Sachverhaltes bezeichnet werden. 1 In einer Rede in Oxford erklärte Vescount Grey, Deutſch⸗ and müſſe nach ſeinem Beitritt zum Locarnovertrage, ſobald es Mitglied des Völkerbundes geworden iſt, auf der Grundlage iitzer Gleichberechtigung behandelt werden. Er taffe⸗ daß die im vergangenen März anläßlich der Frage des Ein⸗ 587 Deutſchlands in den Völkerbund gemachten Mißgriffe ſich nicht 5verhängnisvoll erweiſen würden. Die allgemeine Abrüſtung werde durch die Politik Sowjetrußlands außerordentlich erſchwert nd es ſei deshalb ungemein wünſchenswert, daß, wenn Deutſchland em Völkerbund beitrete, auch Rußland ſich ihm anſchließe. Ein Ausfall des„Temps“ 2 Der Leitartikler des„Temps“ gerät in Aufregung darüber, daß ord Robert Cecil die Erfüllung der Entwaffnungsbedingungen durch übſchland anerkennt.„In England“, ſo ſchreibt er,„geht man er die Feſtſtellungen des Generals Walch zur Tagesordnung über. 95 uns ſtehen die Dinge anders. Wir wiſſen, daß Deutſchland die 15 ragsmäßigen Stipulationen noch nicht erfüllt hat. Wir be⸗ erken das neue Erpreſſungsmanöver der Berliner Regierung. Grankreich ſoll Zugeſtändniſſe machen, um Deutſchland in den lichen Kammerſitzung das Wort führen. Die Mitteilungen Poincarés, daß weder das franzöſiſch⸗engliſche noch das franzöſiſch⸗amerikaniſche Schuldenabkommen vor den Ferien beraten werden ſoll, erleichtert der Regierung einigermaßen die Lage. Auf die Frage eines radi⸗ kalſozialiſtiſchen Komiſſionsmitgliedes, ob Poincaré in den Ferien mit Mellon in Verhandlungen eintreten werde, entgegnete der Miniſterpräſident, daß er eine Fühlungnahme mit dem amerikani⸗ ſchen Schatzamtsſekretär für nötig erachte. Die Hoffnungen auf die Belgier Am Mittwoch fand eine Konferenz zwiſchen Poincaré und den Direktoren der hauptſächlichſten Kreditinſtitute ſtatt, in der die verſchärfte Lage auf dem Deviſenmarkt beſprochen wurde. Große Hoffnungen ſetzt man auf den angekündigten Beſuch der beiden belgiſchen Miniſter Vandervelde und Franqui, von deren Beſprechungen mit Poincaré man die Bildung einer Einheitsfront zur gemeinſamen Verteidigung des belgiſchen und des franzöſiſchen Franken erwartet. Wie erinnerlich, wurde ein ähnlicher Verſuch bereits vor Wochen von dem damaligen Finanzminiſter Peret unter⸗ nommen. Er war aber ohne jedes greifbare Reſultat geblieben, da für eine gemeinſame Währungspolitik der beiden Länder alle tech⸗ niſchen Vorausſetzungen fehlten. Der Franken fällt wieder! Paris, 29. Juli.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Dem„Ma⸗ tin“ wird aus London berichtet, daß der abermalige plötzliche Rückgang des Franken an der Londoner Börſe auf ein ſtarkes Mißtrauen gegenüber den Steuerplänen Poincarés zurückzu⸗ führen ſei. Man habe erwartet, daß die neue franzöſiſche Regie⸗ rung ſofort mit einem großen Sanierungsplan hervor⸗ treten werde, doch der Steuerzettel Poincarés rieß in engliſchen Finanz⸗ und Bankkreiſen lebhafte Enttäuſchung hervor. Es iſt bemerkenswert, daß ein ausgeſprochen poincariſtiſches Blatt wie der„Matin“ eine derartige Meldung aus London ver⸗ öffentlicht, die nicht, geeignet iſt, daß Vertrauen im franzöſiſchen Volke zu heben. Auch in anderen Morgenblättern, die dem Kabinett Poincaré ſich außerordentlich wohlgeſinnt zeigen, wird heute Kri⸗ tik an den Steuerplänen Poincarés geübt und bedauert, daß dieſer Plan, der bereits vom Finanzminiſter Doumer vorgelegt worden war, ohne irgendwelche Abänderungen neuerdings den franzöſiſchen Steuerzahlern aufgezwungen werden ſoll. Herriots Bürgermeiſterpoſten yV Paris, 29. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Lyon gemeldet wird, haben ſich die ſozialiſtiſchen Mitglieder des Lyoner Gemeinderats entſchloſſen, die Demiſſion Herriots als Bür⸗ germeiſter von Lyon zu beantragen. In dieſem Sinne machte in der geſtrigen Sitzung des Lyoner Gemeinderats ein Abgeordneter eine Mitteilung. Nach Abſchluß der Kammerſeſſion wird Herriot zu dieſen Vorgängen im Lyoner Gemeinderat Stellung nehmen und, wie es heißt, ſeine Politik rechtfertigen. Völkerbund hereinzubekommen. Die Deutſchen irren ſich. Wir wiſſen, daß Deutſchland einen Siz im Genfer Rat erhalten ſoll. Aber wir werden uns nicht Konzeſſionen abzwingen laſſen wie zum Beiſpiel die Verminderung der Rheinlandbeſetzung, die Reviſion des Dawesplanes, die Streichung der Entwaffnungs⸗ rage.“ Es iſt kaum anzunehmen, daß ſich der Leitartikler des„Temps“ im Außenminiſterium die Anregung zu dieſem turbulenten Ausfall gegen Deutſchland geholt hat. Aber vielleicht hat dieſe ſcharfe klare Sprache eine andere Quelle? Ein neuer franzöſiſcher Arkillerieſchießplatz! Nach einer Trierer Meldung der„Kölniſchen Zeitung“ hat der kommandierende General der 47. Infanteriediviſion in Düren dem Trierer Regierungspräſidenten mitgeteilt, daß die Errichtung eines vorläufigen Artillerieſchießplatzes in der Gegend von Dahlem be⸗ ſchloſſen worden ſei. Der Schießplatz umfaßt als Schußfeld das un⸗ bewaldete Gelände im Weſten und Norden von Dahlem. Die ge⸗ nannte Ortſchaft wurde bereits in den letzten Jahren durch Manöver⸗ einquartierungen weit mehr als in Vorkriegszeiten belaſte⸗, zumal die jetzigen Einquartierungen von längerer Dauer ſind. Durch dieſe neue Maßnahmen ſind die Bewohner, die durchweg gering bemittelte Kleinbauern ohne ſonſtigen Nebenverdienſt ſind und in der von Natur aus ſchon recht ſtiefmütterlich bedachten Nordeifel kümmerlich ihren Lebensunterhalt verdienen, während ganze ſieben Wochen gehindert, die Feldfrüchte zeitig zu bergen, da die Schießübungen von morgens halb 8 Uhr bis nachts 12 Uhr abgehalten werden. Kür europäiſche Verſtändigung Der neugegründete Verband für die europäiſche Verſtändigung veröffentlicht einen Aufruf, in dem es heißt: „Das Zeichen für die Ausſöhnung der europäiſchen Völker iſt mit dem Vertrage von Locarno gegeben worden. Dieſes Verſtändigungswerk hat ſelbſt die Genfer Kriſis überſtanden. Der Verlauf und das Ergebnis der Verſammluna von Genf haben aber dargetan, daß auch innerhalb dieſes Staatenverbandes der Kreis der europäiſchen Völker ſich aeſondert verſtändigen muß. Die Schöpfer des Vertrages von Locarno ſelbſt nennen ihr Werk einen Anfang. Das deutſche Volk iſt bereit, ſeine Lebensintereſſen auf dem Wege weiterer Verſtändigungsarbeit zu ſichern. Anderer⸗ ſeits haben die übrigen Völker begriffen. daß die Weiterent⸗ wicklung Europas ohne den vollen Ausgleich mit Deutſchland unmöaglich iſt. Soll aber die neue Ordnung. die zur allgemeinen Abrüſtung führen muß, von Dauer ſein, ſo muß Gewißheit geſchaffen werden, daß die moraliſchen Garantien, die an Stelle der militäriſchen treten, von keiner Seite verletzt werden. Dies kann nur durch die Vertiefung des Gedankens des Friedens und der Solidarität. ſowie durch die Verflechtung der Wirtſchaften erreicht werden.“ Dem vorläufigen Vorſtand des Verbandes gehören an: Profeſſor Schückina als Vorſitzender. Wilhelm Heile als geſchäftsführender ſtell⸗ vertretender Vorſitzender; ferner die Abgeordneten Prälat Kaas, Giesberts,. Dr, Cremer, Bickes, Sollmann, Wiſſell. Nuſchke, Freiherr von Reibnitz. Der Aufruf iſt von zahlreichen hervorragen⸗ den Perſönlichkeiten aus allen Parteien und aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens aus ganz Deutſchland unterzeichnet. Die nationale Kriſis in England Aus London wird uns geſchrieben: „Dem engliſchen Volke bekommt es wohl, daß es auch in der größten Kriſis von ſeinem„spirit of sportsmanship“, dem wahren Sportsgeiſt, nicht verlaſſen wird und mit einem gewiſſen Grad von Reſignation und beinahe möchte man ſagen von Fatalismus durch die ſchwerſte aller Wirtſchaftskriſen, die es je zu beſtehen hatte, geht. Große ſportliche und geſellſchaftliche Ereigniſſe, wie die großen Rennen, der Cricketmatch zwiſchen England und Auſtralien, ſpaniſcher Königsbeſuch uſw. ſind mindeſtens ebenſo wichtig wie der große Wirtſchaftskampf. Es iſt erfreulich und für die Charakteriſierung des Engländers typiſch, zu ſehen, daß nicht nur die bürgerliche, ſon⸗ dern auch die Arbeiterpreſſe der Verichterſtattung großer Sports⸗ ereigniſſe in England mindeſtens dieſelbe Bedeutung beimißt, wie dem gigantiſchen Kampf, der immer heftigere Formen annimmt. Die Kommentierung der Sportanläſſe ſtehen auf der gleichen Stelle wie die Diskuſſion über den erbitterten Kampf, der nun ſeit mihr als elf Wochen ausgefochten wird. Und es iſt gut ſo, denn dieſer Sports⸗ geiſt hilft ſolchen Kriſen, die in jedem anderen Lande, wenn ſie ſich in ſolchem Ausmaße auswirken, zwangsweiſe zu Unruhen führen müßten, leichter ertragen und helfen gleichzeitig den Gedanken wach⸗ zuhalten, daß man auch noch zu anderem berufen ſei, als den elenden Kampf ums Daſein täglich zu führen. Natürlich wäre es unrichtig, daraus ſchließen zu wollen, daß das große gegenwärtige Ringen einfach einem laisser faire, laisser aller“ gleiche, im Gegenteil, innerhalb der Reihen der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer gärt es bedenklich, was man jedoch nach außen ſoweit als möglich zu verbergen ſucht, um das Intereſſe der nicht direkt in Mitleiden⸗ 1 e wie auch der breiten Maſſe auf angenehmere Dinge u lenken. „Wer aber durch dieſe Aeußerlichkeiten hindurchdringt oder ſelbſt mitten in dieſem Kampfe ſteht, erkennt, welche kataſtrophale Aus⸗ wirkungen dieſer„Kohlenkrieg“ in England mit ſich bringt. Noch immer ſteht der Streik im Zeichen der Finanzierung Ruß⸗ lands, neue gewaltige Summen, die wieder in die Hunderttauſende von Pfundſterlings gehen, ſind vom Führer der Bergarbeitergewerk⸗ ſchaft als„ruſſiſche Hilfe“ bezeichnet worden und noch fließt der Geldſtrom aus Moskau weiter nach London. Wie lange wohl noch? Kein Menſch in England hat die Gewalt, dieſe ruſſiſchen Zu⸗ ſchüſſe zu unterbinden, ſo gerne man dies auch auf Seiten der Berg⸗ werkbeſitzer ausführen möchte. Das eine ſteht ſicher, daß der Kampf längſt in ſich ſelbſt zuſammengebrochen wäre, hätten die Moskauer nur für zwei Wochen ihre Hilfe eingeſtellt. Daß dieſe enorme Finanzierung des engliſchen Streikes die beſte Propa ganda für Revolution und Umſturz darſtellt, hat man nun, wenn auch reichlich ſpät, ſelbſt bei den Bergwerksbeſitzern eingeſehen und dieſer nachträglichen Erkenntnis zufolge entſpringen auch die neuen konzilianteren Offerten der Arbeitgeber. Wenn auch noch an der Er⸗ höhung der Arbeitszeit feſtgehalten wird, ſo zeigen doch die neuen Lohnvorſchläge eine nicht unbedeutende Konzeſſion. Für manche Gruben werden ſogar beſſere Löhne als vor dem Streik zugeſichert, für ein bedeutender Teil der Kohlenfelder dieſelben Löhne wie vor 1 555 8 199 8 Minderheit von Diſtrikten einen Lohn⸗ au, der aber mit—2 Ausnahmen 5 Proz. des 2 i 1 ee Der vom Parlament mit heftiger Oppoſition bewilli te, jedo nicht obligatoriſche Achtſtundenarbeitstag hat 0 Ausſicht 95 5 folg, einzig, daß er die gereizte Stimmung unter den Führern noch erhöht und dieſe noch mehr Veranlaſſung erſehen, jeder Kon⸗ zeſſion entgegenzutreten. Trotz dieſem„ſtarken Mann ſpielen“ der Vergleute⸗Führer mehren ſich die Anzeichen, daß ein Zuſammenbruch der Front zu erwarten iſt, wenn nicht in wenigen Wochen ein vernünftiger Kompromiß zuſtande kommt, denn die vielerlei Ent⸗ behrungen, die die Arbeiterfamilien durchzumachen haben, ſchwächen den Siegeswillen zuſehends und trotz den enormen ruſſiſchen Pfund⸗ ſtrömen beginnt die Verpflegung äußerſt knapp zu werden. Die teil⸗ weiſe aufgeſtapelten Vorräte gehen zur Neige, die Lebensmittelhand⸗ lungen in den Bergbaudiſtrikten, die den Bergarbeiter⸗Familien ſeit Streikbeginn auf Kredit verkaufen müſſen, haben ihre Beſtände er⸗ ſchöpft und da ſie kein Geld hereinkriegen, können ſie dieſe nicht erneuern. Die Bergleute ſind erſt in der Lage, nach Wiederauf⸗ nahme der Arbeit und dann nur ſukzeſſive ihre Lebensmittelſchulden e en zenn man bedenkt, daß heute die Zahl der Arbeitsloſen einſchließlich der Streikenden in England, Schottland und Wolcz 8 Millioenn beträgt, ergibt ſich leicht, welch enormer Schaden, der einfach nicht wieder einzuholen iſt, durch dieſe kritiſche Situation erwächſt. Ganz ſo wie es Rußland wünſchte, ſind heute mehr als eine halbe Million Arbeiter infolge Kohlenmangels in den einzelnen Induſtriezweigen auf die Straße geworfen worden. Wenn ein Teil der Preſſe davon ſpricht,„daß infolge des zunehmenden Kohlen⸗ mangels langſam ein Druck auf die Induſtrie ausgeübt werde,“ ſo entſpricht das kaum oder nur in entſtellender Art den Tatſachen. Von den Hochöfen arbeiten keine 10 Prozent mehr, der größte Teil der kohlenverbrauchenden Induſtrie iſt lahmgelegt; die Eiſenbahnen und kommunalen Unternehmungen haben ſeit vielen Wochen unter ſtarken Einſchränkungen zu leiden, da die Einfuhr fremder Kohle erſt in den letzten Wochen größere Dimenſionen annahm. Die Einfuhr fremder Kohle iſt ein Kapitel für ſich. Obgleich von der Internationalen Vergarbeiter⸗Union die direkte Zu⸗ fuhr von Kohle nach England als unzulätſig bezeichnet wurde, ſteigt der Import fremder Kohle von Tag zu Tag. Die ameri⸗ kaniſchen Bergarbeiter jedenfalls ſcheinen keinerlei Kontrolle über das Veſtimmungsland der von ihnen geförderten Ware auszuüben; Oberſchleſien macht gleichfalls keine Verſchiffungsreſtriktionen gel⸗ tend, nur die unzulänglichen Verſchiffungsmöglichkeiten in Danzig und die bürokratiſchen ſtaatlichen polniſchen Exportbewilligungen verhindern ein großzügiges Geſchäft, trotzdem heute Polen mit dem zur Hälfte devaloriſierten Zlcty und ſeiner teilweiſe recht guten Kohlenqualitäten einen großen Teil des europäiſchen Kohlenmarktes an ſg reißen könnte. nders liegt der Fall in Deutſchland, ſoweit es ſich um Ruhrkohle handelt. Da im Ruhrkohlenſyndikat 8 der Arbeiterſchaft ſitzen und der geſamte Export vom Syndikat kontrol⸗ liert wird, werden offiziell keine Offerten für engliſche Häfen heraus⸗ gegeben, es ſteht aber dem Käufer frei, den Dampfer nach einem franzöſiſchen oder holländiſchen Hafen zu konſignieren und dem Cargo auf hoher See andere Inſtruktionen zukommen zu laſſen. Um die Form zu wahren, wird dem Käufer von Ruhrkohle immerhin mitgeteilt, daß eine Konventionalſtrafe von—5 sh pro Tonne zu entrichten ſei, falls es bewieſen werden könne, daß ſolche Kohlen⸗ dampfer nach England gefahren ſeien. So kommt es, daß heute Schiffsplätze wie Rotterdam, Antwerpen, Rouen uſw. 2. Seite. Nr. 345 Deonnerstag, den 29. Jul 1226 großen Umdisponierung von Kohlenladungen verſtopft ſind und neue Aufträge von Mitte oder Ende Auguſt überhaupt nicht zur Ausführung gelangen können, Durch die vermehrte Zufuhr ameri⸗ kaniſcher und kontinentaler Kohle(insbeſondere erſtere kommt in großem Maßſtabe nach dem Vereinigten Königreich) werden die Chancen für die Arbeiter natürlich immer geringer und Cook mag wohl Recht haben, wenn er ſeine Anhänger aufmuntert, nur noch kurze Zeit auszuhalten, da der Kampf in—3 Wochen entſchieden ſein müſſe; was jedoch ſowohl Regierung wie Bergwerksbeſitzer nicht veranlaſſen wird, eine andere Stellung einzunehmen. Cooks Stel⸗ lung als Sekretär ſcheint doch ſchon recht gefährdet und um eine eventuelle„Abberufung“ zu paralyſteren, droht er ſelbſt mit ſeiner Demiſſion, falls die Arbeiterſchaft freiwillig oder gezwungen zum Achtſtundentag zurückkehren ſollte. Daß Cook bei den anderen Ge⸗ werkſchaften nur ſehr mäßige, wenn überhaupt Sympathien beſitzt, geht aus der Kritik hervor, die innerhalb des Gewerkſchaften⸗General⸗ rates über die Politik der Bergarbeiter zu Beginn des Streikes ge⸗ führt wurde und die man ſ. Zt. nur aus Solidaritätsgründen nicht publizierte. Nun aber iſt ſie doch in die Oeffentlichkeit gedrungen. Hätte die Sitzung vom Generalrat der Gewerkſchaften am 25. Juni ſtattgefunden(die auf Anſuchen der Bergarbeiterunion vertagt wurde), ſo wäre es innerhalb der Gewerkſchaften ſelbſt zum heftigen Streit gekommen, denn der nachträglich nun doch veröffentlichte Raport des Generalrates enthält eine ſcharfe Verurteilung und Kri⸗ tik der Bergarbeiterführer⸗Politik. Es läßt ſich bereits erkennen, daß die Bergwerkbeſitzer zufolge ihrer engherzigen Taktik heute die Schlacht verloren geben müßten, wenn nicht Leute wie Cook und Smith die Führer der Arbeiter zur unrichtigen Stunde geweſen wären. Dieſe letzteren haben infolge ihrer ſtarren Haltung, die nur aus ihrer Einſtellung gegenüber Mos⸗ kau erklärlich wird, ſede vernünftige Vermittlung, die eine Kon⸗ zeſſion mit ſich gebracht hätte und doch noch bringen muß, zum Vornherein zur Unmöglichkeit verurteilt. Iſt der Streik erſt einmal beendet, wird es innerhalb der Gewerkſchaften zu ſehr unerquick⸗ lichen Auseinanderſetzungen kommen, die den„Scharf⸗ machern“ höchſt unangenehm werden können. Das Vorſpiel hiezu hat ſich bereits in der Eiſenbahnergewerkſchaft abgeſpielt. Es endete mit einem glänzenden Sieg des rechtsſtehenden Gewerkſchaftsführers Thomas, des erbittertſten Gegners Cooks und des von Moskau meiſt gehaßten Mannes Englands, was wohl nicht ohne Einfluß auf die übrigen Gewerkſchaften bleiben wird. Die ruſſiſche Hilfe 8 London, 29. Juli. Von unſerem Londoner Vertreter.) Den „Times“ wird aus Riga berichtet, daß die ruſſiſche Gewerk⸗ ſchaft der Minenarbeiter neuerdings 47000 Pfund Sterling nach England geſchickt hat, um den Kohlenarbeiterſtreik zu ſtützen. Ddie Lage in Mexiko Wie azus Mexiko gemeldet wird, wächſt die Erregung unter der Bevölkeruna immer mehr. Man rechnet mit dem Ausbruch arößerer Unruhen. Angeſichts der angekündiaten Schließung der Kirchen, ſind dieſe von den Gläubigen überfüllt. Die Zahl der ſeit dem erſten Juli in der Kathedrale vorgenommenen Firmungen wird auf 90 000 geſchätzt. Man nimmt an. daß ſie Ende der Woche die 100 000 überſchritten haben wird. Als neulich der Crabiſchof der Stadt Mexiko die Firmung von 5000 Kindern vornahm, brach er vor Erſchöpfung zuſammen. Die Regierung Calles erklärt, daß ſie die Lage völlig beherrſche. Die Gewerkſchaften verſicherten der Regierung ihre Unterſtützung. Die nicht katholiſchen Kirchenoraganiſationen, die allerdinas zahlenmäßia gering ſind, unterwerfen ſich widerſpruchslos der neuen Regierung. Die Reaieruna erließ eine Verordnuna, in der die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden angewieſen werden, die Uebertragung des Kircheneigentums auf ein Landeskomitee, wie ſie von den Erzbiſchöfen nach der Einſtellung des Gottesdienſtes im letzten Juli geplant iſt, nicht anzuerkennen, ſondern amtliche Ko⸗ mitees einzuſetzen, die die Kirchen übernehmen. Das Juſtisdevarte⸗ ment erließ ein Rundſchreiben an alle Staatsanwälte. worin um offene Stellunanahme zu dem Kirchengeſetz erſucht wird. 5 Der Kirchenkonflikt hat bereits das erſte Todesopfer ge⸗ fordert. Aus Nochiſten im Staate Zacatezas wird gemeldet, daß die Einwobner der Stadt ihren Bürgermeiſter lynchten, weil er angeblich den Ortsprieſter verhaften ließ. Die Regierung hat ſich noch nicht entſchieden. ob ſie wegen des Hirtenbriefes den Erz⸗ biſchof von Mexiko⸗Stadt des Hochverrats anklagen wird. Der Erz⸗ biſchof hat jetzt bereits wiſſen laſſen, daß er jederzeit vor Gericht er⸗ ſcheinen werde. Die katholiſchen Frauen richteten an die Gattin des Prä⸗ ſidenten Calles einen Brief, worin ſie bitten, ihren Einfluß auf den Präſidenten anzuwenden. um die Beileaung des Kirchenſtreites zu veranlaſſen. Die volksabſtimmung in Spanien Die Volksbefragung über das Direktorium wird am zweiten Sonntag im September durchgeführt werden. In jeder Ge⸗ meinde hat der Stimmberechtigte vor einer Kommiſſion zu erſcheinen und mit ja oder nein zu erklären, ob er mit der Fortdauer des Direktoriums einverſtanden ſei oder nicht. Dieſe Art Volksbefra⸗ gung wird in liberalen Kreiſen al seine bloße Komödie an⸗ . man geltend macht, daß die Regierung gegen die mit in Stimmenden mit großer Strenge vorgehen wird, ſo daß aus Furcht nimand gegen das Direktorium zu ſtimmen wagen werde. Spionage überall Die rumäniſche Polizei will wieder eine militäriſche Spionage⸗ organiſation zugunſten Sowjetrußlands aufgedeckt haben, deren Zen⸗ trale in Kiew ſein ſoll. Einer Moskauer Agenturmeldung zufolge wurden auf Grund eines Urteils des Hauptkriegsgerichts 5 rumäniſche Spione er⸗ choſſen. Außerdem hat das ruſſiſche Außenkommiſſariat ein Proteſtnote an die rumäniſche Regierung gerichtet. 5 Ein Nachklang zum Remal-Attentat FS London, 29. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Dem „Daily Telegraph“ wird aus Konſtantinopel berichtet: Der mit dem Mordattentat auf Kemal Paſcha in Zuſammenhang ſtehende Kara Kemal Bey wurde geſtern in Stambul von der Polizei in ſeinem Hauſe aufgeſucht. Kara Kemal Bey gelang es jedoch, ſich in einen Hühnerſtall zu flüchten. Als er jedoch ſeine Hoffnung, das Freie zu gewinnen, vernichtet ſah, beging er Selbſtmord. Die Leiche Kara Kemat Beys ſoll nach Angora gebracht werden. 0 Das Schickſal der alten Tauſendmarkſcheine In einer Beleidigungsſache, in der er als einziger Zeuge ge⸗ faden war, machte der Reichsbankpräſident Dr. Schacht geſtern in Berlin vor der Oeffentlichkett zum erſten Mal nühere Angaben, weſche Bewandtnis es mit den noch im Umlauf befindlichen alten Tauſendmarkſcheinen hätte. Es hätten 4 Emiſſionen ſtatt⸗ gefunden. Die erſte belief auf 520 Millionen Mark und iſt bis 149 000 Mark in die Taſche der Reichsbank zurückgewandert. Die beiden nächſten Emiſſionen beliefen ſich auf 987 Millionen und 500 Millionen Mark. Sie ſind reſtlos eingezogen und vernichtet worden. Die vierte und letzte Emiſſion hatte die Höhe von 136 Millionen Mark. Die Ausgabe dieſer Scheine erfolgte bis in die ſchwerſte In⸗ flationszeit. Der Druck erfolgte auf den alten Platten, und ſämtliche Scheine aus dieſer Zeit tragen ebenfalls das Datum vom November 1910. In welchem Umfang dabei rot⸗ und grüngeſtempelte Noten gedruckt wurden, läßt ſich nicht mehr feſtſtellen. Von der letzten Serie ſind 128 Milliarden im Nominalwerte bisher nicht zur Reichs⸗ bank zurückgekehrt. * Das Jeppelinluftihiff„Los Angelos“ iſt wiederherge⸗ ſtellt worden und hat unter dem neuen Kommandanten Myſendahl jeinen erſten Aufſtieg gemacht. Reue Mmannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Der Kampf gegen die Schuldlüge Prof. Barnes in München Am Mittwoch abend hat auch in der Münchener Univerſität im Rahmen einer großen von vielen hervorragenden Perfönlichkeiten aus dem In⸗ und Auslande beſuchten Kundgebung der amerikaniſche Geſchichtsprofeſſor Barnes über die Frage der Kriegsſchuld ge⸗ ſprochen. Er führte in ſeiner Rede u. a. aus: Bei der Kriegsſchuld⸗ frage handle es ſich nicht um ein gelehrtes Thema, ſondern die ganze Frage ſei für die internationgle Lage von heute von allergrößter Wichtigkeit. Der Vertrag voft Verſailles ſein aufgebaut auf der einſeitigen Schuld Deutſchlands. Eine moraliſche Rei⸗ nigung Deutſchlands würde alſo die Strafparagraphen des Ver⸗ ſailler Vertrages beſeitigen und insbeſondere die Reparationsfrage in ein völlig neues Licht ſtellen. Wohl habe auch Deutſchland manche europäiſche Fehler gemacht und ſo allgemein zum Kriege bei⸗ getragen in den Jahren 1912—14 und mehr noch bei der unmittel⸗ baren Kriſe von 1914; jedoch ſei Deutſchland ſchuld⸗ los. Oeſterreich ſei niemals von Deutſchland angeſpornt worden. Der Kaiſer habe die fertige Antwort für angemeſſen gehalten und verſucht, Oeſterreich zurückzuhalten. Die ruſſiſche Mobiilſierung habe latfächlich ſchon 24 Stunden vor der dortigen Antwort begonnen, zur ſelben Zeit, wo England und Deutſchland ſo gut wie einig waren, daß der öſterreichiſch⸗ſerbiſche Konflikt lokaliſtert werden müſſe. So ſtürzte Rußland ganz Europa voreilig in den Krieg. Rußlands Mitſchuldiger iſt Frankreich. Frankreich tat alles, um Rußland zu ermutigen, um den Krieg un⸗ vermeidlich zu machen. Die franzöſiſche Regierung war Schritt für Schritt von den ruſſiſchen militäriſchen Vorbereitungen informiert, hat aber keinen Finger gerührt, den Kriegsausbruch zurückzuhalten. England war für den Frieden, wenn Frankreich nicht in den Konflikt hineingezogen, würde. Aber man war entſchloſſen, in den Krieg einzutreten, im Falle Frankreich es täte. Belgien hat nichts mit den engliſchen Kriegsbeſchlüſſen zu tun. Vor dem Forum der Geſchichte iſt Belgien nichts als ein Vorwand für die engliſche Diplo⸗ matie. Amerika verhielt ſich dem Frieden gegenüber ähnlich, wie England. Wilſon war entſchloſſen, in den Krieg einzutreten, wenn England es täte. Der U⸗Bootkrieg hat nichts mit der eigentlichen Kriegsurſache zu tun. 5 Der berüchtigte Schuldparagraph im Verſgiller Vertrag ſei ohne Grundlage. Verſailler Vertrag und Dawesplan haben verkehrte Vorausſetzungen. Wenn Deutſchland ſo wenig mit der eigentlichen Kriegsſchuld zu tun habe, dann iſt die Forderung von Reparationen hinfällig. Nicht nur die finanziellen Ungerechtigkeiten, ſondern auch alle anderen ungevechten Laſten, die Deutſchland durch die Kriegsſchuldlüge aufgezwungen wurden, müßten beſeitigt werden. Das würde die Rückgabe der deutſchen Kolonien unter dem Mandatsſyſtem bedeuten. Es würde auch notwendig ſein, die in der Natur der Dinge liegende Vereinigung Deutſchlands mit Oeſterreich zu geſtatten, wenn dieſe beiden Länder die Vereinigung wünſchen. Die Gerechtigkeit erfordere auch, daß die Unterdrückung der deutſchen Bewohner Südtirols beſeitigt würde, und daß ihnen ihre kulturelle und perſönliche Freiheit geſichert werde. Barnes forderte ſchließlich die Zuſammenarbeit einer inter⸗ nationalen Kommiſſion der Sachverſtändigen aller Länder, die auf dem Gebiete der Kriegsſchuldfrage eine anerkannte Stellung ein⸗ nahmen. mit dem Tagungsort in einem neutralen Lande. Zur reſt⸗ loſen Aufklärung der Kriegsſchuldfrage müſſe außerdem die Oe nung der Geheimarchive aller Länder erfolgen. Im Anſchluß an die Rede Prof. Barnes ſprach der Vorſitzende des Akademiſchen Arbeitsausſchuſſes Traingler dem amerika⸗ niſchen Geleheten den Dank aus für ſeinen Einkritt für die geſchicht⸗ liche Wahrheit und betonte, daß Barnes einer der erſten war, der das Lügengewebe zerriſſen und den perſönlichen Mut aufbrachte gegenüber herrſchenden Volksſtimmungen die Wahrheit auszuſprechen. In ſeiner Schlußanſprache wies der Präſident des Arbeits⸗ ausſchuſſes deutſcher Verbände, Gouverneur Schnee, darauf hin, daß gegenwärtig auch durch die in München ſtatlfindende Aus⸗ ſtellung„Weltkrieg und Lügenpropaganda“ gegen die Schuldlüge Front gemacht wird. Nur die Beſeitigung des Vorwurfes, den Krieg leichtfertig entfacht zu haben, befreie uns von Verſailles, Nur als freies Volk würden unſere Leiſtungen und Fähigkeiten in der Welt entſprechend gewürdigt werden. Empfang beim Miniſterpräſidenten Anläßlich des an den Vortrag ſich anſchließenden Empfanges enthbot Miniſterpräſident Dr. Held dem amerikaniſchen Kriegsſchuld forſcher den Gruß und Dank der bayeriſchen Staatsregierung. Hier⸗ bei bebonte er, daß es mit Deutſchland immer gut ſtehe, wenn die objektive Wahrheit feſtgeſtellt werde. Abzulehnen ſei jegliche Art von Schönfärberei. Dann werde es ſich von ſelbſt ergeben, daß dem deutſchen Volke alle ihm auf Grund der Schuldlüge entzogenen Rechte wiedergegeben werden. In einer kurzen Anſprache dankte hierauf Prof. Barnes dem Miniſterpräſidenten und erklärte, daß die Wahrheit der Schuldfroge heute wiſſenſchaftlich in der Hauptſache bereits feſtgeſtellt ſei. Dieſe wiſſenſchaftliche bereits gewonnene Wahrheit müſſe nun unter allen Völkern verbreitet werden, damit die anerkannte Wahrheit der ganzen Welt bekannt werde. Hierbei erwachſe der Preſſe eine be⸗ ſonders bedeutungsvolle Aufgabe. der Magdeburger Fall ſe Berlin, 29. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Man möchte hoffen, daß mit der Neuordnung in Magdeburg nun die Affäre Helling aus dem politiſchen Fahrwaſſer, in das ſie durch unverantwortliche Machinationen gedrängt worden iſt, den Weg ins rein Kriminaliſtiſche findet. Im amtlichen Bericht heißt es, daß die neu ernannten Kommiſſare in Magdeburg„unter Lei⸗ tung des Unterſuchungsrichters“ zu arbeiten hätten. Damit wird vom preußiſchen Innenminiſterium zu verſtehen gegeben, daß ehm ein Eingreifen in die Befugniſſe des Unterſuchungsrichters nicht zu⸗ ſteht. Die Dinge liegen in der Tat, was bisher offenbar yielfach verkannt wurde, ſo, daß der Unterſuchungsrichler das ausdrückliche Recht hat, einen beſtimmten Kriminalkommiſſar anzufordern und die Dienſte eines Kommiſſars, mit dem er nicht Ande ſen en iſt, abzu⸗ lehnen. Das amtliche preußiſche Kommunique deutet an, daß Bus⸗ dorf nur deshalb abberufen wurde, weil das formale Recht auf der Seite des Unterſuchungsrichters ſtand. Ein Teil der Berliner Preſſe behauptet, daß es Busdorf noch kurz vor Toresſchuß gelungen ſei, die Magdeburger Theſe, es handle ſich um ein Anſtiftungsver⸗ brechen, zu widerlegen. Busdorf ſoll nämlich nachgewieſen haben, daß Schröder Chiffre⸗Inſerate aufgegeben hat, in denen er ſich als Inhaber eines Auskunftsbüros Sphinx bezeichnete und in denen er Rottmersleben zu locken, mittel zu berauben. deutſch⸗tſchechiſche handelsvertragsverhandͤlungen Nach einer Meldung des„Berliner Tageblatt“ haben dieſer Tage die erſten Verhandlungen zwiſchen deutſchen und tſchechi⸗ ſchen Beauftragten über die Grundlage eines Handelsvertrages ſtatt⸗ gefunden. Auf deutſcher Seite hat man ſich ſchon im September 1925 zu Verhandlungen bereit erklärt, ohne daß die Gegenſeite reagierte. Auf eine deutſch⸗tſchechiſche Fühlungnahme folgte im Februar eine neue deutſche Bereiterklärung, aber erſt im Frühjahr nahm die Tſchechoflovakei das Thema wieder auf. Die Annahme der neuen tſchechiſchen Zolltarife hat die Verhandlungen bis zur zweiten Hälfte des Juni hinausgeſchoben. Die Tſchechen verlangten ein Provi⸗ ſorium für Obſt und billige Gemüſeſorten ſowie für Mais und Hohlglas. Von deutſcher Seite wurde auf die Schwierigkeiten einer ſolchen Vereinbarung aufmerkſam gemacht. Unter dieſen Umſtänden hat man in den erſten Verhandlungen die ganze Materie proviſoriſch durchgeſprochen und die beiderſeitigen Wunſchliſten vorgelegt. Die Verhandlungen dürſten ſich ſehr ſchwierig geſtalten. Sie werden im September fortgeſetzt werden. um ſie dort umzubringen und ihrer Bar⸗ ſich ſtehen, gerichtliche Unterſuchung eingeleitet worden ſei. pbierung des Bran denburger Tores wird ſich nach Herren ſuchte, die 500 Mark Kaution zu ſtellen in der Lage ſeien. Busdorf ſieht darin den Verſuch, bemittelte Perſonen nach Groß⸗ „potemkin“ und kein Ende Nun wieder freigegeben! Berlin, 29. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Kampf um den Hetzfilm„Panzerkreuzer Potemkin“, der ringsum in den Nachbarſtaaten verboten wurde, ohne daß ſich der Bevölke⸗ rung darob beſondere Erregung bemächtigte, hat in Berlin mit der erneuten Freigabe des Films geendet. Die Prüfſtelle hat ſogar entſchieden, daß der Film in ſeiner neuen Faſſung auch von Jugendlichen beſucht werden darf. Dieſe Zuſatz⸗Verfügung wurde getroffen auf die Ausſagen eines jungen Mädchens hin, das angab, daß der Film auf ſie weder verrohend noch aufreizend ge⸗ wirkt habe. Die bolſchewiſtiſche Propaganda kann alſo auf deutſchem Boden nunmehr mit verſtärkter Kraft aufgenom; men werden, und die neuen bereits in Vorbereitung befindlichen Propagandafilme der Sowjets dürften nach dieſem ermunternden Ergelmis wohl nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Der Entſcheidung ging eine lange Debatte voraus, die nach mehr als einer Seite hin intereſſant iſt. Das große Wort führte, und zwar im Namen der„Schriftſteller und Künſtler“ ein Herr Jezower(an anderer Stelle wird er Zegoveér geſchrieben), der ſich mit verdächtigem Eifer für die Freigabe des Filmes einſetzte. Er wurde unterſtützt durch den früheren Kommuniſten, jetzigen ſo⸗ zialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Paul Levi, der die Her⸗ ſtellungsfirma vertrat und dem Beiſitzer Flatau, dem Delegier⸗ ten des Lichtſpielgewerbes. Ihm geſellte ſich der preußiſche Kom⸗ miſſar Oberregierungsrat Bandmann bei. Er führte zur Ver⸗ teidigung des Filmes an, daß dieſer keine Parallelität zu den deur⸗ ſchen Verhältniſſen darſtelle und er behauptete, der Film habe in Preußen bei ſeinen vielen Vorführungen weder Ordnung noch Sicherheit gefährdet. Dieſer Phalanx gegenüber hatte der als Sach⸗ verſtändige geladene Oberregierungsrat Mühleiſen einen ſchwe⸗ ren Stand. Er vertrat die Anſicht, daß der Film in Wirklichkeit die Sicherheit gefährde, da er nur in ganz unweſentlichen Teilen geändert ſei. Der Film verherrliche die Meuterei und ſei ausge⸗ ſprochene bolſchewiſtiſche Propaganda, wie ſie ſich jetzt in Deutſchland immer mehr durchſetze. Welche Stimmung er erzeuge, gehe aus den Worten eines Arbeiters hervor, der beim des Kinos bemerkte:„So werden wirs auch einmal machen müſſen.“ Mühleiſens Einwände fanden indes, was bei den Mentalität dieſer ſeltſam zuſammengeſetzten Prüfſtelle nicht eben Wunder nimmt, keinerlei Beachtung, ebenſo wenig die des Hauptmanns Ritter v. Speck, der ſich gleichfalls gegen den Film wandte.„Panzerkreuzer Potemkin“ wird alſo erneut über die Leinwand gehen. Die Wirkung kann nicht ausbleiben. Die Schickſale des bolſchewiſtiſchen Hetzfilmes in Deutſchland ſind übrigens mit dem geſtrigen Urteil der Filmprüfſtelle Berlin noch nicht endgültig entſchieden. Es wird darauf ankommen, ob nicht aus den Reihen der Länder gegen dieſe immerhin ein wenig ſeltſam zuſtande gekommene Erkenntnis wieder Proteſt er⸗ hoben wird. Soweit wir unterrichtet zu ſein glauben, möchten wir das annehmen, und dann wird wieder die Filmoberprüfſtelle das Wort haben, ohne die 17jährge weibliche Stimme aus dem Volke und ohne dieſen merkwürdigen Schriftſteller Jezower oder Zegover, deſſen ſehr gehaltvoller Name uns zum erſten Male in unſeren Ohren klingt. Als Kurioſum mag noch angeführt werden, daß der„Vorwärts“ mit der geſtrigen Entſcheidung der Filmprüfſtelle noch nicht zufrieden iſt und ſie lediglich eine„halbe Korrektur des von der Oberprüfſtelle begangenen groben Fehlers“ heißt. Durch die Streichungen, die das Filmwerk erdulden mußte, ſei der Sinn des Ganzen eigentlich verſtümmelt worden. Höher gehts wohl Badiſche Politik Nus dem Landtag Die Beratung der geſtrigen Nachmittagsſitzung erſtreckte ſich zunächſt auf den Titel„Gewerbe und Handel“, zu dem der Volks⸗ parteiler Wilſer einige Fragen an die Regierung richtete und ſich für Anſchluß der Arbeits⸗ an die ordentlichen Gerichte einſetzte. Mniiſter des Innern Remmele beantwortete die an ihn ge⸗ ſtellten Fragen über die bei den Sparkaſſen in letzter Zeit vorgekom⸗ menen Unregelmäßigkeiten dahin, daß gegen die drei entlaſſenen Direktoxen der Girozentrale Karlsruhe, die unter ſtaatlicher Auf⸗ Nach Ausführungen weiterer Redner wurde der Titel mit allen Stimmen bei drei Enthaltungen der Kommuniſten ange, nommen. Einſtimmige Annahme fanden die Titel„Eichweſen und„Bearbeitung der Landesſtatiſtik“. Dann ging das Haus zur Beratung und allgemeinen Ausſprache über Landwietſchaft und Ernährung über. Von allen Seiten, dem Zentrumsabgeordneten Engel⸗ hardt, dem Abg. Schuler von der Bürgerlichen Vereinigung, dem Volksparteiler Dr. Mattes und dem Sozialdemokraten Kurt, wurde auf die Unrentabilität der Landwirtſchaft und ihre ſchwere Notlage hingewieſen. Der volksparteiliche Sprecher befür⸗ wortete eine produktionstechniſche Umſtellung der Landwirtſchaft⸗, Hebung der Quantität und der Qualität, der landwirtſchaftlichen Produktion, um die Dauerkriſe zu beheben. Miniſter des Innern Remmele ging in der Ausſprache auf die Teilung der Zuſtän⸗ digkeit in der Landwirtſchaftspflege zwiſchen Landwirtſchaft und Miniſter ein und beanſpruchte für den Staat das Kontrollrecht det Landwirtſchaftskammer. Er wandte ſich dann gegen die Be⸗ ſtrebungen des Reichsfinanzminiſteriums und der Bramntwein⸗ monopolberwaltung hinſichtlich der Brennereikontingentierung, die die heiligſten Rechte eines badiſchen Berufsſtandes verletzten und mit dem Willen, Ordnung zu ſchaffen, nichts mehr zu tun hätten. Letzte Meldungen Die Renovierung des Brandenburger Tores ſel Berlin, 29. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Renbd⸗ Unterſuchungen der Sachverſtändigen auf eine Baudauer von nich weniger als 6 Monaten erſtrecken. Allein zum Erſatz der ſchadhaft gewordenen Stellen ſind 35 Eiſenbahnwaggon mit neuen Sand⸗ ſteinen notwendig. Die innere Eiſenkonſtruktion der berühmten Quadriga muß gänzlich erneuert werden, ſie iſt vällig verroſten da durch die Schußlöcher aus der Revokutionsge, Regenwaſſer eingedrungen war. Früheſtens im Jahre Jahre 1927 dürfle alſo das Brandenburger Tor in alter Schönheit wieder en ſtehen. Anſchlag auf den D⸗Zug Berlin—Hamburg 1 — Hamburg, 29. Juli. Auf den.40 Uhr abends von Berlin nach Hamburg—Altona fahrenden D⸗Zug wurde zwiſchen Kuhlen? feld und Boizenburg ein verbrecheriſcher Anſchlag verübt durch Auf⸗ legen von zwei eiſernen Bahnſchwellen auf das Gleis. Die Schwellen wurden durch die Schienenräumer der Lokomotive 500 Meter mit⸗ geſchleift und dann zur Seite geſchleudert. 200 Meter weiter konnte der Zug zum Halten gebracht werden. Glücklicherweiſe iſt kein nennenswerter Schaden entſtanden. Für die Ergreifung der Tüter hat die Reichsbahndirektion Altona eine Belohnung von 1000 Ml. ausgeſetzt. Anſchuldig und doch verurkeilt — Landau, 29. Juli. Im Abweſenheitsverfahren verhandelt geſtern das hieſige franzöſiſche Kriegsgericht gegen den Kraftfahret Georg Schwörer aus Offenburg(Baden) wegen„unfreiwil?“ liger Körperverletzung eines franzöſiſchen Offiziers“. Schwörer hatte am 5. März d. J. auf der Straße zwiſchen Neumühl und Kehl (Baden) einen franzöſiſchen Leutnant angefahren, der, da Schwörer gleich bremſen konnte, nur leicht verletzt wurde. Der als Zeuge geladene Offizier verſicherte, daß Schwörer vollſtändig korrekt ge⸗ handelt habe und ihm auch, ebenſo wie die Wageninſaſſen die erſte Hilef geleiſtet habe. Das Gericht erblickte aber in dem Nichterſcheinen des Angeklagten einen Schulbbeweis(J) und verurteilte ihn zu 2 Monaten Gefängnis und 100 Frs. Geldſtrafe. * n » e eeeee Donnerstag, den 29. Juli 1928 neue Nauuhehner Jethund(tug- musgubej 3. Seite. Nt. 345 Straßenbahnverkehr und Anfallhaſtung Die Amerikaniſierung unſeres Verkehrswe ſens bringt naturnotwendig ein Anwachſen der dadurch bedingten Unfall⸗ ziffern mit ſich. Dieſe Unfallziffern durch Verkehrsregelung und Erziehung der Straßenbenutzer zur Straßendiſziplin auf ein Mindeſt⸗ maß herabzuſchrauben, iſt ſeit jeher das Beſtreben der zuſtändigen Inſtanzen. Doch trotz aller Bemühungen wird es ſich nie erreichen kaſſen, Unfälle völlig auszuſchalten. Viel iſt, beſonders in größeren tädten, auf dem Gebiet der Verkehrsregelung erreicht worden. Die Unfallſtatiſtik Deutſchlands zeigt eine Kurve, die vielfach weit unter der anderer Länder liegt. Das mögen auch alle die Kreiſe bedenken, die mit der in Deutſchland üblichen Art der Verkehrsregelung nicht einverſtanden ſind und glauben, daß andere Länder, insbeſondere Amerika, uns darin voraus ſind. Wenn wir trotzdem von Amerika viel auf dem geſamten Gebiet lernen können, ſo liegt das lediglich daran, daß eben die Entwicklung des ameri⸗ kaniſchen Verkehrs ſchneller fortgeſchritten iſt. Im übrigen iſt zu bedenken, daß bei der Eigenart jeden Volkes eine ſchematiſche Ueber⸗ tragung fremder Einrichtungen nicht zum Wohle gereicht. Man denke nur daran, eine wie untergeordnete Rolle in vielen auslän⸗ diſchen Großſtädten ſchon die Straßenbahn ſpielt, Autobus und elek⸗ triſche Schnellbahnen ſind die Maſſentransportmittel. In Deutſchland gegen, vor allem in Berlin, iſt und bleibt vorausſichtlich noch lange die Straßenbahn trotz aller ihrer Nachteile das Beför⸗ derungsmittel, das bezgl. der Zahl ſeiner Benutzer alle anderen weitaus hinter ſich läßt. Iſt aber die Straßenbahn unſer Hauptverkehrsmittel, ſo ergibt 00 logiſch daraus, daß die Zahl der Unſälle in ihrem Betrieb be⸗ iſt. Dann gewinnt aber für jeden ihrer Benutzer die rage der steaßenbahnhaftung deſondere Bedeutung. Die geſetzliche Grundlage der Straßenbahn⸗ haftpflicht gibt das Reichshaftpflichtgeſetz. Nach ihm haftet, über die allgemeinen Haftungsbeſtimmungen des bürgerlichen Geſetzbuches hinausgehend, der Unternehmer einer Eiſenbahn, zu der auch traßen⸗ und Kleinbahnen gehören, für Tötungen und Körperver⸗ letzungen, die ſich beim Betrieb der Bahn ereignen. Das iſt ſelbſt dann der Fall, wenn weder den Unternehmer noch ſeine Angeſtellten dder Beamten ein Verſchulden trifft. Die Haftung wird nur da⸗ durch ausgeſchloſſen, daß die Bahn beweiſt, daß der Unfall durch höhere Gewalt oder Selbſtverſchulden des Verletzten entſtanden iſt. Der die Haftung begründende Unfall muß ſich „bei dem Betrieb der Bahn“ ereignen. Unter dieſe Beſtimmung fallen nun nicht lediglich ſolche Unfälle, die in den dem Bahnbetrieb eigentümlichen Gefahren ihren Grund haben, es gehören dazu in weiterem Umfange auch alle Un⸗ jälle, ſoweit ſie unmittelbar beim Betrieb der Bahn in natür⸗ Sinne des Wortes, alſo bei der Fortbewegung von Menſchen und Gütern durch dieſelbe ereignen. Ferner fallen darunter Vor⸗ fälle, die ſich innerhalb des beſonderen Bereichs der Bahnbetriebs⸗ einrichtungen, 5 B. auf Bahnhöfen und an Halteſtellen ereignen. So iſt es ein etriebsunfall, wenn jemand beim Beſteigen der Straßenbahn fällt und ſich verletzt; keiner dagegen, wenn jemand zur Straßenbahn hin⸗ oder ihr nachläuft und fällt, ehe er ſie erreicht hat. Hier iſt der Unfall eingetreten, bevor der Verun⸗ Klückte mit der Bahn oder ihren Vetriebseinrichtungen überhaupt in Berührung kam. Beſondere Bedeutung erlangt das eine Haftpflicht ausſchließende Selbſtverſchulden, das die Haftpflicht mindernde Verſchulden, ſowie das Vorliegen höherer Gewalt. Liegen die Fälle des Selbſtverſchuldens auch oft Zweifelsfrei, ſo gibt es doch viele Grenzfälle. Nur zwei der be⸗ deutſamſten von ihnen ſeien genannt. Einmal das ſo oft zu beob⸗ achtende leichtſinnige Stehen auf den Plattformen dicht am ang, ohne ſich feſtzuhalten. Beſteht für ſolche Perſonen die Möglichkeit, weiter in den Wagen oder die Plattform zu treten und kun ſie es nicht, oder halten ſolche Perſonen ſich nicht feſt, troßdem dieſes möglich iſt, dann tragen ſie ſelbſt für ihr leichtſinniges Ver⸗ halten die Verantwortung Stürzt ein ſolcher Fahrgaſt ab, ſo liegt ein die Haftpflicht der Straßenbahn ausſchließendes Selbſtverſchulden vor. Etwas anderes iſt es, wenn dieſer Unfall in einer Kurve oder durch einen ungewöhnlichen Ruckder Bahn, z. B. infolge ſcharfen Bremſens, herbeigeführt wird. Das bedeutet für die nahe am Eingang ſtehenden Fahrgäſte eine Erhöhung der Betriebs⸗ gefahr, die die Bahn zum Schadenerſatz verpflichtet. Trifft dann 8 den Fahrgaſt infolge ſeines leichtſinnigen Verhaltens eine Mitſchuld, ſo hat er einen verhältnismäßigen Anteil des Schadens elbit zu tragen. Auf⸗ und Abſteigen bet etnem in Fahrt Befindlichen Wagen ſtellt nach ſtändiger Recht⸗ ſprechung, abgeſehen von vielleicht möglichen, ganz beſonders ge⸗ lagerten Fällen, ein Selbſtverſchulden des Fahrgaſtes dar. Hält die Bahn an einer Halteſtelle nicht und ſpringt dann der Fahr⸗ gaſt in der berechtigten Erwartung des Haltens ab, ſo liegt darin eee Selbſtverſchulden des Fahrgaſtes wieder zu einer verhältnismäßigen Teilung des etwa entſtandenen Schadens führen müßte. In ſolchen Fällen iſt das mitwirkende eigene Verſchulden des Fahrgaſtes gegen die evtl. Betriebsgefahr abzuwägen. Als letztes ſei noch die Frage des „Vorliegens höherer Gewalt“ kurz geſtreift. Höhere Gewalt ſind alle ſonſtigen die von außen kommen, alſo nicht im Betriebe ihren Urſprung haben oder ihrer Natur nach mit dem Betriebe verknüpft ſind. Sie müſſen durch die Art und Wucht ihres Auftretens die gewöhnlichen Zufälle des Lebens erheblich übertreffen. Danach fallen im allgemeinen Straßen⸗ bahnzuſammenſtöße, ſei es untereinander oder mit anderen Fahr⸗ zeugen nicht unter den Begriff„höhere Gewalt“. Die Zuſammen⸗ ſtöße zählen zu den Ereigniſſen, die beſonders im Straßenbahnver⸗ kehr einer verkehrsreichen Stadt mit einer gewiſſen Häufigkeit vor⸗ zukommen pflegen. Dann ſind ſie aber die Haftpflicht der Straßen⸗ bahn begründende Betriebsunfälle im Sinne des Reichshaftpflicht⸗ geſetzes, ſtehen ſie doch mit dem Straßenbahnbetrieb und ſeinen all⸗ gemeinen Gefahren in innerem Zuſammenhang.. B. Stäoͤtiſche Nachrichten Die Erreger der Fleiſchvergiſtungen Von Tierarzt Hermann Buge(Berlin) Seit einer Reihe von Jahren treten ziemlich häufig bald an dieſer, bald an jener Stelle ſchwere Erkrankungen nach dem Genuß von Fleiſch auf, wobei in vielen Fällen berichtet wird, daß das verzehrte Fleiſch in gehacktem, gewiegtem oder geſchabtem Zuſtand genoſſen wurde. Auch in dieſem Sommer ſind ſchon ſolche Vergiftungen vorgekommen. Die Epidemie in Rüdersdorf⸗Kalkberge, kurz vor den Toren der Reichshauptſtadt, war die ausgedehnteſte, wenn auch nicht die ſchlimmſte, und zog die allgemeine Aufmerkſam⸗ keit auf ſich. Woher kommt die ſtarke Beteiligung des Hackfleiſches an dieſen Erkrankungen? Das Fleiſch iſt ſchon an und für ſich ein günſtiger Nährboden für Kleinlebeweſen aller Art. Der hohe Waſſergehalt— durchſchnittlich zwei Drittel der Geſamtmenge— in Verbindung mit den enthaltenen Eiweißſtoffen, bietet eine gute Entwicklungsmöglich⸗ keit. Da die Bakterien, die wir zu den niederen Pilzen rechnen, Schmarotzer ſind, beſitzen ſie nicht die Fähigkeit zum eignen Aufbau des Eiweißes und müſſen deshalb ihren Proteinbedarf aus fertig vorgebildeter Subſtanz decken. Am leichteſten ſiedeln ſich Fäulnis⸗ erreger oder Saprophyten an. Beſonders in der wärmeren Jahres⸗ zeit iſt ihnen gute Entwicklungsmöglichkeit gegeben. Wir wiſſen ja aus der Erfahrung, wie leicht Fleiſch bei Wärme in Fäulnis übergeht. Die gasförmigen Stoffe, die ſich dabei bilden, machen uns durch ihren intenſtven und unangenehmen Geruch die Anweſen⸗ heit der Bakterien deutlich bemerkbar. Fäulnisvorgänge in gerin⸗ gerem Grade ſind nicht geſundheitsſchädlich. Wir haben wohl ſchon alle derartiges angegangenes Fleiſch zu uns genommen. Vielfach wird ſogar ein gewiſſer Hautgont geſchätzt. Folgen, wenn ſich bei vorgeſchrittener Entwicklung der Erreger die giftigen Abbauprodukte der Bakterien bemerkbar machen. In⸗ tereſſant iſt es, daß die ſchlimmſten Folgen nicht etwa bei ſtark vorgeſchrittener Fäulnis, ſondern vorher bei mittleren Graden ein⸗ treten. Jedoch ſchädlich oder nicht! Riechendes Fleiſch gehört nicht auf unſern Tiſch, es iſt unappetitlich und ekelerregend. Kindern, Alten und Schwachen iſt auf jeden Fall nur friſches, völlig einwand⸗ freies Fleiſch zu geben. Eine ganz beſondere Gefahr droht uns, wenn nicht die verhält⸗ nismäßig harmloſen Saprophyten, ſondern die Bazillen der eigent⸗ lichen Fleiſchvergiftung ſich angeſiedelt haben. Dieſe leben, da ſie den Sauerſtoff der Luft gern meiden, im Innern der Fleiſchſtücke, auch in unvollkommen zubereiteten Dauerwaren, wie Wurſt und Schinken. Sie erzeugen bei ihrem Genuß eine chemiſche Vergiftung des Organismus durch ein beſonderes Vakteriengift und führen überaus häufig den Tod herbei. Die weitaus meiſten Erkrankungen nach dem Genuß von Fleiſch werden aber durch eine Anzahl verſchiedener Erreger verurſacht, die normalerweiſe im Darm von erkrankten Tieren, mitunter auch von Menſchen wohnen. Ja ſelbſt ſcheinbar geſunde Individuen können ſie beherbergen; es ſind das die ſogenannten„Bazillen⸗ träger“, die mit Recht für die Uebertragung gefürchtet werden. Wir mennen dieſe Keime„Paratyphusbazillen“, alſo typhusähnliche, von denen mehrere Arten unterſchieden werden; eine andere Sorte heißt „Gärtnerbazillen“, nach ihrem Entdecker ſo benannt; wieder andere ſind die„Colibakterien“ uſw. Wenn ein mit ſolchen Erregern be⸗ haftetes Tier zur Schlachtung kommt, ſo werden dieſe leicht auf das Fleiſch übertragen und entwickeln ſich dort weiter. Eine ganz beſondere Ausbreitung finden ſie nun, wenn das mit ihnen infizierte Fleiſch zu Gewiegtem, Hackepeter oder Schabe⸗ fleiſch verarbeitet mird. Die Zellwände und Faſern werden beim Hacken und Wiegen zerriſſen und zerquetſcht, der Saft tritt aus Schwerer werden die Zellen und Gefäßen aus und durchtränkt das ganze Gewebe. Es befinden ſich alſo dann Eiweißſtoffe, Salze und Waſſer in innigſter, für das Wachstum der Bakterien denkbar günſtigſter Verbindung. Hinderniſſe, als da ſind Sehnen, Stränge, Faſern, Zellwände und Gefäße, die ſich ſonſt dem Vordringen der kleinen Lebeweſen ent⸗ gegenſtellen, ſind beſeitigt. Die Folge iſt, daß oft ſchon Stunden ſpäter, nachdem vorher noch ohne Schaden von dem Fleiſch gegeſſen war, eine völlige Durchſeuchung ſtattgefunden hat. Ein großer Nachteil iſt es, daß man dem Fleiſch eine Infektion mit ſolchen Darmbakterien nicht anſieht. Dazu gehört eine umſtänd⸗ liche und zeitraubende bakteriologiſche Unterſuchung, die nur in Verdachtsfällen oder bei vorgekommenen Erkrankungen angewandt werden kann. Hackfleiſch, Schabefleiſch und Gewiegtes bringen alſo oft Krankheit und Tod, aber immer nur in rohem oder halbgarem Zuſtand. Und das zeigt uns gleich den Weg, wie wir die Gefahr vermeiden können. Nur in gut durchgebratener oder gekochter Form ſollen wir ſolch zerkleinertes Fleiſch genießen, wie ja überhaupt alle Fleiſchgerichte vollſtändig gargekocht ſein müſſen. In Ausnahme⸗ fäelln, z. B. bei Kranken und Rekonvaleszenten, wo das Fleiſch wegen leichterer Verdaubarkeit roh gegeſſen werden ſoll, muß es von vollſtändig einwandfreier Stelle bezogen, friſch geſchabt oder durchgedreht ſein und darf auf keinen Fall ſtundenlang liegen bleiben. * „Kühle Temperatur. Die Niederſchläge der letzten Tage haben die Luftwärme ſtark abgekühlt. Die Folgen davon ſind leichte Erk ält.angen, über die man viel klagen hört. Als unange⸗ nehme Begleiterſcheinungen davon werden große Müdigkeit und leichte Kopfſchmerzen genannt. Das Thermometer fiel in vergan⸗ gener Nacht bis auf 11,8 Gr., heute früh halb 8 Uhr verzeichnete es 14 Gr. C. Die Höchſtwärme des geſtrigen Tages betrug nur 18,5 Gr.., was für den Hochſommer entſchieden zu wenig iſt. Am meiſten haben unter dem Temperaturrückgang und den fortgeſetzten Regenſchauern die hieſigen Badeanſtalten zu leiden. Die Maſſe der Badeluſtigen bleibt aus, man ſieht nur noch die alten Stammgäſte, Damen wie Herren, denen ein Flußbad ſelbſt noch bei 9 Gr. C. ein Vergnügen bereitet. Die Waſſerwärme iſt auf 16%½ Gr. C. gefallen. Vom Oberlauf des Rheins wird heute früh ſteigender Waſſer⸗ ſtand gemeldet und zwar von Waldshut vom geſtrigen 4 Meker auf 4,28 Meter, auf der Schuſterinſel von 2,82 auf.33 Meter und von Kehl von 3,79 auf 3,86 Meter. An den übrigen Rhein⸗ plätzen fällt das Waſſer. In Maxau ging der Rhein von 5,87 auf 5,82, in Mannheim von 5,11 auf 5,07 und in Köln von 3,60 auf 3,47 Meter zurück. Der Waſſerſtand des Neckars iſt vom geſtri⸗ gen 5,02 Meter, heute früh auf 4,98 hier gefallen, während er in ſeinem Oberlauf ſteigt. Wer von dem geſtern abend über Mann⸗ heim niedergegangenen wolkenbruchartigen Platzregen über⸗ raſcht wurde und nicht rechtzeitig nach einer ſchützenden Unterkunft flüchten konte, war binnen einer Sekunde vollſtändig bis auf die Haut durchnäßt, ſo intenſiv war der Niederſchlag, der glücklicherweiſe nicht allzulanmge anhielt. ch. * Ernannt: Polizeiaſſiſtent Joſef Hoffmann in Mannheim zum Polizeiſekretär. * Fuhrwerk und Elektriſche. Geſtern nachmittag gegen 6 Uhr ſtieß auf dem Ring unweit der Heidelberger Straße ein Fuhrwerk mit einer Elektriſchen zuſammen. Die Deichſel des Wagens zertrümmerte eine der großen Scheiben der Straßenbahn. Ver⸗ letzt wurden weder die Fahrgäſte noch das Pferd. *Zuſammenſtoß auf der Friedrichsbrücke. Heute früh zwiſchen 6 und 7 Uhr ereignete ſich auf der Friedrichsbrücke ein Zuſam⸗ menſtoß zwiſchen einem Radfahrer und einem Han dwa⸗ gen, der einem Händler gehörte und mit Obſt und dergl. beladen war. Der Radfahrer wurde zur Seite geſchleudert. Im gleichen Augenblick fuhr ein nachfolgenedr Arbeiter mit ſeinem Rad auf den Geſtürzten auf. Beide Räder ſind demoliert. Paſſanten halfen den verletzten Radfahrern auf, daß wenigſtens die Fahrbahn frei wurde, da der Verkehr ſchon zu ſtocken begann. * Jeftgenommen wurden 25 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. eeeeeee eeeeee, *Pilzreichtum im Neckartal. Das feuchtwarme Wetter der letzten Julitage hat die Pilze in den Neckarwaldungen plötzlich in großer Zahl aus dem Boden ſchießen laſſen. Neben zahlreichen nichteßbaren Pilzen finden ſich die ſehr begehrten Steinpilze und Pfifferlinge. Die Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre haben be⸗ ſonders die ärmeren Bevölkerungsſchichten die eßbaren Pilze kennen gelehrt. Jetzt iſt das Pilzſammeln für Viele zu einem Nebenver⸗ dienſt geworden, da die Konſervenfabriken im Neckartal für friſche Pilze pro Pfund 12—20 Pfennig bezahlen. Der jetzige Pilzreichtum ſichert ſo den Leuten einen guten Tagesverdienſt. Reichsgeld auf die Reiſe mitnehmen. Allen nach Norddeutſch⸗ land reiſenden Perſonen muß dringend empfohlen werden, ſich mit Reichsgeld zu verſehen auch denen, die nach Düſſeldorf zum Beſuch der Geſolei fahren, denn in der Ausſtellung werden z. B. Kaſſenſcheine der Badiſchen Bank nicht angenommen. Man kann von Glück ſagen, wenn man nicht als Falſchmünzer verhaftet wird. Mindeſtens wird man ſehr mißtrauiſch be⸗ trachtet. Die Banken wechſeln wohl das Geld um, wenn ſie geöffnet ſind, was an Sonntagen und Samstag⸗Nachmittagen nicht der Fall iſt. Man kann alſo an ſolchen Tagen in die größte Verlegenheit kommen. ͤĩ ði'u0 ⅛:m ⅛˙—Aͤkf eine Steigerung der Betriebsgefahr, die in Verbindung mit dem eee, Die Macht des Kritikers wie des Dramatikers ſtütze ſich auf das Schöpferiſche der Perſönlichkeit. nicht auf die Beziehungen der Perſon. Ddonaueſchinger Kammermuſikaufführungen (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) 1J N lreicher als in früheren Jahren ſind die Gäſte, Diri⸗ enen und Kritiker(piel, viel Kritiker) nach Donau⸗ ingen gekommen, es war eine erlauchte Schar, die ſich da in den Konzertſälen um die fürſtliche Durchlaucht, den Protektor Fürſſt Fürſtenberg, drängte. Man hat jetzt zwei Konzertſäle, die ſtädliſche Feſthalle, die, als Turnhalle gebaut, die erſten„Frei⸗ Uebungen“ der neuen Muſik geſehen hat, iſt inzwiſchen, geheiligt urch die Tradition, durch den Zeppelinſaal ergänzt worden, wo e neueſten„Flugverſuche“ gemacht wurden. In zwei Teile zerfiel, wie auch im vorigen Jahr, diesmal das Programm: organiſch Gewachſenes und Experiment, Gewordenes und Gewolltes,„alte“ neue Muſik und„neue“ neue Mufik. Es wurden alſo, wie immer, Werke eingeſandt, die, auf der Baſis der nenen Muſik, dem inneren Schaffenstrieb der Komponiſten ent⸗ prangen und ſolche, die von der Leitung der Donaueſchinger Auf⸗ ührungen auf dem Wege des Ausſchreibens eingefordert wurden. Nachdem im vorigen Jahre das Gebiet der-cappella⸗Muſik zur Diskuſſion geſtellt worden war, galt es in dieſem Jahr dem Problem er Kompoſition für mechaniſche Inſtrumente und für Blasorcheſter ilitärmuſikbeſetzung) Anſchauungsmaterial zu liefern. II. Man kann noch weitergehen und kann dieſe Unterſcheidung des Gewordenen und Gewollten auch auf das Gebiet des Gewordenen an ſich anwenden. Denn es iſt auch bei den aufgeführten Werken ner„richtigen“ Muſik die Entſcheidung nicht immer leicht, was hier wirklich geworden, nicht gewollt, was wirklich gewachſen, nicht ge⸗ düchtet wurde. Man kann von einem Werk wie der Kantate für gemiſchlen Chor, Sopran und Altſolo, Klarinette und Streich⸗ alüintett von Hermann Reutter wohl ſagen, daß hier der Wille S es, das Ergebnis gar nichts bedeutet. Ein leeres Muſizieren im til der Neuen, ohne jeden poſitiven Gehalt. Auch bei dem jungen em jüngſten) Gerhart Münch, deſſen Konzert für Klavier und ſtammerorcheſter uraufgeführt wurde, iſt höchſtens ein Anſatz zu klaren, zunächſt fiel das Werk nur durch die Unbekümmertheit der eianglichen Geſtaltung auf. Dieſer 19jährige Komponiſt iſt übrigens in Schulbeiſpiel für die Jugend, die ſich an die großen Worte wagt. Man leſe ſeine programmatiſchen Aeußerungen zu ſich und ſeinem Schaffen in der„Neuen Muſik⸗Zeitung“(die als Programm⸗ heft und Werbenummer verkauft wurde), wo er mit unklaren Begriffen und den Namen Bach und Beethoven wie ein Taſchen⸗ ſpieler jongliert. Der ein Jahr ältere Johannes Müller hat in ſeiner Kleinen Suite ür Bratſche und Klavier mehr zu ſagen, der zweite langſame Satz ließ durch die Innigkeit, der letzte(ſchnelle) durch das ſich in rhythmiſch⸗motoriſche Energie umſetzende Tem⸗ perament aufhorchen. Auch das Streichquartett des Freiburger Chor⸗ dirigenten Friedrich Wilhelm Lothar(geboren 1885 zu Eppingen in Baden) verriet eine ſtarke Begabung, deren Reichweite jedoch etwas begrenzt iſt, was ſich in merkwürdig ſchwachen Durchführungen, in einem der muſikaliſchen Struktur nach gänzlich ungerechtfertigten Nachlaſſen der Intenſität ausſprach. Ein neuer Name war auch Ernſt Pepping, der eine freche, witzige Seite für Trompete, Saxophon und Poſaune beiſteuerte, bei der das Klanglich⸗Aeußer⸗ liche freilich die Suche nach dem Innerlichen nicht aufkommen lleß. Am wirkungsvollſten von den Inſtrumentalwerken waren die Werke zweier Tſchechen, die dem neuen Muſikſtil(bewußt oder unbewußt) den kräftigen(heimlich⸗romantiſchen) Unterbau der Nationalmuſik geben. Bewußt iſt das bei Erwin Schulhoff der Fall, der ſeinem Concertino für Flöte, Viola und Kontrahaß ruſſiſche und tſchechiſche Motive zugrunde legt. Intereſſant, wie dieſer als Kom⸗ poniſt und Interpret gleich radikale Deutſch⸗Böhme hier trotz aller phrygiſch⸗lydiſch⸗ und mixolydiſchen Harmonie eine im beſten Sinne „leichte“ Muſik ſchreibt. Internationaler iſt der Prager Hans Kraſa, der in ſeinem Streichquartett ungemiſchte Klangfarben bevorzugt, den impreſſioniſtiſchen Reiz, der auf Wieneriſche Einflüſſe ſchließen läßt, jedoch nicht gänzlich verſchmäht. Sicher war dies eines der bedeutſamſten Werke der ganzen Aufführungen. Auch von den vokalen Schöpfungen machte das Werk eines Tſchechen den größten Eindruck. Joſip Slavenskis„Gebet zu den guten Augen“(für gem. Chor a aceppella) und„Vöglein ſpricht“ (für Frauenchor mit Klavier) haben in gleicher Weiſe etwas von Volkstümlich⸗Echtem wie von Allgemein⸗Ueberzeugendem an ſich. Der Deutſche hingegen(es iſt der Schwabe Hugo Herrmann mit ſeinem fünfſtimmigen Madrizalen„Marienminne“ gemeint) iſt all⸗ zuleicht geneigt, der„neuen polyphonen Stilſtruktur“ zuliebe das Muſikantiſche zu opfern, wenn auch durch alle konſtruktive Verbohrt⸗ heit die Begabung durchſchimmerte. Die„Lieder ohne Worte“ für gem. Chor-cappella von Carol Rathaus, Spielerei an ſich, ſtatt des Textes Vokale und Konſonanten der Muſik unterzulegen, konnten durch ihren klanglich⸗-harmoniſchen Gehalt gefallen. Ueberblickt man die Reihe der beſprochenen Werke, ſieht man, daß die diesjährigen Donaueſchinger Kammermuſikaufführungen manches Wertvolle aufgedeckt und von neuen Begabungen wenigſtens die Namen herausgeſtellt haben. III. Bei dem„experimentellen“ Teil waren es die ſchon bekannten, als Führer der Bewegung anerkannten Komponiſten Krenek, Toch und Hindemith, die auf den Plan traten. Von vornherein iſt der Annahme zu ſteuern, es ſei mit dieſer Experimentmuſik auch eine innerlich nur gewollte, eine nur gekonnte Muſik entſtanden. Im Gegenteil. Wir ſehen hier die letzte Konſequenz der letzten Entwick⸗ lung und es bedurfte für die genannten Komponiſten nur einer letzten Konzentration, um eine„materialechte“ und zugleich inner⸗ lich echte Muſik zu ſchreiben. Das gilt vor allem für die Originalkompoſitionen für mechaniſche Inſtrumente. Während bisher Muſik, die für andere Inſtrumente geſchrieben war, auf die mechaniſchen Inſtru⸗ mente übertragen wurde, ſoll jetzt— auf Donaueſchinger Geheiß— materialechte Muſik komponiert werden. Es ſoll alſo einerſeits weder auf die Natur der nichtmechaniſchen Inſtrumente Rückſicht genommen werden(ſo hat das mechaniſche Klavier ganz andere Möglichkeiten als das durch den ſogen. Klavierſatz gebundene Kla⸗ vier) andererſeits ſoll ſtatt der ſuhjektiven Muſik, die ihrem Weſen nach nicht für jene Inſtrumente geeignet iſt,„mechaniſche“, d. h. objektive, ſachliche, unſentimentale und perſönliche Muſik einen neuen Bezirk des muſikaliſchen Ausdrucks erſchließen. Man ſieht die Nachbarſchaft dieſes Bezirks mit der neuen Muſik überhaupt, man iſt ſogar geneigt, dies garnicht für einen neuen Bezirk zu halten, höchſtens für ein neues Ausfallstor eines angrei⸗ feriſchen, regſamen und lebendigen Landes, eben der neuen Muſik. Dr. Ernſt Toch, der in dem erwähnten Programmheft Weſen und Möglichkeiten der Muſik für mechaniſche Inſtrumente in einer überaus klaren, objektiven Studie unterſucht, läßt(als Muſiker) die Frage offen, ob dieſe Muſik unſerem Zeitgeiſt entſpricht. Indem er als ihr Hauptmerkmal eine gewiſſe„Kühle“,„nicht einen Mangel an Wärme“, ſondern„das Vorhandenſein einer Nichtwärme“ an⸗ gibt und ſie der„anderen“, der„romantiſierenden“, ſubjektiviſti⸗ ſchen“ Muſik gegenüberſtellt, hat er ſelbſt die Gleichung bejaht. Von den Kompoſitionen für mechaniſches Klavier(geſpielt auf dem Welte⸗Mignon⸗Klavier der Freiburger Firma M. Welte u. Söhne) ſcheiden die polyphonen Etüden des jungen Gerhart Münch ganz aus. Die beſte Leiſtung gab Ernſt Toch mit ſeinen dret Originalkompoſitionen, die in unerhört fertiger Weiſe der Idee entſprachen.„Der Jongleur“ war eine intereſſante Uebertragung eines ſeiner Natur nach dem Prinzip entgegenkommenden Klavier⸗ ſtückes. Auch bei Paul Hin demith überzeugte die Original⸗ kompoſition(Toccata für Welte-Mignon) mehr als die Bearbeitung des Rondos aus der Klaviermuſik Opus 87, für beide Kompoſitionen der Beweis ihrer Echtheit. Auch eine kleine mechaniſche Orgel(der gleichen Firma) kam zur Vorführung. Paul Hindemith hat für dieſes Inſtrument eine Neue Maunheimer Jenuig(Mittag⸗Ausgade 4 Seite. Nr. 345 Donnerstag, den 29. Juſi 1928 7 2 75* Germersheim, 28. Juli. Nach den dieſer Tage vorgenomme⸗ Vereinsnachrichten Rommunale Chronik nerr Abſc enn e Ikueſchä b e u die dürch de Fürzliche li Der„Angelfiſcher⸗Berein Merkur e. V. Mannheim“ veran⸗ ſtaltete am letzten Sonntag auf der Platzanlage des„Vereins für Sport⸗ und Körperpflege Mannheim⸗Nord“ an der Fohlenweide ſein diesjähriges Sommerfeſt, mit dem allerlei muſikaliſche, ge⸗ ſangliche, ſportliche und volksbeluſtigende Darbietungen verbunden waren. Der Schutzpatron Petri war, wie jedes Jahr, auch diesmal dem Feſte hold und beſcherte, wenn auch böiges, ſo doch angenehmes, trockenes Wetter. Es mögen mehrere tauſend Beſucher geweſen ſein, die von Nachmittags 3 Uhr ab die räumigen Anlagen bevölker⸗ ten. Kräftige Gladiatorengeſtalten des Platzvereins ließen im Rin⸗ gen, Stemmen und Gewichtsjonglieren erkennen, daß ſie unter ſtraffer Leitung ſtehen und nicht umſonſt einen guten Ruf in der Sportgemeinde genießen. Des„Geſangvereins Typographia Mann⸗ heim“ klangſchöne Lieder ſchallten weithin über den Platz hinweg. Der„Trachtenverein Innzeller Mannheim Waldhof“ führte mit ſeinen zahlreichen Buam und Dirndln gerngeſehene Schuhplattler und bayeriſche Vollstänze auf. Im Kunſt⸗ und Reigenfahren produ⸗ zierte ſich die Riege des„Radfahrer⸗Vereins Solidarität Mannheim“. Einen Genuß bereiteten der dankbaren Zuſchauerſchaft das Soliſten⸗ ehepgar Benzinger mit ſeinem kaum—5jährigen Söhnchen auf dem Zweirad. Alle Darbietungen ernteten ſpontanen Beifall. Natürlich fehlten Schiffsſchaukel, Jubude und Glückzrad nicht; ebenſo hatte ſich der„ſüße“ Stand aufgemacht. Als Angelfiſcher⸗Verein ließ es ſich der Feſtgeber nicht nehmen, ſeinen Gäſten friſhgefangene Backfiſche und Aale vorzufetzen. Auf der Kegelbahn polterte unaus⸗ geſetzt die Preiskugel und die Bockſtecher verſuchten mit übergeſbü p⸗ tem Rieſenzylinder— blind dahintappend— die Lanze ins Blatt des Gehörnten zu ſtoßen, ſomit Preis und Ehre einzuheimſen. Es er⸗ weckte Lachſalven, wenn ſo ein Nitter ohne Sporn weit, weit nebens Ziel traf. Die liebe Jugend aber fand ſich da zuſammen, wo es „Wurſt zu ſchnappen“ oder vom Kletterbaum etwas herunter zu holen gab. Eine 11jährige Evastochter kletterte— einer Wildlatze gleich— bis zum höchſten Gipfel des Kletterbaums und holte den, allerdinas ſchon ganz gevlünderten Kranz unter ſchwierigen Opera⸗ tionen herunter. Ein Maſſenaufgebot von Turnern und Athleten des Platzvereins ſtellte abends bei bengaliſcher Beleuchtung wun derhübſche, klaſſiſche Pyramiden. Ein ſarbenprächtiges, knatterndes Feuerwerk zeigte gegen 11 Uhr den Schluß der offiziellen Feier an. Die tanzfrohe Jugend und zum Teil auch das rüſtige Ater ſchwang in den Pauſen nach den Klängen der neueſten„Schlager“ das Tanzbein. Am Montag abend vereinigten ſich die Petrijünger zu einem intimen Feſt auf demſelben Platz. Tagungen Südweſkdeulſche Technikertagung in Mannheim Anter ſtarker Beteiligung aus Heſſen, Baden, der Pfalz und dem Saargebiet, fand am Sonntag in Mannheim eine Tagung der techniſchen Berufsgruppen im Gewerkſchaftsbund der Angeſtell⸗ ten(G. D..) ſtatt. Nachdem der Leiter der techniſchen Berufs⸗ gruppe, Bundesvorſtandsmitglied Ingenieur Fromholz⸗BVerlin, die Arbeitstagung mit freundlichen Begrüßungsworten eröffnet hatte, wurde ſofort in die ſachlichen Beratungen eingetreten. Zu⸗ hächſt dankte Gaugeſchäftsführer Fuhrmann⸗Mannheim, daß ſich die Berufskollegen für Mannheim als Tagungsort entſchieden haben. Mannheim nerdient als bedeutende Induſtrieſtadt und als Sitz einer Ingenieurſchule gerade für den Techniker beſonderes Intereſſe. Als Hauptteil der Tagung folgte ein groß angelegtes Referat des Ingenſeurs Fromholz⸗Berlin über:„Die Reichsberufsgruppe der techniſchen Angeſtellten im G...“ Er zeigte in einem intereſſan⸗ ten geſchichtlichen Rückblich die ſteigende Bedeutung, die der Tech⸗ niker im Wirtſchaftsleben gewonnen hät. Das jetzt für die deutſche Wirtſchaft geſtellte Problem der Rationaliſierung rückt ihn erneut in den Mittelpunkt der Produktion. Das verpflichtet den techniſchen Ab'igeſtellten zu beſonderer Aktivität. Aus der Fülle der aktuellen Forderungen wurde beſonders auf die Ausbildung, auf die Wünſche bezüglich des Patentgeſetzes, auf die ſoziale Geſetzgebung und auf die techniſche Gerichtsbarkeit hingewieſen. Geſtützt auf reiche perſönliche Erfahrungen, zeigte der Redner, daß alle dieſe Forderungen nur Anerkennung finden wer⸗ den, wenn der Techniker mit Zielbewußtſein ſich dafür einſetzt. Dazu gehört, daß er geſchloſſen hinter ſeiner Organiſation ſteht. Nachdem in einer ſehr intereſſanten und angeregten Ausſprache verſchiedene Fragen der Reichsbahngeſellſchaft, des Reichsknappſchaftsgeſetzes ſo⸗ wie der ſozialen Verhältniſſe in der Schwerinduſtrie Erörterungen gefunden hatten, folgte eine Beſprechung über die im September vorgeſehene Technikertagung in Hamburg. Ihm ſchloſſen ſich die Geſchäftsberichte der Geſchäftsführer Rochlitzer Frankfurt a. M. und Miedreich⸗Ludwigsahfen a. Rh. an. Aus beiden Berichten war zu erſehen, daß die Technikerbewegung in den Gauen Baden⸗Pfalz⸗ Saar und Heſſen im Erſtarken begriffen iſt und daß in Vezug auf die Tarifarbeit, den Rechtsſchutz ſowie die Vortrags⸗ und Bildungs⸗ tätigkeit eine wertvolle Arbeit im Intereſſe der Berufskollegen⸗ ſchaft geleiſtet worden iſt. Nachdem der Senior der Technikerbewegung, Kollege Mü h⸗ linghaus⸗Mannheim, der ſeit 40 Jahren in der Bewegung ſteht, ſowie die Kollegen Schol⸗Reckarzimmern und Lubadel⸗Kaſſel für ihre Treue ehrende Worte des Dankes und der Anerkennung gefun⸗ den hatten, wurde die Tagung mit dem Bekenntnis geſchſoſſen, hinter det Führung des Bundes zu ſtehen und für die Erreichung der aufgeſtellten Ziele einzutreten. * Bürgermeiſterwahl in Heddesheim. Bei der Bürgermeiſter⸗ wahl in Heddesheim ſiegte der ſozialdemokratiſche durch bürgerliche Unterſtützung mit einer Stimme Mehrheit. Der neuge⸗ wählte Bürgermeiſter dürfte hier einen ſchweren Stand haben, da von 10 Gemeinderäten nur 9 gegen ihn ſind. Wie man vernimmt ſoll die Wahl wegen Beeinfluſſung angefochten werden. Nus dem Lande .. Plankſtadt, 28. Juli. Dieſer Tage beging die älteſte Ein. wohnerin Frau Ph. Engelhardt Wwe., geb. Hallwachs, ihren 90. Geburtstag. .. Walldorf, 28. Juli. Am Sonntag veranſtaltete der Geſang⸗ verein Germania ein großes Konzert, an dem auch der bekannke Komponiſt Muſicd rektor Sonnet aus Pforzheim mitwirkte. Der überreichte ihm Verein geſtiftetes Blu⸗ inenbukett. * Krautheim bei Tauberbiſchofsheim, 28. Juli. In dem nahen Kocher verſank plötzlich beim Baden ein des Schwimmens unkund ger 13jähriger Knabe. Ein junger Mann ſprang dem Er⸗ trinkenden nach. Er hatte den Jungen ſo ziemlich ans Land gebracht, als er mit demſelben in der Tiefe verſank. Ein Herzſchlag machte ſeinen Rettungsverſuch erfolglos, ſelbſt ein Opfer ſeines hel⸗ denmütigen Verhaltens. *Forbach, 28. Juli. Der Polizei iſt es bis jetzt noch nicht ge⸗ lungen, der Täter, die den Raubüberfall auf den Bäcker⸗ meiſter Warth am letzten Freitag verübten, habhaft zu werden. Ein der Dat verdächtiger junger Mann, der als der Tat verdächtig feſtgenommen worden war, mußte wieder frei gelaſſen werden, da ihm nichts nachzuweiſen war. Soviel ſteht feſt, daß es ſich höchſt⸗ wahrſcheinlich un frühere Arbeiter des Schwarzenbach⸗ oder Hunds⸗ bachſtollens handelt, da die Täter wohl mit Löhnungsverhältniſſen der Fireng Chriſtenſen vertraut waren. Badenweiler, 28. Juli. Der Kammerdiener Rink des frühe⸗ ren Großherzogs wurde am Samstag früh totein ſeinem Zimmer im Schloß zu Badenweiler aufgefunden Ein Herzſchlag berei⸗ tete dem 75jährigen Mann, der 40 Jahre lang im Dienſte des frühe⸗ ren Großherzogs geſtanden hat, ein raſches Ende. *Durbach bei Offenburg, 28. Juli. Das Jagdvergnügen der Bottenauer Jagdgeſellſ haft am vorgeſtrigen +15 endigte mit einem Unglücksfall. Als die Jäger bei der Kegelbahn des Hofbauern Franz Anton Walter ausruhten, vergnügten ſich junge Burſchen, und einer von ihnen nahm trotz Verwarnung ein geſichertes Jagdgewehr, ent⸗ ſicherte es und im ſelben Augenblick krachte ein Schuß, der den Jäger Andreas. Brandſtetter, Hofbauer am Hummelsberg, in den Fuß traf, daß dieſer ee e ee Der Fuß mußte im Offenburger Krankenhaus oberhalb des Knöchels abgenommen wer⸗ den. * Freiburg i. Br., 25. Juli. Die Burgruine Falkenſtein iſt vom Schwarzwaldverein freigelegt worden. Es wurde auch ein Fußweg angelegt, der von der Höllentalſtraße zur Ruine hinauf⸗ führt, ſo aß wieder ein Stück Höllentalromantik den Wanderern neu erſchloſſen wird. Nus der Pfalz Ludwigehafen a. Rh., 29. Juli. In Gegenwart zahlreicher Ehrengäſte fand am geſtrigen Mittwoch if dem Ge⸗ lände des Städt. Krankenhauſes die feierliche Grundſteinlegung zum Neubau der Chirurg. Röntgenabteilung ſtatt. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß verwies in einer kurzen Anſprache auf die Geſchichte des Krankenhauſes. Bürgermeiſter Kleefoot, der Referent für das Krankenhausweſen, verlas dann die Urkunde über den Neubau, die eingemauert werden ſoll. Danach erfolgte der erſte Spatenſtich zu dem Neubau am 4. Juni ds. Is. Die Ausarbeitung der Pläne oblag der Konſtruktionsabteilung des ſtädtiſchen Hochbauamtes unter Oberleitung von Oberbaurat Graf. Die vordringlichſte Aufgabe der jetzigen Erweiterung war vor allem die dringend notwendige Ver⸗ mehrung der Betten und damit in Verbindung die Erſtellung eines Operationsſaales und eines Röntgeninſtitutes. Die Urkunde wurde eingelötet und eingemauert, worauf unter Geſang der Krankenhaus⸗ ſchweſtern die Grundſteinlegung vollzogen wurde! Die üblichen Hammerſchläge vollführten ee Dr. Weiß, Bürgermei⸗ ſter Kleefoot, Sanitätsrat Dr. Simon, nitätsrat Dr. Kaufmann, Dr. Dreyfuß und Baurat Graf. * Hudwigshafen, 28. Juli. In der Nacht vom 25. auf 26. wurde ein vor einem Hauſe in der Vismarckſtraße abgeſtelltes ahrrad Marke„Ideal“ im Werte von 125 Mk. durch unbekannte Täter ge⸗ ſtohlen.— In der Nacht vom 26. auf 27. wurde durch bis 15 noch Unbekannte Täter ein auf dem Butſcherplatz ſtehendes Verkaufshäus⸗ chen erbrochen und daraus Zigatetten, Zigarren, Zuckerwaren im Geſamtwert von 1,90 Mk. geſtohlen.—Feſtgenommen wurde ein 19 Jahre alter Zimmermann von hier, der von einer auswörtigen Behörde—— Strafvollzug geſucht wurde. * Ludwigshafen, 29. Juli. Nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik Ludwigshafen a. Rh. beträgt die Lud⸗ wigshafener ffer am Mittwoch, den 28. Juli 136,8. Die Ziffer der Vorwoche betrug 135,9. Die Steigerung um 0,7 Prozent wird durch das Anziehen einzelner Gemüſeſorten hervorgerufen. Auch Mehl hat im Preiſe etwas angezogen. Muſik geſchrieben, die als Begleitmuſik zu dem„Triadiſchen Bal⸗ lett“ von Oskar Schlemmer gedacht iſt. Hier intereſſiert an dieſer Angelegenheit nur die muſikaliſche Seite, die— das war ein Fehler— leicht, allzuleicht abzutrennen war. Das Ballett mit dem myſteriöſen Namen, der ſich aus der Zahl drei,„bei der das monomane Ich und der dualiſtiſche Gegenſatz überwunden ſind“, ableitet, war eine originelle, koſtümlich ins Groteske hinüber⸗ reichende(durch das Koſtüm allerdings zu ſehr bedingte) Spielerei, deren Bewegungsprinzip im innerſten Weſen mechaniſcher Natur iſt und alſo in der Erſcheinungsform des Tanzes das Marionetten⸗ hafte bevorzugt. Es iſt leicht einzuſehen, warum man zur Beglei⸗ tung ein mechaniſches Inſtrument heranzog, wenn auch die mecha⸗ niſche Orgel mit ihrem runden, weichen, ſinnlichen Klang ein romantiſches Element einſchmuggelte, was durch die reizende, im Grunde naive, gar nicht mechaniſch⸗mathematiſche Muſik Hinde⸗ miths noch betont wurde. War dies konſequente Weiterführung einer begonnenen Linie, bedeutete die am Begrüßungsahend vorgenommene Aufführung von Originalkompoſitionen für Militärmuſik einen Propagierungsverſuch der neuen Muſik. Gebrauchsmuſik für Blas⸗ orcheſter war gefordert, am eheſten kam dieſer Forderung Ernſt Krenek, mit ſeinen einfallsreichen drei Märſchen für Militſir⸗ orcheſter Opus 84 nach, die, obſchon keine Militärmärſche, in ihrer neuen Farbigkeit die neue Muſik vielleicht wirklich einem breiterem Publikum näher zu bringen vermögen. Eine ganz überragende Stellung nahm auch hier Ernſt Tochs Kompoſition„Spiel für Militärorcheſter(Ouvertüre, Idyll, Buffo)“ ein, die ſich durch Klangfreude, plaſtiſche Motivik und lyriſche Verhaltenheit auszeich⸗ nete. Ernſt Peppings Kleine Serenade konnte nicht befrie⸗ digen, auch bei Paul Hindemiths Konzertmuſik, die im Mittel⸗ ſotz Variationem über das Lied„Prinz Eugen, der edle Ritter“, bringt, ſpürt man zu ſehr die leichte Hand dieſes Komponiſten, die pft auf Koſten der inneren Verarbeitung ſchafft. Auch von dieſen Experimenten aus wird Donaueſchingen 1926 ruchtbar werden und ſo iſt ſeine Eriſtenzberechtigun auch in einer Belt die überall die neue Muſik pflegt, aufs neue erwieſen. IV. Von den zahlreichen Mitwirkenden ſeien vor allem Hol⸗ les Madrigalvereinigung genannt, die wiederum eine ganz über⸗ ragende, erſtaunliche Leiſtung vollbrachte, ſowie das Amarquartett, das ſich um die Wiedergabe der Kammermuſikwerke verdient machte. Zu ſeiner Ergänzung traten verſchiedene Künſtler des In⸗ und Auslandes, von denen Rudolf Hindemith genaymt ſei, der nicht nur Holle, die Kammermüſikwerke dirfgierte in Überlegener Weſſe mann Scherchen, der ſich mit Heinrich Burkard, dem Donaueſchin⸗ ger Muſikdirektor, in die Leitung der Militärmuſik teilte. Die Militärmuſik wurde von der Kapelle des in Donau⸗ eſchingen ſtationjerten Reichswehrbataillons. Der Dank aller Beteiligten ſowie der ganzen muſikaliſchen Welt gilt auch in dieſem Jahre der Geſellſchaft der Muſikfreunde in Donaueſchingen, die dieſes Feſt veranſtaltete, ſowie der Unter⸗ ſtützung durch den Fürſten, den Badiſchen Staat und der Stadt⸗ gemeinde Donaueſchingen, privaten Freunden, vor allem aber den ausgezeichneten Organiſatoren Georg Mall und Heinrich Burkard. Dr. K. L. Theater und Muſik 1Theaterdirektor Fritz Grunwald geſtorben. Im Alter von 51 Jahren ſtarb in einer Klinik in Roſtock der Theaterdirektor Fritz Grumwald, der in mehrſacher Hinſicht eine markante Perſönlichkeit des Theaterlebens war. 1875 in Hannover geboren, ſahen Görlitz, Krefeld, Dortmund, Weimar und Oldenburg ſeine erſten ſchau⸗ ſpieleriſchen Erfolge, ſerner wirkte er in Berlin, Hannover, Vonn und Düſſeldorf und war dann als Oberſpielleiter in Elberfeld tätig. Als Theaterdirektor verſuchte er ſich zuerſt auf Borkum und ſührte von 1905 bis 1911 die Oberſpielleitung des Schauſpiels in Frei⸗ burg i. Br. Ab 1913 widmete er ſich ausſchließlich der Bühnen⸗ leitung, und zwar als Schöpfer und Leiter des Interims⸗ theaters in Karlsruhe. Sein Tatwille und ſeine ſchöpferi⸗ ſchen Fähigkeiten, die immer den Grundriß ſeines Weſens bildeten, kamen in größter Wirkung zum Ausdruck, als er, als Unteroffizier während des Krieges, die maßgebenden Stellen dafür gewinnen konnte, den von den Franzoſen ebenfalls aufgegebenen Neubau des Stadttheaters in Lille fertig zu ſtellen. Die Arbeiten wurden be⸗ ſchleunigt und unter Grunwalds Anregung und Leitung ſo ſchnell be⸗ endet, daß es am erſten Weihnachtstage 1915 mit der Aufführung der „Iphigenie“ eröffnet werden konnte. Das Deutſche Theater in Lille iſt in der weiteren Zeit wohl nahezu allen deutſchen Kriegern im Weſten bekannt geworden. Einige Wochen nach der Eröffnung des Liller Theaters begann Grunwald mit einem ausgezeichneten Per⸗ ſoncill Gaſtſpielreiſen, die ſich in den nächſten Jahren über die ganze Weſtfront ausdehnten. Infolge einer Verwundung. zu der ſich neich dem Kriege auch ein fortſchreitendes ſeeliſches Leiden geſellte, war dieſes tatenfrohe Menſchenleben vor der Zeit gebrochen. In den letzten Jahren war Grumwald gelähmt und kone nur noch ſelten Celliſt im Quartett, ſondern auch Soliſt am Kontravaß und Saxo⸗ phon war. Die Leitung der Madrigalvereinigung hatte Dr. Hugo er⸗ das Zimmer verlaſſen. Trotzdem hatte er no⸗ roßzügige Pläne, von denen er noch am Tage vor ſeinem Tode ſprach. wetter verurſacht worden waren, hat ſich ergeben, daß der Geſamt⸗ ſchaden die angenommene Summe von 200 000 Mk. bei weitem über⸗ ſteigt. Allein die Tabakpflanzungen und die Korbweiden ſind zu 100 Prozent und die Obſtbäume zu 60 Prozent vernichtet worden. * Meckenheim, 29. Juli. Vor einigen Tagen brach ein Fremder in ein am Ortsausgange von Meckenheim gelegenes, verſchloſſene⸗ Wohnhaus ein, um dort zu ſtehlen. Die vom Felde zurückkeh⸗ rende Tochter ſah den Mann im verſchloſſenen Haus im Zimmer ſtehen, als er in der Kommodeſchublade herumſuchte. Sie wollte Nachbarsleute herbeirufen; als ſie aber an das Haus zurückkam, ſprang der Mann aus dem Fenſter davon. Verſchiedene junge Bur⸗ ſchen nahmen die Verfolgung auf, aber der Mann entkam über die Getreidefelder, wobei er auf die ihn verfolgenden jungen Leute Re⸗ volverſchüſſe abgab, glücklicherweiſe ohne zu treffen. CLandau, 27. Juli. Das Unwetter, das über die Südpfalz hinweggeangen iſt, hat in der Gemeinde Berg ſehr großen Scha⸗ den angerichtet. Durch Hagelſchlag wurden die Feldfrüchte bis zu 90 Prozent vernichtet. Zahlreiche Fenſterſcheiben wurden zertrümmert, auch die Wohnhäuſer haben durch den Wirbelſturm ſtark gelitten. Nach Sachverſtändigen⸗Feſtſtellungen beträgt der an⸗ gerichtete Schaden mindeſtens 200 000 Mk. * Pirmaſens, 27. Juli. Der Bürgermeiſter von Wallhalben, Löhr, hat wegen Meinungsverſchiedenheiten mit dem Bezirksamt Pirmaſens ſein Amt niedergelegt. Daraufhin beſchloß auch der Gemeinderat einmütig dem Beiſpiel des Bürgermeiſters zu folgen und auch ſeinerſeits ſeine Aemter niederzulegen, ſo daß Wall⸗ halben ohne Bürgermeiſter und ohne Gemeinderat iſt. Nachbargebiete Gernsheim, Kreis Darmſtadt, 28. Juli. Nach der Kneipe woll⸗ ten die Jugendlichen Meiſter, Griil und Goxheimer eine Kahnpartie untſrnehmen. Meiſter erkletterte den Maſt des Segelbootes, dieſes kipote um und die jungen Leute verſuchten ſich ſchwimmend ans Land zu retten. Meiſter ertrank hierbei, während die beiden anderen ſich re'ten konnten. Dabei war auch Grill in die gefährliche Lage gekom⸗ men, daß er unter den Kahn zu liegen kam. Es gelang ihm aber doch, ſich zu retten. Die Leiche des 17jährigen Schneiderlehrlings Meiſter wurde im Hafen geländet. * Frankfurt a.., 29. Juli. Der in der Angelegenheit der Un⸗ terſch'agungen von Geldern in Höhe von rund 20 000 Mk. bei der Zentrale für Erwerbsbeſchränkte verhaftete Buchhalter Wilhelm Rein aus Ginnheim hat ſeine Verfehlungen rückhaltlos einge⸗ ſtanden. Seit etwa zwei Jahren hat er durch Fälſchung der Lohnliſte und(älderer Bücher ſich mehr oder minder große Be⸗ träge angee gnet und die Gelder für ſich verbraucht. Den größten Teil des Geldes hat der Ungetreue, ein gewohnheitsmäßiger Trinker, vertrunken. Freudenſtadt, 28. Juli. In einem Raffee außerhalb der Stadt kam ꝛs am geſtrigen Abend zu aufregenden Szenen und einer blu⸗ tigen Auseinanderſetzung. Der verheiratete Autohändler und Chauf⸗ feur Beutel von hier hatte ſeit einigen Wochen mit einem als Kurgaſt in dem Kaffee weilenden Fräulein aus Köln eine Liebſchaft angefangen und dem Fräulein geſtern Abend ein Ultimatum ge⸗ ſtellt, ob ſie hn heiraten wolle oder nicht. Als das Fräulein ver⸗ neinte, zog B. einen Revolver und verletzte ſeine Geliebte lebensge⸗ fährlich durch zwei Schüſſe in die Herz⸗ und Magengegend. Als⸗ dann richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und erſchoß ſich. Das Fräulein wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht; es beſteht wenig Hoffnung, ſie am Leben zu erhalten. Zur Beurteéflung der Tat dürfte noch weſentlich ſein, daß Beutel ſich am Dienstag vor dem großen Schöffengericht Stuttgart wegen ee verantworten hatte. Da der Angeklagte zu der angeſetzten Zeit beim Gericht nicht erſchie⸗ nen war, wurden Erkundigungen wegen ſeines Ausbloibens ange⸗ ſtellt. Das Gericht erfuhr dann, daß Veutel ſich am Montag abend erſchoſſen hatte. Der Erſchoſſene, der übrigens Familienvater war, hat ſich im Kriege beſonders hervorgetan und dafür hohe Auszeich⸗ nungen erhalten. Kirchheim(Württemberg), 29. Juli. In der Abendvorſtellung des Zirkus Geſchwiſter Birkenfeld wurde während des Ring⸗ kampfes des Dompteurs mit dem Löwen der Dompteur von dem Löwen durch Tatzenhiebe ſo ſchwer verletzt, daß er bewußt⸗ ſos aus dem Käfig getragen werden mußte. — Möbel e aeeee, von 200 Hlubteryimmemn- Kaef Eude. C 5, 4l. 2 KRunſt und Wiſſenſchaſt Ablehnung Hellpachs durch die philoſophiſche Fakultät der Univerſität Frankfurt. Die philoſophiſche Fakultät der Univerſität Frankfurt hat ſich mit 11 gegen 8 Stimmen und in einer zweiten Abſtimmung mit 8 gegen 5 Stimmen gegen den Vor⸗ chlag des preußiſchen Kultusminiſters Dr. Becker ausgeſprochen, den durch den Tod des Profeſſor Dr. Ziehen freigewordemen Lehr⸗ ſtuhl für Pädagogik und Erziehungswiſſenſchaften an der Univer⸗ ſität Frankfurt mit Profeſſor Dr. Hellpach⸗Karlsruhe zu be⸗ ſetzen. Corinth⸗Ausſtellung in Vaden⸗Baden. Am 31. Juli wird in den 1 7 55 10 Slundgen Kunſtausſtellung Baden Ba 2 5 eine Corinth⸗Gedächtnisausſtellung eröffnet, die aucker eine roßen 1 e Meiſters Aquarelle, Zeichnungen und graphiſche Naaten umfccßt. Es iſt dies die einzige Corinth⸗Ausſtellung, die in diee Jahre in Südweſtdeutſchland ſtattfindet; ihre Dauer erſtreckt ſich 1 die Monate Auguſt und September. Die Vorbereitungen zu diaſer Ausſtellung hat im Auftrag des badiſchen Kultusminiſterdums beſ ſtellvertretende Leiter der Badiſchen Kunſthalle, Dr. Hans Curjel durchgeführt. — Literatur „Adolf Wagner: Der organiſche Stagt. Vios⸗Bücherei R. Voigtländers Verlag, Leipzig.— Eine ſinnreiche und äußerſt 785 regend zu leſende Auseinanderſetzung des bekannten Innsbrucke Gelehrten zum Problem einer biologiſchen Staatsauffaſſung. Inder Wagner der üblichen Auffaſſung vom Zellenſtaate und der Wern ſetzung eines Stactsweſens als einer Vergeſellſchaftung von Feine entgegentritt, erblickt er im Organismus eine geſchloſſene Einheit, di ſich ihre Teile bildet und ſie regiert und im Staat einen Ausglei zwiſchen Vielheiten, die ihn bilden und regieren. Mit hohem 90 nuß folgt man der Gedankenwelt des Verſaſſers und verſteht, daß unſer naturwiſſenſchaftliches Denken andere Bahnen als bisher 3 beſchreiten hat. Vor allen Dingen aber bekämpft Wagner die nin mechaniſtiſche Lebensdeutung und Weltanſchauung und erblickt! einer ſolchen geradezu das Grab jedweder Ethik und jeder geiſtigen Kultur. Ueber allem Natur⸗ und Lebensgeſechehen waltet etw⸗ Geiſtiges, das wir wohl ahnen aber weniger begreifen können. 87 fern dieſes geiſtig ſchaffende Prinzip oem einem beſtimmten indioi dualiſterten Körper ſich auswirkt und in dieſer Auswirkung wie von ihm abhängig iſt, mögen wir es als Seele des Organismu⸗ erfaſſen. Zahl von Gemälden aus allen Schaffensperioden des ver⸗ 7 Donnerskag, den 29. Juli 1928 Reue Mannheimer Jeifung(Mitfag⸗Ausgabe) Seite. Nr. 345 Sportliche Rundſchau das Ergebnis der Sachſenfahrt Mercedes⸗Benz und Wanderer ſieareich Johanngeorgenſtadt. 25. Juli. Am Sonntagnachmittaa konnte die Leitung der ADA.⸗Sachſenfahrt im Feſtſaale des Rathauſes von Johanngeorgenſtadt das Endergebnis der Sachſenfahrt bekannt⸗ geben. Vorweg ſei bemerkt: es war ſchade, daß die Veranſtalter nicht ſchen am Ziel der Tagesetappen gewiſſe Einzelheiten. Straf⸗ punkte und deraleichen bekanntgeben konnten: auch was der ADAC. ſonſt ſebr eifria pflegt— die Fühlung mit der Preſſe—, ſie fehlte diesmal, weil kein„Preſſefunktionär“ vorgeſehen war. Das Ergebnis überraſcht. Bei den Motorrädern waren es nicht die kleinen. ſchnellen DKW., die mit uhrwerksmäßiger Pünktlichkeit luhren und die deshalb als„ſavoriſiert“ galien, ſondern es waren die Maßhinen über 450 Kubikzentimeter, die lorbeergeſchmückt das Erzgebipze verlaſſen konnten. Es maa hier offen geſagt ſein: dieſe Tachſenfahrt mit ihrer eigenartigen Ausſchreibung. über deren Wert man zweierlei Meinuna ſein darf,. wurde nicht nach techniſcher und nack ſportlicher Leiſtungsfähiakeit gewonnen. ſondern(bei auten Sportleiſtungen und bei techniſchen Spitzenleiſtungen!) es ſpielten Glücksum ſtände eine entſcheidende Rolle. Auch die Frage, ob Wett⸗ bewerbe nach dem Modus der Sachſenfahrt die Fahrdiſaivlin erheblich fördern, kann nicht bejaht werden, denn wir haben es erlebt, daß alle Sachſenfahrer, die bis dahin friedlich wie die Muſter⸗Automobiliſten gefahren waren, nachdem ſie durch eine unvorhergeſehene Strecken⸗ ſperrung Zeit verloren hatten, in einem Tempo durch einzelne Ort⸗ gelten brauſten, das ein Vielfaches der 30⸗Kilometer⸗Geſchwindia⸗ teit war. Wie dem auch ſei: die Sieger der Sachſenfahrt haben fraglos vorzüglich gefahren. und kritiſche Erwägungen über Organiſatoriſches ſoll ihre Leiſtungen nicht mindern. Die Spitzenleiſtüngen der Preis⸗ gekrönſen verdienen volle, ehrliche Anerkennuna!l Tuch im Wagen⸗ wettbewerk gehören alle Preisträger zur Klaſſe der mittelſtarken Wagen. Den Sieg errang mit der gerinaſten Strafpunktziffer— und keiner der Sachſenfahrer hat das Endziel ſtrafpunktfrei erreichtl — Hans Bodo(Eibenſtock) auf 10/0/ 75 PS Mercedes⸗ Benz⸗Kompreſſor. Mit nur 8 Strafpunkten iſt er der Beſt⸗ gewectete aller Sachſenfahrer beider Kategorien. An 2. und 3. Stelle im Wagenwettbewerb folgen mit der aleichen Punktzahl (ie 21) W. Oeſterreicher(Dresden) auf Apollo und Walter Jähnig(Lommatzſch) auf Hanſa. Huth(Cbemnitz) auf Preſto hat 22 Strafpunkte, iſt ſomit Vierter vor dem bei der Ausloſung des 4. und 5. Preiſes an 5. Stelle gekommenen Artur Schleſinger (Görlitz), der eine Eſſex⸗Limouſine fuhr. Unter den mit Medaillen ausgezeichneten Nächſtbeſten befinden ſich Lorenz auf Hanſa und Frhr. von Palm auf Hanſa, ſo daß alle drei Fahrer des Hanſa⸗ Teams unter den Beſtbewerteten ſind. Im Motorradwettbewerb marſchiert in der Nunktwertung Ru⸗ dolf Haaſe(Mittweida) auf Wanderer mit nur 26 Laſtpunkten überlegen an der Spibe. da der nächſtbeſte Friedriny Waaner(Dres⸗ den) auf einer Victoria⸗Beiwagenmaſchine ſchon 51 Strafpunkte hat. Haaſe erhielt außerdem den 1. Senioren⸗, Waaner den 1. Junioren⸗ Preis. Erich Apelt(Leipzig) auf Rudae und Otto Fiſcher(Plauen) auf NSü. und Guſtav Glaſer(Leipzig) auf Wanderer ſind die nächſten Preisträger. Der beſtbewertete Kleinkraftfahrer iſt Schle⸗ ſinger auf DKW., während der Sieger der Süddeutſchen Touren⸗ fahrt. Vielhauer(Plauen), auf DKW. erſt an 11. Stelle, aber noch mit einer Medaille ausgezeichnet, folgt. Wagen: 1. Hans Bodo, Mercedes⸗Benz, 8 Straf⸗ punkte: 2. W. Oeſterreicher, Apollo, 21 Punkte: 3. Jähnig. Hanſa. 21 Punkte: 4. Huth. Preſto, 22 Punkte: 5. Schleſinger, Gſſex, 22 Punkte. Medaillen erhalten: Martin Lorenz(Hanſa), 27.: Ernſt Kotte(Simſon⸗Supra), 30.: Freiberr v. Palm(Hanſa). 32:: Ernſt Kotte(Simſon⸗Supra), 30.: Alfred Demmerich(Freia), 33.: Heinz Götze(Adler), 33.: Alb. Schmidt(Hanomaah, 34 Punkte. Motorräder: 1. Rudolf Haaſe(Mittweida) Wanderer, 26.: 2. Friedrich Wagner(Dresden). Victoria mit Bejwagen, 51.: 3. Erich Apelt(Leipzia), Rudae. 60.: 4. Otto Fiſcher (Plauen), NSll., 62 P. 5. Guſt. Glaſer(Leipzig), Wanderer, 64 P. Medaillen erhalten: Paul Mierſch auf Univerſelle. Karl Ertelt auf Wanderer, Alwin Gobs auf BMW., Paul Schleſinger auf DW., Karl Oſtner auf Univerſelle, Vielhauer auf DͤW, Kurt Hödel auf Zündapp. S. Doerſchlag. emBͤͤ————r——————————rrLLnm......... Waſſerſtandͤsbeobachtungen im Monat Juli Rhein-Pegel J 22, 28 24 27. 28 29 Neckar-Pegelſ 22 28.24 27,28 J28. Schuſterinſel“ 3,20f8,13.022,87 2,92.380Mannbeim.255 488.965.02..99 Kehl. 44,20 4,10 400.61.J8 2 80 Jagſtſeld„.61 1,6,04.88111 116207 Maxau. 6,106.24 6,18 5,89.87.82 Mannheim.27 8,44.84.14.115.07 Caub 6628.87.J7 415.20.75 Köln..488.52.618.74 360.47 ———..—. ̃—¶ODP——P———— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton Dr. Fritz Hammes.— Kommunalpolitik und Lokales: i..: Franz Kircher.— Spoxt und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebriae: Fr. Kircher.— Anzeigen: i. V. J. Faude. Vater, unser lieber Bruder und Schwager, Herr im 56. Lebensjahr. Erika Veifer Loſie Veiſer Hans Veiſer MANNTHEIM, den 28. juli 1926 Slait jeder besonderen Anzeige. Gestern nachmittag 4 Uhr entschlief nach langem mit gröhter Oeduld ertragenem Leiden in Heidelberg, wo er Heilung von seiner schweren Krankheit erholfte, mein lieber guter Mann, unser treusorgender Offo Veffer Im Namen aller Hinterbliebenen: Clara Veiſer geb. Schdfer Die Beerdigung findet am Freitag, den 30. Juli nachmittags.15 Uhr in Heidelberg von der Kapelle des Bergfriedhofes aus statt. zur Kenntnis zu bringen. In mehr als 25 jähri Arbeitskraft in vorbildlicher müdlichem Fleiß gewidmet *1766 Wir werden diesem Es liegt uns die schmerzliche pflicht ob, das Hinscheiden eines unserer getreuesten Mitarbeiter, des Herrn Stallmeister Peter Schleich eigenschaſten unsere aufrichtige Wertschätzung erworben. über das Grab hinaus allezeit bewahren. Mannheim, den 28. juli 1926. Bierbrauerei Durtacher Hof.-C, vorm. ger Tätigkeit hat uns der Verstorbene seine Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue mit uner- und sich durch seine vortrefflichen Charakter- bewährten Mann ein warmes, treues Gedenken 5965 Hagen. unserer Firma Herr Direkfor sein ihr den Weg zur Entwicklung gewiesen. bild allen seinen Mitarbeitern ist uns entrissen. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten, Iheinische Ludwigshafen à. Ichein Am 27. juli 1926 verschied in Heidelberg der Geschäftsführer OttoVetiter Seit Gründung unserer Firma hat er sich mit allen seinen Kräften und reichen Erfahrungen für sie eingesetzt, unbeirrt durch die wirt- schaftlichen Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre in klarem Zielbewußt⸗- Ein gerader, aufrechter, warmherziger Mensch, Freund und Vor- Fluss- und Schwerspafwerke G. m. P. H. Statt Karten von 26 jahren verschieden ist. lichen Ableben des Geschäftsführers unserer Firma Herrry Direkfor gleicher Weise zu Freunden und Verehrern gewannen Die Angesfellfen der Ludwigshafenm a. Ehein Aufs tiefste erschũttert erhalten wir die Nachricht von dem plötz- OttoVeiter Von aufrichtigem Schmerz erfüllt, stehen wir an der Bahre dieses ausgezeichneten Mannes und trauern um ihn als einen wahrhaften Men⸗ schen, dessen edle Eigenschaften ihm Angestellte und Mitarbeiter in Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Ehein. Fluss- u. SchwWerspafwerke G. m. D. H. A. Schm Todes-Anzeige Schmerzerfüllt teilen wir hierdurch Verwandten, Bekannten und Freunden mit, daß meine liebe, herzensgute Frau, unsere unvergeßliche Tochter und Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin, Tante u. Cousine fau Hilde Krone geb. Stol nach zweitägigem Krankenlager unerwartet rasch im blühenden Alter In tiefer Trauer: Arthur Krone Frau Aug. Stoll Wwòe. August Stoll u. Frau geb. Fuhr Ruth Stoll August Krone u. Frau Oskar Krone u. Frau geb. Baumann Fam. Jos. Weber, New jersey U..A Oie Beisetzung findet am Freitag, den 30. Juli, nachmittags 2 Uhr von der Leichenha le des hiesigen Friedhofes aus statt. NM. 200. ſofort geſucht. Solide, ſicher, kurzfriſtig. Hohe Zinſen. Angebote unter R. T. 79 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 1720 Wer leiht 200 Mark gegen Sicherheit? An⸗ gebote unt. S. T. 4 an die Geſchäftsſt 11763 100 HR. zu leihen geſucht. geg. Sicherheit Gefl. Ang. unter R. V. 84 an die Geſchäftsſtelle 41729 5 Unferricht. Dänischer Unferrichtf geſucht(Däne oder Dänin). 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Juli 1828 vor Unterzeichnung des internationalen Eijenpaktes Wie nunmehr feſtſteht, wird die Unterzeichnung des inter⸗ nationalen Eiſenabkommens am 12. Auguſt erfolgen. Geregelt werden bekanntlich einmal die Rohſtoffproduktion der beteiligten weſteuropäiſchen Länder und dann die nach Deutſchland gehenden lothringiſch ⸗ luxemburgiſchen Eiſenkon⸗ tingente. Beteiligt ſind Frankreich, Luxemburg, Belgien und Deutſchland. Ein Zuſammengehen mit der engliſchen Induſtrie hat ſich wegen deren Zerſplitterung noch nicht ermöglichen laſſen. Zu⸗ nächſt wird das Abkommen zwiſchen den genannten Ländern ge⸗ ſchloſſen, die ſpätere Einbeziehung weiterer Induftriegruppen wird als möglich bezeichnet. Für die nach Deutſchland einzuführenden lothringiſch⸗ luxemburgiſchen Eiſenmengen wird ein beſtimmter Prozentſatz(wahrſcheinlich 6,5 v..) der jeweiligen deutſchen Stahlproduktion errechnet. Für die Quotenfeſtſetzung der Rohſtahlinduſtrie der beteiligten vier Länder iſt die Produktion des erſten Quartals 1926 unter gewiſſen Abänderungen für einige Gruppen als Grundlage genommen worden. Das Abkommen wird zunächſt auf drei Jahre geſchloſſen. Für den Inlandmarkt werden die lothringiſch⸗luxemburgiſchen Kontingente keine Veränderung bringen, da ſie 5 1 55 9 80 Verbänden zu deren offiziellen Preiſen verkauft werden. Die Roh⸗ ſtahlkontingentierung wind im allgemeinen keine Verſchiebung im Anteil der einzelnen Landesgruppen am Weltmarktabſatz bringen, da ja die Quoten des erſten Quartals dieſes Jahres zur Grundlage genommen ſind. Die vielfach vertrebene Anſicht, daß der Anteil der deutſchen Induſtrie am Weltabſatz ſich ſtark heben werde, wird daher vielfach als zu optimiſtiſch bezeichnet. Außer in dem politi⸗ ſchen Wert der Ausſchaltung der Konkurrenz der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Schwerinduſtrie gegeneinander wird der Hauptwert des Roh⸗ ſtahlgemeinſchaftsabkommens in ſeinem Charakter als Baſis für die kommenden inkernationalen Karkelle erblickt, genau wie ſeinerzeit auch die deutſche Rohſtahlgemeinſchaft der Vorläufer der Verkaufs⸗ verbände war. Für Schienen und Röhren ſind die internationalen Kartellverhandlungen bekanntlich bereits ſo gut wie abgeſchloſſen. Das nächſte Ziel iſt die internationale Verſtändigung über die Drahtprodukte. Ein- weiteres Ziel iſt die internationale Kartellie⸗ rung für Halbzeug. Das vorbezeichnete Abkommen betrifft nur die Rohſtahlproduktion bzw. die lothringiſch⸗luxemburgiſchen Walz⸗ eiſenprodukte. Für die nach Deutſchland zu nehmenden Roheiſen⸗ mengen ſind ſchon früher zwiſchen den zuſtändigen Roheiſen⸗ verbänden Abmachungen getroffen worden, die mit dieſem Abkom⸗ men nicht zuſammenhängen. Wieder 7 v. 9. Dividende des Großkrafkwerk Mannheim AG. Wie wir erfahren, wird der auf 20. Aug. einberufenen o. GV. die Ausſchüttung von wieder 7 v. H. Dividende auf die StA., von 10 v. H. auf die 10 proz. kum. VA. und von 15 v. H. auf die 15 proz. kum. VA. in Vorſchlag gebracht werden. Auflöſung der„Amag“ Aukomakiſche Maſſivdraht⸗Kektenwerke Ach. in Pforzheim. Die mit 300 000 Napital arbeitende G. bean⸗ tragt Auflöſung(i. V. Verluſt 44 556%). * fiapitalsverluſt der Progreß⸗Werk Oberkirch AG. in Stadel⸗ hofen i. Ba. Die G.(Luftpumpenfabrik) ruft auf 14. Auguſt eine ao. HV. ein, in der Mitteilung über den Verluſt von mehr als der Hälfte des Kapitals gemacht werden ſoll. Die G. arbeitet mit 480 000 Kaupital. Das GJ. 1924 wurde mit 2967% Gewinn abgeſchloſſen. Im Juni ds. Is. mußte ſich die G. abermals unter GA. begeben. 7 Sproz. Gold⸗Anleihe der Stadt Pirmaſens. Die Bayeriſche Gemeindebank(Giro⸗Zentrale) in München und die Firma Gebr. Arnhold in Dresden haben in Gemeinſchaft mit den Firmen Deutſche Effekten⸗ und Wechſel⸗Bank in Frankfurt a.., Rheiniſche Credit⸗ bank und Süddeulſche Disconko⸗Geſellſchaft in Mannheim, Strauß u. Co. in Karlsruhe, Bayeriſche Hypotheken⸗ und Wechſel⸗Bank und Bayeriſche Staatsbank in München, G. F. Grohé⸗Henrich in Neuſtadt Gaardt) und Darmſtädter⸗ und National,Bank in Pirmaſens 4,50 Mill. R sproz. Pirmafenſer Stadtanleihe übernommen, die dem⸗ nächſt zum öffentlichen Verkauf gelangen ſollen. die Stahlvereinsanleihe im amtlichen Börſenhandel. Von der Darmſtädter⸗ und Nationalbank, der Deutſchen Bank, der Disconto⸗ Geſellſchaft, der Fa. Bleichröder und der Commers⸗ und Privarbank iſt der Antrag auf Zulaſſung der Teilſchuldverſchreibungen der Ver⸗ einigten Stahlwerke AGZ. zu⸗Düſſeldorf geſtellt worden, die bekannt⸗ lich im Betrage von 126 Mill. R/ ausgegeben wurden und mit 7 b. H. verzinslich ſind. Die Vereinigte Stahlwerke⸗Anleihe iſt ſchon bisher inoffiziell im Freiverkehr der Berliner Börſe umgeſetzt wor⸗ den. Der letzte Kurs ſtellte ſich dort auf etwa 98,25 v. H. Kohlenverflüſſigung und Rheiniſche Ach. für Braunkohlenberg · bun und Brikettfabrikation in Köln. Die HV. genehmigte den Jah⸗ resabſchluß, wonach aus einem Reingewinn von 7,43 Mill. 1 10 b. H. Dividende verteilt werden. Für den verſtorbenen Auguſt Thyſſen wurde Dr. Fritz Thyſſen in den AR. gewählt. Außerdem wurde noch Gen.⸗Dir. Silverberg, der aus dem Vorſtand der Geſell⸗ ſchaft ausgeſchieden iſt, neu in den AR., und zwar zum Aufſichtsrats⸗ porſitzenden gewählt. Die Zuwahl des Hamburger Bankiers Max Warburg wurde gegen die Stimmen von 1 Mill./ Kapital beſchloſ⸗ ſen. Ueber die gegenwärtige Geſchäftslage teilte die Verwaltung mit, daß ſeit Abfaſſung des Geſchäftsberichts nichts Neues zu berich⸗ den ſei. Der Verflüſſigung der Kohle, die gerade bei der Braunkohle die beſten Ergebniſſe gezeitigt habe, widme man die größte Aufmerk⸗ ſamkeit. Es ſteht jedoch noch nicht feſt, wieweit man die Neuerun⸗ gen ſelbſt praktiſch ausnutzen werde. 24: Abbau des Rheinhandel⸗Konzerns Ach. in Düſſeldorf. Aus der diesjährigen Bilanz geht hervor, daß der Konzern die Beteili⸗ gungen an folgenden Geſellſchaften abgeſtoßen hat: Thermal⸗ Kaiſerbrunnen Ach5., Aachen, Chromo-Papierfabriken, Elſaß, Junior AG., Barmen, Barmer Kreditbank, Barmen, Aklienſpinnerei Aachen. Ebenſo iſt die Beteiligung der Gladenbeck u. Sohn Ac., Berlin, abgeſtoßen worden. Ferner hat die„Vema“ eine ſtarke Zuſammen⸗ legung ihres Kapitals vorgenommen. Aus dieſem verminderten Beſitz an Beteiligungen ſind die Schulden des Rheinhandel⸗ Konzerns, die 2,5 Mill. betrugen, unter 2 Mill./ herunter⸗ gegangen. Dieſen etwa 2 Mill. Schulden ſtehen 1,09 Mill. 4 Wertpapiere und Beteiligungen gegenüber. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſtehen einer Geſamteinnahme aus Proviſionen und Zinſen in Höhe von 378 000„ Unkoſten von 377 522 gegen⸗ über. Es verbleibt ein Reingewinn von 1120„. Aus dem— iſt Generalkonſul Dr. Dicken ausgeſchieden. 20: Die Inkereſſengemeinſchaft zwiſchen Jeiß ⸗Jena und der C. B. Goertz AG., Berlin. Im Verfolg der im vorigen Jahre abgeſchloſſenen Intereſſengemeinſchaft iſt bei Goertz das Optiſche Wiſſenſchaftliche Büro aufgelöſt und nach Jena verlegt, ſowie das Sendlinger Glaswerk ſtillgelegt worden. Das der Firma Zeiß naheſtehende Glaswerk Schotk⸗Jeng hal ein Monopol in hoch⸗ werligem optiſchem Glas. Nach Aufarbeitung der Halbfabrikate ſoll angeblich auch die geſamke opkiſche Fabrikation von Goertz eingeſtellt werden und nur noch Kameras. Lichtmaſchinen und Beleuchtungs⸗ ſpiegel hergeſtellt werden. Ferner beſtehe die Abſicht, an die JG. Zeiß⸗Goertz⸗Jena⸗Ernemann⸗Conteſſa⸗Nettel noch ein Werk für Brillenfaſſungen anzugliedern. 21: Aus der Diering⸗Gruppe. Baumwoll⸗ Finanz AG. in Bremerhaven verteilt für 1924/25 aus 367 953(144 468)% Reingewinn 12(10 v. H. Dividende auf 1,2 Mill. Kapital. 200 000 werden der Reſerve zugewieſen, die damit auf 500 000. ſteigt. Kreditoren betrugen 2,68(2,90), Akzepte 0,31(0) Mill. I; andererſeits Debitoren 1,30(0,86) Mill., Bankguthaben 0,49(0) Mill., dauernde Beteiligungen und Kredite 2,69(2,52) Mill., Vorkäte 0,52(1,15) Mill. I. Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Die Lage der An den Weltwarenmärkten war die Preisbewegung in der ver⸗ gangenen Berichtszeit eine unregelmäßige. An den Getreide⸗ m ärkten lagen günſtige Nachrichten über die idealer klimatiſcher Verhältniſſe ſich erfreuende Ernte vor und die Preiſe bewegten ſich zugunſten der Käufer. Im Handel mit ſchwimmender Ware und für ſpätere Termine blieb das Geſchäft unter dem Einfluß der ſchwankenden weſtlichen und ſüdlichen kontinentalen Valuten ein⸗ geſchränkt, zumal auch beſonders günſtige kanadiſche Ernteberichte auf den Markt drückten. Am Londoner Getreidemarkt koſtete Weizen(je 480 engl. Pfd.) Manitoba Nr. 1, Juli, nach 62,6 Sh. zuletzt 88,3 Sh., amerikaniſcher Hard Winter, Auguſt, 52 Sh., amerikaniſcher Durum, Auguſt, 53 Sh., Roſa Jé, Septbr., 56 Sh., Baruſo, Juli, 54,9 Sh., Südauſtral⸗Weigen, Juli, 57,9 Sh.; Karachi choice white, Juli, 57 Sh. Für engliſchen Weizen wurden per 100 engl. Pfd. in London 14 Sh., in Pirmingham 15 Sh. bezahlt. Am Kohlenmarkt bleibt der engliſche Bergarbeiterausſtand der ausſchlaggebende Faktor. Er hat dazu geführt, daß man ſich an manchen Ueberfeeplätzen notgedrungen wieder an die Ruhrkohle gewöhnt hat und zur Folge gehabt, daß im Ruhrgebiet die Zahl der Erwerbsloſen um 11 v. H. zurückgegangen iſt. Im übrigen haben nach amtlichen engliſchen Mitteilungen in den mittel⸗ engliſchen Kohlengebieten von 20 000 Ausſtändigen bereits 7500 die Arbeit wieder aufgenommen. Die ägyptiſchen Staatsbahnen haben ihren Auftrag für die Lieferung von 150 000 To. Kohlen im Auguſt und September an eine Londoner Firma zu 34,6 Sh. per Tonne eif Aexandrien, lieferbar in Südwales⸗Kohlen und zu 36 Sh. eif, lieferbar in amerikaniſchen Kohlen, vergeben. Am Zinkmarkt blieben Platten unverändert bei verringer⸗ ter Nachfrage. In der Frage des internationaen Zink⸗Syndikats beſtehen noch verſchiedene Widerſtände, die namentlich von England ausgehen, das behauptet, bisher allerdings in geheimnisvollen An⸗ deutungen, ein ganz neues Verhüttungsverfahren mit erheblichem Koſtenaufwand auf einer vielverſprechenden Baſis ausgeprobt zu haben, wozu noch ein bedeutender Vorrat auſtraliſcher Konzentrate komme, der nach der Ausſchließung Belgiens, von dieſem Markte ſich angeſammelt habe. In Amerika liegen die Widerſtände, wie bereits der Fall der Kupferkartellierung gezeigt hat, mehr auf dem Gebiet der Geſetzgebung. Umſätze erfolgten auf bisheriger Preis⸗ grundlage, prompte Lieferung 34—34% Lſt., auf Lieferung 34,43 bis 34,50 Lſt. Der Zinnmarkt zeigte feſtere Haltung, beeinflußt von höheren öſtlichen und amerikaniſchen Forderungen und guter Nachfrage der Verbraucher. Man namnte prompte Lieferung, Kaſſe, 287,50—28796 nach 281,50—286,50, drei Monate 283—283,25 per Tonne, Banca⸗Zinn 298,75—299,50 Lſt. per Tonne. Am Bleimarkt zeigte ſich mehr Nachfrage und feſtere Stimmung, doch konnten die Spitzenpreiſe nicht behauptet werden, weil ſich neue Abgeber einſtellten. Es erfolgten auch größere An⸗ künfte von Auſtralien, außerdem wurde über vergrößerte Pro⸗ duktion in Burma berichtet. Die Notiz lautete per prompt 3275 bis 32,18 Lſt., auf Lieferung 31,81—32 Lſt. per Tonne.— Am Kupfermarkt erfolgten große Umſätze, ſo daß in den letzten 44 Tagen am Londoner Markt 35 000 To. zu 58 Eſt. die To. die Hände gewechſelt haben. Der Preis iſt jetzt per Kaſſe 58,25—5876, per drei Monate 59—5976, für Elektrolyt⸗Kupfer 66—66,50, für Beſt felected 64—65,25, für ſtrong ſheets etwa 90 Lſt. Ueber das Funktionieren des geplanten amerikaniſchen Kupferkartells gehen die Meinungen noch auseinander.— Aluminium in Blöcken blieb unverändert; ſheets koſteten 1,3, good wire 1,6 Sh. per engl. Pfund; Blockware 118—120 Lſt. per Tonne. Der Baumwollmarkt lag ruhig aber ziemlich ſtetig. Die Witterungsnachrichten klangen nicht ganz ſo günſtig wie vorher, weil niedrige Temperaturen eintraten. Im allgemeinen bekundete der Markt große Zurückhaltung in Erwartung des Berichtes des amerikaniſchen Ackerbaubüros über den Stand der Baumwollfelder. Dieſer iſt inzwiſchen erſchienen und gibt den Stand zum 15. Juli d. J. auf 70,7 gegen 75,4 v. H. am 25. Juni d. J. und 70, bzw. 68,5 v. H. am 15. Juli der Jahre 1925 und 1924, den vorausſicht⸗ lichen Ernteertrag mit 15 368 000 Ballen zu je 500 engl. Pfd. gegen 15 635 000 am 25. Juni d. J. und 13 588 000 bzw. 11 934 000 Ballen am 15. Juli in den beiden Vorfahren. Der tatſächliche Ertrag belief ſich 1925 auf 16 086 000 und 1924 auf 13 627 000 Ballen. Der ſicht⸗ bare Vorrat an amerikaniſcher Baumwolle betrug am 23. Juli 2 439 000 Ballen. Vom Baumwollkäfer hat man in dieſer Saiſon noch nicht ſo viel gehört, was auf die Trockenheit zu Beginn der Saiſon und die ertötenden Fröſte im Winter zurückgeführt wird.— Am Baumwollgarnmarkt vermochte ſich größeres Geſchäft nicht zu entwickeln: Water twiſt bundles notierten 1578 Pence pro engl. Pfd., Printers cloth 31 Sh. je Stück. Am Wollmarkt war das Hauptereignis die weitere Ver⸗ ſteigerung von Kolonialwollen. Dabei zeigte ſich ziemlich ſtarke Beteiligung, wobei vor allem deutſche Aufkäufer ſtark ver⸗ 12 . Sqrokti Ac. in Danzig. Nach Abſchreibungen von 165 211 Danziger Gulden auf Anlagen und 250 880 für in Polen entſtandene Verluſte ſoll der für 1925 ausgewieſene Reingewinn von 19 966 Danziger Gulden vorgetragen werden. e ee eeeeee eee * Verkagung der Kalipreiserhöhung. Das Deulſche Kaliſyndikat hat bekanntlich die Erhöhung der Kalipreiſe für da⸗ Inland um durchſchnittlich 18 p. H. beantragt. In der Ausſchußſitzung des Reichskalirats am 27. ds. Mts. war zur weiteren Vorprüfung der umfangreichen Unterlagen und zur Verſtändigung mit den Verbrau⸗ chern beſchloſſen worden, die Bertagung und die Einſetzung eines be⸗ ſonderen Ausſchuſſes im Reichskalirat zu empfehlen. Der Reichskali⸗ rat faßte nun in ſeiner heutigen Vollſitzung einſtimmig einen entſpre⸗ chenden Beſchluß. Nach Beendigung der Arbeiten der Kommiſſion ſoll dann der Reichskalirat telegraphiſch mit dreitägiger Friſt wieder einberufen werden. Ferner wurden heute die weiteren Punkte der TOl., die Stillegungsfrage betreffend, vertagt. Geſteigerke deutſche Kunſtſeidenausfuhr nach A. S. A. Die Runſtſeideneinfuhr aus Deutſchland nach den Vereinigten Staaten belief ſich, laut Newyorker Kabelbericht des„Konfektionär“ für den Monat Juni auf nicht weniger als 403 000 lb. und macht damit nahe⸗ zu die Hälfte der U. S. A. Geſamteinfuhr aus. 4 Herabſetzung des Diskontſatzes der Bank von Danzig. Die Bank von Danzig ſetzt mit Wirkung vom 29. Juli ihren Diskontſatz von 6,5 auf 5,5 und ihren Lombardſatz von 7,5 auf 6,5 v. H. herab. , Deulſchlands Juckerherſtellung im Juni. Im Monat Juni betrug die geſämte deutſche Zuckerherſtellung, in Rohzuckerwert be⸗ rechnet, 78934 Dz. Die entſprechende Ziffer für die Zeit vom 1. Sept. 1925 bis 30. Juni 1926, alſo die bisherigen Monate dieſer Kampagne, ſtellt ſich auf 15 950 Dz.(i. V. 15 677 Dz.). Bei dieſer Berechnung ſind die Einwurfzucker in Abzug gebracht und die Ver⸗ brauchszucker im Verhältnis von.10 umgerechnet. o. Sorgen der engliſchen Farbſtoffinduſtrie. In der geſtrigen Jahresſitzung der Vereinigung der engliſchen Farbſtoffverbraucher wurde vom Vorſitzenden auf die in letzter Zeit erfolgten große Konzentrations⸗ und Expanſionsbeſtrebungen in der Farbſtoffindu⸗ ſtrie hingewieſen. Namentlich betonte er den Zuſammenſchluß der deutſchen Farbſtoffinduſtrie, durch den ſich Deutſchland unabhängig von fremden Rohſtoffen mache. Es wurde der Wunſch ausgedrückt, daß auch die engliſche Farbſtoffinduſtrie ihre Märkte beträchtlich vermehren müſſe, zumal von deutſcher Seite eine ſtarke Konkurrenz zu erwarten ſei. — treten waren; auch England kaufte lebhafter als zu Beginn, wo⸗ gegen die franzöſiſchen und belgiſchen Käufer zurückhielten, was auf die Entwertung des franzöſiſchen und belgiſchen Franken zurückzuführen iſt. Merino⸗Wollen verkehrten dabei in zuver⸗ ſichtlicher Haltung und näherten ſich den auf der vorausgegangenen Auktion erzielten Preiſen. Ueberraſchend kam die große Anzahl von Partien, die die zweite Hand zum Wiederverkauf katalogiſiert hatte. Derartige Aufträge kamen aus Boſton, Bradford und Frank⸗ reich; die franzöſiſchen Verkäufer ziehen offenbar vor, ihre Ware in engliſche Währung umzutauſchen. Die angebotenen Wollen neuer Schur aus Queensland wurden vom Kontinent zu Preiſen erworben, auf die man vor vierzehn Tagen noch nicht zu rechnen gewagt hatte. Auch Neuſeeland ſcoured Merinos wurden bis zu 51 Pence das engl. Pfd. bezahlt, beſte Queensland⸗Kammwollen mit 45,50 Pence. Kreuzzuchten hatten auch guten Abſatz, trotzdem gingen Halb⸗ blut⸗Wollen bis um 5 Pence zurück. Als Durchſchnitts⸗ preiſe ſind zu verzeichnen: Neu⸗Südwales: Vorgereinigte Merinos, Kammwolle, 31—38 Pence, Stücke 18—23, Schweiß⸗ wolle, Merinos, Kammwolle 20—28, Stücke 18—20; Queensland, vorgereinigte Merinos, Kammwolle, 41—48, Bäuche 37—38; Schweißwolle, Merinos, Kammwolle, 20—23, Lammwolle 18—19, Bäuche 16—19, Vließe 20, Stücke 19—20, Nacken 21; Neu⸗Seeland, vorgereinigte Merinos, Kammwolle, 49, Stücke 25—30, Bäuche 48 bis 56; vorgereinigte Merinos, mittlere Kreuzung, Stücke 23, Bäuche 27—34; Schweißwolle, mittlere Kreuzung, Kammwolle, 15—21, Stücke 17, ſtarke Kreuzung, Kammwolle, 13—18, Lamm⸗ wolle 13—18, Bäuche 10—11, Vließe 12—13, Weſtauſtralien, vor⸗ gereinigte Merinos, Kammwolle 33—38, Stücke 31—37, Bäuche 35, Vließe 34—38; Tasmanien, Schweißwolle, leicht angekreuzt, Kammwolle 23—25, Stücke 19—20 Pence. Ein Teil Kapwollen mußte wegen zu hoher Mindeſtforderungen zurückgezogen werden⸗ Die Auktionen nehmen am Mittwoch dieſer Woche ihr Ende. An⸗ geſichts der Schwierigkeiten der engliſchen Textilinduſtrie als Folge des Bergarbeiterausſtandes erſcheinen die erzielten Ergebniſſe ſehr befriedigend und laſſen Vertrauen in die Zukunft erkennen. Auch bei der in Liverpool abgehaltenen fünften diesjährigen Verſteige⸗ rung oſtindiſcher Wollen zeigte ſich ſtetige Nachfrage, ſo daß die Angebote zu unveränderten Preiſen abgingen. Insgeſamt ge⸗ langten in drei Verkaufstagen 12 927 Ballen zum Angebot.— Am Flachsmarkt halten ſich die Spinner zurück, obwohl die Ernte⸗ Berichte aus den Oſtſeeſtaaten nicht günſtig lauten, weil das Wetter zu trocken iſt. Livländer Flachs koſtet 71 Eſt., ruſſiſcher Flachs 75—76 Lſt. per Tonne.— Am Jutemarkt war der ſtetigere Ton für Rohjute nur kurze Zeit behauptet. Die Ernteaus ſichten ſind recht günſtig und es liegen Schätzungen vor, die das Ergebnis der Saiſon 1926/27 mit 12 Mill. Ballen annehmen, weshalb ſich die Konſumenten aus dem Markte halten. Die zum Röſten erforder⸗ lichen Warenmengen ſtehen bereits zur Verfügung. Man verlangt für Firſt Marks, Auguſt⸗Verſchiffung, 36 Iſt., September⸗Ver⸗ ſchiffung 33—34 Lſt., für Oktober würden die Verkäufer 32 Eſt. akzeptieren. Ein Verſuch, auch die Preiſe für Jutegarne herunterzuſetzen, blieb bis jetzt erfolglos, es läßt ſich aber nicht verkennen, daß die Tendenz nachgiebiger geworden iſt. Es koſten gewöhnliche 8 engl. Pfd.⸗Cops 3,1 Sh., mittlere Spulen 3,3 Sh⸗ Jutegewebe gekauft, aber doch nicht in ausreichenden Mengen, um einen weiteren Preisrückgang zu verhindern.— Am Teemarkt ging die Preisbewegung nach unten. ſcher Ceylon⸗, Java⸗ und Sumatra⸗Tees zur Verſteigerung, die einen Preisdruck ausübten. Der Durchſchnittspreis in Pence für das engliſche Pfund betrug für Ceylon 17.85, Java 14,37, Aſſam 16,96, Darjeeling 20,46 und für indiſchen Tee 17,36; auch für die laufende Woche ſind rund 60 000 Kolli Tee zur Verſteigerung angemeldet. Kaffee hatte ruhigen Markt. Das braſilianiſche Kaffeejahr, das in Rio und Santos am 30. Juni zu Ende ging, wird in der braſilianiſchen Preſſe dahin gekennzeichnet, daß es geringere als die üblichen Preisſchwankungen verzeichnete, eine Ernte von 14 100 000 Sack gegen 13 900 000 Sack im Jahre 1924 brachte und eine neue Ernte, die allerdings erſt zu ſichern iſt, von 17 500 000 Sack ver⸗ ſpricht. Die eingelagerte Menge am mit 2 499 450 Sack, der Geſamtvorrat unter Hinzurechnung der unterwegs befindlichen Mengen auf 2 802 900 Sack angegeben. Am Londoner Markt vermochte ein größerer Poſten Coſta⸗Rica⸗Kaffee den Beſitzer zu wechſeln. Die letzte Notiz lautete für Santos⸗ Superior, per Juli, 91,50, per Septbr. 93, per Dezember 8976 Sh. je Cwt., für Jamaica 215, Coſta Rica Middling 155, Kenya, go Middling, 105 und für Uganda Robuſta 85 Sh. per Cwt. Der Verein Deutſcher Kaffee⸗Großhändler und ⸗Röſter notierte zuletzt für guten Röſtkaffee(Konſumware) einen Verbraucherpreis von 2,80—3,60 und für feine Sorten, je nach Beſchaffenheit, von 3,604,80/ pro Pfund. 2 Deviſenmarkt Schwacher Franken Im Deviſenverkehr hat das Angebot in franzöſiſchen Franken noch zugenommen. Man befürchtet, daß der geſtrige Abſtimmungs“ erfolg der Regierung Poincars nur ein bedingter iſt. London gegen Paris zog von 194,50 vormittags bis auf 204,50 an und ſtellte ſich nachbörslich auf 204. Währung ab. London—Brüſſel nach 191 abgeſchwächt bis auf 20 nachbörslich befeſtigt 201. London—Mailand im Vorverkehr bi⸗ 154,50 abgeſchwächt, dann auf Interventionen auf 151 befeſtigt⸗ Weiter ſchwach liegt die ſpaniſche Währung, die ſich vorübergehend bis auf 31,95 gegeen London abſchwächte, nachuörslich 31.75. Seh feſt liegt der japaniſche Yen in Anpaſſung an ſeine Goldparität⸗ Heute morgen notieren: 28. 29. 28. 29. 28. 29. 5 London⸗-Paris197,—204,— Maild.-Schwz.] 16,55 16,40] Lond.-Stockh. 18,15 19.4 Lond.-Brüſſel 196,— 201,.— Holland-Schw. 207,50207,65 Lond.-Madrid 31,50 99 25 Lond.-Maild. 153,.—151,.— Kabel Holland 249.— 249,— Mailand⸗Paris 129.— 180,J5 Kabel Schweiz516,50516,85 Lond.-Holland 12.,10 12,15] Brüſſel⸗Paris 100,14 109,95 Lond.⸗Schweiz 25,12 28,18] London-Oslo 22,15 22,15 Holland-Paris 16,45 16˙25 Paris-Schweig 12.75 12,25 Lond.-Kopenh.] 18.350 18,35 Kabel London 486,25486, In.⸗Mk. laſſen ſich ſolgende Kurſe feſtſtellen: London. 20,42 20,44 Prag. 12,44 12,44 Madrid...68,— 6340 Paris. 10,400 10.— Oslo.92,20 92,— Argentinien.189,90 140˙95 Zürich. 81.30 81,30] Kopenhagen. 111,30111,30 Japan. 198,40 198, Mailand 13.35 13,55] Stockbolm 112,45,112,35 Holland.. 168,70168, 70 Brüſſel 10,45 10,20 Serliner Metallbörſe vom 28. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 27 28 27. 28. Elektrolykupfer 135,— 135,½ Aluminium Raffinadekupfen—-——.— in Barren 2,40⸗2,50.40⸗2,50 Blei 1———— Zinn, ausl.—.— Rohzink( Bb⸗Pr.) 6,85⸗6,95 6 90-.— Hüttenzinn——— „(,fr. Verk.)—— Nickel 3,40.3,50 3,403,50 Plattenzink.00-6,10 6,00⸗6,10] Antimon.10⸗115 1,15⸗1½ Aluminium.30..35 2,30⸗2,35 Silber für 1 Gr. 88,0⸗89, 0 88,0⸗89.0 London, 26. Juli Metallwarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 27 28 27 28 Blei. 3,— 37 50 Kupfer Kaſſa 58.50 58,65 beſtſeleet. 65,25 65,50] Zink* 34,50 34.5 do 3 Monat 59,34 59,35 Nickel———— Jieckſilbei 15 25 15 do. Elektrol. 66,75 67.—] Zinn Kaſſa 289,50 290—] Regulus—.—— Frachtenmarkt in duisburg-Ruhrort vom 28. Juli 1926 Dias Geſchäft an der heutigen Börſe war äußerſt rege. 922 Frachlen und Tagesmieten blieben unverändert. Der verfügbar Schiffsraum wurde vollſtändig untergebracht. wurde in der vergangenen Woche etwas mehr Es gelangten große Mengen indi⸗ 30. Juni wird für Braſilien Parellel hiermit ſchwächte ſich die bege 50 4 — N 5 17 Donnerskag, den 29. 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Verluſtrechnung für das Geſchäftsfahr 1925/6. 2. Beſchlußfaſſung über die Genehmiaung der Bilanz und die Verteilunz des Reinge⸗ winnes. 8. Entlaſtung des Vorſtandes und des Auf⸗ ſichts rats. 4. Auſſichtsratswahlen Anmeldungen zur Teilnahme an der Gene⸗ ralverſammlung müſſen ſpäteſtens am 3. Tage vor der Verſammlung bei der Geſellſchaft er⸗ Mammfeim Verkauf eines grossen Post s So bllig und qutf nie wieder! Fillalen an allen grüsseren Plztzen Deutsch ands. Kassenöifnung 3½ Uhr. Anfang der Flme:.00,.10,.55,.05. .15,.10, 8 20,.30—10.30 Uhr Dogel gef. 7566 Aummikorsetts E Auf Büstenhalter, Schlüpfer, Hemdhosen, Prinzessröcke, Strümpfe 15%% fabatt Wäsche wegen Aulgabe bedeufend Unter Elnkaufspreis. Aatlche Veroftentchungen der Stzafgeme ne Das Volksbad Käfertal iſt vom 2. bis 10. Auguſt wegen Inſtandſetzungsarbeiten ge⸗ ſchloſſen. 34 Städt. Maſchinenamt. Gebäudeſonderſteuer. Durch das Geſetz über die dritte Aenderung des Gebäudeſonderſteuergeſetzes vom 24. Juni 1926 iſt die Ausgabe neuer Forderungszettel für das Rechnungsjahr 1926/27 notwendig ge⸗ worden. Diejenigen Pflichtigen, die noch nicht im Beſitze eines Forderungszettels(weiß) ſind, wollen dies der Stadtkaſſe N 1.— Erd⸗ geſchoß Abteilung Gebäudeſonderſteuer— als⸗ bpald mitteilen. Als letzte Friſt zur Zahlung der Reſtſchuld für Ayrtl—Juli 1026, ſowie der Steuerſchuld für Juli 1026, wird der 12. Auguſt 1926 beſtimmt. Wer bis ſpäteſtens 12. Auguſt 1926 nicht zahlt oder einen be⸗ gründeten Antran auf die Gewährunz einer der geſetzlichen Vergünſtigungen ſtellt, hat die geſetzlichen Zuſchläge zu entrichten und die mit bohen Koſten verbundene Zwanasvoll⸗ ſtreckung zu erwarten. Schalterſtunden von %.— 1 Uhr und von ½3—4 Uhr. Sams⸗ taas von ½8—12 Uhr. 42 Stabtkaſſe. folgt ſein. Mannheim, den 29. Juli 1926. Morgen früh auf der Freibank Kuüuhfleisch. 38 Grosskraftwerk Mannheim.GHA 1⁴⁵⁰ G ede Ne Nur noch beute! 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