8S Neerrreer — Wittwoch, 4. Auguſt Sezugspreiſe: r. 17590 Ka Geſchäfts⸗Nebenſtellen: R1, 4/6(Baſſermannhaus), Wald⸗ hoſſtr. 6 Schwegzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr., Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. In Mannheim und Umgebung frei in⸗ aus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Veſteugeld Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Nerhalkniffe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto risruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— zwölfmal. Fernſprech Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Poincaré auch im Jenal erfolgreich das Senat en Bericht bätte. die benchenhen Geſ wohl Uäßt deutli niſſe 1 genommen. zer Staat i kommt der Bericht trotzdem zu dem Schluß, daß angeſichts dieſer wangslage wähnten Aufſtellung geht hervor, daß bis Ende 1926 etwa 3 Mil⸗ Uarden von ammen gegen 12 Milliarden für die fälligen inneren und äußeren ſchuldverpflichtungen aufzubringen ſein. näch Standpunkt nd England vertretln und hierauf dem Parlament mindeſtens ein eſetz für wugen. gegenüber ſich kaliſ deitig eine arauf, den zu brin ſie 85 Wantelgängen des Senats war man jedoch der Anſicht, daß es aus Abrolchen Gründen kaum möglich ſein werde, die Ratifizierung des ommens bat Mit einer überwältigenden Mehrheit von 250 gegen 13 Stimmen r Senat in einer einzigen Sitzung den Steuerplänen Ponicarés ehmigung erteilt. Der Miniſterpräſident kann mit dem Ver⸗ zuftz Sitzung und dem faſt an Einſtimmigkeit grenzenden Votum frieden ſein. Soator Brev da aliſten, die im Senat ſitzen, würden gegen das Projekt ſtimmen, ſior ſeinen Zweck nicht erfülle. Dieſer ſchwache Vorſtoß der Oppo⸗ mußte wirkungslos verpuffen. terſtatter Cheron und die lauf der n Berich Salner eei 59 zur f Juerteitdeit müſſe anger Sile iih de hes in einen ſtändigen Sitz durchzuſetzen. ˖ rq Weiter ein, der vorausſichtlich auf der Völkerbundsverſammlung zur weifel ommen werde. 1 00 kerhulel laut, ob der Berliner Vertrag mit dem Artikel 16 des Völ⸗ Ipaktes vereinbar wäre. gende aber von Deutſchland wie von Sowjetrußland völlig beruhi⸗ erſicherungen erhalten. en Seiten betrachtet werden. Er glaube, daß der Völkerbund Schl gebende Stellung zu dieſer Angelegenheit nehmen kann. liehlich bemerkte Zalewsik, der Handelsvertrag Po⸗ Fprache; habe 1d v eine len Dem mit D ſtehe 2 2 ege** 0 duedez e da bundem insb undsratsſig Shrrd, dein, 4. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die eſſe e werd polniſche Fremdengeſetz, daͤs erſt am Freitag veröffentlicht gehzz en wird, folgende Punkte enthalten: Der fremdſtaatliche An⸗ Höri zerige mu amt melden. Paris, 4. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Trotzdem Recht, Amendementz einzubringen nur der Kammer, nicht aber rten neuen Steuern in der Finanzkommiſſion und im Plenum des enats in ſchnellem Tempo behandelt und gebilligt. Der Senat trat tern mittag zur entſcheidenden Sitzung zuſammen, ohne daß er uchts für eine Clunde aufgehoben werden, um den Senatoren Projekt gegenüber endgültig feſtzulegen. Es ſtand jedoch von vornherein feſt, daß Poincaré, der für jeden einzelnen Artikel des eſetzes die Vertrauensfrage ſtellte, eine große Mehrheit erhalten würde. Auf der anderen Seite aber darf nicht überſehen werden, Poincaré das Projekt nicht ſo leicht durchgebracht hätte, wenn die kritiſche Situation des Staatstreſors den Senat zwänge, oder übel in den ſauren Apfel zu beißen. illiarden neue Steuern auferlegen, werden darin recht kühl auf⸗ ſten Tagen vor der Finanzkommiſſion und den Kommiſſionen für Zuswärtige Angelegenheiten der Kammer ünd des Senats ſeinen Hoff Es ſcheint, daß der Miniſterpräſident ſich noch mit der offnung trägt, Erleichterungen für die Rückzahlung der Schulden den Vereinigten Staaten zu erzielen und die endgültige egelung dieſer Schuldenverhältniſſe hinausſchieben möchte. Da er aber von der Notwendigkeit überzeugen mußte, daß eine fis⸗ che Reform in Frankreich nicht möglich iſt, ohne gleich⸗ polniſche Außenminiſter Zalewski erklärte vor der t mmiſſion für auswärtige Angelegenheiten, daß Polen auch s zerhin einen ſtändigen Sitz im Völkerbundsrat erſtrebe, obſchon „ung eines ſtändigen Ratsſitzes an Polen zunächſt nicht durch⸗ en ſei, ſo müſſe Polen mindeſtens einen nichtſtändigen Sitz für Aubſcglus eines Handelsvertrages zwiſchen Polen und Rußland deiten en würden. Die Sejmkommiſſion für auswärtige Angelegen⸗ in de empfahl der Regierung die Veröffentlichung eines Weißbuches, Mittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 355 heimereitung Mannheimer General Anzeiger Nassei epreie nach Tarif, bei Vorauszahlung pro eimſp. Kolon⸗Azeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Fic Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ iſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Annahme der Steuerpläne entzogen werden kann, wurden die von Poincaré gefor⸗ des Kommiſſionspräſidenten Chéron in Händen gehabt Sitzung mußte allerdings nach der Verteilung des Be⸗ zu bieten, ihn zur Kenntnis zu nehmen und ſeine Haltung Der Berichk der Finanzkommiſſion erkennen, wie ſtark ſich dieſer Druck der Verhält⸗ nd macht. Die neuen Projekte, die dem Volk über 10 Nach einer Zuſammenſtellung der Verpflichtungen, die im laufenden und im folgenden Jahr zu erfüllen hat, das Projekt nicht verworfen werden darf. Aus der er⸗ der inneren Schuld zurückzuzahlen ſind, für 1927 werden Poincaré wird in den bezüglich der Schuldenabkommen mit Amerika die Ratifizierung des Vertrags Caillaux—Churchill Währungsreform durchzuführen, legt er Wert Schuldenvertrag mit England baldigſt zur Ratifikation um hierauf von England und Holland die zur Stabili⸗ Franken notwendige Anleihe zu erhalten. In den noch vor den Kammerferien vorzunehmen. 250 gegen 13 Stimmen Ein einziger Gegner der Vorlage, der ſozialiſtiſche irer, kam zu Wort und erklärte, diejenigen Nachdem der Ausſchuß⸗ der frühere nationaliſtiſche Finanzminiſter Die Außenpolitik polens hierbei noch auf große Widerſtände ſtoße. Wenn die en Zeitraum zu erlangen ſuchen. Das weitere Streben um darauf richten, die Umwandlung dieſes nichtſtändigen ging Zalewski auf den deutſch⸗ruſſiſchen Ver⸗ Es würden von vielen Seiten darüber Auch Polen hege ſolche Zweifel, Indeſſen müſſe die Angelegenheit eutſchland werde keine politiſchen! Fragen behandeln. rſchiedenheit der ſozialen Struktur beider Staaten ent⸗ zſich die Verhandlungen wohl noch über längere Zeit eſondere die Stellung Polens zur Frage eines Völber⸗ es niedergelegt werden müßte. Das polniſche Fremdengeſetz von maßgebender Seite erfahren haben will, ſoll das ß ſich innerholb 24 Stunden bei dem zuſtändigen Polizei⸗ Innerhalb einer Woche findet die Regiſtrierung Francois Marſal nicht ohne einige ſchwache Vorbehalte einzu⸗ bringen, dem Projekt ihren Segen erteilt hatten, beſtieg der Miniſter⸗ präſident mit einem ſiegesbewußten Lächeln ſelbſt die Rednertribüne. Nicht ein einziges Mal wurde Poincaré in ſeiner Rede unterbrochen. Er wies namentlich auf den moraliſchen Effekt hin, den die An⸗ nahme des Projekts auslöſen würde. Er bezeichnete ſeinen Steuer⸗ plan nur als den Anfang einer Reihe von weiteren Maßnahmen und legte von neuem die Anſicht dar, den Kurs des Franken zuerſt ſeinem eigentlichen Wert anzupaſſen, bevor er die Stabiliſierung herbeiführen wolle. Seine Rede wurde mit großem Beifall aufge⸗ nommen und ohne weiteres ging der Senat hierauf zur artikel⸗ weiſen Beratung über und nahm ſchließlich in ziemlich vorge⸗ rückter Nachtſtunde das Projekt, das noch heute Geſetzeskraft erhalten wird, unverändert an. Tilgungskaſſe und Deviſenaufkaufermächtigung Die Finanzkommiſſion der Kammer befaßde ſich geſtern mit dem Geſetz über die Tilgungskaſſe. Poincaré hat darauf ver⸗ zichtet, wie bei den Steuerplänen auch hier eine ſchleunige Behand⸗ lung zu verlangen. Immerhin wird er beſtrebt ſein, auch bei der Behandlung dieſes Projektes die Debatte möglichſt abzukürzen. Vorausſichtlich wird die Kammer am Donnerstag in die Beratung des Textes eintreten und ihn auch am gleichen Tage genehmigen, ſo baß der Senat am Ende der Woche das Projekt annehmen könnte. Am Montag oder Dienstag würde dann dem Geſetz die konſtitutio⸗ nelle Garantie durch die Nationalverſammlung in Ver⸗ ſailles verliehen werden. Es bleibt abzuwarten, in welcher Weiſe dieſe Tilgungskaſſe ihre Aufgaben erfüllen wird. In Finanzkreiſen machen ſich diesbezüglich große Bedenken geltend. Man weiſt mit Recht darauf hin, daß mit der Schaffung einer ſolchen Kommiſſion die Ausgabe von neuen Bons notwendigerweiſe eingeſtellt werden müſſe, da es Unſinn ſei, auf der einen Seite die ſchwebenden Schulden zu tilgen und ſie auf der anderen Seite Poincars wird daher das formelle Verſprechen abgeben müſſen, die neue Emmiſſion von Bons einzuſtellen. Außer dem Projekt für die Amortiſationskaſſe wird Poincaré dem Parlament auch noch eine Konvention zur Ratifizierung vor⸗ legen, die er mit der Bank von Frankreich getroffen hat. Es handelt ſich um dein Abkommen für den Ankauf fremder Deviſen und Geldmittel durch die Staatsbank. Wie das „Echo de Paris“ ausführt, würde durch dieſes Geſetz die Bank von Frankreich in die Lage verſetzt, fremde Deviſen und Geldſorten in unbegrenzter Menge anzukaufen. Dieſe Käufe würden mit Hilfe einer neuen Ausgabe von franzöſiſchen Banknoten, die jedoch den Wert der angekauften Deviſen nicht überſteigen dürfen, getätigt werden. Das„Echo de Paris“ bemerkt zu dieſer neuen Grhöhung des Notenumlaufes:„Die Ausgabe von neuen Noten iſt tatſächlich nötig geworden durch die Erhöhung der Preiſe, die ihrerſeits auf das Sinken des Wechſelkurſes zurückzuführen iſt. Es iſt angebracht, darauf hinzuweiſen, daß die Notenemiſſion vollſtändig durch die angekauften Deviſen gedeckt ſein wird. Dieſe Konvention, auf Grund der neue Zahlung⸗mittel geſchaffen werden, iſt übrigens von den Finanzexperten gebilligt worden. Die von den Experten ins Auge gefaßte Steuerpolitik dürfte daher logiſcherweiſe den Sieg über eine Politik davon tragen, die zuerſt eine lange Revaloriſierung vorſieht. Dieſes Projekt, das ſeine Maßnahmen auf die Empfehlungen der Experten ſtützt, bedeutet eine wichtige Etappe auf dem Wege zur Stabiliſierung und ermächtigt tatſächlich den Staat, in einer Friſt von 3 Monaten mit der Bank von Frankreich ein Abkommen zu treffen, um die ihm für die Stabiliſierung nötig erſcheinenden Maßnahmen zu ergreifen.“ in der Liſte der Ausländer ſtatt. Die Beſtimmung, wonach infolge mangelnder Legitimationspapiere und politiſcher und krimi⸗ neller Gründe die Landratsämter den Ausländer ausweiſen können, ohne daß dieſer das Recht einer Berufung an die höhere Inſtanz hätte, iſt ausgeſchaltet worden. Der Fremde iſt nicht verpflicntet, vor der Entſcheidung der höheren Inſtanz das Land zu verlaſſen. Im übrigen lehne ſich das neue Geſetz an die ſchweizeriſchen Beſtim⸗ mungen über die Fremdenpolizei an. der polniſche Kriegshaſen in Goͤingen Moskau proleſtiert „Der ruſſiſche Geſandte in Warſchau hat bei der polniſchen Regie⸗ rung Proteſt gegen den Ausbau des Kriegshafens von Gdingen eiggelegt. Die ruſſiſche Regierung ſtellt feſt, daß der Bau eines neuen Kriegshafens in Gdingen das Gleichgewicht im Oſten ſtöre. Um den Frieden im Baltiſchen Meere zu ſichern, bitte' die Sowjet⸗ regierung die polniſche Regierung, den Bau nicht weiter zu führen. verſchwörerprozeß jn Angora § London, 4. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter,) In Angora begann der Unabhängigkeitsgerichtshof für die weſtliche Türkei ſeine Verhandlungen gegen die Führer und Mitglieder des Jungtürkiſchen Fortſchrittskomitees. 42 Perſonen ſind an⸗ geklagt, aber nur die Hälfte iſt erſchienen. Die Anklage lautet auf Umſturz und findet im Anſchluß an den Attentatsverſuch gegen Kemal Paſcha ſtatt. Die Verhandlung gegen die Attentäter, die kürz⸗ lich in Smyrna ſtattgefunden hat, hat zur Aufdeckung eines geheimen Aktionsausſchuſſes geführt, der die neue Republik ſtürzen wollte. Die Anklage begann damit, daß die Gefangenen beſchuldigt wurden, die Türkei in den Weltkrieg verwickelt zu haben. Es gab einen drama⸗ tiſchen Augenblick, wie der„Times“⸗Korreſpondent in Angora mel⸗ det, als der Angeklagte Kuchuk Talaat Bay nach den Gründen gefragt wurde, die zum Kriegsbündnis der Türkei mit Deutſchland geführt hätten, denn der deutſche Geſchäftsträger war während der Verhand⸗ lungen im Saale anweſend. durch Neuausgabe von Bons zu vergrößern. Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit Von Dr. Otto Hugo, M. d. R. Das größte Sozial⸗ und Wirtſchaftsproblem der Gegenwart bil⸗ det die Unproduktivität der Arbeitsloſigkeit. Es wird deshalb auch mit allen möglichen Mitteln der Verſuch unternommen, dieſe Un⸗ produktivität der Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen und an ihre Stelle für einen Teil der gewaltigen Aufwendungen an öffentlichen Mitteln produktive Erzeugung zu ſetzen. Von der ſozialen Seite aus geſehen, iſt die Arbeitsloſigkeit das verhängnisvollſte ſoziale Schickſal, das einen Menſchen treffen kann, beſonders, wenn es von Dauer iſt. Der Ausgleich, den die Arbeitsloſenunterſtützung darbietet, kann die ſeeliſchen und moraliſchen Nöte nicht lindern. Leider iſt bei uns in Deutſchland ſeit der Revolution immer nur die Politik des Augen⸗ blicks betrieben worden. Man hat niemals wirtſchaftlich vorgebaut, ſondern immer nur hinterher die ſozialen Nöte zu lindern verſucht. Als ich vor Jahresfriſt, bereits in einem Stadium, in dem die Zahl der Arbeitsloſen noch nicht 200 000 betrug, auf das kommende Elend der Arbeitsloſigkeit und ſeine ſchweren wirtſchaftlichen Gefahren hin⸗ wies, wurde ich als Schwarzſeher und Reaktionär verſchrien und alle Vorſchläge, die ich damals gemacht habe, durch Herſtellung einer ausreichenden Wirtſchaftslichkeit dieſe Entwicklung aufzuhalten und zu mildern, wurden in den Wind geſchlagen. Mittlerweile iſt die Arbeitsloſigkeit auf das Zehnfache geſtiegen und niemand zweifelt daran, daß es ſich hier um ein ſoziales und wirtſchaftliches Problem von unerhörter Größe handelt. Es iſt nun auf den verſchiedenſten Wegen verfucht worden, der Not dieſer Arbeitsloſigkeit zu ſteuern. Soweit es ſich um geldlichen Ausgleich für Lohnausfall, d. h. Arbeitsloſenunterſtützung handelt, wird eine ſoziale Notwendigkeit erfüllt, die aber keine Ar⸗ beitsloſigkeit beſeitigt. Damit allein kann und darf es ſein Bewenden nicht haben. Das hat auch die Reichsregierung eingeſehen und ver⸗ ſucht, durch Auftragserteilung der Reichsbahn und Reichspoſt und durch die produktive Verwendung von öffentlichen Mitteln un⸗ Arbeitsloſigkeit im Lande zu beſeitigen. An ſich iſt dieſe aßnahme der Regierung zu begrüßen, bedeutet aber zweifellos nicht erheblich viel, an dem Umfang der herrſchenden Arbeitsloſigkeit gemeſſen. Das Problem als Ganzes bleibt unerfaßt. Schließlich gibt es nur ein einziges Mittel, die Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen und zu überwinden und das iſt die Stärkung der Kaufkraft nach innen und außen. ee Es iſt richlig, daß das deutſche Volk heute in einem ſolchen Maße durch Entbehrung Not leidet, daß es nicht in der Lage iſt, genügend Ware zu kaufen und zu konſumieren. Es iſt aber falſch, wenn man glaubt, dieſe Konſumkraft dadurch herſtellen zu können, daß man für unproduktive Maßnahmen erhöhte Mittel verteilt, die nur aufgebracht werden können durch eine weitere Schröpfung der noch vorhandenen Produktion. Man darf den arbeitenden DTeil der deutſchen Wirtſchaft nicht lahmlegen, um damit andere über Waſſer zu halten, ſondern man muß dafür Sorge tragen, daß auch die ruhenden Betriebe wieder in Gang kommen. Die geſteigerte Kaufkraft iſt nicht durch unpro⸗ duktive Zuwendungen, ſondern nur durch Verbilligung der Waren⸗ erzeugung möglich. Ich habe deshalb auch bereits ſeit über einem Jahre immer und immer wieder gefordert, daß man die Mittel der Produktionsſteigerung mobiliſieren muß, um zu einer billigeren Erzeugung und damit zu einer höheren Konſum⸗ und Abſatzkraft im In⸗ und Auslande zu gelangen. Um zu dieſer ſozialen Verbeſſerung des Arbeitsmarktes in Deutſchland zu gelangen, iſt es notwendig, alle Mittel zur Ver⸗ billigung der Produktion anzuſpannen. Unter der Peitſche der verſagenden Konkurrenzfähigkeit dürfte die deutſche Wirtſchaft im verfloſſenen Jahre bereits alles getan haben, was vom Betriebe aus möglich war, um die deutſche Produktionsleiſtung zu verbeſſern. Alles, was man unter dem Begriff„R ationaliſierung“ ver⸗ ſteht, iſt darauf eingeſtellt, die denkbar günſtigſte, d. h. billigſte und beſte Produktionsmöglichkeit durch techniſche, organiſatoriſche, ſtand⸗ örtliche und andere Bedingungen zu ſchaffen. Unſere Großinduſtrie iſt in dieſer Beziehung vorangegangen. Chemiſche Induſtrie, Kali⸗ induſtrie, Stahlinduſtrie, andere Induſtrien folgen. Aber dieſer Rationaliſierungsprozeß greift bis tief in die verarbeitende Induſtrie und die Kleinbetriebe hinein. Wir ſehen, wie allmählich der Auf⸗ tragsbeſtand in den einzelnen Fabriken zunimmt. Das beruht weſentlich auf der ſcharfen Anſpannung aller Kalkulationsverbil⸗ ligungen, aller Sparmöglichkeiten und der Anwendung aller Ver⸗ beſſerungsmethoden. Mir ſind Betriebe bekannt, in denen ſich die wirtſchaftlichen Produktionsmöglichkeiten im Laufe des letzten Jahres um 30—40 Proz, verbeſſert haben. In einer Fabrik leiſten 800 Arbeiter bei demſelben Lohn und derſelben Arbeitszeit gegenwärtig dieſelbe Produktion als im Vorjahre 1200 Arbeiter. Das iſt möglich geworden durch techniſche, organiſatoriſche, wirtſchaftliche Umſtellung des Betriebes, Verkleinerung der Rohſtoffläger und dergleichen Ein⸗ ſparungen mehr. Die Not hat uns beten gelehrt. Wir haben zweifel⸗ los gegenüber den übrigen europäiſchen Produktionsſtaaten einen er⸗ heblichen Vorſprung gewonnen, indem wir den organiſchen Stö⸗ rungen in der deutſchen Wirtſchaft ſcharf auf den Leib gegangen ſind und uns den neuen weltwirtſchaftlichen Verhältniſſen angepaßt haben, während die andern noch davor ſtehen. In dem Augenblick, wo die Währungen der übrigen Länder ſtabiliſiert ſind, wird Deutſchland das wirtſchaftlich beſtgerüſtete Lend ſein. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Vorzüge der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit zugute kommen. In dem Spezialfall, den ich oben anführte, iſt es der Fabrik ge⸗ lungen, auf Grund der verbilligten Produktionsgrundlage bereits weſentliche Auslandsaufträge hereinzuholen. Sobald die Wäh⸗ rungsunterbietungen aufhören, beſteht kein Zweifel, daß die Geſamt⸗ produktionsleiſtung des Werkes ſich weiter ſteigern läßt und damit e iſt, ee 400 Arbeitern einen weſentlichen Teil wieder einzuſtellen. Das muß auch das Zi⸗ e⸗ ſamten Wirtſchaftspolttik ſein. Dieſen Zielen haben ſich alle Faktoren unterzuordnen, zum mindeſten für die nächſte Zeit, damit wir in Deutſchland in die 1195 kommen, wirtſchaftlich durchzudringen und uns zu erholen. Daß das wirtſchaftlich und politiſch für Deutſchland von entſcheidender Be⸗ den ſein würde, braucht wohl nicht beſonders unterſtrichen zu werden. Nun ſteht leider die öffentliche Behandlung der Dinge in einem ziemlichen Gegenſatz zu den hier angeführten Notwendigkeiten. Die ſteuerliche Schonung iſt bei weitem noch nicht in dem Maße durchg ef ü her t, als es zwingend erforderlich iſt. Alle Fak⸗ toren der Offentlichkeit ſollten ſich darüber klar ſein, daß das, was gegenwärtig der Wirtſchaft an Belaſtung erſpart werden kann. ſich, ſpäter reichlich lohnt, hinſichtlich der Wiederherſtellung ihrer Wirt⸗ ſchafts⸗ und Steuerkraft, die nach der ſozialen und kulturellen Seite von der größten Bedeutung wäre. Es iſt zwar vom Finanzminiſter 2. Seite. Nr. 355 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag ⸗uusgabe) Mittwoch, den 4. Auguſt 1926 ein Anfang gemacht worden, aber auch nur ein Anfang, das Weſent⸗ liche, die Durchſetzung einer wirklichen Sparpolitik bis zu den letzten öffentlichen Faktoren iſt leider in Deutſchland noch immer nicht er⸗ zielt worden. Es muß aber unbedingt an dieſem Ziel mit aller Hart⸗ näckigkeit und Energie gearbeitet werden. Daneben ſteht die mangelnde Rückſicht nach der Seite der ſozialen Belaſtung, die in den verfloſſenen Jahren und auch im letzten Jahre geradezu ſprunghaft geſteigert worden iſt. Das Jahr 1913 trug an Laſten für die Kranken⸗, Unfall⸗ und Renten⸗ verſicherung 1,102 Milliarden. 1924 1,610 Milliarden, 1925 2,443 Milliarden. 1926 wird mit 2,8 Milliarden belaſtet ſein. Wenn dann im Jahre 1926 noch 1,8 Milliarden für Arbeitsloſenunterſtützung hinzukommen, ſo ſind das öffentlich ſoziale Laſten, die produktions⸗ hemmend wirken müſſen und tatſächtich auch wirken. Es muß des⸗ halb immer wieder die öffentliche Aufmerkſamkeit auf dieſe Dinge gelenkt werden. Die Gewerkſchaften und das Reichsarbeitsminiſte⸗ rium müſſen ſich darüber klar werden, daß die beſte Sozialpolitik die Beſeitigung des Elendes der Arbeitsloſigkeit bedeutet. Deshalb ſollte man zunächſt einmal zum mindeſten mit Gewehr bei Fuß ſtehen, nicht neue Soziallaſten ſchaffen und weitere Hemmungen der Arbeits⸗ und Entwicklungsfähigkeit der Betriebe auferlegen. Wenn wir ſehen, wie in England der Achtſtundentag für den Bergbau Ge⸗ ſetz geworden iſt, wie in Italien der Neunſtundentag durch Muſſolini diktatoriſch auferlegt wurde und wenn wir uns daneben vor Augen halten, daß Deutſchland neben der allgemeinen Not durch den Dawes⸗ vertrag noch beſonders belaſtet iſt, dann iſt es nicht zu faſſen, wenn die deutſche Sozialpolitik mit der Wirkung einer weiteren Erſchwe⸗ rung der wirtſchaftlichen Lage fortgetrieben würde. Jetzt heißt es ſtillhalten und durch! Die Gewerkſchaften müſſen dafür Sorge tragen, daß die Maſſe derjenigen, die arbeiten können, ſich vermehrt und dürfen keine Politik treiben, die die Zahl der Arbeitsloſen immer größer werden läßt. Ich zweifle nicht daran, daß wenn endlich ein⸗ mal der Wirtſchaft die erforderliche Ruhe gegeben wird, ſie ſich ihrer Aufgabe, den Arbeitsloſen Brot zu ſchaffen, in einem Maße gewachſen erweiſen wird, wie es keine öffentliche Hand zu tun oder zu leiſten vermöchte. die Inflation in Belgien „Die„Kölniſche Volkszeitung“ veröffentlicht einen Brief ihres Brüſſeler Vertreters über die zunehmende Teuerung in Belaien. dem wir u. a. folgendes entnehmen: Der Lebenshal⸗ tungsinder iſt um 58 Punkte geſtiegen. Ein Maßſtab für die be⸗ trächtliche Teuerung im Lande. Der Fremdenzuſtrom, vor allem aus Holland, hält unvermindert an. Die von der Grenze kommenden Züge ſind dicht beſetzt. Die Regierung hat be⸗ ſchloſſen. den Fremden eine Aufenthaltsſteuer aufzuerlegen, von der nur Franzoſen. Polen und Luxemburger ausgenommen ſind. Im ganzen Lande ißt man Schwarzbrot. Krieasbrot iſt es nicht. aber es ähnelt ihm doch. Die Bars ſchließen ihre Pforten nachts um 1 Uhr. Warme Mahlzeiten kann man nur zu beſtimmten Tages⸗ ſtunden haben. Die Emiſſion der Eiſenbahnobligationen wird in Kürze er⸗ folgen. Die Zinſen betragen 6 Prozent feſt, wozu ein wechſelnder Zinsfuß tritt. Die Emiſſion erfolat auf der Baſis eines enaliſchen Pfundes gleich 175 Franken. Mit dem Steigen des Pfundes wachſen auch die Zinſen. ſo daß ſie etwa beim Kurſe von 235 für das Pfund 8 Prozent betragen würden. Kaſſenſcheine und Anleihepar jere kön⸗ nen nach beſtimmten Modalitäten umgetauſcht werden. Damit hofft die Regieruna. die Dezemberfälligkeit in Höhe von 88 Milliarden regeln zu können. Einſchränkung des belgiſchen Fleiſchexports Der Zwiſchenfall auf dem Viehmarkt in Cureghem bei Brüſſel hat den Landwirtſchaftsminiſter veranlaßt. den Fleiſcherport einzu⸗ ſchränken. Fleiſcherxvort darf nur noch mit Ausfuhrbewilligung ſtattfinden. Vorübergehend wird der Exvort unterſagt werden. die Balkanverwicklungen § London, 4. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die bulgariſche Regierung iſt augenſcheinlich nicht fähig, das ſcharfe Vorgehen Jugoſlawiens richtig zu beantworten. Durch Reuter läßt ſie erklären, daß die jugoſlawiſche Behauptung von bulgariſchen Maſſenüberfällen phantaſtiſch und unwahr ſei, und daß die rebellierenden Freiſcharen bei dem letzten großen Zuſam⸗ menſtoß von Krivaplanka nicht von bulgariſchem Territorium ge⸗ kommen ſeien. Aber nach den vorliegenden Anzeichen iſt die bul⸗ gariſche Regierung einfach nicht ſtark genug, eine entſcheidende Kontrolle über die mazedoniſchen Freiſcharen auszuüben. Der Kor⸗ reſpondent der„Morningpoſt“ in Sofia meint, daß die kriege⸗ riſche Haltung der Nachbarn Bulgariens von der Abſicht ge⸗ tragen ſei, eine ungünſtige Atmoſphäre zu ſchaffen, damit die vom Völkerbund bewilligte Anleihe an Bulgarien und weitere Kredit⸗ verhandlungen mit ausländiſchen Banken nicht abgeſchloſſen werden können. Das Telegramm der„Morningpoſt“ beſtätigt als die vor⸗ herrſchende Vermutung, daß die bulgariſche Regierung der Frei⸗ ſcharenbewegung nicht gewachſen iſt. Die angekündigte Note der jugoſlawiſchen Regierung an die Großmächte iſt noch nicht einge⸗ troffen. Nur das Memorandum an den Völkerbund liegt vor. Die panaſtetiſche Ronſerenz § London, 4. Aug.(Von unſ. Lon doner Vertreter.) Die pan⸗ oſtatiſche Konferenz in Nagaſaki wurde nach dreitägigem Verlauf geſchloſſen. Sie endete, wie die„Times“ berichten, mit einem Wort⸗ wech, el zwiſchen dem japaniſchen und chineſiſchen Delegierten und einem vorzeitigen Rückzug dreier prominenter japaniſcher Delegier⸗ ter. Die Entſchließungen gelten der Schaffung eines aſiatiſchen Nach⸗ richtendienſtes, dem Bau einer tvransaſiatiſchen Eiſenbahn, der Bil⸗ dung einer panaſiatiſchen Kreditgeſellſchaft und der Gründung einer pamaſiatiſchen Univerſität in Schanghai. Dazu gehört noch der Be⸗ ſchluß, daß die aſiatiſchen Delegierten im Völkerbund bei der nächſten Tagung in Genf eine gemeinſame Erklärung über die Gleich⸗ heit aller Raſſen abgeben wollen. Das Arteil gegen Stratil Sauer ſel Berlin, 4. Aug.(Von unſ. Berliner Bilro.) Der deutſche Forſcher Stratil Sauer, deſſen Verurteilung zum Tode nur da⸗ durch ſich hatte vermeiden laſſen, daß die Familie des von ihm im der Notwehr erſchoſſenen Afghanen ihm feierlich verzieh, iſt wie der „Voſſ. Zig.“ aus Kabul gefunkt wird. zu 4 Jahren Gefäng⸗ nis verurteilt worden.— Man darf annehmen, daß es den deuiſchen Bemühungen gelingen wird, ihn bald wieder aus dem Ge⸗ längnis herauszubekommen. Der Ronflikt in Mexiko Präſident Calles hat das Waffenſtillſtandsangebot des mexi⸗ kaniſchen Episkopats abgelehnt und erklärt, die mexikaniſche Regie⸗ rung werde mit allen Mitteln die Durchführung der Kirchengeſetze er⸗ zwingen. Trotzdem ſind erneute Verſuche im Gange, zwiſchen den Parteien zu vermitteln. Die Regierung öffnete in vielen Orten wieder die Kirchen, nachdem die Enteignung durchgeführt war. Die Katholiken erklären, ihre Zurückhaltung beweiſe, daß ſie ihrerſeits jeden Anlaß zu Blutvergießen vermeiden wollten. Wegen des ge⸗ lanten Attentats auf Calles wurden weitere ſieben jungen Leute perhaftet. In Irapidato fanden mehrere Proteſtanten den Tod, uls Katholiken ihre Häuſer anzündeten. Ein amerikaniſcher Paſtor ſoll ſich ebenfalls unter den Opfern befinden. Amerikanſſcher Prokeſt Ver amerikaniſche Geſchäftsträger in Mexiko überreichte einen Proteſt ſeiner Regierung wegen Beſetzung der amerikaniſchen Kirche durch mexikaniſche Truppen. Die deutſchen Geſatzungsbeſchwerden Hoeſch bei Briand und Berthelot y Paris, 4. Augſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hatte geſtern nachmittag mit dem Miniſter des Aeußeren Briand und dem Generalſekretär des Außenminiſteriums Berthelot Unterredungen, die ſich auf die Frage der beſetzten Gebiete bezogen. Nach einer Auslaſſung der Pariſer deutſchen Botſchaft wurden bei dem geſtrigen Empfang Hoeſchs Fragen der beſetzten Gebiete erörtert und beſonders die Frage der Horabſetzung der Be⸗ ſatzungsſtärke. Auch der Zwiſchenfall in Germers⸗ heim ſoll zur Sprache gekommen ſein. Hierzu wurde franzöſiſcher⸗ ſeits erklärt, daß der endgültige Bericht darüber noch nicht vorliege, ſo daß die Angelegenheit noch nicht abgeſchloſſen werden kann. Schließlich fand auch über den unmittelbar bevorſtehenden Abſchluß eines deutſch⸗franzöſiſchen Handelsproviſoriums ein Gedankenaus⸗ tauſch ſtatt, der jedoch nicht techniſche Angelegenheiten umfaßte. Nach franzöſiſchen Preſſemeldungen ſoll die Unterzeichnung des deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsproviſorium durch die Leiter der beiden Delegationen, Miniſterfaldirektor Poſſe und Handelsminiſter Bokanowſki noch im Laufe dieſer Woche er⸗ folgen. Das„Wirtſchaftsproviſorium wird dann dem Reichsrat in Frage kommenden Ausſchüſſen des Reichstages vorgelegt werden. Denunziationen gegen das heer Die Pazifiſten, deren extremer Flügel ſich in einer nachgerade unerträglichen Weiſe unnütz macht, bereiten, wie der Reichsdienſt der Deutſchen Preſſe erfährt, ein ſogenanntes Weiß⸗ buch über die Reichswehr vor, das dem Reichstag zugehen ſoll und damit vermutlich der ganzen Oeffentlichkeit und dem Aus⸗ land nicht unbekannt bleiben wird. In dieſem vorgeblichen Weiß⸗ buch ſoll der„ungeheure Mißbrauch der Amtsſtellung von Perſonen in den höchſten Stellen“ erbracht werden. Angeblich handelt es ſich um Begünſtigungen oder Veranlaſſung von Schie⸗ bungen von Heeresgut und dergleichen in das Ausland unter dem Deckmantel einer privaten Firma. Die Höhe der auf dieſe Weiſe neräußerten Werte ſoll mehr als 20 Millionen Mark betragen. 505 Vorgänge ſollen ſich vornehmlich im Jahre 1923/24 abgeſpielt aben. Daß Heeresgut verſchoben wurde und daß es dabei unſolide Verdienſte gegeben hat und der eine und der andere Würdenträger nicht leer ausgegangen iſt, wiſſen wir alle, das wiſſen vielleicht auch z. B. die Brüder Barmat. Aber es ſieht nicht ſo aus, als ob das pazifiſtiſche Weißbuch dieſe Sünden, die zum großen Teil wohl auch in den Jahren vor 1923 liegen, im Auge hätten. Vermutlich ſoll es nur wieder eine Denunziation des amtlichen Deutſchland bei unſeren ehemaligen Kriegsgegnern werden. Eine Tatarennachricht § London, 4. Aug.(Von unſ. Londener Vertreter.) Die rechts⸗ ſtehende„Daily Mail“ erhält heute eine ſehr auffallende Infor⸗ mation vom Arbeitsamt in Genf über die ungeheuere deutſche Armee, die vorſichtig, aber planmäßig im Entſtehen begriffen ſei. Die im Genfer Arbeitsamt wirkenden Arbeiterver⸗ treter aller Nationen hätten bereits durch Vermittlung ihrer deut⸗ ſchen Kollegen Ratſchläge an die deutſche Regierung erteilt und von der Gefährdung des Friedens geſprochen. Die Koſten der geheimen militäriſchen Formationen Deutſchlands erſcheinen nicht im Budget des Kriegsminiſteriums, ſondern in den Haushaltsplänen der ein⸗ zelnen Länder des Deutſchen Reiches, wo ſie unter falſcher Flagge für gemeinnützige und Wohlfahrtszwecke geführt werden. Die „Daily Mail“ erklärt, daß bisher ein vorzügliches Zuſammenwirben mit Deutſchland im Arbeitsamt in Genf ſtattgefunden habe und daß man alles vermieden habe, was den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund verzögern könnte. Aber jetzt ſei man doch zu der Ueber⸗ zeugung gelangt, daß Deutſchlands militäriſcher Ehrgeiz wieder den Frieden Europas bedrohe.— Es iſt merkwürdig genug, daß dſeſe Tatarennachricht aus dem Internationalen Arbeilsamt kommen ſoll. vom deutſchen Studententag Auf dem 9. deutſchen Studententag betonte der Rektor der Univerſität Bonn, Geheimrat Prof. Dr. Dyroff, die unbedingte Notwendigkeit der politiſchen Schulung der deutſchen. Studentenſchaft durch Einrichtung von regelmäßigen Vorleſungen auf dem Gebiete der politiſchen Theorie. Staatsminiſter a. D. Wallraf zeichnete die beſonderen Aufgaben der deutſchnationalen Volkskreiſe, die in der Hauptſache in der Stärkung des National⸗ bewußtſeins liege. Er führte dann weiter aus, daß mit endloſen Reichstagsdebatten über Fragen von minderer Bedeutung auf die Dauer nicht weiter zu kommen ſei. Hinſichtlich des geplanten Ehren⸗ mals für die Gefallenen betonte Wallraf, daß dieſes, welchen Standort es auch haben werde, vor allem den in Stein gehauenen Mahnruf an die kommenden Geſchlechter tragen müſſe, in Einig⸗ keit zuſammenzuſtehen zur Wiederaufrichtung des Vaterlandes. Nochmals der Jall Leſſing In der vierten Vollſitzung wurde nochmals der Fall Leſſing aufgerollt. Dipl.⸗Ing, Poehlmann, der Vorſitzende des han⸗ noverſchen Kampfausſchuſſes gegen Prof, Leſſing, gab einen Ueber⸗ blick über die Entwicklung des Falles Leſſing und wandte ſich hier⸗ bei gegen die Gerüchte, daß die Hannoverſche Studentenſchaft auf⸗ gepdtſcht worden ſei oder im Schlepptau einer einſeitigen partei⸗ poliitſchen Richtung geſtanden habe. Auch müſſe vor der Oeffent⸗ lichkeit betont werden, daß die Studentenſchaft ſich niemals zu Tätlichkeiten habe hinreißen laſſen. Nach dem Referat Poehlmanns wurden zwei Anträge abgelehnt. Einer des weſtdeutſchen Kreiſes, daß es wünſchenswert 155 den Fall Leſſing zu den Akten zu legen und einer der Heidelberger Studenten, der dem Hauptborſtand der Deutſchen Studentenſchaft wegen des Streik⸗ aufrufes im Falle Leſſing die Mißbilligung ausſpricht. Hierauf berließ die Mehrzahl der rheiniſchen Studenten den Saal bis zur Erledigung des Falles Leſſing. Angenommen wurde ein Antrag des Kreiſes 7 Bayern, in dem zum Ausdruck kommt, daß die Deutſche Studentenſchaft es begrüßt, daß es endlich geiungen ſei, die Techniſche Hochſchule von einem akademiſchen Lehrer zu befreien, deſſen unwürdiges Verhalten ihn für eine akademiſche Lehrtätig⸗ keit nicht geeignet erſcheinen laſſen. Bedauerlich ſei es, daß es kein anderes Mittel gegeben habe, ihn zum Verzicht auf ſeine Lehr⸗ tätigkeit zu beſtimmen, als ſeine venſa legendi durch Erteilung eines bezahlten Forſchungsauftrages abzukaufen. Die Deutſche Studen⸗ tenſchaft erwarte von dem preußiſchen Kultusminiſter, daß er als Berufungsinſtanz das Urteil über die Relegierung von 11 Studen⸗ ten aufhebe. Geſtern abend veranſtaltete die Studentenſchaft eine gemein⸗ ſame Fahrt nach Königswinter. Die Studenten zogen in einem Fackelzug nach der Burg Drachenfels, wo eine Rh ein⸗ landfeier ſtattfand. Während des Abſtieges nach Königswinter wurde auf der Ruine eine Feuerwerk abgebrannt. Deutſch⸗engliſches Luſtabkommen In der geſtrigen Unterhausſitzung erklärte der britiſche Staats⸗ ſekretär für die Luftfahrt, es würden alle Bemühungen unternom⸗ men, um den Abſchluß des geplanten deutſch⸗engliſchen Luftabkom⸗ mens zu beſchleunigen. Gegeawärtig werde es noch von ver⸗ ſchiedenen Reglerungsſtellen geprüft. Die Verzögeruag erkläre ſich daraus, daß Deutſchlond nach Abſchluß des deutſch⸗frangöſiſchen Luft⸗ fahrvertrages den Wunſch ausgeſprochen habe, daß dieſer und nicht der engliſche Entwurf als Grundſage für das deutſch⸗engliſche Ab⸗ kommen benutzt werden ſollte. der Magdeburger Jall ſel Berlin, 4. Aug. Won unſ. Berliner Büro.) Dos neu Stadium der Magdeburger Skandalaffäre: Der Unterſuchungsrichten und die Berliner Krintinalbsamten geben an die Oeſſentlichteit W. teitungen aus, die ſich ſtracks widerſprechen. 4 Mitteilungen werden vom Wolff⸗Büro in rührender Weiſe we oder hintereinander weiterverbreitet. Im übrigen dauert die 3e 1 mürbungsoffenſive gegen den Landgerichtsrat Köllin fort. Geſtern war in einem Teil der Preſſe berichtet worden Kölling gehe in den Urlaub ohne die Einleitung eines Disziplinarver ihrens. un erklärt aber Dr. Kölling, ihm ſtünde zum 2. Auguſ 5 übliche Jahresurlaub zu. Er würde ihn aber erſt dann antreten wenn ſeine Ermittlungstätigkeit ſoweit abgeſchloſſen ſei, daß 65 Beſchwerdekammer für die erneute Haftbeſchwerde des Hadasſche Verteidigers alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung ſbünd Kölling legt Wert darauf, feſtzuſtellen, daß er nur wenige Tage eiben gedenke, die Leitung der Unterſuchung wieder ie Hand nehmen zu können. e Gleichzeitig veröffentlicht der Landtagsabgeordnete Mener Magdeburg, der im Abgeordnetenhaus gegen den Miniſter Seper und deſſen Beamten den Strafantrag eingebracht hatte, eine Erkllä rung, in der er ausführte: Seine Anzeige bei der Stactsanwaltf 15 hätte nur den Zweck gehabt, einen Weg dafür zu öffnen, daͤß„en lich eine an der ganzen Sache bisher unbeteiligte und darum Ante; fangene, dazu politiſch unparteiiſche Inſtanz zur Prüfung und Be urteilung der Sache komme.“ Erſuchen an den Reichs kag um Eingreifen. Der„Lokalanzeiger“ läßt ſich aus Magdeburg berichten: Lans⸗ gerichtsrat Reſchke, der ſtellvertretende Vorſitzende des Bezir verbandes Magdeburg vom Preußiſchen Richterverein, hat heute, 5 Reichstag und Reichsregierung ein Schreiben gerichch in dem er den Reichstag bittet, auf Grund von Artikel 15 und! der Reichsverfaſſung zum Schutze der Rechtepflege und zur Wochrum der Unabhängigkeit der Richter in die Magdeburger Mordangelegen heit einzugreifen. Badiſche Politik Generalkonſul Dr. Rheinboldt Die ſchweizeriſche Preſſe widmet dem zurlägtretengeg deutſchen Generalkonſul Dr. Rheinboldt herzliche Worte d Abſchieds. So ſchreibt die„Neue Zürcher Zeitung“ u..: „In ſchwierigen Zeiten, im Januar 1920, ſtellte ſich Miniſter D⸗ Rheiboldt ſeinem Vaterland zur Verfügung für die Uebernahme Leimnug des deutſchen Generalkonſulats in Zürich. Obwohl er uie, aus dem onſulardienſt hervorgegangen war, beſaß er doch eine tre 0 liche Vorbildung, um das ſchwierige Amt zu verwalten. Sehr 1 1 er rang der liebenswürdige Badener allgemeine Velfebthen Für die ſchwierigen Fragen finanzieller und wirtſchaftlicher Art, d er, ſei es als Generalkonſul, ſei es als Finanzbelrat der deutf 4 Geſandtſchaft in Bern, zu behandeln hatte brachte Miniſter Rheinbol beſonders gute Vorkenntniſſe mit. War doch Dr. Rheinboldt Abſchluß ſeiner Studien zunächſt viele Jahre in der badiſchen Finanz verwaltung tätig geweſen, um dann von 1900 an in den Dienſt Reichs zu treten. Bevor er wieder in die Verwaltung ſeiner engen Heimat übertrat, war er als Geheimer Rat im Reichsſchatzannt tätig 1910 wurde Dr. Rheinboldt badiſcher Finanzminiſter un zugleich Bevollmächtigter im Bundesrat; 1911 wurde ihm auchen 1 das Eiſenbahnminiſterium übertragen. Beim Umſturz im Novembes 1918 trat der verdiente Verwaltungsmann aus dem Staatsdienſt zu rück. Während ſeiner ſechsjährigen Tätigkeit in der Schweiz Mimiſter Rheinboldt u. a. in maßgebender Stellung als deutſche Vertreter die ſchwierigen Verhandlungen über die deutſchen Lebens verſicherungen und die Goldhypotheken⸗Frage geführt.“ Letzte Meloͤunge: Typhusepidemie im Beiterregiment 11 — Berlin, 4. Aug. Unter den Mannſchaften des Neiterregimen Nr. 11 auf dem Truppenübungsplatz in Döberitz iſt eine Typhm epidemie ausgebrochen. Einer der Erkrankten iſt bereits geſtor 1 Das Regiment hat ſeinen Standort dieſer Tage von Altengraben bei Magdeburg gewechſelt und die Krankheit ſcheint von dort eingeſchlepßt 2 ſein, da im Lazarett von Burg jetza ebenfalls 0 Reichswehrſoldat des 11. Reiterregiments an Typhus ſtarb. Bug Reichswehrminiſterium teilt auf Anfrage mit, daß alle Vorkehrunge zur Verhinderung einer weiteren Ausdehnung getroffen wurneg Ueber das genannte Regiment iſt ſofort Urlaubsſperre verhän worden. Braunkohlen bei Verlin E Verlin, 4. Aug(Von unſerem Berliner Bütro.) Zu eine geſtern verbreiteten Nachricht über das Vorhandenſein außerorden lich ſtarker Braunkohlenlager in der Nähe von Berlin weiß 5 1* d B. T. folgendes zu berichten: Die Lager befinden ſich hauptſächl unter dem reichen Waldbeſtand, der keils Staatsforſt, teil Fü“ ſtenwalder Forſt iſt. Die Lager liegen ſo tief, daß ein Tat⸗ Abbau nicht in Frage kommt, ſondern daß man weitgehende Sch ſcht anlagen errichten müſſen wird. Die bisherigen Projekte ſehen n1 nur einen Abbau der Braunkohlenlager vor, ſondern gleichhenen die Errichtung einer großen Brikettfabrik und einer chemiſ 9 Fabrik zur Verwertung der Abwäſſer. Da die Vahnverbindee zu den Lagern ſehr günſtig iſt, kann man damit rechnen, daß ſaß, unmittelbar vor den Toren Berlins ein neues Rieſenin duſtriegelände entſtehen wird. Aukounglück in der Schweiz — FJürich, 4. Aug. Geſtern nachmittag ereignete ſich in Dubes, dorf ein ſchweres Automobilunglüc. Bei einer Uebene fahrt für ein Rennen überſchlug ſich der Wagen der Fliegeroffig Hauptmann Uhrmann und Leutnant Buſſigny und begrub die baſen Inſaſſen unter ſich. Leutnant Buſſigny, einer der erfolgreſchſh ſchweizeriſchen Fliegeroffiziere, war ſofort tot, Hauptmann 1 mann wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Jlugzeugunglück — Mailand, 4. Aug. Ein von Turin kommendes Milik flugzeug iſt über der Stadt Mailand aus unbekannter Urſal, abgeſtürzt. Es fiel mitten auf die belehte Via Tizia ohne jedoch Perſonen zu verletzen. Der Apparat wurde vaoflſtän! zertrümmert. Der Pilot konnte nur als ſchrecklich verſtümme Leiche unter den Trümmern hervorgezogen werden. Raketenexploſion 5 — Rom, 4. Aug. Während eines Kinderfeſtes explodierten. einem Gebäude des neapolitaniſchen Dorfes Caſtelfranco mehrcht Kiſten mit Raketen. Nach den erſten Meldungen guſet 7 1 40 Perſonengetötet und zahlreiche ſchwer verletzt. Zwei wurden ſchwer beſchädigt. Erdbeben in Japan — London, 4. Aug. Aus Tokio wird gemeldet, daß in großen Teil Japans ein mächtiges Erdbeben verſpürt wiin, In Tokio ſelbſt wurden die telephoniſchen und telegraphiſchen Erd⸗ bindungen, ſowie der Straßenverkehr unterbrochen. Durch das bol beben entſtand ferner in einem Laboratorium einer Vorſtadt Tokio eine Feuersbrunſt. Der Herd des Bebens ſcheint in en⸗ Bucht von Tokio zu liegen. Immerhin ſcheint es keine Menſch leben gefordert zu haben. * Mürktembergs Einſpruch gegen den Pokemkinfilm. Da⸗ tembergiſche Miniſterium des Innern hat den Widerruf Zulaſſung des etwas gekürzten, jedoch in ſeinem Weſen un ändert gebliebenen Bildreifens„Panzerkreuzer Potemkin ar⸗ antragt. Das wird cilſo zur Folge haben, daß ſich die Film⸗ Ob prüfſtelle nochmals über den Film zu entſcheiden haben wird. che 8 „ Sr. r/ /Yr r e Amttwoch, den 4. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Jeitung(mittag ⸗Ausgade) 3. Seile. Nr. 353 Sitzung des Bürgerausſchuſes am Dienstag, den 3. Auguſt 1920 Erledigung der Tagesordnung in 20 Minuten— Einſtimmige Waſſerleitungen über die Friedrich Ebert⸗Brücke und von 203 000 Mk. für Anlagen im Betriebsbahnhof der Skraßenbahn 15 20 Minuren beanſpruchte geſtern die Bürgerausſchußſitzung, da leder nur zwei Punkte auf der Tagesordnung ſtanden und ein⸗ hendere Ausfuhrungen nicht zu machen waren. Als Bürgermeiſter ütter, der in Vertretung des Oberbürgermeiſters die Verhand⸗ ungen leitete, die Sitzung eröffnen wollte, fehlte mit Ausnahme 98 5 Stadtverordneten die geſamte ſozialdemokratiſche Fraktion, die Eic im Turmzimmer eine Vorbeſprechung abhielt. Nach ihrem intreffen wurde ſofort in die Tagesordnung eingetreten, da Mittei⸗ 1004 nicht zu machen waren. Während die erſte Vorlage, die f 000 Mk. für eine Gashochdruckleitung und eine Waſ⸗ uiebeitung über die Friedrich Ebert⸗Brücke und für Gas⸗ iederdruckleitungen durch die Renz⸗ und Gutenbergſtraße auforderte, ohne Debatte einſtimmig genehmigt wurde, rief die z welte ſtätdede. die die Bewilligung von 203 000 Mk. für eine Oberbauwerk⸗ ätte im Betriebsbahnhof der Straßenbahn, der gegenwärtig am teckarauer Uebergang errichtet wird, ſowie für weitere Betriebsein⸗ 20 kungen beantragte, eine kurze Ausſprache hervor. Stadtv. r(D. Bp.) äußerte mit Recht ſein Erſtaunen darüber, daß bedeutende Nachforderung erſt jetzt kommt. Man hat doch ae dich dei der Projektbearbeitung ſchon gewußt, daß man die Be⸗ n seinrichtungen, für die nunmehr die Mittel angefordert wurden, 15 entbehren konnte. Stadtv. Walther ſtellte gleichzeitig die An⸗ rage, ob man bei dieſer Mehrbelaſtung des Straßenbahnbudgets abne Tariferhöhung auskomme, da ſich Generaldirektor Löwit ge⸗ iußert haben— daß ihm jetzt ſchon die Verzinſung und Amor⸗ Ninen der aufgenommenen Kapitalien ſchwer falle. Bürgermeiſter Ritter gab daraufhin die beruhigende Verſicherung ab, daß weder Tader Straßenbahnkommiſſion noch im Skadtrat die Frage einer riferhöhung angeſchnitten worden ſei. Stadtv. Arnold(Soz.) doanſtandete die Ein⸗ und Ausfahrt des Betriebsbahnhofes, die eine keltbolte S⸗Kurve ſei. Generaldirektor Löwit beſtritt die Richtig⸗ delt dieſer Behauptung. Schwierigkeiten könnten ſich ſchon deshalb 8 tergeben, weil man von zwei Seiten, von der Schwetzinger⸗ und Fraknheimerſtraße her, in den Bahnhof einfahren könne. Da die raktion der Deutſchen Volkspartei durch die erhaltene Auskunft zu⸗ dengeſtellt war, wurde auch dieſe Vorlage einſtimmig ange⸗ nommen. Der Stadtrat blieb dann noch zu einer kurzen Sitzung verſammelt. Sch. Sitzungsbericht Bürgermeiſter Ritter eröffnet um.20 Uhr die beſchluß⸗ ge Sitzumg. Da keine Mitteilungen zu machen ſind, wird fort in die Tagesordnung eingetreten. Verlegung von Gas- und Waſſerleitungen über die 5 Friedrich Ebert⸗Brücke. 800 Stadtratsbeſchluß: Für eine Gashochdruckleitung von rn I. W. und eine Waſſerleitung von 600 mmm l. W. über die ſirenc Ebert⸗Brücke und die erforderlichen Nebenarbeiten und Gasniederdruckleitungen durch die Renz⸗ und Gutenbergſtraße werden insgeſamt 300 000 RM. aus Anlehensmitteln bewilligt. 10 Stw.⸗V. Hahn betont die Dringlichkeit der Vorlage und empfiehlt e Annahme.— Stv. Dr. Moekel(Zentr.) erklärt, daß die Zen⸗ Bü fraktion dieſer und der nächſten Vorlage zuſtimmen werde.— liergermeiſter Ritter ſtellt, da keine weiteren Wortmeldungen vor⸗ egen, die einſtimmige Annahme der Vorlage feſt. Anlagen im Betriebsbahnhof der Straßenbahn am Neckarauer Uebergang bahn ma dtratab eſchluß: Im Betriebsbahnhof der Straßen⸗ am Neckarauer Uebergang iſt eine Oberbauwerkſtätte du erſtellen; ferner iſt dieſer Betriebsbahnhof durch eine Sandtrocken⸗ aulage, einen mechaniſchen Wagenhebeſtand, ein Oelreſervoir mit Pumpen und Zapfſtellen, einen Laufkran für die Betriebswerkſtätte und durch Rollbockwagen einſchlteßlich der dazugehörenden Kopf⸗ — pe zu ergänzen. Die Koſten mit 168 000 RM. für die Oberbau⸗ 203 fäte und 35 000 RM. für die übrigen Anlagen, zuſammen 000 RM., ſind aus Anlehensmitteln zu beſtreiten. Sto.⸗V. Kaiſer(Ztr.) empfiehlt die Annahme der Vorlage.— die, Walther(D. Vp.) führt aus: Wir ſind erſtaunt darüber, daß tie Nachforderung erſt jezt kommt. Man hätte ſchon bei der Projek⸗ rung der Anlage den jetzt angeforderten Betrag einkalkulieren deaen. Wir haben infolgedeſſen gewiſſe Bedenken, insbeſondere da„weil ſich Herr Generaldirektor Löwit geäußert haben ſoll, A5 es ihm jetzt ſchon ſchwer falle, Zinſen und Amortiſation für die anlagen aufzubringen. Wir machen unſere Zuſtimmung von der türung abhängig, daß Herr Generaldirektor Löwit in der Lage das Straßenbahnbudget trotz der Neubelaſtungen aufrecht zu er⸗ Pam. da wir vermuten, daß noch Nachforderungen en werden. Weiter möchten wir die Frage anſchneiden, ob 55 demnächſt das Geſpenſt einer Tariferhöhung auftauchen wird. Sto. Arnold(Soz.) begrüßt die Vorlage, da es ſeit Jahren das Steden der Sozialdemokratie ſei, Betriebswerkſtätten zu ſchaffen, die und dem Gebetswunſch, daß der Herr unſer Gott uns freundlich ſei Bewilligung von 300 000 Mk. für Verlegung von Gas⸗ und den modernen techniſchen Errungenſchaften entſprechen. Der Redner bemängelt dann die Anlage der Ein⸗ und Ausfahrt des Betriebs⸗ bahnhofes am Schlachthof, da die doppelte-Kurve verkehrstechniſch gefährlich ſei. Bürgermeiſter Ritter: Es iſt darauf hingewieſen worden, daß es eigentlich beſſer geweſen wäre, dieſe Anforderungen gleichzeitig mit der erſten Vorlage einzubringen. Ich gebe zu, daß dieſe Bean⸗ ſtandungen eine gewiſſe Berechtigung haben. Dieſe Gedanken ſind auch in den Vorberatungen der Straßenbahnkommiſſion ausge⸗ ſprochen worden. Es ſind aber die Gründe angegeben worden, die dazu geführt haben, daß dieſe Vorlage erſt nachträglich eingebracht wurde. Ich kann aber die Verſicherung abgeben, daß weder in der Straßenbahnkommiſſion noch ſonſt die Frage einer Tarif⸗ erhöhung erörtert worden iſt, daß alſo die dahingehenden Be⸗ denken unbegründet ſind.— Generaldirektor Löwit verbreitet ſich ſodann über die Notwendigkeit der Errichtung einer Oberbauwerk⸗ ſtätte im Betriebsbahnhof am Neckarauer Uebergang. Die Werkſtätte ſei zur Inſtandhaltung der Gleisanlagen beſtimmt und darum eine gewiſſe Notwendigkeit. Die von Stv. Arnold angeführten angeb⸗ lichen Mißſtände ſeien haltlos. Die Anlage ſei derart eingerichtet, daß die Wagen von zwei Richtungen, nämlich von der Schwetzinger⸗ und Seckenheimerſtraße, einfahren könnten. Es werde jede Vor⸗ ſichtsmaßregel angewandt. Die beobachteten ſtörenden Geräuſche würden ſich durch eine beſſere Schmierung wohl beſeitigen laſſen. Die Vorlage wird hierauf einſtimmig angenommen. Die Tagesordnung iſt damit erledigt. Bürgermeiſter Ritter ſchließt die Sitzung um 5,40 Uhr. Städtiſche Nachrichten BGegrüßungsfeier für den neuen pfarrer der evang. Noropfarrei Neckarau Um die Mittagsſtunde des geſtrigen Dienstag iſt der ſeitherige Pfarrer von Allmannsweier und Dekan der Diözeſe Lahr, Karl Maurer, in Neckarau eingetroffen und hat die ihm durch die ein⸗ ſtimmige Wahl der Kirchengemeinde von der hohen Kirchenregierung übertragene Nordpfarrei an der Matthäuskirche übernommen. Am Bahnhof hatte ſich ſchon eine große Volksmenge, namentlich viele Mütter mit ihren Kindern eingefunden, um den neuen Pfarrherrn zu ſehen. Namens des Kirchengemeinderats begrüßte deſſen älteſtes Mitglied. Kirchengemeindergt Friedrich Waldecker, den neuen Seelſorger und deſſen Familie, worauf die Fahrt zur Kirche folgte. Am Portal des Gotteshauſes erwarteten der Pfarrer der Südpfarrei und die übrigen Mitglieder des Kirchengemeinderates den einziehen⸗ den Pfarrer, während die Glocken läuteten und die Orgel ihre feier⸗ lichen Akkorde erſchallen ließ. Die Straßen, die der Zug durchfuhr, waren ſchön geflaggt; die Kirche war bis zu den Emporen trotz der Mittagszeit beſetzt. Nachdem Pfarrer Fehn ſeinen Mitbruder mit den Herren des Kirchengemeinderats zum Altarraum geleitet hatte, hieß er ihn namens der Gemeinde herzlich willkommen und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß nunmehr der Tag gekommen ſei, den die Gemeinde, Jung und Alt, ſeit einem Vierteljahr erhofft und erſehnt habe; der Einzugstag ſei zu einem Sonnentag geworden. Mit ehernem Munde haben die Glocken der Gemeinde den Einzug des neuen Pfarrers verkündet; nicht alle konnten in der Kirche anweſend ſein. Viele müſſen auf dem Felde in ſchwerer Arbeit die Erntegeſchäfte jetzt be⸗ ſorgen, viele liegen leider an Krankheit zuhauſe darnieder, auch ihnen gelte ganz beſonders der Gruß. Mit dem Wunſche, daß der Segen Gottes die Arbeit des neuen Pfarrers ſegnen und ſeine Hoffnungen erfüllen möge, begrüße er ſeinen Mitarbeiter, mit dem er unter dem Segen Gottes zuſammenarbeiten und die Gemeinde auf den Weg bringen wolle, der zum ewigen Leben führt. Dazu möge Gott ſeinen Segen geben! Tief bewegt dankte der neue Pfarrer für dieſe herz⸗ liche und erhebende Begrüßung und ſtellte an den Anfang ſeiner Worte den Satz„Gott zum Gruß und dem Herrn Jeſus Chriſtus zum Troſt“ als Willkommgruß. Kaum habe er den Neckarauer Boden betreten, da haben ſich ſchön drückende Schulden eingeſtellt; allein er tröſte ſich mit dem Worte des Apoſtels Paulus, der da ſagt„Seid Niemanden etwas ſchuldig, als daß Ihr einander liebet.“ Redner gibt ſeinem Mitgefühl Ausdruck für jene große Zahl von Menſchen, die auch in Neckarau von den heiligſten Menſchenrechten, dem Recht auf Arbeit, in gegenwärtiger ſchwerer Zeit ausgeſchloſſen ſind und ihr tägliches Brot leider nicht verdienen können; möchte doch bald auch für dieſe Leute wieder Arbeit ſich einſtellen und als Gotteslohn der Arbeit ihnen das tägliche Brot werden und ein menſchenwürdiges Obdach. Unſer Amt wollen wir dem Herrn Jeſus Chriſtus zum Troſte bringen als alleinigen Troſt im Leben und im Sterben. Mit herzlichem nochmaligem Dank an Groß und Klein und das Werk unſerer Hände ſegne, ſchloß Pfarrer Maurer ſeine erſte Anſprache an die Gemeinde Neckarau. Erwachſene Mädchen über⸗ reichten dem neuen Pfarrer und ſeiner Frau Gemahlin mit ihren lieben vier Mädchen, die im Alter von 4 bis 11 Jahren ſtehen, beim Ausgang aus der Kirche mächtige Blumenſträuße als ſinnige Will⸗ kommgrüße. Ein von Hauptlehrer und Organiſt Karl Lehmann geſpieltes Orgel⸗Poſtludium bildete den Schluß der eindrucksvoll ver⸗ laufenen Feier. Mögen Pfarrer Maurer in Neckarau recht viele Jahre frucht⸗ bringender Arbeit beſchieden ſein, mögen ſie auch für ihn ſelbſt und ſeine Familie zum Segen werden.— Die feierliche Einfüh⸗ rung in ſein Amt findet am nächſten Sonntag im Hauptgottesdienſt durch den ſtellvertretenden Dekan und Stadtpfarrer Renz ſtatt. * 25 * Die Bautätigkeit in Mannheim. Nach den Erhebungen der Ortsbaukontrolle wurden anläßlich der Rohbaureviſoren zum Teil durch Neubauten. zum Teil durch Umbauten im Juli 128 Woh⸗ nungen neu geſchaffen: darunter ſind 84 Wohnungen mit 1 bis 3 Zimmern und 44 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Zahl der Neubauten belief ſich auf 45(davon 11 Klein⸗ häuſer mit 1 bis 2 Wohngeſchoſſen), die der Umbauten auf 12. Das Preishöhenſchätzen anläßlich des Adet⸗Schaufliegens am vergangenen Sonntag erfreute ſich einer ſehr regen Beteiligung. Die Höhe des Flugzeuges lag in dem Augenblick des Abſchuſſes einer Leuchtpatrone zwiſchen 500 und 550 Meter. Von den insgeſamt ein⸗ gegangenen Löſungen waren kaum 3 Prozent richtig. Aus den rich⸗ tigen Schätzungen wurden 6 Preiſe à 10 Mk. gewonnen und zwar von folgenden Nummern: 4092 rot, 35 835 rot, 28 926 blau, 27.698 gelb, 30 874 gelb und 14 109 grün. Die Gewinner der Preiſe erfah⸗ ren alles Weitere auf dem Geſchäftszimmer der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft Hanſa AG., Mannheim, Börſe, E 4, 12/16. Sommerwekter. Endlich wieder nach der verregneten letzten Woche normales Wetter. Nicht zu kalt und nicht zu wwarm, infolge⸗ deſſen erträglich. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 24,1 Gr. C. In der vergangenen Nacht wurde ein Minimum von 13,4 Gr. C. heute früh eine Temperatur von 14,2 Gr. C. feſtgeſtellt. Wenn ſich die Hundstage weiter ſo anlaſſen, können wir zufrieden ſein. *Eine Verkehrsſtörung entſtand geſtern mittaa auf der Brücken⸗ ſtraße vor der Hauptfeuerwache dadurch, daß das Vorderrad eines mit Holz beladenen Wagens warm wurde. Die um 12,54 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr ſorgte dafür. daß der Wagen bald weiterfahren konnte. * 40jähriges Arbeitsjubiläum. Herr Wilhelm Trautmann feiert heute neben ſeinem Geburtstag ler iſt 62 Jachre alt)„ſein 40jähriges Geſchäftsjubiläum als Maurerpolier bei der Firma H. Koopmann, G 7, 33. veranſtaltungen Wiener Opereltenſpiele im Roſengarken. Heuke gelangt die bisher bei vollbeſetztem Hauſe gegebene Operette„Gräfin Marizza“ mit den Damen Aghy, Ajer, Mara, Moſer und den Herren Allan, Bügler, Grandeit, Heithner, Silpert in den Haupt⸗ rollen zur Wiederholung. Großes Soliſten⸗Konzerk im Friedrichspark. Wie ums von der Direktion des Friedrichsparles mitgeteilt wird, findet am kom⸗ menden Sonntag abend ein großer Richard Wagner⸗Abend ſtatt. Es dürfte die Abonnenten und Beſucher des Parkes inter⸗ eſſteren, daß es der Parkdirektion gelungen iſt, unſeren rühmlichſt bekannten, ſtimmgewaltigen Heldenbariton Hans Bahling, ſowie Frau Bertha Lampert⸗Cronegk, die frühere hochdramatiſche Sängerin des Nationaltheaters für dieſen Abend zu verpflichten. Die Kapelle Becker iſt verſtärkt.(Weiteres Anzeige.) * Ständchen im Krankenhaus. Am Sonntag haben die Ge⸗ ſangvereine Flora(Käfertal) und Deutſche Einheit (Feudenheim) im Krankenhaus geſungen und damit den Kranken eine große Freude bereitet. * Die Steuerabſchlußzahlungen für 1925. Wie wir aus dem Reichsfinanzminiſterium erſahren, führt die genaue Feſtſtellung des 1925 bezogenen Einkommens in den Steuerbeſcheiden, die den Steuerpflichtigen jetzt zugehen, bei Perſonen, deren Wirtſchaftslage ungünſtig war, zu Erſtattungen. Dagegen ergeben ſich bei Perſonen, deren Einkommensverhältniſſe im Vergleich zu ihren Be⸗ rufsgenoſſen und anderen Erwerbszweigen günſtig waren. Nach⸗ zahlungen. Die Notwendigkeit einer gleichmäßigen ge⸗ rechten Beſteuerung mache es der Finanzverwaltung zur Pflicht, grundſätzlich und mit Nachdruck den rechtzeitigen Eingang dieſer Be⸗ träge ſicherzuſtellen. Für ſolche Fälle jedoch, in denen die Entrich⸗ tung der Nachzahlungsbeträge in einer Summe den Pflichtigen mit Rückſicht auf ihre gegenwärtigen Einkommensverhältniſſe außer⸗ ordentliche wirtſchaftliche Schwierigkeiten bereitet, hat der Reichs⸗ finanzminiſter bereits in einem Erlaß vom Juni 1926 die Finanz⸗ ämter angewieſen, die Abtragung der Abſchlußzahlungen in Raten⸗ zahlungen in Anpaſſung am die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit der Steuerpflichtigen zu geſtatten. Dem Steuerpflichtigen, der ſich durch die gegenwärtige Veranlagung beſchwert fühlt, ſteht der volle Rechts⸗ ſchutz der Reichsabgabenordnung zur Verfügung. Bekanntlich war für die Einkommenſteuervorauszahlung im Jahre 1925 mangels einer Veranlagung nicht das Einkommen, ſondern äußere Merkmale— regelmäßig der Umſatz oder das Vermögen— maßgebend. DDrrrrrrrrrrrrr. Umbriens heilige Stadt Von Dr. F. Waſſermann(Mannheim) (Zur Siebenhundertjahrfeier in Aſſiſi) Jahlloſe Stätten der Verehrung kennt Italien, reich zugleich an Lann ſon. an künſtleriſchen und an geſchichtlichen Erinnerungen. Wöchmmieergebt ein Jahr, das nicht im Zyklus der Jubiläen unſer Ge⸗ nis an einen dieſer Plätze zurückriefe. Das Symbol dieſe⸗ es iſt Aſſiſi, ſchließt ſich doch in unſeren Tagen der Kreis der Jahrhunderte, die ſeit dem Ableben des Mannes verſtrichen »durch den Aſſiſi zu den geprieſenen Städden der Welt gehört. 7 die iſt der Heilige Franziskus der hier in ſeinem Leben und Sterben des wundervollſte Syntheſe zwiſchen den beiden großen Gegenſätzen ib Mittelacters vollzogen hat, zwiſchen asketiſcher Weltüberwindung zukunftsfrohem Wirken in der Welt. ie Heimat dieſes Menſchen iſt wie ein lebendiges Abbild ſeiner licher voll von Gegenſätzen und doch wieder ausgeglichen in fried⸗ begrei onie. Wer je auch nur eine Stunde hier geweilt, der donntif, daß ein Franziskus nur in dieſer Umgebung entſtehen dem te, daß aber auch hier ein Franziskus entſtehen mußte. Zwiſchen Apennin und ſeinen Vorbergen dehnt ſich in breiter üppigſter gehlteterte das Tal, in dem der Tiber ſeine friſchen Wellen in un⸗ kahle ter Jugendlichkeit dahinſchlängelt. Dahinter an ſteilem und Tu Hang des Monte Inbaſio in weißem Schimmern die Häuſer wink Urme der heiligen Stadt. Fernhin grüßen ſie durch die Ebene, ſtof en den ſchneebedeckten Gipfeln des wilden Hochgebirges, ſenden Ubere Blicke nach der Schweſterſtadt Perugia, die drei Wegſtunden aufwärts königlich auf hohem Bergrücken thront. r: Ime lange ſtaubige Straße führt durch Felder, Wieſen und Obſt⸗ abte Schritt für Schritt entſteht das Bild der ſelsgeborenen keinen neu, wächſt größer und gewaltiger vor unſeren Augen. Wer 925 Wert auf Sſaub legt, der mag crich gleich am Bahnhof eines ſchrei hahlreichen Gefährte benutzen, deren Inhaber mit eroßem Ge⸗ zuglif niheimiſche und Fremde zu gewinnen ſuchen, indem ſie bald Ab 995 wie ein Italiener, bald italieniſch wie ein Enoländer ſprechen. i es gibt auch Tage in der ſengenden Glut des Hochſommers, wie gneidenden Kälte des umbriſchen Winters, an denen man das mlern bat, als Meuſch für ſich ollein, nicht als Freinder in dem Trubel 15 düeonalen Getriebes ſeinen Weg zu der heiligen Stätte nehmen eſchſ rfen. Wer den Ort ſucht, an dem der Heilige ſein Erdendaſein Kup oß, der kann gleich unten im Tal bleiben. Die hochſtrebende deren leiner Renaiſſancekirche wölbt ſich über der Portinucula, in ponen, Zelleneinſamkeit Franziskus einſt Erlöſung vom Leben und om eiden fand. Die Zeit hat aus der Zelle einen prunkvollen aus der Einſamkeit ein lebhaftes Dorf entſtehen laſſen. Wer aber das Weſen des Heiligen verſtehen, ſein Heldenleben im tieſſten und wahrſten Sinn erleben will, den zieht es mit magiſcher Gewalt bergan zu der Stadt. In Serpentinen kricht der Weg empor, um ſchließlich im Schattendunkel des Tores ueterzutauchen. Und da ſind wir nun inmitten der engen Gaſſen, am denen die grellweißen Häuſerwürfel wie ſteinerne Pflanzen dem Boden entſteigen. Hin und her, auf und ab winden ſich die engen Bänder der Mauern, zu wunderlichen Kurven durch den Abhang des Berges gezwungen. Steile Treppen fluten zwiſchen Bögen und winkligen Wänden hinab zum Tal, hinauf zur Höhe. Licht und Schatten teilen mit ſcharfer Grenzſcheide ihr Reich, verſtärken mit ihrem kraſſen Gegenſatz die plaſtiſche Eckigkeit der Häuſer. Ab und zu ein überraſchender Durch⸗ blick auf einen Oelbaum oder einen grünenden Garten, um uns aus der Welt der Steine in das lebendige Wachstum der Natur zurückzu⸗ führen. In den Häuſern kleine Lädchen; in der Türe ſteht freundlich verſchmitzt ein Mann, der den ſehnſuchtshungrigen und abgehetzten Fremdling je nach dem Vorwiegen ſeiner körperlichen oder geiſtigen Bedürfniſſe Erfriſchungen oder Andenken an Franziskus anbietet. Wer der Einladung Folge leiſtet, denke aber nicht, daß die Heiligkeit des Orts etwa den Erwerbſinn ſeiner Bewohner geſchwächt habe. Die paor Straßen laufen an einer Stelle zuſammen. Solche Stellen pflegen im modernen Italien immer Piazza Vittorio Emma⸗ nuele zu heißen, obwohl man da an ganz andere Namen italieniſcher Größe denken muß. Platz muß hier heißen, was anderswo kaum Straßze hieße, iſt hier doch jeder Meter Breite ein Werk des Menſchen im Kampf mit dem Steilhang des Berges. Da ſtehen wir vor den ſteinernen Zeugen aller Zeiten. Vor uns die ſchlanke Trotzigkeit des mittelalterlichen Stadtturms und neben ihm in brüderlicher Getnein⸗ ſchaft der Tempel der Minerva, das Vermächtnis der großen römi⸗ ſchen Gottheit an die heilige Stadt der chriſtlichen Kirche. So iſt es zum chriſtlichen Gotteshaus geworden; um dieſen Preis hat er ſeine faſt unverſehrte Erhaltung erkauft, um die ihn die meiſten Tempel in Rom ſelbſt beneiden können. Giottos berühmtes Bild und nicht minder Goethes Worte in der Italieniſchen Reiſe haben ihn uns ſchon nahegebracht, bevor das unmittelbare Erlebnis den Eindruck verſtärkt und vertieft. Hoch oben über Wieſen und ſteinigen Hängen ſchaut die Burg herab, in Trümmer immer noch herrſchgewaltig. Durch verlaſſene Güßchen ſteigt man empor, zwiſchen farbiger Wäſche und ſonnen⸗ grellen Maniern. Es iſt nicht gerade ein ſehr bequemer Weg, der hinaufführt, aber daſiür lohnt ſich der Rundblick auf kahle Bergarate und das üppige Tiefland, vor allem aber auf die enggepreßte Maſſe des ſteinernen Würfel die wie eine Prozeſſion kubiſtiſcher Formen vom Tal emporwachſen. Scharf und hart ſtoßen die Kanten und Win⸗ kel in dem Raumz; man ſieht, wie natürſich es iſt. wenn die kubiſtiſche 5 des 0 Expreſſionismus ſich gerade hier ihre Motive olt. Mit großer, feſter Maſſe brechen die Leiber der Kirchen aus den kleineren Würfeln hervor. Sie laden nicht gerade ein, und dort führt ein magiſcher Zwang in ihren Bann. Anziehung und Ab⸗ ſtoßung zugleich, hierin zeigt ſich ſo recht die Gegenſpannung des mittelolterlich asketiſchen Geiſtes. Da ſtehen wir vor der ſteingebun⸗ denen Erdverflochtenheit von S. Rufino. Zwiſchen grauen Wänden ſteigt die womaniſche Faſſade empor, klotzig und trotzig wie die wehr⸗ hafte Burg eines ſteinernen Gottes. Noch herber und verſchloſſener die Kirche der Heiligen Clara, die uns ſchon unmittelbarer in den Kreis des Franziskus bringt. Wohl geht von ihrem Platz aus der Blick weit hinaus ins Land; aber umſo finſterer wirkt die Energie ihrer kaum gegliederten Maſſe, die ſchwere Wölbung der Stütz⸗ pfeiler an der einen Seite, in denen die neu erwachſene Gotik die laſtende Schwere der Romantik durch einen neuen Rhythmus erſetzt. Unter der Türe ſitzt ein Bettelweib, um zu Cimabues berühmtem Weihebild im Innern zu führen. Legt man in ihre offene Hand eine Münze, ſo bekommt man das Bild auch noch erklärt, wobei man allerdings dunch kunſtgeſchichtliche Kenntniſſe nicht überraſcht wird. Aber dieſe Kirchen ſind doch nur ein Vorſpiel zu dem Bau, n dem ſich für uns dais konzentriert, was wir mit dem Namen Aſſiſi meinen: S. Francesco. Aus dem Abhang wachſen ſtockwerkartig übereinander ſchlanke Pfeiler. Aus dem Felſen ſind ſie geboren wie die ganze Stadt, wie in himmelſtrebende Gotik umgeſetzte ſteinerne Natur. Aber in dieſer Natur wirkt zugleich die formende Kraft des menſchlichen Willens. Ein Symbol erdgeborener, boden⸗ verwachſener Feſtigkeit, ein ſicherer Grund unerſchütterlicher Herr⸗ ſchaft tragen dieſe Fundamente als Krönung und als Ueberwindung zugleich Kloſter und Kirche. Neben dem mächtig quergelagerten Schiff die ſcharfen vertikalen Kanten des Turens, der als Gebieter zweier Welten aus dem erdgebundenen Felſengrund in das tiefe reine Blau des Himmels hineinſtößt. Zwei Kirchen übereineerder in einem Bau wegen des jähen Anſtiegs, zwei Höfe, die eine ſteile Treppe verbindet. Bogenarkaden, die ſchief zueinemder und zum Eingang der Kirche laufen. Alles betont unſymmetriſch, mit harten Ueberſcheidungen und eckigem Gegeneinanderſtehen; aber dieſe Aſym⸗ metrie iſt ſo voll Leben und Spannung, daß ſie zugleich naturhatf wirkt in ihrer ſcheinbaren Regelloſigkeit und auch ein Bild der tieſſten Zerziſſenheit der menſchlichen Seele gibt die an heiligem Platz ihre innere Disharmonie in dieſes Bauwerk verſetzt, uen durch eben dieſe Umſetzung ins Werk ſie loszuwerden. Die Verſenkung in dieſen ſteinern. Schrei nach Erlöſung in dieſe zu ewiger Gegenwart geformte Manifeſtation einer vergangenen Zeit, wird immer wieder geſtört durch das Geſchrei der Führer und Verkäufer, für die Franziskus nur deshalb hier gelebt hat, daß ſie einen Freibrief für möglich große Zudringlichkeit an dieſer Stelle hechen. Da iſt man wirklich erlöſt, wenn man endlich in der demklen Kühle der Unterkirche ſteht. Draußen brennt eine ſengende Sonne 4. Seite. Nr. 355 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag-Ausgabe) WMiltwoch, den 4. Auguſt 1928 — Dr. Teubert⸗ Deutſche Weltſtudienreiſe IX. vom Atlantiſchen zum Stillen Ozean Wer ſeit ſeiner Jugend vom amerikaniſchen Pullman⸗Luxus⸗ Expreßzug gehört hat, rutſcht aus einer Enttäuſchung in die andere, wenn er 7000 Kilometer lang die Vereinigten Staaten von Nord⸗ erika auf dem Schienenweg durchquert. Vorläufig iſt es der enzige, denn Waſſerſtraßen in Oſt⸗Weſtrichtung liegen außer dem Bereich des Wahrſcheinlichen, da ja nicht einmal die vorhandenen Naturſtröme einer durchgehenden Schiffahrt nutzbar gemacht werden konnten. Jeder fragte mich zwar, ob wirklich in Deutſchland und Europa ein richtiger Luftfahrgaſtverkehr beſtehe und gab zu, daß die amerikaniſchen Entfernungen dieſem Verkehrsmittel noch viel günſtigere Ausſichten eröffnen würden, ober außer der Luftpoſtlinie zwiſchen Newyork und San Francisco iſt auch noch nicht das Geſchabte von einem Luftverkehr zu ſehen! Doch wir dürfen das Auto nicht vergeſſen. Die Pläne für das Netz an Kraftwagenſtraßen— Highways—, die ich in Wa⸗ hington erhielt, ſind von amerikaniſcher Großzügigkeit, ohne Zwei⸗ el, und die mehr als 2000 Km., die ich im Kraktmagen auf den Straßen 12 verſchiedener Staaten der Union zurückgelegt habe, be⸗ wieſen mir, daß von Bundes⸗ und Staatsregierungen und Gemein. den alles getan wird, um das Straßennetz an Menge, Güte und Sicherheit auf das höchſte zu entwickeln. Auch fahren ſchon viele en weder mit den großen Buslinien— allerdings verfügte ich von Waſhington nach Baltimore allein über 24 Sitze—, die über Ent⸗ fernungen wie von Los Angeles bis Seattle, alſo weit über 2000 Kilometer— neben der Bahn herfahren. Etwas langſamer, aber auch etwas billiger. Kein Wunder, weil ſie die Straße nicht wie die Bahn ſelbit bauen, ſondern für ihre Abnutzung nur eine recht kleine Steuer, für einen Wagen mit 24 Plätzen etwa 3 Pfg. je Kilometer, zu zahlen brauchen. Privatwagen ſind auch von dieſer Abgabe frei. Die Brennſtoffkoſten mögen, wenn der Wagen voll Bahr⸗ iſt, ſich ſo verteilen, daß die Fahrt billiger wird, als in der ahr. Wenn man aber allein von Vancouver nach Los Angeles fährt, ſo wird es natürlich ſehr viel teurer. Ein deutſchbürtiger Arzt, mit dem ich mich über dieſe Fahrt unterhielt, hat eine Rekordleiſtung gemacht, denn er hat, 65 Jahre alt, ſeinen Wagen mit drei Nacht⸗ unterbrechungen dieſe mehr als 2000 Km. ſelbſt geſteuert, und zwar zuletzt die ſehr ſchwierige lange Kurvenſtrecke 28 Stunden hinterein⸗ ander ohne Ruhepaufel! Der war wohl bei Steinach, wird man denken,— nein, das war er nicht; aber er ſelbſt iſt der Steinach Amerikas. Als Sohn eines früheren Bürgermeiſters von Hamburg, hat er, teils auf der Steinachſchen Methode aufbauend, teilweiſe nach ſeinen eigenen, inbezug auf die Art der verwendeten Drüſen abweichenden Verſuchsergebniſſen den deutſchen Namen in Nord⸗ amerika als wiſſenſchaftliche Autorität zu höchſtem Anſehen gebracht. Die Freude über friſche Nachrichten von ſeiner Hamburger Familie, die mir gut bekannt iſt, öffnete ihm das Herz; auch den Koffer, aus dem er wohl ein Dutzend Photographien zog, die die berühmten Filmſterne von Hollywood in halber Lebensgröße zeigten, alle mit herzlichen rätſelhaften Widmungen, dem großen Magier, dem Wun⸗ dermedizinmann uſw. Viel Wiſſenswertes erfuhr ich in den langen Unterhaltungen im Ausſichtswagen der Southern Pacific Lines, von deſſen Balkon unſere Filmkamera die majeſtätiſchen Schneebilder der großen Fels⸗ kegel, die Kunſtbauten der Bahn und die Schneidemühlen de⸗ Holz⸗ landes Oregon aufſchluckte. In dieſen Ausſichtswagen, die mit frei⸗ ſtehenden Polſtereſſſeln einen angenehmen Aufenthalt bilden,— wenn man ſich daran gewöhnt hat, nicht wie bei uns mit vier oder fünf, ſondern mit 10 bis 15 Perſonen ſtändig zuſammen zu ſein— läßt ſich die längſte Fahrt aushalten. Von den 14 Bahngeſellſchaf⸗ ten, mit denen ich in den Vereinigten Staaten gereiſt bin hat mir der Betrieb auf der Southern Pacific, die mit 24000 Km. Netzlänge 19000 Angeſtellten und 2 Milliarden Kapital wohl die größte iſt, den beſten Eindruck gemacht. Große Pünktlichkeit, Sauberkeit, Ord⸗ nung, Höflichkeit und Bequemlichkeit. Unabhängig davon ein Wort über den Pullmanwagen: Bei Tage muß man leider, wenn man den einzigen für Raucher erlaubten Wagen— den letzten— er⸗ reichen will, oft durch 10 Wagen laufen— wie iſt es nachts? Ich bin ja kein Penſionsmädel, aber es hat mich anfangs doch etwas peinlich berührt, wenn mir beim Anziehen der Hoſen die zum Frühſtück eilenden Damen der anderen Wagen über meine Beine klettern mußten. Sehr ordentlich geht es zu in dieſen gemiſchten Nachtaſylen. Die Betten ſind, da ſie in der Längsrichtung und immer nur an ſeder Außenwand ſtehen, für Doppelbewohner eingerichtet. was wohl ihr einziger Vorteil europäiſchen gegenüber darſtellt. Schlimmer als dieſe Anordnung des Maſſenſchlafraums iſt. daß ſich die zwanzig Menſchen— Damen allerdings für ſich—. in einem einejgen Waſch⸗ raum in 3 oder 4 Waſchbecken gemeinſam waſchen, kämmen. raſieren und Zähne vutzen müſſen. und daß dieſer Waſchraum zugleich der einzige Eingana zum W. C. iſt. Da kann man doch auf die Ver⸗ mutung kommen, daß all das übertriebene Reinlichkeits⸗ und Scham⸗ betonen:„jedes Zimmer ſein eigenes Bad“,„ſeinen eigenen Abort“ — nur eine Tünche iſt; denn warum findet der findige Amerikaner keinen Wea, den Umbau der Wagen in unterteilte und der Appetit⸗ lichkeit und dem Schamgefühl mehr angepaßte Schlafwagen zu er⸗ möglichen. Um ſo mehr, als bei den rieſigen Entfernungen die Be⸗ nützung der Schlafwagen ein viel arößeres Bedürfnis iſt als in Europa. Daß der Panke zwei Naturen hat, daß alſo die Ueberfeinerung ſeiner Gaſthäuſer und Wohnungen oft ſeinem inneren Weſen nicht entſpricht, beweiſt mir die Frage des Raucherabteils. In den nicht von Pullman betriebenen Wagen aibt es ſolche für Raucher und für Nichtraucher getrennt. In den meiſten Zügen ſtellen dieſe aber die 2. Klaſſe(oder, wenn man die zuſchlagpflichtigen Apparte⸗ ments und Drawing Rooms als Sonderklaſſe anſieht. die 3. Klaſſe) dar, denn der Pullmanwagen iſt die aute Klaſſe. Und in dieſen Wagen, in denen man alſo auch nachts ſchläft— bei Tage iſt es techniſch unmöglich, weil die Bänke nur 1 Meter lana ſind, auf denen zwei Perſonen nur mit aroßer Rückſichtnahme neben einander Platz haben, iſt das Raucherabteil— der Waſchraum!! In einem Lande, in dem 70 oder 80 v. H. der Reiſenden rauchen, müſſen ſich in dem Raume mit zwei ſchmalen Bänken. in dem ſich ſeder„Aus⸗ getretene“ die Finger wäſcht, die armen Raucher wie Leichtverbrecher um einen Platz ſchlagen. Was den deutſchen Bahnen überlegen iſt, iſt die Pracht der garoßen Bahnhöfe, z. B. Newyork, Cbicago, Waſhinaton, Los Angeles uſw., wogegen die Menae der kleinen Bahnhöfe mit den unſerigen kaum verglichen werden kann. Allgemein iſt die Federung und der Unterbau beſſer. die Kupplung aber. die nur ſchwach ge⸗ federt iſt, und keine Puffer beſitzt. führt bei Verſchieben der Zugteile zu kataſtrophalen Erſchütterungen. Verſchwenderiſch iſt die Zahl der Bedienſtelen in einem ſolchen Zuge, vornehm die Haltung und der Anzua der Konduktöre, Oberſchaffner und Schaffner, der Zuaführer und Speiſewagen⸗ manager, zu denen noch Reviſoren und Paſſengeragenten hinzukom⸗ men. Weit mehr als das Doppelte der in deutſchen Zügen vorhan⸗ denen Beamten. Dazu in ſedem Wagen ein Neger, der taasüber eigentlich nichts zu tun hat, als auf einem Polſter ausgeſtreckt die Zeitung zu leſen und beim Ausſteigen die kleine Fußbank heraus⸗ zuſetzen und den Fahrgaſt abzubürſten. Aber wer bezahlt alle dieſe Herren? Auch auf dem Bahnhof hat Pullman eine kleine, aber auserleſene Schar von Herren ſitzen, die die bereits vom Schalter fertig ausgeſchriebenen Bett⸗ oder Platzkarten noch einmal in eine Liſte eintragen. Alles ſehr ordenklich— aber das Reiſen iſt auch. wenn man es genau umrechnet. faſt doppelt ſo teuer wie in Deutſchland, die Speiſungen ſogar noch teuerer, denn unter 3 Mark kann man kaum das erſte Frühſtück bekommen. Aber ſchön iſt das Reiſen durch Nordamerika, ein Land der Wunder, auch außerhalb des Reichs der Technik. Auch die Natur iſt an Größe, Weite, Fülle und Abwechſluna den rieſigen Aus⸗ maßen dieſes Erdteils angepaßt. Durch Braſiliens Großartiakeit verwöhnt, fand doch unſer Auge viel hohe Freude an der Eispracht des gefrorenen Niggara, an der Idulle von Waſhington, dem ge⸗ ſchichtlich ehrwürdigen Stadtbild Philadelphias: unvergeßlich die Einſamkeit des Heiligen Abends im Central Park von New City. Die Canvons und Bergwände der Rocky Mountains im Schnee, die Fahrt durch den aroßen Salzſee und die Andachtſtunde im Taber⸗ nakel der Marmonen, die Berge Kaliforniens ebenſo wie die Wüſte und die maleriſchen Felſengebirge von Südarizona in der mexikani⸗ ſchen„Irredenta.“ — p p——————— Auswanderetlos Der Evang. Hauptverein für Deutſche Anſiedler und Auswanderer in Witzenhauſen a. d. Werra erhielt fol⸗ genden Brief aus Braſilien: ., den „Wir, eine große Anzahl von Familien, befinden uns hier auf einer Kaffeeplantage in ſehr ſchwerer Lage. Einmal ſind wir die Arbeit nicht gewohnt und dann können wir auch das Klima nicht vertragen.— Wir erhalten einen ſehr geringen Lohn und die Lebensmittel ſind ſehr teuer.— Wir wenden uns darum an Sie mit der Bitte um Rat und Auskunft, ob wir keine beſſere Stelle mit einem geſunderen Klima erhalten können. Wir wollen gerne arbeiten, aber wir möchten auch in eine ſolche Gegend, wo das Klima erträglich iſt und wir auch die gewohnten Lebensmittel er⸗ halten können. Kartoffeln koſten hier 70—80 Milreis der Zentner und das können wir nicht bezahlen.— Wir ſind noch nicht lange hier und haben ſchon eine Reihe von Toten; die anderen ſind faſt alle krank und wenn wir nicht bald von hier wegkommen, gehen wir alle zugrunde. Wir bitten Sie nochmals um Ihren Rat und Hilfe und ſenden Ihnen ſchon im Voraus unſeren beſten Dank. Mit herzlichem deutſchen Gruß und im Namen der ganzen Gruppe h, Wieder einer der Briefe, wie wir ſie ſo oft erhalten und ge⸗ leſen haben.— Das alte Lied: Man verläßt die Heimat in der Annahme, daß es nirgends ſchlechter ſein könne als in Deutſchland; man wandert aus in gänzlich unbekannte Länder, ohne ſich in irgend —u—— einer Weiſe über deren Verhältniſſe zu orientieren und iſt dann nachher erſtaunt und überraſcht, wenn dort alles ſo ganz anders iſt als man es ſich gedacht hat. Dann beginnt das Klagen und Jam⸗ mern und Schimpfen auf das Land, das man ſich ſelber in völligſtel Unkenntnis ſeiner Verhältniſſe gewählt hatte. Sicherlich hat Bra⸗ ſilien noch unendlich viel Raum und Möglichkeiten für große Scharen von Einwanderern, aber, das iſt die Frage, ob ſich alle, die dorthin TThecche Ferufe derſter hetscInd0 gurcHu,e Auswanderung? Su“ Freie Heruis 185 5 5 fduslſcſte Jensis +44 4 fendbel, lerfelir..— Santuurlsc,—33 86 37 32 9— 20— Hnalisiris, Cenfleu 25 SGigemerbe 26 —2 22 —2⸗ — 75 76 74 2 Eanomirtschai, 70 Gauinere, Fbratu 4 Jierruciit 6 — 2 ee auswandern wollen, für dies Land eignen, ob ſie die dortigen Ver⸗ hältniſſe meiſtern, die ungeahnten Schwierigkeiten überwinden un ſich, was auch kommen mag, durchſetzen werden. Alſo erſt ge⸗ naueſte Kenntnis der Verhältniſſe des Ziellandes und dann mit alerf Ernſt die Frage immer wieder prüfen, ob die Kräfte und Mitle reichen, dieſen Kampf aufzunehmen und ihn auch zu beſtehen. Und woher erhält man die gewünſchte Aufklärung und Aus kunft über das Land, nach dem die Auswanderung gehen ſollte? Der Evang. Hauptverein für Deutſche Anſiedler und Auswanderer Witzenhauſen a. d. Werra ſſt aufgrund ſeiner faſt 30jährigen Tätig keit in der Lage, in allen die Auswanderung betreffenden Fragen Rat und Auskunft zu erteilen. Jede Auskunft erfolgt koſtenlos. Iu Mannheim wende man ſich in Auswanderer⸗Angelegenheiten an Evang.⸗kirchl. Wohlfahrtspfarramt(3. 3t. G 4,), daß auch Anfragen an die verſchiedenen Beratungsſtellen weiterleitet. Rommunale Chronik ch. Waibſtadt, 2. Auguſt. In der jüngſten Gemeinderats“ ſitzung wurden gegen die Aufſtellung einer Dapolinvumpe 1115 dem C. A. Haafſchen Hauſe Einwendungen nicht erhoben. Tanztage werden dem Bezirksamt vorgeſchlagen: Faſtnacht Pfingſtmontag, Erntetag, Kirchweihſonntag⸗Montaa. Die Anſchaf fung einer Anſchlagfäule wird genehmiat. An Stelle des Bürgermeiſten Spiegel wird der nächſte Bewerber der Vorſchlagsliſte der n meinderäte, Landrat Hermann, Albert Kaſſer, dem Bezirksam als Gemeinderat nahmhaft gemacht. von wolkenloſem Himmel auf grellen Wänden; hier aber wohnen tiefe Schatten, nur hin und wieder von einem gebrochenen Sonnenſtrahl durchzuckt, der ſich in Orange oder Lila auf kaum ſichtbaren Mauern bricht. Ein eigentümliches Raumgefühl bedingt durch die Maſſigkeit der Gewölbe, deren drückende Wucht mam empfindet, auch ohne ſie zu ſehen, und zugleich durch das Verſchwimmen jeder körperlichen Beſtimmtheit in der umfaßbaren Unendlichkeit des Halbdunkel. Unten in der Krypta ruht der Heilige. An den Wänden der Kirchen ziehen die Fresken hin, zum großen Teil Meiſterwerke der Sieneſen und der Giottoſchüler. Oft ſind ſie koum ſichtbar, oft läßt ein Son⸗ nenſtrahl dies oder jenes Bild für kurze Zeit aus dem Dunkel⸗wieder erſtehen. Das iſt die wahrhaft religiöſe Größe dieſer Fuesken, daß es für ſie gar nicht darauf ankommt, ob ſie geſehen werden oder nicht, daß ſie ihren Sinn dadurch erfüllen, daß ſie einfach an dieſem Ort ſind, vergleichbar jener Bilderpracht gegyptiſcher Grabkammern, die auch einſt ewiger Nacht übergeben waren. Ueberhaupt fragt die mittelalterliche Kunſt nicht nach guter Lichtbarkeit zum Zweck äſthetſſcher Wirkung; ſie denkt nicht an menſchliche Augen, die nur im Licht ſehen. Aber auch der kommt hier auf ſeine Koſten, der die Erfüllung religiöſer Tiefe in einem ſichtboren Großwerk der Kunſt ſucht. In dem lichten früh⸗gotiſchen Raum der Oberkirche findet er Gidttos Fresken aus dem Leben des Heiligen, mit dem bewundernswerten Sinn ihres Meiſters für Harmonie in die architektoniſche Geſtalt des Raumes eingefügt. Ein Leben voll von realiftiſcher Kraft und über⸗ natürlichen Wundern zugleich, herausgearbeitet zu den Haupt⸗ momenten innerer und äußerer Spanung in 28 Bildern, von denen jedes ein Drama für ſich und danmn doch wieder nur eine Szene in dem gewaltigeren Drama des Ganzen iſt. Da ſehen wir vorbe⸗ deutende Wuͤnder des jugendlichen Lebens, ſehen den Bruch des Asketen mit dem welklichen Herrentum des Vaters, ſehen ihn als Er⸗ retter der Kirche, als Freund des Papſttums, als Vernichter des Dämonen Vor unſeren Augen erſcheinen ſeſne Wunder vor Chriſten und Heiden, im Leben und nach dem Tod: die Erfüllung der Liebes⸗ myſtik in der Velebung der Statue des Chriſtkind in ſeinen Armen, in der Verwandlung des eigenen Leibes in der des Herrn in der Stigmatiſation: und ſchließlich das Wunder in dem wir ſo ſehr die überzeitliche Großartigkeit dieſes Mannes erleben, daß es für uns aufhört, ein Wunder zu ſein, die Vogelpredigt, wo auch die Natur Gottes Wort durch die Reinheit dieſes Menſchen empfängt. Gewiß, alle dieſe Bilder ſind oft übermalt, wer aber in der Kunſt etwas anderes ſieht als Stilreinheit im kunſthiſtariſchen Sinn, der ſieht ge⸗ rade hierin die ewige Erneuerung und Gegenwart lebendiger Reli⸗ gion. Und dieſe Lebendigkeit iſt es auch, die uns in dem ſiebenhun⸗ dertjährigen Jubilärun keinen Todesteg, ſondern einen Geburtstag immer wiedergeborener Wirkung ſehen läßt. Wie ſie heißen und hießen Fern Andra, früher: Fernandrews, jetzt: Frau Prenzel. Georg Alexander, früher: Georg Lüdecke. Eliſabet Bergner, jetzt: Frau Czinner. Henry Bender, früher: Heinrich Berg. Curt Bois, früher: Curt Sawerski. Mady Chriſtians, jetzt: Frau v. Müller. Jackg Cogan, früher: Jakob Cohan. Lil Dagover, ſrüher: Lilli Daghofer, jetzt: Frau Daghe ſſer. Käthe Dorſch, jetzt: Frau Liedtke. Uſchi Elleot, früher: Uſchi Toelle. Ilka Grüning, früher: Ilka Grünzweig. Heinrich George, früher: Heinrich Schultze. Guſſy Holl, früher: Frau Veidt, jetzt: Frau Jannings. Thea v. Harbou, früher: Frau Klein⸗Rogge, jetzt: Frau Lang. Elſe Heims, jetzt: Frau Reinhardt. Lucie Höflich, früher: Frau Winterſtein, geſchied. Frau Jannings. Grith Hegeſa, früher: Grete Schmidt. Fritz Kortner, früher: Fritz Kahn. Max Landa, früher: Max Landau. Elſe Lehmann, jetzt: Frau Kuh. Lya Mara, früher: Lilli Gerdowitſch, jetzt: Frau Zelnik. Mia May, früher: Hermine Pfleger, jetzt: Frau Mandl. Erna Morena, früher: Erna Fuchs, jetzt: Frau Hertzog. Fritzi Maſſary, früher: Fritzi Maſſaryk, jetzt: Frau Pallenberg. Mae Murray, früher: Mizi König. Hella Moja, früher: Helene Morawski. Sent Maheſa, jetzt: Gräfin Carlsberg. Valerie v. Martens, jetzt: Frau Götz. Joe May, früher: Joſeph Mandl. Paul Morgan, früher: Paul Morgenſtern. Rudolf Meinert, früher: Rudi Burſtein. Pola Negri fr.: Appolonia Chalupez, jetzt: Gräfin Dombski. Aud Egede Niſſen, jetzt: Frau Lüdecke. Aſta Nielſen, früher: Frau Gad, jetzt: Frau Chmara. Oſſi Oswalda, früher: Oſſi Sperling, jetzt: Frau v. Koscian. Maria Orska, fr. Rahel Plindermann,.: Fr. v. Bleichröder. Richard Oswald, früher: Richard Orenſtein. Lee Parry, früher: Mathilde Benz, jetzt: Frau Eichberg. Henny Porten, früher: Frau Starck, jetzt: Frau v. Kaufmann Lia de Putti, früher: Amalie Janke. Ellen Richter, früher: Käthe Weiß, jetzt: Frau Dr. Wolff. Lyda Salmonova, jetzt: Frau Wegener. Camilla Spira, jetzt: Frau Dr. Eisner. Katta Sterna, früher: Käthe Stern, jetzt: Frau Mathejko. Carola Toelle, jetzt: Frau Stahl⸗Nachbaur., Roſa Valetti, früher: Roſa Singer. Hanni Weiße, jetzt: Frau Lüthge. Molly Weſſely, ſetzt: Frau Dr. Zickel. Ida Wüſt, jetzt: Frau Kaſtner. („Rhein.⸗Weſtf. Ztg⸗) Theater und Muſik ex„Der fröhliche Weinberg“ auch in Köln. Aus Köln uns berichtet: Carl Zuckmayerz überderbes Luſtſpiel„el fröhliche Weinberg“ hat nun auch hier an die Duldſam der Schauſpielfreunde oder auch an eine diesbezügliche Geſchmacksn ert⸗ tung eines großen Teiles des Publikums nicht vergeblich appelli em Da aus naheliegenden Gründen das ſtädtiſche Schauſpielhauz Stücke verſchloſſen bleiben mußte, nutzte das derzeit von der Opexen⸗ verlaſſene Reichshallentheater die aus den Proteſten gegen die on⸗ denz dieſes„Luſtſpiels“ erſtandene Rieſenreklame als günſtige aren junktur mit größtem Erfolge aus. Man ließ den von der früh Leitung des Kölner Deulſchen Theaters(lezt Kammerſpielhaus) in vorzüglichem Anſehen ſtehenden Direktor Alfred Bernau Wiener Volkstheater mit ſeiner für das Gaſtſpiel eigens zuſam wer⸗ durchweg trefflichen Schauſpielertruppe kommen(ſie berg den ganzen Auguſt in Herrn Zuckmayers fröhlichem Wein g tätig ſein) und gleich am Eröffnungsabende war der gewaltige 115 ſchauerraum des ehemals als Zirkus Carrs erbauten Theaters dee⸗ kenlos ausverkauft. Bernaus e de bewährte ſich auch in mil⸗ ſer heikeln Aufgabe durchaus; ſie verſtand es beſonders abzugn⸗ dern und ſchuf bei meiſt raſſigem Tempo ein geſchickt abgetöntes aule ſemble, in dem Franz Ewerth vom Düſſeldorfer Schauſpielh rlin Theodor Becker vom deutſchen Theater in Beſn⸗ Moſt), Friebrich Lo be, Oskar Ebelsbacher und J. W.(ein beck vom Leſſingtheater in Berlin(Hahnefand, Löbche, Bän Kruzius), dann Konſtanze Wenz vom Schauſpielhaus in Fran ſig (Klärchen), Tilla Uhrig vom Deutſchen Künſtlertheater in Bere (Babelte) und Karla Holm vom Neuen Schauſpielhauſe in ation den(Annemarie) ſtarke Wirkung auslöſten. Die Skondalſenſan ge von vielen Theaterbeſuchern mit Spannung geſucht blieb aus, elh in das Stück hineinextemporierte kölniſche Serze förderten eine abel herrſchend gemütliche Stimmung, wohl pfiffen e nige Leute, aſten die qute Darſtellung entſchied an allen drei Aktſchläſſfen zugnſen brauſenden Beifalls. Paul Hille zu 4 Ein Smekana⸗Mufeum. In Prag hat ſich ein Komitee J⸗ Errichtung eines Muſeums gegründet, das Manufkripte, ſtrumente, Partituren und dergleichen enthalten ſoll, welche gend einem Zuſammenhang mit dem Komponiſten Smetang m Die Stadt Prag und die tſchechiſche Regierung haben dem Ko große Mittel für das Muſeum in Ausſicht geſtellt. in elh, ſtehee Bilder, ü⸗ * — Mittwoch, den 4. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag ⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 355 Aus dem Lande Ladenburg, 3. Aug. Vor vier Jahren ſtarb im hieſigen Bür⸗ derhoſpital der franzöſiſche Staatsangehörige Raphael Lacroix, der als Kriegsgefangener nach Deutſchland gekommen war. Die An⸗ gehörigen haben die Leiche aus dem hieſigen Friedhof ausgraben und in die Heimat überführen laſſen. Nun fand vor kurzem die Ex⸗ humierung von zwei anderen Franzoſen ſtatt, die auf dem Laden⸗ burger Friedhof beerdigt wurden. Die beauftragten franzöſiſchen VBeamten, die anſcheinend glaubten, daß die Leiche Lacroix ſich noch auf dem Friedhof befände, waren mit drei Särgen erſchlenen. Durch dieſe Verwechſlung entſtand wohl der verhängnisvolle Irrtum daß man der Familie Lacroix in Frankreich einen zweiten Leichnam zu⸗ ſandte. Dieſer zweite Leichnam war aber merkwürdigerweiſe angeb⸗ lich in Sagan in Schleſien ausgegraben worden.— Man iſt jetzt ler ſehr geſpoannt, wie ſich der Fall auſklären wird. * Karlsruhe, 3. Aug. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hat ſich ein 32jähriger Nanman aus Eger im Abort einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft erhängt. Wirtſchaftliche Notlage dürfte tann in den Tod getrieben haben. Malſch, 3. Aug. Eine Maſſenverhaftung von Fort⸗ bildungsſchükern, alles junge Leute zwiſchen 18 und 19 Jahren hat es in letzter Woche hier gegeben. Die Schüler ent⸗ wendeten im Schulzimmer des Gewerbelehrers Schott aus den Be⸗ Glmiſſen Schreibmaterial und andere Utenfilſen für den Schulbetrieb Sie haben ſich nun wegen Die bſtahls zu verantworten. Aheinfelden, 3. Aug. Geſtern vormittag fanden Knaben im ſogenanmten Krebfentoch, in dem allerhand Schutt aufgehäuft iſt, wei Handgranaten, von denen die eine durch den 15 Jahre alten Würzlin zur Exploſion gebracht wurde. Der Genannte wurde entſetzlich zugerichtet, der Unterleib wurde ihm vollſtändig aufgeriſſen. Nach kurzer Zeit verſtarb er. Ein 6 Jahre alter Bruder wurde erheblich verletzt, ebenſo zwei andere Knaben. Aus der Pfalz Eine Rheinpolizei in der Pfalz *Ludwigshafen, 3. Aug. Gemäß Entſchließung des baheri⸗ ſchen Staatsminiſteriums des Innern iſt jetzt eine ſtaatliche Rhein⸗ polizei eingerichtet worden, deren Dienſtſtelle ſich in Ludwigshafen befindet. Unter Leitung des Bezirksamtes Ludwigshafen wird das Gendarmeriebeamte ſtarke, der Gendarmeriehauptſtation Lud⸗ wigshafen angegliederte Rheinſtromüberwachungs⸗Kom⸗ mando ſeine Tätigkeit ausüben. Dieſe Rheinpolizei hat die Aufgabe, den bayeriſchen Rheinſtrom zu überwachen, für Ruhe und Ordnung zu ſorgen, die Sicherheit aufrecht zu erhalten, Perſonen und Eigentum zu ſchützen, gemeingefährliche Handlungen zu ver⸗ hüten und jede ſtrafbare Handlung zu verfolgen. Damit iſt einem n Jahre lang beſtehenden Bedürfnis abgeholfen und ermöglicht, auch die gefährlichen Elemente, die ſehr oft auf Schiffe flüchten und ſich dort verborgen halten, ausfindig und unſchädlich zu machen. 2* „Maxdorf, 2. Aug. Die 18jährige Tochter eines hieſigen Händlers nahm in ſelbſtmörderiſcher Abſicht Ly ſol. Sie wurde nach dem Krankenhaus Frankenthal gebracht. Es beſteht wenig Hoff⸗ nung, die Bedauernswerte am Leben zu erhalten. 5Neuſtadt a.., 3. Aug. Am Montag nachmittag 2 Uhr wurde im Schöntal die Jjährige Tochter Annelieſe des Fuhrmanns Eſſch⸗ mannüberfahren und getötet. Das Mädchen hatte ſich an Laſtauto einer Ludtwigshafener Firma gehängt und war dabei unter den Anhängewagen geraten. „ Deidesheim, 2. Aug. Der Aufbau des Denkmalzs für die pfälziſchen Turner des Rhein⸗Limburg⸗Gaues auf der Waldberg⸗ öhe macht jetzt weitere Fortſchritte. Das Denkmal erreicht nach ſei⸗ ner Vollendung eine Geſamthöhe von 17,5 Metern. Die Baukoſten werden auf etwa 11 000 Mek. geſchätzt. Aaiſerslautern, 2. Aug. Der Verwaltungsoberinſpektor Wei⸗ zand wurde am Freitag wegen Urkunden fälſchung und Un⸗ lerſchlagung beim Verſorgungsamt feſtgenommen. den Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Sitzung der Großen Ferienſtrafkammer 5 Jakob Berlinghof von Plankſtadt hatte am 14. 6. vom jeſigen Amtsgericht 8 Monate Gefängnis erhalten, weil er ein ſehharenlager erbrochen u. ſich Zigarren geholt haben ſoll. Der Firma lehlen etwa 30 000 Stück. n nimmt an, daß es mehrere Per⸗ Beten waren, die dem Zigarrenlager einen Beſuch abgeſtattet haben. 1 dem Angeklagten wurden ebenfalls große Poſten Zigarren aus dieſem Lager gefunden. Er beteuert aber heute ſeine Unſchuld 18 behauptet, die Zigarren nicht geſtohlen zu haben und ſchiebt de Schuld auf ſeine Tochter und ſeinen Schwiegerſohn. Seine Fuchter verfuchle ihn noch ſchwer zu bllaſten. Die Berufung wird berorfen, doch nimmt das Gericht keinen Diebſtahl, ſondern nur hlerei an. f. Weil er kopierte Bilder mit dem Namen hervorragender Maler Kintert hatte, erhielt, wie wir ſeinerzeit unter der Spitzmarke unſtlers Erdenwallen mitteilten, der Kunſtmaler Leinber⸗ har vom Amtsgericht Mannheim am 30. 6. ſechs Monate Gefäng⸗ Ga⸗ Hiergegen hatte der Staatsanwalt Berufung eingelegt. Die erſtändigen bezeichneten den Angeklagten als einen außer⸗ entlich hervorragend talentierten Menſchen mit ſeltenen Gaben, Sllen Verurteilung zu bedauern ſei. Das Gericht erhöhte die rafe von 6 Monaten auf 1 Jahr, iſt aber nicht abgeneigt, ein dama den geſuch zu Gunſten des Angeklagten zu befürworten, mit Leinberger vollkommen ſtraffrei ausgeht und ihm in bezug baf ſeine künſtleriſche Schaffensfreudigkeit keinerlei Hemmungen reitet werden. Fi er Proviſionsreiſende Eberhard Schroff hatte an ſeine Denna. fingierte Beſtellungen eingeſchickt, um zu Gelde zu kommen. de* Schwindel kam natürlich heraus, weshalb er ſich am 2. 7. vor Amtsgericht Mannheim zu verantworten hatte, das ihn zu n Jahr und 5 Monaten Gefängnis verurteilte. Seine Be⸗ 1 fung wäre beſſer unterblieben, denn die Strafe wird um 7 Mo⸗ atr erhöht, ſodaß er nun im ganzen 2 Jahre brummen muß. Vontto Splitter iſt ein mehrfacher vorbeſtrafter Dieh. Mit orliebe beteiligte er ſich an ſogenannten Bandendiebſtählen. Mit ber Jahren erhielt er ſeine erſte Gerichtsſtrafe. Im Jahre 1922 Neam er 4 Strafen wegen Diebſtahl. Am 30. 6. erhielt er vom 6 ſigen Amtsgericht ebenfalls wegen ſchweren Diebſtahls 3 Jahre alt onate Gefängnis zudiktiert. Splitter iſt heute 18 Jahre gro Er legte gegen das letzte Urteil Berufung ein und zeigte leoße Reue während der ganzen Verhandlung. Er weinte. Aber 15 alledem mußte ſeine Berufung verworfen werden, denn das waltsgericht hatte gegenüber dem jugendlichen Dieb ſchon Milde alten laſſen. ch. Der Fleſſa⸗Mordprozeß lun Frankfurt a.., 3. Auguſt. Am heutiaen zweiten Verhand⸗ bild taa des Mordprozeſſes Fleſſa wurde zunächſt ein Ckarakter⸗ ihn des erſchoſſenen Zr. Seitz gegeben. Eine Zeugin ſchilderte beit alseinen rubigen Menſchen, der ſich auch bei ſchwierigen Krank⸗ Nncillen nicht aus der Faſſung bringen ließ. Mit Bezug auf die Ailteklaate ſoll Dr. Seitz einer Zeuain geſagt haben: Ein Mädchen davgein Kind von mir und bedroht mich. Einmal ſprach Dr. Seitz ſichein daß er heiraten wolle und Haus und Möbel zu kaufen beab⸗ er ge. Eine Zeuain batte ſich Dr. Seitz gegenüber angeboten, mit cher Krankenſchweſter Fleſſa. von der er ſich bedroht fühlte, zu ipre⸗ wile aber Dr. Seitz habe erwiedert, das habe keinen Zweck. das Erſtde die Sache nur verſchlimmern. Von der Angeklaalen ſoil der doſtboſſene behauptet haben, ſie ſei keine Idealiſtin, ſie ſei eine leriſche Perſon. Als der Zeuge Pr. A. erklärte, daß Dr. Seitz für Lokalen des Abends nicht wegzubringen geweſen ſei, da er be⸗ lachtete. daß ihm eine Frau auflauern würde, erwiderte die Ange⸗ —5 erregt. daß ſie nachts ſtets zu Hauſe war. mit Ausnahme der wo ſie mit Dr. Seitz ſelbſt ausging. e Nachbargebiete „Frankfurk a.., 1. Aug. Beim Wohlfahrtsamt der Stadt Frankfürt a. M. iſt eine Veruntreuung von 20 000 Wohl⸗ fahrtsgeldern aufgedeckt worden. Die Veruntreuung wird dem Armenvorſteher, Oberſtadtſekretär Robert Marx zur Laſt ge⸗ legt. Gegen ihn iſt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Nach Marx wird gefahndet. Frankfurt a.., 3. Aug. Anläßlich der Feierlichkeiten der Einweihung der neu errichteten„Alten Brücke“ zu Frank⸗ furt a. M. am 14. und 15. Auguſt d. Is. wird im Anſchluß an den offiziellen Feſtakt am Sonntag, 15. Auguſt, nachm. 1 Uhr, ein Schiffsfeſtzug auf dem Main ſtattfinden, an dem ſich zahlreiche Städte, Verbände, Vereine und privpate Kreiſe beteiligen. Von den rheiniſch⸗mainiſchen Städten ſind bis jetzt gemeldet u. a. Bonn, Duisburg, Düſſeldorf, Frankfurt a.., Gießen, Godesberg, Hanau, Höchſt, Köln, Limburg, Neuß, Niederlahnſtein, Offenbach, Schwan⸗ heim und Trier. Sportliche Rundſchau Pferderennen in hasloch Der Pfälziſche Rennverein Haßloch veranſtaltet am nächſten Sonntag(8. Auauſt) ſein Sommerrennen. Das Programm bringt 3 Vollblutrennen, 3 Halbblutrennen und 1 Trabfahren. Der Nen⸗ nungsſchluß für die Vollblutrennen war am 27. Juli und brachte ein ſehr günſtiges Reſultat. Die einzelnen Rennen zeigen ſtärkere Be⸗ ſetzung als die Frühjahrsrennen auf. Neben den Haßlocher Trainier⸗ ſtällen haben ſolche aus München, Frankfurt a. M. und dem Rhein⸗ lande zahlreiche Nennungen abgegeben. Die bekannten Vollblüter dieſer Ställe werden zum Kampfe auf dem grünen Raſen antreten. Intereſſante Rennen mit ſpannenden Endläufen ſtehen ſicherlich bevor.— Das erſte Vollblutrennen iſt ein Speyerbach⸗Jagdrennen über 3000 Meter mit einem Geldpreis von 2100 Reichsmark und Ehrenpreis für Trainer und Reiter des ſiegenden Pferdes. An dieſem Rennen können nur inländiſche Vollblüter teilnehmen. Es wurden dafür 24 Unterſchriften abaegeben: darunter befinden ſich Pferde, die ſchon eine große Form ihres Könnens gezeiat haben, wie der alte John. Idol, Domino, Segieht Troſa, Giſelher. Seiden⸗ ſchwänzchen, Silbertaler, Hexenprinz, Tango uſw. Als zweites Voll⸗ blutrennen wird der Preis vom Rhein gelaufen. Es iſt ein Flachren⸗ nen über 1600 Meter für inländiſche Pferde, die im Jahre 1926 noch kein Rennen von über 3000 Reichsmark gewonnen haben. Neben Geldpreiſen in der Höhe von 1600 Reichsmark erhält der Sieger einen wertvollen Ehrenpreis. 20 Unterſchriften wurden für dieſes Rennen aufgebracht. Auch hier finden wir Pferde, deren Namen beſten Klang haben und dürfte der Sieger keine leichte Arbeit finden: ſo wurden u. a. Farmer. Perfekt. Logenbruder, Strumen, Metis. Naive, Goldelſe und Royal genannt. Das dritte Vollblutrennen führt als Weinbiet⸗Jagdrennen über eine Bahn von 3500 Metern. Neben einem Ehrenpreis für das ſiegende Pferd kommen an Geldpreiſen 1600 Reichsmark zur Verteilung. Dieſes Rennen iſt ein Verkaufsrennen für Pferde, die für 2500 RM. verkäuflich ſind. Auch hier kamen 20 Unterſchriften zuſammen. Aüßer ſchon aufgeführten Pferden finden hier Namen wie Conſul 20 FTahrwachl. Sanna, Anna, Leto. Ottokar, Paleſtrina, Hexenkind, Silver⸗Brendan, Eupido, Meiſterin. Nymrhe 2, Oſtfrieſe und Juii Errant.— Nach den bisher gepflogenen Vorverhandlungen iſt an⸗ zunehmen, daß der arößte Teil der genannten Pferde auch am Starte erſcheint, ſo daß die einzelnen Felder eine ſtarke Beſetzung aufwefſen werden. Den Sportliebhabern ſteht alſo ein großer ſmortlicher Ge⸗ nuß bevor. Selbſtverſtändlich iſt ein öffentlicher Totaliſator in Tä⸗ tigkejt, damit auch nach dieſer Richtung hin die einzelnen Beſucher auf ihre Rechnung kommen können. Bei der ſtarken Beſetzung der Felder kann hier die launiſche Glücksgöttin ſehr leicht aroße Ueber⸗ raſchungen herbeiführen. Ein Beſuch der Haßlocher Rennen dürfte für jeden Beſucher äußerſt lohnend ſein. Andererſeits unterſtützt er durch ſeinen Beſuch den Pfälz. Rennverein in ſeiner ſportlichen und volkswirtſchaftlichen Bedeutung. wie auch in der Erfüllung ſeiner vaterländiſchen Beſtrebungen, wozu er hier im beſetzten Gebiete be⸗ ſonders berufen iſt. das oberrheiniſche Schachturnier Hängepartientag Endlich eine Klärung! Ruchli ſiegte über Th. Weißinger. Die drei Freibauern mußten entſcheiden. Weißinger konnte trotz Figurenplus gegen Sartor nicht mehr gewinnen. Das ewige Schach iſt eben eine unliebſame Erfindung. Huſſong gewann ſeine drei Hängepartien gegen H. Weißinger, Pfützner, Rutz. Gegen Erſte⸗ ren war der Mehrauer entſcheidend, gegen Pfützner Mattangriff, und Rulz hatte den ſchlechteren Läufer Ochs remiſierte mit Glucker, gewann aber gegen Ruchli, der in Zeilnit aus einer Remisſtellung eine Verluſtſtellung machte. 4. Stunde Eine Vorentſcheidung ſollte die Partie Baron v. Tereſtchenko. Huſſong bringen. Sollte! Denn auch dieſe Partie konnte in vier Stunden nicht erledigt werden. Huſſong erlangte als Nachziehender in einer Alechineröffnung Ausgleich und etwas beſſeres Spiel. Schließlich ſollte ein Bauernopfer einen Gemeinweg bringen. Da kam die Zeitart und hier gelang es Treſtchenko ein Turm⸗ endſpiel mit einem Bauern mehr herauszuholen. Er dürfte aber remis werden. Th. Weißinger gewann ein intereſſantes indiſches Spiel gegen Rulz, Ochs verlor in einer Reti⸗Eröffnung gegen Sartori. Glucker lieferte endlich eine forſche Partie und brachte damit ſeine Vaterſtadt Freiburg zu Ehren. In einer franzöſiſchen Partie überrannte er Pfützner. Ruchli hängt in einer etwas beſ⸗ ſeren, zum Endſpiel neigenden Partie gegen H. Weißinger. Stand nach der 4. Stunde: Huſſong 3 + 1 Hängepartie, Tereſtchenko + 1., Th. Weißinger 2½, Sartori 2 1., Glucker 17⸗ +.., Ochs, Rutz 17½, Ruchli 1 1., Pfützner 1, H. Weißinger 5 + 1 H. 5 Oeſterreich gewinnk im Schachturnier“ Deulſchland. Der deutſch⸗öſterreichiſche Schachkampf endete geſtern mit einem Siea Oeſterreichs über Deutſchland mit 6„ zu 57 Punkten. Jur Ver⸗ abſchiedung der deutſchen Gäſte fand geſtern ein Feſthorkett ſtatt. Kußball Jußballverein Speyer— F. C. 19os Mannheim:3(:2 Der neue Bezirksligaverein Fv. Speyer eröffnete am Sonntag die Saiſon mit einem Spiele gegen den Mannheimer Abſtiegs⸗ kandidaten. Die Lindenhöfer zeigten ein gutes Können und konnken nach ſchönem fairen Spiele ſiegreich bleiben. Speyer ſpielte zunächſt überlegen, doch ließ ſich die Mannheimer Hintermannſchaft nicht überwinden. Durchſchlagskräftiger zeigte ſich der Mannheimer Sturm und der Halbrechte Teufel 11 ſchoß in der 15. Minute das 1. Tor. Bös! konnte aber 5 Minuten ſpäter für Speyer ausgleichen. Nach abwechslungsreichem Kampfe ſchoß Frank in der 40. Minute für Mannheim den 2. Treffer, aber noch vor dem Wechſel glichen die Einheimiſchen erneut aus.:2. In der 2. Halbzeit drängte Speyer zunächſt mächtig, Spahr im Mannheimer Tor wehrte aber prächtig ab. Dann übernahmen wieder die Lindenhöfer das Spiel, aber auch der einheimiſche Torwart wehrte ſich gut. Erſt kurz vor Schluß gelang es den Gäſten, durch einen 3. Treffer, den Frank erzielte, den Sieg an ſich zu reißen. W. J. C. Pfalz Ludwigshafen—..N. Kaiſerslaufern:0(:0) Der Hinterpfalzkreismeiſter und Bezirksligaanwärter..R. Kai⸗ lerslautern gaſtierte bei Pfalz Ludwigshafen und mußte eine ver⸗ diente Niederlage hinnehmen. Die Ludwigshafener zeigten eine recht gute Geſamtleiſtung und dürften in der kommenden Spielzeit beſtimmt einen g⸗fürchteten Geaner abgeben. Doland ſpielte zum erſten Male wieder eür ſeinen Stammverein und zeigte ſich erneut als gefährlicher Torſchuze. In der Läuferreihe überragten Schmid und Rillig. Das Verteidigungstrio hat in Deutſchel einen ſchwachen Punkt, der Torwächter, ein Jugendſpieler, beſitzt gute Anlagen und wird bei mehr Spielerfahrenheit eine gute Stütze der Elf werden. Die Gäſte aus Kaiſerslautern waren den Einheimiſchen techniſch unterlegen, ſüdd aber eine körperlich ſtarke und energiſche Mann⸗ ſchaft und werden dadurch auch dei den Qualifikationsſpielen manchen Erfolg erringen. Die Stützen der Mannſchaft waren der Torhüter, der manchmal ganz glänzend abwehrte, und der Mittelläufer. Kai⸗ ſerslautern ſpielte anfänglich viel ſyſtemvoller, konnte ſich aber im Strafraume nicht durchſetzen. Pfalz war erfolgreicher und kam in der 26. Minute zum 1. Treffer; Faller erhöhte bald darnach das Ergebnis auf:0. Nach der Pauſe waren die Pfälzer meiſt über⸗ legen, konnten aber nur noch ein 3. Tor durch den Halblinken Keller erzielen. Schiedsrichter Herr Fritz(..R. Oggersheim) 5 gut. Raòſport *Großer Opelpreis von Süddeulſchland. Das Straßenrennen um den Großen Opelpreis von Süddeutſchland führte von Schwein⸗ furt über Bad Kiſſingen, Bamberg, Kitzingen nach Schweinfurt zu⸗ rück. Kurz vor dem Ziel lag eine Spitzengruppe dicht zuſammen, aus der ſich dann im Endſpurt Bruno Wolke vor Alberto⸗Berlin knapp den Sieg ſicherte. Wolke benötigte insgeſannt:22:30 Std., dicht hinter ihm folgte mit:22:30,2 Std. der Frankfurter Dumm. Dritter wurde Buſſe⸗Berlin in:22:33 vor Brückner⸗Berlin:22:34 umd Ruck⸗Berlin:23:09 Stunden. Lawntennis *Tennis⸗Turnier in Heidelbera. Das Heidelberger Tennis⸗ Turnier konnte am Sonntaa bei trübem Wetter und weniag auten Platzverhältniſſen zum Austrag gebracht werden. Die Beſetzung der Veranſtaltung war erſtklaſſig, die Entſcheidungen konnten alle zu Ende geführt werden. Im Herreneinzel um die Meiſter⸗ ſchaft von Baden gewann der Mannbeimer Klopfe r im Endſpiel, nachdem er in der Vorſchußrunde ſich kampflos über Dr. Buß zum Schlußſpiel qualifiziert hatte, gegen Fritz“⸗Frankfurt in vier harten Sätzen 216, 612,:4,:2.— das Dameneinzel um die Meiſterſchaft von Baden holte ſich erwartungsge⸗ mäß Anna“⸗Frankfurt geagen Fr. Amann⸗Heidelberg. Die Berlinerin Frl. Konert hatte im Vorſpiel überraſchend gegen Fr. Amann ver⸗ loren und Frl. Weihermann⸗Frankfurt hatte kampflos aufgegeben. — Im Herrendoppel ſetzte ſich die Mannheimer Kombination Dr. Buß⸗Ofan“ mit:2,:2 gegen Klopfer⸗Fritz“ durch.— Anna⸗ Ofan!k gewannen das Gemiſchte Doppel gegen Frl. Konert⸗ Dr. Buß. Olymplade * Olympiſche Wettkämpfe des Polizeiortvereins Mannheim. Zu den am 8. Auguſt vom Polizeiſportverein Mannheim zu veran⸗ ſtaltenden olympiſchen Wettkämpfen verbunden mit Platzeinweihung haben namhafte Vereine Meldungen abgegeben. Außer den hieſigen, wie V. f.., M. T. G. Phönix, V. f. L. Neckarau, werden Pfalz Lud⸗ wigshafen, Fußballverein Frankenthal, Akademiſcher Sportklub Darmſtadt, Germania Friedrichsfeld, V. f. R. Heilbronn die Polizei⸗ ſportvereine Darmſtadt, Karlsruhe, Heidelberg ſowie der badiſche Meiſter im Speerwerſen vom V. f. B. Bühl erſcheinen. Nach den Wettkämpfen findet ein Handballwettſpiel zwiſchen Polizeiſportverein Darmſtadt und Mannheim, ſowie ein internes Radrennen ſtatt. Zum Feſte wird die Kapelle der Vereinigung badiſcher Pollizei⸗ muſiker unter Leitung des Obermuſikmeiſters Heiſſig aus Karlsruhe konzertieren. Wertvolle Ehrenpreiſe winken den Siegern. Neues aus aller Welt — Jeuerarlarm durch ein Flugzeug. Das Flugzeug des Scherl⸗ ſchen Oſtſeebäderdienſtes mußte ſich am letzten Donnerstag abend bei der Rückkehr von der Inſel Üſedom durch mehrere Gewitter hindurch⸗ winden. Es war dabei in die Gegend von Feldb erg in Meck⸗ lenburg gelangt, als plötzlich ein Blitzſtrahl vor dem Flugzeug zur Erde niederging. Der Führer beobachtete, wie der Blitz in ein Gehöft einſchlug, das er nach der Karte als das Domänengut Neuhof feſtſtellte. Da ſogleich die Flammen aus einem Stkall⸗ gebäude ſchlugen, von den Hofbewohnern aber niemand ſichtbar wurde, ging das Flugzeug tiefer u. umkreiſte das Gehöft, um durch den Motorlärm zu arlarmieren. Nach einigen Minuten des Kreiſens ſah der Pilot die Gutsangeſtellten ans Rettungswerk gehen. Er konnte auch feſtſtellen, daß von den Nachbarorten Löſchmann⸗ ſchaften zu Hilfe eilten. — Eiferſuchtsdrama in Paris. In einem eleganten, auf dem großen Boulevard zu Paris gelegenen Reſtaurant hat ſich ein auf⸗ ſehenerregendes Eiferſuchtsdrama abgeſpielt. Ein deutſcher Jour⸗ naliſt hatte eine junge Dame, eine bekannte Künſtlerin der Pariſer Oper, zum Mittageſſen eingeladen. Beide waren in beſter Laune, als der Mann plötzlich einen Revolver hervorholte und fünf Schüſſe auf ſeine Gefährtin abgab. Sie war auf der Stelle tot. Beim Ver⸗ hör, gab er an, daß er aus Eiferſucht gehandelt habe, weil ſeine Ge⸗ liebte mit ihm brechen wollte. — Exploſion eines Blindgängers. Bei einem Artillerie⸗Scharf⸗ in der Slowakei explodierte ein ab⸗ ſchießen bei Kremnitz geſchoſſenes 7,5 Zentimeter⸗Geſchoß nicht. Die auf die Suche nach dem Blindgänger ausgeſchickte Patrouille hörte im Walde plötzlich eine Exploſion und unmittelbar darauf ein Stöhnen und Jammmern. Als die Patrouille an die Unglücksſtelle kam, fand ſie ſieben Kinder im Alter von 10 bis 16 Jahren verwundet am Boden liegend vor. Drei davon waren ſo ſchwer verletzt, daß ſie Krüppel bleiben werden. Die Kinder, die am Waldrande Vieh weideten, hatten den Blindgänger gefunden und aufgehoben, wobei dieſer explodierte. — Autobuskalaſtroyhe in Amerika. Aus Newyork wird der „Voſſ. Ztg.“ gemeldet: Ein ſchweres Autobusunglück hat ſich bei einem Ausfluge einer Damengeſellſchaft nach der Bäreninſel, einem Badeplatz im Hudſonfluß, ereignet. Der Autobus rannte, als er die Stadt verlaſſen hatte, infolge Verſagens der Steuerung gegen einen Baum und ſtürzte um. Von den Inſaſſen wurden zehn Frauen, darunter zwei junge Mädchen, getötet, 32 Frauen erlitten zum Teil ſchwere Verletzungen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli/ Auguſt Abein-Pegel I28.25.50...Z. Herar-Fegt 26 25, J60 el-TA. Schuſterinſel“.929,32.12 8,38J3.—.98 Mannheim.924.98.985,008 15J5,15 Febl..3,J98.853.324.—.92-85 Jagſtſeld..16107.06.08.—0˙98 Maxau..87.825,97.,18.084.95 Mannheim.11 8075.02.21“5,435,25 Caub.90.78, 3,60.62.70— Köln..603,47 3,40 3,838.51 9,54 Waſſerwärme des Rheins: 16,5 C. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b.. Mannheim. E 6. 2. Direktlon Ferdinand Heyme Cbefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. B. Kurt Fiſcher.— Feuilleton:. V. Kurt fpiſcher.— Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder,.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurxt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzuer N 0 „ KNONN THAl Der erquiekende labetrank fehle auf keiner Tafel Emꝛs Hauptnjederlage bei: WIlh. Müller Ir., Mannhelm, U 4, 25, Fernspr. 1636 6. Seife. Nr. 353 Nene Maundermer Jeikang(Mmag · Nusgadt) mittwoch, den 4. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Seitung? Handelsblattf Die Rheinſchiffahrt im Juli 1020 Engl. Bergarbeiterſtreik und Rheinſchiffahrt/ Günſtiger Waſſerſtand Geſteigerte Frachtſätze/ Belebter Oberrheinverkehr Die Auswirkungen des engliſchen Bergarbeiterſtreiks machten ſich un Berichtsmonat in der Rheinſchiffahrt weiterhin ſtark bemerkbar. Die Zufuhren an Brennſtoffen nach den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen nahmen gegenüber dem Vormonat ſogar noch zu. Um den Umſchlagsverkehr zu bewältigen, ſuchte die Hafenverwaltung die Leiſtungen der Kipperanlagen bis zur Höchſtentfaltung zu ſteigern. Dennoch mußte im Verlaufe des Monats vonſeiten der Reichsbahn⸗ direktion Eſſen für eine beſtimmte Anzahl von Tagen die An⸗ nahme von Brennſtoffſendungen nach den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen eingeſchränkt werden, um eine Verſtopfung der Rangier⸗ und e zu verhindern. nfolge der reichlichen Niederſchläge hatte der Rheinwaſſer⸗ ſtand während des ganzen Monats eine beträchtliche 5. Pet Cauber Pegel, der am 1. d. M. einen Stand von 4,23 Meter auf⸗ wies, zeigte am 15. d. M. 4,07 Meter und am 30. d. M. 3,62 Meter an. Den niedrigſten Pegelſtand verzeichnete Caub am 8. d. M. mit 3,50 Meter. Unter ſolchen Umſtänden konnten auch die größten Schiffe mit voller Abladung bis Straßburg⸗Kehl ausgenutzt werden. Selbſt auf der Oberrheinſtrecke nach Baſel war ein ununterbrochener lebhafter Verkehr möglich. Da die Kohlenverladungen nach Holland und Belgien gegen⸗ über den Vormonaten zugenommen haben, erfuhren auch die Frachtſätze eine Steigerung. Die Frachten Rhein⸗Ruhrhäfen⸗Rotter⸗ dam, die am 28. Juni 1,90„ bei freiem Schleppen und 2,15 einſchießlich Schlepplohn betrugen, notierten am 1. d. M. mit 2,20 und 2,45 l. Auf dieſer Höhe hielten ſie ſich nach dem Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Ruhrort, während des ganzen Monats. Lediglich die Zuſchläge für Schiffsreiſen ein⸗ ſchließlich Schleppen ſchwankten zwiſchen 0,15 und 0,25„. Am 27. d. M. erfuhren die Talfrachten eine weitere Aufbeſſerung. Die Frachten Rhein⸗Ruhrhäfen⸗Rotterdam ſtellten ſich von dieſem Tage an auf 2,40 ½ bei freiem Schleppen und 2,60 einſchließlich Schlepplohn. Ab Stationen des Rhein⸗Herne⸗Kanals wurde während des Berichtsmonats auf die genannten Frachtſätze ein Zu⸗ ſchlag von 0,30/ erhoben. Wenn auch der größte Teil der Verladungen für die Seeplätze Rotterdam, Antwerpen und Gent beſtimmt war, ſo hat ſich doch auch der Berkehr zum Oberrhein etwas belebk. Hauptſächlich handelte es ſich um Aufträge der. Privatkundſchaft und öffentlicher Verwal⸗ tungen, die jetzt bereits mit der Eindeckung ihres Herbſt⸗ und Winterbedarfs an Brennſtoffen beginnen. Die Frachten Rhein⸗ Ruhrhäfen⸗Mannheim, die noch am 28. v. M. 1,80/ betrugen, wurden im Berichtsmonat mit 2 notiert, wobei ab Kanalhäfen auf die genannten Sätze ein Zuſchlag von 0,0„ kam. Im all⸗ gemeinen war Schiffsraum Rhein⸗Ruhrhäfen⸗Mannheim nur gegen Miete zu haben und zwar zu 8 Pfg. je Eichtonne und Tag bei 20 Tagen Garantie und Rücklieferung Ruhrort gegenüber 6,50 Pfg. am 28. des Vormonats. Die Lage des Schleppgeſchäftes ift immer noch wenig günſtig. Zwar liegt nicht mehr ſoviel Schleppkraft ſtill wie in den Vor⸗ monaten, doch ſind die Schlepplöhne nach wie vor, namentlich auch in Anbetracht der ſtarken Strömung und der demnach längeren Fahrtdauer noch als zu niedrig zu bezeichnen. Die Schlepplöhne Ruhrort⸗Mannheim notierten an der Schifferbörſe mit 0,90—1,00 l. je Tonne; doch wurde in den meiſten Fällen höchſtens mit 0,90 abgeſchloſſen. Die Lage der Gekreideſpedition hat ſich im Berichtsmonat etwas günſtiger geſtaltet. Infolge der Erhöhung der Zölle am 1. Auguſt d. J. kamen größere Getreideſendungen an, ſo daß die Umſchlags⸗ anlagen verhältnismäßig gut beſchäftigt werden konnten. Im übrigen Hafenumſchlag waren die Krananlagen durch die Kohlen⸗ verladungen aufs ſtärkſte beſchäftigt. fKollmar u. Jourdan Ach. in Pforzheim. Die o. HV. geneh⸗ migte einſtimmig die Bilanz, ſowie die Anträge der Verwaltung. Gewinnabſchluß der Holzrohrbau⸗AG. in Freiburg i. Br. Die. Geſellſchaft, die im abgelaufenen GJ. 1925 beſſer beſchäftigt war als jetzt, hat bei 138 819(128 577).ν, Geſamt⸗Gewinn leinſchl. dem der Schwarzwälder Baugeſellſchaft vorm. A. Krems mib..) einen Rein⸗ gewinn von 6130 R erzielt(i. V. 5512 R⸗ Verluſt). In der Ver⸗ mögensausſtellung finden ſich 125 418(23 379).. Schuldner und 49 849(56 789) R/ Warenbeſtand neben 104 049(49 924) R⸗1 Bankſchulden, 90 063(11078) Rσ Gläubigern und 35 138(7549) Rel Wechſelſchulden. „Stillegung der Steiger Acz. in Burgrieden. Die Geſellſchaft legt ihren Betrieb gänzlich ſtill und gibt die weitere Produkkion von Automobilen auf. Der geſamte Maſchinenpark iſt bereits geſchloſſen verkauft worden. Als Käuferin nennt man eine rheiniſche Alt⸗ maſchinengroßhandlung, die in der letzten Zeit bereits die Maſchinen⸗ beſtände anderer ſtillgelegter Autofabriken übernommen hat(Roſen⸗ berg⸗Konzern). Im vergangenen Jahre waren die Steigerwerk in Schwierigkeiten geraten und mußten unter Geſchäftsaufſicht geſtellt werden. Es ſchien aber, als ob auf Grund der mit den Gläubigern geſchloſſenen Vergleiche das Fortbeſtehen geſichert ſei, zumal da das Erzeugnis als Qualitätswaren guten Ruf genoß. Nun iſt aber auch dieſe Firma, deren Exiſtenzberechtigung feſtzuſtehen ſchien, von der Kriſe in der Automobilinduſtrie mit ergriffen worden. 2: Verluſtabſchluß der Teinacher Holzinduſtrie A8. in Teinachtal. Die 4. o. HV. beſchloß, den Verluſt von 17837 wie im Vorjahr (1 547 Verluſt) wieder vorzutragen; außerdem wurde dem Vor⸗ ſtand die Ermächtigung erteilt, das Geſchäft zu verpachten. 2: Würkt. Ziegel⸗Werk Acö. vorm. Carl Oettinger in Enders⸗ bach im Remskal. Rohgewinn 300 666(140 855) /, Unkoſten 289 553(138 744), Abſchreibungen 11 113(0) 4. Nach der Ver⸗ mögensaufſtellung auf 31. Dz. 1925 haben ſich Grundſtücke von 125 000 auf 127 804. erhöhte, Gebäude von 158 539 auf 165 200 und elektr. Anlage von 20 000 auf 30 000; Ziegeleieinrichtung 168 000(172 000), Kaſſe und Schuldner 59 656(54 207), Waren⸗ vorrat 43 840(27 305)„. Dagegen Bank⸗ und Lieferankenſchulden 230 260(190 170), AK. und Rücklage unv. 400 000 bzw. 4770&. 20: Der Aufſchwung der deutſchen Farbeninduſtrie. Der Vor⸗ ſitzende der Colour Uſes Aſſociation erklärte in der dieſer Tage abgehaltenen Jahresverſammlung, daß das Jahr 1925 phänomenale Umwälzungen in der chemiſchen Induſtrie der Welt hervorgerufen habe, und daß die deutſche chemiſche Induſtrie Erſtarkungen und Erweiterungen in einem Ausmaß erlebt habe, wie ſie bisher nie und nirgends in Erſcheinung getreten ſeien. Der ungeheure Auf⸗ ſchwung der deutſchen chemiſchen Induſtrie im vergangenen Jahr bewirke, daß die Britiſh Dyeſtuffs Corporation trotz ihrer finanziel⸗ len Reorgankſation dem freien Wetlbewerb nicht mehr Stand zu haken vermöge, es ſei denn, daß es ihr gelingt, ihre Abſatzgebiete ſehr bedeutend zu erweitern. Der einheimiſche Markt, der trotz der gegenwärtigen doppelten Vorkriegspreiſe nicht mehr als jährlich 4 Mill. Eſt. dem Farbſtoffhandel einbringt, könne die britiſche Farbſtoffinduſtrie allein nicht erhalten. Nur mit Hilfe außerordenk⸗ licher Mittel könne die britzſche Farbſtoffinduſtrie auf den Ausland⸗ märkten den Wettbewerb it der immer übermächtiger werdenden deutſchen Farbſtoffinduſtrie aufnehmen. Gebeſſerte Geſchäftslage bei der Acch. Wie verlautet, hat die Geſchäftslage ſeit den letzten drei Wochen in allen Abteilungen eine leichte Beſſerung erfahren. Von den durch die Reichsbahn erteilten Lokomotivaufträgen ſind der Geſellſchaft vom Deutſchen Lokomotiv⸗ Verband ſechs Stück zugeteilt worden. Ein Auftrag auf Lieferung von Kabel an Frankreich auf Sachlieferungskonto in Höhe von etwa 2 Mill., den die AEGG. gemeinſam mit Siemens u. Halske und Felten u Guilleaume vor kurzem übernommen hat, iſt zum größe⸗ ren Teil bereits ausgeführt. Eine Gefahr für den kürkiſchen Handel verſagen der türkiſchen Schiffahrt Von unſermſtändigen Konſtantinopler Vertreter Der Beginn des türkiſchen Ernteexportes ſteht vor der Tür, die Zeit, in der ſonſt die türkiſchen Finanzen eine monatelang erſehnte Aufbeſſerung von ihrer troſtloſen Schwindſucht erleben. Nach den aber ſchon ſeit Wochen ertönenden Alarmrufen in der türkiſchen Preſſe ſcheint diesmal die Gefahr zu beſtehen, daß auch dieſe Gold⸗ ernte ins Waſſer fallen wird, weil die Ernte des Bauern durch das gänzliche Verſagen der türkiſchen Schiffahrt in ihrer Verwendungs⸗ möglichkeit ſchwer bedroht iſt. Die ſchärfſten Angriffe werden in der ſonſt unter völliger Kontrolle ſtehenden türkiſchen Preſſe gegen die zuſtändigen Stellen erhoben, und das will viel heißen. Man erlebt auch in dieſer Frage wieder dasſelbe wie eigentlich überall im türkiſchen Wirtſchaftsleben, eine fahrläſſige Gleichgültigkeit gegenüber den einfachſten Erforderniſſen fachmänniſcher Vorausſicht. Es iſt geradezu ſo, als ob man in der Türkei zuerſt handelt und dann denkt. So hat man den Zucker, das Petroleum und den Alkohol monopoliſiert, und ſchon jetzt wünſcht man dieſe Monopole zum Kuckuck, weil ſie eher Geld koſten, als einbringen, trotzdem die Preiſe weſentlich erhöht ſind. Man hat den Hafendienſt monopoli⸗ ſiert, und ein völliges Durcheinander iſt die Folge. Man hat eine Verkehrsſteuer geſchaffen auf Grund eines unglaublich umſtänd⸗ lichen Markenklebeſyſtems, und auch hier erlebte man einen völligen Reinfall. Man hat mit großem Jubel am 1. März 1925 die Tabak⸗ regie aus der franzöſiſchen Verwaltung übernommen, und heute möchte man ſie wieder los ſein, weil die erhofften Gewinne nicht im entfernteſten erreicht wurden, trotzdem die Qualität der Zigaret⸗ ten weſentlich verſchlechtert worden iſt. Beim Eiſenbahnbau hat man nur ſtellenweiſe ausländiſche Unternehmer zugelaſſen, dafür hat es auf den von den Türken erbauten Strecken denn auch ſchwere Fehlbauten und neuerdings Millionenunterſchleife der türkiſchen Beamten gegeben. Und wie all dieſen Dingen, ſo iſt es auch mit der Schiffahrt ergangen. Bis zum 1. Juni 1926 wurde die Schiffahrt in den türkiſchen Gewäſſern nicht nur von türkiſchen Geſellſchaften, ſondern auch von zahlreichen europäiſchen zusgeübt. Vor allem konnten die aus⸗ ländiſchen Schiffe ihre nach verſchiedenen türkiſchen Häfen konſignier⸗ ten Ladungen in jedem einzelnen ſelber löſchen. Im Frieden von Lauſanne im Jahre 1923 hat nun die türkiſche Regierung durch⸗ geſetzt, daß ſie die türkiſche Cabotage, die Schiffahrt in den türki⸗ ſchen Gewäſſern ſelbſt übernehmen dürfte. Schließlich wurde als Zeitpunkt der 1. Juni 1926 vereinbart. Die zuſtändige türkiſche Behörde hatte alſo etwa drei Jahre Zeit, ſich auf den großen Moment der endlich nationalen Schiffahrt einzurichten, d. h. den — 21: Kuſſiſcher Eiſenbahnbau durch deulſche Firmen. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der Rat für Arbeit und Verteidigung beſchloſſen, den Bau der neuen 200 Klm. langen Eiſenbahnlinie zwiſchen dem Amur⸗ und dem Jakutsk⸗Gebiet(Oſt⸗Sibirien) ſofort in Angriff zu nehmen. Der ſtaatliche ruſſiſche Truſt der Maſchinen⸗ baufabriken hat den Auftrag erhalten, Verhandlungen mit dem Lokomokivenbau Borſig in Tegel über die Lieferung von Lokomo⸗ tiven und das notwendige Eiſenbahnbaumaterial vorzunehmen. Die Verhandlungen mit der Berliner Moaſchinenbau AG. vorm Schwartz⸗ kopff ſind bereits im Gange. Der Bau der neuen Eiſenbahn ſoll 10 Mill. Rubel koſten und wird unter der Leitung deutſcher und ruſſiſcher Ingenieure mit dem ruſſiſchen Ingenieur Lomoniſſow an der Spitze vor ſich gehen. * Kapitalherabſetzung bei der Skock⸗Mokorpflug AG. in Berlin. In der go. HV. wurde— entſprechend der Loslöſung der Geſellſchaft vom Kahn⸗Konzern— der mit den anderen Geſellſchaften dieſes Konzerns ſeinerzeit geſchloſſene Intereſſengemeinſchaftsvertrag aufge⸗ hoben. Sodann wurde der Abſchluß für das abgelaufene GJ. 1925 erledigt. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ergibt ſich einſchließ⸗ lich des Gewinnvortrages aus 1924 eine Geſamteinnahme von 2 345 096.„4. Demgegenüber llachen jedoch Abſchreibungen, allge⸗ meine Unkoſten uſw. 4930 096 R. aus, ſo daß für das abgelau⸗ fene GJ. ein Verluſt von 2 585 000 R. entſtanden iſt. Zur Beſei⸗ tigung dieſer Unterbilanz beſchloß die HV. eine Kapilalherabſetzung auf die Hälfte, alſo von 4850 000 R= auf 2 425 000.A. Der ge⸗ ſamte bisherige AR. hat ſeine Mandate niedergelegt. Ueber die Ausſichten für das laufende GJ. laſſe ſich noch nichts ſagen. -1. Kündigung des deutſch⸗ruſſiſchen Naphkävertrags. Wie man aus Moskau drahtet, wird die Kündigung des Vertrages zwiſchen der Deutſchen Petroleum AG. und dem ruſſiſchen Naphthaſyndikat zum 1. Okt. 1926 nunmehr von amtlicher Seite beſtätigt. In ruſſiſchen Wirtſchaftskreiſen verlautet, daß das ruſſiſche Naphtha⸗ ſyndikat zurzeit einen neuen Vertrag mit den deutſchen Petroleum⸗ intereſſenten über große Lieferungen von Naphtha und Schmieröl zuſtande zu bringen ſuche. * Die Hapag im ruſſiſch-amerikaniſchen Seeverkehr? Die Ver⸗ handlungen zwiſchen Harriman und der Sowjetregierung über die Aufnahme der Verbindung zwiſchen den ruſſiſchen Häfen und Ame⸗ rika ſind abgeſchloſſen worden.“ Harriman beabſichtigt für die ruſſiſche Handelsflotte vier Frachtdampfer zu bauen, die dem ruſſiſchen Naph⸗ thaſyndikat zur Verfügung geſtellt werden. Es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, daß in Anbetracht der geringen ruſſiſchen Tonnage die mit Harriman arbeitende deutſche Schiffahrtsgeſellſchaft(Hapag) zur He⸗ bung des ruſſiſchen Frachtverkehrs herangezogen wird. Die Verhand⸗ lungen über die Beteiligung der deutſchen Schiffahrtsgeſellſchaft in Rußland ſind bereits aufgenommen worden, wobei die Sowjetregie⸗ rung ſich im Prinzip für einen Vertrag mit deutſchen Schiffahrts⸗ geſellſchaften ausgeſprochen hat. * fleine Erweikerung der Landwirkſchaftskredite der Golddis⸗ konkbank. Wie der Nachrichtendienſt der Deutſchen Rentenbank⸗Kre⸗ ditanſtalt mitteilt, hat dieſe an die mit ihr in Geſchäftsverkehr ſtehen⸗ den Realkredit⸗Inſtitute folgendes Rundſchreiben geſandt:„Der Aus⸗ ſchuß des Reichsrates hat ſich in ſeiner Sitzung vom 29. v. Mts. für die Mündelſicherheit unſerer auf Grund der Gilddiskontbank⸗ kredite ausgegebenen Hypothekenſchuldſcheine in dem von der Reichs⸗ bank(Golddiskontbank) für unbedingt notwendig bezeichneten Um⸗ fange, d. h. für die ganze Emiſſion, nicht zusgeſprochen. Der Ver⸗ treter der Reichsregierung hat daher im Plenum des Reichsrats ge⸗ beten, den von uns geſtellten Antrag auf Gewährung der Mündel⸗ ſicherheit zurückzuſtellen. Eine Erweiterung der Golddiskonkbank⸗ Anleihe kommt hiernach zurzeit nicht in Frage, ſo daß wir Ihrem bei uns geſtellten Antrage auf Gewährung von weiteren Hypotheken⸗ krediten aus Mitteln der Golddiskontbank nicht entſprechen können.“ Die Deutſche Rentenbank⸗Kredit⸗Anſtalt bemerkt hierzu noch: Die Verantwortung dafür, daß der unter Kreditnot nach wie vor ſchwer leidenten Landwirtſchaft, aus der neue Kreditanträge in Höhe von etwa 160 Millionen bereits angemeldet ſind, nicht geholfen werden kann, trifft weder die Golddiskontbank(Reichsbank) noch die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt; denn beide Anſtalten waren ſich über die Erweiterung der Aktion für den Fall bereits einig, daß die bean⸗ tragte Mündelſicherheit der Hopotheken⸗Schuldſcheine im Reichsrat ausgeſprochen werden würde. Die Stellungnahme des Reichsrats⸗ Ausſchuſſes iſt im Intereſſe der Landwirtſchaft ſehr zu bedauern, insbeſondere weil eine Erhöhung der Golddiskontbank⸗Anleihe wei⸗ terhin die Möglichkeit der Umwandlung von Perſonalkrediten in Hypothekar⸗Zwiſchenkredite in ſich geſchloſſen hätte, wodurch es der Landwirtſchaft weſentlich erleichtert worden wäre, die drückenden Rückzahlungsverpflichtungen auf die im Herbſt fälligen Kredite zu er⸗ füllen. J. Jur Ablöſung der Altbeſitzanleihen. Vom Reichsfinanz⸗ miniſterium wird folgende Mitteilung verbreitet:„Am 2. Aug. d. J. hat die Friſt für die Anmeldung der Altbeſitzanleihen der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände zwecks Umtauſch in Ablöſungs⸗ nicht lange mehr ſolche Fehlgriffe und Fahrläſ türtiſchen Schiffspark entſprechend auszugeſtalten. Statt deſſen hak ſie ſich darauf beſchränkt, ihren Triumph in allen Tönen zu feierm getan aber wurde ſo gut wie nichts. Zwei oder drei neue Schiffe der ſtaatlichen Schiffahrtsgeſellſchaft Seiri Sefain waren die einzi⸗ gen Neuerwerbungen. Dieſe Fahrläſſigkeit war aber nicht der einzige Fehler. Anſtatt alle türkiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften nach Kräften zu ſtärken, ließ man ſich von der ſchon faſt krankhaften Monopoliſierungswut leiten und bedrückte mit der Abſicht, die kleineren Geſellſchaften zum Erliegen zu bringen, damit ſie ſchließ⸗ lich in der ſtaatlichen aufgingen, dieſe in geradezu unverſtändlicher Weiſe. Heute, wo alles nach einer Arbeitsgemeinſchaft der privaten Geſellſchaften mit der ſtaatlichen ruft, iſt es zu ſpät, die kleinen Geſellſchaften ſind zwar in der ſtaatlichen aufgegangen, aber doch ſo geſchwächt, daß ſie kaum noch ernſtlich für die Bewältigung der geſtellten Aufgaben in Betracht kommen. Trotz des ſchlechten Geſchäftsgangs ſind bereits alle Häfen und beſonders der große Ernteausfuhrhafen Merſina faſt rettungslos verſtopft, die Export⸗ waren können nicht verladen, die Importwaren nicht gelöſcht wer⸗ den. Dazu hat man eins der größten Schiffe der Seiri Sefain, die „Kara Denis“ ſeit Monaten aus dem Verkehr herausgezogen; das Schiff dampft mit der ſchwimmenden Ausſtellung in den euro⸗ pälſchen Gewäſſern herum und ſammelt billige Triumphe, die zwar der Eitelkeit der Türken ſchmeicheln, aber trotzdem nicht verhindern, daß der Regierung die zweckloſe Entſendung dieſes Schiffes zum ſchwerſten Vorwurf gemacht wird. Mitte Auguſt beginnt nun der Antransport der Ernte im die Hafenſtädte zum Export, dann werden Obſt und Tabak, Opium und Walleneen, Nüſſe und Galläpfel, ſowie das Getreide und end⸗ lich Oliven und Roſinen neben Erzen und Teppichen zu Bergen anwachſen“ Bei den ungenügenden und ſchlechten Lagerverhältniſſen in den türkiſchen Häfen droht allgemeines Verderben der Ernte, und ſo iſt es nicht unberechtigt, wenn die türkiſche Preſſe ſchon die Millionen Verluſte der Landwirtſchaft und des Handels grau in grau an die Wand malt. Was wird ſchließlich übrig bleiben, als daß die türkiſche Regierung wieder die ausländiſchen Geſellſchaf⸗ ten zu Hilfe heranholt und ſo in praxi die nationale Cabot abbaut. Man muß ſich wirklich fragen, wann endlich einmal das überhebliche Selbſtbewußtſein der türkiſchen Behörden aufhört, wann dieſe endlich einmal zur richtigen Einſchäzung ihres wahren Könnens gelangen werden. Die junge türkiſche Wirtſchaft kann igkeiten ertragen. anleihen, wie für die Beantragung der Ausloſungsrechte begonnen⸗ Die Friſt endet am 1. Nov. d. J. Nur innerhalb dieſer Zeit kö die Altbeſitzrechte aus den Markanleihen der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände geltend gemacht werden. Es liegt im Intereſſe der Anleihegläubiger, wenn ſie ihre Anträge bei den reichen. :: Aufhebung der Verkaufsſperre im Skahlwerksverband? Der Stahlwerksverband hatte vor etwa 10 Tagen den Exportverkauf eingeſchränkt. In Bezug auf den Abſchluß neuer Aufträge wi ſeitens des Stahlwerksverbandes größere Zurückhaltung geübt, ein Taktik, die aus dem demnächſt in Wirkſamkeit tretenden internat'g nalen Eiſenabkommen reſultiert. Wie aus Eſſen verlautet, wir von dem Inkrafttreten des internationalen Eiſenpaktes eine 17 mittelbare mindeſtens 10 proz. Erhöhung der Eiſenpreiſe erwarte⸗ Nach bisher unbeſtätigten Meldungen ſoll die Exportverkauff beſchränkung des Stahlwerksverbandes nunmehr wieder teilweiſ aufgehoben worden ſein. :- Das Preiskartell in der Hanfinduſtrie durchbrochen. Die Hanfwerte Füſſen⸗Immenſtadt Ac. hat abſeits de im Verband Deutſcher Hanfinduſtrieller beſtehenden Bindungen eine eigene, um 10 v. H. ermäßigte Liſte mit eigenen B kaufsbedingungen herausgegeben. Durch dieſes Sondervorgehen der größten deutſchen Hanfſpinnerei halten ſich die übrigen Verband? mitglieder gleichfalls nicht mehr an die Preisabmachungen gebun⸗ den, ſo daß dieſe als aufgehoben zu betrachten ſind. Deviſenmarkt Weitere Aufwärtsbewegung des franzöſiſchen Franken Die Aufwärtsbewegung der Weſtdeviſen, die mit erhebli 10 Verluſten der internationalen Spekulation verknüpft iſt, hat 65 geſtern weiter fortgeſetzt. Der franzöſiſche Franken, der mit 1 gegen London am Vormittag einſetzte, ſchloß in den geſtrige Abendſtunden mit 178 und ſtellt ſich heute morgen ebenſo ube New Horker Parität. London—Brüſſel 176,50 nach 181, Lone gegen Mailand 146 nach 150. Die anderen Deviſen, mit Ausnahm den ſpaniſchen Währung, blieben unverändert. Der ſpaniſche Pe 0 ſelbſt liegt international ſchwächer gegen London mit 31,90 na en 31,65, in R= 64 nach 64,35, nachdem er noch vor wengte Wochen mit 68 Pfg. notiert hatte. Im einzelnen notieren heu Vormittag: 4 chen 1 838 2 3. 335 London-Parisſ184.J5,178.—J Maild.-Schwz.] 18,85] 18,J8J Lond.-Stockh. I40,15 91 00 Lond.⸗Brüſſel 180,75 176.80] Holland-Schw. 207,65 207,75] Lond.-Madrid 31,65 1 Lond.⸗Maild. 149,75 146,.— Kabel Holland 248,85249,— Mailand-Paris 125.— 1015 Kabel Schweiz 516,50 516,85 Lond.-Holland 12.10 12,10 Brüſſel-Paris 101.25 145005 Lond.⸗Schweig 25,13 25,130 London-Oslo. 22,20] 22,20 Holland-Paris 15,15.45 Paris-Schweig 13.65 13,65] Lond.-Kopenh. 18.35 10,31 Kabel London 486,25485, In.⸗Mt. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 5 London.. 20,42J 20,42J Pragg. 12,44 12, 4] Madrid 193.25 9970 Paris.05 11,4 Oslfo.. 92.— 92,— Argentinien. 170.50179.50 Zürich.. 61.25 61.25J Kopenhagen„111.4 111,45 Japan... 199,10,19, Mailand 13.65 13,95 Stockholm.. 112,40 112,40 Holland... 168,75168,75] Brüſſel 10,30] 11,55 ——— Berliner Metallbörſe vom 3. Auguſt Preiſe 5 Feſtmark für 1 Kg. 4 3 Elektrolytkupfer 136,½ 137,.— Aluminium 50 Raffinadekupfer—— in Barren.,40.2,50.40⸗2, Blei———— Zinn, ausl.— Rohzink! Bb⸗Pr.) 6,90-.— 6,85-6,95] Hüttenzinn—.— 77 50 „(fr. Verk.)———.— Nickel 3,40⸗3,50 5,40.725 Plattenzink.00⸗6,10.00⸗6,10 Antimon.15⸗1.20.20⸗1 Aluminſum 2,30⸗2,35 2,30⸗2,35] Silber für 1 Gr. 87.5⸗58,5 87,5•88 London, 26. Juli Metallwarkt(In Lſt. f. d. eng. t. v. 1016 Kg. 33.25 33 30. 3 30. 3. Blei Kupfer Kaſſa 58,15 59,35 beſtſelect. 65,75 67,75 Jink 54.8 73 50 do. 3 Monat 59,55 60,15] Nickel ueckſilber 15 50 15— do. Elektrol. 67,50 67,75] Zinn Kaſſa 291·65 294,75 Regulus—— Frachtenmarkt in duisburz-Ruhrort vom 3. Auguſt 1030 An der heutigen Börte war die Nachfrage nach Kahnraten ſowohl für Berg⸗ als auch für Talreiſen ſehr rege. Die Frachen, zu Tal ſowie die Tagesmieten zu Berg blieben wie ſeither beſtehe 4* eigte -o- Der Rheinhafenverkehr Baſels. Der vergangene Juli zeic im Baſeler Rheinhafenverkehr wiederum Rekordziffern⸗ al⸗ wurden 68 065 To. umgeſchlagen, d. h. mehr als 4000 To. mehr ben im gleichen Monat des Rekordjahres 1924. In den erſten ſieb n Monaten des laufenden Jahres beträgt der Rheinhafenverengez Baſel 181 162 To. gegenüber 176 898 To. in der gleichen 80i Jahres 1924. Vermittlungsſtellen(Banken, Sparkaſſen uſw.) möglichſt bald ein⸗ —*— 7. Seife. Nr. 355 Man 4 Ne nheimer Zelfung(mittag ⸗Ausgade) Vermischtes lĩda zur Schònheitapflege Seiſe 60 Pt., 80 PH, I. AZitr. Hauteremæ 1— Kopfwaschpulv. 30Pf. Nach kurzem schwerem Leiden verschled am 3. Aug. 1926 unser langjähiiges hochveiehrtes Mitghlied der Major d. L. a. D. Herr Oustav von Nouenstein Todes-Anzeige. Unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Rosa Dahringer WWe. Neue Grünkerne Piund 34 Kraſt, HI, à Breitestr. Filiale J1,6„ 8 Fi Jeztaeege 76 llo gemahlen Piund 30 jrektor geb. Hochadel— Wir betrauern in dem Verblichenen einen lieben hoch- ist am 30. Juli sanft verschieden. Frima 203 Extra la. drünkerne Pfund 42 geschätzten Kameraden, einen im Hileg und Frleden hoch- 8 8 0 4 4 verd enten Ollizier, dessen Andenken bei uns nie er⸗ Im Namen der traueinden Hinterbliebenen: Wellef 0 f0. gemahlen Piund löschen wird. 2472 Hermann Eckert. 5 Die Einäscherung findet am 5. ds. Mts.,.45 nach- Fld. 40 Pig. Laue foll. olhenge sue Ib r 155 mittags im Kremalorium statl. Mannheim, den 3. August 1926. Pfd. an.35 De utsc h Er Offizi— rb uUn d Die Feuerbestattung hat im Sinne der Entschlafenen Homnmeis J. 15 EünanenkScuanesdmah 17 0. 55 Ortsgruppe Mannheim in der Stille stattgefunden, 163 955 75 Rudolph, Obeist a.., l. Vorsitzender. Von Beileidsbesuchen bitte abschen zu wollen. 8322e e, ue. wee Trotz Aufschiag 85 ag. 2 2 noch zum alten Prelse 20% Edamer Häse eu 65 Braun, M 2. 1. Berufstät. Fräulein als Unmer-Hohegln geſucht. Bellenſtr. 71, 4. St. b. Veith. Bg717 —r!—— le velsidigten Handeimatle U Dank. Ganz besonders dem Pen- Haunbeimer I Touultenbönze sſonär-Verein und allen denen, die bringen am Donnerstag, den 5. Auguſt 1926. nachm..15 Uhr 1 ihr mit Blumen und der letzten bn uuchſiaghen, Berelenſaal zu Mannheim nachſtehende Partien zum Ehrenbegleitung gedachten. 2518 öffentlichen Verkauf Herrenkleider werd. ausgebeſſ., ge⸗ änd. u. wie neu her⸗ gerichtet bei billiger Berechnung.*2459 J 2. 13/14. 4. St. Statt Karten. Am 3. August 1026 verstarb nach kurzer schwerer Klankheit unser langjähriger I. Vorsitzen der Herr Major d. L. a. D. bustav von NMeuenstein Direktor Das Hinscheiden dieses treiſlichen Otlizieres und echt deutschen, von glühender Vatetlandsliebe erlülten Kame- raden, bedeutet für uns alle einen unersetzlichen Verlust. Sein Andenken wird uns unvergessen bleiben. ulmbeersyrup ve Plarg bö 5. Ultronen 10 stuen 55 und 75 Pg. ur Wäscherel: Ia.Helgelbe kermselfe oo z, f 7e. Danksagung. Für die uns anläßlich unseres so schweren Verlustes erwiesene Teilnahme, sagen wir herzlichen + ſort An die mittags im Krematorium statt. Mannheim, den 4. August 1926. .N Dle Elnzscherung iindet am 5. ds. Mts,.48 nach- Telein chem. Neserve- und Landwebroffilere Foerster, II. Vorsitzender. 6116 In tiefer Trauer Statt besonderer Anzeige. Oott dem Allmächtigen hat es gefallen meinen lieben Gatten, unseren lieben Bruder und Sehwrager Hermann Doneleit nach jahrelangen schweren Leiden zu sich zu rufen. Leonie Doneleit und Familie MANNHIEIM(Werdeistr., den 3. August 1926. Beerdigung findet Donnerstag den 5. August nachm. 2 Uhr von der Fiiedholskapelle aus statt. 2510 Ikfene Stellen Tüchtige Vertreter zeek Feſuch der Priwatundſchaft, für den Be⸗ lüch Mannheim aeſucht. Angebote v. verkaufs⸗ AWdeen Herren unter E. W. 6 an die Ge⸗ Altsſteue ds. Blattes.—⁴⁰ Umſichtiger. gewandter z. cuerälſcher Maler-Vorarbeiter fähß üäbiat. von Großbetrieb in Dauerſtellung ſo⸗ geſucht. Angeb. erbeten unter D. 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