— er re — D —— r * — ( r Liſte SDK Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei in; Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne ellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945 Beilagen: Sport u — Enoͤlicher Abſchluß: VParts, 6. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber das geſtern nachmittag zum Abſchluß gelangte proviſoriſche Handels⸗ abkommen werden uns von maßgebender deutſcher Seite fol⸗ gende Einzelheiten mitgeteilt: Auf franzöſiſcher Seite wurden bei den Verhandlungen in erſter Linie alle Anſtrengungen gemacht, um von den deutſchen Unter⸗ Jändlern Zugeſtändniſſe für die Einfuhr landwirt⸗ ſchaftlicher Erzeugniſſe und beſonders für die Einfuhr von Weinen zu erlangen. Tatſächlich erzielten die franzöſiſchen Un⸗ terhändler eine Reihe von Kongzeſſionen für Gemüſe und Obſt. Doch gelang es der deutſchen Delegation, die Weineinfuhr von der Einbeziehung in das Abkommen aus zuſchließe n. Das be⸗ eutet einen nicht zu unterſchätzenden Erfolg der deutſchen Unter⸗ bändler. Andererſeits aber mußte den Franzoſen ein Zugeſtändnis für die Einfuhr von Weintrauben, auf die ſie ebenfalls ein ſonderes Gewicht legten, eingeräumt werden. Sonſt wäre der rtrag wohl nicht zuſtande gekommen. Außerdem umfaßt das Abkommen auch einen erheblichen Teil der induſtriellen Einfuhr Frankreichs, nämlich die Einfuhr von Seidenwaren, Automobilen, Parfümerien uſw. Doch wird die Einfuhr von franzöſiſcher Baumwolle, von Wolle und Eiſenprodukten erſt im künftigen Handelsvertrag geregelt werden. Dieſer franzöſiſchen Warenliſte ſteht eine Liſte für die Einfuhr deukſcher Waren nach Frankreich gegenüber. Sie iſt viel umfangreicher als die franzöſiſche, weil der deutſche Export in Frankreich einen ſchweren Stand hat, erſt den franzöſiſchen Markt wieder gewinnen muß. Zudem iſt der deutſche Erpart größer als der franzöſiſche. Bei der Feſtſetzung der deutſchen waren die deutſchen Unterhändler beſtrebt, möglichſt allen deutſchen Induſtrien etwas zu bieten, namentlich aber diejenigen Induſtrien zu begünſtigen, in denen für den nächſten Winter eine große Arbeitsloſigkeit Platz zu greifen droht. Es ſind dies m erſter Linie die Maſchineninduſtrie, die chemiſche und die elektro⸗ echniſche Induſtrie. Andere wichtige Warengruppen der deutſchen iſte ſind Leder und Schuhe, Porzellan, Glas, Papier, Möbel, Holz, Eiſenwaren, Muſikinſtrumente und Spielwaren. Daneben umfaßt deutſche Liſte eine Anzahl landwirtſchaftlicher Poſi⸗ done u. Sie ſind im Hinblick auf die nachbarlichen Beziehungen zu euſchland einerſeits, Elſaß⸗Lothringen und dem Saargebiet anderer⸗ ſeits bewilligt worden. Weiter enthält der Vertrag auch einige Klauſeln allgemeineren duhalts. Vor allem wird das Niederlaſſungsrecht erſchöpfend be⸗ bandeſt, und zwar in durchaus befriedigender Weiſe. e deufſchen Staatsangehörigen werden künftig in Frankreich die⸗ ben Rechte und denſelben Schutz genießen wie die Angehörigen der am meiſten begünſtigten Staaten. la Ferner wird durch dieſen Vertrag eine Frage geregelt, die eine 9 rre politiſche Tragweite hat: Die Stellung des deutſchen dandels in den franzöſiſchen Kolonien und Man⸗ atsgebieten. Die bisher gehandhabte Diskriminierung des Poincarés Finanzgeſetze Annahme des Tilgungsprojektes „V Paris, 6. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Faſt ſee Diskufſion hat die Kammer in einer Nachmittags⸗ und Nacht⸗ ſßung den Projekten Poincarés für die Schaffung einer Amortiſa⸗ uskaſſe und der Konvention mit der Bank von Frankreich für den auf von Gold und Deviſen mit 420 gegen 140 Stimmen zu⸗ 0 ſtimmt. Damit geht die verlängerte Sommerſeſſion der Kam⸗ er ihrem Ende zu. Anfang nächſter Woche werden die Deputier⸗ gemeinſam mit den Senatoren in der Nationalverſamm⸗ bi ug in Verſailles zuſammentreten und hierauf wird die Seſſion 7a Oktober geſchloſſen werden. Nach dem Sturz Herriots hat das rlament in wenigen Tagen ohne Zögern dem Miniſterpräſidenten 8 Finanzminiſter alle von ihnen geforderten Maßnahm en ſich pacligt. Das Kabinett hat nun freie Hand und es wird es bald zeigen, ob es imſtande iſt, die großen Verſprechungen, die abgegeben hat, zu erfüllen. Es kann jedoch nicht überſehen werden, daß in weiten Volks⸗ kreiſen bereits eine große Enktäuſchung 5 gegriffen hat. Es ſteht feſt, daß die Stimmung unter der Wäh⸗ ſchaft mit der großen Mehrheit, die Poincars bisher in der Kam⸗ iſt j erhielt, nicht in Einklang ſteht. Der Grund der Unſtimmigkeit 4 5 der ſchweren Steuerlaſt zu ſuchen, die dem Volke auf⸗ von det wird, hauptſächlich aber auch darin, daß die Bevölkerung hinm er Frankenbeſſerung, auf die die Regierung mit Stolz ſttaweiſt faſt nichts profitiert. Einerſeits werden die gün⸗ 49 Wirkungen durch die neuen Steuern wieder aufgehoben, U a 8 der rerſeits aber ſtecken die Kaufleute die Gewinne, die ihnen aus ſif 0 90 18 rankenbeſſerung zufallen, zum größten Teil allein in die Taſche, Mut! ihre Preiſe herabzufetzen. Beſonders viel böſes ie G,macht die außerordentliche Verteuerung des Zuckers, 85 eſtern eingetreten iſt. Sie wird mit der Erhöhung der Zucker⸗ eue, gründet. Das Publikum proteſtiert heftig dagegen, denn die bre Wiird ſchon in den Raffinerien erhoben und kann deshalb ausf e noch nicht auf die Lagerbeſtände der Detailverkäufe dieſ In der geſtrigen Kammerdebatte kam die Sprache ebenfalls auf annbel 2 77 6 e e— Saud e Ueenee uh Seſcafte⸗Mebenſtellen R 5405 Gatennaunae, Wold. e Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ goſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr., mſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben das Handelsproviſorium mil Iraulreich Mitkag⸗Ausgabe er Soitut Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 359 nzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. 5 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. dder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch ee Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. nd Spiel Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht deutſchen Handelsverkehrs fällt mit dem Inkrafttreten des Vertrages weg, und der Verkehr der deutſchen Schiffe in den Häfen der überſeeiſchen Beſitzungen und Mandatsländer Frankreichs wird gleichfalls auf die Baſis der Meiſtbegünſtigung geſtellt. In gewiſſem Umfang werden die Niederlaſſungsbeſtim⸗ mungen auch auf die franzöſiſchen Kolonien ausgedehnt. Frankreich, das bisher in ſeinen Handelsverträgen nie irgendwelche Klauſeln über die Niederlaſſung fremder Staatsangehöriger aufge⸗ wohlwollend zu prüfen. Was den ebenfalls abgeſchloſſenen Saaurvertrag anlangt, ſo iſt zu bemerken, daß er eigentlich aus dem Zuſammen⸗ hang der Verhandlungen über das erwähnte proviſoriſche Handels⸗ abkommen heraus entſtanden iſt. Die Franzoſen gaben im Lauſe der Verhandlungen ihre Wünſche für gewiſſe Erleichte⸗ rungen im Saargebiet bekannt. Die deutſchen Unterhändler räumten eine Reihe von Vergünſtigungen ein und erhielten als Gegenleiſtung ihrerſeits eine Anzahl Zugeſtändniſſe. In den Zuſatzerklärungen und dem Schlußprotokoll des Ver⸗ trages befindet ſich ein Paſſus über die Fortführung der Han⸗ delsvertragsbeſprechungen. Man kam überein, daß vier Wochen nach der Veröffentlichung des neuen franzöſiſchen Zolltarifs die Verhand⸗ lungen wieder aufzunehmen ſeien mit dem Ziel, bald einen endgül⸗ tigen Vertrag zwiſchen den beiden Ländern abzuſchließen. politiche Nuswirkungen „Times“ knüpft an ein informatoriſches Telegramm ihres Berliner Korreſpondenten einige Bemerkungen über die deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen. Auch die Rechtsparteien, heißt es darin, haben nach einer langen und hartnäckigen Oppoſition die Politik von Locarno und die darin geknüpften Verträge anerkannt. Es ſei augenſcheinlich, daß die durch das Handelsproviſorium bekundete wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen Frankreich und Deutſchland, als Vorläufer eines beſſeren politiſchen Kontaktes gelten könne. vorbereſtung eines wirtſchaſtlichen Locarnos? Ueber die Italienreiſe Mellons wird in der italie⸗ niſchen Preſſe ein auffälliges Stillſchweigen gewahrt. Zweifellos wünſcht man damit alle Störungen zu beſeitigen, die auf dieſe Weiſe den Abſichten des amerikaniſchen Schatzſekretärs unter Umſtänden er⸗ wachſen könnten. Offenbar von Mellon ſelbſt gut unterrichtete Kreiſe verſichern aber, daß die hieſige Fühlungnahme Mellons der Vorbereitung eines wirtſchaftlichen Locarnos unter Be⸗ teiligung Amerikas gelte, deſſen Schaffung die Aufgabe einer großen europäiſchen Wirtſchaftskonferenz wäre. Von einer Mellon nahe⸗ ſtehenden Seite wird andererſeits verſichert, daß Mellon nicht die Abſicht habe, ſich mit der Stabiliſierung der europäiſchen Währung zu beſchäftigen, die eine langwierige Angelegenheit bedeute. wurde, daß bereits jetzt überall erhöhte Preiſe angeſchrieben wür⸗ den, entgegnete der Miniſterpräſident:„Ich weiß, aber das wird auf⸗ hören, wenn mit Sanktionen gegen ſolche Praktiken eingegriffen wird.“ Der ehemalige Finanzminiſter Klotz hat zudem die Abſicht, in einer der nächſten Senatsſitzungen die Regierung darüber zu in⸗ terpellieren, mit welchen Mitteln ſie gegen unberechtigte Preis⸗ ſteigerungen vorgehen werde. Es ſteht jedoch feſt, daß die Regie⸗ rung bisher nicht imſtande war, gegen die Erhöhung der Preiſe einzuſchreiten. Die Währungsnot im Saargebiet In einer Audienz der Landesvertreter bei der Regierungskom⸗ miſſton des Saargebiets verſuchten ſämtliche Angehörige aller Saar⸗ Parteien die Reichsmark wieder einzuführen. der Saarpräſident Steffens verſprach die Behandlung der Frage in der Regierungsſitzung. Erhöhung der Poſttarife in Frankreich —Paris, 6. Aug. Nachdem am 1. Auguſt die Poſttarife für das Ausland erhöht worden ſind, werden dieſe Jan auch für das Inland vom 9. Auguſt ab erhöht werden. Das Porto für den In⸗ landsbrief wird von 40 auf 50 Centimes und das Porto der übrigen Poſtfachen in gleichem Meße erhöht werden. Um die Beſatzungsverminderung Wie der Demokratiſche Zeitungsdienſt mitteilt, berechtigen die letzten deutſch⸗fvanzöſiſchen Verhandlungen über die Beſatzungsver⸗ minderung am Rhein angeblich zu gewiſſen Hoffnungen. Setzt ſich die Auffaſſung Briands durch, ſo könne damit gerechnet werden, daß in ſehr naher Zeit, vielleicht ſchon vor dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund eine Verminde rung der franzöſiſchen Trup⸗ pen ſtattfindet. Durch eine teilweiſe Verminderung der franzö⸗ iſchen Truppen ſei das Problem aber noch nicht gelöſt, denn gerade von franzöſiſcher Seite ſei auf die Haltung Englands und Belgiens in der Beſatzungsfrage hingewieſen worden. Dieſe beiden Staaten würden ſich darüber ſchlüſſig werden müſſen, in welchem Umfange ſie ſich an der Beſatzungsverminderung beteiligen wollten. kiſul für obdachloſe Separatiſten Nach einer Mitteilung der Zeitung„Lanterne“ iſt in Paris eine Liga zur Unterſtützung derjenigen Rheinländer gegründet wor⸗ den, die ſich„für die edle Sache der Unabhängigkeit und für die franzöſiſche Freundſchaft“ eingeſetzt haben. Viele dieſer Rheinländer hätten nach Paris flüchten müſſen. Die Liga wolle die Verſpre⸗ chungen einlöſen, die jenen Leuten von Frankreich gemacht worden fausd unerfre ulichen Erſcheinungen. Poincaré gab die erſt rückliche Ertlärung ab, daß ſich die Wirkung der neuen Steuern nach einiger Zeit geltend maches können. Als ihm erwidert nommen hat, erklärt ſich bereit, die deutſchen Geſuche um Zulaſſung § London, 6. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Was geht jm Oſten vor:? Don Dr. paul Gſtwald Durch den kürzlichen Beſuch des finniſchen Staatspräſidenten Relander in Riga, ebenſo aber auch durch den Pilſudskiſchen Staatsſtreich in Polen iſt in dem baltiſchen Problem eine Wendung eingetreten, die zu beachten gerade für uns Deutſche von beſonderer Wichtigkeit iſt. Denn wenn nicht alles trügt, ſcheint die Entwicklung der Dinge jetzt dahin zu gehen, daß Frunkreich hier um ſeipe letzten Hoffnungen betrogen wird. War es doch bekanntlich ſeit Verſailles die Abſicht der Pariſer Poli⸗ tik, die an der Oſtſee neu geſchaffenen Randſtaaten zu einem Bal⸗ tenbund unter Polens Führung zu einen. Mit ihm und mit Hilfe der Kleinen Entente ſollte es dann möglich werden, eine von Helſingfors bis Raguſa peichende Barriere zwiſchen Deutſch land und Rußland zu legen, die bei der bekannten Abhängigkeit Polens und der Kleinen Entente von Paris völlig in franzöſiſcher Hand geweſen wäre. Unermüdlich iſt denn auch die franzöſiſche Diplomatie in dieſer Richtung tätig geweſen. Sie hat in Warſchau immer und immer wieder dazu angeregt den Baltenbund unter polniſcher Füh⸗ rung in Helſingfors, Riga, Reval und Kowno zu propagieren, ſie hat ſelbſt in Eſtland und Lettland ſich energiſch dafür eingeſetzt. Dennoch kamen die Dinge nicht recht vorwärts, vielmehr ver⸗ ſchlechterten ſich ſogar die franzöſiſch⸗polniſchen Ausſichten in den letzten Jahren zuſehends, und zwar aus verſchiedenen Gründen. Einmal war Finnland überhaupt für derartige deutſch⸗ feindliche Intrigen der Pariſer Politik nicht zu haben. Der mit Deutſchlands Hilfe am Fnde des Weltkrieges ſo erfolgreich durchgeführte finniſche Befreiuigskampf trug hier ſeine Früchte und er tut es noch jetzt. Finnland iſt niemals dazu bereit geweſen umd wirrd es auch weiterhin nicht ſein, ſich einer antideutſchen Koalition anzuſchließen. Man kehrte ſich in Helſingfors von den Balkanſtaaten trotz ſo mancher gemeinſamer Intereſſen völlig ab und gab der Außenpolitik eine bewußt ſkandinaviſche Richtung. Alle von Frankreich wie von Warſchau immer wieder angeſtellten Bemühungen, Finnland eines anderen zu belehren, ſcheiterten an der mit Entſchloſſenheit feſtgehaldenen Ablehnung der Helſingforſer Regierung, wie dieſe ihre außenpolitiſche Orientierung auch dadurch in einer für Frankreich und Polen nicht mißzuverſtehenden Weiſe unterſtrich, daß ſie auf der letzten Genfer Völkerbundstagung ſich ganzz auf die deutſche Seite ſtellte. Weiter aber machte ſich für die franzöſiſchen Abſichten bezüg⸗ lich eines von Paris aus beherrſchten Baltenbundes die polniſch⸗ litauiſche Feindſchaft ſtörend bemerkbar. Litauen ſuchte und fand engeren Anſchluß bei Rußland. Wenn es daher auch Frank⸗ reich gelang, wenigſtens Eſtland und Lettland bereits im Jahre 1923 zu einem Allianzvertrag zu veranlaſſen, und wenn ſich damals auch beide Staaten unter dem Einfluß des ſtark franzoſenfreundlich eingeſtellten Außenminiſters Pu ſtaa Polen ſehr genähert hatten, ſo fehlte doch das notwendige Bindeglied Litauen. Nur durch das Opfer Wilna wäre Litauen zu gewinnen geweſen, doch das ging ſelbſtverſtändlich über die polniſche Vereitwilligkeit. Aber auch die Polenfreundlichkeit in Eſtland und Lettland ſollde auf die Dauer nicht dieſelbe bleiben. Allerdings nahm man in Riga und Reval den Warſchauer Anregungen gegenüber nicht eine ſolche ablehnende Haltung ein wie in Helſingfors, ſondern war an ſich grundſätzlich wohl bereit, an dem Zuſtandekommen eines Balten⸗ bundes zu arbeiten. Es fanden ſogar noch Anfang dieſes Jahres Beſprechungen zwiſchen polniſchen, eſtländiſchen und lettiſchen Mili⸗ tärs ſtatt, polniſche Parlamentarier wurden in Riga und Reval im Frühjahr dieſes Jahres gern begrüßt, aber die zunehmende Un⸗ ſicherheit des polniſchen Staates ſchien es Eſtland und Lettland doch ratſam erſcheinen zu laſſen, vorläufig eine mehr abwartende Stellung einzunehmen. In Riga wie in Reval wuchs in leicht erklärlicher Weiſe die Scheu, das eigene Schickſal mit einem ſo wenig innerlich gefeſtigten Staate, wie Polen ſich zeigte, enger zu verknüpfen. Das aber mußte dann auch zur Folge haben, daß Finnland nun nicht mehr nötig hatte, ſich weiterhin in einſeitiger Weiſe nach Skandinavien hin feſtzulegen, ſondern daß es wagen durfte, ſich Eſtland und Lettland zu nähern, und zwar in demſelben Maße, wie dort der franzöſiſch⸗polniſche Einfluß zurückging. Es war daher kein Zufall, ſondern eine wohlberechnete politiſche Taktik, wenn der finniſche Staatspräſident wenige Wochen nach dem Pil⸗ ſudskiſchen Staatsſtreich nach Riga kam. Die gemeinſamen Inter⸗ eſſen, welche dieſe drei baltiſchen Randſtaaten Rußland gegenüber haben, und die durch das bekanntbe Moskauer Angebot eines Neutralitätsvertrages von neuem in beſonderer Weiſe ihre Beleuchtung gefunden hatten, konnten jetzt wieder ſtär⸗ ker hervortreten und ſich beſonders in Finnland geltend machen. Ein Bund Finnlands mit Eſtland und Lettland ſcheint tatſächlich Formen zu gewinnen, aber eben in einem andern Sinne, als ihn Frankreich erhofft und erſtrebt hatte. Denn wenn gerade in den Tagen, als der finniſche Staatspräſident in Riga weilte, finniſche Jäger die Gräber deutſcher Kriegsgefallener in der lettiſchen Haupt⸗ ſtadt ſchmückten, ſo ſollte damit deutlich genug unterſtrichen werden, daß Finnland niemals einem Baltenbund beitreten wird, der ſich gegen Deutſchland richtet. Von einem ſolchen, unter finniſchem Ein⸗ fluß ſtehenden Baltenbund hätten wir Deutſche an ſich zunächſt nichts zu befürchten. Wir werden ihn ſogar zu begrüßen haben, wenn die drei Staaten zu einer friedlichen Auseinanderſetzung mit Rußland auf einer gleichen Grundlage, wie der deutſch⸗ruſſiſche Vertrag ſie bietet, gelangen würden. Eine andere Frage iſt allerdings, und ihr iſt vor allem von uns Aufmerkſamkeit zu widmen, ob nicht England verſuchen wird, den Bund der drei Oſtſeerandſtaaten ſeiner antiruſſiſchen Politik dienſtbar zu machen und ſeinen Einfluß darauf auch durch einen Beitritt Polens zu verſtärken. Denn es darf nicht überſehen werden, daß auch das Pilſudskiſche Polen ſich(ifrig in dieſer Rich⸗ tung betätigt. Gelingt es England durch Gewährung einer Anleihe an Polen, die polniſche Außenpolitik unter Kontrolle zu bekommen, ſeien. Sie will ein Flüchtlingsheim ſchaffen und für die Naturaliſterung dieſer Leute eintreten. dann wird es gleichzeitig auch ſeinen Druck auf Finnland, Eſtland und Lettland verſtörten, um dieſe Staaten zu einer antiruſſiſchen —————— —— 2. Seike. Nr. 359 Neue Mannheimer Jeilung(Mittag ⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Auguſt 1928 Politit auszunutzen. Hier liegen Gefahrenmomente für uns und unſere Beziehungen zu Rußland, und wir werden gut tun, beizeiten darguf unſer Augenmerk zv richten, um ihnen entgegenarbeiten zu können. Die nahegerückte Löſung des baltiſchen Problems durch einen Zuſammenſchluß der Randſtaaten wird nur dann dem euro⸗ pälſchen Frieden dienen, wenn ſie die Randſtaaten ihrer natürlichen Aufgabe, die Mittler zwiſchen Weſt⸗ und Oſteuropa zu ſein, nicht entfremdet, ſondern ſie darin unterſtützt. Die Friedensdiktate haben in Europa Wetterwinkel genug geſchaffen, und wenn ſich jetzl Be⸗ ſtrebungen geltend machen, das baltiſche Randſtaatenproblem einer Löſung näher zu führen, ſo iſt es mehr als frevelhaſt, dieſe nach Frieden und Ausgleich drängenden Mächte in eine neue Kampffront abbiegen zu wollen. Die Erfahrungen der Geſchichbe haben uns allerdings gelehrt, daß man in London ſich um ſolche moraliſchen Bedenken und Ueberlegungen noch nicht gekümmert hat. Um ſo mehr hoffen wir, daß man in Helſingfors, Riga und Reval dafür Verſtändnis aufbringt, und' zwar aqus eigenem Intereſſe. Der Unterſtützung durch uns in dieſer Richtung wird man g⸗wiß ſein dürfen. Neue Beloſtungen für Genf Spaniſche Forderungen § London, 6. Aug.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die ruhige Entwicklung der Verhandlungen, die wegen der ſpaniſchen Stellung im Völkerbundsrat geführt wurden, iſt durch die ſpaniſche Un⸗ geduld geſtört worden. Nach einem Telegramm der„Mor⸗ ningpoſt“ hat der ſpaniſche Geſandte in Brüſſel, Palacios, der Spa⸗ nien im Ausſchuß für die Reorpaniſation des Völkerbundsrates ver⸗ tritt, an den Bundesrat Motta, den Vorſitzenden des Komitees, ein Schreiben gerichtet, in dem er plötzlich die genaue Feſtſetzung einer zweiten Tagung dieſes Komitees verlangt. Die dringliche Forderung erregt umſomehr Ueberraſchung. als ſowieſo der Plan be⸗ ſteht, eine neue Sitzung noch vor der September⸗Tagung des Völ⸗ kerbundes ſtattfinden zu laſſen. Es wWißh als unvermeidlich angeſehen, daß Spanien eine ungenügende Antwort gegeben werden muß, wenn es einen definitiven Beſchluß vorzeitig erzwingen will. Wie bekannt, ſind Verhandlungen im Gange, Spanien ſtakt eines permanenten Sitzes einen dreijährigen Sitz mit gewiſſen Zu⸗ lagen für die Wiederwahl zu gaben. Polen verlongt RKolonſen In einem Artikel erklärt die„Rzeſapes Polita“, daß in dem Augenblick, wo die Frage der Zuteilung eines Kolonialmandats an Deütſchland aktuell werden ſolfte, auch Polen den gleichen An⸗ ſpruch erheben müſſe. Angeſichts der Gefahr der Entna⸗ tionaliſterung, der die polniſchen Auswanderer in fremden Staaten unterliegen, ſei der Erwerb eines Polonialgebietes eines der wich⸗ tigſten Probleme der polniſch⸗u Außenpolitik. Ausländiſchen Preſſevertretern gegenüber erklärte der polniſche Außenminiſter Zalewſki, daß er ein grundſätzliches Ziel der polniſchen Politik in der Erlangung eines ſtändigen Rats⸗ litzes im Völkerbund ſehe. Er ſprach die Hoffnung aus, daß die Rekonſtruktion des Rates unter Bedingungen vor ſich gehen merde, die in der Septembertagung keinen Anlaß zu neuen Enttäuſchun⸗ 50 geben werden. Schließlich bemerkte der Miniſter noch, daß olen keinerlei kriegeriſche Abſichten gegenüber Litauen hege, ſowie den ehrlichen Wunſch habe, die deutſch⸗polniſchen nachbarlichen Be⸗ ziehungen auf der Grundlage gegenſeitiger Zuſammenarbeit gufzu⸗ bauen. Er habe die Gewißheit, daß die deutſch⸗polniſchen Ver⸗ tragsverhandlungen gut fortſchreiten. Polen und Deutſchland müß⸗ ten ſich einander ergänzen. Braſiſiens Bruch mit dem Völkerbund Braſilien teilte dem Völkerbundsſekretariat mit, daß es ſich an den Beratungen des Völkerbundes über die Abrüſtungsfrage nicht weiter beteiligen werde. Das bedeutet den Abbruch ſämt⸗ licher Beziehungen Braſiliens zum Völkerßund. die Urteilsbegründung gegen Roſſe Nach einer Havasmeldung aus Kolmar heißt es in der Be⸗ gründung des Diſziplinarurteils gegen Profeſſor Roſſs u.., ein Beamter könne Freiheit der Meinung haben, müſſe ſich aber als Diener des Staates bei deren Bekundung eine gewiſſe Zurück⸗ haltung auferlegen. Das Manifeſt des Heimatbundes bedeute einen heftigen Ausfall gegen das franzöſiſche Regime und wenn auch die Unterzeichner einen antinationalen Charakber leugneten, ſo ſei doch nicht zu beſtreiten, daß die Veröffentlichung beabſichtige, die Bevölferung zur Unzufriedenheit aufzureizen und da⸗ durch eine Bewegung herbeizuführen, die die Bande zwiſchen Framk⸗ reich und dem Elſaß lockern könnten. Die Deutung der Bewegung im rein ſeparatiſtiſchen Sinne ſei um ſo leichter, als die Oeffentlich⸗ keit ſie mit den autonomiſtiſchen Beſtrebungen, die in der Vorkriegs⸗ zeit ſich gegen das Reich und den deutſchen Einfluß wendeten, in Zuſammenhang gebracht werde. „Ein ſchmachvolles Urteil“ Zu dem Urteil gegen Profeſſor Roſſé ſchveibb der katholiſche „Elſäſſer“ u..:„Als ein Schlag ins Geſicht iſt dieſes ſchmach⸗ volle Urteil von der breiten Oeffentlichkeit empfumden worden. Herr Roſſc iſt ein verdienter Beamter unſeres Landes. Er iſt der Führer der lokalen Organiſation, der 40 000 Beamte angehören. Er hat als ſolcher manchen Streit geſchlichtet, er hat dem Slagt manchen Dienſt erwieſen. Doch die Regierung ſcheint die Abſicht nicht zu haben, Männer mit ſolchen Fähigkeiten und ſolcher Schaffenskraft für ſich zu gewinnen. Das Urteil gegen Herrn Roſſe wird die Be⸗ amten de⸗ zen Cadre local nur noch weiter von ſich ſtoßen. Daß ſolche Urteile gerade das Gegenteil von dem erwir⸗ ken, was die Regierung wünſcht und erwartet, dürfte doch kla⸗ ſein. Sie untergräbt gerade das Werk derjenigen, die der nationa⸗ len Idee vor allem dienen wollen. Es werden ſich viele finden, die ſolches nur begrüßen. Bitterkeit greift einem ans Herz, daß mit ſolcher Tollpatſchigkeit in unſerem Lande gewirlſchaftet wird, da doch alles viel beſſer, viel klüger, viel friedlicher gehen könnte! Das Urteil der Abſetzung Roſſes iſt ein Schmachurteill Nichts hülft darüber hinweg. Nur die Früchte, die in der Heißglut der da⸗ durch geſchaffenen Erbitterung reifen, werden den Weg weiſen, der aus dem Wirrwarr der Gegenwart herausführen kann.“ Sympathie der elſäſſiſchen Lehrer Die elſäſſiſche Lehrerſchaft hat als Proteſt gegen das Urteil gegen Profeſſor Roſſé, der von der Diſziplinarkammer wegen Unter⸗ zeichnung des Aufrufes des Heimatbundes ſeines Amtes enthoben worden war, Profeſſor Roſſé zu ihrem Generalſekretär ernannt Die engl ſche Rohlenkriſe § London, 6. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das ver⸗ gebliche Bemühen des britiſchen Parlaments ſeit Anfang Februar, die Kohlenkriſe zu löſen, veranlaßt die„Daily Mali“ zu einem zu⸗ ſammenfaſſenden Artikel, der die öffentliche Meinung zum Teil ver⸗ tritt. Das Blatt weiſt darauf hin, daß die Regierung wie die Oppo⸗ ſition, alſo das ganze Parlament ohne Unterſchied der Par⸗ teien, im Kohlenkonflikt geſcheitert ſeien. Der Aufſatz trägt die Ueberſchrift„Der Niedergang des Premiers“ und konzentriert ſich in ſeiner Kritik auf Baldwin, deſſen Mißerfolg durch den un⸗ heroiſchen Charakter des Premiers zu erklären verſucht wird. Ententeinterventior in Soſia Die Vertreter Frankreichs, Englands und Italiens haben wegen der ſtändigen Einfälle der bulgariſchen Banden bei der bulgariſchen Regierung interveniert. Die Pertreter der drei Groß⸗ mächte haben den Außenminiſter aufgeſucht und ihm im Namen ihrer Regierungen geraten, Bulgarien möge ſofort alle Maßnahmen ergreifen, um weitere Einfälle in Südſerbien und in der Dobrudſcha zu vermeiden. Der bulgariſche Außenminiſter er⸗ widerte, daß die bulgariſche Negierung bisher alles getan habe, was in ihren Kräften ſtehe und daß ſie auch in Zukunft darauf bedacht ſein werde, den Frieden auf dem Balkan zu erhalten. Ausſichk auf eöſung? § London. 6. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der ſer⸗ biſch⸗bulgariſche Konflikt läßt ſich vielleicht löſen. Obgleich noch immer keine Antwort auf die Belgrader Note erfolgte, hat Bugarien inoffiziell vorgeſchagen, aus beiden Heeren gemiſchte Trup⸗ penkräfte zu bilden, die den Grenzſchutz übernehmen ſollen. Die bulgariſche Regierung beabſichtigt, wie die„Central News“ er⸗ fahren, ebenſo ſolche gemiſchte Grenzſchutztruppen an der bulgariſch⸗ ruſſiſchen und der bulgariſch⸗griechiſchen Grengze vorzuſchlagen. Die inoffizielle Anfrage fand voverſt nur in Belgrad ſtatt. Es iſt zu ver⸗ ſtehen, daß Bulgarien wegen ſeiner ſchwebenden Finanzverhand⸗ lungen jetzt viel daran liegen muß, Unruhen zu vermeiden. Der Finanzminiſter Moloff iſt ſoeben von Verhandlungen in Paris und London nach Sofia zurückgekehrt. Der Abſchluß der Finanz⸗ verhandlungen hat ſich durch den Zuſammenſtoß mit Jugoflawien verzögert, wird aber entſprechend der nachgiebigen Politik Bul⸗ gariens bis Mitte Auguſt erwartet. Die Lage in Mexiko Die brftiſche Preſſe meldet, daß viele kleine Städte und Dörfer Mexikos trauern. Man hat ſchwarze Flaggen gehißt. Die Men⸗ ſchen tragen Trauerkleidung. Viele Häuſer ſind mit ſchwarzen Tüchern geſchmückt. Die Regierung gibt bekannt, daß der wirtſchaftliche Boykott völlig geſcheitert iſt. Von katholiſcher Seite wird dagegen berichtet, daß der Boykott ein Erfolg iſt. Selbſt in den großen Städten wie Mexiko City und Pampico iſt das Wirtſchaftsleben völlig geſtört. Es beſtätigt ſich, daß die Auffaſſung innerhalb der Regierung nicht ein⸗ heitlich iſt. Der Finanz⸗ und der Juſtizminiſter wollen ein Kompro⸗ miß, die anderen Miniſter und Calles wollen dagegen durchhalten. Die offiziöſen Verhandlungen zwiſchen Regierung und Klerus haben begonnen, doch haben ſie noch nicht zum Erfolg geführt. In einer Unterredung mit dem Vertreter der Aſſociated Preß erklärte Biſchof Diaz, die Kirche werde niemals einen bewaffneten Aufſtand gegen die Regierung billigen, ſondern wenn es nicht anders ſein könne, den ihr gereichten bitteren Kelch des Duldens trinken. Nach neueren Meldungen aus Mexiko ſind im Verlauf der Kir⸗ chenunruhen weitere 9 Perſonen getötet und 22 verletzt worden. Ein Pater hat die Forderungen des Staats angenommen, worauf die Regierung ihm ſeine Kirche zurückgegeben hat. Er iſt dann aber vom Biſchof von Veracruzexkommuniziert worden. Täglich Kommuniſtenkrawalle D Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Kein Tag vergeht, ohne daß nicht die roten Frontkämpferbanden, die Berlin mehr denn je unſicher machen, irgend einen blutigen Streit vom Zaune brechen. So griff geſtern eine größere Ablei⸗ lung eine Gruppe von etwa 30 en der Heilsarmee an. Die Polizei 1 13 05 eingreifen; die Kommuniſten, die immer mehr uzug erhielten, ſchlugen auf die Beamten ein, die der Aufrührer erſt Herr werden konnten, nachdem ſie Verſtärkung erhalten hatten. Dieſer Ueberfall auf Angehörige der Heilsarmee iſt umſo empören⸗ der, als die Heilsarmee bekanntlich völlig unpolitiſch und rein chari⸗ tative Tätigkeit ousübt, die ausſchließlich dem Proletariat zugute kommt. Namentlich in den Hungerjahren der Inflation ſind durch die Feldküchen der Heilsarmee Tauſende von Notleidenden der Ber⸗ liner Anbeiterſchaft geſpeiſt worden. Den Roten Frontkämpferbund kümmert dies natürlich nicht. Der rote Terror feiert überhaupt in den Berliner Straßen täg⸗ lich Triumphe. Heute iſt es vor dem Arbeitsnachmeis in der Gok⸗ mannſtraße, der bereits einmal der Schauplatz wüſter Tumulte war, erneut zu heftigen Zuſammenſtößen mit der Polizei ge⸗ kommen. Das iſt kein Wunder, da die komuniſtiſchen Agitatoren ohne alle Scheu ihr Handwerk treiben. Die Antikrieg⸗Kundgebung hat gezeigt, wie wenig die Kommuniſten den Anordnungen der Be⸗ hörden Gehör ſchenken. Was nachträglich noch an Einzelheiten über die Mittwach⸗Krawalle, namentlich im Luſtgarten, von den Blättern berichtet wird, läßt die Frage berechtigt erſcheinen, ob die Polizei in ihrer Toleranz gegen den Roten Frontkämpferbund nicht nachgerade jedes erträgliche eel wl In den e n wurden unzählige kate mitgeführt, die die Perſon 8 Reichspräſidenten auf das ſtärkſte beſchimpften. Nur einige wenige wagte man zu beſchlagnahmen. Die Demonſtranten durften ungehindert ihre blutrünſtigen Lieder ſingen, ſo das ſchöne Lied mit dem Kehrreim:„Dann wird die Bande aufgehängt an einer Gaslaterne“ und das direkt gegen die Schutzpolizei gerichtete Lied„Von den Grünen iſt mein Sohn erſchoſſen worden„das mit dem Refrain endet:„Schlagt die Schupo totl“ Daß der Vizepröſident Friedensburg eine Maßnahme der Polizei, nämlich die Beſchlacnahme von zibei Särgen, auf denen zahlenmäßig die Opfer des Krieges verzeichnet waren perſönlich aufgehoben habe, wird von amtlicher Seite beſtritten. Allgemein aber iſt der Eindruck bei der ordnungsliebenden Bürgerſchaft, daß es in dieſem Stil unmöglich weiter gehen kann. Das wird ſich der Polizei⸗ prüſident ſchließlich wohl ſelbſt ſagen müſſen. Deutſche Antwort an polen Wie eine Berliner Korreſpondenz mitteilt, iſt die polniſche Note gege die b der polniſchen Saiſonarbeiter aus Deutſchland von der deutſchen Regierung beantwortet worden. In dieſer Antwort werden die deutſchen Intereſſen in vollem Um ange gewahrt. Gleichzeitig hat ſich die deutſche Regierung zu Ver handlungen mit Polen bereit erklärt. Lehren des Falles Stratil Sauer ſel Verlin, 6. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Stratil Sauer befindet ſich, wie die Blätter berichten, bereits auf der Hei mr eiſe nach Deutſchland, ſein afghaniſches Abenteuer das ihm um ein Haar den Kopf gekoſtet hätte, iſt über Erwarten glimpflich abgelaufen. Um dieſes Ergebnis zu erzielen, mußte aber ein umfa ngrei cher diplomatiſcher Apparat aufgeboten werden. Bei der deut⸗ ſchen Kolonie in Afghaniſtam hinterläßt, wie man uns erzählt, Herr Stratil Sauer kein gutes Andenken. Er hat in dieſer gangen Affäre vom Anſang bis zum Ende 12 77 wenig Fingerſpitzenge fühl ge⸗ zeigt und hätte durch ſein Auftreten vor Gericht beinahe noch im letzten Augenblick die müheſelige Arbeit ſeiner Verteidigung und der diplomatiſchen A die ihm zur Seite ſtanden zu nichte ge⸗ macht. Der Fall ſollte eine Warnung ſein für die leider—9 viel u Vielen, die ohne die erforderſiche Kenntnis der Beſonderheiten ſich in ein wildfremdes Lond begeben. Die ſchädlichen Folgen haben allemal die deutſchen Anſſedler zu tragen, die ohnedies um ihre Exiſtenz ſchwer ringen müſſen. * Selbſtmard eines Landlagsabgeordnehen. In Magdeburg er⸗ ſchoß ſich am Elbufer der deutſchnationale anhaltlſche Landtagsabge⸗ ordnete Wieland. Er ſoll ſich eines Sittlichkeitsverbrechens ſchuldig gemacht haben. Sadiſche Politik Nus dem Lanòdtag Aus der geſtrigen Vormittagsſitzung iſt noch nachzutragen, daß ſich beim Kapitel„Waſſer⸗ und Straßenbau“ Abg. Gündenk (D. Volksp.) warm für die Schaffung eines Hafenbeirats in Mannheim einſetzte uind dem Wünſch Ausdruck gab, daß die Regierung dem Projekt einer Autoſtraße Mannheime Heidelberg jegliche Unterſtützung leihen werde. Weiter trat er für die Schaffung einer Fähre zwiſchen Konſtanz und Meersburg ein. In der Nachmittagsſitzung wurde der Etat des Jinans⸗ miniſteriums mit allen gegen drei Stimmen bei ſieben Enthaltungen angenommen und hierauf das Finanzgeſetz und damit der ge⸗ ſamte Staatsvoranſchlag für 1926l27 mit 39 gegen Stimmen(Kommuniſten) bei 7 Enthaltungend(Bürgerl. Vereinigg angenommen. Hierauf wurde eine große Anzahl zon Geſuchen erledigt. Das Haus nahm dann die Wahl des Landſtändigen Aus ſchuſſes vor, der aus 8 Mitgliedern beſteht und zwar aus 4 Jen⸗ trumsabgeordneten, zwei ſogialdemokratiſchen und ſe einem Mitglled der übrigen Parteien mit Ausnahme der Kommuniſten beſſeht⸗ Der Präſident gedachte dann noch der ſeit Schluß der Sitzungs periode 1924/25 verſtorbenen Abgeordneten, worauf Abg. Rückert (Soz.) dem Präſidenten für ſeine Geſchäftsführung dankte. Praſi⸗ dent Dr. Baumgartner übertrug dieſen Dank auf alle Mit⸗ arbeiter des Landtages, auf die Stenographen und amtlichen Berich⸗⸗ erſtatter und auf die Preſſevertreter. Um 6 Uhr abends wurde die Sißung geſchloſſen. Das Hau⸗ ging darauf in die Sommerferien Die nächſte Sitzung findet am 23. November zur Wahl des Staatspräſidenten ſtz Dac Nutomobilunglück bej Burgbernheim Zu dem entſetzlichen Automobilunglück bei Burgbernheim wlrd noch mitgeteilt, daß der verunglückte Wagen nur vier Perſonen faßte und daß dies von dem Chauffeur ausdrücklich erwähnt wurde, wie er auch während der Fahrt darauf aufmerkſam gemacht hatte, daß die Bremſe an ſeinem Wagen nicht in Ordnung ſei. Trotzdem nahm er ſchließlich 12 Perſonen auf. Als ein Glück kann es angeſehen werden, daß ein großer Teil der an der Tanzunterhaltung betei⸗ ligten Perſonen den Weg zu Fuß angetreten hatte, die bald an die Unglücksſtätte gelangten und dort Hilfe leiſten konnten. Es gelang ihnen, die unter den Trümmern des Autos begrabenen Perſonen zu befreien, mit Ausnahme des Oberwachtmeiſters der Reichswehr, Wachter. Während der Bemühungen, den Verunglückten aus ſeiner ſchrecklichen Lage zu befreien, kamen zwei Lokomotiven von Ansbach heran und ſchleiften den Wagen mit dem ſchwerver etzten Wachter noch etwa 100 Meter; erſt dadurch wurde Wachter getötet. Zwei Inſaſſen des verunglückten Autos war es noch im rechten Augenblick gelungen, von dem ſchon in raſender Fahrt befindlichen Wagen abzuſpringen. Die Leichen ſind bisher von der Behörde nicht freigegeben worden. der Magdeburger Morofall UE Berlin, 6. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Komuniqué, in dem offiziell das Geſtändnis Schröders beſtätigt wird, iſt, wie die„Daz“ aus zuverläſſiger Quelle er⸗ fährt, nicht allein vom preußiſchen Innenminiſterium veranlaßt worden, ſondern gemeinſam und im Einverſtändnis mit dem preußi⸗ ſchen Juſtigminiſterium. Man nimmt nach dieſer Erklärung an, daß Haas bereits in den nächſten Stunden aus der Unterſuchungs⸗ haft entlaſſen wird. Die„Deutſche Zeitung“ freilich behauptet zu wiſſen, daß noch eine zweite Anzeige gegen Haas porliege und gzwar bei der Breskauer Staatsanwaltſchaft wegen angeblicher vor⸗ ſätzlicher Brandſtiftung, um in ſeiner e Zuckerfabrik Spu⸗ ren von Steuerhinterziehungen zu verwiſchen Die geſtern abend vom Berliner Tageblatt aufgeworfene Frage, ob Landgerichtsrat Kölling den bekannten Brief an den Polizeipräſidenten ſelbſt ver⸗ faßt, oder aber nur den von einer dritten Perſon aufgeſetzten Brie niedergeſchrieben hat, bedarf noch der Aufklärung, Nach dem ſozial⸗ demokratiſchen Preſſedienſt richtet ſich dieſer Verdacht übrigens nicht, wie zuerſt vermutet, gegen den Landgerichtsdirektor Bewers⸗ dorff und auch nicht gegen den deutſchnationalen Rechtanwalt Dr⸗ Martin, ſondern„gegen eine ganz beſtimmte richterliche Perſön⸗ lichkeit“, Letzte Meloͤungen Um das Reichsehrenmal 71 Verlin, 6. Aug.(Bon unſ. Berliner Büro.) Der Vorſitzende des thüringiſchen Staatsminiſteriums hat geſtern an 8 Reichskanzler zur Frage der Errichtung eines Reichsehrenmals e Schreiben gerichtet, worin ſich die thüringiſche Regierung dagegen wendet, daß ſie nicht in letzter Stunde den eingeſchlagenen Weg verläßt. In dem Brief wird Einſpruch dagegen erhoben, daß + Plam für das Ehrenmal, für den ſich der Aueſchußz nach umfaſſende ſachlicher Prüfung entſchioſſen habe und der dem Wunſch der grebez Fromtkämpferverbände entſpreche, wegen eines Vorſchlags, der a wirtſchafllichen Belangen verfolgt werde, aufgehoben werden ſoll. Anfrieden in der ungariſchen Heilsarmee Berlin, 6. Aug.(Von unſerem Berliner Büro) In e ungariſchen Sektion der Heilsarmee iſt ein Konflikt ausgebrochem der in ſchwere Tätlichkeiten ausartete. Der Oberſt 17 ungariſchen Heilsasnee, Rottſtein, war nach Budapeft entſan.d worden, um hier die Abteilung der Heilsarmee zu organiſieren, Es kam dabei zu Unſtimmigkeiten, die jeßt zum offenen Bruch führ⸗ ten. Den Oberſten würgte ein Leutnant der Gegenpartei am Halſe und brachte ihm Verletzungen bei. Es entſtand ein allgemeiner 5 mult, in dem auch mehrere Frauen verletzt wurden. Rottſtein mußite aus dem Vereinslokal flüchten. Erſt dem Eingreifen der Polizei ge⸗ lang es, die Ruhe wieder herzuſtellen. Ueberſchwemmungen in Japan — London, 6. Aug. Nach einer Meldung aus Tokio iſt Bezirk Akitg zu größeren Ueberſchwemmungen gekommen. 10 Häufer ſtehen unter Waſſer. Beſonders gelitten hat 00 Stadt Honjo, wo ſämtliche Straßen überſchwemmt ſind. Die 13 0 10 Menſchen zählende Bevölkerung iſt geflüchtet. Nach einer andere Meldung ſind in der koreaniſchen Provinz Kagand(7) 75 Pe 5 ſonen umgekommen. Mehrere Tauſend Hektar Kulturlan ſind überſchwemmt. es im — e Nachtrag zum lokalen Tell Ireiwillig aus dem Leben geſchieden iſt die Ehefrau eines in den 9⸗Quadraten wohnhaften Hleagensapnſchafpden, die arn ., Auguſt vermutlich aus Na in ihrer Wohnung eine giftige lüſſigkeit eingenommen hal. Am 3. Auguſt trat im Diatoniſſenhaus er Tod ein.— Am Mittwoch abend hat ſich ein 27 Jahre alter, lediger Schloſſer in ſeiner elterlichen Wohnung durch Gas ver⸗ giftet. Er verſtarb auf dem Transport nach dem rankenhaus. Jolgenſchwere Jerienſpielerei. Geſtern nachmittag ſpielten mehrere Knaben im Alter von 12—14 Jahren am Aheintiuſerbeacß wobei ſie ein Zelt bauten umd Gras zuſammentrugen. Vermuteg 7 einer der Knaben in dem Zelt Zigaretten geraucht, wodur ras und Zelt in Brand gerieken. Hüierbei zog ſich 14 Jahre alte Raelete Adolf Hütter derartige Brandwuggez zu, daß er in das Krankenhaus überführt werden mußte, woſelb er inzwiſchen geſtorben iſt. 4000 Freſtag, den 6. Auguſt 1928 Neue Mannheimer ZJeikung(Mittag-Ausgabe) 3. Seile. Nr. 359 Mannheim, die Großſladt am Neckar und am Rhein Wenn man in Heidelberg, der Stadt der Fremden und Rentner, die auch bald Großſtadt werden will, der ſogen.„Vor⸗ ſtadt“ von Mannheim wohnt, nachdem man beinahe zwei edennien dort geamtet hatte, ſieht man oft gerne vom Gaisberg nach der größeren Stadt am Rhein hinüber, deſſen Türme und Schornſteine aus Dunſt⸗ und Rauchwolken hervorragen, und verfolgt in der„Neuen Mannheimer S das Werden und Aufblühen dieſes Gemeinweſens, das die Vororte bis auf Seckenheim in ſich auf⸗ und in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit r Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Karlsruhe um die Zahl der Einwohner gewetteifert hat. Mancher hat ſchon die Frage aufgeworfen, ob nicht Mannheim Regierungsſitz und damit Reſidenzſtadt werden ſollte, da es zu Karl Theodors Zeiten ſchon Reſidenz war und jetzt doppelt ſoviel Einwohner als ſeine ſüdliche Schweſter hat. Das Hofleben und der militäriſche Glanz hat in der Stadt am Haardt⸗ wald aufgehört. Sie hat dadurch mehr verloren, als die Stadt am Rhein. Wer gedenkt noch der Dragoner, die in Mannheim waren. Nur der Name Dragonerſtall erinnert die alten Mannheimer ran. Wer weiß noch, daß in Mannheim eine Abteilung Feld⸗ ertillerie lag? Mannheim hat den Verluſt der zwei Bataillone ſeines Grenadier⸗Regiments Nr. 110 und des militäriſchen Glanzes nicht in dem Maße verſpürt wie Karlsruhe. Mannheim, die Stadt des Handels und Verkehrs, war auch die Stätte des lebhaften Erwerbs und hatte ſeine beobach⸗ tenden Augen immer auf den Verkehr der Schiffe gerichtet, die den Rhein heraufkamen, in ſeinem Hafen löſchten und luden und Ver⸗ mögenswerte in der Stadt in Umlauf brachten. Ein Kran nach em andern ſtreckte am Mühlauhafen den Arm in die Höhe und er⸗ ſetzte die Tätigkeit der altbekannten„Sackträger an den Hallen am Rheine und am Neckar. Mit ihnen iſt auch das„Bloomaul“ verſchwunden. Man wird jetzt wieder an die Zeiten anfangs dieſes Jahrhunderts erinnert, nachdem die letzten 15 Jahre gleichſam einen Stillſtand bedeuteten. In den günſtigen Jahren um den Jahrhun⸗ dertwechſel floſſen die Gelder reichlicher in die Stadtkaſſe. Der da⸗ durch mächtige Oberbürgermeiſter Dr. Otto Beck hatte die Mittel zur Qand, um aus dem alten Mannheim eine anſehnliche, aufblühende Stadt zu ſaafen. f Ausſtellung des Jahres 1907, der Bürgermeiſter Ritter ſeine ganze Sorge zuwandte. Nördlich vom Neckgr, jenſeits der Friedrichsbrücke, deren Vor⸗ gängerin, die Kettenbrücke, im November vor 80 Jahren eingeweiht worden war, iſt eine ganze Stadt entſtanden, die bald den Anſchluß an Waldhof und Käfertal erreicht— 5 wird. Wenn man aus der erne das weitere Fortſchreiten der Entwicklung von Mannheim beobachtet, glaubt man, eine neue Blütezeit anbrechen zu ſehen. ie lang erſehnte dritte Brücke über den Neckar, die Friedrich Ebert⸗Brücke, iſt im Bau begriffen. Sie wird eine große Aenderung im Verkehr zu Fuß und Wagen bringen und eine lebhafte Bautätigkeit im Oſten diesſeits und jenſeits des Neckars veranlaſſen. Auch die Straßenbahn wird neue Linien in ihr Pro⸗ gramm aufnehmen müſſen. Welche von den großen Rhein⸗ rücken bei Maxau, Speyer und Mannheim wird zuerſt gebaut werden? Mit dem Bau einer neuen Rheinbrücke Mann⸗ beim⸗Ludwigshafen wird die Verlegung des Perſonenbahnhofs verbunden ſein. Hierfür ſtad 75 157 vielen Jahren große Ent⸗ Reiche von dem früheren ſtädtiſchen Baudirektor Eiſenlohr und der Rei sbahn ausgearbeitet worden. Der Plan, die Nord⸗Süd⸗Linie als Durchgangskinie einzuführen, um den großen Aufenthalt der Schnellzüge in Mannheim zu beſeitigen, wird für den Neckarauer tadkteil von großer Bedeutung ſein, da dann eine zweite direkte hrverbindung mit dem Lindenhof, der auch eine ganze Stadt für ſich geworden iſt, geſchaffen wird. Ein größerer freier Platz wird durch die Verlegung des Perſonen⸗Bahnhofs allerdings nicht gewonnen werden. Ein Acher wäre aber für Mannheim nötig, um anſehnliche Gebäude auf emen Platz vereinigen zu können. Jeßt ſind ſie in der ganzen Stadt derſtreut und kommen nicht recht zur Geltung, außer am Fried⸗ ri 3. Paradeplatz und Marktplatz. Wie lange werden die Lauerſchen Gärken voch erhacten bleiben? Für die Stadtbewohner wäre der Garten zon unſchägbarem Vorteil, wenn er zu einer ſtädtiſchen öffentlichen Anlage hergerichtet würde. In Rom eilig Platz zur Freilegung des Marcellustheaters und Trajanforums. Da ſteut man durch Abreißen mit 80 Millionen Lire für die Vorarbeiten die Plätze der großen Bauten des alten Rom wieder her. An die Funſthalle ſollten ſchon vor dem Krieg aus der Stiftung des Ehren⸗ 15 Reiß und ſeiner Schweſter Kunſtbauten an⸗ geſchloſſen werden. lieber die Geſtaltung ſtritt man e Zeit, dann kam der Krieg und in der darauffolgenden Inflation ſind die Oeldmittel ver ſchwunden Von dem Reiß ſchen Vermächtnis iſt noch die Reißinſel der Stadt geblieben, aher für die Allgemeinheit bisher nicht freigegeben worden. Nun wird dort ein Strandbad Schereg Im nächſten Jahre werden infolgedeſſen noch größere en Erholungsbedürftiger als bisher durch den ſchönen Wald⸗ park ſtrömen. Der Prophet Von Ernſt Berghäuſer⸗Soeſt Vor dem Kriege wäre es Joſeph Kunze kaum gelungen, in den faen der Wahrheitsſucher Wurzel zu faſſen. Denn damals be⸗ ch di 0 n die Menſchen, die ſich im Dienſte irgend einer Idee zuſammen⸗ hloſſen, zumeiſt noch Inſtinkt. Aber als nach dem Zuſammenbruch — Enttäuſchung vieler egeiſterten einer grenzenloſen Leere ge⸗ d ichen war, da egann für die Zukunft der gottgeſandten Propheten er Weizen zu blühen. In den öden Seelenräumen der Unter⸗ krnährten wuchs eine große Sehnſucht nach Inhalt. Zumal die Weib⸗ de eit glaubte die Zeit gekommen, wo ein göttliches Wunder aus ſcn„Trümmern vermorſchten Geiſteslebens unſäglich Erhabenes Bhilken würde. Die älteſten Ladenhüter indiſcher und chineſiſcher delttoſophie, bisher nur wenigen Erwählten bekömmlich, verwan⸗ dorzen ſich in Offenbarungen edelſter Art. Die Literatur, rdem von chäftsunkundigen Verlegern in voller Auflagenzahl des Lager aufbewahrt, ging plötzlch ab wie Zucker im Kettenhandel Jaudesten Kriegsjahres. Geheime Zuſammenkünfte mit eſoteriſchem Od erkram füllten ſchlechtgelüftete Hinterſtuben der Vorſtadtkaffees. be das Ding nun Seelenkult hieß, Indoſophie oder Geiſterwiſſen— binel wilig fielen grüne Jungfrauen und faltige Greiſe darauf it ſah ſich Joſeph Kunze vor die unerfreuliche zu gabe geſtellt, 8 lt aus eigener Kraft erſchwingen Sohmüſſen. Sein Vater verſtarb und hinterließ dem betrübten oder Lenur einen kleinen Notgroſchen in holländiſchen Gulden. Wohl ge r übel mußte Joſeph ſich mit dieſem auf die Suche nach einem an⸗ meſſenen Beruf begeben. bondluber das Schickſal war ihm nicht hold— ſopiel neue Groß⸗ ſcho lungen auch in den letzten Wochen pilzartig aus dem Boden ge⸗ ſſen waren ein Teilhaberklubſeſſel war nirgends frei. abe Da geriet Joſeph eines Tages in eine Verſammlung verzückter, Merzüder den rechten Weg völlig im Unklaven befindlichen Gott⸗ un der iſchheitsfucher. Mangelhaft geſchorenes Haar und leiſe——5 feln ausdrucksvoller Bariton verliehen ihm die Gnade, zu den Zwei⸗ 10 reden. „Sküder in der Sehnſuchtl“ führte er aus,„Ihr habt erkannt, 55 der Materialismus Niet S— zur Tat! Das Göttliche in dn Memmerk ob der Erdgebundenheit. Aber noch ſehe ich, daß Ihr da Stußeren hängt. Du blondes Weib, weißt Du nicht, daß Du mend muck der Armreifen und Halsketten nimmer vor das flam⸗ daß 5 Auge des Geiſtes treten darfſt? Ihr Männer, fühlt ihr nicht, Eue Eure Hände unwert ſind, das Heil zu ergreifen, ſolange ſich an en Körpern goldene Zierate finden, Feſſeln der Erde, Zeichen der Aufguta ebendle Gerne erinnert man ſich der großartigenſb d muntern zaghafter Seelen. Wenn man von Heidelberg mit der Staatsbahn an dem bedeutend lichter gewordenen Seckenheimer Wald, in dem früher ſich viele Haſen kummelten, vorüber nach Mannheim fährt, mächen die ver⸗ fallenen Bauteile und ſchwarzen Holzhütten in den Gärten öſtlich vom Neckarauer Uebergang keinen erfreulichen Eindruck. Aus den ſchmalen Unterführungen des Bahnhofs tritt man immer noch dur das Aufnahmsgebäude oder an den beiden Gebäudeflügeln auf den Bahnhofsplatz heraus. Schöner iſt die Einfahrt nach Mannheim mit der Nebenbahn der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft an Neuoſt⸗ heim und am Rennplatz und Luiſenpark vorbei. Da kommt man gleich richtig in das Gewühl und Getriebe an der Friedrichsbrücke. Am Marktplatz glänzt das alte Rathaus im neuen Gewande. Die Häuſer auf der Oſtſeite des Platzes werden ſich auch den kom⸗ menden Geſchlechtern als ein gut Teil der Alt⸗Mannheims darſtellen. Man muß dabei die ſehr wertvollen Aufſätze, die ſeiner⸗ zeit von Profeſſor Dr. Walter und Dr. Florian Waldeck in den Mannheimer Tagesblättern erſchienen ſind, in Erinnerung bringen. Auch in der Altſtadt, in den Quadraten U und J, zeigen alte Bauten durch ihren farbigen Anſtrich, daß ſie noch viele Jahre weiter beſtehen wollen und beſſer ſind, als die Baracken auf dem Exerzier⸗ platz. Die zweigeſchoſſige Jungbuſch⸗Kraftwagen⸗Halle mit dem kür⸗ zeren Wort„Etagen⸗Auto⸗Garage“ für 400 Wagen bringt neues Leben in das alte Bild. Die Wohnungsnok iſt noch nicht im entfernteſten behoben. Es berührt wehmütig, wenn man von den Wohnzuſtänden der von vielen obdachloſen Familien ſelbſt geſchaffenen Siedelung in den Spelzengärten hört. Es gab ja auch ſchon in Friedenszeiten dort ſolche Bretter⸗ Unterkunftsſtätten und im Sommer war die friſche Luft dort zuträg⸗ licher, als in den heißen Stadt⸗Dachſtuben. Aber es waren nur ver⸗ einzelte Fälle, denen damals ſchon die Fürſorge nachſpürte. In Emmendingen hat der Gemeinderat einen Barackenbau erworben, um darin Notwohnungen für ſolche Mieter einzurichten, die, ob⸗ wohl ſie dazu in der Lage wären, unter Ausnutzung des noch gelten⸗ den Wohnungsgeſetzes keine Miete bezahlen. Auch in Mannheim würden viele Hausbeſitzer, die 51 f in roſiger Lage ſich befinden, froher aufatmen, wenn die Stadt ſolche Mieter in Baracken unter⸗ ringen würde. Die Spelzengärten⸗Bewohner haben ein ſchlechtes Dach über ihrem Haupt. Doch gibt es in der heutigen Kriſenzeit viele, die nachts überhaupt nicht unterkommen können. Dem will die Stadt durch Errichtung eines Obdachloſen⸗Aſyls ab⸗ helfen. Die Jugend ſoll am Luiſenring ein Heim für die 200 ver⸗ ſchiedenen Jugendbünde erhalten, die ſich darin hoffentlich in Eini⸗⸗ keit vertragen werden. In dieſem Heim ſoll auch die Jugend⸗ herberge eine beſſere Bleibe haben, als bisher. Mit vieler Freude berichtet die wandernde Jugend von der ſchönen und guten Herberge in Schwäbiſch⸗Hall. Die heutige Jugend will mit beſchei⸗ denen Mitteln das liebe Deutſchland durchwandern und die ſchöne Heimat kennen lernen. Was für Jugend⸗Herbergen aufgewendet wird, trägt reiche Früchte. Geht man durch den Luiſenpark, ſo übercaſcht der neue Teich, der, ein Gegenſtück zum Friedrichsparkweiher, ein Anziehungspunkt werden wird für Alt und Jung, wenn erſt noch einige Nachen darauf Wie wäre es im Anſchluß daran mit den Anfängen eines Tiergarkens? Läge der Teich näher am Palmenhaus, ſo könnte man noch den botaniſchen Garten damit verbinden. Es beſteht noch ein anderer Teich im Stadtgebiet, nämlich im Lindenhof, am Schnichenloch, der immer noch der Auffüllung harrt. Wird die Uferſtraße von der Rheinbrücke an den BHädern vorbei nach dem Waldpark, dem Rhein entlang durchgeführt, ſo ergeben ſich dort prächtige Spielplätze und auch ein großer Platz mit Ruhe⸗ bänken, auf denen man den Sonnenuntergang betrachten, den ſchönen Blick auf die Rheinbrücke und den Waldpark und ein Buch oder die Zeitung in friſcher Rheinluft leſen kann. Die Stadt will, auf beſſere Zeiten hoffend, jetzt ſchon ihre Hafenanlagen auf der Frieſenheimer Inſel erwei⸗ tern. Statt des Stichbeckens ſoll die einfachere Anlage, der Aus⸗ bau des Altrheins, auf eine Länge von 730 Meter als Um⸗ ſchlagsufer für 1,8 Millionen Mark ausgeführt werden. Der Verkehr im Hafen und im Rangierbahnhof Mannheim waren immer ein Maßſtab für den Geſamtverkehr, für ein Hoch⸗ und Niedergehen der Geldzuflüſſe in die Staats⸗ und Stadtkaſſe. Die Werte, die in den Hafenanlagen angelegt ſind, werden immer eine, wenn auch nicht beträchtliche, Rente abwerfen. Die Neckarkanalifation wird Mannheims Hafenverkehr wenig beeinfluſſen, wenn ſich auch der Kohlenumſchlaa für die Neckarſchiffe verringern wird. Die Kohlenfracht den Neckar hinauf nach Heilbronn wird mit zunehmen⸗ der Verwendung elektriſchen Stromes und von Oelmotoren in Würt⸗ temberg mehr und mehr abnehmen, namentlich, wenn es noch ge⸗ lingen wird, aus Kohlen billigeres Oel herzuſtellen. Bald wird die Stauſtufe bei Ladenburg fertig ſein. Durch die Neckar⸗ kanaliſation wurde auch der Bau der neuen Neckarbrücke zwiſchen Ilvesheim und Sechenheim veranlaßt, die Vergangenheit? Was ſchert uns die Zeit, uns, die wir Diener der Ewigkeit ſein wollen——l“ Damit zog er ſeine Nickeluhr hervor, ſchwang ſie an der Kette im Kreiſe und zerſchmetetrte ſie an dem Holze des Redner⸗ pultes. „Opferl heißt die Loſung. Ich habe alles dahingegeben um des Geiſtes willen! Opfert auch ihr dem Einzig⸗Einen, damit wir ihm einen Tempel bauen, der bis in die Wolken reiche! Opfert, damit Eure Seelen frei und leicht werdenl“ Einen Augenblick herrſchte Totenſtille——— dann regnete es Ringe, Manſchettenknöpfe, Schlipsnadeln, Stirnreifen, Armbänder und Taſchenuhren auf den Mantel, den Joſeph zu ſeinen Füßen aus⸗ breitete.„Heil Dir, Du Führer! Geleite Du uns ins Land der Sehnſuchtl“ „In Bälde werdet Ihr von mir hören! Haltet Euch bereit, uutk die Stimme ertönt, die Euch zum Dienſte der Erhabenheit ru 4 Ein ohrenbetäubender Lärm brach los. Ein Verzückungsrauſch ohnegleichen durchflutete die Menge. Menſchen, die ſich nie zuvor ge⸗ ſehen hatten, lagen ſich in den Armen und küßten ſich. Die Span⸗ nung löſte ſich in Freudentränen, drei beſonders vom Geiſt befallene Frauen wälzten ſich in hyſteriſchen Krämpfen. Inzwiſchen hatte Joſeph die Werfkſachen in ſeiner Reiſetaſche ver⸗ ſtaut und ſich ſelbſt durch eine Seitentür aus dem Saale hinaus⸗ geſchoben. Er hatte ſeinen Beruf gefunden. 200 nahm er Gelegenheit, ſeinen äußeren Menſchen der neuen Miſſion anzupaſſen. Bald ſchon wallte ein veilchenblauer Ta⸗ lar in weiten Falten von ſeinem ernſten Haupte nieder auf die ſandalengeſchmückten Füße. Eine Meſſingkette mit Runenplatten klirrte um die Hüfte. Seine nackten Armgelenke trugen eiſerne Ringe mit Hieroglyphen. Eine zweite Handtaſche enthielt die e Literatur, ein Kompendium aller Religionen vom Nordpol bis zur Südſee, je einen Pack chineſiſcher, japaniſcher, indiſcher und mittel⸗ afrikaniſcher Sprüche ſowie ein ziemliches Paket Flugblätter zum Auf⸗ 1 Das Scheckbuch barg er in einer heim⸗ lichen Taſche ſeines Talars. Wallendes Haupthaar und ein keimen⸗ der Vollbart vollendeten die Würde ſeiner Erſcheinung. Bei ſeinem zweiten öffentlichen Auftreten auf dem Hochplateau des Venusberges lauſchten ihm ſchon dreitauſend Menſchen. Und als er ſchied, folgte ihm ein endloſer Zug verkannter Frauen. die gewillt waren, Mann und Kind zu verlaſſen, um allein dem Pro⸗ 92 55 zu dienen. Nur mit knapper Not konnte er ſich ihnen ent⸗ ziehen. In der Sulzbacher Heide wurde er zum erſten Male verhaftet. Da ihm kein Vergehen gegen das Strakgeſetzbuch nachgewieſen wer⸗ den konnte, gab der ratloſe Richter Joſeph zwecks Beobachtung an ch] Mannheim. ſchen lange ein dringendes Erfordernis war, da bei Hoch⸗ und Niederwaſſer des Neckars die Fähren bei Feudenheim, Neckarhauſen und Edingen den Betrieb einſtellen mußten. Jetzt haben zwiſchen Friedrichsfeld und Seckenheim Gemarkungs⸗Ausei nander⸗ ſetzungen begonen. Dieſe würden die glatteſte Erledigung in der Eingemeindung nach Mannheim finden. Mannheim ſtreckt ſeine Fühler immer weiter aus als Großſtadt. Bei dem ſtarken Zufluß von allen Richtungen ſind die Lebensmittel und bei dem größeren Verkaufswetfbewerb im Einzelhandel die Stoffe und andere Waren etwas billiper, als in der Fremdenſtadt Heidelberg. Viele Heidelberger fahren deshalb zum Einkauf nach Auch zu großen Konzertaufführungen und Theater⸗ Vorſtellungen kommen die Heidelberger gerne nach Mannheim, ob⸗ wohl das vornehm hergerichtete Theater in Heidelberg jetzt auch Opern in guter Ausführung bringt und im Winter an ſchönen Kon⸗ zerten wahrlich kein Mangel iſt. Die Theaterverwaltung in Mann⸗ heim hat aber dem Beſuch durch weniger bemittelte Heidelberger dadurch einen Riegel vorgeſchoben, daß für den III. und IV. Rang keine Theaterkarten vorausbeſtellt werden können. Die Karten für teuere Plätze kann man bekommen. Sollen die Heidelberger dafür den Mannheimer Ausflüglern den Zugang in die Berge ab⸗ ſchließen, wo ſie die Butterbrot⸗Papiere und Orangenſchalen liegen laſſen und ganze Baumzweige aus dem Walde mitnehmen? An einem Hauſe in der Waldhofſtraße iſt der ſchöne Spruch an⸗ gebracht worden:„Wünſch mir einer ſo viel er will, wünſch ich ihm zehn mal ſo viek“ Mein Wunſch für Mannheim wird immer ſein: Vivat, floreat, crescat! Zm. Rommunale Chronik Kleine Mifteilungen In der Brettener Gemeinderatsſitzung wurde be⸗ ſchloſſen, die Dreſchgebühren auf 35 Pfa. in der Minute feſtzuſetzen. Dazu kommt ein Zuſchlaa von 10 Prozent bei Tag⸗ und Nacht⸗ betrieb.— Mit der Erſtellung der Neubauten an der Karl⸗Friedrich⸗ ſtraße ſoll ſofort begonnen werden.— Ueber die Anlage der In⸗ duſtrieſtraße, die auf etwa 66 000 bis 70 000 Mark zu ſtehen kommt, konnte der Gemeinderat in Anbetracht der hohen Ausführunaskoſten noch nicht ſchlüſſig werden. Vom Arbeitsamt in Pirmaſens wurde an Erwerbsloſe, die nicht mehr arbeitslos waren oder die verlangten Nachweiſe nicht mehr beſchaffen konnten, 79 000 Mark ausbezahlt. Die Stadtver⸗ waltung wird nunmehr für dieſen Schaden aufkommen müſſen. L. Durlach. 4. Auguſt. Im Mittelpunkt der jünaſten Bürger⸗ ausſchußſitzung ſtand die Beratung des Gemeindevor⸗ anſchlages. Die Umlage mußte entſprechend der Abnahme der Steuerwerte um 1400 000 Mk. und der Erhöhung der Zinſen und Schuldentilgung auf 130 000 Mk. erhöht werden und zwar bei dem Betriebspermögen um 3 und bei dem Grundvermögen um 5 Pfennig. Die Erhöhung fiel ſo minimal aus, weil durch zwei Holzhiebe 000 Mk. in den Voranſchlag eingeſtellt werden konnten. Im Weiteren wurde die Einrichtung einer Weckerlinie für 8000 Mk. und die Aufſtellung von vier elektriſchen Hochmaſtlamven für ebenfalls 5000 Mk. beſchloſſen. 200 000 Mk. gelten als Zuſchuß an die Für⸗ ſorgekaſſe und 55000 Mk. beträgt der Anteil Durlachs an dem Auf⸗ wand des Arbeitsamtes für den Vermittlungsbezirk Karlsrube. Der Voranſchlag beſchränkt ſich auf das Notwendiaſte und ſieht von der Durchführung arößerer Arbeiten ab. Tagungen Tagung der badiſchen Betriebs ⸗ und Innungskrankenkaſſen Unter dem Vorſitz des Reichsbahnrates Traumann fand am Sonntag in Villingen die Taguna des Landesverbandes badiſcher Betriebs⸗ und Innunaskrankenkaſſen ſtatt, an der 150 Delegierte. darunter auch Bürgermeiſter Sauer aus Karlsruhe teilnahmen. Verbandsſundikus Dr. Romeis erſtattete ein ausführliches Referat über ſozialpolitiſche Tagesfragen, in dem er die neueſten Geſetzes⸗ maßnahmen auf dem Gebiete der Sozialpolitik auseinanderſetzte und unter kritiſcher Stellungnahme die wirtſchaftspolitiſchen und ſozial⸗ politiſchen Forderungen erläuterte. Die übrige Tagesordnung betraf Oraaniſations⸗ und Geſchäftsangelegenheiten. Im Anſchluß an die Verhandlungen beſichtigten die Teilnehmer das neue Erholungsheim der Reichsbahnbetriebskrankenkaſſe in Bad Dürkheim, ſowie die dortigen Saline. Die nächſte Taguna findet in Karlsruhe ſtatt. Reichsmietertag Würzburg Zur Tagung des Reichsbundes deutſcher Mieter fanden ſich die Delegierten aus allen Gauen Deutſchlands in Würzburg ein, um zu den Problemen der Wohnungsnot und des Abbaues der Mieterſchutzgeſetzgebung Stellung zu nehmen. Die öffentliche Ta⸗ gung wurde von dem Landesvorſitzenden Hauptlehrer Lick⸗Würz⸗ burg geleitet, der feſtſtellte, daß ſämtliche eingeladenen Reichs⸗ und Staatsbehörden keine Vertreter entſandten. Dr. Wirth⸗ Zürich übermittelte die Grüße der ſchweizeriſchen und internatio⸗ nalen Mieterſchaft als Präſident des International. Mieterbundes. Die eigentlichen Verhandlungen vollzogen ſich in geſchloſſener Ta⸗ — Als 1. Bundesvorſitzender wurde Dzieyk⸗Berlin wieber⸗ gewählt. die Nervenklinik weiter. Er wurde einige Wochen dort feſtgehalten und mußte ſchließlich entlaſſen werden, da ſeine Anhänger, die mitt⸗ lerweile zu Hunderttauſenden angewachſen waren. im Begriff ſtan⸗ 1970 die Stadt Sulzbach zu unterminieren und in die Luft zu prengen. „Gebe Gott, daß er nur ein ganz, ganz winziges Verbrechen begeht!“ ſeufzte der zuſtändige Staatsanwalt, der ſich für Joſephs Perſon zu inkereſſieren begann. zwiſchen wurde einmal wieder der Reichstag neu gewählt. Was man befürchtet hatte, traf ein: eine Kunzepartei trat mit großen Geldmitteln und einer eigenen Zeitung auf, um ihren Helden in die Reihen der geſetzgebenden Körperſchaft zu bringen. Lediglich der Umſtand, daß die große Zahl der Jünger über das ganze Reich zerſplittert war, vereitelte für dieſes Mal Joſephs Einzug in das Parlament. Aber es war mit Beſtimmtheit vorauszuſehen, daß die nächſte Wahl ihm den Erfolg bringen würde.—— Da lief eines Tages bei der Polizeibehörde in Ippenſtädt eine Anzeige wegen Diebſtahls ein, begangen von dem Wanderredner Joſeph Kunze. Der Gute hatte nicht umhin gekonnt, bei der Heim⸗ ſuchung einer Jüngerin ein goldenes Zigarettenetui mitgehen zu heißen, und ein unheilvolles Geſchick hatte es gefügt, daß dieſes Etui Privateigentum des nicht erleuchteten Ehemannes war. So erfolgte die zweite Verhaftung. Eine Unmenge von Ent⸗ laſtungszeugen meldete ſich freiwillig. Rieſenſummen wurden als Kaution geboten, um Joſeph der Freiheit und ſeinem Wirkungs⸗ kreiſe wiederzuſchenken. Aber zum Schaden der guten Sache fand ſich leider auch eine Menge von Ernüchterten ein, die dem gefeierten Helden Eigentumsverwechslungen und andere Vergehen zur Laſt legten, wobei ſie zum Teil weinend erklärten, ſie hätten bisher nur geſchwiegen, um nicht Opfer einer Volksjuſtiz zu werde.n Der ſchon erwähnte Staatsanwalt, der die maßgebende Behörde gebeten hatte, die Sache in ſeine Hände zu legen, rieb ſich dieſe ſchmunzelnd. Es wurde auf eine Freiheitsſtrafe von anderthalb Jahren nebſt den üblichen Zugaben erkannt. Ein neues Drama des Prinzen Wilhelm von Schweden. Wie Spenska Dagbladet meldet, hat Nye Teatern in Stockholm das drei⸗ aktige Ideendrama„den andre“ des Prinzen Wilhelm von Schweden zur Erſtaufführung erworben. Die Hauptrolle des Stückes iſt eine Doppelrolle, die von Göſta Ekman und Uno Henning geſpielt werden ſoll. Die Erſtaufführung wird vorausſichtlich gegen Neujahr 1927 ſtattfinden. Prinz Wilhelm von Schweden hat ſich bekannlich be⸗ reits mit ſeinem„Kinangozi“ als Dramatiker verſucht, wenn dieſer auch nahezu alle Schwächen einer Erſtlingsarbeit zeigte. Das neue Stück ſoll bedeutend beſſer und von Pirandello ſtark beeinflußt ſein. 4. Seite. Nr. 359 Neue Mannheimer Jeifung(Millag⸗Ausgabe) Freitag, den 6. Auguſt 1926 Städtiſche Nachrichten Beſtattung Guſtav von Neuenſteins Herrlichſter Sonnenſchein lachte vom Himmel, als ſich geſtern nachmittag eine große Trauergemeinde im Krematorium verſam⸗ melte, um dem ſo unerwartet ſchnell heimgegangenen Direktor Guſtav von Neuenſtein die letzte Ehre zu erweiſen. An dem reich geſchmückten Sarg hatten Vertreter der Militär⸗ und Krieger⸗ vereine, ſowie der Burſchenſchaft„Teutonia“, Freiburg, mit ihren Fahnen Aufſtellung genommen. Feierliches Harmonium⸗ und Cello⸗ ſpiel leitet die Trauerfeier ein. Dann klangen Worte des Gebets und des Troſtes durch den Raum. „Ich will dich ſegnen, und du ſollſt ein Segen ſein.“ Dieſe Worte, ſo ſprach Stadtpfarrer Dr. Hoff, möchte ich dem Ent⸗ ſchlafenen nachrufen. Es gibt Menſchen, die ſind Sonntagsmenſchen, Menſchen mit einem ſonnigen Blick und ſonnigem He zen. Die ſehen auch da das Sonnige, wo andere das Traurige ſehen. Sie können gar nicht anders, als ihr Leben in den Dienſt ihrer Mit⸗ menſchen zu ſtellen. Mochte auch das Leben bringen, was es wollte, oder das Schickſal nehmen, was es wollte, ſein heiteres Weſen hat der Verblichene ſich immer bewahrt. Als Student war er ein begeiſterter Anhänger ſeiner Burſchenſchaft, ſpäter ein tapferer Soldat, ein tüchtiger Beamter und liebevoller Gatte, ein Verwandter und Freund ſeiner Geſchwiſter und Neffen, die ſagen müſſen, daß ihr beſter Freund von hinnen ſchied. 49jährig iſt er ins Feld gezogen und hat ſein Bataillon geführt, bis er nicht mehr konnte. Daß dann der Zuſammenbruch ihm bis in die Tiefe ging, ließ ſich begreifen. Aber er ruhte nicht. Er ſammelte die Kameraden im Verein, in Zuſammenkünften, mit Rat und Tat jederzeit helfend. Es iſt noch nicht lange her, daß die beiden Gatten den zwanzigſten Jahrestag ihrer Ehe feierten. Es waren Sonnenjahre, obwohl Guſtav von Neuenſtein keine Kinder beſaß. Aber Gott gab ihm den Vaterblick, mit dem er die Menſchen führte und leitete. Er beſaß ein großes Seelenleben. Menſchen mit großem Seelenleben haben keinen Ehrgeiz. Zwiſchen den beiden Gatten beſtand ein ſchönes Kameradſchaftsverhältnis, Wer einen ſo tapferen Gatten bank, des Kriegervereins Mannheim und des Aktivitas der„Teu⸗ tonia“. Dann erklang das„Ave verum corpus“. Mit dem Altnieder⸗ ländiſchen Dankgebet nahm die Trauerfeier ihr Ende. W. R * * Städtiſche Krankenanſtallen. Wegen der Beſuchszeit im ſtädt. Krankenhaus und im Spital für Lungenkranke am Verfaſſungstag weiſt das Städtiſche Nachrichtenamt auf die im Anzeigenteil er⸗ ſchienene Veröffentlichung hin. * Die Mannheimer Mietervereinigung E. B. weiſt im Anzeigen⸗ teil der letzten Nummer darauf hin, daß ſie ihre Geſchäfts⸗ räume von J 7, 8 nach J 2, 8 verlegt hat. Die Mietervereinigung gewährt ihren Mitgliedern unentgeltlich Auskunft und Rat in allen Angelegenheiten des Wohnrechts, in beſonders gelagerten Fällen wird auch Vertretung vor dem Mieteinigungsamt und dem Mieter⸗ ſchutzgericht beim Amtsgericht gegen geringe Vergütung übernommen. * Tydesfall. Infolge einer Herzlähmung iſt ganz unerwartet der Immobilienagent Joſef Gehrig im Alter von 67 Jahren aus dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene, durch ſeine berufliche Tä⸗ tigkeit in weiten Kreiſen bekannt, wirkte lange Jahre als Sekretär bei der Handelskammer. Nach ſeinem Ausſcheiden gründete er ſich eine neue Exiſtenz als Immobilienmakler, wobei ihm ſeine engen Beziehungen zur Geſchäftswelt ſehr zu ſtatten kamen. Um die Gründung und Weiterentwicklung der Mannheimer Liegenſchafts⸗ und Hypothekenmakler⸗Vereinigung hat ſich Gehrig, der mehrere Jahre als Vorſitzender fungierte, veſondere Verdienſte erworben. Sein plötzliches Hinſcheiden wird von den zahlreichen Freunden und Bekannten, die ſein joviales Weſen ſehr ſchätzten, auf das lebhafteſte bedauert. * Ein in Brand geratener Kochkopf veranlaßte geſtern nachmit⸗ tag die Alarmierung der Berufsfeuerwehr. Im dritten Stock des Hauſes Schimperſtraße 5 hatte eine Frau auf dem Gasherd ſtehen⸗ des Fleiſch unbeaufſichtigt ſtehen laſſen. Das Fleiſch brannte an und verurſachte einen dermaßen großen Qualm, daß die Nachbarn der Frau, die ſich aus der Wohnung entfernt hatte, den Ausbruch eines Zimmerbrandes vermuteten. Die um.36 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr drang in die Wohnung ein und beſeitigte ſchnell die Gefahr. Es iſt hier nicht möaglich. ohne ermüdend zu wirken, auf alle Einzelheiten der ſehr umfangreichen Sammlung einzugehen. Und dann iſt es auch kaum möalich, mit Worten den Inhalt und die Vor⸗ züglichkeit der Präparate zu erſchöpfen. die zu ſchrankenloſer Be⸗ wunderung ihrem Schöpfer, Profeſſor Hammer gegenüber, zwingen. Seine Ateliers für wiſſenſchaftliche Plaſtik in München und Chicaao ſind ja weltbekannt. Dieſes traditionell bereits auf fünf Generatio⸗ nen übergegangene Inſtitut kann binnen Kurzem auf ſein 100jähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken. Der im Jahre 1789 zu Hohenfels in der Oberpfalz als Sohn eines Wachsbildners geborene Joſef Hammer gründete im Jahre 1829 zu Regensbura eine Werkſtätte für künſt⸗ leriſche Wachsplaſtiken. Er ſtudierte an der k. b. Akademie der bil⸗ denden Künſte zu München und erhielt für ſeine hervorragenden Wachsplaſtiken im Jahre 1833 von König Ludwig J. ein Privilegium. Deſſen Sohn Johann Nepomuk Hammer verleate im Jahre 1878 die Werkſtätten nach München, um ſelbe wenige Jahre ſpäter ſeinem Sohn Emil Ed. Hammer. der damals an der Akademie ſtudierte, zu übergeben, in deſſen Beſitz ſich die Ateliers heute noch befinden. Emil Ed. Hammer vergrößerte das Inſtitut und verſchaffte ihm durch ſeine Arbeiten, die er meiſt an der Münchener Univerſität mit be⸗ deutenden Autoritäten ausführte, beſonders auf dem Gebiete der anatomiſchen Plaſtik einen Weltruf. 1913 wurden von ihm an der Univerſität of Illinois in Chicaago die erſten und einzigen Ateliers for ſcientilie Modells in den Vereiniaten Staaten von Nordamerika gegründet, denen der Sohn des Genannten. Ad. Hammer. vorſteht. Hammer ſenior, der alänzende Angebote unbeachtet ließ, und im vorigen Jahre wieder aus den Vereinigten Staaten zurückkehrte, ſo⸗ wohl wie Hammer ijun., haben auch drüben an der Univerſitu of Illinois in Chicago eine aroße Anzahl wiſſenſchaftliche Modelle und Moulaagen mit den bedeutendſten amerikaniſchen Profeſſoren aus⸗ geführt, die ob ihrer exakt wiſſenſchaftlichen Darſtellung auch die rückhaltsloſe Anerkennung in amerikaniſchen Fachkreiſen fanden. 8 Wiener Operettenſpiele im Roſengarken. Heute geht in neuer Einſtudierung die vielfach begehrte Operette„Das Dreimäderl⸗ haus“ mit der Muſik von Franz Schubert in Szene. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt die Ddamen Mara, Moſer, die Herren Allan, Bügler, Heitner, Silpert. gehabt hat, der müßte ſich faſt ſchämen, wenn er ſelbſt nicht tapfer wäre. Er durfte es erleben, daß die Saat, die er ſäte, 12 5— veranſtaltungen di 8 Neffen aufging. Wir brauchen in dieſer ſchweren Zeit Menſchen, Anahyga ie Erneuerung die wiſſen, für was ſie kämpfen. Und wenn wir Menſchen dafür nicht mehr das Bewußtſein haben, dann ſtellt uns unſer Herrgott auf unſern Platz. Unſer Herrgott gibt uns ſchwere Aufgaben, ſo ſchwer, daß mancher am Abend fragt, wie werde ichs morgen ſchaffen? Gott ſpricht heute zu uns: Ich will euch ſegnen. Schafft euer Leben um zu einem heiligen Geben und zu einem heiligen Nehmen. Ich will dich ſegnen, und du ſollſt ein Segen ſein. Und nun wollen wir ihn verſenken unter den Klängen des Liedes, das für ſein Leben bezeichnend war:„Ich hatt einen Kameraden, einen beſſern findſt du nit Die Fahnen neigten ſich, die Schläger blitzten in der Sonne, derweil Guſtav von Neuenſtein langſam in die Tiefe verſank. Im Namen der Alten Herren und der Burſchenſchaft„Teutonia“ rief ſein ehemaliger Leibburſche, Oberſtaatsanwalt Dr. Eſchbacher, dem Entſchlafenen herzliche Worte des Gedenkens und der Treue nach. Er ſprach davon, wie Guſtav von Neuenſtein mit Leib und Seele Student war, und ſich auch als Alter Herr in vorbildlicher Weiſe betätigte. Für den Einzelnen ſorgte er wie ein Vater. Im geeinigten Deutſchen Reich hat er die Erfüllung ſeiner Ideale ge⸗ ſehen; wenn auch nicht reſtlos, ſo war er doch ſtolz auf das Er⸗ rungene. Und als 1914 die Frage an das Deutſche Volk herantrat, ob es das Errungene ſchützen wolle, da war er einer der Erſten, die in erſter Linie kämpften. Er hat gekämpft, bis er nicht mehr konnte. Und als er verwundet in die Heimat mußte, hat er zu Hauſe getan, was er konnte. Wenn alles zweifelte, er verzweifelte nicht. Seine Burſchenſchaft hat er nie vergeſſen. Es verging kein Stiftungsfeſt, an dem er nicht teilnahm. Vom letzten Stiftungsfe ſchickten wir ihm noch Karten mit den Wünſchen baldiger Beſſerung. Aber es kam anders. Doch wir danken ihm für die Treue, die er uns gehalten, war doch unſer Wahlſpruch ihm für ſein ganzes Leben bezeichnend:„Voran unbeharrlich.“ Als Vertreter der„Ver⸗ einigung alter Burſchenſchaftler Mannheim“ ſprach Herr Santo, der betonte, daß ein echter Burſchenſchaftler von hinnen gegangen ſei. Unſer Bundesbruder von Neuenſtein iſt von uns gegangen. Geblieben iſt uns aber ſein Geiſt, für des Vaterlandes Wohl zu leben und zu wirken. Ein Vertreter des philologiſchen Vereins„Cimbria“ Heidelberg dankte dem Dahingeſchiedenen in warmen Worten für ſeine Treue und Hilfsbereitſchaft. Für die Vereinigung ehemaliger Reſerve⸗ u. Landwehroffiziere ſprach Direktor Hieronymi. 25 Jahre habe er ſehen dürfen, wie dieſer Mann in der Vereinigung lebte. Eine ſchwere Aufgabe hatte er zu löſen. Treue Dienſte hat er geleiſtet. Nie davon ſprechen, immer daran denken! Weiter ſprachen für die Ortsgruppe Mannheim des Deutſchen Offiziersbundes Herr Hartwig, für die Deutſche Volkspartei Stadtrat Ludwig, der hervorhob, daß von Neuenſtein einer der Bewährteſten war, und daß ſein Gedächtnis bei ſeinen Parteifreunden immer weiterleben werde. Reich war die Anerkennung und der Dank, der dem Toten in der Folge noch ausgeſprochen wurde, ſo von Vertretern des Regiments 111, in dem von Neuenſtein Bataillonskommandeur war, des Vereins ehem. bad. Leibgrenadiere, der Loge„Wilhelm zur Dankbarkeit“, des Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfahrtvereins, der Karlsruher Lebensverſicherungs⸗ „Es gibt in deutſchen Landen noch manche Herberge der Gerechtigkeit.“ Ulrich v. Hutten. *. Heidelberger Feſtſpiele 1920 „Arfauſt“ im Bandhausſaal des Schloſſes Nachdem der Sommernachtsſpuk im Schloßhof bereits Tauſenden und Tauſenden zum ſtimmungsreichen Wahrtraum erwachte und weiterhin noch vielen erwachen wird, haben ſich die feſtlichen Spiele bereits einen andern Raum geſchaffen, um auch ihn zu verzaubern. Der Bandhausſaal im Frauenzimmerbau, dem eigentlichen Feſtraum des früheren, gar oft der Tanzboden des jetzigen Schloſſes, dient dazu. In Heidelberg iſt es bekanntlich nicht ſchwer, den genius loci zu beſchwören; auch Guſtav Hartung bedarf dazu nicht der Dauberformeln des Noſtradamus. Gchon der Garten des Schloſſes mit Goethes Schickſalsbaum, der Gingo biloba, gibt den geheimen Sinn der Goetheſtadt Heidelberg zu koſten. Und wenn die gothiſchen Spitzbogen des Bandhausſaales nun den Hintergrund für ſeinen Stürmer⸗ und Dränger⸗Fauſt geben, ſo darf gewiß auch die Exinne⸗ rung an die gelehrte Meinung wach werden, die ſogar den hiſtoriſchen, alſo den Ururfauſt ins weisheitſchwere Heidelberg verlegen möchte. War ſo der Genius des Schauz atzes dem Werk und Wirken hold, ſo wußte ſich der Geſtalter des Spiels ihm in der Bildung und Durchdringung des Raums tiefinnerlich zu verbinden. Als Regiſſeur kann Hartung den Urfauſt nicht anders denn als ganzes Werk be⸗ Deutſche anatomiſch⸗hygieniſche Ausſtellung„Der Menſch“ „Anſchauung iſt das Fundament der Erkennt⸗ nis“, ſo ſagt Profeſſor Emil Ed. Hammer, der Genius der a in der Turnhalle der K 5⸗Schule eröffneten Anahyga, in ſeiner Einleitung zu dem Führer durch die Ausſtellung. Und er fährt fort: Das geſprochene Wort oder der gedruckte Hinweis ver⸗ mögen niemals jene feſthaftenden Eindrücke auszulöſen, wie die Na⸗ tur— oder ein plaſtiſches Anſchauungsmaterial— das„Lehrmittel“. Bei der gegenwärtigen Geldknappheit dürfte jedoch kaum ein Staat die Mittel erübrigen, um ſolch koſtſpieliges Anſchauungs⸗Material für die Allgemeinheit zu beſchaffen, und ſo wurden von privaten Kreiſen Mittel aufgebracht und Wege gefunden, dieſe Sammlung zu⸗ ſammenzuſtellen und ſie den vielen Tauſenden, die ein Bedürfnis der Aufklärung über das eigene„Ich“ haben, zu zeigen. Nicht der Schauluſt und dem Sinneskitzel dient dieſe Ausſtellung. Ihr Zweck iſt, dem Laien den aufklärenden und warnenden Spiegel im Bilde der Wiſſenſchaft vorzuhalten und ihn vor Schritten zu bewahren, die aus Unkenntnis oder Leichtſinn begangen, von den unheilvollſten Folgen für Körper und Geiſt begleitet ſind. Erkannte Krankheiten zu heilen iſt ausſchließlich Sache des erfahrenen Arztes, durch Kennt⸗ nis der Einrichtungen des menſchlichen Körpers und die Gefahren und Krankheiten, die ihn bedrohen, vorbeugend und verhütend zu wirken, iſt die„Prophylaxis“, die Kunſt, die auch in der Hand des Laien Wunder zu wirken vermag. Für den Laien, nicht für den Mediziner oder Wiſſenſchaftler, iſt dieſe Sammlung in lang⸗ jähriger Arbeit geſchaffen; den Nichtſtudierten führt ſie in leichtver⸗ ſtändlicher Weiſe in den menſchlichen Werdegang, in den komplizierten Bau des Körpers und ſeiner Organe ein. Sie zeigt in naturtreuen, plaſtiſchen Präparaten die am meiſten vorkommenden Erkrankungen, denen der Organismus ausgeſetzt iſt, und beruhigend wirken die Darſtellungen, die uns klar machen, daß der heutige Stand der mediziniſchen Wiſſenſchaft früher als hoff⸗ nungslos aufgegebene Leiden heute mit Erfolg zu bekämpfen in der Lage iſt. Die Abteilung„Kriegswunden“ zeigt die verheerende Wir⸗ kung von Granatſplittern, Schrapnells, Infanterie- und Dumdum⸗ geſchoſſen, von Säbelhieben, Bajonettſtichen u. dergl. mehr auf den menſchlichen Körper und läßt den Daheimgebliebenen und der Ju⸗ gend die unmenſchlichen Opfer und die Todesverachtung unſerer Truppen in furchtbarer Eindringlichkeit klar werden. Sport und Leibesübungen werden durch Modelle illuſtriert, die deren günſtigen Einfluß auf den Körper und die Stählung der Muskeln veranſchaulichen, und die Darſtellungen der erſten Hilfe bei Unglücks⸗ fällen und Notverbände dürften dem Sportsmann ebenfalls von Intereſſe ſein. Aufklärend und vor allemwarnend wirkt die Ab⸗ teilung zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, die jährlich unzählige Opfer fordern unter denen, die aus Unkenntnis oder Leichtſinn ſich in Gefahren begeben, welche für die eigene Per⸗ ſon, die Familie und die ganze menſchliche Geſellſchaft die verderb⸗ lichſten Folgen nach ſich ziehen. Weiter ſind da Naturpräparate, die künſtlich in Formalin präpariert ſind, Modelle aus der Menſchen⸗ kunde, Nährwert⸗Präparate und vieles andere mehr ausgeſtellt. ein Sommernachtstraum. Und deshalb ſoll Hartung dieſen Traum nicht ſtören, von den Requiſitenmännlein die Fülle der Geſichte nicht wieder zum Teil davontragen laſſen. Doch wir glauben, ihn auch darin zu verſtehen; er iſt fern von jenen Dilettanten der Regie, die diktatoriſch mit jedem Requiſit aufräumen zu müſſen glauben, er will die Treue gegen das Werk auch in ſogenannten Einzelheiten be⸗ währen. Dennoch hätte er ſich die Szene noch mehr dienſtbar machen ſollen. Gerade deshalb, weil ſeine ſchwere, ungeheuer ein⸗ dringliche Arbeit überall zu ſpüren war. Am Tempo zu mal. Es hatte nichts vom Sturm und Drang, er dehnte ſich um die Worte zu bilden, die Gedanken tönen zu laſſen. Geradezu muſikaliſch; wie er Tonarten gegeneinander ſtellt, modulieren, kontrapunktieren, harmoni⸗ ſieren läßt, das iſt im Zuſammenſpiel ganz einfach Muſik. Selbſt in der Proſa. Fritz Valks weicher, golden ſchimmernder Bariton paßt dafür. Ein echter, von künſtleriſcher Jugend auf gewöhnter Hortungſpieler. Als er noch Fächer gab, Charakterſpieler. Einem Neger faſt ſieht dieſer Fauſt gleich. Heißes Leben durchpulſt ihn; ein Fauſt der Sinne allein, nicht auch des Sinnens. Und ſo zuweilen mit einem Fortiſſimo, das auch halber Stärke klänge. Aber ein Darſteller mit Herz und Blut. 80 anders dieſer unerhörte Steinrück. Ein reiner Teufel, ohne Maske, ohne Hörnchen und Pferdefüßlein, nur ausgeſtattet mit einer beiſpielloſen Ueberlegenheit. In jedem Blick der Katzenaugen, in jedem Zucken um die Winkel dieſes Raubtier⸗ mundes. Geiſtigerr als ſein Mitſpieler Fauſt und deshalb ſtärker, in der Ruhe der Dämonin unmittelbarer. Die Schülerſzene ein Gipfel der ſouveränen Geſtaltung, Gerda Müller ſpielt Gretchen; ge⸗ der Steuerkarte für Kraftfahrzeugbeſitzer In dem nunmehr in Kraft getretenen Kraftfahrzeug⸗Steu⸗ geſetz ſind einige neue Beſtimmungen enthalten, die, wie uns vom Verbande der Automobilbeſitzer Deutſchlands e. ., Dresden⸗Berlin mitgeteilt wird, zum Nachteil der Kraftwagen⸗ beſitzer oft überſehen werden. So war nach dem alten Geſetz eine neue Steuerkarte erſt von dem Tage an zu löſen, an dem das Kraftfahrzeug in Benutzung genommen wurde. Nach Paragr. 1 war die Steuer nämlich nicht an den bloßen Beſitz des Fahrzeuges, ſondern an deſſen Benutzung auf öffentlichen Wegen oder Plätzen geknüpft. Es beſtand alſo kein Zwang, für unbenutzte Kraftfahr⸗ zeuge eine Steuerkarte zu führen. Die Steuerſtelle war lediglich verpflichtet, bei nicht rechtzeitiger Erneuerung der Steuerkarte die Zulaſſungsbeſcheinigung einzuziehen und auf dem Kennzeichen den Dienſtſtempel zu tilgen. Nur ſelten wurde bei Verkauf oder bei Außerbetriebſetzung das Kraftfahrzeug polizeilich abgemeldet. Nach dem neuen Geſetz läuft die Steuerpflicht jedoch ſolange, wie das Fahrzeug bei der Polizeiverwaltung geführt wird, d. h. ſolange es nicht abgemeldet iſt. Bisher galt als Steuerſchuldner der Eigentümer des Fahrzeugs nunmehr aber der, auf deſſen Namen das Fahrzeug zugelaſſen iſt. Den Kraftfahrzeugbeſitzern können nach dem neuen Geſetz bei nicht rechtzeitiger Erneuerung der Steuerkarte oder Nichtabmeldung des Fahrzeuges, falls es von ihm nicht benutzt wird, ganz erhebliche Nachteile entſtehen. Wenn z. B. ein Fahrzeug verkauft wird, die Abmeldung aber nicht er⸗ folgt, dann kann der Fall eintreten, daß nach Ablauf der Steuer⸗ karte die Steuer erneut von dem früheren Beſitzer des Wagen? auf deſſen Namen die Zulaſſung lautet, erhoben wird. Dasſelbe gilt bei Außerbetriebſetzung von Wagen. Das Fahrzeug muß ſpäteſtens 3 Tage vor Ablauf der Steuerkarte unaufge⸗ fordert zur Verſteuerung angemeldet werden, andernfalls kann ein Zuſchlag bis zu 10 Prozent erhoben und außerdem das Straf⸗ verfahren gegen den Steuerſchuldner eingeleitet werden. Es iſt daher dringend zu raten, ein zugelaſſenes Fahrzeug bei Verkauf oder Außerbetriebſetzung ſofort bei der Polizeiverwaltung abzu⸗ melden und ſpäteſtens 8 Tage vor Ablauf der Steuerkarte mit dem vorgeſchriebenen Formular die Ausſtellung einer neuen Steuer⸗ karte zu beantragen. Laſtkraftwagen ſind nach den neuen Beſtimmungen als ſolche auch dann zu verſteuern, wenn ſie ge⸗ legentlich, nur nicht überwiegend, zur Beförderung von Perſonen benutzt werden. « Einführung des Veſchwerderechtes für gekündigte Schwer⸗ kriegsbeſchädigte. Wie der Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyff⸗ häuſer“ mitteilt, haben ſchwerkriegsbeſchädigte Arbeitnehmer, deren Kündigung die Hauptfürſorgeſtelle genehmigt, durch die am 1. Juli 1926 vom Reichstage beſchloſſene Novelle zum Schwerbeſchädigten⸗ geſetz wiederum das Recht der Beſchwerde erlangt. Die Be ſchwerde iſt innerhalb einer Woche ſeit Zuſtellung der Entſcheidung an den Schwerbeſchädigtenausſchuß der Hauptfürſorgeſtelle zu richten. Kunſt und Wiſſenſchaſt Woran Shakeſpeare. Ueberraſchende Aufſchlüſſe über die lezte Krankheit und den Tod Shakeſpeares 5 uns, wie da⸗ „Neue Wiener Journal“ mitteilt, W. Bailey Kempling in der letzten Nummer des„Graphic“. Danach ſoll der„Schwan von Avon an Herzkrämpfen, verurſacht durch allzu reichlichem Alkoholgenuß⸗ geſtorben ſein. Die Tradition berichtet übereinſtimmend, daß Shake⸗ ſpeare eine fröhliche Zuſammenkunft mit Ben Johnſon und Michael Drayton hatte, wobei er zuviel trank und wenige Wochen darauf an einem Fieber ſtarb, das er ſich bei der Zecherei zugezogen hatte. Eim hervorragender Newyorker Shakeſpearekenner, Dr. Tannen baum, hat auf Grund dieſer Ueberlieferung und der erhalten ge⸗ bliebenen Teſtamentsurkunde, eine intereſſante Hypotheſe aufgebaut. Nach Dr. Tannenboum, der auch praktiſcher Arzt iſt, hat ſich folgen des zugetragen: Shakeſpeare erlitt nach dem Zechgelage einen ſchweren Anfall von Herzkrämpfen. Alle Angaben laſſen auf eice Angina rectoris ſchließen, die bekanntlich mit vorübergehender Beſſe⸗ rung und Verſchlimmerung wechſelvoll zu verlaufen pflegt. Fieben kommt nicht in Frage. Beunruhigt durch den heftigen Anfall, 165. der Dichter ſeinen Notar, Francis Collino, kommen, der den einige⸗ maßen flüchtigen, aber vollkommen rechtsgültigen Entwurf eutg letzten Willens aufſetzt. Darin wird auch die jüngere Tochter Judi bedacht, die im Begriffe ſteht, Thomas Quiney zu heiraten, von der Shakeſpeare nichts wiſſen will. Nach Erledigung der Teſtaments⸗ frage beſſerte ſich das Befinden des kranken Mamnes, wie es häu bei der genannten Krankheit der Fall iſt. Wenige Wochen Darauf trachten, was er mit einem Vorſpruch aus des Dichters Mund be⸗ hemmt durch einen Unſall bei den Sprüngen ihres Puck. Doch auch über di 11 e Will un ſonſt in der Schlichthek nicht gang kberzeugend, dafür aufwachſend Nnetedaß der nen augeheraſele eeeeeeee In holder Dunkelhei zur überlebensgroßen Tragödie am Ende Ihr Leidensweg vom gerſohn unter gewiſſen Umſtänden vom Teſtament erhebliche Vorteile Konnt ich wohl dieſen Traum beginnen, Vollenden nicht.“ Und dieſes nie mit dieſer Dichtung an ein volles Ende Kommen gilt ee Dialektik als Bewähr, im Hinblick auf das„ganze“ Werk Brunnen zum Kreuz, vom Kreuz in die Kirche, den man in dieſem Traumwandel ſieht, erſchüttert tief. Frau Marthe(Maria Kroehn) als Kontraſt und Leiſtung diskret und ganz vortrefflich. en trocknen Schleicher Wagner hob Wolf Benekendorf über die Schablone. Das Kellerquartett, vorzüglich abgeſtimmt, hätte die haben könnte. Er veranlaßt, daß die vom Schreiber ausgefertigte Reinſchrift aufgeſchoben wird und das Dokument wurde wieder am ſein Krankenbett zurückgebracht. Aenderungen und Einfügungen wer⸗ den dann nach dem Wunſche Shakeſpeares angebracht und Thomas⸗ dieſen Vor⸗Teil ebenfalls als etwas Geſchloſſenes zu nehmen. Und Sah 1 timm Quiney, der ſpäter als Trunkenbold geſtorben iſt, geht nach den neuen ——5 Das iſt ſan gutes, ja, ſein aun enne Rechtz der Raum, heilge Halle durch noch viel derbere Zechluſt gewiß nicht entweiht.] Beſtimmungen faſt gänzlich leer aus. Alle dieſe Aenderungen und den er ſich untertänig macht, weiht es zur Unantaſtbarkeit. Ein paar Sätze nur hat Heinrich Gearge als Valentin. Aber ſie Verfügungen, Unterzeichnungen und Verhandlungen mit den Zeugen Einen Traum gibt Hartung, und die Räumlichkeit wandelt ſich ſeiner Kunſt zum ſchmiegſamen Gehäuſe dieſes Traumes, bei dem das vage Licht des im Dämmer verſunkenen Bewußtſeins bald zu der, bald zu jener Stelle des einheitlichen und doch o vielgliedrigen Traumfeldes gleitet. Da iſt Studierſtube, Gretchenzimmer und Kerker in der herrlich geformten Spitzbogenniſche der Mitte. Zur Seite wird das Bild zwanglos in Auerbachs Keller, in die Szene am Brunnen, oder in das Tiefengewölbe des Doms, in die ſchmerzensreiche Stätte gor der Mater dolorosa umgeſtaltet. Auch eine Freilichtbünne, 1 55 Gebannt, gepackt der ganze Zuſchauerkreis, als dieſer in jeder rt echte Landsknecht die Bühne betrat. Doch auch das Ganze zog in unwiderſtehlichen Bann, zuweilen atembeklemmend, wenn wir manche Realismen wie den Erdgeiſt und die andere Kobolde vergeſſen. Und wenn die Nachhaltigkeit für einen Einruck die beſte Bewähr ſeiner Tiefe iſt, ſo glauben wir zumindeſt an jene. Womit wir uns dem überzeugten 8 05 K anſchließen. regen den Krarken abermals auf, was einen neuen Anfall zur hat, an dem der Dichter ſtirbt. In ſeinen letzten Tagen gedachte mit Dankbarkeit ſeiner Lebensgefährtin, der Mutter ſeiner Kinder, Darauf läßt das nachträglich eingefügte berühmte Vermächtnis de⸗ „zeitbeſten Bettes“ zugunſten ſeiner Frau ſchließen. Dieſe letten Aenderungen ſind von ihm beſonders unterzeichnet. Die drei Unker, ſchriften laſſen kaum einen Zweifel darüber, daß die erwähnte Herz krankheit auf die Hand eingewirkt hatte. Es waren die letzten die Willſam Shateſpeare niedergeſchrieden hatte. —** — Worte, 2* 71 45 5 lehrer Münz⸗Eſchelbach Freitag, den 6. Auguſt 1926 Reue Mannheimer Zeitung(uiſag · Ausgabe) 5. Seite. Nr. 359 Nus dem Lande Heidelberg, 6. Aug. Die Heidelberger F eſtſpiele erfreuen ſch eins⸗ regen Intereſſes auch in Mannheim, das täglich eine be⸗ rächtliche Anzahl Beſucher dorthin entſendet. Da dieſe nach den Feſtſpielgenüſſen jedoch auch wieder ihren Penaten zueilen wollen, — ſie auch damit rechnen können, daß in der Beförderung 5 die Bahn darauf einige Rückſicht genommen wird. Dem heint jedoch nicht ſo zu ſein; denn als geſtern die Vorſtellung des zu Ende war und die Mannheimer ſich eilends an die Bahn gaben, um den Zug 11 Uhr 30 Min. noch erreichen zu können, uten ſie das Vergnügen, ihn gerade aus der Halle mit einer bei⸗ wielloſen Pünktlichkeit abdampfen zu ſehen. Auch in andern Städten 15 ten Züge auf das auswärtige Theaterpublikum, und da eine Feſt⸗ kielseit an ſich ſchon etwas Außerordentliches darſtellt, würde es ge⸗ iß nicht weiter auffallen, wenn eine Zugabe von 10 Minuten artegeit dem feſtli⸗ſen Anlaß Genüge täte. 55 Schwetzingen, 5. Aug. Geſtern nachmittag brach im Hauſe des Landwirtes Heinrich Schweitzer in der Lindenallee ein Scha⸗ ue r aus, das in kurzer Zeit das kleine Wohnhaus und die eune Stallung nebſt Scheuer einäſcherte. Es liegt Branv⸗ ng vor. §Von der Bergſtraße, 4. Aug. Die Getreideernte iſt in —5 letztverfloſſenen ſonnigen Tagen merklich vorgeſchritten. Gerſte teil Korn ſind meiſt heimgebracht worden. Auch Weizen, Spelz und 5 weiſe Frühhafer ſind ſoweit gereift, daß ſie geſchnitten und ge⸗ werden können. Manche Landwirte haben ſchon ausgangs Gener Woche bei wolkigem Himmel allerdings auf Haufen ſißzende erſte eiligſt heimgeſchafft, weil ſie Regenwetter fürchteten, das aber n glücklicherweiſe ausblieb. Mit dem Ernteergebnis darf man Frlemein bei uns recht zufrieden ſein, wenn auch die ſtark gefallenen A bbte im Kern etwas weniger ergiebig ſind. Allgemeiner Wunſch die das günſtige Erntewetter möchte noch länger anhalten, um den beingen gen Getreidereichtum auch vollends nützlich unter Dach zu 1 I. Brekten, 4. Aug. Gegenwärtig werden hier die Straßen 5 ert. Dabei fing durch Ueberlaufen des Teeres eine Teermaſchine ſo daß die Teermaſſen ungehindert auf die Straße fließen unten. Mit Hilfe von Minimaxlöſchern gelang es, den Brandherd ſach duser, nen ſieß 25 8 085 Nenen Teer ein⸗ Sbrennen ließ. nfangs beſtand große Aufregung, da ein Lrößrrarn wurde. 11 55 eeee Sinsheim, 4. Aug. Die Beiſetzung des hier verſtorbenen dbetlehrers a. D. Adam Ullrich, der 957 33 89970 ſch der Ju⸗ 5 eddiehung gewidmet hat, vollzog ſich unter Teilnahme der Volks⸗ ein Oberrealchule, des Gemeinderates der Stadt Sinsheim und Aner großen Anzahl Leidtragender in würdiger und feierlicher Weiſe. Wo Grabe ſprach Dekan Eiſen warme und tiefgefühlte 6 orte, wobei er beſonders der Tätigkeit als Religionslehrer gedachte. emeinderat Stoll legte im Namen der Gemeinde dem verſtor⸗ men Ehrenbürger einen Kranz nieder; ferner wurden durch Haupt⸗ ſchelbach für die freie Bezirkskonferenz Sinsheim, von Schmidt für die Fürſorgeanſtalt, deren Aufſichtsrat Ullrich 8 gehört hatte, von Ratſchreiber Götz für den evang. Kirchenchor und won Oberlehrer Gſcheidlen für die Schule Kränze niedergelegt. ſche Ettlingen, 5. Aug. Die Verhandlungen zwiſchen den Gewerk⸗ 8 ſten und der Bad. Baumwollſpinnerei⸗ und Weberei AG. Neu⸗ od und Frauenalb ſind ergebnislos verlaufen. Der Schlichtungs⸗ ausſchuß Karlsruhe wird nun die Entſcheidung fällen. Nus der pfalz de„Ludwigshafen, 5. Aug. Nach dem„Pfälz. Tagbl.“ ſoll das *Stadt gehörige Geſellſchaftshaus unterkellert, d. h. in einen ele⸗ aen Wein⸗Reſtaurationskeller umgebaut werden, um gewiſſer⸗ b ben als offizieller Repräſentant der Pfälzer Weine zu gelten. Att Bad Dürkheim, 5. Aug. Einen ſchnellen tragiſchen Tod er⸗ ſteh die in der Wachenheimerſtraße wohnende in den 8der Jahren 0 ende Schneidermeiſterswitwe Künzel. Die alte Frau ver⸗ Dabe aus einem Laden tretend, über die Straße zu kommen. et wurde ſie von einem in der Fahrtrichtung von Wachenheim bonenden Perſonenauto erfaßt. Sie trug daß ſie auf dem Transport ſtarb. dren Kaiſerslaulern, 5. Aug. In das dem Touriſtenverein„Natur⸗ Reitede Kaiſerslautern gehörige Naturfreundehaus im Finſterbrun⸗ 20 al wurde in der Zeit vom 16. bis 18. Julß und in der Nacht vom Tait zum 27. Juli eingebrochen. Bei dem erſten Einbruch ſtiegen die Erben nach Eindrücken der Fenſter durch das Kellergeſchoß ein und gaceteten von den dort lagernden Warenbeſtänden Schokolade, Zi⸗ 220„ Zigaretten, Bretzeln und ſonſtige Sachen im Werte von üder wu. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Am 27. Jult die He num erneut eingebrochen, jedoch ohne etwas zu erreichen, da Waren in ſichere Obhut gebracht worden waren. richel Germersheim, 2. Aug. Ein gewiſſer Adolf Holenflo aus Fried⸗ wafihal, der kürzlech vor einem ihm begegnenden Gendarmerie⸗ dieserweiſter ausgeriſſen und in den Altrhein geſprungen iſt, wurde maler ge in Karlsruhe verhaftet. Sein Freund, der mehr⸗ be orbeſtrafte Dieb und Betrüger Ludwig Stahl aus Bellheim, mit ihm zuſammen feſtgenommen. wohnz Annweiler. 4. Aua. Etwa 2000 Feſtaäſte aus Naß und Fern De nten der Enthüllung des Scheffeldenkmals bei. Das dur wal ſtellt einen aus Naturſandſteinen gehauenen Obelisk Höbe er auf ſeiner Vorderſeite das Relief des Dichters zeigt. Den bild⸗bunkt der Feier. bei der mehrere Anſprachen gehalten wurden. Studen die vom Orcheſter geſpielten und vom Publikum geſungenen entenlieder Scheffels. if nkoben, 5. Aug. Geſtern trafen am Bahnhofe ſieben alte Aitekttord a bhn⸗ Waggons, die die Stadt bei der Reichsbahn⸗ ſchenden Karlsruhe gekauft hatte, ein, die demnächſt dem hier herr⸗ E. en ſo ſchwere Verletzungen enden Wol! e! ö i kelonzen Wohnungsmangel abhelfen ſollen. Die Waggon⸗ Wnie wird links der Straße nach Venningen als Aſyl für ſäumige ber aufgeſtellt. diet Dannenfels bei 4. Aug. Dieſer Tage ge⸗ Straße Perſonenauto des Kurhausbeſitzers Valentin Merz auf der bis Gie zwiſchen Baſtenhaus und Marienthal in Brand und brannte Chaufff,die Eiſenteile nieder. In dem Auto befand ſich nur der 5 meein. Das Auto lekte der Sohn des Beſitzers, der beim Er⸗ n der Gefahr aus dem Auto herausſprang. 5 Fran; Pirmaens, 2. Aug. Der 24 Jahre alte Fahrikarbeiter Auguſt aus abtwurde dabei ertappt, als er Gutſcheine ver⸗ tügun te, die die Stadtoerwaltung Pirmaſens neben der Unter⸗ dung an Arbeitsloſe abgibt. Wegen Betrugs und Urkundenfäl⸗ wurde Franz in Unterſuchungshaft genommen. Nachborgebiete inf Alzey, 8. Aug. Bei Wörrſtadt fuhr ein Frankfurter Auto wabege euerbruchs in den Straßengraben und ödbercchlog ſich, und„die Inſaſſen unter den Wagen zu liegen kamen. Der Führer ins grae Frankfurter Dame wurden ſchwer verletzt und mußten ſaſſe ankenhaus nach Mainz gebracht werden. Ein dritter In⸗ zein Frankfurter Arzt, kam mit einer Quetſchung davon. eir cankfart a.., 5. Aug. Hier ereignete ſich heute vormit⸗ furchtbares Blutdrama. Ein 28jähriger Kontoriſt einer 8 Willi Hermann aus Ofſenbach a. M. drang in die Wohnung Tochte Familie Hufnagel, Dahlmannſtraße 5, ein und gab auf die Die Te die Schwiegertochter und die Mutter mehrere S chüſſe ab. Sterben ter wurde ſofort getötet, die Schwiegertochter liegt im tet win und die Mutter iſt ſchwer verletzt. Der Täter, der verhaſ⸗ der hieſtc gab als Urſache des Mordes verſchmähte Liebe an.— Bel 92 wligen Stadtverwaltung ſind wiederum Unterſchlagun⸗ ſtend lerdeienmen. Der Verwaltungsinſpektor Lohnes ſtellte ſich elder ig bei der Polizei. Er gab an, etwa 4000 Mk. Weihnachts⸗ Henn Magiſtratsgelder, die er in Verwahrung hatte, unter⸗ bund zu haben.— Die Kommuniſten und der Rote Frontkämpfer⸗ ſucht atten in Offenbach a. M. einen Umzug veranſtaltet und ver⸗ dügteller ie wir auszogen“ 1914 und wie wir heimkamen 1918 dar⸗ marf 5 Die Veranſtalter ließen 9 feldgrau uniformierte und feld⸗ Urcle aßig Ausgerüſtete dem Zuge vorausgehen. Dieſe„Feld⸗ trugen Gewehre, die die Polizei beſ hlagnahmte. tag Gerichtszeitung Aus den Mannheimer Gerichtsſälen Friedrich Kühl hat Darlehen aufgenommen, die er mit einem ſehr hohen Prozentſatz zu verzinſen verſprach, obwohl er keinen Pfennig beſaß. Leute, die ihm Geld gaben, haben dies nie⸗ mals wiedergeſehen. Das Gericht(Vorſitzender Dr. Stallmann) ſchickte den Mann wegen Betrugs auf vier Monate ins Ge⸗ fängnis.— Adolf Bienſack hat am 9. 6. vom Amtsgericht Mann⸗ heim wegen Diebſtahls 1 Jahr 7 Monate Gefängnis erhalten, weil er ſich als Anwaltsgehilfe ausgab und in 7 Fällen Geſchäftsleute ſchwer ſchädigte. Seine Verufung, die geſtern vor der Kleinen Ferienſtrafkammer verhandelt wurde, iſt zurückgewieſen worden.— Theodor Wolf hat am 7. 7. eine Geldſtrafe von 60 Mk. bezw. 10 Tage Gefängnis erhalten, weil er am 23. 10. 25 am Neckarauer Uebergang mit dem Laſtauto eine Radfahrerin angefahren hatte. Seine Berufung wurde vom Gericht(Vorſitzender Dr. Leſer) 985 C. verworfen. Prozeß Fleſſa Vierter Tag § Frankfurk a.., 5. Aug. Zu Beginn des heutigen vierten Verhandlungstages im Mordprozeß gegen die Krankenſchweſter Fleſſa liegen auf dem Gerichtstiſch in einer offenen Pappſchachtel die Kleider des erſchoſſenen Dr. Seitz. Gleich zu Beginn der Ver⸗ handlung erhebt ſich die Angeklagte und bittet, bei der Vernehmung des Gefängnisgeiſtlichen der Preungesheimer Strafanſtalt, in der die Angeklagte ſich in Haft befand, nicht zugegen ſein zu dürfen. Auch der für heute vorgeſehenen Vernehmung des Bruders des Erſchoſſe⸗ nen wünſcht die Angeklagte nicht beizuwohnen. Mit Bezug auf das Kleiderpaket bemerkt die Angeklagte:„Sie waren geſtern ſo taktvoll, Herr Staatsanwalt Floret, bei der Vernehmuna der Braut des Dr. Seitz dieſe Sachen nicht vor ſie hinlegen zu laſſen. Glauben Sie, mir tut der Anblick dieſer Kleider nicht weh?“ Auf Wunſch des Vorſitzenden werden die Kleider unter den Tiſch geſtellt. Dann fordert der Vorſitzende die Angeklagte auf, den Her⸗ gang der Tat nochmals zu erzählen. Angeklaate:„Ich verließ mein Zimmer... Hier verſtummte die Angeklagte und ſagte, es ſei ihr ſehr ſchlecht. Auf Anordnung des Vorſitzenden verläßt die An⸗ geklagte den Saal, gefolgt von dem Gerichtsarzt Geheimrat Dr. Roth. In ihrer Abweſenheit wird die Auskunft des Schweſternbundes ver⸗ leſen, die nichts Neues ergibt. Dann erſcheint die Angeklagte wieder, ſpricht einige Sätze und ſetzt ſich wieder. Als nächſter Zeuge wird der Arzt Dr. A. vernommen, der die Angeklaate zuerſt nach dem Selbſtmordverſuch behandelte. Die Angeklaate ſagte damals: Man hätte Dr. Seitz retten können, wenn man ihm ſofort Kampfer gege⸗ ben hätte. Helfen Sie mir doch, um Gotteswillen, ich habe etwas Furchtbares getan. Sie ſind doch ein Menſchenfreund.“ Die fol⸗ gende Zeugin, eine Krankenſchweſter, bhat die Angeklagte damals ge⸗ fraat, ob ſie bei der Tat auch an ſich ſelbſt gedacht habe. Die Fleſſa habe das verneint. Die Angeklagte beſtreitet dieſe Aeußerung und ſagt bewegt:„Wenn die Leute doch nicht immer gleich lügen wür⸗ den.“ Die Angeklagte ſteht auf und gibt folgende Erklärung ab: „Eines möchte ich dem Gericht doch ſagen: Ich weiß am allerbeſten, was ich Dr. Seitz geſchrieben habe und es iſt bisher noch niemand in den Verhandlungen aufgetreten. der ſagen konnte, was ich ihm ſchrieb. Zur Rechtſertigung des toten Dr. Seitz möchte ich ſagen, daß er ſo taktvoll war, niemand von meinen Briefen etwas zu ſagen. Aus den Zeugenausſagen merke ich, daß kein Menſch eine Ahnung hat, was ich ihm ſchrieb. Ich muß in Abrede ſtellen, daß Dr. Seitz jemand auszugsweiſe meine Briefe leſen ließ. Nunmehr begann die Vernehmung des Gefänanisgeiſtlichen, Pfarrers Borni. Dem Antraa der Angeklagten, während dieſer Vernehmung nicht zugegen ſein zu müſſen. wird ſtattgegeben und die Angeklagte abgeführt. Schluß der Jeugeneinvernahme Jrankfurt a.., 5. Auguſt. Im Mordprozeß gegen die Kran⸗ kenſchweſter Fleſſa wurde heute der Gefängnisgeiſtliche Pfarrer Borning vernommen. Er ſagte aus, daß er am Tage nach der Verurteilung der Fleſſa zum Tode dieſe aufgeſucht habe. Die Fleſſa habe ihm kaum Antwort gegeben. Auch nach einigen Tagen ſprach ſie noch nicht zu ihm. Sie ſagte, ſie hätte Mißtrauen gegen ihn. Nach einiger Zeit erſt wurde ſie mitteilſam. Sie ſagte dann faſt wörtlich: Mein ganzes Unglück iſt, daß Dr. Seitz tot iſt. Wenn er noch leben würde, dann würde er meine Angaben be⸗ ſtätigen. Erſt zwei Monate nach dem erſten Urteil erzählte die Fleſſa dem Zeugen von ihrem Verhältnis zu Dr. Seitz. Sie habe gehofft, daß Dr. Seitz ſie heiraten werde. Auf die Frage des Zeugen, ob Dr. Seitz ihr die Ehe verſprochen habe, ſagte ſie nein. Zur Tat bofragt, äußerte ſie, daß ſie Dr. Seitz nicht erſchießen wollte. Sie hätte ihn verwunden wollen und wenn die Verwun⸗ dung ernſter Natur geweſen wäre, hätte ſie als Schweſter helfen können. Sie hätte vorgehabt, ihn zu blamieren und ihn ſo zu verletzen, daß er 14 Tage hätte zu Bett liegen müſſen und ſo Zeit gefunden hätte, über das Verhältnis zu ihr nachzudenken. Auf die Frage des Staatsanwaltes, ob die Fleſſa das etwa geſagt habe, als das Urteil bereits aufgehoben war, antwortete der Zeuge, er glaube, es ſej im Juni geweſen. Das Urteil wurde am 1. Jun: aufgehoben. Der nächſte Zeuge iſt der Bruder des Toten, Medizinalrat Dr. Otto Seitz. Dieſer ſagte aus, daß ihm ſein Bruder von dem Ver⸗ hältnis zu der Fleſſa nichts mitgeteilt habe. Nach der Rückkehr von ſeiner Reiſe nach Schweden teilte der erſchoſſene Bruder mit, daß er heiraten wolle. Seine Braut ſei ein Fräulein Sch. Nach der Vernehmung des Bruders des Dr. Seitz wurde die Angeklagte wieder hereingeführt. Der nächſte Zeuge, Steueramtmann., war mit Dr. Seitz ſeit 1922 befreundet. Seine Angaben ſtimmen mit denen der von dem Bundesbruder des Dr. Seitz gemachten überein. Der Zeuge hat Dr. Seitz einmal gefragt, ob er der Per⸗ ſon den Wunſch nicht erfüllen wolle, da habe Dr. Seitz erwidert: Nein. Sie iſt ein übles, häßliches Frauenzimmer. Die Zeugin B. war mit der Fleſſa nach ihrer Verhaftung im Gefängnis zuſammen. Die Angeklagte gab ihr an, daß ſie Dr. Seitz nicht habe erſchießen wollen. Als nächſter Zeuge ſagte der Unterſuchungsrichter, Land⸗ gerichtsrat Tomforde aus, daß ihm die Ruhe der Fleſſa aufgefallen ſei. Bei der Vernehmung des Unterſuchungsrichters wurde die Fleſſa wieder ſehr unruhig und wurde für die Dauer der Aus⸗ ſagen dieſes Zeugen wieder hinausgeführt. Der Unterſuchungs⸗ richter ſagte aus, daß er für das Tatmotiv keine Erklärung ge⸗ funden habe. Ihre Angaben ſeien ſo unſicher geweſen, daß der Unterſuchungsrichter den Eindruck hatte, daß ſie unwahr ſeien. Der Zeuge hatte das Gefühl, daß das Tatmotiv verſchmähte Liebe war. Damit war die Zeugenvernehmung beendet. A Füuserurteltter Dieb. Heinrſch Karſer, L 13, 16, Spengler in den Rheinmühlenwerken, teilt mit, daß er mit dem in der Diens⸗ tag⸗Abendausgabe unter Gerichtszeitung erwähnten H. K. nicht identiſch iſt. Wegen Singens des Deutſchlandliedes verurteilt. Das fran⸗ zöſiſche Militärgericht Koblenz verurteilte den Rektor Bertram aus Rüdesheim zu 500 M. Geldſtrafe oder zwei Monaten Ge⸗ fängnis, weil er auf einem Ausflug zum Deutſchen Eck ſeine Schü⸗ ler das Deutſchlandlied hatte ſingen laſſen. Arlkiſtenelend. Das Artiſtenelend iſt größer als ſe zuvor. Variete und Theater gehen Pleite. die Direktoren können ihren Verpflichtungen nicht nachkommen. können unter Umſtänden kaum ihre eigene Familie ernähren. Schauſpieler und Artiſten hungern. Auch in dieſem Falle war es ſo. In einer Provinzſtadt hatte der Schauſpieler D. ein Variete gepachtet und konnte ſeine Leute nicht zahlen. Der Artiſt wartete geduldig auf Geld und ließ ſchließlich die Arbeit ſtehen. Nun klagte er. Der Direktor beteuerte, er wolle ja zahlen, er könne aber nicht: auch augenblicklich mache er ſchlechte Geſchäfte. Für die Tantièmen, für verſchiedene Auslagen und ſeine fünfköpfige Familie blieben ihm nur 13 Mark täglich. Der verlanat 150 Mark monatlich. Der Richter ſchläat 100 Mark, 50 Mark vor, der Pirektor littet um ein Gorichtgurteil, mäge der Artiſt pfänden. Das Berliner Gericht ſrricht dem Kläger die geforderte Summe zu. Ob er je etwas erhalten wird? Neues aus aller Welt —die Stieftochter als Brandſtifterin. Seit einigen Monaten wurden die Bewohner von Forſtinning(Bayern) durch Branddrohbriefe, denen meiſt Brände folgten, in große Auf⸗ regung verſetzt. Am 12. April erhielt der Bürgermeiſter von Forſtinning einen Brandbrief folgenden Inhalts:„Wenn es in nächſter Zeit wieder rot aufgeht, ſucht nicht nach dem Täter, es iſt nutzlos. In einem halben Jahr bin ich nicht mehr unter den Leben⸗ den. Nicht auf gewaltſame Weiſe, nein, meine Kraft iſt dahin. Nur el Spöttler aus der Umgebung müſſen noch meine Rache ver⸗ ſpüren. Wenn ich damit auch ihren Angehörigen leid zufüge, ſo ſo mag mir Gott vergeben... Ueber vier Wochen ſpäter am 25. Mai, brannte in Forſtinning das Anweſen des Gütlers Georg Zehner(gen. Feldmeier), beſtehend aus einem Wohnhaus, Stall und Stadel völlig nieder. Der Schaden betrug 20 000 Mark. Der Staatsanwalt eröffnete darauf ein Strafverfahren gegen Unbekannt. Allgemein mußte man annehmen, daß dieſer Brand mit dem Brand⸗ drohbrief in Zuſammenhang ſtand. Es galt nun, den Schreiber des Briefes zu ermitteln. Man fand einen Briefumſchlag, auf deſſen Briefmarke das Briefkontrollzeichen L. A. ſich befand und die⸗ ſes Kennzeichen ſollte der Täterin zum Verhängnis werden. Auf usſchreiben in den Zeitungen bezüglich dieſes Kontrollzeichens mel⸗ deten ſich verſchiedene Firmen. Nach umfangreichen Erhebungen der Müinchener Polizei und der Gendarmerie in Forſtinning konnte die Schreiberin der Briefe und die Brandſtifterin verhaftet werden. Es handelt ſich um die 21 Jahre alte Stieftochter des Gütlers Zeh⸗ ner, die nach längerem Verhör die Tat zugab. Sie geſtand auch, am 25. Mai ihr elterliches Anweſen in Brand geſteckt zu haben. Ueber die Gründe ſchweigt die Brandſtifterin. — der geſährliche Bismarck. Eine rheinländiſche Fahrradfabrik führt ſeit Jahren das Wort und Bild„Bismarck“ als Warenzeichen für ihre Fahrräder. Das Zeichen wurde zur internationalen Regi⸗ ſtrierung in Bern angemeldet und anſtandslos eingetragen. Die in Frage kommenden Länder trugen das Zeichen in ihre Rolle ein mit Ausnahme der Tſchechoſlowakei. Dieſe lehnte ab mit der Begründung, daß es ſich um ein„ärgerniserregendes Warenzeichen“ handle. Der Name des Kanzlers Bismarck ſei geeignet, die Gemüter des Landes zu beunruhigen. Neue Bücher Beſprechung einze rer Werke vach Maßgabe ihrer Bedeutung und des zu Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten. Arnold Gilg: Soren Kierkegaard. Verlag Chr. Kaiſer, München. 160. Ludwig Mathar: Verlag der Buchgeckeinde, Bonn 161. Norbert v. Jaques: Neue Braſilienreiſe. Drei Masken⸗ verlag. München. 162. Hermaun Moſappr:: Charlotte v. Schiller. Verlag Ad. Bonz 6, Co., Stuttgart. 163. 7 1 5 1. 025 Sterufeld: Feſta. Verlag Aug. Reher, Berlin 7. 164. Friedrich Schulze: Die Oſterinſel. Inſelverlag, Leipzig. 165 Alfr. Schir okauer: Hinter der Welt. Verlag J. Engel⸗ horns Nachf., Stuttgart. 166. Hang Borowik: Sportkalender 1926. Verlag K. F. Köhler, Berlin. 167. Werner Näf: Bismarcks⸗Außenpolitik 1871—1890. Verlag, der Fehr'ſchen Buchhandlung, St. Gallen. 168. Haus Heyck: Die Halbgöttin und die Andere. Ver⸗ lag L. Staackmann, Leipzig. 169. Rolf Brandt: Leo Schlageter. .⸗G. Hamburg. 170. 11 Primavera. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt Ga. Schwarz: Ruſſiſche Frauen. Verlag C. Weller Co., Leipzig. 171. Eris Buſſe: Badiſche Heimat, Unterſee. Verlag G. Braun, Karlsruhe. 172. D. Hans F. K. Günther: Raſſenkunde des deuſchen Volkes. Verlag. J. F. Lehmann, München. 173 Alfons Freiherr v. Czibullka:: Die aroßen Kapitäne. Dreimaskenverlag. München.. 174. Helmunt Möhring: Aktienrechtliche Reichsgerichtsent⸗ ſcheidungen. Verlag E. Philipps Buchhandlung, Frankenſtein, Schleſien. 175. O. Kreuzer: Das Buch vom Tennis. Verlag B. G. Teub⸗ ner, Leipzig. 176. Robert Stäger: Ueber den Dingen. Verlag Orell Füßli, Zürich. 177. F. Romuz: Ein Dichter kam und ging. Verlag, Orell Füßli, Zürich. 178. Max Geilinger: Rauſchende Brunnen. Verlag Orell Füßlkt, Zürich. 179. Alb. Steffen: Begegnungen mit Rudolf Steiner. Ver⸗ Laa Grethlein& Co., Zürich. 180. Wilh. Junker: Bei meinen Freunden den Menſchen⸗ reſſern. Verlaa F. A. Brockhaus, Leipzia. 181. Otto Sorka: Ueberwinder. Verlaa J. Engelhorns, Nachf., Stuttgart. 182. 8 Ednard Reinacher: Eulogius Schneider⸗Lenele. Rhein⸗ Verlag Baſel. 183. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlaa als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung ſuriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloffen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet. A. Z. 1. Hierüber kann Ihnen nur das Mieteinigungsamt ge⸗ naue Auskunft geben. 2. Ueberwaſſergeld muß bezahlt werden. wenn der Waſſermeſſer des Hauſes über den normalen Verbrauch— den Satz erfahren Sie beim ſtädtiſchen Waſſerwerk— anzeigt. 17 8 A. Ste. Die Hausameiſen kann man vertreiben, indem man auf das Fenſterbrett oder in den Küchenſchrank ein kleines, flaches Gefäß mit verdünnter Karbolſäure ſtellt. Die Ameiſen verziehen ſich durch den Geruch in wenigen Tagen, bei Lüftuna verſchwindet der Geruch ſehr ſchnell. Ein einfaches Mittel iſt auch: man ſchabt weiße Kreide ſehr fein und macht damit am Aufenthalt der Ameiſen einen kleinen Damm, über den ſie nicht hinweakommen und daher nicht weiter vordringen können. Man kann auch einen Schwamm mit Zucker⸗ waſſer tränken. Die Ameiſen beißen ſich hieran ſeſt. Wenn genügend Ameiſen am Schwamm feſtgebiſſen ſind, taucht man den Schwamm in heißes Waſſer. Wenn man auf dieſe Art die Königin vernichten kann, hört die Plage von ſelbſt auf. K 8. 1. Untermieter iſt ſeder, der in einer Wohnung irgend einen Raum abgemietet hat. 2. Wenn Sie Ihren Schwiegereltern für die beiden überlaſſenen Räume eine gewiſſe Vergütung entrichten, ſind Sie ebenfalls Untermieter. 3. Der Waſſermehrverbrauch wird auf die Mieter umgelegt: der gewerbliche Betrieb muß natürlich ent⸗ ſprechend belaſtet werden. 2222 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jult/ Nuguſt Rbein-Pegel 30, 81. 3, 4. 5. J 4. Imefar-Pegefſ 50, 51,, c, Schuſterinſel 3,129,398,—2,852.80.74 Mannheim 4,955.09,5 108,158.01½4 85 Kebl...12 4,— ,92.85.78.76 Jagſtfeld..08.08.— Magan:..0).75 8705.85.85.75 Vasſtie ee Mannheim.025,21 5,4805.26 5,114,99 Caub 3,608.62.790—.80— Köln...3,40 3,383,51 8,54 3,56 3,44 Waſſerwärme des Kheins: 170 C. ———————j̃—5ð——:5ð³————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: j. V. Kurt Fiſcher.— Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebriae: Fr. Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner 5. Seite. Nr. 359 Neue Mannheimer ZJeitung(mittag ⸗Ausgabe) 7Freltag, den 6. Auguſt 1928 Neue Mannheimer eitung⸗ Handelsblatt Demag— Vereinigte Stahlwerle In der geſtrigen ao. HV. der Deulſche Maſchinenfabrik Ach. in Berlin-Duisburg berichtete Gen.⸗Dir. Dr. Reuter über die Verhand⸗ lungen mit der Vereinigte Stahlwerke Ach. Nachdem der Verwal⸗ tung bekannt geworden war, Faß die Vereinigten Stahlwerke den Gruündſatz verfolgen wollten, ſich ausſchließlich auf die Eigenerzeu⸗ gung zu verlegen und die Weiterverarbeitung der Fertiginduſtrie zu überlaſſen, leitete die Geſellſchaft Beſprechungen mit maßgebenden Organen der Vereinigten Stahlwerke ein, die zu einer Verſtän⸗ digung führten, die auf eine Loslrennung der Maſchinenherſtellung von den Vereinigten Stahlwerken und ihre Aeberkragung auf eine neue Geſellſchaft abzielt. Das neue Unternehmen, das die „Demag.“ führen wird, ſoll mit einem AK. von 25 Mll. ausgeſtattet werden. Die den Vereinigten Stahlwerken von der Deutſchen Maſchinenfabrik zufallenden Aktien(4,5 Mill. 4) und Ge⸗ nußſcheine ſtellen den Gegenwert für die von ihnen in die neue Ge⸗ ellſchaft einzubringenden Aulagewerte dar. Die Uebernahme der aterialien und der Halb⸗ und Fertigfabrikate erfolgt gegen Bar⸗ vergütung. Während die Vereinigten Stahlwerke die Maſchinen⸗ fabrik Thyſſen und das bisherige Fabrikationsprogramm der Fried⸗ kichshütte in die neue Demag einbringen, wird die alte Deutſche Maſchinenfabrik mit ihren Werkſtätten in Benrath, Duisburg und Wetter auf die neue Geſellſchaft übertragen. Die Abwicklung der Schuldner und Gläubiger übernehmen die Muttergeſellſchaften.— Von dieſen Ausführungen nahm die HV. zuſtimmend Kenatais und erteilte AR. und Vorſtand die Ermächtigung, alle zur Durchführung der Umwandlung notwend gen Maßnahmen zu treffen. Ueber die Ausſichten für das laufende GZ. wurde mitgeteilt, daß in den letzten Monaten eine Beſſerung in der Veſchäftigung Kingeteeten ſei; ins⸗ beſondere habe man im Juli einen größeren Auftrag auf Lieferung von Hafenanlagen nach Buenos⸗Aires im Betrade von über 4 Mill. Aerhalten. Man hoffe, daß dies der Anfang zu neuem Aufſtieg ſei. Zurzeit lägen Beſchäftigung für einige Zeit ſichernde Aufträge vor. Oeſterreich ſche Orown Boveri-Werke A. G. in Wien Die Geſellſchaft erhielt im Berichtsjahr 1925 von der Gemeinde Wien ſehr weſentliche Beſtellungen. Im Zuge der Elektrifizierungs⸗ aktion der öſterreichiſchen Bundesbahnen hat ſie 9 Schnellzugs⸗ lokomotiven in Auftrag erhalten, für das Achenſee⸗Kraftwerk der Tiroler Waſſerkraftwerke AG. hat ſie die Hauptſchaltanlage in Aus⸗ führung. Die Elektro⸗Materialabteilung hat mit Nutzen gearbeitel. Die Ungariſche Brown Boveri⸗Werke Elektrizitäts AG. hat trotz ſchwacher Beſchäftigung auf ihr AK. von 25 Millionen Kronen eine Dividende von 750 v. H. verteilt. Das auf Goldwährung um⸗ geſtellte AK. beträgt, wie kurz mitgeteilt, 750 000 Pengö, wozu eine ordentliche Reſerve von 250 000 Pengß kommt. Die Polniſche Brown Boveri⸗Werke Elektrizitäts AG. in Warſchau hat buch den mit der Valutakriſe im Zuſammenhang ſtehenden ſchleppenden Ein⸗ gang ihrer Forderungen ſchwer zu leiden, iſt jedoch recht gut beſchäf⸗ kigt. Da die Abſatzſtockung in Jugoſlawien ſich im Berichtsjahre eher verſchärft hat, konnte die Jugoſlawiſche Elektrizitäts AG. Brown Boveri in Belgrad ein poſitives Ergebnis nicht erzielen. Die Rumäniſche Elektrizitäts AG. Brown Boveri in Bukareſt blieb dividendenlos, konnte jedoch den bisherigen Verluſt voll tilgen und einen kleinen Betrag als Gewinn in Vortrag bringen. Die Brün⸗ ner Elektrizitäts⸗ und Maſchinenfabriks⸗AcG. in Brünn hat ihren Namen mit Genehmigung der Regierung in„Cechoſlowakiſche Brown Boveri⸗Werke AcG.“ geändert und ihren Sitz nach Prag verlegt. Die Fabrik in Draſow iſt voll in Betrieb und wenn auch im abgelaufenen Geſchäftsjahre kein aktives Ergebnis erzielt werden konnte, ſo könne doch gehofft werden, daß das laufende Jahr ſich günſtiger geſtalten werde. Die Wiener Geſellſchaft hat ihr Kapital auf Goldſchilling umgeſtellt und das Reinvermögen von 6 Mill. S. aufgeteilt in 4 Mill. AK., 400 000 Kapitalrücklage 1 und 1 600 000 S. Kapitalrücklage II. Aus 469 216 S. Reingewinn wird 1 Schilling pro Aktie als Dividende verteilt mit 400 600., vorgetragen werden 13 294 S. gh. 2: Proviſoriſche Kündigungen bei den Benz⸗Werken in Gaggenan. Befriedigende Aufträge. Durch einzelne Zeitungen geht die Nach⸗ richt, wonach bei den Benz⸗Werken Gaggenau eine große Zahl Kündigungen ousgeſprochen worden ſei. Dieſes ſtimmt nur inſofern, als die durch den Verſchmelzungsvertrag mit den Daimler⸗Werken direkt betroffene Abteilungen, wie Buchhaltung und Einkauf, ſelbſt⸗ verſtändlich ihre Angeſtellten, proviſoriſch entlaſſen müſſen. Die größte Zahl der Angeſtellten wird aber ſicherlich von der neuen KFirma wieder übernommen werden. Im übrigen kann mitgeteilt werden, daß ſich die Arbeitslage bei den Benz⸗Werken eher gebeſſert, als verſchlechtert hat. Der gegenwärlige Auftrags⸗ heſtand iſt befriedigend. gh. Aus dem Blumenſtein⸗Konzern. Die zum Blumenſtein⸗ Konzern gehörende Hanf⸗Union Ascg.(Vereinigte Hanfſpinne⸗ reien und Bindfadenfabriken), mit dem Hauptſitz in Schopfheim (Baden) und Zweigniederlaſſungen in Säckingen a. Rh., Alf a. d. Moſel, Berlin und Zittau i. Sa., berichtet, daß die im Anfang des Berichtsjahres beſtehende Geſchäftsbelebung zu günſtigen Ausſichten berechtigte, gegen Jahresmitte ſei jedoch eine völlige Abſatzſtockung eingetreten, die zu umfangreichen Betriebseinſchränkungen zwang. Um eine höhere Leiſtungsfähigkeit des Unternehmens zu erreichen, eine ſchärfere Kontrolle der einzelnen Werke zu ermöglichen, wurde im Oktober 1925 die Zentrale von Berlin an den Platz des Haupt⸗ werkes Schopfheim in Baden verlegt. Aus dem einſchließlich 18 498/ Vortrag ſich ergebenden Einnahmen von 647 930 1 er⸗ forderten allgemeine Unkoſten 628 072. ſo daß 19 857 ver⸗ bleiben, die vorgetragen werden. Bei 3 Mill. AK. betragen die Schulden 1,01 Mill., Akzepte 2,11 Mill., andererſeits Forderungen 2,29 Mill., Warenbeſtände 2,69 Mill., Beteiligungen und Effekten 0,80 Mill.„. Die Ausſichten ſeien durch die noch immer andauern⸗ den Betriebseinſchränkungen infolge der allgemeinen Wirtſchafts⸗ kriſe ſowie infolge der ſtarken Auslandkonkurrenz unüberſichtlich. gh. Gebrüder Escales Acß.(Samt- und Plüſch⸗FJabrik), Iwei⸗ brücken(Rheinpfalz). Von 99 473% Ueberſchüſſen erforderten Betriebsunkoſten und Steuern 59 109, Zinſen und Proviſionen 20 322„. Nach 5051 Abſchreibungen ergibt ſich ein Ueberſchuß von 14 966, um den ſich der Verluſtvortrag von 31012& ver⸗ ringert. Der Betrieb wurde am 1. Juli 1925 geſchloſſen: abgeſehen von kleinen Reſtbeſtänden ſind beinahe ſämtliche fabrizierten Waren abgeſtoßen. Bei einem nominellen AK. von 200 000 betragen die Kreditoren 85 285, die Debitoren 77 935 ,, Vorräte ſind mit 63573, Wertpapiere mit 10 300 /, Maſchinen mit 30 000 1, Grundſtücke und Gebäude mit 90 000„ bewertet. Die allgemeine Geſchäftslage ſei für Samt und Plüſch etwas ausſichtsreicher geworden. 2: Die Sanierung der Ver. Landsberger Pflug⸗ und Münchener Eggenfabriken. Das Unternehmen unterbreitet einen Sanierungs⸗ vorſchlag, zu deſſen Durchführung der Slumm⸗Konzern als Haupt⸗ beteiligter zu erheblichen Opfern bereit ſei. Die StA. ſollen im Verhältnis von:1 zuſammengelegt werden. Außerdem werden die bisherigen VA. zurückgegeben. Das damit auf 300 000 1 er⸗ mäßigte AK. ſoll durch Neuausgabe von 50 000% StA. zu pari und 350 000% VA. zu 150 v. H. auf 700 000/ erhöht werden. Die neuen Aktien werden von einem Konſortium übernommen, das den alten Aktionären ein Zeichnungsrecht gewähren wird. Der Abſchluß für 1925/26 epgibt unter Heranziehung der Reſerve(i. V. 161000% und unter Einrechnung des Verluſtes aus dem Vor⸗ jahr von 133 289 einen Geſamtverluſt von rd. 560 000 l. *Fyr Kür diaung de⸗ Lofpahkommens im Bergbau. Die Berg arbeiterverbände haben zum 31. Juli nicht nur weitere Lohn⸗ forderungen geſtellt, ſondern auch vor ellem das bisher'ge Abkommen über die Arbeitszeit gekündigt. gen die Herabſetzung der Schichtzeit unter Taue non 8ie Slundeee 8 Stunden. Der Arbeitgeberrerband hat d Sze verlan- Deulſchland und die Seit Beendigung des Krieges haben ſich die Verhältniſſe in der europäiſchen Eiſeninduſtrie immer unerfreulicher geſtaltet und ins⸗ beſondere in den letzten Monaten eine Entwicklung genommen, die zu berechtigter Sorge Anlaß gibt. Die Aufnahmefähigkeit der eiſen⸗ verarbeitenden Induſtrie hat ſich in faſt allen Ländern weiter ver⸗ ringert, Valutadumping ſowie Ueberproduktion drückten die Preiſe und die ſcharfe gegenſeitige Konkurrenz der großen Produktions⸗ länder tat ein übriges, ſo daß ſich die Lage der eiſenerzeugenden Induſtrie immer mehr verſchlechterte. Dies gilt ſowohl für Deulſch⸗ land wie für England und die Länder Zentraleuropas, deren Eiſen⸗ induſtrie ſeit Jahren mit zunehmenden Schwierigkeiten kämpft. Nur Frankreich, Belgien und Luxemburg machen eine Ausnahme. Die Schwerinduſtrie dieſer Länder arbeitet unter Ausnutzung aller Kräfte, das Inlandgeſchäft blüht, der Export hat eine Höhe erreicht, wie nie zuvor. Die Produktionszahlen des Jahres 1925 reden hier eine deutliche Sprache. Während Deutſchland die Produktion des Jahres 1913 von 11,5 Mill. To. Rohſtahl im Jahre 1925 mit 12,2 Mill. To. nur unweſentlich überſchritt und die engliſche Stahl⸗ erzeugung mit 7,5 Mill. To. hinter der des letzten Vorkriegsjahres (7,8 Mill. To.) ſogar noch zurückblieb konnte die framzöſiſche Stahl⸗ induſtrie ihre Produktion von 4,6 Mill. To. im Jahre 1913 auf 7,3 Mill. To. im Jahre 1925 ſteigern. Hiervon wurden.7 Mill. To. exportiert gegen 600 000 To. im letzten Vorkriegsjahre, ſo daß die franzöſiſche Stahlausfuhr eine Vermehrung auf mehr als das Sechsfache aufweiſt— in derſelben Zeit, als alle anderen Pro⸗ duktionsländer mit den größten Schwierigkeiten kämpften und ihre Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ſchwere Opfer brachte, um ſich wenigſtens ihren bisherigen Export zu erhalten. Als der Franken unaufhalt⸗ ſam weiter fiel, wuchs auch der Auftragsbeſtand der franzöſiſchen Stahlinduſtrie und deren Export auf Koſten der engliſchen und kontinentalen Werke immer raſcher— aber auch der internationale Verſtändigungswille in der Eiſeninduſtrie, die längſt eingeſehen hat, daß die Kriſe nur noch durch einen Konkurrenzkampf bis aufs Meſſer beendet werden kann oder durch internationale Verein⸗ barungen. Wohl weiß man, daß die Schwierigkeiten faſt unüber⸗ windlich ſind, wohl weiß man, daß jedes internationale Abkommen die Gefahr einer gewiſſen Schematiſierung der induſtriellen Pro⸗ duktion in ſich birgt und allen beteiligten Ländern ſchwere Opfer auferlegen muß. Dennoch hat man verhandelt und wird weiter verhandeln, weil man zu der Ueberzeugung gelangt iſt, daß eine Fortſetzung dieſes Krieges aller gegen alle für die Eiſeninduſtrie der europäiſchen Länder weit ſchlimmer wäre als alles andere. Die jetzige Ueberproduktion und der ſcharfe Konkurrenzkampf in der Eiſeninduſtrie können nur durch freiwillige, für alle bedeuten⸗ deren Erzeugungsgebiete bindende Produktions⸗ und Preisverein⸗ barungen beſeitigt werden. Die Weltproduktion an Eiſen und Stahl iſt für den derzeitigen Bedarf viel zu groß und muß wenig⸗ ſtens vorübergehend um 30—35 v. eingeſchränkt werden. Dieſes Opfer kann ſedoch nur Früchte tragen, wenn zugleich ein inter⸗ nationales Abkommen über Vereinheitlichung der Weltmarktpreiſe zuſtandekommt. Dieſe Erkenntnis hatte ſich noch nicht allgemein durchgeſetzt, als diejenigen Länder, die an den unglückſeligen Ver⸗ hältniſſen der letzten Jahre am meiſten profitiert hatten, ſich auch bereits darauf einſtellten, aus der Neuordnung der Dinge Vorteil zu ziehen. Die franzöſiſchen Eiſeninduſtriellen wollten die Quoten⸗ frage im künftigen internationalen Eiſenkartell ausſchließlich in ihrem Sinne gelöſt wiſſen und beſtanden darauf, daß ihr Anteil auf Grund der Rekordproduktion des Jahres 1925 errechnet werde. Damit begannen die Schwierigkeiten, aus denen man alsbald lernte, daß weder die Produktionsfähigkeit des letzten Jahres einen ge⸗ eigneten Maßſtab bilden könne, weil die erſtere wie die letztere in den einzelnen Erzeugungsgebieten durch verſchiedene Umſtände weſentlich beeinflußt und vielfach unnatürlich abgeändert wurde. Eine Löſung, die den wirklichen Verhältniſſen nahekäme, könnte nur gefunden werden durch Berückſichtigung der Produktion der geſamten Nachkriegszeit. Eine Quotenberechnung auf Grund der Ergebniſſe der Jahre 1920—1925 wurde jedoch von den Weſtmächten bisher ſtets abgelehnt, weil der Anteil Deutſchlands an der euro⸗ päiſchen Eiſen⸗ und Stahlproduktion in dieſer Zeit rund 33 v. H. betrug, der engliſche dagegen nur 28 und der franzöſiſche in Roh⸗ eiſen 13,6, in Rohſtahl 17,6 v. H. Umgekehrt konnte Deutſchland dem franzöſiſchen Vorſchlag nach Fortſetzung der zollfreien Kon⸗ tingente unmöglich zuſtimmen, weil dies praktiſch die Preisgabe des deutſchen Zollſchutzes und die Auslieferung der deutſchen Eiſen⸗ induſtrie an die ausländiſche Konkurrenz bedeutet hätte. Im übrigen waren und blieben alle diesbezüglichen Beſprechungen ſo⸗ lange ausſichtslos, als Amerika, der mächtigſte Eiſenproduzent der Welt, ſeine Stellungnahme nicht klar und eindeutig präziſierte. Dieſe gewaltigen Schwierigkeiten machen es erklärlich, daß man in der Hoffnung auf eine internationale Verſtändigung in der Eiſen.! vom 20. Juli 1923 und die Vereinbarung vom 10. Auguſt 1923 be⸗ treffend die Richthnien zum Betriebsrätegeſetz gekündigt. In einem Schiedsgericht wurde vorgeſchlagen, daß die Arbeitszeit unter Tage wie bisher 8½ Stunden betragen ſoll, und daß die Arbeitszeitbe⸗ ſtimmung ebenſo wie der Manteltarif bis zum 31. Januac 1927 un⸗ kündbar gelten ſollen. Von da ab ſind ſie mit Monatsfriſt kündbar. Die über 8 Stunden hinausgehende Arbeitszeit von einer halben Stunde ſoll mit einem Lohnaufſchlag von 25 v. H. abgegelten wer⸗ vormittag: den. Ferner ſollen die über Taße beſchäftigten 17 1 0 5 705 915 be⸗ 15 6. 9 05 5 10 ieblichen Grü tund t tunden arbeiten können] London-Maris.168.50174.28] Maild.Schwe.] 19,481.18J Lond.-Stockh. 19.5J630 e ee e e 8 in Hohe eines Stun⸗ Lond.-Brüſſel 160, 179.J: Holland- Schw. 20, 65 20.81] Cend.⸗Madrid.2 127 0 17 70 f 7 Lond.⸗Maild. 144,.— 146.25 Kabel Holland 249,— 249,.— Mailand-Paris 118.5 1.75 denlohnes erhalten. Dieſer Schiedsſpruch iſt von beiden Parteien] Kabel Schweig 516,7s 516,75 Lond.⸗Holland 12.10 12.11] Brüſſel-Paris 99.28 49.00 abgelehnt worden.— Sollten die Arbeiter mit ihren Forderungen Lond.⸗Schweig 25.18 25.38 London Oslo. 22.0 1220 Holland⸗Paris 13.9.25 den Bogen überſpannen, ſo würden die Vorteile, die die deutſche der ee belſen lih egende Aa Kabel London 486,250466, 5 25 5 Kohlenarbeiterſtreik zieht, wieder Nenen. 340 29 Bs 2 5 Nchnh n J980 199 70 völlig in Frege tellt werden. aris 100 11,8. Ssflo.. 97,—92. Argentinien.179.70409%% 5 481.20 81,250K 111¹,45111.45.„199,50109%% kKonkurrenz für die füddeutſche Steinfalzinduſtrie. Die Ge⸗ Riatlend.. 14.40.65 Stoteln.. 118,4042.%Wen chäftslage bei der Salzwerk Heilbronn 2 5 in Heilbronn, deren Holland.. 166.70,188, 70l Brüſſel..12,05 11,80 ktien in der letzten Zeit eine anſehnliche Kursſteigerung erfahren haben, hat ſich, wie die„F. 3. erfährt, im bisherigen Verlauf des Mannheimer Produklenbörſe 23 Jahres 1926 dahin entwickelt, daß die aus dem Vorjahr übernom⸗ mene Unterbilanz von 148 000 durch rationelle Ausnützung der Anlagen und durch Sparmaßnahmen abgedeckt werden konnte: nach dem bisherigen Stande könne für 1926 mit einem günſtigen Ergeb⸗ nis gerechnet werden. Für die Geſamtlage der ſüddeutſchen Stein⸗ ſalzinduſtrie bleibt aber zu beachten, daß durch die Abteufungen von vier Schächten am Niederrhein durch die Deutſche Solvay⸗Werke, von denen zwei zur Steinſalzförderung benutzt werden ſollen, die Marktlage eine unter Umſtänden weſentliche Beeinfluſſung erfahren kann. Bei ſehr großer Produktionsmöglichkeit der Solvay⸗Schächte beſitzt deren Erzeugung, da die Abnehmer großenteils am Nieder⸗ rhein liegen, gegenüber den ſüddeutſchen Werken einen außerordent⸗ lichen Frachtenvorteil. Man darf annehmen, daß es zwiſchen Solvay und den übrigen Steinſalzwerken zu Verhandlungen und zu Ver⸗ ſtändigungsverſuchen kommen wird, die aber vielleicht nicht ohne Opfer für die ſüddeutſchen Werke ausgehen werden. Sollte eine ſolche Verſtändigung nicht zu erreichen ſein, ſo ſcheint mit einem Konkurrenzkampf gerechnet werden zu müſſen. Deviſenmarkt Abſchwächung des Franken mm internationalen Arbitrageverkehr machte ſich nach den Zen Eindeckungen der Spekulation eine Abſchwächung der Fſiſchen Währung bemerkbar. Der franzöß J der en No,, nn ed dite, ſhwäcßte ſich ee n ate ernationalen Eiſenverhandlungen von Zedlwitz induſtrie allmählich immer beſcheidener wurde. Glaubte man an⸗ fangs an die Möglichkeit eines alle Staaten der Welt oder wenig⸗ ſtens die europäiſchen Länder umfaſſenden Eiſenſyndikates, ſo mußte man bald einſehen, daß ſelbſt ein kontinentaler Eiſentruſt eine Un⸗ möglichkeit iſt und ſich damit begnügen, zunächſt wenigſtens Ver⸗ einbarungen bezüglich der einzelnen Eiſen⸗ und Stahlſorten anzu⸗ bahnen. Auch hier wurden keine greifbaren Erfolge erzielt, weil es in England und Frankreich bisher keine Produzentenorgant⸗ ſationen gibt, die im Namen der Eiſeninduſtrie dieſer Länder Ver⸗ träge abſchließen und deren Durchführung garantieren könnten. So blieb die Wiedererrichtung des internationalen Schienenkartells das einzige wirkliche Reſultat der langen, mühevollen Verhandlungen: Inzwiſchen hat ſich die Lage der europäiſchen Eiſeninduſtrie weiter verſchlechtert und auch in Amerika machen ſich bereits An⸗ ſätze einer rückläufigen Konjunktur bemerkbar. Nur die franzöſi⸗ ſchen Werke ſind nach wie vor gut beſchäftigt und konnten ihren Export weiter ſteigern. Im erſten Jahresdrittel 1923 exporlierte Frankreich 245 675 To. Roheiſen und 720 890 To. Halbzeug gegen ibew. 590 365 To. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Ob⸗ gleich die fortſchreitende Entwertung des Frankens den Zollſchutz der deutſchen Eiſeninduſtrie längſt illuſoriſch gemacht hat, iſt eine Verſtärkung desſelben bisher ebenſo unterblieben wie die nicht minder notwendige Aenderung der deutſchen Wirtſchaftspolitik der Saarinduſtrie oder wenigſtens denjenigen Saarwerken gegenüber, die ganz oder vorwiegend unter franzöſiſchem Einfluß ſtehen. Daß andere Staaten ihre Induſtrie weſenklich beſſer zu ſchützen wiſſen, zeigt das Vorgehen Amerikas, das die indiſchen Eiſenſubventionen alsbald mit Antidumpinggeſetzen beantwortete, die ſeither immer mehr ausgebaut und jetzt— allerdings unter mehr als faden: ſcheinigen Vorwänden— auch auf die deutſche Eiſeneinfuhr nach Amerika Anwendung finden ſollen. In England wurde die von der Eiſeninduſtrie geforderte Einführung eines Schutzzolles bekannt⸗ lich abgelehnt mit der Begründung, daß die Löſung dieſer Frage infolge des innigen Zuſammenhanges der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie mit zahlreichen anderen Induſtriezweigen eine ganze Reihe von Zollfragen aufwerfen und letzten Endes auf die Schaffung eines allgemeinen Zolltarifs hinauslaufen würde. Da das Kabinett Bald⸗ win ſeinerzeit ausdrücklich verſprochen hat, kein allgemeines Zoll⸗ ſyſtem einzuführen, mußte es dieſe Frage zunächſt vertagen und wird ſie erſt dann wieder aufrollen, wenn die Ernte reif iſt, d. h. die wirtſchaftliche Lage Englands und damit auch die öffentliche Meinung des Landes neue Schutzzölle fordert. Daß dieſe Gefahr nun auch in Frankreich und Belgien erkannt wird, beweiſt die in letzter Zeit raſch zunehmende Verſtändigungs bereitſchaft der weſteuropäiſchen Einſeninduſtrie, die in den unter Vermitllung der luxemburgiſchen Arbed⸗Gruppe geführten deutſch⸗ belgiſch⸗franzöſiſchen Beſprechungen zutagetrat und nun zur Wieder⸗ aufnahme der offiziellen Verhandlungen in Düſſeldorf führte⸗ Zweifellos iſt die auffallende Aenderung in der Haltung der Fran⸗ zoſen und Belgier jedoch auf ganz andere Urſachen zurückzuführen, vor allem wohl auf die Erkenntnis, daß ſich die Hochkonjunktur dort allmählich ihrem Ende zuneigt. Die Regierungen dieſer Länder machen ernſthafte Anſtrengungen zur Stabiliſierung der Valuta, deren Durchführung wohl den Abſchluß der Inflationskonjunktur bedeuten und insbeſondere die Produktion der Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie auf ein vernünftiges Maß zurückführen würde. Dieſe Gefahr fürchtet die franzöſtſche Schwerinduſtrie mehr als alle⸗ andere, mehr als den erbitterten Konkurrenzkampf auf den inter⸗ nationalen Eiſenmärkten und mehr noch als die kommende Aus⸗ einanderſetzung mit der britiſchen Eiſeninduſtrie. Zur Zeit ſteht der, größte Teil der engliſchen Werke ſtill. Der Bergarbeiterſtreik hal ihnen den notwendigen Brennſtoff entzogen, der Export iſt auf ein Minimum geſunken, die Auslandmärkte ſind— wenigſtens vor⸗ läufig— an die kontinentale Konkurrenz der engliſchen Induſtrie verloren. Ob das jetzt Verlorene ſpäter reſtlos zurückgewonnen werden kann, wird ſich im Verlaufe des Kampfes entſcheiden, din die engliſche Induſtrie nach Beendigung des Bergarbeiterſtreik⸗ beginnen und durchführen wird bis zum Ende. An dieſem Kampfe werden auch wir keilnehmen und damit rechnen müſſen, daß der⸗ ſelbe von den Weſtmächten— wenigſtens uns gegenüber— m1 nur mit wirtſchaftlichen Waffen geführt werden wird. Vor allem iſt zu erwarten, daß unſerer Eiſenausſuhr ähntich wie jetzt von amerikaniſcher dann auch von engliſcher Seite Schwierigkeiten bereitet werden. Dennoch iſt dieſer Kampf zu begrüßen, der ungeſunden Verhältniſſe in der europäiſchen Eiſeninduſtrie klären und den Voden bereiten wird, auf dem die internationalen Ver⸗ handlungen dann mit mehr Ausſicht auf eine für alle Teile befrie digende Löſung beginnen können. Wir werden daher gut tun, zu⸗ zuwarten— und wir können es, mehr als die anderen! New Pork mit 171,75 paritätiſch gegen London Bewegung des belgiſchen Franken war ähnlich: 169 bis 176, nach⸗ börslich 172,75. London—Mailand 146,25 nach 145. Weiterhin ſchwach liegt die ſpaniſche Währung infolge innerpolitiſcher Befür 10 tungen. London—Madrid erreichte vorübergehend einen Tiefſtan von 32,70, ſchließt aber etwas feſter mit 32,30. Die anderen Depiſel, blieben ohne beſondere Anregung. Im einzelnen notieren heut . 2 ſemeldet. Die Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit zahlbar in Reichsmark. Amtliche Preisnotierungen vom 6. Auguſt 1926. Frachtenmarkt in dufsburg-Ruhrort vom 8. Auguſt 1020 Die Nachfrage nach Kahnraum war wieder ſehr rege, Weizen inländ neuer 29.——29 50 Roggenmehl mit Sack 20.25—33000 „ausländ. 32,——34,.— Weigzentleſe mit Sack.——15.80 Roggen, inländ, neuer 22,——22,50 Trockentreber 15.——1 ausländ. 23,50——,.— Rohmelaſſe—.— 2 9 90 Brau⸗Gerſte(ausl.) 26.50—28,— Wieſenheu. loſe.75— Futter-⸗„ 19.50—21.50 Rotkleeheu Hafer, inländ..——.— Vuinzerne-Kleehen loſe 11.20—11, „ ausländ. 19,50 23,.— 3„ gepreßt 11.—170 Mais gelbes mit Sack 18.75—19.— Preß⸗Stroh 5,0 Weizenmehl Spez. 0 4325—43,50 Gebundenes Stroh 420—.— Weizenbrotmehl Südd. 28,75— 33.50 Raps, mit Sack 40— 4½ Berliner Metallbörſe vom 5. Auguſt Pieiſe 5 Feſtmark für 1 Kg. 4 5 Clektroly kupfer 137,.— 137,½[Aluminium 5⁰ Raffinadekupfer—.——.— in Barren.40.2,50.40.2, Blei———— Zinn, ausl.—.—— Roh zink(Bb⸗Pr.) 6 85⸗6,90 6 85 690] Hüttenz nn—, 77.50 „(fr Vert)—-—=, Nickel 3,40.3,50 3,407,30 Plaltenzink.00⸗6 05 6 00.-6,05 Autimon.201.25 1,25•4% Aluminſum 2,30.2,35 2,30,2.35[Suber jür 1 Gr. 87.08.0 87,0⸗86,% Frachten und Tagesmieten blieben auf ihrem ſeitherigen Stand⸗ 1 Freſtag, den 6. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Jeitung(mimag ⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 359 Sportliche Runoſchau Leichtathletik eichka khlekiſche Vereinsmeiſterſchaften des Mannheimer FJuß⸗ Nadſport Linart gewinnk die Wellkmeiſterſchaft der Steher Turin, 1. Aug.(Drahtber.) Auf der Radrennbahn in Turin aingen die diesjährigen Radweltmeiſterſchaften, die auf italieniſchem Boden ſportlich ſo betrübliche Begleiterſcheinungen gezeigt hatten, zu Ende. Als letzter Wettbewerb ſtand der Endlauf der Steher⸗ Witterung ſtatt und iſt offen für alle Mitalieder des A. D. A..⸗ A. v.., der Kartellklubs und D. M. V. Sämtliche am Rennen teil⸗ nehmenden Fahrer müſſen im Beſitze der von der O. N. S. bzw. D. M. S. ausgeſtellten Lizenzen ſein. Zu verteidigen ſind: Der Wanderpreis der alten Kaiſerſtadt Speyer a. Rh. durch Herrn Hans v. Opel und der Wandererpreis des Automobil⸗ und Motorrad⸗ Clubs Speyer durch Herrn Rheinhard Seit Rhodt⸗Pfalz auf ballelub 1908. Am 24. und 25. Juli hielt der Mannheimer Fußbdall⸗ 111—5 e 5 15 iſ 8, mit de i iſterſ endgülti ge⸗ klub 1908 ſeine diesfährigen leichtathletiſchen Vereinsmeiſter⸗ meiſterſchaft aus, m m die Meiſterſchaftswoche endgültia abge ſchlouen wurde. i B. M. V. Die prämiierten Automobiliſten werden mit wert⸗ Die Turnier⸗Bahn war ganz ausgezeichnet beſucht, ſchaften auf ſeinem Platz am alten Gaswerk, Lindenhof, ab. als die fünf Bewerber Linart. Ganay, Breau, Suter und Schlee- vollen Ebrenpreiſen bedacht, für die Motorradfahrer aibt es Trotz des nicht einladenden Wetters hatten die Wettkämpfe, die baum an den 100⸗Kilometer⸗Start gingen. Mit dem Belgier Linart, hohe Geldpreiſe, die auf Wunſch in Ehrenpreiſe umgewandelt der auch ſchon 1921 und 1924 den Weltmeiſtertitel erringen konnte, gewann tatſächlich der beſte Mann des Feldes. Ganay und Suter waren ihm annähernd Kleichwertig, ſie machten dem Belgier ſchwer zu ſchaffen. mußten ſich aber doch der zähen Ausdauer und dem aut⸗ entwickelten Speed des Weltmeiſters knapp beugen. Kaum 20 Se⸗ 5 0 4 Ganay, der prunga von etwas mehr als ½ Minute vor Suter hatte. Au reau fuhr nicht ſchlecht. dagegen kam Schleebaum nie in Frage Der den ausführenden Clubs getroffen wurden, eines der bedeutendſten durch die unſinnige Entſcheidunz des Schiedsgerichts im Vorlauf in Südweſtdeutſchland zu werden. Meldungen ſind an den 1. Svort⸗ zurückgeſetzte Deutſche Sawall. hätte beſtimmt im Endlauf eine beſſere leiter, Herrn Fabrikant Jul. Pieper. Speyer, Tel. 526. zu richten. Fiaur gemacht als der ihm vorgezogene Holländer. der ſchon bald U das Rennen als ausſichtslos aufgeben mußte. Im übrigen verlief Schach das Rennen diesmal ohne Zwiſchenfälle, die Entſcheidungen waren korrekt und klar. Wie ſchon bei den Vorläufen, erwies ſich auch 8. Kongreß des oberrhein. Schachbundes in Freiburg Während im Meiſterturnier. wie bereits berichte. die Krone heute— als et e 255 meiſterſchaft entſprechend, wodurch auch die im Verhältnis nicht 10 8 5 überragende Zeit erklärlich wird. Das genaue Ergebnis ſtellt ſich] Mannheim zufiel(Huſſong, 4½ Punkte aus), ſchnitt Mannheim im ˖ Haupt⸗ und Nebenturnier ſchlecht ab. Die Ergebniſſe: wie folat: 1. Linart⸗Belaien:24:17 Stunden; 2. Ganay-Frankreich .24:35 Std.: 3. Suter⸗Schweiz.25.10 Std.: 4. Bréau⸗Frankreich Hauptturnier:.—2. Pr.(Runmehr Meiſterklaſſe) Dornhuſch⸗ :25:51,4 Std.: 5. Schleebaum-Holland aufgegeben. Freiburg, Barnſtedt⸗Karlsruhe ,5½ aus 6 Partien:.—4. Eiſin⸗ * ger jr. Ahr(Karlsruhe) 4½,.—7. Scheibe, Ebelina und Herrmann 4.(Alle aus Karlsruhe!) Nebenturnier: 1. Kirpitſchnikow⸗Heidelberg 57½,.—3. Anderſſon und Kunitzky(Karlsruhe) + 5. Piotrowſky, Springweiler⸗Freiburg +%. ebenſo Reiſer⸗Waldkirch. 4 werden. Die Flachſtrecke führt arößtenteils durch freies Feld⸗ und herrliches Waldgebiet, wovon zirka 10 Kilometer neu gewalzt und aſphaltiert ſind und der andere Teil nochmals beſonders hergerichtet wird. Vom Vorjahre her iſt das Dreieckrennen Speyer als vorbildlich in ſportlicher und organiſatoriſcher Hinſicht bekannt. Das diesjährige Rennen verſpricht, wegen der umfaſſenden Vorbereitungen. die von zum Teil in ein äußerſt ſpannendes Finiſh übergingen, viele Zu⸗ ſchauer angelockt. Die erzielten Reſulkate laſſen erhoffen, daß die Leichtathletikabteilung des Mannheimer Fußballklub 1908 bei wei⸗ nem Training einen ſcharfen Gegner für das nächſte Jahr abgibt. Semen: 75 Meter⸗Lauf: 1. Frl. Helene Braun; 2. Frl. Veronika Schuſter. Weitſprung: 1. Frl. Helene Braun; 2. Frl. Veronika Zhuſter. Kugelſtoßen: 1. Frl. Helene Braun; 2. Frl. Michel.— Schüler: 75 Meter⸗Lauf: 1. Friedrich Beißwenger; 2. W. Weni⸗ ger.— Jugend: Dreikampf: 1. Friedrich Beißwenger; 2. W. Riſſe. 0 Meter⸗Lauf: 1. Willi Scherer; 2. Otto Schuhmacher. 100 Meter⸗ Cauf: 1. Otto Schuhmacher; 2. Willi Scherer. Weitſprung: 1. Hans Schwarzelbach; 2. Fr. Zühlte. Hochſprung: 1. Hanz Schwarzelbach; 2 Willi Reder. Kugelſtoßen: 1. Fr. Zühlke; 2. Hans Schwarzelbach; Dreikampf: 1. Hans Schwarzelbach; 2. Otto Schuhmacher.— Aktive: 400 Meter⸗Cauf: 1. Ludwig Waldenberger; 2. Kurt Soldner. 200 Meter⸗Lauf: 1. Kurt Soldner; 2. Ludwig Waidenberger. 400 Meter⸗ Lauf: 1. Ludwig Waldenberger; 2. Hennrich. 1000 Meter⸗Lauf: 1. Karl Kaſt; 2. Walter Horn. 3000 Meter⸗Lauf: Karl Kaſt; 2. Walter Stemmer. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Erſte Ligamannſchaft; 2. Erſte Hockeymannſchaft. Schwedenſtaffel: 1. Handballmannſchaft; 2. Erſte Hockeymannſchaft. Hochſprung: 1. Hans Schwarzelbach; 2. Otto Jachmann. Weitſprung: 1. Ludwig Waldenberger; 2. Rob. Frank! Hreikampf: 1. Hans Wolf; 2. Willi Sponagel. Kugelſtoßen: 1. Ott⸗ Dreieckrennen Speyer 1928. Der Gau XIV(Rheinpfalz) des A. D. A. C ve:anſtaltet im Sonntag. den 29. Auauſt 1926. wie allfährlich, das Dreieckrennen Speyer. Die Veranſtaltung gilt als reſerviert gemäß den Sportgeſetzen der Oberſren Nationalen achmann; 2. Fritz Spengel.— Alte Herren: 100 Meter⸗Lauf: 1. Sportkommiſſion(O. N..) und der Deutſchen Motorſportgemein⸗ f 15 1 5 e Reſultat d dem Mannheimer Schachklub zu denken albaum; 2. Otto Bachmann. Dreikampf: 1. Saalbaum; 2. Otto ſchaft(D. M..) für Krafträder. Krafträder mit Beiwagen. Cyne⸗ Die Hauvtſache iſt doch einen ſtarken Nachwuchs heraufu⸗ achmnnnm. Ka. lecars und Kraftwagen aller Stärke n. Das Rennen findet bei jeder lbringen! Und dies läßt Mannheim immer mehr vermiſſen. MieteGesuche. VahnungzLausdl Suche auf dem Linden⸗ hof od. Nähe 3 Zimmer mit Mädchenkammer. Biete: 4 in beſtem Zu⸗ ſtande befindl. Zimmer m. ſchöner Manſarde. Waldparkſtr. 2031 Angeb. unt. L. W. 173 an die Geſchäftsſtelle Schöne 270 b Ammerwohnung Nähe Reichsbank, gegen geräumige 3 Zimmer⸗ wohnung in freier Lage geg. Unkoſtenvergüt. zu tauſchen. Angebote unt. L. A. 32 d. d. Geſchſt. Schöne .Zimmeiwonnung in guter Lage, ſofort zu mieten oder zu tauſchen geſucht. Gefl. Angebote unter S. B. 87 an die Geſchäftsſtelle B3583 Iausd Geboten: Schöne 3 Zimmer und Küche in freier Lage Geſucht: 4 Zimmer u. Küche mit Zubehör in guter Lage. Evtl. wird Umzug vergütet Angebote unt. H. V. 81 a. d. Geſchäftsſt B3753 Kinderloſes Beamten⸗ ehepaar ſucht in gutem Hauf B3582 uſe 23. Zimmerwohnung mit Zubehör. Gefl. 3 gebote unter S. A. 86 an die Geſchäftsſtelle. Kaufm. tätige Dane ſucht ſofort 2713 leeres Zimmer (Stadtmitte). Angebote unter L. H. 39 an die Geſchäftsſtelle d. Bl lbeleg umer od. Manſarde mit Koch⸗ gelegenheit von kinder⸗ loſem jg. Ehepaar ge⸗ ſucht. Angebote unter J. U. 2 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*2658 Ige. alleinſteh. Frau ſucht leeres*2657 ansardenzimmer evtl. gegen Hausarbeit. Gefl. Ang, unt. J. T. 1 an die Geſchäftsſtelle. Separates Zimmer, als Büro geeign., möbl. od. leer, mögl. part. ge⸗ ſucht. Miete w. vorbez. Angebote unter J. I. 8 a. d. Geſchäftsſt. 12663 Aantüche Leföftentlichungen der Kadigemeinde Die 3. Se e vom 2. Augufk bis 15. September geſchloſſen. Städtiſches Maſchinenamt. Städtiſche Krankenanſtalten. Der Verfaſſunastaa, Mittwoch den 11. Au⸗ guſt. iſt Beſuchstag: dagegen fällt der Be⸗ ſuchstaa am Donnerstag, den 12. Auguſt aus, Die Trennungsstunde schlug zu fiũh Doch Gott, der Herr, bestimmte sie Am Mittwoch abend 6 Uhr entschlief nach langem, schwerem und mit großer Geduld ertragenem Leiden, wohlversehen mit den heil. Sterbesakramenten, unsere gute u. treubesorgte Mutter, Großmutter, Schwiester, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante Frau qosefine Noll Wwe. im Alter von 55 Jahren. Mannheim, 5. August 1926. Dalbergstraßge 11 Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung ſindet am Samstag nachmittag 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 2720 dedaor und Senat der Handels- Hoohschule Mannheim erfüllen die traurige Pflicht, das gestern eingetretene Ableben ihres lieben Kollegen des ordentlichen Professors Dl. Martin Behrend 2z. Zt. Rektor-Stellvertreter bekanntzugeben. MANNHEINM ,, den S. August 1926. 55 Sſalt jeder besonderer Anzeige. Am 4. August entschlief sanft nach schwerem Leiden unsere liebe Tochter, Schwester, Enkelkind, Schwägerin u Tante Ella Baro im Alter von 21 Jahren 10 Monaten. Mannheim, den 4. August 1926. (Gioße Merzelstr. 52) 2765 Die trauernden Hinterbliebenen Familie Peter Baro. Die Beerdigung lindet am Samstag, J Pfaffeſabe 4 Sean Karten 2204 H 3, 2 8122 Albrecht Hänlein 8 Flissbeth Hänlein Fahrräder und geb. Von Kemelke Nähmaschinen Vermählte Statt Karten. Die Slückliche Geburt eines naben zeigen an Hermann zum Hingste rau Carola geb. Bender. den 7. August, nachm ½2 Uhr statt. bei üußerst günstigen Lahlungsbedingungen. wurden mit Seife ſeg Lissab Wöchentl. Mä..- Ode! Odermeyer Herba⸗ on 1 ver's Mediz. z. Zt. Mannheim. monatlich Mk. 20.— Irauerbrieie Karien debandelt ſo ſchreibt gerr Dr. med. S. in g. Per Sl. retalg der. Kslün. 6. Filialen in Oppau Mun.. Alr ee Joeſ verſtertt un..— 8 Ems3. 8 0. 6. August 1926 7. en, ee lletert schuell dung it Serbea-Ereme Nerbet gu h eden. Druekerel Dr. Hans, G. m. b.., E(, 2. haben in allen Abolbet. Progerten u. 8. Seike. Nr. 359 Jugendliche haben AZutritt die noch nie entzũckender aussah wie hier, und von deren Rolle als„Christ!“ überall gesagt wird, daßg es die beste ist, Mrnwergſeichifii- R SHlächter wig jede Büfmenaunfümung der beliebten Operette ist unser prachtvoller dieswöchentlicher Flim ie FörstferchristfI Eilne entzückende Llebesgeschlchte aus dem„Wiener Wald““ 8 Akte nach der gleichnamigen berühmten Operette von Bernhard Buchbinder u. Georg Jarno.— Regie: Friedrich Zelnik. Daß den Besuchern unseres Hauses mit dieser Verfilmung der wohl beliebtesten Operette ein ganz besond erer Genuß bevorsteht, beweisen sofort die Namen der beiden LxaA NMara die die Künstlerin in ihrer Filmlaulbahn hervorgebracht hat— und Hinzu kommt, daß dem Film keine Grenzen gesetzt sind wie dem Theater. Hauptrollenträger: Harr Liedfke In prachtvollen, der notorische Herzensbrecher und Schwarm aller Damen lebendigen, stets wechselnden Bildern aus dem Schönbrunner Schloß und der kleinen Welt des Dörfchens im Wiener Wald läßt er den Herzensroman der Förste rchristl lebendig werden, wie es die Bühne nie konnte und auch nicht können wird! und zahlen halbe Preise Deulig-Woche Die neuesten Weltereignisse Heitere Gloteske Liebe und Hiebe Jugendliche haben Zutritt und zahlen halbe Preise * ür die Pfalz und den nördl Teil Badens arenhäuſer u. Detailliſten gut eingeführter erireter: von mech Weberei und Wäſchefabrik, die als Speztalität Babyartikel und herſtellt, für ſofort geſucht. B37 Angeb unter E. R. 1 an die Für mein Manufaklurwaren-Geschäft suche per 1. September, evtl. früher Tiidst. Verkänterin Es finden nur Damen Berückſichtigung, die in der Branche durchaus bewandert ſind und flott bedienen können. Ludwig Hochstfelter Stoithaus am Mefplatz. 6164 Auenl dem m. nur autem Leumund finden durch angenehme Reiſetätigkeit 2764 Alen Jesdiean Es woll. ſich nur Leute in auter Garderobe melden. Näheres F 4. 20, Laden. Bute Existenz dch. d. Uebern. ein. ſehr gehend. Geſch Kein 77 Kapital ca. Perſ. Rückſpr. 5 3 55—— National“, L 15. 17, b. Schäfer. 2756 Tüchtige Geſchäftsfrau ſucht ſtille oder tätige Talhabaain utit ca. 1500—3000 Mk. :für Spezialgeſchäft. An⸗ gebote unt. H. P. 72 an die Gelcdaſtell B3750 all. enohpisin vorerſt zur Aushilſe für H. Geſchäft(Neckarſtadt) ſofort geſucht. Sofort. Vorſtelluna erw. 2141 Brüggemann, Langſtr. 29 Erſtkl. Kunſt⸗Stopferin findet Dauerſtellung. Angebote unt L. O. 47 a. d. Geſchäftsſt. 2730 Stütze oder einf. Fräulein nicht über 30 Jahre perfekt in der bürgerlichen, wie feinen Küche, welche leichte Hausarbeit über⸗ nimmt in kleinen guten Haush. geſucht. Jährige Zeugniſſe aus herr⸗ ſchaftlichen Häuſern Be⸗ dingung. Ebendaſelbſt Hausmädchen in allen Hausarbeiten, ſowie Servieren und Plätten gründlich er fahren. Beſte Zeugniſſe erforderlich. Zu erfta⸗ gen in der Geſchäftsſt 210⁵ Servierfräulein geſucht. 12742 Wabee e Vierhalle, fiub. 15. Aug. ein fleiß., aub. im Haush durch⸗ aus erfahr., kinderlieb. agunädcen nach'hafen geſucht. Adreſſe in d. ſtelle dſs Bl. B377 In kleinen Alleinmädchen das kochen kann. für ſo⸗ fort geſucht. Vorzuſtell. zwiſchen—4 Uhr bei Kayſer, Charlotten⸗ ſtraße 19. 2147 J. Aenophnieti mit ſämtl. Büroarbeiten vertraut, Ia Zeugniſſe. ſucht Stelle für 5 od. ſpäter. Angeb. erb unter E. H. 92 an die Geſchäftsſtelle. B3716 Stellensdesuche 19jähr., geb., einf. in all. Zweig. des Haush. bewandert. Mädchen ſucht in Ludwigsh. od. Mi'heim auf 1. Septbr. Stelle m. Fam.⸗Anſchl., ginge auch ſehr gerne zu Kind. Sehr gute Zeugn. vorhand. Angebote unt. N. V. 121 a. d. Geſchſt. S202 Verkäufe? Eintamiſienbaus Gilla) in Neupſtheim, herrſchaftl. ausgeſtattet, 5 Zim⸗ mer Fremdenzimmer. Mädchenzimm., Garde⸗ robezimmer uſw. und reichliches Zubehör. Garage, Vor⸗ und Hintergarten, Heizung und — ſofort beziehbar. au kaufe atete unter K. E. 12 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Verkaufe flügageda in guter Lage, für größ Geſchäft geeignet, für Mk. 3000.— zu ver⸗ kaufen. Angeb. unt. L. E. 36 d. d. Geſchäf,s⸗ ſtelle dis. Bl. 2709 Alteingeführtes N 7 elonzalwarengeschäft mit 3 Zimmerwohnung geg. aleichwert. Wohng zu verkaufen Erforderl. 2500 ¼/¼., Angebote unt. LR. 48. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 733 Stapel-Drucker „Industrie“. Anzahl techniſche billig zu verk.*26 Gleißner, Stamizilz 5 Schönes, faſt neues Schlafzimmer wegen Umzug billia zu verkauf. CG8. 3, 2. St. B3737 Motorräder Ardie 3 PS. 330.—, D. K. W. J 175.—, aute Läufer, ſahrbereit. zu verkaufen. B3759 Hch. Weidner, Neckarau, Fiſcherſtraße 32. Anzuſeh. abds—8 Uhr Laichmotonad„iba' 1,5 PS., guter Läufer, für 150 Mk. abzugeben bei Engel, Neckaran, Germaniaſtr. 13. 2732 Id. Heenmarkenrad ſehr preiswert zu verkf. 52721 S 2. 2, 3. St. r. Verkaufe ein 2755 Taben- U. Netren-bad zu 35 und 50 Mark. L4a. 14 3. St. b. Sinn. J g. ll. gebraucht, aut erhalten, fahrbereit, mit voller Ausrüſtung, preiswert zu verkaufen. 2139 Aiege Telephon 195 und 1613. Photo-Apparat gut erhalten, umſtände⸗ halb. für 25 ¼ zu ver⸗ kaufen. Anzuſeh. abends ab 6 Uhr bei Mayer, Burgſtraße 16. 2747 Typendrucker (neu) ſowie eine Reiſe⸗ ſchreibmaſch. u. Kaſſen⸗ 33 billia aebez ngebote unt. a, d. Geſchaftzſ. 3745 Welde Flurgargerobe .30 lang, groß. Spiegel u. Meſſingablage zu ver⸗ kaufen. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 2743 1 Klepper-Fanboot Einſitzer, billig zu ver⸗ kaufen. Windecſtr. 32, parterre 2753 Kauf⸗ gesuchie. Aaalbebäade von Bankinſtitut inner⸗ halb der Stadt 2716 au Kaufen gesucht. Angebote unt. IL., J. 40 an 1 880 Geſchäftsſtelle. Gebrauchtes I Hasdulet oder Wirtschaftstheke mindeſtens 3 Mtr. lang. ebtl. halbrund od Huf⸗ eiſenform, zu kaufen geſucht. Schriftliche Angebote unter genauer Preisang. ſind zu richt. unter N. U. 120 an die Geſchäftsſtelle 2143 lehmsche gebr., zu kaufen geſucht. Preisang, mit Fabrikat unter L. I. 55 an die —*2744 Laden einem gutbelebten Stadtteil geſucht. Angeb unt. L. L. 42 in a. d. Geſchäftsſt. 2722 Schöner leerer hatlen in beſter Lage Mann⸗ heims od. ſpäter geſucht. An eb. unt. I. U. 51 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 2739 Laden mit Zimmer und Küche oder für Büro geeignet. geg. eine ſchöne 2 Zim.⸗ Wohnung mit el. Licht auf dem Lindenhof ae⸗ ſucht. Angebote unter L. V. 32 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B3775 Möbliertes Maahn- U. Schafummer od. Schlafz. m. 2 Bett., evtl. m. Küchenbenützg. von ſol. kinderloſ. Ehe⸗ paar ſofyrt geſucht. Gefl. Angebote unter K. J. 16 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs.. B3770 Lammernohnag mit Zubehör ſofort ge⸗ ſuch t. Angebote an Buchholg Behlert, hier, Rheinſtraße 1 B3773 2 möblierte Zimmer als Schlafzimmer und Büro, mit Telephon u. elektr. Licht, im Stadt⸗ innern od. Nähe Bahn⸗ hof zu mieten geſucht. Evtl. kann das Zimmer für Büro leer ſein. Mögl. ſepar. Eingang. Angeb. unt. L. M. 43 a. d. Geſchäftsſt. 2724 Kleine Uinmerwonnung t Zubehör, Gaupen. 2 2 Tr. hoch, Schloßnähe. gegen gleichwertige z u tauſchen geſucht. Angebote unt. L. K. 41 a. d. Geſchäftsſt B3772 Jung. Ehepaar ſucht Ieeres IAmmer od. Manſarde f. ſofort. Angebote unt. L. I. d. d. Geſchäftsſt. 2738 Schön möbliertes Zimmer mit 2 Betten per ſofort Nähe Hauptpoſt zu miet. geſucht. Gefl. Angebote unter M. E 61 an die Geſchäftsſtelle. 2752 pr. ſof. zu vermieten immobillen-Büro 73 Kelien, 50 Leyi& Sohn] bei Scmelzer. 53729 Laden mit Schaufenſtern in feiner Geſchäftslage für ſofort oder ſpäter geſucht. Evtl. zu Bau⸗ koſtenzuſchuß bereit. Gefl. Angebote unter S. 118 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 6148 Wohnungsfausen ſchöne 4⸗Zimmerwohnung mit Bad, Speiſe⸗ kammer uſw. gegen 2⸗Zimmerwohnung mit Bad oder 3⸗Zimmerwohnung. Eine höchſtens zwei Treppen hoch. Angebote unter L. O. 45 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.*2728 Wognungstausch. Durch Verſetzung wird in Frankfurt a. M. ſchöne 2⸗Zimmerwohnung mit Zubehör frei, aleiche Wohnung in Mannheim geſucht. An⸗ gebote an Buchhandlungn Behlert hier. Rhein. ſtraße 1. 8774 Ffehens-Wobhang Aelter. Chepaar ſucht ee deee L. Mane uug Une i N„auch i. Vorort od. Nähe e Mannheims. Evtl. wird ſucht. Miete w. voraus⸗] Hausverwaltung über⸗ bezahlt. Umzug o. ſonſt. nommen. Angeb unt. Unkoſten werd vergüt... X. 54 a, d. ee Angebote unt. M. E. 58 ſtelle dſs. Bl. a. d. 2748 85 Landauler Biemalle U. 5 J Nebenzimmer 3 20, 30. 80 Personen fassend zür einige Tage zu vergeben. 12741 Büro mit grohen Lage Träumen günſtig gelegen und mit bequemer Zufahrt, ganz ev. auch geteilt, solort zu vermieten. Su erfragen in der Geſchäftsſt. ds. Bl. B3758 Grolzer baden mit mehreren Nebenräumen in auter Ge⸗ ſchäftsloge, Nähe Hauptpoſt per 1. Sept. nermiaten. 6152 Anfragen unter N. R. 117 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Felten günstige Belegenheit! Neuzeitlich umgebauter Laden in Ludwigshafen mit großem Nebenraum in verkehrsreicher Lage im nördlichen Stadtteil für Lebensmit⸗ tellbranche beſonders ſofort zu ver⸗ mieten. Ang. u. J. W. 4 an die ſtelle dieſes Blattes. 1 md! Tanerpibndaeh Zubehör in Neubau. Otterſtadterſtr. (Rheinauhafen) per 15. Okt. zu vermieten. Mäßiger Bauzuſchuß u. Drinalichkeitskarte exrforderlich. Näheres*2710 Architekt Wilh Schmitt, Neckarau. Tel. 2331 3 möbl. Zimmer beſtehend aus einem Doppelſchlaf⸗ und Wohn⸗ zimmer, ein einzelnes Schlafzimmer, Diele, elektr. Licht. ein Mädchenzimmer vorhanden, an ein beſſeres, ruhiges Ehepaar mit erwachſ. Kind, evtl. Küchenbenützung auf 1. Sept. zu vermieten. Anzuſehen morgens von—12. II I. 22, eine ee*2695 Lade D 6, 3 mit Faden Laden kabt, zu dermeken, c eeeeeee ee Büro.Lager J7. 30 groß. gewölbt. 10554 ne 2 Zimmer und Küche, 4 Zimmer und Küche gegen ein Baudarlehen, welches bei Vermietung in Anrechnung gebracht wird, zu verm. Viern⸗ heim, Frdr. Ebertſtr. 37, Dalo U. Leid in Vorort, per ſofort zu vermieten. Angebote unter M. A. 57 an die an einzeln. Herrn oder Dame zu vermieten. Angeb. unt. K. Z. 381 d. d. Geſchäftsſt. 2703 Nohn- U. Schatumwet gut möbliert, mit klein. Küche, eig. Ahſchluß, in qut. Hauſe, ſchöner Lage ſofort od. ſpät. zu ver⸗ Angebote unter S. 100 an die Ge⸗ ſcheteſtell. 72656 Skn mobl. mmer zu vermieten. B3752 Thoräckerſtr. 1, part. r Schönes Schlaf- U. Henenziwmor mit ſepar. Eingana an ſol. Herrn ab 15. Aug. zu vermieten B3754 J 1. 9, Wirtſchaſt. Gut möbl. Zimmer 2 Betten ſep. Eing., ſof. zu vermieten, evtl. mit Kochgelegh. Ohnemus. Zehntſtr. 19, Tel. 6302. 2715 dut möbl. Zimmer an ſol. Herrn p. 15. 8. zu verm. Ev. kann auch Mittagstiſch gegeben w. B3762 R 7. 11, part. Möbl. Zimmer m. 2 Bett. ſof. z. verm. D 6. 9 bei Strobel. B3757 Schönes großes möbl Zimmer bis 15. Aug. zu vermiet. 2661 P 2. 7, 4. St. ſiut möbl. Zimmer elekt. Licht, ſof, od. ſpät. an beſſ. Herrn zu ver⸗ mieten. Tatterſallſtr. 27, 2 Trepp. rechts. 2702 Gut möbl. Zimmer m. Küchenbenützung an nur gute Leute ſofort zu vermiet. Ohnemus, Zehntſtr. 19, Tel. 6302. 2714 Tamle dee aaner Schöne Schlatstelle zu vermieten.*2686 Alt, T 4. 17, 3. Stod. Möbl. Zimmer 1 Bergstrasse! Landhaus in ſtaubfreier Lage, 6 Zimmer u Zubebbn 1500 qam Garten per bald bezlehbar. an Fräulein zu vermiet. Preis: M. 23,000—7 B3751 Lang, H 7. 38. Anzahl.: Vereinbarung Möbliertes zu verkauſen durch: Wohn⸗ u. SchlafzimmerWaolff. Moos 8 6259 (auch.810 ſep. Ein⸗ Smmobllien Ea? 5 3 A enslelm 3 ——... ̃ 57!„ Schönes Möpl. Ammer p. ſof, od. 15. 8. an ſol Herrn zu verm. Eichels⸗ heimerſtr.— 1* St. Iks. Schög.gur nöbl. Amwer m. elekt. Licht, m. 1 od. 2 Betten an berufstät. Damen oder Herren zu vermieten. 272⁵ K 2. 33, 1 Tr rechts. Leeres Zimmer für Möbel aufzubewahr. zu vermiet Anzuſeh. v. 5 Uhr ab Seckenheimer⸗ ſtraße 22, part. rechts. 12727 Let res Zimmer 30 verm. Mittelſtr. 129, 3. Stock rechts. 2717 Schön möblierteg Wohn- U. Schlafzmmer 2 Betten, elektr. Licht, in freier, ſonniger Lage zu be evtl. mit Mittagstiſch. Adreſſe in der Geſchaftsſt. 2315 Möbl. Zimmer mit Klavier an ſoliden Herrn zu vermieten. —73⁴ N 3. 18, 1 1 Tr. Schlafstelle an Herrn 14. zu verm. U5. 1 8 rechts. Enbere 12760 Schlafstelle an ordentl. Arbeiter zu as Aatund. m. Orig Swan Seiten⸗ wagen, kompl. elekt, lage. Motor, neu emai prima Gummi, bereit, preiswert geben. unter N. X. 123 a Geſchäftsſtelle. neuer Mayha te ihr⸗ ahn Angebote erbel 15 di 1 214¹ —— Labſhrattyag 17½—2 Tonnen. 2 au utet wenig gefahr., m. Luftbereifung, geg. b zu kaufen Ang. peſel, B. 1 auigh u. ausführl. Beſ 19700 erb. unter M D. die Geſchäftsſt. ——— Für Bäcker Condter 79790 und 2 Ladeneinrichtung. ot⸗ Theke, Schrauk, 33 zu A ngebote mit Ma unter M. C. 59 0100 Geſchäftsſtelle. 45 2 Herren en, Kost und Logis erhalten. ſtraße 17. 0 0 762 Einzelverkauf D nrn atrabe K 1. vermieten. + 4. 12. Brelte- Frledrlohebrüoke, vor dem Hauptbahnhof argvgun 5 uub. Geſchäftsſtelle. 2746 Jakob Krämer. 2719 Altes Rathaus F 1 Aloske: am Waeserturm und an der Frledrlohsbrüoke. dahubola-Bachhapdlungen u. en 8 4. Brpet, Sohwetzingen, Bruohsal, Karlsrube, Offenburg, Lahr Frelburg, Tudwloshaten a. Rn und Landau. * Freitag, den 8. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag · Ausgabe) 9. Seite. Nr. 359 UFA-THEATFRH Y Infolge der überaus regen Nachfrage haben wir uns entschlossen, Deutschlands bisher schönsfen und größten Film nochmais in würdiger Form zur Aufführung zu bringen: Jugendliche haben Zutritt! Aaaau ed nghnttneteeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee nmueeeeeeeeee vom 6. bis einschliegl. 9. August: Die Darsteller: vom 10. bis einschliegl. 12. August: Gertrud Arnold Bernbard Goetzke Rudolf Klein-Rogge 2 J. Teil Margareie Schön Hans Adalbert Schlettow Georg John II. Teil *5— Hanna Ralph Hardy von Frangois Rubert Heinrich—— 5 — L. HPaul Richter Georg John Rudolf Rittner E 2*— — Theodor Loos Georg John Fritz Alberti 755 225 — Hlans Carl Müller Frida Richard Georg August Koch f — Erwin Biswanger Georg Jurowski Grete Berger 5— D Iris Roberts 0— Alnnannneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen feeneneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeme leeeeeee eeeeeeeeeeeeee Die Aufführung findet bei großem Orchester statt unter Benutzung der Original-Musik von Gottfried Huppertz. Benutzen Sie die letzte Gelegenheit, den Nibelungenfim, der auf der ganzen Welt von Deutschlands Gründlichkeit und Leistungsfähigkeit Zeugnis ablegte, bei uns in würdiger Aufführung(nochmals) anzusehen. Anfangszeiten 4,.15 und 8 30—10.45 Uhr. an HHHe ee jener Opereſſenspiele G 8 Rosengarien Mannheim. ei· NE FNIEDRICHSBRUCKE-K Heufe bis NMontag Freſtag, 8, August, abends 8 Uhr in Erst- Aufführung: Neu einstudiert: Die grosse Lustspielrevuel „Dag Dreimäderhaus“ Billige Preise von 0. is 4. 97 ——————ůů—-»„— ha ha ha ha ha he* 2 2 hi 000 4 0000 . hi hi niß 00⁰* 9 Kassenöffnung 3 Uhr. Eine Verlängerung der Spielzeit kann nicht stattfinden. *V er 75 denwaldhagd 35 Km. von Mannheim, Bahnſtation Teilhaber aus beſt. Kreiſen geſucht.“ Wohngelegenh. in ſchön geleg. Landhaus Angeb. unter N. O. 116 an die Geſchäftsſtelle 2133 Großes 3673 Speſgg 2mer AMannheimer Künsflertheater — .30 und.45 Uhr a Dazu: Neueste Ufa- Wochenschau Anfang 4 Uhr. Letzte Vorstellung 8¼—10½ Uhr Dürkopp, Preſto, Miele uſw. L. Fabian Nachf., Meerhalte ich mich Jung! Durch meine vollkommene 8 Apollo 1 Se mzen r Nagl. von 8 Uhr an ununterbrochen 90 Moöhellager und Schvein erei 1 letzte Vorstellung abends 0 Uhr N. 85 Augarteustr. 38. 7 2 0 0 2 eeeeeee eeee be k- Magar e . Wd Summi JeN Film in Buster Reaion— enorm bilng empfiehn ar fermann Pister Jugendliche und Kinder 8375 J1, 7˙8(Bieitestiaſle) 8 haben zu allen Vorstellungen Zutritt. folgenden originellen Lustspielschlagern: 8 von Mk..60 bis Mk.— 1. 00 8 bie ganz elt het airaenelncht er Inter Il Jahren zablen aut zllen plätan helbe Prrise DI 1 Gdi f L I rkopp-Fahnäder über den geſungenen Spilzbuben ieh d ie bereiten ihren Kindern für 80 Pl. eine C Ixr a0 C einer brauahr Ung ee em e Aelten schöne und doch billige Ferlenfreude. 2. 91 85 ———————.—— 75 8 1 Lampenschirm- Gestelle Der Hund Als Wellmeister 14 E +m. 5 eh A. 55 „„. 5. 17 als Kane, Henen ſee, N* 5 N f Hanny Reinwald, Rosa Valetti aeead Wit Die leinen Globeiroit „.40 n Much 0 genedeche pre. lu. Japan Selde,.80 Mk. 2 0 Nen 9 0 10 e— C Pazu das Beiprogramm — 4. Beleuchtungskörper Mrans, Schnüre Rüschen Wickelbandete. bilig—5 Kronen 8136 Jie 100 II Dleloch endee E. Schusfer EZ, 7 Der geplatzie EIpreß Ampein — 2— 5. Staubsauger wenn junge Hädehen 5— 4 egenRatenzahlung ültere MHänner heiraten! Musifhaus Mayer—§ein Crsies Auto abe Gesellschaſisfilm in 6 Akten. n— Hardt, R3, 2 *.14 NManmheim Markiplaiz 6. 7 Verstärktes Orchester 5 ik- Anfang.30, 545, Letzte Vorst.;.18 usik-App araſe-Plaſſen 2 Diitf K(o. 855 Gewänr für gute Plätze bieten nurf oie alle sonstigen Instrumente 876 die zweil ersten Vorstellungen um Behandlung, beselligt Falten D 5. 7(Planken). 2080 Mundwinkel, Pickel, Plecken Wazen, Sommersprossen 0% 1 000% und Gesichishaare. Kiichen- e relt* J 5. f 110 f einr jchtungen frau usbter, Tredgelepne 1 Akl e falaal dea, Fei ue Musik- und DUn Arztlieh geprüfte Masseins⸗ Bin zenhöſer mMmittelstr. 1(Megplatzecke) Damen-Frisier-Salon Möbellag. u. Schreinerei„Adolphon,“ DRP. Alleinverk. 1. Mannh — Hand- und Fußpllege. 8315 Augartenſtr. 38. 3736 der Musik-Apparat ohne Nebengeräusche. —— eeeeeinen NACN sUbAMERNA- FUR PASSAGIERE Große Auswahl. Schallplatten aller führend Mak 8129 TTTTTTTTTT—TT Juwelen Modernes TLager 0 N f danan di piaun„ Wo bringe jch meine aren Renaraen 4 hnell, gewissenhait, billig. zerrisseneStrümpfe Goldwar 0 5. f Annhe Fabrik 10 15 diesel. Apel(adeeh, kelielberkerstrate 2 12 5 und können nüchst dem Wassertum seit 1908. Tel 7055 — chlack Arumpfwaren-besdhaft bezw. pe eee, hat lau end abzugeben. 1 88 92 Südd. Drahtindustrie.-., 0 15 13 Mannheim-Waldhof. 6188 .%„ad aaeeessses Stel Be A 1 Damenenanpe Eie Zut Hezanſte Stellung Kinderstrümpfe werden Sie schwer finden; aber eine gute Herrensocken e die 155 2 Geld Tae 9 eleganten und billigen Anzug, Regen- oder uugzten Feizen Zummimantel, Windjacke, Hosen, Leinen- oder Lüsterjoppe in großer Auswahl liefert, Tulramtelang linden Sie auf unserer großen klemeter 48 pig. Etage Jakob Ringel, feleſon 9409.] Mannheim(Planken), O 8, 4a 1 Treppe 2787 neben der Mohrenapotheke. 2145 Ausnahme-Iage! Wir verkaufen solange Vortrat, trotz erneuter Zollerhöhung, einen Posten nüchterne Honend-Kalber fealdlleisen 2. Emm Pfd. 80 Pf. keabdtteiscb zum Bralen Pfd. 96 Pf. kaldelunge mit klet: Pid. 70 Pf. albsſebern in ęr. Posten vorrälig 555 Regelmäßige Abfahrten der Passagilerdampfer „BADENL„BATERN&E WURTTEMRBERG“ Ausküänfte und Drucksachen durch die HANMBURG-ANMERIKRA TINIE Hamburg, Alsterdamm 25 und derenVertreter an allen größeren Plätzen In Heidelbers: Hugo Reiher 1 Fa. Gebr. Tiau Nachiolger, Biückenstr. 8. Ludwigshafen a. Rh.: Reisebito Carl Kohler, Kaiser Wilhelmstr. 31 und Kiosk am Ludwigsplatz Speyer a. Rh.: Ludwig Großl, Ludwigstraße 15 MANNHETNA: E 7, 19 Reisebüro H. Hansen. Generalagentur für den Freistaat Baden: Reisebüro H. Hansen,-Baden. am Leopoldsplats. iaum neuen Sauerkraut! 6 Dürrfeisen mager Pfd..50 es. Schw-Füße, des. Knöchel Les. Schweinsköpfe bfü. 58 5 Schuartenmagen weiß Pfd 80 1 15 Norzuglien zur Bereitung von er- schendem Fleischsalat geeignet. an nehme als Beilage Salz- oder Bratkartofteln. chmackhaft! Bekömmlich! Billig! Wer probt, der lobt! 6162 lialen überall“ 10. Seite. Ar. 359 Eine augerordentlich günstige Kaufgelegenheit U ſllgp, 0 eneeeeee eeeeeeennnnn Federkissen., 85/s0 cnn, echtret 1. 3 Inlett, mit-Pfund-Füllungen.75, Federbeften Suasgen.80, 13.J5 70 federdicht u. echtrot 160 em breit 3 130 em breit 80 em breit Ell-inie Oralitgten. J7..95 46l.20 J 165.20 Hutrufzen-Drell gra 2ft bunen 135 Hutratzen as gaten Pren, ut 29.50 Alpengraslüllung,-teil., m. Keil 36.50, Hatrutzen aus Jacquarddrell, mit 45 00 Wollfüllung,-teilig, mit Keil 55.00, Qualitäten— Hutratzen-Drell Jacquard · Muster, 2 50 und grauen Streifen.25, 120 em breit, in vielen Farben...90, Strohsuck-Leinen 120 em breit Beftuch-Hessel 160 em breit, nur kariert, gute Qualitlete 93 Pl. kräftige Qualitäten Mtr..75,.28 Beftkuftun assker. Bi.76, 58 r BeffKTfun erstel. Fabrkat..58,.65 Befffedern und Daunen FUllker&flige, reinèe Quadlitäten, in allen Preislagen Hesonders Hillig Steppdecken zare Fhig 140 10.50 Sfeppdecken Lr Wageg, 23.50 grau mit Rend. 1 95 hafdgestef 36.00, 0 Schlufdecken solid. Gewebe.75, J. Wolldecken gtau u. kamelhaatig, 9 15 Schlukdecken erFrseg, weschert,.50,.95 Wolldecken Ferben, waschent..J5 Kamelhaardecken echt Ramelhaar mit Greque und Blumenrand 37.50, 29.50 Zett-Vorlugen vben. 128, 9f v. Befi-Decken eabeteig.50,.90 Deti-Decken Cesen. 70,.90 Zeft-Decken welbeftg 1850.50 Bett-Wasche Beftuch. as nen.95 NIssen-Bezug slad... 8, 65 v. Bettuth 2 r f 25.95 HIsgen-Bezug Bter.25 bDamust-Bezug&1257165, 650.25 Missen-Bezug stef.. 188,.35 lsgen-Bezug 2r ctt 5en 1498 puradekissen 2 2 en 8 9 295 Nlöppelspitzen bamast-Bezug E. 42078 0.25 bberbettuch bgenter5f 6 0,.)5 * Weisswaren Beftdumadst 735 ban bren.65.20 Hulbleinen aateWae..28 05 pl Beffdumust 750 dan breit.. 288,.95 Linon iar Noplkissen.,.20, U pi Befidumusf 130 em bret..35.45 Iinon dar Beitbeaugg, 140, U0 pi Hulbleinen ee Was 1 35,.35 Beffuch-Rretonne auge Vare.53 Linon 160 ein brett schöne Ware,.60,.95 Huustuch Ware,.65,.20 beesee NERer-Hemtlentuche verhesserten Nerwier I Ferwier II dle beliebten Qualitäten Mtr. GS Pf. SS pf. .20 .— BettwWäsche— Stickereien Missen-Einsütze e schweizer.45 Stickerel.2,0-kleter-stuel- 95 7. Ware, 10 em breit. Meter Ilickere 145 doppelstoff-tickerel Pre 9 em breit, maschinenarbeit... 4,50-Meter- Stück.10 3, Os5-Meter-Stück Beauacfen Sie unsere Speaialfensfer Herwier III HReæerwer Ix 0 f0 Taitüngs⸗-Auzbige J6t das billigste und beste Werbemittel 1000 Mark geg. aute Sicherheit u. Zins nur v. Selbſtgeber zu leihen gefucht. An⸗ 1el gebote unter L. W. 53 a. d. Geſchäftsſt. B3776 Anilinbeamter ſucht Darlehen in Höhe von geg. zeitgem Zins An⸗ gebote unt. I. S. 49 an die Geſchäftsſt. 27385 0 I2 Ver ses 1 Sonder-Angebot! 0 Schwere, echt Eiche Schlaf- Zimmer 180 br. Spiegelschrank und weiß. Marmor kpl. 490.— Mk. Bad. Möbel- u. Betten-Industrig Hermann Graff Schwetzingerstrasse 34/40 und J 5, 13-14 342 Ilelbn-Aummer abzugeben Adreſſe in d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs Bl. B3768 Auto sie nicht verstehen, sich Arbeit u. Sorge zu er- ſeichtern, wo neue Erfindungen es ermöglichen. Perflor übertriſſt alle Waschmittel an Wir- xung, Vereinfachung der Wascharbeit und Schio- nung der Wãsche. Berſtor wãschit durch einmali- ges 1½ stündiges Hochen ohme lästiges Reiben blütenweiſ, nimmt jeden Neck, ist dabei mild wie mildeste Sciſe u. vermeidet Hickarbeit. Wer auf sich hält, machit einen hersuch. 4 tag⸗ u. ſtundenweiſe mit Führer zu vermieten, neuer, raſſiger Vierſitz. Billigſte Berechnung. 2749 Telephon 8710. Für einen Fabrikbetrieb von ca. 40 bis 50 Mann iſt die ealietetung zu vergeben. Angebote unter L. P. 46 an die Nar Geſchäftsſtelle 2729 Amtüche Verötentiachungen der Stautgemelnde Berichtiauna! Wegen des Verfaſſungstages findet die öffentliche Submiſſion über die Ausführung von Schreinerarbeiten(Schulmöbel) für die Mädchenfortbildungsſchulen erſt am 1 Donnerstag, den 12. Auauſt 1926, vormittags 9 Uhr. Rathaus. N 1, Zimmer 124 ſtatt. Hochbauamt. Betriebskapiial d. Teildiskont eigener Akzepte für ſol, Firma. Branche u. Ort gleich. Wer ſucht ſolche Ver⸗ bind.? Näh. u. N. V. 128 an Invalidendank Stuttgart. 61²6 Arbhelisvergebung Für die Wohnhausbauten an der Waldhof⸗ ſtraße ſollen die Glaſerarbeiten in öffent⸗ lichem Wettbewerb vergeben werden. Zeichnungen, nähere Auskunft und Ange⸗ bots vordrucke, letztere gegen Erſtattuna der Selbſtkoſten von 3,60 RM. bei Architekt Fer⸗ dinand Mündel. N 3. 7/. 6166 Angebote mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen. ſind bis ſpäteſtens zum Freitag den 18. Auguſt. vormittaas 11 Uhr auf Zimmer 20 des Rathauſes. N 1, abzugeben. Mannheim. Sleinen I. W. full n 10 Metzgerei. Gasthaus u. Pens. ‚zum Hirschen' in wald⸗, berg⸗ u waſſerreich. Gegend, angenehm Landaufenth., eig. Forellenfiſcherei. Penſion inkl. Zimmer von Mk..— an(vier Mahlzeiten). Fünf Minuten vom Bahnhof. KR. Gebhardt. S246 Jahr iote bewährt. Rasch und mild wirkend. ſitrovanille —n Apomeken Meiallbetten Stahlmatr., Kinderb. günſt a Priv. Katal. 686 frei. Eisenmöbelfabr. Suhl(Thür.) Mitteilungen der Geschäftsstelle Wir machen wẽiederholt darauf auf- merksam, daß Ouittungen über den Bezug unseres Blattes nur dann Gül- tigkeit besitzen, wenn diese von der Geschäftsstelle ausgestellt sind. An- dere Ausfertigungen sind ungültig. f 2 5 * — Mittelstrasse 59 Gerd Billige Lebensmitiel aische 8 & Krmpfe Iilg engl brapgenmarmelade 0..10 Aprikosen-Konf. rein 2 Pf.-E. 1. 15 Rhein. Apfelgelee 2 Pf.-E. 95 Pf. Hausmannskost(Tourist.) 2 Ds. 75 Gezuckerte Milch.. 2 D. 75 Pf. Oelsardinen 4 Dosen 95 Pf. elnste nol Tafelbufter pa..84 Emmenthaler oh. Rd. ½Pfd.-Sch. 80 Allgäuer Stangenkäse. Pfd. 58 Pf. Cornedbeef Dose ca. 1 Pfd. 85 Pf. Halberstädt. Würstchen D. 6 St. 60 Spagheffl. 2 Pid. 75 Pf Suppennudeln, Hörnch. 2 Pf. 78 Pf. Hartweizengrieg.. Pfd. 30 Pf. Kaffee, frisch gebr. Pfd. 60 Pi. Backpulver. diverse. 3 Pak. 10 Pfi. Himbeersaft, gar. rein.. Fl. 58 Pf. Vunille-Schokolade a. 95 v. Gefüllte Waffeln, 4 Pfd. 25, Pfd. 95 Gefüllte Bonbon, 4 Pid. 20, Pfd. 75 Mädchenkopf, d. f EBSchok. 3 T. 80 Teiner ulter Haluga r..75 NcbER Mannheim Nuraware Udddmmadc SO Dilliq: Reine Keruseife Block und 15.. Doppelstück 200 ggr. Sunlichtseife 100 gr. Fr.-Gew. 15 trock. Ware Stück statt 20 nur 10 Pf bei 10 Paketen, Pak. 4 Stück 50 statt 80 nur Pi. (Sun- ichttabrikat) Doppelst. 250 gr. ee 2 1877 4 Dst. 1000 gr. nur.. 68Pf. Goldperle Seifenpulver m Sei- 1⁵ tenschnitz. Pak. st. 30 Pfig. nur 10 PI Maja Terpentin- Schuherem ben I0er Fliegenfänger bekannt. Mark. bei 5 Stück 15 Stückk 57l Schwämme für jeden Zweck in 5 allen Soiten Stück schon von.. 0Pt. j7*2535535564 1 Fußmatten Stück.20, 90 0 2 757. IS AMAusnss