(ͤ ð ͤ ˙ ˙ rr r e Montag, 9. Auguſt dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei in⸗ oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne eſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen wuöiſt Generglanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. ölfmal. Fernſprech⸗Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 364 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. 0 + 0 Verhälmniſfe Nachforderun j˖ ſtimmten T. Stell d b g vorbehalten. Poſtſcheckkonto Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben Vacde odderee— Hauptgeſchäftsſtelle 5.——— wird keine Verantwortung ine berethgen hoſſt„Nebenſtellen K 1, 4½(Baſſermannhaus), Wald⸗ Streiks, Betriebsſtörungen uſw. 9 11 3 1. 6, Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr. mſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Feitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Coolidges Anlwork an Clemenceau Abſchüttelung des„privatmannes“ Clemenceau 8. Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der A. aus Newyork gefunkt wird, hat Präſident Coolidge auf den Oibel Clemenceaus(ſiehe heutiges Morgenblatt) erklärt, daß die ſtankuſſion über die Kriegsſchulden für Amerika ſeit der Rati⸗ ation durch Senat und Kongreß endgültig geſchloſſen ſei. Fran erwartet noch immer die franzöſiſche Ratifikation. Habe zankreich neue Momente vorzubringen, ſo müſſe es dies durch ſeine de fiziellen Diplomaten tun. Eine weitere Erörterung werde f Appell des Privatmannes Clemenceau nicht finden. Franzöſiſche Kritiken Be Intereſſant iſt auch, daß der„Matin“, der anſcheinend gute übelezungen zu amerikaniſchen Kreiſen hat, ſich ziemlich abfällig wert das Manifeſt Clemenceaus äußert und bemerkt, dieſer ſei am die igſten geeignet, ein ſolches Manifeſt zu erlaſſen, denn er trage die Scöß de Schuld an dem ſchlechten Frieden und daran, daß dah chuldenfrage nicht ſchon 1919 geregelt worden ſei. Er habe ſechs Es ſe geſchwiegen und hätte beſſer daran getan, weiter zu ſchweigen. ſei auch kaum anzunehmen, daß die Autorität Clemenceaus aus⸗ be, um den amerikaniſchen Standpunkt in der Schuldenfrage ab⸗ zuändern.— Dieſe Annahme hat ſich inzwiſchen beſtätigt. Scrides„Deupre fragt Clemenceau, warum er einen ſolchen itt nicht ſchon im Jahre 1919 gegenüber Wilſon getan habe. In ſpr Faſziſtenblatt„Le Nouveaute Siecle“ wird die Hoffnung ausge⸗ von hen, daß auch England die Annullierung aller Kriegsſchulden b n Amerika fordern werde. Der„Gaulois“ hält es nicht für ange⸗ n0 t, daß Clemencegu dieſen Schritt in einem Augenblick unter⸗ auf habe, wo ein Miniſterium der nationalen Einheit, geſtützt der das Vertrauen der Kammer und des Landes, an die heikle Frage bean ährungs⸗ und Finanzſanierung herangehe. Die Geſte Clemen⸗ eines ſei emerkennenswert, doch ſchlimm wäre es, eine Geldfrage zu er Ehrenfrage zu machen. Der Eindtuck in condon ſeh Die Intervention Clemenceaus hat in London beträchtliches Auf⸗ en eregt und zum großen Teil Mißbilligung gefunden. Fealldo Graphic“ nennt den Brief einen bedauerlichen 5 us, der geeignet ſei, Amerika wohl noch härter zu machen. Ratifizierung der fronzöſiſchen Schulden ſei die weſentlichſte labedingung für eine Stabiliſſerung des Franken. Nach dem omatiſchen Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ wird die Ab⸗ Schul Oimcares, die Ratifizierung des engliſchen und amerikaniſchen Rrei denabkommens zu vertagen, in zuſtändigen Londoner tre ſen ſe hr bedauert. Nach einer Meldung des Pariſer Ver⸗ lichu 5 des„Daily Telegraph“, Pertinax, bezwecke die Veröffent⸗ un des Briefes Clemenceaus eine Beeinfluſſung der Entſchei⸗ Zentrum und Neichsbanner Orundaß das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold ſeit dem Tage ſeiner Feidens im Grunde weiter nichts iſt, als eine Garde und nis Wae Armee der Sozialdemokratie, dieſe Erkennt⸗ lchen urde bisher immer auf das Entſchiedenſte von den bürger⸗ krate Mitläufern dieſer Organiſation, dem Zentrum und den Demo⸗ en die beſtritten. Neuerdings ſcheint nun aber doch in dieſen Krei⸗ hat ſich Erkenntnie der Wahrheit zu dämmern. Das Reichsbanner en ch denn aber nuch einige Sachen geleiſtet, die ſelbſt in den Au⸗ Visgewiſſer Zentrunsleute etwas ſtarker Tobak iſt. Letzthin hat in Repub, wie berichtet, eine Perteiparade des betüchtigten altſenkaniſchen Schutzbundes“ ſtattgefunden, der ausſchließlich i ſtiſch⸗kommunſſtiſch iſt und in einem vollkommen bolſche⸗ Hörſin chen Fahrwaſſer,ſegelt. Das Reichsbanner des Herrn und 9 hat es für notwendig gefunden, zu dieſer Kundgebung, ſage alſo reibe, 4000 Reichsbannerleute als Deputation zu ſchicken, d. h. degimente die der Friedensſtärke 4 deutſcher Infanterie⸗ Ater entſpricht keich ieſe Tatſache hat bei den Chriſtlichſozialen in Leſter⸗ die Gelle Empörung erweckt und deren Echo kann ſich ſelbſt ichsbormania“, eine der begeiſtertſten Vorkämpferinnen des Tatſacbanners, nicht verſchließen. Das Zentrumsblatt erklärt, die ſratiſche daß ſtarke Reichsbannerkolonnen in einem ſozialdemo⸗ o den en Zuge mit Uniform und Fahnen mitmarſchierk ſeien, und ſch n Eindruck erweckt hätten, als ſeien ſie ein Teil der ſozialiſti⸗ Schugönganiſation, ſei nicht erträglich. Der„Republitaniſche Sczialdend ſei eine politiſche Kampforganiſation der öſterreichiſchen dienokraten gegen die einzige andere große Partei in Heſter⸗ Relch e Chriſtlichſozialen, die Schweſterpartei des Zentrums. Da⸗ bedi anner müſſe ſeine parteipolitiſchneutrale Linie un⸗ ugt einhalten. maße leſe Krokodilstränen der biederen„Germania“ müſſen einiger⸗ leine eiter ſtimmen, denn der Reichsbannerhäuptling Hörſing und Hrößen nmandierenden Generale, wie Herr v. Deimling und andere Dürgert werden ſich ihr heiligſtes Recht nicht nehmen laſſen, das Foziatdam zu bekämpfen und das Reichsbanner als Leibgarde der Vorf 1 emokratie zu erhalten. Das Zentrum ſollte lieber aus dem n(ſie pbraktiſche Lehren ziehen. Das wird es aber nicht badi ohe 3. B. den Zentrumsabgeordneten Hoffmann, der im kaſterten Landtag vom„chriſtlichen“ Geiſt im Reichsbanner phan⸗ wühig 11 die Leute ſeines linken Flügels werden nach wie vor hübſch Herr m Reichsbanner bleiben und moraliſche Ohrfeigen einſtecken. ruhie ſerth, der von der republikaniſchen Unſon träumt, wird alſo 3Uhig in denhleſen können. Eine zweite Frage iſt es allerdings, wie man ſtügun rechts gerichteten Kreiſen des Zentrums über dieſe Unter⸗ g einer ſozialdemokratiſchen Organiſation denkt. * 2 4 Kommuniſtenüberfall auf Reichsbannerleute 1 Lerfce die„B..“ berichtet, kam es geſtern nachmittag nach einer Schwar zunasfeier des Charlottenburaer Neichsbanners tung z⸗Rot⸗Gold in Charlottenburg zu ſchweren Ausſchrei⸗ ten. Ben von Kommuniſten die die Feier zu ſtören verſuch⸗ niſten 7 0 Anſtimmen des Deutſchlandliedes begannen die Kommu⸗ e Reichsfahne zu beſchimpſen. Die Polizei nahm den Haupt⸗ dung des heutigen Miniſterrates über die Schuldenabkommen. Perkinax glaubt, daß dass Kabinett wohl überredet werden würde, die Angelegenheit bis zum Herbſt zu vertagen. Die einzige Frage ſei, ob die franzöſiſche Währung im kommenden Monat die Belaſtungsprobe amerikaniſcher Erwägungen aushalten werde. Eine Telephonanleihe in Amerika Nach einer Mitteilung des„Journal of Commerz“ ſeien in den letzten Tagen in Paris von Vertretern der Newyorker Großbanken Verhandlungen geführt worden über eine Telephonanleihe, die aber nicht der Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken diene, ſondern der Regierung nur über die augenblickliche ſchwierige Lage hinweg⸗ helfen ſolle. Die Anleihe würde eine Regierungsanleihe ſein. Das franzöſiſche Telephonſyſtem würde als Sicherheit gegeben werden müſſen, weil der franzöſiſche Kredit einſtweilen ſo ſchlecht ſei, daß ohne ſolche Sicherheiten die Bonds in Amerika keinen Abſatz fänden. Als Geldgeber ſollen amerikaniſche Telephonfirmen in Betracht kornmen. Erneutes Sinken des Franken Im heutigen Vormittagsfreiverkehr hat ſich erneut eine nicht unerhebliche Abſchwächung der romaniſchen Valuten ge⸗ ſtellt. Der franzöſiſche Franken ging auf 166 gegenüber London zurück. Brüſſel notierte ebenfalls ſchwächer mit 174 gegen London, London gegen Mailand 144,50. Eine internationole Finanzkonferenz In Pariſer diplomatiſchen Kreiſen wird erneut behauptet, daß im September oder Oktober d. J. eine große internationale Finanz⸗ konferenz ſtattfinden wird, die ſich mit der Löſung der gegenwär⸗ tigen finanziellen Schwierigkeiten befaſſen ſoll. Es heißt, daß Mel⸗ lon über dieſen Punkt ausführlich mit Muſſolini verhandelt und keinerlei Bedenken gegen die Einberufung einer ſolchen Konferenz geltend gemacht habe. Wie die„Information“ aus Brüſſel meldet, wird Schatz⸗ kanzler Mellon dort in Bälde erwartet. Es ſei wahrſcheinlich, daß die belgiſche Regierung mit ihm über eine Anleihe zu Errichtung einer Goldkreditbank verhandeln werde. Gegen die ausländiſchen Aufkäufer Wie der„Temps“ berichtet, iſt im letzten Kabinettsrat beſchloſſen worden, gegen die Aufkäufe von Rohſtoffen und Rohſtoff⸗ fertigfabrikaten und anderen Gegenſtänden durch Ausländer vorzugehen. 518 0 4***. Franzöſiſch- rumäniſcher Freundſchaſtsvertrag Wie aus Bukareſt gemeldet wird, iſt zwiſchen Frankreich und Rumänien ein Freundſchafts⸗ und Neutralitätsvertrag unterzeichnet worden, deſſen Text nach der Ratifizierung veröffentlicht werden wird. ſchreier feſt, worauf die Kommuniſten verſuchten. den Verhafteten zu befreien. Es kam zu einem großen Tumult, in deſſen Verlauf ſieben Perſonen verhaftet wurden. Eine Reichsbannerorksgruppe in Amſterdam Am Sonntaa fand in Amſterdam die Gründung der von den dortigen Reichsbürgern errichteten ausländiſchen Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold ſtatt, zu der neben anderen Ver⸗ tretern aus dem Reich auch Reichstagspräſident Löbe erſchienen war. Bei der Gründunasfeierlichkeit wies der Reichstaaspräſident Löbe darauf hin, daß es dem Deutſche gezieme, auch in ſchweren Zeiten treu zu ſeinem Vaterlande zu ſtehen. In den Tagen des Glücks wiege die Treue leicht. Bürgermeiſter Wiben überbrachte im Namien der Stadt Amſterdam der neuen Ortsgruppe ſeine Grüße. Am Nachmittaa gab das deutlche Generalkonſulat zu Ehren des Reichstagspräſidenten ein Feſteſſen. Am Abend ſprach Löbe im großen Saale der Bellevue vur einer auch von Holländern beſuchten Verſammlung über das Thema:„Die deutſche Republik als Gewähr des Weltfriedens.“ Das mag alles aut und recht ſein, wenn man auf die ſchönen Worte bauen könnte. In Wirklichkeit aber wird durch das Reichs⸗ banner nur Unfrieden und Feindſchaft auch unter die Auslands⸗ deutſchen getragen. die verminderung der Beſatzung Berlin, 9. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Meldungen in⸗ und ausländiſcher Blätter zeigen die Ueberreichung eines Memorandums des deutſchen Botſchafters in Paris an den Außenminiſter Briand an, in dem die Forderumg einer Ver⸗ minderung der Beſatzungstruppen von 85 000 auf 50 000 Mann erhoben wird. Wie dazu an zuſtändiger Stelle erklärt wird, ſchweben wohl Verhandlungen über dieſen Punkt, die, wie ja allgemein be⸗ kannt iſt, ſich ſchon ſehr lange hinziehen. Ein Memorandum aber mit ſo präziſen Forderungen iſt in dieſer Angelegenheit nicht über⸗ reicht worden. Auch bei der in dieſem Zuſammenhang berichteten Uebermittlung dieſer Forderungen in„weniger offizieller Form“ an die anderen Regierungen der Ententemächte handelt es ſich, wie wir hören, nur um Anweiſungen an die deutſchen Botſchafter, um ihnen Richtlinien bei einer eventuellen näheren Beſprechung der Entwaffnungsangelegenheit zu geben. Der Handelsvertrag mit Japan Berlin, 9. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nachdem am 7. d. M. ein Farbſtoffabkommen mit Japan unterzeichnet wor⸗ den iſt, dürfte, wie wir an zuſtändiger Stelle vernehmen, numehr die Handelsvertragsverhandlungen mit Japan, die ja bereits ſeit längerer Zeit andauern, in ein günſtigeres Fahrwaſſer kommen und in etwas flotterem Tempo fortgeführt werden. Prophezei⸗ ungen für den Abſchluß eines Prediſoriums bis Anfang September dürften bei einem Handelsabkommen, deſſen Abſchluß vielfacher Er⸗ fah-ung gemäß durch mancherlei Komplikationen verzögert wird, natürlich verfrüht ſein. Die Kriſis der Gewerkſchaſten In der deutſchen volkswirtſchaftlichen Korreſpondenz veröffent⸗ licht„ein alter Gewerkſchaftler“ folgende intereſſante Aus⸗ führungen: „Wenn die Zahlen ſpärlich in die Oeffentlichkeit fließen über den Mitgliederſtand der Gewerkſchaften, ſo iſt ſolches das zuverläſſigſte Barometer für den Abſtieg der Gewerkſchaftsbewegung. Schon ſeit mehr denn ſechs Monaten veröffentlicht die„Gewerkſchaftszeitung“ des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes keine zuſammen⸗ faſſenden Mitgliederzahlen der Gewerkſchaften mehr. nur hier und da werden bei Berichten über Verbandstage uſw. knappe Zahlen⸗ angaben über einzelne Gewerkſchaften gemacht. Die einzige Gewerk⸗ ſchaft. die ihren Mitaliederſtand erhalten und ſogar noch vermehrt hat, iſt der Buchdruckerverband. Alle übrigen Gewerkſchaften haben wohl ausnahmslos aroße Mitagliederverluſte erlitten. Da iſt zunächſt der Leviathan unter den Gewerkſchaften der Welt zu nennen, der Deutſche Metallarbeiterverband der vor einigen Jahren über 1½ Millionen Mitglieder zählte, aber unter der ungeſchickten Leitung ſeines Vorſitzenden Dißmann nach eigenen An⸗ gaben auf 640 043 Mitalieder zurückgegangen iſt. Wobei man ſehr wohl berechtigt iſt, die Frage aufzuwerfen, ob nicht dieſe Zahl noch zu hoch geariffen iſt? Denn zuverläſſia ſind die Zahlen der Ge⸗ werkſchaften keineswegs mehr. Mit den Geldbeſtänden des Metallarbeiterverbandes dürfte es noch ſchlechter als mit ſeinen Mit⸗ gliederzahlen beſtellt ſein. worüber er ſeit Jahren keine Angaben mehr veröffentlicht. Schlimm muß es auch im Bergarbeiter⸗ verband ſtehen, denn ſelbſt bei ſeiner jünaſt in Saarbrücken ab⸗ gehaltenen Generalverſammlung, alſo bei einer Gelegenheit, wo doch über alles Rechenſchaft abgeleat wird,. wagte er nicht. irgendwelche Mitteilungen über ſeine Mitaliederzahl der Oeffentlichkeit zu unter⸗ breiten. Der Vorſitzende Huſemann beanügte ſich mit der viel⸗ ſagenden Andeutung:„Die Mitaliederbeweaung ſei ſtark dadurch gehemmt geweſen, daß es allein im Ruhrberabau 200 000 Arbeits⸗ loſe gibt.“ Mit ſeinen Führern hat der Bergarbeiterverband kein Glück gehabt: kleiner und kleinſter Durchſchnitt. Sie ſahen ihre Ehre und Aufgabe darin, getreuer Diener der ſozialdemokratiſchen Partei zu ſein. Die Belohnung dafür waren Reichstagsmandate und nach der Revolution hochbeſoldete Stellen im Reichskalirat, Kali⸗ ſyndikat. Reichskohlenverband, Reichskohlenrat und Kohlenſyndikat. „Ohne unſeren Einfluß in dieſen Vertretungen wäre die Lage der Arbeiterſchaft weit ſchlimmer als ſie heute ſchon iſt“— meinte Huſe⸗ mann in Saarbrücken. Nichts irriger als das. Dort ſitzen die Bera⸗ arbeitervertreter meiſtens als Zuſchauer, weil ihnen Ne volke mirt⸗ ſchaftlichen Kenntniſſe abgehen und weil die Kardinalfehler einer grundverkehrten ſozialdemokratiſchen Außen⸗ und Wirtſchaftspolitik in ſolchen Körperſchaften höchſtens etwas retouchiert, aber nimmer⸗ mehr autgemacht werden können, ſolange die Urſachen nicht beſeitigt ſind. Dazu tut jedoch der Bergarbeiterverband nichts, im Gegenteil läuft er im alten Trott weiter und läßt ſich vom Novemberſozialiſten Sinzheimer über ſeine üble Lage mit einem ſehr anfechtbaren Vor⸗ trage über das Tarifrecht hinwegtröſten. deſſen Quinteſſenz lautet: „Der Tarifvertrag iſt Klaſſenkampf.“ Womit am aller⸗ letzten dem Bergarbeiterverband gedient iſt, weil er aus eigener Kraft gar keinen Klaſſenkampf unter den heutigen, von ihm ſelbſt mit verſchuldeten Verhältniſſen zu führen vermag. Sehen denn die Bergarbeiterführer nicht ein, daß gerade das Motto Sinzheimers die Bergwerksbeſitzer berechtiat, auch ihrerſeits den Klaſſenkampf mit aller Schärfe zu führen, und daß ſomit alles Geflenne von der „Brutalität des Grubenlords“ eigentlich widerſinnig iſt? Wer durch⸗ aus kämpfen will, muß auch Hiebe mit in den Kauf nehmen. So war es Brauch von altersher. Kataſtrophale Verluſte verzeichnet der Zentral⸗ verband der Angeſtellten, der auf dem Gipfel ſeiner Macht ſich mit 412 000 Mitgliedern brüſtete, alle anderen Angeſtell⸗ tengewerkſchaften zu verſpeiſen ſich anſchickte, ſtatt deſſen aber von Jahr zu Jahr mehr zuſammenſchrumpfte und mit ſeinen bis auf 145 000 nun zuſammengeſchmolzenen Mitgliedern höchſtwahrſcheinlich noch lange nicht den tiefſten Aſt ſeines Abſtiegs erreicht haben dürfte. Beim Verkehrsbund verzeichnet zwar ſeine Berliner Ortsverwaltung für das Jahr 1925 eine Zunahme von 3616, d. h. von 46 440 auf 50 056 Mitglieder, muß aber zugleich eingeſtehen, daß von den neu eingetretenen 19 845 Mitgliedern 15 619„wegen reſtierender Bei⸗ träge geſtrichen“ werden mußten und daß etwa 75 Prozent der Or⸗ ganiſation überhaupt noch fern ſtehen. Wie mag es da erſt im üb⸗ rigen Deutſchland ausſehen? Dagegen gibt der„Gemeinde⸗ und Staatsarbeiterverband“ die Zunahme ſeiner Mit⸗ glieder im Berichtsjahre 1925 mit 10 684 an, ſo daß am Jahresſchluß die Mitgliederzahl 200 692 betrug. Hier ſpielen beſondere Momente mit. An und für ſich iſt der Verband bei den anderen Gewerkſchaf⸗ ten niemals als voll angeſehen worden, weil ſich in ihm gar zu viele befinden, die in anderen Berufen Schiffbruch gelitten oder ſich im Kampfe ums Daſein nicht als vollwertig erwieſen hatten. Da⸗ her ſuchte der Verband durch Einwirkung auf ſozialdemokratiſche Ver⸗ treter in allen Parlamenten für ſeine Mitgliede etwas herauszuſchla⸗ gen und mit denſelben Mitteln die Arbeiter in ſeine Organiſation hin⸗ einzuzwingen, was ihm auch nach der Revolution in hohem Grade, aber nicht durch eigene gewerkſchaftliche Kraft gelungen iſt. Welches ſind nun die hauptſächlichſten Gründe für die Flucht aus den ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften? Statt langer theo⸗ retiſcher Beweisführung ein Beiſpiel aus der Praxis. Der „Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter“ brachte es von rund 33 000 Mitgliedern 1913 auf rund 100 000 Mitglieder im Jahre 1922. Jetzt iſt dieſe Zahl bereits auf 48 646 herabgeſunken und noch immer dauert der Abſtieg an. Aber der große Organiſationsapparat iſt wenig abgebaut, noch auf die 100 000 Mitglieder zugeſchnitten. Die Gehälter der Angeſtellten ſtehen im Durchſchnitt 260 Prozent über den Vorkriegsgehältern, während der Teuerungsinder rund 150 be⸗ trägt; 110 Prozent ſind alſo Revolutionsewinn. Noch höher iſt der Unterſchied bei dei Diäten und Sitzungsgeldern. Und ſo kommt es, daß den 347989 RM. Einnahmen im 1. Vierteljahr 1926 nicht we⸗ niger als 116878 RM. für Gehälter— 33 Prozent der Einnabmen— gehenüberſtehen. Rechnet man dann noch die ſächlichen Ausgaben mit 16 410 RM.,„Buchbinder⸗Zeitung“ mit 19 640 RM., Beiträge an das Internationale Buchbinder⸗Sekretariat mit 2000 RM. und an den Gewerlſchaftsbund mit 1832 RM. hinzu, ſo macht das für Verwaltungs⸗ und Agitationsausgaben allein 156 760 RM.— 44,3 Prozent ſämtlicher Einnahmen— aus. Für Unterſtützungen wur⸗ den 279 215 RM. ausgegeben, ſo daß die Mehrausgabe von 73 466 RM. aus dem Verbandsvermögen gedeckt werden mußte.“ Nimmt man noch die kommuniſtiſche Wühl⸗ und Zer⸗ ſetzungsarbeit hinzu, kann man ſich über die offenſichtliche Kriſis der Gewerkſchaften trotz der vor einigen Tagen veröffentlichten Mitglie⸗ der⸗ und Kaſſenbeſtandszahlen nicht wundern. SSS—————TPT—————..———————————————————————— 2. Seike. Nr. 364 Reue Mannheimer Jellung(Abend. Nusgade) Montag, den 9. Auguſt 19268 Für ein Oſt⸗Locarno Der polniſche Außenminiſter Zaleſki hat ſich einem Vertreter der„Neuen Freien Preſſe“ gegenüber ausführlich über ſeine poli⸗ tiſchen Abſichten ausgelaſſen. Der Miniſter gab der Ueber. zeugung Ausdruck, daß man mit Deutſchland in nachbarlich freundliche Beziehungen kommen werde, denn die pol⸗ niſche Delegation, die der Handelsvertragsverhandlungen wegen in Berlin weile, ſei mit Wohlwollen aufgenommen worden und von deutſcher Seite habe man auch Intereſſe daran, den Zollkrieg abzu⸗ bauen. Beſonder⸗ eingehend beſchäftigt ſich der Miniſter mit der Frage eines Garantiepaktes mit Sowjetrußland. Er erklärte jedoch, daß man ihn falſch in dieſer Hinſicht verſtehe, wenn man annehme, daß er alle in Frage kommenden Nachbarländer unter einen Vertrag mit Sowjetrußland ſammeln wolle. Eine derartige formaliſtiſche Einſtellung wäre falſch. Es müßten Einzelverträge zwiſchen den Ländern und Rußland abgeſchloſſen werden, die dann zu einem einheitlichen Ganzen zuſammengebracht werden müßten. Auch der Locarnovertrag beſtehe ja aus einer Reihe von Verträgen.— Zur Frage des Völkerbundsratsſitzes erklärte der Miniſter, daß er auch in dieſer Frage keinen formalen Standpunkt einnehme, ſon⸗ dern, daß er der Ueberzeugung ſei, daß Polen an der Pazifizie⸗ rung Europas praktiſch mitarbeiten müſſe. Ein Ausnahmegeſetz gegen die Deutſchen Die deutſche Seſmfraktion hat an den Miniſterpräſidenten eine Interpellation gerichtet wegen der Anwenduna des Geſetzes über die Beſchaffuna von Siedlunasland, das aus der preußiſchen Geſetzgebung übernommen wurde. dann aber ausſchließlich zum Schaden der deutſchen Anſiedler angewendet wurde. Die Inter⸗ pellanten verlangen die Aufhebung dieſes Geſetzes als im Wider⸗ ſpruch ſtehend mit dem Aararreformgeſetz und Entſchädigung für die enteigneten Deutſchen. Die polniſch-ruſſiſchen Beziehungen In einer Unterredung, die der polniſche Außenminiſter Za⸗ lewski einem Vertreter des„Petit Pariſien“ gewährte, wies er guf die ausgezeichneten Beziehungen Polens zu Rußland hin und betonte vor allem die völlige Loyalität der Sowjfet⸗ unfjon. Wenn irgendein. Konflikt in den Grenzaebieten entſtehe, ſo werde er ſofort in freundſchaftlicher Weiſe und ohne diplomatiſche Intervention beigeleat. Bezüalich der kommuniſtiſchen Propaganda erklärte Zalewski, daß die Beziehungen zwiſchen Warſchau und Moskau vollkommenkorrekt geworden ſeien. Die vorgänge in Nußland Ein ruſſiſches Dementi Die ruſſiſche Geſandtſchaft in Warſchau dementiert offiziell die Nachrichten über einen Aufruhr in Rußland und über die Spaltung innerhalb der Kommuniſtiſchen Partei. Der Ton des Dementis iſt außerordentlich ſcharf. Es heißt dort:„Die Sowjetgeſandtſchaft hat es für nötig gehalten, feſtzuſtellen, daß alle dieſe Nachrichten Phantaſieausgeburten ſind. Von dieſen Informationen gibt es nichts als Phantaſien, die geboren ſind in den Köpfen der Autoren Polens und des Auslandes.“ Gleichzeitig wird auch die Nachricht von einer Intervention der Sowjets wegen des Ausbaues des Gdinger Hafens dementiert. Trotz aller Dementis häufen ſich aber die Nachrichten über Un⸗ ruhen in Sowjetrußland. Sinowjew verhaftet? Einer Warſchauer Agenturmeldung zufolge ſoll in Warſchau eine Meldung aus Moskau vorliegen, der zufolge der neue Chef der G..Ul., Menſinski, den Befehl zur ſofortigen Verhaftung Sinowjews gegeben haben ſoll.— Ob die Nachricht zutrifft, iſt ungewiß. die Rückkehr der begnadigten Memel⸗Putſchiſten Die 9 memelländiſchen Gefangenen, die bekanntlich auf Ver⸗ wendung der deutſchen Behörden von der litauiſchen Regierung be⸗ gnadigt wurden, trafen am Samstag abend auf dem Königs⸗ berger Hauptbahnhof ein. Die Ankömmlinge, die geſchloſ⸗ ſen hinter einer blumengeſchmückten Fahne marſchierten, wurden mit donnernden Zurufen empfangen. Dann formierte ſich ein vom Publikum zahlreich begleiteter Zug unter dem Abſingen nationaler Sieder nach dem alten Schützenhaus, wo anſchließend eine Wieder⸗ ſehensfeier ſtattfand. Der Vorſitzende des Memellandbundes, Kon⸗ ktre⸗Admiral a. D. Küſel hieß die Befreiten herzlich willkommen und wies darauf hin, daß Deutſchland es als eine Ehrenpflicht be⸗ trachte, dieſe Opfer litauiſcher Willkürpolitik in jeder Weiſe zu unterſtützen und ihnen zu einer neuen Exiſtenz zu verhelfen. Nach der Anſprache ſtimmte die Verſammlung das Deutſchlandlied an. Aufhebung des Sichtvermerkzwanges nach Zuremburg — Berlin, 9. Aug. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt durch Vereinbarung zwiſchen der und luxemburgiſchen egierung der Sichtvermerkzwang für den Reiſeverkehr von und nach Lupemburg mit Wirkung vom 1. September aufgehoben worden. Tanzabend in Andaluſien Skizze von Franz Friedrich Oberhauſer In irgendeiner kleinen Stadt in der andaluſiſchen Landſchaft, in welcher man ſich einen Tag Raſt gegönnt hat, um den Reiſe⸗ ſtaub gehörig von den Schuhen zu klopfen, iſt für den Abend ein Tanz angeſagt. Obwohl dies in Spanien, beſonders in den Bauern⸗ provinzen, nichts von beſonderer Bedeutung iſt, ſcheint man hier ſich doch auf dieſen Abend zu freuen. Die andaluſiſche Tänzerin iſt das Wunderbarſte, das man ſehen kann. Ihr Tanz iſt von be⸗ glückender Geſchmeidigkeit, von einem berauſchenden Schwung, eine veredelte körperliche Melodie. Die Andaluſierin hat das Genie des Tanzes. Uebrigens: man hat ſelten mehr und leidenſchaft⸗ licher tanzen geſehen als in Spanien; nicht allein in Städten, ſelbſt auf dem Lande. Mit einer Art kindlicher Luft und Fröhlichkeit, mit einer frohbewegten Natürlichkeit, die in den Geſchlechtern fortlebt. * An dieſem Abend nun ſollte Paucho Suarez, der Harfeniſt, in der Poſada zum Tanze aufſpielen. Und Conchita wird tanzen. Von meinem Zimmer aus ſah ich in den Patio, den Hof mit den Arkaden. Den kleinen Palmen, deren dunkles Blattgrün ſtark von den weißen Mauern abſtach. Solche Patios findet man auch in den Fondas, in den Gaſthöfen und Hotels in den größeren Städten, ſelbſt in Madrid und Barcelona. Sie dienen hier als Hall. Tiſche und Stühle ſtehen da und es iſt im glühenden Sommer der einzige Ort, der Schatten gibt und Kühle. Gegen Abend wurde es in der Poſada lebhaft, Weinkrüge ſtanden auf den Tiſchen. Bauern⸗ burſchen und Dörfler erſchienen in bunter Tracht, zinnoberrote Tuchgürtel um die Hüften, darin ſie verſchiedene Dinge aufbewah⸗ ren. Komiſche und groteske Figuren waren darunter; kleine Männ⸗ lein, die wie eine bunte Kugel daherrollten und lange, dünne, ſchwermütige Herren, die gravitätiſch und ſchweigſam waren. Der Abend flammte flammingorot und der Himmel wollte von ſeiner ſtrahlenden Bläue nichts abgeben. Unwirklich ferne däm⸗ merte ein weißliches Bergland. Die Schatten wehten tiefer und noch immer war der Himmel blau, wie um Mittag drüben in Afrika.— Ein halber Mond hing wie ein heimlich funkelndes Schmückſtück über dem Palmenhof. Kühler Wind ſtrich von der See herüber. Auf den weißen Hauswänden blühte das Abend⸗ licht wie ein Brokatmuſter auf. Die vergitterten Fenſter waren geſchloſſen und die Türen, die in die Patios führten, ſtanden halb offen, alles war ſtill und einſam, als wäre es die Stadt aus einem Zaubermärchen. gefundenen Aufzeichnungen un Der Kulturkampf in Mexiko In Newpork vorliegende Meldungen aus Mexiko ſprechen von ſchweren Zuſammenſtößen der Bevölkerung mit der Polizei in den Provinzen Quadalajra und Zacatecas. Ein Flugblatt ſagt, daß der Widerſtand der katholiſchen Bevölkerung gegen die Regie⸗ rungsmaßnahmen in allen Provinzen zunehme. Zu einem beſon⸗ ders ſchweren Zuſammenſtoß kam es vor der katholiſchen Kirche von Quadelupe. 5 Demonſtranten wurden getötet und über 50 Per⸗ ſonen verletzt. 150 Katholiken wurden von der Polizei verhaftet. Der„Oſſervatore Romano“ veröffentlicht zu der Nachricht, daß Präſident Calles nur dem Statut von 1917 Geltung verſchaffen wolle, den Wortlaut des umſtrittenen Paragr. 130 der mexikaniſchen Verfaſſung. Aus dem Text geht hervor, daß den geſetzgebenden Körperſchaften ohnehen das Recht zuſtehe, die Höchſtzahl der amtie⸗ remden Prieſter zu beſtimmen und überdies ſeien die Zivilbehörden befugt, unter den Geiſtlichen ihre Auswahl zu treffen. Jeder Per⸗ ſonenwechſel unterliege außerdem der Anmeldung. Aus dieſen Beſtimmungen folgert das vatikaniſche Blatt, daß es ſich alſo ganz offenſichtlich nicht darum handele die Kirche vom Staat zu trennen, um dieſen von einer kirchlichen Bevormundung zu befreien, ſondern um die Abſicht, die kirchlichen Rechte durch die weltliche Macht zu erſetzen. Ein ſchwerer Schlag für die deutſche Kultur in Rumänien Das rumäniſche Miniſterjum für Kultus und ſchöne Künſte hat in der Frage der Theaterkonzeſſionen eine Verfügung ge⸗ troffen, die für die deutſche Kultur in Rumänien eine überaus ſchwere Schädigung darſtellt. Nach dieſer Beſtimmung iſt jedes Minderheits⸗ theater verpflichtet, ſeine Bühne monatlich an acht Tagen rumäni⸗ ſchen Schauſpielertruppen entſchädigungslos zu über⸗ laſſen. Ferner müſſen der Theaterdirektor und alle Mitglieder der Truppe rumäniſche Staatsbürger ſein. Ausländer können nur mit beſonderer Bewilligung des Kultusminiſteriums als Gäſte auftreten. Während einer Spielzeit müſſen zwei aus dem Rumäniſchen über⸗ ſetzte Theaterſtücke aufgeführt werden. Dieſe Verordnung bedeutet eine ſchwere Schädigung des deutſchen Theaterweſens und über⸗ haupt der deutſchen Kultur in Rumänien. Namentlich die Beſtim⸗ mung, daß die Mitglieder der Minderheitentheater rumäniſche Staatsbürger ſein müſſen, kann mit einem Schlage zum Ruin des deutſchen Theaters in Rumänien führen. Aufloſung der türkiſchen Außenhandelskammern: Wie der Konſtantinopeler Berichterſtatter des„Daily Telearapb“ ſeinem Blatte meldet, dürfte demnächſt eine Schließung aller aus⸗ ländiſchen Handelskammern durch die türkiſche Reaierung zu erwar⸗ ten ſein. Die in Konſtantinopel befindlichen ausländiſchen Diploma⸗ ten werden dann gemeinſam einen Proteſt verleſen. Wie die„Mor⸗ ning Poſt“ ſchreibt, getraue ſich die türkiſche Handelsleitung vorläu⸗ fia noch nicht, dieſen Veſchluß auch auf die engliſche, amerikaniſche. franzöſiſche und italieniſche Kammer auszudehnen. Die beabſichtiate Maßnahme ſoll ſich, dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ zufolge. hauptſächlich gegen die enaliſche, ita⸗ lieniſche und griechiſche Schiffahrt richten. Eine der größten Beſtrebungen Angoras ſei die Schaffung einer national⸗ türkiſchen Handelsflotte. Der Magdeburger Fall — Magdeburg. 9. Auguſt. Die Beſchwerdekammer des Maadeburger Landgerichtes, die über die Haftentlaſſung des von Schröder beſchuldigte Rudolf Haas, des Chauffeurs Reuter und des Kaufmanns Fiſcher zu entſcheiden hat, trat heute vormittag 8 Uhr B zuſammen. Wider Erwarten zog ſich die Beratung der Kammer länger hin. Den Beratungen durften weder die Staatsanwaltſchaft noch die Verteidigung beiwohnen. Es handelt ſich hier um eine Ent⸗ ſcheidung der Beſchwerdekammer aufarund des vorliegenden Akten⸗ materials, das nur der Staatsanwaltſchaft bekannt iſt. neeeeeeeeeeeeeee, Letzte Meldungen Streſemann in heidelberg Kr. Heidelberg, 9. Aug.(Eigener Bericht.) Im Rahmen der Feſtſpiele hält der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann am Nachmittag des 19. Auguſt ſeinen Vortrag über„Goethe und Napoleon“. Der Miniſter wird abends der Aufführung des „Sommernachtst raum“ im Schloßhof anwohnen. Heidelberger Chronik Kr. Heidelberg, 9. Aug.(Eig. Bericht.) Geſtern nachmittag haben Spaziergänger in der Gegend der Engelswieſe auf der An⸗ höhe jenſeits des Neckars neben einer Bank zwei Leichen auf⸗ gefunden. Die ſofort benachrichtigte Polizei ſtellte feſt, daß Selbſt⸗ mord durch Erſchießen vorliegt. Es handelt ſich um ein aus Saarbrücken nach Heidelberg zugereiſtes Ehepaar, der Mann, In⸗ genieur, 49 Jahre alt, die Frau 43 Jahre alt. Laut den bei ihnen d Briefen ſollen ſie durch wirtſchaftl. Not zum Selbſtmord getrieben worden ſein.— In Neuenheim 19 ſuchte eine Frau wegen ſchwerer Krankheit durch Einatmen 195 Leuchtgas am 8. Auguſt einen Selbſttötungsverſuch. Sie wur 65 ins Krankenhaus eingeliefert.— Geſtern wurde die Leiche Dienſtmädchens von auswärts beim Kraftwerk Schwabenheim ſſn dem Neckar geländet. Nach den gemachten Feſtſtellungen liegt Se tötung vermutlich aus verſchmähter Liebe vor. Vom Blitz getötet — Erlangen, 9. Aug. Ein lediger 27 Jahre alter Hee vor Erlangen wurde vom Blitz getroffen und ſofort getöte t, aiter ſich auf dem Wege nach Kosbach während eines ſtarken Gewi befand. Sein Begleiter blieb unverletzt. Ein Gedenkſtein für Rathenau, Erzberger und Ebert — Dortmund, 9. Aug. Wie aus Witten gemeldet wird, rang am Sonntag auf der Hohen Spann ein Gedenkſtein zum denken an Erzberger, Rathenau und Ebert enthüllt. Die e rede hielt im Namen des Oberpräſidenten Hörſing, des Bun 15 vorſitzenden des Reichsbanners, Poligeipräſident a. D. Rung, Dann ſprach noch der Regierungspräſident von Münſter, A m lungſen, im Namen der preußiſchen Regierung. Flugzeugunglück —Stetan, 9. Aug. Bei dem geſtrigen großen Flugtag cufgle Flugplatz Krekow ereignete ſich ein Flugzeugabſturz. Der ben von Manteuffel, der ſeine Maſchine nicht mehr in der Luft 5 10 konnte rettete ſich durch einen Follſchirmaß prung. Die Maf et⸗ wurde aN zertrümmert, während von Mankeuffel un v letzt blieb. Ein Berliner Arzt bei Ahlbeck erſchlagen — Verlin, 9. Aug. Wie der„Berliner Lokalanzeiger“ au Heringsdorf meldet, wurde in der Nacht vom Samstag zum 15 tag zwiſchen Heringsdorf und Ahlbeck der Berliner Arzt Dr. 62 lach, wohnhaft in Zehlendorf, von Ahlbecker Einwohnern Handgemenge erſchlagen. Die Täter konnten am S tag vormittag in Ahlbeck verhaftet werden und ſind nach einem 115 faſſenden Geſtändnis ins Amtsgerichtsgefängnis von Swinemu eingeliefert worden. Eiſenbahnunfälle — Lemberg, 9 Aug. Bei Lemberg iſt der von Lemberg 5 gegangene Perſonenzug auf einen rangierenden Güterzug auf 1 Station Rzeſzow gefahren. Die Lokomotive und vier Wa 57 des Perſonenzuges ſtürzten um. 43 Paſſagiere wurden e oder weniger ſchwer verletzt. Ein Reiſender wurde getöt! — London, 9. Aug. In der Nähe von New Caſtle iſt 5 elektriſcher Zug mit einem Güterzug zuſammengeſtoßen. Der gb⸗ führer des elektriſchen Zuges wurde getötet und drei Reiſe wurden verletzt. Vulkanausbruch in Indien? — London, 9. Aug. Aus Rangoon wird gemeldet, daß 15 Kapitän des Dampfers„Chakdinad“ an der Küſte von Akyab 01 rieſige Flamme geſehen hat, deren Höhe er auf mehr als 100 Ma ſchätzte. Die Erſcheinung wird einem Vulkanausbruch nördlich 100 Kun zugeſchrieben. Bis jetzt iſt die Eruption von direkter Seite n nicht beſtätigt worden. Nachtrag zum lokalen Teil „Die Ehrung für Dr. Carl Benz. Das hiſtoriſche Auto, 1b wie wir an anderer Stelle berichten, die Fahrt von Hannover 155 Ladenburg gemacht hat, um den Erfinder des Autos, Dr. 1 enz, zu ehren, traf heute nachmittag kurz vor 1 Uhr in Mae heim ein. Bei der Fahrt durch die Breiteſtraße und die Plan erregte das altertümliche Fahrzeug, das vor 30 Jahren konſtrule, wurde, großes Auffehen. Der Wagen iſt in der Mercedes⸗Ben Verkaufshalle in P 7, 24 ausgeſtellt. * * Freiburg, 9. Aug. Kürzlich feierte der Radfahrerverein Heiſenhſſ ſein diesjähriges Stiftungsfeſt und veranſtaltete dabei auch aht⸗ Wett⸗ und Preisfahren unter ſeinen Mitgliedern auf der der ſtraße Freiburg—Gottenheim. Hieran beteiligte ſich auch Seintic Jugendklaſſe das Mitglied, der 15jährige Malerlehrleng Hel ſich Handſehuh, Sohn des Gärtners Handſchuh. Der an und für ſcch nicht kräfige Burſche, der ein geſchickter Radfahrer war, erwa ſtal⸗ einen zweiten Preis. Nach zwei Tagen ſtellte ſich bei ihm eine get Lungen⸗ und Rippenfellentzündung ein. Trotz baldiger inische Behandlung und ſeines Verbringens in die hieſige medizi evol Klinik ſtarb er. Für die Eltern ſoll es eine Mahnung ſein, iben ſie ihre Kinder einen Sport, der ſolche Anforderungen ſtellt, tre laſſen, einen Arzt zu Rate zu ziehen. die Speyer, 9. Auguſt. Amtlich wird uns mitgeteilt, daß Fälligkeit der im Vorſahre gewährten Winzerkredite 61 Schuldſcheine) vom 31. Dezember 1926 bis 31. Dezember en hinausgeſchoben worden iſt. In den Beſtimmungen 1. der Zinszahlung iſt dagegen eine Aenderung nicht eingetre ſ dieſe iſt nach wie vor zum Schluß jeden Kalenderjahres, heuer am 31. Dezember 1926 fällig. 2 Um dieſe Stunde kam der erwartete Pancho mit ſeiner Harfe. Er ſetzte ſich in den Hof, überflog mit einem raſchen Blick die Zu⸗ hörer und griff dann in die Saiten ſeiner Harfe. Es mag wohl wunderlich geweſen ſein, hier in einem andaluſiſchen Neſt einen Mann auf der Harfe ſpielen zu hören, ſo vollkommen, wie man es ſelten irgendwo erlebt haben mag. Das Volk ſtand um den Mann herum und lauſchte. Was er ſpielte, waren ſcheinbar Varia⸗ tionen; aber plötzlich klärte ſich dieſes ſchwierige Spiel, wurde ſehr einfach und geläutert und die Männer huben an zu ſingen. Ein Volkslied. Eines jener Lieder, deren Einfachheit, plauſibler Text und primitive Melodie das Herz gefangen nehmen und irgendwann, irgendwo immer wieder zu klingen beginnen. Während der Mann das Lied ſpielte, erſchienen an zwei gegenüberliegenden Fenſtern zwei Mädchen, die ſcheu und heimlich in den Patio ſahen und leiſe mitſangen. Nach dieſem Liede kam Conchita. Es war ein braunes, dunkles, bewegliches Mädchen. Sie trug eine rote Blume im Haar, die wie ein Feuerſtern leuchtete. Ihr einfaches, enges, dunkles Kleid zierte eine hellrote Schärpe. Die Burſchen rückten näher. Es öffnete ſich ein Kreis und Conchita begann zu tanzen. Erſt einen Fandango, langſam, ge⸗ Wie eine Flaumfeder ſchwang ſchmeidig, elaſtiſch und werbend. ſie ſich. Beifall zauberte ein ſchwaches Lächeln auf das Mädchengeſicht. Die Harfe gab eine Paſſage zu einem neuen Tanz. Einige Burſchen riefen:„Seguidilla!“ Und das Mädchen ſtand da, mitten im Kreis und hob die braunen Arme, in den Händen die Kaſtagnetten. 2 iſt Eros. Liebe atmet in jedem Pas. Schwingt den Körper, beſeligt ihn, hebt ihn, treibt ihn und gibt ihm von innen heraus endloſes Verlangen und Berauſchen Sie tanzt keinen Tanz⸗ namen. Sie wiegt ſich unter beſtimmten Einflüſterungen, unter be⸗ ſtimmten Wellen. Ihr Körper wird unbewußt elaſtiſch. Das iſt keine Produktion für Zuſchauer. Das iſt Genießen, Luſt, Wone— Und dies reißt die Zuſchauer mit. Ob es nun eine Seguidilla iſt, ein Zapateado, ein Fandango. Mit dem Tonrauſch der Harfe fließt es dahin. Was iſt noch außer⸗ 0 5 da? Erde, Gärten, Abendhimmel, Menſchen? Nichts, alles iſt 1 Ueber dieſen Tanz hinaus war es plötzlich Nacht geworden. Eine helle andaluſiſche Nacht voll Mondlicht, voll Silber und be⸗ rauſchender Träume. Beryllgrün ſchwang ſich dieſe Nacht über dem Patio. Die Sterne, plötzlich niederfallend, hingen tief und lichtvoll funkelnd über den Dächern und wiegten ſich, als wären ſie voll Luſt und Seligkeit. Ein neuer Tanz: eine Malaguena. Die Burſchen, in Crrebe begannen mit den Fingern zu ſchnalzen im Takte der Kaſtagne Chonchitas Leidenſchaft glühte. Ihre Augen waren zwei 8 17 menſterne noch, ihr Kopf in den Nacken geworfen, das ſchioc Haar leicht geringelt, die junge Bruſt ſpannte das Tuch. rbel Immer näher tanzte das Mädchen an den Burſchen olſchen Sie hat die Blume aus ihrem Haar geriſſen und hält ſie zwi den Lippen. Die Harfe wird leiſer und klingt nur noch ganz den Das Mädchen neigt ſich dieſem und jenem zu, ſtreift die glüiße geh, Geſichter faſt mit der Blume, dann plötzlich ein Aufbrauſen, cbotunde tiſſimo im Harfenſpiel, ein bebendes Stehenbleiben, eine Senn, lang, und irgendeiner unter den Zuſchauern darf das tanzende dre chen auffangen, aber im letzten Augenblick entwiſcht es und pol⸗ ſich weiter. Und wieder ganz nahe am Geſicht eines Wurſchen gler über, die Blume ſtreift deſſen Lippen. Da, ein rauher, br Ruf:„Conchital“. 5 gel⸗ Es war der Harfenſpieler. Leidenſchaft iſt für ihn Beifall ch⸗ denſchaft entflammen, heiß ſein Spiel. Iſt Erfolg. Aber pen. weier. Keine Erfüllung. Die Meſſer ſtecken loſe in den Schä den Und die Nacht iſt klar, der Schatten tief. Es gibt viele Winkel in Straßen. So geht das Spiel. Und Nichts geſchieht. Die Hände greifen nach den Krügen. nchite Pancho, der die Harfe weggeſtellt hat, erzählt ein Abenteuer. Co Haal ſitzt brav auf ſeinem Schoß und hört zu. Die Blume im Die Lippen noch leiſe bebend, die Augen noch voll Flammen. dliht Träume ſind in den andaluſiſchen Nächten. Vom Monnen umkoſt, vom Meerwind umfächelt, von den Sternenfla ande⸗ umbrauſt. Aber auch Gefahren und Abenteuer ſind in der luſiſchen Landſchaft. 10 Spät iſt es. Und die Poſada ſchläft. Einzelne Stimmeg gl in der Gaſſe. Erregt und lebhaft, dann ein verhallender blihen Und nichts mehr als das klare, gläſerne Licht, ein Stern. und das ſchlafgewiegte Land und ein Ruf vielleicht, ferne, har brutal:„Conchital“. Traum, andaluſiſcher Traum Aphorismen Von Jo ſef Stollreiter. — Man kann in manchen Situationen nichts Dümmeres ſagen als das Klügſte. Die am wenigſten zu ſagen wiſſen, reden immer und reden lauteſten. . Selbſtworwurf eft der Neid des Edlen. 76 de n⸗ e⸗ ⸗ e lot 1 l⸗ 1 3 5 * rr e 22 elne dia F Montag. den 9. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabez 3. Seike. Nr. 364 Städͤtiſche Nachrichten Der Kuppelbau Die Bauarbeiten am Planetarium im Luiſenpark ſind ſo weit fortgeſchritten, daß gegenwärtig die Ausführung des intereſ⸗ ſanteſten Teiles des Bauwerkes, der 26,3 Meter weit geſpannten Kuppel, vor dem Abſchluß ſteht. Für jeden Bauverſtändigen, aber auch für jene, die beim Spaziergang im Luiſenpark den Fori⸗ gang der Bauarbeiten verfolgen, wird es von Intereſſe ſein, hier Einiges über den Kuppelbau zu erfahren. Die Vorgängerin des Kuppelbaues bildet der Gewölbebau. Dieſer iſt eine Erfindung der alten Etruſker aus der Zeit um 500 oder 400 v. Chr. Die Römer haben dieſe für das Bauweſen ſo außerordentlich wichtige Erfindung von dem unterjochten Volks⸗ ſtamm übernonemen und in alle Gegenden ihres weiten Weltreiches hinausgetragen. So wurde in der Römerzeit, wie man an der aus dem 3. Jahrhundert ſtammenden Porta nigra in Trier feſt⸗ ſtellen kann, der Gewölbebau auch in Deutſchland bekannt. Der ölbebau beſteht im Prinzip darin, keilförmige Steine in Bogen⸗ form derart aufeinander zu ſetzen, daß ſie ſich durch ihr Eigen⸗ gewicht immer feſter ineinander keilen, ſodaß der Bogen ſich dann freiträgt, wenn die unterſtützende Schalung weggenommen wird. Vom Bau einfacher Tonnengewölbe ſind die alten Römer ſchon zunt Bau von Kuppelgewölben fortgeſchritten. Als größtes und berühmteſtes Denkmal dieſer antiken römiſchen Baukunſt iſt uns das Pantheon in Rom erhalten geblieben. Dieſes Meiſter⸗ werk der antiken Baukunſt iſt um das Jahr 27 v. Chr. von Markus Agrippa, einem Freunde des Kaiſers Auguſtus, gebaut worden. Es iſt überdacht mit einer 44 Meter weiten maſſiven Kuppel aus Steinquadern, die in ihrem Scheitel eine 9 Meter weite Lichtöff⸗ nung hat, durch die der weite fenſterloſe Innenraum ausgiebig belichtet iſt. Die Kuppel des Pantheon war bis in die neueſte Zeit die weitgeſpannteſte Kuppel der Welt und wurde erſt durch die Eiſenbetonkuppel der Jahrhunderthalle zu Breslau, die Meter Spannweite aufweiſt, übertroffen. Eine ſchöne ver⸗ kleinerte Nachahmung des Pantheons hat Weinbrenner um 1810 zu Karlsruhe mit der kathol. Hauptkirche St. Stephan geſchaffen. bemerkenswerter altchriſtlicher Kuppelbau iſt die im 6. Jahr⸗ dundert unter Kaiſer Juſtinian zu Ehren der Hagia Sophia„Der Böttlichen Weisheit“, erbaute Sophienkirche zu Konſt an⸗ tinope J. Die 31,5 Meter weite Kuppel iſt hier aus 40 im Schei⸗ telpunkt zuſammentreffenden Gurtbögen konſtruiert, zwiſchen denen Gewölbekappen nur 2 Meter weit geſpannt ſind. Höchſt intereſſant iſt auch die Kuppelkonſtruktion byzantiniſcher Her⸗ unft der aus der 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts ſtammenden irche St. Vitale zu Ravenna. Zur Entlaſtung der unteren Bau⸗ teile iſt hier das Kuppelgewölbe aus lauter ſpiralförmig ineinander⸗ gelegten amphorenartigen Tongefäßen zuſamengeſetzt, deren ſpitze nden und Halsöffnungen ineinandergreifen. FJaſt ein volles Jahrtauſend ſtockte nun die Weiterentwicklung des Kuppelbaues, bis die Renaiſſance eine neue Blüte im Bau⸗ weſen brachte. Im 15. Jahrhundert entſtand der Dom zu Flo⸗ 3 mit einer 42 Meter weiten Kuppel und im 16. Jahrhundert ie Peterskirche zu Rom mit der 40 Meter weitgeſpannten Peterskuppel, die, von der Meiſterhand Michelangelos geſchaffen, Wahrzeichen der ewigen Stadt iſt und als ſchönſte aller bis etzt vorhandenen Kuppeln anerkannt wird. Im 17. und 18. Jahr⸗ 5 ndert entſtenden noch eine ganze Reihe bedeutender Kuppel⸗ auten, ſo die St. Paulskathedrale in London und in den öſtlichen dern zahlreiche zum Teil hervorragende Kuppeln türkiſcher Moſcheen. Die Vierungskuppel der Jeſuftenkirche in Mann⸗ eim, die um 1750 nach dem Entwurfe Bibienas ausgeführt wurde, ift im Vergleich zu den perhälier Kuppelbauwerken, e der Kuppel des Planetariums, v Kur eine Spannweite bon 16 Meter. Alle bisher aufgeführten Kuppelbauten ſind in Stein oder in Balz ausgefüßrt. Sie ſind für uns heute umſo bewunderungs⸗ ürdiger, weil den damaligen Baumeiſtern noch kein zugfeſtes terial wie Eiſen öder Eiſenbeton zur Verfügung ſtand, und es auch noch keine genauen Berechnungsmethoden gab. Nach der Ein⸗ führung des Flußeiſens und des Eiſenbetons in den letzten Jahr⸗ nten hat auch der Kuppelbau wieder neuen Aufſchwung und Farke Fortentwicklung genommen. Es entſtanden jetzt mächtige Enebe Sauten mit gewaltigen Spannweiten. Die größten unter 88 ſind die Ausſtellungskuppel in Lyon mit 110 Meter und Ku Rotunde zu Wien mit 102 Meter Spannweite. Dieſe eiſernen ppelbauten ſind ebenſo wie die Kuppeln in Holz und die erſten Doben Eiſenbetonkuppeln als Rippenkuppeln konſtruiert. Kuppelhaut wird hier durch Sparren und Pfetten auf ein⸗ ei gonal angeordnete Binder übertragen, die ſich oben an nen Druckring anlehnen und unten durch den Fußring zu ſammen⸗ gehalten werden. In den letzten Jahren iſt man nun dazu übergegangen, weit⸗ fihrennte Kuppel ee in Eiſenbeton auszu⸗ korngern, Bei ihnen iſt die Kuppelhaut, die Schale ſelbſt, die Trag⸗ aſtruktion. Hierbei kann die Druck⸗ und Zugfeſtigkeit des Eiſen⸗ us in ſehr wirtſchaftlicher Weiſe ausgenutzt, die Wandſtärke s Eigengewicht der Kuppel auf ein geringes Maß kt und gleichzeitig die Koſten der Ausführung ganz er⸗ wicd vermindert werden. Während die Peterskuppel ein Ge⸗ gr von 10 000 Tonnen, zu deſſen Uebertragung auf den Unter⸗ ki und die gewaltigen Vierungspfeiler in der Peterskirche erforder⸗ da ſind, und die Eiſenbetonkuppel der Jahrhunderthalle zu Bres⸗ Plarnoch 6340 Tonnen aufweiſt, wird das Gewicht der Kuppel des großtetariums nur etwa 200 Tonnen betragen. Bei einer gleich Eiſ en Spannweite wie die Jahrhunderkhalle würde eine moderne Nelebeton⸗Schalenkuppel nur ein Fünftel und im Vergleich zur Peterskuppel ſogar nur ein Dreißigſtel ihres Gewichtes haben. ie wird nun eine moderne Schalenkuppel konſtruiert und Eiegeführt? In einer Kuppel ſind unter der Einwirkung von bocharal Schnee und Wind zwei verſchieden gerichtete Spannungen die Meridianſpannungen und die Ringſpannungen, die Ne ſowohl Druck⸗ als auch Zugkräfte ſein können. Die Ermitt⸗ bons dieſer Spannungen kann rechneriſch oder graphiſch nach einer beitet edler um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ausgear⸗ 15 8 Methode erfolgen. Zur Aufnahme dieſer Spannung ſind laufende uppel des Planetariums eine bon unten nach oben ber⸗ Rin eridian⸗ und eine ringförmig um die Kuppel liegende Durabewahrung aus 8 Millimeter ſtarken Rundeiſen angeordnet. Beto orkretieren, d. h. durch Aufſpritzen von feinkörnigem in 85 mit Schlauchleitung und Druckluft wird die Eiſenbewahrung me 4,5 Ztm. ſtarke Betonhaut eingebettet. erfolgt Herſtellung der Eiſenbewahrung und die Torkretierung Aufto bei dem Planetarium nach einem bis jetzt noch nicht zur Jnendung gelangten, von der ausführenden Firma Jo ſ. Hoff f⸗ auf u u. Söhne.⸗G. zum Patent angemeldeten Verfahren arl inem feſten Mittel⸗ und zwei fahrbaren Außengerüſten der⸗ gleich aß immer zwei einander gegenüberliegende Kuppelſektoren den zeitig ausgeführt werden. Dieſes Verfahren hat vor allem pelſchalnzug, daß nur etwa ein Fünftel der ſehr koſtſpieligen Kup⸗ Stellenng erforderlich iſt. die dann ſechsmal an verſchiedenen ausfüh verwendet werden kann. Auf ſolche Weiſe war es der weite renden Firma möglich, die Herſtellungskoſten der 26,3 Meter 20 000 und 18 Meter hohen Eiſenbetonkuppel auf weniger als M. herabzudrücken. ine derartige Ausfü i i in ein⸗ el ge Ausführung einer Eiſenbetonkuppel in ſic gaencen iſt 8 5 Neuartiges und ſtellt außerordent⸗ und Jper Anforderungen an die mit der Konſtruktion, Ausführung arbeiter erwachung betrauten Beamten, Angeſtellten und Fach⸗ orenpaa Schwierigkeiten, die bei der Ausſchalung des erſten Sek⸗ 15 tes auftraten, konnten verhältnismäßig ſchnell überwunden kweitere Jeraß jetzt die Ausführung des Kuppelbauwerkes ohne unſcher emmniſſe verhältnismäßig raſch vor ſich geht. Es iſt zu netariu die Erfahrungen, die bei der Ausführung des Pla⸗ ins im Luiſenpark gemacht werden, einen weiteren Fort⸗ ritt und weit Ar 5 9 zur Folge Verbilligung in der Herſtellung von Kuppeln ältnismäßig klein, ſie hat Dipl.-Ing. Neckermann. Der Fleiſchverbrauch in Mannheim Nach den Feſtſtellungen der Direktion des Städt. Schlacht⸗ und Viehhofes ſind im 2. Vierteljahr 1913 geſchlachtet worden: 4236 Stück Großvieh, 5959 Kälber, 780 Schafe, 23 050 Schweine, 327 Ziegen, 356 Zicklein, Ferkel Lämmer, 86 Pferde zuſammen 34 794 Stück. Das Geſamigewicht der Schlachtungen war 3 030 957 Rilo; hierzu kamen noch 21010 Kilo eingeführtes inländiſches Fleiſch; ferner vom Aus⸗ land bezogen 72 760 Kilo Fleiſch, ſo daß ſich der Geſamtverbrauch auf 3 124727 Kilo belief. Der tägliche Verbrauch betrug bei einer Einwohnerzahl von 220 034 im April 1913 auf den Kopf 172 Gr., im Mai bei einer Einwohnerzahl von 220 645 gleich 154 Gramm 5555 im Juni 1913 bei einer Einwohnerzahl von 221 134 gleich 161 ramm. Im 2. Vierteljahr 1926 wurden 29 484 Stück geſchlachtet (4655 Großvieh, 8260 Kälber, 572 Schafe, 15 660 Schweine, 156 Ziegen, 109 Zicklein, Ferkel und Lämmer, 72 Pferde). Der Ge⸗ ſamtverbrauch war 3 205 008 Kilo(2 917 405 Kilo Gewicht der Schlachtungen, 20 942 Kilo eingeführtes inländiſches Fleiſch, 266 661 Kilo Auslandsfleiſch). Der tägliche Fleiſchverbrauch ſtellte ſich im April 1926 bei einer Einwohnerzahl von 247 489 auf 163 Gramm, im Mai(Einwohnerzahl 247 724) auf 140 Gramm und im Juni(Einwohnerzahl 247 818) auf 128 Gramm. St..⸗A. * „Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt am Samstag ein Un⸗ bekannter, der ſich im Abort eines Eiſenbahnwagens 4. Klaſſe auf der Fahrt Heidelberg—Mannheim erhängte. Der Unbekannte, der abends bald nach Eintreffen des Zuges, von einem Wagenreiniger gefunden wurde, war etwa 60—65 Jahre alt, etwa 1,65 Meter groß, hat volles Geſicht, ſtumpfe Naſe, war glatt roſiert, hat lichte, kurzge⸗ ſchnittene, graue Haare und iſt vollſtändig zahnlos. Die Leiche war bekleidet mit dunkelgrauem Anzug, braunem Filzhut, weißem Pikee⸗ hemd, weißem Stehkragen, weißgeſtreifter Selbſtbinderkrawatte, Nor⸗ malunterhemd u. Hoſe, dünnen braunen Socken, ſchwarzen Schnür⸗ ſchuhen und trug doppeltes Bruchband. Bei der Leiche wurden eine Fahrkarte Heidelberg—Mannheim und ein ſogen. Weichſelgeoirgs⸗ ſtock gefenden. Um ſachdienliche Mitteilungen, die zur JTdentifizierung der Leiche führen könnten wird erſucht. * Lebensmüde. Geſtern vormittag verſuchte ein 23 Jahre alter, verheirateter Taglöhner, wohnhaft in der Bellenſtraße, ſich das Leben zu nehmen. Er konnte noch rechtzeitig von ſeinem Vorhaben abgehalten werden. * Schwerer Sturz. Samstog vormittag ſtürzte ein 27 Jahre alter Schreiner, als er in der Jeſufitenkirche an einem Altar ein Bild zum Reparieren abnehmen wollte, von einer etwa 4 Meter hohen Leiter und zog ſich an der rechten Stirnſeite eine Verletzung zu. Außerdem trug er eine Gehirnerſchütterung davon. Der Ver⸗ letzte wurde mit dem Sanitätsauto in das Allgetn. Krankenhaus verbracht. *Borſicht beim Aeberquern des Fahrdammes. Geſtern nach⸗ mittag überquerte eine 57 Jahre alte Landwirtsehefrau mit einem 3 Jahre alten Kind bei F und Q1 die Breiteſtracke. Vor dem Hauſe Q 1, 3 wurde ſie von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer an⸗ gefahren und zu Boden geworfen. Hierbei trug ſie am rechten Knie Hautabſchürfungen und das Kind eine Beule am Kopfe davon. * Anglücksfall auf der Kirchweih. Geſtern nachmittag löſte ein 24 Jachre alter Gußputzer während der Fahrt auf einem Ketten⸗ karuſſell anläßlich der Kirchweihe auf dem Waldhof trotz Warnung des Auſfſichtsperſonals die Sicherheitskette, ſodaß er a bſtürzte und Hautabſchürfungen im Geſicht davontrug. Von der anweſenden freiw. Sanitätskolonne wurde er nach ſeiner Wohnung verbracht. * Juſammenſtoß. Samstag vormittag ſtießen an der Straßen⸗ kreuzung P und Q 3 und 4 ein Perſonenkraftwagen und ein Kraft⸗ dreirad zuſommen, wobei letzteres ſtark beſchädigt wurde. * Der in Brand geratene Schaltkaſten. Infolge Kurzſchluß ge⸗ riet heute vormittag der Schaltkaſten der elektriſchen Weiche an der Friedrichsbrücke in Brand, der durch die um 10,12 Uhr alarmierte e ee ſchnell gelöſcht wurde. Der Schaden beträgt etwa N f veranſtaltungen Richard Wagnerabend im Friedrichspark Nachdem am vorletzten Sonntag die Deutſchmeiſter durch ihre melodiöſen Wiener Tonſchöpfungen die Parkbeſucher erfreuten, war es geſtern ein Richard Wagner⸗Abend mit hervorragend künſtleriſchen Darbietungen, der das Intereſſe in hohem Maße be⸗ anſpruchte. Durch die Mitwirkung zweier bekannter Künſtler ſtand der Abend auf einem beſonders hohen Niveau. Erfreulicherweiſe war der Beſuch des ſchönen Parks ſehr gut. Der Beifall, der ſowohl der verſtärkten Parkkapelle als auch den beiden Künſtlern gezollt wurde, war lebhaft und in Anbetracht der glänzenden Leiſtungen des Abends auch verdient. Kapellmeiſter Becker hatte die ſchönſten Kompoſitionen von Richard Wagner ausgeſucht, die unter ſeiner be⸗ währten Stabführung in prächtiger Ausgeglichenheit und Klangſchön⸗ heit zu Gehör gebracht wurden. Schon die Ouverture zu„Rienzi“ erfuhr eine ſo vorzügliche Interpretation, daß ſich ſofort zine faſt un⸗ überſehbare Zuhörerſchar vor dem Muſiktempel poſtierte und mit großer Aufmerkſamkeit den herrlichen Tönen lauſchte. Das Vorſpiel zum 3. Akt von„Lohengrin“ ſtand auf der gleichen Höhe. Von ſubtilſter Ausarbeitung und vollkommenſter Erfaſſung der Kompo⸗ ſition zeugte der Vortrag des zweiten Aktes der Einzug der Gäſte auf der Wartburg aus„Tannhäuſer“. Auch für dieſe meiſterhafte Darbietung konnte die Parkkapelle reichen Beifall einheimſen. Die Opern⸗ und Konzertſängerin, Frau Lampert⸗Cronegk ſang das Gebet der Eliſabeth aus„Tannhäuſer“. Da die Künſtlerin ſich noch nicht völlig frei geſungen hatte, wurde die tiefgehende Wirkung des Gebets nicht voll erreicht. Entſchieden beſſer lag ihr die Ballade der Senta aus dem„Fliegenden Holländer“, in dem das prächtige, gutdiſziplinierte Organ eine ſelten ſchöne, wunderbar ausgeglichene Tonfärbung zeigte. Der Heldenbariton des Nationaltheaters, Hans Bahling, ſang mit ſeinem ſtimmgewaltigen Organ das Lied Wolf⸗ rams an den Abendſtern aus„Tannhäuſer“ mit 1225 eindringlicher Wirkung, daß die Zuhörer bald atemlos dem Künſtler lauſchten u. ihn mit ſtürmiſchem Beifall auszeichneten. Der zweite Teil des Pro⸗ gramms war ganz dem„Fliegenden Holländer“ entnommen.-Es ent⸗ hielt zunächſt die Fantaſie, dann die ſchon erwähnte Ballade der Senta, den Spinnchor und zuletzt das Duett zwiſchen Senta und Holländer(Frau Lampert⸗Cronegk und Hans Bahling). Leider kam es bei dieſem Duett durch das merkwürdige Verhalten des Herrn Bahling zu einer Disharmonie, die den lebhaften Unwillen der Parkbeſucher hervorrief. Der dritte Teil des Programms enthielt das Liebeslied aus der Walküre und Wotans Abſchied und Feuer⸗ zauber, bei dem Hans Bahling nochmals ſeine gewaltige Stimme er⸗ tönen ließ, aber trotz allem Beifall zu keiner Zugabe zu bewegen war. Den Schluß des ſonſt recht ſchön vorlaufenen Abends bildete der Nibelungenmarſch, der ſo gut gefiel, daß ihn die Kapelle Becker noch⸗ mals wiederholen mußte. ch. c Konzerk des Konzerkorcheſters Mannheim. Es war wie in der guten alten Zeit. Aus dem Ballhausgarten klang Muſitk in den Sommerſonntag abend, und unter den hochgewölbten Kaſtonien promenierten die Bürgerstöchter mit ihrenͤKavalieren. Man ſpazierte auf und ab, begrüßte alte Bekannte, lernte neue kennen, lachte und ſcherzte und hörte ſich dazu die elf Nummern des Kon⸗ zertprogramms an, das mit dem Blankenburgſchen Marſch„Deutſche Eichen“, ſeinen Anfang genommen hatte. Das Konzert⸗ orcheſter folgte ſeinem Führer O. Homann⸗Webau recht brav und ließt die bekannten Weiſen aus der„Fledermaus“, dem „Fidelen Bauer“, Orpheus in der Unterwelt“ u. a. mehr erklingen. Der„Rheinſagenwalzer“ von Homann⸗Webau ſen. felbſt koenponiert, durfte ſich ebenfalls herzlichen Beifalls erfreuen. Dazu ſang Frau Homann Webau recht gut disponiert, die Arie der Aida„Als Sieger kehre heim“, den Walzer der Muſette aus der Oper„Boheme“, das Lied„Komm in mein Boot“ aus der Operette „Die Frau im Dunkeln“, die Ariette der Adele„Mein Herr Mar⸗ quis aus der„Fledermaus“ und den„Lenz“ von Hildach. Warmer Dank ward auch ihr. Der„Florentinermarſch“ von Fucik beſchloß das Konzert, daß beſſer hätte beſucht ſein dürfen. Draußen aber ſtand immer noch der Rollſtuhl, in dem ein Mädeben wehmütig den Klängen der Muſik lauſchte, und ſehnſüchtig auf die wandelnde Menge ſah. Droben aber über dem Blätterdach der Kaſtanien blinkten die Sterne in kaltem Glanz. Nus dem Lande sch. Hockenheim, 6. Auguſt. Das Bezirksamt Mannheim hatte in der letzten Woche eine Tagfahrt zur Ortsbereiſung in hieſiger Stadt anberaumt. Der Landrat nahm mehrere Beſich⸗ tigungen vor, und nahm auch Wünſche und Beſchwerden in Ge⸗ meindeangelegenheiten entgegen.— Die hieſige Gewerbeſchule hat jetzt auch ihre ſechswöchigen Ferien begonnen.— Bäckermeiſter Brauch von hier, der ſchon der letzten Synode angehörte, wurde wieder in unſerm 4. Wahlkreis als Abgeordneter der Poſi⸗ tiven in die neue evangeliſche Landesſynode gewählt.— Seit langem war der letzte Sonnag für unſere Stadt ein ganz ruhiger, da kein einziger Verein irgendeine Feſtlichkeit abhielt; dafür iſt aber am nächſten Sonntag Erntetanz.— Der Sohn des hieſigen Eiſenbahnſekretärs Blattner, Seminariſt Wilhelm Blattner, hat in dieſen Tagen in Ettlingen die erſte Lehrerprüfung abgelegt und beſtanden.— Hermann Eichhorn, Blechner und Inſtallateur von hier, hat in Mannheim die Meiſterprüfung in ſeinem Handwerk abgelegt und mit gutem Erfolg beſtanden.— Bei der Feſtplatzeinweihung war eine Flugpoſt abgelaſſen worden. Jetzt iſt aus Walsheim bei Landau(Pfalz) die Nachricht von der lücklichen Landung der Poſt eingetroffen.— Bei der Verſteigerung 955 hieſigen Fabrikgebäudes der Firma Dorn und Eder erhielt eine ländliche Tabakfirma das Anweſen um den billigen Preis von 25000 Mark zugeſchlagen. Der Gebäudewert macht annähernd das Doppelte aus. * Triberg, 6. Aug. Mit dem Eintritt des Monats Auguſt und dem Beginn der Ferien in Baden und dem Rheinland hat der Fremdenverkehr im hieſigen Gebiet eine merkliche Zu⸗ nahme erfahren, die nach den Ausfällen infolge des klimatiſch ſehr ungünſtigen Juni außerordentlich zu begrüßen iſt.. Einzelne Hotels in verſchiedenen Gruppen haben volle Beſetzung zu verzeich⸗ nen. Indeſſen bleibt trotzdem die Geſamtverkehrsziffer moch gegen das Vorjahr zurück, weil eben die wirtſchaftlichen Verhältniſſe mit⸗ ſprechen. Der allgemeine Verkehr auf der Schwarzwaldbahn hält ſich in guten Wegen, die Schnellzüge verkehren teilweiſe mit voller Belaſtung mit 39 Achſen. Auch der in den Frankfurt—-Dortmund.— Triberg—Konſtanz und Züricher Zügen laufende Speiſewagen findet regen Zuſpruch. Die durchlaufenden Kurswagen Dortmund Triberg—zZürich und Dortmund—Triberg—Konſtanz—Chur werden ebenfalls, da ſie über die landſchaftlich viel ſchönere Schwarzwald⸗ linie verkehren und teilweile auch kürzere Fahrzeit haben als die Strecke über Baſel, gern benützt. Gerichtszeitung Schuldlos verurteilt Nach 4 Jahren ein Fehlurteil aufgeklärt Einen vieljährigen Kampf um die Wiederherſtellung ſeiner Beam⸗ tenehre und ſeiner ſtaatsbürgerlichen Rechte führte der frühere Kri⸗ mimalaſſiſtent Wilhelm Rüſter in Berlin. Er war im Jahre 1922 von dem Landgericht Berlin J wegen Beamtenbeſtechung zu der un⸗ gewöhnlich hohen Strafe von einem Jahr Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt und wurde 55 aus dem Dienſte ent⸗ laſſen. Nachdem das Reichsgericht die Berufung des Angeklagten, der fortgeſetzt ſeine Unſchuld beteuerte, verworfen hatte, verſuchte er durch Wiederaufnahmeanträge das Verfahren von neuem in Fluß zu bringen. Nun hatte ſich Rüſters nochmals vor dem Schöffenge⸗ richt zu verantworten, wo der ganze Vorfall von neuem aufgerollt wurde. Es waren im Jahre 1921 wiederholt Streifen und Raz⸗ zien, die gegen Spielerlokale und Nachtbetriebe unternommen wor⸗ den waren,„verpfiffen“ worden, ſo daß die Beamten, als ſie an⸗ kamen, die Kaſchemmen leer fanden. Dann kam eines Tages der als Polizeiſpitzel beſchäftigte Kerſt als vielfach ue Verbrecher und Zuhälter mit der Meldung, daß er in einer Kaſchemme, einem berüchtigten Spielerlokal, anweſend geweſen ſei, als zwei Kriminal⸗ beamte erſchienen, von denen der eine nur geſagt habe:„Unver⸗ beſſerlich“, weiter aber nichts gemacht habe. Der Spielleiter habe die Beamten an das Büfett genommen, ihnen Getränke verabreicht und dann 200 Mark in die Hand gedrückt, worauf beide, ohne einzu⸗ ſchreiten, ſich entfernt hätten. Bei der Gegenüberſtellung mit zahl⸗ reichen Beamten der Streifkommandos konnte Kerſt die Schul⸗ digen nicht herausfinden. Einige Tage ſpäter aber war er bei einer neuen Streife in einer Kaſchemme mit ausgehoben und zum Polizei⸗ präſidium gebracht worden, damit nicht bemerkt wurde, daß er der Angeber ſei. Während Kerſt ſich auf dem Polizeipräſidium aufhielt, war er mit Rüſter zuſammengeſtoßen, der ihn wegen ungebühr⸗ lichen Benehmens aus dem Zimmer wies In ſeiner Wut ſagte Kerſt dem Rüſter ins Geſicht, daß er der Beamte ſei, der ſich die 200 Mk. habe geben laſſen. Der Verdacht gegen Rüſter wurde noch dadurch verſtärkt, daß an dem gleichen Abend ein Kriminalbeamter mit der Meldung kam, er habe in einer anderen Kaſchemme ein Geſpräch belauſcht, in dem ſich zweifelhafte Gäſte darüber unterhielten, daß die Wirte keine Angſt mehr zu haben brauchten, da von Beamten des Polizeipräſidiums immer rechtzeitig Meldung käme, ſobald eine Raz⸗ 115 angeſetzt ſei. In dieſem Zuſammenhang wurde auch der Name üſter genannt. Obwohl der Angeklagte jebe Schuld beſtritt, wurde er damals von der Strafkammer verurteilt, da dieſe den Bekun⸗ dungen des Hauptbelaſtungszeugen Kerſt trotz ſeines üblen Leumun⸗ des vollen Glauben ſchenkte. Nun mußten die als Zeugen vernomme⸗ nen Kriminalbeamten zugeben, daß nachträglich herausgekommen ſei, daß damals Kraftwagenführer, die von der Polizei bei den Raz⸗ zien verwandt wurden, das Vorhaben der Polizei mehrfach„verpfif⸗ fen“ hätten. Der Belaſtungszeuge erſt war in der neuen Verhand⸗ lung nicht anweſend, er war auch nicht zu ermitteln, ſodaß man anneh⸗ men kann, daß er jetzt wieder irgendwo im Gefängnis ſitzt. Feſtge⸗ ſtellt wurde jedoch, daß er bei ſeiner Vernehmung wegen der gegen ihn eingereichten Meineidsanzeige ſeine Beſchuldigung ſtark ein⸗ ſchränkte und von der Möglichkeit einer Verwechſlung geſprochen habe. Unter dieſen Umſtänden kam das Gericht zu der Ueberzeugung, daß durch die Ausſagen dieſes Belaſtungszeugen die Anklage nicht mehr aufrecht zu erhalten ſei. Das Urteil gegen Rüſter wurde daher aufgehoben und dieſer auf Koſten der Staatskaſſe freigeſprochen. *—————— Neues aus aller Welt — Ein Briefkaſtenmarder verhaftet. Während der letzten Mo⸗ nate wurden nachts in München wiederholt mehrere Briefkäſten geöffne“ und ihres Inhalts beraubt. Durch Zufall gelang es nun, den Täter, einen Poſtagenten aus einem ſüdlichen Vorort von München, und deſſen Frau, beide 30 Jahre alt, zu ermitteln und feſtzunehmen. Ein Scheck, den die Frau am Samstag einer hieſi⸗ gen Bank vorlegte, und der aus einem geſtohlenen Brief ſtammte, wurde zum Verräter. Die Frau und ihr Mann wurden daraufhin in Haft genommen. Der Mann geſtand die Diebſtähle ein. Er fuhr jedesmal des Nachts mit dem Rad zur Stadt, leerte die Brief⸗ käſten und brachte die Beute in ſeine Wohnung. Bei der Woh⸗ nungsdurchſuchung fand man noch 200uneröffnete Briefe. Der Verhaftete gibt an, aus den Diebſtählen nur 100 Mark er⸗ beutet zu haben. Durch einen Hausbau ſei er in Not geraten. Von ſeinen Gläubigern gedrängt, habe er die Diebſtähle aus⸗ geführt. — Eigenarliger Anfall in einem Zirkus. Im Buffalo⸗Sta⸗ dion in Paris veranſtoltete der„Ausſchuß für große künſtleriſche Aufführungen iin der Natur“ eine Darſtellung von Quo vadis, deren Reinertrag der Tilgungskaſſe für die Stützung des Franken zufließen ſollte. Als die Zirkusſzene aufgefüht werden ſollte, hat man eine tapfere Künſtlerin, die„Lydia auf dem Rücken des Stieres“ darzu⸗ ſtellen. Eine junge Künſtlerin, Fräulein Syka, ſtellte ſich zur Ver⸗ fügung und ließ ſich mit dem Rücken auf einem jungen Stſer feſtbin⸗ den. Dann wurde der Stier mit hölzernen Lanzen gereizt, was ihn natürlich in Wut verſetzte; er warf ſich zur Erde. Die junge Künſt⸗ lerin kam unter den ſchweren Körper des Stieres zu liegen und ſtzeß ſchreckliche Schmerzensrufe aus. Nachdem der Stier berupigt war, befreite man die junge Dame von ihren Feſſeln. Ein ſchnell herbeigerufener Arzt ſtellte den Bruch des rechten Veines feſt. Die Künſtlerin mußte ſofort ins Krankenhaus geſchafft werden. 5 SNt 4 Seite. Nr. 364 Reue Maunheimer Zeitung(Abend ⸗ Ausgabe) Montag, den 9. Auguſt 1926 Sportliche KRunoͤſchau 15. Deutſche Meiſterſchaſtsregatta 2. Tag: Entſcheidungsrennen Bei regenfreiem Wetter und faſt völliger Windſtille, ſowie faſt galattem Waſſer konnten die Rennen ohne Proteſt ausgetragen wer⸗ den. Der gezeigte Sport konnt durchweg befriedigen, die Leiſtungen waren recht zut. In ausgezeichneter Form war Flinſch⸗Frankſurt 1865 der den Einer ſpielend gewann. Glänzend war auch der Ein⸗ Hruck, den Köln 1891 mit ſeiner vollendeten Technik und harten Waſſerarbeit hinterließ. Im Vierer ohne Steuermann war der Frankfurter R. V. dem Tempo ſeiner Gegner nicht gewachſen. Der Zweier ohne Steuermann wurde mit 5 Längen Vorſpruna eine ſichere Beute des Ulmer R. Cl. Donau. der damit ſeinen Kampfſpiel⸗ ſieg wiederholte. Ergebniſſe: Vierer ohne Steuermann(Meiſterſchaftsrennen) 1. Kölner R. C. 91:03,8. 2. Mainzer R. V.:07,2. Frankfurter R. Geſ. 1865:12,4. Köln rudert im 36er Tempo über die Strecke und ge⸗ winnt ſicher aem die auflaufenden Mainzer. Jungmann⸗Achter: 1. Mainzer R. V. 1877:57,6. Kl. f. Wſo.:58. 3, Frankfurter R. V. 1865:08. Einer(Meiſterſchaftsrennen) 1. Frankfurter R. V. 1885(Flinſch) 6748,8. 2. R. Cl. Wannſee(Böttcher):55,2. 3. R. Geſ. Worms (Mutſchler):00,2— Flinſch geht mit Führung ab, hat bei 1 000 Meter 3 Längen herausgerudert und hält dieſen Abſtand bis ins Ziel vor dem ſtarken Böttcher, der ſich ſehr verſteuerte. Junior⸗Vierer: 1. Schweinfurther R. Cl. Franken:29.4. 2. Würzburgr R. Cl. Bayern:38,4. 3. Regensbruger R. Cl.:42,2. 4. R. Geſ. Nelſon Halle aufgegeben. Zweier ohne Steuermann:(Meiſterſchaftsrennen.. Ulmer R. Geſ. Donau:32,8. 2. Frankfurter R. Geſ. 1865:47,8. 3. R. C. 2. Kölner Deſſau—Frankfurt kommt ſchlecht vom Start weg und liegt zunächſt zurück, überſpurtet bei 1000 Meter Deſſau und kann, da es vorher den Vierer ohne Steuermann beſtritten hat die führende Ulmer. die eine gleichmäßige Arbeit zeigen, nicht mehr erreichen. Jungmann⸗Vierer. 1. Mannheimer R. V. Amicttia :24,8. 2. R. Geſ. Trier:29,6. 3. R. C. Bamberg:34.4. 4. R. Geſ, Nelſon Halle:39,4 Doppelzweier:(Meiſterſchaftsrennenj: L. R. B. Wicking Linz 629,6. 2. R. Geſ. Wicking⸗Berlin:24,4. 3. Berliner R. Cl. aibt bei 800 Meter auf, obwohl er an zmeiter Stelle liegt vor Wickina⸗Berlin. Junior⸗Achter: 1. Dresdener R. V.:52. 2. Mannh. R. Cl. 1875:58,2. 3. Kölner Kl. f. Wſp.:07,8. Achter(Meiſterſchaftsrennen) 1. Berliner R. Cl.:41,2; 2. Kölner .⸗Geſ. 1891,:41,8. Ein mörderiſches Rennen über die ganze Strecke unter Führung von Berlin, das im Endkampf von Köln ſtark bedränzt und mit Luftkaſtenlänge gewinnen kann. Berlin iſt vollſtändig aus⸗ gerudert. Sportplatzeinweihung und Sportfeſt des polizeiſportvereins. Ergebniſſe Dreikampf alte Herren(100 Meter, Kugelſtoßen, Hochſprung): 1. Jubitz, M. T. G. 127; 2. Redlich, F. C. Pfalz, Ludwigshafen 112 Punkte.— Dreikampf offen(100 Meter, Weitſprung, Speer⸗ werfen): 1. Seiter, Polizeiſporwerein Heidelberg 170; 2. Würthner, M. T. G. 151; 3. Fenske, Polizeiſportverein Mannheim 146 Punkte. — 100 Meter-Lauf offſen: 1. Apfel, M. T. G. Manheim Müllender, Eintracht Frankfurt 11,1;, 3. Kirchheimer, M. T. G. Mannheim 11,3 Sek.— 100 Meter⸗Lauf für Erſtlinge: 1. Strit⸗ ter, Poligzeiſportverein Karlsruhe 11,9; 2. Baumann, M. F C. Phönix Mannheim 12,1; 3. Eder, Polizeiſportverein Mannheim 12.3 Sek.— Augelſtoßen Jugend A: 1. Abel, V. f. L. Neckarau 13,35; 2. Happe, M. T. G. 11,33; 3. Rucch, M. T. G. 10,80 Meter.— Kugel⸗ ſtoßen, Jugend B: 1. Schimmelburg, M. T. G. 10,53: 2. Haſen⸗ fuß, M. T G. 9,56: 3. Langenbein, V. f. R. Mannheim 9,35 Meter.— Weiiſprung für Anfänger: 1. Apfel, M. T. G. 6,40; 2. Schramm, M. T. G. 6,2; 3. Buſſelmeyer,.T. G. 6,01 Meter.— Weitſprung offen: 1. Wagner, V. f. R. Landau 6,31; 2. Grundhöfer, M. 6,21; 3. Karle, M. T. G. 6,18 Meter.— 3000 Meter offen: 1. Klar, Polizeiſporwerein Karlsruhe 9,37; 2. Weidmann, M. T. G..40,1; 3. Schönherr, M. T. G. 9,49; 4. Opp..f. R. Landau 9,50 Min.— Diskuswerſen offen: 1. Dr. Oſchmann M. T. G. 35,67; 2. Kunz, .T. G. 33,55; 3. Jubitz, M. T. G. 33,34 Meter.— 4 mal 100 Meter⸗ Slaffel für Junjoren: 1. Eintracht Frankfurt 45,2; 2. Polizei ſportverein Karlsruhe 46,2; 3. M..G. 46,3 Sek.— 100 Meter⸗ Jugend A: 1. Ruſch, M. T. G. 11,2; 2. Lenz,.f. R. Mannheim 11.7 3, Schmitt,.f. R. Mannheim 12,1 Sek.— 100 Meter⸗Jugend B: 1. Langenbein,..R. Mannheim 12; 2. Sommer,.f. R. Mann⸗ heim 12,1; 3. Haſenfuß, M..G. 12,3 Sek.— 400 Meter offen: 1. Neumann,..G. 52,2; 2. Schwander,..G. 52,6; 3. Bar⸗ tholomäi,.f. R. Mannheim 54.4 Sek.— Kugelſtoßen für Damen: 5 Frl. Schattmann, M..G. 9,62; 2. Frl. Wolpert, V. f. L. Neckar⸗ au 9,21; 3. Frl. Burg,..R. Mannheim 9,03 Meter.— Hochſprung ſprung für Junjoren: 1. Rummel, Eintracht Frankfurt 1,70; 2. Köppen. M. T. G. 1,63; 3. Buſſelmeyer. M. T. G. 1,63 Meter(durch Sbechen entſchieden).— Hochſprung offen: 1. Rummel, Eintracht Frankfurt 1,70(berührt); 2. Klar, Polizeiſportverein Karlsrule 167: 3. Bauch, Polizeiſportverein Mannheim 1,62 Meter.— 3 mal 1000 Meter-Staffel: 1. M. T. G..48,9; 2. Polizeiſportverein Heddelberg .02,7 Min.; 3. Polizeiſportverein Mannheim.— Speerwerfen offen: 1. Dr. Oſchmann,..G. 53,29; 2. Akademiſcher Sportklub Darmſtadt 49,06; 3. Jubitz, M..G. 43,53 Meter.— Weitſprung für Jugend B: 1. Haſenfuß, M. T. G. 5,91; 2. Langenbein,..R. Mannheim 5,64; 3. Sommer,.f. R. Mannheim 5,58 Meter.— 200 Meter für Anfänger: 1. Kunfeld, Polizeiſportverein Heidel⸗ berg 23,9; 2. Schäfer, Polizeiſportverein Karlsruhe 24,3; 3. Bau⸗ mann, Phönix Mannheim 24,6 Sek.— 100 Meter für Junioren: 1. Kaletſch, Eintracht Frankfurt 11,3; 2. Stärker, Eintracht Frank⸗ furt handbreite zurück; 3. Loosacker, M. T. G. 11,4 Sek.— 100 Meter für Damen: 1. Frl. Hirt, M. T. G. 13,6; 2. Frl. M..G. 13,8; 3. Frl. Spieß,.T. G. 13,9 Sek.— 4 mal 100 Meler⸗Staffel offen: 1. M. T. G. 1 44,3; 2. Eintracht Frankfurt 45,2; 3. M. T. G. II 46 Sek.— Kugelſtoßen offen: 1. Aſſal, Polizeiſportperein Mann⸗ heim 12,46; 2. Ullrich, Akademiſcher Sportklub Darmſtadt 12,19; 3. Or. Oſchmann, M..G. 12,12 Meter.— Weitſprung, Jugend A: 1. Abel,.f. L. Neckarau 6,04; 2. Ruſch, M. T. G. 6; 3. Schmitt,.f. R. Mannheim 5,60 Meter.— 10 mal 100 Meter-Staffel für Polizei⸗ beamke: 1. Polizeiſporwerein Karlsruhe.57,8; 2. Polizeiſport⸗ verein Heidelberg.58,8 Min; 3. Polizeiſportverein Mannheim.— Olympiſche Stafſel: 1. M..G. I.03,2; 2. M..G. II.07,3; 3. M..G. III.09 Min. Haßlocher pferderennen Bei günſtigem Sportwetter nahmen die beliebten Haßlocher Pferderennen am Sonntag einen ungeſtörten Verlauf. Der Beſuch litt etwas durch die Herxheimer Bauernrennen, die am gleichen Tage ſtattfanden und hauptſächlich wohl die Sportfreunde aus der Südpfalz feſtgehalten haben, die ſonſt auch zahlreich nach Haßloch kommen. Immerhin bot der ſchön gelegene Rennplatz am Haß⸗ locher Wald ein farbenreiches Bild und einen guten Sport. Der Clou des Tages war der glänzende Sieg einer jungen Reiterin, die den Preis von Haßloch in einem flott gerittenen Flachrennen an ſich reißen konnte, gegen 13 Reiter. Frl. Ignatz⸗ chek führte vom Start ab mit mehreren Pferdelängen über die gange 1800 Meter lange Strecke und wurde vom Publikum lebhaft beglückwünſcht. Im Weinbiet⸗Jagdrennen brachen drei Pferde, da⸗ runter Silver⸗Brendan unter v. Moßner vor der Hürde aus. Damit war der Sieg des alten Jahn geſichert. In allen Rennen ſtark beſetzte Felder. Eröffnungsflachrennen für Pferde in pfälz. Beſitz. 1600 Meter. Ehrenpreis der Pfalzregierung für den Beſitzer des ſieg. Pferdes und Ehrenpreiſe i. W. von 775 bis 50 Mk. 1. Stephans Rot⸗ haar(Reiter H. Münch), 2. Richtſcheids Elſe(Scheuer),.Stephans Fritz(Beſitzer), 4. Schucks Artis(S. Münch), 5. Schucks Moppel (Beſitzer). Außerdem liefen noch 8 Pferde. Tot. 14:10; 12, 13, 17. Speyerbach⸗Jagdrennen für Vollblüler. 3000 Meter, 1500., 300., 200 M. Ehrenpreis für Trainer und Sieger. 1. Dr. F. Mercks Tango(Reiter O. Wehe), 2. A. Pfiſters Segieth(H. Weber), 3. v. Moreaus Seidenſchwänzchen(Beſitzer). Außerdem liefen 8 Pferde. Toto: 28:10, 14. 17, 15. Preis von Haßloch, Flachrennen für Halbblüter in deutſchem Beſitz, 1800 Meter. Ehrenpreis dem Beſitzer des ſiegenden Pferdes und Ehrenpreiſe im Werte von 350—50 M. Es liefen 14 Pferde. 1. Frau Willenbüchers Lanze(Reiterin Frl. Ignatzſchek), 2. Ul⸗ richs Delice Mayer), 3. Eders Feldherr(Lochbühler), 4. Richtſcheids Hans(Scheuer), 5. Eders Meldereiter(Müller), 6. Haricks Hilde⸗ gurd(Wambsgans). Die Siegerin führte während des ganze.] Ren⸗ nens mit mehreren Längen. Sie wurde vom Publikum lebhaft applaudiert. Toto: 26:10, 13, 15, 19. Preis vom Rheiy, Flachrennen für inländiſche Pferde. 1600 Meter. Ehrenpreis und 1000, 300, 200, 100 M. 1. S. Weinbergs Endymion(Reiter Pinter), 2. Trautweins Goldelſe(Preſſeh), 3. Reiths Naive(Seiffert). Ferner liefen 5 Pferde. Toto: 30:10, 18 15, Weinhiel⸗Jagdrennen für Pferde aller Länder 3500 Meter. Ehrenpreis und 1000, 300, 200, 100 M. Es liefen 8 Pferde. 1. Breiters Jahn(Reiter Keim): 2. S. Weinbergs Nymphe 2. (Pinter); 3. Heils Sanna Anna(Woſtmann). Lauers Ottokar, Dr. Lindenbergs Paleſtrina und v. Moßners Silver⸗Brendan brache. vor einer Hürde aus und warfen ihre Reiter ab. Damit ſchied der ausſichtsreichſte Sieger v. Moßner aus dem Rennen aus. Toto: n e 2, Troſtrennen. Flachrennen für Halbblüter in deutſchem Beſitz. 1400 Meter. Ehrenpreis für den Beſitzer des Siegerpferdes und Ehrenpreiſe von 250, 150, 75 und 50 M. Ehrengabe für jeden Reiter. Es liefen 9 Pferde. 1. Hans mit Scheurer als Reiter, 2. Haucks Morgenſtern unter dem Beſitzer; 3. Eders Feldherr mit Lochbühler als Reiter. Preis von der Kalmit. Trabfahren 2400 Meter. Ehrenpreis für den ſiegenden Fahrer und den Beſitzer des ſiegenden Pferdes und 500 M. Es liefen 7 Pferde. 1. Meier⸗Müllenbachs Minerva(Fahrer Hechinger); 2. Maiers Morfner(Schlatter), 3. Weißenborns Quallenſohn(Beſitzer). Fußball plahhweihe bei Spfelvereinjgung o7 Spielvereinigung 07—.f. R. Mannheim:6(:1) Dem Bombenſieg vom Vortag reihte V. f. R. am Sonntag bei der Platzweihe der Neuoſtheimer einen weiteren hohen Sieg an. Die herrliche, neuzeitlich eingerichtete Platzanlage von 07 hatte einen an⸗ ſehnlichen Beſuch aufzuweiſen, der beſte und ſchönſte Lohn für die Mühe und Arbeit, die ſich die Vereinigten zur Erſtellung ihrer An⸗ lage koſten ließen. Die Raſenſpieler waren ohne Engelhart II mit folgender Mannſchaft erſchienen: Hügel—Fiſcher, Freiländer—Engel⸗ hart I, Deſchner, Au—Fleiſchmann, Herberger, Berk, Bleß und Hoß⸗ felder. 07 hat den Abgang von Aſſer zu verzeichnen, jedoch iſt der derzeitige Rechtsaußen für dieſen ein vollauf genügender Erſatz. Die Mannſchaft von 07 hielt ſich im Verlaufe der erſten Halbzeit ſehr gut. Nur einmal ließ die recht aufmerkſame Hintermannſchaft einen Erfolg des großen Gegners zu, Mehrmals hatten ſich 07 Te rgelegenheiten dargeboten und Hügel hatte wie ſeine Vorderleute öfters einzu' greifen. Während aber 07 im Sturm ſich nicht durchzuſetzen vel⸗ machte, gelang V. f. R. in der 30. Minute der Halbzeiterfolg dur Bleß. In der 2. Hälfte mußte 07 doch gegen das forſche Tempo und die immerwährenden Angriffe des Gegners kapitulieren, und es ſtellten ſich nun raſch weitere Erfolge des V. f..⸗Sturmes ein. Schiedsrichter Wörner vom F. C.„Vorwärts“ Mannheim leitete ſtets zufriedenſtellend. * Verein für Raſenſpiele Mannheim— J. C. Phönix Mannheim 13:1(:0 Das Geſellſchaftsrückſpiel der beiden alten Mannheimer Lokal⸗ gegner brachte am Samstag dem Neckarkreismeiſter eine kataſtrophale Niederlage. Konnte vor einigen Wochen Phönix dem Bezirksmeiſter energiſchen Widerſtand bieten und ein raſſiges Spiel liefern, ſo ſah man diesmal faſt nur klägliche Leiſtungen. Nur Hering im Tore wehrte ſich verzweifelt gegen den Anſturm des Gegners, und im Sturme ſuchten Schwarz und der jugendliche Hutmann unentwegt zu Erfolgen zu kommen. Die übrige Mannſchaft war eine einzige Niete, das Fehlen von Scherer, Neter und Schemel vermag den Zu⸗ ſammenbruch nicht zu entſchuldigen..f. R. war allerdings in Hoch⸗ form und hätte 0 manch ſtärkeren Gegner empfindlich geſchlagen. Glänzend ſpielte vor allem der Sturm, in dem ſich Beck zu einem Mittelſtürmer großen Formats entwickelt. Ueber den Spielverlauf iſt naturgemäß wenig zu berichten. In der 1. Halbzeit konnte Phönix noch einigermaßen Widerſtand bieten, doch kam.f. R. durch Beck(3) und Herberger zu einem Vorſprunge von 4 Toren. Nach der Pauſe fand der Bezirksmeiſter faſt nur beim gegneriſchen Torhüter Widerſtand und erzielte„ſpielend“ die wel⸗ teren 9 Tore. Beim Stande:0 kam Phönix durch Kleebach nach Flanke von Schwarz zum Ehrentor. Das Spiel wurde trotz allem immer fair durchgeführt ſo daß Herr Albrecht(07 Mannheim) als Spielleiter keine ſchwere Aufgabe hatte. 8. * Sporlverein Waldhof— Alemannia Worms:4(:1) Anläßlich der Kirchweihe empfing Waldhof den Bezirksliaa⸗ neuling aus Rheinbeſſen und mußte ſich dieſem auf eigenem Plake mit obigem Ergebnis beugen. Ddem ſamstägigen Spiele ſtand Schandin⸗Neckarau als dem Publikum nicht ganz genügenden, Leiter vor. Oefteres Handſpiel beiderſeits blieb unbeachtet. Die Alemannen gewannen verdient: ihr Eifer war enorm und ſie binter⸗ ließen mit gefälligem, rationellen Spiel, das zwar etwas hoch war⸗ den günſtigſten Eindruck. Die Seele der Mannſchaft war deren Mit⸗ telläufer, der alte Kämpe Willnecker, der ſtets dafür ſorate, daß Worms in Vorteil kam. Tatſächlich hatten die Gäſte denn auch be⸗ deutend mehr vom Spiel als die Platzherren. Dieſe hatten im Sturm ihr Schmerzenskind. Es mangelte neben Zuſpiel vor allem an Durchſchaaskraft und plaziertem Schießvermögen. Die Läuferreihe ließ auch zu wünſchen übrig. In der Verteidiaung erwies ſich Traude noch am zuverläſſiaſten und verhinderte manchen weiteren geanert⸗ ſchen Erfola. Wittemann hielt anfänglich viel und aut. hernach ließ er aber haltbare Bälle paſſieren. 8. * J. C. Phönix Ludwigshafen— Germania Frankfurt:1(:0) Phönix Ludwigshafen hatte ſich am Sonntag die bekannte Elf vom Mainbezirk Germania Frankfurt zum Geſellſchaftsſpiel ver⸗ pflichtet. Es wird ja nun allmählich Zeit, daß ſich die Mannſchaft mi ſchweren Gegnern mißt, um ſich für die kommenden Verbandsſpiele zu ſtählen. Aber Phönix zeigte heute herzlich wenig von ſeiner vor⸗ jährigen Stärke, denn ſie führten ein ziemlich flaues Spiel vor. Nul; Hahn, zuweilen Schmoll und Gußner konnten gefallen. Germamich war viel energiſcher, vor allem aber auch flinker und hatte die flüſſigere Spielweiſe und dadurch den Sieg durchaus verdient. Phönik ſtellte ſich dem gut leitenden Schiedsrichter Herrn Ewald(Ale⸗ mannia Worms) mit vier Erſatz, Frankfurt mit zwei. Beiderſeits iſt der Kampf offen, obwohl die Gäſte ſofort ein kleines Plus haben, das ſie auch während des ganzen Spieles behaupten. Forſche An⸗ griffe beiderſeits werden gut gewehrt. Erſt gegen Ende der erſten Halbzeit ſteht Phönix auf:0. Nach Wiederbeginn dasſelbe Bild, obwohl Phönix jetzt etwas energiſcher ſpielt. Beide Sturmreihen vermögen oft die beſten Tor⸗ chancen nicht auszunutzen, bis in der 20. Minute ein ſchönes Durch⸗ ſpiel den Frankfurtern durch den Mittelſtürmer die Führung bringt. Weiterhin offenes Spiel, doch bleibt es bei dem:0 der Gäſte M. 8. * politiſcher Fußballkampf in Prag. Vor einiger Zeit wurde in Prag das Endſpiel um den Goldenen Sokol⸗Pokal zwiſchen „Sparta“ und dem Deutſchen Fußballklub Prag ausgetragen. im letzten Jahre gewann das erſte Spiel der Deutſche Fußballelub⸗ Aus politiſchen Gründen ließ man aber dem Deutſchen Fußballklub den Preis nicht zukommen und das Spiel mußte wiederhoölt werden Drotz aller Anſtrengungen der Gegner gewann der Deutſche Fuß⸗ ballklub auch das Wiederholungsſpiel und damit endgültig den Preis⸗ (So was nennen die Tſchechen Sportl) Der Kampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewekter Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Verlin⸗Zehlendorf 5 Nachdruck verb en Sie war eine ſtattliche Frau geworden, die ein keimendes Leben unter dem Herzen trug. Ihr hübſches, wenig verändertes Antlitz hatte geſtrahlt, als ſie ihn begrüßte, denn auch ſie hegte noch immer dieſelbe Dankbarkeit für ihn. Immer tiefer wurde die Stille. Immer gedämpfter klangen die Geräuſche von der Straße her zu ihm empor, als kämen ſie aus einer fremden, fernen Welt. Doch halt— gingen da nicht Schritte über den Flur? Ganz leiſe, taſtende? War es ein verſpäteter Patient, der ihn in einer dringlichen Angelegenheit noch aufſuchen kam? Jetzt pochte es an die Tür. Wieder ganz leiſe, kaum vernehm⸗ bar. Und als er ſein Herein rief—— ja, da war es Dörthe Mat⸗ thießen, die da langſam, zögernden Fußes zu ihm trat. Sie ſah nicht mehr ſo friſch und glücklich aus wie damals, da er ihr auf der Straße begegnet war. Auch ihre Augen leuchteten nicht mehr, ſondern waren trübe und traurig. Das Kind erwachte vor ſeiner Seele, wie es damals elend und ſchwer krank in ſeinem kleinen Bettchen in der Malkaymer Nate lag. Sie ſtreckte den Arm mit einer flehenden Gebärde nach ihm Ein unendlich rührender Zug war in ihrem Antlitz. Er erhob ſich ſchnell, ging ihr einige Schritte entgegen, ſagte ihr freundliche, gütige Worte—— da ſtand Dora in einem fliederfar⸗ benen Se denkleide vor ihm, tief ausgeſchnitten, eine doppelte Per⸗ lenſchnur um den ſchönen Hals, ſtrahlend in ihrer reifen Weib⸗ lichkeit. 5 „War noch ein Beſuch bei dir?“ ſanze ſie.„Ich hörte dich doch ſprechen. Aber ich ſah niemand, als ich eben herunterkam. Auch die Hausglocke ſchellte nicht. Und was haſt du nur? Ddu ſtarrſt mich ja ganz enigeiſtert an? Gefalle ich dir nicht!“ „Sehr, ſehr gefällſt du mir. Aber ſage mal: Haſt du wirklich nlemand geſehen?“ „Keinen Menſchen.“ „War denn nicht eben... Dörthe Matthießen.. du weißt doch, eure kleine Schmiedstochter, die damals mit Annelieſe zum Tode krank lag... war die nicht eben hier?“ „Dörthe Mattießen? Wie in aller Welt kommſt du mit einem Male auf die?“. Aber das Lächeln, mit dem ſie es fragte, war gezwungen, und in ihr friſches, leicht gepudertes Antlitz ſtiegen bleiche Schatten. 33 aus. „Frau Molkenthin rief eben an,“ fuhr ſie nach einer kleinen Paufe fort,„chr Mann würde uns einen geſchloſſenen Wagen ſchicken. Sie denken immer an alles. Aber wir dürſen ihn nicht warten laſſen. Bei dieſem Wetter wird der Kutſcher zudem nur ſehr langſam fah⸗ ren können. Ich bin herunter gekommen, dir die Krawatte zu bin⸗ den. Du haſt ſie doch hier? Nun gut, dann komm hier an das Licht. Mit den Längsbinden iſt es immer eine einfache Sache. Aber die weißen Querſchleifen machen Mühe, beſonders für einen anderen. Und du haſt ſie dir immer noch nicht zu binden gelernt.“ Ihre Hand war heute unſicher. Sie mußte wieder und wieder löſen und vorn anfangen. Der Wagen wartete bereits ſeit einigen Minuten. „Gut iſt es nicht geworden“, meinte ſie ſchließlich.„Bei den an⸗ deren Herren ſieht es immer viel beſſer aus. Aber es iſt die höchſte Zeit. Wir müſſen fahren.“ „Molkenthins baten ſo ſehr, daß wir diesmal Hermine mitbrin⸗ gen follten,“ ſagte Dora, als ſie durch den jetzt dichter rieſelnden Schnee dahinfuhren,„ſie meinten, bei einer Familienfeier käme es doch nicht darauf an, ob das Kind ſchon eingeſegnet wäre und Ge⸗ ſellſchaften mitmachte.“ „Warum haſt du es nicht getan?“ „Weil ich nicht wußte, ob es dir recht ſein würde. „Du hätteſt mich doch fragen können. „Wann ſollte ich das wohl tun? Man ſieht dich doch jetzt den gangen Tag nicht. Und wenn es einmal geſchieht, haſt du den Kopf ſo voll, daß man dir mit ſolchen Dingen nicht kommen kann. Aber ich hatte Hermine geſagt, ſie ſollte dich bitten. „Sie hat es nicht getan.“ „Sie meinte, ſie hätte in dieſer Woche den deutſchen Aufſatz zu machen, da wäre es beſſer, ſie bliebe zu Hauſe. Darin hatte ſie wohl auch recht.“ „Gewiß.. aber etwas eigentümlich bleibt es doch, daß das pric über die ganze Angelegenheit nicht ein Wort mit mir ſpricht.“ „Das liegt nun einmal ſo in ihrer Art. Ich war als Kind ſehr ähnlich. Sie hat überhaupt viel von mir.“ „Aber ich bin doch wahrhaftig kein ſtrenger Vater und hätte es ihr ſicher erlaubt, zumal ich das Kind gern auch einmal um mich habe. Sie iſt ja faſt ausſchließlich mit dir zuſammen.“ „Ich habe es wohl gemerkt, daß es dir nicht paßt, daß wir beide ſo 15 e gauß ſcof „Wenn ich dadurch im eigenen Hauſe ausgeſchloſſen bin— nein.“ „Ausgeſchloſſen? Wie kannſt du nur ſo reden? Es iſt doch natürlich, daß ein aufgewachſenesz Mädchen mehr um die Mutter und mit der Mutter iſt, beſondors wenn der Vater von morgens früh bis zum ſpäten Abend beſchäftigt iſt.“ „Ich habe mir redliche Mühe gegeben, jede freie Stunde, die 5— Arbeit irgend läßt, euch zu widmen, insbeſondere dem inde. „Gewiß, das haſt du getwan aber „Aber?.. Du wollkeſt noch etwas hinzufügen.“ 9 „Ich will es lieber nicht tun. Du nimmſt es vielleicht übel un biſt dann den ganzen Abend verſtimmt.“ „Ich bitte dich, es mir zu ſagen.“ „Ich weiß nicht.. aber in deiner Art muß etwas liegen, das Mädchen fernhält.“ „In meiner Art..ja, worin denn?“ „Das läßt ſich nicht mit ein paar Worten auseinanderſetzen, Hermines Sinn und Anſchauung iſt nun einmal mehr nach uns un unſerer Familie gerichtet. 75. das alſo iſt es.“ Er ſprach kein Wort mehr. Sie merkte, daß er verletzt meiſtens, wenn das Geſpräch auf Hermine kam. Sie wollte en. „Ich hatte heute einen Brief von Annelieſe. Sie kommen hiel⸗ her in die Stadt. Schon in dem nächſten Monat.“ 4 Er horchte auf.„Das ſſt ein wunderbares Zuſammentreffehn erwiderte er nach einer Weile.„Gerade heute, eben erſt, bevor 1. kamſt, hatte ich mich in meinen Gedanken mit Annelieſe beſchäftig 16 ſh iſt es gar nicht ſo wunderbar. Denn du denkſt gewi ehr oft an ſie. „Nein“, gab er mit voller Unbefangenheit zurück.„Doch ß ſie herkommt, freut mich, beſonders deinetwegen. Ihr waret en von Kindheit an ſo zugetan.“ „In der letzten Zelt war es nicht mehr ſo wie früher.“ „d.. es wird wieder werden.. ganz gewiß wird e Auch ich werde viel von ihnen haben, denn Hans Hartau war 1 einzige Mann eures Kreiſes, der mir näher trat. Er iſt ein tüchtigen Men 1 di⸗ „Er wird erſter Pfarrer an St. Marien und zugleich Stab“? ſuperintendent.“ ber „Ich hörte einige Male von der Neubeſetzung der Stelle, a daß er ſie belommen würde, habe ich nicht geahnt.“ ein Der Wagen hielt. Aber er war noch nicht am Ziele, dernhre anderer und zwei Autos waren noch vor ihm und mußten erſt! be⸗ das + 1 Inſaſſen abgeben. Endlich waren auch ſie an der Reihe. Die große, hell und haglich erleuchtete Diele empfing ſie mit gaſtlicher Wärme. Den und Mädchen huſchten geräuſchlos über die weichen Teppiche n den Herren die Ablegeräume und geleiteten die Damen in die i Sie waren unter den letzten der Gäſte. Gleich nachdem ſie eim getreten waren, nahm das Feſt ſeinen Anfang, und zwar, wie es Molkenthinſchen Hauſe Gepflogenheit war, einen eigenartigen. (Fortſetzung folgt.) Montag, den 9. Auguſt 1926 Reue Manunheimer Jekung(Abend- NAusgabe) 5. Seite. Nr. 364 [Neue Mannheimer Zeitung Handelsblatt Großkraftwerk Mannheim.⸗G., Mannheim Geſteigerte Stromerzeugung und Abgabe in 1925/ Weiterer Ausbau des Anternehmens 135—5 dem Verwaltungsbericht zeigte die Stromabgabe gehmenttnehmens gegen das Vorjahr zunächſt eine ſtark zu⸗ Jer de Tendenz, die aber gegen Ende 1925 entſprechend weiſe gemeinen Wirtſchaftskriſe einem ſtationären Zuſtand, ſtellen⸗ Erzen auch einem Rückgang, Platz machte. Die Steigerung der deugung 8 und Abgabe, die trotzdem eintrat und ſich in einer Er⸗ Leinſchls von 106 132 500 und in einer Abgabe von 131 150 622 Wh. 1 f. Bezuges überſchüſſiger Waſſerkräfte) ausdrückt, iſt zum —5 ſtarke Aushilfslieferungen an Waſſerkraftwerke während führn rigen trockenen Sommers zurückzuführen. In der Betriebs⸗ 5 Bur konnten weitere Fortſchritte erzielt werden und das Vonlaſtof verbrauch je abgegebene Kilowattſtunde wurde gegen De Shr weſentlich verbeſſert. gegen ei Gdehgewinn wird einſchl. 10 978 Vortrag mit 929 740 Anleiz 038 412 i. V. ausgewieſen. Von dieſem abſorbierten um gezinſen 200 000(211 494) l, ſo daß nach 514 245(600 716) elſung an den Erneuerungsſtock(i. V. außerdem noch 14224%¼ l erung auf Mobilien) ein Reingewinn von 215 494 —5 vperbleibt. Wie ſchon kurz mitgeteilt, werden hieraus 2 0f 20. Aug. einberufenen HV. 10 v. H. Dividende auf die ſchlag 15 v. H. auf die VA. B und 7 v. 9. auf die StA. in Vor⸗ 30 fc gebracht. 10 775 ſollen der Rücklage überwieſen, wieder auf dem Wohlfahrtsſtock zugeführt und der Reſt von 14319% neue Rechnung vorgetragen werden. run n der Bilanz ſind die Aktivwerte durch eine Erweite⸗ es 15 die aber im Berichtsjahr nicht fertig wurden, angeſtiegen; Aungen delt ſich um Einrichtungen zur Verſtärkung der Verbin⸗ und 5 mit anderen Großwerken, die größere Bezugsmöglichkeit gerzu erbeſſerung der Reſerveverhältniſſe bezwecken. Die Miltel Darle wurden von den Aktionären der Geſellſchaft zunächſt als Kohle n zur Verfügung geſtellt. Durch weitere Umſtellungen der 15 es berkanleihe lautet dieſe nun etwa zur Hälfte des Nenn⸗ lagen auf.4. Die Bilanz auf 31. März 1926 bewertet die An⸗ Anln ein Mill. mit 7,37(6,98), die noch nicht abgerechneten Wertden mit 0,31(), Mobilien wieder mit 1,.—., Kaſſe und 062 bapiere mit 0,0401(0,0114). An Lagerbeſtänden waren für 12. vorhanden. Bankguthaben ſtehen mit 0,15(0,15) und 59 8 mit 0,16(0,198) zu Buch. Demgegenüber erſcheinen 150 8055 mit 0,62(1,07). Die 6 proz. Kohlenwertanleihe ſteht mit aneig 04), dio. auf.4 umgeſtellte mit 1,33(0,84), die Mark⸗ Buch en von 1921/2 mit 0,51(0,42) und Darlehen mit 0,70 zu dem Accbteres i. B. als wertbeſtändiges mit 32 385). Neben 187 K. von 2,186 und 0,21(0,20) geſetzl. Rücklage erſcheint der erungsſtock mit 1,26(0,76). um im Berichtsjahr beſchloſſene Erweikerung des Kraftwerkes keſſelhau 20 O0 kW.-Turbine einerſeits und ein neues Höchſtdruck⸗ derung. andererſeits wurde in Angriff genommen. Die Finan⸗ bekan g wird mit einer Auslandanleihe durchgeführt, deren Abſchluß Verichttich erfolgte und ſomit nicht mehr in das d Aktienbegebung der deutſchen Sank Die deutſchen Aktionäre erhalten das Bezugsrecht auf die Di 40 Millionen 1 Aktien ie Deutſche Bank beabſichtigt, ihren Aktionären die ſeinerzeit inführung an ausländiſchen Vörſen einem Konſortium eng⸗ und amerikaniſcher Banken überlaſſenen 40 Mill. AI-Aktien Lerändenuge anzubieten, da unter der in zwiſchen eingetretenen zuzieh rung der Verhältniſſe die Begebung in Deutſchland vor⸗ voll 851 iſt. Auf drei alte Aktien ſoll eine neue, für das Jahr 1926 werzen köndenberechtigte Aklien zum Kurſe von 150 v. 9. bezogen en. laoſſte hierzu verlautet, hat ſich die Bank zu dieſem Schritte ent⸗ das 5 weil die Verhältniſſe gegenüber der Zeit der Uebergabe an mals diaſortium ſich grundlegend geändert haben. Man hatte da⸗ Nend 30 Abſicht, das Paket zur Einführung an der Londoner und wa 88 Börſe zu verwenden. Die Kursentwicklung der Aktien laſſen eß nicht dergeſtalt, daß ſich dieſe Abſicht hätte durchführen deutſche Außerdem hat man damals die Unterbringungsmöglichkeit grundſät Werte an den ausländiſchen Börſen überſchätzt. Da man auch Jälich eine Unterbringung in Deukſchland lieber ſieht und ſich niſche der Einführung z. B. an der New Porker Vörſe tech⸗ letzt o S wierigkeiten herausgeſtellt haben, hat man es ſcheinſi kgezogen, das Geſchäft rückgängig zu machen, wobei dahr⸗ prei 0 das ausländiſche Konſortium einen Anteil an dem Ueber⸗ Fiwwerſtgult. Die Rückgängigmachung des Geſchäftes iſt in vollem den. ändnis mit den ausländiſchen Freunden durchgeführt wor⸗ nächſten 28, Bezugsrecht dürfte vorausſichtlich ſchon in den aller⸗ Tagen zur Ausſchseibung gelangen. zur liſcher funche Rheiniſche Elektrizitäts⸗AG. Mannheim.— Rheiniſch⸗Weſt⸗ Velſchaſt ris atewerk Eſſen. Wie die F. 3. erfährf, ſteht die in ziemlich weit gediehenen Verhandlungen mit der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk AG. in Eſſen zu Zwecken eines engeren freundſchaftlichen Verhältniſſes⸗ Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerke haben von der Rheag. zu Bedingungen, die als günſtig zu bezeichnen ſeien, einige Betei⸗ ligungen übernommen. Die beiden Geſellſchaften werden gegen⸗ ſeitig Vorſtandsmitglieder in die Aufſichtsräte entſenden. Offen⸗ ſichtlich ſteht die Transaktion im Zuſammenhang mit der zurzeit im Gange befindlichen Ausdehnung des Starkſtromnetzes der Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Elektrizitätswerke in Süddeutſchland. 2·2 J. G. Farbeninduſtrie— Deutſche Gaſolin Ach. Die früher zum Stinnes⸗Konzern gehörende Mineralölraffine⸗ rie Emmerich, die bekanntlich mit den geſamten Oelintereſſen der Stinnes⸗G...H. an die J. G. Farbeninduſtrie übergegangen und der Abteilung Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik angegliedert worden war, wird von der Deutſche Gaſolin AG. weiterbetrieben werden. Die Geſellſchaft firmiert nunmehr„Deutſche Gaſolin AG., Fabrikbetrieb Emmerich“ und ſoll vorausſichtlich der Abteilung Köln⸗Riehl angegliedert werden, wo auch im Hafenrevier bereits neues größeres Gelände erworben worden iſt, um die Gaſolinerzeugung für den nördlichen Bezirk zuſammenzufaſſen. Die Zentrale für den ſüdlichen Bezirk befindet ſich bekanntlich in Mannheim. 2: Kapitalzuſammenlegung der Helvelia Ktonſervenfabrik Groß⸗ Gerau AG. in Groß⸗Gerau. Die TO. der HV. am 30. Auguſt ent⸗ 15 u. a. einen Antrag auf Herabſetzung des Grundkapitals durch uſammenlegung der Aktien im Verhältnis von 21 von 4 auf 2 Mill. Rell zur Beſeitigung einer Unterbilanz und Bildung von Rücklagen. verband mitleleuropäiſcher Binnenſchiffahrt Gelegentlich des im vorigen Monat in Baſel ſtattgefundenen Internationalen Binnenſchiffahrtstages traten, wlie uns geſchrieben wird, auch Delegierte der dem Deutſch⸗Oeſterreichiſch⸗Ungariſch⸗ Schweizeriſchen Verbande für Binnenſchiffahrt angehörenden Binnen⸗ ſchiffahrts Körperſchaften zuſammen, um die Vorarbeiten für das Wiederaufleben des vor nunmehr 30 Jahren gegründeten Verbandes in die 0 zu leiten. Die unter der Leitung des ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden des Zentralvereins für deutſche Binnen⸗ ſchiffahrt e. V. Berlin, Stgatsrat Dr. von Graßmann⸗ Mün⸗ chen Beſprechung erwies den ungebrochenen Willen der im Verbande Wifarege Rörperſchaften an der ge⸗ meinſamen Zuſammenarbeit im Dienſte der Binnen⸗ ſchiffahrt Mittleuropas und darf als Auftakt für die baldige Wiederaufnahme der Arbeiten des um die Bin⸗ nenſchiffahrt der mitteleuropäiſchen Länder hochverdienten Verban⸗ des angeſehen werden. Der Zentralverein für deutſche Binnenſchiff⸗ fahrt e. V. Berlin wurde beauftragt, die entſprechenden Schritte in die Wege zu leiten. ꝛ0; Um die Kalipreiserhöhung? Auf Mittwoch, den 11. d.., iſt eine Ausſchußſitzung des Reichskalirates einberufen worden, die über die Anträge der Kaliinduſtrie auf Erhöhung der Kalipreiſe entſcheiden ſoll. Die zur Unterſuchung der Herſtellungskoſten und aller anderer Faktoren eingeſetzte Kommiſſion kann jedoch dem Reichskalirat in dieſer Zitzung keine Vorſchläge unterbreiten, da in den Kommiſſionsverhandlungen mit den Landwirtſchaftsvertretern eine Einigung nicht erzielt werden konnte. Namens der geſamten Landwirtſchaft erklärte Oekonomierat Maus, daß die deutſche Land⸗ wirtſchaft jede Erhöhung der Kalipreiſe ablehnt.— Es iſt daher angeſichts der in gleichem Sinne gehaltenen Aeußerungen des Reichswirtſchafts⸗ und des Reichsernährungsminiſteriums anzu⸗ nehmen, daß ein Beſchluß des Reichskalirats auf Preiserhöhung mit dem Veto des Reichsernährungs⸗Miniſteriums beantwortet werden wird. 1 Einſchränkung der belgiſchen Thomasſchlacken Ausfuhr? Nach dem Vorbilde Frankreichs beabſichtigt die belgiſche Regierung, wie aus Brüſſel gemeldet wird, den Eiſenwerken ein Kontingent für die Ausfuhr von Thomasſchlacken aufzuerlegen, um der ein⸗ heimiſchen Landwirtſchaft zu verhältnismäßig niedrigem Preiſe genügende Mengen ſicherzuſtellen. ·: Finanzanzeigen der vorliegenden Nummer. Wir verweiſen auf den Proſpekt der Zellſtoffabrik Waldhof über die Einführung von 5 Mill. neuen StA. der Geſellſchaft zum Handel an der Frankfurter Börſe.— Das Bezugsangebot der Deutſchen Bank(ſiehe oben) wird gleichfalls in dieſer Nummer ausgeſchrieben. Seſchäftsaufſichten und Konkueſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Geſchäftsaufſichten. Aufgehobene: Alois Schweigert, Feinkoſt, Kaffee, Tee, Kakao, in Mannheim, R 7, 27. Konkurſe. Angeordnete: Hans Klauber, Tabakwaren⸗ handlung in Mannheim, Q 5, 16. Aufgehobene bzw. ein⸗ geſtellte: Artur Weil u. Co., Webwaren⸗Großhandlung in Mannheim, Q1, 2(nach Verteilung der Maſſe und Abhaltung des Schlußtermins); Karl Reber jr., Kaufmann in Mannheim, F 5, 5 (mangels Maſſe eingeſtellt). Börſenberichte vom 9. Auguſt 1926 Mannheim feſt Bei anziehenden Kurſen eröffnete die Börſe am Wochen anfang in feſter Stimmung. Bevorzugt waren neben J. G. Farben vor allen Dingen Montanwerte, von denen Gelſenkirchen mit 183 und Phönix mit 127,75 genannt wurden. Kurante Kaſſapapiere lagen ebenfalls durchweg höher. Es notierten: Badiſche Bank 146, Rhein. Ereditbank 125, Rhein. Hypothekenbank 121, Südd. Disconto 132, J. G. Farben 290,25, Rhenania 87, Brauerei Eichbaum 155, Mannh. Verſicherung 85, Benz 86, Fuchs Waggon 0,73, Knorr 125, Konſerven Braun 40, Mannheimer Gummi 60, Mez u. Söhne 64, Zement Heidelberg 125, Rheinelektra 131, Salzwerk Heilbronn 145 Wayß u. Freytag 115, Zellſtoff Waldhof 167,25, Zucker Franken⸗ thal 76, Waghäuſel 85. Frankfurk feſt Die Fortdauer des engliſchen Bergarbeiterſtreiks und die da⸗ durch bedingte Steigerung des Abſatzes in der Kohlen⸗ und Eiſen⸗ induſtrie ſowie die Ausſicht auf eine baldige Einführung der Aktien des Stahlvereins bewirkten an der Börſe eine ſtarke Anregung für die Werte des Montanmarktes. Beſonders Phönixwerte waren ſtark im Handel auf die Veröffentlichung über die gute Beſchäftigung. Auch J. G. Farben konnten ſich kräftig erholen und gegenüber der Samstagnotiz eine Kursbeſſerung von 6/½ v. H. erzielen. Auf dem Elektromarkt blieb die Umſatztätigkeit ziemlich lebhaft, wenn ſich auch die Kursſteigerungen auf dieſem Gebiet in ſehr engen Grenzen hielten; nur Schuckert 2 v. H. höher. Banken⸗ und Schiffahrtsmarkt kaum gehalten. Die Bezugsrechtsankündigung durch die Deutſche Bank für die 40 Mill. Aktien hat nicht den geringſten Eindruck gemacht, übrigens war in Erwartung dieſes Bezugsrechtes ſchon vor einige Zeit eine Steigerung der Deutſchen Bank⸗Aktien erfolgt. Einzelne Spezialpapiere, wie Zellſtoff Aſchaffenburg plus 355 und Scheideanſtalt plus 1 v.., erfreuten ſich einiger Nachfrage. Berlin feſt 25 Umfangreiche Kaufaufträge in Montan⸗, dali⸗, Elektrizitäts⸗ chemiſchen und einigen Maſchinenfabrikationen brachten auf dieſen Märkten Kursbeſſerungen von 102 v.., vereinzelt aus 3 v.., bei Farbeninduſtrie 5 v.., Nordd. Wolle 8 v. H. In den ſtark geſtiegenen Bankaktien machte ſich ein gewiſſes Realiſa⸗ tionsbdürfnis bemerkbar, das eine Senkung des Kursſtandes be⸗ wirkte. Dieſer Vorgang hatte hatte ein abſchwächende Wirkung auf die anderen Märkte, ſo daß ſich die Kurſe hier um ungefähr 1 v.., bei Farbeninduſtrie um 3 v. H. ſenkten. Die feſte Grundſtimmung wurde jedoch nicht beeinträchtigt. Verſchiedentlich fanden Glattſtel⸗ lungen zum Mediotermin ſtatt, da auf angebliche Erſchwerungen bei der Repartierung verwieſen wurde. Die Großbanken einſchließlich der Creditanſtalten erklärten jedoch, daß ſie dem Markter die erfor⸗ derlichen Summen wahrſcheinlich zu ungefähr gleichen Sätzen wie am Ultimo nach wie vor zur Verfügung ſtellen würgen. Stärkeres In⸗ tereſſe bekundete das Publikum für Kaſſainduſtriewerte, die zumeiſt recht feſt lagen. Die Geldverhältniſſe ſind unverändert leicht. Berliner Veviſen Diskonkfätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ v. H. Afitft 7. Nu Uſt N. n Uſt ar! skont 1. fr i 12—2 olland.... 100 Gulden J108,41 169,83168,28168,0 f168,38,8 e„„„ 1 Peſ.].690].700].64.7.7 10 Drüſſel... 100 Franten 11.9211,9611,70 11,74 81.— 7 Osle 100 Kronen] 91,3482.0681,84.08 112.50]%5 Stochelm... 100 Kronen 112,26 112,54 112.28 112,58 112,80.8 Kopenhagen... 100 Kronen 111,31 111.59 111,28 111.56 112,50 5 Danzieg. 100 Gulden 81,50 81,70 81,88 81.59 81.— 55 Liſſabon... 100 Eskudo 21,40 21,45 21,0 21.45 453,57 8 Helſingfors... 100 finnl..] 10,553 10,598 10,55 10,59 81,.—.8 Italien 100 Lire 14,17 14,21 14.11[ 14,15 81,.— 7 London I Pfd. 20,399 20,451 20,395] 20,44720,8 5 New-Dork. 1 Dollar 4,195 4,205] 4,195.205 4,1 4 Paris 1500 Franken12,63 12,6712.31 12,85 91.—.5 Schweiz.„„ 100 Franken]81,10 81,30 61.10 81,39 81.— 2,5 Spanien.. 100 Peſeten] 63,22 33,98 63.92 64,08 81.— 8 Japan en].998 1,002] 2,000].004 2,092 180 Konſtantinopel.. 1 türk. Bfd. 2,382 2,382 2,857 2,367158,45 1 Rio de Janeiro.. 1 Milreis] 0,644].646 0,844].646.378 3,5 Wien 100 Schilling] 59,3259,46 59,34[ 59,48„70 7,5 Pragg 00 Kronen12,416 12,456 12.418 12,458 85,062 8 Südflawien.. 100 Dinar] 7,40 7,42.,40 7,42.— 7 Budapeſt.. 100 000 Kronen 5,865] 5,885] 5,87 5,89 85,062 7 Sofia 100 Leva 3,04 3,05 3,04 9,05 81.— 10 Athen. 100 Drachmen.69.71.74.76 81.— 10 Kairod 1 Pfd. 20,934] 20,986J 20,924] 20,976]4——— Mannheimer viehmarkt vom 9. Nuguſt Preis für 50 Kg. Lebendgewicht; Geſamtzufuhr.... 4132 Stück* Ochſen. 235 St. Kühe.. 784 St. Kälber... 642 St. Schweine 2 St. 17.. Mk. 50—60 a).. Mk. 45— on a).Mk. 95—80 )..„ 39—46 b)..„ 85—87)..„ 16—78 bj.„ 65—86 )..„ 381—33 0.„ 27—30 e)..„ 33—72 e.„„ 86—87 een e,, e 98—55 Bullen. 192 St. Järſen.. e,.„—85 5. Mk. 43—4 5 Mk. 7 8 Schafe St. 4 8 45—4„„).. 1 56 De c)..„ 39—42 Freſſer...— St.)..„ 35—46 Arbeitspferde 122 St. )..„ 38—37]. Mk.— 99.. Mk. 800—1400 Marktverlauf: Mit Großvieh mittel, geräumt; mit Kälbern mittel, ausverkauft; mit Schweinen lebhaft, geräumt; mit Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeltung A. un Die mit 8 versetondsankeihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. rſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Vant Franbfurter Vörſe vom 9. Ruguſt. 1 Aktien. Trausport⸗Aktien. 7 ſlg 7 Baßzd. Credit 9. 99 Nan g Lant 145.0f13,9 Tbein Srcunt. 177,0178,7 Daps hBrau. Ind, 1515179“7 Salzw. Heilbronn 142..—.— Dahe Bodener 172, Tellus Bergbau. 2,5071.— Sane Be 55 J6z 5 4.0.ben deuehüts 5e 87.— Teberaneer. 125.5 5 7. Farnt l er der aeen IWeulſce Bal B 18.0 1858 Heſteru.§.5. 20 80 ank 178.5174.7 Baltimore& Ohio—.— 0 2139s Induftrie-Aletien. (118,0 Eichb.⸗Mannh. +— —83,.— H. Kempf⸗Sternb. 155.7 0ſ160,5 Mainzer St.⸗A.. 159.5 145,7 Schöfferh. Bindg. 223,0 125,5 Schwartz⸗Storch. 118.7 0134.5 Werger 22,0 143,0 Adt, Gebr.... 38,— —.—[Accumulatoren.—.——.— 0 7,20 Adler Oppenheim———.— 413.2 Adler Kieyer.. 84.75 88.0 A. E. G. St.⸗A. 140,7 Aſchaff. Buntpap. 124,0 Aſchaff. Zellſtoff 126.0 Bahnbed. Darmſt. 24.1025,.— Bad.„0,11 Bad. Maſch. Durl. 103,2 Baſt.⸗G..— Veg Spiegel 44,25 Beck& Henkel 51,51 1Bergm. Elettr.. 140 5 Bing Metallwerke 71,10 Brem.⸗Beſigh. Oel—.— Cement Heidelb.. 124,5 Cement Karlſtadt 125,0 Chamotte Annaw.—.——.— 135,5 Cont. Nürnb. Bzg.—.—83,— Motoren Deuz—, Daimler Motor. 88.—78,50 Motorf. Oberurſ. 60.— D. Gold-u..-Anſt 162.0161,5 Reckarſ. Fahrzg.. 80, 25 Dyckerh.& Widm. 57,50 56,90 Nrh. Leder Spler 56.— Dingler Zweibrück—.——.— Peter Union Frtft. 84,50 Dürkoppwerk St.—.— 63,— Pf. Nähm. Kayſer 50.— Düſſeld Aat. Dürt 37.—87.— Phtlipps.-G. Frt 31.50 —185 Katſerslaut. 38,25038,— Porzellan Weſſel 54.— Ieklr. Licht u. Kr. 145,0146.5 Rein. Gebb& Sch. 85.—88,.— Elſ. Bad. Wolle. 37,7587,55 Rheinmetall...— Emagßfrankfurt⸗⸗—. 0,241 Rheinelektr. Sta. 128,00132.5 Emaifle St.Ukrich 39,—88,50 Nh. Maſch. Leud. 25.—.— 7. 9. Enzinger⸗Unlon.——— Ettling. Spinn.. 200,0,200,0 Faber, Joh. Blei—.—80,.— Farbwerk Mühlh.——— J. G. Farbenind. 285,5290,5 Fahr Gebr. Pirm. 33.—35.— — Felt. Guill. Carls I 142.0148,0 164.2 Feinmech. Jetter. 76.—76.— 155.7 Feanff 10 997290 Fuchswaggonz. 0, 88,50 Goldſchugdt Th..117.0 Gritzner 275 101,00100,0 Grkrftw. Mhm.8%—— Srun Bilfinger. 106,5108.0 55,0 Hald Reu, Näh- 49,90 48,50 160,0 Hammerſen. 96.7599.— Hilpert Armaturf. 37,7540. iuſchKupf u. Mel. 116,5115.0 och- und Tiefbau 74.— 75,50 50 Holzmann, Phil.. 98,.—99,65 Holzverkohl.-Ind, 54,— 56,50 e Stam. 90,5090.— Kammg. 959 92.5096,25 Karlsruher Maſch. 43,50438,75 Kemp, Stettin..—.—.— Klein, Sch KBecker 68,.—68,— Knorr, Heilbronn 124.0124.0 Konſerven Braun 41.5043.50 Krauß& Co., Lock. 58.5066,75 JLahmeyer& Co. 135,5184,5 Lech Augsburg. 108.0109,5 Lederwerk Rothe 30,25—.— Ludwigsh. Walzm 93,7592.— Lutz Maſchinen 34,75 71.— Luf'ſche Induſtr.—.—22.— 128,0 Mainkraftwerke. 103,0,104,7 129,7 Miag, Mühlb.. I13,0—.— Mez Söhne.—— 2 * 155.0 — — 288 2 53.50 144.5 72.— 59.— 80,10 56.— 85,50 50.— 30.— 55.— al 55 181.5 n—.—— Töbezeder nan. 2888 480 Aponen Care——85.— UBergbau 126,0126)8 1540 , Rhenania Aachen 88.— 85.25 Rlebeck Montan.—,— 186,0 Rodberg Darmſt..-—.— TRüttgerswerke. 114,9 114,2 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Schnellpr. Frank. 65,.—75,.— J. 8 8% D. Reichsanl..580 4½%.9.⸗Sch.—, 4% B. Schutzg, 08 5,71 4% D. Schutzg. 14 5,71 Sparprämie. 1919—.——.— 5% Pr. Schatzanw.—.——.— 4% do do.—.—— 4% Preuß. Konf. 0,4550,455 378„ 0, 460* 30% 4% Bab Ant v1519—— 3½% do. abgeſt. 0, 450 3% do. von 1896—,— 4% Bayr. Eiſ⸗Anl.—.— 7. 9. Zellſt. Waldhaf St 166.5 166,7 IZuckerf. B. Wag. 84,65.84,— er. 76,—75,25 Juckerf. Heilbronn 84,.— 85.75 Juckerf. Offſtein. 107,0107,0 uckerf. Rheingau—.——.— Schramm Lackf. 1 1 8 6 uckerf. Stuttgart 84,7584,75 ISchuckert, Nrbg. 1 1 Schuhfabrit Her 43)8049.25 Seilinduſtr. Wol 50,— 49,50 Elberfeld. Kupfer TSiemenssHalsk 178.0—.— Entrepriſes„ Sünd Drab.—.——.— Nansfelbder.. 115,117,0 S. Led. St. Ingbert—— Raſtatter Waggon———.— Tricotw. Beſſah.—„üfa.. 40,—41.—47 Berenadf Jrbter 25.—2 50 Mörn. Kodlenant. 42.40 42,40%„de. Ber. deutſch. Oelf. 70.— 1 9 do.—.— B..ch. Ind. Mainz 85,75 Seſtverzinsliche Werte. 4% Bay, Pf. E..—— Ver. Ultramarinf.—.— 4½% Mhm.1914—.——.—8¼% do.—.— Ver. Zellſt. Berlin 90,.— 3% 1902 4% Heſſ. v. 89.08 0, 4400, 450 Vogtl. Maſch. St. 60.— 95 1004% ½%„ abgeſt..460 VBoigt& Haff, St. 85.— 5% Pt. Keichsanl. O,310ſ0,8108/%.4600,480 4% do unk. b. 1925————4% Süch. St. A. 18—.— 3% D Reichsanl, 0,4850, 4554% WMürtt. k. 1015 0,480 —.— „ 0,470 Volthom. Seil.& 52,5054,.— Wayß 4 Freytag 116,0116,0 Berliner Börſe vom 9. Auguſt. TAflg.Elettr.-Geſ. 149,6150,5] Deutſche Kall.. 122,9124.5 Anglo⸗CKt. Guano 82,5092,.—[JTDeutſche Maſch. 118,5115,0 Anhalt. Kohlen. 84,8584,—Deutſche Steinzg. 13,0188 5 Annener Gußſtahl 33,.—40,— Deutſche Wollw.. 40,— 50, 5 141•0 Aſchaffbg. Zellſt.. 12,7 120,5 Deutſch. Eiſenh.. 70,7 5 Augsb.⸗Nb. Maſch 100,099,80 Donnersmarckh. 87.— [Balcke Maſchin..—.———Dürener Metall. 93,.——.— 8Bamag- Meguin. 4750 Dürkoppwerke,. 67.— 5J. P. Penberg 169,5 Dynamit Nobel. 139,7 2J1Bergmann Elkt. 142.7 Elberfeld. Kupfer—.— Berl.⸗Gub. Hut. 168,0 Elektr. Lieferung. 142,0 1 J1Berl. Karlsr. Ind 112,5115,5 LElktr. Licht u. Kr. 144,2 0TBerlin. Maſchb. 102,0 Emallle Ullrich 37.28 —Berzelius Bergw. 57,75 Enzinger⸗Union, 83.— Bing Nürnberg. 72,.—7 Eſchw. Bergwerk 135,0 Bismarckhütte.—.— 1J.G. Farbenind. 288,5 1 Bochum. Gußſt. 153,0 eldmühle Papier 125,5 Gebr. Böhler ͤKCo.—.— elten& Guill. 141.7 Braunk. u. Brikets 140,0 Br.⸗Beſigh. Oelf. 72,85 Bremer Vulkan. 55,50 Buderus Eiſenw. 97,75 — Heyden.. 119,5 CThem. Gelſenk.. 99,75 100, CThem. Albert 133.0144,0 Concord. Spinner 87,75 88,50 1Daimler Motor. 88.—87.— J Peſſauer Gas 146,8145,5 181,5TOtſch.⸗Luxemb. 157,2139,7 121,0.Eiſenb.-Signl. 73,.—77,— TDeutſche Erdöl 149,7129,5 Bauk Akkien. Bank f. el. Werte 117,7117,2 Barmer Bankver. 124,801 TBerl. Handelsg. JCom. u. Privatb. JDarmſt. u..⸗B. JDeutſche Bank. JOt. Ueberſee Bt. JDtsc. Command. JDresdner Bank JMitteld. Kredb. Reichsbank.. 162,0 Nhein Creditbank 125,0 Süddeutſch. Disc.—.——. Trauspork-Aktien. Schantungbahn.— 4 Allg. Lok. u. Str. 161,7 Südd. Eiſenbahn—.— Baltimore 5 e apag 1H.-Su IHanſa Dchil, 165,0 JNorddtſch. Lloyd 159,0 Roland-Cinie..—, Verein. Elbeſchiff 52.— Induſtrie-Aktien. Accumulatoren. 134,8 Adler& Oppenh.—.— Adlerwerke. 4,65 .⸗& f. Verthrsw.—.— —— 175.0 140,0 1258 145,0 146.5 35,25 83.— 185,5 290,5 131,7 141.5 R. Friſter. 56,.——.— Faa ce 0,6250, 700 A. 50,5050,— Gebhard Textil. 77,7577,75 JGelſent. Vergw. 170,8183,0 Gelſenk. Gußſtah. 25,.—25, Genſchow& Co. 67,25065.— German. Portl-3. 139,0 140,0 Gerresheim. Glas 127,0130,2 TGeſ.f. elkt. Unter. 170,2174,5 Gebr. Goedhardt 72.—70.— Goldſchmidt, Th. 119.7118,0 Goerz C. P. 15 39.— — 135,0 54.— ..37.15038 Gothaer Waggon 63 50 U 84,85 Deulſe: Kedei. 89.50(88.—Srihngt Maftia. 100,0100,0 Alexakberwerk. 72.25178,50 Deulſch: Kaelss. 67.5089,— 50 Karlsr. Maſchin. 44, 05,.—C. Pferden mittelmäßig. 44 Schlachtpferde: 50—150 4; 7 Ziegen. 7. 9 Grkrftw. Mhm.6e/—.——.— Gebr. Großmann 57.— Grün& Bilfinger 117,0 Oruſchwitz Teptil 48.— Hackethal Draht, 87.—89,75 Halleſche Maſch. 144.0 Spinn. 97,25 Hannov. M. Egeſt. 77.—7 ann. Waggon. 16,.— anſa Lloyd.. 58,65 bg.⸗Wien Gum. 75.—7 9. 78.85 114.7 7. Helbburg. 61.6867 69 . 103,0106,0 rügersbal Han 108,0107.0 Petersb. Int. 7. Toberſchl. E. Bed. 78,50 JOberſchl. Eiſen. 85,75 1Oberſchl. Kotsw. 113,7 1 Orenſt.& Koppel 107,5 1Phöniz Bergb.. 124.8 Rathgeber Wagg. 67,28 10 175,0170,0 IRheinBraunkhl. 178,8 Rhein. Chamotte. 59,.—5 ee ein Maſch Led. 181.5189.2) Reichs ⸗ u. Staatspay. arkort Bergwrk. 71.— ITheinſtahl.. 151.5158,2 150 1 Verg bau 1575 N 1 0 e 86,25 Holbanleihe.. 97,80—, 1268½ Ronnenberg. 50-51/56-51 Nuſſenbank 4,05 8,60 Sichel& Co... 3,25 8,25 A8d 5— 70˙75⁵ üdſee Phosphat 53.——.— Ufa. 43,—41 2 — 0 Do llarſchätze.. artmann Maſch, 48,— 49,65 1Romb. Hütten. 18.— 0 edwigshütte 105 94.5098,.——— Braunk.. 95,.— eee 9455* ade. 89 2—— 4 0 e* th 63,50 1924er 0,457 0,450 ndr.& Aufferm. 85.— ütgerswerke. 111. 79 Kupfel. 111,5 Sachſenwerk 27% B. Reichs anl. 0,505 15„175..168.70% 4650,460 e Leder 97, TSalzdetfurth. 1 12050.ldd. neic-ani.48800,460 JHoeſch Eif. u. St 138,2 Saoht„ THohenlohe⸗Wrk. 19.25 Scheidemandel.40 4 Peß. Konſols 6,488 1 3/5„.4570 0 0,492 il. Holzmann. 28,25 100,0 Schubert& Salz. 156..154,5 9 5 02 70.— ee 95 Co. 183,0* mboldt Maſch. 65, emens Clettr..— V. Ilſe 144,5148,0TSiem.& Halste 17d,7 9 5 7 1 9470 0 Mi. Judel& Ce. 98.—08,—1Sinner.⸗.. 00f 72,508%% V. Koßlenanl. 14,22 Sebr. Junghans. 89,— Stettiner Vulkan 48,25 8% Prß. Kalianl. 5,/70 Kahla Porzellan. Stoehr Kammgrn 355 0 Roggenwert. 7760 Jaliw. Aſchersl. 4 18 287 Aoggenrentb. 6,40 6,40 5% Sächf. Braunk 8,80 Stoewer Nähm. 87,50 „Landſch. Rogg. 6,600 5,68 Südd. Immobil. 59,28 Teichgräber b) Ausl. Nentenwerte. %% Mexikaner—.— „Kemp Teleph. Berliner 86, Klöcknerwerke.121,7 ThoerlDelfabrit- 81,85 4½% Oeſt. Schaßza..—.— 5 407,„Goldrente 19,50—.— H. Knorr... 125,0 Unionwerke Maſch—.— Kollm.& Jourdan 53.— Ver. B. Frkf. Gum. 64,75 Köln Rottweiler. 143,014/7 Ber. Chem. Charl. 118,0 Gebr. Körting. 93,2599.75 B. Otſch. Nickelw. 152,0„conv. Rte. 2,50 Koſtheimer Cell.—.— BGlanzſtoff. Elbf. 278,0276,24½%„Silberrte.— Kyffhäuſer⸗Hütte 59,25 B. SchuhſfDrng W 57,.— 4½%„Papierrte.— Lahmener& Co. 184.0133,5 8Stahlwv. d. 3y 4% Türk. Ab.⸗Anl. 11,70 Laurahütte. 57,50 Ver. Abede 4%„ Bagd.⸗Eiſ. J 25,80 Linde's Eismaſch. 150,0 VBogtländ. Maſch. 60.2504 44.50 Wanderer ⸗Werke 5 Weſer Akt.⸗Geſ. Kattowiß. Berg. 15,60 C. M. K 145 90 1470 58,75 1 11 19. 151,0 153..%¼ Tuxbuntf Anl.—.—15.— —.— ,. Zollob. 1911 13,50 1Weſtereg. Alkalt 153,7„400-.-Los 24,25 Wicking ⸗Cement. 122,0 124,84½% USt. K1818— Wiesloch Tonwar. 88,.—88,—4½%„„„ 1914 19,20 Wittener Stahl. 86,.— 61,.—4%„„ Colbrte 19,15 Wittener Gußſtahl 60,7563,5004%„„ Kronr. 2,65.65 Wolf, Buckau 55,5052.258/ Oe. H. Stb. alte 18,65 ellſtoff Verein. 92.— 98,503% Oe-UIX Sr(70—.— ellſtoff Waldhof 165,0 166,0 4% Oe.Geldprtor. 13,7 Sreiverkehre-Kurſe..50%,mene Br,—— Motoren Deutz. 68,85 Adler Kall. 37,—39,.— Lindenberg...43,.— 1 Carl Lindſtröm 138.0 Lingel Schuhfabr. 47,25 J Linke& Hoffm. 85,75 Ludw. Loewe& Co 184,0 C. Lorenz. 109, Lothr. Portl.-Cem—.—.— Magirus.-G. 57.— IMannesmann 135,0 TMansfeld. Akt. 116,5 Mech. Web. Lind. 171,0.169,0 Mix Geneſt.. 110,011 .—4½%% Ahat. Ser.] 21/65 21.— Müllheim Berg 128,5126.5 Denz⸗Motor.. 85,—85,.— 5%„Obligat.—.— Motorb. Monnh. Bergb. Präſtd.—.— 5—48̃⁵.„It 18, Neckar. Fahrzg. 80,5081,— Deutſche Petrol. 82,—84.—4½%„ III 17,2517.30 Nendd Wodtne, 126,Jl140,0 Dianende. 25,—125.—l8·. Tataectebte,—-.— Seite. Nr. 364 —0 Neue Mannheimer Jeikung(Abend⸗Ausgade) g Montag, den 9. Auguſt 1920 Auf Benz 1895 von Hannover nach Ladenburg und Mannheim * Ladenburg, 8. Aug. Es war eine ſinnreiche und eigenartige Ehrung, welche die Akademiſche Gruppe fur Kraftfahrzeugbau der Techniſchen Hochſchule Hannover dem in Ladenburg wohnenden greiſen Erfinder des Automobils, Herrn Dr. Carl Benz, am heu⸗ tigen Sonntag bereiteten. Mit einem der älteſten Modelle eines Benzwagens haben ſie die 450 Kilometer lange Strecke von Han⸗ nover nach Ladenburg zurückgelegt, um ihrer Verehrung für den großen Mann einen würdigen Ausdruck zu geben. Ladenburg war in Kirchweihſtimmung, Tauſende von Men⸗ ſchen, auch viele von Mannheim, weilten in ſeinen alten Mauern. Die Hauptſtraße hatte zu Ehren der Hannoverſchen Hochſchüler und des Herrn Dr. Benz geflaggt. Schon von 4 Uhr an ſäumte eine unüberſehbare Menſchenmenge die Straßen und füllte den Platz vor dem Benzſchen Ruheſitz. Endlich gegen 5 Uhr ratterte ein uns Menſchen der neueſten Zeit recht altertümlich anmutendes Fahrzeug von Weinheim herkommend durch das Städtchen, eine richtige„Dampfchaiſe“, wie wir als Kinder ſeinerzeit die erſten Auto nannten. Lebhaft begrüßt kam es vor der Benzſchen Villa am Neckartor an, gefolgt von einem Beiwagen und einer Anzahl anderer Autos, welche die unternehmenden Fahrer in Weinheim abgeholt hatten. Mit Ehrfurcht und mit nachdenklichen Betrachtun⸗ gen über die Wandlung des Schnelligkeitsbegriffes ſah man das hochrädrige Fahrzeug daherkommen. 25 Kilometer in der Stunde iſt ſeine Höchſtleiſtung, mit der es zu ſeiner Zeit— es ſind kaum mehr als 30 Jahre— Staunen erregte. An der Terraſſe des Benzſchen Hauſes ſpielte ſich dann eine denkwürdige Szene ab. Da ſtand der nahezu 88jährige Erbauer des erſten Autos, ſeine treue und tapfere Lebensgefährtin an ſeiner Seite, umgeben von ſeiner Familie, und vor ihm die prächtigen jungen Menſchen aus Hannover, glücklich, dem großen Pionier des modernen Verkehrs, deſſen Name in allen techniſchen Hörſälen ge⸗ nannt wird, die Hand drücken zu dürfen. Es war eine Glanzleiſtung, was ſie vollbracht haben. Am Freitag morgen ſind ſie in Hannover abgefahren, Tag und Nacht ging es, je zwei der Studenten wechſelten auf dem Sitz ab, die andern fuhren auf dem Veiwagem hinterher. Ununterbrochen war alſo das alte Modell in Bewegung, von 3 Stunden in Kaſſel und 2 Stunden zur Ausbeſſerung eines unbedeutenden Defektes abge⸗ ſehen. Ein treffender Beweis dafür, wie ſolid dieſer Wagen ge⸗ baut wurde, er macht nachträglich noch ſeinen Erbauern alle Ehre. „Für uns als junge Akademiker war die Tat der Fahrt die beſte Ehrung für Sie, hochverehrter Herr Dr. Benz,“ ſo ſprach einer der Herren.„Indem wir den Wagen inſtandſetzten und fuhren, zeigten wir der Welt, daß es ein Deutſcher war, der den erſten Kraftwagen geſchaffen hat. Ein deutſcher Wagen iſt es auch, der heute noch dieſe Leiſtung von ununterbrochen 450 Kilometern vollbringt.“ Im Namen des Rheiniſchen Automobilklubs und der Firma Benz.G. begrüßte Herr Direktor Baurat Dr. Nallinger die Hannoveraner.„Sie haben nicht nur dem Altmeiſter und Begrün⸗ der unſerer Firma, ſondern auch dem Rheiniſchen Automobilklub und der Firma Benz A. G. die größte Freude bereitet. Wenn Sie alles mit ſolcher Kraft und mit ſolchem Eifer anfaſſen, dann werden Sie noch Schönes leiſten in Ihren Arbeiten. Wir wünſchen Ihnen für Ihr ferneres Studium Glück und Erfolg.“ Zu Herrn Dr. Benz gewendet, erinnerte der Direktor der weltbekannten Firma an die Ehrung, die Herrn Dr. Benz anläßlich der 40. Wiederkehr des Tages, an dem er in Mannheim das erſte Auto in den Ver⸗ kehr brachte, vom Reichsverkehrsminiſterium zuteil geworden war. „Wir beglückwünſchen Sie zu dem Jubiläum und glauben, daß es gerade für Sie eine hohe Befriedigung iſt, zurückzublicken auf die 40 Jahre des Werdens des Autos, ohne das wir uns heute über⸗ S183 Statt Karten Den Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser liebes gutes Kind Franz Schüler der U Illa-Klasse der Lessingschule im Alter von 13 Jahren nach langem in Geduld getragenen Leiden in die zwige Heimat abgerufen Wurde. Die trauernden Hinte bliebenen: Mutter: Oberv.-Insp. Karl Milson Wwe. Schwester: Elisabeth Familie: Wacker, Edingen Familien: Nilson und Vorgeitz, Ladenburg Mannheim, U 6, 18. Die Beerdigung findet in Edingen am Dienstag, den 10. August, nachmiſtags 4 Uhr statt. 2976 Statt Karten. Heute morgen verschied unerwartet unsere herzensgute Mutter, Schwieger-⸗ mutter, Tante, Großmutter und Ur- großmutter 3033 Maria Sinn geb. Wieland im 72 Lebensjahre. Mannheim, den 8 August 1926. Dekanntmaczaung Wir geben hiermit be⸗ kannt, daß wir bereit ſind, unſere Obligationen vom Dezember 1920, die wir lt. Bekanntmachung vom 16. Februar 1926 auf/.40 aufgewertet haben, zum Barwert von .55 zurückzukaufen. Die Inhaber der Stotz⸗ Obligationen werden ge⸗ beten., von dieſem An⸗ aebotGebrauch zu machen und die Obligationen 5 Schumannstr 5 91 die ee ble trauernden Hinterbllebenen. afeden. 1 Die Feuerbestattung findet Dienstag 45 .45 Uhr statt. 810fz fl..) l. Mannheim ⸗Neckarau. eeeee haupt keinen Verkehr mehr denken können. Möge es Ihnen ver⸗ gönnt ſein, noch weiterhin die Entwicklung dieſer hochbedeutenden Erfindung zu erleben.“ Herr Profeſſor Wollenſchläger begrüßte als 1. Vorſitzen⸗ der des Heimatbundes die Hannoverſchen Studenten im Namen der ganzen Ladenburger Bevölkerung und gab dem Gefühl des Stolzes Ausdruck, daß der Erfinder des Automobils zu den Bürgern des alten Römerſtädtchens zählt. In das Hoch auf ihn ſtimmten alle Anweſenden begeiſtert ein.— Herr Notar Dr Ritter brachte die Glückwünſche des Caſinos Ladenburg, deſſen Ehrenmitglied Herr Dr. Benz iſt, dar. Der Kraftwagen, mit dem die Fahrt unternommen wurde, iſt im Jahre 1895 gebaut und wurde ſeinerzeit mit der Marke„Com⸗ fortable“ bezeichnet? er trägt die Fabriknummer: Patent⸗Motor⸗ Wagen Nr. 2004. Er gleicht einer offenen Kaleſche mit großem Verdeck über 2 Rückſitzen. Der Motor liegt hinten unter den Sitzen, leiſtet 3½ PS. bei 600 Umdrehungen. Das Anlaſſen erfolgt durch ein großes Rad von hinten, der Antrieb durch zwei gekreuzte Riemen. Der Wagen gehörte einem Privatmann in Bückeburg. Später wurde er in Hanncver im alten Marſtall unter Gerümpel gefunden. Die Studenten haben ihn wieder vollſtändig in Ordnung gebracht und kamen dann auf den Gedanken, mit ihm die jetzt glücklich ver⸗ laufene Fahrt von Hannover nach Ladenburg und Mannheim zu machen. Die Fahrk. Am Freitag morgen ging es, wie uns ein Teilnehmer erzählt, von Hannover ab. Der Wagen erregte natürlich überall großes Aufſehen. Bis Gbttingen verlief alles ſchön und glatt. Hier wurde eine Kugel des Lagers ausgewechſelt, was Stunde in Anſpruch nahm. Die erſte große Steigung wurde am Hohen Hacken bei Dransfeld über wunden. Kurz danach kam dem Wagen der Auto⸗ mobilclub Kurheſſen entgegengefahren, der ihn bis über Caſſel hinaus begleitete. Hier langte man am Freitag nacht 11 Uhr an, nachdem vorher eine ſtarke Steigung noch glatt genommen worden war. Nächts um 1 Uhr ging es von Caſſel aus weiter. Zwiſchen Marburg und Gießen mußten einige kleinere Reparaturen vorge⸗ nommen werden. Samstag abend 8 Uhr fuhr man in Gießen ab. Mitten in der Nachl. um 4 Uhr, wurde zur Betrübnis der Frank⸗ furter ihre Stadt paſſiert. In⸗Darmſtadt war begeiſterter Empfang. Kurz nach 11 Uhr langte man in Weinheim an, ven wo dann nachmittags 3 Uhr die letzte Strecke, die nach Ladenburg zurück⸗ gelegt wurde. Am heutigen Abend wurde, nachdem alle Teilnehmer ſowie die Herren Baurat Nallinger, Dr. Mylius und die Ladenburger Gäſte im Kreiſe der Familie Benz einige unvergeßliche Stunden verlebt hatten, die Fahrt nach Mannheim angetreten. Dem Leiter der Akademiſchen Gruppe für Kraftfahrzeugbau an der Jechniſchen Hochſchule Hannover, Herrn Geh. Rat. Prof. Troſke, verkündete ein Telegramm das glückliche Gelingen der Fahrt. Diejenigen aber, die in friſcher Tatkraft und Begeiſterung die große Fahrt ſo erfolgreich unternahmen, verdienen, nicht ungenannt zu bleiben. Es ſind die Herren: Dipl.⸗Ing. V. Damm mit Frl. Braut, Dipl.⸗Ing. Fr. Penzig, Dipl.⸗Ing. H. Müller, Ing. Karl 1 0 05 Dipl.⸗Ing. P. Oſten, cand. mach. Haidudoff und ſtud. mach. lthof. Sie haben auch die alte Ausrüſtung des Wagens wieder her⸗ geſtellt. Die Reifen ſtammen von der Coatinental, als Brennſtoff war B. V. Benzol am heſten verwendbar, die Riemen in der alten Ausführung von Chriſtian Otto Gerckens, Hamburg. die Ketten von Wippermann, Wartha⸗Accumulatoren ſind eingebaut. Mit Stolz kann ganz Deutſchland auf dieſe gelun⸗ene Fahrt blicken, einer der würdigſten und jedenfalls die eigenartigſte Ehrung, die bisher dem Erfinder des Autos, Hrn. Dr. Carl Benz, Ladenburg dargebracht wurde. D. 6. 18. parkerre Möbl. Zimmer zu vermieten. B3777 Neu hergerichtete ſchöne 2 Zimmer-Wohnung große Wohnküche, Bad, el. Licht. Gas ete. (Ringnähe ſof, zu ver⸗ Angeb. unt. 8. B. 9 a. d Geſchäftsſt. 3019 Möbl. Zimmer ſof, zu vermiet. B3814 6, 28 5 St. Schönes, gut möbl. Zimmer an beſſ. ſol. Herrn od. Dame zu vermieten. Rennershofſtr. 14. p. 3003 lk nm Hüoe ſofort zu vermiet, 2971 J 6. 7. II. 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Bestellungen sind unter Angabe des seit- herigen Bezugsortes nur schriſtlich an die Geschäftsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erlolgen und täglich ein- estellt werden.— Wird Nachsendung der eitung aut unbestimmte Dauer gewüñnscht. dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, Dezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: ür i bereiis abonnieries Exemplar 51. O. 60 Ausland 5. 120 kür i besonderes Exemplar M..50 Ausland Ni. 2. 10 Neue Mannheimer Zeiſung. 4 — JTTTTTTCCTCTCTCCTCGTTTTTTTTCT0TCV„——VĩſS wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwallt Die bereits nach Oſten abgezogenen Tiefdruckſtörungen habel geſtern noch meiſt wolkiges und kühles Wetter mit einzelnen nete⸗ fällen verurſacht. Inzwiſchen iſt auch ein Tiefdruc nach Mie europa vorg: rungen, unte deſſen Einfluß heute Aufheiterung 10. trat. Vorausſichtlich hält die Beſſerung der Wetterlage aber„ů lange an, da ſich von Nordweſten her neue Störungen breiten. Wetterausſichten für Dienskag, 10. Auguſt: 10 Meiſt heiter, tagsüber wärmer. Die Beſſerung iſt vorausſ⸗ nur von kurzer Dauer. Herauggeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteuren Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: i. B. Kurt Filcher Kommunalvpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder.— Sport Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Sene⸗ Regie⸗ III. Sorte die altbewährte Pfg. Zigarette der Oeſterr. Tabak⸗Regie 22 Die Ieitungs-Anzelse Ist das beste und billigste Werbemitte! Ofme Beschderden könnt Ihr, wie ich, die Jungfrau besteigen, Euch in fewaltigen Höhen der herrlichen Natur erfreuen. Nehmt jeden Morſes nüchtern eine Messerspitze voll STruukamf-sATLZ für 3 Pfennig, schafft Euch damit das Stuvkamp-Gefühl das hertrlicke Gefühl von Schaffensfreude, Esgertie und Tatkraft Sortt auf diese Weite dafür, daß Eure lebenswichtiten Orfane richti- funktionieren. Stuvkamp-Salz das rein deutsche Erzeufnis, erhält Euch schlank und jugendlich. Nur echt in geschlossener Orifinsalpackunf mit Rotsiegel. Iin allen Apothelken und Drogerien zu M. 3— und M..— zu haben. 1. lantkal-Varirtür: Frltz Störzinger, Larlsrule, Larlatr. 48, fornspmebef 1 422 N e) die 28 000 Vorzugsaktien Lit. B über je PM. 1000— Tontag. den 9. Auguſt 1028 neue Manndeimer Zeitung(dend-zusgabe) 7. Seile. Nr. 364 PHrospekt über 5 aichsmark 5 Uuu nun neur xtammakhtien 50 000 Stöck über je Reichsmark 100 Nr. 200 001—250 000 Tellstofffabrik Waldhef zu Mannheim-Waldhef. Gleichzeitig Bekanntmachung auf Veranlassung der Zulassungsstelle zu Frank- urt a. M. gemäß der 6. Durchführungsverordnung zur Goldbilanzverordnung uber die Umstellung auf Reichsmark der bereits bestehenden und an der Mannheimer Börse zum Börsermandel zugelassenen 200 000 Stammaktien über de PN. 1000 Nr.--200 000 und 30 000 Vorzugsaktien Lit. B über je PM. 1000 Nr.—30 000. Die Zellstoffabrm Waldhof ist als Aktiengesellschaft im Jahre 1884 er- richtet worden und hat ihren Site in Mannheim. Die Gesellschaft hat zum Gezenstand die Erzeugung und den verkauf von Holzzellstoff und sonstigen Papierhalbstoffen und von Papier jeslicher Art. Sie kann sich auch mit der Beschaffung und der Erzeugung von diesem und ähnlichem Zweck dienenden Rohmaterialien, mit der Weiterverarbeitung der Produkte und Zwischenprodukte befassen. 8Sje kann sich bei industriellen Unternehmungen beteiligen undsolche „rwerben, aueh wenn diese nicht In unmittelbarem unsammenhang mit den Hauptprodukten und sensti⸗ sen Erzeugnissen stehen. Das Grundkapital betrug ürsprünglich Mark 750 000 und wurde mehrfach erhöht, ruletzt durch Beschluf der auflerordentlichen Generalversammlung vem 30. April 1928 auf Mark 468 000 000, bestehend aus Mark 8 000 000 79 kumulativen Vorzugsaktien Lit. A, Mark 55 000 000 6% kumulativen Vorzugs-· zuu rn Lit. B, und Mark 400 000 000 Stammaktien(einschlieſllich Mark 00 000 000 Stammaktien, die in KHäanden eines Konsortiums unter Führung Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-., Mannheim, mit Sperrverpflich- tung verblieber). e auferordentliche Generalversammlung vom 20. Derember 1924 hat hlossen, das Stammaktienkapital von Mark 400 000 000 und das Vorzugs- aktienkapital von Mark 63 000 000 in folgender Weise umzustellen: 0) die 8000 Vorzugsaktien Lit. A über je PNI. 1000 PN. 8000 00⁰ werden unter Berucksichtigung der auf sie geleisteten Einzahlungen auf 8000 Aktien à RM. 70 umgestellt RRM. aie 90 000 Vorzugsaktien Lät. B über je PR. 1000 PM. 30 000 00 werden unter Berücksichtigung der auf sie geleisteten Einzahlungen auf 30 000 Aktien à RM. 60 urmgestellt 1„ 22 50 560 000 VVVV 1800 000 PM. 25 000 000 werden unter Berücksichtigung der auf sie seleisteten Einzahlungen auf 25 000 Aktien à RM. 1 umgestellt 9 5 2— ch die 200 000 stammaktien über je PM. 1000— PR. 200 000 000 werden im verhältnis von 10:1 auf 200 000 Artten à RM. 100 umgestellt Von den Mark 200 000 000 Stammaktien mit Sperrver- pflichtung werden e 50 000 Stammaktien über je PM. 1000 PRM. 50 000 000 gernäß 8 31 Abs. 2 der 2. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen auf 50 000 Stammaktien n ee ieees Diese RM. 8 600 8600 Stammaktien bilden den Gegenstand dieses Prospektes; sie sollen im Interesse der Gesellschaft durch das Konsortium bestmöglichst oder zu Angliede- Tungszwecken verwertet werden. Das Dividenden- und Bezugsrecht dieser Stammaktien, für die die Sperr· Jerpflichtung aufgehoben ist, ruht bis zum Eintritt ihrer Verwertung; ein dei der Verwertung sich ergebender etwaiger Mehrerlös wird dem gesetzlichen Reservefonds kugeführt werden. 9 250 d00 stammaktien über je PM. 1000 150 000 000 Ferden unter Berücksichtigung der auf sie geleisteten Einzahlungen auf 150 000 Aktien à RM. 1 umgestellt„ 150 000 insgesamt RM. 27 535 000 Die Eintragung der Reichsmarkumstellung im Handelsregister ist erfolgt. an Grundkapital beträgt nunmehr RM. 27 5338 000, eingeteilt in —— auf den Namen lautende Vorzugsaktien Lit. A zu je RM. 70 Nr.—8000, eee auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien Lit. B zu je RM. 60 Nr.—30 000, ⁰⁰— 85 Inhaber lautende Vorzugsaktien Lit. B zu je RM. 1 Nr. 30 001 000, 280 000 auf den Inhaber lautende Stammaktien zu je RM. 100 Nr. 1250 000 und 000 auf den Inhaber lautende Stammaktien zu je RM. 1 Nr. 250 001—400 000. ——. Vorzugs- und die Stammaktien tragen die faksimilierten Unter- eines Aufsichtsratsmitgliedes und zweier Vorstandsmitglieder. Es sind N. „„„„„„„„„„„8 Gewinnanteil- und Erneuer heine bei ben. Die Stammaktien 200 001—250 000 tragen außerdem die handschriftliche Unterzeichnung Kontrollbeamten. 6180 ursprünglich über je PM. 1000 lautenden Vorzugsaktien Lit. A sind die Stempelaufdruck:„Umgestellt auf RM. 70.— Siebzig Reichsmark“, Ste welbrhnelich auf je PM. 1000 lautenden Vorzugsaktien Lit. B mit dem „Um aufdruck:„Umgestellt auf RM. 60.—, Sechzig Reichsmark“ bzw. auf RM..— Eine Reichsmark“, die ursprünglich auf je PM. 1000 Hun— eeee mit dem Stempelaufdruck:„Unmgestellt auf RM. 100.—, ver eichsmark“ bzw.„Umgestellt auf RM..— Eine Reichsmark“ worden. 799 kumulatlven Vorzugsaktflen Lit. Ahaben an 8 des bisherigen 12fachen Stimmrechts gemaß dlacher Ius der Generalversammlung vom 11. Mai 1926 0 Stimmrecht, beschränkt auf die Fälle der Beset des Auksiel unt„ederuns der Satzung und Auflösung der Gesellschaft; sje sind An Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechtes 0 unter Führung der Süddeutschen Disconto- velen schaft.-., Mannheim, stehenden Konsoertium, em außer der genannten Bank Mitglieder des e und Aufsichtsrates der Gesellschaft 75 dieser nahestehende Personen angehören, zum 88 on 100% überlassen worden und innerhalb onsortiums vertragsmälig für die Dauer des ehens der Vorzugsaktien ge bunden. Uebertragung der Vorzugsaktien Lit. Abedarf rnnn des Aufsichtsrates der Gesellschaft, sert Erteilung o hne Angabe von Gründen vervei⸗ Werden kann. Auf die Vorzugsaktien entfallende ersteuern trägt die Gesellschaft. dere Vereussaktlen Lit. Aerhalten eine nachzahl. aktf orzugshöchstdividende von%, die Vorzuss- 1 8 Lit. Beinesolche von 62g5. Die Vorzügssaktien haben einfaches Stimmrecht. 99 8 Gesellsehbaft hat das Recht, die Vorzussaktlen 5 un d Lit. B. vom 1. Januar 1926 ab jederzeit ganz laun eiixeise nach mindestens sechsmonatigser Kün- 5 gegen Zahlung von 115% ihres Nennbetra- zuzie zuslich etwarüeckständiger Gewinnanteile ein- Die Generalversammluns beschlieft, ob bei Ied ung der Vorzugsaktien Lit. 4 und Lit. B die aus dem zur Verfügungstehenden Reingewinn 21 en dem Vermögen der Gesellschafterfelgen 3010. aktfen eschlassen über die Einziehung der Vorzuss- orzu zteht den sämtlichen Aktien, Stammaktien, agabe tten Lit. Aund Lit B ihrstimmreeht nach Feeen des Gesellschaftsvertrages z u. Es genügt die rteete Stimmenmehrheit des bei der Abstimmung enen Grundkapitzls, sefern nicht die Ein- 8 nach den für die Herabsetzuns des Grund⸗ Is maßgebendep geseizlichen Vorsehriften o 1 ond de t. 1 ee der Liduidstlen der Gesellschaft erhalten rr ee Lit. Aund Lit. Baus dem Liduids- aktien er e evor eine Ausschüttung an die Sstamm- Nerne elan einen Auteil bis zur Höhe von 113g3 des dewingant zuzäEIieh etwarückständiger Vorzugs- sebende 1 Während der darüber hinaus sich er⸗ zutsilt. B dufdatlonserlös den Stammaktlen allein Tei der Liduidation haben die Vorzugsaktien 1 die Vorzugssaktien Lit. Bunter sich gleiehen Zivilingenieur, Baden-Baden: Die Generalversammlungen flnden am Sitze der Gesellschaft statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats kanns in Ausnahme“- (Allen einen anderen Versammlungsort, jedoch nicht au Berhalb Deutschlands, bestimmen in den Generalversamm- lunzen zewährt jede Vorzugsaktie Liti. 4 in den oben angzeführten Fillen 6 Stimmen und jede Vorzugsaktie Lit. B und jede Stammaktie eine Stimme, einerlei, ob die Aktien voll einzerahlt sind oder nicht, so daß also in diesen Föllen den inszesamt 435 90 Stimmen der RM. 25 150 Stammaktien und RM. 1 825 80 Vorzugsaktien Lit. B— hiervon k. Zt. insgesamt Stück 225 900 syndiziert— 48 00 Stimmen der RM. 568 0% Vorzuzsaktlen Lit. A gegen- überstehen. Den Vorstand bilden zur Zeit die Herren: Kommerrienrat Dr. Hans Clemm, Stto Clemm, Günther Albrecht in Mannheim, Rom- merzienrat Franz Deßssauer in Weinheim als Mitglieder und die Herren: Karl Becht, Berthold Deutsch, Georg Riedner, Behrend Lückeng a, Jakeb Wagner, Dr. Valentin Hotten- roth in Mannheim, Franzs Hedermann und Heinriech Ries in Tilsit als stellvertretende Mitglieder. Der von der Generalversammlung zu wühlende Aulsiehtsrat besteht aus 5 bis 8 Mitgliedern, gegenwärtig aus den Herren: Kommerzienrat Dr. h. e. Theodor Frank, Geschäftsinhaber der Disconto-Gesellschaft, Berlin, Vorsitzender: Rechtsanwalt Dr. iur. Wilhelm Haas, Mannheim, stellv. Vorsitzender; Carl Adolf clemm, Direkior der Rhenania-Kunheim Verein chemischer Fabriken, Berlin; Chemiker Dr. phil. Wilhelm Clemm, I. Fa. Knoll u. Co., chemische Fabrik, Ludwigshafen . Rh.; Fabrikbesitzer Oskar Eppen, Mitinhaber der Firma J. H. Eppen, Papierfabrik, Winsen à. d. L.(Hannover); Dr.-Ing. Rudolf Haas, Kommerxzienrat Hermann Letz, Direktor der Süddeutschen Di to-Gesellschaft.-., Mannheim, Dr. rer. pol. h. e. Benno Weil, Direktor der Süddeutschen Disconte-Gesellschaft.-., Mannbeim. Die von der Generalversammlung gewählten Mitglieder des Auf- sichtsrates beziehen eine auf Geschäftsunkosten zu verbuchende Vergütung von je GM. 5000, der Vorsitzende von GM. 10 000, und außerdem 1 Maet gene mi Bilanz am 31. Dezember 1925..dun-Arang Aktiva. RRM. Pl. RM. Pr 1. Liegenschaften 650936 37 6376958 85 2. Fabrikgrundstücke, Eisenbahn- und Kai- 97 1 Anlagen,nn] 2017888 86 1880 498 72 8. Gebäude, Maschinen, Apparate und Uten- 8 silienn„„„„16801481 17 14 460 637 09 4. Vorräte und Waldungen) 21528782 60 21528 782 60 5. Debitoren) 209847/12 5420 95471284 6. Ayale 1 1 NRM. 1829 907.37—— 5 7. Wechsel 3 WW— 774089 35 774039 35 8. Kasse VVVVVTTTTVTVVTW 70884 20 9. Vorausbezahlte Zinsen, Versicherungs- 799 prämien ete.„ 168 532 68 168 532 68 10. Effekten und Beteiligungen) 6272 220 85 6272 220 85 11. Anspruch aus 31 der 2. Durchfüh- rungsverordnung rur Goldbilanzverord- nung, bewertet mit 5000000— 5000000— (nicht dividendenberechtigt und nichf bezugsberechtigt) 12. Invaliden-, Alters- und Hinterbliebenen- Unterstütrungskasse NX. 108 442.39—— 2— 955 74280 120 7 71757888 8 ) Holrvorräte RM. 9 886 188.89.—, Waldungen Mk. 450 993.01. 2) Parunter Bankguthaben RM. 2 185 060.82 und Forderungen an Tochter- zesellschaften RM. 1 203 720.75. ) Davon RM. 8818.18 festverzinsliche Wertpapiere, der Rest Beteiligungen wie unten angegeben. einen Gewinnanteil von 105 des nach Vornahme der Rüecklagen, Nach- rahlung etwaiger Vorzugsaktiendividenden und Ausschüttung einer Dividende von 4 verbleibenden Reingewinnes. Die Tantiemesteuer wird von der Gesellschaft getragen. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen rechtswirksam im Deut- schen Reichsanxzeiger: sie werden aullerdem noch in einer Berliner Börsen- zeitung sowie in je einer in Frankfurt a. M. und in Mannheim erscheinenden Tageszeitung veröflentlicht. Das Geschäftslahr ist das Kalenderjahr. Von dem Reingewinn werden zunächst 5% rur Ansammlung des gesets- lichen Reservefonds zurückgelegt, bis dieser den zehnten Teil des Aktien- kapitals erreicht bzw. wieder erreicht hat. Hierauf erhalten die Vorzugs- aklien zunächst die rückständigen Gewinnanteile nachgezahlt, trüheren Jahren weniger als 7% für das Jahr auf die Vorzugsaktien Lit. A und weniger als 6% für das Jahr auf die Vorzugsaktien Lit. B verteilt wurden; sodann erhalten die Vorzugsaktien Lit. A 75, die Vorzugsaktien Lit. B 6% Gewinnanteile für das abgelaufene Jahr. Bei der Gewinnvertei- lung haben die Vorzugsaktien Lit. 4 und die Vorzugsaktien Lit. B unter sich gleichen Rang. Alsd erhalten die Stammaktien bis zu 4% des auf sie eingezahlten Kapitals. Ueber die Verwendung des restlichen Reingewinns unter Berücksichtigung der satzungsgemäſſen Aufsichtsratstantieme beschlieflt auf Antrag des Aufsichtsrats die Generalversammlung, welche den Rein- gewinn ganz oder teilweise zur Verfügung einer Superdividende oder zu Rückstellungen durch Schaffung besonderer Reserven, zu Vortrag auf neue Rechnung oder in irgendeiner anderen Form verwenden kann. Wird die Verteilung einer Superdividende beschlossen, so fällt diese ausschließlich den Stammaktionären zu. Die Gesellschaft verpflichtet sich, in Berlin, Frankfurt a. M. und Mann- heim je eine Stelle zu unterhalten und jeweils bekanntzugeben, bei der die Auszahlung der Gewi teile und Zi hei die Ausgabe neuer Gewinn- anteilschein- und Zinsscheinbogen, die Rückzahlung verloster Teilschuld- verschreibungen, etwaige Konvertierungen hrer Anleihen, die Hinterlegung von Aktien zweeks Teilnahme an Generalversammlungen, die Ausübung von Bezugsrechten sowie alle sonstigen von der Versammlung beschlossenen, die Aktienurkunden betreffenden Maßnahmen kostenfrei bewirkt werden können. Die Gewi teile der let fünf Jahre stellten sich wie folgt: 1921„ 30%% auf Mark 32 000 000 Stammaktien, 30% auf Mark 28 000 000 Stammaktien pro rata temporis. 5% auf Mark 8 000 000 Vorzugsaktien Lit. A, 6% auf Mark 30 000 000 Vorzugsaktien Lit. B pro rata tem- poris, 192„7% auf Mark 3 000 000 Vorzugsaktien Lit. A, 6% auf Mark 30 000 000 Vorzugsaktien Lit. B, 300% auf Mark 100 000 000 Stammaktien. 1923„* 1 Der Bruttogewinn wurde auf neue Rechnung vorgetragen. 192²⁴ 7 auf RM. 560 000 Vorzugsaktien Lit. A, 6% auf RM. 1 800 000 Vorzugsaktien Lit. B, 6% auf RM. 20 000 O000 Stammaktien, 1925 7% auf RM. 560 000 Vorzugsaktien Lit. A. 6% auf RM. 1 800 000 Vorzugsaktien Lit. B, 10% auf RM. 20 000 000 Stammaktien, ae denebm J. Sener.· I0 Passivn. RM. PI.[ RM. Pl. 1. Aktienkapital: Vorxugsaktien Lit. A. RM. 360 000.— do. Lit. 8B.„ 1800 000.— Schutz-Vorzugsaktien Lit. B„ 25 000.— Stammaktien„„„„ 20 000 000.— Schutz-Stammaktien 3 1„ 150 000.— Vorratsaktien„ 1 1„ 5 000 000.—-] 27538 00—27888 000— 2. Anleihen!)„ 1½%—‚ 161344—[1613464 8. Reservefonds in 5000000— 5000000— 4. Kreditoren)„%%ç6„66 32 487 730 8532487789 95 5. Avale RM. 1329 907.87——— ei 5. Rückstellung für Löhne, Frachten, An- leihezinsen etes„„„ 23578 486 97 2575 488 97 7. Pr. Carl Clemm · Stiftung, 32 1„ 170 626 96 179626 86 8. Geh. Rat Haas-Stiftung 6577 70 8577 70 9. Invaliden-, Alters- und Hinterbliebenen- Unterstützungskasse„„. RM. 108 442.39 10. Gewinn 4839 282 84—— der wie folgt verteilt wurde: Abschreibungen auft. RM. 2 481 129.54———— 79% Dividende auf RM. 560 000 Vorzugsaktien Iit. A4 RM. 39 200.— %% Dividende aut Rs. 1 800 000 Vorzugsaktien Lit. B RM. 108 000.— 10%% Diridende aut RM. 20 000 0⁰0 Stammaktien RRM. 2 000 000.— 6% auf RM. 672 660 Genußrechte RM. 40 359.60 RM. 2 187 589.60 Vortrag auf neue Rechnung RM. 170 543.70 RM. 4 830 282.84 2187559 60 170 548 70 74 289128 42] 7175799888 ) Davon in Umlauf: Anleihe 1900 PM. 2 976 000.— aufgewertet RM. 446 400. „ 10907/ PMf. 2 081 000½—„„312 150— „ 1908 PM. 3 684 000.„„ 554 100. „1091 PM. s 713 000.—„ 01 390.— „ 1822 PNM. 28 192 00.-„ 81674. 5) Darunter RAM. 17 048 143.92 Bankschulden. Gewinn- und Verlustrechnung am 31. Dezember 1925. 192⁵ Soll. RM. Dezbr. 31. An Unkosten, Gehälter, Gewinnanteile, Ver- sicherungsbeiträge))„ 1„„„„ 8375895 18 1„ Steuern und Umlagen“) 3337870 80 „ Gewinnsaldſo 1„ 2„„„„„„„„„ 4839 232 84 16 552 498 82 ) Darunter RM. 313 954.52 Aufsichtsratstantiemen. 2) Darunter RM. 2 697 522.48 laufende Steuern. 192²⁵ Haben. RM. Pi. Januar 1. Per Gewinnvortrag ninnn e 85 850 99 Dexbr. 31.„ Ueberschuß auf Waren-Konto und Er- trag aus Effekten)„„% 1„ 16457147 83 16554 488 3 ) Darunter Ertrag aus Effekten RM. 101 747.46. Die Gesellschaft besitzt die überwiegende Mehrheit des: RM. 3 000 000 betragenden Aktienkapitals der Papyrus.-., Mannheim-Waldhot Bilanz der Papyrus.-., Mannheim-Waldhof per 31. Dez. 1925. 6% auf RM. 672 660 Genußrechte. Reichsmark-Eröffnungsbilanz am 1. Januar 1924. Aktiva. RM. Pi. Liegenschaften Waldhof„„n 175 318 7/1 Fabrikgrundstücke, Eisenbahn- und Quai- Anlage Waldhorfrfft RM. 185 736.75 Fabrikgrundstücke, Eisenbahn- und Quai- Anlage Tilsfſftti:„„ 2208 829.21ʃ 1584568 9650 Gebäude, Maschinen, Apparate und Utensilien Waldhof C„RM. 5 591 638.97 Gebäude, Maschinen, Apparate und Utensilien Tilsit„„„„%„ 3252078.22] 8843 12 150 Vorräte und Waldungen 3 d M 13057467 980 Debitoren 4 U%% 11860 274 265) Avale in U%„%„„„„ RM. 480 738.50 Wechsel 3%„ 175250 51 Kasse„„„„„ 86221 16 Vorausbezahlte Zinsen, Versicherungsprämien ete-.„ 71212 0 Effekten und Beteiligungens) 33 4599878— Anspruch aus§ 31 der 2. Durchführungsverordnung zur Goldbilanzverordnung. bewertet mit 5000000— (nicht dividendenberechtigt und nicht bezugsberechtigt) 48 413 401 61 Passiva RxM. 5i. Aktienkapital: Vorzugsaktien Lit. A.„. RM. 560 000.— 5„„ Schutz-Vorzugsaktien„ B. 2⁵ 000.— Stammaktien 1%„ 20 000 000.— Schutz-Stammaktien 7„ 150 000.— Vorratsaktien„„„ ½„ 5 000 000.— 27 585 000 Anleihen: Waldhof und Tilsit 5„ ½%„„ 4 230⁵ 503 Reservefonds„„„„e e e ee5000000—9 Kreditoren* nrr 1I0395742— Avale r„„ dꝛ„ d RM. 480 738.50 75¹⁵ Dr Carl Clemm-Stiftung%%%„„„„„„ 150 000⁰ Geh. Rat Haas-Stiftung.„% M 7000— Invaliden-, Alters- und Hinterbliebenen-Unterstützungskasse— der Angestellten„„„%„„„„„„„„„„„„„„ 20555 85 466413 401 61 ) Die Bewertung ist zum jeweiligen Goldanschaffungswert abzüglich der satzungsgemäßen Abschreibungen erfolgt. ) Hier wurde ebenfalls der Goldmarkanschaffungswert eingesetzt; Zugänge in der Zeit vom 1. 1. 19 bis 31. 12. 23 wurden teils vierteljährlich zum VLierteljahrs-, teils monatlich zum Monatsdurchschnittskurs des Dollars auf Goldmark umgerechnet. 8 ) Die Bewoertung erfolgte nach den unter 1 und 2 angeführten Grund · sätzen. Die Zeitwerte am Bilanzstichtag sind in keinem der unter—3 genannten Fälle überschritten. ) Die Bewertung erfolgte zu Preisen, die unter Herstellungs- bzw. An-⸗ schaffungswerten des 1. 1. 24 bzw. den jetzigen liegen. Die Holzvorräte sind unter dem Preisniveau des Jahres 1913 eingesetzt, der Wert der Waldungen unter dem durch fachmännische Schätzung auf den 1. 1. 24 ermittelten Wert. ) Darunter Bankguthaben RM. 684 381.53. e) Darunter rund RM. 14 016 ſestverzinsliche Wertpapiere; der Rest bezieht sieh auf einige Beteiligungen an verwandten(darunter 4 ausländischen) und sonstigen Unternehmungen. 5) Davon gekündigt: die Anleihe von 1900 zum 2. 1. 24d, im Umlauf befanden sich noch: Mark 4 100 000, die Anleihe von 1907 zum 18. 11. 28, im Umlauf befanden siek noch: Mark 2 988 000, die Anleihe von 1908 zum 1. 12. 8, im Umlauf befanden sich noch: Mark 4 926 000, noch im Umlauf die 433˙% Anleihe von 1919.. Mark 10 000 000, rückzahlbarf ab 1. 6. zu 10225. noch im Umlauf die 5 Anleihe von 1922. rückzahlbar ab 1. 2. 27 zu 10225, Sämtliche Anleihen sind mit 15½%½% ihres Goldmarkwertes gufgewertet. 5) Darunter Bankschulden RM. 1 541 265.98. Mark 30 000 000, RM. Pi. RM. Pf · Fabrikgrundstucke und Straſlenanlagen 200127— Abschreibungen 1 10007— 190120— Eisenbahnanlagen 1„„„„1„„ 1„„„ 24680— Abschreibungen 1 1280— 23400— Gebäude, Wasserwerks- und Kana lanlagen 1394888— Abschreibungenn„ 69745— 1325 140—5 Maschinen, Apparate, Einrichtungsgegenstände und Geräte„„„„ 886 488—. Abschreibungen u n no 41820— 79461898— Schuldner ⏑—⁰⁰ n 713429 50 3046 701 30 RM.. Aktienkapital„„ 111„ 1„„„„„„„„„½%„„3000000— Teilschuldverschreibungen nnnennne 29400— Rücklage„%„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„ 12801 80. 3046 701 50 RM. 4 000 000 betragenden Aktienkapitals der Coseler Cellulose- und Papier- fabriken.-., Berlin. Bilanz der Coseler Cellulose- und Papierfabriken-G. Berlin per 31. Dezember 1925. 95 RM. Pl. RM. Pi. Grundstückke„„„„„„„„ 259944 50 Abschreibungen ½ 1 1 12697 25 241247 28 Gebäude„5„„%%„%„%„„„ 987 738 75 Abschreibungen nnnrne 49 986 85 988851 80 Maschinen und Apparate 3 ½ 1247682 60 Abschreibungen„„ 5„ 124 7606 25 1122914. 85 Bahnanlagen„„%„„„ͤ„ 22500— Abschreibungen 2„ 6„ 1125— 21375— Inventar„1 1„„„410%„%„% 1— Debitoren„„„%„%„„„„„„„„„„„„ 2128110 80 4450000— RM. Pt. Aktienkapital„„„ t en e e eeeen4000000— Teilschuldverschreibungen%%„„„r 50000— Reservefonds%„„e er e i e e e e i 40000.—. 4450000— RM. 520 000 betragenden Aktienkapſtals der Paplerfabrik Weiſenstein.-., Dillweiſſenstein. Forselzung nüchste Selte) 8. Seike. Nr. 364 Neue Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) kiettad, en 5. 2uügüft 1626 Bilanz zum 30. Juni 1925 der Papierfabrik Weißenstein.-., Pforzheim-Dillweißenstein. Vermögen Schulden Fabrikanlagen 2 · 2 M. 614 605.79 Zugang„ 127 084.60 M. 741 690.39 Asehreibungen 45 570.39 696120— VVVVVVVVV 520000— Obligationsanleihe 1920s 25000— „„ 12000— VVVVCCVVVVTVV 12151421 Neserve nnh dn neen 17605 78 696120— 696120— Gewinn- und Verlustrechnung. Pachteinnahme 3 3 2 2 2253 45570 39 Aschreibungen 2 2 3 1 322 2—57 89 45570 39 45 57039 Die Zellstofffabrik Waldhof hat zur Vereinfachung der Geschäftsführung die Fabrikbetriebe der vorgenannten drei Gesellschaften gepachtet. Die Pachtsummen sind in der jeweiligen Höhe der Abschreibungen der Gesell- schaften festgesetzt. Die Zellstofffabrik Waldhof hat den Aktionären der Gesellschaften die mindestens gleiche Dividende gewährleistet, die Auf die eigenen Aktien verteilt wird. Auſlerdem ist die Zellstofffabrik Waldhof an vier ausländischen Gesellschaften mit zusammen bfl 247 000, nkr. 600 000 und ekr. 250 000 beteiligt und besitzt ferner verschiedene kleine Beteiligungen, die im einzelnen Falle 50% des betreffenden Kapitals nicht übersteigen. In den letzten Tagen 1925 hat die Gesellschaft durch Vermittlung der Direction der Disconto-Gesellschaft, Berlin, in Verbindung mit der Firma Helbert, Wagg& Co. Limited, London, ein langfristiges, hypothekarisch gesichertes Darlehen in England aufgenommen. Es beträgt zunächst nom. 750 000.— mit der Möglichkeit der Erhöhung auf 1 000 000.—. Es ist mit 6½9% verzinslich und vom Jahre 1927 ad bis 1. Januar 1944 in jahrlichen Raten zurückzuzahlen. Vom 1. Januar 1933 steht der Zellstoff- tabrik Waldhof das Recht zu, den Rest zurückzuzahlen. Der Grundbesitz der Mannheimer Niederlassung der Gesellschaft um- taßt einen Flächenraum von 124 ha 33 a 74 qm. Das Fabrikgrundstück ist ca. 500 000 qm groß, wovon ca. 200 000 qm bebaut sind. Die für den Be- trieb erforderliche Kraft wird durchk 6 Dampfmaschinen, 3 Dampfturbinen und 4 Grobßgasmaschinen mit einer Gesaimtleistung von ca. 16 000 Pferde- stärken geliefert. An Dampfkesseln sind 48 Stück mit insgesamt ca. 8877 qm Heizfläche vorhanden. Das für die Gasmaschinen erforderliche Gas wird in eigener Generatorenanlage erzeugt. Mit der erzeugten elektrischen Energie werden ca. 540 Elektromotoren betrieben. Drei eigene Wasserwerke liefern aus weitverzweigtem Netz mit 76 Rohrbrunnen das erforderliche Wasser. Die Werksanlagen umfassen eine große Zentralreparaturwerkstätte, Metall- sieſerei, Bleilöterei, Schreinerei, eigene Bauabteilung und Chloranlage; zahl- reiche Magazine zum Lagern von fertigen Produkten, Rohstoffen und Mate- rialien umfassen einen Flächenraum von ca. 8 023.53 àm. 21 Schwefelkies- öfen dienen zur Erzeugung der nötigen schwefligen Säure. An Kochern sind insgesamt 28 Stück mit einem Fassungsvermögen von ca. 4500 cbm vor- handen. Das Werk besitzt 8 Langsiebmaschinen und 2 Papiermaschinen. Der Güterverkehr innerhalb des Werkes wird mit 8 Lokomotiven und 315 Waggons auf einem 27 km langen Normalspurgleis bewältigt. Außerdem dienen noch 4 km Schmalspurgleis dem Betriebe. 14 Dampfkräne und 3 Verladebrücken, von denen 2 mit einer Länge von 120 bezw. 140 m zum Stapeln von Holz dienen, arbeiten am Quai und auf den Lagerplätzen. Das Werk besitzt eine Anlage zur Gewinnung von Produkten aus der Ablauge, sowie eine Spiritusfabrik mit 8 Brennapparaten mit einer Pioduktionsfähig- keit von 4,5 Millionen Liter Spiritus jährlich, welcher aus der Ablauge er- zeugt wird. Auſerdem besitzt die Gesellschaft über 50 Beamten- und Ar- beiterwohnhäuser. Die Gesamtzahl der Arbeiter beträgt zur Zeit etwa 2000 und die der Beamten 160. Die Gesellschaft hat Waldbesitz in Baden, Württemberg, Bayern, Deutsch-Oesterreich und der Tschecho-Slowakei. Dieser beträgt in Deutsch- land 2089.39 ha, in Deutsch-Oesterreich 19.54 ha und der Tschecho-Slowakei 1316.83 ha. Auf den im Besitz der Gesellschaft befindlichen, nicht zur Fabrikanlage gehörigen Wohnhäusern, welche unter dem Titel Liegenschaften mit RM. 175 317.71 zu Buch stehen, ruhen verschiedene unter Kreditoren ver- buchte Hypotheken im Gesamtbetrage von RM. 57 022.30. Die Hypotheken sind entsprechend dem Aufwertungsgesetz vom 16. 7. 25 aufgewertet. Die Abteilung„Zellstofffabrik Waldhof in Tilsit“ ar- beitet nach dem Bisulfitverfahren mit eigenen Verbesserungen. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 2 Dampfmaschinen und 2 Dampfturbinen mit einer Gesamtleistung von 8400 Pferdekräften geliefert. An Dampfkesseln sind 34 Stück mit 6146 qm HHeizfläche vorhanden. Im Betrieb befinden sich 17 Kocher, 4 Langsiebentwässerungsmaschinen und eine Bleichanlage von 16 Folläandern. Die im Jahre 1916 erbaute Sulfitspritfabrik arbeitet mit 4 Destillations- apparaten. Die Fabrik besitzt ferner eine eigene Reparaturwerkstatt mit Eisen- und Metallgießerei. Die Grundstücke haben eine Gesamtgröße von 47 ha 65 a 40 qm, wovon 3,5 ha bebaut sind, und welche von einem mehrere Kilometer langen Schienengleis und einem ca. 8 km langen Schmalspurgleis durchzogen werden. Die Tilsiter Fabriken, von denen die erste Abteilung 1898, die zweite 1906 und die dritte 1912 erbaut ist, liegen unterhalb der Stadt Tilsit am Memelstrome und sind mit diesem Fluß durch einen Stichkanal in direktem Verkehr. Die Fabriken selbst sind massiv ausgeführt. Zu den Tilsiter Fabriken gehören 15 Beamten- und Arbeiterwohnhäuser- Die Beamtenzahl beträgt gegenwärtig 78, die Arbeiterzahl etwa 1600. Die Abteilung Zellstofffabrik Waldhof in Ragnit.-Pr. arbeitet ebenfalls nach dem Bisulfitverfahren. Sie erzeugt den für den Betrieb erforderlichen Dampf in 8 Dampfkesseln mit 2500 qm Heizfläche und die nötige Kraft mit- tels 2 Turbinen mit einer Gesamtleistung von ca. 2500 Pferdekräften. Die Zellstofffabrik arbeitet mit 5 Kochern, 2 Zellstoffentwässerungs“ maschinen und Bleichereieinrichtung; die Papierfabrik mit 2 Papiermaschinen und den notwendigen Hilfsmaschinen. Das Werk besitzt eigene Wasser versorgung mit Tiefbrunnenanlage, Spritfabrik und Reparaturwerkstätte mii Eisen- und Metallgießerei. Die Grundstücke umfassen 36 ha 11 à 52 qm, davon sind 3 ha 37 a 62 dm bebaut. Das am Memelstrom gelegene Fabrikgelände vwird von einem 7% km langen Schmalspurgleis durchzogen und ist mit der Eisenbahn- station Ragnit verbunden. Die Zahl der Beamten beträgt gegenwärtig 41 und die der Arbeiter etwa 800. Die Fabrikationsumsätze betrugen: a) der Gesellschaft Zellstoff 1922 125 900 t Papier 1922 16 882 f 1923 138 885 t 1923 18 087 t 1924 131 798 t 1924 13 266 t 1925 207 994 t 1925 24 703 t RM. 74 142 675.— b) der Tochtergesellschaften Zellstoff 1922 1 956 t Papier 1922 48 571 t 1923 1417 t 1923 42 071 t 1924 1212 t 1924 46 375 t 1925 2563 t 1925 53 816 t RRI. 29 308 993.— Die Gesellschaft ist Mitglied des Vereins Deutscher Zellstofffabrikanten und des Vereins Deutscher Papierfabrikanten, deren Zweck die Wahruns der wirtschaftlichen Interessen der Industrie und die Regelung der Preise i8t Die Dauer der beiden Vereine ist nicht beschränkt; die Mitglieder können jeweils auf Jahresschluß kurzfristig kündigen. 175 Der Geschäftsgang im laufenden Jahre war im 1. Quartal lebhaft.. Die Nachfrage ließ im 2. Quartal nach, ist jedoch in der letzten Zei wieder besser geworden. Erlöse für Zellstoff und Papier sind gegenüber dem Vorjahre niedriger. Wir erwarten aber gleichwohl, soweit es sich jetzt übersehen läßlt, auch für dieses Jahr ein befriedigendes Erträgnis. Mannheim, im August 1926. 1 Zellstofffabrik Waldhof. Auf Grund vorstehenden Prospektes sind Reichsmark 5000 00b neue Stammaktien 50000 Stück über je Reichsmark 100 Nr. 200 001— 250 000 dez Zellstofffabrik Waldhof zum Handel an der Börse zu Mannheim zugelassen worden. Mannheim, im August 1926. Süddeutsche Disconto-Gesellschaft.-G. — —1 1 DEUTSCHE BANK. Bezugsangeboſ von RM 40 000 000 Aktien. Die auf Grund des Beschlusses unseter Generalçeisammlung vom 20. März 1923 ausgegebenen, aut RM. 40 000 000 umgestellten Aktien werden nierduich unseren Aktionären zum Zezuge angeboten. Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Ausschlusses in dler Zelt bis zum 30. August 1926 einschließlich uüben und zwar Berlin bei der Deutschen Bank Aachen, Amsterdam, Arnstadt, Augsburg, Bamberg, Barmen, Beuthen .., Bielefeld, Bochum, Braunschweig, Bremen, Breslau. Cassel, Celle, Chemnitz, Danzir, Darmstadt, Dortmund. Dresden, Düsseldorf, Daisburg, Elberfeld Erfurt, Essen. Frankfurt a.., Fürth i. B, Gelsenkirchen,.-Gladbach, Gleiwitz, Görlitz, Gotha, Ha en i.., Halle, Hamburg, Hameln. Hannover, Harburg, Heilbronn, Hirschberg. Kattowitz, Koblenz, Kölu, Königsberg, Konstantinopel, Krefeld, Leipzig, Liegnitz, Lüneburg. Magdeburg. Mainz, Meißen, Mühlhausen 1. Thür, Mülneim-Ruhr, München, Münster i.., Nürnberg, Ober- hausen, Recklinghausen, Regensburg. Remscheid, Reutlingen, Saar- brücken, Siegen, Sofia, Stettin, Stuttgart, Trier, Ulm, Weimar, Wesermünde. Wiesbaden, Würzburg, pei den Filialen der Deutschen Bank, außerdem in Düsseldorf bei dem Bankhause C. G. Trinkaus, Lazard Speyer-Ellissen, kfurt a, M. 5 7 0 2 5 8 Jacob S. H Stern. 5„„„ Goebrüder Sufzbach, „ Hildesheim„ der HRildesheimer Bank, Köln„ dem Bankhause Deichmann& Co., „ Kottbus„ der Niederlausitzer Bank Aktiengesellschaft, „ Mannheim„„ Rheinischen Creditbank, „ München„„ Bayerischen Vereiusbank. „ Oldenburg„„Oldenburgischen Spar- und Leih-Bank. „Schwerin Depositen- u. Wechsel- an wählend der üblichen Geschäfte stunden. Zwecks Ausübung des Bezugstechts sind die Mäniel der alten Aktien in Begleitung eines doppelt ausgeſertigten Anmeldescheins mit Nummernver- zeichnis, wofür die bei den Bezugsstellen erhältlichen For mulare zu verwenden sind, einzureichen. Der Bezug. erfolgt bei der deutschen Bank und ihren Niederlassungen sowie an denschallern dei sonstigengezugsstellen provisions- frel. Soweit bei letzteren die Ausübung des Bezugsrechts nicht am Schalter erfolgt, wird die übliche Bezugsproviston in Anrechnung gebracht. Auf je RM 3000 alte Aktien können RM 1000 der angebotenen Aktien mit Dividendenschelnen für 1926 zum Kurse von 150 0% zuzüglich Börsenum- attsteuer bezogen werden. Bei Ausübung des Bezugsrechis ist dei Bezugspreis von 150% und die Börsenumsatzsteuer Zu entrichten. Die Bezugsstellen sind bereit, den An- und Vei kauf von Bezugstechten Zzu ver mitieln. Die zum Bezuge angebotenen Aklien sind ausgefertigt in Stück 4000 Urkunden über je 50 Aktien zu RM 100 und 20 000 Uikunden über je ktien zu RM 100 88 en Rückgabe der von den Bezugsstellen ausgeslellten Kassenquittung uber den vorgenommenen Bezug erlolgtdie Aushännigung der Aklienurkunden nach deien Feitigstellung, Zur Prütung der Legitimation des Vorzeigets der Quitiung sind die Bezugsstellen berechtigt, aber nicht verpllichiet. Berlin, im August 1926. 8 Deutsche Bank Michalowsky aul Millington-Herrmann 5 Für den Vertrieb von Gas-Glühstrümpfen, erstes deutsches Fabrikat, sofort 6204 1. Oktober oder 4 plalz-Vertreter gesuchfl, die bei der einschlägigen Kund- schaft gut eingeführt sind. Angebote erbeten unter S. T. 2425 an Ala-Haasenstein& Vogler, Stuttgart. Braven, gesund zeugnissen als Lehr! sofort oder 1. 9. gesucht. Nut schrittliche Angebote an die Mannheimer Privat-Telefon-Gesellschaft m. b fl., Mannh eim N5, 11. mehrere auch nebenberuflich per Sprechzeit—1 u Ferienfahrfen mit Doppeldeekdampfer„Niederwald“ der Köln-DüsseldorferRheindampfschiffahrt Miet Gesuche. Achtung Autobeſitzer! Repariere ſämtl. 9. Altrenommierte Koloniawarengronhandlung in Unterbaden, beſtens eingeführt ſucht für früher gewiſſenhaften und ſtrebſamen, jungen M Nur Herren aus der Branche. die bereits Jahre in Kolonialwaren mit Erfolg gereiſt haben belieben ſich zu bewerben. An⸗ gebote mit Bild u. Gehaltsanſprüchen unter die Geſchäftsſtell Haben Sie 00 Mk. bzuld Dann verdienen Sie durch Uebernahme unſerer hiesigen Auslieferungsfiliale monatlich ca. 400 Mk. Kein Laden. Wohnungslage gleichgültig, Tel. Morgen Dienstag Dienstag 900 Uhr Worms Dienstag 230 Uhr Speyer Mittwoch 300 Uhr Worms-Gernsheim Don erstag 90% Uhr Worms Donnerstag 220 Uhr Speyer-Germersheim Samstag 220 Uhr Speyer-Germersheim Sonntag 80 UhiRüdesh.-ABmannshausen. Auskünſte und Fahrscheine Franz Kessler, Mannheim 240 0.2 Weinhaus laahttes 621² Tel. Hlolzapfe 906 *502 Schwetzingerstr. 103. — Zähringer-Löwen Morgen Dienstag Schlacht-Fest Gleichzeitig empfehle ich meine vorzüglichen Weine aus beſten Lagen, ſowie Eichbaum Spezial⸗Bier. Es ladet Offens Stellen. Ordentliches, kinderlb., nicht zu junges B3820 Alleinmädohen auf 1. September oder früher geſucht. Perſönl. Vorſtellung nach Ueber⸗ einkunft. Angeb mögl, m. Bild unter 8. C. 10 a. d. Geſchäftsſt. B3820 Uidentiches Mägchen für Ausgänge und zur Mithilfe in mein. Ver⸗ vielfältigungsbüro geſ. Kunert, Seckenheimer⸗ ſtraße 84. ann d3. 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