carng Dienskag, 10. Auguft 6 8 N Hals Jopreiſe: In Mannheim und Umgebung frei in⸗ igeer durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne geld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen dwpiſta Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. al. Fernſprech⸗Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945 Wittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 365 jer Geitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro eimſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet, 4 0 0 Ar 1789aſfg Nachforderung vorbehalten, Poſtſchecktonto Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben Geſchäft Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, hoſſtr 65 Jebenſtellen; R1, 4½(Baſſermannhaus), Wald⸗ 2 Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ 6, Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr. inſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben „der für perſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht Die„Normalziffern“ der Beſatzung verſtimmung und verſchärfung Aus! Berlin, 10. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die ſtärt einanderſetzungen über die Frage der Beſatzungs⸗ 5 dauern fort. Die deutſche Regierung hat keinen Zweifel 6E 5 gelaſſen, daß für ſie dieſe Frage den Kernpunkt aller uber rangen über das Rheinland bildet. Der Zahlenkrieg „. Ausdeutung der Normalſtärke hat bisher zu keinem Ergeb⸗ geteefübrt. Es wird auf franzöſiſcher Seite wohl zuge⸗ Na daß der gegenwärtige Zuſtand nicht dem ent⸗ dend wäre, was Deutſchland nach dem in Locarno gege⸗ run Zuſicherungen verlangen könnte. Die franzöſiſche Regie⸗ g iſt offenbar auch bereit, nach und nach eine Verminderung 5 Selleuppensahl vorzunehmen. Die deutſchen maßgebenden 80 ſehen indes keine Erfüllung der uns gegebenen Zu⸗ — Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß mit dem Abmarſch von eins 5 Regimentern oder einer Zwangs⸗Konzeſſion, wie ſie die Ferderdddiehun g der Verheirateten darſtellt, den deutſchen rungen nicht genüge getan iſt. 8 läßt ſich nicht verhehlen, daß die Auseinanderſetzung zwi⸗ er⸗ und Berlin teilweiſe eine Schärfe des Tons ange⸗ Die Fran hat, die man eigentlich für überwunden hätte halten ſollen. land ranzoſen beſchweren ſich insbeſondere darüber, daß im Rhein⸗ in dezalreiche Gedenkfeiern an das Jahr 1870 abgehalten werden, ſache nen die Beſatzungstruppen eine Provokation erblicken. Tat⸗ iſt, daß neuerding das Verhältnis zwiſchen Bevölkerung und Beſatzungsarmee ſtark it geſpannk datloerade das ſcheint uns ſieben Jahre nach Beginn der Okku⸗ alten ein Beweis dafür zu ſein, wie verfehlt das Feſt⸗ ſt, 15 der ſichtbaren Beſatzung vom politiſchen Geſichtspunkt aus ſchen— daß rein politiſcht betrachtet, die Beziehungen zwi⸗ bar. Deutſchland und Frankreich ſich gebeſſert haben, iſt unbeſtreit⸗ Pebu pafür zeugt nicht zuletzt auch der Abſchluß, des Handels⸗ und des induſtriellen Zuſammen⸗ e5. U1 Wichliger als die Ralsſitzfrage ſchaer die Beſatzungsfrage ſchreibt die„Tägliche Rund⸗ Volk iſt in ihrer heutigen Morgenausgabe u..:„Für das deutſche ebiet die Frage der Verminderung der Beſatzung im beſetzten Deutſchlan! Rhein jetzt vor der Entſcheidung über den Eintritt 5 5 in den Völkerbund faſt von größerem Inter⸗ nicht 795 die Ratsſitzfrage. Es iſt bekannt, daß immer noch normal le es uns in Ausſicht geſtellt worden war,„annähernd die ſind. en Ziffern“ der Beſatzungstruppen herbeigeführt worden Veſagunge Erwartung des deutſchen Volkes geht dahin, daß die uberra 10 iffer, die die normale Ziffer noch um mehr als 10 000 minderu ſchnell und gründlich vermindert wird, und daß dieſe Ver⸗ ammenteg noch im Laufe dieſes Monats, alſo noch vor dem Zu⸗ itt des Völkerbundes ſpürbar in die Erſcheinung tritt.“ Löbe über das Beſatzungsproblem er ſch übe rheiniſche Korreſpondent des„B..“ nahm Gelegenheit, ſatzun, die Auffaſſung des Reichstagspräſidenten Löbe über das kerſportfe ſoſtem anläßlich der Anweſenheit Löbes bei dem Arbei⸗ „Nieſt in Köln zu unterrichten. Löbe erklärte hierzu: dbeinif ährend meines mehrwöchigen Aufenthalts in den beſetzten das 955 Gebieten iſt mir doppelt zum Bewußtſein gekommen, daß earng uſeungsproblem nach dem Abſchluß des Vertrages von Lo⸗ ſchroff dem Eintreten Deutſchlands in den Völkerbund einer ent⸗ der erſt enen Löſung bedarf. Die Verzögerung der Räumung Ra 6 55 Zone darf ſelbſtverſtändlich keine Hinausſchiebung der Bea der anderen Zonen nach ſich ziehen. Nachdem⸗ der Lo⸗ derſtändlietrag andere Sicherungen gebracht hat, iſt es eine Selbſt⸗ ſchen 6 bibeit daß die früher als Sicherung gedachte Beſetzung deut⸗ zunerpoli ietes mit einem Schlage wegfallen muß. Wenn dies aus ſollte ſo üſchen franzöſiſchen Erwägungen heraus nicht möglich ſein Rlar d muß doch über eine Menge anderer Dinge unbedingt ane ſofüt geſchaffen werden. Es iſt daher notwendig, daß Beſtan ſwr dig e Verminderung der Beſetzung auf den ehemaligen Vorkehr r deutſchen Friedensbelegung erfolgt. Zweitens müſſen gende Velgen getroffen werden für eine in kurzen Perioden erfol⸗ öbe Ainderung der noch verbleibenden Veſatzungstruppen.“ Veſatuns wies an einer Reihe von Beiſpielen auf die Haltung der mando gsregie hin. So habe z. B. das franzöſiſche Armeekom⸗ Nan anläßlich der pfälziſchen Manöver zahlreiche Trup⸗ ſatzung Hein entlang poſtiert. Kleine Ortſchaften ſeien mit einer e das Arbeitsbeſchaffungsprogramm derg d worlin, 10. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Spitzen⸗ berei 8 1 de aller gewerkſchaftlichen Richtungen hatten die Regierung beits her einiger Zeit um eine Auslprache über das Ar⸗ der e ach affungsprogramm erſucht. Dieſe Konſerenz den eußreichaftsvertreter mit den beteiligten Reichsminiſterien und den 8 ſchen Landesminiſterien hat geſtern ſtattgefunden. Von ecaſtigtestten der Gewerkſchaften wurde auf den Rückgang der ſchleunigt otſtandarbeiter hingewieſen und die be⸗ langt. 10 urchführung der vorgeſehenen Notſtandsarbeiten ver⸗ roſekte dueſprache ergab, daß über eine Anzahl der vorgeſehenen ſchloſſen ſind Verhandlungen mit den beteiligten Behörden abge⸗ kandsarg 105 ſo daß in naͤchſter Zeit mit einer Vermehrung der Not⸗ beiten zu rechnen iſt. Verlängern fordern die Vertreter der Gewerkſchaften eine ſofortige ſteuerten uig der Unterſtützungsdauer, damit den ausge⸗ nterſtütz erwerhbsloſen der weitere Fortbezug der Erwerbsloſen⸗ dung ergugg geſichert breibt. Ueber dieſe Fragen konnte keine Eini⸗ krwarten. werden. Die Entſcheidung iſt in den nächſten Tagen zu on über hundert Mann belegt worden, ſo daß der Frem⸗ denverkehr in dieſer Gegend vollkommen lahmgelegt ſei.„Derartige Maßnahmen werden von der Bevölkerung als Schikanen emp⸗ funden, wenn es auch keine ſein ſollen. Die Beurteilung, ob das Singen des Deutſchland⸗Liedes in provokatoriſcher Weiſe erfolgt, iſt in das Ermeſſen der ausführenden Organe ge⸗ ſtellt, die von keiner Zentralbehörde kontrolliert werden. Solche kleinliche Maßnahmen tragen nicht dazu bei, das Werk der Verſtän⸗ digung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu fördern. Deshalb iſt 9 09 das Beſatzungsproblem einer raſchen Löſung entgegen⸗ zuführen.“ die„jungen heißblüt'gen Soldaten“ (Von unſerem Pfälziſchen Vertreter) Wie ſchon berichtet, hat das Pariſer„Journal des Débats“ für die ſkandalöſen Ausſchreitungen der Beſatzungstruppen in Germers⸗ heim die eigentümliche Entſchuldigung gefunden, daß die Truppen „jung und heißblütig“(jeunes et ardents) ſeien und noch unter dem „Eindruck peinlicher Erinnerungen“ ſtänden. Wie dieſe jugendliche Heißblütigkeit in eine dauernde ſchwere Beläſtiaung der fried⸗ lichen Bevölkerung ausgeartet iſt und einen unerfreulichen Zuſtand der Unſicherheit im beſetzten Gebiet geſchaffen hat. mögen einige, bis jetzt der Oeffentlichkeit unbekannte verbürgte Vorfälle illuſtrieren, die ſich in den letzten Wochen in der Pfalz ereianet haben: Am Sonntag abend, den 27. Juni, wurden in Speyer eine Ehefrau und deren Tochter von zwei Soldaten. einem Charaierten und einem Gemeinen, ſtraßenweit verfolat und ſchließlich unter der Haustür tätlich beläſtiat. Schon im vergangenen Winter war die nämliche Frau in der Nähe der Gedächtniskirche von einem farbigen Soldaten angepackt worden, der erſt von ihr abließ, als ſie laut um Hilfe ſchrie. In der Nacht vom 10. auf 11. Juli 1926 kamen in Landau zwei Deutſche im Alter von 30 und 40 Jabren, wovon der eine ein Fahrrad bei ſich hatte, am Kriegsgerichtsgebäude an 10—12 dort ſtehenden frangzöſiſchen Soldaten vorbei. Als ſie an die Ecke Orleans⸗ Weißenburgerſtraße gelangten, kamen drei Soldaten hinter ihnen hergelaufen, traten in das Fahrrad des einen Deutſchen und ſchlugen dieſem die Zigarre aus dem Mund. Der BVetreffende ſagte kein Wort, ſondern ſchob ſein Rad weiter, um nachhauſe zu kom⸗ men. Hierauf fielen die Soldaten über ſeinen Bealeiter her und ſchlugen auf dieſen ein. Die beiden Deutſchen eilten nun ſo ſchnell ſie konnten ihrer nahen Woͤhnung zu, ſprangen zum Hoftor hinein und verſuchten, es von innen zuzuſchließen. Die Soldaten drangen aber nach und ſetzten ihre Mißchandlungen fort, bis es den Ueberfallenen gelang, ſich ins Haus zu flüchten. Kaum hatten ſie ſich zu Bett gelegt, entſtand im Hofe heftiger Lärm. der durch Einlaß fordernde Soldaten verurſacht wurde. Der eine der Deutſchen, der das Schlimmſte befürchtete, flüchtete, nur mit einem Hemd bekleidet, durch ein Hinterfenſter, um ſich in Sicherheit zu bringen. Als die Soldaten den von ihnen Verfolaten nicht mehr fanden. drangen ſie, — es waren ein Korporal und drei Mann im Stahlhelm— mit auf⸗ gepflanzten Bajonetten in die Wohnung eines gänzlich unbeteiliaten Hausgenoſſen ein, wo ſie ſich rabiat benahmen. Die Beläſtigung dauerte bis um 2 Uhr morgens. Am Sonntag, den 11. Juli 1926, nachmittags gegen 726 Uhr, wurde eine Dame, die in Bealeitung ihres Mannes durch die Lan⸗ dauer Straße in Speyer aing, von zwei franzöſiſchen Soldaten be⸗ läſtiat. Etwas ſpäter wurde in der gleichen Straße in Speyer ein Mädchen von—6 franzöſiſchen Soldaten beläſtigt, ſo daß es eilends vor ihnen flüchten mußte. In der Nacht vom 13. zum 14. Juli— am Vorabend des fran⸗ zöſiſchen Nationalfeſtes— wurde in Zweibrücken das auf dem Her⸗ zogsplatz ſtehende Bismarckdenkmal von Franzoſen ge⸗ ſchändet. Dieſe Handlung wurde von der Bevölkerung als eine aroße Taktloſigkeit empfunden. Am 16. Juli, abends gegen 10 Uhr wurde in der Marxſtraße in Landau ein dort mit einem Nachbarn ſpazierengehender 65 Jahre alter verheirateter Bürger von einem franzöſiſchen Soldaten, der mit zwei anderen Soldaten vorüberaing, von rückwärts ſo heftia geſtoßen, daß er auf die Straße gefallen wäre, wenn ihm nicht ſein Begleiter beigeſtanden hätte. Der alte Herr ſchwieg. um ſich nicht weiteren Roheiten auszuſetzen. Dieſe Vorfälle bilden nur einen Ausſchnitt aus dem Leben der Bevölkerung unter der Beſatzung, weil viele, oft ſchwere Ueber⸗ griffe— aus Furcht der Betreffenden— garnicht zur Kenntnis der deutſchen Behörden und der Oeffentlichkeit gelangen. Sie zeigen wiederum, wie dringend notwendia es iſt, daß die Zahl der„jungen heißblütigen Soldaten“ im beſetzten Gebiet baldiaſt verrin⸗ gert und von der Beſatzunasmacht für ſtraffere Diſziplin der Truppen geſorgt wird. Herr Briand hat erfreulicherweiſe einen Aus⸗ bau der Locarnopolitik in Ausſicht geſtellt. Hier findet er unter anderem ein dankbares Feld. die Beziehungen zwiſchen den beiden Nachbarländern im allgemeinen, dem Okkuranten und dem beſetzten Gebiet im beſonderen verſöhnlicher zu geſtalten und fruchtbare Frie⸗ densarbeit zu leiſten. Die Erwerbsloſigkeit der Künſtler Die jetzt bekannt werdenden genauen Zahlen über den Umfang der Erwerbsloſigkeit unter den Berliner Künſtlern und Geiſtes⸗ arbeitern vervollſtändigt die kürzlich darüber gemachten Angaben in erſchreckender Weiſe. Danach ſind nach dem Stand vom 5. Auguzt in Berlin 1985 Künſtler bei der Erwerbsloſenfürſorge eingetra⸗ gen. Unter ihnen befinden ſich 634 Schauſpieler, 382 Kunſtmaler, 233 Opernſänger, 101 Bildhauer, 87 Schriftſteller, 31 Kapellmeiſter uſw. Dabei ſei bemerkt, daß es ſich durchweg um ausgebildete Künſtler handelt. Dieſe traurigen Zahlen werden noch vervoll⸗ ſtändigt durch weiter 800 Intellktuelle, darunter Redakteure, Rechtsanwälte und Aerzte, die bei den Arbeitsnackweiſen eingetragen ſind. Da dieſe Angehörigen der freien Berufe keinen Anſpruch auf Erwerbsloſenfürſorge haben und die bisher für ſie verwandten privaten Gelder aufgebraucht ſind, wird ſich demnächſt der Haushalts⸗ ausſchuß mit der Deckungsfrage für ein Notſtandsprogramm befaſſen. * Am den Potemkinfiſm. Wie wir erfahren, wird die Film⸗ oberprüfſtelle erneut über die Zulaſſung des Films Panzer⸗ kreuzer Potemkin beraten. Polen gegen Litauen Unſer Warſchauer Vertreter, der zur Nachprüfung der Gerüchte über eine Kriegsgefahr zwiſchen Polen und Litauen die polniſch⸗litauiſche Grenzzone bereiſt hat, ſendet uns über ſeine Beo⸗ bachtungen und Eindrücke nachſtehenden Bericht. Schriftleitung I. Der zweike polniſche Korridor Es war nicht mal ein„fremdſtämmiger“, ſondern ein national⸗ polniſcher Kaufmann, der, das Deutſche völlig und offenbar bis zur — freiwilligen oder unfreiwilligen— Reimfindung beherrſchend, in Wilna mir gegenüber den Ausſpruch tat:„Wir ſind Be⸗ freite— aberpleite!“ An wievielen Stellen des ſo alücklich umgekrempelten Oſteuropas könnte dieſes Wort wiederholt werden! An keiner freilich mit mehr Berechtigung als wo es fiel. Man muß ſich hier nur einmal umgeſehn haben. Im Veraleich mit Wilna ſind Warſchau und Lods, trotz Kriſe und Stagnation, geradezu blühende Städte. Hier aber ſtarrt die völlige, im Wortſinn unübertünchte Nachkriegs⸗Verwahrloſung noch von den riſſigen Ge⸗ bäudemauern: unbarmherzia ſchüttern windſchiefe, ſeit Olims Zeiten unreparierte Droſchken den Fahrgaft über ein möderliches Pflaſter: Straßenbilder enthüllen ſich, abſchreckend durch Schmutz und Elend. Das alſo iſt die„Feſte des Gediminas“, die„Perle an der Wilija,, die Stadt der„Patronin Litauens, der Muttergottes von Oſtro⸗ brama“. Da iſt ſie. Und wie ſollte ſie anders ſein. Hat doch Wilna. vor dem Kriege von Jahr zu Jahr an Wohlſtand wachſend, damals das Zentrum eines Gebiets ſo aroß wie Bayern, heute den Vorzug. im zweiten polniſchen Korridor zu liecgen. 7 Lums& Hacalsell,s fen F Zeue e e e,, ee 2 75 a5en a, N7 ee g 1e cung 5500 ö, 25 Besrecdle,„eee,, e, eee .öfN ee, + SGraslen, ö— Hensg, 9 Se=n Hefdebg fuseims N. Himen, Hadie sUrage— eeeee, 2 58 dsurogger) Kecfe ae, VSuſecian 1255 75 755 Sumgi e SefsEN ee ee 21e 8 7 5 unZS(HoAH Seelleig lege/ Hiſale, eeemnec n. 2— N0 1255 0 aue 8 5 Nage— . welss- 2 2 e, 2 In der Tat, es iſt mit einem nicht genug: es gibt noch einen zweiten. Wie ein Blick auf die Karte zeigt, ſchiebt ſich der nördlichſte Bezirk der ſogenannten Oſtmarken Polens in nur 120 bis 140 Kilometer Breite als Keil zwiſchen Kowno—Litauen und Ruß⸗ land. Dieſer Stacheldrahtzaun mehr, dieſe Barriere noch zu andern obendrauf, mit der man der ruſſiſchen Landmaſſe den Weg zum Meer und zu Mitteleuropa verriegeln wollte, war ein vielgefeierter Triumph des volniſch⸗ruſſiſchen Friedens von Riga(März 1921). Der Gewaltſtreich Zeligowskis, durch den kurz zuvor (Oktober 1920) Pilſudski Wilna den Litauern hatte entreißen laſſen, hatte den Korridor übrigens erſt auch nur auf ſeine heutigen Dimen⸗ ſion gebracht. Was aber iſt die Folge all dieſer Heldentaten? Der Abſperriegel iſt nun auch ſelber abgeſperrt. Das un⸗ glückſelige Wilnagebiet ſteckt in einem Sack,„'»m Blinddarm'“, wie mein ſchon erwähnter galgenhumoriger Unterredner ſagte.„Wo⸗ hin Sie ſich wenden,— Schlaabaum. Grenze! Im Norden: die Letten. Im Oſten: die Sowjets. Im Weſten: Kowno—Litauen. Ein Käfig! Ein verſchloſſener Mädler⸗Koffer! Und da drin machen Sie gefälligſt Geſchäfte!“ Zu dieſer an ſich wirtſchaftspverheerenden Grenzgeſtaltung kommt nun noch der bekannte, bis heute-ungelöſte polniſch⸗l:tauiſche Streit darum. wem das Wilnagebiet überhaupt von Rechts wegen gehört. Polen macht die Nationalitä⸗ tenſtatiſtik für ſich geltend. Dieſe ſah freilich unter jeder Re⸗ gierung noch anders aus. Das ganze dortige mazedoniſche Völker⸗ wirrwarr zeigt Litauer. Polen, Juden, Weißruſſen annähernd im Gleichgewicht; in der Stadt Wilna wiegen Juden und Polen vor. Ferner argumentiert Polen damit, daß hier ſeit mehreren Jahr⸗ hunderten die ſoziale Oberſchicht. die kulturelle Führung polniſch geweſen ſei. Ein intereſſantes Argument: nehme man's polniſcherſeits ernſt, ſo müßte Polen freilich auf Oſtober⸗ ſchleſien verzichten! Und was führt Litauen für ſich an? Hiſtoriſch— daß vor jener Zeit der polniſchen Führung und Ober⸗ herrſchaft Wilna Litauens Hauptſtadt war. Politiſch aber, daß Po⸗ len ſelber im polniſch⸗litauiſchen Waffenſtillſtande von Suwalki am 3. 10. 1920 eine Demarkationslinie anerkannte, die Wilna auf litauiſcher Seite ließ. Der heutige Zuſtand aber wurde dadurch her⸗ beigeführt, daß 5 Tage nach jenem Suwalker Vertrag durch General Zeligowski auf Pilſudskis Geheimbefehl der Vertrag gebro⸗ chen. Wilna überfallen und durch Handſtreich genommen wurde. Nach litauiſcher Anſicht haben alle ſpäteren Völkerbundsmedigtionen, ja hat auch die Anerkennung der vollendeten Tatſache durch die Botſchafterkonferenz(März 1923), wie durch— eine In⸗ ſtitution, die auch viel anderes Unrecht Recht geheißen hat— nichts daran geändert, daß der polniſche Beſitz Wilnas ſich auf Wortbruch und Cewalttat gründet. Unverſöhnt ſtehen ſich ſomit bis heute beide Parteien gegenüber: Litauen fordert Wilna zurück und prote⸗ ſtiert gegen die Gewalttat von 1920 vor allen internationalen Inſtan⸗ zen, die des langen Haders freilich nun ſchon ziemlich müde gewor⸗ den ſind. Polen befindet ſich alſo im Beſitz, aber alücklich iſt Polen nicht. Es wurde ſchon auf die eingekeſſelte Lage des Gebietes hingewieſen. Nun kommt die unbedinate Feindſeliakeit des auf einer Strecke von 500 Kilometern angrenzenden Litauens hineu. We⸗ der amtliche noch Verkehrsbeziehungen beſtehen zwiſchen hüben und drüben. Briefe von Litauen nach Poſen oder von Poſen pach Li⸗ tauen werden nicht befördert. Die Grenze iſt beiderſeits durch be⸗ ſondere Grenzſchutzkorps geſperrt. Und nur die Vögel fliegen drü⸗ ——————„ä——mʒ——— 2 ——————— 7757C —— —— ——ñů————— ———————————————————ßꝙ — —— — 75 TTT—TTTTT 2˙ Seike. Nr. 365 — veröffentlichte Weißbuch über den Tod Ffreiten ſind eben, wie ſener Wilnaer Kaufmann ſaate, pleite. ihrem ganzen Gewicht für ihn ſtellen: Was weiter? Neue Maunheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 10. Auguſt 1926 —— ben hin und, ihnen verwandt, das nach Moskau ſteuernde Flugzeug der Deutſchen Lufthanſa: auch die Schmugaler, verſteht ſich, finden nächtliche Wege und Stege: und ſchließlich und endlich. wie es ja ſo zu ſein pfegt: für Geld und aute Worte kommt wohl noch manch andrer durch ein Schlupfloch hindurch. Aber einen Verkehr kann man das, weiß Gott, immerhin nicht nennen. So ſteckt Polens„zweiter Korridor“ Kowno—Litauen iſt der Deckel darauf. ſieht man die Folgen der volniſchen Annerions⸗ und Barrierenpolitik mit eigenen Augen, ſo beareift man, warum das Geſpenſt: volniſch⸗ litauiſcher Krieg, kaum beſchworen, immer wieder neu auftaucht. Der gegenwärtige Zuſtand iſt in Wahrheit unhaltbar. Der„Be⸗ freier“ Wilnas. Pilſudski, hat, ſo wie die Dinge heute liegen, Stadt und Land tatſächlich nur Unalück aebracht. Denn as liegt da näher, als daß aller Augen, mindeſtens der heute im Wilna⸗ gebiet herrſchenden. aber vom wirtſchaftlichen Niedergang aleichfalls getroffenen polniſchen Bevölferung gerade auf diejenigen Perſön⸗ lichkeit ſich richten, die das Gebiet in ſeine gegenwärtige Lage hinein⸗ geführt hat;: man erwartet nunmehr von ihr, ſie werde es auch wie⸗ der hinausführen. Und das umſo beſtimmter, als ja Pilſudski gegenwärtig über eine Machtvollkommenheit verfügt wie nie zuvor. Pilſudski und die polniſch⸗likauiſche Frage Pilſudsty ſtammt aus dem Wilnagebiet; er iſt im Kreiſe Swencjany, nördlich von Wilna, geboren; in Wilna ſelbſt hat er die Jugend verbracht. Daß er dieſe Landſchaft als ſeine Heimat im engſten Sinne anſieht, hat er oft ausgeſprochen. Seine Staats⸗ chefpenſion überweiſt er regelmäßig als Geſchenk der Wilnger Unr⸗ verſität. So iſt es gewiß wohl begründet, wenn man ſchon im voraus gewärtig war, gerade Pilſudsky werde, zur Macht gelangt, in einer Kapſel, und die Wilnafrage nicht ruhen laſſen. Wenn ich perſönlich der Anſicht Ausdruck geben möchte, daß ämmerhin der Höhepunkt der Kriſe noch nicht eingetreten iſt, ſondern erſt in der Zukunft be vorſteht, ſo ſcheinen mir dafür folgende Gründe zu ſprechen. Ohne Zweifel würde ſelbſt ein Pilſudsky, der ſich einſt ſelber einen tollen Haſardeur genannt hat, die Wilna⸗Kowno⸗Frage lieber politiſch als militäriſch löſen. Schließlich weiß man ja auch im Warſchauer Belvedereſchlößchen, daß, wenn es hier im Oſten an einer Stelle zu brennen anfängt, die Flammen leicht den ganzen Barackenbau der neuen Oſtſtaaten⸗ gebilde ergreifen könnten. Etwas Weiteres kommt hinzu. Ohne Zweifel haben ſich die Ausſichten, zwiſchen Polen und Litauen einen Modus vivendi zu ſchaffen, neuerdings um ein Weniges gebeſſert. Die am ſchärfſten antipolniſch geſinnte Partei in Litauen, die chriſt⸗ liche Demokratie, iſt geſtürzt und zur Zeit in Litauen ähnlich in Verruf geraten, wie in Polen die vom Maiſturz weggefegte Par⸗ teienkoalition. Die neuen Leute in Kowno, Volkspartei und Sozialdemokraten, ſtehen zwar auch in der Wilnafrage uſw. auf dem feſtgelegten litauiſchen Standpunkt. Immerhin deuten allerlei Anzeichen darauf hin, daß man mindeſtens auf polniſcher Seite annimmt, zwiſchen der neuen Aera hüben und einer gleich⸗ falls neuen Aera drüben würde ſich vielleicht eher eine Brücke ſchlagen laſſen, das neue Kownoer Regime würde ſich eher bei⸗ kommen laſſen, als das alte. Unmittelbar geht ja dergleichen noch nicht. Direkte Verhandlungen auch nur über Verkehrsfragen, wie ſie ſeinerzeit in Lugano unternommen wurden, führten zu nichts. Diskretere Sondierungen pflegt man daher beiderſeits ſeit Länge⸗ rem über Riga zu leiten. Ein anderer Fühler wurde durch den weißrufſiſchen Agenten Mamonko verſucht. Vorläufig finden derartige Verſuche alſo noch geſchloſſene Türen. Gewiß ſteht es auch für die Zukunft noch nirgemds geſchrieben, daß es Polen überhaupt gelingen müßte, ſelbſt auch nur bei der gegenwärtigen neuen Richtung Zugeſtändniſſe zu erlangen. Denn für die Frage des Beſitzes Wilna exiſtiert ja überhaupt keine für beide Teile erträgliche Löſung. Polen gibt Wilna gewiß nicht heraus, und in Kowno⸗Litauen kann, wie die Dinge noch immer liegen, keine Regierung auf dieſe Forderung verzichten, ohne ge⸗ ſtürzt zu werden. Wie will man da übereinkommen? Aber zur Kennzeichnung des Augenblicks, für die unmittelbare Gegenwarksfrage: Krieg oder Frieden? ſcheint es immer⸗ hin bedeutſam, daß die angreifende Seite, die Partei, bei der natur⸗ gemäß die Initiative liegt, nämlich Polen, juſt im Begriff ſteht, eine politiſche Aktion zwecks Annäherung an ihr Ziel zu unter⸗ mehmen. Da ſollte man nicht annehmen, daß ſie ſich in das eigene, planmäßig angelegte Gewebe alsbald mit dem Degen hinein⸗ ſchneidet. Der Lärm, der über die polniſch⸗litauiſche Kriegsgefahr erhoben wurde, war alſo falſch, mindeſtens verfrüht. Wenn er dazu beigetragen hat, die allgemeine Wachſamkeit zu verſtärken, war er trotzdem gewiß nicht ganz nutzlos. Polen verſucht es jetzt guf politiſche Weiſe. Schön und gut. Was aber, wenn dieſer Ver⸗ ſuch mißlingt? Aus der troſtloſen Lage im zweiten polniſchen Korridor erhebt ſich dann weiter, abermals enttäuſcht und alſo nur lauter, die Klage gegen die Schöpfer dieſer Mißgeſtalt auf der Karte Oſteuropas. Iſt dann Pilſudski noch der Leiter der Ge⸗ ſchicke ſeines Landes, ſo wird ſich, durch geſchichtliche und perſön⸗ liche Momente verſchärft, die Schickſalsfrage dann nochmals in Im Hinblick Hierauf aber wird man ſich folgendes gegenwärtig halten müſſen. Bei aller für dieſen wandelbaren politiſchen Charakter kennzeich⸗ nenden Unbeſtändigkeit zeigte ſich doch eine entſchiedene Beſtändig⸗ keit in Pälſudskis politiſch⸗militäriſcher Taktik. Ihre Mittel ſind die Verſchwörung, das Operieren im Rücken des Gegners und die Ueberraſchung. 8 Gründ genug für denjenigen, den's angeht, nicht einzuſchlafen. Hier iſt eine Wetterecke. Und ſie bleibtes! Ein engliſches-Boot geſunken In der Reparaturwerkſtätte des Hafens Devonport ſank geſtern das engliſche Unterſeeboot H 29. Nach einer Agenturmeldung legte ſich das Boot plötzlich auf die Seite und ſank ſo ſchnell, daß nur ſechs Mann, die ſich auf Deck befanden, durch Sprung ins Waſſer ſichretten konnten. Es erfolgte ſodann eine Exploſion, die einen Mann, der ſich im Turm befand, in die Luft ſchleuderte. Hunderte von Dockarbeitern, die den Unfall mit angeſehen hatten, retteten mehrere Leute, die ins Waſſer gefallen waren. Taucher gingen ſo⸗ fort ins Waſſer und ſandn das Boot in wenigen Minuten, das in einer Tiefe von 25 Fuß liegt. Von der Admiralität wurde ein Be⸗ richt ausgegeben, der beſagt, es ſtehe zu befürchten, daß ein Maſchinemeiſter und vier Leute, die ſich auf dem Schiff befanden, um Reparaturen durchzuführen, ertrunken ſeien. wie Lord Kitchener ſtarb i Aug.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Das geſtern § Berlin, 10. Aug.(Von unſ edeee enthält alle verfügbaren Einzelheiten über den Untergang Kreu⸗ 0 ire“ auf ſeiner Reiſe nach Rußland im Mai 1916. Der Kreuzer lief bei hohem Seegang auf Minen, die das deutſche Unterſeeboot U 75 gelegt hatte. Die Beſatzung des Kreußers blieb, als ſich die Exploſton ereignete, auf ihrem Poſten und ließ Kitchener vorbei, der zum Achterdeck geführt wurde. Weiter iſt über das Schickſal Kitcheners und ſeiner Gefolgſchaft nichts bekannt. Keiner der 12 Ueberlebenden hat ihn in einem Boot geſehen und die Nachrichten, daß er das Schiff verlaſſen und die Küſte erreicht habe, ſind aus der Luft gegriffen. Es wird betont, daß er nicht einem Verrat zum Opfer gefallen ſei und daß U 75 keine Kenntnis von der Miſſion des Schiffes und der Anweſenheſt Kitchener⸗ hatte. Niemand von der Beſatzung iſt jemals identifiziert und an der ſkandinaviſchen Küſte begraben worden.* Militärrevolten in Perſien § London, 10. Aug.(Von unf. Londoner Vertreter.) Aus Perſien kommen wichtige Nachrichten über Militärrevolten die eine Schwingung des politiſchen Pendels von der britiſchen nach ruſſiſchen Seite bedeuten. Verdeutlicht man ſich dies, f Der Tag der Nationalverſammlung Vorbereikungen in Verſailles Paris, 10. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zum dritten Male ſeit der Promulgierung der Verfaſſung der dritten Republik im Jahre 1875 wird heute in Verſailles die Nationalver⸗ ammlung zuſammentreten, um das Grundgeſetz des franzöſiſchen Staates zu ändern. Poincars hielt darauf, ſein Verſprechen, die Flut der ſchwebenden Schulden des Staates einzudämmen beſonders zu bekräftigen und das Geſetz für die Amortiſationskaſſe mit Ver⸗ faſſungsgarantien zu umgeben. In feierlicher Sitzung wird der Nationalkongreß der Verfaſſung einen Artikel einfügen, der die Er⸗ richtung der Tilgungskaſſe vorſchreibt. Schon ſeit vier Tagen rüſtet man im hiſtoriſchen Schloß, wo 1919 das Schickſal Deutſchlands be⸗ ſiegelt wurde, für den Empfang der Senatoren und Deputierten, die unter dem Vorſitz des Senatspräſidenten de Selves gemeinſam tagen werden. Der gewaltige Kongreßſaal iſt bereit, nur da und dort rückt ein Diener noch einen Seſſel oder einen Teppich zurecht und prüft ſorgfältig, ob auf jedem Pult ein Tintenfaß, Papier und Feder vorhanden ſind. Eine feierliche Stille herrſcht in dem Saal, der gewöhnlich von den Tritten zahlloſer Touriſten und einem babyloniſchen Stimmgewirr widerhallt. In den Nebengemächern herrſcht noch geſchäftiges Treiben. Ueberall ſind Arbeiter bemüht, die letzten Vorbereitungen zu treffen. In dem großen Hofe ſtehen rieſige Möbelwagen, die aus Paris das Mobiliar hergebracht haben, um nicht weniger als 70 Gemächer des rieſigen Schloſſes aus⸗ zuſtatten. Das Inventar dieſer Möbel, Standuhren, Gerätſchaften, Teppiche uſw. umfaßt 40 Maſchinenſchreibſeiten. Für den Prä⸗ ſidenten der Nationalverſammlung wird eine ganze Flucht von Zimmern und Büroräumen im„Pavillon des Meſſieurs“ ein⸗ gerichtet. Der Präſident der Kammer, der Generalſekretär und die Queſtoren beanſpruchen ebenfalls mehrere Gemächer. Dazu kom⸗ men die Büros für die Verwaltung, für den ſtenographiſchen Dienſt und die Bürozimmer für die Fraktionsbeſprechungen. Auch zwei Speiſeſäle ſind vorgeſehen. Monteure ſind hier noch an der Arbeit, dieſen Teil des Schloſſes, der bisher nur mit Petreleumlampen be⸗ leuchtet wurde, mit elektriſchem Licht auszuſtatten. Trotzdem man ſich bei den Vorarbeiten für den Nationalkongreß der größten Sparſamkeit befleißigte, ſind die Koſten der Aus⸗ ſtattung des Schloſſes ſehr beträchtlich. Während bei der Einberufung des letzten Nationalkongreſſes im Jahre 1884 etwa 60 000 Franken ausgegebn wurden, muß heute mit einer Ausgabe von 240 000 Franken gerechnet werden. Das Schloß und der Park werden heute vollkommen geſchloſſen bleiben. Bei Tagesanbruch rückt außer der Ehrenwache die Brigade der republikaniſchen Garde auf, um den Ordnungsdienſt zu verſehen. Zudem ſind bereits geſtern abend ſtarke Polizeiabteilungen in die ſonſt ſo ſtille Pro⸗ vinzſtadt geſchickt worden, da man befürchtet, die Rommuniſten würden die Gelegenheit zu lärmenden Kundgebungen be⸗ nutzen. Alle Anzeichen ſind dafür vorhanden, daß die Sitzung des Nationalkongreſſes einen zeitweiſe ſtürmiſchen Verlauf nehmen wird. Efne ganze Reihe von Senatoren und Deputierten wird verſuchen, die Tagesordnung des Kongreſſes zu erweitern und noch andere Abänderungen des Verfaſſungsgeſetzes durch⸗ zudrücken. Ein Vorſchlag der Sozialiſten zielt darauf ab, die Rechte des Senats einzuſchränken, eine andere Motion verfolge den Zweck, die Wahl der Miniſter durch das Parlament einzuführen. Sena⸗ tor Millerand ſoll die Abſicht haben, eine Motion für die Verſtär⸗ kung der Machtbefugniſſe des Präſidenten der Repu⸗ blik einzubringen und man rechnet ſogar mit einem Vorſchlag für die Wiedereinführung der Monarchie. Das Kabinett beabſichtigt alle dieſe Motionen zurückzuweiſen. Ihre Ablehnung wird aber nicht ohne längere und direkte Debatten beſchloſſen werden können. Unter dieſen Umſtänden muß mit unvorhergeſehenen Zwiſchenfällen gerechnet werden. Es ſteht noch keineswegs feſt, daß der Kongreß ſeine Arbeiten in einem Tage erledigen wird. Clémenceaus ungeſchickter Brief Die unglückliche Geſte des alten Tigers Clémenceau, der ſich in der Einſamkeit der Vendée plötzlich berufen fühlte, als Herold in dem Kampfe gegen die amerikaniſchen Gläubiger aufzutreten, hat ſo⸗ wohl in den Vereinigten Staaten als auch in England faſt überall peinliches Aufſehen erregt und der Stellung Frankreichs empfind⸗ lichen Schaden zugefügt. Die Antwort des Präſidenten Coolidge auf ſeinen offenen Brief wirkt wie eine kalte Duſche auf die ge⸗ hobene Stimmung, die der Appell Clémenceaus in gewiſſen natio⸗ nalen Kreiſen ausgelöſt hatte. Nach einer Meldung der Pariſer „Times“ hat Coolidge offiziell erklären laſſen, er werde den Brief Clémenceaus ignorieren. Die Entſcheidung liege ausſchließlich beim amerikaniſchen Kongreß und bei der franzöſiſchen Kammer. Der Ton, in dem der Brief Clémenceaus gehalten iſt, beweiſt zur Genüge, wie ſchlecht Clemenceau inſpiriert war. Coolidge betrachtet den Brief Clémenceaus als eine höchſt überflüſſige und ungeſchickte Arbeit. Was geht in Nußland vor: § London, 10. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Hier liegt noch keine authentiſche Beſtätigung der Uunruhen in Ruß⸗ land vor, aber faſt alle Privatmeldungen aus ſonſt zuverläſſiger Quelle wieſen auf außerordentliche Vorgänge im Sowjetreich hin. Dem„Daily Telegraph“ wird aus Kopenhagen ge⸗ meldet, eine dort geſteyn aus Stockholm eingetroffene Depeſche er⸗ klärt, die Sowjetregierung laſſe die Grenzen aufs ſchärfſte bewachen, um keine Kunde über den gegenwärtigen Zuſtand in Rußland ins Ausland gelangen zu laſſen. In politiſchen informierten ſchwediſchen und finnländiſchen Kreiſen glaubt man, daß die Senſationsnachrichten aus Rußland wahr ſind. Man erwartet in allernächſter Zeit in Schweden und Finnland Zuzug von Flüchtlingen trotz der ruſſiſchen Grenzſperre. Ein höherer ruſſiſcher Offtzier, Mitglied der ruſſiſchen Auswanderer⸗Aſſociation, erhielt geſtern Berichte, wonach deutlich zwei Skrömungen in Rußland beſtehen. In Nordrußland ſind die Bolſchewiſten unter ſichgeſpalten und kämpfen gegeneinander, in Südrußland haben ſich die Regimenter in Odeſſa als wirklich antibolſchewiſtiſch gegen die Bolſchewiſten erhoben. Wahrſcheinlich werden ſie vom Ausland, aus Rumänein und anderen Ländern unterſtützt. Auch den„Times“ wird aus Riga gemeldet, daß ſich die Nach⸗ richten von ernſthaften Ruheſtörungen in Leningrad, Moskau und anderen ruſſiſchen Städten hartnäckig erhalten. Die Atmoſphäre in höheren politiſchen Kreiſen ſei ſehr geſpannt. Der Sowjet⸗ kongreß iſt in Wirklichkeit wegen der Parteiſtreitigkeiten vertagt worden. Der„Daily Mail“ wird ferner aus Riga telegraphiert: Wandlungen von ungeheuter politiſcher Bedeutung vollziehen ſich mit rieſiger Schnelligkeit in Rußland. Stalin be⸗ herrſcht noch die Kommuniſtiſche Partei, der neue Tſcheka⸗Chef Mentſchinski erhielt formelle Befugniſſe, ſelbſt die höchſten Kommu⸗ niſten zu verhaften, die an Verſchwörungen gegen die Regierung be⸗ teiligt find. Tauſende von Verhaftungen finden an zahlreichen Plätzen ſtatt. Die Entlaſſung des Kommiſſärs Lachwitz, der mit Sinowjew die rote Armee gewinnen und zum Sturz der Regierung benutzen wollte, führte zur Meuterei der roten Garde in Moskau, Leningrad und anderen Städlen. Nach den letzten Nach⸗ richten aus Rußland haben die Stalin⸗Truppen die Meuterei unter⸗ drückt. Eine Maſſenauskämmung der Anhänger Sinowjews und an⸗ derer Oppoſitioneller findet ſtatt. Die Einheit der Kommuniſtiſchen Partei iſt zerſtört. Der Riß iſt breit. Der Kampf um die Leitung der Regierungsmaſchinerie hat erſt begonnen. Mittlerweile werden täglich Tauſende aus den ruſſiſchen Städten nach dem hohen Norden und Sibirien deportiert. Der Magdeburger Fall Haas, Fiſcher und Reuter freigelaſſen Amtlich wird mitgeteilt: Am Montag mittag 12 Uhr ertanaſ die Beſchwerdekammer auf folgenden Beſchluß:„Alle drei Ve teten, der Direktor Ludwig Haas, Schriftſetzer Fiſcher und Chauffelt Reuter werden ſofort auf freien Fuß geſetzt.“ Die Beſchwerdekammer war vormitkags 8 Uhr zuſammengekrele Da inzwiſchen noch weiteres wichtiges Material hinzugekommen 1 erwies ſich die Beweiskette zur Entlaſtung des Haas au 9 das Geſtändnis des Schröder als geſchloſſen und die Unſchuld der 8 1 Ausſagen hin verhafteten Haas, Fiſcher und Reuter e wieſen. Dr. Braun, der Verteidiger des Fabrikdirektors Haas, ereln in der Preſſe:„Rudolf Haas, Reuter und Fiſcher ſind frei. Hang iſt die 1. Etappe zurückgelegt. Zwei Ziele liegen noch vor une, Zunächſt muß Haas von den leßten angeblichen Verdachle momenten gereinigt werden. Dieſe ſind mir zwar no bekannt, da man mir auffallenderweiſe ſeit Wochen die Akten 5d enthält. Daß überhaupt Verdachtsmomente vorliegen, entnehme 10 aus den Aeußerungen des Unterſuchungsrichters Dr. Kölling. Soll 9 ſich wirklich Zeugen gefunden haben, die über eine Verbindnn zwiſchen der Familie Haas und Schröder eidlich ausgeſagt haben ſo wird gegen dieſe Zeugen in einem Meineidsverfahren vorgegange werden müſſen. Nicht weniger wichtig erſcheint die zweite Aufgage Aufklärung der noch dunklen Vorgänge, die für Schröder und e Unterſuchungsbehörden einen Anhalt boten, Haas in die Mordſa hineinzuziehen.“ ** Mit der Freilaſſung Haas' iſt ein offenſichtlicher Irrgang 15 Unterſuchung aus der Welt geſchafft worden. Selbſtverſtändlich die ſiebenwöchige Unterſuchungshaft für Haas eine ſchwere Zeit 1 weſen, ſodaß er des Mitgefühls aller ſicher iſt. Die ihm zuſtege Entſchädigung und moraliſche Wiedergutmachung iſt ihm durch Gahe geſichert. Um aber keine Legendenbildung aufkommen zu laſſen: 216 Linkspreſſe und ihr⸗ Hetze allein verdankt Haas ſeine Befreiung ga nicht! Sie hat alles nur verſchlimmert und verböſert. War der von vornherkin unſchuldig, dann hätte ſich dies ſpäteſtens in des Hauptverhandlung erwieſen. Dadurch aber, daß der Irrtum de Unterſuchngsrichters auf das politiſche Geleiſe geſchoben liegt das Bedenkliche der unerquicklichen Magdeburger Affü überhaupt. Reform der Ankerſuchungshaft? 2 4 JBerlin, 10. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie pes lautet, ſoll die Reform der Beſtimmungen über die Unterfachung haft aus Anlaß der Magdeburger Angelegenheit vom Reichsjuſe miniſter beſchleunigt und noch vor der allgemeinen Strafprog wandens⸗ angeblich bereits im Herbſt dem Reichstag zugelel werden. Baddiſche politik verſtorbene frühere Mitglieder des Landtags Der hergebrachten Uebuna des Landtages folgend. gedachte der Schlußſitzung der Schlußſitzung der Präſident des Landtages ben Mitalieder, die im Laufe dieſer Sitzunasperiode aus dieſem Le abberufen wurden. ie Am 7. November 1925 ſtarb im Alter von 78 Jahren der früßh, Landeskommiſſär von Konſtanz. Geh. Rat Roderich St 1an9 der als Mitalied der Nationalliberalen Partei in den Jahren 195 bis 1900 als Vertreter des II. Wahlkreiſes Meßkirch—Stockach damaligen zweiten Kammer des Landtages angehörte. Am 3. Dezember 1925 wurde der 72jährige Geiſtliche Rat Ka Weiß. Pfarrer von Wettelbrunn, ehemals Münſterpfarrer zie Konſtanz. aus dem Diesſeits abberufen. Von 1915 bis 1918 gehhn, er als Mitalied der Zentrumspartei der damaligen zweiten Kal des Landtages für den 24. Wahlkreis Ettenheim⸗Lahr an. 15 Am 7. Dezember erlöſte der Tod den einſticen Landtaasabgeegi neten Friedrich Bechtold. Landwirt und Gaſtroirt in Een gen im Alter von 66 Jahren von ſeinem langen Leiden. Aus 6 Arbeiterſtand hervorgegangen, widmete ſich Bechtold früh der 95100 niſation der Tabakarbeiter. Im Jahre 1905 wurde er in den Lani⸗ als Vertreter der Sozialdemokratiſchen Partei gewählt. Er gebb dieſem an von 1905—1906 und 1913—1921. ktot Am 21. April verſchied infolge Schlaganfalles Schulinſpe e Anton Wiedemann im Alter von 64 Jahren. Er gehs dem Landtag als Zentrumsvertreter von 1905 bis 1925, Jahre lang an. 1 Am 13. April 1926 wurde der Altbürgermeiſter K4 Albrecht Herbſt aus Hochſtetten im Alter von 82 Jahren net dem Leben abberufen. Er gehörte der damaligen zweiten Kamen des Landtages als Mitglied der nationalliberalen Partei für Landbezirk Karlsruhe in den Jahren 1889 und 1890 an. mit Am 12. Mai 1926 verſchied nach einem arbeitsreichen und 10h großen Erfolgen gekrönten Leben der Fabrikant, Kommerzie f er Auguſt Neuhaus in Schwetzingen. Von 1901 bis 1918 war als Angehöriger der Zentrumspartei Mitglied der Zweiten Kam ert Am 1. Mai ſtarb 82zührig Geh. Kommerztenrat Or. Ro den Koelle. Er war von 1893 bis 1896 Mitglied der Zweiten de⸗ mer und von 1903 bis 1918 Mitglied der Erſten Kammer Landtages. zler⸗ Des einſtigen Präſidenten des Landtages, des Altveichskanze⸗ und Reichstagsabgeordneten Konſtantin Fehrenbach, ſowi⸗ etel Abg. Schloſſermeiſters Ignaz Goerlachker wurde in beſt nd Nachrufen am 30. März und am 1. Juli gedacht. Letzte Meldungen Huldigungen für Mackenſen Jeſ — Stiuttgart, 10. Aug. Generalfeldmarſchall v. Mac e el der zur Zeit anläßlich der Hochzeit ſeines Sohnes in Schwaben ul⸗ wurden von militäriſchen und vaterländiſchen Verbänden au; rul en gart und anderen Orten im Ludwigsburger Schloß große Eh 1 bereitet. Mackenſen erwiderte die Huldigungen mit einer 55 det ſprache, in der er der vorbildlichen Treue und Hingebu lehle ſchwäbiſchen Truppen wärmſte Anerkennung zollte. Mackenſerzre⸗ am Grabe des verſtorbenen Königs auf dem Ludwigsburger hof einen Roſenſtrauß nieder. Juſammenſtoß zwiſchen Schützen und Rolen Ftontkämpfel 5 . 1 — Düſſeldorf, 10. Aug. Am Sonntag ahend kam es in Skateſ zwiſchen Teilnehmern eines Schützenfeſtes und R üſſe⸗ kämpfern zu Reibereien, in deren Verlauf mehrere 1 ver⸗ fielen. 30 Mitglieder des Roten Frontkämpferbundes wurde haftet. Die Zahl der Verletzten wird auf 35 geſchätzt. Ein Auto in die Ems geſtürzt 10 — Ems, 10. Aug. Ein ſchweres Autounglück, bei dem me⸗ Menſchen ihr Leben einbüßten, ereignete ſich bei der ſtaalliche gz eſtel fähre Leer⸗Ort. Ein Auto des Fahrzeughändlers Müller aus und ſteede in Oldenburg durchfuhr die Schranke der Dampfpün e un⸗ ſtürztein die Ems, wobei Müller, ferner ein Kind des aus ſchulenbeſißzers Lampken und ein auf Beſuch weilender Neff nte⸗ Kölnertranken, während Lamplen ſelbſt gerettet werden! iH. * Der Arlaub des Reichspräſidenken. Reichspräſident ouß 00 denburg wird am 15. Auguft nach Pommern reiſen. der Hochzeit eines Enkels teilzunehmen. Der Reichspräſiden e, ſich dann zu eintägigem Aufenthalt wieder nach Berlin zurl darauf ſeinen Urlaub in Oberbayern zu verbringen. 5 molg „Eine überflüfſige Reoiſton. Dr. Meiß ner und Hareeanß Löffler haben gegen das Urteil im zweiten Volksopfe Reviſion eingelegt. 1 + 0 f. 1 + + 98* A * Dienskag, den 10. Auguſt 1926 neue Mannheimer Zeitung(Mittag · Ausgabe) 3. Seile. Nr. 365 Schutz der Jugend bei Luſtbarkeiten Von Geheimrat Dr. Aunkel, M. d. R. . Im 25. Ausſchuß wurde vor Schluß des Reichstaas das Geſetz über den„Schutz der Jugend bei Luſtbarkeiten“ fertiggeſtellt. Da eine Mehrheit für das Geſetz vorhanden iſt, wird die noch in Ausſicht genommene Ueberprüfung der Paragraphen 2 und 3 keine weiteren ſachlichen Aenderungen mehr bringen. Noch weniger wie bei dem im Ausſchuß fertiggeſtellten Geſetz gegen„Schund⸗ und Schmutz⸗ chriften“ haben die Ausſchußberatungen dieſes Geſetzes die breite Deffentlichkeit beſchäftiat. Und doch handelt es ſich bei dieſem Geſetz um einen deutſchen Kulturſchutz von weittragender Bedeutung. Denn das Geſetz will auf einem beſtimmten Gebiet, dem der öffentlichen und nichtöffentlichen Luſtbarkeiten, eine Schädiaung der ſittlichen, geiſtigen und geſundheitlichen Entwicklung der deutſchen Jugend ver⸗ hüten. Eine weitgehende Bekanntaabe der Abſichten des Geſetzes iſt her notwendig, weil es nur bei der Mitwirkung der Eltern und Erziehungsberechtigten in vollem Maße wirkſam werden kann. „Nach dem Geſetz iſt für beſtimmte öffentliche oder nichtöffentliche Luſtbarkeiten, Schauſtellungen und Darbietungen oder für ſolche eranſtaltungen eines beſtimmten Unternehmens durch beſondere nordnung der Beſuch oder die Beſchäftiauna von Minderjährigen unter 18 Jahren zu verbieten oder einzuſchränken, wenn eine ſitt⸗ iche, geiſtige oder geſundheitliche Schädigung zu befürchten iſt. Unter rſelben Vorausſetzung kann die Beſchäftiaung von Minderiährigen unter 18 Jahren, die das ſchulpflichtige Alter überſchritten haben, bei beſtimmten öffentlichen oder nichtöffentlichen Lichtſpielaufnahmen verboten oder eingeſchränkt werden. Die oberſte Landesbehörde be⸗ ſtimmt die für den Erlaß der Anordnuna zuſtändige Behörde ſowie das Verfahren. Wer vorſätzlich entaegen den Beſtimmungen des ſetzes Minderjährige bei einer Veranſtaltung oder Lichtſpielauf⸗ nahme beſchäftigt. wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit ldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Wer die Tat fahrläſſig begeht, wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark oder mit Haft beſtraft. Wer entgegen einer erlaſſenen Anordnung Min⸗ rjährige zu einer Veranſtaltung zuläßt, wird mit der aleichen Strafe beſtraft. Auch wenn Ansceſtellte ſich gegen die Beſtimmun⸗ gen des Geſetzes vergehen, trifft den Unternehmer die Strafe, wenn ie Zuwiderhandlung mit ſeinem Vorwiſſen begangen iſt, oder wenn er bei der Beaufſichtigung oder bei der Auswahl der Angeſtellten es an der erforderlichen Sorafalt hat fehlen laſſen. Dieſelbe Strafe trifft den Erziehungsverpflichteten, wenn er vorſätzlich oder fahr⸗ läſſig geſtattet oder duldet, daß Minderjährige entgegen der Anord⸗ nung bei einer Veranſtaltung oder Lichtſpielaufnahme beſchäftigt werden und endlich den. der Minderjährige zu einer verbotenen Ver⸗ anſtaltung mitnimmt oder als Erziehungsverpflichteter geſtattet und duldet. daß ſie eine rarbotene Veranſtaltung beſuchen. Auch der Jugendliche ſelbſt. der entgegen einer erlaſſenen Anordnung eine Veranſtaltung beſucht, wird mit Geldſtrafe oder Haft beſtraft. In ieſem Fall aber kann die Strafe nicht durch vpolizeiliche Strafver⸗ füauna feſtgeſetzt werden. Iſt eine Perſon wiederholt rechtskräftig verurteilt, kann ihr der Betrieb von Luſtbarkeiten auch für Er⸗ wachſene unterſagt werden. Die Unterſagung wirkt für das Reichs⸗ gebiet: ſie kann räumlich bearenzt werden. Vor Erlaß einer Anord⸗ nung iſt das Jugendamt. in deſſen Bezirk die Veranſtaltung ſtatt⸗ findet, oder die an ſeine Stelle tretende Amtsſtelle zu hören. Nur in dringenden Fällen kann die Behörde von dieſer Anhörung ab⸗ ehen. Die oberſte Landesbehörde wird ermächtiat, die zur Durch⸗ führung des Geſetzes erforderlichen Ausführunasbeſtimmungen zu erlaſſen. Die Notwendiakeit eines ſolchen Geſetzes ſieht ſeder ein, der einen offenen Blick hat für die Zuſtände der Verwilderung Verwahrloſung der Jugendlichen ſeit Kriegs⸗ deginn. Die feſte erziehliche Hand des Vaters fehlte vielfach. Aus⸗ geſchaltet iſt auch die Zucht der alle Kräfte erfaſſenden Arbeit in Schule und Haus. Dem ungezügelten Freiheitsdrana der Halb⸗ ſtarken. der allgemeinen Sucht, autoritätslos ſich auszuleben, kom⸗ men die auf niedrige Inſtinkte und Sinnesgenuß abgeſtellten Luſt⸗ rkeiten gern entgegen, denn immer aibt es gewiſſenloſe Unterneh⸗ mer und Veranſtalter, die das unbeherrſchte Triebleben der Jugend geſchäftlich auszubeuten ſuchen. Die Schule iſt meiſt machtlos auch da⸗ wo ſie noch Diſziplinarrecht hat. So kann der immer weiter um ſich greifenden Zucht⸗ und Zügelloſiakeit nur durch ein Reichsgeſetz, s ſchon die Nationalverſammlung für notwendia bielt und in der Reichsverfaſſung vorſah, wirkſam begeanet werden. Wie bei dem di ſetz gegen Schund⸗ und Schmutzſchriften laa auch bei dieſem Geſetz je Gefahr nahe, ein einſeitiges Poliseigeſetz zu werden, das nur auf erbot und Beſtrafuna eingeſtellt war. Dem wurde durch die Aus⸗ chußfaſſung vorgebeuat. Zunächſt mußte deshalb eine ſachlich ein⸗ wandfreie Prüfſtelle eingerichtet werden. die zu entſcheiden hat, 6 un eine Schädiaung der ſittlichen. geiſtigen oder geſundheitlichen ntwicklung der Jugendlichen zu befürchten iſt. Nach dem Geſetz⸗ entwurf blieb dieſe Beurteilung der Strafbehörde, d. h. in den mei⸗ —— Fällen der Polizeibehörde überlaſſen. In dieſem Falle aller⸗ dings hätte ein mechaniſches und ſchematiſches Verbieten oder auch diaverbieten Platz greifen können. Den ausführenden Beamten eſer Behörde würde meiſt die Kenntnis der jugendlichen Pſyche und damit die Vorausſetzung für eine zureichende Beurteilung der larderblichen Wirkung der Luſtbarkeit gefehlt haben. Da über Zu⸗ aſſung oder Nichtzulaſſung von Fall zu Fall entſchieden werden — wären Fehlariffe und Verärgerung, auch wohl Ungerechtiakeiten die Folge geweſen. Vor allem hätte der Strafe die erzieheriſche Tendenz gefehlt. Deshalb wurde die nach dem Entwurf nur mögliche Mitwir⸗ kumades Jugendamtes im Geſetze zur Vorausſetzung für den Erlaß einer Anordnung gemacht. Hierin liegt eine weſentliche Ver⸗ beſſeruna. Das Jugendamt iſt jetzt ſchon die Stelle, zu deren ſelbſt⸗ verſtändlichen und natürlichen Aufaaben die erzieheriſche Tätiakeit an der Jugend gehört. Sie wird auch den pſycholoaiſchen Voraus⸗ ſetzungen gerecht werden können. Jetzt iſt das Jugendamt zu hören und nur in dringenden Fällen kann die Behörde von dieſer An⸗ hörung abſehen. Es iſt nun Sache des Jugendamtes, ſich hier durch⸗ zuſetzen. Sicherlich ſichert ſeine weitgehende Mitwirkuna die Sach⸗ lichkeit und Objektivität der Spruchfälluna Bei der Strafverhän⸗ gung über Jugendliche, die aus eigenem Antrieb das Geſetz über⸗ treten, iſt die Polizei ganz ausgeſchaltet. weil bhier vor allem die Möglichkeit der erziehlichen Einwirkung des Jugendgerichtes durch Verwarnung. Verweis und Bewährunasfriſt ſichergeſtellt werden ſollte. Auch in der unterſchiedlichen Behandluna der volksſchulpflich⸗ tigen und ſchulentlaſſenen Minderjährigen liegt ein erziehliches Mo⸗ ment. Endlich kommt die erzieheriſche Tendenz der Strafbeſtim⸗ mungen auch da zum Au⸗druck. wo als höchſtes Strafmaß die Kon⸗ zeſſionsentziehung vorgeſeyen iſt. Nach dem Entwurf konnte dieſe bereits eintreten, wenn eine Perſon„rechtskräftig verurteilt“ war. Die volksparteiliche Entſcheidung brachte die Zuſatzbeſtimmuna„wie⸗ derholt“ rechtskräftig verurteilt in das Geſetz. Um endlich das Geſetz des politiſchen Charakters zu entkleiden, wurde die Beſtimmuna auf⸗ genommen, daß eine Darſtellung wegen einer politiſchen. ſozialen, religiöſen, ethiſchen oder Weltanſchauungstendenz als ſolcher nicht verboten werden darf. Die Linke, die das Geſetz bis zur Sabotierung bekämpfte, machte mit als Hauptargument geltend. daß durch das Verbot des Beſuchs der beanſtandeten Luſtbarkeiten die Rechte der Eltern an das Kind beeinträchtigt würden. Beſonders wurde den Vertretern der Deutſchen Volkspartei hier Inkonſequenz vorgehalten, da ſie doch bei der Forderung der Begabtenförderung in der Grundſchule die Rechte der Eltern an ihr Kind ſo ſtark betonten. Doch iſt die Inkon⸗ ſequenz auf der Gegenſeite. Die Vertreter der Deutſchen Volkspartei verfolgen hier wie dort dasſelbe Erziehungsprinzibp. In beiden Fällen handelt es ſich um die erziehliche Förderung des Nachwuchſes. In der Grundſchularbeit um die Ausübung der Elternrechte bei der poſitiwen Erziehungsarbeit. Hier in dieſem Ge⸗ ſetze um Minderung der Elternrechte da, wo ſie vols⸗ und kultur⸗ ſchädigend wirken. Dort iſt die Ausübung des Elbernrechtes ver⸗ faſſungsmäßig geſichert: denn nach Artikel 120 der Reichsverfaſſung iſt die Erziehung des Nachwuchſes zur leiblichen, ſeeliſchen und ge⸗ ſellſchaftlichen Tüchtigkeit oberſte Pflicht und natürliches Recht der Eltern. Hier wird die ebenfalls verfaſſungsmäßia feſtgelegte Straf⸗ gewalt des Staates geregelt da, wo die Eltern aus Unkenitnis. Nach⸗ läſſigkeit oder Kurzſichtigkeit bei der Erziehung verſagen. Beide Male geht es um dasſelbe poſitive Erziehungsziel: Sicheruna der ſittlichen, geiſtigen und leiblichen Ertüchtiaung des Nachwuchſes. Alſo hier wie dort konſequent poſitive Mitarbeit bei der Erziehung. Die In⸗ konſequenz iſt bei denen, nach deren Anſicht in der Grundſchule der Staat die Eltern in der poſitiven Mitarbeit behindern ſo. hier aber in der negativen Einwirkung auf die Erziehuna beiſeiteſtehen., um ohne Rückſicht auf die verderblichen Erziehungsreſultate das formale Elternrecht nicht zu beſchränken. Eine ſolche Stellungnahme iſt will⸗ kürlich und ohne höheren allgemeinverbindlichen Geſichtspunkt. Werden nun bei einer ſachlichen und konſequenten Durchführung des Geſetzes auch nicht alle Fälle erfaßt und ſomit alle Gefahren, die durch den Beſuch ſolcher ſeelenſchädigenden Luſtbarkeiten der Entwicklung der Jugendlichen drohen, abgewandt, ſo bedeutet das Geſetz doch einen ſtarken Kulturſchutz, der umſo wirkſamer wird, je bewußter und umfaſſender die Unterſtützung durch Eltern⸗ haus und Schule in dieſer Volkserziehungsarbeit ſein wird. Denn nur bei einer zielbewußten Zuſammenarbeit aller berufenen Fak⸗ toren wird das Geſetz in ſeiner Auswirkung ein wertvolles Volks⸗ erziehungsgeſetz werden. Kommunale Chronik Aleine Mikteilungen Der Gemeinderat von Schönau i. W. beſchloß, eine weitere Baracke zur Unterbringung der Brandgeſchädigten anzu⸗ kaufen. 7 5 weiteren Linderung der Wohnungsnot hat die. Stadt Oggersheim ſich entſchloſſen, mit Vermittlung des Land⸗ gemeindenverbandes ſieben Serbenhäuſer anzukaufen. Ein Haus bietet 4 Wohnräume und koſtet 450 Mark. * Ladenburg, 8. Aug. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt mitzuteilen: Dem Antrag des Dr. C. Benz um Ueber⸗ laſſung von 2 Wimpeln mit Stangen wurde entſprochen.— Das Hafererträgnis auf dem oberen Wörthſtück bei der Fähre wird für das Erntejahr 1926 dem Ziegenbockhalter Bauer gegen Zahlung einer angemeſſenen Vergütung überlaſſen.— Genehmigt wurde die Obſtverſteigerung vom 3. und 4. Aug. mit einem Erlös von 2750 Mk. — Das Weidenerträgnis für das Jahr 1926 wird einem Pächter entzogen, weil er ſich mit der Zahlung ſeines Weidenpachtzinſes fort⸗ geſetzt im Rückſtand befindet.— Genehmigt wurde die Reparatur der Treppe im Gemeindehaus, ehem. Colombara⸗Haus. Stäotiſche Nachrichten Ein Mannheimer Kraſtfahrer in Buenos ires Ein früherer Angeſtellter der„Drückerei D. Haas, Neue Mann⸗ heimer Zeitung“, Fr. Naegele, der als Kraftfahrer nach Buenos Aires überſiedelte und gleichzeitig einen auf das modernſte eingerich⸗ teten Benzwagen an ſeine neue Wirkungsſtätte begleitet bhat, gibt in einem an eine hieſige Familie gerichteten Brief u. a. folge de Schilderung von der abwechslungsreichen Seefahrt und den erſten Eindrücken in Südamerika: „Am 15.., nachmittags um 5 Uhr, haben wir mit dem„Cambian Empreß“ Antwerpen verlaſſen. Der erſte und zweite Tag waren ſehr ſchön. Am dritten und vierten Tag hatten wir einen ſehr ſchweren Sturm in der Biscaya⸗Bucht zu beſtehen. Die Wellen ſind über das Schiff hinweggeſchlagen. Wir waren im ganzen nur 4 Paſſagiere, ein Herr Direktor., 36 Jahre alt, von der Schiffs⸗ agentur, ein älteres Ehepaar aus England und ich. Am 3. und 4. Tag war ich ſeekrank. Ich hatte eine Kabine für mich ganz allein, die wie folgt ausgeſtattet war: 2 Betten, ein Kleiderſchrank, ein kleiner Tiſch und Stuhl, ein Sofa und eine Waſchkommode. Das erſte Frühſtück gab es morgens um 8 Uhr, das zweite um 10 Uhr, Mittageſſen um 12 Uhr, drittes Frühſtück um 3 Uhr, dann Abendeſſen und um 8 Uhr nochmals Frühſtück. Man konnte wirklich nicht alles eſſen. Ich vertrieb mir mit Direktor F. die Zeit mit Kartenſpiel, boxen, turnen, ſpringen uſw. Nichts als Waſſer und Himmel. Wenn man etwas Land oder einen Dampfer ſah, freute man ſich ſehr. Das Schiff machte die erſte Reiſe und war ſehr ſchön ausgeſtattet. Am 23. 5. paſſierten wir nachts Madeira ohne Aufenthalt, weil wir wegen des Sturmes am 4. und 5. Tag viel Verſpätung hatten. Am 23. 5. feierten wir Pfingſten an Bord. Der dumpfe Wellenſchlag mußte uns den Klang der Kirchenglocken erletzen. Von den fliegenden Fiſchen, die ſich bis aufs Deck wagen, habe ich drei Stück gefangen. Dieſe eigenartigen„Vögel“ haben eine Länge von 30—50 em und wiegen bis zu 3 Pfund. Am 28. 5. haben wir die beiden Inſeln Sao Antao und Sao Vicente paſſiert. Wir fuhren ganz nahe daran vorbei und ſahen viele Segelboote, die zum Fiſchfang aus⸗ fuhren und außerdem noch 14 große Kriegsſchiffe. Am 31. 5. er⸗ friſchte uns der zweite Regen. Am 1. 6. haben wir den Aequator paſſiert und damit die Hälfte der Reiſe zurückgelegt. Am Samstag, 12. 6. gerieten wir in einen ſo ſchweren Sturm, daß wir den Untergang befürchteten. Die Wellen ſind bis auf die Kommandobrücke geſchlagen. Der Kapi⸗ tän hatte ſchon alles in Alarm geſetzt im Falle eines Falles. um gleichen Tage iſt der Dampfer„Ekiopole“ aus Griechenland in der Nähe von Cap Polonio geſunken. Die Beſatzung wurde gerettet. Wir waren von dem Schiff nur 80—100 Meilen entfernt. Unſer Dampfer machte bei gutem Wetter 12 Meilen in der Stunde, die ſich bei dem Sturm auf knapp eine Meile verringerten, wodurch wir eine Verſpätung von 5 Tagen erlitten, außerdem ein Maſchinendefekt, der uns um 14 Stunden verſpätete. Am 16. 6. haben wir Monte⸗ video erreicht. Wir gingen an Land, um die Stadt zu beſichtigen. Der Autoverkehr iſt ſehr ſtark. Auto hinter Auto, aber mit Mannheim oder den anderen deutſchen Städten, in denen ich ſchon war, kann ſich Montevideo nicht meſſen, was den Verkehr an⸗ langt, mit dem ſie noch ſehr weit hinter dem Mond daheim ſind. Abends haben die Autos, die wie die Teufel fahren, zum größten Teil nur ein kleines Licht brennen und wenn ſie halten, iſt ſofort alles du ikel. Richtungsanzeiger habe ich die ganzen drei Tage an keinem Auto geſehen. Die Polizei iſt garnichts wert. Die Schutz⸗ leute ſtehen da mit den Händen im Mantel, die Zigarette im Mund und nicken nur. Da iſt Mannheim Gold dagegen, denn alles iſt beſſer eingerichtet. Vor allem in punkto Ordnung und Sauberkeit. Wenn ich in Montevideo bleiben müßte, wäre ich keine orei Mo⸗ nate dort. Außerdem iſt in Montevideo alles ſchreckbich teuer. Herr Direktor F. und ich haben für Haarſchneiden und Raſteren nach deutſchem Geld 6,75 Mk. bezahlt. Wir ſind bald ohnmächtig ge⸗ worden, als wir den Preis hörten. Am Samstag, 19. 6. haben wir nachmittags Montevideo ver⸗ laſſen, um nach Buenos Aires zu fahren. Die Fahrt litt unter ſehr ſtarkem Nebel. Wir brauchten infolgedeſſen bis zum Nord⸗ Canal 25 Stunden. Bei gutem Wetter ſind es 10—12 Stunden. Am Montag, 21. 6. wurden wir von zwei Dar pfbooten in den Hafen geéſchleppt. Vom Kanal bis in den Hafen ſind es etwa 30 Kilometer. Der Empfang in Buenos Aires war gut. Am 21. Tage wurde ich ſehr krank und habe über 41 Grad Fieber gehabt. Ich kann das Klima nicht vertragen. Ich warte jetzt noch den Auguſt ab, den Sommer, ob ich die große Hitze vertragen kann. Wenn nicht, muß ich wieder nach Mannheim zurück. Buenos Aires iſt eine ſehr ſchöne Stadt, aber ein ſehr teueres Pflaſter. Der Autoverkehr iſt ſehr ſtark. 78 000 Autos laufen, genau ſo wild, wie in Monte⸗ video. Da herrſcht doch in Deutſchland eine ganz andere Ordnung. Ich werde hier mit meinem Wagen wohl der einzige ſein, der Richtungsanzeiger und Spiegel hat.“ Man erſieht aus dieſem Schreiben wieder, daß die Ueberſiedlung nach Südamerika nicht auf die leichte Schulter zu nehmen iſt, ſelöſt wenn man eine geſicherte Stellung antrifft. Vor allem muß man ſich, wie in dieſem Falle, genau vergewiſſern, ob man das Klima vertragen kann. Die geſchilderten Eindrücke beſtätigen im übrigen von neuem, daß der Wert des deutſchen Vaterlandes ſteigt, je mehr man ſich von ihm entfernt. Wie mancher wäre froh, wenn er wieder in 15 zurückkehren könnte, wo er Ordnung und Sauberkeit antrifft. ———w yd d]=Lvrr. ĩͤ Kreuzworträtſel Skizze von Friedrich Porges⸗Wien 8 Es trat die erwartete Stockung im Geſpräch ein. Vom Wetter So. den täglichen Gewohnheiten, vom Beruf, vom Intereſſe am kort, von nahen und entfernten Verwandten hatte man ſchon Züprochen. Welches Thema blieb den beiden übrig, die ihre erſte Maammenkunft am kleinen Kaffeehaustiſch vollzogen? Auf der ke armorplatte lag noch die diskrete weiße Nelke, die er als Er⸗ ihrangszeichen im Knopfloch getragen. Und die rote Schärpe auf di rem Hut leuchtete immer noch wie ein Signal. Haltezeichen, e dem„nicht mehr ungewöhnlichen Weg“ erſte Etappe abſteckten. 8 Herbert Dieſenkamp, der Herr in den beſten Jahren, der eine 0 rau von beſonderer Herzens⸗ und allgemeiner Bildung“ ſuchte, 5 Adeline Gußrich, die Dame, die die Bekanntſchaft eines gut⸗ ſtellten Mannes mit„Vermögen Nebenſache“ zu machen wünſchte, odern wie zwei ſchüchterne Kinder da, die ſich beobachtet wiſſen, r die eben erſt Spielbekanntſchaft geſchloſſen. 0 war eigentlich der Zeitpunkt, in dem die eine wie der andere⸗ einen Blick tiefer, ſei es nun in die Seele oder in das Gehirn nich Gegenüber tun wollte. Ein Wunſch, dem die Erfüllung vielleicht 00 k mehr gar ſo fern lag. Man brauchte bloß den richtigen Anſtoß wi geben... Das aber war gerade das Schwierige. Wie nun eder beginnen? Kellnes nahm er in ſeiner Verlegenheit eine Zeitſchrift, die der Ob ner auf den Stuhl gelegt, zur Hand. Und blätterte darin. Bildohl ſich das gar nicht ſchickte in Geſellſchaft einer Dame von einemig. Aber Dieſenkamp tat es gedankenlos.. Bis es nach leuchn Zufälligen Blick in die Seiten der Zeitung plötzlich wie Er⸗ chtung über ihn kam. Löſen Sie gerne Kreuzworträtſel?“ fragte er. Oie war befliſſen, raſch und freundlich Antwort zu geben. dieſe ihe. doch, doch—“ entgegnete ſie obgleich es ſchien, als käme e ihre Beteuerung nicht aus den Gefilden der Aufrichtigkeit. Verlcſr aber zückte auch ſchon den Bleiſtift. Und begann mit der eſung der Fragenreihe. Pa„Senkrecht eins. Ein römiſcher Kaiſer!“ las er und ſah ſeine rtnerin fragend an. 9 römiſcher Kaiſer?...“ ſtammelte ſie und gab ſich gleich gung 17 0 Anſchein, als dächte ſie mit übermenſchlicher Anſtren⸗ 5 lächelte. Dann leierte er: Nero, Caeſar, Veſpaſian Antonius. Titus 155 Kolone. paßte mit ſeinen fünf Buchſtaben in die weiße Karo⸗ Und Dieſenkamp ſchob die Zeiſchrift und ſich ſelbſt recht nahe an Adeline heran. Und ſie konnte ſehen, wie er die Buchſtaben DTitus fein ſäuberlich einzeichnete. „Einer der fünf Erdteile!“ Und wieder ſah er Adelme fragend, faſt ſchon forſchend und wie ein Lehrer prüfend an. 110„Fünf— ach ſo— fünf Erdteile...“ wiederholte ſie recht. ilflos. „Das iſt doch kinderleicht!“ lachte er.„Wir wollen doch ein⸗ mal primitivſtes geographiſches Wiſſen rekapitulieren. Alſo die Erdteile ſind...7“ Und er ſchwieg. Adeline errbtete ſo tief wie der Sonnenball, der über des Nils Gewäſſern aufſteigt. Aber ſie wußte trotzdem nichts von Afrika, Auſtralien, Aſien Ueber Dieſenkamps Naſenwurzel bauten ſich zwei dunkle Falten. „Aſien, Afrika...“ ſagte er dann vor ſich hin und zählte der Reihe nach die Namen auf, bis er Europa als richtia befand. Nun beeilte ſich Adeline, geiſtesgegenwärtig. wie Frauen nun einmal ſind, die Poſition des Fragers zu gewinnen. Eigenſchaft des Mannes(Cigenſchaftswort),“ ver⸗ las ſie. Und Dieſenkamp, bereits wieder der Nußknackeraufgabe dienend. begann zu raten. Zu raten, als wäre nichts vorgefallen. „Vorteilhafte Eigenſchaft?“ und lächelte beziehungsvoll.„Vor⸗ teilhafte... des Mannes. Na, ſagen wir: behutſam. Mit„ſam“ ſcheint es ſa zu enden. Oder genügſam. Oder aber ſparſam „Eine vorteilhafte Eigenſchaftl!“ betonte ſie. „Ja, ja— eben: ſparſam!“ wiederholte er. Adelines Geſicht ward un nerklich länger. Es paßte weder ſparſam, noch genügſam. nächſten Rubriken über. „Stärke der Frau“ hieß es da. Dieſenkamps Blick war Frage. Adeline dachte nach. „Wenn es ein kurzes Wort dafür als Ausdruck gäbe. So 5 95 Frau richtig und ſchön anzukleiden verſteht. das iſt ihre eE „Sol Ach ſo!“ Es war ein etwas ſtarres Lächeln. das ſich auf Dieſenkamps Lippen ſetzte. — vielleicht hab' ich es?!— die Koketteriel“ m 7¹ Und man aina zu den „Oder— oder— die Energie“ 5„Sie meinen das Beharren auf dem eigenen Willen um jeden reis „So etwas, ja! Oder ihre Großzügiakeit. 10 „Sie meinen Leichtſinn?“ „Nicht doch!“ lenkte ſie ein. Und weil ſie eine Beunruhiauna in ſeinen Zügen zu bemerken glaubte, beeilte ſie ſich. Weiteres vor⸗ zuleſen:„Große Banknote!“ „Hundertmarkſchein— ſicher!“ entſchied er. Sie ſah ihn deutlich degoutiert von der Seite an. „Große Banknote, heißt es doch. Alſo wahrſcheinlich Tau⸗ ſenderl!“ Sie hatte es erraten.„Tauſender“ ſtimmte zum Rätſel. Aber zwiſchen den beiden ſtimmte nun irgendetwas nicht Dieſenkamp las ſehr mechaniſch. Plötzlich aber— und mit der ſtrengen Stimme des zu ſcharfer Prüfung entſchloſſenen Examinators— fragte er: „Wiſſen Sie den Namen eines deutſchen Klaſſikers mit ſechs Buchſtaben, wahrſcheinlich einem Umlaut an zweiter Stelle, eines beſt 15 anno 1813 fiel?“ ie heftele ihren Blick⸗auf die Kreuzworträtſelzeichnung, af ob von dort Antwort kommen ſolte feieneee „Das wiſſen Sie nicht?“ fragte Dieſenkamp faſt ſchroff.„Und 1900— der Ort, an dem Schiller und Goethe jahrelang gemeinſam ebten Schweigen. Und hier: Fremdwort für Erzieher?— Und hier: die Muſe der Dichteunſt?—— Und hier: der Erfinder des Dynamits?—— Und hier: das Fremdwort für Zweifel, Unentſchiedenheit?“ Die Fragen knallten wie Flintenſchüſſe. Adeline duckte ſich. Dann, als ſie Dieſenkamps ſtechende Augen auf ſich gerichtet fühlte, entſchloß ſie ſich, den Mund aufzutun. „Dynamit?... Nein! Aber— aber das Fremdwort für Zwei⸗ fel—“ Und ſie ſprach ſehr leiſe:„das— das heißt natürlich Diagramm..“ Zwei Briefe, ſehr knapp gehaltene Briefe, paſſierten in den fol⸗ genden Tagen die Poſtbeſtellämter.— Der eine lautete: „Mein Fräulein, da ich Ihr Diagramm nicht zu einem Dilemma werden laſſen will, ſo bitte ich Sie, zur Kenntnis zu nehmen, daß ich von dem Plan, eine Frau wie Sie zu heiraten, abgekommen bin. Ich habe in meinem Inſerate nicht nur Herzensbildung(ſiehe auch Ihre Anſichten über die„Stärke der Frau“), ſondern ebenſo Bil⸗ dung verlangt. Ich bin dem Zufall dankbar, der mir ſo raſch Aufklärung brachte. Hochachtungsvoll Herbert Dieſenkamp.“ In dem zweiten Brief hieß es: „Auch ich bin zu der Erkenntnis gekommen, daß, obzwar Ver⸗ mögen Nebenſache iſt, ein Mann, der einen Hundertmarkſchein für die große Note hält und deſſen vorteilhafteſte Eigenſchaft die Spar⸗ ſamkeit iſt, alſo das Knauſern, nicht mein Lebensgefährte werden kann. Im übrigen bin ich dem Erfinder der Kreuzworträtſel unend⸗ lich dankbar ung von jetzt ab eine begeiſterte Anhängerin des Zeit⸗ vertreibs der Rätſellöſung. Ich weiß ſogar ſchon den Ort, in dem Schiller und Goethe— ein Freund hat es mir geſagt— gemeinſom leben: in ihren geſammelten Werken. Und einer der fünf Erdleile iſt der, wo der Pfeffer wächſt und wohin Sie hochachtungsvoll wünſcht Adeline Gußrich.“ 4. Seite. Nr. 365 Neue Mannheimer Zeikung(Miltag ⸗Ausgabe) Dienstag, den 10. Auguſt 1926 22 Pfarrer-Einführung in Neckarau Im Hauptgottesdienſt des vergangenen Sonntags wurde der neugewählte Pfarrer der Nordpfarrei Neckarau, Karl Maurer, ſeither Pfarrer von Allmannsweier und Dekan der Diözeſe Lahr, durch den ſtellvertretenden Dekan des Stadtdekanates Mannheim, Stadtpfarrer Renz, feierlich in ſein Amt eingeführt. Der Altar⸗ raum trug reichen Pflanzenſchmuck. Der Altar ſelbſt war mit weißen Roſen prächtig geſchmückt. Unter Glockengeläute und Orger⸗ ſpiel zog die Geiſtlichkeit mit den Mitgliedern des Kirchengemeinde⸗ rats in das Gotteshaus ein. Das Eingangsgebet ſprach Pfarrer Fehn. Nach Gemeindegeſang und dem vierſtimmigen Chor des Kirchenchors„ O großer Gott“ von M. Stadler, richtete Pfarrer Renz im Anſchluß an den Paulusbrief an die Chriſten von Epheſus, Kap. 6, Vers 18 u. f.„Betet auch zu mir“ eine herzliche amtsbruderliche Anſprache an den Neugewählten, überreichte ihm die Urkunde der Kirchenregierung und verpflichtete ihn nach den kirchlichen Vorſchriften für ſein künftiges Amt als Prediger und Seelſorger der Matthäuspfarrei Neckarau. Redner verbreitete ſich in kurzen intereſſanten Zügen mit der Beantwortung der Frage „Warum kann ein Geiſtlicher freudig ſeines Amtes walten?“ Durch das Vorhandenſein von zwei Vorausſetzungen, nämlich dadurch, daß er eine betende und wachende Gemeinde vorfindet. Nach Gebet be⸗ ſtieg Pfarrer Maurer zum erſten Mal die blumengeſchmückte Kanzel, das Wort Gottes zu verkünden. Als Vorſpruch ſagte der geiſtliche Redner das Wort aus dem 16. Kapitel der Apoſtelgeſchichte „Was muß ich tun, daß ich ſelig werde?“ Dieſes Wort ſoll des Chriſten oberſte Sorge ſein. Die geiſtvollen Ausführungen machten einen tiefen Eindruck. Nach dem Schlußgebet und dem Segen trug der Kirchenchor noch M. Hauptmanns innig vertonten vierſtimmigen Chor„O treues Gotteswort“ vor, worauf das von Hauptlehrer Lehmann geſpielte Orgelpoſtludium den Feſtgottesdienſt beſchloß. Möge die Amtstätigkeit Pfarrer Maurers der Evangel. Gemeinde Neckaraus zum Segen ſein. G. M. Schlußübung der Reltungsabteilung der Freiwilligen Zanitätskolonne vom Roten Kreuz Neckarau Von gutem Wetter begünſtigt, fand am Sonntag nachmittag am Rhein bei der„Silberpappel“ die hochintereſſant verlaufene Schluß⸗ übung der Sanitätskolonne Neckarau ſtatt, zu der ſich eine nach Hunderten zählende Zuſchauermenge eingefunden hatte. Vor drei Jahren wurde dieſe notwendige Einrichtung, der bei der kommenden Erſtellung des Mannheimer Strandbades wichtige Auf⸗ gaben zufallen, von dem weitblickenden Kolonnenarzt Dr. Sauer ins Leben gerufen. Die Rettungsſchwimmer ſind ſämtlich im ſtädt. Herſchelbad vollkommen ausgebildet und haben ihre Prüfung be⸗ ſtanden. Daß in den Kreiſen der Sanitätskolonnen für dieſen neuen Dienſtzweig großes Intereſſe und Verſtändnis vorhanden iſt, bewies die zahlreiche Beteiligung von auswärtigen Sanitätsmannſchaften. Es waren vertreten die Kolonnen von Speyer, Ludwigshafen, Wein⸗ heim, Laudenbach, Wiesloch, Wieſental, Schwetzingen, Waldhof, Feudenheim und der Stammkolonne Mannheim. Als Vertreter der Stadtverwaltung bemerkten wir Oberverwaltungsrat Dr. Kahn, Stadtrat Süß, Direktor Zettler, Bauamtmann Endersz; ferner waren anweſend Kolonnenarzt Dr. Stolze⸗Wiesloch, prakt. Arzt Dr. Türk⸗Neckarau ſowie Kolonnenführer⸗Stellvertreter Ohl⸗ Mannheim. Die proviſoriſch hergerichtete Rettungsſtation war mit Aufenthaltszelt, Requiſitenraum und Telephonſtelle ſo gut als mög⸗ lich verſehen. Pünktlich um 3 Uhr begann die Uebung. Es wurden vorgeführt ein tadellos ausgeführter Aufmarſch von 12 Rettungsſchwimmern in Einzelreihe, dann Transportſchwimmen in drei Arten, Befreiungs⸗ angriffe an Land, ebenfalls in drei Arten. Wiederbelebungsver⸗ ſuche nach Syſtem Howard, Schäfer und Sylveſter wurden mit großer Sachkenntnis ausgeführt. Den Schluß bildete eine„Strandbadüber⸗ wachung“ durch Vorführung der Rettung von Ertrinkenden. Sämt⸗ liche Uebungen zeugten von großem Fleiß und treuer Hingabe der Waſſerſanitäter an ihre ideale Aufgabe im Dienſte der deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft, ſodaß der leitende Arzt Dr. Sauer ſowie die übrigen Sachverſtändigen nur ihre volle Anerkennung und Zu⸗ friedenheit ausſprechen konnten. Von nicht minderem Inkereſſe war noch die Verladung der ſchwer Verunglückten in den neuen Kranken⸗ transportwagen der Freiwilligen Sanitätskolonne Mannheim, deſſen meueſte und praktiſche Einrichtungen Führer Ohl den Intereſſenten vorführte. Dieſer Wagen ſteht hilfsbedürftigen Perſonen in Mann⸗ heim und Vororten gegen äußerſt geringe Vergütung jederzeit zur Verfügung. Nach Schluß der Jh verlaufenen Waſſerübung verbrachten die Mannſchaften und Zuſchauer mit ihren Ehrengäſten noch einige Stunden unter den herrlichen Baumkronen unſeres Waldparkes, wobei die Muſikkapelle Peter durch Vorträge gediegener Muſikſtücke zur Unterhaltung viel beitrug. Kolonnenarzt Dr. Sauer darf mit ſeiner Kolonne einen guten Erfolg buchen. Es iſt nur zu wünſchen, daß ſeine Beſtrebungen durch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Stellen weit⸗ gehendſte Unterſtützung finden. G. M. * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht heute Werkmeiſter Otko Beoufſencourt mit ſeiner Ehefrau Roſa geb. Sc'mitt, wohn⸗ haft Walhof, Sandhoferſtr. 7. Verfaſſungsfeier, Es wird nochmals auf die Verfaſſungsfeier am 11. Auguſt, vormittazs 11 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſen⸗ garten hingewieſen, zu der alle Bevölkerungskreiſe ohne Anſehen der politiſchen oder religiöſen Richtung eingeladen ſind. Die Auffor⸗ derung an die Einwohnerſchaft zur Beflaggung der Häuſer am 11. Auguſt wird wiederholt. * Berkehrsunfall. Geſtern abend ereignete ſich auf der Wald⸗ hofſtraße beim Blindenheim und Gaswerk Luzenbera ein Verkehrs⸗ unfall, der noch glücklich abgelaufen iſt. Ein Radfahrer kam aus der Stadt in der Richtung Waldhof und wollte den Radfahrerwea ver⸗ laſſen, um die Straße zu kreuzen. Im ſelben Augenblick ſauſte ein Perſonenwagen vorbei und ſtreifte den Radfahrer leicht, der dadurch zur Seite gedrängt und umgeworfen wurde. Ein nachfolgendes Fuhrwerk überfuhr das Fahrrad und zertrümmerte es. wäh⸗ rend es dem Radfahrer gelang, noch rechtzeitia aufzukommen und auf den Bürgerſteig zu ſpringen, ſodaß er mit leichten Abſchürfun⸗ gen davon kam. Die Unterſuchung wird erageben, wer für den ent⸗ ſtandenen Schaden aufzukommen hat. *Falſcher Feueralarm. Geſtern nachmittag 5,27 Uhr, wurde die Berufsfeuerwehr nach B 6, 14⸗15(Brauerei Löwenkeller) ge⸗ rufen. Infolge ſchlechten Abzugs in einem Kamin konnte der Rauch nicht abziehen und drang in die Wohnräume. Die Hausbewohner vermuteten den Ausbruch eines Brandes und alarmierten die Be⸗ rufsfeuerwehr, die nach Feſtſtellung des Tatbeſtandes wieder abrücken konnte. * Vermullicher Diebſtahl. Aufgefunden wurden 2 Karton, 38 zu 22 Zentimeter groß, an je einer Kopfſeite mit der Auffſchrift, „Knorr Fadennudeln, Netto 8 Kilogr.“ mit Fadennudeln gefüllt, am 4. Aug. beim Weiher im Luiſenpark, die vermutlich von einem Dieb⸗ ſtahl herrühren. Der rechtmäßige Eigentümer wolle ſich bei der Kriminalpolizei im Schloß, Zimmer 73, melden. * Autozufammenſtoß. Aus Flehingen wird uns gemeldet: An einer Straßenkreuzung ſtießen hier zwei Autos zuſannmen, von denen das eine einer Mannheimer Firma, das endere dem amerikaniſchen Konſul von London gehörte. Während der deutſche Wagen ſchwer mitgenommen wurde, konnte der Amerikaner ſeine Fahrt fortſetzen. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Vereinsnachrichten *Der Ehrenbund deutlſcher Weltkriegsteilnehmer e.., Sitz in München, iſt eine Zuſammenfaſſung aller Weltkriegsteilnehmer, gleich viel. ob ſie an der Front oder in der Heimat als ſolche ihre Pflicht getan haben. Im beſonderen will er die Pflege kamerad⸗ ſchaftlichen Zuſammenbaltens, vaterländiſche Betätigung ſeiner Mit⸗ alieder, ſoziale und charitative Tätigkeit. Wahruna der Auszeich⸗ nungsbelange. Schaffung von Wohltätigkeiteinrichtungen, wie Stel⸗ lenvermittlung etc., Pflege deutſchen Geiſtes und deutſcher Sitte, die Wahrung und Förderung des Sinnes für Ordnung und Geſetz, die Ausübuna deutſcher Mannes⸗ und Vaterlandstreue, wie vor allem hilfsbereiter Nächſtenliebe und Kameradſchaft. Es ſoll allen Kamera⸗ den, die Hilfe brauchen, mit Rat und Tat ſolche werktätige Hilfe zu Teil werden. Gine beſonders ſegensreiche Einrichtung iſt in der Sterbekaſſe geſchaffen. die jedem hierin verſicherten Mitalied bei einem Monatsbeitrag von nur 50 Pfennig nach erſter Prämienzah⸗ lung eine im Todesfall ſofort fällige Summe von 200 Mek., bei Tod durch Unfall 400 Mkk. ſichert. Der Ehrenbund ſteht allen parteipoliti⸗ ſchen Bindungen und konfeſſionellen Beſtrebungen vollkommen fern. Alles Weitere teilt die Landesgeſchäftsſtelle Baden des Ehrenbundes deutſcher Weltkriegsteilnehmer e.., Freiburg i. Bra., Guntram⸗ ſtraße 10. mit. Veranſtaltungen In der Gaſerie Gebrüder Buck ſind gegenwärtig an Einzel⸗ werken neu ausgeſtellt: 2 Gemälde Hans Thoma, 2 W. Trübner, 3 Emil Lugo, 1 G. Schönleber, 2 Hermann Baiſch, 1 Ferd. Keller, 3 Fr. Kallmorgen, 2 L. Dill, 1 H. Bürkel, 1 F. A. Kaulbach, 1 Zimmer⸗ memn⸗Spitzweg uſw. Außerdem birgt das Graphiſche Kabinett eine Sammlung wertvoller alter japaniſcher Zeichnungen, Aquarelle und Holzſchnitte, letztere ſind zum Teil neueren Datums. Wiener Opereitenſpiele im Roſengarken. Heute gelangt das beliebte„Dreimäderlhaus“ zur Wiederholung. Für Freitcay iſt die Neuheit„Des Königs Nachbarin“(Fridericus Rex) von Jeſſel in Vorbereitung. Dieſes Werk iſt ſeit dem„Schwarz⸗ waldmädel“ der größte Erfolg des beliebten Komponiſten. 30 Pfg.⸗Tag und Beleuchtung im Friedrichspark. Anläßlich der Feier des Verfaſſungstages hat die Parkleitung den Eintritts⸗ preis für das Nachmittags⸗ und Abendkonzert auf 30 Pfg. ermäßigt. Bei eintretender Dämmerung werden Sternwarte, Schweizerhäus⸗ chen und einige Parkpartien in farbigem Vengalfeuer erſtrohlen, während ein Hornquartett ſtimmungsvolle Weiſen über den Teich erklingen läßt.(Siehe Anzeige.) Skandkonzerk am Verfaſſungskag. Mit Rückſicht auf die um 11 Uhr ſtattfindende Verfaſſungsfeier beginnt das Standkon⸗ Jert can Verfaſſungstag erſt etwa um 12 Uhr(nach Schluß der Feier im Roſengarten). Die Kapelle Seezer ſpielt am Fried⸗ richsplatz: Soldatenblut, Marſch v. Blon; Ouverture„Nürnberer Puppe“ von Adam: Schatzwalzer von Strauß; Manzanillo, Szene u. Chor a. d. Oper„Die Afrikanerin“ von Meyerbeer: Potpourri aus „Bettelſtudent“ von Millöcker; Lindenmarſch von Kolo. Nus dem Lande 2 Heddesheim, 8. Auguſt. Ein Einbruchsdiebſtahl wurde in der Nacht von geſtern auf heute in die Bahnhofswirt⸗ ſchaft Kleinbacher verübt und zwar durch den Keller in das W lokal Den Dieben fielen Zigaretten, einige Flaſchen Wein, Wurſ und die Kaſſe— zum Glück nur mit einigen Mark Kleingeld 75 in die Hände. Aufgeklärt iſt die Sache bis jetzt noch nicht. Auf⸗ fallend iſt, daß dieſe Art der Einbrüche ſich z. Z. öfters wiederholen. sch. Hockenheim, 9. Aug. Der hieſige Gewerbevere hielt kürzlich im„Badiſchen Hof“ eine außerordentliche Generg 5 verſammbung ab. Auf der Tagesordnung ſtand die ab toriſche Einführung eines Sterbegeldes, um dadurch der der Geſchäftsleute etwas zu ſteuern. Der Satzungsentwurf war 1. Mitgliedern ſchon vorher zugegangen. An Hand des Aerteee zeigte Herr Orians die Wege an, auf denen etwas erreicht wer 192 könne. Redakteur Menger ſtattete dem Vorſtand den Dank ab 50 die Vorlage, hob aber hervor, daß eine Erhöhung des ſeſtgeſetten Sterbegeldes auf 200 Mark nötig wäre. Einige orſtandstnitglieden ſprachen ſich dagegen aus; ſpäter wäre der Zeitpunkt für dieſen Vor⸗ ſchlag gelegener. Schließlich fand der Satzungsentwurf eneme Annahme. Darnach werden nun im Todesfall für jedes Mitglia 100 Mark, für die Ehefrau 50 Mark bezahlt. Erhebung erfolg durch jeweilige Uenlage; die Zahlung erfolgt vorſchüßlich. Nach 4 ledigung dieſer Angelegenheit ermahnte Herr Feuerſt ern Treue am Verein und bat, jetzt nicht dem Verein den Rücken 3¹¹ kehren. Nach einer weiteren Ausſprache betreffend der Handwer zeitung und Einſührung von Schulgeld an der hieſigen Gewerte ſchule wurde die Verſammlung geſchloſſen. Der Verein beabſichtigt im Lauf des Jahres das neuerrichtete Gewerbemuſeum in Mannheim zu beſichtigen. * Reulußheim, 9. Auguſt. Am Sonntag, 1. Auguſt, wurde der 28 Jahre alte Arbeiter KRuhlmann aus Rheinhauſen, der hier an einem Kegelfeſt teilgenommen hatte, morgens gegen 3 Uhr von einem hieſigen Polizeibeamten überraſcht, wie er auf der Straße ſeine Notdurft verrichten wollte. Der Polizeibeamte ſoll den Kuhlmann dann in unmenſchlicher Weiſe mit dem Gummiknüppe! mißhandelt haben. Der Verletzte wurde dann nach dem Wachlokal gebracht, wo er angeblich nochmals Prügel bekam. Gegen Morgen hat ſich dann der Mann entfernt und blieb eine volle Woche ver⸗ ſchwunden. Die Gendarmerie und die Kriminalpolizei Mann; heim haben mit Polizeihunden im Laufe der letzten Tage ein⸗ gehende Unterſuchungen angeſtellt, ohne den Kullmemn zu finden. Geſtern tauchte er plötzlich wieder in Neulußheim auf. Sein Gehbr und auch ſein Denkvermögen ſollen durch, die erlittenen Kopfver⸗ letzungen ſtark gelitten haben. Es konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, wo ſich der Mann die ganze Woche aufgehalten hat. ch. Aglaſterhauſen, 10. Aug. Der Mechanikermeiſter Schieck fuhr geſtern abend einen 75jährigen Mann an, der lebensgefährliche Verletzungen erlitt; auch Schieck erlitt leichtere Verletzungen. Der Unfall iſt auf das Dazwiſchenkommen einer Gans zurückzuführen, die dem Motorradfahrer ins Rad lief.— Das Ehepaar Friedrich Rüdinger feierte am Sonntag goldene Hochzeit. Der Geſangverein verſchönte den Gottesdienſt und beachte dem Jubel⸗ paar ein Ständchen, auch die Gemeinde verehrte den beiden Alten ein Geſchenk. * Forbach, 9. Aug. Von der Gendarmerie in Bühl wurde 95 Arbeiter Stephan Damm cus Kappelrodeck verhaftet, der dringen⸗ verdächtigt iſt, bei dem Raubüberfall auf den Bäckermeiſter Warth von hier beteiligt zu ſein. Der Verhaftete wurde nach Forbach per bracht und dem Warth gegenübergeſtellt, der einen der Täter in ihm erkennen will. Bekanntlich waren dem Bäckermeiſter Warth mitge; führte Lohngelder geraubt worden. *Breiſach, 8. Aug. Ein mit Stroh hochbeladener Wagen be⸗ rührte die elektriſchen Leitungsdrähte, ſodaß dieſe entzwei geriſſez und Kurzſchluß entſtand der Wagen und Stroh ſofort in Bran⸗ ſetzte. Da der zerriſſene Draht zwiſchen das Geſpann ftel, blieben Fuhrmann und Pferd unverletzt. Nachbargebiete au Camperkheim, 9. Aug. Schwer verunglückt iſt der hieſtgs 54jährige Landwirt Martin Seelinger. Um beim Getreideab laden auf das Scheunengebälke zu gelangen, ſtieg er an der langen Leiter in die Höhe. Als er oben war brach ſowohl die Sproſſe qu der er ſtand, als auch die an der er ſich hielt, ſodaß er in die Tiefe ſtürzte. Beim Aufſchlag auf die zementierte Trenne trug er mehrere Rippenbrüche und eine Gehirnerſchütterung davon, ſodaß er in bedenklichem Zuſtand darniederliegt. * Gernsheim, 9. Aug. Die Leiche des im Rhein ertrunkenen Meiſter iſt im Leichenhaus des Geldes beraubt worden. Den Be⸗ mühungen der Gendarmerie iſt es gelungen, den Dieb zu ermitteln und zu überführen. Es handelt ſich um einen Jugendlichen, der bereits die Tat eingeſtanden hat. die Pflege deines Körpers nicht vernachläſſigen, wenn dir deine c. ſundheit wertvoll iſt Deshalb mußt du darauf bedacht ſein, Erken tungen, wie ſie durch Schweißfüße beſonders leicht verurſacht werden, zu nerhüten. Das geſchieht ſicher und ſchnell durch Anwendung 226 Vaſenvl⸗Fuß⸗Puders. der den Schweißfuß ſofort beſeitigt. Eaz Theater und Muſik Händelfeſt in münſter. Anfang Dezember findet das erſſe Händelfeſt der Neuen Händelgeſellſchaft in Münſter in Weſtfalen unter Generalmuſikdirektor Schulz⸗Dornburg ſtatt. Dazu ſteht eine bis heute ungedruckte Jugendkompoſition Händels auf dem Programm, eine Chorkemtate im Stile das einzige bisher bekannte Kirchenmuſikſtück Händels aus ſeiner Halliſchen Jugendzeit. Die Schreibweiſe des Autornamens„Hendel“ auf der als Vorlage benutzten Abſchrift vom Anfang des 19. Jahrhunderts(aus Fr. Commers Nachlaß von F. Chryſander erworben) iſt ein Fingerzeig dafür, daß ihr eine italieniſche Abſchrift als Quelle diente. Die Früh⸗ zeit der Kompoſition wird belegt durch ſtiliſtiſche Anlehnungen an zeitgenöſiſche ältere deutſche Meiſter, wie Kuhnau, Erlebech und Zachow. Es iſt erſtaunlich, wie ſchon der junge Organiſt die Aus⸗ drucksmittel ſeiner Vorbilder handhabt und die Formen mit einem Zug ins Große aufbaut. Die Kompoſition, die vor Jahren einmal von Hermann Kretzſchmar und Max Seiffert aufgeführt wurde, iſt von Seiffert bearbeitet und erſcheint demnächſt in deſſen Sammlung „Organum“. Ein Aufruf der Generalinkendanz des deutſchen National⸗ Theaters. Die Generalintendanz des deutſchen Nationalthegters in Weimar erläßt folgenden Aufruf an die weimariſche Bürger⸗ ſchaft:„Helft Euer gutes Theater zu erhalten! Für das, was man vom Weimarer Theater verlangt, reichen die Mittel ſchon bisher nicht aus. Nun wurde der Staatszuſchuß trotz des warnenden Hin⸗ weiſes auf die dadurch unvermeidliche Verſchlechterung ſtark ge⸗ kürzt. Träte hierzu noch ein Ausfall von Eintrittsgeldern, ſo wäre ein kataſtrophaler Rückgang der Beſchaffenheit der Vor⸗ ſtellungen unvermeidlich. Den einzigen Schutz hiergegen bietet die Selbſthilfe der geſamten Bürgerſchaft, die am künſtleriſchen Gedeihen unferes ehrwürdigen, zu einem Volkstheater im beſten Sinne gewan⸗ delten, erinnerungsreichen Kunſtinſtituts nimmt, Darum ſchafft ihm ein möglichſt großes Stammpublikum und werbt unausgeſetzt für ſeinen dauernd guten Veſuch! Jeder unbeſetzte Platz bedeutet Verſchwendung von Kulturgutl Schätzt Euer Theater in dem Maße, wie es in der Anerkennung Fremder jederzeit oft zum Ausdruck gelangt und bewahrtes durcheifrigen Be⸗ ſuch vor dem künſtleriſchen Untergang.“ 4 Thegterrundſchau. Albert Steinrſick wird im Verliner Theater am Schiffbauerdamm in Raynals„Das Grabmal des unbe⸗ kannten Soldaten“ mitwirken, das dort unter der Spielleitung von Berthold Viertel als Eröffnungsſtück gegeben wird.— Das Schau⸗ Kathi Kobus, ſpielhaus in Bremen beginnt die Spielzeit mit drei Uraufführun⸗ gen von Luſtſpielen. Es ſind:„Die Luxuskabine“, ein Spiel auf hoher See, von Friedmann⸗Frederich,„Die glückliche Hand“ Scribe) von Sierck und„Dover—Calais“ von Berſtl. Außerdem wurden erworben:„Die Fahrt ins Glück“ von Schmalfeldt und Hil⸗ ker und Karnevalskonzert von Frhr. v. Hünefeld.— Der Umbau des Hamburger Skadttheaters(Opernhaus) nähert ſich der Vollendung. Am Montag hat ein Teil des Orcheſters unter Egon Pollak in dem neuen Raum der Probebühne geſpielt, der in ſeinen Größenverhältniſſen wohl einzig daſteht. Er wurde nach Münchener Muſter aus einem unſcheinbaren Dachraum ausgebaut. Der Zu⸗ ſchauerraum iſt völlig renoviert worden. Der Orcheſterraum wurde um einen Meter verbeitert. Der Fußboden wurde hier zur Erhöhung des Klangs nach den neueſten Erfahrungen in mehreren Schichten ausgeführt.— Für die am 17. Sept. beginnende Spielzeit 1926⸗27 des Stadttheaters Hagen(Weſtf.) iſt der bisherige Verwaltungs⸗ chef Hanns Hartmann zum Direktor beſtellt worden. Er teilt ſich in die Leitung mit dem neuen ſtädtiſchn Muſikdirktor Richard Rich⸗ ter. Oberſpielleiter der Oper iſt Wolfgang Humperdinck, der Sohn des Komponiſten, Oberſpielleiter des Schauſpiels Rudolf Miltner, bisher Leiter des Schauſpiels in Koblenz.— Generalmufikdirektor Dr. Narl Muück wird ſich in der Zwiſchenzeit bis zu ſeinem zweiten Münchener Gaſtſpiel nach Bayreuth zum Beſuch der Frau Co⸗ ſima Wagner begeben. Er wird dort mit Siegfried Wagner Beſpre⸗ chungen über die nächſtjährigen Vayreuther Feſtſpiele haben.— die bekannte Münchener Simpliziſſimus⸗Wirtin, wurde von Direktor Saltenburg in Verlin für die Wedekind⸗Revue verpflichtet.— Die Zoppoter Waldoper erzielte heuer bei gutem Wetter auch finanziell einen glänzenden Abſchluß; der letzten Vorſtellung(Lohengrin) wohnten 8000 Gäſte bei. Max v. Schil⸗ lings hatte die muſikaliſche Leitung.— Julius Bittner hat ſeine Oper„Das Roſengärtlein“ umgearbeitet und beendet ſoeben eine Symphonie.— Felix Weingartner iſt zuzrzeit mit der Vollen⸗ dung einer kurzen. in der römiſchen Kaiſerzeit ſpielenden Oper be⸗ ſchäftigt Gleichzeſtig arbeſtet er an einem Bläſer⸗ſdammermuſik⸗ werk, das in Wien zur Uraufführung kommn ſoll.— Franz Schmidt, der Komponiſt der Opern„Fredegundis“ und„Notre Dame“, iſt zurzeit mit einer Oper beſchäftigt, deren Stoff Wiener Charakter trägt.— Die Oper„Cardiſlac“ von Paul Hindemith ſoll in der kommenden Saiſon im Baſeler Stadttheater die Schwei⸗ zer Uraufführung erleben. Auch Köln ſieht ſie vor.— E. W. olf⸗ Ferraris Oper„Die neugierigen Frauen“ gelangt noch im Herbſt am Staatstheater in Wiesbaden zu einer Neueinſtudierung. Ebenſo kommt dort„Elektra“ von Richard Strauß zu einer Wiederaufnahme. Die Titelrolle wird von Gabrieſe Englerth geſungen werden.— Die Sache Makropulos“ betitelt ſich eine neue Oper des tſchechiſchen Kom⸗ voniſten, Leo Janacek.— In den letzten Wochen macht ſich eine ſtarke Beweoung der öſterreichiſchen Landesregierungen geltend, die die ausſchließliche Verwendung der Staatsgelder für die Wiener (rach Staatstheater bekämpft. Beſonders in VPorarlberg iſt man gegen die öſterreichiſchen Bundestheater und gegen die Luſt⸗ barkeitsfteuer der Gemeinde Wien.— In Wien hat ſich der 9 malige Burgſchauſpieler Arpad Kramer vergiftet. Er war abg baut worden und hat ſich dies ſo zu Herzen genommen, daß er Schwermut verfiel.— Die Direktion der Großen Oper 15 Paris beabſichtigt, im Herbſt den ſeit hundert Jahren immer der einmal erneuerten Verſuch zu machen, Webers Freiſchütz Er⸗ Franzoſen nahe zu bringen. So löblich die Abſicht iſt, ſo wenig 5 folg wird ſie wahrſcheinlich haben— warum: das hät ſchon Riheg Wagner in einem berühmten Bericht aus dem Jahre 1841 über 1 Freiſchütz dargelegt.— Die ſtädtiſchen Behörden von Rom ernan 1 ſen Mascagni zum alleinigen künſtleriſchen Leiter des Coſtan theaters, das vor kͤrzem in den Beſitz der Stadt Rom übergegange⸗ iſt und in dem man in Zukunft während des ganzen Jahres zu ſpf len gedenkt. ö Runſt und Wiſſenſchaſt eily Brauns 10. Todestag. Am 8. Auguſt des Jahres 1 ſtarb Lily Braun, ohne Zweifel eine der erfolgreichſten N ſtellernden Frauen ihrer Zeit. Daß ihr bedeutendes Werk„ 1 motren einer Sozialiſtin“ heißen würde, war dieſer Fla auch nicht an der Wiege geſungen, Sie war die Tochter des peber ßiſchen Generals von Kretzſchmann und von mütterlſcher Seite 5 die Urenkelin Jeromes, des jüngſten Bruders von Napoleon, en bekannten„König Luftik“ von Weſtfalen. In ihrem berühmde, Buche„Im Schatten der Titanen“ iſt ein großer Teil acht Inhaltes der Ehrenrettung dicſes ihres, wie ſie glaubt, mit Unte 0 von der Nachwelt verläſterten Urgroßvaters gewidmet.— Nach eiſtk, kurzen Ehe mit dem Berliner Kathederſozialiſten Dr. von Gydin der 1895 ſtarb, heirgtete ſie den ſozialiſtiſchen Schriftſteller Dr. rich Braun. Sie war dann auch praktiſch in der ſozialiſtiſchen er⸗ tation tätig. Die ſchon erwähnten„Memoiren“ geben ein auße ordentlich intereſſantes Bild ihres bunten und bewegten Leharke Die zwei Bände dieſes Werkes fanden eine außerordentlich ſtan Verbreitung, ſie erreichten eine Geſamtauflage von annähenen 100 000 Exemplaren. Einen weiteren großen ſchriftttelleriſche, Erfolg errang ſie dann mit den„Liebesbriefen der Ma * quiſe“, einem Buch, das ebenſo unterhaltend wie wegen ſeien hiſtoriſchen Einzelheiten bedeutend iſt. Eine Tragödie„M u. Maria“ machte nur geringes Aufſehen, aber mit dem gaft⸗ angelegten Roman„Lebensſucher“, war ihr, die ſie ſelber 10 lebens eine Lebensſucherin war, noch einmal ein ganz großter 35 beſchieden. 7 rn 8 . Dienskag, den 10. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Jeifung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 365 Nus der Pfalz — 775 von Wintwigshaſen, 9. Aug. Ein 21 Jahre altes Dienſtmädchen ltwe iebelskirchen entwendete am Freitag aus der Wohnung einer Nundir⸗ während deren Abweſenheit, in der Leſſingſtraße, unter An⸗ Schuße 5 von Nachſchlüſſeln Leibwäſche, Damenkleider, Strümpfe, — 5 uſw. im Geſamtwerte von 240 Mark und ging damit flüchtig. dahr urch unbekannte Täter wurde am Samstag nachmittag einer 64 7 alten Zeitungsverkäuferin, die in einer Toreinſahrt in der alt ih Wilhelmſtraße Zeitungen verkaufte, während ihrer Abweſen⸗ Fante eingonommenes Geld. in Höhe von 15 Mark geſtohlen.— Am raße ag abend gerieten 6Burſchen von hier in der Frieſenheimer⸗ abrik vor dem Eingangstor vor der Anilinſccrik mit einigen in die ahre gehenden Arbeitern in Streitigkeiten, wobei ſie einen 35 ⸗ alten Maſchinenwärter durch Meſſerſtiche verletzten. Die Jim wurden feſtgenommen.— Ein verheirateter 27 Jahre alter rü 95 ermann von Oppau der geſtern nachmittag infolge Gabel⸗ und 380 von ſeinem Fahrrade ſtürzte, erlitt einen Schlüſſelbeinbruch btburde durch die ſlädt. Unfallwache in das Krankenhaus verbracht. teil Fri Samstag abend erhängte ſich in ſeiner Wohnung im Stadt⸗ Samszaeſenheim ein 34 Jahre alter Schloſſer; desgleichen am in ſein ag tachmittag ein verheirateter 52 Jahre alter Fabrikarbeiter ul; 8 Wohnung im Stadtteil Mundenheim.— Feſtgenommen 10 ſie eine ledige 22 Jahre alte Dienſtmagd von Biebesheim, hörder in letzter Zeit hier auſhielt und von einer auswärtigen Be⸗ geriet zuen Strafvollzug geſucht wurde.— Am Samstag nachmittag galerſtraßz 28 Jahre alter Diplomingenieur in der Franken⸗ Stwaß kolde, nachdem er einem in gleicher Richtung fahrenden Nfaſterbahngerätewagen vorgefahren war, infolge des ſchlüpfrigen Meen e zu Fall. Er wurde von dem nachkommenden Straßenbahn⸗ auf d eine kurze Strecke geſchleift.— Am Samstag nachmitag wurde 2 ger Strecze nach Oppau unweit von Frieſenheim ein verheiräteter enze re alter Fabrikarbeiter von Frankenthal in bewußtloſem Zu⸗ unmitt abfgeſumden. Er war jedenfalls von ſeinem Rade geſtürzt, das ken 5 bar bei ihm lag. Er wurde durch die Unfallwache ins Krom⸗ die——5 gebracht, wo das Bewußtſein wiederkehrte. Nachdem ihm entaf ittene Kopfwunde verbunden war, konnte der Mann wieder die gen werden.— Am Samstag nachmittag gegen 1 Uhr wurde ſraße dufsfeuerwehr zu einem angeblichen Brand in die Kails⸗ 99 alarmiert. In einem Hauſe dort hatte ein Frau bei ihrem lief gange Fruchtſaft guf den brennenden Gasherd geſtellt, der über⸗ Nauch dulge, ſeines Zuckerzuſatzes zu brennen anfing und ſtarken 8 entwickelte. Die Wohnung wurde gewaltſam geöffnet und in lahte uer gelöſcht.— Wegen Hundeſteuerhinterziehung gelangten 85 er Zeit eine größere Anzahl Perſonen zur Anzeige. in ſei Ludwigshafen, 9. Aug. Am Samstag nachmittag erhängte ſich bert 255 Wohnung im Stadtteil Mundenheim der 82 Jahre alte, Jabrikorbeiter Eduard Impertro. Desgleichen am 5 ag abend in ſeiner Wohnung im Stadtteil Frieſenheim der 34 ſind alte Schloſſer Jakob Engelberger. Die Gründe zur Tat in beiden Fällen unbekannt. Slepha Dagersheim, 9. Aug Der Fußbanſpieler und Gaſtwirt urgen Gläſer vom Verein für Raſenſpiele hier erhielt geſtern ungeſchieahrend des Fußballſpiels gegen..R. Mannheim einen urſachte ten Fußtritt, der ihm einem doppelten Schienenbruch ver⸗ * Rleiſhbeſbbach, 9. Auguſt. Der in den ßher Jahren ſtehende bergan eſchauer und jetzige Winzer Philipp Reber verſuchte am Le en Samstag aus bisher unaufgeklärter Urſache ſeinem einem tein gewaltſames Ende zu machen. Als ſeine Frau von und Zinkauf nach Hauſe kam, fand ſie den Mann blutüberſtrömt meſſe eſinnungslos in der Küche. Er hatte ſich mit einem Küchen⸗ ach. Halſe lebensgefährliche Verletzungen beigebracht. Juſta Wlegung eines Notverbandes wurde er in recht bedenklichem Am 0 in das Städtiſche Krankenhaus nach Neuſtadt gebracht.— Tagene den Tage konnte eine 33jährige Ehefrau im letzten ſich u. lick durch Nachbarn von ihrem ſelbſtmörderiſchen Vorhaben, haltennter einen fahrenden Perſonenzug zu legen, abge⸗ n * werde 20 8 Sand bei Kaiſerslautern, 9. Aug. Im Streit wurde der Furſchere alte Bernhard Gerhard von einem gleichalterigen ſofort en durch einen Meſſerſtich ſchwer verletzt. Gerhard mußte Line 195 Krankenhaus nach Kaiſerslautern verhracht werden. An Nacht Aufkommen wird gezweifelt. Der Täter wurde in noch in Unterſuchungshaft genommen. Gerichtszeitung 9 Die Diebſtähle des„verkannken Genies“ bei ſei der Rolle eines Geiſteskranken verſuchte ſich auch er 8 neueſten Gaſtſpiel vor dem Gericht in Berlin wieder Kontg fach vorbeſtrafte Kunſtmaler Walter Wohlgemuth. Auf ſein im K üer jörten auch die aufſehenerregenden Bilderdiebſtähle mal 9o nigsberger Muſeum. Als Wohlgemuth das letzte⸗ der Pro Gericht erſchien, kam er mit der Bibel und wollte einer unzerftapheten des Alten Teſtaments ſein. Fetzt ſpielte er ſich als noch 9⸗ ndenes Kunſtgenie auf. Seine Meiſterwerks würden heute Vilder n der gewöhnlichen Menge nicht verſtanden, denn er male an, daß e der vierten Dimenſion. Ueber ſeine Herkunft gab er ülteſten zer ein Kind der Liebe ſei und daß ſein Vater einem der er eine deutſchen Adelsgeſchlechter angehöre. Im Gefängnis hatte ſudelt Feitlang die Nahrung verweigert und ſich das Geſicht be⸗ lant un ach dem Gutachten der Gefängnisärzte iſt er ein Simu⸗ er mit f bollkommen geiſtesklar. In dem vorliegenden Falle war 8 ere einer Freundin, einer Modiſtin., wegen gemeinſchaftlichen berlie 15 Diebſtahls angeklagt. Er machte die junge Frau in ſich Aufren und verſprach ihr die Ehe. Eines Tages kam er in großer gehö und erzählte ihr, daß er einer Geheimorganiſation an⸗ ., zpie von der Polizei verfolgt werde. Die B. ließ ſich über⸗ Damen m in der von ihr beaufſichtigten Wohnung zweier alter Unterſchlupf zu geben. Binnen kurzem hatte Wohlgemuth daiſ * der 99 die willensſchwache Frau ſo weit, daß ſie ihm die Hand dazu bot, die ganze Wohnungseinrichtung auszuräumen und zu Geld zu machen. Dann verſchwand das Pärchen, und die Gräfin⸗ nen fanden bei ihrer Heimkehr die Wohnung ausgeplündert. Wohl⸗ gemuth wollte überhaupt keine Erinnerung haben. Die Angeklagte B. geſtand aber reumütig und weinend alles ein. Das Schöffen⸗ gericht folgte dieſen Darlegungen und gab der Angeklagten B. für die erkannte Gefängnisſtrafe von 4 Monaten Bewährungsfriſt. Der Angeklagte Wohlgemuth erhielt 1 Jahr 6 Monate Ge⸗ fängnis und Ehrverluſt. Wenn einem die Frau durchbrenntk Ein jetzt in Hamburg wohnender Friſeurgehilfe war, als er noch in Halle lebte, einer Firma für bezogene Waren 14 RM. ſchuldig geblieben, und zwar, wie der Geſchädigte annahm, in be⸗ trügeriſcher Abſicht. Er hatte deshalb eine Anklage bekommen, war jedoch wegen zu weiter Entfernung vom Erſcheinen zur Gerichtsver⸗ handlung entbunden worden. Dagegen hatte der Geſchädigte als Zeuge zu erſcheinen; daß er der Ladunag nicht nachgekommen war, brachte ihm eine Geldſtrafe von 20 RM. ein. Er hat nun alſo, wenn der Frieſeurgelilfe die 14 RM. nicht bezahlt, einen Schaden von 34 RM. Das iſt Pech! Der Friſeurgehilfe will aber, wie aus ſeiner protokollariſchen Vernehmung hervorgeht. die beſte Abſicht gehabt haben. die Schuld zu bezahlen. Da ſei ihm ſeine Frau mit dem Gelde nach Cölleda ausgerückt. Es ſtellte ſich jedoch heraus. daß er der Durchbrennerin nachgereiſt iſt und auch Gelegenheit gefunden hat, ihr das Geld wieder heimlich zu entwenden. Nach Halle zurückgekehrt, geriet er in lockere Geſellſchaft, in der er einen Teil des Geldes verjubelte. Er fuhr dann nach Hannover, wo ihm der Reſt des Geldes geſtohlen wurde. Das Gericht hielt den Fall für rigend fheſte 8 85 noch nicht genügend aufgeklärt und vertagte die Verhandlung. Sportliche Kundͤſchau Gertrud Ederle durchſchwimmt den Kanal in Weltrekordzeit * Kingsdown. 6. Auguſt. Die junge Deutſch⸗Amerikanerin Ger⸗ trud Ederle hat heute in 14% Stunden den Aermelkanal durch⸗ ſchwommen.— Gertrud Ederle war heute früh. ſo meldet der Ber⸗ liner„Börſen⸗Courier“, von Kap Grisnez geſtartet. Ein ſbärkerer Südweſtwind, der etwa eine Stunde nach ihrem Start auftrat. machte die See ziemlich rauh. Als Gertrud Ederle ſich der enaliſchen Küſte öſtlich von Dover näherte, herrſchte infolge einer aufkommen⸗ den Briſe ein ſoſchwerer Seegana und Regen, daß die Seeleute in Dover der Anſicht waren, die mutige Schwimmerin werde kurz vor ihrem Ziel den Verſuch aufoeben müſſen. Es gelana ihr jedoch, etwa um 410 Uhr bei der Rettungsbootſtation von Kinasdown zu landen. Die Schwimmerin wurde bei ihrer Landung von lautem Beifall der verſammelten Menge bearüßt. die an der Küſte Leuchtfeuer angezündet hatte, um ihr den Wea zu weiſen. Miß Sderle hat ſich von einem Dampfer begleiten laſſen. an deſſen Bord eine Sendeſtation eingerichtet war, die fortwäh⸗ rend Berichte über die Durchquerung des Kanals nach Amerika ſandte. In Newyork ſind aufgrund dieſer Einrichtung während des ganzen Tages Extrablätter veröffentlicht worden. Als die Nachricht von dem Gelingen des Unternehmens eintraf, bemächtigte ſich der ganzen Stadt eine unbeſchreibliche Begeiſterung. Gertrud Ederle ſchwamm„Hand über Hand“. Der moderne Schwimmſtil, der Crawlſchlag. ermöalichte ihre Weltrekordlei⸗ ſtung.— Bereits im Vorjahre war Gertrud Ederle im Kanal. Eine Jazäband begleitete ſie. Nach 9 Stunden mußte aber die 18jährige Schwimmerin aufgeben. Sie ſchob die Schuld auf ihren Trainer und verpflichtete den Kanalbezwinger Burgeß, unter deſſen Leitung ihr zweiter Verſuch in Weltrekordzeit gelang. Der Crfola der erſt 19jährigen Newyorkerin, deren Eltern ge⸗ borene Deutſche ſind, iſt um ſo bemerkenswerter, als die ſunge Miß die erſte Frau iſt, die den Knal durchſchwommen hat. Webb durch⸗ ſchwamm im Jahre 1875 den Kanal in 21,45 Stunden. Erſt 36 Jahre ſpäter gelang es Burgeß, die Leiſtung Webbs zu wiederholen. Er benötigte aber 22,35 Stunden.(Unter ſeiner fachmänniſchen Lei⸗ tung gelang es auch Gertrud Ederle jetzt. den Kanal zu bezwingen.) Der Amerikaner Sullipar brauchte ſogar 1923 27.23 Stunden, während der Italiener Tirabochi im ſelben Jahr mit 16,23 Stun⸗ den por Toth(16,54 Minuten) einen Weltrekord aufſtellte, den jetzt Gertrud Ederle an ſich geriſſen hat. Sie hat zum Durchſchwimmen des Kanals 14 Stunden 39 Minuten gebraucht. * Newyork, 7. Aug. Die vereinigten deutſchen Verbände haben Gertrud Gderle zu ihrem Erfolge in einer Depeſche bealückwünſcht und ſie eingeladen, als Ehrengaſt bei einer von den Deutſch⸗Ameri⸗ kanern bei ihrer Rückkehr zu veranſtaltenden Kundgebung mitzuwir⸗ ken und deren Gaſt bei dem am 31. Oktober ſtattfindenden Deutſchen Tag zu ſein. * NMewyork, 7. Aug. Die„Newyork Times“ beſpricht den Erfola von Gertrud Ederle und ſagt, daß der Vater ein deutſcher Schlächter ſei und die Mutter die tüchtige deutſche Haus⸗ frau darſtelle. Gewiſſe Eigenſchaften von Zähiakeit und Ausdauer, die Gertrud Ederle auszeichnen, hätte ſie von ihren Eltern ererbt und durch ihre Lebensweiſe und ihr Training verbeſſert. Es wird gemeldet, daß Gertrud Ederle vor ihrer Rückkehr nach Amerika die in Deutſchlandlebenden Verwandten ihres Vaters be⸗ ſuchen werde. 1 25 Jahre Mannheimer Schwimmverein Am Freitag abend hatten wir Gelegenheit, dem Uebungsbe⸗ trieb des Mannheimer Schwimmvereins in ſeinem Vereinsbad an der Diffenebrücke beizuwohnen. In ſyſtematiſcher Arbeit werden die verſchiedenen Abteilungen ausgebildet. Es herrſchte reger Be⸗ trieb, man merkte, daß durch die neue Vereinsleitung ein friſcher Zug in das ſportliche Vereinsleben gekommen iſt. Der Schwimm⸗ verein übt ſeine Abteilungen beſonders für ſein Jubiläumsſchwim⸗ men am 2. und 3. Oktober ein. Die neue schwarze Qualität des Continental-Reifens trägt der schlechten Beschaffenheit deutscher Straßen Rechnung. hochelastische, überaus zähe Reifen hält alle Stöße und Erschütte⸗ rungen fern, ist gegen Schnitt⸗ und Durchschlagsverletzungen nahezu gefeit, und seine hervorragende, schwarze Gummiqualität verbürgt eine ungemein sparsame Abnutzung. Uber. Conti- Ballon bzw. Type⸗ Ballon„schwarz“ nennen die Verbraucher heute schon Kilometer⸗ leistungen, die in ihrer Höhe überzeugend wirken. Dieser Der Verein blickt auf ein 25jähriges Beſtehen zurück. Er ging aus der Verſchmelzung der Vereine Salamander, Poſeidon und Hellas hervor. Salamander wurde 1901, Poſeidon 1903 und Hellas 1905 gegründet. Im Jahre 1919, nach Kriegsende, erfolgte der Zuſammenſchluß der Vereine. 1920 hatte der Verein 2400 Mit⸗ glieder, dies war mit darauf zurückzuführen, daß der Verein ſeine Mitglieder unentgeltlich ausbildet. Heute beträgt der Mitglieder⸗ ſtand 350 Erwachſene und 300 Jugendliche. Im vergangenen Jahr war beſonders die Waſſerballmannſchaft erfolgreich, die ſich die Süd⸗ deutſche Waſſerballmeiſterſchaft holen konnte, die ſie aber durch Proteſte unverdient abgeſprochen erhielt. Im April dieſes Jahres wurde eine neue Vereinsleitung ge⸗ wählt, die den ſportlichen Betrieb vollkommen umorganiſiert. Der Verein hat ſeit dieſer Zeit eine Reihe Erfolge errungen, ſo konnte er ſich 14 erſte, 9 zweite und 8 dritte Preiſe holen. In beſonders guter Form befindet ſich zur Zeit die zweite Senior⸗ Bruſtſtaffel. Die Waſſerballmannſchaft, die dieſes Jahr nicht an den Meiſterſchaftsſpielen teilnahm, wird in dem Jubiläumsfeſt gegen beſte in⸗ und ausländiſche Klaſſe antreten. Es ſind Verhandlungen mit dem ſüddeutſchen Meiſter, Jungdeutſch⸗ land Darmſtadt, dem 1..C. Nürnberg und anderen bekannten Mannſchaften im Gange. Hakoah, die gute Wiener Mannſchaft, wird beſtimmt erwartet. Bei den Schwimmern wird neben der beſten deutſchen die geſamte ſüddeutſche Klaſſe am Start erſcheinen, hier ſind die Verhandlungen nahezu abgeſchloſſen. Neben dem ſportlichen Betrieb legt die Vereinsleitung nach wie vor einen Hauptwert auf das Schwimmenlernen neuer Mitglieder. Nachdem der Schüler ſchwimmen kann, muß er zuerſt 10 Minuten und dann eine halbe Stunde frei ſchwimmen, um den Freiſchwim⸗ merſchein zu erhalten und an Schwimmfahrten teilnehmen zu dürfen. e kann nach den getroffenen Vorbereſtungen beſtimmt hof⸗ fen, daß das Jubiläumsſchwimmfeſt einen würdigen Verlauf nimmt und dem Verein neue Erfolge bringt. Das Klauſenpaßrennen Der zweite Tag. Am Klauſenpaß, 8. Auguſt.(Eigener Drahtbericht.) Am zweiten Tage der internationalen Klauſenrennen war die Witterung noch ſchlechter, als am erſten. Infolge des anhaltenden Regens waren jetzt doch die erſten zwei Drittel der Strecke ſtark aufgeweicht und auf dem letzten Drittel lag ſogar Schnee. Eine ganze Reihe von Fahrern, darunter ſo bekannte Rennfahrer wie Chriſtian Werner, Merz(beide Mercedes), Rützler⸗Wien(Steyr) und ondere klieben auf der Strecke ſtecken. Roſenberger auf Mercedes konnte in der Rennwagen⸗Klaſſe bis 2 Liter hinter den Schweizern Keßler (Alfa Romeo) und Dr. Karrer(Bugatti) nur den 3. Platz belegen. In der kleinſten Sportwagen⸗Klaſſe konnten die beiden Hannomag⸗ fahrer Butnuth und Höffner wieder die erſten Plätze be⸗ legen. Auch bei den reſtlichen Motorrad⸗Rennen für Induſtrie⸗ fahrer, kamen einige ſchöne deutſche Exfolge heraus.— In der Sportwagenklaſſe bis 2 Liter legte der Schweizer Dr. Karrer (Bugatti) ein dermaßen ſchnelles Tempo vor, daß die Mercedes⸗ Fahrer Carraciola, Merz und von Wentzel⸗Moſau auf den Stert verzichteten, da ſie glaubten, auf der ſchlechten Strecke keine beſſere Zeit erzielen zu können. Die Ergebniſſe. Mokorräder. Induſtrie-Fahrer bis 250 cem. Gherſi⸗Mailand (Guzzi) 20:24,4 Min.; bis 350 cem. 1. Wirz⸗Zürich(Kondor) 21:06,2 Min.; bis 750 cem. 1. Richter⸗München(Viktoria) 19:04 Min.; bis 1000 cem. 1. Cereſola⸗Bern(Harley Daviſon) 18:116 Min. Bei⸗ wagen⸗Maſchinen bis 600 cem. 1. von Egloffſtein⸗München(Vik⸗ toria) 24:32 Min.; Beiwagen⸗Maſchinen bis 1000 cem. 1. Gex⸗ Genf(Moto⸗Sachoche) 21:23 Min. Tourenwagen bis 5 Liter: 1. Segard⸗Paris(Panhard Levaſſor) 22:29,4 Min.; 2. Dir. O. Kleyer⸗Frankfurt(Adler) 23:33,8 Min. Sportwagen bis 1,1 Liter: 1. Jacvn⸗Chaux de fonds(Amilcar) 22:27,6 Min.; bis 1,5 Liter: 1. Gloggner⸗Luzern(Bugatti) 20:12 2 Min.; bis 2 Liter: 1. Dr. Karrer⸗Zürich(Bugatti) 20:07.6 Min. (Beſte Zeit der Sportwagen); bis 3 Liter: 1. Hürlimann⸗Zürich (Sunbeam) 22:46,2 Min,; bis 5 Liter: 1. Hanſal⸗Linz(Steyr) 20:34,6 Min.; bis 8 Liter: 1. Veladini⸗Zürich(Packard) 21:31,4 Min. Rennwagen bis 0,5 Liter: 1. Butnuth⸗Hannover(Hannomag) 26:48,2 Min.; 2. Höffner⸗Hannover(Hannomag) 28:29,4 Min.; bis 1,1 Liter: 1. Morell⸗Paris(Amilcar) 19:15,.2 Min.; bis 5 Liter: 1. Kimpel⸗Ludwigshafen(Bugatti) 23:27.8 Min.; bis 2 Liter: 1. Keßler⸗Züxich(Alfa Romec) 18:41,8 Min.; 2. Roſenberger⸗Pforz⸗ heim(Mercedes) 20:37 Min.; bis 3 Liter: 1. Kracht⸗ Zürich(Bugatti) 20:38 Min.; bis 5 Liter: 1. Kinſki-Wien(Steyr) 18:57 Min. FF ꝗ ⅛˙——ꝛꝛ—r¼1—————————— wWaſſerſtandsbeobachtungen im Monat Nuguſt 7 Abein⸗Fegel[ 3. J4, 5..10 Reckar-Begelſ 5 4 5, 6. 7. 10, Schuſterinſel'..—.95,2,80.4,2.712.88 Mannbeim 5 108,18,8.01.884.294,69 Schl ie..9 58e.e 3e.40.06 Jagſſeld..— 0 d6J0 8e0 880.87 0,2 Marau.08.98.65.788,66 5,88 Mannheim.435.258.14,94.924,61 Caub. 3,79— 3,80— 3,62— Köln...81 8,54.568.,44 3,323,05 3 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerej Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Vexantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt ftiſcher.— Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher.— Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt; Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner c — FTTFTT Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Diengz ag, den 10. Auguſt 1926 6. Seite. Nr. 365 [Neue Mannheimer Seitung? Handelsblatt Das deutſch⸗franzöſiche handelsproviſor ium 1 Das vorläufige Handelsabkommen zwiſchen Deutſchland und Frankreich liegt nunmehr im Wortlaut vor. Laut Artikel 1 genießen die in der Liſte A dieſes Abkommens aufgeführten Boden⸗ und Gewekbeerzeugniſſe des franzöſiſchen Zollgebietes bei ihrer Einfuhr in das deutſche Zollgebiet die in der Liſte feſtgeſetzten Zollſätze und Vergünſtigungen. Die in der Liſte B aufgeführten Boden⸗ und Gewerbeerzeugniſſe deutſchen Urſprungs genießen bei ihrer Einfuhr in das franzöſiſche Zollgebiet die in der Liſte feſtgeſetzten Vergünſti⸗ gungen ſowohl hinſichtlich der Zollſätze als auch aller Zuſchläge und Erhöhungskoeffizierten, die Frankreich anwendet oder anwenden wird, ſoweit ſie nicht laut Artikel 3 der Angleichung unterliegen. Jollſätze und Koeffizienken Wenn Frankreich zu einer Erhöhung ſeiner Zoll⸗ ſätze oder Koeffizienten greifen ſollte, ſo werden nach Artikel 3 dieſe Erhöhungen bis zu einer Höhe von 30 v. H. der bei einer Unterzeichnung dieſes Abkommens gültigen Zölle auf diejenigen Erzeugniſſe deutſchen Urſprungs keine Anwendung finden, welche in Liſte 8 des Vertrages aufgenommen ſind und Zwiſchenſätze zwiſchen dem General⸗ und Minimaltarif genießen. Zu dieſem Zweck werden die Abſchlüſſe vom Generaltarif in der Weiſe erhöht, daß der Zollſatz, wie er ſich am Ende der Unterzeichnung dieſes Abkommens in Franken errechnet, der gleiche bleibt, ſolange wie die Erhöhungen der Zollätze oder Koeffizienten nicht das vor⸗ erwähnte Verhältnis von 30, v. H. überſchreiten, das als Ausgleich der ſeit 4. April 1926 eingetretenen Großhandelspreisſteigerung angeſehen wird. Die ſo errechneten Zollſätze und Koeffizienten können jedoch auf keinen Fall unter die Sätze des erhöhten Minimal⸗ tarifes herabgeſetzt werden. Hinſichtlich der in Liſte C aufgenommenen Erzeugniſſe wird vereinbart, daß ſie, da ſie den Vorteil der vorſtehend vorgeſehenen Ausgleichung genießen, nur im Ausmaß der ſeit dem 4. April 1926 eingetretenen und um 30 v. H. verminderten Steigerung des amt⸗ lichen Großhandelsindex weitergehenden oder neuen Erhöhungen unterworfen werden dürfen. Eine ſpätere Erhöhung kann erſt eintreten, wenn eine neue Preisſteigerung von mindeſtens 20 v. H. feſtgeſtellt wird.— Artikel 4 ſieht vor, daß Ein⸗ und Ausfuhr⸗ beſchränkungen nicht ſtatthaben dürfen.— Artikel 15 und 16 regeln die Fragen der Handelsſchiffahrt und des Konſulats⸗ weſens. Niederlaſſungsrecht Staatsangehörige beider vertragſchließenden Teile ge⸗ nießen laut Artikel 8 auf dem Gebiete des anderen Teiles die Meiſtbegünſtigung für den Reiſeverkehr, den Aufenthalt, die Niederlaſſung wie für die Ausübung von Handels⸗, Gewerbe⸗ und allen anderen Berufen und für die damit zuſammenhängenden Rechte und Intereſſen. Sie haben freien Zutritt zum Gericht. Die Aktiengeſellſchaften und andere Handelsgeſell⸗ ſchaften(Artikel), die ihren Sitz im Gebiet des einen der ver⸗ tragſchließenden Teibe haben und nach deſſen Geſetz zu Recht be⸗ ſtehen, ſollen auch von dem anderen vertragſchließenden Teil als zu Recht beſtehend anerkannt werden. Koloniale Beſtimmungen Das vorliegende Abkommen findet auf Algier keine An⸗ wendung. In den Kolonien Madagaskar, Reunion, Martinique, Guadelupe, Gujana, Neu⸗Kaledonjen und Gabon genießen die Er⸗ zeugniſſe deutſchen Urſprungs dieſelben prozentualen Abſchläge wie die, die ihnen durch dieſes Abkommen für die Einfuhr nach Frank⸗ reich zugeſagt ſind. In Zuſatzerklärungen wird beſtimmt, daß auf Verlangen eines der beiden Vertragſchließenden die Verhandlungen über ein Defini⸗ tivum einen Monat nach Vorlegung des neuen franzöſiſchen Zoll⸗ tarifes aufgenommen werden müſſen. Der Eiſenpakt Zum Pakt der Eiſeninduſtrie heißt es:„Die deutſche und die franzöſiſche Regierung haben im Verlauf der Verhandlungen über das franzöſiſche Abkommen die Möglichkeit eines gemeinſamen Vor⸗ Lehens unterſucht, das die Durchführung des deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens über den Austauſch der Erzeugniſſe der eiſen⸗ ſchaffenden Induſtrien ſowie der internationalen Abkom⸗ men, an denen die eiſenſchaffenden Induſtrien der beiden Länder beteiligt ſein können, geſtattet, ſobald die Regierungen ihre Zu⸗ ſtimmung zu dieſem Abkommen erteilt haben. Die beiderſeitigen Regierungen beſchließen daher, ſich auf Verlangen der einen von ihnen über die Form zu beraten, die den vorgeſehenen Abkommen der eiſenſchaffenden Induſtrien ſowohl bezüglich der Zoll⸗ bedingungen, unter denen ſie durchgeführt werden, als auch bezüg⸗ lich jeder andern mit dieſem Abkommen zuſammenhängenden Frage zu geben wäre.“ Eine Liſte& enthält diejenigen Erzeugniſſe Frankreichs, die bei ihrer Einfuhr in das deutſche Zollgebiet die in der Liſte feſtgeſetzten Zollſätze und Vergünſtigungen regelten, eine Liſte B die deutſchen Waren, die die franzöſiſchen Zugeſtändniſſe zugebilligt bekamen. Von Bedeutung iſt, daß beide Staaten für verſchiedene Produkte Einfuhrkontingente feſtgeſetzt haben, die für die Dauer des Abkom⸗ mens galten. Frankreich hat hiervon größeren Gebrauch gemacht als Deutſchland. Badiſche Elektrizitöts-.⸗Geſ. Mannheim Zu einer Mitteilung, die von der Beſeitigung einer noch aus dem Jahre 1925 herrührenden Unterbilanz durch Einziehung der Vorratsaktien ſowie eines Antrages auf Strages auf Streichung der Notiz der Aktien der Geſellſchaft bei der Frankfurter Börſe iſt zu ſagen, daß der erſte Punkt inſofern irrig iſt, als bekanntlich die Bilanz für das Geſchäftsjahr 1925 mit einem Reingewinn von 6347 bereits von der GV. genehmigt wurde. Auch die Auslaſſun⸗ gen über die Geſtaltung des laufenden Geſchäfts⸗ jahres entſprechen, wie wir erfahren, durchaus nicht den Tatſachen. Wenn auch das Ergebnis der erſten ſechs Mznate befriedigend war, ſo gibt es immerhin keinen Anlaß zu größeren Beden⸗ ken, um ſo weniger, als das Geſchäft bereits wieder an⸗ gezogen und die Unkoſten durch Abbau und Sparmaßnahmen weſentlich herabgeſetzt werden konnten. Die Verlautbarung dürfte wohl auf die Abſicht der Verwaltung, die in der letzten Bilanz nicht bewerteten 162 000 Vorratsaktien gelegentlich der Abſtempelung des noch auf Papiermark lautenden AK.(605 000%) zurückzuführen ſein. Ueber die Form der Einziehung und Abſtempelung der Vor⸗ ratsaktien iſt ſich die Verwaltung noch nicht ſchlüſſig. Für die Streichung der Frankfurter Notiz liegt nach unſeren Erkundigungen gar kein Anlaß vor. ———u Rheinelektra— Aheiniſch⸗Weſtfäliſches Elektrizitätswerk. Die Verhandlungen des R. W. E. mit der Rheiniſchen Elektrizitäts⸗AG. in Mannheim zum Zweck eines freundnachbarlichen Vertrags be⸗ iehen ſich, wie die K. Z3.“ hört, auf Vorträge, die nun ſchon ein ahr zurückliegen. Die Beziehungen des R. W. E. zu dem genannten Mannheimer Werk liegen im Rahmen des Geſamtplans zum Ausbau der Verbindungen nach Süddeutſchland. Mannheim iſt bei dieſen Verbindungen alls Statio-aufzufaſſen. Ein Au⸗⸗ tauſch von Aufſichtsratsmitgliedern zur Befeſtigung des freundnachbarlichen Verhältniſſes ſei in Ausſicht genommen.—. Rheinelektra beruft in der vorliegenden Nummer ihre o. HV. auf den 11. September ein. + 21: Die deutſche Zinkproduktion der Bergwerksgeſellſchaft von Gieſches Erben. Wie aus Gleiwitz gemeldet wird, enkwickelt ſich die Produktion der neuen, ſeit Beginn des Sommers in Förderung ſtehenden Deutſch⸗Bleiſcharley⸗ Grube bei Beuthen günſtig. Insbeſondere zeichnen ſich die geförderten Erze durch ihren hohen Zinkgehalt aus. Der Ausbau der Nebenanlagen iſt noch im Gang. Die Erze werden, da die Geſellſchaft in Weſtober⸗ ſchleſien über keine eigenen Zinkhütten verfügt, zur Verhüttung an Der franzöſiſche Eiſenmarkt im Zeichen der„Franbſtabiliſterung Halbjahr 1926 betrug die 4570 000 To. gegen 4092 000 To. en derſelben Periode des Gießerei⸗ und Spezial⸗Roheiſen wieſen im Juni )(Paris, 8. Auguſt. Die ſchon ſeit einiger Zeit(vor allem durch den engliſchen Streik⸗Ausfall) ausgelöſte Hauſſetendenz auf dem inter⸗ nationalen Eiſenmarkt empfängt außer durch die ſpeku⸗ lative Vorwegnahme des abſchlußreifen Eiſenbundes ihre ſtärkſte Stütze durch die in der abgelaufenen Woche eingetretene Beſſe⸗ rung der lateiniſchen Valuten. Noch vor Wochenfriſt notierte das Pfund Sterl., bereits mit einem Verluſt von 42 Fr. gegenüber dem Spitzenkurs, 200 Fr.; in dieſer Woche ſenkte er ſich bis auf 156 Fr., um freilich beim heutigen Börſenſchluß wieder 164 Fr. zu erreichen. Eiſeninduſtrielle Kreiſe hatten in ihren höchſten Erwartungen mit einer möglichen Senkung auf 175 Fr. gerechnet, während man Poincaré jetzt ſogar die Abſicht einer Frankenſtabiliſierung auf dem Slande von 125 Fr. zu⸗ ſchreibt. Dabei würde ein Sterlingkurs von 150 Fr. bereits eine Herabminderung des Goldkoeffizienten auf 6 bedeuten. Begreiflich, daß die ſeit langen Monaten doch weſentlich auf den Export und die Unterbietung der Weltmarktkonkurrenz orientierte franzö⸗ ſiſche Eiſeninduſtrie, mehr als ſie es öffentlich anzudeuten wagt, mit Bangen oder Ingrimm einer Frankſtabiliſierung auf einem ſolchen Niveau entgegenblickt, das ihr die nun ſchon gewohnte Baſis des Valutadumpings gefährlich beſchneiden würde. Andererſeits ſind wir beim augenblicklichen Frankenkurs bereits ſoweit, daß auf zahlreichen Gebieten die Inlandpreiſe über Exportparität liegen. Daraus ergibt ſich ſowohl die Tendenz eines ſich auf den Inlandmarkt zurückſtürzenden Wettbewerbs, als auch der bereits jetzt vielfach energiſch von der einheimiſchen Kund⸗ ſchaft, beſonders von den öffenklichen Verwaltungen verfochtene Anſpruch auf eine Ermäßigung der derzeitigen Inlandpreiſe. Gegen einen ſolchen Ausgleich führt die Eiſeninduſtrie nun wieder ihre zweifellos durch die neuen Poincaré⸗Steuern, Fracht⸗ und evtl. auch Lohnerhöhungen geſtiegenen Selbſtkoſten ins Feld. Der franzöſiſche Eiſenmarkt wird alſo erſichtlich am Wochenende durch eine ganze Reihe zum Teil entgegengeſetzte Motive umſtritten, ohne daß ſich bis jetzt eine Diagonale der Kräfte erkennen ließe. In Anbetracht deſſen äußert ſich ſowohl auf Seiten der Käufer, die mit noch ſteigendem Franken rechnen, als auch der Verkäufer, die erſt eine Klärung abwarten, eine ausgeprägte Zurückhaltung. Was die Koksfrage betrifft, ſo hat die Frankenbeſſerung die Spanne zwiſchen dem deutſchen Inlandpreis und dem franzöſiſchen Verkaufspreis herabgemindert, und die Ankunft der Vertreter des Kohlenſyndikats in Paris findet eine erheblich weniger aufgeregte Stimmung der franzöſiſchen Abnehmer vor, die ja von vornherein ab September mit einer zeitgemäßeren Bezah⸗ lung des Hüttenkokſes rechneten. Roheiſen kommt, wegen der über⸗ aus ſtarken Beanſpruchung durch die inländiſchen Verarbeiter, für den Export verhältnismäßig wenig in Betracht. Ob und inwieweit der Roheiſenverband eine Herabſetzung des Inlandpreiſes(Auguſt 600 Fr.) vornehmen wird, liegt noch völlig im Dunkeln. Als Exportpreis behaupten ſich 67—68 Sh. ſob. Antwerpen. Mit 153 unter Feuer befindlichen Hochöfen(gegenüber 147 am 1. Juni) haben die franzöſiſchen Hütten mit dem 1. Juli die Rekor d⸗ ziffer erreicht; im ehemaligen Deutſch⸗Lothringen ſind zurzeit 48, im Dept. Meuthe⸗et⸗Moſelle 64 Einheiten im Betriebe. Die Pro⸗ duktion war trotzdem im Juni mit 777928 To. eine Kleinigkeit niedriger als im Rekordmonat Mai mit 782 000 To. Im erſten die oberſchleſiſche Gieſche⸗AG. gegeben. 1·: Wieder Verluſtabſchluß der Rhenania— Oſſag, Mineralöl⸗ werke A. in Düſſeldorf. Das abgelaufene GJ. 1925 erbrachte einen Verluſt von 4273 760 gegenüber einem Verluſt von 4 474915 im Jahre 1924, der wieder auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. Bei einem AK. von 40 Mill. ſteht die Obli⸗ gationsanleihe mit 16,9 Mill., die Kreditoren mit 19 569 515. und Amortiſationskonto mit 5 670 820„ zu Buche. Unter den Aktiven ſind Anlagen mit 30 906 950 /, die Transportmittel mit 6 325 031, die Vorräte mi' 18 674 416 und die Debitoren mit 21 923 330 ausgewieſen. Die Geſellſchaft gehört zum Shell⸗ Konzern. * Uebergang der Acz. für Technik, Handel⸗ und Induſtrie⸗Be⸗ keiligungen in Berlin auf die Telephonfabriken vorm. J. Berliner⸗Han⸗ nover. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für das GJ. 1925, der einen Verluſt von 224 221„ ergibt. Auch für das laufende GJ. beſtehen keine beſſere Ausſichten. Eine der beſten Beteiligungen (Süddeutſcher Zeitſchriftenverlag) iſt durch plötzlich eingetretene Zahlungsſchwierigkeiten und dadurch erforderlich gewordene Liqui⸗ dation völlig werklos geworden. Die anderen Beteiligungen werden zum größten Teil ebenfalls gewinnanteillos bleiben. Angeſichts die⸗ ſer Sachlage wurde der Vorſtand ermächtigt, ein Angebot der Tele⸗ phonfabrik AG. vorm. J. Berliner zu Hannover auf Erwerb des Geſamtvermögens der Firma unter Ausſchluß der Li zuidation anzu⸗ nehmen. -h- Eduard Lingel Schuhfabrik Ac5. Die Geſellſchaft bleibt auch für 192526 wieder dividendenlos. Zu Beginn des neuen Geſchäfts⸗ jahres machten ſich die Auswirkungen der Kriſis in der Schuh⸗ induſtrie weiter bemerkbar, ſo daß zunächſt weitere Verluſte zu ver⸗ zeichnen waren. Später trat eine langſame Beſſerung ein, durch die die anfänglichen Verluſte wieder wett gemacht werden konnten. Das Unternehmen arbeitet gegenwärtig weiterhin mit Verdienſt in kleinem Umfange. 5 Funehmende ruſſiſche Holzaus fuhr Ueber die ruſſiſche Holzausfuhr hat man noch kein ganz klares Bild. Die Ruſſen ſelbſt behaupten, daß die Holzausfuhr des laufen⸗ den Jahres geſtiegen ſei, und insbeſondere wird angegeben, daß bis zum 1. März die ruſſiſchen Holzfirmen bereits 85 v. H. ihrer Ausfuhrwaren verkauft hätten. Der Plan für das laufende Wirt⸗ ſchaftsſahr ſah nur eine ganz geringe Steigerung der Holzausfuhr vor, die wahrſcheinlich auch erreicht ſein wird. Der Holztruſt des Nordweſtgebiets hat angeblich in dieſem Jahre 23 000 Standard Schnittware verkauft gegen nur 14000 Standard in der gleichen Zeit des Vorjahres. Auch die Grubenholzausfuhr ſoll ſehr günſtig geworden ſein. Anderſeits iſt aber anzunehmen, daß im Sommer infolge des engliſchen Streiks der Abſatz ſchlechter geworden iſt, ſo daß im ganzen wohl kaum eine ſtarke Zunahme der Holzausfuhr eingetreten iſt. Dagegen ſieht man wieder für 1926/27, für das am 1. Oktober beginnende neue Wirtſchaftsjahr, eine Steigerung der Holzausfuhr um 25 bis 30 v. H. vor. Die Schnittwarenherſtellung ſoll 279 Mill. Kubikfuß erreichen gegen 204 Mill. i.., die Rohholz⸗ gewinnung ſoll 2600 Mill. erreichen gegen 2500 Mill. Kubikfuß im laufenden Jahre, und die Gewinnung von Brennholz wird auf 3,7 Mill. Kubikfuß veranſchlagt gegen 2,7 im laufenden Jahre. Ebenſo ſoll die Gewinnung von Grubenholz entſprechend geſteigert werden. Der Geſamtwert der Holzgewinnung im neuen Wirtſchafts⸗ jahr wird auf 2,4 Mill. Rubel geſchätzt gegen 160 Mill. im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1925/26. Abhängig iſt natürlich die Entwicklung von der Finanzlage der Truſts, die ſich in letzter Zeit wieder gebeſſe⸗⸗ hat, und von dem Zuſtand der Sägewerke, der noch ſehr zu wün⸗ ſchen übrig läßt. Die Ausfuhr von Holzmaterial jeder Art hatte im erſten Halbjahr des Wirtſchaftsjahres 1925/26 einen Wert von 21,7 Mill. Rubel gegen 22,2 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Dieſer geringe Rückgang erklärt ſich jedoch nur daraus, daß der Winter länger dauerte als im Vorjahre. in Kattowitz weiter⸗ -: Allgemeiner Deutſcher Oelhänder Verein, e.., Bremen. Der Verein hat in ſeiner HV. vom 9. Juli eine Entſchließung gefaßt, in der es u. a. heißt: Der deutſche Mineralölhandel wendet — 1— 2 5 2 2 0 ſich in letzter Stunde an die beſſere Einſicht aller maßgeben Kreiſe und bittet dieſe, Weiſungen dahin ergehen zu laſſen, de jahrs. kleinen Rückgang auf. Auf der duktion wäre für Frankreich mi von über 9 Mill. To. zu rechnen. ohei ung Roheiſ enerzeugg einel Grundlage der derzeitigen 11 t einer Jahreserzeugun In den Eiſenverbindunge, franzöſiſche iſt Frankreich bezüglich der Preiſe natürlich völlig vom Sterlinh kurs abhängig. Für die Walzprodukte am ſchärfſten, vielleicht deswegen iſt die derzeitige Hauſſetendeſ bekunden ſich aber gerade bere hier die erſten Sorgen über die demnächſtige Abſatzkonjunktur. erſten Halbjahr 1926 belief ſich gung auf 4060 000 To. gegen 3 1925; hier erzielte der März mit Thomasſtahl, als der Mai. blicklich fob Antwerpen zumindeſt 5 1 die franzöſiſche Stahlerz! 565 000 To. im gleichen Zeitrau, 725 000 To. die Höchſtzifſer ag Juni mit 693 000 To. produzierte 36 000 To. mehr, hauptſäch + Die Exportpreiſe ſtellen ſich auge, auf.—4,5 Lſt, für die Bloe 4,9 Lſt. für Knüpel, 4,14,6 für Stabeiſen und 5,5 Lſt. für Walzden Beim augenblicklichen Frankenſtand würde dies fob Antwen ausmachen: 830—850 Fr. für Stabeiſen, 800—820 für Fräge c98. 0 900—920 Fr. für Walzdraht; wäa hrend die derzeitigen franzöf Inlandpreiſe ab Werk 100—200 Fr. höher liegen! 5⸗ Blatt hat ſich alſo gewendet; mit einem Male taucht der Jnefſ markt mit den größten Gewinnchancen auf! den Inlandabſatz werden ab Oſtfrankreich genannt: Thomasqualität 850 Fr., Stabeiſen 950—1000, Walzdraht Bandeiſen 1100—1150 Fr. Als Richtpreiſe 3pel Knüpp 1000 Ausnahmsweiſe lebhaftes Geſchäft herrſcht auf dem Blegß, markt. Beſonders Grobbleche öffentliche Arbeiten, für den Bau vor allem jedoch für das neue werden neueſtens für bedeute von Gaſometern und Reſervol 60 Bauprogramm der frande, ſchen Kriesmarine beanſprucht, deſſen durch den Senat 6 folgte eine Geſamtausgabe für 1926 von 512 Mill, it vorſieht. In der der Marineminiſter ermächtigt, 1 legen: 1 Kreuzer, 4 Torpedoboote, 3 Torpedobootzerſtörer, 5 1 eit vom 1. Juli 1926 bis zum 30. Juni 1 1l 1 9 neue Einheiten auf Stap nlel U ſeeboote 1. Klaſſe, 1 Unterſee⸗Kreuzer, 1 Unterſee Minenlue 1 Unterſee⸗Verſorgungsboot, 2 Petroleumſchiffe und 1 Untel Schulſchiff. Die hieraus zugleich ergebende Neubeſchäftigung liegt für die Werfinduſtrie auf der Hand. Als Rückwirkal hiervon erſcheint, daß die Grobbleche, die im März billigeſ zheß Stabeiſen verkauft wurden, jetzt 15—20 Fr. je 100 Kg. h5 mindeſtens 1150 Fr., je Tonne ab Werk notieren. 1 Für die Gießereien und auch für die Drahtziehereien hacce Frankenbeſſerung eine ganz beſondere Zurückhaltung der Kundſ 1 verurſacht. Eiſenbahnbauanſtalten von 10 Tonnen(Dampfheizung 9,30 Meter Länge); ferner intereſſieren ſich die elſaß⸗kothringiſch Beſſer beſchäftigt ſind die Geſenkſchmiedereien. 1 intereſſieren eiſenbahngeſellſchaft für die Lieferung von 350—400 Güterngſ eine Preisanfrage der 9 „Weſtinghouſebremſe, 2 Ach Eiſenbahnen für die Lieferung von ungefähr 300 Waggons. 100 10 Auf dem Schrottmarkt wurden in der Berichtsw i in Anbetracht der unſicheren Lage ſowie der Ferienzeit, ſehr 160% e Geſchäfte abgeſchloſſen. abgekühlt. e eeeeeee ee Die Hauſſe für Altguß hat ſich p Immerhin iſt zu bemerken, daß die Schrottpreiſe weitem nicht der Hauſſe der Neueiſenerzeugniſſe gefolgt waren. Vergebung von Aufträgen deutſcher Behörden, der deutſchen ſſh ſtrie und der deutſchen Landwirtſchaft an erſter Stelle der„„ ſelbſtändige Mineralölhandel zu berückſichtigen iſt. Die Beliefen geſchieht durch dieſen genau ſo zuverläſſig und preiswert wie die auswärtigen Großunternehmungen und ſichert darüber hunhe⸗ die individuelle Behandlung der Verbraucher, die die Großu nehmer gar nicht gewährleiſten können. Deviſenmarkt Franken wieder ſchwächer 1011 Am internationalen Deviſenmarkt hielt ſich das Geſchäft gehe in engen Grenzen. Der franzöſiſch Tendenz. Man wollte Londoner e Franken zeigte erneut ſchween Abgaben beobachten und auch ndol ſeits ſoll das Vorgehen Clemenceaus in der Frage der franzo Schulden an Amerika ſowohl in New York wie auch in Lol offenbar ſehr ungünſtig aufgenommen worden ſein. London 90 del Paris, das vorbörslich mit 164 eröffnete, ſchwächte ſich ai. Börſe auf 167 ab und wird nachbörslich aus New Pork m dcl gemeldet. Die belgiſche Währung liegt gleichfalls ſchwächer Lolg gegen Brüſſel 174 auf 175, nachbörslich 174. Der italieniſche 4 liegt unverändert mit 144,75. Der tendierte, zeigte ſich geſtern erholt, London—Zürich 25, Schweizer Franken, 85 9% International feſter liegt nach der letzttägigen Abſchwächung ſpaniſche Peſeta. London—Madrid 31,75 nach einem Wungehle I0. 32,30 gegen Ende der Vorw. Heute morgen notieren im ein 10 London-Parie160.— 136,— Lond.-Maild. 144.75144,7:] Kabel Holland Kabel Schweiz 517.50517,25] Lond.-Holland Lond.-Schweiz 25.18 25.15 London-Oslo. Paris-Schweiz 15.60 15,05 Lond.-Kopenh Maild.—Schwz.J 17,4J 17,7J Lond.-Stockh. Kand.-Brüſſel 70.—(74.— Holland-Schrw.207,8f201.77 Lond.-Madrid 80 10. 17 167h 325 105 249.— 249.150 Naiſand Pari⸗ 138, 4 12J10 12,11J Prüſſel Paris 73 22, 20 22,20J Holland-Paris.25%% 18.35 18,35 Kabel London 486, In.⸗Mk. laſſen ſich falgende Kurſe feſtſtellen: 600 0 London.. 20,47J 20, 48] Prag.. 12,44 12,4 Madrid. 99.20 160% Paris. 12,7 12, Oslo.. 92,—.— Argentinien 170,00 200 Zürich. 61.05 51.20 Kopenhagen.III,45 111,30 Sapann 25 Mailand. 14.10 14,10 Stockbolm 112,35112,40 Holland... 168,60 168,5] Brüſſel..12.10 11,75 Mannheimer Produktenbörſe 60 Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kiſo netto waggonfrei Mannheim mit zahlbar in Amtliche Preisnotieru Weizen inländ neuer 29.——29.50 „ ausländ. 32,25—33,75 Roggen, inländ, neuer 20,50—21.— ausländ. 23,—— 23,50 Brau⸗Gerſte(in- ausl.) 23,26—26,28 Futter⸗„ 20.— 21.50 Hafer, inländ. „ausländ. 19,50—22,50 Mais gelbes mit Sack 18.75—19.— Weizenmehl Spez. 0 43,25—43,50 Weizenbrotmehl Südd. 26.— 33,50 Berliner Metallbs Reichsmark. ngen vom 9. Auguſt 1926. Roggenmehl mit Sack 20.4 Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 6. 9. Eſektrolytkupfer 137,.— 136,½ Raffinadekupfer— Blei—— Rohzink Bb⸗Pr.).80-6,90.85⸗6,90 „(fr. Verk.)—.—.—— Plaktenzink 6,00..05.00⸗6,10 Weizenkleie mit Sack 0½ ik⸗ 9 ohmelaſſe Wieſenheu, loſe 7ů—10 Rotkleeheu 1720 Luzerne-Kleeheu loſe 11ů—45 i10 „ gepreßt 14,0 Preß⸗Stroh 229 5 Gebundenes Stroh.20%+ Raps, mit Sack 40.— rſe vom 05 Auguſt 9 6. Aluminium 250 in Barren 2,402,50 24— Zinn, ausl.—.— Hüttenzenn—.— 40.300 Nickel 3,40.3,50.25,J% Antimon— Aluminium 2,30.2,35 2,30⸗2,35 London, g. Aug. Metallwarkt 6 9 Kupfer Kaſſa 58,75 58,85 do. 3 Monat 59,50 50,05 do. Eleksrol. 67.— 67,25 beſtſelect. Nickel Das Geſchäft an der heutigen Tal, war ſehr lebhaft. Die Frach bergwärts blieben unverändert. Zinn Kaſſa 206.53 298.65 Frachtenmarkt in duisburg-Ruhrort vom 9. auguſte 10 5 Süber für 1 Or. 86,5.575 8, (In Kſt. ſ. d. eng. t. v. 1016 20 6. 9.]Blei 34.—00 5— 88— Ju 15 Regulus 0 Börſe, insbeſondere für Ren ten talwärts und die Tagesm Dienskag, den 10. Auguſt 1926 Nere Maunheimer Jeifung(Mittag⸗Ausgabe) Für die uns erwiesene Mannes, Sohnes und Bruders 5 anläglich des Hinscheidens meines lieben Friedrich Herzog sagen wir allen hiermit herzlichen Dank. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Emilia Herzog geb. Iig Obermuller Friedr. Herzog Anteilnahme Oeffenfliche Spaxkasse Mannheim 3073 tagen —— Dlatin 886 7 Stell Kerfen. Cerl Schweifzer Tesy Schwelfzer Deb. Paul Vermählfe Frenkenfhel NMennheim F 6. 17 * 10. Augusf 1026 15 betreibt, errichtet zur Vertiefung erbeten. Dauernde und solide Existenz 1985 tüchtige arbeitsfreud. Herrn u. Damen pyn 168. Bekanntenkreis durch den Verkauf zu(lebr vrakt. Gebrauchs; u. 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Präludium-Moll für Orgel J. S. Bach Kiichenmusikdirektor Landmann. 2.„Sanktus“ aus der deutschen % Franz Schubert Männergesangvetein„Flora“ Leitung: Musikdirektor Gellert. 3. Ansprache Schriftstell Anton Fendrieh Freiburg 4.„Der Wächter“, Männerchor, Dr Heim Sute Männergesangverein, Flora“ 5. Orgelzwischens iel und Deutschlandlied, allgemeiner Gesang mit Orgelbegleiung. Zut Teilnahme an der Feier snd alle Be- völkerungskreise ohne Ansehen der politischen odei feligiösen Richtung eingeladen. Eimtritts-, Einlaß- und Garderobegebühren werden nicht erhoben Gaiderobezwa g besieht nur für Stöcke und Schirme. 10 ———j— staltfinden. in ü 7 lustige Akte nach deni Roman von Fe dor v. Abe Die tollen Affären des weltberühmten Hotels„Spino- Bonzanisç, allbekannt und scherzhaft auch„Das Gast- aus zur Ehe“ genannt, wegen der vielen Verlobungen, die dort stattfinden Das Hotel„Spino-Bonzani“ ist im Baedeker mit drei Sternen gekennzeichnet, rangiert für den Italienbummler neben dem Vatikan und dem Kapitol Im Hotel Bonzani sollen die unerbrtesten Eheschließ- ungen der Welt gestartet worden sein. Fedor von Zobeltitz hat schon gesagt: Beziehe auf 3 Tage ein Zimmer im Holel Bonzani un! du bist verheiralet. Der alte Ruhm des Hotels entflammt sich zu neuer Glorie, . Oeffeniliche Sparkasse Mannheim Die Geschäftsräume der See 5 Neueste Ufa Tochenschal. e Anfang 4 Uhr 8287 nachdem Madame Rosa Valetti in das Unternehmen ein sind am 22 7— die Pri- Letzte Vorstellung 8 Uhr bedeutendes Kapital investierte u. keinen Geringeren als Mittwoch, den 11. August 1926 vatgebäude zu beflaggen. 15 19 aesneten aenen un ae., eeeeeeeheees e v 00 ge deeee Meeerander 8e Der Odberbürgermeister: Der Landeskommissär: 85 EF Kutzer. Hebting. Friedrichspartt, Wönrlun ie Mittwoch, den 11. August 1926 zur Teler des veriassungstages 9 Dlenstag Lanpiontahrten U 8 Brink, Livio Pavanelli, Mary Kid u. a. E ER in I ig Mühe e — eee ualltäts- == 30 Pfg.-Trag Musik an Bord e 6 due Mtuad] bre 89 Falstafff 03.8 Nacmittag- u. Abend-NHonzert 85 Kinder 23 Pie. alstaff Restaurant, O 3.— Große Bengalische Beleuchtung 8 Rlegeler Bl. 1l. Plälzer Wei 5 Rundfahrt dur eh Neckar, Rnein u Hafengebiet Fliker Weine 9 D Sie tutseen mumberbrochener Beleb Mittagessen 1 Mk. u. à la carte 2 An 8 zu Fabrikpreisen bei Einsteigestel e Friedrichsbificke Stadtseite Vereins- Saal jür 40—.50 Personen frei 77 BAl I HAUS e Mk..— Kinder Mx— 50 B3812 L. Rössler E f fug. Detzel Lünne Seegeeeeeeeees? 6f!.!.!..... KAu l. Möbelfabrik Am Verfassungstag, den 11. 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