ſtube Donnerstag, 12. Auguft Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei in⸗ aus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Veſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen erhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Ge 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— eſchäfts⸗Nebenſtellen: R1, 4/6(Baſſermannhaus), Wald⸗ ;' Mannheimer General Anzeiger Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. dwölfmal. Fernſprech⸗ Nr. 7941; 7942, 7943, 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe Yreis! Pfeun'g Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro eimpp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnen. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ inſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Oeitung Unterhaltungs-Beilage„Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht rrrrrr᷑é——ñ ¼d?—Kxäͤ—̃ñ ñ—éüeͤm————4 Der Strel un die Be dzungsberminderung Eine merkwürdige franzöſiſche Berechnung Bverlin, 12. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Zwiſchen den Angaben über die Stärke der Rheinlandbeſetzung in der deut⸗ ſchen und franzöſiſchen Preſſe ergeben ſich, wie ja in letzter Zeit Uernd feſtgeſtellt werden konnte, immer noch ſtarke Diffe⸗ enzen. Das iſt jedoch nicht darauf zurückzuführen, daß die von franzöſiſcher Seite vorgenommene Truppenverminderung beiderſeits in verſchiedenem Umfang in Rechnung geſetzt worden wäre. Hier tümmen die Angaben überein: Es iſt vornehmlich in der Zeit vom 5. Mai bis 15. Juni eine Zurückziehung von 4000 Mann er franzöſiſchen Rheinlandarmee erfolgt. Der Grund für die unter⸗ ſchiedliche Zahlenangabe liegt vielmehr in der verſchiedenen Art er Berechnung: Die Franzoſen zählen die ſogenannten Ne⸗ benformationen und auch beiſpielsweiſe die 2500 Mann ſtarke Be⸗ ſatzung des Brückenkopfes in Kehl, die nicht zur eigentlichen Rhein⸗ Armee, ſondern zu einem elſäſſiſchen Korps gehören, nicht mit. So ſtehen immer noch den Angaben deutſcher maßgebender Stel⸗ len die 69 150 Franzoſen, 7400 Belgier und 8000 Engländer zählen, zenen der franzöſiſchen Stellen gegenüber, die von insgeſamt 75 000 ann, davon 60 000 Franzoſen ſprechen. „Wenn in der Preſſe vielfach davon geſprochen worden iſt, daß Frankreich mehr oder weniger harte Bedingungen für die Be⸗ atzungsverminderung ſtelle, ſo wird dazu von maßgebender Seite erklärt, daß von ſolchen Bedingungen gar keine Rede ſein kann. ſei uns zwar, als wir unſere Wünſche in Paris vortrugen, eine eihe von Beſchwerden unterbreitet worden, Frankreich hätte aber kemals ernſtlich das gegebene Verſprechen der Truppenver⸗ minderung einzuhalten in Abredegeſtellt. Hierzu wäre anzumerken, daß ein allzugroßer Unterſchied zwi⸗ ſchen Bedingungen und Beſchwerdepunkten, deren Abſtellung un⸗ bedingt verlangt wird, in dieſem Fall doch wohl nicht beſtehen dürfte. Verärgerung bei den Nationaliſten üb Die Kommentare der Pariſer naee en Blätter 5 die von franzöſiſcher Seite zugeſtändenen Vernanderungen der linnööſiſchen Truppenbeſtände im Rheinland klingen ſehr ärger⸗ rung Mit gut geſpielter Entrüſtung behauptet man, daß die Regie⸗ 858 mit der Minderung der Beſatzungsarmee wiederum eines der 5 ander, die Frankreich auf Grund des Verſailler Ver⸗ 108s in der Hand hält, leichtfertig aufgab und ſo die erheit Frankreichs gefährde. In den Redaktions⸗ n der Boulevardpreſſe ſcheint man noch nicht ſtark vom Geiſt ocarnd erleuchtet zu 5 noch er Leitartikler des„Temps“ gibt offen zu, daß er vorläufig Loe ieber auf den Verſailler⸗Vertrag als auf den Locarnono Pakt vertraue. Die Sicherheiten aus dem ah ſno⸗Vertrag hängen von dem aufrichtigen Willen Deutſchlands eine Vertragsverpflichtungen zu erfüllen, während die Ausfüh⸗ der im Verſailler Vertrag gemachten Sicherheitsbeſtimmungen werd illen Frankreichs allein abhänge und von ihm kontrolliert Deuſen können. Merkbare Verlegenheit bereiten dem„Temps“ die mit dchland in Locarno gegebenen Verſprechen. Er zieht ſich die er Behauptung aus der Klemme, man habe jenſeits des Rheins 38fi cher weite jener Verſprechungen übertrieben. Denn auf fran⸗ eſe er Seite ſei niemals die Rede davon geweſen, die militäriſche Haung des Rheinlandes illuſoriſch zu machen. unter donderes Gewicht legt das Blatt auf die Be dingungen, dern denen Frankreich die Truppenſtärke des Rheinlands vermin⸗ aliſterilb mämlich auf die Maßnahmen gegen die Tätigkeit der Natio⸗ en im Rheinland und die Verpflichtung, keine Zwangsmaßregeln ſag iejenigen Deutſchen zu ergreifen, die mit den franzöſiſchen heit kamgsbehörden zuſammengearbeitet haben. Bei dieſer Gelegen⸗ derhole un der„Temps“ nicht umhin, die abſurde Behauptung zu mie⸗ ufre en, die Zwiſchenfälle in Germersheim ſeien auf die erlinzungen der völkiſchen Verbände zurückzuführen.„Da man in der daf darauf beſteht,“ ſchreibt das Blatt zum Schluß,„die Regelung wirtſch inlandsbeſatzung ſei die nötige Vorbedingung für eine aktive iſt ez aftliche Zuſammenarbeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland, rüſt unhlich, daran zu erinnern, daß die moraliſche Ab⸗ Gerade g. die erſte Bedingung dieſer Annäherung darſtellt. enger e auf dem linken Rheinufer, wo die deutſche Bevölkerung in ſteht und andauernder Berührung mit den franzöſiſchen Truppen Es häna ſich die moraliſche Abrüſtung zuerſt geltend machen. dieſem ge nur von den Maßnahmen der deutſchen Regierung ab, rauf Unfrieden der Nationaliſten ein Ende zu bereiten, die nur dieſen abzielt, den Haß⸗ und Rachegeiſt lebendig zu erhalten. Unter mſtänden iſt es möglich, eine baldige Verminderung der Ve⸗ kuppen ins Auge zu faſſen, doch nur in den Grenzen, die keit 5 Sorge um unſere Sicherheit und von der Notwendig⸗ erhalte ie Ordnung in den beſetzten Gebieten aufrecht zu n, gezogen ſind.“ Oebieehn nur eine kleine Anmerkung: Die Ordnung im beſetzten iſt umſo größer, je weniger Beſatzungstruppen ſie gefährden. Die Beſatzungsnot in Worms Beſatzungsteviel ſtärter die Städte des beſetzten Gebietes heute mit llitär delruppen beleat ſind als vor dem Kriege mit deutſchem l. 5 afür gibt auch die Stadt Worms ein anſchauliches Bei⸗ 157 Kß ährend die deutſche Garniſon vor dem Kriege in Worms ſtärke 5 pfe zählte, beträgt die gegenwärtige franzöſiſche Beſatzunas⸗ Fliegerabmer noch etwa 4000 Mann. nachdem erſt kürzlich zwei die Veſatzuehraruppen die Stadt verlaſſen haben. Zeitweiſe war der Tru ung noch ſtärker. Die in Locarno vereinbarte Herabſetzung Worms venſtärke auf die deutſche Friedensſtärke müßte alſo auch en. dne ſehnlich erboffte Erleichterung in Beſatzunasfragen di Die Wohnungsverhältniſſe in Germersheim be gabe 52 eſatzungsbehörde hatte ſcinerzeit, wie bekannt, die Frei⸗ neben ande Feſtungsgelände davon abhänaig gemacht, daß Ju eren weniger wichtigen Bedingungen die Stadt ſechzehn der Beſatu gen für die Beſatzung erbauen würde. Dieſer Vorſchlag ihr die Mitagsbehörde wurde von der Stadt abgelehnt, da ittel fehlten, dieſes Projekt zur Ausführung zu bringen. In der Frage der Freigabe des Feſtungsgeländes hat die Stadt eine Eingabe an den Miniſter ſowie an den Reichskommiſſar für die be⸗ ſetzten Gebiete gerichtet und es ſteht zu hoffen, daß dieſe Frage eine günſtige Löſung finden wird. Von den 440 bewohnbaren Häuſern der Stadt hat die Beſatzung gegenwärtig im ganzen 150 bis 160 Wohnungen inne, wobei die Wohnungen in reichseigenen ehemaligen Militärgebäuden mit einbegriffen ſind. Engliſche Stimmen In Ergänzung der allgemeinen Meldungen über die beabſichtigte Herabſetzung der Truppenzahl im Rheinland bringt der Pariſer Korreſpondent des„Daily Expreß“ weitere Einzelheiten. Er will aus autoritativer Quelle erfahren haben, daß die franzöſiſche Regierung die Abſicht habe, noch im Auguſt, ſpäteſtens aber noch vor der Eröffnung der Völkerbundsſeſſion 6000 Mann aus dem Rhein⸗ land zurückzuziehen. Sollte dies der Fall ſein, ſo beſtände die Mög⸗ lichkeit, daß auch die Zahl der engliſchen Truppen bal⸗ digſt herabgeſetzt würde. Die endgültige Entſcheidung hängt jedoch von einem Abkommen zwiſchen den Alliierten ab Das eng⸗ liſche Kriegsminiſterium allein könne nicht von ſich aus ſelbſtändig vorgehen. Die„Morning Poſt“ beſtätigt, daß die Stärke der Be⸗ ſatzungstruppen zurzeit 70 000 Franzoſen, 8000 Engländer und 7000 Belgier betrage, insgeſamt alſo 85 000 Mann.(Das wäre alſo die deutſche Berechnung! Schriftlig.) Unter den franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen hätte die neuerliche Entſcheidung deswegen eine ſtarke Beſtürzung hervorgerufen, weil die Truppen nach ihrer Rückkehr nach Frankreich ſtatt in Goldmarklöhnung mit entwerteten Franken be⸗ zahlt würden. Während die„Times“ den Ausfall der franzöſiſchen Manöver an der Oſtgrenze mit Sparſamkeitsrückſichten begründet, ſagt der „Daily Expreß“, daß der Grund hierfür diplomatiſcher Natur ſei. Die franzöſiſche Regierung wolle vermeiden, daß dieſe Manöver im gegen⸗ wärtigen Augenblick in Deutſchland als eine feindliche Demon⸗ ſtration angeſehen würden. In einem amtlichen engliſchen Funkſpruch zur Frage der Verminderung der Beſatzungsarmee im beſetzten Gebiet heißt es u..: „Die in Paris angekündigte Herausziehung von einigen Tauſend Mann ſtelle einen Teil der in Locarno angekündigten Ver⸗ ſöhnungspolitik dar. Nach der erſten Truppenverminderung als Folge der Räumung der 1. Zone habe Briand zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß er, ſobald er die innerpolitiſchen Schwierigkeiten über⸗ wunden haben werde, ſeine beſondere Aufmerkſamkeit wieder den Beſatzungsmaßnahmen zuwenden würde. In London ſehe man die weitere Verminderung der Beſatzungstruppen als ein Stück der Eer⸗ füllung der früher gegebenen Verſprechen an.“ Beſatzungsfrage und Völkerbund In einem längeren Artikel beſchäftigt ſich der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ mit der Frage der Be⸗ ſatzungsverminderung im Rheinland und glaubt, daß man in Krei⸗ ſen des Auswärtigen Amts in Berlin Beſorgnis hege, daß die ſeinerzeitigen Zugeſtändniſſe der Alliierten nicht erfolgen werden, was doch für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund als weſentlichſte Vorbedingung angeſehen werde. Die Zuſicherungen Briands dem deutſchen Botſchafter gegenüber bezüglich einer Her⸗ abſetzung der Beſatzungstruppen um 8000 Mann, hätten anſcheinend wenig befriedigt. Berlin ſei namentlich abgeneigt, die verlangten Zuſicherungen bezüglich der nationaliſtiſchen Verbände und der früheren Separatiſten zu geben. Man ſei auch beſorgt, daß Paris einen Druck auf die deutſche Regierung ausüben könne wegen des polniſchen Ratsſitzes und wahrſcheinlich auch desjenigen Spaniens. Nach Anſicht des Korreſpondenten dürfe man bezüglich der Ratsſitz⸗ frage auf die ſpaniſche Unterſtützung des deutſchen Anſpruches rechnen, wenn Deutſchland bei einer ſpäteren Wahl für einen ſtän⸗ digen Sitz Spaniens eintreten werde. Die drei polniſchen For⸗ derungen könnten jedoch„die ganze Fuhre“ umwerfen. In Londoner amtlichen Kreiſen rechnet man beſtimmt für den nächſten Monat mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, da ſich aller Vorausſicht nach keinerlei Schwierigkeiten mehr ergeben werden. Es wird allgemein erwartet, daß nach der Septemberſitzung Schwedens Platz im Völkerbundsrat von Holland eingenommen werden würde. Nach Anſicht einflußreicher Ratsmitglieder, ſo ſchreibt der diplomatiſche Berichterſtatter der „Weſtminſter Gazette“, ſei nach der Aufnahme Deutſchlands mit keiner Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze zu rechnen. Es würde aber nichts ſchaden, wenn zur Vermeidung weiterer Schwierigkeiten e die Wiederwahl zu einem nichtſtändigen Ratsſitz zugeſtanden würde. Die Frage von Eupen und Malmedy Der Londoner Vertreter des„Echo de Paris“ will erfahren ha⸗ ben, daß von engliſchen und holländiſchen Bankiers die Wiederabtre⸗ tung von Eupen und Malmedy an Deutſchland als Bedingung für eine Gewährung von Krediten an Belgien verlangt wor⸗ den ſei. Das Riſiko für eine Rapitalsanlage ſei durch die verſchiede⸗ nen Beteiligungen Belgiens an größeren Bündnisſyſtemen bedenk⸗ licher als vor dem Kriege. Belgien ſolle in Anbetracht der in Deutſch⸗ land vorhandenen Verſtimmung wegen Eupen und Malmedy dieſe Gebiete zurückgeben. In ſeiner geſtrigen Ausgabe beſchäftigt ſich der„Evening Stan⸗ dard“ mit den im Ausland verbreiteten Gerüchten über einen Rück⸗ kauf Eupens und Malmedys durch Deutſchland. Das Blatt rechnet damit, daß Eupen und Malmedy auf Grund eines deutſch⸗belgiſchen Freundſchaftsvertrages tatſächlich zurückgegeben werden. Ferner er⸗ klärt das Blatt, urſprünglich hätte im Verſailler Friedensvertrag Belgien nur einige Waldbezirke von Eupen und Malmedy als Repa⸗ rationsleiſtung zugeſprochen werden ſollen, da wäre plötzlich der Ge⸗ danke aufgetaucht, daß Belgien als einziger Siegerſtaat keinen Land⸗ gewinn zu verzeichnen hätte. Wahrſcheinlich mache jetzt Belgien mit dem Austauſch ein gutes Geſchäft. * Deutſches Eigentum in Belgien. Nach dem„Soir“ hat Schatzminiſter Franequi beſchloſſen, noch unter Sequeſter befindlichen früheren deutſchen Beſitz in Belgien ſo raſch wie möglich zu liquidieren. Kuſſiſche Senſationen Von Axel Schmidt. Polniſche und rumäniſche Blätter melden von Truppenmeute⸗ reien in Petersburg, Minſk und Odeſſa. Was hieran wahr iſt, läßt ſich noch nicht überſehen, weil die Meldungen offenſichtlich tendenziöſen Charakter tragen. Unzweifelhaft aber ver⸗ ſchärfen ſich die Gegenſätze zwiſchen der Oppoſition, die ſich aus den verſchiedenen Elementen, wie Trotzki, Sinowjew, Kamenew, Pjata⸗ kow, Preobraſhenſki, Schljapnikow, Medwedjew, Radek, Raſkolni⸗ kow und Krupfkaja, zuſammenfetzt und der von Stalin geführten Majorität immer mehr. Bucharin, die rechte Hand Stalins, der Trotzki für den geiſtigen Leiter der Oppoſition anſieht, hat in einer groß angelegten Rede in Petersburg die offene Drohung aus⸗ geſprochen, daß die Regierung auch ohne Oppoſition, die ſich als „Uebermenſchen“ fühlen, ganz gut auskommen könne. Worum geht es in dieſem Streite? Letzten Endes um das Weſen des bolſchewiſtiſchen Staates. So lange der ſogenannte kriegeriſche Kommunismus herrſchte, d.., ſo lange man dem Ideal der„Diktatur des Preletariats“ blind ergeben war und den Glauben an die Möglichkeit der Einführung des Paradieſes auf Erden beſaß, war es ſelbſtverſtändlich, daß man die neue „Heilslehre“ der ganzen Welt mitteilen wollte. Die Pro pa⸗ ganda der Weltrevolutton bildete daher die Grundlage des Bolſchewismus. Man war davon durchdrungen, daß, wenn erſt in Rußland der ſoziale Staat errichtet ſei, das wirtſchaftliche Gerech⸗ tigkeitsideal erreicht und man berechtig ſein würde, mit Feuer und Schwert gegen die böswillige Oppoſition der bürgerlichen Welt vor⸗ zugehen. Allmählich kam die Ernüchterung. Das Wirtſchaftsleben begann zu erliegen und auch die Arbeiter, die die politiſche Macht erobert hatten, lernten den Hunger kennen. Lenin war gezwungen mit dem Kapitalismus zu verhandeln. Zuerſt hieß es zwar, daß dieſes Abweichen von der reinen kommuniſtiſchen Lehre nur eine „Atempauſe“ bedeute und nach Sammlung neuer Kräfte endgültig die Zwingburg des Kapitalismus vernichtet werden würde. Schon Lenin und noch mehr ſeine Nachfolger Rykow und Stalin mußten immer mehr einſehen lernen, daß ſich der Bolſchewismus in Ruß⸗ land nur würde halten können, wenn er mit den keineswegs kom⸗ muniſtiſchen Bauern paktiere. Dazu war Stalin bereit. Die radikalen Könmttmuniſten aber um Sinowjew und Kamenew er⸗ kannten bald, daß das die Aufgabe des bolſchewiſtiſchen Ideals der Weltrevolution bedeute. Seit dem letzten kommuniſtiſchen Par⸗ teitag iſt dieſer Gegenſatz auch in Europa bekannt geworden. Nach⸗ dem zuerſt Kamenew und Sſokolnikow kaltgeſtellt wurden, iſt jetzt Sinowjew abgeſägt worden. All die von der Macht Verbannten haben ſich, unbeachtet welche politiſchen Ziele ſie im einzelnen auch verfolgen, zu einem„Klub der Abgelehnten“ zuſammengetan, umgegen Stalins Selbſt⸗ herrſchaft Sturm laufen zu können. Stalin, der, ohne ein bedeutender Geiſt zu ſein, als geſchickter Taktiker doch ein fer⸗ nes Fingerſpitzengefühl für machtpolitiſche Möglichkeiten beſitzt, iſt durch den Anſturm der Oppoſition in eine nicht bequeme Abwehr⸗ ſtellung gedrängt worden. Vor allen Dingen hat er als Skeptiker gegenüber der Möglichkeit der Weltrevolution einen ſchweren Stand. Da keine politiſche Bewegung auf die Dauer ohne ein Ideal aus⸗ kommen kann, iſt es nicht unmöglich, daß die Stalinſche Richtung um dem Weltrevolutionsideal ein Gegengewicht bieten zu können, verſuchen wird, die nationalen Leidenſchaften ſtärker zu entfachen. Einen derartigen ruſſiſch gewordenen Bolſchewismus könnte man einen Faſzismus mit umgekehrten Vorzeichen nennen. Sollte es wirklich ein Zufall ſein, daß in den letzten Tagen der vorſichtige Rykow bei der Tagung der kommuniſtiſchen Jugendverbände ſehr kriegeriſche Töne angeſchlagen hat. Er erklärte nämlich, daß Sowjet⸗Rußland ſich ſeines Beſtandes willen entweder mit Polen verbinden oder ſich mit ihm ſchlagen müſſe. Für die Sowjet⸗Re⸗ gierung gäbe es ſo lange keine Abrüſtung, als die militäriſche Bedrohung im Weſten fortdauere. Kurze Zeit darauf hat im Künſt⸗ lertheater in Moskau eine Arbeiterverſammlung ſtattgefunden, die in einer großen Rede des Kriegskommiſſars Woroſchilow gipfelte. In ihr wurde die Notwendigkeit betont, angeſichts der gegen Sowjet⸗Rußland gerichteten kriegeriſchen Vorbereitungen Eng⸗ lands und Polens die Rote Armee zu verſtärken. Schon jetzt ſei die Rote Armee jederzeit bereit, in den Kamff gegen die Gegner Sowjet⸗Rußlands zu gehen. Damit nicht genug, iſt aus dem Mi⸗ litärblatt in Moskau„Kraßnaja Swesda, zu erſehen, daß trotz einiger Reduktionen im Heere noch faſt eine Million Soldaten unter Waffen ſteht, ſtatt der im Etat vorgeſehenen 500 000 Mann. Weiter wurde neulich gemeldet, daß das Heeresbudget um 30 Pro⸗ zent wegen der Zunahme der Preiſe erhöht worden ſei. Auch der Plan, aus den an der polniſchen Grenze von zahl⸗ reichen Polen bewohnten Kreiſen eine eigene polniſche Sow⸗ jet⸗Republik innerhalb der Sowjet⸗Union zu gründen, wie ſchon ſeit Jahren eine Moldauſche Republik zu Propagandazwecken beſteht, iſt ein Beweis dafür, daß man eine aggreſſive Politik gegen Polen zu treiben gedenkt. Sollten ſich auch die Nachrichten von Unruhen in der Roten Armee nicht bewahrheiten, ſo befindet ſich Sowjet⸗Rußland dennoch in einer ſchweren politiſchen Kriſe. die erhöhte Aufmerkſamkeit der deutſchen verlangt. Sn fentlichkeit Eine polniſche Minderhe tenab'eilung Nach dem ſoeben erlaſſenen neuen Organiſationsſtatut des Miniſteriums des Innern wird zum erſten Male ſeit Be⸗ ſtehen des polniſchen Staates eine beſondere Abteilung für Ange⸗ legenheiten der nationalen Minderheiten errichtet. Die Bedeutung dieſer Neuerung für die polniſche Minderheitenpolitik wird ſich erſt beurteilen laſſen, wenn die z. Z. noch freien Poſten des Vorſtandes der Minderheitenabteilung ſowie die des Direktors des dieſer Abteilung übergeordneten politiſchen Departements beſetzt ſein werden. — 2. Seike. Nr. 368 Donnerskag, den 12. Auguſt 1926 Die Teuerung in Frankreich V Paris, 12. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Die ſoeben veröffentlichten Indexzahlen über die franzöſiſchen Großhandels⸗ preiſe im Monat Juli zeigen deutlich, in welchem Maße die Teue⸗ rung in Frankreich während des vergangenen Monats zugenom⸗ men hat. Noch nie hat das allgemeine ſtatiſtiſche Büro eine der⸗ artige Erhöhung innerhalb Monatsfriſt feſtgeſtellt. Der General⸗ index iſt verglichen mit dem des Monats Juni um 13,5 Prozent ge⸗ ſtiegen, der Index für die Lebensmittel um 8,9 Prozent, Zucker. Kaffee, Kakao haben eine Hauſſe von 20 Prozent erfahren. Unter den induſtriellen Rohſtoffen, deren Geſamtindex ſich um 16,7 Prozent erhöht hat, ſind beſonders Erze und Metalle zu nennen. Ihr Preis iſt um 22,4 Prozent geſtiegen, während für die Textilien eine Preis⸗ ſteigerung von 19,6 Prozent verzeichnet wird. Auf Veranlaſſung der Regierung, die ſich in den letzten Tagen verſchiedentlich mit der Frage der Teuerung befaßte, fand geſtern auf der Polizeipräfektur eine Beſprechung mit den Vertretern der großinduſtriellen Organiſationen ſtatt im Hinblick auf eine Einſchrän⸗ kung der Preisſteigerungen. Der Polizeipräfekt brachte den Kauf⸗ keuten zur Kenntnis, daß bereits morgen eine Verordnung in Kraft treten werde, derzufolge die Detailhändler verpflichtet ſind, die Preiſe ihrer Waren anzuſchlagen. Sodann wurde von den Anweſenden eine achtgliedrige Kommiſſion gewählt, die unter dem Vorſitz des Polizeipräfekten Morain alle Maßnahmen für die Regu⸗ lierung der Preiſe prüfen ſoll.(Dabei wird viel herauskommen!) Skepſis und Befürchtungn Im übrigen ſieht man auch in maßgebenden franzöſiſchen Finanz⸗ und Handelskreiſen die vorübergehende Frankenbeſſerung mit durchaus ſkeptiſchen Augen an. Die Handelskreiſe be⸗ ginnen ſich mit den nötigen Deviſen zu verſehen, um auf alle Fälle gerüſtet zu ſein. Aus Finanzkreiſen gehen an die Regierung Warnungen, ſich nicht dazu verleiten zu laſſen, einen Frankenſturz halten zu wollen, der nicht zu halten ſei, umſoweniger, als das Ge⸗ ſetz vom 3. Auguſt ſich nur aul die ſchwebende Schuld, aber nicht auf die Schulden des Staates bei der Notenbank bezieht. Selbſt in dem weit rechtsſtehenden Blatt„Information“ tritt die Befürch⸗ tung zutage, ob ſich hinter den letzten von der Regierung durch⸗ gebrachten Geſetzen in Wahrheit nicht eine Inflation verberge. Erhöhung der Eiſenbahnkarife Die franzöſiſchen Eiſenbahngeſellſchaften kündigen mit Wir⸗ kung vom 15. Auguſt ab eine Erhöhung der Perſonentarife um 30 Prozent, und der Gütertarife um 28 Prozent an. Schlußſitzung von Kammer und Senat In den letzten Sitzungen des Senats und der Kammer wurden lediglich einige kleinere Geſetzesvorlagen vor geringerer Bedeutung beraten. Die Kammern ſind alſo in die Ferien gegangen, ohne in die Diskuſſion über die Ratifizierung der Schuldenabkommen mit England und Amerika eingetreten zu ſein. In Finanzkreiſen wird betont, daß dieſe Vertagung von ernſten Folgen ſein könnte, da man eine endgültige Sanierung ohne Klärung der auswüärtigen Schulden nicht für denkbar halte. Mit der Wiedereinberufung des franzöſiſchen Parla⸗ ments dürfte nach einer Erklärung Poincarés am 10. Oktober zu rechnen ſein, und zwar zwecks Durchberatung der Abkommen von London und Waſhington. Borat an Clemenceau Auch Senator Borah hat nunmehr in einer in den amerikani⸗ ſchen Blättern veröffentlichten Erklärung die Angriffe Clemen⸗ ceaus ſcharf zurückgemieſen. Es heißt darin wörtlich, wenn Frankreich Schulden zu anullieren wünſche, ſolle es alle Schul⸗ den und alle Reparationen einſchließen und beweiſen, daß die Annullierung der ganzen Menſchheit zu gute komme und nicht nur den imperialiſtiſchen Kreiſen, die den für den Krieg unverantwortlichen europäiſchen Völkern das Leben un⸗ möglich machen. Die dauernden Vorwürfe von amerikaniſcher Er⸗ preſſung und Ungerechtigkeit ſeien nicht nur batſächlich unbegründet, ſondern gewollt unehrlich. Die neuen Balkanverwicklungen EBerlin, 12. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der B. Z. wird aus Sofia gedrahtet: Für heute iſt ein Min iſterrat einbe⸗ rufen, um ſich über die von den Geſandten Jugoſlaviens, Rumäniens und Griechenlands überreichten Kollektivnote ſchlüſſig zu werden. Die Regierung ſoll bereits große Truppenabteilungen an die Grenze beordert haben und beabſichtigen, die Grenzbezirke unter militäriſche Gewalt zu ſtellen. Okko May verläßt Hitler. Wie die„Münch. Neueſten Nachr.“ melden, iſt der Preſſechef Hitlers, Otto May, aus der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei ausgetreten. 5 Ein berechtigtes Verbok. Das Berliner Polizeipräſidium hat die von der Kommuniſtiſchen Partei für morgen abend angekündigten großen Demonſtrationen gegen den„Polizeiterror“ verboben. Neue Mannheimer Zeikung(Abend · Ausgabe 5 Aus dem völkerbund Der Bericht der Saarregierung Der vom Völkerbundsſekretariat dieſer Tage veröffentlichte Be⸗ richt der Saarregierung für das zweite Vierteljahr 1926 iſt ſehr kurz gehalten. Er geht weder auf die wirtſchaftliche noch politiſche Lage des Saargebietes ein. Es wird nur geſagt, daß die Wohnungs⸗ kriſe andauere, die politiſche Lage habe ſich nicht geändert. Ueber die wichtige Frage der lokalen Gendarmerie, die wiederholt auf Beſchwerden der ſaarländiſchen Bevölkerung vor dem Forum des Völkerbundsrates zur Sprache kam, enthält 1—5 Bericht diesmal kein Wortl Die Abrüſtungskonkrolle In der militäriſchen Unterkommiſſion der vorbereitenden Ab⸗ rüſtungskommiſſion wurde in vier Sitzungstagen die Frage der Kon⸗ trolle nach durchgeführter Abrüſtung verhandelt. England, Amerika, Italien und Japan widerſetzten ſich den fran⸗ zöſiſchen Inveſtigationswünſchen. Sie würden höchſtens die Tätigkeit der Militärattachés ſowie das Militärhandbuch anerkennen. Frank⸗ reich, Spanien und Belgien dagegen verlangen eine organi⸗ ſierte Kontrolle. Die Luftabrüſtung— Deutſchland überſtimmt Wie der Genfer Vertreter der„Kölniſchen Zeitung“ hört, hat der Unterausſchuß für Luftabrüſtung den engliſch⸗franzöſiſchen Stand⸗ punkt zu dem ſeinigen gemacht, wonach militäriſch⸗techniſch kein Unterſchied zwiſchen Zivil⸗ und Militärflugzeugen gemacht wer⸗ den kann. Die deutſche Abordnung war gegen dieſen Standpunkt. deutſchlands Jahlungen im zweiten dawesjahr Die Geſamtzahlungen Deutſchlands während der erſten elf Monate des zweiten Jahres betragen 1010 074 499 Goldmark. Es ſind alſo im Auguſt noch 210 Millionen zu zahlen, damit die Summe von 1220 Millionen, die für dieſes Jahr vorgeſehen iſt, erreicht wird. Die Beſatzungskoſten haben ſich nicht weſentlich verringert. Sie betragen noch immer faſt 6% Millionen M. Dasſelbe gilt von den verſchiedenen Kommiſſionen, die zuſammen monatlich 1 Million koſten. Von der Milliarde, die wir bis jetzt bezahlt haben, ſtammen 230 Millionen aus dem Staatshaushalt, 715,5 Millionen hat die Eiſenbahn an Zinſen für die Obligationen und an Beförderungsſteuer und 62,5 Millionen hat die deutſche In⸗ duſtrie zur Verzinſung der auf ihr laſtenden Obligationen auf⸗ gebracht. Etwa 820 Millionen von den 908 Millionen, die an die Mächte gezahlt worden ſind, ſind in Geſtalt von Sachlieferun⸗ gen und Ausfuhrabgaben(Recovery act) ins Ausland ge⸗ langt, ſo daß etwa 80 Millionen in Bar oder Deviſen ge⸗ zahlt ſein müſſen. Unter den Sachlieferungen ſtehen die Kohlen mit 249 Millionen und 78 Millionen für ihre Beförderung an erſter Stelle. Die Verteilung der gezahlten Summe iſt nach dem be⸗ kannten Schlüſſel erfolgt. Die Reichsbahn im Arbeitsbeſchaffungsprogramm Berlin, 12. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichs⸗ bahn will, wie wir hören, mit den von der Reichsregierung zur Ver⸗ fügung geſtellten Kredit von 100 Millionen Mark ein umfaſſendes Bau⸗ und Beſchaffungsprogramm, das nicht zuletzt zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit beitragen ſoll, durchführen. Dieſes Programm umfaßt eine Erweiteru ng des Geleisbauprogramms, die Fortführung und Erweiterung von Brücken⸗, Bahnhofs⸗ und Werkſtättenbauten, elektriſche Strecken⸗ blockung, elektriſche Weichen⸗ und Signalbeleuchtung, Fernſprech⸗ verbindungen und dann die Elektrifizierung der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn. Die zu dieſem Zweck zu ergreifenden Aufträge ſind bereits an die verſchiedenen Induſtrien ergangen. Der Stand der Erwerbsloſenziffer Wie aus Kreiſen des Arbeitsminiſteriums verlautet, dürfte die Beſtandsaufnahme am Stichtag des 1. Auguſt 1926 einen Rückgang der Erwerbsloſenziffer um etwa 50000 zeigen. Schon jetzt beginnen ſich die der Wirtſchaft gewährten Kredite, namentlich für die Belebung des Zwiſchengeſchäftes, auszuwirken. So i bereits eine Verringerung der Zahl der Kurzarbeiter erfolgt. In der letzten Zeit hat ſich auch ein Rückgang der Notſtands⸗ arbeiter von etwa 175 000 auf 145 000 ergeben. Man rechnet allerdings damit, daß die Zahl der Notſtandsarbeiter ſich wieder weſentlich erhöhen wird, da einige Zeit vergeht, bis die in Auftrag gegebenen Notſtandsarbeiten zu wirken beginnen. wiederbeginn der polſtiſchen Arbeit Der Handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages iſt nun⸗ mehr für Samstag, den 14. Auguſt zu einer Sitzung einberufen worden, auf deren Tagesordnung das deutſch⸗franzöſiſche Handels⸗ proviſorium ſteht. Der Wohnungsausſchuß des Reichstages nimmt am nächſten Mittwoch ſeine Arbeiten wieder auf. Noch immer Magdͤeburg leJ Berlin. 12. Aug.(Von unſerem Berliner Bürd.) Von auuf licher preußiſcher Seite wird erklärt: Der Oberlandesgerichtspräſiden und der Generalſtaatsanwalt in Naumbura ſind mit der Prü! fung und Aufkläruna der Frage befaßt, ob Veranlaſſung zu diſziplinariſchem Einſchreiten wie gegen den Landgerichtsrat Kölling ſo auch gegen andere Magdeburger Juſtizbeamte gegeben iſt. Gegen⸗ ſtand dieſer Prüfung wird insbeſondere die Veröffentlichuna dez Landgerichtsdirektors Hoffmann in der Maadeburger Tageszeitung ein. 73 Mit dieſem Schreiben Hoffmanns hat es folgende Bewandtnis! In den Magdeburger Tageszeitungen wurde geſtern eine längere Erklärung des Landgerichtsdirektors Hoffman veröffentlicht, in der er im Einvernehmen mit Landgerichtsrat Kölling mitteilt, daß er die drei Schreiben entworfen hat, mit denen Landgerichtsra Kölling die angeblichen Uebergriffe der Verwaltung in das Juſtiz⸗ weſen gekennzeichnet hat. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ein Richter in ſchwierigen Fällen von Kollegen Rat einholt. Ein Einzelner wäre einer ſolehen Rolle, wie ſie Kölling zugefallen ſei, ni gewachſen geweſen, weshalb Hoffmann Kölling durch Handſchlag ſeine Hilfe im Kampfe um die Unabhängigkeit der Rechts“ pflege angeboten hätte. Kölling habe daher angenommen mit der Hervorhebung, daß ihm vom Juſtizminiſterium nicht der geringſte Schutz zuteit werde. Kölling habe die Entwürſ Hoffmanns durchgeſehen und dabei, was ihm nötig ſchiene, geänder und dann die Reinſchrift unterzeichnet. Durch die Beihilfe Hoff manns haben, ſo führt dieſer aus, die Veröffentlichungen den rakter von ſolchen des Unterſuchungsrichters nicht verloren. 5 Hoffmann den am 31. Juli nach Berlin gereiſten Landgerichtspräſt denten vertreten habe, habe ihn Kölling dienſtlich gefrodt, ob er ſein Vorhaben auch amtlich zu decken bereit ſei. Hoffmann habe erklärt, er ſei bereit, die volle Verantwortung zu übernehmen. Letzte Meldungen Aus der Deutſcher Volksparkei Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartel iſt für den 3 1. Auguſt nach Verlin einberufen, um zu der geſamten politiſchen Lage Stellung zu nehmen. Schiffsunfall an der Speyrer Rheinbrücke * Speyer, 12. Aug. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen a. Rh. teilt mit: Ddie Schiffbrücke in Speyer iſt durch A⸗ fahren eines Backſteinſchiffes unpafſierbar. Vo ausſichtlich bleibt der Eiſenbahn⸗ und Straßenverkehr über die Brück auf—3 Tage geſperrt. Der geſamte Verkehr wird über Mann⸗ heim geleitet. Die Perſonenzüge zwiſchen Speyer und Lußhof fallen aus. Großfeuer in Wachenheim Wachenheim, 12. Aug. Geſtern abend gegen elf Uhr brach in dem Langbau der Bürklin⸗Wolffſchen Gutsverwaltung in der Ringſtraße ein Großfeuer aus, dem ſämtliche Vor⸗ räte, Stroh und Früchte zum Opfer fielen. Das Gebäude brannte bis auf die Umfaſſungsmauer nieder. Die Feuerwehr war ſofort an der Brandſtelle. Diebſtahl im Goethe⸗Nalionalmuſeum — Weimar, 12. Aug. Im Goethe⸗Nationalmuſeum wurde ein kleines Oelgemälde, ſieben Jungfrauen in einer Feldgrotte dar ſtellend, ein altes auf Holz gemaltes Bild, geſtohlen. Von den Tätern fehlt zur Zeit jede Spur. Jeuersbrunſ. — Stettin, 12. Aug. Geſtern nachmittag brach in Großen? dorf im Kreis Stolp ein Feuer aus, das drei Viertel des ganzel Dorfes in Aſche legte. 22 Wirtſchaften mit 57 Gebäuden ſind niedergebrannt. Der Schaden iſt unüberſehbar. Die Entſtehungsurſache iſt noch unbekannt. Ein Kirchenſchänder 5 — Mörs, 12. i a urde Klempner Karl Wedenen n Monate Gefängnis verurteilt. Noack war mit brennender Zigarelt in die katholiſche Kirche in Rheinhauſen gegangen, hatte die Inter nationale geſungen und die Kirchenbeſucher verhöhnt. Kampf mit Banditen — Prag, 12. Aug. Der Gendarmerie gelang es, fünf Ban“ diten, die geſtern maskiert den Warſchäuer Zug überfeg len und einen Reiſenden töteten, auf die Spur zu kommen. a die Banditen merkten, daß ſie von den Gendarmen verfolgt wutden eröffneten ſie das Feuer. Bei dem entſtandenen Kampf wurd einer der Räuber erſchoſſen, drei, die leicht verletzt waren, wurbeg verhaftet; einer der Räuber entkam. — Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Die Saltenburg⸗Bühnen machen vorzeitig Ernſt und ſtören den Sommerfrieden. Eine richtige Premiere gab's im Künſtlertheater: einen ſchwediſchen Dichter und große Köpfe unter den Schauſpie⸗ lern.„Der Nobelpreis“, das ſentimentalle Schauſpiel(es nennt ſich Komödiel) von Hjalmar Bergmann, iſt trotz größerer Aſpirationen doch nur Sommerware. Zuſammengetragen aus Einfällen anderer und aus den Kaſernen alter Bühnenfiguren, nimmt ſich's wie ein Potpourri aus, und ſeine Einheit beſteht in einer mit erprobten Affekten und Effekten geladenen Gaſtierrolle. Die ſpielte Eugen Klöpfer, und das war der Gewinn. Sein er⸗ grauter Gelehrter iſt das bekannte große Kind, ein unterdrücktes, Genie, groß in Erfindungen, im Kneipen und im Schuldenmachen. Die Einrichtungsgegenſtände der Wohnung ſind gepfändet, und auf der Mittagshöhe des Stückes ſcheint es, daß er den Nobelpreis, ihm verheißen, nicht kriegen wird. Das Parkett macht ſich Sorgen um die Familie, beſtehend aus dem Alten, ſeiner Schwägerin Reinemache⸗ frau und dreier Kinder(einem Ingenieur, einem Fliegerleutnant, einer Schauſpielerin), die den Vater zwar nicht an Geiſt, wie ihr Dialog verrät, aber im Schuldenmachen übertreffen. Hallo, aber er kriegt den Nobelpreis! Der Präſident hatte ihm und uns Zuſchauer bloß ſpannen und überraſchen wollen... Gleichzeitig mit dem freudigen Ereignis tritt der bekannte wurmſtichige Günther aus Ibſens„Nora“ ein.(Hier heißt er Pederſen.) Hatte in der Jugend einmal im Kittchen geſeſſen(der Vater des Preisgekrönten war An⸗ geiger geweſen). Nun feiert er Erinnerung beim gaſtfrohen Mahle des Preisgekrönten und überreicht ihm ein gefälſchtes Wechſelchen. Eugen Klöpfer, bis zu dieſem Augenblick ein glänzender, naturbur⸗ ſchiger Konkneipant des fröhlichen Lebens hat jetzt zum Heile ſeiner Paraderolle einen tragiſchen Stich weg. Wer denn anders alz einer der Söhne kann den Wechſel gefälſcht haben? Der Alte unterſcheidet mit einem Male haarſcharf zwiſchen der Unmoral des Wechſelfälſchen; und der Moral der ausgedehnten Schulden, bricht zuſammen und rafft ſich nur auf, um dem Fliegrleutnant Eine zu langen. Der nimmt die Ohrfeige hin. Er hat zwar nichts angeſtellt, aber dem Bruder Ingenieur traut er's zu und den will er retten. Der Bru⸗ der Ingenieur iſt nicht minder edel, in ſeiner Unſchuld bekennt er ſich ſchuldig, um den vermeintlich ſchuldigen Bruder zu entlaſten. Dieſes rührende Iffland ſche Quidproquo wird übertrumpft vom Biederſinn der alten Waſchfrau(Schwägerin), die ſich mit Vollgefühl der fal⸗ ſchen Unterſchrift rühmt. Erſtens, ſagt die treue Seele, mußten die lieben Leutchen eſſen, und zwar gut und ſorglos eſſen, zweitenz war ie, die all in ihrer betagten Häßlichkeit den Schwager heimlich liebte, 5 vorhinein überzeugt, daß er das viele Geld des Nobelpreiſes er⸗ halten müſſe... Variation von Frau Noras ethiſcher Wechſelfäl⸗ ſchungle.. So wird aus dramaturgiſchem Urväterhausrat ein neues Stück gemacht. Nach mancherlei iſt hinein geſtopft: ein nicht mehr neues hochmodernes Mädchen und ein ſtets bewährtes verlieb⸗ tes Geknutſche, Parodien auf Gans(angehende Schauſpielerin) und Gänſerich(angehender Journaliſt). Für Klöpfer war's ein ehr⸗ licher Erfolg. Sein Lachen und Wettern kam nicht aus der Rolle, kam aus ſeiner Natur in die Rolle. Auch die um jeden Preis Originellen laſſen in Verzerrungen die Vorarbeiten anderer Generationen erkennen. Es gibt nichts Leben⸗ des, das nicht Eltern und Voreltern hätte! M. Arzibaſche w, der Verfaſſer des„Sſanin“ und der„Revolutionsgeſchichten“, iſt gewiß ein Eigener, und er hatte beim europäiſchen Weſten den Originali⸗ tätserfolg des neuen ruſſiſchen Zeitgeiſtes. Aber ſein Schauſpiel „Eiferſucht“, nach einer Reihe von Jahren in Berlin wieder auf⸗ geführt, zeigt keine Spur von Nationalkolorität und ſein Neues be⸗ ſteht nur in einer Variante des„Dämon Weib“. Er klagt in ſeinem Geſellſchaftsdrama die femininen Männer und die betrügeriſchen Frauen an. Die Dirne als Dame— das hat, lange vor Strindberg, ſchon Augier in der„Armen Löwin“ aufgeſtellt. Artzibaſchews Je⸗ lena Nikolajewna unterſcheidet⸗ ſich von den Vorgängerinnen in einem Punkte: ſie belügt und betrügt ihren Mann und ihre Liebhaber, ſie lügt und trügt immer, aber ſie begeht keinen faktiſchen Ehebruch. Wir lernen an ihrer Sinnlichkeit und Eitelkeit erkennen, das nieder⸗ trächtige Roketterie bösartiger ſein kann, als mutiges Bekennen einer abwegigen Leidenſchaft. Nach ſpannendem Aufbau des Schauſpiels wird Jelena von dem Ehemann erdroſſelt. Ein Vertrauensvoller (wie Othellol) iſt zu dieſem Exzeß der Eiferſucht getrieben worden. Im Luſtſpielhaus war ein zum großen Teil mittelmäßiges Schau⸗ ſpielermaterial von Regiſſeur Rhaden gut geprobt worden. Der Jelena der Maria Leiko kam zu ſtatten, daß ſie nicht mit den Künſten der Konſtantin die Figur unwahrſcheinlich machte; aber ſinn⸗ liches Element ging nicht von ihr aus. Walter Franck, der Gatte, war prominent. Männlichkeit, gefeſtigte, dann entfeſſelte. Eine Senſation. Aſta Nielſen trat im Kleinen Theater als dreidimenſionable und als ſprechende Schauſpielerin auf! Man ſoll mit tönenden Vergleichen vorſichtig ſein— nicht ſo ſehr aus Angſt, dem einen zu viel zu geben, denn aus Scheu, dem anderen zu viel zu nehmen. Wenn man die Nielſen eine Duſe des Films nennt, ſo wird richtig betont, daß ſie in ihrer Kunſt(perſönliche Kunſt auch im allzu oft unkünſtleriſchen Film!) einſam ragt; ein Höhenvergleich wäre trotzdem leichtertig, denn es gibt Diſtanzen. Vor denen aber, die nicht ſo geſchmacklos ſind, die Dänin, mit anderen Filmſtars zu ver⸗ gleichen, braucht nicht erſt bekannt zu werden, daß ſie die Ueberwin⸗ derin der Filmſtarre, Filmpoſe, Filmeffekte, daß ſie das Leben ſelbſt iſt. Ihre Herkunft freilich verriet ſie bei ihrem Auftreten im Kleinen Theater ſchon mit der Wahl des Stückes. Sie iſt gewohnt, nur nach der Rolle— oder, ſagen wir: nach den Gelegenbeiten, menſchliche Im⸗ preſſionen, wenn auch unverbunden, in einer Rolle zu außern nicht aber nach dem Geiſt und Wert einer Schauſpielhandlung zu f 2 un An einen berüchtigten erotiſchen Roman des achtzehnten underts, die Memoiren einer ſchönen Sängerin, erinnert 112 „Rita Cavallini“ des Shaldon, obwohl diesmal allee in llätige durch ſentimentales Puritanertum erſetzt iſt. Aufgeloſſe, Tränen ſind die Liebesabenteuer der Cavallini— und dieſe dra die tiſche Empfindſamkeit mutet uns noch Jahrhundertferner an, 11 derbe Pornographie des Romanſchmökers. Doch die A ſt a N lech⸗ ſen hatte Augenblicke, in denen ſie, über die Hinderniſſe ihres ſchlehſe ten Deutſch hinweg, alſo trotz des tatſächlichen Verzichtz auſ ſc, Sprache als eigentliche Ausdruckskraft des Schauſpiels, ſtärkſte me 5 liche Offenbarungen gab. Augenblicke! Das war bezeichnend ſe die Filmkünſtlerin auf dem Theater, daß ihre Perſönlichkeit im nde wieder, wenn ſie nicht in ſcharfe Belichtung trat, im Hintergrün verſchwand, und von ununterbrochener Entwicklung keine Rede und Das Publikum feierte die Diva des Films mit Beifallsſtürmen Dumenorgien. ODeutſche Theaker⸗Ausſleaung Magdeburg 1927. Die Macfſ⸗ burger ſtädtiſchen Körperſchaften haben in ihrer letzten Sitzungh urg die Durchführung der„Deutſchen Theater⸗Ausſtellung Magde ben 1927“ bedeutende Mittel zur Verfügung geſtellt. So wurden einem Garantiefonds von 250 000 Mk. der Ausſtellungsleitung rlige dite in Höe von 480 900 Mt. bewilligt und außerdem der ſollende Bau einer Elbhalle auf dem rechten Elbufer am Ausſtellungsge illigt beſchloſſen, für den zunächſt die 1. Rate von 500 000 Mk. bewien, wurde. Damit iſt der Ausſtellungsleitung die Möglichkeit gegeihet die„Deutſche Theater⸗Ausſtellung Magdeburg 1927“ in einen achu⸗ die urſprünglichen Pläne weit hinaus gehenden Rahmen durchger führen. Für die organiſatoriſche und wiſſenſchaftliche Leitunhte Hiſtoriſchen Einführungs⸗, der Kultur⸗ und der Künſtleriſchen eitel lung hat die Ausſtellungsleitung die Herren Dr. Franz Rapp, erlim, des Theatermuſeums in München, und Paul Alfred Merbach, Be r⸗ berufen, die die Aufgabe unter voller eigener Verantwortung agde“ nommen bateen, und denen ſich noch Dr Adolfs Winds un, miſſe burg, zugeſellt. Paul Alfred Merbach hat außerdem die Schr mel tung des Organs der Ausſtellung„Die Vierte Wand“ übernom ndel das in dieſen Tagen erſtmalig erſcheint und durch den Breen 0 bezogen werden kann. Für die Unterbringung der zahlreicheſt ie Theater⸗Ausſtellung nach Magdeburg ſtrömenden Fremden 0 Uebernahme eines der größten Hotels Magdeburgs durch eiekanne kannten Hotelfachmann, der hereits in anderen Städten be en ſu Häuſer bewirtſchaftet und auch das Magdeburger Unternehme ein be⸗ einem Hotel 1. Ranges ausbaut, von Wichtigkeit, iſt doch damepel weiterer Schritt in der Magdeburger Hotelfrage voran getan — ——— keit Donnerstag. den 12. Auguſt-1926 neue Mannhelmor Zenumg ſamend · wusgabe)))FFFCCCF — 3. Sette. Ne. 368 Selbſttätiges Lernſprechen Von Dr. Fritz Runkel, Bensberg⸗Köln. In der Nacht vom kommenden Samstag auf Sonntag erfolgt die Aufnahme des ſelbſttätigen Betriebes bei der Mannheimer Fernſprechvermittlungsſtelle im alten Telegra⸗ phenamt in O 2. Die nachfolgenden Ausführungen über ſelbſttätiges Fernſprechen, auf die wir vor allem die Fern⸗ ſprechteilnehmer aufmerkſam machen, die in den automa⸗ tiſchen Betrieb einbezogen werden, ſind infolgedeſſen von aktuellſtem Intereſſe. chriftleitung. In einer Zeit, in der man in immer höherem Grade die Tätig⸗ der menſchlichen Hand durch das Arbeiten von Maſchinen zu erſetzen verſucht, lag es nahe, dieſe neue Arbeitsweiſe auch auf den verſchiedenen Gebieten des Verkehrs anzuwenden. Der Verkehr ver⸗ langt zu ſeiner Abwicklung ein zuverläſſiges und die Zeit aufs äußerſte ausnutzendes Eingreifen aller Vermittlungsglieder, und dieſes Ziel wird durch die Maſchine, die ſich bei richtigem Bau nie irrt und die nie ermüdet, erreicht. Das Bedürfnis, ein ſelbſttätiges Arbeiten im Ferſnuprechbetrieb einzuführen, mußte ſich in großen tädten mit einem ſtark ſteigenden Verkehr mit beſonderem Nach⸗ druck geltend machen, aber auch bei geringem Verkehrsumfang hat ſich mit Rückſicht auf die betrieblichen Vorteile das Fernſprechen durch Vermittlung des„Selbſtanſchlußamts“ als zweck⸗ mäßig erwieſen. Der Gedanke an eine Einrichtung von ſolchen Selbſtanſchluß⸗ ämtern hatte um ſo eher Wurzel faſſen können, als die Tätigkeit der in den Handbetriebsämtern beſchäftigten Perſonen, zumal in den großen Sammelſtätten des Verkehrs, durchaus einfacher und mechaniſcher Natur iſt. Es kommen manche wirtſchaftliche Erwägungen, anknüpfend an techniſche Fragen, hinzu, die die erwei⸗ terte Anwendung des ſelbſttätigen Fernſprechbetriebes als höchſt erwünſcht erſcheinen laſſen. Es iſt zunächſt die Raumfrage, die bei den großen Zentralſtellen immer ſchwerer zu löfen iſt. Beim Handbetrieb iſt es nämlich notwendig, daß die bei dem glei⸗ chen Amt zuſammenlaufenden Teilnehmerleitungen am Arbeits⸗ platz jeder Bedienungsbeamtin in„Vielfachſchaltung“ vorbeigeführt werden, damit ſie von dieſer durch Klinkenſtöpſelung erreicht wer⸗ den können. Das erfordert aber ein rieſiges Netz von Kabelleitungen und Klinkenfeldern innerhalb des Amts. Dabei wird dieſer große techniſche Apparat überaus ſchlecht ausgenutzt, denn während jedes einzelnen durch die Beamtin vermittelten Geſprächs kann immer GSelbſtanſchlußeinrichtung für Fernſprechvermittlungsſtellen von 100—1000 Anſchlüſſen“ nachgebildet. nur eine der vielen zu derſelben Anſchlußleitung gehörenden Klin⸗ ken benutzt werden. Es kommt der rieſige Auf wand zur Bezahlung der Arbeitskräfte hinzu, ein Punkt, der in der heutigen Zeit ganz beſondere Beachtung verdient. Es erſcheint angebracht, die techniſchen Grundge⸗ danken des ſelbſttätigen Fernſprechens darzulegen. Das Selbſt⸗ anſchlußamt gibt, wie die Bezeichnung dieſer Art von Verkehrsan⸗ ſtalten beſagt, die Herſtellung der Verbindung mit dem gewünſchten Teilnehmer jedem Anſchlußinhaber ſelbſt in die Hand. Die Mög⸗ lichkeit dazu bietet ein Syſtem von„Wählereinrichtun⸗ gen“, das geſtattet, ſich einen gerade freien Verbindungsweg zu dem anderen Teilnehmer auszuſuchen. Ausgehen muß man dabei von der Vorſtellung, daß in einem Amt mit etwa 100 Teilnehmern für jeden dieſer Anſchlußinhaber ein Apparat vorhanden ſein müßte, an deſſen Kontakte die Leitugen aller übrigen Teilnehmer heran⸗ geführt wären. Da aber erfahrungsgemäß von 100 Teilnehmern nicht mehr als 10 gleichzeitig ſprechen, ſo genügen 10 ſolcher Ver⸗ bindungsapparate, wenn man dieſe 10 Einrichtungen allen Teilneh⸗ mern gleichmäßig zugänglich machen kann. Dieſe Einrichtungen nennt man„Wähler“. Das Vordringen bis zu dem gewünſchten Anſchlußinhaber geſchieht dabei ſchrittweiſe, indem— vorausgeſetzt, es handelt ſich um den Betrieb eines Amtes mit 10 000 An⸗ ſchlüſſen— die erſte Wählereinrichtung das betreffende Tauſend, die zweite das betreſfende Hundert, innerhalb deſſen der andere Anſchluß liegt, ſucht und gleichzeitig die Verbindung damit her⸗ ſtellt. Dieſe Wähler, die die Gruppen der Anſchlüſſe aufſuchen, heißen„Gruppenwähler“. Die dritte Einrichtung(„Lei⸗ tungswähler“) verbindet dann mit der gewünſchten Leitung, indem ſie die Kontakte der zweiſtelligen Zahl aufſucht, die den beiden letzten Ziffern der Anſchlußnummer entſpricht; jeder Lei⸗ tungswähler hat Anſchlußkontakte 60—99. Allen dieſen Wählern iſt nach dem Syſtem, das bei der deutſchen Reichspoſt von der Firma Siemens u. Halske.⸗G. in Berlin eingeführt worden iſt, ein„Vorwähler“ vorgeſchaltet, der die Verbindung mit einem gerade freien Gruppenwähler(für das betreffende Tauſend) herſtellt und damit den Weg zum weiteren Durchlaufen des ganzen Syſtems eröffnet. Die untenſtehende Zeichnung, die der Einfachheit halber die Schaltung für ein Amt von nur 100—999 Teilnehmern zeigt, möge das vorher Geſagte veranſchaulichen. 6ι 7 4⁷ Hoöhe 0 Aohs 0—— 15 7 3 De 5 72— —— 7=D N 1 Veiln. 7 4 7 4 D 55 frufron) 2 83 5— 9 58 7 Ies 0¹ 15 10 C 2 L 5˙ 5 Vur 2 2— 7 5 — 8 72 DNe — e. * Jeiln. 2—— 8 5—— — Seden teun 318—2 5 dd — 3 3 N 72 2 5 eeN 2 7 e * 8 0 18 * Cπ N 782. 8 9 T — 8 DD. .iſn d——— (unr ονε.— Diede 2 — 3 DdN 2 2 7 NS 7. N 18 2 — 0 r. e-10 5 E. Hſeſdesm. Die Zeichnung iſt einer ſolchen in Heft 13, Ausgabe 1922, der Se dom Reichspoſtminiſterium herausgegebenen Apparatebeſchreibung —-jo 1 Hunderi 2. d. Cπ’”d- ο⏑τ?- 20 un 22 Jede Leitung iſt an ihren Leitungswähler angeſchloſſen und zwar immer 100 Leitungen an einen Leitungswähler(auf jeder der wagerechten Reihen—9 je 10 Leitungen). Den gleichen Bau zeigt der Gruppenwähler. Mit jeder ſeiner wagerechten Reihen ſind 10 Leitungswähler derſelben Gruppe verbunden; das ganze Amt iſt nämlich in 10 Gruppen zu je 100 Anſchlüſſen aufgeteilt, ſo daß die Leitungswähler—10 für das erſte Hundert arbeiten, die Leitungs⸗ wähler 11—20 für das zweite Hundert uſw. In derſelben Weiſe ſind ſchließlich 10 Gruppenwähler mit einem Vorwähler verbunden. Da⸗ bei ſtehen die gleichliegenden Kontakte der Vorwähler und der Gruppenwähler unter ſich in Vielfachſchaltung in Verbindung, um zu ermöglichen, 100 man mit jedem Vorwähler jeden Gruppenwähler und mit jedem Gruppenwähler jeden Leitungswähler erreichen kann; man muß eben ſtets einen gerade freien Wähler finden können. Jedem mit 100 Vorwählern belegten Geſtell werden 10 Gruppen⸗ wähler zugeteilt. Beim Abheben des Hörers durch den anrufenden Teilnehmer wird ſeine Leitung mit ſeinem Vorwähler verbunden, deſſen Kontakt mit Hilſe eines ſich ſelbſttätig in Bewegung ſetzenden Drehmagnets über die Anſchlußkontakte der 10 zugehörigen Gruppenwähler ſchleift. Sobald dabei ein freier Gruppenwähler gefunden iſt, kommt der Vorwähler durch die Bildung eines neuen Stromlaufs zur Ruhe. Wie die obige Zeichnung zeigt, ſind die Gruppenwähler—3(und in derſelben Weiſe die nicht eingezeichneten Gruppenwähler—10) mit Vorwähler 1 verbunden, gleichzeitig aber auch die Vorwähler 1, 2, 3 uſw. bis 100 mit den gleichliegenden Kontakten unter ſich. Wenn alſo Teilnehmer 1 alle zugehörigen Gruppenwähler—10 beſetzt finden ſollte, ſo kann er den Weg über den Vorwähler einer anderen Gruppe und einen zu dieſer Gruppe gehörigen Gruppenwähler nehmen. In ähnlicher Weiſe ſind auch die gleichliegenden Kontakte der Gruppenwähler(nach den Leitungswählern hin) untereinander verbunden, damit man über jeden Gruppenwähler den Leitungs⸗ wähler erreichen kann, zu dem der angerufenee Teilnehmer 9 in Bei einer Teilnehmerzahl von mehr als 1000—10 000 wird ein zweites Gruppenwählerſyſtem eingeſchaltet, bei 10 000—100 000 An⸗ ſchlüſſen ein drittes Gruppenwählerſyſtem. Die Wähler haben zur Herſtellung der Verbindungen Bewegun⸗ gen auszuführen, die durch Hebe⸗ und Drehmagnete aus⸗ gelöſt werden. Sucht z. B. der Teilnehmer 1 die Nummer 311, ſo ſetzt ſich beim Abnehmen des Hörers der Vorwähler 1 aufarund des durch ſeinen Drehmagneten erteilten Anſtoßes in eine drehende Be⸗ wegung, bis ſein Kontakt auf den eines freien Gruppenwählers trifft. Der Teilnehmer handhabt alsdann ſeinen drehbaren Num⸗ mernſchalter, vielfach„Wäßlerſcheibe“ genannt, auf der die Ziffern —9 und 0 neben 10 Eingrifflöchern angebracht ſind und faßt zuerſt in das Loch 3, dreht die Scheibe in der Richtung des Uhrzeigers, bis ſein Finger auf einen Schlußhaken ſtößt. und läßt die Scheibe los, die durch den Druck einer Feder in die Ruhelage zurückgeht. Auf dieſe Weiſe werden drei Stromſtöße in die Leitung geſandt(aufgrund von drei Stromunterbrechungen, die beim Rücklauf der Scheibe ent⸗ ſtehen) die mit Greifern verſehene ſenkrechte Wählerachſe des Grun⸗ penwählers durch den Hebemaanet dieſes Wählers um drei Schritte auf Reihe 3 gehoben und gleichzeitig mit einem gerade freien Lei⸗ tungswähler der hier in Betracht kommenden dritten Hundertaruppe verbunden, indem durch den nunmehr ſelbſttätia einſetzenden Dreb⸗ magnet die Kontakte über die 10 nebeneinander liegenden Kontakte der Reihe 3 ſchleifen. Die Wiederholung der oben beſchriebenen Handhabuna der Wühlerſcheibe hebt die Achſe des Leitungswählers auf Reihe 1, inſoweit die Ziffer 1(zweite Stelle der Zabhſ 311) gezo⸗ gen iſt, und beim Ziehen der letzten Ziffer 1(dritte Stell.) wird der Drehmagnet des Leitungswählers in Beweaung geſetzt, der den Kon⸗ takt nach Nummer 1 der Reihe 1 hinführt: An dieſen Kontakt iſt die Leitung 311 angelegt. Die Vorteile des ſelbſttätigen Fernſprechens gegenüber dem Handbetrieb äußern ſich für den Teilnehmer vor allem in folgendem: 1. Man braucht nicht auf den Eintritt der Vermittlung durch die Beamtin. die vielfach durch andere Verbindungen in Anſpruch ge⸗ nommen iſt, zu warten. Bei beſetzter Leitung ertönt ſofort ein Summer, ſo daß alſo auch durch Warten keine Zeit verloren geht. 2. Es werden die Verzögerungen ausgeſchaltet, die beim Hand⸗ betrieb dann entſtehen, wenn an der Verbindung mehrere Aemter bezw. mehrere Stellen desſelben Amts beteiliat ſind. 3. Der Vermittlungsmechanismus iſt ſtets ſofort betriebsbereit,. gegenüber dem namentlich bei kleineren Aemtern häufia zu beobach⸗ tenden Zuſtand, daß die Veamtin nebenher mit ſonſtigen Arbeiten beſchäftigt und deshalb nicht zur Stelle iſt. 4. Es fallen die vielen Fehlverbindungen fort, die auf Mifwerſtändniſſe, undeutliches Sprechen uſw. zurückzuführen ſind. 5. Die Verbindung wird nicht vorzeitiggetrennt. wieder aufgehoben, ſo daß die Leitung für jeden anderen Benutzer ſofort wieder frei iſt. 7. Die Geheimhaltung des Verkehrs iſt gewähr⸗ leiſtet, zumal die Einſchaltung eines Dritten während des Beſtehens einer Verbindung unmöalich iſt. 8. Die Anlagen ſtehen wegen der Entbehrlichkeit von Betriebs⸗ verſonal zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit zur Verfüaung. Das ſelbſttätige Fernſprechſyſtem hat ſich auch bei Privat⸗ Fernſprechanlagen, ſobald eine gewiſſe Zahl von An⸗ ſchlüſſen(etwa 20) überſchritten wird, bewührt und ſchon an ſehr vielen Stellen Eingang gefunden. Es liegen da ſchließlich ähnliche Verhältniſſe vor, wie bei kleineren Poſt⸗Landzentralen. die ſchon bei Poſtagenturen eingerichtet werden, um eine ſonſt not⸗ wendige Umwandlung in ein Poſtamt zu erſparen. Gelegenheit macht— Markenl Eine Sammelplauderei von Mm. Büftkner. Das alte Sprichwort von den kleinen Urſachen und großen airtungen hat auch in der Philatelie eine gewiſſe Berechtigung. fübeene Urſachen“ ſind es oft, die zur Ausgabe von Briefmarten ſinden und„große Wirkungen“ verſprechen ſich davon meiſt die er⸗ 8 eriſchen Poſtverwaltungen, nämlich die Beſſerung ihrer notleiden⸗ der manzen! Das arme Opfer aber iſt bekanntlich der Sammler, natürlich alles haben muß und gern zahlt Poſtoel gibt Länder— wir wollen keire Namen nennen—, deren 5 ehörden in der Ausübung ſolcher Attentate auf das Sammler⸗ md monnaie geradezu eine meiſterhafte Virtuoſität erlangt haben inne uns alljährlich womöglich ein paarmal mit neuen Gedenk⸗, Er⸗ einf rungs⸗, Jubiläumsmarken, oder wie man ſie nennen will, in an rührender Fürſorge„beglücken“. Mit mehr Wehmut als lege barkeit ſieht der Sammler dieſen reichen Segen an Ge⸗ und Ver⸗ lich bezitsmarken über ſich hereinbrechen, wenn er ſich auch über wirk⸗ ſerechtigte und gut gelungene Ausgaben ehrlich freut. mark eres iſt ein weiter Weg etwa von den ſchönen Kolumbus⸗ ed en der Vereinigten Staaten aus dem Jahre 1893 bis zu den drei 1 Almarken Uruguays zum Siege ſeiner Fußballſpieler in Paris ſie iſt„Dazwiſchen liegt eine Skala unbegrenzter Möglichkeiten, und inter in zahlreichen Ländern weidlich ausgnüßt worden. Für dieſen 9 nationalen Ideenreichtum⸗ der beſſerer Dinge würdig wäre, ein loeilpiele 5 eum unverhüllteſten zeigt ſich der amtliche Geldbedarf in Aus⸗ e wie etwa von 1919—1921, die den Neubau Bulg Hauptpoſtgebäudes in Quito finanzieren helfen ſollten, oder bei kerſtiirien, das im Jahre 1925 durch eine beſondere Marke den Un⸗ bei.zungsfonds für ſeine Poſtbeamten aufzufüllen verſuchte, oder Daß er Markenreihe Polens von 1925 zugunſten ſeines Staatsſchatzes. ſozuſagen D auf dem Umwege über die Brieftaſche des Sammlers— die agen auch Denkmäler au⸗ Briefmarken erbauen kann, beweiſen 1900 der Dominikaniſchen Republik zum Veſten eines Aeh us⸗Denkmals oder das auf dieſem Gebiete beſonders talentvolle ür das im vergangenen Jahr den Markenfreund die Mittel ie Erbauung eines Kriegerdenkmals aufbringen ließ! hebun uch Italien iſt in der Richtung der philateliſtiſchen Steuerer⸗ aus de recht phantaſiebegabt; ganz ähnlich wie Schillerz„Mädchen Samme Fremde“ teilt es ebenfalls„in jedem jungen Jahr“ dem ſcherunae⸗ ſeine Gaben aus, wobei die äußere Urſache für ſolche Be⸗ wenig gen mehr oder minder weit hergeholt iſt. Blicken wir ein Siziltezarück 1910 Feſtausgabe zum 50 Jahrestag der Wiedergeburt 1911 Ger und der Volksabſtimmung der ſüditalienſſchen Provinzen, edenkmarken zum 50. Jahrestag der Einigung Italiens, 1912 Marken zur Einweihung des neuen Campanile in Venedig, 1915 eine Kriegs⸗Wohltätigkeitsausgabe, 1921 Marken zum Jahrestag der Einverleibung von Venezia⸗Giulia, Gedenkausgabe zum 600. Ge⸗ burtstag Dantes, Erinnerungsmarken zum italieniſchen„Sieg“ in Venetien, 1922 Aufdruckmarken zum 9. Philateliſtenkongreß in Trieſt, Ausgabe zum 50jährigen Todestag Mazzzinis, 1923 zur Dreihun⸗ dertjahrfeier der religiöbſen Geſellſchaft„Propaganda Fide“, Erinne⸗ rungsausgabe zum Marſch der Faſchiſten auf Rom, Marken zugun⸗ ſten der Fürſorgekaſſe der„Schwarzhemden“, 1924 zum 50jährigen Todestag des Dichters Manzoni, eine beſondere Ausgabe für das Kriegsſchiff„Italia“ während ſeiner Werbereiſe nach Südamerika uſw. Kommentar überflüſſig! Nicht minder erfinderiſch iſt bekanntlich die Poſtverwaltung Por⸗ tugals, die namentlich in den letzten Jahren die Gelegenheiten gerade⸗ zu an den Haaren herbeigezogen hat, um ihre finanziellen Verlegen⸗ heiten zu beſeitigen und die Sammler von überflüſſigem Kleingeld zu befreien. Selbſt die Vereinigten Staaten haben hierin neuerdings manches gelernt, wie reichlich viele„Gedenkausgaben“ der letzten Zeit bezeugen. Ungemein tüchtig auf dieſem Gebiet ſind auch die findigen Japaner, die z. B. 1894 die Silberhochzeit des Mikado, 1900 die Hochzeit des Kronprinzen, 1915 die Krönung des neuen Kaiſers, 1916 die Einſetzung des Thronerben, 1919 eine Volkszählung und eine Tempeleinweihung, 1921 die Heimkehr des Kronprinzen von einer Weltreiſe, 1923 den Beſuch des Kronprinzen auf Formoſa, 1924 die Hochzeit des Prinzregenten, 1925 die Silberhochzeit des Kaiſerpaares und ähnliche welterſchütternde Ereigniſſe durch beſon⸗ dere Briefmarken feierten. Die Politik mußte herhalten, als Ekuador im Jahre 1896 Mar⸗ ken verausgabte, die den Wahlſieg von 1845 zum Gegenſtand hatten, oder bei einer Gelegenheitsmarke von Honduras 1916 zur Wieder⸗ wahl des Präſidenten Bertrand, welchem Beiſpiel Guatemala 1917 gelegentlich der Wiederwahb ſeines Präſidenten Cabrera folgte. Den Beſuch des belgiſchen Königspaares glaubte Braſilien im Jahre 1920 zum Anlaß für die Schaffung einer Marke nehmen zu können; es iſt auch ſonſt um philateliſtiſche Gelegenheiten nicht gerade verlegen. Das gilt auch im übrigen für verſchiedene mittel⸗ und ſüdameri⸗ ſche Staaten. Coſtarika z. B. hat in den letzten Jahren wiederholt auf Poſtwertzeichen für ſeinen Kaffee Reklame gemacht— etwa durch den kategoriſchen Aufdruck:„Kauſen Sie Kaffe aus Coſtarikal“, und ähnlich behauptet Salvador auf einer kürzlich erſchienenen Marke, die einen von Kaffeezweigen umrahmten„Bubikopf“ zeigt, ſein Kaffee ſei der beſte. Das gleiche Land hatte übrigens 1925 auch für den trotz ſeines Namens nur in Salvador erzeugten Perubalſam auf einer Briefmarke Propaganda gemacht. Eine beſonders merkwürdige Urſache für eine Markenausgabe fand 1925 Mexiko, das durch eine ſogen. Heuſchreckenmarke von jeder Poſtſendung eine Steuer von 1 Centavo erheben ließ, um aus der ſo zuſammengekommenen Summe die in einzelnen Gebieten verheerend auftretende Heuſchrek⸗ kenplage zu bekämpfen! Aber auch im alten, ehrlichen Europa weiß man ſich zu helfen, wenn der Staatsſäckel allzu leer iſt. Als Beiſpiel für eine beſonders weit hergeholte Gelegenheit auf Koſten der leidtragenden Sammler ſei noch Montenegro erwähnt, das 1893 eine Markenſerie in Verkehr ſetzte, mit der die Tatſache des erſten gedruckten Buches im Lande vor 400 Jahren„feſtlich begangen“ werden ſollte. Oder man erinnere ſich der Boris⸗Marken Bulgariens vom Jahre 1896, mit deren Hilfe ein Taufgeſchenk für den Prinzen Boris im Betrage von rund 1 Million Mark aufgebracht werden ſollte. Da aber die Sammler nicht mit der erwarteten zahlungsfähigen Begeiſterung mitſpielten, mußte doch noch ein ſtattlicher Fehlbetrag vom Staat gedeckt werden. Mit den im vorigen Jahr erſchienenen ſogen. Sportbriefmarken Ungarns zu⸗ gunſten ungariſcher Sportvereinigungen und zu ungunſten des— Sammelſports ſei die vorſtehende, kleine Blütenleſe aus dem Reiche der philateliſtiſchen Seltſamkeiten und Verlegenheitsausgaben be⸗ ſchloſſen. Die wenigen Proben zeigen ſchon, daß Gelegenheit nicht nur Diebe macht, ſondern auch— Marken. Literatur * Von der Seele der Baukunſt von Profeſſor Dr. Ing. Paul Klopfer. Aus der Sammlung„Wege zur Bildung“ Bd. 4. Wie der Titel ſagt, will das Buch etwas anderes ſein als ein Lehr⸗ und Nachſchlagebuch über die Geſchichte der Architektur. Solcher Bücher gibt es bereits faſt zu viele, ſie dienen wohl dem Studierenden oder dem Baufachmann zur oberflächlichen Belehrung, er vermag an ihrer Hand Jahreszahlen und Stilarten ſich einzuprägen— der tiefere Sinn aber all des großen Geſchehens, die Seele der Bau⸗ kunſt, die den Meiſtern erſt die Kraft und den Schwung verliehen hat zu ihren Werken, ſie wird in ſolcher Literatur nicht berührt. Gerade das aber iſt die Abſicht des Buches. Es ſieht gerade in dec⸗ geheimnisvollen Walten der einzelnen Kulturſeelen und Kultur⸗ temperamente den Urſprung aller Architektur und will dieſes Wal⸗ ten an den Werken der Baukunſt nachweiſen. Es will in den großen Geſchichtsepochen der Menſchheit, von der früheſten Zeit an bis in die Gegenwart, die Auseinanderſetzung dieſer Kultur⸗ temperamente mit den äſthetiſchen und ſtofflichen Ausdrucksmitteln in Raum und Form zeigen und die große Geſetzlichkeit nachweiſen, welche allem Bauſchaffen zugrunde liegt. In oft überraſchender Weiſe werden wir ſo in ein ganz neues Verhältnis zur Baukunſt und zu ihren Werken gebracht, dieſe werden uns in ihren neuen, tieferen Beziehungen erſt wirklich groß und in ihrer Auswirkung auf unſere eigene Seele dauernd wertvoll werden. iee 6. Beim Einhängen des Hörers wird die Verbindung automatiſch 4. Seife. Nr. 368 * Zieue Naunhelmet Zeitung Gtbend- Ausgabe) Donnerstag, den 12. Auguft 12 Stäotiſche Nachrichten Nachteuhe! Es gibt, ſo wird uns geſchrieben, polizeiliche Verordnungen, die jede Störung der Nachruhe durch Geſchrei, Singen und ſonſtigen Lärm unter Strafe ſtellen. Ich frage: Iſt denn der unglaubliche Lärm, der durch die Straßenbahn an vielen Stellen der Stadt durch mangelhafte oder ſchadhafte Gleisanlagen— wie z. B. in erſter Linie ſeit Jahr und Tag am Markt— hervorgerufen wird, nicht auch ein gegen die Polizeiverordnung verſtoßender Lsärm? Warum ſchreitet die Polizei hier nicht ein? Wenn ein Angetrunkener einmal ein Liedchen anſtimmt und trotz der Aufforderung infolge ſeiner be⸗ nebelten Sinne nicht ruhig iſt, wird er ſiſtiert und beſtraft! Und hier, an der Kreuzung am Markt, geht ein Gepolter und ein Skandal vor ſich, gegen den jeder Lärm eines Angeheiterten ein Säuſeln iſt. Es iſt dringend notwendig, daß ſich die Preſſe einmal mit dem Kampf gegen den Lärm beſchäftigt.* »An der Handelshochſchule Mannheim beginnt das Winter⸗ Semeſter am 2. November. Der Vorleſungsplan enthält eine Reihe neuer Vorleſungen. Sprachkurſe ſind vorgeſehen für Fran⸗ Zöſiſch, Engliſch, Italieniſch, Spaniſch und Ruſſiſch. Betreffs der ſei auf das erſchienene Vorleſungs⸗Verzeichnis ver⸗ wieſen. * Eröffnung des ſelbſttätigen Fernſprechbetriebes. Wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, können in der Nacht vom kommenden Samstag zum Sonntag von 9 Uhr abends bis um etwa 2 Uhr früh weder Orts⸗ noch Fernverbindungen hergeſtellt werden, da in dieſen Stunden die Umſchaltung des Fernſprechbetriebs vom alten Amt auf das neue Selbſtanſchlußamt erfolgt. Auf die Bitte des Telegraphenamts um verſtändnisvolle Mitwirkung ſämtlicher Teil⸗ nehmer, damit eine glatte Abwicklung des neuartigen Fernſprechbe⸗ triebs ermöglichſt wird, ſei beſonders aufmerkſam gemacht. * Berichtigung. In den Bericht über die Pfarrer⸗Einführung in Neckarau im Tienstag⸗Mittagblatt haben ſich zwei ſinnſtörende Druck⸗ fehler eingeſchlichen. Es muß richtig heißen: Wann(nicht warum) kann ein Geiſtlicher freudig ſeines Amtes walten? Ferner ſprach Pfarrer Renz aufgrund des Bibeltextes„Betet auch für mich.“ Durch einen Speiskübel totgeſchlagen. Am Dienstag verun⸗ glückte der 23 Jahre alte, verheiratete Taglöhner Guſtav Adler aus Oberhauſen dadurch, daß ihm beim Hochziehen von Gipſerſpeis an einem Neubau in Neckarau ein leerer Speiskübel auf den Kopf fiel, wodurch Adler derart verletzt wurde, daß der Tod alsbald eintrat. Unterſuchung iſt eingeleitet. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt die 47 Jahre alte Ehe⸗ frau eines in U 5 wohnenden Wagenführers„ die in Selbſttötungs⸗ abſicht Gift genommen hat. Die Lebenzmüde ſtarb bald darauf im Krankenhaus. * Berkehrsunfälle durch Radler. Am Dienstag vormittag fuhr ein von der Breitenſtraße kommender Nadfahrer beim Einbiegen in die Straße zwiſchen R und S 1 einen dieſe Straße überquerenden Fußgänger an und warf ihn zu Boden. Der Fußgänger trug am Knie einen Bluterguß davon. Am Dienstag nachmittag lief auf der Brückenſtraße ein 8 Jahre altes Mädchen einem Radfahrer in das Rad, wurde zu Boden geworfen u. erlitt geringe Hautabſchürfungen. * Unfälle zweier Radlerinnen. Am Dienstag abend ſtieß ein Radfahrer, der durch die Viehhofſtraße auf der linken Straßenſeite fuhr, gegen eine in die Viehhofſtraße einbiegende Radfahrerin. Bei dem Sturze erlitt ein von der Radfahrerin mitgeführtes Kind geringe Verletzungen am Kopfe.— Geſtern vormittag wurde eine Radfeihrerin beim Ueberqueren des freien Platzes am Tatterſall von einem Ein⸗ ſpännerefuhrweok angefahren. das Fahrrad wurde zertrüm⸗ mert. Die Radfahrerin erlitt eine Ohnmacht und mußte nach dem Allg. Krankenhaus verbracht werden. Fuſammenſtöße. Am Dienstag vormittag löſte ſich von einem durch die Max Joſefſtraße fahrenden Laſtzug der zweite Anhänger und fuhr gegen einen dort haltenden Perſonenkraftwagen, der be⸗ ſchädigt wurde.— Geſtern nachmittag ſtießen an der Straßenkreu⸗ zung Oppauer⸗ und Schienenſtraße in Waldhof ein Großkraftrad⸗ fahrer und ein Radfahrer und abends an der Straßenkreuzung Mittel⸗ und Elfenſtraße ien Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen. Es entſtand nur Sachſchaden. Falſche Anzeige. Die Mitteilung, daß dieſer Tage im Verbin⸗ dungskanal ein etwa 4 Jahre alter Knabe ertrunken ber hat ſich als unwahr herausgeſtellt, da der 12 Jahre alte Knabe, der da⸗ mals die Anzeige machte, jetzt zugab, daß er die Sacheſ erfunden e. *Bei einem Einbruchsdiebſtahl, der in einer der letzten Nächte in ein Kaffee unternommen wurde, erbeuteten die Langfinger 900 Zigaretten, Marke Conſul, Lucie Doraine, Neuerburg, Overſtolz, Sleipner; etwa 80 Tafeln Schokolade, Rhenus, Rhenus⸗Edelmild, Sarotti⸗Nuß, Sarotti⸗Schmelz und Gaſa⸗Peter; etwa 14 Flaſchen Likör je 4 Liter, Marke Goldwürz, Cora⸗Kempe, Bols und etwa 10 kleine Reiſefläſchen mit Likör, Marke Kantorowiez und Landauer. * Aufgefunden wurde dieſer Tage in einem Hausgang in I. 13 ein Paket mit 20 elektriſchen Lichtſchaltern, die vermutlich von einem Diebſtahl herrühren. Der rechtmäßige Gigentümer wolle ſich auf dem Büro der Kriminalpolizei im Schloß, Zimmer 73, melden. Marktbericht Sinkende Obſt⸗ und Gemüſepreiſe Auf dem heutigen Hauptmarkt waren ſowohl Erzeuger als auch Konſumenten in großer Zahl vertreten, wodurch ſich ſchon in den erſten Vormittagsſtunden ein lebhafter Marktverkehr entfaltete. Obſt und Gemüſe war mehr als reichlich angeboten. Das er⸗ freuliche Moment des Tages war, daß die Preiſe für Obſt heute eine ſinkende Tendenz aufwieſen und daß ſich insbeſondere die Preiſe für Birnen und Zwetſchen ermäßigt haben. Sodann ſind die Bohnenpreiſe ſeit dem letzten Markttage um 5 Pfg. zu⸗ rückgegangen. So bezahlte man für gute Stangenbohnen 20 Pfg., Tomaten koſteten 35—40 Pfg. Gegen 10 Uhr ſetzte ein ſehr ſtarker Betrieb ein, ſodaß man ſchon etwas die Ellbogen ſpielen und ſich mit den Händen oder dem Armkorb Luft machen mußte, um raſcher vorwärts zu kommen. Schön iſt dies gerade nicht, aber geholfen hat es doch, namentlich bei den Fiſchbottichen, wo heute überhaupt bald kein Durchlaß mehr war. Von der ſauren Gurkenzeit haben wir im letzten Bericht aus⸗ führlich geſchrieben, heute wollen wir nur kurz erwähnen, daß für Einmachgurken Hochſaiſon war und daß daneben auch ſehr viel Bohnen gekauft wurden. Leider vereitelten die nach 11 Uhr niedergegangenen ſchweren Regenſchauer die weitere Aus⸗ nützung der günſtigen Konjunktur. Die Hausfrauen flüchtetem bei Ausbruch des Regens unter die großen Marktſchirme der Erzeuger und fühlten ſich wohlgeborgen unter dieſem Schutz. Aber beim zweiten Platſchregen wurde der Markt fluchtartig verlaſſen, wo⸗ mit leider ein vorzeitiges Ende des guten Verkaufsgeſchäftes her⸗ beigeführt wurde. Was die Zufuhr von Obſt anbelangt, ſo war dieſe ebenſo zahlreich wie die von Gemüſe u. Einmachgurken. Man konnte wählen wiſchen Birnen, Aepfel, Zwetſchen, Mirabellen, Pfirſiche, Trau⸗ den und Aprikoſen. Bei den Gemüſe verkaufsſtänden fiel be⸗ ſonders ſchöner Blumenkohl auf, dann Rotkraut, Wirſing, Weißkraut, Spinat. Die Zufuhr in Kartoffeln war gleich⸗ falls gut. Durch das regneriſche Wetter gediehen die Pilze wie der Sand am Meer. So wurden heute in ſebr großen Quanti⸗ täten Pfifferlinge, Stein⸗ und Semmelpilze und Cham⸗ pignens angeboten und verkauft. Flußfiſche waren beſſer angeboten, während Seefiſche weniger vorhanden waren. In lebendem und geſchlachtetem Geflügel hatte man große Auswahl, leider aber kein Geld. Eier und Butter gabs wie immer in Hülle und Fülle zu den bekannten Preiſen. Die Eierpreiſe ſchleichen ſeit eini⸗ gen Tagen ohne recht erſichtlichen Grund zum großen Leidweſen der Hausfrauen langſam in die Höhe. Der Preis für Süßbutter behauptet ſich, während Landbutter, die nur wenig angeboten iſt, ebenfalls Miene macht, eine ſteigende Tendenz einzunehmen. Gegen 12 Uhr kamen dann noch die Nach ügler und Spätauf⸗ ſteher auf den Markt, die nicht beſonders beliebt ſind da ſie um jeden Pfennig 10 Minuten lang handeln und feilſchen, die »Umgegend(Rüdesheim) wurde vor einiger Ware nach allen Richtungen der Windroſe betrachten, noch daran koſten, um ſchließlich davon zu gehen ohne was zu kaufen. Wenn dann die Verkäuferin ein Trommelfeuer von Schimpfwörtern über die„Schtädtler“ losläßt, braucht man ſich nicht zu verwundern. Nach den Feſtſtellungen des ſtädtiſchen Nachrichtenamtes war 0 recht lebhaft und der Verkauf im allgemeinen befrie⸗ igend. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig bpro Pfund: Kartoffeln—7; Wirſing—12; Weißkraut—10; Rotkraut 15—18; Bohnen grün 12—20, gelb 15—25; Blumenkohl Stück 50—120; Karotten, Bſchl.—7; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben 10—12; grüne Erbſen 35; Spinat 30—35; Zwiebeln 10—12; Knoblauch, Stück—15; Lauch, Stück 10—15; Kopfſalat Stück 10—18; Endivienfalat, Stück 10—15; Gurken, Stück, groß 30—70, Einmachgurken—2,5; Tomaten 30—45; Kohlraben, Stück—10, Mangold 10; Rettich, Stück—15; Meerrettich, Stück 20—70; Suppengrünes, Bſchl.—10; Schnittlauch, Bſchl.—6; Peterſtlie Bſchl.—8; Pfifferling 25—40; Steinpilze 40; Pfirſiche 35—60; Aprikoſen 70—80; Mirabellen 25—835; Aepfel 20—30; Birnen 15 bis 35; Heidelbeeren 35—45; Trauben 60—90; Orangen, Stück 12—25; Zitronen, Stück—10; Bananen Stück 10—20; Süßrahm⸗ butter 200—240; Landbutter 180—200; Weißer Käſe 45—50; Honig mit Glas 150—180; Eier, Stück—16; Aale 140—160; Barben 100—120; Karpfen 160; Breſem 100—120; Kabeljau 45—55; Schell⸗ fiſchfiſche, groß 80; Backfiſche 50—60; Hahn, lebend, Stück 150 bis 400, geſchlachtet 170—650; Huhn, lebend, Stück 150—400, ge⸗ ſchlachtet 170—750; Enten, lebend, Stück 350—400, geſchlachtet 400 bis 1100; Tauben, lebend, Paar 200, geſchlachtet, Stück 80—150; Gänſe, lebend, Stück 650, geſchlachtet 900—1400; Rindfleiſch 110 bis 120; Kuhfleiſch 70; Kalbfleiſch 120—130; Schweinefleiſch 130 bis 140; Hammelfleiſch 120; Gefrierfleiſch 72. ch. veranſtaltungen ch. Verfaſſungsfeier im Friedrichspark. Der Friedrichspark be⸗ ging den geſtrigen Tag der Verfaſſungsfejer durch eine großes Abendkonzert mit bengaliſcher Beleuchtung des Parks. Der Beſuch der Veranſtaltung war ſehr gut. Die Dar⸗ bietungen der Kapelle Becker wurden mit ſo großem Beifall auf⸗ genommen, daß ſie verſchledentlich Dreingaben ſpenden mußte. Aus dem Programm ſeien u. a. hervorgehoben die Jubelouvertüre von Bach, ſodann Kompoſitionen von C. M. von Weber, Wagner, Strauß, Mendelsſohn. Während der Beleuchtung der Sternwarte und der verſchiedenen Partien des Weihers, die wiederum einen farbenpräch⸗ tigen Anblick gewährten, ſpielte ein Hornquartett die Lieder Ich grüße Dich“ und„Abſchied vom Walde“ mit gewohnter Fein⸗ heit. Den Schluß des ſchönen Abends bildzte Lindemanns großez patriotiſches Potpourri„O Deutſchland, hoch in Ehren“ und der Ar⸗ meemarſch Nr. 7 der 1. Bataillonsgarde, Stücke, die ſo gut gefielen, daß ſie wiederholt werden mußten. „Anahyga“, die deutſche anatomiſch⸗hygieniſche Ausſtellung in der Turnhalle K 6, erfreut ſich eines ſteigenden Beſuches, ein Zeichen dafür, welch ein Bedürfnis für derartige Ausſtellungen vorliegt. Es empfiehlt ſich, zum Beſuch möglichſt die Vormittagsſtunden zu wählen. Die Sammlung iſt nur kurze Zeit hier zu ſehen, da ſie be⸗ reits für andere Städte verpflichtet iſt. Nus dem Lande * Heidelberg, 12. Aug. Die amtliche Fremdenfrequenz vom 4. Auguſt notierte 96 407 Fremde, darunter 10 629 Ausländer. Allein in der Zeit vom 2. bis 4. Auguſt wurden in Heidelberg 2766 Fremde gezählt, darunter 669 Ausländer. Inzwiſchen dürften die auf 100 000 fehlenden 3593 Fremden längſt eingetroffen ſein, ſodecz in Heidelberg die Geſamtfrequenz von 100 000 Fremden bereits überſchritten iſt. Die ſtarke Sleigerung der Fremdenverkehrsziffer in den letzten Tagen dürfte vor allem auf die Heidelberger Feſtſpiele zurückzuführen ſein. * Walldorf, 12. Aug. Mittwoch Mittag wurde das Büro⸗ gebäude nebſt Stall und Schuppen des Kaufmanns Wilhelm Levi vollſtändig eingeäſchert. Das Feuer wurde beim Ausräuchern des Stalles verurſacht. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Nus der Pfalz Einem Schwindler in die Hände gefallen * Ludwigshafen, 11. Aug. Geſtern nachmittag telephonierte ein unbekannter Mann an ein Konfektionsgeſchäft in der Ludwigsſtraße und gab ſich als Oberſtudienrat in der Schu⸗ bertſtraße wohnhaft aus. Er erſuchte um Zuſendung von ſechs Strickjacken für ſeine Frau. Ein Lehrmädchen des Konfek⸗ tions⸗Geſchäftes wurde mit der Zuſtellung beauftragt. In der Schubertſtraße kam ihr ein unbekannter Mann entgegen und fragte ſie, ob ſie die Jackem hätte. Das Mädchen bejahte dies, worauf er das Paket entgegennahm und erklärte, in ſeine Wohnung zu gehen und eine paſſende Jacke auszuſuchen. Der Unbekannte ging einige Häuſer weiter und markierte, als wenn er in das Haus gehen wollte, wurde aber dabei von dem Mädchen nicht beobachtet. Das Mädchen ging nun längere Zeit in der Schubertſtraße auf und ab, und als ihr die Zeit zu lang wurde, ging ſie in die Woh⸗ nung des Oberſtudienrates, woſelbſt ſich herausſtellte, daß ſie einem Schwindler in die Hände gefallen war. Der Unbekannte wird wie folgt beſchrieben: Etwa 28 Jahre alt, 1,75 Meter groß, ſchlanke Figur, hat ſchwarze Haare und ebenſolchen kleinen Schnurrbart, er trug dunklen Anzug und ſchwarze Schnürſchuhe. :: Bad Dürkheim, 13. Aug. Das lang erſehnte Kinderfeſt wird nun am kommenden Samstag, nachmittag 4½ Uhr ſtattfinden. Das Programm des ffeſtes, das unter Leitung des Landestheaters für Pfalz und Saargebiet ſteht, iſt ein außerordentlich reichhaltiges, ſodaß dieſe Veranſtaltung mit allem Recht auch als ein Feſt für „Kleine und Große“ bezeichnet werden kann. Die Kinder ſol⸗ len vor allem in Sommerkleidern, vorzugsweiſe in weiß erſcheinen. Zur Belebung des Feſtes dient es auch, wenn daneben zahlreiche Kinder in Koſtümen, insbeſondere in Märchenkoſtümen, erſcheinen. Das Feſt wird eröffnet mit dem Einzua der Roſen⸗ königin mit Gefolge(ſelbſtaeſchmückte Wagen, Sportwaoen, Kin⸗ derwagen, Holländer, Leiterwägelchen, alle möolichſt in Blumen⸗ ſchmuck). Der am ſchönſten geſchmückte Wagen wird dekoriert. dane⸗ ben werden einige Troſtpreiſe zuerkannt. Nach der Prämiierung der Feſtwogen wird auf der Freilichtbühne hinter dem Parkhotel das Märchenſpiel„Die Gänſehirtin am Brunnen“ vom Landestheater aufgeführt. Es folgen zwei Tanzrantomimen: a) Früßlingsreigen (Rokokotanz), b)„Was Kinder träumen“. Alsdann folgen Spiele der Knaben und Mädchen wie Wettlaufen, Eierlaufen. Sackhüpfen, Kletterbaum, Tauziehen, Hahnenkampf. Ballwettſpiel uſw. Nachbargebiete Verhaftung einer Falſchmünzerbande — Frankfurk a. M. 11. Aug. Ueber die Verhaftung von Falſch⸗ münzern wird der„F..“ aus Bingen gemeldet: In Bingen un Zeit feſtgeſtellt, daß deuernd in großer Zahl falſche Einmarkſtücke in den Verkehr gebracht wurden. Die Täter konnten bislang nicht dingfeſt gemacht werden. Nun wurden geſtern nachmittag zwel Frauensperſonen feſtgeſtellt, als ſie in hieſigen Ladengeſchäften falſche Einmarkſtücke ausgaben. Bei der Vernehmung durch die Polizei ſtellte ſich heraus, daß die beiden Frauen aus Geiſenheim waren und daß der Herſtellungsort des Felſchgeldes ebenfalls Geiſenheim iſt. Hierauf wurde eine Durch⸗ ſuchung der Wohnung des Herſtellers vorgenommen, wobei eine voll⸗ ſtändige Münzwerkſtäkte, ferner fertige und halbfertige Geld⸗ ſtücke gefunden wurden. Die Werkſtätte wurde beſchlagnahmt und der Herſteller des falſchen Geldes feſtgenommen. Es handelt ſich um den Feldſchützen Peter Herborn, ſeine Frau und ihren 25jährigen Sohn Joſef Herborn den Schwiegerfſohn, Eiſenbahnunteraſſiſtent Steif und deſſen Frau, geborene Herborn. Die Mutter und die Tochter brachten das Falſchgeld in Verkehr. Sportliche KRunoͤſchau Fußball in der Pfalz Das größte Interſſe des geſtrigen zweiten Fußball⸗Sonntaa in der neuen Spielzeit konzentrierte ſich auf die Qualifikationsſpiele zwecks Ergänzung der Bezirksliga auf 10 Vereine. Nach den Be⸗ ſchlüſſen des Würzburger Verbandstages haben an dieſen die beiden Letzten der vorjährigen Bezirksliga und die Unterlegenen bei den Aufſtieasſpielen teilzunehmen. Es ſtanden ſich alſo gegenüber: B. f. R. Kaiſerslautern— Os Mannheim:1 Trotzdem, daß Kaiſerslautern ſchon gleich nach Beginn des Spieles infolge Verletzung eines Spielers mit 10 Mann den Kampf durchführen mußte, blieben ſie dank ihrer auten Verteidiauna Sie⸗ ger. Der übereifrige Sturm der Mannheimer verpaßte etliche Tor⸗ gelegenheiten, während Kaiſerslautern den Kampf mit großer Eneraie durchführte und ſo zu ſeinen Erfolgen kam. ch. Regeln Kegler-⸗Verband Mannheim und Amgebung Die im Rahmen der Sportwerbewoche ausgetragenen Spiele brachten bis Mittwoch abend folgende Ergebniſſe: Mutterſtadt 2228, Weinheim 1. M. 2445, Weinheim 2. M. 2095, Heidelberg 1. M. 2400. 2. M. 2449, 3. M. 2257. Darenſtadt führt noch mit 2564 Holz vor Durlach. Clubkämpfe: Gute Gaſſe 1187, Fortunga 1174, Kegelgeſell. 1902 1066, Badenia 1186, Kleeblatt 1096, Feudenheim 1926 1260, Bahn⸗ frei 1261, Junge Stecher 1242, Fidele 12 1269. Werbebahn: Mitſch⸗Mannheim 68. Ehrenbahn: Boos und Kalt je 68 Holz. Jigurenbahn: Höfer⸗Mannheim 10 Punkte. Riegenbahn: Riege Speyer: Weber, Germer, Kucher 130 Hols. Weber Feudenheim 125 Holz. Am Sonntag, 15. Auguſt, iſt Hauptkampftag im Rheinkaffee. Es ſtarten Frankfurt, Mainz, Worms und Mannheim und wird der Sieger der Städtekämpfe unter dieſen zu ſuchen ſein. Schach Rhein⸗Schachmeiſterſchaft „ Kaſſerslautern, 11. Aug.(Drahtber.) Die ſechſte Runde brachte die mit großer Spannung erwartete Partie Dr. van Nüß⸗ Düſſeldorf gegen Orbach⸗Frankfurt Der Kampf wurde nach ſehr lebhaftem Damenbauernſpiel abgebrochen. Rüchti⸗Speyer konnte gegen Schmahl⸗Elberfeld ziemlich raſch eine Mattſtellung erzwingen, während Weißgerber⸗Saarbrücken nach ſeinen vorhergegangenen zwei Niederlagen jetzt gegen Rutz⸗Karlsruhe in einer ſizilianiſchen Partie erfolgreich ſein konnte. Fleißner⸗Ludwigshafen gewann ſicher gegen Heider⸗Köln. Joſt⸗Saarbücken und Lempelius trennten ſich Remis, die franzöſiſche Partie Scheibe⸗Karlsruhe—Platz⸗Köln wurde abge⸗ brochen. Scheibe ſteht durch Figurengewinn günſtiger. Der Stand nach der 6. Runde iſt folgender: 1. Dr. van Nüß 4½, 2. Weißgerber 4, 3. Ruchti 3½½, 4. Orbach 3(+ 2), 5. Rutz 3, 6. Fleißner 2½%, J. Heider 2, 8. Scheibe 12, 9. Schmahl 1½, 10. Lempelius 17ë, 11. Joſt ½ Zähler. Pferdeſport ftöln a. Rh. Auch der zweite Tag in Köln war trotz der trüben Witterung ein voller Erfolg, der Beſuch war ſehr gut. Den Großen Preis von Köln((80 000 über 2200 Meter beſtritt ein erleſenes Feld von 8 Pferden. Sieger blieb wie im Vorjahr der Oppen⸗ heimſche Weißdorn mit Varga. Der Sieg von Weißdorn war überlegen. Auxelius enttäuſchte etwas, Olympier, der für Aure⸗ lius die Schrittmacherrolle übernommen hatte, ging ſofort in Frontk vor Lauffeuer,. Aurelius und Pompejus, dahinter kamen Marduck, Freigeſſt, Weißdorn und Sonnenblümchen. In der Gegengerade hatte Olympier ee Lauffeuer wurde nach vorne gebracht, bald darauf gingen Aurelius und Sonnenblümchen in Führung. Dann kam Weißdorn nach vornen und gewann ganz überlegen. Ergebniſſe: 1. Deſir⸗Rennen. Für Zweijährige. 3000„. 1000 Meter. 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Original(Varga) 2. Georgette⸗ 3. Okertal. Ferner liefen: Lux, Die Afrikanerin, Ahnburg. Tot. 20:10, Pl. 10, 10, 12:10. 2. Balrath⸗Jagdrennen. 3500. 3200 Meter. 1. A. Stierheims Traben(Schuldt), 2. Jugendliebe, 3. Neulichs. Ferner liefen: Erlkönig, Morgengabe, Wetterſtein, Oſtſee, Coſimo, Spree; Giſelher; Blankenburg. Tok. 18:10, Pl. 12, 12, 12:10. 3. Wallenſtein⸗Rennen. 6000 Mk. 1600 Meter. 1. K. Bracha's Punkt(Haynes). 2. Goldwert. 3. Boniburg. Ferner liefen: Coriolan III, Miſtral. Tot.: 24:10; Pl. 20, 52:10. 4. Dorn⸗Rennen. Für Zweijährige. 6000 Mk. 1000 Meter. 1. Geſt. Weils Parteigekriebe(Tarras). 2. Wanderer. 3. Turnierdame. Ferner liefen: Oberwinter. Tot.: 33:10; Pl. 11, 11:10. 5. Großer Preis von Köln. Ehrenpreis u. 30 000. 2200 Mtr⸗ 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Weißdorn(L. Varga); 2. A. u. C⸗ Weinbergs Aurelius(DO. Schmidt); 3. Stall Hönwalts Sonnen⸗ blümchen(E. Pretzner). Ferner liefen: Marduck, Olympier, Frei⸗ geiſt, Lauffeuer, Pompejus. Tot. 37:10; Pl. 11, 11, 11:10. 6. Fauſt⸗Rennen. 3500„ 1200 Mtr. 1. Abtlg.: 1. Geſt. Weils Sinir(Tarras); 2, Miltiades; 3. Louiſtana. 2. Abtlg.: 1. Haupt⸗ geſtüdt Altefelds Corax(Hilliarus); 2. Orizaba; 3. Heruler. Ferner liefen: Pretty Olive, Polykrates Symphonie, Aſeptic, Stammherr, Lucifer 2, Finſternis, Mouſſine, Heda 2. 1. Abtüg. Tot. 13.10; Pl. 11, 11, 12:10. 2. Abtlg. Tot. 18:10; Pl. 15, 29, 23.10. 7. Frohnhof-⸗Jagdrennen. Ausgleich 11. 4500 Mk. 3700 Meter. 1. Stall Hönwalt's Abendwind(Edler). 2. Gerwin. 3. Die Zuverſicht. Ferner liefen: Larodoſta, Mutterlos, Bundesbruder wan, Flora, Trumſcheit. Tot.: 52:10; Pl. 18, 14, 18:10. ——— wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Ueber Baden zogen geſtern mehrere Druckwellen und brachten teilweiſe Regenfälle. Im Südſchwarzwald waren die niedergegan⸗ genen Regenmengen beträchtlich, ſo auf dem Feldbera 33 Liter vro Quadratmeter. Die Temperaturen aingen etwas zurück. Weitere weſtliche Druckwellen charakteriſteren das Wetter unſeres Lande⸗ auch für die nächſte Zeit als unbeſtändig. Morgen iſt bei An⸗ näherung eines gegenwärtig über Enaland liegenden Hochdruckteiles mit vorübergehender Aufheiteruna zu rechnen, der aber wieder neue Regenfälle folgen werden. Wetterausſichten für Freitag, 13. Auguſt: Vorübergehend heiter⸗ Herausgeber, Drucker unb Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme „Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. P. Kurt Fiſcher. 7. Feuilleton:. V. Kurt Fiſcher Kommunalpolittk und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport un Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kuxt Ehmer. — dGericht und alles Uebrige: Fr. Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner — — 215. 3 —— Donnerslag, den 12. 1926 8. Seile. Nr. 368 Neue Rauaheimet Zeitung(Abend · Ausgatze [Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Pulvergruppe— J. G. Farben In der o. HV. der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Spreng⸗ ſtoff Acö. in Könn wurde infolge der Verſchmelzung der Mutter⸗ geſellſchaft, der Köln⸗Rottweil AG. in Berlin, mit der JG. Farben⸗ mduſtrie in Frankfurt a. M. beſchloſſen, den Generalkartellanſchluß⸗ dertrag von 1894 bzw. 1911 mit allen Zuſätzen aufzuheben. So⸗ ann wurde der Vorſtand ermächtigt, mit Zuſtimmung des AR. en Intereſſengemeinſchaftsvertrag mit der JG. Farbeninduſtrie 31dulchließeen, der am 1. Januar 1926 in Kraft tritt und bis t Dez. 2024 läuft. Nach dieſem Vertrag iſt die Gewinnausſchüt⸗ ung derartig geregelt, daß auf 200 Aktien der..S. 4 v. H. ewinnanteilt bezahlt werden, wenn die JG. Farben auf 80 /, Aktien 10 v. H. gewährt. Bei einer etwaigen Kapitalerhöhung —5 JG. Farben wird den Aktionären der..S. ein Bezugsrecht 15 Verhältnis der Dividendengleichung angeboten. Ab 1937 ſteht hnen das Recht zu, den Umiauſch ihrer R. W..-Aktien in 36. der den⸗Aktien nach demſelben Schlüſſel zu fordern.— Auch in die HB. der AG. Siegener Dynamit⸗Fabrik in Köln, S. ſich bekanntlich in der Verwaltung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen antengtoff AG. befindet, wurde beſchloſſen, den Generalkartell⸗ enſchlußvertrag nebſt allen Zuſätzen aufzuheben, und der Vorſtand het ir. mit der Zuſtimmung des AR. einen Intereſſengemein⸗ abalksvertrag mit der JG. Farbeninduſtrie AG. in Frankfurt a. M. wöllſchließen.— Die HB. der Köln⸗Rottweiler Agg. jedoch fafſt nicht beſchlußfähig. Es hätten in ihr zur Beſchluß⸗ ahlung etwa 27 Mill. vertreten ſein müſſen; insgeſamt waren der nur 19 867 480/ StA. und 125 000% WA. vertreten. In e Beratung der To. wurde daher nicht eingetreten und die Ver⸗ ammlung als beſchlußunfähig erklärt. Eine neue HV. wird auf an 31. d. M. zur Beſchlußfaſſung über die genannten Fragen einberufen. Kapitalerhöhung der dresoͤner Bank auf 100 Mill. M. 80„Die Dresdner Bank gibt folgendes Kommunique aus:„In der Iifung des AR. der Dresdner Bank gelangte die Halbjahres⸗ Ji anz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zur Vorlage, deren ſaern einen in jeder Hinſicht befriedigenden Fort⸗ r ritt zeigen. Die durch verminderte Zinsſpanne eingekretens niedsigung der Gewinne aus dieſem Geſchäftszweige iſt durch 0 rigere Unkoſten ausgeglichen. Das lebhafte Effekten⸗ geſteli ſionsgeſchäft hat günſtige Erträge erbracht. Auch konnte feſt⸗ werden, daß das zweite Halbjahr ſich bisher ſehr gut an⸗ ubolen hat. Der AR. beſchloß, einer auf den 7. Sept. 1926 ein⸗ erufenden ao. GV. die Erhöhung des Aß. auf 100 Mill./ für Ausgabe neuer Aktien mit halber Dividendenberechtigung 1 1926 im Ausmaße von 22 Mill./ vorzuſchlagen, von denen 8 Betrag von 19,50 Mill. im Verhältnis von:1 den Aktionären 10 Bezuge angeboten werden ſoll. Die Kapitalvermehrung hat die„Jweck, gegenüber den ſtark angewachſenen fremden Geldern 185 eigenen Mittel des Inſtituts zu verſtärken. Der Bezugspreis ard ſpäter feſtgeſetzt.“— Falls ſämtliche Aktionäre von ihrem nugsrecht Gebrauch machen, würden dadurch für 19,50 Mill. b neuen Aktien von den Aktionären aufgenommen werden, o tuß für 2,50 Mill. Aktien übrig bleiben würden, deren Verwer⸗ nd auf andere Weiſe möglich iſt. Nach der Deutſchen Bank aibt mehr die Dresdner Bank als zweites Bankinſtitut junge Aktien 5 Dieſe werden aber im Falle der Dresdner Bank neu ge⸗ guffen, während es ſich bei der Deutſchen Bank um das Angebot 19 55 ſcüher emittierter, von dem amerikaniſchen Konſortium rückerworbener Aktien, handelt. Wie man im Berlin annimmt, es nicht ausgeſchloſſen zu ſein, daß die anderen D⸗Banken m Beiſpiele der beiden Banken folgen werden. Juſ 0 Zurückziehung der Auslands⸗Golddepoks der Reſchsbank. Im Dellſamenhang mit der erſten Goldoerſchiffung von Amerika nach bant ſchland in Höhe von 2,5 Mill. Dollar teilt die Federal Reſerve⸗ Ausl of Newyork mit, daß die erfolgte Goldverſchiffung Teile der im Rei and befindlichen Goldreſerven darſtellen, die im Ausweis der werbeband als Goldreſerve bei Zentralnoten⸗Inſtituten aufgeführt als n. Es ſcheint die Abſicht der Reichsbank zu ſein, die ſeinerzeit Rei deſerve im Ausland deponierten Golddepots, die ſeit langem im möhſehankausweis unverändert mit 260 430 000/ erſcheinen, all⸗ ich nach Deutſchland zurückzuziehen. 215 Zulaſſung der Ver. Stahlwerke⸗Aktien zum Börſenbandel. Julaſſungsſtelle hat heute den Antrag auf Zulaſſung von dich ail% Aktien der Vereinigten Stahlwerke AG., Düſſeldorf, Die Aktiigen Aenderungen des Proſpekts prinzipiell genehmigt.— Der Nelen ſollen zunächſt per Kaſſa und variabel gehandelt werden. ter Serminhandel findet erſt ſpäter ſtatt. Wie wir von informier⸗ Wueſtcete erfahren, darf der Einführungskurs mit 128 v. H. in icht genommen werden. angte Vereinigte Stahlwerke—„Arbed“. Zwiſchen der Ver⸗ ube Stahlwerke A. und der„Arbed“, Vergt. Hüttenwerke die Ateich⸗Düdelingen, wurde ein Abkommen getroffen, wonach Verei lrbed“ im deutſchen Zollgebiet nicht unter den Preiſen der migten Stahlwerke verkaufen darf. Die 800 2 :: Brown Boveri u. Co. AG. in Mannheim. Die Geſellſchaft hat von den Vereinigken Großkraftwerken Schleswig⸗Holſtein G. m. b.., Rendsburg, einen Auftrag auf Lieferung von etwa 36 Km. Hochſpannungsleitung erhalten. - 50 v. 5. Juzahlung der Akktionäre zur Verluſtdeckung bei der Ritter⸗Biber AG. in Durlach. Die Geſellſchaft, deren Grund⸗ kapital von 2,5 Mill. in internationalem vorwiegend amerika⸗ niſchem Beſitze iſt, befindet ſich in der Lage, ihre Ankerbilanz durch eine Juzahlung ſeitens der Aktionäre auf die Aktien von ſaſt 50 v. H. des Nominalbetrages zu decken, ohne daß für dieſe Zu⸗ zahlungen neue Aktien gewährt werden. Die auf den 30. Juni d. J. gezogene Bilanz hat einen Geſamtverluſt von 1175 698 ergeben. Hiernach entfällt auf jede Aktie von 1000 eine Zu⸗ zahlung von 470,28 l. :: Aquila AG. für Handels. und Induſtrieunkernehmungen— Bahnbedarfs⸗Acßh. Im Konzern der Eiſenhandelsfirma J. Adler jr. ſoll nach der F. Z. die Banhbedarf Ach. von der Aquila AG. für Handels⸗ und Induſtrieunkernehmungen in Frankfurk a. M. über⸗ nommen werden. Die Aquila AG. bietet für vier Bahnbedarf⸗ Aktien eine eigene Aktie und erklärt ſich gleichzeitig bereit, den Aktionären der Banhbedarf AG., die dieſen Umtauſch nicht vor⸗ zunehmen wünſchen, eine Barabfindung von 30 v. H. zu zahlen. Handelsproviſorium und Saargebietsabkommen Die Handelskammer Saarbrücken teilt auf Grund ihr zugegangener Informationen Einzelheiten aus dem am 5. Aug. abgeſchloſſenen Saarzwiſchenabkommen mit. U. a. über⸗ nimmt das neue Abkommen ſowohl hinſichtlich der Einfuhr in das Saargebiet wie der Ausfuhr nach dem Reiche nur einen be⸗ ſchränkten Teil der im vorjährigen Abkommen vom 11. Juli getroffenen Vereinbarungen. Beſonders iſt zu beachten, daß bei der Ausfuhr nach dem Reiche alle mit der Eiſenfrage irgendwie zuſammenhängenden Poſitionen für die eiſenſchaffende und weiterverarbeitende Induſtrie unberückſich⸗ tigt geblieben ſind. Von den im vorjährigen Abkommen ent⸗ haltenen Farbenpoſitionen wurde die Hälfte der im vorigen Jahre feſtgeſetzten Mengen zum Minimaltarif zugelaſſen. Außer⸗ dem enthält die Liſte ein zollfreies Kontingent in Höhe von 600 000 Fr. für die Einfuhr deutſcher Medikamente. Auch für die Ausfuhr des Saargebiets in das deutſche Zollgebiet ſind Erleichterungen eingetreten. Die Handelskammer Saarbrücken wird ſich einer an ſie bereits ergangenen Aufforderung der Regierungs⸗ kommiſſion entſprechend unverzüglich mit den einzelnen Intereſſen⸗ tengruppen zur Vorbereitung der Verteilungsvorſchläge in Ver⸗ bindung ſetzen. :0: Neue Quotenregelung bei den internakſonalen Roheiſen. verhandlungen. Wie verlautet, hat die Regelung der Quotenfrage bei den internationalen Roheiſenverhandlungen eine neue Form erfahren. Als urſprüngliche Grundlage war die Geſamtproduktion der beteiligten Länder des Jahres 1925 vorgeſehen. Danach ent⸗ fielen auf Deutſchland 43,22 v.., Frankreich⸗Luxemburg 39,45, auf Belgien 11,6 und auf das Saargebiet 5,73 v. H. der Geſamt⸗ erzeugung. Die franzöſiſch⸗luxemburgiſche Induſtrie hat dieſen Vor⸗ ſchlag für unannehmbar erklärt und als Unterlage die Erzeugung im erſten Vierteljahr 1926 vorgeſchlagen. Da die franzöſiſche Induſtrie infolge der Inflation in dieſer Zeit 100 v. H. beſchäftigt war, konnte dieſer Vorſchlag von den übrigen Beteiligten nicht angenommen werden. Einem neuen Kompromiß zufolge, das wahrſcheinlich die Zuſtimmung aller beteiligten Länder finden wird, ſollen nun die Quoten vierteljährlich neu feſtgeſetzt werden, und zwar in der Weiſe, daß für das erſte Vierteljahr vom Zeitpunkt der Gründung des Eiſenpaktes das erſte Vierteljahr 1926 für die Quotenberechnung maßgebend wäre, für das nächſte Vierteljahr eine neue Quotenberechnung nach der Produktion des zweiten Vierteljahres 1926 und ſo fortlaufend nach dem jeweiligen Pro⸗ duktionsſtand aller Vierteljahre. 24: Noch keine Kalipreiserhöhung. In der heutigen Sitzung des Reichskalirates begründete das Kaliſyndikat den Antrag, die en um durchſchnittlich 18 v. H. vom 15. Auguſt ab zu beſchließen. Der Vertreter des Handels beantragte, zurzeit die Er⸗ höhung mit 12 v. H. zu beſchließen, dagegen die weiteren 6 v. H. einer ſpäteren Beſchlußfaſſung des Reichskalirates nach Ueberſicht über die Ernteergebniſſe vorzubehalten. Der Reichskalirat beſchloß mit 13 gegen 9 Stimmen bei vier Stimmenthaltungen, dem Antrag des Handels gemäß, der Erhöhung um 12 v. H. durchſchnittlich zu⸗ zuſtimmen. Der Bevollmächtigte des Herrn Reichswirtſchafts⸗ miniſters beanſtandete auf Grund des§ 91 der Durchführungs⸗ vorſchriften zum Kaliwirtſchaftsgeſetz den Beſchluß, weil zurzeit der Nachweis eines Erforderniſſes der Preiserhöhung nicht ausreichend geführt ſei, und begründete den Einſpruch näher mit der Er⸗ klärung, daß die Entſcheidung des Reichswirtſchaftsminiſters über Aufrechterhaltung des Einſpruches in der vorgeſchriebenen Friſt ergehen würde. Mit Rückſicht hierauf beſchloß der Reichskalirat, die Preiserhöhung erſt nach Ablauf der Friſt am 1. Sept. in Kraft treten zu laſſen. 2: Die Inſoſpenzen der erſten Auguſtwoche. In der erſten Auguſtwoche wieſen die Ge ſchäftsauſſichten mit 53 gegenüber der letz⸗ mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; ten Juliwoche einen bedeutenden Rückgang auf(77). Dagegen iſt die Zahl der Konkurſe mit 138 gegenüber 135 nahezu unverändert ge⸗ blieben. Die Verteilung der Inſolvenzen auf die Unternehmungsform ergibt bei den Geſchäftsaufſichten folgendes Bild: Acg. 1(1) und offene Handelsgeſellſchaften 2(). An den fadſie ſind AG. mit 1(),..b. H. mit 13(), Kommanditgeſ. 1(), eingetra⸗ gene Genoſſenſchaften 1(5) und offene Handelsgeſellſchaften mit h(11) beteiligt. Mangels Maſſe mußten bei 5 AG. das Konkursverfahren eingeſtellt werden. 75 Inkraftſetzung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabkommens vom 21. Auguſt. Wie mitgeteilt wird, dürfte vorausſichtlich Ende dieſer Woche der handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstages zu⸗ ſammentreten, um auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes vom 10. Juli 1926 zu dem deutſch⸗franzöſiſchen Handelsproviſorium Stellung zu nehmen. Das Handelsabkommen ſoll am 21. Auguſt in Kraft geſetzt werden. :: Abſchluß des deutſch⸗japaniſchen Farbſtoff⸗Abkommens. Als Ergebnis der langwierigen Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Japan iſt nunmehr das Farbſtoff⸗Abkommen zum Abſchluß gelangt. Nähe Einzelheiten ſind noch nicht bekanntgegeben worden. In intereſſierten Kreiſen hofft man jetzt, daß nunmehr auch die übrigen Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und Japan in ein flotteres Tempo und ein günſtigeres Fahrwaſſer kommen werden. Börſenberichte vom 12. Auguſt 1920 Mannheim feſt Ausgehend vom JG. Farbenmarkt ſetzten die Kurſe ſämtlicher Terminwerte höher ein, ſo daß JG. Farben zu 295, Gelſenkirchen zu 182 und Phönix zu 128 Umſätze getätigt wurden. Der Kaſſa⸗ markt war bei geringen Umſätzen feſt. Am Schluß hatte ſich das Geſchäft etwas geſetzt und man ſchloß zu leicht abgeſchwächten Kurſen. Es notierten: Badiſche Bank 147,50, Pfälz. Hypotheken⸗ bank 119, Rhein. Ereditbank 125., Rhein. Hypothekenbank 128, Südd. Disconto 132., IJG. Farben 293, Rhenania 80, Brauerei Sinner 74., Schwartz⸗Storchen 119,50., Werger 130., Mannh. Verſicherung 85, Oberrheiniſche 171, Seilwolf 50, Benz 84, Emaillierwerke 41, Gebr. Fahr 36, Fuchs Waggon 0,73, Germania Linoleum 175, Knorr 123, Mannh. Gummi 60, Mez u. Söhne 64, N. S. U. 80, Heidelberger Zement 121,50, Rheinelektra 132,25, Salz⸗ werk Heilbronn 140, Weſteregeln 152., Zellſtoff Waldhof 164,50, Zucker Frankenthal 74, Waghäuſel 82,50. Frankfurt feſt, beſonders Chemiewerte Die heutige Börſe ſtand wieder vollkommen unter der regen Ge⸗ ſchäftigkeit auf dem Chemiemarkt. Namentlich aus Berlin lagen wieder beträthtliche Aufträge vor und die Berliner Arbitrage nahm alles herauskommende Material ſchlank ab. Schon vormittags war die Frage nach J. G. Werten ſtark in Erſcheinung getreten, ſo daß bei Beginn eine Erhöhung von 2 v. H. gegen geſtern abend zu verzeichnen war, die ſich im weiteren Verlauf auf 4 v. H. ausdehnte. Auf allen übrigen Gebieten hielten ſich dagegen die Kursbeſſerungen in beſchei⸗ denen Grenzen, auch das Geſchäft war weſentlich geringer; nur Danatbank(plus 3 v..) und Deutſche Erdöl(plus.50 v..) tra⸗ ten noch etwas ſtärker hervor. Auf dem Montanmarkt gab es durch⸗ weg kleine Kursbeſſerungen von—1 v.., während ſie auf dem Elektromarkt verſchiedentlich bis zu 2 v. H. ausmachten. Von Spe⸗ zialpapieren gewannen Philipp Holzmann 3 v. H. auf Meldung von neuen Bauaufträgen für die türkiſche Regierung, Deutſche und aus⸗ ländiſche Renten blieben auch heute ohne Geſchäft und unverändert. Im Freiverkehr zogen Brown Boveri weiter an, 123, Entrepriſe 7, Gromag 60, Ufa 41. Berlin feſt Infolge günſtiger Berichte vom Montanmarkte und von der Eiſeninduſtrie ſowie aus Verlautbarungen über den baldigen Ab⸗ ſchluß der Zuſammenfaſſungsbeſtrebungen in der deutſchen Elektro⸗ induſtrie ſetzte ſich unter Einfluß des flüſſiger gewordenen Geld⸗ marktes die feſte Haltung der Börſe fort. Die Erhöhungen be⸗ trugen—2 und vereinzelt auch 3 v. H. Kaliaktien gewannen infolge der Preiserhöhung—6 v. H. Tagesgeld 4,5—6 v. H. 2: Mannheimer Produktenbörſe vom 12. Aug.(Eigenbericht.) Der heutige Produktenmarkt iſt ruhig bei kaum veränderten Preiſen. Verlangt wird für Inlandweizen 28—29 /, waggonfrei Mannheim. Für Auslandweizen Manitoba 1 15,85 hfl., II 15,90, III 16,25, Baruſſo 76 Kg. 16 hfl., alles cif Mannheimn. Kanſas per Auguſt 14,50—14,55, per Sept. 14,70—15,00, Auſtral verzollt 18,75 hfl. Inlandroggen 20—20,50, ausländ. Roggen nicht angeboten. Hafer ausländ. 19,50—23,00, Mais gelbes 18,75, Brau⸗ gerſte vorderpfälz. 24,50—25,00, ausländ. 27—28, Futtergerſte 19 bis 20,50, Biertreber 15,50—15,75, Weizenmehl per Auguſt 43,50, per Sept.⸗Okt. 42,75, Roggenmehl 31—32,50, Weizenbrotmehl 30 bis 33, Weizenfuttermehl 12—15, Weizenkleie 8,75—9,75, Roggen⸗ kleie 11, Raps 41—42 l. 25: Mannheimer Viehmarkt vom 12. Aug.(Eigenbericht.) Zum heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurden bezahlt(Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht in R/): 87 Kälber:— 74—76, 67 70, 60—64, 56—60; 39 Schafe:—; 141 Schweine: 85—86, 85—86, 86—87, 85—86, 84—85; 978 Ferkel u. Läufer 18—50; zuſammen 1051 Stück. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt; mit Ferkeln ruhig, Ueberſtand. Rurazettel der Neuen Mannhelmer Zeltung die mit f Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankefurter Vörſe vom 12. Auguſt. * Auk. Aketlen. 11..12. Ug. 5 11. 12. ITRhein Braunk. 175,7177.5Enzinger⸗Union.82,—— Nabisch Creditbk. 123.2123.0 Salzw. Heilbronn—.—140.00Ettling. Spinn.. 200,0200,0 Jantfes, Bank. 44,5 147,5 Fellus Bergbau. 21.25.70.20 Faber. Jof, Blei 79.—80.— Vayr Borau. Ind 148,0,143,7 B K. u. Laurahütte 56.50.57.50 Farbwert Mühlg. Dahr Hodener. B g J. G. Farbenind. 288.7 298,5 Jarn pp. u. Wb. 140.5ſ14J 0 Crausport⸗Aktien. Jahr Gebr. Pirm. 35.50 80.—. 105 Dankver. 118.5120.0 Schantungbahn.— 4,20 Felt. Guffl. Farls 1 139.0141.0 JomerHandels 183,0,199,0 Hapag. 161.50155,5 Feinmech. Jetter. 74.50.75.50 Jarmſt Piivate 137,5 138,0 Nrodeuiſch gloyd 15,0 158,0 Frantf.Pof Wit. 76,7755 u. Nat. B 187.0 194,0 Oeſter.⸗U. St...———Fuchswaggon. 0,7100,725 Fant. 170.0 19.0 Balkimore& Obio 88,—88,— Heidſer n S 160904500 dth. Wechſ. 1 1 5 3 ritzner M. Durl. 5 D. epothetendl. 1199 8. Induſtrie-Akktien. Geleſten Mhm 6, 14.— 13.70 d. Bereſer⸗Bank 215,7 115,0 Eichb.⸗Mannh. 152.0,152,0 Grün, Bilfinger 1140,114.0 FSlsceinsbank.93.—93.— H. Kempf⸗Sternb.—.—156,0 Haids Reu, Räh 49.80 50,— resbend:Geſ.. 160,7152,6 Mainzer St.-A. 169,0ſ160,0 Hammerſen 5 100,0—.— Neaſe ner Bank 141,0144,0 Schöfferh. Bindg. 237,0.536,) Hilpert Armaturf. 42.— 44,— 5. Bank 125,5 124,5 Schwartz⸗Storch. 119,5120,0 HirſchKupfeu. Met. 119,0.121.0 itteld 0 G. 132,00134,0 Werger—.—125,0 Hoch- und Tiefbau 76.—78.— Alraberered ⸗B 135,0186,7 Adt. Gebr.... 38,5087,50 Holzmann, Pgil. 89.—101% .Bs. B.—.——, Accumulatoren.—.——.— Holzverkohl.-Ind. 57,5057.50 „.25 7,80 Adler Oppenheim—.——,— Junghans Stam. 88.— 86,90 gp.⸗Bk. 118,5118.8 Adler Kleyer.81.5082,.— Kammg. Kaiſersl. 102,2104.0 bie: 189.0—.— A. E. 6. St.-A. J1.5 454,2 Karlerüher Maſch. 48.—48,50 ütban 127,0 123,7 Aſchaff. Buntpap. 124,0124,5 Kemp, Stettin.—.—.— Abe: Bant 127,0127,5 Aſchaff. Zellſtoff 124..126,5 Klein, Sch&Becker——65,— lener Beonto„181½0131½ Bahnbed. Darmſt. 28.50 13,— Knorr. Heilhronn 124.00124,0 Mürktb Nankver. 5,20 5,f18 Bab. Cleitr.... 1,—.11 Konſerven Braun 44.—43.8 11.] 12. otenbk.———— Bad. Maſch. Durl. 107,0.108,2 Krauß& Co., Lock. 64,—62,80 nhs 5 ad. Maſch.„2 Kr 5 Frantp Al rdef—.———aſt.⸗G. 135,0120,0 JLahmeyer& Co. 180.5182,7 Oberrh. dülg⸗ Berſ. 92.5093.— Bayriſch. Spiegel 45,.— 44,50 Lech Augsburg. 107.—.—. Frankf Perſ⸗Geſ 171.01710 Beck& Henkel. 54,— 54.— Lederwerk Rothe 32.— 83.50 .u. Neitv.—— 80 1 Bergm. Elektr. 140 9,145,0 Tudwigsh. Walzm 90.—90.— rgwer Bing Metallwerke 71,1072,— Lutz Maſchinen 35.—37.— Sadech erceultien. Brem.⸗ Beſigh. Oel 72.— 72.— Luz ſche Induſtr. 22,.—28,50 ID.atus Eiſen 8. 150,0l188,5 Cement Heidelb.. 121,0120,0 Mainkraftwerke 102,0102,2 Eicenemd ere 187.c 277e Cement Karſſtadi 126.0,24.7 miag Matlb. 11/—.— Lwell,! 887951 154˙9 157.8 CbamotteAnnaw.——50,— Mez Söhne———.— Gelſchenk, Ber 1 139,5185,0 Cont. Nürnd. Vg. 84,— 81,50 Moktoren Deuß—.——.— Tgacnk: Gußſtag 180,0½161.5 Daimler Motor 88.75 85,— Motorf. Oberurſ.—.—57.— Aall Bergbau 27 26,50.Golb-..-Anſt 460,0180,0 Neckarf. Fahrzg. 79,—81,50 Kall Aſchersleben 155,0155,0 Dyckerh. 2 Widm. 56,— 57,— Nrh. Leder Spier———.— Nal Salzdetj. n 189,5145,00Dingler Zweibrück———.— Peler Union Freft. 6,—85,50 eſteregein ee Dürkoppwerk St. 61.—63,— Pf. Nähm. Kayſer 49.—49,85 Foanerſch + 148,0 154,0 Püſselb⸗Rot. Hürt 37.50088.— Philipps.⸗G. Frk 30.—29.50 1 Obennesmannt 188 b dEiſen Kaiſerslaut. 37.5036,75 Porzellan Weſſel—.——.— Tewerdedarf,. 7 1870(TElr. Licht u. Kr. 147,0150,0 Rein Gebb& Sch. 63.— Ipeſen(caro)—.—21.— elſ. Bad. Wolle 365ſ86,— Rdeinmetall. dbnir Beraban 128.2 Emagßrankfurt- 0,2410.241 Rheinelektr. Sta. 132,0ſ133 0 .21128[Emaille St.Ullrich 42,—44,.— Rb. Maſch Leud. 29.— .. 11 Rhenania Aachen 86,50 63,50 Zellſt. Waldhof St 164,0163,03% D. Reichsanl..4500,450 Riebeck Montan. 148.8 152,5,J Zuckerf. B. Wag. 83,— 82,65½%.9.⸗Sch.—,— Rodberg Darmſt..— 8,— Juckerf. Frantenth 71.7578,754% D. Schutzg, 08 5,75 1Rüttgerswerke. 109,2 113,0 Juckerf. Heilbronn 82.5082,— 4% 14 5,75 5,61 Schlinck& C. Hbg.—.——— Zuckerf. Offſtein. 106,5—,— Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr. Frank. 70.—73.— dae e—.——.—5 Pr.Schatzanw.———.— Schramm 95 10 15 15 uckerf. Stuttgart 88,5 82.—4% do do.—.— JSchuckert, Nrbg. 5 5 Frei 4% Preuß. Konſ..4550,455 Schablaber Heg 0 50. Frrverkehrs urſe.„ 0,455044 Selünduſte Wolf 50 78 elberfeld. Kupfet.—.—%„„.— TSiemenssHalsk 179,5 188.7 Entrepriſes 7. 24% Bad Anl v1519—.—.— 5*—.— Südd. Draht-.—„—Mansfelber 115,5117,1 d5 58 e 9520 5 .Led. St. Ingbert———.— Beenſeb.——58— eee eeneen 3%.f,Al. 7045 Uhrenfabr. Furtw.—.— 26.— N 17½0/ do. 5 0,465 Ber⸗ eulſch Helf..50 55,75 Ubm. Koblenant 13,58(18,58% do.„ V..ch.Ind.Mainz 59,75 58,50 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E..———— Ver. Ultramarinf. 145,0,144,0%½% Mhm.1914———8½% do.—.— Ver. Zellſt. Berlin 101,0 100,5%„„1902—.———4% Heſſ. v. 80 u. 96.4400, 420 Vogtl. Maſch. St. 00,—59,—4¼%„ 1904/—— 8½%„ abgeſt..430—.— Voigt& Häff. St. 94,— 94,— 5% Ot. Reichsank. 0, 4900, 4908%„ ee Volthom. Seil.K 51.—. 50,50 40% do unk..1928—.——— 4% Säch. St..18—.——.— Wayß& Freytag 114,00114,0 3% D Reichsanl, 0,5200,53004% Württ. k. 1915—.——,— Berliner Börſe vom 12. Auguſt. Bank⸗Aktien. IAllg. Elektr-⸗Geſ.150,6J 153,5 Deutſche Kali. 120,00125,0 Bank f. el. Werte 118,5119,7 Anglo-Ct. Guanogs,85 98,25]J Deutſche Maſch. 114,0117,8 Barmer Bankver. 119,0121/ Anhalt. Kohlen.82.— 87,750Deutſche Steinzg. 138.5132,5 JBerl. Handelsg. 194.0195,0 Annener Gußſtahls7 50 37,50[Deutſche Wollw. 55,2558,— TComu. Privatb. 137,5138,00Aſchaffbg. Zellſt. 125,0 Deutſch. Eiſenh.. 73,.—74,85 1 Harmſt. u..-B. 197,0 194,0 Augzb. Ab. Maſchgs,— ITDeutſche Bank. 170.0169,7 Balcke Maſchin.. JHt. Ueberſee Bk. 118,5118,5 Pamage Meguin 45,80 ITDisc. Command. 161.5162,7 J. P. Bemberg 166,0 IJDresdner Bank 140,5145.0 1 Bergmann Elkt.139.7 I1Mitteld. Kredb. 135.0,188,0 Berl.⸗Gub. Hut 166,0 Reichsbank.. 160,1160,2 1Berl Karlsr. Ind!10,5 Rhein Ereditbank 124,0 124.00 PBerlin. Maſchb. 100,0 Süddeutſch. Disc.—.——.— Verzeliu⸗ Bergw.55.— Crauspork-Aktien. Singngune— Schantungbahn. 8,28 9,90 PBochum Gußſt. 159,5 asdLertſerote 129-8,158.9 Gebr. BVöhtersko.. Saldorenbahn 119.83.— Praanke u, Bettetsggt, 1 Deutſch⸗Auſtral. 140,0140,0 We e IHapagg 160.,3160,2 Buderus Eiſenw.95,— 1H.»Südamerika 135,0 136,1 Chem. Heyden 11⁰ 5 1Hanſa'ſchig 150,0168,2 EChem. Gelſent 95.80 JNorddiſh. Jlovd 152,0 153,00Chem. Albert 145.0 Roland⸗Linie—— 1 N Verein. Elbeſchiff 8 52.25 Concord. Spinnerg5.— Induſtrie⸗Aktien. I. Deſſauer Gas 141.2 Accumulatoren 134,2137,0[Otſch.⸗Luxemb. 158,2 Adler& Oppenh.—.——,— D. Eiſenb. Sign 76.— Adlerwerke... 60,—81,501Deutſche Erdöl 145.2 .⸗Gf. Verkhrsw..—,— Deutſch. Gußſtahls1.— Alexanderwerk. 71,2570.50 Deutſche Kabelw 86 15 —.— Dürener Metall. 98,.—105,0 45,500 Dürkoppwerke, 63.—64,50 166,5 Dynamit Nobel. 139,80141,0 142,60Elberfeld. Kupfer—.——— 167,00Elettr. Lieferung. 144,0148,2 111,00&lktr. Licht u. Kr. 149,0149,0 99,50 Emaille Ullrich 43.—44,.— ——Enzinger⸗Union. 83,—83,.— 71,250Eſchw. Vergwerk 134,0134,0 —.—TI.G. Farbenind. 287,5293,0 153,8 FeldmühlePapier 129,5180,5 —.—Felten& Guill. 187.7141.5 136,7 R. Friſter. 55,7557,50 72,—[Fuchs 1 0,7000, 70⁰0 56,25]Gaggenau.⸗A. 43,2548,.— 95,.—[Gebhard Textil 78,2579,75 114,0[TGelſenk. Bergw. 179,6(172,7 99,— Gelſent. Gußſtah. 25,.—25,25 146,0[Genſchow& Co. 64,.—65,.— 87.—German. Portl-3Z. 141,0—.— 84,—Gerresheim. Glas 129,0130,5 148,5 TGeſ..elkt. Unter. 170,7171,5 159,88 Gebr. Goedhardt 65.——.— 73,24 Goldſchmidt, Th. 113,2114,7 127.8 Goerz C. P. 37.—87.— 83,50][ Gothaer Waggon 60,50—.— 87.—Gritzner Maſchin. 99.75l—.— 1Daimler Motor 84.— Grkrftw. Mhm.6%—.— Hindr.& Aufferm. 63,50 82,— 1Rütgerswerke 98,85 Donnersmarckh. 63.—87.— E. M. Kem 12 1.. 11. 42 —.—Toberichl. E. Bed. 78,—78.25 Heldburg. 66.— 68.89 Gebr. Großmann 59.7559,85J Oberſchl. Eiſen. 62,— 84,50 Hochfreguenz 106,0107.0 Grün& Bilfinger 114,0,114,7TOberſchl. Koksw. 109,6112, Frügershall Haubd 106.(109.0 Gruſchwitz Teptil 61.——.—JOrenſt.& Koppel 106,5 107,0Petersb. Int...75 Hackethal Draht 81,50—.—[TPhönix Bergb.. 126.2 128,0 Ronnenberg.. 50,— 40— Halleſche Maſch.. 140,2——[Rathgeber Wagg. 68,2567,— Ruſſenbank Hammerſ. Spinn. 102,8111.0 173.00178,00Sichel& Co....2 Hannov. M. Egeſt. 70.——. 9 80 raunkhl. 174,0 178,0Sloman Salpeter 70.— Hann. Waggon. 16.—15,85 Rhein. Chamotte 55,—60,—Südſee Phosphat 51.— Hanſa Lloyd. 8 5125 185 5 Ufa 39,5 Hbg.⸗Wien Gum. 72,„ hein. Maſch Led. 28,— 30,— ichs⸗ Sasbort Bergwrk. 71.—[——[ITRheinſtahl. 149,2152,2 eeee Harpen. Bergbau 153,00154,8 Rhenania Chem. 82,— 83,— 391 1 55 Harlmann Mlaſch 27,78f44.—Romb. Hütten. 4,0 fe ⸗ Neichcag v.432.420 Hebwigsgütte.88,50—— Roſiger raunt. 61,75 80,25 Reichsſchaß..4870.432 Hilpert Maſch. 40.——— Roſitzer Zucker.. 61,—61,25 1924er 0,432 9407 0,48 5200 B. Reichsanl. 0,487 11 Hirſch Kupfer. 18.51260 Sachſenwerk..108,0— 4.4870 JHirſchberg Leder 94,85.54,75 TSalzdetfurth. 185.,0 178..%%% 0,4870.483 0 El. 5 St 200 55 Sgoh 1 5 45 8 5 400 975 Hohenlohe⸗Wrk. 19.— Scheidemandel— 4. 8* 8 Horchwerke 75 055 e&.Co. 182..188,8 8% r 3 0˙477 1,487 Humboldt Maſch. 62, f iemens Elektr.—.—. 75 5 5 29 fe 79 7 159,0,160,00 TSiem.& Halske 180.0184,8 4% Bayer. Anl. 0,4550,485 —+Si 3½% Bayer. Anl. 0,4500,465 M. Jüdel& Co. 95,—94,—[JSinner.⸗G. 73,—74,758% 1 Oebk. Junghans. 89,—36,50 Stettiner Vulkan 44,254,25 1 N Kahla Porzellan. 84,.———StoehrKamingrn 184,0182,5,% 919 altant..80 Faliw. Aſchersl.. 139,0 140 Stoewer Rähm, 89,78088.—7 f 1 143 Karler. Maſchin. 49.—15.“e Südd. Immodil. 58.50 58,50 839 eene Kattowitz. Berg 17,7541,65 Teichgräber—.——.— 2 705 80 6065 5 „M. Kemp.. ½ Teleph, Berliner, 85,5087,— Landſch.Rogg. 5, 46 Klöcknerwerke 122,0124,0 ThoerlOelfabrit- 78,75 76,15 b) Ausl. Neutenwerte. E. H. Knorr.. 124.0124, Unionwerke Maſch—,—%% Mexitaner———— Kollm.& Jourdan 57,2552,— Ver. B. Irtf, Gum. 59,25 60,—4% Heſt. Schatza.—— 17 40 Köln Rottweiler.148,0 146,2 Ber Chem Charl. 121,0128,04%„Goldrente 19,75 19,75 Gebr. Körting 90,—89.— B. Ptſch. Nickelw. 158,) 154,84%„conv. Rte..50—.— Koſtheimer Cell..——52,— BGlanzſtoff.Elbf. 275,0.254,7 4½%„Silberrte. 4,70— Kyffhäuſer⸗Hütte 57—59,— V. SchuhfBrns W 57,25 58.—4½%, Papiexrte.—.— Lahmeyer& Co. 130,2131,0 VStahlwv. d. 39yp—.——— 4% Türk. Ad.⸗Anl. 12.——.— Laurahütte.. 57.5050,— Ber. Ultramarinf. 144,7142,04%„ Bagd.-Eiſ.] 25,.— 2525 Linde's Eismaſch. 148,0148,0 Vogtländ. Maſch. 59,25 59,—4%„„ 11 19,6018,90 Lindenderg.. 48,— 40.— Wandeter-Werke 150,0 152,0.%ů Türtunif Anl.—.—19.— 7 Carl Lindſtröm 141,0189.0 Weſer Akt.⸗Geſ. 58,.——.—4%„Zollob. 1911 14.— 13.50 Lingel Schuhfabr. 51,—85,50 J Weſtereg. Alkali 147,0184,0„400.-Los 28,.— 28.,75 1 Linke& Hoſfm. 82,—58,— Wicking Tement. 124.0 124,04½% lSt.-Ri818——17.80 Ludw. Loewe& Co 184,5189,5 Wiesloch Tonwar. 88,75 88,— 4½%,„„ 1914 19,8019.— F. Lorenz. 10/0107.7 Wittener Stah! 86,—81,—4%„„ Goldrte 19,75 Lothr. Portl.⸗Cem—.—[=Wittener Gußſtahl 61,7562,—4%„„ Kronr..80 Magirus..G. 56,—55,500Wolf, Buckau 55,—51,758%% Oe. U. Stb. alte 18,75 JMannesmann 184.7486,5 Zellſtoff Verein 99,2599,—3,% Oe⸗UHIX Sr7%0—.— IMansfeld. Akt. 136,0118,80Jellſtof Waldhof 164..164,0.%/ Oe.Goldprior, 13,10 13.50 Mech. Web. Lind. 170,0,165,0 1.60% Südöc.aß——— Mie 2 Geneſt. 107.0108,0] Freiverkehrs⸗Kurſe. e Motoren Deutz 68,75ſ99,— Adler Kall 38,— 88,—5%„Obligat.———— Motorb. Mannh. 86,757— Bergb. Präſid.—.———4% Anat. Ser. 1 21.—21.— Müllheim Berg 122,5128.0 Benz⸗Motor 80,——4%„„ 1 18.4018,65 Neckar Fahrzg. 81.—81,35 Deutſche Petrol..—.—.— 4½%„III 16,6516 Nordd Wollkämm 145,5146,5 Diamond... 224, 75J/24, 25 5% Tehuantepec. 31.— 5 6. Seite. Nr. 368 neue Muuuheimer Zeitung(Abend ⸗Aus gabe) Donnerstag, den 12. Auguſt 1926 — Der Kampf mit den Geiſtern Roman von Artur Brauſewekter Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Berlin⸗Zehlendorf Nachdruck verb den „Was iſt das für ein entzückender Abend heute!“ Dora, die ſich während einer kurzen Tanzpauſe freigemacht, ſtand neben ihm und ſah mit den halb lachenden, halb mildleidigen Augen in das ernſte Geſicht. Er fuhr ſich mit der Hand über die Stirn. Sie hatte recht. Er mußte endlich einmal von Grund aus aufräumen mit dieſen über⸗ flüſſigen, törichten Gedanken, die ihn um jeden Genuß und jede Freude brachten! Er wollte es ihr ſagen. Da ſah er ſie am Arm eines jungen Aſſeſſors, der während des ganzen Tanzes kaum von ihrer Seite gewichen war, vorüberſchweben, ein traumhaft verlorenes Lächeln auf den leiſe geöffneten Lippen, die Glückſeligkeit des Augen⸗ blickes mit durſtigen Zügen ſchlürfend. Am nächſten Morgen war Tauwetter eingetreten. Der Schnee, der die Straßen mit ſo fein ſäuberlich gewirkten, weithin gleißen⸗ den Teppichen bedeckt, hatte ſich über Nacht in eine gräulich ſchlam⸗ mige Maſſe gewandelt. Ein. Regen fiel, und ein weicher, aber unbehaglicher Wind fegte über Plätze und Märkte. Werner Torwald hatte bis 11 Uhr in ſeiner Sprechſtunde zu tun gehabt und befand ſich jetzt auf dem Wege zu einigen Patienten, die er in ihren Häuſern aufſuchen mußte, weil ihnen ihr Zuſtand nicht erlaubte, zu ihm zu kommen. Er hatte die Nacht wenig geſchlafen. Geſellſchaften bekamen ihm nie. Sie vertrugen ſich ſchlecht mit ſeiner angeſtrengten bene Tätigkeit. Zudem hatten ihn allerlei Gedanken, die er trotz ſeiner guten Vorſätze noch vom Abend her mit ſich ſchleppte, beſchäftigt und gequält. Zwei Beſuche hatte er bereits hinter ſich. Nun wollte er dez einen wegen, der ihm Sorge bereitete, noch zu Profeſſor Gregori, ins Lazarett fahren, den eigenartigen Fall mit ihm zu beſprechen. Als er durch den langen Säulengang ſchritt, an deſſen Enden da⸗ Sprechzimmer des Profeſſors lag, kam aus einem der auf ihn mün⸗ denden Krankenſäle eine ältere, einfach und ländlich gekleidete Frau mit einem abgehärmten, runzligen Geſicht, die faſt mit ihm zuſam⸗ menſtieß. 5 Mit einem Male blieb ſie ſtehen und richtete die von vielem Weinen geröteten Augen mit einem Ausdruck auf ihn, in dem etwas ſicher Fragendes lag. Unwillkürlich hemmte auch er den Schritt. Die Frau kam ihm bekannt vor, er hatte ſie gewiß ſchon öfter geſehen, hatte wohl auch mit ihr zu tun gehabt.. richtig, es war die Malkaymener Schmieds⸗ frau, Dörthe Matthießens Mutter. Freilich ſie war alt geworden und zuſammengeſchrumpft bis zur Unkenntlichkeit ſeit jenen Tagen, da er ihr krankes Töcherchen behandelt hat 35) „Herr Doktor Torwald—“. Jetzt erſt merkte er, nur mit Mühe aufrecht hielt. Er trat auf ſie zu, faßte ſie beim Arme, ſtützte ſie.„Was haben Sie, Frau Matthießen?“ „Herr Doktor Torwald!“ ſagte ſie da noch einmal, und jetzt war es wie ein wunder Aufſchrei.„Meine ſchöne Dörthe, meine ſchöne, gute Dörthe—“ 1255 iſt mit ihr? Haben Sie ſie hierher gebracht? Iſt ſie krank?“ „Sie iſt tot—— tot, Herr Doktor Torwald. Und niemand hat ihr helfen können.“ Langſam und mechaniſch wiederholte er es, als könnte er ſich nicht zurechtfinden.„Ich traf ſie erſt vor einiger Zeit auf der Straße, und geſtern abend—“ Aber nein, das war ja nur—— „wie friſch und blühend ſie ausſah, trotz ihres Zuſtandes.“ „Ja, das fanden wir auch alle. Und das Rind kam leicht und geſund zur Welt... ein ſtarkes Mädel, ihr wie aus den Augen ge⸗ ſchnitten. Aber zwei Tage ſpäter war plötzlich Fieber da. Niemand wußte, woher es kam. Auch unſer Arzt in Neukirchen nicht. Sie lag da mit feuerrotem Geſicht und glaſigen Augen, und ihr ganzer Körper brannte.. ſo wie damals, als ſie als Kind ſo krank war und der Herr Doktor kamen und ſie geſund machten. Aber diesmal kam keiner und machte ſie geſund... kein einziger kam.“ Sie fing an herzzerbrechend zu ſchluchzen. Er führte ſie zu einer der auf dem Gange ſtehenden Bänke und blieb neben ihr, unfähig, ihr ein tröſtendes Wort zu ſagen, wie ihn das große Leid immer ſchweigſam machte. „Zuletzt, als das Fieber einmal einhielt und ihr Zuſtand ſich ein wenig zu beſſern ſchien, riet uns unſer Doktor, ſie ſo ſchnell wie mög⸗ lich hierher ins Krankenhaus zu bringen, vielleicht würde es da noch einmal gut mit ihr. Das taten wir auch. Aber bald, nachdem wir ſie mit größter Mühe hierher geſchafft hatten, ging's mit ihr zu Ende.“ „Wann war das?“ „Geſtern abend um ſieben Uhr, Herr Doktor.“ „Geſtern abend um ſieben Uhr,“ flüſterte er vor ſich hin, und in ſeinem Kopfe begann es zu kreiſen. „In ihrem Fieber, aber auch an den Tagen, da ſie ganz klar war, rief die Dörthe immer nach dem Herrn Doktor. Sie meinte, der wäre der einzige, der ſie geſund machen könnte.“ „Und warum kamen Sie nicht zu mir? Warum ſagten Sie mir das nicht?“ „Ich war ja bei dem Herrn Doktor. Zweimal war ich beim Herrn Doktor.“ „Sie waren bei mir?... Zweimal waren Sie bei mir?“ Er wußte nicht was er hörte, und was er ſprach. Es kam ihm alles ſo unmöglich und ſo unwirklich vor. „Wann waren Sie bei mir? Sagen Sie mir das ſchnell und ganz genaul!“ „Ja, iſt denn dem Herrn Doktor nichts beſtellt worde ?“ daß ſie ſich 5 „Nichts. Kein einziges Wort. Sonſt wäre ich doch ſofort zu 753 Das können Sie ſich wohl denken. Alſo reden ie, bitte. „Das erſtemal war ich beim Herrn Doktor, als das Fieber eben begonnen hatte und unſer Arzt ſagte, es wäre eine ernſte Sache. ſind heute gerade acht Tage her, ich weiß es ganz genau. Da waren der Herr Doktor eben zu einem Kranken gegangen. Aber die Frau Doktor war da und war ſehr gut und nett zu mir und fragte na allem und tröſtete mich und meinte, es würde gewiß mit der Dörthe wieder gut werden, denn ein ſo junger und kräftiger Menſch ſtürbe nicht ſo leicht. Der Herr Doktor könnte jetzt nicht nach Malkaymen kommen, denn das dauerte einen ganzen Tag, und der Herr Dokton hätte in der Stadt gerade viele Kranke, die auf ihn warteten, unm die er jetzt nicht im Stiche laſſen könnte, das müßte ich doch einſehen, Sie trocknete mit einem großen, groben Sacktuche die Tränen, die unaufhörlich über ihre abgehärmten Wangen liefen. „Ich ſah es ja auch ein. Es iſt eine weite und beſchwerliche Fahrt zu uns heraus. Und die Frau Doktor hatte gewiß recht mit den vielen Kranken, die hier auf den Herrn Doktor warteten. Sie meinte auch, unſer Herr Doktor in Neukirchen würde es übel nehmen, wend nun ein anderer aus der Stadt hinzukäme, denn damit gäben wit ihm zu verſtehen, daß wir kein Vertrauen zu ihm hätten. Aber wenn es mit der Dörthe nicht beſſer würde, dann ſollte ich noch einm kommen.“ „Und Sie kamen noch einmal?“ „Ja... vor zwei Tagen. Es war aber konnte am Tage nicht von der Dörthe fort. Da waren der Herr tor mit der gnädigen Frau ausgefahren. Und das Mädchen ſagte, könnte die Herrſchaften jetzt nicht erreichen.“ * Hermine war eben aus der Schule nach Hauſe gekommen. 655 ſaß bereits auf der Unterſekunda und hatte jetzt viel zu tun, denn di Verſetzung in die Oberſekunda ſtand vor der Tür, und faſt jeden Tag wurden Probearbeiten geſchrieben. Außerdem war der Palmſonnte nicht mehr ferne, an dem ſie eingeſegnet werden ſollte. Sie wal die ſchwere Aktentaſche mit den Büchern und Heften auf einen Seſſe und ſtülpte das Pelzbarett darüber. Ibrem Ausſehen merkte man Schulluft und Arbeit nicht au, Ueber ihren runden, leicht gebräunten Wangen lag noch immer der roſige Pfirſichhauch, der ihnen ſchon in ihren Rinderjahren einen f friſchen Ausdruck verliehen, und unter den dichten Haarflechten, dere Farbe ſtark gedunkelt hatte, blitzten die kecken Augen, die dann 1 wann einen faſt trotzig in ſich verſchloſſenen Ausdruck annehmen konm, ten. Mit der gewohnten ſtürmiſchen Zärtlichkeit begrüßte ſie Mutter, die, ihrer bereits harrend, auf ihrem Fenſterplatze im Wohe⸗ zimmer ſaß, ſchlang die vollen Arme um ihren Hals und küßte ih Ich ſchon Abend. 9 ſie Stirn und Mund. 6C1 Tel. D 6, 2 Weinhaus Holzapfel 903 Heute ab 6 Uhr Stamm: Schwelnepieiter m bayr. Hnödein. J 5270 Sonder Angebot! Schwere, echtBirke u. Mahat onthochglanzp Schlaf- Zimmer 180br. Spiegel-chrank und weiß. Marmor kpl. 775.— Mk. Ad. Möbel-u. 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Kondolenzbesuche und Kranzspenden dankend verbeten. 1 heute im Alter von 58 Jahren, infolge eines Schlaganfalles in Petersthal i. Schw., wWo sie sich zur Erholung aufhielt, sanft entschlafen ist. 10. August 1926 1 Kinder 62⁵² Sanft entschlafen. Unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Loulise Löffler wwe. ist Mittwoch nachmittag 5½ Uhr nach kurzem Leiden im Alter von 82 jahren 9 Monaten, wohlvorbereitet zum Tode, Mannheim, den 11. August 1926. Im Namen der Hinterbliebenen: Willy Grosber und Frau Thekla geb. Löffler Die Beerdigung findet in aller Siille statt. 32⁵⁵⁵⁵ Hochweitige Herrenzimmer schwer Lecleg kompl. 285.— 1. O0O Mk. Speisezimmer selten schön 5— 1485 Mk Entzückende Schlafzimmei Eiche, Goldbirke, echt Mahagoni, mustergüllige Schleiflack- Zimmer von 490 Mk. an Bildschõne 2 Küchen 8 Nur Qualitätsmöbel übelraschend bilig bei äußerst günst. Bedingungen Rob. Leiffer Wohnungs-Eint icht. Privatmann im 78. Lebensjahr sanft entschlafen. Nach kurzer Krankheit ist heute nachmittag unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Karl Leblücher Mannheim(Tattersallstr.), den 11. August 1926. familie M. Lebkacher, Mannbeim-Feudenheim familie Frauz Lebkucher, Mannbeim. Die Beerdigung findet Samstag, den 14. August nachmittags 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 3219 577. Seile Ar. 368 25 erkaute ſeene 250 breit. Stil„Alt⸗ Nürnberg“ mit Vitrine, ein Prachtſtück deutſcher Schreinerkunſt, v. Her⸗ ſteller direkt an Private verkäuflich Angeb. unt. W. D. 10 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle 3258 Guten, zerlegbaren Holzſchuppen für jeden Zweck geeign., auch als kleine Werkſtatt billig abzugeben. Dort⸗ ſelbſt 1 elekt. Bügeleiſen u. elektr. Kocher ſowie 1 pol. Ständer f. Vogel⸗ käfig. Luiſenring 60, III. Scharfenberg.*3242 2 Rophaar- malratzen mit Keil zu verkaufen. Alphornſtr. 47, part. *3224 geb. Stein Todesnachricht. Unsere innigst geliebte Frau und Mutfer, Frau Katharina Strode! wurde uns heute durch den Tod entrissen. Mannheim, den 11. August 1926. In tiefer Trauer: Franz Strodel Minna Strodel Frie richsring 40 Die Beerdigung findet am Freitag, den 13. August, nachmittags 1½ Uhr von der Leichenhalle aus statt. Schvester, Schwägerin und Tante, Frau geb. Krauß hiesigen Krematorium Statt besonderer Anzeige. Meine liebe treusorgende Frau, unsetre gute Mutter, Hedwie Ragenlocher ist Mittwoch ünh nach kurzer Krankheit sanſt entschlafen. Mannheim(L 8. 140, den 12. August 1926. In tiefer Trauer: Alfred Hagenlocher, Oberingenieur die Kinder Ruth, Günther, Elsbeth Die Feuerbestattung erlolgt am Freitag, 2% Uhr, im — Veterinärrat Neger Bezirks-Tierarzt ist v. 13. Aug. bis 9. Sept. 1926 verreist. 624⁰ Heinrich Lanzstraße 13 — Individuell angepasste 6282 Senkius-Einlagen — fachmännische Bedienung— L. Schwab, orhopädische Welkstätten N1, 8, an der Breitenstrasse. Amtiche Verostentichungen der Staatgemelde Kanntmachungen 9 Handelsregisſier. getra das Sandelsregiſter wurde beute ein zaaen zu folgenden Firmen: 1847/135 Mann⸗ hemiſche Fabrik Leo Eichenbaum“, araf 855 Die Prokura des Wilhelm Zick⸗ 2. Herrloſchen. Die Firma iſt erloſchen. Die Geſenrich Knieriem Nachf.“, Mannheim. mit Artfellſchaft iſt aufzeloſt und das Geſchäſt auf dieden u. Paſſiven und ſamt der Firma Kuch Ebe Geſellſchafterin Kaufmann Friedrich alg rau. Sofie geb. Seitz in Mannheim es alleinige nter der arx M Inhaberin übergegangen, die bisherigen Firma weiterführt. rokur ater“. Mannheim⸗Käfertal. Die 7 des Eugen Wertheimer iſt erloſchen. peim. Firt Stauch, Weinhandlung,“ Mann⸗ loſchen. e Prokura des Kurt Stauch iſt er⸗ 9.„L zer 5 Kruſe Geſellſchaft mit beſchränk⸗ texpeſchlumg“ Mannbeim. Durch Heſellſchaf⸗ fellſchaftsw vom 28. Juli 1290 iſt 8 14 des Ge⸗ Otto Sisbvertrages aufzehoben. Kaufmann führer geainger zu Iſerlohn iſt zum Geſchäfts⸗ ketandt zu nerbreberechtiat. die Geſellſchaft n ertreten. ſchränttüddeutſche Düngergeſellſchaft mit be⸗ e chr. Haſftung vormals J. P. Lanz 8. mehr Geſcharbeim. Wilbelm Berrer iſt nichk in Mannbeiktsführer. Kaufmann Hans Wirth n Biebrichm und Kaufmann Eberhard Rub Die Prosch ſind zu Geſchäftsführern beſtellt. Der bereua des Hans Wirth iſt erloſchen. Otto Stilts, eingetragene Geſamtprokuriſt die FFirmder in Mannbeim iſt nur berechtkat, ſchäftsfüßre in weicnen aſt mit einem Ge⸗ 10 ei en. ſcrünkter ul. Nicke Geſenſchaft mit be⸗ nieberlaff aftung“ in Mannheim, Zweig⸗ zerbeſchlug na, Sis: gſſen. Durch ceſellſchaf⸗ aftsverß, vom 13. Jult 1036 iſt der Geſell⸗ rag hinſichtlich der Vertretunasord⸗ nung der Geſellſchaft abgeändert. Die Geſell⸗ ſchaft wird. wenn ein Geſchäftsführer beſtellt iſt durch dieſen, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind durch zwei Geſchäftsführer ge⸗ meinſchaftlich oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten ver⸗ treten. Karl Pröhl, Willi Fricke, Paul Schwarz u. Dr. Otto Roſenſtiel ſind als Ge⸗ ſchäftsführer ausgeſchieden. Die Zweignie⸗ derlaſſuna Mannheim iſt aufgehoben. 8.„Reutherwerk, Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mannheim. Das Stammka⸗ pital iſt dem Beſchluſſe der Geſellſchafterver⸗ ſammlung vom 27. Juli 1926 entſprechend um 500 000 Re erhöht und beträgt jetzt 3 000 000.“/. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 27. Juli 1926 in Bezuz auf die Firma, den Gegenſtand des Unternehmens, des Stamm⸗ kapitals und die Stammeinlage, die Abtretung von Geſchäftsanteilen und Teilen ſolcher und die Beſchlußfaſſung der Geſellſchafterverſamm⸗ lung abgeändert. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug genommen. Die Firma lautet jetzt: Bopp 8, Reuther Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt jetzt: Der Betrieb von Fabriken zur Herſtellunn von Maſchinen und Appa⸗ raten, inbeſondere die Herſtellung von Arma⸗ turen und Meßapparaten für Waſſer. Gas, Dampf, Luſt ete., ferner der Erwerb und die Fortführung des Handelsgeſchäftes der offe⸗ nen Handelsgeſellſchaft in Firma Bopp K⸗ Reuther in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt befugt, Zweigniederlaſſungen im In⸗ und Ausland zu errichten und ſich an anderen Un⸗ ternehmungen gleicher oder ähnlicher Art zu beteiligen. Als nicht eingetragen wird ver⸗ öffentlicht: Die offene Handelsgeſellſchaft unter der Firma Bopp& Reuther in Mannheim brinat ihre Vermögensgegenſtände nach der dem Geſellſchaftsvertrag anliegenden auf 30. Juni 1926 gefertigter Aufſtellunn in die Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftuna ein, nämlich: Bismarckplatz 17 a. Aktiva: Haus Werderſtraße 42 „Falllants“ Hohlen-Badeofen f. neu, preisw. zu verk. 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Juli 1926 iſt die Her⸗ Poſtſcheck u. Reichsbank 2 356.59 abſetzung des Grundkapitals um den Betrag Wechſel⸗Konto 1912.90 von 16 000 R. erfolgt. Kaſſa⸗Konto 20 306.72 trägt jetzt 10 000 RI, eingeteilt in 400 Aktien Warenſchuldner 1 449 922.95 der Gattung A zu je 20.- Bankauthaben 11 505.08 Aktien der Gattung B zu je 20 RT. Beteiligungs⸗Konto 35501.— Ullmann iſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Vertreter⸗Vorſchüſſe.642.—] 10.„Bergin⸗Anlage Rheinau der Deutſchen Mologa⸗A..⸗Darlehen 17 500.— Berain⸗Aktiengeſellſchaft für Kohle und Erd⸗ Vorſchuß⸗Konto 920.—ölchemie“. Mannheim⸗Rheinau. Schuldgeld⸗Konto 114.— Brückmann und Richard Tillmann ſind nicht Gasmaſſe⸗Geſ. m. b. H. 458.— mehr Vorſtandsmitalieder. Facon für Firma 150 000.— Amerikareiſe⸗Konto Dir. C. Jäger b. Paſſiva: Hypotheken⸗Konto Waren Gläubiger Reutherwerk G. m. b. Valutaſicherunas⸗Konto Conſ. Carl Reuther Erben Vertreter⸗Proviſion Reuther Tiefbau G. m. b. H. Penſionen Waldhof⸗Wohnungen G. m. b. H. Frau B. Seubert Frau M. Gaa Carl Reutherſcher Fa Akzept⸗Konto Deleredere⸗Konto uns geleiſt. Vorauszahlung Bankſchulden Die Geſellſchaft über zum Geldwert von ——Firma iſt erloſchen. 2180 288.7612. 11.„Abraham Reinmann“, Mannheim. Die 12.„Werner Siebold 8e Co.“. Mannheim. Die Geſellſchafter ſind nur gemeinſam zur Kaufmann F I. Ta per Pfd. 2.— Mlk. „„per Pid. 28 Pr Vertretung der Geſellſchaft berechtigt 3 859.01„13.„Süddentſche Unton⸗Stahlgeſellſchaft mit 5 929 106.20] beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Oskar 22 683.80 Gierke iſt nicht mehr Liauibator. 15 860 26 1 Nolle in Bochum iſt zum Liquidator 8 ellt. 28 8712 Mannheim. den 7. Auguſt 1028. 162 616.94 Amtsgericht F. G. 4. 6 215.65 50 18527 5 5 708.25 .-Werb. 30880 Hch. I Dd. reinkost 28 900.— F I. Ta Iel. 2663 126 412.51 ff. holl. Tafelbutter 10.343.08. Feinste neue GMewüfrzgurken p. St 6 Spf. 1 530 649.59 Neues Sauerkraut nimmt die Sacheinlage 599 684.17.l. Die Eigenes Fabrikat! 327 Tand-arbadeeten m. 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Von 9 Uhr abends bis etwa 2 Uhr früh des folgenden Tages können weder Orts- noch Fernverbindungen hergestellt werden. Vom Tage der Ueber- führung ab gelten nur noch die neuen Nummern. Eine glatte Abwickelung des Fernsprechbetriebs in der neuen Betriebsweise ist nur durch verständnisvolle Mitwirkung sämtlicher Teilnehmer möglich. Deshalb wird die genaueste Be- achtung der im neuen Fernsprechbuch(Nachtrag) enthaltenen Anweisung zur Benutzung der Fernsprechanschlüsse, sowie der mit diesem Nachtrag übersandten „Anleitung über den Selbstanschlußbetrieb in den Ortsnetzen Mannheim und Ludwigshafen(Rhein)“ dringend anempfohlen, wenn Störungen bei der Ab- wickelung des Fernsprechbetri den sollen. Beamte und und Anzeſtellte erhalten fallat de jed. Art, geg. lanafriſt. Ziel ohne ſof. Anzahl. v. alteingef. Firma. Unverbindl. Vertreter⸗ beſuch. Adreſſe unter O. V. 149 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. 62 Fabrikaions- und e ca. 300 ꝗqm, nebſt Büro und Lagerräume zu vermieten. Angebote unter W. 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