Montag, 16. Auguſt Neuo Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. eeventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 0 ſorderung vorbeh. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe. Hauptgeſchäftsſtelfe E 6, 2.— Hauptnebenſtelle: R1.%6— Baſſermannhaus).— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ raße 6. Schwetzingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ dreſſe⸗ Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12 mal. Fernſpr.-⸗Nr. 24944, 24945, 24951. 24952, 24953 Morgen⸗Ausgabe UheimerGeit Preis 10 Pfennig 1926—Ar 3 Anzeigenpreiſe nach Tariz bei Vorauszahlung pro ein Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.-M. Retlalx —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgabeß oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen SGoſetz und Necht Für Rhein, Pfalz und Saar! die Kölner Tagung Eine öffentliche Vortragsreihe, in der die Grenz⸗ dands⸗ und Grenzkampfprobleme des rheiniſchen Weſtens in ein⸗ drucksvoller Wucht und Gedankentiefe behandelt wurden, fand am Famstag nachmittag in der Kölner Univerſität ſtatt. Ueber die Stellung des Rheins in der Geſchichte ſprach weit ausholend Ge⸗ heimrat Prof. Dr. Schulte⸗Bonn. Vornehmlich vom Standpunkt des G. ſchichtsforſchers zeichnete er ein packendes Bild rheini⸗ ſcher Geſchichte, in deſſen Mittelpunkt der Strom nicht als Grenz⸗ graben, ſondern als verbindende Brücke ſtehe. Große Völkerbewe⸗ gungen habe er geſehen. Das wirtſchaftliche Herz Deutſchlands liege em Rhein und an ſeinen Nebenflüſſen. Der Schoß rheiniſcher Erde terge die reichſten Schätze und der Rhein ſei das einigende Band Trotz politiſcher Zerriſſenheit, trotz dieſes Nrebsſchadens, der den Kranzoſen die Möglichkeit zu ihrer Politik gegeben habe. Die klaſſiſche Gler Frun der Franzoſen ſei wider Moral und Weltgewiſſen. Die Gier rankreichs nach dem linken Rheinufer habe den Krieg von bre hervorgerufen. Frankreichs Wege ſeien im Laufe der Jahr⸗ gunderte verſchieden geweſen, ſein Ziel ſei deshalb dasſelbe geblieben. Gegenüber der Härte der Sieger ſchloß der Redner mit dem Hinweis auf den Geiſt von Locarno. dDie Aufgabe der Frau im Grenzkampf umriß Dr. Freiin .0 n Hertling in ihren Ausführungen, in denen ſie die deutſche Frau, die ihren Wert darin habe, daß ſis die Zukunft der deutſchen Jugend trage, als Brücke zwiſchen Vergangenheit und Gegenwart, zwiſchen Idee und Leben ſchilderte. Die Frau ſolle Geſchichte hinein⸗ tragen in das Herz der deutſchen Jugend. In dem Heer der Vergan⸗ genheit ſah die Rednerin keinen Militarismus, ſondern die Verkör⸗ perung des Lebenswillens der Nation, die ſelbſtloſeſte und unendlich zziplinierte Hingabe an eine Idee. Unklaren Pazifismus lehnte ſie it einem energiſchen Nein ab, ſolange noch ein Soldat der fremden Mächte auf deutſchem Boden ſtehe. Bilder von erſchütternder Tragik entrollte Pfarrer Janſen⸗ Lammersdorf, der den Kampf von Eupen⸗Malmedy um ſeine Selbſtbeſtimmung ſchilderte. Ddie Tragik für Eupen⸗ 50 almedy habe ſchon eingeſetzt mit der Formulierung des Lerſailler Vertrages. Die Bewohner ſeien unſäglichen Drangſatie⸗ kungen phyſiſcher und ſeeliſcher Art unterworfen geweſen. Hiſtori⸗ ſche⸗ und entnographiſches Unrecht ſei geſchehen und man wiſſe kei t, worüber man ſich mehr wundern ſolle. Ueber die Ungerechtig⸗ 55 der Abſtimmung oder die Kühnheit des Völberbundes, der dieſe aleſtimmung. die nichts anderes als Lug und Trug geweſen ſei, als freiheitlich anerkannt habe. Aeber die Pfalz Biich im gleichen Zuſammenhang der Staatsoberarchivar Dr. Alb. beleiffer⸗Speyer, der anknüpfend an Gedanken ſeines jüngſt Erſtorbenen Bruders, des deulſchen Botſchafters in Wien, das Tchichal der Pfalz als Grenzland ſchilderte, hinweiſend auf den an ſels, den Mahner an die ſtolzeſte deutſche Vergangenheit, weiter üb den Kaiſerdom zu Speyer, dieſe erſchütternde Stätte, und die igen hervorragenden Denkmäler von mächtiger deutſcher Kuftur 7 pfälziſchen Land. Es ſei darum unbegreiflich, wenn gerade um dae Land als Grenzland, als Schickſalsland der Kampf getobt geſ Mit markanten Zügen entwarf er ein feſſelndes Bild der lieſchichtlichen Entwicklung von 1648 bis heute, wobei er die gräß⸗ —5 Zerſtörungen in der Pfalz unter Ludwig XIV., den Plünder⸗ heut der Franzoſen von 1794 und das Franzoſenregiment von völle⸗ beſonders erwähnte. Die Verſöhnung zweier großer Kultur⸗ ſei bei Achtung des Gegners nur dann herbeizuführen, ſie auch von der anderen Seite angeſtrebt werde. S4l. Den rei Beifall unterſtrich der Vorſitzende noch in ſeinem Schlußwort. den 15 rſtrich ſitz Das Saargebiet 1n der am Samst nachmitta Bunde der Saarvereine ittag vom Bunde der Saarverei lendatalteten öffentlichen Vortragsreihe begrüßte zunächſt Ober⸗ Saarbderichtsrat Andres die Erſchienenen und legte die Ziele des bundes dar, wobei er beſonders die abſolut überparteiliche zumaniſation des Bundes hervorhob. Die Organiſation habe ſich zuſt Ziele geſetzt, eine Einheitsfront, eine Arbeitsgemeinſchaft her⸗ Satellen, die der innerſten einmütigen deutſchen Einſtellung der ohner entſpricht. Solange das Saargebiet nicht zum deut⸗ ben Vaterland zurückgekehrt ſei, ſolange gelte es, die geſchloſſone das Handelsproviſorium mit Frankreich Zuſtimmung des handelspolitiſchen Ausſchuſſes Fansle handelspolitiſche Ausſchuß des Reichstaas trat am eiche ag zu einer Sitzung zuſammen. in der die Verordnung der ſoriustegierung über die vorläufige Anwendung des Handelsprovi⸗ kand zwiſchen Deutſchland und Frankreich auf der Tagesordnung ſteriun Miniſterialdirektor Dr. Poſſe vom Reichswirtſchaftsmini⸗ mung gründete die Vorlage, die bereits die einmütige Zuſtim⸗ er n des Reichsrats gefunden hat. Im weiteren Verlauf betonte Kolonmentlich die Gleichſtellung der Deutſchen in den franzöſiſchen geſtäen lowie die Tatſache, daß die Liſte der franzöſiſchen Zu⸗ die de ndniſſe an Deutſchland vier bis fünfmal arößer ſei als Deutſchldeutſchen Jugeſtändniſſe. Es ſei danach zu poffen daß und zutand in arößerem Umfanag auf den franzöſiſchen Markt komme Induſt 5 dieſer Vertraa zu einer Beſſerung der Lage der deutſchen rie beitragen werde. Zugeſtändniſſe ſeien franzöſiſcherſeits ſege alle deutſchen Induſtrien gemacht worden. Deutſcherſeits den Har namentlich für Seiden und Automobile. Für den kommen⸗ we n ſotvertraa mit Frankreich, der bald in Arbeit genommen gen aufgolle ſeien namentlich noch die Tertil⸗ und Weinverhandlun⸗ gehoben worden. unmumlterialdirektor Ritter erläuterte die Bedeutung der Be⸗ e zen über die franzöſiſchen Kolonien. Der deutſche Handel und Me deutſche Schiffahrt würden in den franzöſiſchen Kolonie⸗ perſonelladatsgebieten meiftbeaünſtiat bebandelt. Auch hinſichtlich der ſranzöſiſche Rechtsſtelluna der deutſchen Staatsangehörigen in den dende achen Kolonjen und Mandatsgebieten lägen vertraalich bin⸗ direktor uagen für meiſtbegünſtige Behandlung vor. Miniſterial⸗ ſchen Auſen Koſſe hob bervor daß der Schwervunkt der franzöſi⸗ uſage bei denjenigen Induſtrieartikeln liege. die alsbald als Einheitsfront zu bewahren. Das Saarland war deutſch, iſt deutſch und werde auch deutſch bleiben. Ueber„Die Bevorzugung der franzöſiſchen Belange im Saar⸗ gebiet durch die Regierungskommiſſion“ referierte das ſaarländiſche Landesratsmitglied Aa rius. In bewegten Worten ſchilderte der Vortragende die Not, in die das Saargebiet durch ſeine Abtretung vom deutſchen Mutterlande geraten ſei. Die Einbeziehung es Saargebietes in das franzöſiſche Zollſyſtem ſei ausſchließlich aus politiſchen Gründen erfolgt. Das franzöſiſche Steuerſyſtem wirke ſich verteuernd auf allen Warenmärkten aus wozu noch eine unge⸗ heure Ueberorganiſation der Verwaltung getreten ſei. Nicht weniger als 30 Millionen Goldmark im Jahre müſſe die meiſt aus armen Leuten beſtehende Bevölkerung aufbringen. Im Saargebiet beſtän⸗ den zwei Gefahren, eine ſichtbare und eine unſichtbare. Die ſicht⸗ bare beſtehe darin, daß die Franzoſen den Blick auf den Rhein immer feſthalten würden, die unſichtbare ſei das Gift der weſtlichen Kultur. Das Drama, das ſich im Saargebiet abſpielt, ſei im weſent⸗ lichen ein Kulturproblem. Was die Saarbevölkerung brauche, ſei eine Aufmunterung durch die deutſchen Brüder. Kommerzienrat Dr. Hermann Röchling ſchilderte in humor⸗ voller Weiſe die Tätigkeit der Saardelegation in Genf. Mit vieler Mühe ſei es der Delegation gelungen, bis zu den maßgebenden Män⸗ nern des Völkerbundes vorzudringen. Dann aber habe ſie nicht eher geruht, als bis ſie die Aufmerkſamkeit der maßgebenden Stellen auf die Not des Saargebietes gelenkt habe. Beſonders Lord Robert Cecil bringe auf Grund der gehabten Beſprechung dem Saarproblem ein großes Intereſſe entgegen. Aber auch dem ſchwediſchen Miniſter Branting und Nanſen ſei man zu Dank verpflichtet. „Die wirtſchaftliche und ſoziale Lage der Arbeitgeberſchaft des Saargebietes“ behandelte das Landesratsmitglied Kratz, der ſich be⸗ ſonders über die verheerende Wirkung der Einführung und des Zer⸗ falles des franzöſiſchen Franken im Saargebiet mit Bezug auf die Sozialverſicherung der Arbeitnehmer des Saargebietes verbreitete. Abhilfe werde erſt dann eintreten, wenn das Saargebiet wieder zum deutſchen Mutterlande gehöre. Ueber die Autonomiebewegung verbreitete ſich, vom Beifall der Verſammelten begrüßt, Pfarrer Dr. Schlich⸗Saar⸗ brücken. Bei der Abſtimmung 1933 ſeien drei Fragen zu entſcheiden: Wiedervereinigung mit Deutſchland, Vereinigung mit Frankreich oder Autonomie. Die zweite ſcheide aus. Es müſſe nun unter den Abſtim⸗ mungsberechtigten die Erkenntnis verbreitet werden, daß Autonomie nichts weiteres bedeuten könne, als die Beibehaltung des gegenwär⸗ tigen Zuſtandes, wovon das Saargebiet genug habe. In der Ausſprache kam zum Ausdruck, daß beſonders das unbe⸗ ſetzte Deutſchland die Intereſſen des Saargebietes mehr als bisher zu fördern beſtrebt ſein müſſe. Einſtimmig wurden darauf zwei Ent⸗ ſchließungen angenommen, die ſich mit der Not des Saargebietes be⸗ faſſen. Mit einem dreifachen Hoch auf das Deutſche Reich wurde die Verſammlung geſchloſſen. Das Reichsehrenmal gehört an den Rhein! Am Schluß der Jahresverſammlung des Reichsverbandes der Rheinländer wurde zur Frage des Reichsehrenmales folgende Ent⸗ ſchließung geſaßt: „Die im Hanſaſaal des Kölner Rathauſes verſammelten Ver⸗ treter des Reichsverbandes der Rheinländer aus dem Reich unter⸗ ſtützen nachdrücklich den Wunſch ihrer Landsleute, daß das Reichs⸗ ehrenmal am Rhein, dem deutſchen Schickſalsſtrom, der alten Völkerſtraße, errichtet werde. Sie hoffen dringend, daß es gelingen werde, eine Einigung zum Zwecke der Erfüllung dieſes Wunſches baldigſt herbeizuführen.“ Begrüßungskelegramme Zur Tagung des Bundes der Saarvereine ſind Begrüßungs⸗ telegramme eingegangen vom Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann, dem Miniſter für die beſetzte.) Gebiete, Dr. Bell und vom Reichswehrminiſter Dr. Geßler. Keine Bekeiligung des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes Der Vorſtand des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes in Köln gibt in der„Rheiniſchen Volkswacht“ ſeinen Mitgliedern zur Kenntnis, daß ſich der Deutſche Gewerkſchaftsbund Köln an dem Feſtzuge an⸗ läßlich der Kundgebung für Rhein, Saar und Pfalz nicht be⸗ teiligt(). In einer am Dienstag, 17. Auguſt ſtattfindenden Ver⸗ ſammlung des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes Köln werden die Gründe für dieſe Stellungnahme im einzelnen dargelegt werden. Fertigwaren auf den franzöſiſchen Markt kommen könnten. Bezüg⸗ lich der Zölle ſei die wichtigſte Grundlage für die Kalkulation des Kaufmanns die. daß er ſich die jetzigen Zollſätze in Gold umrechne und einſetze. Hierfür ſei in Art. 3 des Abkommens die Bindung feſtgehalten. Der Ausſchuß ſtimmte nach längerer Ausſprache dem deutſch⸗ franzöſiſchen vorläufigen Handelsabkommen und dem Saarabkom⸗ men einmütia zu. Nachdem noch beſchloſſen worden war, die Mehlzollverordnung aufzuheben, vertaate ſich der Ausſchuß. Demokratiſcher Korb für Wirth Etwas ſpät, aber deſto unzweideutiger wird nun auch von demokratiſcher Seite, gewiſſermaßen parteioffizös, zu der Aktion Dr. Wirths Stellung genommen. und zwar in einem Artikel des Generalſekretärs der demokratiſchen Partei. Stephan, in der Zeitſchrift„Deutſche Einigkeit“. Das Ergebnis dieſer Auslaſſung iſt für Dr. Wirth geradezu niederſchmetternd. Stepban meint nämlich ſehr mit Recht. daß die republikaniſche Union Wirths zwangsläufia zu der Rechtsabwanderuna der Deutſchen Volkspartei führen könne. Der Artikel ſchließt:„Der Wirtſche Aufruf iſt aut, ſoweit er nicht mehr plant, als eine Auf⸗ friſchung des republikaniſchen Reichsbundes oder eine Vergeiſtiaung des Reichsbanners. er iſt gefährlich, wenn und inſoweit er eine dauernde parlamentariſche und politiſche Gemeinſchaft der drei Wei⸗ marer Parteien erſtrebt, weil ſo der Büraerblock nicht verhindert, ſondern gefördert werden würde.“ Damit hat ſich der Sammelruf Dr. Wirths auf der ganzen Linie als unwirkſam erwieſen. Bleibt als kümmerlicher Reſt der großen Aktion die angekündigte republikaniſche Zeitſchrift, deren politiſche Einfluß⸗Sphäre bei der Ueberfülle ähnlicher Erſchei⸗ nungen wohl begrenzt ſein dürfte. vor einem neuen Sowjet⸗Sachſen: (Von unſerem ſächſiſchen Vertreter.) In knapp 12 Wochen, am 31. Oktober, wird der ſächſiſche Landtag neu gewählt. Bei der Induſtriealiſierung Sachſens und dem nahezu völligen Fehlen des Zentrums iſt auch in dem neuen Wahlkampf nur mit einer knappen Mehrheit der bürgerlichen oder der ſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſchen Hälfte zu rechnen. Der neue Wahlkampf wird ſtatt der drei bürgerlichen Parteien — Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei und Demokraten— nicht weniger als 7 bis 8 Parteien des Bürgertums aufmarſchieren und, was das Schlimmſte iſt, ſich untereinander be⸗ kämpfen ſehen. Demgegenüber ſteht die geſchloſſene Maſſe der Linksparteien— Kommuniſten und Sozialdemokraten—, die allerdings auch um eine neue Partei, die abgeſplitterten Alt⸗ ſozialiſten, bereichert werden. Bei der ganzen Sachlage bedarf es der denkbar größten Anſtrengung des Bürger⸗ tums, wenn es eine Linksmehrheit und damit ein Sowjet⸗ Sachſen nach dem Syſtem Zeigner verhindern will. Die Gefahr liegt bei der Zerſplitterung und den inneren Kämpfen im ſächſiſchen Bürgertum außerordentlich nahe. Sie wird noch er⸗ höht dadurch, daß ein volksparteilicher Antrag auf eine Wahl⸗ reform, die eine Liſtenverbindung einzelner Parteien zuläßt— wie dies im Reiche und in Preußen eine Selbſtverſtändlichkeit iſt — von den Linksparteien einſchtießlich der Demokraten ſabotiert worden iſt. Man kann alſo im ungünſtigen Falle auf weit über 100 000 bürgerliche Reſtſtimmen rechnen, die bei der Berechnung der Mandate einfach verloren gehen. Das einzige Mittel dagegen wäre ein Bürgerblock nach dem erfolgreichen Vorbilde des Ordnungsblockes im ehemals roten Thüringen. Leider ſind die Ausſichten hierfür in Sachſen gleich Null. Neben den bisher im Landtage vertretenen drei bürger⸗ lichen Parteien wollen aller Vorausſicht nach die Wirtſchaftspartei, eine Hausbeſitzerpartei, die Zenterumspartei, eine neue evan⸗ geliſche Partei und ſchließlich noch eine völkiſch⸗deutſchſoziale Ar⸗ beitsgemeinſchaft auf den Kampfplatz treten. Alle dieſe neuen Parteigruppen können natürlich nur exiſtieren auf Koſten anderer bürgerlichen Parteien. Sie unter einen Hut zu bringen zu einem gemeinſamen Vorgehen, erſcheint faſt als ein Ding der Unmög⸗ lichkeit, da ja leider in ſolchen Dingen nicht nur der leidige Parteigeiſt, ſondern auch die rein perſönliche Mandatshaſcherer eine große Rolle ſpielen. Ein ernſthafter Verſuch des Zuſammenſchluſſes wurde von den fünf Vaterländiſchen Verbän⸗ den, darunter Stahlhelm, Jungdeutſcher Orden und Wehrwolf, unternommen, in der Richtung, die ſchwarz⸗weiß⸗roten Parteien zu einer Wahlfront zuſammenzuſchließen. Die erſten Anſätze dazu waren vielverſprechend, bis ein zweiter Aufruf der Wehrverbände in die günſtige Situation heineinplatzte und den Parteien die Bin⸗ dung auferlegte, daß ſie in Zukunft niemals wieder mit ſozia⸗ liſtiſchen Parteien, einſchließlich der gemäßigten Altſozialiſten, zu⸗ ſammengehen dürften. Dieſe bündige Forderung war natürlich für die Deutſche Volkspartei unerkräglich und wurde von dieſer abgelehnt. Die Deutſche Volkspartei begründete das ſehr richtig damit. daß eine Situation nach der Wahl ent⸗ ſtehen könne, die eine Koalition mit den Altſozialiſten nötig mache, wenn dieſe nicht wieder erneut in das Lager der Radikalſozia⸗ liſten getrieben werden ſollten. Eine ſolche im vornherein gebun⸗ dene Politik, die mit Naturnotwendigkeit zu einem neuen Zeigner⸗ kurs in Sachſen führen müßte, glaubte die Deutſche Volkspaxtei nicht verantworten zu können. Die Dinge liegen zur Zeit ſo, daß die Wehrverbände und die einzelnen Parteien einſchließlich der Deutſchen Volkspartei erneute Verhandlungen aufnehmen wol⸗ len, um die Gegenſätze zu überbrücken. In durchaus zutreffender Weiſe nehmen die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ zur gegen⸗ wärtigen Lage und zu der drohenden Gefahr des neuen Sotpjet⸗Sachſens Stellung, um die beteiligten vaterländiſchen Kreiſe erneut zu warnen und das Bürgertum aufzurütteln. In dem Aufſatz heißt es u..: „Die Deutſchnationalen und die Deutſche Volkspartei ſind dazu berufen, im kommenden Wahlkampf die Führung des Bürgertums zu übernehmen. Die Vaterländiſchen Wehrverbände Sachſens haben in ihrem erſten Aufruf den Weg dazu gezeigt. Wenn der zweite Aufruf weitergehende Forderungen ſtellte, die ſtark in die Selbſtändigkeit der Parteien eingreifen, ſo finden wir darin vorläufig noch keinen Grund, den Einigungsgedanken um taktiſcher Fragen willen zu zerſchlagen. Die Wehrverbände ſollten bedenken, daß es immer eine mißliche Sache iſt, die Politik in den Schnürleib einer philoſophiſchen Methode zu zwängen, und der alte politiſchey Grundſatz:„Man ſoll nie niemals ſagen“ trifft auf die Lage in Sachſen beſonders zu. Es gibt im geſchichtlichen Leben weder Zufall noch Glück, wohl aber einen unbeugſamen logi⸗ ſchen Zwang. Und dieſe unbeugſame Logik wird ſich, wenn es ſein muß, auch über Bindungen und Hemmungen hinwegſetzen. Nur auf realem Boden können Taten entſtehen, und die Verhältniſſe im Reiche mit denen in Sachſen auf eine gemeinſame Formel zu bringen, iſt, wie die Erfahrung lehrt, vergebliches Beginnen. Uns gilt die Sozialdemokratie als Gegner, weil der Weg der Linken unſer Volk in die Irre geführt hat. Aber wir haben doch auch in Sachſen gerade unter den Altſozialiſten Männer gefunden, die, als es galt, ſtaatserhaltend zu wirken, im Gefühl ihrer Ver⸗ antwortung über ihren Parteiſchatten ſprangen und den in der praktiſchen politiſchen Arbeit ſtaatserhaltenden Menſchenverſtand bewieſen. Auch in anderen deutſchen Ländern gibt es ſol“: Bei⸗ ſpiele und die Logik dieſer Tatſache iſt nicht wegzuſtreiten. Wer will die Verantwortung dafür übernehmen, daß bei den eigen⸗ artigen politiſchen Machtverhältniſſen in Sachſen, nach den Wahlen eine untxer Umſtänden mögliche Koalition zwiſchen Bürgerlichen und Altſozialiſten nicht zuſtande kommt, ſo daß dadurch die Alt⸗ ſozialiſten in das linksradikale Lager getrieben werden? Wer will die damit heraufbeſchworene Wiederkehr einer Zeigner⸗Epoche ernſt⸗ haft verantworten? Deshalb muß ſich in den kommenden Verhandlengen zwiſchen den nationalen Parteien und den Wehrverbänden eine weniger zugeſpitzte Form finden laſſen, die die einzelnen Parteien nicht für alle Zukunft feſtlegt. Es darf und ſoll nicht veroeſſen werden daß das Ziel der Wehrverbände nur durch die Wahl einer bürgerlichen Mehrheit erreicht werden kann. Das Vorgehen aller bürgerlichen Parteien in Sachſen muß unter der Parole er⸗ folgen:„Nie wieder Sowſet⸗Sachſen!“ Darin liegt die Schickſalsfrage des ſächſiſchen Volkes, und dieſe Parole erheiſcht, wenn ſie zum Ziele führen ſoll, einen weitgehenden und ehrlichen Burgfrieden im bürgerlichen Lager.“ E 55 2. Seite. Nr. 378 + Neue Maunheimer 5 eitung(Morgen⸗Ausgabe) Ddas Ende des Falles Graff Wie erinnerlich, iſt in Hamborm in der Nacht vom 22. zum 23. September 1922, zwei Tage, nachdem ein deutſcher Polizei⸗ beamter von einem Agenten des belgiſchen Militärſicherheitsdienſtes getötet worden war, der belgiſche Leutnant Graff erſchoſſen wor⸗ den. Durch Urteil vom 27. 1. 1923 erkannte das Kriegsgericht der Beſatzungsarmee gegen vier angebliche Täter, nämlich R einhart, Klein, Grabert und Riepke auf Todesſtrafe und gegen einige weitere Angeklagten auf Zwansgarbeit. Wie ferner erinner⸗ lich, bezichtigten ſich im Januar 1923 die wirklichen Täter Engeler und Kaws, vor den deutſchen Behörden des Mordes Das Schwurgericht in Stettin verurteilte durch Spruch vom 8. 6. 1924 Kaws und Engeler zum Tode. Es ergab ſich alſo, daß zwei von den Gerichten der beiden Staaten erlaſſene Urteile für ein und dasſelbe Verbrechen ver⸗ ſchiedene Perſonen verurteilten. Andererſeits war kein Rechtsmittel gegen die Entſcheidung des belgiſchen Militär⸗ gerichts gegeben. Unter dieſen Umſtänden entſchloß ſich die belgiſche Regierung, die Angelegenheit einer internationalen Ju⸗ riſtenkommiſſion. zu unterbreiten, die im November 1925 im Einverſtändnis mit der deutſchen Regierung gebildet wurde. Dieſe Kommiſſion hat nun ein Guta chten erſtattet, das der deut⸗ ſchen Regierung ſoeben zugegangen iſt. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, daß im Gegenſatz zu der von dem belgiſchen Militärgericht getroffenen Entſcheidung das Verbrechen tatſächlich von Kaws und Engeler begangen worden iſt. Angeſichts dieſer Schlußfolgerung der internationalen Juriſtenkonferenz hat der bel⸗ giſche König nunmehr die in Aachen Verurteilten begnadigt. Die deutſche Regierung hat der belgiſchen Regierung die Verſiche⸗ rung abgegeben, daß ſie über die gerchte Sühne des Verbrechens wachen werde, deſſen Kaws und Engeler durch das Stettiner Schwurgericht für ſchuldio erachtet worden ſind. Die Rückkehr der unſchuldig Verurkeilten Bereits am Samstag trafen mit dem Brüſſeler Schnellzug die im Graffprozeß unſchuldig Verurteilten, Polizeioberleutnant Rein⸗ bardt. Polizeioberwachtmeiſter Rievke und Polizeiwachtmeiſter Klein, Grabert und Termöhlen auf dem Düſſeldorfer Hauptbahnhof ein. Sie wurden von ihren Familienangehörigen und von Vertre⸗ kern der preußiſchen Regierung und der Schutzvolizei begrüßt und jofort in Kraftwagen zur Regierung geleitet. Hier wurden ſie namens der preußiſchen Staatsregierung vom Regierunasvpräſiden⸗ ten Coßmann feierlich bearüßt. Er ſprach ihnen in herzlichen Wor⸗ ten den Dank und die Anerkennung des Vaterlandes für ihr würdi⸗ ges und mannhaftes Verhalten in der langen Haft aus. Sämtliche Beamte traten ſofort einen längeren Urlaub an. *** Die Sühne“ des Falles Graff iſt kein Ruhmesblatt für die bel⸗ giſche Juſtiz. Vor allem iſt nicht verſtändlich, daß es nach den in⸗ zwiſchen doch weſentlich veränderten deutſch⸗belaiſchen Begiehungen noch Sommer 1926 werden konnte, bis die unſchuldia Verurteilten aus dem Gefänanis entlaſſen wurden. Von Deutlſchland iſt ihre Freilaſſung aleich nach dem Spruch des Stettiner Gerichts gefordert worden mit dem Hinweis, daß es ein ſchreiendes Unrecht wäre, wenn dieſe Forderung abgelehnt würde. Es iſt kein autes Zeuanis für das belaiſche Gerechtigkeitsgefühl, daß es erſt eines Gutachtens einer ſuriſtiſchen Kommiſſion bedurfte, um den ſchon länaſt notwen⸗ dig gewordenen Schritt zu tun. aber dieſe Feſtſtellung ſoll uns nicht daran hindern, uns mit dem ganzen deutſchen Volke darüber zu freuen, daß die Männer. die ſo lange für ihr Paterland ſo ſchwere Leiden erduldeten, jetzt endlich der Freiheit wiedergegeben ſind. eupen und Malmedy Paris, 15. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Brüſſeler Korreſpondent des„Paris Soir“ berichtet heute ſeinem Blatt über die Stimmung unter der Bevölkerung Eupens und Malmedys hinſichtlich einer eventuellen Zurückerſtattung dieſer Gebiete an Deutſchland. Er konſtatiert, daß die„Vier Großen“ auf der Verſailler Friedenskonferenz über die Köpfe der Bevöl⸗ kerung hinweg die Angliederung der Kantone Malmedy, Eupen und Vith durchgeſetzt hätten. Die Zuſtimmung der Bevölkerung habe in der Hauptſache gefehlt, denn von einer richtigen Volksbefragung ſei keine Rede geweſen. Man habe wohl, bemerkt der Korreſpondent, Liſten aufgelegt, in denen ſich die Gegner der Annektion einzeichnen konnten; diejenigen, die unter⸗ zeichneten, wurden jedoch ausgewieſen. Unter dieſen Umſtänden ſei es begreiflich, daß die Oppoſition nicht groß war. Der Korreſpondent berichtet weiter, daß man in Brüſſel be⸗ ſtimmte Nachrichten verbreite, denen zufolge neue Verhand⸗ lungen mit Deutſchland im Hinblick auf eine Zurückerſtattung der drei Gebiete angebahnt wurden. Fünf Miniſter des Kabinetts Jaſpars ſeien einer Vereinbarung nicht abgeneigt, wonach Deutſchland ſieben Milliarden der in Belgien liegenden Parpiermark einlöſen würde und dafür wieder in den Beſitz der drei annektierten Kantone treten könnte. Die öffent⸗ liche Meinung in Belgien iſt nach dem Bericht des Korreſpon⸗ denten einem ſolchen Abkommen durchaus günſtig ge⸗ EooPCCooCTTTTTTVTTT—U——— ſinnt, denn die Zahlung Deutſchlands würde dem belgiſchen Schatzamt aus großer Verlegenheit helfen und die Amortiſation der inneren und äußeren Schuld ermöglichen. Da bekanntlich Deutſchland auf Grund des Dawesplanes jede Zahlung an die Alliierten durch Vermittlung des Generalagenten zu leiſten hat, wurde in Brüſſel angeregt, die Zahlung könnte durch große Fi⸗ nanzinſtitute geſchehen, die dann ihrerſeits den bezahlten Betrag mit der deutſchen Regierung verrechnen müßten. Der Korreſpondent weiſt jedoch darauf hin, daß ſich aus der Frage der Zurückerſtattung internationale Komplika⸗ tionen ergeben könnten, weil nicht nur eine Reviſion des Ver⸗ ſailler Vertrages, ſondern auch eine Abänderung der Locarno⸗Verträge herbeigeführt werden möchte.„Das Hindernis iſt nicht unüberwindlich, aber es iſt klar, daß mehrere Mächte, die an dieſem Vertrag beteiligt ſind, zögern werden, eine Reviſion anzubahnen, durch die ihnen ernſte Verlegen⸗ heiten bereitet werden könnten“. Deutſch⸗ruſſiſcher Gefangenenausauſch Wie bereits mitgeteilt, hat das Reichskabinett u. a. auch den wichtigen Beſchluß gefaßt, den am 23. April v. J. in Leipzig achtmal zum Tode verurteilten und ſpäter zu lebenslänglichem Zuchthaus verurlkeilten ruſſiſchen Tſchekaangehörigen Alexander Skoblewſky, deſſen Feſtſetzung von den Ruſſen mit der Verhaftung einer ganzen Reihe von Deutſchen beankwortet wurde, gegen die bisher in Mos⸗ kau verhafteten Deutſchen auszutauſchen. Es handelt ſich hierbei um folgende 14 Deutſche: Student Wolſcht und der mit ihm ver⸗ Urteilte Dr. Kindermann, Konſularagent Schmitz, Frau Schmitz Kon⸗ ſularagent Cornelſen, Konſularverweſer Eckt, Frau Auch, Herr und Frau Vogelei, Herr Scholl, die Kaufleute Lorenz, Ludwig Beyer, Arendt und Müller. 5 * Es gewinnt nach einer Meldung unſeres Berliner Büros den Anſchein, daß das letzte Wort über den Gefangenenaustauſch mit Rußland noch nicht geſprochen iſt. Selbſt in den Kreiſen der Regierungsparteien wird der Beſchluß des Kabinetts eine ſchwer mißzuverſtehende Nachgiebigkeit gegenüber den For⸗ derungen der Sowjetregierung empfunden. Dazu kommt, daß offenbar Zahl und Namen der von den Ruſſen freigegebenen Staatsangehörigen noch nicht einwandfrei feſtſtehen; geſichert ſein ſoll vorläufig nur die Freilaſſung der beiden wegen angeblicher Attentatspläne verhafteten deutſchen Studentn Wolſcht und Kindermann und mehrerer Konſularbeamten, die unter verſchie⸗ denen Vorwänden vorurteilt worden ſind. In den Verhandlungen, die gegenwärtig noch ſchweben, will die deutſche Reichsregierung noch weitere Zugeſtändniſſe zu erlangen ſuchen. Das wäre in der Tat nur zu wünſchen, da nach dem Stand der Dinge der Vor⸗ teil ganz auf ruſſiſcher Seite liegt. Es würde viel zur Beruhigung der öffentlichen Meinung in Deutſchland bei⸗ ktragen, wenn die Behauptung des„Lokalanzeigers“ ſich beſtätigen ſollte, daß auf deutſcher Seite die Freilaſſung der Ruſſen Skob⸗ lewski noch nicht zugeſtanden worden, ſondern abhängig bleibt von der Haltung der Sowjetregierung zu den deutſchencegenforderungen. Frankfurter Brückenweihe Die Ankeilnahme aus dem Keiche Die drei ehrwürdigen, mittelalterlichen Sandſteinbrücken, die bis in die neueſte Zeit herein die einzigen feſten Mainübergänge, die einzigen Bindeglieder zwiſcheun Nord und Süden des Reiches längs der Mainſcheide bildeten, waren in Würzburg, Aſchaffenburg und Frankfurt. Als erſte mußte die Aſchaffenburger Mainbrücke neuzeitlichen Verkehrsbedürfniſſen weichen, ſchon vor 35 Jahren wurde ſie durch einen Neubau erſetzt. Während Würzburg noch heute als einzige Stadt an der Mainlinie ſich das trotzige Bau⸗ werk ſeiner Alten Brücke bewahrt hat, mußte die zum erſtenmal urkundlich im Jahre 1222 erwähnte Alte Brücke der alten Kaiſer⸗ und Mainmetropole im Jahre 1914 den modernen Verkehrsbedürf⸗ niſſen weichen. 1912—13 erfolgte die Grundſteinlegung der„Kaiſer⸗ brücke“. Aber die Kriegsjahre machten dieſen wie unzählige andere Pläne des damaligen Oberbürgermeiſters Adickes einſtweilen zu⸗ nichte. Zwölf der bitterſten Jahre deutſcher Geſchichte hat es dann gedauert, bis aus den Ruinen der Alten Brücke das impoſante Bauwerk erſtand, das ſich heute im beſchwingteren Charakter des alten Baues als„Alte Brücke“ präſentiert und am heutigen Sonn⸗ tag mit hochfeſtlichem Gepränge eröffnet wurde. 5 Für Frankfurt ſind dieſe Tage ein Ereignis, das die geſamte Bevölkerung feſtlich bewegt. Weit über Stadtgrenze und Provinz hinaus, am ganzen Main und Rhein bis zu den preußiſchen und Reichsminiſterien nimmt an dieſem Feſte die deutſche Oeffentlichkeit teil. Nicht nur iſt der Tag geweiht durch die Anweſenheit einiger Miniſter, eine ſtattliche Reihe deutſcher Rhein⸗ und Mainſtädte ſind in dem impoſanten Schiffsfeſtzug vertreten, der der Brücken⸗ weihe folgte. Die Reihe der Gratulanten eröffnete der preußiſche Miniſter⸗ präſident Braun mit einem Glückwunſch. in der er die Metropole an der künftigen Rhein⸗Donauſtraße der preußiſchen Förderung ver⸗ ſicherte. Oberpräſident Dr. Schwander erblickte in der Fertia⸗ ſtellung des Baus während einer Zeit der höchſten wirtſchaftlichen Bedrängnis ein Zeichen der Verheißung für Frankfurts Aufſchwung. PFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCTCCTCCTCCCTCTCTCTCCCCTVTCTCTCVCVTCVVCVTVTVTVTVVIVTTT1X1+X1T1TTÄ1T+++1ꝗ+TE.!Mu——Ä1Ä1Ä1Ä1Ä1ꝓ111 Oberbürgermeiſter Adenauer von Köln bearüßte in der neuen Brlcke ein neues Symbol des Einheitswillens von Nord⸗ und Süd⸗ deutſchland. Des lebhafteſten Anteils der Stadt Bonn verſicherte die Schweſterſtadt Frankfurt Oberbürgermeiſter Falk. In herzlicher Kameradſchaft grüßte Koblenz durch Oberbürgermeiſter Dr. Ruſ⸗ ſell. Mit weiteren freundſchaftlichen Reminiſzenzen und herzlichen Glückwünſchen ſchließen ſich an die Oberbürgermeiſter von Wies⸗ baden, Darmſtadt. Heidelbera, Mannheim. Kaſſel. Nürn⸗ berg. Würzburg u. a. m. Dem Corſo des Schiffsfeſtzuges ſchloſſen ſich die Städte bis an den Niederrhein an. „Möge die neuerbaute Alte Brücke“, ſagt der Frankfurter Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Landmann in einem Geleitſpruch,»„den kommen⸗ den Geſchlechtern werden ein feſtes Bollwerk in der Branduna ſtäd⸗ tiſchen Lebens und Verkehrs, eine Mahnerin an die verbindende und einigende Miſſion Frankfurts im Zuſammenſchluß aller Teile und Stämme des deutſchen Volkes, ein Warn⸗ und Weckruf zum Aufſtieg aus beſchränkter Enge in geiſtige und volkliche Weite.“ Badiſche Politik Noch kein Rücktritt Schöns Die Nachricht von dem Ausſcheiden des Generaldirektors Schön aus der Geſchäftsleitung des Verbandes badiſcher landwirtſchäftlicher Genoſſenſchaften eilt, wie uns mitgeteilt wird, den Ereigniſſen voraus. Ueber ſeinen Rücktritt ſchweben zwar Verhandlungen, die aber noch keineswegs abgeſchloſſen ſind. Letzte meloungen Das Langenbacher Eiſenbahnunglück — München, 15, Aug. Die Reichsbahndirektion München gibt zu dem Eiſenbahnunglück bei Langenbach eine amtliche Erklä⸗ rung, in der es heißt: Ueber die Urſache des Unfalles in Langenbach kann auch heute ein abſchließendes Urteil noch nicht abgegeben werden. Die Zerſtörungen an den Weichen⸗ und Gleis⸗ anlagen, wie auch an den Fahrzeugen ſind derart ſchwer und um⸗ fangreich, daß es noch nicht möglich iſt, ſich ein beſtimmtes Bild darüber zu machen, was Urſache und was Folgeerſcheinung war. Eine Beamtenabordnung beim Reichsfinanzminiſter Berlin, 15. Aug. Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold hat heute die Vertreter der Spitzenorganiſationen der Beamtenſchaft empfangen und ihre Wünſche über die Beſoldungsreſormen, insbeſondere die Gehalts⸗Schlüſſelgrundſätze und die Erhöhung des Wohnungsgeldes entgegengenommen. Gerhard Haupkmann als Filmkexkdichter — Berlin, 15. Aug. Gerhard Hauptmann hat es über⸗ nommen, den Text für den großen Fauſtfilm der Ufa, der in der nächſten Zeit fertiggeſtellt wird, zu verfaſſen. Verhaftung eines berüchtigten Einbrechers 2e1 Berlin, 14. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt der Berliner Kriminalpolizei gelungen, den Führer der berüchtigten Reitzig⸗Kolonne, einer Einbrecherbande. die in den Jahren 1922—24 Berlin unſicher machte, feſtzunehmen. Der arößte Teil der Bande ſitzt bereits hinter Schloß und Riegel, nur die beiden Führer Reitzig und Humbart entkamen. Reitzia floh nach Südamerika. wo er ſich noch heute aufhalten ſoll. Humbart nach Spanien. Hier wurde er auf Erſuchen der Berliner Kriminalpolizei einigemale verhaftet, entfloh aber jedesmal wieder: nun iſt es gelungen, ihn in Berlin feſtzunehmen. Keine Verlegung des franzöſiſchen Oberkommandos Die Nachricht, daß im Zuſammenhang mit der Verminderung der Zahl der Beſatzungstruppen das Oberkommando von Mainz nach 85 2 wird, wird von der Havasagentur Mainz demen⸗ ier Zugenkgleiſung in England London, 15. Aug. Bei Riverſide bei Long⸗Island ſind durch ahnedeh entglefung acht Reiſende getötet und 20 verletzt worden. Opfer von wilden Tieren London, 15. Aug. Nach einer Meldung aus Kalkutta ſind im Jahre 1925 in Indien 1974 Perſonen durch wilde Tiere ge⸗ tötet worden. 19 308 Perſonen erlagen Schlangenbiſſen. 21 0⁰³ wilde Tiere wurden getötet ſowie 41 000 Schlangen. Schweres Unwetter über Newyork — Newyork, 15. Aug. Geſtern nachmittag tobte über New⸗ hork ein äußerſt heftiger Sturm, der 70 Minuten anhielt. In dieſer Zeit fielen 3,24 Zoll Waſſer, was man in Newyork noch nicht erlebt hat. Alle Straßen waren förmlich überſchwemmt⸗ Das Waſſer drang nicht nur in die Keller, ſondern auch über die Treppen in die Untergrundbahn. Während mehrerer Stunden war der Straßenverkehr vollſtändig unterbrochen. Da das Gewitter um 5 Uhr nachmittags ausbrach, waren Tauſende von Newyorkern verhindert, in ihre Vorſtadtwohnungen zurückzukehren und ge⸗ zwungen, in Newyork zu übernachten Zwei Perſonen wurden getötet und 50 verletzt Ein Mann wurde vom Blitz auf des Straße erſchlagen, ein anderer fiel vom dritten Stock auf, die Straße. Der Blitz hat in 32 Häuſer eingeſchlagen und 12 Brände verurſacht. Der Schaden wird auf eine Million Dollars geſchätzt⸗ Geſchichten um„valencia“ Ueber die Heimat des Weltſchlagers entnehmen wir den„Bresl. Neueſt. Nachr.“ folgende amüſante Betrachtung: Wer heute von Valencia ſpricht, meint nicht die alte ſpaniſche Stadt. War ſie nicht einmal, Erinnerungen aus der Geſchichtsſtunde her, heftig von den Mauren berannt, wurde ſie nicht vom Cid erobert, war ſie nicht die Hauptſtadt eines alten Königreiches? Ach, wer denkt heute noch daran! Seit einigen Wochen iſt uns allen Valencia eine höchſt nahe⸗ liegende perſönliche Angelegenheit geworden, Valencia iſt, wie Sie alle wiſſen, der neueſte Weltſchlager, und das wäre keine anſtändige Kapelle die ihn nicht mindeſtens dreimal am Abend ſpielte, von den Kaffeehausnachmittagen ganz zu ſchweigen, jeder ſummt den Valencia⸗ Refrain, er verfolgt uns im Traum und Wachen, er iſt unausrottbar, man kann ihm nicht entrinnen, er gehört zum guten alten Ton, er iſt Ziviliſationsfaktor geworden. Es hat eigentlich ſchon lange keinen Weltſchlager mehr gegeben. Das Lied von den Bananen, die ausgerechnet von ihm verlangt wurden, war wohl der letzte. Valencia iſt Weltſchlager. Man ſchelte ihn nicht mit der gemeinen Bezeichnung„Gaſſenhauer“! Ein Gaſſen hauer iſt ein ärmlicher Geſelle, der auf Hinterhöfen von beſcheidenem Volk geſungen wird; Valeneia aber rauſcht in blühender Seide über den Kontinent, weht über die Ozeane, ſchwebt in den ſechzigſten Stock eines Wolkenkratzers, Valencia wird gerundfunkt, wallt durch den Aether, Valencia wird auf zahlloſen Grammophonplatten übertragen, und die ſeligen Buddhas von Lahore lächeln, die chineſiſchen Tem⸗ pelchen klingen mit Silberglöckchen, wenn ſie Valencia hören. Valencia iſt eine Weltmacht. Keiner weiß eigentlich, ſchen Stadt zuſcanmenhängt. wie dieſer Schlager mit der alten ſpani⸗ Um es gleich zu ſagen: wenig genug. Es könnte, mag man denken, das Preislied eines begeiſterten Valen⸗ cianers auf ſeine Heimatſtadt ſein— aber auch das iſt nicht richtig, obwohl die Muſik von Joſe Padilla ſtammt, den man allenfalls für einen gebürtigen Spanier halten mag. Der Text aber iſt von zwei Franzoſen, ſie heißen, um auch dieſe welthiſtoriſchen Namen feſtzu⸗ halten, Lucien Beyer und Jaques Charles. Und ſie haben, obwohl oder weil ſie zu zweit an der Arbeit waren. Worte von ſehr er⸗ ſchreckender Trivialität zuſammengebracht. Das Ganze aber ſtammt keineswegs aus Spemien, ſondern aus Paris, aus dem großen Repue⸗ Theater, das noch immer ſeine roten Mühlenflügel durch die Nächte kreiſen läßt und Moulin Rouge heißt. Da wird nun„La Revue Meſtinguette geſpielt, eine höchſt pomphafte, ſchillernde, lichtüber⸗ floſſene Szenenfolge von Sentimentalitäten, Burlesken und Aktuali⸗ täten. Ein ſinnloſer Zuſammenhang von Auftritten, der nur durch die ungeheuerliche Schnelligkeit des Szenenwechſels und durch das Tempo verblüfft, in dem das alles vor dem Ahnungsloſen vorbeiraſt Man kommt nicht zum Nachdenken, und wie herrlich iſt das. Man fühlt ſich nicht anders als im Kino. Kino iſt bekanntlich ein benei⸗ denswerter Zuſtand. Dort marſchieren alſo auch einmal die Blumen auf. Warum? Offenbar fiel den Autoren— mindeſtens ſind es ein halbes Dutzend, das Programm umfaßt etwa fünfzehn Seiten und die Vorſtellung dauert bis tief in die Nacht, aber Paris kennt keine Polizei⸗ ſtunde— nichts Beſſeres ein, und man hat immerhin Gelegenheit, Koſtüme und Nacktheiten zu zeigen, in gewaltigem Umfange. Und da tritt nun Miſtinguett auf, die Maſſary von Paris, die Frau, die ſich geſchworen hat, nicht zu altern, die von der Boulevardlegende mit zahlloſen Geſchichten umkränzt wird, und preiſt Valencia und das Land der Orangenblüten, dem ſie entſtammt, ſie die jetzt nur eine Vorſtadtkurtiſane iſt, aber ſich immer noch der Düfte ihrer ſüdlichen Heimab wehmutsvoll erinnert. Und Miſtinguett rauſcht vor die Rampe und ſingt dieſe ſüße Sentimentalität in tollſtem Tempo herunter, ſie ſchreit und kräht, denn die Fanfaren des Or⸗ cheſters ſchmettern noch lauter, die Scheinwerfer beißen ſich mit brennenden Schwettern durch den dunklen Raum, unendliches Licht flutet über die grellen Farben der Bühne. Schleier wehen, nackte Beine wirbeln, und ein Hauch von Schminke und erhitztem Fleiſch flutet über das Parkett. Das iſt alſo das Auftrittslied Miſtinguetts(etwa um 9 Uhr 30 abends). So begann Valencia ſeinen Siegeslauf durch die Welt. Das geht nun jeden Abend ſo. Allabendlich ſchmettert Miſtin⸗ auett krähend ihre Valenciaweiſe, das Orcheſter lärmt und raſt, Beine wirbeln, und der Duft erhitzten Fleiſches ſchwebt durch den Raum.. Kinotempo und Erotik. Ziviliſationsſymbol. Es iſt inzwiſchen unerträglich heiß im Theater geworden. Wie dein Auge, Fremdling, ſuchend und ſehnend nach einer Ventilations⸗ möglichkeit ſpäht, aewahrſt du, daß die emſige Theaterdirektion länaſt alles vorbedacht hat: die Wölbuna der Decke hat ſich geöffnet, und vor einem nächtlichen tiefblauen Himmel, der wie dunkler Samt iſt. funkeln die Sterne. Das iſt ſehr hübſch: es iſt mehr als hübſch. Auch dieſes ſcheint dir im Rauſch dieſer Rebue⸗Minuten bedeutungsvoll: als ſei Valencia und Miſtinauett, als wäreſt du ſelbſt und das Jazz⸗ gelärm um dich herum doch irgendwie in die Ordnung aller Dinge eingereiht, verſtändig und planvoll. Und noch eine andere Nettkeit erſpößſt du ſetzt über deinem Scheitel: da ſitzt in einer Loge eine enaliſche Familie, Mutter, zwei Töchter, Sahn. Wie unberührt ſind dieſe ſungen Mädchen, Ladys, mit einem Pfirſichhauch auf unſchul⸗ digen Wangen und großen kinderblauen Augen. die ein wenia auf⸗ geriſſen ſind: ſie verſtehen von nichts, ſie ſitzen ahnnnaslos ünd keuſch in dieſer Woge von Dekadenz, die ſie umſpült und ſie nicht an⸗ rührt. Die Mutter langweilt ſich ehrlich: ſie loranettiert die Um⸗ gebung. Aber der Herr Sohn. Ich bin ſicher, er verwünſcht ſie jekt alle, Mutter, Mary und Alix. Balencia, Moulin, Rouge. Miſtinauett. Um das alles aber wirbelt und dröhnt Paris. Lichtermaſſen ſchleudert es in die Jun“ kelheiten W. Runſt und Wiſſenſchaſt 8 Pater Muckermanns Auskritt aus dem Jefuitenorden. De von ſeinen biologiſchen Vorträgen her bekannte Pater Muckermann⸗ der im Zuſammenhang mit ſeiner Ernennung als Profeſſor 2 Eugenik an der Kaiſer⸗Wilhelmsgeſellſchaft aus dem Jeſuitenoten ausgetreten iſt, hat an den Heiligen Stuhl ein Schreiben gerichtet, er dem es wörtlich heißt:„Während eines Jahrzehnts hat er ſi 77 wiſſenſchaftlichen Aufgabe geweiht, durch Wort und Schrift der 2 derherſtellung der chriſtlichen Familie in Uebereinſtimmung mit jeſe Geſetzen der Natur und Offenbarung zu dienen. Indeſſen iſt apoſtoliſche Arbeit von Jahr zu Jahr ſo ſehr gewachſen und hat een ſolche Geſtaltung angenommen, daß ſie mehr und mehr den religiöſen Lebensnormen widerſpricht, die die Geſellſchaft Jeſu von ihren ß Kommunitäten vereinten Mitgliedern verlangt und verlangen 1 Auf dieſe Weiſe haben ſich Schwierigkeiten ergeben, wonach Le⸗ Satzungen des Inſtituts der Geſellſchaft Jeſu und die beſondere in⸗ bensaufgabe nicht mehr miteinander vereint werden können. Der ern terzeichnete hat die Ueberzeugung, die auch von erfahrenen Männen⸗ beſtätigt wird, daß er ſeinen ihm eigenen Lebensberuf, dem ein bit⸗ derer bisher weder gedient hat, noch dient, erfüllen muß. Daher iſa⸗ tet der Unterzeichnete Eure Heiligkeit demütigſt um dir Sukulan aß tion, wodurch innerhalb der Grenzen des Kirchenrechts jedes cuf freier Betätigung gegeben wird, ohne das der beſondere Lebensbe iſt weder aufrecht erhalten, noch vollendet werden kann. Dieſe Ch i⸗ um ſo inſtändiger, weil der beſondere Beruf des Bittſtellers zur„he⸗ ſtianiſierung der modernen Geſellſchaft beizutragen vermag, wie reits die Erfahrung der letzten Jahre beweiſt.“ chriſt 4 Eine Feſtſchrift für Ludwig Darmſtaedter. Als Feſtſ wih zum 80. Geburtstag von Profeſſor Dr. phil., Dr. jur. h. c. Lud er⸗ Darmſtaedter überreichte der Vorſtand der Stiftung„Georg Spenem Haus“, deſſen Ehrenmitglied Darmſtaedter iſt, einen mit ſegolle Porträt, Lichtbildern und Zeichnungen von Helmut vom Hügel 922 geſchmückten Band. Darin ſchildert Profeſſor Wilhelm Kolle, Dire m, des Staatsinſtituts für experimentelle Therapie in Frankfurt g. ſſes Darmſtaedters Leben und ſeine Beziehungen zur Wiſſenſchaft, uten⸗ Schuſter würdigt ihn als Schöpfer und Verwalter der Dokumen ſammlung bei der preußiſchen Staatsbibliothek, B. Freudenthal ibt von ſeiner Förderung des Jugendſtcafrechts, Reinhold v. Sydom —* 2 1 ͤfö ein Bild des Alpiniſten Darmſtaedter und Schnorr v. Carolsfel zeigt ihn als Porzellanſammler. —— Montag, den 16. Auguſt 1926 —— 3 — N ontag, den 16. Auguſt 1926 den der genügende V duꝗg ſi 3 mit Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 3738 andwerk zu chüler bemü nen eine unge, nach ſ Junge eir ich ie ihm etlich Aindeas ſtäd ermonate Elternabende Handwerk und Lehrlingsausbildung Von heinrich Schneider, Stadtverordneter Alljährlich um die Oſterzeit wird ein großer Teil Schüler aus Schulen entlaſſen und wieder ein Teil hegt den Wunſch, ein erlernen. Die Eltern dieſer zur Entlaſſung kommenden hen ſich den Wünſchen ihrer Jungen gerecht zu werden, Lehrſtelle zu verſchaffen, für ein Handwerk, an dem der einem Wunſche, Luſt und Liebe hat. Nicht immer trifft ne richtige Wahl, aber auch die Eltern laſſen manchmal orausſicht vermiſſen, ob ihr Junge für das Handwerk, n zu erlerne nach einigen Wochen Lehrzeit Gegenſätze ein, die einen Wechſel enem aänderen Berufe nötig machen. Deshalb ſieht auch der ge⸗ vorgeſchriebene Lehrvertrag eine Probezeit vor. n raten, auch für ihn geeignet iſt. Es ſtellen tiſche, Arbeitsamt hat ſeit vergangenem Jahre für die für die Eltern der jeweils an Nen ſten Oſtern zur Entlaſſung kommenden Schüler eingerichtet, in führern en V orträge von beruſenen Handwerksmeiſtern oder Geſchäfts⸗ von Innungen über die Geſchichte des Berufes, körperliche und geiſtige Anforderungen, beſonders geeignete Eigenſchaften, aus⸗ Sleßende utzma. e fdang eir e werden Eigenart der Tätigkeit, Schulbildung etc. gehalten geſtaltigke vie ſichti enntn is, daß fencingen, da gutes S nen Eltern tück h werksberuf ei jen 5 0 geſtaffelte Vergütung(nicht Lohn), je nach Verhalten und Ausbildu 31 Ausbil le nach wer ſeſt 1955 un da 9 ung. uterbringun Der 0 n dung e beſchu gt iſt, en mit und eit der Handwerksberufe fehlt. Einzelne Beru 5 ergriffen, während andere weniger bekannte Berufe unberück⸗ gt bleiben. Wie ſchwer es hält, die Schüler in Lehrſtellen unter⸗ erſchwerende Eigenſchaften, Berufskrankheiten Dieſe Anregung kam, wie erwähnt, aus dem Er⸗ es den Jungen an einem Ueberblick über die Viel⸗ fe werden zu⸗ von können das Städt. Arbeitsamt und auch die betrof⸗ wohl Bericht geben. Die wirtſchaftliche Lage trägt ein ierzu bei. Lehrgeld wird ja in ganz vereinzelten Hand⸗ noch verlangt. Die Lehrlinge erhalten meiſtens gleich Alſo kann nicht els Grund angegeban werden, daß die g der Jungen am Lehrgeld ſcheitert Kern der Sache, weswegen der Handwerksmeiſter mit der ng von Lehrlingen zurückhält, liegt wo anders, bei den Laſten, die man ihm zu allen Riſiken, die er mit der ines Jungen übernimmt, noch aufbürdet. Nun kommt einem am 8. Juli gefaßten Stadtratsbeſchluß noch das Ge⸗ [geld hinzu, das, trotzdem faſt in jedem Lehrvertrag daß es von den Eltern zu zahlen iſt, vom Lehr⸗ Androhung der Zwangsbeitreibung und Koſtenverfäl⸗ verlangt wird und 12.00 RM. für jeden Jungen beträgt. Daß andwerk gegen dieſen Beſchluß proteſtiert, liegt klar auf der findet Kue ohnehin ſchon gereizte Stimmung in Handwerkerkreiſen S ein gerichtet 55 eue Nahrung. Dies geht aus folgendem Schreiben hervor, a des Handwerks unterm 10. Juli an den Stadtrat ſtadte Wir nahmen Kenntnis von einem neuerlichen Beſchluß des K eigentſf gefä fihrhr N lenden rätlich opf faß 5 che er und aß Eltern e A eh aſſenli. 9 0 falen Line s ohn mit ihr 15 ne 8 ium en S. im imme, Owerk im mer r die F ſen, ob dieſer Sinnloſigkeit. Nach dem Beſchluß des Kollegiums ſoll der Lehrherr ſcnec chulgeld bezahlen, weil man n dt der und Abſi berl 0 Kollegiums; mit beiden Händen mußte ich mich am Wie liegen die Verhältniſſe ihm eben meiſtens rößere roteſte es von gewiſſer hereinbekommen ſoll, nachdem die Schüler(Eltern) eben nicht bezahlte. Auf die dieſer Beſchluß in das Vertragsverhältnis zwiſchen Lehrherr ingreife, wurde uns der Beſcheid, daß es nicht in der gelegen wäre, in dieſe Verhältniſſe einzugreifen, daß der Lehr⸗ ich den Betrag von den Eltern zurückerſtatten laſſen Stad. Trotz dieſer Berſicherung bringt nun dasſelbe Kollegium ill ttat) einen Beſchluß zuſtande, der„dem Lehrherrn unterſagen(!)) Gewerbeſchulgeld von den Eltern wieder erſetzen zu frage in allem Ernſt: Sind denn die Mitglieder des Kol⸗ von allen guten Geiſtern verlaſſen geweſen, 0) herbeifuͤhrten? Waren ſie nicht beſſer belehrt, daß dem n gar kein Recht zu einem ſolchen Beſchluß zuſteht, der unbeſtreitbaren Eingriff in ein Vertragsverhältnis darſtellt, tadtrat garnichts angeht? Mit welchem Recht glaubt der rat einer Bevölkerungsſchicht vorſchreiben zu können, wie ſie en Lehrlingen wegen der Bezahlung des dem Lehrherrn, t ſich zu fragen, aufoktroierten Schulgeldes auseinanderſetzen? gacdas Stadtratskollegium, das anſcheinend über die Verhältniſſe als ſie dieſen garnicht im Bilde iſt, ſonſt würde das Handwerk nicht gleichen Atemzug mit dem Handel genannt, nicht ſo un⸗ olgen ausmalen können, die ein ſolcher Beſchluß herbei⸗ heführt. ann ſeien dem Stadtrat dieſe Folgen einmal vor Augen degen dn auch in den Lehrverträgen die Regreßpflicht der Eltern Nallen dem Schulgeld vereinbart war, ſo iſt doch in den wenigſten Stün 95 nichts die chältnis ei In do; N. nen Abſichten ſei geſchmeidig, in deinen Zwecken feſt. ahrheit iſt einfach und braucht nicht viel Künſte. eine Rückerſtattung erfolgt, weil der Lehrherr aus freien n. wohlgemerkt aus freien Stücken, auf Rückerſatz ver⸗ will man ihn dazu zwingen, einen Verzicht Ich habe bereits verſchiedentlich jetzt ſchon den Rat ehrlinge aus der Gewerbeſchule heraus zu nehmen ſtaatliche Fortbildungsſchule einzuweiſen; dort koſtet o gut wie der Stadtrat glaubt, in ein Vertrags⸗ ngreifen zu dürfen, ſo gut können die Handwerker⸗ organiſationen beſchließen laſſen, daß der Gewerbeſchulbeſuch nicht mehr obligatoriſch ſein ſoll. Dieſer Vertragsteil iſt dann eben auch änderungsfähig. Ob der wohllöbliche Stadtrat dem Lehrkörper der Gewerbeſchule einen beſonderen Gefallen erwies, das zu unter⸗ ſuchen ſei ſeine Sache. Kennt der Stadtrat in ſeiner ganzen Zuſammenſetzung eigent⸗ lich das Getriebe in einem Handwerksbetrieb? Greifen wir ein⸗ mal die Schreinerei heraus. Vom erſten Tag an hat der Lehrling ſeinen Platz an einer Hobelbank, an welcher gut ein Fachurbeiter für ben Meiſter produktive Arbeit leiſten könnte. Alſo: Verluſt. Weiß jemand, was dem Lehrling an Werkzeug und Material in ſeinen Händen kaput geht? Alſo: Verluſt. Die Invalidenverſicherung dekretiert einfach: den Beitrag für den Lehr⸗ ling hat der Lehrherr allein zu tragen! Alſo: Verluſt. Bei der Krankenkaſſe iſt er anzumelden und ſein Beitrag wöchentlich aus mindeſtens 4,66 RM. zu bezahlen. Bei der Berufsgenoſſen⸗ ſchaft iſt der Lehrling anzumelden und der Betrag aus einem Tagesverdienſt() von 3,80 RM. zu errechnen. Ueberall alſo: Verluſt. Und nun das Gewerbſchulgeld oben darauf; ich kann das Kollegium überhaupt nicht verſtehen, warum es nicht reinen Tiſch macht und kurzer Hand beſtimmt: Dafür, daß der Handwerker fremder Leute Kinder ausbilden darf, muß er ſie auch vollſtändig ernähren, kleiden und unterhalten. Wundert ſich das Kollegium nicht, daß nachgerade bald jeder Meiſter auf die Ehre der Lehr⸗ lingsausbildung verzichtet? Waren in dieſem Jahre ſchon große Schwierigkeiten zu überwinden, ſo dürften dieſe an kommenden Oſtern wohl nicht mehr zu meiſtern ſein und fraglich dürfte es ſein, ob mit ſolch unüberlegten Beſchlüſſen der werktätigen Bevpöl⸗ kerung gedient iſt. Jedenfalls wird dieſe dem Stadtrat beſonderen Dank dafür wiſſen, daß die Unterbringung der ſchulentlaſſenen Jugend mehr und mehr unmöglich gemacht wird. Von über⸗ großem Verſtändnis zeugt dieſer Beſchluß nicht, denn mindeſtens hätte das Handwerk durch ſeine berufenen Vertreter Handwerks⸗ kammer) befragt werden können.“ In vorſtehenden Zeilen iſt zur Genüge dargetan, wie es um die Lehrlingsausbildung im Handwerk ſteht und wenn wirklich zur Beſſerung dieſer Frage etwas geſchehen kann, ſo hebe man den Stadtratsbeſchluß auf, d. h. der Bürgerausſchuß muß ſeine Zuſtimmung, um die er noch nicht gehört wurde, verſagen. Er hat ja nach den neuen Beſtimmungen des Miniſteriums des Innern zu Stadtratsbeſchlüſſen nur Ja und Nein zu ſagen. Alſo ſagen wir mal Neinl Und nun noch eine Bemerkung: Der Schreiber des obigen Briefes an den Stadtrat ſagt, man hätte mindeſtens die Vertretung des Handwerks, die Handwerkskammer, hören müſſen. Das iſt richtig. Man hat die Vertretung brüskiert. So⸗ fern der Beſchluß nicht aufgehoben wird, wird das Handwerk in den paſſiven Widerſtand bezgl. der Neueinſtellung von Lehrlingen treten müſſen. Städͤtiſche Nachrichten »Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Chriſtlicher Weltjugendkongreß in Helſingfors, Biſchof Gummerus hält in der Johanniskirche in Helſingfors die Er⸗ öffnungsanſprache.— Stratil⸗Sauer begnadigt. Der wegen Tod⸗ ſchlages zu 4 Jahren Gefängnis verurteilte deutſche Forſcher wurde vom afghaniſchen Emir begnadigt.— Die rettende Uhr. Ein Ber⸗ liner Privatwächter wurde im Gefecht mit Einbrechern vor dem Tode durch die Kontrolluhr gerettet, die den Schuß auffing.—Neuer Zwingherr am Rhein. General Guillaumat, der neuernannte Kom⸗ mandant der franzöſiſchen Beſatzung am Rhein.— 1 100 Jahrfeier Radolfzell. Die Re dolfſtatue vor der Ausſtellung.— Die Glocke in der Nacht. Die am Eingang der Weltausſtellung von Philadetphia aufgehängte Freiheitsglocke während nächtlicher Beleuchtung.— Das erſte Automobil⸗Denkmal. Das erſte Denkmal für ein Auto⸗ mobil wurde in Südkalifornien errichtet.— Ein Jahr Sport⸗ muſeum. Die Kegel Friedrich Wilhelm II. und III. im Muſeum für Leibesübungen, Berlin.—„Alt⸗Bayern“ im Lande des Anti⸗ Alkoholismus. Maßkrüge mit Waſſer anſtatt Bier in Philadelphia. — Helgoland 100 Jahre Seebad. Hoffmann v. Fallersleben, der auf Helgoland das Deutſchland⸗Lied dichtete, im Feſtzug. Der Feſt⸗ zug auf der Treppe, die das Oberland mit dem Unterland verbindet. Die erſten Badegäſte vor Hundert Jahren.— Der Aermelkanal durchſchwommen. Die Deutſch⸗Amerikanerin Gertrud Ederle, der als erſter die Durchſchwimmung glückte.— Der Dollar lockt. Pvonne Printemps, die gefeierte franzöſiſche Schauſpielerin, geht nach Amerika, wo ſie 25 000 Dollar Wochengage erhält.— Argentiniens Schönheitskönigin. Frau Perez⸗Suore die Schwiedertochter des arg. Geſandten in Paris, gilt als Argentiniens ſchönſte Frau. Sein 25jähriges Dienſtjubiläum beging am geſtrigen Sonn⸗ tag Herr Robert Duſſel, Hausmeiſter der Rheiniſchen Creditbank. Johann Georg Hamann. * Ergebniſſe der modernen Kunſt wwneunſtr Zeit ſndiger a0 m das Urt nungeldänat ungslof 7 Uünſtl, bat. Füleedac deit von ſts ſede U Vei ochte Epo berl lau wüden mehr ch er g u nf ſheund Allennit h 8 ſberſan Kunſt von In un de nd Schärfe ſteit in j 1 doßt leben ohle Wallan 15 Sgaſſe men verführen darf. Und wenn auch verſtändlicherweiſe t che und ſpäl be Aeuße⸗ esgeſaat h üüſtgen in zu d ehre Von Dr. Rudolf Predeek(Münſter) chtung wird nicht erfunden und nicht konſtruiert, ſie iſt Ausdruck des Zeitgeiſtes, iſt Aeußerung der in der und ſchaffenden Menſchen. Hier, wie überall, ſind er. deren blinde verſtändnisloſe Nachmacherei nicht er das Weſen und die künſtleriſche Notwendiakeit des e allmähliche Formung des neuen Stils zum Ertre⸗ und individuellen Bekennermut, Ueberſchuß und ſcho⸗ Kü. Kampf gegen alles Gewohnte und gegen das dem ſchaf⸗ ſalge hat aſtler als überlebt und unberechtiat Erſcheinende zur ſo brinat doch die Unaufhaltſamkeit und Notwendiakeit on n Ausdrucksringens neben aller Ueberſpanntheit eine Wahrheit, Echtheit. Unabänderlichkeit, die ſich in Nückwir⸗ neuademen kriſtalliſiert als dauernder Niederſchlag neuer en Seins. Das Neue iſt Feind des Alten in dem Sinne. ihre beſondere Ausdrucksart verlanat. Was eine an künſtleriſchem Werte ſchuf, kann gewiß auch heute rhin als Kunſtwerk gelten, aber dennoch hat Jie künſt⸗ rungsart jener Zeit für eine neue Zeit keine Berech⸗ wire und Naftent jede Zeit ſich ihre Formen ſchafft, ſofern ſie nicht lert auf dem Alten ausruht und eingeſchlafen iſt. Es vüldismus inderlich geweſen. wenn die Kunſt im Zeitalter des Me⸗ er Verindiſtrualiſterung aller Menſchenkräfte ſich nicht ätte von der Entgeiſtigung und als Gegengewicht recht die Vergeiſtigung, die Nebenſächlichkeit der Ma⸗ rhebung des ſeeliſchen Inhaltes gefordert und anfäna⸗ ilesſtarriger Einſeitiakeit und Uebertriebenheit ertrotzt hätte. betrachtet das Alte im Taumel neuen Zieles als eue allaſt. Und ſo glaubten auch jetzt die Stürmer die vorne wieder anfangen zu können. * Augenblick, wo die Kamera mit unerhörter Sicherheit die Natur entdeckt und ihre Reize entblößt, wo ſie die 0 treuer Liebe wiederzugeben vermag. da zieht ſich die r eigenſtes Gebiet zurück, beſinnt ſich. daß ſie nicht dem ienen habe, daß ſie nicht den menſchlichen Geſetzen und der Formbildung unterltegt ſondern, daß ſie über den Menſchen ſteht, unabhängig von ihren Vorſchriften, und geht mit der Philoſophie und dem Myſtizismus einen Bund ein Das iſt die Philoſophie des Einzelnen. Der Subjektivismus wird zum letzten Ziel erhoben und jeder Künſtler wird zum Künder ſeiner ſelbſt. Die Verinnerlichung, die der Künſtler dabei gewann. zoa aber einen Trennungsſtrich zwiſchen ihm und der Maſſe. Die Aeußerung des Subjekts wird zum Kunſtwerk, wenn ſie einwirkt auf die Maſſe, für die ſie beſtimmt iſt. Kunſt iſt die formgewordene Mitteilung eines Inhaltes, durch die der ſchöpferiſche Gedanke auch im andern Er⸗ ſchauen und Erleben wird. So war das Prinzip der Subjektivität zu einſeitig gefaßt. Die künſtleriſche Aeußerung mißachtet mit faſt fanatiſcher Wut das Un⸗ verſtändnis der Maſſe, oder ſah deren Kopfſchütteln als aute Bewer⸗ tung für ſich ſelbſt an. Die Einſeitigkeit wurde zum Verhängnis und ihre Werke blieben unberührt vom Ewigkeitsgedanken der Kunſt. Aber die Flegeljahre ſind vorüber. in denen man alaubte, in übermütiger Kraft das Alte über Bord werfen und neue Geſetze in die erſtaunte Welt ſetzen zu können. Der Bolſchewismus der Kunſt machte einer Beſinnung Platz ohne Aufgeben des als richtig erkann⸗ ten Neuen. Man begann die neugewonnenen Mittel zu ſichten, man erkannte das Unechte, das unter dem Mantel der Kunſt verſteckte Mitläufer⸗ und Nichtskönnertum. Idee ſcheidet ſich von Bluff, Inhalt von Schema, Gedanke von Methode, Können von Stümperei. Man weiß, daß der Weg zum Neuen nicht aus dem Nichts herkommt, ſon⸗ dern über das Alte führt. Immer klarer ſchält ſich aus dem Nichts des Anfanges die Idee. Aber der Samen der Kunſt trägt ſeine edlen Früchte erſt im Bo⸗ den des Verſtändniſſes und der Mitarbeit der Maſſe, der die Kunſt als Aeußerung des Künſtlers gilt. Die Maſſe iſt träge. Die mit⸗ reißende Kraft des Neuerers reat ſie auf: ſie proteſtiert: ſie ſchließt ſich in philiſterhafter Abwehr zuſammen, weiſt mit pathetiſcher Ge⸗ bärde aroße Vorbilder, an denen ſie nicht einmal Anteil hat, weil ſie den Stillſtand zur Geſetzmäßiakeit erklärt. Beſitz iſt beauemer als Erwerb, alſo iſt das Unverſtandene Neue falſch und verwerflich, und nur das Alte iſt gut. * Selten fand eine Kunſtrichtung ſoviel Widerſpruch wie heute. ſelten ſoviel Liebloſigkeit, ſelten eine dem Endaegenkommen ſo wenig bereite Menge. Man weiß nicht einmal, wo das,Weſen des Neuen zu ſuchen iſt, man kann nicht unterſcheiden, wo Offenbarung einer echten Künſtler⸗ ſeele und wo die Mittelmäsigkeit des Mitläufers ſich äußert. Man verwirft ahnungslos und läßt unwillig im bequemen Seſſel die Schar der Jungen als unvermeidbares Uebel an ſich vorüberziehen. *Ernannk wurden zu Polizeikommiſſären Polizeiſekretär Peter Brunnet und Polizeioberwachtmeiſter Heinrich Puff, zu Kriminalkommaſſären die Kriminalſekretäre Wilhelm Born end Richard Hoffmann, zum Polizeiſekretär der Verwaltungspolizei Polizeiwachtmeiſter Karl Apfel, zum Kriminalſekretär Krieninal⸗ aſſiſtent Friedrich Kopp, zu Polizeiſekretären die Polizeiaſſiſtenten Joſef Bauch, Heinrich Heck, Heinrich Breunig, EChriſtian Gutermuth, Johannes Flad und Anton Schmitz, zum Ver⸗ waltungsoberſekretär Verwaltungsſekretär Adolf Begher in Mannheim. *Neue Juſtizinſpektoren. Die Amtsbezeichnung Juſtizinſpektor haben zu führen die Juſtizoberſekretäre Jakob Voicſin, Ludwig Uhl, Hermann Schmitt, Emil Spahr, Ludwig Lichtenber⸗ ger Friedrich Oberſt und Karl Zumſtein beim Amtsgericht, Hermann Ruppert beim Landgericht und Viktor Bertram bei der Staatsanwaltſchaft Mannheim. Der geſtrige Sonn'ag wurde durch ungewöhnlich ſchönes Wet⸗ ter begünſtigt. Vom Morgen bis zum Abend ſpannte ſich ein wol⸗ kenloſer, tiefblauer Himmel über der Rhein⸗Neckarſtadt. Die Tem⸗ peratur war hochſommerlich. In den Abendſtunden zeigte das Ther⸗ mometer noch 24 Gr. C. an. Die Rheinbadeanſtalten wieſen infolge⸗ deſſen einen ſehr ſtarken Beſuch auf, nicht minder die Gartenlokale. Nachmittags⸗ und Abendkonzert im Friedri chspark, für die Kapellmeiſter Becker wieder ſehr geſchmackvolle Programme auf⸗ geſtellt hatte, erhielten eine beſondere Note durch das Gaſtſpiel des oſaunenvirtuoſen Alfred G ünther, Kammermuſiker im heſſiſchen Landesthater, der u. a. Air Varie von F. Berr, Nocturno von Tank und die Paraphraſe über das Lied„Aus der Jugendzeit“ wirklich vir⸗ tuos vortrug. Wenn man bedenkt, daß die Poſaune zu den Inſtru⸗ menten gehört, die am ſchwierigſten zu ſpielen ſind, ſo muß man den Leiſtungen des Herrn Günther uneingeſſchränkte Anerkennung zollen. Vor allem fiel neben der glänzenden Technik die Schönheit des Tones auf. Der Künſtler e J nachmittags wie abends durch daz ſehr zahlreich erſchienene Publikum durch ſtarken Beifall ausgezeich⸗ net. Wir hoffen Herrn Günther, der ſich ſeit ſeinem erſten Auf⸗ treten vor zwei Jahren ſo überraſchend vervollkommnet hat, daß man die Erwartung hegen darf, daß er bald unter den Poſaunenvirtuoſen eine der erſten Stellen einnehmen wird, recht bald wieder zu hören. Im Ballhaus konzertierte vormittags die Kapelle Wun der recht beifallswürdig. Am Abend übte das Sommernachtsfeſt mit Tanz eine große Anziehungskraft aus. Die Parkanlagen fanden den üblichen Sonntagszuſpruch. Der Ausflugsverke her war recht rege. Beſonders ſtark beſetzt waren die Züge der..., die nach Weinheim abgelaſſen wurden, weil dort das bei den Mannheimern beliebte Kirchweihfeſt gefeiert wurde Von beſonderen lokalen Ver⸗ anſtaltungen iſt nicht zu berichten. Das Ereignis des Tages war die Ueberleitung des Fernſprechverkehrs in den automatiſchen Betrieb. Die Paſſanten der Planken blie⸗ ben am Samstag abend unwillkürlich ſtehen und blickten hinauf zu der hellerleuchteten Fenſterfront der Hauptpoſt, die deutlich die Ge⸗ ſtelle mit der automatiſchen Apparatur zeigte. Geſtern vormittag wurde begreiflicherweiſe viel telephoniert. Man wollte doch prüfen, ob der Apparat auch richtig funktionierte. Beim„Wählen“ ſtellte ſich ſofort heraus, daß man ſich die Sache viel⸗ſchwerer gedacht hatte, als ſie in Wirklichkeit war. *Kleinfeuer. Infolge unvorſichtiger Lagerung von glühender Aſche gerieten Samstag abend im Anweſen Neckarauerſtraße 37 eine Holzkiſte und etwas Holz in Brand. Das Feuer wurde von der um 10.15 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der Schaden iſt gering. veranſtaltungen Wiener Operettenſpiele im Roſengarten. Heute wird als Volksvorſtellung bei ganz kleinen Preiſen„Ein Walzertraum“ zum letzten Male gegeben. *Handwerkerverſammlung. Wir weiſen auch an dieſer Stelle auf die heute Montag abend im Saale der Liedertafel ſtattfindende Verſammlung hin, in der auf Veranlaſſung des Gewerbevereins und Handwerkerverbandes Dr. Karl Götz und Stadtv. Heinr. Schnei⸗ der über Wirtſchaftskriſe und Steuergeſetze ſprechen Nus der Pfalz Die Speyerer Brücke wieder hergeſtellt Speyer, 15. Aug. Die am 12. Auguſt durch einen beladenen Backſteinkahn beſchädigte und unfahrbar gewordene Schiffbrücke bei Speyer iſt wieder hergeſtellt. Am heutigen Sonntag wurde der ge⸗ ſamte Eiſenbahn⸗ und Straßenverkehr wieder zugelaſſen. * Ludwigshafen, 14. Aug. Der Verkehrsverein Lud⸗ wigshafen veranſtaltet im Laufe der nächſten Woche eine Be⸗ ſichtigung der blumengeſchmückten Fenſt er und Balkone. Die ſchönſten Fenſter und Balkone werden prämiiert. Hochſpeyer, 11. Aug. Geſtern vormittag entgleiſten in der Nähe des Hauptbahnhofes Hochſpeyer beim Rangieren mehrere Güterwagen, wodurch der Verkehr der nach Neuſtadt führenden Gleiſe geſtört wurde und der Zugverkehr nach der Vorderpfalz zuge⸗ leitet werden mußte. Einige Züge trafen deshalb mit erheblicher Verſpätung ein. Am Nachmittag war die Strecke frei und der Ver⸗ kehr in normalem Zuſtande. Der angerichtete Sachſchaden iſt unbe⸗ deutend, Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Nie vielleicht entſtand mehr Kitſch und Unwert als unter dem Segel der neuen Richtung, nie verführte ein Stil mehr zu Experi⸗ menten und Effekt. Aber was ſie Gutes ſchuf, von neuen Geſichts⸗ punkten aus betrachtete. wie ſie neuen Geiſt in neuen Formen äußerte, das kann und darf nicht überſehen werden. Man mag ſich über den Geſchmack ſtreiten, aber man darf nicht den Extremen auf der einen Seite Verſtocktheit und Unduldſamkeit auf der andern gegenüberſtellen. Nur derjenige hat die Fähigkeit, den Unwert im Neuen feſtzu⸗ ſtellen, der den Wert des Alten erkennt und ihn begründen kann. Man ſehe ſich einmal eine Ausſtellung modernner Kunſt an mit dem etwas duldſameren Gedanken, daß es unter den Modernen doch nicht nur Verblendete und Phantaſten aibt, daß hinter der ernſten Abſicht vieler wohl ein Wertvolles, Bean nswertes ſtecken muß. Man mache ſich einmal klar, daß die moderne Kunſt ſich abwenden will von der rein ſinnlichen Erfaſfuna und der techniſchen Raffiniert⸗ heit, um an Stelle deſſen Veranſchaulichung innerer Welterkenntnis zu ſein. Die Muſik will ja auch nicht nur den Ohren ſchmeicheln, ſondern ſie will durch das Gehörorgan einwirken auf den Geiſt, will künden von dem Seelenvorgana und der Anſchauung des Kompo⸗ niſten: ſo wendet ſich der Maler auch nicht an die Augen um der Augen willen; er nimmt ſeine Gegenſtände nur als nebenſächlich aus den Vorgängen der Umwelt und äußert an ihnen ſein Erleben, ſeine Weltanſchauung: an Stelle des Vorſtellungsmaterials aibt er Denk⸗ und Empfindungsprinzipien. Bei dem Verſtändnis für dieſe Art wird dem Unvoreingenommenen und auch dem Widerſtrebenden eine Gefühlswelt offenbar, die an Reichtum ganz gewiß nicht zurück⸗ ſteht hinter den Werken vergangener Zeit, und die den Werken mit⸗ telalterlicher Meiſter innerlich ſehr nahe ſteht. 6 Gerade die religiöſe Kunſt müßte mit ihrer Einſtellung auf das Gemütsleben der Verinnerlichung entgegenkommen. Gerade in der Kunſt. die ihre Motive aus dem religiöſen Leben nahm. iſt ſtellen⸗ weiſe eine Hohlheit und Inhaltsloſiakeit aroß geworden, die ihrer Vorbilder in oft geradezu läſterhafter Weiſe ſpottet. Erwerbsgeiſt, Gewiſſenloſiakeit und Mangel an Geſchmack haben in der Produktion religiöſer Bilder und Werke Furchtbares geſchaffen. Wenn heute noch unſere Läden überfüllt ſind mit den Erzeugniſſen ſentimentaler, ſüßlicher oder geldaieriger Denkart, ſo offenbart ſich daraus, wie weit wir noch entſernt ſind von einer wahren Vertiefung der echten Volkskunſt. Gerade die religiöſe Kunſt, eine zarte Blüte im Volks⸗ leben, wartet auf die ſtarken Auswirkungen des vergangenen jüng⸗ ſten Kunſtſchaffens noch immer vergebens. Weil ich Sie als E. 4. Seite. Nr. 373 Neue Manunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 16. Auguſt 1920 Briefe an die„Neue Mannheimer Seitung“ Zenkralmarkt Der Artikel„Gebt Neckarſtadt⸗Oſt einen Markt“ in No. 362 der„N. M..“ fordert die Stellungnahme zur Frage der Platz⸗ wahl nicht allein für den Markt der Neckarſtadt⸗Oſt, ſondern im Zuſammenhang damit für den Zentralmarkt heraus. Dieſe Un⸗ zulänglichkeit des Hauptmarktplatzes iſt wirklich bekannt, die Ver⸗ kehrsſtörung durch die Wagen der Händler ſchon ſo bemängelt worden, daß hierüber heute weitere Ausführungen unnötig ſino. Dabei könnte den bekannten Mißſtänden mit einem Schlag abge⸗ holfen werden. Wird doch zur Zeit durch die Auffüllung des bis⸗ herigen ſtädtiſchen Materiallagerplatzes zwiſchen der Friedrichsbrücke und dem Straßenbahndepot ein Gelände geſchaffen, das aus mancherlei Gründen für einen Zentralmarkt ſehr geeignet wäre. Die ausgeſprochen zentrale Lage dieſes Terrains würde nicht nur die bequeme Zufuhr der Marktwaren mit Nebenbahn und Straßen⸗ bahnanſchluß aus dem Odenwald, von der Bergſtraße und aus der Pfalz ermöglichen, ſondern der Markt als ſolcher wäre auch vom Publikum der Innenſtadt, Oſtſtadt und Neckarſtadt⸗Oſt— von letzterem durch die Ebertbrücke— beſſer frequentiert und durch⸗ ſchnitlich raſcher zu erreichen, was micht zu unterſchätzende Vorteile für die Händler mit ſich bringen würde. In der Hauptſache würde aber durch die Erſchließung dieſes geradezu idealen Geländes als Zentralmarktplatz mancherlei Uebelſtänden geſteuert, die ſchon wiederholt Gegenſtand öffentlicher und auch ſtädtiſcher Meinungs⸗ äußerung waren. Die Marktgeräte ließen ſich bei gutem Willen mit Leichtigkeit im Straßenbahndepot unterbringen. Der bisherige Hauptmarktplatz könnte trotzdem auch weiterhin als ſog. Klein⸗ markt Verwendung finden. Es müßte ſich mit Leichtigkeit und Geſchick im Rahmen des Ausbaues des ſtädtiſchen Materiallager⸗ platzes eine Anlage erſtellen laſſen, die nach Abwicklung des Mark⸗ des von ihrer urſprünglich vorgeſehenen Beſtimmung als groß⸗ ſtädtiſche Promenade abſolut nichts einzubüßen brauchte. Iſt doch in kurzer Zeit ein ſolcher Platz durch Säuberung wieder in einem Zuſtand, der ſelbſt verwöhnteſten Anſprüchen genügen kann.(Siehe heutiger Marktplatz mitten in der Stadt.) Die landſchaftliche Lage iſt vorzugsweiſe geeignet, hier in den Mußeſtunden einen Sammel⸗ punkt zu ſchaffen, auf dem man den Mannheimern zweifellos einen größeren Genuß mit den jeweiligen Promenadenkonzerten an Sonn⸗ und Feiertagen ſchaffen würde, als dies heute am Parade⸗ platz mit ſeiner Unruhe und am Waſſerturm geſchieht. Der Er⸗ ſtellung eines Muſikpavillons würde wohl die Marktabhaltung nicht im Wege ſtehen. Jedenfalls iſt hier eine faſt nicht wiederkehrende Gelegenheit geboten, durch großzügige Auffaſſung des wohlgemein⸗ ten Vorſchlages zu zeigen, daß man an den maßgebenden Stellen gewillt iſt, datz Nützliche auch mit dem Praktiſchen zu verbinden und ſomit weiten Kreiſen der Bevölkerung Rechnung zu tragen.„Friſch gewagt, iſt halb gewonnen!“ Jetzt iſt es noch Zeit, generell eine Frage von größter Bedeutung zu löſen.. IL. * Gebt Neckarſtadt⸗Oſt einen Markt! Gebt Neckarſtadt⸗Oſt keinen Markt, ſchreibe ich als früherer Händler zu dem Briefe in Nr. 362 der„N...“. Vom Clignet⸗Platz bis zum Hauptmarkt, der dreimal wöchentlich ſtattfindet, ſind es 5 Minuten zu gehen, bis zum Neckarmarkt, zweimal wöchentlich, nur 2 bis 3 Minuten. Nur die Märkte nicht auseinanderreißen. Das iſt nicht nur ein Uebel für die Händler, ſondern auch für die Käufer. Wenn der Clignet⸗Platz ſich für einen Markt geeignet hätte, ſo hätten Händler und Marktkommiſſion auf die Beibehaltung des Clignet⸗ Marktes hingearbeitet. Jede Marktabhaltung koſtet Geld und Zeit. Wenn aber die Händler mit 45 Pfennig Tageseinnahme heimgeſchickt werden nach 4⸗ bis 5ſtündigem Stehen unter Frieren bis zum Zähne⸗ klappern und von dieſer Tageseinnahme noch 20 Pfennig Marktgeld bezahlen und hintendrein ſich noch mit dem Finanzamt herumſtreiten müſſen, das an ſolche Tageseinnahmen nicht glaubt, dann iſt ein Stadtteil noch lange nicht marktbedürftig. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich, weil ſo viele Leute nur im Handel den Geldregen ſehen, darauf hinweiſen, daß es ſelbſt auf dem Hauptmarkt Leute(Händler oder Erzeuger) gibt, die kaum— merket wohl— 3 Mark Tages⸗ einnahmen haben. Aus ſolchen Einnahmen möge ſich jeder, den es zum Markthandel juckt, den Tagesverdienſt ſelbſt ausrechnen. Viel⸗ leicht wäre es ihm in ſeinem bisherigen Berufe wieder wohler; auch heißt es beim Markthandel: Früh heraus. Einer, der einſtens Markthändler ſein mußte. * Friedrichsbrücke und Meßplatz Bekanntlich iſt das unbefugte Ankleben von Plakate verboten, was aus den jeweiligen Notizen hervorgeht. wenn die Polizei wilde Plakatankleber abfaßt und zur Beſtrafung meldet. Er⸗ freulicherweiſe werden derartige Plakate an den ſtädtiſchen Gebäu⸗ den, wie auch an den Privathäuſern in kurzer Zeit wieder entfernt. Eine Ausnahme hierbei macht nur die Friedrichsbrücke. In der Nacht vom 1. auf 2. Auaguſt hat eine linksſtehende Partei wie⸗ derum die Pfeiler der Friedrichsbrücke als Plakatſäule angeſehen. Am 12. Auaguſt prangten noch dieſe widerrechtlich angebrachten Pla⸗ kate an den Brückenpfeilern. Doch dieſe Friſt iſt noch verhältnis⸗ mäßig kurz. Es befindet ſich ſogar noch ein Plakat an einem Pfei⸗ ler, mit dem der frühere Berliner Polizeipräſident Eichhorn ſeine Parteifreunde zu einer Verſammlung einladet. Das Eintrittsgeld iſt auf 200 Mark feſtgeſetzt. Aus dieſer Zahl kann man entnehmen. wie lange ungefähr das Plakat die Friedrichsbrücke ziert. Natürlich iſt es der Polizei, trotz größter Aufmerkſamkeit. nicht möalich, jeden wilden Plakatankleber zu erfaſſen. Aber dem zuſtändigen ſtädtiſchen Beamten, der für die Reinjauna der Straßen zu ſorgen hat, müßte doch dieſes Plakat länaſtens aufgefallen ſein. Man braucht doch nur den Straßenkehrern, die die Straße reinigen, den Auftraa zu geben. Plakate, die des Morgens an den Pfeilern der Friedrichsbrücke an⸗ gebracht ſind, ſofort zu entfernen. Iſt es erſt bekannt. daß Plakate ſofort entfernt werden, ſo werden die einzelnen Parteien das Ankle⸗ ben ſchon unterlaſſen, weil ſie von der Zweckloſiakeit überzeuat ſind. Ich möchte gleichzeitia von der Friedrichsbrücke ein vaar Schritte weitergehen und die Aufmerkſamkeit erneut auf den Zuſtand des Gehweges vor der Feuerwache wie auch auf der anderen Seite des Meßplatzes hinweiſen. Wohl ſoll vor einigen Monaten im Stadtrat beſchloſſen worden ſein, die Gehwege zu erneuern. Bis jetzt iſt aber hiervon nichts zu merken. Ich möchte daher die Herrn des Stadtrats einladen, beim nächſten Regenwetter mit mir den Geh⸗ weg vor der Feuerwache ſechsmal am Tage zu paſſieren und dan im Biro oder an ſonſtiger Arbeitsſtelle mit naſſen Füßen au ſitzen. Ich alaube, die Herren werden alsdann ſchneller dafür ſorgen, daß der Gehweg in einen Zuſtand gebracht wird. wie er einer Stadt würdig iſt und wie ihn die Anwohner der Neckarvorſtadt verlangen können. Es iſt bedauerlich, daß erſt jahrelana über eine derartige, für eine Stadt ſelbſtverſtändliche Angelegenheit in den Zeitungen geſchrieben werden muß. Der ordnung⸗mäßige Zuſtand einer von pielen Tauſenden begangenen Straße iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Man ſollte meinen, die Stadt würde den Anwohnern eine Gnade mit der Herrichtung des Weges erweiſen. T. * Wenn Jemand eine Reiſe kut, ſo kann er was erleben! Ich habe etwas erlebt, das man nicht für möglich 5 8 ſolltel Mit dem ſtolzen Bewußtſein, daß ich mit Reiſegeld woh 1 7 5 ſei, trat ich am 4. Auguſt an die Fahrſchein⸗Ausgabe der Köln⸗Düf el⸗ dorfer Dampfſchiffahrt in Koblenz, verlangte zwei Fahrſcheine nach Bingen und wollte mit einer 50 RM.⸗Note der Badiſchen Bank be⸗ zahlen. Zu meiner großen Ueberraſchung wurde die Note als Zahlungsmittel nicht angenommen! Warum ich Ihnen das ſchreibe? Menſchenfreund kenne und weiß, daß Sie Ihre Leſer gerne auf dieſe Möglichkeit hinweiſen, damit ſie vorkommenden Falles nicht zweimal an den jetzt ſtark frequentierten Kaſſen anſtehen müſſen. Vielleicht veranlaßt dieſer Hinweis die vorzüglich geleitete Köln⸗Düſſeldorfer, entſprechend geänderte Weiſung an ihre Schalter zu geben. Ich wiederhole: man ſoll es nicht für möglich halten, daß man am Rheine Badiſche Noten nicht annimmt. B. Geh nicht auf dem Bürgerſteige! Fremdling, der du die zur Herleitung eines größeren Frem⸗ denzuſtromes z. Zt. alle Anſtrengungen machende Stadt Mannheim beſuchſt, ſei auf der Hut! Warum?— Die nachſtehenden Zeilen ſollen dich deſſen belehren. Nimm den Rat an: Geh nicht auf dem Bürgerſteige! Es iſt dies zweifellos bei den heutigen verkehrspolizeitechniſchen Anordnungen ein etwas paradoxer Rat; aber ſieh, die Mannheimer Bürgerſteige haben ihre Tücken. Tücken, die ich— ohne zu übertreiben— ſchon ſeit Jahr und Tag be⸗ obachtet habe und deren Opfer ich ſchon ſelbſt zu Tages⸗ und Nachtzeiten des Oefteren geworden bin. Die Mannheimer Bür⸗ gerſteige beſtehen zum großen Teile aus Platten mit Feldern von etwa 4 Ztm. Länge. Durch den vielen Verkehr in einigen Straßen haben ſich einige dieſer Platten bewogen gefühlt, ſich der neuen Zeit anzupaſſen und ſich aus der Allgemeinheit des Platten⸗ belages abzuſondern und zwar in einer ganz niederträchtigen Art und Weiſe. Unten mit Kanten verſehen, ſchaukeln ſie infolge fehlenden Anhaltsgefühles an ihre Mitſchweſtern beim Betreten auf und nieder. Bei normalen Wetterverhältniſſen iſt das nun ſchließlich nicht weiter ſtörend. Nun geh aber einmal über die Planken— ich weiß auch noch andere Straßen— wenn es gereg⸗ net hat und du wirſt meinen Rat gleich verſtehen. Du tritrſt ein⸗ fach auf eine ſolche, aus ihren Verbindungen gelöſte Platte und— du wirſt eine Erfahrung machen, die dir im erſten Augenblick ein nicht ſehr zartes Wort entfahren läßt. Ich habe von Fremden bei der Gelegenheit auch ſchon böſe Worte gehört. Die Erfahrung, die du machſt, iſt die, daß dir Waſſer, das ſich unter der Platte angeſammelt hat ſoweit an den Beinen heraufſpritzt, als es gerade möglich iſt; bei der heutigen Damenmode der kurzen Röcke ohne Uebertreibung faſt bis zum Knie. Nun einige Fragen an unſere liebe Stadtverwaltung: 1. Wer hat für Inſtandhaltung der Bürgerſteige zu ſorgen? 2. Wenn die Stadt— warum wird nicht einigen der vielen Arbeitsloſen, unter denen ſicher auch tüchtige Pfläſterer ſich befin⸗ den, hier Arbeit geboten; wenn auch nur für einige Wochen, denn ſolange hätten dieſe damit zu tun? 3. Wer bezahlt die Beſchädigungen, die an beſſeren Kleidern durch einen ſolchen„Fehltritt“ entſtehen können? Von Zeit zu Zeit ſieht man wohl mal einen Mann mit Helle und Mörtel dieſem Uebelſtande zu Leibe rücken; aber das iſt ſehr, ſehr ſelten. Es wäre dringend am Platze, hier mal Abhilfe zu ſchaffen, wenn Mannheim für die Fremden eine ſaubere Stadt ſein will. Ein Leidensgenoſſe für Viele. * Was in Mannheim nicht alles als Verkehrshindernis be⸗ krachtet wird Dem Artikelſchreiber in der letzten Samstagsausgabe der „Neuen Mannheimer Zeitung“ über den Vorfall zwiſchen dem Lang⸗ holzfuhrwerk und dem Eiswagen möchte ich erwidern, daß er ſehr wahrſcheinlich in die Verhältniſſe der Eishändler Mannheims nicht ganz eingeweiht iſt, denn ſonſt würde er dieſen Händlern, die ſehr zu kämpfen haben, den kleinen Verkaufsraum gönnen. Nicht allein, daß die Plätze, auf denen früher verkauft wurde und die ſicher nicht ver⸗ kehrsſtörend waren, geſperrt ſind, auch das Fahren zum Verkauf innerhalb des Rings mit Eiswagen iſt verboten. Ein Geſchäftszweig, der ſchon lange beſteht, ſollte, um das Arbeitsloſenheer nicht noch zu vergrößern, anſtatt unterdrückt unterſtützt werden. Daher hoffen viele, daß die Vehörde den Geſchäften den Verkauf nicht noch mehr ſchmälert. Der Vorfall ſollte vielmehr Behörde und Stadtverwaltung veranlaſſen, die hunderte von Plätzen, die ſich zum Speiſeeisverkau eignen, freizugeben. So muß man es als Ausrede betrachten, da zwei Eiswagen auf dem Meßplatz verkehrsſtörend wirken, währen bei der Meſſe niemand klagt. Aber wir glauben, der Grund liegt darin, daß die Meſſe Fremde nach Mannheim bringt, während die Eiswagen von der Konkurrenz als Geſchäftsſchädigung betrachtet werden, was bei den heutigen Verhältniſſen nicht der Fall iſt. Die Perſonen, die gerne eine Portion Eis eſſen zu 10 Pfg., können keine Konkurrenz ſein, da es für eine Portion zu 50 Pfg. und mehr vielen heute nicht reicht. Selbſt wenn viele Geſchäfte heute dazu übergehen, Portionen über die Straße zu verkaufen, wird keine Aenderung ein⸗ treten, denn der Vorübergehende wird nicht in ein Geſchäft gehen wegen einer Portion zu 10 Pfg. Das Hauptübel, an dem unſere geſamte Geſchäftswelt leidet, iſt, daß viele Tauſende heute keine Kauf⸗ kraft haben. Daher kann nur Einigkeit und Arbeit und wieder Ar⸗ beit helfen. Hoffentlich iſt dieſe Zeit nicht mehr ſo fern. Daher weg mit dem gegenſeitigen Hader. Her mit jeder Einnahmequelle. Freie Bahn dem Tüchtigen. Ein Eishändler, der unter der Not der Zeit leidet. * „Muß es ein Tanzdiplom aus Paris ſein“ Zau der in der letzten Samstag⸗Ausgabe an dieſer Stelle ver⸗ öffenklichten Zuſchrift wird uns von dem ſtellvertretenden 1. Vor⸗ ſizenden des Landesverbandes badiſchen Tanzlehrer Herrn Lud. Pfirrmann in Mannheim geſchrieben: „Herr Pfirrmann beſuchte in ſeiner Eigenſchaft als Vorſtands⸗ mitglied vom Landesverband badiſcher Tanzlehrer und ſeiner eigenen Perſon, den von Donnerstag, 13. bis einſchließlich Sonntag, 16. Mal⸗ ds. Js. in Paris im Waſhingtonpalaſt ſtattgefundenen großen inte⸗ nationalen Tanzlehrer⸗Kongreß und vertrat auch dor pflichtgemäß als Vorſtandsmitglied ſeinen Verband. An dieſem Kongreſſe waren zirka 120 Delegierte und Kongreßteilnehmer 50 Tanzlehrer⸗Verbänden aus 15 Staaten vertreten. Aus Deutſchlan drei Herren: zwei Vorſtandsmitglieder vom Allgemeinen deuſchen Tanzlehrerverband und Herr Pfirrmann vom Landesverban badiſcher Tanzlehrer. Die Behauptung, daß den Kongreßteilnehmern in Paris Diplome als Anweſenheitsbeſcheinigungen angeboten wur⸗ den, iſt frei erfunden. Nach dem Kongreß begann am Montag, 1 Mai, vormittags 9 Uhr im Saale der Akademie supérieur Danse, Rue de Laos 32 die Hochſchule für internationg moderne Tanzkunſt. Dieſe Hochſchule dauerte eine ganze Wo, 42 Tanzlehrerinnen und Tanzlehrer aus beinahe allen Staaten Europas nahmen daran teil. Für Schulgeld wurden 300 Franken bezahlt. Da die zwei Vorſtandsmitglieder vom Allgemeinen deulſchen Tanzlehrerverband(Vorſtand und Schriftleiter) wegen dringenden Vorbereitungen zu dem am 25. Mai begonnenen achttägigen Ver bandstag des Allg. deutſchen Tanzlehrerverband in Wiesbaden ge⸗ zwungen waren, gleich nach der Beendigung des Kongreſſes a Paris abzureiſen, ſo beſuchte Herr Pfirrmann als einziger Deutſch die Stägige Hochſchule. Er wurde von ihr am Schluſſe bei 5 Prüfung mit einem Diplom ausgezeichnet, was auch der Aufdru und Stempel von dieſer Schule auf dem Diplom nachweiſt.“ Wir ſchließen hiermit die Debatte. Schriftleitung. —— Beilage Nr. 28 Montag, den 16. A 225 Miniatur im Schachspiel Partie Nr. 14 (Gespielt in Budapest Juli 1926). Weilb: Lates. Schwarz: Rubinstein. 1.—e. e6—es 9. 1f1—d1(ö0 Dds-e7 2. 8g1—13 Sbs c 10. dz2—-d4 Le5s-b6 3. LfI-bõ aſ-ab 11. Lei—g5 Sc—-dg 2) 4. Lbs—a4 S8g8—f6 12. Sf3—h4 Sds—e6) 5 Ddi—e2) beö—b 13. Sh4—15 De7—es) 6 Laâ—b3 Lis—c5 14. LgSOI6 g7Df6 7. c2—23—0 15. Lbadce6 Schwaz gibt auf 8.—0 d7-d6 1. Weiß will den Bed nicht durch Scs decken, um später (—c3 spielen zu können. 2. Die Manôver mit dem Sch sind für Rubinstein verhäng- nisvoll. Viel einfacher war eß& dâ mit der Eortsetzung Lb7. 3. Erst mußte unter allen Umständen e5& dâ und h7— h6 um die feindliche Drohung abzuschwächen. Der extzug bringt Schwarz in Verlegenheit. 4. Das bedeutèt den sofortigen Zusammenbruch. Es mußte Dds geschehen. Der Textzug war ein grobes Versehen. Partie Nr. 15 (Gespielt in Newyork am 19. 1. 1924, und zwar von Aljechin blindlings). Welß: Aljechin. Schwarz: Schroeder. 1 e2—ei d7-d 9. Ses-c4 Das-a6 2) 2 eαd5 Ddseds 10. Lot-f Da6— es 3. Sbi-ca Dds-—as 11. Sc4—e—0 0 3) 4. 8g1—13 Le8—g4 12. d4—-ds De6—-c6 9) 5. hz2—h3 Lg4—hs5 13 Sez3—e3 Db6—!. 6. dz—d 8g8—16 14. a2—a3 Dba4-c5 7. g2— g5 Lhs—g6 15. LfA—ez) Schwarz gibt auf 8 Sf3—ez Sbs-d7 1. Hier mußte unbedingt erst der Sicherheitszug=c geschehen, da es doch klar ist, daß Aljechin die feindliche Dame in ein unentrinnbares Netz hineinziehen will. 2. Legierungen. 3. Schwarz Übersieht vollständig das Netz, das der geniale Gegner ausgebreitet hat, um die schwarze Dame abzufangen. 4. Hier mußte Sf6 d5 versucht werden. 5. Nun ist es geschehen. Die Dame zappelt wehrlos im Netz. Aljechin hat in dieser Blindlingspartie ein geradezu blendendes Meisterstück geliefert. * Partie Nr. 16 (Gespielt am 15. November 1924 in München). Weiß: Frhr. von Seefried. Schwarz: Künzler. 1. dz—d4 di-d5 7. Ddi-b3 Dds—as 7) 2. 881—13—c 86 Dbaedõ Das-ds 3.—04 8g8—f6 9. Scdõ Sbü—-a6 3) 4. Sbi-c3 LeœsB—f6 10. e2—e3 e7—e6 5. Lei—g5 Sfö—e4 11. LfI—bs+ + 6. cνds cbd5(ö0 1. Besser erst Sed& c8. 2. Auch jetzt noch war Sel eg vorzuziehen. Textzug bekommt Weiß das überlegene Spiel materielle Uebergewicht. 3. Nicht gut wegen der Blöße b5. Besser war schon Kcð. Durch den und das 4. Ein grobes Versehen. Kds war geboten. Durch den Textzug ist Weiß in der Lage, ein originelles Matt zu geben. Partie Nr. 17 Weib: Gräber-Elvensberg. Schwarz: Geb⸗ hardt-Saarbrücken. 1, d2—d4 d7-dõ 7. e2—e3) Dds-—asé] 2 821—13 8g8—16 8. 22—a3 5) Sf6—e! 8.-c4 c7- 9. Tali—0i Sta4ec 4. cια5 cd5 10. bꝛee Lis cas) 5. Sbi-c3 e1—e6 11. JTc1-02 Les-d7 6. LoI—15 Sbsc 12 Ddt-dz) Sc—-b4 Weiß gibt auf 1. Durch die Absperrung des Läufers von der Damen erhält Schwarz Gelegenheit zu einem Damenausfall über 47e 2. Vorsichtiger War hier Sf3—d2. Auch mit LI1—=ds Aeh 05 ausgekommen. Mit dem Textzug kommt Weiß in Na teil. 3. Auch auf Teg wäre LfS& ag geschehen. Ent: 4. Hiermit gibt Weiß dem Gegner Gelegenheit zum 5 scheidungszug. Aus dem Schachleben 1 —„ein System“. Im Schachverlag Bernhard Falſes (Berlin W. 8, Behrenstr. 24) ist die drilte Lieferung puch Werkes„Mein System von A. Nimzowitseh, ein Lenfegen. es Schachspiels auf ganz neuartiger Grundlage, erschie die Wer Taktik und Strategie studieren will, dem WIr tein, Abhandlung des Großmeisters über den„gefesselten 8 gat und über das Gleichnis vom entfesselten Freibauern eich nicht entbehrlich sein. Ebenso interessant und lehr nach sind die Studien von Nimzowitsch über das Abzugserok⸗ und über die Bauernkette. Das Lehrbuch bietet keine bau- kene Metodik, sondern eine humorfrische, überaus an eim⸗ liche und lichtvolle Enträtselung der tiefsten Schachgel. nisse. — Dr. Emanuel Lasker: Lehrbuch des Schachspiels. jels von uns kürzlich angekündigte Lehrbuch des Schache ert⸗ von Dr. Emanuel Lasker ist nunmehr im Verlage des Dia- buchhandels in Berlin erschienen. Ausgestattet mit 3 thält grammen und einem Bildnis des Autors. Das Werk chüber am Anfange eines kurz zusammengestellte Uebersicht n 15 die Elementarlehre des Schachspiels und läßt dann de ste⸗ die Anfangsgründe eingeweihten Schachjünger ganz üsse matisch vom Einfachen zum Verwickelteren durch 8e. unſt, kfortschreiten und alle verschiedenen Quellen der ein wie sie sich im Schachspiel offenbart, aufgraben un Welt⸗ gemeinsames Bett leiten. Wenn ein hleister von der pue geltung Emanuel Laskers daran geht, in einem das Fazit seiner Erfahrungen auf den 64 Feldern Zzu. ht in so horcht die gesamte Schachwelt mit Recht auf. Niq chr⸗ tausend Regeln für den Einzelfall rollt Lasker das, un⸗ bare auf, sondern grobzügig, gradlinig und klar. In Gruſ dernswerter knapper Metodik werden einige wenige dab prinzipien dem Suchenden so fest in die Hand gegebengjert. er selbständig wird und die Scheu vor der Theorie Dem Meister gelang mit seinem Buch ein Meister u hehrlich geilẽ Jedem, der dem königlichen Spiel huldigt, unen werden dürfte. amt — Wiener Schach-Zeitung, Organ für das 3 13 Schachleben.(Wien IV, Schöffergasse 13). Nummenizel (Juli) ist soeben erschienen und bringt einen Spitzenartent⸗ von Hans Kmoch über„Budapest 1926“. Im übrigeng des hält die Nummer den Fernturnier-Briefwechsel, Kongrehgur⸗ Deutschen Schechvereins Wien, Partien aus den letzten uda⸗ nieren soiwe Abhandlungen von Hans Müller Zur Buda- pester Verteidigung“ und von Hans Kmoch:„0 pester und zu meiner Verteidigung“, Nachrichten, teil, Lösungen usvr. 4 ANA=⸗ —— * ——— —. Nere ͤ Kvreeee —ͤ r — + ,2 —nnn Neue Mannheimer Zeitung(Norgen⸗Ausgabe) — 5. Seite. Nr. 578 Die Titelkämpfe der deutſchen Turnerſchaſt Meiſterſchaften im volkskümlichen Turnen Neue Turn-Rekorde Düſſeldorf. 14. Aug.(Cia. Drahtber.) Die Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft im volkstümlichen Turnen(Leichtathle⸗ tik) nabhmen am Samstaa vormittaa im prächtigen Rheinſtadion der Geſolei⸗Stadt Düſſeldorf ihren Beainn. Die weiten Anlagen des Stadions erwieſen ſich gleich beim ſtarken Andrang der Turner in den Vorkämpfen als allen Anforderungen entſprechend. leider war aber infolge der ſchlechten Witterung während der letzten Tage die Laufbahn etwas weich. Das Wette hielt ſich am erſten Tage der Kämpfe leidlich. Nur in den Mittaäsſtunden gab es einmal eine egenſchauer. Da über 800 Turner und Turnerinnen in zwei Tagen 60 Einzel⸗ und Staffelwettbewerbe beſtreiten müſſen, wurde am Samstaa ſchon in aller Frühe mit den Vorkämpfen begaonnen. Von früh an war auch ſchon die Anteilnahme des Publikums recht lebhaft. Im Verlauf der Kämpfe wurden dann teilweiſe recht aute Leiſtungen geboten. Es gab ſogar zwei neue Turner⸗Rekorde und zwar ver⸗ beſſerte Frl. Schumann⸗Eſſen ihre erſt kürzlich aufgeſtellte Beſt⸗ leiſtung im Speerwerfen von 37,65 Meter auf 40.37 Meter. während Uebler vom T. V. Fürht 1860 im beidarmigen Kugelſtoßen den bis⸗ herigen Rekord um 4 em auf 23,90 Meter heraufſchrauben konnte. Gute Leiſtungen boten auch Bähning⸗Brake im Dreiſprung mit 13,87 Meter und Lianau⸗Dortmund im Kugelſchocken mit 21.07 Mtr. Bei den Läufen gab es weniger gute Ergebniſſe, da— wie ſchon geſagt,— die Bahnen etwas weich waren. Im 100 Meter⸗Lauf wurde nur zweimal mit 10,9 Sek. die 11 Sek.⸗Grenze unterſchritten. D. T. Meiſter konnte M. Löſert⸗Ludwigshafen in 10,9 Sek. mit Handbreite vor dem bisherigen Titelhalter Lammers⸗Oldenburg wer⸗ den. Bemerkenswert iſt der Sieg des kleinen VBergmanns Graße⸗ Herne im 10 000 Meter⸗Lauf. Den Sechskampf der Männer gewann Thymm⸗Leipzig mit 709 Punkten und folgenden Einzelleiſtungen: 100 Meter: 11,8 Sek., 1500 Meter::02,9 Min., Hochſprung: 1,65 Meter. Weitſprung: 6,13 Meter. Steinſtoßen: 9,80 Meter. Schleu⸗ derballwerfen: 9,59 Meter.— Im Vierkampf der Turnerinnen er⸗ ſtritt ſich die D. T. Rekordhalterin im Weitſprung, Frl. Müller⸗ Mainz mit der ſchönen Leiſtung von 473,5 Punkten den Meiſtertitel. Die einzelnen Leiſtungen der Mainzerin waren: 100 Meter: 13,1 Sek,; Hochſprung: 1,46 Meter; Weitſprung: 5,12 Meter; Kugelſtoßen 8,53 Meter. Ergebniſſe des erſten Tages Kugelſtoßſen, beidarmig: 1. Uebler⸗Fürth D..⸗Rekord); 2. Voigt⸗Berlin⸗Lichterfelde 23,68; 3. mund 23,06 Meter. Speerwerfen für Frauen: 1. Schumann⸗Eſſen 40,37(neuer D..⸗Rekord); 2. E. Hager⸗Dresden 33,78; 3. Goldbach⸗Hannover 32,44 Meter. Kugelſchocken: 1. Lignau⸗Dortmund 21,07; 2. Wittig⸗Frey⸗ ſtadt 20,79; 3. Schwald⸗Kottern 20,08 Meter. Dreiſprung: 1. Böhning⸗Brake 1387; 2. Reuland⸗Düſſel⸗ dorf 13,77; 3. Frölich⸗Frieſenheim 13,46 Meter. 800 Meter: 1. Grelack⸗ATV.⸗Berlin:07; 2. Neumann 4. Berlin:07,3; 3. Vach⸗Barmen:07,8 Min. Schlagball-⸗Weitewerfen für Frauen: 1. Schumann⸗Eſſen 71,48; 2. Hager⸗Dresden 67,20; 3. Eden⸗Flensburg 66,85 Meter. 100 Meter: 1. Lö ſert Ludwigshafen 10,9 Sek; 2. Lammers⸗ Oldenburg Handbreite zurück; 3. Gehrke⸗Braunſchweig 11 Sek. 10 oo0 Meter: 1. Graße⸗Herne 34,41 Min.; 2. Voß⸗Berlin 35.01,9 Min.; 3. Held⸗Göppingen 36.07,9 Min. Sechskampf:(100 Meter, 1500 Meter, Weitſprung, Hochſprung, Steinſtoßen, Ballſchleudern): 1. Thymm⸗Leipzig 709 Punkte; 2. Welzel⸗Tſchernitz 695 Punkte; 3. Dorſch⸗Neuß 663 Punkte. Vierkampf für Turnerinnen(100 Meter, Weitſprung, Hoch⸗ ſprung, Kugelſtoßen): 1. Müller,.⸗V. Mainz 473,5 Punkte; 2. Junkers⸗Kaſſel 468,5 Punkte; 3. Keim⸗Stuttgart 425,5 Punkte. Speerwerfen, beidarmig: 1. Lächele⸗Gaisburg 84,50 Meter; 2. PremmeOsnabrück 82,78 Meter; 3. Krüger⸗Scheffel 79,80 Meter. Der Sonnkag Auch am Sonntag brachten die Turner in das Rheinſtadion Leben und Farbe. Vom frühen Morgen bis zum Einbruch der Dunkelheit wurde um die Deutſchen Turnermeiſterſchaften gekämpft. as Wetter war auch an dieſem Tage recht gut, auch die Leiſtungen befriedigten, gab es doch wieder verſchiedene deutſche Höchſt⸗ leiſtungen der D. T. Im 100⸗Meter⸗Laufen 82 Damen ſtellte räulein Junkers⸗Kaſſel in der glänzenden Zeit von 12,3 Sek. bgar einen dneuen Weltrekord auf. Im Widerſpruch zu Ben gebotenen Leiſtungen und der ſportlichen Bedeutung ſtand der eſuch. Den Hauptkämpfen am Sonntag nachmittag wohnten nur knapp 1000 Zuſchauer bei. Ergebniſſe vom Sonnkag 200 Meter: 1. Laumers, Oldenburg. 22.8: 2. Gerbeke, Braun⸗ Hiweig. 22,9.— 400 Meler: 1. Bräunig. Dresden, 50,2: 2. Braun, mburg, 51,5.— 1500 Meter: 1. Thiege. Wiesdorf,:17: 2. Sche⸗ ker. Ansbach,:17,1.— 5000 Meter: 1. Schaumburg 16:06,2: 2. Es⸗ 18che⸗ Altenborn, 16:23,2.— 110 Meler Hürden: 1. Anton, Berlin, 15.9: 2. Dahins. Osnabrück, 15,9.— 4 mal 100 Meier- Skaffel: 1. S. „Ludwigshafen 44,1: 2. V. f. L. Charlottenburg 44,4: 3. Tad. Heil⸗ ronn.— Schwedenſtaffel: 1. T. V. Köln 43:03,8; 2. F. T. V. Lud⸗ Nigsbafen 2103.9.— Maracbonlauf: 1. Tietz. Verlin..42,13: Maier. Berlin.:50,06; 3. Vaſau, Föhnbach,:54.28. 2 Weithochſprung: 1. Morgenſtern, Comeritz, 3,20 weit 1,60 hoch. 3 140 ühart, Lüdenſcheid, 340 weit 1,55 hoch. 3. Hohendall, Horb, deld weit 1,55 hoch.— Hochſprung. 1. Kunke, Berlin, 1,80 2. Schön⸗ ſh„Feuerbach,.78,2.— Stkabhochſprung: 1. Beuſch, Braun⸗ 52 4719 3,73.— Speerwerfen: 1. Kern, Mainz, 52,82. 2. Czoſchek, Aacher— Steinſtoßen: 1. Lignau, Dortmund, 9,87. 2. Welker, chernitz, 9,73. 3. Berger, 9,47.— Diskuswerſen: 1. Lignau, 1 ortmund, 43,40. 2. Voigt, Berlin, 38,43.— Schleuderballwerfen: ſtosdepnen, Oldenburg, 62,85. 2. Thymer, Leipzig, 56,58.— Kugel⸗ Wöſen⸗ 1. Schwald, Cottern, 13,52. 2. Lignau, Dortmund, 13,36.— eiiſprung: 1. Scheck, Stuttgart, 6,88.— Jehnkampf: 1. Münch, arburg, 1043. 2. Kuntze, Berlin, 1027. Frauenweltbewerbe 3 400 Meter: 1. Junkers⸗Kaſſel 12,3, 2. Holzmann⸗Hamburg 14.4, 2 Noßberger⸗Lei 13,1.— Weitſprung: 1. Müller⸗Mainz 5,33, 1. Junkers⸗Kaſſel.28, 3. Meyer⸗Siegen 5,13.— Hochſprung: 20 üller⸗Mainz 1,48.— Diskuswerfen: 1. Gollwiſi⸗Niederlehne 05. 2. Oncken⸗Hamburg 26,22, 3. Neuzahler⸗Lambsheim 23,93. 8 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1..⸗Bd. Hamburg 51,2, 2. Obwarts⸗ b0 metee— Kugelſtoßen: 1. Graſſe 10,13, 2. Schumann⸗Eſſen eter. die Schwimm⸗Meiſterſchaſten der Turner Schöne Leiſtungen bereits am 1. Tage ſchafte Düſseldorf 14. Aug.(Sig. Drahtber) Die Schwimm⸗Meiſter⸗ Kä ſten der.K. brachten ſchon am Samstag viele ſpannende 23,90(neuer Lignau⸗Dort⸗ ampfe. Di bildlt uwimm⸗ üſſeldorfer Nhabfe. Die vorbildliche Schwimm⸗Kampfbahn des Düſſeldorf kübnm kadiens garantierte eine glatte Durchführung der Titel⸗ Kö pſe. Den bis in den Abendſtunden hinein andauernden Die Ergebniſſe des Samskags: Mehrkampf der Alterskurner: 1. Göbel⸗Stuttgart 87½ Punkte, 2. Hoffmeiſter⸗Dülmen 8334 Punkte, 3. Röntgen⸗Buckau. 40 Meter Strecken⸗Tauchen: 1. Göbel⸗Sluttgart, 2. Wolfmüller⸗ Hannover. Springen für Frauen: 1. Kuhlmann⸗Eſſen und Gromme⸗ Mörs, je 40 Punkte, 2. Tietz⸗Charlottenburg 39½ Punkte, 3. Ver⸗ heul⸗Eintracht Frankfurt a. M. 37,5 Punkte. 40 Meter Strecken⸗Tauchen für Frauen: 1. Neumann⸗Elbing 50 Sek. 40 Meter, 2. Schwarz⸗Berlin, 3. Nelles⸗Bonn. 100 meter Seitenſchwimmen: 1. Viertler⸗Leipzig:18,4 Min., 2. Heinemann⸗Magdeburg:19 Min, 3. Lotze⸗Hamburg. 100 Meier Rückenſchwimmen: 1. Fetz⸗Bremerhaven 120, Min., 2. Schröder⸗Osnabrück:21,2 Min., 3. Lohrer⸗Darmſtadt :22,6 Minuten. 4 mal 100 Meier Bruſtſtaffel: 1. T. G. Darmſtadt:02.2 Min.: 2. M. T. V. Stuttgart:10,4 Min.: 3. S. C. Osnabrück. 100 Meter Bruſtſchwimmen für Turnerinnen: 1. Rieke⸗Kiel und Krutwig⸗Bonn je:40,4 Min.(Neuer D. T. Rekord). 2. Ell⸗ Stuttaart:41,2 Min.: 3. Hermann⸗Offenbach a. M.:42.8 Min. Springen der Altersklaſſen: A: 35 bis 40 Jahre: 1. Rehm⸗ Hamburg 40 Punkte.— B: über 40 Jahre: 1. Hammer⸗Frank⸗ furt a. M. 38½ Punkte. Waſſerball⸗Borvunde der Turner: Turnerſchaft 77 Dresden— T. V. Cannſtatt:0(:). T. V. Frankfurt 1860— Jahn Magdeburg:5(:). Uerdingen 08— Hamburger Turnerſchaft 1816:1(:). Deutſche Tennis⸗Meiſterſchaſten * Hamburg, 13. Aug. Trotzdem auch noch am Freitag die Witterung in Hamburg ziemlich mäßig war, konnte doch endlich der Kampf um die Tennis⸗Meiſterſchaften aufgenommen werden. Vormittags war es einigermaßen trocken, mittags trübe und nach⸗ mittags regnete es ſchon wieder. Vom frühen Morgen an herrſchte auf den Plätzen des Eiſenbahnvereins vor dem Dammtor Hochbetrieb. Die Senſation des Tages war die Niederlage von Frl. Außen⸗Köln gegen Frl. Hofmann⸗Hamburg. Man hatte doch allgemein angenommen, daß ſich die jugendliche Rheinländerin bis zur Vorſchlußrunde durchſetzen würde, aber nun ſchied ſie ſchon bei ihrem erſten Auftreten aus der Konkurrenz aus. Nach prächtigem Dreiſatzkampf ſieht Frl. Hofmann:6,:4,:4.— Im Herren⸗ Einzel lieferten ſich Wetzel⸗Pforzheim und Lorenz⸗Hamburg einen äußerſt harten Fünfſatzkampf, den Wetzel ſchließlich knapp gewann. Ergebniſſe Herren-Einzel: von Kehrling—Otto:2,:3; Moldenhauer Roland:4,:1,:2; Prenn—Galvao:2,:3,:3; Wetzel—Lorenz :4,7:5,:6,:6,:5: Rahe—Gottlieb:3,:6,:2:2; Dr. Buß— Frenz:3:6,:0,:5; Schomburgk— Taruella:3,:7,:1; Dr. Deſſart—Bräuer:6,:3,:3,:7,:0. 5 Damen-Einzel: Jakobiny—Heyrod:0,:8,:1; Dubienſka Vormann:8,:4,:2; Fr. Hemp—elacroix:3,:4; Fr. Petery⸗ Varada—Brernme:2,:2; Frau Buß—Wurmſtich:1,:3; Hof⸗ mann—Außem:6,:4,:4; Frau Neppach—Jakobiny:3, 61:3; Weihermann—von Schmidt:0,:0; Petery Varada—Stepha zus :1,:2; Buß—Gräfin Bredow:0:1. Gemiſchtes Doppel: Frl. Amende⸗Gottlieb—Delacroix⸗Wetzel :5,:8,:4; Galvao⸗Lane—Dubienska⸗Dr. Brandis:2,:1. 400 von Kehrling⸗Rahe—Frenz⸗Mackenthum 64, Voller Spielbetrieb am Samskag * Hamburg, 14. Aug. Nachdem an den voraufgegangenen Tagen die mäßige Witterung einer kräftigen Förderung der deut⸗ ſchen Titelkämpfe im Tennis im Wege ſtand, konnte endlich am Samstag voll geſpielt werden. Mit großem Fleiß war man vom frühen Morgen bis zum Abend auf allen Plätzen vor dem Damm⸗ tor tätig und wie die Ergebniſſe zeigen, iſt man auch ſchon ein gutes Stück vorangekommen. Das ſportliche Niveau der Samstags⸗ kämpfe war durchweg von bemerkenswerter Höhe; man ſah ſehr ſchöne und ſpannende Kämpfe, die aber durchweg den erwarteten Verlauf nahmen, d. h. die Favoriten blieben durchweg in Front. Ergebniſſe vom Samskag Herren-Einzel: Lane⸗Groß:7,:5,:0,:6; Dr. Brandis⸗ Tomelin ohne Spiel; Moldenhauer⸗Zander:2,:2,:4; von Kehrling⸗Prenn:2,:2,:2; Wetzel⸗Lüdtke:3,:2,:0; Dr. Buß⸗Rahe:3,:6,:2,:5; Dr. Deſſart⸗Schomburgk:4, :4,:1; Wetzl⸗Mackenthum:2,:6,:0,:2. Damen-Einzel: Hemp⸗Dubienska:5,:4; Neppach⸗Hemp:2, :7; Weihermann⸗Hofmann:6,:0,:3; Lent⸗Galvao:6,:7, :2 zurückgezoagen; von Petery⸗Varada⸗Lent:0 zurückgezogen; Frau Friedleben⸗Buß:1,:1; Friedleben⸗Kallmeyer:6,:0,:2; Friedleben⸗Frl. Bruckmeyer:1,:0; Kallmeyer⸗Amende:1,:0; Neppach⸗Weihermann:1, 623. Gemiſches Doppel: Frl. Hofmann⸗Dr. Deſſart— Frau Jabo⸗ biny⸗Frenz:5,:6, Frl. Weihermann⸗Lüdtke— Frl. Bruckmeyer⸗ Tümmel:5,:0. Damen⸗Doppel: Neppach⸗Außen— Pfeiffer⸗Cornels.2,:1; Wurmſtich⸗Bremme— Rehſe⸗Münſter:3,:1;— Dubienska⸗Amende — Münſter⸗Rick:3,:1; Galvao⸗Hofmann— v. Lires⸗Fehrf 61, :1; Lent⸗Vormann— Siemer⸗Krogmann:3,:0. Hemp⸗Dela⸗ croix— Warmhold⸗Nölting:0,:7; Münſter⸗Martin— Schöning⸗ Pick:1,:2; Goldſchmidt⸗Heyrod— Dulon⸗von Schmidt:4,:8. Stephanus⸗Kallmeyer— Goldſchmidt⸗Heyrod:2,:4. Herren-Doppel. Lane⸗Stephanus— Lorenz⸗Wetzel:5,:4, :4; Gottlieb⸗Dr. Deſſart— Dr. Brandis⸗Rold:2,:0, zurück⸗ gezogen; Gottlieb⸗Dr. Deſſart— Lane⸗Stephanus:4,:6,:2; Dr. Buß⸗H. Schomburgk— Tümmel⸗Groos 17:15,:4,:3; Prenn⸗Zander— Taruella⸗Lüdtke:7,:4,:2,:2. Prenn⸗Zander — Dr. Buß⸗H. Schomburgk:2,:3,:6,:3; von Kehrling⸗Rahe — Bräuer⸗Otto:2,:1,:2. Waſſerſportwerbetog in Ludͤwigshafen Der vom Ortsverband für Leibesübungen am geſtrigen Sonntag ver⸗ anſtalt'te Waſſerſportwerbetag nahm, von prächtigem Wetter begünſtigt, einen außerordentlich anregenden und zugleich unterhaltenden Verlauf. Nachdem gegen die Gefahren des Waſſers, das bekanntlich, um mit dem Volksmund zu reden, keinen Balken hat, immer ein gewiſſes Vorurteil beſteht und darum der Zuzug zu den Sportgattungen nach dieſer Richtung, immr noch etwas flau iſt, bleibt es außerordentlich begrüßenswert, daß die maßgebenden Organe gerade nach dieſer Richtung in den letzten Jahren tüchtig die Werbetrommel rühren, umſomehr als beſonders der Waſſerſport ungemein geſund iſt, Körper, Nerven und Geiſt in aleichem Maße kräftigt. Es iſt ſchon vieles erreicht, und davon gab gerade der geſtrige Werbetag ein ſchlagendes Zeugnis. Eingeleitet wurde die ſich über den ganzen Nach⸗ mittag ausdehnende Veranſtaltung mit einer Auffahrt der Kanu⸗ und Rudervereine. Während die Boote der erſteren etwas zerriſſen ruderten, boten jene der Rudervereine— alle Bootsgattungen waren hier ver⸗ treten— ein geradezu glänzendes Bild. Noch anregender verliefen die frei vereinbarten Vierer⸗ und Achterrennen(Gigboote), Hier gaben nament⸗ lich der Ludwigshafener Ruderverein und der Mannheimer Ruderclub formſchöne, ja beſtechende Leiſtungen. Es gilt dies vornehmlich für den ſch Achter, den Ludwigshafen auf den letzten 200 Mtr. für ich entſchied. Kanadier⸗Rennen, das die Mannheimer(Neckarau) überlegen nach Hauſe fuhren. Sehr rege an dem Werbetag beteiligten ſich dann die Schwimm⸗ vereine von Ludwigshafen und Speyer. In den zahlreichen Damen⸗ und gab efen wohnten zahlreiche Zuſchauer bei. Bei den Turnerinnen erreich eine neue.T. Höchſtleiſtung, die gleich von zwei Damen 100 95 wurde: Frl. Rieke⸗Kiel und Konterich⸗Bonn legten die ie Rücken in der neuen Beſtzeit von:40,4 Min. zurück. eſſungen wurden mit den modernſten Mitteln vorgenommen. Herrenſtaffeln, die zumeiſt ſehr heiße Kämpfe brachten, wurden alle Stile vorgeführt, und zwar vielfach in einer Art, die imponieren mußte. An ſolchen Leiſtungen mußten ſich Aug und Herz erfreuen. Auch die vor⸗ geführzen Waſſerballſpiele boten ſpannende Momente. Eine Sondernummer bildete das von den Damen des Ludwigshafener Schwimmvereins ge⸗ ſchwommene Reigen⸗ und Figurenlegen. Hier klappte alles mit einer be⸗ Von den Rennen des Kanuſports beanſpruchte das Vierer⸗ Das Wichtigſte vom Sonntagsſport Die Titelkämpfe der.T. in den volkstümlichen Aebungen:; Neue Rekorde Die Schwimmmeiſterſchaften der D..: Sehr gute Leiſtungen Die Deutſchen Tennismeiſterſchaften in Hamburg * Inkernationale leichtathletiſche Wettkämpfe in Stuktgarl: Neue deulſche Rekorde 4 Meiſterſchaften in der Schweralhletik in Frankfurt a..: 8 neue Rekorde * Die Meiſterſchaften der Berufsfahrer: Lorenz Fliegermeiſter * Frankfurk, Pferderennen in arlshorſt und Horſt-Emſcher wundernswerten Exaktheit. Das ging alles ſo ſelbſtverſtändlich und mit entzückender Grazie, ſoweit beim Schwimmſport von einer ſolchen natur⸗ gemäß die Rede ſein kann. Köſtlich wirkte dann die Durchquerung des Hafenbeckens einer Schuljugend in voller Kleidung mit dem Schulranzen auf dem Rücken und dem Herrn Lehrer im Gehrock an der Spitze. Das war ein Beiſpiel dafür, wie es eigentlich mit dem Schwimmen bei unſerer heutigen Jugend beſtellt ſein müßte. Gerade nach dieſer Richtung iſt noch Vieles nachzuholen. Aber die Einſicht dämmert, und ſo wird wohl die Tat reifen, wenn auch langſam. Für die Unterhaltung ſorgzen dann die von den Mitgliedern des Kanu⸗Clubs Ludwigshafen vorgeführten Kanu⸗ Kampffpiele, als: Fiſcherſtechen und Tauziehen. Allgemeines Aufſehen erregte ſchließlich„Waſſerſchie“, vorgeführt von Herrn K. Schlotzer vom Ludwigshafener Ruderverein, der im Schlepptau des Trainingsbootes ſchneidig und voll Kaltblütigkeit die Fluten des Rheins durchſchritt. Eine der wohlgelungenſten Nuancen des Werbetages, dem regſtes Intereſſe ent⸗ gegengebracht und der dem Waſſerſport, ſo hoffen und wünſchen wir wenig⸗ ſtens, recht viele neue Freunde zugeführt haben dürfte. Im Anſchluß hieran möchten wir noch einige Anregunge! geben. Zunächſt empfiehlt es ſich, die Rennen der Rudervereine in das Haſenbecken zu legen, das ſich hierzu beſtens eignet, dann könnte man das„Springen“ einführen und ſchließlich zur Erhöhung des Verſtändniſſes die einzelnen Stile des Schwim⸗ mens durch Berufene geſondert vorführen. Anzuempfehlen wäre dann noch, die Jugend zu dieſen Veranſtaltungen geſchloſſen zu führen damit ſie die Gefühle der Waſſerſcheu und der Angſt überwinden lernen, die Luſt zum Waſſerſport gewinnen und ſich ihm intenſiver als bisher widmen, denn zumindeſt die Kunſt des Schwimmens müßte eigentlich„Jeder⸗ mann“ üben— und können. Mannheimer herbſt⸗Pferderennen 191 Nennungen für die fünf Ausgleiche Als erſte Vorboten für die großen Ereigniſſe der Herbſttage er⸗ ſcheinen die Nennungen für die Ausgleichsrennen, als Zeichen, welche Kreiſe des deutſchen Turfs Intereſſe an dem Meeting nehmen und die Abſicht haben, es zu beſchicken. Und wenn dieſer erſte Fühler gut ausgefallen iſt, darf man mit Genugtuung feſtſtellen, wie die Septemberrennen trotz ihrer gegen die Mairennen relativ kurzen Tra⸗ dilion feſten Fuß gefaßt haben und immer wieder die Rennſtälle an⸗ locken, auf der großen Herbſtreiſe, die über Röln nach Frankfurt und Baden⸗Laden noch zum guten Abſchluß das Neckartal zu beſuchen, wo ſich ihnen die beſten Chancen bieten. So haben nicht nur die im Süden und Südweſten beheimateten Rennſtälle, ſondern auch die Beſitzer aus dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Gebiet neben vielen, die in den Zentralen um Verlin herum zu Hauſe ſind, in den Ausgleichsrennen genannt und damit die Abſicht bekun⸗ det, auch dieſesmal wieder in die Ereigniſſe einzugreifen, denen man mit Spannung entgegenſieht. Alte Stammgäſte Mannheims kehren wieder in den Aufgeboten des Stalles Opel, der Ställe Sternberg, Fürſtenberg(Roſak) und Groß aus Berlin, denen ſich erfreulicher⸗ weiſe der Stall Sklarek mit ſeinen Creaks zugeſellt. Sehr ſtark enga⸗ giert aus dem Weſten haben ſich das Geſtüt Lauvenburg, die Herren Conzen u. Sümmermann und die Gebrüder Rösler, der führende Stall im Kartellgebiet. Die alten ſüddeutſchen Freunde ſind vollzäh⸗ lig vertreten; es ſind da die Ställe von Frau Dr. Lindenberg, die Witwe des allzufrüh Dahingeſchiedenen, die mit gleicher Liebe ihres verſtorbenen Gatten die Rennpaſſion aufrecht erhält, des beliebten Müncheners Blatt, die populären Farben des Herrn Friediger, Wertheimer, des Schweizer Hauptmanns Bodmer, Leutnant Gerteis, die die Internationalität herſtellen, die Frankfurter Sportsleute Heil, Ludwig, Rieſe, Brammer und Schloß. Mannheimer Farben vertreten die Pferde des Herrn Baer, deren Erfolge auf den Berliner Bahnen ſie im ganzen Reich bekannt gemacht haben, die der engeren Heimat Herrn Pfiſters Pferde und die in der Pfalz trainierten in mannigfachem Beſitz bewährten Kämpen. Man ſieht eine glückliche Vermiſchung aller den Turf belebenden Elemente, die die bewußte erſtrebte Aufgabe des Badiſchen Renn⸗ vereins, auf ſeiner Bahn einen Treffpunkt von Nord, Süd und Weſt zu bilden, wieder in den Vordergrund treten läßt. Und nun kurz die einzelnen Rennen: Der erſte Tag. Sonntag, 5. September iſt vertreten durch Main⸗Ausgleich(3500., 2000 Meter), 24 Unterſchriften und Ludwigshafen⸗Jagdrennen(4500 M. 3700 Meter), 38 Unterſchriften. In dem Flachrennen fällt vor allem Marcellus auf, der Badener Zukunftspreisſieger 1924, dann Sklareks Williger, keiner der beſten Steepler auf deutſchen Bahnen, Miramar, be⸗ kannt durch ſeine großen hieſigen Erfolge, Taugenichts, der Opel⸗ ſche Bertram, Amersfoort, Manitou und Ruzilo, welche eben in großer Form ſind. Im Jagdrennen wären an erſter Stelle zu nennen der Berliner Sieger Cupido, die weſtdeutſchen Champions Goldat und Heidi, Paulus 2, Nain⸗Nain, Araucarig, Strumen, Jahn. Le Gerfaut und Snob. Für den Donau⸗Ausgle ich(4500., 2400 Meter) am Donnerstag, den 9. September ſind 26 Unterſchriften eingegangen, die neben den oben genannten noch vorzügliche Pferde. wie Great Gaal, Mannesmut, Südwind, Stolzenfels uſw. enthalten. 0 Das Mühlau⸗Jagdrennen(3000., 3000 Meter) am Sonntag, den 12. September bietet 45 Unterſchriften, unter ihnen keine geringeren als Farmer, Contrahent, Paleſtrina, Troja, Pro⸗ pulſor, Glücksboy, Blau und Weiß, Snob, Segieth, Chalzit und viele andere mehr. der Saar-Ausgleich(2100., 1450 Meter) fand 58 Bewerber, eine ſtattliche Schar, von denen viele ihr Können ſchon bewieſen haben. Wir nennen nur Storm Cloud, Evchen, beide in Berlin beſter Klaſſe zuletzt überlegen, Rochebelle, Chronos, Fauſtinus, Gianutri. Volker, Naive, Geldulf, Odaig, Sternche, Pretty Olive, Mon Beguin 2, Chibouk. Namen, die dem Turfkenner genußreiche Kämpfe in Ausſicht ſtellen. Hoffentlich hat der Mann des Ausgleichs eine glückliche Hand, indem er jedem Einzelnen die Chance gibt, die ſeinen Beſitzer veranlaſſen, der Meldung auch die Gewichtsannahme und den Start folgen zu laſſen, dann können wir in Mannheim mit Sicher⸗ heit einem gewohnt erfolgreichen Meeting entgegenſehen. + 1. AK 5 Frankfurk a. M. Die Frankfurter Auguſtrennen nahmen am Sonntag ihren An⸗ fang. Gleich dem erſten Tag war ein voller Erfolg beſchieden. Zwei überragende Ereigniſſe hatte der Sonntag auf der Bahn zu verzeich⸗ nen. Das Landgrafen-Rennen der Zweijährigen und den Preis der Alten Brücke. beide mit je 15 500 Mk. ausgeſtattet. Der Sieg des Weinberger Ausbund im Landgrafen⸗Rennen war eine große Ueber⸗ raſchung, zumal ſich der favoriſierte Domfalke gar nicht zu plazieren vermochte. Libertas hatte vom Start weg die Führung vor Dom⸗ falke, Ausbund und Feenkönigin. Domfalke wurde von Ausbund be⸗ 6. Seite. Nr. 373 Neue Maunheimer Seeentz(Wiorgen⸗Ausgabe) hindert, weswegen Otto Schmidt 100. Mk. Strafe erhielt. Domfalke ſiel zurück und verlor z emlich an Boden, den er auch nicht mehr auf⸗ holen konnte. Ausbund lag bald an zweiter Stelle hinter Libertas. Im Einlauf ſchoben ſich Ausbund und Oſtrau an die führende Liber⸗ tas heran. In der Geraden gab es dann einen Kampf um die Spitze, den Ausbund ſicher für ſich entſchied. Im»reis der Alten Brücke hatte es der Stall Weinberg von vornherein darauf angelegt, den Alteſelder Adetit als gefährlichſten Gegner durch Tempo aufzureiben. Das gelang denn auch dank der außerordentlichen Schnelligkeit, mit der das Rennen gelaufen wurde. Olympier als Schrittmacher für Aurelius ging zuerſt an die Spitze, er hatte aber bald ſein Pulver verſchoſſen und mußte ſeinen großen Stallgefährten Aurelius vorbei laſſen. Im Einlaufbogen mußte Ad ti ſcharf geritten werden und in der Geraden war ez dann mit ſei⸗ nem Können vorbei, er fiel zurück und mußte ſich mit dem 4. Platz begnügen. Aurelius war in der letzten Phaſe das Rennen nicht mehr zu nehmen. Indigo lief ein ſchönse Rennen, er hätte noch dichter beim Sieger enden können, wenn er nicht gleich ſtark zurück geblie⸗ ben wäre. Ergebniſſe: 1. Preis von Schwanheim. Für Zweijährige. Ehrenpreis und 3000 Mk. 1. W. Weigangs Exzellenz(Varga); 2. Formoſus; 3. Falkner. Ferner liefen: Tigris II, Tarzan, Sphaira. Tot.: 28:105 Platz: 11, 11, 15.10. 2. Hindenburg⸗Jagdrennen. Ausgleich J. Herrenreiten. 10 000 Mark. 1. Frhr. v. Schrenck⸗Notzings Boros(Schnika); 2. Main⸗ berg; 3. Märchenprinz. Ferner liefen: Battle Cruiſer, Nordſee, Le Gerfaut, Nasfa, Le Defroque, Mandar. Tot.: 30:10; Platz: 13, 16, 16210. 3. Jubiläums⸗Landgrafen⸗Rennen. Für Zweijährige. Ehren⸗ preis und 15 500 Mk. 1. A. und C. v. Weinbergs Ausbund (O. Schmid); 2. Libertas; 3. Oſtrau. Ferner liefen: Domfalke, Feenkönigin, Rheinſtein, Tot.: 43210; Pl.: 20, 27:10. 4. Preis der Alten Brücke. Ehrpr. und 15 500 M. 2500 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Aurelius(0. Schmidt), 2. Indigo, 3. Sonnenblümchen. Ferner lief: Olympier. Tot. 16:10, Platz 12, 18:10. 5. Frhr. Auguſt von Biſſing⸗Erinnerungs⸗Jagdrennen. Herren. reiten. 5000 M. 3600 Meter. 1. Geſt. Pünstorfs Rappelkopf (v. Metzſch), 2. Contrahent, 3. Strumen. Ferner liefen: Gnaden⸗ friſt Troja, Seidenſchwänzchen, Urplötzlich. Tot. 20:10, Pl. 12, 13, 15:10. 6. Junghof⸗Rennen. 3000. M. 1800 Meter. 1. A. Zimmers Pandora(Thielmann), 2. Volker, 3. Orizaba. Ferner liefen: Romney, Rochebelle, Gyere velem, Winnetou, Caſſoalet, Teddy Bear, Naive, Surrey. Tot. 53:10, Pl. 15, 16, lel 7. Alberk v. Metzler⸗Erinnerungsrennen. Ausgleich 2. Ehren⸗ preis und 5000 M. 1450 Meter. 1. H. Hertz' Blümlisalp, 2. Salta, 3. Blaue Blume. Ferner liefen: Storm Cloud, Stein⸗ adler, Frigga 2, Symrhonie, Metis, Donnerwolke, Valens, Terra⸗ kotta. Tot. 171:10, Pl. 42, 61, 66:10. Karlshorſt 1. Kornblumen⸗Hürdenrennen: 3000 Mk. 3000 Meter. 1. Ab⸗ teilung: 1. M. Gerteis Roſen(Franzke). 2. Teifi. 3. Torquato. Ferner liefen: Countryſide, Sly Deuce 1I, Arbela, La Bourre, Mai⸗ trank. Tot.: 55:10; Pl. 16, 13, 55:10.— 2. Abteilung: 19. Eckartsberg Per Dark(Lüder). 2. Ganymea. 3. Doktor. Ferner liefen: Rocky Tops, Venus IV, Wolkenſchieber, Adalbert von Wieſenthal. Tot.: 53:10; Pl. 17, 36, 13:10. 2. Taxus-Jagdrennen: 4200 Mk. 4000 Meter. 1. v. Dippes Raubrikter(Mata). 2. Münzmeiſter. 3. Lung. Ferner liefen: Licht, Alberich, Clarinette. Tot.: 22:10; Pl. 14, 17710. J3. Ermunterungs⸗Hürdenrennen: 3000 Mk. 2800 Meter. 1. Brauns Letzter Ritt(Franzke). 2. Albana. 3. Fritjof. Ferner liefen: Traunegg, Mohn, Aufbau, Athalberga, Logarithmus, Inſekt. Tot.: 27:10; Pl. 13, 15, 35:10. 4. Berolina-Jagdrennen. Ehrenpreis u. 12 000 Mk. 3000 Mtr. 1. Wedemeyer's König Lear(Kukulies). 2. Eigenſinn. 3. Em⸗ brocation. Ferner liefen: Fritz Fromm, Final, Brandmeiſter, Hagen, Ledine, Petronius, Partei, Taſſo II. Tot.: 22:10; Pl. 13, 15, 28510. 5. Preis von Demerthin: 3000 Mk. 1200 Meter. 1. Abtei⸗ lung: 1. Schumanns Schneeball(Zachmeier). 2. Grazielle. 3. Perſeus. Ferner liefen: Orla, Adonius, Meiſe, Medina, Greif an, Raute, Ignatia. Tot.: 22:10; Pl. 15, 32, 53:10.— 2. Abteilung: v. Skrbensky's Bengali(Torke). 2. Altpreuße. 3. Hohenfels. Ferner liefen: Amorekte, Euphrat, Opar, Dürer, San Marco, Der Recker, Isländer. Tot.: 33:10; Pl. 16, 29, 16:10. 6. Oscar Oehlſchläger's Jagdrennen: 3000 Mk. 3400 Meter. 1. Schumanns Otavi(Derſchug). 2. Eulalia. 3. Barfuß. Ferner liefen: Ozema, Fechterin, Fuchſie, Antin, Rheinſage, Sturm, Ulſter, Juantta III, Parnaß, Iriſh Stew, Hohe Sonne. Tot.: 90:10; Pl. 27, 16, 25:10. 7. Anfänger⸗Jagdrennen: 3000 Mk. 3000 Meter. 1. Sklareks Willi(Kukulies). 2. Balan. 3. Amok. Ferner liefen: Rückſicht, Silhouette, Baltin, Malus, Rückfahrt, Saperlot, Tuberoſe, Lebens⸗ freude, Guſtel. Tot.: 40:10; Pl. 19, 81:10. Horſt⸗Emſcher 1. Guthoffnungs⸗Preis. Für Zweijährige. 3000 M. 1000 Mtr. 1. A. Morawez' Lux; 2. Truchſeß; 3. Scotch Whisky. Ferner liefen: Irenäus, Markſtein, Heliodora, Deckenkappe. Tot. 10:20; Pl. 10, 10, 10:10. 2. Troſt-Rennen. 3000 M. 1400 Mtr. 1. Frau K. Botz' Zwirns Bruder; 1. O. Schuberts Königsborn; 3. Geiſel. Ferner liefen: Boppard, Satan, Minerva, Ohne Sorge, Waſſer⸗ turm, Viſion, Geheimdokument, Beautiful Kiß, Compagnie Eicken, Fra Angelico. Tot. 109:10; Pl. 38, 27, 15:10. 3. Rotgold⸗Jagdrennen. 3500 M. 3700 Mtr. 1. Heinr. und Herm. Baumgärtners Neulichs; 2. Mail; 3. Combattant. Ferner liefen: Idealiſt, Cacao, Lord Offely, Eiros, Muſenſohn, Germane, El Maſer, Moſelkern. Tot. 36:10; Pl. 15, 49, 15:10. 8 4. Hypolit-Ausgleich. Ausgleich 1. 6000 l. 1000 M. 1. E. Küchs Sdrello; 2. Goldwert; 3. Meteor. Ferner liefen: Cyrano, Imperialiſt, Tantalus, Grenzſchutz, Traumdeuter, Lauſitzer, Geld⸗ not, Hermoder. Tot. 176:10; Pl. 34, 16, 52:10. 5. Hermann⸗Küſter-⸗Rennen. 3000 M. 2000 Meter. 1. Stall Weißmanns Lebenskünſtler 2. Scharfenberg. 3. Pillar. Fer⸗ ner liefen: Mimoſa, Blocksberg, Lichtenſtein. Tot. 16:10, Platz 12, 13:10. 6. Haus RNandebrock⸗Rennen. Ausgleich 2. 4000 M. 2800 Mtr. 1. E. Stratmanns Salvator, 1. F. Wuchers J öhn 2, 3. Grand Mouſſeux. Ferner lief: Heiduck. Tot. 30:10, Pl. 26. 17, 15:10. 7. Anfänger⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige. 3000 M. 2500 Meter. 1. H. Wiehes Melange. 2. Mixtur. 3. Enfura. Ferner llefen: Merkur, Murte Marcheſe, Glockner. Falke, Lilicen, Giralda, Beethoven. Tot. 309:10; Pl. 33, 15, 17:10. Fußball 75 4 Verein für Leibesübungen Neckarau— Club für Naſenſpiele Köln:3(:1) Das Spiel das auf dem V. f. R. Platze ſtattfand, brachte infolge der großen Hitze nicht den erwarteten ſtarken Beſuch. Die Er⸗ ſchienenen etwa 2000 Zuſchauer bekamen aber einen immer flotten Kampf zu ſehen, deſſen Sieger erſt beim Schlußpfiffe feſtſtand. Neckarau zeigte nicht die große Form der letzten Spiele, das Fehlen Hecks enachte ſich ſtark bemerkbar. Auch die übrige Mannſchaft ließ die ſonſtige Energie vermiſſen. Die Läuferreihe in der die Außen⸗ läufer ſtark abfielen, unterſtützte den Sturm zu wenig.„Die An⸗ griffsreihe fand ſich erſt nach dem Wechſel zuſammen. Die Kölner zeigten ſich aber faſt immer gleichwertig. Der Torwart war in der Abwehr gut, konnte aber die Erfolge des Gegners nicht verhindern. Der beſte Mannſchaftsteil war die Läuferreihe, beſonders der Mit⸗ telläufer. Der Sturm war ſehr durchſchlagskräftig. fand aber bei der Neckarauer Hintermannſchaft ein ſtarkes Hindernis. Der Kampf war in der erſten Halbzeit meiſt ausgeglichen, doch mußte zunächſt die Neckarauer Hintermannſchaft harte Abwehrarbeit verrichten und war öfters vom Glück begünſtigt. Neckarau kam aber in der 24. Minute durch Zeilfelder zum 1. Tore. 5 Minuten ſpäter glich Köln durch den Linksaußen aus. Halbzeit::1. Nach dem Wechſel hatte ſich Neckarau beſſer gefunden und ſtellte in raſcher Folge das Ergebnis durch Ott und Zollner auf:1. Aber die Gäſte gaben ſich damit noch nicht geſchlagen. Durch energiſche Vorſtöße konnten Links⸗ außen und Mittelſtürmer ausgleichen.:3. Im Endkampfe war Neckarau erfolreicher, Zeilfelder und Zöllner brachten ihrer Mann⸗ ſchaft durch zwei weitere Tore den Sieg. Schiedsrichter Herr Fritz (VB. f. R. Oggersheim) traf öfters falſche Abſeitsentſcheidungen. 8. ** F. C. 1908 Mannheim 15 Sandhofen 21(0: Auf dem Lindenhofplatze lieferten ſich obige Geaner einen äußerſt bartnäckigen, doch immer fairen Kampf. 08 erſtmals wieder verſtärkt durch Edelblut und Jöſt, lieferte ein überlegenes Spiel und hatte die meiſten und beſſeren Torgelegenheiten. Doch im Innentrio haperte es. vor dem Tore fehlte der exakte Schuß. Die Verteidiaung arbeitete ausgezeichnet und rettets oft hervorragend. Sandhofen hatte eine viel rationellere Spielweiſe und war in ſeinen Vorſtößen durchaus gefährlicher, ließ ſich aber oft vom Geaner in ſeine Hälfte zurückdrängen. Die Verteidigung war in auter Form. denn nur ihr iſt es zu danken, daß Sandhofen aus dieſem Treffen als Sieger hervoraing. Die Läuferreihe war nicht auf der Höhe. Der Sturm ließ manchmal zu wünſchen übrig und ließ ſich zu ſehr auseinander reißen.— Gleich zu Beainn beiderſeits ein nervöſes, aufgereates Spiel. Doch dann zeigt ſich eine Ueberlegenheit für 08. Sandhofen wehrt einige aute Anaxiffe von 68 aut ab. Sodann dominiert Lin⸗ denhof immer mehr und mehr, hat jedoch vor dem Tore reichlich Pech. Allmählich kommt auch Sandbofen auf, doch Spahr iſt auf der Hut. Nun iſt das Spiel ausgeglichen. Ein ſchneller Durchbruch und der Halblinke Hildebrandt ſendet unhaltbar ein.:1. albgeit. Auch nach der Pauſe dränat 08 weiter, doch auch Sandhofens Sturmreihe legt mächtig los. Auf und ab woat der Kampf, doch es bleibt beim:0 für Sandhofen. Somit blieb Sandhofen infolge ſeiner alücklichen Verteidigungstaktik Sieger. 5 Der Schiedsrichter Burckhardtsmaier(Zuffenhauſen) 0 ** 1903 Ludwigshafen— Wormakia Worms:4(:0) Unter den glühenden Strahlen der Auguſtſonne lieferten ſich die beiden Mannſchaften geſtern vormittag ein Geſellſchaftsſpiel. Die Hitze ſtellte an die Spieler große Anforderungen und war wohl die Urſache des Verſagens der Platzherren in der 2. Halbzeit. Wormatia zeigte ſich in dieſem Treffen als beachtenswerter Geg⸗ ner. Die Elf zeigte ein ſchönes Kombinationsſpiel und große Ausdauer. In der 1903⸗Mannſchaft machten ſich noch Mängel bemerkbar. Der Mittelläufer und mehr oder weniger die ganze Elf fielen dem Tempo nach dem Wechſel zum Opfer. Sehr gute Leiſtungen bot der Torhüter Völker, der an der Niederlage ſchuld⸗ los iſt. Bei Feſer machte ſich das lange Pauſieren bemerkbar. Das Spiel wurde von der erſten bis zur letzten Minute in koloſſal ſchnellem Tempo durchgeführt. In der 1. Halbzeit war der Kampf meiſt ausgeglichen, doch hatte 1903 die beſſeren Torgelegenheiten und kam auch durch Feſer in der 33. Minute zum Führungstreffer. Nach dem Wechſel änderte ſich die Lage ſehr zu Gunſten der Wormſer. Zunächſt konnten die Platzherren zwar ihren Vor⸗ ſprung auf:0 erhöhen. Eine Flanke nach ſchönem Durchſpiel der linken Sturmſeite wurde von Rechtsaußen prompt verwandelt. Aber bald darnach holte der Halblinke der Wormaten durch ſchönen Schuß ein Tor auf. Dem Endſpurt der Gäſte hatten die 1908er nichts mehr entgegenzuſetzen. Aus einer Ecke reſultierte der aus⸗ gleichende Treffer.:2. Mittelſtürmer und Rechtsaußen brachte durch 2 ſchöne Tore das Ergebnis auf:2 für Worms. Der Schieds⸗ richter, Herr Morcin zyk(V. f. R. Frieſenheim) leitete das Spiel korrekt. 8 * F. C. Pirmaſens—..R. Kaiſerslautern:2(:2) In Pirmaſens ſtanden geſtern die beiden pfälziſchen Bezirks⸗ ligaanwärter zum Qualifikationsſpiele gegenüber. Das Spiel hatte in Herrn Haſſelmaier(Frankfurt) einen unfähigen Schieds⸗ richter und artete ſtark aus. 2 Leute von Pirmaſens und einer von Kaiſerslautern wurden wegen Tätlichkeit des Feldes verwieſen. Die Gäſte kamen in der 5. Minute durch Born in Führung. Nach 10 Minuten glich aber der Halblinke Babo durch Kopfball aus. 1·1. Mit zäher Verbiſſenheit rangen beide Mannſchaften um weitere Er⸗ folge. Kaiſerslautern war erfolgreicher und erzielte noch vor dem Wechſel, wiederum durch Born den Führungstreffer. Nach Halb⸗ zeit wurde der Kampf immer aufgeregter. In der 20. Minute bekam Pirmaſens einen Handelfmeter zugeſprochen, den Babo unhaltbar zum Ausgleiche einſchoß.:2. Bis zum Schluſſe gelang es keiner Partei mehr, zu Toren zu kommen, ſo daß ſie ſich in die Punkte teilen mußten. Bei Pirmaſens überragten Germann, Schreiner und Babo, während die Gäſte im Mittelläufer Mildenberger und Halbrechten Born ihre beſten Leute hatten. W. * Spielvereinigung 1907 Mannheim— B. f. Turn- und Kaſenſporf Jeudenheim:2(:2; In dem 2. Spiele auf dem kürzlich neu eröffneten Sportplatze in Neuoſtheim konnte 07 gegen Feudenheim mit obigem Reſultate Sieger bleiben. Beide Mannſchaften traten zu dieſem Spiele mit vierfachem Erſatz an, und zwar ſpielte Feudenheim ohne Ben⸗ tzinger, Lipponer 2, Edelmann und Voit, während 07 für Rau, Altmann, Höhr und Guttruff Erſatz eingeſtellt hate. In dem Spiel zeigte ſich, daß Feudenheim durch das Fehlen vorgenannter Spieler und durch die Abwanderung ſeiner Hauptſtützen in ſeiner früheren Spielſtärke weſentlich engebüßt hat. Für die Verbandsſpiele muß Feudenheim unbedingt mit anderen Leiſtungen aufwarten. Am bdeſten konnte noch der Läufer Bauer gefallen. Die jugendliche Stürmerreihe war wenig durchſchlagskräftig. 07 war wieder eifrig bei der Sache und in deren Reihen der Verteidiger Mündinger der Stützpunkt. Im Anſchluß an eine Ecke erzielte Feudenheim das 1. Tor, Innerhalb 3 Minuten brachte 07 drei Treffer auf ſein Konto. Kurz vor Halbzeit kam Feudenheim durch Halblinks zum 3. Gegen⸗ tor, während im Verlauf der 2. Halbzeit die Neuoſtheimer zwei weitere Tore erzielen und damit Endergebnis von:2 zu ihren Gunſten geſtalten konnten. Das Reſultat entſpricht dem Spielver⸗ laufe nachdem 07 meiſtenteils im Angriff gelegen hatte. Das faire Spiel wurde von Scherer(..L. Neckarau) gut geleitet. Internationale Leichtathletikveranſtaltung der Stuttgarter Kickers Phönix Karlsruhe ſtellt in der 10 mal 100 Meter⸗Staffel in :47,4 einen neuen deutſchen Rekord auf. Skuktgart. 15. Aug.(Eig. Drahtber.) Die von den Stuttgarter Kickers veranſtalteten internationalen leichtathletiſchen Wettkämpfe hielten was ſie verſprochen. Die alänzende Beſetzung des Feſtes verbürgte von vornherein auten Sport und der wurde dann auch auf faſt der ganzen Linie geliefert. In der 10 mal 100 Meter⸗Staffel liefen die beiden erſten Mannſchaften Phönix⸗Karlsruhe und Kickers⸗ Stuttaart ſogar unter dem bisherigen deutſchen Rekord. Die neue deutſche Beſtzeit der Karlsruher iſt:47,4. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot Zeller⸗Eislingen im Speerwerfen: er erreichte 59,10 Meter, eine Leiſtung, die in dieſem Jahr in Deutſchland noch nicht erzielt wurde. Im 100 Meter⸗Einladunaslauf zeiate der Holländer van den Berghe eine ſchöne Form. In Abweſenheit von Corte konnte er den Lauf in 10,6 vor Houben⸗Krefeld, der einen Meter zu⸗ rück lag, gewinnen. Die Veranſtaltung war von beſtem Wetter be⸗ günſtigt, der Sport und die Beſucherzahl konnten aleichfalls befrie⸗ digen. Ergebniſſe: 110 Meter-Hürden: 1. Steinhard Karlsruhe 15,5 Sek.; Zeh⸗ Stuttgarter Kickers 16 Sek. Montag, den 16. Auguſt 1928 100 Metter offen: 1. Borner⸗Berlin 10,8; 2. Hubrich⸗ Stuttgarter Kickers 10,9 Sek. 8 1500 Meter: 1. Dammert⸗Karlsruher.⸗V..10,8; 2. Jenu⸗ wein 1860 München.11,7 Min. Weitſprung: 1. Van der Boer Holland 7,20; 2. Bart⸗ Ueür⸗ dingen 7,12 Meter. 200 Meler offen: 1. van den Berghe⸗Holland 22,1; 2. Hübener⸗Berlin 22,4 Sek. Kugelſtoßen: 1. Schauffele⸗Stuttgart 12,76; 2. Lehr⸗Gag⸗ genau 12,68 Meter. 5000 Meter: 1. Kettner⸗Stuttgart 15.56,6; 2. Eſſig⸗Stuttgart 15.59,7 Min. 4 mal 100 Meter-Staffel: 1. Phönix⸗Karlsruhe Stuttgarter Kickers 42,6 Sek.(ohne Corts.) Olympiſche Staffel: 1. Mannheimer Turnſportge⸗ ſellſch aft.43,9; 2. Karlsruher.⸗V..52,5 Min. Diskus: 1. Schauffele⸗Stuttgart 3,94; 2. Zeller⸗Eslingen 1. Phönix⸗Karlsruhe 35,66 Meter. 10 mal 100 Meter Staffel:.47,4 (neuer deutſcher Rekord): 2. Stuttgarter Kickers.47,8 Min. Hochſprung: 1. Kuhn⸗Jena 1,85; 2. Schwarzfiſcher⸗Mernchen 1,80 Meter(berührt) 100 Meter⸗Einladung: 1. v. d. Berghe⸗Holland 10,6; 2. Houben⸗ Crefeld 10,7; 3. Hubrich⸗Stuttgart 10,8 Sek. 400 Meter⸗Einladung: 1. Faiſt⸗Karlsruhe 50; mann⸗Mannheim 50,5 Sek. Speerwerfen(beſtarmig): Zeller⸗Eislingen 59,10; 2. Gün⸗ ther⸗Stuttgart 57,01 Meter; beidarmig: 1. Günther⸗Stuttgart 95,64; 2. Zeller⸗Eislingen 83,60 Meter. deutſche Meiſterſchaſten in der Schwerathletik Wurfübungen und Kämpfe der Altersklaſſen— 8 neue deutſche Rekorde Frankfurk, d.., 15. Aug.(Eigener Drahtbericht.) Der Athlethen⸗ ſportverein 1886 Frankfurt benutzte den Tag ſeines 40jährigen Ju⸗ biläums, um die Deutſchen Meiſterſchaften in den Altersklaſſen und in den Wurfübungen(Hammer⸗ und Gewichtwerfen und Steinſtoßen) zum Austrag zu bringen. Hierbei wurden nicht weniger als 8 neue deutſche Rekorde erzielt, und zwar: Wobito⸗Oberſtein riß in der Bantamklaſſe beidarmig 160 Pfd., Zinner⸗Würzburg ſtieß beidarmig im Mittelgewicht 258,200 Pfd., Bleyer⸗Hof warf den Hammer in der Leichtgewichtsklaſſe 36,61 Mtr., Seeger⸗Oswell erzielte im Gewichtswerfen in der Leichtgewichtsklaſſe 16,80 Meter, Ehgartner⸗München ſtieß den Stein in der Leichtge⸗ wichtsklaſſe 8,71 Meter, Mang⸗Regensburg erzielte im Hammerwer⸗ ſen im Schwergewicht 43,75 Meter, Lurba⸗Ludwigshafen ſtieß im Schwergewicht links 170 und rechts 2000 Pfund. Leider ſtand der Beſuch in ſtarkem Mißverhältnis zu den gebotenen Leiſtungen. Auch die Ringer zeigten großes Können. Von den Kreuznachern war nur Bräun erſchienen, der im Halbſchwergewicht einen leichten Sieg er⸗ rang. Auch der Ludwigshafener Gehring hatte den Sieg im Schwer⸗ gewicht ziemlich ſicher. Ergebniſſe: Ringen: Altersklaſſe über 40 Jahre: Federgewicht: 1. Bongratz⸗ München 5 Siege. Leichtgewicht: 1. Helberth⸗Nürnberg 4 Siege⸗ Schwergewicht: Bohlen⸗Frankfurt.— Ueber 50 Jahre: Friedemann. Steinſtoßen: Ueber 40 Jahre: Federgewicht: 1. Dreßler⸗ Talſchweiler 92 Punkte. Leichtgewicht: 1. Steger⸗Lindau 124 P. Mittelgewicht: 1. Abraham⸗Nürnberg 146 Punkte. Schwergewicht: 1. Oeſterlin⸗Karlsruhe 195 Punkte.— Altersklaſſe über 50 Jahre: 1. Küchler⸗Mannheim 134 Punkte. Dreikampf(100 Meter, Kugelſtoßen und Hochſprung): 1. Baß⸗ Frankfurt 350 Punkte; 2. Gieß⸗Offenbach 327 Punkte. Gewichtwerfen: Leichtgewicht(12%½ Kg.): 1. Seeger Osnabrück 16,80. Mittelgewicht(18,5 Kg.): 1. Rieker⸗Eislingen 12,12. Schwergewicht(25 Kg.): 1. Wenninger⸗Zuffenhauſen 9,37. Hammerwerfen: Leichtgewicht: Bleyer⸗Hof 36,61. gewicht: Rieker⸗Eislingen 38,04. Schwergewicht: Mang⸗Regens⸗ burg 43,75. Steinſtoßen: Leichtgewicht: 1. Ehgartner⸗München 871. Mit⸗ telgewicht: Geyer⸗München 9,03. Schwergewicht: 1. Dr. Lutter⸗ München.78. Mannſchaftsſteinſtoßen: 1. 1860 München(Dr. Lutter, Geyer und Ehgartner) 26,50; 2. Sp.V. Zuffenhauſen 23,06. Tauziehen: Mittelgewicht: 1. Athl. Cl. Laubenheim, Schwergewicht: 1. Sp. Abt. der Polizei Karlsruhe. Rundgewicht⸗Riege: 1. Unterſtufe: 1. Kraftſvort⸗Ver. Deutſche Eiche, Schiltach, Mittelſtufe: 1. Germania Karlsruhe, Oberſtufe: 1. Athl. Sp. V. Bottnang. 4225 2. Neu⸗ * * Deutſche Turnerinnen und ihre Leiſtungen. Im allgemeinen pflegen unſerer Frauen und Mädchen, ſoweit ſie überhaupt zur Kör⸗ perkultur und nicht zum Flirt und Tand hinneigen, weniger in die Oeffentlichkeit zu treten. mit ſich, daß die geübteren und gewandteren Frauen ſich an den Wettkämpfen beteiligen, ſei es nun im Tennisſpiel, Schwimmen, Sport oder Turnen. Im Turnen iſt es der Mehrkampf, der ganz beſondere Anforderungen an die Gewandtheit Kraft und Geſchmeidig⸗ keit der Frauen ſtellt. Und unter dieſen allſeitig durchgebildeten Mehrkämpferinnen ſchälen ſich wieder Turnerinnen heraus, die am Einzelkampf ganz hervoragendes leiſten. Hier ſei nur an Frl. Schu⸗ mann(T V. Altendorf) erinnert. die letzthin aelegentlich der deut⸗ ſchen Kampfſpiele im Speerwerfen 35,65 Mtr. erzielte. Damit wurde eine neue deutſche Höchſtleiſtung und aleichzeitig ein Weltrekord auf⸗ geſtellt. Frl. Goldbach vom Turnelub Hannover erreichte als Zweit⸗ beſte der D. T. 31.22Mtr. In anderen Uebungsarten konnten bei den Turnerinnen folgende Leiſtungen feſtgeſtellt werden: 100 Meter⸗Lauſ: Frl. Junkers⸗Kaſſel, 12,6 Sek. Frl. Bandke⸗Witten 12.7 Sekunden. 4% i00 Meter⸗Staffel: Turnelub Hannover 51,9 Sek. T. V. Kiel 52.4 Sekunden. Hochſprung: Frl. Sommer⸗Kiel.50 Meter: Frl; Sacke⸗Hannover.45 Meter. Weitſorung: Frl. Block.Hannorer.27 Meter: Frl. Meier⸗Siegen 5 21 Meter. Kugelſtoßen: 5 Kg. Frl. Graſſe⸗ Niederlehne 1104 Meter: Frl. Schulze 10,80 Meter. Speerwerfen Frl. Schumann⸗Eſſen 35,35 Meter; Frl. Goldbach⸗Hannover 8122 Meter. Schlaaballweitwurf: Frl. Schumann⸗Eſſen 71,95 Meter Frl. Schulze⸗Magdeburg 64,80 Meter. Die Höchſtleiſtungen der deutſchen Turnerſchaft ſind für die vorſtehenden Wettbewerbe: 100 Mtr. Frl. Junkers⸗Kaſſel 12,4 Sek. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimexr Zeitung G m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heume Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: i. V. Kurt Fiſcher. 7 Kommunalvpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kuxt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner —— — Es läutet, runter geht die Schranke. Miff, schneiler noch als ein Gedanke Und glat wie eine Oelzardine, Schaffi's auf der Mifa-Rennmaschine. Kaum ist die Schranbe zugemacht, Flapps mii Gewalt dagegen kracht.(Forts. folgt.) 800 Meter: 1. Hoffmann⸗München 1860.00,5; 2. Weid⸗ mann⸗Mannheim.00,6 Min. Mitteldeutsche Fahrradwerke G. m. b. H. Sangerhausen-Berlin W 8, Mohrenstraße 58/59. Mittel⸗ Leichtgewichte: 1. Athl.Sp. C. Georg Weierbach, Indeſſen bringen es die Leibesübungen 12¹⁴ Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. 5 Fꝛeigabe Miener Opereflenspiele Rosengarien Mannheim. ontag, 16. August, abends 8 Gscnausene I. NAHE FHIEDNRICHSGSRUCNKEÄAN! 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