— e —— . vo aufblande ſei.„Nur der Geiſt der Einigkeit und der treuen Pflicht⸗ Wontag, 16. Auguſt Ne Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ Orderung vorbeh. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe. auptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Hauptnebenſtelle: R1, 4/6 9 4 L 6 2— (Baſſermannhaus),— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ Mann eIme T Gonora 4 ſtraße 6. Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchenti. 12mal. Fernſpr.-⸗Nr. 24944, 24945, 24951, 24952, 24953 Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 374 eMannheimerSeitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro em Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗ Retlam —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Juni aufgehobene Finanzkontrolle über Deſterreich wieder eingeführt werden. DieRegierung ſei daher be⸗ müht, die 627 Millionen Schilling, die ſie für die Zentralbank bergegeben hat, nicht in das ordentliche Budget aufzunehmen und verhandle eifrig mit Banken und Sparkaſſen über einen Ausweg, durch den ſie von dieſer Summe entlaſtet werde. Spanien und die Katsfrage EBerlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der An⸗ drag der ſpaniſchen Regierung auf Wiederzuſammentreten der Siudienkommiſſion des Völkerbundes für Ratsfragen, der be⸗ kanrtlich von König Alfons in Paris und London an höchſten Stellen gemacht wurden, veranlaßte die Preſſe, ſich eifrig mit dieſer ngelegenheit zu beſchäftigen. An vielen Stellen läßt man ſich ſo⸗ dar bereits zur Ankündigung des Zuſammentritts und ſeines Datums hinreißen; bekanntlich ſpricht man vom 30. Auguſt. 5 Beides, die Tatſache des Zuſammentritts und ſomit natürlich auch deſſen Zeitpunkt treffen nicht zu. Die Studienkommiſſion, die la im Mai tagte, zeitigte aufgrund ſehr eingehender Beratungen, wie wir hier noch einmal wiederholen möchten, folgendes Ergebnis: ie Zahl der nichtſtändigen Mitglieder des Völkerbundsrats wird m 6 auf 9 erhöht, mit der Maßgabe, daß drei von dieſen Mit⸗ gliedern auf 3 Jahre, drei für 2 Jahre und drei für ein Jahr er⸗ unt würden. Die Wahl erfolgt durch die Vollverſammlung, die ütglieder treten ihr Amt ſofort nach erfolgter Wahl an und ürſen nach Ablauf ihrer Mandate nicht wieder gewählt werden, wenn nicht die Bundesverſammlung im Laufe der Mandatsfriſt oder hindenburgs Reiſe nach pommern Reichspräſident von Hindenburg traf Sonntag nachmittag 2 Uhr dem fahrplanmäßigen Zuge in Stolp ein und wurde auf dem nhof von einer vieltauſendköpfigen Menſchenmenge mit brauſen⸗ Tu. Hochrufen empfangen. Seine Fahrt durch Pommern glich einem 1 wumphzug. U. a. waren auf dem Bahnhof auch die Veteranen von 604. 1866 und 1870 erſchienen, ferner die Abordnungen des Stolper üb erks, deren eine ihm einen vom Handwerk geſtifteten Pokal 0 erreichte. In ſeiner Antwort bemerkte der Reichspräſident, er dolle daß das altbewährte deutſche Handwerk wieder zu Ehren 0 me und daß es ſo gut wie früher ſeinen Mann ernähre.— Der Chtiele Empfang durch den Oberbürgermeiſter der Stadt fand im ſaod werordnetenſihungsſaale ſtatt. Der Oberbürgermeiſter Haſen⸗ Sur überreichte dem Reichspräſidenten den Ehrenbürgerbrief von 5 und bat ihn, ſich in das Goldene Buch von Stolp einzuzeich⸗ was darauf geſchah. Nach der Begrüßung erfolgte die Einweihung der Hindenburg⸗ ſei wpfbahn, an der 20 000 Feſtteilnehmer ihn erwarteten. In ſdert Antwort auf die Begrüßungsanſprache ſprach der Reichsprä⸗ den Wunſch aus, daß der Sportplatz nicht nur ein Heim kör⸗ Vat icher Uebung, ſondern gemeinſamer Arbeit in unſerem Volke und mit gen ung kann uns wieder aufwärts führen. Dieſen Geiſt zu pfle⸗ ind und in der Tat des Tages auch zu betätigen, wollen wir geloben, aſchn wir rufen: Deutſchland, unſer geliebtes Vaterland, hurral die chließend wurde das Deutſchlandlied geſungen. Dann begannen ſporllichen Wettkämpfe. genonachdem der Reichspräſident im Offizierskaſino den Tee ein⸗ mmen hatte, ſand am Abend die Weiterfahrt nach Weiten⸗ bagen ſtatt. der europäiſche Eiſenpakt Hegens Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro) Im bru latz zu den Pariſer Blättermeldungen, die von einem Ab⸗ wollte der Verhandlungen über den europäiſchen Eiſenpakt wiſſen ſicht füe wird der B. Z. aus Eſſen gedrahtet, daß dort die Aus⸗ teilt 15 das Zuſtandekommen des Paktes weiterhin günſtig beur⸗ Grup Die noch ausſtehende Zuſtimmung der franzöſiſchen Etwas n wird nur als ein Mangel rein formaler Natur bezeichnet. dier ſ ſchwieriger liegen die Verhältniſſe mit Belgien, aber auch deutſ oll es ſich nicht eigentlich um einen Widerſtand gegen den aug den Standpunkt handeln, ſondern um Schwierigkeiten, die ſich er inneren Struktur der belgiſchen Gruppe ergeben. Ramenew ſeines poſtens enthoben 1 er ruſſiſche Volkskommiſſar Kamenew wurde ſetzt wecen vom masderſchiedenheiten mit der Mehrbeit des Zentralausſchuſſes wurde ſten des Volkstommiſſars enthoben. Ju ſeinem Nachfolager ommuni ik ojan, der dreißigjährige Sekretär der nordkaukaſiſchen glied Mſtischen Organiſation, ernannt. Mikojan iſt zugleich Mit⸗ doliticch. Zentralausſchuſſes und Kandidat für die Mitaliedſchaft des ommif n Büros. 1918 wurde er in Baku mit 26 Volſchewiſſen⸗ garen von den Engländern verhaftet und iſt nur zufällia dem Tod 5 onnen. unmittelbar nachher anders beſchließt. Der Bundesverſammlung ſteht ſogar nach den Beſchlüſſen der Studienkommiſſion das Recht zu, durch eine Zweidrittelmehrheit die Neuwahl ſämtlicher nicht⸗ ſtändigen Mitglieder herbeizuführen. Die eigentliche Entſcheidung über die Zuſammenſetzung des Rates liegt alſo bei der Bundesver⸗ ſammlung. Somit ergibt ſich aus dem Bereich der Ziele heraus, die der Studienkommiſſion für ihre Arbeiten geſteckt waren, eine Notwendig⸗ keit für ihren Wiederzuſammentritt nicht. Dieſer könnte nur die un⸗ zweifelhafte Gefahr in ſich bergen, das ganze Problem, das durch die Maiberatungen durchaus geregelt wurde, von neuem aufzuwerfen, insbeſondere, da ja durch den Austritt Braſiliens nach dem Aus⸗ einandergehen der Studienkomiſſion bereits ein neues Faktum ge⸗ ſchaffen worden iſt; deshalb, wie auch an zuſtändiger Stelle immer wieder betont wird, iſt es ſehr fraglich, ob ihr nochmaliger Zuſam⸗ mentritt vor der Völkerbundsverſammlung im September irgend⸗ wie für uns gut wäre und ob er nicht doch nur fremdes Intereſſe haben würde. Entſpannung in Soſia Die Stimmung in Sofia iſt infolge des Schrittes Englands, Frankreichs und Italiens in Belgrad für die volle Aufrechterhaltung des Balkanfriedens etwas entſpannt. Man rechnet mit dem Be⸗ kanntwerden der bulgariſchen Antwort für Mittwoch. Die jugoſla⸗ viſche Regierung hat um eine Beſchleunigung der Antwort erſucht. Beunruhigt iſt man in Sofia über die Belgrader Meldung, daß das jugoſlaviſche Kriegsminiſterium eine umfaſſende Militariſierung ganz Mazedoniens und ſeine Unterſtellung unter einen diktatoriſchen Aus⸗ nahmezuſtand mit Standgericht plane, um den Kampf der mazedoni⸗ ſchen Banden unmöglich zu machen. Polen und Litauen Die„Isweſtija“ in Moskau wiederholt die bereits früher ver⸗ öffentlichte Meldung über Truppenkonzentrationen Polens an der litauiſchen Grenze. Das Blatt bemerkt, Polen habe ſeine gegen Litauen gerichteten Pläne nicht aufgegeben, ſondern nur auf⸗ geſchoben. Die polniſchen Dementis ſeien unzutreffend. Die ruſſiſche Sphinx Berlin, 16. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Eines der gefährlichſten Agitationsmittel, deren ſich Sowjetrußland bedient, um namentlich auch innerhalb der deutſchen Sozialdemokratie Simmung für ſich zu machen, ſind die Arbeiterdelegationen, die in beſtimmten Zeitabſtänden nach Rußland eingeladen werden. Sie ſtehen unter fortwährender unſichtbarer Kontrolle. Es iſt auf raffinierteſte Weiſe dafür geſorgt, daß nur die mit zweifelloſem Geſchick aufgeputzte Faſſade des ſowjetiſtiſchen Syſtems ihnen zu Heſicht kommt, während das, was dahinter ſteckt, ihnen verborgen bleibt. Die zweite dieſer Delegationen, unter deren 75 Mitgliedern ſich nicht weniger als 48 Sozialde mokraten befinden, iſt gegen⸗ wärtig auf einer ſolchen Studienreiſe begriffen. Der„Vorwärts“ hat kürzlich ſeinen Bedenken gegen die hier geübte Methode in einem ſcharfen Angriff auf den Führer der Delegation, den Sozial⸗ demokraten Körber, den erſten Vorſitzenden des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Beamtenbndes, Luft gemacht, und zwar im Anſchluß an ein Interview, in dem Körber ſeine erſtenEindrücke in Rußland ſchildert. Der„Vorwärts“ beglückwünſcht ironiſch die ruſſiſchen Kommu⸗ niſten dazu, daß es ihnen gelungen ſei, Perſonen mit einem derartia unerhörten Mangel an Einſicht aufzubringen. Körber wendet ſich nun in einer geharniſchten Erwiderung gegen das ſozial⸗ demokratiſche Hauptorgan. Die Erklärung zeigt, wie völlig Körber und die Seinen bereits im Bann der ihnen geiſtig hundertfach über⸗ legenen Gaſtgeber ſtehen. Er erklärte, es ſei ihm wie Schuppen von den Augen gefallen, als er die beiſpielloſen Errungenſchaften der ruſſiſchen Werkſtätten auf allen Gebieten des Sowjetſtaates zur Kenntnis nehmen konnte. Der„Vorwärts“, ſo behauptet er, ſei ſtän⸗ dig falſch unterrichtet über die wirklichen und batſächlichen Verhält⸗ niſſe in Rußland. und er, Körber, habe ſetzt einen Anſchauungsunter⸗ richt genommen, den er nach ſeiner Rückkehr offen, frei und ehrlich S vertreten werde. Man wird ſich demnach bei der Rückkehr der Delegation auf eine intereſſante Auseinanderſetzung gefaßt machen dürfen. Die neue Bergarbeſterkonferenz Die heute, Montag, ſtattfindende Konferenz der Bergarbeiter⸗ gewerkſchaften in London wird von über 200 Delegierten beſucht werden. Es iſt Cook während ſeines Aufenthaltes in Wales gelun⸗ gen, einen großen Teil der dortigen Gewerkſchaften von der Not⸗ wendigkeit zu überzeugen, die Vermittlungsvorſchläge der Kirche anzunehmen. Da die Stimmen aus Wales bisher den Ausſchlag gegen die Annahme der genannten Vermittlungsvorſchläge bewirkt hatten, beſteht jetzt die Möglichkeit, die Delegiertenkonferenz doch wiederum zur Baſis der Vermittlungsvorſchläge der Kirche zu machen. Ob hierbei ein weſentlicher Fortſchritt zu erzielen iſt, muß dahingeſtellt bleiben. Des ferneren wird ſich die Konferenz mit der Frage der Sicherheitsleute beſchäftigen. Man behauptet, daß dieſe Arbeiter zu anderen Zwecken als lediglich für die Notſtands⸗ arbeiten gebraucht worden ſeien. dr. Luther in Südamerika Reichskanzler a. D. Dr. Luther iſt nach einem dreitägigen Aufenthalt in Caracas nach Columbien abgereiſt und wird ſeine Beſuche der hauptſächlichſten deutſchen Niederlaſſungen in ganz Südamerika fortſetzen. Er beſuchte den Präſidenten Gomez und nahm an zahlreichen geſellſchaftlichen Feſtlichkeiten der deutſchen Kolongien teil, ſowie an einem Bankett, das von dem deutſchen Ge⸗ ſandten veranſtaltet wurde und wobei zahlreiche Diplomaten an⸗ weſend waren. Daß er, von Treitſchkes glänzender Liberalismus als Weltanſchauung und als Aufgabe Von Kichard Bahr) In der Feſtaabe für den achtzigjährigen Luſo Brentano, dieſen wahrhaften Liberalen, der, immer noch aufrecht für ſein Weltbild zeugend. in unſere unduldſam gewordene Gegenwart hineinragt, haben zwei ſeiner Fachgenoſſen das Problem des Liberalismus zu unterſuchen ſich gemüht. Heinrich Herkner hat den ſozialpolitiſchen Liberalismus dargeſtellt, den, auf den Spuren des Altmeiſters. er ſelber beiſpielgebend repräfentiert. Leopold von Wieſe, weiter ausgreifend. der arundſätzlichen Frage die Antwort geſucht:„Gibt es noch Liberalismus?“ BVeide, ſtark von Skepſis geſtreift, einig in dem abſchätzigen Urteil über das, was in der Vergangenheit als Liberalismus in Deutſchland ſich ausgab. doch beide auch erfüllt von dem gleichen, felſenfeſten, ſchier überſchwenglichen Glauben an die beſeeligende Kraft des Liberalismus und ſeine Fähiakeit, die durch Staat und Geſellſchaft miteinander verknüpften Menſchen glücklich zu machen. Wenn er ſolche Fähiakeiten bislana nicht oder nicht in ausreichendem Maße erwies, ſo ſuchen ſie die Schuld dafür an dem kleinen Geſchlecht, das er, aufs Ganze gefehen, in deutſchen Landen fand.„Praktiſch“, klaat Wiefe.„haben wir ihn überbaupt noch nicht gehabt.“ Und rechnet vor, wie der Liberalismus ſchon früh ihm weſensfremde Elemente ſich beigemiſcht hätte und ſo der Umdeutung verfallen wäre, eine Klaſſenvertretuna des gebildeten und beſitzenden Bürgertums zu ſein.(Wofür man ſpäter ätzend auch die„räſonnierenden und erwerbenden Schichten“ geſagt hat.) Herk⸗ ner, der vielfach wohl demokratiſch Beſtimmte, geht weiter.„Die volle Wirkſamkeit des Liberalismus“, meint er,„kann überhaupt erſt dann erzielt werden, wenn er nicht eklektiſch, hier und da, ſondern folgerichtig und zielbewußt überall zur Anwendung kommt.“ Was die Vertagung aller liberalen Hoffnungen auf den Nimmerleinstag bedeuten müßte: denn nur in Stoß und Gegenſtoß vollzieht ſich hiſto⸗ riſches Werden. Die Entthronung aber des Liberalismus beainnt für Herkner ſchon mit der Romantik und der hiſtoriſchen Rechtsſchule, die man doch kaum aus der deutſchen Entwicklung ſich wegdenken möchte. Bismarck, mehr noch Laſſalle und Marx, haben dann ſeinen Niedergang vollendet. Aus ſozialdemokratiſcher Demagogie erwüchs das Zerrbild, in dem„das edle Wort Liberalismus mit Kapitalis⸗ mus, Mammonismus, volksfeindlicher Ausbeutung. Mancheſterkum und Profitaier ſich zu decken ſchien.“ Ihm hat Herkner das Bild des Liberalismus entgegengeſetzt, wie er ihn begreift: als die gewaltige. ſchöpferiſche Syntheſe der edelſten und fruchtbarſten Ideen, welche die menſchliche Geiſtesgeſchichte zur Entfaltung gebracht hat. Der Verſicherung, daß der Liberalismus durch ſeine Verſip⸗ pung mit Bourgeviffe und Geldſackintereſſen entartet ſei und ſich ſo den Tod geholt habe, kann man heute, frei nach Spengler, bei jedem Grünſchnabel begegnen, der uns den„echten Front⸗ kämpfergeiſt“ zu lehren unternimmt. Aber ſie trifft daneben. Selbſt in der vorſichtig einſchränkenden Faſſung, mit der Herkner und Wieſe das pobuläre Vorurteil zu umkleiden trachten. Die Acht⸗ undvierziger haben nicht um ihr Portemonnaie gekämpft, kaum an es gedacht. Und die Profeſſoren, die nord⸗ und ſüddeutſchen Edelleute, die Juriſten und Staatsbeamten, die hernach für die preußiſche Führung im kleineren Deutſchland ſchwärmten, eben⸗ ſowenig. Hinterher, als ihr Glückstraum ſo über alles Erwarten groß ſich erfüllte und, wie Friedrich Meinicke das einmal ausdrückt, zwas man erlebte, die eigene Weltanſchauung wundervoll zu be⸗ ſtätigen ſchien“, haben die nun in drei bis vier Richtungen ge⸗ ſchiedenen Liberalen freilich nicht recht gewußt, was ſie mit der immer ſtärker und dringlicher anpochenden ſozialen Frage machen ſollten. Vielleicht wollte man zunächſt einmal auf dem Erreichten ausruhen. Dachte wohl, wie Hermann Baumgarten nach den erſten preußiſchen Siegen von 1866:„Erſt den großen Staat, dann kön⸗ nen wir das Uebrige abwarten“. Aber aus dieſer liberalen Schicht ſtammten doch auch die Schmoller und Lujo Brentano, ſtammte eine beträchtliche Zahl der Männer, die ſich im Verein für Sozial⸗ politik gegen Mancheſtertum und rein formalen Freiheitsbegriff auflehnten. Ueber dieſen älteren Liberalismus, von dem der ſogenannte klaſſiſche den jüngeren Zweig darſtellt, haben zwei Publikationen der letzten Zeit neues Licht gebreitet. Julius Hey⸗ derhoff hat unlängſt politiſche Briefe aus dem Nachlaß liberaler Parteiführer herauszugeben begonnen und Fridrich Meinicke mit einer überaus zarten, künſtleriſch gerundeten Einleitung, Ausge⸗ wählte Aufſätze von Alfred Dove vorgelegt. Für den durchaus großdeutſch Geſinnten iſt das Buch Heyder⸗ hoffs keine ganz behagliche Lektüre. Immer wieder fällt einem das bittere Urteil aus Heinrich von Srbiks meiſterlicher Metternich⸗ Biographie ein:„Dies politiſche Profeſſorentum hatte das Auge für große hiſtoriſche Gegenſtrömungen im Kampf um den nationalen taat nicht“. Eine Dunſtwolke von finſterem Oeſterreich⸗Haß ſchlägt einem aus den Briefen entgegen. Man haßt Heſterreich, weil man in ihm einfach die Verkörperung des böſen Prinzips, von Verfaſſungsbruch und Autokratie ſieht. Und man erſtrebt mit leidenſchaftlich heißer Seele das preußiſch geführte, kleinere Deutſch⸗ land, weil man in ihm, nur in ihm, auf die Verwirklichung der konſtitutionellen Doktrinen zählt. Dennoch bleiben auch in der Be⸗ grenzung, die ſie ihr geben und die man bedauern, vielleicht gar verhängnisvoll finden kann, die Liberalen die Träger der nationalen Idee. Bei ihnen hat Bismarck ſie vorgefunden für ſein Werk. Sie hatten, indem ſie das geiſtige Deutſchland in ihren Hürden ſam⸗ melten, dem Größeren den Weg bereitet. Er hat ſie dafür in Stunden, da er dankbar ihrer Mitarbeit ſich beſann, die„Partei der Denkenden in der Nation“ genannt. Später freilich hat er mit⸗ geholfen, ſie zu zerreiben. Sie aber haben nicht aufgehört, ihn zu lieben. Wer ſolcher Aufopferung jähig war, den wird man. nicht gut zu den Mammoniſten und Geldſackpatrioten werfen dürfen. Manches hiſtoriſche Verſchulden wird dem Liberalismus nachzu⸗ weiſen ſein. Daß er im Kulturkampf zuweilen ſich ſelber vergaß. Rhetorik hingeriſſen und be⸗ zwungen, der Machtſtaatsidee mehr nachgab, als mit ſeinen Grund⸗ auffaſſungen ſich vertragen mochte. Daß er, von dem Selbſtgefühl verleitet, immerfort die richtigen Wege gewandelt zu ſein und allein über die Schlüſſel zur Wahrheit zu verfügen, zu optimiſtiſch war in der Bewertung ſeiner Zeit und, ſo wenigſtens will es uns Heu⸗ tigen erſcheinen, nicht ſelten ſchier naiv in der Einſchätzung der Zu⸗ kunft und ihrer Möglichkeiten. Auch dann bleibt beſtehen, daß dieſer Liberalismus ein Jahrhundert deutſchen Geiſteslebens mit ſeinem Schwung erfüllt hat und auch noch in ſeinen Ausläufern eine ) Aus dem zweiten Auaguſtheft der von unſerem Berliner Mit⸗ arbeiter herausgegebenen Zeitſchrift„Wille und W eg“(Verlag Bernard u. Graefe, Berlin⸗Charlottenburgh. ²˙A 2. Seite. Nr. 374 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 16. Auguſt 1926 Anmut und Würde und ein ſeeliſches Ebenmaß ausſtrahlt, die uns ſeither fremd wurden. Ich möchte nicht ganz ſo weit gehen wie Herkner und Wieſe: ich glaube nicht an die Kraft des Liberalismus, die in Irrtum und Sünden wandelnde Menſchheit ſchlechthin von allen Gebreſten zu löſen. Der echte Ring vermutlich ging verloren. Auch der Libera⸗ lismnus faßt die abſolute und ewige Wahrheit nicht. Ebenſowenig wie irgend eine andere Lehre wird und kann er für alle Zeiten gelten. Immerhin iſt er von den Syſtemen, mit denen man die Welt zu begreifen und mit ihr ſich abzufinden verſucht hat, eines der wertvollſten und fruchtbarſten. Auch die jetzt, weil es in den Geruch der Starkgeiſtigkeit bringt, polternd auf ihn ſchelten, ſtehen auf ſeinen Füßen, zehren von dem Gedankengut, das er un⸗ verlierbar, unabtrennbar allen nachfolgenden Geſchlechtern überließ. Otto Weſtphal, in ſeinem ſpürſamen Eſſay über die„Welt⸗ und Staatsauffaſſung des deutſchen Liberalismus“, hat ihn die„dritte große Form“ geheißen,„in der ſich der deutſche Idealismus mit dem Problem der Realität auseinandergeſetzt hat“. Mir will ſcheinen: im ſolcher Eigenſchaft erwüchſe ihm gerade heute wieder eine be⸗ ſondere Sendung. Wir ahnen zumeiſt wohl gar nicht, wie ſehr wir guch geiſtig verarmten und ſeeliſch verödeten. Wie die Verwirt⸗ ſchaftlichung überhand nahm, die Hingabe an das Nur⸗Triebhafte und Primitive. Immer wieder, zur Linken wir zur Rechten, ſtößt man auf ein blödes böſes Wort, das die Gemüter in ſeinen Bann zzwang. Wer dem ſich nicht beugt, wird niedergeſchrien, niederge⸗ trampelt, im beſten Falle totgeſchwiegen. Der Reſpekt vor fremder Art, vor der ſelbſtändig erarbeiteten Meinung des Anderen, entfloh mit der Scham zu den Hunden. Für all das gibt es, außerhalb des Bürgerkriegs und der nicht viel beſſeren Knechtung durch irgend⸗ eine Tyrannis, überhaupt keine Heilung, wenn nicht mit den Mitteln und in den Formen des Liberalismus. — Die Kundgebung für Nhein, Saar u. pfalz Die große Kölner Kundgebung für Rhein, Saar und Pfalz fand in den Veranſtaltungen des Sonntags ihre Krönung. Das Wetter hätte nicht beſſer ſein können. Als ſich in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden die vielen tauſend Männer und Frauen auf dem Neumarkt zum Umzug gruppierten, lag feſtlicher Sonnenſchein über der Domſtadt. Eine dichte Menſchenmauer hielt ſchon lange vor⸗ her die Straßen, durch die die Kundgebung ihren Weg nehnien ſollte, umſäumt. Der Zug ſelbſt mit ſeinen zahlloſen Muſikkapellen, vor⸗ weg die Röchlingſche Hüttenkapelle, Vertreter ſtudentiſcher Korpo⸗ rationen aus Köln, Bonn und Aachen in vollem Wichs und der Farbenpracht der vielen Banner und Fahnen bot ein glänzendes Schauſpiel und war zugleich auch in der Zuſammenfaſſung aller Volksſchichten eine machtvolle Demonſtration; Tücherſchwenken und jubelnde Zurufe aus der Menge geleiteten den Zug zur Meſſehalle, die binnen kurzem bis zum letzten Platz beſetzt war. Der Feſtakt begann mit dem Aufmarſch der hnen⸗ und Bannerträger, die vor und hinter der Naen ee Aufſtellung nahmen. Nach einem Orgelvortrag des Domorganiſten Bachem ſprach als erſter Redner Landeshauptmann Dr. Horion für die Nheinprovinz und für den abweſenden Oberbürgermeiſter der Stadt Köln. Seine Ausführungen waren ein flammender Proteſt gegen nationale Vergewaltigung und eine ernſte Mahnung zur Einheit und Einigkeit. In glutvollen Worten wandte er ſich gegen die in Deutſchland leider nur zu oft übliche gegenſeitige Verhetzung und Verächtlichmachung und betonte, daß der Wiederaufſtieg des Vater⸗ landes und der Schutz der bedrohten Weſtmark nur möglich ſeien, wenn alle zuſammenſtänden und Jeder bei allen Partei⸗ oder Stammesunterſchieden im Anderen zunächſt den deutſchen Bruder und Mitkämpfer ſehe, der, wenn auch auf anderem Wege, doch mit ihm das Wohl des gemeinſamen Vaterlandse zum Ziele habe. Dr. —865 979 5 125 115 einem 1 Hurra auf das Vater⸗ and. e Verſammlung ſtimmte jubelnd ein und ſang ſt Deutſchlandlied. e e Oberpräſident Dr. Fuchs überbrachte die Grüße der Reichs⸗ und preußiſchen Staatsregierung. Mit Lenngehem fete er ſel, daß dank der mit nachhaltiger Stetigkeit verfolgten, von der preu⸗ ßiſchen Staatsregierung eifrig unterſtützten Außenpolitik der deut⸗ ſchen Reichsregierung die 8 ee unter den Völkern zu weichen beginne. d heute das deutſche Volk in ſeiner übergroßen Mehrheit hinter der olitik der Reichsregierung ſtehe, ſei nicht zum geringſten Teil das Verdienſt der in Köln jetzt verſammelten lands⸗ mannſchaftlichen Verbände, die neben der Fürſorge für die hartleiden⸗ den Brüdern und Schweſtern weſtlich des Rheins unermübdlich beſtrebt geweſen ſeien, den Zuſammenhalt zwiſchen den beſetzten ſowie den der deutſchen Staatshoheit entzogenen Gebieten und dem geſamten deutſchen Vaterlande zu pflegen und zu ſtärken und überall Verſtänd⸗ nis für die unhaltbaren Zuſtände im deutſchen Weſten zu wecken. Da⸗ für gebühre den Verbänden und ihren rührigen Vorſitzenden aufrich⸗ tiger Dank der Regierung. Dr. Fuchs ſchloß mit folgenden Worten: Die Trennungsſchranken zwiſchen uns und denen, die von unſerem Blute ſind, die zu uns gehören, ſie müſſen fallen. Die goldene Frei⸗ heit, das für den Einzelmenſchen wie für die Völker foſclige Erden⸗ gut muß wiederkehren. Sie wird wiederkehren trotz allem! Nach einem Geſangsvortrag der vereinigten rechtsrheiniſchen Männergeſangvereine hielt Präſident Dr. Kaufmann eine An⸗ ſprache an Nhein und Pfalz. Pfarrer Dr. Schlicht⸗Saarbrücken überbrachte die Grüße des Saargebietes an das Rheinland und das deutſche Mutterland. Dem Saarvolk ſei Vaterlandsliebe etwas ſelbſtverſtändliches und Heiliges. Der Verſuch, auf Grund von Ver⸗ ....... ſailles das Saargebiet von Deutſchland zu trennen, ſei dank der Haltung der Saarbewohner geſcheitert. Frankreich wolle im Saar⸗ gebiet zweierlei: wirtſchaftlich die Ausnutzung des Landes und poli⸗ tiſch, aus dem Saargebiet eine Art Luxemburg unter franzöſiſchem Einfluß zu ſchaffen. Beides lehne das Saargebiet ab. Es verlange die Reviſion des Saarſtatuts und fordere reſtlos baldmögliche Wiedervereinigung mit dem dem deutſchen Mutterlande. Der Redner ſchilderte darauf unter großer Aufmerkſamkeit der Zuhörer die bekannten Verhältniſſe des Saargebietes, wie ſie ſich unter dem Verſailler Friedensdiktat herausgebildet haben erörterte die viel zu teure Verwaltung, die übermäßige Steuerbelaſtung, die Einführung des franzöſiſchen Zoll⸗ und Währungsſyſtems. Jeder größere Frankenſturz koſte die Saarbevölkerung durch Währungsverluſte, Subſtanzverluſte und Verluſte am Arbeitseinkommen viele Mil⸗ lionen Franken, aber die Saarbevölkerung werde, wie der Redner verſicherte durchhalten und werde noch zuletzt rufen: Deutſchland, Deutſchland über alles, über alles in der Welt. Bei dieſen Worten erdröhnte der Rieſenſaal von den freudigen Zurufen der An⸗ weſenden. 4 Dr. Schlicht behandelte ſodann die politiſchen Aſpirationen Frank⸗ reichs und die ſogen. Saarautonomie. Autonomie des Saargebietes ſej in Wirklichkeit nur Fremdherrſchaft Frankreichs. Die Saarauto⸗ nomie ſei eine taube Nuß, ein Bauernfang, um das Saargebiet Frankreich in die Arme zu treiben. Die Abſtimmung des Saargebie⸗ tes ſej die glänzend verlaufene Jahrtauſendfeier geweſen. Die Jzuelle aller Uebel und die Wurzel aller Not ſei Verſailles. Die beſte Garan⸗ tie für den Frieden und die Sicherheit Frankreichs ſei, daß das wie⸗ der vereint werde, was unnatürlich auseinander geriſſen wurde: das Saargebiet und ſein deutſches Mutterland. Wenn dieſes Ziel er⸗ reicht ſei, würden ſich beide jetzt getrennt lebenden Teile die Hände reichen und geloben: Treue um Treue. Nicht endenwollender Beifall lohnte die ausgezeichneten Ausführungen des Saarbrücker Pfarrers. Mit dem Vortrag der vereinigten rechtsrheiniſchen Männer⸗ geſangvereine„Die Ehre Gottes in der Natur“ mit Orgelbegleitung ſchloß die machtvolle Kundgebung. Am Abend fand im Vereinslokal der Kölner Ortsgruppe des Bundes der Saarvereine ein geſelliges Beiſammenſein der Ortsgrup⸗ pen dieſes Bundes ſtatt. Am Montag werden die Mitglieder des der Rheinländer der Geſolei Düſſeldorf einen Beſuch abſtatten. Rrach im Keichsbanner Sachſens Herr Zeigner ſpukt im ſächſiſchen Reichsbanner. Seine bei⸗ den Günſtlinge Günther und Lotze verſuchen mit allen Mitteln, das Reichsbanner zu einer linksſozialiſtiſchen Schutztruppe zu machen. Ihre erſten Verſuche galten der Erringung einer einflußreichen Stel⸗ lung im Reichsbanner. Das hatten ſie ja unter dem Zeigner⸗Regi⸗ ment ſehr ſchön gelernt. Der jugendliche Herr Günther war raſch zum Oberregierungsrat befördert worden, Herr Lotze, der nicht ein⸗ mal die Gerichtsſchreiberprüfung beſtehen konnte, war als rechte Hand Zeianers zum Regierungsrat ernannt worden. Die beiden ab⸗ gebauten Herren ſuchten nun nach neuen Ehren und Würden und hatten ſich vorgenommen. die erſten Vorſtandspoſten im Dresdner Reichsbanner zu übernehmen, natürlich nicht, ohne vorher die bis⸗ herigen rechtsſozialiſtiſchen Vorſitzenden abzuſägen. Ein Teil ihres Manövers glückte. Den beiden Rechtsſozialiſten Buck(der frühere Miniſterpräſident) und Bethke(der Führer der Rechtsſozialiſten bezw. Altſozialiſten) wurde das Vertrauen abgeſprochen und ihr Rücktritt von der Gauleitung gefordert. Zu dieſen Vorgängen. die ein Schlaglicht auf die„Geſchloſſenheit“ des Reichsbanners werfen, ſchreibt das Organ der Altſozialiſten, der von Arthur Nieckiſch geleitete„Volksſtaat“: „Eine beſondere Rolle ſpielte der frühere Oberregierungsrat, jetzige Rechtsanwalt Günther, der mit ſeinem Trabanten Lotze erſchienen war. Es ſollte nämlich auch ein neuer Vorſtand ge⸗ wählt werden. Dieſe Sache gedachten ſie zu deichſeln: Günther als erſten, Lotze als zweiten Vorſitzenden. So dachte man ſichs wohl, aber es kam etwas anders. Günther, der noch nicht drei Wochen Mitglied des Ortsvereins und des Reichsbanners war, hatte doch ſchon entdeckt, woran das Reichsbanner krankte, und er hielt eine fulminante Rede über das, was dem Reichsbanner nottut. Jeder einzelne müßte vor allem tatkräftig mitarbeiten Als Günther dann zum Schriftführer gewählt werden ſollte(aus dem Vorſitzenden war nichts geworden), da lehnte er ab mit dem Bemerken, er hätte ſo viel zu tun, daß er abends froh wäre, wenn er Ruhe hätte. Die frühere rechte Hand Zeigners, Herr Lotze, war ſehr gekränkt, daß man ihn nicht zum zweiten Vorſitzenden gewählt hatte. Er fiel bei der Wahl glänzend ab. Das war ihm mächtig/ in die Naſe gefahren, und er erhob ſich nach geraumer Weile und hielt eine erregte Philippika gegen die Mitglieder, die ihm nach ſeiner Meinung durch Schiebung und Hetze gegen ſeine Perſon ſeine Wahl zum zweiten Vor⸗ ſizenden vermaſſelt hatten. Mit den klaſſiſchen, im ſchönſten Leipziger Sächſiſch geſtammelten Worten:„Gameraden mich ſehder hekde s letzſche Mal in eire Reihn“ haute er dem Vor⸗ ſitzenden Köthe ſein Mitgliedsbuch auf den Tiſch, daß es krachte, und verließ ſtolz wie ein Spanier, Groll im Herzen, das Lokal.“ Das iſt ja lieblich, was man da von den ämterjagenden Revo⸗ lutionsraffkes hört. Zu dieſer mehr komiſch anmutenden Seite der Angelegenheit ſei aber auch noch einer ernſten Auslaſſung in dem gleichen Organ gedacht, das mit voller Klarheit nachweiſt, wie das no r werden wird, als die Neuauflage der roten Hun⸗, d 5 e aus der Zeigner⸗Perlbde⸗ Der altſozialiſtiſche „Volksſtaat“ ſchreibt dazu u..: „In Sachſen ſind Kräfte am Werke, die das Reichsbanner zu einer bloßen Haustruppe des linksſozialiſtiſchen Flägels machen möchten; im Grunde haſſen ſie den ſtaaks politiſch⸗republikaniſchen Charakter dieſer Organiſation; wenn es nach ihren Wünſchen ginge, ſollte es das militäriſch aufgezogen Machtgebilde einer Parteiclique ſein. Der Dresdner Beſchluß ſtellt einen gewiſſen Erfolg ſolcher verblendeter Beſtrebungen ba Mit ihm iſt ein ſehr gefährlicher Weg betreten; denn es iſt gang und gar ausgeſchloſſen, daß ſich Zentrum und Demokraten brüche dieſes dummen Parteifanatismus gefallen laſſen; wiſſen ſi doch nicht, ob er ſich morgen nicht gegen ſie kehren wird.“ Nach dem bisherigen Verhalten der Demokraten iſt 5 1 75 1110. entſchloſſene Rolle allerdings ſehr unwaht ſcheinlich. Badiſche Politik Eugen von Jagemann Im hohen Alter von 77 Jahren iſt geſtern in Heidellen Eugen von Jagemann verſchieden. Er war eine der in 5 eſſanteſten Perſönlichkeiten im öffentlichen Leben Badens. Wie e ſelber einmal launig bemerkte, war er als„badiſcher Republifala zur Welt gekommen, nämlich am 25. Mai 1849 in Karlsruhe Sohn des berühmten Kriminaliſten Jagemann. Ein Teil der i gung zu dieſem Wiſſensfach ging auch auf den Sohn über, der 22 0 n des Strafvollzugs und des Gefängnisweſens wurde. Eugen 5o war ein Juriſt von beſonderen Qualitäten. Der Reche wiſſenſchaft gehörte denn auch ſeine ganze Liebe, und wie 1 ſeinen Exinnerungen ſchreibt, hat ihm 15 der großen Erfolge, 10 ihm als Diplomaten und Staatsmann beſchieden waren, nichts 65 viel innere Befriedigung verſchafft, als die Uebernahme eines igeſaß ſchen Lehrſtuhls an der Heidelberger Umiverſität. Jagemann„ ein außerordentliches Geſchick im Ausgleichen. Deshaͤlb war er 0 jahrzehntelang der Vertrauensmann. Großherzogs Friedrich 893 in kirchlichen Streitfällen. Auch als Geſandter in Berlin von 18. bis 1903 betätigte er ſich wiederholt im Sinne des Ausgleichs ſchen den ſüddeutſchen Staaten und dem Reich. 1903 ſtürzte er 1 eine Intrigue Bülows. Jagemann hat darüber ausführlich in ſein Erinnerungen berichtet. In Heidelebrg widmete er ſich während 5 Krieges— er ſelber war Feldzugsteilnehmer von 1870/71 u, Dragoneroffizier geweſen— dem Roten Kreuz und dem La weſen in Heidelberg. Jagemann war eine allerorts beliebte un geſchätzte Perſönlichkeit, deren Ableben überall betrauert wer wird. Aus ſeinen„Erinnerungen“ hat die„N. Mannh. Ztg.“ im vurg gen Jahre die intereſſanten Kapitel über Wilhelm II. und Bisma 9 abgedruckt. Sie ſind eine Fundgrube für die neuere deutſche un badiſche Geſchichte. Letzte Meldungen Eroͤbeben in England — London, 16. Aug. Wie„Daily Mail“ berichtet, iſt am Sonntag ein Erdbeben in England in 22 Grafſchaften verſpürt wol, den. Das Beben erſtreckte ſich über eine Strecke von 1 90 Quadratmeilen und wird als das ausgedehnteſte, je in Englan erlebte Erdbeben bezeichnet. An mehreren Stellen wurden Häuſer ſo erſchüttert, daß Decken abfieten, Mauern Riſſe bekame 1 und einzuſtürzen drohten. Bei dem Erdbeben, das überall vo einem unterirdiſchen Getöſe begleitet war, ſind glücklicherwei keine Menſchenleben verloren gegangen. * Schwere Brandkakaſtrophe ˖ Karlsruhe, 16. Aug. Der kleine Ort Landshauſen, 1 Karlsruhe wurde von einer ſchweren Brandkataſtrophe heime ſucht. In einem Doppelhaus brach geſtern ein Feuer aus, die raſch auf ſechs andere⸗Wohnhäuſer und 12 Scheunen übergriff, eingeäſchert wurden. Die Gendarmerie vermutet Brandſtiftung u hat mehrere Verhaftungen vorgenommen. Jugzuſammenſtoß auf einem Pariſer Bahnhof — paris, 16. Aug. Geſtern abend ſtieß auf dem Lyoner B hof in Paris ein Vorortzug mit einem Leerzua zuſammen und! gleiſte. Drei Perſonen wurden getötet und über 50 verletzt. Goldverſchiffungen nach Deutſchland m — Newyork. 16. Aug. Die Federal Reſerve Bank verſchiffbe 00 Samsdag 734 Millionen Dollar Gold nach Deutſchland. Das Gſ ſtammt aus Beſtänden, die die Reichsbank dort aufgeſammelt 50 Reichsbanner in Sachſen heute nichts anderes iſt und in Zukunft! Weitere Verſchiffungen werden erwartet.— Wurzeln meines Schaffens Von Rudolf Greinz. Der Dichter Rudolf Greinz begeht am 16. Auguſt den 60. Geburtstag. Wir bringen aus dieſem Anlaß den fol⸗ genden Rückblick über das bisherige Schaffen aus der Fe⸗ der des Dichters ſelbſt. D. Schriftlt. Zu den am wenigſten hinkenden Vergleichen habe ich ſeit jeher den Vergleich der Wurzelhaftigkeit gerechnet. Der Menſch und die Pflanze, Erdboden und Wurzelwerk, Stamm, Zweige und Blätter, Sonne und Wind, Regen und Tau.. das alles hat ſo viel Gemeinſames. Wir wurzeln und wachſen in beſtimmtem Bo⸗ den und unter beſtimmten Verhältniſſen. Wenn ich heute mein Schaffen überſchaue, ſo muß ich immer wieder an ſeine Wurzeln denken, an den Voden, aus dem es entſproſſen iſt, ohne den es nicht gewachſen wäre. Ich wurzle völlig im Boden der Heimat, was Stoffgebiet und Menſchen betrifft. Es war jedenfalls für mein ganzes Werden außerordentlich wichtig, daß ich ſeit meiner früheſten Jugend die Sommermonate ſtets am Land zubrachte. Dadurch verwuchs ich Eenn in meinem Knabenalter viel inniger mit dem Volk meiner rge als es ſonſt der Fall geweſen wäre. Ich lernte Menſchen kennen, die keine Schablonen waren; und manche dieſer Menſchen ſind mir unvergeßlich geblieben und dann ſpäter in irgendeiner Geſtalt in meine Geſchichten gewandert. So reichen Wurzeln mei⸗ nes Schaffens ſchon in meine frühe Jugend zurück, wo naturfriſche unverbildete Menſchen in den Kreis meiner Beobachtung traten. Der ganze Heimatboden hat entſcheidenden Einfluß auf mich ge⸗ nommen, Landſchaft, Volksbrauch und Umwelt, Glaube und Aber⸗ glaube, Frohſinn und Heiterkeit nebſt ernſtem Erleben. In alles ſchauten die Tiroler Berge hinein, blies der Jochwind. klangen feierlich die Tiroler Kirchenglocken, ſang das Lied des Volkes und jodelte der Juhſchrei. Es war alles Heimat, was zur Geſtaltung drängte. Jedenfalls waren die Zeiten auf dem Land die für die Phantaſie fruchtbringendſten und das Schaffen anregendſten. Sie ſind es bis zum heutigen Tag geblieben. Frühjahr, Frühſommer und Sommer ſind auch heute noch die Höhepunkte meines Schaffens. In dieſen Jahreszeiten reifen meine neuen Bücher zur Vollendung. Draußen am Land, in den Bergen, da iſt mein fruchtbarſtes Arbeitsfeld. Wenn die Natur wieder erwacht iſt, wenn es blüht, wenn es fruchtſchwer wird, im Duft der Wieſen, in Rauſchen und Stille der Wälder... Meine Som⸗ merfriſche iſt ſtrenge Arbeitszeit und dadurch meine beſte Erholung. Denn ich fühle zmich nie wohler als mitten in der Arbeit. Den Winter haſſe ich geradezu. Er hat für mich etwas aus⸗ geſprochen Lähmendes. Ich habe ihm nie auch nur den geringſten Geſchmack abgewinnen können. Ich würde mich niemals entſchlie⸗ ßen können in einem meiner Zimmer ein Winterbild aufzuhängen, und wenn es ſich um das größte Kunſtwerk handeln würde. Ueber dieſe Materie habe ich in meinem Roman„Der Hirt von Zeno⸗ berg“ den gefürſteten Abt Johannes Chryſoſtomus aus meiner Seele reden laſſen. Mein Schaffen wurzelt in der Sonnenwelt meines Heimatlandes, wenn alles leuchtet und grünt, lebt und atmet, wenn die Vögel ſingen, alles frei iſt von Schnee und Froſt, wenn Senſe und Sichel klingen, ſichs frohſam wandert in friſcher Sonnenluft... da kann ich am beſten ſchaffen. Ich habe nie Menſchen erfinden können. Ich mußte da die Wur⸗ zeln meines Schaffens immer in das Wirkliche treiben. Ich muß Menſchen lebend gſehen haben, um ſie auf die Beine ſtellen zu kön⸗ nen. Ich kann Stoffe erfinden, Handlungen ausgeſtalten, Stim⸗ mungen erwecken; die Menſchen aber muß ich aus der Wirklichkeit holen. Es genügt mir oft, einen Menſchen nur flüchtig geſehen zu haben; und ich kann ihn mitten in ein frei erfundenes Schickſal ſtellen, mit dem er natürlich nicht das Geringſte zu tun hat und in dem ihn auch niemand erkennt, von ihm ſelbſt überhaupt ganz zu ſchweigen. Aber die Wurzeln der Wirklichkeit muß ich für jeden Menſchen habe, den ich geſtalte, von den tragenden Helden ange⸗ fangen bis herunter zu kleinſten Epiſodenfigur. Das gilt auch für meine hiſtorſchen Romane. Ich mußte auch für dieſe Schöpfungen einer längſt verſunkenen Zeit Geſtalt, Antlitz und Lebenspuls der darin handelnden Menſchen lebenden Menſchen nachbilden, die mir irgendwann begegnet ſind. Die Menſchen waren ja immer die gleichen. Nur die Zeiten und die Schickſale der Menſchen haben gewechſelt. Für dei Technik meines Schaffens habe ich in der Zeit meiner intenſiven Mitarbeiterſchaft an der Münchener„Jugend“ eine wahre Hochſchule durchgemacht. Ich war doch über zehn Jahre einer der Hauptmitarbeiter am aktuellen Teil der„Jugend“ und habe in dieſer Zeit rund tauſend aktuelle Beiträge für die„Jugend“ ſowohl unter meinem Namen wie unter verſchiedenen Pſeudo⸗ nymen geſchrieben. In dieſer Zeit lernte ich den Fleiß und die Sorgfalt der Kleinarbeit, das Ziſelieren, das Behandeln auch des ſprödeſten Stoffes, das ſich Fügen in die Materie, die Unermüd⸗ lichkeit der Pointierung. All das, was fleißige Kleinarbeit war, iſt mir für mein ſpäteres großes Schaffen von geradezu unſchätz⸗ barem Wert geworden. Ddie Technik in der Behandlung kleiner Stoffe übertrug ſich unwillkürlich auf die Ausgeſtaltung großer Stoffe, die gelernte Kleinarbeit begann ſich in Geſtaltung von Dialog, Umwelt und Stimmung feſtzuſetzen. Der jahrelang er⸗ probte geduldige Fleiß vereinte ſich mit dem großen Schwung dichteriſcher Phankaſte, mit der Freude an umfaſſenden Geſtaltul gen zu dem erforderlichen Maße der Selbſtkritik. l⸗ Heute kann ich es ja geſtehen, daß ich jedesmal nach der 15 lendug eines größeren Werkes einen furchtbaren Katzenjamt ge⸗ habe. Ich nehme ſchwer Abſchied von den Menſchen, die ich det ſtaltet habe. Es iſt wie eine Art Heimweh nach der Zeit, in lie⸗ ich an dem Werk geſchaffen habe. Es ich wie ein Scheiden vaß ge⸗ ben und vertrauten Menſchen. Denn ich habe ſie ja alle ſo 92 ul kannt. Sie ſind mit mir gegangen, haben mir Freude und jeht Sorge und Erhebung, Heiterkeit und Erbarmen bereitet. Und ſal muß ich ſie hinausziehen laſſen in das ihnen beſtimmte Schina⸗ Und dann kommt der Katzenjammer. Dann erſcheint wir alle⸗ and ich da geſchrieben habe, fahl und nichtig, ſo friſch, lebenspoll an mächtig es auch unter dem Schaffen war. Ich muß mir wenn ſelbſt Mut machen. Ruhig werde ich aber regelmäßig erſt, lent der ſichtbare Erfolg eintritt. Das gehört wohl auch für einen blich Schaffenden zu den Wurzeln ſeiner Arbeit. Zufrieden iſt ſchlie immer nur der Dilettant. ie Und zum Schluß muß ich noch eine Wurzel ausgraben. 95 iſt eigentlich komiſch. Aber verſchweigen will ich ſie doch nichz ruch einer ganz gewaltigen Wurzel meines Schaffens iſt der alte ſieſen „Nemo propheta in patria“ geworden. Ich mußte nämlich wnd⸗ Spruch an mir ſelbſt wie ſelten einer erfahren. Ich bin nirg Mit ſoviel angefeindet und verſchmäht worden als gerade in Tivrſ teden wenigen Ausnahmen haben ſich gerade Tiroler Blätter ene ahre im Totſchweigen oder im Herunterreißen meines Schaffens run⸗ Retorde geleſſtet. Ausdrüclich muß ich feſtſtellen, daß daend ter die klerikate Preſſe Tirols den geringſten Anteil hatte. c Haß und Mißgunſt engerer Landsleute haben immer tollere Ich priolen geſchlagen, je ſichtbarer mein Schaffen emporſtieg be⸗ habe mich nie darüber gekränkt. Es hat mich immer ungen cheie luſtigt. Und was das Wichtigſte iſt: es war mir ein ſo mach ſtel Antrieb, immer noch mehr zu/ erreichen, immer noch höher zu Rel⸗ gen, immer noch zielbewußter zu arbeiten, daß ich ohne dieſe nlih der und Feinde unter meinen engeren Landsleuten wahr nle nicht mit dieſer zähen Willenskraft gearbeitet hätte. Alſo ihle ich ihnen eine ſtarde Wurzel meines Schaffens. Ich h. 1 Attikeſ ſchließlich nicht mehr geleſen, weil mir die Zeit dabehh tat. Noch heute bewahre ich einen viele Spalten langen, füt artikel eines kleinen Tiroler Blattes auf, der vor mindeſtens ame zehn Jahren erſchienen iſt. Ich habe ihn bis heute noch er nicht geleſen. Ich bewahre ihn auf, um ihn einmal bei 22 n al. ſonders feierlichen Gelegenheit zu leſen. Viellecht leſe ich enſh meinem ſechzigſten Hurtstag. Vielleicht oder ſogar wahrſch auch da noc nicht. Laufe der Jahre zu einer internationalen Autorität auf dem Gebiete 22— Rr r D rree eeeeeee n DD. r i S 1. — *** un einstarke Wurzeln für alles Erreichte liegen für mich außerhalb Montag, den 16. Auguſt 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 374 Hundert Jahre Mergentheimer Quelle H. Wenn wir der Jahrhundertfeier der Entdeckung der Mergent⸗ beimer Juelle größere Bedeutung beilegen und nachträglich noch unſere beiden Sonderberichterſtatter zu Wort kommen laſſen, ſo ge⸗ ſchieht dies einmal wegen der allgemeinen Bedeutung eines ſolchen relgniſſes, zum anderen aus der Erkenntnis heraus, daß dieſer uelle und der Entwicklung des Bades eine bedeutende Zu⸗ kunft ſicher iſt. Die Mergentheimer Quelle iſt nicht nur ein Er⸗ ſatz für das böhmiſche Karlsbad, ſondern ſie iſt nach wiſſenſchaftlichen Feſtſtellungen und den praktiſchen ärztlichen Erfahrungen weit beſſer als Karlsbad. Ein deutſches Bad im Süden Deutſchlands mit olchen Vorzügen: zu ſeinem Nutz und Frommen muß nicht zuletzt im vaterländiſchen Intereſſe die Preſſe das Wort führen. Wir glauben daher, der Allgemeinheit nützen zu können, wenn wir mehr als ſonſt auf das köſtliche Geſchenk der Natur hinweiſen, das ſie einſt in den Schoß der Erde im Taubertal gebettet hat, der ſie nun der Menſchheft zum Heile wieder zurückgibt. vom Neckar⸗ ins Taubertal Unſer Wagen iſt ſoeben durch das Karlstor in Heidelberg gefahren. Die wunderſchöne Neckarlandſchaft, von glänzenden Sonnenſtrahlen übergoſſen, weitet ſich dem Blick. Einzelne immer nd immer wieder ſchöne Landſchaftsbilder fliegen an uns vorüber; Stift Neuburg mit der ſch bis bo Ziegelhauſen mit ſeinen rotbedachten Landhäufern, die ſich bis hoch an die Berge ſchmiegen, um Neckargemünd mit der gegenüberliegenden roten Felswand, die in der Sonne glüht. Im Hintergrund ragt über das ganze Landſchaftsbild Dilsberg. Nach dem Verlaſſen des Karlstores in eckargemünd wird die Bahn für den Wagen frei und er rollt nun Stunde um Stunde über Berg und Tal durch Feld und Wald. Herrliche große Laub⸗ und Tannenwaldungen ſpenden köſtliche Kühlung und reine Luft. Die ausgefahrene Neckarſchiffsbrücke bei brigheim hemmt auf kurze Zeit den Lauf des Wagens. Inzwiſchen dat ſich im Norden eine dunkle, mächtig drohende Wolkenwand aufgerichtet. Ein Gewitter naht heran, eine kleinere Wand ſteht im Südoſten. Hinter Mosbach praſſelt der Regen nieder, ununter⸗ brochen faſt eine halbe Stunde lang. Als aber der Wagen bei Oſterburken die Höhe wieder erklommen hat, ſind die Wolken am erſtieben. Helle Sonne ergießt ſich wieder über die Felder. illionen Waſſerperlen glitzern an Gräſern und Sträuchern. Ein mächtiger breiter Doppelregenbogen in glühenden Farben ſteht am Himmel. So ſchön ſahen wir ihn ſelten. Es iſt uns, als führen wir hindurch: Ein herrlicher Triumphbogen der Natur für die Mergentheimer Feſttage. Ueber den verlauf der Feier 1175 der wir bereits einen kurzen Auszug am Freitag abend ver⸗ öffentlichten, ſchreibt ausführlich unſer Dr..⸗Sonderbericht⸗ srſtatter: »Pünktlich um 7 Uhyr morgens, zur Zeit, da ſonſt der Morgen⸗ Horal der Kurkapelle erklinat, verſammelte ſich vor dem Kurhaus eine aroße Runde. in deren Mittelpunkt Könia Ferdinand von Bulagarien, der bohe Gönner Meraentheims. der Für ſt zu Hohenlobe⸗Langenbura. deſſen Haus beſonders eng mit Mergentheim verknüpft iſt. der Vertreter des Württemberaiſchen und Badiſchen Staatspräſidenten, der Württemberaiſche Land⸗ agspräſident Körner, eine große Anzahl von Profeſſoren und Jerzten, von Abgeordneten des Württemberaiſchen Landtaas und 8057 Reichstags. und weiterhin etwa 100 Ebrenaäſte, darunter etwa 5 Vertreter der Preſſe. der arößten Tagesgeitungen. Die feierliche uſik des Kurorcheſters begann, ein Chor der Mergentheimer Ge⸗ ſangvereine folate, dann ertönte eine Hirtenmuſik, ein Schäfer ſtieg. zangſam auf das Podium und ſprach in feierlicher Rede die Worte, die der Dichter Hans Heinrich Ehrler zur Hundertiahrfeier des Dades ſeiner Vaterſtadt geſchentt hat. Vier Numußen ſtanden bm zur Seite und unter einem muſikaliſchen Quellenmotiv ſtieg langſam und immer höher die Quelle ſprudelnd empor. Es iſt beſonders tragiſch zu nennen, daß der viel verdiente Vor⸗ Atende der Bad Mergentheim A.., Kommerzienrat Albert Schwarz⸗ Stuttgart, durch Krankheit verhindert war, der Feier anzuwohnen. Für ihn ſprach Direktor Gallion und bearüßte die Erſchienenen. Er gab einen Ueberblick über die hiſtoriſche Entwick⸗ belts, Mergentbeims und ſchloß mit den Wünſchen für beſte Geſund⸗ it 25 verhinderten Vorſitzenden. e ann folgte eine Reihe von Glückwünſchen, dargebracht von 5 Stadt Naud Stadtſchultheiß Klotzbücher, vom Bezirk durch L ramtmann Schlör, vom badiſchen Staatspräſidenten durch unndrat Rozzoli, vom württembergiſchen Staatspräſidenten Sid dem Miniſterium des Innern durch Miniſterialrat Dr. v. Dibeurlen, von der Reichszentrale für Verkehrswerbung durch derektor Schumacher, von der Handelskammer Heilbronn durch in in Präſident, Geheimrat Rümelin. Sie alle begrüßten da⸗ ger.ergentheim geleiſtete Werk als ein zum Segen der Menſchheit ereichendes, beſonders wertvolles und gaben ihm ins zweite Jahr⸗ undert ſeines Daſeins die beſten Wünſche mit. Eine Rezitation ner,Gedichtes von Möricke über die Karlsquelle, ein weiterer Män⸗ 8 und ein Muſikvortrag beſchloſſen dieſen erſten Teil. ann begab ſich die ganze zahlreiche Menge durch die feſtlich demnemten 15 0 Alleen zu dem neuen Kleinod Mergent⸗ zu der Quelle, die nach dem Vorſitzenden des Aufſichtsrats] Die geiſtige und kulturelle Entwicklung Bulgariens. ei Ob nicht der Neid der anderen die endgültige Freude am Anden Erfolg weſentlich vermehren hilft? Für mich war er ſchieden eine Wurzel unermüdlicher Arbeit und gleichzeitig ein emein kräftiger Dünger auf eine andere Wurzel, auf den ſtar⸗ geb iroler Bauerntrotz in mir, der mich dann erſt recht nicht nach⸗ wollte ließ, wenn mam mir Schwierigkeiten in den Weg legen Hei es Tiroler Heimatbodens in München, wo ich eine zweite ich mat fand, Freunde, Förderer und prächtige Menſchen, denen denumendlich viel danke. Dieſer Stadt, dem Land der Bayern und ich a deutſchen Reich, die Gott ſegnen möge für und für, danke meinlles, was ich heute bin. Gott ſegne Deutſchland! Dieſes ſoll lehte innigſtes, heißeſtes und inbrünſtigſtes Gebet ſein bis zum manche ienzug. Meine treuen Brüder draußen haben mich ſo muß —5 vergeſſen laſſen, die ich in der eigenen Heimat erfah⸗ Jum Tode Robert Löſchs pie, Die Nachricht vom Tode des früheren Mannheimer Hofſchau⸗ Caler Ro 0 5 t Loeſch weckt Erinnerungen an dieſen Künſtler. de ude Tätigkeit fällt in die Aera Praſch und die zwei erſten Drittel beſo aſſermannſchen Intendanz. Robert Loeſch war ein Künſtler dopuderer Eigenart und er hatte eine wundervollen Humor. Wie andelär er war, kann man ſich in Mannheim von heute bei völlig nogeren Theaterverhältniſſen kaum mehr denken. Damals gab es Bühz was nicht gerade ein Gewinn für die Entwicklung einer Veſch ubsgabung war, Rollenfächer mit feſt gefügten Grenzen. Schre war„Naturburſche“ und ſeine Domäne waren Luſtſpiel und vergeßn. In einzelnen Rollen hat er ſich den Manmheimern un⸗ Luseblich eingeprägt. Wie köſtlich war ſein Zwirn in Neſtroys Vilder Vagabundus. In allen Photographenkäſten hingen die Leim des luſtigen Kleeblatts Emil Hecht als Knierim, Stkury als losli und Loeſch als Zwirn. Wenn Hecht und Loeſch ihre Späße Za 15 bebte das Theater faſt vor Freude und Lachen. Auch ſein Erin kellner Leopold im„Weißen Röß'l“ iſt nicht aus der als gerung zu bannen. Die Lißf als Rößlwirtin, Robert Loeſch heißt dpold die beiden„ſchmiſſen“, wie es in der Bühnenſprache fiel mit r Stück. Die oft gegebene„Penſion Schöller“ ſtand und Loeſch Robert Loeſch. Aber noch in zahlreichen andern Rollen bot neun elähnliche vorzügliche Leiſtungen. In den erſten Jahren bdes Guftoobnten Jahrhunderts verließ er unſere Bühne und machte Bühn, Kallenberger Platz. Wer Robert Loeſch auf der hieſigen Humor ſah hat dankbare Erinnerungen an ihm und ſeinen köſtlichen auf das Deshalb ſoll auch von hier ein beſcheidener Lorbeerzweig von jetzt ab den Namen Albertquelle trägt, wo wiederum in feierlichem Rahmen zunächſt das Sanktus von Schubert erſchallt. Dann hielt der leitende Arzt des Kurhauſes, Dr. Haug, die etwa Aſtündige Feſtrede mit dem Thema:„Das Ueberſinnliche in der Medizin“. Er zeigte in gedankenvollen Ausführungen die tiefſten, dem Menſchen ſich immer wieder aufzwingenden Rätſel in den Fragen woher, wohin, was iſt das Leben, was iſt der Tod. Die Geiſtlichen der drei Konfeſſionen weihten der Quelle religiöſe Segenswünſche, nachdem Stadtſchultheiß Klotzbücher den Taufakt in warmen Worten vollzogen hat. Und wieder wanderte die Feſtverſammlung nunmehr hinaus zu der Zukunft Mergentheims, zu der Stelle, wo der neu zu erſtellende Kurſaal entſtehen ſoll. Nachdem Direktor Gallion von der Bad Mergentheim.⸗G. die künſtleriſche Urkunde in den Stein gelegt hatte, wurde der Grundſtein von zwei Maurern in Zunft⸗ tracht geſchloſſen. Als erſter ſprach der Vertreter der württem⸗ bergiſchen Staatsregierung Glück⸗ und Segenswünſche für die wei⸗ tere Entwicklung Mergentheims aus. Ihm folgte der Präſident des württembergiſchen Landtags, Theodor Körner, der das Nach⸗ ſtreben der Männer Mergentheims, die ihr Schickſal einfach meiſtern wollen, dem ganzen Deutſchen Vaterlande wünſcht. General Jet⸗ ter ſprach für den großen Verein der Freunde Mergentheims. Auf dem Markfplatz fand um 11 Uhr eine Bürgerfeier ſtatt, bei der der durch Kommerzienrat Schwarz neu geſtiftete Brunnen mit dem Denkmal des alten Hoch⸗ und Deutſchmeiſters Schutzpar, gen. Milchling, enthüllt wird. Die alte Hoch⸗ und Deutſchmeiſter⸗ kapelle aus Wien war zu dieſem Zweck erſchienen. Farbenpracht und Farbenfreude kamen in das Bild durch die zahlreichen Volks⸗ trachten aus der Umgebung Mergentheims. Der edle Marktplatz in guter alter Form gab den richtigen Rahmen für dieſe Weiheſtunden. Der Sohn des erkrankten Stifters übergab den Brunnen der Stadt. Stadtſchultheiß Klotzbücher übernahm ihn zu treuen Händen. Der Dichter des Feſtſpieles Hans Heinrich Ehrler pries Mergentheim in feſtlichen Worten als Heilbad, wünſchte ihm unter allen Umſtänden die Entwicklung auf dieſer Linie und ließ ſeine Worte ausklingen in ein Hoch auf Stadt, Land und Reich. Das Deutſchlandlied ertönte, brauſend mitgeſungen von der vielhundertköpfigen Menge. Ein Nixenreigen der 24 ſchönſten Jungfrauen Mergentheims ging über die Bühne, reizend und wundernett anzuſehen in Anmut, Farbenſpiel und graziöſer Bewegung. Dann wieder ein polternder Ton. In einer Ecke ſehen wir die Ratsſitzung, in der der Schäfer Gehrig vor 100 Jahren dem Bürgermeiſter Kunde machte von ſeiner Entdeckung, dem Bürgermeiſter und den Stadträten, die die Quelle zuerſt recht ſehr verſchmähen und ihren Tauberwein gar weſentlich höher ſtellen als das ſalzige Naß. Als aber der Pro⸗ viſor in weiſen Worten die Vorzüge der Quelle preiſt, da werden die Herren doch endlich anderen Sinnes und beſchließen, ſie als Heil⸗ kraft der Menſchheit zugänglich zu machen. Dann Geſang, Muſik⸗ ſtücke, Wiener Weiſen, auch dieſer Teil der Feier war zu Ende. Ausklang HH. Im Anſchluß an die verſchledenen Feſtakte vereinigte ein meinſchaftliches Mitkageſſen die Teilnehmer im Kurhaus⸗Saal. hieß Direktor Hengſt die Teilnehmer herzlich willkommen. Von den zahlreichen Tiſchreden auf Mergentheims Bade⸗Zukunft, auf die Stadt, die Aerzteſchaft uſw. war für Mergentheim beſonders bemerkenswert das Verſprechen des Staatsſekretärs Kumbier vom Direktorium der Reichsbahngeſellſchaft, für zweckmäßige, bequeme und direkte e e beſorgt zu ſein. Wenn auch mit einer leiſen Jronie Bürgermeiſter Klotzbücher Zweifel auf⸗ kommen ließ, ſo darf man doch erwarten, daß ſich die Zuſage des Staatsſekretärs, die in einer ſo energiſchen und kraftvollen Sprache gegeben wurde, mit der Zeit ihrer Erfüllung entgegenreift. Zu den regelmäßigen Beſuchern Bad⸗Mergentheims zählt der ehemalige ger König Jerdinand von Bulgarien Seit dem Jahre 1906 iſt er alljährlich zu kürzerem oder längerem Aufenthalt in Mergentheim erſchienen und hat ſich durch ſein ſchlich⸗ tes und leutſeliges Weſen die Sympathie der Kurgäſte errungen. König Ferdinand wohnt meiſtens im Wilhelmsbau, wo er mit ſeinem Hofmarſchall und Kammerdiener einige Zimmer inne ha!. Er er⸗ ſcheint regelmäßig zu den Mahlzeiten im Reſtaurant des Kurhauſes, wo für ihn ein Tiſch. der mit ſeinen Lieblingsblumen, weißen Nel⸗ ken, geſchmückt iſt, bereit ſteht. Schreiber dieſes hatte Gelegenheit, von dem Könia angeſprochen zu werden, der ſich eingehend über Mannheim erkundigte und ſogleich das Geſpräch auf die Zeit Karl Theodors, Schwetzingens uſw. lenkte. Der König iſt immer noch eine ſtattliche Erſcheinung. Sein charakteriſtiſches ſtraffes Ge⸗ ſicht mit dem weißen Spitzbart, ſeine hinter einer Brille leuchtenden Augen, fallen ſofort auf. Mit unermüdlicher Ausdauer hat er den Veranſtaltungen von morgens 7 bis nachmittags 4 Uhr beigewohnt und iſt dann in ſeinem Wagen nach Coburg zurückgefahren. In Coburg bewohnt der König eine beſcheidene Villa, in der er ſich hiſtoriſchen und ethnologiſchen Studien widmet. Vögel⸗ und Schmet⸗ terlinas⸗Sammlungen ſind ſeine liebſte Beſchäftigung. Bekanntlich hat ihn der diesjährige internationale ethnologiſche Kongreß in Stockholm zu ſeinem Ehrenpräſidenten erwählt. In Cobura denkt er gewiß des öfteren an ſein durch den Kriea verlorenes Lebensziel: 2 Lilm⸗Spiegel Die Unbeſchäftigten Irgend jemand hat ſich die Mühe gemacht, einmal alle die vielen Schauſpieler und Schauſpielerinnen mit berühmten Namen hervorzukramen, die man ſeit Jahr und Tag nicht mehr auf der Leinwand geſehen hat, und ſiehe da, ihre Zahl iſt erſchreckend groß und bei den meiſten weiß man keinen Grund anzugeben, warum man ſie nicht mehr zu ſehen bekommt. Die Damen ſeien vorange⸗ ſtellt. Da iſt zum Beiſpiel Lotte Neumann, ehemals ein Liebling des Films. Man ſieht ſie nicht mehr, wenigſtens nicht in neuen Arbeiten. Auch Aſta Nielſen fehlt ſei langem ebenſo Hanna Ralph und Fern Andra. Luci Höflich, Käte Haak, Olga Limburg muß man ſich ſchon auf der Sprechbühne anhören, wenn man ſie überhaupt noch einmal ſehen will, nicht anders iſt es mit Trude Heſterberg und Hilde Woerner. Grete Diercks hat ſich gut verheiratet, daß ſie es nicht mehr nötig hat. Gertrud Welcker, die man immer gern ſah, iſt verſchwunden, Eliſabeth Bergner hat das Filmen aufge⸗ geben und Lyda Salmonova entbehrt die Unterſtützung ihres in⸗ zwiſchen geſchiedenen Gatten Paul Wegener. Sie alle haben gute Namen und ſind dem Film etwas geweſen. Warum ſieht man ſie nicht mehr? Warum gibt man ihnen keine Rollen? Die Herren ſind nicht beſſer dran. Mit Ausnahme von Alfred Abel und Emil Jannings wird keiner pauſenlos beſchäftigt, aber die folgenden ſind ſeit mehr als einem Jahr vollkommen von der Bildfläche ver⸗ ſchwunden. Genannt ſeien nur: Albert Baſſermann, Paul Wege⸗ ner, Alexander Granach, Rudolf Klein⸗Rogge, Gr. Chmara und viele andere. Rieſenhalle in Babelsberg Die Ufa hat ſoeben auf ihrem Gelände in Babelsberg eine neue Rieſenhalle für Aufnahmen bauen laſſen, die bald fertiggeſtellt ſein wird. Die Ausmaße ſind enorm. Länge 123 Meter, Breite 56 Meter, bebauter Raum 100 000 Kubikmeter Grundfläche 5800 Quadratmeter. Es iſt alſo möglich, in dieſer Halle eine Straße von 52 Meter Breite und faſt 90 Meter Tiefe aufzubauen. Die Halle, die die Form eines Doppel⸗T haben wird, iſt die größte Aufnahme⸗ halle in Deutſchland. * Pauſenloſe Vorführung Während der Inflation war das Kaffee„Dalles“ in Berlin bekannt als ſchwarze Börſe. Jetzt hat es endlich ſeine Pforten ſchließen müſſen, um einem Kino Platz zu machen, das einen hüb⸗ ſchen Endruck macht. Kein allzu großer Raum und auch ſonſt nicht Grab dieſes trefflichen Schauſpielers aus ſchönſten Mann⸗ bemer Theaterzeiten F. Wk. weiter beachtlich in einer Stadt wie Berlin, aber bemerkenswert Rommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Lampertheim aß Lampertheim, 13. Aug. Bürgermeiſter Keller eröffnet die geſtrige Sitzung um 8 Uhr abends. Sämtliche Punkte wurden öffentlich behandelt. An Stelle des aus dem Gemeinderat ausgeſchiedenen Mitgliedes der Zentrumspartei Phlilipp Illius III. hätte nach dem Wahlvorſchlag Herr Philipp Hamm V. zu kreten, der aber das Amt ablehnt. An nächſtfolgender Stelle ſteht Herr Karl Oberfeld II. der das Amt annimmt und deshalb zunächſt durch den Bürgermeiſter auf Handſchlag verpflichtet wird. Als Hauptpunkt kommt ſodann die Waſſerverſorgung der Gemeinde Lampertheim zur Beratung. Der Bürger⸗ meiſter, der das wiederholt aufgetauchte Problem der Waſſerver⸗ ſorgung in hieſiger Gemeinde beleuchtet, ſtellte den Referenten, Dip.⸗Ing. Segelken, von der Firma Franke⸗Werke A.., Ber⸗ lin vor und bittet, der dringenden Sache näher treten zu wollen. Der Referent ſtellt zunächſt die Frage, ob jetzt die geeignete Zeit ſei, ein ſolches Werk in Angriff zu nehmen. Er findet es faſt unbegreiflich, daß eine ſo große Gemeinde wie die hieſige noch ſo rückſtändig ſei. Gerade jetzt ſei es noch möglich, die Sache mit ver⸗ minderten Koſten durchzuführen, da durch das Reich noch Mittel zur Bekämpfung der Erwerbsloſigkeit durch Ausführung von Not⸗ ſtandsarbeiten bereitgeſtellt werden. Der Redner beleuchtet die hygieniſche und wirtſchaftliche Bedeutung einer modernen Waſſer⸗ verſorgung und zeigte an Hand einer aufgehängten Karte, wie ſich das Rohrnetz in der Gemeinde verzweigen und wie hoch ſich die Ko⸗ ſten ſtellen würden. Bei einer Länge von etwa 1934 Kilometer und 200 Hydranten für Brandfälle und Straßenbeſprengung kämen ungefähr 265 000 RM. in Frage. Er nimmt an, daß ſich der größte Teil der Einwohner an das Rohrnetz anſchließt und empfiehlt für Minderbemittelte und Erwerbsloſe eine Kreditgewäh⸗ rung, damit auch dieſe der Wohltat teilhaftig werden. Ein Zwang zum Waſſerbezug kann natürlich nicht erfolgen. Ein gangbarer Weg ſei auch der, den Einwohnern, die gleich eine Pau⸗ ſchale von 15 RM. für den Anſchluß zahlten, gewiſſe Vorteile zuzu⸗ ichern. Bei 2700 Haushaltungen mit 1700 Anſchlüſſen und einer eteiligung von zunächſt 1300 Abnehmern rechnet er mit 87 000 RM. Anſchlußkoſten. Er erwähnt auch dabei, welche Verdienſtmög⸗ lichkeiten dem ortsanſäſſigen Handwerk durch die Anlage entſteht. Auf die Frage der Erſtellung eines eig enen Waſſerwerkes zu ſprechen kommend, hält er die Erbauung eines ſolchen mit einem Koſtenaufwand von 52 000 RM. für gegeben, wenn je Kopf und Tag 35—40 Liter Waſſer abgenommen würden, und alle Haushal⸗ tungen angeſchloſſen ſind, dagegen empfiehlt er bei einer Beteiligung von 75 Prozent Anſchluß an das am Ort vorbeiführende Rohrnetz der Stadt Womrs. Für Abgabe des Waſſers durch Waſſermeſſer kann er ich nicht verſtehen. Er ſchlägt ſtaffelförmige Tarife vor, die feſtzu⸗ 1 75 Sache der Gemeindeverwaltung ſei, wie ja auch ein Ortsſtatut über den ganzen Waſſerbezug auszuarbeiten iſt. In ſeinem Schluß⸗ wort empfiehlt er, die Sache intenſiv zu behandeln und verweiſt noch⸗ mals auf die zurzeit beſtehende Gelegenheit, einen Reichszuſchuß für Notſtandsarbeiten zu erhalten, während man nicht wiſſe, wie die Verhältniſſe im kommenden Jahre lägen, die jedenfalls ungünſtiger ſeien. Bürgermeiſter Keller dankt dem Vortragenden für ſeine erſchöpfenden Ausführungen und ſchlägt vor, aus den Reihen der Fraktionen eine Kommiſſion zu bilden, die die Sache weiter be⸗ arbeiten ſoll, ſofort eine ſolche, beſtehend aus den Her⸗ ren Bär, Lerch, Fiſcher, Platte, Rockenfeld, Kärcher, Gollnick, J. Illius, J. Herweck 11., Joh. Dan. Schollmeier, Jak. Hamm 9. und Gemeindebaumeiſter Mottmann gewählt wird. Ueber die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer ſchließt ſich der Gemeinderat den vom Miniſterium herausgegebenen Richtlinien an, wonach Inflationszuwüchſe vom 1. Januar 1919 bis 31. Dezem⸗ ber 1924 bis zu 20 Prozent Wertzuwachs mit 10 Prozent und über 30 Prozent mit 20 Prozent beſteuert werden. Ablöſung der Frankenthaler Stadtanleihen Frankenkhal, 13. Aug. Heute nachmittag trat der Stadtrat zuſammen, um zur Ablöſung der Stadtanleihen Stellung zu nehmen. Aus der Denkſchrift des Erſten Bürgermeiſters Dr. Straſſer ging hervor, daß die Anleiheſchuld der Stadt annähernd eine halbe Million beträgt, für deren Ablöſung in 30 Jahren Raten von je Mk. 15 000 vorgeſehen ſind. Der Stadtrat ſtimmte dem vom Finanzausſchuß bereits genehmigten Plan ohne Diskuſſion zu. Für einen Kredit an den gewerblichen Mittelſtand in Höhe von 40 000 Mk. übernimmt die Stadt die Bürgſchaft. Von den weiteren Beſchlüſſen ſind zu er⸗ wähnen die des Jagdbogens II, die Ermäßigung der Steuer für Raſſezuchthunde, die Ergänzung der Grundwert⸗ und Gewerbeausſchüſſe und die Wahl des erſten Bürgermeiſters als ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden des Mieteinigungsamtes. Ningg Fidtenadd Badgr köstlich erfrischend, stärkend. Bezugsnachweis und Gratisproben durch Boxberger, Bad Kissingen Eaz3 für Abgeerbeitete, Nervöse amerikaniſchem Syſtem pauſenloſe Vorführungen bietet. Von mor⸗ gens halb zehn bis abends um elf werden ununterbrochen Filme vorgeführt werden. Da man dadurch das Publikum ſchneller „durch“ hat als bei nur fünfſtündiger Spielzeit, wird man alle zwei Tage oder ſogar jeden Tag das Programm wechſeln müſſen. Der deutſche Film marſchierk Aus Newyork kommt die Nachricht, daß der Ufafilm„Varieté“ dort außerordentlichen Erfolg habe. Die Kritik bezeichnet ihn allgemein als eine Oaſe in der Wüſte des ſentimentalen Kitſches. Langſam beginnen alſo ſelbſt die Yankees einzuſehen daß man nicht ewig das tranige Oel der Amerikafabrikation ſchlucken kann. Verfilmung von Skücken Von den 150 Stücken, die im Laufe der letzten zwölf Monate in Newyork aufgeführt wurden, ſind nur 13 für den Film erworben worden. Im allgemeinen wurden Abfindungsſummen an die Au⸗ toren pro Stück von 40 000 Dollar gezahlt im ganzen ſind etwa dreiviertel Million Dollar von der Filminduſtrie für Erwerb von Theaterſtücken ausgegeben worden. Das iſt ſehr wenig, wenn man bedenkt, daß ſo viel die paar Theater auf dem Broadway alle Woche an Eintrittsgeldern vereinnahmen. Kino im-Zug Seit einiger Zeit, ohne daß man viel davon hörte, führt eine Reihe von D⸗Zügen in der Tſchechei einen Kinowagen mit ſich, der einen Vorführungsraum für 80 bis 100 Perſonen enthält. Der Zuſpruch ſoll ungeheuer ſein, beſonders da die Eiſenbahnverwal⸗ tung Wert darauf legt, gute Kopien guter Filme zur Aufführung zu bringen. Zweifellos ſind auch die Einnahmen krotz des ver⸗ hältnismäßig geringen Eintrittsgeldes befriedigend, wie aus der Abſicht hervorgeht, in Zukunft alle D⸗Züge im Lande mit Kino⸗ wagen auszurüſten. Wann werden wir ſo weit ſein? Film-Geſchäfte Was die amerikaniſchen Filmgeſellſchaften für Geſchükte machen davon kann man ſich ein Bild entwerfen, wenn man ein paar Zahlen hört. Die vier großen allein in Frage kommenden Produktionsgeſellſchaften Metro⸗Goldwyn, Firſt National, Fox und Famous Players haben im letzten Jahre allein 300 Millionen Dol⸗ lar für Verkäufe threr Filme ins Ausland hereinbekommen. Da⸗ gegen haben ſie nur für 1 Million Dollar ausländiſche Filme ge⸗ kauft. Die Abgaben die ſie für Filmaufführungen im Laufe eines Jahres an den Staat bezahlen mußten, belaufen ſich auf 10 Mil⸗ lionen Dollar! weeeeeeeer dadurch, daß es als erſtes Lichtſpielhaus in Deutſchland nach rr— 4. Seite. Nr. 374 Neue Männheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 16. Auguſt 1920 Stäoͤtiſche Nachrichten Der Ernteſegen in Mannheim vor 100 Jahren Auf dem Felde wogen goldene Aehren, die uns das tägliche Brot ſpenden. Unter der ſcharfen Senſe des Schnitters fallen die elben Halme, werden zu Garben gebunden, und hochbeladen chwankt der Erntewagen nach der Scheune. So im Dorf. Die Stadt weiß nichts davon. Aber die alten Mannheimer erinnern ſich noch recht gut, wie drüben überm Neckar, hart am Meßplatz, die Felder anfingen, wie dort große Kleeäcker ſich ausdehnten und die goldenen Aehren im Winde wogten. Damals ſah man auch noch im Weichbild der Stadt Erntewagen fahren, und da und dort wohnte noch vereinzelt ein Bauer, hatte ſeine Scheune, in der das Klipp⸗ Zapp⸗klapp der Dreſchflegel neugierige Kinder anlockte. Verſchwunden alle Poeſie. Häuſer, Fabriken, Mauern, Schlote aben alles ländliche Weſen verdrängt, und gar bald weiſen auch unſere Vororte nur noch vereinzelte Bauernhöfe auf. Wie ſah es aber vor 40 Jahren in Neckarau aus? Faſt lauter Bauersleute wohnten dort, Erntewagen um Erntewagen rollte damals durch das Dorf in die Scheune, und der letzte Wagen trug den reichgeſchmück⸗ ten Ernteſtrauß, ein Birkenbäumchen, an dem farbige Bänder luſtig im Winde flatterten. Gehen wir aber noch weiter zurück, in die Zeit einige Jahre nach den Befreiungskriegen, als der kurfürſtliche Hof gerade 20 Jahre nach München übergeſiedelt war, ſo finden wir in der Stadt auf enger Umgrenzung nur 20 000 Einwohner, außen herum aber ſaßen Bauernhöfe, und in der Stadt ſelbſt baute mancher Handwerker ſein eigen Brot, war doch auf dem Rhein⸗ häuferhof, nachdem die Rheinhäuſerſtraße benannt iſt, ein ſchönes Hofgut, der kurfürſtlichen Familie gehörig. Nicht weniger als 380 Morgen Ackerland und 91 Morgen Wieſen gehörten dazu mit ſchönen Hof⸗ und Wirtſchaftsgebäuden. Auch Weinberge waren damals in Mannheim in Menge zu finden. Wer das Mehl in der Stadt zu kaufen gezwungen war, fand in der Mehlwage was er brauchte; dorthin mußte alles zum Verkauf in die Stadt kommende Mehl gebracht werden. Lange Zeit befand ſich die ſtädtiche Mehlwage in dem Gebäude neben dem Schulhaus in N 6. Unter die Zins⸗ und Steuerabgaben der Bauern gehörte da⸗ mals auch der Zehnten. Davon weiß unſere heutige Zeit nichts mehr. Jede zehnte Garbe auf dem Feld war dem Fiskus verfallen, In langen Reihen ſtanden die Garben auf dem Acker oder in Haufen zu zehn geſchichtet. Aber Aufladen durfte der Bauer nicht, bis einer der Zehntobmänner er⸗ ſchien und ſchaute, ob auch richtig gezählt und eine„gute“ Garbe dem Staat abgeliefert wurde. Mancher Schlitzöhrige band die zehnte Garbe äußerſt klein und betrog den Fiskus. Drohte ein Witterungsumſchlag oder kündeten ſchwarze Wolken ein drohendes Unwetter an, dann entfuhr dem Bauersmann manches Donner⸗ wetter, wenn der Zehntobmann nicht zur Stelle war und das Auf⸗ laden ſich verzögerte. Wie manche Fuhre kam verſpätet und naß in die Scheune, einzig und allein der ſtrengen Geſetzesvorſchriften wegen. Olt Fiskus konnte noch ſo ſtrenge hinter dem Zehnten her ſein, wo ihn der Bauersmann beſchummeln konnte, kat er es. Ein großes Aufgebot von Arbeitskräften und Fuhrwerken war not⸗ wendig, um auf den zerſtreut liegenden Aeckern die zehnten Gar⸗ ben zu holen und in die Zehntſcheuer zu führen. Heute finden wir in den Gemarkungen der Dörfer beſondere Diſtrikte. Zelgen, die vorzugsweiſe mit Getreide bebaut ſind. Da reiht ſich Acker an Acker mit goldenen Aehren. Davon wußte man früher nichts. Heute wäre es nicht ſo ſchwer, in dem zuſammenhängenden Ge⸗ treidefeld den Zehnten zu erhehen; doch damals ward hier ein Aeckerlein geſchnitten, dann lud dort wieder ein Bauer ſeinen Ernte⸗ ſegen auf. Zehn Aecker weiter band einer wieder eine kleine Sae aber erſt am Abend. Da mußte der Beamte Fuchs und aſe ſein, um keinen durchſchlüpfen zu laſſen. Trotz aller Eile und aller Maßnahmen kam der Staat nicht auf ſeine Rechnung. Darum beſchloß man, den Zehnten an den Meiſtbieten⸗ den zu verſteigern, dann hatte der Fiskus ſein bares Geld, mochte der Steigerer ſehen, wie er mit den Bauern fertig wurde. So tat die löbliche Kreisdirektion in Mannheim im Jahr e13 11. Der Herr Kreisdirektor und ſein Schreiber warteten und warteten, doch keine Menſchenſeele fand ſich ein. Die Verſteigerung des Zehnten konnte nicht erfolgen, weil ſich zur Ueber⸗ nahme der pflichtungen niemand eingefunden hatte. Was blieb der hohen Kreisdirektion anders übrig, als den ganzen Apparat zur Einziehung des Zehnten ſelbſt wieder aufzubieten und den Zehnken ſelbſt einzuſammeln. Doch wehe euch, ihr Bauern! Scharf werden die Vorſchriften gehandhabt werden, denn es iſt klar, ihr vermale⸗ deſten Dickſchädel habt euch zuſammengetan und beſchloſſen, daß keiner der Verſteigerung anwohnt, und hätte ſichs einer einfallen laffen, auch nur der Neugierde halber ſeine Schritte nach der Ver⸗ ſteigerungsſtelle zu lenken, ſo wäre er der Rache ſeiner Mitbürger verfallen geweſen. Möge der Herr Krreisdirektor ſeine Zehntgarben ſelbſt einſammeln, aufladen und heimführen, ſo lautete die Parole der Bauernſchaft. Bedeutete es nicht auch eine Niederlage des geſtrengen Herrn Kreisdirektors, daß niemand, auch keine Menſchenſeele ſich zur Ver⸗ ſteigerung eingefunden hatte? Gewiß. Um dieſe Tatſache kommt man nicht herum. Jeder wird fragen: warum ſammelt ihr den Zehnten wieder ſelbſt ein? Darum nichts verſchweigen. Der Monitor bringt darum am 15. Juli des Jahres 1817 folgende amtliche Bekannt⸗ machung. beliebte Operette„Der fidele Bauer“ in Szene. Verſteigerung des großen Zehndes Da bei der vorgenommenen Verſteigerung des großen Zehnten auf dem Sand(jenſeits des Neckars) keine Liebhaber ſich einfanden, hat das hochlöbliche Kreisdirektionsamt ſich vermüßigt geſehen, die Selbſteinheimſung des gemzen großen Zehnten für dieſes Jahr zu verfügen und hat bereits die Dominialverwaltung angewieſen. Um aber bei der Einheimſung des Zehnten die Ordnung einzuhalten und dem Nachteil der Aegrii etwa verſucht werdenden Unterſchleife vor⸗ zubeugen, wird verordnet: 1. Nach der Betglocke abends und morgens vor derſelben darf weder von dem Feld, noch auf das Feld gefahren werden und nur dann darf noch des Abends nach der Betglocke vom Feld gefahren werden, wenn der Wagen ſchon vor der Betglocke geladen war. 2. Es iſt nicht geſtattet, vor der Häufung des Ackers aufzuladen. 3. Wenn der Zehnten im Haufen gegeben oder 885 gelaſſen twird, darf nicht ohne Beiſein des Zehntobmanns abgefahren werden. Wird aber vor jedem Haufen eine gute Garbe liegen gelaſſen, dann kann ohne die Gegenwart des Zehntobmanns die Abfahrt vom Acker geſchehen. 4. Jeder Contravenient wird mit 1 Gulden 30 Kreuzer für die Zehntträger und mit 3 Gulden für die ſtädtiſche Armenkaſſe unnach⸗ ſichtlich geſtraft und zum Erſatz des Schadens angehalten. 5. Jeder Begüterte, der den Zehnten ſich zueignet und denſelben ohne vorherige Abfindung mit der Herrſchaft einheimſt, wird mit 10 Reichstaler zum Beſten der ſtädtiſchen Armenkaſſe beſtraft. Nun ſehen wir die Zehntobmänner mit ihren Dienſtleuten in den verſchiedenen Felddiſtrikten im Schweiße ihres Angeſichts herum⸗ rennen, bald da, bald dort, um nach dem Rechten zu ſchauen; ja ſie ſind beſonders eirfig, um den und denen Hartgeſottenen wegen ſchlech⸗ ter Garben vor den Allgewaltigen zu bringen, der über ihn die ge⸗ bührende Strafe ausſprechen wird. Solche Schikanen in der heißen Erntezeit, wo dem Vauer jede Minute koſtbar iſt, konnten und durften ſich auf die Dauer nicht halten. Die Abgaben in natura fan⸗ den bald die erwünſchte Ablöſung— zu beiderſeitiger Zufriedenheit, und nur in der Geſchichte der Heimat leſen wir heute noch von dem Zehnten. J. Gund. * * Schwarzhörer. Ein in den S⸗Quadraten wohnhafter Elektro⸗ techniker hatte ſich, ohne die Genehmigung der Deutſchen Reichspoſt einzuholen, eine Funkempfangsanlage eingerichtet. Gegen ihn iſt ein Straſperfahren eingeleitet worden. FJreiwillig aus dem Leben geſchieden iſt am Samstag vor⸗ mittag ein 48 Jahre alter, verheirateter Maſchiniſt, der ſich im Abort ſeiner Wohnung in der Seilerſtraße erhängte. * Lebensmüde. Am Saumstag nachmittag wollte ſich in einem Hauſe der Kirchſtraße eine Frau und zur ſelben Zeit in einem Hauſe in den U⸗Quadraten ein Buchdrucker durch Einatmen von Gas das Leben nehmen. Beide konnten rechtzeitig von ihrem Vorhaben ab⸗ gehalten werden. Die Frau wurde in das Krankenhaus überführt. — In der vergangenen Nacht wollte eine in den I⸗Quadraten wohn⸗ hafte Kaufmannsehefrau von der Friedrichsbrücke aus in den Neckar ſpringen. Die Lebensmüde wurde daran von einem Polizeibe⸗ amten gehindert und auf die Wache des 9. Reviers verbracht. „Geländet wurde am Samstag nachm. im Verbindungskanal die Leiche des 24 Jahre alten, ledigen Kaufmanns J. K. von hier, der den Tod freiwillig dort geſucht hatte. * Schwerer Anfall des Aukorennfahrers Birk. Bei dem am Sonntag ſtattgefundenen Geſchicklichkeitswettbewerb im Ludwigs⸗ hafener Ebertpark ereignete ſich ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Ingenieur Hans Birk von den Bugattiwerken in Mannheim rannte gegen ein Hindernis, das aus einer drei Zentimeter dicken Eiſenſtange beſtand, die etwa 1,20 Meter hoch vom Boden ange⸗ bracht war. An dem von Birk geſteuerten Wagen wurden Kühler und Karoſſerie beſchädigt. Der Fahrer ſelbſt wurde am Kopf ſchwer verletzt. Er wurde in das Mannheimer Krankenhaus verbracht, wo er bedenklich darniederliegt. * Anfall auf dem Flugplatz. Am Samstag nachmittag fingen guf dem Flugplatz die Kleider eines Hilfsarbeiters, der dem Lande⸗ feuer zu nahe kam, Feuer. der Mann, der Brandwunden am Bein erlitt, mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Fuſammenſtöße ereigneten ſich am Samstag vormittags Ecke Luiſenring und Jungbuſchſtraße zwiſchen einem Lieferwagen und einem Radfahrer; nachmitags auf der Schloßgartenſtraße zwiſchen einer Zugmaſchine und einem Radfahrer; auf dem Friedrichsring von Q7 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer und auf der Straße am weißen Sand zwiſchen zwei Radfahrern und abends am Paradeplatz zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer. Bei den Zuſammenſtößen iſt ernſtlicher Perſonen⸗ und Sachſchaden nicht entſtanden. * Ein Gaſt beſtohlen. Entwendet wurde eine braunlederne Brieftaſche mit 4 Fächern und 200 Bargeld, ſowie ein Scheck über 71 Mark der Firma Freiberg Nachf., einen ſolchen von der Firma Hirſch Schuſter über 50 Mark ſowie ein Perſonalausweis auf den Namen Paul Müller in Gersfeld lautend, in einer Wirtſchaft in G 2. Veranſtaltungen Wiener Operettenſpiele. Dienstag abend wird des„Königs Nus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Planmäßig angeſtellt wurde Hilfsarzt Dr. Arthur Kuhn bei der Heil⸗ und Pfleganſtalt bei neaſſeten als Anſtaltsarzt, Bürogehilfe Adolf Mitſchele als Finanzaſ Lina Kalteiſen als Kanzleiaſſiſtentin, als Baumeiſter Johann Georg Armbruſter in Offenburg, Ferdinand — nt, Schreibgehilfin auoberſekretäre die Gräßle in Bruchſal, Georg Kreutzer in Heidelberg, Leo Mar⸗ tin in Karlsruhe, Karl Treiber in Freiburg, Philipp Stetzel⸗ berger in Heidelberg, Otto Vetter in Karlsruhe. Verſetzt wurde Anſtaltsarzt Dr. Alfred Meyr an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen in gleicher Eigenſchaft zur Heil⸗ und Pflegeanftalt Illenau. geidelbera. 15. Aug. Wie das„Heidelberger Tageblatt“ mel⸗ det, teilte in der Preſſebeſprechung Poligeidirektor Athenſtädt mit, daß auf höhere Anordnung Beſtimmunasmenſuren n mehr geduldet ſind und daß die Polizei vom nächſten Semeſter ab dagegen mit aller Schärfe vorgehen wird. * Eberbach, 13. Aug. Der 23jährige verh. Kart B. Beiſel überfiel in Michelbach den 21jährigen Schloſſer Karl Lenz und brachte dieſem mit einem Dolch verſchiedene gefährliche Stich⸗ wunden bei. Der Ueberfallene brach blutüberſtrömt zuſammen. Beiſel, der ſofort die Flucht ergriff, wollte durch Erhängen Selbſt⸗ mord verüben, konnte aber noch rechtzeitig durch ſeine Ange“ hörigen daran gehindert werden. * Oeſtringen, 13. Aug. Als der gjährige Sohn des Landwirts Haleich eine Kuh aus dem Stall führen wollte, ſtürzte er in die Pfuhlgrube und ertrank. AKarlsruhe. 15. Aua. In der Nacht zum 11. Auguſt drangen Diebe durch Aufbrechen der Decke vom dritten nach dem zweiten Stockwerk in die Büros des Hauptzollamtes bier ein und ſtahlen Steuerwertzeichen für Rigaretten, blau auf weißem Felde, zu 2, 3 und 4 Pfennig im Werte von 30 000 RM. Bereits vor etwa drei Wochen war ſchon einmal der Verſuch gemacht wor“ den, in das Hauptzollamt einzubrechen und Steuerwertzeichen i entwenden. Die Diebe waren damals am Dachkanal hochgeklettert und in ein Eckzimmer des Gebäudes gelangt, von dem aus ſie in das Zimmer zu kommen ſuchten, in dem die Steuerwertzeichen verwahrt werden. Durch eine Stahlplattentür war ſedoch der Verſuch ge⸗ 5 und ſie mußten damals unverrichteter Dinge wieder ab⸗ ziehen. fKlarlsruhe, 15. Auauſt. Der erſt kürzlich aus der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau entlaſſene Polizeikommiſſär Peter Lechkemket hat ſich in der Nacht auf Samstaa auf dem Grabe ſeiner Frau au dem hieſigen Friedhof erſchoſſen. Triberg. 13. Aug. Die überreiche Zahl an Todesfällen unter den namhaften Bürgern der Stadt. die für das geſamte Leben der Stadt von Bedeutung waren, iſt abermals um einen weiteren Todesfall vergrößert worden. Er betrifft den Fabrikanten Joſef Furtwängler ſenior, der früher das ehemals Gebr. Bühler⸗ ſchafe Fabrikanweſen gekauft, vor einigen Jahren es ſeinen Söhnen übertragen und ſich ſelbſt zurückgezogen hatte. Er iſt im Alter von 68 Jahren nach ſchwerer Krankheit geſtorben und hinterläßt für viele Gebiete im Leben der Stadt eine große Lücke. Aus einer alten Tri⸗ berger Familie ſtammend. haben vor allem die verſchiedenen Korpo⸗ rationen einen lebhaften Mitarbeiter und Leiter an ihm gehabt. Ena verwachſen war er mit dem Mufikverein, dem er ſchon 1869 als akti⸗ ver Muſiker beitrat und dem er von 1900 bis 1926 ein außerordent⸗ lich rühriger und verdienſtvoller Vorſitzender war. Bei ſeinem aus Geſundheitsrückſichten erfolgten Ausſcheiden wurde er zum Ehren⸗ mitglied ernannt. Er war auch 50 Jahre Mitalied des katholiſchen Kirchenchors und deſſen Ehrenmitalied. Seit langen Jahren wirkte er auch als Mitglied der Städtiſchen Kurverwaltung verſtändnisvo an den Fragen des Verkehrslebens mit. * Billingen, 15. Aug. Hier wurde ein 36jähriger verh. Poſt⸗ ſchaffner verhaftet, der beſchuldigt wird, ſeit etwa einem Jahr aus Briefen, Paketen uſw. Geldbeträge entnommen un für ſich behalten zu haben, während er die Vriefe teils wiedet verſchloß und ablieferte, teils aber auch vernichtete. Es handel ſich um einen Beamten, der bereits ſeit 18 Jahren beim hieſigen Poſtamt in Dienſt iſt. St. Blaſien, 10. Aug. Ein Kuraaſt, der berelts vor längere Zeit hier weilte und. von ſeinem Lungenleiden vollſtändig aeheilt, demnächſt in die Heimat zurückkehren wollte. ſchickte dieſer Tace einen Patienten des Krankenhauſes mit einem größeren Ge betrag auf die Po ſt. Der Patient verſchwand jedoch mit den Gelde auf Nimmerwiederſehen. Der Verluſt des Geldes reate de Kurgaſt derart auf, daß er einem Herzſchlaa erlag. Weisweil bei Waldshut, 13. Aug. Nach vorausgegangenen Zwiſtigkeiten erſchoß der 22jährige Karl Geiger ſeinen ülteren Bruder, den Schmied Adolf Geiger⸗Rutſchmann. Er ſoll au⸗ geblich in Notwehr gehandelt haben. Der Täter wurde verhafte⸗ — Herausgeber, Drucker und Verleaer: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure?— Für Polittk: i. V. Kurt Fiſcher.— Feuilleton: l. V. Kurt Fiſcher⸗ Nachbarin“ gegeben. Mittwoch geht auf vielfachen Wunſch die Der Rampf mit den Geſſtern Roman von Arkur Brauſewelker Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 38 Nachdruck verl en Herminens Einſegnungstag war gekommen. Es war eine Feier an dem wundervoll gotiſchen Hochaltar der alten Oberpfarrkirche St. Marien, die auf alle, die ſie mit ihr begingen, einen tiefen Eindruck machte. Aber in welcher Weiſe ſie auf Hermine wirkte, wie ſich ihr reif entwickelter Geiſt zu den religiöſen Erforderniſſen dieſes Tages ſtellte, das wußte niemand zu ſagen. Denn über ihr innerliches Empfinden äußerte ſie ſich niemals, ſelbſt der Mutter gegenüber nicht, mit der ſie ſonſt alles teilte. Hans Hartau verglich ſie in ſeiner Tiſchrede mit einer Waſſer⸗ lilie, die, von Wind und Welle geſchaukelt auf der blauen Fläche des Waldſees hin und her ſchwankt mit der Wurzel aber feſt und unbeweglich im Grunde des Sees verankert iſt. „Das war ſehr blumenhaft und ſchön, was der Onkel Hans da bei Tiſch über mich ſagte,“ meinte Hermine zu der Mutter, als dieſe ſie nach alter Gewohnheit des Abends auf ihr Zimmer be⸗ gleitete und während des Ausziehens bei ihr weilte,„aber, offen geſtanden, begriffen habe ich es nicht ganz. Und als Waſſerlilie fühle ich mich nun wirklich ganz und gar nicht. Aber Onkel Hans muß ja immer geiſtvoll ſein. Tante Annelieſe iſt ſo ganz anders. Sie hat kein Wort zu mir geſagt und mir nur die Hand gedrückt. Ich finde, das iſt mmer das beſte, was man einem Menſchen an ſolch einem Tag tun kann. Alles andere macht man doch mit ſich ſelber ab.“ Sie hatte ſich heute ſehr ſchnell ausgezogen und nach ihrer kindlichen Gewohnheit mit der Mutter das Nachtgebet geſprochen. Nun gähnte ſie herzhaft, reckte die Arme weit aus, kuſchelte ſich wohlig in ihre Kiſſen, und als Frau Dora das Zimmer verließ, vernahm ſie ſchon die regelmäßigen Atemzüge, die ihren ſchönen Schlaf verrieten. Die Einſegnung hatte in Hermines Leben wenig verändert. Sie beſuchte das Gymnaſium weiter und hatte ſpielend die Ober⸗ ſekunda erreicht. Nur inſofern war etwas Neues in ihr Daſein getreten, als die Mutter in all den Häuſern, in denen ſie verkehrten, Beſuche mit ihr gemacht und ſie in die Geſellſchaft eingeführt hatte. Nun gab es viele Einladungen zu Nällen, Feſten und Eſſen, und oftmals kam Hermine ſpät in der Nacht nach Hauſe, um am Inächf ten Tage Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder.— Sport un Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehm um acht Uhr früh wieder auf der Schulbank zu ſitzen. Aber auch das bereitete ihr keine Schwierigkeiten. 85 9 cah niemals, daß ſie eine Schulſtunde verſäumte oder ſich auch nur ver⸗ ſpätete, weil ſie die Nacht durchgetanzt hatte. Auf den Geſellſchaften war ſie von harmloſer Fröhlichkeit. Sie tanzte mit ebenſo großer Anmut wie Leidenſchaft, bewahrte aber auch hier ſtets jenes vornehme Gleichgewicht, das ihren ganzen Menſchen auszeichnete. Ihr Körper hatte ſich wundervoll entwickelt, und da ſie mit der Lieblichkeit ihrer Erſcheinung eine hervorragende Klugheit vereinte, ſo gehörte ſie bald zu den am meiſten begehrten und umſchwärmten Damen. Es gab Herren, die eine gewiſſe Scheu vor ihr hatten. 51 war ihnen zu klug und ſie fürchteten, ſich Blößen vor ihr zu geben. Anter ihren Tänzern traf ſie möglichſte Auswahl und verkehrte in den beſten Kreiſen und ſuchte ſich in der Schule wie in der Ge⸗ ſellſchaft zu ihrem perſönlichen Umgang nur Mädchen der erſten Häuſer aus. Auch darin glich ſie ganz der Mutter. Da geſchah eines Tages etwas, das die ganze harmoniſche Entwicklung ihrer Jugend jäh durchriß. Hermine war ſpäter als ſonſt aus der Schule nach Hauſe ge⸗ kommen. Werner hatte ſeine Vormittagspraxis beendet, und man wartete bereits mit dem Eſſen auf ſie. Schon bei ihrem Eintritt in das Zimmer merkte ihr Frau Dora an, daß ihr etwas Beſonderes zugeſtoßen ſein mußte. Und als ſie ſich jetzt zu Tiſch ſetzte und von den Speiſen, denen ſie ſonſt mit ge⸗ ſundem Hunger zuſprach, nur nipppte, traten die Spuren einer ſtarken Erregung in ihrem Weſen deutlich zutage. Sie beſaß eine für ihre Jugend erſtaunliche Beherrſchung und liebte es nicht, daß die Mutter oder gar der Vater irgendwelche teilnehmende Fragen an ſie richteten, wenn ſie ſich einmal körper⸗ lich nicht wohl fühlte. Diesmal aber ließ ſich Frau Dora, die ſonſt auf dieſe Eigen⸗ tümlichkeit der Tochter, beſonders wenn der Vater dabei war, Rück⸗ ſicht zu nehmen pflegte, nicht beirren. „Was hat du, Hermine?“ fragte ſie freundlich, aber doch ſehr beſtimmt. „Ach laß doch, Mutter,“ gab dieſe ablehnend und ein wenig unwillig zurück.„Ich habe nichts.. wirklich nichts.“ „Nein, mein Kind, auf dieſe Weiſe laſſe ich mich nicht abfinden. Dir iſt etwas geſchehen, und ich möchte wiſſen, was es iſt.“ „Ach, es iſt etwas Dummes.. ſo unglaublich Dummes.“ „Trotzdem möchte ich es wiſſen. Willſt du es hier bei Tiſche nicht ſagen, ſo wollen wir aufſtehen; wir ſind ja mit unſerem Eſſen fertig, und du kannſt es mir auf meinem Zimmer mittetlen.“ Gericht und alles Uebrige: Fr. Kircher. Auzeigen: Dr. W. E. Sti ⸗ „Nein, der Vater muß dabei fein“ 13 „So ſprich!“ ſagte jetzt Werner. 0 ch habe dir ſchon einmal erzählt“— Hermine richkete 900 bei Tiſch ihr Wort ausſchließlich an die Mutter—„Du beſinnt die nicht wahr, daß in der neuen Klaſſe eine Spaltung in unſer bieſſt ſo einträchtiges und kameradſchaftliches Verhältnis eingetreten Sie iſt durch einige Mädchen hervorgerufen, die von auswärts uns gekommen ſind, und die, weil ſie weder nach ihrer Herkun noch nach ihrer ganzen Lebensart und ihrem Benehmen zu 50 e unſeren feſt geſchloſſenen Kreis keine Aufnahme gefun aben. „Ja, das haſt du mir vor einigen Wochen erzählt, ich erin mich ſehr gut.“ r⸗ „Das mag ſie geärgert haben. Denn ſie haben ſich nun iene ſeits zuſammengetan und laſſen keine Gelegenheit vorübergehen uns allerlei Schabernack zu ſpielen, wo ſie nur können. Beſonde⸗ die eine, die ganz weit aus dem Weſten durch die Verſetzung ahlich Vaters, eines kleinen Beamten, hierher gekommen, iſt unermüd en in dem Erſinnen immer neuer Bosheiten und hat es am meſſul⸗ auf mich abgeſehen, weil ich ihr mit nicht mißzuverſtehender bich lichkeit gezeigt habe, daß ſie, ſie mag tun, was ſie will, für mi Luft iſt. Heute aber...“ 15 Sie hielt inne und biß ſich auf die Lippen. Man ſah, d nere ſie mit den Tränen kämpfte. „Heute aber?“ fragte Frau Dora,„ſo erzähle doch weil „Ach, es iſt ſo albern und ſo gemein zugleich, daß mam gar nicht ausſprechen kann. Heute ſagte ſie 150 der großen Pauß, als die ganze Klaſſe verſammelt war.. nein, ich ſchäme mn es euch zu erzählen... ſie ſagte...“ ſi „Nun, was ſagte ſie?“ unterbrach ſi u Dora, als wiederum ſtockte.„„ hen „Daß ich am allerwenigſten Grund hätte ſo ſtolz von.. herab zu tun, denn mein Vater, der Vater eh Biters, wa⸗ ein Betrüger geweſen, und hätte Jahre lang im Gefängnis geſeſſe* Totenſtille war es an der Taſel, Frau Dora war weiß be worden wie das Tiſchtuch, und Werner Torwald ſaß da, wunn nicht, was er hörte, ſtrich ſich einige Male über die hohe Stirn iht ſtützte dann den Kopf in die Hand, daß man ſein Geſicht nicht ſah„Das iſt entſetzlich... ganz entſetzlich,“ flüſterte endlich§t Dora vor ſich hin. · „Nicht wahr, es iſt gar nicht auszudenken... eine ſo teufliſc Bosheit!“ „Was tateſt du?“ Fortſetzung folgt.) 1 —. 8 Montag, den 16. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 374 Nus der Pfalz Tödlicher Aukounfall Ludwigshafen, 16. Aug. Am Sonntag rannte das Liefer⸗ auto eines hieſigen Metzgermeiſters auf der Fahrt nach dem Schlachthof beim Ueberholen eines ausfahrenden Kraftfahrzeuges egen ein aus entgegengeſetzter Richtung kommendes Fuührwerk. er Lenker, der 23 Jahre alte Metzgerburſche Alfons Huber, wurde derart ſchwer verletzt, daß er nach Ueberführung ins Kran⸗ kenhaus verſtarb. Ein neunzähriges Mädchen im Schifferſtadter Wald tot aufgefunden Schifferſtadt, 16. Aug. Geſtern nachmittag wurde das neun⸗ lährige Töchterchen des Feldhüters Thomas im Walde tot auf⸗ Madtnden. Das Kind war in Begleitung eines gleichalterigen 5 ädchens 0 einem Waldweg auf der Suche nach Haſelnüſſen urch einen Mann überfallen u. ins Gebü ch geſchleppt worden. Spaziergänger, die durch das andere Mädchen um Hilfe angegangen urden, fanden die Ueberfallene erwürgt mit zufammengebun⸗ werdnHänden vor. Der Mörder konnte noch nicht feſtgenommen Leudwigshafen, 13. Aug. Die Zollaſſiſtenten Ludwig Käſtel n Ludwigshafen bei der Zollaufſichtsſtelle St. in Ludwigshafen, Joſ. Omeiner in Ludwigshafen bei der Zollaufſichtsſtelle St. in Lud⸗ wigshafen und Eugen Käſtl beim Hauptzollamt in Ludwigshafen „rligungsſtelle Luitpoldhafen worden zu Zollſekretären ernannt. „Ludwigshafen, 14. Aug. Geſtern abend gegen 11 Uhr ſtieg ein unbekannker, Mann im Alter von etwa 25 Jahren, nachdem er mil dem Gerüſt emporgeklettert war, in die Wohnung einer Fa⸗ ilie in der Frankenthalerſtraße ein, in der Abſicht, zu ſtehlen. Auf die Hilferufe der aus dem Schlafe erwachten Familie flüchtete r Täter. Als der Tat dringend verdächtig wurde ein 27 Jahre alter erwerbsloſer Fuhrmann von hier feſtgenommen. Speyer, 12. Aug. Vom 30. September bis 2. Oktober findet Ler der 11. bayeriſche Frauentag ſtatt. Der erſte Tag gilt dem ſchema Mädchenbildung“, der zweite behandelt die Veränderungen 81 Fürforgeweſen, den Zuſammenhang öffentlicher und privater ürſorge, den Aufgabenkreis der Sozialbeamtin, die Zuſammenhänge „Wirtſchaft und Sozialpolitik“. Als Rednerinnen ſind Dr. Bäumer und Dr. Baum, Dr. ertrud Wolf, Dr. Annemarie Fraenkel, Frl. — Lucas, Frau Dr. Ada Weinel u. a. mehr gewonnen. An 5 Tagung ſoll ſich eine Generalverſammlung des bayeriſchen Lan⸗ tönperbandes des Fünften Wohlfahrtsverbandes anſchließen(Pari⸗ aliſcher Wohlfahrtsverband Bayern). 22 Hochſpener. 12. Aug. Die Leiche des ſeit mehreren Tagen vermißten Betriebsführers im Gemeindewaſſerwerk. Heinrich Vogt, urde nunmehr aus dem Mühlweiher geländet. Er wurde am Hauls taa nachmittag zum Dienſt gerufen und iſt nicht wieder nach uſe zurückgekehrt. Man nimmt an. daß er am Abend. um ſchneller — 59 Hauſe zu kommen, quer über das Feld nach ſeiner in der Nähe b5 Weibers befindlichen Wohnuna aina und hierbei in dem mit ohem Schilfaras bewachſenen Sumpfaelände verſank. D„Reuſtadt, 14. Aug. Geſtern abend ſtieß ein Auto der Frau —5 Boſſung aus Edenkoben auf der Fahrt nach Venningen mit nem auf raſcher Fahrt befindlichen franzöſiſchen Militärauto 21 heftig zufſammen, daß beide Autos ſchwer beſchädigt wurden. de Inſaſſen erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. rau Dr. Boſſung mußte ſich wegen einer Fußverletzung nach Lan⸗ u begeben. Unterſuchung iſt eingeleitet. die c Landau, 12. Aug. Bei einem zweijährigen Kinde, das, um M Krankheit feſtzuſtellen, geröntat wurde, ſtellte man feſt, daß die kagenwände durch übermäßigen Genuß von nicht gekautem danaumm'! teilweiſe zuſammengeklebt waren. Das Kind mußte berjert werden. f Kafſerslautern, 13. Aug. Ein ſchrecklicher Unfall ereignete am Donnerstag abend um.45 Uhr in der Nähe von Eſelsfürth. die ein Zug herannahte, ſcheuten an einem Zweiſpännerfuhrwerk 8 Pfer de und ſprangen zur Seite. Unglücklicherweiſe wurde da⸗ 0 der 23jährige— Fritz Heidemann aus Elelsfürth un⸗ den ſchwer mit Holz beladenen Wagen geriſſen und auf r Stelle getötet. Kaiſerslautern, 15. Aug. Am Freitag nachmittag ſtürzte ſich Dien der Friedrichſtraße wohnhafte 58jährige Rentnerin Frl. Woshl aus dem Fenſter ihrer im dritten Stockwerk gelegenen daß fung auf die Straße. Ste erlitt dabel ſo ſchwere Verketzungen, Die ſie bald nach ihrer Verbringung ins Krankenhaus verſtarb. Da Unglücliche war leidend und hatte in einem Zuſtand geaenger Peeſſion gehandelt. orts, Annweiler, 15. Aug. Am Freitag abend veranſtaltete die u ruppe Annweiler des Handelsſchutzverbandes, Grund⸗ und ken deltberverein ſowie Gewerbevperein eine Kundgebung gegen die erliche Belaſtung des Mittelſtandes. Der Ver⸗ bekonlungsleiter Becker wies einleitend auf die erſt jetzt zuſtande⸗ mmene Einigung zwiſchen den kundgebenden Organiſationen hin nahm darauf ſcharf Stellung gegen die Form der Zuſammen⸗ dielt des Steuerausſchuſſes. Dr. Weber von der Handelskammer ſodann einen ausführlichen V Lage über die wirtſchaftliche ſſch on Handwerk und Einzelhandel. Juſtizrat Klug beſchäftigte Een mit der Sllen die in Lage der Hausbeſitzer, hervorgerufen durch die zu hohe yndi g. Er verlangte Aufhebung der Zwangswirtſchaft. Auch ſteuerlius May vom Handelsſchutzverband beſchäftigte ſich mit der ſchlleßuhen Belaſtung. Eine einſtimmig angenommene Ent⸗ Fung beſchloß die Kundgebung. der Neswweibrücen, 13. Aug. Ein hieſiger Motorradfahrer fuhr in wei cht 75 Donnerstag gegen 1 Uhr in der Gutenbergſtraße e S. Fu gänger an und verletzte ſie. Die Unterſuchung über big chuhefrage iſt eingeleitet worden.— Beim hieſigen Poſtamt ſind weſte 24 Teilnehmer für die Opernübertragung München⸗ tra kücken angemeldet worden. Da als Mindeſtzahl 25 Hörer in dann 05 kommen, fehlt nur noch eine Anmeldung. Damit wären geſichert für den kommenden Winter angeſagten Opernübertragungen ert. Fre Pirmaſens, 13. Aug. Wenn auch Schadenfreude als die reinſte i zude bezeichnet wird, muß man doch das Vorgehen eines hie⸗ rüb ermieters mißbilligen, der anſcheinend aus Freude hatte er, daß ſein Meter, mit dem er in Mietſtreitigkeiten gelebt ſch einen Umzug vornahm, eine Fahne aushängte. Die Poli⸗ r eritt dann auch ein und der Hausbeſitzer mußte die Fahne wie⸗ Ler einziehen Nachbargebiete R: Vater Jumpfen. 13. Aug. Der weithin bekannte„Erbachbauer, auf die ds verließ heute 52775 mit vieler Mühe und großen Koſten augzund öhe gebrachten of, um als 80jähriger nach Amerika anfaſſie andern. Jenſeits des großen Waſſers haben ſeine ſieben dort 8 5 Kinder dem alten Vater ein warmes Neſt bereitet. Neuro Mittelberbach bei Homburg, 13. Aug. Der Schloſſermeiſter interſgn arbeitete mit Hilfe von 9 Geſellen und Lehrlingen an der nach debrung der Drahlſeitbahn, die von der Grube Frankenholz führuner Kvhlenwäſche führt, um ſie durch eine neue eiſerne Unter⸗ dohr ag zu erſeßen. die Brücke brach plöhlich zuſammen. Neu⸗ Lehrli urde tot unter den Trümmern hervorgezogen. Einer der danen aſt wurde ſchwer verletzt, zwei andere leichter. Die übrigen — dem Schrecken davon. NNVT Loge—5 Stuhlreihe Platz l, 2 u. 3 je 100.— ganze Loge Numm. Pstuhireihe Platz l. u 8s ſe 80.— J Mk. 450. I püm. Platz 1 Platz 50. V— Sportliche Rund ſchau zur Großen Baden⸗Sadener Rennwoche Die ungariſchen und öſterreichiſchen Pferde bereits in Iffezheim ein ⸗· gekroffen— Starke Beteiligung der deutſchen Ställe ) Iffezheim, 14. Aug. Nur noch wenige Tage trennen uns von der Großen Baden⸗Badener Rennwoche, die bekanntlich in dieſem Jahre außer den beſten deutſchen Vollblütern zahlreiche ausländi che Pferde am Start in Iffezhzeim vereinigen wird. Auf der landſchaft⸗ lich prächtig gelegenen Rennbahn Iffezheim herrſcht ſchon ſeit Wochen ein emſiges Leben und überall iſt man damit beſchäftigt, die Renn⸗ bahn für die am Freitag. den 20. Auguſt beginnende Inter⸗ nationale Rennwoche herzurichten. Bereits am letzten Mittwoch ſind die erſten ausländiſchen Pferde in Iffezheim eingetroffen, nämlich der berühmte ungariſche Derby⸗Sieger Naplopo, der in Fach⸗ kreiſen als ein„Ueberpferd“ angeſehen wird, das als Favorit für den Großen Preis für Baden gilt. Am Freitag wurden die öſterrei⸗ chiſchen Pferde in Iffezheim ausgeladen, die ſich ebenfalls jetzt ſchon bei der Galopparbeit mit der Bahn vertraut machen wollen. Aus Frankreich wurden 6 Bopen in Iffezheim beſtellt, ſo daß mit 20 erſtmaligen Start franzöſiſcher Pferde beſtimmt gerechnet werden ann. Bei dem Aufmarſch der Ställe in Iffezheim ſind übrigens, was als Selbſtverſtändlichkeit betrachtet wird, unſere großen ſch önen Ställe lückenlos vertreten. Der Große Preis von Baden dürfte dieſes Jahr den Höhepunkt der deutſchen Rennſportſaiſon werden durch die Begegnung von Naplopo, dem ungariſchen Derbyſieger, Ferro, dem deutſchen Derbyſieger und Weißdorn, der in Köln in überlegener Form gegen Aurelius, dem zweiten Pferd im deutſchen Derby, den Großen Preis von Köln gewonnen hat. Nachdem Weiß⸗ dorn ſich bereits durch ſeinen überlegenen Sieg über Aditi, dem letzt⸗ jährigen Sieger im Großen Preis von Baden, im Hohenlohe⸗Deh⸗ ringen⸗Rennen ſeine Vormachtſtellung innerhalb ſeines Jahrgangs zurückerobert hat, iſt es ihm durch ſeinen leichten Erfolg in Köln gegen Aurelius nunmehr auch gelungen, ſich dem Dreijährigen gegen⸗ über wieder durchzuſetzen. Die Begegnung des geſunden Weißdorn mit dem Derbyſieger Ferro und dem Ungarn Naplopo, die im Großen Preis von Baden erfolgt, dürfte den Höhepunkt nicht nur der Baden⸗Badener Rennwoche, ſondern der ganzen deutſchen Renn⸗ ſaiſon bilden. Nach der Gewichtsannahme ſind für die Handicaps in Iffez⸗ heim ſtehen geblieben: Im Fremersberg⸗Ausgleich 32 Pferde, im Ulrich v. Oertzen⸗Ausgleich 18 Pferde, im Eberſtein⸗Ausgleich 35 Pferde, im Oos⸗Ausgleich 16 Pferde, im Favorit⸗Jagd⸗Rennen 27 Pferde, im Mburg⸗Rennen 17 Pferde, im Waſſerfall⸗Ausgleich 35 Pferde, im Heidelberg⸗Ausgleich 27 Pferde, im Badener⸗Jagdren⸗ nen 34 Pferde. Möglicherweiſe kommt noch im Fremersberg⸗Aus⸗ gleich und im Heidelberg⸗Ausgleich Honvitars hinzu, das Begleit⸗ und Führpferd von Naplopo. Was die ſonſtige Beteiligung des Auslandes betrifft, ſo hat Herr M. Tillement, der ſich vor dem Kriege als Lothringer einen Rennſtall in Deutſchland hielt und jetzt einen großen Rennſtall in Frankreich hat, für verſchiedene ſeiner Pferde das Gewicht in den Handicaps angenommen. Der auch in den kleinen Altergewichtsrennen vertetene Stall, deſſen Pferde von Atkinſon geritten werden ſollen, geht jedenfalls mit einem größeren Aufgebot nach Baden⸗Baden und wird dort zum erſtenmal ſeit dem Kriege Frankreich zu vertreten haben. Der Iternationale Club hat in dieſem Jahre die Eintritts⸗ preiſe im Hinblick auf die wirtſchaftliche Lage herabgeſetzt, eine Maßnahme, die in allen Kreiſen Befriedigung hervorrufen dürfte. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat, wie alljährlich wäh⸗ rend der großen Baden⸗Badener Rennwoche Sonderzüge von Baden⸗Baden und Karlsruhe aus nach dem Rennplatz Iffezheim vor⸗ geſehen, die Anſchluß an die Kurszüge aus dem Ober⸗ und Unterland haben und zu ermäßigten Preiſen gefahren werden. Für die Dauer der Baden⸗Badener Rennwoche hat ſelbſtverſtändlich die Kurverwal⸗ tung ein beſonders vielſeitiges Programm aufgeſtellt, ſo daß die große Baden⸗BadenerWoche, wie ſeit Jahrzehnten, den Glanzpunkt des Baden⸗Badener Kurlebens bilden dürfte. Lawutennis Deukſche Tennis⸗Meiſterſchafken uu Jriedleben wieder Meiſterin.— Von Kehrling/ Nahe gewinnen das Herren⸗Doppel. Hamburg, 15. Auguſt.(Eig. Drahtber.) Trotzdem die Witterung auch bei den Kämpfen des Sonntags recht trübe war, fanden ſich die Anhänger des weißen Sports auf den Plätzen der Hamburger Tennis⸗Gilde äußerſt zahlreich ein. Die erſte Entſcheidung des Meiſterſchafts⸗Turniers fiel im Damen⸗Einzel, wo ſich Frau Fried⸗ leben und die Meiſterin des Vorjahres, Frau Neppach, bis zur Schlußrunde durchgeſetzt hatten. Im Endkampf hatte es den An⸗ ſchein, als ob Frau Neppach nicht ganz auf der Höhe ihres Könnens ſei. Sie gewann zwar den erſten Satz, war aber in den nächſten dem ſcharfen Spiel der Frankfurterin nicht mehr gewachſen und verlor.— Die zweite Entſcheidung gab es im Herren⸗Doppel, wo die deutſch⸗ungariſche Kombination Rahe/ von Kehrling, die bereits in den Jahren 1923 und 1924 Meiſterſchaftsehren genoß, nach ſehr hartem Kampf gegen Gottlieb Or. Deſſart abermals den Titel an ſich riß. Allerdings mußten die Sieger das Letzte aus ſich heraus⸗ geben, um 611,:10, 6˙3.:6,:4 zu gewinnen. Auch in den übrigen Klaſſen wurde am Sonntag eifrig geſpielt, jedoch ſind die Spiele hier noch nicht bis zur Entſcheidung gediehen. Die Ergebniſſe des Sonnlags Damen⸗Einzel: Vorſchlußrunde: Friedleben— Peterey⸗Varada :4,:0; Schlußrunde: Friedleben— Neppach:7,:4, 6˙2.1 Herren⸗Doppel: Vorſchlußrunde: Von Kehrling⸗Rahe— Prenn⸗ Zander:1,:2,:2; Schlußrunde: Von Kehrling⸗Rahe— Gott⸗ lieb⸗Dr. Deſſaxt:1,:10,:3,:6,:4. Gemiſchtes Doppel: 2. Runde: Ehepaar Stehpanus— Vor⸗ mann⸗ Taruelle:3,:2; Hoffmann⸗Dr. Deſſart— Lent⸗Lorenz :5,:1; Petery⸗Varada⸗v. Kehrling— Amende⸗Gottlieb:3,:9, :2; Weihermann⸗Lüdtke ohne Spiel; Stephanus⸗Prenn ohne Spiel;? Außen⸗Moldenhauer— Hemp⸗Dr. Buß:2,:2; 3. Runde: Außen⸗Moldenhauer— Galvao⸗Lane:2,::; Stepha⸗ nus⸗Prenn— Weihermann⸗Lüdtke:8,:0. Damen⸗-Doppel: Neppach⸗Außem—Wurmſtich⸗Bremme 62,:23 Galvao⸗Hofmann—Dubienska⸗Amende:4,:3; Hemp⸗Delacroix Lent⸗Vormann:3,:7; Martin⸗Münſter—Frenz⸗Koch:2, 621; Jakobiny⸗Petery⸗Varada—Reinhold⸗Molle:1,:1; Friedleben⸗ Weihermann—Kirſten⸗Heinz:1,:0; Galvao⸗Hofmann—Hemp⸗ 7:5,:2; Stephanus⸗Kallmeyer—Jakobiny⸗Petery⸗Varada Herren-Einzel: Lane—Dr. Brandis 62, 68, 6·3; Dr. Deſſart— Dr. Buß zurückgezogen. Fußball F. C. Vorwärks Mannheim—Fußballverein Eppelheim 9ꝛ0(3·0) Eine große Ueberraſchung bereitete geſtern die Vorwärtself ihren Anhängern. Das Oualifikationsſpiel zur Ergänzung der Kreisliga des neuen Stadtkreiſes Mannheim⸗Ludwigshafen brachte einen reichen Torſegen, mit einem:0⸗Siege konnten die Grün⸗ weißen beide Punkte erringen. Die Mannſchaft ſtand ſeit langer Zeit zum erſten Male komplett und war dem Gegner in jeder Hin⸗ ſicht überlegen. Die Gäſte konnten nie gefährlich werden und kamen von Beginn an für den Sieg nicht in Frage. Die Angriffsreihe der Gäſte war nicht in der Lage, die einheimiſche Verteidigung zu resse Internati GE: Freitag, den 20. August/ Sonntag, den 22. August/ Dienstag, den 24. August/ Freitag, .— Meetings- überwinden. Sogar das ſogenannte Ehrentor blieb aus. Dagegen ——— Preise für die 5 e Renn-Eintrittskarten 1926. I. Platz EERiaeee, iseete war der Vorwärtsſturm wie ſelten durchſchlagskräftig und konnte bereits bis Halbzeit das Ergebnis auf:0 ſtellen, durch Lippler, „ambacher und Schott. Nach dem Wechſel war die Torausbeute noch größer. Bis zum Schluſſe ſtellten die Einheimiſchen das Er⸗ gebnis auf:0. Schiedsrichter Dörrhardt(F. V. Frankenthal) gut. Jußballverein Kaiſerslautern— B. f. R. Mannheim:3(:1) Auf dem Sportplatze des Ausſtellungsgebäudes in Kaiſerslau⸗ tern empfing am Sonntaa der F. V. K. den Rheinkreismeiſter. Das Spiel hatte in der Barbaroſſaſtadt aroßes Intereſſe beanſprucht, aber niemand hatte wohl dieſes überraſchende Ergebnis vermutet. Die Mannheimer waren bis auf den Torwart Hügel komplett, für dieſen hütete Betſch das Tor. Die Einheimiſchen lieferten ein großes Spiel und wurden dafür durch den beachtenswerten Sieg belohnt. Kaiſers⸗ lautern war zunächſt im Vorteile, doch kamen die Gäſte in der 35. Minute nach einem Fehler des Torhüters Wappler zum erſten Tref⸗ fer. Aber noch vor dem Wechſel glich Kaiſerslautern durch Wagner aus. 3 Minuten nach Halbzeit ſchoß Herberger das Führungstor für Mannheim. Doch konnte der Rheinbezirksmeiſter dieſen Vorſprung nicht lange halten. In der 6. Minute beſorgte Wagner den Aus⸗ gleich.:2. Durch Elfmeter erzielten die Hinterpfälzer ſogar die Führung:2 und wenia ſpäter erhöhte Waaner nach Vorlage von DThury das Ergebnis auf:2. Trotzdem ſich die Mannheimer ſehr anſtrengten, konnten ſie das Spiel nicht mehr aewinnen, ſondern nur durch ein 3. Tor das Ergebnis etwas verbeſſern. Spielvereinigung o7 Mannheim—Alemannia Worms b0:s(:2) Am Sonntag empfing 07 in einem weiteren Geſellſchaftsſpiele die als ſpielſtark bekannten Wormſer Alemannen. Es hatten ſich nur wenig Zuſchauer eingefunden. Das Spiel war wenig intereſſant. Vor allem enttäuſchte 07 und Worms zeigte trotz des Sieges keine beſonderen Leiſtungen. Hintermannſchaft und Mittelläufer waren gut und im Sturm bot der Halblinke gutes Können. Schiedsrichter Delank(..R. Mannheim) hatte die Spielleitung zur Zufriedenheit inne. Der Wormſer Halblinke erzielte das 1. Tor und blieb Ale⸗ mannia von da ab auch weiterhin im Angriffe. Einige gelegentliche Torgelegenheiten von 07 blieben infolge Unentſchloffenheit der Stürmerreihe ohne Erfolg. Durch Linksaußen und Halblinks er⸗ höhten die Gäſte bald ihr Reſultat auf:0. Ständig weiter ton⸗ angebend, folgten in kurzen Abſtänden zwei weitere Treffer. 520. 07 fällt immer mehr auseinander, ſo daß die Rheinheſſen mühelos noch zu 3 weiteren Treffern kamen. Das Ehrentor blieb den Em⸗ heimiſchen verſagt. Die Neuoſtheimer ſchienen durch das ſamstägige Spiel noch ziemlich mitgenommen. R. 2. Sporkklub Germania 04 Ludwigshafen— Anjon Ludwigshafen :0(:0) Die beiden alten Lokalgegner der Vorderpflazkreisliga ſtanden ſich geſtern auf dem 04 Platze zu einem Fend eeee gegen⸗ über. Das Spiel wurde durch die drückende Hitze ſehr benachteſligt, was ſich beſonders nach dem Wechſel bei beiden Mannſchaften ſtark bemerkbar machte. Der Schiedsrichter Herr Grünewald(Lam⸗ perlheim) traf ſeine Entſcheidungen korrekt. Die Gäſte waren zu⸗ nächſt im Vorteile, konnten ſich aber gegen die energiſcheHintermann⸗ ſchaft der Germanen nicht durchſetzen. In der 35. Minute ſchoß Wünſtel nach Vorlage des Linksaußen das 1. Tor. 04 war dann überbegen doch ließ ſich der Union⸗Torwart nicht lo leicht ſchlagen. Nach dem Wechſel nahm das bisher forſche Tempo merklich ab. Zu⸗ nächſt ſtrebte Union nach dern Ausgleiche, der Sturm ſchoß aber zu ungenu. Dann machte ſich 04 wieder frei, zeigae aber ebenfalls Ueber⸗ kombination. Erſt 15 Minuten vor Schluß gelang es dem Rechts⸗ außen das Endergebnis auf:0 zu ſtellen. Vei beiden Mann⸗ ſchaften waren die Torhüter die beſten. W. Srerrrrrffff AAꝓꝓcccc Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen baoiſcher Wetterſtellen(7e morgens —4— Luft. Tem⸗ 2 S812 See · S 8 Wint Srilr en e e ee8 m mö§ 5288•8 Rich.ſStarteeg sf88 Wertheim—— 13 26 0 ll— ſwoltenlos, Königſtuhl 625762 7 8 22 15] S/ leicht 75— Karlsruhe127 26,9 15 28 13 SSW/— beller Baden Badenſ 213———————— Villingen 780784,9]0 2 2510 Wleicht heiter— Feldberg. Hofſ 1497 64½ 14 17 12— ſtill 5— Badenweiler[— 763.4] 18 27 16 Sw-' lecht.u Dunſt.— St Blaſien.—— 111 2510— ſtill heiter— Höchſchwend[———1—————— Bei dem Vorüberzug der am Samstag über Frankreich legenen Druckſtörung iſt vorübergehend Gewitternei gung eingetreten. Es herrſchte geſtern heiteres und warmes Wetter. Die Temperaturen ſtiegen bis über 27 Grad an. Im uübrigen läßt die Wetterlage eine weſentliche Verſchlechterung erkennen. Ein glach dem 0 Meerbuſen gezogener kräftiger Luftwirbel verurſacht in weitem Umkreiſe böiges Wekter und in Mitteldeutſch⸗ land, wo herangeführte kältere Luftmaſſen auf wärmere trafen, vielfach Regenfälle. Gleichzeitig breitet ein ozeaniſches Tiefdruckgebiet ſeinen Einfluß oſtwärts aus. Es muß daher auch bei uns mit einer Wetter⸗ verſchlechterung gerechnet werden. Vorausſichtliche Witterung für Dienstag, bis 12 Ahr nachts: Trübung, zeitweiſe Regen, zumteil mit Gewitterbildung, kühler. 7 75 ge⸗ Bitte denken Sie daran, daß der Briefträger in diesen Tagen wegen Erneuerung der Postbezugs-Bestellung für den kommenden Monat vorspricht. Wir empfehlen unseren Bezlehern dle Einlösung der Postbezugsquittung sogleich vorzunehmen damit unliebsame Unterbre chungen in der Lieferung vermieden werden können Neu · Bestellungen nehmen alle Post- anstalten und die Briefträger entgegen Neue Mannheimer Zeitung onsle Rennen Baden-Bacſen den 27. August/ Sonntag, den 29. August/ Beginn jeweils 2½ Uhr. I. Stuhlreihe Platz 1, 2 u 8 05 ., u. 24 August 22, 27, u 29 Augus 2 25⁵5 II. Stuhlreihe Platz 4 u. 5 je 15.—— Numm. Platz 10.— Tages- 29223„ kt.— 10.— Karten .—.— *— 5— Internationaler Club Baden-Baden 6. Seite. Nr. 374 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 16. Auguſt 1920 U [Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt Maſchinenfabrik Gadenia vorm. W. M. platz Söhne Weinheim Freundſchaftliches Einvernehmen mil Lanz Die heute unter dem Vorſitz von Komm. Rat Dr. Jahr abgehaltene o. HV., in der 16 Aktionäre mit 85 056 StA.⸗Stimmen und 46 000 VA.⸗Stimmen vertreten waren, genehmigte einſtimmig den bekannten Geſchäftsbericht und beſchloß, die Reduzierung des Kapitals von 2 980 000 auf 298 000„. Die Zuſammenlegung des Kapitals erfolgt dergeſtalt, daß von 10 Aktien zu je 20/ 9 Stück vernichtet werden. Das Kapital wird ſich in Zukunft zuſammen⸗ ſetzen aus 12 000 Stück StA. zu je 20 /, 560 Stück Stal. zu je 100„ und 200 Stück 6 proz. VA. zu je 10„. Die Zahl der AR.⸗Mitglieder wurde auf mindeſtens vier feſtgeſetzt. In An⸗ betracht der beſonderen Verdienſte der Stadt Weinheim um die Sanierung des Unternehmens, wurden dem AR. auf Vorſchlag der Stadtgemeinde Weinheim neu zugewählt: Oberbürgermeiſter Dr. Hügel, Fabrikant Freudenberg und Direkt. E. Bickel von Weinheim; ferner: Direktor Schmid und Direktor Kauf⸗ mann aus Mannheim ſowie Generaldirektor Kleinhernne aus Magdeburg⸗Buckau. Ueber die Handhabung der Geſchäftsaufſicht, deren Gründe bereits mitgeteilt wurden, teilte der Geſchäftsaufſichts⸗ führende mit, daß Dank dem Entgegenkommen der Stadt Wein⸗ heim und der Gläubiger es möglich war, die etwa 3 Mill. betragenden Warenvorräte des Unternehmens vor der Verſchrot⸗ tung zu retten und den Betrieb wieder in Gang zu bringen. Der GA.⸗Führende glaubt, daß nach Durchführung des angenommenen Finanzprogramms und unter Ausnutzung der Konjunktur, wobei natürlich die Lage der deutſchen Landwirtſchaft und der landwirt⸗ ſchaftlichen Induſtrie berückſichtigt werden müſſe, die Badenia bald wieder ihre alte Stellung einnehmeen könne. Die Verwaltung ſelbſt teilt über den derzeitigen Geſchäftsgang mit, daß von den früher 700 Arbeitern des Werkes gegenwärtig wieder 300 beſchäftigt würden und ſtändig Neueinſtellungen erfolgten. Auch der Auftragseingang war bisher befriedigend und iſt in der letzten Zeit ſogar ſehr ſtark geworden. Die Verwaltung bemüht ſich, die Unkoſten weiter zu vermindern, weshalb das Typenprogramm etwas beſchränkt wird. Die Verwaltung blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und glaubt auch eine Dividende in Bälde erwarten zu können. Auf eine Anfrage wurde beſtätigt, daß gegenwärtig Verhandlungen gepflogen werden, die guf ein enges freundſchaftliches Einvernehmen mit der Firma heinrich Lanz⸗Mannheim abzielen. Auf die Frage nach dem Stande der Auslandgeſchäfte wurde erwidert, daß das Geſchäft in kleinen Maſchinen nach Rußland gut ſei, allerdings erforderten hier die beſonderen Geſchäftsbedingungen größte Aufmerkſamkeit. Nach Südamerika ſei das Geſchäft in kleinen Maſchinen und Loko⸗ motiven recht befriedigend. ꝛ0: Uebergang der Aga⸗Betriebe(Acß. für Aukomobilbau in Berlin) auf die„Inkra“ Mannheim. Bekanntlich ſind in Verfolg der Verhandlungen über eine Teilverwertung der Aga⸗Betriebe u. a. auch vor einiger Zeit alle vorhandenen fertigen und unferti⸗ gen Waren, ſowie ſämtliche Erſatzteile einſchließlich des Reparatur⸗ geſchäfts an eine ſüddeutſche Gruppe übergegangen. Wir wir hierzu erfahren, iſt dieſe„ſüddeutſche Gruppe“ die„Inkra“ Induſtrie⸗ bedarfs⸗ und Kraftwagenverkaufs⸗Geſellſchaft m. b. H. in Mann⸗ heim. Inzwiſchen ſind auch Veränderungen im Vorſtand erfolgt. Direktor Schmidt und danach Direktor Goldſchmidt ſind aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Zurzeit ſind alleinige Vorſtandsmitglieder Dr. Eimer(„Inkra“), der frühere Mannheimer Vertreter der Aga, Direk. it. Hi ſer noch vorhandenen Halbfabrikate wird der Bau von Aga⸗Wagen weiter betrieben. Es werden jetzt noch durchſchnittlich 2 Wagen im Tag produziert. Der vorhandene Materialbeſtand reicht aber nur bis etwa Oktober, ſo daß, falls es inzwiſchen nicht gelingt, die bisher noch unveräußerten Grundſtücke, Gebäude und Maſchinen an andere Produzenten abzuſtoßen, mit einer Stillegung der Aga⸗Werke im Spätherbſt gerechnet werden kann. Wegen Verkaufs der Anlagewerte iſt bereits mit ausländi⸗ ſchen Intereſſen verhandelt worden, doch haben ſich dieſe Verhand⸗ kungen zerſchlagen. Man iſt bemüht, im Inlande neue Intereſſen⸗ ten für das Werk zu finden. 21: Wieder 8 v. 9. Gewinnankeil der Roberk Boſch AG. Nach' dem vorliegenden Geſchäftsbericht konnte die Geſellſchaft über den Beginn des GJ. 1925 nicht klagen. Im Spätſommer fetzte der Umſchwung ein, der vom November ab ſogar kriſenhafte Formen annahm. Trotzdem gelang es, den Geſamtumſatz dem Vorjahr gegenüber zu ſteigern. Der Rohgewinn hat ſich von 33,073 auf 33,994 Mill. gehoben, viel ſtärker, ſind äͤber die Unkoſten angewachſen, und zwar von 25,13 auf 30,49 Mill., ſo daß der Reingewinn von 7,94 auf 3,81 Mill. zurückgegangen iſt (einſchl. Vortrag). Die Verſtändigung der Geſellſchaft mit der Eiſemann⸗Werke AG. wurde im Mai 1925 bekanntlich noch weiter ausgedehnt. Weiterhin hat ſich das Unternehmen um die Ge⸗ winnung eines neuen Arbeitsgebiets bemüht, indem wir uns durch Verträge mit der Acro AG., Küßnacht, und einer ausländiſchen Gruppe die Ausnützung einer auf dem Gebiet des Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeftung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bel Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 16. Auguſt. ien. 14. J. 16. VBanl⸗ Alktien 14. ITRhein Braunk.. 188.5193,5 Allg. D. Creditbk. 123,5 Salzw. Heilbronn 138,0—.— Badiſche Bank.. 147,0 Tellus Bergbau. 72.—70.— Bankf. Brau. Ind. 159,0 VK. u. Laurahütte 58.—54.— Bayr.Bodencr. B—.— Bapr. Hy Sen W5. 141.0 Trausport⸗Akelien. Barmer Bankver. 121,5 Schantungbahn.—— 4 BerlinerHandels 201,0 158,0155,0 TCom.u. Privatb. 142,0 1 Darmſt. u. Nat. B 198,5 1 Deutſche Bank. 171,2 D. Effekt.u. Wechl. 118,0 D. Hypothekenbk.—.— D. D. Ueberſee⸗Bant 113·5 T Disconto⸗Geſ.. 165,7 14. Enzinger-Union.82,.— Ettling. Spinn.. 200,0,200,0 Faber, Joh. Blei 82,.——.— Farbwerk Mühlh.—.— J. G. Farbenind. 296,7 Fahr Gebr. Pirm. 38.— Felt. Guill. Carls T 152,0 Feinmech. Jetter. 75.— Frankf. Pok.& Wit. 74.— Fuchswaggon..801 Goldſchmidt Th.. 113,7 Gritzner M. Durl. 100.5 Grkrftw. Mhm.5/ 13.70 Grün, Bilfinger.115.0 HaidNeu, Näh 54,—51,.— Hammerſen. 112,7 Hilpert Armaturf.—.— HirſchKupf. u. Met. 128.0 Hoch- und Tiefbau 80,50 Holzmann, Phil..109,7 Holzverkohl.-⸗Ind. 59,.— Junghans Stam. 86,90 Kammg. Kaiſersl.—,— Karlsruher Maſch. 42,85 [Kemp, Stettin..—, Klein, Sch KBecker 66,.— Knorr, Heilbronn 124,0 Konſerven Braun 42.— Krauß& Co., Lock. 80.— TLahmeyer& Co. 135,0 Lech Augsburg. 111.0 Lederwerk Rothe 37,75 Ludwigsh. Walzm 90.— Lutz Maſchinen. 39.— Lup'ſche Induſtr. 23,.— Mainkraftwerke. 102,0106,0 Miag, Mühlb... 113,0112,5 Mez Söhne...— Motoren Deutz.—.— Motorf. Oberurſ.—.— Neckarſ. Fahrzg.. 82.— Nrh. Leder Spier 58.— 147,0 162,0 140,0 120.2 280 5 Nrddeuſſch. Lloyd 154,5 196,5 Oeſter.⸗U. St... 169,3 Baltimore& Ohio 88,50 120.0 Juduftrie-Akctien. 93,—93.— Y. Kempf⸗Sternb. 180, Vereinsbank. 93 1670 Mainzer St.-A.. 100, + Dresdner Bant 143,8142,7 Schöfferh. Bindg. 548,0 Frtärt. Hyp.⸗Bank 125,5125,5 Schwartz⸗Storch. 120,5 1309 Meltallb. u..⸗G. 133,2 127,7 Werger..—5 +WMitteld. Ered.-B 142,0 141,0 Adt, Gebr..... 38,—38,— Nürnberg. Vs.⸗B.—,.— Accumulatoren.—.—.— Deſter. Cred. Anſt. 7,20.40 Adler Oppenheim—.——— Pfälzer Hyp.⸗Bk. 120.0121,5 Adler Kleyer 95 Reichsbonk... 161,0161,2 l. E. G. St. A.— 1 Ahein.Ereditban 124,0 124,0 Aſchaff. Rhein. Hyp.⸗Bank 127,0.—.— Aschaff. Zellſtoff. 126,2 Südd. Disconto. 191,0131,0 Bahnbed Darmſt. Wiener Bankver. 5,15.—,— Bab. Elettr. e 0, 1175 Württb. Notenbk.———.— Bad. Maſch. Durl.——119. MannhVerſ.⸗Geſ.—.— Baſt.⸗G. 5—.— 50 ranff. Allg. Verſ. 93.50 Bahriſch. Spiegel 44,25 45,50 berrh. Verſ.⸗Geſ. 171,0 Beck& Henkel 5 1275 Frankf. R. u. Mitv.—.— 1Bergm. Elektr.. 153. 5 Bing Metallwerke 70,75 Bergwerk⸗Aktien. Brem.⸗Beſigh. Oel 72— 72—. J Bochumer Guß. 151.5 Cement Heidelb.. 125,0 125,5 Buderus Eiſen. 94,5090,50 Cement Karlſtadt 126.0126,7 1D. Luxemb. Berg 159.0151,0 Chamotte Annaw. 51,— 51.— Eſchweil. Bergwrk 132,5— Cont.Nürnb. Vzg. 92,.—82.— 1Gelſenk, Bekgw. 180,0.175,1 Daimler Motar.8515ſ61.28 Gelſenk. Gußſtahl—.— 25,25 D. Gold-u..-Anſt 161,7 160,0 THarp. Bergbau.—— 145,0 Dyckerh.& Widm. 64,75064,95 Kali Aſchersleben 143,5 141,5 Dingler Zweibrück—.——.— Peter Union Frkft. 84,50 Kali Salzdetf..—.—— Dürkoppwerk S„—64,— Pf. Nähm. Kayſer 49,50 Kali Weſteregeln 151,2150,0 Püſſeld-Rat. Pürr 40,50 41.50Philipps.G. Irk 29,50 Klöckner⸗Werke—.— Eiſen Kaiſerslaut. 37.—33,— Potzellan Weſſel 51.50 Mannesmannr. 185,2131.5 T lr. Licht u. Kr. 155,0 50 Rein Gebb'& Sch. 85.— 1Oberbedarf... 71.— 72,60 Elſ. Bad. Wolle 49.5047,450Rheinmetall.. /. Ido. Eiſen(Caro) 85.25 84,— Emagßrantſurt..24100.244Rheinelektr. Sta. 182.0 1Phöniz Bergbau 125,7 121,2 Emaille St. Uurich 44,—44,—[R9. Maſch. Leud. 31,.— 150,0 90,50 151.0 180,0 160,0 245,0 125,0 7 5 7 145,0 57.50 79,50 85.75 51,75 29.50 52.— 85.50 131 5 9 —.— 600 Ver. Zellſt. Berlin 98,.— Rohölmotors liegenden wichtigen Erfindung ſicherten. Zu der Reihe der Erzeugniſſe iſt die Batterlezündung hinzu⸗ gekommen, die im Begriff iſt, bei den billigeren Kraftfahrzeugen ſich Eingang zu verſchaffen. Am 6. März 1925 wurde die 25 000 000ſte Zündkerze und am 15. Oktober 1925 der 100 000ſte Oeler fertiggeſtellt. Nach der Vermögensaufſtellung(31. Dez. 1925) haben die Fabrikanlagen eine Wertſteigerung von(in Mill. /) 14,01 auf 19,6 erfahren, die Waren eine ſolche von 25,22 auf 31,35 und die Außenſtände von 16,44 auf 20,59. Kaſſe, Bankguthaben 1,39, Beteiligungen 6,08(i. V. zuſammen 6,95). Dem werden bei unv. AK. von 30 Mill. Rücklagen mit 8,3(3,07) und erheblich angewachſene Schulden(von 21,6 auf 36,9) gegenübergeſtellt. Die weitere Entwicklung der deutſchen Kraftfahrzeug⸗Induftrie, von der auch der weitere Geſchäftsgang im Inland, ſoweit die elektriſchen Erzeugniſſe in Betracht kommen, abhängt, läßt ſich immer noch nicht überſehen. -: Elektrizitätswerke der Argen AG. in Wangen i. A. Der AR. ſchlägt der HV. am 15. September die Verteilung einer Dividende von wiederum 10 v. H. auf die StA. und von 7(7) v. H. auf die VA. vor. -: Kloſterdeſtillerie Lorch Acß. in Lorch. Die o. HV. geneh⸗ migte einſtimmig Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und beſchloß, den mit 335 ausgewieſenen Reingewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Betriebseinſchränkung und die Verminde⸗ rung aller Unkoſten wurden weiterhin durchgeführt. Um für den in Deutſchland allgemein zurückgegangenen Likörkonſum Ausgleich zu ſchaffen, hat die Geſellſchaft verſchiedene Auswege geſucht, und es iſt der pharmazeutiſchen Abteilung gelungen, die Fabrikation mehrerer Produkte, die großen Verbrauch verſprechen, vorzubereiten. :: Veränderungen im Generalrat der Reichsbank. Nach einer Mitteilung des Reichsbankdirektoriums iſt Herr A. Callens, Brüſſel, anſtelle des ausgeſchiedenen Herrn E. Francquis, Brüſſel, zunm Mitglied des Generalrats der Reichsbank gewählt worden. Dieſer Wechſel dürfte mit der vor längerer Zeit erfolgten Er⸗ nennung Francquis zum belgiſchen Finanzminiſter in Zuſammen⸗ hang ſtehen. )o( Commerz- und Privak- Bank. Entſprechend einer ſchon ſeit längerer Zeit gehegten Abſicht wird Direktor Guſtar Pilſter ſich demnächſt von dem Geſchäft zurückziehen und ſein Amt als Vorſtandsmitglied der Commerz⸗ und Privat⸗Bank niederlegen. Maßgebend hierfür war vor allem der Wunſch, ſich privaten Nei⸗ gungen voll widmen zu können und in Ruhe leben zu können, nachdem Direktor Pilſter in 28 jähriger Tätigkeit als Volldirektor der Commerz⸗ und Privat⸗Bank bedeutende Dienſte geleiſtet und zu ihrer Aufwärtsentwicklung in hervorragendem Maße bei⸗ getragen hat. Die wertvollen Kenntniſſe und Erfahrungen Direktor Pilſters werden der Commerz⸗ und Privat⸗Bank dadurch erhalten bleiben, daß er in den AR. des Inſtituts eintreten ſoll.— Die von anderer Seite geäußerte Anſicht, daß im Zuſammenhang damit eine Transaktion bei der Commerz⸗ und Privat⸗Bank geplant ſei, beruht, wie uns von maßgebender Seite verſichert wird, auf Kombinationen. (o) Vor einem Juſammenſchluß der deukſchen Elektroinduſtrie? Von unterrichteter Seite wird geſchrieben: Schon ſeit geraumer Zeit kurſieren an der Börſe die verſchiedenſten Verſionen in betreff einer, Zationaliſierung bzw. Vertruſtung der deutſchen elektrotechni⸗ ſchen Induſtrie. Insbeſondere wurden die AcCG. der Siemens⸗ Konzern und die Bergmann AG. in dieſe Kombinationen ein⸗ bezogen. Dem Vernehmen nach ſcheinen in der Tat in der letzten Zeit wichtige Verhandungen zu ſchweben, die, wie man annehmen darf, zunächſt zwiſchen dem Siemens⸗Konzern und der Bergmann AG. zu einer Einigung führen dürften. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß hierdurch für die Induſtrie ein ganz außerordentlicher Fortſchritt erreicht werden würde, der über lang oder kurz noch weitere günſtige Folgen zeitigen dürfte. Die Schwierigkeiten der internationalen Konkurrenz und die Lage des deutſchen Marktes erfordern gebieteriſch eine intenſive, planmäßige Zuſammenarbeit der verſchiedenen, bisher getrennt, vielfach ſogar gegeneinander operierenden Konzerne der deutſchen Elektroinduſtrie. Jeder Schritt in der bezeichneten Richtung wäre deshalb auch im Geſamtintereſſe der deutſchen Wirtſchaft aufs wärmſte zu begrüßen. 21: Verluftabſchluß der Friedrich Elſaß jun. Acf. in Barmen. Die Bilanz für 1925 ſchließt mit einem rechnungsmäßigen Verluſt von 155 752„/ uab, der ſich durch den Verluſtvorkrag aus 1924 auf 206 571 erhöht bei einem AK. von 678 000. Dieſer Verluſt erklärt ſich durch Aufwendungen, die für die Rationaliſierung des Werkes gemacht wurden. Die Verwaltung ſchlägt der o. HV. vor, zur Tilgung des bilanzmäßigen Verluſtes eine erneute Zu⸗ ſammenlegung des Grundkapitals vorzunehmen, über deren Ausmaß die HV. wieder Beſchluß faſſen ſoll. Die Mehr⸗ heit befindet ſich ſeit Jahresfriſt nicht mehr im Beſitz des Rhein⸗ handels⸗Konzerns und liegt nunmehr in Händen einer Gruppe von Kapitaliſten aus Fachkreiſen, ſo daß zwiſchen dem Rheinhandels⸗Konzern und der Geſellſchaft keinerlei Verbindung mehr beſteht. .: Juſammenſchluß in der Speiſefettinduſtrie. Mit dem Sißz in Düſſeldorf wurde die„Verkriebsgeſellſchaft Deutſcher Speiſefelt⸗ 14.16. 30% D. Reichsanl. 0,440—.— 4½%.9.⸗Sch.—.—. 4% B. Schutzg, 08 5,65 5,70 14, 14. Rhenania Aachen 81.90 Zellſt. Waldhof St 166.5 Riebeck Montan. 150,0 FZuckerf. B. Wag. 82,50 Rodberg Darmſt. 9,8011.— Juckerf. Frankenth 74,75 TRüttgerswerke 111,5107,5 Juckerf. Heilbronn 88,7583,50 4/ D. Schußg. 14 5,65 5,70 Schlinck& C. Hbg.—.—— Zuckerf. Offſtein · 106,5 Sparprämie. 1910—.——.— Schnellpr. Frant. 78,90 Juckek„Rheingau—.—82,.—5% Pr. Schatzanw.—, Schramm Lackf..—.— Juckerf. Stuttgart 84.—84,.— 4 do do.—, +Schuckert, Nrbg. 139,5140,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Konſ. 7 Schuhfabrit Herz 51,—).— Benz—79.— 9 10— FShewen heln 150 J,19575 Ciberta. Kurjer g 7 4% Bahnto1510— ud. Praht. trezee 50773,%% do. abgelt. O,459 Sdded S Snaher!——— Nansfelber 118112,28/ do 8n 1806 gleobw, Beſſgh. Naſtatter Waggon.—.—4 Bayr. Eiſ-Anl.—, —.—.—8/½ do. 0,44 9% do. 4% Bay. Pf. E..—.——. 3¹ 0 21. 0. „1902—.——.— 4% Heſſ. v. 89.08 0, 410O, 480 1904½—.———½¼%, abgeſt.—.—.— 0,4828%ů„ —.—4% Säch. St.-A. 10—.— 0,5104% Wöürtt. k. 1915—.— Auguſt. Deutſche Kali.. 124,8121,1 J Deutſche Maſch. 112,5 Deutſche Steinzg. 132,013 Deutſche Wollw.. 56,.—5 Deutſch. Eiſenh.. 77,15 Donnersmarckh.. 87,759 Dürener Metall 101.0 Dürkoppwerke„. 66,15 Dynamit Nobel. 143,0 Elberfeld. Kupfer—.— Elektr. Lieferung. 150,0 JElttr. Licht u. Kr. 155,0 Emaille Ullrich 47.— Enzinger⸗Union. 83,.— Eſchw. Bergwerk 185,0 1J. G. Farbenind. 297,0291,5 FeldmühlePapier 128,5127,.0 Felten& Guill.. 151,8150.8 R. Friſter.57,.—54,50 Fuchs Waggon 0,7000,700 Gaggenau.⸗A. 47,.—47, Gebhard Textil 80,—184,.— TGelſent. Bergw. 180,0175,2 Gelſenk. Gußſtah. 25.—25.— Genſchow& Co. 67,7564,.— German. Portl-3. 147,00152,7 Gerresheim. Glas 128,0129,0 TGeſ. f. elkt. Unter. 176.60179,0 Gebr. Goedhardt 72,5071,.— Goldſchmidt, Th. 113.5109,5 Goerz C.... 36,6536,65 Gothaer Waggon 57.8555,— Gritzner Maſchin, 99,5098,50 Tricotw. Beſigh⸗-—. Uhrenfabr. Furtw.—.— Ver. deutſch. Oelf. 68,.— V..ch. Ind. Mainz 58.— Ver. Ultramarinf. 141,5 FJeſtverzinsliche Werte. 4¼ö% Mhm.1914—.——.— 9570* 7 5% Bt. Keichsanl. o, 400 4% do unk..1925— 3% D Reichsanl, 0,510 8 69.50— 58,25 143,0 102,0 Vogtl. Maſch. St. 60,— 58,— Voigt& Häff. St. 84,75 94.75 Volthom. Seil.K 49,.— 48,.—. Wayß& Freytag 118,7118,7 Berliner Börſe vom 16. 1 Allg. Elettr.-Geſ. 160,0ʃ164,7 Anglo-Ct. Guano 97,.—97,50 0 Anhalt. Kohlen. 80.— 79.— Annener Gußſtahl 37.—40.— f Alchafſgz Zellſt.. 125,0123,7 Augsb.⸗NRb Maſch 97,— 86,50 Balcke Maſchin.—.——.— Bamag⸗ Meguin. 46.—45,50 5. P. a 162,5162,0 1Bergmann Elkt. 151,0157.5 Berl.⸗Gub. Hut. 167,5163,5 T Berl. Karlsr. Ind 109,2105,2 TBerlin. Maſchb. 97,65 5 5 63.— 145,0 143,0 59,50 90.— 113.7 98.75 141.0 88,75 81 VBaul⸗Aletien. Bank f. el. Werte 137,7 Barmer Bankver. 122,8 TBerl. Handelsg. 207.7 TCom. u. Privatb. 142,0 J Darmſt. u..-B. 199,0 JDeutſche Bank. 170.0 1 Dt. Ueberſee Bk. 113.0 IDisc. Command. 165,0 JDresdner Bank JMitteld. Kredb. 144,2 Reichsbank.. 161,0 Rhein Creditbank 124.0124.0 Süddeutſch. Disc. 131.,0 Transport-⸗Aktien. Schantungbahn 3,85 Allg. Lok. u. Str. 159,0 Südd. Eiſenbahn—.— Baltimore.. 88. 1 Deutſch-⸗Auſtral. 141,0—.— ITHapag 153,00156.0 1H.Südamerika 135,1135,0 1Hanſa Diſchiff 459.0 1575 1 Norddtſch. Lloyd 157,5149,0 Roland-Linie.—.——.— Verein. Elbeſchiff 52.—50,50 Induſtrie⸗Aktien. Accumulatoren 142,5145,0 Adler& Oppenh. 120,0 117,0 Adlerwerke... 81,076.— .-Gf. Verthrsw. 8—5 Alexanderwerk.. 70,25 140,0 151,5 156,3 44.— 75,75 136,5 147.3142,0 Berzelius Bergw. 50,25 Bing Nürnberg. 69,75 . 70 JBochum. Gußſt. 5 186.0 Gebr. Böhler KEo. 72.— 120,2Braunk. u. Britets 140,0 ——Br.⸗Beſigh. Oelf. 70.— Bremer Vulkan. 57,.— Buderus Eiſenw. 93,.— Chem. Heyden.. 115,0 Chem. Gelſent.. 100,0 Chem. Albert., 146,0 Concord. Spinner 90,25 TDaimler Motor. 82,25 T Deſſauer Gas 145,80141,0 Dtſch.⸗Luxemb. 156,5150,7 D. Eiſenb.⸗Signl. 77.—76.— JDeutſche Erdöl 114750 141,5 Deutſch. Gußſtahlb84,5085,— Deutſche Kabelw. 95,—1102.5 3,75 einen 50 Ludw. Loewe& Co 185,5 fabriken G. m. b..“ von den nachſtehenden Firmen gegründett Appenzeller u. Co. in Neuß, Philipp L. Fauth AG. in Dotzheim, Holz u. Willemſen G. m. b. H. in Uerdingen, Neußer Delmühle N. Simons Söhne in Neuß und Joh. Mart. Wizemann, Fabrik chemiſch⸗techniſcher Produkte in Obertürkheim und Magdeburg.⸗ Zweck des Unternehmens iſt der gemeinſame Verkauf der Erzeug⸗ niſſe der angeſchloſſenen Firmen. Zum Geſchäftsführer wurde Alfred Hannemann⸗Düſſeldorf beſtellt. 21: Geſchäftsaufſichten. Zu der Mitteilung in Nr. 350 unſerer ..Z. wird uns geſchrieben, daß die Geſchäftsaufſicht über die Firma Max Kaufmann, Fuhrunternehmen, G 5, 2 105 gelehnt, ſondern, daß ihrem Antrage ſtattgegeben wurde. Geſchäfts⸗ aufſichtsperſon iſt der Kaufmann Hans Dreſcher in Rheinal, Karlsruherſtraße. „o- Pirmaſenſer Goldanleihe. Die 8 proz. Goldanleihe der Stadt Pirmaſens über 4 500 000 l iſt vollſtändig untergebracht. Während in Pirmaſens im allgemeinen die Zeichnung nur ſchleß⸗ pend und taſtend erfolgte, ſoll beſonders im Saargebiet und in den übrigen Teilen des deutſchen Reiches die Zeichnung recht lebhaft geweſen ſein. Börſenberichte vom 16. Auguſt 192% Mannheim ſchwächer Auf die Meldung hin, daß die internationalen Eiſenverhand⸗ lungen abgebrochen ſeien, ſowie die drohenden Lohndifferenzen 1. deutſchen Kohlenbergbau, waren Montanwerte ſchwächer. Phönit wurden mit 123, Gelſenkirchener mit 176 genannt. JG. Farben, ebenfalls nachgebend auf 293. Feſt lagen nur Elektrowerte au vermutete Zuſammenſchlußbeſtrebungen und den guten Geſchäfts⸗ gang in dieſer Branche. Deutſche Anleihen ruhig. Der Kaſſch' markt war unverändert. Es notierten: Badiſche Bank 146, Pfälz Hypothekenbank 119, Rhein. Ereditbank 124, Rhein. Hypothelen⸗ bank 127, Südd. Disconto 132, J. Farben 292,50, Rhenania 4 Brauerei Durlacher Hof 110, Sinner 74, Schwartz⸗Storchen 120, Werger 130, Badiſche Aſſekuranz 178, Mannheimer Verſicherung 8s; Seilwolf 50, Benz 81, Dingler 5,1, Emaillierwerke 43, Enzinger 9 Gebr. Fahr 37, Germania Linoleum 180, Knorr 123, Konſerve Braun 40, Mannheimer Gummi 60, Mez u. Söhne 70,.S. U. Pfälz. Mühlen 117, Zement Heidelberg 126, Rheinelektra 132, Solz' werk Heilbronn 138, Wayß u. Freytag 118,75, Weſteregeln 18, Zellſtoff Waldhof 173,50. Frankfurt ſchwach bis auf Elekkrowerke 3 Die neue Woche eröffnete in ſchwächerer Haltung; namenkliß Montanwerte waren in ziemlich ſtarkem Maße angeboten, daß de engliſche Bergarbeiterſtreik ſeinem Ende zugeht. Die ſtändig wach ſende Jahl der Arbeitswilligen müßte nach Anſicht der Börſe en baldiges offizielles Ende des Streikes bedeuten. Infolgedeſſen ware, die Montanwerte ſtark angeboten und hatten empfindliche Kursel, bußen zu verzeichnen. Viele Montanwerte konnten ſogar zur 9 10 lichen Notiz mangels Intereſſe nicht notiert werden. Auch JG.⸗Wer und Schiffahrtsaktien wurden ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. 177 gegen verkehrten aus den bekannten Gründen Elektrowerte in feſtie Haltung, und zwar nicht nur die variablen Papiere, ſondern auch 5 nur zu Einheitskurſen gehandelten reinen Stromerzeugungsunterne mungen. Auf allen übrigen Gebieten überwogen die Kursabſchre chungen. wenn auch in geringerem Umfange. Nur die Bauunte nehmungsaktien waren weiterhin im Handel bei leicht anziehendes Kurſen. Für deutſche Anleihen und ausländiſche Renten beſta, wieder ein Intereſſe. Auch der Freiverkehr hatte nur ganz gering Geſchäft. Benz 79, Growag 60,50, Brown Boveri 123, Entrepriſes Ufa 41, Unterfranken 90. 2⸗: Mannheimer Produktenbörſe vom 16. Aug.(Eigenberiche Die Getreidebörſe verkehrte in ruhiger Haltung bei kaum 1 änderter Preislage. Inlandweizen 28—28,50., Auslandweſſg Manitoba II 16 hfl. cif Mannheim, Manitoba III 15,75, Barl 0 76 Kg. 15,50, Auſtralweizen 16,50, Kanſas per Auguſt und 715 15 hfl., Roggen inländ. 20,50—21,50, Roggen ausländ. 2+72 Hafer ausländ. 19,50—22,50, Mais gelbes 19, Braugerſte 24—25, ausl. 26,50—27,50, Futtergerſte 19.—20, Biertreber 4% bis 15,25, Weizenmehl ſüdd. 42,50.—43,00, Roggenmehl 30,23 00 32,00, Weizenbrotmehl 28—33, Weizenfuttermehl 11,75—12 Weizenkleie 8,50, Roggenkleie 11,50, Raps 37—38 l. mannheimer viehmarkt vom 16. Nuguſt Preis für 50 Kg. Lebendgewicht; Geſamtzufuhr... 4737 Stück 90 gt. Ochſen.. 322 St. Kühe... 749 St. Kälber... 717 St. Schweine 52590— a).. Mk. 59—60).. Mk. 45—4— a).. Mk. 9091 )..„ 39—40„„„ 84—86)..„ 12—75.. 81— c.„ 30—82 eh„ 26—0)„ 86—70„ 0 ch.„ 80 ch.„ 13—20)..„ 58—64 d) 90—0 Bullen.. 190 St. Färſen.— St. 72* 72—55 ). Mk. 49—50 4.. Mt. 60—62 Schafe. 14 St. )..„ 4446 bd)..„ 42—48.. Mt.—„. )).„ 38—40 Freſſer...— St. bſ..„ 34—45 Arbeitspferde— d)..„ 32—36).. Mk.—— e mit Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand: tand⸗ Kälbern mittel, geräumt; mit Schweinen mittel, kleiner U rf ebe 5 Ziegen 10—20 l. 14.16 14. Grkrftw. Mhm. 6% 18,70 JOberſchl. E. Bed. 73.— Gebr. Großmann 59,1560,— J Oberſchl. Eiſen. 83.25 Grün& Bilfinger 114.8 J2Oberſchl. Koksw. 111.5 Gruſchwitz Textil 63,5064,— JOrenſt.& Koppel 100,5,105, Hackethal Draht. 84, TPhönix VBergb.. 125,1 120,1 Halleſche Maſch.. 1. Rathgeber Wagg. 70,7570 Reisholz Papier. 173,0 1Rhein Braunkhl. 188,0 Rhein. Chamotte. 60,.— Rhein. Elektrizität 132,5 Rhein. Maſch Led. 30, ITRheinſtahl.. 156,5 Nhenania Chem. 78,65 JRomb. Hütten. 15,65 Roſitzer Braunk. 89,—88.— Roſitzer Zucker. 63,.— 1Rütgerswerke.109,7 e alzdetfurth.„ Soroft.149,5145 Scheidemandel. 38,35 Schubert& Salz. 153,7 JSchuckert& Co. 188,6 Siemens Elektr.—— ISiem.& Halske 198,7 I1Sinner.-⸗G.. 76, Stettiner Vulkan 49,50 Stoehr Kammgrn. 180,5 Stoewer Nähm.. 84.— Südd. Immobil. 59,75 Teichgräber Teleph. 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Mannheim, den 16. August 1926. (Schloshotel M 5) Die Beerdigung findet Dlenstag, um 3½ Uhr statt. Beileldsbesuche dankend verbeten. Opernsänger ſucht auf ein Jahr Klavier zu mieten Preisangeb. unter Z. V. 3 an die Geſchäftsſtelle Bz876 — Deutsche und Perser Teppiche Qualitäiserzeugnisse bill. b günst. Beding. ne BRIII Elisabethstr. 1 am Fiiedrichsplatz 2191 Jagd. In einer auten Jagd v. 2200 Morgen können noch 2 Teilhaber bei⸗ treten. Jagd hat einen guten Wildſtand, Rehe, Haſen, Hühner, Faſan. Pachtpreis 1050 Mark. Angeb unter Q. A. 176 a. d. Geſchäftsſt. 2221 Tüchtige Daensdhneidenn nimmt noch Kundſchaft 63 Fräulein Katharina Mäller in ihrem 23. Lebensjahr. 6374 eine treu⸗ Wir verlieren in der Verstorbenen bewührte Angestellte, deren allzufrühes Hinscheiden wir auf das Tiefste beklagen und deren Andenken wir steis in Ehren halten werden. Mannheim, den 16. August 1926. Die Direkflon der Mannbeimer persicherungsgesellschaft. Nach kurzem schweren Leiden entschlief am 14. d. M. Nachruf. Am 14. d. M. entschlief nach kurzem schweren Leiden unsere Kollegin faan Katharina Mülle im Aiter von 23 Jahren. 6376 Wir beklagen den Verlust einer lieben Kollegin von lauterem Charakter, der wir stets ein ehtendes Ange- denken bewahten werden. Mannheim, den 16. August 1926. Die Beamien u. Angesiellſen der Mannbelmer Fersicherungsgesellschaft. a— Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme an dem allzufrühen Hinscheiden meines geliebten Qatlen, unseres lieben Vaters und Schwiegervaters Herrn Franz Till Weinresiauraſieur sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Mannheim(8 3. 2a), den 15. August 1926.„3692 Familie Till. Für die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme an unserem schweren Verluste sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Danł den ehrw. Niederbronner Schwestern für ihre aufopfernde Pflege, für vielen Kranzspenden, sowie all denen, ze dem teuren Verstorbenen das letzte Geleit gegeben haben. Mannheim, 16. August 1926. Familie K. Lebkücher Mannheim-Feudenheim. Familie Fr. Lebkücher Mannheim. 3639 zum Ausnähen an. Zu erfragen bei Schneider, S 3. 12, 3. St. 8625 Ihre Verlobung beehren sic enzu- Zelgen Fermy Daum Fr. Emil Mefzger Ludwigshafen a. Nh. Mermheim Sellerstree 41 L5,4 17. Augusf 1926. 3396 85 5 Nach ſast 5 jiämiger Tätigkeit an der inneren Adteilung d. Städt. Krankenhauses Mannheim ODirektor Dr. Kissling) habe ich mich hier als fachant für innere Kraupheiten niedergelassen. 6330 Dr. medd. Fritz Heek Friedrich Karlstr. 14 l1 Telephon 27 949 eeee eee 8½—10 u. 1½2—3½ Unr richt, daß meine liebe Frau nach schwerem Krankenlager am Bekannten und Freunden die schmerzlichste Nach- Rlara Sieiert zu ödolt /12 Uhr im Krankenhaus gestorben ist. Die trauernden Hinterbliebenen, Ernst Steiert. Augarſensfr. 73(Restauration Fortuna) Die Beerdigung findet am Dienstag, den 17. Aug. nachm. 1 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 3683 Sonntag früh Zuriick. Dr. E. Fuchs, Augen&rziſin 14 19 Tel. 27700 Daßs Baugeſuch der Firma Rhein. Eiſen⸗ gießerti und Maſchinenfabrik A. G. in Mannheim um Genehmiauna eines Ku⸗ volofenhanſes— Zwiſchenbau u. Seiten⸗ ſchiff— Eiſenbahnſtraße 10. Die Firma Rhein. Eiſengießerei und Ma⸗ ſchinenfabrk in Mannheim beabſichtiat auf dem Grundſtück Etſenbahnſtraße 10 eine Kupolofen⸗ anlage(Kupolofenhauszwiſchenbau u. Seiten⸗ ſchiff) zu erſtellen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung. etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte oder dem Stadtrat bin⸗ nen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen., an welchem das dieſe Bekannt⸗ machung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhenden Einwen⸗ dungen als verſäumt gelten. Wir weiſen dabei darauf hin, daß die vor Inkraftreten des Geſetzes vom 8. April 1913 kraft beſonderer privatrechtlicher Titel an den öffentlichen Gewäſſern oder natürlichen nicht öffentlichen Waſſerläufen begründeten Rechte nunmehr als dem öffentlichen Recht angehörize Nutzungsrechte zu betrachten ſind(8 113 Satz 2, des Geſetzes), und daß daher auf ſolche Rechte ſich ſtützende Einwendungen, falls ſie innerhalb der feſtgeſetzten Friſt nicht vopze⸗ zracht werden, ebenfalls als ausgeſchloſſen gelten Die Beſchreibungen und Pläne liegen wäh⸗ rend der Einſprachsfriſt auf den Kanzleien des Bezirksamts und des Stadtrats zur Enſicht offen 17 Mannheim, den 5. Auguſt 1926. Badiſches Bezirksamt Abt. VI. mischt Dplval- Laldinen-Spannorel nimmt noch Gardinen zum Waſchen, Spannen [und Färben an. Gefl. Angebote unter C. T. 76 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B3902 Alleinſteh. Herr, penſ. Beamter, kann in einem ſchönen Städtchen der Vorderpfalz gea. billig. Koſtgeld gute 18647 Wohnung u. ſorgfält. 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