—— OHezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. 125 eventl. Nenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach erun aße 6, Schwetzingerſtr. 24. Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ Ireſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 1Zmal. Fernſpr.-Nr. 24944, 24945, 24951. 24952, 24958 Veilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage. Au Abend⸗Ausgabe 0 0 1 05 75 beh. ktonte Rr. 17500 Karlstuhe. 15 Hauptge chöſtsſteile 1 02—, Haupinebenſtele: f.45— I ſae Sare— Geſchäfts⸗Nevenſtellen: Waldhof⸗ Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 376 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Darin wird u. a. geſagt, daß in den Berichten des amerikaniſchen Beobachters auf der vorbereitenden Abrüſtungs⸗ konferenz in Genf die Auffaſſung zum Ausduck kommt, daß die Beratungen auf einemtoten Punkt angelangt ſeien, ſo daß es wahrſcheinlich zu einer beſchlußfaſſenden Abrüſtungskonferenz über⸗ haupt nicht kommen werde. Dieſe Berichte hätten eine Konferenz bveranlaßt, die nächſten Sonntag zwiſchen Coolidge und Kellogg ginnen ſolle, in der alle Probleme der amerikaniſchen Außenpo⸗ üitik und vor allem auch der Stand der Abrüſtungsfrage erörtert * ſolle. In der Meldung wird der Meinung Ausdruck gege⸗ den, daß, wenn infolge der ergebnisloſen Abrüſtungserörterungen Genf keine Völkerbundskonferenz zuſtande kommen ſollte Coo⸗ + ge eine neue Abrüſtungskonferenz in den Ver⸗ einigten Staaten innerhalb angemeſſener Zeit einberufen werde. Ferner wird man ſich auf der Konferenz mit der Frage des Weltgerichtshofes befaſſen, das nur drei Mitglieder des Internationalen Gerichtshofes die Vorbehalte des amerikani⸗ ſchen Senates für das Protokoll des Weltgerichtshofes angenom⸗ men haben. Für Amerika ergäbe ſich daher die Notwendigkeit, den bisher eingenommenen Standpunkt entſprechend den von anderer Seite gemachten Vorbehalte abzuändern oder außerhalb des Weltgerichtshofes zu bleiben. Zu all den ſchwebenden Fragen werde Kellogg nach ſorgfältiger Vorbereitung mit Coolidge in einer Rede am Donnerstag Stellung nehmen und dabei auch auf die religlöſe Kriſe in Mexiko eingehen. Mit der Frage der Beſchränkung der Seerüſtungen befaßte ſich auch ein Artikel des Marineberichterſtatters der„Daily News“, in welchem als Auffaſſung Waſhingtoner amtlicher Kreiſe behauptet wird, daß man dort der engliſchen Admiralität den Vor⸗ wurf mache, ſie habe den ausſichtsreichen Plan für die weitere Be⸗ lbrüäntung der Seerüſtungen ſabotiert. Dieſer Plan ſei vor zwei Monaten von Coolidge und Kellog ausgearbeitet worden und habe die Ausdehnung des Schlachtſchiffverhältniſſes von::3 Kuf alle Schiffsklaſſen in der engliſchen⸗ amerikaniſchen und japani⸗ ſchen Flotte vorgeſehen. Frankreich und Italien ſollten bei dieſer egelung unberückſichtigt bleiben, da deren Intereſſen vor allem auf das Mittelmeer beſchränkt ſeien. Dasſelbe Blatt behauptet, daß die⸗ ſer Plan in eingehenden Erörterungen zwiſchen dem amerikaniſchen otſchafter in London, dem amerikaniſchen Admiral Jonoß Cham⸗ berlal, Lord Cecil und Vertretern der britiſchen Admiralität durch⸗ kraten und ſoweit gefördert worden ſeien, daß man in Waſhington vertagung des Eiſenpaktes 5 Vparis, 17. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der geſtern zon einem Brüſſeler Blatt angekündigte Abbruch der Verhandlungen duoiſchen den Vertretern der Metallinduſtrie ſcheint ſich zu beſtätigen Dptiredin wahrt man in hieſigen Wirtſchaftskreiſen einen gewiſſen timismus und hofft, daß die Beſprechungen in einigen Wochen den r aufgenommen und zu einem günſtigen Abſchluß geführt wer⸗ können. Die Konferenz ließ vor einigen Tagen ein Kommuniqué dez entlichen, in dem es hieß, die endgültige Annahme des Projektes int Kuropäiſchen Stahltruſtes hänge von der Zuſtimmung zweier ereſſterter Länder ab. Wie ſich nun herausſtellt, waren es die 1365[chen Delegierten und die Vertreter einiger franzöſi⸗ Nunti Firmen, die gewiſſe Vorbehalte bezüglich der ihnen zugeteilten und ingente machten. Das Abkommen wurde nur von den deutſchen 0 ſicht dtemburgiſchen Delegierten unverzüglich angenommen. Es be⸗ 5 die Wahrſcheinlichkeit, daß auch die franzöſiſchen Vertreter dem⸗ gc dem Akkord zuſtimmen. Dagegen haben die Vertreter der bel⸗ Meben Induſtrie aufs beſtimmteſte verweigert, ſich zu binden. Die ſene deahl unter ihnen iſt der Anſicht, daß der Luxemburg zugewie⸗ L Anteil im Vergleich mit den belgiſchen Kontingenten zu groß iſt. en dieſer Unſtimmigkeiten haben die Teilnehmer an der Kon⸗ zu nnz beſchloſſen, die Beſprechungen bis zum 17. September biſchen dua gen. An dieſem Tage werden die Vertreter der bel⸗ gekben Induſtrie und die Opponenten unter den franzöſiſchen Dele⸗ ien ihre definitive Antwort geben. Die wirtſchaſtsverhandlungen mit polen Seſtel Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die letzte nie on der ſich nun ſchon über 1½ Jahre hinziehenden deutſch⸗pol⸗ 18 Handelsvertragsverhandlungen iſt jetzt durch eine Sommer⸗ Die Vebgeſchloſſen worden, die bis Ende September dauern wird. ine eratungen, die Mitte Mai begannen, und wohl ohne Zweifel habe verſöhnlichere Haltung der polniſchen Experten feſtſtellen ließen, Foet nnoch im großen und ganzen keine weſentlichen handl ſchritte gebracht. Wir erfahren über den Stand der Ver⸗ ſtän ungen an zuſtändiger Stelle, daß nur ein grundſätlliche⸗ Zuge⸗ dnis 5 5 371 5 5 8 Dendlüngere günſtiges Zeichen des neuen Geiſtes, in dem die Ver einem P n geführt werden, gebucht werden kann: Polen iſt von ns rinzip, auf dem es bisher allen Staaten gegenüber beharrte, lus gendenüber abgegangen. Es hat bei den Handelsvertragsverhand⸗ gichtet im engeren Sinne den Zolltarifsverhandlungen, darauf ver⸗ ſich füz nur prozentugle Ermäßigungen der Zollſätze zuzugeſtehen und 0 feſte Sätze entſchieden. Damit iſt bei den ſehr hohen und vor für g oft wechſelnden Zöllen Polens überhaupt erſt eine Grundlage Usſichtsreiche Zolltarifverhandlungen geſchaffen worden. Trotz⸗ aber iſt man von einer Einigung, und das iſt doch das weſent⸗ am 1. Juli offtzielle Einladungen zu einer dritten Flottenkonferenz habe ergehen laſſen wollen. Plötzlich ſei aber allerdings die britiſche Admiralität anderer Anſicht geworden, was man in Waſhington in Beſorgniſſen der engliſchen Regierung bezüglich der kommenden Reichskonferenz erblickt habe. Aber auch das franzöſiſche und italieniſche Unterſeebootpro⸗ gramm und das neue ſpaniſche Schiffsbauprogramm dürften nach Auffaſſung in Waſhington die Frontänderung Großbritanniens ver⸗ anlaßt haben. In Waſhington ſei daraufhin zum Ausdruck gebracht worden, daß die Weigerung Großbritanniens in der Seeabrüſtung die Vereinigten Staaten veranlaſſen müßte, ihr Schiffsbauprogramm weſentlich zu erhöhen. Unter Hinweis auf die ſehr wahrſcheinliche Beeinfluſſung des Flottenbaues in Amerika und Japan deutet der Verfaſſer an, daß auch England ſeinen Flotten⸗ etat weſentlich heraufzuſetzen gezwungen ſein bürfte. Spanien und Tanger Die engliſche Preſſe befaßt ſich eingehend mit der Forderung Primo de Riveras, daß Tanger in die ſpaniſche Marolko⸗ zone einzubeziehen ſei. Dieſe Forderung habe, ſo lagt„D oiln News“ in der diplomatiſchen Welt Aufſehen erregt. Die britiſchen Anſichten deckten ſich mit der franzöſiſchen, die die ſpaniſche Forde⸗ rung ein für allemal ablehnt.„Daily Telegraph“ weiſt darauf hin, daß der ſpaniſchen Forderung ſchon ſeit Monaten diplomatiſche Sonderberatungen in London und Roen vorausgegangen ſeien und auch der Beſuch des ſpaniſchen Königs in Paris und London habe dieſer Angelegenheit gegolben. Wenn dieſe Forderung jetzt kurz vor der Entſcheidung der Streitfrage des ſpaniſchen Rateſitzes in dieſer beſtimmten Form erneut erhoben werde, ſo ſei es nicht verwunder⸗ lich, daß man darüber in zahlreichen diplomatiſchen Kreiſen ernſte Beſorgniſſe hege. Offenbar verſuche Spanien, durch zeitige Ver⸗ bindung ſeiner beiden Forderungen mindeſtens die Befriedigung der einen zu erlangen. Die zurzeit zu löſende diplomatiſche Auf⸗ gabe ſei aber die Aufnahme Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund. Hier ſei Großbritannien frei von allen Verpflichtun⸗ gen, doch ſtehe Englands Entſcheidung ebenſo feſt, wie die der Wort⸗ führer der ſbandinaviſchen und der anderen vormals neutralen Mächte. Die japaniſche Luſthandelsflotte Einer Tokioer Meldung des„Daily Telegraph“ zufolge, ſei in Japan eine Bewegung im Gange, die japaniſche Handelsluftflotte ſo auszubauen, daß ſie der Englands, Frankreichs oder Amerikas gleichkomme und mindeſtens diejenige Chinas und Rußlands um das Doppelte überrage. Die japaniſche Regierung werde dieſe Be⸗ ſtrebungen durch Bereitſtellung von 10 Millionen Den unterſtützen. liche, noch außerordentlich weit entfernt. Schwierigkeiten, hier zu be⸗ friedigenden Vereinbarungen zu gelangen, ergeben ſich vor allem aus der völligen Verſchiedenheit der beiden Zollſyſteme. Polen hat im Vergleich zu Deutſchland ſehr hohe Zollſätze und relativ viel Ein⸗ fuhrverbote. So läßt ſich natürlich eine Ergänzung nicht etwa auf der Baſis gleichen Entgegenkommens beider Seiten finden, worauf aber die Polen im allgemeinen beſtehen. Auch in den Niederlaſſungsverhandlungen iſt vor⸗ derhand keine Ausſicht auf ein baldiges Uebereinkommen vorhanden. Die Polen ſind hier gewillt, Zugeſtändniſſe überhaupt nur für ge⸗ wiſſe Kategorien von Einreiſenden zu machen, während unſer Be⸗ ſtreben natürlich dahin geht, eine umfaſſende Regelung aller hier in Betracht kommendn Fragen zu erlangen, wie Einreiſe, Aufenthalt, Niederlaſſung von Firmen, gewiſſer Garantien in Bezug auf die⸗ jenigen Reichsdeutſchen durchzuſetzen, die noch in Polen anſäſſig ſind. Das iſt aber ein Punkt, auf den man deutſcherſeits natürlich beſon⸗ deres Gewicht legen muß. ber Schwindel mit Ritcheners Leiche V Paris, 17. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Aus London wird berichtet: Die myſteriöſe Angelegenheit der angeblichen Leiche Lord Kitcheners hat eine überraſchende Wendung genommen. Der Journaliſt Power ließ, wie man ſich erinnert, aus Norwegen einen Sarg nach England bringen, der angeblich die Ueberreſte des auf einem kleinen norwegiſchen Friedhof begrabenen Lord Kitcheners enthalten ſollte. Im Beiſein der Juſtizbehörden und mehrerer Detektive wurde der Sarg geſtern offiziell geöffnet. Zur allgemeinen Ueberraſchung enthielt der Sarg, der ziemlich neu erſchien und mit einem Kupferſchloß verſehen war, keinerlei menſlchiche Ueberreſte, ſondern war lediglich mit Erde gefüllt. Während des ganzen Mor⸗ gens war eine große Menge Neugieriger um das Leichenhaus ver⸗ ſammelt, in dem die Unterſuchung des Sarges ſtattfand. Als ſich die Nachricht verbreitete, der Sarg ſei leer, bemächtigte ſich der Harrenden eine ungeheure Erregung. Das Geheimnis, das den Tod des„großen Soldaten“ umhüllt, ſcheint undurchdringlicher als je. Die Bevölkerung verlangt energiſch die Durchführung einer genauen Unterſuchung durch die Polizei. Der Innenminiſter hat Scotland Pard beauftragt, ſich mit Frank Power in Verbindung zu ſetzen und nachzuforſchen, unter welchen Bedingungen die Kiſte mit dem Sarg nach England geführt wurde. Power hat auf das be⸗ ſtimmteſte erklärt, daß der Sarg in Norwegen im Beiſein von Zeugen auf einem kleinen Friedhof ausgehoben worden ſei. Ein Teil der öffentlichen Meinung nimmt energiſch gegen Frank Power Stellung und bezeichnet ihn kurzerhand als einen abnormalen Schwindler. Die Triebfeder So herzerfreuend klar und ſtrahlend in dieſen Tagen auch nach langen grauen Regenwochen der Himmel über uns blaute, der polätiſche Himmel iſt nie ohne Wolken. Kaum noch drei Wochen trennen uns von der Herbſttagung des Völkerbundes, in der die endgültige Aufnahme Deutſchlands erfolgen ſoll. In der deutſchen Oeffentlichkeit ſieht man dieſem Ereignis mit der größten Seelenruhe entgegen. Der Streit, der über dieſes Problem ſo lange Zeit hindurch zwiſchen den verſchiedenen Parteien entbrannt war, hat ſich erfreulicherweiſe ſo gut wie völlig gelegt. Wir knüpfen an unſeren Eintritt ganz beſtimmte Bedingungen. Werden die uns diesmal erfüllt, dann werden wir Mitglied, andernfalls bleiben wir draußen. Sogar die Deutſchnationalen, die Jahre hindurch einen ſolch ſcharfen Kampf führten gegen den Eintritt Deutſchlands in die„Vereinigung der Sieger zur dauernden Sicherung ihrer Kriegs⸗ beute“ haben jetzt ihren Widerſtand aufgegeben und erblicken in unſerem Eintritt eine Handlung, in die man ſich zwar ohne Be⸗ geiſterung aber auch ohne Widerſpruch ſchickt. Das geht aus einem Aufſatz hervor. der mit der offenbaren Abſicht auf das Ausland zu wirken, von einem maßgebenden Führer der Deutſchnationalen, dem Reichstagsabgeordneten und Berliner Univerſitätsprofeſſor Dr. Hoetzſch, in der Sonntagsausgabe der„Neuen Zürcher Zeitung“ veröffentlicht wird. Auch für die ſonſtige Stellungnahme der größten bürgerlichen deutſchen Reichstagspartei zu den ſchwebenden Problemen der deutſchen Außenpolitik iſt Prof. Hoetzſchs Aufſatz von Bedeutung. So z. B. wenn dieſer Führer der Deutſchnationalen erklärt:„Außenpolitiſch iſt Klarheit da, auch für die nationale Oppoſition und für den Fall, daß dieſe in die Regierung zu⸗ rückkehren wird, inſofern als, ſo gut wie der Dawes⸗Plan, Locarno und Genf für ſie Tatſachen ſind, nach denen ſie handelt, und die als internationale Rechts⸗ und Vertragsbindungen, wenn ſie zuſtande gekommen ſind, auch für ſie in jedem Falle geltend und bindend ſind.“... Und wenn er ſich ausdrücklich zu der Politik bekennt, wie ſie der von den Deutſch⸗ nationalen zeitweiſe ſo maßlos bekämpfte Reichsaußenminiſter Streſemann ſeit Jahr und Tag betreibt: „Viel Zündſtoff, ſo ſchreibt Prof. Hoetzſch, iſt in Europa vor⸗ handen. Aber auch das Frankreich Poincarés weiß, daß es heute keine außenpolitiſche Abenteuer riskieren kann. Polen und Ruß⸗ land ſind ſich darüber desgleichen klar, die Staaten der Kleinen Entente erſt recht. Auch die gelegentlich geräuſchvolle Politik Italiens iſt von der Notwendigkeit des Friedens über⸗ zeugt. Für England und Deutſchland gilt, daß ſie heute unbe⸗ dingtfriedliche Politik treiben. So verlangt ja alles geradezu nach einer ſchöpferiſchen geſamteuropäiſchen Frie⸗ denspolitik.“ Die Ironie des Schickſals will es nun leider, daß in dem Au⸗ genblick, wo auch dieſe große deutſche Rechtspartei ſich ſo klar und überzeugt für eine ehrliche Friedenspolitik ſtark macht, die ewigen Störenfriede Europas, die imperialiſtiſchen und von pathologiſchem Deutſchenhaß erfüllten Franzoſen aufs neue eine ganz üble Hetze gegen Deutſchland in Szene ſetzen. Nach altbe⸗ währten Rezepten verſuchen dieſe böſen Geiſter nicht nur möglichſt weite Kreiſe des franzöſiſchen Volkes gegen uns ſcharf zu machen, ſondern auch die Polen noch mehr gegen uns einzunehmen, als ſie es ohnehin ſind. Die angebliche deutſche Feindſchaft gegen Polen wird als die eigentliche Triebfeder der deutſchen Völker⸗ bundspolitik hingeſtellt und gleichzeitig werden wir aller möglichen heimtückiſchen Eigenſchaften und Abſichten verdächtigt. Dabei iſt es für jeden nicht völlig Böswilligen vollkommen klar, daß die Triebfeder der deutſchen Politik niemals ſo niedrige Inſtinkte wie Haß und Rachſucht ſein können, ſondern lediglich die Rückſicht auf die deutſchen Lebensnotwendigkeiten, die deutſche Ehre und die Zukunft, die Triebfeder ſein kann und muß, die die für die deutſche Politik verantwortlichen deutſchen Männer antreibt. Was man unum⸗ gänglich muß, ſoll man wollen. Nur dadurch kann man ſich auch unter ſchwierigen und bedrückenden Umſtänden davor bewah⸗ ren, ſich nicht als Knecht zu fühlen, ſondern als Herr ſeines Schick⸗ ſals. Aus dieſer Einſtellung heraus, iſt unſere Politik auch den Polen gegenüber von dem durchaus ehrlichen Beſtreben geleitet, mit ihnen zu einem möglichſt weitgehenden Ausgleich der be⸗ ſtehenden Gegenſätze oder zu einer ehrlichen Zuſammenarbeit am wirtſchaftlichen Wiederaufbau Europas zu kommen und eine ſich augenblicklich anſcheinend anbahnende leichte Beſſerung der deut⸗ ſchen Wirtſchaftslage nicht durch neue außenpolitiſche Verwick⸗ lungen zu beeinträchtigen. Schwer genug wird uns freilich die Betätigung dieſer Ver⸗ ſtändigungsbereitſchaft von den Polen gemacht. In Polen wird nach wie vor in einer Weiſe gehetzt, die an ſchamloſer Ueberheblich⸗ keit ihres gleichen ſucht und in ihrem Ausmaße in der ganzen Welt nur noch von den Franzoſen erreicht werden kann. Und das ſchlimmſte dabei iſt, daß dieſe planmäßige Hetze, die ſich in erſter Linie gegen Deutſchland, aber auch gegen andere Völker Europas richtet, nicht auf die gewohnheits⸗ und geſchäftsmäßig betriebene Kampagne einer gewiſſen Preſſe beſchränkt bleibt, ſondern daß ſie planmäßig auch in den Schulen getrieben und dadurch ſchon die Seele des Kindes durch politiche Hetze gegen den deutſchen Nachbarn ſyſtematiſch vergiftet wird. In welch' nichtswürdiger und größen⸗ wahnſinniger Art das vor ſich geht, das ergibt ſich aus einer Großen Anfrage, die ſoeben im polniſchen Seim von den Mitgliedern der deutſchen Partei eingebracht worden iſt. Daraus erſieht man, daß in dem jetzt von den Polen annektierten alten oſtpreußiſchen Städt⸗ chen Soldau in einer Schule, die gegen den Willen ihrer Eltern auch eine große Anzahl deutſcher Kinder beſuchen, ein Lehrer ein Marſchlied eingeübt und ſowohl in der Klaſſe als auch auf dem Spielplatz hat ſingen laſſen, das in wortg; ſer deutſcher Ueberſetzung wie folgt lautet: 5 Wir ſahen vier Adler Wir ſahen vier Adler, wie ſie in die Höhe flogen, den ruſſiſchen, preußiſchen, öſterreichiſchen und unſern weißen Adler. ——— —— 5— 2. Seite. Nr. 376 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 17. Auguſt 1926 Es verging nicht viel Zeit, nicht mal drei Gebete, da hat der polniſche Adler dem ſchwarzen Lumpen die Federn ausgeriſſen. Denkt noch daran, Oeſterreicher, wie Wien branntel Der weiße Adler ſchwang ſich in die Höhe, der ſchwarze beſudelte ſich. Noch iſt Rußland nicht verloren, aber es muß untergehen. Was Japan nicht ausgefochten hat, das muß die Peſt vernichten. Noch iſt Polen nicht verloren, und es darf auch nicht untergehen; einſt wird der Deutſche dem Polen die Stiefel putzen. Noch iſt Polen nicht verloren, ſolange Gott über uns iſt. Der Deutſche wird noch einſtmals mit dem Kopf nach unten hängen. Ueber eine derartig krankhafte Ueberheblichkeit kann man nur den Kopf ſchütteln. Vielleicht will man ſich in Polen mit ſolchen Haßgeſängen mitten im Frieden nur über die rauhe Wirklichkeit hin⸗ wegtäuſchen. Denn grade in dieſen Tagen werden in großen engli⸗ ſchen Blättern von einem Engländer Reiſeberichte aus Polen ver⸗ öffentlicht, nach denen dort die wirtſchaftliche Lage gradezu verzwei⸗ felt ſein ſoll. Wir wollen aus der Erkenntnis der weltwirtſchaft⸗ lichen Zuſammenhänge heraus auch den Polen gegenüber ebenſo⸗ wenig ſchadenfroh ſein, wie wir es den rieſigen Schwierigkeiten Frankreichs gegenüber ſind, aber das eine können wir doch mit aller Beſtimmtheit ſagen, daß ein Land und ein Volk wie Polen nie⸗ malsunſer Schickſal ſein kann. Angeſichts der bevorſtehenden Herbſttagung des Völkerbundes und der Ratsſitzanſprüche Polens, können wir jedoch an der ſo offen gepflegten deutſchfeindlichen Einſtellung der weiteſten Kreiſe Polens nicht achtlos vorübergehen. Mit Leuten von derartiger Geſinnung kann man doch unmöglich ehrliche Völkerbundspolitik treiben. Die maßgebenden Männer im Völkerbund werden vermutlich nach wie vor die Wünſche und das Intereſſe der ſogenannten Sieger, alſo auch der Franzoſen und Polen, in allererſter Linie im Auge haben, aber ganz überſehen können ſie die(in unſerem heutigen Mittagsblatt ab⸗ gedruckte) Entſchließung der europäiſchen Nordſtaaten zur Ratsſitzfrage des Völkerbundes doch nicht. Zu denken geben wird den hohen Herren auch die nach wie vor ſchroff ablehnende Stellung Rußlands. Gerade jetzt veröffentlicht die Moskauer„Isweſtija“ wieder einen großen Feldzug gegen Genf und warnt Ddeutſch⸗ land vor dem Eintritt in den Völkerbund. Deutſchland ſei durch ſeine wirtſchaftliche Vitalität bereits ohne den Völkerbund wieder ein ſelbſtändiges Subjekt der internationalen Politik, und die letzten Erfolge der deutſchen Diplomatie, der Berliner Vertrag und das Wirtſchaftsabkommen mit Frankreich, ſeien außerhalb des Völker⸗ 715 erreicht worden, der die Aktivität Berlins nur hemmen müßte. In dieſer Brandung der Meinungen und Intereſſen werden wir uns in unſerer wohl überlegten Haltung in keiner Weiſe beirren laſſen. Die Triebfeder unſerer Außenpolitik iſt lediglich der Wille, wieder herauszukommen aus dem Elend und der Einklam⸗ merung durch haßerfüllte Feinde und die weitere deutſche Entwick⸗ lung in die Bahnen einer beſſeren Zukunft zu lenken. H. A. Meißner ——— Saarländiſche denkſchriſt an den völkerbund Wie aus Saarbrücken gemeldet wird, wenden ſich die Fraktionen des Zentrums und der Deutſch⸗Saarländiſchen Volks⸗ partei des Landesrates des Saargebiets in einer neuen Denk⸗ ſchrift an den Völkerbund, in der ſie gegen die franzöſiſche Mehrheit der Regierungskommiſſion Einſpruch erheben, die einen Schaden für das Saaragebiet bedeutet. Im Intereſſe einer weit⸗ gehenden Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich wird der Völkerbundsrat gebeten, dieſem Zuſtande ein Ende zu machen, da er den Geiſt des Saarſtatuts und dem ſo oft bekundeten Willen des Völkerbundsrats widerſpricht. In der Denkſchrift wird aus⸗ geführt, daß der maßgebende politiſche und wirtſchaftliche Einfluß auch nach dem Ausſcheiden des Herrn Rault in den Händen von Franzoſen oder rein franzöſiſch eingeſtellten Perſonen liegt und daß mit Hilfe dieſer die franzöſiſch orientierte Mehrheit der Regierungs⸗ kommiſſion dieſe unberechtigte und vom Vertrag von Verſailles nicht gewollte franzöſiſche Machtſtellung weiter zu feſtigen ſucht. Am deutlichſten hat ſich dieſer Einfluß bei der Geſchäftsver⸗ teflung gezeigt. Durch die Verquickung des Handels⸗ und des Finanzminiſteriums in einer Perſon wird verſucht, bei den Steuern, der Anlage öffentlicher Gelder, bei der geſamten Handels⸗, Wirt⸗ ſchafts⸗ und Zollpolitik und bei der ſtaatlichen Aufſicht über die fran⸗ zöſiſchen Staatsgruben für Frankrelch Geſchäftsvorteile durchzuſetzen. Da Frankreich nicht einmal die zugeſagten Steuern zahlt, der Haushalt aber ausgeglichen werden muß, ſo werden die Fehlbeträge durch ſtändig ſteigende Steuern auf die breite Maſſe der Saarbevölkerung abgewälzt. Ein ſehr großer Teil der angeſam⸗ melten Landesgelder wird den franzöſiſchen Banken geopfert. Auch hier hat die franzöſiſche Mehrheit der Regierungskommiſſion die arme Saarbevölkerung um ſechs Millionen Goldmark zu Gunſten des fran⸗ zöſiſchen Privatkapitals geſchädigt. In der Denkſchrift wird weiter darauf hingewieſen, daß ſich die franzöſiſche Mehrheit der Regierungskommiſſion hinſichtlich der Zoll⸗ politik niemals ernſthaft bemüht, die wirtſchaftlichen Intereſſen der Saarbevölkerung der franzöſiſchen Regierung gegenüber zu vertre⸗ ten. Dieſelbe Untätigkeit iſt hinſichtlich der allgemeinen deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Saarzollverhandlungen feſtzuſtellen. Schließlich wird der Völkerbundsrat gebeten, durch eine neu⸗ trale und ſachverſtändige Kommiſſion von Bergleuten die Saargru⸗ ben auf ihren Sicherheitszuſtand für die Bergarbeiter unterſuchen zu laſſen und dabei die letzten preußiſchen und bayeriſchen Direktoren als Sachverſtändige heranzuziehen. der Temps zur Frage Eupen⸗Malmeoy Der„Temps“, der ſich neuerdings mit der Löſung der Eupen⸗ Malmedy⸗Frage befaßt, ſtellt die Behauptung auf, daß von fran⸗ zöſiſcher Seite gegen Beſtrebungen, die auf eine deutſch⸗belgiſche Einigung abzielten, Einſpruch erhoben werden würden. Dieſe Behauptung des„Temps“ wird allerdings an zuſtändiger franzöſi⸗ ſcher Stelle nicht beſtätigt. Auch wurde in Abrede geſtellt, daß die Abſicht erwogen werde, gegen derartige Beſtrebungen Einſpruch zu erheben. In der Frage Eupen⸗Malmedy ſtehe im übrigen noch keines⸗ wegs feſt, ob die unverbindlich von nicht amtlichen Perſönlichkeiten angeſtrebte Fühlungnohme zur Bereinigung dieſer Frage tatſächlich zu einem Erfolge führen werde. Ohne Parteizank geht es nicht! Hinter den Kuliſſen der Kölner Kundgebung Berlin, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegen die Feſtleitung des Saarvereins ſind in der Linkspreſſe ſcharfe Angriffe gerichtet und es iſt ihr der Vorwurf gemacht worden, daß ſie die Rheinlandkundgebung in Köln zu einer einſeitigen parteipolitiſchen Demonſtration im Sinne von Schwarz⸗weiß⸗rot aufgezogen habe. Die Proteſte aus dem republikaniſchen Lager haben nun, wie wir dem„B..“ entnehmen, das preußiſche Miniſterium des Innern veranlaßt, eine Unterſuchung über die Vorgänge bei der Veranſtaltung des Bundes der Saarvereine anzuordnen und Bericht einzufordern. Das Miniſterium hat natürlich keinen Einfluß auf die Durchführung einer ſolchen Demonſtration, könnte aber in Zukunft der Kommiſſion gegebenenfalls ſeine Unterſtützung entziehen. .** Der Arbeitsausſchuß zur Vorbereitung der deutſchen Kund⸗ gebung für Rhein, Pfalz und Sagr in Köln am 14. Auguſt teilt zu den Veröffentlichungen über die Kundgebung insbeſondere über den Feſtzug, u. a. folgendes mit: Bei dem Arbeitsausſchuß beſtand von vornherein die Abſicht, jeder Organiſation, jedem Stand, jeder politiſchen und wirtſchaftlichen Richtung, ſoweit ſie den beſtehenden Staat nicht verneinen, zur Teil⸗ nahme an der Deutſchen Kundgebung zu veranlaſſen. Dieſer Grund⸗ ſatz iſt auch in allen vorbereitenden Sitzungen zum Ausdruck gebracht worden, ohne daß dagegen von irgend einer Seite Widerſpruch er⸗ hoben wurde. Anfang Mai ſind aus allen Ständen und Organi⸗ ſationen aller Richtungen Vertreter zu einer Beſprechung zuſammen⸗ getreten, in der der Arbeitsausſchuß und neben ihm mehrere andere Ausſchüſſe, insbeſondere auch der Feſtzugsausſchuß gewählt wurden. Zu dieſer Verſammlung waren auch die Vertreter der drei Gewerk⸗ ſchaftsbünde, des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes(Freie Gewerkſchaften), des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes(Chriſtliche Gewerkſchaften) und des Gewerkſchaftsringes(Hirſch⸗Dunkerſche Ge⸗ werkſchaften) ſowie Vertreter des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold eingeladen. Insbeſondere wurden auf Drängen des erſten Vor⸗ ſitzenden des Arbeitsausſchuſſes Dr. Schwering in den Arbeitsaus⸗ ſchuß mehr Vertreter der Gewerkſchaften aufgenommen, als dieſe ſelbſt verlangt hatten. Außerdem wurde auf Verlangen der Gewerkſchaften dem Reichsbamner eine Stelle im Arbeitsaus⸗ ſchuß vorbehalten. Leider erſchienen die Vertreter der Gewerk⸗ ſchaften nicht regelmäßig und der des Reichsbanners zu keiner Sitzung ohne Angabe des Grundes. Bei einer Anfrage beim Reichsbanner anfangs Juli, doch den Vertreter in den Arbeitsaus⸗ ſchuß zu entſenden, wurde dem Arbeitsausſchuß erklärt, daß das Reichsbanner nicht in der Lage ſei, ſich an der Kundgebung zu betei⸗ ligen, weil es am gleichen Tage in Bonn eine große Kundgebung habe. Auf weiteres Drängen zur Beteiligung wurde dann noch er⸗ klärt, daß zwiſchen dem Reichsbanner und dem Stahlhelm noch von der Befreiungsſeier in Köln eine Differenz beſtünde und auch deshalb die Teilnahme unterbleibe. Am 2. Juli erklärte dann der Allgemeine Deutſche Gewerk⸗ ſchaftsbund entgegen allen früheren Erklärungen, daß er an der Kundgebung nicht teilnehme. Er gab als Grund on, daß der Vorſtand des Bundes der Saarvereine, von denen die Veranſtaltung in der Hauptſache ausging, von den ſaarländiſchen Induſtriellen ſtark beeinflußt ſei. Es ſei daher keine Gewähr gegeben, daß dieſe Veranftaltung, alſo die Deutſche Kundgebung am Rhein, nicht zu nctionaliſtiſcher Hetze gegen die republikaniſche Staatsform ausge⸗ nutzt werde. Als der Vorſitzende des Arbeitsausſchuſſes dieſe Auf⸗ faſſung als nicht zutreffend zurückwies und mündliche Verhandlun⸗ gen vorſchlug, iſt darauf weder mündlich noch ſchriftlich geantwortet worden. Der beſondere Feſtzugsausſchuß, in den auch die von den Ge⸗ werkſchaften aller Richtungen vorgeſchlagenen Vertreter gewählt waren, hatte ſich in verſchiedenen Sitzungen mit dem Feſtzug be⸗ ſchäftigt. In der Schlußſitzung am Mittwoch, den 11. Auguſt, war die Folge der Teilnehmer und die Art des Feſtzuges genau feſtgelegt worden. Insbeſondere war von vornherein im allſeitigen Einver⸗ ſtändnis feſtgelegt worden, daß jede Organiſation mit ihrem Baaner erſcheinen ſollte. Erſt am Donnerstag, 12. Auguſt, nach der Schluß⸗ ſitzung, verlangten die chriſtlichen Gewerkſchaften den Platz unmittel⸗ bar hinter den Saarvereinen, gleich an zweiter Stelle. Desgleichen wurde jetzt die Bedingung geſtellt, daß vor dem Feſtzug die Reichs⸗ flagge getragen werden ſollte. Daraufhin ſand zunächſt eine Ausſprache zwiſchen dem Vorſitzenden des Feſtzugsausſchuſſes und je einem Vertreter der chriſtlichen Gewerkſchaften und des Reichs⸗ banners eine Ausſprache ſtatt. Infolge dieſer Ausſprache wurde der Feſtzugsausſchuß telegraphiſch zu einer neuen Sitzung auf Freitag, 13. Auguft einberufen und die Angelegenheit beſprochen. Nach längerer Ausſprache beſchloß der Feſtzugsausſchuß mit Rückſicht darauf, daß eine Fühlungnahme mit den Organiſationen bei der Kürze der Zeit nicht mehr möglich ſei, es bei dem einſtimmigen Be⸗ ſchluß desſelben Ausſchuſſes vom 11. Auguſt zu belaſſen. Seloſt⸗ verſtändlich iſt es abſolut unrichtig, daß die Wehrvereine ihte Teilnahme zugeſagt hätten unter der Bedingung, daß der Feſtzug nicht unter den Reichsfarben marſchienre. Dieſe Frage iſt, wie ausgeführt, überhaupt erſt nach der letzten Ausſchußſitzung vom Seiten der chriſtlichen Verbände aufgeworfen worden. Die Leitung ſowohl des Arbeitsausſchuſſes wie des Feſtzugsausſchuß hat ſich in monatelangen Bemühungen gerade die Teilnahme der Gewerk⸗ ſchaften und des Reichsbanners angelegen ſein laſſen. Leider haben die Ausſchüſſe dabei, obwohl ſie immer wieder auf die Notwendig⸗ keit einer einheitlichen Kundgebung mit Rückſicht auf die außenpolitiſche Bedeutung hinwieſen, das entſprechende Verſtän d⸗ nis bei den Gewerkſchaften und dem Reſchsbanner nicht gefunden. Der Grund, der zuletzt für die Ablehnung der chriſtlichen Gewerkſchaften maßgebend war, iſt bei den langen Ver⸗ handlungen bis zum 12. Auguſt überhaupt nie geltend gemacht wor⸗ den. Es iſt überflüfſig zu erwähnen, daß weder der Arbeitsausſchuß noch der Feſtzugsgusſchuß mit dem Verkauf einer Zeitſchrift oder Zeitung beim Feſtzug das geringſte zu tun gehabt haben. Hätten die Ausſchüſſe davon Kenntnis gehabt, ſo würden ſie dagegen ſelbſt⸗ verſtändlich eingeſchritten ſein. Letzte Meloͤungen Kommuniſtiſche Ausſchreitungen. — Köln, 17. Aug. Nach einer Dortmunder Meldung der 1K. 15 kam es am Sonntag abend in Barmbauer(2) zu ſchweren Ausſchreitungen. 40 Rote Frontkämpfer ſtürmten das Haus eines ſch Stahlhelm gehörenden Bergmannes, wobei ſie dieſen nleder⸗ chlugen. Der dazu kommende 16 Jahre alte Sohn ließ den Hund los, bewaffnete ſich mit einer Axt und trieb die Leute zum Hauſe hinaus. Hierbei wurden mehrere Perſonen verletzt, die ins Kran⸗ kenhaus geſchafft werden mußten. Der ſchwer verletzte Valer liegt hoffnungslos darnieder. 11 Rote Frontkämpfer ſind verhaftet worden. Eine ſchwere Bluftat — Berlin, 17. Aug. Eine ſchwere Bluttat ſich heute im Hauſe Landeshuter Straße 14 zu. Der 22führige Giadent Kun Stern hatte in der Wohnung ſeiner Mutter auf den gleichfalls dort wohnenden Kaufmann Bahnvater mehrere Schüſſe abgegeben. Bahn⸗ vater wurde in ſchwerverletztem Zuſtand nach dem Krankenhaus ge⸗ bracht. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Bergwerksunglück — Laurahütte, 17. Aug. Geſtern abend ging infolge Gebirgs“ ſchlages auf dem Schacht Weſtfelde 2 der e bei Laura⸗ hütte ein Pfeiler zu Bruch. Acht Mann, die an dem Pfeiler beſchäf⸗ tigt waren, wurden dabei eingeſchloſſen. Durch die ſofort einſetzem⸗ den Rettungsarbeiten konnte ein Toter und zwei Schwerverletzte geborgen werden, während die übrigen nur leichtere Berwundungen hatten. Wieder ein Eiſenbahnunglück in Frankreich V Paris, 17. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wenige Stunden 75 dem geſtern gemeldeten Unglück auf dem Gare 0 Lyon entgleiſte der Expreßzug Nante—Lyon im Bahnhof von Vierzon. Ein Wagen wurde umgeworfen, wodurch mehrere Reiſen 05 verletzt wurden und in einem zweiten Wagen, der ſtarke Beſchädi gungen aufwies, wurde eine Frau getötet. Drei Schiffe geſunken 10 — Halifax, 17. Aug. Durch die Stürme in der letzten Woche? litten zwei neuſchottländiſche Schoner und ein bel ſſcer Dampfe⸗ Schiſforuch. Die Suche nach den leberkebenden war disher erfolglez ſo daß man mit dem Tode der Schiffsbeſatzungen, die zuſammen Mann betrugen, rechnet. — Dem fünfzigjährigen Theodor däubler Zum 17. Auguſt— Von Hanns Martin Elſter Kürzlich fragte eine große Schweizer Zeitung nach verkannten Dichtern unter uns. Und allen Befragten, unter denen ſich vorzugs⸗ weiſe die garade nicht verkannten, ſonſt im Publikum oder Literatur⸗ urteil Erfolgreichen befanden, fiel nicht der eine Name ein, der hier zu nennen Pflicht iſt: Theodor Däubler. Ein beſſerer Beweis für ſein Verkanntſein dürfte ſich nicht finden laſſen. Lebt da ſeit Jahr⸗ gehnten ein Dichter unter uns, der uns ſeit Jahrhunderten zum erſten Male wieder eine wirklich weſenhafte, dichteriſch echte. geiſtia erſchöpferiſche, menſchlich beſeligende Kosmogonie und Mythophanie ſchenkt: keiner lieſt ihn, keiner kümmert ſich um ihn. wenn nicht ein ganz kleiner Verehrerkreis: und als man die ſogenannte„aroße“ Li⸗ texatur nach dem Verkannten fraat, denkt niemand an ihn! Wäre es in der wahrhaft großen deutſchen Geiſteswelt nicht immer ſo ge⸗ weſen— man denke nur an Kleiſt, Hölderlin. Nietzſche,.— man könnte am deutſchen Sein und Werden verzweifeln. So bleibt immer noch die Hoffnung, daß die Deutſchen Däubler eines Tages als den ihren im univerſalen Sinne entdecken, verſtehen und lieben werden. wie es ſchon oft der Fall war mit den ſchöpferiſchen Dichtern und Philoſophen, die ſie zuerſt als unverſtändlich und verſtiegen ver⸗ ſchrien. Vielleicht aibt ſchon der fünfziaſte Geburtstag einen äußeren Anſtoß zur Beſinnung gegenüber dem„Nordlicht“⸗Epos. Vielleicht aber müſſen wir auch noch warten. Denn noch webt die geiſtige Welt unſerer Gegenwart ja in Ge⸗ danken⸗ und Stimmungsnetzen. die ihre Fäden aus Spenglers„Un⸗ tergang des Abendlandes“ holen. Däublers„Nordlicht“ und Geſamt⸗ werk iſt aber der diametrale Gegenſatz zu Spenglers ins Neagative ausſchwingenden Anſchauungen. Däublers Weltſchau iſt die geſam⸗ melte Kraft des Poſitiven, ſie iſt die Weltſyntheſe, die das Leben be⸗ jaht. Man hat das Verſtändnis jenes dreibändigen Epos„Das Nord⸗ licht“(wie alle Werke Däublers im Inſelverlag, Leipzig) künſtlich er⸗ ſchwert. indem man an dieſe ihrer Zeit und deren Menſchen weit vorauseilende Dichtung mit äſthetiſchen, rationalen. materialiſtiſchen Erklärungsmitteln herantrat und ſie natürlicherweiſe dadurch ver⸗ fälſchte. Des in Trieſt geborenen, den Norden und den Süden ein⸗ zigartig vereinenden Dichters und Denkers Natur war aber von An⸗ fang an weder analntiſch noch impreſſtoniſtiſch, weder geſchmäck⸗ leriſch noch materialiſtiſch zu erfaſſen, ſondern allein weſentlich. allein geiſtig, allein religiös. Sein Schaffen trat von Anfang an unter den Aſpekt des Urſeins. Das Urſein iſt allein das geiſtige Sein: der Menſch iſt, wie er ſelbſt es formulierte. dein Gehäuſe für Geiſtig⸗ keit: ſein dauerndes Leid dazu ſein: ein Neſt, aus dem das Sternen⸗ kind die Ewiakeit erfliegen wird.“ So aipfelt alles Erlebte in einem Geiſtiaen, wird alles Geſchehen ein Tupiſches, iſt nicht die Anſchau⸗ ung an ſich Ziel der Geſtaltung, ſondern das Geiſtig⸗Sinnbildliche, die Sinndeutung. der weſenhafte Sinn. Heute hat der Expreſſio⸗ nismus, hat die Geiſtwandlung der neuen Generation in den letzten zehhn Jahren all dies ſelbſtwerſtändlich gemacht: in geiſtigen Kreiſen! Die materiellen Kreiſe haben ſich freilich bereits wieder von dieſer Weſensſchau abgewandt: ſie ſind freilich auch nicht die entſcheidenden, wenn die geiſtigen nur am Weſenhaften feſthalten. Hier iſt Theodor Däubler das Vorbild durch Werk und Perſön⸗ lichkeit. Tat und Leben, Wort und Kunſt. Wiſſen und Willen. Von Anfang an war das Motto ſeines Seins:„Ex nobis super nos!“ Von Anfana an gab er ſich auf: Was liegt an mir? Hinwea mit uns! Um der Söhne, der Kommenden willen! Um des Geiſtes willen! Von Anfang an wirkte er in dieſem Sinne. Bisher durchaus traaiſch. denn faſt ſcheint es, als ob die nächſte Generation zuerſt einmal zur Materie zurückkehrt, begräbt, was wir im furchtbaren Zuſammen⸗ ſturz des Materialismus freileaten, den Geiſt verneint! Aber der Geiſt, des ſind wir gewiß, iſt ununterdrückbar, wenn auch die eine oder andere Generation ihn verachtet: er ſiegt flammend über allen Stoff, denn er iſt das Leben, er iſt das Licht, das Nordlicht! Däublers großes Epos macht dieſe Gewißheit ſeit anderthalb Jahrzehnten zum herrlichſten Erlebnis für den, der nur die Kraft der Sammluna beſitzt. ſich in die 30 000 Verſe, die nun in zwei Aus⸗ gaben, der alten Florentiner und der vielfach ſtärkeren Genfer, vor⸗ liegen, ſo zu verſenken, daß er ihnen ganz gehört. Dann ſteiat der Lichtmythos mit ſeinem vollen Segen in ſein Inneres und biert in ihm den neuen Menſchen. Als ſolcher erfährt er die ganze Größe der Däublerſchen Viſion: die einſtige Einheit von Sonne und Erde. deren Trennung und neue Brückenverbindung durch den Mond und unſere ewige Beſtimmung der Rückkehr zur Einheit von Sonne und Erde, die recht eigentlich eine Rückkehr zur Sonne iſt. Dieſe Rück⸗ kehr vollzieht ſich aber täglich und allkünftig: im Menſchen! Der Menſch ſelbſt iſt Sonne und Erde.“ Mit den äußeren Sinnen füh⸗ len und ſehen wir den Boden unter uns. die Sonne über uns. Mit dem innerſten Sinn ſind wir, einig. urverbunden mit allen Welten: „Sonne iſt bloß unſer herrlichſter Inhalt“. ſaat der Dichter ſelbſt Beweis für dies unſer Erfülltſein von Sonne und unſere Rückkehr zur Sonne iſt aber das Polarlicht, das Nordlicht:„die Erde ſehnt ſich, wieder ein leuchtender Stern zu werden.“ Aus dieſer Grund⸗ anſchauung entwickelt Däubler dann iene ewigen Gleichungen, in denen Sonne, Licht dem Leben, der Glut, dem Geiſt. der Seele. der Liebe allem ſinnvollen Sein, allem Opfer. aller Gnade gleichgzuſetzen ſind, wie A. Soergel richtia ausführt: damit ſind durch unſere und aller Weſen Sonnenſehnſucht die Offenbarung und der Veweis daflir erbracht. daß Geiſt, Liebe unſeres Weſens kein Kern und Ziel ſind, daß die Exiſteng des Nordlichts die Erlöſung. die höchſte Seliateit gewährleiſtet. 9 Iſt dieſe Dee der Däublerſchen Weltanſchauung und Dichtnch nun etwas dunkel, myftiſch. unverſtändlich. wie man geſagt hat? A 75 ſie iſt ſo ſonnenklar einfach und aroß. daß nur ein irregeführter te ſtand wie der des materialiſtiſchen Menſchen ſie verdunkeln konne Däublers geiſtiae Welt iſt die unſere geiſtiae Finſternis durchlenge tende, endlich erhellende Kraft. die endlich zur vollen Lebensfreugt führt. Wer ſein„Nordlicht“, von dieſer Kraft getragen. lieſt, le 15 bald im bumniſchen. dionnſiſchen Schwung und Glanz des Dichten als das zeitloſe Ich, das auch nur den dünnen Entwicklunasfaen des Epos braucht, um den Wea von der Selbſtentdeckung im erſe Teil durch das„orphiſche Intermezao Pan“ mit ſeiner Gleichungs ed⸗ Sonne-- Erde und Mannweib und ſeinem glutvoll bacchiſchen ick⸗ ſonneerleben zum aroßen zweiten Teil zu gelangen. die die Entenen lung und Krönung menſchlichen Geiſteswerdens von den bitlichg Kulturen, von Indien und dem Jran. zum chriſtlichen und 1 europäiſchen Lebenskreiſe bis zur letzten Weltverſöhnung im Lich im Geiſtlichte führt. ge⸗ Wer das Ganze dieſes Rieſenwerkes erlebt hat, kann. wie fer⸗ ſchehen am Einzelnen, an Barockbeiten der Sprache und an Früh tiakeiten der Schau nicht mäkeln, zumal Däubler das Werk, das ⸗ zwiſchen ſeinem vierundzwanzigſten und vierunddreißiaſten Lebe ⸗ iahre ſchuf, ſtändia verbeſſert. Wir Deutſchen haben hier ein erhalten, das wir ſtets neben die großen Epen unſerer Literatur, ſtellen haben werden. Darüber hinaus aber ſollen wir Däubler 10 ſtiger Welteinſicht jeden Eingana in unſerem Leben verſchaffen. 175 nach der Tiefe und Schönheit ſeines„Nordlichtes“ keines Bewen mehr bedarf. Auch Däublers andere Gedichtſammlungen:„H an Italien“(1946),„Heſperien“(1910).„Der ſternhelle Weg, „Treppe zum Nordlicht“(1920),„Päan und Dithyrambus“ 1 und„Attiſche Sonette“(1924) atmen ebenſo wie die Proſaweer „Wir wollen nicht verweilen“,„Mit ſilberner Sichel“(1910 die unheimliche Graf“(1921) und„Der Schatz der Inſel“(1923) n aleiche Propheten⸗Größe, vor der man ſich nur verehrend beueiß, kann. Die Stunde der Liebe zu Däublers Werk kommt ſo aeren wie die Kraft des Geiſtes im Menſchen lebt und Macht gewinr gert Däublers Werk und Menſchentum können wir Weſen und denn unſerer Zeit und unſerer Innerlichkeit jederzeit abmeſſen. tſche Rudolf Pannwitz hat recht, zuſammenfaſſend zu ſagen:„Deu un Sprache und deutſche Mythik haben aus euroväiſcher Seele d arenzenloſer Welt einen erratiſchen Block von dem Umfange Inhalt eines neuen Kontinents in das Meer der Zukunft oder Sternenhimmel der Ewigkeit geworfen.“— 7 bee⸗ 1 b — koffteff Dienstag, den 17. Auguſt 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 376 Stäoͤtiſche Nachrichten Der Mannheimer Arbeitsmarkt für Angeſtellte t Im Juli befand ſich der Arbeitsmarkt für kaufmänniſche, echniſche und Büroangeſtellte in Mannheim noch ebenſo unter dem rucke der allgemeinen Wirtſchaftskriſe, wie dies ſeit Monaten der alt iſt. Die Aufnahmefähigkeit der in Betracht kommenden Wirt⸗ Chaftazweige war durchweg ſchwach; mancherorts mußte ſogar zu Entlaſſungen geſchritten werden. Die Zugänge an Erwerbsloſen überwogen infolgedeſſen in der Berichtszeit die Abgänge, ſo daß die eſamtziffer am Schluſſe des Monats eine Zunahme an tellenſuchenden aufwies. Das Stellenangebot war zahlen⸗ mäßig gering und blieb auf erheblichen Teilen des Arbeitsmarktes nahezu gänzlich aus. So war namentlich die Nachfrage nach Tech⸗ nikern, nach männlichem kaufmänniſchen Kontorperſonal und ſon⸗ ſtigen Büroangeſtellten verſchwindend gering. Die Vermittlungen erreichten ebenfalls nur eine geringe Höhe. 5 Die ungünſtige Arbeitsmarktlage der Angeſtelltenberufe wird dadurch am beſten verdeutlicht, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß auf ein Stellenangebot 26 Stellengeſuche entfallen, und daß am Ende der Berichtszeit noch 1993 männliche und 822 weibliche Stellenſuchende gemeldet waren. Die Nachfrage beſchränkte ſich im eſentlichen auf jüngere Reiſende aus der Tertil⸗ und Lageriſten 70 der Schuhbranche, auf jugendliche Verkäuferinnen für die Le⸗ ensmittelbranche und auf jüngere kaufmänniſch geſchulte Steno⸗ typiſtinnen. * Der diesjährige Herbſt-Haupt-Pferdemarkt in Mannheim ndet am Montag, 13 September im ſtädtiſchen Viehhof ſtatt, an⸗ ſchließend an die Mannheimer Herbſtrennen. Auch dieſer Herbſt⸗ Markt hat in den letzten Jahren immer größere Bedeutung gewonnen. 5 e Beteiligung wird auch diesmal wieder ſehr rege werden. Han⸗ Induſtrie und Landwirtſchaft wird ſonach die beſte Gelegenheit zum Einkauf guter Gebrauchspferde geboten ſein. 5 Anfälle durch Stürze. Geſtern abend fielen auf der Linden⸗ zofüberführung ein 59 Jahre alter Dreher aus dem T⸗Quadraten Relge Trunkenheit in die Stacheldrahtumzäunung und zog ſich eine ißwunde zu.— Auf der Caſterfeldſtraße in Rheinnau ſtürzte Aern abend ein 55 Jahre alter Landwirt infolge eines epileptiſchen Kobal⸗ von ſeinem mit Heu beladenen Fuhrwerk. Er wurde am verletzt und von ſeinen Söhnen nach ſeiner Wohnung Ap Ius Mokorrad gelaufen. Geſtern nachmittag lief in der hornſtraße ein 6 Jahre alter Knabe in ein Großkraftrad, wurde ſ0 Boden geſchleudert und trug einen Bruch des linken Unter⸗ ſchenkels davon. Das verunglückte Kind wurde ins Kranken⸗ zaus überführt. n0 Juſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages Ramittags auf der Straße zwiſchen G und H 7 zwiſchen zwei dfahrern, an der Straßenkreuzung Bismarckſtraße⸗Kaiſerring falſchen einem Straßenbahn⸗ und einem Laſtkraftwagen, die beide beſchädigt wurden, abends auf dem Friedrichsring bei U 1 und 8 zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Radfahrer und auf dw Neckarauerſtraße zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem zweiſpännerfuhrwerk. Bei ſämtlichen Zuſammenſtößen entſtand kein Perſonenſchaden. ſte Betriebsunfall. Geſtern nachmittag rutſchte in der Kalmit⸗ aße ein 19 Jahre alter Taglöhner beim Zurückſchieben eines Kies⸗ en aus. Hierbei brachte er ſeinen Fuß unter ein Rad und er⸗ 5 Zehenquetſchung. we Anaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ udet: Von einem Auto herunter ein brauner Polſterſitz, 40* 50 da nümeter groß, im Käfertal, aus einem Neubau ein Quantum Ver⸗ ger watte und Gaze, Schienen für Knochenbrüche und ein Fläſch⸗ M 19 mit Blutſtillmittel, ſowie verſchiedenes Werkzeug, gez. 80 G.— Nachts aus einem Büro ein brauner, ſchwerer Herren⸗ 5 5 mit zwei ſchrägen Außentaſchen, eine noch neue gelbe Wind⸗ der ente braune Aktenmappe mit Metallſchloß, in der Innenſeite und zame„Ohl“ und eine ſchwarze Aktenmappe mit Lederhenkel öwei kleinen Riemen. veranſtaltungen Die Mannheimer Feuerwehr in Ladenburg Biltin Songtaa ſattete das AIfitad t. Bataillon der Frei. ßo aen Feuerwehr Mannheim in Stärke von etwa 100 würiaen. Ladenburg einen Beſuch ab, um die geſchichtlichen Sehens⸗ Mamiakeiten kennen zu lernen. Am Kriegerdenkmal wurden die imer von der Ladenburger Feuerwehr abgeholt und unter Woltelklana zum Marktplatz bealeitet. Hier begrüßte Profeſſor rauf ſchläger die Gäſte im Namen des Heimatbundes, wo⸗ hör i Mannheimer Feuerwehrchor das Lied ſang:„Deine Wälder Alt⸗ rauſchen“. Dann begann die zweiſtündige Führuna durch lehrendenburg. die Prof. Wollenſchläger in aründlicher und ſehr be⸗ die Brder Weiſe leitete. Zunächſt ginas ins Muſeum. dann wurden Ladend lika. das Kaſtell und die Sebaſtianskirche beſichtiat. Durch tingtonurgs alte. winklige Gaſſen wanderte man hierauf zum Mar⸗ dr und zurück auf den Markt ans Rote(Wildberaerſche) Haus. bel dem Babnbofpotel ſchloß ſich ein gemütliches Beiſammenſein an. 3 7 Prof. Wollenſchläger die Geſchichte Ladenburas in großen Frledr wiedergab. Der Kreisvorſitzende und Kommandant, Herr Theater und Muſik drertd Die Mainzer Oper unter der Leitung von Generalmuſik⸗ Paul Breiſach plant für die Saiſon 1926127 folgende „Wozzeck“ von Manfred. Gurlitt,„Der Golem“ von „Romeo und Julia“ von Zandonai(deutſche Uraufführung) tige Füchslein“ von Janacek,„Cardillac“ von Hindemith, forza del deſtino“(in der Werfelſchen Bearbeitung) und Be von de Falla.— In den Mainzer Sinfoniekonzerten uß eiſach) wird die zeitgenzſſiſche Produktion durch Werke von Schönberg(Orcheſterlieder), Bernhard Sekles(Urauffüh⸗ 1H. Schmidt, H. F. Redlich(Uraufführung), Caſella, Pro⸗ Volbaud u. a. vertreten ſein. teren den Dresdner Bühnen. Das Dresdner Staats⸗ Strindber eröffnete am Sonntag mit der Erſtaufführung von Ferienpagee Märchendichtung„Schwanenweiß“ nach der die 90999 wieder ſeine Pforten und hatte Dank der Darſtellung, keriſch„ſombolfſch⸗phantaſtiſchen Charakter des Bühnenwerkes künſt⸗ des Reinllendet wiedergab, und der feinſinnigen Herausarbeitung Steindöck eenſchlichen, beſonders durch Jenny Schaffner und Felix Kö er einen vollen Erfolg.— Ende Auguſt tritt Hermine zurück, er von ihrem Amt als Leiterin des Dresdener Alberttheaters theater allen Direktion Hanns Fiſcher, zuletzt im Altonaer Stadt, bl. ſtellvertr. Intendant tätig, am 1. Sept. übernimm. Frau chauſpielgbbt jedoch Dresden erhalten, da ſie in die Direktion des Umbau dchauſes die Komödie eintritt, das nach vollendetem des Dresdner Konzerthauſes am 1. Sept. roe 5 dum de Theaterrundſchau. Die Stadtgemeinde Bayreuth ließ gengebbinen der dortigen Feſtſpiele Frau Coſima Wagner ein Blu⸗ gans R 090 überreichen; an den Gräbern Wagners, Liſzts und dambur ers wurden fränze niedergelegt.— Die Intendanz des bird Ae Stadttheaters erwarb Puceinis:„Turandot“. Die Oper Bllämtiche ſte Novität im umgebauten Haus herauskommen. Für die deelrat Pild dekorative Ausſtattung wird der neue künſtleriſche er euen G Davidſon verantwortlich zeichnen.— Die Eröffnung mit Goeth Spielzeit erfolgt im Stadttheater zu Kiel am 28. Auguſt Fevrts G05„Egmont“; als erſte Oper wird dort am folgenden Tage „Schauſ unow“ von Muſſorgſti gegeben. Am 29. Auguſt eröffnet mutige Selfpielhaus ſeine Pforken mit Georg Kaiſers Komödie„Der 0 fleſß ahrer“.— Wegen des großen Erfolges iſt das Gaſtſpiel ward 705 Leſerin“ in der Komödie mit Margo Lion, H. H. v. „Aribert Wäſcher, Elſe Ehſer, Colette Corder. K. v. Ei„La 05 Vallett Stra tung), E dhea ch Aarie o La. dankte für die aufſchlußreiche Führung und brachte ein Hoch auf den Heimatbund aus. Auch Oberkommandant Schlimm von Mannheim ſprach ſeinen und ſeiner Wehr Dank aus für das Gebotene, das Alle überraſcht hätte. Um alte Städtchen zu ſehen, brauche man gar nicht in die Ferne zu ſchweifen. Es müßte in Mannheim viel bekannter werden, daß Ladenbura geſchichtlich ſo intereſſant ſei: die anweſenden Mannheimer, ſo wünſche er, möch⸗ ten es weitererzählen, damit recht Viele nach Ladenbura kommen. Geſang. Muſik. bumoriſtiſche Vorträge, Kinderpolonaiſe und andere Darbietungen hielten die Feuerwehrkameraden mit ihren Angehörigen noch bis gegen die achte Stunde in froher Stimmung beiſammen. Hier verdienen beſonders genannt zu werden: der Vor⸗ ſtand des Feuerwehrſingchors, Herr Hertlina, der Dirigent. Herr Baunach, die Humoriſten Paul Ette und Schneidermeiſter Weckmann. Außer dem Oberkommandanten Schlimm waren no chdie Herren Bäder, 2. Kommandant, Hauptmann Wolf und Adjutant Fiſcher anweſend. Als Vertreter der Stadt Ladenburg hatte ſich Gemeinderat Bargolini eingefunden. Unter Dankes⸗ worten ſchieden die Mannheimer Gäſte, die von der vortrefflichen Führung und der Aufnahme hochbefriedigt waren. * Mannheimer Künſtlerkheaker Apollo. Heute abend beginnt der letzte Sommerſpielplan, der bis zum 29. Auguſt geht. Er bringt in erſter Linie den amerfkaniſchen Senſationsfilm„Die Inſel der verlorenen Schiffe“ mit der Original⸗Filmmuſik Schenidt⸗Gentner vom Capitol Berlin, der auch das verſtärkte Orcheſter leitet. Das Programm enthält die Groteske„Larry Semon als Landwirt“ und die„Trianon⸗Wochenſchau“. Anahyga“, die deutſche anatomiſch⸗hygieniſche Ausſtellung in der Turnhalle K 6, veranſbaltet am kommenden Donnerstag nach⸗ mittag einen Damentag. An dieſem Tag ſind nur Frauen und Mädchen im Alter von über 18 Jahren zugelaſſen. Die Aus⸗ ſtellung ſelbſt hat inſofern eine Bereicherung erfahren, als ver⸗ ſchiedene hieſige Großfirmen ihre Erzeugniſſe in elektro⸗medizini⸗ ſchen und therapeutiſchen Apparaten zur Ausſtellung gebracht dedie Es ſind beſonders neue Apparate, die beſondere Beachtung verdienen. Einkommenſteuerveranlagung Von amtlicher Seite wird uns mitgeteilt: Den Handwerkern und ſonſtigen Kleingewerbetreibenden ſind in den letzten Wochen die Be⸗ ſcheide über ihre Veranlaagung zur Einkommenſteuer für das Jahr 1925 zugeſtellt worden. Dieſe Beſcheide haben bei manchen Steuerpflichtigen eine gewiſſe Beunruhiaung hervorgerufen, die ſich u. a. in Preſſeäußerungen, Entſchließungen in Verſammlungen und Eingaben an die Steuerbehörden Luft macht. Es wird den Finanz⸗ ämtern vorgeworfen, ſie hätten die Veranlagung zur Einkommen⸗ ſteuer willkürlich und ohne Rückſicht auf die tatſächlichen Einkom⸗ mensverhältniſſe der einzelnen Steuerpflichtigen vorgenommen. Der⸗ artige ſchwere Anſchuldigungen werden oft erhoben. ohne daß die, die ſie ſich zu eigen machen. ſich ausreichend darüber unterrichten, ob ſie auch begründet ſind. Gewiß iſt zuzugeben, daß da und dort Fehler vorgekommen ſind: ſie ſind auch früher vorgekommen und werden ſich überhaupt nie ganz vermeiden laſſen. Die jetzt im Gange befindliche und zum größten Teile bereits abgeſchloſſene diesjährige Frühjahrsveran⸗ laauna bot in dieſer Hinſicht beſondere Schwieriakeiten. weil ſie nach den Jahren der Inflation und nachdem zwei Jahre lang überhaupt keine Veranlagung zur Einkommenſteuer mehr ſtattgefunden hatte, wieder die erſte regelrechte Veranlagung war. Daß aber die Finanz⸗ ämter und Steuerausſchüſſe nach Willkür verfahren ſeien, iſt ein ſchwerer Vorwurf, der der tatſächlichen Grundlage entbehrt und da⸗ her entſchieden zurückgewieſen werden muß. Wenn in derartigen Kundgebungen die Auffaſſung zum Ausdruck kommt. Einzelbeſchwer⸗ den hätten keinen Erfolg, nur das Beſtürmen der Behörden mit ge⸗ meinſamen Einaaben und öffentlichen Proteſten könne Abhilfe ſchaf⸗ fen, ſo trifft dies nicht zu, wie auch der Reichsfinanzminiſter in einer von ihm veranlaßten Preſſenotiz kürzlich betont hat. Das Geſetz hat dem Steuerpflichtigen einen weitgehenden Rechtsſchutz gegen eine unrichtige Veranlaaung gegeben und es iſt das Richtige und allein Wirkſame, daß der Einzelne, der ſich durch die Veran⸗ lagung beſchwert fühlt. von dieſen geſetzlichen Mitteln Gebrauch macht, um zu ſeinem Rechte zu kommen: er darf überzeuat ſein, daß es ihm werden wird, wenn er tatſächlich im Recht iſt. Es kann deshalb nicht erwartet werden, daß die Steuerverwal⸗ tung zu allen den erwähnten Kundagebungen, die ihr zur Kenntnis kommen, beſonders Stellung nimmt. Ueber beſtimmte, in ſachlicher Weiſe an ſie gerichtete Anfragen wird ſie gerne Auskunft geben, ſo⸗ weit es das dienſtliche Intereſſe, insbeſondere die ihr obliegende Pflicht der Geheimhaltung der Vermögens⸗ und Einkommensverhält⸗ niſſe der Steuerpflichtigen erlaubt. Auf allgemein gehaltene, beleidi⸗ gende oder mit Drohungen verbundene Anſchuldiaungen dagegen, die ohne Bezeichnung beſtimmter Tatſachen erhoben werden, wird ſie ſich regelmäßig nicht einlaſſen können. P. A. K * Beamkenſchein für Schwerbeſchädigke. Wie der Verband der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen des Deutſchen Reichs⸗ kriegerbundes„Kyffhäuſer“ mitteilt, können ſchwerkriegsbeſchädigte Verſorgungsberechtigte nach der kürzlich vom Reichstage beſchloſſe⸗ nen Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz den Beamtenſchein nach Ablauf der Friſt dann noch beantragen, wenn die Vorausſetzungen für ſeine Gewährung erſt ſpäter eintreten. Der Antrag muß binnen ſechs Monaten nach dem Eintritt der Vorausſetzungen angemeldet werden. ziehung der Jugend zur Verfügung ſteht. Tagungen Landestagung badiſcher Architeklen Der Landesbezirk Baden des Bundes Deutſcher Architekten (B. D..) hielt dieſer Tage in Offenburg eine von allen Orts⸗ gruppen des Landes ſehr aut beſuchte Landestagung ab., auf der der Vorſitzende, Architekt Betzel⸗Karlsruhe. über die Nöten der badiſchen Architekten berichtete. Die Aufaaben des Architekten ſeien äußerſt mannigfaltia. umſomehr, als in den letzten Jahren in der Renovierung vieler Häuſer ſo aut wie gar nichts getan werden konnte. Im Verein mit dem ſoliden Unternehmer und Handwerks⸗ mann wollten die Architekten am Wiederaufbau mitarbeiten. Die wichtiaſte Frage aber ſei die Finanzlerung der Bau⸗ wirtſchaft durch den Staat. Es ſei zweifelhaft gewinnbringen⸗ der, mehrere Milliarden Mark für die Beſchaffuna von Wohnungen auszugeben, als Rieſenbeträge für die Arbeitsloſenunterſtützung. Bei einer richtigen Finanzierung des Baumarktes könnten hundert⸗ tauſende von Arbeitsloſen beſchäftigt werden Staat und Gemein⸗ den müßten zur Verwirklichung dieſes Zieles beitragen. Stellung genommen wurde gegen das Verlangen einzelner Städte, daß bei der Bewilligung von Bauzuſchüſſen Baumaterialien aus ſtäd⸗ tiſchen Werken bezogen werden müßten, zumal dieſe vielfach über den Tagespreiſen lägen. In Baden wolle man an die Re⸗ gierung herantreten, damit dieſe ein Verbot erlaſſe. In der Ausſprache ſtellte man ſich auf den Standpunkt. daß ungeeianete Entwürfe nicht erſt von amtlichen Stellen beraten werden ſollten. Dies bedeute nur Zeitperluſt und Geldvergeudung. Etwas Brauch⸗ bares würde damit doch nicht geſchaffen. Evangeliſcher Jugendtag auf Burg Diemerſtein * Frankenſtein, 16. Aug. Frankenſtein hatte am Sonntag einen großen Tag. Schon die erſten Morgenzüge, denen zahlreiche Jugendliche entſtiegen, ließen das ahnen. Sollte doch das erſte Jahresfeſt des Beſitzes der Burg Diemerſtein, die unweit Franken⸗ ſtein in einem idylliſchen Seitental noch in ihren Ruinen trutzig emporragt, gefeiert werden. Ein allgemeiner pfälziſcher Jugendtag war angeſagt, denn die in Verbänden zuſammen⸗ geſchloſſene evangeliſche Jugend iſt ſeit Jahresfriſt glücklicher Be⸗ ſitzer der Villa zu Füßen der alten Burg. Schon in der Geburts⸗ zeit des evangeliſchen Bekenntniſſes hat gerade Diemerſtein nicht Unweſentliche Dienſte der Sache geleiſtet, indem die Burg ein Ver⸗ ſteck für Ulrich von Hutten, Luthers und Franz von Sickingens Freunde wurde. Zur Erinnerung hat man eine diesbezügliche Gedenktafel am Bergfried angebracht. Um 11 Uhr eröffnete eine Morgenandacht auf der Burg, die Profeſſor Hamm⸗Kai⸗ ſerslautern abhielt, den Tag. Davids Pſalm 19„Die Himmel er⸗ zählen die Ehre Gottes“ lag den Ausführungen des Redners zugrunde, der erſt vor wenigen Tagen von der großen internatio⸗ nalen Kirchenverſammlung in Schweden zurückgekehrt war. Nach⸗ mittags fand dann bei der Kirche in Frankenſtein der Haupt⸗ gottesdienſt ſtatt. Vikar Waffenſchmied als Sprecher des Frankenſteiner Presbyteriums hielt die Begrüßungsanſprache unter Zugrundelegung des Wortes des Apoſtels Johannes„Ihr ſeid meine Freunde“, nachdem einleitend die Gemeinde, vom Po⸗ ſaunenchor begleitet,„Lobe den Herrn“ geſungen hatte. Ein Lied, geſungen vom Neuſtadter und Kaiſerslauterner Chor des Vereins chriſtlicher junger Männer, umrahmte die Feſtpredigt des Pfarres Kopp⸗Rehborn, der die Jugend über irrende Schönheit und irrendes Heldentum belehrte und ihnen den Weg zu wohrer Schönheit und wahrem Heldentum wies, Nach Gebet und Geſang beſchloß der Segen den Gottesdienſt und zum Feſtzug aufmar⸗ ſchiert, bewegte man ſich zurück nach dem Diemerſtein. Kirchen⸗ präſident D. Dr. Fleiſchmann⸗Speyer mit Geheimrat D. Müller, Univerſitätsprofeſſor aus Erlangen und Profeſſor Hamm eröffneten den Feſtzug. Profeſſor Hamm begrüßte auf dem Berggelände hinter der Burg die Ehrengäſte und die An⸗ weſenden. Nach dem Chorgeſang:„Gott arüße Dich...“ ergriff Präſident D. Dr. Fleiſchmann das Wort als Vertreter des Landeskirchenrats. Geheimer D. Müller⸗Erlangen ſprach dann über das Thema„Durch beider Gott den Herren preiſt...“ Dann folgte die Weihe der Burgfahne, geſtiftet vom Neuſtadter Verein ehemaliger Volkshochſchüler, durch Profeſſor Hamm. Nachdem Pfarrer Kopp und Pfarrer Huſt⸗Marienthal geſprochen hatten und die Jugend durch ihre Vertreter zu Wort gekommen war, hißte man unter dem Geſang des Bundesfahnenliedes auf dem Bergfried der Burg das ſchwarze Banner mit dem gelben Kreuz. Gemeinſamer Geſang beſchloß die eindrucksvolle Feier. Darbietungen der Jugend und eine Abendandacht auf dem Feſtplatz beendeten den glücklich verlaufenen Jugendtag. Aus dem Lande * Rauenberg, 15. Aug. Die Reihen der Veteranen von 1870 lichten ſich mehr und mehr. Jetzt ſtarb hier wieder einer im Alter von 76 Jahren, Friedrich Kurz, der an einer Reihe von Schlachten und Gefechten teilgenommen hat. Bei ſeiner Beerdigung war eine große Teilnahme der Bevölkerung zu erkennen. * Weiher, 15. Aug. Die Oberlehrerſtelle wurde jetzt von Ober⸗ lehrer Berthold von Bernau wieder beſetzt. Die Stelle war ſeit nicht weniger als ein einhalb Jahren vakant, ſo daß man ſich aufrichtig freuen darf, daß wieder eine Lehrkraft mehr für die Er⸗ ter der Bezeichnung„ national⸗chriſtlicher Tendenz bühnenloſe Städte Niederſachſens mit darſtellender Kunſt verſorgen will. Zum Intendanten der neuen Bühne wurde Schriftleiter Hans Habermann beſtellt.— Die Ver⸗ waltung der Städtiſchen Bühnen in Eſſen gibt bekannt, daß mit den benachbarten Induſtrieſtädten wichtige Vereinbarungen über einen Theateraustauſch getroffen wurden. Nach ihnen wird die Eſſener Oper in Gelſnkirchn, das Eſſener Schauſpiel in Bottrop lau⸗ fend ihre Neueinſtudierungen zeigen. Mit Hamborn, das mit eige⸗ nen Kräften und Orcheſter die Operette pflegen wird, werden Opern⸗ Schauſpiel⸗ und Operettenvorſtellungen ausgetauſcht werden.— Dr. Karl Mu ck iſt gelegentlich des 50jährigen Jubiläums des Bayreuther Feſtſpielhauſes zum Ehrenbürger von Bayreuth ernannt worden; gleichgeitig wurde ihm vom dortigen Stadtrat die Goldene Bürger⸗ medaille verliehen. Die Silberne Bürgermedaille erhielten Dr. Michael Georg Conrad(München), Chordirigent Prof. Hugo Rüdel (Berlin), Friedrich v. Schön(Berchtesgaden), der Maler F. Staſſen (Berlin) und drei andere Herren.—„Platingruben in Tulpin“, Max Mohrs neue Komödie, wurde ſoeben vom Staatstheater in Dregsden,„Zeit auf Flaſchen“, Luſtſpiel von Friedrich Frekſa, von den Städtiſchen Bühnen in Hannover zur Uraufführung angenom⸗ men. Die Buchausgaben erſcheinen zugleich bei Georg Müller in München.— In einer Verſammlung des Wiener Volksoperperſonals wurde der bisherige Karlzruher Intendant Robert Volkner zum Lei⸗ ter einer neuen Arbeitsgemeinſchaft gewählt. Seine Beſtellung hängt nunmehr von der Zuſtimmung der Gemeinde Wien ab.— Auf der Wiener Burggarten⸗Bühne wird in den nächſten Tagen eine neue Lohengrin⸗Parodie ihre erſte Aufführug erleben; ſie iſt von der Neſtroyſchen ganz und gar verſchieden und wurde von Dr. Wilhelm verfaßt; die Muſik ſtammt von Kapellmeiſter Gruber.— Arthur Schnitzlers neues Drama„Der Gang zum Weiher“, eine dramatiſche Dichtung in fünf Aufzügen, wird in der kommenden Spielzeit an mehreren deutſchen Theatern aufgeführt werden; die Uraufführung erfolgt an einer Wiener Bühne; das Stück ſpielt um die Mitte des 18. Jahrhunderts und handelt von einer Auseinanderſetzung über den KRrieg. Es iſt der erſte Teil einer Reihe von Dramen, die ſich mit modernen politiſchen Problemen befaſſen ſollen.—„Ekkehard“, eine Oper von Eina, wird im Herbſt am Stadttheater in Chemnitz zur Uraufführung gelangen.— Dr. Ludwig Wüllner wurde von der In⸗ tendanz der Städtiſchen Theater in Ehemnitz zu einem Gaſtſpiel in der kommenden Spielzeit eingeladen. Der Künſtler wird den Wallenſtein ſpielen.— Intendant Tietjen hat die Kammerſängerin Mafalda Salvatini für die Städtiſche Oper in Charlottenburg ver⸗ pflichtet. Frau Salvatini wird unter anderem die Titelrolle in Pue⸗ Norddeutſche Bühne E..“ gebildet, das mit VNannover derſe um weitere 14 Tage verlängert worden.— Wie aus erlautet, hat ſich dort ein neues Theaterunternehmen un⸗ einis„Turandot“ ſingen.— In ihrer Villa in dem Berliner Vororte Dahlem wurde die ſechsunddreißig Jahr alte Schauſpielerin Marietta Selma Wolff durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Die Villa iſt Eigentum der Schauſpielerin und war das Geſchenk eines alten Freundes. Man geht wohl in der Annahme nicht fehl, daß die Schauſpielerin Selbſtmord verübte, weil ſie ſich alte fühlte und glaubte, ihre Rolle ſei nunmehr zu Ende. Kunſt und wWiſhenſchaſt Berufung nach Amerika. Der a. o. Profeſſor Dr. Gans, Oberarzt der Univerſitäts⸗Hautklinik in Heidelberg iſt an die Mayo. Klinik in Rocheſter(U. S..) berufen worden, um dort im Laufe des Winterſemeſters Vorleſung über die„Hiſtologie der Haut⸗ krankheiten“ zu halten. Profeſſor Gans wird die Ausreiſe bereits im September antreten. 4% Peter Hebel⸗Felern anläßlich des 100. Todestages des Dichkers. Ebenſo wie Karlsruhe ſo plant auch Schwetzingen, wo Peter Hebel am 23. September 1826 ſtarb und auf deſſen alten Friedhof er begraben liegt, eine größere Gedächtnisfeier, die am 19. September gemeinſam von der Stadtverwaltung und dem Ver⸗ ein Badiſche Heimat veranſtaltet wird. Ein Weiheakt ſoll an Hebels Grab ſtattfinden, das zurzeit einer notwendigen eingreifenden In⸗ ſtandſetzung unterzogen wird. „Der Mainzer Dom“. Im Kupferſtichkabinett des Darm⸗ ſtädter Landesmuſeum hat das heſſiſche Denkmalarchiv aus ſeinen Beſtänden eine Ausſtellung veranſtaltet, welche dem Mainzer Dom gewidmet iſt. Das ehrwürdige Bauwerk mit ſeinen reichen Schätzen und Bildwerken hat in der letzten Zeit, da es gefährdet, und drin⸗ gend wieder herſtellungsbedürftig iſt, öfter auch in der breiteſten Oeffentlichkeit von ſich reden gemacht, ſodaß es das Denkmalarchiv für eine Ehrenpflicht anſehen mußte, einmal zu zeigen, um was für einen Wert es ſich da handelt. Das frühere Ausſehen, die Archi⸗ tektur, die Gräber und Plaſtiken, die Ausſtattung des Domes, wird in der Ausſtellung an der Hand eines weiten Abbildungs⸗ und Photographien⸗Materials ſo gut wie vollſtändig vorgeführt. Durch Leihgaben haben ſich außer dem Denkmalarchiv die Bauleitung des Domes, Herr Kommerzienrat Ludwig Kronenberger in Mainz, das Kunſtantiquariat Max ZiegertFFrankfurt a M. und die Staatliche Bildſtelle in Berlin beteiligt. Die Ausſtellung dauert bis Mitte September. der Die letzten Elemenke enkdeckt. Den engliſchen Gelehrten Loring und Druce iſt es angeblich gelungen, mittels Röntgen⸗ ſpektrographie die beiden letzten, bisher noch fehlenden Elemente zu entdecken: Das Eka⸗Jod und das Eka⸗Canſium. reeeeeeeeee eereee Dampf⸗, Oel⸗ und elektriſcher Betrieb auf Eiſenbahnen Von Ing. Conſtantin Kedzich⸗Frankfurt a. Main Angeſichts der immer weitgehenden Verbeſſerungen auf dem Gebiete der Wärmeausnutzung zwingt ſich uns auch die berechtigte Frage auf, wie ſich in Zukunft die Ausſichten im Wettbewerb der einzelnen Kraftmaſchinen untereinander für den Eiſenbahnbetrieb geſtalten werden, wobei man zu folgenden Ergebniſſen gelangt: Theoretiſch werden für 1 Psh nur 632 kcal gebraucht. Am nächſten kommt dieſem Wert die Dieſelmaſchine mit 2000 kcal; ihr folgt das Steinkohlenkraftwerk mit rund 3000 kcal. Nun wird aber immer noch ſehr viel Wärme durch Kühlung verloren, wobei die Verſuche zu ihrer Wiedergewinnung außerordentlich teure An⸗ lagen erforderlich machen, die dafür aufgewendeten Koſten den Wert der wiedergewonnenen Wärme erheblich überſteigen. Dagegen werden in letzter Zeit allerorten äußerſt ſinnreiche Werke zur Verſchwelung von Kogle errichtet, ein Verfahren, dieſer vor der Verbrennung die wertvollſten Stoffe zu entziehen, damit die Koſten für Heizzwecke noch um ein Beträchtliches herunterge⸗ drückt werden. Somit dürfte der entfallende Halbkoks für Kraft⸗ werke als auch für Lokomotiven ein billiger Brennſtoff werden, gleichzeitig aber auch die Schwelprodukte, Teeröl, Benzol, Benzin, dem Oelmotor einen vorzüglichen Betriebsſtoff zu äußerſt mäßigen Preiſen zur Verfügung ſtellen. Wer von den drei Wettbewerbern demnach am meiſten Ausſicht auf Bevorzugung haben dürfte, iſt nicht ohne weiteres vorauszuſagen; es kommen dabei nämlich noch eine Anzahl anderer Faktoren in Betracht, von denen die haupt⸗ ſächlichſten hier etwas näher beleuchtet werden ſollen. Am wichtigſten erſcheint wohl hinſichtlich der Weiterentwicke⸗ lung der Eiſenbahnen eine Eignung der verſchiedenſten Betriebs⸗ N Die Belaſtung der Hauptſtrecken wird bekanntlich immer größer, dazu die Dampflokomotiven von Jahr zu Jahr ſtärker, um doch zuletzt den betrieblich an ſie geſtellten Anforderungen nicht mehr gerecht zu werden. Der Eiſenbahnverkehr hat in der letzten Zeit matſächlich einen derartigen Umfang angenommen, daß einzelne Züge bereits mit zwei und mehr Lokomotiven beſpannt werden müſſen, zwas wiederum eime erhebliche Verſtärkung des Gleisoberbaues er⸗ forderlich machte, in entiice auch noch weiter erforderlich machen wird, eine fernere weſentliche Verteuerung zuungunſten des Dampf⸗ betriebes. In Amerika ſchritt man daher auch beim Ausbau der Vir⸗ ginja⸗Bahn zum elektriſchen Betrieb. Es werden dort Dampfzüge zvon 4800 To. mit drei Doppellokomotiven befördert, die zuſammen 1150 To. wiegen; demnach ſtellt ſich das Geſamtgewicht eines Zuges auf nahezu 6000 To. Die größte Steigung auf längere Strecken be⸗ trägt 2,11 v.., die indigkeit 10 kmſh. Die kilometriſche Jahresleiſtung ſtellt ſich demnach auf 660 000 kWh. Beim elek⸗ zcriſchen Betrieb ſollen Maſchinen verwandt werden, die aus drei zuſammengekuppelten Teilen beſtehen und bei einer Geſamtlänge des Aggregats von 46 Meter nur 578 To. wiegen. Dabei entwickeln dieſe Koloſſe, die größten Elektro⸗Maſchinen der Welt, eine Dauer⸗ keiſtung von 7125 PS und 20 kmäh bei einer Anhängelaſt von 5220 To., damit wird aber gleichzeitig die Strecke nicht nur entlaſtet, 1 der Betrieb doppelt ſo leiſtungsfähig, der zweigleiſige Aus⸗ u kann noch auf Jahre hinausgeſchoben werden. In ſolchem Falle ſcheint die Entwickelung der Dampflokomotive ichr Ende erreicht zu haben, mit anderen Worten: ſie wird durch das vorgeſchriebene Profil der Eiſenbahnen zu ſtark eingeſchränkt. Man mutet ihr zu, ihre geſamte Krafterzeugungsanlage in einen gegebenen Rahmen hineinzuzwängen, dazu noch ſämtliche Kohlen⸗ und Waſſervorräte mitzuſchleppen. Nimmt man nun an, daß jede von dreien vor einen 6500 To. ſchweren Eiſenbahnzug geſpannten Lokomotiven eine Kraftleiſtung von 2500 PS auf der Steigung entwickelt und dieſe Leiſtung um etwa das Doppelte geſteigert werden ſoll, ſo ergibt dies einen Kraftaufwand von 15 000 PS, eine Energiebeanſpruchung, wie ſie ein mittelgroßes Elektrizitäts⸗ werk mit ſeinen Nebenanlagen und Kohlenvorräten kaum aufbringt, weshalb es einleuchtend ſein dürfte, daß die Dampflokomotive hier vor eine gänzlich unlösbare Aufgabe geſtellt wird. Es müßte denn mit einer gewaltigen Vergrößerung dieſer Maſchinen gleichzeitig eine gänzliche Umwandlung des Gleisoberbaues und ſämtlicher Kunſt⸗ bauten, wie Brücken, Durchläſſe, Tunnel uſw. erfolgen. Ein elektriſcher Betrieb würde es alſo den Eiſenbahnen ermög⸗ Achen, den Verkehr auf ihren Hauptlinien noch beträchtlich über die jetzige Grenze hinaus zu verſtärken und den Bau von Ent⸗ Klaſtungslmien oder den Ausbau dritter oder vierter Gleiſe zu ver⸗ tagen. Die ſehr in Betracht kommende Verminderung der Kohlen⸗ transporte— weil die Kraftwerke im Bereich der Kohlengruben errichtet werden können, ebenſo der Ausbau von Kraftwerken an Waſſerläufen— entlaſtet zudem die Bahnen ganz erheblich; und zwas dieſe Entlaſtung bedeutet geht daraus hervor, daß bei den deutſchen Bahnen der Vorkriegszeit rund 30 v. H. der Einnahmen auf die Kohlentransporte entfielen. Der elektriſche Betrieb bringt aber den Eiſenbahnen noch einen anderen Vorteil: ihre Befreiung von der Alleinherrſchaft der Stein⸗ kohle. Kraftwerke können, wie aus genügend Beſtätigungen von Fachautoritäten einwandfrei hervorgeht, ſogar noch vorteilhafter mit Braunkohle betrieben werden, und die Vermahlung der Kohle zu Staub geſtattet nicht nur eine Verwendung aller ſonſt unver⸗ käuflichen Kohlenabfälle, ſondern auch einen jederzeitigen beliebigen Wechſel der Bezugsquellen. Es bedarf ſodann noch der Ueberlegungen bei den Abſchätzung von Turbo⸗ und Oellokomotiven. Ein Brennſtoffverbrauch der Turbolokomotive ſtellt ſich nach den Berechnungen des Baurats Ph. Pforr auf 2,65 Mark in PSeh am Zughaken gegen 3,44 Mark der Kohlenmaſchine. Das wäre eine Erſparnis von 50 v. H. in Ausſicht. Der Unterſchied in dieſen beiden Werten liegt wohl im allgemeinen in der Berechnung aller günſtigſten Bedingungen, nämlich in langen Linien und gleichmäßiger Fahrt, ohne ſtärkere Gefällwechſel und viele Aufenthalte. Nimmt man deshalb nur etwas geringere Werte an, etwa eine Kohlenerſparnis von 40 p.., bei einer jährlichen Leiſtung von 1 Million PS. am Zughaken, ebenſo den Mehrpreis der Turbolokomotive gegenüber der Dampf⸗ maſchine neueſter Bauart um 100 000 Mark, dann errechnet ſich die Kohlenerſparnis zu: 40.3,44„ 1 000 000= 13 760 Mark 10⁰ 10⁰ Schätzt man die höheren Ausbeſſerungskoſten mit 3 b. H. des Mehrkapitals und nimmt Verzinſung und Erneuerungsrücklage wieder mit 7 v. H. an, ſo ſteht dieſer Erſparnis eine Mehrausgabe von 10 000 Mark gegenüber. Mithin ſchrumpft obige Summe auf 3760 M. zuſammen. Auf Kohle umgerechnet ergibt ſich: 2,65 durch 3,44— 876 000 3,06 Mark 1000 000 Hieraus ergibt ſich, daß die Turbolokomotive mit dem elek⸗ triſchen Betrieb vielleicht noch in Wettbewerb treten kann, falls dieſer auf den ebenſo teuren Steinkohlen aufgebaut iſt, dagegen nicht mehr bei unſeren Braunkohlen. Genau ſo verhält ſich eine Erſparnis gegenüber der Kolbenmaſchine, wo die errechneten Sum⸗ men für andere Ausgaben mehr als aufgezehrt werden. Die Turbo⸗ lokomotive dürfte nach allem eine Zugmaſchine mit eng beſchränk⸗ tem Wirkungskreis bleiben. Dagegen hat die Dieſellokomotive den Dampflokomotiven gegenüber einen großen Vorteil: ſie iſt immer dienſtbereit, jedoch nicht überlaſtbar. Schätzungsweiſe mag angenommen werden, daß eine Kraftübertragung der Motorwelle auf die Triebachſe elektriſch erfolge, da die Flüſſigkeitsgetriebe noch nicht genügend ausgeprobt ſind. Ferner ſoll angenommen werden, daß dem Mehrpreis einer Oellokomotive über die Kolbendampfmaſchine eine entſprechend ge⸗ ringere Anzahl von Maſchinen für den gleichen Dienſt gegenüber⸗ ſteht; ſo zeigt ſich immerhin, daß eine Ueberlegenheit über die Dampfmaſchine in bezug auf Brennſtofferſparnis nur bedingungs⸗ gemäß herausgerechnet werden kann, nämlich bei einer bedeuten⸗ den Verbilligung des Betriebsſtoffes In dieſem Falle wird ihr aber gerade dort ein größerer Wirkungskreis beſchieden ſein, wo die Strecken noch nicht übermäßig belaſtet ſind und eine genügende Oelbeſchaffung zu mäßigen Preiſen zur Möglichkeit wird, beiſpiels⸗ weiſe auf den ruſſiſchen Bahnen. Somit kommt man bei genauer Erwägung aller ins Auge ſpringenden Vorteile zu dem Ergebnis, daß der elektriſche Betrieb für ſchwer belaſtete Strecken durchaus in Frage kommen kann, weil ihm hier eine Ueberlegenheit ſowohl über die Kolbendampf⸗ maſchine, als auch über die Turbo⸗ und Oellokomotive zugeſprochen werden muß. Auf geringer belaſteten Strecken wird man da⸗ gegen allmählich zur Dieſellokomotive, bezw zum Dieſel⸗elektriſchen Antrieb zurückgreifen, hauptſächlich, wenn es nach dem neuen Schwelverfahren gelingen ſollte, genügend Betriebsſtoffe zu mäßigen Preiſen zu gewinnen, was nach allen bisher in die Oeffentlichkeit gedrungenen Berichten mit aller Wahrſcheinlichkeit erwartet werden darf. * Kreislaufkühlung an elektr. Generatoren Von Ing. J. Becker. Mit fortſchreitender Zentraliſterung unſerer Elektrizitätsver⸗ ſorgung geht der Bau der elektriſchen Krafterzeuger, der Dynamos, mehr und mehr zu Maſchinen immer größerer Leiſtungen über. Im regelrechten Betriebe laufen ſchon Generatoren, die bis zu 60 000 Kilowatt und mehr erzeugen. Da ſich aber bei ſolch großen Ma⸗ ſchinen die elektriſchen und magnetiſchen Verluſte im Kupſer und Eiſen der Maſchine auch in entſprechend bedeutende Wärmemengen umſetzen, genügt die natürliche Kühlung durch die Außenluft nicht mehr. Um eine Ueberhitzung der Maſchine und damit eine Zer⸗ ſtörung der Iſolation zu verhindern, wird künſtliche Kühlung nötig. Als man mit dem Bau größerer Dynamomaſchinen erſt begann, verwendete man dazu vielfach Waſſer, das ſich aber wenig bewährt hat. Neuerdings benutzt man als Kühlmittel für Generatoren faſt ausſchließlich ſtarke Luftſtröme. Ein auf der Rotorwelle angebrachter Ventilator ſaugt Friſchluft aus dem Freien an, treibt ſie durch die Maſchine und bläſt ſie an einer anderen Stelle wieder ab. Atmo⸗ ſphäriſche Luft, beſonders in der Nähe von Städten und Maſchinen⸗ häuſern, iſt aber immer unrein, voller Rauch und Staub, und mit Waſſer und chemiſch aktiven Säuredämpfen verſetzt. Dieſe Verun⸗ reinigungen müſſen von der Maſchine ferngehalten werden, weil ſte in kurzer Zeit ſchwere Betriebsſtörungen herbeiführen würden. Für die Beſeitigung des Staubes hatte man eine befriedigende Löſung gefunden. Um ihn abzuwehren, filderte man die Kühlluft. Dies iſt ein notwendiges aber wenig angenehmes Verfahren, denn die Filter müſſen dauernd ſorgfältig gereinigt werden, ſonſt bilden ſie infolge der großen Staublagerung bald einen ſtarken Widerſtand für den Luftſtrom und vermindern die Menge der zugeführten Kühlluft. Gefährliche Waſſer⸗ und Säuredämpfe halten ſie dagegen kaum fern. Aug dieſen Gründen geht man in neueſter Zeit dazu über, die offene Luftkühlung der elektriſchen Generatoren in eine geſchloſſene zu verwandeln. Der leitende Gedanke dabei iſt, eine von der Außenluft abgeſchloſſene Menge Kühlluft in ſtetem Kreislauf durch die Maſchine zu treiben. Die von der Luft aus den erhitzten Ma⸗ ſchinenteilen aufgenommene Wärme muß ihr durch eine beſondere Kühlanlage, die ſie auf ihrem Kreislauf ſtändig zu paſſieren hat, wieder entzogen werden. Dieſe Rückkühlung der Kühlungsluft hat man lange Zeit in der Praxis für unmöglich gehalten. Man glaubte nicht, daß bei der für genügende Kühlung des Generators notwen⸗ digen großen Strömungsgeſchwindigkeit die aufgenommene Wärme durch Kühleinrichtungen der Luft wieder völlig entzogen werden könne. Neue Kühlerkonſtruktionen erweiſen indeſſen das Irrige dieſer Annahme. Das Kühlwaſſer der Kühler ſtrömt der Stro⸗ mungsrichtung der Luft entgegen durch eine große Anzahl Rohre, die der Widerſtandsverminderung wegen elliptiſchen Querſchnitt beſißzen. Zur Vergrößerung der kühlenden Oberfläche ſind dünne Stahlplättchen, ſogenannte Kühlrippen, in engen Abſtänden auf die Rohre geſchoben. Kühler dieſer Art ſetzen in der Tat die Tempe⸗ ratur der zugeführten erwärmten Luft faſt bis auf die Temperatur des Kühlwaſſers herab und laſſen ſie dann wieder in die Friſchluft⸗ kammeer eintreten, aus der ſie einen neuen Kreislauf antritt. Das neue Kühlverfahren iſt nicht nur für das betriebsſichere Arbeiten großer Generatoren von Bedeutung, es hat auch Einfluß auf ihren Bau. Bei der Bemeſſung elektriſcher Maſchinen muß man für die mögliche, noch zuläſſige Erwärmung eine beſtimmte Normal⸗ temperatur annehmen. Als ſolche gilt bis jetzt meiſtens eine ſom⸗ merliche Lufttemperatur von etwa 35 Grad, die für den größten Teil des Jahres viel zu hoch liegt. Bei der Kreislaufkühlung iſt man aber von der Temperatur der Außenluft völlig unabhängig. Man kann für die Berechnung der Maſchine die Temperatur des Kühlwaſſers als die normale annehmen und die Maſchine 5 bei gleichen Leiſtungen wie früher weſentlich kleiner bemeſſen. Das den Kühler durchſtrömende Waſſer erwärmt ſich bei Vollbelaſtung der Maſchine etwa um 10 Grad. Führt man dieſes Waſſer dem Keſſel als Speiſewaſſer wieder zu, ſo iſt die durch elektriſche Ver⸗ luſte erzeugte Wärme für den Energieumwandlungsprozeß nicht verloren, ſondern kommt der Dampferzeugung zugute. * das Abſchöätzen der Leimarten In einer Diskuſſion, die ſich an einen Vortrag vor der Ameri⸗ can Societh of Mechanical Engineers über die Schwierigkeiten beim Prüfen von Leim anſchloß, wurde darauf hingewieſen, daß im all⸗ gemeinen angenommen wird, durch die Rührwirkung trete eine Verringerung der Viskoſität ein. Die Ergebniſſe der neueſten For⸗ ſchungen jedoch beſtätigen dieſe Auffaſſung nicht. Bei der Tempe⸗ ratur, bei der durchweg die Viskoſitätsbeſtimmung durchgeführt wird(60 Grad), iſt die Löſung offenſichtlich viskös und ein mecha⸗ niſches Umrühren kann keinen Einfluß ausüben. Nun iſt aber Leim ein Produkt, das durch die Hydrolyſe von ſtickſtoffhaltigen tieriſchen Subſtanzen in der Wärme in Gegenwart von Waſſer ge⸗ bildet wird, ſo daß ein weiteres Erwärmen dieſe Hydrolyſe fortſetzt. Die Folge aber davon iſt eine weitere Abnahme der Viskoſität. Wenn auch dieſe Veränderung ſich nur langſam vollzieht, iſt doch eine unſachgemäße Einwirkung der Wärme bei den einzelnen Proben während verſchieden langer Zeit unbedingt zu vermeiden. Die einzelnen Leimarten zeigen öfters keine Uebereinſtimmung der Viskoſitäts⸗ und Gallertwerte. Wenn ſie auch bei den gewöhn⸗ lichen Leimſorten zuſammenfallen, gibt es doch noch eine erhebliche Menge von Arten, bei denen das Verhältnis zwiſchen Gallertwert und Viskoſität ganz verſchieden iſt. Um daher vollkommen über die Eigenſchaften eines Leimes Aufſchluß zu erhalten, wird als unerläßliche Forderung aufgeſtellt, neben den Viskoſitätsverſuchs⸗ ergebniſſen ebenfalls die Gallertwerte bekanntzugeben, da keine feſtſtehende Beziehung zwiſchen dieſen beiden Werten beſteht. Beim Aufleimen von Furnierholz wurde gefunden, daß es durchaus möglich ſei, das Furnier ſofort aufzuleimen, ohne erſt das Waſſer vollſtändig aus dem Holz zu trocknen. Empfohlen wird, das Holz bis auf möglichſt—3 Prozent Feuchtigkeit herunterzutrock⸗ nen, weil der aufgebrachte Leim genügend Feuchtigkeit beſitzt, um den Feuchtigkeitsgehalt des Holzes bei Raumtemperaturen wieder bis auf etwa 8 Prozent zu bringen. Elektriſche Schreibmaſchinen ATE. Beim Arbeiten auf der Schreibmaſchine muß mit den Muskeln ziemlich viel Arbeit geleiſtet werden. Die Anſtrengung iſt eine doppelte. Einmal müſſen Hände und Finger immer wieder in neue Lagen für das Taſten gebracht werden, und dann ſollen ſie bei jedem Buchſtaben einen nicht unerheblichen Druck ausüben. Selbſt bei ſehr guten neuzeitlichen Maſchinen, wo der Hebelvorgang bei der Taſtatur ſo künſtlich eingerichtet iſt, daß der Apparat ſozuſagen ſpielend betätigt werden kann, wird ſich nach einer Reihe von Stunden eine gewiſſe Ermüdung der Hände einſtellen. Bedeutende Erſparniſſe an Muskelkraft laſſen ſich nun erreichen, wenn man das Prinzip der Auslöſung anwendet. Es findet dieſez in der Technik mannigfache Verwertung, und ſein Weſen läßt ſi leicht durch einen Vergleich zwiſchen Klavier und Orgel darlegen. Beim Klavierſpielen wird der Ton unter Vermittelung von Heheln durch den Anſchlag ſelbſt hervorgebracht, und es entſpricht die Stärke des Tones ſtets der Arbeit, die für ſeine Erzeugung eingeſetzt worden iſt. Anders kommt bei der Orgel die Muſik zuſtande. Hier werden die Töne durch ein Windwerk hervorgebracht, das heißt durch Luft, die nach alter Weiſe in Bälgen von einem ſie tretenden Menſchen bläſes in einen Behälter gedrückt wird. Das Spielen auf den Taſten dient nur dazu, die Spannung der Luft in Bewegung umzuſetzen u ihr dabei den Weg zu weiſen, auf dem ſie ſich betätigen ſoll. Man kann auf dieſe Weiſe ſelbſt bei ſchwachem Taſten doch eine ſehr laute Muſik erzielen, wenn man die in der zuſammengedrückten Luft ſchlum⸗ mernden Kräfte gehörig„auslöſt“. Es läßt ſich nun eine elektriſche Schreibmaſchine für Arbeit im Sinne der Auslöſung auf folgende Weiſe herrichten: Es wird an die Stromleitung ein kleiner, mit der Maſchine verbundener Motor an⸗ geſchaltet, der 0 lange beſtändig läuft, als geſchrieben werden ſoll. Die Schreibmaſchine hat in üblicher Weiſe Taſten, und es wird ſich natürlich empfehlen, deren Anordnung ſo zu treffen, wie man es ge⸗ wohnt iſt. Die Taſten werden aber ſo eingerichtet, daß ein ganz leichter Anſchlag genügt, um ſie ein wenig niederzudrücken, und d dabei jedesmal ein beſtimmter elektriſcher Kontakt hergeſtellt wird. Ein Druckwerk muß daraufhin mit der Achſe des Motors, ſo gekuppe werden, daß es in Tätigkeit tritt und den getaſteten Buchſtaben auf das Papier bringt. Während beim Hughes⸗Telegraphen— der do auch eine elektriſche Schreimaſchine darſtellt— die Beſtimmung der zu druckenden Zeichen auf Grund gewiſſer zeitlicher Verhältniſſe erfolgt, kommen hier räumliche in Betracht, indem die Lage der verſchie⸗ denen Kontaktſtellen beſtimgmend wirkt. Bei einer derartigen Schreibmaſchine müſſen allerdings beide Hände immer wieder in Drucke auszuüben. Natürlich wird die elektriſche Schreibmaſchine nicht nur ein an⸗ genehmes, ſondern auch ein raſches Arbeiten ermöglichen, was beſon⸗ ders erwünſcht iſt. Allerdings dürfen die Finger bei ihrer leichten Tätigkeit nicht mit jeder beliebigen Geſchwindigkeit arbeiten, die ihnen möglich iſt. Es muß dafür geſorgt ſein, daß die Maſchine mitkommen kann. Auch jede gewöhnliche Schreibmaſchine verträgt ja nur ein gewiſſes Tempo beim Anſchlagen, wenn die Zeichen noch ordnungs“ gemäß herauskommen ſollen. Bei einer elektriſch betriebenen Schreib⸗ maſchine wird nun alles darauf ankommen, wie ſchnell der Motor, bezüglich die ausgelöſte Maſchinerie auf eine Taſtung durch den ge⸗ wünſchten Abdruck antworten kann. Es wird alſo gelten, jenem ie höchſte Laufgeſchwindigkeit zu geben, die noch möglich iſt. — Techniſches Allerlei — Neues Verfahren zur Jerlegung von Teer in Oel und Pech. Um die bei der üblichen Deſtillation des Teers ſtets auftreten den Verluſte inſolge von Zerſetzungen der hochſiedenden Toet beſtandteile zu verhüten, hat Leſſing ein neues Verfahren(brit. Pa 130 362) angegeben, nach dem die Trennung der feſten von de⸗ flüſſigen Teerbeſtandteilen durch Zuſatz eines nichtaromatiſchen 9 ſungsmittels erfolgt, wodurch das Pech ausgefällt wird währen die Oele in Löſung gehen. Als Löſungsmittel ſollen Petrolegaf, benzin oder ähnliche niedrig ſiedende Leichtöle aliphatiſcher Beſcheſ, fenheit Verwendung finden. Die Vermiſchung des Teers mit dieyge Leichtölen ſoll bei einer Temperatur vorgenommen werden, über dem Schmelzpunkt des Peches und unter dem Siedebeginn nſe Löſungsmittels liegt, alſo bei etwa 100 Grad, wodurch eine ſcha Trenung zwiſchen Pech und Oelen bewirkt werden ſoll. Nach di 18 Verfahren wurde der Zeitſchrift„Glückauf“ zufolge im englachch Brennſtoff⸗Forſchungsinſtitut in Gaſt⸗Greenwich eine kontinuier 1 arbeitende Anlage erbaut, bei der der Teer in gleichmäßi m Strome einem mit Rührwerk verſehenen Apparat zufließt, in 1179 er mit dem Leichtöl vermiſcht wird. Das ausgefüllte Pech 1 am Boden des Apparates abgelaſſen, während die Teerlöſung tlos Fraktionierkolonne zugeführt wird, in der das Löſungsmittel reſ abgetrieben wird. Das vom Löſungsmittel befreite Teeröl fließt Boden der Kolonne in Vorratsbehälter ab, während die oben 10 ziehenden Dämpfe des Löſungsmittels in einem Kühler kondenſt werden, worauf das Oel noch warm dem Miſchapparat wohen zugeführt wird. Der Verluſt an Löſungsmittel ſoll bei der nd erwähnten Anlage ſehr gering ſein. Die Abſcheidung der ſauren baſiſchen Beſtandteile des Teers wird durch die Gegenwa des Löſungsmittels erleichtert und ſoll gründlicher erfolgen ch⸗ bei der bisherigen Arbeitsweiſe. Durch die Ausfüllung des Pegſe werden bei der nachfolgenden Deſtillation der pechfreien Teet; nicht nur die thermiſchen Zerſetzungen vermieden, ſondern au der Leiſtung der Blaſen wird weſentlich erhöht, das Durchbrennen Böden verhindert und die Brandgefahr verringert. S — Sperrſignal⸗Anlage. In jedem Betrieb kommt es vor, 175 bei denen ſie nicht geſtört ſein wollen. Dann iſt es läſtig für ſie von peinlich für den Kommenden, wenn keine Möglichkeit beſtehz ſem außen zu erkennen, daß ein Eintreten nicht erwünſcht iſt. Um bugert, Uebelſtand abzuhelfen, wurde eine Sperrſignal⸗Anlage konſtrunch die aus einem transparenten Schild neben der Tür beſteht, das den einen einfachen Schalter vom Schreibtiſch aus eingeſchaltet er⸗ kann und dann etwa die Worte„nicht eintreten“ zeigt. Um eſyre⸗ kennen, ob die Lampe brennt, und um nach Beendigung der n chung daran erinnert zu werden, daß das Signal abgeſchaltet wer die kann, iſt auf dem ontaktblock eine Kontroll⸗Lampe angeordnet, de mit der Signal⸗Lampe in Serie geſchaltet iſt. ſo daß entweder fann Lampen brennen oder beide verlöſchen. Der Kontrollblock gleichzeitig einen Kontakt zur Bedienung mehrerer Ruflampen er⸗ ſitzen, wenn es etwa öfter vorkommt, daß ein Angeſtellter geuchtet ſchiedenen Orten des Betriebes geſucht werden muß. Dann laimm⸗ in jedem der in Frage kommenden Räume eine Lampe in beſz eſen ter Farbe auf, die den Geſuchten aufmerkſam macht. Auch ingufen⸗ Stromkreis wird eine Kontrolllampe eingeſchaltet, die dem den zeigt, daß die Anlage arbeitet. des ine — Eine ſehende Maſchine. Nach Mittejlung der„Rebue in Tabacs“ ſoll es einer amerikaniſchen Firma gelungen ſein, he Maſchine herzuſtellen, welche Zigarren nach ihrer Faien ſortiert. Es können ſtündlich 4000 Zigarren in 32 0⸗ gruppiert werden. Die Seele der Maſchene bildet eine b0 und elektriſche Zelle, ähnlich den bei der Bildtelegraphie bei der Beſtimmung der Lichtſtärke von Geſtirnen ie überaus lichtempfindlichen EClementen. Dieſe Zelle wird dur niger von den Zigarren je nach ihrer Helligkeit mit mehr oder Strom⸗ Jntenſität zurückgeworfenen Lichtſtrahlen beeinflußt. Die der ſtärke des ausgelöſten elektriſchen Stromes wechſelt je na 'Lichteinwirkung und löſt verſchiedene aus, en. welche die eben durchlaufende Zigarre in das richlige Fa zuſammengepreßt, nach neuerer Art mittels eines elektriſchen Ge?⸗ neue Angriffsſtellungen übergehen; aber keine iſt genötigt, ſtarle leitende Perſönlichkeiten in ihren Zimmern Beſprechungen abhalnd ———ů— „Dienskag, den 17. Auguft 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 376 Friſchhaltung der Speiſen im Sommer Von Magret Halm Die Temperatur der heißen Sommermonate fördert die Ver⸗ weſung und Zerſetzung aller Nahrungsſtoffe in einem Maße, das leder Hausfrau größte Sorgfalt und peinlichſte Sauberkeit zur Auf⸗ gabe macht. Schon die geringſte Nachläſſigkeit kann zu ſehr erheb⸗ lichen— höchſt überflüſſigen— Mehrausgaben führen, die nach beſtem Können zu vermeiden, wohl das Beſtreben jeder Hausfrau iſt. Fleiſch und Teigwaren ſollte man während der heißen Jahreszeit nur in möglichſt geringen Quantitäten im Hauſe haben, a beide im Sommer beſonders raſch verderben. Schlechtes Fleiſch macht ſich durch einen fauligen Geruch bemerkbar und in Mehl und allen Teigwaren wird es gern„lebendig“. Auch Hülſen⸗ rüchte halten ſich im Sommer ſchlecht. Man ſollte darum in der heißen Zeit nicht mehr Vorrat einkaufen, als man etwa für eine ges Reſultat gezeigt. Woche braucht. Mit beſonderer Sorgfalt ſind in heißen Sommertagen die Speiſer eſte zu behandeln. Am zweckmäßigſten iſt es, wenn die ausfrau die Mahlzeit ſo gut einteilt, daß keine Reſte übrig bleiben. äßt es ſich aber nicht vermeiden, ſo gewöhne ſie ſich daran, Speiſe⸗ reſte möglichſt ſofort zu verwenden und nicht erſt einen oder gar zwei Tage ſtehen zu laſſen. Uebriges Gemüſe wärme man ſofort für die nächſte Mahlzeit wieder auf; mußte man es jedoch wider zrwarten länger als einen halben Tag ſtehen laſſen, ſo koche man le Reſte, bevor man ſie ſerviert, noch einmal tüchtig durch. Dies gilt für ſämtliche gekochten Speiſereſte. Selbſtverſtändlich wird man ſie nur an kühlem Orte aufbewahren. Es gibt heute beſondere Ge⸗ fäße und Behälter zur Friſchhaltung der Speiſen. Verſchließbare irdene Behälter oder ſolche aus Glas ſind zur Friſchhaltung ſowohl von rohen wie von gekochten Speiſen im Eisſchrank oder Keller be⸗ ſemders geeignet. Auch verſchließbare Einmachgläſer und ⸗flaſchen dwie Kaſſerolen ſind gleichfalls hierzu zu verwenden. Haben wir keinerlei gedeckte Schüſſeln oder Gläſer verfügbar, 0 können wir ein ungedecktes Gefäß oder auch die Speiſe ſelber zur ot in einem Pergamentpapier— im Eisſchrank oder Keller— aufbewahren. Weiche Früchte, zum Beiſpiel alle Beeren, halten d⸗ länger friſch und anſehnlich, wenn ſie ſofort aus der Tüte, in der wir ſie nach Hauſe brachten, herausgenommen werden. Nun breite man ſie auf einem großen Teller oder eine flachen Schüſſel aus und ſtelle ſie, bis ſie gegeſſen werden, ins Kühle. Kopfſalat, ttich und alle anderen Salate können, ſelbſt wenn ſie ſchon faſt 5 nz verwelkt ſind, ſich wieder vollkommen erholen. Man wäſcht en Salat ſorgſam und läßt ihn dann in einer Schüſſel mit Waſſer, dem man einen Löffel Eſſig oder Zitronenſaft beigegeben hat,— etwa eine Stunde— ſtehen, bis die Blätter wieder völlig friſch geworden ſind. Alsdann wäſcht man ihn noch einmal mit klarem ſſer durch und hebt ihn— falls er nicht gleich gebraucht wird luftdicht verſchloſſen im Eisſchrank oder auf dem kühlen Keller⸗ boden auf. Auf dieſe Art wird man nicht allein welken Salat wieder beleben und brauchbar 8580 ſondern man kann ihn ſogar jur mehrere Tage friſch erhalten. eterſilie hält ſich am beſten, wenn man ſie wie Blumen behandelt. In einem Glaſe— die engel im Waſſer— ſtelle man ſie ſo kühl wie möglich. Mit ganz beſonderer Sorgfalt iſt an heißen Tagen die Milch aufzubewahren, um das Sauerwerden zu verhüten. Am beſten iſt 8i ſelbſtverſtändlich, wenn man ſie käglich friſch beziehen kann. Vor allem koche man ſie unverzüglich ab und bewahre ſie dann auf Eis ader kühlem Steinboden in Aluminium⸗ oder irdenen Gefäßen auf. utter ſollte ſtets in verſchließbarer Doſe oder Schüſſel aufbe⸗ art werden, um zu verhüten, daß ſie nach kurzer Zeit ſchon ranzig bend. Bemerkt man noch rechtzeitig, daß die Butter zu„kratzen eginnt und hat aufs Brot keine andere zur Hand(Sonntags vor⸗ Qittags etwa), ſo kann man ſie noch„retten“, indem man ſie in d lzwaſſer legt und mit dem Holzlöffel unter häufigem Erneuern es Salzwaſſers ſo lange tüchtig auswäſcht, bis der leiſe Geſchmack pollkommen iſt. Möchte die peinliche Hausfrau ver⸗ kamdern, daß an feucht⸗heißen Tagen das Salz ſich in Klumpen 1 lt, ſo bewahre ſie es in luftdicht verſchloſſenem Zinngefäß auf 90 nehme nur eben ſoviel heraus, als ſie gerade zum Kochen oder zum Füllen des Salzfäßchens für den Tiſch benötigt. Auch etzteres entleere ſie nach jeder Mahlzeit wieder und fülle es erſt urz vor Gebrauch. Pa Hat man aus hart gewordenen Brötchen Weckmehl zum nieren gemahlen oder abgerieben und hebt es luftdicht verſchloſſen 3e a in einer Blechbüchſe auf, ſo wird es im Sommer nach kurzer einen üblen Geruch annehmen und ſchimmeln. Darum ver⸗ 15 re man das Brot⸗ oder Weckmehl in einem Einmachglas, über⸗ Gue dieſes mit einem doppelten Käfepapier und halte es mit einem deigumiring zuſammen. Brot und Backwaren kommen in den votßen Sommermonaten beſonders leicht zum ſchimmeln. Um dem Wozubeugen, waſche man die Brotbüchſe möglichſt oft mit heißem ſind ſer aus, zumindeſt zweimal in der Woche. Am appetitlichſten einendi Brotbüchſen, die außen zwar von Blech, innen jedoch mit wi herausnehmbaren Einſatz aus Porzellan verſehen ſind. Auch Bred die Hausfrau ſtets die Brotbüchſe von alten Krumen oder Agteteſten freizuhalten wiſſen, da dieſe dem feiſchen Brot die geuch⸗ De eit entziehen und dadurch ein raſcheres Austrocknen herbeiführen. möge e ran! muß peinlich ſauber gehalten ſein. Wer es er⸗ ſuchen en kann, wird bei der Anſchaffung nur einen Schrank aus⸗ Die ar⸗ deſſen Innenwände mit Glas oder Kacheln verkleidet ſind. Eisſ Eiskammer ſelbſt halte man gut gefüllt, denn nur ſo kann der ſtußſrank die gewünſchte Wirkung haben. Eiskammer und Ab⸗ von hn ſind ebenfalls ſorgfältig ſauber zu halten; man ſpüle beide eit zu Zeit mit kochendem Waſſer aus. * deſſen Jernſicht und wetter. Vei dem traurigen Sommerwetter 1926, droch reichliche Niederſchläge nur durch eine kurze Hitzeperiode unter⸗ etter wurden, wird ſich mancher Ausflügler nach einer brauchbaren rungsftegel umgeſehen haben. Da müſſen wir heute auf den Erfah⸗ ſchliaſab hinweiſen, daß gute Fernſicht auf baldige Niederſchläge Leil eben läßt. Bleibt nach Regen die Sicht gut, ſo muß man eben Schm mit baldiger Fortſetzung der Niederſchläge rechnen. Prof. ſphäreuß erklärt die Beſſerung der Sicht durch Neigung der Atmo⸗ eingeſ zur Sedimentierung durch elektriſche Vorgänge, mit deren hender Erforſchung die Metebrologen aber noch beſchäftigt ſind. — Rommunale Chronik Frankenthaler Nolſtandsarbeiten Frankenlhal, 15. Aug. Im Verlauf einer Ausſprache über die Erwerbsloſigkeit führte Bürgermeiſter Dr. Straſſer im Stadtrat aus, daß Arebitsmöglichkeiten beſchafft würden, indem die Ausarbeitung eines zweiten Programes in Angriff genommen ſei. Weitere Notſtandsarbeiten ſtünden im Angriff, ſo die Verſorgung der Gemeinde Heßheim mit Gas und Waſſer und die Herſtellung des Fahrdamms für die elektriſche Schnellbahn nach Oppau. Die endgültige Inangriffnahme könnte aber vor Herbſt nicht erfolgen. Kleine Mikteilungen Die nunmehr bereits 6 Wochen dauernden Verfuchsboh⸗ rungen für da⸗ Dürkheimer Waſſerwerk in der ſoge⸗ nannten„Fürth“ bei Grethen haben bisher ein überraſchend günſti⸗ Die Bohrung ergibt augenblicklich 600 cbhm Waſſer im Tag. Der Erweiterung des Dürkheimer Waſſerwerkes wird nunmehr wohl nichts mehr im Wege ſtehen. Das Waſſerwerk iſt an die Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit angelangt. Am 15. Augu waren 25 Jahre verfloſſen, ſeitdem in Ann⸗ weiler das Städtiſche Elektrizitätswerk ſeinem Be⸗ trieb übergeben werden konnte. Um die gleiche Zeit wurde auch die Telephonanlage in Annweiler eingerichtet und zwar hat die Stadt den Ruhm, zu den erſten pfälziſchen Städten(Ludwigshafen, Kai⸗ ſerslautern, Pirmaſens) zu zählen, die um die Jahrhundertwende ſich für die Neuerung der Telephoneinrichtung intereſſierten. Der Stadtrat von Landſtuhl erhöhte den Betrag für die geplante Schulhauserweiterung von 40 000 auf 50 000 Mark. Die im Mainzer ſtädtiſchen Voranſchlag mit 660 000% angeſetzten Renovierungsarbeiten em der Mainzer Stadthalle ſind in Angriff genommen worden. Neben dem Hauptfeſtſaal, der vornehmlich durch die großen Faſtnachtsveran⸗ ſtaltungen des Mainzer Karnevalvereins bekannt geworden iſt, ſoll ein etwa 400 Perſonen faſſender„Kleiner Saal“ nach der Rhein⸗ ſtraße hin errichtet werden. In der letzten Frankfurter Stadtverordnetenverſammlung teilte der Stadtrat mit, daß in Kürze mit dem Bau einer Straßen⸗ bahn nach Neu⸗Iſenburg begonnen würde. I. Brekten, 16. Aug. Zu den großen Projekten der Stadtge⸗ meinde Bretten zählt auch der Ausbau des Induſtriegelän⸗ des. Da die Jahl der Erwerbsloſen trotz der ſchon vorgenom⸗ menen großen Notſtandsarbeiten keine Minderung erſahren hat, iſt die Stadtverwaltung entſchloſſen, ſobold als möglich an den Ausbau des Induſtriegeländes heranzutreten. Unter Rückſtellung der weni⸗ ger wichtigen Arbeiten iſt der Aufwand auf rund 70 000 4 anzu⸗ ſetzen, wobei bei der Durchführung als Notſtandsarbeit durch die Unterſtützung der Erwerbsloſenfürſorge eher noch eine Verminde⸗ rung des Geſamtaufwandes zu erwarten iſt. Der Zeitpunkt ſcheint der Stadtverwaltung günſtig, da ſich einerſeits ein großer Teil von Bürgern in einer unbeſtrittenen Notlage befindet, andererſeits die Koſten gegenwärtig verhältnismäßig günſtig ſind. Bei der Aus⸗ führung ſollen zunächſt berückſichtigt werden: der möglichſt einfach gehaltene Ausbau der Induſtrieſtraße, der Bau des Hauptentwäſſe⸗ rungskanals im Rechbergweg, der Kanaleinbau im Steinerpfadweg und der Einbau eines kleinen Kanalſtranges in der Induſtrieſtraße. Aus der Pfalz Geh. Kommerzienrak Wilhelm Klumpp geſtorben *Frankenthal, 16. Aug. Geheimer Kommerzienrat Wilhelm Klumpp, der langjährige erſte Direktor der Zuckerfabrik Franken⸗ thal, iſt am Freitag in Heidelberg geſtorben. Er hatte in Marienbad zur Kur geweilt, war von dort nach Heidelberg gefahren, um ſich einer Operation zu unterziehen, und hat hier, 57 Jahre alt, ſein Leben ausgehaucht. * Speyer, 16. Aug. Geſtern abend wurde Ecke Hilgard⸗ und Ludwigſtraße von einem Auto der Beſatzungsbehörde eine Dame auf einem Fahhrad angefahren und ſchwer verletzt in das Diakoniſſenkrankenhaus verbracht. Die Verletzungen ſind ſo erheb⸗ lich, daß eine Vernehmung noch nicht ſtattfinden konnte. * Neuſtadt a.., 16. Aug. Freiwillig aus dem Leben ge⸗ ſchieden iſt am Samstag der Winzer Ludwig Schacke, 54 Jahre alt, von hier, der im nahen Eisweiher den Tod ſuchte. *Kaiſerslautern, 14. Aug. Geſtern nachmittag gegen halb 2 Uhr ſtürzte ſich eine 58 Jahre alte Frau aus dem Fenſter ihrer im dritten Stock gelegenen Wohnung auf die Straße, wobei ſie ſchwere Verletzungen erlitt, an denen ſie im Krankenhaus ge⸗ ſtorben ſt. Die Frau war ſchon längere Zeit leidend und dürfte in einem Anfall geiſtiger Depreſſion gehandelt haben.— Ein Be⸗ ſatzungsangehöriger würde bon einem Auto überfahren und ſchwer verletzt. * Großkarlbach, 15. Aug. Auf der Straße von Biſſersheim nach Großkarlbach geriet der etwa 35 Jahre alte landwirtſchaftliche Arbeiter Karl Oppenauer mit ſeinem Fahrrad an den Rand eines Grabens, der zwecks Legung einer Waſſerleitung dort ausge⸗ hoben wird, ſtürzte hinab und zog ſich einen ſchweren Sch. el⸗ bruch zu. * Weitersweiler, 16. Aug. Das vierjährige Töchterchen des Landwirts Franz Müller lief unglücklicherweiſe in die Meſſer einer Mähmaſchine. Dem Kind wurde das rechte Bein abgewäht. Bei der Operation im Krankenhaus zu Kirchheim⸗ bolanden ſtellte der Arzt fſt, daß der Knochen vollſtändig durch⸗ ſchlagen und zertrümmert war. Vor einem Jahre erlitt ein Bruder des Mädchens den gleichen Unfall. Goſſersweiler, 15. Aug. Der ehemalige Poſtillon der Kan riolpoſt, ein Stück aus der guten alten Zeit, bildet gegen⸗ wärtig in den Talgemeinden Völkersweiler, Goſſersweiler, Stein, Silz und Münchweiler wieder die tägliche Erſcheinung, nachdem der Kraftpoſtverkehr auf der Linie Annweiler—Bergzabern wegen eeeeeeeeee 9 J 28 . 8 88 8 Straßenherſtellungsarbeiten vollſtändig eingeſtellt werden mußte. Nachbargebiete sw. Mainz, 16. Aug. Am Sonntag ſtarb der auch in außerkirch⸗ lichen Kreiſen wohl bekannte geiſtliche Rat Schäfer, Pfarrer der St. Stephanskirche, plötzlich im Alter von 77 Jahren. Geiſtlicher Rat Schäfer iſt in Bingen geboren, war in Oberingelheim und von 1897 bis 1907 als Pfarrer in Offenbach tätig. Namentlich die Main⸗ zer katholiſchen Vereine vedanken dem Verſtorbenen außerordentlich biel.— Während einer Hochtour in den Alpen iſt Pfarrer Dr. Neundörfer, an der Quintinskirche tätig, tödlich verun⸗ glückt. Ob Steinſchlag oder Hitzſchlag dem Leben des verdienten Geiſtlichen ein jähes Ende bereiteten, ließ ſich bisher nicht feſtſtellen. Die Leiche wird nach Lorſch im Ried überführt, wo die Beiſetzung ſtattfindet. Pfarrer Dr. Neundörfer war der Sohn des früheren Mainzer Landgerichtspräſidenten Geheimrat Neundörfer. Gerichtszeitung Neviſion im Jalle Fleſſa. § Frankfurk, 17. Aug. In letzter Stunde legten am Samstag gegen das vom hieſigen Schwurgericht gegen die Krankenſchweſter Wilhelmine Fleſſa ergangene Urteil, das wegen Totſchlagsver⸗ ſuches in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung auf 7 Jahre Zuchthaus lautete, der Verteidiger Prof. Dr. Sinzheimer, die Verteidigerin Dr. Anna Schulz und der Oberſtaatsanwalt Reviſion ein. Während der Verteidiger die Reviſion gegen das erſte Urteil, wonach die An⸗ geklagte wegen Mordes zum Tode verurteilt worden war, auf die Verletzung des formellen Rechts ſtützte, wird nunmehr von allen Seiten die Reviſion mit der Verletzung des materiellen Rechtes be⸗ gründet. Das zuletzt ergangene Urteil iſt ausgeſertigt und wurde Montag dem Vorſitzenden zur Unterſchrift vorgelegt. Am Diensbog ſoll es der Angeklagten, ihren Verteidigern und der Staatsanwalt⸗ ſchaft zugeſtellt werden. 1 § Eine verwahrloſte Familie. Vor dem Amtsgericht Speyer hatten ſich ein etwa 50 Jahre alter Vater und die in den 40er Jah⸗ ren ſtehende Mutter von 6 Kindern im Alter non 6 Wochen bis zu 5 Jahren wegen Müßiggang in der Pflege der Kin⸗ der zu verantwerten. Die 8köpfige Familie hauſte in einem Zimmer, deſſen einziges Möbelſtück ein Bett ohne Ueberzug war. Die ſich ſelbſt überlaſſenen Kinder hatten teils keine Kleidung, teils halbverfaulte. Sie mußten ins Zimmer eingeſperrt, hier ihre Notdurft verrichten, ohne daß die Mutter an Reinigung dachte. Die Mutter wurde zu 6Wochen und der Vater zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt. §. Verurkeilte Kapellmeiſter. In der Sitzung des franzöſiſchen Militärpolizeigerichtes in Koblenz vom 12. Auguſt, wurde gegen den Obermuſikmeiſter a. D. Rauſch und den Chorleiter der Beam⸗ tenvereinigung, ehemaliger Berufsmuſiker, Bauſpieß, wegen der bekannten Vorgänge im Feſthallegarten am Vorabend des franzöſi⸗ ſchen Nationalfeiertages verhandelt. Den Beſchuldigten wird zur Laſt gelegt, daß ſie beim Vorbeimarſch des Fackelzuges einen Militärmarſch hätten ſpielen laſſen, die dadurch die Muſik des Fackelzuges übertönt hätte. Die Beſchuldigten erklärten, daß ſie in keiner Weiſe beabſichtigt hätten, den Fackelzug der Be⸗ ſaßung zu ſtören, vielmhr wäre infolge der eigenen Muſik von ihnen der Vorbeimarſch nicht bemerkt worden. Das Gericht verur⸗ teilte den Muſikleiter zu einem Monat Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Der Leiter der Vereinigung erhielt eine Geldſtrafe in Höhe von 500 Mark. Meſſen und Ausſtellungen Rekordbeſuch der Geſolei Düſſeldorf, 17. Aug. Der letzte Sonntag brachte für die Ge⸗ ſolei wiederum einen Rékordbeſuchertag mit 158 532 Per⸗ ſonen. Durch dieſe Ziffer wird ſogar der Beſuch am Pfingſtſonntag mit 135 000 Beſuchern noch übertroffen Allerdings iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß am Sonntag eine große Feuerwehrſchau in der Aus⸗ ſtellung abgehalten wurde. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badlſcher Wetterſtellen(7% morgens! 9 Luft. Tem⸗ See· n, Se 88. Wint 3 2 . e eee n eum G 35388 Kicht starte Wertheim—— 166 21 1 fſtill— Nebel4 Königſtuhl 625 760 5 18 24 16 SWleicht] heiſer Karlsruhe127 780,7 17 21 15 fll— 5— Baden Baden 213 760. 171 27 13 Wleicht 75— Billingen780 7?2 14 27 12]0„ 8 Feldberg. Hof 1497 639,8 15 18 3 0 5 5— Badenweiler—— 13 26 10 ſtill!— 105— St Blaſien.(————————— Höchſchwend————————— Die Auswirkung des Einfluſſes der beiden Tiefdruckgebiete im Nordweſten und Nordoſten von Europa iſt für unſer Land ge⸗ hemmt worden, da die Temparaturen bei heiterem Himmel wieder erhebliche Höhe erreichten und dementſprechend keine weſentliche Wolkenbildung eintreten konnte. Der Strom polarer Luft auf der Rückſeite des nordöſtlichen Tiefs erfaßte nur noch Norddeutſch⸗ land und verurſachte dort erhebliche Niederſchläge. Süddeutſch⸗ land hatte im Gegenſatz hierzu vorwiegend heiteres Wetter. Der hohe Druck über dem Kontinent, der bisher unſere Witberung beein⸗ flußte, flacht ab. Bei dem Mangel einer allgemeinen kräftigen Luftſtrömung und infolge Auswirkung kleinerer Teilwirbel mit Temperaturgegenſätzen iſt bereits heute mit einſetzender Gewitter⸗ tätigkeit zu rechnen, die vorausſichtlich auch morgen das Wetter unſeres Landes kennzeichnen wird. Vorausſichlliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachis: Warm, vielfach Gewitter. FEFCc gibt 27!l Cold Cream der gefährdeten Haut sicheren Schutz gegen Sonne und scharfe Luft. Er bewahrt vor Sprödigkeit und erhält die Haut rein, glatt und gesund. Eine feine Schicht 271 Matt-Creme, mit seinem stumpfen Ton, bereitet sodann ge- bührend für gesellige Stunden vor. Beide Cremes ergänzen einander zu wirksamster ans NN Schönheitspflege. Nur Scht mit der ges. gesch. 4711 Blau-Gold-Etikette). In Töpfen und Tuben 25 7 Jeotd 200td 228tb Schlechter Stoffwechsel hat häufig Körperfülle zur Folge Ungenügendes Funktionſeren der Stoffumwandlung im Korper sowie schlechtes Arbeiten der Nieren ist sehr oft die Ursache von allzu groger Körperfülle. Man sieht vielfach Herren mit 30— 40 Pfund zu viel Gewicht, d. h. jemand der 160 Pfund wiegen sollte, wiegt 200 Pfund und mehr. Selbst verständlich werden die gesamten inneren Organe auf diese Art dauernd überlastet und die Folge ist; Mangelndes Wohlbefinden, neben dem sich in späteren Jahren allerlei un vermu- tete Gebrechen plotzlich einstellen. Nehmen Sie deshalb jeden Morgen in Kaffesg Tee oder warmem Wasser eine Kleinigkeit Kruschen- Salz, das erhält Innen einen regelmäßigen 0 guten Stoffwechsel, gesunde Nieren und ſrisches, reiues Blut. Wenn Ihre inueren Organe gut ar beiten, so werden Sie auf natürliche Weise Ihre übermägige Körperfülle allmählich abbauen und Sie werden sich frisch, wohl und energisch fühlen. In Apotheken und Progerien M..— pro Glas, für 3 Mouate ausreichend BEUTHIEN A SchULTZ G. M. B.., BERLIN N 39, PANKSTRASSE 18—14 Fabriklager: Paul Rech, Mannheim, Lortzingstt. 9, Ferntul 9299. 6. Seite. Nr. 376 Neue Maunheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) 1 + 1 Dienskag, 285———. den 17. Auguſt 1928 — Sportliche Kundſchau Athletit *Mühlberger, Reinfrank und Küchler zeigen Glanzleiſtungen— Küchler deutſcher Meiſter in der Aelteſtenklaſſe. Die deutſchen Kraft⸗ ſportmeiſterſchaften in den Altersklaſſen und in den Wurfübungen, die in Verbindung eines Jubiläumswettſtreits für Junioren und Senioren und Senioren im Gewichtheben, Ringen und in der Leicht⸗ athletik aus Anlaß des 40jährigen Beſtehens der Athetik⸗Sport⸗ vereinigung 1886 Frankfurt am Sonntag, 15. Auguſt, unter glühen⸗ den Sonnenſtrahlen im Stadion in Frankfurt ausgetragen wurden, hatten nahezu 500 Meldungen aufzuweiſen. Bereits in den frühen Morgenſtunden begannen die Kämpfe, die im Verlauf des Tages ſehr gute Leiſtungen und einige Rekorde brachten. Der Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim war mit 3 erſten, 2 zweiten und 3 dritten Preiſen auch hier wiederum am er⸗ folgreichſten. Im Gewichtheben Federgewicht ging Mühlberger als weit überlegener Sieger hervor. Eine Ellenbogen⸗Verletzung, die er ſich leider beim 1. Rekordverſuch im einarmigen Stoßen von 190 Pfund zuzog, zwang ihn, ſein Vorhaben aufzugeben. Im Kampfe ſelbſt erreichte er ſeine deutſchen Höchſteiſtungen, ohne ſich ausgeben zu müſſen. Reinfrank, der im Leichtgewicht ganz über⸗ Rennen in Freudenſtadt: Die Sieger im Off ziersjagdrennen Links Oberleutnant Strohmeyer auf„Bob“(.) und rechts Oberleutnant v Manteuffel auf„Blondine“(.) beim Paſſieren einer Hürde legen ſiegte, machte die unlängſt von unberufener Seite in einigen Zeitungen gebrachte falſche Notiz, die Gerüchte über ein Nachlaſſen ſeiner Leiſtungen entfachte, zunichte, indem er nicht nur leicht ſeine früheren Glanzleiſtungen bewältigte, ſondern auch nahe daran war, ſeinen deutſchen Rekord im beidarmigen Reißen von 190 auf 195 Pfund und den Weltrekord im beidarmigen Stoßen von 253 auf 255 Pfund zu verbeſſern. Mit Hch. Küchler, der ſich in der Alteſtenklaſſe (über 50 Jahre) mit den für dieſes Alter außergewöhnlichen Leiſtungen, einarmig Reißen 130, beidarmig Drücken 170 und armig Stoßen 210 Pfund den deutſchen Meiſtertitel holte, beſitzt der V. f. K. 86 drei deutſche Meiſter in ſeinen Reihen. Als ſehr gut dürfen auch die ſchönen Erfolge von H. Scherle, der hinter dem Europameiſter Bräun im Ringen Halbſchwergewicht 2. Sieger wurde, von A. Seckel und R. Maier, die im Gewichtheben, Bantam⸗ gewicht 2. bezw. 3. Sieger wurden, von E. Kientz und O. Ludäſcher, die im Gewichtheben in der mittleren Altersklaſſe bezw. im Ringen in der Aelteſtenklaſſe je 3. Sieger wurden, angeſprochen Reinfrank und Mühlberger werden einer Einladung folgend in Wien am 19. September gegen die öſterreichiſchen Meiſter Haas und Roſinek einen olympiſchen Fünfkampf austragen. K. C. RNeues aus aller Welt Tödlicher Abſturz in den Alpen. Der Chemiker F. O. Foeckerer aus München iſt beim Aufſtieg auf den Hohen Göll ködlich verunglückt. Die Leiche iſt nach Berchtesgaden gebracht worden. Der Ingenieur aeN Max Reif aus Roſenheim iſt am Brünnſtein tödlich ab⸗ geſtürzt. — FHexenwaßm in Polen. Eine 32jährige Einwohnerin des Dor⸗ fes Gorka in Polen wurde erſchlagen, weil das Volk alaubte⸗ daß ſie Hühner verhert habe, die infolgedeſſen keine Eier legten. Die Täter wurden verhaftet. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. E 6. 2 Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton i. V. Kurt Fiſcher⸗ Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport u Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: i. V. R. Schönfelder. Anzeigen Dr. W. E. Stötzner. — Der Kampf mit den Geiſtern Roman von Artur Brauſewetter Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Berlin⸗Zehlendorf Nachdruck verl en „Ich fragte das Mädchen, ob es verrückt geworden wäre. Sie aber meinte, ſie wäre ganz und gar nicht verrückt. Ich ſolle nur nach Hauſe gehen und meinen Vater fragen. Der würde es ſchon wiſſen. Das war mir dann doch zu ſtark, und ich wollte ſofort hinunter gehen und die Sache dem Direktor melden. Aber meine Freundinnen hielten mich zurück, denn ſie meinten, es wäre beſſer, wenn es der Vater in die Hand nehme. Ich ſollte ihm die Geſchichte mitteilen, er würde dann ſofort die erforderlichen Schritte tun. Und nicht wahr, Vater, das wirſt du, und gleich am beſten jetzt. Ich fragte den Direktor, wann er heute zu ſprechen wäre. Er mochte wohl ſchon durch andere etwas von dem Vorgange gehört haben, denn er antwortete: Du möchteſt ſich nur in ſeine Privatwohnung bemühen, er würde ſich den gan⸗ zen Nachmittag zu Hauſe halten.“ Eine lange drückende Pauſe. Werner antwortete nicht. Er wollte es wohl. Aber es war nur ein hilfloſes Stammeln, das über ſeine blutloſen Lippen zuckte. Hermine, die keinen Augenblick gezweifelt hatte, der Vater würde empört aufſpringen und ſtehenden Fußes zum Direktor eilen, ſtarrte mit großen fremden Augen zu ihm hinüber... eine lange Weile. Mit einem Male ſchien eine Ahnung in ihr aufzutauchen eine fürchterliche, unfaßbare Ahnung. „Vater!“ rief ſie mit erſtickter Stimme.„Du wirſt nicht zum Direktor gehen? Wirſt es nicht unverzüglich tun?“ „Ich kann es nicht, mein liebes Kind... kann es diesmal 89 nicht. Elwas unendlich Rührendes war in dieſen wenigen Worten, — Verzeihung Flehendes und etwas zum Tode Trauriges zugleich. „Du kannſt es nicht? Vater, ich verſtehe dich nicht Warum kannſt du es nicht?“ „Weil es auf Wahrheit beruht, was deine Mitſchülerin in ihrer grenzenloſen Bosheit zu dir geſprochen hat.“ Nun war es heraus und es war nichts mehr zu ſagen übrig. Sie fühlten es alle drei, die da an der Tafel ſaßen wie ge⸗ ſchlagene in der Blüte ſtolzen Glückes gebrochene Menſchenkinder. Das Mädchen kam, um den Tiſch abzuräumen. Sie nahmen alle Kraft zuſammen. Aber keiner von ihnen ver⸗ ſuchte ſich zu erheben, wie ſie es ſonſt taten, ſowie das Mädchen kam, aber auch nur irgendeine gleichgültige Rede zu führen. Als wäre ein Toter im Zimmer, eine ſo drückende Schwüle war um ſie, daß auch das Mädchen merkte, daß ſich hier etwas ganz Außerordentliches zugetragen haben mußte, ſich mit dem Abräu⸗ men der Sachen beeilte und ſich dann ſchnell zurückzog. 15 Nun waren ſie wieder allein, und wieder ſprach keiner ein ort. Die erſte, die ſich faßte, war Dora. „Was ſoll nun geſchehen?“ fragte ſie mit einer der eine müde Entſagung war. Da ſprang Hermine von ihrem Stuhle auf. Ihre Augen fun⸗ kelten und in ihrem Antlitz brannte ein unbezähmbares Feuer. „Wenn das wahr iſt, was ich nie für möglich gehalten, was ich jetzt noch nicht zu faſſen vermag... wenn mein Großvater ein Betrüger war, der jahrelang im Gefängnis gelebt, dann ſetze ich keinen Fuß mehr in die Schule, denn ich will nicht gebrandmarkt von meinen Mitſchülerinnen daſtehen, will dieſem boshaften Frauenzimmer, das ich für verrückt erklärt, und das nun doch recht behalten, den Triumph nicht gönnen. In keine Geſellſchoft“ mehr, jeden Verkehr breche ich ab. Am liebſten ginge ich fort von hier, weit fort in die fremde Welt, wo mich kein Menſch kennt. Denn ich mag nicht mehr in einem Hauſe ſein, in dem ſich etwas ſo entſetzliches zugetragen, mag nicht mehr die Tochter eines Man⸗ nes ſein, deſſen Vater ein gemeiner Betrüger geweſen iſt.“ Wieder folgte eine tiefe Stille. Frau Dora wagte nichts mehr einzuwenden, weil ſie dieſen Leidenſchaftsausbruch ihres bisher völlig ahnungsloſen und in ſtolzem Selbſtbewußtſein aufgewach⸗ ſenen Tochter nur zu verſtändlich fand. Auch Werner war zuerſt ſtill... totenſtill. Er knüllte das Mundtuch in den ſtarken Händen hin und her, eine ungeheure Be⸗ wegung arbeitete in ſeinen Zügen, die Adern auf der weißen Stirn ſchwollen dunkelblau an. Mit einem Male erhob er ſich. „Schweig!“ donnerte er ſeiner Tochter entgegen. Und dann noch einmal die wuchtige Fauſt auf die Tafel fallen laſſend, daß die Waſſerkanne und die Gläſer, die auf ihr ſtehen geblieben waren, laut klirrten und der ganze Tiſch erbebte:„Schweig!“ Kein Wort ſagte er weiter. Aber in dieſem einen flammte ein ſo gewaltiger Zorn, ſeine Augen blitzten in ſo wilder Empörung, daß Frau Dora, vielleicht in der Furcht, er könnte ſich an dem Kinde vergreifen, dieſes mit ausgeſtrecktem Arm ein Stück zurückriß und ſich ſchirmend vor es ſtellte. Stimme, in „Du haſt kein Recht, in dieſer Weiſe mit dem Mädchen zu ver⸗ fahren,“ ſagte ſie mit vernichtender Kälte zu ihrem Manne.„ greifſt du denn nicht, daß nun das geſchehen iſt, wovor ich meine ganze Ehe hindurch gezittert habe, was ich unbegreiflicherweiſe in der Sicherheit der letzten Jahre außer acht gelaſſen, und was ſich nun in ſo furchtbarer Weiſe vollzogen hat?! Begreifſt du nicht, daß nicht nur du, dem es ja gleichgültig ſein mag, daß ich und das un⸗ ſchuldige Kind die Schande deines Vaters auf uns nehmen, daß wir ſie unſer ganzes Leben lang mitſchleppen müſſen?! Komm, Her⸗ mine, mein armes Mädchen, wir wollen nach oben gehen, wo wir ungeſtört ſind und beraten können, was uns in dieſer entſetzlichen Lage zu tun übrig bleibt.“ Sie faßte Hermine bei der Hand. Die aber rührte ſich nicht von der Stelle. Sie ſah nicht, was die Mutter tat, ſie hörte nicht, was ſie ſprach, ſie fühlte nicht den Druck ihrer Hand, die ſich feſter um die ihre ſpannte..pmit weit aufgeriſſenen Augen ſtarrte ſie auf den Vater, ſenkte den Blick, hoh ihn dann wieder und ſchaute aufs neue zu ihm hinauf. Eine deut⸗ lich wahrnehmbare Scheu war in dieſem Blick und ein großes, fragen! des Erſtaunen. So hatte ſie ihn nie geſehen, in ihrer ganzen Kindheit und Ju⸗ gend nicht, hatte ſie gedacht, daß er ſo blicken und ſprechen könnte. Ein Gefühl von Furcht ſchlich ſich in ihr Herz, wie ſie es ihrem ganzen Leben nie empfunden, wie ſie es nie für möglich ge“ halten, daß ſie es einmal empfinden könnte. Und ſo ſtark war die⸗ ſes Gefühl, daß es im Augenblick alles andere verdrängte, jede Emp⸗ 2855 der Schande und Erbitterung, die ſie bis dahin beherrſcht atte. Werner Torwald aber hatte ſich geſammelt. „Hermine bleibt hier und geht nicht mit dir nach oben,“ ſagte er mit ſcharfer Entſchiedenheit zu ſeiner Frau. Und nun zu ſeiner Tochter ſich wendend:„Deine Mitſchülerin hat recht, ſofern die Tatſachen in Frage kommen.“ Er ſuchte jedes Wort mit einer gewiſſen Mühe und wägte es genau, bevor er ausſprach.„Dein Großvater hatte ſich gegen die Geſetze vergangen die in dieſer Welt nun einmal herrſchen und für ihr Beſtehen auch notwendig ſind. Aber man darf eine Tat wohl nicht richten, bevor man verſucht hat, ſie zu verſtehen und ihre Gründe zu 1 Hier lagen ſie klar: die Liebe, die er zu den Menſchen im Herze, trug, hatte ihn getrieben. Was er verfehlte, das verfehlte er dieſer Liebe heraus. Und mag er es mit jahrelangem Gefängne gebüßt haben— für mich bleibt er mein Vater, deſſen innerſte Kern keiner kannte wie ich. Und ich wollte wohl, daß ich ein K hätte, das mich einmal ſo hoch hielte und mit ſolcher Verehrung a mir hinge, wie ich an ihm.“(Fortſetzung folgt)— e N 4 langjährige Mitglied unseres Aufsichtsrats Exzellenz hat. Mannheim, den 17. August 1926. der und der Am 15. August verstarb in Heidelberg im Alter von 77 jahren das Herr Wirkl. Geheimerai Dr. E. von Jag Wir bedauern tief das Hinscheiden dieses bedeutenden Mannes, der durch seine hervorragenden Geistesgaben, reiches Wissen und hingebungsvolle Tätigkeit, unseren Gesellschaften lange Zeit unschätzbare Dienste geleistet Sein Andenken wird uns unvergessen bleiben. Der Aufsichisrai und Vorsiand Mannheimer Versicherungs-Gesellschaff Confinenſalen Versicherungs-Gesellschafi Emann 64²4 Für die uns etwiesene Anteunahme anläßlich des Hin- scheidens meiner lieben Frau, unserer guien Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante, Frau Elisabefh Diefher sagen wir allen hiermit herzlichsten Dank. MANYHEIM, den 17. August 1926. Die tieſtrauernden Hinterbliebenen: 5 Fhilipp Diether nebst Kinder. 3767 5 Trauerbricie 2: Muamit auucud pfloge mit SaBOt.- Keminen- SHaAMFPOO Blaugoldpackung 25 Pt. für 2·3 Waschungen. r ˙· ELE¼Sstehlampen Vagrosse Auswahl. mit und ohne chirm. Sonstige Lampen für jeden Geschmack. Haupt- sächl. Seidenbeleuchtungen mit staunend billigen Preisen 3659 — 20 monatl. GaswerkeratoWwn—— IJnger, D 3, 4, Tel. 22504 ee N eeeccheeen 25 — LASTWAaCEN üů höchsten Ansprüchen und sind unverwüstlich. 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Juli(Sterlingnotiz 243 Fr.) eingetretene Franken⸗ eſſerung, die heutige niedrigſten Kurs ranzöſiſchen Inlandpreiſe geführt hätte. üſſemotive bei, ohne daß etwa die ſeit dem Tief⸗ ſich im weſentlichen auch dieſe Woche behauptete Sterlingnotiz 178 Fr. gegenüber einem vorwöchigen von 156,50 Fr.), zu einer Abſchwächung Einer⸗ leits haben dieſe vielfach die Parität der Weltmarktpreiſe noch nicht erre ſicher beträchtlichen aus der ab nächſten Montag wirkſamen Frachterhöhung und Lohnzuſchlägen ſowie verteuerten Kohlen⸗ und Kokspreiſen neuen ergeben icht, andererſeits ſteht die franzöſiſche Eiſeninduſtrie vor Erhöhung ihrer Selbſtkoſten, die muß. Die ausgeſprochene Zurückhaltung der Werke aus dieſen Umſtänden wird uͤbrigens für die Kundſchaft kaum ſpürbar, ſich während des Frankenſturzes in möglichſt breitem Umfange nagedeckt hatte. ati o brauche nim 10 er Ba Antwer der 2 del en au 9 bere 960.0 0f parallef Grobbleche.6,0 Eſt. ranzöfi gaupro bis bis 1100 en ben Ble auch ihre Die Aufträ Umſatz o 0 wurde derlän, pruchs berichtet, di beſperrt⸗ zum 1 daenen ih der A U 9 Entſchiedene abgelaufenen Woche. Bchentergefüngkeit der verfügbaren Ware 1 immer and wurden Blooms zu 720 Fr., Knüppel 700 Fr., Stabeiſen material 0000 2 Januar 1927, regierungsſeitig feſtgeſetzt worden. uszugeh en. Die derzeitige Geſundheit des inter⸗ nalen Marktes prägt ſich darin aus, daß die Ver⸗ er auch die anziehenden Preiſe willig akzeptieren. LerJür Rogeiſ rband die Preiſe en hat der franzöſiſch⸗belgiſch⸗luremburgiſche für September noch nicht feſtgeſetzt; man an, daß ſie in Anbetracht eines nunmehrigen Selbſtkoſten⸗ fizienten von 7½ gegenüber der Vorkriegszeit, mindeſtens auf ſis von 600 Fr. für das Inland bzw. 67—68 Sh. fob pen belaſſen werden. 2 Hauſſetendenz herrſchte für Walzprodukte in ür die Ausfuhr erreichte Stab⸗ 5 Lſt. und die Träger.17,6. Halbzeug zieht ſchon wegen ganz beſonders an. Mengen wurden nach England ausgeführt, das mehr Roheiſen vom Kontinent aufnimmt. Fürs über 1000 Fr., Träger 930—950 Fr., ſchwere Winkeleiſen 80 Fr., Walgdraht über 1000 Fr., Bandeiſen 1150 Fr. ab keeſchen Werk abgeſchloſſen. uf dem Blechmarkt konnten ſich international die Preiſe zu den Stahlkurſen beſſern. Fob Antwerpen erzielten die Lebhaftes Geſchäft herrſchte auch auf dem ſchen Markt(beſonders wegen des bekannten Kriegsmarine⸗ gramms), wo man für Grobbleche(Thomasqualität) 1100 Fr., Mittelbleche 1350—1400 Fr. und Feinbleche 1650 r. hörte. In Belgien⸗Luxemburg wird die Blechfabri⸗ merkenswert verſtärkt; nicht nur die Arbed hat ein walzwerk in Düdelingen in Betrieb genommen, ſondern mehrere belgiſche Werke, u. a. Chatelineau, ſind im Begriffe, roduktton von Fein⸗ und Mittelblechen zu vermehren.— Drahtziehereien ſind genügend mit ſehr bedeutenden alten 15 verſehen. dem Schrottmarkt erfolgte nur ſehr beſcheidener und die Preiſe ſind, obwohl ſie bei weitem dem Neu⸗ nicht gefolgt ſind, ſtark umſtritten. Das Ausfuhr⸗ gent iſt für Italien neueſtens auf insgeſamt onnen, für die Zeit vom 1. Februar 1926 bis zum Allgemein die Gültigkeit der Ausfuhrlizenzen von 60 auf 90 Tage ert. Da die Kontingente momentan aufs ſtärkſte in An⸗ genommen ſind, ſo hat der Kontrollausſchuß, wie bereits Erteilung neuer Ausfuhrgenehmigungen auf 8 Tage n 05 Roggenrentenbank Ach. in Berlin. Die ao. HV. beſchloß. wecke des Umtauſches der alten auf Nennbeträge von 20 und lautenden Sta. neue StA. im Nennwerte von 1000% Die Aktionäre haben das Recht, von dem Umtauſch b nieder geſtückelten Aktien in dieſe neuen StA. im Nenn⸗ 1000 Gebrauch zu machen. Generaldirektor Geh. r. Seelmann⸗Eggebert führte dazu aus, daß der des Aktienumtauſches in größere Stücke, der freiwillig von Aktionärkreiſen ausgegangen ſei und eine große Ver⸗ ein deln dung für die Aktionäre, die Geſellſchaft und die Banken be⸗ L. Akt 10 e 0 üſe den 0 205 n d berhed Mten merulch elſcaaſtichen zugleich die neue, ſchon beſchloſſene Firma„Land⸗ „redütdt. 123 Vantet 123,2 an ahn Föran. Ind. nnes 6 mlen aro) 24..50 clſ. Bed. Wole 4745 Visher ſind ſchon Anträge in bei der Verwaltung eingegangen. öhe von 5 Mill. auf Die neuen liche Pfandbriefbank(Roggenrentenbank) Ac65.“ tragen. en früheres Inkrafttreten der am 20. Mat d. J. beſchloſſe⸗ nderung als zum 1. Oktober d. J. wurde kein Be⸗ gefaßt, da der Reichsrat eine frühere Aenderung genehmigen 1 8 kaum vor dem 1. Oktober d. J. erfolgen könne. Ueber bunkt der Zulaſſung der Aktien zum Handel an der Ber⸗ rſe konnte nichts bekanntgegeben werden. J. G. Farbeninduſtrie Ac). Die Geſellſchaft ſchreibt im der vorliegenden Nummer die go. HV. auf 1. Sept., Uhr, nach Frankfurt aus, di: ſich mit der Kapital⸗ erhöhung und den entſprechenden Satzungsänderungen zu befaſſen haben wird. 8 (o) Vereinigke Stahlwerke.— Gründung der Thyſſen Eiſen⸗ und Skahl⸗Ac5. Als Gründer der bekannten Verkaufsgeſellſchaft der Vereinigten Stahlwerke AG. in Berlin, die über ein vor⸗ läufiges AK, von 60 000 verfügt, werden ausgewieſen: Die Thyſſen u. Co. G. m. b.., die Krüger u. Staerk G. m. b.., die Rheinſtahl Handelsgeſellſchaft in Beklin, H. A. Schulte⸗Dortmund und die Vereinigten Stahlwerke AG., Düſſeldorf. Den AR. bilden Dr. W. Fahrenhorſt von der Phönix AG., Dr. J. Haßlacher, Duisburg, von der Rheinſtahl AG. Dr. F. Thyſſen, Mülheim, und Generaldirektor A. Vögler ſothie Dr. W. Eſſer, Dufsburg. Der Vorſtand beſteht aus E. Brandenburg, Berlin, und J. Schil⸗ ling, Düſſeldorf, von den Vereinigten Stahlwerken. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag wurde am 22. Juli abgeſchloſſen. Als Gegenſtand wird ausgewieſen der Handel mit Eiſen, Stahl und Metallerseng⸗ niſſen, Bergwerks⸗ und Hüttenerzeugniſſen, die Weiterverarbeitung dieſer Erzeugniſſe, der Betrieb von Unternehmungen aller Art, die auf die Lagerung, den Abſatz und die Beförderung von Eiſen, Stahl und Metallerzeugniſſen, Bergwerks⸗ und Hüttenerzeugniſſen gerichtet ſind, die Beteiligung an ſolchen Unternehmungen oder deren Erwerb. :: Täligkeitsaufnahme der Finanzierungsgeſellſchaft für Land⸗ kraftmaſchinen Acö. Die Geſellſchaft hat in Berlin ihre Täligkeit aufgenommen. Sie wird als Bindeglied zwiſchen Landmaſchinen⸗ fabriken und Landwirtſchaft es dem Landwirte ermzglichen, Kraft⸗ maſchinen auf Kredit bei nur 20 proz. Anzahlung zu erwerben. Die Rückzahlungstermine ſind endgültig ſo feſtgelegt, daß die Kreditabdeckung je zur Hälfte aus dem Erlös der beiden dem An⸗ kauf folgenden Erntejahre möglich iſt. dem gegenwärtigen Reichsbankdiskontſatze. Sie betragen zurzeit für die geſtundeten Beträge bis zur Dauer von drei Monaten 67% v. H. p.., bis zu ſechs Monaken 7 v. H. p.., bei längerer Inanſpruchnahme 8 v. H. p. a. Ueber die geſtundeten Beträge gibt der Landwirt auf das endgültige Fälligkeitsdatum ausgeſtellte Akzepte. Das Tätigkeitsfeld der Geſellſchaft iſt zunächſt auf die Bereitſtellung von Mitteln zur Anſchaffung von Traktoren einiger erprobter Fabrikate beſchränkt, ſoll jedoch demnächſt auch auf andere Landkraftgeräte und Hilfsgeräte unter Erweiterung des Kreiſes der Lieferfabriken ausgedehnt werden. 2: Mundlos, AGZ., Nähmaſchinenfabrik in Magdeburg. Wäh⸗ rend das voraufgegangene Geſchäftsjahr bei einem Reingewinn von 214885/ eine Dividende von 8 v. H. erbrachte, ſoll für das letzte Geſchäftsjahr nach Vorſchlag des Aufſfichtsrates eine Divi⸗ dende nicht zur Verteilung kommen. Der Gewinn von rd. 900% ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die HV. findet am 2. Oktober in Berlin ſtatt. ·0- Inkereſſengemeinſchaft Ratsman Kodar Co., Pathé fröres, Paris. Zwiſchen der Ratsman Kodak Co., die bereits in England eine Rohfilm⸗Fabrik errichtet hat, und der Pariſer Rohfilm⸗Fabrik Pathe freres iſt eine die Rohfilm⸗Erzeugung betreffende Intereſſen⸗ gemeinſchaft beſchloſſen worden. Daß die Intereſſenten der ameri⸗ kaniſchen Kodak⸗Geſellſchaft ſich auch auf Deutſchland erſtrecken, geht aus einer vor kurzem gepflogenen Verhandlung in Berlin mit den leitenden Herren des„Goerz“⸗Rohfilw⸗Unternehmens hervor. Der größte Rohfilm⸗Erzeuger Deutſchlands, auf den die Pläne der Kodak⸗ Geſellſchaft ſtoßen würden, iſt die JG. Farben⸗Induſtrie, die in den Werken der Agfa 100 Mill. Meter im Jahr von einer deutſchen Ge⸗ ſamtproduktion von rund 155 Mill. Meter herſtellt. Der eiwa 800 Mill. Meter betragende Weltbedarf an Rohfilm wird zu 60 v. H. von der Raſtman Kodak Co. und zu 12 v. H. von der Agfa gedeckt. Intereſſant ſind in dieſem Zuſammenhang die zwiſchen der JG. Far⸗ ben⸗Induſtrie und dem größten europäiſchen Filmverbraucher, der Univerſum Film⸗AG.(Ufa) geführten Verhandlungen. :: Louis Cyypfſtadt u. Co. A. Zigarettenfabrik in Frankfurt a. M. Die Ende Juni abgeſagte HV. wird jetzt nach München auf den 3. September einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht ein Antrag auf Kapitalverdoppelung auf 600 000. Eingelheiten über die Durchführung dieſer Verdoppelung fehlen noch. Die Geſellſchaft wird von dem Rohtabakkonzern eazim Emin beherrſcht. Die Kursnotierung für das Papier war ſeit längerer Zeit geſtrichen. Der urs war zuletzt 1 Goldprozent. -: Inbekriebnahme der Danubia⸗Mühle AG. in Galatz. Am 16. Auguſt iſt die erſte deutſche Großmühle in Rumänien, die Danubia⸗Mühle(Moara Danubia) in Galatz(„Moara Danubia .⸗A.“) in Betrieb genommen worden. Das AK. beträgt 375 000 Goldlei, wovon 250 000 Goldlei im Beſitz einer der altbekannten Berliner Firma C. Regenhardt AG. naheſtehenden Gruppe ſind. Hierdurch und durch die Wahl des langjährigen Direktors der C. Regenhardt AG., Herrn G. Philipp, als Verwaltungsrat, iſt das Vorwiegen des deutſchen Einfluſſes nach jeder Richtung hin geſichert. Die Danubia⸗Mühle iſt mit den modernſten Einrichtungen einer automatiſchen Walzenmühle ausgeſtattet, leiſtet täglich 4 bis 5 Wagen feinſten Exportmehles; eine Erweiterung iſt vorgeſeheen. Die Aktien werden binnen kurzem an der Börſe in Bukareſt ein⸗ geführt werden. Da in dieſem Jahre die Weizenernte in Rumänien nach Güte und Ertrag ganz hervorragend iſt, wird mit einem ſehr günſtigen Geſchäftsgang gerechnet. Börſenberichte vom 17. Auguſt 1920 Mannheim behaupkel * Die Börſe zeigte gegen geſtern eine wenig veränderte Hal⸗ tung. Kaſſamarkt, Der Schluß Umſätze wurden getätigt für JG. Farben zu 289. feſt lagen nur Rhein. Braunkohlen, die bis 205 anzogen. Sehr Der ſowie deutſche Renten bei kleinem Geſchäft unver. war unſicher. Es notierten: Badiſche Bank 146, Pfälz. Hypothekenbank 121., Rhein. Creditbank 124, Rhein. Hypothekenbank 127, 79, Brauerei Rhenania Südd. Disconto 132, IG. Farben 288,50, Eichbaum 150, Sinner 76, Schwartz⸗ Stkorchen 125, Werger 130, Mannheimer Verſicherung 87, Seil⸗ wolf 50, Benz 81, Dingler 5,1, Emaillierwerke 40, Enzinger 80, Gebr. Fahr 37, Fuchs Waggon 0,73, Germania Linoleum 178, Karlsruher Maſchinen 43,50, Knorr 122, Mannheimer Gummi 60, Mez u. Söhne 70, N. S. U. 80, Pfälz! Mühlenwerke 117, Zement Heidelberg 126, Rheinelektra 132, Rheinmühlen 74, Wayß u. Frey⸗ tag 117,50, Zellſtoff Waldhof 174,50, Zucker Waghäuſel 82. Frankfurk: im Verlaufe ſtark befeſtigt Die Börſe eröffnete zunächſt auch heute wieder in ſehr ruhiger Haltung, geriet aber bald in eine lebhaftere Verfaſſung. Zucker Frankenthal 74, Der in den beteiligten deutſchen Kreiſen herrſchende Optimismus über den baldigen Abſchluß der internationalen Verhandlungen der Eiſen⸗ intereſſenten gab für die Montanwerte einen neuen Anreiz. Die Zinsſätze baſieren auf Der Rentenmarkt iſt ſtill bei wenig verändertem Kursſtand. Geldmarkt hat ſich in der flüſſigen Verfaſſung bei unveränderten, eher nach unten neigenden Sätzen nichts geändert. Uebrigens wurde auch in Erwägung gezogen, daß die dezuſche Kohleninduſtrie noch auf lange Zeit hinaus mit ausländiſchen Aufträgen verſehen ſei, ſelbſt wenn demnächſt der Streik der eng⸗ liſchen Bergarbeiter ſein Ende erreichen ſollte. Neuerdings heißt es, daß mit den Leverkuſer Werken der JG.⸗Farbeninduſtrie ein Abkommen zuſtande gekommen ſei, nach dem die Nachtſtrom⸗ belieferung der Leverkuſer Werke zum Teil auch durch das Elektri⸗ zitätswerk der Rheiniſchen Braunkohlen⸗AG. geſchehe, wodurch ſich eine bedeutend beſſere Ausnutzung dieſes Stromes für die Rhein. Braunkohlen⸗AGG. ergebe. Kurs in raſcher Folge von 190 auf 202 zur erſten Notiz, machte Bei ganz geringem Angebot ſtieg der aber bei dieſem Stand keinen Halt, ſondern bald darauf wurden 205 v. H. geboten, ohne daß der Nachfrage Genüge geleiſtet werden konnte. Auch auf dem Montanmarkt konnten Kursbeſſerungen bis zu 3 v. H. feſtgeſtellt werden. Chemie⸗Aktien unverändert ſtill, der geringen Nachfrage ſtand genügend Angebot gegenüber, ſo daß der Kurs nicht über den geſtrigen Stand hinauskommen konnte. Schiffahrtswerte etwas feſter. Hapag gewannen 2,75 und Lloyd 1 v. H. Banken luſtlos und anfangs etwas abgeſchwächt, ſpäter wieder ausgeglichen. Freiverkehr ſtill. Benz 78, Growag 60, Entrepriſes 7, Ufa 40, Brown Boveri 120, Unterfranken 90, Chemiſche Andrae 60, Frankfurter Handelsbank 90,50. Berlin uneinheitlich Das Geſchäft hielt ſich infolge Abflauens der Engagements in engen Grenzen; Kursbildung uneinheitlich. Bei einzelnen Spezial⸗ werten traten u. a. für Rheiniſche Braunkohlen Kurserhöhung von rd. 3 bis teilweiſe 8 v. H. hervor. Montan⸗ und Kaliaktien wieſen ebenfalls Kurserhöhungen von—3 v. H. auf. Für Maſchinen⸗, Metall⸗, Textil⸗ und chemiſche Werte war die Kursentwicklung uneinheitlich. Paketfahrt und Nordd. Lloyd waren bis 3 v. H. und Bankaktien, Elektro⸗ und Braubank um—3 v. H. gebeſſert, Handelsanteile um 6 v. H. höher. Die anderen Großbankaktien veränderten ſich nur wenig. Der Börſenvorſtand beſchloß, Philivp Holzmann und Schleſiſche Gas u. Elektrizität Lit. B zum Termin⸗ handel vorbehaltlich der Zuſtimmung des Reichsrates aug e m Der Privat⸗ diskont für beide Sichten beträgt 4½ v. H. Berliner Veviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 8, Lombard 7, Privak 4½ v. H. Amiſſch 16. Auguſt⸗ 17. Auguſt 1 in.⸗M. für G.. M. Iſätze ¼ Holland 100 Gulden 168,34 168,76168,33 168,75 168,47 55 Buenos-Aires..I Peſ. 1,693] 1,6 1,695 1,699.78 10 Brüſſel. 100 Franken 11.27]11,31 11,.2911.331.— 7 Oslo 00 Kronen91,88 92.12 91,98 92,22 112,50 5,5 Stockholm.... 100 Kronen 112,31 112,59 112,90112,58 112,50 4,5 Kopenhagen.. 100 Kronen 111,48 111,74 111,9111,7/7 112,50 5 Danzig..100 Gulden] 81,4781,67 81,47 81,67 81.—.5 Liſſabn. 100 Eskudo 21,375] 21,42521,375 21.425 453,57 8 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,554 10,594 10,552 19,59281.— 75 Dignefkß eie 13,81 13,77 13,81 81.— 7 Londoen I Pfd. 20,382] 20.434] 20,380] 20,48220,48 5 New⸗Dork. IéDollar 4,195 4,205 4,195 4,205 4,198 4 Paris 100 Franken 11,33 11,42] 11,405 11,42581.— 7,5 Schweiz... 100 Franken 61,065 81,285 81,0681,26 81.—.5 Spanien.. 00 Peſeten] 68,97[ 34,13[ 64,62 64,58 81.— 5 Japan„ 2,013 2,017] 2,013 2,017 2,092 7,8 Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,302 2,312 2,81 2,32 18,45 10 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,644 0,646] 0,644].646.879 3,5 Wien 00 Schilling] 39,3039,44 59,28 59,431,/07,5 Pragg. 100 Kronen 12,419] 12,459 12.421 12,41 85,062 6 Südflawien.. 100 Dinar 7,405] 7,425 J,405 7,42581,— 1 Budapeſt.. 100 000 Kronen] 5,87 5,89 5,87 8,89 85,062 7 Soſa„„ 100 Leda 8, 3,045 3,035 3,045 81,.— 10 Athen 100 Drachmen].74.76.74.76 81.— 10 Kalroſ. 1 Pfd. 20,924 20,976 J 20,924] 20,976—.—— Kurszettel der Reuen Mannhelmer Zeftung . a Auslandsanleihen in Prozenten, beil Stückenotierungen in Mark je Stück. verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankefurter Börſe vom 17. Auguſt. ketien. 17. 18.17. 204,0 Enzinge r⸗Union 83,.— 80.— 122,5 Ettling. Spinn. 200,0ſ 147,0 Faber, Joh. Blei—.——.— 166,0 5 u. 725 — 2. Farbenind.* (185.0 Trausport⸗Aktien. Fahr Gebr. Pirm. 30.75 .2118,0 Schantungbahn.4,——— Felt.Guill. Tarls T 152,0 .202,2 55,0,155,9 Feinmech. Jetter.—.— 7 150 Oeſter.⸗U. St...—.— 150,2 Frantf. Pof.& Wit. 78.75 5185,0 Oeſte Fuch 601¹ Baltimore& Ohio 90,50 In;** 88,50 Goldſchmidt Th. 110,0 Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mannh. + 151.0 18. TRhein Braunk.. 193,5 Salzw. Heilbronn———.— Tellus Bergbau. 70,—69.— VK. u. Laurahütte 54.—55,.90 — 2 —.—8 68.— — — Gritzner M. Durl. 100.5 Grkrftw Mhm.6% 19,70 151,0[Grün, Bilfinger. 114,0 H. Kempf⸗Sternb. 160,0160,0 Haidé Neu, Näh- 51.—5 Mainzer St.⸗A. 160,0—,— Hammerſen 113,5 Schöfferh. Bindg. 245,0246,0 Hilpert Armaturf. 45.— Schwartz⸗Storch. 128,0132,0 Fauneden 120,0—.— 2 Werger. 130,0(130,0]Hoch- und Tiefbau 83,50 Adt, Gebr.... 38,—37,50 Phil.. 110,2 Accumulatoren.—.——.— Holzverkohl.-Ind. 59,50 Adler Oppenheim—.——,— Junghans Stam. 89,90.8. Adler Kleyer.78.—78.15 Kammg. Kaiſersl.—.— A. E. G. St.⸗A. 163,0159,0 Karlsruher Maſch. 42,.— Aſchaff. Buntpap. 125,0—,— Kemp, Stettin Aſchaff. Jeültoff.125,0123.5 Klein. Sch KBecker Bahnbed. Darmiſt. 30,50 30,— Knorr, Heilbronn 123,0 Bad. Elektr.PE.. 11,.— 0,12 Konſerven Braun 39.— Bad. Maſch. Durl. 119.0 1,19 Krauß& Co., Lock. 62.— Baſt.⸗J.—,———ILahmeyer& Co. 137.2 91.— Bayriſch. Spiegel 45,50 46,50 Lech Augsburg 111.5 71,00 Seck& Henkel.. 83,.——.— Lederwerk Rothe 39.50 —.—1Bergm. Elektr.. 157.5155,0 Ludwigsh. Walzm 91,50 Bing Metallwerke 68,50 67,— Lutz Maſchinen—, n.—.— Luß'ſche Induſtr. 22,25 — 72.— .0146,00Cement Heidelb.. 125,5 87,.—[Cement Karlſtadt 126,7 150.0 Chamotte Annaw. 51.— 135,0 Cont.Nürnb. Vzg. 82,.— 176,0 Daimler Motor. 81.25 —„.Gold-u..-Anſt 160,0 149.2 Dyckerh.& Widm. 64.95 189,0 Dingler Zweibrück—— Dürkoppwert St. 64,.— Düſſeld. Rat. Dürr 41.50 Eiſen Kaiſerslaut. 38,.— m—.——.— arf ur. 181.5 130,5.Elr. Licht u. Kr. 150 128, Mainkraftwerke 105,0 126,0 Miag, Mühlb... 112,5 51,.— Mez Söhne—.— 94,— Motoren Deuz.—, 82,.— Motorf. Oberurf. 57,50 156.0 Neckarſ. Fahrzg.. 79.50 64,75 Nrh. Leder Spier—.— —.— Peter Union Frtft. 85.75 82,— Pf. Nähm. Kayſer 51,75 42,— Phifipps.-G. Frk 30.50 37,— Porzellan Weſſel—.— 153,0 Rein Gebb& Sch. 85,50 44.—Rheinmetall.—— * 75.50 21.— 88.75 — Schantungbahn .— 80,50 Ema 0260]Rbeinel 1 erab, gFrankſurt-.244.2600Rheinelektr. Sta. 131.5 Abau Lel.2 121.5 Emafſle St. Uürich 44,.—4l,50 K. Maſch. Lend. 30.—30,— W, Rhenania Aachen——— N St 172,5174,03%% D. Neichsanl.—,—.420 Riebeck Montan 149,9149,2 J Zuckerf..Wag. 82.— 32,85 4½%.9.⸗Sch.—.——.— Rodberg Darmſt. 11.—12.—Juckerf. Frankenth 74, 2074,954% P. Schutzg, 08 5,70.79 0. 107,5117.0 Jacee e 83,50 1850 42— m 5,70 5,79 linck& C..—.——,— Zuckerf. ein.—.— 5 arprämie. 1919—.——— Sgneute, Frant. 3,— 76,25 Zuaerf Siatgan N 8% Pr. Schaganw. Schramm 1 5 1403 915 uckerf. Stuttgart 84.—82.— 150 20 8—.——.— 1Schuckert, Nrog. 1% Preuß. Konſ.—,— 0,420 Sae 8 60 ereb re 0 Seſlinduſtr. Wolf 50—20.—Elberſeld. Kupfer———.— „ —.— —.— „ „ 50,* ITSiemenss Halst 186,5191.0 Entre.— 4% Badun! v1519—.——f. priſes. 7 J½— e e Frene 9 010 eeec5n—40.— Babt 0Al G50 0455 Uhrenfabr. Furtw.——.—e, e? Din% 0. 0,4400, 440 Ber. deaulſch Helf. 59.50—,— Mbm. Koßlenant.——18,889% 15 55.25 B..ch. Ind. Mainz 58,25 5 2 136,2 Feſtverzinsliche Werte. Ver. Ultramarinf. 143,0 f ‚ 2% leuhm.1914—.——, VBer. Zellſt. Berlin 102,0(100,5%3 902—.——.— 4% Heſſ. v. 89 u. 06 0,4300,4 Leglß maagg. St. 58,. 9 3 1804%—— 9 9 15 abget.— VBoigt& Häff St. 94,75 94,50 5,% Pt. Keichsanl. O, 4820, 482 3%„ Volthom. Seil u. K 4,— 48,— 4% do unk. b. 1925—.—— 4% Säch. St..18—.——.— Wayß& Freytag 118,7119,08% D Reichsanl, 0,5100,5104% Württ..1915—.——.— Berliner Börſe vom 17. Auguſt. TAllg Elektr⸗Geſ. 164.7159,2 Deutſche Kalt 121,1 Anglo-Gt. Guano 97,5095,25 1 Deutſche Maſch. 108,2108,5 Anhalt. Kohlen-. 79,.—79,.—Deutſche Steinzg. 182.0132,0 198.0 Annener Gußſtahl 40,.—36,50 Deutſche Wollw.. 56,75—.— 129.0 Auge. Zellſt.. 123,7 123,7 Deutſch. Eiſenh. 78,65 195,00 Augsb.⸗Nb⸗Maſch 96,50ſ95,25 Donnersmarckh. 90,.— 5 Balcke Maſchin..—.——.— Dürener Metall. 99,.— 3 Meguin. 45,50 Dürkoppwerke, 63,25 J. P. 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Ausstellung Der Mensch ist für Framen umnel Mäddchen über 18 Jahre 26490 Wonmnersſag, IO. August? von—& Mfar geöfinel. 7 eerren haben en diesem Nach- Amkſiche Bekanntmachungen Handelsregisfer. In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ getragen: Zu folgenden Firmen: 130 1.„Adolf Conrad“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 2.„Georg Grünbaum, Holzmakler, Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim“ in Mannheim. Die Zweigniederlaſſung iſt aufgehoben. Die Firma iſt hier erloſchen. 3.„Otto Mettler“, Mannheim. Die Prokura des Otto Mettler iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 4.„Kurt Stauch. Weinhandlung“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 5.„Arthur Weil“, Mannheim. Dem Arthur Weil in Mannheim iſt Prokura erteilt. Das Geſchäft iſt mit Aktiven und ſamt der Firma von Kaufmann Arthur Weil auf deſſen Ehe⸗ frau Karoline geborene Hirſch in Mannheim übergegangen. die es als alleinige Inhaberin unter der bisherigen Firma weiterführt. 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Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe a) neuer, auf den Inhaber lautender Stammaktien betraa von Reſl 25 b) neuer, auf den Inhaber lautender Vorzugs⸗ aktien mit 69% iger kumulativer Vorzugsdivi⸗ dende ſowie bevorrechtigtem Rückzahlungsan⸗ ſpruch im Liquidationsfalle auf Goldbaſis mit einfachem Stimmrecht im Nennbetrage von Re 160 c) neuer, auf den Inhaber lautender 3½% iger Vorzugsaktien mit zehnfachem Stimmrecht u. beſchränktem Liquidationsanteil im Nennbe⸗ trage von Re⸗, 35 600 0 Beſchlußfaſſung über die weitere Ausſtattung der Aktien, Je ſetzung des Mindeſtbetrags, zu welchem die neuen Aktien 9 0 zugeben ſind. Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der 7 näre und Beſchlußfaſfung über die zur Durchführung der. pitalserhöhung erforderlichen Maßnahmen. Die neuen Stamm⸗ aktien ſollen insbeſondere auch für die Durchführung der 791 ſion mit der Köln⸗Rottweil Aktiengeſellſchaft und zur Siche ſtellung eines ſpäteren Austauſchs gegen Aktien der Donaucch⸗ Actien⸗ceſellſchaft vorm Alfred Nobel& Co. u. der Rheinen Weſtfäliſchen Sprengſtoff⸗Actiengeſellſchaft Verwendung fin! 1 Auf einen weiteren Teil der Stammaktien ſoll den Aktionäns von der die Aktien übernehmenden Bankaruppe ein Bezuß recht einneräumt werden. 000. 2. Herabſetzung d. hundertfach. Stimmrechtsder alten R= 4400 12 Vorzugsaktien auf zehnfaches Stimmrecht, Fortfall der Be⸗ äußerungsbeſchränkung, Umſtellung auf den Inhaber und W. ſchränkung dieſer Aktien in ihrem Liquidationsanteil. 8. Beſchlußfaſſung über die burch die Beſchlüſſe zu Ziff. 1 bedingten Aenderungen der 8 5, 6, 13. 27. 29 und 8 30 des Geſellſchaftsvertrags. 5 15 4. Aenderung der Hinterlegungsbeſtimmungen in 8 30 Abſ. 1 u § 81 Abſ. 3 des Geſellſchaftsvertrags. ur 5. Vollzug des L 85a der zweiten Durchführungsverordnung Goldͤbilanzen verordnung. 6. Wahlen zum Aufſichtsrat. 5 über Für die Beſchlußfaſſung über die Grundkapitalserhöhung. über die Herabſetzung der Stimmrechte der alten Vorzugsaktien, ſowie ü den Wegfall der Veräußerungsbeſchränkunz für die alten Vorzug aktien wird neben dem Beſchluß der Generalverſammlung eine eue ſonderte Abſtimmuna der Vorzugsaktionäre und der Stammaktionſ herbeigeführt. u8 Zur Teilnahme an der Generalverſammlung und zur Ausghie 4 des Stimmrechts ſind nur die Aktionäre berechtizt. die ihre Altie⸗ oder im Falle der Hinterleaunz der Aktien bei einer ageſetzlich zucen laſſenen Hinterlegungsſtelle die hierüber ausgeſtellten Beſcheiniannſen gemäß 8 30 des Geſellſchaftsvertrags bei einer der untenbezeichnege⸗ Anmeldeſtellen hinterlezt haben. Die Vorzugsaktien ſind von Hinterlegung befreit. gub⸗ Anmeldeſtellen ſind: Die Geſellſchaftskaſſen unſerer Werke in gen wigshafen a. Rh., Leverkuſen a. 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