— S + Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins als od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. e eventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 0 0 borderung vorbeh. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karleruhe. easegesbele 2 6 2 Haupebentene f.46—ç trafe anannhaus),— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ kube 6, Schwetzingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ 12 reſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchenti. mal. Fernſpr.⸗⸗Nr. 24944, 24945, 24951. 24952, 24953 Beilagen: — — elle Alat Mittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 377 Anzeigenpreiſe nach Tariß, bei Vorauszahlung pro ein Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Reiſen Geſetz und Necht Klippen auf dem das Intrigenſpiel vor dem höhepunkt 7t. Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Das 10 rigenſpiel, das man als Einleitung zu der Genfer Völkerbunds⸗ nachgerade gewohnt iſt, nähert ſich ſeinem Höhepunkt. Man 5 d nervös, da die Zeit drängt. Der Meinungsaustauſch zwiſchen 88 europäiſchen Kabinetten dauert in verſtärktem Maße an. Es iit dabei das offenſichtliche Bemühen zu Tage, eine Kriſe zu ver⸗ 80 n, die in ihrer Wiederholung dem Völkerbundsgedanken einen diesdedu tödlichen Stoß verſetzen könnte. Deutſchland beobachtet in 580 Treiben vorläufig eine abwartende Haltung. Es 855 daß man verſuchen will, auf zunächſt unverbindlichem Wege —0 deutſche Regierung für ein Kompromiß geneigt zu ſtimmen, 80 die Studienkommiſſion vor Beginn der eigentlichen Tagung zu bringen ſoll. Nach dem„Lokalanzeiger“ beabſichtigt der pol⸗ Mhen Außenminiſter Zaleski bei ſeiner Durchreiſe nach Genf ehe Berlin hier mit maßgebenden politiſchen Faktoren Fühlung zu de den, um eine Verſtändigung anzubahnen. Nach derſelben Quelle Zucht auch der polniſche Geſandte in Stockholm, der früher Ge⸗ Afsträger in Berlin war, die ſchwediſche Regierung zum Nach⸗ 0 zu veranlaſſen und ſie von ihrem Veto gegen die Ueber⸗ Ang neuer ſtändiger Sitze an andere Mächte als Deutſchland ab⸗ Angen. keit Man fürchtet neben den ſpaniſchen und polniſchen Schwierig⸗ en auch noch die Aſpiration Rumäniens auf einen Ratsſitz. erhobenmäniſche Außenminiſter wird dieſe von der kleinen Entente Hobene Forderung bei ſeiner bevorſtehenden Romreiſe betonen. ekleine Entente droht im Falle der Nichterfüllung mit dem Aüstritt aus der Völkerbundsliga. w Vorläufig iſt noch nicht zu erſehen, wie man aus all dem Wirr⸗ are herauskommen wird. Engliſche Sajonette gegen Rirchweihbeſucher 0 92 Berlin, 18. Aug. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Frankfurt Kf In dem Wiesbadener Vorort Dotzenheim kam es während der eihe zu einem Zuſammenſtoß mit einem Mitglied der eng⸗ poincarés nächſte Aufgabe Kabiach der Rückkehr Poincarés werden noch in dieſer Woche zwei 109 dettsſitzungen zund ein Miniſterrat ſtattfinden, der letztere Frei⸗ minittermittag. Dabei wird zunächſt eine Vorlage des Handels⸗ Preisete zur Beſchränkung der Einfuhr und zur Einwirkung auf die minigeſtaltung des inneren Marktes beraten werden. Der Handels⸗ keber hat in den letzten Tagen wieder mehrere Konferenzen mit er des Einzelhandels abgehalten. Ueber die Einzelheiten wahr evorſtehenden Regierungsverordnung wird Stillſchweigen be⸗ gew Sie ziele auf Verminderung der Zwiſchen⸗ ab. In dn e und die Einſchränkung des Kettenhandels maßne den bevorſtehenden Kabinettsſitzungen werden auch die Spar⸗ men des Marine⸗Ausſchuſſes erörtert werden. An der und derwaltung ſollen durch Vereinfachung des Geſchäftsganges ſpa, amtenentlaſſungen 500 Millionen Franken ge⸗ kontre„werden. Man plant ferner eine Verſchärfung der Steuer⸗ die 25 Die Miniſterratsſitzung vom Freitag wird außerdem noch Fra it der bevorſtehenden Völkerbundstagung zuſammenhängenden —— behandeln. Offenbar hält die franzöſiſche Regierung weiter ſtan eſt, daß die ſpaniſchen und polniſchen Anſprüche auf einen dden Ratsſitz berechtigt ſeien() Herriot vor der radͤikalen Partei Aborertiot hielt am Dienstag abend vor der Radikalen Partei des derteid departements eine Rede, worin er ſich gegen die Vorwürfe egen igte, die anläßlich ſeines Eintritts in das Kabinett Poincaré Aabine n erhoben wurden. Zunächſt erklärte er, daß er gegen das d0 ett Briand⸗Caillaur in der Kammer geſprochen habe, weil ur Wahr ie Vorlagen über die Vollmachten das Parlament in Tat und wär heit während langer Zeit vollſtändig ausgeſchaltet worden Ehre Unter dieſen Umſtänden habe er es als ſeine Pflicht und ſeine ſeine betrachtet, die Rechte des Parlaments zu betonen. Wenn er eingetr artei nicht gefragt habe, bevor er in das Kabinett Poincaré dige ſei, ſo ſei das deshalb geſchehen, weil dazu die notwen⸗ tiſch eit gefehlt habe. Das Kabinett Poincaré ſei keine poli⸗ zur egierung, ſondern ein nationales Kabinett, das eigens tritt etung des Franken gegründet worden ſei. Wenn er den Ein⸗ in di rweigert hätte, ſo wäre der Franken wahrſcheinlich grundlos dakiegtefe gefallen. Unter dieſen Umſtänden habe er es als ſeine weig iſche Pflicht betrachtet, Poincaré ſeine Mitarbeit nicht zu ver⸗ ern. die Unruhen auf Kreta acen s Athen wird gemeldet: Die auf Grund der jüngſten Un⸗ bat auf Kreta angeordnete Unterſuchung durch die Regierung Mnſe Verhaftung des Führers der Liberalen, des ehemaligen nich. erpräſidenten Cafandaris, geführt. Cafandaris wird Mtet an beſchuldigt, die Aufſtändiſchenbewegung in Kreta ange⸗ ſongn. ſondern auch angeklagt, unter den Offizieren mehrerer Garni⸗ m d eine politiſche Erklärung verbreitet zu haben, was bekanntlich wehr egierung verboten worden iſt. Außer Cafandaris ſind cuch mitgen höhere Offiziere, die an der Verbreitung dieſer Erklärung Vlde wirkt haben, und der der venezeliſtiſchen Partei angehörige ÜUr 5 Depoemeiſter von Pyräus feſtgenommen worden. Cafandaris wird ertiert werden ö Beſatzung. Ein engliſcher Major fuhr nachts um 10 enf Uhr in ziemlich ſcharfem Tempo über den Kirchweihplatz, auf dem ſich Meßbuden uſw. befanden. Die Rückſichtsleſigkeit des Majors, der einen anderen Weg hätte wählen können, löſte unter der Menge wenig freundliche e aus, durch die ſich der Engländer ſo ſtark beleidigt fühlte, daß er eine halbe Stunde nach dem an ſich unbedeutſamen VDorkommnis— zu Tätlichkeiten iſt es in keiner Weiſe gekommen— mit einer Kompagnie Soldaten anrückte, die das Bajonett aufge⸗ pflanzt halte und alle 22 Wirtſchaften des Ortes Dotzheim zur Strafe für das Verhalten der Kirchweihleute ſchließen ließ. Der Widerhall in London § London, 18. Aug.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die Mel⸗ dungen über den Wiesbadener Zwiſchenfall mit engliſchen Offizieren ſind bisher hier oſfiziell nicht beſtätigt worden. Weder das Foreign Office noch das Kriegsminiſterium haben eine Veſtätigung der deut⸗ ſchen Berichte hierüber erhalten. Man hofft hier ſehr, deiz ſich die Nachrichten als übertrieben herausſtellen, da man gerne alles ver⸗ meiden möchte, was die Schwierigkeiten bei den heiklen Verhandlun⸗ gen über Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund erhöhen könnte. In leitenden Kreiſen wünſcht man dringend, daß die Störungen der für die Genfer Friedenstegzung ſo notwendigen Stimmung des gegenſeitigen guten Willens durch kleinliche Vorkommmiſſe im be⸗ ſetzten Gebiet nicht verbaut werde, und ſo hofft man die Klippen umſchiffen zu können, die, wie zugegeben wird, bedrohlich auf dem Wege zu Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund ſtehen. Große Hoffnungen ſetzt man hier auf die nicht offizielle Unter⸗ redung Streſemanns mit Lord d' Abernon zur Ve⸗ ſeitigung der Schwierigkeiten. Die ſpaniſche Forderung nach einem Dauerſitz und Frankreichs Weigerung, die Rheinlandsarmee zu be⸗ ſchränken, gelten als die gefährlichſten Hinderniſſe. Die Regierungs⸗ kreiſe weiſen die Behauptung einfger Blätter, daß England von neuem für die Erteilung von Dauerſitzen an Spanien oder Polen Partei nehme, energiſch zurück. Man weiſt energiſch an maßgebenden Stellen darauf hin, wie die„Daily News“ hervor⸗ heben, daß die öffentliche Meinung in Deutſchland eine ſolche Be handlung Deutſchlands nicht zum zweiten Mal ertragen würde. Wenn Deutſchland nicht Mitglied des Völkerbun⸗ des wird, würde man dieſen als erledigt anſehen ee eeee die Gewitterwolken über dem Balkan § London, 18. Aug.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der Ab⸗ ſchluß des ſerbiſch⸗griechiſchen Vertrags wird hier mit Befriedigang als ein Schritt zur Beruhigung des Balkans angeſehen, doch beſtehen die Veſorgniſſe wegen der ſerbiſch⸗bulgariſchen Spanmung fort. Serbien iſt nach hier vorliegenden vertraulichen Meldungen trotz der Intervention der Mächte nicht zum Nachgeben bereit. Wie der„Times“ aus Belgrad gemeldet wird, gibt die ſer⸗ biſche Regierung nicht zu, daß der Völkerbundsrat ein Recht habe in den Disput mit Bulgarien ſich einzumiſchen. Sie nehme die Mög⸗ lichkeit ſeiner Intervention nicht ernſt, umſomehr als ein ſolcher Schritt die Balkanſtimmung nur verſchlimmere und den Völkerbund einem Fiasko ausſetzen würde. Die Intervention des Völker⸗ bundes halte man nur für erlaubt, wenn beide Parteien gewillt ſeien, ſie anzunehmen. Die„Times“ erklärt dazu in einem ziemlich beſorgten Leit⸗ artikel über die Friedensbemühungen auf dem Balkan: Der ſerbiſch⸗ griechiſche Vertrag bedeute eine weſentliche Verbeſſerung der Balkan⸗ lage ſeit der gemeinſamen griechiſchen, rumäniſchen und ſerbiſchen Note an Bulgarien. Auch die Verhandlungen der griechiſchen Regie⸗ rung mit Bulgarien über eine Wirtſchaftskonvention be⸗ deuten ein gutes Omen. Von dem Disput Serbiens mit Bulgarien ließe ſich aber nur ſagen, daß er ſich nicht verſchlimmert habe. Die ſerbiſche Auffaſſung des Völkerbundsſtatuts ſei eine mißverſtändliche Ausbegung des Artikels 11. Die ſerbiſche Behauptung laſſe den§8 2 des Artikels außer Acht, wonach jedes Mitglied das Recht habe, die Aufmerkſamkeit der Verſammlung oder des Rats auf jedweden Um⸗ ſtand betreffend die internationalen Beziehungen zu lenken, der den internationalen Frieden oder das gute Einverſtändnis zwiſchen den Nationen von denen der Friede abhängt, zu ſtören drohe. Das Blatt ſchließt mit der Warnung, daß die geſpannte Lage, ihre fort⸗ geſetzte Bemühungen der Großmächte zur Verhinderung aller Ruhe⸗ ſtörungen an der ſerbiſch⸗bulgariſchen Grenze dringend notwendig mache. Andere engliſche Blätter erblicken in dem ſerbiſch⸗griechiſchen Vertrag eine Art Jſolierung Bulgariens. Nach einer Mel⸗ dung aus Sofia ſoll der Metropolit Stephen in Sofia erklärt haben, daß die offizielle Ankündigung der Verlobung des Königs Boris mit der Prinzeſſion Giovanna von Italien demnächſt bevor⸗ ſtehe. Man würde in einem ſolchen Band mit Italien ein will⸗ kommenes Gegengewicht gegen die Iſolierung Bulgariens erblicken. Jugoſ lawiens Abneigung gegen den völkerbund Die amtlichen Kreiſe in Belgrad verhalten ſich bezüglich der Fragen des bulgariſchen Konflikts ſehr zurückhaltend und verweigern jede Aeußerung. In der Preſſe hingegen hat ein heftiger Feldzug eingeſetzt, der offenbar das Ziel hat, zu verhindern, daß die Streit⸗ frage vor den Völkerbund kommt.„Politiko“ ſchreibt, Bulgariens Abſicht gehe dahin, die Frage der Minderheiten, die durch die Schiedsverträge bereits geregelt ſei, vor dem Völkerbund wieder auf⸗ zurollen. Darauf dürften die Großmächte nicht eingehen, denn die⸗ ſer Weg müßte zur Reviſion der Friedensverträge überhaupt führen. Ein anderes Blatt will ſogar aus dem Außenminiſterium erfah⸗ ren haben, daß Jugoſlawien aus dem Völkerbund austreten werde, wenn ſich dieſer mit dem Konflikt befaſſe. Nintſchitſch iſt be⸗ reits am Montag wieder nach Belgrad zurückgekehrt und hat dem König Bericht über den Konflikt mit Bulgarien erſtattet. Polniſche Wünſche an den völkerbund Ratsſitz oder Anleihe oder beides? (Von unſerm Warſchauer Vertreter) Während die gegenwärtige Leitung des polniſchen Außen⸗ miniſteriums von der Warſchauer Preſſe dafür gelobt wird, daß man in Völkerbundsfragen mit größeren politiſchen Anſprüchen als zu Skrzynskis Zeiten hervortrete, findet dieſes Verfahren, das die Genſer Angelegenheit weſentlich als Macht⸗ und Preſtigefrage be⸗ handelt, doch im Lande keineswegs überall gleichen Beifall. Ins⸗ beſondere ſind wirtſchaftliche Fachkreiſe, und zwar ſowohl innerhalb der praktiſchen Geſchäftswelt wie ſolche wiſſenſchaftlicher Art, eher geneigt, zu warnen. Woher der neue polniſche Anlauf zu machtpolitiſchen Prätenſionen? Sein Ausgangspunkt, ſo wird von dieſer Seite betont, ſind Selbſttäuſchungen über den Charakter der augenblicklichen flüchtigen Ausfuhrbelebung. Iſt dieſe doch völlig künſtlich, ein Geſchenk des Zufalls, verdankt dem engliſchen Kohlenſtreik. Wenn dieſer zu Ende geht, ſo iſt auch die kurze Kon⸗ junktur abgelaufen. Und hier greifen nun ſehr beachtenswerte Aus⸗ führungen ein, die ſich im„Czas“ finden, dem Organ der Krakauer Univerſitätskreiſe. Dieſe ſtehen an ſich zwar der gegenwärtigen pilſudskiſtiſchen Regierung im allgemeinen günſtig gegenüber, aber ſie folgen offenbar wenigſtens nicht durchweg dem neuen„maximal⸗ politiſchen“ Kurs, der als Fortſetzung, anſetzend an„die moraliſche Erneuerung durch den Maiumſturz“, ſich ſchon recht üppig zu ent⸗ wickeln anſchickt. In den erwähnten Ausführungen des„Czas“ heißt es u. a. über die gegenwärtige Wirtſchaftslage Polens: „Unſer Finanzminiſter Klarner ſcheint weder die Möglichkeit einer Auslandsanleihe,(die der Cgas für unerläßlich hält) noch den Verkauf von Staatsvermögen an das Auslandkapital(den das Blatt empfiehlt). in Erwägung zu ziehen. Er huldigt dem ſchönen Grundſatze„durch eigene Kraft!“ In einem ſolchen Fall ſollte er aber wenigſtens ein Anhänger der Erſparniſſe im Staatshaushalt ſein, Leider denkt Miniſter Klarner nicht an Erſparniſſe. Herr Klarner bekennt ſich zu den bekannten Grundſätzen: Große Ausgaben, hohe Steuern. Unlängſt erſt wurden die Ge⸗ hälter der Offiziere erhöht, und ſchon gibt man unter der Hand zu verſtehen, daß die Erhöhung der Bezüge auch aller Staats⸗ beamten im Bereiche der Möglichkeit liege. Sollte dieſes gleich⸗ falls eintreten, ſo wäre das Reſultat ein Anſteigen der Preiſe, das übrigens auch aus zahlreichen anderen Gründen ohnehin zu erwarten iſt. Die Teuerung aber würde das Budget über den Haufen werfen, und die Folge den Zloty. Aber ſo fährt das angeführte Blaſt fort, die Regierung ſieht im Augenblick die Notwendigkeit von Erſparniſſen nicht ein, denn ſie iſt von der günſtigen Konjunktur berauſcht. Sie eskomptiert dieſe und will nichts unternehmen, um ſich vor ihrer möglichen Aenderung zu ſichern. Die gegenwärtige Situation er⸗ innert in erſtaunlicher Weiſe an den Winter 1924⸗25, als Grabski, vertrauend auf ſeinen Glücksſtern, den geeigneten Augenblick ver⸗ paßte, den geeigneten Augenblick nämlich ſowohl für ernſtliche Verhandlungen über eine große Auslandsanleihe wie zur Durch⸗ führung von Budgeterſparniſſen. Statt deſſen mußte er ſechs Monate ſpäter„lauſige Anleihen“ aufnehmen und ein Jahr dar⸗ auf mußten die Erſparniſſe unter weit ſchwierigeren und bedroh⸗ licheren Umſtänden vorgenommen werden. Die Regierung erlebt gegenwärtig ihre Flitterwochen. Der Sejm hat Angſt, die Oeffentlichkeit freut ſich darüber, der Zloty ſteht, die Preiſe halten ſich. Aber das alles ſind Dinge, die nicht geſichert ſind. Es iſt doch vielleicht beſſer, mit Vorſicht in die Zukunft zu ſchauen, eine Verſchlechterung der gegenwärtigen Kon⸗ junktur ins Auge zu faſſen und bereits gegenwärtig Vorbeugungs⸗ maßnahmen zu treffen, anſtatt hernach ratlos vor den vollen⸗ deten Tatſachen zu ſtehen.“ Dieſe vernünftige Beurteilung der gegenwärtigen Sachlage wird auch von andrer Seite, die nicht in bezahltem Optimismus macht, ſo z. B. vom ehemaligen Finanzminiſter Michalski, dem Krakauer Finanzwiſſenſchaftlicher Krzyanowski und andern unabhängigen Fachleuten geteilt. Der Czas wiederholt hier eigentlich nur, was als Urteil dieſer Perſönlichkeiten bekannt iſt. Beſonders bemerkenswert ſſt es aber nun, welchen poſitiven Rat der Czas bei ſolcher Lage der Dinge erteilt. Er ſchreibt: Man kann verſchiedener Meinung darüber ſein, wie zweck⸗ mäßig es iſt, ſich auf ein Programm der Sanierung durch eigene Nraft zu verſteifen und a limine eine vorteilhafte und große Aus⸗ landsanleihe nur deswegen zu verwerfen, weil ſie bis zu einem gewiſſen Grade unſere Bewegungsfreiheit auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biete beſchränken würde. Dieſe Beſchränkung wäre übrigens eher ſcheinbar als tatſächlich, denn nach zuverläſſigen Nachrichten wäre eine Kontrolle“ des Völkerbundes, falls wir uns an den Völkerbund wenden wollten, nach außen ſehr wenig ſichtbar, hierum aber geht es doch hauptſächlich. Wir müßten nämlich bloß gewiſſe Verpflichtungen betrefſend die Einſchränkung des Budgets und die Herabſetzung der Zahl der Beamten eingehen, ferner aber dem Finanzkomitee des Völberbundes über die Aus⸗ führung des Budgets Rechnung legen. Erſt wenn aus dieſen Be⸗ richten hervorgehen ſollte, daß wir unſere Verpflichtungen nicht ein⸗ halten, würde eine Kontrolle durch irgendwelche Dele⸗ gierten des Finanzkomitees des Völkerbunds in Frage kommen. Im übrigen iſt es bekannt, daß eine Reihe von Perſön⸗ lichkeiten, die einen großen Einfluß auf die Entſcheidung der Re⸗ gierung ausüben, durchaus der Meinung ſind, daß eine derartige 2Kontrolle“ für uns keine Gefahr darſtellen würde. Wir wiſſen ferner, daß eine Reihe von Perſonen, die unter den gegenwärtigen Umſtänden maßgeblich ſind, darunter nicht wenige Mitglieder der Regierung, ſich darüber Rechenſchaft ablegen, ein wirtſchaftlich ſtarkes Polen, ſei es auch ſcheinbar von gewiſſen internationalen Faktoren abhängig, würde um vieles mächtiger daſtehen als ein wirtſchaftlich ſchwaches Polen, möge prozentige Unabhängigkeit bewahren.“ Obgleich der oben im Auszug wiedergegebene Artikel ſich darauf beruft, daß auch Regierungsmitglieder auf ſeinem Stand⸗ punkte ſtehen, wird jetzt der„Czas“ von den aus dem Regierungs⸗ fonds unterſtützen Blättrn:„Glos Prawdy“ und„Nowy Kurfer Polſti“ heftig angegriffen. Eine Preſſedebatte auf der ganzen Linie kündigt ſich damit an. Stimmführer iſt hierbei, wie immer, das Organ der Pilſudſkigetreueſten, der militariſierte„Glas Prawdy“. Er wettert nicht wenig über Feigheit, Kurzſichtigkeit, dieſes auch eine hundert⸗ * eimer Oeitung 2. Seite. Nr. 377 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 Defaitismus, Indenrückenfallen und ſo weiter. Am Vorabend des polniſchen Werbefeldzuges für eine Begünſtigung bei der Ratsum⸗ bildung im Völkerbund ſei es höchſt unangebracht, von Finanzhilfe aus Genf und Kontrolle durch Genf zu reden. Auch der„Nowy Kurjer Polſki“, der unmittelbar im Miniſterratspräſidium in⸗ ſtruiert wird, ſchmollt deutlich und beſchwert ſich in gekränktem Ton über Bärendienſte, immerhin äußert er ſich weit milder. Der un⸗ parteiiſche Beobachter aber muß ſich folgendes ſagen: Unzweifelhaft iſt der„Czas“ das angeſehenſte und am beſten geleitete Blatt Polens. Wenn nun der„Czas“ ſich dar zuf beruft, es befänden ſich Anhänger ſeiner Anſicht ſogar in der Regierung ſelber, ſo wird das nicht aus der Luft gegriffen ſein. Vielmehr ſind die Anſichten eben unter den Führern des neuen Regimes getellt. Die eine Gruppe betreibt Preſtige⸗ und„Maximalpolitk“, das iſt deutlich und hand⸗ greiflich. Die andere aber erkennt offenbar den Supremat der wirtſchaftlichen Sanierung, wenn man zu wirklich dauernder Fe⸗ ſtigung im Innern gelangen will. Darum ſtellt ſie dieſe Forderun⸗ genvallen andern voran. So ſcheiden ſich ja alſo die beiden Rich⸗ tungen. Nur in einem Punkt freilich begegnen ſie ſich: Für beide iſt der Weg nach Genf ſichtbarlich mit Finanzwünſchen gepflaſtert. Von der einen Sete werden dieſe nur ſogleich ofſen geäußert, nach Maßgabe der vom Preſſebüro des Miniſterrats erteilten Inſtruk⸗ tionen geurteilt: zu offen. Die andere Richtung aber will zuerſt einmal politiſch zu reüſſieren verſuchen, um ihre Wünſche erſt hernach zu offenbaren. Aber Geld wollen ſie beide! Ddas Arbeitsbeſchaffungsprogramm Im Unterausſchuß des Reichstages zur Veratung des Arbeits⸗ beſchaffungsprogramms begann am Dienstag die allgemeine Aus⸗ ſprache über die Exweiterung der produktiven Erwerbsloſenfürſorge. Die Regierungsvertreter gaben eine ausführliche Darſtellung der in Ausſicht genommenen Arbeiten. An der Spitze ſteht bekanntlich das erweiterte Bauprogramm der Reichsbahn. Reichsbahn und Reichspoſt werden zuſammen im Laufe der nächſten Monate Aufträge in Höhe von etwa 200 Millionen an die Wirtſchaft vergeben. Die bevorſtehende Elektrifizierung der Verliner. Stadt⸗ und Ringbahn dürfte der Eiſen⸗ und elektriſchen Induſtrie eine ſtarke Beſchäftigung zuführen. Das Wohnungsbauprogramm ſoll in der Weiſe eine Ergänzung erfahren, daß der für Bauzwecke zur Verfügung ſtehende 200 Millionen⸗Kredit des Reiches auch für zweite Hypotheken in Anſpruch genommen werden kann. Für den Bau von 10 000 Landarbeiterwohnungen ſind vom Reiche und den Ländern je 30 Millionen Mark bereitgeſtellt. Dieſe Mittel werden mit 10jähriger Tilgungsfriſt als zinsloſes Baudarlehen zur Ver⸗ fügung geſtellt. Die Vertreter des Reichsverkehrsminiſteriums be⸗ richteten weiter im einzelnen über das Waſſerbauprogramm der Regierung. Insbeſondere ſoll die Durchführung der öſtlichen Strecke des Mittellandkanals zwiſchen Peine und Burg nunmehr in An⸗ griff genommen werden! Für das kommende Jahr ſind allerdings erſt 15 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt worden. Auch der Ottmachau⸗Kanal, der von der ſchleſiſchen Wirtſchaft dringend ge⸗ fordert wurde, ſoll gleichzeitig in den nächſten Wochen in Angriff genommen werden. Endlich dürfte noch in den allernächſten Wochen ein umfangreiches Straßenbauprogramm aufgeſtellt wer⸗ den. In Betracht kommen für den Umbau 60 000 Km. Länge. Was den Bauplan für Landarbeiterwohnungen be⸗ trifft, ſo erwartet die Regierung hiervon auch eine Verminderung deg ausländiſchen Landarbeiterkontingentes, das nach den Abſichten det Reichsregierung für das nächſte Jahr von 130.000 auf 100 000 heräbgefetzt werden ſoll. Siedlungsſragen Am Dienstag trat im Reichstag der Siedlungsunterausſchuß zu⸗ ſammen, der die Durchführung der Bauernſiedlung in die Wege lei⸗ ten und kontrollieren ſoll. An den mit den Ländern bereits verein⸗ barten Richtlinien wurden verſchiedene Abänderungen vorgenommen. Wichtig iſt die Beſtimmung, daß mit den 50 Millionen für die Bauern⸗ ſtedlung, die zu gleichen Teilen vom Reich und von den Ländern ausgebracht werden, vor allem landwirtſchaftliche Siedlungen in den Gegenden des Reiches errichtet werden ſollen, die ſchwach bevölkert ſind. Neben den öſtlichen Grenzgebieten kommt in Preußen auch Brandenburg rechts der Oder hierfür in Frage. Die bereitgeſtellten Miftel ſollen in erſter Linie als Ankaufskredit für den Grunderwerb und zur Abſtoßung der auf dem Grundbeſitz liegenden Verpflichtun⸗ gen verwandt werden. Von den Ländern wird gefordert, daß ſie für die Errichtung der Wohn⸗ und Wirbſchaftsgebäude der Siedlung 6000 Mark für den einzelnen Fall aus der Haustzinsſteuer zur Ver⸗ fügung ſtellen und ſich an den ſonſtigen Beihilfen, die bei der Schaf⸗ fung der Siedlungsſtelle ſich als notwendig erweiſen, bis zu 50 Pro⸗ zent beteiligen: 5 Land poſtverkehr mit Kleinautos Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Landpoſtvertehr, über den im Reichstag ſtändig geklagt wird und der in der Tat ſehr im argen liegt, ſoll nun endlich die ſchon längſt notwendige Umgeſtaltung erfahren. In einer Denkſchrift der Reichspoſtverwaltung wird über die Einzelheiten der Reform berichtet. Um den Hauptteil des Landbeſtellungsverkehrs, die große Wegeleiſtung wirtſchaftlich zu geſtalten, ſoll die zurückgelegte Kilometerzahl der insgeſamt vorgeſehenen 4000 Kleinkraft⸗ wagen äußert geſteigert und den Führern die Beſtellung ganz abgenommen werden. Für das Austragen ſollen allein die länd⸗ lichen Abgabeſtellen in Betracht kommen. Es iſt beabſichtigt, die einzurichtenden Kraftwagenlinien zweimal täglich befahren zu laſſen. An Stelle der vor dem Krieg allgemein üblichen, jetzt ganz fortgefallenen zwei Beſtellungen würde allerdings in vielen Fällen nur die Bereitſtellung der Poſtſendungen zur Abholung treten. RNovelle zum Zweikampfgeſetz: EJ Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der töd⸗ lich? Ausgang einer Beſtimmungsmenſur in Berlin gibt wieder einmal Anlaß zu einem förmlichen Keſſeltreiben gegen das ſtudentiſche Fechten. Ein Teil der Linkspreſſe kündigt ſogar an, daß der Tod des Studenten(Behr mit Namen) zum Ausgangspunkt einer neuen parlamentariſchen Aktion gegen Menſur und Zwei⸗ kampf gemacht werden ſoll. Zwei Dinge, die, nebenbei bemerkt, himmelweit von einander verſchieden ſind. Im preußiſchen Landtag, ſo heißt es, ſei eine Anfrage zu erwarten, was von den einſchlägigen Behörden zur Verhinderung der Menſur geſchehe. Im Reichsktag würde porausſichtlich in Form eines Initiativantrages eine neue Nopelle zum Zweikampfgeſetz eingebracht werden. Wenn mian bedenkt, wieviel Opfer die ſtändigen Zuſammenſtöße und Prügeleien politiſcher Organiſationen fordern, dann ſcheint uns dieſe große Aktion doch ſehr einem Kanonenſchießen auf Spatzen zu gleichen. 5 Kachſpiel zum Fall Graff Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der bel⸗ iſche Generalleutnant Graff, der Vater des ermordeten Leutnants Graff, hat, wie der„Voſſ. Itg.“ aus Brüſſel gemeldet wird, an den belgiſchen König einen Proteſtbrief gerichtet, in dem er die bel⸗ giſche Regierung in beleidigenden Worten wegen des kürzlichen Gnadenaktes im Falle Graff(der Freilaſſung der unſchuldig verur⸗ teilten deutſchen Polizeibeamten) angreift. Als Ausdruck ſeines Proteſtes ſtellt er dem König⸗ſeins ſämtlichen Orden und Ehrenzeichen zur Verfügung. Das Friedenslager von BGierville V Paris, 18. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In einem außergewöhnlichen Rahmen wurde geſtern der 6. internationale demokratiſche Friedenskongreß in Bierville eröffnet. Schon ſeit mehreren Tagen befinden ſich etwa 5000 Delegierte aus 30 verſchiedenen, Ländern in dem Schloſſe Bierville und in der Umgebung des Dorfes, wo große Zelte für die Beherbergung der Kongreßteilnehmer aufgeſchlagen wurden. Nicht nur aus allen Ländern Europas, ſendern auch aus Ja pan, Siam, Indien, dem Kaukaſus aus Indo⸗China und aus Afrika ſind die Teilnehmer zuſammengeſtrömt. Eine bunte Menge alter und junger Vertreter aller Berufsgattungen, Studenten, Profeſſoren, Politiker, Arbeiter, Prieſter Miniſter und Offiziere belebten das Friedenslager von Bierville. An dem geſtrigen Eröffnungsbankett nahmen etwa 3000 Friedensfreunde teil. Ein langer Fackelzug, angeführt durch ein ungeheures blaues Banner mit den Farben des Völkerbundes bewegte ſich nach dem Freilichttheater im Park von Bierville, wo die Eröffnungsſitzung ſtattfand. Friedenshymnen in allen Sprachen ertönten während des Vorbeimarſches des Kongreſſes. Der Präſident des Kongreſſes, der bekannte franzöſiſche Pazifiſt Sangnier gab in ſeiner Rede der Freude über die Begeiſterung der Pazifiſten aller Länder Ausdruck, und fuhr dann fort: Viele Men⸗ ſchen ſind keine Träumer, keine erleuchteten Idealiſten, ſie wiſſen, daß ſie einen harten Kampf zu beſtehen haben, ſie wiſſen, daß ſie nur zum Ziel kommen werden, wenn ſie einen neuen Geiſt in der Welt ſchaffen. Sie wiſſen auch, daß die Völker die Regierungen auf die neuen Wege des Friedens drüngen müſſen. Kriegsminiſter Painlé&ve, der zugeſagt hatte, den Kongreß zu eröffnen, war in letzter Stunde verhindert worden in Bierville zu erſcheinen. Er ließ einen Brief zur Verleſung bringen, in dem er ſeiner Zuverſicht Ausdruck gab es möge den neuen Generationen gelingen, Europa von den jahrhunderte alten Intrigen, dem Haß und dem Mißtrauen, das noch ſchlimmer ſei als der Haß zu be⸗ freien. Briand wird wahrſcheinlich ebenfalls an der Sitzung des Kongreſſes teilnehmen und eine Rede halten. Auch der Miniſter Bokanowſki hat ſein Erſcheinen zugeſagt und wird eine ſchöne Friedensrede halten. Man wundert ſich, daß franzöſiſche Politiker von ſeinem Schlage in dieſem Milieu zu ſehen ſind, denn in ihren bisherigen Reden verſpürte man von dem pazifiſtiſchen Geiſt, der gegenwärtig in Bierville herrſcht, nicht viel. Der engliſche Sergarbeiterſtreik § London, 17. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Für den Kohlenſtreik wird dieſe Woche vorausſichtlich kritiſch werden. Auf der geſtrigen fünfſtündigen Tagung der Delegiertenkonferenz der Grubenarbeiter⸗Föderation in London handelt es ſich offenbar um Sein oder Nichtſein der Förderation. Heftige und erbitterte Reden wurden gehalten und die Konferenz ging ohne eine Entſchei⸗ dung zu treffen auseinander. Die Führr der Föderation, an der Spitze der Präſident Smith und der Sekretär Cook, die bisher ſo unnachgiebig waren, ſind offenbar zu der Anſicht gekommen, daß dem Beſtand der Föderation Gefahr drohe, falls ſie nicht ſchleunigſt Verhandlungen mit den Grubenbeſitzern einleiten können. Sie ver⸗ ſuchten daher von der Konferenz eine Reſolution zu erhalten, auf⸗ grund deren die Einleitung von Verhandlungen möglich ſei. Was ſie dadurch hauptſächlich zu wahren wünſchen, iſt die nationale Baſis der Einigung und der Ausſchluß jeder Arbeitszeiterhöhung. Aber die Verſammlung wollte ihnen geſtern keine freie Hand für Ver⸗ handlungen geben. Die Dienard, die alle Konzeſſionen verweigern, und auf der Durchführung des Konfliktes bis zur Erſchöpfung be⸗ ſtehen, hatten geſtern die Oberhand. Die Führer hoffen heute auf einen Meinungsumſchwung und auf Erlangung der freien Hand. Davon wird es vorausſichtlich abhängen, ob die Einheit der Föde⸗ ration und der Front gewahrt bleiben. Große Diſtrikte, wie Nord⸗ hinghamſhire, Warwigſhire, ſowie Connock Chas haben ſich ſchon für die Sonderverhandlungen mit den Beſitzern ausgeſprochen. Ihr ſofortiger Abfall ſteht bevor, falls die Führer die freie Hand zu Ver⸗ handlungen erlangen. Damit würde unverzüglich der geſamte Streik und mit ihm die Föderation der Grubenarbeiter zuſammen⸗ brechen. Neue Verhandlungen mit den engliſchen Grubenbeſitzern Der Vorſtand des Bergarbeiterverbandes wurde von der Dele⸗ giertenkonferenz der Bergarbeiter ermächtigt, mit den Gruben⸗ beſitzern und der Regierung in Verhandlungen einzutreten. Dieſer Beſchluß iſt gegen eine ſtarke Minderheit gefaßt worden. Die Dele⸗ gierten, die ſich gegen die Verhandlungen ausſprachen, vertraten 360 000 Stimmen, während die Mehrheit 428 000 Stimmen repräſen⸗ tierte. Die Exekutive wird ſich am Mittwoch vormittag verſammeln, um über die weiteren Schritte Beſchluß zu faſſen. Die Konferenz hat weiterhin beſchloſſen, daß alle Verhandlungen über eine Vei⸗ legung des Konfliktes auf der Baſis einer Regelung für Geſamt⸗ England und nicht auf der Baſis bezirksweiſer Vereinbarungen ge⸗ führt werden ſollen. Baldwin weilt in der Nähe von Birmingham und wird ſich bereits heute nach London begeben. Er ſcheint bereit, ſeine paſſive Haltung aufzugeben. Ob jedoch eine Löſung des Konflikts unmittel⸗ bar bevorſteht, iſt noch ungewiß. Die Exekutive der Bergarbeiter⸗ gewerkſchaft wird die Ergebniſſe der neuen Verhandlungen wie⸗ derum einer Delegiertenkonferenz unterbreiten. Das engliſche Arbeitsminiſterium gibt folgende Arbeits⸗ loſenziffern bekannt: Am 9. Auguſt betrug die Zahl der Ar⸗ beitsloſen in England 1 594 200, das ſind 24544 weniger als vor einer Woche, aber 324750 mehr als vor einem Jahre. In dieſer Jahl ſind die in der Kohleninduſtrie im Ausſtand befindlichen Perſonen nicht mit einbegriffen. Kellogs Kücktrittsabſichten Zu Gerüchten über einen Rücktritt Kellogs erfahren wir noch: Da Rellog Ende Februar 1925 von ſeinem Böotſchafterpoſten in London als e Hughes nach Waſhington berufen wurde, um die auswärtige Politik ſeines Landes zu führen, könnten die Rücktrittsgerüchte diesmal vielleicht zutreffen. Kellog hat ſich mit beſonderem Eifer für die Notwendigkeit der Abrüſtung eingeſetzt. Der völlige Mißerfolg der Genfer Vorkonferenz für die Abrüſtungs⸗ frage und die Rüchſichtsloſigkeit, mit der die Wünſche der amerikani⸗ ſchen Regierung bezüglich der Abrüſtung in Genf und anderswo be⸗ handelt wurden, würde eine zwangsloſe Erklärung dafür bieten, daß ellog, der überdies jetzt nahezu 70 Jahre alt wird, ſich von ſeinem etzigen Poſten zurückzuziehen beabſichtigt. Houghton, der als achfolger genannt wird, war bekanntlich früher Botſchafter in Ber⸗ 5 Seit Frühjahr 1925 vertritt er die Vereinigten Staaten in ondon. deutſche in franzöfſſchem Seebad VParis, 17. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus Trou⸗ ville wird gemeldet, einige deutſche Badegäſte am Strand von Troupille wagten ſich geſtern zu weit ins Meer hinaus und gerieten in höchſte Geſahr. Am Ufer dörte man ihre lauten Hilferufe. Ein Rettungsboot fuhr den Ertrinkenden entgegen und es gelang dem Bademeiſter zwei der Unglücklichen zu retten, die bereits das Bewußt⸗ ſein verloren hatten und wieder zum Leben zu Arwecken. Ein dritter Deutſcher namens Ernſt Morawin war dagegen bereits verſunken und koͤnnte nicht mehr gerettet werden. die Magdeburger Mordaffäre ſe Betlin, 18. Aug.(Voff unſ. Berliner Büro.) Eine Magde⸗ burger deutſchnationale Zeitung behauptet zu wiſſen, daß der Ber⸗ liner Kriminaloberinſpektor Dr. Riemann bei der Abfaſſung ſeines Protokolls über das Geſtändnis Schröders ſich von dieſem habe be⸗ ſcheinigen laſſen, daß die Objektivität der Magdeburger Richter zul wünſchen übrig ließe. Das Blatt knüpft daran das Verlangen, daß gegen Dr. Riemann ein beſchleunigtes Disziplinarverfahren einge⸗ leitet werde. Nach dem„B..“ beruht die Meldung offenbar dar⸗ auf, daß Schröder mehrere von ihm früher vorgebrachte Behaup⸗ tungen jetzt als unwahr bezeichnet und ausgeſagt hat, ſie ſeien ihm von Kölling ſuggeriert worden. Riemann hat dieſe Ausſagen Schröders protokolliert und das Protokoll ſelbſtverſtändlich von dem Beſchuldigten unterzeichnen laſſen. Eine unkorrekte Handlung wird darin ſchwerlich zu erblicken ſein. Im übrigen hat der Oberpräſident Hörſing in einem offiziellen Schreiben den Berliner Kriminalkom⸗ miſſaren für ihre Tätigkeit gedankt und gleichzeitig betont, daß auch die Magdeburger Beamten ihre Schuldigkeit getan hätten. der Fall Leſſing Von maßgebender Stelle erſahren wir, daß das Verfahren der Staatsanwaltſchaft gegen die Studentenſchaft der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Hannover im Falle Leſſing eingeſtellt worden iſt. In der Begründung wird geſagt, daß es Prof. Leſſing abge⸗ lehnt habe, einen Strafantrag wegen Beleidigung und Mißhandlung zu ſtellen. Auch ein Strafantrag wegen Hausfriedensbruch habe nicht vorgelegen. Bei der Prüfung, ob es ſich bei dem Vorgehen der Staatsanwaltſchaft um Demonſtrationen oder Nötigungsverſuche gehandelt habe, ſei als weſentlich zu berückſichtigen geweſen, daß von der Studentenſchaft erklärt worden ſei, des Kampf gegen Leſſing mit legalen Mitteln ohne Anwendung von Gewalt führen zu wollen. Die Geſamtheit der Studentenſchaft könne daher wegen etwa vorgekom⸗ mener gewalttätiger Fälle nicht verantworlich gemacht werden. Die einelnen dafür in Frage kommenden Studenten ſeien aber nach dem Bericht des Rektors der Techniſchen Hochſchule Hannover und den Bemühungen der Staatsanwaltſchaft nicht zu ermitteln geweſen. Einigung aller Beamtenverbände: E Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Eini⸗ gung zwiſchen den Beamtenverbänden, die auf gutem Wege ſchien, ſtößt nun doch auf erhebliche Schwierigkeiten. Sie gehen aus 2 dem Afa⸗Bund, der einer der Hauptträger des Allgemeinen Deue⸗ ſchen Beamtenbundes iſt. Er erklärt, daß ſeine Verbände einer etwai⸗ gen Fuſton des Deutſchen Beamtenbundes und des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Beamtenbundes äußerſt ſkeptiſch gegenüberſtünden, vor allem, weil es faſt zu bezweifeln ſei, daß der Deutſche Beamtenbund nach ſeiner ganzen bereit wäre, ſich programmatiſch ein⸗ mütig für die Republik und gegen die Monarchie zu erklären. Letzte Meloͤungen Der Gefangenenaustauſch mik Rußland Berlin, 17. Auguſt.(Von unſerem Verliner Büro.) Wie das„B..“ wiſſen will, wird das Abkommen über die Freilaſſung der in Sowjetrußland gefangen gehaltenen Deutſchen und des in Leipzig verurteilten Skobcloffſty wahrſcheinlich am Donnerstag in Berlin unterzeichnet werden. Die Gefangenen dürften dann ſofor in Freiheit geſetzt werden und die Deutſchen in ihre Heimat zurück⸗ kehren. Verbrechergeſellſchaͤft für Brandſtiftungen Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Brandſtiftungsorganiſation, wie ſie in dieſer Art wohl einzig in der Kriminalgeſchichte daſteht, iſt man in der Bautzener Gegend auf die Spur gekommen. Es fiel auf, daß dort relativ die meiſten Brände in Deutſchland vorgekommen ſind. Jetzt konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß ſie alle voneiner Bande angelegt wor⸗ den ſind, an deren Spitze ein Maurer und Hausſchlächter ſtand. Für das Niederbrennen der Gebäude erhielt er je nach den Prämien 100—1000 Mark. Er ſteckte mit den Mitgliedern der Feuerwehren unter einer decke. Wenn ein Schadenfeuer ausgebrochen war, weilten die jeweils Betroffenen ſtets auswärts bei Verwandten. Die Brandfälle bracken ihnen große Verſiche“ rungsvorteile, ſo daß ſie billig wieder aufbauen konnten. Es wurde außerdem ſtets ſo eingerichtet, daß die an der Brandſtiftung betei ligten Feuerwehren die Prämien für die erſte Löſchhilfe einſtecken konnten. Lohnſtreik in den Berliner Brauereien e Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Lolne ſtreik der Berliner Brauereiarbeiter iſt bei der geſtrigen Abſtimmun 10 die für den Streik notwendige Zweidrittel⸗Mehrheit überſchritter, worden. Der Zeitpunkt des Streikbeainns ſoll heute in einer Fum tionärverſammluna beſchloſſen werden. Immerhin dürften einige Tage vergeben, ebe ſich in Berlin die Wirkungen des Sten bemerkbar machen. Die Wirte baden ſich für einige Tage mit Voß rat verſehen, ſo daß die Trockenlegung Berlins im Falle des Streil⸗ ausbruchs nur allmählich vor ſich geben wird. Fremdenfeindliche Kundgebungen in Paris — Paris, 18. Aug. Geſtern abend kam es wieder zu ſremben feindlichen Kundgebungen im Arbeitervierkel Belleville. In eine Reſtaurant gab ein tſchechiſchen Arbeiter einen Repolverſchuß 7 Dies gab einer vielhundertköpfigen Menge Anlaß zu Anariffen aege permeintliche ausländiſche Straßenpaſſanten. Ein Reſtaurant, d 1 vornehmlich von Ausländern beſucht wird. wurde von der Menae n ſtürmt und einige Gäſte mißhandelt. Die Polizei nahm eine zahl von Verhaftungen vor. Eine Senſation im Frankenfälſcherprozeß 5 — Budaveſt. 17. Aua. In der beutigen Verhandlung des Fraf kenfälſcherprozeſſes kam es zu einem ſenſationellen ale„ Raba, der Sekretär des Prinzen Windiſchgrätz, wiederrief alles, Ra⸗ er früber über den Grafen Bethlen. den Miniſter des Innert den kowski, den Feldbiſchof Jadravicz, den Grafen Paul Toleki und Ple⸗ Generaldirektor der Poſtſparkaſſe Gabriel Daroſz bekundet bat. ſer Widerruf erreat naturgemäß das arößte Aufſehen. Verhaftung eines Fremdenlegionärwerbers im — Clepe, 17. Aug. Die Kriminalpolizei von Cleve nahm n⸗ benachbarten— 5 einen Werber für die Kder e Frerzan⸗ legion in der Perſon eines Holländers feſt, der drei auf derſchaft befindliche Landleute anwerben wollte. — * Einheitsbrok in Luxemburg. Die luxemburgiſche menehref führte auf dem Verordnungswege Einheitsmehl und Ei 2 ein, um nach belgiſchem Vorgehen die Handelsbilanz zu entlaſte dr. * Eine Konferenz der Innenminiſter. Reichsinnenminiſter nen⸗ Külz hat für den kommenden Monat eine Konferenz der In die miniſter aller Länder vorgeſehen. Bei dieſer Konferenz ſollechon im Reichsinnenminiſterium in Vorbereitung befindlichen oder agen ausgearbeiteten Geſetzentwürfe, die wichtige innerpolitiſche Fr behandeln, beſprochen werden. Auch die Neuregelung des Beam rechtes fällt in den Bereich dieſer Konferenz. Nachtrag zum lokalen Teil *Ertrunken. Geſtern vormittag iſt der 9 Jahre alte wilden⸗ Dehus Sohn des Gutspächters Geora Debus, auf der grle heimer Rheininſel wohnhaft, als er mit einem fpiſchernachen Die den Altrhein fahren wollte, ins Waſſer gefallen und ertunken nd⸗ Leiche konnte nachmittags geborgen und nach dem Friedhof hofen verbracht werden. * — —* — Mitkwoch, den 18. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 377 il Jugend in einer ſich wandelnden Welt u Imo 1 ka e unn E m E 2 erg Die 19. Weltkonferenz der Ev. Jungmännervereine 1 in Helſingfors. fſn Die untenſtehende Karten kizge veranſchaulicht die Linienführungf und Bedürfniſſen anzupaſſen. Der Bau der Straße ſoll von den Von einem Mannheimer Teilnehmer der Konferenz Ur die geplante Automobilſtraß e Mannheim⸗Heidel⸗ ſtädtiſchen Bauämtern in Mannheim und Heidelberg übernommen wird uns geſchrieben: berg, über die wir in Nr. 347 ausführlich berichtet haben. Nach und mit Arbeitsloſen durchgeführt werden. Nach dem Projekt der bis 6. Auguſt 7 iſchen der von Syndikus Dr. Schneider im Auftrag der Nordbadi Badiſchen Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Direktion ſind die Koſten auf„Vom 1. bis 6. 90 waren die Blicke der Evangeliſch ſchen Verkehrskonferenz verfaßten Denkſchrift ſchlägt rund 5 Millionen Mark veranſchlagt. Die Finanzierung iſt geſichert, Mannesjugend aus aller Welt auf die in Helſingfors tagende Kon⸗ die badiſche Regierung vot, die Straße von der Verlängerung da die Regierung die Erſtellung der Straße als große förderungs⸗ ſerenz gerichtet. Alle Erdteile hatten Vertreter entſandt, ſodaß ins⸗ der Augufta Anlage aus in gerader Richtung nach dem Nordbahnhof würdige Notſtandsarbeit anerkannt hat. die Träger des Unter⸗ geſamt 46 Nationen mit 1248 e. der Friedrichsfeld zu führen. Die Straße wendet ſich dann. des nehmens ſollen in der Hauptſache die beiden Städte Mannheim und waren. Es war dies die erſte den ree die 380 80 Dder Dahnhofs in ſüdöſtlicher Richtung unter Benützung eines beſtehenden Heidelberg, d. h. öffentlich⸗ rechtliche Körperſchaften, ſein. Zu be⸗ Ev. Jungmännervereine nach m Kriege zuſtande brachte. 22 Veldweges nach der Bahnlinie Mannheim—Heidelber„ zieht dieſer grüßen wäre es, wenn die badiſche Regierung ihren bisher ablehnen⸗ beſonders war es dem 1 finniſcher ee U15 niie entlang bis öſllich des Weges Wiehlingen—Plankſtadt und den Stondpunkt revidieren und ebenfalls Teilhaber der zu gründen⸗ Führung des Prof. Hjelt 51 ter ben 1 15 55 ſtrebt von hier auf kürzeſtem Wege der Landſtraße Nr. 3 Mannheim⸗ den Geſellſchaft werden würde. Da auch die Privatwirtſchaft ſich für Kluft, die der Krieg zwiſchen 5855 ölker brachte, über 115 5 en Heilbronn zu, die ſie kurz weſtlich ihrer Unterführung unter der die Sache intereſſiert, könnte ſie als gemiſchtwirtſchaftliches konnte und ein Zuſammenarbei 19 auf Nati age, Crduftriebahn Schriesheim Doſſenheim—Heidelberg erreicht. In die Unternehmen ins Leben gerufen werden. Wie die ſellſchaft, auch mit den uns ehemals als Feinde gegenüberſtehen Ge ſind außerdem die Mannheimer und Jeidelberger die vorausſichtlich als Bau⸗ und Betriebsgeſellſchaft errichtet wird, möglich war. Kicria; ten eingezeichnet. Die Länge der Straße beträgt 14,5 endgültig ausſieht(G. m. b. H. oder..) wird Sache der noch zu Die ſtärkſte Delegation konnte nach den bisherigen ilometer. führenden Verhandlungen zwiſchen den Städten Mannheim und Satzungn Deutſchland mit 300 Vertretern ſtellen. Die Deutſ Soweit ſie auf Mannheimer und Heidelberger Gebiet verläuft, eſt Heidelberg bezw. den übrigen Beteiligten ſein. 5 Vereine ſind einheitlich in dem Reichsverband der Ev. Jungmänner⸗ es Sache der beiden Städte, ihre Führung den vorhandenen Wünſchen bünde zuſammengeſchloſſen, der die Vertreter auf die einzelnen ee eeenee, ahk Landesvereine verteilte, wodurch das Ev. Jungmännerwerk in 8 AANNMHEIM Baden auf ſeine zwei Landesvereine zuſammen fünf Vertreter 53 ſenden konnte. 8 Nicht Freundſchafts⸗ oder Bündnisverträge binden uns mit dem N finniſchen Bolke, ſondern Blutsbande ſind es, die das deutſche mit aueEsuEn dem finniſchen Volke zuſammenſchmiedeten. Unvergeßlich lebt im 8 finniſchen Volk die Hilfe fort, die ihm 1918 von unſeren Brüdern im Waffenrock gebracht wurde. General v. d. G oltz verſtand es, 10 nicht nur militäriſchen Erfolg an ſeine Fahnen zu heften, er hat ſich aenguskR auch die Sympathie und die Freundſchaft des ganzen finniſchen Volkes zu ſichern gewußt. Am Sonntag, dem 1. Auguſt, zogen die deutſchen Vertreter in ſchöner Ordnung durch die Straßen Helſing⸗ Seal 8 fors, um an dem Grabe der deutſchen und finniſchen Gefallenen ein Lorbeerkreuz zum Zeichen treuen Gedenkens niederzulegen. Die ſchlichten Anſprachen, die allen deutſchen und finniſchen Teil⸗ nehmern zu Herzen gingen, waren umrahmt von den Liedern:„Ich hatt' einen Kameraden“ dem„Niederländiſchen Dankgebet“ und dem Choral:„Jeruſalem, du hochgebaute Stadt. Der Schwerpunkt der Konferenz lag in der Arbeit von 50 Beſprechungsgruppen, in die die 1248 Teilnehmer aufgeteilt waren. In den Abendverſammlungen in der Johanneskirche wurden die Er⸗ gebniſſe der Gruppenbeſprechungen des Tages bekanntgegeben. An⸗ 85 ſprachen der Vertreter der Negerjugend, der Jugend Indiens, nandschrenel- Chinas u. a. brachten den Konferenzteilnehmern Mitteilungen aus der Welt erſchütternde Berichte über den Begriff der Sittenreinheit vor. Die Konferenz war ſich darüber klar, daß die künftige Arbeit klbelggke der Vereine mehr als je der Löſung dieſer Frage gelten muß. Auf⸗ — klärngsarbeit durch Eltern und Erzieher tut not; aber allein durch uEin der Arbeit der chriſtl. Jungmännervereine aus aller Welt. Außer⸗ dem fand in der Abendverſammlung ein Vortrag ſtatt unter dem * Thema, das den gemeinſamen Gruppenbeſprechungen während de⸗ Tages zugrunde lag. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand bei der ERLAUTER UNGEN.** Gruppenbeſprechung die ſexuelle Frage. Es lagen aus allen Teilen 1— bisberige Straße 2— Projekt des Stastes — projekł der Stedt Heidelberg 1. Variente 5 Stàaatsbahn ſne ae 85 Löſung Abunes e 1 i5 gn dbrlſen der U. · Unterführun junge tann nicht in ein perſönliches Verhältnis zu Chriſtus ge⸗ ab. bberfobrung) der 3 0 Sberfohund) e, Londstrebe f.- Unterfünrung des feldweges. bracht wird. Die Raſſenfrage und deren Löſung ſtand im Vordergrund des Intereſſes für die farbigen Teilnehmer der Weltkonferenz. Grüße und Wünſche der Jugend 9 ndiens wurden durch den Führer der Beſchäftigungsgrades feſtgeſtellt werden. Aus der Ofen⸗ und Herd⸗ indiſchen Delegation überbracht, der die Freude vieler Männer und Wirtſchaftliches und Soziales fean wicd Wer eee geklagt; aus der Uhrenindu⸗ Frauen Indiens an dem Zuſtandekommen der Konferenz äußerte. trie und verwandten Induſtrien erfolgte ein— allerdings unerheb⸗ Was wird Eure Botſchaft ſein? Vergeßt Indien nicht, die indiſche Die Lage des Arbeiksmarkts in Baden licher— Jugang zur Erwerbsloſenfürſorge, hingegen ſcheint die Jugend will eine gerechte Löſung der Raſſenfrage, ſie wendet ſich dode Lage auf dem Arbeitsmartt hat ſich, im ganzen betrachtet, ſchwache Belebung der Nachfrage nach Qualifätsarbeitern der ab von der Kultur des Weſtens, kämpft um zeine eigene chriſtliche Tundr Berichrszelt(. bis 11. Aügufh wenig verthndert. Oie Schmudwaken ndufttte anguhalten. In der chemiſchen In du. Verfaſſung, geht ins Geſangnis mit der Bibel und erboffl nae ndrangsziffer zeigt infolge geringfügiger Zunahme der ſtrie ſind wiederum teils Einſtellungen erfolgt, teils wurde ein Hilfe von Chriſtus allein“, war ſeiner Rede Hauptinhalk. Aehn⸗ Jahl der rbeitſuchenden und infolge gleichzeitiger ſchwacher Ab⸗ weiterer Zugang von Arbeitſuchenden beobachtel. In der Teptil“ liche Ausführungen machte auch ein Neger. Vome der Zahl der gemeldeten offenen Stellen eine leichte induſtrie iſt ein bedeutender Betrieb zu Kurzarbeit(über 1200 Wenn auch in der Raſſenfrage eine klare und beſtimmte Hal⸗ Ile dſchlechterun g: auf 100 offene Stellen entfielen am Arbeitskräfte) und zu Entlaſſungen(25 Arbeiter) übergegangen. Dem tung den Vereinen noch nicht gegeben werden konnte, ſo muß doch Wenln uſt 4454 Arbeitſuchende gegenüber 4263 vom 5. Auguſt. ſtand anderwärts— ſieht man von verſchiedenen Einſtellungen ge⸗ feſtgeſtellt und anerkannt werden, wie dies quch aus den Gruppen⸗ doon ſodann die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger auch etwas ringeren Umfangs ab— keine Beſſerung gegenüber. und perſönlichen Beſprechungen hervorging, daß in der Anwendung in 12 879 auf 61 427, alſo um 452) abgenommen hat ſo iſt einmal In der Papierinduſtrie erfogte die(allerdings ſchon ſeit der Grundſätze Ehriſti auf das Naſſenproblem ſchon manche Fort⸗ ſcwachere zu ziehen, daß die Abnahme in der ſetzigen Verichtszeit längerer Zeit in Ausſicht ſtehende) Stillegung einer Papierfabrik. ſchrittee zu erdielen waren! auch iſt da und dort mit Vefriedigung alf eegen iſ els in der uumttethar vorangegangenen, in der ſe ſich die Belegſchaft von insgeſamt 70 Arbeitern und Arhefterinnen iſt feſtgeſtelt worden, wie Vereine bahnbrechend in dieſer Frage vor⸗ an ſt belaufen hatte. Sodann iſt die Abnahme keilwweiſe noch durch bereits in die Erwerbsloſenfürſorge aufgenommen. Auch ſonſt wurde gingen und eine Raſſengemeinſchaft herbeiführten. 5 mung; keineswegs eine Beſſerung anzeigende Faktoren(Ausſteue⸗ ſeitens einzelner Firmen noch zu Entlaſſungen geſchritten, anderer⸗„ Zur weiteren Erörterung ſtanden die Fragen der Familie, Ver⸗ 13 ſallächticher Beſſen dn Lolhndecbend) dedingt, doweß, ſie auf ſeits hielt dee leichte, auf die günſtige Entwicklung des tabakinduſtriel. hältnis von jung und alt, Verufswahl und Berufsethit, Anteilnahme ſchweßlicher Veſſerung beruht, iſt an diefer hauptſächlich das bisher len Arbeitsmarkts zurü ſuführende Belebung in der papierver⸗ an nationalen Angelegenheiten. uang idarniederliegende Tabakgewerbe beieiligt. Wenn die Entwick. arbeitenden(Beutel⸗) Induſtrie weiter an. Der Arbeitsmarkt Nicht unweſentlich trugen auch die Anſprachen des Biſchofs iſt 1— der Mehrzahl der Berufsgruppen keineswegs befriedigt, ſo der ſchwach beſchäftigen Lederindu ſtrie zeigte noch keine we. Jaakko Gumerus(Finnland) und des Erzbiſchofs Nat. Sö de 1· arbeiter erhin die Kurzarbeiterziffer(unterſtützt“ Kurz⸗ ſentliche Veränderung. Dasſelbe gilt für die Holzinduſtrie; ein blom(Upſala, Schweden) zur Vertiefung der Beſprechungen im 995 5 ohne Angehörige der Tabakinduſtrie) in der Berichtszeit um Sägewerk hat 26 Ardeiter entlaſſen. Innerhalb der Tabakindu⸗ Geiſte chriſtlicher Liebe bei. Der Führer der deutſchen Abordnun gibt ſich nlich von 7651 auf 6656 zurückgegangen. Im einzelnen er⸗ ſtrie machte ſich eine Beſſerung des Geſchäftsgangs in größerem Lic. Stange, behandelte eindrucksvoll in einem Vortrage die ch folgendes Bild: Umfang in der Zigarrenfabrkation bemerkbar. Die Kurz⸗ Aufgabe der Vereine in der heutigen Welt. Dr. John M ott, Präſi⸗ etwas der Landwirtſchaft hat die Nachfrage nach Kräften arbeiterziffer iſt hier von 6766 auf 5969, alſo um 797, zurückgegangen. dent der Konferenz zeigte in verſchiedenen Anſprachen die offenen Erd abgenommen. Wenn für die Induſtrie der Steine und Im Bekleidungsgewerbe uufß die Lage im großen und Türen für die Arbeit an der Jugend. ſo iſt n im letzten Bericht örtliche Verſchlechterung gemeldet wurde, ganzen immer noch als ziemlich ungünſtig angeſprochen werden, hin⸗ Ueber allem Geſchehen und Erleben dieſer unvergeßlichen Tage günftich ir die jetzige Berichtszeit eine— teilweiſe— weitere ſegen blieb ſie im Friſeur gewerbe andauernd gut. Im in Helſingfors ſtand die innerſte tiefe Einigkeit, die nicht mehr bezi ſtige Geſtaltung zu beobachten. Aus einem Arbeitsnachweis⸗]JBaugewerbe wurden im kleinerem Umfange Einſtellungen ge⸗ zu ſtören iſt und die große Aufgabe:„Eine Jugend in Not, eine und Murden Entlaſſungen gemeldet. Auch für die Metall⸗ tätigt. Die Nachfrage nach Hotelper ſen nal aus den Schwarz⸗ 9 die Chriſtus bracht, mehr als je in einer Zeitl“ aſchineninduſtrie muß noch ein ſchwaches Sinken des waldkurorten hat bereits wieder nachgelaſſen. K. Sp. eede faften nur in den Stunden, deren Stimmuna ſich mit unſerer] Noch weiter drüben, wo die Fenſter eines alten Schloſſes glän⸗nur allzu ſchnell zuſammen. Fehde und erſplitterte ft. den. hauſten dis„Greifen, auch ein Edelgeſchlecht, das bereits um den Veſit, der immer wieder willige Erben fand, als im Jahre 1248 das Jabr 1400 ausſtarb. Damals bieß es wohl überall: der Mannesſtamm erloſch. Am Ammerſee„Vom Greifenbera die Greifen, So war denn mit jähem Verfall eines der mächtigſten und 0 0 Die kunnen mit Singen und Pfeifen⸗ älteſten Geſchlechter Deutſchlands geſchwunden, die Güter um den Von Elſe Lindl⸗Arnet(Mannheim) Ammerſee aber fielen an das Wittelsbachiſche Haus und teilen nun Sohenin Zauter liegt über den Gauen des banerischen Vorlandes. 25 en 200. Se io dieß id s ae etacen. beit mehr als ſechehundert Jahren die baſchge VBaverns chon.auber liegt über den n e landes. lis gefangen und Sultan Baſazid ließ ihm das Haupt abſchlagen— 5 f 5 die 80 an der Römerzeit erhoben ſich hier gewaltige Kaſtelle. welche wie wird er ſich in letzter Stunde nach dem arünen Gelände der von iner ſtellen Bergaſtranm ülten D tomen, morkt weug mehr von jener Aaner Vergangenheit; nur das geiſtige Auge fühlt die 15 ſe beſchirmten: noch zeiat der Boden die Spur derſenigen, Heimat geſehnt haben. ihren ſtummen Zauber. Wohl aber mahnt uns noch ſo manches ja faſt möchten wir ſagen in der Stimmung des ganzen Ortes an daſt and Müßf eee. jene—— in e Jetzt iſt der Ort ein und beliebtes Bad geworden. Da derdräne, eühſal ihres Lebens zur am. un wurden ſie ſchaut eine grauverwitterte Kirche herüber. ganz im romantiſchen attli 17 nech n kdauſendſaß e eeeee und 5 1 Fiſcherbütten. und in der Sonne trocknen aus⸗ f en dee e eee, Merowinaulendiährigen Zeichen an Mauer und Erde: bis in die geſpannte Netze. 17% 5 ten einger und Karolingerzeit reicht die Geſchichte jener Ortſchaf⸗ ⸗Wie beißt das Dorf hier?“ fragten wir den ſtillen Fährmann. feeute ſe ae 1 u Ne großen g. Das Mittelalter beainnt und überall begeanen uns die„Das Dorf da? Das Dorf heißt Unterſchondorf, aber wir heißens Land und. 185 780 5 Micen hde Burgsiger ſeiner Kulkur gewaltiae Grafengeſchlechter aründen„See“. Und dann erzählte er uns gelaſſen weiter, wie aerade dieſe vor allem waren ihn die ba riſch Füt 5 Fol 118 de pflügt 578 am See: der Mönch baut ſeine ſtille Zelle. und ſingend] Fiſcher am meiſten in früheren Zeiten durch Krankheit und Seuchen zum eee 00 ee e 9 r Bauer das alte immergrünende Feld. heimgeſucht worden ſind. 5 5 die Vuch über uns lieat das herrliche Blau eines Sommermorgens: Aber auch die Flut, nicht nur das Land, erzählt von alten., Schon die langgeſtreckten, weiträumigen Mauern haben etwas deskein, keben in vollem Erün, alänzend wiegelt ſich die dange Zeiten denn wenn Luft und Waſſer ſelle ſind, dann zeigen ſich ſebeist brr eerlicche, grüner Laubwert umgidt une und weilhin dälze ette im See, und der Vogelſang klinat rinas aus dem Ge⸗ unter dem Spiegel des Sees noch die Reſte von Bauten, die aus berih dere wlict über die Fluren des Landes und über die Häuſer zus Waſfener der Bahnſtation wartet der Dampfer. wir ſteigen ein. römiſchen Bädern ſtammen, ja die Sage erhielt ſich ſehr lange Zeit, der Menſchen. Aſcht 89 8 des Sees ſchimmert uns klar entaegen: weißer Schaum die Römer hätten einſt über ſden ganzen ee eine Srücke geſchlagen. Hurch den Garten des Kloſters rauſcht mit kühlen Wellen der Jahrt 15 die Flanken des Schiffes, ſowie ſich das Steuer reat und die Dieſe Sage fand einen gewiſſen Halt dadurch, daß die Felſen des Weinbach und ba de ſich ſchäumend über hohes Fe.zwerk. Nach der nickt une iunt. Es iſt ein perrlicher Waſſerweg— zu beiden Seiten Seegrundes an den vermeintlichen Stellen beſonders hervortreten. Fage führte von dem Kloſter einſt ein unterirdiſcher Gang nach veigt ſi 0 das ſchlanke, hellarüne Schilf mannsboch entgegen und Der Hauptort auf dem linken ÜUfer iſt Dieſſen; drüben beherrſcht Andechs und von dort bis an den Untersberg im Salzburgerlande. lich aus dater den drängenden Wogen: ein Waſſervogel fliegt änaſt⸗ Berg Andechs die Gegend. Aber auch in e Hinſicht teitt Der Hauptbetrieh des Ortes iſt Fiſcherei, die am Ammerſee von der. 10 dem Röhricht: ein Weidenbaum ſenkt ſeine Zweige hernie⸗ Dieſſen hervor. Denn nach ihm waren die Grafen von Dieſſen⸗An⸗ jeher beſonders blühte; denn ſchon in uralter Zeit lieferten die die leuchtt bald genua arüßt unſer Auge ſchon die blaue Fläche und dechs genannt, eines der gewaltigſten Edelgeſchlechter aus der Zeit Fiſcher von Dieſſen ihre Edelware auf den Markt von Augsburg, den: es linden Berge Das kleine Dorf, wo wir landen, beißt Ste⸗ der ſaliſchen und ſtaufiſchen Kaiſer. Von Franken bis nach Tirol beſonders wenn dort Reichstag gehalten ward. In frohen Gelagen Väume dent zm nördlichen Ende des Sees und durch die ſchattigen und Iſtrien reichten ihre Güter; Schloß Amras war ihr Eigen, und verſammelte ſich ihre Zunft, ſo oft ein neuer Genoſſe darin aufge⸗ ſich tre des Ufers hat man den herrlichſten Ausblick. Ueberall heben Innsbruck ward von ihnen begründet; mit allen Großen des Reiches nommen wurde, oder an den alten Jahresfeſten der Innung, und und Dörfer aus dem Grünen, Idyllen voller Sonnenalanz und mit allen Thronen Europas ſtanden ſie in engſter Verbindung. dann klang wohl froher Zecherlärm unter dem wetterbraunen Völk⸗ been und enſchatten. Nun laſſen wir den Dampfer von hinnen zie Adelheid, die Schwiegermutter des deutſchen Kaiſers Konrad und lein, das ſonſt ſo ſchweigſam ſcheint. Da der See vier Stunden lang ſchwei ſamnſer Fäbrmann löſt den Kahn, der uns binausträat auf die des griechiſchen Kaiſers Manual, war eine Gräfin von Dieſſen, die und mehr als eine Stunde breit iſt, war die Fiſcherei auf demſelben ſaneren 19— 05 Fluten. So ſchweigſam und doch ſo beredt!— um Söhne des Hauſes aber begegnen uns in allen Landen als mächtige nicht wenig ergiebig, und vor allem gilt das ſogenannte Amaul(der d urglt Lahn kreiſt die flüchtige Möve: alles was uns umgaibt. ſteht Degen. Wir finden ſie auf dem Biſchofsſtuhle von Bamberg und Zander der norddeutſchen Gewäſſer) als eine hervorragende Speziali⸗ bangenbeit ſaewachſen in dieſem Boden. daß Gegenwark und Ber- Riegensburg und als Patriarchen von Aguileſa, und Berthold der dät des Ammerſees. berüber elt faſt ineinander fließen. Der Kirchturm. der zur Rechten Vierte ward ſogar Herzog von Dalmatien und Kroatien, allein noch Um das Gebiet der einzeln Berechtigten abzugrenzen, dienten jwölften aukt, gehört dem Dorfe Eching, ein altes Edelgeſchlecht im glänzender waren die Wege der Töchter. Die eine vermählte ſich eichene Säulen mit dem entſprechenden Zeichen, oft aber war auch ten 28 hrhundert trua von ihm den Namen. und in Römerzei⸗ mit dem König von Frankreich, die andere mit dem König von in einem mächtigen Baum am Ufer die Geſtalt eines Fiſches ein⸗ teuzten dein Hauptpunkt der Straßen. die hier das Land durch⸗ Ungarn, und wieder andere nach Burgund und Savoyen, nach geſchnitzt und ſo die Grenze beſtimmt. Schon im fünfzehnten chen im 9 In den Gräbern. die man dort aufaedeckt, lagen die Lei⸗ Mähren, Schleſien, Oeſterreich und in das Haus des Burggrafen von Jahrhundert begegnet uns eine ſtrenge und bis ins einzelnſte ge⸗ cher 05 mit den Füßen gegeneinander gewendet, und wan⸗ Nürnberg. So lebt noch heute in dem Kaiſerſtamm der Habs⸗ hende See⸗Ordnung. heſrdert uck ward damals unter arünem Wieſenarunde ans Licht burger und Hohenzollern, und in ken Königsfamilien von Bayern Wenn wir von Dieſſen aus zu Land unſern Rundgang weiter von Bourbon und von Italien ihr Blut, ihr eigenes Haus aber brach! machen, kommen wir zunächſt an die Martinskirche, die für das 4. Seite. Nr. 377 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, den 18. Auguſt 1925 Städtiſche Nachrichten 88 50o Jahre Schuh⸗Haus Hartmann Das elegante Spezialgeſchäft der Firma Georg Hartmann auf den weſtlichen Planken(E 2, 17) blickt heute auf ein 50äh⸗ riges Beſtehen zurück. Will man die Entwicklungsgeſchichte der goldenen Jubilarin ſchildern ſo muß man bis zum Jahre 1861 zurückgehen. Der Gründer des erſten Schuhgeſchäfts. das ſelbſt⸗ verfertigte Schuhwaren abſetzte, war der Großvater des jetzigen In⸗ bers, Herr Jacob Hartmann. Im Jahre 1872 wurde das aufblühende Geſchäft nach Eintritt des Sohnes Geora Hart⸗ mann unter der Firma Hartmann u. Sohn auf mechaniſche Fabrikation umgeſtellt. Vom Jahre 1873 ab wurde die Abſicht verfolat. nur für eigene Detailgeſchäfte zu fabrizieren. Dieſer Abſicht ent⸗ ſprang in den folgenden Jahren die Gründung von Geſchäften in Mannheim. Heidelberg, Karlsruhe und Freibura. 1876 kommt daher als Gründungsjahr für das Mannheimer Schubdetailgeſchäft unter der Firma Georg Hartmann in Frage. Der jetzige Inhaber der Firma, Stadtrat Adolf Hartmann, begeht beute ein Dopvelfeſt, da er aleichzeitig mit dem goldenen Ge⸗ ſchäftsfubiläum ſeinen 50. Geburtstaa feiert. Herr Adolf Hart⸗ mann übernahm im Jahre 1903 von ſeinem Vater Georg Hartmann das Geſchäft, das unter ſeiner geſchickten Leituna ſich in ſtändigem Aufftieg zu ſeiner heutigen Blüte entwickelte. Die reichen Erfahrun⸗ gen des Inhabers trugen dazu ebenſo viel bei, wie feiner Geſchmack, ſtarke Initiative und ſtrenaſte Reellität. An ſeiner fachmänniſch ge⸗ ſchulten Gattin hatte er ſtets eine ſtarke Stütze. Nicht minder an ſeiner erſten Verkäuferin, Frl. Friedericke Janſon, die am heutigen Ehrentage der Firma ihr 40jähriges Dienſtſubiläum be⸗ geht. 40 Jahre Verkäuferin! Eine Unſumme von unermüdlichem Arbeitseifer und treuer Pflichterfüllung umfaſſen dieſe drei Worte. Im Jahre 1905 übernahm Herr Adolf Hartmann auch das von der Firma Hartmann u. Sohn in Heidelberg im Jahre 1877 gearün⸗ dete Geſchäft, das während des Krieges(1916) aufgegeben werden mußte. Im vorigen Jahre ſiedelte die Firma aus dem Eckladen in D 3 an den Planken, den ſie viele Jahre innshatte, in die jetzigen Räumlichkeiten in E 2, 17 über, die mit ihren elegant ausgeſtatteten Schaufenſtern eine Zierde der weſtlichen Planken bilden. Dem Grün⸗ der der Firma, Herrn Geora Hartmann, der auf nahezu 80 Lebensjahre zurückblickt, iſt es vergönnt, das goldene Jubiläum der Firma, für die er unermüdlich tätig war, zu begehen. Möge er noch recht lange Jahre in gleicher Rüſtiakeit die wohlverdiente Ruhe genießen. Ebenſo wünſchen wir Frl. Janſon ein noch recht langes —85 in ihrem Berufe, an dem ſie mit allen Faſern ihres Herzens Und nicht zuletzt unſere herzlichen Glückwünſche Herrn Adolf Hartmann dem Doppeliubilar, der ſich durch ſein langjähriges Wirken als Stadtverordneter und Stadtrat um ſeine Vaterſtadt große Verdienſte erworben hat. Wer weiß, welches Maß von Auf⸗ opferung an Zeit und Kraft mit der genauen Ausübuna des Stadt⸗ ratsmandats verbunden iſt. der wird Herrn Hartmann aufrichtig Dank für ſein gemeinnütziges Wirken wiſſen, das. wenn wir an die Inflationsjahre zurückdenken, in eine Zeit fiel, die an die körperlichen Und geiſtigen Kräfte ungewöhnliche Anforderungen ſtellte. Der hie⸗ ſige Ortsverein der Deutſchen Volksparſtei, der Herrn Hartmann zu den Seinigen zählt, wird ſich deshalb in der vorderſten Reihe der Gratulanten befinden, die der Firma Geora Hart⸗ mann eine ſtete Aufwärtsentwicklung und dem ſtrebſamen Inhaber Adolf Hartmann ein noch recht langes Wirken wünſchen. Von Herzen ſchließen auch wir uns dieſen Wünſchen an. Sch. * Beftallung von Bücherreviſoren durch die Handelskammer Auf Grund des Beſtehens der im Juni und Juli d. Is. vom Badiſchen Induſtrie und Handelstag abgehaltenen Prüfung für Bücherreviſoren ſind von der Handelskammer Mannheim die Herren S. Idſtein, Mannheim, L. 2, 5, Karl Schweickert, Mannheim, P 7, 20, und A. Herkommer, Mannheim, A 3, Ta, beſtallt und auf Antrag der Handelskammer vom Bezirksamt vereidigt worden. Die genannten Herren ſind berechtigt, einen Dienſtſiegel mit der Be⸗ zeichnung„von der Handelskammer Mannheim beſtallter und ver⸗ eidigter Bücherreviſor“ zu führen. Geſellſchuftsſonderzüge zur Leipziger Meſſe. Anläßlich der Leipziger Herbſteneſſe werden auch diesmal wieder Geſellſchafts⸗Son⸗ derzüge mit 33% Proz. Fahrpreisermäßigung von Mannheim nach Leipzig verkehren und zwar am 28. Auguſt, abends ab.35 Uhr. Es empfiehlt ſich, die Fahrkarten rechtzeitig, alſo mindeſtens—4 Tage, vor Abfahrt der Sonderzüge beim N. D..⸗Reiſebüro Mann⸗ heim, Hanſahaus D 1, zu entnehmen.(Weitere Anzeige im Sams⸗ tag⸗Abendblatt.) „Die Nok“ mancher Arbeitsloſen illuſtriert nachſtehendes, auf Wahrheit beruhendes Geſchichtchen, das ſich am vergangenen Mon⸗ tag auf dem hieſigen Wochenmarkt zutrug. Hatte da eine Frau außer einigen anderen Marktwaren 40 Pfd. Bohnen zum Einlegen für den Winterbedarf ſich in einen Sack wiegen laſſen und wandte ſich an einen der auf dem Markt herumſtehenden unbeſchäftigten Männer mit der Frage, ob er ihr die Bohnen nach ihrer drei Quadratlänge entfernten Wohnung tragen wolle.— Der Arbeits⸗ loſe:„Was zahle Se?“— Die Frau:„Was verlangen Sie denn?“ — Der Arbeitsloſe:„Zwee Mark!“— Die Frau wandte ſich wort⸗ los ab, um nach einigen Minuten ſich an einen andern Arbeitsloſen mit der gleichen Frage zu wenden. Dieſer war von ſeinem Wert noch mehr durchdrungen wie der erſte, denn er gab mit überlegener Mine zur Antwort:„Nee, heut is mers zu warm!“— Ein zufällig vorübergehender Junge mit einem Handwägelchen brachte dann mit größter Bereitwilligkeit die Bohnen nach der Wohnung der Frau und wollte die 30 Pfg. die er dafür erhielt, nicht nehmen,„da es viel zu viel“ ſei. Auf die Bemerkung der Frau, er ſolle das Geld nur nehmen und ſich etwas dafür zu eſſen kaufen meinte der Junge dann freudeſtrahlend:„Nee, ich brings meiner Mutter, denn mei Valter hott ke Arweit.“— Dieſer verſtändige Zug des Knaben kongte das bittere Gefühl über das Verhalten der beiden arbeitsloſen Männer ſicherlich etwas mildern; trotzdem lehrt die Epiſode, an was füür eine Sorte Menſchen manchmal Erwerbsloſenunterſtützung ge⸗ zahlt wird. Abkühlung. Infolge der unerträglichen Schwüle, die geſtern den Aufenthalt in Mannheims Mauern zu eine Strapaze geſtaltete, war mit Sicherheit mit Gewittern zu rechnen, die ſich denn auch in den Nachmittagsſtunden über der Stadt entluden. Mit nicht viel Geräuſch, aber dafür mit recht kräftigem Regen. Ddie Hauptſache aber war die Abkühlung, die nach der drückenden Schwüle als eine wahre Wohltat empfunden wurde. Von einer Höchſttempera⸗ tur von 25,4 Gr. C. ging das Thermometer in den Abendſtunden auf 18,4 Gr. C. zurück. Heute früh wurden 17,6 Gr. C. feſtgeſ ellt. Vie niedrigſte Temperatur betrug in der vergangenen Nacht 15,9 Gr. C. * Ein Aulounfall, bei dem ein Mannheimer Kraftfahrer tatkräf⸗ tige Hilfe leiſtete, ereignete ſich Montag früh bei Eſelsfürth, einem Vorort von Plaiſerslautern. Ein Perſonenauto, das von einem Ehe⸗ paar aus Pirmaſens mit einem Kind beſetzt war, ſtürzte, weil die Steuerung verſagte, von der Straße auf den 4 Meter tiefer gelegenen Eiſenbahndamm. Der Chauffeur eines Mannheimer Autos, das un⸗ mittelbar darnach die Unfollſtelle paſſierte, verbrachte die Frau, die ſchwere Arm⸗ und Beinverletzungen davontrug, ins Krankenhaus nach Kaiſerslautern. Der Beſitzer des verunglückten Autos konnte ſich mit ſeinem Kinde ohne Hilfeleiſtung nach Pirmaſens begeben. * 70. Geburkstag. Oberverwaltungsinſpektor a. D. Hermann Schmitt, Nuitſtr. 20, zuletzt Vorſtand der hieſigen Paß und Melde⸗ ſtelle, vollendet am heutigen Mittwoch ſein 70tes Lebensjahr. Herr Schmitt war 48 Jahre im Dienſte der Bezirksverwaltung tätig und allezeit ein entgegenkommender, geachteter Veamter. Seit 26 Jahren iſt der Jubilar Bezieher unſerer Zeitung. Wir wünſchen ihm einen ungetrübten Lebensabend. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit beging geſtern Lagerverwalter Ludwig Becker mit ſeiner Ehefrau Maria geb. Kettner, Rheincu, Düſſeldorferſtraße 10/12 wohnhaft. Dem Jubelpaar, das unſer Blatt ſeit 25 Jahren bezieht, die beſten Glückwünſche. Veranſtaltungen JWiener Opereltenſpiele im Roſengarten. Heute geht in Neu⸗ einſtudierung„Der fidele Bauer“ in Szene. Beſchäftigt ſind die Damen Aghy, Mara, Moſer, die Herren Allam, Bügler, Gran⸗ deit, Heitner, Silpert, Spielmann. 3 Das Familien-Kaffee Kabarett„Corſo“(Breiteſtr.) erfreut ſich ſeit Uebernahme durch die neue Direktion Volmerg eines über⸗ raſchend guten Beſuches. Am Samstag fand Programmwechſel ſtatt, deſſen einzelne Darbietungen großen Beifall fanden. Rommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen Ablehnung des ſtädtiſchen Voranſchlags wegen Ankragbarkeit der Skeuerlaſt 2 §5 Schwetzingen, 17. Aug. Geſtern abend fand unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Götz eine außergewöhnlich wichtige Bürgerausſchußſitzung ſtatt, die ſchon lange mit großer Spannung erwartet wurde. Galt es doch, über den Gemeindehaushalt für das Rechnungsſahr 1926 zu entſcheiden. Der Vorſttzende ſchil⸗ derte in längeren Ausführungen zunächſt die heutige troſtloſe Finanzlage der Gemeinden. Der neue Voranſchlag halte ſich im Rahmen deſſen, was zu einer einigermaßen geordneten Wirtſchafts⸗ führung gehöre. Bedauerlich ſei der erhebliche Rückgang der Be⸗ triebsſteuerwerte von 13 Millionen Mark im Jahre 1914 auf nun⸗ mehr 4 Millionen Mark; Schwetzingen ſtehe in'eſer Hinſicht an der Spitze aller badiſchen Städte. Für Schwetzingen verbleibe in der Hauptſache die weilere Förderung des Fremdenverkehrs. Im neuen Voranſchlag ſei das Emporſchnellen der Koſten für die Wohlfahrts⸗ pflege von beſonderer Bedeutung. Reich und Land wälzten alle undankbaren und koſtſpieligen Ausgaben auf die Gemeinden ab. Hoffentlich profitieren die Gemeinden von der günſtigen Lage des Reiches beim nächſten Finanzausgleich auch etwas. Der badiſche Staat habe den Verteilungsſchlüſſel für die Gebäudeſonderſteuer zu ſeinem Vorteil beſtimmt. Es eine ſyſtematiſche Zerſtörung der Gemeinden durch die heutige Geſetzgebung wahrzunehmen. Redner zollte der Beamtenſchaft für ihre treue Mitarbeit Dank und Aner⸗ kennung und ging zum Schluſſe auf die Löſung der Wohnungsfrage und die erhebliche Steigerung der Ausgaben für das Schulweſen näher ein mit dem Hinweis auf die Takſache, daß man ſeinen Kin⸗ dern heutzutage als einziges Kapital nur eine gute Schulbildung mitgeben könne. Der Vorſitzende gab hierauf den Einlauf des An⸗ trags der Bürgerlichen Vereinigung auf Einführung eines Einheits⸗ tarifs für den Waſſerzins ſowie der verſchiedenen 2 nträge der an⸗ deren Parteten betannt. U. a wird die infahrung den Leichen hallenzwangs, Herabſtufung aller höherbeſoldeten amten na⸗ Gruppe 7, Streichung der Stelle des Stadtbaumeiſters uſw. bean⸗ tragt. Der Sprecher der Bürgerlichen Vereinigung, G. V. Dr. Oti Kleinſchmitt, nahm das Wort zu folgender Erklärung! „Die Bürgerliche Vereinigung kann zu den Umlageſätzen de⸗ Vore anſchlages im Einzelnen daraufhin prüfen zu wollen, wo noch Gebäude⸗ und 110 Pfg. für die anderen Steuerwerte, ihre Zu⸗ ſtimmung nicht geben. Infolge der wirtſchaftlichen Not de⸗ß geſam⸗ ten Bürgertums ſind die vorgeſehenen Sätze für einen ſehr großen Teil der Umlagezahler untragbar. Ohne die Poſitionen de⸗ Vorg anſchlages im Eiizelnen daraufhin prüfen zu wollen, wo noch Erſparniſſe zu erzielen wären, glaubt die Bürgerliche Vereinigung ſagen zu dürfen, daß es der Stadtverwaltung, der Not gehorchend⸗ ſicherlich gelingen wird, erweiſt. Die Bürgerliche Vereinigung hält es für nicht am Pla daß in einer Zeit der größten wirtſchaftlichen Not die Stadtper⸗ waltung Ueberſchüſſe anſammelt. Wir weiſen nur darauf hin, in den letzten Jahren fortgeſetzt ſolche in ganz erheblichem Maße erzielt wurden, die auch im Rechnungsjahr 1926 in Höhe von insgeſamt 95 000 Mk. als Vortrag erſcheinen. Wenn wir ferner darauf aufmerkſam machen, daß im Rechnungsjahr 1926 weitere 6185 RM. dem Betriebsſtock zugewieſen werden ſollen und dieſer damit die Höhe von 56 185 RM. erreicht, ſehen wir hierin einen Weg, daß die Stadtverwaltung auf dieſe Betriebsmittel im Notfalle zurückgreifen kann. Es beſteht die Möglichkeit, mit Hilfe dieſer Betriebsreſerve den Gemeindehaushalt im Gleichgewicht zu halten. Wir ſtellen daher den Antrag, daß die Umlage für das Rech⸗ nungsjahr 1926⸗27 für je 100 RM. Steuerwert in der ſeitherigen Höhe von 60 Rpfg. von Gebäuden und 75 RPfg. von Betriebs⸗ vermögen uſw. feſtgeſetzt wird. Die Bürgerliche Vereinigung ſich darüber klar, daß die Stadtverwaltung durch eine Ni l⸗ erhöhung der Umlage vor außerordentlich ſchwere Aufgaben geſtellt wird. Sie anerkennt die Arbeit der ſtädtiſchen Beamten und ha das Vertrauen, daß ſich die Verwaltung auch weiterhin den ge⸗ ſtellten Aufgaben nicht entzieht und der Einſicht Raum gibt, daß auferordentliche Zeiten auch außerordentliche Anſprüche an die Leiſtungen wie auch an die Fähigkeiten und Kenntniſſe der aus⸗ führenden Organe ſtellen. Sie gibt der Hoffnung Raum, daß bei allſeitigem guten Willen und Anſpannung aller Kräfte bei verſtänd⸗ nisvoller Ausnützung aller Hilfsquellen und grundſätzlicher Einſtel⸗ lung der Verwaltung auf wirtſchaftliche Betriebsführung es ge⸗ lingen wird, im laufenden Wirtſchaftsjahr mit den bisherigen Um⸗ lageſätzen auszukommen.“ G. V. Schreckenberger erklärte, daß auch die Zentrums fraktion die Verantwortung für die erhöhten Umlageſätze ni übernehmen könne. G. V. Renn betonte, daß ſich die ſozialdene kratiſche Fraktion die Stellungnahme zum Voranſchlag je nach ledigung ihrer Anträge vorbehalte. Auch die Kommuniſtiſche Partes ließ durch ihren Sprecher. G. V. Ptacek erklären, daß ſie in 1 7 betracht der Unmöglichkeit der Zahlung der vorgeſehenen hohen Umlageſätze den Voranſchlag ablehne. Bürgermeiſter Götz veh teidigte den Voranſchlag und Umlagefuß. Er hätte lieber eine Er mäßigung als eine Erhöhung der Umlage vorgeſchlagen, wenn His im Bereich der Möglichkeit liegen würde. Stadtrechner Som mer erläuterte den Begriff„Betriebsſtock“, der nach den geſeß, lichen Vorſchriften vorhanden ſein müſſe. Die G. V. Dr. Kleun⸗ ſchmitt und H. Hepp traten für die Berechtigung des Stan f punktes der Bürgerlichen Vereinigung ein, wobei letzterer 00 fortgeſetzte unkorrekte Verhalten des Bürgermeiſter⸗ in der ee, habung der Geſchäftsordnung des Bürgerausſchuſſes der Bürge lichen Vereinigung gegenüber ſcharf rügte. Nach weiteren usfül 15 rungen des O. R. Dusberger wurde der Voranſchlagg namentlicher Abſtimmung mit 40 gegen 1 Stimmen abgelehnt. Auf die Bemerkung des 1 ſitzenden, dag das nunmehr zuſtändige Bezirksamt Mannheit den Voranſchlag doch genehmigen werde. erſcholl aus der Mitte 1 Kollegiums der vielſtimmige Zuruf:„Dann ſoll das Wezirkegen den Umlagezahlern auch das nötige Geld zum Umlagezah geben“. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Auguſt FF 5 404280 188gr g Nenne 5 be Taegs Schuſterinſel.712,88 Kehl. 3. 0 5, 4 8 Jagſtfeld„ 0,870,921,11 106 Maxau Mannheim Caulßb Köln waſſerwärme des Rheins: 18,5 C. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Saen Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6. Direktion Ferdinand Heuyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteneiſcher. Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton i. V. Kurt Fi 15 Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport u. Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Sandelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: i. V. R. Schönfelder. 5 W. E. Stötzner. Anzeigen Dr. älteſte Gotteshaus in Oberbayern gilt; denn nach der Augsburger Ehronik von Welſer ſoll ſie bereits im Jahre 303 erbaut worden ſein. Von da geht es nach Fiſchen dem einſtigen gefreiten Her⸗ renſitze, in nächſter Nähe führt eine Fähre über den See,„Warta⸗ weil“ heißt der ſinnvolle Name dieſes Punktes. Wir wandern weiter und haben bald die herrliche Bucht erreicht, die der See hier bildet, auf der einen Seite umſchloſſen von dem Dorfe Mühl⸗ ſeld, auf der anderen von dem ſtattlichen Schloſſe Ried. Hinter dem Strande aber liegt, von Nußbäumen umſchattet Herrſching. Im ganzen Seegebiet iſt dieſer Winkel eine vollendete Natur⸗ ſchönheit. Einſam liegt das Ufer mit ſeinen weißen Kieſeln, kein Menſchenlärm ſtört dieſe Ruhe— nur badende Kinder plätſchern im Waſſer, das weithin flach und lichtgrün iſt. Ueber dem Waſſer⸗ ſpiegel zieht eine Möve, die mit dem Fittich das Waſſer ſtreift und wieder empor ſchwebt in die Lüfte; im Weſten ballen ſich die Wol⸗ ken und türmen ſich hoch über der langen Bergeskette, deren Gipfel mit Schnee bedeckt herüberſchauen. Eine würzige, kräftige Luft liegt über Land und See— in ſolcher ſtimmungsvollen Stunde ſteigen wir empor zu dem alten, weltberühmten Kloſter Andechs. Es iſt herrlich gelegen, auf der Höhe eines Bergkegels, den hoch⸗ gewachſener Wald, tiefe Schluchten und rauſchendes Gewäſſer faſt dem Hochgebirge gleich machen. Wir wählen den Weg durchs Kiental; eine Mühle ſteht klappernd am rauſchenden Bache; wuch⸗ tige Felſentrümmer liegen hier und dort verſtreut, und nur, bis⸗ weilen ſehen wir durch gelichtete Zweige auf den Spiegel des Sees. Nun geht es höher und höher empor, bis wir endlich das! Freie gewinnen, da liegt inmitten vom Wald das ſtolze Kloſter, oder„Der heilige Berg“ wie ihn das Volk ſchon von altersher bezeichnet. Schon im früheſten Mittelalter erſtand dort eine gewaltige Burg, die der Hauptſitz der Grafen von Dieſſen wurde, nachdem ſie das Chorſtift gleichen Namens gegründet. Hier wurden dereinſt die Schätze des heiligen Raſſo geborgen, als im zehnten Jahr⸗ undert die Ungarn ins Land fielen, doch als infolge der Reichsacht 1208) auch dieſe Burg erſtürmt ward, da vergruben die Mönche von Seion, welche den Gottesdienſt daſelbſt verſahen, die Schätze und Reliquien auf dem tieſſten Grund der Kirche. Erſt zu Ende des vierzehnten Jahrhunderts hat man dieſelben wieder entdeckt. Eine Reihe von wundertätigen Heilungen ſoll alsbald geſchehen ſein, und da Hunderttauſende von Pilgern aller Länder herbei⸗ kamen, ward eine neue Kirche und ein Stift errichtet, welches 1455 in ein Benediktinerkloſter verwandelt wurde. Die Schätze, welche dort verwahrt und von den Gläubigen noch heute andächtig — aber manche der koſtbaren Gefäße und Gewänder haben auch 155 kunſthiſtoriſchen Wert und reichen zurück in frühere römiſche eiten. Wir ehren die Andacht aller, die ſich daran erbauen doch auch wer draußen durch den burgartigen Hof und durch die grünen Ge⸗ lände geht, fühlt ſein Herz gehoben durch Gottes ſchöne Welt. Der Ausblick vom Turm der Kirche iſt bezaubernd; dieſes Hügelland mit ſeinen grünen Wellen, dieſe tiefgrüne Wälder, und zwiſchen wogenden Saaten die Dörfer mit ihren glänzenden Dächern und ihrem tiefen Frieden! Wer könnte ſie alle nennen, wie ſie hier den See umkränzen, das ſchöne Breitbrunn, das uralte Inning und Erling, ven der Benedictenwand über Karwendel und Wetterſtein ſchweift unſer Auge hin bis an den Säuling bei Schwangau. Allein, ſelbſt wenn uns nach minder luftiger Labung gelüſtet, ſind wir hier an eine gute Stätte geraten, denn die würdigen Brüder des heiligen Be⸗ nedict, die ſoviel für Kunſt, Wiſſenſchaft und Kultur getan, ſie gönnen auch dem müden Wanderer gern ein frohes Stündlein der Raſt, und willig öffnet ſich das Brauſtübl im Erdgeſchoſſe dem wohlerworbenen Durſte. Es iſt ſo behaglich und heiter drinnen, am Fenſtet ſtehen die Blumen, und Bilder aller Art ſchmücken die Wand: luſtig ſingt der Vogel im Vauer und freundlich reicht uns der dienende Bruder den Steinkrug. So wird es uns denn von Herzen wohl an dieſer uralten Stätte, und während wir uns gemütlich ausruhen, geht es uns ſinnend durch die Seele, wie reich rdas Leben iſt und wie viele Wege doch zum Ziele alles Lebens führen— zum Glück! Man muß es nur verſtehen lernen, was im Lande und im Herzen derer lebt, die man heimſucht; man muß nur auch erleben können, was man ſieht! Das iſt die beſte Frucht aller Wan⸗ derſchaft. Theater und Muſik um die Nachfolge Ferdinand Wagners. Kapellmeiſter Krips, bisher am Stadttheater in Dortmund, hat vor einigen Tagen in Baden⸗Baden mit großem Erfolg Wagners„Fliegen⸗ den Holländer“ dirigiert. den Holländer ſang Hans Bahling, mit ſtarkem Erfolg, in den er ſich mit dem Deland Wiſhelm Fen⸗ tens teilte. Das Dirigenten⸗Gaſtſpiel des Kapellmeiſters Krips ſtand im engſten Zuſammenhang mit ſeiner Kandi⸗ datur als Karlsruher Operndirektor. de Deulihe Muſit in Ame ilg. Des herſihmte Philbarmoniſche Orcheſter in Newyork hat neuerdinas Volkskonzerte un Freien ein⸗ verehrt werden, ſind überwiegend religizſer Art— es ſind Re⸗ liquien vom„Leiden unſeres Herrn“, von Maria und den Apoſteln geführt, und zwar wird dazu das Stadion in City College benutzt. Leiter des Orcheſters iſt der holländiſche Kapellmeiſter Willem and Hoogſtraten. An einem ſchönen Abend der vorigen Woche lten ein Konzert ſtatt und nicht weniger als 7000 Zuhörer ſaſcher dem Orcheſter zu, das ein Programm aus ausſchließlich deu ſant⸗ Muſik vorführte. Es begann mit Mozarts„Eine kleine muftk“, dem aus Humperdincks Oper„Hänſel und Gretel Beet⸗ Traumſzene folgte. Den Beſchluß des erſten Teiles bildete me hovens„Egmont Ouvertüre“. Der zweite Teil de⸗ Progra rade brachte die Sinfonje von Strauß„Ein Heldenleben“. Und gerdie dieſes fand beſonderen Anklang. Das weckt Erinnerungen an ren erſt Aufführung dieſer ſelben Sinfenie vor ungefähr 30⁰ Seidel⸗ in Newyork durch dasſelbe Orcheſter unter der Leitung von Sahnt, Damls klang die Muſik den Amerikanern ſo fremd und unge rließ · daß eine ganze Anzahl von ihnen unter Proteſt den Saal ve Runſt und Wiſſenſchaſt e Porzellanausſtellung im Schloß Moritzburg bei Dresden. an Seitenſtück zu den ſtaatlichen Porzellanſammlungen Sachſen ſchen die Sammlung gelten, die am Sonntag in den maleriſch 3 resben Wäldern und Seen gelegene Barolſchloß Moritzburg bei 1 55 Ab⸗ eröffnet wurde. Der ehemal. König, dem bei der Regelung„. a, findungen des ſächſiſchen Königshauſes vom ſächſ. Landlanis mit Schloß Moritzburg zugeſprochen wurde, hat im Einverſtändn. ohnt, dem Prinzen Ernſt Heinrich, der im Sommer in Moritzbung zellon, beſchloſſen, alles den Wettinern eigentümlich zugehörige 15. 9 auf das der Staat keinen Anſpruch hat, zu einer Sammlung 5 einen einen und in einigen Sälen des Schloſſes aufzuſtellen, um ihaßt ein⸗ neuen Reiz zu geben, der auf den Beſuch Fremder vorteidhe ällige wirken ſoll. Beſonders hervorzuheben iſt die zwangloſe, Kuppel, Aufſtellung der vielen Porzellanſtücke, der Figuren und 5 eines der Service und Prunkſtücke. Nirgends hat man den Eindru die Muſeums, vielmehr wird der Eindruck hervorgerufen, als ſe alt ſchönen, behaglichen Räume von einem gebildeten Aiebhaggeſtalhe Porzellane mit Luſt und Liebe in ausſchmückende Form eee worden. Die Stücke gehören den verſchiedenſten Epochen 905 18. den älteſten Zeiten bis ins 19, Jahrhundert. Zumeiſt iſt ug lt Jahrh., vor allem das Zeitalter des kunſtliebenden Kurfürſten. sſervice der Starke, vertreten. Koſtbare Tafelaufſätze, doss Krönung immer Auguſts des Starken, graziöſe Rokokogeſtalten u. a. m. ziehefe ſuchte wieder den Blick auf ſich. Jedenfalls, bürgt dieſe⸗ gern aufcghr die romantiſche Schloß Moritburg jetzt eine Sehenswürdigkeit jeder Freund altertümlicher Porzellane mit Bewundeg, 3 trachten wird. 1 bei höchſter Sparſamkeit mit dem uUm lagefuß auszukommen der ſich noch für die Bürgerſchaft als — — Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 377 Aus dem Lande Die Todesfahrt vom Hohenkwiel M. Singen, 17. Aug. Am Samstag abend veranſtaltete der Männergeſangverein Singen das traditionelle Sommernachtsfeſt auf m Hohentwiel, das auch in allen Teilen prächtig verlief. Nach dem Feſte fuhren 6 Teilnehmer mit einem Vierſitzer, alſo ohndies ſchon überladen, den Berg hinunter, um im Waldhaus„Frohſinn“ auf Schweizerſeite, an der Landſtraße Singen—Gottmadingen, eine kachfeier zu veranſtalten. Dies wurde ihnen zum Verhängnis. Auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe überſchlug ſich das Auto in der Nähe der Straßenkreuzung Singen—Hilzingen. Die Teilnehmer wurden herausgeſchleudert. Dabei erlitt der 36jährige, ledige, aus rn ſtammende Fabrikingenieur Fritz Lehmann einen doppel⸗ ten Schädelbruch, an deſſen Folgen er, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, im Laufe des Sonntags im Spital in Sin⸗ n ſtarb. Aber auch der Führer des Autos, der bekannte Hilde⸗ brand⸗Autofabrikant, Martin Hildebrand, erlitt ſchwere innere Queiſchungen. Sein Zuſtand iſt um ſo kritiſcher, als er noch an den olgen eines vor Jahren erlittenen Autounfalls zu laborieren hat. Beſonders ſchlimm aber wurde der Hotelier zuͤr„Viktoria“ Karl turm⸗Singen zugerichtet, da er neben einem doppelten Schenkel⸗ bruch auch noch einen Blutſturz erlitt. Deſſen Zuſtand iſt jetzt ſehr bedenklich. Die weiteren 3 Teilnehmer kamen teils mit gebrochenen aſenbeinen, teils mit leichteren Verletzungen davon. Die Singener nitätskolonne, Spitalärzte, Gendarmerie waren alsbald am Ort der Tat. Der ſo jäh aus dem Leben geſchiedene Ingenieur Lehmann war bereits ſeit 12 Jahren in der hieſigen Fittingsfabrik tätig; er war ſowohl in⸗ und außerhalb des Dienſtes ein Muſtermenſch. Seine Eltern wohnen in Bern. Er kürzte als flotter Tänzer am mstag eine Tour in die Schweiz ab, um rechtzeitig zum frohen Feſte auf dem Hohentwiel anweſend zu ſein, wobei ihm die Rückkehr zur Todesfahrt wurde. Der Eindruck der Tragödie in ſchft war außerordentlich tief. Die Gerichtsbehörden ſind damit beſchäftigt, die Urſache des Autodefektes feſtzuſtellen. Ein großes Tonlager enkdeckt * Wiesloch, 17. Aug. Ein großes Tonlager wurde bei der Bahnſtation Rot⸗Malſch in unſerem Amtsbezirk bei der Aus⸗ chöpfung einer Kiesgrube aufgefunden. Die Tonſchicht lagert in einer Tiefe von zwei Metern. Der Ton wird zur Zeit von den Friedrichsfelder Tonwerken unterſucht. Er ſcheint ſich gut für Ton⸗ waren⸗Induſtriezwecke zu eignen, da bisher nur ein ganz geringer Prozentſatz Kalt feſtgeſtellt wurde. Beim Baden erkrunken * Lörrach, 17. Aug. Beim Baden ertranken im ſoge⸗ nannten Wuhr an der in Lörrach⸗Stetten am Montag abend die 28fährige Kellnerin Lina Bröndlin von Hofen i. W. und der elfjährige Sohn des Metzgermeiſters Philipp. Man Zimmt an, daß das Mädchen in eine tiefe Stelle geraten iſt und den Jungen, der ihr zur Hilfe eilte, mit ſich hinunterzog; denn letzterer iſt als guter Schwimmer bekannt. Während der Junge nur noch als Leiche geborgen werden konnte, gab das Mädchen noch Lebens⸗ zeichen von ſich, ſtarb jedoch trotz der Wiederbelebungsverfuche. Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden: zu Finanzinſpektoren die Finanzober⸗ ſekretäre Michael Geier und Emil Heck, zum Bauinſpektor der auoberſekretär Eugen Wunderle, zum Finanzſekretär der Kanzleiſekretär Franz Mayer, zum Maſchinenmeiſter der Ober⸗ maſchiniſt Paul Schwarz, zur Kanzleiaſſiſtentin die Kanzliſtin Roſa Wegert, zum Miniſterialamtsgehilfen der Oberheizer Karl Görin g, zum Finanzinſpektor der Finanzoberſekretär Erich La ng, zu Bauinſpektoren die Vauoberfekreläre Julius Avenmarg in mmendingen, Bernhard Eichler in Konſtanz, Joſef Jehle in enburg, Friedrich Nagel in Donaueſchingen, Wilhelm Stolz in Baden zum Bauſekretär, der Bauaſſiſtent Karl H age r in Frei⸗ „zur Verwaltungsaſſiſtentin die Kanzleiaſſiſtentin Roſa Hörth idelberg, zu Bauoberaufſehern die Bauaufſeher Simon Eſſig Karlsruhe, Emil Grein in Freiburg, Philipp Weſch in Heidel⸗ berg, 1 Kanzleiaſſiſtenten die Kanzliſtinnen Maria Karle in Baden und Maria Handloſer in Konſtanz. uruhegeſetzt wurde Muſiklehrer Erwin Haas in Lahr 3 auf Anſuchen. * Schwetzingen, 17. Aug. Ein tragiſcher Fall wird aus Sand⸗ auſen gemedet: Der 14 Jahre alte Sohn des Werkmeiſters Joh. öhler wurde auf dem Felde beim Spatzenſchießen angetroffen. hatte deshalb Strafe zu gewärtigen. Dies ging dem ſonſt braben — anſtändigen Jungen ſo zu Herzen, daß er ſich am vergangenen Kamsdag im elterlichen Hauſe erhängte. Geſtern wurde das ind unter großer Beteiligung ſeiner Schulkameraden beſtattet. „Hockenheim, 17. Aug. Am Sonntag unternahm der etwa 55 Jahre alte Sohn des Stodtparkwirtes in Hockenheim, Oskar Sämon, mit ſeinem Freunde Ernſt Götzmann eine Motorrad⸗ ſcere nach Worms. Simon ſaß auf dem Sagiueſih. Auf der Land⸗ awiſchen Worms und Mainz ſind die beiden Fahrer auf bis⸗ 6⁵ unaufgeklärte Weiſe geſtürzt. Simon war ſofort tot, beicnann erlitt ſchwere Verletzungen und kehrte geſtern nach Hocken⸗ zurück. Ri„Mosbach, 17. Aug. Die neue Autolinie Mosbach⸗ ſeintters bach⸗ Buchen ſoll nach Blättermeldungen geſichert in. Wie wir hören, haben die beteiligten Gemeinden die ver⸗ langte Gorantieſumme zugeſagt. Langenbrücken, 15. Aug. Hier konnten durch Bürgermeiſter dlegelmager folgende Ehrungen an Mitglieder der Freiw. Abaue rw ehr ausgegeben werden: für 50jährige Dienſtleiſtung an am Häußler, Karl Woll und Lorenz Walther; für 25jährige leiſt an Johann Schäfer, Wilhelm Dickgießer, Anton neimung. Fran Brückmann, Wilhelm Kenz, Martin Bellmer Du Valentin Gottſelig; für 20jährige Dienſtleiſtung: an Wilhelm Di mm, Max Zimmermann, Eugen Dickgießer und Albert Herling. dail Ehrenzeichen beſtanden in Hilfskreuz, Ehrenzeichen oder Me⸗ derton der Gemeinde. Anſchließend fand noch ein ſtimmungsvoll aufenes Feſtbankett ſtatt. ſeine, Karlsruhe, 17. Aug. Nachdem der Reichstag den Antrag bn. Verkehrsausſchuſſes, der die Erbauung einer feſten einbrücke für den Eiſenbahn⸗ und Straßenverkehr bei n gkau für eine dringliche Angelegenheit erklärt und fordert, daß ſſeem den Nacht un Reichshaushaltsplan 1926/7 ein erſter Neberag für die oſken des Brückenbaues eingeſtellt wird, der kamthsregterung zur Berückſichtigung überwieſen hat, iſt die Handels⸗ nigterer Karlsruhe bei den maßgebenden Behörden wegen beſchleu⸗ er Inangriffnahme des Bauwerkes vorſtellig geworden. mit ktenau i.., 17. Aug. Als der Landwirt Hermann Heck es 10 0en beſchäftigt war, ſtach eine Horniſſe das Pferd und brachte in Aufregung, daß es in wildem Galopp davonraſte. Es über⸗ ——10 drei auf der Straße ſpielende Kinder, jedoch ohne dieſe zu N en. Ein junger Burſche namens Karl Schnaible brachte zuſtell ut auf, ſich dem Pferde mit ausgebreiteten Armen entgegen⸗ gelanten, um es aufzuhalten. Da es ihm jedoch nicht ohne weiteres endlich ſchwang er ſich auf das Pferd und brachte es auf dieſe Weiſe junge pzum Stehen. Durch dieſe mutige Tat hat der erſt 17jährige Mann ein großes Unheil verhütet. der zllsterlsdorf. 17. Aug. Im Alter von 83 Jahren iſt hier einer Flur. ſteſten Männer der Gemeinde und Veteran von 1866 und 70, und wart a. D. Gabriel Riffel geſtorben. Der Militärverein einf Kriegerverein gaben durch ihre Beteiligung dem Begräbnis ierliches Gepräge. rath Weil-Friedlingen, 17. Aug. Dem Alexander Herzogen⸗ einen zyon, Höningen gelang es dieſer Tage zum fünften Male, Menſchen vom Tode des Ertrinkens zu erretten. Sch Airrlach. 15. Aug. In noch unaufgeklärter Weiſe brach in der Erntenss des Julius Hoffner Feuer aus, das, von aufaeſtapelten der auorräten genährt, ſo raſch um ſich griff, daß die Scheune und gelan ngebaute Schuppen ein Raub der Flammen wurden. Doch iſt wenigſtens, das Wohnhaus zu retten. Der Geſchädigte 1Der nur wenig verſichert. Ueb ebettlingen, 15. Aug. Als weiterer Beteiligter an dem Metz rfall auf den Förſter Huber wurde der Bürgermeiſter ger von hier verhaftet. Aus der Pfalz Großbrände * Neuſtadt a.., 17. Aug. Heute morgen brach bei dem Säge⸗ werksbeſitzer Weber Großfeuer aus bis jetzt noch unbekannter Urſache aus. Es verbrannten etwa 100 Ster. Der Neuſtadter Motorſpritze gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Das Stammholz konnte gerettet werden. * Deidesheim, 17. Aug. In der Nacht von Montag auf Diens⸗ tag entſtand aus bisher unbekannter Urſache in der Schreiner⸗ werſtätte der Gebrüder Schneider Großfeuer. Das Jeuer vernichtete zunächſt die Werkſtätte mit ſämtlichen wertvollen Maſchinen und griff auf eine Scheune und das zweiſtöckige Doppel⸗ wohnhaus über, deſſen oberes Stockwerk ebenfalls niederbrannte. Auch ſämtliche Holzvorräte und Fertigfabrikate fielen dem Feuer zum Opfer. Die Ortsfeuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, ein weiteres Uebergreifen des Brandes zu verhindern. Infolge der Waſſerſchäden iſt auch der nicht abgebrannte Teil des Doppelwohn⸗ hauſes unbenutzbar geworden. *Hochſpeyer, 16. Aug. Geſtern nachmittag brannte das zweiſtöckige Doppelwohnhaus von Hch. Jeblick und Spöttel faſt bis auf die Grundmauern nieder. Der Sachſchaden iſt be⸗ deutend. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch unbekannt. * * Ludwigshafen, 17. Aug. In der Nacht vom 15. auf 16. Aug. erhängte ſich in ſeiner Wohnung in Mundenheim ein 36 Jahre alter, verheirateter Techniker aus unbekannter Urſache.— Geſtern nachmittag verſuchte ſich eine 26 Jahre alte Ehefrau in ihrer Woh⸗ nung aus dem nördlichen Stadtteil durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde im bewußtloſen Zuſtande in das Krankenhaus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht mehr,— Am 15. Aug. erbrach der ſeitherige Arbeitskollege des am Samstag früh tödlich verunglückten Metzgerburſchen den Koffer des Verunglückten und ſtahl daraus den Betrag von 160 Mark. Der Täter iſt flüchtig. * Neuſtadt a. d.., 17. Aug. Der Fuhrmann Gebel aus Simmeldingen nahm geſtern abend mit einer leeren Weinfuhre von Neuftadt kommend auf der abſchüſſigen Neuſtadter Straße einige junge Simmeldinger aus Gefälligkeit mit. Einer der Mitfahrenden namens Haberer, der etwa 20 Jahre alt iſt, fiel auf der ab⸗ ſchüſſigen Straße vom Wagen und verunglückte tödlich. Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. * Kaiſerslautern, 17. Aug. In der Nacht auf Samstag drang ein von ſeiner Frau geſchiedener Mann in deren Wohnung, wobei es zwiſchen beiden zu Tätlichkeiten kam. Im Verlaufe des Streites griff die Frau nach einem Tranchiermeſſer und verſetzte dem Manne drei Stiche. Einer dieſer Stiche, der in die rechte Hüfte ging, iſt lebensgefährlich. * Duchroth, 15. Aug. Der 23 Jahre alte Ackerer Karl Geib war während eines Gewitters mit ſeinem Knecht auf dem Felde mit Kornaufladen beſchäftigt. Ein Blitzſtrahlttötete Geib auf der Stelle, während der Knecht eine Lähmung an der Hand erlitt. Die Gabel, die er hielt, iſt vollſtändig verbrannt. * Rinnkhal. 15. Aug. Der Schaden, den die Wildſchweine an Hafer und Kartoffeln bisher angerichtet haben, wird auf 500 M. geſchätzt. Um die Kartoffeln bis zur Reife in Schutz zu nehmen hat die Ortspolizeibehörde die Nachtwache eingerichtet. Für jede Nacht werden hierzu 14 erwachſene männliche Perſonon und zwei Mann die die Kontrolle ausüben, beordert. Nachbargebiete SwW. Worms, 16. Aug. In Bechtheim ſtürzte ein 60jähriger Einwohner ſo unglücklich vom Gerüſt, daß der Tod ſofort eintrat. * Gimbsheim, 16. Aug. Schwer betroffen wurde die Familie des Lehrers Dexheimer. Eine Nichte im Alter von 23 Jahren, die ſchon einige Jahre bei ihnen iſt, wollte im Keller etwas holen. Sie fiel die Treppe hinab und war ſofort tot. *Bensheim, 16. Aug. In der hieſigen Umgebung wird ver⸗ ſtärkt über die wirtſchaftlichen Folgen der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche geklagt. Aus manchen Orten wird über zahlreiches Ein⸗ gehen der Tiere berichtet. Vielerorts iſt kein Gehöft mehr frei von der Seuche. Eine deutliche Illuſtration erführt die Not der Land⸗ wirtſchaft durch die anwachſende Zahl der Zwangsverſteige⸗ rungen von Grundſtücken. Insbeſondere wird über vermehrtes Auftreten der Schädlinge berichtet, wobei die Weinbauern alles auf⸗ bieten müſſen, um in dieſem Jahre nicht alles zu verlieren. * Nierſtein, 17. Aug. Am Montag gelangten einige in der hieſigen Gemarkung gelegene Weinberge zur Zwangsver⸗ ſteigerung. Im ganzen kamen 50 Weinberge, darunter ſolche aus den beſten Lagen, zum Ausgebot. Der Erlös für die etwa 25 Margen große Geſamtfläche betrug 100 950 ½, je Morgen alſo 4000 J¼, für das Klafter 10 l1. sw. Monsheim, 17. Aug. Der hier wohnhafte Elektromonteur Apfel, dem zur Laſt gelegt worden war, ſeine Haushälterin namens Sauerwein. zu haben, und der ſich dann in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht eine Kugel in den Kopf geſchoſſen hatte, iſt in der Irrenamnſtalt in Alzey geſtorben. pfel war ſeit ſeiner Verwundung im Wormſer Krankenhaus, mußte dann, da er Tob⸗ ſuchtsanfälle bekam, in die Alzeyer Irrenanſtalt verbracht werden. Die Kugel war noch nicht aus dem Kopfe entfernt. Darmſtadt, 16. Aug. Der Geſamtodenwaldklub hat auf der Neunkirchener Höhe dem verdienſtvollen Schöpfer der Mar⸗ kierungslinien Seibert ein Denkmal, den Seibertgedenkſtein, errichtet. Die Einweihung des Ehrenzeichens findet am Sonntag, 22. Auguſt, ſtatt. * Hanau, 17. Aug. Der hieſige Gold⸗ und Silberwarenfabri⸗ kant Hoſſe erlitt geſtern nachmittag in der Nähe der ehemaligen Pulverfabrik einen ſchweren Motorunfall, als er einem Laſtkraftwagen ausweichen wollte. Schwer gerletzt mußten er, ſeine Frau und ſeine beiden Kinder, die im Beiwagen mitfuhren, in ſeine Wohnung gebracht werden. eeereeeeeeeeeeeee Gerichtszeitung Jranzöſiſches Militärpolizeigericht für die Pfalz in Oandau Zum dritten Male ſtand am Montag das Verſahren gegen den Gauſekretär des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold, Adolf Schul⸗ macher zur Verhandlung. Bekanntlich wurde nach einer Kund⸗ gebung der Ortsgruppe Ludwigshafen gegen die Flaggenverordnung des Kabinetts Luther durch die Reichsbannerkapelle getrommelt und gepfiffen. Schumacher wird zur Laſt gelegt, das Verbot nicht recht⸗ zeitig und nachhaltig bekannt gegeben zu haben und dadurch die Uebertretung des Verbotes des franzöſiſchen Verbindungsofftziers verſchuldet zu haben. Das Urteil lautete auf 15 M. Geldſtrafe.— In der letzten Verhandlung hatte der Skaatsanwalt eine Geldſtrafe von 300 Mk. beantragt. Der Winzer Valentin Kiefer aus St. Martin erhielt 13 Mk Geldſtrafe oder vier Tage Gefängnis, weil der Kriegerverein St. Martin, deſſen Vorſitzender er iſt, das Lied„Siegreich wollen wir Frankreich ſchlagen“ geſpielt hatte. Viel Geſchrei um nichts! Die%½jährige Elſe W. in Siedlung Döllnitz bei Halle ſchlägt das ſchwächere Töchterchen der Nachbarin auf die Hand. Letztere klagts ihrer Mutter. Als dieſe dann die Elde darob zur Rede ſtellen will, antwortet dieſer Frechdachs:„Das habe ich nicht ge⸗ tan, Du Dreckſchwein,“ ſtreckt ihr die Zunge aus und läuft dann ins Haus in den vermeintlichen Schutz der Mutter. Die Frau folgt ihr aber und ſagt der Mutter der Elſe, wie frech ſich ihr 4½jähriger Sproß benommen hat; die Mutter verbläut den Tauge⸗ nichts gehörig die Kehrſeite des Körpers, um ihn ein für allemal ſolche Ungezogenheiten auszutreiben. Die Hiebe mögen etwas derb ausgefallen ſein; denn die ohnehin nerpöſe und durch Arheit viel geplagte Frau war zu ſehr erregt. Da meldet denn eine der Frau W. nicht wohlgeſinnte andere Frau in einem anonhmen Brief dem Oberlandjäger, daß die Elſe von ihrer Mutter fort⸗ geſetzt, ſo auch jetzt wieder, arg mißhandelt worden ſei. Der Be⸗ amte meldet den Vorfall pflichtgemäß, veranlaßt auch, daß das Kind unterſucht wird, und dann folgt die Anklage wegen einer das Leben des Kindes gefährdenden Behandlung, obgleich der Arzt auch nur von Züchtigung ſpricht. So ſtand denn die Mutter der Elſe vor Gericht, und der Vertreter der Anklage wollte die Frau ſogar ins Gefängnis geſchickt wiſſen. Der Richter las jedoch nicht aus dem Atteſt, daß eine Mißhandlung geſchehen ſei und hatte auch Verſtändnis dafür, daß ſolches Benehmen eine Mutter wohl ia die größte Erregung bringen kann. Er erkannte deshalb auf Frei⸗ ſprechung. § Amksgericht Wolfach(Schwarzwald). Vor dem Amtsgericht Wolfach wurde ein in ſeinen weitgreifenden Auswirkungen und Schädigungen der Geſchäftswelt bemerkenswerter Fall perhandelt. Der Schreibmaſchinenmechaniker Johann Geora Senn aus Schwen⸗ ningen am Neckar hatte ſich wegen Wucher und Betrugs vor Gericht zu verantworten. Senn bhat den ganzen mittleren und ſüdlichen Schwarzwald, die Gebiete im Kinzigtal, Gutachtal, Wolſach, Triberg, die Baar. die Bodenſeegegend, die Gebiete von St. Blaſien bereiſt und bei Geſchäftsleuten und Behörden ſich mit Schreibmaſchinen⸗ ausbeſſerungen und ⸗reinigen abgegeben. Dabei hat er Preiſe ge⸗ macht, die nach Ausſagen des Sachverſtändigen um ein Mehrfaches über die Tarifpreiſe hinausgehen und eine große Ueberfor⸗ deruna darſtellen. In dieſer Hinſicht lagen allein aus Wolfach vier Fälle vor, die aber infolge der Aufhebung der Verordnung über die Preistreiberei für den Angeklagten ſtraflos blieben. Eine ganze Anzahl ähnlicher Fälle hat ſich herausgeſtellt. die aber nicht anhängig gemacht wurden. In dieſen Ueberforderungen ſah der Staatsanwalt ebenfalls den Tatbeſtand des Betruges für gegeben. In zwei anderen Fällen aus Wolfach und Tribera laa glatter Betrug vor. Dieſe führten auch zur Verurteilung zuſieben Monaten Gefäng⸗ nis. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr beantragt. Bei der Straf⸗ bemeſſung wurden einmal die Vorſtrafen des Senn wegen Betrugs. Unterſchlaaung und Urkundenfälſchung berückſichtiat und weiter die Gefährlichkeit des Treibens des Angeklagten, gegen den, wie der Vorſitzende ausführte, der reelle Geſchäftsmanngeſchützt werden müſſe. Sportliche KRunoͤſchau Lawntennis *Tennis⸗Cänderkampf Ungarn.—Deutſchland. Am 4. und 5. Sep⸗ tember findet in Budapeſt der Tennis⸗Länderwettkampf Ungarn Deutſchland ſtatt. Zur Vertretung der deutſchen Farben hat der deutſche Tennis⸗Bund die beiden Mannheimer Meiſterſpieler Dr. Buß und St. Oppenheimer, die bereits an dem Länderwett⸗ ſpiel Deutſchland—Oeſterreich erfolgreich teilgenommen hatten, in die deutſche Mannſchaft berufen. Leichtathletik *B. f. R. erfolareich beim„Kickersinternalionalen“. Bei den internationalen Kampfſpielen des Sportvereins Stuttgarter„Kickers“ ſchnitten die Junioren und Jugendlichen des Vereins für Raſenſpiele Mannhbeim, bei bis zu ſiebzigfacher Konkurrenzbeteiligung, alänzend ab. Neben 2 zweiten und 3 dritten Plätzen verdient vor allem die glänzende Leiſtung der 4 mal 100 Meter⸗Staffel. Jugendklaſſe A, ganz beſonderer Erwähnung. In der Beſetzung Seroarger, Wen⸗ rich. Kangenbein und Lenz, wurde die Staffel in der hervorragenden Zeit von 45,8 Sekunden gewonnen. Neues aus aller welt — Das erſte Rotorbook auf dem Vodenſee. Im Hafen von Ar⸗ bon liegt ſeit Tagen das erſte Rotorboot„Undine“. E⸗ wurde von dem Fabrikanten Vogt⸗Gut daſelbſt erbaut nach der Erfin⸗ dung des deutſchen Ingenieurs Flettner. Vorerſt handelt es ſich mit um reine Verſuchsfahrten, die noch nicht abgeſchloſſen ind. — Anterſchlagungen beim Finanzamk Nürnberg. Der verhei⸗ ratete Oberſteuerſekretär Johann Gemeinbauer der durch Leichtſinn auf die ſchiefe Ebene geraten war, hatte ſich jetzt mit ſeiner Geliebten und einer Anzahl von Helfern und Helfersbelfern vor den Schranken des Gerichtes zu verantworten. Der Angsklagte diente zwölf Jahre beim Militär, zeichnete ſich im Kriege hervor⸗ ragend aus und kam 1920 zum Finanzamt Nürnberg. Infolge der damaligen Verhältniſſe wurde er raſch Oberſekretär und mußte im Juni 1924 das Einkaſſieren der Hausſteuer uſw. erledigen. Durch ſchlechte Geſellſchaft wurde er verleitet, Gelder aus der Kaſſe zu entwenden und falſche Buchungen vorzunehmen. Das erſtemal waren es 300 Mk., zur Beſchaffung eines Leichtkraftrades, ſpäter faſt täglich 100 bis 300 Mk., die er für Ausflüge uſw. verpulverte. Er kaufte ſich drei bis vier Motorräder, ſpäter auch einen Kraft⸗ wagen für 15000 Mk., ſo daß die Unterſchlagungen ſchließlich 140 000 Mk. erreichten. Als ihm der Boden zu heiß wurde, ging er mit 40 000 Mk. flüchtig, ſtellt ſich aber nach einſgen Tagen reue⸗ voll der Kriminalpolizei. Der Angeklagte war in der Verhandlung unumwunden geſtändig. Die 40 000 Mk., drei Krafträder und der Kraftwagen iſt wieder herbeigeſchafft worden. Das Urteil iſt erſt in einigen Tagen zu erwarten. — Begnadigung eines Mörderpaares. Das Ansbacher Mörder⸗ paar, der Elektrotechniker Joſef Arnold und die Inſtallateur⸗ ehefrau Babette Klump, die beide ein Verhältnis unterhielten und den Gatten der Klump im Frühjahre auf das ſchrecklichſte hinmor⸗ deten und dafür vom Schwurgericht Ansbach kürzlich zum Tode ver⸗ urteilt wurden, ſind durch Beſchluß des Miniſterrates begnadigt worden. Die Todesſtrafe wurde in lebenslängliche Zuchthausſtrafe verwandelt. — Weitere Opfer des Sumpffiebers. Nach Meldungen der ⸗München⸗Magdeburger Abendzeitung“ aus Regensburg hat das Sumpffieber auch in den oberpfälziſchen Gebieten Opfer gefordert. Die Krankheit greift dort in ſtarker Weiſe um ſich. In Regensburg ſelbſt ſind wenige Fälle bekannt geworden, dagegen greift die Epide⸗ mie in den Landbezirken der Donau um ſich, wo nicht ſelten bis zu 50 Prozent der Bevölkerung davon befallen ſind. —FJrecher Raubüberfall in Leipzig. Ein Raubüberfall von bel⸗ ſpielloſer Dreiſtigleit wurde Dienstag vormittag in einem Grund⸗ ſtück der Pfaffendorfer Straße in Leipzig verübt, Ein etwa 30 Jahre alter Mann betrat den Produktenladen der Witwe Katz⸗ mann, forderte Geld und bedrohte die Inhaberin mit einem Re⸗ volver. Es gelang der Frau, ſich unter dem Ladentiſch zu ver⸗ bergen, und um Hilfe zu ſchreien. Der fliehende Räuber wurde noch in der Pfaffendorfer Straße geſtellt und feſtgenommen. Es handelt ſich um den Handlungsgehilfen Hermann Mannhöfer, Die Waffe hatte der Täter von ſich geworfen. Sie wurde jedoch gefunden und beſchlagnahmt. — 1200 Entken geſtohlen. In der Nacht zum Dienstag iſt in Teupitz bei Berlin ein Diebſtahl verübt worden, der in der Kriminalgeſchichte obene Beiſpiel daſteht. Aus einer großen Enten⸗ farm haben in der Nacht unbekannte Verbrecher 1200 weiß e Enten geſtohlen und ſind mit ihrer Beute auf Kähnen unerkannt entkommen, — Hochwaſſer in Polen. Die Weichſel iſt bei Krakau aus den Ufern getreten und hat breite Strecken Land im Kreiſe Chrzanow überſchwemmt. Auch die niedrig gelegenen Stadtteile Krakaus find bedroht. In verſchiedenen Straßen hat ſich das Waſſer in die Kel⸗ lerräume der dort beſindlichen Häuſer ergoſſen. Jetzt iſt neben der Stawa auch die Solag aus ihren Ufern getreten. Im Ueber⸗ ſchwemmungsgebiet iſt die Ernte vollkommen vernichtet. Da es in Weſtgalizien immer noch heftig regnet, iſt mit einer Zunahme der Ueberſchwemmungsgefahr zu rechnen. Das Waſſer der Weichſel iſt bei Krakau bereits 5 Meter über den normalen Stand geſtiegen. — Beſtialiſche Wilddiebe. Wie aus Steinamanger ge⸗ meldet wird, haben Wilddiebe dem Förſter Julius Szombath auf eigenartige Weiſe böſe mitgeſpielt. Nachdem ſie ihn verprügelt hatten, banden ſte ihn völlig nackt an einen Boaum, wo er erſt nach drei Tagen aufgefunden wurde. Von Ameiſen gepeinigt, war der Arme bereits ohnmächtig und als man ihn wieder zu ſich brachte, erwies ſich, daß er ſeine Stimme verloren hatte. Die Gendarmerie hat die Verfolgung der Miſſetäter aufgenommen. 6. Seite. Nr. 377 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Auguſt 1928 Neue Mannh Handelsblatt eimer Seitung Klauſeln des Saarzoll⸗Fwiſchenabkommens Das am 5. Auguſt abgeſchloſſene Saarzoll⸗Zwiſchenabkommen empfäangt ſeine charakteriſtiſche Note durch das beigefügte Zeich⸗ nungsprotokoll. In deſſen Abſatz 1 erklären Deutſchland und Frankreich ausdrücklich ihre Bereitſchaft, eine umfaſſendere Regelung der Saarzollfrage gelegentlich der Verhandlungen über den endgültigen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag und nach Ab⸗ ſchluß des Eiſenpaktes ins Auge zu faſſen. Die vertragſchließenden Teile erkennen im Abſatz 3 verſtärkt ausdrücklich an, daß dieſe Vergünſtigungen„nur einen vorläufigen Ausgleich dar⸗ ſtellten zwiſchen ihren auseinandergehenden Auffaſſungen bezügtich der Berechtigung der Zollvergünſtigungen, die Deutſchland gegen⸗ über den aus der Saar in das deutſche Zollgebiet eingeführten Produkten ohne Zuſtimmung der franzöſiſchen Regierung gewähren könnte“. Wird hiermit nachdrücklich unterſtrichen, daß die end⸗ gültige und umfaſſende Regelung der Saarzollfrage durch dieſes Proviſorium in keiner Weiſe präjudiziert wird, ſo verwahrt ſich in dem— von der deutſchen Delegation unterzeichneten— Protokoll die franzöſiſche Regierung formell gegen eine Berechti⸗ gung der deutſchen Regierung, ohne ihre Zuſtimmung Zollvergünſti⸗ gungen für ſaarländiſche Erzeugniſſe zu gewähren, welche ſich nicht auch auf die gleichen oder ähnlichen Erzeugniſſe des ganzen franzöſiſchen Zollgebiets erſtrecken. Da jedoch ſogleich bemerkt wird, daß jede von der deutſchen Regierung dem Saargebiet gewährte autonome Zollvergünſtigung nur einen proviſori⸗ ſchen Charakter haben könne, ſo bedeutet die offizielle Verwah⸗ rung doch wohl den Verzicht der franzöſiſchen Regierung, Ein⸗ wendungen gegen die Fortgewährung der deutſchen Zollſtundungen an die im Zwiſchenabkommen nicht berückſichtigten Induſtriezweige zu erheben. Die theoretiſche Forderung der franzöſiſchen Regie⸗ rung nach Gleichſtellung ſaarländiſcher und franzöſiſcher Erzeug⸗ niſſe hinſichtlich der von Deutſchland gewährten Zollvergünſtigungen wäre übrigens deutſcherſeits ſowie ſeitens der Saarwirtſchaft, als ſachlich unbegründet und dem Geiſte des Sonderabkommens wider⸗ ſprechend, rundweg abzulehnen; ſie wird deshalb hierorts als ein letzter papierener Prokeſt kalſächlich erfolgte Milderung des Verſailler Friedensdiktaks nufgefaßt und hingenommen. In der Saarwirtſchaft enttäuſcht die anſcheinend willkürliche Bevorzugung gewiſſer Induſtriezweige. Schwer bemängelt wird die Ausſchaltung aller Eiſenerzeugniſſe ſowie der Wegfall der im Vorjahr vereinbarten Maſchinenformel (Liſte). Die Liſte B(Ausfuhr aus dem Saargebiet in das deutſche Zollgebiet) berückſichtigt vorzüglich die Abſatznotwendigkeit der ſaarländiſchen Glas⸗ und Keraminduſtrie. Die im vorjährigen Abkommen übergangenen(übrigens weſentlich in franzöſiſchen Händen befindlichen) Flaſchenglashütten erhielten ein zollfreies Ausfuhrkontingent von 6000 Tonnen nach dem Reiche. Weshalb die chemiſche, Papier⸗, Bürſten⸗ und Ziegelfabrikation berückſichtige wurde, andere kleinere Induſtriezweige des Saar⸗ gebiets jedoch nicht, erſcheint unberechtigt. Die Tabakinduſtrie, welche angeſichts des deutſchen Hochſchutzzolles keine Stundungen in Anſpruch nehmen konnte, erhielt erfreuliche Kontingente gegen mäßige Zollſätze(zum Ausgleich für die im Saargebiet mögliche Einfuhrfreiheit ausländiſcher Rohtabake). Alles in allem, wird das Saarzoll⸗Zwiſchenabkommen in den ſaarländiſchen Wirtſchaftskreiſen nur als eine proviſoriſche Abſchlagszahlung betrachtet, immerhin aber als ein unleug⸗ barer Fortſchritt gegenüber den vertragsloſen letzten 20 Monaten. Das Großwerk der Jarbeninduſtrie für Kohlenverflüſſigung. Wie in Halleſchen Wirtſchaftskreiſen verlautet, beabſichtige die J Farbeninduſtrie das geplante Großkraftwerk für Kohlenverflüſſi⸗ gung nicht in der Nähe ihres Leuna⸗Werkes bei Merſeburg zu er⸗ richten, ſondern bei Achterſtedt in der Gegend von Aſchers⸗ leben, weil die dortige Braunkohle zur Verflüſſigung beſonders gut geeignet ſei. Mit dem Bau werde noch in dieſem Herbſt be⸗ gonnen werden. Bekanntlich hat ſich die Geſellſchaft in der Gegend von Achterſtedt durch den Ankauf eines Rittergutes große Kohlen⸗ felder geſichert. „Bopp u. Reuther..bö.5. in Mannheim Die Firma Bopp u. Reuther o. H.., Armaturen⸗ und Waſſermeſſer⸗Fabrik in Mannheim⸗ Waldhof, hat ihr Unternehmen mit der Firma Reutherwerk G. m. b.., ebenfalls Mannheim⸗Waldhof, zu einem Unternehmen ver⸗ einigt, das die Firma Bopp u. Reuther G. m. b. H. trägt. 5 -g- heidelberger Aukomobil⸗ und Garagen-Ach. in Heidelberg. Wie Uns mitgeteilt wird, wurde die Firma Fr. W. Volk AG. von einer Heidelberger Intereſſentengruvve erworben. Es iſt beabſich⸗ tigt, das Unternehmen mit Werkſtätten, Lackiererei und Garagen auszubauen. Der Name der Firma wurde geändert in Heidelberger Automobil⸗ und Garagen⸗AG. Zum Vorſtand der Geſeellſchaft ſind beſtellt: Dr. O. A. Schmidt und K. Lindauer in Heidelberg. Zum Vorſitzenden des AR. RA. D. Fehſenmeier, Heidelberg. ꝛ0:„Bömag⸗Rikko, Maſchinenbau Acz. in Böblingen.“ Die geſtrige o. HV. der Böblinger Maſchinenbau⸗AG. ge⸗ nehmigte den Abſchluß für das vierte GJ., das bei 127 299 Rohgewinn mit einem Reingewinn(Vortrag) von 3833/ ab⸗ ſchließt. Um das engere Zuſammenarbeiten mit der G. Rieker G. m. b. H, Maſchinenfabrik in St.⸗Cannſtatt, der Herſtellerin der„Rikko“⸗Kältemaſchinen, auch äußerlich zum Aus⸗ druck zu 5 wird die Firma geändert in Bömag⸗Rikko, Maſchinenbau AG. 21: Die Lage bei der Faun⸗Werke Ach. in Ansbach. Der von der Geſellſchaft angeſtrebte Zwangsvergleich iſt bekanntlich Mitte vorigen Monats rechtskräftig geworden, nach welchem die Gläubiger mit 50 v. H. einſchließlich einer Aktienbeteiligung von 20 v. H. ihrer Forderungen abgefunden werden. Wie ſchon kurz gemeldet, wird der HV. am 15. Sept. die Zuſammenlegung des AK. von 2 100 000% im Verhältnis von 12:1 vorgeſchlagen, wo⸗ öon jedoch die Anteile der Gläubiger nicht betroffen werden, ſo daß das AK. eine Höhe von 752 000 erreichen wird, mit welchem gemäß dem Vergleichsvorſchlag die Gläubiger die Stimmen⸗ mehrheit beſitzen. Der Auftragseingang belebt ſich immer mehr, ſo daß jetzt und in nächſter Zeit mit der halben Belegſchaft bei voller wöchentlicher Arbeitszeit gearbeitet werden kann. Ein ſehr reges Intereſſe hat der auf den Markt gebrachte Klein⸗Sanitäts⸗ wagen gewonnen, von dem infolgedeſſen eine Serie in Arbeit genommen werden konnte. )o( Die Sanierung der Vereinigten Landsberger Pflug ⸗ und Münchener Eggenfabriken. Die angekündigte Sanierung bei der dem Stumm⸗Konzern naheſtehenden Geſellſchaft wird mit zum Gegenſtand der o. HV.(4. Sept.) gemacht. Zur Beſeitigung der Unterbilanz von 550 000& ſollen die bisherigen VA. von 37 500% eingezogen und die StA. im Verhältnis von:1 auf 300 000 zuſammengelegt werden. Alsdann ſoll das AK. durch Ausgabe von 50 000 StA. und 350 000 neuen VA. auf 700 000 erhöht werden. Hierzu verlautet, daß den Aktionären ein Bezugsrecht eingeräumt werden ſoll. 21: Geſchäftsbelebung bei Philipp Holzmann Acßd. in Frank⸗ ſurt a. M. Der Beſchäftigungsgrad der Firma hat ſich im Sinne der in der letzten HV. ausgeſprochenen Erwartungen gehoben. Es konnte auch eine ganze Reihe Inlandsaufträge hereingenommen werden, ſo daß die Geſellſchaft über den durchſchnittlichen Friedens⸗ ſtand beſchäftigt iſt. U. a. handelt es ſich nach der F. Z. um Tiefbauarbeiten an der Mittleren Iſar im Werte von 5 Mill. l, um Baggerarbeiten in Le Havre im Gegenwerte von 6 Mill. auf Reparationskonto und um Berliner Siedlungsarbeiten im Gegenwerte von 11 Mill. 4.— In wieweit die in der letzten HB. behandelte Frage einer neuerlichen Erwägung der Gewinnausſchüt⸗ tung auf Grund der angeführten Geſchöftsbelebung wieder auf⸗ gegriffen werden wird, iſt bisher noch nicht erſichtlich. Von der Verwaltung wurde bekanntlich die gelegentliche Prüfung dieſer * G. beträgt unverändert 19.5 Mill. Fr. Frage, allerdings ohne bindende Erklärung, zugeſichert. Die Aktien des Unternehmens werden, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Reichsrates, gemäß Beſchluß des Berliner Börſenvorſtandes, zum Terminhandel eingeführt. * Iduna dividendenlos. Am 23. Auguſt werden die Iduna All⸗ gemeine Verſicherungs.⸗G. und die Idung Transport⸗Rückver⸗ ſicherungs⸗A.⸗G. in Halle ihre Bilanzſitzungen abhalten. Wie man hört, kommt die Ausſchüttung eines Gewinnanteiles nicht in Be⸗ tracht. In der Vermögensauffſtellung wurde jedoch durch Abſchrei⸗ bungen der geſamten Erwerbsproviſtion im Unfall⸗ und Haftpflicht⸗ zweig, die in der vorhergehenden Vermögensaufſtellung noch mit rund 300 000 RM. erſchien, eine weſentliche Stärkung des Unter⸗ nehmens erzielt. Größere Beträge wurden auch auf das Inventar abgeſchrieben. * Amerikaniſche Anleiheverhandlungen des Siemens⸗Konzerns. Zurzeit finden Verhandlungen über den Abſchluß einer Amerika⸗ Anleihe der Siemens⸗Gruppe ſtatt. Die von anderer Seite bereits gemeldeten Ziffern entſprechen jedoch nicht den Tatſachen; die Unterhandlungen ſind noch nicht ſo weit fortgeſchritten, daß über den Betrag der aufzunehmenden Anleihe ſchon eine Entſcheidung getroffen wäre. Die Verhandlungen werden übrigens ſchon einige Zeit geführt, da dem Konzern ſtändig Angebote über die Auflegung amerikaniſcher Anleihen zugehen und ſelbſtverſtändlich ein gün⸗ ſtiger Zeitpunkt bzw. günſtige Bedingungen abgewartet werden ſollen. Bei dieſem Anlaß werden die ſehr weitgehenden Börſen⸗ gerüchte über Fortſchritte in den Elektrotruſtbeſtrebungen noch⸗ mals in Abrede geſtellt. Bei der Schwierigkeit der Materie ſei es klar, daß eine Fühlungnahme unter den führenden Perſönlikeiten der Elektroinduſtrie nur allmählich zu einem Verdichten der Pläne führen könne.— In Wallſtreet⸗Kreiſen verlautet übrigens, daß ähnlich wie bei der Truſtanleihe, ſo auch bei der Anleihe des Siemens⸗Konzerns deutſche u. amerikaniſche Bankgruppen hierbei zur Hälfte beteiligt werden. :: Vorläufig keine Aebernahme der„Rheinmekall“ Lokomotiv⸗ fabrik durch Rußland. Gegenüber den urſprünglichen, von offiziöſer ruſſiſcher Seite gebrachten und eigentlich recht poſitiv klingenden Meldungen über einen Ankauf der Lokomotivpfabrik der Rheiniſchen Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik AG. in Düſſeldorf durch die Sowjet⸗Union wird nunmehr aus Moskau gemeldet, daß die ſchwierige Finanzlage es Rußland nicht geſtattet, den Kauf perfekt zu machen. Die Verhandlungen mit der Geſellſchaft ſeien als beendet auzuſehen. Von gut unterrichteter Seite verlautet weiter, daß die Sowjet⸗Regierung ſich grundſätzlich zum Ankauf der Werke entſchloſſen hatte und nur durch die widrigen Finanz⸗ verhältniſſe gezwungen worden ſei,„den Ankauf auf einige Zeit zu verſchieben“. Die ukrainiſchen Regierungsſtellen ſeien mit dieſem Angelegenheit zum Gegenſtand einer Verhandlung mit dem Zentralvollzugs⸗Komitee machen. Nach der obigen Meldung hat es den Anſchein, als ob die Sowjet⸗Union ihr Intereſſe an den Lokomotiv⸗Maſchinen⸗Anlagen von Rheinmetall doch noch nicht völlig aufgegeben hat, wenn auch einſtweilen an eine Verwirk⸗ lichung dieſes Projektes danach nicht zu denken iſt. ꝛ0: Ber. Böhler Stahlwerke AG. in Jürich. Die 1924 ge⸗ gründete Holding⸗Geſellſchaft der Böhlerwerke ſchließt 1925 mit einem Reingewinn von 1 658 665(879 786) Franken. Der Reſerve⸗ fonds erhöhte ſich auf 130 000(43 989) Fr. Es wird eine Dividende von 5(5) v. H. auf die VA. und 8,5(4,25) v. H. für 7 Jahr auf die StA. verteilt. Beteiligungen erbrachten 1,78 Mill. Fr., Zinſen 187 379 Fr., dagegen erforderten Unkoſten 75 795 Fr. Das AK. Kreditoren erſcheinen mit 136 825(100 423) Fr., Beteiligungen mit 17,17(15,41) Mill. Fr., Vorſchüſſe an Tochtergeſellſchaften mit 5,06(4,17) Fr. Die HV. Die beſtehenden nom. 1,5 Mill. Fr. V. werden in StA. zum gleichen Nennwert mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1926 umgewandelt, und zwar unter vollſtändiger Gleichſtellung des Stimmrechtes derart, daß jede Aktie in Zukunft eine Stimme. gewährt. ꝛ: Der Streit um die Verwallung der Bugſier⸗Reederei⸗ und Bergungs-⸗Acd. Kürzlich wurden, wie von uns berichtet, durch Ur⸗ teil des Landgerichts Hamburg die HV.⸗Beſchlüſſe der Bugſier⸗Reede⸗ rei⸗ und Bergungs⸗AG., die auf Abberufung des Vorſtandes und Er⸗ nennung des Hauptaktionärs Schuchmann abzielten und mit der Stimmenmerheit des Majoritätsbeſitzers gegen die Stimmen der üb⸗ rigen Aktionäre zuſtande gekommen waren, für ungültig erklärt. Nunmehr hat, wie uns mitgeteilt wird, Schuchmann dem Vorſtand ſchriftlich das Angebot gemacht, der Geſellſchaft auf drei Jahre eine Dividendenausſchüttung von 8 Prozent unter der Be⸗ dingung zu garantieren, daß die vom Gericht für nichtig erklärten Beſchlüſſe als gültig anerkannt werden. Der Vorſtand hat dieſes Erſuchen zurückgewieſen, da das Anſinnen, die nichtigen Beſchlüſſe als gültig anzuerkennen, dem Intereſſe aller übrigen Aktionäre mit Ausnahme der Gruppe Schuchmann widerſpreche. * Das Ergebnis der Poſtanleihe Die zur Zeichnung aufge⸗ legten 80 Mll. RM. Schatzanweiſungen der Reichspoſt ſind bis auf einen Teilbetrag begeben worden, der von der Bankengruppe über⸗ nommen wurde. Für den größten Teil des gezeichneten Betrages häkben ſich die Zeichner einer ſechsmonatigen Sperrfriſt unter⸗ worfen. Wenn auch das Ergebnis im ganzen noch befriedigt, ſo geht doch aus dieſer Emiſſion klar hervor, daß das Anlagebedürfnis am inländiſchen Kapitalmarkt durch die zahlreichen Emiſſionen der letzten Zeit ſtark zurückgegangen iſt. 2: fein Tabakmonopol in Deutſchland. Wie von maßgebender Seite verlautet, entbehren die Gerüchte über die Einführung eines Tabakmonopols in Deutſchland jeder Grundlage und ſind voll⸗ kommen aus der Luft gegriffen. :: Deufſchlands Ein⸗ und Ausfuhr von Jucker. Aus den für das laufende Betriebsjahr 1925/26 bisher bekannt gewordenen amtlichen Berechnungen, die vom 1. September 1925 bis 30. Juni 1926 reichen, läßt ſich feſtſtellen, daß die Einfuhr von Zucker in Deutſchland in den angegebenen zehn Monaten den Umfang von rund 1,48 Mill. Ztr. betragen hat, gegen rund 1,78 bezw. 0,31 und 1,62 Mill. Ztr. in den entſprechenden zehn Monaten der drei vorangegangenen Betriebs⸗ jahre. Die in dieſem Jahre eingeführt. Zuckermengen ſtammten zum größten Teil aus der Tſchechoſlowakei, kleinere Poſten aus Polen und ſelbſt in Geſtalt von Rohrzucker aus Kuba und Java, durch holländiſche Vermittlung.— In den gleichen zehn Monaten ſind aus Deutſchland im ganzen rund 1,32 Mill. Ztr. Zucker ausge⸗ führt worden, gegen 6,74 bzw. 2,89 und 0,27 Mill. Ztr. in den entſprechenden zehn Monaten der drei vorangegangenen Betriebs⸗ jahre. Bis zum Ende des ablaufenden Betriebsjahres(alſo für die beiden letzten Monate Juli und Auguſt zuſammen) dürfte im gan⸗ zn noch eine Ausfuhrhöhe von rund 1 Mill. Ztr. feſtgeſtellt werden önnen. * Förderung der Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und d⸗ Randſtaaten. Unter Führung ihres Pröſtdenten, Saaatsſckretürs. Dr. Töpfer, unternimmt eine größere Anzahl von Mitgliedern der Fn⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer eine auf zehn Tage berechnete Propaganda⸗ und Studienreiſe nach Finnland, Eſtland und Lettland, die den Zweck verfolgt, durch perſönliche Fühlungnahme mit den amtlichen und induſtriellen Kreiſen dieſer Länder die deutſchen Handelsbeziehungen und insbeſondere die Beziehungen zwiſchen der Hafenſtadt Stettin und den baltiſchen Ländern zu fördern und zu vertiefen. *Deutſche Bergwerkskonzeſſionen in China. Nach einer Meldung aus Hongkong iſt zwiſchen den Bergwerksdirektoren der Provinz Kwangſi und einer deutſchen Firma ein Vertrag auf fünf Jahre abgeſchloſſen worden, wongch die Cema ene(cutende Konzeſſion für die Ausbeutung von Blei⸗ und Antimonbergwerken gewährt wird. Der deutſchen Firma ſoll erlaubt ſein ihre Ablöſungsgelder zum Teil in Sach⸗ lieferungen zu entrichten, vor allem in Geſtalt von Flugzeugen. Proteſtierte ruſſiſche Wechſel. Die Handelsvertretung der AUdSSR. keilt gegenüber der in der Preſſe mitgeteilten Meldung Beſchluß aber unzufrieden und würden in der nächſten Zeit dieſe J erledigte die Regularien und ſtimmte der Gewinnverteilung zu. Rap talerhöhung der Dis eonto-Beſellſchaft um 35 auf 135 Mill.„I/ 10 Mill. I übernimmt Dillon Read Nunmehr beſchloß auch der Verwaltungsrat der Disconto⸗ Geſellſchaft eine Erhöhung des Kapitals vorzunehmen. Neu ausgegeben ſollen 35 Mill. 1 werden, ſodaß ſich das AK. alsdann auf 135 Mill. ſtellt. Den alten Aktionären ſollen 20 Mill.. im Verhältnis von:1 zu 130 v. H. zum Bezug angeboten werden. Von den reſtlichen 15 Mill.„ werden an Dillon Read u. Co. 10 Mill. zu einem Kurſe begeben, der nicht genannt wird, bei deſſen Bemeſſung jedoch, wie man verſichert, der Tageskurs berück⸗ ſichtigt worden iſt. Dillon Read werden nicht dieſe Aktien, ſondern an deren Stelle Zertifikate weiter verkaufen, die auf die Dauer von zwei Jahren nicht in die Aktien zurückgetauſcht werden können. Das Stimmrecht für die an Dillon Read gehenden 10 Mill. J bleibt in Händen der Verwaltung. Dillon Read hat weiter eine Option auf noch 2 Mill. Aktien erworben. Die donn noch übrig⸗ bleibenden 3 Mill. jungen Aktien bleiben zur Verfügung der Ver⸗ waltung. Die neuen Aktien ſind für 1926 voll gewinnberechtigt. Es wird verſichert, daß die Begebung an Dillon Read mit kei⸗ nerlei geſchäftlicher Bindung für die Disconto verknüpft ſei, auch nicht mit der Einräumung eines Aufſichtsmandats. Die Verwal⸗ tung ſei darauf bedacht geweſen, daß keinerlei Abhängigkeit dem amerikaniſchen Käufer gegenüber entſtände; ferner auch, daß nicht die nach Amerika verkauften Aktien zu ſchnell wieder zurückflöſſen, wie es in letzter Zeit bei verſchiedenen Emiſſionen zu beobachten war. Durch die erwähnte Bindung des Stimmrechts und durch die Einſchaltung der Zertifikate, die ja in Berlin nicht lieferbar ſein werden, glaube man beiden Geſichtspunkten genügend Rechnung ge⸗ tragen zu haben. Der Grund zu der Kapitalerhöhung läge einmal in dem bekannten Mißverhältnis zwiſchen Eigenkapital und fremden Mitteln und andererſeits darin, daß man es für richtig halte, die eigenen Mittel zu ſtärken, um einer weiteren Ausdehnung des Ge⸗ ſchäfts gegenüber gerüſtet zu ſein. FDSrr AA——————————————————————————————— über die in der UdSSR. proteſtierten Wechſel, in welcher beſonder⸗ betont wurde, daß auch Staatswechſel proteſtiert worden ſeien, mit, daß bisher kein einziger Staatswechſel weder im Inland noch ins⸗ beſondere im Ausland proteſtiert worden ſei. In der bei dieſer Gelegenheit angeführten Statiſtik handele es ſich um Wechſel von Unternehmungen, deren Geſchäftsanteile in öffentlicher Hand ſeien und die als juriſtiſche Perſonen(Truſt) nur mit ihrem eigenen Vermögen für ihre Verpflichtungen halten. Die Wechſelproteſte bezögen ſich auf rein interne Vorgänge in der ruſſiſchen Wirtſchaft und hätten keinen Einfluß nach außen hin. m Auslande würden alle Wechſel pünktlich eingelöſt und alle Verpflichtungen genau erfüllt. Das Wechſelrecht der Sowjetunion ſei, insbeſondere auch inbezug auf das Protaſtverfahren, dem deut⸗ ſchen Wechſelrecht ähnlich. Jahl und Betrag der Proteſte über⸗ ſchritten in keiner Weiſe die Grenze des Normalen. 21: Die Einführung des Goldſtandards in Indien. Wie der „F..“ aus London gemeldet wird, hat die Regierung von Indien auf Empfehlung der Königlichen Unterſuchungskommiſſion für die indiſche Währung beſchloſſen, den Goldbeſtand einzuführen, und zwor; im Rahmen von 1 Sh. 6 d. in Gold für eine Rupie. Der Berich empfiehlt ferner zur Durchführung des Goldſtandards die Errichtung einer Bank für Ankauf und Verkauf von Gold, die unabhängig von beſtehenden Imperial Bank of Indien verwandt werden ſoll. Aus im Umlauf befindlichem Papier⸗ und Silbergeld ſoll direkt da⸗ Gold konvertiert werden können, jedoch wird das Gold ſelbſt nicht in Umlauf gebracht. Die Rücklage des umlaufenden Goldes ſoll mit den Goldſtandardrücklagen amalgamiert werden. Die Zentraliſierung aller Banken zu einer Zentralreſervebank und die Ueberführung der Währungsreſerve ſoll bis Januar 1929 durchgeführt werden. 24: Bedenkliche Angebokle. vom Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes wird geſchrie⸗ ben: Eine Firma Bankhaus Wilhelm Tilſen AG. zu Kie fordert neuerdings in Rundſchreiben unter ſtark reklamenhafter Aufmachung zur Beteiligung an einer von ihr gegründeten Wert⸗ papier⸗Intereſſengemeinſchaft auf, deren Mitglieder durch Anteil⸗ ſcheine Eigentümer an ausländiſchen Wertpapieren werden ſollen, welche die vorgenannte Firma für Rechnung der Gemein? ſchaft erwirbt. Durch dieſe Konſtruktion ſoll, wie es in dem Rund⸗ ſchreiben heißt,„das Riſiko für den einzelnen ausgeſchaltet werden, ſein Geld auf eine Karte ſetzen zu müſſen, d. h. ſich auf ſeine eigene beſchränkte Urteilsfähigkeit und das Gedeihen eines von ihm gewählten Unternehmens zu verlaſſen; es ſoll die Gefahr falſcher Auswahl von Anlagewerten durch die Uebertragung auf die von Fachleuten geleitete Intereſſengemeinſchaft auf ein Minimum herab⸗ gemindert werden. Nach unſeren Erkundigungen erſcheint es mehr als fraglich, ob die genannte Firma und deren Vertreter berechtig ſind, auf ein derart weitgehendes Vertrauen des Publikums An⸗ ſpruch zu erheben. Ganz allgemein muß bei dieſem Anlaß vor der Beteiligung an Geſellſchaften zwecks gemeinſamen Erwerbs aus“ ländiſcher oder ſonſtiger Wertpapiere, wie ſie in letzter Zeit wieder⸗ holt von unbekannten oder fragwürdigen Firmen ins Leben gerufe worden ſind ſowie vor dem Erwerb von Anteilſcheinen derartige Geſellſchaften gewarnt werden. Das Publikum muß ſich gc darüber ſein, daß der Wert derartiger Anteilſcheine ausſchließli von der Zuverläſſigkeit und Kreditwürdigkeit der ausſtellenden Firma abhängt, und daß weder die hochtönende Bezeichnung eine ſolchen Firma, noch auch eine ſchöne Ausſtattung der ausgegebenen Anteilſcheine Gewähr dafür bieten, daß nicht das Vertrauen Erwerbers in ſchwerſter Weiſe getäuſcht wird. Deviſenmarkt Das Geſchäft am internationalen Deviſenmarkt war geſten, unverändert. Der franzöſiſche Franken liegt international etwa⸗ feſter, desgl. die ſpaniſche Währung. Im übrigen notieren heute⸗ 7„ 17. 18. 17. London-Parisſ179,.—177,25 Maild.-Schwz.] 17,.— 17.—] Lond.-Stockh. 2185 Lond.-Brüſſel 180,75 180.50 Holland-Schw. 207,75,207,65] Lond.-Madrid 31,85 12 5 Lond.⸗Maild. 148,25147.65] Kabel Holland 249,15249,25 Mailand-Paris 120,— 1908 Kabel Schweiz 517,50517,50 Lond.-Holland 12,11120,11] Brüſſel-Paris 99,50.75 Lond.-Schweiz 25,15 29.,14] London-Oslo. 22,15 22,15 Holland-Paris 496.— Paris-Schweig 14.10140, 10J Lond.-Kopenh.] 18.30l 38,30J Kabel London 485,85480, In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London.. 20, 41 20,40 Prag..12,440 12,44J Madrid. 64,05 91 Paris. 11.40 11,01] Sslo.. 92,— 92,10] Argentinen 1859,29 700 45 Zürich... 51.15 81,18J Kopenhagen.111,60111,6 Japan.. 201,50200, Mailand. 13.30 13,850 Stockholm„ 112,45112,45 Holland... 168.55(188,55J Brüſſel.. 11.30111,40 eereeeereeee Berliner Metallbörſe vom 17. Auguſt Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 5 1. f Kg 15 17. 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Mts. unsere liebe herzensgute, treubesorgte Mutter, Grossmutter, e Frau geb. Pfeiffer (Kleinern, Waldeck) im Alter von 68 Jahren. In tiefem Schmerz: Familie Wagner u. Geschwister EII 77 79 Mannheim, Berlin, Dayton, Ohio(U. S. A) Schimperstr. 14 Die Feuerbestattung findet Donnerstag, den 19. ds. 2 Uhr nachmittags statt. Mts., Scholl Lacher Fox ev. m. geſucht. Angeb. ſchäftsſtelle ds. Ang. unt. G. Blattes. ſtadt 3822 Blattes erbeten Statt Gestern früh entschlummerte sanft Frau Elsa Rossbach Karten. geb. Gecl im Alter von 31 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paul Rossbach und Kinder. MANNEHEIM,(Schimperstr. 30), den 18. 8. 26 Die Beerdigung findet Donnerstag nachm. 2½ Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. um Wohnun und 3855 und soweit die Vorräte reichien am Neckarſtadt, Mittelſtraße, Wohnuna zu mieten oder zu kaufen unter H. Blattes. iiee * 22 12 3 bis 4 Büroräume mit zirka 100 am Lager zu mieten geſucht. O. 71 an die Geſchäftsſtelle ds. 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