— — keine w Witkwoch, 18. Auguft Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus od. durch die Poſt monatl..M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ rderung vorbeh. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe. N Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Hauptnebenſtelle: N1, 4 aſſermannhaus),— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ raße 6, Schwetzingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. d2mal. Fernſpr.Nr. 24944, 24945, 24951, 24952, 24953 unheln Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen⸗Zeitung Abend⸗Ausgabe jer General Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Nei Dreis 10 Pfeunig 1926— Nr. 378 Anzeigenpreiſe nach Tariß, bei Vorauszahlung pro eimſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. eeee werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. ſen. Geſetz und Necht Parteiſtreit auch Unterredung mit dem Landeshauptmann der Nheinprovinz Der Landeshauptmann der Rheinprovinz, Dr. Hori on, dußerte ſich unſerem Vertreter gegenüber über die Frage des Reichs⸗ ehrenmals: 9 Dr. Horion bedauerte zunächſt die A u sſchreitungen der olemik, durch die eine unnötige Verſchärfung der Gegenſätze berbeigeführt wurde. Geradezu unerhört ſei die Uunterſtellung ders Thüringiſchen Staatsminiſteriums, als ob bei Jn Befürwortern des Reichsehrenmals am Rhein geſchäftliche utereſſen eine Rolle ſpielten. Das wage die Vertretung eines andes zu behaupten, in dem man landauf, landab, vor allem in eimar und in Berka in Hotels und auf den Kleinbahnen nur von der erwarteten Beſſerung der Kleinbahnperhält⸗ Palfe auf der etwas vorſintflutlichen Strecke Weimar—Berka hören zune. Nur mit Unwillen könne von allen, die bisher für den kibein eingetreten ſeien und deren Zahl weit über das Rheinland Mausreiche, eine ſolche Unterſtellung zurückgewieſen werden. Auf die Preſſemeldung, daß die Fron kämpferverbände geſchloſſen gegen den Rhein ſeien, von unſerem Vertreter kufmerkſam gemacht, erwiderte der Landeshauptmann: Die Front⸗ ämpferverbände ſelbſt, d. h. die Mitglieder, ſind ja bisher garnicht gefragt worden. Nur die Vorſtände, die ſich meiſt aus Mitteldeutſch⸗ 1515 und dem Oſten rekrutieren, haben ſich geäußert. Und auch hier kärrſcht keineswegs Einmütigkeit. Der württembergiſche Front⸗ Krupferverband, der Zentralverband der Kriegsbeſchädigten und riegshinterbliebenen, die Arbeitsgemeinſchaft der Vereinigungen d emaliger Kriegsgefangener, zahlreiche Kriegerverbände, unter denen 0 ie Organiſationen an der Saar ganz beſondere Beachtung er⸗ ordern, haben ſich mit Nachdruck für das Reichsehrenmal am Rhein kingeſetzt. Die Vereinigung vaterländiſcher Verbände erklärte, nicht bef Berka eintreten zu können. Der Reichsverband der Kriegs⸗ wſch digten will von einem Denkmal überhaupt nichts wiſſen. Es Stas auch verſchwiegen, daß zahlreiche Gauverbände, auch des Neblhelm und des Reichsbanners am Rhein, in Weſtfalen, in Wiſan, in Heſſen, gegen dieſen Beſchluß der Vorſtände ſcharfen biaderſtand erhoben haben. Die Frontkämpfer in den beſetzten Ge⸗ eten haben ſich ja überhaupt nicht organiſieren können. 7 15 England zum Natsſtreit Ein Auffehen erregender Alarmruf De J Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Aufnahme ugte ands in den Völkerbund, befaßt ſich der diplomatiſche Be⸗ dung ſbatter des„Daily Chronicle“ mit der ſpaniſchen Hal⸗ imm in der Ratserweiterung. Es bleibe abzuwarten, ob Spanien ſucheer noch bei ſeinem Entſchluß bleibe, keine Wiederwahl zu hen, wenn es nicht zugleich mit Deutſchland einen ſtändigen 805 erhalte. Das Blatt meint, es würde bedauerlich ſein, wenn 0 gerade zu der Zeit aus dem Völkerbund ſcheide, wenn Mrde durch den Eintritt Deutſchlands geſtärkt würde. Dann und it das Blatt auf die britiſche Völkerbundspolitit zu ſprechen 50 ſagt, Deutſchlands Aufnahme in den Völker polg ei der Eckſtein der britiſchen Völkerbunds⸗ Loe itik. Durch die letzte Märztagung ſei das Vertragswerk von Pacend dadurch erſchüttert worden, daß Chamberlain den Verſuch i te, mit Deutſchland gleichzeitig auch Spaniens ſtändigen Sitz wieß ölkerbundsrat zu erreichen. Dieſer Fehler dürfe jetzt nicht erholt werden, denn für die britiſchen Vertreter komme nur und allein die Erreichung des Eintritts Deutſchlands in den erbund in Frage. ſagt In demſelben Sinne äußert ſich auch„Daily News⸗ und Ka U.., es werde jetzt zugegeben, daß die Gefahr einer Verſe beſtehe, die, wenn ſie nicht erfolgreich geregelt würde, zum wäſe angnis für den Völkerbund und für Europa führen d einz; 61 Völk In dem Beſtreben Spaniens nach einem ſtändigen Ratsſitz der der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ſei die Haltung 1 ſaltichen Regierung klar. Wenn man die Wahl zwiſchen dem lichte intritt Deutſchlands und dem Austritt Spaniens habe, ſo werde man Deutſchland vorziehen und Spanien gehen laſſen Sns engiſcher Seite werde man ſich hüten, für einen ſtändigen Sitz zubeſchms oder Polens einzutreten, um nicht neue Intrigen herauf⸗ land⸗ wören. Nach britiſcher Anſicht müſſe der Eintritt Deutſch⸗ wã in den Völkerbund mit einem ſtändigen Ratsſitz vor jeder Er⸗ in zung den Vorrang haben. Würde es nicht gelingen, Deutſchland 385 Völkerbund aufzunehmen, ſo werde der Loca rnover⸗ kehr geintoter Bu ch ſta be bleiben und die Politik einer Rück⸗ ſein 5 normalen Verhältniſſen im Rheinlande ernſthaft gefährdet Land Die Folgen wären nicht ausdenkbar und jedes ein„das vorſätzlich Deutſchlands Eintritt hintertreibe, werde damit Ceell urchtbare Verantwortung auf ſich nehmen. Lord britiſ werde Großbritannien im Studienausſchuß vertreten und die Mitih e Anſicht, daß der von ihm vorgebrachte Plan das wirkſamſte ſtehe zur Erreichung einer billigen Regelung ſei, betonen. Es be⸗ weiſfcundegu der Annahme, daß ſich Polenmiteinem zeit⸗ nien and en oder halbſtändigen Sitz begnügen werde, während Spa⸗ wahl erdings erklärt habe, daß es ſich nicht zur Wieder⸗ lſtellen werde. der Fuſammentritt der Studienkommiſſion fun Reuter meldet aus Genf, daß die Studienkommiſſion zur Prü⸗ treten 0 Ratsfrage höchſtwahrſcheinlich am 30. Auguſt zuſammen⸗ heißt werde. In Genf ſei man, wie es in der Meldung weiter 1055 allgemein der Anſicht, daß außer der Zulaſſung Deutſchlands eitere Vermehrung der ſtändigen Ratsſitze in Frage komme. eichsehren „Es iſt behauptet worden“, warf unſer Vertreter ein, „daß der Rhein kein deutſcher Strom mehr ſei.“ Ich will nicht verſchweigen, erwiderte der Landeshauptmann, datz dieſe Behauptung am Rhein und auch im Reiche große Ent⸗ rüſtung hervorgerufen hat und daß ſie dieſe Entrüſtung vollauf verdient. Man hat die Kühnheit gehabt, zu behaupten, das Denkmal dürfe nicht an den Rhein, weil der Rhein kein deutſcher Strom ſei, da er zum Teil unter franzöſiſcher Beſatzung ſtehe. Das wäre dann der Dank für all das, was wir am Rhein in den letzten ſieben Jah⸗ ren haben ausſtehen müſſen, weil wir für Deutſchland gekämpft, während die Herren im Warmen geſeſſen haben. Sie glauben alſo wohl, daß aus dieſem Grunde auch die Rheinländer im beſetzten Ge⸗ „biete keine Deutſchen mehr ſeien. Ich kann nicht annehmen, daß auchG nur ein einziges Mitglied des Reichskabinetts auf eine ſolche Be⸗ gründung auch nur das allergeringſte Gewicht legen wird. Möge man dem deutſchen Volke, vertreten zunächſt durch die Reichsregie⸗ rung und dann den Reichstag, die Entſcheidung überlaſſen, wo und wie es ſeine Toten ehren will. Dieſe Stellen worden zuerſt die Frage entſcheiden müſſen, ob ſie das Andenken an die Toten möglichſt ver⸗ bergen und es möglichſt ſchnell vergeſſen machen wollen, oder ob ſie es lebendig halten wollen dadurch, daß ſie das von den Toten ge⸗ brachte Opfer durch das Denkmal täglich Zehntauſenden wieder leben⸗ dig machen. Und ſie mögen auch entſcheiden, ob ſie nicht umgekehrt wie der Stahlhelm die Gelegenheit bonutzen wollen, gerade durch den Platz des Denkmals deutlich zu machen, daßz der Rhein ewig deutſcher Boden iſt, in den ganz Deutſchland das höchſte Symbol ſeiner Einigkeit und Stärke hineinſetzt. Und ſchließlich iſt doch auch das Reichsehrenmal für die deutſchen Gefallenen nicht Sache der Frontkämpferorganiſa⸗ tionen allein. In ihnen iſt nur ein Teil der Frontkämpfer vereinigt und ſie ſprechen bei weitem nicht für die Mehrzahl, abgeſehen da⸗ von, daß ein Teil ihrer jugendlichen Mitalieder nie in der Front ge ſtanden haben. Und hat nicht das ganzſe Volk, Männer, Frauen und Kinder, die ſchwere Laſt des Krieges mit zu tragen gehabt, und haben ſie nicht alle ein Recht darauf, hier mitzuſprechen? Dienstag abend ſind in Genf Staatsſekretär von Möllen⸗ dorf und Geheimrat von Bülow vom Auswärtigen Amt ein⸗ getroffen, um an den Arbeiten des Wirtſchaftsausſchuſſes der Ab⸗ rüſtungskommiſſion teilzunehmen. Am morgigen Don⸗ nerstag tritt in Genf die Sachverſtändigenkommiſſion der großen internationalen Nachrichtenbüros zuſammen, welche gemäß dem Be⸗ ſchluß des Völkerbundsrates die techniſchen und rechtlichen Fragen einer Verbeſſerung der internationalen Nachrichtenübermittelung be⸗ raten ſollen. Rellog über Amerika und Genf Der amerikaniſche Staatsſekretär Kellog, deſſen Rücktritts⸗ abſichten wir bereits dementierten, ſprach ſich anläßlich der Enthül⸗ lung eines Denkmals in Pittsburg über die amerikaniſche Politik im Verhältnis zu Genf aus. Das Thema ſeiner Rede galt der Ge⸗ ſamtabrüſtungsfrage, die es den einzelnen Nationen ermög⸗ lichen ſoll, ſich von der Beſorgnis vor Angriffen durch ihre Nachbarn zu befreien. Die Geſamtabrüſtung müſſe ſchleunigſt von Grund auf begonnen werden ohne Rückſicht auf die Rüſtungslage in den ver⸗ ſchiedenen Weltteilen. Man müſſe nur auf die beſonderen Verhält⸗ niſſe in den einzelnen Kontinenten achten. Beſonders betonte Kel⸗ log die Notwendigkeit der Marineabrüſtung, die durch ein Abkom⸗ men geregelt werden müſſe. Schließlich verſicherte Pellog, daß die Vereinigten Staaten beſtrebt ſeien, trotz ihrer Nichtbeteiligung am Völkerbunde der Genfer Tagung zu einem Erfolg zu verhelfen, und daß die Regierung hoffe, daß Genf zu einer Beſchränkung der Rü ſtungen in aller Welt führen möge. die verhandlungsbereitſchaſt der engl. Sergarbeiter In der engliſchen Preſſe wird allgemein der Beſchluß der Dele⸗ gierten des Bergarbeiterverbandes begrüßt, die Verhandlungen mit der Regierung und den Zechenbeſitzern neu auſzunehmen.„Daily Herald“ ſchreiht hierzu, daß die Nation es den Bergarbeitern hoch anrechnen werde, daß ſie einen weſentlichen Schritt in der Richtung des Friedens gemacht haben.„Daily Chronicle“ iſt der Meinung, daß ein dauerhafter Friede nur durch eine ordnungs⸗ gemäß unterzeichnete Regelung in der Kohleninduſtrie erzielt wer⸗ den könne. Man erwartet, daß der Vollzugsausſchuß der Berg⸗ arbeiter mit dem Premierminiſter Fühlung nehmen und ihn erſuchen wird, eine Konferenz zwiſchen den Zechenbeſitzern und den Verg⸗ arbeitern zuſtande zu bringen. Waffenſtillſtand zwiſchen Kapital und Arbeit Nach der„Weſtminſter Gazette“ iſt eine induſtrielle Friedensliga des britiſchen Reiches gebildet worden. Sie hat den Zweck, zwiſchen allen Klaſſen ein Einvernehmen herzu⸗ ſtellen, wodurch ein fünfjähriger Waffenſtillſtand zwiſchen Kapital und Arbeit verwirklicht werden könne. Den Vor⸗ ſitz führt der Bankier und Schiffsreeder Sir Frederic Lowis und als wahrſcheinlicher Sekretär wird der Sekretär des Internationalen Bergarbeiterverbandes, Frank Hodges genannt. *Sächſiſch⸗khüringiſche Grenzausaleichsverhandlungen. Zur Zeit finden in Dresden Verhandlungen der ſächſiſchen mit der thürin⸗ giſchen Regierung wegen eines Grenzausgleichs ſtatt. Es handelt ſich um die Aufhebung von Enklaven, über die ſchon ſeit Jahren zwiſchen beiden Ländern ergebnislos verhandelt wurde. „Die Tragik der Fähringer Soziͤaliſtiſche und katholiſche Geſchichtsſchreibung unterſcheiden ſich, ohne daß man das bekannte Wort von der vorausſetzungsloſen Wiſſenſchaft zu zitieren braucht, von der Geſchichtsforſchung eines Ranke, Treitſchke, Sybel, Onken und wie die Koryphäen der neueren Geſchichtsſchreibung heißen mögen, daß ſie beide von einer eng⸗ umzirkten Vorausſetzung ausgehen, alſo mit gebundener Route mar⸗ ſchieren. Ein zuverläſſiger Kompaß iſt dies aber nicht, wie die Irr⸗ wege bezeugen, in die ſich vornehmlich die ſozialiſtiſche materiali⸗ ſtiſche Geſchichtsauffaſſung verliert. So erſchien unlängſt ein Werk⸗ das Friedrich den Großen in Grund und Boden verdammte, weil er im Lichte der marxiſtiſchen Weltanſchauung geſehen, nichts für die Arbeiterklaſſe und das Proletariat übrig gehabt habe, wie er denn überhaupt hinſichtlich der Erkenntnis des Klaſſenkampfes ein Stümper geweſen ſei. Kann man nun über eine derartig ſchiefe Problemſtellung von vornherein zur Tagesordnung übergehen, ſo verdienen die geſchichtlichen Veröffentlichungen von katholiſcher Seite um ſo größere Beachtung, als wir bekanntlich eine Reihe von hiſtoriſchen Lehrſtühlen an deutſchen Univerſitäten beſitzen, die auf rund beſonderer Abmachungen mit katholiſchen Wiſſerſchaftlern be⸗ ſetzt werden. Es wäre falſch, die Ergebniſſe ihrer Geſchichtsforſchung von vornherein abzulehnen, denn es kann keinem Zweifel unter⸗ liegen, daß ſie trotz einer gewiſſen Gebundenheit im Rahmen des ihnen zugänglichen Betätigungsfeldes Gutes leiſten, weil ſie nach deutſchen wiſſenſchaftlichen Methoden arbeiten. Bedenklich wird dieſe trotz allem aber doch einſeitigen Geſchichtsforſchung erſt dann, wenn die Zentrumspreſſe ihre Abfälle verwertet oder gar glaubt, auch ihrerſeits Geſchichte treiben zu müſſen. Dann wird in der Regel die Wiſſenſchaft zur Geſchichtsklitterung. Ein Muſterbeiſpiel für die zentrümliche Art, Geſchichte auf ihre Weiſe darzuſtellen, iſt in den Nummern 222 und 224 des „Badiſchen Beobachters“ zu finden. Die Ausführungen in dieſer Nummer, überſchrieben:„Königgrätz und Venedig, Rom und Sedan“ ſtehen zwarx nur in mittelbarem Zuſammenhang mit dem Artikel in jener Nummer, der über die ganze Breite der erſten Seite die auffallende Ueberſchrift trägt„Die Tragik der Zähringer“. Aber beide ſchlagen in dieſelbe Kerbe und verdienen deshalb eine nähere Beleuchtung. Der„Badiſche Beobachter“ befaßt ſich einleitend mit der zweifellos auffälligen Tatſache, daß bei der Volksabſtim⸗ mung über die Enteignung der Fürſten etwa 38 v. H. Ja⸗Stimmen im Bereich des früheren Großherzogtums Baden abgegeben worden ſind. Und dies, obwohl das Verhältnis zwiſchen Dynaſtie und Volk in Baden anerkannt gut geweſen iſt und auch die Revolution ſich bei uns in Baden ohne Kränkungen für den Träger der Krone und ſein Haus abgeſpielt hat. Schon in den erſten Tagen nach der Abſtim⸗ mung ſuchte der„Bad. Beob.“ den Zuſtrom der Zentrumsſtimmen durch den Hinweis auf die Mißſtimmung zu erklären, die in dem katholiſchen Teil der Bevölkerung Badens herrſche in Erinnerung an alles, was ſeit Gründung des Großherzogtums gegen die katho⸗ liſche Kirche in Baden geſchehen ſei, angefangen mit der Säkulariſa⸗ tion der Kirchengüter und der ungenügenden Dotierung der Erz⸗ diözeſe aus dieſen Gütern bis zur Feſſelung der Kirche durch die Kulturkampfgeſetze. Der„Bad. Beobachter“ hat wohl ſelber das Gefühl gehabt, daß eine derartige Begründung nicht ganz hieb⸗ und ſtichfeſt iſt, denn es iſt nicht recht einzuſehen, daß im Jahre 1926 badiſche Katholiken für die Enteignung der Fürſten ſtimmten, weil im Jahre 1803 Kirchengut in den Beſitz des Staates überführt worden iſt. Gewiſſermaßen als Eideshelfer und Schwurzeugen be⸗ ruft ſich nun der„Bad. Beobachter“ auf einen Aufſatz, den Amts⸗ gerichtsrat Freiherr v. Glaubitz unter der Ueberſchrift„Die Tragik der Zähringer“ in Nr. 44 der Wochenſchrift„Das Neue Reich“ veröffentlicht hat. Dieſen Auſſatz, der uns im Wortlaut nicht vorliegt, und den wir deshalb nach den Auszügen des„Bad. Beob.“ zitieren müſſen, nennt das Karlsruher Blakt„hochintereſſant“ und empfiehlt ſeine Lektüre„dringend“, weil er„in ruhiger, geſchicht⸗ licher Darſtellung Wendepunkte der Bad. Politik der letzten 100 Jahre darlegt und feſtſtellt, daß„dieſe Politik der von uneigen⸗ nützigem Streben für das Beſte des Volkes beſeelten Dynaſtie in ihren Auswirkungen zum Verhängnis geworden“ ſei; hierin liege die„Tragik der Zähringer“, die auch im Abſtimmungsergebnis der Fürſtenenteignungsaktion zu Tage getreten ſei.“ Im Beſonderen befaßt ſich Glaubitz mit der Regierung Fried⸗ richs., der ebenſowenig wie ſeine Gemahlin, Großherzogin Luife, perſönlich katholiſch⸗feindlich eingeſtellt waren, wie auch Glaubitz betont. Doch ſchreibt er dazu: „Eine beſondere Tragik liegt darin, daß gerade unter der Regierung dieſes Fürſtenpaares ein mit bitterer, den ſüddeutſchen Regierungs⸗ grundſätzen ſonſt freinder Schärfe geführter Kulturka mepf gegen den katholiſchen Klerus und das katholiſche Volk ausbrach, der den katholiſchen Untertanen ſchwere Wunden ſchlug, die nie völlig ver⸗ narbten, eine Scheidewand zwiſchen Fürſt und Volk auf⸗ richtete und in letzter Linie die Urſache iſt, daß der im Zentrum politiſch organiſierte kotholiſche Volksteil Badens heute viel weiter links ſteht als etwa die bayeriſche Volkspartei, und ſeiner Mehrheit nach republikaniſch geſinnt iſt.“ Eine intereſſante Begründung, wenn auch nicht ſehr glaub⸗ würdig! In den weiteren Darlegungen ſeines Aufſatzes behandelt dann Glaubitz eingehend die Rolle, die Preußen in der badiſchen Geſchichte geſpielt hat. Es müßte nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn dabei nicht alle Schalen des Zornes auf Preußen und Berlin ausgegoſſen würden. Auch Bismarck bekommt ſeinen Teil ab. Glaubitz führt die unheilvolle preußiſche Inflation auf die Nieder⸗ werfung der badiſchen Revolution 1849 zurück, wodurch es ſich nicht nur politiſchen ſondern auch kirchenpolitiſchen Einfluß verſchafft hade, Glaubitz behauptet, daß die Beendigung des Kriegszuſtandes zwi⸗ ſchen der badiſchen Regierung und der Freiburger Kurie, worauf Großherzog Friedrich außerordentlich bedacht war, durch das Da⸗ zwiſchentreten Preußens hintertrieben worden ſei. Ebenſo ſei das badiſche Konkordat durch preußiſche Intrigen zu Fall gebracht worden. Jedenfalls habe ſich der Großherzog der parlamentariſchen Mehrheit in der zweiten Kammer(45 gegen 13 Stimmen) gefügt. Glaubitz bemerkt dazu: „Es iſt ein tragiſches Verhängnis, daß die Achtung vo den Grundſätzen der parlamentariſchen Vaekra e 55 een ſeine katholiſchen Untertanen entfremdete und in letzter Aus⸗ wirkung dieſer Gefühle ſchließlich dem vepublikaniſchen Gedanken näher brachte, welcher doch ebenfalls auf dem Prinzip der parlamentariſchen Demokratie beruht!“ Alſo war das Zentrum blikaniſch wie Dr. Wirth.? Im Anſchluß daran macht Glaubitz einen Exkurs auf das rein politiſche Gebiet. Bei Beſprechung des Konfliktes 1866 ſagte er über das Verhalten Preußens zu Baden: „Der badiſche Hof ſtand auf preußiſcher Seite, die Volksſtim nung war bis weit in die liberalen Kreiſe hinein, wo das Vorgehen Preußens ſchon in den ſechziger Jahren repu⸗ er 2. Seite. Nr. 378 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 unheimlich zu werden begann, Oeſterreich zugetan. Die preußiſche Re⸗ gierung ließ durch den Flügeladjutanten v. Werder den Großherzog vertraulich wiſſen, eine Neutralität Badens, die ſich auf Frankreichs Beiſtand ſtütze werde möglich ſein. Der franzöſiſche Geſandte in Karlsruhe war auch bereit, die badiſche Neu⸗ tralitat im Namen ſeines Kaiſers zu garantieren. Napoleon III. werde die Schöpfung ſeines großen Oheims nicht zerſtören laſſen. Großherzog Friedrich fand dieſen Vorſchlag Werders gegenüber das gute deutſche Wort:„Sie werden begreifen, daß ich das nicht tun kann.“ Das kleine Intermezzo wirft ein Schlaglicht auf die angeblich„nationale“ Politik des damaligen Preußens, das, den Traditionen Friedrichs(l. ſolgend, lieber den Franzoſen auf deutſchem Boden ſah, als den ver⸗ haßten Oeſterreicher. Mangels zur Verfüauna ſtehender Quellen kann im Augenblick nicht entſchieden werden, ob es ſich hier um einegeſchichtliche Tatſache, oder eine Perfidie handelt, die freilich ihres aleichen ſuchen würde. Aber ſie paßft durchaus zu der Linſe, die Glaubi zum Beweiſe dafür Neht, wie ſchlecht Preußen an Baden gebandelt hat. Je ſelbſtloſer Frledrich I. der Sache Preußens diente und ſich für die kleindeutſche Löſuna Bismarcks einſetzte, deſto ſelbſtſüchtiger ſei Preußen ſeinen Zielen nachgegangen und deſto undankbarer habe es ſich Baden gegenüber gezeigt. Nicht nur habe man die nach dem Kriege 1870/71 neu erworbenen Gebiete mit Baden nicht vereinigt, ſondern Preußen habe auch den Großherzog bei der Militärkonvention(die. wie der Beobachter“ bemerkt, auch im Weltkriege„ſo äußerſt übel“ wirkte) in ſeinen Hoheitsrechten erheblich geſchmälert und ihm ledialich einige kümmerliche Ehrenvorzüge belaſſen. Natürlich muß auch der Kulturkampf berhalten, der in Baden ſeine»ſchlimmſten Blüten“ ge⸗ trieben habe:„Merkwürdig iſt freilich, daß er(der Großſherzoa) ſich der parlamentariſchen Mehrheit dann nicht beugte als es 3. B. aalt, Männerklöſter zuzulaſſen. Nur„das allmäbliche Erſtarken der poli⸗ tiſchen Organiſation der Katholiken im Zentrum, wodurch die liberale Mehrheit gebrochen wurde. ſicherte in Baden endlich den religiöbſen Frieden.“ Nun kommt der Hauptſchlager des„Beob.“:„Wer die Geſchichte der Zähringer im letzten Jahrhundert kennt, der weiß. daß ſie viel⸗ fach beſſer waren, als die Politik, die ihre liberalen Miniſter mach⸗ ten. Ihre Tragik beſtand in ihrer Schwäche geaen über dem Liberalismus in der Innenpolitik und nach außen in ihrer Hinneigung zur proteſtantiſchen Vormacht Preu⸗ Bens. So mußten ſie ſchließlich das Schickſal der Mächte tellen, denen ſie ſich allzu willig hingaben.“ An anderer Stelle ſagt der„Beobachter“ noch:„Aber das iſt bezw. war ſa gerade die Traaik der Zähringer, daß ſie im Lauf des letzten Jahrhunderts in entſchei⸗ denden Augenblicken zwar das Richtige erkannten. aber ſchließlich das Unrichtige taten.“ Die ganze Abhandluna beſchließt der „Beob.“ mit folgenden Worten: „Wenn v. Glaubitz zum Schluß ſeines ausgezeichneten Auſſatzes be⸗ tont, daß den zuletzt regterenden Großherzog Friedrich II. keine Schuld treffe und das Ergebnis anläßlich der Volksabſtimmung über die Enteignung der Fürſten daher auch keine perſönliche Spitze gegen dieſen pflichtbewußten Fürſten gehabt habe, ſo hat er damit zweifellos recht. Andererſeits zeigen aber dieſe geſchichtlichen Feſt⸗ ſtellungen, warum ſich in der katholiſchen Bevölkerung Badens ein recht warmes Verhältnis zu ſeinem Fürſtenhaus, wie es in Würt⸗ temberg und Bayern doch zu konſtatieren war, ſo wenig gebildet hat, daß dies trotz Parole der Zentrumspartei und trotz Stellungnahme der Biſchöfe bei der Volksabſtimmung nachwirkte.“ Man wird ſich wohl des Eindrucks nicht erwehren können, daß hier eine brüchige Sache mit ſchlechten Argumenten verteidigt wird. Wenn Logik Sinn hat, ſo iſt die Quinteſſenz der ganzen Kontro⸗ verſe doch nur die, daß die Zähringer das„Schickſal der Mächte, denen ſie ſich allzu willig hingaben“, nicht geteilt haben würden, wenn ſie rechtzeitig den Anſchluß an das Zentrum gefun⸗ den und reine Zentrumspolitik getrieben hättel Dieſe reichlich kühne Behauptung wird aber doch auch der Badiſche Beobachter nicht aufzuſtellen wagen. Bleibt alſo nur das Wiederaufrei⸗ ßen alter Wunden und ein gerade nach 1918 um ſo merk⸗ würdiger berührendes antipreußiſches Partikulari⸗ ſtentum. Gänzlich abwegig iſt aber die Einſtellung auf die kleindeutſche Löſung von 1866. Wir ſind doch heute bereits ſo ge⸗ ſchichtlich geſchult, um zu wiſſen, daß die Bismarckſche Löſung nur einen Uebergang darſtellt, auch nur darſtellen konnte, ſolange die Dynaſtien im Vordergrunde ſtanden. Wenn daher der Badiſche Beobachter in Nr. 224 ſagt:„Niemals können wir den Tag feiern, an dem der Deutſche gegen den Deutſchen kämpfte, und mit bitterem Herzen denken wir daran, daß die kleindeutſche Einigung zugleich den im Südoſten wohnenden Teil der Deutſchen aus dem Reich ausſchloß.“, ſo rennt er damit offene Türen ein. Kein Menſch denkt heute daran, den Tag von Königgrätz zu feiern, etwa als den Sieg eines Brudervolkes über das andere, was inſofern auch nicht richtig iſt, weil die Deutſchen in Oeſterreich nur einen Teil des großen Völkergemiſchs unter dem Habsburger Doppeladler darſtellten. Königgrätz iſt nur eine Etappe auf dem Wege zu Großdeutſchland und dieſes iſt ohne jenes einfach nicht denkbar, eine Feſtſtellung, die heute ohne jegliche Leidenſchaftlich⸗ keit gemacht wird. Dieſes, wie auch alle jene Dinge, die der„Bad. Beobachter“ und Glaubitz aus der Vergangenheit wieder hervor⸗ klauben, können ſchlimmſten Falls nur einer neuen Auf⸗ hetzung dienen, nicht aber der Klärung. Deshalb wäre es richtiger, nicht von der„Tragik der Zähringer“ zu reden, ſondern von der Tragik der Deutſchen, die, in dieſem Falle nur die Schuld des Zentrums und eine üble und durchaus anfechtbare Geſchichts⸗ klitterung in neue Konflikte getrieben werden, deren Beilegung nicht durch die Tagespreſſe und durch die Parteien, ſondern aus⸗ ſchließlich durch die Wiſſenſchaft erfolgen kann. K. F. Kücktritt Ebermeyers DE! Berlin, 18. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der B. Z. wird aus Leipzig gedrahtet, Dr. Ebermeyer, der mit dem vollendeten 68. Lebensjahre die Altersgrenze für Richter erreicht hat, wird nach ſeinem am 1. September erfolgenden Rücktritt vom Poſten des Oberreichsanwalts einer Aufforderung des Reichsjuſtiz⸗ miniſteriums entſprechend, die Funktionen eines Reichskommiſſars für die Vorbereitung und Erledigung der ſchon lange fälligen Straf⸗ rechtsreform übernehmen. China kündigt Handelsverträge Nach einer Meldung der„Morning Poſt“ aus Genf habe Chbina den erſten Schritt zur Aufhebung der Zollverträge mit den Mächten unternommen, indem es Belagien offiziell mitgeteilt habe, daß die Tarifakte der Exterritorialität automatiſch am 29. Oktober ds. Is. enden würden. Pekina bereite ſich darauf vor, alle beſtehenden Ver⸗ träge drei Monate vor der Verlängerungsperiode aufzuheben und auf die Aufhebung des Vertrages mit Belagien werde die der Ver⸗ träge mit Spanien, Portugal. Holland. Italien, Frankreich und Amerika folgen. Die chineſiſche Regierung beabſichtige, mit Belgien einen Zollvertrag auf der Grundlage der Gleichberechtigung und Ge⸗ genſeitiakeit zu ſchließen, wie er zwiſchen China und Deutſchland ſo⸗ wie Oeſterreich bereits unterzeichnet ſei. China werde, ſobald ſich Belgien ablehnend verhalte, den bereits gegen die Engländer und Japaner gerichteten Bonkott auch auf verſchiedene belgiſche Ausfuhr⸗ artikel ausdehnen. Den Genfer Autoritäten zufolge ſei die chineſiſche Regierung berechtigt, exterritoriale Handelsverträge nicht anzuer⸗ Letzte Meloͤungen Gertrud Ederle verläßt Stuttgart — Stuttgart, 18. Aug. Gertrud Ederle, die bekannte Kanal⸗ ſchwimmerin, hat geſtern abend um 9½ Uhr mit ihrem Vater und ihrer Schweſter Biſſingen verlaſſen und ſich im Auto nach Stuttgart begeben. Heute früh.30 Uhr erfolgt die Weiterreiſe nach Paris. Am 21. Auguſt wird ſie ſich in Cherbourg auf der„Berengalia“ nach ihrer Heimat einſchiffen. Zwei Opfer einer Pilzvergiftung — Duisburg, 18. Aug. In Rheiahauſen iſt die Familie eines Beramannes an Pilzveraiftung erkrankt. Zwei Kinder im Alter von 3 und 7 Jahren ſind bereits geſtorben. Der Vater und ein acht⸗ jähriges Kind liegen im Krankenhaus. Bei dem Vater beſteht Le⸗ bensgefahr. Großfeuer in einer Jabrik — Kaſſel. 18. Aug. Ein verheerendes Großfeuer brach in den Fabrikräumen der heſſiſchen Aluminium⸗, Draht⸗ und Metallwerke, Kommanditgeſellſchaft in Sontra bei Kaſſel aus. Faſt die geſamten Gebäude und die darin befindlichen Maſchinen wurden zum Teil zer⸗ ſtört. Zwei Inhaber der Geſellſchaft wurden unter dem Verdacht der Brandſtiftung feſtgenommen und in das Unterſuchungsgefänanis nach Kaſſel eingeliefert. Schweres Bauunglück — Halle, 18. Aug. In dem Ammoniakwerk Leuna bei Merſe⸗ burg ereignete ſich in den frühen Morgenſtunden ein ſchweres Bau⸗ unglück. Einige Arbeiter waren mit dem Aufbau eines eiſernen Trägers beſchäftigt. Dieſer lockerte ſich plötzlich und ſtürzte aus einer Höhe von 25 Metern in die Tiefe. Fünf Arbeiter wurden mit⸗ geriſſen und zwei von ihnen getötet, zwei andere ſchwer verletzt, während der fünfte mit geringeren Verletzungen davon kam.. Hilfe für die Berliner Künſtler — Berlin, 18. Aug. Der Berliner Magiſtrat hat beſchloſſen, zur Linderung der Not unter den erwerbsloſen Künſtlern eine ein⸗ malige Summe von 50 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Die Kunſtdeputation wird wegen der Verwendung dieſer Summe mit der Künſtlerhilfe in Verbindung treten und endgültig über die Ver⸗ ausgabung der Mittel verfügen. Die Kinderſeuche — Berlin. 17. Aug. Zu den Meldungen über angeblich zahl⸗ reiche. durch ſpinale Kinderlähmung veranlaßte Todesfälle. wird von amtlicher Seite mitgeteilt: Nach fernmündlicher Auskunft der zuſtändigen mediziniſchen Be⸗ hörden ſind in der Ortſchaft Nasletel. Preis Meſeritz, zwei tödlich verlaufene Fälle von ſpinaler Kinderlähmung vorgekommen und zwar am 28. Juli und 4. Auauſt. Maßnahmen gegen eine Weiter⸗ verbreitung der Krankheit wurden ſofort getroffen. Weitere Er⸗ krankungen ſind bis jetzt auf deutſchem Boden nicht bekannt ge⸗ worden. Bei den Krankheitsfällen, die in der polniſchen Ortſchaft Streſe bei Tirſchtiegel vorgekommen ſein ſollen, handelt es ſich nach Aus⸗ kunft des in Tirſchtiegel anſäſſigen Arztes, der auch in Streſe Praxis ausübt, um Scharlach. den Verunglückten nach Grindelwald, ſein Zuſtand iſt nicht gefährlich. die prüfung des heſſiſchen volksbegehrens In der letzten Sitzung des Prüfungsausſchuſſes für das heſſiſche Volksbegehren erſtattete Miniſterialdirektor Dr. Schward vom Miniſterium der Juſtiz die juriſtiſchen Gutachten, denen zu ent⸗ nehmen iſt, daß die Beſtimmungen des heſſiſchen Geſetzes weit ſchärfer ſind als im Reiche. Sie hätten ihre hohe Bedeutung und müßten ſtreng gehandhabt werden. Auf eine Anfrage, ob die vom Abſtimmungsleiter feſtgeſtellte Zahl von 72 000 Unterſchriften nicht genüge, um das Volksbegehren dem Landtag zuzuleiten, erklärte der Sachverſtändige, daß es nicht auf den Abſtimmungsleiter, ſondern au den Ausſchuß ankomme, dieſe Zahl anzuerkennen. Erſt wenn der Ausſchuß das getan, könne er ſich weitere Arbeit ſparen. Ein An⸗ trag auf ſtrafrechtliche Verfoſgung von Fälſchungen wurde gegen zwei Stimmen abgelehnt, desgleichen ein Antrag, alle Strichelungen für ungültig zu erklären. Annahms fand ein Antrag, wonach alle Liſten, die nicht den Abſchnitten 2 und 3 des heſſiſchen Geſetzes entſprechen, für ungültig erklärt werden. Kachtrag zum lokalen Teil Anglaubliche Tierquälerei Gegen zwölf Uhr ſtürzte heute ein Zugpferd am Parade⸗ platz gegenüber dem Warenhaus Schmoller und brach bei dem Sturz ein Bein. Ein ſolches Vorkommnis bildet zunächſt einen beſonders willkommenen Anlaß, die Schauluſt zu befriedigen und damit dieſe noch erhöht wird, nahen auch alsbald die üblichen Schutzleute in einer diesmal ungewöhnlich hohen Anzahl. Dieſe Vertreter der öͤffentlichen Ordnung und Stſcherheit verwechſelten jedoch offenbar die Wirkung mit der Urſache, kümmerten ſich in gar keiner Weiſe um das in Schmerzen ſich windende Pferd, um mit deſto größerer Liebe und Sorgfalt ſich der Behandlung der andrängenden Menge zu widmen. Nichteiner von dem halben Dutzend Schutzleuten ſah ſich bemüßigt, dem armen Tier aus ſein en Schmerzen zu helfen. Vor Wochen wurde in einem ähnlichen Fall ein Pferd auf der Straße ſofort erſchoſſen, wie es in Großſtädten üblich iſt. Diesmal hatte man ein ganz wundervolle Begründung, dieſe einzig richtige Maßnahme nicht zu ergreifen. Der eine Poliziſt begründete es nämlich mit der eventuell möglichen Blutlache, zu deren Vermeidung man das Tier leiden und leiden ließ! Die intereſſante Arbeit der Schutzleute dehnte ſich auf ſage und ſchreibe zwei volle Stunden aus, während deren das Pferd mi dem gebochenen Bein hilflos dalagl! Dann kam— welche Ex⸗ löſung für das Vieh!— ein Karren, auf dem man zur Not ein Pferd ſtehend unterbringen könnte. Auf dieſen wurde das Tier, nachdem ihm die gemütvollen Tierfreunde, die ſich ſeiner„antze nommen“ hatten, eine Kette um den Hals gelegt, daran, am Schwanz und an den Ohren in einer Weiſe auf den Wagen gezerrt, gegen deren Beſchreibung ſich jedes Gefühl ſträubt. Von der Feuerwehr, der für ſolche Gelegenheiten die gegigneben Apparaturen zur Verfügung ſtehen, war nichts zu ſehen, ſo da de Zweifel an ihrer Benachrichtigung berechtigt erſcheint. Und 1 alles geſchah nicht etwa vor ein paar Jahrhunderten, ſondern hell mittag in einer Stadt, die bei allen möglichen andern Anläſſen ſie als Großſtadt ausgeben will; das geſchah ſerner in einem Land,— dem der Tierſchutz etwas iſt, wofür der oder jener einen daſch Las Beſtrag bezahlt. Wofür? Das wiſſen vielleicht die, denen ſi 1215 Herz im Leibe herumgedreht hat angeſichts dieſer barbariſchen Tle quälerei, und die für ihre entſprechenden Aeußerungen noch Schimp und Drohung von ſeiten der Tierſchinder einſtecken durften. leben in einer herrlichen Zeit! * „ Lohndifferenzen. In den Hutchinſon⸗Gummiw erk 17 kam es geſtern zu einer Demonſtration der Arbei eder ſchaft vor der Direktion, da die Arbeiter eine Erhöhung at Prämienzulagen fordern. Die Direktion erklärte dem Arbeiterr 5 die Demonſtremten ſollten ſich wieder auf ihre Arbeitsplätze begeb er dann würden Verhandlungen ſtattfinden. Als die Arbeiter abe 5 Aufforderung des Betriebsrates nicht Folge leiſteten, wurde der wir trieb geſchloſſen und die Arbeiterſchaft entlaſſen. Wie* erfahren, iſt der Zwiſchenfall bereits wieder beigelegt. Es ſteh! 5 erwarten, daß die Arbeit bereits morgen unter den olten Bedin gu gen wieder aufgenommen wird. 1d * Bergunglück eines Mannheimers. Aus Grin del wann wird uns gemeldet: Der 21 Jahre alte Welſch aus Mann⸗. wollte allein über das Kalli nach der Bergli Hütte gelangen und der da aus die Jungfrau beſteigen. Im Grindelwaldner Eis iger ſtürzte er ab. Er erlitt einen Beinbruch und andere we⸗ che ſchwere Verletzungen. Eine ausgeſandte Rettungskolonne lel Ans⸗ Ein japaniſcher Dampfer in Brand — London, 18. Aug. Wie„Dally Mail“ aus Peking me iſt auf einem japaniſchen Dampfer zwiſchen Hankau und Sho⸗ 55 Feuer ausgebrochen. Man verſuchte, das Schiff in der Nähe en Lungkau auflaufen zu laſſen, um die Paſſagiere zu retten. Banſe weigerten ſich aber, das Schiff landen zu laſſen und drahtel ziere Paſſagiere zu erſchießen oder gefangen zu nehmen. 50 Paſſc ſind bereits umgekommen. 2 Brot und Wein Das reaklionäre Buch eines Modernen (Bon unſerm römiſchen Korreſpondenten) Rom, im Auguſt. „Copyright 1926 by Giovanni Papini“. Wer hätte noch vor fünf, ſechs Jahren daran gedacht, das„Copyright“ für ein Buch von Giovanni Papini zu erwerben! Wohl war Papini immer Führer. Aber er war es ſchließlich früher nur im engſten Kreis, im kleinen florentiner Kreis der berühmt gewordenen Zeitſchriften „La Voce“ und„'Acerba“, in jenen Zirkeln des koscaniſchen Modernismus, die vom unbelehrbaren akademiſchen Süden verlacht, vom futuriſtiſchen Mailand F. T. Marinettis verachtet, ihre Kraft aus dem kritiſchen und witzigen Florenz, aus dem irredentiſtiſchen, unglaublich begabten Trieſt zogen. Aber außerhalb Italiens wußte man höchſtens ſo viel von Giovanni Papini, wie ein paar deutſche und franzöſiſche Literaten von ihm zu berichten wußten, die ihn und einen Kreis im Kafé„Zu den roten Fräcken“ flüchtig kennen gelernt tte. Und das war nicht viel: die junge Generation Italiens— die ſeit 1900 nicht mehr zum Sozialismus neigt und durch ihren Anarchismus dem revolutionären Faſzismus die Bahn bereitet hatte — hat mit dem Ausland immer nur in geringer Beziehung gelebt, iſt italieniſch, oft nur regional geblieben. Ein guter Teil dieſes N iſt geblieben, was er war. Er iſt heute, nachdem Florenz durch den Wegzug dieſer Leute zur un⸗ geiſtigen Provinzſtadt wurde, in Rom und Mailand. Nur Giovanni Papini blieb in der Toscana, ging ſogar mitten hinein in die toscaniſchen Oelbaumhügel, wo er auf einem kleinen Bauern⸗ 205 mit Frau und Töchtern klebt. Denn Papini hat die große andlung durchgemacht, die ihn zu ſeinem„Leben Chriſti“ führte. Durch dies Buch iſt er heute weltbekannt: er dürfte von den„ban⸗ doleros des Arnotales“, wie er ſelbſt den alten florentiner Kreis nennt, der einzige ſein, deſſen Werke des„Cepyricht“ bedürfen. * Zwiſchen heute und jener faſt ſchon ſagenhaften florentiner Vergangenheit liegt für Giovanni Papini, das, was er ſelbſt„die wefte Geburt“ nennt; eine zweite Geburt, über die er bald in einem ſekenntnisbuch Rechenſchaft geben will. Vor dieſer zweiten Geburt liegen aber die„strongature“(man könnte überſetzen:„Knickungen“ — vernichtende Polemiken); nach ihr„Die Arbeiter des Weinbergs“, Studien über den Heiligen Franziskus, über Jacopone da Todi, de Maiſtre, Manzoni und andere, an denen Papini jetzt arbeitet, und der Lyrik⸗Band„Brot und Wein“, der dieſer Tage bei Val⸗ lecchi in Florenz erſchienen iſt. Wäre dieſes Buch, wie es bei oberflächlicher Lektüre den An⸗ ſchein hat, nur das Werk eines Konvertiten— und dies Wort gilt nicht nur in religiöſer, ſondern auch in künſtleriſcher Hinſicht von Papini— ſo hätte es keinen Wert einer nicht⸗faſziſtiſchen Welt jen⸗ ſeits der Alpen von dieſem Buch aus dem faſziſtiſchen und kirchlichen Neu⸗Italien zu berichten. Italien hat ſich auch mit dieſem Buch be⸗ wußt auf dem äußerſten rechten Flügel der europäiſchen Kultur auf⸗ geſtellt. Aber dies Buch Papinis und beſonders das Vorwort, das „Soliloguium über die Poeſie“ enthält ſo viel aus Papinis unver⸗ geßlicher, für Italiens jüngere Literatur geradezu unerſetzlicher Ver⸗ gangenheit, daß es über gewiſſe Zeitſtrömungen, allgemein⸗geiſtige, politiſche und perſönliche Wandlungen hinausragt als das reak⸗ kionäre Buch eines Modernen. Oder vielleicht: das moderne Buch eines Reaktionärs? Es bleibt ſchwer zu entſcheiden, ob in dieſem Fall Inhalt oder Form ſchwerer wiegen. *— Dies„Soliloquium über die Poeſie“ ſteht im Grunde den „stroncatüre“ recht recht nahe:„Allen meinen Feinden widme ich voll liebevoller Anerkennung dieſes Buch.“ Papini verteidigt ſich: „Der menſchlich geſinnte Leſer, verzeihe mir, wenn ich eine Schutz⸗ mauer von Proſa vor meine Verſe ſtelle. Es iſt nicht meine Schuld, wenn es heute, um einen Band Gedichte zu drucken, eines Frei⸗ briefes von Entſchuldigungen bedarf.“ Und dieſer Freibrief von Entſchuldigungen iſt ſchließlich— eine ganze Geſchichte der modernen italteniſchen Literatur. Das Jahr 1904 nennt Papini,„das letzte der reichen Weinleſen“; es iſt die Zeit, da„das berühmte Drei⸗ geſtirn Cioſue—Gabriele—Giovanni“(Carducci—'Annunzio—Pas⸗ coli) verlöſcht. Was dann folgte— und dazu gehören die Futuriſten, „die die Bühne beſtiegen um die Syntax zu töten und den Mond auszulöſchen? und die erwähnten„bandoleros des Arnotales“— war nur„das letzte Lächeln der Sonne Arkadiens.“ Und was folgt dann? Heute, ſagt Papini,„wird auf den einſamen Weiden des alten Arkadien zur Bequemlichkeit der nordiſchen Idole ein Wal⸗ halla aus Elſen und Zement erbaut... Odin und Thor laſſen von den Geſtalten des Altertums— und auch dieſe nur als ſubal⸗ terne Weſen— lediglich Ikarus, den Flieger, Dädalus, den Flieg⸗ ingenieur, Milon, den Athleten, gelten und nichts anderes. Der Bizeps entthront den Geiſt, der Motor iſt der Erbe des Herzens, die äſthetiſchen Syſteme erſetzen die Schönheit, die Metaphyſik er⸗ ſäuft die Lyrik... Was will die Dichtung in dieſem metallurgiſchen und protologiſchen Zeitalter? Die ſchlagenden und die ſnen in Männer und noch weniger die Philoſophiſten brauchen keinen Pin⸗ dar der Theokrit. Kokain verſieht uns mit erlebten Gedichten, ohne daß wir leſen müßten; Piloten am Autoſteuerrad ſchreiben mit ihren Pneus durch und durch perſönliche Reiſebücher; und die Kundinnen der„sleeping cars“ fädeln Novellen mit begrenzter Auflage und ohne Vermittlung des Druckes ein.“ Enttäuſchungen eines Dichters, der die Dichtung in ihrer an⸗ deren Geſtalt zu leidenſchaftlich und auch zu laut gepredigt hat und nun hofft, daß die Dichtung(ſeine Dichtung)„wiederke um wird, ſiegreich und ſtrahlend, wie in den heiterſten Allegorieen, das Leben der Deſerteure zu verſchönen.“ Stele, „Aber die Dichtung wird nicht wiederkehren, wenn die Gen die entthronte Königin, ihren Platz nicht wiedererobert,— nuicht. Platz, der der erſte iſt.“ Papini aber ſieht dieſe Rückkehr noch den „Und dann“, ſagt er,„ſpricht der Dichter, wenn er zu den Me, eand, nicht ſprechen kann, zu Gott. Und Gott, aus väterlichem M. hört ihn an.“ 1.** amlk Welche Kluft zwiſchen der Sprache, die Papini in der und im Kampf fuhrt— einer ſtarken, bildreichen, toscan ur Sprache— und ſeinen Klagen, die, ſo gerecht ſie ſein mögen, irte dennoch zu arkadiſch ſcheinen wollen. Auch wenn der Klage dem alles andere eher als die Schalmei ertönen läßt. Und vor ven, gleichen Dilemma ſtehen wir, wie mir ſcheint, wenn wir die ſch.“ e⸗ empfindſamen, reichen, tief empfundenen und oft vollendeten hen dichte betrachten, die dieſem Soliloquium folgen. Wir können au⸗ ihren arkadiſchen, d. h. unlebendigen Inhalt nur ſo faſſen das Produk eines beſonderen, nur— italieniſchen„Zeitgen, auf als eine Dichtung, die dem Inhalt nach neben Europa hergeh, der dem äußerſten rechten Flügel europäiſcher Entwicklungen. iund, Stimme Europas ſpricht Papini von Sorgen, die nicht unſe!“ wenn er ſchreibt: „Fort mit den Worten, den diebiſchen, tauben, Puder auf Felſen iſt jede Literatur. Was Tintenkleckſer mit ſchmutzigen Fiagern beklaub Und ſeiens die Wände der Welt, wird ſchmutziger n Anbeten und Schweigen, das waren die erſten Geſel Der myſtiſchen Herren als die Welt begann, Eh' der Betrug der Reime in ſeine Netze Die ausgeplünderte Erde ſpann.“ 07 Eokart Peterie Ateratur ifttum Badiſche Sagen von J. Dehouſt. Aus deutſchem Schriftter und deutſcher Kultur. Verlag Jul. Beltz, Langenſalza.— mite⸗ obigem Titel erſchien dieſer Tage ein Bändchen, das in den ten ſten Kreiſen Beachtung verdiont. Wohl gibt es viele Scht hen dieſer Art; aber der Verfaſſer hat es verſtanden, aus dem nteſten badiſchen Sagenſchatz das auszuwählen, was am intereſſan klar und wertvollſten iſt. Die Sprache, vielfach in Versform ſange⸗ und lebendig und dem jugendlichen Auffaſſungsvermögen ſtens paßt. Für Schülerbibliotheken aller Art kann dos Werkchen bee empfohlen werden. —— * — NMittwoch, den 18. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 378 Wirtſchaſtliches und Soziales Wo rlektriſiziert die Reichsbahn! Vierzig Millionen für die Berliner Stadt⸗ und Ringbahn 0 Im Vordergrund aller Verkehrsfragen im deutſchen Südweſten ewegen ſich in jüngerer Zeit die Auslaſſungen über die mögliche Elektriffkation der großen Fernlinien, die im internationalen Ver⸗ kehr eine beſondere Aufgabe erfüllen. Bekannt ſind in dieſem Zu⸗ bunmenhang die mehr als zurückhaltenden Auslaſſungen der Reichs⸗ ahngeſellſchaft, die um die angeſchnittenen Betriebsfragen anſcheinend nich allzu gern das allgemeine Intereſſe, wie es durch die Schweizer Elektrifikation mächtig gefördert iſt, ſich drehen ſieht, wenigſtens ſo⸗ weit ſüdweſtdeutſche Strecken in Frage kommen, die in den kom⸗ Aiinden Jahren in Baden und Wuͤrttemberg einen Ausbau im elek⸗ triſchen Betrieb erhoffen. Bekannt ſind weiter in dieſem Zuſammen⸗ bang die hinziehenden Ausführungen von Verwaltungsſeite, die aus verſtändlichen finanziellen Gründen in dieſer Zeit nur in dieſer Jorm gegeben werden können, die man aber aus gewiſſen Anzeichen 55 der Verwaltung ſelbſt heraus auch auf die alten Pläne der Elek⸗ rifikation der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn anwendbar annehmen zu müſſen glaubte. Die Dinge haben ſich aber in aller Stille anders ent⸗ det delt. Es zeigt ſich, daß trotz allen beklagten Geldmangels bei er Reichsbahn für die Umſtelkung der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn vom Dampf⸗ auf den Strombetrieb zt Gelder ausgeworfen werden, die immerhin für die heutige Wirtſchaft erhebliche Beträge ausmachen. Es iſt hervor⸗ Rbeben, daß bei dem Abſchluß der Berliner Verhandlungen über die den ichsbahnaufträge die Reichsbahn in der Lage war, zu n vom Reich gegebenen hundert Millionen von ſich aus weitere wanzig Millionen hinzufügen. Bei dieſer Summe tritt ieder in den Vordergrund, daß ſie in ganzer Höhe nur für die 5 lektrifikation der Berliner internen Bahnen f eſtimmt ſind. Aus der vom Reich gegebenen Summe fließt eben⸗ ſauz ein volles Fünftel nur dem erwähnten Zweck zu, ſodaß Iigelamt jetzt mit einem Schlage nicht weniger als vier zig Mil⸗ tonen für die Umſtellung der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn zur Berfügung kommen. Es mag ja zugegeben werden, daß im engeren erliner Verkehr dieſe Stadt⸗ und Ringlinien eine große Bedeutung 5 en. Aber man mag ebenſo einen Zweifel hegen, ob ſie, abgeſehen 770 wirtſchaftlichen Moment, auch nur einen Bruchteil von Anrecht auf die Rolle haben, die die ſüddeutſchen, für die Elektrifikation in rage kommenden Linien im großen Fernverkehr ſpielen. In welcher eiſe die Bevorzugung der internen Bahnen der Reichshauptſtadt Hegenüber dem internationalen Verkehr, deſſen Berückſichtigung aus 2 rſtändlichen Gründen in erſter Linie eintreten ſollte, gerechtfertigt rſcheint, bleibt natürlich eine offene Frage. Die erhöhbare Ver⸗ zehrsdichtigkeit können in Zeiten wie heute, zumal an dem bevor⸗ zugten Platz eine Reihe anderer Verkehrsmittel zur Verfügung iſt, fühm mehr als erſchöpfend angeſehen werden, wo nach der Durch⸗ bohrung der ſchweizeriſchen und öſterreichiſchen Elektrifikation eine deilentliche Verſchiebung im Gewicht vieler Faktoren durch das Ein⸗ zungen des Momentes der internationalen Konkurrenz in die Materie eingetreten iſt. d Es muß in der breiten Oeffentlichkeit, die ſich vielleicht mit einem ger Verwaltung in Berlin nicht ganz bekannten Intereſſe für dieſe an erwärmt, wie eine Ironie wirken, wenn faſt zu gleicher Zeit, 0 die Bereitſtellung der erwähnten vierzig Millionen für Berlin zannt gegeben wird, von der Hauptverwaltung nach dem deutſchen Widen die Antwort erteilt wird:„Die Vorunterſuchungen über die in zſchaftlichkeit des elektriſchen Zugsbetriebes auf den verſchiedenen ſch. etracht kommenden ſüddeutſchen Linien ſind noch nicht abge⸗ ſu oſſen...“ Man wird es allgemach gewöhnt, daß die Vorunter⸗ chungen im Norden weniger lang dauern. Hat doch die Reichs⸗ ſteln vor zwei Jahren, als Baden und Württemberg um die Fertig⸗ dentung angefangener und halbfertiger Bahnen trotz der für Süd⸗ teeutſchland ſprechenden Rechtslage ſörmliche Bittgänge machten, Geld die beſchleunigte Erbauung einer Bäderbahn, alſo Saiſonbahn, wider Lübecker Bucht gehabt. Es iſt wirklich ſo, daß Berlin ſehr eit von Süddeutſchland liegt. W. R. * Die Lage am Baumarkt und am Bauſtoffmarkt den ſich verhältnismäßig ſtetig. Kleinere Aufträge für den laufen⸗ n0 darf können in begrenztem Umfange regelmäßig hereinge⸗ n werden. Die Abwicklung der im Mai und Junf getätigten benderen Abſchlüſſe bietet keine erheblichen Schwierigkeiten. Von Die hlungseingängen kanm das Gleiche nicht behauptet werden. Baugeſchäfte klagen über die mangelnde Innehaltung der duf ungsverpflichtungen durch viele Bauherren. Handel und In⸗ des le leiden allgemein unter den ſchleppenden Zahlungseingängen der Baugewerbes. Irgendwelche Anzeichen für eine Aenderung 1 ge in nächſter Zeit ſind bisher noch nicht zu erkennen. Auch läuff die Geſtaltung der Herbſtbautätigkeit laſſen ſich vor⸗ geng deinerle Vermutungen ausſprechen, wenn auch die„Bauwelt“ 1U iſſe Hoffnungen hegt, die ſich auf günſtigere Finanzierungsmög⸗ ſetgeſen ſtühen. der Bauinder vom. Jill, der mit 157 5 eſtellt wurde, weiſt gegenüber dem am 23. Juli errechneten Inder Hol 56 eine geringe Erhöhung auf, die auf Preisänderungen am Artkt zurückzuführen iſt. —— 222 Städoͤtiſche Nachrichten Wer bekämpft Mannheims Jukunft als Hhafen⸗ und Fremdoͤenſtadt! Solange der aus der glücklichen und tatkräftig ausgenutzten Lage Mannheims als Endpunkt der Rheinſchiffahrt quellende Strom alle Adern der Wirtſchaft ſchwellte, wußten hier manche kaum, daß Mannheim am Rhein liegt. Der jetzt jedem fühlbare wirtſchaftliche Rückgang läßt vorausſehen, auf welche Stufe die Stadt ohne Hafen zurückſinken würde. Die Häfen ſind da und das Intereſſe an Hafenrundfahrten wächſt, aber ſie zeigen nicht mehr das früher hier, wie heute in Duisburg oder Straßburg, pulſie⸗ rende Leben. Ddie übertriebenen Staffeltarife, die von der Reichsbahngeſellſchaft unverhüllt, ja eingeſtandenermaßen die Rheinſchiffahrt bekämpfen, haben als gefährlicher Mauerbrecher ſchon jetzt eine große Breſche in Mannheims Wirtſchaft gelegt. Der Verkehr in den Häfen iſt auf die Hälfte geſunken. Alle Krane ſtehen ſtill, wenn die ſtarke Reichsbahn will. Stark iſt ſie näm⸗ lich trotz der Dawesverpflichtung, deren Abgaben übrigens nicht höher ſind, als die jedem Unternehmer obliegenden Kapitalzinſen, und die Reichsſteuern ſind ihr auch erlaſſen. Hat die Reichsbahn nicht die Verpflichtung übernommen, die früher von den ſtaatlichen Bahnen wahrgenommenen Belange der Länder weiter zu pflegen und hat nicht gerade die badiſche Bahn Mannheims Häfen geſchaffen? Was will die Bahn mit den Häfen machen? Sollen die verödeten Becken der verarmten Bevölkerung als Planſchwieſen dienen, wie ich ſie in dem wunderſchönen Sta⸗ dion in Frankfurt geſehen habe? Ich war dort zu einem Rund⸗ funkvortrag über meine Verkehrsſtudien⸗Weltreiſe. Hierzuhauſe aber könnte man denken, daß Verkehr mit verkehrt zuſammen⸗ hängt. Denn auch auf dem neuen Wege, auf dem Mannheim eine Beſſerung ſeines Wohlſtandes erſtrebt, der Hebung des Frem⸗ denvekehrs, zeigt ſich die Reichsbahn als Widerſacher. Ich löſte eine-Zugsfahrkarte nach Mannheim. An der Zugtafel in Frankfurt war der Zug.25 als nach Mannheim gehend angeszeigt. In Friedrichsfeld aber wurden 20 Fahrgäſte mit Koffern auf den Bahnſteig geſetzt. Der Zug hatte durchgehende Wagen nach allen möglichen Städten; warum müſſen gerade die nach Mannheim fahrenden Bürger oder Fremden in Friedrichsfeld ausſteigen und auf einen anderen Zug warten. Warum muß dieſer andere„Per⸗ ſonen“-Zug dritter Klaſſe einen uralten Wagen führen, der ſchlech⸗ ter iſt, als die meiſten Vierterklaſſewagen? Auch wenn man mor⸗ gens von Berlin kommt, muß man in Friedrichsfeld auf dem Bahnſteig herumlaufen, was namentlich im Winter den Relz, nach Mannheim zu fahren wenig erhöht. Man könnte denken, daß dieſe, ſchon ſeit längerer Zeit als eine Politik der Nadelſtiche oder, wie man hier ſagen möchte, Schnaken⸗ ſtiche empfundene Benachteiligung der Mannheimer Fahrgäſt⸗ ge⸗ genüber anderen badiſchen Städten einen tieferen Grund hat; fürch⸗ tet man Mannheims Aufſchwung immer noch, will man ſeinen „Hauptſtadttraum“ endgültig begraben, indem man auch den Fremdenverkehr erdroſſelt? Mancherlei hat die Stadt zur Hebung kihrer Anziehungskraft getan, Flugplatz und Planetarium, Neckar⸗ brücken⸗ und Bürgerſteigausbeſſerungen(nur die Straßen⸗ bahn dient dem Verkehr verkehrt!). Aber dieſe Eiſenbahnſchikanen verurteilen die ſo ſchwer aufgebrachten Koſten zur Ertragloſigkeit. Der Bahnbeamte ſagte mir geſtern in Fried⸗ richsfeld, daß es ſchon einige Züge gebe, die durchgehende Wagen nach Mannheim führten, die vielen Klagen aber verhallten unge⸗ hört. Nur die Handelskammer Mannheim könnte die Beſeitigung dieſer Zuſtände herbeiführen. Videant consules.. DE.. Weitere Junahme der Spartätigkeit Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, war die Ein⸗ lagenvermehrung bei der Städtiſchen Sparkaſſe Mannheim auch im Monat Juli recht günſtig. So betrugen im Sparverkehr die Einlagen 7228 Poſten mit 1 783 602 J, die Rückzahlungen 4079 Poſten mit 1 049 951; ſomit beliefen ſich die Mehreinlagen auf 733 651. Im Scheck⸗ und Giroverkehr ſtellten ſich die Einlagen auf 6242 Poſten mit 4075 156 /, die Rück⸗ zahlungen auf 11381 Poſten mit 4 197 343 J, mithin die Mehrrück⸗ zahlungen auf 122 187„l. Dder Geſamtbetrag der Ein⸗ lagen betrug ſeit Einführung der neuen Währung Ende Juli 19 671 437 AIl. Neue Sparbücher wurden im Juli 1093 Stück ausgeſtollt, die ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt verteilen: 1. Landwirte und Gärtner 9 Stück 0,82 v..; 2. Gewerbliche und in⸗ duſtrielle Arbeitnehmer, Lohnarbeiter wechſelnder Art 326 Stück 29,83 v..; 3. Hausangeſtellte(Dienſtboten) 100 Stück 9,15 v..; Selbſt. Handwerker, Bäcker, Metzger und Wirte 87 Stück 7,96 v..; 5. Perſonen ohne Berufsangabe 139 Stück 12,72 v..; 6. Kauf⸗ männiſche Angeſtellte 221 Stück 20,21 v..; 7. Selbſt. Kaufleute und Ladengeſchäfte 19 Stück 1,74 v..; 8. Fabrikamten und Fabrik⸗ direktoren 15 Stück 1,37 v..; 9. Architekten, Ingenieure, Betriebs⸗ leiter, Techniker, Chemiker 56 Stück 5,12 v..; 10. Beamte, Ange⸗ geſtellte, Lehrer, Profeſſoren, Poſtſchaffner, Eiſenbahner, Straßen⸗ bahner 78 Stück 7,14 v..; 11. Künſtler und künſtl. Berufe, Kunſt⸗ maler, Muſiker 11 Stück 1,01 v..); 12. Freie Berufsarten, Aerzte, Apotheker, Anwälte 7 Stück 0,64 v..; 13. Fonds und Stiftungen 1 Stück 0,09 v..; 14. Gemeinden 1 Stück 0,09 v..; 15. Vereine — und Körperſchaften 12 Stück 1,10 v..; 16. Mündelgelder 11 Stück 1,01 v. H. Auch die ſonſtigen Spareinrichtungen der Spar⸗ kaſſe wie Heimſparbüchſen, Schulſparmarken, Geſchenkſparbücher für Neugeborene und Zahlſtellen in ſämtlichen Stadtteilen und Vororten erfreuten ſich reger Benützung. Veſonderes Intereſſe wurde im weiteren dem ſog. Reiſekreditbriefverkehr zugewandt, der die Mitnahme baren Geldes auf die Reiſe erübrigt und ſomit Geldverluſte ausſchließt. * Ernannt wurden die Kanzleiaſſiſtentin Valentine Groß beim Landgericht Mannheim zur Kanzleiſekretärin, die Schreibgehilfinnen Maria Graf beim Landgericht Mannheim und Eugenie Zirket beim Amtsgericht Mannheim zu Kanzliſtinnen, Oberwerkführer Karl Niebergall beim Landesgefängnis Mannheim zum Werkmeiſter und Oberaufſeher Magnus Schuler beim Bezirksgefängnis Mann⸗ heim zum Inſpektor. * Ein Zwiſchenfall im-Zug. Mit nahezu einſtündiger Ver⸗ ſpütung kann in vergangener Nacht der Baſler D⸗Ing hler an. Schuld daran war ein Zwiſchenfall, den ein Irrſinn Zer ver⸗ anlaßte, der in der Nähe des Iſteiner Klotzes aus dem Zug ſprang. Es handelt ſich um einen geiſteskranken Ingenieur aus Norwegen, der von einem Kriminalbeamten in Dortmund Ver⸗ wandten übergeben werden ſollte. Als in der Nähe des Iſteiner Klotzes der Schaffner durch das Kontrollieren der Karten die Auf⸗ merkfamkeit von dem Kranken cblenkte, ſprang dieſer mit einem Satz durch das offene Fenſter. Ein Mitreiſen⸗ der vermochte den Kranken zwar noch an der Schulter zu packen, es gelang ihm aber, ſich dadurch zu befreien, daß er aus dem Rock ſchlüpfte. Als der Zug hielt, wurde die ganze nähere Umgebung ob⸗ geſucht, ohne daß man eine Spur des Flüthtling⸗ entdeckte. Man nimmt an, daß er ſich in einem nahegelegenen Weinberg verſteckt hat. Lilm⸗Kundſchau .R. Apollo-Theater.„Die Inſel der verlorenen Schiffe“. Was dieſen Film auszeichnet, iſt ſeine originelle Idee: Es giht eine Inſel im Weltenmeer, beſtehend aus Schiffen, die ſeine Wogen befuhren und— zerſchellten. Und inmitten dieſer Trümmer, angeſammelt im Laufe der Jahrhunderte, unter Skeletten und Unrat, hauſen Menſchen, zum Teil ſelbſt auch nur noch Wraks, phyſiſch oder moraliſch. Um allem vorzubeugen, muß jede Frau, die nicht verheiratet zu dieſer„Inſel“ verſchlagen wird, innerhalb vierund⸗ zwanzig Stunden ſich unter den„Bewohnern“ einen Mann erwählt haben. So auch die Milliardärstochter Miß Fairbank, die mit dem des Mordes beſchuldigten Marineoffizier Frank Howard und dem Detektiven Jackſon auf die Inſel verſchlagen wird. Dabei kommt es zum Kampf zwiſchen Howard und dem rieſenſtarken Kapitän der Inſel. Aber Howard ſiegt und flieht mit ſeinem Anhang in einem Unterſeeboot, das er wiederherſtellte. Unterwegs werden ſie von einem Torpedoboot aufgenommen, wobei ſich die Schuldloſigkeit Franks herausſtellt. Er iſt ſeiner Feſſeln ledig, um in die ſanfteren der Ehe mit Miß Fairbank hinüberzugleiten. Originell und gut ge⸗ ſpielt iſt dieſer Film, an Logik allerdings darf man keine zu hohen Anſprüche ſtellen. Die Filmmuſik leitet Schmidt⸗Gentner. Es iſt jetzt allmählich wieder an der Zeit, daß Illuſtrationen durch 15 Pfg.⸗Pfeifen u. a. mehr, was manchem vielleicht auch Muſik ſein mag, endgültig wieder verſchwinden. Der Geſchmackloſigkeiten wer⸗ den ſonſt doch zu viele.— Sehr ſchöne Aufnahmen von dem Kampf um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft 1925⸗26, weiter die„Trianon⸗Wochenſchau“ und die Groteske„Harry Semon als Landwirt“', die auch eine Wiederholung iſt, füllen das Programm aus. * Aufruf von Renkenmarkſcheinen. Durch Bekanntmachung vom 16. Auguſt ruft die Deutſche Rentenbank die Rentenbankſcheine zu 1 und 2 Rentenmark mit dem Ausfertigungsdatum des 1. Nop. 1923 zur Einziehung auf. Die aufgerufenen Scheine können bei den öffentlichen Kaſſen bis zum 30. September 1926 in Zahlung gegeben, bei den Kaſſen der Reichsbank aber bis zum 15. Dezember 1926 gegen andere Rentenbankſcheine oder geſetzliche Zahlungsmittel um⸗ getauſcht werden. Mit Ablauf des 15. Dezember 1926 werden die aufgerufenen Rentenbankſcheine kraftlos und es erliſcht damit auch die Umtauſch⸗ und Einlöſungspflicht der Deutſchen Rentenbank. *Einreiſe nach Rumänien. Wie das Kgl. Rum. Generalkonſulat in München der Handelskammer Mannheim mitteilt, müſſen An⸗ träge auf Einreiſegenehmigung mit dem Paß und einem Begleit⸗ ſchreiben, in dem Ort, Dauer und Zweck der Reiſe nach Rumänien angegeben wird, unter Veifügung von 2 Paßbildern und die Ge⸗ bühren(zurzeit 21 RMk. für Viſierung eines deutſchen Paſſes) dem Königlichen Genralkonſulat in München eingereicht werden. Die Notwendigkeit der Reiſe muß durch Belege begründet werden. Für eine Geſchäftsreiſe iſt eine Beſtätigung der zuſtändigen Handels⸗ kammer erforderlich. Von beſonderer Wichtigkeit iſt die neue Ve⸗ ſtimmung, daß Ausreiſende aus Rumänien ohne beſondere Geneh⸗ migung ſeitens der Generalzolldirektion nicht mehr als höchſtens den Gegenwert von 5000.— Lei in ausländiſcher Währung bei ſich führen dürfen. Ausländiſche Reiſende, die ſich nur vorübergehend in Rumänien aufhalten, können den bei ihrer Einreiſe mitgeführten Betrag(Kreditbrief oder Scheck) nur unter der Bedingung wieder ausführen, daß der Betrag bei der Einreiſe durch einen Zollbeamten in den Paß eingetragen wird. .. ͤ ͤ ĩ˙..... Fur Joologie des Neiſenden Von Julius Kreis Der Lodenfremde(homo lodensis) Ad alk. Ariellmählich im Ausſterben begriffen. Die Gattung trat vor dem graue moch ſehr zahlreich auf und war über und über mit grünlich⸗ emden oder bräunlichem Lodenfell bedeckt. Dem weiblichen Loden⸗ dem un hat die Natur zum Schmuck eigene Rockhalter aus Blech, gefallenännlichen einen auf dem Hut wachſenden Gemsbart aus aus⸗ farbe nen Bürſtenhaaren verliehen. Das Lodenkleid iſt eine Schutz⸗ d Seine Mimikry gegen den in der Großſtadt herrſchenden Staub Erſchei ſmutz, der an hellen oder glatten Kleidern leicht auffallend in dem zung treten könnte.— Am Rücken angewachſen iſt— analog dem fü auchbeutel der Känguruhs— der Rückenbeutel, der neben röckche alle Fälle vorgeſehenen Hemd zum Wechſeln ein paar Erſatz⸗ Gattun die Hausapotheke, 5 Kilo Wurſtſtullen und bei weiblichen Lodenfcerangehörigen eine Nachtjacke birgt. Bewaffnet iſt der beſchſaaemde männlichen wie weiblichen Geſchlechts mit einer eiſen⸗ Großpaenen Alpenſtange, und während er ſeine geiſtige Nahrung aus dugehörſans Baedeker ſchöpft, ſammelt er ſich mit alt und jung der brat 15 Sippe an den Weideplätzen, um hier bei einem Nieren⸗ ragend le zugehörigen Wurſtſtullen zu verzehren. Er iſt hervor⸗ ſcheu trinkgeldfeindlich und vor allen Plätzen mit Eintrittsgeld deln, neud einbrechend.— Tagsüber iſt er ſtändig unterwegs, ein⸗ bildungarweiſe oder in Gruppen die Stadt abgraſend, ununterbrochen dutraulf, ſungrig und, wenn nicht durch Geldforderungen gereizt, icerbben Gemüts. Die neue Zeit mit Bubikopf, kurzem Rock, lun es und Hygiene, mit Menſendieck und„Wie bleibe ich und er ſchön“ macht dem Lodenfremden immer mehr den Garaus Lodenhaſſast ſich in ſeinem Aeußeren immermehr aus der rauhen geſchürzt e und dem Jägerhemd heraus einem gefälligeren und leicht den! 99 eren Zeitbild an. Bald werden an Stelle der großen Her⸗ muſen ſeimt nur mehr wenige Exemplare in freier Wildbahn anzu⸗ in, und wird ſie vielleicht n in den iukäſte ürten de man wird ſie vielleicht nur mehr in den Schaukäſten den dgangenheit r Fremdenverkehrsvereine als Zeugen der Fremden⸗ amtreffen. Der Wanderknabe(puer schlampinus) Sein e Stelle der Lodenfremden iſt der Wanderknabe getreben. weithj iſt die weite Welt und er zeichnet ſich aus durch ſeine depflegt wallende Mähne, die infolge eines Gattungsgelübdes weder ſchwarze Nib geſchnitten wird. Er krägt eine grüne, gelbe oder fläßt Fuſſenbluſe, die die werdende Männerbruſt bis zum Nabel behaarten ein leinenes Schwimmhöschen, aus dem die nervigten, Schenkel braun und verkruſtet herauswachſen. Auf dem Rücken trägt er einen ruſſigen Eiſentiegel, in dem er die Früchte des Feldes abkocht, die weiblichen Angehörigen dieſer Spezis, die an Stelle der Leinenhöschens einen kurzen Rock tragen, laſſen neben dem Tiegel nicht ſelten eine Laute oder Guitarre baumeln, mit der ſie von Zeit zu Zeit Geräuſche von ſich geben. Der Wanderknabe(das Wandermädchen) fällt nächtens in die Heuſtadel und Holzſchupfen der Umgebung ein. An ſonnigen Tagen führt er nicht ſelten, mit ſeinem Rudel, Licht und Sonnentänze im Freien auf oder geht als Nacktwanderer ſeinen Pfad, bis ihn der hoeno civilis agricoloma mit einem Hacklſtock winkend in die Flucht jagt. Der Gruppenfremde(homo admassatus) tritt nur in Rudeln auf und wird ohne Unterſchied des Alters, des Geſchlechts und der Stammeszugehörigkeit auf einem blauen Frem⸗ denrundfahrtswagen verfrachtet. Er hat einen eigenen Genick⸗ muskel, der es ihm möglich macht, ſtundenlang nach oben, links, rechts und rückwärts gewendet die Sehenswürdigkeiten der Stadt gewiſſenhaft in Augenſchein zu nehmen. Der Wagenfremde iſt harm⸗ los beſcheiden und auf ſich ſelbſt angewieſen etwas unbeholfen.— Ein Teil davon hat eine große Abneigung, die Gehwerkzeuge zu ge⸗ rauchen. Sie werden ſchon oft in ihrem Heimatland von privaten Unternehmern oder Ausſchüſſen von Spar⸗, Kegel⸗, Stammtiſch⸗, Schützen⸗ oder Geſangvereinigungen in Rudeln von 20, 50 und 100 eingefangen und dann in fremde Länder verſandt. Der Gruppen⸗ fremde handelt nie einzeln. Er ißt, ſchläft, wacht, trauert, lacht begeiſtert und entrüſtet ſich mindeſtens dutzendweiſe und hält ſich da⸗ bei an die Weiſung des Rudelführers. Noch nach Jahren wird er auf der Kegelbahn(am Stamantiſch, im Spar⸗ oder Geſangverein) erzählen, daß ihm der Hausdiener von der„Grünen Gans“ extra einen„Tarif für Schuhputzen abknöpfen wollte.— Aber dem hamer ſch beſorgt, meine Herren! Wo wir doch in Gruppen und Pauſchaliter gereiſt ſinn!——Der Hausknecht in der„grünen Gans“ iſt ſeine bleibendſte und ſtolzeſte Reiſeerinnerung. Runſt und Wiſſenſchaſt „IiEin neuer Roman Pirandellos. Pirandello hat dem römiſchen„Tevere“ den Plan zu einem neuen Roman verraten. Der reichlich wunderliche Gang der Geſchehniſſe iſt, kurz zuſammengefaßt, etwa folgender: Dem Autor wird nach Jahrtauſenden unſteten Um⸗ herirrens im Weltall durch göttliche Gnade die Erlaubnis, die Erde wieder einmal zu beſuchen. Er betritt den unvergeſſenen Boden; doch welche Veränderung iſt vor ſich gegangen? Keine Spur von Leben ringsum. Ein Augenblick der Stockung des Planeten im Weltenraum hat die Kataſtrophe gebracht, hat alles Leben ertötet, zerſtört. Alles? Nein. Der Irrende findet zwei dem Verhängnis Entronnene, einen Mann und eine Frau, und dieſe beiden haben, beängſtigt durch die ſie umgebende Einſamkeit und Stille, ſo viele Kinder in dieſe Oede geſetzt, als ihnen möglich. Er iſt Engländer, namhafter Philolog, von umfaſſendem Wiſſen, ſie Spanierin. Eine neue Sprache, die ewerfunden hat(da er kein Spaniſch und ſie kein Engliſch verſteht), vermittelt die Verſtändigung zwiſchen den beiden Schickſalsverketteten. Als große, heilige Miſſion erſcheint ihm, dem Zeuger eines neuen Geſchlechtes, der gleichzeitig der Erbe eines entſchwundenen iſt, das große Vermächtnis, die unerſetzlichen geiſtigen Werte der Menſchheitsziviliſation vor dem Untergang zu retten. In ſeinen Nachkommen ſoll ſie weiter leben. So ſetzt er ſich ans Werk, ſeine Kinder zu lehren, ihnen jene Ziviliſation, ihren Werde⸗ gang, ihre großen Etappen zu vermitteln. Um jedoch keine Irrtümer zu hegehen, lehrt er den einen die lateiniſche, einen zweiten die angel⸗ ſächſiſche, einen dritten die chineſiſche Ziviliſation und ſo weiter, und ſo erhält jedes ſeiner Kinder eine der verſchiedenartigen Menſchheits⸗ ziviliſationen als Vermächtnis. Eine unermeßliche Aufgabe, die er mit Feuereifer angreift. Auch ſein Weib, die anfangs murrend bei⸗ ſcite ſtand, hat ſich mit der neuen Lage abgefunden. Doch bord müſſen die beiden erkennen, daß das neue Geſchlecht keinerlei Inter⸗ eſſe für dieſe Lehren zeigt, daß ſie nur zu wiſſen wünſchen, wie man ſät, erntet, Krieg führt, kurz, die täglichen Vedürfniſſe einer zdein leiblichen Exiſtenz befriedigt. Eine tiefe Kluft tut ſich auf zwiſchen Eltern und Kindern. Jene ſehen in dieſen nicht mehr ihre Nach⸗ kommen, ſondern ihre Urväter, von denen ſie durch Jahrtauſende ge⸗ trennt ſind; ſie müſſen zuſehen, wie dieſe das Leben von Adam und Eva mit allen ſeinen Irrtümern von neuem beginnen. So endet der große Verſuch mit der bitteren Erkenntnis, daß jede neugeborene Menſchheit wieder vom Urwald ihren Ausgang nehmen muß,„wenn auch das Echo großer Vergangenheiten um ihre Ohren ſummt“. Und was nun? Ueber die Wendung, die nun erfolgen könnte, iſt Pirandello ſich noch nicht ſchlüſſig.„Vielleicht“, ſagt er,„vielleicht werden die Kinder ihre Eltern töten, da dieſe, als die Helden des Dramas, trotz ihrer Verzweiflung ſich nicht gut ſelbſt töten können.“ Literatur „Die Preſſe Finnlands“. Ala Haaſenſtein u. Vogler. Nachdem die Ala mit ihren wohlbekannten Sonderkatalogen den Exportkreiſen Deutſchlands für die Bearbeitung europäiſcher Märkte und überſeeiſcher Gebiete unentbehrliche Wegweiſer an Hand gegeben hat, ſetzt ſie die Reihe dieſer wertvollen Veröffentlichungen fort durch Herausgabe eines Kataloges über„Die Nreſſe Finnlands“. Das ſo⸗ eben abgeſchloſſene Wirtſchafts⸗Abkommen zwiſchen Finnlond und Deutſchland ſichert dem neueſten Ala⸗Katalog beſondere Beachtung. — Sämtliche Kataloge ſind im Selbſtverlag der Ala Anzeiger⸗Aktien⸗ geſellſchaft erſchienen. 1 0 7 8 4. Seite. Nr. 378 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 Keiſebekanntſchaſt Wenn es das Reiſeglück beſonders gut mit uns meint, dann führt es uns in der Sommerfriſche mit Menſchen zuſammen, an die wir uns gern anſchließen, mit denen ein gutes Zuſammenſein möglich iſt, an die wir—5 gedenken. Die Natur iſt uns Menſchen nicht alles. hne die Menſchen, mit denen wir ſie mitfühlend, ſeeliſch eingeſtimmt ſchauen, kann die ſchönſte Gegend für uns tot bleib en. Nicht umſonſt ſingen wir huldigend:„Madonna, du biſt ſchöner als der Sonnenſchein“, dieſe der Zeit gemäße Variante auf den Gedanken den Klopſtock umfaſſender und tiefer ausgeſprochen hat, wenn er zein froh Geſicht“ als ſchöner pries denn die Mutter Natur mit all ihrer Erfindung ſchöner Pracht. Eingeſtanden oder nicht eingeſtan⸗ den: ſo lange wir noch jung und hübſch und ledig ſind, iſt das Fin⸗ den der richtigen Reiſebekanntſchaft ein ganz weſentlicher Teil unſeres Reiſeprogramms. Und wenn wir nicht mehr jung und nicht mehr hübſch und nicht mehr ledig ſind, dann gehen wir vielleicht erſt recht mit der ſtillen Sehnſucht auf die Reiſe, irgendwie dem Menſchen zu begegnen, der zumindeſt auch ſo nett und ſo lieb und ſo herzig iſt wie unſere geliebte beſſere Hälfte, den Mann zu entdecken, der ſo zart, ſo rückſichtsvoll, ſo ritterlich iſt, wie es unſer geliebter Mann auch einmal geweſen iſt,— lang, lang iſts her. Solche Bekonntſchaften zu machen, iſt auf der Reiſe deshalb gar nicht ſo ſchwer, weil im Ur⸗ laub, in den Ferien, in der Sommerfriſche alle Tage Sonntag iſt. Da zeigen wir Menſchen uns eben auch alle Tage von der Sonntags⸗ ſeite, und da ſehen wir überwiegend ganz erträglich aus. Darum iſt es denn auch möglich, daß man ſeine eigene liebe Frau wieder ein⸗ mal von der blendend ſchönen Seite kennen lernt, die im Alltags⸗ pflichtentrubel etwas verblaßt waren, ſodaß mon mit alter Treue auf die treue Alte ſchwört. Da iſt denn auch wahrſcheinlich, daß unſere liebe Frau uns eines Tages um den Hals fällt und bekennt:„Weißt Du, Männe, die Männer ſind ja hier alle ſehr nett und liebens⸗ würdig aber wenn ich wieder mal wählen dürfte, ich würde doch nur Dich wählen!“ Das ſind ſo die allerſchönſten und dauerhanteſten Reiſebekanntſchaften. B. eeeeeeeeeeeeee, Paßerleichterungen für einreiſende Amerikaner. Angehörigen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, gegen deren Einreiſe keine beſonderen Bedenken beſtehen, wird nach einer Bekanntgabe des Reichsminiſters des Innern die Einreiſe über die deutſche Weſt⸗ grenze, d. h. zunächſt über Bentheim, Aachen, Kehl und Baſel auf Grund eines Paſſes, aus dem ſich die amerikaniſche Staatsange⸗ hörigkeit des Inhabers zweifelsfrei ergeben muß, auch ohne Sichtvermerk einer deutſchen Vertretung im Ausland geſtattet, falls nach Lage des Einzelfalles anzunehmen iſt, daß der Reiſende den Entſchluß zur Reiſe nach Deutſchland erſt nach ſeiner Ankunft gefaßt hat. Dieſe Maßnahme gilt bis zum 31. Oktober Warnung vor Wohnungseinbrechern. In der jetzigen Reiſe⸗ zeit ſind leider wiederum an einigen Orten Einbrüche in Wohnun⸗ gen, deren Inhaber verreiſt waren, verübt worden. Den Dieben wird die Auskundſchaftung derartiger Wohnungen dadurch erleich⸗ tert, daß die Wohnungsinhaber ſämtliche Rolländen herunterließen, es dagegen verabſäumten, die Zugänge zur Wohnung in fachmän⸗ niſcher Weiſe ſichern zu laſſen. Es empfiehlt ſich, die Abweſenheit den zuſtändigen Polizeirevieren mitzuteilen, damit die Wohnungen durch die Polizeiſtreifen im Auge behalten werden können. Rommunale Chronik Entwäſſerung der Rheinniederung zwiſchen Maudach und ö Roxheim : Frankenthal. 17. Aug. In Anweſenheit von Vertretern der Gemeinden Frankenthal, Oprau, Mutrerſladt, Maudach, Oagersheim. Edigheim. Bobenheim a. Rh. und Rorheim ſowie der Bezirke Lud⸗ wigshafen und Frankenthal ſand hier die Verbandsverſammlung des Gemeindeverbandes zur Entwäſſerung der Rbeinnie⸗ derung zwiſchen Maudach und Rorxheim ſtatt. Die Regulierungsarbeiten, die bei Rorxheim begonnen wurden, ſind bis zur Bahnhofsanlage Oagersheim gediehen. Man iſt überzeugt, daß durch dieſe Maßnahme die Ueberſchwemmungsgefahr vom Verbands⸗ gebiet abgewendet wird. Die vom Vorſtand beantragte Einhebung einer Umlage von 80 000 Mark wurde genehmiat. Kleine Mikleilungen Aus Mitteln der bayeriſchen Gemeindebank ſind der Städliſchen Sparkaſſe in Frankenthal 40 000% zur Gewährung von Krediten an den gewerblichen Mittelſtand zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Der Stadtrat beſchloß, dieſen Kredit aufzu⸗ nehmen und ſeiner Beſtimmung zuzuführen. Nähere Einzelheiten ſind noch nicht getroffen worden. 5 Die Stadtgemeinde Tübingen muß mit einem Ge⸗ ſamtanleihebetrag von 5 752 619 Mk. rechnen. Der Gemeinderat be⸗ ſchloß. die Aufwertuna bei Obligationsausgaben auf 20 v. H. des Goldwerts der Markanleihe, ebenſo bei Darlehen auf Schuld⸗ ſcheine für natürliche Perſonen, für die übrigen Gläubiger auf den geſetzlichen Satz von 12 72 v. H. feſtzuſetzen. Inflationsdarlehen wer⸗ den auf das Doppelte des Goldwertes des ſich nach den Meßzahlen des Aufwertungsgeſetzes ergebenden Betraags aufaewertet. Die Schuldbeträge werden mit 5 v. H. verzinſt ab 1. Januar 1926 und in 25 Jahren abgetragen mit je 4 v. H. des Geſamttilaungsbetrages. haftet. Nus dem Lande DVon der Bergſtraße, 18. Aug. Die Getreideernte iſt eingebracht. In den einzelnen Gehöften iſt die Dreſchmaſchine tätig, um den Frühdruſch zu erledigen. Die Ergebniſſe ſind allgemein be⸗ friedigend, beſonders bei Weizen und den andern Winterfrüchten. Der Getreidehandel liegt noch ziemlich ruhig. Wie man hört, wird für den Sack Gerſte 23—24 /; für Weizen 28/ geboten.— In ſonſtigen Jahren hat man Mitte Auguſt mancherorts bereits mit dem Brechen des Frühtabaks begonnen. Dieſes Jahr hätte man zweifellos die Tabakernte noch etwas hinausgeſchoben, wenn baldigſt Regen gefallen wäre. Im andern Fall wird man, da die Blätter bei der Trockenheit ſchnell zu Grumpen und Sandblatt verfallen, immer⸗ hin nächſte Woche an monchen Plätzen beginnen. Das Ergebnis wird geringer ausfallen, als in den vorhergehenden Jahren.— Die Kartoffelknollen ſind bis jetzt zahlreich, aber noch meiſt klein; das Kraut fängt an abzuſtehen! ſie könnten auch nochmal vor⸗ übergehend Regen brauchen, wie überhaupt die Hackfrüchte, die noch einige Zeit zu gedeihen haben. Frühkartoffeln koſten z. Zt.—5 Pfg. das Pfund.— Am Sonntag, war, da an verſchiedenen Orten Kirchweih gehalten wurde, der Zuſtrom von Fremden ſehr be⸗ trächtlich, wozu auch das herrliche Wetter das Seinige beitrug. I. Landshauſen. 17. Aug. Unſer Ort iſt über Nacht rlötzlich zu einer Berühmtheit geworden. Von allen Seiten und Himmelsrich⸗ kungen treffen Beſucher ein, die ſich die Brandſtätte in Augen⸗ ſchein nehmen. Allgemein iſt man über die Größe des Unalücks ent⸗ ſetzt. Rührend und erareifend war der Gottesdienſt am Sonntag Morgen, als nach dem Brand und der furchtbaren Nacht ſich die Ein⸗ wohner in dem Gotteshauſe zuſammenfgnden. Viele brachen dabei in Tränen aus: auch des Dankes, daß die Kirche von den Flammen verſchont wurde, von denen ſie zeitweiſe bedroht ſchien. Wenn man bedenkt, daß auch bei dem vorigen Brand die Kirche unmittelbar be⸗ droht war, ſo kann man die Gefühle der Landshäuſer verſtehen, die von der Erhaltung ihrer kleinen und ſchmucken Kirche ſo ergriffen waren. Die Brandſtätte konnte noch nicht begangen werden. da noch allenthalben zuweilen die Flammen an halbverkohlten Balken auf⸗ ſchlugen und ſo ein kleines Nachſpiel zu dem Brand in der Nacht vom Samstaa auf Sonntag gaben. L. Sulzfeld. 16. Auguſt. Geſtern nacht ereignete ſich hier ein ſch werer Unfall. Der in den 30er Jahren ſtehende Fritz Grupp von Eppingen wurde von einem Laſtauto, auf deſſen An⸗ hänger er ſich geſetzt hatte, überfahren und eine Strecke weit innerhalb des Ortes geſchleift. Er wurde ſchließlich mit bedenklichen Verletzungen, beſonders am Fuß, unter dem Wagen vorgezogen und ſofort in das Krankenhaus nach Eppingen transportiert. Grupp hat offenbar den Halt auf ſeinem Sitz verloren und iſt abgeſtürzt.— Hat man ſchon früher über die heißen Sommermonade viele Fremde hier beobachten können, die teils in den Wirtſchaften, teils bei Bekannten abgeſtiegen ſind, ſo hat ſich dieſe Erſcheinung noch verſtärkt, ſeitdem in dem reizend gelegenen Gölerſchen Schloß ein CErholunas⸗ und Ferienheim aufgemacht worden iſt. Erfreulicherweiſe hat dieſes ſchon regen Zuſpruch gefunden, ſodaß allmählich Sulzfeld als Sommerfriſche einen Ruhm zu erlangen beainnt. Beſonders Kin⸗ der ſind ziemlich zahlreich in dem Heim. Da unſer Ort ſehr geſund gelegen iſt und landſchaftlich viele Wanderziele(Burg Ravensburg. Ottilienbura, Sternenfels uſw.) zu bieten vermaa, muß der Gedanke eines Erholungsheims als glücklich bezeichnet werden. * HLahr, 17. Aug. Der 21 Jahre alte Student Willi Leiter⸗ mann aus Lahr ſtürzte in der Schweiz am Titlis bei Engelberg ab unrd war ſofort tot. Er hatte ſich mit einem 16jährigen Kameraden von der 10köpfigen Wandergeſellſchaft getrennt, um den 3200 Meter hohen Titlis zu beſteigen. Leitermann ſtieß dabei gegen einen Felſen und wurde eine 400 Meter hohe Schneewand hinabge⸗ ſchleudert. Sein Begleiter wurde gerettet. UI Triberg, 17. Aug. Unter Witterungsumſtänden, wie ſie in dieſem Sommer noch kaum zu verzeichnen waren. hat die Städtiſche Kurverwaltung Ende letzter Woche ihre erſte diesſährige benga⸗ liſche Beleuchtung der in der Oberſtadt am Beraſee gelegenen alten Wallfahrtskirche und des Meſnerhäusle mit Höhenfeuerwerk mit beſtem Erfola durchgeführt. Eine völlig ruhige und klare Ster⸗ nennacht, in der Sternſchnuppen zogen, laa über dem Schwarzwald. als mehrere tauſend Perſonen dem Schauſpiel, das tiefe Eindrücke vermittelt, beiwohnten. Eine weitere Beleuchtuna dieſer Art, die auch ſchon im Winter durchgeführt wurde, iſt bei weiberem auten Wetter und Beſuch für den Ausgang des Monats vorgeſehen. wo voraus⸗ ſichtlich die Umgebung des alten Schloßberges mit dem Amtshaus und anſchließenden Teilen der Mittelſtadt als Objekt in Frage kommt. Donqaueſchingen. 16. Aua. Von 25 Jahren wurde auf der Höllentalbahn die Strecke Neuſtadt—Donaueſchingen dem Verkehr übergeben. Der Feſtzug verließ am Montag. 19. Auauſt 1901. 9 Uhr morgens, Donaueſchingen. Der Großherzog fuhr mit. Auf ſämtlichen Stationen fand feierliche Begrüßung ſtatt. In Neu⸗ ſtadt wurde Mittaasraſt gehalten. Dann aing es zurück nach Donau⸗ eſchingen, wo ein Feſtbankett den Feiertag beſchloß. Immendingen, 16. Aug. Verwalter Schneiderhahn auf dem Gundelhof bei Immendingen wollte im Stalle etwas nachſehen. Ohne jede Veranlaſſung aing der Melker Rößle, ein rabiater Geſelle aus Bhnyern, mit einer Dungaabel auf ihn los und verſetzte ihm Stiche in die rechte Bruſtſeite. Der Schwerverletzte wurde aleich vom Be⸗ ſitzer, Hauptmann Warder⸗Guining, in das Krankenhaus zu Engen überführt. Rößle wurde von der Gendarmerie Immendingen ver⸗ Briefmarken⸗Allerlei Von Germanikus Der Luftpoſtdienſt iſt in voller Blüte, beinahe men neue Linien hinzu. Mit dieſer Entwicklung parallel geht die ſtändige Neuausgabe von Briefmarken, die zur Kennzeich⸗ nung der Luftpoſtſendungen dienen. In Europa haben zur Zeit eigene Luftpoſtmarken: das Deutſche Reich, Däne⸗ mark, Eſtland, Lettland, Litauen, Rußland, Polen, Oeſterreich, Un⸗ garn, Schweiz, Italien und Tſchecho⸗Slovakei. Es hatten ſchon Mar⸗ ken im Gebrauch: Schweden, Spanien und die Niederlande, ſetzten ſie aber außer Kurs. Hier werden die Luftpoſtſendungen nur no durch Aufklebezettel gezeichnet, was in den Ländern mit Luftpoſt⸗ wertzeichen noch nebenher geſchieht. In Vorbereitung ſind eigene Luftpoſtmarken in der Türkei, Jugoſlavien, Griechenland, Finnland und Norwegen. Die jüngſterſchienene Luftpoſtmarke iſt die von Coſta Ric eine ultrablaue 20 Cts., die angenehm durch ihre geſchmackvolle Zeichnung auffällt. Auch die übrigen Neuaus? gaben dieſes Landes zeichnen ſich hierin aus. So ſei die neue grüne 5 Cts.⸗Marke erwähnt, die das Hauptpoſtamt in San Joſe zeigt, und die neue 10 Cts. karmin mit den Bildern des Columbus un der Iſabella. Dieſem Kaffeeland gebührt auch der Ruhm, zum erſten Male einen Bubikopf auf einer Marke abgebildet zu haben, es iſt die 35 Cts. dieſes Jahres. Coſta Rica hat aber nicht nur an? ſehnliche Marken, ſondern es will auch jeden Anſchein vermeiden, mit ſeinen Briefmarken Spekulation zu treiben. Ein beſonderes Geſetz unterſagt, Briefmarkenbeſtände an den Briefmalkenhandel zu verkaufen. Außer Coſta Rica warten in Amerika mit Neuausgaben noch auf Pan a ma mit einer Reihe von 12 Erinnerungsmarken an den erſten panamerikaniſchen Kongreß unter Boliva, Peru, da⸗ noch immer Marken für die Volksabſtimmung in Tacna und Arika ſchafft und Guatemala, das ſeine 1924 verausgabten Marken nur in der Jahreszahl abändert. Jetzt lieſt man 1926. Es iſt ſchade, daß die Ueberſeeſtaaten von den deutſchen Sanen lern in letzter Zeit ſo vernachläſſigt werden. Der Grund dafür lieg freilich auf der Hand. Durch den Krieg und die⸗Folgen des Krieges entſtanden große Lücken in der Belieferung mit Neubeiten. Außer“ dem ſchwoll das europäiſche Sammelgebiet derartig an, daß zahl⸗ reiche Sammler Ueberſee ganz aufgaben. Es kommt aber wieder und wer jetzt die Gelegenheit benutzt und Ueberſee kauft, ſolange die Nachfrage noch gering iſt, hat einen großen Vorteil allen denen vor⸗ aus, die dann erſt anfangen wieder Ueberſeemarken zu kaufen. 1 die große Maſſe ſich zum Kaufen anſchickt und die niederen Prei anziehen. Dieſer Augenblick kommt aber ſicher bald, umſomehr als im Herbſt zum erſten Male wieder ein brauchbarer deutſcher Se nf⸗ Ueberſeekatalog erſcheinen ſoll. Für den September—Olaf, ber ſind der Michel Europa⸗Uleberſee⸗Katalog 1927 und der Sen Katalog, beide Teile, angekündiat. Leider ſind die Verkaufspreiſe dieſer für den denkenden Sammler unentbehrlichen Schriftwerke ſehr hoch. Die Curopakataloge ſe.—, die Ueberſee ſe.50. Wer al alle vier kaufen will, muß tief in den Beutel areifen. Der Geldknapp⸗ heit wegen wird mancher ſich deshalb wohl mit einem begnügen 11 da iſt ſchwer zu raten, ob Senf oder Michel. Bisher bot Senf. lich durch ſeine Anmerkungen mehr als Michel: in der richtige Preisbeſtimmung war Michel aber dem Senf über. Wie das num hheuer wird, iſt noch nicht zu ſagen, zumal Michel auch umaearbenen iſt. Wer den Katalog als Preisbuch braucht, kauft Michel. wer als Berater beim Aufbau ſeiner Sammluna benutzt, kauft Senf. Das wird die beſte Löſung ſein. 5 Nun noch die Neuheiten Europas. Da ſchießt Italien 1 ſeine Kolonien den Vogel ab. Zunächſt ſind die kolonialen Peene gandamarken für die Cyreneika, für Eritrea, für Libyen, für Oke jubaland, für Tripolitanien und Somaliland erſchienen. Das 195 für 6 Länder mit je 6 Werten. Doch damit nicht genug, die 1. blau, des italieniſchen Königsjubiläums iſt für alle Kolonien e falls mit Landesnamen überdruckt. Dazu für Eritrea eine 75 C uf .25 und.50 und Expreßmarken zu 70 und 60 ets. und.50 1 2 Lire, für Libyen dieſelben Expreßmarken, für das Oberjualee die 75,.25,.50, für das Somaliland außer dieſen drei Wer te noch eine 2, 5 und 10 Lire. Die größte Ueberraſchung e aber die neue 25 cts. für das Heimatland, die nicht mehr das ie bild des Königs zeigt, ſondern den alten gerahmten Königskopf die 1901 und zweifarbig grün/ gelbgrün ghalten iſt. Dazu hat 20 cts. ihre Farbe nun in lilabraun geändert. Italiens Däumling San Marino darf natürlich nicht fehlee. Es ſchaffte vier Proviſorien zu 75,.20,.25 und 2 lt. 50, die wen Poſtverkehr dienten, als vom Handel aufgekauft wurden. In uft mänien ſind die Königsjubiläumsmarken am 1. Jult verkale worden. Der größte Teil ging aber an die Poſtbeamten und t Spekulationszwecken hat man von den 200 000 Serien, die gedr bel ſind, 2000 ungezähnt gelaſſen. Die Druckſtöcke(der Druck iſt rte Bruckmann⸗München qusgeführt) ſind zerſtört. Rußland feie den Kongreß der Esperantiſten durch zwei Cedenkmarken und „Kolonie“, die Mongolei, ſchuf Aushilfsmarden, 8 Werte, die Stempelmarken mittels Aufdruck„Poſtage“ hergeſtellt wurden. 115 den Auguſt erwartet man nun neue deutſche Marken, wenns wa iſt?— und neue Bildpoſtkarten. Der Rampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewekter Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 4⁰ Machdruck verb.en „Das iſt alles gut und ſchön,“ ſagte Frau Dora nach einer kur⸗ gen Pauſe.„An der Tatſache, daß dein Vater als Betrüger im Ge⸗ fängnis geſeſſen, und daß dieſe Schmach wie ein Fluch auf uns allen laſtet, kann es nichts ändern.“ Er ſah ſie mit einem Blicke an, in dem jetzt mehr Wehmut als Zorn war: N 8 „Ich habe jetzt mit meinem Kinde zu reden, und mit ihm allein. Du kommſt in mein Sprechzimmer, Hermine. Ich werde dafür ſor⸗ gen, daß uns niemand ſtört. Dort werde ich dir die Rechenſchaft legen, die du als meine Tochter zu fordern haſt. Dann magſt du überlegen, was du tun willſt. Kommſt du zu dem Entſchluſſe, den du eben in deiner Leidenſchaft äußerteſt, mein Haus zu verlaſſen, weil du im Gefühl dieſer Schande hier nicht mehr leben kannſt— ich werde dir nichts in den Weg legen. Will deine Mutter mit dir gehen, ſo ſoll es auch ihr freiſtehen. Ich zwinge euch nicht, etwas auf euch zu neh⸗ men, was ich allein zu tragen habe. Jetzt komm, und du, Dora, laß uns, bitte allein.“ Am nächſten Morgen, als noch keine Patienten erſchienen waren, Werner aber bereits an ſeinem Schreibtiſche ſaß und arbeitete, trat ſeine Frau zu ihm. 9 9 „Wir haben in der Nacht alles reiflich überlegt,“ begann ſie mit einer Bewegung, die ſie nicht merken laſſen wollte, die ihm aber doch aus jedem Wort entgegenklang,„und ſind zu dem Entſchluß ge⸗ kommen, daß Hermine das Gymnaſium verläßt. Es wird ihr ſchwer, denn ſie hat ſich glücklich dort gefühlt und hätte gern ihre Abgangs⸗ prüfung zacht. Aber nach alledem, was ſich geſtern in ihrer Klaſſe ereignet hat und heute, da es unwiderrufen bleibt, das Geſpräch der zen Stadt ſein wird, iſt es ihr unmöglich, ihren Lehrern und Mit⸗ ſchülerinnen noch einmal unter die Augen zu treten. Es wird ihr za auch niemand verdenken können.“ „Und was ſoll dann weiter geſchehen?“ Doras Bewegung war geſtiegen und die Worte wurden ihr nicht leicht. 755— 0 das Kind nicht dem Klatſche und vielleicht ſchweren ge⸗ ſellſchaftlichen Kränkungen ausſetzen wollen, hoffe ich dich damit ein⸗ verſtanden, daß wir ſie auf längere Zeit nach Malkaymen ſchicken, wo ſie ſich wirtſchaftlich ausbilden kann. Ich dachte ſie zu begleiten und dann zu dir zurückzufommen.“ „Du wirſt alſo nicht von mir gehen, Dora?“ fragte er, und ein weicher Schinmer flog über ſeine bis dahin regungsloſen Züge. „Ich habe dir einmal geſagt, daß ich dich nie verlaſſen würde. Ich weiß, daß ich jetzt 50 dir gehöre, mehr als je, und daß wir das Schickſal, das uns auferkegt iſt, gemeinſam tragen müſſen.“ „Ich danke dir, Dora!“ rief er in aufwallender Wärme, ſeine Hand griff nach der ihren. Sie ließ ſie ihm. Aber ſie tat es mehr mechaniſch, und ein frem⸗ ——— 5 war in ihrer immer noch bewegten Sprache, als ſie jetzt ortfuhr: „Du wirſt verſtehen, wie furchtbar es für mich iſt, nun auch meine Eltern, die bisher völlig ahnungslos waren, in dieſer Sache einweihen zu müſſen. Aber da ſie alles ja doch ſehr bald erfahren werden, ſo iſt es beſſer, ſie hören es von mir, und zwar, bevor es von irgend einer anderen Seite an ſie herantritt. Wir wollen des⸗ halb bereits heute unſere Reiſe antreten. Das Mädchen iſt tüchtig und— 8 für dich ſorgen! Ich habe ihr die nötigen Anweiſungen egeben.“ 5u ſeinem ernſten Antlitz arbeitete es. Man fühlte, daß er etwas ſagen wollte, es aber noch nicht in die paſſenden Worte zu kleiden wußte. „Dein Entſchluß mag ein ganz richtiger ſein,“ erwiderte er end⸗ lich,„und ich will nichts gegen ihn einwenden. Aber eins möchte ich wiſſen: Iſt dieſer Gedanke von dir ausgegangen? Ich meine: haſt du ihn dem Kinde nahegelegt, es für ihn zu ſtimmen geſucht? Oder war es Herminens Wille?“ „Es war ihr eigener Wille. Sie erklärte mir auf das beſtimm⸗ teſte, daß ſie unter dieſen Umſtänden keine Stunde länger im Hauſe bleiben würde.“ Werner ſtützte den Kopf in die Hand. Sie ſollte die Enttäuſchung nicht ſehen, die ihre Worte in ihm hervorgerufen. So offenherzig und ſo warm hatte er zu ſeiner Tochter ge⸗ ſprochen! Hatte ihr des Vaters unſelige Verhältniſſe geſchildert, und wie er, der Sohn, alles Elend mit ihm getragen hätte... und ſie ging von ihm! „Ich hätte es von Hermine nicht geglaubt“, ſagte er ſchließlich. „Du haſt von jeher zu viel von ihr verlangt. Sie iſt doch noch ein halbes Kind, und du kannſt nicht erwarten, daß ſie die Schmach ihrer Familie auf ſich nimmt, wie deine Frau es muß. Sie hat wirk⸗ lich genug an dem einen Vormittag in der Schule durchgemacht, und 5 Schlimmſte von allem iſt—“ Sie hielt inne, ſie wußte nicht, ob ſie es ihm ſagen durfte. „Was iſt das Schlimmſt?“ „Daß ſie ſeit dieſer Stunde eine unüberwindliche Abneigung gegen den Namen bekommen hat, den ſie trägt. Sie ſagte mir, ſie würde alles darum geben, könnte ſie ihn ablegen oder mit einem an⸗ deren vertauſchen.“ „Das iſt ſehr liebevoll von ihrl“ erwiderte er, und ſeine Mie⸗ nen verfinſterten ſich. und „Verdenken kann man es ihr nicht, und wir beide müſſen wüß, ſchen, daß ihr neue Demütigungen erſpart bleiben. Aber ich han noch ein ganzes Teil zu packen, denn unſer Zug geht in zw Stunden.“ *.* Nun war er allein in der großen Wohnung. und er Früher war ihm ſolch Alleinſein Gewohnheit geweſen, eſon⸗ hatte es geliebt. Jetzt kam es ihm wunderlich und fremd vor, bf ders an den Abenden, die er nach der Arbeit des Tages an ſeil Schreibtiſch verbrachte, meiſt bis in die ſpäte Nacht, da er wußte dan⸗ er doch wenig Schlaf finden würde. Denn zuviel quälende Ge mit ken waren in ihm, verdichteten ſich zu ſchweren Schatten, die ihm gingen, wohin er den Fuß ſetzte. rſtrict Das waren die Schatten der Vergangenheit, in die er ve war, und die er nun auf andere weitergeleitet ſah. enſch Es iſt doch etwas Ungeheuerliches, ſagte er ſich, daß ein M 1 ſchuldlos für den anderen leiden muß, und daß, was einer iatinder ſchlecht einmal gefehlt, erbarmungslos auf Kind und Kindes Ni ſich überträgt. Das Furchtbarſte aber iſt, wenn ein Vater ſein ben, unter ſeiner Herkunft leiden und den Namen, den er ihm 05 5 und mit, Abſcheu tragen ſieht. Und liebt ſein Kind von ganzer See ibk da ſieht es unglücklich werden und von ihm ſich wenden. Wo blei die göttliche Gerechtigkeit und Liebe? unklen Von der Schule aus hatte ſich das Gerücht von ſeiner de Stadt Vergangenheit mit unheimlicher Schnelligkeit durch die gan n Vor⸗ verbreitet. Die jungen Mädchen, die Zeuginnen des peinlichen auf falles geweſen, hatten dieſen voll heißer Empörung und gegklaſſen Herminens Seite ſtehend, an die Schülerinen der anderen, nntnis weiter berichtet. Der Direktor und die Lehrer erhielten 30— von ihm, und gleich nach Schluß des Unterrichtes auch alle E i Als nun am anderen Tage nichts geſchah, die ungeheuetd das Angriffe zu entkräften, als Hermine in der Klaſſe fehlte 95 und Gerücht durchſickerte, ſie wäre von der Schule abgemel enſch, würde niemals wieder in ſie zurückkehren, da zweifelte ezer Sohn daß das Unglaubliche Wirklichkeit, daß der eiee Arzt eines Betrügers war, der jahrelang im Gefängnis geſeſſen. Und nun fanden auch die anderen, die ſo lange Hernſlichen Stange gehalten, daß ſie eigentlich mit einem unverantwo Stolz und Selbſtbewußtſein in der Schule wie in der aufgetreten wäre, ja, einige gingen ſo weit, zu behaupten, das alles genau gewußt und ihre heiße Entrüſtung in udere wäre nur eine gut geſpielte Komödie geweſen. Wieder a 80 Eltern breiteten mit großer Geſchäftigkeit, und Doras Reiſe zu Mann gab dieſem Gerede Wahrſcheinlichkeit: die Frau hätte ihren bereits verlaſſen und die Scheidung ſtände vor der Tür. (Fortſetzung folgt.) täglich kom⸗ ere. 5. Seite. Nr. 378 Wi.chtige neuere Entſcheidungen fTAVk:ufwerkung krotz Verſäumnis der Aumeldefriſt Eine außerordentlich wichtige Entſcheidung hat das Bayr. oberſte Landesgericht in München am 17. Juli 1926 er⸗ laſſen, die vielen ſäumigen Gläubigern zu ihrem Rechtsanſpruch zu verhelfen in der Lage iſt. Folgendes iſt kurz der Tatbeſtand: Ein Hypothekengläubiger, dem am 2. Mai 23 eine Hypothek von Goldmark 6000 zurückgezahlt worden war, und der an ſich berechtigt geweſen wäre, Aufwertung kraft Rückwirkung durch An⸗ trag bei der Aufwertungsſtelle zu verlangen, hatte die Friſt, die für dieſen Antrag vorgeſchrieben iſt, verſäumt. Bekanntlich mußten nträge auf Rückwertung kraft Rückwirkung bis zum 1. Januar 926 bei der Aufwertungsſtelle angemeldet werden. Dieſe An⸗ ſchlußfriſt hatte der Gläubiger verſäumt, und geſtützt hierauf verlangte der Schuldner Vollziehung der Löſchung der alten Hyppothek, die ja nicht als Aufwertungshypothek angemeldet war. Der Gläubiger hingegen verlangte ohne weiteres beim Grund⸗ buchamt Eintragung der aufgewerteten Hypothek, auf Goldmark umgeſtellt, obwohl er die Anmeldefriſt verſäumt hatte. Das Grundbuchamt lehnte den Antrag des Gläubigers ab, ebenſo das ſcugete München, beide ſtützten ſich auf die abgelaufene Aus⸗ Ußfriſt. Das oberſte Landesgericht München verfügte, daß die Eintra⸗ gung der Goldmarkhypothek, trotz Ablaufs der Friſt, ſtattfin⸗ den müſſe, mit folgender Begründung: Das Geſetz verlange allerdings Anmeldung bis zum 1. Januar, aber nur bei ſolchen Fällen, bei denen überhaupt von einer Leiſtung des Schuldners die Rede ſein könne. Im vorliegenden Falle habe aber der Schuldner überhaupt nichts geleiſtet, denn die Rückſendung des Betrages habe dem Gläubiger im Mai 1923 mehr an Porto gekoſtet, als wie der Nennbetrag der Zahlung überhaupt ſei. In ſolchen Fällen könne zon einer Leiſtung keine Rede ſein, die Hypothek beſtehe noch zu Recht, der Antrag auf Goldmarkumſtellung könne jederzeit vom läubiger geſtellt werden, da es eine richtige, ungetilgte, noch be⸗ ſtehende Hypothek ſei. Mit dieſer Entſcheidung des oberſten Landgerichts München iſt außerordentlich tiefgreifend in eine Streitfrage eingegriffen worden, eine Streitfrage, die ſicher noch vom Reichsgericht entſchieden Werden muß, denn die Entſcheidungen gehen ſehr weit auseinander. Jedenfalls aber iſt für Gläubiger von Grundſtücken, die in Bayern liegen, eine weittragende oberſte Entſcheidung jetzt eeee Die Anwiderruflichkeit einer vergleichsweiſe vereinbarken höheren Aufwerkung behandelt eine Reichsgerichtsentſcheidung vom 2. 6. 26. Der Schuldner hatt ſich im Jahre 1924 durch einen Vergleich zu emer mehr als 25prozentigen Hypothekenaufwertung verpflichtet. Reichsgericht hat nun entſchieden, daß dieſe Verpflichtung ſei⸗ tens des Schuldners mit Rückſicht auf die ſpätere, ihm günſtigere geſetzliche Regelung, wegen Irrtums oder Wuchers nicht anzufech⸗ ten ſei. Der Schuͤldner kann ſich nach Anſicht des Reichsgerichtes auch nicht auf den 8 67 des Aufwertungsgeſetzes berufen(Abſ.), der die Außerkraftſetzung von Vergleichen behandelt, die während der Rückwirkungsfriſt abgeſchloſſen ſind. Dieſe Vorſchrift diene Rur den Intereſſen des Gläubigers, nicht des Schuldners, und zwar des Gläubigers, dem der Vergleich weniger gewähre als das Geſetz. Aufwerkung auch bei bewußler Uebernahme der Geldentwerkung Zur Inflationszeit, als man ſich gegen die Geldentwertung ſchützen wollte, wurden unter Verwendung des Wortes Dollar als uberformel allerhand Klauſeln erfunden, die oft gar nichts klar zum Ausocuck brachten, in einzelnen Fällen ſogar— wie im gegen⸗ wärtigen— dem Wortlaut nach gerade das Gegenteil von dem be⸗ kundeten, was ſie bekunden ſollten. Der Kläger J. in Charlottenburg verpachtete im März 1923 ge⸗ meinſchaftlich mit einem gewiſſen M. in Hamburg ein Fabrik⸗ rundſtück in Pahlhude(Fabrikgebäude, Lagerräume, Wohn⸗ haus, Wieſe, Lagerplatz, Anſchlußgleis und Anlegeſtelle) auf die Dauer von 10 Jahren an eine Aktiengeſellſchaft in Hamburg. die zPachtzins wurde auf 36 000 Mark jährlich vereinbart. Ueber e Jahlung des Preiſes wurde beſtimmt:„Der Preis von 36 000 baſtert auf dem Dollarſtande von Mark 300 je Dollar. Sollte ſe Valuta während der Pachtdauer weiter ſteigen, ſo iſt, der Dollar e rgleichswährung angenommen, eine dem Dollarſtande Siſprechende höhere Pacht zu bezahlen.“(Es folgt noch eine ſolltkenleiter wie der Pachtpreis bei ſteigendem Dollar ſich erhöhen 5 Als der Kläger im Jahre 1924 einen angemeſſenen Pacht⸗ Ans von 20 000 Reichsmark jährlich forderte, berief die Beklagte ſich 120 n Vertrag, wonach ſie nur verpflichtet ſei, den Pachtzins von Dollar(den 300ſten Teil von 36 000 Mark) zu zahlen. In dieſem Nelme haben die Hamburger Gerichte entſchieden, indem ſie an⸗ ſic men; daß nach dem klaren Inhalt des Vertrages der Pachtzins 300 guf den Gegenwert von 120 Hollar(36 000 Mark geteilt durch de Mark) belaufen ſolle und weil durch dieſe Vertragsbeſtimmung dabe läger die Geldentwertungsgefahr bewußt auf ſich genommen R Auf die Reviſion des Klägers hat der Dritte Zivilſenat des sgerichts das Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg Eugeboben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und wüſcheidung an das Hanſeatiſche Oberlandesgericht zurückv er. ause ſen. In den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen wird der Aführt: Das Oberlandesgericht hat überſehen, daß— wie in di Rechtſprechung des Reichsgerichts längſt anerkannt und neuer⸗ 1928 in dem hanſeatiſchen Fall III 205/5, Urteil vom 2. Februar wu wieder beſtätigt iſt— auch ein Vertrag, in dem ein Teil be⸗ n0 ßt das Riſiko der Geldentwertung auf ſich ge⸗ .Ren hat, der Auslegung nach Treu und Glauben, 88 157, 242 irri., zugänglich und bedürftig iſt. Hiernach muß es als rechts⸗ Uuſtz bezeichnet werden, wenn das Oberlandesgericht annimmt, die dende des vorliegenden Falles widerſtrebten einem Ausgleich der fun entwertung. Im Gegenteil erheiſchen die Umſtände eine Prü⸗ Kläg, ob nicht der Beklagten ein ſolcher Ausgleich zu Gunſten des Gelplez aufzuerlegen iſt. Insbeſondere iſt zu prüfen, ob nicht die tra eiſtung der Beklagten, die ſich nach dem Buchſtaben des Ver⸗ Pache auf rund 100 RMk. vierteljährlich belauft, zu dem heutigen Miß wert der zum Gebrauch überlaſſenen Grundſtücke in einem Irgältnts ſteht. beacht aß auch bei Miet⸗ und Pachtverhältniſſen der heutige Wert zu e 9 5 iſt, hat der erkennende Senat gleichfalls wiederholt an⸗ at; vergl. das Urtel vom 12. Februar 1926 III 795 und die weiter angeführten Entſcheidungen. s. Ddie Aufwertung U 1 Guthaben bei Jabrik⸗ und Werkſparkaſſen, ſowie von Anſprüchen an Betriebspenſionskaſſen det dn Verfolg der ihr im Aufwertungsgeſetz erteilten Ermächtiaung dom 17 eichsregjerung eine im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 159 treten„J. 1926 veröffentlichte und mit dem 1. 8. 1926 in Kraft ge⸗ wertur Durchführunasverordnung betreffend die Auf⸗ Aufwer der vorbezeichneten Guthaben und Anſprüche erlaſſen. Die dem Aitung dieſer Guthaben und Anſprüche findet bekanntlich nach 5 beit wertungsgeſetz grundſätzlich nach allgemeinen Vorſchriften, ißt nach Treu und Glauben. ſe nach Lage des einzelnen Falles für di ane Ausnahme von dieſer individuellen Aufwertung ailt nur e Fälle, in denen die Mittel der Kaßf? aus einer freiwilligen Ju den ber gan des Arbeitgebers herrühren oder in denen das Vermö⸗ 0 dort aſſe geſondert von dem Betriebsvermögen des Arbeitgebers verwaltet und angelegt wurde: in dieſen Fällen war ein Höchſtſatz 925 Aufwertung von 25 Prozent des Goldmarkbetrages vorgeſchrie⸗ en. Die Durchführungsbeſtimmung beſtimmt nunmehr, welche Kaſſen als Fabrik⸗ und Werkſparkaſſen oder als Betriebspenſionskaſſen an⸗ zuſehen ſind. Unter erſteren verſteht ſie beſondere, von dem Unter⸗ nehmer eines wirtſchaftlichen Betriebs getroffene Spareinrichtungen, von denen aufarund einer allgemeinen Regelung oder Geſchäftspla⸗ nes Spareinlagen der Arbeitnehmer des Betriebs aufgenommen werden und aus denen der Betriebsunternehmer als ſolcher ver⸗ pflichtet iſt: Betriebspenſionskaſſen ſind beſondere von dem Unter⸗ nehmer eines wirtſchaftlichen Betriebs getroffenen Einrichtungen, die aufgrund einer allgemeinen Regelung(Geſchäftsplan) dem Zwecke der Alters⸗, Invaliditäts⸗, Hinterbliebenenverſorgung oder einer ähn⸗ lichen Fürſorge für ſeine Arbeitnehmer dienen, aus denen der Be⸗ triebsunternehmer als ſolcher verpflichtet iſt und die zu den ſoge⸗ nannten nicht beaufſichtigten Verſicherungsunternehmungen im Sinne des Geſetzes über die privaten Verſicherungsunternehmungen von 1901 gehören. Die Verordnung erläutert ferner, was unter „Freiwilliger Zuwendung des Arbeitgebers“ und unter„Vorliegen einer von dem Betriebsvermögen des Arbeitgebers geſonderten Verwaltung und Anlegung des Vermögens„im Sinn des Aufwertunagsgeſetzes zu verſtehen iſt und trifft endlich eine Reihe weiterer Beſtimmungen, von denen die Wichtiaſten in Folgendem be⸗ handelt ſein mögen: 1. Eine rückwirkende Aufwertung bereits zur Aus⸗ zahlung gelangter Beträge tritt nur bei Auszahlungen von Gut⸗ haben nach dem 14. 6. 1922 ein. Alle Auszahlungen⸗ die vor dem 15. 6. 1922 geleiſtet worden ſind, werden ohne Rückſicht darauf, ob ſich der Gläubiger bei der Auszahlung ſeine Rechte vorbehalten hat oder nicht, mit ihrem Nennbetrag auf das Guthaben angerechnet. Setzt ſich das Guthaben aus mehreren Gutſchriften zuſammen, ſo wird die Auszahlung auf die letzte vorgenommene Gutſchrift an⸗ gerechnet. Auszahlungen nach dem 14. 6. 1922 werden mit ihrem Goldmarkbetrag auf den Aufwertunasbetraa des Guthabens an⸗ gerechnet. Der Goldmarkbetrag der Auszahlungen wie auch der⸗ jenige des Guthabens am 14. 6. 1922 ſowie ſpäterer Gutſchriften wird im übrigen nach den gewöhnlichen Beſtimmungen des Aufwer⸗ tungsgeſetzes und der Umrechnungstabelle dazu berechnet. Um die Guthabenberechnung möalichſt zu vereinfachen, gelten endlich alle nach dem 14. 6. 1922 im Lauf eines Monats vorgenommenen Gut⸗ 81 und Auszahlungen als am 15. des betreffenden Monats er⸗ olgt. 2. Die Aufwertunasbeträge ſind bis zum 1. 1. 1925 unverzins⸗ lich: rückſtändige Zinſen gelten als erlaſſen, ſoweit ſie nicht etwa be⸗ reits gutgeſchrieben ſind: in letzterem Fall hat es bei der Gutſchrift ſein Bewenden. Vom 1. 1. 1925 an beträgt der Zinsſatz 3 Prozent, vom 1. 1. 1928 an 5 Prozent. Die Zinſen ſind jeweils am Schluß des Geſchäftsfahres poſtnummerando zahlbar. 5 3. Die Fälligkeit der Aufwertungsbeträge iſt grundſätzlich bis zum 1. 1. 1932 hinausgeſchoben. Die Aufwertungsſtelle kann jedoch eine frühere oder ſpätere Fälliakeit anordnen. Gut⸗ haben. deren Aufwertungsbetrag 50 GM. nicht überſteigt, können 3 Monate nach Rechtskraft der Entſcheidung der Aufwertungsſtelle mit den Zinſen zurückverlangt werden. 4. Eine Anmeldepflicht iſt nur für Gläubiger vorgeſehen. die ihr Guthaben nach dem 14. 6. 1922 ausgezahlt erhalten haben und dem Betriebe. für den die Kaſſe beſteht, am 1. 8. 1926 nicht mehr angehören. Sie müſſen ihre Aufwertungsanſprüche zur Vermeidung ihres Verluſtes bis zum 31. 12. 1926 beim Schuldner anmelden, was am beſten durch eingeſchriebenen Brief geſchieht. 5. Vergleiche zwiſchen Gläubigern und Kaſſen, die den Zweck hatten, den Streit oder die Ungewißheit über die Höhe der Aufwertuna zu beſeitigen, bleiben grundſätzlich von der in der Verordnung getroffenen Regelung unberührt. Nur ſolche Vergleiche, die in der Zeit vom 15. 6. 1922 bis 14. 2. 1924 geſchloſſen ſind, ſtehen einer Aufwertung nicht entgegen. Im übrigen können Vergleiche, die zwiſchen dem Schuldner und einem oder mehreren Gläubigern geſchloſſen worden ſind oder noch geſchloſſen werden, auf Antrag von der Aufwertunasſtelle für allgemein verbindlich erklärt werden, wenn dieſe Regelung auch den übrigen Gläubigern gegenüber an⸗ gemeſſen erſcheint. 6. Die Entſcheidung aller aus der Verordnung ſich erge⸗ benden Fragen, insbeſondere die Entſcheidung, ob eine Kaſſe als Fabrik⸗ und Werkſparkaſſe oder als Betriebsvenſionskaſſe anzuſehen iſt, oder inwieweit die Mittel der Kaſſe aus freiwilligen Zuwendun⸗ gen des Arbeitgebers herrühren uſw. iſt einheitlich den Aufwer⸗ tangsſtellen übertragen, gegen deren Entſcheidung innerhalb eines Monats die ſofortige Beſchwerde an das Reichswirtſchaftsgericht zu⸗ läſſig iſt. Die Beſchwerde iſt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll bei der Aufwertungsſtelle oder dem Reichswirtſchaftsgericht einzule⸗ gen. Die rechtskräftige Entſcheidung der Aufwertungsſtelle, für deren Tätigkeit eine Gebühr nach dem Wert des Streitgegenſtandes enrhoben wird, iſt vollſtreckbar und für alle Gerichte und Verwal⸗ tunasgerichte bindend. Hat ein Schuldner bereits mehr geleiſtet als er nach der rechtskräftigen Entſcheidung zu leiſten verpflichtet gewe⸗ ſen wäre, ſo behält es dabei ſein Bewenden, der Gläubiger iſt alſo nicht zur Rückzahlung der Mehrleiſtung verypflichtet. Iſt die Aufwer⸗ tung bereits durch rechtskräftige gerichtliche Entſcheidung geregelt, ſo bleibt es bei dieſer Entſcheidung: lediglich die oben zu 1) dargelegte Rückwirkung der Aufwertung wird auch durch ein rechtskräftiges ge⸗ richtliches Urteil nicht behindert. Dr., S. das Recht der Untermiete Durch das neue Reichsmieterſchutzgeſetz vom 15. Juli 1926 iſt das Recht der Untermiete in ſehr weſentlichen Beziehungen grundſätzlich geändert worden. Nur wenige Punkte ſeien erwähnt, die in der Parxis beſonders häufig ſind. 1. Untermieter, die in den Mieträumen eine eigene Wirtſchaft oder Haushaltung nicht führen, das ſind alſo z. B. alle ledigen Angeſtellten, Beamten und dergl., haben keinen Mieterſchutz mehr. Ehepaare, die in Untermiete wohnen, genießen nach wie vor Mieterſchutz. ., Mieter, die ihrerſeits untervermieten wollen, müſſen auf jeden Fall vorher zur Untervermietung die Genehmigung des Hausbeſitzers ausdrücklich einhelen. Eine Ausnahme beſteht nur für den Fall, daß der Mieter vertraglich vom Hausbe⸗ ſitzer das Recht zur Untermiete erhalten hat. 3. Die bisherige Möglichkeit, ſich vom Mieteinigungsamt das Recht zur Untermiete geben zu laſſen, falls der Hausbeſitzer die Untermiete verweigert, dieſes Recht hat der Mieter nicht mehr. Anträge ſolcher Art an das Mieteinigungsamt zu rich⸗ ten, ſind zwecklos. 4. Hat dagegen das Mieteinigungsamt vor Inkrafttreten des neuen Geſetzes(15. Juli 26) das Recht zur Untermiete dem Mieter gegeben, ſo iſt der Mieter ohne weiteres berechtigt, auch weiterhin unterzuvermieten. 5. Der Hausbeſitzer darf einen Zuſchlag von 15 Prozent von dem Mieter, der Untermieter hat, nehmen. Dieſes Recht des Haus⸗ beſitzers iſt dagegen nicht vorhanden, wenn der Mieter ſelbſt nur eine Ein⸗ oder Zwei⸗Zimmerwohnung hat. Bei Dreizimmerwoh⸗ nung mit Küche kann der Mieter das Mietejnigungsamt anrufen, um eine Ermäßigung des Zuſchlags au erhalten, falls dieſe Zah⸗ lung eine beſondere Härte für den Mieter darſtellt. Es iſt alſo nur unbedingt von den Vierzimmerwohnungen mit Küche ab der Zuſchlag pom Mieter zu entrichten. Mit dieſen wenigen Punkten dürfte klargelegt ſein. daß ſich orundſäblich das Untermjetrecht ſeit 15. Juli 25 der freien Mietbildung angenähert bat. Zechtsanwalt Dr. Otto Simon. Die Form der Kündigung Es iſt eine weit verhreitete und falſche Anſicht, daß eine Kün⸗ digung nur dann rechtsgültig ſei, wenn ſie durch eingeſchriebenen Brief erfolgt iſt. Ddie Kündigung kann im Gegenteil durch einen einfachen Brief oder ſogar mündlich erfolgen; B edingung iſt nur, daß ſie dem anderen Teile auch zugeht. Bei der Kündigung unter Abweſenden trägt daher der Kündigende die Gefahr einer rechtzeitigen Ankunft des Schreibens. Andererſeits jedoch darf ſich der andere Teil der Kündigung nicht durch eigenes oder gar bös⸗ williges Verſchulden entziehen. Ein ſolches würde z. B. dann vor⸗ liegen, wenn ein Vertreter falſche Aufenthaltsangaben macht. Auch der Umſtand, daß gerade an dem betreffenden Tage die Poſt nicht, wie ſonſt üblich, aus dem Poſtſach abgeholt wurde, iſt als ſolches an⸗ zuſehen; das beſonders dann, wenn der Angeſtellte genau oder doch mit ziemlicher Sicherheit damit rechnen konnte, daß er zu dieſem Termin entlaſſen werden würde. Die Kündigung per Einſchreiben iſt nur dann not⸗ wendig, wenn dies im Vatrag ausdrücklich vereinbart wurde. Wird ſie in einem ſolchen Falle dennoch mündlich oder durch einfachen Brief ausgeſprochen, ſo iſt ſie an ſich rechtsungültig. Sie wird in⸗ deſſen dennoch gültig, wenn der andere Teil ſich ausdrücklich oder ſtillſchweigend einverſtanden erklärt. Das letztere iſt in der Regel dann anzunehmen, wenn er der formwidrigen Kündigung nicht unverzüglich widerſpricht, und zwar hat dieſer Widerſpruch ohne ſchuldhaftes Zögern zu erfolgen. Bei friſtloſer Kündigung greift die Einſchreibeklauſel, ſofern dies nicht ausdrücklich auch für dieſen Fall vereinbart iſt, nicht Platz. In einem ſolchen Falle wäre alſo auch die mündlich ausgeſprochene Kündigung rechtsgültig. Inhaltlich muß die Kündigung beſtimmt und end gültig ſein, nicht unbeſtimmt und unklar. In der Regel wird alſo eine Kündigung, in der beiſpielsweiſe einem Vertreter erklärt wird, daß in drei Monaten das Verhältnis gelöſt ſei, wenn er nicht beſſere Geſchäfte machen könne, ungültig ſein, da eine beſtimmte Kündigung darin nicht ausgeſprochen iſt. Zu beachten iſt in derartigen Fällen allerdings, daß die Gerichte darüber, ob dieſe Kündigung zum ange⸗ gebenen Termin gültig ſei, geteilter Anſicht ſind und ein eventuell anhängig gemachter Rechtsſtreit in ſeinem Ausgange zweifelhaft iſt. Ausdrückliche Bezeichnung der Zeit, zu der die Kündigung ausge⸗ ſprochen wird, iſt nicht erforderlich; auch nicht der Gebrauch des Wortes„kündigen“. Eine derartige Kündigung gilt ſinngemäß zum nächſtmöglichen Kündigungstermin. Die vielfach vertretene Anſicht, daß die Kündigung am letzten zur Ausſprechung derſelben möglichen Terminstagge während der üblichen Geſchäftszeit auszuſprechen fei, muß wohl als irrig angeſehen werden. Jedenfalls beſtehen keine geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen dieſer Art, die dieſe Auffaſſung rechtſertigen. Als Regel muß alſo angeſehen werden, daß die Kündigung bis nachts 12 Uhr ausſchließlich möglich iſt. Jede nach dieſem Zeitpunkt eingetroffene, alſo verſpätete Kündigung iſt als ſolche zum nächſten Kündigungs⸗ termin anzuſehen. Friſtloſe Kündigungen, die vom Gericht als unbe⸗ rechtigt erklärt wurden, gelten jedoch wenigſtens als ordent⸗ liche Kündigung zum nächſten zuläſſigen Termin; durch die wenn auch unberechtigte friſtloſe Kündigung ſollte nach der herrſchenden Rechtsſprechung doch auf jeden Fall der Wunſch ausgeſprochen werden, das Dienſtverhältnis baldmöglichſt aufzulöſen. Nicht ſelten tritt nun der Fall ein, daß der Angeſtellte nicht von ſeinem Arbeit⸗ geber direkt, ſondern durch dritte Perſonen gekündigt wird und zwar meiſtens derartig, daß die Kündigung durch einen Pro⸗ kuriſten der Firma erfolgt. Eine ſolche Kündigung iſt natürlich ohne weiteres rechtsgültig, da der Prokuriſt Handelsbevollmächtigter iſt. Anders liegt ſchon der Fall bei einer Firma, die mehreren ihrer Prokuriſten ſogenannte Kollektivprokura erteilt hat. Eine Kündigung iſt dann in der Regel nur gültig, wenn die in der Geſchäftsordnung vorgeſehene Anzahl Prokuriſten das Kündigungsſchreiben unter⸗ ſchrieben haben. Zu beachten iſt allerdings auch hier wleder, daß bei derartigen Firmen oft ein Prokuriſt ausdrückliche Einzelvoll⸗ macht zwecks Engagements⸗Abſchluſſes mit Angeſtellten beſitzt. Auch durch jeden anderen Bevollmächtigten kann die Kündigung rechtsgültig ausgeſprochen werden; es iſt alſo wohl mög⸗ lich, daß ein Buchhalter im Auftrage ſeines Prinzipals einem an⸗ deren Angeſtellten gegenüber die Kündigung ausſpricht. Der Ge⸗ kündigte kann einer ſolchen Kündigung widerſprechen, jedoch muß dieſer Widerſpruch unverzüglich, d. h. ohne ſchuldhaftes Zögern er⸗ folgen. Außerdem muß er den Arbeitgeber auffordern, ſeine Ge⸗ nehmigung zur Vollmacht zu erklären. Dieſe Aufforderung hat zur Folge, daß eine dem Bevollmächtigten erklärte Genehmi⸗ gung unwirkſam wird. Der Arbeitgeber muß ſeine Geneh⸗ migung nochmals erklären, und zwar dem gekündigten Ange⸗ ſtellten gegenüber. Dieſe Erklärung muß innerhalb zwer Wochen und nur in der eben genannken Form abgegeben werden⸗ Nenderungen der geſetzlichen Wochenhilfe Am 30. Juni d. J. iſt vom Reichstag ein zweites Geſetz über Aenderung der Krankenverſicherung in dritter Leſung angenommen worden, das in der Hauptſache die Wochenhilfe der Krankenkaſſen be⸗ trifft. Die Vorausſetzungen zum Bezuge der Wochenhilfe ſind gleich geblieben, alſo insbeſondere die vorgeſchriebene Wartezeit von zehn Monaten innerhalb zweier Jahre. Geändert ſind dagegen verſchie⸗ dene Leiſtungen im Sinne einer Beſſerſtellung der Wöchnerinnen. Bisher galten als Mindeſtleiſtungen für alle Wöchnerinnen, die von einer Krankenkaſſe Wochenhilfe erhielten, folgende Sätze: Entbindungskoſtenbeitrag 25.— M. Wochengeld für 71 Tage je 0,50 M. 35.50„ Stillgeld für 85 Tage je 0,25 M.— 21.25 75 Summa 81.75 M. Dazu kam noch als Sachleiſtung ärztliche Behandlung, ſofern ſie bei der Entbindung erforderlich wurde. Nach dem neuen Geſetz erhalten die Wöchnerinnen folgende Mindeſtleiſtungen: Entbindungslkoſtenbeitrag 10.— M. Wochengeld 85 Tage je 0,50 M. 42.50„ Stillgeld 85 Tage je 0,25 M. 21 Summa 73.75 M. „Dazu kommt freie Hebammenhilfe, freie Arznei und kleinere Heilmittel und auch freie ärztliche Behandlung. Die Geldbeträge wurden entſprechend dieſer Erweiterung der Sachleiſtungen herab⸗ geſetzt. Die Neuregelung bedeutet alſo praktiſch, daß die Wöch⸗ nerinnen irgendwelche Bekräge für Hebamme, Arzt oder Arznei nicht aufzuwenden brauchen. Hervorzuheben iſt noch, daß im Geſetz aus⸗ drücklich vorgeſehen iſt, daß die Hebammen nicht berechtigt ſind, weitergehende Anſprüche an die Wöchnerinnen zu ſtellen. Die Heb⸗ ammen werden direkt von den Krankenkaſſen bezahlt. Erwähnens⸗ wert iſt weiter, daß das Wochengeld ſchon ſechs Wochen vor der Ent⸗ bindung gezahlt wird, wenn der Arzt feſtſtellt, daß die Entbindung vorausſichtlich innerhalb ſechs Wochen ſtattfinden wird. Die Schwangeren, die in dieſem Zeitraum Wochengeld erhalten, dürfen ſelbſtverſtändlich nicht arbeiten, ſonſt werden ihnen die Bezüge ent⸗ zogen. Dieſe eben gekennzeichneten Aenderungen treten in Kraft mit dem 1. Oktober d. J. Herausgeber,. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b.., Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton i. V. Kurt Fiſcher, Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: i. V. R. Schönfelder Anzeigen Dr. W. E. Stötzner. f 6. Seite. Nr. 378 . Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 [Neue Rannheimer Zeitung Handelsblatt Weitere Entlaſtung der Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 14. Auguſt iſt die geſamte Kapitalanlage in Wechſeln, Schecks, Lombards und Effekten um 15,06 auf 1208,7 Mill. zurückgegangen, und zwar haben ſich die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 18,5 auf 1108,5 Mill. vermindert, während die Lombardbeſtände eine gering⸗ fügige Erhöhung um 2,9 auf 10,7 Mill. aufweiſen. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zeigen eine Verminderung um 81,0 auf 1898,4 Mill.. Dieſe Ver⸗ minderung iſt lediglich durch die Bewegung auf dem Konto der deckungsfähigen Deviſen verurſacht, während die Goldbeſtände weiter eine geringfügige Zunahme um 45 000 ½ aufweiſen. Die Rückflüſſe an Zahlungsmitteln waren etwas geringer als in der Vorwoche. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 156,5 Mill. zur Reichsbank zurückgelangt. Der Banknotenumlauf verminderte ſich um 110,2 auf 2861,5 Mill., der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 46,3 auf 1253,5 Mill. I. Dementſprechend erhöhten ſich die Kaſſenbeſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen von 201,0 auf 247,3 Mill.„A. Bei den fremden Geldern der Bank ergab ſich eine Vermehrung um 102,5 auf 703,0 Mill. I. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 50,2 v. H. am Ende der Vorwoche auf 52,2 v.., die Deckung durch Gold und deckungsfähige Deviſen ging dagegen von 66,6 auf 66,3 v. H. zurück. .-G. für Eiſen⸗ und Bronze⸗Gießerei vormals Karl Flink i.., Mannheim In der heutigen HV. waren 10 768 StA. mit ebenſo vielen Stimmen vertreten. Der HV. wurde die Liquidations⸗ Eröffnungsbilanz auf 21. Nov. 1925 vorgelegt, die auf dieſen Zeitpunkt einen Verluft von 325 844/ ausweiſt. Grund⸗ ſtücke und Gebäude erſcheinen mit 333 706(31. Dez. 1924 unb.), Warenbeſtände mit 92 726(162 411) und nach 22 651 ¼ Abſetzungen für Ausfälle, Debitoren mit 103 4˙8(83 692). Dagegen ver⸗ gzeichnet die Paſſivſeite neben dem AK. von 350 000 einen von 40 000 auf 18 053/ ermäßigten Rücklageſtock, ein von 45 000 auf 75 000% erhöhtes Hypothekenkonto und von 176 020 auf 258 544% geſtiegene Kreditoren. Außerdem erſcheinen 113 000/ Bank⸗ ſchulden(darunter allein 111370/ Verpflichtungen an die Bad. Giro⸗Zentrale) und 56 496 ſonſtige Verpflichtungen. In der Zwiſchenzeit konnde der größte Teil der Anlagewerte zu z. T. höheren als in der Bilanz eingeſetzten Beträgen verwertet werden, ſo z. B. Grundſtücke und Gebäude zu rd. 400 000 an die Stadt⸗ gemeinde Mannheim. Wie der Liquidator ausführte, iſt die Ab⸗ wircklung zu neun Zehntel beendet, ſo daß ſich jetzt ſchon überſehen laſſe, daß etwa—57 v. H. in der Maſſe bleiben. Punkt 2 der 7O. „Entlaſtung von AR. und Vorſtand“ brachte längere Auseinander⸗ ſetzungen. Mit Ausnahme von Gen. Dir Dr. Meltzer wurde ſämtlichen Verwaltungsmitgliedern Entlaſtung erteilt. Dr. M. hat nach Anſicht einer Gruppe(6047 Stimmen) gewiſſe finanzielle Zu⸗ ſagen nicht eingehalten, was erſt den Zuſammenbruch des Unter⸗ nehmens herbeigeführt habe, ſo daß von dem Sprecher ſogar die Regreßpflicht ins Auge gefaßt wurde. Der Anwalt Dr. M. wider⸗ legte nach den protokollariſchen Aufzeichnungen die Anſchuldi⸗ gungen, es blieb aber bei der Entlaſtungsverweigerung mit 6047 Stimmen. (o) Das Desintereſſement der Badiſchen Anilin an der nyr⸗ wegiſchen Geſellſchaft Bjölvefoſſen. In dem jetzt vorliegenden Ge⸗ ſchäftsbercht der A. S. Bjölvefoſſen wird über die Gründe, wes⸗ wegen die Badiſche Anilingeſellſchaft(jetzt J. G. Faxbeninduſtrie) ihre Intereſſen an der norwegiſchen Kraftgeſellſchaft aufgegeben habe, folgendes mitgeteilt: Das zuſtändige Miniſterium erledigte den Konzeſſionsantrag der Bad. Anilin⸗Geſellſchaft ſo ſpät, daß er dem Storting nicht mehr im Juli des Vorjahres vorgelegt werden konnte. Infolgedeſſen ſah ſich die deutſche Geſell⸗ ſchaft vereinbarungsgemäß nicht mehr an ihr Kaufangebot gebun⸗ den. Jedeſſen erklärte die Bad. Anilin, neue Verhandlungen über den Ankauf der Geſellſchaft nach Neujahr wieder aufnehmen zu wollen. Infolge der bedeutenden Steigerung der norwegiſchen Krone wurde das Intereſſe der deutſchen Geſellſchaft an dem Kauf immer geringer, und Ende des Frühjahrs 1926 wurde offiziell mit⸗ geteilt, daß die Badiſche Anilin⸗Fabrik keinerlei Intereſſe mehr an der Fortſetzung von Verkaufsverhandlungen habe.— Im übrigen weiſt die norwegiſche Kraftgeſellſchaft einen buchmäßigen Verluſt von über 10,5 Mill. Kronen für das abgelaufene Geſchäftsjahr auf. :: Wieder 10 v. 9. Dividende bei der Engelhardt⸗Brauerei AG. Berlin. Für das am 30. Sept. ablaufende GJ. hofft man, wie aus Verwaltungskreiſen mitgeteilt wird, auf wieder 10 v. H. Dividende. Das Geſchäft bei der Geſellſchaft hat ſich ungefähr im Rahmen des Vorjahres gehalten. Während bis Mitte April die Umſätze im Vergleich zum Vorjahre nicht unerheblich geſteigert werden konnten, ſei dieſes Plus infolge des ſchlechtene Wetters vom Mai bis Auguſt verloren gegangen. Die Lage der Brauereien im allgemeinen habe ſehr unter der Arbeitsloſigkeit zu leiden. Außer⸗ dem müſſe man durch Ausfall des Sommergeſchäftes beſonders an Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten, bei Stückenotierungen in Mark je Stück. Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. 5 Frankfurter Börſe vom 18. Auguſt. ien.. 18. 17. Dank⸗Aletien 17.18. IJNhein Braunk.. 204,0209,5 Enzinge r⸗Union.80,——.— Allg. D. Creditbk. 122,5122.5 0 Sgen 200,0200,0 0 Tellus Bergbau. 69.—70,— Faber, Jog. Blei—.——.— Aa e rd. 166.0 152.0 B.u. Saurahütte 58.50)55.50 Farbrderk Muhld... Bayr-Bodencr. B—. 8 ; J. G. Farbenind. 287,5 Bayr, Hyp. u. Wb. 139,0 Crausport⸗Aktien. Fahr Gebr. Pirm. 36,287,75 tver. 118,0 119.5 Schantungbahn.4— Felt. Guill. Carls1 449,08.2 ddel⸗ 202,2 200,0 Hapag:: 155,9 155,0 Feinmech. Jetter, 76,.—76.— TCom. u. Privatb. 138,5 138,7 Nrddeutſch Lloyd 150,2 151,0 Frankf.Por& Wit.. 70.— + Darmſt.u. Nat. B 195,0 199,5 Deſter.-H. St. B..58.80 88.0 Juchswaggon 0,6500,650 1 Deutſche Bank 166,2167.0 Baltimore& Ohio 88,50 88,25 Goldſchmidt Th.. 108.9112,5 Gritzner M. Durl. 102,0107,5 Grkrftw. Mhm.6% 13,70 Grün, Bilfinger 116.0 HaidReu, Näh 50,25 D. Effekt. u. Wechſ. 118.5 119,0 Induſtrie-Aktien. D. Hypothekenbk. 119,0—, Fichb.⸗Mannh.. 151.0l81.0 D. Ueberſee⸗Bank 110,0(110,5 5. Kempf.Sternb. 160.0„ D. Vereinsbank. 93,.—93.— r 5 i„Geſ.. 16⸗ Mainzer St.⸗A..——160,0 Hammerſen.. 113,5114% T Deesdner Bani 440.5 140.0 Schöfferh Bindg. 24,0 42k.0 Jilper Armaturf 42.—44 Irkfrt. Hyp.⸗Bank 124.5 123,5 Schwartz⸗Storch. 133.0 134,0 Hirſchgupf u. net.— 118.2 Melallb. u..⸗G. 132,2 132,5 Werger 130.0181.0 Hoch⸗ und Tiefbau 89,—91,0 T Hiitteld.Ered.⸗B 139,0 141,0 Adt, Gebr..... 37,8088,— Holzmann, Ppil.. 114,81258 Nüraberg. Bg.⸗B.—,——,— Accumulatoren—.——.—Holzverkohl Ind. 39.0ſ85.80 Oeſter. Exed. Anſt. 7,45 7,50 Adler Oppenheim— d. Junghans Stam 88.90 85.— Pfälzer Hyp.- Bk. 120.0 120,0 Adler Kleyer.. 78.1572,75 Kammg. Kaiſersl. 116.0,120.0 Reichsbank... 150,0 158,5 A. E. G. St.-A. 159,0 158,2 Farlsrüger Maſch. 41,50,42,0 Rhein. Creditbank 123,0 MRhein. Hyp.⸗Bank 126,5 Südd. Disconto. 131.0 Wiener Bankver. 5,10 Württb. Notenbk.—.——.— Aſchaff Buntpap.—.——.— Kemp, Stettin..—.——.— Aſchaff. Zellſtoff 123,5127,0 Klein, Sch KBecker 66,— Bahnbed. Darmſt. 30,.— 30,—Knorr, Heilbronn 122.5 Bad. Elektr... 0,16 017 Konſerven Braun 39,50 Bad. Maſch. Durl. 1,19 117,0 Krauß& Co., Lock. 60,.— „Geſ. 88——— Baſt.⸗G.———JLahmeyer& Co. 133,6 Sran Allg Ber 91—.— Sagriſc. Spiegel 45.50 80.—gech Audebng. 0. 10 Sbereſ, Bef Ge 1710 1770 Bes& Hepkel...50,—geberwert Nobe 488.— 1 Bergm. Elektr.. 155,0156.0 Ludwigsh. Walzm 93,50 Bing Metallwerke 67,.—67,75 Lutz Maſchinen—— Drem.-Beſigh. Del——66— Lur ſche Induſtr. 22,25 Cement Heidelb.. 125,3125,5 Mainkraftwerke. 106,0103,5 Cement Karlſtadt 126.0129,0 Miag, Mühlb... 111,5 112,5 1. Luxemb. Berg 150.0152,5 Chamotte Annaw. 51,——,— Mez Söhne.—.— Eſchwell. Bergwrk 135,0.134,5 Cont. Nürnb. Vzg. 94,—91,90 Motoren Deutz—.——.— TGelſenk. Bergw. 176,0176,5 Daimler Motor.82,—87,.— Motorf. Oberurſ.—, Gelſenk. Gußſtahl—.—25.— D. Gold-u..-Anſt 156,0158,7 Neckarſ. Fahrzg.. 78,5079.— THarp. Bergbau. 146.2155,0 Dyckerh. K Widm. 69,25 83.— Nrh. Leder Spier 81.——f, Kali Aſchersleben 139,0140,0 Dingler Zweibrück—.——,— Peter Union Frkft. 65,7585,75 Kali Salzdetf..—.——.— Pürkoppwerk St. 62,.——,— Pf. Nähm. Kayſer 48.— 48.25 Kall Weſteregeln 143,7 150,0 Düſſeld. Rat. Dürr 42,—43.— Philipps.-G. Frk 29,5029.50 Klöckner⸗Werke—.——.— 1 Kaiſerslaut. 37.—86,— Porzellan Weſſel—.——. T Mannesmannr. 130.5 131,2 1 Elr. Licht u. Kr. 158,0153.7 Rein. Gebb& Sch. 85,5087.— TOberbedarf... 70.50 70, 10 Elſ. Bad. Wolle. 44—47,95 Rheinmetall.. e Tdo. Eiſen(Caro) 80.5080,— EmagFrankfurt⸗- 0,2600,278 Aheinelektr. Sta. 132.5132,0 TPhönix Bergbau 121 5121,7[Emaille St. UArich 41,50042,75 Rb. Maſch. Leud. 30,—30,— Frankf. R. u. Mitv.—.——.— Bergwerk⸗ Aktkien. J Bochumer Guß. 146,00147,7 Buderus Eiſen. 87.— 90,60 Börf —117 Inhaber von Sommerlokalen Zugeſtändniſſe machen, und ihnen teilweiſe Kredite gewähren. Ferner werde durch die großen Schwierigkeiten mit der Arbeiterſchaft eine nicht unerhebliche Un⸗ ruhe verurſacht. 2: Diamankenregie in Berlin. Aus 9400/ Reingewinn werden 6 v. H. Dividende vorgeſchlagen. Die Geſamteinnahmen belaufen ſich auf 109 000, davon 59 000% Zinſen, 44 000% Ver⸗ wertungsgebühr und 2000% Gewinn aus Juwelenverkauf. Die im Oktober 1924 eröffnete Lombardabteilung ſei auch im Berichts⸗ jahr zufriedenſtellend in Anſpruch genommen worden, obenſo habe ſich das beſonders gepflegte Kommiſſionsgeſchäft gut entwickelt. (o) Auch Karſtadt gründet eine Einheitspreisgeſellſchaft. In der letzten Zeit ſind mehrfach Einheitspreis⸗Läden gegründet worden, nachdem Leonhard Tietz vorangegangen war, ſo kürzlich in Frankfurt a. M. das„Haus für Einheitspreiſe“, das in Hamburg, Berlin und anderen Städten Läden eröffnet. An dieſer Geſellſchaft, die mit 100 000% Kapital gegründet worden iſt, iſt engliſches Kapital hauptſächlich beteiligt. Um ſich nun von dieſem neuen Entwicklungsgung im Warenverteilungs⸗ ſyſtem, das nach dem Woolworth⸗Syſtem arbeitet, nicht überflügeln zu laſſen, hat, wie der Hamburger Berichterſtatter der„Voſſ. Ztg.“ meldet, die Rudolf Karſtadt AG. eine beſondere Gründung vor⸗ genommen. In das Hamburger Handelsregiſter hat ſie die„Epa, Einheitspreis AG.“ mit 250 000 Grundkapital eintragen laſſen. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Vertrieb von Waren zu Einheitspreiſen. Die ſämtlichen Aktien ſind von Rudolf Kar⸗ ſtadt AG. übernommen. Vorſitzender des erſten AR. iſt Kom.⸗Rat Hermann Schöndorff in Hamburg. Das Geſchäft wird ſich nicht im Rahmen der beſtehenden Warenhäuſer abwickeln, ſondern in beſonderen außerhalb der Warenhäuſer des Konzerns gelegenen Räumlichkeiten. Jedoch ſollen in Hamburg ſelbſt vorläufig noch keine ſolche Verkaufsſtellen errichtet werden. · Bekriebseinſchränkungen in der Saar⸗Eiſeninduſtrie. In⸗ folge ungünſtiger Abſatzverhältniſſe trat bei der Saar⸗Eiſen⸗ induſtrie eine Stockung und damit eine Betriebseinſchränkung ein. Das Homburger Eiſenwerk, vorm. Stumm kündigte auf den 1. Oktober ſämtlichen Angeſtellten einſchl. der Direktoren, des⸗ gleichen die Homburger landwirtſchaftliche Maſchi⸗ nenfabrik. Das Eiſenwerk beſchäftigt allein 3000 Arbeiter. :: Vereinbarungen zwiſchen den öſterreichiſchen Eiſenerzeugern und»verarbeitern nach reichsdeulſchem Muſter. Am 10. Auguſt ſind die Eiſenzölle in Kraft getreten und damit hat auch die Akti⸗ vierung des Abkommens der Eiſeninduſtrie mit den verarbeitenden Unternehmungen zu erfolgen, was ſchon ſeit dem Beginn des Monats vorbereitet war. Die Treuhandſtelle, die den Verkehr mit den Bezugſcheinen durchzuführen hat, iſt bereits in Funktion, doch wird ſich das Ausmaß der Vergütung erſt ſpäter feſtſtellen laſſen, weil die Bezugſcheine erſt 90 Tage nach Eröffnung der Treuhand⸗ ſtelle eingelöſt werden. Bisher ſind noch nicht alle Werke der Treuhandſtelle beigetreten, doch erfolgen täglich neue Meldungen. :o: Verſchärfung des amerikaniſchen Antitruſtgeſetzes. Im amerikaniſchen Juſtizminiſterium wird zurzeit ein Geſetzentwurf ausgearbeitet, der das jetzige Sherman⸗Antitruſtgeſetz verſchärft. Es ſollen eine ganze Reihe neue einſchränkende Beſtimmungen in den neuen Entwurf hineingearbeitet werdeen. Der Generalſtaats⸗ onwalt Sargent erklärte, daß ihm viel daran läge, einen Weg zu finden, um die Zufammenſchlüſſe und Fuſionen, die gegen den Sinn des Sherman⸗Geſetzes verſtoßen, völlig unmöglich zu machen. Bekanntlich kann unter dem jetzigen Geſetz eine Geſellſchaft die Anlagen und den Beſitz einer anderen Geſellſchaft erwerben, ohne zugleich die Aktien zu kaufen, wodurch eine Umgehung des Anti⸗ truſtgeſetzes möglich iſt. Auch ſoll die Frage einer Fuſion von nicht miteinander konkurrierenden Geſellſchaften bei dieſer Gelegen⸗ heit gelöſt werden. 21: Auflöſung der ruſſiſchen Börſen? Die ſe.etruſſiſche Wirt⸗ ſchaftspreſſe befaßt ſich in der letzten Zeit ei gehend mit dem Problem des weiteren Beſtehens der Börſen in Sowjetrußland. Es wird vermerkt, daß nicht nur in Börſenkreiſen ſelbſt, ſondern auch in maßgeblichen Wirtſchaftsorganiſationen die weitere Tätigkeit der Börſen als überflüſſig bezeichnet wird. Wenn ſie früher eine aus⸗ gedehnte Vermittlerrolle im Handelsleben geſpielt hätten, ſo falle dieſe Rolle heute fort. Selbſt Vorſchläge an der Börſe intereſſier⸗ 5 Kreiſe zur Umgeſtaltung der Börſen liefen auf nichts anderes inaus, überhaupt. Gegen dieſe Abbauſtimmung erheben ſich nun aus verantwortlichen Regierungskreiſen energiſche Stimmen und führen aus, daß die Börſen unter keinen Umſtänden liquidiert werden dürften, da ſie bei der Belebung des Handelsverkehrs unentbehrlich ſeien. Die Börſen müßten zur Heranbildung einer kaufmänniſchen Oeffentlichkeit, die es in Sowjetrußland erſt im Keim gäbe, heran⸗ gezogen werden. Allerdings wird auch von den Befürwortern des weiteren Beſtehens der Börſen die Erweiterung der Rechte der Börſen außer acht gelaſſen. Börſenberichte vom 18. Auguſt 102 Mannheim feſter Bei ziemlich lebhaftem Geſchäft hörte man zu Beginn der e auf faſt allen Gebieten feſtere Kurſe. Beſonders bevorzugt 11 17. 75 Rhenania Aachen—, 80.50 Zellſt. Waldhof St 174.0ſ181.03 D. Reichsanl. 0,420—.— Riebeck Montan 149,2154,0 TZuckerf. B. Wag. 82,8582,254½%.9.⸗Sch.— Rodberg Darmſt. 12— Zuckerf. Frankenth 74,9572,30 4% B. Schutzg, 08.79 1Rüttgerswerke. 117,0113,0 Juckerf. Heilbronn 83,508 4% D. Schutzg. 14.79 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Nuee Offſtein.104,0——Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr. Frank. 76,25 77.25 uckerf. Rheingau—.——.—5% Pr. Schatzanw.—.——.— Schramm Lackf..—.— 73.50 Juckerf. Stuttgart 82.—82,.—4% do do. JSchuckert, Nrog. 135,5 1 4% Preuß. Konſ. 0,420 Schuhfabrik Her 40.— Freiverkehrs-Nurſez 30„ 0,420 273 Benz Seilinduſtr. Wol 49,.— 1 TetemensöHalst 191 5,181.0 Cnireheſe er 7—.— 4% Bapumvi50——.—.— Südd. Draht-—.——— Nansſelber.. 110,0113,93/% do. abgeſ.—!!—.— S. Led. St. Ingbert——. Raſtatter Wa onn do don 1896—.——.— Tricotw. Beſigh⸗—.——.— flg 4 Bayr.Ei..Anl.— nee— 4¹.—83—— Per. Deuſch, Hel.———.— Abm, Soilerant. 45588 13.50%% do, N VB..ch.Ind. Mainz 55,25 58,50 Feſtverzinsliche Werte. 5½ av. 5ß E. P. — 37¼0 —.— 7 Ver. Ultramarinf. 136,2 140,0 4¼%è Mhm sv.1914—.— 5% do.—.——.— Ver. Zellſt. Berlin 100,5 103,03%„ 5 1902—.— 4% Heſſ. v. 89.06 0,4500, 430 Vogtl. Maſch. St.——57.—4¼%„ 1904/5—.———½%„ abgeſt.—.——.— Voigt& Häff. St. 94,50 95.— 5% Bt. Reichsanl. 0, 4820, 48030/—.——.— Volthom.Seil.K 46,— 40,75 4% do unk. ö. 1925—.4% Säch. St..18—.——.— Wayß& Freytag 119,0 124,5 3% Reichsanl, 0,5100,8104% Württ..1915—.—.—.— Berliner Börſe vom 18. Auguſt. „Alktien.„IxAllg. Elettr.-Geſ. 159,2 158,8]J Deutſche Kali. 121,5122,3 134.0ʃ137,0 Anglo-Ct. Guano 95,2595,251 Deutſche Maſch. 108,5 108,1 Barmer Bankver. 114,2 118,2 Anhalt. Kohlen-, 79,62.— Heutſche Steinzg. 132,01090 1BBerl. Handelsg. 198.0197.5 Annener Gußſtahl 35,040— ITCom. u. Privatb. 139.0 138,8 Aſchaffbg. Zeilſt. 1237 124,0 1 Parmſt. u..-⸗B. 195.0 199,5 Augeb. Ab. Maſch 95,2595,— +Deutſche Banz 166.,5 167,0 Balcke Maſchin..—.— ce 1 Dt. Ueberſee Bt. 110.0111,0 Samag. Meguin.— 48,50 IPPisc. Command. 163,0.164.0 J PB. Bemberg 162,1182. Tresdner Bank 141.0140,0 KBergmann Elkt. 154,7155,0 JMitteld.Kredb. 141,2142.5] Berl. Gub. Hut 164.5184,0 Reichsbank... 159,0159,0 1Berl.Karlsr. Ind 104.0104,0 Ahein Ereditbant 124.0124,0 PBerlin. Waſchb. 81,5088/7s Eng f Süddeutſch. Disc. 131..—.— Berzelius Vergw. 51,— 65,75 Enzinger⸗Union 79,.— 32,.— Cransport⸗Aktien Bing Nürnberg. 68,2567,250[Eſchw. Bergwerk 136˙5138,6 Sranabo eAkt.„ Demarahite. de die Facheund..05, e 157.00158.0 JBochum. Gußſt. 145,0145,0 Gebr. B 6 Sedeen b 1480 1295 15 ebr. BöhlerkKo.—.—— elten uill. 2 Südd. Eiſenbahn 955 120.5 Braunk. u. Brikets 143,0 127 70.— b R. Friſter 54,5054,50 Baltimore 80,5087500Br.⸗Beſigh. Oelf. Fuchs Waggon 0,62500,625 1 Deutſch⸗Auſtral. 142,0,142,5 Bremer Vulkan 60,—62,50 Gaggenau.-A. 47,75 49,25 IHapag.... 154.0——Buderus Eiſenw. 81.— Gebhard Textil.85,.—85,50 „Südamerika 133,0134.00Chem. Heyden.. 110,5 TGelſenk. Bergw. 175,1176,0 JHanſa Oſchiſ 15. Chem. Gelſenk. 98,7594,250Gelſenk. Gußſtah. 25,—25,85 2Norbdiſchlond 149.5 151.[Chem. Albert. ,188 0 Genſchom& Ca.—64,— Roland-Linie.=Concord. Spinner 88,5088,50]German. Portl-3. 149.7149,7 Derein. Elbeſchiff 56.7550.25L Daimler Motor 83.7585,28 Gerresheim Glas 192,0.188,9 Induſtrie⸗Aktien. I. Deſſauer Gas 142.5152,00TGeſ. f. elkt. Unter. 170,0.181,0 Accumulatoren 142,5140,00 1 Otſch.⸗Luxemb. 151.0,152,0Gebr. Goedhardt 78,.—76 Adler& Oppenh. 120,0 128,0 D. Eiſenb.⸗Signl. 74,2576.— Adlerwerke.... 79,—80,—TDeutſche Erdöl 140,5145.0 .⸗Gf. Verkhrsw.—,——.— Deutſch. Gußſtahl 84.— 85,50 Alexanderwerk. 71,—71,35[Deutſche Kabelw. 506,195.50 Deutſche Wollw..—.—5 Deutſch. Eiſenh..—.— Donnersmarckh.. 93,.— Dürener Metall. 98,2598,25 Dürkoppwerke,. 62,.—6 Dynamit Nobel. 138,8 139,0 Elberfeld. Kupfer—.——.— Elektr. Lieferung. 146,5 150,0 JElttr. Licht u. Kr. 154,0154,0 ——Emaille Ullrich. 44,.—46.— — — D Goldſchmidt, Th. 109,5.112,2 Goerz C.... 36,6539,— Gothaer Waggon 52.50.53,50 Gritzner Maſchin. 101,00107.0 als auf eine eigenartige Liquidation des Börſenweſens 9 Humboldt waren Zellſtoff Waldhof, die bis 184 anziehen konnten, ſpäter allerdings wieder eine Kleinigkeit einbüßten und Oberſchleſ. Koks mit 121..G. Farben ruhig, ebenſo der Kaſſamarkt. Der Schluß war unverändert feſt. Es notierten: Badiſche Bank 148, Pfäls⸗ Hypothekenbank 121, Rrein. Creditbank 124, Rhein. Hypothekem⸗ bank 127, Südd. Disconto 132,.G. Farben 290, Rhenania 80. Brauerei Durlacher Hof 112, Eichbaum 150, Sinner 76, Schwartz⸗ Storchen 130, Werger 130, Bad. Aſſekuranz 179, Continentale Ver⸗ ſicherung 53,50, Mannheimer Verſ. 88, Seilwolff 50, Benz 84. Emaillierwerke 41, Enzinger 80, Gebr. Fahr 36, Fuchs Waggol 0,6, Germania Linoleum 180, Karlsruher Maſchinen 42, Knorr 1225 Mannheimer Gummi 60, Metz u. Söhne 70, N. S. U. 80, Pfälz. Mühlen 118, Zement Heidelberg 127,50, Rheinelektra 132, Wayß u. Freytag 123, Weſteregeln 150, Zellſtoff Waldhof 182,50, Zucken Frankenthal 74, Zucker Waghäuſel 82. Franfurk unentſchieden Wie ſchon die Kapitalerhöhung der J. G. Farbeninduſtrie, wurde auch heute die der Disconto⸗Geſellſchaft an der Börſe nichl wohlwollend aufgenommen. Die Erklärung der Disconto, daß ſie den deutſchen Kapitalmarkt noch nicht für kräftig genug halte, um mit der ganzen Kapitalerhöhung den deutſchen Markt zu belaſten, bringt nichts Neues, iſt vielmehr ſchon lange Anſicht der Börſen⸗ beſucher, die eine ſtarke Verſteifung des kommenden Geldmarktes erwarten und daher in ihren Unternehmungen große Zurückhaltung beobachten. Wie die Chemiewerte ſeit der Bekanntgabe des Bezugs⸗ rechtes eine rückläufige Bewegung angetreten haben, ſo erfuhren heute die Banken, an ihrer Spitze Disconto, einen weiteren Kurs⸗ rückgang bis zu 2 v. H. Auf dem Markte der..⸗Werte beſteht weitere Luſtloſigkeit, die gegen geſtern abend einen Kursverluſt von 27 v. H. zur Folge hatte. Auf dem Elektromarkt haben die Dementis hinſichtlich der Vertruſtung jetzt doch eine nachteilige Wirkung auf die Kursgeſtaltung auszuüben vermocht; namentli Siemens u. Halske waren gedrückt und 4 v. H. niedriger.— Feſter war die Haltung dagegen auf dem Montanmarkt, auf den Bericht über den ſtark geſtiegenen Kohlenexport, beſonder⸗ Har⸗ pener und Riebeck Montan konnten ſich weſentlich im Kurs beſſern. Harpener gewannen nahezu 8 v. H. Großes Geſchäft herrſchte auch auf dem Baumarkt und auf den Märkten der verwandten Branchen. So gewannen zur erſten Notiz Holzmann.5, Way u. Freytag 3,75, Dyckerhoff u. Widmann 8, Zement Heidelberg 2 v. H. Auch Autowerte konnten ſich weſentlich beſſern auf den ſehr günſtigen Bericht der Adlerwerke über die ſtark geſtiegene Nachfrage nach Autos. Rheiniſche Braunkohle erfuhren au Realiſationen eine leichte Abſchwächung, dagegen waren Ilſe Berg⸗ bau faſt 10 v. H. höher. Deutſche und ausländiſche Rentden hatten wieder faſt kein Geſchäft und auch der Freiverkehr war ſehr ſtill. Benz 87, Brown Boveri 120, Growag 60, Entrepriſes 7, Ufa 41, Chem. Andrae 60, Frankf. Handelsbank 90,50, Unterfranken 90,25. Berlin ſtill Die ſchon geſtern einſetzende Befeſtigung der Tendenz machte heute weitere Fortſchritte unter Begünſtigung einzelner Spezial⸗ papiere. In dem Programm der Reichsregierung für die Arbeits⸗ beſchaffung erblickt man eine Grundlage zur Beſchäftigung au lange Zeit in Induſtrie und Handel. Im allgemeinen erhielt ſi das Intereſſe für alle Braunkohlenwerte, für die Nebenwerte des chemiſchen Marktes, Bau⸗ und Zementwerke. Das Geſchäft war ziemlich lebhaft. Rentenmarkt wie bisher geſchäftsſtill. Die Geld⸗ verhältniſſe ſind unverändert leicht. Der Verkel ſchloß über⸗ wiegend zu etwas abgeſchwächten Kurſen, namentlich bei den im Verlaufe ſtark geſtiegenen Papieren. Zellſtoff Waldhof 13 v. H. Berliner Maſchinen 7 v. H. höher. Berliner Veviſen Diskonkfätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ v. H. 5 + t Amilf 77. Nüguf Ig. Auguft arkfaf Pisfh, 1. N. M. ur L. M. 1 1 Holland 100 Gulden 168,33188,75 168,29 168,71 168,47 15 Buenos⸗Aires.. I Peſ. 1,695 1,6 15 5 1,78[ 1 Brüſſel.. 100 Franken11,29 11.33 188 187 81.— 5 Oslo 100 Kronen] 91,88 92,22 91,98 92.22 112,50 2˙8 Stockhom 100 Kronen 112,30 112,58 112,26 112,54 112,50 55 Kopenhagen... 100 Kronen 111,49 111,77 111,51[111,79 112,50.5 anzig. 100 Gulden 81,481.67.½ 81.67, 818˙7 Liſſaboen. 100 Eskudo 21,375] 21.42521,375 21,425 453,57 15 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,552 10,592] 10,553 10,593] 81,.— 7 Italien. 100 Lire 13.77.][ 13,81 13,845 13,885 81.— 5 Londoen.I Pfd. 20,380 20,43220,84] 20.484 20,43 4 New⸗Hort.....1 Dollar.185.2054,185.205.198 75 Paris 100 Franken 11,405] 11,445] 11,90 11.94 81.— 3˙5 Schweiz..... 100 Franken81.06 81,26 81,04 81,24 81.— 5 Spanien 100 Peſeten] 64,62 64,.58 65,30[35,46 81,.3 Japann,,,„„1 Jen 2018.017.015] 2,019 2,092 10. Konſtantinopel... 1 türk. Pfd. 2,31 2,32 2,295 2,305 18,45.5 Rio de Janeiro. 1 Milreis 0,644].646 0,644] 0,646].378 705 Wien. 100 Schilling] 59,28] 59,43 59,28 59,42 1,70 6 Prag..00 Kronen12.421 12,461 12,418] 12,458 85,062 7 Südſlawien... 100 Dinar.405] 4,425 75405] 7,425 81,— 7 Budapeſt.. 100 000 Kronen] 5,87 5,89 5,97 5,89] 85,062 10 Sn„ Leva].045.048.04.98.— 10 Athen..100 Drachmen.74.76.74.76 81.— 925 Kalro 1I Pfd. J 20,924] 20,976 20,924] 20,978—.— 17. 1 l. E. Bed. 71.—71,50 17. +Ober Heldburg. 0,60 406,0 Gebr. Großmann 60,.— J+ berſchl. Eifen. 81,5082,— Hochfreguenz. 107, 106,0 Grün& Bilfinger 114,8118,7 JOberſchl. Koksw. 110,8119,0 Krügershall Hand—— 2,5 Gruſchwitz Textil 61,.— 72 5 17 renſt.& Koppel 104,2 105,0 Petersb. Int. Grkrftw. Mhm.%% 13,70—.— Hackethal Draht. 89—IPhönix Bergb. 121,1122,0 Ronnenberg.. 43,.60 Haleſce Maſch.. 140,0140,0 Rathgeber Wagg. 69.—69.75 Ruſſenbank 3,60 35 Hammerſ. Spinn. 114,8.115,0 Reisholz Papier. 178,5,179,00Sichel& Co.. 70,— Hannov. M. Egeſt. 70.—70.— TRhein Sraunthl. 202,2208,2 Sloman Salpeter 70,——. Hann. Waggon 15,50 15,15 Rhein. Chamotte.—,——,— Südſee Phosphat 22546 43•44 Hanſa Kloyd.. 59,— 59,— Rhein. Elektrizität 132,0 183.00 Uufaa. 42- Hbg.⸗Wien Gum.—.—71.— Rhein. Maſch Led. 31.—39,25 — 1 taatspaß; 144,0145,7 2) Neichs⸗u.5 90 9650 Harkort Bergwrk. 70.—66,.— JRheinſtahl 7 Harpen. Bergbau 145,7155,0 Rhenania Chem. 76,15.80.— Sollge 7 Hartmann Maſch, 46,— 46,50 TRomb. Hütten. 15,2518,25 Reichsſchatz W. V 0,420.415 Hedwigshütte.2,.—92.— Roſitzer Braunk.. 86,5008.— VLIX 04641 Hilpert Maſch.. 44,—44.— Roſiter Zucker. 79,.—4— 1924er 0,% 6470 Hindr.& Aufferm. 88,75.80,50 TRütgerswerke. 106,0113,0 5% B. Reichsanl. 9,48.430 ee, irſchberg Leder 92, 1 alzdetfurth.. 167, F 425 7g0eſch Eſ. u. St 128.7133,5 Sarotti 146,0149,0 3% eD. Reichsan! 15 5 940% 88, 80043,— 4% Je. 2 Sgguber e. Sasz 440.00la9.) ned gonſes 9 408 0 405 Schubert& Salz. ITSchuckert& Co. 187,8186,2 8*3.405.452 2 4% Bayer. Anl. 9405„445 Siemens Elektr..—— ,. 0 .Siem. ä, Halske 110 180s3½ Bayer. Anl. ,46%½ 1Hohenlohe⸗Wrk. 20,5021.—. Phil. Holzmann.115.7121,5 Horchwerke. 67,75 Maſch. 64.— 63,50 1Ilſe Bergbau. 147,0(16 M. Judel& Co. 93,.— Gebr. Junghans. 85.— Kähla Porzellan. 81,25 Kaliw. Aſchersl.. 187.2 5Karlsr. Maſchin. 42,— StoehrKammgrn 134 0 Stoewer Nähm.. 83,.— 65 Südd. Immobil. 59,50 ISinner.⸗G.. 77,5075 50Stettiner Vulkan 55.— 75 58.— 185,7 83.— 60,50 5% B. Kohlenanl. 15.75 5% Prß. Kalienl. 32 „ Roggenwert. 40 5% Roggenrentb. 3 5 82 8˙ idd. 5% Sächſ. Braunk 3,80 6,.60 Kattowig. Berg.—.——— Teichgräber.——„ Landſch. Rogg. 6,60 C. M. Kemp.— Teleph. Berliner. 90.—92,— i Klöcknerwerke. 117. ThoerlDelfabrit.. 76,50.78,—b) Ausl. Nentenw 1 5 H. Knorr.. 120,0120,5[Unionwerke Maſch—.——. 18 107 Kollm.& Jourdan 54,—54,— Ver. B. Frkf. Gum. 63,—64,754% Oeſt. Schatza. 1 5 Köln Rottweiler.143.0143,7 Ver. Chem. Charl. 121,0120,0 4%„Goldrente 19.60 Gebr. Körting. 91.5089.— V. Otſch. Nickelw. 159,2159,74%„conv. Rte..50 4, Koſtheimer Cell.. 53,.—53.— BGlanzſtoff. Elbf. 269,0270,24¼%„ Silberrte. 60— Kyffhäuſer⸗Hütte 57,.—56,.— B. SchuhfBrna W—.—57,—4¼%„ Papierrte. 11.75 Lahmeyer& Co. 134,2185,0VStahlw v. d. Zyp——163,0 4% Türk.Ad.⸗Anl. 25.— Laurahütte... 55,—56,.— Ver. Ultramarinf, 140,0151,04%„ Bagd.⸗Eiſ.! 18.6⁰ Linde's Eismaſch. 146,5147,0Vogtländ. Maſch. 56,75 57,754%„„„ 1 Lindenberg.. 46.— 47,— Wanderer⸗Werke 158,0160,5 4% Türk. unif nl. 15 40ʃ1 7 Carl Lindſtröm 185.5135,0 Weſer Akt.⸗Geſ..— 4%„ôHollob. 1011 43.50.28,50 Lingel Schuhfabr. 54,75.58,75J Weſtereg. Alkali 147,11541,0„400· L0 3 1877½ J Linke& Hoffm. 81.50.82,.— Wicking ⸗Cement. 126..135,04¼% USt.-K1913 20.10 14⸗.75 Ludrw. Loewe& Eo 168,7183,0 Wieslochronwar. 88,5088,—%%½„„ ddle 20.2 C. Lorenz... 112,5116,2 Wittener Stahl. 61,—86,— 4%„„ Goldrte— Lothr. Portl.⸗Cem—.——,— Wittener Gußſtahl 60,—60,—4%„, Kronk. 13 Magirus.-G.. 55.,50055,— Wolf, Buckau 54,25 54,— 3% Oe. U. Stb. alte 10.—— JMannesmann. 129,0130,0 Zellſtoff Verein„ 102,0104,0 3% Oe⸗UIX Sr4IG 13,40 ac 8. 5— 0 5 ellſtoff Waldhof 174,00181,2 N ech. Web. Lind. 5 25 öE, 5 Wir 2 Geneſt. 114,0,116,2 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 2700%„ neue Br.—.— Motoren Deutz.66,—66,— Adler Kali..37.———5% 121. Motorb. Mannh. 38,— 38,.— Bergb. Präſid.—.——.—4% Anat. S1 16,75 17555 Müllheim Berg. 121.0121,5 Benz⸗Motor.. 80,.———4˙%%„ 9 16. Neckar Fahrzg. 80,.— Deufſche Petrol. 2080185.5 4½% 71I— 90 Nordd Wollfümm 139,5144,0 Diamend. 24, N— — Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 378 Aus der pfalz Ludwigshafen, 18. Aug. Am 16. Auguſt verſtarb im hie⸗ ſigen Krankenhaus der 36 Jahre alte Arbeiter Jakob Krick, der am 21. Auguſt in der Anilin⸗Fabrik, Werk Oppau, verunglückt war, an den Folgen ſeiner Verletzungen. Speyer, 17. Aug. Im Gartenhaus e rhängt hat ſich der 60 Jahre alte Gärtner Georg Fiſcher von hier. Ein langjähriges eiden, das ſchon wiederholt zu Selbſtmordgedanken verleitete, iſt als Motiv der Tat anzunehmen. * Pirmaſens, 16. Aug. Der kürzlich aus der Fremdenlegion durückgekehrte Karl Haag wurde unterhalb des Kugelfelſens tot aufgefunden. Man nimmt an, daß der Mann durch Abfallen dom Kugelfelſen tödlich verunglückt iſt. Gerichtszeitung Der ungetreue Vereinskaſſier sw. Darmſtadt, 18. Aua. Der Kaufmann Joh. Wieland, bei einer Mannheimer Firma in Dienſten, war lange Zeit Kaſſier des 400 Mann ſtarken Viernheimer Geſangvereins. Er war angeklagt, in den Jahren 1924/25 Mitgliederbeiträge unterſchlagen zu haben. Er gab dieſe Tatſache bei einer Reviſion zu und unterſchrieb einen Schuldſchein in Höhe von 600 Mark. Er iſt noch unbeſtraft und in verhältnismäßia fugendlichem Alter. Der Leumund der Familie wird als gut geſchildert. Zwel Söhne der Familie waren erwerbs⸗ ſos. Ein verhältnismäßig geringer Teil der unterſchlagenen Gelder ilt gedeckt, das übrige nicht, worauf Anzeige erfolgte. Auf ſeine Be⸗ rufung wurde die in erſter Inſtanz erklärte einmonatige Gefänanis⸗ ſtrafe in 200 Mark Geldſtrafe umge wandelt. * Eine unpünkkliche Mutker. Die Kaufmannsgattin Adele B. in Wien hatte gegen ihren Gatten die Anzeige erſtattet, er habe ſie urch einen Fauſtſchlag verwundet. Daraufhin wurde leſer wegen leichter Körperverletzung angeklagt. Vor dem Wiener Gericht gab der Beſchuldigte an, daß ſich die Sache ganz anders derhalten habe. Seine Frau pflegte mit den beiden Kindern, unffährigen Zwillingen, immer unpünktlich und ſehr ſpät nach Hauſe zu kommen. An dem kritiſchen Tage ſei ſie gor erſt um 1 Uhr nachts erſchienen, weshalb er ihr am nächſten Morgen Vor⸗ ſtelungen machte. Ihre Antwort war, das gehe ihn einen S)zmavrn an, und im weiteren Verlauf des Wortwechſels ſei ſie ihm ins Geſicht gefahren. Durch ſeine Abwehrbewegung ſei vielleicht die geringfügige Verletzung entſtanden. Hingegen Zabe er viel eher Grund, ſich über Mißhandlungen durch ſeine Gattin zu beklagen, die bei jeder Gelegenheit handgreiflich Akrde. Bei dieſen Worten kramte der Angeklagte aus ſeiner Alktentaſche ein Buch, eine kupferne Unterkaſſe und ein inerkrügel aus Steingut hervor, alles Gegenſtände, die ihm ſeiner Angabe nach von der Frau im Laufe der Zeit unter auderen an den Kopf geworfen wurden. Von dem Wurf mit dem dand habe er eine vier Zentimeter lange Wunde an der Stirne avongetragen. deren Narbe man noch ſehen könne. Er habe aber 5 nie eine Anzeige erſtattet. Auch das Spielzeug der inder verwendete ſie als Wurfgeſchotz gegen ihren Mann und zerkratzte ihm auch öfters das Geſicht. Er habe durch eine Krank⸗ eit das eine Auge verloren, ſeine Frau habe ihm ſchon oft gedroht, ſie ihm auch noch das geſunde ausſtechen werde. Die Anzeigerin ſchilderte den Sachverhalt folgendermaßen: Sie et mit den Kindern beim Frühſtückstiſch geſeſſen und habe ihnen us einem Märchenbuche vorgeleſen. Da ſei ihr Gatte hereinge⸗ rat und habe ihr unter wüſten Beſchimpfungen das Buch aus er Hand geriſſen. Da die Kinder vor Angſt ſchrien, wußte ſie ſich vicht anderz zu helfen, als den Mann wegzuſtoßen. Dabei will ſie 7 ihm einen Fauſtſchlag auf das Auge bekommen haben. Auch Rabeſchwert ſich über fortgeſetzte Mißhandlungen durch ihren A n. Verteidiger: Was für einen Anlaß hatte er dazu? Zeugin: baff perſönlicher Abneigung, er kann mich nicht ſchmecken.(Leb⸗ f elle Hekterkelt.) Der Wiener Bezirksrichter ſprach den Angeklagten 15 ee weil im polizeiärztlichen Parere nur ſichtbare Mekmale der erletzungen aber keine Geſundheitsſtörungen konſtatiert war. Sportliche Rundſchau Rkückblick auf das 14. Bad. Candesturnen Ddie Bekeiligung und Erfolge des Mannheimer Turngaues dürft, achdem die Tage von Offenburg der Vergangenheit angehören, ein te in Anbetracht der beſonderen Bedeutung der aroßen Prüfung. Veieaußerhalb des Geſamtrahmens ſtehende Vetrachtung über die el liaung des Mannheimer Turngaues und die Erfolge der ein⸗ Destun Vereine an dem bis ſeiſt arößten und umfangreichſten Lan⸗ lich urnen der Badiſchen Turner wohl am Platze ſein. Es iſt erfreu⸗ dem Itſtellen zu können, daß die monatelangen Vorbereitungen auf eine urnboden reiche Früchte getragen und den Mannheimer Ver⸗ die 1 ſchöne Erfolge gebracht haben. Welch eine mühſelige Arbelt ſtundenrnwarte binter ſich haben, ebe nach einer Unzahl von llebunas⸗ imm en. in denen an den Vexeinsriegen und Einzelwetturnern keitiſch und immer wieder gefeilt wurde, bevor ihre Uebungen dem Alict hen Auge ſtandhielten. kann nur der ermeſſen. der einmal einen den binter die Kuliſſen des turneriſchen Lebens geworfen und mit nWeſen der turneriſchen Arbeit vertraut ſſt. auch in Bezug auf die Teilnehmerzahl am Vereinswetturnen als An 1 den Einzelwettkämpfen iſt an erſter Stelle der Turnver⸗ Erfolaannheim von 1846 zunennen. Daß auch neben den unden im Vereinswetturnen die erſten Sſeger in den einzelnen Mawteämpfen der bekannte Mannheimer Verein ſtellt, dürfte ſeden als indeimer Turner mit Stolz und Freude erfüllen, um ſo mehr, erfolgr,der Geſamtleiſtung im Turnverein Mannbeim von 1846 der Heſchſte Verein des 14. Wame⸗ e e feſtſteht. Welbampfe Reihenfolge der Kämpfe ſeei die Krone des turneriſchen 5 vorw der Zwölfkampf Um 5 gegriffen. 170 Turner traten hierzu in den Wettbewerb. nehme eger zu werden, waren 160 Punkte zu erreichen, das 63 Teil⸗ Uebungd ungefähr 21·3 gelang, während bei jeder der 9 turneriſchen 8 volkgen die höchſt erreichbare Punktzahl 20 betrug, wurden in den gehmes timlichen Uebungen Ueberpunkte gewertet, wenn der Teil⸗ haſte er in den übrigen llebungsarten mindeſtens 12 Punkte erreicht Witter Sehr beeinträchtigt wurden die Leiſtungen durch die kühle ſind. ung, ſodaß in Anbetracht deſſen die Ergebniſſe gut zu nennen Adler ie erſten Sieger ſind mit 214 Punkten, die Mannheimer und Th. König(1846) zuſammen mit dem Poltzeimann Ziz⸗ mann⸗Karlsruhe, gefolgt von Auperle—Pforzheim und Huck⸗Raſtatt mit 208 Punkten. Ein intereſſantes Bild über die erreichten Punkt⸗ zahlen der drei erſten Sieger ergibt folgende Gegenüberſtellung: Uebungsart Adler König Zizmann Reck⸗Pflicht 18 Punkte 12 Punkte 17 Punkte Reck⸗Kür⸗Kraft 18„ 7„ Reck⸗Kür⸗Schwung 18 14 5 Barren⸗Pflicht 1 18 19 Barren⸗Kür 107„ 1 18 Pferd⸗Pflicht 18 10 9 Pferd⸗Kür⸗ſprung 17 Pferd⸗Kür⸗Schwung 20 181 9 Freiübung(Kür) 11 113 17 100 Meter⸗Lauf 2 24 Kugelſtoßen. 8 Weitſprung 18. 214 Punkte 214 Punkte 214 Punkte Auffallend iſt, daß alle drei Sieger an der Pferd⸗Schwungübung ſich am nächſten kommen und im 100 Meter⸗Lauf Ueberpunkte er⸗ zielten. In den Geräteübungen erreichte Kön ig die höchſte Punkt⸗ zahl. Von den übrigen Mannheimern belegte Endreß(.⸗V. M. v. 1846), nachdem ihn ein verunglückter Pferdeſprung ins Hintertreffen gebracht hatte, mit 198 Punkten den 5. Rang und Varther(.⸗V. M. v. 1846) den 16. Der Jehnkampf vereinigte 260 Teilnehmer, von denen mit der Mindeſtzahl von 150 Punkten, 63 Sieger wurden. Miar Nill(.⸗V. M. v. 1846) wiederholte ſeinen Zehnkampfſieg vom Konſtanzer Lan⸗ desturnen 1924 mit 186 Punkten vor Meißner, Jahn⸗Freiburg mit 181 Punkten. Eine weitere Zahl Mannheimer iſt hier mit an der Spitze zu finden und zwar wurde 4. Wühler(.⸗V. M. v. 1846) mit 177 Punkten, 14. der 18jährige K. König(.⸗V. M. v. 1846) ein Bru⸗ der des 12 Kampſfſiegers mit 165 Punkten, 16. Gubfleiſch⸗Feudenheim 163 Punkte, 18. Brenneis Jahn, Neckarau 161 Punkte. Im Siebenkampf für Aeltere(Jahrgang 1888—82) finden wir unter 90 Teilnehmern bei 64 Siegern Strittmatter(.⸗V. M. v. 1845) mit 127 Punkten auf dem 5. Platz und im Dreikompf für Trei- und Handgeräte den Seckenheimer Karl Kreutzer(T. V. Seckenheim) an 2. Stelle mit 56 Punkten. Die größte Beteiligung mit 650 Teilnehmern weiſt der volkstümliche Fünfkampf auf, der nur 47 Sieger erbrachte. In der Oberſtufe belegte B. Greulich(T..M. b. 1840) mit 96 Punkten knapp vor Schmich Jahn Seckenheim mit 95 Punkten den erſten Platz. Der nächſte Mannheimer Adam Jäger Tg. Käfertal nimmt den 6. Platz mit 87 Punkten ein. Er erreichte im Schleuderballwerfen nicht die gewohnten Leiſtungen und fiel dadurch zurück. Es folgen auf dem 8. Platz H. Steitz Tg. Käfertal mit 82 Punkten, auf dem 11. Alfred Roßrucker Tg. Rheinau mit 79 Punkten, auf dem 16. A. Möll T. V. Seckenheim mit 72 Punkten, 19. G. Kaſt Turngem. Mannheim mit 69 Punkten, 21. L. Roth, Jahn Neckarau mit 67 Punkten. Unter den 100 Siegern der Mittelſtufe ſteht der beſte Mannheimer Dr. Chriſtmann..M. v. 1846 mit 80 Punkten an 7. Stelle, gefolgt von Ad. Zahnleiter Tg. Käfertal an., P. Metz T..M. b. 1846 an 11., O. Kermas.P. M. v. 1846 an 14., O. Volkert T..M. v. 1846 an 14. und A. Wolf T..M. 1846 an 19. Stelle. Auch im volkstümlichen Dreikampf für Aeltere ſind 2 Mannheimer in der Siegerliſte zu finden und zwar im Jahrgang bis 1881 am 10. Platz A. Döring T..M. v. 1846 mit 40 Punkten, im Jahrgang 1880 und früher am 4. Platz A. Bleich T. V. M. v. 1846 mit 58 Punkten. Im Vereins⸗Wett⸗Turnen werden neuerdings die Punktzahlen nicht mehr veröffentlicht. In den einzelnen Abteilungen erhalten die Vereine Auszeichnungen 1. und 2. Klaſſe und rangieren nach ihrer Teilnehmerzabl. In der 1. Abteilung(45 Teilnehmer und mehr) finden wir den T. V. M. don 1846 mit 90 Teilnehmern und der Auszeichnung der 1. Klaſſe. .V. Jahn Neckarau in der 2. Abteilung(44 bis 83 Teilnehmer) mit 37 Teilnehmern ebenfalls in der 1. Klaſſe. T. V. Seckenheim mit 34 Teilnehmern in der 2. Klaſſe. Die 3. Abteflung(33 bis 21 Teilnehmer) ſieht.V. Sandhofen mit 21 Teilnehmern in der 1. Klaſſe ausgezeſchnet, während in der 4. Abteilung 20 bis 8 Teil⸗ nehmer) ebenfalls in der 1. Klaſſe ausgezeichnet ſind Badenia Feu⸗ denheim und Turnerbund Germania Mannheim. Von den beteiligten Spielmannſchaften des Gaues wurde.V. Sandhofen im Fußball der A⸗Klaſſe Beſtmannſchaft des Kreiſes. Gut hielten ſich auch die Fechter, die neben der Kreismeiſter⸗ ſchaft im Degen durch Mut T..M. v. 1846 verſchiedene Plätze belegten. Sämtliche Fechter gehören den..M. v. 1846 an. Sehr bedauerlich iſt es, daß es dem Gau Mannheim, infolge des ablehnenden Verhaltens der darum angegangenen Kreiſe nicht möglich war, in irgend einer Form ſeine Vaterſtadt in dem impo⸗ ſanten Feſtzug zu verſinnbildlichen, wie dies bei einem Teil der übrigen badiſchen Gaue der Fall war. Dafür machte aber die ſtattliche Schar des.V. M. v. 1846 in ihrer einheitlichen Kleidung (Cremhoſe und Schillerhemd) mit ihrer prächtigen Fahnenbeglei⸗ tung einen auffallenden Eindruck. Zuſammengefaßt muß geſagt werden, daß der Turngau Mann⸗ heim ſeine Heimat würdig vertreten hat. Es wäre höchſte Zeit, daß auch einmal eine derartige turneriſche Veranſtaltung nach Mannheim käme. Das letzte Mal war dies im Jahre 1868 der Fall. Hoffentlich gelingt es dem Mannbeimer Gau. das nächſte Landesturnen nach hier zu bringen, in Mannheims Mauern wer⸗ den ſich die Turnerſcharen ſicher wohl fühlen. Gr. Die Frankfurter Jubiläums⸗RKennen Ein Tag des Stalles Weinberg Frankfurk, 17. Aug.(Drahtber.) Der 2. Tag der Frankfurter Jubiläumsveranſtaltung ſtand ganz im Zeichen des Stalles Wein⸗ berg und ſeines Reiters Otto Schmidk. der populäre Reiter ge⸗ wann nicht weniger als 4 Rennen für ſeinen Stall und erhielt vom Publikum lebhafte Ovgkionen für ſeine glängende Leiſtung. Das Hauptrennen, das Alexander Rennen für Dreijährige um 11 500 wurde von einem Quintett beſtritten und brachte einen ſehr ſpannen⸗ den Kampf zwiſchen Launpos und Punkt. Das Rennen begann mit einem Zwiſchenfall, da Punkt an Start Mucken zeigte, ſeinen Reiter Haynes abwarf und ſich wälzte. Trotzdem gelang es Haynges den Hengſt flott vom Start weg und in Fuͤhrung vor Lampos zu bringen. Haynes ſetzte ein außerordentliches Tempo an, ſodaß der Weinberger ſchon den Anſchluß zu verlieren ſchien. Ende der Gera⸗ den führte Punkt noch, im Bogen aber brachte Otto Schmidt den Weinberger langſam herem und im Einlaufsbogen lagen belde ſchon auf gleicher Höhe. Hier verfuchte Punkt auszubrechen, Otto Schmidt einen ſicheren Sieg brachte.— Eingeleitet wurde der Tag mit dem Preis von Wolfsgarten. Hier lag Patriotin von Anfang bis zum Ende in Führung und gewann ſicher gegen Teutone vom einheimi⸗ ſchen Sball Oppenheimer. Auch im Preis von Fürſteneck war der Stall Weinberg in Front. Perſephone ſiegte ſicher gegen Prinz Kuckuck. Einen Zwiſchenfall gab es im Speſſart⸗Jagdrennen. Zu⸗ erſt brach Rolls aus, ſodann gerieten Mumpitz und Silver Brendan am letzten Sprung in den Fang und verließen die Bahn. Der Seg von Paulus II über Paleſtrina bedeutete eine ziemli Ueber⸗ raſchung. Den leichteſten Sieg errang der Weinberger Favor, der in Stolgenfels und Mon Beéguin II nichts zu ſchlagen hatte und mit 4 Längen Vorſprung das Ziel paſſierte. Ergebniſſe: 1. Preis von Wolfsgarken: Für Zweijährige. 3500 Mk. 1200 Meter. 1. A. u. C. v. Weinberg's Patriotin(DO. Schmidt). 2. Teutone. 3. Tarzan. Ferner: Corpsgeiſt, Amper, Struga. Tot.: 12:10; Pl. 10, 11:10. 1½ Lg.— Kopf. 2. Preis von Fürſteneck. 3500 Mk. 1450 Meter. 1. A. u. C. v. Weinberg's Perſephona(O. Schmidt). 2. Prinz Kuckuck. 3. Perfelt. Ferner: Jſonzo, Symphonie, Dollar, Farmerin, Sternche, Urplötzlich. Tot.: 14:10; Pl. 12, 12, 30:10. 2—8 Lg. 3. Speſſart-ZJagdrennen: 3000 Mk. 3200 Meter. 1. A. Baer's Paulus I1(O. Wehe). 2. Paleſtrina. 3. Sanna Anna. Ferner: Silver Brendem, Rolls, Esküszegö, Mumpitz, Sokrates Ottolar, Pennbruder. Tot.: 226:10; Pl. 65, 41, 59:10 — 2 Lg. 4. Ferd. v. Willich⸗Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 4000 Mark, 1800 Meter. 1. A. und C. von Weinbergs Favor (D. Schmidt); 2. Stolzenfels; 3. Mon Béguin II.; ferner Goldelſe, Verliebt. Tot.: 13, Pl. 11, 11:10.—6 Lg. 5. Alexander-Rennen. Für Dreijährige 11 500 Mark, 2000 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Lampos(D. Schmidt)z 2. Punkt: 3. Manitou; ferner Goldlack, Ingo. Tot.: 11, Pl. 10, 10:10.—27½. 6. Club-Zugdrennen. Ehrenpreis und 4000 Mark, 4000 Meter. 1. W. Scharrs Nordſee(O. Wehe); 2. Märchenprinz; 3. Zauber⸗ flöte; ferner Antiope, Trapper, Jahn, Domino, Carla. ol. 99, Pl. 27, 17, 18:10. Kopf—3 Lg. 7. Ed. von Grunelius⸗Erinnerungsrennen. Ehrenpreis und 4000 Mark, 2000 Meter. 1. H. v. Opels Volker(Aſchenbren⸗ ner); 2. Con amore jr.; 3. Bertram; ferner Palamedes, Tauge⸗ nichts, Miramar, La Paludiere, Le Parodien, Aſtronom II. Tct. 31:10, Pl. 35, 17, 21:10. Kopf—1½ Lg. Fußball M. T. B. Cambsheim— Turnverein 1846 Mannheim:6(:). In überzeugender Weiſe konnte die 1. Elf des T. V. M. v. 1846 den im Vorjahr zum erſten Male errrungenen 8 005 ball⸗Wan⸗ derpreis des Rhein⸗Limburg⸗Gau(Pfälzer Turner⸗ bund), anläßlich des 4. Gauſpielfeſtes in Flomersheim erfolgreich verteidigen. Das jederzeit fair durchgeführte Endſpiel ſah die ann⸗ heimer Mannſchaft in allen Teilen der des M. T. V. Lambsheim überlegen. Bereits in der 3. Minute geht 1846 mit der Sonne im Rücken in Führung. Auch für die Folge hat die Lambsheimer Ver⸗ teidigung Arbeit genug, um den ſteten Angriffen des Gegners Herr zu werden. Was auf's Tor kommt, hält Cheims Schlußmann, dem des öfteren noch die Latte zu Hilfe kommt. In der 27. Minute muß er ſich jedoch zum zweiten Male geſchlagen bekennen. Als dann L. 00 einen Händeelfer verſchuldet, der prompt verwandelt wird, läßt der Kampfgeiſt der Pfalzmannſchaft nach, 1846 dominiert wei⸗ terhin und zermürbt den Gegner durch flaches Zuſpiel und gutes in Stellunggehen immer mehr. Drei Minuten vor dem Wechſel ſteht die Partie 40 für 1846. Noch einmal ſetzt Lambsheim in der 2. Hälfte an, um das Reſultat günſtiger 1 geſtalten, jedoch die ſta⸗ bile Hintermannſchaft der 1846er macht die wenigen Vorſtöße in ſicherer Weiſe zunichte. Zum Schluß ſtellt Mannheim im Endreſul⸗ tat mit zwei weiteren Toren das Reſultat auf:0 zu ſeinen Gunſten. Ecken:0 für 1846. In Schiedsrichter Krieck V. T. Mutterſtadt hatte das Spiel einen korrekten Leiter. Gr. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münbliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung ſuxiſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsaukttung beizuflügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet. W. Ri. 1. Die Bad. Anilin⸗ u. Soda⸗Fabrik ſiedelte 1865 in Ludwigs⸗ hafen an. 2. Ja, gehörte zur Firma. 3. Der Staat ſteht mit dem Werk in keiner Verbindung. Schorſch 1888. 1. Herrn Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, Berlin, Reichsaußenminiſterium. 2. Setzen Sie ſich mit dem Vorſtand des Verbandes Deutſcher Aerzte in N 5. 7, in Verbindung. A. K. Mannheim. Erkundigen Sie ſich in einer Buchhandlung. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7% morgens See, ut⸗ Tem⸗ Win⸗ 8 dru gera- S 2 5 höhe 388 85— 838 m 1 5 G* 53U 8⁰ b Richt Starte* 83 Wertheim 4—— 171 27 0 ill— bedackt.5 Königſtuhl 625 7623 5 24 14.leicht] Nebel 4 Karlsruhe 127024/ 17/ 29 15. 10 bedeckt 8 Baden Badenſ 213762,3 71 29 14 W 85 70 8 Villingen 780 7% 13 28 12 0 5 hei er 6 Feldberg. Hof 1497 6398 12 9 0 8w-/) chw. wolkig 23 Badenweiler— 762 9 8 28 16 OLeicht 1 3 Si Blaſten..—— 12 25 11 ſflill( heiter 18 Höchſchwend]“— 55—85 32 Nach den heiteren Vormittagsſtunden hatte ganz Baden geſtern nachmittag Gewitter, im Hochſchwarzwald mit Hagel. Die Tempera⸗ turen, die vor dem Gewitter in der Ebene bis zu 29 Gr. C. ſtiegen. ſanken ſtellenweiſe in kürzeſter Zeit um nahezu 10 Gr. Der Üder Weſt⸗ und Mitteleuropa noch immer vorhandene Mangel einer durch⸗ greifenden Luftſtrömung läßt im Verein mit Nande der großen ozeaniſchen Zyklone auch für morgen die Neigung zu Ge⸗ witterbildung erwarten. die Ausbildung eines Teilhochs über Frankreich und in Verbindung damit die ſpätere Zufuhr wärmerer Luft aus Süden wird jedoch im allgemeinen heiteres und warmes Wetter verurſachen. Vornuusſichtliche Witterung für Donnerskag bis 12 Uhr nachts: Bei heiterer und warmer Witterung noch immer Neigung zur Go⸗ ſen Moment zu einem Vorſtoß, benützte geſchickt die der ihm auch ————— Creme Mouſon⸗Hautpflege iſt die einfachſte, erzielen und dauernd zu erhalten. und in allmorgenoͤlichen und witterbildung. wirkſamſte und vollkommenſte Methode, eine klare, Sie beſteht in dem täglichen Gebrauch der milden, abenoͤlichen Einreibungen mit Creme Mouſon. ebenmäßige haut zu anregenden Creme Mouſon⸗Selfe Die ſchnelle und grünoliche Wirkung der Creme Mouſon bei rauher, aufgeſprungener haut zeigt ſich bereits nach wenigen Stunden. 4 In Tuben Mk..40, Mk..60, Mk..80, in Doſen M k..75 und Mk..30, Seife Mk..70. ————?LmM 8. Seite. Nr. 378 Mittwoch, den 18. Auguſt 1926 7 erfreut àn Dle Gebuft eines gesunden JUNGEN zeigen hoch- Fritz Dürr und Frdu NMattd 2. Zt. Lenzkrenkenhaus 3868 geb Winder — Zur L14 19 ück. Dr. E. 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Etwaige Anſprüche aus der Geſchäftsfüh⸗ rung des genannten Auswanderungsagenten an die von ihm geſtellte Kaution ſind binnen 6 Monaten beim Bezirksamt hier anzumelden und zu begründen. Nach einem Jahr wird die Rückgabe der Kaution an den Hinterleger gemäߧ8 31 der V. O. des Bundesrats vom 14. März 1898 betr. Beſtimmungen über den Geſchäftsbetrieb der Auswanderungsunterneh⸗ mer und Agenten, erfolgen. 83 Mannheim. den 8. Auguſt 19286. Bezirksamt, Polizeidirektion Abt. D. Für patentierten, leichtverkãuflichen Markenartfikel der Konsumbranche wird tüchtiger Vertrefer bei Groß- und Kleinhändlern der Seifen- und Kolonial- warenbranche bestens eingeführt, Sichere Verkaufskräfte, die sich auch den Reklame- ausbau angelegen sein lassen, wollen ausführliche Zu- schriften mit Aufgabe von Referenzen unt. Q. K. 185 an die Geschäftsstelle d. Bl. richten. zum Beſuche hieſ. Großfirmen gegen hohe Be⸗ züge ſofort geſucht. Solche die erfolgreiche Tätigkeit nachweiſen wollen ſich melden unter H. 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Juni 1926 bereits mit⸗ geteil worden iſt, werden wir gemäß Art. 34 der Dunchführpnen verorödnung zum Auſwertungsgeſetz vom 29. November 1925 auf den von uns unter unſerer früheren Firma„Badiſche Anilin⸗& Fabrik“, ſowie auf den von den früheren Firmen Actien⸗Geſellſchaft für Anilin⸗Fabrikation Berlin, Ehemiſche Fabrik Griesheim El ktron, Frankfurt a. 15 Chemiſche Fabriken vorm. Weiler ter Meer, Urdingen a. Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer Co. Leverkuſen. Farbwerke vorm. Meiſter Lucius& Brüning, Höchſt a.., aüe nachſtehend einzeln aufgefühten Obligationenanleihen, nämlich: Badiſche Anilin⸗& Soda⸗Fabrik: Obligationenanleihen Serie A von 1901, Serie B von 1908, Serie C von 1919. Sbligationenanleihen von 1900 und 1909. Obligationenanleihen von 1900 und 1914. Actien⸗Geſellſchaft für Anilin⸗Fabrikation: Chemiſche Fabrik Griesheim Elektron: Chemiſche Fabriken vorm. Weiler ter Meer: Obligagionenanbeſſen von 1897 und 1900. Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer& Co.: Bblatengggnlee von 1 Farbwerke vorm. Meiſter Lucius& Brüning: Obliaetongzienleil⸗ Yn den Aufwertungsbetraa in Reichsmark als Nennbetrag auf den Ur⸗ kunden durch Stempelaufdruck vermerken. In der gleichen Weiſe werden wir hinſichtlich des durch Beſchluß der Spruchſtelle beim Oberlandesgericht in Frankfurt a. M. vom 16. März 1926 genehmigten Zuſatzaufwertungsbetrags verfahren. Wir fordern die Inhaber der genannten Teilſchuldverſchreibunzen nochmals auf, bis ſpäteſtens 15. Oktober 1926 Mäntel nebſt Zimsſchen bogen einzureichen und zwar die Stücke, die ſich beziehen auf Obligationenanleihen der früheren Firmen: Badiſche Anilin⸗& Soda⸗Fabrik Serie A von 1901, Serie B von 1908, Serie C von 1919 bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft in Ludwigshaſen am Rhein, Actien⸗Geſellſchaft für Anilin⸗Fabrikation von 1900 und 1909 bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft in Berlin 80 36, an der Treptower Brücke. Chemiſche Fabrik Griesheim Elektron von 1900 und 1914 bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft in Frankfurt a. Main, Gutleutſtr. 31. Chemiſche Fabriken vorm. Weiler ter Meer von 1897 und 1900 bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft in ürdingen a. Rhein, Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer&⸗ Co. von 1909 bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft in Leverkuſen. Farbwerke vorm. Meiſter Lucius& Brüning von 1900 bei der Kaſſe unſerer Geſellſchaft in Höchſt a. Main. Die Einreicher der Teilſchuldverſchreibungen erhalten nach er⸗ folgter Abſtempelung gleichzeitig mit den abaeſtempelten Mänteln auch Ernenerunasſcheine nebſt Zinsſcheinen für die Jahre 1926 bis 1931 einſchließlich ausgehändigt. 5 Die den Zuſatzaufwertungsbeträgen für das Kalenderjahr 1957 noch zuſtehenden Zinſen in Höhe von 29% werden bei Rückgabe abgeſtempelten Stücke vergütet. Frankfurt a. Main, den 16. Auguſt 1926. J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft Boſch Schmitz Abelnische fleutitatz-Aatiengeseilshatt ſbrren Einladung zu der am Samstag, den 11. September 1926, rorfch 11 Uhr, im Sitzungsſaale der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft 65281 Mannheim. D 3. 15/16. ſtattfindenden 30. ordentflichen Generaluversammluns- Nachtrag: Ziff. 4 der Tagesordnung wird erweitert und lautet nunmehr wie folat: Aenderunaen des Geſellſchaftsſtatuts: a) des 8 8(Fortfall der Höchſtzahl der Aufſichtsratsmitalieder) 5 b) des 8 15(Erleichterung der Hinterlegungsbeſtimmungen Herabſetzung des Stimmrechtes der Schutzaktien). Mannheim, den 16. Auguſt 1926. 25 Der Vorſtand: Bührina Nied Schöberl Weß ee ſiet-Auto f.—3 Tage regemhl in der Woche geſuch, Aeußerſte e Angebote Geſchäftsſtelle 15 Ja. Mädchen u. 7755 Wiedermann Wer fauscht neues, oder aut erhaltenes Motorrad. füng. unter G. D. Modell gegen neue Möbel. Angabe des Fabrik. u. Stärke u. H... an die Geſchäftsſtelle ds. 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