Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 384 Samsfag, 21. Auguſt A1 AN N XX& Hehugepreife: In Mannheim und Umgebun 7 od. durch die Poſt monatl..M..50 ohne eeventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 4 9 orderung vorbeh. ſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe. upegeſchaltsſtell 8 0 eeee 15 406 kaßſe grgubaus.— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ 1 6. Schwegingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ dre 8 Mmak Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. frei ins eſtellgeld. Fernſpr.⸗Nr. 24944, 24945. 24951. 24952, 24953 Abend⸗Ausgabe heimer Seit Finzeigenpreiſe nach Tariß, bei Vorauszahlung pro ein Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.-M. Neklam. 34R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betribdsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mangheim. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen⸗Seitung Unterhaltungs-Beilage-Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Die Teuerung in Frankreich Poincaréès Sparmaßnahmen 7 Der Pariſer Miniſterrat billigte die Maßnahmen gegen die wunerung die in den letzten beiden Kabinettsſitzungen beraten en. Die Notverordnung betrifft die Nahrungsmittel⸗ enanlokgung. Sie erinnert an die im Kriege in Deutſchland aſſenen Sparſamkeitsvorſchriften. In den Reſtaurants ſoll die blarte auf zwei Gänge eingeſchränkt werden. Der Verbrauch 07 friſch gebackenem Brot wird verboten. Die Pariſer Markt⸗ e ſoll ebenſo wie der Getreide⸗ und Fleiſchgroßhandel einer in Aufſicht unterſtellt werden. Den Gaſtwirten wird die Ver⸗ ichtung auferlegt, ſichtbare Preistabellen für Nahrungsmittel und ine zu führen, was in Paris ſchon ſeit langem geſchieht. End⸗ 5 ſoll für die ärmeren Klaſſen der Bevölkerung Speiſeanſtalten errichtet werden. Aus einem der Preſſe zugegangenen Expoſé iſt zu ſchließen Ma Poincaré im Ernſte davon überzeugt iſt, mit dieſen papierenen arn nahmen das täglich ſchwierigere Problem der Teuerung zu u abfen. Dem erſten Teil der Notverordnung ſoll binnen kurzem 13 85 Teil folgen, welcher nicht mehr und nicht weniger beab⸗ Aader, als„die Organiſation der Produktion und der natürlichen duhunthe Frankreichs und ſeiner Kolonien einer beſſeren Aus⸗ Hung zu unterwerfen.“ die franzöſiſche Brotve;r ſorgung mpbge Bäckermeiſter von Toulon erklärten einer Havas⸗Meldung e, daß die von der Stadtverwaltung geplante Feſtſetzung zu bedschlpreiſen nur dann zu ertragen ſei, wenn ihnen das Mehl Ne entſprechenden Preiſe gellefert werde. Sie ſeien außerdem 8 Brot gegen eine dem Lohn ihrer Geſellen entſprechende Väcke ung für die Stadtverwaltung herzuſtellen und in ihren zum unmittelbaren Verkauf an das Publikum zur Ver⸗ den 8 zu ſtellen. Die Bäckermeiſter haben entgegen einem geſtri⸗ um 5 eſchluſſe ihre Läden heute nicht geſchloſſen, da der Brotpreis entimes erhöht worden iſt. Die Eiſenbahnkataſtrophe an gehverln. 21. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir Leif ide diger Stelle in der Angelegenheit des Eiſenbahnunglücks bei ſahrene; erfahren, iſt es richtig, daß vor dem Krieg auf dicht be⸗ Strede Strecken täglich, innerhalb von 24 Stunden dreimal die mangel begangen wurde. Während des Kriegs trat aus Perſonal⸗ Juſchrä die Notwendigkeit hervor, die Zahl der Streckenbegänge ein⸗ ba en. Nach beendigtem Krieg ſprachen ſich aber ſämtliche Eiſen⸗ Beibe kektionen auf Grund ihrer Erfahrungen dahin aus, daß die heit 85 ung des verminderten Streckenbeganges die Betriebsſicher⸗ Sberbaht gefährden würde. Die techniſche Vervollkommnung des und haues, ſo z. B. die verdoppelte Lagerung, ſtärkere Befeſtigung dom 1 rmehrung der Schwellen, trug dazu bei, durch Verordnung begang 12. 1922 auf allen Hauptſtrecken pro Tag nur einen Strecken⸗ hat 17 ſtattfinden zu laſſen. Der Perſonalabbau der Reichsbahn die nach dieſem Termin eingeſetzt. Es werden jetzt in Berlin .gügenen der Fahrgäſte feſtgeſtelt, die Schlafwagenplätze im den fall be n, die die Unglücksſtätte in der letzten Stunde vor dem Un⸗ duchgehewren, belegt hatten. Man möchte damit der Vermutung ſonen en, das vermeintliche Attentat könnte ſich etwa gegen Per⸗ en anderen Zügen gerichtet haben. Fum eiſenbahnunglück bei Langenbach ſache 5 uns aus München gemeldet wird, wurden über die Ur⸗ angeſtell Eiſenbahnunglücks in Langenbach weitere Unterſuchungen wie bere. Dieſe ergaben, daß die Zunge der einzubauenden Weiche, 1 its mitgeteilt, an der Spitze durch eine Schraubenzwinge, dar und 55 durch eine Abſtützlaſche gegen die Backenſchiene gepreßt es Zu 5ß die Zwinge beim Darüberfahren der erſten Fahrzeuge kranz 1 0 gelockert und ſich nach oben geſchoben hat. Der Spur⸗ den Schent Rades des an vierter Stelle laufenden Packwagens hat ierbef ane der Zwinge im Knieteil abgedreht, mitgenommen und mtliche uch die Abſtützlaſche weggeriſſen, ſo daß die Zunge, von der Pack Befeſtigungen losgelöſt, zum Umkippen gebracht wurde. 5. Klaſſe wagen hat ſodann den nach ihm folgenden Perſonenwagen hatte dem Gleis geriſſen. Die Löſung aus dem Zugverband ſchle Folge, daß der Wagen gegen den Signalmaſt ge⸗ was ie birt und durch den umſtürzenden Maſt aufgeriſſen wurde, erklärt, ungewöhnlich hohe Zahl von Toten und Schwerverletzten deſſeer bauleitende Beamte hatte von ſeinem vorgeſetzten Bahn⸗ ſanalen en Auftrag erhalten, durch Aufſtellen von Langſamfahr⸗ ekt dem Zug eine Ermäßigung der Geſchwindig⸗ ih an uf 45 Kilo meter vorzuſchreiben, hielt jedoch die von debrachte Sicherung für ſo einwandfrei, daß er glaubte, hier⸗ Richthefee en zu können. Die Entſcheidung der Frage, ob in der muß dem gang des Auftrages eine Fahrläſſigkeit zu erblicken iſt, 8 80 Strafrichter überlaſſen werden. Zur Erteilung einer einer Ver eifung beſtand keinerlei Veranlaſſung und ebenſewenig zu dem Pe ſtändigung der Stationen von Landshut und Freiſing. Mit g. Krſonalabbou ſteht der Unfall in keinerlei Zuſammen⸗ um in der varen Arbeitskräfte in völlſg genügender Zahl eingeſetz. ren Derfugearen Zugpauſe die Arbeit ordnungsgemäß durch⸗ fen de er Münchener Hilfszug fuhr 35 Minuten nach dem Ein⸗ ſchrifte r Ur aumeldung von hier ab. Nach den beſtehenden Vor⸗ uß ein Hilfzug ſpäteſtens 45 Minuten nach dem Eik⸗ rorde Unfallmeldung abgehen. ntlich raſch und wirkſam. gemeinſchaftliches und einheitliches Ergebnis zu erzielen. Frankreichs Außenpolitik gegenüber Deutſchland Der Pariſer Korreſpondent des„Berliner Lokalanzeigers“ prä⸗ ziſtert die Auffaſſung der franzöſiſchen Regierung in den Deutſch⸗ land beührenden außenpolitiſchen Fragen wie folgt: Frankreich wird in Genf unter keinen Umſtänden die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund und die Zuerteilung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland erſchweren. Man betrachtet auch in Paris die beiden Fragen als endgültig erledigt und erwartet auch von den anderen Mitgliedern des Rates nach dem Rückzug Braſiliens keine Schwie⸗ rigkeiten. Die Umbildung des Völkerbundsrates durch Vermehrung der nichtſtändigen Ratsſitze oder durch Schaffung ſelbſtändiger Sitze bleibt auf der Tagesordnung. Frankreich wird ſelbſt keine Anträge ſtellen, behält ſich aber ſeine Stellungnahme zu etwaigen Anträgen von Mitgliedern der Kommiſſion vor. Es iſt möglich, daß die Nicht⸗ annahme ſpaniſcher Forderungen zu einer Kriſe führt, die aber nach franzöſiſcher Anſicht die Aufnahme Deutſchlands nicht in Frage ſtellen kann. Die angekündigte Verminderung der Beſatzungs⸗ truppen im Rheinland um 6000 Mann wird nach einem dem Kabinett vorliegenden Plan des Kriegsminiſters bis Ende Sep⸗ tember durchgeführt ſein. Weitere Verminderungen der Be⸗ ſatzungstruppen ſind vorläufig nicht beabſichtigt, doch ſcheinen einzelne Mitglieder des Kabinetts einer Fortſetzung der Verhandlungen über dieſe Frage nicht abgeneigt zu ſein; andere hingegen glauben, dem Einſpruch der verantwortlichen militärſchen Führer ſich nicht wider⸗ ſetzen zu können. Die Regierung hat das Beſtreben, die Beſatzungs⸗ frage wie überhaupt alle Fragen, in denen innerhalb des Kabinetts Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, nach Möglichkeit auf die lange Bank zu ſchieben. Sie glaubt, nur lebensfähig zu ſein, wenn ſie ſich auf die dringendſten Notmaßnahmen zur Rettung der Finanzen be⸗ ſchränkt. Der Fall Germersheim wird in franzöſiſchen Regierungs⸗ kreiſen als eine abgeſchloſſene Angelegenheit betrachtet. Man iſt überzeugt, daß die deutſchen Beſchwerden„hinreichend begründet“ waren. Immerhin ſcheint eine Möglichkeit zu be⸗ ſtehen, daß die Unterſuchungsergebniſſe der deutſchen und der fran⸗ zöſiſchen Kommiſſion miteinander verglichen werden, um dadurch ein —— Reine Ermäßigung der Reichspoſtgebühren An die Reichspoſtverwaltung ſind in letzter Zeit zahlreiche Wünſche aus Kreiſen der Fernſprechteilnehmer gelangt, die auf »ine Neuregelung der Fernſprechgebühren in der Richtung abzielen, daß für die ſogenannten Vielſprecher ſtärker ermäßigte Gebühren eingeführt werden ſollen. Wie von ſeiten der Reichspoſtverwaltung mitgeteilt wird, hat dieſe einen beſonderen Ausſchuß eingeſetzt, der ſich mit ſolchen Wünſchen und Anregungen beſchäftigen wird. Es kann aber bereits ſchon jetzt betont werden, daß bei der gegenwärtigen finanziellen Lage der Reichspoſt eine Ermäßigung der Fernſprechgebühren jetzt nur eintreten könnte, wenn auf der anderen Seite durch eine Erhöhung anderer Gebührenſätze die durch die erſtere eintretenden Ausfälle wieder wettgemacht werden. Im übrigen iſt nach Lage der Dinge mit einer Ermäßigung von Poſt⸗ gebühren in dieſem Jahre nicht mehr zu rechnen. Die deutſchen Kriegergräber in Feindesland J Berlin, 21. Aug.(Von unſerem Verliner Büro.) Durch den durch die Inflation erheblich verſtärkten deutſchen Reiſeverkehr nach Frankreich und Belgien iſt wieder einmal das Intereſſe vieler Rei⸗ ſender auf den Stand der deutſchen Kriegsgräber in dieſen Ländern gelenkt worden und hat dort oft eine bittere Kritik hervor⸗ gerufen. Die Erregung iſt umſo begründeter, da doch aufgrund des Artikels 225 des Verſailler Vertrags alle Mächte verpflichtet ſind, die auf ihrem Gebiet befindlichen Kriegergräber mit Achtung zu behan⸗ deln und in Stand zu halten. Wie uns von zuſtändiger Seite ver⸗ ſichert wird, käme auch Frankreich in loyaler Weiſe dieſer Verpflich⸗ tung nach. Es haben ſich zwar Zuſammenlegungen vieler Gräber als notwendig erwieſen, die auch mit deutſcher Zuſtimmung von Frankreich ausgeführt wurden. Größere Sorgfalt auf die Behand⸗ lung dieſer Gräber zu legen, konnte doch erſt durch dis Bereitſtellung deutſcher Mittel ermöglicht werden, über die wir aber in der Infla⸗ tion nicht verfügten. Belgien hat dieſer ſeiner Verpflichtung gegenüber entſchieden mehr Widerſtände geltend zemacht. Eine Einigung mit ihm in die⸗ ſer Frage konnte erſt im letzten Winter nach langwierigen und teils auch ziemlich ſchwierigen Verhandlungen erreicht werden. Jetzt allerdings ſind die Verhältniſſe in beiden Staaten ſoweit geklärt, daß die Arbeiten der architektoniſchen Ausgeſtaltung und der reicheren Ausſchmückung mit Pflanzen und Blumen in Angriff ge⸗ nommen werden können, ſo daß viele der Friedhöfe in nächſter Zeil ein anderes Geſicht erhalten dürften. Eupen— Malmedy yV Paris, 21. Aug.(Von unſ. Pariſer Nertreter.) Das neue Dementi des belgiſchen Premierminiſters Jaſpor, daß niemals offizielle Verhandlungen über die Rückerſtattung von Eupen und Malmedy geführt worden ſeien und auch in Zukuft nicht zu er⸗ warten wären, hat in hieſigen Regierungskreiſen, wo man ſich be⸗ müht hat, wenigſtens die offiziös geſührten Verhandlungen zum Scheitern zu bringen, große Genugtuung ausgelöſt. *Chineſiſche Juſtiz. Wie„Daily Mail“ aus Tok io berichtet, habe Tſchangſolin 12 chineſiſche Bankiers hinrichten laſſen, weil ſie Die Hilfsaktion im ganzen warſeinen Befehl, daß die Banken in der ſehr entwerteten mandſchuri⸗ ſchen Währung nicht ſpekulieren dürften, nicht befolgt hätten. Rückblick und vorſchau Die Wiederaufrollung der Tangerfrage— Englands Inkereſſen im Mitlelmeer— Italiens Imperialismusdrang— Eupen und Malmedy — Das Sentralproblem Europas Es gibt gewiſſe Städte und Länder, die im Laufe der Geſchichte ſtets von Neuem als politiſche Brennpunkte wiederkehren. Es ſteht dies mit der Bindung an geographiſchen Grundbedingungen, die ihrer⸗ ſeits wieder militäriſche Rückwirkungen im Gefolge haben, im Zu⸗ ſammenhang. So iſt z. B. das Problem Konſtantinopel ſeit mehr als zweihundert Jahren nicht zur Ruhe gekommen und auch heute noch nicht gelöſt. Von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ab, und im beſonderen zur Zeit Napolons ſpielte die kleine Bocche di Cat⸗ taro eine bedeutſame Rolle. Danzig als Stadtſtaat iſt zum zweiten Mal im Verlauf von hundert Jahren als politiſche und wirtſchaftliche Schlüſſelfrage aufgetaucht, und was vollends der Balkan bedeutet, braucht im einzelnen nicht mehr dargelegt zu werden. In der Nach⸗ kriegszeit iſt das Mittelmeerproblem von immer größerer Wichtigkeit geworden, beſonders, nachdem zwei ſeiner Anrainer, Ita⸗ lien und Spanien, unter der Herrſchaft der Diktatur in die Bannkreiſe eines Imperialismus gezogen worden ſind, der über den Mittel⸗ meerbezirk hinausgreift. In dieſem Zuſammenhang iſt es deshalb auch nicht weiter verwunderlich, wenn die Tangerfrage erneut aufs Tapet kommt. Der Name Tanger hat für Deutſchland keinen angnehmen Erinnerungsklang. Wir erinnern uns der Demonſtration Deutſchlands, die in dem oſtentativen Beſuch Wilhelms II. in Tanger am 31. März 1905 beſtand. Wilhelm II. hat ſich gegen dieſen Beſuch mit Händen und Füßen geſträubt. Hier liegt einer der wenigen Fälle vor, in denen er eine höhere politiſche Einſicht bewies als ſeine Ratgeber. Es macht daher einen überaus peinlichen Eindruck daß in der zeitgenöſſiſchen Memoirenliteratur der letzten Jahre es niemand geweſen ſein will, der den Kaiſer zu dieſer nur grollendem Theater⸗ donner vergleichbaren Handlung veranlaßt hat. Wilhelm II. hat in ſeinen Erinnerungen nur die Tatſache erwähnt und nicht die Per⸗ ſonen. Man wird aber der Wahrheit ziemlich nahe kommen, wenn man den ergebnisloſen Beſuch auf das Konto der Herren von Ki⸗ derlen—Wächter und v. Kühlmann ſetzt.(Der einzige, der genau Auskunft darüber geben könnte, Bülow, hat, wie bekannt, bisher noch keine Lebenserinnerungen veröffentlicht. Lediglich in ſeinen Aufſätzen zur„Auswärtigen Politik“ iſt zu leſen, daß„auf ſeinen Rat“ hin in Tanger angelegt wurde. Die Wahrſcheinlichkeit ſpricht jedoch dafür, daß Bülow auch hier, wie ſo oft im Verlauf ſeiner Kanzlerſchaft, den ſchützenden Schild der Verantwortung über andere gehalten hat.) Man muß auf dieſe Dinge zurückkommen, weil ſie im Zuſammen⸗ hang mit der deutſch⸗franzöſiſchen Marokko⸗Kontroverſe ſpäter zu der für uns ſo blamablen Algeciras⸗Konferenz führten, nach deren Abſchluß Deutſchland aus der marokkaniſchen Intereſſenſphäre aus⸗ ſchied. An dem Tanger⸗Problem in der heutigen Geſtalt ſind, da auch Rußland und Heſterreich nicht mehr in Frage kommen, nur noch England, Frankreich, Spanien und Italien intereſſiert. Die Hoffnung, daß durch die vor drei Jahren durch das Tanger⸗Statut erfolgten Internationaliſierung der vielgenannten Stadt die leidige Streitfrage gewiſſerbaßen neutraliſiert werde, hat ſich nicht erfüllt, dasaktive Eingreifen Italiens hat die Frage von neue wieder aufgerollt. Die politiſche Welt wurde vor einigen Wochen durch die Kunde von dem Abſchluß des italieniſch⸗ſpaniſchen Geheim⸗ vertrages überraſcht. Seine Beſtimmungen ſind zwar inzwiſchen veröffentlicht worden. Sie unterſcheiden ſich in der Form nur wenig von den Schiedsgerichtsbarkeitsverträgen anderer Staaten, auch die Neutralitätsklauſel fehlt nicht, aber man wird den Verdacht nicht los, daß irgend ein geheimer Annex die Intereſſenſphären der beiden Staaten in Nordafrika regelt und abgrenzt. Die plötz⸗ lichen Verlautbarungen Primo de Riveras und des ſpaniſchen Au⸗ ßenminiſters zu einer Angelegenheit, die man als abgetan anzu⸗ ſehen ſich bereits gewöhnt hatte, haben nun den Stein wieder ins Rollen gebracht. Eine Begleiterſcheinung iſt dabei von beſonderem Intereſſe, daß nämlich Primo de Rivera bereits vor mehr als drei Wochen in einer deutſchen Zeitſchrift Spaniens Anſprüche auf Tanger angemeldet hat. Das Auguſtheft der Zeitſchrift„Welt⸗ politik und Weltwirtſchaft“(Verlag R. Oldendourg, München⸗Ber⸗ lin), das in den letzten Julitagen erſchien, veröffentlichte eine Um⸗ terredung mit Primo de Rivera, in deren Verlauf der ſpaniſche Diktator folgendes ſagte: „Wir haben jetzt die vollſtändige Herrſchaft über unſere Zone erlangt und werden uns bald mit der wirtſchaft⸗ lichen Erſchließung dieſes Gebietes befaſſen. Die Zeit für eine neue internationale Marokko⸗Konferenz iſt noch nicht reif. Wir müſſen warten, bis ſämtliche feindliche Volksſtämme entwaffnet ſind. Wenn dann keine weitere Bedrohung der Schutzmächte mehr beſtehen, dann können wir„Marokko“ wieder als ein internationales Pro⸗ blem behandeln. Wir möchten, daß Tanger einen Teil der ſpaniſchen Zone bildet. Können wir nicht die Herrſchaft über Ceuta und Melilla bekommen, ſo wünſchen wir doch wemg⸗ ſtens, daß Tanger in unſerem Protektorat liegen ſollte.“ Die neueren Reden und Interviews der ſpaniſchen Staatsmän⸗ ner decken ſich inhaltlich mit den hier zitierten Ausführungen aus der deutſchen Zeitſchrift. Ob der plötzlich und unerwartete Vorſtoß Spaniens gerade geſchickt war, iſt eine andere Frage, die ſich auch nicht ohne weiteres aus dem Echo, den er namentlich in Frankreich und England gefunden hat, beantworten läßt. Noch mehr als Frankreich, das als Mittelmeermacht natürliche Intereſſen in Marokko vertritt, iſt England betroffen, denn Tanger iſt ſeit Jahrzehnten Objekt der engliſchen Mittelmeerpolitik, die darauf aus⸗ geht, Marokko möglichſt unabhängig zu laſſen, weil ſeine Küſte unter Umſtänden den engliſchen Machtpoſitionen in Gibraltar, Malta und Aegypten gefährlich werden kann. Aus dieſem Grunde durfte ſich ohne Englands Willen keine ihm ebenbürtige Macht in Marokko feſt⸗ ſetzen, damit die Sicherheit des Weges nach Indien in keiner Weiſe gefährdet würde. Deshalb die engliſchen Konterminen in den nun abgeſchloſſenen Marokkokämpfen, deshalb die Internationaliſierung 2. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Auguſt 1925 — von Tanger, damit dieſe Stadt niemanden gehöre, wobei es England vollkommen gleichgültig iſt, ob Tanger, das dank ſeiner geogra⸗ phiſchen Lage der Umſchlagplatz von ganz Marokko ſein könnte, wirt⸗ ſchaftlich verkommt und zu Grunde geht. Die Zuteilung des Hinter⸗ landes von Tanger an Spanien auf der Marokkokonferenz war übri⸗ gens auch nur ein Schachzug Englands, um Frankreich aus der ge⸗ fährlichen Nähe von Gibraltar fernzuhalten. Man muß dieſe hiſtoriſche Entwicklung an ſich vorüberziehen laſſen, um die engliſche Abneigung zu verſtehen, mit der die ſpaniſche Anregung begrüßt wird. Wie immer hält ſich die Downing⸗ Street zunächſt einmal zurück, obwohl über die wahre Herzens⸗ meinung kein Zweifel beſtehen kann. Offener drückt ſich ſchon die fra nzöſiſche Preſſe aus, die ſich nach außen hin kaltblütig zeigt, in Wahrheit aber doch das innere Unbehagen nicht ganz verdecken kann. Daß bei einer etwaigen Uebergabe Tangers an Spanien Frankreichs Handelsintereſſen nicht ſchlechter fahren würden als bis⸗ her, zumal Frankreichs Marokkohandel durch den atlantiſchen Hafen Caſablanca auch weiterhin ausreichend erledigt werden könnte, iſt offenſichtlich ein Stichwort vom Quai'Orſey. Dennoch iſt nicht zu überſehen, daß die Erweiterung des bisher lokalen Problems Tanger zu einer Frage der Neuregelung der Machtſphären der Großmächte im Mittelmeer Frankreich inſofern beunruhigt, weil ſie gleichzeitig als Kompenſationsobjekt für Spaniens An⸗ ſprüche auf einen Ratsſitz angeſehen werden muß. Daß die eigent⸗ liche Gefahrenquelle Italien bildet, liegt auf der Hand. Man muß jedoch dabei unterſcheiden, daß Italien Tanger nur als eine Art diplomatiſchen Nebenkriegsſchauplatz anſieht. Irgend welche konkreteren Ziele verfolgt es dort nicht, ſondern will mit ſeinen An⸗ ſprüchen oder Sekundantendienſten für Spanien einen Druck aus⸗ üben, um Zugeſtändniſſe anderer Art von England und Frankreich herauszuholen. Das Bedeutſame der neuen Wendung der italieniſchen Politik liegt vielmehr darin, daß Muſſolini ſich mit vollem Be⸗ wußtſein in die großen außenpolitiſchen Kombina⸗ tionen hineingewagt hat, ſelbſt auf die Gefahr ſtarker Bindungen und möglicherweiſe gefährlicher Engagements. Von dieſem Geſichts⸗ punkt aus betrachtet, gewinnt die kommende Genfer Tagung noch mehr an Bedeutung, als ihr an ſich ſchon zukommt. Der Wirr⸗ warr iſt ſchon groß genug, das peinvolle Vorſpiel des Feilſchens um die Ratsſitze und die etwaigen Kompenſationen hat eine neue Belaſtung erfahren, die ſchwerer iſt, als ſie im Augenblick erſcheint. Denn wenn auch anzunehmen iſt, daß Spanien eine Zweidrittel⸗ mehrheit der Völkerbundsverſammlung für ſich erringt, ſodaß es dann insgeſamt zehn Jahre dem Rate angehören würde, ſo taucht als neue Schwierigkeit die Begehrlichkeit Italiens auf, das auch irgend⸗ wie befriedigt ſein will, wenn auch nicht grade im Völkerbund, dem es ſowieſo ſchon gleichgültig gegenüber ſteht. Deutſchland bleibt von der neuen Verwicklung zwar vorläufig unberührt, könnte aber nach ſeinem Eintritt in den Völkerbund in diplomatiſche Kombinationen hineingepreßt werden, die unangenehme Folgen zeitigen könnten. Was uns an der Haltung Frankreichs insbeſondere intereſſiert, iſt die Leichtigkeit, mit der man in dieſem Falle über die„Heilig⸗ keit der Verträge“ hinweggeht. Das zweierlei Maß, mit dem an der Seine gemeſſen wird, zeigt ſich beſonders deutlich, wenn man die Stellung Frankreichs zur Frage von Eupen und Malmedy ins Auge faßt. Gegen den Willen Deutſchlands iſt über dieſe delikate Angelegenheit mehr geſprochen, gemutmaßt und polemiſiert worden, als es im Intereſſe der beiden beteiligten Länder gut iſt. Einzelne franzöſiſche Blätter, an der Spitze der„Temps“, ſind bemüht, durch Verdächtigung Deutſchlands und durch Verbreitung falſcher Nach⸗ richten über die Haltung Belgiens die Verhandlungen zu ſtören, die ſeit einiger Zeit im Gunge ſind. Da ſowohl die amtlichen Kreiſe Belgiens wie die Umgebung Briands ſehr energiſch von dieſen Quertreibereien abrücken, darf man wohl annehmen, daß ſie zu keinem Ergebnis führen werden. Immerhin beweiſen auch ſie, daß zu verſchiedenen nicht einflußloſen Kreiſen Frankreichs geradezu nicht gewünſcht wird, die Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Belgien irgendwie zu fördern. Es beſteht jedoch wohl kein Zweifel darüber, daß der ſo viel geſchmähte Geiſt von Locarno ſich aufs Vortrefflichſte bewährt haben würde, wenn es in der Tat gelänge, zu einer Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Deutſchland und Belgien über die Frage Eupen—Malmedy zu gelangen. Es würde bei uns wohl nur wenige mißgünſtige Stimmen geben, die nicht damit einverſtanden wären, wenn wir die beiden uns entriſſenen Kreiſe an der belgiſchen Grenze wieder zurückgewönnen. Es wäre, abgeſehen von allem anderen, ein verheißungsvolles Zeichen dafür, daß auch andere Gebiete, die uns geraubt worden ſind, zur richtigen Zeit wieder zurückgewonnen werden können, wenn wir es verſtehen, in Ruhe den günſtigen Augenblick abzuwarten. Aber grade das iſt es, was in Frankreich „Beſorgnis“ erregt, nicht zuletzt auch wegen der dann unausbleib⸗ lichen Flurbereinigung im Oſten! Alle dieſe Dinge ſind aber Beweiſe dafür, daß internationale Verträge, Pakte, Vereinbarungen und Agrements immer nur zeit⸗ lichen Beſtand haben. Die Veränderungen des europäiſchen Ant⸗ litzes, wie ſie durch die Pariſer Vorſtadtfriedenſchlüſſe herbeigeführt worden ſind, erweiſen ſich ſchon nach wenigen Jahren als nicht halt⸗ bar. Das Zentralproblem Europas ſpitzt ſich heute be⸗ reits auf die Formulierung zu: Wirtſchaftlicher Zu⸗ ſammenſchluß und Evolution der Voölkerbundsidee. Stellt ſich der Völkerbund, der augenblicklich das einzig brauchbare Mittel europäiſcher Gemeinſchaft zu ſein ſcheint, nicht auf dieſe Grundgedanken ein, gräbt er ſich ſelbſt das Grab und iſt in Kürze nur noch ein Erinnerungsblatt aus der Geſchichte. Kurt Fischer Ratholiſche Abſage an den Sozialismus Die öſterreichiſchen Biſchöfe haben eine Inſtruktion des öſterreichiſchen Geſamtepiſkopats an den Klerus herausgegeben, in dem die Beteiligung an der Wahl von ſozialdemokratiſchen Vertretern, ſei es für die Gemeinden, für das Land oder für den Bund, verurteilt wird, weil das ſozialdemokratiſche Programm im Gegenſatz zum Chriſtentum ſtehe.„Schwer verfehlen ſich,“ ſo heißt es weiter, jene Eltern, welche ihre Kinder den ſozialdemokra⸗ tiſchen Kinderfreunden zuführen, wie auch alle, welche die ſozial⸗ demokratiſche Hetze gegen den Religionsunterricht in den Schulen mitmachen. Es ſoll ernſtlich danach getrachtet werden, die geſamte Lehrerſchaft dem Einfluß der Sozialdemokratie zu ent⸗ ziehen. An ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften ſich zu beteiligen iſt wegen der Gefahren, die damit verbunden ſind, unerlaubt. Es muß mit allen Mitteln daran gearbeitet wer⸗ den, den Terrorismus auf dieſem Gebiete zu brechen.“ Schließlich wird dem Klerus aufgetragen, über die Irrtümer des Sozialismus und ihre Verwerflichkeit immerfort Auklärung zu geben, event. durch die Predigt. Das geſchieht in Oeſterreich. In Deutſchland aber ſteht das Zentrum im Reichsbanner in engſter Verknüpfung mit der Sozialdemokratie, und Dr. Wirth ſucht mit Loebe in der Republi⸗ kaniſchen Union dieſe Bande noch immer enger zu geſtalten. Aus dem kemmuniſtiſchen Lager 7J Berlin, 21. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit dem Ausſchluß Ruth Fiſchers und Maslows iſt die Kriſe in der Kommu⸗ niſtiſchen Partei noch keineswegs beendet. Es iſt vielmehr anzu⸗ nehmen, daß noch weitere Ausſchlüſſe erfolgen. Zunächſt wird dieſes Schickſal vermutlich die drei Mitglieder der Zentrale treffen, die gewagt haben, gegen den Ausſchluß zu ſtimmen. Ruth Fiſcher, der Reichstagsabgeordnete Diet und die beiden gleichzeitig gemaß⸗ regelten Landtagsabgeordneten ſind zur Niederlegung ihrer Man⸗ date aufgefordert worden, bisher vergeblich. Bisher wurde in allen ähnlichen Fällen dieſe Zumutung abgelehnt, obwohl die kommuniſtiſchen Abgeordneten ſich unterſchriftlich verpflichten müſ⸗ ſen, jeder derartigen Aufforderung nachzukommen. Im Reichstag könnten die Ausgeſchloſſenen ſchon beinahe eine kleine Fraktion für ſich bilden. Trotzdem wäre es verfehlt, aus dieſen Vorgängen zu weit⸗ gehende Schlüſſe zu ziehen. Es handelt ſich vorerſt mehr um eine theoretiſche Auseinanderſetzung zwiſchen den Führern. Die Maſſen befinden ſich, darüber ſollte man ſich keiner Täuſchung hingeben, feſt in der Hand der Parteileitung. Auch der„Vorwärts“ räumt das halb und halb ein und meint vorſichtig es ſtehe dahin, ob die Spaltung von größerer zahlenmäßiger Auswirkung auf die kommuniſtiſche Organiſation ſein werde. vom internationalen Friedenskongreß in Bierſtadt VParis, 21. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Hauptarbeit des Friedenskongreſſes in Bierville wird z. Z. in den verſchiedenen Kommiſſionen geleiſtet, die im Freien tagen und ihre Beſchlüſſe in den allgemeinen Verſammlungen vorleſen. In der geſtrigen Verſammlung, die infolge des großen Zuſtroms von Friedensfreunden ebenfalls im Freien abgehalten werden mußte, ergriff auch die deutſche Delegierte, Frau Schreiber, ehemalige Reichstagsabgeordnete das Wort. Frau Schreiber, die ſich der franzöſiſchen Sprache mit Leichtigkeit bedient, legte dar, daß der Pazifismus nicht nur eine politiſche Doktrine darſtelle, ſondern auch ein moraliſches Gebot und eine Ueberreligion.„Es iſt leicht, auf einem Kongreß Reden zu halten,“ ſagte die deutſche Delegierte, „doch iſt es weniger leicht für ſeine Ueberzeugnung einzuſtehen und zu leiden. Die Pazifiſten dürfen nicht vor Leiden und Tränen zurückſchrecken, nur wenn ſie dieſe überwinden, werden dieſe Leiden der Menſchheit erſpart werden“. Marc Sangnier, der Leiter des Kongreſſes, ſchlug ſodann vor, aus der Domäne von Bierville einen Herd für die dauernde internationale Friedenspropaganda zu machen. Er zeichnete in großen Zügen die Pläne wie dieſe zukünftige Univerſität des Frie⸗ dens organiſiert werden müßte. Es ſollen Kurſe und Vorträge abgehalten werden, Zuſammenkünfte von Studenten und Gym⸗ naſiaſten, alles im Hinblick darauf, der Friedensidee zum Siege zu verhelfen. Die Verſammlung nahm die Vorſchläge Sangniers mit einer langandauernden Ovation auf. terregiment 16 in die Heeresfriedenskommiſſion verſetzt Die Senfer Fachkonferenzen Auf der Konferenz der internationalen Nachrichtenbüros in Gent wurde in der geſtrigen Sitzung eine Reihe von Beſchlüſſen gefaß, wonach u. a. das Eigentumsrecht an amtlichen Nachrichten ausge ſchaltet und die gewerbliche Ausnutzung von Funknachrichten ohns Spezialkonzeſſion verboten werden ſoll. Die Regierung von Venezuela des Völkerbundes mit, daß ſie an der am 1. September in Genf zu⸗ ſammentretenden Konferenz zur Prüfung der Vorbehalte der Ver⸗ einigten Staaten bezüglich ihres Beitrittes zum Internationalen richtshof teilnehmen werde. Venezuela iſt der erſte Staat Latein' Amerikas, der ſeine Teilnahme zuſagte. Deutſcher Einzug in Genf am 9. September! Berlin, 21. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die„..“ erfährt, ſoll gleich nach der Präſidentenwahl die Be⸗ ſchlußfaſſung über Deutſchlands Aufnahmegeſuch vorgenommen werden. Wird dieſer Beſchluß, wie geplant, am 7. September ge⸗ faßt, dürfte der Einzug der deutſchen Delegierten dann am 9. September erfolgen. Letzte Meloͤungen Großfeuer bei Biberach „ ochſenhauſen(D. A. Biberach), 21. Aug. Auf der hieſigen Staatsdomäne brach geſtern an dem Platze, wo ehedem das Nonnen⸗ kloſter ſtand, ein großer Scheunenbrand aus. Die Feuerwehr 7 ſofort zur Stelle, ebenſo die telephoniſch von Bberach herbes⸗ gerufene Motorſpritze. Seltſamerweiſe brannte es in dem am e Juli 1908 ſchon einmal abgebrannten Gebäude gleichzeitig an zwei Stellen, ſo daß man faſt mit Beſtimmtheit Brandſtiſtung vermuten darf. Der öſtliche Teil enthielt in der Hauptſache Roggen und Maſchinen. Im weſtlichen Teil waren etwa 70 Fuhle. Ernte untergebracht. Der mittlere Teil ſtand noch leer. Das Fen breitete ſich ſo ſchnell aus, daß um 12 Uhr bereits das ſog. Makf“ ſtallgebäude, in dem Strohhäckſel untergebracht waren, brannte⸗ Der Feuerwehr blieb nichts anderes übrig, als die Nachbargebän das Mesnerhaus, die Kloſterſchmiede und das Schafhaus mit an bauter Schweizerwohnung zu retten, was auch gelang. Die grobe Scheune und das Marſtallgebäude ſind vollſtändig niedergebrannt. Empfang bei Hindenburg Berlin, 21. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro) Wi⸗ wir hören nahm heute vormittag Reichspräſident v. Hindenburg den Vortrag des Außenminiſters Dr. Streſemann und des Innen miniſters Dr. Külz entgegen und empfing dann den deutſchen Ge⸗ ſandten in Oslo Romberg. Radio bei den öſterreichiſchen Bahnen — Wien, 21. Aug. Die öſterreichiſchen Bundesbahnen werden als erſte europäiſche Eiſenbahn auf den Strecken Wien.—Salhhuß und Wien—Villach je einen Radiowagen mit einer Dachantenne, 1 1 40 Sitzplätzen mit Radiohörern einführen. Der Preis für eine Radioſitzplatz wird einen Schilling betragen. Deutſche Holelankäufe in der Tſchechei — Brag, 20. Aug. Wie eine hieſige Korreſpondenz berice hat eine Berliner Finanzgruppe die der Hotel⸗ und Hadergeſeasch gehörenden Hotels„Rübezahl“ und„Miremonte“ in Marien ad das Hotel„Weſtend Savoy“ in Marienbad übernommen. Süddeutlſche Studenten in Sofia — Sofia, 20. Aug. Hier trafen unter Führung von Prof, Ber, ger 54 Studenten aus Heidelberg, Stuttgort und Tübingen ein Die Gäſte wurden am Bahnhof von Vertrete, des Jungtouriſtenbundes begrüßt, der für ihren 591⸗ tägigen Aufenthalt in Sofia alle Vorkehrungen getroffen hat, cha. deutſchen Studenten werden auch einen Ausflug in das Vitof elt Gebirge bei Sofia unternehmen. Von Sofia aus fahren ſie nach Konſtantinopel und werden dann auf der Rückfahrt n Vana Ruſtſchuk aufſuchen. teilte dem Generalſekrelik 8 15 *Eine RKeichswohnungskonferenz. In den Tagen vom 20 0 25. September findet in München eine Reichswohnungskonſz, ſtatt und im Anſlchuß hieran auf Veranlaſſung der zuſtär eng Stellen der bayeriſchen Regierung eine Reichsſiedlungskonfe del⸗ Sowohl Mitglieder der Reichsregierung wie der übrigen Lün regierungen werden an beiden Veranſtaltungen teilnehmen. iſche perſonalveränderungen bei der Keichswehr. Der miſibateg⸗ Adjutant des Reichsbangler, Rittmeicher Planck, vom Reite ment 3 iſt aus der Reichswehr ausgeſchieden, verbleibt aber miſchen hin in der Reichskanzlei. Gleichzeitig ſind der Führer der deneut⸗ Delegation bei den Abrüſtungsverhandlungen in Genf Oberſ nant Bötticher vom Artillerieregiment 4 in das Reichsg miniſterium und das Mitglied der Delegation, Maſor Schein Rel⸗ ins Reichswehrminiſterium und Rittmeiſter Bäumker v n. worde 5 Inkognito Skizze von Friedrich Sebrecht(Weimar) Die große Schauſpielerin war in ein kleines Bad gereiſt, eines, das wenige kennen, und vor allem, wo niemand ſie kannte. Sie wollte einmal ausruhen, wirklich einmal nur Menſch ſein. irgend ein Menſch. ganz gelöſt, eine andere Exiſtenz. Mit falſchem Namen ſchmuggelte ſie ſich in das Fremdenbuch. 5 Die große Schauſpielerin— wenn man ihre Berühmtheit ab⸗ zog, blieb freilich ein merkwürdiges Weſen übrig. Sie war ſo aanz anders, als der biedere Kunſifreund ſich die tragiſchen Heroinen vor⸗ zuſtellen liebt. Nämlich ſie hatte einen kleinen und überſchlanken Körper. Ihre Bewegungen waren im alltäalichen Leben oft von einer luſtigen Eckiakeit. Ihre Fiaur, die ſie nur im Rauſch des Theaters allerdings höchſt königlich aufzurichten verſtand, hatte ihr die Laufbahn niemals erleichtert. Im Ramrenſchein jedoch ſchien ſie verzaubert. Da war nur die Gewalt ihres Spieles, die Melodie der Stimme, das Licht der Augen, das unbedingt herrſchte. Das im ge⸗ wöhnlichen Daſein zuweilen ſchon ältliche Geſicht war dann von einer wundervollen Jugend überflammt. Sie lernte hier in dieſer abgelegenen Stille ſpüren, wie einſam ſie ohne ihren großen Namen war. Sie lernte Langeweile und Gleichgültiakeit kennen, erfuhr, daß es in der Welt erbärmlich un⸗ galante Männer und in Sommerfriſchen unverſchämte Kellner aibt. Sie ſtaunte kindlich über alle möglichen bitteren oder fröhlichen Er⸗ kenntniſſe wie ein Monarch, der, nach dem Muſter Harun al Raſchids vermummt das Land bereiſend, ſein Volk wirklich kennen lernt. Da lieſt ſie plötzlich, daß im Städtchen eine Wanderſchmiere ſpielen ſoll. Wahrhaftig, den vielgeſpielten Schmarren, der auf dem Zettel ſteht, kennt ſie. Sie will— ſie muß das ſehenl Das aibt ein Erlebnis. Es iſt doch ein ungewöhnliches und beinah änaſtliches Ge⸗ fühl für eine ſo große Schauſpielerin. einmal ſchlechte Komödie zu ſehen, dieſe bunte Hilfloſigkeit. dies komiſch⸗traurige Wollen und Nicht⸗Können: Marionettenmenſchen, die an Stichwörter⸗Drähten zappeln, ungelenk und doch vielleicht alaubend an irgend etwas, nicht minder als die Auserwählten. Da hört ſie plötzlich, und ſie erſchrickt faſt, als ſie es hört—: die Vorſtellung ſoll abgeſgat werden. die ſchöne Liebhaberin ſei nach einem häßlichen Streit mit dem Direktor jählings kontraktbrüchig ge⸗ worden und bereits über alle Berge. Ausoerechnet dieſe ſchöne Lieb⸗ haberin, der gewiß glanzvolle Star der Truppe. Die große Schauſpielerin kennt wahrhaftia das Stück. Ein elen⸗ der Schmarren. Aber ſie hat ihn irgendwo einmal ſvielen müſſen. Es kommt ihr ein Gedanke. Ein toller, aufreizender Gedanke. Sie zieht die feinen Föſtchen und Runen ihres Geſichts mit ein vaar zarten Strichen tiefer. Sie ſetzt eine dunkle Perücke auf ihren noch immer blonden Scheitel. Ueberpudert noch ein wenia und altert das Haar um faſt ein Jahrzehnt. In dem ſo entſtellten Geſicht hätte ſelbſt ein Kenner ſie nicht entdeckt. Sie verwandelt ſich obendrein in der Kleidung— alles ſo beſcheiden und ärmlich wie möglich. Sie hat Abenteuermut, ſie wird ſich bei dem Herrn Direktor melden laſſen als irgendwer. Eine der vielen. Sie wird auch inkognito ſiegen. Es gilt das Abenteuer! Ein zottiger Hund lungert vor der ſchmutzigen Tür mit dem Schild„Zum Theaterbüro“; er bleckt gefährlich die Zähne. Eine Magd ſagt frech:„Der Direktor iſt für niemanden da.“—„Drin⸗ gend! Es handelt ſich um die Rettung der Vorſtellung.“ Eine widerwärtige dicke Stimme drinnen kommandiert:„Hereinlaſſen!“ Der feiſte kleine Kerl, den ſie jetzt erblickt, hält ſich im Lehnſtuhl rsie eine Majeſtät, für deren kugelige Leibesfülle der Thron zu eng geworden iſt. „Ich ſpiele die Rolle! Ich habe ſie geſpielt!“ Die direktoriale Phyſiognomie verzerrt ſich ſkeptiſch:„Was? Wie? Ich bin von heute, meine Dame! Das Riſikol nach! Ich mache Maske!“„Die Frau braucht Heldentöne!“— „Mein Organ trägt!“—„Sie ſprechen übrigens ein ſcheußlich gaumiges!“—„Bisher noch niemandem aufgefallen!“—„Aber mir, meine Dame! Aber mir!“—„Alſo...?“— Herablaſſend, als ob er eine Gnade verſchenke:„Meinethalben!“—„Honorar?“ —„Die erſte Vorſtellung drei Mark. Wir laſſen uns nicht lum⸗ pen!“—„Abgemacht!“—— Der Abend kam. Ddie Kollegen tauſchten zwinkernde Blicke. Arme Käuze alle, aber doch nicht bereit, Ueberlegenheit ſpüren zu laſſen. Auch die Kolleginnen muſterten den Eindringling nicht mit Liebe, muſterten langſam von Kopf bis zu Füßen:„Sieht aus wie eine Mumie!“ Das Publikum dieſes Theaters war eine launige Miſchung, teils bäueriſcher Typ, der ein Theater ſelten oder überhaupt noch nicht geſehen hatte teils harmloſes Sommerfriſchlertum, das die be⸗ ſcheidenſte Senſation in der Gleichförmigkeit des verſchlafenen Bade⸗ ſtädtchens mitnahm. Während ſie für dieſes Publikum Maske machte, verkroch ſie ſich vor den Blicken der Kolleginnen, als ob ſie ein Diebsgeſchäft vorhabe. Viel Licht gab es ſo nicht in den Garderoben. Und ſie nahm ihre angegraute Perücke ab, um ſich am eigenen Blond zu verjüngen. Die Vorſtellung begann. Und ſie ſpielte,— ſpielte nicht anders wie ſonſt auf den Brettern der Hauptſtadtbühne. Auch aus der kläglichſten Schmarrenrolle kann vlötzlich ein Menſch werden, wenn ſolch eine Künſtlerin ſpielt! Jedoch, es wäre freilich gelogen, wollte man ſagen, daß das Publikum die große Schauſpielerin etwa aus⸗ Bei Ihrer Figur!“— Ich helfe gepfiffen hätte; aber noch mehr wäre gelogen und wäre färberei wollte man behaupten, daß auch nur ein einzigen, unt denen da unten ſie, die große Tragödin, geſpürt oder gar engt hätte. Man tobte Beifall bei den fauſtdick aufgetragenen des Komikers,— eines einſtmaligen Heldenvaters mit aug leiertem Organ. Man war tiefgerührt bei der barmenden unn die ſchmierten Rührſeligkeit einer höchſt verlogenen Komödiantepor⸗ jeden Ton fünfach verſchminkte. Das Spiel der Tragödin aing ſieß über. Ohne alles. Ein Nebenbei. Man nahm es hin. annerl es ſich zur Not gefallen. Einige läſterten:„Sie iſt ſpindeldi un⸗ Oben aber in der Kuliſſe bekam ſie zu Ohren:„Kopiert gand men verſchämt die...“(hier hörte ſie allerdings ihren eigenen das ſo heftig, daß ſie erſchrack).—„Kopiert, aber wie! Ich haingen, Original geſehen!“—„Die alte Scharteke will ſich hier einrd e Soll komiſche Alte werden!“—„Fehlte noch! Gehört Talent nabdi —„Kann vielleicht was; aber— gehört Figur dazul“ Eirgeſcht Soufleuſe hatte ihr wortlos die Hand gedrückt, mit einem als ob ſie nach etwas ſuche, was ſie nicht finden könne.— ſerin Am nächſten Morgen aber wurde die große Schauſpit ſah zum Direktor befohlen. Der thronte noch breiter als ſonſt un eine aus wie ein gereizter König:„Es hat keinen Zweck weiter. ad 7 Liebhaberin iſt ſoeben reuevoll zurückgekehrt. Sie iſt billiger orgen! (ſeine Stimme ſchwelgte ordentlich in Fett) beſſer! Guten ütig⸗ Sie aber ſpielte jetzt die angefangene Rolle zu Emde. vid ſein flehend ſah ſie ihn an. Er wurde nur noch böſer im Ton, Tränen! Geſicht war unheimlich in ſeiner Schwammigkeit:„Keine ſcmerz⸗ In der Kunſt unerbittlich!“ Jetzt ſchien die königliche und 100 J liche Ruhe mit der ſie ging, den kleinen Tyrannen erſt nec ger⸗ ſtacheln. Als ſie ſchon in der Tür war, donnerte er ihr nach:“ nen Sie erſt das R, ehe Sie——!“ 5 hr, ob Sie wandte ſich um und ſah ihn an, ſie wußte nicht me Dann ſie träume. Sie fühlte nur eine ungekannte Traurigkeit. ſie lächelte ſie ſofort:„Sie haben für drei Mark geſtern die Ichſtah⸗ nannte ihren Namen) als Gaſt gehabt!“— Er ſchrie:„Jaß. D0 lerin!“— Sie zeigte ihm mit vernichtendem Lächeln ihren Aeltele fiel der kleine feiſte Direktor vor Schreck in ſich zuſammen. bin i nur noch:„Diskretion bitte! Diskretion darüber! Sonſt r Sie mußte m ie Schauſpielerin wandte ſich verächtlich ab. Sie miſſelt. leiſen Schauern denken:„Ich 10 155 0 Rolle geſpielt Wehe denen, die dieſe Rolle täglich leben müſſen!“ Menſchen, Sie flüchtete bald in ihre Berühmtheit zurück, wo de ſagtel maſſen blind an ſie glaubten, wo Kavaliere ihr gute Worte Schub über ihre unvergängliche Schönheit und wo ſie immer den ihres herrlichen Namens genoß. An⸗ * Samstag, den 21. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 384 Mannheim am Wochenende + 5 verſchiedenen Abarten des Mannheimer Skraßenlärms— Was kann zur Beſeitigung der Auswüchſe geſchehen? Wir ſchlagen die Gründung einer Anti⸗Lärmliga vor— Wie hat der Telephanverkehr in den erſten Tagen nach der Aeberleitung zum automakiſchen Betrieb geklayyt? Ueberraſchend guf! 0 In der letzten Zeit haben wir auf Grund von Zuſchriften aus 3 Leſerkreiſe unſere Stimme wiederholt gegen den unerträ g⸗ 0 Straßenlärm erhoben, der die Nerven martert, ſef ſt Geſunde aus dem Gleichgewicht bringt, Leuten, die ſich keines ſten Schlafes mehr erfreuen, der ſtärkenden Nachtruhe beraubt. er Menſch iſt ein Gewohnheitstier! Dieſen Ausſpruch kann man in ollem Maße auf den Großſtädter anwenden. Er meint, daß der urm zu den unvermeidlichen Unannehmlichkeiten der Gemeinweſen ſebört, in denen 200 000 und mehr Menſchen zuſammengepfercht 1 Aber man bedenkt dabei nicht, daß der Lärm nicht die Orgien 55 könnte, zu denen er nach und nach ausgeartet iſt, wenn man am r Rück icht auf einander nehmen würde. Ueberall fehlt es 32 guten Willen, jeden übermäßigen Lärm zu vermeiden. Wir lienen davon keinen Stand aus. Mehr Menſchenfreund⸗ anhkeitn So ſollte man jedem Mannheimer zurufen. Alle Hand⸗ iſt den müßten durch dieſe zwei Worte beeinflußt werden. Nur ſo das Wohnen in der Stadt wieder erträglich zu geſtalten. Gegen⸗ würtig iſt es für viele nicht mehr zum Aushalten. 10 Man kann ſchon in Kleinigkeiten Rückſichtnahme auf den Mit⸗ bieaſchen üben. Seinerzeit wurde die Verordnung, die die Klein⸗ der Aucht zur wirkſamen Bekämpfung der Rattenplage aus de Stadt drängte, als eine weit über das Ziel ſchießende Schikane ebeichnet. Gewiß, es iſt den Leuten, die daran gewöhnt waren, 9 Eierbedarf aus dem eigenen Hühnerſtall zu beziehen, ſchwer ge⸗ 91 5 auf dieſe aus der Mannheimer Kleinſtadtzeit überkommene brdne onbeit zu verzichten. Aber ſie haben, als ſie gegen die Ver⸗ s, die ihren Eierproduzenten den Hals herumdrehte, prote⸗ nicht daran gedacht, welch großen Dienſt ſie ihren Nachbarn wieſen, die ſich ſtändig über das zu frühe Aufſtehen des nach nes zu beſchweren hatten. Und wer in ſeinem Anweſen gar einen Schweineſtall beſaß, der berückſichtigte in keiner Weiſe, die Geruchsnerven der Nachbarn an heißen Tagen auf das iu. indlichſte in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Das Borſten⸗ ha lebört zwar nicht zu den ruheſtörenden Lebeweſen, weil ſein be⸗ des Grunzen zu den ländlichen Naturlauten gehört, die den nicht wehe tun, aber im Zuſammenhang mit der geräuſch⸗ wir f. Kleintierhaltung ergab es ſich eigentlich ganz von ſelbſt, daß darauf zu ſprechen kamen. Jahl n Mannheim wohnen viele Hundeliebhaber. Die Sie der verſteuerten Wauwaus iſt uns im Augenblick nicht bekannt. entricns aber trotz der Mk. 36 Steuer, die in den letzten Wochen zu 10 ichten waren, ſehr hoch ſein. Wir gönnen allen Tierfreunden, der Anhänglichkeit und Treue ihres vierbeinigen Haus⸗ ur ihre Freude haben, dieſen Sport. Jedes Tierchen hat ſein a ben⸗ Der eine würde ohne ſeinen allwöchentlichen Kegel⸗ daupt das Leben als troſtlos und öde empfinden, der andere be⸗ fadtnet es gehöre zu den wohltuendſten Entſpannungen der Groß⸗ Aacthe en⸗ wenn man am Rhein ſtundenlang angelnd ſitzt und lebhab iſt, wenn ſchließlich einer anbeißt. Wir wollen die Privat⸗ 1 abereien des Mannheimers nicht weiter aufzählen. Aber wenn, lich auf den Hundebeſitzer zurückzukommen, der Hausherr ſo freund⸗ der iſt, den Einzug des vierbeinigen Genoſſen zu geſtatten, dann hat ſich pundeliebhaber auch die Verpflichtung, dafür zu ſorgen, daß RachharFamilienzuwache manierlich benimmt. Wenn die dann arſchaft in keiner Weiſe durch Geheul und Gebell geſtört wird, lich iſt die Hundehaltung erträglich. Zur Plage und empfind⸗ ſichteken Ruheſtörung kann ſie aber ausarten, wenn man rück⸗ achtſtn das arme Vieh allein zu Hauſe läßt und erſt in ſpäter Hund unde wieder heimkehrt. In der Zwiſchenzeit hat das„liebe auf de n die Nachbarn im weiten Umkreiſe durch ſein„Konzert“ „anregendſte“ unterhalten. Sprunen Hundegeheul zum Klavierſpiel iſt kein allzugroßer berein. Es aibt Dilettanten— Verufskünſtler ſcheiden von vorn⸗ geeign aus— die ſich auf dem Piano ein ſo hohes Können an⸗ ſem zet baben, daß man dem Spiel bei aeöffnetem Fenſter mit aro⸗ Diahg eranügen lauſcht. Aber wenn der Svieler mit Vorliebe in aih monten ſchwelat, wenn man die Empfindung hat. daß nur muß muſikaliſches Gefühl das Spiel der Hände beeinflußt. dann man—85 ebenfalls von ruheſtörendem Lärm ſprechen, gegen den nach dich nur ſchützen kann, wenn man reſianiert oder wütend. je dh emperament, die Fenſter zuſchlägt. Vvon den Grammo⸗ nd Hen ganz zu ſchweigen, die ſa ſchon zur Landplage geworden beim gomit nicht geſaat ſein ſoll. daß alle Apparate. die in Mann⸗ ch bören laſſen, ſo ſchlecht ſind. daß ſie den auten mufikaliſchen beleidigen. Aber wenn man den ganzen Abend nichts als Shimmus auf der Walze hat, dann iſt es ſchon beſſer, ener aüftert ſich bei geſchloſſenem Fenſter und läßt die Nerven Nachbarn unbehelliat. gekehrt.“ „In der Nacht vom Samstag zum Sonntaa gelanaten ſoundſo⸗ viele Perſonen wegen Ruheſtörung zur Anzeige!“ So kann man im Montags⸗Polizeibericht gewöhnlich leſen. Nun wiſſen wir ſa, daß der Mannheimer, wenn er in auter Stimmung aus dem Wirtshaus herauskommt, nicht ſtill ſeines Weges zieht, ſondern auf der Straße als„Pälzer Kriſcher“ erſt recht zu„diſchkutiere“ anfängt. Mit Recht ſchreiten die Nachtpatrouillen protokollierend ein. wenns gar zu laut zugeht oder wenn die Diskuſſion in eine Schlägerei ausartet. Aber man hat noch nicht gehört,. daß die Schutzmannſchaft eingreift, wenn die Straßenbahnwagen in ſpäter Nachtſtunde oder früh am Morgen über die Weichen ſauſen, daß der Schläfer im Bett geſchaukelt wird. So ara iſts zum Beiſpiel am Marktplatz. wenn die Wagen über die berüchtigte Weiche poltern. Die Straßenbahn ſcheint in Mannheim für alle Zeiten das Lärmprivilegium verliehen bekom⸗ men zu haben. Nun ſind wir zwar ſo einſichtsvoll, zuzugeben, daß es beim Fahren ohne Geräuſch nicht abgeht, ſolange die Mannheimer Straßenbahn nicht in eine Schwebebahn verwandelt iſt, aber mehr Rückſicht auf die Einwohner, die dazu verurteilt ſind, an den Brennpunkten des Verkehrs mit ihremkonzentrier⸗ ten Lärm zu hauſen, könnte trotzdem genommen werden. Für die Weiche am Marktplatz beſteht die Vorſchrift, daß ſie nur in mäßigem Tempo paſſiert werden darf. Hat man ſchon ein⸗ mal etwas davon gehört, daß in den Fällen, in denen die vorgeſchrie⸗ bene Fahrgeſchwindigkeit überſchritten wurde, Beſtrafuna erfolat iſt? Dafür iſt man aber ſofort bei der Hand, wenn einmal in luftiger Höhe ein Staubtuch wedelt. Wie ſtehts denn mit der dringend not⸗ wendigen Umleitung des Straßenbahnverkehrs in der Breiteſtraße? Hat man ſich auf dem Rathauſe und im Straßenbahnamt immer noch nicht zu der Einſicht bekehrt, daß ein Teil der Linjen ohne aroße Schwierigkeſten über den Rina verkehren kann? Die Weinheimer Linie der O. G. G. z. B. könnte ganz aut in einer Richtung über den Kaiſer⸗ und Friedrichsrina geleitet werden. Warum macht man nicht den Verſuch, auf dieſe Weiſe den auf die Breiteſtraße konzentrierten Lärm mehr zu verteilen? Weil mans beſſer weiß und deshalb der Bürgerſchaft nicht entgegenkommen will. Wir wollten mal ſehen, wenn die Straßenbahn ein Privatbetrieb wäre, wie die Stadtverwaltung vorgehen würde. Aber ſo hat man das Monovpol und kann ſichs leiſten, die Bürger zu brüskieren. Daß ſich der Lärm der Straßenbahn nicht nur in der Breiteſtraße in unangenehm ruheſtörender Weiſe bemerkbar macht, geht aus fol⸗ gender Zuſchrift einer Dame hervor, die dazu verurteilt iſt, in näch⸗ ſter Nähe des Straßenbahndepots zu wohnen: „In Nummer 372 Ihres Blattes brachten Sie unter„Städtiſche Nachrichten“ einen Artikel über„Nerven“. Sie wieſen darin auch auf den Lärm hin, der unnötigerweiſe von der ſtädtiſchen Stra⸗ ßenbahn gemacht wird. Da möchte ich nicht verſäumen, die nächt⸗ lichen Unruhen zu ſchildern, unter denen ich jahraus, jahrein zu lei⸗ den habe. Wenn nachts ein Hund bellt oder ein Hahn kräht, kommt andern Tages gleich der Schutmann. Wenn aber Nacht für Nacht die Anwohner des Friedrichsringes und der Colliniſtraße vor dem Einſchlafen bewahrt werden, frägt keine Seele nach dem Unruhe⸗ ſtiſter. Man kann ruhig ſagen:„Die ganze Nacht“ wird ſpek⸗ takelt. Da poltern bis morgens drei Viertel zwej Uhr die Wagen in die Halle, um gegen drei Viertel vier Uhr ſchon wieder heraus⸗ zuholpern. Beim Stellen der Weichen iſt ein Gerufe wie am hellich⸗ ten Tag, und wenn die Wagenführer nicht ganz eines Sinnes ſind, wird geſchrien und geſchimpft, ganz gleichgültig, ob das Ruhe⸗ ſtörung iſt oder nicht. Wenn man aber glaubt, daß das müde Auge wenigſtens zwiſchen 2 bis 4 Uhr morgns zwei Stunden Ruhe finden kann, iſt man auf dem Holzweg, denn da werden Wa⸗ gen geputzt, beileibe nicht in der Halle, ſondern möglichſt bei der Straße, ja manchmal ſogar auf der Straße. In die Stille des Morgens tönt der Schritt des Mannes mit dem Beſen und ſon⸗ ſtigen Putzutenſilien. Er klappert und poltert. Wer ſchon einmal erlebt hat, mit müde gearbeitetem Kopf und müden Nerven wachen zu müſſen, bis der helle Morgen da iſt, der weiß, was die Bewoh⸗ ner dieſer Gegend mitzumachen haben. Beſonders in warmen Sommernächten, in denen man das Fenſter offen laſſen muß, iſt der Lärm kaum zu ertragen. Und was das Schlimmſte iſt: Kein Schutzmann wird hier das Buch ziehen, keine Inſtanz wird hier ein Recht ſchaffen! Vielleicht aber hat dieſer„Schrei in die Oeffent⸗ lichkeit“ doch wenigſtens den Erfolg, daß ſich von den maßgeben⸗ den Stellen eine Seele um dieſen geſundheitsſchädlichen nerven⸗ zerſtörenden Unfug kümmert. Mit Rückſicht und gutem Willen könnten auch an dieſer heiklen Straßenſtelle manche unnötigen Störungen vermieden werden. Ich bin überzeugt, wenn der Herr Oberbürgermeiſter oder der Direktor der Straßenbahn an dieſen Punkten wohnen würden, dann wäre längſt nächtliche Ruhe ein⸗ S hängig. Ri Damit wollen wir für heute das Kapitel„Straßenlärm“ ab⸗ ſchließen. Was noch zu ſagen iſt, ſoll weiteren Artikeln vor⸗ behalten bleiben. Aber ſoviel ſteht jetzt ſchon feſt, daß es notwendig ſein wird, eine Anti⸗Lärmliga ins Leben zu rufen, die die Bekämpfung aller ruheſtörenden Auswüchſe zu ihrer Spezialaufgabe macht. Wer beteiligt ſich an dieſer Gründung? In Konſtanz hat unſeres Wiſſens vor dem Kriege eine derartige Vereinigung beſtanden und große Erfolge erzielt. Seit der Ueberleitung des Mannheimer Fern⸗ ſprechverkehrs in den automatiſchen und halbauto⸗ matiſchen Betrieb iſt eine Woche verfloſſen. Es wird infolge⸗ deſſen allgemein intereſſieren, wies in den erſten Tagen getlappt hat. Ueberraſchend gut! bemerkte Telgrapheninſpektor Schmuß, den wir deshalb interpellierten. Uebereinſtimmend iſt von den aus⸗ wärtigen Spezialbeamten, die anläßlich der Ueberleitung hier an⸗ weſend waren, beſtätigt worden, daß die Vorarbeiten ſo tadellos ge⸗ leiſtet worden ſind, daß die neue Betriebsart viel beſſer funktiontert hat, als nach den Erfahrungen an anderen Orten angenommen wer⸗ den konnte. Wie wir ſ. Zt. mitteilten, hatte man mit ungefähr 10 Prozent Störungen gerechnet. Das iſt das normale Maß. In der Tat waren es hier viel weniger. Am Sonntag und Mon⸗ tag hatte man je etwa 350 Störungen zu verzeichnen. Davon entfiel ein ganz geringer Prozentſatz auf die Leitungen und die Apparatur, ein Veweis dafür, daß das verwendete Material ausgezeichnet iſt, die Montage ſehr gewiſſenhaft war und die ganze Einrichtung ſehr gründlich durchgeführt worden iſt. Die meiſten Störungen waren auf das Verhalten des Publikums zurückzuführen. Man fand ſich in der Wählerei noch nicht zurecht. So iſt wie feſtgeſtellt wurde, in zahlreichen Fällen der Taufender vor dem Jehntauſender zuerſt auf der Nummernſcheibe angeſchlagen worden. Auf dieſe Weiſe wurde, um ein Beiſpiel zu nennen, 12 905 ſtatt 21905 angerufen. Ein derartiger Teilnehmer exiſtiert aber garnicht, weil, wie bekannt, unſere Telephonnummern erſt bei 20 000 beginnen. In der Wählereinrichtung tritt dann dieſe falſche Handhabung der Nummernſcheibe am Apparat als Störung auf. In einem Fall iſt es ſogar vorgekommen, daß eine Teilnehmerin beim Wählen vor jede Ziffer eine Null ſetzte, weil ſie meinte, man müſſe beim jedesmaligen Herumdrehen bei der Null beginnen. Falſche Verbindungen werden ferner in zahlreichen Fällen dadurch veruürſacht, daß der Finger zu ſchräg in die Löcher der Nummern⸗ ſcheibe geſteckt wird. Die Scheibe dreht ſich dadurch nicht genau bis zum Haken und die Störung iſt da, oder ein anderer Teilnehmer als der gewünſchte meldet ſich. Beim Telephonieren wird immer noch geflackert und da⸗ durch ſelbſt die Verbindung getrennt, die man gern haben möchte. Im Publikum iſt der Glaube noch ſtark verbreitet, daß namentlich beim halbautomatiſchen Betrieb das Flackern die Herſtellung der Verbindung beſchleunigt. Wir haben ſchon darauf hingewieſen, daß das Fräulein vom Amt, das ſich beim Anruf meldet, lediglich die zugerufene Nummer anſchlägt. Im übrigen vollzieht ſich der Vor⸗ gang des Verbindens genau wie beim vollautomatiſchen Betrieb. Man trennt ſich demnach ſelbſt, wenn man das Flackern nicht ſein läßt. Beim Anruf des Fernamts iſt das gleiche der Fall. Das Flackern trennt auch hier. Alſo nicht die Geduld verlieren, wenn das Fernamt etwas länger auf ſich wärten läßt, als man gewohnt iſt. Von Wichtigkeit iſt noch, daß das Ablaufen der Num⸗ mernſcheibe am Apparat weder beſchleunigt noch ver⸗ langſamt werden darf. Wenn man den Haken berührt hat, zieht man den Finger zurück und läßt die Scheibe ohne jede Nachhilfe auf ihren Ruhepunkt zurücklaufen. Als wir uns nach der Zahl der Anrufe in den erſten Tagen erkundigten, wurde uns mitgeteilt, daß am Sonntag un⸗ gefähr der normale Wochentagsverkehr herrſchte. Das iſt das Drei⸗ fache des gewöhnlichen Sonntagsbetriebs. Am Montag ſchwollen die Anruſe ganz gewaltig an. Es wurde drei⸗ bis viermal ſo viel wie früher an Wochentagen telephoniert. Am Dienstag war das Bedürfnis immer noch anormal, aber nicht mehr ſo arg als am Montag. Von Mittwoch ab war der Betrieb wieder normal. Als eine Belaſtung wird das Anrufen von allen möglichen nicht⸗ kompetenten Dienſtſtellen empfunden, wenn Störungen ein⸗ treten. Hierzu iſt eingeg und allein die Störungsſtelle da, die die Prüfung der Leitung ſofort veranlaßt. Das Perſonal hat ſich ſehr ſchnell in den komplizierten techniſchen Vorgang hinein⸗ gefunden, weil die Beamten und Beamtinnen vorher gewiſſenhaft theoretiſch und praktiſch ausgebildet worden waren. Das Teilnehmerverzeichnis, dieſes„Buch mit ſieben Siegeln“, gloſſiert der Kollege vom Feuilleton in dieſer Nummer unterm Strich. Wir beſchränken uns deshalb auf den Hinweis, daß es ſich empfiehlt, für die nächſte Ausgabe des Telephonbuches die Korrekturen vormerken zu laſſen, die man für notwendig hält. Es erleichtert das Nachſchlagen ganz bedeutend. wenn eine Firma nicht nur mit ihrem im Handelsreaiſter eingetragenen Namen verkreten iſt, ſondern auch mit der abgekürzten Bezeichnung, die im Publikum gang und gäbe iſt. Da der erſte Eintyag bis zu drei Zeilen umſonſt iſt. entſtehen erſt bei einem zweiten Koſten, die aber nicht ſehr hoch ſind. Bei der abfälligen Kritik, die in beſtimmten Fällen durchaus am Platze iſt, muß außerdem beachtet werden, daß das Teilnehmer⸗ verzeichnis den Wünſchen des Publikums entſprechend aufgeſtellt wurde. Die Telegraphenverwaltung hatte nur darauf zu achten, daß nicht Dinge hineinkommen, die den Vorſchriften zuwiderliefen. Die Art des Eintrags aber war von den Wünſchen des Teilnehmers ab⸗ chard Schönfelder. e Weee das Mannheimer Gehei buch Un. Verehrte gnädige Froul für ottlere Zeit hat eine unleugbare Vorliebe, viele ſagen Schwäche, ulte Dinge, allerlei ſeltſame Schriften gehen von Hand zu Wopft wenn auch noch keiner daraus eine beſondere Wohltat herah baben mag, ſo weht doch alletnal ein Schauer vom Gewölb 1 Ich weiß zwar ſehr gut, daß gerade Sie derlei Dingen ei, umſ gegenüberſtehen, und darin pflichte ich Ihnen volllommen bollen 85 mehr, als ich Ihnen heute dennoch von einem geheimnis⸗ nichtz Guch etwas mitteilen will, das enit Okkultismus unmittelbar hat. Aber es iſt ein richtiges Geheimouch cogoen 328 je wirkliche Eingeweihten, Eſoteriker nennt man ſie in der iVerlich prache, vermögen ſeine Zeichen zu enträtſeln. Es macht für ſein Altden verhältnismäßig harmloſen Eindruck, iſt etwas groß für ſchla lter, nicht ſehr bequem in der Weſtentaſche mitzuführen, da⸗ das Auſſch wie ein Wennerbergmädel und ebenſo geſchmeidig. Schon beinmisochlagen des blauen Umſchlags führt auf eine Seite mit ge⸗ mehr den Figuren und Zeichen, die über das Kommende kaum Ganze 5 Zweifel laſſen. Was will es auch beſagen, vaß ſich das im weil alltäglichen Anſtrich eines Telephonbuchs gibt, zumial man . findeten Herumblättern z. B. auf Seite 3 eine Zeichenerklä⸗ erklärt⸗: et, die durchaus nicht befriedigen komn. Da ſteht u. a. I h bitte S Txy= Taxviereck. Nerec bSe, verehrte gnädige Frau, was iſt ein Taxviereck? Ein kadrate i8 taxiert werden ſoll, oder ein Taxameter, der nur Farviere fährt, was in Mannheim ja immerhin vorkommen konn? leſes 55 Zweifeln Sie ſetzt noch an dem okkulten Charakter uches?— Oder was ſtellen Sie ſich etwa vor unter 8 fiärrnuhl? dle ſch denten, daß das einmal die biedere Zahl 40 be⸗ Manchmal kemn das ja ganz praktiſch ſein wenn 9 0 Alter Jahrzehnten und Jahrzehnten der Jugend zufällig nach eiürden S gefragt wird, und dann flüſtert:„fiärrnuhl..“ Oder 10 25 unoch vorziehen, 36 zu ſagen? Aber verſuchen Sie es mie Zuum Sie beiſpielsweiſe ein Fräulein vom Amt, die es für f it deme nangigtauſend der hieſigen Telephonleidnehmer noch gibt ſcherſz unſch bännen uten dan n 0 efiärrnuhl“ anxeden, ob Sie dann bei dieſer doch aa geſchoſſen reingenemmenen Dame auf ein Verſtändnis ſtoßen. 0 bel deen. Können Sie gaſo nunmehr noch zweifeln, daß man hen wuch i dae bez honverzeſchris mit einem wirklichen Das wn dun hatz! werden 2 Ihnen an folgender Eigenſchaft noch beſonders blar Jeder kommt in dieſes Buch hinein, doch keiner kommt draus heraus. Ein Labyrinth alſo. Iſt das nicht merkwürdig! Doch davon abgeſehen, das kann ſogar zum Verhängnis werden. Nehmen Sie an— Sie brauchen ſich dabei nicht gleich aufzuregen!— es entſteht ein kleiner, ein ganz kleiner Brand, den man durch eine, gewiß nicht mehr unzeitgemäße Benach⸗ richtigung der Feuerwehr zum Verlöſchen bringen will. Sie greifen zu dem ſcheinbaren Fernſprechverzeichnis, und müſſen alsbald feſt⸗ ellen, daß ſie ſeine geheime Sprache nicht verſtehen. Wieſo? Ganz einfach; Sie ſuchen beiſpielsweiſe, wie ſeder, der in einem ſolchen Fall das Aſphabet noch nicht völlig vergeſſen hat, unter dem Feuerwehrbuchſtaben F. Sie ſuchen, gewiß, aber Sie finden es nicht, und wenn es noch ſo brenzlich wird. Halt,— vielleicht unter H wie Hauptfeuerwache. Die Not macht eben erfinderiſch. Ver⸗ gebens. Langſam beginnen die Sinne ſich zu verwirren, man kommt auf die ſonderbarſten Ideen. Kann es wohl unter B, Berufsfeuer⸗ wehr ſtehen? Auch nicht. Sie denken immer Unmöglicheres. Z.., daß der abbrennende Bürger auf dem Rathaus Schutz finden könnte; ſicherlich eine abſurde Idee, aber auf was kommt man nicht alles in der Not! Alſo Rattengift, nein, das iſt ſchon zu weit, ſchnell wie⸗ der zurück,— endlich Rathaus! Doch nein, nein, da ſteht nur Rat⸗ haus Seckenheim, jawohl ausſchließlich Rathaus Seckenheim, von einem einheimiſchen Rathaus nicht die Spur eines Buchſtabens, ge⸗ ſchweige denn eine Dreh⸗ und Rufnummer. Blitzartig ſchießt es durch den Kopf: ſollte der Anſchluß Mannheims an Seckenheim ſchon vollzogen und das Mannheimer Rathaus nach Seckenheim verlegt worden ſein, und ſchafft ſich jetzt das Seckenheimer Rathaus auch Gobelins an? Sehen Sie, auf ſolche Gedanken kommt man, wenn man ein Geheimbuch nicht von vornherein als ſolches erkennt. Aber der Gedanke am die Gobelins bringt Sie wieder einigermaßen zur Vernunft. Nein, das kann Seckenheim nicht wollen, und folglich wird auch das Mannheimer Rathaus noch nicht dorthim verlegt ſein. Plötzlich kommen Sieauf die nur in außerordentlichen Momenten auffindbare Idee, daß Mannheim ja eine Stadt ſein könnte, und wenn es ſchon kein Rathaus hat wie Seckenheim, dann doch ſicher⸗ lich eine Stadtverwaltung, wie Seckenheim keine. Stimmt! Endlich ſind Sie hinter die myſteriöſen Zuſammenhänge gekommen, eines der okkulten Kapitel in Geheimbuch heißt Stadiverwaltung. Aber dieſes dunkle Kapitel für Eingeweihte iſt endlos lang und von einer Ordnung, wenigſtens von einer alphabetiſchen, ſcheint auch keine Rede zu ſein. Endlich entdecken Sie auf Seite 195 hinter dem Bembüro Strandbad die Berufsfeuerwehr und da— fällt Ihnen in neuerlicher Erregung das Buch mit den ſieben unſichtbaren Siegeln aus der zitternden Hand. Sie heben es auf und,— o Macht des Geſchicks!— Sie haben gerade die allererſte, ells ſolche nicht kenntlich gemachte Seite des Vuches aufgeſchlogen, die Sie varher nichtsahnend für Roblame hielten, und do ſteht unter„Täglich wichtigen Anrufen“ in ſchönem Fettdruck die Hauptfeuerwache mit der Nummer 238 90.„Täglich wichtig“, braucht ſie ja durchaus nicht zu ſein, ſo wenig wie die unter der gleichen Rubrik aufgeführten Störungen von Licht, Waſſer und Gas, von den Fernſprechſtörungen ganz zu ſchweigen. Wenn Sie aber fragen, warum ſteht in dieſer Rubrik die Feuerwehr unter dem Natnen Haupt, und bei der Stadtverwaltung unter der Bezeichnung Berufsfeuerwehr, zumal, wie Sie nach der Löſchung des gottlob gar nicht wirklichen Brandes aus Intereſſe an dem Ausdrucksreichtum der okkulten Geheimbuchverfaſſer feſtſtellen, unter beiden Bezeich⸗ nungen die gleiche Nummer angegeben wird, dann kann ich Ihnen nur ſagen, daß das Hauptgebot der Eingeweihten das Schwefgen iſt. Schweigen wir alſol Mit ergebenen Empfehlungen Ihr okkulter Rin-tintin Auslanòshumor „Eins kann man bei der ſpärlichen Bekleidung unſerer Frauen nicht verſtehen: daß ſie ſo teuer iſt. Forth Worth Star⸗Telegramm. Man verſucht feuerſicheres Holz herzuſtellen. Warum fragt man nicht die Zündholzfabrikanlen? Punch. Viellcicht kommt doch noch einmal ein Magazin heraus, deſſen Text ebenſo guter Leſeſtoff iſt wie die Inſeratel ife. ife. „Die Zeitſchriften in den Wartezimmern der Aerzte ſollen wahr⸗ ſcheinlich empfehlend auf ihre langjährige Praxis hinweiſen. Arkanſas Gazette. Manche Männer bringen Selbſterkenntnis mit auf die Welt. Andere heiraten ſie. Akron Beacon⸗Journal. Das Londoner Fernſprechamt zählte nur vier Veſchwerden au je 100 000 Geſpräche. Die übrigen Beſchwerden verſuchte wahrſcheinlich telephoniſch anzubringen. Punch. Ein gutes Mittel für den Teint iſt, ihn vor Mitternacht ins Bett zu bringen. Syracuſe Poſt⸗Standard. „Kommen Sie doch heute abend zu uns. Um acht Uhr haben 155 1— kleine muſikaliſche Unterhaltung und eſſen um zehn zu end. „Gerne. Ich werde pünktlich um zehn erſcheinen.“ Tit⸗Bits. 9 e — ———ů— ů— ˙ ———— —— 4. Seite. Nr. 384 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Auguſt 1926 Städͤtiſche Nachrichten Zum Leichenfund in der Schimperſtraße In Eraänzung unſerer Mitteilungen über den ermordeten Bank⸗ beamten iſt noch zu ſagen. daß Palmer in ſeinem dienſtlichen Verbalten vollkommen einwandfrei war. Er wurde in der Reviſionsabteilung der Rheiniſchen Creditbank beſchäftigt. Von etwaigen Veruntreuungen, die mit ſeinem bedauerlichen Ende in Zuſammenhang agebracht werden könnten, kann ſchon deshalb keine Rede ſein. Palmer war, wie wir ſchon mitteilten. ein Beamter, der ſeinen Platz zur vollſten Zufriedenheit der Vorgeſetzten ausfüllte. Man war ſehr mit ihm zufrieden, da er nicht nur ſein täaliches Ar⸗ beitspenſum ſehr agewiſſenhaft erledigte, ſondern auch darüber binaus ſein Intereſſe für den Bankbetrieb dadurch bekundete, daß er ver⸗ ſchiedentlich Verbeſſerungen vorſchlua. Umſo erſtaunter und ent⸗ ſetzter waren Vorgeſetzte und Kollegen über die Nachricht von dem grauſigen Ende Palmers. Man ſteht vor einem Rätſel. Wie nichtamtlich verlautet, bat ſich heute vormittag die Frau⸗ ensperſon, in deren Zimmer die Leiche Palmers gefunden wurde, der Kriminalpolizei ſelbſt geſtellt. Eine Beſtätigung dieſer Meldung war bis Redaktionsſchluß nicht zu erhalten. * *Neuc Bilder. Im Schaufenſter unſerer Filiale R 1. 4 ſind fol⸗ gende Bilder ausgeſtellt: Das neue deutſche Geſandtſchaftsgebäude in Oslo.— Deutſche Verfaſſungsfeier in Oslo.— Das Reichsehren⸗ mal in Berlin. Die Schinkelſche alte Wache in Berlin wird auch vom Reichspräſidenten vorgeſchlagen. Geſamtanſicht der Zeche „Ver. Margarete“ Sölde i.., gegen deren Stilleauna von den Bergarbeiterverbänden proteſtiert wurde.— Ausfahrt des Luckner⸗ ſchiffes„Vaterland“ zur Weltreiſe.— Der Kronprinz bei einem Be⸗ ſuch der Ernſt Heinkel Fluazeuawerke in Warnemünde. Direktor Dr. h. c. Heinkel(links), Direktor Kaſinger(rechts).— 18. Bundes⸗ tag des Bundes Deutſcher Zimmermeiſter in Berlin. Fußball: Budapeſt—Berlin. Die Berliner Mannſchaft ſiegte:2.— Reiterfeſt des Reitervereins Frohnau. Moment aus dem Spiel des Berliner Poloclubs.— Die Exvloſion der Pulverinſel Cſepel bei Budapeſt.— Hollands Prinzgemahl auf der Geſolei. Studienreiſe deutſcher Landwirte in Holland.— Der Bey von Tunis mit Gefolge beaibt ſich zur Einweihung des Empfangsſaales der Pariſer Moſchee.— Ent⸗ hüllung des Heine⸗Denkmals im Hamburager Stadtpark.— Beſich⸗ tigung des Hapag⸗Dampfers„Hambura“ durch Vertreter der deut⸗ ſchen Preſſe.— Hindenbura in Stolp. Hindenbura bearüßt die Veteranen.— Optiſche Täuſchungen. Nicht Natur. ſondern künſtlich aufgebaut in der Ausſtellung in Philadelphia.— Der Tennisſtar Helen Wills als„Modeſchöpferin“.— Der Kirchenkrieg in Mexiko. Prozeſſionen mit heiligen Schreinen ziehen durch die Straßen.— Der Kirchenkrieg in Mexiko. Mexikaniſche Truppen. die zum Ab⸗ marſch bereit ſind.— Jedermann ſein eigenes Fluazeug, die prak⸗ tiſche Erfindung des berühmten Henry Ford.— Durch die maſſenbaft ſteigende Anzahl der Selbſtmörder iſt in Budapeſt ein Rettunasdienſt durch Motorboote eingeführt.— Komitee gegen die Inflation in Frankreich.— Muſſolini bei den Manövern. Muſſolini beobachtet die italieniſchen Manöver. * Tödlicher Anglücksfall. Geſtern nachmittag erlitt beim Neckar⸗ kanalbau ein 22 Jaher alter Zimmermann, der aus einer Höhe von 4 Meter abſtürzte, einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er im allgemeinen Krankenhaus verſtorben iſt. * Juſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tage⸗ nachmittags auf der Straße zwiſchen M 6 und 7 zwiſchen zwei Radfahrern und an der Ecke Emil⸗Heckel⸗ und Lindenhofſtraße zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Radfahrer. In beiden Fäl⸗ len entſtand nur Sachſchaden. * Falſcher Feueralarm. In U 1, 5 wurde in der vergangenen Nacht in einer Keſſelfeuerung Stroh verbrannt. Infolge der ſtarken Rauchentwicklung glaubten Paſſanten, es ſei ein Kamin⸗ brand ausgebrochen, und alarmierten um 12,02 Uhr die Berufs⸗ feuerwehr, die ſofort wieder abrücken konnte. Feſtnahme eines Fahrradmarders. Durch die Gendarmerie Speyer wurden in Dudenhofen 8 Fahrräder beſchlagnahmt. Wie feſtgeſtellt iſt, ſind ſämlliche Fahrräder in Mann⸗ heim geſtohlen worden. Dem gewerbsmäßigen Fahrraddieb, der von auswärts iſt, iſt man auf der Spur. Marktbericht Das Marktleben hat verſchiedene Stärkegrade der darin ver⸗ wendeten Ausdrucksmöglichkeiten menſchlicher Verſtändigung. Da gibt es z. B. die ſanften Anpreistöne des Blumenkohls oder die ſchon etwas rauheren der Kartoffeln, zuweilen aber auch die recht nach⸗ drücklichen Vollklänge der Auseinanderſetzungen zwiſchen den oder jenen Sachverſtändigen, die man in der erweiterten Seitenſtraße des Marktes heute mit neuer und alter Sachlichkeit beobachten konnte. Doch die Fülle der Waren kann die Verſchiedenheit der Meinungen ſchon mit ſich bringen, nur brauchen die verſchiedenen Aeußerungen nicht für den ganzen Winter eingemacht zu werden wie die vielen Gurken, die es überall gab. Mit ihnen konnten wieder nur die Bohnen und das Obſt konkurrieren, das am reichlichſten in der Birnenfrucht vertreten war. Doch auch Pflaumen und Pfirſiche gab es in Menge, die an den alten Vers erinnern ließen: Pfirſchen ſind vor andern Früchten, dankens⸗ und bewundernswert, es iſt uns zu viel Gerichten ihr ſo ſaftig Fleiſch beſchert. Möge es immer ſo bleiben! Wer Kraut gerne ißt und einen guten Sonntagsmagen dazu hat, fand reichliche Befriedigung, und die ſchmucke Zier der Salate konnte ſich jeder für den Sonntags⸗ tiſch leiſten. Viel Bratenerſatz war in den Pfifferlingen vorhanden, und wer von den erdgebundenen Vierbeinern in ſeinem Menü ſich in die Lüfte ſchwingen wollte, der fand Enten von Taubenſchwere an und Tauben bis zu Entengewicht. Auch Fiſche, die bekanntlich durch ihren Phosphorgehalt eine gute Nervennahrung und daher am Wochenende ſehr zu empfehlen ſind, gab es wieder in Menge. Und wenn ſich die diſputierenden Sachverſtändigen über ihren Meinungs⸗ austauſch wieder beruhigt haben, dann können ſie ja zur Beruhigung ſich einen ſchönen Breſem backen laſſen. e *Der Sprung aus dem-Zug. Der norwegiſche Kunſt⸗ maler, der, wie berichtet, Mittwoch abend beim Iſteiner Klotz im Wahnſinn aus dem D⸗Zug Baſel—Mannheim ſprang, hatte ſich durch den Sprung nur geringe Verletzungen zugezogen. Am Donnerstag lief er der Lörracher Gendarmerie bei Ehringen in die Hände. Kommunale Chronik scll. Hockenheim, 19. Aug. Aus der letzten G emeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Der Kokspreis vom hieſigen Gaswerk wurde feſtgeſetzt und zwar für gebrochenen Koks je Zentner.40, für ungebrochernen Koks je Ztr..30„.— Almendgrundſtücke zer⸗ halten zugewieſen: Abraham Schweigert, Georg Weiß, Jakob Bier⸗ lein, Johannes Müller ünd Peter Steinle.— Einem Geſuch des Ring⸗ und Stemmklubs um Ueberlaſſung der ſtädt. Turnhalle zu Uebungszwecken kann nicht entſprochen werden.— Die Frühobſtver⸗ ſteigerung vom 6. Auguſt wird nachträglich genehmigt.— Ein Geſuch des Bäckers Willi Schronk um Ausſchank von Wein und Spirituoſen in ſeinem Kaffee wird befürwortend weitergeleitet. Zu den abge⸗ gebenen Angeboten werden folgende Arbeiten zum Aufbau der Ge⸗ werbeſchule vergeben: Blechnerarbeiten an Blechnermeiſter Johann Goth, Schreinerarbeiten an Schreinermeiſter Guſtav Jalłob, Maurerarbeiten an Bauunternehmer Ludwig Klee, Zimmermanns⸗ arbeiten an Zimmermeiſter Jakob Rauſch, Glaſerarbeiten an Glaſer⸗ meiſter Peter Gelb, Tüncherarbeiten dem Tünchermeiſter Karl Gund und Schloſſerarbeiten an Sctbloſſermeiſter Peter Orians.— Dem Bad. Blindenverein wird eine einmalige Beihilfe bewilligt. veranſtaltungen Aus der Kunſthalle. Im Leſeſaal des graphiſchen Kabinetts ſind augenblicklich Holzſchnitte und Zeichnungen von O. Nückel, München und im oberen Umgang der Kunſthalle Handzeichnungen des Bildhauers Juſuff Abbo ausgeſtellt. * Stkändchen im Krankenhaus. Am Sonntag hat der Ge⸗ ſangverein„Harmonie“ Waldhof im Krankenhaus ge⸗ ſungen und damit den Kranken eine Freude bereitet. Nus dem Lande Gründung einer Handwerker⸗Baugenoſſenſchaft in Schwehzingen G Schwetzingen, 20. Aug. Nach dem Vorbild anderer Städte wurde hier eine Handwerker ⸗Baugenoſſenſchaft ins Leben gerufen. Sie will zunächſt einmal den hieſigen Bauhandwer⸗ kern Arbeit und Erwerbsmöglichkeiten ſchaffen und zweitens durch den Neubau von Häuſern zur Behebung der Wohnungsnot in Schwetzingen beitragen. Die neue Genoſſenſchaft verfolgt ſomit gleichzeitig wirtſchaftliche und gemeinnützige ſoziale Ziele. Die zu erſtellenden Gebäude werden auf eigene Rechnung zum Verkauf oder zur Vermietung gebaut. Die Genoſſenſchaft übernimmt ſelbſt⸗ verſtändlich auch Bauten von Bauluſtigen und Intereſſenten, die ſchlüſſelfertig zu einem feſt vereinbarten Preiſe erſtellt werden. In Heidelberg und Raſtatt hat man mit dieſem Syſtem angeblich glän⸗ zende Erfolge erzielt. Die Bauluſtigen finden ſich viel eher bereit, der Handwerker⸗Baugenoſſenſchaft die Ausführung eines Baues zu übertragen, wenn ſie die Sicherheit haben, daß das Haus ohne Koſtenüberſchreitung einwandfrei erſtellt wird. Die Finanzierung der Genoſſenſchaft erfolgt zunächſt aus eigenen Geldern, die auf⸗ grund der Geſchäftsanteile eingehen. Die Geſchäftsanteile lauten auf den Betrag von 150 Reichsmark, gleich hoch iſt die Haftſumme. Wie verlautet, ſind die Stadtgemeinde die Volksbank und die Spar⸗ kaſſe grundſätzlich geneigt, der Genoſſenſchaft beizutreten und eine größere Anzahl von Geſchäftsanteilen zu übernehmen. der hieſige Gemeinderat hat ſich außerdem vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes bereit erklärt, die Beſtrebungen der Genoſſenſchaft durch Abgabe von Bauplätzen in Erbpacht zu unterſtützen. Jugendliche Straßenräuber klonſtanz, 20. Aug. Geſtern abend verſuchten zwei junge Burſchen einen räuberiſchen Ueberfall auf drei junge Damen, die in der Nähe der Stadt auf einem Waldweg ſpazieren gingen. Der eine der jungen Burſchen, der ein Tuch als Geſichts⸗ maske vorgebunden hatte, forderte die Damen unter Vorhalten eines Revolvers zur Herausgabe des Geldes auf. Die Damen flüchteten, worauf hinter ihnen ein Schuß abgegeben wurde, der glücklicher⸗ weiſe fehlging. Zwei Männer, die zufällig des Weges kamen, ver⸗ folgten die Burſchen und führten ihre Feſtnahme herbei. Es han⸗ delt ſich um einen 17jährigen und einen 15jährigen Burſchen aus St. Gallen in der Schweiz. c5 Schwetzingen, 20. Aug Von der Deutſchen Rentenbank er⸗ hielt die hieſige Polizei 150 RM. Belohnung für die Feſtnahme eines Münzverbrechers durch den Schutzmann Ritter. Wie noch erinnerlich iſt, hatte vor einigen Wochen ein Schloſſer aus Lud⸗ wigshafen, der inzwiſchen in Mannheim abgeurteilt wurde, in Schwetzingen und anderwärts gefälſchte, zuſammengeklebte Bank⸗ noten zu 5 Rentenmark in den Verkehr gebracht.— Geſtern, kurz vor Mitternacht verlor der Chauffeur eines Stuttgarter Laſtautos in⸗ folge eines Federbruchs die Gewalt über die Steuerung. Der Kraft⸗ wagen ſchleuderte an die Steintreppe eines Hauſes in der Kronen⸗ ſchäbi 295 riß die Stufen zuſammen. Das Auto wurde ſchwer be⸗ qädigt. 55 Neulußheim, 20. Aug. Bei der am Sonntag in Worms ſtattgefundenen allgemeinen Hundeſchau erzielte der Züchter Karl Rey von hier mit ſeiner Schäferhündin„Kora von der Luß⸗ mark“ das Prädikat„vorzüglich“ mit Ehrenpreis ſowie den Preis der Stadt Worms für den beſten Hund der Ausſtellung. L. Neuenbürg, 19. Aug. Durch Blitzſchlag fing die Scheune des Landwirts Baumgärtner Feuer, das ſich raſch verbrei⸗ tete. Auch der Stall verbrannte mit, in dem ſich noch zwei Kühe und ein Rind befanden, die ſo den Erſtickungstod erlitten. Auch das Geflügel kam in den Flammen um. Mit Unterſtützung der Wehren von der Umgebung gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu be⸗ ſchränken und das Wohnhaus und die Nachbargebäude zu retten. Der entſtandene Schaden iſt bedeutend, jedoch zum größten Teil durch Verſicherung gedeckt. L. Büchenau, 19. Aug. Beim Ausweichen kam das Auto der Firma Engſtler in Bruchſal dem Damm der Straße zu nahe und ſtürzte die Böſchung hinunter. Der Beifahrer Franz Brüſtle wurde dabei nicht unerheblich verletzt. Auch der Wagen wurde ſehr mitgenommen. Aus der pfalz Die Spartätigkeit in Ludwigshafen :: Ludwigshafen, 20. Aug. Das Betriebsergebnis der Städti⸗ ſchen Sparkaſſe Ludwigshafen a. Rh. für den Monat Juli iſt gleich dem Ergebniſſe der Vormonate günſtig. Im Spar⸗ verkehr ſtiegen die Einnahmen von Ende Juni 26 mit.402 Mill. Reichsmark auf.610 RM. im Juli 1926. Die Zahl der Sparer be⸗ trug Ende Juni 6 264 und Ende Juli 6 509. Was den Scheck⸗ und Ueberweiſungsverkehr anbetrifft, ſo iſt hier der Guthabenſtand von 813 000 RM. Ende Juni 1926 auf 635 000 RM. Ende Juli zurück⸗ gegangen, obwohl die Zahl der Scheckkunden von 1129 auf 1146 ſtieg. Der Geſamtauthabenſtand aus dem allgemeinen Spar⸗ ſowie dem Scheck⸗ und Ueberweiſungsverkehr betrua Ende Juli rund 5245 Millionen RM. gegen rund 5 RM. im Vormonat. :: Hafloch, 20. Aug. Die beiden Preiszuchtviehmärkte in Fußgönheim und Haßloch, die am 27. und 28. Auguſt ſtattfinden ſollten, mußten abgeſaat werden, weil in einigen be⸗ teiligten Gemeinden die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. :: Lambsheim. 20. Aug. Auf der Weiſenheimer Landſtraße ge⸗ riet ein junges Ehepaar in Streit. Der Ehemann zoa plötzlich ein Meſſer und brachte ſeiner Frau drei Meſſerſtiche bei. Ein Stich in den Rücken wurde als lebensgefährlich feſtgeſtellt. :: Lambbecht. 20. Aug. Ins Unterſuchungsgefänanis Neuſtadt a. d. H. wurde der Bordſchnitter Friedrich Zimmermann ein⸗ geliefert, der im Verdacht ſteht, das am 9. Auguſt im Sägewerk Klein entſtandene Großfeuer angelegt zu haben. :: Hochſtätten bei Rockenhauſen, 20. Aug. Am Dienstaa wurde in hieſiger Gemarkunag in ganz geſunden Weinberganlagen ein weiterer Reblausherd mit 16 verſeuchten Stöcken entdeckt. Es iſt bereits der dritte Herd. der in dieſem Jahr hier feſtgeſtellt wurde. :: Sondernheim, 20. Aug. Einen Lausbubenſtreich ver⸗ übten auf der hieſigen Bahnſtrecke mehrere junge Vurſchen. Sie ſchafften einen mehrere Zentner ſchweren Stein auf den Schienen⸗ ſtrang, um anſcheinend ein gern geſehenes Unalück herbeizuführen. Der grobe Unfua wurde jedoch rechtzeitig entdeckt. Den Tätern iſt man auf der Spur. Nachbargebiete Mainzer Bau⸗ und Verkehrsprobleme Mainz, 19. Auguſt. Im Mittelpunkt des öffentlichen In⸗ tereſſes ſteht neben dem Verkehrsproblem die durch die Beſatzung verſtärkte große Wohnungskalamität und die Erwerbsloſenfrage. Um Abhilfe zu ſchaffen, trägt man ſich mit großzügigen Plänen. Mark in den Voranſchlag aufgenommen. Die Arbeiten haben be⸗ Für den Umbau der Stadthalle ſind bereits 700 000 Mk. in den Voranſchlag aufgenommen. Die Arbeiten haben begonnen. Desgleichen nimmt das Projekt einer neuen Schwimmhalle mit 50⸗Meterbahn konkrete Geſtalt an. Als Platz hierfür ſpricht man von der ziemlich im Zentrum der Stadt gelegenen„mittleren Bleiche“. Auch der Plan einer neuen Rheinbrücke hat wei⸗ tere Fortſchritte gemacht. Die alte Brücke genügt dem außer⸗ ordentlich angewachſenen Verkehr durchaus nicht mehr. Gerichtszeitung § Verurkeilung von Falſchmünzern. Das Schöffengerich Tetknang verurteilte die Falſchmünzer von Langenargen: Fein⸗ mechaniker Rudolf Leibinger, Mechaniker Alfons Amann, deſſen Bruder Max und Stiefſohn Karl Keller zu Gefängnis“ ſtrafen von je drei Jahren bezw. die beiden letzteren zu Gefängnis⸗ ſtrafen von 12 und 6 Monaten; ſie hatten auf galvanoplaſtiſchem Wege Zweimarkſtücke(etwa 400 Stück) hergeſtellt und vertrieben. Zuchthaus für Eiſenbahngefährdung. Eine ſonderbare Beluſtigung hat den Hilfsarbeiter Anton Schwaiger aus Tutzing ins Zuchthaus gebracht. An einem Maiabend dieſes Jahres ſchoß er das Einfahrtsſignal an der Bahnſtretke Feldafing—Tutzing mit einem Flobertgewehr zuſammen, ſo daß das Signallichk erloſch. Nur durch die Aufmerkſamkeit des Schrankenwärters, der den Schaden noch rechtzeitig bemerkte, wurde ein Eiſenbahnunglück ver⸗ hütet. Schwaiger muß wohl unter dem Einfluß des Alkohols in einer wahren Zerſtörungswut geweſen ſein, denn er antwortete vor der Tat einem warnenden Freunde:„Ganz wurſcht, jetzt wird geſchoſſen.“ Später ſchoß er noch zwei Tutzinger Villenfenſter ent⸗ zwei. Das Schöffengericht München⸗Land verurteilte ihn wegen vorſätzlicher Eiſenbahngefährdung zu einem Jahre Zucht⸗ haus und wegen unerlaubten Schießens zu zwei Tagen Haft. § Reviſion im Volksopferprozeß. Die im ſächſiſchen Volksopfer⸗ prozeß verurteilten Meißner und Löffler haben von dem Rechtsmittel der Reviſion Gebrauch gemacht, ſo daß der Prozeß nun noch in dritter Inſtanz den zuſtändigen Strafſenat des Reichsgerichts beſchäftigen dürfte. Sportliche Kunoſchau Mannheimer Herbſt-Pferderennen Der Haupt⸗Nennungsſchluß für die 16 Altersgewichtsrennen der am., 9. und 12. September ſtattfindenden Herbſt⸗Pferde⸗ rennen iſt ebenſo befriedigend ausgefallen wie der vorangegangene Schluß der 5 Ausgleiche. Während letzterer 191 Unterſchriften ergab, die für 144 Pferde abgegeben wurden, vereinigen die Altersgewichtsrennen 569 Unterſchriften. Der„Baden⸗ Preis“, das bedeutendſte Flachrennen des Meetings, erhielt 37 Nennungen, darunter Fürſt Emmo, Mannesmut, Stolzenfels⸗ Williger, Schneekönig, Hans Günther, Lebenskünſtler, Taugenichts⸗ Nobelmann, Südwind, Winnetou u. a.., alſo eine Geſellſchaft⸗ die ſich ſehen laſſen kann. Eine nicht minder bewährte Zuſammen⸗ ſtellung von Klaſſe liefert der„Wanderpreis des Verein für Hindernisrennen“, neben dem Mannheimer Herbſtpreis“ das bedeutendſte Jagdrennen. Beide Entſcher⸗ dungen ſind mit je 28 Pferden beſetzt, darunter Porta Weſtfa⸗ lica, Beautiful Kiß, Tagore, Wetterſtein II, Fechtmeiſter, Flam⸗ berg, Winterweide, Gnadenfriſt, Boros, Capitas, Jahn, Contrahent Mainberg, Strumen, Snob, Mutterlos, Abenteurer, Nordſee, Lord II, Le Gerfaut, Goldat, Heidi u. a. m. Viele neue Ställe und Pferde werden alſo in die Hauptentſcheidung eingreifen um, die ſportlichen Genüſſe heben, ſo auch in den beiden Zwet jährigen⸗Rennen und in dem Spezialrennen der Drei⸗ jährigen. Natürlich greifen die Nennungen dieſer Ställe au über in die das Geſamtprogramm umrahmenden und reichgegl derten Durchſchnittsrennen, die eine Beſetzung zwiſchen 40 und Pferden aufweiſen. Die Mannheimer Tage werden nach allem. was ſich jetzt überblicken läßt, wieder eine gründliche Verſchmelzung des ſüd⸗, weſt⸗ und norddeutſchen Materials ergeben und den anſtaltungen ihren eigenartigen ſportlichen Reiz verleihen. die morgigen Fußballwettkämpfe im Rheinbeziek Die Qualifikationsſpiele zur Ergänzung der Pezin liga bringen morgen den Abſchluß der Vorrunde. Beide Känn, ſind wieder äußerſt wichtig. Der Tabellenführer Spielvg. S hofen muß in Kaiſerslautern ſeine Poſition verteidigc Es iſt ein ſchwerer Gang für den Odenwaldkreismeiſter, der 15 einen Sieg die Bezirksliga ziemlich ſichern könnte. Kaiſerslautern ſind die Punkte nicht leicht zu haben, der Ausgang rt ungewiß. In Mannheim auf dem 1908 Platze Pirmaſens. Ueberraſchenderweiſe haben ſich die beiden Bezir 1. ligamannſchaften nicht durchzuſetzen vermocht. Der morgen chen liegende wird ſich mit dem Abſtiege in die Kreisliga vertraut ma en müſſen. Die Qualifikationsſpiele zur Kriegsliga bringen mene Vg. 98 Schwetzingen und Vorwärts Mannheim 795 Eppelheim und Eber bach zuſammen, alſo die Beſiegten ten Unterlegenen des vorigen Sonntags. Wenn die Mannheimer 5 or⸗ Sieg wiederholen können, haben ſie ſich ebenfalls einen guten ſprung geſichert.. Die Privatſpiele bringen bereits heute abend ein 11 1 eſſantes Treffen. Anläßlich des 10jährigen Jubilä Schiedsrichter⸗Vereinigung Mannheim ſpiel iga V. f. R. Platze in Mannheim eine Kombination der Kreisli a⸗ Mannheim⸗Ludwigshaſen gegen die Bezir tsſihr⸗ elf des V. f. R. Die Kreisligiſten haben folgende Mannſchaft geſehen. Schluſſer(Vorwärts), Knoch(Pfalz), Ueberrhein(Jeueſt heim), Altmann(1907), Kelchner(190), Mundinger(1907), oner (Pfalz), Bauer(1904), Doland(Pfalz, Wünſch(19000, Lipeznik (Feudenheim). Bei V. f. R. wird erſtmals Grünauer(bisher Ae Ludwigshafen) tätig ſein. Am Sonntag empfängt dann Phe ein Mannheim den Moinbezirksmeiſter Fußballſportves fR. Frankfurt. Die Frankfurter ſind durch ihre Spiele gegen kr ois⸗ in der ſüddeutſchen Meiſterſchaft rühmlichſt bekannt, der Nockaf chne⸗ meiſter muß ſich deshalb anſtrengen müſſen, um ehrenvoll abene den. 1907 Mannheim hat auf eigenem Platz die Elf des Spegn klubs Germania 1904 Ludwigshafen zum Gegnerdieſen Edenkoben(Rheinpfalz) iſt Sportplatz⸗Einweihung, aus ein⸗ Grunde liefern ſich dort Phönix Ludwigshafen un Rhein tracht Franfurt ein Propagandaſpiel. Verſchiedene peilt bezirksmannſchaften ſind auf Reiſen. Sportverein Wald! en im Rheinland und ſpielt heute in Eſſen gegen Preußen und nittoria in Dortmund gegen Alemannia...L. Neckarau gaſtiert bei vis Aſchaffenburg. „Etfolge des Sport. Bereins 1906. Die anläßlich der de on in Schwerathletik⸗Meiſterſchaften, welche am 15. Auguſt im Stadi Lud⸗ Frankfurt a. M. ausgetragen wurden, konnte ſich das Mitglied der wig Ohneſorg unter ſtarker Konkurrenz im Gewichtheben mittleren Altersklaſſe die zweite deutſche Meiſterſchaft erringen. Schnell wie in allen Lebe slagen Vom Mifarad herbeigetragen Iet Miff als Erster anger ũ kt Und hat das Feuer schon erstickt. Flapps heizt sich ab, er dampft und schwitzt 8491 Und hat doch wieder nichts genützt.(Forts. flolgt. Mitieldeutsche Fahrradwerke G. m. b. H. Sangerhausen Berlin W 8, Mohrenstraße 58/59 be⸗ Sametag, den 21. Auguſt 1926 5. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Ein Glick über die welt Ein entzaubert. Hexenmeiſter— Seltſamer Unfall— Ein freudiges Ereignis im Flugzeug— Der enttäuſchte Biſchof von London— alt Entfettungsdirertor— Ein Toter als Abgeordneter— Drei Minuten Gefängnis— Der Akrobat von Notre Dame— Muſſo⸗ und die Touriſten— Eine Prinzeſſin als Lebensretterin— Abenteuer einer Kuh— Geiſtesgegenwart— Der Marterpfahl über dem Ameiſenhaufen— Einer, Deutſchland. Luf In Berlin iſt nach längerer Zeit wieder einmal ein Mann Aaetreten der Bamknoten aus dem Nichts hervorgezaubert hat. 0 8 155 ſich an einen Gaſtwirt heran, dem er mitteilte, daß 10 del Geld verdienen könne. Nachdem der Gaſtwirt unverbrüch⸗ 5 Schweigen gelobt hatte verdunkelte der Fremde das Hinter⸗ ſchw mer, in das man ſich zurückgezogen hatte, und holte einen 6öß eren Apparat hervor. Aus etwa dreißig verſchiedenen Flaſchen 5 allerhand Flüſſigkeiten in eine große Schale und zog dann 120 engliſche Fünfpfundnote aus der Taſche. Nach allerhand Ho⸗ eu⸗ überreichte dann der Fremde dem erſtaunten Wirt eine menlche funkelnagelneue Note und fügte hinzu:„Da haben ſie 15 Geheimnis.“ Der Wirt ging am nächſten Tage zur Reichs⸗ 8 Jund war, da die Note dort als echt anerkannt wurde, nun von zer Fähigkeit des Fremden, aus alten Banknoten neue zu machen, der Jeugt. Es ſtiegen ihm dann aber doch leiſe Zweifel auf, als * Zauberer von ihm 2000 Mark verlangte, um die erforderlichen alſnkalien zu beſchaffen. Der Wirt entſchloß ſich, den Leiter der 58 ſchgeldabteilung zu benachrichtigen, der dem nächſten Beſuche wa remden beiwohnte. Während die Zauberei noch im Gange 15 trat er mit einigen Poligeibeamten hervor und nahm den macher feſt. Es ſtellte ſich heraus, daß der geheimnisvolle 8 ein ganz gewöhnlicher Inhalierapparat war. Die neu⸗ nandene Note hatte der Zauberer aus der Bruſttaſche ſeines durch Fingerfertigkeit hervorgebracht. Es handelt ſich um 1 8 Mexikaner, der erſt kürzlich nach Deutſchland herüberge⸗ ommen iſt. Lei In Berlin ereignete ſich in der Mokkaſtube an der Ecke der Gaſts gerſtraße--FIr edrichſsraße zein eigenartiger Unfall. Ein berlie Dr. med.., der einige Zeit in dem Kaffeehaus gewejlt hatte ieß es nicht durch die Tür, ſondern ging, in Gedanken vertieft, dwiſchen den am Fenſtern ſtehenden Kaffeemaſchinen durch eine ung tfenſterſcheibe, die dabei in Trümmer ging und ihn an Hand und Knie verletzte. Haß, ime Prachtſendung von fünfzehn reinraſſigen ſilbergrauen Paris traf in der vergangenen Woche mit dem Flugzeug von 7 auf dem Flugplatz Fürth—Nürnberg ein. Während der Zoll⸗ eine dle ſchenkte vor den Augen des abfertigenden Zollbeamten ihre Häſin ihrem Haſengemahl zwei niedliche Jungen, die mit Schwi Eltern den Weiterflug antraten und die Luftreiſe ohne 5 zerigkeiten erledigten. Inteveſſant wäre es nun zu erfahren, zud ſich die Zollbeamken auf dem Beſtimmungsflughafen in Prag falls; Mehrzuwachs unter der Zollplombe verhalten haben. Jeden⸗ dafü iſt dieſes freudige Ereignis in der Haſenfamilie ein Beweis Ur, daß der Luftverkehr auch auf keimendes Leben ſeinen wohl⸗ en Einfluß ausübt. 5 England. kän Der Biſchof von London hat dieſer Tage eine bittere Ent⸗ Kangang erlebt. Er hatte von England die weite Reiſe nach rre angetreten, um dort die Trauung ſeiner Nichte Grace bor mington⸗Irgrim mit dem Geiſtlichen Alfred Irgrim perſönlich er unehmen. Als er an Ort und Stelle angelangt war. vernahm Alz„in Ontario ſchreibe das Geſetz vor, daß Trauungen bon der lokalen Geiſtlichkeit vorgenommen werden dürfen Lond Vehörde von Ontario war nicht bereit, für den Biſchof von ſich on eine Ausnahme zu machen und ſo mußte der Kirchenfürſt mit der Rolle eines Hochzeitsgaſtes begnügen. tenk In London iſt ſoeben Miſter Auer eingetroffen, laut Viſit⸗ arte Amerikaniſcher Entfettungsdirektor von 70 Entfettungs⸗ ten. Laut einem Interview, das er Londoner Reportern ge⸗ genügt es für jeden Menſchen, wenn er im Jahre einmal 0 ochen lang eine ſolche Entfettungsanſtalt aufſucht, in denen ſler mit Diät noch mit Gymnaſtik, ſondern nur mit Stählung des Weif us und phyfiſcher Einwirkung() gearbeitet werde. Auf dieſe wünfe könne man ſein Gewicht jederzeit auf ein gewolltes und ge⸗ felbſt⸗ sMaß zurückſchrauben, ohne hungern zu müſſen.„Ich ſagte Miſter Auer,„habe auf dieſe Weiſe mein Gewicht von auf 184 Pfund reduziert.“ Wir ſind überzeugt, daß Miſter A uer aus Reklamerückſichten mindeſtens 50 Pfund hinzugelogen hat. ge(Daß bei den Wahlen oft nicht alles mit rechten Dingen zu⸗ auf 10 bekannt, ſo ſtehen manchmal vor kurzem Verſtorbene noch ihre 85 Wählerliſten, und andere geben im Namen dieſer Toten daß Stimmen ab. Zu den Seltenheiten aber dürfte es gehören, ktzlich Toter zum Abgeordneten gewählt wird. Und doch iſt es enem in England paſſiert, nämlich als man in St. Paucros, ſchritt brortbezirk von London zu einer Unterhaus⸗Nachwahl acla⸗ Es kandidierten Mr. Hoy von den Liberalen und Mr. Adatur ala von den Kommuniſten. Nach der Aufſtellung der Kan⸗ ſezen ſtarb der liberale Vertreter, doch da nach engliſchen Ge⸗ ſich keine neuen Kandidaten aufgeſtellt werden dürfen, ſah man laſſen nötigt, entweder dem Kommuniſten den Sieg kampflos zu das ſegder auf den toten Mr. Hoy abzuſtimmen. Man wählt⸗ in er btere, eroberte für den Toten das Mandat und mußte jetzr euter Nachwahl einen neuen Kandidaten nominieren. gerjn dr einem engliſchen Gericht hatte ſich ein Mann wegen einer eine⸗ gfügigen Steuerhinterziehung zu verantworten und erhielt kimmugag Gefängnis. Nun beſteht aber in England die Be⸗ der Fung, daß die Strafe vom Tage vorher bis zur Beendigung muten zung des Richters gerechnet wird. Da desſer aßor drei Mi⸗ urteik dach Urteilsverkündigung die Sitzung ſchloß, hatte der Ver⸗ auch nur drei Minuten Gefängnis abzuſitzen, was er denn die ſeohne zu murren tat. Dies dürfte die kürzeſte Strafe ſein, ein Menſch hat„abſitzen“ müſſen. der die Todesſtrafe ſelbſt wünſcht Frankreich Jn den ſpäten Abendſtunden wurden dieſer Tage einige Spa⸗ ziergänger auf einen Mann aufmerkſam, der in ſchwindelnder Höhe auf dem linken Turm der Notre Dame unter den vielen Zieraten und Skulpturen dieſes herrlichen Baumonuments hi⸗ naufzuklettern ſchien. Die Spaziergänger verſtändigten die Po⸗ lizei und auch die Türmerin, die ſeit Jahr und Tag die Notre Dame bewacht, wurde in Kenntnis geſetzt. Der Mann, der inzwiſchen ſchon faſt den Gipfel des Turmes erklommen hatte, war freilich nicht zu erreichen. Die Aufforderung der Türmerin, ſofort zur oberſten Galerie hinunter zu klettern, ließ der Mann unbeanr⸗ wortet. Schließlich wurde die Feuerwehr verſtändigt und der un⸗ entwegte Akrobat heruntergeholt. Er hatte ſich nunmehr im Poli⸗ zeikommiſſariat zu verantworten. Dort gab er an, er ſei der Artiſt Chaplain und habe die ſeltſame Leidenſchaft, an Hochbauten herumzuklettern. Vor kurzem habe er von einer amerikaniſchen Filmkompagnie ein Engament erhalten und beabſichtige, in den nächſten Wochen die Alte Welt zu verlaſſen. Bis dahin wolle er ſich ein wenig in ſeiner Kunſt üben. Mr. Chaplain wurde mir zwei Tagen Arreſt beſtraft. Man legte ihm nahe, wenn ihm dem⸗ nächſt es wieder einmal gelüſten ſollte, an einem Turm herumzu⸗ turnen, ſo möge er mit dem eiſernen Eifelturm, dem ſolche gym⸗ naſtiſche Uebungen nicht ſchaden, vorlieb nehmen. Denn die Skulp⸗ turen der Notre Dame ſind zu zerbrechlich, um Akrobaten als Leiterſproßen und Reck zu dienen. Italien. Zu den Sparſamkeitsmaßnahmen, die der italieniſche Dik⸗ tator Muſſolini ergriffen hat, gehört auch das Verbot der Ausreiſe zur Vergnügungszwecken. Soeben iſt eine Verfügung ergangen, wonach die Ausreiſe italieniſcher Touriſten nach der Schweiz voll⸗ ſtändig verboten wird, ſei es auf der Eiſenbahn, auf Dampfern, in Autos und in der Luft. In Ausführung dieſer Verfügung ſind wieder dreißig italieniſche Ausflügler, die einen Sonderdampfer gemietet hatten und auf dem Wege nach Locarno waren, in Caunobio auf der italieniſchen Seite des Lago maggiore von Zoll⸗ beamten angehalten und zur Rückkehr gezwungen worden. Hun⸗ derte von italieniſchen Familien, die in Lugano, Locarno und an⸗ deren Badeorten der Schweiz Zimmer beſtellt hatten, ſind an der Grenze gleichfalls zur Umkehr gezwungen worden. Auch in Genf ſind in letzter Zeit keine Italiener angekommen. Daß die Schweizer Hotelbeſitzer von dieſen ſcharfen Maßnahmen Muſſo⸗ linis nicht ſonderlich erbaut ſind, iſt begreiflich. In Mailand ſpielte ſich vor einigen Tagen ein aufregender Vorfall ab. In der nächſten Nähe des Kanals befindet ſich ein Spielplatz, auf dem ſich Kinder tummeln. Eines der Kleinen lief zum Waſſer und beugte ſich unter das Geländer, um dem Spiel der Fiſche beſſer folgen zu können, verlor das Gleichgewicht und ſtürzte in den Kanal. In dieſem Augenblick ging die Prinzeſſin Galitzim vorbei, die ſich auf einem Spaziergange befand. Raſch entſchloſſen ſprang ſie dem Kinde nach, das ſich an ſie klammerte, ſo daß ſie es nur mit großer Mühe ans Ufer bringen konnte. Holland Vor einigen Tagen verſetzte eine Kuh durch ihre abenteuer⸗ lichen Streiche einen Teil der holländiſchen Stadt Groningen im nicht geringe Aufregung. Als ſie zuſammem mit anderen Milch⸗ ſpenderinnen zum Frachtenbahnhof getrieben wurde, entſprang ſie, gerade als der Trupp ſich auf dem Damm neben dem alten Eiſen⸗ bahndock befand, dem Viehtreiber. Sie rannte, ſo erzählte der „Prov. Gron. Ert.“, auf dem Damm hin und ſprang gleich darauf auf das flache Dach einer im Dock liegenden Wohnplätte. Für eine ſolche Fracht war aber das Dach nicht gebaut und ſo brach die Kuh auf der Waſſerſeite durch. Die abenteuerluſtige Kuh gab ſich aber damit nicht zufrieden, ſondern arbeitete ſich unter Anſpannung aller Kräfte aus den Trümmern heraus und die Folge war, daß auch die Wand des Wohnraumes auf der Plätte einſtürzte, eim leerer Kinderwagen in großem Bogen ins Waſſer flog und die Kuh ſelbſt im Dock verſchwand. Bald darauf tauchte jedoch das Tier wieder auf, um das Waſſer ſchnaubend und ſchwimmend zu durchkreuzen. Es war in der Tat eine merkwürdige Kuh. Während nämlich nun jede andere Vertreterin ihres Geſchlechtes hilflos ge⸗ weſen wäre, nahm ſie Kurs auf ein Floß zu, erkletterte es zum grenzloſen Erſtaunen aller Anweſenden, lief von dort geradeaus zu einer Stiege und rannte über das Gewirr von Geleiſen und Wech⸗ ſeln des Bahnhofterrains weiter. Sie hatte Glück, denn ſie er⸗ reichte, ohne auch nur ein einziges Mal von einer Verſchubloko⸗ motive bedroht zu werden, den Viadukt. Dort beſann ſie ſich plötz⸗ lich, machte kehrt, rannte zurück, erblickte einen Ausgang und ſchoß in höchſter Geſchwindigkeit, überall Schrecken und Beſtürzung ver⸗ breitend, durch die Viaduktſtraße auf den Driehovenplatz. Dorr wurde ihrer ſenſationellen Flucht ein Ende gemacht, denn nachdem ſie noch zwei Kinder über den Haufen gerannt hatte, nahm ſie das nacheilende Eiſenbahnperſonal feſt. Wohl machte ſie noch wütende Verſuche, ſich freizumachen, aber es nützte nichts mehr. Ein Po⸗ liziſt beſchloß überdies, weiterem Unheil zuvorzukommen, indem er ſeinen Revolver zog und die Kuh niederſchoß. Dänemark. Der däniſche Marineleutnant Jenſens hat ein leltenes Abenteuer im großen Belt beſtanden. Er machte mit ſeinem Flugzeug einen Uebungsflug, als der Motor ſprang und das Flugzeug im Gleitflug brennend niederging.“ Leutnant Jenſens löſte die Riemen, die ihn an ſeinen Sitz banden und als er noch ungefähr 120 Meter über dem Waſſerſpiegel war, zwangen ihn die Flammen, ſeinen Sitz aufzugeben. Er hielt ſich aber immer moch bis er ungefähr das Waſſer berührte und dort wurde er von einem Zollkutter aufgefiſcht. Ungarn. Eine Tat unerhörter Grauſamkeit wird aus der ungariſchen Ortſchaft Sajk berichtet. Seit einiger Zeit machten Wilddiebe die Gegend unſicher. Der Förſter Szombath, der mit beſonderem Eifer die Beſitzungen des Grafen Erdödy überwachte, hatte einige Wilderer dingfeſt gemacht und ſich dadurch den tödlichen Haß aller übrigen zugezogen. Als nun kürzlich zwei Wilddiebe den Förſter allein trafen, überfielen ſie ihn und zogen ihn völig aus. Dann banden ſie ihn nackt an einen Baum, an deſſen Fuß ſich ein un⸗ geheurer Ameiſenhaufen befand. Danach überließen ſie ihr Opfer ſeinem Schickſal. Als es Nacht wurde, gelang es dem Unglück⸗ lichen endlich den Knebel aus dem Mund zu drücken, der ihn bis⸗ her daran gehindert hatte, um Hilfe zu rufen. Während auf ſeinem Körper Tauſende von Ameiſen hin und herliefen, ſchrie er ver⸗ zweifelt mehrere Stunden lang, bis ſeine Stimme heiſer wurde. Niemand hörte ſeine Hilferufe. Erſt am Mittog des nächſten Tages wurde er von einigen Holzfällern entdeckt, die ihn losbanden. Volle fünfzehn Stunden hatte dieſe fürchterliche Marter gewährt. Sein Körper war von ungezählten Ameiſenbiſſen geſchwollen. Die ent⸗ ſetzlichen Schmerzen hatten ihn halb irrſinnig gemacht. Er ver⸗ ſuchte zu gehen, aber nach zwei Schritten brach er ohnmächtig zu⸗ ſammen. Der unglückliche Förſter wurde in hoffnungsloſem Zu⸗ ſtande in ein Krankenhaus eingeliefert. Von den Wilderern fehlt jede Spur. Polen. Aus Warſchau wird gemeldet: Vor einem Standgericht fand bergangenen Montag die Verhandlung gegen den achtzehnjährigen Mörder Wronski ſtatt, der während einer Autofahrt den Chauffeur durch mehrere Revolverſchüſſe getötet hat. Der Angeklagte, der einer reichen Familie entſtammt, erklärte bei der Verhandlung, er habe keinen Raubmod begehen wollen ſondern habe die Tat aus anderen Motiven verübt, die er aber nicht angeben könne. Er habe durch den Mord ſeinen Eltern große Schande bereitet und bitte daher um ſeine Verurteilung zum Tode. Da das Standgericht nicht feſtſtellen konnte, ob Wronski die Tat aus Gewinnſucht be⸗ gangen hat, wurde der Akt an das normale Strafgericht abge⸗ treten. 0 Wetternachrichten oͤer Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(77 morgens 2 Lufte Tem⸗ r 2 2 8 Dee⸗ Sr E 282 Wint 2I .„N r S e 82 m mm 3388E Richt Stärte 8 Wertheim—— 17 24] 2ſtill—[halbbed.— Könſgſtuh!l 625 7620 15 20 15 SW]? mäßi, bedeckt— Karlsruhe 127 7618 19 25 17 Wleicht 2— Baden Badenſ 213 762,3 20 23 15 NO— Villingen 780 7 4 17 23 3 5 Feldberg. Hoff 1497 640.6 11 15 10 8 ſſtürm— Badenweiler————————— St Blaſien[—— 18 22 12 NW ſchw bedeckt— Höchſchwend.]“————————— Unter dem Einfluß des Hochdruckrückens über dem nördlichen Mitteleuropa herrſchte geſtern in Baden heiteres Wetter mit Höchſttemperaturen bis 25 Grad. Der bisher über dem Ozean ge⸗ legene Luftwirbel hat ſich in den letzten Tagen erheblich verſtärkt. Heute ſchon ruft er in weitem Umkreis Störungen und vielfach regneriſches Wetter hervor. Sein Einfluß wird ſich noch weiter geltend machen und auch den Hochdruckreſt über Nordweſtfrankreich bund den Alpen verdrängen. Vorausſichtliche Wittkerung für Sonnkag bis 12 Uhr nachts: Unbeſtändig, wolkig, kühler, zeitweiſe Regenfälle(zum Teil in Begleitung von Gewittern), auffriſchende weſtliche Winde. FF....ßoßßßßßßcßcßP Heraußgeber. Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m. b. 5. Mannheim E 6. 2. 2 Direktion Ferdinand Henme Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton 1 V. Kurt Fiſcher. Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Will, Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebriae: i V. R Schönfelder NM.aden r Ni Stünner Cosulich LiIine Herrliche Erholungsreisen zur See mit dem Doppelschrauben-Salondampfer STEILLA'ITAILIA abwechselnd nach Iialien, Dalmafien, Griechenland, Türkel, Afrika, Riviera, Spauien. Nächsfe Abfahrif: bfoge Reise nach Spanjen und Afrika vom 4. bis 27. Okfober Triest— Korfu- Malta— Aigier— Malaga- Cadice Malaga Valencia—-Barcelona— Neapel Bocche di Cattaro—Dalma- tnische Inseln— Venedig— Triest. Kosſenlose AuskUnffe, Prospekie und Plefz-Besſellungen NQeise-Büro J. Stiirmer Mannheim Heidelbergersirasse 11. S162 mit einer Hand an dem langſam niedergehenden Flugzeug ſeſt, — 22 Die neue„schwarze“ Qualität des Continental⸗Reifens bedeutet eine weitere Verbesse⸗ rung dieses hervorragenden Reifens. Ungemein zäh und elastisch, fast undurchdringlich und sparsam in der Abnutzung, gewährleistet, Conti⸗Schwarz“ Kilometerleistungen, die bisher in das Reich der Fabel gehörten. ba 22 5 5. E — —— — ———— —.— ——— 6. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Augüſt 1928 Briefe an die„Neue Mannheimer Seitung“ Mannheim im Zeichen der Großſtadt Liebe Neue Mannheimer Zeitung! Nicht etwa, um die Akti⸗ vität unſerer Stadtväter anzufeuern, ſchreibe ich dieſen Brief— denn Anregungen aus„Briefen an die...“ ſcheinen von maß⸗ gebender Stelle überhaupt nicht beachtet zu werden—, der Zweck iſt vielmehr der, den Appetit der Mannheimer Bevölkerung zu reizen. Die Auswirkung wird ſich dann ſchon bei den nächſten Wahlen zeigen. Veranlaſſung zu dieſer Meinungsäußerung gibt mir ein„Eingeſandt“ in Ihrer montägigen Morgenzeitung wegen des Gehweges vor der Feuerwehrkaſerne. FJetzt leſe ich doch ſchon jahrelang dieſe berechtigte Klage. Ich weiß wirklich nicht, über was man ſich am meiſten wundern ſoll, über die lächer⸗ liche Iſolierung derartiger Wünſche oder über den Gleichmut der Mannheimer Bevölkerung. Man bedenke, wie ſorgfältig ganz ab⸗ gelegene ſtädtiſche Gehwege in anderen Stadtteilen gepflegt werden und vergleiche dann dieſen ewigen Jammer über den Bürgerſteig vor der Jeuerwehrkaſerne, der unbeantwortet und tatenlos zu den Akten gelegt wirb. Alſo, liebe Mannheimer, beherzigt das Motto „Hilf Dir ſelber, dann hilft Dir Gott!“ und beachtet dieſen Vorgang bei der nächſten Wahl. Aber nicht nur dieſer Vorgang ſollte Be⸗ denken geben, denn weit größere Sorgen machen ſich ſtark bemerkbar und zwar die Tatſache, daß Mannheim wirklich rückwärts ſchreitet, mindeſtens aber ſchon jahrelang ſh0 ſteht. Es iſt mithin größte Zuſammenarbeit der ganzen Bürgerſchaft am Platze, daß Mannheim wieder in die Reihe der intereſſierenden Städte einge⸗ reiht wird. Großſtadtpolitik iſt hier unbedingt von Nöten, denn die Beſucher Mannheims und nicht zuletzt die Einwohner ſelber müſſen zu ſehen und zu hören bekommen, was andere Städte bieten. Nicht nur das Selbſtverſtändlichſte, was eine Großſtadt hat, gehört auch nach Mannheim, ſondern jede Stadt hat auch noch eine Spezialität anderen Städten gegenüber. Hier nur einige Beiſpiele. Welchen Zweck hat eigenklich der Waſſerturm, das einzige Wahrzeichen Mannheims? Der Mannemer ſagt:„Mir müſſe doch Waſſer zu trinke hawe.“ Stimmt, das müſſe mer hawe! Ja, lieber Mannheimer, haſt Du Deine Vaterſtadt auch ſchon einmal aus der Vogelſchau geſehen? Nä, wird die Antwort ſein, weil ja in ganz Mannheim kein einziger Turm iſt, den man beſteigen darf, außer der verhältnismäßig kleinen Sternwarte. Nun ſage ich mir: Kommt denn in einer Stadt mit etwa 250 000 Einwohnern niemand auf den Gedanken, einen elektriſchen Aufzug auf den Waſſer⸗ kurm zu bauen? Oder warum wird der Waſſertkurm nicht mit einem Treppenkranz umgeben bezw. der bereits beſtehende derart ver⸗ längert, daß er oben auf einer Teraſſe mündet? Mit einem Schlag wäre die Waſſerturmgegend zu einem Anziehungspunkt allererſten Ranges geworden. Dann, lieber Mannheimer, wo iſt der Unter⸗ nehmer, der den Luiſenparkweiher befahrbar macht? Wo iſt der Unternehmer, der den ſogenannten Schlauch im Waldpark mit Kähnen bevölkert und abends Lampionfeſte(ähnlich wie im Grunewald bei Berlin) veranſtaltet? Wie ſieht es mit dem künſt⸗ lichen Berg aus, den die Stadt am Strandbad errichten will? Auf den„Gipfel“ ſoll ein Terraſſenreſtaurant mit Rundblick nach der Haardt und dem Odenwald kommen. Wo bleibt der Luſtgarten mit täglichen Konzerten im Freien auf großen, un⸗ bepflanzten und Stühlen für die Zuhörer? Nun das Selbſtverſtändliche: Wo bleiben die Unterfüh⸗ rungen diesſeits und jenſeits des Neckars? Platz iſt genug da. Auf der Stadtſeite weg mit den kleinen Anlagen. Auf der Neckar⸗ ſtadtſeite weg mit der Bretterwand an der Feuerwehrkaſerne, denn ſie paßt ſchon lange nicht mehr in den Großſtadttrubel, der dort herrſcht. Weg mit dem Steuer⸗ oder Milchhäuschen. Ueberhaupt weg mit der Meſſe in dieſer belebten Gegend und dorthin, wo ſie niemanden ſtört. Man ſtelle auf dieſen großen Platz eine Markt⸗ halle oder pflanze ſchattige Bäume und Raſen. Kultiviert die Hindenburgaklee, indem die Grasſtumpen zwiſchen den Gleiſen der elektriſchen Straßenbahn, kaum 50 Meter vom größten Großſtadtgetümmel, entfernt werden. Pflaſtert die Fahrſtraße, da⸗ mit man nicht Hals und Beine bricht, wenn man auf den anderen Bürgerſteig muß. Die Gleiſe der Elektriſchen ſtehen hier etwa 10 Ztm. über der Straßenhöhe. Wo ſind die Bänke an der Hin⸗ denburgallee? Baut einen Fußgängerſteg über den Neckar an der Alphornſtraße, damit die einer Großſtadt unwürdigen Ueberfahrtsverhältniſſe beſeitigt werden. Die Jungbuſchbrücke iſt viel zu weit unterhalb zu liegen gekommen. Vergleiche die vielen Uebergangsgelegenheiten zwiſchen Frankfurt und Sachſenhauſen, das nicht ſo ſtark bevölkert iſt wie die Neckarſtadt. Hier rächt ſich der Standpunkt, Brücken für die Zukunft zu bauen und nicht für die Gegenwart. Wenn der fortſchrittliche Menſch über eine Brücke will, baut er ſie dort hinüber, wo ſie am nötigſten iſt und wenn der Ver⸗ kehr in 20 Jahren eine Berücke an einer anderen Stelle bedingt, dann muß der ſ. zt. Nutznießer ſie bauen und bezahlen. Warum werden denn die ſchönen Raſen zwiſchen den beiden Brücken zu Volksfeſten verwendet, wobei das Gra⸗ zertreten und für längere Zeit unanſehnlich gemacht wird. Warum werden die Böſchungen zu beiden Seiten der Neckars nicht erhöht und zwar derart, daß das Hochwaffer abläuft und ſie keine Pfützen und kein Schlamm bilden kann? Lliieber Mannheimer, ich will ſchließen, ſonſt läuft Dir das Waſſer im Munde zuſammen vor all den Annehmlichkeiten, die Du haben könnteſt, wenn—*. Ein Bürger. marum werden die Gewinne der Juflations- Häuſerſpeku · lanten nicht eingezogen? IJIn einem Ißrer Artikel zum Gebäude⸗Sonderſteuer⸗Geſen ſind Ausführungen enthalten, die nicht unwiderſprochen bleiben können. Es iſt davon die Rede, daß die meiſten ſtädtiſchen Hausbeſitzer Hand⸗ werksmeiſter oder Gewerbetreibende wären, der Reſt wären Sparer. Beamte und Arbeiter. Die Häuſer dieſer Leute ſind während der Inflation bis zu 80 Prozent in die Hände der Spekulanten und Schieber gekommen, die für zahlenmäßia viele Papiermark, aber, auf den Goldwert umgerechnet, einige Goldmark ausmachende Be⸗ träge heute Hausbeſitzer ſind. Wenn ſich ein ſolcher Inflations⸗ Hausbeſitzer bewegen läßt, ein Haus zu verkaufen. ſo verlanat er mindeſtens 80 Prozent des Friedensſteuerwertes, wenn nicht gar bis zu 100 Prozent. Verpflichtungen aus dem Hausbeſitz hat er keine allzugroßen, die zu erfüllen. fällt ihm nicht ſchwer. Die Aufwer⸗ kungs⸗Hupothek braucht nur mit 3 Prozent verzinſt zu werden. Vor 1932 kann keine Hypothek zurückverlang t werden. Bis dahin iſt ſicher ein Verkauf zuſtande gekommen. ſodaß ein anſehnlicher Ge⸗ winn bleibt, der auf Koſten der Hypothekengläubiger erfolat und auf Koſten des vorherigen Hausbeſitzers. der während der Inflation ſein Haus, in der Mehrzahl der Fälle aus Not, verkaufen mußte. Es wäre m. C. Pflicht der Regieruna, dieſe durch nichts begründeten Gewinne bei der Spekulation mit Wohnhäuſern und auch Geſchäfts⸗ häuſern reſtlos zu erfaſſen und der Allgemeinheit zukommen azu laſſen. Niemand hat ſich vor der Inflation ſo gut ſchützen können, als der, der während dieſer Zeit Häuſer gekauft hat. Er bekommt heute bei Veräußerung für 100 Goldmark(in Papiermark ſ. Zt. bezahlt) mindeſtens 1000 RM., er hat alſo ſein in Häuſern angeleabes Geld perzehnfacht, während die Sparer. Rentner uſw. ihr Geld faſt voll⸗ ſtändig verloren haben. Hätte man dem Volk nicht immer und immer wieder geſagt Mark Mark, dann wäre es niemanden ein⸗ gefallen, ſein Haus zu verkaufen. Früher gehörte die Mehrzabl der Häuſer, bis zu 80 Prozent und mehr, den Hypothekenaläubigern und der Reſt dem Hauseigentümer. Durch die Entwertuna der Hypothe⸗ ken iſt es zum umgekehrten Verhältnis gekommen. Es iſt ein aroßes Unrecht, daß die, die in der Zeit von 1919 bis 1923 Häuſer gekauft haben— es befinden ſich auch viele Ausländer darunter— ihr Ver⸗ mögen verzehnfachen konnten, während alle anderen ihr Vermögen zum weitaus orößten Teil verloren haben. Dieſer Zuſtand iſt doch allaemein bekannt und es iſt ver⸗ wunderlich, daß keine Vorlage kommt, die Geſetz wird, der⸗ zufolge dieſe Gewinne zu Gunſten der Allgemeinheit eingezogen werden, wenn ſchon die Alt⸗Rentner oder alten Hypothekenaläubiger nicht Nutznießer dieſer Anlagen ihres geſparten und ſauer verdien⸗ ten Geldes werden ſollen. Pflicht des Staales wäre es, dieſes Un⸗ recht wieder einigermaßen aut zu machen. Civis. Erwerbsloſen⸗Selbſthilfe und Gewerkſchafksbund Da wir unſere Mitalieder gerade vor Ausbeutung ſchützen wol⸗ len, iſt uns die in der„Volksſtimme“ vom 17. d. Mts. veröffentlichte Warnung vom Standpunkt der Eewerkſchaft aus geſehen. verſtänd⸗ lich. Denn daß wir unſeren Mitgliedern etwas bieten auf Grund rein wirtſchaftlicher Maßnahmen und ohne nach Parteizugehöriakeit zu fragen, muß bei der geiſtigen Einſtellung gewiſſer Cewerkſchaftsfüh⸗ der allerdinas furchtbar ſein. Die Erklärung nennt es„Bauern⸗ fängerei“, daß bei uns ſämtliche Arbeiten nur ehrenamtlich aus⸗ geführt werden, troßdem wir jede Woche 10 Pfennia Beitrag er⸗ heben, hierfür auch unſeren Mitaliedern koſtenlos wöchentlich die Stellen⸗ und Vertreterangebote zugehen laſſen und dazu auch wieder Porto ausgeben müſſen, ohne daß der Vorſtand an ſich denkt. Es iſt eben keine Bauernfängerei, wenn wir uns auf den gewerkſchaftlichen Standpunkt ſtellen und die Beiträge nach dem Muſter der Gewerk⸗ ſchaft dazu verwenden, daß ein Drittel aller Eingänge dazu gebraucht werden, daß die zu leiſtenden Arbeiten nicht ehrenamtlich., ſondern durch Beamte ausgeführt werden, die lt. Angabe der„N. Mannh. Zta.“ noch 250 Proz. über Friedensbaſis bezahlt werden. Wir alau⸗ ben auch annechmen zu dürfen, daß die ſo bezahlten Beamten kaum in der Lage ſind, die Not der Erwerbsloſen nachzufühlen, wie dieſes bei dem Vorſtand unſeres Vereins der Fall iſt, wo auch die Mehr⸗ zahl ſtemweln geht und trokdem noch ſoviel Idealismus beſitzt. die des Vereins ohne Gehälter im kolleaialen Sinne zu er⸗ edigen. Wir haben uns nun einmal, ohne die Gewerkſchaften gefragt zu haben, entſchloſſen, auch mit den geringen Mitteln zu verſuchen, die Lage der Erwerbsloſen als auch derer. die evtl. erwerbslos wer⸗ den ſollten. zu lindern, und werden uns, der Not unſerer Selbſt ge⸗ horchend, hieran nicht hindern laſſen. Eine Zuſammenarbeit der Ge⸗ werkſchaften mit uns hätte gewiß im Intereſſe der Erwerbsloſen ge⸗ legen. Allerdings, wo die Partei beainnt und wo Gehälter für Be⸗ amte ausgeworfen werden, hört unſer Weg auf. Deutſche Erwerbsloſen⸗Selbſthilfe —5 annheim Friedrichsbrücke und Meßplatz Ich glaube nicht, daß der Herr Einſender recht hat, wenn er ſchreibt, daß die Plakate an den Pfeilern der Friedrichsbrücke widerrechtlich angeklebt ſind. Da die Plakate zum Teil fſahre⸗ lang an den Pfeilern bleiben, muß wohl die Stadt damit einverſtan⸗ den ſein, daß die Pfeiler für Reklamezwecke benutzt werden. Gebüh⸗ ren werden hierfür nicht erhoben. Es bietet ſich alſo der Mann⸗ heimer Geſchäftswelt eine billige und wirkſame Reklameſtätte. Ich möchte den Mannheimer Geſchäftsleuten aus dieſem Grunde vor⸗ ſchlagen, ſich der Friedrichsbrücke für Reklamezwecke zu bedienen, Die mit Patina überzogenen Fiauren bieten hierzu einen ſchönen Auftakt. Das lockige Haar des Merkur fordert direkt heraus für eine Haar⸗ waſſerreklame. Die Bruſt könnte Hautana zieren. der etwas kiefer gelegene Körperteil vielleicht für ein Sportgeſchäft, das ſich mit dem Verkauf von Badehoſen beſchäftiat. In die Hand drückt man den Figuren einen Punktroller und die Zehen werden mit Kukirol ge⸗ ſchmückt. Oben auf der Brücke die Krone eianet ſich als Reklame für eine Brauerei, die die Marke„Kronenbräu“ führt. Die Pfeiler und Seitenflächen auf der Brücke könnten Kaufhäuſern und Lichtſpiel⸗ häuſern zur Verfüaung geſtellt werden. Vielleicht findet ſich gleichzeitig noch eine Firma, die die Geh⸗ wege am Meßplatz mit Reklameplatten beleat. Es werden dann zwei Fliegen mit einer Klappe geſchlagen. Die Firma macht Reklame und der Gehweg iſt wieder für no male Menſchen ganabar. Da alsdann in kurzer Zeit die Brücke von oben bis unten beklebt wäre, könnte man dann auch die Ausgaben für den Brückenanſtrich ſparen, der z. Zt. mit größter Schnelligkeit von vier Malergehilfen ausgeführt wird. Viellleicht äußert ſich unſere verehrte Stadtverwaltung zu dieſem Vorſchlag. Ein Geſchäftsmann, der für billige Reklame iſt. Die Ausführungen bzgl. der Zuſtände auf dem Meßplaß muß ich beſtätigen. Wer nicht bei Regenwetter durch Pfützen und bei Trockenwetter durch Staubwolken, die nur ein vorüberfahrendes Auto aufwirbelt, gegangen iſt, kann ſich von den dortigen Verhält⸗ niſſen keinen Begriff machen. So gern wird immer behauptet, daß Mannheim eine Großſtadt wäre und man verſucht immer wieder Fremde von auswärts hierher zu ziehen. Ich bin der Anſicht, daß eine von auswärts hierher zu ziehen. Ich bin der Anſicht, daß eine Stadt, die ſich gern Großſtadt nennt und ebenſo gern Fremden⸗ verkehr haben will, zunächſt doch mal für ordnungsmäßige Be⸗ ſchaffenheit der Straßen zu ſorgen hat. Selbſtverſtändlich läßt es ſich nicht vermeiden, daß der eine oder andere Weg vorübergehend mal in ſchlechter Verfaſſung iſt, aber die Gehwege vor der Feuerwache und auf der anderen Seite des Meßplatzes ſind ſeit 1918 noch nie in einer ſtadlmäßigen Verfaſſung geweſen. Ich glaube, wenn man die Beträge, die für oberflächliches Ausbeſſern ausgege⸗ ben worden ſind, zuſammenrechnet, hätte mon dafür die Wege gleich ordumgsgemäß herſtellen können. Anſcheinend wird dem Stadtteil überm Neckar durch die zuſtändigen Dezernenten wenig Beachtung geſchenkt. Vor mehreren Jahren wurde an der Halte⸗ ſtelle der Linie 10 eine Verkehrsinſel angelegt. Noch heute iſt dieſe Inſel unbepflaſtert und bietet dadurch einen weiteren Staubherd. Man lieſt immer in der Zeitung, daß die Herren von der Stadtverwaltung Informationsreiſen nach guswärts unter⸗ nehmen. Der Erfolg derartiger Reiſen macht ſich in Mannheim aber nicht bemerkbar. Ich kenne Städte mit viel größerem Fußr⸗ werksverkehr als Mannheim, wie München, Nürnberg Frankfurt u. d. Wären dort die Straßen in der gleichen Verfaſſung wie in Mannheim, ſo müßten die Einwohner Gasmasken tragen. Kleinere Städte wie Freiburg und Würzburg werden peinlich ſauber gehalten. In Würzburg z. B. werden Gehweg und Fahr⸗ weg täglich dreimal mit dem Schlauch abgeſpritzt. Hierdurch werden die auf dem Gehweg liegenden Krankheitsſtoffe abgeſpült. Nürn⸗ berg hat das gleiche Syſtem. Es dürfte alſo an der Zeit ſein daß die am Meßplatz beſtehenden, unſerer Stadt unwürdigen Zuſtände baldigſt beſeitigt werden. 14 Ein Blick in den Mannheimer Haupffriedhof „Sonntag nachmittaa.— Viele Menſchen.— Alles in ſchwarz gehüllt? Alles Leidtragende? Nein, meiſt Neugierige, ſchweifen umher, kritiſieren an den Gräbern und pflegen oft ausgedehnte Un⸗ terhaltungen, um die Ruhe zu ſtören. Von den neugierigen Herren wird das im Friedhof beſtehende Rauchverbot nicht, berückſich⸗ tigt. Viele ſcheinen den Friedhof als Endziel ihres Sonntagsſpazier⸗ ganges zu betrachten, um dort ihre Kinder Ball ſpielen und ſchreien zu laſſen. Auch das Beläſtigen. die Gräber gießen zu laſſen, hat in letzter Zeit überhand genommen. Neuerdinas wird man ſogar ſchon an der Straßenbahn von einer Herde Kinder mit den Worten„Hawwe Se Grab ze gieße“ angefallen. Der hieraus er⸗ zielte Verdienſt wird dann meiſt von der Kindern in Speiſeeis um⸗ geſetzt. Wenn dieſe Zuſtände ſo weiter gehen. iſt es kein Wunder. wenn faſt täglich Kränze und Blumen von den Gräbern weageſtoh⸗ len werden. Von dieſen Mißſtänden zeugt übrigens auch die letzte Strafanzeige in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ wegen Friedhof⸗ diebſtähle. Beſondere Aufmerkſamkeit verdienen auch die im Fried⸗ hof befindlichen Bedürfnisanſtalten.(Kommentar über⸗ flüſſia.) Auch die Umgebung der Brunnen iſt bei Regenwetter nicht in beſter Ordnung. Ferner iſt es noch unerklärlich, daß das Haupt⸗ tor zum Friedhof allſonntäalich geſchloſſen iſt. Es bleibt alſo von dem großen Friedhof nur ein Ausgang. Dort be⸗ gegnet uns eine weitere Unſitte. Ein Motorradfahrer fährt in vol⸗ ler Fahrt in den Friedhof hinein bis dicht vor die Leichenhalle, ob⸗ wohl das Fahren innerhalb des Friedhofs verboten iſt. Außerdem ſei noch auf den anarenzenden Fußballplatz hingewieſen. Allſonn⸗ täglich verurſachen die vielen hundert Menſchen einen Lärm, der wirklich nicht auf den Friedhof gehört und abgeſtellt werden muß. Wir verkennen den Sport nicht, verlangen aber auch, daß den Leid⸗ Eine Angeſtellte. tragenden auf dem Friedhof mehr Rechnung getragen wird. Es fin⸗ det ſich ſicher auch ein anderer Platz bierfür, wie unmittelbar neben dem Friedhof. Den Aufſeher über die innerbalb des Friedhof⸗ herrſchenden Mißſtände trifft keine Schuld, da ſein Gebiet zu groß iſt und er ſeine Augen nicht überall haben kann. Es dürfte ſich ab und zu einmal ein Polizeibeamter ſehen laſſen. Auch die maßgebenden Behörden dürften ſich einmal für dieſe Angelegenheit intereſſieren. An die Neuaierigen ergeht die dringende Bitte, lieber dem Friedhof fernzubleiben oder ſich ſo zu betragen. wie es ſich ge⸗ hört. Der Friedhof iſt immer noch eine Ruheſtätte und kein Tum⸗ melplatz. R. * Unglaubliche Tierquälerei In Ergänzung unſerer Meldung über die unglaubliche Tier⸗ quälerei am Paradeplatz gebt uns noch folagendes Schreiben eines vorübergehend hier weilenden geborenen Mannheimers zu. der ſel 30 Jahren in Berlin wohnt und dort ſeit vielen Jahren als Bezirks⸗ verordneter ehrenamtlich im kommunalen Leben tätig iſt. „Als Augenzeuge des in No. 378 Ihrer Zeitung geſchilderten Voraangs balte ich es im Intereſſe des Anſehens meiner Vaterſtadt für dringend notwendig. daß Einrichtungen wie in anderen aroßen Städten geſchaffen werden, die eine Wiederholung derartiger Tier⸗ quälereien und eine Störuna des Verkehrs ausſchließen. In Berlin würde das arme Tier nach kaum 10 Minuten an Ortund Stelle getötei und bis zur Abholung mit einer Decke bedeckt worden ſein. Wer dieſe Szene am Paradevlatz und die Tierſchinderei beim Aufladen beobachtet hat, konnte die Möalichkeit dieſer Roheiten unter polizeilicher Aufſicht nicht beareifen. Die Haltung der vielen hunderte von Menſchen war auch beim Aufladen des Tieres bedrohlich genug und es war aut, daß der Wagenführer in eiligem Temvo davonfuhr. Die Behauptung aus der Menge heraus, daß das Pferd nicht ge“ tötet wurde, da es unverſichert war und als Schlachttier verwende werden ſollte, vermag ich auf ihre Richtiakeit nicht nachzuprüfen. Aber ſelbſt die materiellen Intereſſen eines Einzelnen wären keine Begründuna für das zweiſtündige Leiden des Tieres und die er⸗ folgte Tierquälerei. 0 0 4 Der Artikel im Mittwoch Abendblatt der„Neuen Mannheimer Zeitung“ bedarf der Ergänzung. Auch ich war einer, der ſeine „Schauluſt befriedigen“ wollte, aber nicht allzulange, denn das Ganze war zu empörend. Man braucht kein ausgeſprochener Tier“ liebhaber zu ſein und doch jammerte einem das arme Stück Vieh, das, ſich unter furchtbaren Schmerzen windend, ſtundenlang daliegen mußte. Der Tierhalter hätte wohl beſtimmt ſeine Zuſtimmung zur Tötung des Tieres an Ort und Stelle gegeben. Zum Er⸗ ſchießen konnte man ſich nicht entſchließen, da man befürchtete,„die Kugel könne am Aſphalt abprallen und weiteres Unheil anrichten Warum benachrichtigte man nicht einen Tierarzt, der das Tier ſchnell und wirkſam hätte töten können?„Straße frei, auf den Bürger⸗ ſteig rauf, weitergehen“ war aber wichtiger als alles andere. Ueber unſere Mannheimer Polizei kann man ſich im allgemeinen mulr lobend auslaſſen; was man aber bei dieſem Vorfall zu ſehen und zu hören bekam, ſpottet jeder Beſchreibung. Ein Augenzeuge⸗ ** Die Neu-Asphaltierung des Friedrichsrings erfordert die Ablenkung des geſamten Wagenverkehr⸗ über 12 Straßen zwiſchen U 1 und U 2, und die angrenzenden U. und Quadrate bis zur Ringſtraße. Ununterbrochen folgen ſich die Laſt⸗ und Perſonnen⸗Autos, die Pferdefuhrwerke, Motor⸗ und Fahrräder und ungezählte ſonſtige Kleinfuhrwerke. Außer dem üblichen Lärm mit Getute, Geraſſel, Peitſchengeknall, Geklingel u.., den man, w unvermeidlich, reſigniert über ſich ergehen läßt, bringt der außer⸗ gewöhnliche Verkehr aber noch eine weitere, weit unangeneh Begleiterſcheinung mit ſich: eine rieſenhafte Staub⸗ entwicklung, die ſich bei der gegenwärtigen, heißen Temperatur beſonders läſtig bemerkbar macht, indem es den Bewohnern der ge⸗ nannten Quadrate unmöglich iſt, ein Fenſter zu öffnen, ſofern es in den Wohnungen nicht innerhalb weniger Minuten ausſehen ſoll„wie in einer Backſtube“. Dieſem Uebel könnte die Stadtverwaltung ab⸗ helfen, wenn ſie ſtatt der üblichen 155 ei Sprengwagen täglich m eh! rere in ihre geſundheitfördende Tätigkeit in den in Frage ko den Straßen treten ließe. Die Anwohner würden dieſes Entgegen⸗ kommen ſehr dankbar Ein Anwohner⸗ Mit uns kann mans ſa machen— „Anträge auf Gewährung geſetzlicher Vergünſtigungen ſind ſchriftlich bei der Stadtkaſſe Seteit a Vor⸗ drucke für dieſe Anträge beſtehen, ſind ſie zu benutzen. Solche 1. drucke können bei der Stadtkaſſe und bei den Gemeindeſekrelarial⸗ in den Vororten in Empfang genommen werden.“ Abgeſehen o dem Ton, an den wir uns ja gerade bei der Stadtkaſſe gewößn haben, finden ſich bei näherer Betrachtung des abgedruckten 77 ſchnittes aus den Gebäudeſonderſteuerzetteln der neueſten Auflag“ der Stadtkaſſe Tatſachen, die die ſchwache Geſundheit der ſtenen zahlenden Klaſſen Mannheims weiterhin erſchüttern. Wir wolleg heute— ausnahmsweiſe— davon abſehen, über die vollſtändien Nutzloſigkeit und die ſchwindelhafte Höhe dieſer Art von Steuet diskutieren. Wir haben uns damit abgefunden, daß wir ausgepre + werden wie Zitronen. Aber, verehrte Stadtkaſſe, wir wollen unſe Sterbeſtündlein doch möglichſt weit hinausziehen. bi6 Wenn alſo jemand ſeinen Rieſenbetrag an Steuer um be⸗ paar geſetzlich“ ugeſtandenen Pfennige ermäßigen will, ſo dient ſich die Stadtkaſſe eines probaten Mittels, um dies zu nor⸗ hindern. Sie ſchreibt überhaupt nicht, daß man die Anträge 1 15 bringen kann. Was zu ſpät kommt, wird zurückgewieſen. 15 tens ſollen die amtlichen Vordrucke verwendet werden. Die a Teufel nun die da hingehen und glauben, ſie könnten ſich eich der Vordrucke ergattern, ſind auf dem Holzwege. Dann ergibt lirß folgendes hochnotpeinliches Geſpräch:„Ich möchte die Formulare—50 Ermäßigung der Gebäudeſonderſteuer.“—„Tjaa mmꝶm fig Aus welchem Grunde?“—„Ich finde, die Steuer iſt ein hoch.“—„Ja, ſind Sie Mieter oder ſind Sie Hauseigentüme, Iſt es für Die verſönlich oder für wen wollen Sie die Formulſper⸗ ver⸗ Welcher Art ſoll die Ermäßigung ſein? Warum wollen Sie nuird haupt Ermäßigung?“ Und der Mann kann gehen. Hier Licht wieder einmal die ganze Schlauheit der Stadtkaſſe ins rechte 22 gerückt. Monito T. cc—— ͤͤ Tü— ö 0 MIAe J 8 eſeNAEHHCàꝛj ere 2 vweld He⸗ Nscl ae, Hoße den Housteci, 1 „ſfren Himmĩ Sie zlun HGsclle : MNumnsom. elſercppuullue, weil sie weilg, uig sehm ein ſchdnes wwelges Jd, cl, 24 MollSehagen ſhitef OGofe Hefrdg., ———— —— Samstag, den 21. Auguſt 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Jeltung Handelsblatt Wirtſchafts- und Börſenwoche Maßvoller Optimismus/ Börſe und Wirtſchaft/ Der Quotenkampf des Eiſenkartells Jorkſchreitender 81 Der ſeit langem erwartete Proſpekt des deutſchen ahltruſtes zeigt in der Beurteilung der zukünftigen Geſtal⸗ die der Wirtſchaftslage eine bemerkenswerte Zurückhaltung. Wenn 0 Verwaltung der Vereinigte Stahlwerke AG. eine grundlegende 0 nderung in der Wirtſchaftslage der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie feſtſtellen kann, aber aus der durch den engliſchen Streik gümerrgerufenen beſſeren Geſchäftslage der Montan ⸗Induſtrie Bde Rückwirkungen auf die verarbeitende Induſtrie erhofft und Be ürch hinwiederum für das laufende Geſchäftsjahr mit einem im e⸗ zur ganzen Wirtſchaftslage befriedigenden Ergebnis en zu können glaubt, ſo iſt dieſer Optimismus weit von dem aln, den einzelne Kreiſe und auch einzelne Miniſterzen 22 Es wäre beſſer, wenn in allen amtlichen Aeußerungen Ablar maßvolle Optimismus durchklingen würde, der im gaef der Konjunkturbewegung noch verſchiedentliche Schwan⸗ 8 erwartet und ſich demgemäß darauf einſtellt. So hat gepfichnenderweiſe die von einem Teil der Börſe eine Zeit lang 1 ogene übertrieben günſtige Beurteilung der Wirtſchaftsverhält⸗ erin emer gewiſſen Ernüchterung Platz gemacht und man nert ſich jetzt wieder daran, daß die große Beſſerung des deut⸗ arg Kohlengeſchäfts doch faſt allein dem engliſchen Berg⸗ 0 eiter ſtreik zu verdanken war, und daß dieſer Streik, auch 10 er offiziell noch nicht beendet wurde, völlig 8 uſ a m⸗ lichen dab ro chen iſt, nachdem der weitaus größte Teil der eng⸗ Beben Bergarbeiter die Arbeit wieder aufgenommen hat, ohne den wird luß der Verbände abzuwarten. Der engliſche Kohlenbergbau koht zweifellos in einiger Zeit den Knampf um die Welt⸗ neu enmärkte unter weſentlich günſtigeren Bedingungen aufs don⸗ beginnen, und dadurch wird die Lage des Ruhrkohlenbergbaus dieſem Zeitpunkt ab wieder weit ſchwieriger werden. weiſe e Börſe hat ſich jedenfalls darauf eingeſtellt, beziehungs⸗ ffe verſucht es. Denn zunächſt wirken die derzeitigen Förder⸗ Non und die Anſicht, daß ſelbſt nach der Bendigung des britiſchen ſchretarbeiterſtreikes für die nächſten drei Monate mit einer Ueber⸗ ſtimtung der Friedensförderung im Ruhrgebiet zu rechnen ſei, die käerend. Auf jeden Fall iſt aber der Umſtand, daß die Börſe un ommenden Veränderungen jetzt ſchon in Betracht zieht, ein ie Tifelhaftes Merkmal fortſchreitender Geſundung. blick dicdache, daß die Börſe trotz der Hauſſebewegung keinen Augen⸗ dem le Möglichkeit eines erneuten Nachlaſſens der Konjunktur aus mehr üge verliert, beneiſt, daß ſie die Effektengeſchäfte mehr und zup auf eine geſunde Baſis zu ſtellen und ihre alte Funktion als neh erläſſigen Wirtſchaftsbarometer wieder in zu⸗ ohndem Maße zu übernehmen gewillt iſt. So ſchenkte ſie dem bereſts onflikt im Ruhrbergbau, zu dem nun glücklicherweiſe ie its zauch ein ſolcher der dortigen Metallarbeiter getreten iſt, Anl. gebührende Aufmerkſamkeit. Allerdings lag für ſie noch kein eine u einſchneidenden Folgerungen vor, weil ſie einmal auf anfa gütliche Beilegung des Konflikts hofft und zum anderen die dechaßd verſtimmende Verzögerung der internationalen Eiſen⸗ geh andlungen durch neuere und günſtigere Darſtellungen auf⸗ ohen wurde. lungeer Grund für die im letzten Augenblick bei den Verhand⸗ eiten um da⸗ kontinentale Eiſenkartell aufgetauchten Schwierig⸗ der u. iſt eigentlich nur der Kampf um die Quote, trotz Aöſchlen deutſchen Zugeſtändniſſe. Daß es nicht ſchon jetzt zum dergz. uß kam, dafür tragen eigentlich die Franzoſen mit ihrer unerkgernden Zurückhaltung die Verantwortung, die dadurch die luſſon aren Forderungen der Belgier viel zu lange in der Dis⸗ befürchtelleßen. Nachdem die belgiſche Eiſeninduſtrie aufgrund luxemb ter etwaiger Separatabkommen zwiſchen der deutſchen und hat ürgiſchen Induſtrie ihre Geneigtheit zum Abſchluß erklärt ungee kann man wohl für die Wiederaufnahme der Verhand⸗ nrafgam 17. September mit einer Einigung und mit einer flſetzung des Abkommens auf den 1. Oktober rechnen. die ſi uch ſonſt hatte die Börſe keinen Mangel an Anregungen, brſe aber infolge der ruhigeren Beurteilung eines Teiles der Woch micht ſo auswirken konnten, wie etwa noch vor einigen 0 5 An den Hauptmärkten iſt eine Ermüdung feſtzuſtellen, in deß die Kursgeſtaltung ſchwankte, während Spezialwerte mehr Farn Vordergrund traten. Nach wie vor zieht der deutſche die ruſt die Aufmerkſamkeit auf ſich, wobei allerdings 2 ie mit ihm in Verbindung gebrachten Werte anzuziehen Ansveee Die großen Ausſichten, die man dem Kohlenverflüffi⸗ er zverfahren beimißt und das auf lange Sicht geeignet erſcheint, ſtalernohleninduſtrie den Ausgleich für die zunehmende Elektri⸗ g zu bieten, löſte Kombinationen über eine Verbindung der me bef hr und dait der Rheiniſchen Braunkohlengeſellſchaft dberke Schering⸗Geſellſchaft, die ihrerſeits wieder mit prachf s in Wirtſchaftsgemeinſchaft ſteht, aus. Die Börſe n er, ſchon von einem Umtauſch bei Rheiniſche Braunkohle hierube bei Oberkoks von:1, während ſich die..⸗Verwaltung in bekannter Weiſe ausſchweigt. Gleichzeitig wurden Zuſammenſchluß auch Riebeck⸗Montan, Deutſche Erdöl und Rütgerswerke geſteigert, während die Aktien des Farbentruſtes ſelbſt eher ſchwächer lägen. Die Aufwärtsbewegung in Rheiniſche Braunkohlen zog dann eine ſtarke Steigerung aller übrigen Braunkohlenwerte, vor allem von Ilſe, nach ſich. Die Zuſammenballung der deutſchen Groß⸗ induſtrie macht weitere Fortſchritte, gefördert von dem Erfolg der Zuſammenſchlüſſe in der Eiſen⸗ und in der chemiſchen Induſtrie. Wenn auch die Konzentration der geſamten deutſchen Elektro⸗ induſtrie zunächſt dementiert wurde, ſo beharrt die Speku⸗ lation doch nach wie vor auf ihrer Anſicht, daß Vorbereitungen für einen mitteleuropäiſchen Elektrotruſt getroffea werden. Denn ſchließlich iſt die Minderheitsbeteiligung der Siemensgruppe an den Bergmann⸗Werken durch den Krieg und die Inflations⸗ jahre hindurch beſtehen geblieben, während die Käufe in Berg⸗ mann⸗Aktien weiter fortgeſetzt wurden, ob von Siemens oder zunächſt dritter Seite blieb bis jetzt unbekannt. Die Beſtätigung der Anleiheverhandlungen durch Siemens läßt immerhin die Ver⸗ mutung aufkommen, daß dieſe Auslandsanleihe(20 Mill. Dollar) wenigſtens teilweiſe der Finanzierung der Elektrotruſtpläne dient und daß dieſe früher oder ſpäter ſich realiſieren werden. Neben der Verſchmelzung der optiſchen Großinduſtrie wurden weitere Zuſammenſchlußverhandlungen bekannt in der Dampf⸗ keſſelinduſtrie und in der Dachziegelfabrikation. In der Metallinduſtrie iſt ein ausſichtsreiches Fuſionsprojekt zwi⸗ ſchen Mansfeld und Hirſch Kupfer viel erörtert worden. Endlich iſt innerhalb der Leipziger Muſikinſtrumenten⸗ induſtrie die Ludwig Hupfeld Acg. infolge finanzieller Schwie⸗ rigkeiten in die Zimmermann⸗Geſellſchaft aufgegangen. In ähnlichem Maße, wie die Verflechtung der deutſchen Induſtrie untereinander erfolgt, vollzieht ſie ſich auch inter⸗ national. Wenn wir von dem Eiſenkartell abſehen, das prak⸗ tiſch nichts anderes als eine Vereinigung verſchiedener nationaler Induſtrien auf allerdings nur kartellmäßiger Grundlage darſtellt, ſo ſcheint die Verknüpfung der deutſchen Kunſtſeideninduſtrie, die wir ſchon eingehend behandelten, mit der Weltinduſtrie ſich eben⸗ falls noch enger zu geſtalten. In unterrichteten Kreiſen iſt man der Anſicht, daß ſich die Konzentration der Kunſtſeideninduſtrie erſt im Anfangsſtatium befindet, In der Rohfilminduſtrie zeigen ſich die gleichen Erſcheinungen. Die Annäherung zwiſchen der amerikani⸗ ſchen Eaſtman Kodak Co. und dem bekannten franzöſiſchen Filmkonzern Pathe Freres ſcheint im weſentlichen die Abwehr gegen die Konkurrenz des deutſchen Farbentruſts auf dem Gebiete der Nohfilmerzeugung zum Ziel zu haben. Dabei verſucht der amerikaniſche Kodak⸗Konzern auch in Deutſchland ſelbſt Einſluß zu gewinnen, um durch engere Verbindung mit der Rohfilm⸗Abteilung der C. P. Goerz AG.(deutſche optiſche Gruppe, die auch in der Agfa einen Kamera⸗Konkurrenten hat) dem Farbentruſt, der durch die Agfa 90.H. der deutſch. Rohfilmfabrikation beherrſcht, auch in Deutſchland Konkurrenz zu machen und auf dieſe Weiſe zugleich den hohen deutſchen Rohfilmzoll zu umgehen. Aus all dem geht hervor, daß die Weltgeltung der deutſchen Indu⸗ ſtrie eine Stärkung erfahren hat, die die großen internationalen Induſtriegruppen(ſiehe auch Erdölinduſtrie und Berginverfahren) Verſtändigung und ſelbſt Verbindung mit der deutſchen Induſtrie ſuchen läßt. Der Aufſtieg iſt angeſichts der immer noch unbefrie⸗ digenden Geſamtlage der deutſchen Wirtſchaft umſo höher zu ver⸗ anſchlagen, als er aus der Wirtſchaft heraus von ſelbſt erfolgte und das Ausland ſchon jetzt mit der ihr innewohnenden Kraft rechnet, obgleich ihre Produktionsfähigkeit heute nur zum geringſten Teile ausgenutzt iſt. E E Der deutſche Rußenhandel auch im Juli paſſiv 126 Mill. 1 Einfuhrüberſchuß Der deutſche Außenhandel iſt auch im Juli paſſiv, und zwar in verſtärktem Maße. Der Einfuhrüberſchuß im Juli beträgt insgeſamt 126 Mill., im reinen Warenverkehr 121 gegen 33 Mill. im Juni. Die reine Wareneinfuhr im Juli zeigt gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um(alles in Mill.) 150. An der Steigerung ſind hauptächlich Lebensmittel— mit 124— und Roh⸗ ſtoffe und halbfertige Waren— mit 25 beteiligt. Die ſtark er⸗ höhte Lebensmitteleinfuhr iſt zum erheblichen Teil als Vorein⸗ deckung infolge der Zollerhöhung am 1. Auguſt anzuſprechen. Auch die reine Warenausfuhr zeigt eine beträchtliche Zunahme und zwar um 63. Daran ſind Rohſtoffe und halbfertige Waren mir 36 und Fertigwaren mit 31 beteiligt, während die Lebensmittel⸗ ausfuhr eine leichte Abſchwächung(um 4) zeigt. Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Einfuhr Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken zeigt gegenüber Rurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung itie de m 1 Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück. derſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T verſehenen noch in Bi⸗% verſtehen. Da Fraukefurker Börſe vom 21. Auguſt. 1 ul. Alttien. 20.J 21. 20. 21. 21. TRhein Braunk.. 208,2216,0ſEnzinger⸗Unlon.——— Labſ d. Creditbt. 12 500555 122, Salzw. Heilbronn 120.——Ettling. Spinn. 4. 200,0200,0 Janl Sean d 8 150.0 505 8 5 5 85 e 83,.—88.— pr. Ind. 1.VB K. u. Laurahütte 56.—55,25 Farbwer.———— bedencr J. G. Farbenind. 294.5288,7 90 gr. +—— danen u. Bb. 130.2 141.5 Trausport⸗Alctien. Fahr Gebr. Pirm. 37,35,36,30 Jlner Handver. 122.21230 Schantungbahn..——.— Felt. Guill. Carls T 148,5149,7 Idemen gandels 215,0219,) Hanag 156.5185,2 Feinmech. Jetter. 76.—77.— Aarnſt üuwate. 148,0142,7 Nrddeutſch. Lloyd 158,5152,5 Frankf. Pof.& Wit. 71.—72.— •àrü—nnr Effe nk. 17 8 Baltimore o 87,.—87,.— Goldſchmidt Th.. 114,„ 5. 0 15—55 M. Durl. 120,0114,0 d. otb,Lechl. 120,0 „ Mebeneeub 122.0 120 Induſtrie-Aktien. Grkrftw Mhm.5%—.— N. ereinsh ank 118,5 114,7 Eichb.-Mannh. +—.——.—Grün, Bilfinger.125,0.125.0 Dacontsbank 93— 84,— H. Kempf-Sternd.—.—155,5 Haidä Neu, Näh. 53,8058.80 50 resdne Geſ.. 165,2 166,0 Mainzer St.⸗A..—.—125,0 Hammerſen. 120,5125,5 Rir 99 r Bank 142.7 144.0 Schöfferh. Bindg. 250,0—,— Hilpert Armaturf. 50.—53,.— eVant 125,7126,0 Schwartz-Storch. 133.0 134,0 HirſchKupfeu. Met. 125,0—.— Er 5 5 184,7134.5 Werger. 131.—,— Hoch- und Tiefbau 95,—92.— deſtaberg 85 214175 144,0 Adt. Gebr..... 48,— 48,— Holzmann, Phil.. 123.2121,0 ſdte. Ered A1.—.——— Accumulatoren.—.——,— Holzverkohl.-Ind. 57,5058.— kger Hyn Anſt. 7780 8,80 Adler Oppenheim—.——.— Junghans Stam. 86,— 38,— 10 csbanfb. Bt. 123,0—,— Adler Kleyer.. 88.7589.25 Kammg. Kaiſersl.—.—126.0 Aheln Creditz inz 250..180,9.f. E. G. St.⸗A. 154,0 152,7 Karlsruher Maſch. 44,2558.— SbenHyp Dant 128,0124.0 Aſchaff. Buntpap. 132,0 139.5 Temp, Stettin.. 5, Wied. Dis Bank——130,0 Aſchaff. Jellſtoff 137,0 186.5 Klein, Sch KBecker 72.—74.— üner Aundde 132,5184,0 Bahnbed. Darmſt. 29,5029,90 Knorr, Heilbronn 122.0125.0 M iettb. Not ver. 5,20.— Bad. Elektr.—.. 0,16.16 Konſerven Braun 40,7541,50 erſ 85—.— 123,0 Bad. Maſch. Durl. 118,7119,0 Krauß& Co., Lock. 60.—65,— Aug. Weſ. 89,5091,— Baſt.⸗G. 121,0—,— ITLahmeyer& Co. 137.0184.5 94.— Bayriſch. Spiegel 61.—-58,—Lech Augsburg. 116,5,120,0 alf..n Mien 175,0(178,0 Beck& Hentel 58,—59.50 Cederwerk Rothe 39,50 39,75 * 8.——.—Bergm. Elettr.. 161.0161,2 Ludwigsh. Walzm 106,0—.— Biag e 70.— 275 9 50 ud er q rem.⸗Beſigh. Oel—.——.— Lrufx ſche Induſtr. 22, g Denne Eiſen 8. 15,9 180,0 Cement Heidelb. 149.9,138,0 Nainfraftwerke. 109,0 l1i. 158-54192·5 Tement Karlſtadt 138.0,137.0 NMiag, Mühlb... 116,0117.0 Gdelſen dergwrk 1370 158,0 Chamotte Annaw. 52,.——.— Mez Söhne—.——.— elſennk, Be 79 186,5 Cont.Nürnb. Vzg.—.——.— Mokoren Deutz.—.— arp Gußſtahi 26 1817 Daimler Motor. 89.8592,— Motorf. Oberurſ. 59.—81.— Ral Vergbau 1 5025.250D. Gold-u..-Anſt 157,7 160,7 Neckarſ. Fahrzg.. 86.5091,50 gal Satersteben 148.0f150.0 Doccerh. Widm. 84.7583,— Nrh. Jeber Spier 8l.50,0l. gal aldetf. 446.0140,0 Dingler Zweibrück———.— Peter Union Frkft. 98.— 88.75 Bocnerlheregein 148.5 1117 Dürkoppwerk St. 63,.——.—Pf. Nähm. Kayſer 56.— 59.— Nann, Verke 180,0UPüſſeld.Rat. Dürr 47.—49,— Philipps.-G. Urk 29.6031.— 1 Wert esmannx. 134.0—— Eiſen Kaiſerslaut. 35,7587.—Porzellan Weſſel—.——— Aüs. Eiſdarf.3. 4450 Cckir, Licht u. Kr. 185.1f15558 Kein Gebb K Sch. 87.—86,.— Pbönilen(Caro) 33.—.50Ell. Bad. Wolle 55.—83 50 Rheinmetall.—.——— Vergbau EmagFrankfurt⸗.3600.360 Rheinelektr. Sta. 138,00137 0 0126 00Emaille St. Ullrich 45,.—46,—Rh. Maſch. Leud. 33.——.— — S— ** 20. 21, 20. 0 20. 5 R la Aachen 85.5085.50 Zellſt. Walbhof St 191.0193,78% O. Reichsanl.———— Aiebeet Montan 154.80181,5 Dalere„B. Wag. 88,.—91.— 471%•9 NSch.„ Rodberg Darmſt. 15.— 19,— Jucerf. rankenth 74,9078.—4% B. Schutzg, 08 5,51 IRüttgerswerke. 120,0120,9 Juckerf. Heilbronn 87,5092,504% D. Schutzg. 14 5,51 —5 linck& 7 5 64.20 5 uckerf Nun 5 S Scetan—.——.— chnellpr. Frank. 70,—84,80ʃ irf. Aheingau—.— 85. r. Schatzanw.———— n 79.5 Jucerf. Stuttgart 88.75 91.50 4% 5o—.——.— TSScguckert Kele 13982850 5 4½ Preuß. Konl. O,4250,44 uckert, Nrbg. 5 rei 8 Preuß. Konſ. 0. 5 Sehnhabeir Herz 8050—.—Fre iee e%„.4350.450 i.— Seilinduſtr. Wolff 50,7555.— a 4, TSiemenssHalsk 153,5 186,0 S dedSt doert.— Dansfalb: Led. St. Ing—— 8 5 75 Aaler Waggon 32 renfabr. Furtw. 27,78—.— MHa ꝗ. 0 5 Per. deutſch. Oelf. 65.— 69,— Mhm. Kohlenanl. 13.——.— 95 75—5 .., Ind⸗mairg 57,50 6l.— Feſtverzinsliche Werke. 4% Bay. Pf.&. P.— Ber. Aungrgri. 1110 1108 /. Nhm vonf—.———%% de. Ver, Jeuſt Becun 11.0 110,0/„ 1202—.——— 4/, Heſl.. S0.06—.—.400 Vogch Malg. St%½%„ 104%—%%, abgeſt.—.—.410 Boigt& Haff, St. 111.0 105,85%% St. Neichsank. 0, 4860,485 35——0 Follgon. Seilen 575c 4,80 4% do unk.. 1025 4 Sgch. St..10—— Wayß& Freytag 128,8127,2% D Reichsanl, 0,100,51004% Württ..1515—.——.— Berliner Börſe vom 21. Auguſt. Baul-Alckien. TAflg. Elettr.-Geſ. 168,5J162,3 Heutſche Kall. 124,2220 Dank f. el. Werte 137,2139,2 Anglo-Ct. Guano 95,1596,75 J Deutſche Maſch. 110,5 111,0 Barmer Bankvper. 121,2 123,0 Anhalt. Kohlen-. 90.2592,— Deutſche Steinzg. 159,0 142,0 1Berl. Handelsg, 214.0218,0 Annener Gußſtahl 40,— 40,.— 5 8 Wollw.. 75,.—72,65 Tcom u. Pripalb. 148,0143.0 Aſchaffbg. Jellſt.. 198,0 137,0 Deutſch. Eiſenh. 75,2878,35 JDarmſt. u..-B. 212,0.2183,0 Aug⸗b.-⸗Nb.Maſch 97,7597,85 Donnersmarckh. 98.— 93,— J Deutſche Bank. 172.5174.2 Balcke Maſchin..—.——,— Dürener Metall. 100,0 100.7 1Ot. Ueberſee Bk. 114,5 115.0 Meguin. 46,— 48,.— Dürkoppwerke„. 67.—69,75 JDisc, Command. 166,0167,0 J. B. Bemberg. 170,0172.0 Dynamit Nobel 141,2140,7 JDresdner Bank 144.5144.0 1Vergmann Elkt. 160.0180, 0 Elberfeld. Kupfer—.——— IMitteld. Kredb. Berl.⸗Gub. Hut. 169,0170,0[Clettr. Lieferung. 155,0154,0 Aeichsbank... 160,0160,5 J Berl.Karler Ind 108,5106,2 TElttr. Licht u. Kr. 156,0 154,0 Mhein Creditbank 124.0 124.00JT Berlin. Maſchb. 95,7593,25 Emaille Ullrich 45.— 44,.— Süddeutſch. Dise. 131.0131,0 Berzelius Bergw.—.——,— Enzinger⸗Union. 32,85.88.— Cransport-Aktien 85 715 689,.—70,85 7806 Herbennd. 25 + ismar e..—.——.—IJ.G. Farbenind.„2294,0 Acbaungbahn..(. 8,78 T Bochum. Gußft. 149,8 40,7 e 141.5139,2 —% ehen. 215 e 8 2 3 2 do. abgeſt.—.——,— 1287 12555 8,% bo. bon b6———, 4¼ Bayr. Eiſ⸗Anl.—.——, 3½% do.——.— 55 2 ſt. u. Str. 159,0,165.0 Sebe ha.— elten& Guill.. 150.5 149,2 Saltbmert. ubabn e.— Sraunt, u. Sritets 151,5 150,2 K. Friſe... 38—82 55 79. Südamerita 137.5139,5 57»[Ebem. Heyden.. 111.5112,30TGelſent. Bergw. 180,0182,5 Iganſe ſelg d 184/2 84 öſchem. Gelſenk..9, 7894,35 Gelſenk. Gußftah. 27—27.— A 154,0184)850Chem. Albert. 143,5144,5 Genſchow& Co. 67,—78,75 88[84.—Concord. Spinner 92,—94,.— German. Portl⸗3. 152,0152.7 Jerein, geilbee.8sfs4.— Tpalmler Motor..50,39,5 Gerresheim.Glas 144.5144.5 Induſtrie-Aktien. J Deſſauer Gas 153, 152,5 TGeſ. f. eltt. Unter. 183,0183,2 Accumulatoren. 142,0143,2T. Dtſch.⸗Luxemb. 151,0156,7 Gebr. Goedhardt 78,.—79,50 Adler& Oppenh.—,.——.Elſend. Signi. 82.— 90,— Goldſchmidt, Th. 113,5118.2 Adlerwerke.... 87,1589,3501 Deulſche Erdöl 149.5148,7 Goerz C... 43,25 80,50 .⸗G f. Berkhrsw.—.——,— Seaiſg Gußſtahl 86,5090.— Gothaer Waggon 57.— 57.— AlFanderwerk.. 72,1575,.—Deuiſche Kabelts. 203,0l100,5[writzner Maſchin. 11¼00117,2 dem Vormonat eine Zunahme um 124,4. Davon entfallem auf Poltmare.. 6f 2887,— Ar.-Beſigh. Delf.) 25 55„Delf. J2.—.—[Zuchs Waggon 9,700ſ0, 700 Thepdg 1 155.5 155.0 Bremer Vattan.700— Caggenau.A. 5,75 83,J5 dn 8188.2,Suderus Eiſenw. 100,0 10J,8 Hebhard Textil 02,—97.— C. L Weizen 34,7; Kaffee 24,7; Obſt 19,3; Mais 9,4 und Fiſche 6,8. Die ſtarke Zunahme an Kaffee erklärt ſich hauptſächlich durch die Terminabrechnungen mit den Zollämtern im Niederlageverkehr. Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren weiſt im Juli gegenüber dem Vormonat eine Steigerung um 25.0 auf. Daran ſind hauptſächlich beteiligt Mineralöle, Bau⸗ und Nutzholz, nicht⸗ ölhaltige Sämereien, Wolle und Holz zu Holzmaſſe. Abnahme zei⸗ gen Felle zu Pelzwerk, Baumwolle und Oelfrüchte und Oelſaaten. Die Einfuhr an Fertigwaren hat ſich gegenüber dem Vormonal unweſentlich geſteigert(um 1,8). Die Einfuhr an Garnen aus Baum⸗ wolle iſt leicht zurückgegangen, dagegen zeigt die Ledereinfuhr ge⸗ genüber dem Vormonat eine leichte Steigerung. Ausfuhr Die Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken weiſt gegenüber dem Vormonat eine geringfügige Abnahme(um 4,2) auf. Die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren zeigt eine Steigerung um 36,2. Daran ſind hauptſächlich beteiligt Steinkohle und Koks(mit 30,7), ſchwefelſaures Ammoniak und Eiſenhalbzeug. a Ausfuhr an Textilrohſtoffen zeigt eine leichte Abſchwächung um 2,3). Bel der Ausfuhr an Fertigwaren iſt eine Zunahme um 31,0 feſtzuſtellen. Die Textilfertigwaren erzielten gegenüber dem Vor⸗ monat eine Zunahme um 14,0. Daran ſuhr hauptſächlich Gewebe aus Wolle(mit 7,1) beteiligt. Die Ausfuhr an Eiſenwaren und Walzwerkserzeugniſſen weiſt eine Zunahme um 9,6 auf, davon ent⸗ fallen 5,2 auf Stab⸗ und Formeiſen und 4,2 auf„ſonſtige“ Eiſen⸗ waren. Auch die Maſchinenausfuhr zeigt eine geringfügige Zu⸗ nahme(um 1,4). Die Einfuhr an Gold und Silber weiſt eine keichte Zunahme (um 2,9) auf, die Ausfuhr iſt nahezu unverändert geblieben. 5 Nachſtehend die Entwicklung der Hauptgruppen in den einzel⸗ nen Monaten des laufenden Jahres Gegenwartswerte in Mill. 05 Lebensmittel Rohſtoffe Fertigwaren 1926[Einfuhr Ausfuhr Aktivität Einfuhr Einfuhr Ausfuhr Einfuhr Ausfuhr Januar 707 794 87 224.4 66.2378.?159.229.7] 568.8 Februar] 662 783 121 J227.1 50.3 333.5 167.4] 97.0564.1 März 64⁵ 923 278] 220.0 45.2[ 331.6 190.5] 85.6 686.4 April 723 779 56267.6 28.3 357.0152.9 90.4 597.4 Mai 70 730⁰ 27 282.2 25.5 ä 324½%]l 548.0 Juni 795 760 ̃ ⁶— 35292.9 27— 386.9 179 5 J 102 2 547.9 Juli. 949 823 126 417.3 22.9 J 411/9 215,8 J 103,9 681..9 ͤͤ -v- Die Ausdehnungsbeſtrebungen des deutſchen Linoleum⸗ kartells im Auslande. Zu den in letzter Zeit verſchiedentlich durch die Preſſe gegangenen Mitteilungen über die beabſichtigte Angliede⸗ rung der ſchweizeriſchen Linoleumfabrik in Giubiasco an das deutſche Linoleumkartell wird nun von beteiligter Seite mitgeteilt, daß Verhandlungen nach dieſer Richtung hin ſtattgefunden haben, die aber infolge einer lebhaften italieniſchen Zeitungspolemik über die„Verdeutſchung des Teſſins“, die angeblich durch die Angliede⸗ rung der Teſſiner Fabrik an den deutſchen Konzern gefördert wer⸗ den könnte, abgebrochen wurden. Wie weiter verlautet, ſollen mit der holländiſchen Linoleumfabrik in Krommenie Verhandlungen im Gange ſein, die auf einen Anſchluß des Unternehmens an das deutſche Kartell abzielen. Börſenberichte vom 21. Auguſt 1920 Mannheim anfangs feſt, ſpäter eiwas makter Die Börſe eröffnete feſt, hauptſächlich für Montanwerte, um im Verlaufe wieder etwas nachzugeben. Am Schluß wurden Montanwerte zu höchſten Kurſen, Gelſenkirchener zu 184, Riebeck⸗ Montan zu 164 umgeſetzt. Von Kaſſapapieren ſind beſonders Rheinelektra zu 139, Benz zu 90 und Pfälz. Nähmaſchinen zu 65 zu nennen. Vorkriegs⸗Pfandbriefe durchſchnittlich 10 Pfg. höher verlangt. Es notierten: Badiſche Bank 150, Pfälz. Hypotheken⸗ Bank 216, Rhein. Hypotheken⸗Bank 127,50, Rhein. Creditbank 124, .G. Farben 294,50, Rhenania 85, Durlacher Hof 115, Braueret Sinner 77,50, Werger 130, Mannheimer Verſicherung 89, Ober⸗ rheiniſche Verſ. 173, Seilwolff 55, Benz 89, Dingler 5,1, Emaillier⸗ werke Maikammer 45, Enzinger 80, Gebr. Fahr 38, Fuchs Waggon 0,65, Germania Linokeum 185, Karlsruher Maſch. 47, Knorr 122, Braun Konſerven 40, Koſtheimer Celluloſe 60, Mez u. Söhne 70,.S. U. 88,50, Pfälz. Mühlen 118, Pfälz. Näh⸗ maſchinen 65, Heidelberger Zement 140, Rheinelektra 139, Salz⸗ werk Heilbronn 120, Wayß u. Freytag 129, Zellſtoff Waldhof 193, Zucker Frankenthal 78, Waghäuſel 93. Frankfurk feſt Die an der geſtrigen Abendbörſe hervorgetretene Feſtigkeit wirkte an der heutigen Samstagsbörſe weiter, doch beſchränkte ſich das Geſchäft in der Hauptſache auf Montan⸗ und Bankwerte, Namentlich Kohlen⸗ und Braunkohlenwerte wurden weiter lebhaft umgeſetzt. Die übrigen Gebiete waren weniger lebhaft. Banken durchweg 1 v. H. feſter. Erwähnenswert iſt noch die ſeit geſtern Mittag amhaltende Kursbeſſerung für Oeſterreichiſche Creditanſtalt, die heute mittag bis zu 8,75 gehandelt wurden. Renten weiter ſtill. Der Freiverkehr war etwas feſter. Im weiteren Verlauf konzentrierte ſich das Geſchäft mehr auf einzelne Elektrowerte. So wurden Siemens u. Halske favoriſiert und 2 v. H. höher...⸗ Werte neigten aber zur leichten Abſchwächung. Benz 89,50. Täg⸗ liches Geld 5,25 v. H. London gegen Paris 170. 20.21 20.21. 20.21. Orkrftw. Mhm. 0%—,——.—JOberſchl. E. Bed. 74,5075.50 Heldburg... 68⸗6968.69 Oebr. Großmann 67,.———JOberſchl. Eiſen. 84,5085,— Hochfrequenz... 110,0112,0 Orün& Bilſinger—.— 122,0 JOberſchl. Koksw. 121,7 119,60Krügershall Hand 108.0108.0 Gruſchwitz Textil 64.— 05,— JOrenſt.& Koppel 107,0.107,8 Petersb. Int.. 2,45 2,45 Hackethal Draht. 82,7592,85 JPhönix Bergb.. 124.0125,6 Ronnenberg Halleſche Maſch.. 147.0 146,7 Rathgeber Wagg. 71,8570.— Ruſſenbank Hammers Spinn. 224..129.7 Reisholz Papier.—.—178,0[Sichel& Co. 3,25 Hannov..Egeſt. 75.—76,50 PTRhein Braunkhl. 207,7215,5 Sloman Salpeter 70,.— 70,.— Hann. Waggon. 18,.—15,75]fhein. Thamotte.——— Südſee Phosphat— 95 1 75 70 Aen mſe 155 5 üfas, 43,.— 44,50 .⸗Wien Gum. 74,„—Ahein. Ma ed..— i Harkort Bergwrk. 72.—74,— 1Rheinſtahl.. 1470147/0 Sbie 7255 10 Harpen. Bergbau 160,0164,7 Rhenania Chem. 85,— 85,85 Doll nleihe... 56,6098, 10 Hartmann Maſch, 48.—50,.— IRomb. Hütten. 15,—15,25 Neicheſchag 19U 0,417 Hedwigshütte.. 88,25 10,5 Roſizer Braunt. 98.—88,— 374 0 415 Hilpert Maſch.. 50,2555,— Noſitzer Zucker. 82,.—89.— 1924er.420.415 Hindr.& Aufferm. 82.—82,75 TRütgerswerke.119..119.0 5% B. Rei. 0,48580.475 15 5 e 16970 188 2 40 Reichsanl. 970 irſchberg Leder 95.— 95.— JSalzdetfurth.. 189,0168, 3 2 0 Eif. 75 1 7175 890 andel 9150 1805 N.4350,430 ohenlohe⸗Wrk. 21.—20, eidemandel 44,50/43, 2 9 hil. Helbeann 7575.30 Schabert: Lag. 10h.9 145:s.%% Prß. Konſols 98880055 — orchwer 72.75 74.50 TSchuckerk K Ca. 138,5 130,5%„%„ 0 0 5138, 0,47„470 Humboldt Maſch. 63,50.70— Siemens Elektr.———%, ½, 9,467 JIlſe Bergbau. 155,0,185.0 TSiem.& Halste 194,0.196,2,4,%, Baver. Anl..445 0,480 M. Judel& Co. 100,0 104,5 TSinner.⸗G. 78,— 76,—3,%% Bayer. Anl..4700,455 Gebr. Junghans. 88,—90.— Stettiner Bulkan 67,.—63,75 ee 5 12775 Fazla Portelan. Je.50 78]StoehrKammorn 148,0 14½7%,% h Laen 75 Falſw. Achersl..18079 161j0 Steewer Nahm, 6,—28 55, Kuchaenene. 38 Talisr. Naſchin. 45.75 80.25 Südd. Immobil. 66,7567,7505,ù, Sag Hrente 3˙39 Zattowin Berg.0,——.— Feichgräder„ ee 505 1 5 8 F. M. Kemp.. 95,——.—, Teleph. Berliner 91.5092.88„ Landſch.Aogg. 6,64 Klöcknerwerke.. 120,5121.0 ThoerlDelfabrik- 0,—79,85 b) Ausl. Nentenwerte. C. H. Knorr.. 122,7124,7 UnionwerkeMaſch—.——.—%% Rexikaner—.——.— Kollm& Jourdan——50,.— Ver. B. Irkf. Gum. 67,2567,254 Oeſt. Schatza., 18,.— 18 80 Köln Rottweiler. 147,0146,5 Ver. Chem. Charl. 120,0122,5 4%„Goldrente—— 20,15 Gebr. Körting.. 95.—95,85V. Otſch. Nickelw. 174,0176,0 4%„conv. Rte. 2,50 2,60 Koſtheimer Cell. 60.——,— VGlanzſtoff. Elbf.—,— 280,0 4¼%„ Silberxte. 45,15— Kyffhäuſer⸗Hütte 62,.—65,.— B. Schuhf Urns W—.—58,.— 4½% Papiektte.—.— Lahmener& Co. 286.6ſ18½0.B Stahlwy. d. Jyp 159,0 160,0,4% Türk. Ad.⸗Anl.—.— 11.40 Laurahütte.. 55,5055,50 Ver. Ultramgrinf. 144,0145,0 4%„ Bagd.⸗Eiſ.1 24,1024,50 Linde's Eismaſch. 147.7 148,0 Bogtland. Maſch. 58,— 50.—4%„„ 11 18.8019,15 Lindenberg... 53,—50,— Wanderer-⸗Werke 175,0176,74% Türk. unif Anl. 5,50—— .Carl Lindſtröm 135,5138.0 Peſer Att. Feſ.—— 4%„Zollob. 1911 18.10(13.— Lingel Schuhfabr. 53.—88, fWeſtereg. Alkal 153,0150,5„400-F. Los 23.75—.— Linke e Hoffm. 85,—65 50 Wicking Cement. 142,5141.5½% UuSt. 1813 18•15.—.— Ludw. Loewe& Co 198,0185,00Wiesloch Tonwar, 92,.—97.—4½„„ 19 „Lorenz... 118,2 117.5 Wittener Stahl 96,— 102704% 15„ Goldrte 79 5 20.— Lothr. Portl.-Cem—,———Wittener Gußſtahl 62,25064,754%„„ Kronr.———— Magirus.-G. 60.—60,— Wolf, Buckau 54, 1555,— 3% Oe. U. Stb. alte 18,7518 85 IMannesmann. 135,0188,0 Berein.——109,7% Oe-HIX Sr(74)———— Neach. Ws. 5 17255 Zellſtoff Waldhof 191,5193,0%Oe. Goldprior. 13,45 13.— ech. Web. Lind. 173, 5.0 üdö. aß— 4. Mir 2 Geneſt..124,0 Ireiverkehrs⸗Rurſe. 20% 5 Motoren Deutz.71.—41.85faldler Kall...%„Obligat.—.— Motorb. Mannh. 39,—39,.— Bergb. Präſid.———— 4% Anat. Ser.! 20,6520.75 Müllgeim Berg 144,0127.0 Senz.Mator..—.——4%„1 47.85.17˙75 Reckar Fahrzg.. 82.—82,— Deutſche Petrol.—.—— 47 N„III 16.30ʃ17,.— Nordd Peßzzemm 145,0145,0 Diamend... 25,.—25,—5% Kehuantepec.———— — PPP r 8. Seite. Nr. 384 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 21. Auguſt 1926 Der Kampf mit den Geiſtern Roman von Artur Brauſewekter Copyright 1925 by Karl Köhle.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 4³) Nachdruck verl en „Ich kann es dir nicht verbergen,“ äußerte er eines Abends, als ſie beide in ſeinem Arbeitszimmer zuſammen ſaßen zu ſeiner Frau, „daß mir die große Stadt, wo alles nur au Aeußerlichkeit gerich⸗ tet iſt und man den Menſchen nicht nach dem beurteilt, was er iſt und will, ſondern nur nach ſeinem zufälligen Erfolg, mit jedem Tage unerträglicher wird. Ich ſagte es dir ja damals ſchon, als ich deinem Wunſche nachgab und hierher überſiedelte, es würd mir nicht um Segen gereichen. Ja, oft überkommt mich eine förmliche Sehnſucht, meine Zelte hier abzubrechen und mit dir und dem Kinde irgendwo in einen ſtillen Ort zu flüchten, wohin die geſellſchaftliche Ungerechtigkeit noch nicht in demſelben Maße gedrungen iſt und ich ein Wirken aufs neue beginnen könnte, das meinen Anlagen und Idealen mehr entſpräche.“ „Das ſind deine alten Träume und Gedanken,“ erwiderte ſie in ihrer verſtandesmäßigen Art, die dann leicht etwas Kühles und Ab⸗ weiſendes hatte, ader man darf ihnen nicht nachgeben. Glaubſt du denn, daß es für mich ſehr angenehm iſt, unter dieſen Verhält⸗ niſſen hier fortzuleben? Aber man muß auf dem Poſten aushalten, auf den man geſtellt iſt. Im übrigen, meine ich, daß die Menſchen überall die gleichen ſind.“ An einem Morgen, als Werner, durch einen Hausbeſuch auf⸗ gehalten, ein wenig ſpäter in ſeine Sprechſtunde kam, fielen ihm unter den wenigen Patienten im Warteſaal zwei auf, die ihm auf den erſten Blick bekannt vorkamen. Und richtig, wie ſie in ſein Zimmer traten, war jeder Zweifel gehoben: Es waren zwei Leute aus dem Neukirchener Kreiſe, deren Familien er früher behandelt hatte. Der eine, in ländlich ſchlichter Kleidung, ein Bauer aus einem Dorfe der Umgegend, der zugleich Gemeindevorſteher war. Der andere, der einen ſtädtiſchen Anzug trug, der Hauptlehrer aus Neukirchen. „Wir kommen heute nicht als Patienten zu Ihnen, Herr Dok⸗ tor“, begann der ländlich Gekleidete nicht ohne eine gewiſſe Schüch⸗ ternheit.„Wir möchten Ihren Rat in etwas anderem haben—* Er ſchneuzte ſich laut, wie es die Leute dort zu tun pflegten, wenn ſie ihre Unbeholfenheit oder Verlegenheit verbergen wollten, und gab dem anderen ein Zeichen, daß er ihn ablöſen ſollte. „Die Sache iſt nämlich die,“ begann darauf der redegewandtere Lehrer:„Der Herr Doktor, der vor vier Jahren als Ihr Nach⸗ folger zu uns kam, hat nie ſo recht zu uns geſtimmt, und wir nicht zu ihm. Ich will gar nicht mal ſagen, daß es an ihm lag. Er war —— ͤ—vvvT...1T1......—..——.———— ein ganz guter und tüchtiger Mann. Aber ſeine Einnahmen waren für ſeine große Familie wohl zu gering. So teilte er uns geſtern mit, daß er ſeine Neukirchener Praxis aufgeben und ſich in einer Stadt in der Nähe niederlaſſen würde, wo die Ausſichten beſſer für ihn wären. Das bringt uns aber in ſchwere Not. Denn der Ge⸗ heimrat Beerwald iſt, wie der Herr Doktor wohl auch wiſſen, vor einigen Monaten geſtorben. Und wir wären dann in dem großen Rreiſe ohne jeden Arzt. Und da kommen wir nun, von der Ge⸗ meinde geſchickt, zu Ihnen: Ob Sie uns nicht einen Arzt nennen könnten, der willens wäre, zu uns zu kommen. Denn für Herrn Geheimrat Beerwald hatte ſich auch noch kein Nachfolger gefunden, und ſo geht es doch unmöglich weiter.“ Kein Wort hatte Werner Torwald bisher geſagt. Es arbeitete etwas in ihm. Als ſpräche eine Stimme in ſeinem Innern zu ihm und wieſe ihm den Weg, den er taſtend und ahnungsvoll alle dieſe Tage und Wochen geſucht, und der mit einem Male klar und deut⸗ lich vor ihm lag. „Nehmt mich!“ rang es ſich endlich von ſeinen Lippen, und un⸗ willkürlich ſtreckte er die rechte Hand den beiden entgegen. Sie ergriffen ſie nicht, ſie ſtanden ihm gegenüber mit großen, ſtaunenden Augen und verdutzten Geſichtern. „Das wäre ein Glück für unſeren Kreis, wenn der Herr Doktor wiederkäme!“ erwiderte endlich der Lehrer.„Nur können wir es 5 recht glauben, und die Leute werden es auch nicht glauben.“ „Gut,“ unterbrach ihn Werner Torwald,„ſo will ich Ihnen Zeit laſſen, ſich an den Gedanken zu gewöhnen. Auch ich muß ihn noch hin und her erwägen und ihn mit meiner Frau beſprechen. 8 Sie alſo für heute wohl, liebe Herren. Sie werden bald von mir hören.“ Es war wirklich wie eine Befreiung über ihn gekommen. „Das waren die guten Geiſter, die dich noch nicht verlaſſen haben,“ ſagte er zu ſich ſelber,„die dieſe Männer zu dir geſchickt und dir ſolchen Entſchluß eingaben.“ Eine Frage nur bedrückte ihn und ließ ihn zu keiner Ruhe ommen: Was würde Dora ſagen? Wie würde ſie es aufnehmen? Er hatte vor, es ihr gleich mitzuteilen. Aber als er zu ſprechen begin⸗ nen wollte, verſagte ihm das Wort auf der Zunge und er brachte irgend eine gleichgültige Sache vor. Erſt nach dem Eſſen, als ſie ſich vom Tiſch erhoben und in ſein Zimmer begeben hatten, faßte er ſich ein Herz. „Ich hatte heute einen merkwürdigen Beſuch,“ er.„Der Hauptlehrer Körner aus Neulirchen und Philippſen, der Gemeinde⸗ vorſteher aus Langenau, waren bei mir.“ „Was wollten ſie?“ „Fragen, ob ich ihnen nicht einen Arzt empfehlen könnte.“ „Sie haben doch ihren Märker.“ „Der geht fort. Und da der verſtorbene Beerwald auch noch keinen Nachfolger gefunden hat, ſo ſind ſie in kurzer Zeit ohne Arzt und in großer Not.“ i„Und nun ſollteſt du ihnen helfen. Aber du wirſt auch keinen wiſſen.“ „Doch.. ich wußte einen.“ „Dann war es ja gut.“ „Ich ſagte ihnen, daß ich zu ihnen kommen würde.“ „Laß die Scherze!“ „Es iſt mein heiliger Ernſt.“ Da wurde ſie irre an ihm. Aber freilich... er hatte ihr ſoeben erſt geſagt, daß er ſich mit ganzer Inbrunſt aus der großen 595 die Stille und Einſamkeit zurückſehnte. Möglich war alles ei ihm. „Ich habe bereits zugeſagt. Ich gedenke meine Praxis hier in aller Ruhe abzuwickeln und dann nach Neukirchen zu gehen.“ „So tue es. Ich bleibe hier.“ Er ſah ſie erſchreckt an. Auf Widerſtand war er gefaßt. Einen ſo heftigen hatte er nicht erwartet. „Wir haben, ſo ſollte ich meinen, in letzter Zeit genug durch⸗ gemacht. Uind jetzt, wo ich alles tue was in meinen beräften ſteht, uns eine erträglichere Lage zu ſchaffen— jetzt kommſt du, das mühſam begonnene Werk mit deinen Utopien zu zerſtören.“ „Es ſind keine Utopien. Es iſt mein wohl überlegter Wille⸗ Auch in eurem Sinne wäre es beſſer. Hermine wird ungern oder gar nicht hierher zurückkehren. Schon ihretwegen iſt eine Aenderung notwendig.“ „Es wäre ein unerhörter Rückzug. Haſt du darum jahrelang unter ſchweren Opfern von uns allen auf Univerſitäten und Klint⸗ ken ſtudiert? Darum dir deine große ärztliche Stellung erobert, 5 mit du nun wieder zu deinen Kleinbauern und Tagelöhnern zurück kehrſt? Das hätteſt du einfacher und billiger haben können“ 9 „Die Vermehrung meiner Kenntniſſe und Erfahrungen wird mir überall nützlich ſein.“ Sie hörte ſeinen Einwand nicht mehr. „Das offenbare Zugeſtändnis deiner Niederlage wäre es, eine feige Flucht. Seht, werden die Leute ſagen, jetzt ergreift der Herk Doktor das Hafenpanier. der Voden iſt ihm zu heiß unter den Füßen geworden. Vielleicht iſt auch ſein Gewiſſen nicht ganz 47ů( vielleicht fürchtet er, man könnte einmal Luſt verſpüren, auch ſein Zeugniſſe einer genaueren Nachprüfung zu unterziehen— ja, war machſt du ein 10 empörtes Geſicht? Ich wiederhole ja nur, wa⸗ die Leute ſagen werden.“ 1 „Eben deshalb iſt es mir unmöglich, unter Menſchen, die mi die ganze Niedrigkeit ihrer Geſinnung ſo deutlich offenbart haben, in der alten Weiſe weiter zu wirken.“(Fortſetzung folgt. —— Kaufen Sie AAGGl Todes-Anzeige. Es war Gottes Wille, unsere liebe, treusorgende Gattin, Mutter und Verwandte, Frau Anna-Maria Fey geb. Ochs gestern abend zu sich in die ewige Heimat ab- Zurufen. 4224 Mannheim(Elfenstr.), den 21. August 1926. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Heinrich Fes Martha Fey. Die Beerdigung findet Montag, den 23. August, nachmittags 23 Uhr statt. Sunler-Augedod!) 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