Frre eer — De Dienskag, 24. Auguft Heangepreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins aus od. durch die Poſt monatl. R⸗M..50 ohne Beſtellgeld. 15 eventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ Ha erung vorbeh. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe. (Baßtgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Hauptnebenſtelle: R1. 4% ſeebee Sawen— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ 5 e6. Schwetzingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr. 12 reſſe. Generalanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſpr.⸗Nr. 24944, 24945, 24951. 24952, 24953 Hannhein Abend⸗Ausgabe jer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 388 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro eimſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird leine Verantwortung übergommen. 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Es ſcheint, daß in Bonn auf dieſem Weg ein gewiſſer Erfolg uzielt worden iſt, wenigſtens äußerten bei einer mündlichen Be⸗ u ſchung im Beiſein des Oberbürgermeiſters und des Polizeidezer⸗ Ven die Führer des Reichsbanners, des Jungdo, des Stahlhelms, Wehrwolfs und des Roten Frontkämpferbundes, den Wunſch 5 möglichſt reibungsloſem Nebeneinanderbeſtehen und verpflich⸗ zen ſich, auf ihre Mitglieder in dieſem Sinne einzuwirken. Nach⸗ 50 die Leiter ſämtlicher anderen Verbände das Stockverbot für güchgeführt erklärt haben, ſagte endlich auch der Stahlhelm⸗Führer Tr, auf das Mitführen von Stöcken, die bisher zur Ausrüſtung ſeiner küppe gehörte, in Zukunft zu verzichten. 155 Ob die Zuſicherung gegenſeitiger Toleranz in g. Fraris nun wirllich gehalten wird, muß man abwarten. Eine iſſe Skepſis dürfte angebracht ſein. Dem Beiſpiel Bonns will . an auch in anderen Städten folgen. Die richtige Staatsgeſinnung Eine neue Reichskanzler⸗Rede Im Rahmen des 65. Katholikentages hielt heute(Dienstag) vor⸗ ver ag Reichskanzler Dr. Marx in einer Verſammlung des Volks⸗ 8 für die Katholiken Deutſchlands vor etwa 8000 Verſamm⸗ de Asteilnehmern eine viel beachtete Rede, in der er im Hinblick auf e Geſamtlage Deutſchlands u. a. ausführte: 15 vieles, was wir in den letzten Jahren im öffentlichen Leben üßſtänden zu bemerken hatten, läßt ſich daraus erklären, daß bei Fit eien Volksgenoſſen der Gedanke, ein Sta atspolk zu ſein und Ti der Gebundenheit an ein ſtaatliches Gemeinſchaftsleben auch chlen übernehmen zu müſſen, noch ſo wenig verbreitet und ver⸗ I worden iſt. 85 In der Tat iſt es ſo: Wie wenig finden wir den Geiſt wahr⸗ 0 85 Staatsgeſinnung in unſerem Volk vertreten. Man ſpricht .el vom Geiſt der Demokratie und freiheitlicher Geſinnung, aber „ einem wahren Geiſt der Demokratie und einer Zuſammen⸗ und de Banſchaftsarbeit verſpürt man ungemein wenig. Der Geiſt mitt Individualismus beherrſcht noch zuſehends die einzelnen unſeres Volkes. Ein Individualismus, der jeden Gemein⸗ fin aſinn ertötet und erſtickt. Erneuerung des Gemeinſchafts⸗ die 600 es muß eine vornehmliche Aufgabe all derjenigen ſein, denen gen flicht obliegt, für das Wohl des Volkes und des Staates zu ſor⸗ Dem zdüle Pflicht liegt aber gerade in der Zuſammenarbeit der lnen ratie nicht nur den Behörden ob, ſondern ſogar jedem ein⸗ 0 Staatsbürger. Unter Demokratie ſieht man allzuoft nur die der Staatsſtreich in Griechenland Dramatiſche Einzelheiten Paris, 24. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Lon⸗ Einzel elegramme, die hier eingetroffen ſind, enthalten intereſſante rabs beiten über die dramatiſche Verhaftung des Gene⸗ mit J. angalos an Bord des Kriegsſchiffes„Pergamos“. Das 8 Uhr ldampf gegen Süden ſteuernde Schiff kam etwa gegen „Leon⸗ abends den Verfolgern, die durch den ſchnellen Zerſtörer mos⸗ den General einzuholen verſuchten, in Sicht. Der„Perga⸗ dentent de aufgefordert, beizudrehen. Er vergrößerte jedoch im Schüſſ. ſeine Schnelligkeit, infolgedeſſen gab„Leon“ zwei um ſei ſe auf den Flüchtling ab, nicht um dieſen zu treffen, ſondern Auf 58 Kommandanten und ſeine Mannſchaften einzuſchüchtern. Der Zer„Pergamos“ wurde hierauf die weiße Flagge aufgezogen. offtzereltörer nahte ſich langſam, man merkte jedoch bald, daß die in d re und Mannſchaften des„Pergamos“ mit Granaten iht di änden auf dem Deck ſtanden, offenbar in der Ab⸗ zu be e Beſatzung des„Leon“ zu überraſchen und ſich ihres Schiffes fal9 ächtigen. Erſt als die Verfolger mehrere Gewehr⸗ Uderſta auf den„Pergamos“ abgaben, gab deſſen Mannſchaft den Athen and auf. General Pangalos wurde feſtgenommen und nach Auem deführt, wo er in die Zitatelle eingeſchloſſen wurde. Als das Aunrtiebil das Pangalos ins Gefängnis bringen ſollte durch das Die 7 der Flüchtlinge fuhr, wurde es von der Menge überfallen. Nur fgebrachte Bevölkerung verſuchte den General zu lynchen. Wie 5 Mühe gelang es den Wachen ihn in Sicherheit zu bringen. vor erlautet, wird der geflüchtete Diktator mit ſeinen Miniſtern Spitze zuenationales Gericht geſtellt werden, an deſſen die ſta Jilimon ſteht. Pangalos wird u. a. beſchuldigt, ſich gegen atlichen Geſetze vergangen zu haben. don elendere Aufmerkſamkeit widmet man gegenwärtig in Lon⸗ begenwä Haltung des Exkönigs Georg von Griechenland, der ſich ie grie rtig in Nordfolk aufhält. Man fragt ſich mit Intereſſe, oö aufri chiſchen Royaliſten nicht den Zeitpunkt für eine Wieder⸗ König tung der Monarchie für gekommen erachten. wallten zorg verweigerte zwar den Journaliſten, die ihn ausfragen mit en 0 Mitteilung. Aber man weiß, daß er ſich in Geſprächen keine 1. iſchen Freunden in dem Sinne geäußert hat, er habe zwar wenn nlichen Wünſche auf den Thron zurückzukehren, aber, nach At im Intereſſe des Landes liege, würde er jeden Augenblick hen zurückkehren. * Miniſ cuclaub des preußiſchen Miniſterpräſidenten. Der preußiſche Nelreten räſtdent Braun hat einen mehswöchentlichen Urlaub an⸗ Lehnhofk Die Vertretung hat als älteſter Miniſter Dr. am ff übernommen. — Erlangung größerer Rechte und Freiheiten, überſieht aber, daß die wahre Demokratie vor allen Dingen Pflichterfüllung verlangt von denen, die die Rechte eines freien Staatsbürgers erworben haben. Der Staat iſt nicht etwas Drittes und Fremdes, das Volk ſelbſt iſt der Staat und vom Willen des Volkes hängt das Wohlergehen des Staates ab. Es iſt nicht ſtaatsfördernd und national gehandelt, wenn man die beſtehende Regierung hämiſch kritiſiert und herunnterreißt, ſich aber weigert, mit Hand anzulegen, um den Wiederaufbau unſeres zu Boden geworfenen Staatsweſens zu fördern. National iſt es nicht, die Empfindungen derjenigen, die über die Einrichtung des Staates anderer Meinung ſind, durch höhni⸗ ſchen Spott zu verletzen, anſtatt, wie die Zeit der Not es erheiſcht, alles dies zurückzuſtellen und gemeinſam alle Kräfte anzuſpannen. National iſt es nicht, die mühſam aufgebaute Staatsordnung zu ſtören, anſtatt die nun einmal erreichte, einwandfrei zuſtande gekom⸗ mene Verfaſſung zu achten und vor jeder Verunglimpfung zu ſchüzen. Mag man über ihren ſachlichen Inhalt denken wie man will, es verrät keinen Sinn für die Pflichten des Staatsbürgers, wenn die einzelnen Berufsſtände kurzſichtig und eigenwillig lediglich ihre eigenen Intereſſen vertreten und Berückſichtigung verlangen, ohne dabei ſich zu fragen; kann die Wirtſchaftslage des eben erſt ſich mühſam von ſchwerem Fall wieder aufrichtenden Staates ſolchen Anforderungen gerecht werden? Staatsgeſinnung verrät es nicht, wenn der einzelne Staatsbür⸗ ger Forderungen an den Staat erhebt auf Leiſtungen, die er in nor⸗ malen geſunden Zeiten aufbringen könnte, ihnen aber in ſeiner gegenwärtigen ſchwierigen und äußerſt bedrohten Lage nicht gerecht werden kann. Der Staat hat wie jeder Individualismus, ein Recht auf Selbſterhaltung. Seien wir froh und dankbar, daß es gelungen iſt, die Ginheit unſeres Deutſchen Reiches aus dem tie⸗ fen Verfall, aus der ſchweren Not des Weltkrieges und der Revolu⸗ tion zu retten.“ Die Rede des Reichskanzlers wurde an verſchiedenen Stellen von lebhaftem Beifall unterbrochen, der ſich am Schluß zu einer gewal⸗ tigen Ovation für den Reichskanzler ſteigerte. Die kleinkalibrigen Sorgen U Berlin, 24. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der Reichsdienſt der Deutſchen Preſſe mitteilt, wird der Entwurf des neuen Geſetzes über Schußwaffen und Schieß⸗ bedarf einige wichtige Erweiterungen erfahren. Während bisher nur für die Führung von Schußwaffen auf öffentlichen Straßen ein Waffenſchein erforderlich ſein ſollte, wird nunmehr der Beſitz von Waffen überhaupt von der Erteilung einer Erlaubnis abhängig ſein. Auch Kleinkaliberbüchſen ſollen nicht ohne Waffen⸗ ſchein erworben werden dürfen. Außerdem wird die Führung von Kleinkaliberwaffen durch politiſche Verbände, ſowie das Abhalten von Schießübungen in militäriſcher Form verboten werden. Anſchlag auf einen Berliner vorortszug Berlin, 24. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf einen Vorortzug der elektriſchen Strecke Berlin—Bernau iſt geſtern abend kurz vor 11 Uhr ein Anſchlag verübt worden. Der Zug fuhr auf einen Haufen Schotter⸗ und Feldſteine, die quer auf die Schienen geſchüttet waren. Der ſchwach beſetzte Zug, der zum Stehen kam, wurde ſchwer erſchüttert. Vor der Maſchine fand man einen Haufen Steine, die von den nahen Feldern auf den Bahndamm geſchafft ſein mußten. Bei weiterer Unterſuchung des Bahndammes wurde eine gleiche Anhäufung von Steinen auf dem Nachbargleis gefun⸗ den. Mam vermutet daher, daß hier ein Verbrechen vorliegt. Denkſchriſt über Keichsſch'ffahrtsämter UEBerlin, 24. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Frage der Errichtung von Reichsſchiffahrtsämtern wird ſich demnächſt der Reichswaſſerſtraßenbeirat beſchäftigen. In einer ihm zugeleiteten Denkſchrift wird zur Begründung des Planes darauf hingewieſen, daß in der Reichsverfaſſung, ebenſo wie bei der Reichsbahn und der Poſt die Uebernahme der verkehrswichtigen Waſſerſtraßen in Eigentum und Verwaltung des Reichs vorge⸗ ſehen ſei. Nach vorläufiger Berechnung ſoll bei Durchführung der geplanten Reichswaſſerſtraßenverwaltung insgeſamt jährlich etwa 2,3 Millionen Mark erſpart werden können. Bekanntlich hatte unter Führung Preußens ein Teil der Län⸗ derregierungen gegen dieſe Abſicht der Reichsregierung proteſtiert. Das Reich hat jedoch in dem deshalb anhängig gemachten Verfah⸗ ren vor dem Staatsgerichtshof eine obſiegende Entſcheidung erlangt. Dder Gefangenenaustauſch mit Rußland ſe Berlin, 24. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie das„B..“ hört, hat noch in der vorigen Woche der Reichspräſident die Be⸗ gnadigung des Ruſſen Skobileffſki unterzeichnet. Der Frei⸗ laſſung der in Moskau gefangen gehaltenen Deutſchen ſtellen ſich aber offenbar, wie es ſcheint, noch allerhand„Formalitäten“ ent⸗ gegen. Das trifft beſonders auf zwei der Deutſchen zu, die noch in Moskau als Zeugen vernommen werden ſollen, da in ihrer Ange⸗ legenheit auch ruſſiſche Perſonen mitbeſchuldigt werden. Man darf wehl erwarten, daß die Reichsregierung Skobileff nicht eher in Freiheit ſetzt, bis auch die Garantie dafür gegeben iſt, daß die Sowjetregierung ihrerſeits den von ihr eingegangenen Ver, pflichtungen ktatſächlich im vollen Umfange nachkommt. Kleinkalibrige Torheiten Die Republik iſt wieder einmal in Gefahr! Und warum? Weil bei einem Teile der deutſchen Jugend, insbeſondere in Bater⸗ ländiſchen Verbänden, dem Schießſport mit klein⸗ kalibriger Munition gehuldigt wird.„Vorwärts“ und „Berliner Tageblatt“ im trauten Verein entblöden ſich nicht, keils dieſerhalb, teils außerdem ſogar das Geſpenſt eines Bürger⸗ kriegs heraufzubeſchwören. Das ſozialdemokratiſche Zentral⸗ organ bläſt höchſten Alarm, indem es auspoſaunt:„Der Klein⸗ kaliberſport der rechtsradikalen Verbände wächſt ſich täglich mehr zu einer inneren Gefahr für das Reich aus“ und das demokratiſche Berliner„Weltblatt“ ſtößt in dasſelbe Horn. Der Schlußſatz der ſozialdemokratiſchen Fanfare lautet bezeichnenderweiſe: „Dieſer Zuſtand iſt unhaltbar, und wenn nicht unbedingt eingegriffen und Ordnung geſchaffen wird, iſt das Reichsbanner einfach verpflichtet, zur Selbſthilfe zu greifen“. Der oberſte Häuptling aller Reichsbannerleute, Herr Oberpräſident Hörſing in Magdeburg, hat ſich denn auch beeilt, unter dem Jubel ſeiner An⸗ hänger zu erklären:„Was die anderen können, können wir auch!“ Gleichzeitig aber hat. wie das B. T. mitzuteilen weiß, der Vorſtand des Reichsbanners an die Reichsregierung die Frage gerichtet, ob die gegenwärtige Regelung des Waffenbeſitzes und des Waffen⸗ gebrauches nicht„eine ſchwere Gefährdung der Staats⸗ ſicherheit“ bedeute. Für die gewiß höchſt beträchtliche Zahl von naiven Leuten, die nicht einzuſehen vermögen, wieſo mit klein⸗ kalibrigen Sportbüchſen, mit denen man nach Spatzen und Nebelkrähen ſchießt, die Sicherheit des Staates gefährdet werden kann, hat das B. T. im Fettdruck die Belehrung zur Hand, daß man„mit dem leichten Kleinkalibergewehr auf 200 Meter Entfernung töten und auf 400 Meter noch ſehr erheblich verletzen kann“. Wobei fraglos auf das Wörtchen kann ganz beſonderer Nachdruck gelegt werden muß. Einen Menſchen auf größere Entfernung töten, kann man aber auch ſchon mit noch viel primitiveren Mitteln, als es die Klein⸗ kalibermunition iſt, z. B. mit einer Stein ſchleudernden Gummizwille, wie ſie als ein durchaus nicht ungefährliches Spielzeug bei der heran⸗ wachſenden Jugend beliebt iſt. Obwohl dies alles den ſozial⸗ und demokratiſchen Hütern des deutſchen Staates durchaus bekannt iſt und obwohl ſie ſehr gut wiſſen, daß außer unverantwortlichen und ohnmächtigen links⸗ und rechtsradikalen Schwätzern und Schwärmern kein ernſthafter Menſch auch in den ausgeſprochenen rechts ſtehenden Parteien mehr daran denkt noch denken kann, eine Republik, an deren Spitze ein Mann wie Hindenburg ſteht, mit der Waffengewalt von Kleinkaliberbüchſen zu ſtürzen, obwohl gerade in der letzten Zeit mit einer Beſtimmtheit, an deren Ehrlichkeit kein Zweifel erlaubt ſein darf, auch von maß⸗ gebenden Führern der Deutſchnationalen erklärt wurde, daß keinerlei Abſicht nach Ausſicht beſteht, die Monarchie wieder auf den Schild zu heben, obwohl, ſo ſagten wir, den Reichsbannerleuten und ihrer Preſſe dies alles bekannt iſt, ſchrecken ſie doch nicht davor zurück, mit jener ſchweren und alarmierenden Anklage aufs neue die Brand⸗ fackel des Unfriedens in das ſich ſo ſehr nach innerem und äußerem Arbeitsfrieden ſehnende Volk zu werfen.„Kann es, ſo fragt das B. T. in einem groß aufgemachten Artikel,„kann es unter ſolchen Umſtänden eine verantwortliche Staatsleitung zulaſſen, daß dieſen Verbänden, die aus ihren ſtaatsfeindlichen Abſichten und aus ihrem zielbewußten Streben nach der politiſchen Macht gar kein Hehl machen, Waffen für den Bürgerkrieg in die Hand ge⸗ geben werden“. Fühlen denn dieſe Herrſchaften gar nicht, wie ſie durch ſolche Alarmrufe und Unterſtellungen nicht nur ſelbſt höchſt lächerlich wir⸗ ken, ſondern auch förmlich dazu herausfordern, auch den Staat ſelbſt, die Republik, zur Zielſcheibe billigen Spottes zu machend... Sei dem, wie ihm ſei, ihr Vorgehen hat jedenfalls den gewünſchten Er⸗ folg gehabt. Herr Külz, der Reichsminiſter des Innern, der nach Angabe rechtsſtehender Zeitungen ſelbſt„ein begeiſterter Reichs⸗ bannermann“ iſt, hat prompt reagiert und nach einer vom ſozial⸗ demokratiſchen Preſſedienſt verbreiteten Meldung, an die Regierungen der deutſchen Länder eine Umfrage über ihre Erfahrungen mit dem Kleinkaliber⸗Schießſport gerichtet. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung ſoll(nach derſelben Quelle) zum Anlaß neuer reichsgeſetzlicher Beſtimmungen über den Kleinkaliber⸗ ſport genommen werden, eine Anfang September ſtattfindende Län⸗ derkonferenz ſoll ſich über alles nähere ſchlüſſig werden... Glück⸗ licher Staat, der in der heutigen Zeit, wo eine Welt zertrümmert und eine neue noch nicht wieder aufgebaut iſt, offenbar keine wichtigoren Sorgen kennt, als mit ſolch' großem Kaliber gegen Kleinkaliber anzurennen, als ſolche kleinkalibrige Torheiten zu be⸗ gehen. In gewiſſem Zuſammenhang hiermit ſteht die gerade jetzt wie⸗ der in linksſtehenden Blättern auftauchende Propaganda gegen die ſtudentiſchen Beſtimmungsmenſuren. Sie ſind ein Sport, wie jeder andere auch und jedenfalls einer, der an die Willenskraft und unerſchrockene Standhaftigkeit derer, die ihn pflegen, beträchtliche Anforderungen ſtellt. Unter den heutigen Umſtänden iſt die ſyſtematiſche Förderung ſolcher Tugen⸗ den zweifellos beſonders zu begrüßen. Dabei iſt die Ausübung dieſes nervenſtählenden Sportes mit den allgemein üblichen Schlägern im großen und ganzen durchaus ungefährlich. Wo gehobelt wird, flie⸗ gen Spähne und es geht deshalb auch bei der Schlägermenſur in der Regel ohne blutige Schmiſſe und Durchzieher nicht ab. Daß dabei ein Todesfall vorkommt, wie er ſich kürzlich in Verlin ereignet hat, iſt zwar ſehr ſchmerzlich, gehört aber zu den allergrößten Selten⸗ heiten. Bei der Ausübung anderer Sportarten, z. B. beim Auto⸗ ſport, ſind tödliche Unglücksfälle prozentual jedenfalls viel tauſend⸗ mal häufiger. Trotzdem hat anläßlich jenes Todesfalles das Reichs⸗ gericht in Leipzig jetzt erneut die ſtudentiſche Beſtimmungsmenſur als verbotenen Zweikampf erklärt. Da man im Alter und in Amt und Würden in der Regel anders denkt und urteilt, anders urteilen muß als in der Jugend, ſo iſt ſolche Verordnung, die von Männern ſtammt, die ausnahmslos ſelbſt einmal zur akademiſchen Jugend gehört haben, durchaus nicht verwunderlich, ſondern ganz 2. Seite. Nr. 388 Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Auguſt 1926 „in der Ordnung“. Auch der Schreiber dieſer Zeilen würde heute keine Neigung mehr verſpüren, ſich Kopf und Wange ſo zerhacken zu laſſen, wie er es als junger Fuchs ohne Wimperzucken hinnahm. Und doch möchte er die Erinnerung an jene herrliche Zeit der erſten Se⸗ meſter nicht miſſen, wo der Dreh⸗ und Angelpunkt aller Sorgen war, mit der blitzenden Klinge in der Fauſt auf der Menſur„ſeinen Mann“ zu ſtehen und damit(wie man damals glaubte), ſich ſelbſt und aller Welt zu beweiſen, daß man, wie auf dem Fechtboden ſo auch im Kampfe des Lebens ſtets unerſchrocken allen Anfechtungen Trotz bieten würde... Heute denkt man„natürlich“ anders, doch mie ſoll die Erinnerung an jenes klaſſiſche Erziehungswort ver⸗ löſchen....„Und ſagen Sie ihm, daß er, wenn er Mann ge⸗ 8 ſein wird, Achtung haben ſoll vor den Tdealen ſeiner Ju⸗ gend!“ Wir meinen deshalb, daß es das Kind mit dem Bade ausſchütten heißt, wenn ein bisher ſtillſchweigend geduldeter Zuſtand nun plötzlich Hals über Kopf ausgerottet werden ſoll und von allen deutſchen Ländern bei uns in Baden zuerſt der Miniſter des Innern die Polizeibehörden beauftragt hat, den Menſuren mit ganz beſonderer Aufmerkſamkeit nachzuſpüren und die Paukanten zur Be⸗ ſtrafung feſtzuſtellen. Im Hinblick auf den wie jeder Jugend auch der akademiſchen Jugend eigenen Oppoſitionsgeiſt, halten wir ſolches Vorgehen mit dem Polizeiknüppel für ſehr wenig glücklich. Man wird darin lediglich einen Eingriff in die akademiſche Frei⸗ heit, in die traditionellen Rechte der Studentenſchaft erblicken. Und warum dies alles, warum dieſe unnztige Verbitterung? Iſt etwa auch die Republik durch die ſtudentiſchen Menſuren in Gefahr? Die Meinung, daß hier wieder einmal„viel Lärm um nichts“ gemacht worden iſt, dieweil ungleich wichtigere Dinge verſäumt werden, hindert uns im übrigen nicht, gegen üble Uebertreibungen und Auswüchſe des Sportes jederzeit Front zu machen und, wie das geſtern ſo treffend auf dem deutſchen Katholikentage in Breslau ge⸗ ſchehen iſt, für planmäßige Förderung der Geiſtesariſtokratie auf Koſten der in heutiger Zeit höchſt ungeſund überhand nehmenden Bizepsplutokratie einzutreten. H. A. M. Verlängerung der landwietſchaftl chen Kredite Vom Reichsernährungsminiſterium wird mitgeteilt: Naſchden Verhandlungen, die das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft mit den zentralen Kreditinſtituten geführt hat, können Teile der in der Zeit während und unmittelbar nach der Ernte fälligen landwirtſchaftlichen Perſonalkredite auf ſpätere Monateprolongiert werden, um auf dieſe Weiſe in einem gewiſſen Umfange ein unerwünſchtes Zuſammendrängen der Fälligkeiten auf einen kurzen Zeitraum zu verhindern. Ins⸗ beſondere hat die Deutſche Nentenbank infolge von Maßnahmen, die pon ihr und der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt ſeit einiger Zeit getroffen worden ſind, die Nückforderungen auf die in dieſem Herbſt fälligen landwirtſchaftlichen Abwicklungskredite weſentlich ermäßigen können. Die Kreditvermittlungsinſtitute, die bereits entſprechende Mitteilungen erhalten haben, ſind hierdurch in die Lage verſetzt wor⸗ den, den Landwirten, welche die im Herbſt fälligen Abwicklungs⸗ kredite ganz oder teilweiſe nich tzurückzahlen können und zwar ins⸗ beſondere auch nicht aus erhaltenen Realkrediten, Erleichterung zu gewähren. Die Deutſche Rentenbankkreditanſtalt hat von einer Rück⸗ forderung von Perſonalkrediten für dieſen Herb ſtabgeſehen. Nur in den Fällen, in denen die Ablöſung der Wechſelſchuld durch ge⸗ währte Realkredite erfolgen kann, wird auch bei den Krediten der Deutſchen Rentenbankkreditanſtalt auf Abdeckung beſtanden werden müſſen. Nach den Erhebungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung iſt der landwirtſchaftliche Realkredit im erſten Halbſahr 1926 in ganzen um 600 Millionen, nämlich von 1,1 auf 1, Milliarden geſtie⸗ gen. Hiervon entfallen allein auf die Zeit von Ende März bis Ende Juni 500 Millionen, ſodaß wohl mit einer fortſchreitenden Um⸗ wondlung der landwirtſchaftlichen Schuld in länger befriſteten Real⸗ kredit gerechnet werden kann. Einer überſtürzten Veräußerung der Erntevorräte ſoll die mit Hilfe der Reichsbank und der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe ſowie der Getreidehandelsgeſellſchaft ge⸗ ſchaffene Lombardierungsmöglichkeit für Getreide entgegenwirken. Belgiſch⸗franzöſiſche Finanzbeſprechungen Paris, 24. Auguſt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Kabinettschef des belgiſchen Finanzminiſters Francquis Cutt hält ſich z. Z. in Paris auf, um an den Verhandlungen der Repara⸗ tionskommiſſion teilzunehmen. In gewiſſen Finanzkreiſen glaubt man, er werde ſeine Anweſenheit in Paris benutzen, um ſich mit einigen franzöſiſchen Miniſtern über franzöſiſch⸗belgiſche Finanz⸗ probleme zu unterhalten. 2 9 8 2 74 Noch einmal„Neue Sachlichken Das Schlagwort„Neue Sachlichkeit“ ö Mannheimer Gewächs, ſeit der gleichnamigen Ausſtellung in der. hieſigen Kunſthalle hat es jedoch ſeine anſteckende Wirtung im Kamf 5 jargon ausgeüdt und iſt ſchließlich ſogar nicht einmal vor der Tor⸗ heik verſchont geblieben, in die Erörterung muſikaliſcher Dinge hin⸗ eingetragen zu werden. Solche Schlagworte haben ihre Inkubations⸗ und Infektionsſtadien und wenn die Allgemeinheit ſchließlich da⸗ gegen immun geworden iſt, werden ſie durch andere Keimträger der Geſchmackserkrankungen abgelöſt. Deshalb ſollte ſich die Bekämpfung nicht eigentlich gegen einen einzigen dieſer Erreger richten, pielmehr ihre Wirkung in der Geſamtheit zu verhüten ſuchen. Dennoch wird es ſich zuweilen auch darum handeln, einige allzu bedenkliche akute Erſechinungen beſeitigen zu helfen. Aus dieſem Grunde brachten wir vor mehr als Jahresſriſt, am 27. Juli 1925 in Nr. 24¹ dieſer Zeitung einen Artikel:„Angerſtein und die neue Sachlichkeit“, in dem wir verſuchten, auf das Verderbliche des Schlagworts„Neue Sachlichkeit“ aufmerkſam zu machen. Von ſolchen, die ſich dabei betroffen fühlten, ſind die damaligen Aus. führungen inſofern falſch ausgelegt worden, als jene meinten, es ſei darin die Schutzmarke einer Ausſtellung auf eine Stufe mit der Tat des Maſſenmörders von Haiger geſtellt worden, trotzdem ausdrücklich betont wurde, daß ſich beides, die„Tat ohne Täter“ und die ſubjekt⸗ und ſeelenloſe„Neue Sachlichkeit“ nur gegenſeitig erhellt. Nun finden wir ſoeben eine Ergänzung der damals geäußerten Meinungen durch einen größeren Auſſatz, der von ilhelm Hauſenſtein vor zwei Tagen im„Hann. Kurier erſchien. Der bekannte Kunſtſchriftſteller hat ſeinen„Neue Sachlichkeit“ über⸗ ſchriebenen Artikel in Jorm eines Briefes abgefaßt, den er an einen, als Anhänger der„Neuen Sachlichkeit“ charakteriſterten Maler richtet. Er wendet ſich darin zunächſt gegen das Argument der „Entwicklung“, das man als Begründung des Heraufkommens einer „Neuen Sachlichm'eit“ anführen kann. Hauſenſtein ſchreibt: „Sie, ein Maler, dürften eigentlich überhaupt nicht mit Argumenten der Geſchichte, der„Entwicklung“ kommen! Sie müßten, um es gerade herauszuſagen, unbefangen ſein! Sie dürften Ihren eigenen Standpunkt eben den der Neuen Sach⸗ lichkeit, nicht entwicklungsgeſchichtlich begründen! Sie müßten es dem Hiſtoriker überlaſſen, die Enkwicklung, nachdem ſie abgelaufen ſein wird. Sie ſind Maler. Das bedeutet: von Argumenten entwicklungsgeſchichtlicher Art gänzlich unbelaſtet, müßten Sie aus der Fülle der Naivität, aus der reinſten Unmit⸗ telbarkeit der h6pferiſchen Triebe einfach Bilder malen, Bilder malen und noch einmal Bilder malen. Sie drfen. ſo ſcheint mir, gar nicht fragen, ob Ihre Malerei in der Reihe der Entwick⸗ dung einen legitienen(geſchichtsgeſetzlichen) Platz hat! O, ich will Ihre Bilder nicht ſchlecht machen. Ich habe Gefühl für Ihre 11— väterlichen Wohl oll iſt zwar nicht urſprünglich Ddie 65. Generalverſammlung der Katholiken Deuilſchlands ſandte nach Entgegennahme der vorgeſehenen Referate folgende Tele⸗ gramme an den Heiligen Vater, den Reichspräſidenten und den Erz⸗ biſchof von Mexiko: An Seine Heiligkeit Papſt Pius XI.:„Die 65. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands in Breslau, ge⸗ weiht dem König Jeſus Chriſtus, legt dem erhabenen Stellvertreter Chriſtis auf Erden, dem Heiligen Vater in Rom, das Geöbnis unver⸗ brüchlicher Treue und kindlichen Gehorſams zu Füßen und bittet ehrerbietigſt um den apoſtoliſchen Segen.“ Das Telegramm, das an den Reichspräſidenten ging, lautet folgendermaßen: liken Deutſchlands in Breslau begrüßt den deutſchen Reichspräſidenten mit dem Gelöbnis zum Reich und zur Mitarbeit an ſeinem Wieder⸗ aufbau. Dr. Horion, Landeshauptmann, Präſident.“ Das Telegramm an den Erzbiſchof von Mexiko hat fol⸗ genden Wortlaut:„Die 65. Generalverſammlung der Katholiken Deutſchlands in Breslau hat mit Schmerz und Entrüſtung von den ſchweren Verfolgungen Kenntnis genommen, unter denen die Katho⸗ liken Mexikos gegenwärtig leiden. In ſchmerzlicher Erinnerung an die Bedrückung, die wir deutſche Katholiken ſelbſt vor einem halben Jahrhundert im Kulturkampf erleiden mußten, verfolgen wir mit aufrichtiger Anteilnahme das Schickſal unſerer Glaubensbrüder. Wir flehen zu Gott, daß er die Leidenszeit der Katholiken Mexikos kürzt und baldigſt dem Rechte Sieg über Gewalt verleihen wolle. Möge dem edlen mexikaniſchen Volke bald ein vollkommener Friede zwi⸗ ſchen Staat und Kirche beſchieden ſein.“ * Die Tagung der kathol. Schulorganiſation Unter dem Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Marx trat die katholiſche Schulorganiſation zu einer ſtark beſuchten Verſamm⸗ lung zuſammen. Der Präſident des Katholikentages, Dr. Ho⸗ rion und Kardinal Bertram hielten Begrüßungsanſprachen. Reichskanzler Marx kam in ſeiner Rede auf die Not⸗ wendigkeit der baldigen Schaffung des in der Verfaſſung gefor⸗ dexten Reichsſchulgeſetzes zu ſprechen. Referate hielten dann Graf Franz Galen über„Katholiszismus und Schule“ und der ba⸗ diſche Landtagsabgeordnete Dr. Föhr⸗Freiburg über„Gewiſſens⸗ freiheit und nationale Einheit in der Schule.“ Hierauf wurde eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: Die Verſammlung erwartet, daß die Reichsregierung als⸗ bald den angekündigten neuen Entwurf zu einem Reichsſchulgeſez den parlamentariſchen Körperſchaften vorlegt. Ein Reichs⸗ ſchulgeſetz ſei für das katholiſche Volk nur annehmbar, wenn der Bekenntnisſchule vollſtändige Gleichberechtigung mit jeder anderen Schulart und volle Entwicklungsfreiheit in allen deutſchen Ländern gewährleiſtet würde. Der Religionsunterricht habe in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen der katholiſchen Kirche unter ihrer Leitung zu erfolgen. Der Pyäſident Graf Neipperg verlas das Ankworkſchreiben des Papſtes auf die Ergebenheitsadreſſe, die das Lokalkomitee ſchon vor einiger Zeit nach Rom gerichtet hat. Bei der Verleſung erhoben ſich die Teilnehmer der Verſammlung von den Plätzen. Das Antwort⸗ ſchreiben lautet: „Geliebte Söhne! Gruß Euch und apoſtoliſchen Segen! Mitt großer Freude erfüllt uns euer ergebenes Schreiben, das uns Nach⸗ richt brachte von der bevorſtehenden Abhaltung der 65. Generalver⸗ ſammlung der Katholiken Deutſchlands, die in Breslau ſtattfindet, jener Stadt, die in Glaubensinnigkeit und Ergebenheit gegen den apoſtoliſchen Stuhl ſicher keiner anderen nachſteht. Noch größere Freude aber bereitet es uns, zu erfahren, daß unter der Teilnahme und Führung eurer Viſchöfe die Angelegenheiten zur Behandlung beſtimmt ſind, die in der Not der gegenwärkigen Zeit die allerdrin⸗ gendſten erſcheinen. Dazu gehört ſicher wohl das Beſtreben, alle zum Gehorſam gegen das chriſtliche Geſetz zu bringen, als auch die vielfältigen Bemühungen, endlich einmal den Menſchen unſerer Zeit, die in heidniſche Sitten zurückſinken, Zügel cerzulegen. Nur auf dieſem Wege wird es gelingen, unter den Völkern das Reich Jeſu Chriſti zu errichten, der ja allein der Fürſt des heiß er⸗ ſehnten Friedens und Urheber jeglichen Glückes iſt. Es beſteht kein Zweifel, daß alle Guten, die ihre Kräfte in den Dienſt der Religion ſtellen und danach trachten, ſich um das Vaterland verdient zu machen, bereit ſind, ums mit ihrem ganzen Können zu unterſtützen. Darum, geliebteſte Söhne, die ihr mit dem Stuhle Petri auf⸗ innigſte verbunden ſeid, ſetzt mit Mut und Eifer das heilige Werk fort, das ihr begonnen habt. Gott ſelbſt, für deſſen Ehre ihr ſo un⸗ ermüglich tätig ſeid, wird euch ſicherlich dabei helfen. Wir aber, denen nichts erwünſchter iſt, als die Ausbreitung des göttlichen Reiches und der Triumph des katholiſchen Glaubens, ſpenden euren Beſtrebungen ein aufrichtiges Lob und den apoſtoliſchen Segen, den wir euch, geliebteſte Söhne, und allen Teilnehmern des Katholiken⸗ tegges von ganzem Herzen im Herrn erteilen; er möge euch ſein ein Vorzeichen eines alücklichen Ausganges und der Ausdruck unſeres Ns. 2 „Die 65. Generalverſammlung der Katho⸗ hat ſich eine ſchwere Vergiftungskataſtrophe ereignet. verletzt. polniſcher Senſationshunger eJ Berlin, 24. Aug.(Von unſ. Verliner Büro.) Ein dem Mar⸗ ſchall Pilſudſki naheſtehendes Warſchauer Blatt bringt unter der ſenſationellen Ueberſchrift„CEine große Spionage⸗ Af fa*e zugunſten Deutſchland“ eine Notiz, wonach ein Führer einer Spionagebande, die für Deutſchland arbeite, ein gewiſſer Szunſki verhaftet worden ſein. Szunfki habe enge Beziehungen zur deutſchen Geſandtſchaft in Warſchau unterhalten, von der er au Gelder für ſich und ſeine Gehilfen erhalten hätte. Zu dieſer Meldung, von der die übrige polniſche Preſſe nichts erwähnt, erklärt die„Tägl. Rundſchau“ mit aller Entſchiedenheit, daß die Verdächtigungen gegen die Warſchauer deutſche Geſandtſchaft jeglicher Grundlage entbehren. Letzte Meldungen Polifiſcher Aeberfall — Frankfurk a.., 23. Aug. Wie der Polizeibericht melde⸗ wurde Montag vormittag gegen 5 Uhr der Schriftleiter der nanonef, ſozialiſtiſchen Zeibung„Die Freiheitsfahne“, Wilhelm Hintze, Voge bergerſtraße 17, am Deutſchherrnkai von einer Polizeiſtreife ſch wer verletzt aufgefunden und nach dem Heiligkeit⸗Hoſpital gebracht: Hintze hat zwei Meſſerſtiche im linken Oberſchenkel und einen im linken Arm und am Kopf Verletzungen. Außerdem waren die Klei⸗ der zerriſſen und vollſtändig durchnäßt. Bei ſeiner Vernehmung durch Beamte der Polizei gab er an, daß er auf der Zeil von zwel Männern verfolgt worden ſei. Er ſei nach dem Domplatz gelaufen um hier ſeiner Verfolgung zu entkommen. Inzzwiſchen ſei die der Verfolger auf 15 bis 20 Mann angewachſen. An der Sta 10 bibliothek ſei er dann überfallen worden. Er habe ſich mit feu Stock gewehrt und einem der Angreifer ins Geſicht gebiſſen. 110 Leſſingdenkmal blieb dann Hintze bewußtlos liegen. Als er das 5 wußtſein wieder erlangt habe, ſei er im Main gelegen und an 17 5 Ufer geſchwommen(7) wo er ſofort wieder in Ohnmacht gefallen un 5 dann von der Polizeiſtreife aufgefunden worden ſei. Ein ge 0 Teil der Angreiſer ſoll nach Hintzes Angaben kommuniſtiſche Ab⸗ zeichen getragen haben. Hindenburg in Bad Mergentheim 1 751 Berlin, 24. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie die„B. 0 zu berichten weiß, wird Reichspräſident v. Hindenburg m Reichswehrminiſter Dr. Geßler und Generaloberſt v. See kt, während der großen Herbſtmanöver in Bad Me rgentheim Quartier nehmen. Todbringende Pilze 7Y Berlin, 24. Aug.(Von unſ. Berliner Bütro.) In dem evar geliſchen Kinderheim, St. Michael in Falkenberg in der b Von 19 Per⸗ ſonen, die nach einem Pilzgericht erkrankten, ſind 5 bereit! geſtorben, 3 Schweſtern befinden ſich in ſchweſter Lebensgefaht⸗ 6 Erkrankte ſcheinen die Vergiftung bereits überwunden zu haben. Der Reichsverkehrsminiſter in Schweden — Berlin, 23. Aug. Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne begib! ſich heute nach Schweden, um dort die elektriſchen Eiſenbahnen, ins? beſondere die Strecken Götheborg—Stockholm und die Riksgraenſen⸗ Bahn Luela-—Narvik zu ſtudieren. Bei dieſer Gelegenheit wird ſi der Miniſter auch über die ſchwediſchen Methoden der Energiever⸗ wertung, insbeſondere über die Waſſerkraftanlagen, unterrichten. Ballonunglück — Landsberg a.., 23. Auguſt. Der Fliegeroffizier und 30 ballonführer Hagge aus Lindau iſt am Sonntag vom Zeppelinbe Friedrichshafen aus mit dem Freiballon Friedrichshafen aufgeſner gen. Bei Landsberg am Lech wurde der Ballon von e 5 ſtarken Gewitter⸗Böe erfaßt und niedergedrückt. m. Ballon wurde an einen Baum geſchleudert. Hagge ſowie der fahrende Graf Baſſenheim und ein weiterer Fahrgaſt erlitt und mußte in das Krankenhaus eingelieſe werden. 0 1000 Mark Belohnung für den Weichenſteller Klusmann Aus Hannover wird gemeldet, daß der Weichenſteller Klus“ mann, der kurz nach der D⸗Zuakataſtrophe bei Meinerſen von Hannover kommenden Perſonenzug entagegenlief und denſe Un⸗ durch Lichtſianale aufhielt und dadurch weiteres unabſehbares glück verhütete, eine Belohnung von 1000 Mark erhalten hat. Zugunfall 2 — Mien. 24. Auguſt. Der Berliner Schnellzug B ie hatte am Sonntag in der Nähe der Station Sigmundsherberer einen Unfall. Infolge Heißlaufens der Lokomotive konnte les Zug ſeine Fahrt nicht fortſetzen. Eine Erſatzlokomotive ſich als zu ſchwach. Bei dem Verſuch, den Zug in die Sladen zurückzuziehen, ſprang die Lokomotive plötzlich an. Die Reiſeſcht wurden durcheinander gerüttelt und fünf Perſonen le! 22 b W De Bilder, ſehe Schönheiten darin. Das ſoll Ihnen wieder und wie⸗ der beſtätigt ſein. Allein, ich ſehe auch elwas anderes darin, und dies andere ſchwücht mein Vergnügen an Ihrer Leiſtung und an der Leiſtung Ihrer Kameraden ab. Dies andre: es iſt ein Zug von hiſtoriſchenm Doktrinarismus, von hiſtoriſcher Theorie. Man fühlt es Ihren Bildern an, daß ſie, die Bilder, wiſſen, in welchem Maß ſie nach dem Geſetz hiſtoriſcher Entwick⸗ lung berechigt ſind! Dies aber ſollte den Bildern nicht ange⸗ ſehen werden können. Die ſtarke Kunſt bricht aus ſich ſelbſt her⸗ vor. Die ſtarke Kunſt iſt in einem wunderbaren Maße un⸗ wiſſend, ja ahnungslos; ahnungslos gegenüber ihrem eigenen entwicklungsgeſchichllichen Stemdort! Ich muß nun wohl oder übel ſehr aufrichtig fortfahren. Wiſſen Sie, wie Sie mir vor⸗ kommen? Wie ein faſt allzu umſichtiger Kunſthiſtoriker, der die Winkelzüge der Weltgeſchichte durchſchaut und nach dem Geſetz, das auf die Theſe die Antitheſe folgen muß, mit einiger Sicherheit dem Expreſſionismus ſeine Ablöſung durch die Neue Sachlichkeit vorausſagen kann— und der es am Ende unternimmt, im Be⸗ wußtſein von der Zuverläſſigkeit dieſtr geſchichtsphiloſophiſchen Spekulation das Malen anzufemgen! Das Malen eben im Sinne der neuen Richtung, der Neuen Sachlichkeit! Die Neue Sach⸗ lichkeit: iſt ſie nicht in der Tat faſt ein Kunſt⸗ häiſtoriker⸗Stichwort, auf die der nach tauſend Jahren Kunſtgeſchichte begreiflicherweiſe ein wenig geſchwächte Inſtinkt der Künſtler zu dank⸗ bar reagiert?“ Nach dieſer hinreichenden Charakteriſierung des verderblichen Schlagworts, zeiat Hauſenſtein deutlich deſſen Wirkung auf. Das Kennzeichen der echten, ſtarken Kunſt ſieht er, wie ſeder, der ſich noch einen Sinn dafür bewahrt hat. in der ehrfürchtia⸗ſchöpferiſchen Einfalt. „Der Einfalt! Nun, werden Sie zu mir ſagen: wie ich den Bildern der Neuen Sachlichkeit die Einfalt beſtreiten könne? Ge⸗ mach. Ich ſehe dieſe Bilder vor mir: ſie ſind ſozufagen kindlich: ſie beſcheiden ſich. Ja— dies eben iſt es. daß ſie ſich beſchei⸗ den! Die Bilder wiſſen, daß ſie es tun. Die Naivität dieſer Bilder iſt eine zurückerworbene Naivität, keine urſprüngliche. Sie müſſen mich ſagen laſſen, daß dies nicht erfreulich iſt. Ich habe Ihnen geſtanden, daß ich die Nazarener liebe: aber ich verhehle mir nicht das Erzwungene nazareniſcher Naivität, an einigen Stel⸗ len wenigſtens, oder das Bewußte jener Naivität. Was iſt aber eine bewußte Naivität? Die Aufhebuna ihrer ſelbſt. Wenn es ſich nun am grünen Holz ſchon ſo verhält, wie maa es dann mit dem— verzeihen Sie: ſo viel dörreren unſer Tage ſein? Ach, lieber Freund, die Kunſt unſerer Tage iſt in ein Malen von Ana⸗ logien hineingeraten. Man ſtimmte ſich auf die Gotik. Man ſtimmte ſich auf das romaniſche Vorbild und auf die Neger. Ana⸗ logien über Analogien! Der Maler nahm die Bildung eines 5 Küunſthiſtorikers an, und an den Wänden des Ateliers hingen Waf tographien aller denkbaren Werke unmittelbarer Zeitaltet aber die Nazarener berief man ſich vielleicht nicht ausdrücklich— die neue Naivität war doppelt bewußt..“ füh⸗ Und damit kommt Hauſenſtein zum Kern ſeiner Aus rungen:.„ Sathe Man muß nun weiterfragen: hat man denn jetzt„die Soung ins Bild gefafſt? Geſtern vroklamierte man die Ueberwind hal der Sache. Heute ruft man die Sache zurück. Es ſei Abahen man denn„die Sache?“ Ich fraae es dringend! Darf ich 0 die meinen Eindruck ſagen? Mir ſcheint: man hat nicht ſo ſehg an Sache ſel bſt als wie eben die— Neue Sachlichkeitz ſau⸗ malt nicht Sachen, ſondern den neuen Grundſatz der 750 12 ration des Sachlichen. Sie verſtehen den Unterſchied, nicht! nicht Nicht die Dinge ſelbſt erſcheinen im Bilde— ich will ſagen er⸗ die künſtleriſchen Bilder der Dinge erſcheinen: ſondern ches ſcheint— der„Verismus“. Alſo ein Theoretif der ein Grundſatz anſtatt der leiblichen Fülle Dinge alſo ein Schema an Stelle des Körvers der Dingeegen Soweit die arundſätzlichen Einwände Haufenſtein fſpe⸗ die„Neue Sachlichkeit“: er ergänzt ſie durch das Eingehen 0 ihre zielle Erſcheinungen. die man entſtellenderweiſe mit dem 9 Zu⸗ bedeutenden Kunſtwerke gar nicht anwendbaren Schlaaworte ⸗ Er⸗ ſammenhang gebracht hat. Das Weſentliche an Hauſenſteigh ſenez örterungen ſcheint uns der Hinweis darauf zu ſein, wie dur totes Schlagwort aus dem lebendigen künſtleriſchen Sichregen Evunkten Schematiſieren wird. Das ſtimmt von ganz anderen. Geſichtse eben aus mit unfern vorjährigen Ausfüß rungen überein. inſoferſ ſeder jenes Schematiſieren die urſprünglichen, gefühlsmäßigen Kräfte etä⸗ freien, von keinem Doktrinarismus gehemmten künſtleriſchen mals. tigung unteraräbt.„Jetzt handelt es ſich darum“, ſagten wi gewer⸗ „ob die künſtleriſche Tendenz dahin oeht. die Sache als Sache 9 tet und genommen zu ſehen, oder ob ſie das eſgene Le zätia geben will. der ſich als Träger jenes künſtleriſchen Strebeſe und füblt. Klammert er ſich an die Sache, ſieat dieſe über Geſten Be⸗ Eigenſeele. kommt hierzu die in einem andern, höchſt modern eun⸗ reich liegende Oriainalitätsſucht, dann ſind die beſten e jenes gen da für die neue Sachlichkeit.“ So glaubten wir die Wurde Schlaa⸗ künſtleriſchen Verhaltens aufdecken zu können, das zu denn rungen wort geführt hat. Der Sinn von Haufenſteins Ausfühteſcen. geht dahin. den Einffuß dieſes Schlaaworts als Proaramm zn künſt⸗ So müſſen ſich beide Meinungen in der Wertung der le 175 de leriſchen Imvulſe treffen:„. die unmittelbar mir, ſaat Kraft mächtiger Inſtinktel dies iſt alleazene Hauſenſtein. Nehmen wir noch die künſtleriſche echten hinzu, ſo haben wir die eigentlichen Vorausſetzungen echt aus Kunſtwerks, das ſein Leben vom Göttlichen empfänat un Dr. K. den äſthetiſchen Irrtümern eines Ausſtellungsbatalogs. Dienstag, den 24. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 388 Baden und die Neichsmarine Es war ein ſchöner und kluger Brauch der früheren Kaiſerlichen Marine, durch die Namengebung an ihre Schiffe die einzelnen b undesſtaaten, die ja alle ihr Mannſchaftskontingent für die Flotten⸗ eſatzung ſtellten, mit der Kriegsflotte zu verbinden. Das badiſche and war nach der Reichsgründung nächſt Preußen das erſte, das ſo mit der Marine verknüpft wurde, indem bereits 1872 eine chmucke Glattdeck⸗Korvette auf den Namen der Großher⸗ dogin„Louiſe“ getauft wurde. Die„Louiſe“ hat volle 25 Jahre nenſt in der Marine getan, zunächſt als Auslandskreuzer, ſpäter als Schulſchiff. Im Jahre 1880 folgte eine Panzerkorvette mit dem Namen„Baden“, die lange Zeit zum eiſernen Beſtand r Kampfflotte gehörte, und 1901 ein neues und größeres Linien⸗ iff, das auf den Namen„Zähringen“ getauft wurde und 5 noch im Weltkrieg Verwendung fand. 1912 erhielt dann ein bioderner und ſchneller Kleiner Kreuzer den Namen der adiſchen Hauptſtadt„Ka rlsruhe“, der im Weltkriege— nach⸗ em das Schiff kurz vorher die oſtamerikaniſche Station bezogen hatte 15 durch die erfolgreichen Kreuzerfahrten im Atlantiſchen Ozean, dann 5 auch durch das tragiſche Ende dieſes Schiffes weltbekannt ge⸗ orden iſt. Auf den gleichen Namen wurde 1916 ein Erſatzbau 5 arlsruhe“ getauft, der ſein Ende in Scapa Flow fand. 1913 das neue Großkampfſchiff„Markgraf“ dazu be⸗ 5 5 85 bei ſeinem Stapellauf die Tradition der Verflechtung adiſcher Intereſſen mit der Kriegsmarine zu übernehmen. Der ſta arkgraf“ hat in der Skagerrak⸗Schlacht ſeinen Mann ebenſo ge⸗ bitt en wie in allen weiteren Unternehmungen der Flotte bis zum in eren Ende, das nach der Revolution auch ihm die Internierung ru Seapa⸗Flow und dort den Untergang brachte. Aber mit„Karls⸗ 55 und„Markgraf“ ſank in jener Bucht auch das neue Groß⸗ fl mypfſchiff„Baden“, das in der zweiten Kriegshälfte Flotten⸗ aggſchiff geworden war und mit ſeinem Schweſterſchiff„Bayern“ zabeſte und ſtärkſte darſtellte, was die deutſche Flotte an Linien⸗ hiffen je beſaß. eini enn von den früheren Beſtänden her nun auch heute noch deutſche Bundesſtaaten mit ihren Namen in den Liſten der iſ Reichsmarine enthalten ſind und in der Front Dienſt tun, ſo 1 les bezüglich Badens nicht mehr der Fall. Wohl aber dienen alt heute noch die alte Panzerkorvette„Baden“ von 1880 und das Flot Linienſchiff„Zähringen“ dem Dienſtbetrieb in unſerer jetzigen Ne als Zielſchiffe. Dieſe Zielſchiffe ſind zwar keine Kriegs⸗ ffe im eigentlichen Sinne des Wortes mehr, beſitzen aber gleich⸗ ihren hohen Wert für die Schießausbildung unſeres Marine⸗ Wenn ſich im laufenden Marineetat die Bewilligung eines alte en Betrages von 1,3 Millionen Mark für die Errichtung eines 77 70 Panzerſchiffes zum ferngelenkten Zielſchiff zeigt, ſo erweiſt Perd dieſer verhältnismäßig hohe Betrag die Wichtigkeit der Ver⸗ die dund von Zielſchiffen und im vorliegenden beſonders von ſolchen, nüht urch Fernlenkung als ſelbſttätig manövrierfähiges Zielobjekt be⸗ werden können. Nicht nur für die Ausbildung des Schützen ifs natürlich ein bewegtes, plaſtiſches Ziel in richtiger Kriegs⸗ Sch Sgeſtalt weſentlich wertvoller und lehrreicher als eine einfache 1 ee ſondern auch für die Beurteilung der Munitionswirkung r die Beobachtung der Einſchläge von höchſter Bedeutung. alte„Baden“, die der neuen Reichsmarine bereits ſeit Jahr und als Zielſchiff dient, iſt freilich nicht fernlenkbar, ſondern kann nur 5 ſtillſegende oder langſam in einer Richtung geſchleppte Scheibe gefütdet werden. Die„Baden“ iſt zu dieſem Zweck mit Kork ſonde lt, ſodaß ſie, wenn ſie getroffen wird, nicht völlig verſinkt, kansern immer wieder gehoben, gedichtet und neu verwandt werden in d Neuerdings iſt nun auch die alte„Zähringen“ als Zielſchiff do 55 Dienſt der Schießausbildung der Marine geſtellt worden, je⸗ baut 2 Fernlenkeinrichtung auch auf ihr bisher noch nicht einge⸗ den. Ften ſeltſamer Zufall iſt es, daß auch die neue„Baden“, das von deflagaſchiff der letzten Kriegszeit, nachdem es in Scapa Flow Flo en Engländern gehoben worden war, von der britiſchen dwiſchene als Zielſchiff verwandt wurde, wobei es in⸗ Wenn 0 wahrſcheinlich ſeinen endgültigen Untergang gefunden hat. Aimählicen die Reichsmarine in ihrem langſamen Wiederaufbau jetzt wie 12 wieder neue Kreuzer erhält, ſo iſt anzunehmen, daß, ſo zungs an dem erſten Kreuzerneubau nach dem Kriege den erinne⸗ Neweichen Namen„Emden“ gab, ſicher auch einer der weiteren auten den Namen„Karlsruhe“ erhalten wird zur getan rung an die erſte„Karlsruhe“, die dem Feinde ſoviel Schaden als 9 hat und deren Beſatzung ſo mutig dem Tode ins Auge ſchaute, daz 4. November 1914 eine Exploſion mitten auf dem Ozean Aandsshiſf in zwei Teile zerriß. Die Verknüpfung des badiſchen bi 85 mit dem Gedanken deutſcher Seegeltung wird alſo beſtimmt n wenigen Jahren wieder aufleben, ebenſo wie das badiſche aſcha jetzt ſchon wieder nicht wenige ſeiner Söhne zu dem chaftsbeſtand der neuen Reichsmarine ſtellt. N. U nne Ein Wiederfinden 8(Von unſerem Pariſer Vertreter) daß dehrieb nicht unlängſt ein Unverſitätsprofeſſor, Telle; franzöſiſche Regierung durch den Verkauf eines minimalen er n köArchives Nationales“ rund eine halbe Milliarde Dollar Aermaff önnte? Der Amerikaner hat nicht übertrieben. Die Pa⸗ uſſicht en, die ſeit mehr als dreihundert Jahren unter ſtaatlicher werde geſammelt und in ungeheuren Regiſtraturen katalogiſiert anſtalten enthalten wahre Schätze. Die„Archives Nationales“ ver⸗ ſtel Mobeder Ausſtellungen, noch verſuchen ſie, durch Zeitungs⸗ Aums aufp nographien die Aufmerkſamkeit des internationalen Pub⸗ ſeaegenhef ſich zu lenken. Der ausländiſche Gelehrte findet ſelten gewen, Dokumente der„Archives Nationales“ zu ſtudieren; f mmluuhrt die Nationalbibliothek, von anderen bedeutenden ſeft ſich ſden abgeſehen, hinreichendes Material. Um ſo mehr ver⸗ 0 en Liſt er franzöſiſche Geſchichtsſchreiber in die ſchier unerſchöpf⸗ chlungenzen der Staatsarchive, um Genealogie zu betreiben, die ver⸗ 50 uſpür Linien alter Geſchlechter klarzulegen, dunklen Prozeſſen lühren 5 und Rechtsfälle zu unterſuchen. Aus der Provinz ſüben Erbſ meiſten Fäden in die Nationalarchive. Da von ſämt⸗ ur die ſchafts⸗ und Kaufakten provinzialer Liegenſchaften Kopieen le ronolochives angefertigt werden müſſen, ſo laſſen ſich ſtets gen und zogiſchen Zuſammenhänge herſtellen; Urkunden, die in Kir⸗ 1 alrieen aufbewahrt werden, 5 durch Revolutionen, itenſticke Vernichtung anheim, doch Abſchriften aller wichtigen * findene ſind in dem alten Hauſe der Rue des Francs⸗Bourgeois iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Archive eine grandioſe, ſagen, unſchätzbare Autographenſammlung darſtellen. roße Männer ſind dort in handſchriftlichen Dolumen⸗ und 1 Man braucht bloß die Regiſter der Jahre 1790, XV 805 durchzublättern, um feſtzuſtellen, daß von Lud⸗ Napoleon I. ſämtliche Männer des Königtums, der vert des erſten Kaiſerreiches zumindeſt mit einer Unter⸗ 0 deten ſind. Jeder franzöſiſche Soldat, der unter dem fe imgeblaſen kämpfte, iſt— auf Grund der Abſchrift ſeines Rekru⸗ läligung tes— nachzuweiſen. Privatgelehrte, die mit der An⸗ aſſig dieſe Familienchroniken betraut ſind, durchſtöbern unab⸗ hrächtige ſe eglorreichen Epochen“, um ihren Auftraggebern eine generalogiſche Darſtellung zu liefern. den J**.*. n 8 ſich en lückenhaften Liſten der Opfer des Baſtilleſturmes fin⸗ Göſter 15 erſten Male) Namen deutſcher Revolutionäre. Die landruck. Ei Revolution von 1830 machen einen internationalen ad, Piemon gutes Drittel der Opfer ſtammte aus Polen, Deutſch⸗ ont, Griechenland, Irland. Die mächtigſte Totenliſte ſiern ihre Wohnung verbracht werden. Wirtſchaſtliches und Soziales Lockerung der Zwangswirtſchaft für Wohnungen und Geſchäftsräume Nach Reichs⸗ und Landesrecht iſt vor kurzem eine Lockerung der Zwangswirtſchaft für Wohnungen und Geſchäftsräume einge⸗ treten.— Zugleich iſt aber auch eine neue Strafbeſtim⸗ mung— 8 49a des Mieterſchutzgeſetzes— ergangen. Hiernach wird Wucher mit Räumen mit Geldſtrafe oder mit Gefängnis be⸗ ſtraft. Dieſes Wuchers macht ſich ſchuldig, wer für mietweiſe oder auf Grund eines ſonſtigen Rechtsverhältniſſes überlaſſene Räume oder im Zuſammenhang damit für ſich oder einen anderen einen Mietzins oder eine ſonſtige Vergütung fordert, annimmt oder ſich verſprechen läßt, die unter Berückſichtigung der geſamten Verhält⸗ niſſe als unangemeſſen anzuſehen ſind. Hierunter kann alſo auch das Zahlen von Abſtandsgeldern oder Aufgeld fallen. Ebenſo wird beſtraft, wer für die Vermittlung eines Rechtsgeſchäftes der erwähnten Art eine Vergülung fordert, annimmt oder ſich ver⸗ ſprechen läßt, die unter Berückſichtigung der geſamten Verhältniſſe als unangemeſſen anzuſehen iſt. Beſtrafung tritt nicht bloß bei vor⸗ ſätzlicher. ſondern auch bei fahrläſſiger Zuwiderhand⸗ lung ein. Städoͤtiſche Nachrichten Marktverkehr mit vieh Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf den 36 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deuſchlands im Juli 99 502(im Jumi 103 779) Rinder, 117 029(128 731) Kälber, 111248 (113 621) Schafe, 313 892(332 784) Schweine zugeführt. Gegen⸗ über dem Juni haben alſo die Zahlen bei allen Viehgattungen einen Rückgang erfahren. Bei den Rindern hatte Berlin den größten Antrieb mit 14452 Stück; dann ſolgen Hamburg mit 9 079, München mit 7721, Frankfurt a. M. mit 5454, Mann⸗ heim mit 5178, Köln mit 4615, Nürnberg mit 4569, Stuttgart mit 4021, Breslau mit 3816, Lübeck mit 3732, Chemmitz mit 2708, Dresden mit 2631, Dortmund mit 26905, Magdeburg mit 2542, Elberfeld mit 2404. Leipzig mit 2354, Mainz mit 2326, Hannover mit 1737, Königsberg mit 1562, Kiel mit 1427. Würzburg mit 1421, Eſſen mit 1300, Augsburg mit 1279, Stettin mit 1221, Karlsruhe mit 1220, Coblenz mit 1200. Zwickau mit 1181, Wies⸗ baden mit 1037, Bremen mit 1017, Caſſel mit 716. Düſſeldorf mit 704, Huſum mit 682, Plauen i. V. mit 476, Krefeld mit 440, Barmen mit 412 und Aachen mit 263. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehmarkt aufge⸗ triebenen Kälber betrug im Juli 3894(im Juni 3060), die der Schafe 274(229) und die der Schweine 10 146(8483). Dem Mannheimer Schlachthof wurden im Juli 1717 Rinder (gegenüber 1468 im Jumi) zugeführt; ferner 2784(2249) Kälber, 234(184) Schafe und 5615(4490) Schweine. Wieder ein pilzarmes Jahr In der zweiten Auguſthälfte und im September ſind vor eini⸗ gen Jahren gewöhnlich vielerlei Speiſeſchwämme auf den Markt gebracht worden, am meiſten der Pfifferling und der Stein⸗ pilz. Erſtrer iſt auch heuer reichlich vertreten. Von letzterem war bis jetzt auffallend wenig zu ſehen. Die Händler, die ſie ſonſt meiſt aus dem Schwetzinger Gebiet in Menge hierherbrachten, ſagen, es komme gegenwärtig alles ſchon ganz madig und unbrauchbar aus dem Boden. Auch in dem früher ſo pilzreichen Gebiet zwiſchen Weinheim und Waldmichelbach herrſcht heuer Pilzarmut. Man findet dort faſt gar keine Steinpilze und auch andere Speiſe⸗ ſchwämme laſſen vergeblich auf ſich warten. Im Herbſt hat der Steinpilz eine zweite Erſcheinungszeit. Es beſteht aber wenig Hoffnung, daß er heuer maſſenweiſe auftritt. Wahrſcheinlich iſt das Mnzel der meiſten Pilzarten, dieſes aus zarten, meiſt weißen Fäden gebildete reich verzweigte Geflecht, aus dem ſich die Schwämme ſonſt entwickelten, vor zwei Jahren durch die Witterung ſtark geſchädigt oder gar vernichtet worden. Sollte man da nicht Frankreichs Beiſviel nachahmen und auch den Steinpilz künſtlich ziehen wie den Egerling(Champignon)? In Eichenwäldern be⸗ gießt man den Boden mit Waſſer, in dem Steinpilze gekocht wor⸗ den ſind. Dadurch gelangen Pilzporen in die Erde, aus denen ſich das Myzel entwickelt. In hieſigen Anlagen ſieht man jetzt hie und da Egerlinge. Aber auch ſie kommen ſchon zerfreſſen aus dem Boden.—5 A... E Freſwillig aus dem Leben geſchieden iſt heute morgen ein von ſeiner Frau getrennt lebender Erwerbloſer, der in der Uhlandſtraße von ſeiner Wirtin in ſeinem Zimmer erhängt aufgefunden wurde. *Schwerer Skurz. Geſtern abend ſtürzte in einer Wirtſchaft in. R4 ein 24 Jahre alter Zimmergeſelle beim Transport eines Bier⸗ faſſes die Kellertreyve hinunter. Innere Verletzungen erforderten ſeine Ueberführung in das Allgemeine Krankenhaus. *Ausgerutſchl. Geſtern mittag rutſchte in der Breiteſtraße auf dem Gehweg vor dem Hauſe U 1, 8 eine Frau aus und fiel zu Bo⸗ den. Wegen ſtarker Schmerzen im Fuße mußte die Verunalückte in hoher Band dar, in den die 15 356 Opfer der Revolution von 1848 eingetragen ſind. Auf dem letzten Blatte hat der Schreiber ein Schiff gezeichnet, auf dem es von Menſchen wimmelt; das ſind die Verbannten und diejenigen, die freiwillig über den Ozean ins Exil zogen. Daxunter ſteht, in kalligraphiſchen Windungen, das Wört⸗ chen:„Finn **. Der Beamte, mit dem ich den Rundgang durch die Räume der „Archives Nationales“ machte, erzählte mir folgende Geſchichte: „⸗Im Mai dieſes Jahres ſprach ein Deutſcher namens Grüner in der Direktion der„Archives Nationales“ vor, um in die Totenliſte der Revolution von 1848 Einſicht zu nehmen. Der Herr wurde mir zugewieſen. Ich fragte ihn, weshalb er ſich der Mühe unterziehen wolle, die eng beſchriebenen, teilweiſe vergilbten Blätter zu leſen — er hatte mir nämlich geſagt, daß er die Abſicht habe, dies zu tun—; darauf ewiderte er:„Mein Urgroßvater, ein Magdeburger, machte die Revolution von 1848 mit. Er kämpfte am 26. Juli im Faubourg Saint Antoine, wurde dort ſchwer verwundet und als gefallen gemeldet. In Wirklichkeit gelang es ihm, ſich im Hauſe ſei⸗ nes Arbeitgebers, eines Möbeltiſchlers, zu verbergen. Die Tochter dieſes Tiſchlers, ein zwanzigjähriges Mädchen, liebtie meinen Ur⸗ großvater und verbarg ihn acht Tage in ihrem Zimmerchen. Sie flüchtete mit ihm nach Deutſchland. Im September 1849 heiratete ſie in Halberſtadt. Vor zwei Jahren, 1924, erhielt ich von einem Verwandten alte Familienpapiere; ich fand darunter Aufzeichnungen und Brieſ haften meines Urgroßvaters, der ſich ſpäter mit dem fran⸗ zöſiſchen Möbeltiſchler, ſeinem Schwiegervater, ausgeſöhnt hatte. Ich möchte den Namen des Arbeitgebers meines Urgroßvaters aus⸗ findig machen, um ſeinen Nachkommen einen Beſuch abzuſtatten.“ „Ein ſeltſamer Einfall, nicht wahr?“, bemerkte der Beamte, „aber es kommen hier die ſonderbarſten Geſchichten vor. Man wundert ſich eigentlich über nichts mehr. Fahndete doch kürzlich eine Dame nach Akten, die beweiſen ſollen, daß ſie eine legitime Tochter der Maria Antoinette wärel Der deutſche Beſucher ſand bei uns die denkbar freundlichſte Unterſtützung. Wir fanden tatſächlich den Namen des Magdeburger Tiſchlergeſellen in den Liſten; mit Hilfe der angegebenen Adreſſe konnten wir feſtſtellen, welchen Namen der Möbeltiſchler trug. Die Mairie dieſes Arrondiſſementz lieferte alle weiteren Angaben, ſo daß der Deutſche— zehn Tage nach ſeiner Ankunft in Paris ſeinen— etwas weitläufigen Verwandten einen Beſuch abſtatten konnte, ſo, wie er es ſich gewünſcht hatte. Als er, vor ſeiner Abreiſe, noch niemal zu mir kam, erzählte er mir einiges über ſein Erlebnis.„Die guten Leute bewahren das Andenken ihres Vorfahren, der im Faubourg Saint Antoine eine Tiſchlerwerkſtatt hatte, in Ehren. Sie zeigten mir ſein Porträt und teilten mir mit, daß mein Urgroßvater ein vor ſeiner Verehelichung und gediegenes Beiprogramm ergänzt den neuen Spielplan. ſtellt ein durch Eiſenklammern zuſammengehaltener, etwa manns⸗ Der Mord in der Schimperſtraße Trauerfeier für Ludwig Palmer Heute vormittag halb 12 Uhr fand auf dem Friedhof eine ſchlichte Trauerfeier am Grabe des auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben ge⸗ kommenen Ludwig Palmer ſtatt. Trotzdem von dieſer Feier nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen war, ſand ſich doch eine um dieſe Zeit ſonſt nicht wahrnehmbare Zahl Menſchen ein. Die Feier ging in aller Stille vor ſich. Schweigend wurden zu den ſchon reichlich vorhandenen Blumenſpenden weitere Kränze niedergelegt, ſo u. a. von der Rheiniſchen Ereditbank, von der Spinozaloge und von der Ortsgruppe Mannheim des Schweizervereins Helvetia. Am Grabe hatten die Angehörigen des Ermordeten, Gattin, Mutter und Schweſter, auf Stühlen Platz genommen. In einiger Entfernung ſtanden Beamte und Beamtinnen der Rheiniſchen CEreditbank. Pater Ullrich von der Bonifatiuskirche ſprach die Gebete und ſegnete das Grab ein. Darauf ſprachen die anweſenden Herren den Leid⸗ tragenden ihre Teilnahme aus, womit die kurze Feier ihr Ende fand. Hiermit dürfte auch allen unmöglichen Gerüchten über die Leiche Palmers endlich Einhalt geboten ſein. W. R. *Frequenz der ſtädtiſchen Krunkenanſtalken. Am 14. Auguſt befanden ſich in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 899 Kranke(440 männliche. 439 weibliche) und zwar im Krankenhaus 758, im Spital für Lungenkranke 109, im Geneſunasheim Neckargemünd 32. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 252 in der medizi⸗ miſchen Abteilung, 260 in der chiruragiſchen Abteilung. 96 in der aynä⸗ kologiſchen Abteiluna, 58 im Säualinaskrankenhaus, 71 in der der⸗ matologiſchen Abteilung, 16 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke und 5 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 14. Auguſt 1925 die Zahl der Kranken 1009(476 männliche, 533 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Krankenanſtalten am 14. Auauſt 1926 110 Kranke(36 männliche. 74 weibliche) weniger als am gleichen Tage des Vorfahres. * Juſammenſtöße. Geſtern nachmittag ſtießen auf der Linden⸗ hofüberführung ein Perſonenkraftwagen und ein Großkraftradfahrer zuſammen.— Auf der Brückenſtraße ſcheute geſtern avend ein Pferd eines Einſpännerfuhrwerks. Dadurch wurde das Fuhrwerk gegen einen Straßenbahnwagen geſtoßen.— In der vergangenen Nacht ſtießen an der Straßenkreuzung Kaiſerrina und Kunſtſtraße ein Per⸗ ſonenkraftwagen und ein Großkraftradfahrer zuſammen. In allen Fällen entſtand nur Sachſchaden. „Anaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. entwen⸗ det: Im Hauſe Luiſenring 62 ein Spülſtein aus Steinaut von wei⸗ ßer Farbe. 70 auf 46 em groß und 16 em tief.— Ein 80 auf 60 em aroßes, ſchwarzgeſtrichenes Firmenſchild mit weißer Aufſchrift: „95 Pf.⸗Bazar“. in Feudenheim.— Im Herzogenried eine Garten⸗ pumpe mit dem dazugehörigen Rohr.— Ein faſt noch neuer, mit Carbolineum friſch geſtrichener zweiräderiger Handwagen mit zwei Lannen und einem Emailſchild mit der Auffchrift:„Paul Brettnütz. Baugeſchäft“, in einer Bauſtelle in der Auguſtaanlage.— Ein Fla⸗ ſchenzug auf dem Flugplatz. Das Feſt der ſilbernen Gottfr. Kärcher mit ſeiner 4 Hochzeit begeht am heutigen Tage Herr Gattin Maria geb. Schurg, wohnhaft veranſtaltungen Anahyga, die deutſche anatomiſch⸗hygieniſche Ausſtellung“ „Der Menſch“ in der Turnhalle K 6, iſt nur noch einige Tage hier zu ſehen. Am Sonntagabend wird ſie geſchloſſen. Am Donnerstag findet noch einmal ein beſonderer Tag für Frauen und Mädchen ſtatt. Der letzte Frauennachmittag war ſehr gut beſucht. Die Leitung hat ſich deshalb zu einer Wiederholung entſchloſſen. Um auch den weniger bemittelten Kreiſen die Beſichtigung der Ausſtellung zu ermöglichen, werden von Mittwoch ab bis zum Schlußtage die Eintrittspreiſe heruntergeſetzt. Hoffentlich machen von dieſer Vergünſtigung noch recht viele Gebrauch. Wir verweiſen auf die Wichtigkeit dieſer Ausſtellung für den einzelnen und die ganze menſchliche Geſellſchaft. Es ſollte niemand, dem das Wohl ſeiner ſelbſt und ſeiner Mitmenſchen am Herzen liegt, verſäumen, ſich dieſe inteveſſante Schau anzuſehen.(Weiteres Anzeige.) Lilm⸗Rundſchau W. R. Palaſt-Theater.„Das Zeichen des Zorro“. Es iſt ein ſchon oft behandeltes Thema, nicht gerade„Das Zeichen des Zorro“, aber immerhin ähnliches. Hier ein von einem habgierigen Gouverneur und ſeinen Soldaten unterdrücktes Volk, und dort der Retter und Befreier, der oft, gleich einem deus ex machina, er⸗ ſcheint, erlittene, Unbill zu ſühnen und zu rächen. Was dieſer Film vor anderen dieſer Art auszeichnet, iſt die fabelhafte Geſchicklich⸗ keit und Geſchmeidigkeit ſeines Helden Zorro, den Donglas Fair⸗ banks verkörpert. Eigentümlich dabei iſt nur, daß es ſcheint, als könne ſich der amerikaniſche Film, ſelbſt in ernſten Dingen, nicht mehr von einer gewiſſen Akrobatik frei machen. Aber immer⸗ hin iſt dieſer Achtakter ohne Zweifel ein gutes Unterhaltungsſtück, das mit ſeinem flotten Tempo und ſeinen blitzhaft wechſelnden Situationen, nicht vergeſſen eine anhaltende und ſich ſtetig ſtei⸗ gernde Spannung, ſein Publikum finden wird.— Ein reichhaltiges L geborenes Kind in Paris aufziehen ließ. Es wurde von dem Tiſch⸗ lermeiſter angenommen. Wir verabredeten eine große Zuſammen⸗ kunft unſerer Familien in Paris. Mein Sohn wird die Tochter der aus Urgroßvaters Zeiten ſtammenden Verwandten kennen ler⸗ nen. Vielleicht knüpft ſich dann wieder das Band zwiſchen einem Deutſchen und einer Franzöſin.“ „Her Grüner war ganz glücklich, als er mir das erzählte. Er dankte mir für die Hilfe, die ich ihm bei der Auffindung der„fran⸗ zöſiſchen Linje“ geleiſtet hatte, und nahm mir das Ver prechen ab, an dem großen Familtenſeſte und an dem an e teilzuneh⸗ men. Ich ſagte es ihm zu, denn es wird mir ein Vergnügen machen, in einer Gelegenheitsrede von den verſchollenen Regiſtern der„Ar⸗ chives Nationales“ zu ſprechen, die plötzlich lebendig werden und das Wiederauffinden der Nachkommen eines deutſchen Achtundvier⸗ zigers mit ſeinen franzöſiſchen Verwandten herbeiführten„ Theater und Muſik e Araufführung im Dresdner Albertkheater. Noch ehe Her⸗ mine Körner aus dem Alberttheater ſcheidet, beſcherte ſie uns eine Uraufführung und zeigte ſich darin in einer eigens für ſie geſchrie⸗ benen Rolle. Der Dresdner Schriftſteller Paul Hermann Hart⸗ wig hat ein dreiaktiges Schauſpiel„Die Marionetten der Zarin“ verfaßt. Im Mittelpunkt der Handlung ſteht⸗die Katharina, die an einem Schwächling verheiratet iſt, der aber doch ſchlau genug iſt, die Untreue ſeiner Frau zu erkennen. Der Zar will ſie ins Kloſter ſperren. Sie aber weiß ihre Umgebung, Günſtlinge wie Offiziere und Staatsmänner, ſich gefügig zu machen und zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen. Einer der Günſtlinge muß den Zaren ſo töten, daß ein Schlaganfall vorgetäuſcht werden kann, und ſie zu Puppen werden, die ihren Wünſchen und Launen dienen müſſen. Hartwig hat, und das muß rückhaltlos anerkannt werden, die Kai⸗ ſerin Katharing nicht nur wie andere als Liebhaberin geſchildert, die ihrechünſtlinge fortgeſetzt wechſelt, ſondern ſie als eine durch Han⸗ gen und Bangen vor⸗ und aufwärts ſchreitende Frau und als eine nach Selbſtändigkeit, Freiheit und Macht ſtrebende Fürſtin von Raffinement und Geiſt gezeichnet. Daraus ergibt ſich eine Viel⸗ ſeitigkeit und Mannigfaltigkeit der Szene mit ihr im Mittelpunkt, die dem Stück viel Reiz, Spannung und Intereſſe verleihen. Dda es mit der Beſetzung der Katharina⸗Rolle ſteht und fällt,denn al übri⸗ gen Geſzelten bilden nur die Folie zu dieſer Frauengeſtalt, o war der Erfolg geſichert, als Hermine Körner die Rolle überna m. Der Beifall war ungewöhnlich groß mit den Künſtlern, vor allem mit Frau Körner, wurde der Verfaſſer nach jedem Alt ee e wird Zarin, in deren Händen alle ihr näher ſtehenden Menſchen 4. Seite. Nr. 388 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 24. Auguſt 1926 Tagungen Tagung des Jung⸗Odenwaldklubs 0 Schwetzingen, 23. Aug. Unter Teilnahme von Vertretern des Pfälzer Waldvereins, des Vogelsberger Höhenklubs, des Ver⸗ bandes deutſcher Jugendherbergen und des Hauptausſchuſſes des Odenwaldklubs hielt der Jung⸗Odenwaldklub am Sams⸗ tag und Sonntag ſeine 3. Tagung in Schwetzingen ab. Am Samstag vormittag ſchon trafen auswärtige Jugendgruppen mit ihren Führern ein. Die hieſige Bürgerſchaft hatte in gaſtfreundlicher Weiſe die notwendigen Quartiere für die jungen Gäſte zur Ver⸗ fügung geſtellt. Samstag nachmittag war im Hotel Falken eine Führerbeſprechung, in der alle geſchäftlichen Fragen, die Vereins⸗ und ſonſtige Angelegenheiten der Organiſation betrafen, durchbera⸗ ten wurden. Abends fand in der Wildnis des Schloßgartens eine Begrüß ungsfeier ſtatt. Den Höhepunkt dieſer Veranſtal⸗ tung bildete die Anſprache des Ehrenvorſitzenden des Odenwald⸗ klubs, Oberſtudiendirektor Kiſſinger aus Darmſtadt, der eine be⸗ geiſternde, herrliche Rede an die Jugend hielt. Er erzählte von der Schönheit der Heimat und des Deutſchen Vaterlandes, von den Freu⸗ den des Wanderns und von den ſchönen Erkenntniſſen und Lebens⸗ werten, die uns aus der rechten Naturbetrachtung zufließen. Red⸗ ner ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen dreifachen„Friſch aufl“ für Heimat und Vaterland. Am Sonntag früh erklangen ſchon um 7 Uhr die Weckrufe. In der Hildaſchule hatte die Maggi⸗Geſellſchaft für die Jugend eine wohlſchmeckende Suppe ganz umſonſt zubereiten laſſen. Dann mar⸗ ſchierten die jungen Leute mit ihren Wimpeln in die Kirchen, wo eſtgottesdfenſte abgehalten wurden. Nach den Gottes⸗ dienſten ging's nach der Wildnis und von hier des eingetretenen Regens wegen in den Zirkelſaal. Daſelbſt wurde zunächſt eine Eichendorff⸗Feier veranſtaltet, wobei ſtud. phil. et theol. Hahn⸗Darmſtadt in ſeiner Anſprache Eichendorff als den Dichter der Romantik, des Waldes und vor allem des Wanderns feierte. Anſchließend fand die Wimpelweihe ſtatt. Ueber ein Dutzend Wimpel wurden neu in die Schar der Banner aufgenommen. In Berbindung damit wurde in die Hauptverſammlung einge⸗ treten, die ſich vorbildlich in einer halben Stunde abwickelte. Als Ort der nächſtjährigen Tagung wurde Reinheim in Heſſen be⸗ ſtimmt. Der Vorſtand mit Diplom⸗Ingenieur Rie s⸗Darmſtadt an der Spitze wurde einſtimmig wiedergewählt und durch einige Mit⸗ jeder ergänzt. Der Regen hatte inzwiſchen aufgehört, ſo daß die vorgeſehenen Volkstänze der Mädchen und die Sportſpiele der Jünglinge im Freien ſtattfinden konnten. Bei den Tänzen fiel be⸗ ſonders die Erbacher Gruppe auf, die in echten Odenwälder Volkstrachten erſchienen war. Nachmittags bewegte ſich ein langer Feſtzug durch die Stadt, überall freudig begrüßt. Im Feſtzug waren drei hübſche Wagen, von denen beſonders der erſte mit dem großen Hirſchkäfer und dem Odenwaldklubabzeichen, ſehr gelungen war. In der Wildnis beſchloſſen ein Konzert und verſchiedene Spiele die ſchöne Jugendtagung die in wirklich vorbildlicher Ord⸗ Se Gegenſatz zu anderen hieſigen Jugendtagungen— ver⸗ laufen iſt. Tagung des Pfälzer Bauernvereins 2: Waldſee, 23. Auauſt. Mehr als 2000 Bauern hatten ſich am Sonntag im Wald bei Waldſee zur Tagung des Pfälzer Bauernver⸗ eins eingefunden, in deſſen Mittelpunkt eine Rede des bayeriſchen Bauernführers Dr. Horlacher ſtand, der ſich eingehend über die wirtſchaſtliche Lage Deutſchlands und insbeſondere der ſchwierigen Verhältniſſe der Landwirtſchaft verbreitete und dabei auf die ver⸗ hängnisvollen Folgen der Kreditnot und der Zollpolitik näher ein⸗ ging. Am Vormittag war bereits eine Ausſchußſitzung vorausgegan⸗ gen. Ein großer Feſtzua von landwirtſchaftlichem Gepräge gab der Tagung eine würdige Umrahmung. Der„Verband Badiſcher und Pfälziſcher Kleingarken ⸗ und Garkenbauvereine“ —5 in den Tagen vom 4. und 5. September in Freiburg i. Br. eine ordentliche Hauptverſammlung ab. In der öffentlichen Verſammlung am Abend des 4. September werden im Anſchluß an einen Vortrag des Vorſitzenden des„Reichsverbandes der Kleingartenvereine, Deutſchlands“, Rektor Förſter, Frank⸗ furt a.., über„Was die Kleingärtner von Staat und Gemeinde erhoffen, Fragen ſozial⸗ und kommunalpolitiſcher Natur, wie 3. B. die Erſtellung von Dauerkleingärten und deren Einfügung in den Stadtbebauungsplan, die Ausweiſung von Heimſtättengarten⸗ gebieten, die Verankerung des Kleingartenweſens in einem Städte⸗ baugeſetz, der Ausbau eines Reichskleingartengeſetzes, die Schaffung von Amtsſtellen für Kleingartenbau uff mit Vertretern von Re⸗ gierungen und Gemeindeverwaltungen zur Erörterung geſtellt wer⸗ den. Die Verhandlungen des zweiten Tages ſind den internen Ver⸗ bandsangelegenheiten vorbehalken. Mit der Tagung verbindet der Freiburger Verbandsverein eine Gemüſe⸗, Obſt⸗ und Blu⸗ menſchau in den Räumlichkeiten des Schwimmbades. Für den folgenden Tag iſt ein Ausflug in das Herz des Schwarzwaldes ge⸗ lant. Die 10 000 Verbandsmitglieder Badens und der Pfalz er⸗ offen von der Tagung auch für die ſüdweſtliche Ecke Deutſchlands einen kräftigen Anſtoß zur Förderung der Kleingartenbauſache. L. Rommunale Chronik c Schwetzingen, 23. 51 5 Der Schwetzinger Gememderat hat mit Mehrheit beſchloſſen, über den vom Bürgerausſchuß abge⸗ lehnten ſtädtiſchen Voranſchlag die Entſcheidung des Bezirksamts bezw. Bezirksrats herbeizuführen. L. Baiertal, 22. Auguſt. In allernächſter Zeit wird der Ge⸗ meindevoranſchlag für das Rechnungsjahr 1927 zur Be⸗ ratung kommen, der allein ſchon durch geſetzlich auferlegte Ver⸗ pflichtungen einen Umlagefuß von 68 Pfennig auf 100 RM. vorſieht, und zwar für Kreisſteuer 5 Pf., für Kreis⸗ und Wege⸗ ſteuer 13 Pf., für Erwerbsloſenfürſorge 30 Pf. und für Betzirks⸗ fürſorge 20 Pf. Rechnet man die noch ſo beſcheiden gehaltenen Gemeinlebebedürfniſſe hinzu, ſo ergibt ſich ein diesjähriger Um⸗ lagefuß, der den der Vorjahre beträchtlich überſteigen wird. Nus dem Lande 75jähriges Jubiläum der Freiburger Jeuerwehr Freiburg. 23. Auguſt. Die Freiwillige Feuerwehr feierte ihr 75jähriges Jubiläum unter ſtarker Anteilnahme der Bepölkerung und zahlreichen Beſuch von auswärts. Die Stadt trug reichen Fahnenſchmuck. Am Samstag vormittag fand auf dem Friedhof die Ehrung der verſtorbenen und gefallenen Feuerwehr⸗ leute ſtatt. Dem verdienten erſten Kommandanten Hauſer, der vor einigen Jahren ſtarb, wurde ein Denkmal geweiht. Der Sitzung des Ausſchuſſes des badiſchen Landesfeuerwehrverbandes ſchloß ſich ein Feſtakt in der ſtädtiſchen Feſthalle an. Der Beagrü⸗ Rung der zahlreichen Gäſte durch den Kommandanten Weinröther folaten verſchiedene Anſprachen, u. a. von Oberbürgermeiſter Dr. Bender im Namen der Stadtverwaltuna, Landrat Schwörer im Namen des am Erſcheinen verhinderten Staatsvräſidenten Trunk. Dann wurden von den Delegierten der Feuerwehren aus allen Tei⸗ len Badens Glückwünſche überbracht. Die Ehrung verdienter Feuer⸗ wehrleute ſchloß ſich an. Dem allgemeinen Wecken am Sonntaa mor⸗ gen folaten die Vorführungen von Schulübungen und eine große Uebung an der höheren Bürgerſchule. Sämtliche Vorführungen fanden lebhaften Beifall. Impoſant und oriainell war der aroße Feſtzug, der ſich nachmittags durch die Hauptſtraßen der Stadt bewegte. Im Feſtzuge wurden Löſcheinrichtungen aus alten Zeiten bis zur modernen Autoſpritze geführt. Ein Feſtball und eine Auto⸗ fahrt beſchloſſen das Jubiläum. Ladenburg, 23. Aug. Im Anfang des Monats November beginnt wiederum an der landwirtſchaftlichen Schule in Ladenburg am Neckar der Unterricht. Es iſt das 58. Mal ſeit Gründung der Anſtalt. Der vom Badiſchen Miniſterium des Innern in Karlsruhe aufgeſtellte Lehrplan erfordert, daß jeder Schüler an zwei Kurſen teilnehmen ſollte. Gerade in der heutigen für die Landwirtſchaft ernſten Zeit iſt es unerläßlich. daß ſich der junge Nachwuchs unſerer Landwirte beſonders mit geiſtigem Rüſt⸗ zug verſieht, um die Schwierigkeiten der jetzigen Betriebsführung beſſer meiſtern zu können. Schwetzingen, 23. Auguſt. Am Sonntag wurde das Stra⸗ ßenbild in unſerer Stadt von der Jugend beherrſcht. Zur Tagung des Jung⸗Odenwaldklubs hatten ſich weit über 1000 Teil⸗ nehmer aus allen Ortsgruppen Badens und Heſſens eingefunden. Weiter waren am Sonntag in Schwetzingen Kubankoſaken in maleriſchen kleidſamen Trachten. Sie gaben zwei herrliche Kon⸗ zerte, die einen hier noch ſelten erlebten Erfolg hatten Von Heidelberg herüber waren die Künſtler der Heidelberger Feſtſpiele gekommen, um unſerer Stadt einen Beſuch abzuſtatten. Im Laufe des Sonntagsnachmittags herrſchte in der Stadt großſtädtiſcher Ver⸗ kehr. Im Schloßgarten erfreute man ſich abends am Geſang des Koſakencheres und an einer hübſchen Alleebeleuchtung. * Wieſenbach b. Heidelberg. 23. Aug. Am Freitag nachmittag ſtürzte ein Motorradfahrer aus Wiesbaden infolge übermäßigen FJahrens beim„Badiſchen Hof“ mit dem Rad, ſodaß er noch ungefähr 15 Meter auf der Straße weitergeſchleudert wurde. Dadurch erlitt er ſo erhebliche Verletzungen, beſonder im Geſicht, daß er vom Arzt in Bammental nach allen Richtungen verklebt werden mußte. Das Rad wurde 100 JL. Mühlhauſen, 21. Auguſt. Am Donnerstagabend ſtieß der Zahntechniker Eſſenpreis, als er mit ſeinem Motorrad aus einer engen Dorfgaſſe herausbog, mit einem Perſonenauto zuſammen und trug ſchwere Verletzungen davon. I. Dielheim, 22. Auguſt. Am Donnerstag beging Bürger⸗ meiſter Kurpf ſeinen 50. Geburtstag. Welcher Beliebt⸗ heit und Achtung ſich das Gemeindeoberhaupt erfreut, bewies die Feſtlichkeit, die man zu ſeinen Ehren in der Bahnhofreſtauration beranſtaltete. Außer den Liedvorträgen der Geſangvereine Man⸗ nerquartett und Konkordia brachten ihm Landrat Naumann⸗ Wiesloch als Bezirksvorſtand und Hauptlehrer Eiermann im Namen der Geſangvereine, ſowie der Gemeinderat herzliche Glück⸗ wünſche dar, denen der Jubilar ergriffen dankte. Baden-Baden, 23. Aug. Die gegenwärtig hier ſtattfindenden Internationalen Rennen haben den Fremdenver⸗ kehr außerordentlich lebhaft geſtaltet. Die Hotels zeigen eine gute Beſetzung und überall herrſcht ein lebhaftes Treiben, beſonders auch im Kurhaus und im Kurgarten als Mittelpunkt des geſellſchaftlichen ſach heiter, tagsüber warm. Lebens. Die Witterung war in den erſten Tagen ſehr günſtig, etwas ſchwül zwar, aber doch ſonnig⸗ſchön, alſo gutes Rennwettter. Dieſer Umſtand kam auch den Veranſtaltungen der Kurverwaltung anläßlich der Rennen zugute. Sie begannen ſchon am Donnerstag abend mit einer farbenreichen Wieſenbeleuchtung, die ein außerordent⸗ lich zahlreiches Publikum in den Kurgarten gelockt hatte. Samstag abend folgte bei gleich zahlreichem Beſuch im Kurgarten eins Italieniſche Nacht deren farbenreiches Arrangement dem Auge ein reizendes Schauſpiel bot. Auf der neuen Bühne des Kur⸗ hauſes fand ſodann ein Gaſtſpiel der Frankfurter 0 perette mit der Leo Fallſchen dreiaktigen Operette„Madame Pompadour ſtatt. Die Wiedergabe des luſtigen Werkes war vorzüglich und brachte den Mitwirkenden reichen Beifall und viele Hervorrufe. Die Vorſtellung fand vor ausverkauftem Hauſe ſtatt. Nach der ſonnigen Witterung der letzten Tage und der Schwüle am Samstag abend ſegte in der Frühe des Sonndags Regen ein, der eine angenehme Abküh⸗ lung der Temperatur zur Folge hatte und bis zum Mittag anhielt. Darauf iſt es wohl in erſter Linie zurückzuführen, daß der Beſuch in Iffezheim hinter den Erwartungen etwas zurückblieb. Karlsruhe. 23. Aug. Am Samstag nachmittag verunglückte der 24 Jahre alte Maurer Hermann Neu aus Mörſch dadurch. daß er ſich auf der Landſtraße bei Mörſch auf ſeinem Fahrrad an einem Laſtauto feſthielt, Hierbei ſtürzte er zu Boden und kam unter den Anhänger des Autos. Neu wurde ſo ſchwer verletzt. daß er nach ſeiner Einlieferung im Krankenhaus verſtarb. * Pörſtetten, 22. Auguſt. Als ein hieſiger Landwirt mit einem fruchtbeladenen Wagen in einen Weg einbiegen wollte, ſchlug der Wagen um. Dabei wurden der Beſitzer und ſeine Frau erheblich verletzt, während die drei Kinder des Ehepaares, die ebenfalls auf dem Wagen ſaßen, mit dem Schrecken davon kamen. Neues aus aller Welt Verhaflete Jalſchmünzer — Nürnberg, 23. Aug. Durch die Kriminalpolizei wurden wegen Herſtellung und Verausgabung von ſalſchen 50 Pfen⸗ nigſtücken der Metallwarenfabrikant Auguſt Mayr, der Graveur und Beſitzer einer mechaniſchen Werkſtätte Ludwig Lindner, der Kohlenhändler Nikolaus Böhm, die Arbeiterin Eliſabeth Vetter und die Schneiderin Erna Koch ecgenemaen Die drei Erſteren hatten in den letzten Wochen in der Werkſtätte des Mayr die Herſtellung der falſchen Geldſtücke betrieben, während die beiden Frauen das falſche Geld in Umlauf ſetzten. Im ganzen wurden edwa 100 Falſchſtücke geprägt und verausgabt Die Herſtellungswerkzeuge, darunter zwei große Preſſen, konnten beſchlagnahmt werden. Sämt⸗ liche Beteiligten befinden ſich in Unterſuchungshaft. Großbrand in der Hannoverſchen Guktapercha⸗Jabrik — Hannover, 23. Aug. Geſtern wurde das weſtlich Hannover gelegene Regenerierwerk Seelze der weltbekannten Continenta Coutchouc⸗ und Guttapercha⸗Company Hannover durch einen Rie⸗ ſenbrand zerſtört. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Man nimm Selbſtentzündung an. Der Schaden beläuft ſich auf einige hundert⸗ tauſend Mark. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Das Werki das größte Unternehmen dieſer Art in Deutſchland. Ca. 400—500 Tonnen Gummiabfälle ſind verbrannt. Der orkanartige Sturm fachte das Feuer immer wieder von neuem an. Der Hauptbetrieb der Con⸗ tinental⸗Werke Hannover wird von der Kataſtvophe nicht berührt. — Leichenfund in den Bergen. Bei Regelung des Gaisbach⸗ tobelweges fanden zwei Oberſtdorfer einen vom Himmelhorn abge⸗ ſtürzten kräftiggewachſenen blonden Mann tot auf. Dem Toten war die Hälfte des Kopfes abgeriſſen. Die Leiche, deren Identität noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, dürfte dem Befinden nach einige Tage in der Klamm gelegen haben. — —[bK————— Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7˙8 morgens — — Tuft- Tem⸗ 8 7 See⸗ Se 8 Wine dab, n r e m MM 5 ν Micht,Start⸗ Wertheim 4—— 91 17 7 ſtill— Nebei! Könkgſtuhl 625 16903 13 1811 8 leicht wolkenl.— Karlsruhe127 269 6 ee 2— Baden Badenſ 213 770,00 12 21 9 N0 70 5 5 Villingen 780 7723 7 13 5 NO 5 7 Feldberg. Hoff 1497 644,6 11 11 4 ſtilll— heile!— Badenweiler—— 25 e⸗ 8 St Blaſien—— 9 13 7fſtill— ſwolken!. Höchſchwend.“—— 5 2 unter dem Einfluß des ſich ber den Kontinent ausbreitendem Hochdruchgebietes berrſchte geſtern in Baden meiſt heiteres Wetten, Niederſchlag blieb aus. Das ſtarke kontinentale Hoch hat die! Norden auftretenden Tiefdruckgebiete noch weiter nach Norden. 9 drängt, ſodaß Baden vorläufig nicht in ihrem Wirkunasbereich Hene iſt vorderhand mit Fortdauer des gegenwärtigen Wetters 8 rechnen. BVorausſichlliche Witterung für Miktwoch bis 12 Ahr nachts: Viel⸗ Der Kampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewetler Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 4⁵ Nachdruck verk ten Wieder ſtrich Frau Doras ſchlanke Hand zärtlich über das Haupt der Tochter, wieder ſprach ſie mit lächelnden Lippen zu ihr. Aber Hermine hörte ſie nicht. In ſtillem Nachdenken ſaß ſie ihr gegenüber. Es war jetzt überhaupt viel Nachdenkliches in ihr. An einem Abend des Spätherbſtes, als ein ſtetig wachſender Wind mit unwirſcher Hand von den Häuptern der Bäume die letz⸗ ten Blätter ſtrich und die Lange Straße Neukirchens dunkel und verlaſſen dalag, war Theo Fortenbacher an ſeiner neuen Wirkungs⸗ ſtätte angelangt und hatte am nächſten Morgen ſein Amt ange⸗ treten. Und ſchon nach wenigen Wochen merkte der Kreis, daß er ſich einen beſſeren Landrat nicht hätte wählen können. Mit großer Umſicht und, bei aller Energie, mit einer Liebens⸗ würdigkeit, die ihm die Herzen ſchnell gewann, übte er ſeine Pflich⸗ ten, war entgegenkommend, wo es irgend möglich war, und von un⸗ beugſamer Entſchiedenheit, wo er dieſe für richtig hielt. Dazu war er ein ausgezeichneter Geſellſchafter und verfügte über alle Gaben, die ein ſolcher nötig hat. Mit den Beſitzern ſprach er über ihre Angelegenheiten und lieh ihren Wünſchen, die ſie am lieb⸗ ſten bei einem Glaſe Wein vorbrachten, ein williges Ohr, ſowie er ihre Erfüllung für zweckmäßig hielt. Sagte er aber nein, ſo tat er es in ſo verbindlicher Form, daß er damit mehr erreichte, als mancher undere, der in weniger liebenswüdiger Weiſe ja ſagt. Bei den Damen ſtand er als unberheirateter Mann, auf den noch im⸗ mer zu hoffen war, in hohem Anſehen. Und da er ebenſo angeregt wie witzig zu unterhalten wußte, ſo war er für ältere und jüngere ein gleich begehrter Liſchnachbar und der Platz zu ſeiner Rechten eine Ehrenbezeugung. Den Kreis ſeiner Beſuche dehnte er auf das weiteſte aus. Uleberall gab er ſeine Karten ab, überall wurde er eingeladen. 8 Am liebſten aber verkehrte er in dem grünen Haus am Berge und verbrachte jeden ſeiner freilich ſeltenen Abende dort. Wußte er, daß Werner zu Hauſe war, ſo kam er ungern. War es nicht zu vermeiden, ſo ſah oder ſprach er möglichſt über ihn hin⸗ weg, ohne jedoch die gebotenen Regeln der Höflichkeit zu verletzen. Werner aber wußte ganz genau, daß er immer noch die alte Abneigung gegen ihn im Herzen trug und Gutes nicht mit ihm vor⸗ atte. 7 9 Eines Abends, ſagte ihr da⸗ daß der Herr it auf ſie wartete. 80 f0 pflegte er ſonſt nie zu kommen. Es mußte alſo ein be⸗ ſonderer Anlaß vorliegen, der ihn zu ihr getrieben hatte. als Dora von einigen Beſorgungen zurückkehrte, Landrat bereits ſeit einiger „In Rokoſchin heiratet in vier Wochen die jüngſte Tochter,“ ſagte er nach kurzer Begrüßung, als ſie in ihrem behaglichen Damenzimmer zuſammen ſaßen.„Frau v. Meerheimb fragte mich, ob ſie euch eine Einladung ſchicken könnte.“ „Ich glaube nicht, daß mein Mann gerne auf eine große Hoch⸗ zeit gehen wird.“ „Ja, dann gehſt du eben ohne deinen Mann. Schon Her⸗ minens wegen iſt es deine Pflicht, dich an dem geſellſchaftlichen Leben zu beteiligen.“ „Leicht wird es mir gerade nicht, zum erſten Male nach langer Zeit eine ſo große Geſellſchaft zu beſuchen. Du kannſt dir ja denken, weshalb nicht. Man kann nie wiſſen, ob man ſich oder ſein Kind nicht irgendeiner Unannehmlichkeit ausſetzt.“ „Wie kannſt du auf den Gedanken nur kommen? Einmal wird die peinliche Geſchichte um ſo ſchneller vergeſſen ſein, je harm⸗ loſer und unbefangener ihr in alter Weiſe hier auf den Gütern ver⸗ kehrt. Und zum anderen— bin ich denn nicht da? Es ſollte ein⸗ mal einer wagen, dir oder dem Mädchen auch nur mit einem Hauche eure Freude zu trüben! Und mit mir, das kann ich dir ſagen, ver⸗ dirbt es hier niemand ſo leicht.“ „Es iſt für eine Frau, die einen Mann hat, nicht gerade ſehr angenehm, ſich auf das Anſehen und die Hilfe eines anderen ange⸗ wieſen zu ſehen.“ „Verzeih, ich wollte dir nicht wehe kun. Aber das ſind die Fol⸗ gerungen, die du nun einmal ziehen mußteſt.“ Ein leiſes Rot ſtieg in ihre Wangen. Er merkte es. Aber es war ihm nicht möglich, den Gegenſtand zu verlaſſen. Er hatte ihn zu viel beſchäftigt und bewegt. „Ich weiß nicht, ob du dich noch des Abends erinnerſt, damals im Malzaymer Garten bei Annelieſens Einſegnungsfeier—. „Ich beſinne mich ſehr genau,“ unterbrach ſie ihn.„Wie ſollte ich das je vergeſſen haben? Aber ich bitte dich, nicht daran zu rüh⸗ ren. Es iſt zwecklos.“ „Nein, ich kann es dir nicht erſparen. Das alles hat zu tief in mein Daſein eingeſchnitten. Ich bin dadurch unglücklich für mein Leben geworden. Und du—— nun, den Eindruck einer glücklichen Frau machſt du gerade auch nicht.“ 5 Sie ſtreckte die Hand mit einer abwehrenden Gebärde gegen ihn aus. „Wozu das, Theo? Jetzt, wo nichts mehr zu ändern iſt.“ „Du haſt ganz recht. Jetzt iſt nichts mehr zu ändern. Damals hätte alles gut werden können.“ „Werner hat auch ſeine liebenswerten Seiten,“ ſagte Dora en und ſtockend, gleichſam als wollte ſie ſich vor ſich ſelber chützen. .Cewiß.. für die Tagelöhner und Bauern, die ihn wie einen Abgott verehren. Nur ein Mann für dich war er nicht. Ich — 2 E habe es dir damals gleich geſagt. Du aber hörteſt nicht auf mich. „Ich habe mich mit meinem Schickſal abgefunden.“ „Das redeſt du dir vielleicht ein. Aber du glaubſt nicht dareen Eine Frau wie du, von der Vorſehung beſtimmt, einem großer Hauſe vorzuſtehen, einen ebenbürtigen Mann zu beglücken te ach, Dora, wenn ich das alles bedenke, wenn ich dir bekenne, heng darf ich es ja, nun, wo wir beide alt geworden und nichts mehr 5 hoffen iſt: daß du unter allen Frauen, die mir begegnet ſind 7* mich oft genug mit ihrer Gunſt ausgezeichnet haben, die einzige 6 weſen biſt, die ich geliebt habe.“ n Sie wandte das Antlitz ab, die tiefe Erregung zu verbergen, die in ihr war. e⸗ „und was iſt nun das Ende von alledem? Daß ich einſam g worden bin— und du vielleicht nicht weniger.“ e⸗ machſt du 9 „Einen ſo einſamen und unglücklichen Eindruck rade nicht.“ itter⸗ Es war ein Verſuch zu ſcherzen. Und doch lag eine leiſe Bi keit in ihren Worten. gen „Du meinſt, weil ich auf Geſellſchaften gehe, tanze und junge; Frauen den Hof mache. Ja, glaubſt du denn, daß es ein ſo Schte Glück ſt, der Hans in allen Gaſſen zu ſein und nirgends eine 80 zu haben, in der man ſich geborgen und beglückt fühlt—— laſſen wir es. Ich habe das vom Herzen herunter, was e 5 wiſchen uns beiden geſprochen werden mußte. Aber ich habe gal Faul noch ſo lieb, als daß ich dir dein an ſich nicht leichtes Schich noch ſchwerer machen ſollte. Nur möchte ich dich bitten, unterlaſſen, was jetzt ein wenig Licht und Sonne in dein bringen könnte. Dein Mann wird es dir nicht mißgönnegn zu ſeiner Liebe zu dir, das muß ich geſtehen, iſt eine Selbſtloſigkei, der ich nicht fähig wäre.“ in zu „Gerade deshalb fällt es mir ſchwer, ihn die Abende allhn 00 laſſen. Ich weiß, welchen Wert er darauf legt, daß ich für ih bin, wenn er von ſeinen Fahrten nach Hauſe kommt.“ Opfer „Es wird ja ſo oft nicht ſein. Ab und zu muß er das aber bringen.“ Er machte eine Pauſe und fuhr dann fort: und weshalb ich gerade auf deine Ein „Ich will dir auch ſagen, Rokoſchiner Hochzeit Wert lege. der Hermines Teilnahme an der Bruder der Braut, ein gut erzogener und tüchtiger Menſch, ich ſchon früher als Referendar unter mir gearbeitet hat, und f dem jetzt hierher gerufen, hat Hermine kennen gelernt, als ſie aul alz Wohltätigkeitsfeſte, das wir vor einigen Tagen hier halten ige⸗ Blumenverkäuferin tätig war. Obwohl er ihr nur flüchtig ſolcken ſtellt wurde und kaum ein Wort mit ihr wechſelte, hat ſie ſelbſt⸗ Eindruck auf ihn gemacht, daß er mich am nächſten Mosger, ſchaf⸗ verſtändlich ganz vertraulich, bat, ihm eine Gelegenheit zu ſolgte fen, ihr näher zu treten.“(Gortſetzung + diſtanz hat viele Spezialiſten angezogen. allein fünf Pferde, 8 Ge Dienstag, den 24. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 388 Sportliche Rundſchau Die Mannheimer herbſtrennen als Rekoròmesting 570 Nennungen für ſechzehn Allersgewichtsrennen Nachdem die Ausgleichrennen ſchon ein Bild von dem ſtarken Intereſſe aller deutſchen Rennkreiſe an dem Herbſtmeeting geboten hatten, hat ſich dieſes noch durch einen wahren Rekordnennungsſchluß für die Altersgewichtsrennen verſtärkt und vertieft. Derartigen An⸗ drang, anders kann man es ſchon garnicht nennen, hätte man kaum für möglich gehalten, denn alle in Betracht kommenden Ställe haben ihr ganzes Material aufgeboten und eine ſolche Ueberfülle von Be⸗ Frſte für alle Ereigniſſe genannt, daß es faſt beiſpiellos ſein rfte. Schon der erſte Tag vereint im Moſel⸗Rennen, das den Beginn macht, 56 Unterſchriften für Pferde guter Klaſſe, von denen wir nur hervorheben möchten: Verheyen, Donnerwolke, Amersfoort, Eigilbert, Pandora, Jugendliebe. Champagner, Sigurd, Amneris, Troja, Idol, Favorita, Roſenfee, Sapientia. Recht intereſſant wird ſich im Wachenburg⸗Hürdenrennen das traditionelle De⸗ but der jungen Pferde über Sprünge geſtalten. Man trifft dabei auf gute Flachpferde, die den neuen Beruf ergreifen ſollen, auf Sigurd, Eiccola, Impartor, Arnulf u. n. a. m. Der Baden⸗Preis wird mit ſeiner Diſtanz von 2800 Meter eine Püfung auf Herz und Nieren abgeben. So ſind hier auch nur allererſte Könner engagier: der Zukunftspreisſieger Marcellus, ſein alter Rivale Fürſt Emmo, Hans Günther, das beſte ältere Pferd der weſtlichen Kartellbahnen, der eiſerne Steher Williger, Stolzenfels, der in Frankfurt gegen einen Favorit eine ſo gute Rolle ſpielte, Bertram und Winnetou aus dem Opelſtall, der ſchnelle Pergoleſe⸗ ohn Mannesmut, Nobelmann, Miramer, Taugenichts, Südwind und die ſonſt über Hinderniſſe tätigen Franzoſen My Lord II, Nain⸗ Nain und Araucaria. Neugierig darf man auf den Karlshorſter Senſationsſieger Roſen ſein(über 1000 brachte er neulich ſeinen An⸗ ängern), viele neue Ausländer werden dem Feld eine beſondere Note und den Reiz des offenen Ausgangs geben. Im Holck⸗Jagdrennen ſind 45 Steepler genannt, deren Können die Verkaufsklaſſe zum guten Teil weit überragt. Eſtino, hn, Strumen, Tango, Contrahent, Glücksburg, Paleſtrina, Minne⸗ ſang, Donnerwetter, Domino, um nur einen Teil zu nennen, ſind hier genügend bekannt. Das Neuoſtheim⸗Rennen über die beliebte Meilen⸗ Der Stall Opel nannte ebenſopiel das Geſtüt Lauvenburg, die Frank⸗ furter Ueberraſchungsſiegerin Blümliſalp findet ſich neben Eigilbert, dem ſonſt eigentlich als Steher bekannten Notung, deſſen Siege ſicher hier noch unvergeſſen ſind, Marasquino, Zwirns Brüder und Lieb⸗ haber ſind weiter des Hervorhebens wert. Der zweite Tag beginnt mit dem immer anziehenden Debut der Zweijährigen im Prüfungs⸗Preis, wo auch ſchon manch er⸗ folgreicher„Youngſter“ ſich zeigen wird, vor allem Exzellenz, der in Frankfurt ſchon zweimal die„Berliner“ hinter ſich ließ, Opels arzan, Falkner und Rheinſtein, Brammers ſchneller Corpsgeiſt, Weber⸗Nonnenhofs Struga und Sphaira neben manchem„Dunkeln“, in denen die Ueberroſchung ſtecken mag. Trifels⸗Hürdenrennen und Murg⸗Rennen ver⸗ ſprechen Rieſenfelder. Im erſteren mag beſonders Vellac hervor⸗ gehoben werden. Der Bezwinger Ganelons über Sprünge iſt ein Leckerbiſſen für ſich. An dieſem Tag ſteht im Mittelpunkt der anderpreis der Vereins für Hindernisrennen, den diesmal das Glück den Mannheimern beſchert hat. Entſprechend der Bedeutung des Rennens ſind die Nennungen für ſehr gute Klaſſe abgegeben worden. Nordſee kommt mit dem neuen Ruhm eines großen Sieges in Niederrad, Mainberg mit dem eines vorzüg⸗ lichen Laufens im Grunewald und Frankfurt, ebenſo zeichneten ſich aleſtrina und Strumen in letzter Feit aus. Tango, Snob, Jahn, rapper, Momino, Segieth une Contrahent wird die genaue Kennt⸗ nis der Mannheimer Bahn zugute kommen. Rhein⸗Preis und Mannheimer Herbſtpreis ſind die Hauptereigniſſe des letzten Tages, beide vereinen noch einmal alle Flach⸗ und Hindernispferde beſſeren Könnens, die hier zu erwarten 55 Beſonders auf das Jagdrennen darf man große Hoffnungen ehen, denn Boros, der Gewinner des Frankfurter Hindenburg⸗ Jagdrennens, Abenteurer der Sieger der großen Preiſe von Grune⸗ wald und Karlshorſt, Heidi, die das Rennen ſchon einmal davontrug, der erprobte My Lord II, der die Manaheimer Farben ſtets ſo ehrenvoll trägt, werden neben den ſchon erwähnten einen heißen Kampf verbürgen. So ſind weiterhin die Vorzeichen für die Herbſttage ſo günſtig, wie nur möglich, mögen ſie den verdienten Erfolg in ſeiner ganzen zu erwartenden Größe einleiten. Nus der Pfalz Zum Schifferſtadter Mord Schifferſtadt, 23. Aug. Der Landſtreicher Ernſt Meier ſucht jetzt den auf ihm ruhenden Verdacht des Mordes an der Agathe Thomas mit Widerlegungen von ſich abzuwälzen. Meier will ſich während jener Mordſtunde am 15. Auguſt in der Nähe eines Wald⸗ lokales im Speyerer Wald aufgehalten und ſich auch mit Perſonen unterhalten haben. Beweisführende Angaben vermochte er jedoch nicht zu machen. Ein Geſtändnis hat der Inhaftierte noch nicht ab⸗ gelegt. Den Angehörigen der ermordeten Agathe Thomas hat der Biſchof von Speyer durch das hieſige Pfarramt ſein Beileid aus⸗ drücken laſſen. 200jährige Kirchenfeier *ktleinniedesheim, 23. Aug. Am Samstag und Sonntag wurde die 200⸗Jahrfeier der proteſtantiſchen Kirche feierlich begangen. Im Mittelpunkt des Begrüßungsabends am Samstag ſtand eine Anſprache des Pfarrers Paul. Pfarrer Dr. Willmann ſchilderte Bilder aus der Vergangenheit des Ortes. Der Sonntag wurde mit Glockengeläut und Choralmuſik eingeleitet. Pfarrer Dr. Willmann hielt bei dem Feſtgottesdienſt die Feſtrede, in der er einen kurzen Ueberblick über die 200jährige Geſchichte der Kirche gab. Am Nachmittag bewegte ſich ein hiſtoriſcher Feſtzug durch die Straßen, indem man u.., von vier Pagen getragen, das Modell der Kirche von Kleinniedesheim ſah. Eine Wagengruppe ſtellte die Uebergabe des Lehensrechtes von Kleinniedesheim in die Hände des Domkapitels St. Andreä zu Worms dar. Ferner ſah man die Ein⸗ führung der Reformation und den Bauernkrieg in zwei Gruppen dar⸗ geſtellt, eine pfälziſche Spinnſtube, Erntewagen, Winzerwagen, Brezelwagen uſw. Mord oder Selbſtmord? *RNeuſtadt a.., 24. Aug. Unter dem Verdacht, ſeine Frau ums Leben gebracht zu haben, wurde der frühere Beſitzer des Neuſtädter Kurhauſes Heinrich Größle in Unterſuchungs⸗ haft genommen. Er machte geſtern nachmittag der Neuſtadter Polizei die Mitteilung, daß ſeine Frau ſich erhängt habe. Als die Polizei in die Wohnung des Größle kam, fanden ſie die Frau tot am Boden liegend. Es zeigten ſich jedoch Merkmale die darauf ſchließen laſſen, daß ein Verbrechen vorliegt. Verdächtig iſt ſchon, daß ein Streit zwiſchen dem Ehepaar vorausging und daß Größle angab, ſeine Frau habe ſich ſchon um 9 Uhr vormittags er⸗ hängt, während er aber erſt um ½2 Uhr mittags der Polizei Anzeige machte. Ferner iſt verdächtig, daß die Frau Verletzungen hatte, je⸗ doch alle BVlutſpuren ſauber beſeitigt worden ſind. Größle iſt aus dieſen Verdachtsmomenten heraus in Unterſuchungshaft genommen worden, und zwar unter dem Verdacht, ſeine Frau erwürgt oder erſchlagen zu haben. Etwas genaues muß erſt die Unterſuchung ergeben. Beide Ehegatten ſind 74 Jahre alt. Brände in der Pfalz * Morlautern, 24. Aug. Am Sonntag früh 3 Uhr brach in dem Anweſen der Witwe Luiſe Graf in der Schulſtraße Feuer aus. Glücklicherweiſe konnte jedoch ſowohl das Wohnhaus als auch die Scheuer, die ſchon angebrannt war, durch das raſche Eingreifen der Feuerwehr vor der Zerſtörung bewahrt werden, ſodaß nur geringer Schaden entſtand. 5 * Pirmaſens, 23. Aug. Ein ahrehzes Schadenfeuer, das im Speicher des Anweſens des Schuhfabrikanten Kettenring ausbrach und auch das Nachbaranweſen des Schuhfabrikanten Wolf ergriff, vernichtete die Dachſtühle und Oberſtöcke der beiden Häuſer. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 10 000 Mark. erſt am folgenden 6 30 23. Aug. Als Täter eines Fahrraddieb⸗ ſtahles in Mundenheim wurde ein bekannter Betrüger, ein 24 Jahre alter verheirateter Tagner von hier, ermittelt und ſeſtgenom⸗ men. Auch das Rad, das er um 25 Mk. in Mannheim verkauft hatte, konnte beſchlagnahmt werden.— In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurde an der Kreuzung der Bismarck⸗ und Oggers⸗ ein 39 Jahre alter Kaufmann von hier, der mit ſeinem otorrade in Richtung zur Dammſtraße durch die Bismarckſtraße fuhr, von einem Perſonenauto, das durch die Oggersheimerſtraße in Richtung Haardtſtraße fuhr, umgefahren. Der Motorradfahrer wurde am Kopfe leicht verletzt. Er wurde durch die Rettungs⸗ wache in das Krankenhaus verbracht, konnte aber wieder entlaſſen werden.— Am Samstag abend wurde in der Kaiſer⸗Allee ein 35 Jahre alter, lediger Tagner von Mundenheim, der mit einem unbe⸗ leuchteten Handkarren auf dem Gleiſe der Straßenbahn in Richtung Mundenheim fuhr, von einem nachkommenden Straßenbahnwagen der Linie 13 von hinten angefahren. Er erlitt dabei einen Bruͤch des rechten Beines am Kniegelenk und mußte durch die Ret⸗ tungswache ins Krankenhaus verbracht werden. Die auf dem Kar⸗ ren befindlichen Mineralwaſſerflaſchen wurden zum Teil zertrüm⸗ mert.— In der Nacht zum Sonntag wurde ein auf dem Heimweg nach Mundenheim 40 Jahre alter Eiſenbahnaſſiſtent au Kalſer⸗Allee ein 40 Jahre alter Tünchemeiſter von hier von einem hinten angefahren und zu Boden geſchleudert. Er erlitt innere Verletzungen. Der Motorradfahrer, der ſamt ſeinem Sozius auch zu Fall gekommen war, eh ſcheinbar unverletzt ſofort wie⸗ der ſein Vehlkel und fuhr, ohne ſich um den Ueberfahrenen zu küm⸗ mern, ſchleunigſt davon.— In der Nacht zum Sonntag. wurde in der Kaiſer⸗lÜAlee ein 40 Jahre alter Tünchermeiſter von hier von einem herrenlos umherſtreunenden Wolfshund angefallen und durch Biſſe an beiden Händen erheblich verletzt. Da dle Ver⸗ letzungen gefährlich erſchienen, mußte er ſofort ins Krankenhaus überwieſen werden.— Am Sonntag vormittag ſtürzte ein lediger Arbeiter in dem Hauſe ſeiner Wohnüng in der Böhlſtraße eine zum 2. Stock führende, etwa 4 Meter hohe Treppe hinunter und blieb mit einer erheblichen Stirnverletzung und einer Gehirnerſchütterung bewußtlos liegen. Er wurde durch die Unfallwache ins Kranken⸗ haus verbracht. J 5 *Schifferſtadkt, 22. Aug. Am Sonntag feierte Schifferſtadt unter Teilnahme einer großen Zahl auswärtiger Beſucher ſein Erntefeſt, deſſen Höhepunkt der impoſante Feſtzug bildete, der beſonders dazu dienen ſollte, die im Frühjahr eingeführten Ge⸗ müſeauktionen weiteren Kreiſen bekannt zu machen. Nach⸗ mittags gegen zwei Uhr bewegte ſich durch die dichten Zuſchauer⸗ maſſen in den fahnengeſchmückten Straßen der Zug, der die älteſten und neueſten Dreſchmethoden zeigte und die Ernte von Kartoffeln, Hanf und Tabaf vorſtellte. Beſonders gelungen war die Vorführung der Schifferſtadter Gemüſeerzeugniſſe und die Gemüſeauktion. Da⸗ neben ſah man das Wappenſchiff, die Aufforderung zur Ernte für den Mönchhof, bei der die Schifferſtadter früher helfen mußten und die Schenkung des Gemeindewaldes durch Herzog Otto von Worms im Jahre 980. Die Wagen der Küfer, Wagner und Schmiede ſowie die Spinnſtube bildeten den Abſchluß. * Rorxheim, 22. Auguſt. Die Täter, die bei einem hieſigen Bäckermeiſter vor wenigen Tagen einbrachen, die Ladenkaſſe plünderten, Waren und häusliche Wertſachen fortſchafften, ſind jetz als eine notoriſche Diebesbande in Lampertheim ermittelt worden. Auch die geſtohlenen Sachen kamen zum Teil wieder in den Beſitz des Beſtohlenen. * Cambrechk, 21. Auguſt. Unter dem Verdacht der Brand⸗ ſtiftung wurde der bei dem Sägewerk Klein beſchäftigt geweſene Friedrich Zimmermann feſtgenommen und ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis Neuſtadt a. H. gebracht. Zimmermann ſoll ver⸗ dächtig ſein, das Großfeuer im Sägewerk Heinrich Klein durch Brandſtiftung verurſacht zu haben. * Leiſtadt, 22. Auguſt. Bei dem Winzer Fritz Bechthoff brach im Nebenbau ein Feuer aus, das ſeine Urſache darin hatte, daß Bechthoff den mit Heu und Stroh gefüllten Speicher dieſes Gebäudes mit einer brennenden Pfeife betrat, die ihm aus dem Munde fiel. Die Vorräte gerieten ſofort in Brand, dem trotz der Löſchverſuche der ganze Dachſtuhl zum Opfer fiel. Der Schaden iſt erheblich, da Bechthoff nichts verſichert hatte. * Enkenbach, 24. Auguſt. Der etwa 60jährige Gänſehirt von Enkenbach, Philipp Eicher, wurde von ſeiner Frau, die ihn aus dem Wirtshaus abholen wollte, mit einem Schirm derart geſchlagen, daß er im Laufe der Nacht zum Montag in ſeiner Wohnung, wohin er gebracht worden war, verſchie d. Der eingetretene Tod wurde Morgen von ſeiner Frau bemerkt. f 2 2 225 eene Schloſſer Jak. Friedr. Wilh. Karl Brümmer u. Frieda Veith, aeb. Frey 2 Lageriſt Johannes Loröſch e. T. Erna Auguſte Fahrmeiſter Fritz Schmoll e. T. Elſe Martha 9. Schreiner Karl Wilhelm Stark, 60 J. 1 M. Kraftwagenführer Kornel Oechsler, 27 J. 1 M. Slandesamlliche Nachrichten. Monat Auauſt. 9. Kürſchner Arthur Jülich u. Luiſe Bölz 12 7. Kſm. Boris Adesman Verkündete: Kfm. Wilh. Blochmann u. Luiſe Heilmann Kraftwagenführer Wilh. Hohl u. Luiſe Staat 10, Kfm. Maximilian Gonizianer u. Marzareta Metz Eiſenbahnbetriebsaſſiſtent Jakob Merk u. Elſa Oberbauer Ina. Hch. Schneider u. Ottilie Bub Kfm. Karl Zipp u. Eliſabethga Bothner. ee Wilhelm Oſtertaa u. Maria um Kfm. Auaguſt Hildenbrand u. Eliſabeth Hallen Hilfs arb. Eugen Biehler u. Kath. Fichtler geb. Zimmermann Schmied Georg Jaeger u. Ottilie Schneele Muſiker Erich Liebert u. Luiſe Didie Arb. Heinrich Ackermann u. Eliſabeth Prang Muſiker Karl Braun u. Trude Dombrowsky Techn. Karl Schönit u. Luiſe Knapp Kfm. Friedolin Serrer u. Luiſe Emmert Geſchäftsf. Eugen Grethel u. Johanng Braun Kinoboperat. Wilh. Duttenhöfer u. Eliſ. Metzger Hilfsarb. Karl Engelhardt u. Kath. Scheuer⸗ mann Kfim. Hermann Schmidt u. Fried. Stutzmann Packer Albert Kircher u. Auguſte Kaiſer Packer Karl Göck u. Thekla Heß Kfm. Eugen Knapp u. Mara. Väth äcker Anton Henn u. Erna Eſſig Schloſſer Anton Senftleber u. Hildegard Mohr Eiſendreher Hans Gattner u. Barb. Gehweiler Schloſſ. Friedr. Schneider u. Maria Schmidt Rech. Joſef Gfaller u. Emma Schmidt Prok. Ludwig Nies u. Mara. Stein dekorationsmaler Alfred Brenner u. Katharina Johe Mech. Wilh. Schick u. Roſa Hammel u. Eliſabeth Schramm Kim. Arnold Schüßler u. Eliſe Heil m. Wilh. Beck u. Maria Schudt Montaneinſvektor Johann Bäuerle u. Maria Niſcher Schuhmacher Joſef Bickel u. Eliſabetha Gehrig Schloſſer Georg Schehl u. Theres Dachs Elektr. Ing. Wilh. Haas u. Emma Mathes Ing, Alfred Weprek u. Anna Kaißlina 59 Dr. iur. Karl Reiſert u. Magd. uld Vertr. Oskar Hofmann u. Eliſabeth Kaßen m. Heinrich Meurer u. Ella Bauer Kfm. Friedrich Lehmann u. Emma Syrenger Getraute: Monat Auauſt. 14. Monat Juli und Auguſt. Fyriſeur Hugo Friedrich Waldenberger u. Ella „Kupferputzer Alois Achtſtetter u. Katharina Jo⸗ Kinderarzt Dr. med. Samuel Buttenwieſer u. Fanny Dora Kauffmann Badagiſt Farl Dubafl u. Marg. Müller Inſtall. Michael Faſſot u. Luitgard Tröndle, geb. Boſer Kfm. 8 Albrecht Ginter u. Maria Martha Brandt Tagl. 198 Habermaier u. Marig Tahebl, gb. Pöſchl. Tagl. Friedr. Hupp u. Juliana Wieland Schloſſer Theodor Jakob Kurz u. Math. Laſt Werner Mähler u. Marg. Eliſabetha Meyer Julius Meßner u. Elfriede ichel⸗ midt Friſeur Karl Hans Reif u. Johanna Eliſabeth Erna Metz Fäfer Karl Johann Schaaf u. Barbara Ecker Rottenmeiſter Franz Foſef Schell u. Klara Er⸗ bacher Kolonialwarenhändler Andreas Bruno Schmitt und Fſabellg Hedwia Münch Kfm. Karl Schweitzer u. Ther. Karoline Paul Bauarb. Ernſt Michael Veith u. Alma Auguſta Bernauer Schmidts Bicggeſer Friedrich Hartung u. Alwine Kath. ött öttel Kfm. Fritz Erich Walter Marquardt u. Hertha Gertrud Becker Kunſtmaler Rob. Herb. Werner von Pigage u, Lona Klara Hertha Unterbauer 1 Buchhalter Adam Hermann Köhnle u. Anna Maria Sofie Schiffhauer hanng Hörner Dipl. Ing. Karl Anton Wilh. Buchholz und Maria Hedwia Johanna Ditſch Mag. Anton Fuller u. Katharina Schmitt Roſina Schwanninger, geb. Crezelius Roſina Schwannninger, geb. Crezelius Hauptlehrer Emil Bamberger u. Joh. Becker Unterwachtmeiſter Chriſtian Ernſt Bauer und Paula Thereſia Schütt Spengler Rob. Boller u. Frieda Maria Müller Ina, Otto Ewald Gettmann u. Agnes Fink Glaſer Arnulf Anton Kaver Hebach u. Anna Lutſe Müller Dekorationsmaler Emil Wilhelm Hergenhan u. 100 7 7 7 8 Bäcker Joſef Köppel u. Lina Dietrich Tagl. Chriſtian Friedrich Krockenberger u. Ma⸗ rie Anng Röckel Kraftwagenſühr. Wilh. Neßler u. Joh Schlitter Lehrer Georg Leonhard Oberſt u. Berta Ravp Schloſſer Auguſt Philipv Pfattheicher u. Anna Maria Schilling. Geborene: 6. Hafenaeb. Joſef Probſt 3. Schloſſer Hermann Jakob Hoffmann e. S. Her⸗ bert Hermann Schiffer Hermann Auguſt Kohn e. T. Edith Gertrude Bahnarb. Ernſt Ludwig Neidia e. T. Bertha Johanna 85 Brandsdorfer e. S. Hans Norbert 0 Klm. Michael Hauck e. T. Gertrud Ingeborg Kſm. Eberhard Richard Fritz Bauer e. T. Irm⸗ gard Friedel 4. Fabrikant Franz Bernhard Zinſer e. T. Ruth Cäcilia Kim. Wilß. Spatz e. S. Johann Wilhelm 5. Kfm. Friedr. Wilh. Johann Eduard Behr e. S. Roland Friedrich Herbert Sparkaſſenverwalter Georz Engelberth e. T. Gertrud Kellner Heinrich Johann Auvor e. T. Judith Edeltraud Landw. Oskar Hamann e. T. Alma Margareta Kfm. Brund Weinberg e. T. Roft e. T. Marie Dent. Wich. Fritz Kleſer e. S. Wolſgana Dieter Fabrikarb. Friedr. Keil e. T. Elfſabeth Vik⸗ toria Prokuriſt Otto Jakob Renner e. S. Heinz Her⸗ mann Joachim Direktor Dr. rer. pol. Peter Müller e. S. Peter Schloſſer Otto Wilh. Nitſchke e. T. Hannelore 6. Ing. Hermann Heinrich Kampmann e. S. Jo⸗ hannes Heinrich 7. Spenglermeiſter Heinrich Philiyy Knapp e. S. Heinz Obering. Regierungsbaumeiſter Friedrich Wilh. Neufſer e. S. German Ingemar Inn. Valentin Schwarz e. Gärtner Wilh. Eitelwein e. S. Wilbelm Kfm. Wilh. Oeß e. T. Katharina Straßenbahnſchaffner Rudolf Ruppert e. S. Sylveſter 8. Schmted Wilh. Ottmar Schweizer e. S. Rolf Ottmar Abolf Giſenbahnaſſiſtent Markus Feeſer e T. Margot Buchhoͤl. Dr. phil. Kurt Erwin Tillmann e. T. Fides Marig Polizeiwachtmeiſter Camill Ruh e. T. Levnore Kſm. Hermann Hüain e. S. Karl Heinz Hafenmeiſter Gabriel Sauter e. S. Ernſt Tapez Karl Seb. Seubert e. S. Walter Kurt Wilh. Otto Maper e. S. Karl Chri⸗ ian. Tüncher Jaſef Lingenfelder e S. Fofef Hermann Ludwig Backhof e. T. Maxia Ruth Schloſſer Adam Hch. Michel e. S. Adam Hans Schloſſer Geora Michael Gaa e. T. Anna Eli⸗ 10. 11. 12, Luiſe Reinhardt, geb. Cana, Wwe,. des verſt. Schreiners Fr. Jakob Reinhard, 75 F. 8 M. Dipl. Ing. Ernſt Heddaeus, 58 J. 3 M,. Chriſtine Biſchoffsberger, geb. Seitz. Wwe 8000 Landwirts Jakob Biſchoffberger, 87 Franz Till, Wirt, 55 J. 3 M. ledige Apothekerpraktikantin Eliſabeth Maria Thereſia Burger, 20 J. 11 M. Heinrich Peter Schön, 4 Tage led. Geigenbaumeiſt. Walter Geipel, 35 J. 1 M. Privatmann Karl Lebkücher 77 J. 3 M. Katharina Eliſabeth Strodel, geb Stein, Ehefr. d. Büroverſtehers Franz Xaver Strodel. 65 J. 11 M. lan eee Maria Daubach, 28 J. Henriette Spener, geb. Hirſch, Wwe. d. verſt. Bankdirektors Jakob Speher, 80 J. 8 M. Roſina Staudacher, geb Weik, Wwe. des verſt. Zimmermanns Alois Staudacher, 73 J. 1 M. Luiſe Löffler, geb. Friehrich. Wwe. des verſt. Landwirts Valentin Löffler, 82 J. 9 M. Hedwia Hagenlocher, geb. Krauß. Ehefrau des Obering. Alfred Hagenlocher, 50 J. 83 M. Martha Klara Bertha Strobel, geb. Speſtz, 1 5 d. Wagenführers Adolf Strobel, 40 J. Schriftſetzer Richard Hermann Paul Wilde, 54 J. 4 M Mara. Kerz. geb. Becker, Ebefr. ds. Hilfsarb. Karl Kerz 67 J. Irma Barbara FFrey, 3 M. 25 Tg. Maria Lemberger, 2 M. 25 Tg. d. J. 18. VVVVVUAn Roſine Friedericke 7 1 Schwinger 57 J. Helmut Störtz, 18 Tg. Lediger Mech. Wilhelm Müller, 55 J. 5 M. Led. Hausangeſt. Erneſtine Aeſchelmann, 22 F. 3 Monate 14. Margaxrete Kaiſer 12 J. 10 M. Pauline Marie Helene Schlicker, geb. Hann, Wwe. des verſt. Lademſtrs. Karl Ludwig Schlicker 78 FJ. 5 M. Led. Stenotyp. Katharina Luiſe Müller 22 J. 1 Monat Erwin Heiden 1 M. 2 Tg. Fabrikdirektor Wilh. Lubwig Theodor Caſten⸗ dyck, 55 J 8 M. Maſchiniſt Georg Sattel, 46 J. 8 M. Joſefine Hugel, 13% Std. Maria Husgel, 3 Std. Obermaſch Georg Raab, 48 J. 4 M. Led. Arbeiter Andreas Zöllner, 71 J. 9 M. 15. Elln Hedwig Eppinger. 10 M. 8 Ta Maragareta Wingerter, geb. Schäſer Ehefr. des Fabrikarb. Jakob Wingerter, 58 J. 5 Mr. — 7. Elektromont. Wilh. von der Heyden u. Kath. Elſabetba Mack 8 Verſicherungsbeamter Gottlob Wilh. Walter u. mma Lang. 7 5 Kteone Friedr. Löffler u. Johanna Maria euling 0 Vertr Och. Wich u. Agatha Hümmer Dipl. Km. Johann Friedrich Bühler u. Erna arta Diederich Arb. Arie Butter u. Johanna Katharina Buiter neb. Martin Eliſabeth Konxad 28. Kſm. Georg Stahl e. S. Luitpold Haſſo 29. Fuhrmann Karl Appenzeller e. T. Gerda Luiſe Kfm. Julius Heymann e. S. Werner Leopold 31. Arbeiter Johann Friedr. Gräble e. S. Herbert Bauarb. Adam Betiersdörfer e. T. Erna 1. Schiffbauer Franz Auaguſt Schneider e. S. Harrn Friedrich 5 2. Kraftw.⸗Führer E. Süß e. T. Lieſelotte Maria 10. Barbara Hannelore Giſela Geſtorbene: Monat Auguſt. ſabeth Schue Friedrich Wilh. Schölch e. S. Heinz Huſtav Karl Philipp Peter Nägele e. S. Karl Oberkellner Jakob Ludwig Götzelmann e. T. Monteur Ga Erhardt e. T. Lucia 12. Metzger Ga. Martin Maaa e. S. Helmut Rud. 8. Abolf Wilbelm Sutter, 14 J. 1 M. Hoteller Oskar Friedrich Veith, 93 J. 11 M. Lina Emma Kaufmann. 1 M. 28 Tg. Anng Maria Steamann, geb. Schweitzer, 88 F. 5 M. Ww. des verſt. Kranenführers Fakob Steomann Roſa Geiſinger, 29 Tage Ernſt Steiert. 53 J. Ledige Hausangeſt. Elſe Ludwig. 22 J. 1 M. 16. Herbert Hans Lobmann, 2 J. 4a Mm Klara Steiert geb, Pröſchold, Ebefr. des Wirts 6. Seite. Nr. 388 Nach der Sommerreiſe Von Liſa Honroth-Loewe Nachdruck verboten.) Für alle Familien mit ſchulpflichtigen Kindern bedeutet, ſoweit das Budget eine Sommerreiſe zugelaſſen hat, das Ferienende eine Neueinſtellung. Die Zeit der körperlichen und geiſtigen Freiheit iſt vorbei, Arbeit und Haus beſtimmen wieder den Alltag. Da iſt es denn recht wichtig, vor allem in körrerlicher Beziehung recht gut über⸗ zuleiten, damit die gewonnene Erholung nicht ſchon in den erſten Tagen wieder nerloren geht. „Das erſte Gebot lautet: Nicht unmittelbar von der Sommer⸗ friſche aus in die Arbeit; das gilt für Kinder wie für Erwachſene. Wer da glaubt, ſeine Erholung bis zum letzten Ferientage ausdeh⸗ nen zu müſſen, um dann, unmittelbar nach anſtrengender Bahn⸗ fahrt und kurzer Nachtruhe in die Arbeit zu gehen, der hat den wirklichen Sinn und Wert einer Erholungsreiſe nicht erfaßt. Die Entſpannung, welche ſie uns auch in die Zeit der Arbeit hinein ſchenken ſoll, geht allzu leicht verloren bei einem gehetzten Ab⸗ ſchluß. Man ſoll es unbedingt ſo einrichten, daß man mindeſtens zwei Tage vor Arbeitsbeginn ruhig im eigenen Heim verbringt. Die Hausfrau muß den Haushaltsbetrieb langſam ankurbeln kön⸗ nen, die Kinder ſollen ihre Bücher in Ruhe in Ordnung bringen; vor allem ſollen ſich alle Hausgensſſen im häuslichen Kreiſe noch einmal in Ruhe zuſammenfinden, ſollen die Harmonie der häus⸗ lichen Gemeinſchaft noch einmal auf ſich wirken, die gemeinſamen ſchönen Erinnerungen der Ferien⸗ und Reiſezeit in ſich nachelingen laſſen, ehe ſie alle in den auseinandergeſprengten Kreis der All⸗ tagspflichten hineingezogen werden. Abgeſehen von den ſeeliſchen Momenten ſprechen auch rein hygieniſche für einen nicht zu ſchroffen Uebergang. Wer von der See oder gar vom Hochgebirge ins Flachland und vor allem in die Stadt zurückkehrt, für den bedeutet der Klimawechſel ſchon eine Umſtellung, die für nervöſe Menſchen oder zarte Kinder eine große Beanſpruchung der körperlichen Kräfte bedeutet. Dieſe Beanſpru⸗ chung noch dadurch zu ſteigern. daß man ſofort die Arbeit heran⸗ kommen läßt, iſt ein großer Fehler, wie jeder Arzt beſtätigen wird. Man richte alſo ſein Ferierende immer ſo ein, daß man d⸗-heim noch ein bis zwei Tage in aller Muße verbringen kann, um völlig ausgeglichen und der Umgebung angepaßt, das altgewohnte Leben mit ſeinen Pflichten zu beginnen. Davon abgeſehen iſt noch auf manches andere zu achten, will man den Erfola einer Badekur recht dauerhaft geſtalten. Man muß verſuchen. den Aufenthalt in der friſchen Luft, dieſen weſentlichen Faktor der Erholung für den Stadtmenſchen nicht einfach aufhören zu laſſen. Erwachſene wie Kinder müſſen unbedinat gerade in der erſten Zeit nach Ferienende Muße zu Spaziergängen und Wanderun⸗ gen haben. Kinder, welche lraendwelche Heilbäder genommen haben, ſollen damit nun nicht ganz rlötzlich aufhören. Eine Soolbadkur zum Bei⸗ ſpiel läßt ſich mit Staßfurter Salz daheim in der Badewanne fort⸗ ſetzen, man geht von drei Bädern in der Woche auf zwei, um dann mit einem zu beenden. Auch Fichtennadelbäder ſind ein ſehr kräf⸗ tigender Abſchluß einer Badekur. Sonnenbäder, Luftbäder laſſen ſich mit Leichtigkeit dabeim fortſetzen und ſind dem Körper genau ſo zu⸗ träglich wie in der Sommerfriſche. Der Erwachſene, beſonders der für mancherlei Beſchwerden Lin⸗ derung in irgendeinem Heilbade ſuchte, ſoll nicht plötzlich mit den ärztlichen Vorſchriften brechen. Eine Brunnenkur läßt man auch in der Weiſe abklingen, daß man daheim noch zwei Wochen täalich ein Glas trinkt. Die Diätvorſchriften ſind nur allmählich zu lockern. keinesfalls ganz aufzugeben. Beſonders für die Frauen. die durch eine Brunnenkur ihr Gewicht vermindert haben, ailt Vorſicht. Nichts kommt ſo ſchnell wieder wie das unerwünſchte Gewicht. Die Berg⸗ wanderungen laſſen ſich bequem durch annmnaſtiſche Uebungen von täalich zwanzig Minuten erſetzen, die Maſſagen durch kalte Abrei⸗ bungen, Bürſten und Selbſtmaſſage. Vor allem oilt es aber in Eſſen und Trinken Maß zu halten, ebenſo in allen Großſtadtveranüagungen, welche die in der Natur geſtärkten Nerven wieder anſtrengen. Ein ſehr Huger Badearzt hat einmal gefagt:„Die Menſchen leben elf Monate im Jahr unvernünftia und einen Monat vernünf⸗ tig: und dann verlangen ſie, daß ein Monat aut macht. was ſie in elfd Monaten falſch machten.“ Wenn es auch leider nicht möalich iſt, ämmer ſo geſund zu leben wie in der Ferienzeit, ſo können wir mit einiger Energie und Einſicht die aewonnene Erholung lange bewah⸗ ren und dadurch eine Kraftquelle für uns und unſere Familie. ** Die Frau von ehedem auf Badereiſen Von Erna Reidel Man hat im 16. und 17. Jahrhundert den Frauen nachgeſagt, ſie unternähmen mit beſonderer Vorliebe Badereiſen. Mag auch die Richtigkeit dieſer Behauptung dahingeſtellt ſein, ſo hat doch zweifels⸗ ohne die Badereiſe im Frauenleben früherer Epochen eine recht große Rolle geſpielt; manche Frau wie jene ehrſame Wienerin Appolonia Molin hat ihr ſogar eine derartige Bedeutung beige⸗ meſſen, daß ſie ihrem Ehekontrakt(datiert vom Sept. 1762) die alljährliche Badereiſe als Bedingung beifügen ließ. Ebenſo für⸗ ſorglich ſollen ſich Frankfurterinnen den Badeaufenthalt in Schwal⸗ bach und Züricherinnen die Badereiſe nach Baden im Aargau aus⸗ bedungen haben. Ueberhaupt gehört die Badereiſe zu jenen Ge⸗ pflogenheiten, die ſich unbeirrt vom Wandel der Zeiten unvermin⸗ derter Beliebtheit erfreuen. Nachdem fürſtliche Herren und Standesperſonen vor etwa 1000 Jahren Badereiſen zuerſt unternommen hatten, entſchloſſen ſich unter den Frauen wohl am eheſten auch ſolche ihres Standes dazu. Bald aber bürgerte ſich dieſe Sitte immer mehr ein und bereits im 15. Jahrhundert erhielten Beamte, Bürgermeiſter, Stadtärzte und dergl. ihren Reiſeurlaub, den ſie wohl zumeiſt in Geſellſchaft ihrer Ge⸗ mahlin verlebten. Indeſſen auch ohne die geſtrengen Eheherren fanden ſich allmählich die Damen in den Badeorten ein, wo man ſich damals ebenſowenig langweilte wie heute und gewiß ſein durfte, angenehme und ſtandesgemäße Geſellſchaft vorzufinden. Freilich ſo einfach wie heute war das Reiſen zu einem längeren Badeaufenthalt damals nicht. Abgeſehen von der Reiſe ſelbſt hatte man mit dem Gepäck ſeine Schwierigkeiten; nahm man doch außer Wäſche und Kleidern bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts wenigſtens ſeine Betten mit, vielfach aber auch Kochgerät und dergl., da es in manchen Bädern üblich war, ſeine eigene Küche zu führen. Und obſchon der ungalante Vers: „Der Mann ſchafft Tag und Nacht, badet in ſeinem Schweiß, Alles die Frau verzehrt in ihrem Bad mit Fleiß“ als ſcherzhaft⸗boshafte Uebertreibung gedeutet werden muß, ſo iſt doch nicht zu leugnen, daß die Badereiſe anno dazumal eine recht koſtſpielige Sache war. Denn in allen den alten Mineralbädern, Baden im Aargau, Leuk, Karlsbad, Baden⸗Baden, Wiesbaden— um nur dieſe zu nennen— herrſchte alles andere als ein asketiſches Leben. Darüber geben ſo manche zeitgenöſſiſchen Berichte Auf⸗ luß. 250 Wiesbaden, das im 14. Jahrhundert ſchon 11 Bäder beſaß, weiß Heinrich von Langenſtein allerlei zu berichten. Mit vollen Kaſten und Flaſchen mit köſtlichen Lehensmitteln und leckeren Ge⸗ tränken mit prächtigen und ſeltſamen Kleidern, vor allem aber mit reichlichen Geldmitteln ſeien die Reiſenden in der Badeſtadt einge⸗ zogen, gleich wie zu einem großen Feſt. Und der Badeaufenthalt würde den Badegäſten auch zu einem langen Feſt. Während Männ⸗ lein und Weiblein in buntem Durcheinander, alle im Koſtüm Adams und Evas ſtundenlang— zuweilen faſt den ganzen Tag— im Bade zubrachten, kürzten ſie ſich die Zeit mit Schmauſen und Zechen, Muſi⸗ zieren und mit Flirt bezeichnet. Ganz ähnlich ſcheint es nach Poggios Bericht um 1417 in Baden im Aargau, das als Frauenbad ſehr beliebt war, zugegangen zu ſein. Auch hier amüſierte man ſich mit Tanzen, Ballſpielen mik einem jenem ergötzlichen Minneſpiel, das unſere Zeit als Schellenball und fröhlichen Gaſtereien. Allerdings badeten zu Poggios Zeiten nur noch die gewöhnlichen Leute gemeinſam und un⸗ bekleidet. Für die anderen jedoch war das Frauenbad durch ein Getäfel getrennt, in dem ſich freilich„Ablaßfenſter“ befanden. durch die man ſich ſehen und unterhalten konnte. Ueberhaupt wurde die Abſperrung nicht eben ſtreng gehandhabt, denn nicht ſelten wurden Männer zu Schmauſereien an ſchwimmenden Fiſchen ins Frauenbad eingeladen. Aber während die Männer ſonſt eine Art Schürze als Badekoſtüm trugen, legten ſie zu den Beſuchern im Frauenbad das⸗ ſelbe Badekleid wie die Frauen an: ein Leinengewand, das von oben bis in die Mitte oder ſeitlich geſchlitzt war und Hals, Bruſt und Arme unbedeckt ließ. Auch in den Bädern Badens bildeten neben Schmauſen und Trinken, Hofieren und Flirten, Scherz und Muſi⸗ zieren. das nach Poggios Erzählung die Frauen allerliebſt verſtanden haben ſollen, die angenehme Kurzweil dieſer Dauerbäder. Jedenfalls ſcheinen nach allen zeitgenöſſiſchen Schilderungen weder männlichen noch weiblichen Badegäſten Bäder und Badeaufenthalt langweilig geworden zu ſein. Allerdings ſollen mancher und manche mit be⸗ ſchwertem Gewiſſen und alle mit leerem Beutel die Heimkehr an⸗ getreten haben. Recht charakteriſtiſch für die Auffaſſung der verſchiedenen Epochen iſt die Badekleidung der Frauen. Im naiven Mittelalter war ſie, ſelbſt als die Männer ſchon Badehoſen trugen, einfach nicht vor⸗ handen. Dann hüllte ſich die Frau in ein Tuch, das aber häufig im Bade beiſeite gelegt wurde, und ſchließlich ward die„Badehr“, eine unter der Bruſt gebundene Schürze, das vorſchriftsmäßige Bade⸗ kleid. Als Kopfbedeckung waren zunächſt der kleine Badehut aus Stroh gebräuchlich, dann Haarnetze, ſogar Barette. Wie zeit⸗ genöſſiſche Bilder zeigen, wußte es beiſpielsweiſe die Dame der Renaiſſance ganz gut zu vereinen, im Bade den entblößten Ober⸗ körper mit einer Schmuckkette zu zieren und das Haupt mit einer ſtattlichen Kopfbedeckung wie zum Straßenkleid. Später, im 18 Jahrhundert, als die Dame bekleidet badete— ſie trug einen aus Baumwollenzeug oder Barchent angefertigten Unterrock und dazu einen kapuzinermäßigen Obermantel aus dem gleichen Stoff, außer⸗ dem nicht ſelten noch(nach Geßner) das Badehemd— ſchmückte ſie ſich wie zeitgenöſſiſche Kupfer verraten, mit Hauben à la mode. Nicht unintereſſant dürfte ſein, daß jemand, der aber anſchei⸗ nend kein Frauenkenner war,(Zwierlein 1788) vorgeſchlagen hat, man ſolle, um den übermäßigen Toilettenluxus einzudämmen. eine uni⸗ formartige Kurtoilette ſchaffen, die elegant, bequem und nicht koſt⸗ bar ſei. Und wirklich entſtanden Uniformen à la Spa, à la Karls⸗ bad, à la Brückenau, Pyrmont uſw. Man führte ſie auch kokettierend ſpazieren, ohne indeſſen den ſonſtigen Kleiderſuxus im geringſten ein⸗ zuſchränken. Vielmehr ſaß man nachmittags ſteif geputzt beim Strickſtrumpf oder beim Kartenſpiel und tanzte am Abend ſteif ge⸗ ſchnürt im ſchweren Prachtkleid, um am nächſten Morgen im Schlaf⸗ rock und Nachthäubchen oder gar unfriſtert am Brunnen zu erſcheinen. Freilich erhoben ſich auch ſchon damals Stimmen(Frau Tourte Cherbuliez, 1793), die einen Badeaufenthalt ohne Operntoiletten, ohne Pianos, Teppiche, Muſſelinvorhänge in ländlicher Gegend nach ländlichr Art forderten, man befolgte aber dieſe vernünftige An⸗ regung genau ſo, wie manche, die im ſeidenen Dirndlkleid und Lack⸗ ſchuhen auf Verge ſteigen. Neue Erkenntniſſe vor allem hygieniſcher Art haben Vadefahrten und Badekur nicht unweſentlich gewandelt, keineswegs aber deren Beliebtheit, denn die Frau von heute begibt ſich kaum weniger gern auf die erſehnte Badereiſe als ihre Ahne von ehedem. * Kechtſprechung und Bubikopf Juriſtiſche Studie von cand. jur. Auguſt Winnen⸗Köln Ein tüchtiger Juriſt muß ſich um alles kümmern. Kaum eine irdiſche Angelegenheit gibt es, die nicht ſein juriſtiſches Intereſſe er⸗ regen kann. Nicht Neugierde iſt es, die ihn dazu treibt,„ſeine Naſe in alles zu ſtecken“, wie Laien ihm oft zum Vorwurf machen, ſondern die Eigentümlichkeit ſeiner Wiſſenſchaft, die die gebieteriſche For⸗ alni an ihn richtet, alle, und ſeien es auch die modernſten Ver⸗ hältni ſe, juriſtiſch zu interpretieren. So wurde z. B. in jüngſter Zeit durch den gewaltigen Aufſchwung, den das Luftverkehrs⸗ und Funkweſen nahmen, der Juriſt vor zwei ganz neue Rechtsgebiete— Funkrecht und Luftverkehrsrecht— geſtellt, und mit der techniſchen Entwickelung auf dieſen Gebieten muß Schritt für Schritt die rechtliche Entwickelung fortſchreiten. Stillſtand gibt es auch im Rechtsleben nicht, und wenn irgendeine Wiſſenſchaft es verſtanden hat, ſich den veränderten Verhältniſſen anzupaſſen, ſo iſt es gewiß die Jurisprudenz. So ſcheint es denn nicht weiter verwunderlich, daß der Juriſt der Neuzeit ſich ſelbſt mit der neueſten Modeſchöpfung beſchäftigen muß— den Bubikopf. Mag der Rechtsjünger der neuen Haartracht perſönlich gegenüberſtehen wie er will: weder das Drohen des ent⸗ ſetzten Ehemannes, deſſen Gattin ihren Haarſchmuck auf dem Altar der Mode opferte, noch die ſtrahlenden Augen des entzückten Töch⸗ terleins, das mit friſch onduliertem Wuſchelkopf ſoeben dem kunſt⸗ befliſſenen Friſeur entronnen iſt, wird den Juriſten in ſeiner Rechts⸗ betrachtung ſtören. Er greift zum Geſetzbuch, und hier findet er nüchtern und ſachlich Antwort auf die Fragen, die ihn intereſſieren. Wie iſt nun zunächſt juriſtiſch der Fall zu beurteilen, wenn ſich die minderjährige Tochter ohne Einwilligung des Vaters einen Bubi⸗ kopf ſchneiden läßt? Bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres ſteht das Kind unter elterlicher Gewalt. Kraft dieſer hat der Vater das Recht und die Pflicht, für die Perſon des Kindes zu ſorgen.(881626, 1627.G..) Dieſe Sorge umfaßt weiter die Pflicht und das Recht, das Kind zu erziehen und zu beaufſichtigen. Auch die Regelung der perſönlichen Angelegenheiten gehört hierher.— Die Entſcheidung, ob die Tochter den Bubikopf trägt oder nicht, liegt alſo beim Vater. Allerdings ſteht auch der Mutter dieſes Recht über das Kind zu. Bei einer Meinungsverſchiedenheit zwiſchen den Eltern Pot jedoch die Meinung des Vaters vor.(§ 1634 B. G..). Iſt ein Vormund für das Kind beſtellt, ſo hat dieſer zu entſcheiden. Die Erziehungsrechte der Eltern und des Vormundes erlöſchen erſt mit der Heirat oder dem 21. Geburtstag der Tochter. Wie aber, wenn die minderfährige Tochter gegen den Willen des Erziehungsberechtigten handelt wenn ſie ſich gegen den Willen des Vaters einen Bubikopf ſchneiden läßt? Kann der erzürnte Vater gegen den fraglichen Haarkünſtler eine Schadenserſatzklage anſtrengen? Hat ſich der Friſeur einer unerlaubten Handlung ſchuldig gemacht? Zunächſt könnte man vielleicht den§ 223 des Strafgeſetzbuches heranziehen. Danach iſt die unberechtigte Verletzung des Wohl⸗ befindens oder der Integrität eines fremden menſchlichen Körpers als Körperverletzung zu beſtrafen. Nach der Auffaſſung vieler Ju⸗ riſten fehlt jedoch die Widerrechtlichkeit ſtets, ſobald der Verletzte einwilligt, welche Anſicht jedoch das Reichsgericht keinesmegs teilt. Auch der neue Entwurf zum Strafgeſetzbuch ſtellt eine Körperver⸗ letzung mit Einwilligung des Verletzten ausdrücklich als ſtraflos hin Wenn daher auch bei der großen Meinungsverſchiedenheit der Juriſten in dieſem Punkte eine Klage gegen den Haarkünſtler wegen Körperverletzung ein Unterfangen iſt, deſſen Erfolg nicht von vorn⸗ herein feſtſteht, die Handlungsweiſe des Friſeurs bleibt noch aus einem anderen Grunde rechtswidrig. Er handelte zwar auf Grund eines mit der Tochter geſchloſſenen Vertrages. Ein minderjähriges Mädchen aber kann ſich gar nicht ſelbſtändig durch Verträge ver⸗ pflichten, ſolange der erziehungsberechtigte geſetzliche Vertreter ſeine Zuſtimmung nicht gegeben hat. Trotz der objektiven Unerlaubtheit der Handlung kann der Haarkünſtler jedoch nur dann gerichtlich belangt werden, falls ihm Vorſatz oder Fahrläſſigkeit nachgewieſen werden. In vielen Fällen mag ſich der Friſeur der Unerlaubtheit ſeiner Handlungsweiſe gar nicht bewußt werden, wenn er dem Mädchen, deſſen jugendliche Geſtalt allein ihn ſchon oft deſſen Minderjährigkeit vermuten läßt, einen Bubikopf ſchneidet, ohne ſich vorher nach der Einwilligung ihres Vaters erkundigt zu haben, kann ihm der Vorwurf der Fahr⸗ läſſigkeit nicht erſpart bleiben. Sofern er dieſe Vorſichtsmaßegel außer acht läßt, ja vielleicht durch ſein Zureden ſogar die Minder⸗ jährige in ihrem Entſchluſſe beſtärkt, darf er ſich nicht wundern, wenn ihn der erzürnte Vater ſeiner Fahrläſſigkeit wegen zur Re⸗ chenſchaft zieht. Das Reichsgericht, das bereits einen ähnlich gelagerten Fall zu entſcheiden hatte(pgl. R. G. 29, 58) ſieht allerdings das Ab⸗ ſchneiden der Haare nicht als Körperverletzung an, weil mit der Verkürzung des Haares kein körperlicher Schmerz verbunden ſei. Es will hier nur eine Klage wegen Beleidigung gelten laſſen. Zahlreiche Juriſten teilen jedoch dieſe Auffaſſung nicht. Schließlich fraat es ſich noch, ob gegen den Friſeur eine Scha⸗ denserſatzklage angeſtrenat werden kann. Neben der Bezahluna des Friſeurs käme vor allem der Verluſt der Haarfülle als Schaden in Frage. Ob aber wirklich das Abſchneiden des Frauenbaares als Ver⸗ luſt zu buchen iſt, dürfte bei der ſo aroßen Beliebtheit des Bubi⸗ kopfes beſonders von der Damenwelt lebhaft beſtritten werden: ja. ein mitleidiges Lächeln würde gar oft der Lohn für den Juriſten ſein. der dem Betroffenen aufarund des§ 847 BGB. ein Schmerzensgeld ſichern wollte. Zum Troſte für viele Haarkünſtler ſei es daher ge⸗ ſaat: Die Schadenserſatzklage dürfte nur ſchwerlich erhoben werden. denn ſie iſt recht ſchwach begründet. Um allen Ungelegenheiten aus dem Wege zu gehen, tut der Fri⸗ ſeur jedenfalls gut daran, wenn er ſich bei minderjährigen Kun⸗ dinnen zunächſt nach der Einwilligung des Vaters erkundiat: iſt das Mädchen volljährig. ſo braucht er ſich um die Wünſche des Vaters 9 5 zu kümmern, der Wille des Mädchens ſelbſt iſt hier maß⸗ gebend. Wie hat nun ſchließlich der Friſeur der Ehefrau gegenüber ſich zu verhalten, wenn ſie einen Bubikopf wünſcht? Wenn auch§ 1354 BGB. beſtimmt, daß dem Manne die Ent⸗ ſcheidung in allen. das gemeinſchaftliche eheliche Leben betreffenden Angelegenbeiten zuſteht, ſo darf man die Befuaniſſe des Mannes dennoch nicht auf die rein perſönlichen Angelegenheiten der Frau ausdehnen. Das Schneiden des Bubikopfes iſt aber eine rein perſön⸗ liche Angelegenheit der Frau. Gerade ſo wenig. wie er ſeiner Gat⸗ tin die Lektüre oder Kleiduna vorzuſchreiben berechtiat iſt. darf er ihr die neue Haartracht verbieten. Soweit Anſtand und Schicklichkeit es geſtatten, iſt die Freiheit der Frau hier unbeſchränkt. Für den Friſeur iſt daher eine Einwilligung des Mannes zum Bubikopfſchnitt ſeiner Gattin nicht erforderlich. Nach§ 1399 BGB. iſt die Ehefrau bei Rechtsgeſchäften ſelbſtändig verpflichtungsfähia. Kationierung der Ehe Mit dem Sommer iſt auch die Zeit der Strohwitwer wieder her⸗ angekommen und in unſeren Tagen der Gleichheit der Geſchlechter gibt es ſogar auch Strohwitwen, die ihre Männer ins Bad ſchicken. Hat man doch ſchon allen Ernſtes„Eheferien“ vorgeſchlagen, in denen ſich die beide Eheparter von einander„erholen“ können. Eine ſolche Trennung im Eheleben iſt manchmal recht empfehlenswert, denn wie man ſich auch die beſten Leckerbiſſen über ißt, ſo kann man auch von der glücklichſten Ehe einmal genug haben. Eine amerikaniſche Pſy⸗ chologin empfiehlt daher eine„Rationierung“ der Ehe, indem ſie von Zeit zu Zeit den Ehegatten eine Trennung verordnet.„Zweifellos iſt die ſchlimmſte Gefahr jeder Ehe Langeweile“, ſchreibt ſie.„Ehe⸗ männer und Ehefrauen werden voneinander enttäuſcht, wenn ſie zu lange zuſammen ſind; der eine Teil fällt dem anderen auf die Ner⸗ ven. So lange ſi everlobt waren, waren ſie höchſtens ein paar Stun⸗ den am Tage zuſammen, hatten 85 viel zu erzählen, und wenn ſie auch nicht blind gegen ihre beiderſeitigen Fehler waren, ſo fanden ⸗ darin nur eine Unterhaltung mehr. Aber das alles ändert ſich mit der Ehe. Da ſind ſie beide, viele Stunden zuſammen, verbringen die meiſten Abende gemeinſam am häuslichen Herd. Ein Tag verläuft wie der andere; man hat ſich nichts mehr zu erzählen; man beobach⸗ tet ſich kritiſch, und die Fehler und Eigenheiten, die früher humo⸗ riſtiſch genommen wurden, erſcheinen jetzt plötzlich in einem recht un⸗ angenehmen Licht. Man tadelt einander, man macht ſich Vorwürfe. Man glaubt, daß die Liebe zum Fenſter hinausgeflogen iſt. Aber das iſt garnicht wahr. Es fehlt nicht an Liebe, ſondern nur an einer kleinen Trennung, um die Liebe wieder ſpürbar zu machen. Ge⸗ wöhnlich lieben ſich Mann und Frau nach 10jähriger Ehe viel mehr und hängen feſter aneinander als in den Tagen der Brautzeit. Aber ſie ſind einander langweilig geworden; ſie kennen ſich ganz genau und haben ſich vollkommen„ausgeſprochen“. Da tut eine Abweſen⸗ heit Wunder. Wenn Mann oder Frau einen Monat fort ſind, wenn ſie jeder allein auf Ferienreiſe gehen, dann hat ſich nachh er die Situa⸗ tion vollkommen verändert. Sie ſind kaum eine Woche voneinander getrennt, da erwacht ſchon die leiſe Sehnſucht; man ſieht ſich plötzlich wieder in ganz anderem Licht, und kehren ſie nach einem Monat zu⸗ einander zurück, dann ſind ſie wieder Liebende wie einſt, wiſſen ſich unzählige Neuigkeiten zu erzählen und ſagen ſich die angenehmſten Dinge. So 17 5 man die Ehe nur„rationieren“, d. h. ſie auf einigs Zeit unterbrechen, und man hat das beſte Heilmittel gegen die Schei⸗ dungsmanie. Aber auch Ehepaare, die ſich nicht einmal im Jahr längere Zeit voneinander trennen können, ſollten für vorübergehende Abweſenheit des eines Teils ſorgen. Wenn die Ehe in einzelnen Por⸗ tionen verteilt werden könnte, ſo würde ſie am beſten ſo zugeteilt werden, daß Mann und Frau nur 4 Tage in der Woche zuſammen ſind ſtatt ſieben. * Die neueſten hüte (Nachdruck verboten.) Der Glockenhut, der ſo lange den Ehrenplatz eingenommen hat, gilt nun als abgetan. Die neueſten Hüte ſind wahre Kunſtwerke. Sie ſind groß und elegant garniert. Das„große“ darf man nicht allgemein nehmen, denn eigentlich ſtreiten große und kleine Hüte noch um den Vorrang, beide haben Erfola, doch zeiat ſich unſtreitig eine Vorliebe für kleine Hüte aus durchſichtia geflochtenem Roßhagr. Dieſe Hüte werden zu einem paſſenden Kleid, meiſtens aus bedruck⸗ tem Mouſſeline, aetragen. Auch ſind dieſe Hüte. was lange nicht eie war, mit Blumen garniert, die ihnen ein hübſches Ausſehen verleihen. Weiter finden wir Formen, die wie ein Barett ausſehen. die Reiſe iſt der Filzhut vorgeſehen. Der lange Schal, der mehrmals um den Hals gelegt wurde, iſt einer anderen Mode gewichen: zurzeit trägt man rechteckige Tücher, wovon das eine Ende nach hinten ge⸗ ſchlagen wird, oder auch einfache Tücher aleich einem Taſchentuch. das um den Hals getragen und geknotet wird. Man ſieht dieſe Tücher in Kaſha, Crépe de chine, Seide, Tüll uſw., je nach der Tages⸗ zeit oder der Gelegenheit, bei der ſie getragen werden. M. N. BB———————ZZ—³PÄ—————————2—— Heraubgeber Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitunz G m. b Mannheim. E 6. 2. Direktlon Ferdinand Henme Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortliche Redakteure: Für Polittk: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton V Kurt Fiſcher. Kommunalvolitik und Lokgles: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Will! Müfler— Handelsteiſ: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: tV R Schönfelder Auzeigen Dr. W. E. Stötzner. 5 Für — dreſe der deuag d pdet, daß e nbetebe belaſtet war. dan dg 8. 24 d. abiſd Ere 29. J24. TRhein Braunk. 209,0 9 128.5 en Men J0, denbl. 133.028. Dienstag, den 24. Auguſt 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 7. Seite. Nr. 388 Neue Aannheimer Seitung Handelsblatt deutſchlands Ronjunkturſchwankungen Der zweite Abſchnitt der Depreſſion erreicht en. e 5 2. Vierteljahrsheft des Inſtituts für Konjunktur⸗ bekannt werden. Die ſeinerzeit hier verbreiteten Gerüchte über ſchung wird zuſammengefaßt die Geſamtlage der deutſchen Fuſionsbeſtrebungen zwiſchen den Automobilwerken„Minerva⸗ e folgt dargeſtellt: — Wirtſchaftskriſis, die ſich in Deutſchland in den Monaten r bis Januar abſpielte, iſt, wie in dem vorigen Heft dieſer kiſt feſtgeſtellt wurde, im Februar in eine Phaſe der De⸗ Die Depreſſion hat, wie ſchon unſere da⸗ n Tiefpunkt erreicht. ſt) im zweiten Abſchnitt der Depreſſion die verſchiedenen Konjunkturbarometer mit ichkeit regiſtriert; ob wir freilich unmittelbar vor einer es Aufſchwungs ſtehen, läßt ſich keineswegs ſagen. d auf jedem der Märkte Anzeichen der Be hr 7 Der Geldmarkt nfolge zufließender A Im unktur wi. b ausgelaufen. 3 55 Diagnoſe zeigte, im Mai ihre etzt(Mitte Augu en, wird durch 0 ſich ſin d ufwärtsbewegung geyört diesmal freilich ſchon bei 1 eller Im Hinblick auf die bekannten Gerüchte dementlert der barun, Truſt ausdrücklich, daß von ihm irgendwelche Verein⸗ als Veſche wess konnte heben Ku der Bilanz ein Ne0.: brikat ten ſtellend rd ae A 1 Ageſchwie Jani Woll 1 1 ind die erſt nach der Umſtellung ge Mill, auf 200 000„ zuſammengelegt werden. Die beiden ngen ſollen dann gleichgeſtellt und eine Erhöhung um 750 000„ vorgenommen werden. Die Sommerfelder nntich nd die Beteiligung an der Nordd. Trikotweberei ſind Die jetzige Sanierung wird damit die Geſellſchaft durch übermäßige Warenbeſtände Die mäßig beſchäftigte Fabrik in twolff noch verkauft werden, ſo daß nur noch die Berliner Auftrbrik verbliebe. Sie ſei vollbeſchäftigt und es längen Aufträ 2 Suf vor. e. wurde * wie der Produktions⸗ ßere Urſachen(engli⸗ konjunkturpelitiſche Maß⸗ 85 künſtliches Oel mit der J. G. Farbeninduſtrie gonfabrik Joſeph Rathgeber Ach. in München⸗Mooſach. na aftsbericht weiſt einen Bruttogewinn von 0,47(1,17) Mill. Wcrei Abzug von 48 868(1045) 4 Zinſen und 62 501(83 940 4 kungen einen Reingewinn von 2349(154 620) aus, der wieder vorgetragen werden ſoll. r Arbeitsmöglichkeit brachte, wie es heißt, der Verlauf ti lahres große Enttäuſchung und 1925/26 wird als das iaſte Jahr ſeit Beſtehen der Geſellſchaft bezeichnet. Seit s G8. wurden, wie es weiter heißt, beſſere Preiſe erzielt n wieder Arbeiter⸗Neueinſtellungen vorgenommen 453 536(588 240) Gläubiger, 1306(298 346) Akzepte, andererſeits 142 655(175 367) 8107(23 454) flüſſige Mittel und 1123 812 0 504 376) ſti eund Material. Die vorliegenden Aufträge ſichern gung bis über das Kabenderjahr hinaus. Auch ſeien die auf weitere Auftragseingänge günſtig, ſo daß ein zu⸗ er Abſchluß erhofft werden dürfe. ne Liquidakion des Skahlwerks Hamburg Ach. In der ellchawurde der Antrag des Vorſtandes auf Liquidation der D Veult nicht genehmigt; die Geſellſchaft bleibt weiter beſtehen. wpandlungen wegen Verkaufs des Grundſtücks ſollen fort⸗ Die Mehrheit des AK. befindet ſich im Beſitz der rner AG. in Erkrath bei Düſſeldorf, die ſich in rigkeiten befindet. 5 erung der Lichtenberger Wollfabrik. Die AG. Lichten⸗ adigt ffabrik in Berlin ſchreitet jetzt zu der ſeit langem an⸗ n Sanjerung. Die 1 Mill. StA. ſollen 20:1 auf nur ſchaffenen 1 Mill./ bgeſtoßen worden. Aunmenſchlußbeſtrebungen in der belgiſchen Aukomobil⸗ us Brüſſel wird uns mitgeteilt: bbeſtreh, von Verhandlungen über bevorſtehende Zuſammen⸗ wg ugen in der belgiſchen Automobilinduſtrie berichtet, end noch unklar, nach welcher Richtung hin ſich dieſelben um Wie es ſcheint, nimm. die Angelegenheit nunmehr greif⸗ en an. Wie wir hören, hat Bereits vor einiger Automobil⸗AGG. Imperia Die Betrachtung der ſich kündigt ebenfalls owohl die Einfuhr von Rohſtoffen ie Produktion wichtiger Grundſtoffe iſt freilich noch kaum flegt aber auch ſonſt erſt den beiden anderen ftürven nach einiger Zeit zu folgen. i der Beurteilung der Konjunkturlage iſt jedoch noch zweier⸗ der Wierückſichtigen: einmal, daß ſie durch St utſchaft auf dem Gebiete des Abſatzes 1 cher 005 mitbedingt iſt, und ferner, daß äu khmen enſtreik, Frankenſturz) ſowie Arbeitsbeſchaffungsprogramm) mitwirken. wwaſei, Keine Vereinbarungen Standard Oil— Z. G. Farben⸗ rukturveränderungen Nach anfänglicher Daß wir ſſerung zu iſt zwar noch ſtark flüſſig, aber wohl uslandkapitalien als infolge Darnieder⸗ er Unternehmertätigkeit, die ſich vielmehr etwas r Effektenmarkt befindet ſich ſeit Monaten in voller zu den Merkmalen der Depreſſion; währe 99 Beginn der Depreſſion eingeſetzt, beünnt ſie nach unſerm Schema erſt um die Mitte dieſer · ſin Der Warenmarkt liegt noch im ganzen darnieder. blakenden Kleinhandels⸗ und Großhandelsindizes beginnen die en Preiſe aber ſchon anzuziehen. eigen Awegung(des Güterkreislaufs) für und Hale ſchwung an; denn ſ lbfabrikaten als auch d ugenommen. Die Arbeitsloſigkeit Mengsegangen; ſie p hauſſe, Phaſe Bei 25 Fr. die Tonne ab Zeche heraufge in Neſſonvaux bei Lüttich den größten Teil der Aktien der Werke „L Auto Metallurgique, Societe Anonyme“ in Marchienne⸗au⸗Pont bei Charleroi erworben. Näheres dürfte in den erſten Tagen wohl Antwerpen“ und„Excelſior⸗Saventhem“ haben ſich bis jetzt noch nicht beſtätigt. „0. Eine preußiſche Anleihe in Amerika. Wie der B. Z. aus New Nork gemeldet wird, verhandelt da dortige Bankhaus Harris Forbes u. Co. mit einzelnen Banken, um eine Anleihe in Höhe von 30 Mill. Dollar für den Freiſtaal Preußen aufzulegen. Doch ſollen ſich die Verhandlungen erſt im Vorſtadium befinden. Von zuſtändigen Berliner Stellen wird beſtätigt, daß ſolche Verhand⸗ lungen tatſächlich ſtattfinden. Noch wird die angegebene Summe von 30 Mill. Dollar als zu hoch bezeichnet. 2: Weizenkerminmarkt in Rokterdam. Die ſtändig wachſende Be⸗ deutung des Rotterdamer Getreidehandels veranlaßte das Rotter⸗ damer„Comité van Graanhandelarn“, den Terminmarkt, der bereits für Mais beſteht auch auf Weizen auszudehnen. Maßgebend war vor allem die Erwägung daß die Exportfirmen für ihr Deckungs⸗ bedürfnis auf die Märkte in Liwerpool, Chicago, Winnipeg uſw. an⸗ gewieſen ſind, da ein Terminhandel in Weizen auf dem Kontinent ſeit dem Kriege nicht in einer den Anforderungen des Weizenimport⸗ geſchäfts entſprechenden Weiſe wieder organiſiert worden iſt. Bei der Aufſtellung der Vorſchriften war man beſtrebt, den Termin⸗ markt auf eine möglichſt breite Grundlage zu ſtellen, um die Ge⸗ treideintereſſenten aller Länder heranzuziehen. Auf den deutſchen Getreidehandel wurde inſofern beſondere Rückſicht genommen, als die wichtigſten techniſchen Beſtimmungen, insbeſondere bezüglich der Lieferungsbedingungen auf dem Deutſch⸗Niederländiſchen Kontrakt aufgebaut wurden. Die Beſtimmungen über die Lieferungsbedingun⸗ gen ſind ſo gefaßt, daß bezüglich Lieferung und Bezahlung die größte Sicherheit gewährleiſtet iſt. Der neue Weizenterminmarkt Rotterdam, welcher wahrſcheinlich am 15. September in Tätigkeit treten wird, verdient die Beachtung der intereſſierten Kreiſe, ins⸗ beſondere auch deswegen, weil Rotterdam durch ſeine moͤdernen Hafeneinrichtungen über einen regen Tranſitverlehr verfügt. . Durchſchnittskurs der Aklien an der Berliner Börſe. Die Deutſche Bank hat auf Grund des Kurswertes des Aktienkapitals einen Durchſchnittskurs und Index aller an der Berliner Börſe notierten Aktien errechnet. Der Durchſchnittskurs ſämtlicher Börſen⸗ papiere betrug am 1. Januar(in v..) 68,3, am 9. Juni 102, am 9. Juli 118,9 und am 9. Auguſt 131,4. Davon hatten Bankaktien eine Bewegung von 89,6 auf 149,9, Induſtrie⸗ und Schiffahrts⸗ aktien von 65,8 auf 131,3 aufzuweiſen. Sämtliche Terminpapiere ſtiegen von 74,3 auf 165,5, fämtliche variabel notierten Papiere von 59 auf 102,1, ſämtliche Kaſſapapiece von 65,2 auf 103,9 v. H. Aus dieſen Ziffern geht deutlich hervor, daß die Steigerung der Terminpapiere die bedeutendſten Fortſchritte gemacht hal. Der Aktienindex, der den Stand vom 4. Januar d. J. gleich 100 zur Grundlage hat, ſtellte ſich für ſämtliche an der Berliner Börſe notierten Aktien am 9. Juni auf 149,3, am 9. Juli auf 174,08 und am 9. Auguſt auf 192,38. : Neues Koksabkommen zwiſchen dem Rhein.⸗Weſtf. Kohlen⸗ ſyndikat und den franzöſiſchen Hüktenwerken. Die zwiſchen den Vertretern des Rhein.⸗Weſtf. Kohlenſyndikats und der franzöſiſchen Hüttenwerke in Brüſſel gepflogenen Verhandlungen wegen der weiteren Entſchädigungskokslieſerungen führten nach der Uſine zu einem grundſätzlichen Einvernehmen. Hiernach wird der Kokspreis von 21,45 auf 16,80 die Tonne frei Waggon Ruhr⸗ zeche für eine monatliche Bezugsmenge von mindeſtens 240 000 To. herabgeſetzt, und zwar gilt dieſer Preis ſowohl für die auf freie Abſchlüſſe als auch für die auf Entſchädigungskonto gelieferten Mengen. Bei Erhöhung der Bezüge findet eine Stafflung der Preiſe nach unten ſtatt. Während alſo einerſeits eine fühlbare Ermäßigung des Preiſes ab Zeche zugeſtanden wurde, müſſen anderſeits die franzöſiſchen Werke zukünftig für den ihr von der franzöſiſchen Regierung berechneten Ruhrkoks den wirklichen Geſtehungspreis bezahlen, alſo nicht mehr wie bisher einen fiktiven, unter den Selbſtkoſten liegenden Preis. Die hierin liegende Prämie ſoll demnach in Zukunft fortfallen. Dementſprechend finde! die Berechnung durch die Regierung nunmehr in Reichsmark ſtatt anſtatt wie bisher in Franken. Der neue Preis wird ſich frei ſprechend 231,20 Fr. bei Bewertung der Mark mit 8,50 gegenüber von 183 Fr. Hierzu kommen noch die Zoll⸗ und ſonſtigen Neben⸗ Tonne. Alles in allem müſſen daher die franzöſiſchen Hütten⸗ werke bei dem jetzigen Frankenſtande und unter Berückſichtigung der am 16. Auguſt auf den franzöſiſchen Bahnen in Kraft getre⸗ tenen Frachterhöhungen mit einer erheblichen Verteuerung des Kokſes rechnen, wenn dieſe auch nicht ſo hoch ausgefallen iſt, wie kürzlich bei tiefenem Stande des Franken befürchtet wurde. Uebrigens haben auch die franzöſiſchen Zechenkokereien zufolge der Erhöhung der Bergarbeiterlöhne mit Wirkung ab 16. Auguſt den Preis des Hochofenkokſes von 169 auf 194 Fr. alſo um Sierck Grenze unverzollt auf 27,20„ die Tonne ſtellen, ent⸗ W dem bisher von der franzöſiſchen Regierung verrechneten Preis Südſtawien koſten an der Grenze von rund 8,60 Fr. und die Verwaltungs⸗ Atben 100 Drachmen.74•84 55 des franzöſiſchen Verteilungsamts(Orca) von 1,25 Fr. die Kair... 1 Pfd.] 20914 20.966J 20,814] 20,966—.— 3 2 Börſenberichte vom 24. Auguſt 1920 Mannheim nach anfänglicher Abſchwächung leicht erholt Die Börſe bewegte ſich in ruhigen Bahnen. Nach abgeſchwäch⸗ ten Eröffnungskurſen ſetzte ſich eine leichte Erholung durch, ſo daß J. G. Farben nach 288 mit 292 gehandelt wurden. Geſchäft ent⸗ wickelte ſich erſtmalig in Stahlvereins⸗Aktien zu 137—141. Der Schluß war weiter feſt bei ruhigem Geſchäft. Es notierten: Bad. Bamk 150, Pfälz. Hypothekenbank 126, Rhein. Hypothekenbank 130, Rhein. Creditbank 124, Südd. Disconto 135, J. G. Farben 291, Chemiſche Goldenberg 157, Rhenania 85, Brauerei Sinner 78, Schwartz⸗Storchen 130, Werger 133, Mannheimer Verſicher. 89,50, Württemberg Transport 30, Seilwolff 55, Benz 85, Dingler 5,1, Emaillierwerk 45, Enzinger 85, Gebr. Fahr 38, Fuchs Waggon 0,66, Germania Linoleum 185, Karlsruher Maſchinen 51, Knorr 125, Konſerven Braun 40, Mannheimer Gummi 60, Mez u. Söhne 70, N..U. 90, Pfälz. Mühle 120, Heidelberger Zement 134, Rhein⸗ elektra 137, Wayß u. Freytag 129, Zellſtoff Waldhof 187,50, Zucker Frankenthal 78, Waghäuſel 92. Jrankfurk ſtill, aber behauptet Die Börſe eröffnete in ſehr ſtiller und luſtloſer Haltung und nur der Handel in Stahlvereinsaktien im Freiverkehr geſtaltete die Umſatztätiokeit etwas lebhafter. An Kundenaufträge fehlte es auch heute wieder vollkommen, ſodaß die berufsmäßige Spekulation vollkommen auf ſich ſelbſt angewieſen war. Bei dem kleinen Ge⸗ ſchäft hielten ſich die Kursbewegungen auch in den allerbeſcheidenſten renzen. Banken waren überwiegend etwas ſchwächer. Chemiſche Werte faſt vollkommen ohne Geſchäft und unverändert. Auf dem Montanmark überwogen ebenfalls die Kursrückgänge; Mannesmann %, Phönix 1, Gelſenkirchen 1 v. H. niedriger, dagegen Buderus 1 v. H. höher. Die Aktien des Stahlvereins wurden ſchwankend zwiſchen 137 und 138 gehandelt. An dem Elektromarkt war die Haltung un⸗ regelmäßig; AGG. und Schuckert, ferner auch Lahmaher gaben etwas nach, dagegen gewannen Bergmann 2,50 und Licht u. Kraft 1,50 p. H. Für Bau⸗ und Autowerte hat das Intereſſe ſtark nach⸗ gelaſſen und auch auf dieſen Gebieten ſind die leichten Kurs⸗ rückgänge in der Mehrzahl geweſen, Wayß u. Freytag verloren ſogar 2 v. H. Deutſche und ausländiſche Renten waren ſehr ſtill und unverändert und auch im Freiverkehr gab es keine ſonder⸗ liche Bewegung. Benz 86, Entrepriſes.50, Growag 60, Ufa 43,50, Unterfranken 91,65 und Brown Boveri 123. Berlin feſter Infolge des weiterhin flüſſigen Geldſtandes und günſtiger Berichte aus einzelnen Induſtriezweigen ſowie der Ausſicht auf Abſchluß der internationalen Eiſenverhandlungen, ſcheint der geſtrige Rückſchlag überwunden zu ſein. Anfangs vorliegendes Verkaufsmaterial brachte zwar teilweiſe noch Kursabſchwächungen, die Mehrzahl der Papiere verzeichnete aber doch bereits Kurs⸗ erholungen von—4 v.., die Werte des Sprit⸗Konzerns von 5 bis 7 v. H. Rückgänge erfuhren u. a. Ludwig Loewe um 4, Köln⸗ Neueſſen um 3 v. H. Im Verlaufe wurde die Stimmung allgemein ffeſter. Die Kurſe erfuhren weitere Erhöhungen um—2 v. H. Von Montag, 30. Auguſt ab werden die Aktien des Stahltruſtes variabel gehandelt. Berliner Veviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 8, Lombard 7, Privat 4½ v. H. Amtlich 23. Auguſt 24. Auguſt arität Piskom in.-M. für G. B. E M. ſäte%½ Holland.. 100 Gulden 108,17 10,89 168,06 108,68 168,47 3,5 Buenos⸗Aires. 1 Peſ. 1,096] 1,00 1,692 1,696 1,78 10 Brüſſel... 100 Franten] 11,485] 11.515 11.45 11,49 91.— 1 Dslo 00 Kronen 91.91 92.15 91,87 92,09 112.50 5,5 Stockbolm... 100 Kronen 112,26 112.84 112,21 12,49 112,50 4,5 Kopenhagen. 100 Kronen 111,47 111,½78 111.39 111,67 112,50 5 Danzig..100 Gulden 81,65 581,85 81,65 81,285 81.—.8 Liſſabon. 100 Eskudo 21,375 21,425 71,445 21.495453,57 8 Helſingfors.. 100 finnl. M. 10,557 10,597 10,55 10,59 81.—.8 Itallen 100 Lire 13,4913,53 55 13,59 81,.—7 Fondon 1 Ffd. 20,374 20.426 20,368 20,418 20,423 5 Nem-Vork. 1 Dollar 4,194].204 4,193 4,208 4,198 4 aris 100 Franken11,9311,97]11,84 81.— 7,5 chweiz. 100 Franken] 30,9981,1980,9181,11 81.— 38,5 Spanien 100 Peſeten 64,55 64,71 64,47 64,68 81.— 5 1 90 2,015 2,019] 2,018.017.092 7,0 onſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,81] 2,82 2,285 2,295 18,45 10 Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,645 0,647] 0,642.644.878 8,5 ien 00 Schilling 50,27 50,4189,25 59,39.70 75 Prag... 100 Kronen 13,418 12,458 12.416 12,456 85,062 6 % 100 Dinar] 7,405 7,425 7,397 7,41781.— 1 Budapeſt.. 100 000 Kronen 5,865 5,885 5,87 5,89 85,062 7 Seſia,„„%„% 100 Lede 8,085 3,045 8,035 8,045 81.— 10 .76.86 81.— 10 8. Hamburger Kaffee-⸗Wochen-Bericht vom 21. Aug.(Morris A. Heß G. m. b.., Hambutg.) Die freundliche Stimmung am Kaffeemarkt hielt auch in der abgelaufenen Berichtswoche an. Die Terminnotierungen erfuhren eine leichte Aufbeſſerung, die Pro⸗ duktionsländer zeigen eine ſtetige Haltung und ſind nicht geneigt, Konzeſſionen zu machen. Der Konſum beginnt aus ſeiner Reſerve herauszutreten und war in den letzten Tagen in ſtärkerem Maße als Käufer am Markt. Aller Vorausſicht nach wird der Konſum, der nur über kleine Vorräte verfügt, in nächſter Zeit weiter kaufen ſetzt. 8 und d de usla en. „Ge.——.—Bad. b dg. Ver.—— Sal.G Nuh⸗Feſ. 17 23.50 Dayriſch. Spi Aur udnh 178,0172,0 Beck& Hentel.—, 988 1 Bergm. Elektr.. 154.0 Ding Metallwerke 70,50 82 Brem.⸗Beſigh. Oel 72.— . Cement Heidelb..—.— Verderg 182 085— Tement Karlſtadt 135,0 Vergr 4482,915828. Chamotte Annaw.—.— giw. 176˙2 75% Cont. Nürnd. Bzg.—— 175.05 187 0 en 1488 5 Dyckerh.& Wid banen 50 140.8 142.5 Oaugler Jweibr it. 1051[Pürk ededen sie 810 Suſe n. 5 fe.82.1885 tob 78.—Elſ. bau W lg Eng zektel der euen Mannheimer Zeftung rſe ndsanleihen in Prozenten. bei Stückenotjierungen in Mark je Stück denen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Fraulbfurter Vörſe vom 23. Nuguſt. Enzinger⸗Unlon——90,.— Ellling. Spinn.„ 200,0200,0 .5 1 5 1905 86,.——.— 55,75 Farbwerk Mühlh.——. J. G. Farbenind. 287.2295,0 Fahr Gebr. Pirm. 39,7837,75 —.— Felt.Guill. Carls T 143,0(144.5 90182,5 Feinmech. Jetter, 98.—84,75 151,7 Frankf. Pok.& Wit. 74.—72— —.— Fuchswaggon 0,6510,651 Goldſchmidt Th. 113,5109.7 Gritzner M. Durl. 114.0114,0 Grkrftw Mhm 8% 11,8211,90 Grün, Bilfinger 120,0119.0 185.0 Haids Reu, Näh 54.—53,.— 172,0 Hammerſen. 124,5—.— e 57.—50.— 0 Hir upf.u. Met.—.—n 0 1830 Hoch und Kieſgau 90,5089,75 —.— Holzmann, Phil.. 118.0118,0 —.— Holzverkohl.-Ind. 55.50.56.— unghane Stam. 90,4091.— ammg. Kaſſersl. 126,0120.0 Farlsruher Maſch. 51,— 50.— 135,0 Kemp, Stettin..— 15t. Ueberſee Bk. 117,5115.0 3 b 180,2 Klein, Sch KBecker 74,7575.0 1Disc. Command. 165,7163,5 J. P. Bemberg 172.0171,0 Dynamit Nobel 137,0138,2 Kolm.& Jourdan 65,—64,— Ver. B. Frif Gum. 67.2564,754½ Oeſt. 29.—— Knorr, Heilbronn 125,0 11 IDresdner Bank 142,2 141.5 1 Bergmann Eitt. 159,8.155,2 Elberfeld. Kupfer— 5 0,1e Konſerven Braun 49.— 44.50 ITMitteld. Kredb. 142,0 144.5 Berl.⸗Gub, Hut. 118,0 Krauß& Co., Lock. 65.—64, Keichsbank.. 15 22,2 Salzw. Heilbronn 119,0 Podau. Tellus Bergbau. 69.— hodengr 2 18450——B8.u. Caurahütte 85.— antnd. 443.0 I41.s Transport-Aktien. andels 122.9 121.5 Schantungbahn patd 213.5208,5 Havag 152 at. B 39-(J38, Krdden Dan: 208.0 208,0 Deſter.⸗A. St.B 130.2 170,0 Baltimore& 9Induſtrie-Aktien. 2 Eichb.⸗Mannh.—.— A0n0. Geſ. 1687 96,.— J. Kempf⸗Sternb.—.— Juz Banz 1490(85,2 Malnzer St.-A. 171.9 0 0, Banf 122.7141,7 Schöſſerh. Bindg. 242.2 5 1.125,6 Schwartz⸗Storch 129.0 0—1.(183,5 Werger 3 e de 140 141.0 Abt Gebr.. i ged Anſt..dr—.— Aecumulatoren 60.-Vf. 8,55.58 Adler Oppenheim—.— A 5—9——88 590 „E. G. St. 124.0 124,0 Aſchaff. Buntpap. 10—.— Aſchaff. Jellſtoff Hankder 188.0138,0 Bahnbed. Darmſt. dastend 620, 6 50 Dad. Glettr.. %[Daimler Motor 86.— au. 150 3 25.15.Gold- u. S. An ppwerk St. 69,.— iſſe.Rat. Dürr 45.— Eiſen Katſerslaut. 37,60 Telr. Licht u. Kr. 14½0 Bad. Wolle 62,— 9Frankſurt-F.880 Emaike St. Uarich 47.— 23. J 24. Riebeck Montan. 164.8 166,0 da, 92.—91,50 4½% 69.-Sch.—.——— Rodberg Darmſt.— 5 8 1Rultgerswerke 117,0116,5 Zuckerf. Heilbronn 93,5091.—./ 5. Schußg. 14 5,51.75 Seschucer Neeg 52 35 50,„Freiverkehrs-Kurſe. ½ e Südd. Drabt-.—.——.—N N 3¼% do. abgeſt.—.— .Led. St Ingbert.——.— Aatalter Basgon 8 Felcogu, Beſigh 82.— 7efl 43.50 ½ Payr. Eif. Anl.—.— 0, 485 VE 44.—.89 gHadr.„Ant.——.438 Sr. ae Gel J8.— e Dom Koßteren,—150,%% de +. do.—.— B. fich Ind.Malnz 40,—57.80 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E..—.——— Bel. ilramaeinf, 144.9140,84¼%% Mhm.1914—.——— 9% 0 55 22 Ver. Zellſt. Berlin 1070 108,5%%„„ VBogtk. Maſch. St. 59,85 58.104¼%„1904%— Volthom. Seil.K 49.— 54.— Wapß ee Freptag 125..28,0l 3½ Reichzanl, O,540ſ0,3204%& Würtk..1815—.——.— Baulk⸗Alelien. Bank f. el. Werte 134,0182,2 Anglo-Ct. Guano 95,75b1,25 T Deutſche Maſch. 108,5 105,8 Barmer Bankver. 119,5119,5 Anhalt. Kohlen., 98.—69,15 Deutſche Steinzg. 143.00148,0 1 erl. Handelsg. 208.5 210.5 Annener Gußſtahl—.—39,75 Deutſche Wollw. 72.75 70.— JCom. u. Privatb. 140,5 140,0[Aſchaffbg. Zeilſt.. 131,0181.7 Deutſch. Eiſenh. 71.— TDarmſt. u..-B. 209,0.210,0 968,5098,75 Donnersmarckh.. 89,.— 89,.— 1 Heutſche Bank 170.0169,5 Ba Traunsport-Aktien. Südd. Eiſendahn 121,0122 Baltimore 85 1Deutſch⸗Auſtral. 19. Südamerika 137,0135,5K IHanſa Diſchif 181.0481 2 Cbem. Zenden: 5l08 Accumulatoren. 144,7142,0 TOtſch.⸗Luxemb. 153,2151,0[Gebr. Goedhardt 76,75 23.J 24, 29.24. 23. Rhenanſa Aachen 88—9250 Jenſt. Waldhof St 189,0185.33%% D. Reichsanl.———— Zuckerf Frankenth 75.—18,25 4¼ B. Schußg, 06 8,51,.75 Schlinck& C. Hbg.—,— e— Juckerf. Offtein.112,5—.— Sparprämie. 1019—.——.— Schneller. Frank. 85,.— 83,— 90.—88.—5% Pr. Schaganw.—.—— Schramm Lackf.. 83 Juckerf. Stuttgart 94,.—92,.—4% do do.—.——.— Preuß. Konſ. 928—.— 9% do. von 1896— 1902—.——.—4% Heſſ. v. S u. 06 0,400.400 3½/%½„ abgeſt.—.—0,425 0 0,4000,400 Beigt K heff, St. 10,0 105,5 7/ t. Keichzand. 0, 00,476½ 4% do unk. b. 1928—.— 4% Säch. St.⸗A. 10—.— —2 Verliner Börſe vom 24. Nuguſt. TAug.Elettr.-Geſ. 153.5158.5 Deutſche Kall 123,5123,2 127— cke Maſchin..—.——.— Dürener Metall. 98,25—— Meguin. 49.7547,75 Dürkoppwerke 69,75 67,50 Enzinger⸗Union 90,2590 Bismarckhütte. 148,0—.—Felten& G Bremer Vultan 69,.—68,— Gaggenau [1Gelſenk, Bergw. 177.5 Tdem. Gelſenk,. 97,7596,25 Gelſent. Gußſtah, 27,50 JDaimler Motor. 67,2886,— Gerresheim. Glas 140,0 Deſſauer Gas 148,8148,0 TGeſ.f. eltt. Unter. 179,0 .-G f. Berkhrsw.—,———. Deutſch. Gußſtahl 88.—89.50 Gothaer Waggon 52,65 53.—Reckar Fahr, 9..—5 18 Alexanderwerk.. 78,—78,—Deutſche Kabelw. 100,5100,0 Grigner Raſchin. 115,00J15,7 J Nordd Wolltämm 186,0186,5 Diamend.. 24,50—.—%8 1 Köln Rottweiler.143,0144,5 Ber. Chem. Charl. 124,0 —187,0[Elektr. Lieferung. 151,0148.2 Gebr. Körting.. 96.—96,.—B. Otſch. Nickelw. 170.0148,5 4%„conv. Rte. 2,70 2765 0 8,1158,01 Berl. Karlsr. Ind 103,0102,0 TElttr. Licht u. Kr. 148,0148,0K .—ITLahmeper& Co. 184,0 11 5 Ahein Ereditbank 124.0 124.0J Berlin. Maſchb. 93,2592,35 Emaille Ullrich 45.—47,— Kyfſhäuſer⸗Hütte 85.7568,— B. Schuhf 79——40 185 39. Säddeulſch. Pisc. 185..135,0 Beczelius Bergw.—.—51 —Lede„ 8 156.0 Cudwigsh. Walzm—.— müſſen. Heutige Großhandelspreiſe im allgemellden unverändert. 23.24 23.[ 24. 23.24. Erkrftw. Mhm 6% 11,8211,90TOberſchl.G. Bed. 74,.—78.75 Heldburg.. 69,5069.— Gebr. Großmann 79.—650 JOberſchl. Eiſen. 84.—83.— Hochfrequenz 110,0111,0 Srün& Bilfinger 123.011700JT Oberſchl. Koksw. 113,2115,7[Krügershall Hand 108,0107,0 Sruſchwitz Textil 69,5069,50 J Orenſt.& Koppel 105,0104,0 Petersb. Int. 2,45 2,40 Jackethal Draht 927504,— 1 Phönix Bergb.. 128,2122,5 Ronnenberg..——.— Halleſche Maſch.. 152.9152,00Rathgeber Wagg.—.—65.— Ruſſenbank.60 8,60 Hammerſ Spinn. 125,6120,5 Reisholz Papler. 180,0171,0Sichel& Co. 3,250.— Hannor M. Egeſt. 77.—75.— IRhein Braunkhl. 209,0210,5 Stoman Salpeter 70,— 70.— * Schuhfabrik Herz 52,3550.— 371% 4470,427 Hann. Waggon. 17.—17,25 Abein. Khamotte.———,— Südſee Phosphat 45,.— 43.— Salerbulte wal 155 78 0 Sddenſeh Kupfet Munoi10—— Janſelete: 528 ss Abein Kieetge J6h, 88.7 fle 4 Feiemenzühalsk 122. Entrepriſe⸗. 7,50.50 ½ Babntv151—.——.—5 bg.⸗Wien Gum. 76,2575,— Rhein. Maſch Led. 41,.—40,.— Harkort Nergrrt. 725,—48,— Püibeinſah 1408815.5 e Harpen. Bergbau 158.1156.1 Rhenanla Chem. 86,.— 88,25 Hollarſchätze Hermann aſch 19,77 050„omb. Hullen. 95.—. Keichsſchah. 19..02 0422 Hedwigshütte. 104,7 109,0 Roſiger raunk. 92.—87,50.JK.407 0,425 1 Maſch...— 50.— Roſizer Zucker 79,75 1924er 0,4070.422 indr.& Aufferm. 8275080,28 IRütgerswerke 116,5115,6 5% Z. Neichsanl. 0,4750,460 515 e 5 138— 1 755 Tealdete 1 15 995%„ irſchberg Le—94.— alzdetfurth, 171,„ 5 4 788 1 73155 295 Sa f 2 55 115 e 9315 0,482 ohenlohe⸗Wrk. 21.—20, cheidemandel. 43. f 15 5 5 Fbit Heizmann„— f18. Scgaberr& Salz. 177,8 f8h.035, Pod. Kensels.409.42 Kurchwerte.—87 Techuer 4 Es. 168,7854.0%„%„ 94899.458 Talfd det maſch. 067s Smmens Etenr. ere4½%½ Paver. nul. 94800,480 8 aderagan 1080103.0 1Siem. s, Halste 102,5ſfe8,53½ Pager Anl..459.489 M. Jüdel& Co. 106.0 105,0 TSinner.⸗G. 79.—81.— 8% 8 Aored 121 Gebr. 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