Mittwoch, 25. Auguft Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 390 Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 0 0 ſorderung vorbeh. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe. Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Hauptnebenſtelle: R1. 4% 2 (Baſſermannhaus),— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ 13 6, Schwetzingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr. 12 teſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſpr.⸗Nr. 24944, 24945. 2495 1. 24952, 24953 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Gegen⸗-Revolulion in Griechenland 2 Starkes Artilleriefeuer an dͤer griechiſch⸗bulgariſchen Grenze Nach in Sofia vorliegenden Meldungen aus Saloniki iſt nordweſtlich der Stadt ſtarkes Arkilleriefeuer zu hören. bulgariſche Grenzſchutz hat Vorbereitungen für einen eventuellen Aebertritt griechiſcher Truppenkeile über die Grenze getroffen. Offen⸗ bar iſt die neue Akhener Amſturzbewegung in der Pro⸗ vinz doch auf Widerſtand geſtoßen. Dieſe Meldung wird uns beſtätigt ramm: — London, 25. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Den krim es“ wird aus Sofia telegraphiert: Von der griechiſch⸗ ulgariſchen Grenze treffen Nachrichten ein, daß geſtern nachmittag 5 Uhr ſchwerer Geſchützdonner auf griechiſchem Gebiet ſüd⸗ diac von Saloniki gehört wurde, der noch fortdauerte als die Mel⸗ dung abging. d Demſelben Blatt wird aus Athen gemeldet: Kondyles und e Parteiführer kamen überein, daß der griechiſch⸗jugoſlawiſche Ver⸗ rag, der unter Pangalos abgeſchloſſen wurde, nicht durch einen geſetzgeberiſchen Beſchluß ratifiziert werden ſoll, wie Pangalos be⸗ abſichtigte. Die Regierung wird ihn der geſetzgeberiſchen kon⸗ itutierten Kammer zur Ratifizierung vorlegen. Dieſe Kammer hat 1 5 Recht, die Paragraphen des Vertrags zu beraten, ſie anzu⸗ ſamen oder abzulehnen. Dasſelbe Verfahren wird auch von Jugo⸗ awien angenommen. die verbannung des griechiſchen diktators 2. V Paris, 25. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Athen wird berichtet, General Kondyles hat geſtern abend die elprechung mit den Führern der verſchiedenen Parteien und dem Re iral Konduriotis, dem künftigen Präſidenten der griechiſchen febtelbüe fortgeſetz. Vor allem war über das Schickſal des abge⸗ en Diktators Pangalos und das ſeiner Miniſter die Rede. 18 dachte zunächſt daran, Pangalos auf der kleinen Inſel San⸗ n un Süden der Zykladen zu verbannen, ſchließlich aber einigte 1120 ſich darauf, ihn vorläufig auf der Inſel Egina zu inter⸗ Der Diktator wurde geſtern nachmittag an Vord des Veſtrers Leon, der ihn auf der Flucht eingeholt hatte, nach ſeinem lmtnungsort geführt. in folgendem Privat⸗ eleg Keine Bedenken 167 Von unſerem Mitarbeiter in Dresden wird uns un⸗ m 24. ds. Mts. berichtet: chel. Die„Sächſiſche Staatszeitung“ rechnet mit der Heu⸗ df e der Linksſozialiſten ab, die ſich fortgeſetzt ſo gebärden, als ſei ulaſſung der Kleinkaliberſchützenvereine eine Erfindung der chen Koalitionsregierung. Das amtliche Organ ſtellt feſt, daß m a malige ſozialdemokratiſche Innenminiſter Lieb⸗ 92 mn auf eine Anfrage unter dem 13. Juli 1923 folgenden Beſcheid geben hat: en Möurüct mit dem Bemerken, daß nach Anſicht des unterzeichne⸗ der miſteriums Scheibenbüchſen nicht als Schußwaffen im Sinne tei erordnung vom 13. Januar 1919 anzuſehen ſind und demgemäß bü ne Bedenken gegen das Schießen mit Scheiben⸗ cſen auf Schießſtänden beſtehen. Miniſterium des Innern, gez. Liebmann.“ * ſen Aug dieſem Beſcheid geht die ganze Heuchelei der Linksſoziali⸗ hervor. Es wäre recht gut und nützlich, wenn die linksſozialiſti⸗ der Wa itungen dieſe Verordnung des Herrn Liebmann von damals hrheit getreu ihren Leſern zur Kenntnis brächten. die Keiſe des Reichspräſidenten duse Berlin, 25. Aug.(Von unſerem Verliner Büro) Eine Reiſe pondenz hat in einer Meldung Kritik an den Modalitäten der er des Reichspräſidenten nach München geübt und den Vorwurf in den, Hindenburg hätte für ſich und ſeinen Kreis mehrere Wagen gehunddruch genommen, außerdem hätte vorher eine beſondere Be⸗ wird der geſamten Reiſeſtrecke ſtattgefunden. An zuſtändiger Stelle Reichsne dazu die Mitteilung, daß Hindenburg wie ehemals auch ſonde Präſident Ebert nur ſeinen Salonwagen benutzt habe und be⸗ legenhei aßnahmen von der Eiſenbahn nur in dem bei ſolchen Ge⸗ eiten üblichen Umfang getroffen worden waren. Forderung auf Neubearbeitung des Weingeſetzes derefntler, 25. Aug. In einer Winzerverſammlung des Winzer⸗ des Js für Moſel, Sacr und nach einem Referat angenorſihenden des Verbandes, Schieffer, einige Entſchließungen Winze mmen. die erſte Entſchließung ſtellt die Forderung der Vein r von Moſel, Saar und Ruwer für die Neubegrbeitung des gewieſeſebes auf. In der zweiten Entſchließung wird darauf hin⸗ Veinben⸗ daß durch den Frühjahrsfroſt vom 9. und 10. Mai die Nroſtſchede er Ruwer mit wenigen Ausnahmen erfroren ſind. Die Die üiden ſeien ſo groß,da ß zum Teil nicht geernet werden könne. duſtell nzer verlangen deshalb, den Umfang der Schäden feſt⸗ Maßnahr die Grundſteuer zu erlaſſen bezw. zu ſtunden und Hilfs⸗ der men einzuleiten. Weiter bitten die Winzer zur Beruhigung delche müter an der Moſel dadurch beizutragen, daß die Winzer, ichſt bald ge der Bernkaſteler Vorgänge verurteilt wurden, mög⸗ dald b 0 7 12 800 ie⸗ geſchlage 05 8 die weiteren anhängigen Verfahren nie die ſächſif der Tr General Pangalos rechtfertigt ſich General Pangalos äußerte ſich geſtern vor ſeiner Abfahrt nach der Inſel Aegina über die gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen, er habe Unterſchleife begangen, der Preſſe gegenüber dahin, er habe ſich gefreut, daß die Revolutionsführer eine Unterſuchung durch einen Juſtizausſchuß beabſichtigten.„Nur Strolche reden von Ver⸗ untreuungen. Jedermann weiß, welches Vermögen ich hatte, bevor ich Präſident wurde. Der größte Teil meines Vrmögens iſt Land⸗ beſitz, der meiner Frau gehört.“ Die Verhandlungen des General Kondilis mit den Parteifüh⸗ rern haben zu der grundſätzlichen Einigung geführt, ein Koalitions⸗ kabinett zu bilden, über deſſen Zuſammenſetzung heute noch die Ent⸗ ſcheidung fallen wird. Die Frage der Befugniſſe des Präſidenten der Republik ſoll einer grundſätzlichen Regelung unterzogen werden. Ungeklärte Lage *Aklhen, 25. Aug. Die Beſprechungen des Generals Kondylis mit den Parteiführern dauern fort. Die Rückkehr des Generals Plaſtiras, des von dem Diktator Pangalos ins Ausland ver⸗ bannten Führers der Revolution von 1922, wird ſtündlich erwartet. Admiral Konduriotis erklärte auf die Aufforderung Kondylis', die Staatsregentenwürde proviſoriſch zu übernehmen, daß er hierzu unter der Bedingung bereit ſei, daß Kondylis die Neuwahlen nicht erſt in ſechs bis acht Monaten, ſondern innerhalb der nächſten zwei Monate ausſchreibe. General Kondylis gab die Erklärung ab, daß, wenn die Bildung einer Koalitionsregierung ſcheitern ſollte, er zurücktreten und das weitere der Armee und Flotte überlaſſen würde. In dieſem Falle beſtünde allerdings die große Gefahr einer Wie⸗ deraufrichtung der Diktatur.() Die dodekanes-Frage General Kondylia hatte kürzlich einem deutſchen Preſſever⸗ treter gegenüber Aeußerungen über die Inſelgruppe Dodekanes getan, die beſonders in Italien erhebliches Aufſehen erregt haben. Die„Tribuna“ bemerkt dazu in einer anſcheinend offiziöſen Aus⸗ laſſung, daß für Italien ſchon ſeit längerer Zeit keine Dodekanes⸗ Frage mehr beſtehe, und daß eine ſolche auf keinen Fall wieder aufgerollt werden könne da Italien im Bereiche ſeiner Sou⸗ veränität die legitimen Rechte, der Dodekanes⸗Bevölkerung nicht gefährde, könne man nicht begreifen, welche Anſprüche General Indylis noch erheben wolle. deutſche Keparationsleiſtungen Berlin, 25. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Insgeſamt wurden im Monat Juli an Reparationsſachlieferungen für Frank⸗ reich 276 Verträge im Werte von 20 Millionen Mark ge⸗ nehmigt. Damit erhöht ſich für Frankreich der Wert, der ſeit dem Inkrafttreten des Dawesplanes abgeſchloſſenen Sachlieferungsver⸗ träge auf 297,6 Millionen Mark. 8 Im gleichen Monat ſind 29 Verträge mit Belgien zum Ab⸗ ſchluß gekommen im Werte von 231 000 Mark. Geſamtwert der Sachlieferungen 62,3 Millionen Mark. Keichswaſſerſtraßenverwaltung Die Verreichlichung der Reichswaſſerſtraßen, die vor dem Kriege eine ausſchließliche Angelegenheit der Bundes⸗ ſtaaten darſtellte, iſt bekanntlich bei der Neuordnung unſerer ſtaat⸗ lichen Verhältniſſe in der Theorie erfolgt. In der Theorie, aber nicht in der Praxis. Zwar hat das Reich im Jahre 1921 mit den Ländern einen Staatsvertrag abgeſchloſſen. In dieſem Vertrage hat ſich aber das Reich damals dazu verſtanden, den Ländern die ſogenannte Mediatverbindung zu überlaſſen, das bedeutete praktiſch, daß in 15 Ländern, die als Anlieger von Waſſerſtraßen in Frage kommen, ebenſoviele Verwaltungsſyſteme beſtanden und bis zum heutigen Tage noch fortbeſtehen. Nun hat in den letzten Jahren eine ſtarke Bewegung der Länder eingeſetzt mit dem Ziel, die Verreich⸗ lichung der Waſſerſtraßen rückgängig zu machen oder doch zum min⸗ deſten den bisherigen Zuſtand zu verewigen, der die Verwaltung der Waſſerläufe zur Landesſache machte. An der Spitze dieſer Bewegung ſtand merkwürdiger⸗ weiſe Preußen, dem man ſonſt eigentlich am wenigſten par⸗ tikulariſtiſche Neigungen nachſagen kann. Der Grund iſt darin zu ſuchen, daß 77 Prozent der Geſamtlänge aller deutſchen Waſſer⸗ ſtraßen allein auf dieſes größte deutſche Land entfallen. Die Streit⸗ frage iſt bis zum Staatsgerichtshof gegangen und der Staats⸗ gerichtshof hat jetzt eine Entſcheidung gefällt, die für die Länder un⸗ günſtig iſt und dem Reichsgedanken Geltung verſchafft. Die Folge iſt, daß auch die ſogenannte Medial⸗Verwaltung nunmehr aufhören wird und daß das Reich eine einheitliche Organiſation ſchaffen will. Allerdings betonen die maßgebenden Kreiſe der Reichswaſſerſtraßen⸗Verwaltung, daß ihnen nichts daran liegt, be⸗ währte Einrichtungen der verſchiedenen Länderverwaltungen aus⸗ zumerzen. Sie wollen nur eine Vereinheitlichung der ganzen Or⸗ ganiſation herbeiführen und hoffen, auf dieſe Weiſe im Jahre unge⸗ fähr zwei Millionen Mark ſparen zu können. Die Bedeutung die⸗ ſer Frage iſt nicht zu verkennen, ſie ſteigert ſich noch durch den Um⸗ ſtand, daß die Ausführung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms vor der Tür ſtehts Dieſes Arbeitsbeſchaffungsprogramm greift nun naturgemäß— Ausbau des Mittellandkanals uſw.— ſtark in den Bereich der Waſſerſtraßen⸗Intereſſen ein. Uebrigens iſt nicht be⸗ abſichtigt, ein neues Reichswaſſerſtraßen⸗Recht zu ſchaffen. Man dürfte ſich im weſentlichen auf das preußiſche Waſſerſtraßen⸗Recht ſtützen, das das Abgeordnetenhaus im Jahre 1913 geſchaffen hat. Ohne Zweifel iſt dieſer Gang der Entwicklung ein weiterer Meilen⸗ ſtein auf dem Wege des Gedankens eines unitariſchen Reichs. Hier beträgt der Wider den„Staatsgötzen“ Verunglimpfungen Badens in Breslau Die religiöſe Seite des ſoeben abgeſchloſſenen Katho⸗ likentages in Breslau ſteht ſelbſtverſtändlich in einer politiſchen Tageszeitung außerhalb jeglicher Diskuſſion.(Die einzige Anmer⸗ kung, die man vielleicht in dieſer Beziehung machen⸗könnte, wäre rein negativ inſofern, als man ſich auch für den evangeliſchen Volks⸗ teil Deutſchlands einmal im Jahre eine ſolche Veranſtaltung wün⸗ ſchen möchte, die mit ihren Maſſenkundgebungen das Gemeinſchafts⸗ gefühl heben und auf die Lauen und Gleichgültigen verſtärkte An⸗ ziehungskraft ausüben würde). Uns intereſſieren an der Breslauer Tagung lediglich die politiſchen Töne, die auf ihr angeſchlagen wurden. Sie können auch gar nicht vermieden werden bei der engen Perſonalunion der Führung des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland und der Zentrumspartei des Reichstags im beſonderen, wozu ſich noch die Zentrumsangehörigen der Länderparlamente ge⸗ ſellen. Soweit nun die Politik geſtreift oder gar ausdrücklich in Breslqu behandelt wurde, ergaben ſich gegenüber früheren Katho⸗ likentagen nur geringfügige Abweichungen. Die Paritätsſchmerzen ſind freilich noch nicht gänzlich verſchwunden, aber die Klagen klin⸗ gen nicht mehr ſo laut wie ehedem. Man würde ihnen auch weniger Glauben ſchenken, weil ſich die tatſächlichen Verhältniſſe im Reich und in den Ländern doch recht erheblich zu Gunſten des Zentrums verändert haben. Dennoch hat man auch diesmal auf die alte lieb⸗ gewordene Melodie nicht gänzlich verzichtet, und wie immer bei Maſſenverſammlungen, bei denen die Hörer von wornherein eines Sinnes ſind, ging manchem Redner der Mund etwas über. So ſchoß gleich in der Cröffnungsrede der zum Vorſitzenden erwählte Landeshauptmann der Rheinprovinz, Dr. Horion, über das Ziel hinaus, als er die Behauptung aufſtellte, in der Vorkriegszeit hätten die Katholikentage über den faſt völligen Ausſchluß der Katholken von den höchſten Reichs⸗ und Staatsämtern mit Recht bittere Be⸗ ſchwerde geführt. Mit Verlaub: Das ſtimmt wohl nicht ganz, denn niemals waren damals Katholiken von den höchſten Aemtern aus⸗ geſchloſſen. Oder war Reichskanzler Fürſt Hohenlohe, deſſen Bruder ſogar Kardinal in Rom war, kein Katholik? Wie ſteht es mit dem Reichskanzler Grafen Hertling, der doch vor ſeiner Be⸗ rufung zu dieſem Poſten ein berühmter Zentrumsführer und eine Leuchte auf den Katholikentagen war? Man ſollte mit ſolchen Be⸗ hauptungen recht vorſichtig ſein. Im Licht des Tages pflegen die Dinge erheblich anders auszuſehen, als die Agitationsredner be⸗ haupten. 5 Dies gilt im beſonderen auch von der Rede des badiſchen Land⸗ tagsabgeordneten Diözeſanpräſes Dr. Föhr aus Freiburg, der ſich nunmehr auch außerhalb von Baden einem größeren Kreis bekannt gemacht hat. Wir Badener kennen ihn als den Vertreter der ſchar⸗ fen Richtung im Zentrum. Gegenüber dem Taktiker und Diploma⸗ tiker Dr. Schofer pflegt der um die Hälfte jüngere Dr. Föhr die Tradition Wackers. In ſeinen Reden und Schriften bevorzugt er den„Waldmichel“⸗Ton unſeligen Angedenkens, wodurch eine un⸗ nötige Schärfe in die Polemik hineingetragen wird. In Breslau hat er einige Pflöcke zurückgeſteckt, wenn er auch ſeine Kampfnatur nicht völlig verleugnen konnte. Beachtenswert war vor allem die grimmige Feindſchaft, man möchte faſt ſchon ſagen der Haß, den er für das alte liberale Baden hegt. Gleich im zweiten Satz ſeiner(im„Bad. Beobachter“ im Wortlaut wiedergegebenen) Rede ſprach er von der„ſtaatlichen Zwangs ſimultan⸗Schule“. Dann fuhr er fort: „Härterals ſonſtwo in Deutſchland hat man unter der Herrſchaft des Liberalismus in Baden den Kulturkampf an ſich verſpürt. Die Bekenntnisſchule wurde 1876 gewaltſam gegen den Willen des Volkes durch die liberale Parla⸗ mentswirtſchaft beſeitigt. Man hat gründliche Arbeit gelei⸗ ſtet. Man hat ein ſchändliches Ausnahmegeſetz nicht bloß gegen die Errichtung von Männerklöſtern überhaupt geſchaf⸗ fen, man hat kirchlichen Korporationen und Stiftungen die Er⸗ richtung von Lehr⸗ und Erziehungsanſtalten nur auf Grund eines beſonderen Geſetzes geſtattet und die Erteilung von Unterricht an Lehranſtalten durch Mitglieder religiöſer Orden oder ordensähn⸗ licher religiöſer Kongregationen von der Genehmigung durch die Staatsregierung abhängig gemacht. Die Katholiken Badens haben am ſchärfſten die ſtaatliche Gewiſſensbedrückung auf dem Gebiete der Schule an ſich exfahren.“ Wenn Dr. Föhr derartige Behauptung in ſo ſtark prononcierter Form ausſpricht, muß er ſich auch gefallen laſſen, daß ihm gleich ſcharf prononciert erwidert wird: Das iſt nicht wahr! Gewiß, auch Baden iſt von den Härten und Torheiten des Kulturkampfes nicht verſchont geblieben. Kein vernünftiger Menſch heutzutage, vor allem auch kein Liberaler wird nicht zugeben, daß der Kulturkampf ein großer und ſchwerer Fehler war, deſſen Wiederholung von nie⸗ mand gewünſcht wird. Aber daß die Katholiken in Baden ſchlim⸗ meres erdulden mußten, als etwa die Katholiken in Preußen, iſt abſolut unrichtig. Für Milderungen und Linderungen ſorgte ſchon die Geſinnung Großherzog Friedrichs., deſſen berühmter Aus⸗ ruf:„Ich will Frieden haben mit meinem Volke!“ nicht nur für den Tag des Ausſpruchs, ſondern für ſein ganzes Leben galt. Wer ſich, wie Dr. Föhr doch ſelber auch, im politiſchen Leben zum Grundſatz der Demokratie bekennt, darf doch den Mehrheitsbeſchluß des bad. Landtages nicht als„gegen den Willen des Volkes“ er⸗ folgt bezeichnen. Und daß die Katholiken Badens die ſtaatliche Ge⸗ wiſſensbedrückung„am ſchärfſten“ auf dem Gebiete der Schule er⸗ fahren haben ſollen, ſteht im Widerſpruch zum Verhalten des Zen⸗ trums, daß ſich mit der Simultanſchule in den 50 Jahren ihres Be⸗ ſtehens durchaus abgefunden hatte und erſt neuerdings gegen ſie Sturm läuft. Auch auf dem Gebiet der Hochſchule hat das Zentrum manchen Erfolg davon getragen. Wenn Dr. Föhr trotzdem wieder in die alte Kerbe ſchlägt, kann man ſich des Eindrucks nicht er⸗ wehren, daß das Zentrum mit der ſyſtematiſchen Vereke⸗ lung und Herabſetzung des alten Badens— man denke auch an die erſt vor kurzem an dieſer Stelle kommentierten Auslaſſungen über die„Tragtk der Zähringer“— einen beſtimmten Zweck ————— ———— ———— —.——————— 2. Seite. Nr. 390 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe7 Mittwoch, den 25. Auguſt 1926 verfolgt. Ein wenig hat Dr. Föhr auch den Schleier gelüftet. Er ſprach im weiteren Verlauf ſeiner Rede davon, daß es wohl menſch⸗ liche oder wie er ſagt, bürgerliche Duldſamkeit gegen Andersgeſinnte gäbe, nicht aber dogmatiſche. Worunter ſubſummiert er aber die fol⸗ genden Sätzeꝛ: „Der moderne Staatsabſolutismus iſt ein Rückfall ins Heidentum. An die Stelle Gottes ſetzt er den Staatsgötzen. Die Rechte Gottes ſollen zurücktreten hinter denen des vergotteten Staates. So will es die pantheiſtiſche Staatsvergottung eines Hegel, ſo will es der Libera⸗ lis mus, welcher mit der Selbſtherrlichkeit der Einzelvernunft ſchließlich dem Mehrheitswillen im Staate das abſolute Recht ein⸗ räumt und ſo an Stelle der Freiheit oftmals ſchändliche Gewiſ⸗ ſensbedrückung ſetzt, ſo will es ſchließlich der Sozialis⸗ muß wenn er die zur Genoſſenſchaft zuſammengeſchloſſene Gat⸗ tung als Höchſtes preiſt und ſie mit abſoluter, zentraliſtiſcher Zwangsgewalt ausrüſtet. Gegen die Staatsomnipotenz erhebt ſich die wahre Freiheit des Chriſtenmenſchen.“ Dr. Föhr führte dieſen Gedanken dann weiter aus unter Be⸗ rufung auf Auslaſſungen des Papſtes Leo XIII. und katholiſcher Schriftſteller, ohne allerdings die bemerkenswerte Abgrenzung gegen Liberalismus und Sozialismus zu erweitern. Pikant iſt dabei, daß die Fehde wider den Staatsgötzen mittelbar ſich gegen die beiden politiſchen Parteien richtet, mit denen zuſammen das Zentrum die Weimarer Koalition gebildet hat, auch heute noch das alleinige Ideal Dr. Wirths. Nun haben aber doch gerade dieſe drei Par⸗ teien, die ſich auch ſo gern die„Verfaſſungstreuen“ benennen, in der Weimarer Verfaſſung das Staatsideal als den allem anderen über⸗ geordneten Begriff wie einen„rocher de bronce“ ſtabiliſiert. Warum macht denn dann das Zentrum, um mit Dr. Föhr zu reden, dieſen„Rückfall ins Heidentum“ mit? Die logiſche Gedankenſpirale iſt dann erſt entwirrbar, wenn man den zweietn Teil des Föhrſchen Rede lieſt, denn ſie artete zu einer heftigen Polemik gegen die Simultanſchule und zu einer Propaganda für die Be⸗ kenntnisſchule aus. Daß die Simultanſchule für Dr. Föhr anſchei⸗ nend etwas„heidniſches“ iſt, bezeugt auch ſein Ausſpruch, daß man ſie in Baden ſeit 50 Jahren„ertragen“ müſſe. Zur Begrün⸗ dung der Forderung nach der Konfeſſionsſchule bediente ſich Dr. Föhr einer üblen Fechterfinte, indem er die Frage aufwarf, ob die durch die Konfeſſionsſchulen gegangenen deutſchen Katholiken im Weltkriege weniger ihre Pflicht getan hätten als die anderen Deutſchen. Er verneinte ſelber dieſe Frage, mit Recht, und folgerte daraus, daß die deutſche Einheit nicht durch die konfeſſionelle Schule gefährdet ſei. Man kann an Dr. Föhr die Frage zurückgeben: Waren die deutſchen Katholiken, die durch die Simultanſchule in Baden oder Heſſen⸗Naſſau gegangen waren, ſchlechtere Katholiken, als jene, die eine Konfeſſionsſchule beſucht haben? Und wenn er ſchon einmal auf den Krieg anſpielt, kennt er nicht jenen ſchönen Spruch, der an der Weſtfront über dem Eingang zu einem Unterſtand angebracht war: „Maria, in deine heilige Hand Befehlen wir dieſen Unterſtandl Vollſt auch den anderen gnädig ſein, Im Graben gibts ja keine Parteien.“ Der neuerdings ſo oft und meiſt falſch heraufbeſchworene „Frontgeiſt“ hat hier eine ſeiner ſchönſten Blüten gezeitigt. Das war wahre Toleranz, nicht nur„bürgerliche“ allein, ſondern vor allem auch des Herzens! Der konfeſſionelle Riß, der leider Gottes durch das deutſche Volk geht, wird aber durch eine derartige Demagogie, wie ſie Dr. Föhr betreibt, nur noch erweitert. Wir ſtellen dagegen dieſe Errungenſchaft der Frontkameradſchaft höher ein, als die ſpitz⸗ findige Dialektik ſeiner Rede und werden auch darnach handeln. Die Rede Föhrs bildet die Grundlage für eine Entſchlie⸗ ßung, in der die baldige Vorlage eines Reichsſchul⸗ geſetßzes gefordert wird. Um jeglicher Legendenbildung von vornherein vorzubeugen, ſei folgendes feſtgeſtellt: Obwohl das Zen⸗ trum bisher eine ganze Reihe von Reichskanzlern und Miniſtern geſtellt hat, iſt es bisher nch nicht zu einer Entſcheidung in der Reichsſchulgeſetzfrage gekommen, weil das Zentrum durch ſeine Ab⸗ hängigkeit von der Sozialdemokratie(oder durch ſeine Anhänglichkeit an ſie) ſtets daran gehindert wurde. So lange ſich das Zentrum in der Verklammerung des Reichsbannes befindet, iſt ein Schul⸗ geſetz im Sinne der Breslauer Entſchließung einfach unmög⸗ lich. Zwar hat der badiſche Zentrumsabg. Dr. Hoffmann⸗ Freiburg ſich bemüßigt gefühlt, im badiſchen Landtag den„chriſt⸗ lichen Geiſt des Reichsbanners“() warm zu preiſen. Aber ein Reichsſchulgeſetz wird niemals mit Hilfe der Sozialdemokratie durch⸗ geführt werden, ſondern allenfalls nur mit Hilfe der Rechten. Eine Verbindung mit ihr iſt aber vorläufig ein Wechſel mit ſehr langer Sicht, wofür ſchon Dr. Wirth ſorgen wird. Alſo wird Föhrs Rede und die der anderen Redner zu dem gleichen Theme einſchließlich der Entſchließung nichts weiter als Sandſtreu in die Augen derer, die die wahren Zuſammenhänge nicht überſehen haben. So lange das Zentrum ſich nicht vom Sozialismus zu trennen vermag, ſind alle Klagen über den„Staatsgötzen“ ohne Gewähr auf Beſſerung. Die politiſche Vertretung der deutſchen Katholiken, d. h. derjenigen, die ſich heute noch zum Zentrum bekennen— viele Millionen Katho⸗ liken ſtehen in anderen politiſchen Lagern— muß daher andere Wege einſchlagen, wenn die Beſchwerden und Wünſche auf den deutſchen Natholikentagen Ausſicht auf Abhilfe haben ſollen. K. F. Die Finanzkonferenz in Evian V Paris, 25. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) In hieſigen Finanzkreiſen lauſcht man mit geſpannten Ohren auf alle Nach⸗ vichten aus Evian über die privaten Unterhaltungen der ameri⸗ kaniſchen und europäiſchen Finanzmänner, die dort wie zufällig zu⸗ ſammengetroffen ſind. Gut informierte Perſönlichkeiten meſſen den Beſprechungen in Evian für die Regelung der internationalen Finanzprobleme große Wichtigkeit bei. Man verſichert, daß es ſich dabei um folgendes handle: 1. Schatzkanzler Mellon prüft mit dem ehemaligen britiſchen Schatzkanzler Robert Horne die Frage, auf welche Weiſe Frank⸗ reich durch ſeine beiden Gläubiger England und Amerika finan⸗ ziell unterſtützt werden könne, wenn es einmal den Akkorsd Mellon⸗Beranger ratifiziert hat. Mellon ließ dabei durchblicken, das die amerikaniſche Regierung unter allen Umſtänden an den Grundlinien des Vertrags feſthalten werde. 2. Mellon beſprach mit einer franzöſiſchen Perſönlichkeit, die von Paris nach Evian gefahren war, die Mglichkeit, nach der Ratifizierung des franzöſiſch⸗amerikaniſchen. Akkordes einen Teil der deutſchen Eiſenbahnobligationen, die ſich in Händen der Reparationskommiſſion befinden, zu mobiliſieren. 3. Bei ſeinen Verhandlungen mit Parker Gilbert ſprach Mellon über die Verwendung der amerikaniſchen Fonds, die auf⸗ grund des Dawesplanes in Berlin für die amerikaniſchen Beſetzungs⸗ koſten, Kriegsſchäden uſw., für amerikaniſche Rechnung ange⸗ ſammelt wurden. Dieſe Guthaben wurden bisher von der Waſhing⸗ toner Regierunmg in Deutſchland ſtehen gelaſſen und ſind nach und nach zu bedeutenden Summen angewachſen. Die amerikaniſche Regierung dachte einen Augenblick daran, dieſe Gelder für den Bau und den Ankauf von Häuſern für die amerikaniſche Botſchaft in Europa zu verwenden, ſcheint aber von dieſem Plan wieder abge⸗ kommen zu ſein. Die deulſch· polniſchen wWirtſchaſtsverhandlungen Ein Londoner Blatt meldete daß die deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen durch die Schuld Deutſchlands abgebrochen worden ſeien. Dieſe Meldung iſt, wie zuſtändigerſeits mitgeteilt wird, abſolut irreführend. Zunächſt handelt es ſich nicht um einen Abbruch der Vertragsverhandlungen, ſondern nur um eine Unter⸗ brechung, die völlig normal vorübergehend und von beiden Seiten ausdrücklich vereinbart worden iſt. Von einer Schuld Deutſchlands an dem ſchleppenden Gang der Wirtſchaftsverhandlungen zu ſpre⸗ chen, liegt durchaus keine Veranlaſſung vor. Im Gegenteil ſind die langſamen Fortſchritte der Verhandlungen, wie ja ſchon wiederholt erwähnt, nur auf das mangelnde Entgegenkommen von pol⸗ niſcher Seite zurückzuführen. Gegen die polniſche Willkür in Oberſchleſien ſe] Berlin, 25. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) In der Ange⸗ legenheit der entſchädigungsloſen Beſchlagnahme des Stickſtoffwerkes Chorzow in Oberſchleſien durch die polniſche Regierung, die auf grund eines Urteils des ſtändigen internationalen Schiedsgerichts⸗ hofes im Haag zurückgenommen werden ſollte, iſt von polniſcher Seite immer noch kein Schritt erfolgt, das Urteil auszuführen. Es iſt nicht einmal eine Antwort an die deutſche Regierung auf ihre Vorſtellungen in dieſer Hinſicht ergangen. Dabei kann es natürlich ſein Bewenden nicht haben. Der deutſchen Regierung ſteht die Möglichkeit eines erneuten Schrittes im Haag offen. Wie wir ver⸗ nehmen, wird ſie auch in nächſter Zeit die Entſcheidung über die in dieſer Angelegenheit zu erfolgenden Maßnahmen treffen. Spaniſcher Botſchaſterwechſel in paris V Paris, 25. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Aus Madrid wird berichtet, in hieſigen halboffiziellen Kreiſen wird verſichert, der ſpaniſche Botſchafter in Paris Quinones de Leon werde demnächſt durch Marquis de Magaz, dem ſpaniſchen Bot⸗ ſchafter beim Vatikan, erſetzt werden. Marquis de Magaz, der geſtern eine längere Unterredung mit dem König hatte, wird wahr⸗ ſcheinlich im Laufe des September nach Paris reiſen. Dieſe Tat⸗ ſachg wird als Beſtätigung ſeiner baldigen Ernennung zum ſpani⸗ ſchen Bolſchafter in Paris angeſehen. Ein Fünfzehnjähriger als Eiſenbahnattentäter Berlin, 25. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Nachdem die Reichsbahndirektion ſelbſt dementiert hatte, daß es ſich bei dem Bahnunglück auf der Strecke Berlin—Bernau um ein Attentat ge⸗ handelt habe, iſt, wie die B. Z. berichtet, jetzt von der Kriminal⸗ polizei ein 15jähriger Lehrling feſtgeſtellt worden, der die Steine auf das Bahngeleis gebracht hatte. Er hat nach ſeinem Ge⸗ ſtändnis die Tat verübt, um einen Zug entgleiſen zu ſehen. ** Berlin, 25. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Attentäterſuche in Leiferde iſt noch immer gänzlich ergebnislos ge⸗ blieben. Im Amſterdamer„Telegraph“ äußert ein Fahrgaſt des Unglückszuges ſeine Ueberzeugung dahin, daß die Unglücksurſache nicht auf ein Attentat, ſondern auf Mängel des Oberbaues zurückzuführen ſei. Natürlich wird die Eiſenbahnkataſtrophe auch noch den Reichstag beſchäftigen. Außer den Kommuniſten haben die Demokraten bereits eine Interpellation eingebracht. Es wird dann namentlich auch klar geſtellt werden, ob der Vorwut mangelnder Hilfsaktion, den der demokratiſche Abgeordnete Ziegler als Augenzeuge gegen die Reichsbahn erhoben hat, zutrifft, oder ob, wie der Reichsbahn in einer Zuſchrift beglaubigt wird, alles geſchehen iſt, was den Umſtänden nach geſchehen konnte. Exploſionskataſtrophe in einer amerikaniſchen Bank — Newyork, 25. Aug. Wie aus Pittsburg gemeldet wird, ver⸗ ſuchte geſtern nachmittag bei der Agrargroßbank Farmers Depoſit and Savings Bank ein älterer Mann unter Vorweiſung falſcher Pa⸗ piere die Auszahlung von 2000 Dollar zu erlangen. Als der Kaſſen⸗ beamte den Unbekannten als geiſtesgeſtört erkannte und die Polizei benachrichtigte, warf der Mann eine Bombe, die ihm ſelbſt den Kopf abriß und die Umſtehenden teils ſchwer verletzte⸗ Nach noch unbeſtätigten Nachrichten ſollen über 26 Tote zu ver⸗ zeichnen ſein. Da ſich die Zankräume in einem Wolkenkratzer von dreißig Stockwerken Höhe befanden, ſind auch andere Ge⸗ ſchäftslokale in Mitleidenſchaft gezogen worden. Wie weiter gemel⸗ det wird, handelt es ſich bei dem Attentäter um einen aus der Pitts⸗ burger Irrenanſtalt ausgebrochenen Geiſtesgeſtörten. Letzte Meldungen Ein Oberſteuerinſpektor wegen Ankerſchlagung verhaftel — Dresden. 25. Aug. Die Polizei verhaftete wegen Unterſchla⸗ aung einer Summe von etwa 25 000 Mark einen in der Abtellun des Landesfinanzamts beſchäftigten Oberſteuerinſeptor Kunze un den Studenten Hahn. Die Pilzvergiftung in Jalkenberg — Berlin, 25. Aug. Erfreulicherweiſe iſt, wie wir erfahren, in dem Befinden der erkrankten Schweſtern des St. Michael⸗Kind heims in Falkenberg eine Beſſerung eingetreten, die nach Angae⸗ der Aerzte hoffen läßt, alle Erkrankten am Leben zu erhalten. In zwiſchen hat die Staatsanwaltſchaft die Unterſuchung dieſer Vere, tungsaffäre aufgenommen. Wie von der Leitung des Kinderhein mitgeteilt wird, dürfte ein gerichtliches Verfahren gegen Schweſtern, die die Pilze cht und in der Küche abgelieſert haben nicht ſtattfinden, da die Schweſtern nicht aus eigennützigen Motibe heraus 8155 haben. Auch die Behörden ſtehen auf dem Stant“ punkt, daß hier eine unglückliche Verwechſlung ſtattgefunden az Die Leichen der im Eberswalder Krankenhaus Verſtorbenen jedoch von der Staatsanwaltſchaft noch nicht freigegeben wo was darauf ſchließen läßt, daß die Staatsanwaltſchaft ſich noch ni endgültig über die Angelegenheit ſchlüſſig geworden iſt. Skurm an der Nordſee — mithelmsbafen, 25 Aug., Die Nordſeetüſte wurde an de letzten beiden Tagen durch ſtarke Sturmfluten und ſchwere Gewit ur. ſchäden heimgeſucht. Mehrere Schiffe hißten Notflaggen und'oßer den vom Anker losgeriſſen, ſo im Hamburger Hafen ein greßer Transatlantie⸗Dampfer, der ſchweren Schaden anrichtete. Kuch Dampferdienſt nach den Bädern erfuhr eine Unterbrechung. A die Regatten wurden auf unbeſtimmte Zeit hinausgeſchoben. Um den Rhein⸗Aachen⸗Kanal — Aachen, 24. Aug. Wie wir von unterrichteter Seite hören nahm Oberbürgermeiſter Tarwick bei ſeiner Anweſenheit in Ber 15 Gelegenheit, mit den für die Frage des Aachen⸗Rhein⸗Kanals aß ſtändigen Stellen in Berührung zu kommen. Dort erfuhr er, die vorbereitenden Feſtſtellungen für das Projekt des über nahezu zum Abſchluß gebracht ſind, und daß die Entſcheidung die das geſamte Projekt ſchon in nächſter Zeit fallen wird. im Verabſchiedung im Reichskabinett, Reichstag und Landtag foſchon Oktober erfolgen. Der Provinzialausſchuß wird ſich ebenfalls ſch in nächſter Zeit mit dem Projekt befaſſen. Die Malofjaſchlange Von Oscar Bie Schon ſo viel iſt dieſen Sommer über daß Engadin geſchrieben worden. Es gibt ſo viele Schriftſteller und Künſtler hier, wie noc nie und ihren Beruf können ſie nun einmal nicht laſſen Fulda iſt gleichſam ihr Präſes. Er wohnt im Nietzſchehaus in Sils Mario. Erx arbeitet auch dort, en Au 11 75. en„ſoweit er ſchla onnte. Er ſchrieb ſeinen un⸗ — 7 Zarathuſtra auf der romantiſchen Halbinſel ae, Im Fextale, das ſo lieblich beginnt, um ſo dämoniſch zu enden, ſitzen er die Redakteure und auch die Maler. Man ſoll ihre Namen nicht verraten, um die Ruhe ihrer Bauernhäuſer und Segeltuchlauben nicht zu ſtören. Aber der Maler hat ſich eine kleine Villa gebaut. Er iſt ein⸗Glasmaler mit matten Farben auf blauem Grund, meiſt religibſe Motive in hieſige Landſchaft ſtiliſiert. Muſik ſchwebt darin. Und Muſik iſt die Hauptkunſt dieſer Gegend, ſo dicht vertreten, daß man auf ſie tritt, wenn man den kleinſten Spaziergang macht. Von der Villa, die Furtwängler am Statzer See bewohnt, über Pontreſina, das Emil Sauer glücklich machte, über St. Moritz, Silvaplana bis nach Sils ſchwärmen und ſchwärmten ſie herum, Bruno Walter, Schalk, Heger, Pollack, Huber⸗ mann, Kreisler, Klemperer, Siegel und zahlloſe kleinere Götter. Sie miſchen ſich mit Theaterleuten, Moiſſi, Baſſermann, Lina Loſſen, Barnowſty— aber ſie haben die Oberhand. Sie herrſchen, während die anderen Berufe, mit einziger Ausnahme vielleicht der Bank⸗ direktoren, ſich beſcheiden. Nichts ſpricht ſo für die Beſonderheit der Natur, als dieſer Zudrang muſikaliſcher Menſchen. Muſik und Natur, finden ſich immer am beſten, hier und im Gaſteiner Tal und am Genfer See. Es iſt eine alte Liebe. Maloja hört es auf. Da 8 der Golf, nicht die Kunſt, die 50 ſchläft. Da wird die Natur dramatiſch, zu dramatiſch wohl für die Ruhebedürfniſſe der künſtleriſchen Seele. Da iſt die Landſchaft plötzlich unwirtlich, ſtreng und finſter, als ſammelte ſie noch einmal den nordiſchen Ernſt, ehe ſie in den ſüdlichen Glanz herabfällt, dieſes einzige Tal des Erlebniſſes von Italien, das man das Bergell nennt, Und immer noch ziehen die nordiſchen Künſtler auf ein paar Tage dieſe alte Straße hinab in die echten Kaſtanien, den hängenden Wein, die maleriſchen Bergneſter, die Süßigkeit des Tomer Sees, aber ſie kommen zurück in ihre Heimat und Maloja läßt ſie wieder durch in dieſe unbeſchreibliche Hoheit der Seen, Wieſen, Wälder, Gletſcher, die ihre Eſſenz in die himmliſchſte Luft der Erde ausatmet. Ich ſehe dieſe önheit nun ſchon Wochen lang von meinem hohen Balkon im Waldhaus. Lärchenwälder hinweg die ſchneeigen Gipfel des Foxtals. Den ſtolzen Aufbau der Margna. Den ganzen Silſer⸗See mit der freundlichen Chaſté, den verlorenen kleinen Inſeln, den flankieren⸗ den Bergrieſen, dem abſchließenden Maloza und noch ein bißchen weiter die erſten Eipfel des ſüßlichen Klimas. Ich liebe nicht die ſteil aufragende Nähe ſchroffer Felswände, aber dieſe ausgebreitete Ordnung aller lieben Formen der Natur dringt gern in das Ge⸗ müt und findet in der dankbaren Seele Beziehungen zum Leben, die man in der verſtändlichſten Sprache dieſer Welt Muſik nennt. Welcher Kontrapunkt iſt dieſe Vereinigung von Grün und Schnee. Welcher Rhythmus dieſe männlich aufſteigenden Zacken der Margna, die in weibliche Rundungen ſich niederſenken. Welche Melodie dieſe Hebungen der zarten ſüdlichen Berge. Und welche Harmonie dieſe⸗ ewig wandelbgre Auge des Sees, das Windſtille und Sturm, Mor⸗ gen und Abend, Licht und Schatten in einer überraſchenden Fülle von Reflexen und Färbungen wiederſpiegelt. Ja, ihr lieben Muſiker da unten, wenn ihr das könntet! Wie ſimpel iſt unſer Handwerk, wie albern unſere Schreibetei gegen dieſe Sinfonie, in der der Norden und der Süden ihre Kräfte probieren. Ich habe ſtundenlong hier oben, auf der Krone des Engadin, ge⸗ ſeſſen und geſehen und zu faſſen geſucht und habe mich verwirrt in den Schwankungen des Berufs und der Natur. Ich möchte das Engadiner Feuilleton nicht ſchreiben über das leere Gewimmel der Mufikanten da unten, ſondern über das große Schauſpiel, das die Natur ihnen vorſtellt. Im Sommer mein Auge ſchärfen für das Format dieſer Dinge im Winter. Ich möchte eine moraliſche Reiſe gemacht haben, wie man früher eine ſentimentale machte. Die Malofaſchlange wälzt ſich herauf. Aus dem übelwollenden Tal gegen den Longhin zu, über dem immer die erſten Wolken ſich ſammeln, kriecht des Ungeheuer wie ein gaſiger Drache empor. Es bedeutet den Wetterumſchlag auch in dieſer heiterſten und trocken⸗ ſten Gegend der Alpen. Der Südwind raſt. Er findet die weite Fläche des Engadin und frohlockt mit breiten Flügeln. Er peitſcht den See und heut durch die Häuſer. Noch hat er genug italieniſche Bläue oben am Himmel, mit der er Täuſchungen vorgaukelt. Aber ſchon verſchleimt ſie ſich und hängt voller Schleier über die Gipfel. Der Norden beginnt zu weinen über den Einbruch dieſer falſchen Mächte. Erſt verhüllt er ſich, dann fließt der Regen ungehemmt ſauch über das Tal den Seen. Die Wolken nehmen die phantaſtiſch⸗ ſten Formen an in dieſem wütenden Kampf der Elemente, der Klimata, der Temperaturen. Sie ziehen ſchwarze Grenzen, ſie triefen melancholiſche Gewebe, ſtellen einen zauberhaften Regen⸗ bogen davor, ſchlagen blaue Löcher, türmen gelbe Kumuli, ſchießen roſa Empfindungen dazwiſchen, laſſen Trauerfahnen im Wirbel zerwehen. Welche Seele hoben Wolken! Wie rühren uns dieſe Wetter bis ins Innerſte auf. Waren wir dumm in unſerem Ueber die hellgrüne Friſche der Leben, haben wir Glück verſcherzt? Was iſt das für ein verlegenes ärbt Vort— Schicſal? Und ſtehe, die Luft wird ſiil, der Regen ſäne ſich weiß, ſchon iſt es rechter Schnee, ſchon legt er ſich cuf des Raſen, die Zweige, die Matten, die Blumen, die Berge und f ſtill ſeine Ahnen droben in den Eis- und Schneefeldern, die ihn ge⸗ auf ſich nehmen. Der balte Himmel iſt auf die grüne Era kommen. Die Natur hat ſich beruhigt. Unheimlich lautlos dtte. über dieſem Gewimmel von Menſchen. Niemand verläßt die Aige Sie nennen es ſchlechtes Wetter. Sie ahnen nicht das gernkhar Drama, das ihre arme Feder nie erreichen wird, Ich bin an ird für dieſes bißchen Weltgericht. Und ſchlafe gut. Und morgen die Sonne wieder ſcheinen. 5 * Gerhart Hauptmanns neues Schauſpiel In der Wiener„Bühne“ wird der dan, des neuen Schauſpiels von Gerhart Haubd! „Dorothea Angermann“, erzällt:„in Der erſte Ate ſptelt im Wirtssaus„Sum ſchwarzen Aſator⸗ Bornwieſe, wo Dorothea Angermann, die Tochter des n Fu⸗, Angermann. als Kochfräulein tätig iſt. Sie will ſich ihr 15 als rechtimmern. Gleichgültia,. ob ſie als Stütze der Hausfra, ſein Bonne oder Köchin ein Unterkommen findet, ſie will nur nede ſie und ſelbſt für ſich ſorgen können. Auch als Dienſtmädchen wgerbert ſich eventuell verdingen. Ein junger Privataelehrter, Dr. eirats“ Pfannſchmidt. liebt ſie und macht ihr in aller Form einen der ver⸗ antrag. Der Koch im„Schwarzen Adler“, Mario Mallonek. de llen Kluchte Kerl des Stüches, ein ſchwarzbaariaer, hübſcher Junge- erfid Frauen zugetan, belauſcht dieſes Geſpräch und fährt Dorothe Anger⸗ an. ob ſie endlich mit der„Schnäbelei“ fertia iſt. Dorotheg. fi mann. ein ganz reines Mädchen, bricht in Weinen aus. pird. ſich in der Hand Marios, der dann tatſächlich ihr Verhänanis naer⸗ Der zweite Akt/ ſpielt in der Amtsſtube des Paſtors wolle, mann. Der Paſtor erfährt, daß ſeine Tochter nicht heiraten ochter weil ſie ſich in anderen Umſtänden befinde. Er läßt die zannes, rufen und fragt Dorothea brutal nach dem Namen des eht zu Dorothea nennt ihn: es war Mario, der Koch. Der Paſtor Amts⸗ Mario, der im gleichen Ort bedienſtet iſt. brinat ihn in 1 des ſtube und veranlaßt ihn dort. ein Schriftſtück zu unterſchreionf' ſich Inhalts. daß er die Konſequenz ſeiner Handlunasweiſe a elwas nehme und Dorothea heirate. Mario weicert ſich lachend, auf ſich zu nehmen, aber als er erführt, daß Dorotheg ein ihrem von 12 000 Mark beſitzt, das ihr eine Verwandte, die ſie bis b. Paſtor Ende hingebungsvoll gepfleat hat, hinterließ, unterſchreibt en, Angermann ſaat:„Dorothea, dein Bräutigam erwartet di n Ver⸗ Her dritte Akt ſbielt in dem kleinen Oet Meriden in n pabe einigten Staaten von Nordamerika. Ein Jahr ſpäter. Ei nal? 72 7 — Mittwoch, den 25. Auguſt 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 390 Der Kampf gegen den Schienentod 3042 verletzte und Getstete im Jahre 1925— Aber dem Tod wird Terrain abgenommen 1426 verletzte und Getötete bis einſchl. Mai 1926 110 15 Betriebsunfälle und Zugkataſtrophen bei der Reichsbahn 1 it Jahren Gegenſtand einer ſehr ſorafältia geführten und ſehr Gulgeteilten Statiſtik. Es ſollen daraus Anhaltspunkte für die 85 surſachen und für die Ermittelung neuer Wege zu ihrer Aus⸗ gefunden werden. In einem ſolchen Rieſenbetrieb wie dem 85 aus größten Unternehmen der Erde, das man in der Reichsbahn en hat, wird die Unfallsziffer immer ſehr beachtlich ſein, wenig⸗ Johr was die abſoluten Zahlen betrifft. Die Unglücksziffern des von 5 1925, für das die Statiſtik bereits abaeſchloſſen iſt, ſprechen 6 insgeſamt 3 042 Verletzten und Getöteten. Die Zahl der unmit⸗ au, Todesfälle zuzüglich der ſpäteren Sterbefälle in den Kran⸗ ir beträgt 859. Dieſe traurige Ziffer umfaßt allerdinas mit 75 Todesfälle, die ſich verſchuldet oder unverſchuldet überhaupt Zug mrichtungen der Reichsbahn ereianet haben. Bei eigentlichen de Aieten kamen 1925 immerhin noch 29 Reiſende um. 118 wei⸗ 5 nfälle ereigneten ſich infolge eigener Unvorſichtigkeit beim Be⸗ en. Beſteigen und Verlaſſen der in Beweguna befindlichen Züge. Sehr viel höher iſt die Todesziffer der Eiſen bahnbeam⸗ 1 und der Bahnarbeiter. 16 wurden bei Zuaunfällen ge⸗ 222 925 durch unvorſichtiges Verhalten. 106 beim Ranaieren und 0 im unzeitlichen Ueberſchreiten von Geleiſen. Dazu kommen ſern 10 getötete Poſt⸗, Telegraphen⸗ Steuer⸗ und Polizeibeamte, falſ 5 ſind mitgezählt als Eiſenbahntote 25 Nichtreiſende, die durch ſind Handbabung der Wegüberganasſchranken zu Tode gekommen und 267 Todesfälle infolge Ueberſchreituna von Geleiſen und Toborſichtiakeit beim Betreten der Bahn. Ueberträgt man alle dieſe ſusgef älle auf die zurückgelegten Zuakilometer, dann entfielen 1925 ee.7 Verletzte und Getötete auf eine Million Zugkilometer. len fbedeutet ins Praktiſche übertragen einen Verletzten oder Getöte⸗ Erdb ei einer vier⸗ bis fünfmaligen Eiſenbahnfahrt um den ganzen 75 an ſeiner umfangreichſten Stelle. dem Aequator. Rechnet Ariche Zahl der verletzten und getöteten Neiſenden allein auf die tatſä gelegten Zugkilometer um, dann komenen rund 3 Unalücksfälle ichlich Reiſender auf eine Million Zuorilometer. An Getöteten alſo dentfällt von Reiſenden einer auf zwei Millionen Zugkilometer. Anen Toten bei einer fünfzigfachen Umkreiſung des Erdballs. Rei Dieſe Ziffern laſſen erkennen, daß die Sicherheit auf der dbecbebahn verhältnismäßig einen hohen Stand erreicht hat, daß Lebe ſelbſtverſtändlich angeſichts der Unerſetzlichkeit des menſchlichen rerheß und der menſchlichen Geſundheit unabläſſig nach neuen ſen eſſerten Sicherheitseinrichtungen unter Einſatz ſelbſt der höch⸗ Arte oſten geſtrebt werden muß. Ueberſchaut man die einzelnen ant der Unglücksfälle, dann ſtellt ſich heraus, daß 24 Entglei⸗ n en von insgeſamt 415 auf Naturgewalt und böswillige Hand⸗ Fal Dritter zurückzuführen waren. Dabei waren die Urſache in Ruf en Schneeverwehungen und Vereiſungen, in 2 Unterſpülung und pülſchen von Bahndämmen, in 3 auf das Gleis gerutſchte ader ge⸗ Vie⸗ Bodenmaſſen und 7 mal Windbruch und ähnliche Anläſſe. freumal traten Entgleiſungen durch Bahn⸗ velein, die aber 1925 ohne ernſte Folgen geblieben ſind. 116 uigleiſun 1 Mi gen entſtanden durch falſche Dienſthandhabung, 189 durch fube 75 an den Bahneinrichtungen. Dieſe für die Oeffentlichkeit be⸗ Män intereſſanten Entgleiſungen entſtanden in 10 Fällen aus nenbei n, die zu Spurerweiterungen führten, 15 mal waren Schie⸗ von Gche, 10 mal ſtarke Abnutzung, 18 mal ſchlechte Ausführung fbenf leisausbeſſerungen, 5 mal ſtarke Abnutzung der Fahrkanten, ſchle 0 oft ſchlechte Schwellen⸗ und Schienenbefeſtigungen, 5 mal auch und 25 Lage von Gleisbögen, Smal ſchlechte Lage von Weichen aus Mönal andere Fehler die Urſache dieſer Art von Entgleiſungen bei zatangeln des Oberbaus; 24 mal lag der Fehler an den Achſen, R beden. ſich meiſt Achsſchenkelbrüche ereigneten, 2mal gaben Fufen fenbrüche. 7 mal loſe Räder oder Radreifen, 12 mal ſcharf ge⸗ Fagfe Radreifen, 7mal Schäden an Bremsteilen, 19 mal an Tmal dern und Tragſtützen, 6mal an Achsbuchſen und Achshaltern, 14 lichlechte Beweglichkeit der Fahrzeuge in Krümmungen und ſun⸗ ſonſtige Mängel der Fahrzeuge Veranlaſſung zur Entglei⸗ urſach Es iſt ſehr naheliegend für die Reichbahn, dieſe Entgleiſungs⸗ en durch ſchärfſte Kontrolle der Fahrzeuge und des Oberbaues eiſti Welt zu ſchaffen, und man darf zugeſtehen, daß ſie nach der barenik die Herabdrückung auch dieſer leichter als andere vermeid⸗ nfallanläſſe bis auf den Friedensſtand wieder erreicht hat. verheſſen muß ſie ſich bemühen, den Friedensſtand nach Kräften zu günſtigern. Vermutlich wäre die geſamte Unfallſtatiſtik ſchon zu im Frleden Nachweiſen über Unglücksfälle und ihre Verhütung als leden gelangt, wenn nicht eine Verſchlechterung des Geſamt⸗ ne eſes durch die Wiederübernahme der Rhein⸗ und Ruhrbah⸗ ſcwerſterolgt wäre, die durch die Regieverwaltung auf das Unfalſes und verantwortungsloſeſte verwahrloſt waren. Bei den den Uten iſt eine auffallende Steigerung nur im Ueberfah⸗ die giff n Fuhrwerken feſtzuſtellen. Ganz beſonders nimmt edenkliereder von Eiſenbahnen überfahrenen Kraftwogen in der ahre ichſten Weiſe zu. Während 1924 ſchon 52 Kraftwagen über⸗ Alſenbewurden, gerieten 1925 ſogar 99 Kraftwagen unter fahrende Uim Vodige. wobei 154 Kraftwageninſaſſen im Jahre 1925 gegen den S orſahre den Tod fanden. Die Richsbahn hat daraus ſelbſt Eicherh, daß Maßnahmen zur Verbeſſerung der Ver⸗ erhei auf Wegen und Wegübergängen unumgänglich ge⸗ de 2— 2— das Angebot an feſten Stellen in dieſer Berufsgruppe nachgela worden iſt. Sie errichtet vorläufig Ankündigungstafeln mehrere hundert Meter vor den Uebergängen an den wichtigeren Durchgangs⸗ verkehrsſtraßen. Sie verlangt aber auch gründlichere Ausbildung der Fahrer und ſtrenge Fahrvorſchriften, denn in 169 Fällen der⸗ artiger Zuſammenſtöße mit Fuhrwerken und Kraftwagen waren die Urſachen Durchbrechen oder eignmächtiges Oeffnen der Schran⸗ 35 und Nichtbeachtung der Warnzeichen und Läuteſignale des uges. Im Jahre 1926 ſind bisher bei Zugunfällen leinſchließlich Mai 32 Reiſende ums Leben gekommen und 456 ver⸗ letzt. Davon entfallen allein 28 Tote und 355 Verletzte auf das Münchener Eiſenbahnunglück vom 24. Mai. Die Ziffer der Ver⸗ letzten iſt ſehr hoch, weil dabei alle Leute mitgezählt werden, die überhaupt Schadenanſprüche ſtellten; in ärztliche Behandlung kamen als Opfer der Münchener Kataſtrophe nur 80 Verletzte. Die Ge⸗ ſamtzahl der getöteten Bahnbeamten einſchließlich Mai iſt 121, die der Verletzten 389. Durch falſche Handhabung der Wegübergangs⸗ ſchranken kamen bisher 61 durch Unvorſichtigkeit beim Betreten der Bahn 74 nichtreiſende Perſonen um. Die Geſamtziffer der Getöteten und Verletzten dieſes Jahres beträgt einſchließlich Mai 1426; dabei kommen auf eine Million Zugkilometer 6 52, vor dem Münchener Unglück 4,73. Die ſchwerſten Unglücksfälle dieſes Jahres im Reiſeverkehr waren der Zuſammenſtoß eines Güter⸗ mit einem Perſonenzuge am 12. März bei Wülknitz(Dresden) mit 3 Toten und 11 Verletzten; das Auffahren einer Lokomotive auf einen Per⸗ ſonenzug am 26. März auf dem Hauptbahnhof Magdeburg mit 36 Verletzten; das Münchener Großunglück vom 24. Mai; die Entgleiſung in einer umgebauten Weiche auf der Strecke Lan⸗ genbach—Freiſing am 13. Auguſt mir 12 Toten und 25 Verletzten: das Abſtürzen eines Perſonenzuges von der Böſchung am 24. Juni auf der Strecke Arnsberg—Gerolſtein mit 25 Verletzten und das Großußiglück auf der Strecke Hannover— Berlin am 19. f Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Bei faſt gleichbleibender Andrangsziffer— es kamen am 18. Auguſt 1926 auf je 100 bei den öffentlichen Arbeitsnachweiſen des Landes gemeldete offene Stellen 4434 Arbeitſuchende gegenüber 4454 am 11. Auguſt— iſt die Erwerbsloſigkeit im ganzen weiter⸗ hin ſchwach zurückgegangen. Doch war der diesmalige Rück⸗ gang mit 900 immerhin nahezu doppelt ſo ſtark wie in der un⸗ mittelbar vorangegangenen Berichtszeit. Am 18. Auguſt belief ſich die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger noch auf 60 530. Auch die Kurzarbeiterziffer(unterſtützte Kurzarbeiter ohne Angehörige der Tabakinduſtrie) iſt weiterhin geſunken, ſie iſt von 6656 auf 6596 zu⸗ rückgegangen. An der leichten Beſſerung des Arbeitsmarkts ſind im weſentlichen Tabakinduſtrie, Baugewerbe, Landwirtſchaft, in etwa auch Schmuckwareninduſtrie und Hauswirtſchaft beteiligt. Hingegen läßt die Lage in der Metall⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie weiterhin im ganzen noch ſehr zu wünſchen übrig. In⸗ folge Beendigung eines Ueberlandleitungsbaues kommen zunächſt ca. 100 Arbeitskräfte zur Entlaſſung. Ueber weitere Entlaſſungen größeren Umfangs liegen allerdings augenblicklich keine Nachrichten vor, doch erfolgte noch aus der Uhreninduſtrie und ver⸗ wandten Induſtrien ein Zugang zur Erwerbsloſenfürſorge. Anderer⸗ ſeits ſetzte örtlich Nachfrage nach Spezialkräften für die Fabrikation elektriſcher Apparate ein. In der Schmuckwareninduſtrie hat ſich, bedingt durch kurzfriſtig auszuführende Aufträge, die Nach⸗ nach Fachkräften der Goldſchmiedebranche weiterhin belebt. m Kleingewerbe wurde weſentlich nach Bauſchloſſern, Baublechnern und nach Inſtallateuren verlangt. In der chemiſchen Induſtrie war die Lage teils ungünſtig, teils machte ſich im unter⸗ badiſchen Induſtriebereich— ſtärkerer Bedarf an jüngerem weib⸗ lichem Perſonal bemerkbar. Auch im Spinnſtoffgewerbe geſtaltete ſich die Lage nicht einheitlich. Zum Teil iſt ſie recht ungünſtig, zum Teil war ein Rück⸗ ſang der Kurzarbeit unverkennbar. Darüber hinaus machte ſich auch Kräßzebedarf an Poſamentern und Färbern in der Wieſentäler In⸗ duſtrie und an Hilfsarbeiterinnen im Mannheimer Bezirk fühlbar. In der Papierinduſtrie war leichte örtliche Verſchlechterung (Kartonnageninduſtrie) zu beobachten. In der Lederinduſtrie, ebenſo im Holz⸗ und Schnitzſtaffgewerbe iſt der Arbeits⸗ markt im allgemeinen ungünſtig geblieben. Hingegen hat er ſich in der Tabakinduſtrie weiterhin gebeſſert, verſchiedene Firmen konnten bisher geſchloſſene Filialbetriebe wiedereröffnen, andere ſind zu Neueinſtellungen übergegangen. Die Kurzarbeiterziffer dieſer Berufsgruppe iſt wiederum— von 5969 auf 5256— geſunken. Mit weiterer Beſſerung iſt zu rechnen. Im Baugewerbe hielt die ſchwache Nachfrage nach Kräften durchſchnittlich noch in etwa an. Im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe verſtärkte ſich der Kräftbedarf vorübergehend infolge der durch den Baden⸗Badener Rennbetrieb verurſachten Belebung des Geſchäfts. Hingegen hat ſſen. Beſprechung der Arbeiksgemeinſchaft des Pfälz. Miktelſtandes * Landau, 23. Aug. Die Arbeitsgemeinſchaft des Pfälziſchen Mittelſtandes hatte auf Freitag die Vertreter der wirtſchaftlichen Verbände Landaus zu einer Beſprechung im„Engliſchen Garten eingeladen. Nach der Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden Schreiner⸗Landau ergriff Rechtsanwalt Schultz⸗Annweiler das Wort zu ſeinem Vortrag über„Ziele und Methoden der Arbeits⸗ gemeinſchaft.“ Nach dieſen beifällig aufgenommenen Ausführungen ſprach Weinhändler Back für den Weinhändlerverband, der es ſeiner nächſten Ausſchußſitzung vorbehält, einen Herrn in die Ar⸗ beitsgemeinſchaft zu delegieren. Rechtsanwalt Eichinger als Vorſitzender des Verkehrs⸗ vereins erklärt ſich mit den Zielen der Arbeitsgemeinſchaft völlig einverſtanden, findet aber die Methoden höchſt unſicher und unklar. Mit dem Aufrütteln des Volkes ſei noch keine Hilfe gebracht. Er habe noch nichts davon gehört, worin im einzelnen die Selbſthilfe des Volkes und Mittelſtandes beſtehen ſoll. Auch müſſe er vor einer gewiſſen Unſicherheit des Ausdruckes warnen. Die Organiſation ſei vollſtändig verkehrt angefaßt worden. Die Arbeitsgemeinſchaft müſſe mit den Organiſationen Frieden ſchließen, ſonſt könne ſie niemals einen breiteren Boden gewinnen. Er denke ſich die Organiſation ſo, daß zunächſt einmal Stadtverbände gegründet werden, die alle oder zum mindeſten die wichtigſten ſtädtiſchen Organiſationen umfaſſen, und daß jeder Stadtverband einen Vertreter in den Pfalz⸗ Ausſchuß abordne. Durch wahlloſen Anſchluß einiger örtlichen Organiſationen könne man die im organiſierten Mittelſtand ruhende Macht nicht erfaſſen. Auch müſſe ein im einzelnen feſter aus⸗ gearbeitetes Programm aufgeſtellt werden. Als Vertreter des Mie⸗ terſchutzbereins ſprach Rechtsanwalt Höffner⸗Londau. Die Mieterſchaft hätte mit der Bewegung der Arbeitsgemeinſchaft ſym⸗ pathiſiert, es aber bedzuert, daß ſie bisher noch Lie eingeladen worden ſei. Es beſtehe die Gefahr, daß die Idee der Gründungs⸗ verſammlung außer Acht gelaſſen und die Bewegung einſeitig wird. So ſei z. B. der Hausbeſitzerverein mehrmals in öffentlichen Kund⸗ gebungen zu Wort gekommen. Gutsbeſitzer Altſchuh ⸗Ilbesheim ſicherte die Unterſtützung der Freien Bauernſchaft zu, ebenfalls der Geſchäftsführer Schwarz des Pfälzer Bauernbundes und Schreinermeiſter ühlemeyer als Vertreter der Schreinerinnung. Nach einem Vortrag des Geſchäftsführers der Freien Bauern⸗ ſchaft, Wiggers⸗Landau, über die organiſatoriſche Frage brachte .⸗A. Eichinger einen Antrag auf folgende Entſchließung ein:„Die Arbeitsgemeinſchaft ſpricht ſich für die Bildung von Stadt⸗ verbänden des organſierten Mittelſtandes aus und bittet die Or⸗ ganiſationen des Mittelſtandes, mit größter Beſchleunigung in dieſem Sinne zu wirken.“ Die Herren Wiggers und Höffner bean⸗ tragten folgenden Zuſatz:„Die Arbeitsgemeinſchaft des Pfälziſchen Mittelſtandes erſucht die in Landau beſtehenden Wirtſchaftsverbände, in kürzeſter Friſt ihre Vertreter zur Arbeitsgemeinſchaft des Mittel⸗ ſtandes zu benennen mit dem Zweck, einen Stadtverband zu gründen.“ Der Antrag Eichinger wurde mit allen Stimmen, der Zuſatzantrag gegen die Stimme des Rechtsanwalts Eichinger an⸗ genommen. Mit einem Schlußwort des Vorſitzenden fanden die Beratungen ihr Ende. Rommunale Chronik Aufkakkt zu den Gemeindewahlen * Bruchſal 24. Aug. Den Auftakt zu den anfangs Nopember ſtattfindenden Gemeindewahlen bildete hier eine vom Ge⸗ werbeverein einberufene Verſammlung der mittelſtän⸗ diſchen Gruppen(Gewerbeverein, Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ verein, Einzelhandel, Handelsgenoſſenſchaft). In der ſehr regen Ausſprache wurde die Bildung einer eigenen Wirt⸗ ſchaftspartei abgelehnt, von den größeren politiſchen Parteien wird aber gefordert, daß dieſe bei der Aufſtellung der Wahlliſten genügend Vertreter genannter Gruppen an ausſichts⸗ reicher Stelle berückſichtigen. Diſziplinarverfahren gegen den Lambrechter Bürgermeiſter :: Lambrecht. 24. Aug. Nachdem eine Kommiſſion feſtgeſtellt hat, daß außer dem Sparkaſſendirektor und dem Kontrolleur auch der Bürgermeiſter als ſchuldig anzuſprechen ſei, da er die Verantwor⸗ tung über den Betrieb der Sparkaſſe hatte und ſolchen nicht genau genua kontrollierte bezw. überwacht habe, hat der Lambrechter Bür⸗ germeiſter ein Diſziplinarverfahren gegen ſich beantragt. Der Bürgermeiſter bleibt vorerſt im Dienſt. Es ſoll lediglich das Diſziplinarverfahren zum Zwecke der Aufklävrung über die Spar⸗ kaſſenangelegenheit geführt werden. Kleine Mitteilungen Die Gemeindeverwaltung von Baden ⸗Oos beabſichtigt beim Miniſterium des Innern den Antrag auf Erhebung von Dos zur Stadtgemeinde zu ſtellen. Die Verhandlungen mit dem Gaswerk in Lörrach über den An⸗ ſchluß des Säckinger Gaswerks zur Gasverſorgung ſind beendet. Das Säckinger Gaswerkk wird ſtillgelegt. I. Brelien, 24. Aug. In der jüngſten Stadtraksſitzung wurde beſchloſſen, den Vertrag der Stadt mit ihren Mietern, wonach beim Auszug für Reinigung und Inſtandſetzung der Wohnung eine Entſchädigung von 15 Prozent der Jahresmiete erhoben wurde, da⸗ hin abzuändern, daß in Zukunft eine Entſchädigung bis zu 15 Proz., bei neu abzuſchließenden Verträgen bis zu 20 Prozent erhoben wird, wobei das Stadtbauamt von Fall zu Fall entſcheidet. ut daeg Auswanderer ſiten beiſammen. darunter der Bruder jenes mit dem Vater zuſammentreffen läßt, iſt noch einmal die ganze Mit⸗] Geſellſchaftsmenſchen. Einem wahrhaft Großen aber zu folgen und den, milehrten Pfannſchmidt, den wir aus dem erſten Akt her ken⸗ leidloſigkeit und Brutatlität im Weſen des Paſtors zu ſpüren. Eis⸗ nachzuſtreben, iſt ihnen die größte Luſt. klingt ſeiner Frau. Gerhart Hauptmanns Deutſchlandsgefühl] kalt weht es von ihm zu Dorotheg hinüber, noch einmal erkennt ſie 8 ker für dachtig auf. Pfannſchmidt ſaat:„Weißt du, daß andere Völ⸗ die Hoffnungsloſigkeit ihrer Exiſtenz. und mit den Worten:„So Aber ſedes Vorbild, ſelbſt das arößte, müſſen ſie überwinden: ben?⸗ as was wir Heimweh nennen, kein entſprechendes Wort allein. So allein 80 albein...“ ſinkt ihr Haupt auf die es iſt nur ein Durchgang zur Selbſtändiakeit für ſie. So vollendete Feulſchlan die Familie Pfannſchmidt erwartet, daß ihr Sohn, der in Tiſchplatte Und ſie erwacht nicht mehr. Faſt unbemerkt ßat ſich ſich Goethe indem ſer Shakeſpeare überwand. doro en teißebleben iſt. demnächſt auch nach Amerika Dorothea Angermann aus dieſem Leben fortgeſchlichen. 5 it ihm n itt ins Zimmer. Sie hat den Koch Mario geheiratet.! Me che verdbechſeln Einhert mit Gleſchfopmiaelt, ft llet ochen nach Amerika. er hat ihr ganzes Geld durchgebracht und ſeit ſeguamiſe ſe won ihm fort und das Schickal veriolat ſie auf die Das deutſche Weſen de ſatz und ſelet. Der Nater wars, der ſie zuerſt binuntergeſtoken Gedanken zur Selbſterkenntnis von Wilhelm v. Schramm ſulte. Werbat de Marse auldie Strate geſagt, damte ſee e Irgendwie lebt jeder Deutſche in einer Märchenwelt. Das heißt: man nicht enn man den Menſchen im Schlimmen kennt. ſo beareift ind ohne wie ein Menſch ohne Brownina unter dem Kopfvpolſter heg Ange Browning unter ſeinem Bett ſchlafen kann,“ ſaat Doro⸗ . für ihrnann Sie mußte ſich in der Chineſenſtadt herumtreiben. Solen. inen Mann Geld zu verdienen. Sie geht. ein zerſtörtez Uchon 5 in den Schreeſturm der kleinen amerikaniſchen Stadt. deberraſch. Szene väter aibt es im Hauſe Pfannſchmidts eine aroße A8 rinaung. Pfannſchmidts Sohn, Gotthold, iſt in Bealeitung zwerfka atgelehrten Dr. Herbert Pfannſchmidt aus Europa nach daht vergeſfommen. In Wirklichkeit. weil er Dorothea Angermann ar Straßeſſen hat und ſie ſuchen will. Unterdeſſen iſt Dorothea auf Haues gee deſammengebrochen und wurde ins Hoſpital des Armen⸗ geſchafft. er vi uu, Banntete Art der im ſelben Milſen ſvjelt, eiat Porothea und a kemmſchmidt zuſammen. da erſcheint vlötlich Mario. Und dchen Siz pielleicht die ſtärkſte Szene in dieſem an ſtarken Szenen *. e die M ario fordert, daß Dorothea ſofort mit ihm gehe. Acheſdend oral des Libertiners gegen die der Bürqerlichkeit. Das Metelebrtene geſchiebt. Dorothea löſt ſich von dem deutſchen Pri⸗ dearip. bekennt ſich ſchrankenlos zu dem Abenteurer. zu db aber einden ſie auf die Straße gehen mußte. der ſie gequält bat. Fes ihr e über die Barriere in den Hudſon geſprungen iſt, wefn ſpürt das onnenſckirmchen binuntergeweht worden war“. Die ſn Blut des brutalen Mannes und ſie geht mit ihm Beſche; Weg, dem Ende zu.„Mit Weibern muß man aanz ein⸗ wWi Fünfled wiſſen.“ ſaat Mario. Auder 1 0 Akt. Dorothea lebt in einem Landhaus bei Hambura aächen den nucctond. Schattenbaft mit kaltem Geſicht, wandelt ſe ſiten. Ausmn enſchen. Wenn ſie auch nicht huſten würde und blu⸗ ſie“, Zurf bätte.„die Bedingungen dieſer Erde ſind nicht mehr ehnario iſt 55 bat das Leben aufaegeben, wie es ſie aufgegeben hat. katenm Anfall und ſie äußert.»es iſt nic fraalich. ob ich ihn nicht in be.“ Ineal von Wut gegen ihn und das Schickſal umgebracht einer letzten Szene. die ſie nach langen Jahren wieder „Das deutſche Weſen iſt ſchwer zu faſſen und voll ſcheinbarem Widerſpruch, bis heute hat es ſich nur in einzelnen, nie im Ganzen vollenden können. In jeder Zeit und in jedem Großen präat es ſich anders aus. *. Es gibt keinen deutſchen Typus. wie es einen franzöſiſchen, engliſchen, ruſſiſchen gibt. Wir ſind ein Volk der Einzelgänger und Originale— ein tragiſch unpolitiſches Volk. * Aber die deutſche Seele iſt ſtärker und unruhiger als die der anderen Völker: deshalb braucht ſie mehr Spielraum, Freiheit und Zeit au ihrer Entfaltung— und wohl auch Leiden, um ſich vollenden zu können. * Jieder Deutſche braucht eigene, eigentümliche Formen. Er kann ſie nicht übernehmen, er muß ſie immer wieder von neuem ſchaffen. Das Leben in Deutſchland iſt darum ſchwerergals anderswo. * Wenn ein deutſcher Künſtler und Dichter zur wahren Form, d. h. zur Selbſtvollendung gelanat, ſo iſt es immer wieder etwas Eigentümliches. Unnachahmliches. Was künſtleriſcte Tradition bei Völkern heißt, das iſt in Deutſchland meiſt nur Epigonen⸗ A Alle fremde Form. aller Stil des Auslandes übt auf den Deut⸗ ſchen einen eigentümlichen Zauber aus. Er hält für Vollendung, was nur Uebereinkommen iſt. Der Deutſche iſt immer vom Chaos bedroht. So ſucht er ſich durch Genauiakeit vor der Verwirrung zu ſchützen und wird darüber leicht zum Pedanten. * Die Deutſchen baſſen den Zwang. wenn er äußerlich iſt: immer wieder ſuchen ſie ihn zu durchbrechen. Deshalb ſind ſie auch keine unſer Volk iſt immer moch jung und hat wohl noch ein längeres Le⸗ ben vor ſich als die Völker, bei denen ſchon alles Berechnung und Stil geworden iſt. 4 8 Mit einem bloßen Staat wird der wahre Deutſche niemals zu⸗ frieden ſein— er wünſcht ſich ein heiliges Reich, ein irdiſches Got⸗ tesreich bis auf den heutigen Tag. U Theater und Muſik er Städtiſche Sinfoniekonzerke Heidelberg. An Stelle des ver⸗ ſtorbenen Generalmuſikdirektors Wagner⸗Karlsruhe, der als Gaſt⸗ dirigent für drei Konzerte der Spielzeit 1926/27 vorgeſehen war, wird Generalmuſikdirektor Prof. Dr. Peter Raabe⸗Aachen dieſe drei Konzerte leiten. Der neue Leiter des Baden⸗Badener Muſikorcheſters. Der erſte Kapellmeiſter der Breslauer Oper Ernſt Mehlich iſt als Diri⸗ gent der Sinfoniekonzerte und Leiter des geſamten ſtädtiſchn Muſik⸗ weſens nach Baden⸗Baden berufen. e Kammermuſik auf Bühlerhöhe. Ddie Kammermuſik nimmt den bevorzugten Teil in den Veranſtaltungen des Kurheaſes Bühler⸗ höhe ein; geben doch die intimen Räume des ſchloßarligen Ge⸗ bäudes dafür einen Rahmen und eine Stimmung, wie ſie gerade für Kamermuſik im Konzertſaal nicht zu erzielen ſind. Unter den Veranſtaltungen d. Js. ſind zu nennen das Pozniak⸗Trio(Breslau), das Nowak Frank⸗Quartett(Prag), das ewandhaus⸗Quartett (Leipzig), das Kergl⸗OJuartett(mannheim), das Wend⸗ ling⸗Quartett(Stuttgart) und das Amar⸗Quartett(Frankfurt), den Cello⸗Abend von Mauritz Frank(früher Amar⸗Quartett), den Kon⸗ zertabend des Hamburger Geigers Max Menge mit Kepellmeiſter Otto Beſag am Flügel. Prof. Friedberg wird demnächſt erwartet, Auch Geſang, Tanz und Humor ſind in den Veranſtaltungen der Bühlerhöhe vertreten. —.———.-t—— ů( ——— 345 Seite. Nr. 390 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 25. Auguſt 1926 Stäoͤtiſche Nachrichten Mannheimer Straßennamen Viele der Mannheimer Straßenzüge tragen für den heutigen Einwohner unverſtändliche Namen. Soweit die Benennung ſolcher Straßen auf Perſonen zurückzuführen iſt, läßt ſich eine Erklärung leicht geben; ſchwieriger geſtaltet ſich die Sache bei geſchichtlich weit zurückliegenden Flurnamen uſw. Verketzerungen von Namen konnten hier nicht ausbleiben. Greifen wir gleich die„Oroße und Kleine Wallſtadtſtraßſe“ heraus. Daß es ein Dorf Wall⸗ ſtadt gibt ganz nahe bei Feudenheim, iſt jedem bekannt. Wie kommen die beiden von jenem Dorf wirklich fernliegenden Straßen⸗ züge diesſeits des Neckars zu ihrem Namen? Vor der Erhebung des Dorfes Mannheim zur Stadt(1606) zählte der Ort zur Kirch⸗ heimer Cent. In dieſer Cent beſaßen die Pfalzgrafen nicht bloß Eigentum an Wald und Feld, ſondern auch Gelände zur Nutz⸗ nießung, und ſo wird ſchon im Jahre 1447 ein Wald genannt,„der Wollenſack, ein Ort am Sauwaßen.“ Der Name dieſes Waldes rührt her von der Wollenſacklache, alſo einem ſtehenden Waſſer, gleichbedeutend mit dem„alten Neckar“. Ein ſpäterer Name iſt krumme Grund oder krumme Lache, auf deren Gelände ſich die Lanzſche Gießerei und die Gasfabrik erhebt. Die Bezeichnung„Sack“ für einen ſtehenden Neckararm, für eine große Waſſerlache verrät ganz deutlich die ehemalige Form dieſes Alkwaſſers, wie z. B. auch die Ausdrücke„Meerbuſen“ an den Meeresküſten und„Landzunge“ die Form des betreffenden Meeres⸗ teils und Landes genau kennzeichnen. Stellen wir uns einen voll⸗ geſtopften Wollenſack vor, ſo wird uns die Figur der betreffenden Dertlichkeit am alten Neckar klar. Später ging der Name Wollen⸗ ſack auch auf den angrenzenden Wald über, der damals das Gelände in der Nähe der heutigen Wallſtadtſtraße bedeckte, und die Bezeich⸗ nung Wollenſatz blieb auch, als der Wald ausgerottet und zu Acker⸗ feld umgerodet wurde. Nun wiſſen wir aber, wie im Munde des Volkes ein unverſtändlicher Name leicht Veränderungen erfährt, ab⸗ geſchliffen wird, und ſo wird aus der Bezeichnung Wollenſack⸗ äcker der Name Wollſeit⸗ oder Wolſtäcker und endlich Wall⸗ ſtadtäcker. Da es in der alten Zeit mit der Schreibweiſe der Namen nicht ft genau genommen wurde, war die Uummodelung der Wolſtäcker in Wallſtadtäcker, woraus ſpäter die Wall⸗ ſtadtſtraße entſtand, ohne Einſpruch möglich. Das ganze Gebiet gehörte damals zum Beſtandgut der in einem früheren Aufſatz er⸗ wähnten Burg Rheinhauſen. Im Jahre 1766 kam das Gelände links und rechts der Straße nach Schwetzingen in die Hände der Mann⸗ heimer Bürgerſchaft, die daraus prächtige Gärten ſchuf. Lag dort doch auch die ſchon erwähnte„Haſenhütte“, als Vergnügungs⸗ lokal früher„der grüne Wald“ genannt. Alle dieſe Aecker führten nun den Namen Toräcker, da ſie vor dem Heidelberger oder Rheinhäuſer Tor lagen und leicht zu erreichen waren. Heute erinnert die Toräckerſtraße an den Geländekomplex, in der Nähe des Bahnhofs und ſeiner Nachbarſchaft. Anſtoßend begegnet die Toräckerſtraße der Merzelſtraße. Wie der Hiſtoriker Ehriſt meldet, dem wir hier teilweiſe folgen, trug das Gelände des heutigen aufgefüllten Hauptbahnhofs den Gewann⸗ namen„Mertzel“ oder„Merzel“, was ſo viel bedeutet wie Niederung, be Grund. Der Name Merzelſtraße erinnert alſo an die früher hier liegende Flur. Im Merzel befand ſich vor dem Dreißigjährigen Krieg ein kurfürſtlicher Tiergarten, wozu das große heutige Mannheim noch nicht gekommen iſt. Die Bahnhofanlagen mit dem ausgedehnten Gleiskörper laſſen ein deutliches Bild der früheren Zu⸗ e des Lindenhofgebiets und der Schwetzinger Vor⸗ tadt nicht recht aufrommen; wenn wir aber die Bellenſtraße uns vorſtellen als eine lange mit Bellen⸗Pappeln beſetzte Allee, ſo können wir ohne weiteres auf feuchten Untergrund ſchließen, denn nur da gedeihen dieſe e Bäume am beſten. Die nahe Meeerfeld⸗ und Meerlachſtraße künden durch ihren Namen gleichfalls die etwas feuchte Gegend an; wenn wir auch nicht direkt an den Begriff„Meer“ im heutigen Sinne denken dürfen, ſo bedeutet der Ausdruck in der alten Sprache immer⸗ hin ein Sumpfgelände, was ja durch die Nachbarſchaft des Rheins mit den vielen Rhein⸗ und Neckararmen der früheren Zeit leicht er⸗ klärlich iſt. Kein Flußlauf war korrigiert; jeder Waſſerlauf ſuchte ſich ſeinen Weg, bildete da einen Arm, dort eine Bucht, einen„Sack“, in dem das Waſſer ſtehen blieb und die Umgegend verſeuchte. So finden wir hinter dem Schlachthof bei der„Unterhellung“ die „Großkrecken“, heute ein tiefer liegendes Ackergelände, ehemals einen Bach; es war der Rheinhäuſer Neckararm, der gegen Mann⸗ heim zog, um ſich dann beim Waſſerturm mit dem erſt ſpäter ent⸗ ſtandenen Altneckar der Kuhweide(öſtlich der Pfalzgrafenſtraße) zu vereinigen und in den jetzigen Neckar zu fließen. Auch die Meerlache 9 000 Namen„Meerkrecken“. lereck Bach in der engliſchen Spbache). Bei der Nennung des Namens Schniekenloch darf man nicht an die in jener Gegend ſo läſtigen Schnaken denken. Vor etma 30 Jahren bei Erſtellung der Parkanlagen vor der Renners⸗ hoſſtraße erhielt jene Gegend die nötige Aufſchüttung, ſo daß heute alles trocken gelegt iſt und mit dem Schloßgarten einen zuſammen⸗ hängenden Park bildet. Ehedem floß hier das Kalkofenwaſſer Das Schniekenloch diente im 18. Jahrhundert den Schiffen als Winterhafen; nach Chriſt werden ſchneckenhausförmige oder auch ſpitze Schiffe aus Eichenholz„Schnieken“ genannt. Wo die Auf⸗ fahrtrampe zum Neckarauer Uebergang beginnt, liegt gegen die Bahn zu ein freier Platz, der Rheinhäuſerplatz, zur Er⸗ Der Rampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewekter Copyright 1925 by Karl Köhlc.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 46) Nachdruck verb ten „Ich glaube, die Luft, Ehen zu ſtiften, wäre Dir vergangen,“ unterbrach ſie ihn mit leichtem Spott.„Zudem hat Hermine ihren ganz eigenen Willen und hat mir erſt vor kurzem erklärt, daß ſie ſobald nicht heiraten wird.“ „Das ſind ſpätere Sorgen. Die Möglichkeit möchte ich ihr im⸗ merhin geben, einem ſo untadeligen Menſchen in unbefangener Weiſe zu begegnen. Nur darf ſie davon nichts wiſſen.“ * Einige Einladungen, teils durch Theo Fortenbacher, teils durch Doras Eltern veranlaßt, kamen in das grüne Haus an dem Berge und wurden angenommen. Das erſtemal begleitete Werner auf Doras 5 Frau und Tochter. Da er jedoch ſehr wohl merkte, daß man ihm mit mehr oder minder verborgener Zurückhaltung begegnete, ſo lehnte er die nächſten Male ab. 3 fuhren die beiden allein, und Theo Fortenbacher ſpielte den Ritter. Und da es ihm eine ſichtbare Freude bereitete, ſich in der Begleitung der immer noch ſehr anziehenden Frau Dora, die ſich zudem vorzüglich zu kleiden wußte, und der bildhübſchen Her⸗ mine die durch ihre Erſcheinung und ihre vornehme Art alle ent⸗ gegenſtehenden Vorurteile und Gerüchte ſpielend über den Haufen warf und auch hier von alt und jung umſchwärmt wurde, in der großen Geſellſchaft ſehen zu laſſen, ſo wußte er immer neue Gelegen⸗ heiten herbeizuführen, und die beiden waren, ohne daß ſie es wuß⸗ ten und wollten, bald in einen ganzen Strudel von Vergnügungen verſtrickt, obwohl Frau Dora als kluge Frau ſich Zurückhaltung auf⸗ erlegte und durchaus nicht alle Einladungen annahm. Eines Abends aber hatte ſie in letzter Stunde, weil ſie ſich unpaß fühlte, auf einem großen Gute abſagen müſſen, auf das ſie ſern gefahren wäre. 5 8—87 begleitete Hermine auf das dringende Zureden der Mut⸗ ter Theo Fortenbacher allein. Dieſer umgab ſie den Abend mit beſonderer A eee Es ergötzte ihn ſichtbar, als Vater und Beſchützer des hübſchen Mädchens aufzutreten, ihr jeden Wunſch vom Auge zu leſen und zugleich als Kavalier mit ihr zu tanzen. Auch der junge Meerheimb aus Rokoſchin befand ſich auf der Geſellſchaft und Theo Fortenbacher beobachtete zu ſeiner Genug⸗ tuung daß er ſich vorzug⸗weiſe mit ſeinem jungen Schützling unter⸗ hielt, und daß Hermine ſein fe e und doch offenbares rben um ſie nicht ungern zu ſehen ſchien. 8 5 Aber 5 bei ihrer nicht ſo leicht zugänglichen Art ſeiner Sache nicht ſicher war, ſo fragte er ſie, als ſie in ſpäter Nacht mit⸗ innerung an die einſtmals in der Nähe geſtandene Burg„Rhein⸗ hauſen“. Einſt ein großes Hofgut mit 387 Morgen Aeckern und 91 Morgen Wieſe, wurde es im 18. Jahrhundert in 27 Loſe ver⸗ teilt und in Erbbeſtand gegeben; denn die Selbſtbewirtſchaftung eines ſolch großen Gutes ſtieß auf allerlei Hinderniſſe Das ganze Gelände vom Neckarauer Uebergang bis hinter dem Schlacht⸗ und Viehhof vorüber trägt heute noch in der Karte den Namen„Wie⸗ ſengewann“, woraus ohne weiteres die Bedeutung dieſes Ge⸗ ländes für die früheren Zeiten erkennbar iſt. Frühere Flußläufe hatten das tiefliegende Land mit einer guten ſchlammigen Erde überzogen, Gras wuchs darauf in Hülle und Fülle, genährt durch die immer wieder den Boden durchdringende Feuchtigkeit, ja ſogar Eichenwälder fanden ſich einſtmals hier auf dieſem geſättigten Grunde. Der Name Burgſtraße am Ende der Schwetzinger⸗ ſtraße iſt nach dem oben Geſagten leicht erklärlich; die Burg Rheinhauſen war im Dreißigjährigen Krieg eine ſcharf um⸗ kämpfte Veſte. Noch weiter draußen zieht die Windmühl⸗ ſtraße, für die eigentlich eine Erklärung nicht nötig iſt. Tatſächlich ſtand auf dem Rheinhäuſer Hofgut eine im Jahre 1777 nach hollän⸗ diſchem Muſter erbaute und eingerichtete Windmühle die hier draußen ihr luſtiges Geklapper verführte, wenn ſich die großen Flügel der Mühle im Winde drehten. Führen heutiges Tages nur die Straßenzüge außerhalb des Rings Namen, während die innerhalb des Rings Buchſtaben tragen, ſo zeigt uns ein Blick auf den im Adreßbuch ange⸗ hängten Stadtplan auch Straßennamen im Innern der Stadt. Wohl führten vor 200 Jahren die Quadrate auch Nummern von —107. Links und rechts vom Heidelberger Tor begann Nummer 1 und 2, dann gings aber nicht regelmäßig, ſondern hin und her. Man richtete ſich auch gar nicht darnach; viel leichter fand man ſich in den Straßennamen zurecht. So hieß der Teil der Breiten Straße von der„Burg“(Schloß) bis zu den Planken Carl⸗Philippsgaſſe, das übrige Stück Friedrichsgaſſe. Ihnen folgten nach Weſten zu die Speyergaſſe(zwiſchen A 1 und), die Wormſer⸗ und Fran⸗ kenthalergaſſe, davon unteres Ende Geigergaſſe heißt, die Acker⸗ und Fergengaſſe, die kleine und große Knappengaſſe, die Brüder⸗ und Schweizergaſſe. Zwiſchen L. 1 und L 2 zieht die Weinheimer⸗ ſtraße, dann folgen die Kirch⸗, Bensheimer⸗, Ladenburger⸗ und Neuſtadterſtraße. Quer über die Breite Straße zieht die Herzogs⸗ gaſſe, dann die Joſephs⸗ und die Kloſtergaſſe(heutige Kunſtſtraße). Die Planken führten bereits ihren Namen, doch iſt auch die Bezeich⸗ nung Alarmgaſſe üblich; weiter gibt es eine Mauritz⸗, Tappier⸗ und Stallgaſſe(zwiſchen P und Q und E und), eine Ludwigs⸗ gaſſe zwiſchen Q und), eine Clignetſtraße(Rund), eine Eduard⸗ und Fiſchergaſſe(G u. II), eine Ruppertqgaſſe S u.), eine Schloſſer⸗ und Hafnergaſſe(E und). Die K⸗Quadrate ſtehen noch nicht; auf ihrem Platz erheben ſich die Feſtungswerke. Vor K 2 und 3 lag die St. Paulusſchanze direkt vor der Schiffsbrücke, die nach der Neckarſchanze die Verbindung aufrecht erhielt. Später nach der Niederlegung der Feſtungswerke kommen die U- und K⸗Quadrate dazu und alle Quadrate mit der Zahl 7. Dann erhalten alle neue Namen; zwiſchen A und B beginnend zieht die Ludwigſtraße, weiter die Iffland⸗, Leopold⸗, Rhein⸗, Akademie⸗ Kirchen⸗, Jungbuſch⸗, Schiffer⸗ und Fabrikſtraße. Zwiſchen L und M liegt die Bahnhofſtraße, weiter die Marien⸗, Kunſt⸗, Heidel⸗ berger⸗, Pfälzer⸗, Konkordien⸗, Schul⸗, Anker⸗ und Bauhofſtraße. Noch vor 30 Jahren prangten an manchen Straßenecken die ver⸗ geſſenen Tafeln mit der Aufſchrift der Straßennamen. Alle die ſchräg ziehenden Straßen, z. B. bei J 3, J 4, zwiſchen C 6 und 7, ebenſo bei T 4. zwiſchen R 6 und R 7 uſw., bildeten früher das Stadtende am Feſtungsgürtel. Werfen wir einen Blick in den neuen Stadtplan, ſo zeigt ſich dieſe alte Ringſtraße innerhalb der heutigen äußeren Ringſtraße, welch letztere erſt vor 25 Jahren ihren Ausbau erfahren hat; vorher zierten auf der Seite des heutigen Kaiſer⸗ und Friedrichsring prächtige Obſtgärten das Stadtende. S. J. Gund. * * Aeber die Trauerfeter für den ermordeten Bankbeamten Pal⸗ mer iſt berichtigend mitzuteilen, daß Palmer der Spinozaloge nicht angehörte, infolgedeſſen am Grabe von dieſer Loge auch kein Kranz niedergeleat wurde. *Freiwillig aus dem Leben geſchieden. Der Erwerbsloſe, der geſtern in der Uhlandſtraße erhängt aufgefunden wurde, iſt ein 42 Jahre alter Dreher aus Heidelberg. Grund zur Tat dürfte Lebens⸗ überdruß infolge Krankheit ſein. Geländet wurde die Leiche des am 20. Auguſt beim Baden im Rhein ertrunkenen Schreinermeiſters Johann Molz. Die Leiche wurde heute früh unweit der Unfallſtelle geländet. kKiomplizierter Anfall eines Fuhrwerks. Geſtern nachmittag löſte ſich auf der ſüdlichen Auffahrt zur Lindenhofüberführung an einem mit Kohlen beladenen Einſpännerfuhrwerk ein Vorderrad. Der Wagen fiel um. Dabei kam der Fuhrmann unter den. Wagen zu liegen. Er erlitt Verletzungen am Kopf und den Gliedmaßen und mußte in das Allcemeine Krankenhaus verbracht werden. Einem neben dem Fuhrwerk herfahrenden Schüler wurde beim Sturz des Wagens das Fahrrad zertrümmert. Der Schüler ſelbſt konnte noch rechtzeitig zur Seite ſpringen. Juſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags auf dem Friedrichsring zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einer Radfahrerin, um die gleiche Zeit an der Ecke Waldhof⸗ und Herzogenriedſtraße zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem Radfahrer, nachmittaas an der Ecke Breite⸗ und Junabuſch⸗ e nach Hauſe fuhren, wie der junge Meerheimb ihr gefallen ätte. Sie zuckte leicht die Achſeln.„Es iſt ſo die übliche Art, Onkel Theo: In jeder Beziehung korrekt, den leiſeſten Verſtoß gegen die Form als ein Todesverbrechen anſehen, ohne Aufhören Schmeiche⸗ leien ſagen, aber nie aufdringlich oder zu deutlich, die Worte zur Verdeckung der Gedanken benutzen, jedenfalls nie eins zuviel, in jeder Bewegung und Haltung immer das eine zum Ausdruck brin⸗ gen: Seht, welche Kinderſtube! Seht, welche Kinderſtube!“ „Aber das alles ſind gute geſellſchaftliche Gepflogenheiten, die man nicht gering anſchlagen ſollte.“ „Gewiß, er iſt ein durchaus leidlicher Menſch und gehört wohl zu den beſſeren. Aber ſchließlich braucht man ſich ſeiner Seele doch nicht zu ſchämen. Und das Hackenſchlagen, das ich immer grotesk und geſchmacklos gefunden, könnte er ſich auch abgewöhnen.“ „Ich werde ihm——“ Ein gewaltiger Ruck erfolgte und ſchnitt ihm das Wort vom Munde. Hermine flog von ihrem Sitz empor und fiel auf ihn hinauf. In allen Fugen zitternd, blieb das Auto ſtehen. „Eine Panne!“ ſagte Theo Fortenbacher, der nie ſeine Ruhe verlor, indem er ſich von der füßen Laſt ihres Rörpers befreite. „Und zwar, wie es ſcheint, keine geringe.“ Schon ſtand auch der Führer am Schlage.„Der Herr Land⸗ rat müſſen ſich eine Weile gedulden. So einfach wird es diesmal 1005 ſein. Ein Maſchinendefekt... ich werde ein ganz Teil zu tun aben. „Wie weit ſind wir noch von Neukirchen?“ „In acht Minuten wären wir zu Hauſe geweſen.“ „Alſo eine gute halbe Stunde zu Fuß— was meinſt du, Her⸗ mine? Ehe wir hier auf freiem Felde liegen... der Weg iſt trocken und der Abend ein wenig kalt, aber ſchön. Nur in deiner Kleidung wird es ſchlecht gehen.“ „O, das macht nichts. Mein Rock iſt fußfrei, mein Mantel dick und lang, und in der kleinen Taſche habe ich derbere Schuhe, die ich auf der Hinfahrt trug. Ich bin bei der Partie.“ Flugs hatte ſie die Taſche vorgenommen, die Ballſchuhe abge⸗ ſtreift und lederne angezogen. Nun ſtand ſie vor ihm, die runden Wangen von der Winterkälte hell gerötet, die Augen luſtig leuch⸗ tend, die ganze ſchlanke Erſcheinung geſtrafft von Jugend und Kraft. Wundervoll war die Nacht. Leiſe glitzerte der hart gefrorene Schnee auf der Landſtraße, als breitete er zart gewordene Teppiche, mit Perlen und Diamanten beſät, unter ihre Füße. Rings umher war eine feierliche Stille. Der Mond, bereits im Abnehmen be⸗ griffen, ſpann ſeine ſilbernen Netze über die mit zartem Rauhreif bedeckten Baumſkelette und über ihnen wölbte ſich der Himmel mit ungezählten goldleuchtenden Sternen. Fußgänger verboten.“ ſtraße zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem Radfahrer und wormittags auf der Straße am weißen Sand zwiſchen einem ßenbahnwagen und einem Zweiſpännerfuhrwerk. In allen Fälle entſtand nur Sachſchaden. *Weltbewerb für deutſches Silbergeld. Das Reichsfinanzmiee ſterium gibt bekannt: Zur Gewinnung geeianeter Entwürfe für 5 Ausgeſtaltung der Reichsſilbermünzen hat der Reichsminiſter 1 Finanzen einen öffentlichen Wettbewerb ausaeſchriehen, an dem ſich alle Künſtler deutſcher Staatsangehörigkeit beteiligen 1 nen. Die Entwürfe ſind bis zum 15. Oktober 1926 beim i finanzminiſterium einzureichen. Es ſind ſechs Preiſe von 2000 6000 Reichsmark ausgeſetzt. außerdem können geeignete Entwü angekauft werden. Dem unter dem Vorſitz des Reichsminiſters del Finanzen ſtehenden Preisgericht gehören folgende Herren au Reichsbankpräſident Dr. Schacht, Miniſterialdirektor Kempff. Reichef kunſtwart Dr. Redslob, die Profeſſoren Dr. Beſtelmeyer. Dr Eun Leopold v. Kalkreuth, Habich. Klimſch. Kraus, Paul, Dr. Pauli un Dr. Regling. DDdDes Fliegers Feldbergaruß! Für die auf dem Feldbera 5 findlichen, bei der derzeitigen prachtvollen Witterung beſonders zah reichen Touriſten bedeutet es immer ein Erlebnis, hier oben 1 5 Meter ü. d. M. unſern Fliegern in ihrem Reich der Lüfte au 15 gegnen. Auch dieſen und ihren Paſſagieren der von Baſel und Flel burg ausgehenden Fluglinien maa dieſes Zuſammentreffen auf 5 Schwarzwaldes höchſten Höhen beſonders reigzvoll erſcheinen. Fa tädlich umkreiſt das Fluazeua auf ſeiner Fahrt mebrfach den Feldbergturm, um nach gegenſeitiger herzlicher Bearüßun wieder ſeinem Ziele zuzuſtreben. Wie bekannt, ſind Beſtrebunan im Gange, den Feldberg als Fluaſtation dem Luftverkehr a zuſchließen. 5 * Beginn der Rebhuhnſagd. Am 25. Auauſt beainnt für 92 waidgerechten Jäger die ſchöne Zeit der Rebhuhnjagd. Währende Nichtiäger an einem jungen Rebhuhn mit neuem Sauerkraut 19 ſchönſten Genuß findet, iſt es für den geübten Jägersmann ſchon 905 Vergnügen beſonderer Art, wenn der Hühnerhund, ehe die Kette 10 ſchoſſen werden kann, im Feld nach Vorſchrift„vorſteht“. Wie 10 aus Jägerkreiſen mitgeteilt wird, ſind die bis jetzt beobachteten 25 huhnketten recht unterſchiedlich ſtark. Teilweiſe dürfte das reaner! 11 Wetter in den tiefer gelegenen Jagdgebieten den ſungen Hühne ziemlich geſchadet haben. 15 * Das aute Haſenſahr 1926. Das Jahr 1926 ſoll ein außerordene lich gutes Haſenjahr ſein. Zu zweien, zu dreien, vieren begene man dieſen Tieren in Wald, Flur und Feld und zwar nicht aene gert, wie in manchen trockenen Jahrgängen, ſondern wohlae n und überaus fett. Das ungewöhnlich milde Frühjahr bis April en den erſten Wurf ſehr begünſtigt. Man kann auch noch auf einen ſpäteren Wurf rechnen. ſl⸗ * Wohltätiagkeitsſchwindlerin und Diebin. Die gefährliche 1 tätiakeitsſchwindlerin und die Diebin, die alte Frauen beſucht. ſi Klei⸗ dieſen als Fürſorgeſchweſter ausaibt, ihnen Unterſtützung und ſpar⸗ der verſpricht und im günſtigen Augenblick den Leuten ihre Er lerin niſſe ſtiehlt, treibt ihr Unweſen weiter. Bis jetzt iſt die Schwind in den meiſten Städten des Reiches aufgetreten und konnte, 1 ſchon wiederholt in den Zeitungen gewarnt wurde, noch nicht a werden. Die Rentenempfangsſtellen. Altersheime. Aſyle uldlerſe den gebeten, die älteren Leute auf dieſe gefährliche Schwindt in aufmerkſam zu machen, da damit gerechnet werden muß. daß ſie abſehbarer Zeit wieder auf badiſchem Gebiet auftritt. Liebe Fußgänger! jeber Nicht alle Menſchen können Radfahrer ſein, manche gehen 16 65 zu Fuß. Ich kann das verſtehen und freue mich darüber, als nicht noch mehr Radfahrer gibt, denn manchmal iſt man ſoggrt Radfahrer nicht mehr ſeines Lebens ſicher, ſo klingelt und ſch ſein es durcheinander, beſonders auf den Radfahrwegen, wo Eee beſonderes Tempo hat. Sehr läſtig für uns Radfahrer iſt 0 ſind⸗ ihr uns noch die Fahrradwege wegnehmt, die für uns beſtimm ren⸗ Keinem Radfahrer fällt es ein, auf dem Bürgerſteige zu ſglug⸗ Nicht einmal führen darf er ſein Rad auf dem Bürgerſteig⸗ ender iſt der Polizeibeamte da und weiſt ihn mit nicht mißzuverſteh nan⸗ Gebärde hinunter. Meiſtens nicht, ohne daß ſich noch eine genehme Auseinanderſetzung anknüpft. Mir liegt es fern, als Radfahrer paxteiiſch zu ſein, 1 auf glaube die Erfahrung gemacht zu haben, daß die Fußgäre um⸗ Radfahrwegen von der Polizei weniger behelligt werden al e für gekehrt. Natürlich muß es doch verboten ſein, dieſe Werfehlt, den Fußgängerverkehr zu benutzen. Selbſtverſtändlich iſt es gadſahr⸗ wenn womöglich, wie es durchaus vorkommen kann, am 15 kön⸗ wege Bänke ſtehen, die doch nur für Fußgänger beſtimmt ſei roße nen. Solcher Uebelſtand iſt zu beſeitigen. Es iſt wirklich eine g er Annehmlichkeit für den Radler, auf dem Radfahrwege ni wenig ausweichen zu müſſen. Der Fußgänger weiß im allgemeinen es für von Verkehrsdiſziplin. Er bleibt nicht rechts, wie paßt. den Radfahrer Vorſchrift iſt, ſondern da, wo es ihm gerade kleine So iſt das Ueberholen manchmal ſehr läſtig, namentlich, wenn eine Kinder herumpendeln, bei denen man nie ſicher iſt, ob ſie. Fuß⸗ nicht gerade ins Rad ſpringen, wenn man vorüber will. 2 eſchaf⸗ gänger müſſen dazu erzogen werden, lediglich die für ſie ſcht zu⸗ fenen Wege zu benutzen und Wege zu vermeiden, die ihnen niche kommn. Vielleicht verlohnt es ſich künftig, die Tafeln, 57 Füt fahrwege bezeichnen, auch mit der Aufſchrift zu verſehen: KK . Ein ſeltſames Empfinden überkam Theo Fortenbacher. 10 di war es Freude, mit dieſem entzückenden Geſchöpf jetzt du 77 ü6 ſtumme Nacht zu wandeln, halb war es Wehmut. Denn 97 0 als je ſah er heute Dora in ihr verkörpert, und ihm war, a Glück⸗ ten ihn die Tage ſeiner jungen Liebe, ſeines entſchwundenen 11 Ja, wenn man ſich zwanzig Jahre vom Buckel ſtreifen(Ehren vergeſſen, was einmal geweſen, und das Leben, das trotz a 15 ein⸗ und allen Genuſſes im letzten Grunde doch ein armes u einmal ſames nur war, an der Seite eines ſolchen Mädchen⸗ noch 3 von vorne beginnen könnte! Warum mußte auch alles und verfehlt geworden ſein? Warum——2 vergaß Dann aber ſtreifte er die wehmütigen Gedanken heite, Jahre und Erfahrungen und Enttäuſchungen, freute ſich d teuer mi ren Lebhaftigkeit ſeiner hübſchen Begleiterin, der diez Aen machte jeder Minute wachſendes Vergnügen zu bereiten ſchien, 145 mit ihr in vorſichtiger, ein wenig väterlicher Weiſe, zugleich anderen dem ihm im Verkehr mit jungen Frauen und Mädchen zur Natur gewordenen Geſchick den Hof. daß ihr Sie ſah darin nichts Arges, denn ſie war es gewohnt cher Akt die Herren, gleichviel, ob ſie alt oder jung waren, in enheil und nt e leß es ſich von ihm id voller Unbefangen nicht ungern gefallen. zaht weich Wie im Traum flog die Zeit dahin. Vom Mondichi da⸗ umgoſſen hob der Turm der alten Kirche dort drüben, b es Licht ein wenig ſchiefe Haupt. Vereinzelt blinzelte ein ſchläfr ſgen Mi⸗ über die Schneelandſchaft zu ihnen hinüber.. in wen nuten mußten ſie Neukirchen erreicht haben. 9 blieb ihr Da machte Theo Fortenbacher ein wenig halt un mie heule gegenüber ſtehen:„Weißt du eigentlich, Hermine, daß auber ſo iſt, als ginge ich mit deiner Mutter durch dieſe ſae Mutles Nacht, als ſie in deinem Alter war... und daß ich deine einmal geliebt habe?“ Er hatle Es war das erſtemal, daß er mit ihr darüber ſprach, loſſen, es es bisher als ein ſchmerzendes Geheimnis in ſich verſ einer. gerade ihr gegenüber ängſtlich behütet.. vielleicht aus halte wiſſen Eitelkeit, um ihr nicht gar ſo alt zu erſcheinen. Schönheit dieſe Nacht und die leiſe Traurigkeit, die ſie in all ihrer 6 Paufe mit ſich brachte, ihm die Lippen geöffnet. „Ich habe es gewußt,“ ſie nach einer kurzen „Deine Mutter hat es dir erzählt?“ nicht „Niemand hat es mir erzählt. Auch die Mutter nein, 5 „Und woher haſt du es gewußt?“ 5 8 ˖ „Ich habe es gefühlt, Onkel Theo.. ja, gefühlt glaube— doch nein, das will ich lieber nicht ſagen. Fortſetzung folgt.) Mittwoch, den 25. Auguſt 1926 0285 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 390 Der prophet von Mais bach 8% Es war an einem wetter! ühlingst ich in die klei 8 igen Frühlingstag, daß ich in die kleine Gemeinde Maisbach kam, die, hinter Nußloch auf der anderen Tal⸗ ſeite 2 55 5. des Bergrückens gelegen, ein genaues Gegenſtück zu jener der dor raße iſt. Hier Ruhe, laufende Bronnen, gackernde Hühner, zur Autos wirbelnder Straßenſtaub. Es iſt ein Ort, der ſſt eſinnlichkeit einlädt, zur Beſchaulichkeit auffordert... Hier pheten Wirkungskreis von Johann Adam Müller, dem Pro⸗ und 95 der im Jahre 1807 zum König von Preußen wallfahrtete Natu ommendes weisſagte. Er war eine ſchlichte, aber grübleriſche k. Er ſagt ſelbſt von ſich, daß er die Sonntage dazu benützte, Bibel zu ſtudieren, während die Alterskameraden in dem ſeß 5 zuſammenhockten. Er war ſchwerhörig. Vielleicht hat een Trieb zur Einſamkeit noch mehr gefördert und ihn noch hör! teit anlaßt, Geſellſchaft zu meiden. Und wenn dieſe Schwer⸗ mufe eit Anlaß gab, daß er in der Schule nicht recht mitkam, ſo ben 15 ſchon groß geweſen ſein; aber daß ſein Geiſt ſcharf geblie⸗ dchrel und ihn das Denken reizte, iſt klar zu erkennen. Mit 13 uichten hat er die Bibel durchgeleſen und ſie ſcheint ihn nun auch ſich Adeehr loszulaſſen. Hier ſetzt auch das Problem ein, wieweit Fruff am Müller bei ſeinen Studien vergeſſen hat. Hier iſt der kaſatem nach den pfochologiſchen, pſychopakhiſchen, ja pathologiſchen wir en zu ſuchen. Wir haben es allerdings einſehen lernen, daß Wir nicht alles auf den wiſſenſchaftlichen Nenner ſchreiben können. cbechaben uns daran gewöhnt, allmählich wieder die Grenzen des Nö ſlinnlichen, Metaphyſiſchen anzuerkennen. So bleibt es eine A n eit; wenn auch eine großartige, daß dieſer Menſch, Johann der Müller, ſich durch ſeine Bibeltraktate nach und nach den Stil Teſta ropheten zu eigen macht: er denkt, fühlt wie die Geſtalten des aſſo ſngents und es iſt pſychiſch ſehr wohl zu denken, daß die Ideen⸗ geſ ation in Johann Adam Müller ſchließlich die Oberhand gewann. ode man aber daneben die Briefe dieſes ungebildeten, auf ſeinem Vucht ſitzenden Bauern, ſo wird man gepackt von der Kraft und im S0 der Worte, die darin enthalten ſind. Es iſt eine Sicherheit würdt bbau und eine Kühnheit im Inhalt, die der großen Propheten ort.s iſt. Und bei aller Demut vor ſich ſelbſt, kommt auch das „Was Gott durch mich, ſeinen Rnecht, verkünden läßt.“ die 10 redet den König von Preußen mit„Freund“ an, eine Tat, elleht ade damals eine ſunglaublichkeit darſtellte. Mit dem 19. Jahre währe er das erſte Wunder. Sein Vater wird als tot gemeldet, ihm er auf dem Felde iſt. Er kommt heim und bittet Gott, Augen den Vater noch vier Jahre zu laſſen. Der Vater ſchlägt die Kirpt auf, lebt, lebt genau vier Jahre weiter. Auf den Tag einem er. Die nächſten Jahre verbringt Müller als Knecht in bleibt. Geburtsort Meckesheim, wo er bis zu anfangs der Dreißiger ifio ann verheirgtet er ſich in Maisbach. Nun ſetzen die keich nen ein. Er ſieht den Krieg zwiſchen Oeſterreich und Frank⸗ Und 185 den zwiſchen Frankreich und Rußland⸗Preußen voraus. Die ann kam die Aufforderung, zum König von Preußen zu gehen. Feiten allele mit dem Alten Teſtament liegt nahe, wo immer in Wam der Not und Unſicherheit Propheten erſtehen. Aber Johann läßt udüller weigert ſich zunächſt; bis ihm der Auftrag keine Ruhe andere er ſich mit 15 Kreuzer auf einen Weg macht, der an das mit miliende von Deutſchland führt. In einer Zeit, die erfüllt war und Geſriſcher Unruhe, Unſicherheit, ausgefüllt mit Verdächtigungen waren ſahren; in einer Zeit, wo Spione allerorts um den Weg wandel wandelt dieſer Menſch, Johann Adam Müller, mit ſchlaf⸗ Eine Uer Sicherheit, ohne Paß, ohne Empfehlung ſeine Straßen. Man e ottbeſeſſenheit und Gottzuverſicht liegt in dieſem Tun, das den 25 begreifen kann, wenn man die vorſichtige Natur des Bauern, ten Familienvater mit in Rechnung ſtellt. wärtf be ihm vorhergeſagt, findet er ſeinen Weg über kleine Wider⸗ ſteigeg eiten, durchwandert Feſtungen, wird arretiert und wieder lommegeben: erkennt man einen Irrſinnigen oder Narren in ihm? Er ſanig nach Kolberg, Pillau und Königsberg, fordert Einlaß beim ihn. Er rd umrinzt, umſtaunt, Offiziere und Generale umdrängen War wird zum König geführt und er tut ſeine Meldung. Es daz bew einzige Mal, daß Mülber den König ſprach. Es iſt ſicher, lerz, daß er die Antworten des Königs und die Behandlung Mül⸗ als er Prophet nur von der kurioſen Seite genommen wird, leicht 9 harmloſer Narr, der einen überreizten Geiſt beſitzt. Viel⸗ at ſich der König nicht einmal Mühe genommen Jeſaias zu leſen, wie ihm Müller tun hieß und es mag ihm der nach der Weiſe, wie dort angegeben, die Länder einzu⸗ nahezu 5 Hohn geklungen haben, in dem Augenblick, in dem er enen pbeſitzlos war. Müller hat wieder Viſionen. Er empfängt nne rief ſeiner Frau und ſcheint es, als ob dieſe von ihrem chwun geiſtig ſtark beeinflußt wurde. Die Gedanken ſind ſchön, das ein oll, beinahe poetiſch und dabei iſt das Haupt, das ſie denkt, iſt; 585 Bäuerin. Und nun wendet Johann Adam Müller und Snüdlich Wochen zu Hauſe. Aber der Geiſt bleibt ihm treu. Un⸗ dan Pr ſchickt er dem König ſeine Mahnung und Aufforderung. vier gramm enthält drei Hauptpunkte: Frankreich ſoll unter 10 getei onarchen von Preußen, Oeſterreich, Rußland und Eng⸗ palten. 0 werden, kein König von Frankreich ſolle die Krone er⸗ bdniſche as iſt der erſte Punkt. Die vier Röligionen, die chriſtliche, d0 es ſell arkiſche und jüdiſche, ſollen miteinunder vereinigt werden Funkt. U eine Herde und ein Hirte werden. Das iſt der zweite ſetuſaleUnd zum Zeichen deſſen 5 die Bundesſtadt Zion oder Neu⸗ urg 810 gebaut werden. Das iſt der dritte Punkt. Und von dieſer n zeichnet Müller den Plan, wie ihm die Viſion gezeigt hat. d er und immer wieder klingt in dem Mahnen, Bitten, Wer⸗ bnig no Drohen des Propheten die Verzweiflung auf, daß der Mü ch nicht den Anweiſungen gefolgt iſt. Aber Johann Adam wieder wird nicht müde mit ſeinen Natſchlägen. Er iſt bereit, be, raten en König zu treten und ihm aus Gott zu weisſagen und ziuflußt ber der König, der von ſeiner Umgebung ſicher ſehr Hitlein und beſtimmt wurde, weiß als Antwort nur das kalte ſellcwunſc ſchreiben:„Ich danke dem Johann Müller für ſeinen ein Eibd zu meiner Rückkehr in meine Staaten, kann aber von wic kalter ethen zu einer Reiſe anhero keinen Gebrauch machen.“ icht das ulmſchlag für eine heiße Seele. Der König begreift kühmmenm Ungeſtüm in Müller. 1507 konnte der landloſe König 805 181 hr ſein Land ſo einrichten, wie es Jeſais offenbart, aber a erfüleda der Krieg glücklich und ſiegreich beendet, da iſt die 5 es ſcg„„ Müller verheißt das Tauſendjährige Friedens⸗ In Preucdeint ihm nahe herbeigekommen. Er ſieht in dem König kitophetenben den Mitbegründer. Aber es iſt die Tragödie der Al. Nat daß er das Kernſtück ſeiner Prophetie nicht erleben einer Zeit, die müd von den Greueln des Krieges, nach ben Verſöhnung ſtrebte, die heilige Allianz ſchuf und ſo Müllers Weis⸗ 5 ſtreifte, kam der nüchterne Rückſchlag, die Proſa der Ge⸗ ichte Müllers Gedanken und Weiſagungen waren, auf die Zeit be⸗ zogen, ganz ſubſtantieller Natur. Es lag etwas in dieſer Zeit, die nach dem ewigen Frieden zu verlangen ſchien. Und als Exponent dieſer Sehnſucht muß Johann Adam Müller immer angeſehen wer⸗ den und ſein Prophetentum als eine innige Sehnſucht zu Gott ver⸗ ſtanden werden. Er war wohl nicht der reine Prophet, noch weniger aber nur der Narr und Tor, der auf einen Gedanken verſteift iſt. Seine Seele war einBecken, in dem ſich die Empfindungen von vie⸗ len, vielen ſammelte. Auf dem kleinen Maisbacher Friedhof haben ſie ihn beigeſetzt. Sein Grab iſt ſchon wieder umgegraben. Der Toten⸗ gräber erzählte mir, daß der Mann Rieſe geweſen ſein muß nach den Knochen. Wie vor hundert Jahren träumen am Hang die Tan⸗ nen, gluckern die Bronnen, gackern die Hühner. Es iſt immer das⸗ ſelbe Bild. Da liegt Müllers Heimat, ſchön, ſonnig und gottbegnadet wie die Erfüllung des tauſendjährigen Reiches. Heinrich Litterer, Sulzfeld. Aus dem Lande Weinheimer Woche Die vom.—12. September ſtattfindende Propagandaveranſtal⸗ tung der Stadt Weinheim ſieht ein Programm von größter Viel⸗ ſeitigkeit vor. Am Sonntag, 5. und 12. September werden die Windeckruine und die Wachenburg beleuchtet. Die Geſangvereine Weinheims konzertieren im feſtlich illuminierten Bürgerpark. Das Baden⸗Babener Kinderballett gaſtiert am Mittwoch, 8. September. Sportliche Veranſtaltungen, darunter eine„Stern⸗ fahrt“ des Allgem. Deutſchen Automobilklubs, wechſeln mit Dar⸗ bietungen des Weinheimer Kammermuſikvereins ab. Das Ganze wird von einer Ausſtellung des Weinheimer Einzelhandels und der Maſchinen⸗, Leder⸗ und Gummiinduſtrie umrahmt. Auch die anderen mannigfaltigen Fabrikationszweige treten mit ihren Er⸗ zeugniſſen an die Oeffentlichkeit. Beſonders der Garten⸗ und Obſt⸗ bauintereſſent hat im Rahmen der„Weinheimer Woche“ Gelegenheit, ſich durch fachmänniſche Lichtbildervorträge und die agrikulturellen Spezialabteilungen weitgehend zu orientieren. Die„Weinheimer Woche“ ſoll fortan jährlich ſtattfinden. Mord oder Selbſtmord? *Weinheim, 25. Aug. Am Montag wurde in der Nähe des Schwabenheimer Hofes die Leiche des ſeit einigen Tagen ab⸗ gängigen Dienſtmädchen Helene Müller aus Ramſen(Pfalz) ge⸗ ländet. Man nimmt an, daß es ſich um einen Mord handelt und hat gegen den der Tat als dringend verdächtigen Bekannten der Müller, einen gewiſſen Wagner aus Frankenthal, einen Steck⸗ brief erlaſſen. Brände in Baden * Karlsruhe, 24. Aug. Geſtern nachmittag entſtand in der Werk⸗ ſtatt eines Zimmergeſchäftes in der Sternberaſtraße ein Brand da⸗ durch, daß neben dem Keſſel zum Leimkochen Hobelſpähne Feuer fingen. Die Werkſtatt brannte vollkommen aus. Die ſofort alarmierte Feuerwehr konnte ein weiteres Umſichareifen ver⸗ hüten. Der entſtandene Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden wird auf 15 000 Mark geſchätzt. Singen. 24. Aug. Heute nacht entſtand im Hauſe des Mau⸗ rers Joſef Péeter ein Brand, deſſen Urſache bis jetzt noch nicht mit Sicherheit feſtgeſtellt werden konnte. Während das Vieh und die Fahrniſſe gerettet werden konnten, iſt das Eebäude im Innern voll⸗ kommen ausgebrannt. Dem raſchen Eingreifen der Feuerwehr gelang es, das Feuer zu lokaliſieren. Rheinfelden, 24. Aug. Ein Großfeuer zerſtörte das weit⸗ hin bekannte Kurhaus Schönega bei Schweizeriſch⸗Rheinfel⸗ den, das ſchon ſeit Jahrzehnten ſich über dem Rhein erhob und eine ſchöne Ausſicht bot. Die Penſionäre konnten nur das nackte Leben retten. Vieh, Fahrniſſe und Papiergeld verbrannten. Der Schaden iſt ſehr aroß. 1 * Aus dem Neckarkal, 23. Aug. Da die Getreidefelder jetzt abgeerntet ſind, gehen die meiſten Gemeinden daran, die überaus ſtark auftretenden Mäuſe mit Giftweizen zu vernichten. Verſuche mit Gas haben ebenfalls Erfolge gehabt, Am liegenden Getreide das infolge des Regens nicht rechtzeitig eingefahren werden konnte, haben dieſe Nager großen Schaden angerichtet. Der junge Klee, der dieſes Jahr überhaupt ſchlecht gediehen iſt, fällt ihnen zum Opfer, desgleichen die Herbſtſaat, wenn keine Maßregeln getroffen werden. — Die Frühobſternte hat begonnen. Die Obſthändler zahlen für Bühler Frühzwetſchgen 11—13 RMk. je Zentner, für Birnen 10—14 RMk. und für Aepfel—10 RMk. An letzteren beſteht ein Ueberangebot. Die Spätkartoffeln werden an Quantum nicht brin⸗ gen, was ſie nach dem Stand der Felder verſprochen haben. Die meiſten Felder ſtehen bereits ſchon ab, was kein gutes Zeichen iſt. Der Stand der Reben iſt wie überall herzlich ſchlecht. Trotz Spritzen mit Kupfervitriol trat die Blattfallkrankheit ein. Neue Früchte kommen bereits in den Handel. * Zwingenberg, 22. Auguſt. Der Landwirt Chriſtian Lehr war mit ſeinem Fuhrwerk bei der Dreſchmaſchine tätig, als ein Auto des Weges kam und das Pferd ins Scheuen brachte. Beim Zurückhalten des Pferdes ſtürzte Lehr vom Wagen und gerier ſo unglücklich unter das Auto, daß der Kopf überfahren wurde. Der Verunglückte verſchied alsbald im Bensheimer Krankenhaus. *Walldürn, 24. Aug. Steinbruchbeſitzer Leopold Gauckel wurde vom Seil der Maſchine erfaßt und—6 Meter tief auf die Geſteinsmaſſen hinabgeſchleudert. Er erlitt ſchwere innere Ver⸗ letzungen. .V. Bruchſal, 24. Aug. Am 4. und 5. September kommen die 109er Vereinigungen aus den Bezirken Karlsruhe, Ett⸗ lingen, Pforzheim, Sinsheim, Eppingen, Neckargemünd, Heidelberg. Weinheim und Mannheim in Bruchſal zuſammen. Bruchſal wurde als Tagungsort deshalb gewählt, weil von hier aus das 3. Bataillon des Reſ.⸗Inf.⸗Regts. 109 ins Feld gerückt iſt und weil hier vom Februar 1915 bis zum Oktober 1917 das 2. Erſatz⸗Ba⸗ taillon Leib⸗Gren.⸗Regts. 109 in Garniſon lag. L. Eppingen, 23. Aug. Durch Sturz vom Rade verunglückte am Samstag abend ein auswärtiger Radfahrer. Er wurde ſofort ver⸗ bunden und in das ſtädt. Krankenhaus transportiert. Seine Ver⸗ letzungen ſind bedeutend.— Am gleichen Tage verunglückte das 4½⸗ jährige Söhnchen des Bahnwärters Ege. Das Kind wurde von einem Pferdefuhrwerk überfahren und dadurch ſo ſchwer verletzt daß es trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe noch am Sonntag vormittag geſtorben iſt.— Am Sonntag wurde im Ratskeller eine Verſamm⸗ lung über die Gründung einer Ortsgruppe der Kriegsbeſchä⸗ digten und⸗hinterbliebenen, die dem Kriegerverein Ep⸗ pingen anzuſchließen iſt, abgehalten. 8 * Muggenſturm, 24. Aug. Der verheirätete Leopold Hucker fiel am Freitag beim Obſtpflücken von einem Baum vor ſeinem Haus herab und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Er wurde ins Krankenhaus nach Raſtatt verbracht. Dort ſtar b er am Samstag vormittag. Er hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. * Forbach i.., 24. Aug. Ein 14jähriger Knabe von hier hatte wegen einer Verfehlung eine Strafe von ſeinem Vater zu erwarten. Er kam dadurch in einen derartigen Zuſtand der Auf⸗ regung und der Unzurechunngsfähigkeit, daß er ſich am Samstag durch Erhängen das Leben nahm. * Schluttenbach, 24. Auguſt. Der bei ſeiner verwitweten Mutter wohnende Dionis Müller von hier hat, wie der„Badiſche Landsmann“ meldet, am letzten Samstag aus Eigennutz ſeine auf einen Wagen geladene Gerſte angezündet. Da der brennende Wagen dicht am Hauſe ſtand, wurde er von Nachbarn auf ein in der Nähe liegendes Wieſengelände gefahren und dort die bren⸗ nende Gerſte abgeladen, ſodaß wenigſtens der Wagen gerettet werden konnte. Wegen Brandgefährdung iſt Müller geſtern ver⸗ haftet worden. * Jechtingen a., 24. Auguſt. Bei den Zverunglückten Schulkindern handelt es ſich um 2 Töchter des Bäckers Leopold Burkhart Elſa und Luiſe und um die Tochter Mathilde der Wwe. Bony. Die Mädchen waren alle drei im Alter von 12 bis 13 Jahren. Sie hatten ſich zum Baden an den Rhein be⸗ geben und waren an eine Stelle geraten, die ohne, daß die Kinder es ahnten, bei niederem Waſſerſtand als Kiesgrube benützt wor⸗ den war und deswegen eine tiefen Waſſertrichter bildete. Nach einigen Schritten ins Waſſer verſanken die Kinder plötzlich im tiefen Schlunde. Die Leichen konnten geborgen werden. * Stein, 24. Aug. Seinen Verletzungen erlegen iſt geſtern morgen im Diſtriktskrankenhaus Annweiler der bei dem Brande des 3 5 am vorletzten Samstag ſchwer verwundete Sebaſtian Ehr⸗ ardt. * Staufen, 24. Aug. Die letzten heißen Sommertage haben auf die Trauben gut eingewirkt. Auf einem Rebſtück konnten hier die erſten vollreifen Trauben geerntet werden. Freiburd, 24. Aug. Wie aus Müllheim gemeldet wird, ver⸗ brannte dort der aroße Laſtkraftwagen einer Freiburger Baufirma vollſtändig. Die Urſache des Brandes ſoll eine Entzün⸗ dung im Vergaſer ſein. Der Führer und drei weitere Inſaſſen des Wagens konnten ſich durch rechtzeitiges Abſpringen vor Schaden be⸗ wahren.— 2ie Kreisverſammlung Freibura genehmiate einſtimmia den Bau der Straße von Titiſee nachdem Feldberag. Die Koſten ſtellen ſich nach dem Voranſchlaa auf 260 000 Mk. Der Bau wurde der Freiburger Baugeſellſchaft übertragen. Eine aufregende Jaadauf Einbrecher ſpielte ſich am Sonntag abend in der Günterstalſtraße ab. Als der 11jährige Sohn des Bäckermeiſters Albert, der mit ſeinen Eltern ſich den Feſtzua der Freiwilligen Feuerwehr angeſehen hatte, heimkehrte, ſah er in der Wohnung des elterlichen Hauſes zwei junge Leute. die dabei waren. Kiſten und Kaſten zu räumen. Dem Knaben wurde zugerufen, er ſolle ſtehen bleiben, ſonſt werde er erſchoſſen. Er lief jedoch davon und alarmierte durch lautes Schreien Nachbarn, die ſich an die Ver⸗ folgung der flüchtigen Einbrecher machten. Der eine der Einbrecher verletzte einen ihn verfolgenden Kaufmann von hier durch einen Schuß in den Hals. der durch den Mund wieder herausging, ziem⸗ lich ſchwer. Der Verletzte mußte in die Klinik gebracht werden. Die weitere Verfolgung der Einbrecher wurde durch Schutzleute auf⸗ genommen, auf die weitere drei Schüſſe abgegeben wurden, die aber fehl gingen. Schließlich gelang es. den einen der Täter in der Goetheſtraße nach einer Jaad durch Vorgärten zu überwältigen und zu verhaften. Der andere entkam, wurde aber heute in Breiſach ver⸗ Die Einbrecher haben nach kurzem Leuanen ein Geſtändnis abgelegt. * Lipburg bei Müllheim, 24. Aug. Der Motorradfahrer Max Vetter von hier ſtieß mit einem Radfahrer zuſammen. Während der Radfahrer mit leichten Verletzungen davonkam, erlitt Vetter einen Schädel⸗ und Naſenbeinbruch. *Buchholz bei Waldkirch, 24. Aug. Bei der heutigen Dehmd⸗ grasverſteigerung der grundherrſchaftlichen und Gemeinde⸗ wieſen war eine rege Beteiligung. Die Zahl der Viehhalter und des Viehbeſtandes iſt in den letzten Jahren geſtiegen. So wurden die Anſchläge, etwa.— je Ar, durchweg erheblich überboten, oft bis 80 Prozent. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7286 morgens 43 Luft⸗ Tem⸗ 2 See ·„ SSE 82 Wint 8 höhe 1 N 19 S58 8 8 8——ů— Wene 2 5 82 m m 388388 E micht stärke 8 Wertheim—— 1523 10 ſtill— hei e— Könfgſtuhl625 766.9 17 20 14§leicht wolkenl.— Karlsruhe 127 287.3 15 26 13ſtill—— Baden Baden 213 767,4 14 22 11(leicht 7 5 Villingen 780 77% 22 6 N/„ 5 5 Feldberg. Hoff 1497 6439 16 15 12 ſtill— 45— Badenweiler— 762,7 15 23 0 leicht 1— 91 Blaſien—— 8 21 5 ftill——— Höchſchwend!—-————. Das ſchöne Wetter dauerte auch geſtern an. Die Temperaturen waren normal. Der hohe Druck über dem Kontinent bleibt erhalten. Unter ſeinem Einfluß wird bei uns weiterhin heiteres, tags über warmes Wetter herrſchen. Vorausſichlliche Wilterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachks: Fortdauer des heiteren, tags öber warmen Wetters. FFrrrr rrrrrrr..———— Heraußgeber, Drucker und Verleger: Druckeret! Dr. Haas. f Neue Maunheimer Zeitung G m. b. H. Mannheim E 6. 3. Direktton Ferdinand Henme Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Polittik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton V. Kurt Fiſcher. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Will! Müſler.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebriae: i V. R Schönfelder. Arzeigen Dr W E Stötzner AgRF-gSToR 28 gig eeeee Die noue e e e. mild und bexömmlich aldorfrſuurhe 999 e e e e e ee 6. Seite. Nr. 390 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 25. Auguſt 1926 Aus der Pfalz Vom Schifferſtadter Mord 2: Ludwiashafen, 24. Aug. Der in Haft befindliche Landſtreicher⸗ der als der mutmaßliche Mörder der Agathe Thomas ailt. verſucht durch Widerbegungen und Nachweis ſeines Alibis die Tat von ſich abzuwälzen. Er aibt an. in der Zeit des Mordes ſich im Spenerer Wald in einem Waldlokal aufgehalten zu haben und dort mit Per⸗ ſonen geſprochen zu haben. Tatſächliche Angaben wurden jedoch von ihm nicht gemacht. auch hat er noch kein Geſtändnis abgeleat. Durch das Schifferſtadter Pfarramt ließ der Biſchof von Spener den Hin⸗ terbliebenen des ermordeten Mädchens das Beileid ausſprechen.— Der Gemeinderat hat in ſeiner letzten Sitzung einmütig be⸗ ſchloſſen, an der Mordſtelle der neunjährigen Agathe Thomas einen Gedenkſtein zu errichten. Brände in der Pfalz 2: Weißenheim a.., 24. Aug. Am Sonntag nachmittaa ent⸗ ſtand im Hauſe des Arbeiters Martin Meinhardt ein Brand, dem der Dachſtuhl, einiges Mobiliar und der angebaute Schuppen zum Opfer fiel. :: Germersheim, 24. Aug. Zum zweiten Male brach geſtern abend im Anweſen von Schlindwein auf dem Syveicher der Dürkheimer Weinſtube Feuer aus. Dort ſchon ſeit Jahren lagern⸗ des Sägemehl hatte ſich ſelbſt entzündet. 2: Kaiſerslaubern. 24. Aug. Geſtern abend wurde der erwerbs⸗ loſe Arbeiter Ernſt Werle wegen Verdachtes der Brandſtif⸗ tung verhaftet. Er ſoll das Feuer, das vorige Woche einen großen Teil des„Bremer Hofes“ in Schutt und Aſche leate. an⸗ gezündet haben. Werle war Untermieter in dem niedergebrannten Kur⸗ bezw. Wirtſchaftsgebäude. Nachbargebiete Einweihung des Seibert⸗Gedenkſteines SW. Darmſtadt, 24. Aug. Der Geſamt⸗Odenwald⸗ klub weihte am Sonntag auf der Neunkircher Höhe dem Schöpfer der Wegbezeichnung des Odenwaldes, dem 1911 in Mülheim a. R. geſtorbenen Oberamtsrichter, Geh. Juſtizrat Ludwig Seibert, einen Gedenkſtein. Die Weiherede hielt der Vorſitzende des Wegbezeichnungsausſchuſſes, Oberſtaatsanwalt Wünzer⸗Darm⸗ ſtadt, der es verſtand, ein Bild von Seiberts Perſönlichkeit und ſei⸗ ner Arbeit zu entwerfen. Nicht weniger als 2800 Kilometer Weg⸗ ſtrecke, d. h. die Entfernung von Berlin nach Palermo, hatte Seibert im Odenwald begangen und farbig bezeichnet. Wünzer gedachte auch der Mitarbeiter Seiberts, die geſtorben ſind. Nach den überaus warmen Worten des Redners übergab der Vorſitzende, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing⸗Darmſtadt, den Gedenkſtein, einen Felsblock mit der ſchlichten Inſchrift„Ludwig Seibert, dem Schöpfer unſerer Wegbezeichnug“ dem Schutz der Behörden und der Wanderer. Zum Mord im Frankfurter Haupkbahnhof Frankfurt, 24. Aug Im Hauptbahnhof fiel vor einiger Zeit die 20 Jahre alte, aus Caſſel bei Gelnhauſen ſtammende Marie Kleeſpieß Mörderhand zum Opfer. Der Täter, der 22jährige Graveur Kurt Hanſchmann aus Leipzig, wurde verhaftet und ließ ſich bei ſeinen erſten Vernehmungen dahingehend aus, daß er das Mädchen, das lungenleidend geweſen ſei, auf ihren ausdrück⸗ lichen Wunſch getötet habe, da ſich eine Beſſerung des Leidens, wenn überhaupt möglich, nicht abſehen ließ. Die Ermittlungen der Polizei ergaben jedoch, daß ſich das Mädchen kurze Zeit vorher in einer Lungenheilſtätte befunden hatte, von wo man es als faſt ge⸗ heilt entließ. Jedenfalls befand es ſich auf dem Wege völliger Ge⸗ neſung. Als dem Täter dieſe Tatſache vorgehalten wurde, hat er im Laufe der Vorunterſuchung nunmehr zugegeben, daß er mit kalter Ueberlegung ſeine Geliebte hinſtreckte. Das Motiv ſoll aber geweſen ſein, daß das Mädchen unheilbar erkrankt war. Die Vor⸗ Unterſuchung iſt abgeſchloſſen, ſo daß die Anklage wegen Mordes nunmehr erhoben wird. Bei der Tagung des nächſten Schwur⸗ gerichts wird dieſe Tat zur Aburteilung kommen. Maſſenerkrankungen oder Vergiftungen durch Speiſeeis Ssw. Offenbach, 24. Aug. Das Polizeiamt Offenbach gibt folgen⸗ den Polizeibericht heraus:„Von einer recht auffälligen und leider auch ausgedehnten Erkrankung an Durchfall und Erbrechen wurden etwa 30 Bewohner der Sandgaſſe befallen. 18 Erkrankte mußten im Stadtkrankenhaus Aufnahme finden, von ihnen iſt eine Per⸗ ſon geſtorben. Ueber die Urſache der Erkrankung iſt Unter⸗ ſuchung im Gange. Die„Offenbacher Zeitung“ ſchreibt zu dem Vorfall: Eine Maſſenvergiftung in Offenbach erregt mit vollem Recht großes Auffehen. Im Laufe des Sonntags nachmittags erkrankten plötz⸗ lich, anſcheinend nach dem Genuß von Speiſeeis, in der Offenbacher Altſtandt nicht weniger als 30 Perſonen. 18 von ihnen muß⸗ ten in den beiden ſtädtiſchen Krankenautos, die nachmittags dadurch vollauf beſchäftigt waren, in das Stadtkrankenhaus eingeliefert werden. Die fraglichen 18 Offenbacher, und zwar 8 männliche und 10 weibliche Perſonen, die in Offenbach in der Mühlgaſſe, Sand⸗ gaſſe, Glockengaſſe, Schloßgrabengaſſe, Friedrichſtraße, Grenzſtraße, Guſtav⸗Adolfſtraße und Jahnſtraße wohnen, erkrankten plötzlich an hohem Fieber, Durchfall und teilweiſe auch an Erbrechen. Faſt durchweg hatten die Erkrankten Speiſeeis, das ſie von einem Ge⸗ Internationale Luſtpoſtlinien 1920 b 7— 5 2 Af d— eee e, arscfed Mien 75 777 gucspes Sn Hanin 2——2 0 Es iſt von beſonderem Intereſſe im Hinblick auf die Luft⸗ęwerden ſoll, die Verkehrslinien der Deutſchen Lufthanſa den fahrt⸗Konferenz, die in Berlin abgehalten wird und auf zu lernen. Ddie obenſtehende Karte gibt hierüber gena der Deulſchland in die internationalen Luftverkehrslinien einbezogen] Aufſchluß. ſchäftsmann aus der Sandgaſſe 58 gekauft hatten, gegeſſen. Nur] Frankfurter durch den Halblinken Kellerhoff das 1. Tor. In Sae⸗ eine einzige weibliche Perſon unter den Erkrankten ſoll kein Speiſe⸗ mußten beide Torhüter wiederholt eingreifen, wobei beſonders dem eis 4 haben. Sie iſt aber die Schweſter einer anderen Er⸗ im Ludwigshafener Tore ſein großes Können bewies. Trofant⸗ krankten, die ebenfalls vom Speiſeeis gegeſſen hat. Bei ihrer Einliferung zeigten ſämtliche Kranken, wie ſchon aus dem hohen Fieber, dem Durchfall und dem Erbrechen hervorgeht, Vergiftungserſcheinungen. Der Zuſtand der meiſten Erkrankten hat ſich im Laufe der Nacht und des Montag vormittag gebeſſert, jedoch machen einige den Aerzten noch ernſte Sorgen, da die Vergiftungserſcheinungen bei ihnen ſchwerer Natur ſind. Lei⸗ der gelang es nicht, den 17 Jahre alten Philipp Badewitz zu retten. Er ſtarb noch im Laufe der Nacht an Vergiftungserſcheinun⸗ gen. Die übrigen Erkrankten hofft man jedoch ſämtlich durchzubrin⸗ gen. Unter den Erkrankten im Krankenhauſe befinden ſich noch zwei Ehepaare, 8 junge Mädchen im Alter von 14, 15 und 16 Jahren und fünf junge Leute im Alter von 14, 17 und 19 Jahren. Von der Polizei wurde das Speiſeeis, von dem die Erkrankten Portionen gekauft und gegeſſen hatten, ſofort beſchlagnahmt. Es wird im Chemiſchen Unterſuchungsamt in Offenbach unterſucht wer⸗ den. Ferner ſind Blutproben und die Ausſcheidungen der Erkrank⸗ ten an das Bafteriologiſche Unterſuchungsamt der Landesuniver⸗ ſität Gießen eingeſandt worden, um dort eingehend bakteriologiſch unterſucht zu werden. Ob die Erkrankungen auf eine Vergiftung durch Speiſeeis zurückzuführen ſind, oder ob es ſich hier um den Ausbruch einer Krankheitsepidemie handelt, werden erſt die einge⸗ leiteten Unterſuchungen ergeben, die man abwarten muß. * *Darmſtadt, 24. Aug. Heute feiern die Eheleute Buchhändler Ludwig Säng und Frau Emilie, geb. Schmidt, das Feſt der goldenen Hochzeit. Buchhändler Säng iſt durch ſeine Tä⸗ tigkeit in ſeinem Beruf und im öffentlichen und pelitiſchen Leben über die Grenzen Heſſens hinaus bekannt geworden. Er wurde von ſeiner Berufsorganiſation, dem Mitteldeutſchen Buchhändler⸗ verband, im Jahre 1919 zum Ehrenvorſtadsmitglied ernannt. Die gleiche Ehrung gab ihm der Naturheilverein im Jahre 1917, als er zum Ehrenvorſitzenden ernannt wurde. Ludwig Säng war lange Jahre im Darmſtädter Stadtparlament tätig, wo er ſich beſondere Verdienſte um ſoziale Fragen erwarb. Frau Säng iſt die Tochter des Gründers des heſſiſchen Lehrervereins und ſeines Verbands⸗ organs, des„Heſſiſchen Schulboten“. Sportliche Kundſchau Platzeinweihung in Edenkoben Eintracht Frankfurt— Phönix Ludwigshafen:0(:0) In Edenkoben feierte man am Sonntag die Einweihung des neuen Sportplatzes mit verſchiedenen Werbeveranſtaltungen, deren wichtigſte war das Propagandaſpiel, das ſich die Bezirksligamann⸗ ſchaften von Eintracht Frankfurt und Phönix Ludwigshafen lieferten. 3000 Zuſchauer waren Zeuge eines ſchönen Kampfes. Die Ludwigs⸗ hafener hatten eine ſehr ſtarke Mannſchaft zur Stelle, verloren aber trotzdem das Spiel. Schon in der dritten Minute erzielten die konnte Kellerhoff noch vor der Pauſe den zweiten Erfolg für 7 furt ſchießen. Nach dem Wechſel ſtrebten die energiſch nach dem Ausgleiche, doch konnte Frankfurt das R halten. Schiedsrichter Albrecht(07 Mannheim) leitete gut. Turnen *Meiſterſchaften der Kreisgruppe Südweſt der peulſten Turnerſchaft' im Fauſt- und Schiagball. In Ludwig higelk ſanden am Sonntag auf dem Turn⸗ und Spielplatze der Turng all ſchaft Frieſenheim die Entſcheidungskämpfe im Fauſt⸗ und Schla ieſe der Kreisgruppe Südweſt der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt. iſt Tg. brachte folgende Ergebniſſe: Fauſtball für Männer: Meiſter⸗ iſ uen: Pforzheim gegen Tg. Frankenthal 37:28.— Jauſtball für en Die Meiſterſchaft gewinnt Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen gei M. T. V. Karlsruhe. 54:46.— Schlagball für Männer: Meiſtg an⸗ Frieſenheim gegen Tg. Brötzingen 30:28. Den Abſchluß der ieſen⸗ ſtaltung brachte ein Propagandaſchlagballſpiel zwiſchen Tg. 543 ge⸗ 8. — heim und M. T. V. Karlsruhe, das die Frieſenheimer mit 64: Neues aus aller Welt. — Feſtnahme einer Falſchmünzergeſellſchaft. Wegen Perſerim⸗ und Vorausgabung falſcher 50 Pfennigſtücke wurden durch die⸗ K nalpolizei der Metallwarenfabrikant Auguſt Mayr, der Arbei⸗ Ludwig Lindner, der Kohlenhändler Nikolaus Böhm, die wper⸗ terin Eliſe Becker und die Schneiderin Erna Koch in Münche. der haftet. Die drei erſteren haben in den letzten—6 Wochen kfeben, 8 Werkſtätte des Mayr die Herſtellung der Falſchſtücke be ſehtel, während die Becker und die Koch das Falſchgeld in Umlauß, Die Angefertigt wurden etwa 1000 Falſchſtücke und verausga mt Werkſtätte, darunter zwei große Preſſen, wurden beſchlagnahen ſich — Raffinierte Gauner. Zwei Handwerksburſchen li ger bei einem Wirt in Langenſchwalbach eine Flaſche Wachhe! t ver⸗ ben, die ſie dann aber nicht bezahlen konnten. Der Wir uck⸗ langte darauf die Flaſche zurück, die die beiden ſchon in eind gingen ſack untergebracht hatten. Sie gaben ſie dann heraus un 5 ü mit betrübten Mienen fort. Als kurze Zeit darauf ein neu erhiell, ein Glas Wachholder verlangte, und es aus dieſer Flaſche ihm machte er den verblüfften Wirt darauf aufmerkſam, da 21 en Waſſer vorgeſetzt habe. Die beiden Handwerksburſchen ha echten Wachholder gegen eine Flaſche Waſſer vertauſcht. ürzt Im — Eine ganze Familie in eine Gleiſcherſpalte abgeſegien de⸗ Venediger Gebiet verunglückte der Obmann der Sektion durch Ab⸗ Deutſch⸗Deſterreichiſchen Alpenvereine fSchattauer, Tochtet ſind ſturz in eine Gletſcherſpalte. Auch ſein Sohn und ſeine 5 Abſtch mit ihm in die 30 Meter hohe Gletſcherſchlucht geſtürzt, derſand f wurde von mehreren Bergführern beobachtet. Zum end e Kin + in der Defregger⸗Hütte eine Strickleiter, mit deren Hilfe zädelbruch gerettet werden konnten. Der Vater hatte jedoch einen Sch — CCC ³ AAAA erlitten und war tot. f e le facben ‚f˖ tes 1 Kand. Birle 0 Statt besonderer Anzeige. geb. Gauss Mannheim, den 25. August 1926. Todes-Anzeige. Heute vormittag wurde uns unsere liebe, mutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau Elise Heberer Wwe. nach längerer Krankheit im Alter von 72 jahren durch den Tod entrissen. In tiefer Trauer: Hans Heberer Statt Karten! Soſafannge, Anläßlich treubesorgte Mutter, Oroß- dürfen. 6632 mehr in Gott ruhenden, guten Gattin, Mutter und Verwandte, Frau Anna-Maria Fey sind uns 80 viele Beweise aufrichtiger Anteinahme dargebracht worden, daß es uns unmöglich ist, jedem einzeln nochmals das zu sagen, was uns be- wegt! Wir bitten deshalb, unseren herzinniglichsten Dank auf diesem Wege zum Ausdruck bringen zu nt Ausfü 402 8r., el Adolf Fe 4J 2. Nr. 2 wird in d. 1 in Ein Hind. 2 beſl, Sertunsege des Heimganges unserer lieben, nun- 4528 wirkl. liebe Zaſchr Mannheim, den 25. August 1926. dene 2³ 61.55 unter. 7 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Geſchäftsſtelle⸗ Heinrich Fey Martha Fey ͤ und F1 d ageb. e ins Haus. unter V. 0% 40 Geſchäfte Ella Oberwegner geb. Heberer——— Friedel Heberer geb. Weis + Dr. Friiz Ecksfein 1 aplt al anlasen Eugen Oberwegner Zahnarzi 6020 a dendige und 3 Enkelkinder. M 7, 1 Tel. 23388 10 2 Colchlandt Die Einäscherung findet Freitag nachmittag 2õ Uhr statt. Von der NReise zurũd Lebens erscfenpqen Von Beleidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 11 0 L. Cuurd Kucrus nypoſhekten-Darlenen f Se Berehbengen t ugge cRν r 228 8 Benkkommissions-& ine! lisfert ö 8 m. b. U 87 24 egenee 20000. gler m. D. H. U 272005 eldelberger: 825 Trauerbriefe schnol! ſackere.. Laa E 8. 2 Joll8 ſannsfü 8 Brospe Ludwi ghafene ö Iunt. Habfa, 0//// ͤ d ˙ ⁰⅛ͤ ⅛˙⅛̃ ² ö Alttwoch, den 25. Auguſt 1926 Rene Maunheimer Zeituntz(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 390 ſranzöſiſchen RKohlen- und Eiſenmarkt on unſerem ſtändigen Pariſer Mitarbeiter ) Paris, 22. Auguſt. das Mi Bergarbeiterſtreik in England fortdauert, muß fracmißverhältnis zwiſchen Angebot und Nach⸗ hürſen, ſich im franzöſiſchen Kohlenbergbau fortgeſetzt ver⸗ des betrug doch in den ſieben erſten Monaten des laufenden engli im Vergleich mit derſelben Periode des Vorjahres die Tonne ſche Mäindereinfuhr nach Frankreich über 1,7 Mill. und en für welche die erhöhte Einfuhr aus Deutſchland, Belgien gemäß n Niederlanden keinen vollen Erſatz für die gewohnheits⸗ Die ſr. früher aus England belieferten Verbraucher bieten konnte. Laesepolszſiſchen Zechen, welche bisher eine auffallend gemäßigte gen itik trieben, ſahen ſich mit Rückſicht auf die Lohnerhöhun⸗ r Solange der er 17 den Frankenſtand neueſtens ebenfalls zu einer Tarif⸗ Nehen ung der Verkaufspreiſe genötigt. Die nordfranzöſiſchen t W für welche bisher der Tarif noch vom 16. Mai galt, haben ſetspreſung vom 16. Auguſt Zuſchläge von 20—30 Fr. auf die ſegenüber 34 Fr. auf die Preßkohlenpreiſe, 30 Fr. auf Hausbrand ſbenfalls dem erſten Juli) und 24 Fr. auf die Brikettpreiſe der Kea gegenüber 1. Juli) vorgenommen. Die Verkaufspreiſe als on zöſiſchen Kohlen ſtellen ſich demnach 5,9mal höher under dem Kriege, während für die Löhne der Koeffizient uſſe g im allgemeinen ſchon im Juni für die induſtriellen Erzeug⸗ bowie de betrug. Außerdem werden die Preiſe der franzöſiſchen dachhe eingeführten Brennſtoffe durch die erhöhten Eiſenbahn⸗ d und Transportabgaben verſteuert. Die Pariſer Kohlen⸗ beſchloſſen, trotz der Zechenpreiserhöhung, ihre Einzel⸗ reiſe vor dem 1. September unverändert zu belaſſen. rank⸗Beſſerung innerhalb der letzten Tage hat am 0 ige markt vor allem die Neigung wieder befeſtigt, kurz⸗ (Tr. ſeen Lieſerung zu Franken⸗Feſtpreiſen abzuſchließen dulßt w auf 30 Tage vom Ende des Liefermonats). Lebhaft be⸗ Neutf 77 die im Rahmen der Eiſenpaktverhandlungen gemeldete due defranzzſiſche Einigung über die Mengen und lundi er vom Reiche zu übernehmenden lothringiſchen und ſaar⸗ koſten Eiſenkontingente. Die Wirkung der erhöhten Selbſt⸗ reiſe eparationskoks, Frachten, Steuern) auf die Verkaufs⸗ ung ulr September wird in nächſter Woche der Beſchluß⸗ dahrſch interliegen Für Roheiſen rechnet man jedoch mit der ſubeizen nlichen Erhaltung des Status quo. Die Hüttenwerle Aoige mit Vollbetrieb; die Ausfuhr bleibt verhältnismäßig leicht, de W atrlreicher Nachfrage und des engliſchen Ausfalls. Für Klenpatte produkte ſtellt man den Abſchluß des kontinentalen 446 Alt. in ſichere Rechnung. Für die Ausfuhr notieren: Blooms rs Inle Knüppel.9,6—.10, Stabeiſen.18 Lſt.(mindeſtens): ſe iggand: Vorblzcke 660710, Blooms 680.—790, Knüppel 730 Meche Stabeiſen 980—1000 Fr. ab Werk(Thomasqualitäh); nüiihebberden angeſtellt: 5 Mmtr. 1100—1130 Fr., Feinbleche dapen fü Fr.— Auf dem Markte befinden ſich z. Zt. 400 Güter⸗ dee Aaßl die Oſteiſenbahn und mindeſtens 300 Packwagen für Uſcwadthringiſchen Eiſenbahnen.— Der Schrottmarkt iſt leicht cht, durchſchnittlich 1 Fr. je 100 Kg. Nanchelen Berginwerk der J. G. Farben auf der Braunkohle. Dem ſin 2 er Guardian zufolge beabſichtigt die Deutſche Gaſo⸗ ſereſſ um Verbindung mit der gleichfalls am Bergin⸗Verfahren erte uſch Shell und der Standard DOil die Errich⸗ im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier. Die dieſer neuen Produktionsanlagen ſoll 250—300 000 To. Petroleum jährlich betragen. Die Standard Oil ſoll ins⸗ n außereuropäiſchen Vertrieb der Produktion über⸗ f ſtellor ſie ihren ausgedehnten Verkaufsapparat zur Ver⸗ 15 feinlen würde. Die Meldung dürfte grundſätzlich wohl als wenn auch die angegebene Produktionskapazität zu⸗ aft f ſehr hoch erſcheint. Trifft die Ziffer zu, ſo würden in aſt 30 v. H. des deutſchen Verbrauches aus dem Inlande A Der Bau eines ſolchen Werkes durch die Deutſche wibenindia kommt jedoch nicht in Frage, da er durch die.G. deäſtrie ſelbſt ausgeführt wird. Die Deutſche Gaſolin AGg. beteig Standard und der Shell⸗Konzern in der bekannten we Mengt ſind, würde lediglich den Vertrieb des Produktes dagber Es ergibt ſich von dieſer Tatſache aus ein beachtens⸗ 0. Fartsblick auf die Art der vergeſehenen Zuſammenarbeit der n Rün mit den Ausländern. deuſſcubrung der in Amerika untergebrachten A. E..-Aktien uchland. Die im Dezember 1925 in den Vereinigten G. Aergebrachten 67 proz. zweite 10,Mill⸗ Ooll⸗Tranche dug. nleihe iſt bekanntlich mit Bezugsſcheinen auf A...⸗ 5 1. De eſtattet, Das Bezugsrecht kann vom 15. Febr. 1926 bis Unncnätens. 19³0⁰ jederzeit ausgeübt werden und gewährt den Obli⸗ 9 für die r die zuerſt eingereichten 8250 Bezugsſcheine 1800%½ Agant etten 1750 Scheine 1700 Aktien je 1000 Doll. Bonds. faheiter önnen auf dieſe Weiſe in fünf verſchiedenen großen 0 hmen fü zung Ur cti been 175 deren Bezugspreiſe von 100,8 auf 142,8 v. H. an⸗ *. Ng d0 4...- Aktien nach Amerika verbracht wer⸗ er ſtarken Hauſſe der Aktien in Deutſchland und der Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt für die Amerikaner daraus reſultierenden Kursgewinne iſt von dem Optionsrecht weitgehend Gebrauch gemacht worden. Der erſte Ab⸗ ſchnitt in Höhe von nom. 4 248 000, der zum Kurſe von 100,8 v. H. begeben wurde, hat ſchnellen Abſatz gefunden. Die nunmehr liefer⸗ baren Aktien des zweiten Abſchnittes werden mit 119,7 v. H. be⸗ rechnet. Vei Ausübung des Bezugsrechts werden die Obligationen durchweg für die bezogenen Aktien in Zahlung gegeben. Eine Ab⸗ ſtoßung der Aktien war bisher nicht möglich, da an Stelle der Aktien Zertifikate der National City Bank ausgehändigt werden, die erſt nach dem 1. Dez. 1928 gegen Originalſtücke eingetauſcht werden können. Die Verwaltung der A..G. ſcheint jetzt der An⸗ ſicht zu ſein, daß eine dauernde Unkerbringung der in Opkion gegebenen Aktien in den Vereinigten Skaaten nicht wünſchenswert ſei. Sie hat ſich daher entſchloſſen, die Rückführung der Aktien nach Deutſchland in die Wege zu leiten. Zu dieſem Zwecke bietet die National City Bank in New Pork den Obligationären 5 Mill. von den ſeit längerer Zeit bei ihr deponierten 17 825 000%¼ Aktien zum ſoforkigen Amkauſch gegen Zertifikate an. Auf dieſe Weiſe ſoll der Rückfluß der...⸗Aktien an den deutſchen Kapitalmarkt etappenweiſe geregelt und eine übermäßige Anſpannung der Auf⸗ nahmefähigkeit vermieden werden. Dies Angebot hat den Kurs der...⸗Obligationen an der New Porker Börſe bis auf 117.H. am 19. Auguſt(gegen 105,75 v. H. Ende Juli) geſteigert. Die Bewegung iſt für den ſpekulativen Charakter des amerikaniſchen Geſchäfts in dieſem Papier kennzeichnend. )(Saar Brown Boveri AGG., Saarbrücken. Die im Jahre 1924 als AG. konſtituierte Saar⸗Filiale der bekannten Schweizer Fabrik elektriſch. Maſchinen und Apparate(Stammkapital 2, Mill. Franken) erweiſt für das GJ. 1925, einſchl. des vorjährigen Gewinnvortrags von 28 521 Fr., einen Reingewinn von 301725(100 609) Fr. Der AR. beſteht aus: Fritz Funk, Kauf⸗ mann in Baden(Schweiz), Georg Boner, Ingenieur in Baden (Schweiz), Sidney W. Brown, Ingenieur in Baden(Schweiz), Dr. Robert Boveri, Fabrikdirektor in Mannheim, Karl Schnetzler. Direktor in Mannheim. Jo( Uum die Sanierung der Apollo-Werke Ach. in Apolda. In der HV. erklärte vor Eintritt in die TO. ein Aktionär Proteſt gegen die Sicherungsverträge zugunſten der Deutſchen Bank in Gotha, da dieſe zu einer Zeit erfolgt ſeien, wo die Gläubiger über den Stand der Geſellſchaft unterrichtet waren. Nach nähever Ausſprache wurde der Verluſtabſchluß(Fehlbetrag 964 955 /) genehmigt. Auch wurden die vorgeſchlagenen Sanjerungsmaßnahmen gut geheißen, und zwar wie folgt: Kapitalherabſetzung auf 100 000 im Ver⸗ hältnis von 16:1 und Wiedererhöhung um 400 000, davon 200 000 ½% Stel., die den Gläubigern zur Verfügung geſtellt wer⸗ den, und 200 000 5 proz. VA. mit dreifachem Stimmrecht. Die letzteren ſollen ſpäter in StA. umgewandelt werden, wenn die Geſellſchaft vier Jahre hindurch 4 v. H. Dividende auf die Stel. verteilt hat. Die beſchloſſene Sanjerung hängt von der Zuſtimmung der Gläubigerverſammlung ab, die einen neuen Vergleichstermin auf den 13. Seßt. feſtſetzte. Der Vergleichsvorſchlag hat inſofern eine Aenderung erfahren, als die Gläubiger über 1000/ keine Aktien bekommen, ſondern 15 v. H. ratenweiſe in bar. 1: Uebergang einer deutſchen Bahn in italienſſchen Beſitz. Wie die italieniſche Preſſe erfreut mitteilt, iſt die Aktienmehrheft der Rittnerbahn in Südtirol, die ſich bisher en reichsdeutſchen Händen befand, durch Verkauf in italieniſchen Beſitz übergegangen Die italieniſche Regierung war, wie die italieniſche Preſſe vorſichtig mit⸗ teilt,„lebhaft bemüht dieſen Ankauf zu unterſtützen“. 5 „: Die Inſolvenzen der drikten Auguſtkwoche. In der Woche vom 16. bis 21. Auguſt wurden 110 neue Konkurſe eröffnet und 46 neue Geſchäftsaufſichten angeordnet gegenüver 115 Konkurſen und 51 Geſchäftsaufſichten in der zweiten Auguſtwoche. Es iſt demnach eine weitere, wenn auch unerhebliche, Verringerung der Inſolvenzen feſtzuſtellen. Arbeitstäglich ging die Zahl der Kon⸗ kurſe um 1 auf 18, die der Geſchäftsaufſichten auf 8 zurück. Dre Zahl der aufgehobenen Geſchäftsaufſichten hat ſich in der Berichts⸗ woche um 29 auf 175 erhöht; gleichzeitig haben die Fälle, in denen das Konkursverfahren mangels Maſſe eingeſtellt werden mußte, von 38 in der zweiten Auguſtwoche auf 26 in der Berichtswoche abgenommen. 0 -h- Einfuhr von Waren aus dem Saargebiet nach dem deuk⸗ ſchen Jollgebiel. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, hat der Herr Reichsminiſter der Finanzen unterm 14. Auguſt einen umfangreichen Erlaß herausgegeben, welcher die Formalitäten, ins⸗ beſondere des Verfahrens der Kontingentsbeſcheinigung, Urſprungs⸗ zeugniſſe uſw. bei der Einfuhr von Waren aus dem Saarbecken⸗ gebiet in das deutſche Zollgebiet regelt. Nach dieſem Erlaß ſind im allgemeinen Urſprungszeugniſſe erforderlich, die vom Delegier⸗ ten des Reichswirtſchaftsminiſteriums beglaubigt ſein müſſen. Auf die Beibringung von Urſprungszeugniſſen kann nur verzichtet werden hinſichtlich verſchiedener beſonders genannter Waren, darunter Rauchtabak, Kautabak, Zigarren, Zigaretten, Steinzeug⸗ Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen nebſt einem Muſter der Kontingentsbeſcheinigung, die vom Delegierten des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums in Saarbrücken ausgeſtellt wird und den Verſand⸗ waren, Bodenplatten, Wandbekleidungsplatten, Hohlglas uſw. Der P handelsabteilung der Handelskammer Mannheim, E 4, 12/16, 3. Stock, Zimmer 7, eingeſehen werden. : Der Ertrag der Tabakſteuer. Die Tabakſteuer erbrachte im letzten Monat laut Zigarren⸗ u. Zigaretben⸗Spezialiſt(Dresden) 49,25 Mill. J, das iſt der höchſte Ertrag aller Verbrauchsſteuern. Bierſteuer und Zuckerſteuer zuſammen erbrachten 49,75 Mill.. Börſenberichte vom 25. Auguſt 1926 Mannheim behaupket Die Börſe eröffnete heute ſehr ruhig bei wenig veränderten Kurſen..G. Farben, die vorbörslich bis 295 verlangt waren, gaben im Verlauf auf 291 nach. Gelſenkirchen mit 175 ſchwächer. Bei weiter ſchwächeren Kurſen war der Schluß luſtlos. Es notierten: Badiſche Bank 150, Pfälz. Hypothekenbank 126, Rhein. Hpothebenbank 130, Rhein. Creditbank 125, Südd. Disconto 138, J. G. Farben 292,50, Rhenania 85, Brauerei Sinner 81, Werger 133, Mannheimer Verſicherung 89,50, Oberrheiniſche 173, Seil⸗ wolff 55, Venz 85, Dingler 5,1, Emaillierwerk 45, Enzinger 90, Gebr. Fahr 38, Fuchs Waggon 0,66, Germania Linoleum 185, Karlsruher Maſchinen 51, Knorr 125, Konſerven. Braun 42, Mann⸗ heimer Gummi 60,50, Mez u. Söhne 70,..U. 90, Pfälz. Mühlen 118, Pfälz. Nähmaſchinen 54, Heidelberger Zement 134, Rheinelektra 137, Rheinmühlenwerke 74, Wayß u. Freytag 121, Zellſtoff Waldhof 187,50, Zucker Waghäuſel 91, Frankenthal 78. Frankfurk unſicher Das Geſchäft an der Börſe ſpielte ſich auch heute wieder faſt vollkommen unter den berufsmäßigen Börſenkreiſen ab. Publikums⸗ aufträge fehlten faſt ganz und auch aus dem Auslande hat die Nachfrage ſtark nachgelaſſen. Die Umſatztätigkeit war unter dieſen Umſtänden nicht groß und beſchränkte ſich in der Hauptſache auf einige wenige führende Werte. Der..⸗Markt eröffnete zwas ſehr feſt und 2,5 v. H. über der geſtrigen Schlußnotiz, abher im Verlauf waren dieſe Werte angeboten und behaupteten ſchließlich nur knapp ihre geſtrige Notiz. Etwas Leben in das Geſchäft brachte der Handel in Stahlvereinsaktien, die zwiſchen 143 und 144 umgingen. Für die andern Montanwerte ergaben ſich im Verlauf Kursrückgänge bis zu 3 v..; beſonders Gelſenkirchen und Rhein⸗ ſtahl waren angeboten, während ſich Riebeck⸗Montan weiter etwas im Kurſe beſſern konnten. Sehr klein war auch der Verkehr auf dem Elektromarkt, auf dem ebenfalls bei leicht überwiegendem Angebot die Notierungen etwas nachgaben. Von den Banken waren nur Danatbank aus den bekannten Gründen weiter gefragt und abermals 1,5 v. H. höher; der Reſt gab überwiegend nach. Eine alleinige Ausnahme machten die Schiffahrtswerte, die um 3 v. H. gebeſſert waren und zeitweiſe ganz allein den Markt be⸗ herrſchten. Auf den Rentenmärkten iſt die Tendenz lebhafter und feſter geworden. Kriegsanleihe ſtieg bis 0,490. Recht erheblich war die Kursſteigerung für die Türken, von denen Anatolier und Bagdad beſonders in großen Poſten umgeſetzt wurden. Freiverkehr luſtlos und unverändert. „Berlin uneinheitlich/ Erhöhung der Privakdiskonkſätze Zu Beginn des heutigen Verkehrs erfolgten auf den meiſten Marktgebieten weitere Kursſteigerungen. Das lebhafte Geſchäft ließ im Verlaufe nach und das Intereſſe wandte ſich Spezialgebieten zu. Schiffahrtsaktien erzielten bei graßen Umſätzen Steigerungen von —6 v.., angeblich auf ausländiſche Käufe. Bemerkenswert war eine gewiſſe Unſicherheit, die teilweiſe auf die Vorbereitungen für den Ultimo, teilweiſe auf die ſchon ſolange anhaltende Hauſſe⸗ bewegung zurückgeführt wird. Im ſpäteren Verlaufe konnten ſich die Kurſe nicht überall behaupten. Stahltruſtaktien auf 146 b. G. feſtgeſetzt. Privatdiskont für kurze Sicht wurde auf 4,75, für lange Sicht auf 576 erhöht. Der Geldſtand iſt unverändert flüſſig. Die Geldſätze haben ſich nicht geändert. VBerliner Veviſen Diskeonkſätze: Reichsbault 6, Lombard 7, Privak 4% v. H. Amilich Nuguff 28. Niigüſe T in.⸗M. für. G. B. M. IIätze ½ Holland...100 Gulden 168,06 188,68 167,89 168,31 168,47 3,5 Buenos-Aires„. I1 Peſ. 1,682] 1,694 1,6 1,6 1,78 10 Brüſſel... 100 Franken 11.4511.49 11.5711,61 81.— 7 Qs[lo 100 Kronen91.87 82,09 91,81 f92.03 112,50 38 Stockholm... 100 Kronen 112,21 112,49 112,11 112,39 112,50 4,5 Kopenhagen 100 Fronen 111,39 111,67 111,29 111,57 112,50 5 Danzig... 100 Gulden81,6581,85 81.54 81,7481.— 5 Liſſabon.. 100 Estudo 21,445] 21.498 21,395 21,448 458,87 8 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.5510,59 10,545 10,585 81,.—7, Italten„„ 100 Ctre 13.55 18,59 3,7613,80 81.— 7 Londoen 1 Pfd.20,363 20,413 20,345 20.395 20,43 5 New⸗Dork.„„ I Dollar 4,193] 4, 203 4,191 4,201 4,1980 4 Paris 100 Franken] 11,84 11.,88 12.— 12,04] 81.—.5 Schweiz... 100 Franken] 80.91 81,11 80,88 81,08 81,.— 8,5 Spanien.. 100 Peſeten] 64,4764,68 64,42 64,58 81,.— 5 Jananßn;.. I Jen.018].017.006] 2,.010 2,092] 7578 Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,285 2,295 2,265 2,275 18,45 10 Rio de Janeiro„ 1 Milreis 0,642.644 0,642 0,644.878 3,5 Wien 100 Schilling59,25 59,39 59,22 59,36.,70 7,8 ragg.. 100 Kronen] 12.416 12,458 12,41 12,45] 85,062 8 Südflawien.. 100 Dinar] 7,397 7,417.39 7,41.— 7 Budapeſt.. 100 000 Kronen] 5,87 5,89 5,867] 5,987] 85,062 7 Soſfia... 100 Leva] 3,035 3,048 3,035 3,045 81,.— 10 Athen„„ 100 Drachmen].84.86.94.96[81.— 10 Kairo„. 1 Pfd. J 20,914 20,966] 20,909] 20,961—.—— papieren jeder Sendung beigefügt ſein muß, können bei der Außen⸗ Waer settel der Neuen Mannheimer Zeitung 0 derſehendsanlelben in Prozenten. bei Stückenotterungen in Mark je Stück enen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T. verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. da g Frankfurter Börſe vom 28. Nuguſt. 55 len. 25. 24.] 25. 8 1 0 212,0[cnzinger⸗-Unlon 90,.— anif d 122.00Ettling. Spinn.. 200,0.200,0 0 69,35 Faber, Joh. Blel—.——.— 55.— Farbwerk Mühlh.—.—— J. G. Farbenind. 295.0 Fahr Gebr. Pirm. 37,75 —.— Felt. Guill. Carls I 144,5 157.7 Feinmech. Jetter, 84,75 156,5 Frankf. Pok.&Wit. 72,.—7 Juchswaggon..651/0 Goldſchmidt Th.. 109.7 Gritzner M. Durl. 114.0 Grkrftw. Mhm.6% 11.90 Grün, Bilfinger 119.0 Haidk Neu, Näh⸗ 53,— Hammerſen...— Hilpert Armaturf. 50,— 24. IRhein Braunk. 209,0 Salzw. Heilbronn—.— 150,0 Tellus Bergbau. 67,50 158,5 B K. u. Laurahütte 55.75 141 5 Transport⸗Aktien. 121.0 Schantungbahn 210, Hapaggg 152,5 5139,5 Nrodeutſch Lloyd 151,7 214,4 Oeſter.⸗U. St...—.— Baltimore& Ohio—.— Induſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mannh.—.— H. Kempf⸗Sternb. 155,0 Mainzer St.⸗A. 172,0 Schöfferh. Bindg. 242,5243,4 Schwartz⸗Storch. 130,0130, 7 HirſchKupf.u. Met.—— Werger. 133,0138,0 Hoch- und Tiefbau 89,7589 Adt, Gebr.——Holzmann, Phil.. 118,0 Accumulatoren—.— Holzverkohl.⸗Ind. 58,.—56,— Adler Oppenheim—.— Junghans Stam. 91.— Adler Kleyer.. 86.50 Kammg. Kaiſersl. 120.0 A. E. G. St.⸗A. 158,7 Karlsruher Maſch. 50,—5 124,0 Aſchaff. Buntpap. 135,0 Kemp, Stettin..— Aſchaff. Zellſtoff. 130,2 Klein, Sch& Becker 75.— Bahnbed. Darmſt. 29,.— Knorr, Heilbronn 125.0 Bad. Elektr.—...16 Konſerven Braun 44.50ſ48,— Bad. Maſch. Ourl. 118,0 118,0 Krauß& Co., Lock. 64,.— Baſt.⸗G...—,— 125,0 TLahmeyer& Co. 182.0 Bayriſch. Spiegel 52,—55,—-Lech Augsburg. 119,0 7 Beck& Henkel 87.— Lederwerk Rothe 39.—30 1Bergm. Elektr.. 158.0 Ludwigsh. Walzm 115,0 Bing Metallwerke 70,75 Lutz Maſchinen.38.— 1 Brem.⸗Beſigh. Oel 72.— Luß ſche Induſtr. 25,.—. Tement Heidelb.. 184,0 Mainkraftwerke. 109,5 1800 Cement Karlſtadt 133,0 Miag, Mühlb... 115,0 0,0MChamotteunnaw. 52,— Mez Söhne. 1717 Cont. Nürnd. Bzg.—— Motoren Deußz.—.— N 185 D Motorf. Oberurſ.—.— 8 1865 Neckarſ. Fahrzg. 90,.— 5114 5 Nrh. Leber Spier 61.— —¹⁴5.5 Peter Union Frift. 100,2 f. Nähm. Kayſer 54,.— Philipps.-G. Frk 31,75 39,— Porzellan Weſſel—,— 143,2 Rein. Gebb 4 Sch. 87,— 57,.— Rheinmetall.. 90.33 Nheinelektr. Sta. 137.0 49,—60. Maſch. Leub. 40,— redi 24.25. I Jent 150.0 l28 adr. Forau. Ind. 0,0 baehdener—.— ſder Ban Ad. 141.5 85,50 D. 82 2 * 88 1 185,0 175,0 87.— 160,0 13.7 28.,50 0,160 157.0 —ů— 72.— 130,5 134.5 60.— 84.— 86.50 159,5 76,90 aimler Motor. 85,25 .Gold-u..-Anſt 158,0 Dyckerh.& Widm 74,.— Dingler Zweibrück—— Dürkoppwerk St. 69.— Düſſeld.Rat. Dürr 45,— Eiſen Kaiſerslaut. 38.— Telr. Licht u. Kr. 149,0 Elſ. Bad. 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Accumulatoren.142,0 Adler& Oppenh.—.— Adlerwerke.. 85,25 .⸗Gf. Verthrsw. 122.7 108.0 142,0 5 73,85 94.— 65,%½0 130,2 140,0 135,0 121.0 211.5 213, 167.0 115,0 163.7 — 171.0/172,0 1Bergmann Elkt. 155,2 00Berl.⸗Gub. Hut. 187.0 1Berl. Karlsr. Ind 102,0 JBerlin. Maſchb. 92,85 Berzelius Bergw. 51,.— Bing Nürnberg. 69,75 Bismarckhütte.—— JBochum. Gußſt. 144,0 Gebr. Böhler KTo.—.— Byaunk. u. Brikets 148,0 Br.-Beſigh. Oelf. 71,7572,50 Bremer Vulkan 66,—69,.— Buderus Eiſenw. 96,3598,75 0 Chem. Heyden.. 109,5109, Chem. Gelſenk. 96,2594,25 156,5 Chem. Albert. 140,0 141,5 54˙75 Concord. Spinner 92,— 90,.— 53. „75 TDaimler Motor. 86,—88,— Gerxesheim Glas 140,0 J Deſſauer Gas 148,0149,0 TGeſ. f. elkt. Unter. 180,0 J Otſch.⸗Luxemb. 151,0151,0[Gebr. Goedhardt 75,2575,.— D. Eiſenb.⸗Signl. 89,—89,— Goldſchmidt, Th. 109,2109,8 Deutſche Erdöl 123.2143,0[Goerz C... 50,— 48,50 Deutſch. Gußſtahl 89.5090,—[Gothaer Waggon 53.—52,25 157.2 200,0 108,1 91,25 55.— 70,15 1440 150,0 47.50 88,— 188,0 292,2 .37,0 .144,7 58,.— 9,650 50,.— 96,75 175,2 25,75 70,75 150,0 140,0 179,7 E 141,5 86.— Alekanderwerk.. 79,—79,—[Deuiſche Kabelw, 100,0 100,2 Srigner Naſchin. 115,7116,5 149,0K 24. JOberſchl. E. Bed. 79.75 JOberſchl. Eiſen. 83.— JOberſchl. Koksw. 115,7 JOrenſt.& Koppel 104,0 TPhönix Bergb.. 122,5 Rathgeber Wagg. 66.— in 171,0 IRhein Braunkhl. 210,5 Rhein. Chamotte.——6 Rhein. Elektrizität 138,7 Rhein Maſch Led. 40,.—4 IRheinſtahl 142,5 Rhenania Chem. 83,25 1Romb. Hütten. 15.— Roſitzer Braunk. 87,50 Rofißzer Zucker. 79.— JRütgerswerke„115,6 24 25.˙ Grkrftw. Mhm.6% 11.9011.92 Gebr. Großmann 67,5067,50 Grün& Bilſfinger 117911½2 Gruſchwitz Tektil 69,5069,75 Hackethal Draht 94.—9g, Halleſche Maſch. 152,0154,8 Hammerſ. Spinn. 120,5 120,0 Hannov. M. Egeſt. 75,.—75,.— Hann. Waggon 17,2517,50 Hanſa Lloyd.. 61,65 62,50 Hbg.⸗Wien Gum. 75,.—74,50 Harkort Bergwrk. 76,—79,.— Harpen. Bergbau 156,1156,8 Hartmann Maſch, 49,50 50,50 Hedwigshütte. 109,0112,0 Hilpert Maſch. 50,—51,75 Hindr.& Aufferm. 80,2580,.— Hirſch Kupfer.122,0122,7 Sachſenwerk. 115,0 JHirſchberg Leder 94,—95,75 J Salzdetfurth.. 170,0 JHoeſch Eiſ. u. St 132,5134,0 Sarotti 16157 JHohenlohe⸗Wrk. 20,6020,90 Scheidemandel 43,15 Phil. Holzmann. 119,7119,7 Schubert& Salz. 169,0 Horchwerke...74,—4,.— ISchuckert& Co. 134,0 Humboldt Maſch. 69,7569,15 Siemens Elektr..—.— JIlſe Bergbau. 182,5163,5 TSiem.& Halsde 193,6 M. Judel& Co. 105,0105,7 1 Sinner.⸗G.„ 81,.— Gebr. Junghans. 89,.—89,.— Stettiner Vulkan 55,50 Kahla Porzellan. 90,2591,50 StoehrͤKammgrn. 146,8 Kaliw. Aſchersl.. 141.7142,0[Stoewer Nähm. 92,.— Karlsr. Maſchin., 49,35 52,65 Südd. Immobil.—.— Kattowitz. Berg.—.——— C. M. Kemp. Klöcknerwerke.. 118.0 C. H. Knorr.. 124,0 Kollm.& Jourdan 64,.— Köln Rottweiler. 144,5 Gebr. 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Kalianl. 5,70 92.—½ Koggenwert. 7,38 63.— 3% Noggenrentb. 6,40 —.—% Sächſ. Braunk 3,82 91.— Landſch.Rogg. 6,54 79,85 b) Ausl. Rentenwerte. %e/ Mexikaner 50,— 65,.—4g Oeſt. Schatza. 18.35 123,04%„Goldrente 20,50 178,74%„conv. Rte. 2,68 290,04¼%„ Silberrte. 4,65 57.—4½%„ Papierrte.—— 161,04% Türt.Ad.⸗Anl.—,— 140,04%%„ Bagd.⸗Eiſ.! 27,.— 57785%„„ 2 II 19,70 171,74%%Türk.unif Anl.—, ——4/„ Zollob. 1911 13,70 148,0„400-.⸗Los 23,90 .—4%%St.-R1913 18,15 90,504½ë%„„„ 1914—.— —.—4˙σ„„Goldrte 19,90 4%„„ Kronr. 2,5 3% Oe. U. Stb. alte 18,75 3% Oe-UIXSr(70—.— %Oe. Goldprior. 12,80 .00% Südö. aßp—.— .60%„neue Pr.—.— 5%„Obligat.—.— 47% Anat. Ser.I 21,—22, „ II 18,1519,68 4½0„III 17,.—17.35 8 Teichgräber—.— Teleph. Berliner. 89,50 Thoerldelfabrit 75,85 Unionwerke Maſch—.— Ver. B. Frkf.Gum. 64,75 Ber. Chem. Charl. 123,0 V. Otſch. Nickelw. 178,5 VGlanzſtoff. Elbf. 279,5 V. Schuhf BrnW 56,.— VStahlw.d. Zyp 153,0 Ver. Ultramarinf. 139,0 Vogtländ. 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