Donnerstag, 26. Auguſt elle Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebun Pei bd. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne porderun vorbeh. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe Faegeſfeten. E 6. 2.— Hauptnebenſtelle: R1. 4/6 ſiebeer Sen— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ 12 frei ins eſtellgeld. eventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ uib 6. Schwetzingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ reſſe. Generalangeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſpr.⸗Nr. 24944, 24945. 24951. 24952, 24953 Abend⸗Ausgabe 27 0* Hheimer Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 392 Seilung Anzeigenpreiſe nach Tariß bei Vorauszahlung pro eimmp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Weiter wird mitgeteilt, daß der König dab geweigert habe, dieſes Dekret zu unterzeichnen. Der König 5 e ſich ſofort nach der Kabinettsſitzung nach Sentander begeben, do die königliche Familie ſich aufhält. Die Urſache der Gärung Uebes London, 26. Auguſt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) kei er die beunruhigenden Meldungen aus Spanien liegen hier 1 offiziellen Informationen vor Der„Daily Telegraph“ bringt krſe Privatmeldung aus Bayonne, die beſtätigt, daß das Artil⸗ lanetorps vom König Alfons die Entlaſſung Primo de Riveras ver⸗ igt, und daß die Lage ernſt ſei. Aus einem Brief des Madrider dorreſpondenten der„Chicago Tribus“ vom Sonntag geht hervor, Rönaen Montag ein kritiſcher Miniſterrat unter dem Vorſitz des Niden ſtattfinden ſollte. Den Grund der Gärung in der Armee tät die Abſchaffung des Syſtems der Ancienni⸗ die n und die Einführung der Beförderung nach Ver⸗ eſeör ſt. Das Artilleriekorps verlangt eine Wiedereinführung der definerung nach der Anciennität. Primo de Rivera hat das eil aitiv abgelehnt und iſt entſchloſſen, die Macht der Armeeführer emn für alle Male zu brechen. England über Genf und Tanger die 8 London, 26. Aug.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Obgleich ab Verhandlungen über die kommende Genfer Sitzung noch nicht di ſchloſſen ſind, hält man in hieſigen offiztiellen Kreiſen ö salleinige Zulaſſung Deutſchlands zum Ddauer⸗ ſc im Rat jetzt als geſichert. Die geheimen Verhandlungen zwi⸗ 985 Hurſt, Frommageot und Dr. Gaus bezweckten nur, wie hervor⸗ hoben wird, eine Befriedigung der ſpaniſchen und polniſchen For⸗ 8 wungen zu erleichtern. Dem diplomatiſ Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes 915 Berlin, 26. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aus⸗ ige Ausſchuß des Reichstags trat heute unter dem Vorſitz des übe ordneten Hergt zuſammen, um Erklärungen der Reichsregierung näch ie gegenwärtige politiſche Situation entgegenzunehmen. Zu⸗ U1 8 behandelte Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann in einer eine Stunde währenden Rede die außenpolitiſche Lage. Als⸗ 9 5 ſprachen die Abgeordneten Kaas(Ztr.) und Graf Weſt ar p pünnal). Die Ausſprache war vertraulich. Neben dem im Mittel⸗ des Intereſſes ſtehenden Völkerbundsproblem 255 auch die Beſatzungs⸗ und Entwaffnungsfrage, nie die Verhältniſſe im beſetzten Gebiet eingehend erörtert. de im weiteren Verlauf der Sitzung nahmen noch die Abgeordneten Verenb u rg(Dem.), Stöcker GKomm.), Dr. Bredt(Wirtſch. Nen). Wallraf(.⸗Natl.), Dr. Hilferding(Soz), Graf (Dmentlow(Völk.), Dr. Scholz(D. Volksp.), Dr. Quatz Natt) und Dr. Roſenberg Gkomm) das Wort. ben chseußenminiſter Dr. Streſemann beantwortete zuſammen⸗ hatt verſchiedene Fragen, die ſich aus der Diskuſſion ergeben 1 Zwei kommuniſtiſche Anträge, die den Nichteintritt Deutſch⸗ plenmn in den Völkerbund und die Einberufung des Reichstags⸗ de. uns vor der Völkerbundstagung verlangten, wurden abgelehnt. Situn f vertagte ſich der Ausſchuß. Die Einberufung der nächſten ug wurde dem Ermeſſen des Vorſitzenden überlaſſen. Ein RNechtsblock in Sachſen? Umg Verinn, 26. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Bil⸗ eines eines Rechtsblocks in Sachſen, die fürs erſte nur zum Zweck in Ausemeinſamen Vorgehens bei den kommenden Landtagswahlen wollen icht genommen werden ſollte, ſcheint Tatſache, werden zu dieſen Jetzt nimmt auch die„Tägliche Rundſchau“ endlich zu bartej Vorgängen Stellung. Sie weiſt, um die Haltung der Volks⸗ mehrerHerſtändlich zu machen, darauf hin, daß die Verhandlungen verbänd Stadien durchlaufen hätten. Bekanntlich ſtellten die Wehr⸗ dflichtene zunächſt die Forderung auf, daß die Partei ſich ver⸗ uulamm müſſe, in Jukunft nicht mehr mit den Sozialdemokraten daß de enzugehen. Die Annahme dieſer Forderung hätte bedeutet, ſamm n Gruppen von Sozialdemokraten, die ſpeziell für eine Zu⸗ den Aenarbeit mit den Bürgerlichen eingetreten waren und dafür Dolchſtafuſt ihrer Parteizugehörigteit auf ſic genommen hatten, der ulſche verſetzt würde. Dieſes Begehren iſt daher von der 9 en Volkspartei in Sachſen entſchieden zurückgewieſen worden. Nehrvdeſſen haben jedoch, wie die„Tägl. Rundſchau“ mitteilt, die ſodaß irbände die von ihnen aufgeſtellten Richtlinjen zurückgezogen, den bey die gegenwärtigen Verhandlungen lediglich auf die bei Ge orſtehenden Reichstagwahlen einzuſchlagende Taktik beziehen zudlent ſei die Aufſtellung einer einheitlichen bürgerlichen Liſte des z ſei in dieſem Sinne auch an die Demokraten und Jentrum herangetreten worden. ie weit dieſe Anregung bei den Parteien Zuſtimmung finden noch dahin. Daß Demokraten und Zentrum ihr zuſtimmen wird, teht chen Mitarbeiter des„Daily werzeſt iſt ſ chwerlich anzunehmen. Telegraph“ zufolge, haben ſich keine beſonderen weſentlichen Reſul⸗ tate gezeitigt. Ein von ihnen beſprochener Plan zur Veränderung von Lord Robert Cecils Plan ging dahin, für die nicht permanenten Mitglieder einen halbpermanenten Sitz mit 5jähriger Dauer zu ſchaffen. Der Vorſchlag ſei aber von Cecil Hurſt abgelehnt worden. Er halte eine neue Abänderung des Planes von Lord Cecil nicht für geboten, da die Studienkommiſſion ſchon den urſprünglichen Plan nur mit Mühe und Not gebilligt habe. Vielleicht würde jedoch die Aufhebung eines für Polen ſo kränkenden Paragraphen vorgeſchla⸗ gen werden, wonach ein Obſtruktion verurſachendes Mitglied ſchon vor Ablauf ſeiner Mitgliedſchaftsperiode aus dem Rat entfernt wer⸗ den könne. Die Idee dieſer geheimen Unterhandlung zwiſchen den drei Juriſten ſei von Briand ſausgegangen. Sie hätte unter den Mächten, deren Juriſten nicht an den Geſprächen teilnahmen, Ver⸗ dacht und Unfriede erweckt. Es ſei daher auch gut, dah ſie nicht zu beſonderen Ergebniſſen geführt hätten. Die wichtige Verhandlung über die mit der Genfer Sitzung verknüpfte ſpaniſche Tanger⸗ Forderung habe nach dieſer Auffaſſung ein Hindernis für die Zulaſſung Deutſchlands zum Dauerſitz im Rat zu bilden. Daß Spa⸗ nien als Kompenſation für die Aufgabe der Tangerforderung ein Dauerſitz im Rat verſprochen werde, gilt als ausgeſchloſſen. Die Lö⸗ ſung der Tangerfrage wird auf lange Zeit hinaus verſchoben wer⸗ den. Der engliſche Standpunkt geht dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ zufolge dahin, daß Spanien ſich zuerſt mit Frankreich und Italien über eine Modifikation des jetzigen Statuts von Tanger einige und dann das Reſultat der britiſchen Regierung vorlegen ſollte. Darnach würde dieſe nach genauer Prüfung des Vorſchlags durch das Reichsverteidigungskomitee und eventuell auch nach Prüfung durch die bevorſtehende Reichskonferenz rein vom ſtrategiſchen Standpunkt aus dazu Stellung nehmen. England werde unter keiner Bedingung eine Abänderung des Tangerübereinkom⸗ mens vom Jahre 1923 annehmen, die es von der Beteiligung an der Tangerverwaltung und der Ueberwachung ſeiner Neutralität aus⸗ ſchließe. Spanien ein Völkerbundsmandat über Tanger zu erteilen, gilt hier als unerwünſcht, da die geſamte Marokkofrage da⸗ durch aufgerollt würde. Die franzöſiſche Regierung ſoll auf demſel⸗ ben Standpunkt ſtehen. Man würde einige Abänderungen der jetzi⸗ gen Adminiſtration vorziehen, die Spanien einen großen Einfluß auf Tanger zuſichere. Jedenfalls ſtimmt das Foreign office mit Briand darin überein, daß die Tangerverhandlungen von denen über die Zuſammenſetzung des Völkerbundsrates getrennt zu führen ſeien. 7 9818 Streſemanns„verwandtſchaſt' Zu den verwerflichſten, aber deshalb umſo beliebteren Metho⸗ den, im politiſchen Kampf den politiſchen Gegner wegen der Frau oder der Verwandtſchaft in den Schmutz zu ziehen, haben ſich vor⸗ nehmlich die Extremiſten von rechts bekannt. Früher huldigten guch die Deutſchnationalen dieſem„Sport“, erfreulicherweiſe haben ſie ſich aber ſeit einiger Zeit davon abgekehrt und kämpfen mit ſauberen Waffen. die Völkiſchen dagegen, die doch das deutſche Volk ſittlich erneuern wollen, benützen nach wie vor Lüge und Verleumdung. Ihrer beſonderen„Liebe erfreut ſich dabei der Außenminiſter Dr. Streſemann, wofür ein neuer Beleg vorliegt. Die„Deutſche Wochenſchau“ bringt nämlich unter der Ueberſchrift„Poincaré, ein Schwager Streſe⸗ manns“ Darlegungen, die im„Langenſalzener Tageblatt“ unter Zitierung der„Schleſiſchen Volksſtimme“ veröffentlicht ſein ſollen. Danach habe eine ältere Schweſter von Frau Streſemann Herrn Poincaré geheiratet, nachdem ſie zunächſt, weil Poincars an ihrer preußiſchen Staatsangehörigkeit Anſtoß genommen hätte, ſich des Scheines halber mit einem adligen Engländer vermählt habe. Es heißt dann weiter, daß nach Verlauf der für ſolche Fälle ſchicklichen Friſt dieEhe geſchieden wurde, daß der inzwiſchen zurLady avancier⸗ ten Schweſter von Frau Streſemann ſich ohne Umſtände die Pariſer Salons öffneten und bereits nach geraumer Zeit tout Paris ge⸗ wußt hätte, daß ſich die Herzen der Lady und des Herrn Poincaré gefunden hätten.„Der ewige Bund“, ſo ſchließt das Blatt,„wurde geſchloſſen, und ſo ſtehen wir vor der gerade für unſere Zeit beſon⸗ ders eigenartigen Wendung, daß der deutſche Reichsaußenminiſter der Schwager des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten iſt.“ Die„Deutſche Wochenſchau“ richtet an den Außenminiſter und die Wilhelmſtraße die kategoriſche Aufforderung, nachdem ſie bisher zu dieſen Dingen geſwiegen hätte, ſich unverzüglich dazu zu äußern, ob dieſe Angaben richtig ſeien. Wenn wir nicht in einer Zeit lebten, in der derartige Geſchichten fortgeſetzt erfunden werden, um für beſtimmte Stimmungs⸗ mache benutzt zu werden, ſo könnte man an dieſem Trei⸗ ben mit der Feſtſtellung vorbeigehen, daß es ſich hier lediglich um die Phantaſien Verrückter handele. Da aber ſchon die Auslaſſungen dieſer Art Preſſe zeigen, wie dieſe Dinge be⸗ nutzt werden, um gewiſſe„innere Zuſammenhänge der deutſchen Außenpolitik“ aufzudecken, ſo ſei hiermit erklärt, daß dieſe ganze Geſchichte, ſoweit die Familie des Reichsaußenminiſters und die ſeiner Frau in Betracht kommt, von Anfang bis zu Ende erfunden iſt, was ſchon allein daraus hervorgeht, daß die beiden Schweſtern der Gattin des Reichsgußenminiſters in Dortmund und in Berlin verheiratet ſind. Neugierig ſind wir doch auf die„nächſte“ Verwandtſchaft Streſemamn. Die völkiſche Zweſck phantaſte hat ihn ſchon einmal vzum Schwiegerſohn eines tſchechiſchen Induſtriellen“ gemacht, dann zum Villen⸗ und Großgrundbeſitzer in Wien“ und ſchließlich auch zu einem entfernten Verwandten von Morgan und Roihſchild, ſo daß der Kreis der Auserwählten, zu denen er noch in Beziehung gebracht werden könnte, eigentlich ſchon recht klein geworden iſt. Aber wir werden ja ſehen! Die franzöſiſchen Verluſte in Syrien Nach zuverläſſigen Nachrichten der„Humanité“ ſollen die fran⸗ zöſiſchen Truppen bei den Kämpfen um die Oaſe Ghuta über 3000 Toſke gehabt haben. vom 17. März 1921. blieben auf alle Das Vecht des volksbegehrens Von Generalſekretär Paul Kollbach⸗Darmſtadt Unſere innerſtaatlichen Verhältniſſe tragen unverkennbar die Merkmale der Uebergangszeit. Hierzu gehören auch die ſich mehren⸗ den Volksbegehren im Reich und in den Ländern. Hier ſoll keine grundſätzliche Betrachtung über den Wert oder Unwert dieſer neudeuͤtſchen Einrichtung angeſtellt noch die Frage beantwortet werden, wann man„im Recht iſt“, ein Volksbegehren in die Wege zu leiten. In den Mittelpunkt unſerer Darſtellung wollen wir viel⸗ mehr die rein juriſtiſche Seite des Problems ſtellen. Gegenwärtig erregt ein in Heſſen von dem„Heſſ. Wirt⸗ ſchafts⸗ und Ordnungsblock“ veranſtaltetes Volks⸗ begehren auf Auflöſung des Landtags, die allgemeine Aufmerkſamkeit in beſonders hohem Maße. Das hängt nur zum Teil damit zuſammen, daß die innerpolitiſchen Zuſtände Heſſens ſeit der Revolution den latenten Spannungszuſtand nicht zu überwinden vermochten und zudem zum erſten Male das Volk vor ein heſſiſches Volksbegehren geſtellt wurde; die geradezu leidenſchaftliche Anteil⸗ nahme rührt in der Hauptſache von der furchtbaren Steuernot und der bedrohlichen Lage der heſſiſchen Staatsfinanzen her, Dinge, die in der deutſchen Oeffentlichkeit, namentlich im letzten Jahre, wieder⸗ holt vermerkt worden ſind. 2 Die im„Heſſ. Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblock“ vereinigten Parteien haben mit ihrem Volksbegehren rund 160 000 Unter⸗ 175 0 heſſiſcher Landtagswähler aufgebracht. Zunächſt wurden ann dieſe Unterzeichnungsliſten ſechs Wochen lang von einem be⸗ ſonderen Landesabſtimmungsleiter, dem Miniſterial⸗ rat Bornemann, geprüft. Zum Zwecke weiterer Prüfung ſchloſſen ſich hieran die Sitzungen des Landesabſtimmungs⸗ ausſchuſſes, die zur Zeit noch keineswegs beendet ſind. Die Gefahr lag nahe, daß bei dieſem Prozeß die allein maß⸗ geblichen rechtlichen Geſichtspunkte, von mancherlei Erwägungen parteipolitiſcher Opportunität in den Hintergrund gedrückt werden würden. Der Landesabſtimmungsausſchuß, deſſen Sitzungen öffent⸗ lich ſind, hatte von Anfang an den engſten Kontakt mit der Oeffent⸗ lichkeit gefunden; die jeweflige Stellungnahme der einzelnen Beiſitzer wurde von der Preſſe, je nach der Parteirichtung, zumeiſt eingehend kommentiert. Der Ausſchuß, in dem die grundſätzlichen Gegner des Volksbegehrens die abſolute Mehrheit beſitzen, war zudem dgrauf angewieſen, allzu häufig den Weg mit Hilſe der oft trügeriſchen Richtſchnur des Gefühls zu ſuchen. Ein Vorwurf darf den Bei⸗ ſitzern, rein objektives, unvoreingenommenes Streben vorausgeſetzt, daraus nicht gemacht werden. Es iſt der geradezu unbe⸗ greifliche Mangel an einſchlägigen dee Vorſchriften, der auf dieſem Gebiete zu dem un⸗ haltbaren Zuſtande bedenklichſter Rechtsun⸗ ſicherheit geführt hat, Dieſe Dinge gehen nicht nur den heſſiſchen Staatsbürger etwas an. In der letzten Sitzung des Landesabſtimmungsausſchuſſes be⸗ richtete nämlich Miniſterialrat Bornemann, daß ihm Miniſte⸗ rialrat Dr. Kaiſenberg vom Reichsminiſteriüm des Innern, der Verfaſſer eines Kommentars über das Reichsgeſetz betr. Volks⸗ begehren und Volksabſtimmung, mitgeteilt habe, man beabſichtige beim Reichsminiſterium des Innern einen neuen Geſetzenk⸗ wurf betr. Volksbegehren auszuarbeiten und wolle ſich dabei an das heſſiſche Vorbild halten. Im Weſentlichſten unterſcheiden ſich gegenwärtig die diesbezüg⸗ lichen Reichs⸗ und heſſiſchen Beſtimmungen darin: bei einem Reichs⸗ Volksbegehren müſſen die Unterzeichnungsliſten bei den Bürger⸗ meiſtereien offen geleat werden und nur dort kann man ſich dann eintragen: in Heſſen iſt dagegen die Sammluna der erfor⸗ derlichen Unterſchriften eine private Angelegenheit der Veranſtalter des Volksbegehrens. Offenbar hat man es anläßlich der Durchführung des letzten Volksbegehrens im Reich(betr. Fürſtenenteianung) beim Reichs⸗ miniſterium des Innern peinlich empfunden, bei dieſer, nach Auf⸗ faſſung der Reichsreaierung dem Recht und der Verfaſſung zuwider⸗ laufenden Aktion, bereits für die Sammlung der Unterſchriften, die i der kommunalen Behörden zur Verfüaung ſtellen zu müſſen. 55 Da ſich die Einzeichnung beim Reichs⸗Volksbegehren gewiſſer⸗ maßen unter Kontrolle der Behörden vollzog. ſo war damit auch eine ſtarke Gewähr in der Hinſicht geboten, daß alle formellen Be⸗ ſtimmungen hinſichtlich des Eintragungsaktes ſelbſt Beachtung fin⸗ den und ſomit ſpätere Reklamationen von vornherein ausgeſchaltet würden. In Heſſen dagegen. wo bei dem privaten Einſammlungs⸗ verfahren naturgemäß mehr oder minder gerinafügige Formfehler viel leichter möglich waren, hätten klare und einwandfreie geſetzliche Beſtimmungen hinſichtlich der Gültiakeit oder Nichtaültigkeit einer Unterſchrift feſten Halt geben müſſen. Trotz vielfacher Anregungen durch die Parteien des„Wirtſchafts⸗ und Ordnungsblocks“ ſind in 9855 niemals entſprechende Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen worden. Infolge dieſer Rechtsunſicherheit iſt der heſſiſche Landesabſtim⸗ mungsausſchuß bei mehreren Kategorien von Unterzeichnungen, die zehntauſende Namen umfaſſen, noch nicht dazu gekommen, zweifels⸗ frei die Gültigkeit oder Nichtgültiakeit auszuſprechen. Seine Un⸗ ſicherheit hat der Ausſchuß in einer Reihe von ſich widerſprechenden Beſchlüſſen zum Ausdruck gebracht. Im Mittelpunkt dieſer oft recht unliebſamen Erörterungen ſtand die gewichtige Frage der„Mängel“. Es wird nicht beſtritten, daß Unterſchriften, die heute noch„unvoll⸗ ſtändig“ vorliegen, auch wenn an und für ſich die Identität der Be⸗ treffenden feſtſteht, die Ungültiakeitserklärung zur Folge haben müſſen. In der Hauptſache aber handelt es ſich um folgende Frage: Führen unvollſtändig geweſene Unterzeichnungen, alſo„Mängel“, die in der geſetzlichen Prüfungszeit vom zuſtändigen Landesabſtim⸗ munasleiter als ſolche angeſprochen und ſodann von ihm den Ein⸗ reichern mit dem ausdrücklichen Hinweis zurückgegeben wurden. dieſe„Mängel“ alsbald abſtellen zu laſſen, auch dann zu einer Un⸗ aültigkeitserklärung, wenn tatſächlich die Unvollſtändiakeit der Unter⸗ ſchriften innerhalb der geſetzlichen Friſt ordnungsgemäß behoben und die betreffenden Liſten vom Landesabſtimmunasleiter dann wieder in Empfang genommen wurden? Selbſt der geannte Abſtimmungs⸗ ausſchuß war in ſeiner Mehrheit zunächſt geneiat, voranſtehende Fraae ausdrücklich zu verneinen und ſich für Gültiakeit zu entſchei⸗ den. Ein mündliches Gutachten des heſſiſchen Miniſteria 15 Direktors Dr. Schwarz ſprach ſich aber ſpäterhin unvermutet für die gegenteilige Auffaſſung aus. Es war klar, daß die zu tref⸗ fende Entſcheidung von größter prinzipieller Bedeutung für dutzende analoge Fälle, auch außerhalb Heſſens, werden mußte. Reichsgeſetz und auch heſſiſches Geſetz über Volksbegehren und Volksabſtimmung entſprechende Fragen die klare Antwort ſchuldig. 2. Seite. Nr. 392 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 1 Donnerstag, den 26. Auguſt 1920 Der Verfaſſer dieſer Zeilen hielt es unter dieſen Vorausſetzun⸗ gen für geboten, als Mitglied des Landesabſtimmunasausſchuſſes zu beantragen, über die angeſchnittene Frage der„Mängel“ ein aus⸗ führliches, ſchriftliches Gutachten anerkannter Staatsrecht⸗ ler einzuholen. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen. Um ein Gutachten wurden ſodann gebeten: die Univerſitätsprofeſſo⸗ ren: Dr. Gmelin⸗Gießen. Dr. Gleſe⸗Frankfurt a.., Prof. Dr. Anſchütz⸗Heidelberg, feener Miniſterialdirektor Dr. Schwarz⸗ Darmſtadt und Miniſterialrat Raiſenberg⸗Berlin. Es iſt zu er⸗ warten, daß die Gutachten dieſer Perſönlichkeiten in der allernäch⸗ ſten Zeit einlaufen. Auf das Ergebnis kann die Oeffentlichkeit mit Recht geſpannt ſein. Es darf die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß damit nicht zuletzt auch ein wertvoller Beitrag zum Recht des Volksbegehrens überhaupt geliefert werden wird. Dieſer dürfte um ſo wichtiger ſein, als die labile Gleichgewichtslage der innerpolitiſchen Verhält⸗ niſſe nicht nur in Heſſen, uns der Volksbegehren und Volksabſtim⸗ mungen wohl noch für längere Zeit nicht entraten laſſen wird. preußen zur Sroß-Hamburgiſchen Frage DEBerlin, 26. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Für den September ſind neue Verhandlungen über die Groß⸗Hamburgiſche Frage angekündigt. Aus Wilhelmsburg kommt inzwiſchen die Mit⸗ teilung, daß geſtern in einer Beſprechung im preußiſchen Innen⸗ miniſterium Miniſter Severing auf beſtimmteſte erklärt habe, daß der Hamburgiſche Staat Wilhelmsburg nicht erhalten werde. Es bleibe Wilhelmsburg anheimzuſtellen, die Verhandlungn mit der Stadt Harburg über eine Vereinigung der beiden Städte ein⸗ zuleiten. Das würde auf die Abſicht deuten, eine neue preußiſche Großſtadt an der Unterelbe zu begründen. Die von der preußiſchen Regierung darnach gewünſchte Vereinigung der Kommunen Harburg und Wilhelmsburg ſollen indes einſtweilen auf den lebhaften Wider⸗ ſtand der Wilhelmsburger Bevölkerung ſtoßen, die wirtſchaftlich an Hamburg gebunden iſt. Ein Kommuniſt über die bolſchewiſtiſchen Methoden E Berlin, 26. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Dieſer Tage hielt das z. Z. in Berlin weilende Mitglied der Kommuni⸗ ſtiſchen Partei Badjan einen viel beachteten Vortrag, in dem er intereſſante Mitteilungen über die Zuſtände in Rußland machte. Badjan, der der rechtsſtehenden Arbeiteroppoſition angehört, hat in einem in der Berliner„Börſenzeitung“ wiedergegebenen Interview dieſe ſeine Ausführungen nach verſchiedenen Richtungen hin er⸗ gänzt. Auf die Frage, ob in der Sowjetunion monarchiſche Strömungen zu bemerken ſeien, antwortete er mit einem glatten Nein. Weiter lenkte er die Aufmerkſamkeit wieder auf den Miß⸗ brauch, der von der Sowjetunion mit der Exteritorialität getrieben werde. Badjan bezeichnete es als einen Skandal ſondergleichen, daß die diplomatiſchen Kuriere der Sowjetunion in ihrer Kurir⸗ po ſt die geſamte illegale Korreſpondenz der Moskauer kommuniſti⸗ ſchen Internationale mit den Zentralleitungen der verſchiedenſten kommuniſtiſchen Parteien des Auslandes beſorgen. Es gebe keine einzige diplomatiſche Vertretung der Sowjetunion, keine einzige Handelsvertretung, in der nicht Tſchekiſten und Vertreter der Ko⸗ mintern ſitzen. Dieſe Leute ſeien zum Teil unter anderen Namen in den Berliner Vertretungen der Sowjetunion tätig, natürlich offiziell für andere Zwecke. polen, Deutſchland und Frankreich Unter der Ueberſchrift„Senſationelle Pläne des Induſtriellen Rechberg“ glaubt der Warſchauer„Naſz Przeglad“ folgende Mitteilungen machen zu können: Der bekannte deutſche Induſtrielle Arnold Rechberg entwickelt ſeit längerer Zeit eine lebhafte politiſche Tätigkeit. Er ſtehe in Beziehungen zu den deutſchen Politikern aus faſt ſämtlichen Lagern und s Hauptziel ſeiner Tätigkeit ſei die Verſöhnung Frankreichs mit Deutſchland. Für dieſe Zwecke reiſe er dauernd zwiſchen Paris und Berlin hin und her und empfange viele Journaliſten, um ihnen ſein Pläne klar zu machen. In letzter Zeit ſei er mit einem neuen Plan zur Verſöhnung Frankreichs mit Deutſchland aufgetreten und habe in dieſe Kombination auch Polen hineingezogen. U. a. habe er dem Pariſer„Matin“ ſeine Pläne dargelegt und 1 Blatt gegenüber ſich auch ſchon früher dahin ausgeſprochen, Polen möge an Deutſchland den Wechſelkorridor und Danzig abgeben und den Deutſchen in Polen volle Gleichberechtigung gewähren. Dafür garantiere Deutſchland und Frankreich die Grenzen Polens. Dan⸗ zig ſolle ein Freihafen für Polen bleiben, ſo daß der Handel Polens keinen Schaden erleiden würde. Außerdem ſolle Memel zur Ver⸗ fügung geſtellt und in Oberſchleſien ein polniſch⸗deutſches Induſtrie⸗ kartell geſchaffen werden. Größte Skepſis iſt zweifellos gegenüber dieſer Meldung am Platze. Ob und was wahres daran iſt, bleibt abzuwarten. — Paris, 26. Aug. Aus Fes wird gemeldet, daß Abd el Krim erkrankt iſt. Dadurch wird möglicherweiſe ſeine Abreiſe nach der Inſel Reunion verzögert, die auf heute angeſetzt iſt. Die Ejſenbahnkataſtrophe von Leiferde Die Spur, die nach der Mitteilung eines Senftenberger Auto⸗ mobiliſten geſtern von Celle aus aufgenommen wurde, iſt, wie ge⸗ meldet wird, im Sande verlaufen, da der Senftenberger Herr den Namen des Betreffenden nicht angeben konnte. Jetzt werden drei weitere Perſonen geſucht, die zu der in Frage kommenden Zeit in der Herberge zur Heimat in Gifhorn e haben. Die Ermitt⸗ lungen ſind ſpeziell auf 1 55 verdächtige Perſonen gerichtet, die am Unglücksmorgen in der Nähe des Tatortes geſehen worden ſind und zwar von Landbewohnern. 45 4 4 Abermals Skeinwürfe auf D⸗Züge München, 26 Auguſt. Auf die Schnellzüge D 49 und D 14 wurde geſtern auf der Strecke Roſenheim—München vor der Sta⸗ tion Oſtermünchen durch Steinwurf ein Anſchlag verübt. Hierdurch wurde von dem Zug D 49 ein Fenſter zertrümmert und drei Reiſende wurden durch Glasſplitter leicht ver⸗ letzt. Bei Zug D 14 zertrümmerte der durch in offenes Außen⸗ fenſter geſchleuderte Stein ein Seitengangfenſter des D⸗Zugwagens. Verletzt wurde hier niemand. Für die Feſtſtellung des Täters hat die eine Belohnung von 300 Reichsmark ausgeſetzt. Ein neuer Oberkommiſſar in Syrien VParis, 26. Aug.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der geſtrige Kabinettsrat befaßte ſich u. a. auch mit der Frage des Ober⸗ kommiſſars in Syrien. Der bisherige Zivilkommiſſar, Senator de Jouvenel, wird nicht mehr nach Bayruth zurückkehren. Es handelt ſich für die Regierung darum, den Nachfolger zu wählen Da die militäriſche Situation in Syrien aber noch ſehr geſpannt iſt, ſcheint das Kabinett entſchloſſen zu ſein, wiederum eine militäriſche Perſönlichkeit mit dem Poſten des Kommiſſars zu betrauen. Poin⸗ caré ſtellt den nationaliſtiſchen General Weygand, der bereits früher dieſen Poſten inne hatte, wiederum in den Vordergrund, doch mußte er angeſichts des Widerſtandes der linksrepublikaniſchen Miniſter auf dieſe Kandidatur verzichten. Allem Anſchein nach wird ſich das Kabinett auf den Namen des Generals Gamelin einigen, des Oberkommandierenden der Armee in der Levante. das griechiſche Koalitionskabinett geſcheitert Nach Blättermeldungen aus Athen iſt der Verſuch des Gene⸗ rals Kondilis, ein Koalitionskabinett zu bilden, geſcheitert, da die Führer der politiſchen Parteien zu keiner Einigung gelangten. Kondilis beabſichtigt aus dieſem Grunde, mit Hilfe der führenden Perſönlichkeiten aus Heer und Marine das Kabinett zu bilden und zwar aus ſolchen Perſönlichkeiten, die ſich entgegen den Grundſätzen Pangalos' für eine Rückkehr parlamentariſcher Methoden ausge⸗ ſprochen hätten. Uruguays Stellung zum völkerbund Der Geſandte Uruguays in Paris, der ſein Land im Völker⸗ bundsrat vertritt, erläßt durch die Pariſer Preſſe eine Erklärung, wonach Uruguay„auch nicht einen Augenblick daran gedacht habe, ſeine Haltung gegenüber der Ratsreform und der Zulaſſung Deutſch⸗ lands zu ändern“. Die Delegierten Uruguays haben, wie im März dieſes Jahres die notwendigen Indruktionen erhalten, um für die Zulaſſung Deutſchlands in die Völkerbundsverſammlung und für die Einräumung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland einzu⸗ treten. Chineſiſcher Strafvollzug Infolge der Hinrichtung von 14 chineſiſchen Bankiers in Muk⸗ den auf Befehl Tſchangtſolins ſei einer Meldung der„Daily Mail“ aus Tokio zufolge ein Terror ausgebrochen. Alle Bevöl⸗ kerungsklaſſen befänden ſich in Aufregung, was zur faſt vollſtändi⸗ gen Einſtellung des Geſchäftslebens in der Mandſchurei geführt habe. Die japaniſche Handelskammer in der Mandſchurei forderte die japaniſche Regierung telegraphiſch auf, einen ſcharfen Proteſt nach Mukden zu ſenden. Wie ein Korreſpondent über die Hinrichtung berichtet, ſeien zu⸗ nächſt fünf Bankiers durch Schüſſe in den Hinterkopf getötet worden, um die Geſichter für die nachfolgende Schauſtellung der Lei⸗ chen kenntlich zu erhalten. Die Verwandten eines Bankiers hätten Tſchangtſolin vergeblich 50 000 Pfund angeboten, damit er das Leben der Bankiers ſchone. Nachmittags wurden dann die übrigen Bankiers an den ausgeſtellten Leichen vorbei zu ihrer eige⸗ nen Hinrichtung geführt. Nach einer Meldung der„Daily Mail“ aus Peking ſei Wupeſfu in Hankau eingetroffen und habe den Befehl über die alliierten Truppen, die den Vormarſch der roten Truppen aufhalten ſollen, übernommen. Die geſchlagenen Kuomintan⸗Truppen haben 330 Kilometer weſtlich von Peking ein Lager errichtet. Badiſche Politik Föhrs Angriffe auf den Staat in Breslau, die wir im geſtrigen Abendblatt bereits zurückgewieſen haben, finden auch in der Mannheimer„Volksſtimme ſcharfe Verurteilung. Das Blatt ſchreibt: 10 „Ganz abgeſehen davon, daß die Sozialdemokratie auf kek⸗ nen Fall wird dulden können, daß der Staat in, 1 Wirkungsmöglichkeiten und gar in ſeiner ſozie len Beätigung nunmehr von der Seite des Zentrums unterhöhlt wird und daß ihm irgendeine Einrichtung, in dieſem Fall die Kirchen, über den Kopf wachſen, iſt das, was Herr Föhr erſtrebt, nicht mehr und nicht weniger als der Verſuch, zunächſt für das Gebiet der Schule und der Wohlfahrtspflege das einſt mancheſterliche Ideal des„Nachtwächterſtaates herbe zuführen, der ſelbſt nichts zu tun hätte als Obacht zu geben, 1 kein Feuerlein ausbricht. Selbſt dem erſten Schritte auf dieſer Bahn müßte die Arbeiterſchaft ſofort mit dem ſchärfſten Wider⸗ ſtand begegnen. Wir wollen hoffen, daß ſich das Zentrum dieſe Dinge doch noch einmal überlegt und die Konſequenzen 50 Gemüte führt, die es damit von ſelber provozieren würde. aif daß ſich nicht auch an ihm die Tragik deſſen erfülle, der nich 0 genug kriegen kann. Denn auch hier geht der Krug 15 lange zum Brunnen, bis er bricht. Wir Freunde der Ju ſamkeit in religiöſen Fragen und der völligen Gewiſſensfreihen, die das Unrecht, das während des Kulturkampfes und ſpäter katholiſchen Kirche angetan worden iſt, an der Seite des Zentrum⸗ mitgekämpft haben und es heute ähnlichen Verſuchen gegenüber wieder tun würden, würden es aufs tiefſte bedauern, wenn Zentrum und katholiſche Kirche hier einen Weg beſchreiten wür⸗ den, der zu ſchwerſten Kämpfen und Zerwürfniſſen führen um niie mit dem erſtrebten Ziele enden dürfte no auch würde.“ Unſere Feſtſtellung, daß ein Reichsſchulgeſetz im Sinne 95 Zentrums niernals mit Hilfe der Sozialdemokratie zu Skan kommen könne, wird alſo prompt beſtätigt. Wenn die„Volks⸗ ſtimme“ aber aus unſerer weiteren Feſtſtellung, daß eichs⸗ ſchulgeſetz allenfalls nur mit Hilfe der Rechten möglich ſei, folgern zu müſſen glaubt, daß die Deutſche Volkspartei dem Zentrum für gewiſſe Verſchacherungsobjekte anbiete, ſo iſt— eine Unterſtellung, die nicht ſcharf genug zurückgewieſen wer in kann. Dr. Streſemann hat im Oktober vorigen Jahres 3 Karlsruhe unter dem Beifall von Tauſenden erklärt, daß niemals ſeine Zuſtimmung zu einem Geſetz geben würde, wie 200 damals vorlag. Dabei bleibt es! Die badiſchen Volksparteiler ſteh feſt zur Simultanſchule und werden ſie feſter verteidigem als die Sozialdemokratie, die beim Lehrerbildungsgeſetz dem en⸗ trum zulieb verriet und verbrannte, was ſie vorher angebetet hatte⸗ Letzte Meloͤungen Eine furchtlbare Bluktat Saarbrücken, 26. Auguſt. Eine blutige Liebestragödie ereig⸗ nete ſich in Saarbrücken, wo der verheiratete Eiſenbahnbedienſtete Schumann in die Wohnung der Ehefrau eines Schloſſers, mit der er in Beziehungen ſtand, eindrang und ſie nach vorausgegangene Wortwechſel vor den Augen ihres 11jährigen Kindes durch dre Schüſſe tödlich verlegte, der Täter brachte ſich dann einen Korf, ſchuß bei und wurde in hoffnungsloſem Zuſtande in das Bürge hoſpital gebracht. Schumann, deſſen Frau, die von ihm getren lebte, vor einigen Tagen in Frankfurt geſtorben iſt, ſoll die 1 mordete— Mutter zweier Kinder— in letzter Zeit öfters mi⸗ Drohungen verfolgt haben. Die polizeiliche Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. Der Reichspräſident in Bayern — München, 26. Aug. Reichspräſident von Hindenburg ke geſtern nachmittag 45 Uhr in Garmiſch⸗Partenkirchen ein. In ei bereitgeſtellten Salonwagen wurde die Fahrt auf das Kreuzeck en getreten. Von hier aus unternahm der Reichspräſident 1970 längeren Spaziergang und ſprach ſich über das Geſehene ſehr bef at, digt aus. Obwohl ſein Beſuch nicht bekannt gegeben worden chen wurde er trotzdem erkannt und lebhaft begrüßt. Von einem Mäd eck wurden dem Reichspräſidenten vor ſeiner Abfahrt vom Krerang einige überreicht, die er mit ſichtlicher Freude in Empſge⸗ nahm. Gegen Abend wurde die Rückreiſe nach Dietramszell a. treten. Verhaftung italieniſcher Sozialiſten — Paris, 26. Aug. Wie aus Mailand berichtet wird, in Verona auf Grund von Hausſuchungen 400 Sozial verhaftet worden. Weitere Verhaftungen ſtehen in bevor. Verhandlungen im engliſchen Kohlenſtreik ee — London, 26. Aug. Nach Blättermeldungen wird egeucen daß der Arbeitsminiſter und der Staatsſekretär für den eneuen rechtzeitig in London eintreffen werden, um den Beginn der un die Konferenz zwiſchen den Bergarbeitern und der Regierung⸗ heute nachmittag ſtattfinden ſoll, zu ermöglichen. ſin iſten „An und aus“ Von Oscar Bie Die neue Haller⸗Revue im Admiralspalaſt zeigt wieder den blendenden Typ dieſer Gattung. Das Vergnügen von Berlin eröffnet ſeine Saiſon darin in ſo großartigem Maßſtabe, daß die Kenner der Welt behaupten, etwas Aehnliches weder in London noch in Paris geſehen zu haben. Warum dieſes Amüſement„An und aus“ heißt, wird die Literaturgeſchichte zu unterſuchen haben, jeder mag ſich dabei denken, was er will und es wird ſchon das Richtige ſein. Man muß ſagen, daß Haller es ausgezeichnet verſteht, ſeine Mittel ſo zu wählen, daß ſie für jeden etwas bringen, nicht am wenigſten für den Kunſtfreund. Es iſt abſoluter Geſchmack darin, das Auge ergötzt ſich in vornehmſter Weiſe, wie immer ein wenig mehr als das Ohr und im Ganzen fühlt mam deutlich ein Beſtreben, mit den Konzeſſionen gegen das Publikum ihre Maßſ zu ſein. Dieſe Gattung iſt jetzt in ſolcher Blüte, daß ſie ihre Raffine⸗ ments genau ſo kennt, wie ihre und daß ſie mit einer beneidenswerten Technik aus allen ieten der Bühne ihr be⸗ rauſchendes Bild zuſammenſetzt. Ich will das einmal gut unterſuchen. Faſt jede moderne Revue hat die Theſe der Inhaltsloſigkeit zum Thema. Sle ſpielt ſich gleich⸗ ſam ſelbſt ab und enthüllt ſchadenfroh ihren Mechanismus. Je mehr Ironie ſie dabei aufwendet, deſto witziger wird ſie ſein. Hier iſt man auf den guten Gedanken gekommen, au⸗ höheren Kunſt⸗ intereſſen jeden Zuſcanmenhang polizeilich verbieten zu laſſen un der Schutzmann und der Feuerwehrmann greifen ſelbſtherrlich immer dann in die Handlung ein, wenn dieſe droht, einen Sinn oder Zuſammenhang zu bekommen. Das iſt der rote Faden, in dem ſich eine ſolche Maſſe Selbſtverſpottung und Lebensironie ver⸗ knoten, daß man es ſich nicht netter denken kann. Die Tronie, alſo die Würze dieſer Gattung für beſſere Menſchen, kommt in einer Reihe von eingeſchobenen Stücken ſo zur Geltung, wie noch nie. Da die Dichter nicht mehr Stücke ſchreiben können, wird eines dem Schneider in die Hand gegeben und er erfindet ein Trauerſpiel, deſſen weſentlicher Inhalt ſich im Umzziehen ſämtlicher Arten Koſtüme dokumentiert und von einer wundervoll blöden Mufik begleitet wird, die jedes neue Koſtüm mit derſelben kindiſchen Melodie dem Zuſchauer empfiehlt. Da die Dichter ferner ebenſo wenig wiſſen, ob ſie ihre Stücke ins Tragiſche oder Komiſche wenden ſollen, wird ein ſolches mit dem Titel„Der verhängnisvolle Brief in der Weiſe aufgeführt, daß bei allen Schickſalswendungen das Publikum laut entſcheidet, ob die Sache ins Gute oder Böſe weiter verläuft. Fabelhaft iſt ein ironiſcher Sketch, in dem der Komiker Lilzen einen falſchen ruſſiſchen Sänger mimt und dabei lung zuletzt ein hölliſches Lachen ſich auslöſt. Viertens die Dar⸗ ſtellung einer Rundfunkhandlung, ein ſchon oft geübter Spaß, aber noch nie ſo pointiert wie dieſer, in dem beſagter Lilien eine Schauer⸗ tragödie mit den Funkgeräuſchen begleitet, die ſich in ihrer ganzen Stupidität demaskieren. Wichtiger Beſtandteil der Revue ſind die Verbindungsſzenen vor dem Vorhang. Hier ſprüht Morgan. Er lieſt Kritiken des Stückes vor, nach berühmten Muſtern, nach politiſchen Richtungen das Publikum wälzt ſich. Dieſe Szenen ſind die kritiſchen jeder Revue. Aber hier verſagt der Einfall niemals. Manchmal ſteht da vorn ein naives Mädchen und deklamiert mit ſpitzer Stimme ein dummes Gedicht, worauf die Orgie des wiedergeöffneten Vorhangs einen doppelten Rauſch gibt. Rauſchzuſtand erſter Ordnung ſind in der Revue die großen Koſtümgalerjen. Man findet Motive für ſie, wo man will. Sämt⸗ liche Getränke einer Bar ſymboliſieren ſich in luxuriöſer Geſtalt. Ein Liebesgarten führt die großen Blumen vor, die die Miſtinguette, die augenblicklich in Berlin leider nur als Zuſchauerin weilt, ſelbſt inſzeniert hat. Die großen Liebhaberinnen der Geſchichte, die Pom⸗ padour, die Dubarry, die Hamilton, die Lola Montez, bis zum Sportmädel von 1926 ſind ein entzückendes Muſeum in Zeit⸗ koſtümen. Die berühmten Edelſteine der Welt finden ſich in einem funkelnden Enſemble glitzernder Koſtüme und Kopfputze. Und ſelbſt das deutſche Lied macht ſeine Nationalitätenporade, aber aner⸗ kennenswerter Weiſe, ohne in eine billige Sentimentalität zu ver⸗ dſinken, ſondern geſalzen mit einigen Späßen, mit guter Laune, Uebermut und Traveſtie. Und wie wird getanzt! Der Tanz als ſicherſtes Mittel der Revue hot an ſolchen Abenden ein durchaus internationales Gepräge. Die Gruppe der Girls herrſcht unvermindert. Es iſt der moderne Tanz⸗ chor. Haller hat außer ſeinem eignen Beſtand die Tillergirls, die an Exaktheit unübertroffen bleiben. Ein Reihentanz über eine Treppe herauf und herunter wird das Glanzſtück. Zu den Tanztypen der Welt gehören ein paar Pariſer exotiſche Exemplare, es gehört dazu die gymnaſtiſche Gruppe einer ſchmiegſamen, ſchlangenhaften Dame, vom Herren geſtützt in ihren Zirkusbewegungen und das Spiel ein⸗ geſpannt in irgend ein orientaliſches Phantaſieſtück— das iſt dies⸗ mal Mitty und Tillio. Ruſſinnen gehören dazu und man nimmt einige begabte Schülerinnen der Eduardowa. Ein Trick gehört dazu und man läßt vom Plafond ein Rieſenei niedergleiten, das eine Tänzerin umſchließt. Ein Schweſternpaar engliſchen Typs darf nicht fehlen. Es ſind diesmal die Dodgeſiſters, ungemein lieblich im Pawallelismus ihrer unſchuldigen Künſte. Der Erfinder der Koſtüme und Vorhänge, der Maler Ludwig Kainer, gibt der ganzen Angeelgenheit den künſtleriſchen Glanz. eine derartige Akrobatie entwickelt, daß über die umgeſtürzte Hand⸗ 9 s Glutwellen von Phantaſie ſchlagen auf. Kainer hat ſein wge Feld gefunden. Die Kontraſtbildung in den Koſtümen, ihre then, moniſierung mit und gegen den Körper, die Akkorde der igkei die Lichtausnutzung der Perſpektiwe, die Freihelt und Großenen der vielen wechſelnden Vorhänge— es verdiente, feſtgehal Sie werden. Von der Muſik Kollos darf man das nicht ſagemeitern. jazzelt im üblichen Jargon, ohne die Praxis zur Kunſt zu ert genug Ueber vier Stunden lang geht es und die Leute haben nicht inmal vom Spiel der Beine, der Kleider, der Worte, der der potr ofſſcn mit eine wie ich inge⸗ marſchieren eiſerne Jungfrauen: ganz dezent wird der Nerv gerührt. Einmal kommt Herr Odeo aus Pari⸗ Schwein, das ſo lieblich ſchnuppert, blinzelt und wippt, 3 nie ein Schwein auf der Bühne geſehen habe. In dieſem lieber Haller! vom Schein und Sein Einige Randbemerkungen. Von Paul Alexander Schelller. klärt Frei ſei der Künſtler, proklamiert die Geſellſchaft und e ihn großmütig für vogelfrei. ür burtsreche ſt Wie mancher Künſtler hat gleich Eſau ſein Erſtge ein Linſengericht verköuft— und kein ſchlechtes Geſchäft 255 gemacht. *. ſch den Das Handwerk macht den Komödianten, der Men Künſtler.* Lerne leiden, ohne zu klatſchen. 0 5 Menſchen Dort, wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder, böſe gehen alſo nur ins— Schauſpiel. ie Perſonlichen Nicht um die Perſon geht es, ſondern um die Perſon die Das Reich der Kunſt gedeiht, wenn ſeine Staatsform Monarchie und ſeine Geſinnung revolutionär iſt. *. it inderhe In den Kunſtkämpfen ſiegt ſchließlich immer die M über die Mehrheit. ſteg 100 5 Die Bretter, die die Welt bedeuten, Welt, die mit Brettern vernagelt iſt. Der Beifall und die Ohrfeige: wie gleich im Klange verſchieden im Geſchmack! iner gleichen heute oft eit und we — — — Donnerstag, den 26. Auguſt 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 392 Wirtſchaſtliches und Soziales Handwerkerprokeſt Winnweiler, 25. Aug. Der ſüdpfälziſche Hand⸗ ertag faßte nach einem längeren Vortrag von Sekretär a d und nach eingehender Debatte folgende Entſchlie⸗ Antehe;„Die zirka 200 verſammelten Gewerbetreibenden des 95 sbezirks Winnweiler legen ſchärfſten Proteſt ein gegen die delhe ſteuerliche Belaſtung des produktiven Mit⸗ ö insbeſondere gegen die überhöhten Veranlagungs⸗ * werk Bern u zandes werthallüte für die Einkommenſteuer 1925, die den heutigen Er⸗ rbsverhältniſſen in keiner Weiſe Rechnung tragen. Es muß des⸗ 55 eine zallgemeine Herabſetzung unter Mitwirkung Auennagebörigen der einſchlägigen Gewerbe gefordert werden. genf rdem muß ſchonender Einzug der fälligen Steuerbeträge, nöti⸗ unter Gewährung weiteſtgehender Stundung den Finanz⸗ ern zur Pflicht gemacht werden.“ Stäoͤtiſche Nachrichten Farben als Kennzeichen im pilzgebiet und in der pilzküche peſtdt Berliner Pilzvergiftungsbericht in Nr. 389 ds. Blattes be⸗ 5 Sdaß es immer noch nottut, diesbezüglich aufklärend zu wirken. das chlußſatz dieſes Artikels lautet nämlich:„Man hat nicht einmal Rilzen ſt übliche Mittel angewandt, beim Kochen in den Topf, der mit Muten gefüllt war, einen ſilbernen Löffel zu legen.“— Die d un dieſe irreführende, uralte Torheit immer noch graſſieren? urch Kinder geſammelten Pilze hätten zur Verhütung des Un⸗ s durch einen ſilbernen Löffel im Kochtopf geprüft werden chwä nſinn! Immer noch wird abergläubiſch davon ge⸗ f it, daß ſilberne Löffel und Zwiebeln ſchleunigſt ſchwarz wür⸗ 5 wenn man ſie, in Pilzſpeiſen bringe! Auch der giftige Fliegen⸗ chwär und andere Schwämme können ebenſowenig einen Löffel Nilge den wie der köſtliche Egerling. Auch die Behauptung, daß brechen it hohen Stielen und ſolche, die klebrig ſind oder beim Zer⸗ dedentl eIrd Zerſchneiden ſich färben, iſt barer Unſinn. Ein außer⸗ enti ich feiner Schwamm, der Paraſolpilz, kann vierzig und mehr peiſepiter hocz werden. Den Butterröhrling und mehrere andere chöebilze kennt ran an ihrer klebrigen Oberhaut. Die des uß) n Ringröhrlings, des Schmierlings(Gelb⸗ wohl und andere Pilze kann leicht abgeſchält werden. Einer unſerer und chmeckendſten Pilze, der echte Reizker, hat giftrotes Blut wirten id. zerſchnitten, giftig grün. Gerade dieſe Eigenſchaften be⸗ unterſc⸗ daß man ihn leicht vom Giftreizker und anderen Pilzen iſcheiden kann. itg äbr Rothautröhrling(Frauenſchwamm), der dem Stein⸗ eag ſieht, hat weißes Fleiſch, das ſich an der Luft langſam ſwar bläulich, dann rötlich⸗violett und zuletzt grau, beim Kochen dem 8 färbt. Der Hexenpilz, der auch dem Steinpilz, aber auch iſt, hat tanspilz ſehr ähnlich ſieht und jenem an Wert faſt gleich beim 5 prächtig dunkel⸗karminrote Röhren und gelbes Fleiſch, das e ruch ſofort blaugrün wird. Er galt früher für giftig, iſt aber Satas wertpoll wie der Steinpilz. Das weiße Fleiſch des giftigen mählichns pilzes färbt ſich beim Bruch erſt rötlich, dann all⸗ zöhrz wiolett. Das weiße Fleiſch des ungenießbaren Gallen⸗ beim Brusgs der dem Steinpilz täuſchend ähnlich ſieht, färbt ſich dahre, ruch hell⸗roſa. Auch der Sandröhrling, der vor dorn im Käfertaler Wald in ungeheurer Menge auftrat, der die blume nröhrling und andere ändern beim Zerſchneiden flec ebenſo der kahle Krempling, der beim Berühren ferdge und beim Kochen und Braten dunkel wird. Kein blau ge⸗ wä 1 Pilz iſt giftig. Der wohlſchmeckende blaue Ritterling grünlichete der graue auch im Käfertaler Wald. Der gelbliche, der ſchriche und der weiße Knollenblätterpilz, dieſe ſehr ge⸗ gaben en Doppelgänger des Egerlings(Champignon) Aätte. ſtets gleich bleibendes weißes Fleiſch und weiße und dan während die des Egerlings roſa, ſpäter ſchokoladebraun in ſeinen ſchwärzlich ſind. Dieſen geſuchteſten Pilz kennt man auch em Anisgeruch. 8 August Göller. Stoppelfelder mer Aagenn der Wind über die Stoppeln weht, dann auch der Som⸗ dem ſſchch veraeßt“ beißt es in einem Sprichwort der Landleute. zen und goch andere anfügen ließen. Sind erſt Roggen. Gerſte, Wei⸗ der. in Negcher eingebracht. ſo werden die Tage wieder merklich kür⸗ hoch ſchwe Nächten iſt es oft ſchon empfindlich kühl, und ziehen dazu babe re Wolken am Himmel, ſo will es manchmal ſcheinen. als wiede bdeberbſt bereits ſeinen Einzug gehalten. Dann kommen auch bf iße Tage, an denen die Luft zu brennen ſcheint, aber trotz⸗ wuüe, ſchönſten Tage des Sommers find ent⸗ ſahle G5 den. Nur einige Tace dränat auf den Stoppelfeldern das ſch, dazelb der abgeſchnittenen Getreideſtengel hervor. dann zeiat den enſſt de Natur von neuem tätia iſt. Beſonders nach einem Re⸗ Rächt ebt auf dem Stopvelfeld ein neues Pflanzenleben. Hier lepflann neuem niedercemähtes Unkraut bervor. dort erbeben Sde de on ſchüchtern das Haupt winzige Blumen ſprießen in die — Vagelmiere bat ſich ingenfſtet. friſches Gras ſchmiegt ſich Ddas Alibi Nach einer wahren Begebenheit Von Auguft Uebelacker⸗München A patez dere Juli 1910, morgens 8 Uhr, ſtieg in einem der erſten als: K öln ein eleganter Fremder ab, der ſich in das Melde⸗ 0 af arl Bender, Rentner aus Bremen, eintrug. Nachdem er rühſtäcrſchen und umgekleidet Kalte, nahm er in der, Nile ſein 50 eder ſekta und dur 155 die Morgenzeitung. Da blieb ſein Blick 110 0 Uhr gedruckten otiz haften, die alſo lautete:„Heute vormit⸗ des Her eginnt im großen Schwurgerichtsſaale unter dem Vor⸗ Ein ledige in Landgerichtsdirektors Häusler die Verhandlung gegen Babruchs Schloſſer Franz Wergerlin aus Hamburg wegen ſchweren är 98 Fall hat ſeiner Zeit großes Aufſehen erregt, da am eiſten Slote10 der Laden des Juweliers Haller von der Decke des dr Fraventes aus völlig ausgeplündert wurde.“ 5 A emde beſchloß, der Verhandlung beizuwohnen, und fuhr ſten Juſtigpalaſt. Er errang noch einen Stesplah in der ei tte eben beades überfüllten Zuhörerraumes. Die erhandlung ſiclen blaſ egonnen, und der Vorſitzende ſtellte an den Angeklagten, 0 ſculdſon. jungen Menſchen, die übliche Frage:„Bekennen Sie i uhi r Ihnen zur Laſt gelegten Tal?“ Milonnte entſchloſſen antwortete der Angeklagte:„Nein, denn Warz 1910 en Einbruch gar nicht haben, da ich am 15. 99 dem Tag der Tat, nicht in Köln, ſondern in Berlin kon, Da onnke, 1 Verbrecher jedoch ſein Alibi in keiner Weiſe begründen W5 Ankereſſie in die Verhandlung eingetreten. hrend daltert folgte der Fremde dem Laufe der Verhandlung, be, Da.8, Ungeklagte gleichgültig die Zuhörer muſterte. len in feinslich durchzuckte es den Angeklagten, eine jähe Röte ich Fremdeam, Geſicht auf, und mit erregter Stimme rief er, auf am 1 ön deutend:„Hier iſt ein Zeuge, der beweiſen kann, daß Lautloſe.1910 in Berlin war. urde er Stille herrſchte im Saal. eeng fuhr erſchrocken zuſammen und machte eine abweh⸗ ſten,Jor J. f und ſe Richtertiſch gerufen, wurden ſeine Perſonalien feſtge⸗ gende die Rae Ausweispapiere geprüft. odann ſtellte der Vor⸗ Gergiſch ge an ihn, ob er den Angeklagten kenne. ſſeda bal dard entrüſtet verneinte der Fremde dieſe Frage. mit de er Angeklagte, ob er zur Auffriſchung des Gedächt⸗ Der Geri, 10 5 7 ſprechen dürfe an vertrocknete Stengelſtümpfe. und ſo wachſen noch andere Pflan⸗ zen emvor, die das gelbliche Stoppelfeld mit einem arünen Schim⸗ mer übertupfen. Vorläufig, bis der Landmann kommt und das Feld umackert, bleibt das Stoppelfeld der Tummelplatz für die Spatzen., für das Hausgeflügel und für die Dorfkinder. Hier laſſen die Jungen ihre Drachen hoch in den Himmel ſteigen, hier wird mit Pfeil und Bogen geſpielt. Armbrüſte und Katapulte können hier verwendet werden, ohne daß die Gefahr vorliegt, der Vater müßte eine zerbrochene Fenſterſcheibe bezahlen. und auch die Mädchen treiben auf den wei⸗ ten Flächen der Stoppelfelder mancherlei Spiele. Die Aehren⸗ leſerinnen, die armen Frauen, die die zurückgebliebenen Aehren auf⸗ geleſen haben, mußten noch viele Einzelkörner liegen laſſen. Dieſe geben jetzt herrliche Mahlzeiten für die Spatzen und für das Haus⸗ geflügel ab. Stolz wie ein Paſcha führt der Haushahn an jedem Morgen ſeine Hennen hinaus auf das Stoppelfeld. Treffen dort mehrere Hähne zuſammen, ſo laſſen ſich auf dem Stoppelfeld auch Hahnenkämpfe beobachten. die ſich oft recht voſſierlich ausnehmen. Ebenſo laſſen ſich Gänſe und Enten die zurückgebliebenen Getreide⸗ körner wohlſchmecken und naſchen auch von dem Grün, das von neuem zwiſchen den Stoppeln emporgeſproſſen iſt. Der liebſte Aufenthalt iſt jedoch das Stoppelfeld für die Spatzen. Schon am früheſten Morgen, lange bevor Gänſe, Enten und Hühner anmarſchiert kommen, ſitzen die Spatzen in großen Scharen in den Stoppelfeldern, vollführen um jedes Körnchen einen Heidenlärm und fallen ſchon wenige Schritte weiter wieder in das Feld ein. wenn ſie vertrieben wurden. An keiner Stelle iſt der Spatz frecher als auf dem Stoppelfeld. es iſt, als ob er ſich für die kommende Herbſt⸗ und Winterzeit noch einmal ordentlich vollfreſſen und austoben wolle. Dann kommt einmal der Tag, da der Landmann mit dem Pflug zum Umackern anſetzt. Auch in dieſer Zeit läßt ſich der Spatz erſt aus dem Stoppelfeld vertreiben. wenn der letzte Streifen maec iſt. 285 20 666 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 17. Au⸗ guſt betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Ar⸗ beitsloſen 20 666(13 921 männliche, 6 745 weibliche). Davon ent⸗ fallen 14586 Erwerbsloſe(9 900 männliche, 4 686 weibliche) auf den Stadtbezirk und 6 080(4021 männliche, 2 059 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 10. Auguſt die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 20 830 ſich belief, iſt ein Rückgang um 164 eingetreten, der bei den männlichen Erwerbsloſen 254 betrug, während bei den weib⸗ lichen Erwerbsloſen eine Erhöhung um 90 zu verzeichnen war. Gegenüber dem 10. Auguſt iſt in den Gruppen der Facharbeiter im Handwerk, der Arbeiter im Verkehrsgewerbe, der Hilfsarbeiter, der Angeſtellten im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben ein Rückgang feſtzuſtellen, während alle übrigen Gruppen eine Er⸗ höhung aufweiſen. Der Arbeitsmarkt wies in der Berichtszeit eine Reihe kleiner Veränderungen auf, indem ſich für einzelne Berufs⸗ arten die Nachfrage nach Arbeitskräften lebhafter geſtaltete oder nachließ im Vergleich zur Vorwoche. Sehr geſucht waren namentlich landwirtſchaftliche Arbeiter, darunter viele Hilfskräfte, dann vom metallverarbeitenden Kleingewerbe jüngere Bauſchloſſer und In⸗ ſtallateure, ferner tüchtige Friſeure, ungelernte Arbeiter als Aus⸗ läufer und Hausburſchen und endlich weibliche Arbeitnehmer zur Verwendung im Nahrungsmittelgewerbe und in der Tertilinduſtrie. Die Nachfrage im Baugewerbe hat hauptſächlich für Maurer etwas nachgelaſſen. Trotz der Belebung auf einzelnen Teilen blieb das Geſamtbild vom Arbeitsmarkt ungünſtig. * Das Kriegerdenkmal in Mannheim⸗Waldhof iſt nun ſoweit fertiggeſtellt, daß die Einweihungsfeierlichkeiten am 5. Sept. ſtattfinden können. Die Arbeitsgemeinſchaft zur Erſtellung eines Kriegerdenkmals in Waldhof gibt ſich der Hoffnung hin, daß die Gemeinde Waldhof an dieſer Feier gebührenden Anteil nimmt, und rechnet auf rege Anteilnahme ſeitens der Bevölkerung der Innenſtadt und der Vororte. « Die Bananenſchale! Der Unfug des Fortwerfens von Obſt⸗ reſten auf die Gehwege iſt ſchon oft genug gegeißelt worden, leider immer noch nicht mit durchſchlagendem Erfelg, Der im Mannheimer Polizeifilm geſchilderte Unfall infolge Ausgleitens über eine Bananenſchale iſt geſtern zur Wirklichkeit geworden. Wie der Polizeibericht mitteilt, glitt geſtern abend an der Ecke Rheinſtraße und Luiſenring ein Bootsbeſitzer aus den I⸗Quadraten auf einer auf dem Gehweg liegenden Bananenſchale aus und zog ſich einen Bruch des rechten Unterarms zu und mußte ſich in das Krankenhaus begeben. Möge der Fall allſeitig zur Warnung dienen! * Selbſttöfungsverſuch. Am Mittwoch um 5 Uhr nachmittags wollte ſich in der Meerfeldſtraße eine 29 Jahre alte Ehefrau durch Einatmen von Gas das Leben nehmen. Sie konnte daran gehindert und in das Allgemeine Krankenhaus verbracht werden. Der Grund zur Tat, dürfte in Familienzerwürfniſſen liegen. * Ein Auko-Anfall ereignete ſich geſtern abend auf der Strecke zwiſchen Sandhofen und Lampertheim. Einem in voller Fahrt be⸗ findlichen Perſonenwagen brach die linke Seitenwelle, ſodaß das Rad vom Wagen abſprang und eine Strecke weit ins Feld lief. Der Chauffeur konnte jedoch den Wagen, der noch eine kurze Strecke auf der Landſtraße hinrutſchte zum Stehen bringen. Die Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon. * Juſammenſtößße. Am Mittwoch ſtießen auf der Friedrichs⸗ brücke ein Perſonenkraftwagen mit einer Radfahrerin und an der Ecke Kirſchgartshäußer⸗ und Kellereiſtraße im Scharhof ein Laſt⸗ kraftwagen mit einer Radfahrerin zuſaanmen. Es entſtand nur leichter Perſonen⸗ und Sachſchaden. —————————— Zwiſchen dem Zeugen und dem Angeklagten entſpann ſich nun folgendes Geſpräch: „Herr Zeuge, können Sie ſich erinnern, ob Sie am 15. März 1910 in Berlin waren?“ Nach kurzem Beſinnen antwortete der Fremde:„Ja, daran kann ich mich erinnern, da ich an dieſem Tage in Berlin eine Auf⸗ ſichtsratsſitzung hatte.“ Angeklagter:„Sie kamen mit dem Morgenzuge ungefähr um 9 Uhr und hatten einen ſchweren Koffer?“ Zeuge:„Das kann wohl ſtimmen.“ Angeklagter:„Sie hielten Ausſchau nach einem Träger, und da 105 war, bot ich mich Ihnen an, den Koffer zum Auto zu tragen Zeuge:„Ich kann mich erinnern, meinen Koffer einem 12 5 gegeben zu haben. Ob Ste der geweſen ſind, weiß ich nicht. Sie können ja den ganzen Vorgang auch nur beobachtet haben.“ Angeklagter:„Ich flehe Sie an, Ihr Gedächtnis zu prüfen; 5 Tragen Ihres Koffers ſchlug ich das Hemd an meinem rechten ermel hoch, und Sie bemerkten an meinem Oberarme etwas und fragten mich nach der Bedeutung dieſer Eigentümlichkeit.“ Keſſer(nach einigem Beſinnen):„Der Burſche, der mir damals den Koffer trug, hatte am Oberarm eine eigenartige Tätowierung, zwei gekreuzte Hufeiſen darſtellend. Ich fragte ihn, was das be⸗ deute, und er antwortete: Er ſei früher Schmied geweſen und habe ſich als Zeichen ſeiner Zunft dieſe Tätowierung anbringen laſſen.“ Bleich im ganzen Geſicht, entblößte der Angeklagte ſeinen Oberarm, auf dieſem zeigten ſich zwei tätöwierte gekreuzte Hufeiſen. Kirchenſtille war im Saal. Der Zeuge wurde vereidigt, und die Verhandlung endete mit der Freiſprechung des Angeklagten. Einige Monate ſpäter wurde der Angeklagte bei einem Ein⸗ bruch in einen Goldarbeiterladen in München verhaftet mit ſeinem A— dem Entlaſtungszeugen aus der Verhandlung in öln. Theater und Muſik das Programm der Darmſtädter Schulmuſikwoche. In den Tagen vom 11. bis 16. Oktober findet, wie ſchon berichtet, in Darm⸗ ſtadt die Fünfte Schulmuſikwoche ſtatt. Die ſehr umfangreiche Tagesordnung weiſt u. a. folgende Vorträge auf: Staatsſekretär Heinrich Schulz Berlin);„Volkstümliche Kunſtpflege“; Univerſitäts⸗ profeſſor Dr. Willy Hellpach:„Muſiſche Erziehung“; Prof. Dr. Paul Luchtenberg(Darmſtadt):„Grundfragen einer Erziehung zur Kunſt“; Dr. Erſt Krieck(Mannheim):„Muſik und Er⸗ tshof willfahrte der Bitte des Angeklagten. vom Katholikentag in Oreslau— Der päpſtliche Nuntius pacelli teilt den Segen aus ziehung“; Kantor Alfred Stier(Dresden):„Funktionelles Hören als Photothek Ber lin Grundlage der Tonika⸗Do⸗Lehre“; (Berlin): und erkenntnis⸗theoretiſche ung“; Prof. Fritz Jöde(Berlin):„Das Schule“; Elfriede Feudel(Oberprechtal in 855 der rhythmiſchen Erziehung“; Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Max riedländer(Berlin):„Das Volkslied in der Schule“; Prof. Dr. Hans Joachim Moſer e„Neues aus dem deut⸗ ſchen Liederſchatz des 16. Jahrhunderts“; Prof. Dr. Willibald Gur⸗ litt(Freiburg i. Br.):„Alte und neue Polyphonie im Kampf um das muſikaliſche Bildungsideal der Gegenwart“; Privatdozent Dr. Hans Mersmann(Berlin):„Die Bedeutung des Volksliedes für das Muſikverſtändnis“; Dr. Armin Knab(Nürnberg):„Der ſchaffende Künſtler in ſeinem Verhältnis zum Chorgeſangverein und zum Schülerchor“; Dr. Gerhard v. Keußler(Hamburg):„Zur Aeſthetik des Chorſatzes“; Geheimrat D. Flöring(Darmſtadt):„Die Beſtre⸗ bungen zur Vereinheitlichung des Chorgeſanges in Deutſchland“: Geheimrat D. Julius Smend(Münſter):„Der deutſche Choral ein vornehmes Bildungs⸗ und Kulturelement“. Bühnenmuſik unter dem Zuſchauerraum. Der Umbau des Hamburger Stadttheaters hat Gelegenheit zu einer techniſch be⸗ merkenswerten Neueinrichtung gegeben. Hinter dem Platz des Diri⸗ genten öffnet ſich eine Tür zu einem Saal unter dem Zuſchauer⸗ raum, der für etwa 80 Perſonen Platz bietet. Hier werden unſicht⸗ bare Chöre aufgeſtellt, von hier erklingt Bühnenmuſik. Auf dieſe Weiſe iſt der unmittelbare Zuſammenhang mit dem Orcheſter⸗ dirigenten geſichert. Dder hund in der Anekdote In alter Zeit wurde wegen der Hünde allerlei Berichte einge⸗ zogen. Ein Ortsvorſteher reichte folgenden Bericht ein:„Unter⸗ tänigſter Hundebericht. Der Ortsvorſtand— ein Hund, der Schul⸗ lehrer— ein Hund, der Doktgr— ein Hund, der Verwalter— ein Hund. Zuſammen vier Hunde.“ Herzog Chriſtian zu Sachſen⸗Weißenfels war ein großer Nim⸗ rod. Er hielt ſich einen beſonderen Hundejungen, um ſeine Rüden zu pflegen, und dieſer fand ſein Aemtchen bald ſo einträglich, daß er ſich einen Gehilfen nahm. Der Herzog, der einmal den rechten Mann nicht im Stalle fand, fragte den anweſenden Stellvertreter: „Wer biſt du?“—„Ich bin der Hundejunge des Hundejungen!“ lautete die Antwort. Prof. Dr. Georg Schünemann Muſikerzieh⸗ ſchaffende Kind in der Baden):„Weſen und * Der Komponiſt Benda hatte einen etwas tückiſchen Hund, vor dem er einen Freund mit dieſen Worten warnte:„Nehmen Sie ſich vor dieſem Hunde in Acht; er iſt eben ſo malitiös wie ein Menſchl“ Geſammelt von Hiſtoricus. 2——— 4. Seite. Nr. 392 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 26. Auguſt 1926 Marktbericht Wenn es eine Marktchronik gäbe, ſo müßte der heutige Markt⸗ tag als Kartoffeltag darin gekennzeichnet werden. Das überaus gute und reichliche Angebot entfaltete ſich in allen nur möglichen Erdäpfel⸗ und Grundbirnenvariationen mit dem einen hauptſächlichen Ehrgeiz: in der Größe zu wetteifern. Da gab es die ganz großen, ſchönen, marmorſchimmernden Exemplare, deren Schale ſo blank war, daß es einem richtig leid tun mußte, ſie noch beſonders zu entfernen, und es fehlten auch nicht jene für die ein⸗ zelnen Sonderzwecke vorgeſehenen und bevorzugten Formen, die dieſer Feldfrucht den ihren Verbrauchern beſonders zuträglichen Charakter der Abwechflung verleihen. Leider entſprach das Ver⸗ kaufsgeſchäft zu Anfang nicht dieſen günſtigen Vorbedingun⸗ gen, und auch ſpäter wollte ſich keine rechte Kaufluſt einſtellen, trotzdem ſich auch alle anderen Marktgebiete die denkbar größte Mühe gaben, es nicht nur an Zahl und Qualität den Kartoffeln gleich zu tun, vielmehr ſie noch in der nach abwärts gleitenden Tendenz der Marktpreiſe zu über⸗ d. h. untertreffen. So zeigte der Markt das gleiche Bild wie an den vorange⸗ gangenen Markttagen, nur hatte er ſich in den Blumen noch mehr der herbſtlichen Attribute zugelegt. In Bananen ſetzt großer Inventurausverkauf ein; es gab ſchon Einzelexemplare zum Preiſe von fünf Pfennigen. Die Gurken, deren es neben den Boh⸗ nen wieder überreichlich gab, machen dieſe Unterbietung mit, und zeigten ſich zuweilen in der einfachen Preisſtellung von einem Pfen⸗ nig für das Stück. Der Blumenkohl hatte Mühe, ſich gegen⸗ über den übrigen Gemüſen, unter der Führung des Wirſing⸗ krauts, zu behaupten. Die Mirabellen beſaßen unter den Obſtſorten das Prädikat hinreichend, die Birnen und das Steinobſt hielten ſich die Wage. Die Belebung des Fiſchmarkts erſchien heute nicht unwe⸗ ſentlich, die Flußfiſche ſcheinen bereits wieder aus ihrer Reſerve getreten zu ſein. Eine große Hühnerverſammlung hatte am Südende ſtattgefunden, außerdem lockte eine Taubenrevue viele Zuſchauer an. Im übrigen war es empfindlich warm, und wer das nicht glaubte, brauchte nur einen Blick auf die zerfließen⸗ den Formen der Handkäſe zu werfen, die zeigten, daß die Sonne ihre Macht entfaltete. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts. Die Preiſe verſtehen ſich, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund. Kartoffeln—6, Wirſing—10, Weißkraut—10, Rot⸗ kraut 10—15, Bohnen(grün) 12—18, Bohnen(gelb) 15—20. Blu⸗ menkohl(Stück) 20—100, Karotten(Büſchel)—7, Gelbe Rüben 8 bis 10, Rote Rüben 10—12, Spinat 20—22, Zwiebeln—12, Knob⸗ lauch(Stück—10, Lauch(Stück)—15, Kopfſalat(Stück)—20, Endivienſalat(Stück)—20, Gurken(Stück groß) 25—40, Einmach⸗ gurken(Stück) 1,5—3, Tomaten 10—20, Kohlraben(Stück)—10, Mangold 10, Rettich(Stück)—15, Meerrettich(Stück) 20—70, Suppengrüns(Büſchel)—8, Schnittlauch(Büſchel)—6, Peter⸗ ſilie(Büſchel)—8, Pfifferling 25—35, Pfirſiche 20—60, Mira⸗ bellen 20—40, Aepfel 15—30, Birnen 10—30, Trauben 30—45, Drangen(Stück) 12—25, Zitronen(Stück)—10. Bananen(Stück) 10—18, Süßrahmbutter 200—240, Landbutter 180—200, Weißer Käſe 45—50, Honig mit Glas 150—180, Eier(Stück) 10—17, Aale 140—160, Hechte 160—180, Barben 80—120, Karpfen 140—160, Schleien 180, Breſem 80—120, Kabeljau 40—50,(groß) 60, Backfiſche 50—60, Hahn(lebend, Stück) 150—400, geſchlachtet, Stüch 150—550, Huhn(lebend, Stück) 150—400, geſchlachtet, Stück 150—700, Enten(lebend) 350—400, Tauben(geſchlachtet, Stück) —120, Gänſe(lebend, Stück) 600—650, geſchlachtet, Stück 800 bis 1200, Rindfleiſch 120, Kuhfleiſch 75, Kalbfleiſch 130, Schweinefleiſch 130—140, Hammelfleiſch 120, Gefrierfleiſch 72 Pfennig. veranſtaltungen Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Im Naßhmen eines Geſamtgaſtſpieles der Barn ̃ Berlim findet die Eröff⸗ mung der diesjährigen Winterſpielzeit des Mannheimer Künſtler⸗ theaters Apollo mit dem Stück„Der Garten Eden“, vier Kapitel aus dem Leben eines„unanſtändigen“ Mädchens von Rud. Bernauer und Rudolf Deſterreicher am Mittwoch, 1. September ſtatt. Wiederſehensfeier. Die Vereinigung ehemaliger Angehöriger Saee a bee, Brigade⸗ One! 55 8 4 tet am 25. und 26. September ebe in München ee ihre 3. Wiederſehen 8⸗ feier. Alle Kameraden, die den grünen Einſer einſtmals ge⸗ t eingeladen. Auskünfte und Anfragen 1„ſind herzli an die Geſchäftestele Mechen, Echmindſtraße 2. L. das amerikaniſch in Stuktgart. Der zum Vize⸗ konſul bei dem Konſulate der Vereinigten Staaten von Amerika in Stuttgart ernannte Herr Marce T. Smith iſt zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden ſtweilen zugelaſſen. * Viſumzwang Reiſen nach Danzig. Bei Reiſen 2 7 Dan⸗ gig iſt vielfach die irrige Meinung verbreitet, daß Reichsdeutſche hierfür eines Paſſes und eines polniſchen Sichvermerkes nicht be⸗ dürfen. Demgegenüber wird von zuſtändiger Stelle erneut darauf erkſam t, zwar Danziger eee nach Deutſchland ohne Sichtvermerk einreiſen dürfen, nicht deutſche Reichsangehörige nach Danzig. Reiſende, die dieſe Vorſchrift nicht beachten haben unliebſame Folgen zu erwarten. Roman von Artur Brauſewekter & Co., Berlin⸗Zehlendorf Nachdruck verbeten „Was glaubſt du? Ich bitte dich, es mir zu ſagen. „Daß ihr beide gut zuſammen gepaßt hättet und vielleicht ſehr glücklich geworden wäret.“ Sie ſetzten den Weg fort. Er ging ſchneller, eine ganze Weile lang. Dann blieb er zum zweiten Male ſtehen. „Einen Rat möchte ich dir in dieſer Stunde ans Herz legen, Hermine, und ich bitte dich, daran zu denken, wenn du je in ſolche Lage kommen ſollteſt: Heirate nie einen Mann, der dir nicht, was Familie und Erziehung betrifft, vollkommen gleichwertig iſt. Glaube mir, alles läßt ſich in einer Ehe bei einigermaßen gutem Willen überwinden: die Verſchiedenheit des Alters, der Anſichten, ja, des Charakters— die Ungleichheit der Kinderſtube nie.“ „Ich weiß, daß du ein kluger Mann biſt und die Welt und die Menſchen kennſt. Darum werde ich nicht vergeſſen, was du mir heute geſagt haſt. Aber ich dachte immer, alles Gewicht dürfe man auf eine ſolche gewiß weſentliche Aeußerlichkeit nicht legen. Etwas t e doch 9 noch in Betracht.“ „Und das wäre? „Das Gemüt, das Herz. Es mag noch ſo verſchloſſen und ver⸗ borgen ſein, aber da ſein muß es doch wohl. „Gewiß muß es das. Aber allein macht es den Kitt der Ehe nicht aus, gibt nicht die Gewähr für ihr Glück, ſowie die Kinder⸗ ſtube fehlt. Du biſt ein verſtändiges und reifes Mädchen, mit dir kann ich offen ſprechen. Sieh doch deinen Vater an. Er hat Ge⸗ müt. beinahe zu viel Gemüt, er hat ein Herz.. vielleicht ein zu warmes—— doch ſeine Herkunft und Vergangenheit „Für die er nichts kann,“ unterbrach ſie ihn, und eine hörbare Unruhe war in ihren Worten. 7 fragt im Leben. Am wenigſten die Geſell⸗ t, in der wir verkehren.“ demn. 5 5 iſt grauſam und ungerecht. Ich habe es am eigenen Leibe erfahren.“ 8 nher wir ſind von ihr abhängig und müſſen uns nach ihr richten.“ 1„Auch gegen unſere eigene Ueberzeugung?“ „Unter Umſtänden auch gegen ſie.“ „Das werde ich nie glauben und werde es nie tun. „Du biſt jung, mein liebes Kind. Aber du haſt offene Augen und ſiehſt es an deiner Mutter. Ich wußte es ſchon als junger Der Kampf mit den Geiſtern Copyright 1925 by Karl Köhlc. 47 Manm und habe es ihr offen und frei gelagt... nicht aus irgend⸗ Aſtern und Georginen Von Ernſt Edgar Reimerdes Es ſind des Jahres letzte Blumen, Boten des Herbſtes und des⸗ halb mit leiſer Wehmut begrüßt. Gedanken der Vergänglichkeit knüpfen ſich an ihr Erſcheinen, und wenn ſie auch mit ihrer Schön⸗ heit, ihrer leuchtenden Farbenpracht, noch einmal Sommerilluſionen hervorzaubern, ihr duftloſes Blühen mahnt an das Ende der warmen Jahreszeit und an die Nähe des gefürchteten Winters. Sie haben deshalb auch nie in dem Maße die Sympathien der Menſchen zu gewinnen vermocht, wie etwa Veilchen und Roſen und ſind ihnen ſtets ein wenig fremd geblieben. Vielleicht hat dazu der Umſtand mit beigetragen, daß beide erſt vor nicht allzulanger Zeit aus ſüd⸗ lichen Ländern zu uns gekommen ſind. Ddie Gartenaſter (Aſter chinenſis) ſtammt, wie ihr Name beſagt, aus China, von dort iſt ſie um 1730 herum in Deutſchland eingeführt worden, wo ſie ſchnell beliebt wurde und eine Zeitlang Modeblume war. Schon die Römer und Griechen des klaſſiſchen Zeitalters kannten verſchiedene Arten der Aſter, der ſie ihres ſternähnlichen Ausſehens wegen dieſen Namen gaben,(aſter= Stern). Die Virgilsaſter, jene bereits im Juli beſonders reich blühende, 50 Ztm. hohe Staude mit ſchönen blauen Radblumen und gelber Scheibe, erweckt Erinnerungen an den großen römiſchen Dichter, der zur Zeit des Auguſtus und Oktavian lebte. Die Aſter wird in zahlreichen Spielarten gezüchtet; in den großen Gärtnereien von Erfurt und Quedlinburg kennt man über 4000 Sorten. Den Unbilden der Witterung des Herbſtes hält die ſtand und erſt der Froſt macht ihrem Blütenreichtum ein Ende. Ebenſo wie die Aſter iſt die Georgine oder Dahlie Dahlia variabilis) ein Kind des Südens. Aus ihrer Heimat Mexpiko ſandte ſie 1784 der Leiter des dortigen botaniſchen Gartens an ſeinen Kollegen Cavanilles in Madrid, der ſie 1791 zuerſt beſchrieb und ihr zu Ehren des ſchwediſchen Votanikers Dahl den Namen Dahlia gab. Nachdem ſie 13 Jahre in den Gärten des Escorial als beſondere Seltenheit ängſtlich behütet und keine Knolle davon ab⸗ gegeben worden war, kam die Dahlie 1804 nach Frankreich, wo ſie binnen kurzem große Beliebtheit erlangte. 1802 hatte Humboldt ſie in ihrem Mutterlande ebenfalls entdeckt und Knollen und Samen nach Deutſchland geſchickt. In England war ſie bereits 1787 ein⸗ geführt worden; es iſt jedoch unrichtig, wenn die Engländer be⸗ haupten, die Blume habe den Namen nach ihrem König Georg III. erhalten. Der Botaniker Wildenow taufte die Dahlie nach dem berühmten ruſſiſchen Reiſenden Georgi in Georgine um, weil be⸗ reits eine andere Pflanze den Namen ls trug. Als Georgine und Dahlie hat die hübſche farbenprächtige Blume in Europa ſchnell zahlreiche Freunde gefunden. Am eifrigſten bemühte man ſich an⸗ fangs in England um ihre Zucht und Veredelung und großes Auf⸗ ſehen erregte die Erzeugung einer völlig weißen Art. Es gelang ſpäter, die verſchiedenſten Farbenſchattierungen zu kultivieren; alle Verſuche, eine blaue Art zu züchten aber blieben erfolglos, und der hierfür von engliſchen Blumenfreunden ausgeſetzte Preis von 1000 Pfund iſt nie zuerkannt worden. Uebrigens entdeckte man vor etwa 60 Jahren in ihrem Heimatlande eine weiße Georgine, die man dem unglücklichen Kaiſer Maximilian von Mexiko zu Ehren Kaiſerdahlia nannte. Verſuche, die außerordentlich ſchöne Blume 855 155 anzupflanzen, ſind mißglückt, da ſie nur im heißen Klima iht. „In Deutſchland bemüht man ſich ſeit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit beſonderem Eifer um die Zucht der Georgine, dabei entdeckte man eine gelbe Art, die die merkwür⸗ dige Eigenſchaft hat, im Dunkeln zu leuchten. Sie erhielt den Namen„Deutſche Sonne“. Im Laufe der Zeit vermehrte ſich die Zahl der Spielarten ſtändig, ſodaß man heute bereits über 2000 unterſcheidet, die in Farbe und Form ſehr verſchieden ſind. Bei den Dichtern haben Aſter und Georgine weniger Beachtung gefunden, als andere Blumen. Rückert liebte die„Sternblume“ ſehr und widmete ihr ſein Gedicht„Die Aſter!; und Hermann von Gilm, der Verfaſſer von„Allerſeelen“, hat die Georgine in den Mittel⸗ punkt einer ſeiner beſten Schöpfungen geſtellt: „Warum ſo ſpät erft Georgine? Das Roſenmärchen iſt erzählt, Und honigſatt hat ſich die Biene, Ihr Bett zum Schlummer ſchon gewählt. Sind nicht zu kalt dir dieſe Nächte? Wie lebſt du dieſe Tage hin? Wenn ich dir jetzt den Frühling brächte, Du feuergelbe Träumerin; in ich mit Maitau dich benetzte, Begöſſe dich mit Junilicht? Doch ach, dann wärſt du nicht die Letzte, Die ſtolze Einzige auch nicht.“ Staliſtik der Spar bei den badiſchen Sparkaſſen. Na dem Ergebnis der„Eildienſtſtatiſtik“, an der ſich Ne den Monat Juli 1926 von 149 1 Sparkaſſen 140 beteiligt haben, betrug der Beſtand an reinen bei dieſen Kaſſen am Ende des ts Juni 110,5 Mill. Im Laufe des Berichtsmonats wurden bei dieſen Kaſſen einbegahlt 11,8 Millonen Reichs⸗ mark, abgehoben wurden dca. 6,8 Millionen Reichmark, ſo daß 05 den Monat Juli eine Zunahme von 5 Mill. RM. zu verzeichnen iſt. Die Summe der reinen Spareinlagen, die am 31. Juli 1926 bei den 140 f vorhanden war, beläuft ſich hier⸗ nach auf ca. 115,5 Mill. RM. Das Einlegerguthaben der 140 Spar⸗ kaſſen, die ſich an der Monatsberichterſtattung beteiligt haben, be⸗ welchen ſebſtiſchen oder eiferſüchtigen Gründen, wie du vielleicht annehmen könnteſt. Nein, gerade weil ich ſie liebte und ſie vor einem nicht wieder gut zu machenden Unglück bewahren wollte.“ „Was haſt du ihr offen geſagt, Onkel Theo?“ „Daß dein Vater—“ Da blieb ſie ſtehen und legte die Hand auf ſeinen Arm. „„Onkel Theo,“ rief ſie, und alles in ihr war Erregung und heiße Wallung.„Ich bitte dich in dieſer Stunde ein für alle Male, ſprich nie mit mir über meinen Vater.. dniemals mehr. Ich kann es von dir nicht hören.“ Er ſah ſie an. Ein unſagbares Erſtaunen war in ihm. Was war mit dieſem Kinde geſchehen? Was ging in ſeiner jungen Seele vor, daß ſie in dieſer Weiſe zu ihm reden konnte? Er wollte ſie beſchwichtigen, wollte ein beruhigendes, begütigen⸗ des Wort zu ihr ſprechen— ſie hörte ihn nicht mehr. Am ganzen Leibe zitternd, die Wangen jetzt nicht mehr von der winterlichen Kälte, ſondern von jäh aufſteigender Glut gefärbt, ſtand ſie ihm eine Weile gegenüber. Dann hüllte ſie ſich feſter in ihren Mantel, als fröre ſie, wandte ſich um und ging eilenden Fußes und ohne ein Wort zu ſprechen neben ihm her. Bis ſie an dem kleinen Hauſe auf dem Berge an⸗ gelangt waren, er ihr die Tür aufſchloß und ſie ſich mit einigen er⸗ zwungenen Worten von ihm verabſchiedete. Auf die ſtille Straße hinunter fiel ein Lichtſchimmer. Er kam aus Werner Torwalds Arbeitszimmer. * Nun war es an der Zeit, die vielen Einladungen, die man er⸗ halten und angenommen hatte, entſprechend zu erwidern. Und ſo geſchah es, daß an einem lauen Vorfrühlingsabend in der zweiten Hälfte des Februar zur Verwunderung von alt und jung ſämtliche Fenſter des grünen Hauſes am Berge ihre lichtſtrahlen⸗ den Augen über die unter ihnen liegenden Giebel und Dächer der langen Straße dahinſchweifen ließen, daß eine ſtattliche Anzahl von Autos und ländlicher Kutſchen die kleine Anhöhe emporklimmten und ſorgſam vermummte Geſtalten in das Innere des feſtlich ge⸗ ſchmückten Hauſes entluden. Frau Dora ſtand mit ihrer Tochter zum Empfang ihrer Gäſte bereit. Auch Werner der eben von ſeiner Beſuchsfahrt nach Hauſe gekommen war, hatte Frack und weiße Binde angetan, um einiger⸗ maßen neben den beiden, die ſich auf das gewählteſte angekleidet hatten, beſtehen zu können. Sehr behaglich fühlte er ſich in ſeiner Rolle nicht. Er wußte, daß die meiſten der Geladenen, die ihm zum großen Teil Fremde waren, ihn ſo gut entbehren konnten, wie er ſie, daß er ſelbſt für Frau und Tochter nur ein notwendiges Zubehör dieſer Veranſtal⸗ tung war. Aber als Wirt konnte er nicht fehlen und ſo fügte er ſich mit ſtiller Würde. TVVVVV e eee ee trägt rund 90 Prozent des reinen Spareinlagebeſtands ſämtlicher befindlichen badiſchen öffentlichen Sparkaſſen am 31. Julf 1028 vorhandenen reinen Spareinlagen kann hierach auf rund 120* ReR. geſchätt werden. Der Beſtand an Giro⸗, Scheck⸗ und ſiteneinlagen der 140 badiſchen Sparkaſſen belief ſich am Ende de? Bericht monats auf rund 33 Mill. RM. ſt „ Glückwunſch-Depeſchen auf Bütten. Die deutſche Reichen beabſichtigt vom 1. November an, im Verkehr innerhalb Deulſchlag eine neue Art von Telegrammen einzuführen, die poſtalll) Lx-Telegramme genannt werden. Es handelt ſich dabei um eine 5 im wahrſten Sinne des Wortes— ſinnige Neuerung, will do Fa⸗ Reichspoſt den Glückwunſchtelegrammen zu Geburtstagen und Art milienfeſten auch äußerlich eine feſtliche Form geben. Dieſe ſt⸗ Telegramme ſollen nunmehr dem Adreſſaten auf einem 11 leriſch ausgeführten Vordruck zugeſtellt werden. Man 5 ſchied ſich zu dieſem Zweck für ein Holzſchnittblatt, aut deſſen Entwurf der Berliner Maler E. Feyerabend beteg wurde. Die LX⸗Telegramme werden aus z wei Blätternden ſtehen, einem Titelblatt für die Anſchrift und einem anhängen f˖ zweiten Blatt für den Text. Beide kragen dekorativ Embleme⸗ 1 Holzſchnittmanier und ſind aus Büttenpapier mit Büttenkante 9175 geſtellt. Für die Ausfertigung eines ſolchen LX-Telegramms 19 bis zu 50 Wörtern eine Sondergebühr von 1 Mark erho werden. Selbſtverſtändlich wird auch der Text dieſer Telegram beſonders ſorgfältig behandelt. Sie werden in der Regel mit Tin geſchrieben und dem Empfänger unter Fenſterbriefumſchlag den geſtellt werden. Aehnliche LX-Telegramme ſind bereits in Ge⸗ nordiſchen Ländern, in der Schweiz und den Niederlanden in brauch und haben dort lebhaften Anklang gefunden. eeeeeeeee eeee,e Rommunale Chronik Das neue Kinderheim im Ebertpark Vertretern der Aerzteſchaft, Schulen und des Fürſorgeverbande neugeſchaffene ſtädtiſche Kinderheim im Ebertpark. Vor⸗ des Heimes iſt, unterernährten und bedürftigen Kindern der ung ſchulzeit während der heißen Sommermonate Tage der Ergoneen zu verſchaffen.— Die Stadtverwaltung beabſichtigt, im nächte⸗ Jahre den mit großem Erfolg aufgenommenen Betrieb zu 9 größern und auf mehrere Plätze des Stadtgebietes auszudehnen, 558 Ladenburg, 24. Aug. Aus der jüngſten Gemeind ere ſitzung iſt zu berichten: Die Lieferung verſchiedener rüſtungsgegenſtände für die freiwillige Sanee 9 00 vergethg —Von der Erlaſſung einer ortspolizeilichen Vorſchrift über polizeiliche Meldeweſen ſoll vorläufig abgeſehen werbe⸗ — Die Lieferung von 60 Ster Brennholz wird ausgeſchrieben. ird Das Eintrittsgeld zur Beſichtigung des ſtädt. Muſeums wöe mit ſofortiger Wietung feſigeſeßt: e) für Erwachſene 30 Pſg, b Beſichtigung durch mehr als 10 Perſonen 20 Pfg. je Perſon und e) für Kinder im ſchulpflichtigen Alter 10 Pfg. Dem Heima rſah wird in jederzeit widerruflicher Weiſe geſtattet, als teilweiſen Eſl⸗ für ſeine Auslagen für Stellung einer Aufſichtsperſon die Einerech⸗ gelder zu vereinnahmen.— Die Luſtbarkeitsſteuer für das über ſel weih von Ernſt Tiſcher⸗Mannheim betriebene Hippodrom weir 5 geſetzt.— Die Schieber⸗ und Hydrantentafeln werden ernene get Der Turn⸗ und Sportgemeinde 1878 wird am Sonntag, 26. ann der ſtädt. Sportplatz überlaſſen.— Der Firma Gebr. Kaufencher wird gemäߧ 2 des Wohnungsmangelgeſetzes vom 22. Septe eten 1923 die Verwendung der in ihrem Hauſe(Hauptſtraße) vermie⸗ gen Wohnräume zu gewerblichen Zwecken unter beſonderen Bedingun ſt genehmigt.— Der mit der Gemeinnützigen Baugenoſſen flich e. G. m. b. H, in Ladenburg getroffenen Vereinbarung Hinſtch der Sicherheitsleiſtung für das ihr bewilligte Baudarlehen zugeſtimmt, inſofern ſich der Hypothekenrang im Rahmen üblichen Beleihungsgrenze befindet. 3. N. Heidelberg. 25. Aug. Ueber den Stand der Erwe 135 loſigkeit wird uns berichtet: Die Zahl der unterſtützungsbe ge⸗ kigten Erwerbsloſen betrug nach dem Stand vom 18. Auauſt ilbert ſamten Arbeitsnachweisbezirk Heidelberg(Amtsbezirke Heide 0 Sinsheim und Wiesloch) 7273, davon 4 766 männliche und Lund weibliche. Im Stadtbezirk Heidelbera wurden 1933 männliche ue⸗ 796 weibliche Erwerbsloſe gezählt: davon waren 92 in Nok Siadl⸗ arbeit. 2 offenen Stellen für männliche Arbeitskräfte im eſlen bezirk Heidelberg ſtanden 2 750 Arheitsſuchende. 90 offenen G für weibliche Arbeitskräfte 1 283 Arbeitsſuchende gegenüber. 4ts⸗ st. Mosbach, 25. Aug. In der letzten Gemeinde gut ſitzung wurde die Aufkaufskommiſſion für den Milch⸗ und dei⸗ viehmarkt gebildet.— Dem Arbeitsamt wurden für das tr. beſchaffungsprogramm des Reiches die Ausführung eines Cichſten⸗ zuges und Elzbachkorrektion angegeben.— Da n in Mosbach das Badiſche Landesſeueruwenſe ffung findet, wurde der Freiw. Feuerwehr ſtattet, zwecks Beſch e einer neuen Feuerwehrfahne in der Sladt eine Sammlung pronn nehmen.— Bürgermeiſter a. D. Renz wird für ſeine erhäll der Stadt Mosbach“ eine Beihilfe gewährt. Desgleichen ilegimg Frau Franziska Kappes Witwe einen Zuſchuß für die Ge⸗ ihres Fachwerkes in der Farbgaſſe.— Das Wartegeld von 50 meindehebammen wird mit Wirkung vom 1. April 19 des NWM. auf 100 RM. jährlich erhöht.— Zwecks det Erweiterung and⸗ Kalkſteinbruches in der Sulzbacher Landſtraße wird das von wirt Andreas Nelius angebotene Gelände angekauft. 5 Aukt⸗ Die Geſellſchaft war mit der in dieſen Kreiſen gewohnten„ichtet lichkeit bald vollzählig. Das Mädchen meldete, daß angeſteſten wäre, und Werner reichte auf einen Wink ſeiner Frau der ilbe ge⸗ Dame, einer Baronin v. Uertzen, mit der er noch nie eine Ferne wechſelt hatte, den Arm, ſie zu Tiſch zu führen, als der ſich ung läutete. Er brachte ſeine Dame an ihren Platz, entſchuldigke ht faſ begab ſich dann an den Fernrufer, der immer lauter und ununterbrochen erklang. it ihrem „Es kut mir leid,“ flüſterte er Dora zu, die ſich eben ſdige mich Herrn geſetzt hatte,„aber ich muß ſogleich fort, entſchu bei den Herrſchaften.“ Sie ſah ihn mit unwillig erſchreckten Augen an. deſt das „Aber ich bitte dich, das iſt doch unmöglich Du woseſen. 6⁰ ganze Feſt verderben. Warte wenigſtens bis nach dem 0 eilig wird es ja nicht ſein.“ Augenbl „Doch... es iſt ſehr eilig, und ich kann keinen warten.“ „So kommſt du bald wieder?“ kurze 6 Hermine, die der Mutter gegenüber ſaß und da⸗ rem Vate ſpräch gehört hatte, verließ ihren Platz und trat zu ih. 7 „Das wirſt du der Mutter doch nicht antun,“ ſagte egeben, hat ſich ſo auf das Feſt gefreut und ſich ſo viel Mühe gen mihh⸗ Es kam nie vor, daß ſie ſich in ſeine Angelegenheiger moch ader gar ſelber zu ihnen dae Wort ergriff, Diesmal 4 ſie wohl fühlen, daß ſie der Mutter zu Hilfe kommen mußte. „Das weiß ich und kann es doch nicht ändern.“ rückſichtele⸗ „Verzeih, Vater, aber ich finde das ein wenig 1* von dir.“ t du nich, Seine Braunen zogen ſich zuſammen.„Das werſtehte die arf ſagte er, immer in dem Flüſterton, damit es die ande leich ſchar geworden waren, nicht hörten, aber zug derſt und hart. 11 dl „So entſchuldige mein Unverſtändnis.. mein Urteil du nicht 4. ſah „Die älteſte Tochter des Pfarrers Winkler in Agſehe du 10 er kurz und ſachlich,„von der du mir einmal erzähltef fürchtele eht lieb hätteſt, liegt an ſchwerer Grippe. Schon geſteren Es 9 Komplikationen bedenklicher Art. Dieſe ſind eingetre eiben? n, um Leben und Tod. Würdeſt du nun fahren oder 5 Wun Sie ſah ihn mit großen, erſchreckten Augen an. derbares war in ihrem Blick. „Ich würde fahren,“ ſagte ſie. „Ich wußte, daß du das antworten würdeſt. Fortſetzung folgt.) Leb wohll' badiſcher Sparkaſſen. Der Geſamtbetrag der bei den 149 in Betried *Ludwigshafen, 25. Aug. Heute beſichtigte der Stadtrat 1 — + * Nene M 2 annheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 392 Lawn⸗Tennis Der Tennisländerkampf Deutſchland—Dänemark Deutſchland verliert mit:4 Punkten. Furdserlin, 25. Auguſt.(Drahtberich), Am Mittwoch nachmittag klatze der Tennisländerkampf Deutſchland⸗Dänemark auf den 80 des Berliner Schlitſchuhclubs zu Ende geführt. Nach 8 uſt zweier Einzel und eines Doppels hatten die Deutſchen das Kampf bereits verloren, aber es handelte ſich darum, noch 5 Preſtige zu retten und wenigſten die beiden reſtlichen Spiele 9 gewinnen, damit die Niederlage mit:2 ein wenig ſchmack⸗ 1185 ausſah. Aber auch das gelang nicht. Zwar gewann Mol⸗ ſein Einzel gegen Ulrich, wenn auch erſt nach hartem glattef; 6˙8,:6,:4,:4, dafür aber erlitt Hannemann eine ergehn:7,:6,:6 Niederlage von Axel Peterſon. Das Geſamt⸗ 5 ſtellt ſich damit auf:1 für Dänemark. Wie an den bemzagen zeigten auch hier die Dänen, beſonders Peterſen, ein Aöascliches, deenreiches Spiel, das ſowohl in Angriff wie in der bitte hr gleich gut war. Dieſe Schlappe bedeutet jedenfalls eine Lennsſpiele nach den letzten internationalen Erfolgen deutſcher er. Aurnen 3 7 5 Werbeczomriege der Deukſchen Jugendkraft. Einen wohlgelungenen kraft eabend veranſtaltete am Mittwoch abend die Deuiſche Jugend⸗ Zwe in der geräumigen Turnhalle des hieſigen Gymnaſiums. Der ſten Veranſtaltung war der, der Turnriege, die in der näch⸗ und oche nach Rom fährt, um an dem dort ſtattfindenden Sport⸗ Turnfeſt der geſamten europäiſchen Jugendkraftvereine teil⸗ Derbnen, den letzten Schliff zu geben. Und dies iſt gelungen. Humn zahlreich erſchienenen Zuſchauern wurden Freiübungen und begr en am Barren, Reck und an den Ringen vorgeführt, die es haft lich machen, daß es gerade die Mannheimer Deutſche Jugend⸗ tragt iſt, die mit der Vertretung Deutſchlands in Rom beauf⸗ 1 8 wurde. Die turneriſchen Darbietungen waren von Geſangs⸗ uf uſikvorträgen umrahmt, wobei das auf hoher künſtleriſcher ken Gelehende Orcheſter des K. K. V.„Columbus“ beſonders ſtar⸗ eifall erntete. Bezirkspräſes Schwall ergriff im Laufe des Wurle das Wort, dankte den Anweſenden für ihr Erſcheinen und georbste beſonders den Vertreter der Stadt und den Landtagsab⸗ Ma neten Eberhard. Als der Redner mitteilte, daß die Stadt aur Bbeim zur Ermöglichung der Reiſe der Romriege 1000 Mark erfügung geſtellt habe, wollte der Beifall kein Ende nehmen. 0 weiteren Verlaufe ſeiner Anſprache ſkigzierte Bezirkspräſes derei das Werden und die Ziele der Deutſchen Jugendkraft⸗ ine. Seine Worte ernteten freudigen umd reichen Beifall. ox Wen em di Schmehling⸗Köln deutſcher Halbſchwergewichtismeiſter. Der die dtag abend im Berliner Lungpark ausgetragene Kampf daſch e deutſche Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft fand ein über⸗ Aalned ſchnelles Ende. Die beiden Titelanwärter Schmehling⸗ mit 150 Diekmann⸗Magdeburg eröffneten gleich die erſte Runde elbe⸗ nem ſehr harten Schlagwechſel. Der ſtürmiſch und doch immer Seile i angreifende junge Kölner drängte ſeinen Gegner an die Diekt wo er ihm einen furchtbaren rechten Kinnhaken verſetzte. dut dann blieb in den Seilen hängen und Schmehling machte ihn konnte weren Körper⸗ und Geſichtstreffern„fertig“. Diekmann deuſſch ſich erſt lange nach dem„Aus“ erheben.— Der neue Hoffnn Meiſter zählt erſt 21 Jahre und berechtigt zu den ſchönſten gen. Er wurde denn auch vom Publikum ſtark gefeiert. 2 * Rendnewortveremiauna 1884 e. v. Maunbeim Deutſcher meiſter für Voam wichtsriegen Altersklaſſe. Der Riege, beſtehend aus Michael Feuch ann(Fübrer), Ernſt Schlechte, Anton Barcikowski. Ludwig Auunnor. Otto Ernſt, Karl Tafel. Benedikt Rathgeber, Heinrich Nieſene und Paul Gräff war es vergönnt, in Frankfurt a. M. ſich Titel zu erringen. Außerdem erhielt im Meiſterſchaftsringen Kasſen ade Federgewicht H. Biundo den 3. Preis in den Aktiven Mingen Stemmen Leichtgewicht Friz Kieſer den 4. Preis. im ngen Fliegengewicht H. Hemeier den 6. Preis. Utomobilſport Das Solitude⸗Rennen am 12. September 1926 dideden hervorragenden Abſchluß des Automobilſportjahres 1926 aſtreeifellos das vom Gau 12 des ADAC. auf der Solitude⸗ und precke am 12. September veranſtaltete Rennen für Sport⸗ Srlitnennwagen. Die Vorbereitungen werden wie bisher von der Aadende-Rennen⸗G. m. b. H. getroffen. Die Bedeutung der Soli⸗ ſend dienen iſt weit über Deutſchland hinaus bekannt; das hat ſchla⸗ Hodgſole Teilnahme der engliſchen und italieniſchen Fahrer Craig, . 90 und Nupolari beim Rennen der Motorräder am 16. Mai de inte wieſen. Und wenn in dieſen Tagen die Ausſchreibung an em ereſterten Sportkreiſe hinausgeht, ſo wird eigentlich nur der Reldungenügt, da bereits jetzt ſchon ſehr viele Anfragen und An⸗ ercgen zum 12. September vorliegen. So wird neben der rz, des⸗Benz Rannſchafft, die wohl mit Werner, falls Caracioſa und Roſenberger beſetzt ſein wird, und den eben⸗ Peafſahrtolggekrönten N. S..⸗Leuten, die geſamte deutſche e Solitzeuginduſtrie ihre beſten Waffen ins Rennen ſchicken. Aber dor 455 ude wird auch dem Auslande offen ſtehen und hier iſt es dleſes Jat der berühmte Alfa⸗Romeo⸗Fahrer Campari, der Deuſch br beim Kilometerrekord in Freiburg die bis jetzt in erzielt and noch nie erreichte Geſchwindigkeit von 198 Kilometer ale t, welcher ſich zu einem Kampf mit den deutſchen Fahrern eilnah eben ihm haben eine Reihe ausländiſcher Marken ihre getel tteils mit eigenen, teils mit deutſchen Fahrern in Aus⸗ webel e Rennen ſind eingeteilt in Sportwagen und Rennwagen, Aundererſtere 15 Runden gleich 334.5 Kilometer, die letteren 20 Folitade gleich 446 Kilometer zu fahren haben. Damit wird das utſchlanzennen auch das längſte Rennen in dieſem Jahre in 8 n 2 ſein. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange. 15. 5 Wettergott nicht wieder ſo ein mieſes Geſicht wie am ſei macht, dann wird Stuttgart am 12. September den Höhe⸗ mes ſportlichen Geſchehens in dieſem Jahre erleben. * deige 1us Wagen bei der Ad2C.-Reichsfahrt. Die 6. Adalc. Septort, die am 31. Auguſt in Braunſchweig beginnt und am be Medber nach Zurücklegung von 2300 Kilometer bei der Ge⸗ ag größt üſſeldorf abſchließt, hat in allen artoſportlichen Kreiſen aun 16. gte Intereſſe gefunden. Vereits beim erſten Meldungsſchluß t iſt uguſt hatten 73 Wagen ihre Teilnahme angemeldet, dieſe Tulgen aber beim Nachnennungsſchluß am 23. Auguſt auf 118 ken, doſteigert worden. Dieſe 118 Wagen verteilen ſich auf 84 ebnis in nd 34 Sport⸗Wagen. Der AdA. kann mit dieſem Er⸗ vutlich, zeder Hinſicht zufrieden ſein, denn das Ergebnis beweiſt wie auchein wie ſtarkes Intereſſe die Reichsfahrt ſowohl im Reich im Ausland gefunden hat. Aalvort * ſe ern neuer Flug-Weltreford. Auf dem Verſailler Flugplatz ſer erreichte göbſiche Pifot Callizo mit einer Bleriotmaſchine auf a der 80 Höß gilug die Diſtanz von 12 500 Metern. Damit verzeichrrekc⸗d erheblich verbeſſert worden. Ein zweiter Arpa⸗ ban 12 800 Miescgar bei dem Rekordflug des Franzoſen eine Höhe Rablpert Die Radrenn⸗Meiſterſchaften von Pfalz, Baden und Württem⸗ berg im B. D. R. Am Sonntag hatte Dudenhofen durch die Austraauna der Lan⸗ desverbands⸗Meiſterſchaften von Pfalz. Württemberg und Baden einen großen Tag. Geboten wurde ſehr auter Sport. Den Meiſter⸗ titel errangen im 1000 Meter⸗Lauf J. Bettinger⸗Ludwiashafen und im 25 km⸗FFahren Klein., Dudenhofen. Den angeſetzten Pfälzer⸗ waldpreis über 1000 Meter konnte der talentierte Fahrer Schlem⸗ bach⸗Köln, überlegen gewinnen. Im letzten Rennen 30 km⸗Mann⸗ ſchaftsfahren, behaupteten ſich wiederum die Kölner Schlembach— Schlinſog. In den Pauſen erregten turneriſche Darbietungen des deutſchen Gerätemeiſters Joſef Nagel⸗Eßlingen, Kunſtfahren der Meiſter Weller und Bechtel, Mundenheim und Rad⸗Reigen der Rad⸗ fahrervereine von Mundenheim und Speyer, beim Publikum aroßez Intereſſe. Reicher Beifall belohnte die Ausführenden. Ein Radball⸗ ſpiel zwiſchen den Städten Ludwiashafen und Landau endete zu Gunſten von Landau mit:2. Die Ergebniſſe: Landes-⸗Verbands⸗Meiſterſchaft 1000 Meter: 1. Vorlauf: 1. Hart⸗ mener⸗Ludwigshafen: 2. J. Rappold⸗Feudenheim. 2. Vorlauf: 1. J. Sprena⸗Feudenheim: 2. G. Rihm⸗Speyer. 3. Vorlauf: 1. J. Bettin⸗ ger⸗Ludwiashafen: 2. B. Klein⸗Heilbronn. 4. Vorlauf: 1. J. Mog⸗ ler⸗Heilbronn: 2. J. Lenz⸗Kaiſerslautern. 5. Vorlauf: 1. M. Klein⸗ Dudenhofen: 2. H. Böhmer⸗Mundenheim. 1. Zwiſchenlauf: 1. Bet⸗ tinger⸗Ludwigshafen: 2. Hartmeyer⸗Ludwiashafen. 2. Zwiſchenlauf: 1. J. Spreng⸗Mundenheim: 2. H. Klein⸗Dudenhofen. Endlauf: 1. J. Bettinger⸗Ludwigshafen: 2. M. Klein⸗Dudenhofen: 3. J. Spreng⸗Feudenheim: 4. J. Hartmeyer⸗Ludwiashafen. Landes⸗Verbands⸗Meiſterſchaft 25 km: 1. Vorlauf: J. Spreng⸗ Feudenheim: 2. J. Lenz⸗Kaiſerslautern: 3. M. Klein⸗Dudenhofen: 4. J. Bullinger⸗Jagelheim: 5. G. Weller⸗Heilbronn. 2. Vorlauf: 1. J. Hartmeyer⸗Ludwiashafen: 2.., Rihm⸗Spener: 3. H. Blauth⸗ Kaiſerzlautern: 4. J. Lerſch⸗Baden⸗Baden: 5. Karl Bohrer⸗Speyer. Endlauf: 1. Max Klein⸗Dudenhofen: 2. J. Sprena⸗Feuden⸗ heim: 3. E. Rihm⸗Speyer: 4. J. Lenz⸗Kaiſerslautern. Den angeſetz⸗ ten Führunaspreis errang Blauth mit 47 Runden, der nächſte, Rihm, hatte 22 Punkte. Pfälzerwald-Freis, 1000 Meter: Bei dieſem Rennen ſtartete un⸗ begreiflicherweiſe Bettinger⸗Ludwigshafen nicht. 1. Lauf: 1. Schlem⸗ bach⸗Köln: 2. Hartmeyer⸗Ludwiashafen. 2. Lauf: 1. Schlinſog⸗Köln: 2. Spreng⸗Feudenheim. 3. Lauf: 1. M. Klein⸗Dudenhofen: 2. E. Böhmer⸗L'hafen. Gndlauf: 1. Schlinſog⸗Köln: 2. Schlem⸗ bach⸗Köln: 3. M. Klein⸗Dudenhofen: 4. Hartmeyer⸗Ludwigshafen. 30 km- Mannſchaftsfahren: Geſamtergebnis:. 1. Schlin⸗ ſog— Schlembach, Köln 19 Punkte: 2. Rihm⸗Speyer— Zür⸗ ker, Dudenhofen, 13 Punkte: 3. Spreng—Rappold, Feudenheim, 12 Punkte: 4. Lenz—Blauth, Kaiſerslautern, 6 Punkte: 5. Böhmer Ludwigshafen.— Bohrer, Speyer, 4 Punkte. ch. Kegelſport Kückblick auf öie Großkampfwoche des Ke glerverbandes Die am Montag, 16. Auguſt ſtattgefundene Preisverteilung gab der Großkampfwoche den Schluß. Verbandsvorſitzender Herr Höfer konnte in einer großen Rede ſeiner Freude Ausdruck geben, daß dieſes Feſt wohlgelungen und in allen Teilen ein voller Erfolg für den Mannheimer Keglerverband war. Er dankte allen Mit⸗ arbeitern am Feſte, beſonders den Stiftern für die Tombola, die am Sonntag lief und zuletzt der Firma Schenk⸗Ruffler, die über die ganze Großkampfwoche dem Verband ihre Kegelbahnen unentgeltlich zur Verfügung geſtellt hat. Die ſportliche Betätigung war außer⸗ ordentlich ſtark. Um den Städtemannſchaſtspokal hatten ſich doch 20 Städtemannſchaften gemeldet, darunter 17 auswärtige. Um dieſen Pokal waren beſonders am letzten Sonntag intereſſante Kämpfe zu ſehen, ſtarteten doch die Mannſchaft von Frankfurt, Mainz, Worms und Mannheim. Frankfurt und Mainz beginnen zu gleicher Zeit den Kampf. Bis zum achten Mann war der Sieger noch ungewiß, zum Schluß holte Frankfurt mehr heraus als Mainz und kam mit nur 15 Holz vor Mainz. Nun kamen die Mann⸗ heimer dran, 1. und 2. Mannſchaft. Höfer, erſter Mann der erſten Mannſchaft, legte gleich mit 50 Kugeln die ſchöne Holzzahl 292. Dieſen Vorſprung ſchmälerte jedoch gleich der nächſte Mann, indem er nur 228 Holz legte. Die nachfolgenden Kämpfer blieben unter ihrer gewohnten Form, ſodaß die Mannſchaft zum Schluß mit 56 Holz minus hinter Frankfurt ſtand. Die 2. Mannſchaft des Mann⸗ heimer Verbandes zeigte an dieſem Tag mehr Ausgeglichenheit und konnte ſogar 4 Holz mehr erzielen wie die erſte Mannſchaft. Worms verſagte faſt vollſtändig. Frankfurt war damit Pokal⸗ gewinner. Mainz blieb an 2. Stelle und Mannheim belegte den dritten Platz. Die Kämpfer dieſer 3 Mannſchaften erhielten je eine ſilberne Medaille, Mainz eine ſilberne, Mannheim eine bron⸗ zene Plakette. Bei den Kämpfen um den Klubpokal ſtritten 24 Mann⸗ ſchaften(5 Mann je 50 Kugeln). Auch hier gab es Ueberraſchungen bei den einzelnen Klubs, die der betr. Mannſchaft die Ausſicht auf den erſten Sieger verdarb. Zum Schluß ſtand Klub„Pfefferminz“ mit 1294 Holz an erſter Stelle und wurde Gewinner des erſten Pokals. 2. Platz belegte 1..K. 1925 Waldhof, Dritter wurde„Edel⸗ weiß“. Es folgen„Fidele 12“,„Bahnfrei 1926 Feudenheim“, „Rheingold“,„Kurpfalz“,„Pudel“,„1..K. 25 II.“ uſw. Auf den Ehren⸗Werbe⸗ und Figurenbahnen konnten ſich Mannheimer jeweils die erſten Preiſe holen. Blechner ſtellte mit 73 Holz auf der Ehrenbahn einen Rekord auf, Mitſch hatte mit 68 Holz Glück, den erſten Preis auf der Werbebahn nach Hauſe zu bringen. Braun holte mit erſtaunlicher Leiſtung als Einarmiger den erſten Figuren⸗ bahnpreis. Riege, Speier, Weber, Germer und Kircher ſtellten mit 20 Kugeln eine Holzzahl von 130 auf, die nicht ſo leicht zu werfen iſt, es waren die Beſten. Auf der Medaillenbahn holten ſich Germer, Beckert, Jordan, Weber, Grünick, Scheer und Schwöbel die erſte, Behle und Oſtermaier die zweite, außerdem Frau Höfer die Damen⸗ verbandsmedaille. Dem älteſten Kegeler Weigel, 73 Jahre, winkte auch die zweite Verbandsmedaille. Für beſondere Verdienſte erhielten der Verbandsvorſitzende Jung und Sportwart Keller vom Ver⸗ band Heidelberg eine Erinnerung. Frl. Groß von Heidelberg konnte auf der Ehrenbahn 60 Holz erreichen und bekam dafür die Mann⸗ heimer Verbandsmedaille. Nicht unerwähnt mag bleiben, daß drei Preiſe vom Berliner Bundesfeſt nach Mannheim fielen. Senior Weigel und Vorſitzender Höfer ſind die Preisträger. Alles in allem ſieht man, daß der Kegel⸗ ſport in unſern Mauern marſchiert. * “ kiegelgeſellſchaft„Pfefferminz“. Bei der am 8. bis 15. Aug. 1926 in Mannheim ſtattgefundenen Großkampfwoche des DB. hatte die Kegelgeſellſchaft„Pfefferminz“ ſehr große Erfolge zu ver⸗ zeichnen. Die höchſte Siegestroyhäe der Veranſtaltung, großer Silberpokal, errang ſich im Pokalkampf unter ſchärfſter Konkurrenz die beſtbekannte Ser Mannſchaft, beſtehend aus den Herren K. Faigle, L. Haſel, W. Katzenberger, P. Kilgus u. G. Batzler. Außerdem konnte ſich die 4er Mannſchaft, beſtehend aus den Her⸗ ren Katzenberger, Haſel, Batzler, Blaumer im Riegenkegeln als 2. Sieger plazieren. Ferner errangen ſich im Figurenkegeln die Herren G. Batzler den 3. und A. Gernet den 6. Preis. Somit hatte die Kegelgeſellſchaft„Pfefferminz“ im Ganzen 3 wertvaolle Ehrenpreiſe, Geldpreiſe und 7 Medafllen mit nach Hauſe gebracht. Die Ehrenpreiſe ſowie Medaillen ſind ausgeſtellt bei Hoſenmüller Schwetzingerſtraße 98. Schach Zehnke Tagung des Bayeriſchen Schachbundes in Pirmaſens Pirmaſens, 23. Aug. Die 10. Tagung des Bayeriſchen Schach⸗ bundes in Pirmaſens nahm am Samstag mit einem ſtimmungs⸗ vollen Begrüßungsabend ihren Anfang. Der Vorſitzende des Pir⸗ maſenſer Schachklubs. Eugen Unzicker, ſprach der Stadtperwaltung, der Regierung der Pfalz. der Landesregierung, ſowie allen Spen⸗ dern und Gönnern den Dank des Schachklubs aus für die verſtänd⸗ nisvolle Unterſtützung und begrüßte alle erſchienenen Gäſte. Bun⸗ desworſitzender Ewinger überbrachte die Grüße des Bayeriſchen Schachbundes an den Pirmaſenſer Schachklub ſowie an die Vertreter von Stadt und Staat. Die Hauptverſammluna am Sonntaa war ebenfalls ſehr ſtark beſucht. Nach der Begrüßung erſtattete Herr Ewinger den Ge⸗ ſchäftsbericht, aus dem zu entnehmen iſt, daß dem Bayeriſchen Schachbund heute 106 Vereine mit rund 3600 Mitaliedern angehö⸗ ren nebſt 80 Einzelmitaliedern. Die Einnahmen im abgelaufenen Geſchäftsjahr betrugen 2425,82 RM. gegen 1378,62 RM. Ausgaben, ſomit ein Ueberſchuß von 1047,20 RM. Der Rechnungsbericht wurde erſtattet von dem Schriftführer Otto Steamann⸗München. Aus dem Reviſionsbericht, den Studienrat Breith⸗Pirmaſens, erſtattete, war zu entnehmen, daß die Kaſſenführung in beſter Ordnung war, worauf dem Vorſtand Entlaſtung erteilt wurde. Der Haushaltsvoranſchlag für das kommende Geſchäftsjahr ſieht an Einnahmen und Ausgaben 4350 RM. vor. Aus der Neuwahl aingen folgende Herren hervor: Ewinger, Verwaltungsdirektor, München, 1. Vorſitzender, Dr. Benari⸗Ansbach, 2. Vorſitzender. Otto Steamann, München, bisher 1. Schriftführer, Rechner, Ingenieur Bär, München, 1. Schriftführer, König⸗ Kaiſerslautern, 2. Schrifffübret. 155 a* Pirmaſens, 25. Auguſt. Nach der dritten Runde ergibt ſich als Stand im Meiſterturnier: Gebhard 1½, van Nüß und Schmitt je 1, Donegan Punkt. Meiſterſchaftsturnier, Gruppe 1: Meyer, Schindler und Sprecher je 2½, Mack 2, Guttenberger, Bickermann und Mayer je 1½, Lutz ½, Satzinger 0 Punkte. Meiſterſchafts⸗ turnier, Gruppe 2: Böhm und Ruchti je 2½, Burger, Eyſer und Springe je 2, Albert und Huber je 1½, Kopf 1, Jörg ½, Dr. Engel 0 Punkte. Haupturnier Gruppe 1: Luding 3, Grah 27½, Peſſerl 2, Popp, Staber, Schelling und Stadtler je 1½, Scheid 1, Roh⸗ rer ½, Mayer 0 Punkte. Haupturnier, Gruppe 2: Baer 3, Michel 2½, Piner, Mikewſky je 2, Mayer und Stoffel je 17i, Roſa 1, Weiß und Jung je ½, Weidmann 0 Punkte. Nebenturnier nach der 3. und 4. Runde. Oelz. Dr. Woeſcher und Zilic je 3, Daum, Lampe, Leibrock und Follmer je 2, Pippig und Kilian je %, Pippig plus 1 H. Muhl, Wolf und Zundel je 1 Punkt. Literatur * Spork und Sonne. Verlag von Francken& Lang, G. m. b. ., Berlin W. 30, Motzſtraße 11. Wie immer iſt die Sportzeitſchrift ſehr reichhaltig ausgeſtattet. Das Heft iſt hauptſächlich den„Großen des deutſchen Sports“ und den„Deutſchen Kampfſpielen“ gewidmet. Es enthält aber auch ſonſt eine Fülle aus allen Sportarten, ſo daß es wieder allgemeinen Anklang finden dürfte. * Der Fußballſpork. Von Dr. Willy Meiſl. Ullſtein⸗Verlag Berlin. Wenn Meiſl ein Buch über Fußball herausgibt, iſt eigent⸗ lich kaum etwas zu ſagen. Ein alter Pionier des Fußballſportes weiß genau, was dieſem Sport nottut. Er behandelt den ganzen Fußballſport in erſchöpfender Weiſe, ſo daß nicht nur der Anfänger, ſondern auch der gute Spieler beim Leſen des Buches, das noch mit guten Bildern verſehen iſt, Gewinn hat. *Kleines Illuſtrieries Turn⸗ und Sporklexikon. Von Bern⸗ hard Striegler. Mit 415 Abbildungen. Max Heſſes Verlag, Ber⸗ lin W 15. Ueber die Bedeutung der Leibesübungen iſt heute kein Wort mehr zu verlieren. An einem billigen und doch erſchöpfenden Nachſchlagebuch, das auf alle Fragen des Turn⸗ und Sportbetriebes erſchöpfend Auskunft erteilt, fehlte es bisher. Mit dieſem Büchlein wurde eine lange beſtehende Lücke ausgefüllt. Der reiche Bilder⸗ ſchmuck wird das Verſtändnis der Erklärungen bedeutend erleichtern und allgemein willkommen ſein. Jedem, der Turnen, Sport oder Gymnaſtik treibt, ſei das Buch angelegentlichſt empfohlen.—1 * Gymnaſtik des Leichlathleten als Grundlage zur Höchſtlei⸗ ſtung von Joſef Waitzer. Mit 50 Abbildungen nach Zeichnun⸗ gen des Verfaſſers und 6 Tafeln. Es gibt wohl keinen Leicht⸗ athleten, der nicht das Büchlein„Wie trainiere ich Leichtathletik“ des im Inland und Ausland beſtens bekannten Reichsſportwartes Joſef Waitzer kennt. Dieſes Buch, das ſich in Turn⸗ und Sportkreiſen einer außerordentlichen Wertſchätzung erfreut, erhält nummehr durch Erſcheinen des neuen Werkes ſeine natürliche Er⸗ gänzung in Wort und Bild, die von vielen Tauſenden von Schü⸗ lern, die Waitzer allerorts nach ſeiner bewährten Methode unter⸗ richtet und ausgebildet hat, mit Freuden begrüßt werden wird. Man kann jahrelang Gymnaſtik treiben, ohne ſichtliche Steigerung der Leiſtungsfähigkeit, wenn man das grundlegende Geſetz der Arbeit nicht kennt oder anwendet, weil man nichts weiß von den ſchwachen Punkten des Körpers, von der kraftbrechenden Einwir⸗ kung verkürzter Muskelgruppen, vom Einfluß des Muskeltonus uſw Alle dieſe entſcheidenden Faktoren ſchildert Waitzer in ſo hoch⸗ intereſſanter und anſchaulicher Weiſe, daß das Buch von keinem Turn⸗ und Sportlehrer, Turn⸗ und Sportwart, Uebungsleiter und Spielwart, überhaupt jedem, der mit der körperlichen Erziehung der Jugend oder Erwachſenen zu tun hat, aus der Hand gelegt werden ohne neue Gedanken und Anregungen daraus geſchöpft zu aben. * Boxen. Von Dr. Willy Meiſl. Verlag Ullſtein Berlin. Band 5 der Stadion⸗Bücher. Der bekannte Sportſchriftſteller Dr. Willy Meiſl gibt in dieſem Buch eine knappe aber umfaſſende Dar⸗ ſtellung des Boxens. Er bringt viel Neues und veeſteht es wie immer zu intereſſieren. Sehr gute Bilder mit praktiſchen Erklä⸗ rungen erhöhen den Wert des Buches. * Volkskümliche Aebungen für Leichtalhletik. Von Carl Loges Verlaa B. G. Teubner, Leipzig. In kurzer Form aibt der Verfaſſer einen Ueberblick über einen Lehrgana der Technik der Leichtathletik für Schule und Vereine. Er gliedert den ganzen Inhalt in 9 Abtei⸗ lungen. Zuerſt behandelt er den Nutzen und Zweck, Geſchichte und Technik. Die zweite Abteilung iſt dem Betrieb gewidmet. Dann er⸗ läutert der Verfaſſer in eingehender Weiſe das Laufen. den Weit⸗ ſprung, den Hochſprung. Halbhochſprung, Kugelſtoßen und Werfen. Der Verfaſſer geht teilweiſe neue Wege, die viel für ſich haben. Am Schluß ſtellt er einen Plan für die Klaſſenziele und Zenſur für Kna⸗ ben und Mädchen auf. Bilder und Zeichnungen erhöhen noch den praktiſchen Wert des Buches. *Der Nahkampf. Die amerikaniſche Boxkampfmethode von Gus Sprenger(Jim Duffy) Stadion⸗Verlaa Berlin NW 6, Schiffbauerdamm 19. Ein alter Boxer teilt hier ſeine Erfahrungen über die amerikaniſche Boxkämpfe mit. Gerade bei der großen Aus⸗ dehnung, die das Voren in letzter Zeit genommen hat. iſt es wich⸗ tig und intereſſant, etwas über die eigenartige amerikaniſche Bor⸗ methode zu eofahren. Erſchöpfend behandelt der Verfaſſer die ver⸗ ſchiedenen Fragen. Zahlreiche Bilder veranſchaulichen die Ausfüh⸗ rungen. Das Buch kann ſowohl Boxern als auch Boxſportanhängern Supfablen werden. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G m. b. 5. Mannheim, EK 6. 2. Direktlon Ferdinand Henme Chefredakteur: Turt Fiſcher— Verantwortſiche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuifleton V. Kurt Fiſcher. Tommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönſelder.— Sport und Neues ons aller Welt: Will; Miler.— Handeſsteil; Furt Ehmer— Gericht und alles Uebriae: i V R Schönfelder Arzeigen Dr. W. E. Stötzner. 6. Seite. Nr. 392 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 26. Auguſt 19268 Neue Mannh eimer Seitung Handelsb att Drohende Nusſchaltung des deutſchen handels aus dem Baltikum =o- Reval, 25. Auguſt. Der„Revaler Bote“ veröffentlicht beachtenswerte Betrach⸗ tungen zum deutſchen Oſthandel. Das Blatt beſchäftigt ſich mit dem deutſch⸗ruſſiſchen Kreditabkommen und ſchildert dann, wie der deutſche Handel ein Jahrzehnt vor dem Kriege die hochkulturellen, konſumkräftigen baltiſchen Provinzen wohl faſt auf allen Gebieten für ſich erobert und auch nach dem Kriege in den erſten Jahren der Republik ſeine alte Poſition ein⸗ genommen hatte. Erſt nach der Wiederherſtellung der alten Gold⸗ währung und den Verwüſtungen der Inflation kam für den deut⸗ ſchen Handel der kritiſche Moment, wo er den Anforderungen des Kredits, den die kapital⸗ und kreditarmen Randſtaaten von ihren Lieferanten zu fordern ſich berechtigt fühlten, nicht gewachſen war. Gleichzeitig traten verlockend die Angebote Schwedens, Englands und Amerikas an die baltiſche Kundſchaft heran. Engliſche und amerikaniſche Firmen, deren erſte engliſche Angebote unbeantwortet geblieben waren, korre⸗ pondierten deutſch, räumten dadurch ein gewichtiges Hindernis für ihren Erfolg aus dem Wege und boten endlich, nach⸗ dem ſie ſich der Solidität einer Anzahl von Firmen vergewiſſert hatten, dieſen zinsfreie Akzeptkredite von—9 Monaten und verzinsbare Prolongationen bei jedesmaliger Abzahlung von 25—33 v. H. bis 12 und 15, Monaten mit—9 v. H. an. Da in dieſer Beziehung die deutſche Induſtrie verſagen mußte, weder die Banken noch das Reich gewillt ſeien, ſie in ihrem balti⸗ ſchen Handel zu ſtützen und vor der kapitalkräftigeren fremden Konkurrenz zu ſchützen, beſtehe die Gefahr, daß das balkiſche Handelsgebiet mit eiſerner Notwendigkeit tro Sträubens der wohl⸗ geſinnten kreuen Inlandkundſchaft dem deutſchen Handel verloren gehen kann, und das zu einer Zeit, wo der Export der Randſtaaten, die landwirtſchaftliche Produktion und die Rohſtoffe, in ſtändig wachſendem Ausmaße von Deutſchland aufgenommen werden. Das Hinſchwinden des deutſchen Handelseinfluſſes und der engen Be⸗ ziehungen zu den baltiſchen Handelskreiſen falle vielleicht auf den Vorabend einer Zeit, wo das große Oſtproblem ſich langſam zu bewegen beginne. Das Blatt faßt ſeine Betrachtungen zum Schluß dahin zuſammen, daß die deutſche Induſtrie mangels einer Skützungsaktion durch die berufenen Stellen ein ſicheres Abſatzgebiet einbüßen kann, das vielleicht durch Hergabe von 25 Mill. 1 völlig geſicherter Darlehen zweifellos zu erhalten möglich wäre. Hier ſei eine Ausfallgarantie des Reiches nicht vonnöten. Einer ſolchen Aktion ſollten die berufenen volkswirtſchaftlichen Kreiſe Deutſch⸗ lands ihre Aufmerkſamkeit zuwenden. ꝛ0: Ein Berliner Hokeltruſt. Die Majorität der Hotel⸗ betriebs⸗AG.(Conrad Uhls Hotel Briſtol— Central⸗Hotel) in Berlin iſt von der Bankfirma Koppel u. Co. in Berlin, in deren Händen ſie ſeit Gründung, alſo ſeit etwa 30 Jahren, war. an ein unter Führung von Gebrüder Arnhold⸗Dresden⸗ Berlin ſtehendes Konſortium übergegangen. Geh. Rat Koppel ſcheidet aus der Verwaltung aus. Nachdem die Bankfirma Gebr. Arnhold bereits in der Verwaltung der Berliner Hotel⸗ Gefellſchaft(Kaiſerhof und Baltic) ſowie in der Verwaltung der Aſchingers A.(Fürſtenhof und Palaſthotel) vertreten iſt, dürfte ſich über kurz oder lang eine Zuſammenfaſſung im Berliner Hotelgewerbe ergeben. Wie ſich der kommende Zuſammenſchluß im Berliner Hotelgewerbe vollziehen wird, ſteht bisher nach der Fr. Z noch nicht feſt. In beteiligten Kreiſen vermutet man, daß die Hatelbetriebs⸗AG. beſtehen bleibt und die anderen Hotels, alſo Kaiſerhof, Baltic, Fürſtenhof und Palaſthotel der Geſellſchaft in irgendeiner Form, ſei es durch Fuſion, Pacht oder dergl. an⸗ gegliedert werden.(Dabei würde wohl der höhere Aktienkurs von Hotelbetrieb die Wahl erleichtern.) Für das entſtehende große Unternehmen würde dann die Aſchingers AG. auf Grund ihrer Anlagen(Schlächerei, Bäckerei) als Hauptlieferant in Frage kommen. Anzunehmen iſt auch, daß die Aſchingers AGG. im Mohr⸗ heitskonſortium maßgebend beteiligt iſt. Die Verhandlungen über den Zuſammenſchluß ſind aber noch im Gange. 1: Trotz 10 Mill. verluſt 8 v. 9. Dividende der däniſchen Nationalbank. Die Jahresbilanz der däniſchen Nationalbank per 31. Juni d. J. ſchließt mit einem Verluſtſaldo von 10 Mill. Kr. ab. Die durch Währungsſtützungsmaßnahmen der Bank entſtandenen Verluſte belaufen ſich allein auf 11 Mill. Kr., weitere 6 Mill. Kr. werden auf dubioſe Poſten abgeſchrieben. Dem gegenüber ſteht ein Geſchäftsgewinn von 7 Mill. Kr. Die zwiſchen dem Inſtitut und dem däniſchen Finanzminiſterium getroffene Vereinbarung dahin, daß während der nächſten zwei Jahre der Verluſtſaldo abgetragen werden könne, ermöglicht es ihm vorläufig, den Aktionären eine Dividende von 8 v. H. auszuſchütten, die der Spezialreſerve ent⸗ nommen wird. Infolge der Rückkehr zum Goldſtandard betrug der Beſtand an Auslandsvaluten beim Abſchlußtermin umgerechnet nur 38 Mill. Kr. gegen 109 Mill. Kr. gleichzeitig 1925(damaliger Dollarkurs etwa 4. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit +verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. 3 Frankfurter Börſe vom 26. Nuguſt. Baule-Akkien. 8 Allg. O. Creditbk. 121.5 Babiſche Bank.. 150,0150, Bankf. Brau. Ind. 156,5154,0 Zanr Hodenazze 5 Bayr, Hyp. u. Wb. 2 5 me 117,2 Barmer r. 121.0 5 2 f apa 57.7153,7 Derliner gardele 139.91880 Arddeuiſch La58 156.,58.5 206,0 Deſter.⸗H. St. B.— TCom. u. Privatb 139,5 5 155,5 Baltimore& Ohio 85.,5086,75 26. 89.— 200.0 89,75 284.0 37,75 140.0 25. Enzinger⸗Unlon 90,— Ettling. Spinn.. 200,0 Faber, Joh. Blei—.— Farbwerk Mühlh.—. J. G. Farbenind. 289.0 Fahr Gebr. Pirm. 37.75 Felt. Guill. Carls T 146.7 Feinmech. Jetter. 83.75 Frankf. Pok.& Wit. 71,25 Fuchswaggon. 0,6980,651 Goldſchmidt Th.. 131,0 Gritzner M. Durl. 114.0 Grkeftw Mhm.6/ 11.92 Grün, Bilfinger 117.0 HaidsReu, Näh⸗L. 53,7550,.— Hammerſen—. Hilpert Armaturf. 121,0 HirſchKupf.u. Met.—,— 25.[.26. 26. IRhein Braunk.. 212,9203,0 119,5 Salzw. Heilbronn 122.9112.0 50.1 Tellus Bergbau. 68,2588.75 VK. u. Laurahütte 55.—53.50 Crausport⸗Aktien. Schantungbahn 15 — +Darmſt. u. Nat. B 214,4 7 Deutſche Bank. 186.0 D. Effekt.u. Wechl. 122,5 121.,2 Juduſtrie-Alctien. D. Hypothekenbk. 124.2 19 D. Heberſee⸗Bant 115,0(113,0 Siche. annh. +. 150, 2. Bereinsbank 97.2806,— f, KempfSternb. 1810ſ154·0 T Hisconto⸗Geſ. 164,2160,0 Mainzer 5 5 + Dresdner Bani 142,2 138,5 Schöfferh. Bindg. 4971300 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 125,6125,0 Schwartz⸗Storch. 7290 180 en 7 Metallb. u..⸗G. 134,2188.5 Werger. 133.„0Hoch- und Tiefbau 89, J Mitteld.Ered.⸗B 148,0140,0 Adt Gebr....—.—.— golmann Phil. 119,2 Ni 50 rg. Bs.B.—.——.— Aceumulatoren—.——.— Holzverkohl.-Ind. 56.— Beſter Cred. Aaſt..88.60 fdler Fppenbein— 889 Kaneng Kaffersl. 119.0 älzer Hyp.⸗Bl. 125,0124,7 Adler Kleyer.. 87.— ammg. Kaſſersl. 118.0 45 950—4 158.0157,0 A. E.&. St.-A. 160.0 Karlsruher Maſch. 51, 90 d 125˙0 Af Buntpap.— 125,0 Aſchaff. Zellſtoff 132,7 8 . Bahnbed. Darmſt. 28,50.29,— Knorz Heilbronn 124,0 .— Bad. Elektr.. 0,160—,— Konſekven Braun 25.— 43.— Urteb. Notenbk.—.——.— Had. Maſch. Durl. 148.0 Krauß be Co., Lock. 62,50 Mannbdgerf Geſ. 98.— 99,25 Paſt.-G. 5 TLahmeyer& Co. 135.0 rankf. Allg. Verſ. 99.75 88,50 derth. Berſ Hef 173,0173,0 Kemp, Stettin Ahein.Kredithant 124.0 gieln Sch 4 Becker 7725 Rhein. Hyp.⸗Bank 128,0 Sudd. conte 140,0 Wiener Bankver. 6,40 Bayriſch. Spiegei 55,— Lech Augsburg.119.7 Beck& Henkel..— 64.— Lederwerk Rothe 39,75 JBergm. Elektr.. 157.0 Ludwigsh. Walzm 120.0 Frantf..u. Mito.—.——.— Sing Metallwerte—.— 88,80 Lutz Maſchinen„9,— 88.— Bergwerk⸗Aktien. Drem.-Beſiah Hel 72.— 10.— Lußſche Induſte. 23.7525.— I Bochumer Guß.——140,0 Cement Heidelb. 130,5128,0 Mainkraftwerke.111,5109,0 Buderus Eiſen.99,7594,— Cement Karlſtadt 134,5135.0 Miag, Mühlb. 115,5114,2 1 D. Luxemb. Berg 150,0148,0 Chamatte Annaw. 60,— 60,— Mez Söhne—.——.— Eſchweil. Bergwrk CTont.Nürnd. Bzg. 84.——,— Motoren Deutz.—.——.— .Gelſenk. Bergw. 174.71875 Dalmler Motor 86,5084,.— Motorf. Oberurſ. 61.——.— Gelſent, Gußſtahl 25,75,25,15 D. Gold-u..-Anſt 159.5158.0 Neckarſ. Fahrzg.. 89.—88.— 5152,0 Dyckerh.& Widm. 76,9074,40 Nrh. Leder Spier 61.—63.— THarp. Bergbau. 158, 201 Se 143,50138,0 Kali Salzdetf...—.——. Kali e 149,0147,0 Klöckner⸗Werke—.— T Mannesmannr. 138,0.130.1 +Oberbedarf.. 71,5070,10 Töo. Eiſen(Caro)—80,.— 1Phönix Berabau 124,9.118 5 Peter Union Frift. 100.2 7 5 40— 56.— 65,50 156.0 39.— Dingler Zweibrück—.——.— Dürkoppwerk St.—.— 68,— Pf. Nähm. Kayſer 55,50 Düſſeld.Rat. Dürr 47.— 48.— Philipps.-G. rt 32.— Eiſen Kaiſerslaut. 39,—38.50 Porzellan Weſſel 55.— TElr. Licht u. Kr. 149,2143,5 Rein. Gebb& Sch. 87.— Ell. Bad. Wolle. 57,.—52— Rheinmetall. Emagßfrankfurt-- 90,3800,330 Nheinelektr. Sta. 137.3 Emalſte St.UArich 19,.—47,50 Nh. Naſch. Leud. 40.— Kon ˙: Die Durchführung der Induſtriebelaſtung. Die Bank für deutſche Induſtrie⸗Obligationen hat am 25. Auguſt die zweite Zahl der in Betrieb befindlichen Autoomnibuſſe ſtieg von 809 im Halbjahrsrate der Induſtriebelaſtung in Höhe von 62,5 Mill. G⸗/ friſt⸗ und ordnungsgemäß dem Generalagenten für Reparations⸗ zahlungen für Rechnung des Treuhänders für deutſche Induſtrie⸗ Obligationen überwieſen. :: Der Kraftwagenverkehr der KReichspoſt. Der von der Reichs⸗ poſt betriebene Kraftwagenverkehr hat im bisherigen Teil dieſes Jahres erneut eine erhebliche Ausdehnung erfahren. Nach den amtlichen Zuſammenſtellungen betrug am 1. Auguſt d. J. die Zahl der Linien im geſamten Reichsgebiet 1336 bei einer Streckenlänge von 25 544 Km. gegen etwa 1200 Linien von 23 000 Km. Länge zu Anfang dieſes Jahres. Von dem Geſamtnetz entfielen am 1. Auguſt 91 Linien von 1521 Km. Länge auf Württemberg, 259 Linien mit 5110 Km. Länge auf Bayern und 986 Linien mit einer Streckenlänge von 18 913 Km. auf das übrige Reichsgebiet. Die Jahre 1923 und 1212 im Jahre 1924 auf 1600 im Jahre 1925 und hat ſeitdem eine weitere erhebliche Zunahme erfahren. Die tägliche Leiſtung hat 73 000 Km. bereits überſchritten. ꝛ5: Eindringen ausländiſcher Tabakmonopolverwaltungen in Deukſchland. Wie der Verband der Deutſchen Zigaretten⸗Induſtrie, Dresden, erfährt, mehren ſich die Nachrichten, nach denen verſchie⸗ dene ausländiſche Monopolverwaltungen Tabak⸗ bezw. Zigaretten⸗ betriebe in Deutſchland errichten wollen. So ſei I aher Zeit mit der Gründung einer tſchechoſlowakiſchen Staatsfabrik in Dres⸗ den zu rechnen. Der genannte Verband bezeichnet es als einen auf die Dauer unhaltbaren Zuſtand, wenn fremde Monopolverwal⸗ tungen in Deutſchland Betriebe errichten können, ohne daß es auf der anderen Seite deutſchen Fabriken möglich ſei, in Ländern, in denen Tabakmonopole beſtehen, Niederlaſſungen zu gründen. Die Vertretung bezeichnet es ferner als eine der Aufgaben der han⸗ delspolitiſchen Verhandlungen, auch auf dieſem Gebiet das Recht der Gegenſeitigkeit feſtzulegen. 1, Die Exportkrebilverſicherung in Oeſterreich. Die Verhand⸗ lungen wegen der Durchführung der Exportkreditverſicherung dauern im öĩſterreichiſchen Finanzminiſterium an. Im Laufe der Konferenzen haben ſich tiefgehende Schwierigkeiten hinſichtlich Ein⸗ beziehung des Rußlandgeſchäftes in die Verſicherung ergeben. Nun⸗ mehr kann endgültig damit gerechnet werden, daß die Einbeziehung des Geſchäftes mit Rußland fallen gelaſſen wird. , Pengö-Stempelung der ungariſchen Notken. Vom 25. Aug. ab beginnt die ungariſche Nat.onalbank, die auf Kronenwährung lautenden Banknoten mit einem Währungsſtempel lautend auf Pengö zu verſehen und in den Verkehr zu bringen, und zwar in der Weiſe, daß die 1 Million Kronen⸗Noten eine Ueberſtempelung auf 80 Pengö und die übrigen Banknoten eine entſprechende Ueber⸗ ſtempelung erhalten. Vorläufig bleiben ſowohl die geſtempelten wie die ungeſtempelten Banknoten im Verkehr. c- Die allgemeine Wirtſchaftslage Argentiniens. Das Vize⸗ konſulat der Republik Argentinien in Karlsruhe beilt mit: Die augenblickliche Wirtſchaftslage Argentinien iſt im allgemeinen als befriedigend anzuſehen, obgleich der Umfang kaufmänniſcher Operationen als zurückhaltend bezeichnet werden muß. Die Aus⸗ fuhr von argentiniſchem Getreide vollzog ſich in normalen Bahnen, wohingegen diejenige von Mais infolge des Regens etwas langſam vor ſich geht. Die Nachfrage nach Lein⸗ ſamen behauptet ſich, wodurch die Preiſe hierfür geſtützt werden. Die Plazierung argentiniſcher Wolle geſtaltet ſich rege bei annehmbaren Notierungen. Die Staatsfinanzen wickein ſich in normaler Form ab. Der Kurs des Goldpeſos iſt feſt und nähert ſich langſam ſeiner Parinotierung.— Die Eiſen⸗ bahngeſellſchaften haben befriedigende Ergebniſſe erzielt. Die Ausbeutung der Petroleumquellen hebt ſich täglich, ſowohl bei den fiskaliſchen als auch privaten Unternehmungen. Die Zuckererzeugung verſpricht große Quantitäten, nur iſt die Abwicklung als etwas ſchwerfällig zu bezeichnen. Die Börſen⸗ umſätze ſind rührig bei feſter Tendenz, die ſich auch am Frachtenmarkt beachten läßt.— Im Gegenteil hierzu zeigen die Bankgeſchäfte wenig Aktivität bei gehobenem Zinsfuß. Der Umſatz der Clearingſtellen hat ſich vermindert. Der Gefrierfleiſchexport hat die Vormonatziffern nicht erreicht. Börſenberichte vom 26. Auguſt 1920 Mannheim ruhig Die heutige Börſe eröffnete eine Kleinigkeit feſter wie die geſtrige Frankfurter Abendbörſe, jedoch konnten ſich die minimalen Kursgewinne nicht bis zum Schluß behaupten. J. G. Farben wurden ſchließlich zu 285—286—284 umgeſetzt. Der Kaſſamarkt war ruhig und Vorkriegspfandbriefe lagen durchſchnittlich 10 Pfg. ſchwächer. Es notierten: Badiſche Bank 150, Pfälz. Hypotheken⸗ Bank 126, Rhein. Hypotheken⸗Bank 130, Rhein. Creditbank 125, J. G. Farben 285, Rhenania 80, Brauerei Eichbaum 150, Schwartz⸗ Storchen 130, Werger 133, Frankona Verſicherung 65, Mannheimer Verſicherung 90, Seilwolff 53, Benz 85, Dingler 5,1, Emaillier⸗ werk 45, Enzinger 90, Gebr. Fahr 36,50, Fuchs Waggon 0,66, Germania Linoleum 185, Karlsruher Maſchinen 51, Knorr 122,50, ſerven Braun 42, Mannheimer Gummi 60, Mez u. Söhne 70. 25. 286. Rhenania Aachen 53.7582.75 Riebeck Montan. 171,0165,5 Rodberg Darmſt. 11.—11.— 255 3% D. Reichsanl.—.——.— 4½1% 6·9.Sch.——— 4% D. Schutzg, 08 5,71 4% D. 14 5,71 Sparprämie. 1919—.——.— 5% Pr. Schatzanw.—.——.— 25. 26. Zellſt. Walbbof St 188.0183,0 JZuckerf. B. Wag. 91,7588,— — Zuckerf. Frankenth 79.—78,50 TRüttgerswerke. 117,117.5 Zuckerf. Heilbronn 91,2587,.— Schlinck& C. Hbg.—.—, Zuckerf. Offftein. 111,90109,7 Schnellpr. Frank. 83,75 84,— Juckerf. Rheingau 85.— 96 Schramm Lackf. 1 110 Juckerf. Stuttgart 91.5089.— 1 52 5 1 ITSchuckert, Nrog. 5131. 1 4 5„ Preuß. Konſ.—.— Schuhfabrit Herz 52.2551.50 8 ½% 1 00 Seilinduſtr. Wolff 56,.— 54.— Elderfeld Ku⸗ fer„—.— TSiemensöHalst 185,2 17.0Entrepriſes..50.50 4% Badunlr1519—.——.— Südd. Draht-..——.— Mansfelder 5 5 119 0 3¼% do. abgeſt..—.— S. Led. St. Ingbert—.—. Naſtatter Waggon—% do. von 1808—.—— Tricotw. Beſighel== üfa 0 Ver- beuſch Bel. 59.—10„5 ex. deutſch. Oelf. 69.—10.— 2 3 9 o.—— ..ch.Ind-Mainz 59,50 58.— Feſtverziusliche Werte. 4% Bay. Pf.&. P.———.— Ver. ültramarinf. 140,0 135,5 7½/ Mhm.1914—.———½% do. Ver. Zellſt. Berlin 107,0 103,5%„ 5½1902—,4% Heſſ. v. 89.06 0, 406 0, 400 Vogll. Maſch. St. 58,— 57884½„ 1904%—3/½%„ abgeſt.—.— 0,400 Voigt& Häſf. St. 107,5 105,0 5,%, Pt. Reichsanl. 0, 4880, 4808⸗,—.—.,400 .480 722 hm. Kohlenanl. 4% Bayr. Eiſ-Anl. 0, 4400, 485 8½%% o. 3•—— 2 Bolthom. Selt u. 50,— 5,— 4% dbo unk..1025— 4,Säch. St-de—— Wayß 8 Freytag 128,5120,83¼9 Reichsanf, 0,510ſ0,5104% Würtk..1915 0,430 Berliner Börſe vom 26. Nuguſt. TAllg. Elektr.⸗Geſ. 159,0155,0] Deutſche Kall. 122,7 2 Anglo-Ct. Guano 90,1590,— J Deutſche Maſch. 108,0 Anhalt. Kohlen-, 90,2589,— Deutſche Steinzg. 142,0 Annener Gußſtahl 40.—41,— Deutſche Wollw.. 71.— 0 a209 Zellſt., 13,5128,2 Deutſch. Eiſenh. 78,85 Augsb.⸗Nb Maſch 94,—93,.— Donnersmarckh. Balcke Maſchin..—.— Dürener Metall. Bamag⸗ Meguin. 48,50 Dürkoppwerke 5J. P. Bemberg. 172,0 Dynamit Nobel 139,2 1Bergmann Elkt. 157/.2 Elberfeld. Kupfer—.— e erl. Karlsr. In tr. Licht u. Kr. 149, Aheln Ereditbanf 129.60T Berlin. Maſchb. 91.28 Emaille Ullrich 47.50 Süddeutſch. Disc. 135.0 135.2l Berzelius Bergw. 55.— Enzinger⸗Union. 88,.— Trausport Alktien„Bing Nürnberg 70,15 Eſchw. Bergwerk 138,0 rausport⸗ 9757 Bismarckhütte.—— 13.G. Farbenind. 292,2 JTBochum. 15 14⁴.0 Feldmühle Papier 137,0 Ug. Lok, u. Str. 5 0 Gebr. Böhlerkcko.————.Felten& Guill. 144.714 5 122,5 05 R. 0 2 5 50.455 85 5.⸗Beſigh. Oelf. 72,—Fuchs Waggon 0, 1 Deutſch⸗Auſtral. 145,0 1555 Bremer Vultan 69.—69,.— e H. 50,— 48 IHapag. 159,1 0 Buderus Eiſenw. 98,7595,—Gebhard Textil. 96,75 115-Südamerita 137, 187 Chem. een 109,5——Gelſenk. Bergw. 175,2 „165.0½161.0Chem. Gelſent. 94.25 Gelſenk. Gußſtah. 25,75 1Rorddiſch. Lloyd 156,5148⸗0 Khem. Albert 1415 Genſchow& Co. 70,75 Roland-Linie..=Concord. Spinner 90,.— German. Portl-. 150,0 Berein. Elbeſchiff 54.7553.50PDaimler Motor 88.— Gerresheim. Glas 140,00133, Induſtrie⸗Aktien. I Deſſauer Gas 149.0 TGeſ..eltt. Unter. 179.) Accumulatoren 141,5 JDtſch.⸗Luxemb. 151,0 Gebr. Goedhardt 75.— Adler& Oppenh.—,———D. Eiſenb. Signi. 89,.— Goldſchmidt, Th. 109,8 Adlerwerke. 66,—89,— JDeutſche Erdöl 143,0 Goerz C. P. 48.50 .-G f. Verkhrsw.—.——,— Deutſch. Gußſtahl 90,.—. Gothaer Waggon 52,25—.— Alexanderwerk. 79,—75,25 Deutſche Kabels. 100.2 Gritzner Maſchin, 116,5112,0 115,7 105,0 139,0 Bauk⸗Alkien. Bank f. el. Werte 135,0 Barmer Bankver. 117.0 213, JBerl. Handelsg. TCom. u. Privatb. J Darmſt...⸗B. JDeutſche Bank. 167.0 TOt. Ueberſee Bk. 115,0 IDisc. Command. 163.7 ITDresdner Bank 140.7 IMitteld. Kredb. 144.9 Reichsbank.. 159,5 125,.,0 170.,0 149,0 100,7 90,75 51,50 68,75 190 139,0 125.0 83,25 144,5 86,50 126.5 69.75 99.,50 142,0 in⸗ N..U. 90, Pfälz. Mühlen 120, Heidelberger Zement 127,50, Mhker elektra 136, Wayß u. Freytag 121, Zellſtoff Waldhof 182, Zu Frankenthal 79,50, Waghäuſel 88. Frankfurt unſicher 1 Die Börſe verkehrte auch heute wieder im allgemeinen g, zurückhaltender Stimmung. Anfänglich überwogen ſtark die gaben infolge von Ultimoglattſtellungen. Da Monatsgeld ſehr ſchſ cht zu beſchaffen iſt, erfolgten auch ſehr viele Prolongationen in + rt Aus dieſem Grunde waren beſonders September⸗J..⸗Aktien 11 geſucht und 2 v. H. über den Kaſſapapieren, was für Monategen ungefähr einem Zinsſatz von 8 v. H. entſpricht. Vielfach erfolgte auch Verkäufe, um die bezogenen Stahlvereinsaktien bezahlen können..G. eröffnten 2 v. H. unter der geſtrigen Abendnt konnten aber im Verlauf auf Stützungskäufe dieſen Kursven er wieder aufholen. Montanwerte durchweg 0,5—1,5 v. H. niedreen während ſich im Freiverkehr der Kurs für die Stahlvereinsakth 5 gut behauptete. Etwas ſtärker gedrückt waren Elektrowerte, lich denen Bergmann 3 und Lahmeyer ebenfalls 3 v. H. anfäng 50 nachgaben. Auch hier folgten ſpäter einige Rückkäufe, ſo daß den Teil der Verluſte wieder aufgeholt werden konnte. Van ſchwächer. Die ſpäter eingetretene leichte Beſſerung blieb 170 dieſem Gebiet ohne Einwirkung, ebenſo auf dem Schiffahrtsmeen der durchweg 1 v. H. niedriger eröffnet hatte. Von Bauwée eröffneten Wayß u. Freytag mit einem Kursverluſt von 3 v. ſel ebenſo Zement Heidelberg. Auch Zucker Heilbronn und Waghänen, je 3 v. H. zur erſten Notiz niedriger. Deutſche Anleihen 1 ändert, während die türkiſchen Renten ihre Steigerung fortſetz 83 Der Freiverkehr bewegte ſich in ſehr engen Grenzen. Benz ger⸗ Vrown Boveri 121, Growag 60, Entrepriſes 7,25, Ufa 438, Un franken 91,25. Berlin nicht einheitlich jal Das zu den erſten Kurſen verſchiedentlich angebotene Mabge fand trotz der anfangs eingetretenen Abſchwächung glatte auf nahme Im großen und ganzen betrugen die Kursſenkungen ſach allen Gebieten einſchl. Schiffahrts⸗ und Bankaktien—2, meh —4 v. H. Im Verlaufe konnte ſich eine Erholung um 1 bis doch einzelt 2 v. H. in den marktgängigſten Papieren durchſetzen, wie⸗ bewahrte man im allgemeinen Zurückhaltung. Später traten Am der neue Abbröckelungen, namentlich am Montanmarkt, ein. Ver⸗ Rentenmarkt traten für inländiſche Papiere keine erheblichen änderungen ein. Tägl. Geld—6; Monatsgeld.75—.25. Berliner Veviſen 5 Diskonkſätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4¼ v. 9. Na 7 ——— eſont Amtlich 25. Nuquſt 28. Auguf Tität, in.-M. für 1 B. W. 1 Holland 100 Gulden 167,89 168,31 167,84 168,26 168,27 10 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,890 1,694.688.692.7 7 Brüſſel... 100 Franken] 11,57 11.6111.51 11.55 81½[555 o 100 Kronen 91.8192.031.7791.99 112.59 4% Sgahom 100 Kronen 112,11 112,39 112,11[112,89 112,50 5 Kopenhagen... 100 Kronen 111.20 111.57 111.1111.48 112,50 65 Danzig... 100 Gulden] 81.54 51,7481,3881.5881½8 Liſſaben 100 Eskudo 21,395 21.448 21,385 71.44 453,57 5 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.545 10.585] 19.541 10,58181.—7 Ftalien 100 Lire13,76 13,8013.74 13,78 5 Londn I Pfd. 20,345 20.395] 20,835 20.385 29.49 4 New⸗Dor? 1 Dollar 4,191] 4,201 41805.7005 4498 75 Paris 100 Franken12.— 12,04 11.95.99 81.—.5 Schweiz 100 Franken] 80,88] 81,0880,87] 81,07 81.— 5 Spanien. 100 Peſeten 64,4264,58 64,22.[ 64,38 91,092 77⁸ e 1 Den.006.010] 2,008].012 2,082 10 Konſtantinopel.. 1 türk. Pfd. 2,265 2,275 222 2,23 14.373 3,5 Rio de Janeiro.. 1 Milreis.,042.844] 0,638.84.578 75 Wie; 100 Schilling 59,22 59,38 59,22[ 59,36 1062 6 Prag 100 Kronen 12,4112,45 12.407 12,447[85,0 7 Südflawien.. 100 Dinar.39 7,41.39.41 957002 1 Budapeſt.. 100 600 Kronen 5,867 5,887].867] 5,86785,062 10 Sofila 00 Leva].,085] 3,045 8,035.,04581.—10 Athen...100 Drachmen4.94.96.99.01 81.— Kairo II Pfd. 20.509 20.961] 20,864] 20,916— .) .: Mannheimer Produktenbörſe vom 26. Aug. Eigenberiſig Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt iſt unverändert 1 Die Preiſe ſind gehalten. Inlandweizen iſt offeriert mit 285 izen 29,50„ am Markt waggonfrei Mannheim. Von Auslandwe, iſt offeriert Manitoba III mit 16,05 hfl., Readwinter mit 15,5, Baruſſo 76 Kg. 15,50, Kanſas per Auguſt 15,10, per Sept, Aus⸗ alles per 100 Kg. cif Mannheim. Inlandroggen 21—22 dhofet landroggen 23,00 nom. Inlandhafer 18,50—20,00, Ausland, 19—23,00, inl. Braugerſte 24—20,50, ausl. Braugerſte entre Futtergerſte 19—20,50, Mais gelbes mit Sack 18,75, Bier run 14,75—15,00, Raps 37—39, Weizenmehl ſüdd. Auguſtlefee 41,75—42,00, Roggenmehl ſüdd. 32—33,50, Weizenbrotmehl gen⸗ bis 32,50, Weizenfuttermehl 12,00, Weizenkleie 8,75—9,00, Rogg kleie 10,00. gun 2: Mannheimer Viehmarkt vom 26. Aug.(Eigenbericht). für heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und wurden bezah! 68 50 Kg Lebendgewicht(in R0: 72 Kälber: 76—80, 70—46, 8 13 Schafe:—; 126 Schweine(alter Beſtand 70): 85—86, Wochen 86—87, 85—86, 84—85, 83—84; Ferkel 834: bis 4 181 mi 18.—29, über 4 Wochen 31—38, Läufer 40—53; 3 Ziegen: t; ruhig. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, geräumt; Schweinen ruhig, langſam, ausverkauft. 25. 26 Grkrftw. Mhm.6% 11.9211.92 Gebr. Großmann 67.5064, Srün& Bilfinger 119.2115,2 Gruſchwitz Textil 69,7568,— Hackethal Draht 98,— 93,50 Halleſche Maſch.. 154.—.— Hammerſ. Spinn. 120,0116,5 Hannov. M. Egeſt. 75.—71.— Hann. Waggon. 17.5018,85 Hanſa Lloyd.. 62,5060, Hbg.⸗Wien Gum. 74.5077,50 Harkort Bergwrk. 78,.— 1570 e JOberſchl. E. Bed. 74.—76.— 1 Oberſchl. Eiſen. 82,5081.— JOberſchl. Koksw. 117,3115,1 JOrenſt.& Koppel 104,5101,0 IPhönix Bergb. 124.5119,0 Rathgeber Wagg. 66,1564.50 8. 172,0—— JRhein Braunkhl. 213,7204,0 Rhein. Chamotte. 64.——.— Rhein. Elektrizität 137,0137,0 T2helnſtah ed. 2 19770 einſtahhl 5 1 12. Harpen. Bergbau 156,8 Rhenania 1 85,—83,.— anene 1252 200. Hartmann Maſch, 50,5048,.— IRomb. Hütten. 15.—15,— Rei arſch 5 IV- V.432.%% Hedwigshütte. 12,0 109,0 Roſitzer Braunk. 94.—88,50*e chsſchaß. x—432„ Hilpert Maſch. 51.75 50,— Roſitzer Zucker. 89,—74,— 1 1924er 0490 7755 Hindr.& Aufferm. 80,—78,.— LRütgerswerke 115.8113.58 5. Reichszanl..44% 945 Hirſch Kupfer. 122,7121,0 Sachſenwerk...—, — 4 1 4⁴² JHirſchberg Leder 95,75 TSalzdetfurth 0 169,0 3½% b. Reichsanl.455 801045 4„ gonſol⸗ 9440 0 % Prß. 9450 94% Heldburg Hochfrequenz. 5 107 0 Frügershall Hand 50 Petersb. Int. 4455 40ů5 Ronnenberg 5 54 9— Ruſſenbank....— Sichel& Co...— Sloman Salpeter 48.— Südſee Phosphat.50 neg. 46. Y Reiche⸗n.50 —5 — 8 ThHoeſch Eiſ. u. St 134,0180,0 Sarotti JTHohenlohe⸗Wrk. 20,90/20,80 Scheidemandel.43,.— Phil. Holzmann 119,7116,0 Schubert& Salz. 169,5 163,0 Horchwerke.. 14.—78,75 LSchuckert& Co. 133,6 Humboldt Maſch. 69,1565,25 Siemens Elektr.—.— 1Ilſe Bergbau. 168,5 M. Jüdel& Co. 105,7103,0 Gebr. Junghans. 89,— 88, Kahla Porzellan. 91,5088,50 Kaliw. Aſchersl.. 142,0138,5 Stoewer Nähm. 92,.— 5% No genrentb, Karler. Maſchin. 52,65 50,25 Südd. Immobil. 55,.—61525J8,% Sachſ. Sraunt 6. Kattowitz. Berg.—.——.— Teichgräber—.—(Landſch.Rog9⸗ E. M. Kempp Teleph. Berliner 91,.—88,25“ Klöcknerwerke 18,0 ThoerlOelfabrik- 79,85 76,80 b) C. H. Knorr 124,0 UnionwerkeMaſch—.——.— Kollm.& Jourdan 65.— Ver. B. Frkf. Gum. 65.— Ver. Chem. Charb. 123,0 V. Ptſch. Nickelw. 173,7 —.— Blanzſtoff. Elbf. 280,0 63,500 V. Schuhf Brn& W 57.—5 184.5131,5 BStahlwv.d. Zyp 161,0—.— 0 52.— Ver. Ultramarinſ. 140,0136,2 Linde's Eismaſch. 152,5147/,5Vogtländ. Maſch. 57,3555,— 1.—76513 Lindenberg.. 50.—54.— Wanderer⸗Werke 171,7170.0 91101165%00 J. Carl Lindſtröm 145.9141.0 Weſer Akt.-Geſ.————4%„Zollos 0% 1975 Lingel Schubfabr. 54.0—,— kWeſtereg Altan 146,0 14½ 409..1913 1½ 10% J Linte& Hoffm. 62.50 80 75 Wicing ⸗Cement.——181.0½/S. 1914 18,60, Ludw. Loewe& Co 197,0182,5 Wiesloch Tonwar, 90,50 90,—4½%„„. 0 C. Lorenz... 114,5110,2Wittener Stahl.—,—4˙ Lothr. Portl.⸗Cem—,———[Wittener Gußſtahl 62,—60,—4% Magirus.-⸗G. 59,.—56.— Wolf, Buckau 49,5053,75 JMannesmann. 137,5137,00Zellſtoff JDerein. 94.— 104,0 JMansfeld. Akt. 120,116,0[Jellſtoff Waldhof 187,0—.— Mech. Web. Lind. 176,0 Mix& Geneſt. 123,0 221˙0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Motoren Deutz 69,50 Adler Kali. 37,—35,.— Motorb. Mannh. 44.— 67.15 Bergb. Präfid.—.— Müllheim Berg 83,50 17 8 159.0 TSiem.& Halske 198,5 1Sinner.⸗G.. 85,—8 Stettiner Vulkan 58,50 StoehrKammgrn. 146,0 114.5 124.0 69,— 141ʃ6 92,50 — Köln Rottweiler.145, Gebr. Körting. Safſſue Je 5 yffhäuſer⸗Hütte Lahmeyer& Co. Laurahütte n„ 1 9 e. 2˙8.50 „, Silberrte. 4700 55— 40555„Papierrte. 1205 1200 %ünt ad. 6 175 4%„ Bagd.“ 11 21.— 1 4%„,„ 5 .unif 4% Tür 9b. 1 43,.—. —.—Benz⸗Motor.. 84/85—.— Neckar Fahrzg. 90,.——, Nordd Wolltämm 141,0ʃ138,0 Deutſche Petrel.—.——.—44½½% 2 101 Dlantend. 24,50 24,405% Kefuanteper. 20, N . — 0 bekan „ernerstag, den 26. Auguſt 1926 7. Seite. Nr. 302 Aus dem Lande wel 5. Mosbach, 26. Aug. Der Seniorchef der bekannten Groß⸗ 70 Doundlung Altmann, Iſak Altmann, iſt im Alter von über ahren nach ſchwerem Leiden geſtorben. 10 Auerbach, 25. Aug. Drei in einer hieſigen Firma tätige plogte Leute wurden nach Beendigung ihrer Arbeit im Benzinſchacht von Unwohlſein, Uebelkeit, Atembeklemmung und ähn⸗ bald„Krankheitserſcheinungen befallen. Zwei von ihnen haben ſich und e erholt, beim dritten aber trat völlige Lähmung zugefi ewußtloſigkeit ein, ſodaß er dem Bensheimer Krankenhaus eführt werden mußte. 40 da Achern. 25. Aug. Auf dem Illenauer Friedhof hat ſich der hre alte Friedr. Schneider aus Gengenbach erſchoſſen. pri* Baden-Baden, 26. Aug. Am heutigen Tage kann hierſelbſt watmann Ludwig Duttle die Feier ſeines 70. Geburts⸗ Jes begehen, ein Mann, deſſen Name im ganzen badiſchen Lande ſchen mt iſt als begeiſterter Sangesfreund und als Förderer des deut⸗ Nethe dedes und des deutſchen Männergeſangs. Seit einer langen ds 0 von Jahren ſteht er an der Spitze der„Liedertafel Aurelia“. und zten Präſident. Seine ganze Kraſt hat er für das Aufplühen Wtederwärtsſchreiten des Vereins eingeſetzt, wie es auch ſeinem Aur lin⸗u. verdanken iſt, daß der Verein in dem„Sängerhaus Jüſchrie ein eigenes Heim beſißzt. Im vorigen Jahre konnte er ſein vur bobes Sängerjubiläum begehen, aus welchem Anlaß ihm nicht badichen den hieſigen, ſondern auch von vielen badiſchen und außer⸗ wurden Geſangvereinen Ehrungen in großer Fülle dargebracht auch 5„Neben ſeinem Schaffen auf geſanglichem Gebiete iſt er er denu im öffentlichen Leben unſerer Stadt tätig. So gehörte ſſt Bürgerausſchuß und ſpäter dem Stadtrat an. Gegenwärtig Mitglied des Stadtverordneten⸗Vorſtandes. Von Herrn Nöhterdorf man mit Recht ſagen, daß er ſich in allen Kreiſen der in alen Beliebtheit erfreut. Sein biederes Weſen hat ihm hier und Bet mgerkreiſen des Landes eine große Zahl von Freunden dide Jasnnten geſchaffen, din ſicher den Wunſch hegen, daß er noch ſhaffen 55 in alter Kraft und Geſundheit erfolgreich weiter e *— 2 ſhant Oppenbeim, 25. Aug. Das Oppenheimer Rathaus emen beſonderen Reiz auf die Diebe auszuüben. Es wurde dener zweite Diebſtahl verübt, bei dem wiederum nichts ge⸗ rtzeu den konnte. Lediglich am Tatort hatten die Diebe einige ge zurückgelaſſen, die wohl eine Handhabe zu deren Ermitt⸗ herz en dürften. In Oppenheim wurde eine Jugend⸗ angerich g e mit 40 Betten und einer modernen Badeeinrichtung chtet. Das Geld wurde durch wohltätige Stiftung auf⸗ geb bwz asbachwalden, 25. Auguſt. Der 43 Jahre alte verheiratete kich Doll Anton Huber wollte zuſammen mit dem Landwirt Fried⸗ derſchlöl guf ſeinem Grundſtück einen Weg anlegen. Durch die Nie⸗ derſ* der letzten Tage kamen die Erdmaſſen ins Rutſchen und Ulleh ütteten die beiden Männer. Während Doll unverletzt Lei gand befreit werden konnte, hat man Anton Huber nur als 7 5 bergen vermocht. Kers Jof ingen, 25. Aug. Geſtern nacht entſtand im Hauſe des Mau⸗ aber ſef Peter ein Brand deſſen Urſache bis ſetzt noch nicht mit ſah enlſt ſeſtgeftellt werden konnte. Wührend das Bieh und die ſtän 5 e gerettet werden konnten, iſt das Gebäude im Innern voll⸗ belang ausgebrannt. Dem raſchen Cingreifen der Feuerwehr es. das Feuer zu lokaliſieren. Aus der Pfalz Ein Ortswappen für Meckenheim 1* Deewanscenheim. 24. Aug. Die Gemeinde hat die Annahme eines nachtef pens unter Zugrundelegung des alten Meckenheimer Ge⸗ ſezels vom Jahre 1473 beſchloſfen. Im Staatsarchip ſind Be⸗ haertedas Siegel vorhanden. Hiernach zeigt das Siegel immer den dettenellten Schild mit dem Pfälzer Löwen in dem erſten und Munde dwie in den Rauten im zweiten und dritten Felde. In den ſliegenh. ſeit 1511 erſcheint über dem Schild ein großes lateiniſches M In Eindeim) Der Entwurf von Profeſſor Hupp in Schleißheim iſt lber zwernehmen mit dem Hauplſtaatsarchiv ſo geſtaltet, daß der 5 1 Schild erſcheinende Buchſtobe„M“ in den Schild einbe⸗ Tale zu ird. Hiermit iſt eine heraldiſche Grundregel erfüllt und das ben 50 Beſtandteil des Wappens geworden, das dadurch von gum hat eren Wappen unterſchieden wird. Die Gemeinde Mecken⸗ mupſag ſomit den Vorzug, in dem Wappen die Beziehungen zur wird ein Geſuch un ausgedrückt zu ſehen. An das Staatsminiſterium und Fi Geſuch um Genehmigu ing zur Annahme des Ortswappens rung eines Gemeindeſiegels eingereicht. mier ds 55 eiler bon ber, 23. Auguſt. Ein unbekannter junger Mann im ſeh, wit 7 22 Jahren präſentierte bei der hieſigen Volksbank ſchenes Der Unterſchrift emes Weinhändlers aus Otterſtadt ver⸗ . kEntſerhreiben und nahm einen Geldbetrag von 107,30 Mark ducteiffang. Es handelt ſich um einen Betrug, der ſich zum Shteihe des betreffenden Weinhändlers auswirkte, da dieſem das 10 5 S unbekannt war. l0 Mucver. 23. Aug. Speyer wurde am Samstag mit ungefähr nent) h. Beſatzungstruppen(150. franz. Infanterie⸗ bärach wielker die z. T. in Privatquartieren und Schulen unter⸗ Al en. 5 Aſegſcenorn, bö 23. Aug. Ein Förſter traf dieſer Tage, wie die walig erſ Preſſe“ berichtet, in ſeinem Waldrevier eine Frau in duch eini chöpftem Zuſtand an. Die Aufgefundene hatte ſich erſt Jaſt geter Zeit ſoweit erholt, daß ſie üßer ihre Perſonalien Aus⸗ 10— konnte. Sie ſtammt aus Wien und iſt 30 Jahre alt. wworten. wie ſie in den Wald gekommen ſei, konnte ſie nicht be⸗ ficheuareßweiler, 25. Aug. Einige junge Leute veraifteten 158 12 Waſſer des Apfelbaches mit Vitriol und führten ſo ein An tot 0 iſchſterben herbei. Hunderte von Forellen ſchwim⸗ ar Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) :: Lambsheim. 25. Auguſt. Durch die Gendarmerie wurde der 26jährige angebliche Kaufmann Hans Kraft aus Wießoppenbeim bei Worms feſtgenommen. Er hat eine boch einzuſchätzende Anzahl geſtohlener Räder in ihren Einzelteilen ausgewechſelt und neu zuſammengebaut und dann für 60 bis 80 Mark verkauft. Da⸗ bei half ihm der Händler Karl Fleiſch. Beide wurden dem Land⸗ gerichtsgeſängnis Frankenthal zugeführt. Sieben der verkauften Räder wurden in Lambsheim und Weiſenheim a. S. beſchlagnahmt. :: Maxdotf. 25. Auguſt. Zwei Obſtfrevler wurden auf friſcher Tatertappt, als ſie im Beariffe waren, etwa drei Zentner geſtohlenes Obſt abzutransportieren. Die Diebe ſtahlen ſich hierzu noch das Handwägelchen einer Marktfrau. In Lambsheim wurden die Beiden, Jakob Kraft aus Weidental und Heinrich Sauer⸗ höfer aus Jagelheim, von der Gendarmerie verhaftet und in das Landgerichtsgefängnis Frankenthal eingeliefert. :: Piumaſens, 25. Aug. Das zur Bekämpfung des Kiefernſpan⸗ ners in Pirmaſens ſtationierte Fluazeug, das wegen der be⸗ kannten Sturmbeſchädigungen abmontiert werden mußte. wurde nunmehr nach ſeinem Heimatfluahafen Fürth zurückgeſchafft. Das Erſatzflugzeug iſt bereits eingetroffen und hat die Bekämpfungs⸗ arbeiten aufgenommen. Gerichtszeitung Bigamiſt und— fünfzehnjähriger Ehemann. Vor den Richtern des Schöffengerichts Verlin⸗Mitte erſcheint ein kleiner Mann, ein ordentlicher, biederer Bürger, konſtatiert man auf den erſten Blick. Mit ihm betritt eine blaſſe Frau den Ver⸗ handlungsſaal, ein blondlockiges Kindchen an der Hand, knapp drei Jahre alt. Der Vorſitzende richtet die erſten Fragen an den Ange⸗ klagten: Bigamie. Ein— ſo weit man das ermeſſen kann— glückliches Zuſammenleben zweier Menſchen ſteht auf dem Spiel. Die Frau mit dem Kind wird aus dem Verhandlungsſaal geſchickt. Die Vernehmung des Angeklagten beginnt. Er iſt geſtändig. Im Jahre 1897 hat er, als junger Burſch, gezwungen von ſeinen Eltern, wie er ſagt, heiraten müſſen.— Eie Frau brachte ſchon ein uneheliches Kind mit in die Ehe. Als der Angeklagte nach beendeter Militärzeit nach Hauſe zurückkehrte, waren drei weitere Kinder da, die nicht von ihm ſtammten. Aber die Frau verlangte, daß er ſie ernährte. Als er ſich weigerte, ſchickte ſie den natürlichen Erzeuger zu dem widerſpenſtigen geſetzlichen Vater. Und als dieſer durch Drohung nichts erreichte, verprügelte er ihn. Zum Verſtändnis dieſer Verhältniſſe muß das Milieu etwas erräutert werden: kleines Gutsdorf im finſterſten Weſtpreußen, nahe der damaligen ruſſiſchen Grenze. Der verprügelte, betrogene Ehegatte und Vater wider Willen und Wiſſen entflieht, geht auf die Wanderſchaft, kommt allmählich in geordnete Verhältniſſe.— Krieg.— Am Narowſee wird er ver⸗ wundet, liegt im Lazarett mit einem Mann aus ſeinem Heimatdorf zuſammen. Durch dieſen erfährt die Frau, daß der verſchollene Ehemann noch exiſtiert. Sie ſtellt wiederum Anſprüche auf Unter⸗ halt. Nicht an ihn, wohl aber am das Regiment, dem er angehört. Er leitet eine Scheidungsklage ein. Darüber geht der Krieg zu Ende. Er hört nichts mehr davon, denkt, er ſei geſchieden. Ver⸗ heiratet ſich und wiederum ſtöbert ihn die erſte Frau auf, erſtattet jetzt Strafanzeige en ihn und verlangt Ungültigkeitserklärung der zweiten Ehe, als ſs hört, daß er verheiratet iſt. So kommt er vor die Richter nach Moabit. Da er geſtändig iſt, wird auf weitere Beweisaufnahme verzichtet. Der Staatsanwalt beantragt die Mindeſtſtrafe: Sechs Monate Gefängnis und Ungültig⸗ keitserklärung der zweiten Ehe. Das Gericht zieht ſich zur Be⸗ ratung zurück. 5 Dem außenſtehenden Chroniſten, der als geduldeter Zuhörer in dem Verhandlungsſcal ſich Notizen machen darf, iſt etwas unklar geblieben. Der Angeklagte iſt 1882 geboren. Die vom Vorſitzenden verleſene Heiratsurkunde ſtammt aus dem Jahre 1897. War der Angeklagte 15 Jahre alt, als er die erſte Ehe ſchloß?— Hat die Staatsanwaltſchaft, als ſie die Anklage erhob, dieſe Unmöglichkeit nicht bemerkt? Der Chroniſt wünſcht dieſe Un⸗ klarheit zu beſeitigen und fragt den Staatsanwalt. Während das Gericht berät, prüft dieſer nochmals die Akten. Die Daten ſtimmen. Das Gericht erſcheint wieder mit dem fertigen Urteil. Der Staats⸗ anwalt infortniert den Vorſitzenden. Der Angeklagte wird gefragt. „Ja, damals war die Sache ſo: Die Frau war Wirtſchafterin bei dem Pfarrer des Dorfes und in anderen Umſtänden. Der Pfarrer veronlaßte die Eheſchließung. Zahlte den Eltern 5000 Mark, da⸗ mit ſie die Einwilligung gäben. Und dann mußte er eben heiraten.“— So erklärte jetzt der Angeklagte. Er weiß nicht, ob er damals 15 oder 17 Jahre alt war. Die aktenmäßige Feſt⸗ ſtellung veränderte natürlich die Sachſage vollſtändig. Das Gericht kann ſich nicht entſchließen, das Urteil auszuſprechen. Die Sache wird vertagt, zur nochmaligen § Verurkeilter Einbrecher. Der 24 Jahre alte Adolf Ströbel aus Bauma, Kemton Zürich, der im Juni in dem Inſtallationsge⸗ ſchäft Stilgenbauer einen Einbruchsdiebſtahl verübte, bei der Plün⸗ derung der Ladenkaſſe erwiſcht und feſtgehalten wurde und auch als Kirchenräuber dringend verdächtig erſcheint, weil er in der Ludwigs⸗ kirche in Ludwigshafen einen Raubverſuch anſtellte. hatte ſich nun⸗ mehr vor dem Schöffengericht Speyer zu verantworten. Wegen des Einbruchdiebſtahls wurde ihm eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und 6 Monaten zudiktiert. § Gerichtlicher Ausgang eines Aeberfalles. Vor dem Schöffen⸗ gericht Ludwigshafen hatten ſich die Tagner Fähnle und Nufer zu verantworten, die Ende Juli mit dem Poſtſchaffner Hepp zuſcanmen gezecht und den betrunkenen Hepp dann überfallen hatten. Sie entwendeten ihm damals die Brieftaſche und entnahmen daraus zwei 50⸗Markſcheine. Das Gericht verurteilte beide unter von 3 Wochen Unterſuchungshaft zu je 1 Jahr Ge⸗ ängnis. § Verurkeilte Reichsbannerleute. Vom Schwurgericht Bochum wurden vier Reichsbannerleute wegen ſchweren Landfrie⸗ densbruches zu 3 bis 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Anmgeklagten fielen mit mehreren anderen Genoſſen über ein Mit⸗ glied des Wehrwolfes her und verprügelten und mißhandelten esz derart, daß es zweimal bewußtlos zu Boden fiel. Neues aus aller Welt — Tumultſzenen im Gerichtsſaal. Wegen gemeinſchaftlicher Körperverletzung hatten ſich vor dem Großen Schöffengericht in Breslau der Steinſetzer Schindler und der Arbeiter Kirſchner, beide Kommuniſten, zu verantworten. Bei Verkünduna des Urteils. das bei Schindler auf fünf Monate Gefängnis lautete, während Kirſchner freigeſprochen wurde, kam es im Zuhörerraum zu un⸗ geheuren Tumulten. Es erſchollen Rufe:„Hoch der Kom⸗ munismus! Hoch die Rätediktatur! Nieder mit den Richternl“ Nur mit großer Mühe konnte der Saal geräumt werden. — Wieder ein ſchweres Autounglück. Auf der Landſtraße von Zerbſt nach Roßlau fuhr ein mit drei Herren und einer Dame beſetz⸗ tes Auto in ein Geſpann einer Zerbſter Expeditionsgeſellſchaft, das ohne Licht gefahren ſein ſoll. Bei dem Zuſammenprall wurde einem Pferd der Kopf buchſtäblich abaeriſſen, das andere Pferd wurde ſo ſchwer verletzt, daß es ſpäter getötet werden mußte. Die vier In⸗ ſaſſen wurden lebensgefährlich verletzt. Ein Herr ſtarb bald nach dem Unalück. Ihm war der Schirm der Dame in den Leib geſtoßen worden, was eine Zerreißung der Leber und Därme ſur Fol ſatte, 1 55 zur Folcz aghahnſteige und Streckenſchllder. Vor einigen Tagen ging eine Meldung durch die franzöſiſche Preſſe, daß ein Fluggaſt. der in größter Eile auf dem Pariſer Flugplatz eingetroffen war, in ein falſches Flugzeug ſtieg und infolgedeſſen zwar im 160⸗Kilo⸗ meter⸗Tempo, aber in einer ſeinen Wünſchen entgegengeſetzten Richtung befördert wurde. Sein Reiſeziel war Köln und als er die engliſchen Anſchriften im Londoner Flughafen Croydon erblickte, war der Schreck und die Enttäuſchung natürlich groß. Man muß heutzutage ſchon bei ſeinen Luftreiſen auf die richtige Maſchine achten. Auf den großen Weltflughäfen ſtarten und landen in den Hauptbetriebsſtunden oft fünf oder ſechs Verkehrsflugzeuge gleich⸗ zeitig, jedes—10 Paſſagiere befördernd. Die Deutſche Luft⸗ hanſa hat daher, um Mißverſtändniſſe wie das oben geſchilderte in Paris auszuſchalten, ein Mittel angewandt, das zwar einfach iſt, aber voll ſeinen Zweck erfüllt. Alle Lufthanſaflugzeuge tragen auf dem Rumpf ein Schild mit der Flugſtreckenbezeichnung, z. B. „Berlin—Paris via Köln“, ſo daß der Fluggaſt ohne viele Fragen ſich ſelbſt über Flugroute und Ziel unterrichten kann. — Galliſcher Humor.„Wovon leben Sie eigentlich?“—„Ach. ich ſchreibe.“—„So, ſo, Sie ſind Journaliſt?“—„Nein, da haben Sie mich mißwerſtanden, ich ſchreibe mehr mechaniſchl“—„Dann ſind Sie wohl Buchhalter?“—„Aber nicht doch., ich ſchreibe — Statkiſtik des Aberglaubens. Nach einer Feſtſtellung des „New Vork Herald“ haben am 13. Auguſt nur 61 Trauungen in Newypork ſtattgefunden, weil an dieſem Tage ein Freitag und eine dreizehn zuſammentrafen: ein doppelt unheilvolles Vorzeichen! Auch an anderen Freitagen iſt die Luſt der Newyorker zur Ehe⸗ ſchließung nicht beſonders rege, die Zahl der Trauungen überſteigt dann niemals 75. An anderen Wochentagen ſind die Standes⸗ ämter ganz beſonders ſtark beſucht, der tigliche Durchſchnitt der Trauungen beträgt an„normalen“ Wochentagen 150. U Meſſen und Ausſtellungen Kleinwohnungsausſtellung in Kaiſerslautern Der Bayeriſche Verein zur Förderung des Woh⸗ nungsweſens e. V. in München, der bereits vor dem Kriege eine umfangreiche Wanderausſtellung für Wohnungsweſen und Städtebau zuſammengeſtellt hatte, veranſtaltet anläßlich des 17. ordentlichen Verbandstages des Verbands bayeriſcher Baugenoſſen⸗ ſchaften, ⸗Geſellſchaften und ⸗Vereine e. V. in Kaiſerslautern An⸗ fang Oktober eine Ausſtellung von Kleinwohnungs⸗ und Siedlungsanlagen, die die Entwicklung ſeit Kriegs⸗ ende bis zum heutigen Tage darſtellen ſoll. Erfreulicher Weiſe haben ſich außer dem bayeriſchen Staat auch die zuſtändigen Reichs⸗ ſtellen, zahlreiche Gemeinden, die Bayeriſche Siedlungs⸗ und Land⸗ bank, ſowie faſt alle bedeutenden gemeinnützigen Bauvereinigungen bereit erklärt, Material an Plänen, photographiſchen Aufnahmen, Modellen uſw. zur Verfügung zu ſtellen. ſodaß angenommen wer⸗ den kann, daß die Ausſtellung ein lückenloſes Bild vom derzeitigen techniſchen und künſtleriſchen Stand der Wohnungs⸗ und Siedlunge⸗ bauten gewähren wird. Briefkaſten Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung ſuxriſtiſcher, mediziniſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet. V. Sch.,'heim. Die vorehelichen Verfehlungen Ihrer Frau hätten lediglich zur Anferhtung Ihrer Ehe führen können. Doch iſt die defür geſetzte Friſt bereits verſtrichen Die Zerrüttung könute einen Scheidungs⸗ grund abgeben. Am beſten befragen Sie einen Anwalt. K. B. Richtet ſich nach der Zahlungsweiſe. In Ihrem Falle jeden⸗ falls Efegche Kündigungsfriſt. 8 Ho. 1. u. 2. Eine Feſtſtellung über die Penſionsbezüge wird erſt möglich ſein, wenn die noch nicht erfolgte amtliche Feſtſtellun, über alle Penſionen der Miniſter und Generäle vorliegt. Dies wird vorausſichtlich im Herbſt geſchehen. 3. Staatspräſident a. D. Geiß bezieht als Penſion 50% ſeiner aktiven Bezüge nach dem Geſetz von 1920. Die genaue Surnme iſt uns nicht bekannt. Chr. Scha. 1. Der Viehhof wurde 1892 erbaut, der Schlachthof 1900. G. K. Wegen des Zuſchlags auf den Raum für ein ausgeübtes Ge⸗ werbe wenden Sie ſich am beſten an das Mieteinigungsamt. H. Sch., Hockenheim. Ohne Ihre Genehmigung durfte die Oeffnung nicht vorgenommen werden. A. R. Abends bis 11 Uhr, Sonntags ab 11 Uhr vormittags. Jeruſalem..—6. Die Klärung der ganzen Angelegenheit laſſen Sie am beſten durch das Mieteinigungsamt vornehmen. H. Sch. Die Herſtellungsart für dieſen Leim iſt uns unbekannt. Paul Ho. Nicht ich habe mir in die Finger geſchnitten, ſondern das Komma ging unterwegs verloren.— Der Flächeninhalt von Mannheim beträgt 106,064 Quadratkilometer. — Die Täter ſind ermittelt. Todes-a zeige. Statt Karten. und Tante, Frau geb. Neumann Lebensjahre nach längerem schweren Leiden im die wigkeit abzurufen. In tlefer Trauer: u. ein Enkelkind. Mannheim, Hamburg, den 20. August 1926. 2 Uhr vo—8 8 n der hiesigen Leichenhall tatt. esigen Leichenhalle aus sta lieb Jott dem Allmächtigen hat es gefallen, gestern abend unsere ebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester EmmaGeissen wöWẽũ t. Dr. Alfred Geissen u. Frau Erich Geissen u. Frau Die Beerdigung fndet am Samstag, den 28. August Durch einen Unglücksfall verschiled unerwartet rasch unser Mitglied, Schreinermeister Johann Nolz. Wir betrauein mit seinen Hinterblie- benen einen lieben und tieuen Kollegen und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. 50 Die Einäscherung findet Freitag, den 27. August 1929, nachmittags ½ 4 Uhr im Kremaforium statt; wir bitten unsere Mitglieder. dem Verstofbenen rechi zahl- reich die letzte Ehre zu erweisen. 6664 Mannheim, 26. August 1926. Der Vorstand der Schreiner-Zwangs⸗ Innung für die Stadt Mannheim. zu sich in IWängsversfeigerung Freitag, den 27. Auguſt 1926, nachmittaas 2 Uhr. werde ich im Pfandlokal Qü 6. 2, hier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 64653 Piano. 1 Bücherſchrank. 1 Standuhr, 1 Schreibtiſch, 1 Nähmaſchine. 1 Sofaumbau liefert sehnell Nauerbriefe N Fnadeei Jl. Ma G. m. b. H. E 652 und 2 Pferde. e den 25. Auguſt 5 5 dun Gerichts zehr 515 t8vollz e e , 150 tb 125 cb. 105 5 Es machf schlankl! Wieviel wiegen Sie über Ihr Normalgewicht? Eine Frage von großer Wichfigkeit, die jede Dame interessleren wird. 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