liner K Samstag, 28. Auguft frei ins Hezugepreiſe: In Mannheim und Umgebun 5 us od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. e eventl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbeh. me. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. al. Fernſpr⸗Nr 24944, 24945. 24951. 24952. 24953 Abend⸗Ausgabe 155 5 d Poſtſchecktonto Nr 17590 Karlsruhe. aßegeſchaftsſtell E 0.— Hauptnebenſtele: 8 1. 40—— haße graunhaus,— Geſchälts.Mebenfiellen Waldhof. 1 6 Schwetzingerſtr 24 Meerſeldſtr. 11.— Telegr. Preis 10 ꝙfennig 1926— Nr. 396 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro emip. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗ M. Reklam. —4.⸗ M. Kollektiv⸗ Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Beiriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen ſür ausgeſallene oder beſchränktte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher obne Gewähr.— Gerichtsſtand Manaheim. Bellagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die deul Abreiſe am 7. September mit Streſemann 8 Berlin, 28. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die 855 glaubt über die Zuſammenſetzung der deutſchen Völker⸗ legattoelegation für Genf folgendes mitteilen zu können: Die De⸗ a die ſich bei normaler Abwicklung der Dinge am 7. Sep⸗ 8985 nach Genf begeben dürfte, wird von Miniſter Stre⸗ ede ann geführt werden. In ſeiner Begleitung werden ſich anfall⸗ Staatsſekretär v. Schubert, die Miniſterialdirektoren ſcließe und Kiep und Geh. Rat v. Bül ow befinden. Ferner dat R ſich der Delegation Legationsrat Boltze, Geſandtſchafts⸗ und dedelhammer, Konſul Pönsgen, Graf Bernſtorff ſich eine Reihe Sachverſtändiger an. Botſchafter v. Höſch dürfte 8 während der ganzen Dauer der Völkerbundstagung in Uebe aufhalten, ſondern vermutlich bald nach Paris zurückkehren. Nei r die grundſätzliche Zuſammenſetzung der Delegation wird das chskabinett nächſte Woche Beſchluß faſſen. Botſchaſter hoeſch bei Streſemann wir Berlin, 28. Auguſt.(Von unſerem Berliner Bürv.) Wie Rei en, iſt Herr v. Höſch heute vormittag um 11½ Uhr vom Her skanzler zu einer längeren Unterredung empfangen worden. dwweit d. Höſch wird ſich dann heute abend nach Genf begeben. Als zunter Delegi f Studienkommiſſi i i⸗ aterdakrat ſegierter bei der Studienkommiſſion in Genf wird Mi Gauß fungieren. Enſeitige Kritik Berlin, 28. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ber⸗ pr orreſpondent des„Daily Telegraph“ hat die Reichs⸗ eiſeſtelle wegen der Dementierung der Beſprechung From⸗ eme,Gauß mit ungewöhnlicher Heftigkeit angegriffen. Daß dieſe n intierung töricht und unüberlegt war, läßt ſich nicht gut beſtrei⸗ eine inſofern alſo mag der Angriff ſeine Berechtigung haben. Aber ſcheint uns dabei überſehen zu werden: Die Polen in danzig wuniſel ſeinem informatoriſchen Aufenthalt in Danzia hat der ameri⸗ dber de Finanzſachverſtändige Profeſſor Kemmerer Erhebungen ſich die e volniſche Finanzwirtſchaft angeſtellt. Auf die Frage. wie ben 855 bisherige polniſche Zollunion auswirke. ergab ſich. daß Po⸗ große ansia einen recht koſtſpieligen Zollkontrollapparat mit einer Ager 1 Jahl polniſcher Zollinſpektoren unterhält, während im Dan⸗ der 5 ertrag Polen nur eine allgemeine Kontrolle auf dem Gebiete Finanzeben Stadt Danzia zugeſtanden wurde. Der amerikaniſche konnt glachverſtändige. der auch den Danziger Hafen beſichtigte. tung e, dabei feſtſtellen. daß der volniſche Militärfiskus bei Errich⸗ frem⸗ leines Munitionslagers am Ausgana des Danziaer Hafens derwe Gelder in erheblichſtem Maße zu militäriſchen Rüſtungen verho ndet. Wie man bört. blieb ihm weiterhin die Tatſache nicht in uncgen daß die volniſche Geſandtſchaft in Danzia ein Perſonal ligen gewöhnlicher Stärke unterhält, wie man es ſonſt in auswär⸗ Geſandtſchaften nicht antrifft. Wojwodenwechſel in Oberſchleſien lner Berlin, 28. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach ti„Meldung aus Warſchau ſoll der derzeitige Wojwode Bil⸗ duriſt 2 Oberſchleſien abberufen und als Nachfolger der Warſchauer berufun rzezynſen ernannt werden. Die Nachricht von der Ab⸗ Veſt ng Bilſtis kommt nicht unerwartet. Seit dem Angriff des ten, rkenvereins und eines Teils der polniſchen Sozialdemokra⸗ bung er vor etwa 1½ Jahren zu einer mehrmonatigen Beurlau⸗ gebend ilſtys führte, galt deſſen Stellung als erſchüttert. Ausſchlag⸗ 0 B. für ſeine Entlaſſung iſt aber wohl der Umſtand geweſen, früher ilſti in den Tagen des Warſchauer Staatsſtreiches für die waden Regierung Partei nahm. Ueber die Perſon des neuen Woj⸗ bot Jue man nur ſoviel, daß er der Pilſudſki⸗Richtung ange⸗ im Zuſammenhang mit dieſem Wechſel dürften auch weſent⸗ ſchaf Veränderungen in den höheren Beamtenſtellen der Wojwod⸗ eintreten. Ehina kündigt ſeinen vertrag mit Belgien Wird Paris, 28. Aug.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Aus Br üſſel Ertertemeldet: Die Pekinger Regierung hat ſoeben im Beſtreben, die Ma itorialitätsrechte und die Zollautonomie der europäiſchen Lertiin China zu unterdrücken, den chineſiſch⸗belgiſchen letrag vom Jahre 1865 auf den 27. Oktober ds. Je. gekün⸗ Kün Die Klauſel dieſes Abkommens ließe zwar nur Belgien ein gung gungsrecht zu. Außenminiſter Vandervelde hat alle Anſtren⸗ n unternommen, um dieſen Schritt der chineſiſchen Regierung verßz dom dihindern. Er gab zu, daß gewiſſe Forderungen Chinas voll⸗ benigen berechtigt ſeien und erklärte, einige Garantien, die Belgien dwa ni ſeiner Exterritorialität und des Zollregimes genieße, ſeien 9 72 völlig aufzuheben, aber durch andere zu erſetzen. Ferner auf de de belgiſche Regierung vor, neue Verhandlungen im Hiublick enmal Abſchluß eines Vertrages mit China zu beginnen, ſobald bielt z. in Peking eine ſtabile Regierung am Ruder ſei. Trotzdem auszuſp chineſiſche Regierung darauf, die Kündigung des Vertrages einen brechen. Belgien macht darauf hin Anſtrengungen, wenigſtens uſchl odus viyendi auf der Grundlage des Vertrags von 1865 ab⸗ Vorſchtden. Die Antwort der chineſiſchen Regierung auf dieſen neuen Nag ſteht noch aus. duver aerriot bleibt Bürgermeiſter. Wie das„Gcho de Paris“ von Poſten als Beite erfahren haben will, gedenkt Herriot ſeimen Bürgermeiſter von Lyon nicht aufzugeben. Die Hauptſchuld an ze Abordnung für Gen dem unerquicklichen Zwiſchenfall trifft doch in erſter Linie die, die wie ſchon ſo oft auch diesmal wieder das Vertrauen brachen und die Diskretion, an die ſich die deutſchen Amtsſtellen in überſpitz⸗ tem Anſtandsgefühl bis zuletzt gebunden hielten, leichtfertig beiſeite ſetzen. Die das katen, ſitzen bekanntlich in Paris und London. dr. Wirth in Senf Zur Teilnahme an den Arbeiten der Interparlamentariſchen Union traf Reichslanzler a. D. Wirth in Genf ein. Unter den an den Beratungen te lnehmenden Parlamentariern ſind noch zu er⸗ wähnen der frühere däniſche Miniſter Munck, der amerikaniſche Se⸗ nator Burton, der frühere deutſche Miniſter Dr. David und der Abgeordnete, Gouverneur a. D. Schnee. Ruſſiſch⸗po'niſcher Garantievertrag ſe] Berlin, 28. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Die ruſſiſche amtliche Agentur verbreitet heute eine Meldung über die Aufnahme von ruſſiſch⸗polniſchen Verhandlungen zwecks Ab⸗ ſchluß eines Gerantievertrags. Dieſer Tatſache ſcheint aber nur rein taktiſcher Wert beizumeſſen zu ſein. Wie nämlich an zuſtändiger Stelle betont wird, handelt es ſich nicht etwa um neue Momente in der Oſteuropapolitik, ſondern ledig⸗ lich um die Neuaufnahme der bereits im vorigen Herbſt angebahnten Verhandlungen. Wie erinnerlich, war es das Veſtreben Rußlands mit den baltiſchen Staaten und Polen Neutralitätsverträge abzu⸗ ſchließen, wobei aber die baltiſchen Randſtaaten nur gemeinſam mit Rußland in Verhandlungen zu treten bereit waren. Polen wollte ſich dann dieſen Verhandlungen als Gegengewicht anſchließen. Ruß land lag aber an einer individuellen Behandlung der Oſtſeeſtaaten, außerdem war es keineswegs geneigt, Polen eine ſo beſondere vor⸗ machtartige Stellung einzuräumen. Da es Rußland nun in letzter Zeit gelungen iſt, von den baltiſchen Staaten das Zugeſtändnis der Einzelverhandlungen zu erlangen, ſind nun auch im Anſchluß daron die Verhandlungen mit Polen wieder aufgenommen worden. zu den Angriffen gegen Severing Zu den Angriffen gegen den preußiſchen Miniſter des Innern Severing und der Gegenerklärung in einem Berliner Blatt ſchreibt die„Köln. Ztg.“ in ihrer erſten Morgenausgabe vom beutigen Samstag: Wir ſchenken den Ausführungen Severings mehr Ver⸗ trauen als den Angebereien des ehemaligen Partei⸗ und Familien⸗ freundes des Miniſters, der offenbar aus Rache dem Miniſter die Beteiligung an unſauberen Machenſchaften anzuhängen ſucht, bei denen er ſelbſt eine nicht ganz einwandfreie Rolle ſpielte. Wir ſehen in Severing einen politiſchen Gegner, den wir auf politiſchem Ge⸗ biet aufs ſchärfſte bekämpfen, deſſen Veſtrebungen, die preußiſche Verwaltung mit e Geiſt durchſetzen, wir für unheilvoll halten. Aber ſoweit wir die Perſönlichkeit Severingz kennen, iſt an ſeiner Ehrenhaftigkeit und Unbeſtechlichkeit nicht zu zweifeln. Im Intereſſe der Sauberkeit in der politiſchen Auseinan⸗ derſetzung und der Anſtändigkeit des politiſchen Kampfes, bedauern wir den Schmutzfeldzug gegen den preußiſchen Innenminiſter und hoffen, daß ſich die taktvolle und verantwortungsbewußte Preſſe an ihm nicht beteiligt.(Nur in einem Teil der Mittagsausgabe ent⸗ halten.) Wie Miniſter Severing einem Preſſevertreter erklärte, wird er beim Zuſcnmmentritt des preußiſchen Landtages auf die gegen ihn in einem Teil der Rechtspreſſe erhobenen Angriffe eingehend antworten. In der„B..“ wird zu der Angelegenheit noch mitgeteilt, daß zwor Miniſter Severing ſich ernſthaft mit dem Gedanken getragen habe, von ſeinem Poſten zurückzutreten, angeſichts der gegen ihn gerichteten Verleumdungsaktion habe er ſich aber entſchloſſen, einſt⸗ weilen auf ſeinem Poſten zu verbleiben. RKapitän Ehrharöts politiſche Beſtrebungen EBerlin, 28 Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der Reichsdienſt der Deutſchen Preſſe hört, beabſichtigt Kapitän Ehr⸗ hardt in dieſen Tagen mit Oberleutnant v. Killinger, dem Führer des Wickingbundes in Sachſen in Berlin zuſammenzutreffen. Es ſollen dann hier mit einer Reihe von Führern nationaler Verbände Beſprechungen über die Verwirklichung von Ehrhardts Idee einer„nationalen Einheitsfront“ ſtattfinden. Frhr. v. Gayl läßt in der ihm naheſtehenden Preſſe erklären, daß er an der Tagung rechtsradikaler Führer in Pommern nicht teihgenommen hätte, da er wegen ſchwerer Erkrankung ſeiner Familie der angegebenen Zeit in ſeiner Wohnung in Düſſeldorf weilte. Ergänzungen zum Artikel 48 ſei Berlin, 28. Aug.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie eine Korreſpondenz meldet, bringt der von dem Reichsminiſter des In⸗ nern ſoeben fertiggeſtellte Entwurf für das Ausführungsgeſetz zu Artikel 48 der Reſchsverfaſſung einen erhöhten Rechtsſchutz für An⸗ geklagte vor Standgerichten. Er ſieht ferner vor, daß der Staccs⸗ gerichtshof vom Reichspräſidenten, wenn auch nur gutachtlich ange⸗ hört werden muß, bevor die Reichsexekutive gegen ein Land ver⸗ hängt wird. In dem Entwurf iſt die Unterſtellung der militäriſchen Befehlshaber unter Zivilkommiſſare in Ausſicht genommen, doch ſind für die Praxis unter gewiſſen Vorausſetzungen Ausnahmen zu⸗ läſſig. Neu iſt ſchließlich die Beſtellung eines„Inhabers der voll⸗ ziehenden Gewalt.“ * Ponfok ſyriſcher Oberkommiſſar. Zum franzöſiſchen Oberkom⸗ miſſar von Syrien iſt Ponſot ernannt worden. Er war im Kriege Chef der Preſſeabteilung und von 1921 bis 1922 franzöſiſcher Miſſionschef in Oberſchleſten; auch hat er den größten Teil der Ver⸗ handlungen mit Abd el Krim geführt. Rückblick und vorſchau Der Triumph der Geheimdiplomakie— Parteipolitſiſche Mental⸗ reſervalionen— Spannungen und Verſtimmungen— Die zweile Periode der deutſchen Außenpolitik Als Wilſon im letzten Jahre des Krieges ſeine Manifeſte an die leidenden Völker erließ, verhieß er ihnen das goldene Zeitalter ewigen Friedens und ſtändigen Glücks. Wenigſtens ſchien es ſo zu ſein, bis auf dem Parkett von Paris der Weltenbeglücker erheblich ausglitt und ſeine berühmten vierzehn Punkte heute nur noch Petre⸗ fakte ohne erheblichen Muſeumswert ſind. Zu ihnen gehörte auch das Verſprechen der Abſchaffung der Geheimdiplomatie, weil dies freier Völker unwürdig ſei. Merkwürdigerweiſe huldigten auch die Antipoden ſeiner Weltanſchauung, die Bolſchewiſten, der⸗ ſelben Meinung, und man erinnert ſich vielleicht auch noch des gewaltigen Aufſehens, das Trotzkis Reden bei den Friedensverhand⸗ lungen in Breſt⸗Litowsk hervorriefen, als er unbekümmert um diplomatiſchen Brauch und Herkommen ſeine Theſen verteidigte und dafür ſorgte, daß ſie eher zur Kenntnis der aufhorchenden Welt ge⸗ langten, als ſie von den Vertretern der Gegenſeite überhaupt beant⸗ wortet waren. Nun war es ſelbſtverſtändlich von vornherein klar, daß eine pöllige Abſchaffung der Geheimdiplomatie eine Utopie darſtellte. Namentlich wenn es ſich um Staatsverträge handelt, können die Vorverhandlungen gar nicht anders als hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen geführt werden. Indiskretionen werden nur dann begangen, wenn man auf die Gegenſeite einen Druck aus⸗ üben will, ein Verfahren, in dem namentlich die Engländer Meiſter ſind. Handelt es ſich um Abmachungen, die ins Wirtſchaftliche über⸗ greifen, oder ihm ſogar ausſchließlich gewidmet ſind, ſo nehmen dieſe ganz von ſelbſt den Charakter eines Geſchäfts an. Dann zeigt ſich aber das gleiche wie bei den Geſchäften des bürgerlichen Lebens: Man poſaunt nicht auf Gaſſen und Straßen und an allen Ecken die Interna und Intima hinaus, um nicht Beeinfluſſungsverſuche Dritter herauszufordern. Aber ſelbſt wenn man dieſe Selbſtverſtändlichkeiten zugibt, kommt man doch nicht um die Feſtſtellung herum, daß gerade im Zeitalter der Demokratie, d. h. alſo der Selbſtregierung und der Kontrolle mündiger Völker, die Geheimdiplomatie ihre höchſte Blüte erreicht hat. Seit Monaten wiederholt ſich das Schauſpiel, daß die politiſche Welt durch irgend einen Vertrag in Erſtaunen, zuweilen auch in Beſtürzung verſetzt wird, weil ſie derartiges nicht vermutete und infolgedeſſen überraſcht wurde. Der Katalog der Verträge dieſes Jahres iſt beſonders umfangreich, zwiſchen dem Vertrag von Berlin und dem Vertrag von Madrid liegt mindeſtens ein halbes Dutzend von Allianzen und militäiſchen Verträgen, die zwar ordnungsgemäß noch einiger Zeit beim Sekretariat des Völker⸗ bundes in Genf hinterlegt und veröffentlicht wurden, von denen man aber ausnahmslos, ſei es mit Recht oder mit Unrecht, überzeugt war, daß ſie noch irgend welche geheime Annexe oder Klauſeln in ſich bärgen, die das Licht der Oeffentlichkeit zu ſcheuen hätten. Alſo be⸗ herrſcht nach wie vor das Mißtrauen die politiſchen Handlungen und Wilſons liebliches Idyll von der großen Völkerfamilie, in der eitel Herzlichkeit und Aufrichtigkeit herrſchen, iſt nichts weiter als ein Schemen. Daß es überhaupt jemals Wirklichkeit werden würde, hat Wilſon vielleicht ſelbſt nicht einmal geglaubt. Die Geheimniskrämerei und das unentwirrbare Durcheinander der Intrigen vorbelaſten diesmal den Völkerbund mehr als je zunor. Die Weltpreſſe durchwirrt ein Wuſt von Behauptungen und Dementis, daß ſich derjenige, der nichts anderes iſt als Zu⸗ ſchauer oder Zeitungsleſer, überhaupt nicht mehr daraus zurecht⸗ findet. Kommtt dann noch eine derartig ungeſchickte Ableugnung wie die des Berliner Beſuchs Fromageots bei Dr. Gaus hinzu, kann man begreifen, daß die Neigung, geſchweige denn die Begei⸗ ſterung für Genf ſich eher verflüchtigt als zunimmt. Gewiß, man muß ſich vor allen Illuſionen hüten, aber der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund iſt der Schlußſtein eines in drei Jahren müh⸗ ſeliger diplomatiſcher Aufbauarbeit errichteten Gebäudes, der ein⸗ geſetzt werden muß, wenn nicht das Ganze gefährdet werden ſoll. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß auch dieſer Abſchluß wieder ohne die Teilnahme der größten und ſtärkſten bürgerlichen Partei des Reichstags vor ſich gehen ſoll. Wenn ſe, dann mußie gerade in die⸗ ſem Augenblick der Sprecher des deutſchen Reiches in Genf vor den Vertretern der übrigen im Völkerbund vereinigten Mächte darauf hinweiſen, daß hinter ihm die Gefolgſchaft ſaſt des ganzen deutſchen Volkes ſtehe. So iſt er abermals moraliſch gehandicapt, obwohl die Deutſchnationalen gar keinen Zweifel daran gelaſſen haben daß ſie nach dem Eintritt in den Völkerbund bereit ſind, einen Strich unter ihre bisherige Außenpolitik zu machen und ſogar in die Re⸗ gierung einzutreten. Mit anderen Worten alſo: man lehnt die Ver⸗ antwortung für das Geſchehene ab, iſt aber nicht abgeneigt von den möglicherweiſe doch noch reifenden Früchten mitzugenießen. Wie ſich eine mit derartigen Mendalreſervationen behaftete Politik der„Gradlinigkeit und aufrechten Haltung“, die man ſonſt zu be⸗ treiben vorgibt, zuſammenreimt, iſt eine Frage, die man am beſten als parteipolitiſche Geheimdiplomatie charakteriſiert und darnach beurteilt. Die unklare und nicht vorbehaltloſe Haltung der Deutſchnatio⸗ nalen iſt auch noch aus einem anderen Grunde bedauerlich. Wer die Zeichen der Zeit richtig zu deuten weiß. kann doch nicht mehr über⸗ ſehen, daß das nach Locarno wenigſtens einigermaßen eingerenkte Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Frankreſch neuerdings wieder ſtark gefährdet wird. Es iſt kein Zufall, daß dieſe neue kritiſche Phaſe mit der Wiederkehr Poincarés zur Macht zuſammenfällt. Wenn auch Poincaré zunächſt nur als Retter aus Währungs⸗ und Finanznot berufen wurde, hat er es doch nicht fertig gebracht. ſich ausſchließlich um die Finanzſorgen Frankreichs zu kümmern, obwohl Briand es ſich ausdrücklich vom Geſamtkabinett ausbedungen hatte und es ſich auch beſtätigen ließ. daß er in der auswärtigen Politik freie Hand behielte. Poincars hat jedoch, nach⸗ dem die ſchwerſten Kämpfe in der Kammer beſtanden waren, ſeinen Einfluß als Miniſterpräſident auch in den auswärtigen An⸗ gelegenheiten geltend gemacht. Berückſichtiat man die Tatſache, daß neben ihm auch Chauviniſten. wie Barthou und Tardieu im Kabinett lien. wird man begreifen, daß Briand einen ſchweren Stand im Kabinett bat. Nun hat er ſich in der Ratsfrage noch einmal durch⸗ zuſetzen vermocht. aber in der Angelegenheit Euven— Mal⸗ medy hat er bereits eine Schlappe erlitten. Der Leidtragende da⸗ bei iſt diesmal allerdinas nicht Deutſchland. ſondern der Alliierte Frankreichs. Belgien, das dadurch wieder in die franzöſiſche Deichſel eingeſnannt wurde, aus der es ſich gerade vorſichtia gelöſt hatte. Die Diskuſſton über Eupen und Malmedy iſt heute beendet und braucht vorläufia nicht wieder begonnen zu werden. Nur eines ſei gewiſſer⸗ maßen zum Abſchluß und zur Charakteriſierung der franzöſiſchen 2. Seite. Nr: 396 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Auguſt 1929 Umtriebe noch erwähnt. Frankreich benutzte die in verſchiedenen belgiſchen und engliſchen Blättern genannten, nebenbei bemerkt phantaſtiſch hohen Rückkaufſummen, die in Wirklchbkeit nur Aufwer⸗ tungsgelder für die in belgiſchem Beſitz befindlichen Papiermilliarden deutſchen Geldes ſein ſollten. zur Stimmungsmache gegen Deutſch⸗ land um zu zeigen, wie reich angeblich Deutſchland ſei und wie leicht es infolgedeſſen ſein müſſe, die Verpflichtungen Deutſchlands aus dem Dawesabkommen zur Unterſtützung Frankreichs flüſſia zu machen. Wenn augenblicklich der Stand unſerer Reichsfinanzen in⸗ ſofern als qünſtig bezeichnet werden kann, als er kein Defizit auf⸗ weiſt. ſo ſprechen doch leider ſehr triftige Gründe dafür, daß wir in naber Zukunft mit einem ganz gehörigen Fehlbetrag zu rechnen haben werden, da das Proaramm für die Bekämpfung der Arbeits⸗ loſiakeit aroße Summen verſchlingen wird, ſo daß wir ohne Inan⸗ ſpruchnahme des Anleihemarktes nicht vorwärts kommen werden. Es ſollten daher die Mittel, die Belaien als Gegenleiſtung für die Rückgabe von Eupen und Malmedu gewährt werden ſollten, auf andere Weiſe aufgebracht werden. Die Rheinprovinz, der die heiden Kreiſe gehören, wollte eine Anleihe aufnehmen. um einen Teil zur Verfügung ſtellen zu können und einen andern Teil wollte die Reichsbank bereit ſtellen. Dieſe iſt bekanntlich in jeder Hinſicht von der Reichsregierung unabhängig, und zwar auf Grund des Dawes⸗ abkommens und in ihrem Verwaltunasrat ſitzen auch Ausländer, zu denen ſogar der belaiſche Miniſter Franqui gebörtl Schon hieraus ergibt ſich, wie unaufrichtig die ganze franzöſiſche Campagne iſt. Es kann auch keinem Zweifel 8 5 daß die Widerſtände und Hemmniſſe in der Frage der Verringerung und Zurückziehung der Beſatzung, und weiter der immer noch nicht erſolgten gänzlichen Entfernung der franzöſiſchen Truppen aus dem zargebiet auf das Eingreifen Poincarés zurückzuführen ſind. Daß ferner die drei neuen Beſchwerden in der leidigen Entwaffnungs⸗ angelegenheit diesmal nicht vom Vorſitzenden der Militärkontroll⸗ kommiſſion ausgegangen ſind, ſondern von der Votſchafter⸗ konferenz, iſt eine charakteriſtiſche Merkwürdigkeit, an der man trotz der geringen Bedeutung, die man in Berlin dieſen Beſchwerden beilegt, nicht ganz vorübergehen kann. Aber auch außerhalb Deutſchlands ſtellt ſich Frankreich überall hindernd in den Weg. Profeſſor Barnes hat unlängſt in ſeinen Ausführungen über die deutſche Not in Südtirol darauf hingewieſen, daß ein Ausgleich zwiſchen Deutſchland und Italien nicht nur notwendig, ſondern auch möglich wäre, da ſie die gleichen politiſchen Intereſſen hätten, wenn nicht auch hier wieder Frankreich den trennenden Gärſtoff liefern würde. in Griechenland wird man die Meinung jener, die mit den Umtrieben der in der Paris ſitzenden Venizeliſten bekannt ſind, nicht unbeachtet laſſen könne, daß franzöſiſche Intrigen den Anſtoß ge⸗ geben haben, weil Pangalos durch ſeinen Bündnisvertrag mit Muſſolini den Mittelmeerintereſſen Frankreichs im Aegäiſchen Meer uwidergehandelt habe. Wie weit eine derartige Anſicht hieb⸗ und tichfeſt iſt, läßt ſich natürlich im Augenblick nicht prüfen. Aber daß Frankreich überall, wo Schwierigkeiten entſtehen, ſeine Hand mit im Spiele hat, ſcheint allmählich zu einer Weltmeinung zu wer⸗ den, die freilich den Bemühungen Frankreichs das Finanzchaos zu vermeiden, außerordentlich hinderlich werden kann. Unſtreitig iſt leider, daß in die europäiſche Politik wiederum die Atmoſphäre des Mißtrauens und der gegenſeitigen Verdächtigung ge⸗ tragen worden iſt. Ihre unausbleiblichen Auswirkungen beſtehen in neuen Verſtimmungen und Spannungen, die ſchließlich zu einer verhängnisvollen Kampfſtimmung führen können. Wir wollen nicht hoffen, daß die Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund am 9. September ein letzter friedlicher Akt ſein wird, der von erhöhter Kampfbereitſchaft abgelöſt wird. Die Schuld daran würde allen Ver⸗ dächtigungen zum Trotz nicht Deutſchland tragen, ſondern der Mann des Weltkriegs und des Ruhreinbruchs, der vielleicht ſeinem Lande zum Heile, für Europa aber zum Unſegen wiedergekommen iſt. Des⸗ halb bedarf für die kommende zweite Periode der deutſchen Außenpolitik, die mit Genf ihren Anfang nimmt, ihr Träger der moraliſchen und tathelfenden Unterſtützung aller Pagrteien des deutſchen Volkes. Denn über der Einzugspforte des Völkerbundes ſtehen für uns Deutſche unſichtbar geſchrieben die gleichen Worte, die einſt Friedrich der Große an der Jahreswende von 1756 zu 1757 ausſprach:„Es wird das Jahr ſtark und ſcharf hergehen. Aber man muß die Ohren ſteif halten, und jeder, der Ehre und Liebe jür das Vaterland hat, muß alles dran ſetzen.“ Kurt Fischer Erfolgreiche Wirtſchaſtsverhandlungen mit Japan Amtlich wird mitgeteilt: Nachdem durch Abſchluß eines Abkom⸗ mens zwiſchen der J. G. Farbeninduſtrie und Japan über die Be⸗ handlung der deutſchen Farbeneinfuhr die Hauptſchwie⸗ rigkeit der deutſch⸗japaniſchen Handelsvertragsverhandlungen beſei⸗ tigt iſt, beſteht auf allen Seiten der Wunſch, die Verhandlungen über den Handelsvertrag nunmehr baldmöglichſt zu Ende zu führen. Da hierzu noch eingehende Beſprechungen mit den beteiligten Stellen notwendig ſind, wird der deutſche Botſchafter in Tokio, Dr. Solf, im September in Berlin eintreffen, um über den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen mündlich zu beraten und die Grundlagen Auch hinſichtlich der letzten Umwälzung 22 Die europäiſche Luſtverkehrstagung Die zurzeit in Berlin tagenden Delegierten der International Air Treffik Association(Jata) waren am Freitag nachmittag einer Einladung der Berliner Flughafen⸗Geſellſchaft gefolgt, um den Zentralflughafen Tempelhof zu beſichtigen. Nach der Begrüßung durch Oberbaurat Sauernheimer erfolgte ein Rundgang durch die Verwaltungsgebäude und die Räume der Hanſa Luftbildgeſellſchaft. Den Kongreßteilnehmern wurden dann verſchiedene neue Typen von Luftfahrzeugen, beſonders die Albatros⸗Schlafwagen⸗Maſchine und der neue„Dornier⸗Merkur“, der mit drei B. M..⸗Motoren aus⸗ gerüſtet iſt, vorgeführt. Bei einem kurzen Imbis nahm dann der Generalſekretär der International Air Treffik Association, Jonkſer von den Berch(Holland), das Wort zu einer kurzen Rede, in der er darauf hinwies, daß die Einrichtungen des Berliner Zen⸗ tralflughafens ſchlechthin als vorbildlich bezeichnet werden müß⸗ ten. Wenn heute der Luftverkehr in Europa ſchon eine gewiſſe Popularität erlangt habe, ſo ſei dies nicht zuletzt ein Verdienſt der Deutſchen Lufthanſa und ihrer tatkräftigen Leiſtung. Um 3 Uhr nachmittags wurde die Tagung im Bundesratsſaale des Auswärtigen Amts fortgeſetzt. In den ſachlichen Beratungen, die in der Vormittagsſitzung ſtattfanden, nahm man als erſten Punkt der Tagesordnung die Frage eines einheitlichen Luft⸗ frachtbriefes vor und pruͤfte einen Entwurf der Deutſchen Lufthanſa. wurde eine Kommiſſion, beſtehend aus Vertretern der engliſchen, franzöſiſchen, ſchwediſchen und deutſchen Luftverkehrsgeſellſchaften, gebildet, welcher die definitive Form des Luftfrachtbriefes feſtſtellen und ihn ſodann den Vorſtänden der nationalen Fluggeſellſchaften übermitteln wird. In der Nachmittagsſitzung wurde dann die Frage der Einfüh⸗ rung eines Winterflugplanes und der Frachtverſiche⸗ rung behandelt. Der Abend vereinigte die Teilnehmer zu einem gemeinſamen Eſſen, an welchem auch Vertreter des Reichsverkehrs⸗ und des Reichspoſtminiſteriums, des Auswärtigen Amts und des preußiſchen Handelsminiſteriums teilnahmen. Kekordfrequenz im Luſtverkehr Aus Liondon wird berichtet, daß in der letzten Woche 1539 Perſonen im Luſtverkehr über den Kanal befördert wurden und daß dieſe Zahl gegenüber dem bisherigen Monats⸗Höchſtergebnis von 1100 Fluggäſten einen Rekord bedeutet. Auch der Luftver⸗ kehr auf deutſchen Plätzen hat ſich z. Zt. einer Rekordfrequenz zu erfreuen, und gusverkaufte Maſchinen ſind auf manchen Strecken eine häufige Erſcheinung. Der Hamburger Flughafen z. B. meldet, daß im erſten Halbjahr 1926 10 386 Perſonen den Hafen Fuhls⸗ büttel paſſierten. Die Luftverkehrsentwicklung Hamburgs, als Durchgangspunkt der wichtigen internationalen Strecke Malmö⸗ Kopenhagen⸗Hamburg⸗Amſterdam London, iſt überhaupt ein inter⸗ eſſantes Beiſpiel der allgemeinen rapiden Steigerung in der Be⸗ nutzung der regelmäßigen Verkehrsflugzeuge zum Transport von Perſonen und Fracht. Im ganzen Jahr 1924 hat Hamburg einen Geſamtverkehr(planmäßig, außerplanmäßig und örtlich) gehabt von: 2032 Fluggäſten und 17939 Tro. Fracht und Poſt in 1005 Flugzeugen. Die Zahlen von 1924 ſind alſo allein ſchon durch den planmäßigen Verkehr des einen Monats Juli 1926— mit Aus⸗ nahme der Anzahl der Flugzeuge, doch fehlt nicht viel daran— bei weitem erreicht und überholt. Nusgrabung der italſeniſchen Kriegerleichen Nach Mitteilung der italieniſchen Kommiſſion für Vermißten⸗ nachforſchung in Oeutſchland ſollen die ſterblichen Reſte aller im Reichs⸗ gebiet begrabenen italieniſchen Kriegsgefangenen auf vier Sammel⸗ friedhöfen in Deutſchland beſtattet werden. Demnächſt ſoll die Zu⸗ ſammenlegung der im weſtlichen Deutſchland verſtreut beerdigten italieniſchen Rriegerleichen auf dem Südfriedhof in Köln beginnen. Die Ausgrabungsarbeiten werden unter Leitung einer amtlichen italieniſchen Kommiſſion mit deutſchen Arbeitern durchgeführt. Die Beförderung der Leichen nach Köln erfolgt mit italieniſchen Laſtkraft⸗ wagen oder mit der Reichsbahn. Wie der Amtliche preußiſche Preſſedienſt dazu mitteilt, erſucht der Miniſter des Innern in einem Runderlaß an die Landes⸗ und Ortspolizeibehörden, zur Vermeidung unliebſamer Störungen dieſer Arbeiten Inhabern der Ausweiſe und ihrem Perſonal jede nur mögliche Unterſtützung zu Hendſe und ſpricht gleichzeitig die Er⸗ wartung aus, daß ſich die Grabſtätten in gutem Zuſtande befinden und mit Grabzeichen verſehen ſind. Eine Erklärung der mexikaniſchen Kirche Nach einer Meldung aus Mexiko hat das Episkobat eine Er⸗ klärung veröffentlicht, in der geſagt wird, die Katholiken ſeien ent⸗ ſchloſſen, wenn nötig mehrere Jahre zu warten, bis der Gottesdienſt wieder unter den früheren Bedingungen aufgenommen werden könne. Es handele ſich für die Katholiken um eine prinzipielle Frage, die nicht durch gegenſeitige Konzeſſionen geregelt werden könne. Die Erklärung erinnert daran, daß die Katholiken zur Zeit des Kulturkampfes in Deutſchland ſich längere Zeit in ähn⸗ licher Lage befunden hätten, daß es ihnen aber letzten Endes ge⸗ Unter prinzipieller Zuſtimmung zu den Vorſchlägen Neue Rämpfe in Marolko 1 Nach einer Meldung aus Fes haben ſich am Freitag in ſpaniſchen Zone neue heftige Kämpfe abgeſpielt. Auf beiden Sel ten ſollen die Verluſte bedeutend ſein, da es zu einem Handgra⸗ natenkampf kam, der den ganzen Tag über andauerte. Es handelt ſich bei dieſen Operationen um Verſuche der Marokkaner, wieder in den Beſitz der Stadt Scheſchauen zu gelangen. Die Marokkaner ſind 8 wieder bis auf 8 Kilometer ſüdlich von der Stadt—9 gerü Letzte Meloͤungen Deukſch-ruſſiſche Oelgeſellſchaft — Berlin, 28. Auguſt. Wie wir erfahren, iſt zwiſchen dem uſſſchen KargtarSemntat und Deulſchland eine deukeherſhec Oelgeſellſchaft(Deru⸗Del) gegründet worden. Die neue Geſellhen die ein Stammkapital von 2 Millionen Mark aufweiſt, hat den Zweck, das deutſche Petroleumgeſchäft zu pflegen und eigene laſſungen zu errichten. Der Gasſchutz einer Reichsbank E Berlin, 28. Aug.(Von unſerem Berliner Büro) Wle 4 „B..“ aus Hamburg berichtet wird, hat ſich in dem dortige Reichsbankgebäude eine Gasſchutzanlage, die ſich 1 Keller des Gebäudes befindet und, wenn Unbefugte den Treſe betreten, ſelbſtändig das Haus vergaſt, gelöſt. Es handelt ſich u ein Reizgas aus der Kriegszeit, das Uebelkeit, Zuſammenziehung Schleimhäute und ſtarkes Erbrechen hervorruft. Die Feuerwehr 177 ſucht jetzt im Gebäude die Luft zu reinigen und unterſucht, dut welche Urſache die Gasbombe ſelbſtändig ſich löſte. 7 Die Suche nach dem Allentäter — Hannover, 28. Auauſt. Die Suche nach dem Attentäter Eiſenbahnunglücks bei Leiferde erſtreckt ſich jetzt ledialich auf an Beſitzer einer Jacke. die am Unfallsort gefunden worden iſt. der vermutet, daß die Jacke. die keinem der Kolonnenarbeiter von ſie Ciſenbahn gebören ſoll, wahrſcheinlich einem der Attentäter, der m. bei der Arbeit ablegte und nachher vergaß. gehört.(7) Nach großen Unterſchlagungen geflohen — Memel, 28. Aug. Wie das„Memeler Dampfboot. erichn, iſt der Geſchäftsführer und Leiter des von der litauiſchen Eiſenz unt verwaltung in Memel unterhaltenen Stadtbahnhofſes, der enl Vertrag der litauiſchen Speditionsfirma„Sandelis“ uberggeß worden iſt, namens Wladas Rudas, nach Unterſchlagung von 1 einer Million Lit flüchtig gegangen. Verkauf des„Leviatan“(Vaterland) meldet wird⸗ — Paris, 28. Aug. Wie aus Waſhington ge er iſt das Schiffahrtsamt mit dem Verkauf der drei Ueberſeerch a⸗ „Leviatan“,„George Waſhington“ und„Präſident Harding 1 tragt worden. Sollte ſich von privater Seite kein Angebot finde ſo wird die Regierung wie bisher dieſe Schiffe auf eigene Re verwenden. Unruhen in Albanien? — London, 28. Aug. In einem Artikel ihres Belgrader ſter ſpondenten ſpricht die„Morning Poſt“ von einem Beginn ich ge Unruhen in Albanien, die den Frieden Süd⸗Oſt⸗Europas ernſtli ghel fährden könnten. Als Haupturſache der wachſenden Unzufriede nge⸗ unter den nördlichen Stämmen Albaniens wird die Tatſache Aein ſehen, daß Zoghu noch italienfreundlicher geworden ſei, als ſien Vorgänger. Infolge großer wirtſchaftlicher Intereſſen, die 8 daß jett in Albanien erworben habe, könne es wahrſcheinlich(eirz es nicht ruhig zuſehen werde, wenn ſein Alliierter Achmed Beg 3 geſtürzt würde. Cholera⸗Epidemie in Schanghai LLondon, 27. Aug. Nach Verichten aus Schanghai 9 dortigen Eingeborenen⸗Viertel ſowie in der Gegend von nen die Cholera in erſchreckender Weiſe. Ueber 1000 P erf 1 werden täglich von der Krankheit befallen. 17 Eine Südpolexpedition„ g1. — Buenos Alres. 28. Aug. Das argentiniſche Geoaravhilche ir⸗ ſtitut hat beſchloſſen. nach dem Plan des aragentiniſchen Inaerezlug⸗ Antonius Paulo eine Südvolerpedition auszurüſten die im ch ein zeua ausgeführt werden ſoll! Als Fluazeug wird wahrſcheinlinter, Dornier⸗Wal deutſcher Konſtruktion verwendet werden. Die ilt zu⸗ ſtützung der argentiniſchen Regierung. namentlich der Marine, geſagt worden. Grubenkataſtrophe in Amerika 1 die — Newyork, 27. Aug. Nach den neueſten Meldungen 1 46 Grubenexploſion in Clymar im Staate Pennſylvanien wur hehen Bergleute verſchüttet. 4 Verletzte konnten bereits 9 Auf⸗ werden. Die Rettungsarbeiten geſtalteten ſich infolge des wahr⸗ Korre⸗ wütet in Poote, tretens giftiger Gaſe äußerſt ſchwierig. Die Verſchütteten ſind für die Weiterführung der Verhandlungen zu erörtern. lungen ſei, ihre Rechte wieder zurückzugewinnen. ſcheinlich alle durch das Gas ums Leben gekommen. ee eeeeee l de e bnN NTB Par,M N)CCCCCCCCCT0CCC0CCb 7222õͤͥͤ ke— teils Unſere Eitelkeit wächſt oft im gleichen Maße, als wir glauben, zu— vier macßten Fräulein Mindſenty leidenſchaftlich Verbeugun⸗kaniſchen Herren mit den crnerikaniſchen Brillen gebo hn 00 85 gen vor— fünf rangen die Hände— ſechs hielten ſich kopſſchüttelnd Ruhe, beils vermehrten ſie den Lärm. Auf einer kleinen Ceſl, ſie zu verringern. * Ich habe gefilmt Von Roda⸗Roda Es gibt ein Stück von Carl Rößler und Roda Roda„Der Feldhernhügel“; iſt vor dem Krieg oft geſpielt worden; ſehr oft; in Berlin vielleicht tauſendmal. Nun haben es die Filmmenſchen jetzt mit dem Militär,— kein Wunder, daß ſie ihre hervorquellenden Augen endlich auf unſere Komödie richten. Der Angriff des Films auf den FJeldherrnhügel geſchah ſo, daß man uns erſt aus der Ferne, dann immer mutiger plagiferte— worcauff telephoniſche Aufforderungen ergingen, das Werk, wie es ſtand dem Feind zu übergeben. Man wandte alle im Krieg bewährten Mittel an: Aushungerung, Beſtechung: lähmte die Zuverſicht der Verteidiger, indem man Preſſenotizen lancierte: wir ſeien ſchon gefallen. Endlich drang ein goldbeladener Eſel in Geſtalt eines Münchener Agenten in die Breſche. Durch Kettenhandel kam das Sujet cm— über Wien und Budapeſt— in den Beſitz einer Berliner Firma. 1 Ich wollte die Gelegenheit, Geld zu verdienen, nicht vorüber⸗ laſſen und erbot mich, eine Rolle in der Filmkomödie J über⸗ nehmen— etwa den Korpskommandanten, der im letzten Akt vor⸗ kommt. Den Filmleuten gefiel der Vorſchlag: immerhin ein wenig Reklame für das Stück. Es kam zu Gageverhandlungen. Ich ver⸗ langte erkleckliche Summen— man lieſt doch immer wieviel die Macy Pickford verdient und was Charles Chaplin für eine herrliche Villa hat. Die Filmioten lachten mich aus Ich ließ nicht locker und drängte. Endlich bewilligten ſie mir eine Fahrlarte dritter Klaſſe München⸗Wien und für jeden Aufnahmetag zwanzig Mark. In den Blättern erſchien eine Nachricht: es ſei den Filmioten unter koloſſalen Opfern gelungen, den berühmten Schriftſteller für die Darſtellung zu gewinnen. Montag, den 14. Juni traf ich in Wien ein; es regnete heftig. Im Atelier waren Arbeiter beſchäftigt, Kuliſſen entzwei⸗zuhämmern — hinten liefen zahlreiche Herren mit amerikaniſchen Brillen um und geboten teils Ruhe, teils machten ſie Lätm. Auf einer kleinen Bühne, zwiſchen violetten Lompen agierte in Hugarenuniform Harry Liedtke— in luftigem Geſellſchaftskleid Fräul. Mindſenty— ſſie geſpenſtiſch geſchminkt, er in jugendlichem Uebermut— lächelten zähnefletſchend, verbeugten ſich und umarmten einander— die Herren rundum tanzten und brüllten erregt— einer ſchrie:„Auf⸗ nahme!— zwei kurbelten— drei winkten Harry Liedtke verzweifelt die Schläfen.. plötzlich hieß es:„Fertig“— und alle Erregung war zuſammengeklappt. Die Gruppen löſten ſich. Dreiundzwanzig Men⸗ ſchen überfielen mich, ſtellten ſich mir mit überaus hohen Titeln vor, ſprachen je einen halben Satz und vannten ſofort wieder davon. Das Hämmern hatte bedeutend zugenommen— ich ſtand hilf⸗ los in einer Ecke— als ein Mamn des Mittelſtamds erſchien und ſagte: ich ſollte zunächſt mit ihm in die Stadt fahren, in eine Leih⸗ Zilſte“lt für Theatergarderobe. Wir einigten uns auf den Rock des Generalmajors Zablanczy de ſchan 23 Schilling 70 zeigte, doch meine Sorge erwies ſich als unbe⸗ gründet— am Ziel zahlte der Mann des Mittelſtandes. Ein zweiter Mittelſtandsmann hielt ſchon vor einem gewaltigen Haufen von Generalsuniformen. Man wußte hier genau, wem jedes Kleidungsſtück einſt gehört hatte. Der Verleiher maß mich mit einem Vlick und ſagte: „Feldmarſchalleumant Bach.“ Ich habe ihn gekannt, den Feldmarſchalleutnant Bah. Er hatte die Landwehrdiviſion in Agram, war klein und brünett— und für ſein ſtieres Geſchau nannte man ihn in der Armee den Pielkönig. Ausgeſchloſſen, daß ſeine Uniform mir paſſen könnde. „Nein?“rief der Verleiher—„Dann: Marſchall Rohr.“ Ich bitte Sie! entgegnete ich.„Rohr hat doch die Kärtner Front kom⸗ mandiert— und als die Italiener durchbrachen, hat er in Perſon die Lücke geſüllt. Ich bin nicht halb ſo dick. Haden Sie nicht den Genercloberſten Terſztyanſky? Der war von meinem Format.“ „Gewiß haben wir ihn“, ſagte der Verleiher und brachte mir den Rock von Terſztyanſky. Die Aermel erwieſen ſich als viel, viel zu lang.— Ich machte die intereſſante Beobachtung, daß ſämtliche k. u. k. Heerführer über⸗ aus entwickelte Vorderextremitäten gehabt hatten. Einſt im Glanz der Uniformen, war mir das nicht ſo gufgefallen. Wir einigten uns auf den Rock des Jeneralmajors Zablanczy de Felſchö⸗Eörch et eadem, die Hoſen weiland Seiner kaiſerlichen Hoheit, des Erzherzogs Albrecht, Sieger von Cuſtozza, und die Stiefel des ehemaligen Chefs des Generalſtabs Exzellenz von Arz; ſehr ſchöne weite Stiefel. Einſt hatte mir, els ich Fähnrich war, eine Zigeunerin prophe⸗ zeit: ich würde als hoher General durch die Stadt Wien fahren. Damals hatte ich es nicht glauben wollen. Es regnete.— Im Atelier zertrümmerten zahlreiche Arbeiter mit dröhnenden Hammerklägen die Kuliſſen. Hinten die ameri⸗ zwiſchen violetten Lampen, geſpenſtiſch geſchminkt, in luftigem i ſchaftskleid verführte die Olga Tſchechowa einen Leutnant 5 ſchrie:„Aufnahme!— wei kuürbelten— drei winkten dem vor verzweifelt zu— vier machten der Tſchechowa Verbeugunge Schla⸗ fünf rangen die Hände— ſechs hielten ſich kopfſchüttelnd di fen— und niemand, niemand kümmerte ſich um mich. 20 Da ſich niemand um mich kümmerte— ich ſoll dock anten kriegen für jeden Aufnahmetag— verſuchte ich, die Auſme annahm, auf meine Begabung zu lenken, indem ich herzige Attitüden ehlinge⸗ wie das, den illuſtrierten Blättern zufolge, ſeitens unſerer den Filmdiven geſchieht.— Niemand kümmerte ſich um mich'. Film Da war es drüben zu Ende,— die Würdenträger bagzeberur, branche ſtürzten ſich auf mich. Anfangs alle gleichzeitig/ mit Senf nur mit halben Sätzen— wobei ſie mich auf Würſtchen ich vol⸗ hinwieſen, ſpäter kamen ſie einzeln, kauend, und warnten m einander— der andere ſei das, wofür er ſich ausgebe e, forma— in der Tat habe der jeweilige Sprecher allein umbrouchte unter ſich während die anderen nur reden, aber völlig ſchm mich laſſen— dazu rieten ſie mir einſtimmig. Sghleim⸗ Unter hallenden Rufen„Herr Schleimberger! Herr berger!“ führte man mich in Schleimbergers Atelier. an Huſß, Niemand. Erſt auf den ſechzigſten Ruf— nachdem murt holle derte von Hypotheſen über Schleimbergers Verbleib geäuße ae füngh ſeien, und nächſtens fliegen würden.— Ich ſollte — erſchien er; er war auf dem Abort geweſen. if er Und ohne Zögern und ohne zeitraubende Faxen griff e Tigel und ſalbte mir das Antlitz.— Herr Schleimberger war einen großen Empfang im Hofbräuhaus und zahlreiche E un bet Fremziskaner, auf dem Nackerberg, im Schwabengereeſeſtachelkag Donifel.— Genau mit der Beſchreibung der Kongreßfe auch wi auf die Sekunde, endete die Schminkarbeit. Ich ſah nun gu die Mindſenty aus und die Tſchechowa. Doch niemand kümmerte ſich um mich. ſter Draußen regnete es. Im Atelier zertrümmerten Arbene dröhnendem gammerſchlögen die Kuliſſen. Hinten die Hehrten den amerikaniſchen Brillen geboten teils Ruhe, teils vermeld anpen den Lärm. Auf einer kleinen Bühne zwiſchen vigteſeamel⸗— agierte geſpenſtiſch Frau Zwerenz. Einer ſchrie:„Aufna chten der zwei kurbelten— drei winkten leidenſchaftlich— vier mach k fech it mit ſe Zwerenz Verbeugungen vor— fünf rangen die Hände memand hielten ſich kopfſchüttelnd die Schläſen und niemand, kümmerte ſich um mich. — 9 in München geweſen, auf dem Kongreß der Schmirtebeſeden Samstag, den 9ʃ Uguft 1926 Neue Manneimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 396 Mannheim am Wochenende Anterredung mit Reichsbahnoberrat Kirſch über die B orkehrungen, die zur ſchnellen Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen den Mannheimer Dienſtbereich der Reichsbahn gekroffen ſind— Die zukünftige Mannheimer Verkehrsregelung— Mangelhafte Straßenreinigung— Wann kommt eine durchgreifende Renovierung der Gehwege? Eine für im Das ſchwere Fiſenbahnunglück bei Leiferde, deſſen Urſache Eiſend noch nicht einwandfrei aufgeklärt iſt, hat uns veranlaßt, enbahnoberrat Kirſch, den Vorſtand der Mannheimer Betriebs⸗ ſpektion der Reichsbahn, zu einer Aeußerung über die Vorkeh⸗ en zu veranlaſſen, die im hieſigen Dienſtbereich ſür Unglücksſälle acheehen ſind, die ein ſchnelles Eingreifen erforderlich machen. Die die folgenden Ausführungen ſind die Wiedergabe einer Unterredung, 1 wir mit Eiſenbahnoberrat Kirſch in Anweſenheit der Abteilungs⸗ lter hatten. Au Durch Ausnützen der neueſten Erfindungen und aründliches ſte hullden des Perſonals iſt die Deutſche Reichsbahn unabläſſig be⸗ drebt, größeren Betriebsunfällen vorzubeugen. Hand in Hand mit en Beſtrebungen iſt ſie weiter bemüht, ihre Einrichtungen ſo ihr ubauen, daß ſie auch die ſchweren Aufgaben löſen kann, die tri 5 größeren Betriebsunfällen erwachſen. Unter„größeren Be⸗ 5 sunfällen“ ſind ſolche zu verſtehen, bei denen Perſonen getötet ſchwer perletzt wurden und die den normalen Zugsverkehr tri 05 Unfallſtelle ganz oder größtenteils cufheben. Wo ein Be⸗ die sunfall eintritt, iſt es zunächſt Sache des Bahnhofsvorſtehers, 8 Rektungsarbeiten ſchleunioſt einzuleilen. 57 beſtehen in folgenden drei Hauptpunkten: 1. Decken der Unfall⸗ Ar 2. Fürſorge für die Verletzten und 3. Herbeirufen von Hilfe das Räumen der Unfallſtelle. blic Das Decken der Unfallſtelle iſt das dringlichſte Gebot des Augen⸗ hin 5, damit nicht andere Züge in die Trümmer des erſten Unfalles nur ſigeraten und den Unfall kataſtrophal vergrößern. Es erfordert Halt, ſopiel Zeit, bis Knallkapſeln auf die Schienen gelegt und rote ſiell eſcheiben oder Laternen ausgeſteckt, die Einfahrſignale auf Halt⸗ 5 rn verbracht und die Nachbarſtationen verſtändigt ſind, daß Nahrl keine Züge mehr abgelaſſen werden dürfen. Während der Saalddienſtleter dieſe Anordnungen trifft, rückt das verfügbare ſell onsperſonal mit Tragbahren und Verbandszeug an die Unfall⸗ Teil um den Verunglückten die erſte Hilfe zu bringen. Ein großer feſtundes Perſonals iſt durch die Bahnärzte für dieſe erſte Hilfe⸗ un ng ausgebildet worden. Die Aerzte ſelbſt werden telephoniſch e Unfallſtelle gerufen und, wenn irgend möglich, mit Kraft⸗ en abgeholt und dahin verbracht. Inzwiſchen hat der Bahnhofsvorſteher die . Hilfszüge ſehen. dwo die erforderliche Bedienungsmannſchaft und Aerzte in ge⸗ Hahender Anzahl W find. Dieſe Hilfszüge beſtehen in der wan ache aus einem Geräte⸗- und einem Mannſchafts⸗ wagen. Bei größeren Unfällen wird außerdem ein Arzt⸗ unen beigegeben. der Gerätewagen enthält alle zur Be⸗ Mittel d von Entgleiſungen nötigen Werkzeuge und ſonſtigen Hilfs⸗ Sign„wie Leitern, Seile, die modernſten Hebevorrichtungen und eg alfackeln. Er iſt auch mit Schneideapparaten ausgerüſtet, die durchſchguchen, innerhalb weniger Minuten ſtarke Eiſenteile zu eine ſchneiden. Der Arztwagen beſteht aus einem Arzt⸗ und na iegeraum. In dem Arztraum findet man alle zur Vor⸗ ſuchun, ringender Operationen nötigen Einrichtungen wie Unter⸗ ahrichſts und Operationsſtuhl, einen Inſtrumententiſch, Waſch⸗ dende ungen, Verbandsmittelſchrank mit den verſchiedenſten Ver⸗ ſnd ſtoffen, mit Scheren, Meſſern ufſw. In dem Liegeraum chtet drere Tragbahren untergebracht, die raſch zu Betten her⸗ Nai et werden können, wozu die bereitliegenden Matratzen, Decken, und ge uſw. verwendet werden können. Der Wagen iſt für Dampf⸗ izung ſowie für Gasbeleuchtung eingerichtet; er enthält 6 größere Anzahl Notlaternen und Lichtpatronen. auf 10 Lokomotive, die den Hilfszug nach der Unfallſtelle beremmmündlichen Anruf führen kann, ſteht immer abfahr⸗ ten it unter Dampf. Das für Aufgleiſungsarbei⸗ ereiſchuſe Perſonal iſt planmäßig eingefeilt und in dienſt⸗ chaft. Hierdurch iſt Gewähr geboten, daß eine Fober Anfallſlelle in kürzeſter Friſt erreicht wird. damtit Hüfszug iſt weiter mit Streckenfernſprecher auſchliepan ſich an jedem Orte an die bahneigenen Streckenleitungen dan leßen und mit anderen Stationen fernmündlich verſtändigen ſae die Hilfszüge müſſen bei Tage ſpäteſtens 30, bei Nacht d ausgerüſtet, allttel 45 Minuten nach Eingang der Unfallmeldung an die Un⸗ an 95 abrollen. Sie werden mit Vorrang vor allen Mit dene n Zügen, alſo auch vor den Schnellzügen, gefahren. die Arztzuge fährt mindeſtens ein Arzt, weilere Aerzte, auf 9 m Hilfszuge nicht gewartet werden darf, werden mit ſeſezt otiven oder Kraftwagen nachgefahren. Es wird alles daran⸗ wüſalhtenn Helfer und Hilfsmittel ſo ſchnell wie möglich an die kreheele zu bringen. Ddie Koſtenfrage tritt gegen dieſes en vollſtändig in den Hintergrund. an 9 den Hilfszügen treffen auch die leitenden Beamten Unfallſteife ein, denen dann die Verankwortung für alle eiſend aßnahmen zufällt. Die Bahnhöfe ſind verpflichtet, die zu beſötde eines verunglückten Zuges ſo ſchnell als möglich weiter — mit Karten ausgerüſtet, in welchen die Kilometrierung der Strecken Sie ſind auf ſolchen Knotenpunkten des Bahnnetzes hinter⸗ heit zur Erfriſchung zu geben. Nach der Sorge für die Verunglück⸗ ten ſetzen die Aufräumungsarbeiten ein, damit der nor⸗ male Fahrbetrieb baldigſt wieder aufgenommen werden kann. Seit einiger Zeit iſt die Reichsbahn dazu übergegangen, das Jugperſonal auch prakkiſch für ihre Aufgaben bei Anfällen zu ſchulen. Zu dieſem Zwecke wird das Perſonal mit einem Hilfszuge auf die Strecke gefahren, wo ein angenommener Unfall Gelegenheit gibt zu zeigen, wie ſie ſich im Ernſtfalle zu verhalten hätten. Nehen dieſen praktiſchen Uebungen werden auf den Stationen auch theoretiſche abgehalten, bei denen die Fahrdienſtleiter Auf⸗ gaben erhalten, wie ſie bei einem größeren Unfall zu löſen ſind. Auch die Aufgleiſungsmannſchaften werden durch regelmäßigen Un⸗ terricht und praktiſche Uebungen in der Handhabung der Werk⸗ zeuge geſchult. Durch zeitweiſe ſtattfindenden Probealarm wird feſtgeſtellt, ob die Ausrüſtungen der Hilfszüge in Ordnung ſind und das Perſonal mit der Handhabung der Einrichtungen vertraut iſt. Die Eiſenbahndirektion Ludwiashafen bat ſich zu dem gleichen Thema folgendermaßen geäußert: „Trotz aller Schwierigkeiten, mit denen die Reichsbahn zu kämpfen hat, iſt ihr die Betriebsſicherheit höchſtes Ge⸗ bot. Alle Sparmaßnahnmen finden ihre Grenzen dort, wo die Ver⸗ antwortung für Menſchen und Güter nicht mehr voll getragen wer⸗ den könnte. Unfälle werden ſich, das liegt in der Natur der Sache, im Eiſenbahnbetriebe niemals ganz vermeiden laſſen: ſelbſtverſtänd⸗ lich aber muß das Menſchenmöaliche geſchehen, um ihnen zu begea⸗ nen und ihre Wirkung zu mildern. Daß die Reichsbahn aus den Unfällen z. B. auch hinſichtlich der Verbeſſeruna des Ret⸗ tunasdienſtes ihre Lehren zieht, iſt ſelbſtwerſtändlich. So wur⸗ den in der Pfalz zentrale Weckeranlagen eingerichtet, um beim Ein⸗ treffen einer Unfallmeldung die nötigen Mannſchaften ſchnellſtenz alarmieren zu können; wir haben dieſe Mannſchaften auch nach Möalichkeit in Wohnungen in nächſter Nähe der Aufſtellungsorte der Hilfszüge untergebracht. Wir haben feſte Abmachungen mit den Sanitätskolonnen und mit Automobilbeſitzern getroffen und dieſe vorgetragen iſt, damit im Notfall auch nicht eine Minute durch man⸗ gelhafte Orientierung verloren geht. Die Ausrüſtung unſerer Hilfszüge mit Werkzeugen. Be⸗ leuchtungsmitteln und ärztlichen Hilfsmitteln iſt verbeſſert und wird zurzeit noch weiter ergänzt. Darüber hinaus ſtehen in den Werk⸗ ſtätten für beſonders ſchwierige Fälle weitere Werkzeuge ſederzeit greifbar zur Verfügung. Es beſteht daher kein Grundzur Be⸗ unruhijgung für das reiſende Publikum. Auch nicht inſofern, daß etwa durch überaroße Inanſpruchnahme der Beamten die Sicherheit des Verkehrs gemindert wäre. Die zuläſſige Dauer der einzelnen Dienſtpflichten und die Mindeſtdauer der Ruhezeiten iſt durch Vorſchriften eindeutia feſſaeleat. Die Beachtuna dieſer Vor⸗ ſchriften durch alle Stellen wird ſcharf überwacht. Die Strecken⸗ gänage ſind allerdings in den letzten Jahren auch bei uns ver⸗ mindert worden: jede Strecke wird am Taa einmal unterſucht. Wir ſind damit dem Beiſpiel anderer Länder gefolgt, wo von ſeher nur eine Unterſuchung täalich üblich war, die ſich praktiſch als voll⸗ kommen ausreichend erwieſen hat. Geaen verbre⸗ cheriſche Anſchläge würden ſchließlich auch mehrere Strecken⸗ gänge nicht ſichern: denn die wenigen Minuten, die ausgerüſtete Verbrecher nötig baben, würden ſie in den Pauſen zwiſchen den Streckengängen immer finden.“ Als wir Eiſenbahnoberrat Kirſch und den anderen Herren, die der Unterredung beiwohnten, dieſe Aeußerung der Nachbar⸗ direktion vorlegten, wurde uns übereinſtimmend erklärt, daß ſie damit pöllig einig gingen. Was die Streckenbewachung be⸗ trifft, ſo ſchreibt die Bau⸗ und Betriebsordnung vom Jahre 1923 einen Gang täglich vor. Nach den praktiſchen Erfahrungen, die man mit dieſer Anordnung gemacht hat, genügt ein einmaliges Be⸗ gehen der Strecke vollkommen. Gegen verbrecheriſche Anſchläge wäre man auch bei mehreren Kontrollgängen nicht geſchützt. Ein wichtiges Mittel zur Erhöhung der Betriebsſicherheit iſt die Verbeſſerung des Oberbaues. Der badiſche Oberbau war muſtergültig für das ganze Reich. Der ſogen. Reichsregelbau, nach dem nach und nach alle Strecken ſeit zwei Jahren umgebaut werden, iſt aus dem badiſchen Oberbau hervorgegangen. Auf der Rheintalbahn werden gegenwärtig meh⸗ rere Teilſtrecken zwiſchen hier und Karlsruhe umgebaut. Die ver⸗ beſſerte Methode, die auch zwiſchen hier und Heidelberg zur An⸗ mendung gelangte, beſteht in dem Einbau kräftigerer Schienen. Schwellen und Perbindungsteile. Das Gewicht des Materials auf den laufenden Meter beträgt etwa einen Zentner. Wer in der nächſten Zeit die Karlsruhe Strecke befährt, beobachte einmal zwi⸗ ſchen Neckarau und Rheinau und zwiſchen Schwetzingen und Reu⸗ lußheim den Rhythmus der Schläge, den die Räder beim Paſſieren der Schienenverbindungen hervorrufen. Man wird dann finden, daß ſich der Takt verlanaſamt hat. Die Urſache liegt in dem Reichsregelbau, der auf dieſen Teilſtrecken zur Anwendung gelangte. Die Schienen ſind um 3 Meter auf 75 Meter verlängert worden. Damit haben ſich auch die Stöße verringert. * In der Ausſtellung der Gegenſtände, durch die ſich die Mann⸗ heimer Polizeiverwaltung in beachtenswerter Weiſe an der Ber⸗ liner Polizeiausſtellung beteiligt, durfte die farbige Darſtellung der zukünftigen Verkehrsregelung beſonderes Intereſſe be⸗ anſpruchen. Nach unſerer Anſicht hat Reg.⸗Rat Lafontaine, der ührige und umſichtige, für jede empfängliche Leiter der Verkehrsabteilung der Polizeidirektion, eine Löſung gefunden, die eine weſentliche Beſſerung im Mannheimer Verkehrsweſen herbei⸗ führen dürfte. Der ſpringende Punkt der vorgeſchlagenen Reform ſcheint für uns die Enklaſtung der überlaſtelen Hauptſtraßen, vornehmlich der Breiteſtraße, der Planken und der Kunſtſtraße, durch Ableitung des Verkehrs auf die Parallelſtraßen und durch Schaffung von Einbahnſtraßen wie am Kaiſer⸗ und Friedrichsring zu ſein, ein Gedanke, der von uns bei der Kritiſierung der Mann⸗ heimer Verkehrsverhältniſſe immer in den Vordergrund gerückt worden iſt. Dazu gehört, wie wir auch bei dieſer Gelegenheit be⸗ tonen möchten, die Verlegung eines Teiles der Linien der Straßen⸗ bahn. Bis jetzt hat man nicht gehört, daß die Abſicht beſteht, auch nur den Verſuch zu machen, auf unſere Vorſchläge einzugehen oder die Undurchführbarkeit der Umleitung zu begruünden. Das Städtiſche Nachrichtenamt hätte hier die dankbare Aufgabe, die Straßenbahn⸗ verwaltung aus ihrer Reſerve herauszulocken und der unter dem übermäßigen Lärm und der Verkehrszuſamenballung leidenden Bürgerſchaft klaren Wein einzuſchänken. Darüber iſt man ſich wohl auf dem Rathauſe klar, daß eine Reform an den Brennpunkten des Verkehrs in abſehbarer Zeit eintreten muß. Wir geben uns des⸗ halb der zuverſichtlichen Hoffnung hin, daß der Stadtrat recht bald zu den Vorſchlägen des Regierungsrats Lafontaine Stellung nimmt und ſie ohne Einſchränkung akzeptiert. * Die Verlegung der am Bezirksamt vorbeiführenden Straßenbahnlinie durch die Bismarckſtraße iſt in Verbindung mit der Neugeſtaltung der Verkehrsverhältniſſe am Talkkerſall im nächſtjährigen Bauprogramm der Straßenbahnverwaltung vor⸗ geſehen. Die Vorſchläge der Verkehrsabteilung der Polizeidirektion, die in der am Montag der Preſſe zugänglich gemachten Ausſtellung im Bezirksamt in Zeichnung und Modell vorgeführt wurden, ſind ſo praktiſch, daß wir nicht glauben, daß der Stadtrat weſentliche Aenderungen für notwendig halten wird. Daß die Abneigung der Anwohner der Bismarckſtraße gegen die„grüne Linie“ inzwiſchen nicht geringer geworden iſt, wird man menſchlich begreiflich finden. ber wenn man bedenkt, daß überall frühere Villenquartiere in den Straßenbahnverkehr einbezogen wurden, wird man ſich im Intereſſe einer großzügigen Reform der Mannheimer Verkehrsverhältniſſe ſchon eher in das Unabänderliche fügen. Wer kann ſich heute der Einſicht verſchließen, daß die völlige Abſchließung der Oſt ſtadt vom Straßenbahnverkehr auf die Dauer un⸗ haltbar iſt? Man überlege ſich nur einmal, welchen Weg man zurücklegen muß, um von der Halteſtelle Peſtalozziſchule oder Schlachthof der Neuoſtheimer Linje der Straßenbahn nach den in der Nähe des Luiſenparks gelegenen Straßen zu gelangen. A Sind die Skraßenkehrer beurlaubk? Man mußte ſich in der vergangenen Woche dieſe Frage unwill⸗ kürlich vorlegen, wenn man den Zuſtand der Straßen einer eingehenderen Betrachtung unterzog. Selbſt auf den Planken trieben ſich auffallend viel Papierfetzen herum. Und in den Seitenſtraßen ſah es noch viel ſchlimmer aus. Wenn die Verwaltung, der die Straßenreinigung unterſteht, nicht genügend feſtverpflichtete Arbeits⸗ kräfte in Bewegung ſetzen kann, dann braucht man nicht lange nach Aushilfe zu ſuchen. Das Arbeitsloſenheer ſteht jederzeit zur Ver⸗ Der Gaul geht durch und rast wie wWild— Man sieht es schaudernd auf deu kild. Da naht zum Glück der Miff als Retter, Auf Mita wie ein Donnerwetter; Ein kurzer Spurt mt aller Kraft— Schon hat den Flüchtling er in Haft.(For's. folgt) Mitteldeuische Fahrradwerke G. m. b. I. Sangerhausen-Berlin W 8, Mohrenstraße 58/9 rn und ihnen auf geeigneten Unterwegsſtationen Gelegen⸗ 1* ſich nun gar ſo niemand um mich kümmertte— es war bel nachmitten, und ich wartete ſeit neun Uhr morgens—— ch auf einen Herrn zu, der ſich nur durch ſeinen ſchäbigen bmun abſolute Untätigkeit als wahres Oberhaupt der Unter⸗ Ju zu dokumentieren ſchien, und ihm ſagte ich: 8 Wwone) bite um 35 Mark für bie Fahrkarte München-Wien und n Mark Taggeld, zuſammen 53 Mark.“ enderen Wink des Schäbigen mit einem Zauberſchlag war alles giedtee Im Nu hatte man die Zwerenz ſtehen gelaſſen, den Harry Häme, die Tſchechowa und Mindſenty— die Arbeiter ließen das lenden ſechehn Jupiterlampen, neun Wirkl. Geheime Regiſſeure em ſich um mich. wünten brachte ein Pferd— ich ſollte mich daraufſetzen und mitten kurbelt n Lampen reiten. Einer ſchrie:„Aufnahme!“— zwei Nerben— drei winkten mir leidenſchaftlich— vier machten mir ſapſſchllungen vor— fünf rangen die Hände— ſechs wollten ſich denn dittelnd an die Schläſen fehhren— doch ſie kamen nicht dazu— amera Pierd riß aus, ſchleuderte mich in die Kamera die m10 ſchmiß die Lampen um— die Lampen klirrten auf den 355 t mir das beräumte fyer Schäbige ſagte Konkurs an loder ha dufpahn vier ertlärte der Chef des Operativen⸗Bütros: die Groß⸗ mit ef 10 ſei wundervoll gelungen— im übrigen werde man ſi von irte Stellverlreter behelfen, der mir ſehr ähnlich ſehe und nur m A gezeigt werden würde. dles ah. der Ugr 15, nachdem ich mich etwas erholt hatte, legts ich Hoſe den Rock des Generalmajors Zablanczy de Felſchö⸗Eörſch, mit Eimeiland Erzherzog Albrechts und die ſchönen Stiefel— Mit Atſchluß, den Beruf des Filmhelden für immer aufzugeben. ba 5 00 Mark in der Taſche, um 4 Uhr 49 fuhr ich nach München. 555 Verſoade gefümt. Emmal und nie wieder.(Mit Genehmigung enmendes Ernſt Rawehlt, Berlin, der„Literäriſchen Welt' enke 0 der verbotene Bubikopf Verehrte gnädige Frau! dunde, Ste es glauben oder nicht, es geſchehen noch Zeichen und deredezu Oder ſollten Sie auch ſchon von dem aanz mutholoaiſchen. 8 eine alaublichen Dina gehört haben. das Bubikopf heißt und ien Ga entſprechende Behandlung des Haares, eine Art Kult. ueſnenniſſe nur eine beſiimmte Sorte von Prieſtern beherr⸗ ͤſchr 0 aanz merkwürdigen, geradezu abtrünnigen Form des leſer zurechtgemacht wird. Wie dem aber auch ſei, ob Sie neueſten Neuiakeit ſchon wiſſen oder nicht.— anödige Frau. ich warne Sie. Nein, nicht im Scherz: ganz ernſthaft. ich warne Sie. ſetzen Sie ſich nicht in Gefahr, mit Recht und Geſetz in Konflikt zu geraten. Dieſer ſogenannte Bubikopf iſt nämlich geſetzes⸗ feindlich, und ſelbſt wenn Sie darüber noch etwas anderes wiſſen ſollten, ſo beſchwöre ich Sie, glauben Sie nicht daran, wenn Sie dem Auge des Geſetzes ungehindert in die Pupille blicken wollen. Es hat ſich nämlich folgendes zugetragen: Trotzdem in Mann⸗ heim ein Ueberfluß an Wohnunmen beſteht. was ſchon dadurch zum Ausdruck kommt, daß ein Preisausſchreiben veranſtaltet werden könnte, in was für ausländiſchen Kunſtgegenſtänden die Stadt ihre überflüſſigen Gelder noch anlegen dürfte,— trotzdem alſo beſteht ſeit wenigen Tagen nach ein Gericht. das ſich mit der Frage der Unter⸗ bringung überflüſſiger Wohnungen und der Entſcheidung über die Verwendung leerſtehender Räume beſchäftiat. Das Gericht wurde eröffnet, und kein Menſch hätte weiter etwas erfahren, wenn nicht ein Berichterſtatter davon Notiz genommen hätte. Gäbe es auf der Welt keinen Berichterſtatter, ſo kämen keine Unalücksfälle vor, kein Staatsanwalt brauchte ſich mit der Entwirrung eines Verbrechens zu heſchäftigen, alles wäre eitel Freude und Wonne. Nur der ſchlimme Berichterſtatter durchbricht den uralten Grundſatz: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. und ſchon kommen nacheinander Un⸗ alüͤcksfälle. Vereinskonzerte und andere verſchwiegene Dinge an das Licht der Oeffentlickkeit. Die Oeffentlichkeit iſt zwar kein beſonderes Licht, aber es heißt nun einmal ſo. An dieſes Licht brachte alſo ein Berichterſtatter das Miets⸗ gericht, und dabei veraaß er nicht. Einzelheiten aufleuchten zu laſſen. nicht nur z. B. den arünen Tiſch und was davor und dahinter ſich aufhält, ſondern auch— und ſetzt kommt das Merkwürdige— den weiblichen Gerichtsſchreiber, bezw. ſeine, d. h. ihre Haartracht. Sie hätte— denken Sie ſich, anädige Frau. welch gans unerhörters Vor⸗ kommnis!— abgeſchnittene Haare gehabt, vielmehr die abageſchnitte⸗ nen waren natürlich nicht mehr zu ſehen. ſondern nur die, von denen man ſie abgeſchnitten hatte. Nun, was ſagen Sie ſetzt? Und ſo etwas nennt ſich Bubikopf! Eigentlich, aber dieſe ketzeriſche Mei⸗ nung iſt nur für Sie ganz allein beſtimmt. braucht das noch gar nicht einmal ſo übel zu ſein, ſicherlich iſt es ſehr praktiſch, und zur Zunahme intellektueller Fähiakeiten im Sinn der alten Gleichung von Haarlänge und Verſtand ganz anagemeſſen.(Die Anweſenden ſind ſelbſtverſtändlich immer ausgeſchloſſen.) Und ſehen Sie, ſetzt komme ich der Sache erſt eigentlich auf die Spur. Sie hat nämlich eine ſehr gewichtige Folae gehabt. Als der Richter das Licht in der Oeffentlichkeit aufleuchten ſah und darin zu ſeinem Schrecken den Bubikopf ſeines weiblichen Protokollführers entdeckte, leate ſich ſeine Stirn in Falten und er verfüate die Nichtmehrzulaſſung fel⸗ biger bubiköpfigen Protokollantin zu den dem Licht der Oeffentlich⸗ keit zuaünglichen Gerichtsſigungenn Ll Lleled e So gehts, anädige Frau. Aber wie geſagt, vielleicht läßt ſich doch Licht in dieſe Angelegenheit bringen, die mathematiſche Seite der Sache die Proportion von Haarlänge und Verſtand(auch hier ſämtliche Anweſenden wieder ausgenommen) wird vielleicht den Richter darauf gebracht haben. daß es nicht gut ſein möchte, ein Niederſchreiber verfüge über gar zu viel des Intellekts, wozu die Kürze der Haare ja als hinreichendes Verdachtsmonent dienen konnte. Und daher vielleicht der Uebergang aus dem Dur richter⸗ licher Verſöhnlichkeit in das Moll geſtrenger Verfügung. Doch um dieſe metaphyſiſche Seite der Sache dürfen wir uns nicht wefter kümmern. Tatſache iſt. anädige Frau: der Bubikopf, wie dieſe un⸗ gewöhnlich neue Haartracht heißt, iſt gerichtlich nicht zugelaſſen. Warum? Danach haben wir nicht zu fragen. Glauben Sie, ich hätte es ſonſt für nötig gehalten, Sie zu warnen. Eine Warnung hat nur dann einen Sinn, wenn ſie etwas ganz Unvorhergeſehenes ent⸗ hält. Und daß die entfernte Möalichkeit einer ſo aut wie ungeſetz⸗ lichen, rechtsfeindlichen Haartracht beſtehen könnte. daran habe wenigſtens ich nie und nimmer gedacht. Manchmal ſagt man zwar, es ſieht etwas verboten aus, aber man ſaat es nur und meint es nicht ſo. Aber es iſt geſchehen: der Bubikopf wurde verboten, als er ſich zum erſten Male im Licht der Oeffentlichkeit bemerkbar machte. Und nun denken Sie ſich, anädige Frau, was entſtehen könnte, wenn dieſe Abtrünniakeit der Haare weiter um ſich areifen wollte! Ich habe mir die qaualvolle Stunde bereitet und einen Streifzug durch die Stadt unternommen. die Cafées uſw. aufgeſucht, mich im Operettentheater unter die Menge gemiſcht in dem Gedanken, was daraus werden könnte. wenn der gerichtlich unzuläſſige Bubikoyf ſich weiter verbreiten würde. Mir ſchauderte. Da aingen die Frauen und Mädchen, alle mit ſchönem mindeſtens achtig Zentimeter langem Haar. zu wundervollen ariechiſchen Knoten geflochten, abnunaslos umher, oßne zu überlegen. was für ein geſetzliches Schickſal ihnen drohen könnte, wenn.. Laſſen Sie es mich nicht weiter aus⸗ malen! Doch tröſtet mich eines. Nicht etwa, daß ich annehmen könnte. es hätte ſich dabei lediglich um eine dienſtliche Angelegenheit gehandelt, die im andern Fall nicht ſo ausgegangen wäre,— beut⸗ zutage beſteht ſa der Unterſchied zwiſchen Amtsperſon und gewöbn⸗ lichem Menſchen überhaupt nicht mehr,.— aber der Gedanke tröſtet mich, daß wir gewiß noch weit von den Zeiten einer allgemefnen Bubikonfaefahr entfernt ſind. und der Ehrgeiz der Frauen nach wie vor in der Länge des Haares und in ſeiner eicgenen. bäuslichen Pllege beſteht, die achtlos an dem verwaiſte! Hauſe Figaros vorüber⸗ gehen läßt. Immerhin: ich habe Sie gewarntl Mit ergebenſten Empfehlungen Ihr Rin-tin-tin. — —— 4. Seite. Nr. 396 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9 5 Samstag, den 28. Auguſt 1926 ügung. Wir werden zwar nicht von Fremden überlaufen, aber die Geſchäfts⸗ und Vergnügungsreiſenden, die nach Mannheim ihre Schritte lenken, ſtellen unwillkürlich Vergleiche an, die nicht zu 5 8 unſerer Stadt ausfallen, wenn die Straßen nicht ſauber * Ein weiterer Uebelſtand, der immer noch nach Abhilfe ſchreit, iſt der Zuſkand der Gehwege Man läuft Gefahr, ſelbſt in nächſter Nähe der Planken Hals und Beine zu brechen, wenn man nicht ganz genau Obacht gibt. Der Aſphalt weiſt ſtellenweiſe tiefe Löcher auf, an deren Beſei⸗ tigung niemand denkt. Der Hausbeſitzer ſollte ſich immer vor Augen halten, daß er bei Unfällen vor ſeinem Hauſe haftpflichtig iſt. Man braucht aber nicht durch die Seitenſtraßen der Innenſtadt zu wandern, um dieſen unhaltbaren Mißſtand feſtzuſtellen. Auf den weſtlichen Planken ärgert mich ſchon ſeit Wochen eine aus den Fugen Kegengene Platte, die ſo heimtückiſch iſt, wie eine ſich ver⸗ teidigende Kröte zu ſpuken, wenn man auf ſie tritt. Unter der Platte befindet ſich nämlich ein hohler Raum, der noch lange nach dem letzten Regen mit Waſſer gefüllt bleibt. Das iſt aber nicht der einzige Mangel, der mich bei meiner täglichen Wanderung durch die Planken ärgert. Die unzähligen Platten, an denen die gefräßigen Aſphaltmäuſe die Ecken oder Stücke an den Seiten abgeknabbert haben, ſind immer noch nicht ausgewechſelt. Es gibt Häuſer, vor denen nahezu jede Platte beſchädigt iſt. Das ſieht unge⸗ mein ſchlecht aus, fällt ſelbſtverſtändlich viel mehr den Fremden als den Einheimiſchen auf, die an dieſe Unzulänglichkeiten nun ſchon ſind, trägt aber nicht zur Verbeſſerung des Renommes un⸗ ſerer Stadt bei. Wie ich höre, ſucht die Stadtverwaltung nach und nach ſämtliche Gehwege in die Hand zu bekommen, um ſie einheitlich unterhalten zu können. Das iſt unſerer Anſicht nach die beſte Löſung, weil der jetzige Zuſtand, daß der Hausbeſitzer in jedem einzelnen Fall veranlaßt werden muß, den Gehweg revarieren zu laſſen, auf die Dauer unhaltbar iſt. Die Stadtverwaltuneg gewährt heute ſchon den Hausbeſitzern, denen es ſchwer fällt, die Koſten zu tragen, weit⸗ gehende Stundung. Man wende ſich alſo vertrauensvoll an dieſe Stelle, wennn man nicht mit der Polizei in Konflikt kommen will, die die Pflicht hat, den Hausbeſitzer auf reparaturbedürftige Stellen des Gehweges aufmerkſam zu machen. Richard Schönfelder. Stäoͤtiſche Nachrichten Kirchweih! Dieſes Wort hatte früher einen anderen Klang als heutzutage, wo jeden Sonntag im Dorf die Trompete bläſt, die Klarinette dudelt und die Fiedel klingt, zu den mannigfachen Feſtlichkeiten der zahlloſen Vereine. Kirchweihe! Das war früher der Inbegriff des Feſtes. Nur eines gabs, nämlich am Kirchweihſonntag. Da wurde aber dann gebraten und gebacken, daß es eine Art hatte, und wer aus der Verwandtſchaft nicht mit dem Bernerwägelchen er⸗ ſchien oder aus der Nähe zu Fuß hertrippelte, ward wegen des Ausbleibens geſcholten. Die Kirchweih war ein Ehrenfeſt, ein Heimattag, ein Familientag, bei dem ſich die ganze Sippe traf. Und das war ſchön. Das gab einen Zuſammenhalt im Verwandtenkreis, baute das Haus feſter, hielt die Tradition hoch. Einmal im Jahr, am Kirchweihſonntag und Montag, kom mit das Karuſſel mit ſeinen hölzernen Pferden, von denen aus die Jugend im Wettbewerb nach dem Ringe ſtach. Auf dem Morkt⸗ platz machten die Verkäufer gute Geſchäfte; denn damals ſchämte ſich der Blechnermeiſter nicht, ſeine Gießkannen, Trichter, Schüſſeln u. a. auf den Markt des Nachbarortes zu bringen, wo ein gleiches Gewerbe nicht exiſtierte und der Kapvenmacher verſorgte alle Bauern der Umgegend mit Müben. Er kannte jedes einzelnen „Guſto“ und hatte für jeden Geſchmack eine Form auf Lager. Sogar der Buchbinder, der Seifenſieder, der Schuhmacher, der Meſſerſchmied, der Senſenverkäufer, der Kübler und wie ſie alle heißen, ſie kamen alle perſönlich, nicht fremde Hauſierer bevölkerten den Markt, ſondern die ehrbaren Handwerksmeiſter aus der Um⸗ gegend, die man perſönlich kannte, auf deren reellen Geſchäftsbe⸗ trieb man vertraute. Noch gabs keine Warenhäuſer in der Stadt. Keine Bauersfrau ſchleppte einen Emailleeimer oder eine Rieſen⸗ wafchwanne nach Hauſe. Zum Jahrmarkt ſchob man einen ſolchen Kauf auf und ſchaffte ſich alles aus Holz an, auch ſonſt ſah man auf gute Ware. Und während der Hausvater und die Hausmutter ſich ſo ihre Hausgeräte auf dem Markte ergänzten, ging die Jugdend auf den Tanzboden, wo die Muſikanten ſchon lange den alten Tanz ſpielten: Wenn's Kerwe iſch wenn's Kerwe iſch, Dann ſchießt der Vater en Bock, Springt die Mutter d Wiſſe(Wieſen) nei, No bambelt ihr der Rock. Oder die tanzfreudige Jugend ſang auf die Weiſe den Text: Wie bambelt wir mei Röckche, Wie bambelt mir mei Rock; So hawe noch kei Röckche'hat, Wo ſo gebambelt hot. Küche und Keller ſind auf die Kirchweih wohl verſorgt. nicht umſonſt haben die Kinder die Tage vorher der watſchelnden Entenſchar den Todesvers geſungen: Entele, Entele, wack, wack, wack, Morge hawe mer Kerwe; Schneid i dir dein Hälſle ab, Schreiſt du nimmer wack, wack, wack! Die Mädchen putzen ſich zur Kirchweih fein heraus; wo die alte Tracht noch Sitte iſt, macht dieſe das Bild um ſo bunter. So gingen zum Beiſpiel die Mädchen im Schefflenzertal früher am Werktag hemdärmelig, am Sonntag zogen ſie die„Mutze Sonntagsſtaat, nämlich die Jacke oder das Aermelmieder. Aus dieſer Zeit iſt uns ein Kirchweihliedchen erhalten. Es heißt: Heut iſch's Kerwe, mor'n iſch's Kerwe, Do tu i mi recht ſchön butze, Do tu i mei ſeidenes Halstuch a Und mei ſcheckige Mutze. In anderer Form lautet der Sang in Oberländer Mundart: Hit is Kilwi, morn is Kilwi Bis am Mittwoch z' Obe. Wenn i zu mim Schätzli kumm, Sag i gute Obe. Gute Obe, Schätzeli, Gib mir au e Bretzeli Un e Schöppli Win dezu, Den biſch du e braver Bul Doch auch Enttäuſchungen bleiben nicht aus; die Hoffnungen, die man auf den„Schatz“ geſetzt hat, erfüllen ſich nicht: Bin i uf da Kirwe gwäa, Hat ma mir koi Kuache gea, Hat ma welle Knepfle koche, Bin i von da Kirwe gloffe, Kirwe hie, Kirwe her, Kirwe iſch koi Batze wert. Schlimmer wird es noch, wenn die Muſikanten den Tanz an⸗ men, wozu ſich das Volk folgendes Verschen gemacht hat: Hopf in d' Höhl Hopf in d' Höhl 's Tanze werd der ſchon vergeh', 's Tanze iſch'r ſchon vergange 'Windle hanke an der Stange: Hopf in d Höh! Hopf in d Höh, 's Tanze wird'r ſchon vergeh. Auf jede Tanzmelodie weiß die tanzluſtige Jugend ein Sprüch⸗ D ißt es: haſt du denn dein dunkelblauer Frack net a, Du haſt ja ſo wunderſchöne Knöpfli dra. lein. Oder: Unſere ſchönen jungen Mädchen Kann man auf dem Baale(Ball) ſehn, Wenn ſie tanzen wie ein Rädchen, Sich mit ihrem Liebſten drehn. Ach ich bin ſo müde, ach ich bin ſo matt, Ich möchte lieber ſchlafen gehn, Morgen in der Früh aufſtehn! Auch die Allerkleinſten drehn ſich im Kreiſe auf der Wieſe oder in der Stube, wenn die Muſikanten im nahen Wirtshaus fiedeln. 12 55 und Schweſtern faſſen die Kleinen an den Händchen und ingen: Tanz, Kindchen, tanz, Die Schühle ſind noch ganz. Laß dich's nicht gereue, Der Schuſter macht dir neue. Tanz, Kindchen, tanz! Mannchen, Mannchen, geig mir mal, Heinchen will man tanzen, Hat ein buntes Röcklein an, Rings herum mit Franſen. So hat auch die kleinſte Jugend ihr herziges Vergnügen an der goldenen Kirchweih. S. * Todesfall. In aller Stille wurde geſtern auf dem Heidel⸗ berger Bergfriedhof die ſterbliche Hülle des am Mittwoch in Heidel⸗ berg im 46. Lebensjahr verſtorbenen Regierungsrats Albert Dil⸗ ger, des Leiters des Mannheimer Hauptzollamts, beigeſetzt. Im Jahre 1880 in Freiburg geboren, ſtudierte Dilger nach Abſolvierung des Gymnaſiums Cameralicg und Jura. Nach dem Eintritt in die badiſche Zollverwaltung im Jahre 1906 war er einige Jahre im fürſtl. Fürſtenbergſchen Domänenamt Donaueſchingen als Rentamt⸗ mann tätig. Als er wieder in die badiſche Finantzverwaltung zu⸗ rückgetreten war, betätigte er ſich einige Jahre als Finanzamtmann beim Hauptſteueramt Säckingen. Im Jahre 1920 wurde er zum Leiter des hieſigen Hauptzollamts ernannt. Im bürgerlichen Leben rat der Verſtorbene als Vorſitzender der vor einigen Jahren ge⸗ gründeten Zentrale der Katholiken in den Vordergrund, Speziell durch dieſe Tätigkeit hat ſich Dilger, der ſich während des Krieges beim Austauſch von Gefangenen zwiſchen Deutſchland und der Schweiz beſondere Verdienſte erwarb, bei der katholiſchen Bevölke⸗ rung ein ehrendes Andenken geſichert. *Schwere Stürze von Radfahrern. Geſtern vormittag kam auf der Brückenſtraße ein Radfahrer in die Schienen der Straßen⸗ bahn, ſtürzte vom Rad und zog ſich eine Stirnverletzung zu. Er wurde ins Allgem. Krankenhaus verbracht, von wo er nach An⸗ legung eines Notverbandes alsbald wieder entlaſſen werden konnte. Auf der Breiteſtraße geriet geſtern vormittag eine Radfahrerin zwiſchen zwei Straßenbahnwagen, kam zu Fall und erlitt Quet⸗ ſchungen des Körpers und eine Verſtauchung des Fußgelenks. Die Verunglückte wurde in die elterliche Wohnung verbracht. “Bon der Transmiſſion erfaßt wurde geſtern vormittag ein Schloſſerlehrling in einer Maſchinenſabrik in der Käfertalerſtraße beim Auflegen eines Riemens. Der Verunglückte, der einen Ober⸗ arm⸗ und einen Deppelunterarmbruch davontrug, wurde ins Kran⸗ kenhaus überführt. 5 Juſammenſtöße ereigneten ſich im Lauf des geſtrigen Tages, vormittags auf der Breiteſtraße bei R und S 1 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radſcchrer; nachmittags in der Heinrich Lanzſtraße zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Rad⸗ fahrer, an deer Ecke Breiteſtraße und Friedrichsring, an der Straßenkreuzung K und J 1 und um die gleiche Zeit an der gleichen Straßenkreuzung zwiſchen je zwei Radfahrern, am ſüdlichen Auf⸗ gang zur Friedrichsbrücke zwiſchen einem Großkraftradfahrer und einem Radfahrer und abends auf der Brückenſtraße zwiſchen zwei Radfahrern. Meiſt entſtand Sachſchaden, nur in einem Falle leichter Perſonenſchaden. Booksunfall. Bei den Probefahrten eines neuen Gleit⸗ bootes mit Luftſchraubenantrieb, die heute vormittag auf dem Neckar beim Straßenbahndepot ſtattfanden, ereignete ſich ein zum Glück noch gut abgelaufener Unglücksfall. Das Boot kippte, o fen⸗ ſichtlich infolge falſcher Steuerung, üm, und die beiden In⸗ ſaſſen ſtürzten ins Waſſer. Es gelang ihnen jedoch auf das kiel⸗ obentreibende Fahrzeug zu klettern und ſich feſtzuhalten, bis Ruder⸗ boote zur Hilfeleiſtung herbeieilten. Es gelang mit vieler Mühe, das Gleitboot, das ohne Zweifel Fehler an der Konſtruktion aufweiſt, an Land zu bringen. Marktbericht Die gegenwärtigen Markttage unterſcheiden ſich von denen an⸗ derer Jahreszeiten dadurch, daß ſie ſich voneinander gar nicht unter⸗ ſcheiden. Wer am Donnerstag den Markt beſuchte und in irgend⸗ einen Dämmerzuſtand verfallen, erſt heute wieder auf dem Markt daraus erwacht wäre, hätte unmöglich einen Unterſchted wahrneh⸗ men können. Aber auf dem hieſigen Markt gibt es nichts zu däm⸗ mern, und außerdem iſt ein Wochenmarkt ſo ziemlich das Realſte, was man ſich vorſtellen kann. Das ſchließt jedoch immer noch nicht aus, daß es auch auf dem Markt Ideal'ſten gibt; dazu gehörte heute zweifellos ein Kümmelverkäufer, der an der Steitenſtraße des Mark⸗ tes, die ob der überaus ſtarken Zufuhr heute ganz beſonders zur Er⸗ weiterung diente, ſeine kleine Ware in ſchmucken Dütchen anbot und dabei über Zweck, Nutzen und Bekömmlichkeit des Kümmels ein⸗ gehende Demonſtrationsvorträge hielt. Damit alſo kein Mißver⸗ ſtändnis hier einreißt: nicht über den Kümmel, nach deſſen Genuß auch der gewöhnliche Sterbliche bemerkt, wie ſeine Zunge ſich löſt, ſondern über den harmloſen Gewürzurſprung des deſtillierten Küm⸗ melzuſtands. Aber auch ſonſt hatten die Marktleute Zeit, ſich mit dem Theoretiſieren über das ſtets dankbare Thema von Angebot und Nachfrage zu beſchäftigen, zumal die überreichliche Zufuhr wieder keinen rechten Anklang zu finden vermochte. Wo ſollte aber auch das viele Gemüſe, die immer noch in Hochkonjunktur befindlichen Bohnen und Gurken hinkommen, nachdem man ſich ſchon kaum den⸗ ken kann, wo das alles herkommt. Auch der Obſtmarkt war wieder überfüllt, und mit Ausnahme der im Abnehmen begriffenen Mira⸗ bellen gab es Pfirſiche, Steinobſt und vor allem Trauben in herbſt⸗ licher Fülle und Ueppigkeit. Pfifferlinge waren noch vorhanden, doch man merkte es ihnen an, daß ſie ſich bereits anſchicken, ſeltener zu werden. Und daß auch das übliche Getier in würdiger Weiſe vertreten war, konnte man ſchon dem weißen Haſen anſehen, der offenbar als allgemeiner zoologiſ ſeite des Marktes überblickte und Zeuge davon war, wie viele Markt⸗ in der zu Ende gehenden Monatszeit ſein Panier er⸗ griffen. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamtes ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig je Pfund: Kartoffeln—6, Wirſing(—10, Weißkraut—8, Rot⸗ kraut 10—12, Bohnen(grün) 15—20, Bohnen(gelb) 20—25, Blu⸗ menkehl(Stück) 15—100; Karotten(Büſchel)—7, Gelbe Rüben —8, Rote Rüben 10, Spinat 15—25, Zwiebela—12, Knoblauch (Stück)—10, Lauch(Stück)—15, Kopfſalat(Stück)—20, Endi⸗ vienſalat(Stück)—18. Gurken(Stück, groß) 15—10, Tomaten 10—15, Kohlraben(Stück)—8, Mangold 10, Rettich(Stück) 10 bis 20, Meerrettich(Stück) 30—60, Suppengrüns(Büſchel)—8, Schnittlauch(Büſchel)—6, Peterſilie(Büſchel)—8, Pfifferling 30—35, Pfirſiche 20—50, Mirabellen 25—45, Aepfel 12—30, Birnen 10—30, Trauben 35—45, Orangen(Stück) 10—20, Zitronen(Stück) —10, Süßrahmbutter 200—240, Landbutter 180—200, Honig mit Glas 160—180, Eier(Stück) 10—17, Aale 140—160, Hechte 180, Barben 80—120, Karpfen 140—160, Schleien 180, Breſem 80 bis 100, Kabeljau 40—50. Schellfiſche(groß) 60—70, Backfiſche 50 bis 60, Hahn(lebend. Stück) 150—350,(geſchlachtet. Stück) 150 bis 600, Huhn(lebend, Stück) 250—350,(leſchlachtet, Stück) 150—700, Enten(geſchlachtet. Stück) 600—1200. Tauben(geſchlachtet. Stück) 100—150, Gänſe(geſchlachtet. Stiick) 800—1100. Nindfleiſch 120, Kußfleiſch 75, Kalbfleiſch 130, Schweinefleiſch 130—140, Hammel⸗ fleiſch 120, Gefrierfleiſch 72 Pfennig. r Delegierter mit Stolz die Süd⸗ veranſtaltungen Theaternachricht. Die Einzeichnungen zur Platzmiete 95 Nationaltheater werden nunmehr mit Beginn der Spielzeit ler regem Andrang zu einem gewiſſen Abſchluß gelangen. Nachzmen ſeien hinſichtlich der neuen günſtigen Bedingungen(mit wiee Monatsraten) auf die Veröffentlichung im Inſeratenteil verwieſen können ſchon ſetzt in Empfang genom werden. 8 Wiener Operettenſpiele im Roſengarten. Morgen, tag, gelangt„Die luſtige Witwe! zum vorletzten Male 10 3 Aufführung Am Montag wird als letzte Volksvorſtellen bei ganz kleinen Preiſen„Schwarzwaldmädel“ gegeb 5 Firkus Carl Hagenbeck. Zirkusunternehmen aller Art, 19 und große, haben wir ſchon in unſeren Mauern geſehen, eines 2n. deſſen Namen der Patagonier, der Suaheli, der Singhaleſe, der nt, dianer, der Eskimo, der Samoaner, kurz, den ganze Erdball 7 kommt dieſer Tage zum erſten Male nach hier: Zirkus Carl Hauer beck, durch deſſen große Zeltſtadt buchſtäblich der Atemzug 7 Kontinente weht. Wer das Lebenswerk des unvergeßlichen 9 merzienrates Carl Hagenbeck und ſein unvergleichliches Tierparc Stellingen kennt, wer die Schilderungen ſeiner Memoiren„. Tieren und Menſchen“ und die abenteuerlichen Bücher ſeiner un che ſchrockenen Tierſänger geleſen hat, weiß, daß uns mit dem 0 des Zirkus Carl Hegenbeck Senſationen ganz beſonderer Art ich vorſtehen. Die heutigen Inhaber des Hauſes, die Herren Heint 15 und Lorenz Hagenbeck, wiſſen, was ſie ihrem Namen ſchuldig 11 und haben daher einen Marſtall zuſammengeſtellt, wie er a0 barer nicht gedacht werden kann. Das Geſtütszeichen des pren 8 ſchen Staatsgeſtüts Trakehnen, der„Elchenbrand“ legitimiert en lange Reihe wundervoller Füchſe und Rappen und neben 5 4 ſtehen die Sprößlinge urälteſten Pferdeadels, die welthekann Lippizaner, aus dem ehemaligen, von Kaiſer Karl V. geſchaffehen Geſtüt Lippiga der Habsburger. Die ſchönſten und ſeltenſ Exemplare des Stellinger Tierparkes ſind ausgewählt worden,. den Tierpark des Zirkus zu bevölkern. Gigantiſche See⸗El 5 ten tummeln ſich in rieſigen Waſſerbaſſins. Daneben hauſen die 1 wandten See⸗Löwen und das ungeſchlachte Nilpfred. Der Bisor, das Mähnenſchaf, deſſen Ausfuhr die franzöſiſche Regierung neuer dings unter Todesſtrafe verboten hat, die überaus ſeltenen ge hl⸗ Ameiſenbären, Gürteltiere, Pinguine, Helmkaſuare, Strauße, für⸗ reiche Hirſcharten, kurzum, faſt 400 exotiſche Tiere, bei denen nilden lich Löwen, Tiger, Elefanten, Eisbären, Panther nicht ſehlen, bilden eine zoologiſche Schauſtellung, wie ſie eben nur die Hagenbecks du ſammenſtellen können. Aus dem Lande Schweres Bauunglück *fiarlsruhe, 28. Auguſt. Geſtern vormittag iſt auf dem Ge⸗ lände der früheren Tapetenfabrik von Kammerer in der Waldſeraßz auf dem der Volksfreund⸗Neubau erſtellt wird, eine etwa 4 Me 2l lange und 3½ Meter hohe Mauer eingeſtürzt, wobei 1 t Arbeiter, die mit dem Wegräumen von Schutt beſchäf 7 waren, verſchüttet wurden. Während einer mit einer gering 1 Kopfverletzung davonkam, haben die beiden anderen Leute, 19 Hilfsarbeiter Jakob Höger aus Rüppur und der Maurer 9 Brunner aus Daxlanden ziemlich ſchwere Verletzun gger erlitten. Die Verunglückten, beide verheiratete Männer in den di⸗ Jahren, wurden in das Krankenhaus verbracht. Nach den Erkun d gungen der„Bad. Pr“ erlitt Brunner einen Oberſchenkelbruch 100 Höger einen Rippenbruch und Lungenverletzungen. un Wie von ſce verſtändiger Seite erklärt wird, handelte es ſich um eine Waud gin⸗ alten Gebäudes, die ſeinerzeit ohne Fundament und ohne Wheiſt⸗ dung mit der Rückwand erſtellt worden war. Die unvorſchene mäßige Bauweiſe war an der äußeren Beſchaffenheit des Ma werks nicht zu erkennen. * Reckarzimmern bei Mosbach, 27. Aug. Im Gipswerk pente G. Farbeninduſtrie wurde ein Arbeiter im Schacht von berein, chenden Gipsmaſſen. denen er nicht mehr ausweichen konnte drückt. Der Verunalückte iſt gebürtia von Neckarzimmern. geim X Pforzheim, 27. Aug. Das erſte Hochhaus in Pforz iſt das ſeiner Vollendung entgegengehende Gebäude der e Muſterausſtellung am Leopoldspla. Mit einem Zwiſchenſto reicht es im turmartigen Anbau in der Poſtſtraße eine Höbe —10 Stockwerken, im Hauptbau ſechs.— 5 e Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwar Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7* moraen?s? von Luft⸗[Tem⸗ S 2525 See⸗ 1 Wind S 822 böhe dere r, S eeee. Weter m mm C S85 Richt Stärke.—— Wertheim—— 8 16 5 ſtill Ne bel 2 Könſaſtuhl 625 170 2] 121516 O feich. heien Karlsruhe127 770.3] 10 21 9 N 1„ Baden Baden 21—————— 575 2 Villingen 78077,8 619 6 3 Jeicht] heite.! Feldberg. Hoſ 1497 642,7 5 14 4 O[mäß. 855 Badenweiler[[——————— f— Si Blaſien—— 820[ſtill— heiter Höchſchwend!—— Das heitere Wetter in Vaden dauert an. Der Vorübein bei Kaltluftwelle verurſacht im Verein mit nächtlicher Ausſtrah unchrad klarem Himmel eine Erniedrigung der Tagestemperatur um. über gegen den Vortag. Unter dem Einfluß des Hochdruckgebiete Europa iſt weiterhin ſchönes Wetter zu erwarten. achls: Vorausſichtliche Witlerung für Sonnkag bis 12 Uhr nat fühl Fortdauer des heiteren und tagsüber warmen Wetters, nachts, ., Herausgeber. Drucket und Verleger: Druckeret Dr⸗ 5 U. 2. Neue Mannheimer Zeitunz G m. b. 5. Mannheim. Direktton Ferdinand Henme e: Chefrebakteur: Kurt Fiſcher— Veranmoriliche Bebauer Kich Für Politik: Hans Aifred Melßner.— Feuilleton Spor' 1 Kommunalvolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Eh 77 Neues aus aller Welt: Will; Müſler.— Handelsteil: Kurt Gericht und alles Uebriage: 1i V R Schönfelder. cosIcn IINH von Iriest und Neapel vonb Uvo StD AMTRIAI Nächsfe Abfehrf nech New-Vork Tlcenpfer,DESIDENIE WIIsCN od Trest 28. Sepfember, eb Neapel 20. Seplembet- Grössfer Komforf. bosfenlose Auskünffe. Prospekſe und nerdee Beisebüro J. Stürmer, Mannhes NMaldelbergerstrasse 11. „ametag. den 28. Auguſt 1926 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 398 Cine neue Wohnungsbau-Finanzierung hreſtendeſicht der Tatſache, daß die aus den Erträgniſſen der Haus⸗ 15 8 fur Wohnungsbauzwecke zur Verfügung geſtellten Gelder 11 7 völlig unzureichend waren, hat der MNünchener Stadt⸗ beien neuen Weg zur Wohnungsbaufinanzierung beſchritten, der f eine Beachtung und Nachahmung verdient. Dieſer Weg läßt 9 15 als der des Kapital⸗Verzinſungs⸗ und Til⸗ her 5 dberfahrens bezeichnen im Gegenſatz zu dem bis⸗ gabe ngeſchlagenen des Kapitaldeckungsverfahrens mit der Hin⸗ ügunſen Darlehen für den Wohnungsbau aus den Er⸗ Es bn der Hauszinsſteuer und aus ſtädliſchen Haushaltsmitteln. don 55 von nun an beſtimmte andere Mittel auf eine Reihe als Ba ren zur Verzinſung und Tilgung von Baugeldern und auch zu einengelder ſelbſt verwendet werben. Die Baugelder ſollen em Teil als Eigenkapital der Bauherren, in der dpechere aber als Leihgelder von Banken, beſonders ‚ ekenbanken, und von der ſtädtiſchen Spar⸗ und Giro⸗ Tuwenglalfgebracht werden. Mit der für die ſtädtiſche Sparkaſſe halh igen ſtaatlichen Genehmigung wird mit Sicherheit ſchon des⸗ gerechnet, weil die Stadt München bereit iſt, der Spark gegenz et, weil die Stad nchen iſt, der Sparkaſſe ſtaenüber die Zins⸗ und Tilgungsgarantie ſowie die Ausfallbürg⸗ zu übern 5 Ball zu übernehmen. Ueberdies ſollen auch nur ganz einwandsfreie wporhaben belehnt werden. fentlic Beſtreitung des Zinſendienſtes wenigſtens zum Teil, aus dacauf zen Mitteln, rechtſertigt ſich ohne weiteres mit Rückſicht bar nie ohne dieſe Erleichterung die Mieten neuerrichteter Häuſer e nicht auf erſchwinglicher Höhe gehalten werden können, ſolange beller akoſten die gegenwärtige Höhe haben und der Zinsſatz nicht we naeſenkt werden kann. Die Erleichterung ſoll ſo lange gewährt Inſend, bis der Mietertrag zur Deckung der Betriebskoſten und des erforde lenſtes genügt. Um die für die Verzinſung und Tilgung Vecchlaſticden Mittel zu gewinnen, hat der Münchener Stadtrat den für 8 5 ge ßt, mit Wirkung vom 1. Juni 1926 den Waſſergins wodurch d. übikmeter umeinen Pfennig zu erhöhen, vunnech für den Reſt des Rechnungsjahres 1926 425 000 Mark ge⸗ Stadtra. werden. Zu ſeinem Vorgehen hat ſich der Münchener laſſen at u. a. auch durch den intereſſanten Geſichtspunet beſtimmen Vohn, daß es gerechtferkigt erſcheine, die Laſt der Linderung der auch ugsnot nicht nur der heute lebenden Generation, ſondern Aledd palern Geſchlechtern aufzubürden. Darüber muß man ſich dungshchs klar ſein, daß, wenn man für die Finanzierung des Woh⸗ aues in erſter Linie die Hypothekendanken und das Bau⸗ intereſſiert, bei der dadurch belebten Wohnungsneubau⸗ die Belehnung von Flachbauten faſt völlig und die von Heldetlungen, Aufbauten und Dachgeſchoßausbauten vollſtändig Sobden weiterem Intereſſe dürften in der Vorlage des Münchener ſein: ats, die bereits verabſchiedet wurde, noch ſolgende Einzelheiten don 8N kommen nur Zwei⸗ und Dreizimmerwohnungen mit Küche Der Vaudeſtens 60 und höchſtens 100 Om. Wohnfläche in Frage. kit Aherr hat den Bauplatz zu ſtellen und 20 v. H. der Baukoſten Adere D Von dem Reſt ſoll die Hälfte eine Bank und die lete älfte die ſtädtiſche Spar⸗ und Girokaſſe aufbringen. Die dag ſud d erſtmals auf 95 Pfg. monatlich für den am Wohnfläche, Naher d ungefähr 150 v. H. der Friedensmiete, feſtgeſetzt. Soweit Verzin letertrag nach Abzug von 20 v. H. für Betriehskoſten zur Igen zang und Tilgung der Baugelder und zu einer auf den ſewei⸗ apitaf eichsbankdiskont zu bemeſſenden 180 es Eigen⸗ 5 nicht ausreicht, wird der Fehlbetrag dem auherrn von der duubeſchoſſen. Soweit die Hypothek der ſtädtiſchen Sparkaſſe derwande von der Stadt entrichteten Tilgungsquoten getilgt wird, Frbald oelt ſie ſich in eine der Stadtgemeinde zuſtehende Hypothek. A p. das geſchehen iſt, alſo nach 20 Jahren bei einer Tilgung von 0ll 5 jährlich, nach 18 Jahren bei einer Tilgung von 3 v.., gel dann vorhandene Bauwert endgültig feſtgeſtellt werden. dbenſo s einer Einigung zwiſchen Stadt und Bauherrn wird er, theken wie die noch reſtierende Tilgung und Verzinſung der Hypo⸗ deuen geudgültig durch ein Schiedsgericht feſtgeſetzt. Nach dieſer aung Smanzierungsmethode ſollen zunächſt 900 neue Woh⸗ Mitein n in München errichtet werden, deren Zahl ſich mit den aus en der Mietzinsſteuer nach früheren Beſchlüſſen noch zu errich⸗ dahl Jahre 1926 auf etwa 2050, alſo eine recht reſpektable erhöhen würde. Kl. 1 b Tehung 000 Mark auf Los Yr. 198 796. In der geſtrigen Haurt⸗ A 0 0 der 27. preußiſchen⸗füddeutſchen Klaſſenlotterie wurde das 16870% Los(500 000 Mart) gezogen. Cs fiel auf die Nummer ielt und s Glückslos wird in der erſten Abteilung in Berlin ge⸗ ben Teil war in Achteln. Der Gewinn dürfte demnach zum aröft⸗ wid es kleinen Leuten zugefallen ſein. In der zweilen Abtellung vam München in Vierteln geſpielt. det üdn Waſſer auf Obſt trinken. Wie aus Andernach gemel⸗ a r tr iſt dort ein Junge, der nach dem Genuß von Birnen n entſ rank. ſo ſchwer erkrankt, daß er nach wenige Stunden unter alz auf dlachſten Schmerzen ſtar b.— Ein junger Mann, der eben⸗ Oöſt Waffer trank. lieat bedenklich darnieder. Lilm⸗Kundſchau dar Ufa- Pheater P 6. Sehr reichhaltig iſt diesmal der geue Union⸗Theaters. Der beſte Fülm des großen Pro⸗ Kale re ürfte aber unzweifelhaft der ausgezeichnete Tierfilm mamme ibed Menſchen“ ſein. Es ſind bisher kurze Beipro⸗ iſt n der Ar: dieſes Filmes gezeigt worden. Aber noch nie⸗ es gelungen, einen großen abendfüllenden Film zu zeigen, 0 ach in lt lediglich von Tieren geſpielt wird. Den Regiſſeuren Getger Are Wulſchleger kommt das Verdienſt zu, in drei⸗ Meduld rbeit dieſe Aufgabe erfüllt, die Tiere mit unmenſchlicher waanuſtriör ſchauſpieleriſchen Rollen erzogen zu haben. Das 10 wir ſe das dem Film zugrunde liegt, iſt keine Kabarettnummer, Verf! ſonſt bei Tierdreſſurakten zu ſehen gewohnt ſind, ſondern 0 einem das den amerikaniſchen Meiſterregiſſeur D. W. Griffith ſebe“, Aſößten Film nachzuahmen verſucht. Die Filme„Arme dem Inbalt Geheimniſſe von Newyork“ und„Atlantide“ kehren lt nach in dieſer 5aktigen burlesken Allegorie wieder. Neue dn Wege ſind dadurch dem Film wieder eröffnet worden. Sie werden gewiß begrenzt ſein, weil die Tierpſyche allen Wegen der menſch⸗ lichen Darſtellung niemals zu folgen vermag. Aber wir ſehen die Tiere in einem dürchaus realen Milieu. Städte, Wohnungen, Mode⸗ erzeugniſſe, Eiſenbahnen, Autos, Urwälder, die Elemente eines Sen⸗ ſationsſilms, ſind den Tieren, wie ſonſt den Menſchen zur Verfügung geſtellt, um in dieſe eine Handlung zu legen, die auch von Menſchen dargeſtellt ſein könnte. Mit welcher Virtuoſität die verſchiedenſten Tiere, wie Hunde, Kaninchen, Hühner, Gänſe, Enten, Affen, Schlangen, Ratten u. a. ſich dieſer Aufgabe entledigt haben, iſt ein⸗ fach verblüffend. Unzweifelhaft iſt dieſer Film ein Erfolg.— Der zweite große Film„Opfer der Liebe“(Das Drama von Skara⸗ valoff) ſtellt in packendem Spiel religiöſe und wirtſchaftliche Momente gegenüber, deren Gegenſatz aber durch Liebe und Eintracht über⸗ brückt wird.— Ein Luſtſpiel„Ländlich⸗ſittlich!“ und die „Neueſte Ufa⸗Wochenſchau“ füllen das Programm aus. H. Ufa Thealer„Schauburg“.„Das Weib des Pha⸗ rao“, ein Drama in ſechs Akten von Norbert Falk und Hans Kräly. Es braucht nicht noch einmal betont zu werden, daß die Direktion der Ufa⸗Theater durchaus auf dem richtigen Wege geht, wenn ſie lieber den einen oder anderen Spitzenfilm der vergangenen Jahre wiederholt, als ſich bedingungslos neuer, aber vielleicht min⸗ derwertiger Produktion auszuliefern. Ein ſolcher Spitzenfilm, eine unvegeſſene Ruhmestat der Ufa iſt der im Jahre 1922 inſzenierte Monumentalſilm„Das Weib des Pharao“, die dramatiſche Ge⸗ ſchichte der kleinen Griechin Theonis, ein Kulturgemälde von unge⸗ heuren Auzmaßen und ein Schauſpiel von ſeltener Vollendung. Kein Geringerer als der nun in Amerika wirkende Meiſterregiſſeur Ernſt Lubitſch dirigierte das Millionenenſemble, der bekannte Operet⸗ tenkomponiſt Eduard Künnecke ſchrieb die vortreffliche Film⸗ muſik, die ſich der Muſik des Nibelungen Films wohl an die Seite ſtellen kann, und Leute, die den Beweis für ihr hohes techniſches Können längſt erbracht haben, zeichnen verantwortlich für die Pho⸗ tographie: Theodor Sparkuhl und Alfred Hanſen. Unnötig noch einmal die darſtelleriſchen Glanzleiſtungen Emil Jannings, die darſtelleriſchen Glanzleiſtungen E. Jannigs, H. Liedtkes, Dagny Servaes', Paul Wageners, Albert Baſſermanns, Friedrich Kühnes und all der anderen zu unterſtreichen. Das herrliche Filmwerk übt heute, 4 Jahre nach ſeiner Erſtaufführung, die gleiche Anziehungskraft noch immer aus und bedeutet, ſo aufge⸗ führt wie es in der„Schauburg“ geſchieht, wo das treffliche Or⸗ cheſter unter Otto Apfels feinfühliger Leitung die Künneckeſche Muſik ganz ausgezeichnet darbietet, ein Erlebnis von einzigartiger Tiefe.— Vor dem Hauptfilm werden die zweiaktige Groteske „Liebe mit Donner und Blitz“, das reizende Luſtſpiel „Peggy als Detektiv“ mit Baby Peggy in der Haupt⸗ rolle, die neueſte Ufa⸗Wochenſchau, der geſchmackvoll arran⸗ gierte Propagandafilm„Deutſche, trinkt deutſchen Wein“ und einige Bilder aus dem demnächſt erſcheinenden großen Ufa⸗Film„Zopf und Schwert“ gezeigt. 3 RKommunale Chronik Vorſtoß gegen deen zügelloſen Straßenverkehr. :: Kaiſerslautern, 27. Aug. Infolge des Ueberhandnehmens der Straßenunfälle wendet ſich das hieſige Bürgermeiſteramt in einer Veröffentlichuna gegen die zur Zeit herrſchende Zügelloſiakeit des Straßenverkehrs und droht mit ſchärfſtem Voragehen durch die Po⸗ lizei und Strafverfoblgungsbehörde. Insbeſondere wird Klage ge⸗ führt aegen das zu raſche Fahren ſämtlicher Fahrzeuge, gegen das Offenlaſſen der Auspuffklavven bel Autos und Motorrädern und das Mitführen einer zweiten Perſon auf Fahrrädern. Die Orts⸗ polizei iſt beauftragt, durch rückſichtsloſes Eingreifen andere Zu⸗ ſtände zu erzwingen.* dsw. Darmſtadt. 27. Aug. Die Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammluna hat in ihrer geſtrigen geheimen Sitzuna bezüalich des Hotels„zur Traube“ einen bedeutenden Beſchluß gefaßt. Die Stadt Darmſtadt bhatte das Hotel kürzlich in der Zwangsverſtei⸗ gerung erworben. Auf Antrag der Verwaltung wurde beſchloſſen. das Hotel nicht weiter zu verkaufen, ſondern im Eigentum der Stadt zu behalten und nach vorgelegten Plänen ſofort vollſtändia neu⸗ und umzubauen. ſodaß die Aufnahmefähigkeit von 64 Betten in 120 Bet⸗ ten geſteigert wird und das Haus den modernſten Anforderungen genügt. Für den Ankauf und Umbau wurde der erkorderliche Kre⸗ dit von der ſtädtiſchen Sparkaſſe zur Verfüaung geſtellt. Das Hotel ſoll dem bekannten Hotelbeſißen Anton Gabler aus Heidelberg verpachtet werdenn. f Aus der pfalz Ludwigshafen, 28. Aug. Geſtern ertrank beml Baden im Rhein am unteren Rheinufer hinter der Anilinfabrik der 19 Jahre alte, ledige Tagner Max Phomann von hier. Der Genannte war von der Kaimauer beim Lagerhaus der Reichsbahndirektion in den Rhein geſprungen und etwa 300 Meter talwärts geſchwommen, als ihn ſeine Kräfte verließen und er in den Wellen verſchwand. Bad Dürkheim, 27. Aug. Profeſſor Heger, der langjährige Lehrer an dem N Progymnaſium in Bad Dürkheim und ſpä⸗ tere Lehrer in Grünſtadt, iſt heute morgen in München an einem Schlaganfall geſtorben. Alſenz, 27. 59 Im henachbarten Orte Kalkofen brannten nier mit Erntevorräten voll gefüllte Scheunen vollſtändig nieder. Das Feuer breitetle ſich ſo raſch aus, daß die aus allen Nachbarorten herbeigeeilten Jeuerwehren nichtsz mehr davon retten konnten. Jedoch iſt es ihrem Ein 79 15 zu danken, daß das Feuer nicht weiter um ſich griff. Auch ein Wohn⸗ haus wurde ſtark beſchädigt. Beſ den Löſcharbeiten machte ſich ſtarker Waſſermangel bemerkbar. Der Schaden iſt beträchtlich, jedoch zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Uebe die Urſache dieſes ver⸗ heerenden Schadenſeuers iſt noch nichts bekannt. Fiſchbach, 27. Aug. Durch Umkippen eines Milchwagens wurde ein 11 99 Kind getötet und ein 19jähriges Mädchen ſchwer verletzt. :: Dudenhofen. 27. Aug. Der 22jähriae Kellner Jakob Kinn⸗ lcherff von hier, der. wie die nähere Unterſuchuna des vor einſgen Tagen entdeckten Maſsſenfahrraddiebſtahls eraaben, ſich um den beſſeren Abſatz der geſtohlenen Fahrräder beſonder⸗ be⸗ mühte, wurde jetzt von der Gendarmerie Speyer feſtgenommen und in das Amtsgefämgnis eingeliefert. Sportliche Rundͤſchau Die morgigen Fußballwetlkämpfe im Rheinbezirk Die Qualifikationskämpfe zur Bezirksliga treten nun nach Beendigung der Vorrunde in das entſcheidende Stadium. Die beiden Spiele des morgigen Tages ſind deshalb von allergrößter Bedeutung. 19083 Mannheim empfängt.f. R. Kaiſers⸗ lautern zum Rückſpiele. Vor 3 Wochen verloren die Linden⸗ höfer in Kaiſerslautern mit:1 überraſchend hoch. Sie werden des⸗ halb beſtrebt ſein, Revanche zu üben, ein Sieg könnte die Ausſichten von 1908 gewaltig verbeſſern, andererſeits würde aber ein Sieg des Hinterpflazkreismeiſters dieſem den Auſſtieg zur Bezirksliga end⸗ gültig ſichern. Ein harter Kampf ſteht ohne Zweifel bevor; wir er⸗ warten trotz allem die Einheimiſchen in Front. In Pirmaſens wird es ebenfalls heiß hergehen, dort Whaſen Spielvereinigung Sandho 98 beim F. C. Trotzdem Sandhofen das Vorſpiel ge⸗ wann, iſt der Sieg der Einheimiſchen wahrſcheinlich, denn eine Niederlage würde dieſe endgültig zum Abſtieg in die Kreisliga ver⸗ urteilen. In den Qualifikationsſpielen der Kreisliga hat Spielver⸗ einigung Eberbach ſeine Beteiligung zurückgezogen. Deshalb iſt Vor⸗ wärts Mannheim morgen während Schwetzingen 98 ſich gegen Eppelheim wohl die Punkte holen wird. In der Bezirksli beginnen bereits am erſten Septemberſonntage die Verbandsſpiele. Die letzte Gelegenheit für Privatſpiele iſt deshalb morgen. (Außer..R. und Waldhof, die am 5. Sept. ſpielfrei ſind), Es 9 deshalb noch eine Reihe intereſſanter Begegnungen ſtatt, f. R. Mannheim hat ſich.f. B. Stuttgart als Gegner ver⸗ pflichtet. Die Stuttgarter haben in letzter Zeit glänzende Reſultate erzielt und gewährleiſten einen ſpannenden Kampf. 1903 Lud⸗ wigshafen empfängt bereits vormittags Boruſſia Neun⸗ kärchen, den Altmeiſter des Saargebietes. Pfalz Ludwigs⸗ hafen hat als Gegner die Bezirksligamannſchaft von Wormatia Worms, die erſt kürzlich gegen 1903 Ludwigshafen ſehr gefiel und mit:2 erfolgreich war. In Speyer trefſen ſich die beiden neu aufgeſtiegenen Bezitksligavereine Fo. Speyer und Phönix Mannheim. Das letzte Spiel der beiden Gegner endete:1 un⸗ entſchieden, man darf alſo auf das Zuſammentreffen geſpannt ſein. Bereits heute Samstag abend 5 es in Feudenheim einen intereſſanten Beim.f. T. u. R. gaſtiert..R. Bür⸗ ſtadt, der im Odenwaldkreiſe ſtets eine führende Rolle ſpielte. Da Feudenheim in den letzten Wochen wenig hervorgetreten iſt, wird auch dieſer Kampf ſeine Zugkraft nicht verfehlen. 8. Neues aus aller Welt — Von einem wülenden Bullen kokgeſtlampft. In Naurod wurde der 69 Jahre alte Wärter der Gemeindebullen, Reab, von dem plötzlich während der Fütterung wütend gewordenen Tier mit den Hörnern erfaßt, zu Boden geworfen und zerſtampft. Man konnte ihn nur noch tot unter dem Bullen hervorziehen. — Das Telephon in der Wüſte. Ueber die Wüſte Sinal, durch die Moſes und Aron einſt die Kinder Iſraels führte, werden Drähte gelegt, um Aegypten und Paläſtina mit Fernſprechkabeln zu verbinden. Es wird nicht lange dauern, bis Jeruſalem und Haifa mit Kafro, Alexandra und Port Said im Lande der Pharaonen ſprechen können. Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ während der Reisezeit kann nach ſedem 5 Aulenthaltsort unter Kreuz- and erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit- herigen nur schriſtlich an die Geschältsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich eriolgen und täglich ein- estellt werden.— Wird Nachsendung der eitung aut unbestimmte Dauer gewünscht, dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriſtlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, hezw. wieder in die Wohnung weiter eriolgen soll. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für—0 Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: kur i berelis abonnleries Exemplar..60 Ausland M. 120 Für i1 besonderes Exemplar M..30 Ausland M. 2. 10 Neue Mannheimer Zeitung. So0² — eerr Mum 4Pfg. G. M. Nr. 3. 4 pfg. * Der Raucher läßtſich nicht irreführen durch das Trommelfeuer ſchwulſtiger Reklame, ſondern greiſt nach der anerkannt vorzüglichen Georg Mehger⸗Zigaret G. M. Nr. 5. 8 pfg. G. M. Nr. 6. 6 Pfg. Perusa-Zigarettenfabrik Georg Neizger G. m. b.., München 2 ———— — ——— —— ů————— 6. Seite. Nr. 396 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9 Samstag, den 28. Auguſt 192 Briefe an die„Neue Mannheimer Seitung“ Mannheimer Verkehrsnok! Sehr zu begrüßen iſt das von der Verkehrswacht heraus⸗ — Flugblatt mit den Aufklärungen für Rad⸗ ahrer. Nötiger, viel nötiger wäre es aber meiner Anſicht nach geweſen, zunächſt einmal den Autofahrern entſprechende Vorſchrif⸗ ten zu geben. Ein großer Prozentſatz der Unfälle, die ſich täglich ereignen, iſt auf die Diſziplinloſigkeit zurückzuführen. Man kann den Polizeiorganen den Vorwurf nicht erſparen, daß ſie ſich viel zu ſanft und rückſichtsvoll der Zügelloſigkeit gegenüber ver⸗ halten. Mannheim will doch ſo gerne Großſtadt ſein! Die Be⸗ fähigung zur Großſtadt ſpiegelt ſich vor allem in der Abwicklung des Verkehrs wieder. Und da iſt Mannem hinne! Hier raſen die Autos. 40, 50 und noch mehr Kilometer ſind auf belebten Straßen, auf den engen Straßen zwiſchen den Quadraten, auf dem Ring und ſelbſt auf teilweiſe wegen Bauarbeiten geſperrten Straßen Durchſchnittstempo. Mit Vorliebe fährt man am haltenden Straßenbahnwagen vorbei und auf der falſchen Ringſeite, auch wenn nur ein Teilſtück geſperrt iſt. Die Verkehrspolizei leitet den ſtarken Autoverkehr(vor allem die großen Laſtkraftwagen eignen ſich dazu) wegen der Arbeiten am Friedrichsring ausgerechnet durch die engſte Straße zwiſchen Uund T. Selbſt auf dem Bürgerſteig iſt man nicht mehr ſicher, denn das Ausweichen zweier entgegenkommender Fahrzeuge iſt ein Kunſtſtück. Laſtwagen mit Anhänger müſſen über die Gehweg⸗ kante hinausfahren.(Was wir übrigens vielfach in andeven Stadt⸗ teilen beobachten konnten. Red.) Ganz abgeſehen davon iſt die Beläſtigung der Anwohner und Fußgänger durch Lärm und Staub unerträglich. Warum leitet man dieſen Ver⸗ kehr nicht durch die viel breitere Straße zwiſchen S und R? Ich bin in den letzten Monaten in vielen deutſchen Großſtädten geweſen Ueberall ſind die Verkehrsverhältniſſe bedeutend beſſer in bezug auf das Obengeſagte als wie hier In einer mitteldeutſchen Großſtadt benutzte ich 3 Tage lang den Wagen eines Bekannten. Trotz eiliger Geſchäfte und knapper Zeit fuhr der Führer nie über 30 Kilometer, an haltenden Straßenbahnen vorbeifahren gab es nicht. Und warum? Jede Uebertretung wird dort exem⸗ plariſch und vor allem unnachſichtlich beſtraft, die erſten beiden Male mit Geldſtrafen, das drittemal mit Entzug des Führerſcheines. Das wirkt wirklich überraſchend und die Un⸗ fälle und Zuſammenſtöße gehören zu den Seltenheiten. Könnte man das nicht auch in Mannheim mal verſuchen? Die Einnahmen wären ſicher nicht gering in der erſten Zeit und könnten vorteilhaft zur weiteren Vervollkommnung der Verkehrsregelung(Bau von Verkehrstürmen uſw.) Verwendung finden. Die Ausführungen ſollen nicht gegen das Autoweſen gerichtet ſein(ich fahre ſelbſt), ſondern nur gegen die hier herrſchende Unordnung im Auto⸗ verkehr. F. M. ** Verkehrshemmungen und Straßenunfälle Wenn ich hierzu Stellung nehme, ſo geſchieht es der Not ge⸗ Horchend. Es wäre nur zu wünſchen, wenn Jeder, der Gelegenheit hat, derartige Beobachtungen zu machen, das Gleiche tut, denn es geſchieht zur Sicherheit von Menſchenleben und eines reibungsloſen Verkehrs. Ich bin Anwogner der verlängerten Tullaſtraße am Ring (ſeit Jahren) und ſehe täglich, welch großen Schwierigkeiten hier der Verkehr ausgeſetzt iſt. Kein Tag vergeht hier ohne Behinderung von Fahrzeugen. Es iſt dies auch unvermeidlich, ſelbſt wenn jeder den Verkehrsvorſchriften die größte Aufmerkſamkeit ſchenkt. Es kommen dort die Fahrzeuge von der rechten nach der linken Ringſeite und umgekehrt, ferner von der Straße zwiſchen 8 und R, ſowie von der Straße zwiſchen R und Q. Wer von dieſen Straßen nach Tulla⸗ ſtraße, Lameyſtraße und Neckarbrücke gder umgekehrt will, muß dieſes ſchmale, ſchieſſee Verbindungsſt en, das nicht⸗ die Möglichkeit bietet, zwei Laſtragen aneinander vorbeizufahren. Man bedenke auch, daß an beiden Seiten die Straßenbahn fährt. Ich bin täglich Zeuge, daß nur durch die Geiſtesgegenwart von Wagenführern gerade an dieſer Stelle viel Unglück vermieden 3 während die Fahrläſſigkeit bei den Radfahrern viel größer iſt. bar? Nur der Herr wußte, dürfte auch noch in Erinnerung ſein, daß noch nicht vor allzulanger Zeit hier ein tödlicher Unfall paſſierte. Hier läßt ſich eine Ver⸗ breiterung ohne große Schwierigkeiten durchführen, zumal jetzt, wo doch Veränderungen ſtattfinden durch den neuen Gleisanſchluß von und zur neuen Neckarbrücke. Will man dem zunehmenden Verkehr nach Vollendung der neuen Neckarbrücke in dieſer Gegend gerecht werden, ſo iſt wohl dieſe Notwendigkeit nicht von der Hand zu weiſen. Der Sicherheit halber muß hier Abhilfe geſchaffen werden. ſo leid es auch tut, das ſchöne Grün in der Stadt zu ſchmälern. Der Not gehorchend müßten die Bäume und Anlagen vom Tennisplatz bis zur Kuhgaſſe fallen, um dem Verkehr gerecht zu werden und Unfälle zu vermeiden. Einer, der täglich in Schrecken verſetzt wird. Meßplatz— Schweizerkäs⸗Promenade Seit ſieben Jahren wird über die ſchlechte Beſchaffen⸗ heit der Gehwege am Meßplatz geſchrieben. Ich kann nicht begreifen, daß über die 60—80 Löcher, die ſich auf dem Gehweg be⸗ finden, ſoviel Geſchrei gemacht wird. Man muß berückſichtigen, daß der Gehweg vor dem Kriege, alſo vor knapp 12 Jahren. in auter Verfaſſung war. Wenn der Gehweg heute tatſächlich gerichtet wer⸗ den ſollte. in zehn Jahren ſind ja doch wieder Löcher verhanden. Man hört, daß in nächſter Zeit eine aroße Tierſchau nach Mann⸗ heim kommt. Die Gebirgs⸗Szenerie des Gehweges würde die Be⸗ ſucher ſchon vorher in die für eine derartige Tierſchau erforderliche Stimmung verſetzen. Nun werden wohl ſicher einige Anwohner des Meßßplatzes ſagen, die Stadt verdient durch das jeweilige Vermieten des Meßplatzes ſoviel Geld. daß ſie den Meßplatz für die nicht ver⸗ mietete Zeit beſtens in Ordnung halten kann: aber einmal wird wohl die Stadt das Geld für andere Zwecke benötigen, vielleicht für den Bau eines Planetariums oder für die Anſchaffung von koſtbaren Teppichen und zum andern müſſen doch auch die Anwohner des Meß⸗ platzes berückſichtigen, daß ſie, wenn der Platz vermietet iſt, wochen⸗ lang Konzert haben und zwar vollſtändig gratis und dann noch von mehreren Drehorgeln und Kapellen aleichzeitig. Die lieblichen Düfte. die aus den einzelnen Buden des Meßplatzes heraufſteigen, ſind noch gar nicht mal in Betracht gezogen. Man ſoll doch nicht gar ſo empfindlich ſein. Wem der Wea nicht aut genua iſt, ſoll mit dem Au to fahren wie ich das mache, mich ſtören die Löcher und der Schmutz bei Regenwetter abſolut nicht. Ich ſitze in meinem geſchloſ⸗ ſenen Wagen und freue mich darüber, mit welcher Geſchicklichkeit und Eleganz die männlichen und weiblichen Paſſanten um die ein⸗ zelnen Pfützen herumhüpfen. Im übrigen bitte ich auch noch zu beachten: Bekanntlich hat der teuerſte und beſte Schweizerkäſe die meiſten Löcher. Ich möchte daher vorſchlagen, daß der Gehweg„Schweizerkäs⸗ Promenade“ getauft wird. Die Löcher des Gehweges haben alsdann ihre Berechtigung und die Schreibereien hierüber hören endlich auf. Alſo: bei mir„Schweizerkäſe“, 1. nicht das mitbringen von Hunden in Wirkſchaften? Polizeilich verboten ſollte auch das Mitbringen von Hunden in Wirtſchaften ſein. Eine Anzahl Wirte duldet dies von ſelbſt nicht und viele würden es gern verbieten, wenn ſie nicht Gefahr laufen wür⸗ den, dadurch von ihren Kunden zu verlieren. Schreibt dies aber die olizei vor, dann iſt der Wirt dazu verpflichtet und mit Recht auf Grund folgender Beiſpiele: Man kommt in ein Lokal, ſetzt ſich an einen Tiſch, an dem nur ein Herr ſitzt, will nach kurzer Weile ſeine Beine unter den Tiſch ſtrecken, da plötzlich ein Gebell, man ſpringt auf, die gefüllten Gläſer fallen um. Wer iſt für den Schaden haft⸗ Jerr daß ſein Hund unterm Tiſche lag. Ein Mann kommt mit ſeiner Frau und einem Spitzer in die Wirtſchaft. Der Hund, der von der Frau auf den Arm genommen wird, hat Durſt. Die Frau gießt ihm Bier in ein Bierplättchen und ſtellt es auf den Tiſch. Der Hund iſt gleich mit den Vorderpfoten auf dem Tiſch und leckt das Plättchen leer, dabei mit der Zunge die auf dem Tiſch ſtehenden Brötchen beſpritzend. Ein anderes Paar kommt mit einem Warum verbietet man Schnauzer von einem Ausflug zurück in eine Wirtſchaft. Der dritte 5 Stuhl für den Hund, dem der Schleim zum Maul hinaueftuft te⸗ legt ſeine Schnauze auf den Tiſch und verunreinigt ihn. Die Hefüll. beſitzer gehen bald wieder fort. Das Lokal hat ſich inzwiſchen 9a ab⸗ Die leeren Gläſer werden abgeräumt. Vergeſſen wird aber, neuen zuwaſchen, wo der Hund ſeine Schnauze liegen hatte. Die etwas Gäſte ſetzen ſich an die frei gewordenen Plätze, beſtellen auch der zu eſſen und legen nichtsahnend ihr Brot auf den Tiſch, n Hund Hund ſeine Schnauze liegen hatte. Andere wieder laſſen ihren und in der Wirtſchaft freien Lauf; er bettelt die eſſenden Gäſte ar nem verwechſelt das Stuhlbein oder Hoſenbein eines Gaſtes mit B0 n Gaskandilaber. Zum Schluß darf der Hund noch den auf den ibt es geſtellten Teller ſeines Herrn ſauber auslecken. Allerdings g1 ehen, auch Hundebeſitzer, die, wenn ſie mit ihrem Hund in ein Lokal An* ſich ſo ſetzen, daß der Hund ein Plätzchen findet, wo er unge e⸗ mäuschenſtill liegen bleibt; aber dieſe ſind zu zählen. 1. halb wäre ein Polizeiverbot über das Mitbringen von Hundeff Wirtſchaften ſehr am Platze. * Sommerliche Herrenkleidung! lt Durch die Preſſe ging vor kurzem die Notiz, daß die Damen atz ſich beſſer dem wärmeren Klima anpaſſend zu kleiden verſteh rren⸗ die Herrenwelt. Leider iſt es ſo! Bei größter Hitze läuft die Heuch⸗ welt mit hohen Stehkragen und Manſchekten und in warme und anzüge eingehüllt, durch die Sonnenglut. Sogar bei Ausflüg well Wanderungen ins Gebirge trägt der größte Teil der Herkbeißen hohe Stehkragen und Tuchanzug. Daß ſolche Kleidung in der heoird Sommerzeit ſtark ſchweißtreibend und geſundheitſchädlich iſt, nwell wohl jeder vernünftige Menſch eingeſtehen müſſen. Die Zeme Hals⸗ dagegen hat ſehr leichte luftdurchläſſige Kleidung mit weitem ichten ausſchnitt, kurzen Aermeln, dünnen Strümpfen und leggh Spangenſchuhe. In dieſer geſunden Kleidung fühlt ſich das 15 die liche Geſchlecht wohl und bequem und iſt mehr abgehärtet temer! Herren. Warum kleidet ſich die Herrenwelt nicht auch bequemoig Warum iſt noch kein Modekünſtler erſtanden, der auch ürtes! Herren eine ſolch ähnliche bequeme Kleidung erfand bezw. ein 0 den Nun mache ich folgenden Vorſchlag: Ihr Herren, baſchenen hohen Stehkragen über Sommer vom Halſe, tragt dafür den bequemen Schillerkragen und die leichten leinenen Sommeranz oder die halsfreien Hemden, eine leichte kniefreie Hoſe, ſteſte Strümpfe und Halbſchuhe. Das iſt die geſündeſte und vorteilha all⸗ Herren⸗Sommerkleidung und ſollte von der ganzen Herrenweie gemein eingeführt werden. Auch auf den Büros uſw. kann uheim tragen werden. Dann braucht auch nicht mehr jeder Herr iehen. „Hinſitzen“ die langen ſpannenden Hoſen über's Knie hochöng Er⸗ Solche Sommerkleidung dient zugleich auch zur Abhärtung, duagge⸗ haltung der Geſundheit und bedingt beſſere Körperpflege im idung meinen. Wer ſich einmal an dieſe geſunde und bequeme Klei de gewöhnt hat, wird jedenfalls die ſeitherige alte, ungeſunde h ans nie mehr wünſchen. Und nun Ihr Herren der Schöpfung, ſellehung. Werk und heraus aus der beengenden ungeſunden Folterklet 5 Geht über zur geſundheitsfördernden halsfreien und kniefreien von mode. Verlangt die Umſtellung zu Euerem Vorteil raſchenſten gehe Euern Kleiderkünſtlern. Wenn es auch für dies Jahr nicht mers. ganz möglich iſt, ſo doch gleich zu Beginn des nächſten Som „KNONF TtAl- Mineral-Tafelwasser Srkrischi, heilt, sfärief. Srqullet Hauptniederlage bei: Wilh Müller ir., Mannheim, U 4, 25. Fernapf. Emĩs Der Kampf mit den Geiſtern Roman von Arkur Brauſewettler Copyright 1925 by Karl Köhlt.& Co., Berlin⸗Zehlendorf 400 Nachdruck verb ken Er unterhlelt ſich faſt ausſchließlich mit Dora, lobte ihr Ge⸗ ſchick als Hausfrau und richtete ihren geſunkenen Mut wieder auf, indem er meinte, der Abend 185 troß der unvermeidlichen Miß⸗ ſicke ein ſehr gelungener geweſen. de—5 Meerheimd aber, der ſich ſeinem Ziele heute wieder einen Schritt näher wähnte, hatte nur für Hermine Auge und Ohr Von Werner nahm keiner der beiden Männer irgendeine Notiz. Er merkte es wohl, und ein heißer Ingrimm erfaßte ihn, mehr über ſich, als über ſie. Hier ſaß er nun, völlig überflüſſig und unbetei⸗ ligt die er nichts anging, und die ihm gleichgültig waren, indes—— Gott ſei Lob, die beiden verabſchiedeten ſich. Er begleitete ſie bis zur Haustür, kehrte aber nicht mehr in das Zimmer zurück, ſon⸗ dern öffnete noch einmal die Tür. 8 „Wo willſt du hin?“ fragte Dora, die ihm nachgegangen war. „Dem Kutſcher ſagen, daß er nicht ſchlafen gehen ſoll. Ich muß noch einmal nach Altfelde.“ 9 „Nach Altfelde?! Biſt du toll? Der Kutſcher wird ſich hüten, in dieſem Unwetter den weiten Weg zum zweitenmal zu machen. „Dann mag er die Braune vor den Selbſtfahrer ſpannen.“ „Und du wollteſt alleine fahren— bei dieſem dturm, in der ſtockfinſteren Nacht? Das kann dein Ernſt nicht ſein. „Ich habe keine Ruhe hier. Es iſt mir immer, als ob dort in Altfelde etwas geſchieht.“ iſt 2 wieder deine innere Stimme?“ gab ſie mit ſcharfem Spott zurück. „Ja, es iſt melne innere Stimme“, erwiderte er mit tiefem Ernſte. 55 trak Hermine auf ihn zu.„Laß es ſein, Vater. Du kbannſt morgen früh fahren. Heute nacht iſt es wirklich nicht möglich. Die Mutter hat ganz recht.“ 388 1 12 1905. 5 800 habe hier lange genug in müßigem Geſchwätz geſeſſen, während es dort vielleicht ein Leben zu retten gibt. Wenige Minuten ſpäter fuhr der Einſpänner die kleine Anhöhe hinab und tauchte, im tobenden Sturm unhörbar, unter in die nächtliche Finſternis. 5 Aben ah war Werner Torwald jetzt in Altfelde. Und eines Abends, als er noch auf dem Rückwege herangefahren war, wußte er, daß die Kriſis überwunden und die junge Pfarrerstochter, wenn⸗ gleich ihr Zuſtand immer noch ernſt und ſchwer blieb, dem Leben wiedergegeben war. Ein Aes Glücksgefühl war in ihm, und er beeilte ſich, nach Hauſe zu kommen, um Herminen die Freudenbotſchaft zu über⸗ bringen. Aber Theo Fortenbacher hatte ſie und die Mutter zu einem Be⸗ ſuche in Rokoſchin abgeholt, wo ſie jetzt oft waren, und Dora hatte dem Mädchen die Botſchaft hinterlaſſen, daß ſie erſt ſpät nach Hauſe kommen würden. Er war das Alleinſein allmählich gewöhnt. Diesmal aber be⸗ ührte es ihn ſchmerzlich. 8 5 ee ſo ft⸗ er ſich in der Einſamkeit dieſes Abends, „bin ich eigentlich ſo allein? Warum habe ich eine Frau, die ich lleb habe, wenn ſie ſich auch immer merkbarer von mir wendet. und ein Kind, an dem meine Seele hängt? Und beide gehen ihre Wege, nehmen an meinem Leben und Wirken nicht den geringſten Anteil, vergnügen ſich auf Feſten und Geſellſchaften und ſtehen meiner Ar⸗ beit und mir ſelber 10 17 2 8 0 a dlen Fahe i mich Ahend für Abend, wenn ich müde von mei Fahr⸗ —1 ſitzen zu laſſen und ihren Ver⸗ aun 4 e) Hiaze und i gnügungen nachzugehen? Habe ich das um ſie verdient? „Mit welchem Rechte verachten ſie mich?“ begehrte es in ihm auf.„Weil ich mich nicht kleide wie die Herren N 5 ich auf Aeußerlichkeiten keinen Wert lege und mir die Gabe des Stutzers abgeht, über die Theo Fortenbacher verfügt? Bin ich viel⸗ leicht deshalb ſo allein, weil ich die große Liebe im Herzen trage 15 1 einmal nicht anders kann als mich in ihrem Dienſt zu ver⸗ Nhrennnß;;;; Er war ruhig und zum Zorne wenig geneigt. ihn 115 etwas wie mmer war es Theo Fortenbacher, der ihm Frau und Tochter nahm, ihm das Glück und den Frieden ſeines Hauſes ſtörte. bEr fühlte jedesmal, wenn er mit ihm zuſammen war, daß dieſer Mann einen verborgen glimmenden Haß gegen ihn im Herzen trug, der nur die Gelegenheit erwartete, ſich offenkundig zu zeigen. „Wie? Wenn alle ſeine wohlüberlegten Machenſchaften im letz⸗ ten Grunde auf nichts anderes gerichtet wären, als ihm ſeine Frau abſpenſtig zu machen? Und— Dora? War ſie gegen dies ſtete Werhen eines Man⸗ nes, der ihm an Gaben ſo weit überlegen war, vielleicht nicht un⸗ empfänglich? Verglich ſie? Und konnte ein Vergleich zu ſeinen Gunſten ausfallen? Stand ihr der andere nicht durch ſeine Her⸗ kunft, ſeine ganze Art, ſich zu geben, viel näher? Hatte er nicht eine glänzende Stellung in die Wagſchale zu werfen? Alles Dinge, auf die Dora von Kindheit an Wert legte. Und er? Und nun tauchte eine Frage in ihm auf, die er, ſowie ſie ſich einmal in ihm geregt, weit von ſich gewieſen, die ſich aber heute nicht verdrängen ließ. teh 17 0 Dora eines Tages überhaupt nicht mehr zu ihm zurück⸗ ehrte Aber— war ſeine Mutter nicht auch von ſeinem Vater ge⸗ gangen? Wenn Dora ein gleiches täte? Doch nein, ſo wörtlich wiederholt ſich das Schickſal nicht. Aber— wenn es doch geſchähe? Und Hermine ginge mit ihr? Und er würde ganz allein ſein? Würde er es ertragen? Würde er ſtark genug ſein, ſich aus dem Schmerze der Enttäuſchung zu der letzten Kraft des Lebens emporzuarbeiten, die in der Einſamkeit beſchloſſen liegt? In der männlich auf ſich genommenen völligen Einſamkeit? Hatte er dann niemand mehr, dem er etwas ſein konnte? Der an ihm hing? Und wieder wanderten ſeine Gedanken, Mal, zu Annelieſe. Wenn er.. doch nein, daran durfte er niemals mehr denken. Und doch... daß er ſie entbehren mußte, ihre liebevoll ver⸗ ſtändigen Anſichten, ihr aufrichtendes Wort nicht mehr hören konnte, das war das einzige, was ihm den Fortgang aus der großen Stadt ſchwer gemacht hatte. Dort hatte er eine Zufluchtsſtätte, hier hatte er keine. Die Nachrichten, die er in der letzten Zeit von ihr erhalten hatte, waren nicht ſehr beruhigend geweſen. Geſtern erſt hatte Hans Har⸗ tau an Dora geſchrieben, daß ihre Geſundheit immer mehr zu wün⸗ ſchen übrig ließe und er oft um ſie in Sorge wäre. Die Hupe von Fortenbachers Auto erklang. Es war ihm unmöglich, Dora heute zu ſehen. Er ſchaltete das Licht aus und begab ſich auf ſein Schlafzimmer, das er allein inne⸗ hatte, während Dora das ihre unmittelbar neben dem ihrer Tochter tte. 85 Als Werner am nächſten Abend etwas früher, als er ſonſt pflegte, nach Hauſe kam, war Theo Fortenbacher bei Dora, und auch Hermine ſaß mit den beiden im Empfangszimmer, und ſie mußten etwas ſehr Wichtiges beſprechen, denn ſie hatten ſein Kommen gar nicht gehört. Anfänglich ſchienen ſie ein wenig verlegen. Dann begrüßte ihn Dora mit kühler Freundlichkeit. 770 „Es iſt gut, daß du da biſt“, ſagte ſte⸗„Wir verhandeln hier über eine Angelegenheit, die, an ſich gewiß ſehr erfreulich, doch Jetzt aber packte wie jetzt ſo manches rn tel ſein 2 einige Schwierigkeiten bereitet, über die du unterrich mußt.“ ich Er legte ſeinen Mantel ab den er anbehalten hatte, ſetzte zu den anderen, und Dora fuhr fort: itt— „Unſere Hermine ſteht vor einem entſcheidenden Schrit Er wurde aufmerkſam und blickte auf ſeine Tochter. weißt; „Der junge Meerheimb auf Rokoſchin, der, wie du wahl mel hier auf dem Landratsamt als Aſſeſſor tätig iſt und ſpäter“ das väterliche Gut übernehmen wird, wirbt um ihre d. gr „Und Hermine?“ fragte Werner ſchnell und heftete das 9 ernſte Auge noch feſter auf ſein Kind. und leile⸗ „Ich würde einwilligen“, erwiderte Hermine langſam und Aber ihr Blick hielt dem des Vaters nicht ſtand. gah⸗ „Ich kenne den jungen Meerheimb ſeit einer Reihe in eien ren“, ergriff nun Theo Fortenbacher das Wort.„Er iſt in fautelz Beruf von ſeltener Tüchtigkeit, ſein Charakter iſt vornehm undzlück Eine Verbindung mit ihm wäre für Ihre Tochter ein großes „Dann hätte ich nichts weiter zu ſagen.“ zußern Eine Pauſe entſtand. Es ſchien, als ob Dora etwas wollte. Doch Theo Fortenbacher kam ihr zuvor. Eltern „Soweit wäre alles gut. Aber leider beſtehen ſeitens de des jungen Mannes Bedenken gegen dieſe Verlobung.“ 1 „Und die wären?“ fragte Werner. uſezen ⸗ „Es wird mir nicht ganz leicht, ſie Ihnen auseinande dn 0 und Theo Fortenbacher ſah über Werner hinweg auf Do nahe · glaubte, Sie würden ſie am beſten erraten. Sie liegen ſehr na Eine fahle Bläſſe ſtieg in Werners Antlitz. 5 je Das alſo war Theo Fortenbacherz 5 aufgeſchoente 65 endlich zum Ausbruch gekommene Rache! Vernichtender hät Wege nie üben können. Er alſo war dem Glück ſeines Kindes eoffen. Wahrlich, Theo Fortenbacher hatte gut gezielt und ſicher 155 rau und Wie ein Gerichteter ſtand er ihm, ſtand er ſeiner Tochter gegenüber. 0 „Sie dürfen es den Leuten nicht verargen,“ fuhr 70 bacher fort, über Werner wiederum wie über ein Nich 15 blickend. Die Meerheimbs gehören zu den älteſten hrhundre⸗ ſehenſten Famil'en unſeres Landadels. Rokoſchin iſt ſeit Sohnes, 15 ten in ihrem Beſitz. Die Vermählung des einzigen 10 utey einmal dort Herr ſein wird fällt den ein wenig adelsſtolgeühren an ſich nicht ganz leicht. Und nun— doch wozu 179 7808 00 Es iſt übergenug im Schoße der Familie verhandelt wieinem 50 nur die zähe Energie, mit der der junge Meerheimb bei 15 haben beſteht—“ Peinige 1 Man ſah wie Werner ſich unter den Worten ſeinen bpald g der ſich ange, wand. Hilfeſuchend irrte ſein Blick bald zu ſeiner iner. ſeiner Tochter binüber. Aber niemand erbarmte ſich ſe umter „Die alten Meerheimbs ſtellen nur eine Bedinguihgegnen ſie allein der Sache näher treten wollen. Und hierin ihre Wünſche mit denen des Sohnes.“ ſagen. ie „Und die wäre?“ fragte Werner, um endlich etwas ſalten Kre „Daß Hermine, nachdem die Verlobung im allerengid in Rokoſchin begangen, das Haus ihrer Eltern verläßt nahen Verwandten der Meerheimbs, dem Freiherrn annoverſch und ſeiner Gattin, begibt, die kinderlos ſind und im 1700 pon do ein Gut beſitzen. Bei ihnen ſoll ſie dann bleiben. Un ſoll ſich dann der Sohn die Braut holen.“ Da endlich erwachte Werner Torwald. den „Und meine Tochter——“ beendete 1 Ein dumpfes Grollen war in ſeiner Stimme. Er 11 unmitte Satz nicht und wandte ſich mit jäh aufflammenden Aug bar an Hermine. Jolt bei dein „Haſt du es gehört? Das Haus deines Vaters ſo du. bahu Verlobung und Heirat ausgeſchieden werden. Was ſagſt. (Fortſetzung folgt.) ———— 2 2 85——————— 8. Seite. Nr. 396 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 28. Auguſt 1920 Neue Mannheimer Seitung⸗ Handelsblatt * irtſehafts- und Börſenwoche Lohndewegung, Arbeitsfeſede und Frbeitsloſigkeit/ Ausdehnung der Exportkredi verſicherungen Die von den Bergarbeitern beantragte Verbindlichkeits⸗ erklärung des Schiedsſprüches, der ſtatt der geforderten 10—15 proz. L0 hnerhöhung eine ſolche von 4 v. H. zubilligt, muß, wie wir ſchon in Nr. 372 ausführten, die Poſition des deutſchen Kohlen⸗ bergbaues auf dem Weltmarkte beeinträchtigen. In welchem Maße, das wird davon abhängen, ob die Lohnerhöhung ganz auf den Preis gelegt werden muß, oder ob die Zechen in der Lage ſind, die Erhöhung teilweiſe zu tragen. Die Forderungen der Bergarbeiter bauen ſich auf den ſogenannten Konjunkturgewinnen der Zechen auf, wabei ſie aber anſcheinend vergeſſen, daß dieſe Gewinne nicht ſehr erheblich ſind. Iſt es doch kein Geheimnis, daß gerade die ins Gewicht fallenden größeren und langfriſtigen Vertragsabſchlüſſe mit ehemais engliſchen Kunden recht niedere Preiſe zur Grundlage haben, mit denen die deutſchen Zechen überhaupt erſt ins Geſchäft kommen konnten. Dieſer Umſtand, der denn auch die für die Arbeſter wie die Zechen ſelbſt erfreuliche Abſatzſteigerung in größerem Aus⸗ maße brachte, wird anſcheinend vollkommen überſehen. Von der Arheſterſchaft wird auch vergeſſen, daß ſich die Zechen bis zum Mai in ſchwierigſter Lage befanden, daß bis zum Nusbruch des engli⸗ ſchen Axbeiterſtreikes dauernde Entlaſſungen vorgenommen und die trotz aller Abſatzſchwierigkeiten geförderte Kohlen größtenteils auf die Halden geſtürzt werden mußten. Vergeſſen wurden wohl auch die erheblichen Koſten, die die Beſeitigung der Kriegs⸗ und Inflationsſchäden und die Nationaliſierung erforderlich machten. Selbſtverſtändlich ſoll dem Arbeiter ſein gerechter Anteil am Erkrage ſeiner Arbeit werden. Aber man ſoll nicht Forderungen ſtellen, auf Grund einer vorübergehenden Geſchäftsbelebung, deren Erfül⸗ lung bei einem Rückſchlag nicht durchzuführen ſind. Es muß im Auge behalten werden, daß die erfreuliche Bebebung des Kohlenabſatzes lediglich durch den engliſchen Bergarbeiterſtreit hervorgerufen wurde und daß, wie wir in unſerer letzten Wochenſchau ſchon aus⸗ führten, ſich unſere Wirtſchaft heute ſchon auf deſſen offizielle Be⸗ endigung einſtellen muß. Sonſt wird der unvermeidbare Rück⸗ ſchlag einen Abſturz in drückendſte Arbeitsloſigkeit mit noch nicht gekannten verheerenden materiellen und moraliſchen Folgen zeiti⸗ gen. Anſcheinend haben die maßgebenden Führer auch die allgemeine Arbeitsmarktlage vollkommen aus dem Auge verloren. Erhöhte Lohnleiſtungen müſſen heute erhöhte Kohlenpreiſe nach ſich ziehen und werden damit den jetzt geſtärkten deutſchen Weitbewerb ohne weiteres vernichten. Wir betonen nochmals, daß augenblicklich eine Lohnbewegung— die ausgehend vom Bergbau zweifellos über die geſamte deutſche Induſtrie ſich ausbreiten wird— das ſchlimmſte iſt, was unſere Wirtſchaft treffen könnte. Wir verkennen die L der Bergarbeiterſchaft in keiner Weiſe und werden berechtigtde onf derung immer als ſolche anerkennen. Wir können aber nicht umhin, feſtzuſtellen, daß be! dem augenblicklichen Stand unſerer Wirtſchafts⸗ lage die Gewerkſchaften mit ihren Forderungen beſſer zu⸗ gewartet hätten, bis ſich die zeine Wirtſchaftsbelebung eingeſtellt und alsdann eine Loh ing ohne Schäden für die ſamtwirtſchaft tragbar geworden wäre. Augenblicklich iſt aber nichts anderes zu tun, als unſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſo zu geſtalten, daß zunächſt die entlaſſenen Arbeiter und Angeſtellten wiedex Verdienſtmöglichkeit erhalten und erſt dann wird, wenn die Wirtſchäft proſperiert, eine Angleichung der Löhne an die per⸗ teuerten Lebensverhältniſſe ins Auge gefaßt werden können. Der Anſtoß, der von der Belebung des Kohlenbergbaus ausgeht und der ſich in Verbindung mit dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm langſam in vielen Zweigen des Wirtſchaftslebens auszuwirken beginnt, hätte durch einen weiter währenden Arbeitsfrieden zu einer kraftvollen Aufwärtsbewegung führen köeinen. Aber ſo leiſtet man dem Arbeiter und vor allem den Hunderttauſenden von Arbeitsloſen einen ſchlechten Dienſt, da die Anſätze zu einer Beſſerung durch die Verhältnis der prozentualen Lohn⸗ erhöhung verringerte Webtbewe zu mindeſtens gehemmt werden. Auch die Wirkung des Arbeitsbeſchäftigungsprogrammes muß ſich um den gleichen Betrag, den eine weitgehende Lohn⸗ bewegung— bei den Metallarbeitern iſt das ſchon der Fall— erfordert, vermindern, was für den Arbeitsmarkt nicht unerhebliche Folgen haben kann. Die in den letzten Wochen glück⸗ licherweiſe nach unten gerichtete Kurve der Arbeitsloſigkeit wird alsdann eine andere Tendenz annehmen. Wir geben nachſtehend eine ſchematiſche Darſtellung des Verlaufes der Arbeitsloſig⸗ keit in Deutſchland. Für die Beurteiſung der Arbeits⸗ loſigkeit in Deutſchland ſind die beiden wichtigſten Zahlenreihen die amtliche Angabe der Zahl der„Hauptunterſtützungsempfänger“ und der Prozentſatz an Arbeitsloſen unter den Mitgliedern der Arbeiter⸗Fachverbände.(Die amtliche Kurve umfaßt in dem ge⸗ ſtrichelt dargeſtellten Verlauf der Jahre 1923 und 1924 nur das von der Ruhrbeſetzung nicht beeinträchtigte Gebiet). .5* 10 8 Ie hes Erwerds- lose in Deutschland 5— ö + 7 —0 5 30⁰⁷ 8— „Neneegteen in 20 Arbelter-Fachverbinden N 8 10 Beide Zahlenreihen ergeben kein völlig genaues Bild von dem ganzen Umfang der tatſächlichen Arbeitsloſigkeit, denn die amtliche Erwerbsloſenzahl enthält nicht die Zahlen der„Ausgeſteuert“, d. h. derer, die wegen zu lange andauernder Arbeitsloſigkeit aus den Liſten der Unterſtützungsempfänger geſtrichen ſind, während die Statiſtik über die Arbeiterfachverbände die Angehörigen des Berg⸗ baues und der Landwirtſchaft nicht mit umfaßt. Ungeachtet dieſer verſchiedenen Grundlagen zeigt der Verlauf der beiden Kurven einen ſehr beachtlichen Gleichlauf, durch den die grund⸗ ſätzliche Richtigkeit und Zuverläſſigkeit der beiden Methoden er⸗ wieſen wird. Zunächſt dauert in der weſtdeutſchen Montaninduſtrie der flotte Kohlenabſatz an, und die Haldenbeſtände haben ſich weiter vermindert. Die deutſche Steinkohlenförderung iſt von 11,8 Mill. To. im Juni auf 13 Mill. To. im Juli geſtiegen. Erfreu⸗ lich iſt vor allen Dingen die ſtarke Erhöhung der Koks⸗ erzeugung, die in der Hauptſache auf die Zunahme der Eiſenproduktion zurückzuführen iſt. Die ſtarke Beſſerung des Abſatzes der Ruhreiſeninduſtrie wird vorausſichtlich in Bälde zu einem weiteren Abbau der Einſchränkung der Roh⸗ ſtahlerzeugung durch die Rohſtahlgemeinſchaft führen, die bekanntlich noch immer auf 30 v. H. feſtgeſetzt iſt. Die Ausſichten für das Zuſtandekommen des Eiſen⸗ truſts werden jetzt wieder günſtiger beurteilt. Da die franah ſiſche Eiſeninduſtrie hroßes Intereſſe an dem Abſchluß der weſt⸗ europäiſchen Vereinbarungen zeigt, darf angenommen werden, daß der belgiſche Widerſtand ſchließlich auf die eine oder andere Weiſe überwunden werden wird. Das ſchon oben angedeulete Uebergreifen der leichten Geſchäftsbelebung auch auf andere Wirt⸗ ſchaftszweige drückt ſich neben dem Baumarkt, der etwas reichlich berſpätet in Zug kommt, auch in der Textil⸗, in der Papier⸗ und in der Lederinduſtrie aus, wo ſich die Entwicklung etwas günſtiger geſtaltet, was ganz allgemein geſprochen von der Mehrzahl der Fertigwaren und Konſumgüterinduſtrien geſagt werden kann. Neben dem Arbeiksbeſchaffungsprogramm 7 das Reichs⸗ wirtſchafts Miniſterium große Aufmerkſamkeit der Export⸗ förderung zu. Die verſchiedenen Kreditverſicherungen begin⸗ nen in zunehmendem Maße zu wirken. Bemerkenswert iſt hier der Beſchluß des R..., auch der Landwirtſchaft die Inanſpruchnahme der Exportkreditverſicherung bei der Ausfuhr von Vieh, Saatgut uſw. zu empfehlen. Die vom Reich geförderte Exportkreditverſicherung ſollte urſprünglich dem Exporthandel und den Exportinduſtrien dienen. Hier hat ſie ſich bisher gut bewährt, ſo daß das deutſche dem der Staat einen Teil des Riſikos übernimmt, jetzt von Engländern nachgeahmt worden iſt. Die Ausdehnung der Verſicherung auf die Landwirtſchaft iſt grundſätzlich zu empfehlen, auch wenn ſie von dieſer nicht in allzu großem Umfang in Anſpruch genommen werden ſollte. Auch das Ruſſengeſchäft hat größeren Umfang angenommen und dürfte ſich noch weiter ausdehnen. Wie herlautet, werden im Rußlandhandel Maßnahmen erwogen, wobel das Reich und die Länder ein Verſicherungsriſiko für beträchtlich über den Friedens⸗ mengen liegenden Beträge übernehmen würde. Es handelt ſich bei der Ausfuhr nach Rußland um Baumwolle und Wolle, ferner Pferde, während bei der Einfuhr aus Rußland Deutſchland beſon⸗ ders an Pelzwaren und Tabak intereſſiert iſt. Für die von den Ruſſen beanſpruchten Kredite, die auf drei Monate laufen, würde die ausführende Firma das erſte Riſiko zu tragen haben, in zweite Linie kämen Reich und Länder und an dritter Stelle die privaben Anſtalten in Frage. Rurr, eeeeeee f 72 je in Ver⸗ ̃ Die Börſe hatte in dieſer Woche Geldſorgen, die bindung mit den merkwürdigen Vorgangen bei der Einfüh der Aktien der Vereinigten Deutſchen Stahlw ſarke * und bei der Notjerung des Bezugsrechtes der Deutſchen Bane der Kursrückgänge hervorriefen. Die Spekulation, die ſich nich Erkenntnis verſchließen konnte, daß die führenden Werte ſchon ſeit längerer Zeit ein gewiſſes Niveau nicht mehr überſtieg ulation Erſcheinung, die die Börſe als Anzeichen einer Ueberſnekſſarken und einer Ueberſättigung der Märkte deutete—, ging mit ſineen Entlaſtungsverkäufen und Blankoabgaben vor. Aus ſhrer in 10 0 Unſicherheit heraus ſah die Vörſe jetzt alle Dinge grau in für auch ſolche Momente, die noch vor kurzem als Grundlage upt⸗ weitere Kursſteigerungen angeſehen worden waren. Die tl eine ſorge der Börſe iſt am Geldmarkte zu ſuchen. Man befürch derung Ueberſpannung der Emiſſionstätigkeit und eine Herabmin der Summen, die der Börſe bisher ſeitens der Banken un Mitß⸗ Staatsinſtitute zur Verfügung geſtellt worden waren. Der neuen erfolg der Poſtanleihe und die ungünſtige Aufnahme, die die ſtellte Aktien der Deutſchen Bank gefunden haben(das Bezugsrechen 1 ſich weſentlich unter ſeinem rechnungsmäßigen Werte), gal 9900 Börſe als ſymptomatiſch und als ungünſtige Progroſe für K. E. ſtehenden Aktienemiſſionen. 0 der Seltungsbereſch für die vertragsmäßligen Follſaͤh Durch den am 5. Auguſt d. J. mit Frankreich abgeſchoſen Handelsvertrag, der ein Proviſorium für zunächſt 6 Monae eſes Wirkung vom 21. Auguſt 1926 vorſieht, tritt nunmehr auch unſti⸗ Land in die Reihe der Vertragsſtaaten, wenn auch die gung ſich nur auf ganz beſtimmte Waren erſtreckt. Der Ge N 30 bereich für die Vertragsſätze umfaßt(ſiehe auch Nr. 338 der weöſſch⸗ das franzöſiſche Zollgebiet, Algier und ſolgende franze von Kolonien, Prolektorate bzw. Mandate mit Ausnahme zſſch Indochina und Marokko, nämlich in Afrika: Franz Aequatorialafrika(Franzöſiſch⸗Gabon, Mittelkongo, Schari, öſiſch⸗ und Übangi), Fronzöſiſch⸗Somal(Ditbuti, Obot uſw.), Frang Weſtafrita(Dahome, Elfenbeinküſte, Franzöſiſch⸗Guinea, Snege ſiſch⸗Sudan, Mauretanien, Nigerkolonie. Obervolta und Mohelh. Madagaskar(mit Mayotte, den großen Komoren, Anſouan, ſi⸗Lef, ferner Diego⸗Suarez, Sainte Marie de Madagaskar und No delupe Reunion und Tunis; in Amerika: Franzöſiſch⸗Zuyana, Gcgalante⸗ mit Dependenzen(La Deſirade, Les Saintes, Marſe⸗ iiniaue⸗ St. Barthelemy und St. Martin nördlicher Teil.) Mar Mah⸗ Miquelon und St. Pierre; in Aſien: Chandernagor, Kerttal 15 Pondichery, Dangon und franzöſiſches Mandatsgebiet in rewa)⸗ in Ozeanien: Franzöſiſche Neue Hebriden, Gambier(Mangentale⸗ Inſeln, Geſellſchaftsinſeln(Tahiti), Marqueſas⸗Inſeln, Inſenn donjen mit Dependenzen(Alaft, Futuna, Huon⸗Inſeln, Inſeln unter dem Winde, Kunze⸗ oder Pinien ⸗Inſeln), Lopalt9 ublol⸗ und Wallis⸗Inſeln, Paumotu⸗Inſeln, Tuamotu⸗Inſeln, biet il Inſeln und Kapa⸗Inſeln. Unter dem franzöſiſchen en 30 Frankreich, Andorra, Korſita, Monako und das Sgarbecken verſtehen. 25 urger le ):( Stumm-Konzern— Neunkirchener und Homburge, on werk. Das Neunkirchener Eiſenwerk, das urſprünglich den wal Firma Gebr. Stumm im Tal der Bließ gegründet warden und konnte ſpäter als weiterperarbeitende Induſtrie(Schrau 50 dem Röhrenwerke) nicht ausgebaut werden, da es an Raum vor dem engen 10 der Bließ mangelte. Daher legte man ſchon kirchene 19 ie weiterverarbeitende Induſtrie für das Neum Fran⸗ Eiſenwerk nach Homburg. Nach dem Kriege verlangten dieſem zoſen bekanntlich die Maſorität der Saarwerke. Aus Stumm Grunde wurden zwei Ah. gebildet, wobei der Ja, Gebr,., be⸗ bei Neunkirchen, ihrem Urſprungswerk, bekanntlich 40 11115 wil Homburg 60 v. H. des AK. verblieben. Nunmehr ſind, ne inter, ſchon mitteillten, in der Zwiſchenzeit Aktienpakete an eine de ireira nationale Gruppe unter Führung des Bankhauſes des Mattos in Amſterdam übergegangen, ſo daß nunmehr 80 P. Perke⸗ Neunkirchener Eiſenwerkes und 100 v. H. des Homburgen tiona ſich im Beſitz der Fa. Gebr. Stumm ſowie der intern gez Gruppe befinden. Aus dieſem Grunde iſt man daran 5 un die beiden Werke, die bekanntlich zuſammengehöt ſe den infolge ihrer Entwicklung immer zuſammengehört haben, n Ver, zu vereinigen. Der billigſte Weg zu einer rünglich⸗ einigung war eine Pachtung. Deshalb wird das urſpruig ſen⸗ Werk, das die Rohſtoffe beſitzt, nämlich die Neunkirchene eachben. werke, die Homburger Werke mit Wirkung ab 1. Oktobe 90 Irgendwelche Stillegungen ſind aber keineswegs beabſicht die aul ſe auch keine Nenderungen dee Betriebes lediglich ſolche form⸗ Verbilligung hinzielen. Den Beamten und Arbeitern 2 Rurszeitel der deuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in n. bei Stücens otlerungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte 5 e während ſich die mit—. verſehenen noch in Bi⸗ /e 20 Fraukfurker Vörſe vom 28. ANuguſt. Vankt⸗Altien. 27 Allg. D. Creditbl. 119 119.5 Badiſche Bank.. 150,0480,0—5 ee ibe, ee dag Farbenend. 679028 Sabe Joen 18 1550ſf80 Crausvort⸗Altſen. Laßrggeer Pien, flie Babr Jo unde, 117.9 188 Schantungbahn Fel Gutl. garlef 14l.0,144,0 Barmer Bankver. 117. 155 Nieee 18510 18940 ae ig05.156,5 Frantf ers Wl. 69.75 90575 rom. u. Prio„ 1. 2..6820 90 u. Nat. B 209.0,205,0 Jeſter. Fuchswaggon 0,6520, T Deulſche Banz 168.(l85.0 Balümare a Bbis 86,—86,— Gelsſchwebe Th. 405.8 10.0 „Se%7 D. Effett. u. Wechſ. 120,0 2075 Induſtrie-Alktien. ritz— 15 1182 2 D. eden 123,7 5 one ni 1145 118,2 Sichb. Manng. Hilfager 113,0112. 2 Ae 177 1853 1 1. 1570— Nae 90 190.— Geſ. 524. Der 0 1 2 N 1 + 1 139,0018ʃ 1 Schöſſerg. ndg.—.— 293,0 Hilpert maturf.— e⸗ Frkſrt. Hyp.⸗Bant 125,6123,8 Schmarz⸗Storch 420.09 10 0 Jac e—.— 14. Mealb.⸗ 43.5 de 150.0 18.0 Hoch und kKiefbas 1195 1175 TMitteld. Cred.,B 142,0 142 1 Gebr.... 41,—4,—Holzmann, Phil. 116,9117.5 Nüraberg. Bs.B.——1. ene—. e 1— 99.— ) DJun 87.—87.— i ee 84.50 Kalſersl, 418,5—.— 28.. in Braunk.. 209,5212,5 Enzinger⸗Union 89,— 88,.— Te w. Heilbronn 122,0—.— Ettling. Spinn.. 200.0209.0 18 Faben Joh. Blei 88,75 888,5 „50 Farbwerk Mühlh.—.— 8 bau.— — pp fä 5 Salbee Adler Kleyer 84 iee 170 5 Se 0 Karlsrüher blaſch. 49,— 40,.— Mhein. Ereditbank 125.0128,0 ee teſtin., 0 Jel 12 Sch 4 Becker 78 f 2776„Zellſtoſf 132, Klein, ecker 79.——. Mhein.Hyp.⸗Banf 147½128,0— 1 20, 23, Knorr, 0 78 — 2 — —— ———.— Südd. Disconto 190,0139,0 120 i.—.Sag. 2— Konſerven Braun 43.— 43.— Wiener Bankver. 6,.—8. A50 110 e ee ahmneer C9. 183 5J8.0 Frankf. Allg. Verſ. 97.—97.— Bbereh BesſGel 173,0176,0 Frankſ. R. u. Mitv.—.——. Vergwerk⸗Aklien. T Bochumer Guß. 144,0146,0 Buderus Eiſen 85,5/98 1D.Lugemb. Berg 156,0L Eſchweil. Hergwrl 134,0 — K Augsburg 117.80118.5 78 Lederwerk Rothe—.— 38,½75 .2 Ludwigsh Walzm—.—107.0 Sug A nduſtr. 28.—22,.— aftwerke 15 105,7 Annaw. 60.— — ott,— —, Cont. Närnb. Vag, 84.——, Moloren Deuz—..— 1Geiſenk. Sergw. 188.7 165,0 Saimier Molor 205 Motorf. Sberürſ, 57.5058.— Gelſent. Gußſtahi 25,1525.—.Goldeu.-Auſt 52,0188,0, Neckar. Jahrzg. 67,1/7 FTHarp. Bergbau 155,5/1 9 iom 78.— 10,— Nrh. Veder Spler 65.—68.— Kall Aſchersleben 139,0188,0 Dingler Zweibruck—.——eter Union Freſt. 93.—85,50 Kali Salzdetf.. ri St..—— f. Wabm Kayſer 58.— 56.— Kall Weſteregein 14,2146,7 PDaſſeld.Nat.Oürr 49.— 47 Philipps A4.Urk 32.—52.— Klöckner⸗Werke———Eiſen Kalſerslaut, 3J/,—30,75 Porzellan— 15 Mannesmannr13433 4860Ele. Vicht u. Kr. 149,0438,0 Pein Gebb& Sch. 97.— 85.50 Oberbedarf.. 72.— 18,750Cll. Bad. Wolle 32,— ee l Too. Elſen(Caro) 80.— Ne urt- 50. 0 Rhernelekte. Sta. 196.0135 0 TPbönte Berabau 121.8121 2 Emaflle St. Bürich Na. Maſch. eub. 30.5088.50 eſſel—.—.— 27. 28. Rhenanla Aachen 81.——. Riebeck Montan 140,5178,9 FZuckerf, B. Wag. 77— 04% 5 Sch. Rodberg Darmſt. 11.—1 Zucgerf. Frankenth 77,.—78,—4% Z. Schußg, 06 57 1Rüttgerswerte. 116,5 116,7uckerf⸗Heilbronn 89,10.89, 704% H. Schutzg. 14 5,75/ 5,80 Schlinck& C. Hbg.———,— Juckerf. Ofſſtein„110,5108, Sparprämie, 1919—,— Schnellpr. Frank. 78,50—,— Juckerf.Rheingau———. ePr. Schazanw.—— Schramm Lackf.. 83.—84.— Zuckerf. Stuttgart 89,5090.504% do do.—.——. 27J205 27. Weſnd Ae 1887 1 Fowc de 1 Freiverkehrs⸗Rurſe.% F oe „„ 3. 0„ Seilinduſtr Wolſ 85,— 58,— Fended une 0. 280% Elberſeld. Kupfer—.———40 00 ng— Entrepriſes*.80 7,30% Bab Anlv1919—.— Mansſelder. 116,2117,03%% do. abgeſt.— ITSiemenssHalsk 186,0198.0 Südd. Draht-—.—.— S. Led. St Ingbert—— 9 9% do. von 1896—.——. eene e 5 Wagg 22.—%eb.44—— hrenfahr Fudle. 79.—f55.— Mhm. Kohlenanl. 18,55—,—%% do. Ber. deutſch. Oelf. 70.— 70.— nenan 12113383 J Jub Met 24½25 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E..———.— 141,0%% Möm.1914—.%% do.—.— f e 4 05 a14 J55 0,47800,470%.480—. B..ch. Ind. Mainz 52,50 Ver. Ultramarinf. 139,0 Ver. Zellſt. Berlin 101,0/102,53%, Veſ 100. St. 58,195 Dogt& Hfl. St. 193,0 0 0˙430—.— Bol Seil u.—56.—40.5,.1925—,— St.⸗A. 18—.—[fn Wagz K. Oiegdag 15 4 fel,6 305 Meiczen d. 80J0,40 105 SE Verliner Börſe vom 28. Nuguſt. 4 4 8 TAllg Elettr.-Gel. 158,5149,9J Deutſche Kal 117,2120,2 3 0 2 Angt c Guane 8915 2979 LHeuiſch Maſch. 10— f Barmer Bankver. 113, 11 0 Anhalt. Kohlen, 88.8080 Heuiſche Steingg. 137,2 141½0 1 Berl. Handelsg. 28.0 20 0 Kanener Gußſtahl 48.—49,[Peuiſche Walluu.55,18 03, Jem u. rspaßz, J880 88. Aataed eh 7,0 18870 Heutſch. Eiſenh. 7183 72,28 TDarmſt. u..⸗B. 208,0209,7 a eb Maſch 92,—95,8 Donnersmarckh. 69,5089,50 1 Beuiſche Bank 168.6 10 Balcke Maſchin.—,— eDürener Metall 90,5892.— 154. Ueberſer Bt, 113. 1[Bamag: Meguin 47,254½½ Dürkoppwerke, 64— 68,.— Teenand 160.181.00J, P. Bember 473,0(40,L Dpnanſt Nobel 135,7189,0 THresdner Bant 139.0188. Eltt. 453253,2 ee 0 9 — — 142˙7 erl.⸗Gub. Hut 220,220,%0Elektr. Lieferung. eeee, Nhein Ereditbant 125.0125.0 J½Vertin. Maſchb. 0,252,— Emaitle Ulrich Süddeutſch. Disc. 187.0187.00 Beczelius Bergw. Si eg 1 Crausport⸗Aletien. 935 2 aen 18.8. Miu Schantungbahn 3,80] 8,90 J0c 5 6¹. 145 70145,5 Fabmddiee Allg Loseu. En. 160.0ſ180,0.Pehr öbierse. deten e 0 Salnerl 5 eecge e 5 3 Br.⸗Beſigh. Oelf. 53,—8,0 Fuchs Wag 110 4060 56805 22 S 5000 IHapag... 153%1Buderus Eiſenw. 95,2507,—Gebhard Terül 90, 80,50 19.Südamerita 135.5 11 Ehem. 103,0105, 10Felſent, Vergch 17.0158,5 Hanſa Dicht 165.0 f1g. Chem. Gelſent. 92, 598,45 GJelſent. Gußſtah, 25.—25.— JNorddiſch Klond aesChem. Albert 138,7139,5 Genſchom 69 68.75 88,— Roland-Linie.—.—eeConeord. Spinner—.—30,— German, Porzl⸗J. 150,0,450.0 Derein. Elbeſchif.—58.15(Paimler Motor 84.750,— Cerresgeſm Glas 133,2185.0 Induſtrie⸗Artien. TDeſſauer Gas 147½014760 TGeſ. lelkt. Unter 176.00160.5 Accumulatoren 138,0.140,0 J Otſch.⸗Luxemb. 154,5154,8[Gebr, Goedhardi 74,50 73,85 Adler& Oppenh.—„115,0O. Eiſenb. Signi. 87.—36,25 Goldſchmibt, Th. 105,7110,0 Ablerwerke... 84,— 85,15 LDeutſche Erdöl 142.0125,0 Goerz C.... 45,—44.— .⸗Gſ. Berthrsw.—.———Deutſch. Gußſtahl 89,750—[Gothaer Waggon 44. 40.25 984.7] Aindende 5 1 öm 58.—]Lingel or.—. „650 H f 5 dw. Loewe& Co! 1—— on 9,6500,50 Deutſch⸗Auſtral. 185 146,0 Oremer Bulkan 68.—6/50 Gaggenau. 46,75 43,15 27. J 28 27..28.——77‚ Mhm.0/, 1 TOberſchl. E Bed. 72.—(78.Soſgeldburg 113, „Großmann 62. 1 berſchl. Eiſen. 61,— 61.50 Hochſrequenz 10070l 2 — 0 80 7 5 1 lHand 1960 r& Bilfinger 118,0177,7 J Sberſchl. Koksw. 113,5 115,1 Krügershall Han.80 Gruſchwig Textif 66,.— 66,.— J Orenſt.& Koppel 101.2½14,1 Petersb. Int.—560 9. Hackeſhal Draht, 94.80 84,50 TPhönix Vergb. 122, 121,Ronnenberg · 5.5.— Halleſche Maſch.152.5153,0 Rathgeber Wagg. 64,5968.— Ruſſenbank, 0 Hammerl Spinn. 118,1119.3 Reisholz Papier. 175,0.189,0 Sichel& Co ſeer 70. Hannov. M. Egeſt. 70,2573,25TRhein Praunkhl. 210,0/202,6 Sloman Salſ, hat 44.5⁰ Hann. Waggon 18,7516.25 Khein. Chamotte———,— Südſee Phosp)e 44, Hanſa Lloyd.. 58,— 59,— Nhein. Elettrizitäl 135,5138,00ufͤa.. Staals Obg, Wien Gum. 78..—,= Rgein. Maſch Led. 40,50 44,30 f) Neichs⸗ u. 0 19g 00 Harkort Bergwrk. 80,25 74.751Rheinſtahl. 140.7142,2 Goldanleſhe Harpen. Bergbau 158.1155,5 Nhgenania Chem. 80,50 01,728 Dollarſchäge„.4200.470 Harkmann Maſch, 48,5049,—1Romb. Hütten. 14.65 14,85 Reſchsſchaß⸗ 77155.450.420 Hedwigshütte. 109,7 109.7 Roſitzer Braunk. 33,.— 88.— VIA 0,400 Hilpert Maſch. 48.—4,50 Roſſzer Jucker. 77—„ 26 0,4600. Jindr.& Aufferm. 70,—19.— 1Rülgerswerke. 145..115,98% ö. Reichsanl. 9400 gleh Kupfer. 119,0119,00[Sachſenwerk.. 110.0115,0 40% 1 05 JHirſchberg Leder 98,—96,— ISalzdetfurth.. 180.5 17.63/, D. Reichsan! 6400,40 J Hoeſch Eiſ u. St 13870 f80,7 Scrom 15577%„ 0440 Hohenlohe⸗Wrk. 150 70 35 eldemandel 4178042854% Piß. Konſols.44 i Holzmann„ 47 f,s[Scgabert& Seu. 16388,3/%„ 0400 werſe. ,18 4,½ Fechucker 4 Le. 181.088.7%„ 0. di Maſch. 375/Sſemens Elektr.. 4% Bayer. Anl.—.—727 TIlſe Bergbau 1000 61.7J/JSſem.& Halste 197,7198,03½% Vaver Au⸗ 15 7 1600 M. Jüdel& Ge. 10258308,2(Sinner..„88.—83,86d% B. Koglenan, 5,0. Gebr. Junghans 87,.—Stettiner Bulkan 59.—61.85 50% rß. Kalianl 76 6ůA5 ahla Porzellan 91.—99,25 StoehrKammgrn 142,5142.6 11. 640 654 aliw. Aſchersl. 139.5 139,5 Stoewer Nähm. 39,.—89,.—5 enren! f 9,80%5 Kerlsr. Maſchin. 49.50 50.— Süd. Immobil 61.28,62.85 5, Sach, Eeenn öe e Nattawitz, Berg.—.——.— Feichgräber. e. andſchRogg. uwert C, M. Kemp.. nTeleph, Berliner 9,7580,15 ius! enle 2755 ſlisanefwerte 11 114 0 Tbeerldelfabhrite. 76.507080ſ0) Ane eaner—5 K. H. Kgorr.. 123,1123.2 Unſonwerke Maſch—.——.—5½%, GieSchat„72136ʃ+ Kollm& Jourdan 1 64,— Ver. B. rtf Gum. 94, 7869,— 4% Veſt ae Köln Rottweiler 115 1400Der Chem, Charl. 116,0 17%%»Gah gele .75/8. Olſch Nigelw. 166,20100,5 4%„Silderrte 1682.5 Kabeine dg 68.—lanzſtoff. Elv, 274.023,04%%„Sild 79 70 0„ eeee anzſtoff. 1. 64½¼8/%“% te. ‚ döaſer H, 0 de J. Schuhf eneead 8s 25775f4% JeapA, 115%%% ahmener& Co. 132.0 186, Stahltd v. d. Jyp 160,0 158,%4% Türk..-⸗Eiſ, 90˙50 0— b0 125 906 5 Ültramarn 136,2 97— 400 Bagd- 20 150 s Eismaſch. /Bogtländ. Maſch.—— 57,—4%„ Ant. 780 13 ed e ameer. Werk, J80.5 400.6 agr uag 104 5, 180.0 Weſer Akt.⸗Gel. 81.———4½„Hellar—590 170 os 00·8,7813 17. 35 1614 195010% 85. Alkoli 147,1140.0 e 974 1 9 05 —32.— Wicing⸗Cement. 134,0,1820%%% lS, 0488, 0JasiestochTonwar 91,—4,504%% j»Goldrie.5000 Lorenz„„ 111.0112.7 Wiſtener Stahl 92,—94,%„„ Kronr. 4, 6 Votor. Bött.-Cem.— e Wittenerußſtay.— 80 50 f%. Stb alle.—4 Magirus.-G. 55,.—53,— Wolſ Buckau 54.— 54,758% Oe nSr14 4. 10 annesmann 1558,2486,00Zellſto Verein 192,0402.%% oOe-HI 3 55 0 rior. 0 800 Akt. 117,7/118, 1 153,004% Oe Goldy 5 Zellſtoff Waldho 182.2158,0%09 Südo ſech. Web. Lind. 1/7.057,7.60% Südb Gngr.—, Ait Geneſt. 120.6125.8 Sreiverkehrs⸗Kurſe 8 .60%„ Folig 70 70—1 gtoren Deutz 66,506/,.—Adler Kali 35.—35.—%% 1 125. otorb. Mannh. 44,5042,.—Bergb. Präſid.—.—— 4 00 onat. Ser, 2,05000 10% Anat. 120. 5 Alerander erk. 76.— 77.85 Deutſche Kabelw. 98,—0,80 Urigner Maſchn. 113.01445.7 Berg—.——.— 75 5.* 1 eckar Fahrzg. euiſche Petrol.—.—— 4½½% 6 ec. 20. Nordd Wolls 137,0(140,0 Dianond... 24,25½24.505% Tebuante — ——2 Samstag, den 28. Auguſt 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 396 aundigt worden, doch werden ſie weiterbeſchäftigr. Der Geſchäfts⸗[Ende Mai dieſes Jahres 28 508 095 gegenüber 28 501 944 Hektar] keit verurteilt war, konnte ſich dieſe feſtere Grundſtimmung nicht in aſpre beiden Werken iſt der allgemeinen Lage der Induſtrie im Jahre 1925 und 29 204 226 Hektar im Jahre 1913. weſentlichen Kursbeſſerungen zum Ausdruck bringen. Auf der 88 ebenfalls günſtiger. 1 519 J60 e Legan 55 7 21·— 85 eröffneten ſas feſter. Leichte Kursbeſſerungen ſtellten ſi er Fetf. ziwerſchmelzung N5u.— Süddeulſche Scheberg? Nach der 10 5. Deutſcher Getreidehandelstag. Zu dem 5. Deutſchen überwiegend auf 5 0. Martigedien 5 ch velſchebeg 5 ee Getreidehandelstag, der wieder in Magdeburg abgehalten wurde, Spezialwerte waren gut gebeſſert: ſo gewannen Scheideanſtalt 274 Aiaenſchemend von der Gruppe Jakob Schapiro aus. Die hatten ſich zahlreiche Firmen aus ganz Deutſchland vertreten laſ⸗v.., Th. Goldſchmidt 3½ v. H. und von den Elektrowerten Siemens Naie betreffen allerdings nicht deren Berliner, ſondern die ſüd⸗ ſen. Am Donnerstag fand ein Begrüßungsabend ſtatt und am u. 17 H. Im 8 Verlauf ſtellten ſich aber Wochen⸗ Nauſchen Unternehmen. Es iſt in Erpoägung gezogen, die Süd⸗ Freitag wurde von—1 Uhr vormittags Börſe abgehalten. Die Naree e ede daß die ere8 75 Karoſſeriewerke Schebera AG. in Heilbronn mit der allgemeine wirtſchaftliche Depreſſion kam auch an der Börſe zum chloß ueſeh Pluſtlofer 575 en verloren gingen. Die Bo hwelzanmer Fahrzeugwerke Acz, ebenfalls in Heilbronn, zu ver⸗ Ausdruck. Die Käufer hielten ſich ſehr zurück. Es fehlte offen⸗ gelzen. Die Sü 2 bi dof 5 9 f ſir NeSn. Die Süddeutſche Schebera war bisher ſchon Zulieferant ſichtlich an flüſſigen Mitteln. Das Geſchäft war klein. Die Um⸗ Berlin ruhig. Verke l. Darüber hinaus iſt die Angliederung zweier weiterer ſätze blieben gegen die Erwartung ſehr beſchränkt. Um 1 Uhr Die Börfe nahm heute einen recht ruhigen Vertauf, die Num⸗ dr Werk bers Gelbger Wagganſabrik Ac. und fercer enn wurden effigielle Notierungen aufgeſtelk, die lauteten: Weigen tell nach mit Ulämsliqudatten beſchöfitate Erelulatien verhelt ſeh bbſches Unternehmen. Die Verhandlungen ſind allerbings noch ruhig 13,40—18,70; Roggen ſtetig 10,75—10,85; Sommergerſte abwartend, ſodaß die Umſätze 15 Gebiet großen Umfang Wir ll daß ihr derartige Verhandlungen nicht bekannt ſeien. 10,25; Mais ſtetig 9,25; Viktoria⸗Erbſen feſt 23—25; Weizenmehl anlagung, ſodaß der Kursſtand ſich auf ſaft allen Gebieten weider U 1 halten die Vereinigung der beiden Heilbronner Werke für 70proz. 41—42; Roggenmehl 70proz.31—82; Weizenkleie ruhig 5,80 i ö i r 8 5 8 5 5 5 um—2 v.., ie bei Zellſtoff⸗Waldhof, Rheir ade a debuenterefen den darge, Sehepiro daußsh ſeine bi so00; Roggenklele rßis S80.—600; Wintergerſte ffelg 80 VVTTT 1 de Daimler-Benz,Vereinig e bis 9,15. In Roggen war die Nachfrage etwas bvorſichtiger, heben konte. Sonſt machte ſich ſpäter etwas Realffotiensne Aag dürfte er jeht 5 5 Schagir iſt Haui⸗ annderſeits aber war das Angebot nicht dringend. Bei Weigen bemerkbar, ſodaß die Kurſe teilweiſe abbröckelten und eine luſtloſe Ainär von Schebera und ſiht im Agk. von NS. br, und Gerſte verhinderte die nicht immer einwandfreie Qualität und abwartende Haltung eintrat. Nentenmarkt geſchäftsſtill. Aua geſheſeebeseng bel der iſenmalhes Acg 1e mosdeburg. nacbeat b lebe. Der berlchr in Futkergekrebe und Hefer war edee be de Weeen e d ece ſes an ebe Jet verlautet, bewegen ſich die Umſäte der Geſellſchaft in lehter normal. in aufſteigender Lini dachd das Geſchäft i oran⸗ Erhů der Steinkohlen⸗Brike i Nachdem die Er⸗ 2 2 ge igender Linie, nachdem das Geſchäft in den voran):(Erhöhung de ttpreiſe. Nachdem hate genen Monaten des neuen Jahres ſich ſehr ſchwierig geſtaltet höhung des Pechpreiſes ab 1. September um 1,50., alſo von Berliner Veviſen 58 Die noch in der letzten Bilanz ausgewieſenen hohen Bank⸗ 8 auf 9,50 M. pro 100 Kg. ingwſchen beſchloſſene Sache geworden Diskonkſätze: Neichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4½ v. H. Aührsen der Geſellſchaft ſind zum größten Teil getilgt worden und und eine Verteuerung der Pechbeſchaffung durch ausländiſche Be⸗ Tualch TAe NTarN 92 den 1 805 als verhältnismäßig gering Labſchlte werden. 555 züge 12785 5 in.⸗M. für G. 1 G. 8 W. lege% ne das kafende Jahr mit einem Gewinn abſchließen wird, der eine Erhöhung der Brikettpreiſe eintreten. mmerhin ſtand zu 155 e rechtfertigt, iſt heute noch nicht zu überſehen. 5 heßſen, daß 1555 55 1 92 eiſe a 25 pel. 46051 53 05 11 0 165 1 25 1 Ac Norddeutſche Trikotweberei vorm. Leonhärd Sprick u. Co. den könnke. Leider iſt das nicht der Jall. Was die Oeffentlich⸗ Drusſel... 100 Franten 1f 1588 165 1581 5 ſee an Herſin. Wie aus Derweltungstreiſen verlautet kann für deit aber nait den frmen nach zuu ſeaſßenden deſchuß auſnen ienem ler Leauen ſet i en e chten 30. April d. J. zu Ende gegangene G88. aller Wahrſchein⸗kann, iſt der Umſtand, daß ſich die Erhöhnug der Brikettpreiſe in]Kopenhagen.. 100 Kronen 111.1 111.59 111.34 111.32 11280 3 1 e nach wieder keine Dividende(i. V. 24 631 Reingewinn)] beſcheidenem Rahmen bewegen wird. Steinkohlen⸗Briketts erſter Aaſabe 7 5 7—5 5 voll Lerteilung kommen. Die Geſellſchaft ſei jedoch zur Zeit Klaſſe ſollen beiſpielsweiſe eine Erhöhung von 18,86 M. auf 19,75 5 e 72 100 unl. M. 105541 10.561 1084 95 2 13 Auetde chäftigt, irgendwelche Ausfälle ſeien nicht zu erwarten. Die Mark erfahren, wobei es heißt, daß ſich die Pechverteuerung keines⸗ Jallen 100 Ser 18,J]13,44 18.5, 1884.— bächter fuͤr die Zukunft könnten als gut beurteilt werden. wegs voll darin auswirkt. Ae ee,, 85 Kapitalerhöhungen tſchechoflowakiſcher Juckergeſellſchaften. aris„„ 100 Franken] 12,02] 12,06 12,.1312.17 81.—.8 8 die„Na 1 Liſtu“ 0 AR. d uckerfabriken 1* chweig...„. 100 Franken 80,57% 81.,07.95 81,15.— 8,8 ſcveller mace 50 1 5 Mill. Börſenberichte vom 28. Nuguſt 192⁰ 1 5 5 1 15 7 55 7 5 47 5 7 55 15 1 ht die en zu, erhöhen.— Eimer, weiteren meldung zufolge Mannheim ruhig Aie de Janelt:: 1 firlls 0840 9, 0,40.848.6% 355 5 ie Aufſi uckerraffinerie AG. ihr Kapital 5 2 iͤ 89. 86 29.25 ,89 11 ehe auf 40 Wil 0 lauieerhöh ng auf die Die heutige Vörſe verljef außerordentlich ruhig. Umſätze wur⸗ Peen. d20 Wenen 141 1281 5441] 11 88 klurc obme der Zuckerraffinerien in Poſtelberg und Dobrowitz den getätigt in.G. Farben zu 288,50—290. Der Kaſſamarkt war 2 100 e.67 8000 2407 905 85557 le Auſſiger Zuckerraffinerie AG. zurückzuführen. ebenfalls ſehr ruhig und Vortriegspfandbriefe gaben weiter um Lan 100 Lonen 29 40 45 1—13 Fatſfis Der Sland der deulſchen Anbauflächen Ende mar. Das Kleinigkeiten nach. Schluß kaum verändert. Es notierten: Bad. Kelo. 1 Pfd. 20.86 26521 J 26865 20.5214——— An ufla Reichsamt veröffentlicht jetzt vorläufige Ergebniſſe derBank 150, Pfäz. Hypothekenbank 124,50, Rhein. Hypothekenbank Mbauftächenerhebung Ende Mai 1926. Danach betragen die 127, Rhein. Erebitbank 125,.G. Farben 290, Rhenania 83, Dur⸗ ufläck 14470%0 15 in, Hektar: für Winterweizen 8 876(ggenüber lacher Hof 116, Eichbaum 150, Ludwigshafener Aktienbrauerei 155, 1005 10„ 5 5 91 5 9622 8 enz ingler 5,1, Emaillierwer„Enzinger 88, Gebr. Fahr 11633522 5 223 503), Sommerroggen 80 192(86 471 bzw. 37, Fuchs Waggon 6,65, Mannheimer Gummi 185, Karlsruher ist dle Zeitungs-Anzeige geaſte„Wintergerſte 159 530(127 338 bzw. 47 022), Sommer.] Maſchinen 51, Knorr 122, Konſerven Braun 42, Mannheimer 45242) 2 282(1 0 t1 ozw. 1385 608), Hafer 3475 10s Hummi 60, Mez u. Söhne 70, NS. u. 90, Pfälz. Mühle 120, zur richtigen Zeit Niic dzw. 3 928 480) Hüfſenfrüchte 444710(40 243 ezw. Jement Heidelberg 131, Rheinelektra 130, Wayß u. Freytag 121, in der richtigen Abfassung 2789 6% Lupinen 174164(180 066 bzw. 131 688), Kartoffeln toff Waldho 3 lithah Waghäuſel 89. 0 440 Gisde 940 bem. 2841 920, Fuderruben 403 71(105 900 Leuſteft Watbof 18e Auer Franteutha 7,, Washäuf in der richtigen Form duaf 133), Runkelrüben 725 210(717 885 bzw. 553 793), fonſtige Frankfurt gut behauptet in der kehtigen nng Um ichte 288 943(289 505 bzw. 250 787), Klee 1795737(1 908 485 Nach den etwas beſſer gewordenen Geldverhältniſſen und nach⸗ tun utt 746 129), Luzerne 272 221(265 610 bzw. 208 648), ſonſtige dem der engliſche Streit immer noch weiter anhält, war die Vörſe Jut Aeend pflanzen 277164(272 401 bzw. 318 883). Das geſamte heute von einem feſteren Grundton beherrſcht. Da es aber voll⸗ 5 1 11 9 Laland einſchl. der 55 Viehweiden und Weinberge umfaßte] kommen an Aufträgen fehlte und die Börſe allgemein zur Untätig⸗ Nezen Mannkeimer 2 Un Uhmdgrasveisteigetung. gege e edn. der Das Domä t Mannheim verſteigert——— ee eeee 85— 2 Tätige 9 a omänenam a erſtei⸗ ürgermeiſter hier geltend gemacht werden. 8 Statt besonderer Anzeige! am Mittwoch. den 1. September, nachmittags Dieſes Verfahren ſtellt ledialich eine Er⸗ 112 2 Uhr. im Gaſthaus zum Abler, in Sand⸗ neuerung der mit Gemeindebeſchluß vom 16. 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