nn, E Mittwoch, 8. Sepfember pepagepreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins 2 5 od durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. ſurdedentl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ 90 erung vorbeh. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe. Haftgelchöftsſteüte E 6, 2.— Hauptnebenſtelle: R1, 4/6 alle mannbaus),— Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhof⸗ s Schwetzingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr. Mmſe Generalanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentl. al. FJernſpr⸗ Nr. 24944, 24945. 24951. 24952. 24953 delagen: Sport und Spiel — 1 der verlauf der hiſtoriſchen Sitzung O Genf, 8. Sept.(Von unſerem eigenen Vertretek.) Wir er⸗ 0 heute einen hiſtoriſchen Tag, ſo ſagte Nintſchitſch, der die Vollverſammlung mit einer kurzen Anſprache einleitete, dbe den gleichen Ausdruck gebraucht auch Motta, dem die Miſſion mitogen war, der Berſammlung die Vorſchlöge des erſten Büros kuteen. Der Saal war an dieſem„hiſtoriſchen Tag“ nicht kark beſetzt. Es fehlten einige ſüldameritaniſche Staaten und der europäiſche Kleinſtaaten, nämlich Finnland und Litauen. Die bmsren hörten nicht mit der geſpannten Aufmerkſamkeit zu, die de erwartete. Auf den Bänken wurde konverſtert, während Motta 50 Arbeit der Studtenkommiſſion und die Vorſchläge des erſten Npas derherrlichte. Briand verfolgte zwar Mottas Rede mit anmteſtem Intereſſe, ſeine Nachbarn Loucheur und de Jou⸗ ſige“ dielten aber an beſonders pathetiſhen Steuen ihr Ge. t in den Händen. Chamberlain und Cecil verloren, wie Nott rken konnte, nicht ein Wort und machten eifrig Notizen. a entwickelbe ſeine Erläuterungen zu den Vorſchlägen des Büros auf folgender Grundlage. Er ging davon aus, daß 10 Eintritt Deutſchlands in den Bund längſt reif, qa überreif Nbneus Deutſchland ſchon aufgrund des Paktes als unbeſtreitbare wer cht ein Anrecht auf einen ſtändigen Ratsſitz habe. Es ſei 5 notwendig, ſowohl aus Gränden der Gerechtigkeit als auch e Zwanges die Kriſe zu löſen, die Zahl der nicht per⸗ Außt en Sitze zu erhöhen. Deutſchlands Eintritt in Bund und Rat nt der Ratserweiterung an ſich ſelbſt als ein einzig untrenn⸗ 15 Akt behandelt werden, um die Kriſe, die einen politiſchen ger hatte, zu löſen. Die Verſammlung werde vor die Not⸗ Wird, keit geſtellt, ohne daß ihre Freiheit irgendwie beeinträchtigt im über die beiden miteinander verknüpften Punkte abzu⸗ en. Motta baſierte dieſe Ausführungen ferner auf das Ab⸗ eteeseredlemert der Verſammlung, welches beſagt, daß in be⸗ 0 Fällen ein Projekt ſofort in der Verſammlung behandelt 1 bet de Den ſtärkſten Nachdruck legie Motta auf die Souveränität ber rſammlung und erntete mit dieſer Kundgebung den Beifall dente rer. Beſonders ausführlich entwickelte Motta die Argu⸗ hurch. welche zu Gunſten der ſofortigen Aufnahme Deutſchlands wedn Er hob die vitale Notwendigkeit hervor, die für den Bund 5„Deutſchland unter ſeinen Mitgliedern zu ſehen. Er Ichundeie in einem hochfliegenden Pathos und unter Verherr⸗ * Werkes von Locarno i kunftigen Segnungen der Miturbelt Deuſchlands im Bund daerband damit die Erklärung, daß die Schweiz dieſen Wunſch, deecand im Bunde zu ſehen, ſchon ſeit langem hegte und mit Hunſen ietzt erfüllt ſehe. Schwächer waren die Argumente zu Nalg der Erhöhung der nichtſtändigen Sitze von 6 auf 9. Nhun wies darauf hin, daß die füdamerikaniſchen Staaten eine Er⸗ ud der nichtſtändigen Sihe längſt verlangten und daß ſowohl Nanen Grunde als auch in Anbetracht der kontinentalen Ver⸗ Waal auch eine Erweiterung des Nates notwendig erſcheine. Der a, 2 an dieſer Stelle ſchwach. Er lebte erſt am Schluß wieder ab einer impoſanten Apotheoſe des Völkerbundes gipfelte. Motta beſtieg d. der holländiſche Hauyldelegierie Coudon wad ine Er wurde mit ſtürmiſchem Veifall begrüßt. Loudon dnd 5 ß er den erſten Antrag, Deutſchlands Aufnahme in den Aeſt etreffend, annehme und hoffe, daß über dieſe Frage kein a ſand mehr in der Verſammlung zu erwarten ſei. Doch mit .den zlerve mußte er ſich über die Ratserweiterung ausſprechen, aaten leher von der holländiſchen Delegation ſowie von anderen denmabgelehnt worden ſei. Es ſei bedauerlich, daß man die den Dun a zwinge, gleichzeitig über Deutſchlands Aufnahme in — und die Ratserweiterung abſtimmen zu müſſen. Da a0 die Kriſe durch Zugeſtändniſſe von allen Seiten gelöſt werde aen Einſtimmigkeit in Bezug auf Deutſchlands Aufnahme her⸗ büds ſiotden müſſe, ſo ſchließe der Redner den Vorſchlägen des h aaſle nicht ohne ſein Bedauern darüber zu verheimlichen. en ihm 8 eleinere Uebel und empfehle dies auch den an⸗ bdehen gleichgeſinnten Mitgliedern.(Starker Beifall bei den ſchen Staaten.) Nach Loncdon kam der Verkreter Norwegens, Nanſen, b de dbe Nanſen äußerte ſich noch in viel ſchärferer Weiſe Mann rknüpfung der Aufnahme Deutſchlands mit der Erwei⸗ wibode Völkerbundsrates. Er erklärte, daß die konſtitutionelle . 5 2 Verſammlung durchbrochen worden ſei. Er pflichtete fr öh dar en ſeines Vorredners vollkommen bei und fügte in llechte Vorgehen, das diesmal angewandt worden ſei, einen nunn. Eindruc auf die öffentliche Welt⸗ uber J machen werde, denn es ſei vollkommen klar, daß dies⸗ danc drobe Teil der Mitglieder des Völkerbundes durch nicht 5 des erſten Büros überrumpelt worden ſei. Man Linmal die Zeit, die außerordentlich wichtige und für Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen⸗Jeitung · Unterhaltungs⸗Bei Deulſchland iſt en werden kann, wenn eine Zweidrittelmehrheit dies wor Abend⸗Ausgabe 75 9 Mannheimer General Anzeiger lage Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht ——— den Beſtand des Völkerbundes vitale Frage der Ratserweiterung zu ſtudieren. Nanſen bedauerte, daß die Freunde Deutſch⸗ lands gezwungen ſeien, gleichzeitig einem Vorſchlag zuzu⸗ ſtimmen, den ſie ſchon vorher abgelehnt hätten. Am Schluſſe ſeiner Erklärung ſagte Nanſen: Ich hoffe, daß wir bald die notwendigen Maßnahmen ergreifen werden, um die Souveränität der Verſamm⸗ lung vor neuen derartigen Eingriffen zu ſchützen. Nanſen wurde am Schluſſe ſeiner Erklärung von dem Vertreter der Schweiz beglückwünſcht und erhielt auf verſchiedenen Bänken ſtarken Beifall. Man war angenehm darüber überraſcht, daß Nan⸗ ſen keinen Gegenantrag geſtellt hatte. Auf dieſe ſchlimme Even⸗ tualität war man ſcheinbar vorbereitet. Infolgedeſſen berührten Nanſens polemiſche Ausführungen im Grunde genommen nicht un⸗ angenehm. * Den Gegenſtand der Debatte wird heute nachmittag die Frage der Wiederwählbarkeit bilden. Es iſt feſtzu⸗ ſtellen, daß die Aufnahme Deutſchlands allgemein mit Genugtuung begrüßt wurde. Peinlich war, das konnte man deutlich beobachten, die unglückliche und durch politiſche Transaktionen notwendig ge⸗ wordene Verknüpfung des Eintrittes Deutſchlands in Bund und Rat mit der Erweiterung des Rates ſelbſt. Ueber dieſe bedenkliche Tatſache konnten ſich die Vertreter der Großmächte heute nicht hin⸗ wegtäuſchen und wenn ein fichtlicher moraliſcher Druck auf der heutigen Vollverſammlung lag, ſo iſt dies ausſchließlich und allein dem Umſtand zuzuſchreiben, daß Frankreichs Vertreter, Briomd, am verfloſſenen Samstag einen Vorſchlag auffetzte, durch den Polens Unzufriedenheit und Enttäuſchung, den ſtändigen“ Sitz⸗ nicht zu erhalten zu haben, etwas vermindert wird. Die Vollver⸗ ſammlung wird mit noch größerer Schärfe die weitere Behandlung der Umbildung des Rates verfolgen. Es iſt zu erwarten, daß in der Kommiſſion, die dieſes Problem behandeln wird, ſtarke Mei⸗ nungsverſchiedenheiten auftreten werden, deren Vorhandenſein aus den Erklärungen Hollands, Dänemarks und Schwedens zu erkennen Danach nahm der ſchwediſche Außenminiſter Loevgren das Wort. Der ſchwediſche Delegierte machte ebenfalls die bekannten Bedenken gegen die Erhöhung der Zahl der nichtſtändigen Sitze geltend und erklärte, das vom Büro vorgeſchriebene Verfahren ſei nicht der Verfaſſung des Völkerbundes entſprechend. Seine Regierung erhebe dagegen Einſpruch, werde ſich aber der Einſtimmigkeit nicht widerſetzen. Er hoffe jedoch, daß, wenn auch nun der Antrag des Büros von der Verſammlung angenommen werde, dies nicht etwa einen Präzedenzfall für die Zukunft darſtellen werde. In der darauf folgenden Abſtimmung über den Ankrag des Büros, die bekannten drei Anträge ohne Ueberweiſung an eine Kommiſſion ſofort zu behandeln, wurde der Ankrag einſtimmig an⸗ genommen. Darauf wurde in namenklicher Abſtim mung über den Aufnahmeankrag Deulſchlands der An⸗ krag einſtimmig angenommen.(Lebhafter Beifall in der ganzen Berſammlung). Präſident Ninkſchitſch ſprach die Hoffnung aus, daß die deulſche Delegation nunmehr bald den ihr zuſtehenden Platz in der Verſammlung einnehmen werde.(Abermals Beifall.) Danach begann die Abſtimmung über die Anträge 2c und 2b: Gewährung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deukſchland und Er⸗ höhung der Jahl der nichtſtändigen Sitze auf 9. Dieſer Anktrag wurde einſtimmig angenommen. der drikte Ankrag des Büros, die Frage des Wahlreglements, der Wiederwählbarkeit uſw. an die erſte Kommiſſion zu verweiſen, wurde darauf ebenfalls einſtimmig angenommen. Dann ſchloß Präſidenk Ninkſchitſch die Verſammlung um 12 Ahr miktags. Die nächſte Völkerbundsverſammlung findet nachmittags 4 Ahr ſtatt. deutſchlands Benachrichtigung Sofort nach Schlum der Verſammlung fandte der General⸗ ſekretär des Völkerbundes, Sir Erik Drummond, folgendes Tele⸗ gramm an Reichsaußenminiſter Dr. Strefſemann: „Auf Anordnung des Präſidenten der Verſammlung des Völker⸗ bundes habe ich die hre, Ihnen mitzukeilen, daß die Verſammlung in ihrer Sitzung vom 8. Sepiember Deutſchland unker die Mitglieder des Bölkerbundes aufgenommen und die Reſolution des Rates vom 4. September genehmigt hat, durch welche Deutſchland eine ſtändige Verkretung im RNat zuerleilt wird. gez. Drummond.“ Abreiſe der deutſchen delegation Berlin, 8. Sepibr.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf Grund hier vorliegender Nachrichten aus Genf iſt die Aufnahme Deuiſchlands von der Vollverſammlung beſchloſſen worden. Infolge⸗ deſſen wird die deutſche Delegation heute abend die Fahrk nach Genf antrelen, da man annimmt, daß die offizielle Mitteilung des Be⸗ ſchluſſes jeden Augenblick in Berlin eintreffen kann. (Veitere Nachrichten hierzu auf Seite 2) Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 414 Anzeigenpreiſe nach Tarit bei Borauszahlung pro ein Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.-M. Neklaln. —4.⸗ M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalß Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Manaheim, mitglied des Völlerbundes! Einſtimmige Aufnahme nach einer peinlichen Debatte Lejferde Nichts iſt ſchrecklicher als die Ungewißheik! Deshalb iſt auch die furchtbare Aufklärung, die wir jetzt über die Eiſenbahn⸗ kataſtrophe von Leiferde erhalten haben, immer noch leichter zu ertragen, als die marternde Ungewißheit, in der wir in den drei Wochen ſeit jenem Unglückstage lebten. Denn ſo viele und ſo ſchwere Eiſenbahnunglücke wir auch in den letzten Jahren über uns ergehen laſſen mußten(im Vorjahre nicht weniger als 620 Entgleiſungen und Zuſammenſtöße mit 3042 Toten und Ver⸗ letzten), ſo hatte wohl keines davon die deutſche Oeffentlichkeit der⸗ artig in Erregung verſetzt, als die am 19. Auguſt ds. Js. bei Lei⸗ ferde erfolgte Entgleiſung des Nachtſchnellzuges Köln— Berlin. Zugleich mit dem Entſetzen über die große Zahl der Todesopfer, die mitten in der Nacht ſo plötzlich u. unter ſo grauſigen Umſtänden qualvoll ums Leben kamen, hatte ein ſchwer bedrückendes und lähmendes Gefühl von Unſicherheit die ge⸗ ſamte deutſche Oeffentlichkeit befallen. Nur mit einem gewiſſen Un⸗ behagen, das man in den Vorkriegsjahren nie gekannt hatte, trat man eine größere Eiſenbahnreiſe an, und die Fahrt mit dem Reiſe⸗ auto oder auch dem Flugzeug erſchien einem ſicherer als die Reiſe im Schnellzug. Von amtlicher Seite wurde zwar ſofort ein Attentat als Urſache der Kataſtrophe bezeichnet. Daran wollte man jedoch viel⸗ ſach nicht glauben. Und man hatte ſeine guten Gründe für dieſen Zweifel. Vor allem ſträubte man ſich gegen den Gedanken, daß Menfchen wie wir, Menſchen mit Herz und Vernunft, ſo abgrund⸗ tief verkommen ſein könnten, um mit voller Ueberlegung ein Ver⸗ brechen zu vollführen, von dem ſie unbedingt vorausſehen mußten, daß es einer Anzahl Mitmenſchen, die ihnen nie etwas zu Leide getan hatten, das Leben koſten würde. Gegen dieſe Annahme ſträubte man ſich um ſo mehr, als als mutmaßlicher Beweggrund für die grauſige Tat von der Rache abgebauter Eiſenbahner die Rede war. Das aber konnte und wollte niemand von uns faſſen, daß ein deutſcher Beamter oder Arbeiter aus Grimm über ein Syſtem oder auch nur über einen Vorgeſetzten, ſo dämoniſch ver⸗ bittert und verwildert geworden ſein könnte, um zur Kühlung ſeiner Rache eine ganze Anzahl an ſeinem Leide zweifellos völlig unſchuldiger Menſchen einem qualvollen Tod preiszugeben. Auch befremdete uns einigermaßen die Eile, mit der die ſonſt faſt immes ſo— ſagen wir: gründlich und ſorgſam arbeitenden amtlichen Stellen mit der Feſtſtellung der Urſache bei der Hand waren. Auch noch aus vielen anderen Gründen hatte man ſeine Zweifel. Sie wurden noch genährt durch die Anklagen, die durch die ſich gekränkt fühlenden Eiſenbahnerverbände gegen die Verwaltung der Reichs⸗ bahn erhoben wurden. Zur Verſtärkung unſerer Zweifel trug auch noch ſehr der Umſtand bei, daß trotz fieberhafter Tätigkeit aller einſchlägigen Behörden und trotz Ausſchreibung einer Beloh⸗ nung von 27000 Mark auf die Ermittlung der Täter, kein Verdächtiger gefunden werden konnte, bezw. ſich all die vielen Ver⸗ haftungen, die in dieſer Angelegenheit vorgenommen wurden, immer wieder als eine Niete erwieſen. Konnte man es under ſolchen Umſtänden den Leuten verübeln, wenn ſie nach langem Debattieren zu dem Schluß kamen: Entweder handelt es ſich tat⸗ ſächlich um einen verbrecheriſchen Anſchlag und dann ſtimmt es ſehr kritiſch, daß nach mehreren Wochen fieberhafter Tätigkeit noch kein Licht in eine ſo unerhört grauſige Affaire gebracht werden konnte,— oder es handeſt ſich um ein fahr⸗ läſſiges Verſchulden der Reichsbahnverwaltung⸗ und dann iſt es höchſt übel, daß man die Sache auf ein falſches Geleis zu ſchieben verſucht und dabei noch Leute, ja ganze Gruppen von Perſonen(wie die abgebauten und entlaſſenen Eiſenbahner) in Verdacht bringt, die nicht das mindeſte mit der Kataſtrophe zu tun haben. Aus diefen quälenden Zweifeln, zwiſchen denen wir wochenlang hin und her geriſſen wurden, ſind wir nun erlöſt worden. Der Alb⸗ druck der Ungewißheit iſt von uns genommen. Wir wiſſen nun, daß nicht fahrläſſiges Verſchulden der Reichsbahn, nicht ſchlechte Be⸗ ſchaffung des Oberbaues, der Schwellen oder ſonſtigen Materials die Urfache der furchtbaren Kataſtrophe war, ſondern daß der ver⸗ brecheriſche Wahnwitz vollſtändig entarteter Menſchen die Zugent⸗ gleiſung planmäßig herbeigeführt und den Tod von 22 ihrer Mit⸗ menſchen auf dem Gewiſſen haben. Dieſe Erkenntnis wifft uns um ſo ſchwerer, als es ſich bei dieſen Verbrechern, dieſen Maſſemnördern, nicht um von Jugend aus in Grund und Seele verdorbene Per⸗ ſonen aus der Hefe des Volkes handelt, die als Kinder von Zucht⸗ häuslern in Verbrechervierteln groß geworden ſind, ſondern um zwei Menſchen, die den ſogenannden„beſſeren“ Kreiſen entſtammen. Der ſchlimmſte von den Beiden, der als Hauptanſtifter zur Tat in Frage kommende Schleſinger iſt ſogar ein ausübender Künſtler. Er hat Muſik ſtudiert und ein Abſchlußexamen als Muſiklehrer be⸗ ſtanden, er war in guten Familien als Hauslehrer tätig, intereſſierte ſich auch ſehr für Malerei und hatte vor, nach Spanien zu ziehen, um ſich dort in der Malkunſt weiter auszubilden. Auch der andere, der Techniker Willi Weber, war kein gewöhnlicher Landſtreicher. In den Poligeiberichten heißt es ausdrücklich, daß die Beiden durch ihre beſſere Bildung aus der Schar ihrer Kumpane hervorragten und daß gerade dieſer Umſtand weſentlich dazu beitrug, um ſie aus⸗ findig zu machen. Not und Hunger geben ſie als Triebfeder an. Hunger tut weh und Menſchen, die noch immer ſatt geworden ſind, können ſich gewiß keine richtige Vorſtellung davon machen, zu was der Menſch mit ſeinen in ihm ſchlummernden gemeinen In⸗ ſtinkten alles fähig iſt, wenn der Hunger in ſeinen Eingeweiden 2, Seite. Nr. 414 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, 8. Septenber 1928— wühlt. Abe: nie und nimmer darf auch die ſchlimmſte Not einen Men'chen dazu führen, daß er andere Menſchen, die für ſein Leid nichts können und nicht darum wiſſen, gleich dutzendweiſe einem qualvollen Tode preisgibt. Dabei war es nicht einmal die aus tiefſter Qual raſch auf⸗ die die Eiſenbahn⸗ kataſtrophe von Leiferde verſchuldete. Denn dreimal wurde das Attentat verſucht, bis es ſchließlich den gewünſchten„Erfolg“ hatte. Aber der Anblick dieſes„Erfolges“, auf den man doch vorbereitet ſein mußte, war ſo übet alles Erwarten furchtbar, daß ſelbſt die beiden entmenſchten Verbrecher ihn nicht ertragen konnten, ſondern davon liefen, ohne ihre Abſicht, die Fahrgäſte zu berauben, aus⸗ flackernde Schreckenstat eines Verzweifelten, zuführen. Die ewige Wahrheit der klaſſiſchen Worte zeigte ſich auch hier: „Ein anderes Antlitz ehe ſie geſchehen, ein anderes Antlitz zeiget die Doch ſoweit geht die ſeeliſche Erſchüt⸗ terung bei dieſen offenbar Seelenloſen nicht, daß ſie von Reue zer⸗ knirſcht, ſich ſelbſt der Gerechtigkeit ausliefern. Webers Bruder Walter jedoch, der nicht an der Tat beteiligt, doch von ihr ge⸗ wußt hat, wird ſo von Gewiſſensbiſſen geplagt, daß er am Grabe Der aber geht hin, macht der Polizei Meldung und„verdient“ ſich die 27 000 Mk.„Belohnung“, läßt ſich auch gleich einen Vorſchuß dar⸗ Ja, fürwahr:„hart im Raume ſtoßen ſich die tieffte Tragik und täppiſchſte Komik wohnen nahe bei⸗ vollbrachte Tatl“ ſeines Vaters hinſinkt und einem Landſtreicher alles geſteht. auf auszahlen Sachen“, einander. Wir alle aber wollen hoffen, daß es nach der Aufklärung der Kataſtrophe von Leiferde auch gelingen möge, alle die anderen Ver⸗ brecher ausfindig zu machen, die in den letzten Wochen in einer daß man geradezu von einer Attentatsſeuche ſprechen kann, die deutſche Oeffentlichkeit nicht haben aus der Auf⸗ regung herauskommen laſſen. Was aber die Aburteilung der ge⸗ ſtändigen Maſſenmörder Schleſinger und Weber angeht, jo erwartet die Stimme des Volkes, die in dieſem Falle die Stimme Gottes iſt, daß ſie weniger nach dem ſtarren Wortlaut der ein⸗ ſchlägigen Paragraphen des Strafgeſetzbuches erfolgt, als nach dem Gebote göttlichen Rechtes:„Wer Menſchenblut vergißt, deſſen Blut Häufigkeit, ſoll wieder vergoſſen werden!“ H. A. Meißner. * Ein Lokaltermin in Leiferde Nachdem am Dienstag abend die Vernehmung der Eiſenbahn⸗ atbentäter Schleſinger und Willi Weber durch die Berliner Kriminalpolizei abgeſchloſſen worden war, ſind heute Schleſinger und Weber unter Führung von Kriminalkommiſſar Räß⸗Hannover und Eiſenbahninſpektor Brandt von der Eiſenbatznüberwachungs⸗ ſtelle Hannover nach Hannover gebracht worden. Dort ſoll die Gegenüberſtellung der beiden Verbrecher, die entgegen anders⸗ lautenden Meldungen bisher nicht ſtattgefunden hat, erfolgen. Willi Weber iſt nach ſeinem Geſtändnis vollkommen zuſammen⸗ gebrochen und gibt an, daß die furchtbaren Folgen ſeines Verbre⸗ chens immer ſtärker auf ihn einwirken. Verbrechens habe er nicht geglaubt. ſtändigen der Reichsbahn teilnehmen wegen der eiſenbahntechni⸗ ſchen Beurteilung der Aeußerungen der Verbrecher. Nach dem Ter⸗ min erfolgt die Ueberführung der Verbrecher in das Unterſuchungs⸗ gefängnis nach Hildesheim, wo ſchon in der nächſten Schwurgerichtsperiode der Fall verhandelt wird. ein Bericht des amtlichen nacheſchtenblattes Das DZug⸗Unglück von Leiferde iſt durch die Feſtnahme und s Geſtändnis der beiden Attentäter wieder des Intereſſes gerückt. In der Nummer 35 des amtlichen Nachrich⸗ tenblattes der„Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft“„Die Reichs⸗ bahn“ vom 1. September 1926 befindet ſich eine intereſſante Aus⸗ laſſung über die Entaleiſung des D⸗Zuges. aus dem jetzt folgender Abiſchnitt von beſonderem Intereſſe iſt: (Noch in der Nacht, etwa 71 Stunden nach dem Unfall, bevor noch ein Hülfszug oder die Bahnunterhaltunagsbedienſteten zur Stelle waren, entdeckte der Lokomotipführer des verunalückten Zuges beim Schein der noch in den Wagen brennenden elektriſchen Lampen, daß die Laſchen eines Schienenſtoßes gelöſt waren. daß das gelöſte Ende Dieſer Schiene ſtark nach innen gebogen war, und daß länas dieſer Schiene eine arößere Anzabhl von Schraubenmuttern und Schwellen⸗ ſchrauben unbeſchädigt loſe auf und neben den Schwellen laa. Daß der Beginn der Entaleiſung an dieſem Stoß zu ſuchen iſt, zeigen die dort beginnenden Anſchlagſtellen der Räder auf den Schwellen. Legte dieſe erſte Feſtſtellung ſchon die Annahme eines Verbrechens An eine Aufklärung des Von Hannover aus wurden Schleſinger und Weber zu einem Lokaltermin nach Lei⸗ ferde gebracht. An dem Lokaltermin werden auch die Sachver⸗ in den Vorderarund Eiſenbahnbeamten und der Polizei ihre Beſtätiaung. Der Schienen⸗ kopf der nach innen verſchobenen Anſchlußſchiene zeiat deuflich am freien Schienenende den ſcharfen Anſchlaa der Radreifen. Die innere Laſche laa auf der gekuppelten Stoßſchwelle zwiſchen den Schienen. wo auch die Muttern der Laſchenbolzen und eine Klemmplatte des gelöſten Stoßes vorgefunden wurden. Die Laſchenbolzen und zwei unverſehrte Schwellenſchrauben einer Hakenplatte des gelöſten Sto⸗ ßes lagen ebenfalls auf den Stoßſchwellen. Weitere Schwellen⸗ ſchrauben lagen neben der gelöſten Schiene. Dieſe Schrauben und Bolzen waren ganz unverſehrt, friſche Spuren eines aufgeſetzten Schlüſſels waren zu erkennen. Die äußere Stoßlaſche wurde bisher moch nicht gefunden. Im ganzen ſind nach den Feſtſtellungen auf elf Schwellen die inneren Schwellenſchrauben gelöſt worden. Die Durchſuchuna des umarenzenden Geländes(Buſchwald) bei Ta⸗ geslicht führte zum Fund eines Schwellenſchraubenſchlüſſels(Krücken⸗ ſchlüſſel) und eines Laſchenſchraubenſchlüſſels mit Zeichen H. K. etwa 75 Meter nördlich vom Gleis. Ein weiterer Schwellenſchrauben⸗ ſchlüſſel wurde an der Entgleiſungsſtelle ſelbſt in Höhe der elften Schwelle zwiſchen den beiden Gleiſen gefunden. Etwa 15 Meter nördlich der Entaleiſungsſtelle lagen noch eine Pfeife. ein Hemm⸗ ſchuh und zwei Strümpfe.“ die vollmachten für die deutſche delegation Reichspräſident von Hindenburg hat geſtern in Ditramszell die Vollmachten für Deutſchlands Vertreter bei der Völkerbundstagung vollzogen und zwar für Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, Staatsſekretär von Schubert und Miniſterialdirektor Dr. Gauß. Die der deutſchen Delegation ſonſt noch angehörenden Herren gehen als Sachverſtändige und Berater mit nach Genf. Unterbrechung der Abrüſtungsverhandlungen Wie wir erfahren, werden die Genfer Abrüſtungsverhandlun⸗ gen am 9. September erneut unterbrochen werden. Die Verhand⸗ lungspauſe ſoll etwa bis Anfang Oktober dauern. Die deutſche De⸗ legation wird mit einem Teil ihrer Mikalieder unter Admiral von Freybera in Genf verblelben, mit einem anderen Teil während der Unterbrechung nach Deutſchland zurückkehren. dr. Rülz über Deutſchlands völkerbundseintritt Die Berliner demokratiſche Parteikorreſpondenz verbreitet Aeußerungen des Innenminiſters Dr. Külz über Deutſch⸗ lands Eintritt in den Völkerbund. Dieſe ſtelle den größten moraliſchen Erfolg der deutſchen Außenpolitik in der Nach⸗ kriegszeit dar. Die Freude über das Ereignis dürfe aber nicht darüber täuſchen, daß die weſentlichen Auswirkungen des Beitritts zum Völkerbund noch erſtrebt werden müßten. Der Miniſter er⸗ klärte hierzu wörtlich: Mit der vom Völkerbund garantierten Hoheitsſtellung ſeiner Mitgliedſtaaten vertragen ſich die Funktſonen der interalliierten Kontrollkommiſſion ebenſowenig wie die fernere Beſetzung deutſchen Landes mit der Unverletzlichkeit des Gebietes der Völkerbundsſtaaten. Für die interalliierte Kontroll⸗ kommiſſion und für fremde Beſatzung iſt in einem Deutſchland, das mit ſeinem Feind von geſtern nunmehr in ein undedemſelben Bund zuſammengeſchloſſen iſt, kein Raum mehr. Ausgleich und Verſtändi⸗ gung würden unvollkommen ſein, wenn nicht auch an der Saar politiſche und wirtſchaftlich ſoziale Zuſtäpde erveicht werden könnten, wenn Deutſchland nicht bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit in den Kreis der Mächte zugelaſſen würde, die an der kolonialen Erſchließung der Welt beteiligt ſind. Die Saarſragen vor dem völkerbund Dle Mitteikungen in der Preſſe über den Beſchluß des Völker⸗ bundsrates auf Vertagung der Frage der Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen aus dem Saargebiet ſind ungenau. Der Be⸗ ſchluß lautet nicht„Vertagung auf den Dezember“, ſondern Ver⸗ ſchiebung der Beratungen auf eine Sitzung einer ſpäteren Tagung. Da mit der Neuernennung der Ratsmitglieder bereits eine neue Ta⸗ gung eingeleitet wird, beſteht die Möglichkeit, daß tatſächlich die Saarfroge noch im September vor dem Völkerbundsrat nach der neuen Zuſammenſetzung mit dem deutſchen Ratsmitglied behandelt wird. Auf welcher Grundlage dieſe Verhandlungen ge⸗yrt wer⸗ den ſollen, ſteht noch nicht feſt. Tatſache iſt aber, daß zwiſchen England und Frankreich in dieſer Frage Verhandlungen ſtattgefun⸗ den haben, die zu einer weitgehenden Vereinbarung geführt haben ſollen. Von den Saardelegierten, die ſich zur diesmaligen Völkerbunds⸗ tagung nach Genf zu begeben haben wurden am geſtrigen Dienstag die Herren Schmelzer, Kiefer und Dr. Levacher vom Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann zu einer ſchon vor längerer Zeit vorgeſehenen Beſprechung ſchwebender Saarfragen empfangen. Es ergab ſich dabei völlige Uebereinſtimmung zwiſchen den Vertretern Stegerwald zur Silverbergrede Der Düſſeldorfer Korrſpondent der„Köln. Ztg.“ Unterredung mit dem Führer der chriſtlichen Gewerkſchaften niſterpräſident a. D. Stegerwald. Auf die Frage, ob fle zut wald den Gedanken Silverbergs, die deutſche Soglaldemolge berantwortlichen Mitarbeit für eine erſprießliche Rei heranzuziehen, für richtig halte, erklärte Stegerwald:„Abe alt in beſtimmt“. Die Sozialdemokratie kranke an dem Jwieſaer der praktiſchen Politik einer Minderheit tüchtiger und fähiger 4 die in den Brennpunkten des politiſchen Lebens. Jedenfalls ſchäften bewußte Fernhaltung der Sozialdemokratie von den Staatsn Die keine Staatspolitik, ſondern ſchädlicher Parteikln ae noch vernünftigen Führer der freien Gewerkſchaften lehnen, wi edanken vor nicht langer Zeit zu verſtehen gaben, auch heute den chſel der einer Arbeitsgemeinſchaft nicht ab. Wenn ein Richtungswe ſo er⸗ Sozialdemokratie in politiſcher Beziehung zu erreichen 11 ein⸗ gebe ſich naturgemäß auch der Abſchluß einer Arbeitsg e ſchaft auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiet. ob er Dann ſtellte der Korreſpondent an Stegerwald die den die Behauptung Silverbergs, den chriſtlichen Gewerkf lohn⸗ Vorwurf zu machen, daß ſie überſpannte ſoziale und Sleger⸗ politiſche Forderungen ſtellten, für richtig halte. iſchaften wald erwiderte, Silverberg habe von den chriſtlichen Gewe Taligket eine ganz irrige Vorſtellung. Er müſſe wiſſen, daß ſich die der chriſtlichen Gewerkſchaften nicht nur in der Verfolgung 1 d ſeit und Arbeitszeitverhältniſſe erſchöpfe. Mit ihrer Gründung f chaften ihrem 30jährigen Beſtehen hätten die chriſtlichen Gewe alio den Beweis erbracht, daß hohe ſittliche, ethiſche briſtlchen Kräfte in ihnen arbeiten, Grundſätze, wie ſie nur aus der 12 bb, Weltanſchauung fließen könnten. Zum Schluß betonte in daß er dem Schritt des Reichsverbandes der deutſchen liche deſſen Namen Silverberg ja geſprochen baben ſolle, eine Bedeutung zumeſſe, wie der ſozialen Botſchaft, mit der de Kaiſer Wihelm II. im Jahre 1890 die Arbeiterſchaft für den gewinnen wollte. Damals habe die Sozialdemokratie aus l trinarismus und blindem Haß gegen die bürgerlt Heule ſchaft die Möglichkeit neuen ſtaatlichen Werdens vereite ben in ſpreche kein Monarch, ſondern die Induſtrie bitte in ginnmiſſen, manchen Punkten allerdings noch der Klärung bedürftigen 9,.. auf dem Boden des heutigen Staates und der Reichsperfafſn, ger⸗ ſammen mit der bedeutungsvollen Schicht der Arbeiter, 55 Well ſtörte wieder aufzubauen und das deutſche Volk wieder au geltung zu bringen. M⸗ Letzte Meloͤungen Doppelraubmord abt wul⸗ — Breslau, 8. Sept. In der Grenzgemeinde Wernſtenbreher den der Schuhmachermeiſter Krieſche und ſein Sohn durch E getötet. Von den Tätern fehlt jede Spur. Lohnerhöhung im rheiniſchen Braunkohlenberaban — Köln, 8. Sept. Die ſeit mehr als Monatsfriſt daus gen Verhandlungen im rheiniſchen Braunkohlenbergbau lichter geſtern mit einer Verſtändigung der Parteien vor dem Die Stundenlöhne werden ab 1. Oktober um rund 4 erhöht. Die während der Verhandlungen gekündigte zeitreglung iſt bis Ende September 1027 verlängert. d Lohnabkommen gilt bis Mai 1927. Jernſprechverkehr Duisburg—London puſtrie — Duisburg, 8. Sept. Wie die Niederrheiniſche 1005 9ol und Handelskammer mitteilt, iſt ihr ein Antrag auf Zulaſſugech Duisburg zum Fernſprechverkehr mit London durch ſoſott poſtminiſterium entſprochen worden. Der Sprechverkehr wik aufgenommen. Engliſche Marineübungen in der Oſtſee ſecht — Verlin, 8. Sept. Das zweite Kreuzergeſchwader Gop⸗ Zerſtörerflottillen der engliſchen Nordſeeflotte werden En m lier tember zu längerem Aufenthalt in der Oſtſee eintreffen, 101 wer⸗ ihre Schießübungen abzuhalten. Während des Aufenthale Gdin, den außer einer Reihe fkandinaviſcher Häfen auch Dandig. Dos gen ſowie mehrere Häfen im Baltikum angelaufen werb Oe⸗ Erſcheinen der engliſchen Flotte in der Oſtſee iſt als e. n det monſtration gegen die franzöſiſchen Marineſchießübungen Oſtſee anzuſehen. wird⸗ Eine neue iriſche Partei. Wie aus Dublin bemendend 10 iſt dort durch das ehemalige Unterhausmitglied ODonne Par iriſchen Parlamentarier Redmond eine neue konſtitutondes eng⸗ tei gegründet worden, die ſich vor allem auf dem oden liſch⸗iriſchen Vertrages und der Verfaſſung hält. mahe, ſo fand dieſe Vermutuma durch die weiteren Feſtſtellungen der 1——̃ ͤſſẽ—— des Saargeblets und dem Reichsaußenminiſter. Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen + Von Hermann Kienzl Noch hat ſich die Zahl der Berliner Theaterdirektoren kaum ver⸗ mindert. Einige haben mit auswärtigen die Poſten getauſcht; drei Regentes chori— Reinhardt, Barnowsky, Robert— ſich verbunden zu einem Konzern von ſechs Bühnen mit gemeinſamem Abonnement. Nur Saltenburg iſt noch Vlerfürſt! Langſam vollzieht ſich, was man kommen ſah: die Ausſchaltung der Zwiſchenhändler(der kaufmän⸗ niſchen Firmen, die den Verſchleiß billiger Theaterkarten inne hatten), die Annäherung der Luxustheater an die ſee nd mepen d der ſreien Volksbühne und an ihr Geſchäftsprinzip: bei mäßigen Preiſen muß es die Maſſe kun! Auch eine engere Konkurtenz der Volks⸗ Fab meldet ſich, die Deutſche Volksbühne in der Kommandanten⸗ ſtraße. Wird die Umſtellung der Syſteme künſtleriſchem Wagemut zugute kommen? Das ſicherſte Anzeichen wäre die Rückkehr zu den En⸗ ſemble⸗Bühnen aus dem Unbeſtand des Star⸗Austauſches und des von Stück zu Stück engagierten Perſonals. Der eingeriſſene Zuſtand bedeutete: Leibrolle, Kaſſenſtück um jeden künſtleriſchen Preis. Der große Konzern verbürgt nun allerdings, verglichen mit den Beding⸗ nuſſen dreier konkurrierender Direktionen, einer etwaz größeren 12 von Schauſplelern ein ſicheres Dach; weil die Kräfte nötigenfalls über ſechs Bühnen verſchoben werden können. Im ganzen al ſich an der Schauſpieler⸗Miſore nichts geändert. Dem Vernehmen nach wärten in Berlin an die 3000 Schauſpieler auf Beſchäftigung; unter ihnen freilich ſehr viele, die ungerufen durchaus in ſuchen,— aber auch nicht wenige bewährte Arbeiter, die aus Scheu er Direktoren vor der Jahresgage zufrieden ſein müſſen, von Fall zu Fall,— oder dort, für eine beſtimmte Rolle engagiert zu wer⸗ den... Die Oligarchen, die wenigen Ganz⸗Prominenfen, nicht die Dichter, ſcheinen— nach den erſten Auftakten der Saiſon zu ur⸗ deilen— aüch künftig das Repertoire zu beherrſchen, Berlin ſteht im Zeichen der die Straßen und Plätze ſchreiend überhellenden Film⸗Licht⸗Reklame, und von den Theatern 10 8 bſt lte⸗ Kompromiß zwiſchen der Mode der Sinnenorgien und der Literatur etwa mit der Veranſtaltung einer Wedekind⸗Revue. Bei den von höheren Ueberlieferungen nicht Be⸗ wird— noch ſah man's erſt zum geringſten Teile, aber man darf gelaſſen prophezeien!— der Menſch erſt unterhalb des die abwech⸗ Glanz phantaſtiſcher der mondäner Toiletten, und bei den Maſſenaufgeboten der Terpſichore. Der Verſtand flüchtet „Aktualitäten“ der an dünner dramatiſcher Blendlicht mit der Ankündigung der Revuen aus. rariſche Bühnen ſuchen ein ſchwerten Kopfes anfangen: bei den enthüllten weiblichen Reizen, ſeln mit unerhörtem in die Chanſons und in die Nabelſchnur hängenden Clowns. Alle ———.— ſpritzen. alſo ſtatt enlle hat Berlin erobert. Auf wie lange? hat Berlin ihr Heil Scheinwerfer ſtrömen, der Schauſpiele. Die Das Spiel beginnt. Das Luſtſpiel„Rukuli“ des deutſch⸗engliſch⸗franzöſtſchen Ehe⸗ paares V. A. Jager⸗Schmidt hatte im Saltenburg'ſchen Luſt⸗ ſpielhaus den Daſeinszweck, einem jungen, aparten Mädchen aus der Fremde zur Entfaltung ihrer Naturlaute zu dienen. Wenn nicht die dunkelbraunen Beine der Meſtize aus Samoa der graziöſen Wild⸗ heit Carola Jehers ſo wunderbar echt zu 0 geſtanden hätten, kein Dramaturg würde den alten Schwankſchimmel einem Berliner Publikum vorzuflühren gewagt haben. So aber war's — Dank der perſönlichen Koſtbarkeit einer Schauſpielerin gerade in dieſer Rolle, die ihr ein Sich⸗Ausleben außerhalb der Konvention geſtattete— ein großer Erfolg. Die engliſchen Verfaſſer trugen ihrer deutſchen Herkunft mit der Erinnerung an Vater Kotzebue Rechnung, deſſen hundertſechsunddreißigjährige, einſt die Bretter der Welt beherrſchende Gurli ſie mit allen Würzlein aus den„In⸗ dianern in England“ ausgruben. Hier wie dort wird die von ver⸗ derbter Zivillſation unbeleckte Urnade Europens übertünchter Höf⸗ lichkeit gegenübergeſtellt, hier wie dort heißt es: Wir Wilden ſind doch beſſere Menſchen! Das Kind iſt zeitgemäß adoptiert, iſt im Ton weit frecher, als ſeine Ahnfrau, in den Geheimniſſen der Natur und der Liebe weit erfahrener, als das heutige Großſtadtpublikum ſich die Unſchuld gefallen ließe. Kukuli erzählt mit keuſch brennen⸗ der Sinnlichkeit das Märchen von der Orchideen⸗Hochzeit, und ſie wälzt ſich, der vornehmen Baroneſſe die Haare ausraufend, verteu⸗ felt hitzig auf der Erde. Wie aber die Carola Neher die Kukuli verkörperte, beſeelte, wurde die Theaterüberlieferung zur einmal einzigen Natur. Ueber der Welt des Hergebrachten, mit der Künſt⸗ lerin noch hie und da durch einen provinzialen Drücker verbunden, flatterte ein kleiner Kolibri zur Wunderipſel Bimini. Man begriff es fühlend daß Klabund aus dieſem Weſen(ſeiner Frau) die Hai⸗ tang im„Kreidekreis“ gedichtet hat. 4 „gebraucht die Gurli redivira ein überderbes Wort, das einen gewiſſen geſellſchaftlichen Zuſtand gleich⸗ tellt mit dem mſehen des Verdauungsprozeſſes. Die vornehme ante iſt vor Entſetzen einer Ohnmacht nahe, und Gurli beſchließt daher, jedesmal, wenn ſie das fäkaliſche Wort e möchte, an ſeiner Stelle einen devoten Knix zu machen. Ich ſtehe nicht an, mich vor dem Schauſpiel„Veronika“ von Hans Müller mit einem tiefen Hofknix zu verneigen... Das iſt ein Schmalzroman und ungeſchickter Reißer. Man bedenke: die reſtlos ſchnöde Intri⸗ gantin Pauli, Dienſtbote im Rinder⸗Krankenhaus, beneidet die himmliſch brave Schweſter Veronjka um ein Kreuz⸗Amulett. Ja, ſo frommgläubig ſind nach Hans Müller in Wien die Sarnden Dirnen, und die Schlange Pauli iſt in liebhaberfreien Stunden ſo herzlich kinderlieb, daß ſie keinen ſehnſüchtigeren Wunſch hat, als ſich mit Hilfe des geſtohlenen Amuletts die Neigung der kleinen Pa⸗ tienten zu erſchleichen, Einer ihrer Liebhaber muß die Veronika * In dem Luſtſpiel„Kukuli“ ⸗ ue ve glauben machen, daß er in ſie verliebt ſei, muß die Pflichtttraſt 100 leiten, das Krankenhaus ohne Urlaub zu verlaſſen 1755605 Kreun beim Heurigen zu tanzen, bel welcher Gelegenheit er 175 tom ſch chen raubt. Das geht übrigens nicht ſo ſchnell. In 1 danil⸗ tragiſchen Szenen läuft der Burſche von ſeiner Tat nbeit dem 1 was der Veronika e gibt, ſich in blinder Verliebth ogik l len 0 u ergeben. Das hat in ſtrenger dramati er a Folge, 5 ſie in 105 Bezechtheit auch dann nicht 2455 hr. die andere, die Böſe, beim Heurigen erſcheint, alſo waaiug ſprechen die kranken Kinder verlaſſen hat. Der Jünglidarauf ogt endlich durch Eiferſucht zum Raube reizen, doch gleich und ver, achtet er die Anſtifterin, ſucht ein verſtehendes Herz() hat es die Schweſter Veronika. Müllers dramatiſcher Winie iner Pal per wollt, daß in 1 Nacht im Krankenhaus ein hilflos ſtirbt. ronika wird davongefagt und ein eeführer iſt 01 üblichen Gerichtsſzene bleibt ſie ſtumm, aber der erfü Greiſtneſen Fane meldet ſich, nimmt die Schuld auf fnd In die 0 ochzeſt mit dem Vater ihres noch ungeborenen 15 1 9 5 wollte die große Rolle der K dauf den Leſb geſchrieben ſein, und der wundervollen geſpielt om⸗ Liebe wurde da Stück im Deutſchen Künſtlertheater all aufgen der von dem anhänglichen Publikum mit unkritiſchem Haißene men, Nur, merkwürdig: das auf den Leib Geſchrie ze, die g. Dorſch diesmal wie ein fremdes feleid am Leibe. die Sentt unverfälſchte Natur iſt, gab ſich der Mühe zu viel, de Fharge talität naturhaft zu machen. In einer humoriſtiſchen! quickte Karl Ettlinger. fü ** unb 1 de r Ralph Arthur Roberts iſt der zureichent⸗ ntk. die Premiere des Komödienhauſes:„Herr von Ga in chſchw 738 8 Seme 12 von Picard und Harwood. Ein franzöſiſcher gen ſorſſcndulſcher Fendend. der„Forsſhri beſtahngten, zun⸗ ſich die Autoren nicht mit dem bekannten Dreieck beßſe unge Ein mehr der geometriſchen Figur vier Seiten gaben eon dame langweilt ſich mit ihrem legitimen alten Prcunt hietel dem Gatten an Jahren gleichwerkiger Parlamentarza flagran nf, Paris. Zum Zweck der Eheſcheldung muß ſie ſich 11 dem Jin für tappen laſſen. Der parlamentariſche Nimbus verbeierat wüch tigen das Ertapptwerden. Ein notleidender Ariſto dem Zwi dieſe Rolle gemieket. Natürlich komemt es ſo, daß aus ſpiel Ernſt wird. Aber ein falſcher Schein richtet hinaus, ſhige des Gatten gegen den Parlamentarier. Der ſiieg naßig in deſ richtige Liebhaber bleibt Hausfreund. Die nicht übebereftunge und Zote fülkt einen ganzen Akt mit den draſtiſchen Vor andthell Pie Ertappung... Roberts wehrte mit kühler allonen oſene der Equilibriſtit ſeiner Zunge die Geſahren der Steſnſic it de ſchöne Wiener Schauſpielerin Annemarie 8151 die Gu in der Rolle, der ſie kein Temperament gab, nich Berliner erobern. — nennch ſo geregelt, daß jeder Mieter entſprechend dem verein⸗ 25 ew a au“ ber, Amilian und Juarez“ von Werfel,„Der 13. Stuhl“ von Weil⸗ * Nittwoch, 8. September 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeß 3. Seite. Nr. 414 Stäoͤtiſche Nachrichten Beſchaffung von 2 Straßenbahntriebwagen mit Doppelvorgelegemotoren D Die Firma Brown Boveri u. Co. eine Neukonſtruktion beclnteren(Doppelvorgelegemotoren) auf den Markt gebracht, die er ch leichter ſind, als die zurzeit in den Straßenbahnwagen ein⸗ Negenen Motoven und die nach Anſicht des Straßenbahnamts eine Dge atliche Verbeſſerung des mechaniſchen Teils der Wagen bedeuten. MNo Ausrüſtung hat folgende Vorteile: Die Uebertragung des urs geſchieht mit zwei Zahnradgetrieben auf die Achſe derart, ſt. große Zahnrad auf der Laufachſe in der Mitte angeordnet Däu, Zabnräder und Lager laufen vollſtädig in geſchloſſenem Ge⸗ Nu in Oel, weshalb ſie nach Mitbeilung der Firma BBC ge⸗ ſcichlos laufen ſollen. Das Gewicht eines ſolchen Motors ein⸗ lich der beiden Zahnradvorgelege iſt ewa um 500 Kg. leichter er bisherige Ausführung, alſo der ganze Wagen 1000 Kg. 55 bals die jetzigen Wagen. Da der Motor infolge ſeiner neer wählendahl kleiner iſt, kann man einen kleineren Laufraddurchmeſſer kindten und dadurch auch die Stufenhöhe beim Wageneinſtieg ver⸗ dahnan Ein weſentlicher Vorteil liegt nach Anſicht des Straßen⸗ annamts aber in der Getriebebremſe, einer Bremſe, die unab⸗ g don der Reibung zwiſchen Rad und Schiene arbeitet. Auf zderlängerten Ankerachſe iſt eine Scheibe angebracht, die durch 8 cken mit einem Hebel vom Führerſtande aus gebremſt wer⸗ 5 karm; das Bremſen des Triebwagens erfolgt alſo nicht mehr brach. Bremsklötze auf die Lauftäder, ſondem durch dieſe Scheiben⸗ bordſe vermittels des Getriebes auf die Achſe, wodurch eine ganz ugliche Bremswirkung erzielt wird. Das Straßenbahnamt legt en Wert darauf, Wagen mit derartigen neuen Ausrüſtungen Nartestreb zu haben, um erproben zu können, ob die erwarteten und ile auch zutreffen. Es ſollen daher 2 neue Triebwagen beſtellt 5 derſuchsweiſe mit dieſen BBC⸗Doppelvorgelegemotoven aus⸗ 5 tet werden. Weiterhin ſollen die Wagen noch verſchiedene serungen erhalten: Zeiß⸗Beleuchtungskörper und Zeiß⸗Schein⸗ die er mit Gelbglasablendung, pendelnde Lageraufhängung(um für Felen gen auch in den Kurven einen möglichſt ruhigen Lauf zu er⸗ Doun), Tonnendach mit Kiemenlüftung, Fenſter mit oberer Lüftung, mit bellüren zum Ein⸗ und Ausſbeigen. Auch werden die Wagen bederledtriſcher Heizung verſehen werden. Der Aufwand für die bägt Triebwagen, der vom Bürgerausſchuß angefordert wird, be⸗ gt 78 000 RM. und ſoll aus Anlehensmitteln beſtritten werden. Waſſergeld und Waſſermehrverbrauch 1185 beſtehen immer noch die größten Zweifel, wie Waſſer⸗ 5 und Waſſermehrverbrauch zu bezahlen ſind, wenn De Mieter die geſetzliche Miete an den Hauseigentümer entrichtet. dimeſezliche Grundlage bildet die Anordnung des Miniſters des n vom 1. Juli 1926. Darnach gilt für Mannheim folgendes: 5 1. Wenn die Friedensmiete 300 RM. oder weniger im Jahr n hat, be dem Kriege die ſtädtiſchen Waſſerwerk gudeein das Waſer en uu Die küaſchen Beblihten dom huseigentümer und nicht vom Mieter erhoben. Der Hauseigen⸗ — hat Erſatz vom Mieter im allgmeinen nicht beſonders ver⸗ t„ fondern er hat dieſem Zuſband beim Anſatz des Mietprelſes ſeen Rechnung getragen, ſodaß alſo in dem Mietpreis gewöhnlich ſuch der Betrag für das Waſſergeld enthalten war. Deshalb iſt Fuedeer genannten Anordnung in ſolchen Fällen, alſo wenn die ſiche nemiete nicht über 300 RM. war, zur Berechnung der geſetz⸗ 53 Miete der Betrag abzuziehen, der den damaligen Gebühren Aaeer uſw. entſprach, d. i. 3 Proz. der Friedensmiete. Da in deld m allgemein, wie oben bemerkt, der Vermieter das Waſſer⸗ er N8 bezahlte, ſo iſt der Hauseigentümer beweispflichtig, wenn eſen Abzug nicht dulden und behaupten will, daß das Waſſer⸗ und die ſonſtigen Gebühren im Juli 1914 vom Mieter neben ine Mietzins 9 bezahlt worden find. Wenn alfo im Frieden lice Miete von z. B. 20 Mk. bezahlt worden iſt, ſo beträgt die geſetz⸗ beng Miete heute 3 Proz. weniger, alſo 19,40 Mk. unter dem oben⸗ Anten Vorbehalt. Nark Umgekehrt liegt die Sache, wenn die Friedensmiete über 300 war. Dann erfolgt der Abzug von 3 Proz. nur dann, wenn Iit Weter, der hier beweispflichtig iſt, nachweiſt, daß im Juli bef die ſtädtiſchen Gebühren neben der vereinbarten Miete nicht anders bezahlt worden ſind. dcht; Für den Waſſermehrverbrauch und andere Betriebskoſten, die deleuan der geſetzlichen Miete enthalten ſind, wie z. B. Treppenhaus⸗ 1 chtung und Kaminreinigung, gilt das Folgende: Der Vermieter rartige Leiſtungen neben der 33 1044 Miete beſonders an⸗ unders wenn und ſoweit er ſie im Juli 1914 neben der Miete be⸗ Rurers erhalten hat. Hierfür gelten die nachweisbaren Beſtim⸗ ugen des Friedensmietvertrages. Im Frieden war dieſe Frage ordern ußt Mietpreis ſeinen Anteil am Waſſermehrverbrauch zahlen duches und ſich nur von der Zahlungspflicht befreien konnte, wenn er wies, daß der Mehrverbrauch bei einem anderen Mieter ent⸗ hren war. Dieſer Beweis iſt ſelbſtverſtändlich ſehr ſchwer zu kon, denn nur in ſolchen Fällen, wo verſchiedene Zeugen be⸗ ſen können, daß in einer beſtimmten Wohnung ſtändig die diederhahnen laufen oder die Spülvorrichmngen undicht ſind oder khr wenn ein gewerblicher Betrieb im Hauſe iſt, der normaler Weiſe diel Waſſer verbraucht, wird der Richter davon überzeugt werden können, daß der Mehrverbrauch bei einem beſtimmten Mieter ent⸗ ſtanden iſt, wobei aber der Waſſerverbrauch der Zeit, in der der 9 25 verbrauchende Mieter noch nicht im Hauſe war, zum Ver⸗ gleich herangezogen werden muß. ., Für die Entſcheidung dieſer Frage zu Ziff. 3 iſt aber nicht das Mieteinigungsamt, ſondern das Gemeinde⸗ bezw. das Amts⸗ gericht zuſtändig. Dort muß der Hauseigentümer Klage gegen den 15 erheben und dort muß dieſer verklagte Mieter ſeinen Beweis erbringen. 5. In allen Fällen muß immer wieder zurückgegriffen werden auf den Zuſtand, der im Juli 1914 Geltung hatte. Itt der Mieter noch der gleiche, ſo iſt dies verhältnismäßig einfach. Er braucht dann nur den Mietpertrag, der im Juli 1914 Geltung hatte, vorzu⸗ legen. Hat aber der Mieter gewechſelt, ſo gilt trotzdem der Miet⸗ vertrag als Grundlage, der für die betreffende Wohnung im Juli 1914 abgeſchloſſen war. Kann kein ſolcher Mietvertrag mehr beige⸗ bracht werden, ſo iſt 1 eine Beweisführung auf andere Weiſe möglich(Zeuge, Sachverſtändiger, Briefe uſw.). Wenn keinerlei Beweis erbracht werden kann, ſo muß eben das Mieteinigungsamt wie die Gerichte davon ausgehen, daß zwiſchen den Parteien die im Jahre 1914 üblichen Vertragsbedingungen gegolten habn.* Nr. 2 der„Blauen Rennzeikung“ iſt heute morgen im Verlag der Druckerei Dr. Haas, G. m. b..,„Neue Mannheimer Zeitung“ Mannheim erſchienen. Außer der Vorſchau mit genauer Startertiſte enthält die Nummer die Tips für den Donnerstag. Da ſchon die Tips des Sonntags ſehr gut ausgefallen ſind, wird die„Blaue Renn⸗ zeitung“, das amtliche Organ des Badiſchen Rennwereins, ſicher auch am Donnerstag wieder ein unentbehrlicher Ratgeber für die Be⸗ ſucher der Rennen ſein. Die Nummer enthält ferner den ausführ⸗ lichen Bericht des erſten Renntages. An Hand der Formen bann ſich der Wettende ein ungefähres Bild über die Leiſtungen der ein⸗ zelnen Pferde machen. In dem Anzeigenteil findet der Leſer man⸗ chen praktiſchen Hinweis. Die Zeitung iſt zu haben im Straßenver⸗ kauf, in der Bahnhofsbuchhandlung, den Kiosken, Zigarrengeſchäf⸗ ten uſtw., den Filialen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meer⸗ feldſtraße 11, ſowie in der Hauptnebenſtelle R 1,—6(Baſſermann⸗ haus) und in der Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2. Neue Bilder. In unſerer Filiale in R 1 ſind folgende Bilder neu ausgeſtbellt: 700.Jahrfeier der Stadt Lebus. lthiſtoriſche Knappen tragen ein Modell der ehemaligen Burg Lebus.— Flan⸗ derntagung in Kiel. Ueberreichung einer Urkunde durch einen Marathonläufer Berlin—Kiel.— Grundſteinlegung eines Ehrendenk⸗ mals für die Gefallenen des Flandernchors.— Große Funkaus⸗ ſtellung in Berlin 1926. Nachtbild der feſtlich erleuchteten Ausſtel⸗ lungshallen. Inneres der Funkhalle mit Ausſtellung. Auch der Taucher hört Radio. Reſtaurant im Funkturm in 50 Meter Höhe. Eröffnungsfeierlichkeiten vom Funkturm aus geſehen.— Muſſolinis Tribut an Valentino. Niederlegung eines Kranzes von Muſſolini an Valentinos Katafalk.— Zum Tode Valentinos. Eine Verehrerin des großen Künſtlers verrichtet ein Gebet an ſeinem Katafalk.— Vierkötter in Berlin. Der deutſche Kanalrekordſchwimmer begrüßt ſeine Frau. Der deutſche Kanalrekordſchwimmer auf den Schultern ſeiner Freunde vom Flugzeug zum Auto. Arbeitsvermittlung im Amksbezirk Mannheim. Die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsgeſuche, betrug im Monate Auguſt 26 075(17 218 männliche, 8857 weibliche), denen 3243 offene Stellen(1498 für männliche, 1745 für weibliche Ar⸗ beitſuchende) gegenüberſtanden. Beſetzt wurden 2625 Stellen(1265 von männlichen, 1360 von weiblichen Arbeitſuchenden). *Ein Pionier der Jeppelinluffſchiffahrt. Aus Friedrichs⸗ hafen kommt die Trauerkunde, daß ein Mitarbeiter des Grafen Zeppelin, Kapitän Lau, in Berlin infolge eines Schlaganfalles im Alter von 50 Jahren verſchieden iſt. Der Verſtorbene, der als gelernter Fachmann an der techniſchen Durchbildung und Vervoll⸗ kommnung der Zeppeline hervorragenden Anteil hatte, nahm bereits an der erſten großen Rheinfahrt teil, die über Mannheim nach Mainz und zurück nach Echterdingen führte, wo das Luftſchiff verbrannte. In unzähligen Fahrten bis in die erſten Kriegsjſahre hinein, hat er ſich als hervorragender Luftſchiffkapitän bewährt. In Friedrichs⸗ hafen war ihm die Ueberwachung der Schiffspflege anvertraut. Lau, der wiederholt in Mannheim bei Verwandten zu Beſuch weilte, wurde auf einer Dienſtreiſe von einem Gehirnſchlage betroffen, der ſofort zur Bewußtloſigkeit führte. Nach zehntägigem Krankenlager iſt er in einem Berliner Krankenhauſe verſchieden. Er hinterläßt eine Witwe mit vier Kindern, von denen zwei noch unverſorgt ſind. Die Beiſetzung der Leiche erfolgt morgen in Bernbuxg im Erb⸗ begräbnis der Familie. *KRangierunfall. In der vergangenen Nacht fuhr auf dem Induſtriegleis der Rhenaniaſtraße eine Lokomotive, die einen Leer⸗ wagen vor ſich herſchob, auf einen ſtehenden beladenen Güterzug auf. Die Kopfwand des Leerwagens wurde eingedrückt. Durch den heftigen Anprall trugen vier Rangierer nach Feſtſtellung des ſofort herbeigerufenen Arztes leichte Verletzungen davon. Ueber die Schuldfrage iſt Unterſuchung im Gange. Fufammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags vor der Friedrichsbrücke(Stadtſeite) zwiſchen 2 Rad⸗ nachmittags auf der Käfertalerſtraße zwiſchen einem Rad⸗ fahrer und einem Motorradfahrer und nachts Ecke Damm⸗ und zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Rad⸗ ahrer. 0 Theater und Muſik Die münchener Kammerſpiele im Schauſpielhaus eröffnen ue Saiſon mit Büchners„Dantons Tod“ Enſzenierung Otto ruberg) und Finſternis“ Regie: Perer te Foff). Nach dieſen Werken ſind für das Repertoire der Win⸗ Adelbeit die folgenden Stücke vorgeſehen:„Cymbeline“ und gut, alles gut“ von Shakeſpeare,„Die Weber“ von Gerh. Azet amn,„Peer Gynt“ von Ibſen,„Arlaſienne“ von Dandet⸗ un Zlpenkönig und Menſchenfeind“ von Raimund,„Erich XIV.“ 2 Strindberg,„Menſch und Uebermenſch“ von Shatt,„Der von Claudel,„Der ſteinerne Gaſt“ von Puſchkin. Von Werken:„Der Patriot“ von Alfred Neuman(Urauffüh⸗ h.„Der Diktator“ von Jules Romaine 90 10 5 (unut Berlin),„Der Menſch im Käfig“ von Siegfr. von Vege⸗ dund) kaufführung),„Der dieimal tote Peter“ von Sling(Urouffüh⸗ m die neueſte Komödie von Zuckmayer„Schinderhannes“, labund,„Flucht“ von Galſworthy,„Neidhard von von Götz,„Die zwei Abenteurer“ von Zoff, von Wolfgang don Der grüne Hut“ von Arlön. An Luſtſpielen:„Gefallene Engel“ keur eward,„Werie oder auf ſanfte Art“ von Claude Marx,„Mon⸗ Swedelere. von Frank u. Geyer und die Poſſe„Er und ſeine r“ von Buchbinder. Fün edeine Theatergot in püſemorf. le Pereimigten Duſſeworſer Neuſchhen Theater(Intendant Heinz Hiſle) verzeichnen die in Vonn land wohl einzig daſtehende Tatſache der Junahme der Nechts monts um vierzig Prozent. Die Uraufführung von Bertholt Nr„Mann iſt Mann“ findet am 25. September zugleich an den Wurdesglen Städtiſchen Theatern Düſſeldorf und am Heſſiſchen lheater Darmſtadt ſiatt. Nachſ Geſchichten von Schaljapin. In Pelersburg iſt ſoeben der 10 des früheren Intendanten der Hofoper, Tellotbwafi als Fhahgarſchienen, in dem ſich einige unbekannte Anekdoten von deref pin finden. Einmal wollte der berühmte Sänger in ſeinem Vos 15 ie Partie des Dämon in der Oper von Rubinſtein ſmngen. kßſcnen ein ſchwieriges Unterfangen, denn Schalſapins ſiefer 8 wißme mußte die hohe Baritonpartie die größten Schwierig⸗ Fautgenteten. Bei der Generalprobe geriet er deshalb mit dem el weiren Kruſchewski in Unſtimmigkeiten.„Sie empfinden nichts b acem Geſang,“ rief er dem Kapellmeiſter zu, rannte dann in W0 e Aezimmer und ſtieß ſich ſo lange den Kopf gegen die Wand, laſſen. Aber erſt mußte ſich der Sänger wie ein Kind ausweinen, und nach Stunden gelang es endlich der Ueberredungskunſt Telja⸗ kowskis, den Sänger zu belänftigen. Die Vorſtellung verlief trotz⸗ dem aufs glänzendſte. Während der Pauſe betrat der Intendant die e e Loge, in der ſich gerade der Großfürſt Peter Niko⸗ lajewitſch befand. Es bot ſich ihm ein ſeltſames Bild. Der Groß⸗ fürſt hatte den großen Schal ſeiner Frau ungeworfen und gab im Vorraum der Loge einen wilden kaukaſiſchen Tanz zum beſten. „Ich bin ſo hingeriſſen von Schaljapins Geſang,“ rief er dem In⸗ tendanten zu,„daß ich mich unbedingt austanzen muß. Ich möchte den kaukaſiſchen Tanz wiederholen, den man eben vorgeführt hat, aber es will mir nicht ganz ſo gelingen.“— Ein andermal ſollte Schaljapin die Partie des Suſanin in der Nationaloper„Das Leben für den Zaren“ übernehmen. Dieſes Stück war trotz ſeiner großen muſikaliſchen Schönheiten bei dem Publikum ſo unbeliebt, daß man es nur zur Eröffnung und zum Abſchluß der Spielzeit aufzuführen wagte, da ſich jedesmal bei den Worten:„Ich will für den Zaren ſterben“, im Zuſchauerraum lautes Ziſchen vernehmen ließ. Schließ⸗ lich ließ ſich Schalſapin doch erweichen; er ſang die Partie und trug einen außerordentlichen Erfolg davon. Seine Leiſtung ver⸗ ſönte das Publikum mit der Oper; nur Maxim Gorki konnte ſie dem Sänger nicht verzeihen, er kündigte Schaljapin ſofort die Freundſchaft. Runſt und Wiſſenſchaſt OpProfeſſer Dr. Briefs Berufung nach Berlin. Die Ernen⸗ nung von Profeſſor Dr. Götz Briefs, dem Ordinarius für Na⸗ tionalökonomie an der Univerſität Freiburg i.., zum ordentlichen Profeſſor für Volkswirtſchaftslehre an der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg, wird jetzt amtlich beſtätigt. Neben einer Arbeit über das Spiritus⸗Kartell(1912 ſchen Nationglökonomie(1915) hat ſich Briefs neuerdings beſon⸗ ders ſogialpolitiſchen Fragen zugewandt. In einer Abhandlung über„Das moderne Proletariat“ wie in anderen Aufſätzen vertritt Briefs die Forderung nach einer Fortführung der Sozialpolitik mit beſonderer Wärme. OOheinrich der Löwe als Kaiſer. Seitdem uns der romantiſche Glanz des ſtaufiſchen Imperialismus nicht mehr blendet und wir zu erkennen glauben, daß die Verbindung des deutſchen Königtums iit der römiſchen Kaiſerkrone für uns ein Unglück geweſen iſt, ſtellt ſich der große Gegner Barbaroſſas, Heinrich der Löwe, nicht mehr als aufrühreriſcher Vaſall dar, ſondern vielen erſcheint er als Iöntanter Tränen blutüberſtrömt zuſammenbrach. Man holte 10 zu danten herbei, und dieſer gab ſich die größte Mühe, Schal⸗ u beruhigen und ihn zur Fortſetzung der Probe zu veran⸗ 17 der Vertreter einer deutſchen Politik, namentlich in ſeiner Aage reichen Koloniſation des Landes öſtlich der Elbe. In einem Auſſatz und Unterſuchungen zur klaſſi⸗ * Schwere Stürze. Im Lager einer Rheinauer Firma ſtürzte geſtern vormittag ein 47 Jahre alter Taglöhner von einem Brikett⸗ haufen und zog ſich eine Beckenquetſchung zu.— Geſtern mittag kam auf der Straße zwiſchen O 1 und 2 ein 59 Jahre alter Mann beim Ueberqueren des Fahrdammes infolge des naſſen Aſphaltbodens zu Fall und blieb bewußtlos liegen. Das Sanitäts⸗ auto verbrachte den Verletzten in das allgemeine Krankenhaus, wo eine Gehirnerſchütterung feſtgeſtellt wurde. veranſtaltungen Winkerprogramm des Freien Bundes. Die diesjährigen Vor⸗ träge der„Akademie für Jedermann“(ſtädtiſche Kunſt⸗ halle) beginnen am Dienstag, den 5. Oktober 1926. Die Bundesleitung hat eine Reihe hervorragender auswärtiger Gelehr⸗ ter zu Vorträgen gewonnen, ſo u. a. Prof. Dr. Biermann, Ver⸗ lin, Dr. E. CTohn⸗Wiener, Berlin, Dr. A. Kuhn, Berlin, Stadtrat E. May, Frankfurt a.., Muſeumsdirektor Dr. W. Riezler, Stettin, Dr. O. Schürer, Prag, Prof. Dr Hans Tietze, Wien, Univ.⸗Prof. Dr. Worringer, Bonn, Dr. E. Zeh, Heppenheim. Die Heidelberger Univerſität iſt durch die Profeſſoren Dr. L. Curtius und Dr. Ranke vertreten. Im übrigen ſprechen die bekannten Redner des Freien Bundes: Direk⸗ tor Dr. G. F. Hartlaub, Dr. W. Fraenger, Dr. E. Strü⸗ bing und Dr. F. Waſſermann. Der Verkauf der Programme und Mitgliedskarten beginnt am Sonntag, den 12. September 1926. Nähere Mitteilungen über die Durchgeſtaltung des Vortrags⸗ planes und über andere Neuerungen werden noch erfolgen. Rommunale Chronik Aleine Miltellungen Zur Beſtreitung der außerordentlichen Unkoſten des laufenden Jahres hat ſich die Gemeinde Lambsheim jetzt zur Aufnahme emner Anlethe in Höhe von 40 000 Mk. entſchloſſen, die nach Möglichkeit innerhalb 5 Jahren wieder getilgt werden ſoll. Der Stadtrat von Kaifſerslautern beſchloß. für ein von der Gemeinützigen Aktienbaugeſellſchaft auſtzunehmendes Dar⸗ lehen von 2½ Millionen Mark die Bürgſchaft zu übernehmen. Das Waſſerverſorgungsproblem der Gemeinde Großniedesheim wurde mit Rückficht auf die finanzielle Not⸗ lacge der Gemeinde dahin gelbſt, daß die Baugenoſſenſchaft für die geplante Anlage ſich verwenden und die dazu erforderlichen Geld⸗ mittel in Form eines lanafriſtiaen Kredits beſchaffen will. Die er⸗ hobenen Waſſergelder ſollen ſodann in erſter Lin! zur Begleichung der Anleiheſchuld verwendet werden. Zu den notwendigen Vor⸗ arbeiten wird ſetzt übergegangen. In Winden(Pfalz) iſt der zweite Bürgermeiſter Corneille wegen Erkrankuna zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde Jakob Meyer.* L. Richen, 7. Sept. In der füngſen Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde auch der neue Gemeindevoranſchlag beraten. Es zeigte ſich, daß die Erhöhung der Umlage von 40 auf 55 bezw. 60 Pfg. allgemein als zu hoch empfunden wurde. So wurde die Vorlage einſtimmig abgelehnt. Die Rechte begründete ihren Standpunkt mit der hohen Kreisſteuer und die Linke mit der Er⸗ hebung des vollen Waſſerzinſes. m es eincs Ses- Scres Fin te HCSele geben ꝰ Gleehsejlig fflii einet Mlcei uHompsonn Seffenduſrem(s0 Oelten Cie.liie Geele mil einem Mlel.Seiſx (ii xum Hlelelen. 5 — — — E 5 — 18 — — . SA des Septemberheftes von Velhagen 8e Klaſings Monatsheften, einer Charakteriſtik des Sachſenherzogs, geht der Heidelberger Hiſtoriker Prof. Dr. Karl Hampe auch dieſer Frage nach und kommt zu dem Schluß: hätte ſein Schickſal ihn zum Thron empor⸗ gehoben, ſo wäre er für Königtum und Reichseinheit vielleicht ein Segen geworden. Aber als deutſcher König würde gerade er den geſamten Umkreis der überkommenen Anſprüche auf das rück⸗ ſichtsloſeſte geltend gemacht und ſo gut wie Otto d. Gr., Lothar und Otto IV. über die Alpen hinübergegriffen haben. Da er Her⸗ zog war, trieb er herzogliche Politik, und zu dieſer ſächſiſchen Her⸗ gogspolitik gehörte die Wahrnehmung der nordöſtlichen Grenz⸗ intereſſen, und hier liegt neben Gründung und Förderung der Städte das Bedeutende, das er hinterlaſſen hat. Was er in Oſtholſtein aus⸗ gebaut, in Mecklenburg gewonnen, in Pommern vorbereitet hatte, das hat trotz aller Ungunſt der nächſten Zeiten deutſche Koloniſten⸗ kraft feſtzuhalten vermocht. Und Lübeck konnte nach wenig Gene⸗ rationen an die Spitze des mächtigen Städtebundes der Hanſa treten, der nach Verſagen des Kaiſertums hier im Norden die Erbſchaft Heinrichs des Wwen übernahm. So ſind ſeine Leiſtungen für Deutſchland in ihren Folgewirkungen bis in Gegenwart und Zukuaft doch von dauernderem rte geblieben, als die glänzenderen und umfaſſenderen Beſtrebungen der Staufer. In ſeinem Werke hat der gefällte Löwe über ſeine Bezwinger am Ende doch obgeſiegt. Die Gatze Von Hans RNeimann „Wem geheert denn nur die Gatze?“ „Die geheert unſre.“ „Sie hamm enne Gatze?“ „Aeja.“ „ich weeß nich, ch däd mr geene haldn.“ „Nu, wiſſen Se, ch hald ſe coch bloß weſen dn Meiſen.“ „Sie hamm Meiſe?“ „Ae, geene Ahnung! Mir hamm doch geene Meiſe.“ „ich denke, Se hamm Meiſe?“ „Aewoh, ſeid mir die Jatze hamm, Maus mehr.“ „Nu, wenn Se geene Meiſe mehr hamm, da brauchen Se doch doch geene Gatze?“ „Ach enah, wiſſen Se, mr hatsj dran geweehnt.“ „Ja, da genn Se recht hamm.“ (Dem„Mundartenbuch“ von Julius Schaeffler, Verlag Ferdi⸗ hammer geene eenzje and Dümmler, Berlin⸗Bonn, entnommen.) + 4. Seite. Nr. 414 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe/ Mittwoch, 8. September 1920 Tagungen Sportliche Rundſchau Haupkverſammlung des badiſchen Sängerbundes Keichsfahrt⸗Epilog « Neuſtadt i. Schw., 7. Sept. Etwa 500 Vertreter der badi⸗ 2 Teams ſchen Sängerſchaft waren auf Einladung des hieſigen Männer⸗ geſangvereins„Hochfriſt“ hierhergekommen, um die dieszjährige 5 5 Hauptverſammlung abzuhalten. Bei dem Begrüßungs⸗ Düſſeldorf, 6. September bankett, das mit Unterſtützung des Streichorcheſters der Stadt⸗ Als amn Sonntag abend die Reichsfahrer letztmalig beiſammen kapelle gefeiert wurde, hielt der Vorſtand des„Hochfriſt“, Sät⸗ waren— im Hauptreſtaurant der Geſolei— wurde die Entſcheidung tele, die Anſprache. Im Namen der Stadt wurden die Sänger⸗ des Team⸗Wettbewerbs bekonntgegeben. Je drei Fahrer einer Marte gäſte von Bürgermeiſter Pfiſter willkommen geheißen. Der bildeten ein Fabrikteam. Noch bis zur letzten Tagesſtrecke hatte Obmann des badiſchen Sängerbundes, Rechtsanwalt Dr. Metz⸗ eins der beiden Stoewer⸗Teams in Front gelegen.. dann ſchied ger⸗Freiburg, dankte für die Einladung. Zum Schluß ſprach auch dies durch Aufgeben eines Fahrers aus. Somit gab es bei der ⸗ der Präſident des Schwarzwaldgaues, Fabrikant Schultheiß⸗ Reichsfahrt 1926 kein einziges ſtrafpunktfreies Fabrikteam, ſondern ö 6 St. Georgen. Die Hauptverſammlung wurde von dem das ſiegreiche Mercedes⸗Benz⸗Team hat 21 Strafpunkte und ſteht armn 9. und 12. Septembder 192 Bundesobmann Dr. Metzger eröffnet. Profeſſor Münch⸗ damit immer noch an der Spitze aller Teams. Dieſe 21 Strafpunkte fel jesen Bruchſal teilte mit, daß der Verfertiger der Bundesehrennadel,(des Fahrers Willy Walb auf Benz) ſind auf Reiſenſchäden zurück⸗ auf den Mannheimer Rennwies e iee 5 8 85 Kette 55 Denk⸗ die 800 5 Tagesetappe 1905 55 e veranstaltet vom im münze geſtiftet habe, die der jeweilige ndesobmann bei feier⸗ Benz⸗Team, das dem rikat die goldne Adac⸗Medai ring f El lichen Gelegenheiten tragen ſoll. Er überreichte dem gehörten die Fahrer G. Zettritz(Berlin auf 24/100%140 PS Mer⸗ Badischen Rennverein Mannbe dieſe Auszeichnung, indem er ihm auch Glückwünſche zu ſeinem cedes, Dr. Tigler(Köln) und Walb(Mannheim) auf 16/50 PS Benz⸗ 60. Geburtstag ausſprach. Nach der Dankesbezeugung des ſo Wagen. Strafpunktfrei war noch ein 10/30 PS Benz⸗⸗Touren⸗ Nrr 2 Ausgezeichneten erſtattete Dr. Metzger Bericht über das ver⸗ wagen, deſſen Fahrer aber nicht zum Fabrikteam gehöte. gangene Jahr. Der Bund zählt jetzt 1150 Vereine mit 48 447 An 2. Stelle im Team⸗Wettbewerb ſieht mit insgeſamt 34 Straf⸗ 0 Sängern, das ſind 56 Vereine und 2560 Sänger mehr als im punkten das Preſto⸗Team Huth(Chemnitz), Reinicke(Magdeburg) Vorjahre. Der Bericht des Bundesrechners wies einen Barvor⸗ und Frl. Marta Pix(Sonneberg) und an dritter Stelle mit 43 U duen 0 Umel A— ins) rat von 1346 M. auf. Als Hauptpunkt ſtand auf der Tagesorv⸗ Strafpunkten eins der Fiat⸗ 8. nung die Feſtleg ung des nächſten Hänger bundes⸗(Offizielles Organ des Bad. Rennverein feſtes, das an Pfingſten 1929 in Freiburg ſtattfinden ſoll. Direk⸗ Urſprünglich hatte der ADAC. beobſichtigt, auch eine Sonder⸗ 181 erschienen tor Zimmermann von Freiburg dankte hierfür, indem er prüfung für Reifen zu veranſtalten, die auf Grund der Abnützung 3 5 der eee 5 5 92 der 2320⸗Kilmeter⸗Fahrt gewertet werden ſodeß Sie ist zu haben im in Zi⸗ erlegt wird. Nach der Hauptverſammlung erfuhren die Sänger Dieſe Reifenbewertung unterblieb. Es mag aber geſagt ſein, Bahnhofsbuchhandlung, den iosken nochmals beſondere Ehrungen, die in muſikaliſchen Darbietungen trotz der zahlloſen Relfenſchäden, die es auf der Strecke gab, ſich bie garrengeschäften e den Filialen Wald- beſtanden, durch den feſtgebenden Verein„Hochfriſt“. Ein geplan⸗ deutſchen Fabrikate doch erneut bewährt haben. Continental war Be 6, Sch 78 strage 24 Meef- tes Waldfeſt mußte infolge einſetzenden Regens ausfallen. ziffernmäßig am meiſten vertreten, und die neue ſchwarze Qualität hofstrage 6, Schwetzingerstrage Instelle erwies ſich als auch den härteſten Strapazen gewachſen. Offenſicht- feldstrage Ii, sowie in der Hauptneben t· lich werden jedoch von einzelnen Fabrikaten Reiſendimenſionen be⸗ RI, 4- 6(Bassermannhaus) und in der Haup nutzt, die im Widerſpruch zu der Schwere des Wagens ſtehen. Ein 12 Aus dem Cande großer Reifen auf einem mittelſtarken Wagen hält ganz anderes geschäftsstelſe E G, 2. aus, als ein kleiner Reifen auf einem ſtarken Wagen. Das ſind Dreis 20 Pig. Binſenwahrheiten, aber man muß ſich doch immer wieder wundern, 1 Brände in Baden daß ſie wenig beachtet werden. Die Ballon⸗Reifen und Type Ballon Neue Mannheimer Zeitung „Donaueſchingen, 7. Sept. Heute nacht brannte das Wohn⸗ dominierten auch bei der Reichsfahrt. 4——ů und Oekonomiegebäude des Poſtſchaffners a. D. Rudolf Löhkle 25 und das daneben gebaute Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Betriebsſtoff wurde den Reichsfahrern vom Benzol⸗Verband Brielkaſten Landwirts Martin Schey 2 in Riedöſchingen vollſtändig koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Deshalb fuhr auch die Mehrzahl uf den nieder. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Der Schaden der Reichsfahrer Rein⸗Bengel. Mit Erfolgl da ande ee 1 i⸗ Nee Feunten eh Nuglnſe⸗ ktönne des Jöhle beträgt zuſammen 25 100 M. der des Landwirts Schen ſchungen zwiſchen Dapolin und Venzol oder bereits vorbereitetes Ge⸗ nicht gegehen werben. Beantwortung inziſtiſcher, medizin ſchet z 88 700 M. Außer den Feuerwehren von Weiterdingen, Singen miſch wie Dualin oder Stellin mit Benzol gemiſcht mindeſtens ebenſo[ Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfraae nung und Kommingen mußte die Autoſpritze von Donaueſchingen ein⸗ gut, aber volkswirtſchaftlich für den Allgemein⸗Verkehr zu bevor⸗ letzte Bezugsquittung beizuſügen Anfragen, ohne Namensnen greifen. zugen ſind, iſt offenkundig, denn der Benzinpreis iſt ja erheblich werden nicht beantwortet. icht. *Tengen, Amt Engen, 7. Sept. In dem Anweſen des Frie⸗ billiger als der vom Reinbenzol. Ueberdies ließen ſich nicht genügende J. g. Alvegteim. Rechtsauskanfte erteilt der Briefkaſten nigan 110 denswirtes Franz kaver Ehingen brach am Samstag nachmittas Benzolmengen für den geſamten deutſchen Kraftverkehr herſtellen. A. H. Die Hausameiſen kann man vertreiben. dgaces Geſü auf unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, das in kurzer Zeit das Einer der Reichsfahrer fuhr einen Opel⸗Wagen mit dem ſchon das Fenſterbrett oder in den Küchenſchrank ein Wee ſich du ganze Gebäude ſamt den in der Scheuer untergebrachten Ernte⸗ bekannten Roverga⸗Schwerbl⸗Vergaſer⸗Betrieb. Leider mochte der 9055 e Süftnna verſchwiabel der elde vortäten vernichtete. Auch die Engener Motorſpritze konnte nichts Dpel nicht mitmachen und blieb am zweiten Fahrtage auf der Strecke. ſehr ſchnell. Ein einfaches Mittel iſt auch: man ſchabt weitze geinen ausrichten. Der angerichtete Schaden iſt beträchtlich. Der Schwerbl Betriebsverſuch iſt fraglos hochintereſſant. Die zum ſehr ſein und macht damit am Auſenthalt der Ameiſen einen weilet Betrieb des Roverga⸗Schwerölvergaſers verwendeten Brennſtoffe Damm. über den ſie nicht binwegkommen und daher nicht gucker; * ſind Gasöle in den Siedehitzen von 180—300 Grad Celſius; ſie lie⸗] vordringen können. Man kann auch einen Schwamm mit enücen geiſch, 7. Sept. Am Sonntag nachmittag rettete der gen in groen Mengen auf dem Markt und koſten 15—18 plennig waſer kränken. Dle Aweiſen beiten ſich bieran ſet. meſehwamee . f ro Kilo, was eine enorme Erſparni egenübe üblichen Ameiſen am Schwamm feſtgebiſſen ſind. taucht man den kann⸗ Bürodiener Albert Jünger von hier zwel Herren und eine Dame Brennſtoffen bedeutet. e Joſſen ſich 55 1805 heißes Wafſer. Wenn man auf dieſe Art die Könlain vernichten VV 5 e en einbauen und beſonders im Laſtkraftwagenbetrieb wird ſich dies bört die Plage von ſelbſt auf. genaueß gewagt hatten. unter eigener Lebensgefahr vom To s Ex“ Pringip aus Erſparnisgründen bald einführen. Del hatte den F. 5. Brünl Wenden Sie ſch mit einer Eingaze untz un with trinkens. Reichsfahrern Voedol zur Verfügung geſtellt. Es erwies ſich als Darleaung der Verhaltniſſe an die Kirchenſteuerbehörde⸗ * Meckesheim, 7. Sept. Der Kleinkaliberſchützen⸗ erſtklaſſige Qualität. Ihnen die Steuer beſtimmt erlaſſen. verein Meckesheim bielt am letzten Sonntag unter aroßer Be⸗* gerwatll teiliaung vieler Schützen aus Nah und Fern ſeine Schießſtand⸗ Es gab Reichsfahrer, die die Reichsfahrt⸗Beſtimmungen für zu Wetternachrichten der Karlsruher Landeswe weihe ab. Der Verein hat unter aroßen Mühen zwiſchen Meckes, ſchwer hielten. Ein braver oſtpreußiſcher Reichsfahrer will ſogar die Beobachtungen dadiſcher Wetterſtellen I morqens beim und Mönckgell ſich ein ſchönes praktiſches Schützenhaus erſtellt Staatsanwaltſchaft in Betrieb ſetzen, die nachprüfen ſoll, ob die ver⸗ 2 75 22 und einen ddealen Schieffplat aeſchaffen. Ein alänzender Feſtaua am langten Durchſchnittsgeſchwindigkeiten(die er nicht erreichen konnte) See·- dule Ter Se g A Wind 2232 Nachmittag aing dem Weiheakt voraus. Ein Geſang des Meckes⸗ ahne Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu fahren ſind. Der höhe 17 Ptur 85——— Wetter— heimer Geſanaverein leitete die Feier ein. Schützenmeiſter Hermann Staatsonwalt wird das weniger gut entſcheiden können, als der m mm C 8s8%55 Richt Stärte 11¹ Mükler ſprach die Bearüßungsworte an die zu Hunderten zäblen⸗ Autofachmann. Um mich als Journaliſt klar und einwandfrei über Wertenn— ſſarf baldbe 0 den Feſtteilnehmer. Dann weihte Frl. Dörzbach das Haus und die Schwierigkeiten aktiver Teilnahme informieren zu können, hatte Kömaſtuz!.] 625 4673 4 1814„ ſmäz.] bedeckt den Stand, während der Schütze Scholl namens des Vereins Treue ich einen regulären 10/30 PS Benz⸗Sechsſitzer ſelbſt gerneldet. Ge⸗ Karlsruhe127 06 22 18„ſſchw. gelobte und die Sportbüchſe, die die Ehrendamen dem Verein geſtif⸗ wiß, es war mitunter hölliſch ſchwer, die vorgeſchriebenen Durch⸗ Baden Laden 22 700 1 ½ ½ tig tet hatten. in Empfana nabm. Ein weiteres Lied des Geſanqpereins ſchnittsgeſchwindigkeiten innezuhalten. Für einen zuverläſſigen Feloberg 9e 140% 96450 15 15 8 10 mäß. Nebel 95 und das Deutſchlandlied. das von den Feſtteilnehmern entblößten Wagen und einen gewandten Fohrer wars aber möglich. Die Badenwweiler ⸗-„ Hauptes geſungen wurde, beſchloſſen die einfache aber ſinnige Feier. Reichsfahrt zeigte es ja auch; die Anſänger ſchieden aus, und Fahr⸗ S! Blaſien——15 20 13 NwW eich! vedect Bis zum ſpäten Abend wurde fleißia geſchoſſen. zeuge, die nicht ganz große Qualität waren, blieben auf der Strecke. Höchenſchwd.———--—— 8 Freiburg, 7. Sept. Am Sonntag traf hier eine Geſell⸗ Man mag gegen die kurzen Karenzzeiten in den einzelnen Kontrollen Bei wechſelnder Bewölkung blieben die geſtrigen Nackn goe ſchaft öſterreichiſcher Weinbaulachverſtändiger ſagen wes man will,— man mag immer wieder einwerfen, daß temperaturen ca. 4 Gr. unter den bochſommerlichen Werten 55 Wir⸗ ein. um ſich über die badiſchen Weinbauvperhältniſſe zu informieren. ſelbſt Reiſenpannen kaum aufzuholen ſind... ja, wie aber ſollen tage. Da bei der vorgeſchrittenen Jahreszeit die abküble chellten Direktor Dr. Müller bearüßte die Erſchienenen im Weinbau⸗ denn bei der heutigen Entwicklung der Autotechnik Wettbewerbe kung der herangeführten Seeluft nicht mehr ſo aroß iſt, übe 305 6 inſtitut und gab in einer kurzen Anſprache der Hoffnung Ausdruck, anders entſchieden werden, wie durch ſtrengſte Prüfungsbedingun⸗ die mittleren Tagestemweraturen den Normalwert noch um ‚ daß durch dieſe Reiſe die Beziehungen zwiſchen den Weinbauſachver⸗ gen? Gewiß ſpielt das Glück oft eine entſcheidende Rolle. wo Die Temperaturſchwankungen betrugen nur 5% Gr. Uebe enboc ſtändigen Badens und Oeſterreichs vertieft und erweitert werden. aber tuts das nicht im Sport?l Der ADAC. mag fortfahren, ſo, europa breitet ſich der hohe Druck weiter aus. Ein vom. Nach Im Keller des Inſtituts ſand hierauf eine Koſtprobe badiſcher Weine wie ſein neues Sportpräfidium es begonnen hat. Es war— das losgetrenntes Teilhoch hat ſich bereits auf Frankreich verlegg teres⸗ ſtatt und danach eine Autofahrt nach dem Weinaut Blakenhornsberg darf man als Teilnehmer und als journaliſtiſcher Kritiker ſagen—] Abzug der beute noch wirkſamen Nandſtürme ſbabt wieder bei Ihringen. Die Gäſte unterſtrichen in ihren Anſprachen ihre die ſportlich gelungenſte Muſterleiſtung, die im Autoſport der Nach⸗ ſehr warmes Wetter bevor. 0 Ueberraſchung über die freundliche Aufnahme, die empfangenen Ein⸗ kriegszeit vollbracht worden iſt! Vorausſichkliche Witterung für Donnerslad bis 12 Ab drücke und die Vorzüglichkeit der badiſchen Weine. Sjegfried Doerschlag. Größtenteils wieder heiter, baasüber wärmer. trocken. 2 7 7 3 99 ie, 5 7 Anne trug ein weiß und ſchwarz gemuſtertes Straßenkleid, in 1 Stamm lehnen konnte— vor ſich hertrug, lag etwas in de Schwung in den Wipfel welchem ſie noch bleicher ausſah, als ſie in Wirklichkeit nar. Weſen eines Seiltänzers. Er wole ſeinen Bebtheren. dadehel e 900 en, 5 7 5 Blig ſelſ 15 12 5 9 40 hinzutrat, zeigen, welche Kraft und Gest 5 0 e junge Mädchen vor ſah, auf den erſten Blick ſeltſam, ſaß er, der Veit! n. Roman eines jungen Schwaben ihre ganze natürliche, ſowohl körperliche, als feeliſche Veranlagung Hans Herrenſchmitt betrachtete ihn auch mit Wohlgeſg ber ſac Von Karl Hans Abel nicht mit dieſem Ausſehen übereinzuſtimmen ſchien. Bald war nur noch die leere Leiter zu erblicken, Ag höhes Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ Als ſie noch, gebräunt wie ein Junge, zur Schule ging, betrat ſie regte in dem ſchweren, ſchwarzen Geäſt, aufwärts, 5 fümung, vorbehalten. oft pfeifend, die Büchertaſche unter dem Arm, das Haus. und 7 5 n ſah nich „Wenn bei hereinbrechender Nacht ihre Sternbilder dem zu ihr„ Ihr Vater, der ſie wie einen Buben aufzog, mußte ihr ſpäter dett mußte Veit droben im Wipfel ſein, aber plhen herab inabſteigenden Wanderer aus der Tiefe entgegenſtrahlen, wird die die Mundharmonita verſtecken: ſie hätte auch noch auf ihr geſpielt, von ſhm: nur ab und zu ſielen duntelgrüne Tannenſpi ein che Württembergs von ſolchen, die Rio de Janeiro kennen nachdem ſie ſchon der Schule entwachſen war. das taufeuchte, ſchimmernde Gras. 50 hinteſ zthe und ſchon des Nachts auf dieſe Stadt hinuntergeblickt haben, mit Rio Auf dem ſchönen Halſe, den ſie ſtets frei trug, ſaß ein von blon⸗ Lonf, die neuerdings, ohne daß es Frau Raab ahn eit— ſie gerne verglichen. Liegt aber das ſchöne Stuttgart im Blütenſchnee den, ſtarken Haaren umrahmter Kopf, aus dem zwei mutige, blaue ſeltſames Geheimnis gekommen war, das dem armen rholfen 1 eines Frühlingsmorgens, oder wie eine weite, perlmutterblau er⸗ Augen blickten; dieſer 85 hätte eher auf ein ſportlich ausgebildetes, er davon gewußt— über Nacht zu Reichtum veuümmer fum ſchimmernde Muſchel im Abenddämmer eines in leichte Nebel ge⸗ kerniges Pfadfindermädel ſchließen laſſen, als auf das jetzt auf ein- wünſchte ſich den hübſchen Gärtnerburſchen ſchon frügteſen Neichgen hüllten Spätſommertages da, und ſchaut man in der Gegend mal ſo leidend gewordene Fräulein. Manne. Nun aber, da ſie ſich die Hoffnung machte diea 90 der Waldau zwiſchen ſchwarzen 8 von zypreſſenartigem Wer ſie länger beobachtete, fand auch bald heraus, daß ihr Lei⸗ mit ihm keilen zu dürfen, falls er ſie heiratete, 17770 Sie einet Wuchſe hinüber nach der Lenzhalde, iſt's wie ein Blick auf Florenzl den einem unſeligen inneren Zuſtande entſpringen mochte. entſchloſſen, alles daran zu ſetzen, ſein Weib zu wegz in in ‚ ſhre vom Hügel San Miniato. Dieſe den Süden vortäuſchenden Bäume Frau Raab war wie immer nach der neueſten Mode gekleidet. darum vor wenigen Tagen erſt den Dienſt als le genheit, ragen dort in ganzen Gruppen aus einem großen herrſchaftlichen Ihr auffallendes Koftüm paßte zu ihrer hageren Geſtalt, der langen, Nachbarſchaft angetreten und wartete 10 eine Ge i f. n. Garten zur Neuen Weinſteige empor. Es ſind hohe, ſchlanke Thuyas ſchmalen Naſe und dem pechſchwarzen Haak. alten Bezlehungen mit ihm wieder anzutnüpfen. ein Lebe und möchtige alte Wallg enten 370ffchen e Edeltan⸗ Sie trug ein Herrſtkleid aus orangerotem Stoff mit einem Sie kannte ſeinen Wagemut und zitterte nun für 5 nen und Fichten ſtehen auch ein paar echte Libanonzedern. Schulterkragen, der mit einem ſchwarzſamtnen Bande eingefaßt Wenn Veit abſtürzen würdel 1 und⸗ Eine von dieſen Edeltannen hat ihren Wipfel verloren, ſchickt und mit ebenſolchen Knöpfen verziert war. Loni betete im Stillen für ihn. 5 ſdem G45 er aber ihre oberſten Aeſte umſo kräftiger hinaus ins Leere. Die ſchwarz umränderten Aermel gingen ihr nur bis an die Frau Raab hingegen, für die ſeine Gegenwart auf achte, Veit, der junge Gürtner, war im Begriffe, den Baum zu be⸗ Ellenbogen und ließen die mageren Unterarme frei. ſtück der Herrenſchmitt eine ſtändige Gefahr bedeulete äche. gamz Ibhen, Nur die grobknochigen Handgelenke waren von einem Samt⸗ den hohen Baum beſtieg, wenn er ſich nur den Hals Gedanke Ziel Allerheiligen nahte heran, der Tag, an dem man die Gräber zu bande umſchloſſen. Von dem breitrandigen, ſchwarzen Strohhute, Sie erſchrak nicht darüber, als ihr dieſer häßliche wichtiges ſchmücken pflegt, und Frau Lulſe Raab, die reiche Nachbarin, wollte der vorne mit einer großen Spange aus falſchen Brillanten ge⸗ ſie ſchritt auch über Leichen, wenn es galt, ein für ſie gihen ihrem auf dem Waldfrie ruhenden(„ein von ihren ſchmückt war, fiel auf die rechte Schulter ein langer, ſchwarzer zu erreichen. Hunden ee 1505 ihrer Kreuz heften“.] Spitzenſchal herab; ein Halſt 1 e den Hals und bedeckte mit Und während Hans Herrenſchmitt, der den funten unen 6 Mit dieſen ſchönen Worten hatte ſie ihren Freund Hans Herren⸗ ſeinen Enden die iinke Hälfte der Bruſt. An den Ohrläppchen bau⸗ Burſchen lieb gewonnen hatte, ſein kühnes Empor fref, gache ſchmitt, den Beſitzer des Garkens, um einen Korb voll Tannenſpitzen] melten lange Gehänge aus dunklem Rheinkieſel. ängſtlich mit anſah und immer wieder zu Beit biren, ſeine Tae gebeten. Wer die Frau erblickte, erſchrack aaufs erſte vor dem mephiſto⸗ Sie acht, daß Sie mir nicht herunterfallen!“, muß geweſen Sie bewohnte ein Haus, welches weiter unterhalb, ebenfalls an pheliſchen Ausbruck ihrer gangen Erſcheinung. Sie trug einen deut⸗ einen Abſturz des jungen Gärtners, Gerl ung 170 5 9 der Neuen Weinſteige, der Villa Herrenſchmitt gerade gegenüber lag, ſchen Namen, ſchien aber von dem Römerblute der Gegend in ihren und ſo ſehr auch ihr bängte um den Veit als eine ütsve 1 jenſeits einer kleinen, aber ſehr tiefen Schlucht. Adern zu haben. ten aus einer ſie quälenden und demütigenden erliche her⸗ Veit ſollte die Tannenreiſer abſchneiden für ihren Totenkranz An den beiden Damen, die auf dem Raſenplatz auf die herab⸗ Seit ihrer erſten Begegnung mit ihm im Aben Schlafe lel und wollte zu dieſem Zweck den Wipfel droben plündern, der doch fallenden Zweiglein warteten, war Veit Hach gleichgültig vor⸗ der fremde Gärtnerburſche körperlich erſchöpft, 111 ihrem n ſchon beſchädigt und in ſeinem Wachstum gehemmt, buſchiger war, übergeſchritten. Er hatte ſie kurz, aber höflich gegrüßt, ohne eine mannt und ſeeliſch deſenegen gebdenenz ſeinen 52 15 wol⸗ als die andern. von ihnen anzuſchauen; er fühlte ſich beobachtet und nahm darum auf die Schulter ſinken ließ, droben auf der klein die ſte wie⸗ Loni, die neue Köchin der Frau Raab, welche früher in derſel- eine läſſige Haltung ein. Außerdem ſtand ja auch die Loni bei ihnen, der Waldau, ſeit jenen kurzen, verzweifelten Weren manc vot ben Gärtnerei tätig geweſen war, in der Veit ſeinen Beruf erlernt] die ſich ihm wieder aufzudrängen verſuchte. von Veit zu hören bekommen hatte, hatte ſie immer ihn tägl gan hatte, ſollte ihrer Herrin den Kranz winden helfen, und es war Bei den letzten Schritten aber, die er nach der ſchon am Boden der an den Aermſten denken müſſen. Und nun, da 15 erſte, ſelbſtverſtändlich daß ihr auch Anne Herrenſchmitt dabei behilflich bereitliegenden Leiter machte, gab er den wiegenden Gang auf; ſein ſich ſah, hatte ſich aus ihrem kindlichen Mitleid melt war, das hübſche, blaſſe Fräulein, in welchem Frau Raab ihre künf⸗] Körper ſtraffte ſich, und in der Art, wie er die acht Meter lange zermürbende, weil ganz hoffnungsloſe Liebe entwi tige Schwiegertochter erblickte. Leiter hochrichtete und ſo einige Fußlängen— bis er ſie an den Wortſetzung folgt.] + 4 7 1 fie Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe)ß 5. Seite. Nr. 414 Die Uraufführung Humoreske von Georg Perſich Er hatte es ſich früher ſo gedacht, daß die Schauſpieler dem er ihre Aufwartung machen würden, deſſen Werk ſie ſpielen 5 en. Und nun hatte ihm der Spielleiter geraten, bei den Haupt⸗ haſellern vorzuſprechen.„Beſonders bei dem Camillus Schlimpe!“ 5 eer geſagt.„Der iſt nun doch mal Nummer eins, und wie nſeine Rolle in dem Stüg ſpielt, damit ſteht und fäll es. Uebri⸗ ns ein netter Kerl! Aber ja, vielleicht tun Sie gut daran, mit voht Ahenen Meinung etwas zurückzuhalten. Sie verſtehen mich Re Das hatte er nicht, aber auch nicht nachfragen mögen. Der fü Aiſſeur war ſo ſehr beſchäftigt geweſen, hatte kaum fünf Minuten *uhn übrig gehabt. Und der Schlimpe ſchien wirklich ein„netter Kerl“ zu ſein. die Er ſaß jetzt bei ihm in einem bequemen Klubſeſſel, rauchte angebotene vorzügliche Markenzigarette und trank den nicht ſchenger vorzüglichen Markenlikör, den der Künſtler freigebig ein⸗ enkte, und lauſchte den Worten des freundlichen Hausherrn. nuct In Ihrem Heimatſtädtchen haben Sie auch ein Theaterchen, 5. wahr, Herr Doktor? Man hat mich vor zwei, drei Jahren geladen, da ein Gaſtſpiel zu geben. Aber damit hätte man mir mia zehn oder fünfzehn Jahren kommen müſſen. Wie will man bld denn bezahlen? Und Sie werden ja auch dein Enſemble zuben in das man hineinpaßt.“ „O, unſere Schauſpieler ſind ſo übel nicht.“ ſagte der Dichter. wats unt man! Iſt doch nichts für einen Künſtler großen For⸗ Man erdrückt doch einfach alles.“ mat Der Dichter wollte einwenden, daß ſchon Künſtler größten For⸗ len auf kleinen Bühnen gaſtiert und mit den dortigen Schauſpie⸗ do gut zuſammengeſtimmt hätten, ein Mitterwurzer, Haaſe, Mat⸗ bemskt, Kainz, aber er beſann ſich auf den Rat des Regiſſeurs und merkde nur:„Nun ja, allerdings.“ een Darum laſſen Sie Ihr Stück doch auch nicht in Ihrem Theater⸗ Fuduerſt aufführen, ſondern bei uns,“ meinte Camillus Schlimpe. me— Ihr Stück!“ Er legte die Fingerſpitzen beider Hände zuſammen, betrachtete — hochgezogenen Brauen.„Wiſſen Sie, die Rolle, die ich len den ſoll. liegt mir eigentlich nicht ſo recht. Ich kann ſie ſpie⸗ ſcho gewiß, aber ſie bietet mir im Grunde nicht genug. Sie müſſen n erlauben, daß ich aufrichtig bin——“ 50 s man nicht verbieten kann, braucht man nicht zu er⸗ 7 wollte der Dichter erwidern, aber er verneigte ſich nur Ich bevorzuge kefe Nollen, aus denen ſich ordentlich etwas Forisſchspfen läßt. Manchmal laſſen ſich flache, unbedeutende ich en ja vertiefen und bedeutend geſtalten, aber dazu fehlen, ehr⸗ de lac. in Ihrem Stück die erforderlichen Vorausſetzungen. Ich die ganze Handlung reichlich ſchwach.“ de Der Dichter fühlte, daß er eine Grimaſſe ſchnitt, er hatte wieder e Entgegnung auf der Zunge, drängte ſie jedoch zurück. kunSchon der erſte Akt käßt die nötſge Straffheit vermiſſen, da uinten der zweite und dritte ſich natürlich auch nicht richtig ent⸗ keln. Die Darſtellung vermag woll nachzuhelfen—— ichl zu r ſehen Sie, lieber Freund, die Charaktere ſind zu unſicher, unbeſtimmt gezeichnet.“ Iudzun konnte der Dichter doch nicht länger ſchweigen.„Ich ube doch— ereſ,Glauben Sie mür! Der Charakter meiner Rolle iſt von vorn⸗ Mäblüszu durchſichtia. Er müßte vroblematiſcher einſetzen, ſich all⸗ ius aicb aufbellen oder aber im modernen Geiſte, ſich immer mehr mi obtematiſche verlieren. bis zur völligen Dunkelbeit. Habe ich ſch klar ausagedrücktꝰ“ m Dichter war es dunkel. aber er nickte. ich g denkender Künſtler bin ich einigermaßen im Zweffel. wie Aiſcdecht und Schatten verteilen ſoll. um die Fiaur zu möclichſt vla⸗ L Anſchaulichkeit zu bringen und die Wirkuna zu ſteigern.“ WollSviele die Rolle. wie ich ſie geſchrieben babe, in meinem Geiſtel 1 ihm der Dichter zurufen.„Und über das andere zerbrich Dir en, deinen Kopfl“ Aber wieder fiel ihm der Rat des Spielleiters Sie werden ſchon das Richtice treffen“, ſaate er verbindlich. lacn, Selbtwerſtändlich werde ich das! Ich wollte Ipnen nur mein doch es Urtell und meine Bedenken nicht vorenthalten. Sie ſind ein ſunger Autor, ich beſitze vieljähriae Bühnenerfaßhrungen. Iad gabe ſchon noch ſchwächere Stücke zum Siege geführt. Wenn— Näteemillus Schlimpe ſpreizte die Finger und zoa die Brauen noch Vandet 5 nur die beiden Hauptrollen nicht ſo ungleichmäßna be⸗ ätten.“ 5 der Dichter blickte erſtaunt.„Inwiefern—?“ „Die weibliche haben Sie zu ſehr in den Vorderarund aeſtellt. Nepegeſchiebt ſa heute leider nur zu oft. Bei vielen Autoren aus Pegennuna, mit Rückſicht auf die feminine Geſchmacksrichtung der Waſchnn de Außerdem will man auf der Bühne aleich eine Toilet⸗ en.“ Dich ch hatte nicht den leiſeſten Gedanken daran“, beteuerte der Neer„Und die Spielleitung wird ſa auch dafür ſorgen. daß die Fin der weiblichen Hauptrolle ſich nicht zu ſehr herausſwielt.“ Ts iſt die Hochenbera. Die ſpielt wie ſie will. „Ji wollte ihr nachber auch meinen Beſuch abſtatten.“ Sboteele werden Sie kaum antreffen. Die Hochenbera iſt rabiate Wortſirin und verbringt ihre freie Zeit immer in ivaend einem lub. Aber wir können ſa mal anfragen!“ chlimpe ariff nach dem Tiſchtelephon. nannte eine Nummer. An Ie Schauſpielerin mußte doch anweſend und ſelbſt am Apparat Nulkeg r begrüßte ſie mit Scherzworten und fuhr dann fort:„Liebe Slück m. bei mir iſt Herr Doktor Mückler, der Verfaſſer des neuen danzers, das wir fetzt einſtudieren. Er wollte in einer balben oder dagene Stunde auch bei Ihnen verſönlich vorſprechen. Iſt es Ihnen ſe ſabm; Sie wollen gerade fort— zum Florettfechten—— eßcdade! Wird der Herr Doktor lebbaſt bedauern! Sie möchten tor⸗ Wniſch mit ihm ein vaar Worte wetbſeln—? Bitte, Herr Dok⸗ h mit er reichte dieſem den Hörer—„Fräulein Hochenberg wünſcht Eir Dunen zu unterhalten!“ 8 daettorde klingende, ſchwingende Frauenſtimme.„Sie ſind da. Herr Servus! Na, auf Sie bin ich ſchön bös, noch ohne Sie zu s ſtNJ Was haben Sie mir denn da für eine Rolle geſchrieben? ſn fir doch keine Rolle für die Thereſe Hochenberal Darin hab' ich 0 ge zu ſpielen, rein aar nir! Alles der Camillus Schlimpe! Nein. Iikund das nicht. Herr Doktor. da blamier ich mich ſa vor dem Pu⸗ tte. Ich hab's dem Reaiſſeur auch ſchon geſaat. aber der hat ſa 10 8 beiden Ohren und keine blaſſe Ahnung vom Dramatiſchen dhen don, was das Publikum will. Die Hochenbera will's ſpielen Qadezeicht den Schlimpe! Darum müſſen Sie noch in ſedem Akt Acdunns eine feſche Szene für mich hinzuſchreiben. Eine mit Aändeng und Schmiß! Und die Koſtümvorſchriften müſſen auch noch ein Güng werden, Herr Doktor! Ich lauf ſa in dem Stück rum wie duf derneliesl, das nur ein lumpiges Röcklein hat. Das Auge will aunieg ühne doch auch was haben. Sie müſſen mir was Geſcheit's mnfändden geben. Gelt, Sie werden alles ſo machen—? Damit ein Faſte Stück daraus wird. Oder ich ſage ab, melde mich krank. N0 ucher ſuchte den Spielleiter wieder auf. kſen“ zwerde den Direktor bitten, mein Stück zurückziehen zu „Nazagte er mit düſterer Miene. e w. was ſoll denn das heißen— Varuuß vollſtändig umgearbeitet werden.“ —7* Ween ſnder der Schlimpe noch die Hochenberg mit ihrer Rolle 0 28 0 Woählen Sie pochl⸗ Da berichtete ihm Mückler von dem Schauſpieler und der Schauſpielerin gehabt wurde immer finſterer, während der Spielleiter vor ſich hinlächelte. „Ja, danach müßten Sie das Stück freilich vollſtändig um⸗ arbeiten“, meinte er,„ſo vollſtändig, daß ein ganz neues daraus würde. Aber ob Sie dann die Herrſchaften zufriedengeſtellt hätten, wäre mir auch noch zweifelhaft, ſie würden Ihnen wahrſcheinlich Geſpräch, das er mit dem hatte, und ſeine Miene wieder mit anderen Wünſchen kommen. Und deshalb entſcheide ich: das Stück bleibt, wie es iſt! Nichts wird daran geändert!“ „Aber dann werden die Hauptdarſteller ihre Rollen ſo ſchlecht ſpielen, daß der Durchfall ſicher iſt. Oder die Hochenberg ſtreikt!“ „Ich gebe Ihnen die Verſicherung, daß die beiden ſo gut ſpie⸗ len werden, wie ſie nur können. „Das wage ich nicht zu hoffen.“ „Verlaſſen Sie ſich auf mich!——“ Abend der Uraufführung. Ein voller, unbeſtrittener Erfolg. Nach jedem Akt Hervorrufen des Dichters. Er erſchien nicht allein, ſondern mit Fräulein Hochenberg zur Rechten und mit Herrn Schlimpe zur Linken. Und mit der dem Auto ſo wohl⸗ anſtehenden Geſte nach rechts und links, daß nicht ihm, ſondern der Darſtellung die Ehre gebühre. Hinter den Kuliſſen gratulierte der Direktor und der vergnügt dreinblickende Spielleiter. Mit dieſem wechſelte der Dichter einen beſonders herzlichen Händedruck.„Sie haben nicht zu viel verſprochen gehabt“, ſagte er. „Der Schlimpe und die Hochenberg haben ſich mit ihrem Spiel ſelbſt übertroffen. Es iſt mir noch wie ein Wunder!“ „Die Zauberformel für das„Wunder“ beſtand einfach darin“, war die launige Antwort,„daß ich dem Schlimpe und der Hochen⸗ berg im Vertrauen eröffnete, der Direktor dächte daran, die beiden Hauptrollen mit zwei auswärtigen Kräften zu beſetzen, um ſeine hervorragendſten Künſtler nicht auch mit dem Odium der Nieder⸗ lage zu belaſten, die das neue Stück vorausſichtlich erleiden würde. Das Publikum mache ja nur zu oft für einen Mißerfolg die Dar⸗ ſtellung verantwortlich. Da hätten Sie einmal meine beiden Pro⸗ minenten“ auf ihr höchſtes Pferd ſteigen ſehen ſollen! Wenn ſie die Rollen ſpielten, ſei eine Niederlage ausgeſchloſſen. Was die Aus⸗ wärtigen könnten, könnten ſie noch beſſer. Und das Publikum ſei ihnen viel zu ſehr gewogen, um ſie für ein ſchlechtes Stück büßen zu laſſen. Im übrigen ſei dies ein gutes, ein ausgezeichnetes Stück und ſie würden ſich ihre Rollen nicht nehmen laſſen. Damit hatte ich ſie, wo ich ſie haben wollte, und der Erfolg heute Abend hat die kleine Liſt gerechtfertigt.“ „Und ich war ſchon ſo mutlos“, ſagte der Dichter.„Man ſchreibt Theaterſtücke und bildet ſich ein, die Menſchen durch und durch zu kennen. Ich merke, ich werde noch viel lernen müſſen!“ * Meine Knickerbockerhoſe Von Karl Ettlinger „Schönheit vergeht, Tugend beſteht“, ſagt ein alter Spruch. Sprüchwörter lügen ebenſowenig wie Diplomaten, und es ſteht ſomit feſt, daß meine Tugend beſteht— bloß worin ſie beſteht, das iſt nicht ſo ſicher. Wie aber verhält es ſich mit meiner Schönheit? Wir Männer grübeln nicht ſo viel über unſere Schönheit nach, wir halten uns alle für bildhübſch und unwiderſtehlich, und damit iſt der Fall für uns erledigt. Der Gedanke, ein weibliches Weſen, auf das wir unſer berückendes Auge zu werfen huldvollſt geruhten, könne nicht in einem Ozean von Wonne ſchwimmen, iſt uns völlig unfaßbar, denn eitel ſind wir Männer gar nicht, wir ſtehen nicht eie halbe Stunde vor dem Spiegel, ſondern wir werfen nur einen ganz kurzen Blick hinein und lächeln dabei unſer Spiegelbild an: „Schöner junger Mann, du gefällſt mir!“ Wie jede männliche Schönheit iſt auch die meine über jeden Zweifel erhaben und ich könnte mich ohne Uebertreibung frei nach Heine anſingen:„Du biſt wie Harry Liedtke, ſo ſchön, ſo hold und rein!“ Ich hatte mich deshalb auch zu dem Film„Kraft und Schön⸗ heit“ gemeldet, aber ich bekam die Antwort, es ſei leider zu ſyät, jedoch würde demnächſt ein Film„Schwäche und Mieſigkeit“ ge⸗ kurbelt und da könnte ich eine Hauptrolle bekommen! Das ſchmeichelte mir, denn ich wollte ſchon längſt zum Film, weil ich eine ſo deutliche Ausſprache habe. Immerhin, nichts iſt ganz vollkommen, auch die Sonne hat Flecken, ſelbſt der Moſchusochſe riecht mal anders, und ſo bedarf ſogar männliche Schönheit zuweilen einer kleinen Korrektur, und dieſes Korrigiermittel heißt:„Herrenmode.“ Richtiger heißt es frei⸗ lich„Sklavenmode“. Ich kriege immer einen furchtbaren Schreck, wenn mir zufällig eine Herrenmodezeitſchrift in die Finger gerät, und ich mit Beſchämung ſehe, daß ich unmöglich herumlaufe, daß man zu gelben Schuhen unmöglich blaue Hoſenträger tragen darf, daß man im Pyjama keine Hornbrille trägt, daß man das Loch im Strumpf wieder rechts trägt und was dergleichen andere Vor⸗ ſchriften für die Erziehung für Manneswürde ſind. Eine hübſche Modeſache iſt auch die Knickerbockerhoſe. Eigent⸗ lich iſt ſie eine Sporthoſe, und deshalb tragen ſie auch alle Nicht⸗ ſportler, denn wer ſähe nicht gerne ſo aus, als ob er ein Rennpferd oder ein Auto beſäße? Sie wirkt fabelhaft vornehm. Nun brauche ich ſchon längſt ine neue Frackhoſe, meine jetzige glänzt wie ein friſchlackierter Schiffsſchornſtein. Unten iſt ſie ſo ausgefranzt, daß man Zopfflechten damit ſpielen könnte, aber ich würde ſie trotzdem noch ein paar Jährchen getragen haben, wäre nicht neulich bei der großen Einladung hinten der weiße Fleck draufgekommen. Das heißt, wie wir genauer hinſahen, da war es gar kein weißer Fleck, ſondern der Hemdzipfel, indem jetzt dieſer ſenmethuſalem end⸗ gültig durchgeſcheuert war. So ſah ich mich vor das finanztechniſche roblem einer neuen Frackhoſe geſtellt, und ich ſagte mir:„Wenn ſchon, denn ſchon das Neueſte! Karlchen ſei kein Knicker, ſondern ein Knickerbocker!“ Wie ich in dem Konfektionsgeſchäft die erſte Knickerbockerhoſe anprobiere und mich im Spiegel befah, ſaate ich mir unwillkürlich: Spieglein. Spieglein an der Wand. Wie ich ausſchau, is a Affenſchandl In der zweiten gefiel ich mir ſchon beſſer, in der dritten kam ich mir direkt menſchenähnlich vor, und weil bei der vierten der Ver⸗ käufer himmelte:„Die ſitzt wie angegoſſen“, blieb ich bei dieſer. Zu⸗ mal ihr Muſter wirklich wie angegoſſen ausſah, ich ſage nur nicht. womit angegoſſen. Und ich ſteuerte geagen meinen Stammtiſch, um die Huldigungen entgegenzunehmen. Die Menſchen haben halt doch einen Schönheitsſinn, das merkte ich daran, daß mir alle Vorübergehenden ſo intereſſiert nachſahen. Einer ſprach mich ſogar an:„Sie, Herr Nachbar. ich bin Beſitzer eines Abnormitätenkabinetts— was verlangen Sie als Gage?“ Der Stammtiſch empfing mich mit ſtürmiſchem Hallo, ich mußte aleich auf den Tiſch ſteigen, damit ſich auch das übrige Lokal an mir weiden konnte, und unſer Freund Otto. der die ſchönen Juxpoſtkarten herſtellt, fing aleich an, mich zu zeichnen und ſchmunzelte:„Das wird eine meiner zuakräftiaſten Poſtkarten. mit der Unterſchrift:„Der Gemeindetepp auf Brautſchau.“ Jetzt kam es mir beinahe ſo vor. als wären ſie neidiſch, zumal der eine fragte:„Warſt eigentlich ſchon auf dem Fundamt?“ „Wieſo denn?“ erſtaunte ich mich. „Nun, ob vielleicht deine Waden dort abagegeben worden ſind! In den Hoſen weniaſtens haſt du keine!l Und außerdem muß hinten die Schnalle feſter zugezogen werden!“ Und ſie drehten mich herum und zogen mir die Schnalle zu. Meine Waden ſind tatſächlich ein wunder Punkt. nämlich das Wunde daran iſt. daß ſie nur ein Punkt ſind, und despalb beſchloß ich:„Gehſt halt in ein Sportgeſchäft und wickelſt um ſede Wade drei Wickelgamaſchen!“ Als ich auf die Straße kam, da intereſſierten ſich plötzlich nicht nur die Menſchen für mich, ſondern auch die Hunde. Zuerſt kam ein aroßer Dobermann und ſchnupperte binter mir ber. Dann geſellten nett. Vetter, den kannſt Du ſchön grüßen von mir. ſich zwei Foxl dazu und ſprangen mir immerzu ins Kreuz. Dann ſchloß ſich ein Pudel an, der ſchien gerade vom Zahnarzt zu kommen und ſein Gebiß ausprobieren zu wollen. Und es dauerte nicht lange. da umgauzte mich eine ganze Dackelausſtellung. Ich trat, boxte wie wild um meinen Radius. aber dieſe Art des Zuredens machte die Bieſter nur noch biſſiger. Ich ſchrie um Hilfe, aber die Leute taten nicht das gerinaſte zum Schutz der Schönheit, nein, ſie hielten ſich die Bäuche, wieherten vor Freude und riefen ſoaar:„Faß. Waldl!“ „Pack, Lumpi!“— bis mich ein Schutzmann beim Schlafittchen nahm: „Das werden wir Ihnen ſchon austreiben. ſich hinten einen Haxen⸗ knochen anzubinden! Jetzt is nicht Faſchina, mein Lieber!“ Und da wußte ich plötzlich, weshalb meine Stammtiſchbrüder ſo lange ge⸗ braucht hatten, wie ſie mir hinten die Schnalle zuzogen. Der Schutzmann nahm mich mit. und er hatte gerade noch Zeit. dem Dackel. der mir ein aroßes Stück aus dem Hoſenboden zur Er⸗ innerung herausbiß, einen Klaps mit der Säbelſcheide zu geben. Meine Knickerbockerhoſe iſt ſeitdem etwas unvollſtändig. es fehlt ein Stück an einer Stelle, wo man es nicht gerne entbehrt. Ich weiß nicht. iſt es der Knicker oder der Bocker, ſedenfalls kann ich ſie nicht mehr tragen. Ich würde ſie auch nicht mehr tragen. wenn ſie noch ganz wäre, denn mein Stammtiſch empfänat mich mit Beziehung auf meinen Verſuch, den Modefimmel mitzumachen, ſetzt immer mit dem ſchönen Lied: „Was braucht dann der Bauer, der Bauer an Hut? Für ſo an Malefizſpitzbuam is a Zipfelhaubn auat!“ Und da haben ſie vielleicht gar nicht ſo unrecht. Dder Landweg Von Hans Erich Lübke Nichts geht über die Gemütlichkeit, ſagte der alte Landweg, da ſprang er ſommervergnügt um einen breiten Schlehdornbuſch herum, als wenn er mit ihm tanzen wollte und lief dann, ſich ſchüttelnd vor Lachen, immer in Schlangenlinien einen hohen Hang hinab, bis er ſich unten an einem kleinen Feldbach im küh⸗ len Schatten uralter Pappeln niederließ, um ſich ein Weilchen zu verſchnaufen.—— Dann bummelte er weiter, ganz in Hecken und Buſchwerk eingelullt. Die kleinen Vögel grüßten ihn, die bunten Feldblumen nickten ihm zu und die Mäuſe guckten mit hellen Augen aus ihren dunklen Löchern und riefen: Guten Morgen, Herr Landweg, ſchon ſo früh auf den Beinen!—— Der Feldweg nickt und trällert ein Lied vom Wandern und von der Burſchenfreiheit. Eine ganz in Blätterſchatten getauchte Waſſermühle rauſcht ihm freundlich zu.— Eine alte fleißige Seele biſt Du doch, ſpricht der Landweg. Er ſchreitet an einer Kiesgrube vorüber. Halt, ſagt er, dort will ich ein bißchen verweilen. Und die alte Kiesgrube freut ſich zu ſeinem Beſuch und erzählt ihm von der Urzeit der Welt, als es noch keine Menſchen und keine Landwege gab, als gewaltige über alles fluteten und ungeſtaltene Weſen die Welt be⸗ ebten. Ja, ja, wir ſind viel, viel älter als Du und alle Menſchen auf der Erde, kicherten die kleinen Kieſelſteine und kollerten ver⸗ gnügt die Böſchung herunter. Iſt da plötzlich ein großer Lärm in der Luft! Ein Wander⸗ falke wird von Krähen hart bedrängt. Vor Angſt läßt er ſeine Beute fallen— einen toten Maulwurf. Bald hebt eine feierliche Beerdigung an. Unzählige Toten⸗ gräber beſorgen das. Sie haben alle ſchwarze, goldgelb⸗beſtickte Feierkleider angelegt.— Schlaf wohl, alter ſchnurriger Geſelle!— Kommt ein aufgeſcheuchter Haſe aus den Kartoffelfeldern gelaufen, macht ein Männchen, ſichert.— Als er die Luft rem glaubt, ſpringt er vor Freude in die Höhe und dreht ſich dabei einmal um ſich ſelber.— Jedes Tierchen hat ſein Pläſierchen, denkt der alte Landweg und wandert weiter. An ein alterkümliches, ganz verſchlafenes Dorf kommt er vor⸗ über. An einem Hauſe lieſt er folgende Inſchrift:„Gott im Herzen, die Liebe im Arm, das eine macht ſelig, das andre hält warm!“— Nicht übel, meint der Landweg und grient.—— Es wird heute ein warmer Tag. Ueberall ſpielen Sonnen⸗ ſtäubchen. Langſam und träge ſchleppt ſich der Feldweg dahin, immer langſamer, bergauf. Die Feldbüſche bleiben zurück, einzelne Birken und Weidenmännchen nur geleiten ihn. Oben, auf der Höhe, iſt er ganz allein. Breit und müde liegt er da, mitten in der heißen Sonnenglut. Die Telegraphendrähte nur allein ſum⸗ men noch. Sie erzählen ihm juſt etwas vom ewigen Völkerfrie⸗ den, den man ernſthaft und feierlich ſucht, trotzdem es an allen Enden der Welt knallt und koſtbares Menſchenblut fließt, Ja, ſeufzt er, die Völkerverſöhnung!—— Von der kahlen Höhe ſieht der Landweg weit in die Welt, blickt auf ſäen und ernten, auf Dörfer und Wälder. Da ſieht er auch ſeinen hochnaſigen Bruder, die Chauſſee, einmal wieder. Der iſt nun ganz modern geworden, lacht er. Zu einer— Automobil⸗ ſtraße hat er ſich ausbauen laſſen. Ich danke Gott, daß ich nicht bin wie andere Leute, denkt Bruder Feldweg bei ſich, und daß ich vor allem ich ſelber geblieben und nicht geſtreckt, gebogen und platt gedrückt worden bin, wie mein vornehmer Herr Bruder.— Lieber als unmodern gelten, aber ſeine Eigenart behalten!— Bei eine malten Wegweiſer ſetzt ſich der Feldweg auf die Steinhaufen. Es ſind alte Bekannte und gute Freunde. Hier hört man ſtets das Neueſte aus aller Welt. Die Vögel und die Wanderburſchen erzählen es. Und die Findlinge plaudern von ihren Weltreiſen. Wohin willſt Du nun, fragt der Wegweiſer. Der Landweg war ſich unſchlüſſig, ob rechts oder links. Du haſt ja Zeit, Du verſäumſt ja nichts, gehe einmal nach Tutenbrink, da iſt es ſehr Es iſt nur zwölf Kilometer entfernt. Dort wohnte mein Es war Abend geworden, als der Feldweg dort ankam. Er hatte ſich Zeit gelaſſen und unterwegs, im Hohlweg, hatte er noch ein vergnügliches Erlebnis gehabt. Mitten aus der weiten Feldmark näherte ſich plötzlich ein großes Geſchrei und Gekläff. Hopp, hopp macht es und Vater Lampe, der Haſe, rennt was das Zeug halten kann, zick, gack die Landſtraße entlang. Was iſt los, warum hat er es ſo eilig? Ver⸗ ſchwunden!—— Nach einer Weile kommen mit langheraus⸗ hängender Zunge zwei Hunde über den„Weggraben geſprungen, ein brauner Tackel und ein junger Dorfköter(Leipziger Allerlei). Euch werde ich helfen, dachte der Landweg, ehrbare harmloſe Leute zu jagen und zu ängſtigen! Da fing er, um ſie zu ſchrek⸗ zen, ein wildes Gelächter an, das gemiſcht war aus meckern, brül⸗ len, wiehern und quäcken. Entſetzt fuhren die Köter herum und rannten zurück, immer bergan, mitten durch ein Rübenfeld, als wäre der leibhaftige Teufel hinter ihnen her.— Sie wer⸗ 1 5 nun an den Hohlweg meiden,, wo ſo etwas Schreckliches auft!—— Lautloſe Nacht und blauſilberner Mondſchein lag über Tuten⸗ brink. Still, wie verzaubert, lag der Mühlenteich mitten im Dorfe. Da nickte auch der alte Landweg ein und niemand ſtörte ſeinen Schlummer. Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeituna G. m. b.., Mannheim. E., 2. Direktion Ferdinand Heyme Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton i. V. Kurt Fiſcher. Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige:. V. R. Schönfelder. Anzeigen: Dr. W. F. Stbtzner. 8. Seite. Nr. 414 Deue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, 8. Seplember 1926 sblafff Neue Mannheimer Seitung Handel der Iwangsvergleich außerhalb des Konkurſes 8 Die Regierung hat jetzt dem Reichstag den Entwurf eines eſetzes über den Vergleich zur Abwendung des Konkurſes vor⸗ gelegt. Das Geſetz ſoll Vergleichsverordnung“ genannt werden. Sie ſoll in erſter Linie die Verordnung über die Geſchäfts⸗ aufſicht ablöſen, die man während des Krieges eingeführt hat und die jetzt als überlebt gilt. Trotzdem iſt ſie unter den gegenwärtigen Umſtänden ohne Erſatz nicht zu entbehren. Deshalb ſoll in der Vergleichsordnung ein Mittelweg geſchaffen werden. Die neue Verordnung bezweckt den Abſchluß eines Vergleiches außerhalb des Konkurſes zu ſeiner Abwendung. Was heute ſchon viele Schuldner von ſelbſt tun, aber vielfach von ihren Gläubigern nicht gehört werden, ſoll auch nach dem vorgeſchlagenen erſten Stadium er⸗ folgen. Der Schuldner ſoll nämlich zunächſt einen Vergleichs⸗ vorſchlag machen, der den Gläubigern mindeſtens 30 v. H. gewäh⸗ vend und die allerdings nicht endgültige Zuſtimmung der Mehr⸗ zahl der Gläubiger, die auch mehr als die Hälfte der Geſamtſumme der Forderungen vektreten, finden muß. Das hat er allein und ohne ſtaatliche Hilfe zu tun. Iſt er ſoweit, ſo kann er den Antrag auf Eröffnung des Vergleichsverfahrens ſtellen. Wenn er durch den Konkursantrag eines Gläubigers überraſcht wird, kann er den 15 3 auch ſtellen, ohne den Vergleichsvorſchlag und die erforder⸗ liche uſtimmung der Gläubiger gleichzeitig beizubringen; in dieſem Falle muß er beides nachliefern. Die Abſicht des Entwurfs geht dahin, den verkrauenswürdigen Schuldner möglichſt ſchnell gegen den Willen von Vergleichsſtörungen zu einem Vergleich zu bringen. Deshalb werden beſondere Anforderungen an die Qualität des Schuldners geſtellt. Er darf u. a. in den letzten fünf Jahren nicht in Konkurs geweſen, unter Geſchäftsaufſicht geſtanden ſein oder den Offenbarungseid geleiſtet haben. Im allgemeinen Intereſſe müſſen nun auch die Gläubiger ſoweit als möglich geſchützt wer⸗ den. Dies geſchieht durch das Inſtitut einer Vertrauensperſon und dadurch, daß den Gläubigern ein Schutz gegen Zwangsvollſtreckung gegeben wird, der bis zu 30 Tagen von der Antragſtellung an rückwirkend durchgreift, wenn es zu einem Vergleich kommt. Dem Gläubigerſchutz dient auch die Beſtimmung, daß für die Dauer des Verfahrens der Firma die Worte„im Vergleichsverfahren“ hinzu⸗ gefügt werden müſſen. Der Reichswirtſchaftsrat hat den Entwurf in einigen Punkten bemängelt. Er hat gefordert, daß als Voraus⸗ ſetzung nicht nur Ueberſchuldung und Zahlungsunfähigkeit, wie beim Konkurs, ſondern auch eine eingetretene oder vorausgeſehene Zah⸗ kungsſtockung genügen müſſe. Die Tätigkeit des Gerichts müßte ſich auf die Beobachtung der Vorſchriften und des Verfahrens be⸗ ſchränken, während die Fragen wirtſchaftlicher Art alle den Gläubigern zu überlaſſen ſeien. 2 Portlandzemenkwerke Heidelberg⸗Mannheim⸗Stutlgark. Die Kapitalerhöhung bei der Geſellſchaft dient, wie von der Direktion der Geſellſchaft mitgeteilt wird, im weſentlichen dazu, der Geſell⸗ ſchaft neue Betriebsmittel zu ſchaffen. Außerdem ſoll eine gewiſſe Reſerve für alle Eventualitäten geſchaffen werden. Die Geſchäftslage laſſe angeſichts der geringen Bautätigkeit zu wünſchen übrig. r. Berſchmelzung der Mannheimer Aktjenbrauerei Löwen⸗ keller i. L. mit der Wergerbrauerei genehmigk. In der heutigen ao. HV. wurde die Fuſſon der Geſellſchaft mit der Werger⸗ Brauerei AG. in Worms einſtimmig beſchloſſen. Das Ver⸗ mögen der Mannheimer Aktienbrauerei geht als Ganzes mit allen Aktiven und Paſſiven auf die Wergerbrauerei über, ſo daß die weitere Liquidation der Geſellſchaft unterbleibt. Aus dem Idung-Konzern. Die GV. der Idund Allgemeine Verſicherungs-A. zu Halle d. 5. genehmigte den Abſchluß für das GJ. 1925, das nach 300 000% vorausbezahlter Proviſionen und einer Sonderrücklage von 106 970„ ohne Gewinn und Verluſt abſchneidet.— Die GV. der Idung Transpork. und Rückverſicherung Ac᷑. in Berlin genehmigte ebenfalls der Abſchluß. Generaldirektor Dr. Nord führte aus, daß nur noch ein Zweig nicht gut floriere, die Kaskoverſicherung. Es ſei aber zu hoffen, daß eine Beſſerung der Lage eintreten wird. Die Bilanz zeige gegenüber dem Vorjahre recht gute Zahlen, und auch im laufenden Jahre habe ſich die Lage weſentlich gebeſſert. J. 5 v. 9. Dividende der Hohenlohe⸗Werke Ach. in Hohenlohe⸗ hütte. In der in Warſchau abgehaltenen AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das am 31. März 1926 abgelaufene GJ. vorgelegt. Es wurde beſchloſſen, die HV. auf 30. Sept. nach Hohenlohehütte (Kreis Kattowitz) einzuberufen. Der HV. wird vorgeſchlagen, eine Dividende von 5 v. H. zu verteilen. In der AR.⸗Sitzung wurde der Anſicht Ausdruck gegeben, daß infolge der ſichtbar zunehmen⸗ den Konſolidierung der Wirtſchaftsverhältniſſe auch mit einer weiteren günſtigen Entwicklung der Hohenlohe⸗ ⸗Werke gerechnet werden kann. 50 Keine Inkereſſenahme der Mannesmann-Röhrenwerke .-., Düſſeldorf, an den Eiſenwerken Greinitz. Zu den Meldungen über Verhandlungen der deutſchen Mannesmann⸗Röhrenwerke zwecks Uebernahme der Eiſenwerke Greinitz aus dem Beſitz des Induſtrie⸗Konzerns der Wiener Zentralbank erfährt der KRurszettel der Neuen Mannheimer Zeſtung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankefurter Vörſe vom 8. September. Banke⸗ Aktien. 1 J. Enzinger⸗Union. 90,.—90,.— 9,5117.5 Salzw. Heilbronn—.— Eltling. Spinn. 1.—.— Allg. D. Creditbk. 119,5117 Faber, Joh. Blet 80,— 88.— 0 Tellus Bergbau. 68.— Ban Seen prd 285 B K. u. Laurahütte 50.—•.55 giugng. 271.2265 —.——.—. G. Farbenind. 271, Batr. 5 dene 8e 1507 135.0 Trausport-Aktien. Fahr Geer Piem. 2e. Baenter Bantver. 120,5 120.0 Schantungbahn..059 4,05 Jeſt.Gu. Farls! 344.5180 BerlinerHandels 206,5 200,0 Hapag 158,5 einmech. Jetter, 79.—80.80 IComenu. Privatb. 138,7 185,0 Arddeutſch. Lloyd 155,.0 I1 Darmſt. u. Nat. B 207,0 Oeſler.⸗U. St...—.—19, 7 Deutſche Bank 163.5 Baltimore& Ohio 91,—92 H. Effekt. u. Wechſ. 120,0 D. Nopetbe sel. 122.7 Induftrie⸗Alktien. D. Üeberſee⸗Bank 114,0 Eichb.⸗Mannh.—.— D. Bereinsbank 97,.—95,50 H. Kempf.Sternb. T Hisconto⸗Geſ.. 160,0 8— 0 5— irkfrt. Hyp.⸗Ban Naüb u..-G. 133,001 TMitteld. Cred.⸗B 136,0 Nürnberg. Bs.⸗B.—.—— älzer Hyp.⸗Bk. —„„. Rhein. Creditbank 124,0 Rhein. Hyp.⸗Bank 127,0—— Südd. Disconto. 139,0139,0 Wiener Bankver. 5,90 5. Württb. Notenbk.—.— MannhVerſ.⸗Geſ.—.— rankf. Allg. Verſ. 102,5 berrh. Verſ.⸗Geſ. 178,0 Frankf. R. u. Mitv.—.— Bergwerk⸗Akktien. J1 Bochumer Guß. 140,0139,0 Buderus Eiſen. 93,5093, 1D. Luxemb. Berg 145,0145.2 Eſchweil. Bergwrk 139,5137,0 7Gelſenk. Bergw. 161.0160,0 Gelſenk. Gußſtahl 24,2524,— THarp. Bergbau, 147.0149.0 Kali Aſchersleben 133,0135,5 Kall Salzdetf.—,— ali Weſteregeln 143,0/141,0 löckner⸗Werke—.—— Mannesmannr. 129.5,130.1 FSberbedarf.. 67,5088.50 Kdo. Eiſen(Caro)——76.— TPhönixBergbau 114,7114.5 9, 215.0 * g. ITRhein Braunk.. 216,0 Frankf. Pofs Wit. 77.— 75,75 ch n.650 Goldſchmidt Th.. 104.9,103,7 Gritzner M. Durl. 110,0 109,0 Grkrftw Nhm.60%—, e ai eu + 47.— Hammerſen 4110.0107, 110.0 Hilpert Armatur 95 87.—87 Mainzer St.⸗A. 170,0 Schöfferh. Bindg. 284,5 SchwartzStorch.——129,0 Werger 128,0128,0 Adt, Gebr.. 44,.—2,— Accumulatoren.—.——.— Adler Oppenheim—.——, Adler Kleyer. 61.5060,75 E. +5 St.-⸗A. 154,2154.7 aff. Buntpap.— 20 af. Zellſtoff. 127.2126,7 Bahnbed. Darmſt. 29.—25 Bad.„.11 Bad. Maſch. Durl. 117,0 Baſt.⸗G..— Bayriſch. Spiegel 57,75 Beck& Henkel.—.— 1Bergm. Elektr.. 151,0 Bing Metallwerke 65,75 Brem.⸗Beſigh. Oel 65.— Cement Heidelb.. 131.2 Cement Karlſtadt 148.5 Chamotte Annaw. 64.— Cont. Nürnb. Vzg. 78.— Daimler Motor. 79,.—7 D. Gold-u..-⸗Anſt 157,0 Dyckerh.& Widm. 78,25 Dingler Zweibrück—.——. Dürkoppwerk St. 63.——.— Pf. Nähm. Kayſer 55,75 Düſſeld. Rat. Dürr 40,—41.— Philipps.-G. Frk 30,50 7 55 Kaiſerslaut. 40,2540,25 Porzellan Weſſel—.— JTElr. Licht u. Kr. 146,0143,5 Rein. Gebb& Sch. 85,50 Elſ. Bad. Wolle 46 5045,—Rheinmetall...— Emagßrankfurt⸗ 0,3180,306Rheinelektr. Sta. 185.0 Emaille St. Ullrich 46,50147/,.—[Rh. Maſch. Leub. 44,.— Nachanden 115,0 H0 8 il. 113.0114.7 un Holgmann, P Zolsverkoßl⸗ nd. 50,2551.— ——Junghans Stam. 89,9087,50 Tarengzecſaſch. 117.01170 Karlsruher Maſch. 47,.—45, Kemp, Stettin..—.—. Klein, Sch& Becker 78,.— Knorr, Heilbronn—.— Konſerven Braun 40,50 Krauß& Co., Lock.——5 IJLahmeyer& Co. 136.0 Lech Augsburg.114,5118.5 Lederwerk Rothe—.— Ludwigsh. Walzm 105,2 Lutz Maſchinen—, Luz'ſche Induſtr. 25.— Mainkraftwerke. 106,0 Miag, Mühlb... 111.0 Mez Söhne...— Mokoren Deutz.—.— Aaar. Oberurſ.—.— Neckarſ. Fahrzg.. 85,.— Nrh. Leder Spier—.— eter Union Frkft. 92.— 0,11 115,0 57.50 53.— 150,% 65.— 120,5 144,0 freien Räumen. lieferung des Leipziger Rhenania Aachen 76.— Riebeck Montan 150,0 Rodberg Darmſt.—.—. 5 Schlinck& C. Hbög.—.——, Schnellpr. Frank. 78.50 Schramm Lackf.. 82,50 JSchuckert, Nrbg. 132,5 8. Schuhfabrik Herz—,— Seilinduſtr. Wolff 58.— TSiemens&Halsk 195.0 Südd. Draht-.—.——.— .Led. St.Ingbert— Tricotw. Beſigh-—. Uhrenfabr. Furtw.—. Ber. deutſch. Oelf. 69,50 B..ch. Ind. Mainz 51.20 Ver. Ultramarinf.—.— Ver. Zellſt. Berlin—.— Bogtl. Maſch. St. 59,.— * Volthom. Seil.K— Wayß& Freytag 116,0 Bauk⸗Alekieu. Bank f. el. Werte 134,5 Barmer Bankver. 120,0 TBerl. Handelsg. 202.0 TCom. u. Privatb. 186,7 1 Darmſt. u..⸗B. 207 JDeutſche Bank. TDt. Ueberſee Bk. 112.0 ITDisc, Command. 158,0 1Dresdner Bank 139.7 IMitteld. Kredb. 137.0 Reichsbank... 155,0 Rhein Creditbank 124.0 Schantungbahn 2 Allg. Lol. u. Str. 15 Alexanderwerk.. 73,. DHD. zuverläſſig: Derartige Verhandlungen ſind nicht von den Mannesmann⸗Röhrenwerken.⸗G., Düſſeldorf, ſondern von deren tſchechiſcher Niederlaſſung der tannesmann⸗Röhrenwerke Komotau geführt worden. Es handelt ſich aber dabei nicht um die Uebernahme der Anlagen der Eiſenwerke Greinitz, ſondern ihrer Glatzer Niederlaſſung, an der als Verkaufsvereinigung bereits die Mannesmann Röhrenwerke Komotau zuſammen mit anderen großen tſchechiſchen Induſtriewerken führend beteiligt waren. 20: Das Schiffbauprogramm des Norddeutſchen Lloyd. Das Jahrbuch des Norddeutſchen Lloyd für 1925, das ſoeben erſchienen iſt(„Die Deutſche Seeſchiffahrt unter beſonderer Berückſichtigung des Norddeutſchen Lloyd“, Verlag Leuwer, Bremen) würdigt ein⸗ gehend die im verfloſſenen Jahr geleiſtete Wiederaufbauarbeit der deutſchen Seeſchiffahrt. In dem Geleitwort des Buches beſpricht Geh. Oberreg.⸗Rat a. D. C. J. Stimming die Erfolge der von deutſchen Großreedereien in poſitiver Richtung unternommenen Wiederaufbau⸗Beſtrebungen, die Zuſammenſchlüſſe von Schiffahrts⸗ linien, die ſchwierige Lage der deutſchen Werftinduſtrie und die daraus naturnotwendig erwachſenen Probleme, ferner aber auch die günſtige Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Amerikas, die nicht ohne Einwirkung auf die deutſche Seeſchiffahrt geblieben ſind und die daher eine Belebung des transatlantiſchen Reiſe⸗ verkehrs zur Folge hatten. Wenn auch mit der Fertigſtellung des Dampfers„Berlin“ das vorläufige Wiederaufbauprogramm des Norddeutſchen Lloyd zum Abſchluß gebracht worden iſt, ſo bedeutet doch dieſer Abſchluß nicht Stillſtand. Die Ausführungen Geheimrat Stimmings laſſen darauf ſchließen, daß neue Entſchließun⸗ gen im Rahmen des Wiederaufbaues gefaßt werden müſſen, wenn die deutſche Seeſchiffahrt im internationalen Wettbewerb ihren alten Platz wieder behaupten will.— Das Jahrbuch enthält weiter eine Reihe ſehr inſtruktiver Artikel über verſchiedene Fragen der Seeſchiffahrt und bietet ein aufſchlußreiches Zahlenmaterial. „: Dividendenvorſchläge. Baumwollſpinnerei Mitt⸗ weida 6 v. H. auf die VA. und 15 v. H. auf die StA. wie i. V. (HV. 30. Sept.)— Heitzer Eiſengießerei und Maſchinenbau⸗AG. in Seitz wieder 10 v. H. Die Abſchreibungen betragen 315 000 (250 000), auf neue Rechnung kommen 20 000(2000) 1.(V. 25. Sept.).— Kunſtanſtalt Etzold u. Kießling Ac. in Krimmitſchau 7(10) v. H. Gegenwärtig herrſche ſehr lebhafter Geſchäftsgang.— 10 Schiffswerft und Maſchinenfabrik AG., für 1925 5. „h- Leichte keilweiſe Beſſerung in der Maſchineninduſtrie. Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗Anſtalten wird uns geſchrieben: Während bisher der Abſatz in der Maſchineninduſtrie faſt vollkon⸗⸗ men ſtockte, zeigte das Geſchäft in letzter Zeit wenigſtens in einigen Zweigen eine Belebung. Aber auch dieſe vermochte eine entſchiedene Beſſerung nicht zu bringen. Beſonders bei den Auslandsaufträgen war die Zunahme gering. Stärker war die Steigerung des Auf⸗ tragseinganges aus dem Inland. Auch die Anfragen des Inlandes zeigten eine leichte Zunahme. Aus der günſtiger gewordenen Lage des Bergbaues und der Großinduſtrie haben die in Frage kommen⸗ den Zweige der Maſchineninduſtrie einen nennenswerten Nutzen nicht ziehen können, ebenſo iſt die Beſſerung in der Textilinduſtrie und im Verkehrsgewerbe noch wenig fühlbar. Günſtiger klingen die Meldungen aus den Kreiſen der Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Ma⸗ ſchineninduſtrie und aus dem Fördermittelbau. Hier iſt die Be⸗ ſchäftigung zum Teil zufriedenſtellend. : Drahlpreiserhöhung. Der Drahtverband hat Ende Auguſt die Preiſe für ſämtliche Drahtſorten um 1„ für den Dz. erhöht. -h- Stärkeres Angebot am Grundſtückmarkt durch Ausländer. Das Geſamtbild des Grundſtückmarktes bleibt unverändert feſt. Als Verkäufer ſind in erſter Reihe Ausländer am Markte, die ihren deutſchen Hausbeſitz abzuſtoßen wünſchen, jedoch zerſchlagen ſich ſehr viele, abſchlußreiche Geſchäfte an der Wertzuwachsſteuer. Ab⸗ geſehen von Rentenhäuſern iſt auch wieder Nachfrage nach Zweck⸗ grundſtücken, wie Geſchäfts⸗ und Induſtriehäuſern mit Auch Wohnhäuſer mit freiwerdenden Wohnungen ſind geſucht. Im Villen geſchäft iſt das Bild unverändert, Kaufluſt beſteht nach kleineren und mittleren Villen, große Luxus⸗ objekte ſind vernachläſſigt. ꝛ0: Die neue Aktion zur Abdeckung des Riſikos bei Rußland⸗ geſchäften. Gegenüber den Meldungen, wonach von neuen Ver⸗ handlungen zur Abdeckung des Riſikos bei Rußlandgeſchäften nicht die Rede ſein kann, erfahren wir von amtlicher deutſcher Stelle, daß vorbereitende Schritte in dieſet Richtung tatſächlich erfolgt ſind. Es handelt ſich um Sicherungen gegenüber dem Riſiko ſowohl bei Export⸗ als auch bei Importgeſchäften mit Rußland, wobei die Be⸗ Rauchwarenhandels mit ruſſiſchem Material eine beſondere Rolle ſpielt. Nach einer erſten Fühlung⸗ nahme mit der ruſſiſchen Seite hat das Reichswirtſchaftsminiſterium zunächſt von ſich aus in München Beſprechungen mit deutſchen Rückverſicherungsgeſellſchaften durchgeführt. Im Anſchluß daran wird zurzeit mit den Ländern verhandelt. Die Verhandlungen nehmen, wie verlautet, einen durchaus befriedigenden Verlauf, doch ſollen im Intereſſe des Gelingens der Aktion weitere Einzelheiten erſt nach Erreichung eines beſtimmten Verhandlungsſtandes bekannt⸗ gegeben werden. 7 8. 75 3% D. Reichsanl.——0. 1 7 7⁰ utzg, 40% D. Schutzg. 14 6,40 Sparprämie. 1919—.——.— 5% Pr. Schatzanw.—.——.— 4% do do.—.——.— 9. 176.0 86,.— 11. 89,50 160,5 155 Zellſt. Waldhof St 183,0 5TZuckerf. B. Wag. 89,.— Zuckerf. Frankenth 73.— Juckerf. Heilbronn 91,50 Juckerf. Offſtein—.— Se———.— uckerf. Stuttgart 94.—91,.— 39 Sreiverkehrs⸗Kurſe. 78.— 54.50„—8% 185,0 004% Bad Ant v1819— 3/½% do. abgeſt.— 3% do. von 1896 4% Bayr. Eiſ⸗Anl. 1 hm. Koßlenanl.—.—11,92 45 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E..—.——.— 4½% Mhm.1914—.——.—¼% do.—.— 770 75 5 0,420 55% Bt. Reichsanl. 0,492 5 0,4780/ 4% do unk. b. 1925—.— 40% Säch. St.⸗A. 18—.——.— 3%, Reichsanl, 0,385 4% Württ..1915—,— 15 22 Berliner Börſe vom 8. September. TAllg. Elektr.⸗Geſ. 153,5154,00 Deutſche Kali Anglo-Ct. Guano 93,.—93,.—[I Deutſche Maſch. Anhalt. Kohlen, 91,.—89.— Deutſche Steinzg. Annener Gußſtahl 39,35 38,75 Deutſche Wollw. A Zellſt..——126,5 Deutſch. Eiſenh. Augsb.⸗Nb. Maſch 92,5093,— Donnersmarckh. Dürener Metall. Dürkoppwerke Dynamit Nobel Elberfeld. Kupfer—.— Elektr. Lieferung. 143.0 IElttr. Licht u. Kr. 144,7 Emaille Ullrich—.— Enzinger⸗Union. 83.— Eſchw. Bergwerk 137,0 T3.G. Farbenind. 270,5 FeldmühlePapier 129.9 Felten& Guill. 143,1 R. Friſter. 56,.—56 FJuchs Waggon 0,625 Gaggenau.⸗A. 4/,504 Gebhard Textil. 89,75 TGelſent, Bergw. 160,2 Gelſent. Gußſtah. 25.— Genſchow& Co. 65,.— German.Portl-3Z. 142.5 Gerresheim. Glas 137,0 ITGeſ.f. elkt. Unter. 170,5 Gebr. Goedhardt 67.— Goldſchmidt, Th. 102,6 TRüttgerswerke. 122.9 33— 0 enz Elberfeld. Kupfer—. Entrepriſes. 7 Mansfelder 110,0 Raſtatter Waggon 8—.— — „ 11802—.——.— goge g8, S. 6880 117.0 0,430 134.5 119,5 202.0 125,0 „.208,9 1 1947 180.) Salce Maſchin... Bamag⸗Meguin. 45,85 5 J. P. Bandegh 178,00176, 138.5 1 Bergmann Elkt. 150,2 150.0 135.5 Berl.⸗Gub. Hat 228..225,0 154.5 J Berl. Karksr. Ind 99,1899,25 124.00 TBerlin. Maſchb. 84,— 64,75 64,15 Süddeutſch. Dise. 140.(189.0. Berzelins Bergw. Cransport⸗Aketien. Siaarcthüe 5 4,10 4,10 TBochum. Gußſt. 139,7139,0 ..515/.[Gebr. Böhler KCo. 93,.——, Süßd. Eiſenbahn—.— ,e Braunk. u. Brikets 145,0145,0 Baltimore. 91,50 91,500 Br.⸗Beſigh. Oelf. 66, 66,— 11265—.—[Bremer 66.5070,.— „—„Buderus Eiſenw. 101,2—.— 15. Südamerita 183,0 133,0Chem. Heyden. 108,0.106,1 IHanſa d ſchuff„170,9(170,J[Chem. Gelſenk.. 91,.——.— e 154,2152,7 Chem. 855 0 8880 128,0 5%.Concord. Spinner 88,5028,50 Verein. Elbeſchif 50.—48.50 Keimler Motor 78.—77,85 140,1 145,7 114,3 89,25 102,0 Adlerwerke... 61,6580,15T Deutſche Erdöl 136,7136,2[Goerz C. P.... 38,.— 38,— .⸗Gf. Verkhrsw.—.——.— Deutſch. Gußſtahl 89.—89,— Gothaer Waggon—.——— 72, 751 Deutſche Kabelw. 108,51101, 0l[Gritzner Maſchin. 109,5l109,5 93.— 8 17b,0 Induſtrie⸗Aktien. T. Deſſauer Gas 140,8 65,50 Accumulatoren 142,0 JDtſch.⸗Luxemb. 145,5 140,1 Adler& Oppenh. 119,0 D. Eiſenb.⸗Signl. 90,50 Hanſa Lloyd. 5Karlsr. Maſchin. 2: Deulſchlands Kunſtſeiden ⸗Einfuhr nach Amerika an a⸗ Stelle. Trotz der Preisermäßigung der amerikaniſchen Kunf aten iſt die Einfuhr von ausländiſcher Kunſtſeide nach den Ver. Sta im Juni weiter geſtiegen. Die Geſamteinfuhr machte einen ſtand von 739 000 Dollar aus. Unter den einführenden Ländern 7000, Deutſchland mit 279 000 Doll. an der Spitze vor Italien mit 17 05 Niederland mit 172 000, Frankreich mit 36 000 und die mit 25 000 Dollar. Sörſenberichte vom 8. September 102⁰ Mannheim nicht einheitlich Die Terminmärkte waren nach der geſtrigen wachsreither Abſchwächung heute gut erholt. J. G. Farben⸗Aktien zogen ohne Medio auf 269 an. Der Kaſſamarkt lag teilweiſe ſchwächel, rten: daß die Kursrückgänge großen Umfang annahmen. Es 1 Pfälz. Hypothekenbank 120, Rhein. Ereditbank 124, Rhein⸗ Sunnef thekenbank 124,.G. Farben 266, Rhenania 75, Brauerei 80, Brauerei Werger 128., Continentale Verſicherung 66, 540, heimer Verſicherung 93, Württ. Transport 31., Seiwolf 8412 Benz 78, Gebr. Fahr 35, Germania Linoleum 170, Kunt Braun Konſerven 38, Mannheimer Gummi 60.,.S. U. Zement Heidelberg 130, Rheinelektra 135, Wayß u. Freytag Zellſtoff Waldhof 175., Weſteregeln 140, Zucker Frankenthal Zucker Waghäuſel 85, alte Rheinbriefe 10,15., 8 pros. heimer Stadtanleihe 94. Frankfurt etwas erholl Das Börſengeſchäft eröffnete heute etwas feſter auf Daran⸗ der Baiſſiers. Dadurch profitierten in erſter Linie die Monke, werte, beſonders Rheinſtahl, die zum erſten Kurs gegqgegen. geſtrige Abendbörſe ſich um 4,5 v. H. ſteigern konnten. werbe kirchen gewannen 4,25 v.., während die übrigen Montan mit Kurserholungen von 6,5—1,5 v. H. vorlieb nehme Auf dem Schiffahrtsmarkt ſtellten ſich die Kursbeſſerung ahten 2,5 v. H. und auf dem Bankenmarkt auf etwa 1 v. H, mun füt Metallbank noch weitere 2 v. H. nachgaben. Die Kursbeſſergg 1 J. G. Farben betrug 3 v.., während Elektrowerte ſich iſere 2 v. H. erholten. Bauunternehmungen mußten dagegen ſich werſten Kursverluſte gefallen laſſen. Wayß u. Freytag gaben 70 Hei Kurs auf 113,50 nach, Dyckerhoff auf 76 und Zementwerke rnach⸗ berg eröffneten 2,5 v. H. niedriger. Renten waren ganz 15 läſſigt und gegen die geſtrige Abendbörſe nicht erholt. verkehr war ohne Bewegung. Man nannte: Benz 76, 3 7% Stahl 30, Brown Boveri 130, Chem. Andreae 75, Entreptiſeg 0. Growag 60, Frankf. Handelsbank 85, Ufa 40, Unterfranken Berlin freundlicher blitum⸗ Da die für heute befürchteten größeren Verkäufe de⸗ Puki er⸗ ausblieben und dieſes zu den ermäßigten Kurſen Karfaufträge dye teilt hatte, war die Stimmung durchweg etwas freundlicher, che Spekulation nahm Deckungen vor, ſo daß die nicht ganz 1192.H. Kursbildung in den führenden Werten Erholungen von 17 bei den geſtern ſtärker mitgenommenen Papieren zur Feige atte⸗ .H. Verſchiedentlich erfolgten auch neue Abſchläge, die aber über 9. und nur wenig hinausgingen und nur vereinzelt zeitweiſe 2 v. Nobee, etwas mehr erreichten. Kahlbaum auf die Einſtellung 5 wurde rung im Terminhandel 11 v. H. niedriger. Das Geſchäf als die aber ſpäter in einzelnen führenden Werten etwas lebhafter, bekannt einſtimmige Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund 1 ich wurde. Die anfänglichen Gewinne konnten ſich verſchied aſche noch um 1 v. H. und teilweiſe etwas mehr erhöhen. 1 1 Kall⸗ Einbußen wurden wieder ausgeglichen. Schwach lagen a pierel aktien. In den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtrie. einer zeigte ſich noch Angebot. Der Geldmarkt zeigt Anſätze augägen Erleichterung, Tagesgeld war teilweiſe unter den geſtrigen je nach der Qualität der Nehmer zu haben. 2 2 Berliner Veviſen 9 Diskontfätze: Neichsbaule 6, Lombard 7, Privat 4. 125 5 5 aſſ Amtlf 7. Sepfenider. Sepfember Bante ſat⸗ u.A lür 11 52 Holand 100 Gulden 168,17 169.89 169.15 169,5 1614 1 Buenos⸗Aires. I Peſ..6921.696.694].89 91.— 56 Drüſſe!... 100 Franten 11.615 11.655 11.585 1635 117.0 4% Oelo. 190 Kronen 91.0 2,441.50.3 1J2,50 Stocholmm... 100 Kronen 112.3 111 112.4 112¼86 412.5055 Kopenhagen... 100 Kronen 111.43 111.71 111 1118 41½ Danzig. 100 Gulden91,42[ 81.62 81.3881,56 53,57 75 Liſſabon.. 100 Estudo 11.305 21.4451.30.4.— Helſingfors:.. 100 finnl. M. 10.582 10.592 10.548 10.538 81.—5 Stallen 100 Lire 15,58, 15.60 15,22,15,20, 20,4. Londnn 1 Pfd. 20,362 20.44220.387 20.20.106 5% New⸗York„„ 1 Dollar4,1934,203 4,198.298 61.— 35 Paris.. 109 Franken 12.40 14,4412.88. 12 61.— Schweiz..„„ 100 Franken] 81,00 81,26 81,065 81.265 91.— 7 Spanſen.. 100 Peſeten 63.52.66 63.57 35.% 2,00 Japan: 315..021.025.026.940 16,,5 Jonſtantinopel. türk. Ffd..25 2,45 2. 2%.78% Rio de Janeiro.. 1 Milreis 0,639 0,641 0,639 0,641.¹⁰ 6 Wien 100 Schilling 59.2 89. 59,1, 88,48, a8 b6 1 rag. 100 Kronen.446 13,488 14.447 147 61, Südſlatien. 100 Dinar 7,414 1,434] 7418 1485 88.052 10 Budapeſt.. 100 600 Kranen 5,875.898 8,87 5,888 81— 10 Sosia. 100 Lera.945.955.955.968 61.— Athen.... 100 Drachmen.79.814.7 51— Kairo 1 Pfb.] 20.894 20,946 20.889] 20.941 Heldburg⸗ ſrequenz 105,020 — bechal hand 1910 257 Petersb. Int. 9. Ronnenberg. 3,1 3 JOberſchl. 1Oberſch JOberſch 7 JOrenſt.& Koppel 96,50 TPhönix Bergb. 115,0 Rathgeber Wagg. 80,—6 Reisholz Papier 175,0 1Rhein Braunkhl. 211,0/2 Rhein. Chamotte. 63.— 135,0 Rhein. Maſch Led.—. TRheinſtahl. 145,2 15 e 77,50 8 90 omb. Hütten.—13.= Rei atz.. Roſitzer Braunk. 78,.—78.75 Reichsſchaß 4804 9 665 Roſitzer Zucker 5,.—87,—* 1924er.400 1Rütgerswerke. 108,0107,5 5% 5. Reichsanl. 0. 50 Sachſenwerk 43,40 0 TSalgdetfurth.. 16L.7 18ö.53/%% d. Reichsan.80 ſaeurth..149,2149,0 0455 Sgrodd 5 Scheidemandel 41,—.41—4% Piß. Konſols 048 Schubert& Salz. 158,0155,0 3½% 5 7 0,465 TSchuckert& Co. 129,8182,2 30% 8 Siemens Elektr.., 4 [FSiem.& Halste 198,5194,23½ 1Sinner.⸗G.. 82.—84„ B. Ko 57.7556,15 30% Prß. Grkrftw Mhm.%—.— Gebr. Großmann 61.— Grün& Bilfinger 113.5 Gruſchwitz Textil 62,25 Hackethal Draht 90.— Halleſche Maſch. 135,0 Hammerſ. Spinn. 113.0 Hannov. M. Egeſt. 74.— Hann. Waggon.16,.—18.— Sudſee Pbospbe 40.— 1 Goldanleihe—04 9⁰ llarſchäße 10 00,40 9 455 Hbg.⸗Wien Gum. 70,25 Harkort Bergwrk. 73,.— Harpen. Bergbau 144.5 Harkmann Maſch, 45,.—4 Hedwigshütte 13,0 Hilpert Maſch. 47.— Hindr.& Aufferm. 73.—7 Hirſch Kupſer 115.0 JHirſchberg Leder 92,50 JHoeſch Eiſ, u. St 129,5 1Hohenlohe⸗Wrk. 19,.—1 hil. Holzmann. 114,0118,0 orchwerke.— Humboldt Maſch. 64,.— 1Ilſe Bergbau.154,0154 M. Jüdel& Co. 112,0 Gebr. Junghans. 87.— Kahla Porzellan. 84,— Kaliw. Aſchersl.. 184,5 44, 75 Kattowitz. Berg.—.——.— C. M. Kemp. Klöcknerwerke 108,0 C. H. Knorr. 80.— Kollm.& Jourdan 52,25 Köln Rottweiler 134,0 Gebr. Körting.. 89,2588 Koſtheimer Cell.—. Kyffhäuſer⸗Hütte 61,15 Lahmeyer& Co. 135,2 Laurahütte.. 50,—49 Linde's Eismaſch.—.— Lindenberg.. 55.—53,.— Carl Lindſtröm—.— Lingel Schuhfabr. 57,50 Linke& Hoffm. 79,.—7 Ludw. Loewe& Co 179,0 C. Lorenz. 108,01 Lothr. Portl.⸗Cem—.—— Magirus.⸗G. 57.— IMannesmann.129,5 1Mansfeld. Akt. 111,5 Mech. Web. Lind. 175,0 Mix& Geneſt. 113,0 Motoren Deutz 67,156 Motorb. Mannh. 40,.— Müllheim Berg 75.— 105 9000 0,% 9 00 9640 1 0. 0 — 05 70 5 0 i 7600 Stettiner Vulkan 35 StoehrKammgrn 1437 Stoewer Nähm. 80,25 Südd. Immobil. 60,50 Teichgräber.— Teleph. Berliner 83.75 ThoerlDelfabrit 76,65 —— Unionwerke Maſ 5 Ver. B. Frkf. Gum. 72,25 Ver. Chem. Charl. 110, B. Otſch. Nickelw. 159,0 VGlanzſtoff. Elbf. 200,0 V. Schuhf Brng W 63.50 BStahlwv. d. Zyp 161,0160,0 Ver. Ultramarin. 143.0 1370ſ4⸗ Vogtländ. Maſch. 53,85 53,8540%, Wanderer⸗Werke 160.5160,1 15 1 Weſer Akt.⸗Geſ. e 0 F. e 13 TWeſtereg. 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Sept, Mit Rückſicht auf die unmittelbar in da 929 e li Groß⸗ und Inbutrteſtkdie Ludwigshafen⸗ ersheim beſonders Wohnungsverhältniſſe in Oggersheim. 829 anfangs dieſe Heute ſt Degern e uachitetkonif unde Wohnungen U 0 gersheim waren 50 hübſcher gefälliger Bau, dcbeltenarbeit des Oggersheimer Handwerks 15 den raſch geförderl werden. Unter der fachmänniſchen Führung 90 Schreinermeiſter Baumann und Bauunternehmer Holler⸗ Oggersheimer Handwerksmeiſter mit 98 Ge⸗ Die Länge des uf einem unbebauten bieten weird. Dank der 1— Hilfsarbeitern an dem Werk beteiligt. Au ſchwer unter ngsnot. Allein die Tatſache, daß faſt 500 Familien in engen ſchle ungeſunden Räumen kampieren müſſen, ſind Beweiſe der chten Umſo freudiger s Jahres die Nachricht aufgenommen, daß der rkswohnungsverband Ludwigsha esbalchüſſen der Regierung ausgangs Oggershei 10 e einen modernen Wohnungsblock mit 26 Wo der Bau ſix und kerkeg da. elände, en beabſichtige, mit im an der ungen zu er⸗ nnerhalb fünf de, das die Stadtru in dankenswerter Weiſe der Verfügung ſtellte, ein der 26 Familien ſchöne und großzügigen Zu⸗ konnten die Bau⸗ gärtchen geben Wohnungen zerfallen in drel T 2 Zimmern und Kü der Woh⸗ und kinderreiche Familien. gelhe⸗ baurat ſichtigt. zirksbaurat Bentel von Oggershei hörte nur eine ganzen Baues, der aus 16 re Häuſem trägt bei einer Tiefe von.40 Meter 5¹ denn Ganzen einen An. ee ee ohnungen m mern und Küche, Bad und Manſarde ſowie 6 Einfamilien Küche und Zubehör. Die Miete iſt entſpr ſich auf nur 166 000 Mark beziffern, ſahr niſſen in Oggersheim angepaßt. A der erſte Spatenſtich getan und am 1. nungen bereits bezogen. Berückſichtigt ſind meiſtens Kriegsbeſchädigte Die Oberleitung Händen des Architekten Dreſſel⸗Ludwigshafen, dem Bezirks⸗ Bingemann⸗Ludwigshafen mit Rat und Tat zur Seite ſtand. Sämtliche Wohnungen ſind an Kanal, Waſſer und Licht an⸗ geſchloſſen und auch im Innern in gediegener Weiſe ausgeſtattet. Vor der Schlüſſelabgabe wurde der Bau unter fachmänniſcher m 1. April dieſes Jahres wurde durch Vertreter des Bezirkswohnungsverbandes eingehend be⸗ Unter den Gäſten bemerkte man u. a. den Vorſtand des Begirksamts Ludwigshafen, Oberregierungsrat Dr. Lederle, Be⸗ Bingemann⸗Ludwigshafen, von der Regierung der Pfalz, die Bürgermeiſter Treiber und m ſowie Bürgermeiſter Weber⸗Mutter⸗ ſtadt als Bezirksbertreter des Bezirkswohnungsverbandes. Stimme des Lobes über das ſoziale Werk, das in ſo verhältnismäßig kurzer Zeit geſchaſſen worden ſſt. beht, be⸗ che Vor⸗ ich. Die 26 r 118 Meter freundlichen A ungen mit ern mit je 4 Zimmern, 5 den Baukoſten, die gering und den Verhält⸗ nehmen der September wurden die Woh⸗ in den bewährten FJüh⸗ Kreisbaurat Lang Man Ludwigsbafen. 7. Sept. Geſtern vormittag wurde an der Sandbank un Rbeine beim Siadtpark die Leiche des am Sonnton im Mheine beim Baden ertrunkenen 17 Jabre alten Kaufmannslehr⸗ linas Heinrich Scherer von bier ageländet.— Geſtern nach⸗ mittaa wurden am Bahnhof zwei Arbeiter angehalten. die eine elektriſche Handbohrmaſchine mit ſich führend. den Zua nach Speuer benützen wollten. Da von dem Bahnverſonal das Mit⸗ Bohrmaſchine warfen die Arbeiter die Bohrmaſchine außerhalb der Sperre ab und fuhren mit dem Zug ab. Die Bohrmaſchine, die zweifellos geſtohlen ſein dürfte, wurde durch die Bahnhofspolizei ſichergeſtellt. Der recht⸗ mäßige Eigentümer wolle ſich daſelbſt melden. wurde geſtern nachmittag ein aus der Gefangenenanſtalt Franken⸗ thal entwichener 35 Jahre alter Tagner von bier. 2: Candſfuhl, 4. Sert. In Mittelbrunn wurden der Metz⸗ ger Auguſt Rartin und der ebenfalls hier wohnende Ludwig Leßmeiſter verhaftet. da ſie ſich dort als Zollbeamte ausgaben und ein Zweibrücker Auto angehalten hatten. Nach der Unterſuchung des Wagens wollten ſie die im Wagen ſitzende Frau des Autobeſitzers zurückbalten. während der Chauffeur mit dem Wa⸗ gen wefterfahren ſolkte. ſie nicht nachkommen, ſodaß der Schwindel entdeckt wurde. : Landau. 6. Sept. In Zeiskam wurde am Samstaa abend ein achtjähriger Gaſtwirtsfohn von einem Pferd dermaßen an den Kopf geſchlagen, daß er im Krankenhaus in Landau ſtarb. in einem Abteil nicht geſtattet wurde, — Feſigenommen Dem Verlangen eines Ausweiſes konnten N 8 85555 5255 VERBESSERUNGEN begünstigt, besenders bel kaltem Wetter. Die mit dem Schuhabsatꝝ betãtigte Heixvorrichtung welche die bisherigen Unannehmüchketten in ein Vergnügen umwandelt. Eine gerdusclilose Rraffũbertragung Seräuschlosigkelt wird durch speriell geformte Zahnräder iin Getriebe erreicht. 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Alle diejenigen, die bisher vergebens experi-⸗ mentiert haben in dem Bestreben, etwas dem neuen Buick Ebenbürtiges zu finden— alle die- jenigen, die keinen Motforwagen besitzen, weil sie bisher keinen gefunden haben, der ihnen die Bequemlichkeit, die Befriedigung und das Freisein von allerhand kleinen Störungen ge⸗ Währt— eine Gewähr, die sie haben müssen sie alle werden in diesem neuen Buick einen Wagen finden, der sich in solchem Maßze all ihren Sonderwünschen nähert, daß keine Ver⸗ anlassung für sie zum weiteren Suchen vor- handen ist. Sogar Buſck · Besitzer, die auf Grund ihrer großben Zufriedenheit mit Buick fest davon über- zeugt sind, daß kein besserer Wagen gebaut werden kann, werden über den Fortschritt stau⸗ nen, der sich in diesem neuen Buick offenbart. Besichtigen Sie noch heute diesen neuen Buick. reten Sie ein wenig zurück und betrachten Sie den Wagen in seiner ganzen Schönheit. Sie werden entzückt sein von der Geschmeidigkeit, dem Luxus und der Eleganz, die sich in jeder Linie offenbaren. die Art, in der die Buick-Konstrukteure den Geist der Möve festgehalten und in starre kalte Formen übertragen haben. Dann suchen Sie sich das Modell aus, das Ihnen am meisten zusagt, treten Sie näher heran und studieren Sie jeden einzelnen Tei der eleganten neuen Karosserie. Betrachten Sie den modernen neuen Farben⸗ entwurf, wie eine Linie in die andere ver⸗ schmilzt, gleich einer leichtbeflügelten ſacht vor Anker— der Geist von Ruhe, der sich für einen Augenblick auf ein unbändiges ruhe⸗ loses Wesen niedergelassen hat. Betrachten Sie die neue hervorragende 1 der Karosserie, dlie Fülle, die Harmonie, den guten Geschmack, Autorisierter Verteter: Sie werden staunen über Der Vvollkommenste UIC je gebaull ialleen l ll ſeden C dle sich in ſedem einzelnen Teil offenbaren. en Sie sich in die weiche tiefe Polsterung fallen— lernen Sie den vollen Genuß des Besitzes eines Buick kennen. Dann klappen Sie einmal die Motorhaube auk. Betrachten Sie den geschmeidigehi obenge⸗ steuerten 6⸗Zylinder⸗Motor, der Neid der Automobil-Ronstrukteure der ganzen Welt. Uberzeugen Sſe sich davon, wie die Mbratlonen durch den Schwungausgleicher und die Kurbel- welle mit Kompensationsgewichten beseiti, wurden, wie der Motor gegen den Rahmen dur Einbettung auf Gummi isoliert worden ist. Stunden können Sie zum Studium des Motors und des Chassis verwenden und jede Minute wircdd Ihnen eine neue Obertaschung offen⸗ baren— irgendein Merkmal von technischem Fortschritt des Buick. Lassen Sie sich den Buſek auf der Straße vor- führen— Sie werden nicht umhin können, einen Buick zu bestellen. Es ist bestimmt anzunehmen, daß die Nachfrage nach diesem ewunderungswürdigen neuen Wagen die Lieferungsmöglichkeit erschöôpfen wird. Da jeder Automobilist sich den Buick anschaffen will, werden selbst die Produktionsmöglich⸗ keiten der großen Buick⸗Werke nicht der Nach⸗ frage genlgen können. Besuchen Sie noch heute den Buick⸗Ausstellungsraum und über⸗ zeugen Sie sich davon, wie der neue Buſck alles bietet was Sie bisher in einem Motorwagen ge⸗ sucht haben. Die Lieferungen erfolgen striket in der Reihenfolge der eingehenden Bestellungen. PREISE fur dden neuen Fuic mit cddem bᷣerulhmten—— gesicherten Chassis, Schwingansglefch.Kurbeelle au Gegengewiont, Gumunbe- Hofor- Aufhang thermostatischer Wasser&ontrolle: M0O00ELLE 12/89 PE. S. ASILANMDARD. 20—8 Pass. SCeach.. 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Das kann nur, wenn man seine Hühneraugen mit „Lebewohl““ beseitigt hat. ) Gemeint ist natürlich das berũhmte. von vielen Aerzten eneibe augen Lebewohl für die Zehen und Lebewohl Baltenscn- Sie sind ein Verkehrsbindernis Kehreht dune oba i0 en eworden, jene Menscntg⸗ lasser Wege sind, Ge hillos und ven 0 v5gen dh aſen utrellli 925 el⸗ U pfoblenf. 0 dem vol b. egen sohſe, Blechd se(8 Pflaster) 75 bfg., Lebewoht-fubpad g due ben n und Dt und Fußschweitz, Schachtel(2 Bader) 50 Pf., erhältlich in Apot 4 10 7 — r— r—— 7˙»iId§zLnnt. 0. — S K ˙——SS