dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins zus od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. De eventl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ daße 6 Schwetzingerſtt 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ Ireſſe. Generalanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zmal. Fernſpr⸗ Nr 24944, 24945, 24051. 24952, 24058 0 lorderung vorbeh. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe. Mupigeſchäftsſtelle E 6. 2.— Hauptnebenſtelle: R 1. 4ÿ Faſſee dnenne— Geſchäfts⸗Nevenſtellen! Waldhof⸗ Wiktag⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1926— Nr. 429 Anzeigenpreiſe nach Tarit, bei Borauszahlung pro einſn. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam, —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höhbere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsftand Manaheim. deilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-SJeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht — ————— Deutſchland hat für polen geĩſtimmt 1 verlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Genfer Natswahlen ſind ſo ausgefallen, wie man es in Berlin in politiſchen reiſen kaum anders erwartet hatte. Es war ja längſt kein Geheim⸗ dis mehr, daß ſich die Reichsregierung mit dem Gedanken, Polen in en Rat einziehen zu ſehen, vertraut gemacht hatte. In den Wandel⸗ gängen der Völkerbundsverſammlung ſoll man ſich, wie die Blätter berichten, den Kopf darüber zerbrechen, wie Deutſchland wohl ge⸗ kümmt haben mag. Hier hegt man eigentlich keinen Zweifel, daß eutſchlandſeine Stimme für Polen in die Wagſchale deworfen hat. Es könnte auf den erſten Blick befremdend erſcheinen, doch dürften taktiſche Erwägungen letzten Endes für dieſe Haltung der utſchen Delegation maßgebend geweſen ſein. Man ſagte ſich, es wäre, wenn die Wahl Polens ſich doch einmal nicht verhindern laſſe, klüger, gute Miene zum böſen Spiel zu machen, als ſich in den Schmollwinkel zu ſtellen. Dieſe Auffaſſung hat, wie ſich nicht beſtrei⸗ len läßt, einiges für ſich. Jedenfalls iſt mit ziemlicher Wahrſchein⸗ lichkeit anzunehmen, daß unter den vier Staaten, die Polen abgelehnt haben, Deutſchland ſich nicht befindet. Der„Vorwärts“ weiß es korigens trotz der ſtrengen Vertraulichkeit des Wahlaktes ganz genau: ie deutſche Delegation hat dafür geſtimmt. Die Quelle, aus der 2s mit ſo apodiktiſcher Gewißheit dieſe Tatſache ſchöpft, verrät das ſozialdemokratiſche Organ leider nicht. Auf der Rechten wird das an ſich höchſt unerfreuliche Reſultat, daß außer Polen auch die Tſchechoſlowakei wieder ge⸗ ählt worden iſt, natürlich als eine Niederlage Dr. Streſe⸗ manns vermerkt. Ob die Möglichkeit beſtand, den bitteren Kelch irgendwie abzuwehren, iſt von hier aus natürlich nicht zu beurteilen. denfalls ſtellen die deutſchnationalen Blätter feſt, daß im Völker⸗ undsrat, wie er ſich nunmehr präſentiert, ſich nicht weniger als cht Sitze in den Händen unſerer Gegner befänden und daß dadurch die für Deutſchland ungünſtigſte Zuſammenſetzung er⸗ keicht und unſere Iſolierung beſiegelt ſei. Die„Germania“ wen⸗ 1 demgegenüber ein, daß man bei der heutigen internationalen ſäge Belgien und die Tſchechoſlowakei nicht mehr als Deutſchlands Miedingte Gegner bezeichnen könne. Weſentlich ruhiger als die Rehrzahl der Rechtsblätter beurteilt die„Deutſche Allge⸗ Aüne Zeitung“ die Lage. Es werde, meint das Blatt, für die kutſche Mitarbeit im Rat entſcheidend darauf ankommen, ob es ge⸗ ügt, in den deutſchen Lebensfragen mit den weſtlichen Großmächten q einem vernünftigen Arrangement zu kommen. Dieſem Arran⸗ ement zuzuſtimmen, wird Polen dann gezwungen ſein. Auf dem Bierabend, den geſtern abend der Reichspreſſechef in enf, Dr. Kie p, den Genfer Journaliſten gab, hat Dr. Streſemann in einer bedeukſamen Rede iu den neuerlichen Angriffen der Rechtspreſſe gegen ihn Stellung nommen. Er wandte ſich beſonders gegen die Gegner der deutſchen duseppalittt in Deutſchland, die durchaus nicht verſtehen wollten, eine neue Zeit auch neue Mittel fordere und die nit er noch in dem Gedanken lebten, daß man heute in der Politik die den Mitteln früherer Jahrzehnte arbeiten könnte. Auch gegen unerfüllbaren Bedingungen, die ſeine außenpolitiſchen Gegner ſch Außenminſter für die Mitarbeit im Völkerbund ſtellten, wandte anestreſemann in außerordentlich ſcharfer Weiſe. Er erklärte es für Wun unverzeihlichen Fehler, wenn man hier mit einem deutſchen we aſchzettel hätte auftreten wollen. Es ſei politiſcher Kinderglaube, man meint, ſchon am dritten Tage nach dem Eintritt in den rbund mit Fragen kommen zu können: Was kriegen wir nun Ebenſo dumm ſei die Anſicht, daß er hier mit Briand über verhn rabſetzung der Beſatzungstruppen um 5000 oder 7500 Mann düt udeln wolle.„Dieſen Augenblickserfolg, es ich ihnen ſchon in Berlin bringen können. Aber darum handelt ſe ſich ja garnicht. Ich ſtehe auf dem Standpunkt, daß jede Be⸗ deutſchen Gebietes nach dem Eintritt Deutſchlands in den a0 rbund und ſeine Mitarbeit im Bund eine Anomalie in Europa rſtellt, die verſchwinden muß. Man macht uns den Vor⸗ Fiſt ſagte Streſemann am Ende ſeiner Rede, daß wir dem pol⸗ da Den Ratsſitz keine Schwierigkeiten zu machen erklärt haben. . daß es Polen über ſich gebracht Lölte de 9. habe uß man doch bedenken, ſie 0 5 in öffentlicher Sitzung für den deutſchen ſtändigen Rats⸗ 17 ſtimmen, was ihm ſicherlich auch nicht leicht gefallen ſei.„Ich nicht, ſagte Streſemann, ob e kommende Jeit eine Tragödie, eine Tragikomödie oder ein ſein m. Schauſpiel dicht zird. Aber ich muß doch von der deutſchen Preſſe erwarten, wünf daß ein Teil ſeine Oppoſition aufgibt, die durchaus nützlich und 0 aſchenswert iſt, wohl aber, daß die geſamte Preſſe ihr Verhalten nicht nichtet. daß angeſichts einer Rede, wie derjenigen Briadns, Ge geſagt werden kann, es ſei leichter, ſich mit dem ehemaligen Volkes r zu verſtändigen, als mit einem Teil des eigenen lsen kiskede Streſemanns machte auf die Verſammelten einen det w Eindruck. Nach Streſemann at woßgals Vertreter des beſetzten Gebietes darauf hinwies, ig zu werden. ie Bedeutung des in Genf dorhan vor einer Perſpektive, die geeignet ſei, udenen Schönheitsfehler zu vergrößern. Bege ſlerung in Warſchau d die Nachr u ölkerbundsrat gachricht von der Wahl Polens in den Völkerbunds 8 in Begeiſterung hervorgerufen. Extrablätter 0 Noch niemals war dß Atef nahme der rung an einem folitiſchen Ercignis ſo 3—* 3 lelegram erkünd⸗ 9 die Abdeten die geſirſgen Vorgänge in Eenf. Im Außenminiſterium treſſen zahlreiche Glückuue, me ein ſagte Streſemann, ra rälat Dr. Kaas, ſprach P 9 950 Jeducdas beſetzte Gebiet an erſter Stelle das Recht dazu habe, un⸗ n In ſeinen mit Humor gewürzten Ausfüh⸗ ſulſgen unterſtrich er dann als parfamentariſches Mitglied der Dele⸗ g Erlebten und Errungenen und die unzweifelbaft Slreſemann an die Deulſchnationalen Die erſte Sitzung des neuen Nats — Genf, 16. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Der erſten öffentlichen Sitzung des neugewählten Völkerbundsrates ging eine geheime voraus. Um 6 Uhr verſammelten ſich die Mitglieder des Rats in dem ſog. Gartenſaal des Völkerbundspalaſtes, deſſen hohe Fenſter einen Blick auf den Genfer See gewähren. Die Sitzung wurde mit einer kurzen Anſprache Streſemanns eröffnet, in der der deutſche Hauptdelegierte den Vorſchlag machte, den bisherigen Präſidenten des Rats, Dr. Beneſch, beizu⸗ behalten. Eigentlich wäre Deutſchland an die Reihe gekommen, den Vorſitz der neuen Ratstagung zu übernehmen. Streſemann begründete ſeinen Vorſchlag damit, daß er auf die großen Erfah⸗ rungen des Vertreters der Tſchecheſlowakei hinwies. Streſemann bediente ſich der engliſchen Sprache, die er recht gut beherrſcht. Dr. Beneſch übernahm den Vorſitz und ging ſofort zur Erledigung der Tagesordnung der geheimen Sitzung über, die darin beſtand, die reſtlichen Referate zu verteilen. Es iſt zu bemerken, daß Deutſchland kein Referat übertragen wurde. Von Intereſſe iſt, daß Belgien die Danziger Angelegenheit erhielt. Der auf der Tages⸗ ordnung noch befindliche Punkt, die Finanzlage des Freiſtaates Danzig, wurde geſtrichen und auf eine ſpätere Sitzung, deren Da⸗ tum noch nicht bekannt iſt, verſchoben. Man wollte in der heuti⸗ gen Sitzung eine Kontroverſe über Danzig vermeiden. emmmnumammmmumumnmmemenemmnndes Tun im er miader an derVlei daß sich der Leser seiner Zeitung zuwendet. Die verflossenen Monate mit ihren zahllosen Möglichkeiten zu Wandern und Reisen haben ganz von selbst den Sinn und die Aufmerksamkeit aus dem Zimmer hinaus in die Natur gelenkt. Zwar ist man der treuen Freundin ind Begleiterin, seiner Zeitung, dabei nicht ganz untreu geworden, aber sie richtig einzuschätzen, dazu kommt man doch erst mit den wachsenden Abenden und den Ruhestunden im Herbst und Winter. Wer bisher schon zu der großen Gemeinde unserer Leser zählte, weiß, was er an der „Neuen Mannheimer Zeitung“ in allen ihren Teilen besitzt: einen zuverſässigen Führer in politischen, wirtschaftlichen, kultutellen und sportlichen Fragen, einen treuen Chro- nisten der Ereignisse in der Stadt, der Nach- barschaft und des Landes und einen sicheren Wegweiser durch das Wirtschaftsleben der Stadt an der Hand des alle Geschäffszweige umfassenden Anzeigenteils. Wer aber bis- her noch abseits stand, wird, davon sind wir überzeugt, nach kurzer Zeit, sobald er erst einmal die Vorzüge und die Eigen- heiten unserer Zeitung kennen- u. schätzen- gelernt hat, ebenfalls zu den unserigen gehören. Für nur wenige Pfennige, die die ein- zelne Nummer kostet, erhäſt er soviel an aufklärendem und belehrendem Stoff, daß sich die Umwertung in geistige Münze reichlich lohnt. jeder Mannheimer und jede Mannheimerin sei daher Leser der NMeuen Mannheimer Zeltung leueee Aaaanmcedmddadadadadaddndadadademdaddndmdadmddnamamadadadeeemmmmmm Aauanemdeneneemeeeeeeeeeeeeeeeeeeeen — dodddawocdoodooddoddoddaddadoadddddddddd — Der Verlauf der geheimen Sitzung war, um das Wort meines Gewährsmannes zu gebrauchen, trocken, Streſemann, der die Ge⸗ wohnheit, ſitzend zu ſprechen, nicht kannte, ſtand bei Beginn ſeiner Anſprache auf und nahm dann auf einen Wink hin wieder in dem bequemen Lehnſtuhl Platz. Die öffentliche Sitzung, die um 6 Uhr 45 begann, trug einen ſehr feierlichen Anſtrich. Präſident Veneſch begrüßte mit herzlichen Worten das neue ſtändige Ratsmitglied Deutſchland und richtete an die nichtſtändigen Ratsmitglieder freundliche Worte. Als Vorſitzen⸗ der geſtattete er ſich, darauf hinzuweiſen, daß im Rat ſtets die Atmo⸗ ſphäre der Freundſchaft, Aufrichtigkeit und Verſöhnung herrſche. Das Programm der Tagesordnung wurde nur teilweiſe erledigt. Die Ent⸗ gegennahme des Verichts über die Unterbringung der bulgariſchen Anleihe wurde vertagt. Man beſchäftigte ſich mit der armeniſchen Anleihefrage. Das Finanzkomitee lehnte es ab, den armeniſchen Flüchtlingen ein Darlehen zu verſchaffen, weil Sowjetrußland jede Garantie verweigert hat. Nach Erledigung dieſes Punktes wurde die Sitzung aufgehoben; das Datum für die folzende Sitzung wurde nicht feſtgeſtellt. 99 5 — London, 16. Sept. Der britiſche Kreuzer„Caſtor“ iſt geſtern Ain Shernen 9 1 A „Carysſort“ 7 U e e 9 3 d ee 6 Anflae 10„ hat Beſchl, nach Ehing in ie du gehen. nene Lebendiger Liberalismus Liberale Gegenwartsaufgaben Es ſcheint neuerdings zum„guten“ Ton in der Politik zu ge⸗ hören, den Liberalismus tot zu ſagen. Wer nicht ſo radikal geſinnt iſt, befleißigt ſich zum mindeſten einer herablaſſenden Gering⸗ ſchätzung. Wenn es hochkommt, reicht es allenfalls zu einer Ver⸗ beugung vor den erhabenen Ideen des Liberalismus in der Ver⸗ gangenheit, die damals ſchön und gut waren, aber heute überlebt und unnütz ſeien. Die Stunde wird freilich von Intereſſenkämpfen 2 05 und Schagworte beherrſchen den Kampf des Alltags. Nur bei beſonders feierlichen Gelegenheiten, wie z. B. auf Parteitagen er⸗ ſcheint auch die Weltanſchauung auf dem Plan, von einem oratoriſchen Feuerwerk beleuchtet und umſtrahlt. Wer ſich auch heute noch offen zum Liberalismus bekennt, erſcheint altmodiſch und nicht mehr ge⸗ eignet, den modernen Kampf in Politik, Parlament und Preſſe durch⸗ gufechten. Aber die Fiktion iſt trügeriſch, im Gegenteil erweiſt ſich der Liberalismus zu größerer Lebenskraft berufen, als in den Tagen des Umſturzes und des Nachkrieges ſeine treueſten Anhänger vielleicht ſelber geglaubt haben. Die geiſtige Umwandlung, die bei allen Parteien aus⸗ nahmslos zu beobachten iſt, hat vor allen Dingen auch den Libera⸗ lismus erfaßt, den die utſche Volkspartei auf ihre Fahne ge⸗ ſchrieben hat. Man vergleiche nur einmal die Einſtellung der kleinen neugegründeten Partei noch während der Nationalverſammlung mit der bedeutſamen Ausſchlagskraft in allen politiſchen Dingen ſeit 1923. Es geht aber nicht an, die Wandlung nur auf den äußeren Zwang der Zeitläufte zurückzuführen. Liberalismus iſt von je höchſtes geiſtiges Leben geweſen. Eines der ſinnfälligſten Merkmale liberalen Denkens iſt die Selbſtkritik, und es iſt 810 nicht ohne Grund, daß von einem der erleſenſten geiſtigen Führer des Liberalismus, von Lagarde, das Wort ſtammt:„Wer nicht freiwillig die innere Revolution vollzieht, dem kann die äußere nicht erſpart werden; aber die äußere iſt zur Strafe dafür, daß die innere nicht vollzogen worden, ſtets eine Krankheit!“ In dieſem Satze findet die hiſtoriſche Sendung und ewig aktuelle Aufgabe des Liberalismus ihren geradezu flaſſiſchen Ausdruck. Der Liberalismus hat zu allen Zeiten ſeine Kräfte dafür eingeſetzt, dem Vaterlande durch rechtzeitige Reformen auf dem Wege geſetzmäßiger Evolution die Krankheiten der Revolu⸗ tion zu erſparen. Heute muß er dafür ſorgen, daß der einigermaßen geſundete deutſche Körper von neuen Krankheiten bewahrt eibt. Hier ſetzen die Gegenwartsaufgaben des deutſchen Liberalismus ein. Vor einigen Tagen iſt im Staatspolitiſchen Ver⸗ lag Wen n S. W. 48) eine Broſchüre des volksparteilichen preußiſchen Landtagsabgeordneten Dr. Wilhelm Spickernagel erſchienen, die ſich mit dieſen Aufgaben befaßt. Spickernagel gliedert ſie, wie es auch der Logik entſpricht, in außenpolitiſche und innenpolitiſche. Hinſichtlich jener weiſt er darauf hin, daß Einheit und Freiheit Deutſchland durch den Vertrag von Verſailles auf lange Zeit hinaus geſchmälert und bedroht ſind. Die Wieder⸗ herſtellung dieſer Einheit, die Befreiung des Rheines, die Reviſion der zerſtückelten Oſtgrenzen, die Vereinigung mit unſeren Brüdern in Oeſterreich und die ſchrittweiſe Wiedererlangung deutſcher Welt⸗ geltung ſind die Ziele einer mationalen Realpolitik, die im Sinne Steins und Hardenbergs ihren Weg zwiſche den Illuſionen pazi⸗ fiſtiſcher Erfüllungspolitik und den Abenteuern romantiſcher Schwarmgeiſter unbeirrt auf das große Ziel der deutſchen Befreiung nehmen muß. Und die innerpolitiſchen Aufgaben? Sofort erhebt ſich die Frage: Sind im Innern die politiſchen Ideale des Qbera⸗ lismus erfüllt? Rudolf v. Bennigſen iſt einſt als Bekämpfer der Reaktion in das politiſche Leben eingetreten. Gibt es heute nach der Revolution und der weitgehenden Demokratiſierung unſeres öffent⸗ lichen Lebens eine reaktionäre Gefahr? Die Reaktion hat ihr Geſicht, ihre Methoden und vielfach ihren Standort gewechſelt, aber ſie lebt und wirkt! Die Freiheit der Perſönlichkeit, für die der Liberalismus kämpft, wird heute von der„reaktionären Maſſe“ mindeſtens ebenſo ſtark bedroht, wie vordem vom Abſolutismus der Monarchen oder dem Feudalismus der Grundherren. Ein Blick nach Sowjetrußland genügt, um dieſe Tatſache jedem Denkenden vor Augen zu führen. Nach dem Umſturz war bei uns in Deutſchland die Anſicht weit verbreitet, man könne zur Bekämpfung der vom Bolſchewis⸗ mus her drohenden Gefahr gar nicht weit genug nach rechts gehen, eine Auffaſſung, die damals ſicherlich viele Liberale veranlaßt hat, zu den Deutſchnaticnalen oder Völkiſchen zu ſtoßen. In Wirklich⸗ keit wird es viel leichter gelingen, die breite Maſſe der ſtaatstreu eingeſtellten Bürger, Angeſtellten und Arbeiter auf der Grundlage eines von liberalem und ſozialem Geiſte durchtränkten Verfaſſungs⸗ lebens zu gemeinſamer Abwehr der kommuniſtiſchen Gefahr zu ſammeln als auf dem Boden konſervativer oder ſtändiſcher Staats⸗ auffaſſung. Silverbergs nunmehr ſchon hiſtoriſch gewordene Geſte auf der Dresdener Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie(die Spickernagel nicht mehr behandeln konnte) iſt im Grunde genommen ein Ausfluß liberaler Weltanſchauung. Daran tut die Feſtſtellung, daß Silverberg politiſch dem Zentrum angehört, keinen Abbruch. Liberale Denkweiſe, die bisher leider nur der bürgerlichen Lebensauffaſſung faſt ausſchließlich entſprach, muß in weiten Kreiſen des deutſchen Unternehmertums und der deutſchen Arbeitnehmerſchaft, vor allem aber in den mittelſtändi⸗ ſchen Schichten um ſich greifen. Die Ausſichten auf Aufnahme ſtehen günſtig, denn gerade dieſe Kreiſe neigen in der ihnen an⸗ erzogenen Lebensauffaſſung an ſich zweifellos der liberalen Grund⸗ einſtellung zu. Der bewußte Wille jedoch, durch Arbeit und Er⸗ ziehung an ſich ſelbſt zum freudigen Bejaher und wurzelfeſten Träger der liberalen Staatsidee zu werden, wird in ihnen ſtets entſcheidend beeinflußt ſein von der Haltung zu den ſozialen Frag en ihrer den Alltag ausfüllenden Daſeinsſorgen, die die politiſche Auswirkung dieſer Idee erkennen läßt. Man mag das bedauern, aber es iſt ſo, der derjenige, der Gelegenheit hat, mit Angehörigen der werktätigen Schichten über Politik und Parteien zu ſprechen, macht dieſe Wahrnehmung immer wieder. Es iſt ge⸗ wiß zuzugeben, daß der Arbeitsprozeß immer unperſönlicher wird und daß es ſich hier auch um Tendenzen handelt, die nicht willkürlich zurückgedrängt werden können, aber gerade daraus er⸗ geben ſich für den Vertreter des auf den Perſönlichkeitsgedanken aufgebauten Liberalismus gewiſſe pſychologiſche Möglichkeiten im alltäglichen Verkehr mit den Angehörigen der werktätigen Kreiſe, die ſich zu einem wertvollen Teil der„Propagandamittel des Liberalismus“ entwickeln können. In gleicher Linie liegt das bewußte Herausſtellen von gner⸗ kannten Führerperſönlichkeiten aus dem Arbeil⸗ eee eeeeee br Me begummer i8t 45000 79 15 11 15 i Rilinbsd ſi Dd ſud AN e 15——— darſtellt, 2. Seite. Nr. 429 Freitag, den 17. September 1920 nehmerkager. Es kann nur werbend für den Liberalismus in den Arbeitnehmerſchichten wirken, wenn ſie ſehen, daß ſie bei Entſcheidungen über die Aufſtellung von Kandidaturen zu Par⸗ lamentswahlen im Reiche, in den Ländern und Gemeinden ent⸗ ſprechend berückſichtigt werden. Auch hier iſt es, um mit Dr. Spickernagel zu reden, Aufgabe einer von liberalen Grund⸗ ſätzen getragenen Erziehung, der Nation die jungen, Fübrerkräfte zu ſchenken, deren ſie für ihre Erneuerung bedarf. Es gibt genug bewährte Führerkräfte im nationalen Arbeitnehmertager— die Volkspartei ſtelle ſie bei Wahlen und ſonſtigen Anläſſen heraus, ſie wird damit für den liberalen Gedanken gerade in den Schichten wirken, mit deren ſtaatsbürgerlicher Grundeinſtellung unſere ſtaatspolitiſche Geſundung unlöslich verbunden iſt. Mit ſo bewußter Betonung und Kenntlichmachung der Partei als Sam⸗ melbecken aller Schichten wird dann auch jene Verbindung mit den Organiſationen der nationalen Arbeitnehmer innerhalb der Arbeitnehmerſchaft von ſelbſt erſtehen, die Dr. Spickernagel mit Recht als heute wertvollen Beſtandteil der Propagandamethoden des Liberalismus fordert. Darauf kann und darf eine von der liberalen Idee geleitete Partei nicht verzichten in einer Zeit, in der der Gedanke der kollektiven Intereſſengeſtaltung i nnerhalb der Pfeiler der deutſchen Wirtſchaft, der Unternehmer und Arbeit⸗ nehmer, bereits eine umfaſſende Verwirklichung gefunden hat. Eine der wichtigſten und vornehmſten Gegenwartsaufgaben der liberalen Politik iſt die Förderung und Verteidigung des des deutſchen Verfaſſungslebens. Kein Geringerer als Bismarck hat dem Liberalismus gerade dieſe Aufgabe nahegelegt. Unter den Eindrücken des neuen Kurſes hat der Altreichskanzler im Jahr 1896 Bennigſen durch Hermann Hofmann eine entſchie⸗ dene Opppſition gegen die Verſchiebung der verfaſſungsmäßigen Grundlagen des Reiches ans Herz legen laſſen:„Die politiſchen Partien“, ſo ließ er dem liberalen Führer beſtellen,„bedürfen zu ihrem weiteren Leben und Gedeihen der Flemente, aus denen ſie ent⸗ ſtanden ſind, und ich glaube, wenn es für die nationalliberale Partei einen Jungbrunnen gibt, ſo iſt es derjenige der ſtrengen Verfaſſungsmäßigkeit, der Vertretung der parla⸗ mentariſchen Rechte gegenüber der Regierung und ihrer Bürokratie.“ Wer wollte wohl verkennen, daß im heutigen Deutſchland die Bürokratie der eigentliche und auf die Dauer immer drückender werdende Herrſcher iſt? In der Zeit der Zwangswirtſchaft, der Sozialiſierung und Bürokratiſierung kann es daher kaum eine gedankenloſere Phraſe geben, als die, der Liberalis⸗ mus habe ſeine Sendung erfüllt! Die müde Reſignation, die in ſolchen Redewendungen gelegentlich auch in den eigenen Reihen zum Ausdruck gelangt, iſt möglicherweiſe durch den augenblicklichen Niedergang der liberalen Partei in England genährt worden. Man kann aber— und auch darin muß man Dr. Spickernagel beiſtimmen — weder die engliſchen Konſervativen mit unſeren Deutſchnationalen, noch die Labour Party mit unſeren Sozialiſten vergleichen, noch kann man überhaupt die Beurteilung der politiſchen Verhältniſſe in einem Lande mit jahrhundertelanger parlamentariſcher Tradition unbeſehen auf Deutſchland übertragen. Zudem iſt Deutſchland nicht Anmur geographiſch das Land der Mitte; auch politiſch wirkt ſich dieſe Lage für uns aus; die Stärkung der Mitte iſt die Voraus⸗ ſetzung für die Sanierung unſeres politiſchen Lebens. Dies gilt von der Politik in ihrer Auswirkung im Parlament. Und die kiberale Preſſe? Auch dieſe Zeitung, die auf eine jahrzehntelange liberale Tradition zurückblicken kann, bekennt ſich heute erſt recht zum Liberalismus. Tradition wird zum Schema, Tadition kann ſogar töten, wenn jener Evolutionsgeiſt nicht vor⸗ handen iſt, von dem Lagarde geſprochen hat. Die liberale Preſſe muß gewiſſermaßen ein Vorparlament ſein und ein gei⸗ ſtiger Generalſtab für die Zeiten der Weltanſchauungs⸗ kämpfe. Was der amerikaniſche Botſchafter Shurman anläßlich der amerikaniſchen Unabhängigkeitsfeier in Berlin ausgeſprochen hat, daß nicht Regierungen, ſondern Perſönlichkeiten die Schöpfer menſchlichen Fortſchrittes geweſen⸗ ſind, iſt letzte liberale Erkenntnis und ein Gut, das durch Partei und Preſſe täglich neu veredelt werden muß. Der Liberalismus lebt, aber nur wer dem Leben dient, erhält ſich jung und fördert Ewigkeitswerte. Kurt Fischer. eeeeene, Die Beilegung im engliſchen Kohlenſtreik § London, 17. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Baldwin hat ſofort nach 1 75— Rückkehr die Leitung der Regie⸗ rungsſtellungnahme 155 Kohlenkonflikt übernommen. Er iſt, wie es cheint, zu energiſchen Maßnahmen behufs ſchleuniger Beilegung des Konflikts entſchloſſen. Wenn ihm das ge⸗ lingt, wird ſein Preſtige im ganzen Lande noch erheblich ſteigen. Aber vorläufig iſt noch nicht abzuſehen, wie er die ſchweren Hinder⸗ niſſe wegräumen kann, die einer allgemeinen friedlichen Beilegung des Konflikts im Wege ſtehen. Der geſtern unter Baldwins Vorſitz abgehaltene Kabinettsrat hat den wichtigen Schritt ergriffen, das Verhalten des Kohlenkomitees während der Abweſenheit Baldwins zu billigen. Damit wendet es ſich gegen die Dihards unter den Minenbeſißern in der Konſervativen Partel. Churchill hatte mit Regierungsmaßnahmen gedroht, falls die bei 5 25 rotzdem hält man es noch für ſehr fraglich, ob Baldwin dieſe Drohung ver⸗ iner Ablehnung eines nationalen Abkommens beharrten. wirklichen werde. Er hat für heute eine einſeitige Konferenz mit den Führern der Arbeiter einberufen. Sodann hat er den Delegierten der Minenbeſitzer⸗Aſſociation Williams zu ſich eingeladen. Es heißt, er werde verſuchen, einen Plan durchzudrücken, mit dem er beide Parteien befriedigen und einen ſofortigen Wiederbeginn der Gru⸗ benarbeiten im ganzen Lande herbeiführen will. Die Beſi Blan verweigern nationale Verhandlungen. Der Plan ſieht daher vorläufig diſtriktweiſe Verhandlungen vor, um die Be⸗ ſitzer zu befriedigen. Um den Arbeiterführern entgegenzukommen, follen allgemeine Prinzipien vereinbart werden, die bei allen Diſtriktwerhandlungen zu berückſichtigen wären und dann ſollen Ga⸗ rantieen gegeben werden, daß die einzelnen Diſtriktabkommen ſpäter durch irgendeine nationale Formalität geregelt werden. Wenn beide Parteien dieſem Verfahren im Prinzip zuſtimmen, ſoll die Arbeit daraufhin ſofort beginnen. Ein plötzliches Ende des Streikz iſt daher nicht ganz ausgeſchloſſen. Die Beſitzer rechnen abgeſehen davon auf ein fehr baldiges Ende des Streiks durch freiwillige Rückkehr zur Ar⸗ beit in den einzelnen Diſtrikten. Bisher haben ſchon 150 000 Mann die Arbeit wieder aufgenommen. Außfregung bei den Rommuniſten Berlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Zen⸗ tralkömitee der Kommuniſtiſchen Partei hat ſich geſtern mit der be⸗ kannten Erklärung der ultralinken Oppoſition befaßt. Sie ſtellte feſt, daß dieſe Erkläxung nicht nur eine gewöhnliche Kampfanſage ſondern einen indirakten, bewußten und ſyſtematiſchen Spaltun sangriff gegen die geſamte Partei. Die Erklä⸗ rung ſei nicht der Ausdruck irgendwelcher revolutionärer Gedanken, ſondern lediglich eine antibolſchewiſtiſche Schmähſchrift. Das Zen⸗ tralkomitee erklärt, daß es, unterſtützt von der geſamten Kommuniſti⸗ ſchen Internationale, die Partei mit allen politiſchen und organi⸗ ſatoriſchen Mitteln gegen derart„perbrecheriſche Spaltungsverſuche verteidigen werde. Die zu ergreifenden Maßnahmen würden der bevorſtehende Parteitag zu faſſen haben. die Typhusepidemie in Hannover Die Zahl der Typhuserkrankungen in Hannover iſt während des Donnerstag um 42 auf 1297 geſtiegen. Die Zahl der Todesopfer hat ſich um eines auf 38 erhöht. Dieſer ver⸗ hältnismäßig geringe Zuwachs läßt die Hoffnung zu, daß die Epi⸗ demie nunmehr zum Stillſtand gekommen iſt. Gegenüber der An⸗ ſicht des Seuchendezernats des Volkswohlfahrtsminiſteriums, daß die Urſachen der Epidemie zweifelsfrei in einer Infektion des Trink⸗ waſſers zu ſuchen ſei, wird vom Magiſtrat Hannover nach wie vor betont, daß ſich bisher kein Beweis für eine Verſeuchung der Brun⸗ nen durch Typhusbazillen habe erbringen laſſen. Bei keiner der bakteriologiſchen Unterſuchungen ſeien derartige Bazillen gefunden worden. ſahnte. Helling habe ihn ganz entſetzt angeſehen. Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) der Magdeburger Mordprozeß Ddie vernehmung Schröders Maadeburg. 16. Sept. Im weiteren Verlaufe der Vernehmung Schröders ſucht dieſer den Anſchein zu erwecken, als ob er nicht be⸗ ſonders intelligent ſei und auch wenig Ueberleauna beſitze. Er ſuche Führernaturen nachzuahmen. traue ſich aber eine ſolche Rolle ſelbſt nicht zu. Der Vorſitzende hält ihm entgegen, daß er einen Brief von Schröders Ausbruchskomplizen Schulz erhalten habe, worin dieſer mitteilt, daß er völlig unter Schröders ſuageſtiven Einfluß geraten ſei. Schulz behauptet, daß er unter dieſer Einwirkung trotz ſeiner geringen Strafe ſich an Schröders Fluchtverſuch beteiliat habe. Um den zu ſchweigſamen Schulz zu überreden. habe Schröder ſeine Hilfe zum Spiritismus genommen. Schröder habe Klopfageiſter be⸗ ſchworen und dieſe Klopfgeräuſche in der dunklen Zelle durch einen Faden, der zur Heizung führte. hervorgerufen. Ein dreimaliges Klopfen habe Ja bedeutet, ein zweimaliges Nein. Schließlich ſeien auch ganze Silben ſo zuſtande gekommen und die Geiſter hätten er⸗ klärt, die Flucht würde gelingen. Schulz habe ſchließlich auch an die Geiſter ſelbſt geglaubt und nur dadurch ſich zur Teilnahme an der Flucht bereit erklärt. Schröder beſtreitet. Klopfgeiſter hervorgerufen zu haben. Faſt alle ſeine nächſten Verwandten ſeien eines unnatür⸗ lichen Todes geſtorben. Ueber ſein Liebesleben befraat. ſagt Schrö⸗ der, er habe viele Damenbekanntſchaften gehabt. Er führte über ſeine ſämtlichen Damenbeziehungen genau Buch. indem er Alter, Na⸗ men und Beruf der betreffenden Damen notierte. Auch ließ er ſich von jeder ſeiner Freundinnen eine Locke ſchenken. die er dann auf einen Stock band. um ſich ſo eine Lockenſammluna anzulegen.— An Hellina kam er durch ein Inſerat, das er am 6. Juni im„Maade⸗ burger Generalanzeiger“ erſcheinen ließ. Das Inſerat lautete:„Ge⸗ ſucht Buchhalter, ledig, für eine ländliche Spar⸗ und Darlehenskaſſe, 500 Mark Kaution erwünſcht“. Schröder erklärt. er habe die ſich Mel⸗ denden auf irgendeine Art und Weiſe um die 500 Mark prellen wol⸗ len: an eine Gewalttat habe er dabei nicht gedacht. Auf das Inſerat erhielt er zehn Briefe und beſchloß, die Bewerber ſelbſt zu beſuchen. Die Beſuche bei einigen Leuten hätten nichts beſonderes ergeben und ſo ſei er zuletzt zu dem ſich aleichfalls meldenden Helling gekommen. Er habe Helling erzählt, es handele ſich um eine leitende Stellung und dieſer habe erklärt, er könne dieſe ausfüllen und auch Kaution leiſten. Hellina habe aleich mitkommen und den Direktor der Spar⸗ kaſſe kennen lernen wollen. Schließlich habe er ſich aber mit ihm auf eine halbe Stunde ſpäter verabredet. Mit Fahrrädern ſeien ſie dann beide nach Schackenſen, wo die Sparkaſſe ſich befinden ſollte, ge⸗ fahren. Dort aina Schröder allein in die Wirtſchaft ſeines Vetters. Da er einen“ vorfand, änderte er ſeinen Entſchluß und fagte zu Helling. der ſei nicht anweſend, ſie wollten ihn in ſeiner Wohnung i dottmersleben erwarten. Während dort Hellina kurze Zeit d⸗ mer verlaſſen hatte, ſei ihm der Gedanke gekom⸗ men, dieſen einſach über den Haufen zu ſchießen Er habe ſich überlegt, ob er ihn von hinten oder vorn erſchießen ſolle. Als Helling wiederkam, habe er(Schröder) alle Hemmungen überwunden gehabt, einfach die Piſtole herausgeriſſen und zweimal eſchoſſen. Schröder ſchilderte dann, wie er die Leiche nach dem eller brachte. Kaum 10 Minuten nach dem Mord ſei die Leiche bereits zerſtückelt geweſen. Hilde Götze war während dieſer Zeit im Garten. Nach dem Mord machte der Angeklagte eine kurze Reiſe und verbrannte nach ſeiner Rückkehr die Leiche des Helling, indem er einige Flaſchen Spiritus im Keller auf den Körper goß und anzündete. Auf eine Frage des Vorſitzenden beſtätigte Schröder, daß er Helling in demſelben Korbſtuhl erſchoß, auf dem ſeine Mutter den tödlichen Schuß von ihm erhielt. Er habe Helling zuerſt erſchießen wollen, als dieſer an ſeinem Bücher⸗ ſchrank ſtand, doch drehte ſich das Opfer mehrmals um, wohl, wie Schröder ſagt, weil es im Unterbewußtſein die drohende Gefahr Er lud dann Helling ein, in dem Korbſeſſel Platz zu nehmen, ſetzte ſich hinter ihn auf das Sofa und ſchoß dann zweimal kurz hintereinander. Wann er die Brieftaſche genommen habe, wiſſe er nicht mehr genau. Im weiteren Verlauf ſchildert Schröder, wie er verhaftet und auf der Polizei verhört wurde. Es kommt zu einer Senſation, als er ausſagt, daß er ſchon im Juni dem Kriminalkommiſſar Ten⸗ holt gegenüber das Geſtändnis abgelegt habe, er(Schröder) allein ſei der Täter. Tenholt habe aber geſagt, das glaube ihm kein Menſch und nun hat Schröder alles das, was er ſchon früher über Haas und Fiſcher ausgeſagt hatte, weiter aufgebaut. Aus dem Mißverſtändnis des Kriminaolkommiſſars Tenholt ſei dann die große Haas⸗Affäre entſtanden. Der Angeklagte ſchilderte dann ſeine Feſtnahme, die er⸗ folgte, weil man erfahren hatte, daß er die geraubten Schecks des Helling in den Verkehr gebracht und die Uhr des Ermordeten ver⸗ kauft hatte. Da die Polizei nicht daran glaubte, daß er die Schecks geſtohlen hatte, habe er die Perſon des großen Unbekannten, des myſteriöſen Adolf erfunden, den er beſtohlen haben will. Weder Unterſuchungsrichter Kölling noch Kommiſſar Tenholt hätten ihm den Namen Haas ſuggeriert. Erſt ganz allmählich hat Schröder, wie der Vorſitzende feſtſtellte, aus dem Unbekoannten Adolf den Fabrikanten Haas erſtehen laſſen. Zur Verſchleierung richtete er an Dr. Curtius beim d. h. v. Der Verwaltungs⸗ und Aufſichtsrat des Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfenverbandes hielt in Düſſeldorf eine Beratungswoche ab, die mit einer Beſichtigung der Geſolei, wo der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband eine Sonderausſtellung hat, und einem Empfang im Parkhotel abſchloß, zu dem auch Reichswirtſchafts⸗ miniſter Dr. Curtius erſchienen war. Auf die Begrüßungsworte des Verbemdsvorſitzenden Bechly hob der Miniſter hervor, daß bei ſeinem Gang vom Großhandelsverband zum Angeſtelltenverband keine innere Umſtellung notwendig geweſen ſei, denn auch die An⸗ geſtellten gehörten zum Großhandel. Zum anderen ſei für ihn aber auch der große ſtaatliche Geſichtspunkt ausſchlaggebend. Die Reichs⸗ regierung betrachte es als ihre Aufgabe, die großen Verbände in Deutſchland innerlich zuſammenzuführen im Intereſſe des Allgemein⸗ wohls. Wenn der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband eine ganz beſondere Bedeutung gewonnen habe, ſo ſei dies der Tatſache zuzufrcheiben, daß er von einer echten Berufsauffaſſung heraus den Gedanken der Volksgeſamtheit im beſten Sinne vertrete. Letzte Meldungen Steinwürfe gegen Eiſenbahnzüge — Berlin, 16. Septbr, Die Steinwürfe gegen Eiſenbahnzüge häufen ſich auch in Berlin in erſchreckender Weiſe. So wurde ein in Richtung Lichtenberg fahrender Stadtbahnzug am geſtrigen Abend, wie auch zwiſchen Fürſtenbrunn und Spandau der Altonger-Zug mit Steinen beworfen. Glücklicherweiſe wurde in beiden Fällen nur je eine Scheibe zertrümmert. * — Hanau, 16. Septbr. Auf der Kreisbahnſtrecke Limburg an der Lahn— Dreihauſen hatte ein Lokomotivführer vor der Einfahrt des Zuges in den Bahnhof Dreihauſen wiederholt ſchwere Steine auf den Schienen gefunden, doch war es ihm ſtets gelungen, den Zug noch rechtzeitig zum Halten zu bringen. Jetzt konnte die Direk⸗ tion der Kreisbahn den Täter in der Perſon eines elfjährigen Jungen ermitteln. ſeine Braut nach Köln einen Brief, den er aus dem Seſungſ ſchmuggelte; in dem er der Götze genaue Inſtruktionen gab, ausſagen ſolle und worin er behauptete, daß Adolf der Chef 5 de⸗ großen Firma ſei und daß er den Helling mit Hilfe eines in Mag burg befindlichen Konſulats beiſeite geſchafft habe. Man wolle ſe er, Schröder, ſo ausſagen ſolle, er wolle ſich aber nicht der Begidem gung ſchuldig machen, den das könne fünf Jahre koſten. aggages Briefe verſuchte dann Schröder die Götze zu falchen Zeugenauzf mib⸗ zu verleiten und forderte ſie auf, ihm alles„durch die Blume zuteilen, da es ſonſt der Unterſuchungsrichter erfahren könnte, Der Vorſitzende ſtellte feſt, 4 daß Schröder die Beſchuldigungen gegen Haas immer gena ie formuliert hat. Dann verlas der Vorſitzende weitere Brie ad in der Angeklagte aus dem Gefängnis herausgeſchmuggelt hat un 55 denen er ſeiner Braut nahelegte, ſich immer an den Unterſuchmmen, richter Kölling zu wenden und nur noch dem Kommiſſar 120 holt Rede zu ſtehen. In einem Brief an ſeine Schweſter ſchnng Schröder, es werde zu einem Kampf zwiſchen den Juden attie⸗ ſchwarz⸗weiß⸗rot kommen, der mit ſeiner vollſtändigen Rehabi nach rung enden werde. Dieſen Brief hatte Schröder drei ge Bor⸗ ſeinem Geſtändnis vor Tenholt geſchrieben. Dann richtete der er ſitzende die präziſe Frage an Schröder, ob Haas, Reuter und Fiſch am Mord irgendwie beteiligt ſeien. 3 Angeklagter: Nein. Ich habe den Mord ganen allein ausgeführt. Vorſ.: Sind Sie zur Verübung, Tat von jemand angeſtiftet worden? Amgekl.: Nein.— W Woher haben Sie alſo die Namen genommen?— Angekl.: aus der Luft gegriffen ſind dieſe Namen nicht. Sie hatten zu 5 Leuten gewiſſe Beziehungen. Vorſ.; Ich frage Sie noch einm 55 waren dieſe Leute irgendwie am Mord beteiligt? Angekl! Nem Vorſ.: Haben Sie dieſe Leute angeſtiftet? Angekl.: Nein. de Damit war das Verhör des Schröder beendet und der Vorſitzen ordnete eine einſtündige Pauſe an. m Nach der etwa fünfſtündigen Vernehmung Schröders wurde Nachmittag in die Zeugenvernehmung 145 eingetreten, die zunächſt nichts weſentliches brachte. Die beig Schweſtern des Angeklagten wußten michts für oder gegen 25 auszuſagen. Auch die Freunde des Angeklagten und ſein Ve ine Schulze erklärten, daß ſie mit Schröder niemals über irgende ſtrafbare Handlung geſprochen hätten und daß auch er nienſer mit einem derartigen Anſinnen an ſie herangetreten ſei. Erreg 72 geſtaltete ſich die Vernehmung der 28jährigen Braut Schrdde Hilde Goetze, die unter vorläufiger Ausſetzung der Vereidig in. ausſagte. Sie gab an, nicht mehr mit Schröder verlobt zu ſe Nach ihren Ausſagen hat ſie offenbar viel mehr von der Tat, 5• wußt, als Schröder ſelbſt angibt. Schröder ſei wegen des mangels ſehr aufgeregt geweſen und habe ſchon zwei Tage voß ei⸗ Tat erklärt, es müſſe etwas paſſieren. Geld müſſe heron, geſchafft werden, auch wenn jemand daran glan ben müſſe. Auf Geheiß Schröders hat ſie die Fenſterläden, Mordtag geſchloſſen. Dann verlangte er von ihr, daß ſie die; nige nung verlaſſen ſolle, denn es werde jetzt etwas paſſieren. dann Zeit darauf habe ſie einen Schuß gehört. Schröder habe ſie eich hereingerufen und ſie gebeten, mit anzufaſſen. Sie ſei aber glein wieder hinausgegangen und habe geglaubt, auf der Erde liege Anzug. Nach einer Weile habe Schröder ſie wieder gerufen az zwar in den Keller und habe geſagt, ſie müſſe doch anfaſſen uch ſie dann auch getan habe. Sie habe ſich aber ein Taſchen daz vor die Augen gehalten, daher nichts geſehen und nußerz Gefühl gehabt, als berühre ſie Stoff. Auf Anweiſung Schrb ahe habe ſie dann den Teppich gereinigt, auf dem eine dunkle öder Flüſſigkeit geweſen ſei. Auch Schröders Anzug reinigte ſie, in⸗ einige Blutſpritzer enthielt. Nach einiger Zeit mußte ſie no paß mal in den Keller kommen, wo Schröder ſie fragte, ob irgend e det von der Leiche zu fehen ſei. Die Zeugin gibt zu, daß von geel Leiche geſprochen worden iſt. Sie gab an, Schröder habe ſicel mit Spiritismus und Okkultismus beſchäftigt und immer fun⸗ geſtalten geſehen. Direkte Reue habe er nach der Tat nicht ente⸗ den. Auf Vorhalten des Vorſitzenden, warum ſie nicht zum te ſie⸗ vorſteher gelaufen ſei und den Mord verhindert habe, ſag ſie habe an einen Mord nicht gedacht. Von dem Geld des Opfers hat Schröder des ſeiner Braut ein Fahrrad gekauft. Auf eine Frage, Verteidigers gibt die Götze an, Rudolf Haas nicht gekch inwei⸗ haben. Der Vorſitzende beanſtandete die Frage mit dem igen⸗ darauf, daß der Angeklagte den Mordplan als ſein geiſtigeeſe feſt, tum reklamiere, worauf der Verteidiger anwortete, es ſtese aas daß der ermordete Helling friſtlos entlaſſener Prokuriſt bel Haas geweſen ſei und ein Steuerſtrafverfahren gegen die Firma trage ſchwebte, in dem Helling vernommen werden ſollte. 2 ronnte, müſſe geklärt werden, ob der Angeklagte des Glaubens ſein z ſtill⸗ er würde von Rudolf Haas unkerſtützt oder ſeine Tat doreflagte ſchweigend gebilligt. Es beſtehe die Möglichkeit, daß der Beſei⸗ der Meinung geweſen ſei, Haas habe ein Intereſſe an de tigung des Helling. ormitlaß Um 6 Uhr wurde die Verhandlung auf Freitag v bertagt. Jamiliendrama — Eſſen, 16. Sept. In Berbeck hat ſtreit zugetragen. Ein Bergmann richtete während auf einanderſetzung mit ſeinem Schwiegerſohn die Waffe un Tochter, die ihrem Mann zu Hilfe eilen wollte. Der Eßs paß in ſchnell vor ſeine Frau und erhielt nun ſelbſt den Schenhau⸗ 0 Leib. Er mußte in ſchwerverletztem Zuſtande ins Lrat ampfe mi bracht werden. Der Täter wurde erſt nach langem herbeieilenden Polizeibeamten feſtgenommen. Verunkreuungen beim Berliner Magiſtrat einem ſel Berlin, 17. Sept.(Von unſ. Berliner Büro⸗) 4 Disziplinarverfahren gegen zwei Beamte, das vom Berlin enſtent ſtrat wegen verſchiedener Vergehen mit dem Jiel auf ungen 5 laſſung geführt wurde, iſt man jetzt auf große Veruntre aclen ſtoßen, die im Laufe der letzten Jahre bei den ſtädriſchs eſſtellg, ſtein⸗Werken verübt wurden. Nach den bisherigen 155 hat der Magiſtrat einen Schaden von über 100 000 Machenſche der ſich jedoch noch weiter erhöhen dürfte. Die Me waren nur durch mangelhafte Kontrolle möglich. terſuchung geht dahin, ob nicht auch noch gegen andere uleiten mit der Kontrolle beauftragt waren, ein Verfahren eing wird. Schiffszuſammenſtoß — London, 17. Sept. Der italienſche Dampfer ilen f der engliſche Dampfer„Induna“ ſind geſtern 250 Ne Dampfeiz lich von Queenstown in Irland zuſammengeſtoßen. D eiſ „Ellenia“ erhielt ein ſtarkes Leck, glaubte aber, die hiffsraun, London fortſetzen zu können. Unterwegs füllte ſich der überfahreſſt mit Waſſer und die Mannſchaft mußte von einem ber Shiffes en⸗ ine 5; m ſich ein blutiger. 75 „ llenig 8 ſů den Schiff aufgenommen werden. Der Name dieſe bis jetzt unbekannt. Ein Maſſenmörder in Maſſen, — Rom, 16. Sept. In der Provinz Potonza wiſeligt 1 25 mörder verhaftet, der drei Familien durch Mord Aund aus um⸗ weitere einzelne Bluttaten begangen hat. Er ge⸗ ingehörigen 1 ſchmähter Liebe ein junges Mädchen und alle ihre Ange gebracht zu haben. Frankreich baut-Boote für Polen eineg —. Warſchau, 17. Sept. Die polniſche Regierung A ſuicd franzöſiſchen Werft den Bau von drei Unterſeebooten Zgole gegeben. Zwecks Ausbildung in der Führung dieſer franzö ſchon jetzt eine Anzahl polniſcher Marineoffiziere zur Flotte abkommandiert. ⁵——ͤ— é ereeeee *2 r ßer r r Hertling und Gemmingen. Freitag, den 17. September 19266ͤö⁊Ä 8 Lee Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 429 Die Ehrenbürger der Stadt Mannheim Von Dr. Florian Waldeck 5 In der kurpfälziſchen Zeit und den beiden erſten Jahrzehnten adiſcher Herrſchaft kannte man die Inſtitution der Ehrenburger noch nicht. Erſt die Selbſtverwaltung gab dem kommunalen Gemein⸗ weſen eine relative Unabhängigkeit vom ſtaatlichen Verwaltungs⸗ Neukat. Man erwarb Rechte und deshalb vergab man Rechte. der beſſer Ehrenrechte. So ſchuf man dieſe nunmehr über hun⸗ rt Jahre beſtehende Auszeichnung. Hätte man ſie in der Haupt⸗ 8 der Kurpfalz gekannt, dann fehlten die illuſtren Würdenträger eſer Tage, wie etwa Wolfgang Heribert von Dalberg oder der 1 iniſter von Oberndorff, ſicherlich nicht in der Reihe. Sie wären piſchere Vertreter der adeligen Oberſchicht geweſen, als ihre bädiſchen Standesgenoſſen, die die Liſte der Mannheimer Thren⸗ ürger eröffnen und in der erſten Zeit allein ausfüllen. Ihre Be⸗ giehungen zur Stadt waren weniger äußerlich und oberflächlich, ihr irken einflußreicher und mehr fördernd als das der Berſtett, Im Jahre 1821 wurde als erſter der badiſche Miniſter Freiherr von Berſtett(1769—1837) zum Ehrenbürger Mannheims er⸗ . Berſtett, der urſprünglich franzöſiſcher, ſpäter öſterreichiſche ffizier war, kam über den Hofdienſt in die badiſche Diplomatie. Er vertrat Baden mit außerordentlichem Erfolg auf dem Wiener Kon⸗ greß und 1815 bei den Konferenzen in Paris. 1817 berief ihn Groß⸗ herzog Karl zum Miniſter und übergab ihm das Portefeuille des üswärtigen. Auf dem Aachener Kongreß verfocht er mit gleichem Geſchick die Intereſſen Badens. Unter Großherzog Ludwig wurde er Miniſterpräſident. Berſtett war einer der gewandteſten Diplo⸗ maten, die Baden je vertraten und ſeine Verdienſte um die Konſoli⸗ jerung der Zähringer Herrſchaft ſind ſo bedeutend geweſen, wie die meizenſteins um die Begründung des badiſchen Landes in ſeiner heuligen Geſtalt. Daß ihm 1831 bei ſeinem Scheiden aus dem Staatsdinſt der Hausorden der Treue in Brillanten verliehen wurde, erſcheint als eine wohlverdiente Ehrung für den klugen taatsmann. Daß aber ihm, der zu Mannheim nie Beziehungen Atte dem Politiker von Metternichſchem Geiſt, Mannheim das 8 hrenbürgerrecht verlieh, war nichts weiter als eine Devotion gegen⸗ 7 80 der Regierung, zu der ſich die Stadtverwaltung unter Ober⸗ rgermeiſter Möhl veranlaßt ſah. Als 1824 zwiſchen Regierung und Stadtverwaltung ein Ver⸗ gleich über die Jurisdiktionslaſten erzielt worden war, benützte die Stadt dieſen Anlaß, um zwei beliebte Beamte zu Ehrenbürgern zu ernennen: den Stadtdirektor Philipp Anton von Jagemann und den Philipp Freiherr von Hertling. Jagemann war 1816 als achfolger Rupprechts Stadtdirektor geworden. 1819 leitete er die orunterſuchung gegen Karl Ludwig Sand und gehörte auch der ommiſſion an, welche die weitere Unterſuchung führte, 1826 wurde er ans Hofgericht verſetzt, als deſſen Präſident er bis 1845 wirkte. n die Zeit ſeiner Wirkſamkeit als Stadtdirektor fällt die von ihm veranlaßte Gründung der Mannheimer Sparkaſſe. Kreisrat von Hertling gehörte einer Famtlie an, die im geſelligen und künſt⸗ ſpa ſchß Aendden Geſchlechtern. 0 leriſchen Leben Mannheims ſeit Jahrzehnten eine bedeutſame Rolle leielte. Ihr Haus war eine Pflegeſtätte der Muſik. Seiner künſt⸗ zeriſchen Neigung verdankte Hertling wohl auch ſeine Berufung als Aterimiſtiſcher Intendant des Hoftheaters 1836—1837, nachdem der ntendant Graf Luxburg mit den ſtädtiſchen Kommiſfären in Kon⸗ likt geraten war. In der Reihe der Mannheimer Intendanten ſteht er zwiſchen Luxburg und Herrn von Kronfels, dem letzten Kavalier⸗ ntendanten der Mannheimer Bühne. Beſondere Verdienſte um Mannheim haben die Männer ſich kaum erworben; durch ihre Er⸗ nennung ſollte jedenfalls ebenſo ſehr der Stand, dem ſie angehörten, als ihre Perſon geehrt werden. 5 Drei Jahre ſpäter, 1827, erfolgte die Ernennung des Ober⸗ pbaofrichters Karl Freiherrn von Drais(1755—1830) zum Ehren⸗ bürger. Drais, der, bevor er zum höchſten Richter in Baden auf⸗ Paals—, Oberhofrichter war die Dienſtbezeichnung des Präſidenten * Oberhofgerichts—, Hofgerichtspräſident in Raſtatt war, iſt einer dber tatkräftigſten Befürworter der Verlegung des höchſten Gerichts⸗ fes von Bruchſal nach Mannheim geweſen und ſtand 23 Jahre beng(1807—1830) an der Spitze des Oberhofgerichts. In dieſen eiden Tatſachen darf man, wiederum neben dem Beſtreben, Staats⸗ eamte von Anſehen und Verdienſt zu ehren, die Urſache der Aus⸗ eichnung vermuten. Der fünfte, gleichfalls adelige Ehrenbürger 5 unheims war der badiſche Oberſt à la suite Sigismund Frei⸗ 85 bon Gemmingen, der im Oktober 1830 zum Chef der Bürger⸗ ar gewählt wurde. Walter meint in ſeiner Geſchichte Mann⸗ binns, es hätte merkwürdig berühren müſſen, wenn ein Nicht⸗ ürger als Oberſt der Bürgerwehr fungierte, und ſucht hierin den kund zur Ernennung, die dem neuen Chef der Bürgerwehr ſchon euen Monat nach ſeinem Dienſtantritt zuteil wurde. Ein Oelporträt emmingens befindet ſich im Mannheimer Schloßmuſeum. J⁴ Noch ein weiteres Mal in der kurzen Zeitſpanne von dreizehn andren. vergab die Stadt das Ehrenbürgerrecht, und zwar gleichzeitig Männer. Auch ſie, Mathias Föhrenbach, Adam von uſtein und Sigmund Mohr gehörten dem Gelehrtenſtand an tes garen nicht einfache Bürger im urſprünalichen Sinne des Wor⸗ Geien Mohr war Advokat die beiden anderen waen Nichter. Jener ellſchaftsſchicht. der die fünf erſten Ehrenbürger Mannheims zu⸗ —————— errichtet. zurechnen ſind. ſtanden ſie aber fern. wenn auch Itſtein äußerlich dem Adel zugebörte. Das Wichtige bei der Ernennuna dieſer drei Männer liegt darin, daß ſie Politiker und Abgeordnete. daß ſie Volks⸗ vertreter waren. Der liberale Geiſt, der die erſten Leagislaturperioden des badiſchen Landtaas durchzogen hatte, fand hier einen Ausdruck. 1834. 16 Jahre nach der Verfaſſung und 15 Jahre nach dem Zuſam⸗ mentritt des erſten Landtags. beſaß die Stadtverwaltung Selbſtän⸗ digkeit und Unabhängiakeit genug. Männer die mit dem bürgerlichen Leben durch Herkunft und Lebensarbeit verbunden waren. durch das Ehrenbürgerrecht auszuzeichnen. Ueber Mathias Föhrenbach (1767—1841) berichten u. a. die Erinnerungsblätter ſeines Enkels, des Landeskommiſſärs a. D. Max Föhrenbach.„Aus veragangener Zeit“. Aus vorderöſterreichiſchen Dienſten— er wurde 1803 unter der Reaierung Erzherzoas Ferdinand Breisgau⸗Ortenauſcher Land⸗ rechtenrat in Freiburg— kam der Sohn eines Schwarzwalddorfes in die badiſche Veamtenſchaft und war 1807 bis 1819 Oberamtmann in Waldshut. Von dieſem Jahre bis 1835 war er Oberhofcerichtsrat in Mannheim. das ſeine zweite Vaterſtadt wurde. Mit einer Unter⸗ brechung hat er 1819—1833 dem Landtaa angehört, und er iſt wie⸗ derholt Präſident der zweiten Kammer der Landſtände geweſen. Die Ernennung zum Ehrenbürger hat er nur ſeiner politiſchen Tätiakeit zu verdanken.„Vater Itzſtein“, der kampfesfreudige Führer des badiſchen Liberalismus der dreißiger u. der erſten Hälfte der vier⸗iger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts, war eine ſtarke. ſieohafte Per⸗ ſönlichkeit. Auf der Höhe des Lebens beſaß er eine einzigartige Polkstümlichkeit. Mit bewundernswerter Srannkraft hielt der alte Führer die auseinander ſtrebenden Gruppen ſeine Partei zuſammen, ſo lange die Kraft eines Willens dies vermochte. Seine Anhänger haben ihn für Arbeit und Erfolge auf beſondere Art geehrt. Am 22. September 1842 feierte die politiſche Oppoſition das Itkſteinfeſt in Mannheim, auf dem die Mannbeimer Freunde mit Abaeſandten des ganzen Landes dem Führer begeiſtert huldigten und ihn als Vor⸗ kämpfer freiheitlichen Geiſtes feierten. Die heute noch erhaltene Je⸗ ſtein⸗Medaille wurde für dieſen Taa gevräat und durch Winter aus Heidelberg dem verdienten Volksmanne überreicht. Die Freiheits⸗ dichter jener Jahre haben ihn beſungen: Der Itkſtein und der Welcker Die gehen kühn voran, Schon tummeln ſich die Völker Schon bricht der Morgen an ſchrieb Robert Prutz. An Itkſteins Feſttaa ſana die Verſammlung Hoffmann von Fallerslebens Itzſtein⸗Lied: Vaterland, freue dich! Deine Nacht wird immer heller. Itſtein, unſer Stern Leuchtet nah und fern. Als die 48er Beweaung einſekte. war die Partei geſpalten. Baſſermann, Mathy und Soiron kämpften gegen Hecker, Brentano und Struve. Adam von Izſtein ſtarb 1855 als Achtziaſähriger. Der Dritte der drei Abgeordneten. die 1834 Ehrenbürger der Stadt Mann⸗ heim wurden, Siamund Mohr(1783—1860), iſt in der Kammer weniger als die beiden anderen hervorgetreten. Er war Obergerichts⸗ advokat, wurde zum Hofrat ernannt und war 1831—1842 Abgeord⸗ neter der Stadt Mannheim im Landtag. Durch die Nachkommen eines aus Bruchſal zugezogenen Verwandten iſt ſein Name heute noch in Mannheim vertreten. Auf die Revolution von 1848/49 war die politiſche Reaktion ge⸗ folgt. 1860 haben Anton Stabel und Auauſt Lamen aus den Trümmern des alten Verfaſſungsſtaates, den die Stürme der Revolution und ihre Folgen niedergeriſſen hatten, unter der Reaie⸗ runa des jungen Großherzoas Friedrich J. ein neues Stgatsgebäude Dieſe Männer, die beide in engen perſönlichen Beziehun⸗ gen zu Mannheim ſtanden, ernannte die Stadt zu ihren Ehrenbür⸗ gern, und zwar Stabel 1860. Lamen 1866. Anton Stabel war Oberländer, hatte aber zwanzia Jahre als Advokat am Hofgericht. ſeit 1838 als Hofgerichtsrat, ſeit 1847 als Vizekanzler des Oberhof⸗ gerichts und ſchließlich von 1851 ab als Oberhofrichter in Mannheim gelebt. Auauſt Lamens Name hat heute noch in Mannheim und dem ganzen Lande einen beſonderen Klang: ſein Denkmal wird die Erinnerung an ihn dauernd erhalten. Mit folgenden Sätzen würdiat ſein Viograph die Perſönlichkeit und ſein Wirken:„In Lamen wohnte die intuitive Kraft der ganzen Reform der 60er Jahre, er war der geniale Staatsmann. unter deſſen Führung die Wandlung Badens aus dem alten Willkür⸗ und Polizeiſtaat in den modernen Rechtsſtaat ſich vollzogen hat. Als wahrbaft liberaler Mann und Patriot, als glänzendſte Verkörperung ſüddeutſch⸗badiſchen Weſens war er zugleich der volkstümlichſte Miniſter. den Baden je beſeſſen hat.“ Er iſt nicht nur Mannbeims Chrenbürger, ſondern auch einer ſeiner beſten Bürger geweſen. Zwiſchen Stabel und Lamen ſteht in der Reihe der Chrenbürger der 1862 ernannte berühmte Heidelberger Chirurg Maximilian Joſeph Chelius(1794—1876). Chelius war geborener Mannheimer. Anlaß zu dieſer Ehrung war das 50jährige Doktoriubiläum des gefeierten Arztes, dem der Landesherr einige Jahre ſpäter den erblichen Adelsſtand verlieh. In ſenen Zeiten alück⸗ lichen Aufſtieas durfte man daran denken, auch einem Manne der eeeeeeeeeereeeneee—— — Wiſſenſchaft die höchſte Bürgerehrung entaegenzubringen. 25 Jahre veraingen bis die Stadtverwaltung das Ehrenbürger⸗ recht erneut vergab. Es waren 20 Jahre ſeit dem Friedensſchluß von 1871 verfloſſen. Mannheim batte ſich zur aufblühenden Handelsſtadt entwickelt. als der aus dem Amt ſcheidende Oberbürgermeiſter Eduard Moll(1814—1896) zum Ehrenbürger ernannt wurde. Auf zahlreichen Blättern der Heimataeſchichte ſteben die Verdienſte des als Gemeindeoberhaupt, als Handelskammervräſident und Land⸗ taggabgeordneten bewährten Mannes. der, aus Osnabrück ſtammend. 1844 als Dreißiajähriger hier Bürger geworden war. Mit ſÿe be⸗ ginnt die Reihe der Chrenbürger aus der Periode des ſchnellen Auf⸗ ſtegs zur Großſtadt. 1 757 Zwar nicht alle, aber die Mehrzahl und alle in Mannheim An⸗ ſäſſigen der in dieſem Zeitabſchnitt Ernannten gehören zu den Krei⸗ ſen des Handels, der Induſtrie oder ſtanden ihnen durch verſönliche Verbindungen nahe. Ein Außenſtehender folate zunächſt auf Moll: Bismarck. Unter den ahlloſen Städten und Gemeinden die den Reichsgründer auf dieſe Art ehrten, war auch Mannbeim. Dann be⸗ ginnt die Reihe. deren Namen die Bürgerſchaft heute noch kennt. 1901 ernannte der Stadtrat den Generalkonſul und Geheimen Kom⸗ merzienrat Carl Reiß zum Ehrenbürger, beim 300ijährigen Stadt⸗ jubiläum 1907 wurde dem Gebeimen Kommerzienrat Carl La⸗ denbura, dem Major a. D. Mar von Seubert. dem aus Nockarau gebürtigen Philoſophen Wilbelm Wundt und dem Mi⸗ niſter a. D. Auauſt Eiſenlohr die aleiche Ehrung zuteil. In den folgenden Jahren hat die Stadt die Auszeichnung noch zweimal vergeben, beidemal an Frauen: an Frau Julia Lanz. hbeute Mannheims einzige Cchrenbürgerin und an Fräulein Anna Reiß. Die Namen der Ehrenbürger bezeichnen den Wea. den die Entwicke⸗ lung Mannheims in den letzten 100 Jahren genommen hat. Die Frage, warum die Namen vieler um Mannhbeim hochverdienter Männer, beiſpielsweiſe aus der Zeit um die Mitte des letzten Jahr⸗ hunderts oder aus den letten Jahrzehnten fehlen. wird niewand be⸗ antworten können. Zufälliakeiten. Stimmungen. volitiſche Konſteſſa⸗ tionen mögen oft mitgewirkt haben. Unter den Ehrenbürgern befin⸗ det ſich nur ein einziger Gemeindebeamter und nicht einer von den Männern, die zum Teil ein Menſchenolter hindurch freiwiſſia und unbeſoldet in der ſtädtiſchen Verwaltung tätig waren. Es fehlt auch der Name des Manves. der wohl mehr als irgend ein anderer der Entwicklung der Stadt die Wege wies und die böchſte bſirgerſiche Achruna ſchon desßolb verdient hätte. des Oberbürgermeiſters Otto Beck: aber er iſt bekanntlich in den Sielen geſtorben. * Neue Bilder. Heute werden in unſerer Filiale in R1 zwölf Bilder ausgeſtellt. die uns Herr Regierungs⸗ und Baurat Dr. ing. Wilhelm Teubert, Mannheim. freundlichſt überlaſſen hat. Sie beziehen ſich auf die Aufſätze, die wir von ſeiner Weltreiſe ver⸗ öffentlicht haben und zeigen Ausſchnitte aus dem Verkehr aus Süd⸗ und Nordamerika und Aſien zu Waſſer und zu Land. Beſonders er⸗ wähnt ſeien: Das neue rieſige Newyorker Bahnhofsgebäude der Newyork Central.— Untere Halle in der Station Grand Central von Newyork.— Die neue Bahnhofshalle des Newnork Central Railwan in Newyork.— Zwei Expreßzüge„Twentieth Century“ der Newyork Central Railwan begegen ſich.— Die aroße Sperrmauer der Rooſe⸗ velt⸗Talſperre in Arizona(U. S..).— Neuer Lokomotivtyp der Newyork Central Lines, neben der Southern Pazific die arößte Eiſenbahngeſellſchaft der U. S. A.— Schneepflug der Newyork Rail⸗ wany(U. S..).— Newyork Railwan(U. S..) Rotierender Schnee⸗ pflug bei der Arbeit.— Baumwolltransvortdampfer vom Miſſiſſivpi New Orleans.— New Orleans U. S. A. Bananen⸗Elevatoren, die die Bananen mittelſt Förderbändern unmittelbar in die Eiſenbahn⸗ wagen befördern.— New Orleans U. S. A. Neueſter Kaffeeſpeicher. der mit dem geſamten Inhalt von Kaffee und eingemachten kalifor⸗ niſchen Früchten in der Nacht vom 17. November 1925 abbrannte. * Marktbeainn um 7 Ahr. Einem Wunſch der Intereſſenten ent⸗ ſprechend wurde der Marktbeainn auf dem Hauptmarkt auf 7 Uhr feſtgeſetzt. Auf den Nebenmärkten der Altſtadt beainnt der Markt ebenfalls noch um 7 Uhr bis 1. Oktober: von da an beainnen dieſe Märkte um 8 Uhr. Die Neuregelung auf dem Hauptmarkt tritt am kommenden Montag in Kraft. „Doppeljubiläum. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit, verbunden mit dem 25jährigen Geſchäftsjubiläum, feiern am morgigen Samstag Herr Carl Baftſch, Damenfriſeur, 3, 18, mit ſaner Eliſabeth geb. Reinhard. ̃ mit Cetie(Frankreich). Wie das hieſthe *Fernſprechverbindun e ſt von jetzt an das Fernſprechamt Mann⸗ Telegraphenamt mitteilt, i galaß zum direkten Fernſprechverkehr gelaſſen. 35 5 * Rheinfahrt des Ausſchuſſes der Jentralkommiſſion für Rhein⸗ ſchiffahrl. Zurzeit unternimmt der Ausſchuß der Zentralkommiſſion für Rheinſchiffahrt in Straßburg eine Fahrt auf dem Rhbein. Der Ausſchuß ſetzt ſich unter dem Vorſitz von Baldwin(England) aus deutſchen, belaiſchen, enaliſchen, franzöſiſchen. bolländiſchen und ſchweizeriſchen Vertretern unter Hinzuziehung von Rheinſchiffabrts⸗ ſachverſtändigen zuſammen. Die Reiſe ſoll einer Prüfuna der ver⸗ ſchiedenen Fragen an Ort und Stelle dienen. Die Herren wurden bei ihrem Eintreffe auf deutſchem Boden in Emmerich namens der Reichsregierung durch den Präſidenten des Landesfinanzamtes Düſ⸗ ſeldorf bearüßt, der ſie zu einem Frühſtück gebeten hatte. Dann er⸗ folgte die Weiterreiſe nach Köln, von wo die Fahrt bis Baſel fort⸗ ——— ppppp%«ðẽ51n ͤ— Die ſchöne Frau Von Carry Brachvogel Schon im Olymp ſpielte ſie die erſte Geige, war zwar nicht dee Poene, wohl aber die erwählte Götterkönigin, von der ſogar die ſhreen iöſe Juno den berühmten Gürtel boͤrgen mußte, wenn ſie ta n Zeus zu einem Schäferſtündchen locken wollte, und über Jahr⸗ uſende hinüber ſtrahlte der ſieghafte Reiz ihrer blonden Schönheit Wir 5 0 es natürlich, daß um einer gro n Frau willen Völker zwanzig Jahre lang Krieg führten, m he Dichter ſie beſangen, die weltlichen und geiſtlichen Herren beſhil veranlagter Jahrhunderte ſie aus der Vergangenheit herauf Weane ren ließen, und daß ſelbſt Herr Dr. Fauſt, der doch Carte uche für alle Koſtbarkeiten der Welt hatte, nichts Höheres von 19 iſto zu verlangen weiß, als ſie. Es wunderte uns auch gar nicht, Hern wir vernahmen, daß nach Beendigung des Trojaniſchen Krieges zir Menelaus ſeine Gattin im Triumph wieder heimführte, als dwes 85 eine junge Provinz geweſen und nicht eine im Lauf von ötin,Jahrzehnten etwas herbſtlich gewordene Dame. Erſt dem beetlihen Offenbach flel es auf und ein, daß die Trottelhaftigkeit Schönenelaus mindeſtens eben ſo groß geweſen ſein muß wie die oͤnheit der Helena ſch Als dann die ſchöne Frau aus Mythos und Sage ganz nachweis⸗ Hef blen Alltag herunterſtieg, ſetzte ſie ſich ſofort an die téte ihrer Flde lechtsgenoſſinnen. die hinter ihr nur eine undeutliche Maſſe Fünten und voll Neid auf die erwählte Führerin blickten, um ihre —05 abzulernen, die man doch weder lernen noch lehren kann. Wend, die ſchöne Frau brauchte gar keinen beſonderen Kniff anzu⸗ Maden, brauchte ſich zu zeigen, und alsbald geriet das Lager der pämmer in Aufruhr. Jeder Blick begann zu glühen, jedes Herz zu Tcuntern, jeder Arm ſtreckte ſich begehrlich aus, und jeder Mund e:„Sei mein!“ 8 So war es durch Jahrtauſende geweſen, und weil ſie keine Zeit nerten konnte, in der es 28 war, hatten ſich nicht nur die Män⸗ 0 neg unbedingten Triumph der ſchönen Frau gewöhnt, ſondern die Armen, die als undeutliche Maſſe hinter ihr drein 5 baßte f f ebte jede häßliche die ſchöne Frau, ſagte ihr laut und leiſe nach, daß ſe albern 28 aber deswegen bemühte ſich doch jede zzu gleichen und manch eine ſprach das Work:„Zehn Jahre Lebens gäbe ich her, könnte ich nur ein Jahr lang ſein wie Ibal, Wußten ſie doch alle, daß die angebliche oder auch wirkliche cht aheit der ſchönen Frau ihr in den Augen der Männer durchauz ſchadete, daß dieſe den Teufel darnach fragten, ob Venus oder na auch geiſtige oder ethiſche OQualitäten beſäßen. Darum kann au n 4 1 ahmen ihre Suprematie als etwas Selbſtverſtändliches hin. man auch bei ſo vielen, und zwar ſehr geiſtreichen Memoirenſchrei⸗ berinnen immer wieder Sätze leſen wie:„Ich war die ſchönſte Frau von X“ oder Y ſah mich entgeiſtert an und ſagte:„Sie ſind alſo die weltberühmte Schönheit?“ oder Graf Z, ſah mich und rief ſofort tief erregt:„Weſſen Sie denn auch, daß dieſe Frau die ſchönſte von ganz Europa iſt?“ Wer in der Lage iſt, Memoiren ſchreiben zu können. hat meiſt ein reiches Leben hinter ſich, doch nichts von allem iſt den Verfaſſerinnen ſo deutlich in der Erinnerung geblieben, als daß ſie einmal ſchön waren, und ihr eifrigſtes Beſtreben geht dahin, die Nachwelt davon zu überzeugen. Die Frau— das iſt ein Wort voll Milde und Dunkelheit, an dem gleich ſchweren Erdſchollen Schmerzen und Entſagung hängen, und aus dem es wie die leiſe Klage eines Weſens dringk, das immer⸗ fort dienen, in Liebe dienen ſoll, und das keinen eigenen Namen trägt. Die ſchöne Frau—— das iſt Glanz und Jubel und Herr⸗ lichkeit der Welt in eine kleine, weiße Hand gelegt, damit ein roſiges Geſicht fröhlich darüber hinlächelt. Von den Tranlampen der Eskimos bis zu den Völkern des Aequators ſpannt die ſchöne Frau das Brückenjoch ihrer Macht, und wenn ohne die Frau der Beſtand des Menſchengeſchlechts undenkbar wäre, ſo wäre ohne die ſchöne Frau ein großer Teil unſerer Kultur nicht vorhanden. Sehnfucht und Leidenſchaft wären mit blaſſen Wangen über die Welt hingegan⸗ gen, Künſtler und Dichter hätten kein Ideal gefunden, ganz zu ſchwei⸗ gen von den Schneidern, Goldſchmieden, und anderen Gewerben und Induſtrien, denen die Maſſe der Frauen wohl Aufträge, die Schön⸗ heit aber die Intuition gab. So iſt die ſchöne Frau Jahrtauſende lang auf der gigantiſchen Brücke ihrer Macht ſpazieren gewandelt, hinter ſich den Heerbann weniger begünſtigter Schweſtern, vor ſich, die überwundenen, bezwungenen Männer. So ſchritt ſie unter dem Baldachin ihres Sieges dahin, veränderte ſich immer nur ein wen'g, nur gerade ſo weit, wie der Mann ſie eben wollte(oder wollte er ſie ſo, wie es ihr juſt gefiel?) bald aſketiſch ſchlank, bald mit Rubens⸗ fülle, bald mit den ausgezupften Augenbrauen des Cinquicente, bald vom rotgoldenen Vlies tizianiſcher Haarfülle umwallt. bald zierlich wie die Damen des Rokoko, bald ſtatuariſch wie die Griechinnen des Directofre, aber immer hatte ſie das gleiche, ſieghafte Lächeln, immer ſcholl ihr das gleiche„Halleluja!“ der Männer entgegen, dem die traurige Antiphonie der Frauen antwortete:„Weh uns Armen, daß wir nicht ſchön ſind!“ Wie eine holde Phantasmagorie glitt der Triumphzug vom Pol bis zum Aequator, und wie eine Leuchtkugel flog der Name der Schönheit über die Welt hin, daß die Menſchen verzückt aufſchauten zu den bunten Sternen, die von der Leuchtkugel niederfielen, ihnen noch nachſannen, auch wenn das Dunkel der Nacht ſie längs verſchlungen hatte. Zwar hatte ſchon ein Weimarer Miniſter ee von der Triumpha trix das Mäkelwort geſchrieben: 8 „Frauenſchönheit will nichts heißen, Iſt gar zu oft ein ſtarres Bild, 4 Nur ſolch ein Weſen kann ich preiſen, Das froh und lebensluſtig quillt, Die Schöne bleibt ſich ſelber ſelig, Die Anmut macht unwiderſtehlich.“ Dieſe Verſe ließen jedoch die Triumphatrix ziemlich kalt, denn ſie ſtehen im„Fauſt“ zweiter Teil, und den leſen nicht gar ſo viele Leute.— die ſchönen Unen am allerwenigſten. So ſchritt die ſchöne Frau, umringt von ihren Hohenprieſtern, den Dichtern und Künſtlern, ihren Siegesweg unter Halleluſa und „Weh' uns Armen!“ aus grauer Vorzeit her, bis an die Schwelle unſerer Zeit. Da geriet denn der Zug ein 8 ins Wanken, faſt ſo, als ob ein Hindernis ihn hemmen oder ein ttentat die aller⸗ höchſte Frau bedrohen wollte. Es kam jedoch zu keiner Gewalt⸗ tat, nur ein moderner Herr der Skeztizismus, drängte ſig durch die lobſingenden Männer, ſah der Triumphatrix keck ins eſicht und ſchleuderte ein kleinesWort hin, das ſie noch nie gehört hatte und darum nicht gleich verſtand: Nicht mehr und nicht weniger ſagte er zu ihr, als„Fad“! Das Wort rief eine Wirkung hervor, an die Niemand, wohl auch er ſelbſt nicht gedacht hatte. Der Triumphzug kam nun böllig ins Stocken, bleich und zornig ſtand die Allſiegerin unter ihrem Bal⸗ dachin. Doch Wehel deſſen ſeidene Gehänge ſchienen plötzlich zer⸗ ſchliſſen, ſeine Goldfranſen ſchwärzlich, wie mit ätzender Säure über⸗ goſſen! Vergebens verſuchte die Schönheit ihr bezauerndes Lächeln, Poſen, die geſtern noch alle Maler und Bildhauer entzückt hätten,— das Hallelujg der Männer wollte nicht mehr vollſtimmig ertönen, die klagende Antiphonie der Frauen war verſtummt, denn ſie kicherten ſelbſtbewußt und ſchadenfroh. Wohl ſchrien die Hohenprieſter in die Menge hinein, daß die Herrin bis ans Ende aller Tage Herein bleiben müſſe, ſchleppten Folianten mit und ohne Abkildungen her⸗ bei, die beweiſen wollten, daß Keine ſchön ſei, die nicht der Frau unter dem Valdachin gliche, doch aus den Foliemten flogen Staub und Motten auf, ſodaß die Schönheit ganz verſtaubt daſtand und der Skeptizismus großen Veifall fand, als er im Weitergehen meinte: „Veraltet!“ Nun war kein Halten und kein Bleiben mehr. Das Haleluja der Männer wurde immer dünner, denn ſie ſchauten jetzt nach der undeutlichen Maſſe der Frauen, die eben noch ſklaviſch der Schönheit gefolgt waren, und deren Schwarm ſich jetzt in lauter ganz beſtimente Einzelweſen auflöſte. Nicht alle lohnten das Anſehen, gar viele hatten verlernt zu reizen, weil ſie eben allzulange in den Pferch an⸗ geblicher Mangelhaftigkeit geſperrt geweſen waren. Nicht minder viele aber begriffen ſchnell, daß es im neuen Tag nicht mehr darauf die dg8g dasg Weibenunmer 5. 45ö0ö mit Cette in Frankreich zu⸗ 8 . Seite. Nr. 429 Neue Mannheimer Zeitung(Mitlag⸗Ausgabe) Freikag, den 17. Seplember 1928 Stäoͤtiſche Nachrichten verſchönerung der Kunſtſtraße Die Planken dürfen nicht mehr allein den Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, daß ſie um ee ſehr We iuh, Auch die Kunſtſtraße beginnt ſich in bemerlenswerker Weiſe zu verſchönern. Im Mittelpunkt ſteht die Renovation des Rathauſes, die vor einigen Tagen beendigt wurde. Man wird nach der Entfernung der Gerüſte mit uns in der Meimung einig gehen, daß unſere berden Rathäuſer, das alte am Markt und das neue am Paradeplatz, allen Fremden mit Stolz gezeigt wer⸗ den dürfen, weil das ſaubere, ſchmucke Gewand alle architektoni⸗ ſchen Schönheiten zu voller Geltung bringt. Kleider machen Leute! Das gilt auch für unſere baulichen Sehenswürdigkeiten, für die, wie für die elegante Frau die körperliche Schönheitspflege, die Sorgfalt in der äußeren Erſcheinung erſtes Gebot iſt. Man hat ſich bei der Rencvation des Rathauſes auf das allernotwendigſie beſchränken müſſen. Die Putzflächen wurden abgeklopft und in einer gelblichen Mineralfarbe geſtrichen, die ſich mit den weißen Fenſterläden ſehr fein von dem warmen Rot des Sandſteins der Pfeiler abhebt. Die Figuren an den Ecken wurden in Altgold ausgemalt. Vei der Unterſuchung des bildhaueriſchen Schmuckes der Paradeplatz⸗Hauptfront ſtellte ſich eine ziemliche Verwitterung des weißen Sandſteins heraus. Man ſah ſich infolgedeſſen ge⸗ nötigt, ganze Stücke neu einzuſetzen. Die Pfeiler wurden eben⸗ falls ſteinmetzmäßig bearbeitet, abgewaſchen und ausgebeſſert. Auch hier mußten ganze Stücke ergänzt werden. Am Turm hat man ſich auf die Renovation des Hauptgeſimſes beſchränken müſſen, weil für eine vollſtändige Einrüſtung die Mittel nicht zur Ver⸗ fügung ſtanden. Man wird aber in den nächſten Jahren auch an eine durchgreifende Renovierung des Turmes denken müſſen. Bis dahin genügt nach Anſicht des Stadtbaurats Götzelmann, unter deſſen umſichtiger Leitung die Renovationsarbeiten in der kurzen Zeit von ſechs Wochen ausgeführt wurden, die Herrichtung des Turmes, der zu den charakteriſtiſchen Wahrzeichen unſerer Stadt gehört. Ein beſonderer Anziehungspunkt wurde für unſere Damen⸗ welt durch den Umbau der Geſchäftslokalitäten der Firma Geſchw. Alsberg in O 2 geſchaffen. Von dem Grundſatz ausgehend, daß die Schaufenſter die vorteilhafteſte Empfehlung ſind, wurde das Hauptaugenmerk auf eine einheitliche Geſtaltung gerichtet. Der Architekt wählte eine helle Holzverkleidung, die einen eleganten Rahmen für die ausgeſtellten Koſtüme und Stoffe bildet. Bei der Dekorierung wurde für jedes der ſich auf zwei Fronten erſtreckenden Schaufenſter eine einheitliche Farbe gewählt, für das eine das vornehme Schwarz, für das andere das leb⸗ hafte Grün uſw. So marſchieren nacheinander alle Farben der Herbſt⸗ und Winterſaiſon auf. In geſchmackvoller, vornehmer Anordnung bietet die Schaufenſterſchau eine genaue Ueberſicht über die Mode, die für die vor uns liegenden Monate maßgebend iſt. Wie beim Rathaus hat die ſtilechte Faſſade des Geſchäftshauſes durch die Renovation weſentlich gewonnen. Man hat dazu keine relle Farbe gewählt, ſondern ſich wie auf der anderen Seite zwi⸗ chen— und D 1 für die helle Nuance entſchloſſen, der wir ſchon zu einer Zeit das Wort geredet haben, als man meinte, man müſſe der Faſſade eine recht knallige Buntheit geben. Wie vornehm ein Hellgelb oder Hellgrün wirkt, zeigen die Faſſaden der beiden Eckhäuſer in C 1 und C 2, zu denen ſich nun auch noch die Kon⸗ ditorei Thraner geſellt hat. Auch hier iſt der allzu bunte An⸗ ſtrich der Faſſade einem hellen Gelb gewichen, das überaus vor⸗ nehm wirkt. Man darf erwarten, daß das andere Eckhaus in G1 ſich ebenfalls recht bald ein neues Gewand zulegt, da es jetzt allzu unvorteilhaft von ſeinen Nachbarn zur Linken und Rechten ab⸗ ſticht. Der ehemalige„Deutſche Hof“, der eine Renovation eben⸗ falls ſehr nötig hatte, iſt noch eingerüſtet. Nach dem Neuanſtrich wird ſich die ſchön gegliederte Faſſade dieſes ſtattlichen Baues ebenfalls in der vorkeilhafteſten Weiſe präſentieren. Damit iſt die Neliausſtaffterung der Kunſtſtraße noch lange nicht vollendet. Viele Häuſer müſſen noch eneu geſtrichen oder wenigſtens abge⸗ waſchen werden. Hoffentlich denkt man recht bald daran, wenn auch nicht mehr in dieſem Jahre, ſo doch beſtimmt im Ch. * * Verſetzt wurde Polizeiwachtmeiſter Arthur Jungmichel von Mannheim nach Karlsruhe. * Ferligſtellung des Rohbaues der Friedrich Ebertbrücke. Der Rohbau der Friedrich Ebertbrücke iſt in der Hauptſache beendigt. Geſtern wurden die letzten Verbindungsſtücke der Eiſenkonſtruktion mit dem ſtadtſeitigen Brückenkopf eingefügt. Ebenſo ſind die Ar⸗ beiten für die Zufahrtsſtraßen auf dem linksſeitigen Ufer mit der Unterführung der Nebenbahnlinie nach Seckenheim vollendet. Es fehlt nur noch die Fertigſtellung der Gehwege, die an die Fahr⸗ bahn zu beiden Seiten anmontiert werden. Das Betonieren der Fahrbahn wird bereits vorgenommen. Ueber den Anſtrich iſt offenbar noch keine Entſcheidung getroffen. * Der Verkehr über die Friedrichsbrücke iſt nun endlich wie⸗ Winlke und Ein Tierpark auch für Mannheim Geh'in wir mal zu Hagenbeck! So wird man noch lange ſingen in Erinnerung an die Tierſchau, die der Zirkus Hagenbeck hierher brachte, denn man bekam Seltenheiten zu ſehen, die ſelbſt große zoologiſche Gärten nicht e haben. In beſſeren 82—058 als den heutigen hätten ſich ſicher Menſchenfreunde gefunden, die der Schuljugend den Beſuch dieſes„zoologiſchen Garten auf Rädern“ ermöglicht hätten. Das Gaſtſpiel fiel leider in eine ſehr ungünſtige Zeit. Der Aufenthalt war zu kurz. Wäre er länger geweſen und nicht in die Ferienzeit gefallen, dann hätten wir mit Wärme den klaſſenweiſen Beſuch der Schau zu einem ganz niedrigen Eintrittspreis propa⸗ giert. 10 Pfennige wären ſchließlich ſelbſt für die ärmſten Eltern erſchwinglich geweſen. Wer viel in der Welt herumkommt und als Tierfreund ſchon die großen zoologiſchn Gärten in Berlin, Leipzig, Frankfurt oder gar in Stellingen bei Hamburg, wo Hagenbeck zu⸗ hauſe iſt, geſehen hat, der empfindet, wenn er wieder in Mannheim weilt, den Mangel einer derartigen Stätte, die nicht nur für die Kinderwelt, ſondern auch für die Erwachſenen eine Fülle der Be⸗ lehrung und Unterhaltung bietet. Gibt es für den Lehrer einen praktiſcheren Unterricht, als ein Gang mit der Klaſſe durch den Tier⸗ garten? Alle Lokalpatrioten, die ſchon lange ſich den Kopf darüber zerbrechen, mit welchen Mitteln unſere Stadt in den kommenden Jahren aus dem kleinſtädtiſchen Sommerſchlaf, der diesmal wieder allzu lange gedauert hat, aufzurütteln iſt, werden mit uns darin übereinſtimmen, daß die Gründung eines Tierparkes in das Wiederbelebungsprogramm aufzunehmen iſt. Man komme uns nicht mit dem Einwand, daß die finanzielle Grundlage für ein derartigen Unternehmen in abſehbarer Zeit nicht geſchaffen werden kann. Wenn man in der richtigen Weiſe nor⸗ geht, iſt die Aufbringung der erforderlichen Geldmittel keine Un⸗ möglichkeit. Man braucht durchaus nicht von dem Gedanken ausgu⸗ gehen, daß Berlin oder gar Stellingen übertrumpft werden müſſen. Es genügt vorläufig durchaus, daß man dem Gedanken der Errich⸗ tung eines Tierparkes näher tritt und durch Fühlungnahme mit den maßgebenden Stellen die vorbereitenden Schritte unter⸗ nimmt, die den Gedanken in der breiten Oeffentlichkeit lebendig machen. Hierzu bedarf es allerdings einiger Perſönlichkeiten, die ſich 5 nichts abſchrecken laſſen. Wie wäre es mit der Gründung einer ereinigung zur Errichtung eines Tierparkes in Mannheim? Wir ſtellen die Frage zur Diskuſſion. Von der Reſonanz, die ſie im Leſerkreiſe findet, wird unſere weitere Stellung⸗ nahme abhängen. Sch. * Warum beſondere Münzen für den Fernſprecher? Im amtlichen Poſtdeutſch gibt es einen„Münzfern⸗ ſprecher“, d. h. man muß ſich am Münzſchalter für 15 Pfg. eine Münze erſtehen, die infolsge ihrer Riffelung in den Einwurf des Fernſprechautomats paßt. Wer es ſehr eilig hat, muß damit rechnen, daß er unter Umſtänden Schlange ſtehen muß, um eine der normal. Seit heute morgen ſind beide Gehwege paſſierbar. Lange genug hats gedauert. Münze zu erhalten. Geht es nicht einfacher zu machen? In Schweden z.., wo man allerdings hinſichtlich des Telephonie⸗ Was könnte auch in Mannheim ſein? Zu den charakteriſtiſchen Eigenheiten der Deutſchen gehört es, überall ſchöner finden als Daheim. Die Erfahrung lehrt, daß ſolche Vergleiche nicht immer richtig gezogen werden. Abet manche Einrichtung iſt draußen doch anders, vielleicht auch beſſer als daheim. Gerade die eben verfloſſene Serien⸗ und Reiſezeit hat Vielen Gelegenheit gegeben, ſich in der deutſchen Heimat oder im Auslande umzuſehen. Jeder hat ſicher⸗ lich irgend etwas geſehen oder erlebt, das ihm aufgefallen iſt, weil es anders iſt als in Mannheim. Sweifellos wird ſich bei vielen der Wunſch geregt haben, das, was beim Neiſen beſonders angenehm berührte, auch in Mannheim ver⸗ wirklicht zu ſehen. Wir richten daher an unſere Leſer die Bitte, uns in Suſchriften daß ſie, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, es Anregungen zu geben, durch deren Veröffentlichung dieſes oder jenes auch in Mannheim eingeführt oder verbeſſert werden könnte, 3. B. Verkehrsregelungen und Bequemlichkeiten, Annehmlichkeiten unterwegs und am Aufenthaltsort, Erleichterung de⸗ Wegweiſung, Bedienung uſw. ufw. Wir werden die Einſendungen regelmäßig an einem beſtimmten Tag der Woche veröffentlichen und, ſoweit ſie Aufnahme gefunden haben, auch vergüten. ODienſt am Volk und im beſonderen Dienſt an der Vaterſtadt iſt die vornehmſte Aufgabe einer Seitung. So ſehr natürlich Großzügigkeit immer not tut, mit Verbeſſerungen in Kleinigkeiten muß man beginnen. Jeder hat es in der Hand, durch Mitteilung von Vorſchlägen an uns hierbei helfend miteinzugreifen, damit unfruchtbare Vergleiche zwiſchen draußen und der Heimatſtadt immer geringer werden. An den Beippielen, die wir unten angefügt haben, erſehen unſere Leſer, wie wir uns die Aufforderung zur Mitarbeit gedacht haben. Friſch ans Werlkel 2 0 „Neue Mannheimer Seitung“ rens Deutſchland weit voraus iſt, befinden ſich an allen— Enden die Zellen des Reichstelephons, in die man keine beſond.. Münze, ſondern ein entſprechendes Oereſtück wirft. Warum bei uns 10 umſtändlich? Man ſollte nicht nur die Staatsverwallig 5 vereinfachen, ſondern vor allen Dingen die Einrichtungen des läg lichen Bedarfs, zu denen heute auch der Fernſprecher gehört. * Beſſere nächtliche Beleuchtung der Jeuermelder! 2 f f r In Magdeburg bemerkte ich, daß die Laternen, die pb einem Feuermelder ſtehen, einen roten Glasſtreifen tragen. N deſſen iſt es möglich, auf ſehr weite Entfernung ſchon zu 5 ſich 55 nächſte Feuermelder befindet. In Mannheim fehlt 55 gänzlich und es kommt ſogar vor, daß ausgerechnet die Laterne, 55 ſich vor einem Feuermelder befindet,— wie z. B. in der 8 ſtraße,— um 11 Uhr abends ausgedreht wird, ſodaß der Feßſe, melder die ganze Nacht im ſchwärzeſten Dunkel liegt. Iſt 7 eigentlich unſerm Herrn Branddirektor bekannt? Sonſt dan 11 ſicher doch von ſich aus ſchon Schritte ergriffen, daß ein derart 95 65 Mißſtand beſeitigt wird. Feuermelder müſſen ſofort zu erkenne und zu finden ſein! * kKiein Gedränge mehr beim Ein- und Ausſteigen des Auf der Fahrt zur„Geſolei“ fiel mir die Regelung Ein⸗ 10 Ausſtelggverlehr⸗ auf der Düſſeldorfer Sfoßeen bahn als beſonders praktiſch auf. Freilich ſind dort die Platifefen größer, als die bei unſerer Straßenbahn und auch die Trittſtuf breiter. Infolgedeſſen iſt es aber möglich, eine Stange in der Auf⸗ der Stufen anzubringen, ſodaß ſie zweigeteilt ſind. Große 7 ſchriften weiſen darauf hin, daß die eine Hälfte nur zum Einſteige⸗ die andere nur zum Ausſteigen iſt. Umgekehrt ſind im Innern die Plattform die entſprechenden Aufſchriften angebracht. des Beobachtung ergab, iſt das Düſſeldorfer Publikum an dieſe Aüngele Ein⸗ und Ausſteigens tadellos gewöhnt. Das ürchterliche Gedrä 190 das Kennzeichen unſerer Straßenbahnbeförderung, hat in Düſſeldo⸗ von ſelbſt aufgehört. ch habe Kaffee Heg scwohl in det prexis als àuen in meinem Familiengebrauch häufig ongewend n den meisten Fòllen, wo det gewöhnliche Bohnen- òffee contreindizierend ist, leistet Kaffee Hag senl gute Dienste; er wWird àuch gern genomſmen, et in puncto Aromò hinter keinem Bohnenkaffee zurücksteht. br. J. ab der Matden, Altstetten(Zurleh“ ankam, einem klaſſiſchen Vorbild zu gleichen, ſondern nur ſich ſelber, daß es galt, die eigene Perſönlichkeit, die eigene Linie auszufinden, um ein höchſt begehrenswertes Frauenzimmerchen zu ſein. Nicht alle, die begriffen hetten, lernten die große Frauenkunſt gleichmäßig ſchnell oder gut, bacchantiſche Fehlgriffe und dyoniſiſche Entgleiſun⸗ gen waren in vielen Fällen zu verzeichnen, die Hauptſache aber hatten alle verſtanden: daß jede den Marſchallſtab des Erfolges in der Toilettenſchachtel trug, daß jede nah ihrer Art ſchön ſein konnte, ſofern ſie nurinbrünſtig und mit allen Mitteln wollte. Schon eilten auch die Künſtler mit Palette und Meißel herbei, wählten als Modell die Frau, deren Körper der Ausdruck ihrer Perſönlichkeit und ihrer Zeit war, und die Dichter, das unzuverläſſige Volk, ſetzten ſich hin und rühmten die Frau, die etzt gemalt und modelliert wurde, ſofern ſie nicht gar(wer hätte es je gedacht) ironiſche Novellen ſchrieben, in denen ſie offenbarten wie mühſam die ſchöne Frau für ihre Um⸗ gebung geweſen ſei... Und Hiſtoriker und Kunſthiſtoriker öffneten die tiefen Schreine ihres Wiſſens, verkündeten, deßz eine ganze An⸗ zahl berühmter Herzensbrecherinnen gar nicht wirklich ſchön, wohl aber von beſtrickendem rein individuellem Reiz geweſen ſeien.. Da merkte die Allſiegerin von geſtern, daß das Ende ihres Reichs gekommen war und es wäre jetzt ebenſo tragiſch wie ſeeliſch⸗ vollendet, wenn man berichten könnte, daß ſie das Geſicht mit den zerſchliſſenen Seidenbehängen ihres Baldachins verhüllte und unter m Hohn des wankelmütigen Männerheerbanns und der aus dem Pferch befreiten Frauen ſtarb. Die Allſiegerin aber war ſelbſt eine Frau und nicht ganz ſo dumm, wie ihre Schweſtern ſtets behaupten und die Männer freudig geglaubt hatten. Schmiegſam wie eine echte Frau, verſtand ſie, mit der neuen Strömung zu ſchwimmen, und weil ſie immer ſo geweſen, wie der Mann ſie juſt wollte, wurde es ihr nicht ſchwer, ſich dem veränderten Ideal anzupaſſen. Sie legte dos Allſiegerinnenlächeln ab, zog lieber den Sportrock an, ſtatt des Korſettgürtels der Venus, lief lieber Ski oder erglomm hohe Berg⸗ gipfel ſtatt auf der glatten Brücke ihrer verbrieften Macht hin und 5 zu ſpazieren. Sie guckte jeder ihrer Schweſtern mit demſelben atereſſe zu, mit dem dieſe ihr noch geſtern die Kunſt des Erfolges hatte abſchauen wollen, und ſie merkte, daß ſie von jeder etwas lernen konnte, wäre es auch nur, wie man es nicht machen durfte! Merkte auch, daß es weder ihrem Antlitz noch ihrem Anſehen bei den Männern ſchadete, wenn ſie nicht nur der ſportlichen Diana, ſondern auch der intellektuellen Minerva ein wenig glich, und daß es jetzt nur eines geſchickten Handſtreiches bedurfte, um die Gegenkönigin, die ſie erſetzen ſollte, zu vernichten. Da riß ſie lachend die zer⸗ ſchließenen Behänge ihres Baldachin herunter. ſchlang ſie voll Ue er⸗ mut um Haupt und Schultern, lief mit ausgeſtreckten Händen zu den anderen Frauen hin, denen ſie geſtern noch hochmütig vorange⸗ ſchritten war:„Ich will ſein, wie ihr cauchl“ Sprachs und vernichtete mit dieſeim Wort die Gegenkönigin, wurde aus der ſchönen Frau die Frau, die gefällt.. Giſt und Galle Unter dieſem„gefährlichen Titel läßt Roda Roda 2 im Eulenſpiegel⸗Verlag, Magdeburg, ſoeben ein neues Werk erſcheinen. dem hochamüſanten Buch entnehmen wir mit Erlaubnis des Verlags die nachſtehenden Anek⸗ doten: Leilfaden für Reiche Lieber Freund, ſie ſind durch glückliche Ausnutzung geſchäftlicher Chanſons in einen Geſellſchaftskreis aufgeſtiegen, der gern Fremd⸗ wörter gebraucht. Damit ſie ſich nun nicht jeden Augenblick balſa⸗ mieren, möchte ich ihnen einige Winke für die Konverſation geben. Vor allem, bitte, ſeien ſie nicht beleidigt, wenn jemand ſie einen Parvenu nennt. Er meint nichts Böſes. Parvenu iſt eine ſpaniſche Wand, ein Bettſchirm. Arrivé hingegen: eine ſingbare Melodie, ein Geſangsſtück. Man wird ihnen ſchlechte Manieren vorwerfen und Mangel an Courtoiſie. Laſſen ſie ſich dadurch nicht kränken, die Mängel wiegen nicht ſchwer: Courtoiſie heißt nichts anderes als Maklergebühr; und Manieren— die Hände pflegen— wollen ſie ſich ohnehin. Lädt man ſie zum Tee, kann es ein Five⸗o clocktea ſein oder ein Thee danſant. Keinesfalls hat es das mindeſte mit Theorie zu ſchaffen, der Gottesgelehrſamkeit. Hypotheſe wieder iſt die längſte Seite eines rechtwinkligen Dreiecks; pen Sie das nicht mit Hippologie, der krankhaften Reizbarkeit von Frauen. Bietet man ihnen beim Tee Baiſers an und Curacao, ſo müſſen ſie wiſſen, daß Baiſers Flauheit auf der Börſe bedeutet und Curacao einen ſchweren Reiter; der Gegenſatz davon iſt Infamie abeunr e, in übertragenem Sinn auch: Mannstollheit). Abſinth aber iſt die Enthaltung von geiſtigen Getränken. Zwiſchen Tuberoſen und Protuberanzen iſt ein gewaltiger Un⸗ ſind Apfelſinen, Tuberoſen 2955 ungen⸗ hwindſüchtige. Halten ſie Zyklamen und Zyklus auseinander: Zyklame iſt ein Wirbelwind; Zyklus ein Rieſe mit einem Auge. Für Wirbelwind kann man auch Toreador ſagen; Tournedos klingt wohl ähnlich, bedeutet aber etwas ganz anderes, nämlich einen ſüdfranzöſiſchen Minneſänger. „Sagt man Champignon oder Champion?“ werden ſie 90 9812 + kommt darauf an, ob ſie Haarwäſche meinen oder eine Papier⸗ aterne. Antinomie iſt die Kunſt, Leichen zu zergliedern; Anthologie: Selbſtregierung, Unabhängigkeit. Panorama iſt eine Landenge in Südamerika; Paranoia aber ein Schlafanzug. Tarlatan: ein Kurpfuſcher und Marktſchreier; der ſchlaue Ta⸗ merlan war Miniſter des Aeußern unter Napoleon dem Großen. Eduards des Siebenten Außenminiſter hieß nicht Estin ein ſie ihn zu nennen pflegen, auch nicht Asket(denn das ihinfach et wer Volksſtamm in Zentralamerika) ſondern ganz e pik. Samojeden ſind ruſſiſche Teemaſchinen. Merken ſie ſich ferner, daß eine Kreolin nicht dasſelbe 1ů 05 Mulattin iſt. Mulatten ſind Baſtarde von Pferde und Clel; polh⸗ Kreolin iſt ein gebauſchter Frauenrock; die Karolinger ſind neſiſche Inſeln, ehemals deutſcher Beſitz. Pro⸗ Man wird Ihnen von Krankheit und Geſundheit reddachtnis⸗ phylaxe und Hygiene. Behalten ſie, bitte, wohl im Ged geichen Prophylaxe iſt die Reblaus; Hygiene ein Raubtier, das frißt. Hades ilde Ein großer Unterſchied iſt auch zwiſchen Olymp und Hades iſt die Rückenmarkſchwindſucht, Olymp aber ein Neugeb in der Naſe. Türken Baſilisk: eine griechiſche Kirche; die Lieblingsfrau des heißt Obelist. Beſced ——.— So, mein Freund! Ich hoffe, ſie wiſſen mum ſſteigen, mit Fremdvölkern. Sollte ihnen noch jemals Zweifel ſceen dann lieber Freund, reden ſie nicht leichtfertig hin, ſondern ach dem ſie vorher hübſch nach im Konföderations⸗Mepiko, wo ſie, n. Alpala geordnet, das Wiſſenswerte beiſammenfinden. Liebe in der Ehe nelicherer Nie hat, ſoweit die arabiſche Zunge klingt, ein Aun Abb Ehemann gelebt als Haſſan ibni Muhammed, bin Idris, ſpäter bin Osman, bin Beker vom Stamme der Fezzaru, den maom kurzweg Imam'i Beker nannte. Er hatte ein Mädchen, heit ſich ſchlecht der Abd⸗ei⸗Menaf gefreit, ein Mädchen, deſſen zwinde nur dem Gatten offenbarte, deſſen Güte vier Hi 5 prieſen. Als Imam'l Beker einſt ermüdet heimgekehrt war, an ſeinem Weib:„Liebſte, ich möchte ſchlafen. Sorg, daß em Lager nicht ſtöre!“„Streck.h,“ ſprach ſie,„Liebſter, auf be. ſehen, aus— ich werde mich auf einen Schemel vor deine Tür deinen Schlummer zu behüten.“ Sprachs und tat es ein auf 10 Ihn aber duldete es nicht im Bett, da er die 4 1 5 u ſollſ Schwelle wußte Er trat vor die Tür und bat:„Lie, ö 5 Komm, nicht die lange, kalte Nacht vor meiner Tür durchwachen. und ruh gleich mir!“ t „Liebſter, mir ziemt, hier draußen zu bleiben und ach 7 hobne 0 m daß man dich nicht wecke.“ Gerührt von ſoviel Güte, 5 ſhren Beker:„Gut denn, Geliebte— da deine Sanftmut chemelchen 1 5 beharrt: ſo mach 5 ein wenig Platz auf deinem S und ich will mit dir wachen.“ Und ſaßen beide bis zum Morgen muckmäuschenſtill vor dnam Bekers Tür. Ecken und — „ 7 Lilm⸗Kunoͤſchau ſen Junde ſich Dreltag, den 17. September 1926 Beſeitigung der Rund unkſts ungen durch Einführung der Kohlebügel bei der St aßenbahn füh Wie die Halleſchen Zeitungen berichten, wurden dort durch Ein⸗ 0 rung der Kohlebügel bei der Straßenbahn anſtelle der bisher erwendeten Metallbügel die bis dato vorhandenen Rundfunk⸗ nen reſtlos beſeitigt. Die dortigen Junkteilnehmer und leßt in der Lage, die Darbſetungen des Rnudfunks ungetrübt 9 mit allen Feinheiten genießen zu können. Laſſen wir den alleſchen Bericht ſelbſt ſprechen: bü Seitdem die Rundfunkſtörungen durch Einführung der Kohle⸗ gel bei der Straßenbahn reſtlos befeitigt ſind, ſchwelgen die Funk⸗ zeunde im Glück... An allen größeren Begebenheiten im poli⸗ iſchen und wirtſchaftlichen Leben ſind ſie mit eigenem Ohr beteiligt, auch an der Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund. Wer zeit hatte, konnte am Freitag früh hören, wie De. Streſemann in enf zur aufhorchenden Welt gut deutſch redete. Man meinte, den enbogen des Redners zu fühlen und mit ihm auf die auserwählte Verſammlung hinunterzublicken.“ Soweit der Bericht aus dem glücklichen Kalle. Vielleicht gibt eine ſolch günſtige Erfahrung, die durch die Ablöſung der Mekall⸗ ügel durch Kohlebügel für die Hallenſer Rundſankteilnehmer ge⸗ macht wurde, auch den maßgebenden Stellen in Mannheim— die Rundfunkteilnekmer leiden hier ebenfals unter den durch die traßenbahnmetallbügel verurſachten Geränſchen— nunmehr Veran⸗ uuſung, dieſe bewährten Abhilſemaßnahmen auch hier baldigſt urchzuführen. 8„ Die Schönwetterperlode hält unvermindert an. Die geſtrige ewölkung iſt wieder verſchwunden. Ja wolker lotem Blau ſtrahlte 5 morgen wieder der Himmel. Ein Morgenſrasier⸗ang iſt gegen⸗ artig ungemein erfriſchend, da in der Frühe von drückender wüle nichts mehr zu ſpüren iſt. Betrud doch die Temveraler zute morgen 10,.9 Gr. C. In der vercangecen Pacht wurde ein f inimum von 10,3 Gr. C. feſtgeſtellt. Die Höchſttemveratur belief ich geſtern auf 23,4 Gr. C. Veranſtaltungen 8 8, Theaternachricht. In der heutigen Aufführung„Die nerkauft⸗ ſingt Euſſa Heiken die„Marie“.— Morgen geht im Natio⸗ peithegter„Wallenſtein“ J. Teil, im Neuen Theater„Die Dollar⸗ rinzeſſin“ in Szene. 8 Der Mannheimer Kunſtverein hat ſeine ſeit dem Jahre 1911 in der ſtädtiſchen Kunſthalle ianegehabten Räume perlaſſen und iſt 0 wiſchen in die alte Schulkirche L 1, 1, Eingang Breite Straße, emals Stadtgeſchichtliches Muſeum) übergefiedelt. Die für uen Räume ſimnd einer gründlichen Renovakion unterzogen und ir die Zwecke des Kunſtvereins nach Möglichkeit hergerichtet worden. 8— neuen Ausſtellungen beginnen am Sonntag, 19. éptember und zwar mit einer Ehrenausſtellung des in Mann⸗ Aa geborenen Kunſtmalers Prof. Wilh. Nagel, Karlsruhe, der im 1 ds. JIs. ſeinen 60. Geburtstag feierte. Eine überſichtliche Schau deuaßt das ganze Schaffen dieſes gerade in Mannheim auch beſon⸗ gers geſchätzten Künſtlers. 8.R. Palaſt-Theater. Der ſchon lange augekündigte Zelntik⸗ baoßfim„An der ſchönen blauen Donau', der in allen ſulſchen Städten mit großem Erfolg vorgeführ würde, hat nun zeten Einzug ins Palaſt⸗Theater gehalten. Das Wien der Vorkriegs⸗ 10 erſteht wieder vor uns mit all ſeiner Schönheit und ſeinem ſte rmütigen Treiben, in deſſen Mittelpunkt das ſüße Wiener Mädel iht,— denn: Das hat ka Goethe geſchrieb'n, das hat ka Schiller acht, es iſt von kan Klaſſiker und kan Genie. A Wiener Madel das zu euch ſpricht mit frohem Sinn und ſchlichter Melodie. 15 dieſes Weaner Madel war die Staudinger Mizzi, von allen Klbt, von allen umſchwärmt, geeſe aber von dem jungen Ratnant, Graf Rudi Zirsky. Sie ſelbſt nahm ja die Schwärmerei beſonders ernſt, konnte es aber nicht verhindern, daß böſe dangen dieſe harmloſe Geſchichte aufbauſchten und ſie der gräflichen Familie überbrachten. Der ältere Bruder Rudis bekam den Auf⸗ J0 das Liebesverhältnis, das ja gar nicht beſtand, zu löſen, und 05 ſtehenden Fußes nach Wien zu begeben. Der Erfolg war aber eigentümlicher, denn Oskar ſah Mizzi und— verliebte ſich ſterb⸗ 0 in ſie. Diesmal war aber auch Mizzi verliebt, und die beiden Haden unter Mithilfe des liebenswürdigen Erzherzogs Mittel und Lihte die Einwilligung der gräflichen Familie zu erhalken. Und zum bl len Male ſingt ſie zu den Klängen des Walzers„An der ſchönen bennen Donau“ ihr Lied: Staudinger Mizzi bin i gnannt, mich Wiel jed's Kind im ganzen Land. Ich gehör zu jeder Zeit zu diern, mit meinem Herzen und meinem Sinn. Solang man Melo⸗ in Merſinnt, ſolang durch Wien die Donau rinnt, bin ich verbunden en Stunden, dir liebes Wien, dein treues Kind. Eine errliche Sultdlungl Lya Mara als Migszi iſt einfach entzückend. Ihr zur dete ſteht als ebenbürtiger Partner Harry Liedtke als Graf 1 ar. Nur wäre zu dieſem erſtklaſſigen Film mit feinem ſprühenden ſiumor auch eine gute Muſik zu wünſchen. Denn zu ſo einem Pracht⸗ Vent 8 Akte lang nur Klavier, geht entſchieden zu weit.— Ein gutes leicht war er beides, imer Zeitung(ittag Ansgabe! Ja, ja, die Fröſche Nicht nur unter dem Waſſer, auch auf der Erde können die Fröſche zur Landplage werden, das 997 ſie jetzt am Schwarzen Meer bewieſen, wo es anſcheinend Fröſche in einer Zahl geben muß, wie man ſie wohl nach nie geſehen hat. Jedenfalls dürfte die Tat⸗ ſache, daß Fröſche einen leibhaftigen-Zug zum Stehen bringen einzig in der Geſchichte der Fröſche und der D⸗Züge daſtehen. In der Nähe der Stadt Feodeſia am Schwarzen Meer, auf der Halbinſel Krim, mußte der Führer des-Zuges plötz.ich anhalten, da er überhaupt keine Schienen mehr ſehen konnte. Und als man ſich den Schaden beſah, bemerkte mun ein unge⸗ heures Heer von Fröſchen, das vom Meere kommend land⸗ einwärts zog und in einer Breite von mehreren Kilometern den Schienenſtrang überſchwemmte. Da der Zug bei ſchneller Fahrt beſtimmt ausgerutſcht und aus den Schienen geſprungen wäre, mußte man ganz langſam dieſe Strecke durchfahren. Die großen Sümpfe in Strandnähe des Meeres ſind in dieſem Sommer völlig aus⸗ getrocknet, ſo daß ſich die Fröſche weiter im Innern neue Gewäſſer ſuchen mußten. Dies dürfte die größte Froſchwanderung ſein, von der Menſchen jemals Kenntnis genommen haben. E Haben Sie nicht einen Korkzieher? In London trat auf der Straße ein Mann mit einer Schnaps⸗ ſlaſche in der Hand auf einen Policeman zu und bat ihn um einen Korkenzieher. Höflich, wie die engliſchen Schutzleute nun mal ſind, übergab dieſer dem Mann das gewünſchte Inſtrument, worauf jener die Flaſche entkorkte und ſichauf der Stelle fürchter⸗ lich betrank. Der Schutzmann nahm ihn feſt und ließ ihn zur Wache bringen. Als man ihn fragte, warum er den Mann nicht früher feſtgenommen habe, ſagte:„Ich habe ganz nach der Vorſchrift gehandelt, denn als ich dem Mann den Korkenzieher reichte, war er noch nicht betrunken. 100 Jahre Kragen Man feiert ſo viele Jubiläen und Gedenktage, aber an den Dagen haben nur wenige gedacht, und doch würde er in dieſen Tegen 100 Jahre alt. Im Jahre 1826 ärgerte ſich die Frau eines ſchotliſchen Schmiedes darüber, daß ihr Mann bei der Arbeit ſtändi die Kragen, die damals am Hemd feſt ünen t waren, f0 0 ſchmutzig mache, während die Hemden verhältnismä ig länger ſauber oder gebrauchsfähig blieben, und ſie kam auf den geſcheiten Ge⸗ danken, die Kragen abzutrennen und mit Knöpfen und Knopflöchern zu perſehen. So entſtanden die abnehmbaren Kragen, und die Frau ſoll ſich ſehr gefreut haben, daß ihr Mann nun die Hemden länge⸗ tragen konnte und nur die Kragen zu wechſeln brauchte. Worau⸗ wir den Schluß ziehen, daß damals die Schmiede bei der Arbeit Kragen trugen, was heute im allgemeinen nicht mehr geſchieht. Speſſekarten mit Rätſeln Uns iſt das ja an ſich nichts Neues mehr. Viele Speiſekarten geben uns Rätſel auf, zum Beiſpiel wie man ein Mittageſſen für .50 Mark zuſammenſtellen foll, wenn das billigſte Gericht 2 Mark koſtet. Und ſo. Aber davon ſoll nicht die Rede ſein, vielmehr von dem findigen Londoner Gaſtwirt, der auf die Rückſeite ſeiner Speiſe⸗ karten— Rätſel drucken ließ! Silbenrätſel, Kreuzworträtſel, Schach⸗ aufgohen und anderes. In London hat man mittags wenig Zeit, da man abends diniert, alſo verſchlingen die Gäſte raſch ihr Eſſen und ſehen auf der Rückſeite der Karte die Rätſel ſtehen. Natürſich ſetzt ſich jeder ſchnell hin und verſucht, die Löſung zu finden, was meiſt nicht gelingt, denn die Zeit iſt knapp, und die Rätſel ſind ſchwer. Alſo kommt man abends wieder(die Karten ſind auf ſchwerem Karton und in Eiſenhalter eingeklemmt) und ver⸗ ſucht, den Reſt der Aufgabe fertig zu ſtellen. Darauf aber ſpekuliert der Wirt, der ſich auf dieſe originelle Weiſe ſchon viele Stammgäſte herangebildet haben ſoll. Es iſt jo ſo leicht Geld zu verdienen, nur Ideen muß man haben. Die ſind allerdings piel ſchwerer. * Achtung— Umſteigen! Der erſte Menſch iſt jetzt tatſächlich ins falſche Flugzeug ein⸗ geſtiegen, und die Serte der Witze, die ſich bisher nur auf die Reiſenden in falſchen Zügen bezog, kann ſich nun auch auf den Luftweg ausdehnen. Damit die Sache richtig wurde, iſt er gleich ordentlich falſch eingeſtiegen, nämlich in Brüſſel nach London ſtatt. nach Berlin! Als das Nachtflugzeug morgens in London ein⸗ traf und dieſer Paſſagier, ein Franzoſe, ars der Kabine kletterte, betrachtete er erſtaunt die Reklameſchilder und Aufſchriften. und meinte, jetzt habe er doch ſo lange deutſch gelernt, aber er ſei nicht imſtande, auch nur einen Satz zu entziffern. Worauf man ihm klar machte, daß er ſich in London befinde, wo man ihm zu⸗ liebe keine deutſchen Inſchriften anbringen könne. Die Geſellſchaf: war aber höflich genug, ihn koſtenlos an ſein Reiſeziel, nämlich Berlin, zu befördern. Nichts zu machen Der Mann, der den Satz„Alter ſchützt vor Torheit nicht“ prägte, muß entweder ſehr alt oder ſehr weiſe geweſen ſein. Viel⸗ Jedenfalls hatte er recht, denn wenn man in Brand geſteckt haben. 5. Seite. Nr. 429 Kund um den Erdball hört, daß in Frankreich ein junges Mädchen von 84 Jahren zun ſechſten Male heiratet, und daß in Amerika ſich eine junge Daude im Alter von 104 Jahren zum dreizehnten Male ſcheiden läßt, danr kann man ihm nür zuſtimmen. Als man die Franzöſin fragte warum ſie mit 84 Jahren noch einmal eine Ehe eingehen wolle ſagte ſie ganz erſtaunt: Ich liebe ihn eben! Und als man du Amerikanerin fragte, weshalb ſie ſich mit 104 Jahren noch einma⸗ ſcheiden laſſen wolle, ſagte ſie nicht minder erſtaunt: Ich liebe ihn nicht mehr! Soll man ſich darüber noch aufregen? Nein, hier ift wirklich nichts zu machen. * Bürokratius ſchläft Leider iſt er nicht ganz eingeſchlafen um nie wieder zu er⸗ wachen, der liebe, gute, heilige Bürokratismus, der bekanntlich meiſt auf dem Amksſchimmel umherreitet, diesmal aber wahr⸗ haftig ſich ein Schläfchen gönnte, ſo daß einer, der verhaftet wer⸗ den wollte, einfach nicht feſtgenommen werden konnte. In Nürn⸗ berg wars, wo der Hberſteuerſekretär Gmeinbauer nach Unter⸗ ſchlagung einer lächerlich kleinen Summe flüchtig geworden war, bald aber von Reue gepackt zurückkehrte und ſich der Politei ſtellte. Oder ſtellen wollte! Er meldete ſich nachts um 11 Uhr im Unter⸗ ſuchungsgefängnis, aber da war geſchloſſen und der Pförtner wollte bon einer Feſtnahme nichts wiſſen. Alſo ging er nach Hauſe und meldete ſich morgens um 6 Uhr nochmals, ward aber zum zweiten Male abgewieſen, da es noch zu früh ſei. Man gibt ihm aber (Gott ſei Dank) den guten Rat, zur Kriminalpolizei zu gehen, die Tag und Nacht Dienſt tut, und dort behält man ihn auch gleich zurück. Der Gute hätte gewiß gleich zur Kriminalpolizei gehen können, aber wie ſoll ein bisher nicht Vorbeſtrafter wiſſen, wo die richtige Verhaftungsſtelle iſt? * Man benit, man glaubt Der Sultan von Manalo weilte vor Tagen in Paris ließ ſan in Fontainebleau in den großen Saol im erſten Stock führen und ſetzte ſich dort auf den Thronſeſſel Napoleons J. Sofort waren einige Photographen zur Hand und nahmen die Szene auf. Der Sulkan aber telegraphierſe nach Marokko, ex habe auf dem Thron eſeſſen, und von dort kam die begeiſterte Antwort, wie ſehr man ich freue, einen Napoleon bi beſitzen. Sicher glaubt der Herrſcher aller Marakeſchen, durch dieſe Sitzung Geiſt vom großen Napo⸗ leon in ſich aufgenommen zu haben. Es iſt ſchon gut, daß wir Europäer etwas aufgeklärter ſind, die Stühle, auf denen große Männer geſeſſen haben, würden ſonſt überhaupt nicht mehr leer werden. 9 Wunderbar! Man kennt den ſchönen Satz: Wunderbar, höchſt wu d erbar— iſt in: Kuh mit Pferdehaar. Daran mißte ich denken, als ich die zeſchichte von Frau Wunderlich aus Saſchal hörte, die mit ihrer elekiriſchen Hand Kranke heilen wollte, konnte oder ſollte. Sie wollte wohl und ſie ſollte auch, aber ſie konnte nicht, das war das Geheimnis, aber nichtsdeſtotrotz erſchienen täglich Hunderte, die ihre wunden Glieder von ihrer Hand beſtreichen ließen und ſich einbildeten, geheilt zu ſein. Wenn ſie nach Hauſe kamen, war alles beim alten. Die Polizei ſah ſich die Sache mal an, beſonders in⸗ tereſſierte ſie ſich für Frau Wunderlichs Watteexperiment. Sie ſollte nämlich dieſen Stoff in Bewegung verſetzen können, ohne ihn zu berühren, was die böſe Polizei nicht glauben wollte. Frau Wunderlich ſtrich alſo in der Luft herum über die Watte und dieſe bewegte ſich auch wirklich— nicht, ſondern blieb liegen, wie ſie lag. Auch die Kranken blieben liegen und ſtanden nicht auf, obwohl ſie ſtundenlang mit der elektriſchen Hand über ſie ſtrich. Worauf man die Bude zumachte und Frau Wunderlich mitnahm. Sie hatte nämlich für ihre Experimente Geld genommen, und zwar nicht zu knapp. Jetzt wundern ſich die Patienten, daß ſie nicht geſund wur⸗ den, und wir wundern uns, daß ſo vieke wieder auf dieſen Schwin⸗ Idel hereinfielenn Die Geſchichte iſt alſo im Grunde genommen gar nicht ſo wunderlich. — Brandepidemie in Bayern. In Großoſtheim bei Aſchaf⸗ fenburg, wo in der letzten Zeit mehrere Brandfälle vorkamen, ſind neuerdings 4 Scheunen und 1 Wohnhaus durch Feuer ver⸗ nichtet worden. Die Feuerwehr war zwar am Platze, doch konnte ſie wegen Waſſermangel keine Rettung bringen. Auch dieſes Feuer dürfte auf Brandſtiftung zurückzuführen ſein.— In Sulzbach brach in der Scheune des Landwirts Auguſt Straub Feuer aus, das die Scheune mit den Erntevorräten einäſcherte und das an⸗ ſtoßende Wohnhaus ſtark beſchädigte.— Das Wohnhaus des Oeko⸗ nomen Martin Deffnerxr in Zuſamzell(Schwaben) brannie bis auf die Umfaſſungsmauern nieder. Die Löſcharbeiten waren dadurch erſchwert, daß das Waſſer aus der Zuſam hergepumpt wer⸗ den mußte.— In Liebersberg bei Grafenau brach beim Häuslers Schmutzer Feuer aus, das auch auf die benachbarten Anweſen übergriff und durch die Vernichtung der Erntevorräte großen Schaden anrichtete— Ein Brandſtifter wurde in Schwar⸗ zenbach a. W. in der Perſon des Viehhändlers Chriſtian Schu⸗ bel verhaftet. Er ſoll die Scheunen des Landwirts Kammerer —— ergänzt den Spielplan. —— vVon den Reben und dem Wein Von Alexander v. Gleichen⸗Rußwurm der„Tage der Weinleſe, fröhliche Tage,“ ſagt ein Sprichwort aus 100 uten alten e Nl feuhtel as 4825.) der Herbftſonne die autropfen glänzen auf den Trauben, eifrig behz der Winzer an Arbeit, die in güͤten Jahren zum Feſte wird, wenn auch nicht zein dem Sinne, mit dem die Alten Dionyſos ſeierten. Sie nann⸗ 0 den Sorgenbrecher und ihre Dichter behaupleten, daß er dem Spialchen die Gabe verleiht, wahr und weiſe zu reden. Des Mannes daß gel iſt nach Alkäos der Wein, und manches ſeiner Lieder ſagt, meuf, dem Grunde des Bechers die Göttin der Wahrheit wahne. eharntſprechend könnten amerikaniſche moderne We mit Recht Helcheleen, daß dort, wo der Wein verboten ſei, die Göttin der auf dem Grunde des Waſſerglaſes wohne. Sohn anulus opferte den Göttern die 15 der Herde. Der kräftſge aber Nies ſtädtelosſen Gebietes wußte nichts vom Bau der Rebe, läubiaume Pompillus ſprengte bexeits 10 das Grab der Toten mit chbodem Gebet rotglühenden Wein, Auf einem römiſchen Moſaik⸗ önſtee eine Darſtellung der Weing bei der die eda, Trauben den Göttern Veger werden. Vor jedem Mahl, Swig dem Feſt, bei dem der Vecher frözlich kreiſte, bekamen die Slückchenbr Teil zum Dank, daß ſie dem Menſchen in Weinſtock ein Füld chen Seligkeit,„ein wahres Erdenglück“„Niemals Pen Lied auf die Dauer beſtehen und gefallen, rief 80% läßt ſchrd Waſſer erdach iſt. Erſt aue 35 enceh oeſſe t lch 7 3 ars ge anſz N ee—5 5 1 mit ten' 1* dem Jegermaniſche Land jende, erſten Si mem N ifti 1 ae e imgrünten Uſer der Meſel, Biſſutas blaue ſchwärmeriſche der en, nleel Idyll. Mit der jungen Flr gueber Wein, mit dem Ehriſtentum verbreitete er ſich in ferne 1d Nennd g feeſpeed Aeeſbe lehrten Ehriſti Worte vom Weinſtock ebe der ſauſhenden Menge, 0 ſehte die Ael af die echagg r Dichter Reben pflanzten, auch e mielen Gottfried von Straßburg neben einen Roſen⸗ et s gemeinſame Grab Triſtans und Iſoldes. Weinlaub, m Uin Stein gehauen, ſchmückt die Pfeiler 0 thedralen, le 2 55 ſchöne Halklchn gere zeigt auf den Türflügeln der Por⸗ bazten, Früchte tragenden Weinſtock oder als heitere Exinnerung .% Alte Teſtamenf Vater Noah in weinſeliger Stimmung. Vener in den Zeiten der Scholaſtik die Allegorie an Stelle überkom⸗ 105 Symbole trat, wurde Bachus, von Fäſſern, Bechern und reifen Aie umgeben, zum Ausdruck heiterer Lebensfreude. Aus den ropa und tat ſich in allen Sprachen kund, er nannte die Welt das große Weinhaus, Gott den Schenken und den Wein, den Menſſchen aber Becher und Zecher zugleich. Weder die Kirche noch das Geſetz gungen gegen die Freiheit des Trinkens por, und es hieß allgemein, man ſolle„die Gottesgab' nit verachten“. 88 Uebrall finden ſich verwandte Klänge, der Orientale mag eben⸗ ſowenig beim Waſſer dichten als der griechiſche und römſſcke Sänger, Hafis will in Perſien, wie der Vagant, der fahrende Schüler in Deutſchland, der zum Lob des Weins die„carmina burana“ ſang, weinſelig ſterben, und Schiller begeiſterte ſich zu dem Vers: Trink ihn aus, den Trank der Labe Und vergiß den großen Schmerzl Wunderball iſt Bachus Gabe, Balſam fürs zerriſſine Henh ein Gedanke, der in den Aeedeln des Altertums geboren, hier zu vollendetem Ausdruck in der deutſchen Ballade gereift war. 5 ee Helden führt Frankreichs großer Satiriker Rabelaſs zum Orakel der Kroßen Flaſche, die er nach mancher Irrfahrt erkeichte und die— einer Glocke gac— den hellen Ton von ſich gab:„Trinkt, trinktl“ Wenn dieſes alt he aheh 0 beſungene Orakel auch keine welterſchütternde eishelt verkündet, rünen, den wehmütigen Humor des Lebens kann es lehren. das Lächeln unter in Steen, der luſti chenkwirt von Delft, in deſſen Haus 105 Künſtler ihr Weſen trieben und 15 Bilder ſo e wie ine Menſchenkenntnis waren, hat ſich ſelbſt als Alchymiſten gemalt, don dem Frau und Kinder Brot verlangen, während der den Stein der Weiſen erfinden will, Er hat ſich beſten Wein in einen Römer gefüllt und trinkt ihn mit wehmütig glücklichem Blick aus, ohne daß die ae die Tiſche und Geſchirr pfänden, ſeinen Genuß beeintrüchtigen. Steens Bllder, mag er Dorfſchenken oder Gäſte an vornehmer Tafel malen, haben einen Sha e Humor und atmen den Geiſt, der den Dichter antrſeb, den Junker Tobias dem trübſeligen Haushofmeſſter erwidern zu laſſen:„Meinſt Du, weil u eine ſaure 190 05 haſt, ſoll die Welt keine Torten und keinen Wein mehr(eben“ Ein Wort, das man all denen züruſen ſollte, die daran gehen, ein Land„trocken ſehen“ zu wollen“. Theater und Muſik ., Nationaltheater Mannheim. Flaubert⸗Sternheims„Kan⸗ didat“ erſchien geſtern wieder im Spielplan und brachte den neu⸗ erpflichteten Raoul Alſter in der Rolle des Journaliſten Bach. Zunächſt war die Maske ganz löſtlich. Aber der Künſtler verſteht es zugleich, ſie zu beleben, ſie mimiſch zu durchdringen. So ſchuf der Qual dieſer nur boshaften Satire. Das Sprechorgan bedarf zu⸗ weilen einer Befreiung von den naſalen Beiklängen. Welterbin ſtellen Barthel, Ziegler und Willy Krüger gelungene Zi⸗ guren auf die Bühne und Tribüne. Die vortreffliche Diſziplin deg Enſembles verfehlte ebenſowenig ihr Wirkung wie die aufdringlich⸗ albernen Inſzenierungsſpäſſe ſie wieder dämpfen mußte. Man amü⸗ ſierte ſich alſo, ſtatt ſich beſinnlich zu ergötzen. Georg Köhler lin der Titelrolle— der beſte Einfall, gerade dieſen Künſtler damit zu betrauen— bot erneut eine ungewöhnlich darſtelleriſche Leiſtung, die es allein verlohnt, das Stück trotz allem nicht aus dem Spiel⸗ plan verſchwinden zu laſſen. Abſchluß der Reichskagung des Bühnenvolksbundes zu Mainz. Mit einer Rheinfahrt nach St. Goar und zurück fand die Reichs⸗ tagung des Bühnenvolksbundes ihren ebenſo ſchönen wie würdigen Abſchluß. Von herrlichem Wetter begünſtigt, fuhren etwa 700 Teil⸗ nehmer, von allen vorbeikommenden Schiffen und allen Ortſchaften ſtürmiſch begrüßt, durch die lachenden Gefilde des Rheintales. Beim Paſſieren der Lorcher Inſel wurde auf die einzigartige Zweckmäßig⸗ keit und Schönheit dieſer Stätte für ein Reichsehrenmal hingewieſen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Plan der„Toteninſel“ im Rhein doch noch Verwirklichung fände. Bei der Rückfahrt von St. Goar drehte das Schiff in Bingen bei, wo ſich die Teilnehmer auf den N u begaben. Hier führte die St. Jürg Spielſchar München„Das Ueberlinger Münſterſpiel“ auf. Die Freilichtaufführung hinterließ einen ſehr tiefen ergreifenden Ein⸗ druck bei allen denen, die das Glück hatten, ihr beizuwohnen. Runſt und Wiſſenſchaſt Jum Tode Rudolf Cuckens. Der Reichspräſident hat an die Witwe Rudolf Euckens, Frau Irene Cucken, folgendes Bei⸗ leidstelegramm gerichtet:„Zu dem ſchwerer Verluſt, der Sie durch den Tod Ihres Herrn Gemahls betroffen hat, ſpreche ich Ihnen und hervorragenden Re räſentanten der klaſſiſchen deutſchen Philoſophie, in der deutſchen iſſenſchaft unvergänglich weiterleben wird.“ Auch der Reichskanzler hat an Frau Irene Eucken ein Bei⸗ leidstelegramm geſandt.— In einem längeren Artikel der„Times“ wird bekont, daß der verſtorbene deutſche Philoſoph Prof. Rudolf Eucken in England genau ſo beliebt war als in Deutſchland. Er habe ſeiner Generation gezeigt, wie ſie die Höhen erklimmen könne, die anderen Nationen unzugänglich waren. er 5 eußperſßcen Dickteeng kam Randals eis Vergleich neey u⸗ er nicht nur eine„typiſche“ Figur— Typen ſind immer die Summe Ee Egenfchaft, Se es ie et e Radern ainen Weudchen 58 Ihren Kindern meine herzliche Teilnahme aus. Möge Sie in Ihrem Schmerz das Bewußtſein tröſten, daß der Name Rudolf Eucken, des —.ͤ ²˙ ² ̃—!::.: ̃ ᷣ Looe::... Die Auflags lieser Werbenummer ist 45000 6. Seite. Nr. 429 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 17. September 1928 Alte 11oer 2———— 55 Die Traditionskompagnie des Grenadierregimentes Nr. '⸗Juf⸗Regt. Nr. Aus dem Lande Hier hat ſich in der letzten —0— Seckenheim, 17. Sept. Seit ein ſehr reges Leben entfaltet. Die Bahngleiſe wurden ausge⸗ wechſelt. Zwei neue Gleiſe ſollen ſpäter für die elektriſche Straßenbahn dienen. Gleichzeitig wird die ganze Hauptſtraße tiefer gelegt und mit Granitſteinen gepflaſtert. Die Haupt⸗ gasleitung im Ortsnetz wurde jetzt vollſtändig fertig gelegt, ſo daß mit den Häuſeranſchlüſſen begonnen werden kann.— Mit dem Neckar⸗Brückenbau Seckenheim⸗IAlvesheim geht es ebenfalls raſch von ſtatten. Die ganze Neckarbrücke wird aus Eiſen⸗ beton hergeſtellt. Vom 1. Landpfeiler Ilvesheim aus bis zum 3. Pfeiler, der im Flußbett ſteht, feaber zwei große Betonbogen. Der dritte Bogen, der auf dem Landpfeiler in Seckenheim ruhen ſoll, wird mit aller Energie in Angriff genommen um dieſen vor dem Froſt⸗ wetter zu erſlcuen.— Was die diesjährige Ernte anbelangt, ſo iſt zu berichten, daß die Getreideernte in— Jahr nur reichen Segen liefert. Die Obſternte iſt ebenfalls ſehr gut ausgefallen, beſonders die Birnen und Zwetſchgen. In Aepfel und Nüſſen iſt die Qualität etwas geringer. In Futtermitteln iſt Klee, Kleeheu und Dehmd ſehr gut zu bezeichnen, ſie ſind trocken eingebracht worden, was an Nährkraft für das Vieh von großem Nußen iſt. Dickwurzeln verſprechen ebenfalls einen reichen Ertrag. Die Kartoffelernte ſteht der vorjährigen Ernte an Quantität ſehr zurück, die Qualität iſt deſto beſſer, weil es in dieſem Jahre weniger regnete.— Der Tabak liefert eine mittlere Ernte. Für Sandblatt und Grumpen ſind noch keine Preiſe bekannt. — Für jähr gen alten Tabak, der hier noch in verſchiedenen großen und kleineren Partien lagert, ſchwankt der Preis zwiſchen 65—70% pro Zentner. I Schwetzingen, 16. Sept. Am Sonntag hat Schwetzingen einen Ehrentag. Gilt es doch den 100jährigen Todestaa unſeres aroßen alemanniſchen Dichters Johann Peter Hebel lder hier beer⸗ digt liegt), würdig zu begehen. Zahlreiche Einladungen hierzu ſind vom Verkehrsverein. der die Leitung der Feier in Händen hat. in das ganze badiſche Land und darüber hinaus ergangen. Es wird am Sonntaa ein großer Fremdenzuſtrom erwartet. Wie aus dem Pro⸗ gramm erſichtlich. nimmt die Feier ſchon am Samstaa durch Ueber⸗ gabe der Gedenktafel am Sterbehaus Hebels und Kranznie⸗ derlegungen am Grabe ihren Anfang. Abends iſt eine Feier für die Jugend. Am Sonntacg iſt die eigentliche Gedächtnisfeſer am Grabe Hebels unter Mitwirkuna des ſtädtiſchen Hornquartetts Heidelberg und des Evangeliſchen Kirchenchors Schwetzingen, wobei der Prälat D. Kühlewein⸗Karlsruhe die Gedächtnisrede halten wird. Nach⸗ mittaas 4 Uhr findet die Feier im ſüdlichen Zirkelſaale des Schloß⸗ gartens unter muſikaliſchen und geſanalichen Darbietungen. Voctrag alemanniſcher Gedichte durch Markaräfler Maidli in Trachten, ihre Fortſetzung. Den Schluß bildet eine große Schloßaartenbeleuchtung. Wer am Sonntaa einen Ausflug nach der alten Neſidenz macht. in der der Schloßgarten jetzt im ſchönſten Herbſtſchmuck pranat, wird vollbefriedigt wieder heimkehren. Tr. Ladenburg, 16. Sept. Am kommenden Sonntag begeht Carl Zeiler, der hier 13 Jahre Feldhüter war, mit ſeiner Frau Katharina geb. Thron das Feſt der goldenen Hochzeit. Der Jubilar und ſeine Frau ſtehen im 73. Lebensjahre. Ein Sohn und zwei Töchter, 16 Enkel und 3 Urenkel werden ſich um das Jubel⸗ paar vereinigen. Der einzige Sohn der Jubilare war auch im Weltkrieg und machte in franzöſiſcher Gefangenſchaft eine ſchmerz⸗ liche Leidenszeit durch. Die Eheleute begehen in verhältnismäßiger Rüſtigkeit ihre goldene Hochzeitsfeier. -6. Ladenburg, 16. Sept. Eine der älteſten Städte des badi⸗ ſchen Landes, am Nechar und Nähe der Bergſtraße gelegen iſt Laden⸗ burg, das etwa 5000 Einwohner zählt Früher wurde es auch Lob⸗ dengau genannt, Es erſtreckte ſich bis nach Weinheim, Brühl,'ees heim, Wiesloch und in den Odenwald bis Schöngn. Ladenburg war die Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Die Stadt Ladenburg erſtreckte ſich früher weit über ihre heutigen Grenzen hinaus, wofür die ver⸗ ſchiedenen hiſtoriſchen Funde Zeugnis ablegen. So hat man n letzter Zeit bei der Legung der Gasleitung, größere Funde gemacht, ſo an der alten Stadtmauer Säulenſtücke, deren unterer Tell einen großen Amphora darſtellen; ferner Backenzähne eines Mennuts, Stoßzähne eines Urelefanten, eine römiſche Heizungsanlage und Urnen und Münzen. Alle dieſe Funde befinden ſich im Städti⸗ ſchen Muſeum und können dort beſichtigt werden. Noch viele Sehenswürdigkeiten bietet die St. Galluskirche, die ſchon im Jahre 1400 erbaut wurde und verſchiedene andere Gebäulichkeiten, die heute noch im alten Stil die Kunſt des Erbauers beweiſen. Bau des Neckorkanals geht ſtellenweiſe ſeiner Vollendung entgegen. Es lohnt ſich für Ausflügler den Neckarkanal und die Stadt mit ihren Schönheiten und Altertümern zu beſichtigen. An Verkehrsmöglichkeiten nach Ladenburg fehlt es nicht, denn Laden⸗ burg kann man ſowohl mit der Nebenbahn, Hauptbahn und dem Autobus erreichen. Zu begrüßen wäre es, wenn der Bau der ge⸗ planten Elektriſchen Straßenbahn Mannheim⸗ Ladenburg⸗Schriesheim ſich bald verwirklichen ließe. Es würde damit dem größten Teil der Land⸗ und Stadtbevölkerung Rechnung getragen 7 Von der Bergſtraße, 16. Sept. Zur Zeit iſt man mit dem Obſtabmachen beſchäftigt, beſonders werden Zwetſchgen, halb⸗ ühe Pirn⸗ und Apfelſorten geerntet. Birnen ſinp allgemein gut eteen Aepfel gibt es ſeltener, Zwetſchgeſn geben an⸗ 14 in Meiningen, Kompagnieführer: Haupmann Edinger⸗Hodapp Der im Mansver 110(früßher in Mannheim und Heidelberg) jetzt 3. Komp. nähernd nur Mittelernte und werden zu!—12 Pfg. das Pfund verkauft. Ueber den ſchleppenden Gang im Obſthandel wird häufig geklagt. Moſto bſt wird zu—5 J; Tafelobſt zu 10—14 an⸗ geboten; Aepfel etwas höher.— Auch mit dem Kartoffelausmachen hat man mancherorts begonnen. Das Ergebnis iſt nicht ſo reichlich wie voriges Jahr; es kommt natürlich auch auf den Boden und be⸗ ſonders die Sorten an. Frühkartoffeln wurden in letzter Zeit mit 4 pro Zentner verkauft; der Preis für Spätkartoffeln düͤrfte ſich noch etwas billiger geſtalten. Die Knollen kommen dieſen Herbſt rein und ſauber aus der trockenen Erde. * Hockenheim 16. Sept Der angebliche Reilinger Ueberfall durch franzöſiſche Werber hat ſich als ziemlich harmlos berausgeſtellt. Die Attentäter ſtellten ſich freiwillig der Hockenheimer Gendarmerie und klärten den Sachverhalt auf. An der Hockenheimer Landſtraße nach Reilingen ſteht ein Birnbaum deſſen ſüße Früchte für ge⸗ wiſſe abendliche Paſſanten ſehr verlockend waren, ſo auch für die bei⸗ den Reilinger Burſchen die angeblich überfallen wurden. Die Birnen waren allerdings ſchon geerntet und die beiden wollten nur eſtupfeln“, was noch oben hina. Sie hielten das für erlaubt und dachten nicht daran. das auf der Landſtraße hin⸗ und berfahrende Auto habe es auf ſie abgeſehen. Darin ſaß nämlich der Beſitzer des Baumes mit einigen Freunden Dieſe wollten endlich einmal die erwiſchen, die faſt jſede Nacht den Birnbaum geplündert hatten. Sie gerieten jedoch nicht an die Richtigen. Da der ganze Ueberfall ſich wortlos und genau ſo. wie berichtet, abipielte, kamen die Betroffenen auf den Verdacht. daß ſie von franzöſiſchen Werbern verfolgt würden. Aus der Pfalz :: Ludwiashafen, 15. Sept. Die Inderziffer für Ludwias⸗ hafen beträat nach den Berechnungen des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik für Mittwoch, den 15. September 1926 137.0. Die Ziffer der Vorwoche betrua 137.3. Der Rückaana iſt kaum nennenswert: er beträgt.1. Oppau, 16. Sept. Eine Totenfeſer zum Gedächtnis der bei der Exploſionskalaſtrophe im September 1921 Verunglückten veranſtaltet am kommenden Sonntag die Gemeinde in beiden Kirchen, der ſich um 10 Uhr auf dem Friedhof eine öffentliche Trauerfeier anſchließt. Oggersheim! 15. SeptlEin verbrecheriſcher Anſchlag wurde hier geſtern Nacht am Ortsausgang auf der Mannheimer Straße verübt. Unbekannte Täter legten einen Balken quer über die Straße, um ſo Autos in einer gefährliche Falle zu führen. Ehe jedoch ein Unglück ſich zutrug, bemerkten Inſaſſen eines Autos den Balken und beſeitigten das Hindernis. .:: Bad Dürkheim. 14. Sept. Der Beſitzer einer Veranügungs⸗ tätte auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt hat der Stadt 600 Mark zus Ausſchmückung der Limburg cgeſtiftet. Speyer, 16. Sept. Auf ganz eigentümliche Weiſe iſt man jetzt des Täters habhaft geworden, der hier und auch auswärts mehrere Diebſtähle verübt hat. Es handelt ſich um den m Unterſuchungshaft befindlichen 27 Jahre alten Tagner Willy Hof⸗ mann von hier, den ſeine Frau aus Angſt vor weiteren Miß. handlungen als rückfälligen Dieb anzeigte. Sie zählte nicht wen⸗ ger als 18 Diebſtähle auf, die ihr Mann begangen haben ſoll die teils noch in das Jahr 1920 zurückreichen. Als zweiter Be⸗ ſchuldigter wurde der 46 Jahre alte Leopold Träutlein von hier ausfindig gemacht. Beide ſind beſchuldigt, eine Reihe von Diebſtählen verübt zu haben, u. a. zum Nachteil des hieſigen Metzegrmeiſters Hanauer, des Mehlhändlers Klaus und der ſtädt. Gutsverwaltung. Auch ein umfangreicher Bretterdiebſtahl aus einem am Hafen liegenden Schiff, Kohlen⸗, Kartoffel⸗ und Kunſt⸗ düngerdiebſtähle liegen ihnen zur Laſt. Im Jahre 1924 hat Hof⸗ mann in Karlsruhe mit mehreren Genoſſen auch einen Keller⸗ einbruchsdiebſtahl begangen, wobei die Täter Waren im Werte von über 600 Mark erbeuteten. Nachbargebiete kr. Lamperkheim, 16. Sept. Die diesjährige Ernte iſt im all⸗ gemeinen ſehr gut ausgefallen. Auch die Dreſchergebniſſe ſind zu⸗ friedenſtellend. Dder Tabak iſt gut geraten, und bereits einge⸗ bracht. Die Landwirte rechnen auf einen trockenen Herbſt un hoffen durchweg gute Reſultate zu erzielen, denn Farbe und Ge⸗ ruch ſind für den Erzeuger beim Verkauf ausſchlaggebend. Die Kartoffeln und Rüben ſtehen gut und verſprechen eine gute Ernte, wenn auch auf dem Sandboden über den Kartoffelſtecher hin und wieder geklagt wird, daß dieſer großen Schaden verurſacht habe Was Kraut und Gemüſe anbelangt, ſo kann man ſagen, d im Durchſchnitt nicht viel zu erzielen ſein wird, da der Kohl weiß⸗ ling in manchen Gärten gerade verheerend gewütet hat⸗ Ganze Pflanzen ſind von den Raupen bis auf die Blattrippen auf⸗ gefreſſen. Nur hie und da findet man Köfe, die ſchön und voll ge⸗ ſchloſſen ſind, und von dem gefräßigen Ungeziefer verſchont blieben. So wie aus landwirtſchaftlichen Kreiſen zu hören iſt, findet am Sonntag eine großzügig ausgedachte Ausſtellung des Obſt⸗ un Gartenbauvereins im„Darmſtädter Hof“ ſtatt, die allem Anſchein nach reichhaltig ausgeſtattet ſein wird. Daß auf dern Obſtbaugebiet ſich mehrere Herren gefunden haben, die bemüht ſind, die Lond⸗ wirte und den Obſtzüchter aufzuklären, um den Obſtbau ertrags⸗ reicher zu geſtalten, iſt ſehr zu begrüßen. Die ſeitherigen ſchönen Erfolge ſind das beſte Zeugnis für die Mühe und Sorgfalt, die die Herren ihren Schülern fortgeſetzt widmen Wenn das Wetter gut bleiben wird, ſo wird doch bis in etwa—5 Wochen alles einge⸗ bracht ſein. :: Worms. 16. Sept. Die Wiederherſtellunasarbeiten am Dome verurſachen der Propſtei und dem Kirchenvorſtande aroße Sorgen. da Mittel für die Fortſetzung dieſer Arbeiten nur in beſchränktem Matze zur Verfüaguna ſtehen. Es erſcheint nun demnächſt eine Werbe⸗ ſchrift mit reichlichen textlichem und bildlichem Inhalt. heraus⸗ gegeben unter der Mitarbeit namhafter Wormſer Geſchichtskennet und Künſtler, die zur Beſchaffung weiterer Mittel für die Fortſetzung der Wiederherſtellunasarbeiten anregen ſoll. Ihr Vertrieb erfolat in Heſſen, vor allem in deſſen ſüdlichem Teile und im nördlichen Ba? den. Der geſamte Erlös aus dem Verkauf der Werbeſchrift und der Reinertraa aus den Inſeraten wird reſtlos der Dombaukaſſe zufließen. „Darmſtadt, 16. Sept. Das Bettlerunweſen nimmt in der letzten Zeit wieder ſtark überhand. Welch einträgliches Ge? ſchäft das Betteln iſt, zeigt, daß vor dem Herrengartentor ein Bettler feſtgenommen wurde, der in kaum zwei Stunden zehn Mark vereinnahmt hatte. Mainz, 15. Sept. Ein um die Mittagszeit durch Loubenheim in ſchnellem Tempo in der Richtung Mainz fahrendes Perſonen⸗ auto mit drei Inſaſſen faßte die Ehefrau des hieſigen Schloſſer? Philipp Schon und ſchleuderte ſie zur Seite, wobei die Fran ſchwer verletzt liegen blieb. Trotzdem die Inſaſſen den Unfa⸗ merkten, fuhren ſie in ſchnellſtem Tempo weiter, wobei ſie noch ein Gans töteten. ück *Hanau, 16. Sept. Ein ſchweres Motorradunglü ereignete ſich heute auf der Leipziger Landſtraße in der Nähe Hanaus. Durch die Schuld eines Radfahrers, der auf der linken Seite der Straße fuhr und nicht auswich, ſauſte das Mo⸗ torrad des Kaufmanns Paul Leſſen aus Hanau mit ſo 1 Wucht gegen einen Baum, daß Leſſen ſofort getötet und ſem Begleiter, ein Kaufmann aus Großauheim, ſo ſchwer verletzt wurde, daß auch er auf dem Transport zum Krankenhaus ſtarb. Radfahrer ſuchte das Weite und konnte bisher nicht ermittelt wer⸗ den. Ueber das Unglück iſt noch zu berichten, daß der tödlich verung glückte Kaufmann Paul Leſſen aus Hanau in Sportkreiſen als Rennfahrer eine bekannte Perſönlichkeit war und mehrfa bei Radrennen erſte Preiſe errungen hat, die Motorradfahr mit ſeinem Begleiter Jakob Röder aus Großauheim, unternom⸗ men hatte, ohne im Beſitze eenis Führerſcheines zu ſein. Das torrad hatten ſich die beiden Verunglückten ohne Wiſſen ihres Fahrlehrers angeeignet. — Ehemalige 110er Beſuch der Traditionskompagnie in Ballenberg bei Oſterburken aus Mannheun, Heidelberg, Bruchſal, Karlsruhe und anderen badiſchen Stäbten deau Phot. Franz Vetter-Mannheim —— — Freitag, den 17. September 1926 Nene Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 429 2 aue Mannbeimere eitung Handelsblatt NMannheim im Urkeil der deulſchen Reichsbahn Von Dr. Weber⸗Mannheim def Es erſcheint mir immer und immer wieder notwendig, die 5 ffentlichkeit darüber aufzuklären, welche grundlegende Nenderungen der Beurteilung und Behandlung der Stadt Mannheim infolge 5 Neuorganiſation der Deutfchen Eiſenbahn eingetreten ſind. Ich ausderhole deshalb hier im Wortlaut die Ausführüngen, die der be⸗ Apule Eiſenbahntarifpolitiker, Reichsbahndirektor Dr. Spieß im iit ds. Is, in ſeinen Darlegungen in der„Zeitſchrift für Binnen⸗ bolſlahrt gelegentlich einer Unterſuchung über die Zuſammenarbeit —5 Eiſenbahn und Waſſerſtraße gemacht hat:„Mannheim, ſeiner⸗ bede der große badiſche Umſchlags⸗ und Tranſittarifplatz, heute bei Arf utend ſchmäler gewordener Umſchlagsbaſis zweifellos in haher 5 ſe! Das Beiſpiel erſcheint ſehr einleuchtend und ſehr zu Gunſten 1 Vergangenheit einnehmend; das gefühlsmäßige Urteil des zublikums kann auch unmöglich berückſichtigen, daß Karlsruhe— vor allem aber Straßburg, heute eine ganz andere Bedeutung N Verhältnis zu Mannheim haben, als vor dem Kriege, daß die doabeinſcheſahrt bis Baſel immer ernſtere Formen annimmt und er für Mannheim auch für die Zukuft wenig roſige Ausſichten ſich uffnen, namentlich, wenn der Neckarkanal bis Heilbronn auf der Iniundlage, einer Denkſchrift gebaut wird, die die Gütermengen des aflationsjahres von 1922, die allgemeinen Tarife von 1917(por un i rung des Staffelſyſtems) und umgekehrt den Rheinkohlen⸗ 5 ſchlagstarif 6 und von 1923(der für Heilbronn gar nicht gilt) 55 Grundlage macht. Tatſächlich war aber Mannheim bis 1914 el weniger Rheinhafen, als vielmehr das badiſche Hamburg, der Sobe nördliche Verkehrskopf des badiſchen Netzes, der der badiſchen aatseiſenbahn längſte Beförderungswege, beſte Eigenwagenaus⸗ die ung gewährleiſtete, Nicht dem Rheinhafen Mannheim, 9—9— elem Idealpunkt des badiſchen Eiſenbahnverkehrs hat Baden genau ſprelbe gegeben, was die deutſche Reichsbahn heute den enk⸗ Rochenden Idealpunkten des Keichshahnverkehres, den Jeehäfen im tden und den Binnenumſchlagsplätzen an der Donau im Süden swährt; dasſelbe boten aus Tendenzen die Sächſiſchen posatsbahnen Rieſa, und die württeinbergiſche Staatsbahn war, falls or 1914 die damals von ihr befürwortete Neckar⸗Kanaliſierung bis hnbronn ſchon durchgeführt worden wäre, Heilbronn zuzugeſtehen Mae weiteres willens. Die a een: die Baden dem platze 0 annheim im Wechſelverkehr mit Württemberg, Bayern und darüber 90 naus verſchaffte, finden heute ihr abſolutes Widerſpiel im deulſch⸗ ſihechoſtowalif n Seehafenverkehr und den vielen anderen Durch⸗ luhrkarifma nahmen zugunſten der die ſetzt die Reichs⸗ Nahn den Seehäfen Gerbenlt die aber heute wie eine erſchreckliche 0 euheit angefochten werden. Die Verhältniſſe ſind andere geworden; uf Eiſenbahngebiet ſind ſie größer geworden. Anſtelle der Staats⸗ aup nen iſt die Reichsbahn getreken. Nicht mehr auf 200, auf 600, ka.„Entfernungen ſaugen die Bahnen des Reiches den Ver⸗ 17 auf ihre Linien, im weſenklichen aber geſchieht dies ganz in der dasgen Naet wie einſt für ihre engeren Gebiete die ſlaallichen es kafen“ Mit dieſen Ausführungen hat ein maßgeblicher Reichsbahn⸗ direktor den 100 Stab für unſere Stadt 4 ſabkochen und ihre bisherige Bedeutung der Vergangenheit einver⸗ labt. 1 5 e ſich Im Rahmen der heu⸗ pben, Reichsbahnpolitſe iſt für die frügere badiſche Proteltions⸗ falk kein Raum mehr. Die Aufgabe, die die badiſche Eiſenbahn luber in Mannheim erſüllte, hat die Reichsbahn heute in Bremen ad Hamburg zu leiſten. u, Das eine kann natürlich nicht beſtritten werden, daß mit dem baber ang der badiſchen Eiſenbahn auf das Reich die Fürſorge für Mannheimer Platz nicht mehr dieſe Bedeutung haben konnte, dies bei der früheren badiſchen Eiſenbahnverwaltung der Fall⸗ Mit Recht dagegen muß die Frage aufgeworfen werden, ob ſſächlich Mannheim ſeine Bedeutung nur dieſem ganz beſonderen ſkotektionismus der badiſchen Bahn verdankt und ob der Protek⸗ nodismus der früheren badiſchen Bahn nicht mit ganz anderen is harmloſeren Mitteln wirkte, als ſie die Reichsbahnverwaltung in e Tariſpolitik anwendet. Zunächſt iſt die Frage zu prüfen, ob durch dis veränderte Be⸗ untung der oberhalb Mannheim liegenden Häfen Karlsruhe, Kehl id vor allen Dingen Straßburg und Baſel eine neue und damit die ſeedentung von Mannheim ſchädigende Situation geſchaffen worden im Der Karlsruher Hafen iſt im Jahre 1901 erſtellt und hatte 1 Jahre 1013 bereits einen Verkehr von 15 Millionen Tonnen auf⸗ Jeveiſen, gegen eine Verkehrsziffer von 1 141 000 ts im Jahre 1925 gier Kehler Hafen entſtand im Jahre 1910 und hatte im Jahre 1913 gen Verkehr von 510 000 ts gegen 722 000 ts im Jahre 1925. Der ſeler Verkehr erreichte im Jahre 1913 bereits 100 000 ts gegen 9 ts im Jahre 1925. Auch der Straßburger Hafen, der in den Aahren 1892 und 1902 angelegt wurde, halte bereits vor dem Kriege Ra Verkehrsziffer von 2 Millionen ts 1913 erreicht, die er in der chkriegszeit nur in den beiden Inflationsjahren 24 und 25 über⸗ ſelten hat. Die Franzoſen weſſen für den Rheinverkehr im Ait Neer Hafen flür das Jahr 1925 2 207 000 ts aus, doch darf flatz eſtimmtheit vorausgeſagt werden, daß dieſe Ziffer die In⸗ f demsdeit in Frankreich nicht überdauern wird. In dieſen Ziffern Aufla etwa 400 000 ts Erz, deie nur auf Grund der durch die 80 lation erklärten Billigkeit der franzöſiſchen Eiſenbahnfrachten nach rüikburg geleitet werden konnten. Vor dem Krieg gingen dieſe Fahranspore, die nach der Ruhr beſtimmt ſind reſtios mit der Kolegach den Hüttenwerken an der Ruhr im Austauſch gegen üüge,, turr Vorſtehende Zahlen beweiſen auf ſeden Fall, daß die Kon⸗ enz der oberrheiniſchen Häfen, die auch ſchon vor dem Kriege lüber ein Jahrzehnt beſtand und die von der Eiſenbahn erwartete Wirkung einer erminderung des Mannheimer Verkehrs nicht ge⸗ bracht hatte, auch in den 7 Nachkriegsjahren ſich nicht derartig ent⸗ wickelt hat, daß dieſelbe zu irgendeiner Beeinträchtigung von Mann⸗ heim geführt hat. Von einer Einwirkung des Neckarkanals kann vor Fertigſtellung dieſes Waſſerweges überhaupt nicht geſprochen werden. Auf jeden Fall aber geht es zu weit, wenn ſowohl der Reichs⸗ bahndirektor Dr. Spieß, als Dr. Katter(in den wirtſchaftlichen Rachrichten für Rhein und Ruhr vom 21. April 1926) behaupten, daß die frühere badiſche Eiſenbahnverwaltung den Mannheimer Hafen geradezu auf Koſten der beiden nördlicheren badiſchen Rhein⸗ häfen Kehl und Karlsruhe bevorzugt habe und daß die ganze Liebe nur Mannheim, dieſem „Idealpunſt des babiſchen Eiſenbahnverkehrs gegolten habe. Auch der Kehler Hafen war von der badiſchen Eiſenbahn errichtet und verwaltet, und Karlsruhe, als Haupt⸗ und Reſidenzſtadt von Baden konnte unmöglich eine derartige Zurück⸗ ſetzung erfahren! Dazu ergibt weiter ein Blick auf die Karte, daß gerade bei dem Verkehr mit Mannheim die badiſche Eiſenbahn— was die württembergiſchen und bayeriſchen Transporte anlangt— auf die Mitwirkung dieſer an dem Mannheimer Hafen ſicherlich nicht mehr und nicht weniger, als an Hamburg und Bremen intereſſierten Länder Württemberg und Bayern angewieſen war, ſo daß ſchon aus dieſem Geſichtspunkte heraus von einer Parallele mit der heute angeblich nur in einem vergrößerten Maßſtab ver⸗ brachten Verkehrspolitik zugunſten von Hamburg und Bremen nicht ohne weiteres geſprochen werden kann. Niemand im deütſchen Reiche wird es den großen deutſchen Seehäfen mißgönnen, wenn ihnen die Reichsbahnverwaltung ihre beſondere Sorge zuwendet, aber das geſchah ja auch ſchon in der Vorkriegszeit 12 Seehafenausnahmetarjfe in genügendem Um⸗ fange und die Kernfrage lautet doch nur ſo, ob die Mittel, die die Reichsbahn 170 zugunſten ihrer„Idealpunkte“ anwendet ſich nicht haushoch unterſcheiden von den Mitteln, mit denen die badiſche Eiſenbahnperwaltung ihre Häfen unterſtützte. Das ganze heutige Eiſenbahntarifſyſtem iſt durch die enorme Staffelung und die da⸗ durch herbeigeführte Verbilligung der weiten Entfernung für die in einer Ecke des Reiches liegenden beiden Seehäfen, Hamburg und Bremen, ein gewiſſermaßen einziger genereller Seehafen⸗ ausnahmetarif, der in ſeiner Staffelung von keinem einzigen der früheren Umſchlagstarife auch nur annähernd erreicht wird. Wenn nun ſchon das ganze Tariffyſtem auf dieſe beiden„Idealpunkte“ zugeſchnitten iſt, ſo müſſen durch die heute beſtehenden und immer ſtärker vermehrten Seehafenausnahmetarife die Binnen⸗Häfen, deren Zu⸗ und Ablauf normalerweiſe in einem weſentlich kleineren Radius ſich abſpielt, in einer ganz beſonders ſchweren Weiſe ge⸗ troffen werden. Die Folge dieſer Politik zeigt am beſten der Mannheimer Hafen und mit Recht dürfen wir hier die Frage aufwerfen, ob die Liebe der Eiſenbahn innerhalb der volkswirtſchaftlichen und gemein⸗ wirtſchaftlichen Aufgabe der Eiſenbahn zu zwei beſonders bevor⸗ zugben Plätzen ſoweit gehen darf, daß andere im Rahmen des Deutſchen Reiches doch ſicherlich recht wertvolle Wirtſchaftsglieder darüber zugrunde gerichtet werden. Es handelt ſich doch bei Mannheim um einen überaus wichtigen Verſorgungs⸗ und Skapelplatz für Süddeutſchland. Hier iſt nicht nur der Kohlengroßhandel mit überaus ausge⸗ hier wohl die größte Brikettfabrikation von ganz Deutſchland be⸗ dehnten Kohlenlager⸗ und Umſchlagseinrichtungen anſäſſig, der treibt. Der Getreidehandel hat von altersher ſeinen Häurt⸗ ſitz für Süddeutſchland in Manfiheim und beſitzt hier KLager⸗ möglichkeiten, wie in keiner zweiten Stadt Deuͤtſchlands. Die Mühleninduſtrie hat ſich hier in einem Umfange und in einer Dichtigkeit angeſiedelt, wie dies ebenfalls an keiner zweiten Stelle Deutſchlands der Fall iſt. Die Produkte der Mannheimer Mühlen beherrſchten vor dem Kriege ganz Süddeutſchland und gingen nach der Schweiz. Vorarlberg, Tirol und Böhmen. Dazu kommt die Bedeutung Mannheims im Eiſengroßhandel und nicht zu vergeſſen iſt der Holzhandel, der an den beiden Oberrhein⸗ umſchlagsplätzen Mannheim und Karlsruhe enorme Holzläger unterhielt, aus denen das ganze Rheinland und Holland mit Holz verſorgt wurde. Die Folgen dieſer reinen Konkurrenzpolitik der Deutſchen Reichsbahn richten ſich alſo nicht allein gegen die Konkurrenz der Waſſer⸗ ſtraßen als ſolche und damit gegen die Rheinſchiffahrttreibenden, ſondern die Wirkung ſpüren weite Wirtſchaftskreiſe, die in ihrer Geſamtheit die Bedeutung des hieſigen Platzes aus⸗ machen. Nicht zuletzt iſt es ſchließlich der Arbejterſtand in der mit einer Rekordziffer von Arbeitsloſen bedachten Stadt, der die Folgen dieſer Tarifpolitik zu fühlen hat, Im Mannhein⸗ Ludwigshafener Hafengebiet waren vor dem Kriege etwa 4000 Arbeiter beſchäftigt. Heute iſt dieſe Zahl auf unter 1000 zurück⸗ gegangen, Beſſer als alle anderen Zahlen beleuchtet die vor⸗ ſtehende Ziffer die Folgen der heutſgen Eiſenbahntarifpolitik. Die Mannheimer Handelskammer hat in ihrem letzten Jahresberichte dieſe Reihe von Seehafenaus⸗ nahmetarifen aufgezählt, die allein im Laufe des letzten Jahres ent⸗ ſtanden ſind und hat guf das ſchreiende Mißverhältnis hingewieſen, das durch dieſe Konkurrenztariſe(Seehafen⸗ und Durchgangstarife) geſchaffen wurde, gegenüber den Zu⸗ und 1% des Mann⸗ heimer Umſchlagsverkehres. Der frachtliche Unterſchied, der bei einer großen Anzahl überaus wichtiger Umſchlagsgüter zwiſchen einem Eiſenbahntransport von Hamburg nach Süddeutſchland gegenübes den Eiſenbahnfrachten von Mannheim nach dem gleichen Empfangs⸗ orte heute beſteht, wirkt geradezu grotesk und berechtigt zu der Frage, oh Streckenunterſchiede von 500 und mehr Kilometer ernſt · hafterweiſe mit ſolch geringfügigen Frachtdifferenzen ausgeglichen werden können. Dieſe Zahlen haben überall, wo ſie genannt wur⸗ den, das größte Aufſehen erregt, aber eine Wirkung haben ſie auf die Reichsbahnverwaltung bis heute nicht ausgeübt. Auf jeden Fal aber muß jede gerechte Beurteilung zu der Feſtſtellung kom⸗ men, daß die Erenäßigungen, die die frühere badiſche Eiſenbahn⸗ verwaltung in ihren Ausnahmetarifen zu Gunſten von Mannheim angewandt hat, nur einen geringfügigen Bruchteil derjenigen Intenſität aufweiſen, die heute die Reichsbahnperwaltung zu Gunſten der Seehafen anwendet. Mit dieſem Uebermaß von Differenzierungen hat dieſelbe die ihr obliegende volkswirtſchaftliche Verpflichtung zu einer möglichſt gleichmäßſgen Behandlung aller Reichsangehörigen, vor allen Dingen aber die ihr durch die Ueber⸗ gangsverkräge der Länder mit dem Reich auferlegte Pflicht zur Schonung und Förderung der Landesintereſſen in erheblichem Um⸗ fange verletzt. Regelung der Valuka⸗Verbindlichkeiten der Skadt Karlsruhe Die Stadt Karlsruhe tritt dem Abkommen der bheteiligten Städte mit den Schweizer Gläubigern bei, wie es ſich aus den Verhandlungen in Zürich und Berlin ergeben hat. Die Schuldbeträge ſind in eine in Schweizer Franken zahlbare Obligationsſchuld umzuwändeln. leber den am 1. Okt. 1926 zu entrichtenden Barbetrag, den das Reichsfinanzminiſterium zu 5 v. H. verzinslich als Vorſchuß auf 10 Jahre zur Verfägung ſtellt, iſt ein Darlehensvertrag mit dem Reich abzuſchließen. Die rückſtändigen Zinſen bis zum 1. Januar 1024 werden, ſoweit ſie nicht bereits bezahlt ſind, erlaſſen. Vom 1. Januar 1924 bis zum 30. Sept. 1926 werden 2½ v. H. Zinſen vom kursgeſicherten e berechnet und dem Kapital 50e Fesele Stichtag für die Regulierung ſämtlicher Valutaganleihen der beteiligten Städte iſt der 1. Okt. 1926. Die Schuld jeder Stadt wird mit Wirkung vom 1. Okt. 1926 ab in eine Schweizerfrankenſchuld zum titel⸗ gemäßen Umrechnungskurs umgewandelt. Von dem geſamten Schuldbetrag werden 80 Fr., von je 100/ der bisherigen Schuld in eine am 1. Okt. 1936 fällige, bis dahin ſeltens der Gläubiger unkündbare, 7 5 p. H. jährlich nachträglich in halbjährlichen Rafen verzinsliche Obligationsſchuld umgewandelt. Den Schuld⸗ nern ſteht das Recht zur Kündigung zu jedem Zinstermin mit halb⸗ jährlicher Friſt frei. Der 80 Fr. pro 100 überſteigende Betrag S 18 3 feſtgeſtellten Schuld, wird am 1. Okt. 1926 in Schweizerfran bar bezahlt. Dabei wird für die nach dem urſprünglichen Schuldverhältnis ſpäter als am 1. Okt. 1926 fällig werdenden Verträge für die Zeit vom 1. Okt 1926 bis zur Fällig⸗ keit 2 p, H, pro Jahr des geſamten urſprünglichen, in Franken umgewandelten de von dem bar zu zahlenden Betrage abgezogen. Für die nach den Darlehensverträgen im Jahre 1929 fällig werdenen Schuldbeträge der Städte Karlsruhe, Nürnberg und erhöht ſich der Abzug nach Abſatz 1 Satz 2 auf 4 v. H. pro Jahr. „0 Ein Ruſſenauftrag der J. G. Farbeninduſtrie. Wie wir erfahren, hat die.G. Farbeninbuſtrie mit der ruſſiſchen Regierung einen dreiſährig. Farbenlieferungsvertrag abgeſchloſſen. Dem Vertrag gingen langwierige Verhandlungen voraus. Deviſenmarkt Der internationge Depiſenmarkt blieb jeſtern ohne beſondere Anregung. Selbſt die Weſtdeviſen wieſen nur geringfügige Sen 93 Im einzelnen notieren heute vormittag: 1% 15 mu 8 12 17. ondon-Pgrisſ184; rMeild.-Schnz., 119 5 J 2 176,887658.Hoſtand⸗ 4207. Lon.-Ma.75½83.— Kabeh 422„50f249,850 Alan 8 2 8 20. Kabel Schweiz 517,25517,56 Lond.-Holland 12,11 12,J1 Brüſſel-Paris 96,25 Lond.-Schweiz 25.11/ 25,12 Paris-Schweiz 14,.85 14.70 In.⸗Mk. laſſen ſich London. Oslo. 22.15 22,15 Holland-Paris 14.08 14.80 Lond.-Kopenh. 18.30l 18,30J Kabel London 4,85,4 4,85,7 algende Kurſe ſeſlſtellen: London...29,88 29.37] Pragg.. 12,44 12,44 Madrid. 64, 20f 84.20 Parie.. 12.0, 11.98 Sels. 2,00 80“] Argentinen“„179,20170.10 Zürich. 81.15 81.15 Kopenhagen.111,58111,56 Japan. 03˙07 205. Mailand 15,25 15.35 Stockbolm. 112,0112,30 New⸗Nork.19,8,4, 19,8 Holland,. 168,80188.30J Brüſſel...88 11,55 i Mannheimer Proòuktenbörſe Die Kurſe verſteben ſich per 100 Kiſo netto waggonfrei Mannbelm mit Sag zahlbar in Reichsmark Amtſiche Preisnotierungen vom 16 S ptember 192, Welzen inländ. neuer 28.75—29.— Roggenmehl mit Sank——83,80 „ ausländ. 30,75—32,75 Weizenkleie mu Sag.——.28 Roggen, inländ, neuer 22,——22 50 Trockentreber 14,75—15.— ausländ.—.——. Rohmelaſſe——— Brau⸗Gerſte(in- ausl. 23,.2526,50 Wieſenheu, loſe 9,75.—10, 78 Futter⸗„ 950 20.50 Rotkleehen—.—.— Hafer., inländ. 17,75 18,50 Luzerne-Kleeheu loſe 11.2011.50 „ ausländ. 18,75—22,25 1„ neues 8,75— 9,50 Mais gelbes mit Sack 18,25—18,50 Preß⸗Stroh 4,60— 5,.— Weizenmehl Spez.0Sp 4,50—— Gebundenes Stroh 8, 0— 4,50 Weizenbrotmehl mit S. 29,.——81,50 Raps, mit Sack———— Berliner Metallbörſe vom 16. Sepfember Pieiſe ih Neen für 1 Kg. 1 15 15. 16. Elektrolytkupfen 135,½ 135,½ Aluminium Raffinadekupfer—.——.— in Barren 2,45⸗2,50.48⸗2,50 Blei—.——— Zinn, ausl.—.——.— Rohzink Bb⸗Pr.) 68,5-69,0 686-.90 Hüttenzinn———— „ lfr. Verk.)— Nickel 3,40.3,50 3,40.8,50 Plattenzink.00⸗6.10.00⸗6,10[ Antimon 1,25 130 1,25⸗1,30 Aluminium.352,40 2,35⸗2,40 J[ Süber jür 161 85,0⸗95,0 88.5⸗84,5 —.—— — Freitag, den 17. September 1928 —.— Ddie Minneburg 5 Gegenüber Neckargerach liegt 120 Meter über dem Neckar die chloßruine Minneburg. Sie zählt mit zu den ſchönſten Burgen m Neckartal. Die Burganlage gewinnt dadurch em beſonderes Intereſſe, daß die Erweiterungsbauten aus der erſten Hälfte des 16. Jahrhunderts von einem hervorragenden Schloßbaumeiſter her⸗ rühren und äußerſt ſolide ausgeführt wurden. Gegen Süden und Weſten iſt der Burgplatz durch einen tiefen Wallgraben vom an⸗ getrennt. In der auf der Weſtſeite ſtehenden, ein ünfeck bildenden Hauptburg, die bei 36 Meter Länge 30 Meter größte Breite hat, bildete der drei Stockwerk hohe unten abge⸗ bildete Palas mit dem Erkerbau den ſüdlichen Abſchluß, an den ſich gegen Weſten die Schildmauer, an dieſe der noch gegen 16 Meter hohe Bergfried, der außen einen Abſatz hat, anſchließen. Von einem rrrrrr ͤðͤTTTTTTTTTTTTTTTTb Die Minneburg am Neckar— Pallas mit Erker ree eeeeeeeeeeeeeee eeee ee ee eeeeeeeeeeeee Gebäude im Burghof iſt wenig mehr erhalten. Die Haupt⸗ urg iſt von einem Zwinger umgeben, deſſen äußere Ringmauer von drei ſtarken, nach innen offenen, runden Ecktürmen flankiert iſt, unter denen beſonders der an der nordweſtlichen Ecke als ge⸗ waltiges Bollwerk durch ſeine ſolide Ausführung mit Quaderſteinen b50 bemerkbar macht. An dieſem Bau hat ſich auch auf einem pruchband der Baumeiſter verewigt durch die Inſchrift: Hans von Wertheim, Meiſter 1522. Es iſt dies wohl kein anderer, als Hans Steinmüller, der damals ein berühmter Burgenbaumeiſter war, von dem auch die großen Bauten auf Schloß Breuberg lim heſſiſchen Odenwald) herrühren und deſſen Bauweiſe auch bei der Minneburg zum Ausdruck kam. Die Ringmauer der Hauptburg ſchließt auch die tiefer liegende Vorburg ein. Das hier geſtandene Hauptburgtor, von dem der Weg durch die Vorburg zur inneren Burg führte, iſt mit der Brücke davor verſchwunden. Der im Graben Ne Pfeiler hat einer Waſſerleitung als Auflager gedient. Der Zugang zur Burg erfolgt jetzt von der entgegengeſetzten Seite. Das Original eines hier ein⸗ gemauerten Wappenſteines mit einem Hund und der Jahreszahl 1521 ſoll ſich ſchon lange auf Schloß Zwingenberg befinden, genau iſt die Bedeutung desſelben nicht feſtgeſtellt. Die Minneburg mit ihrem ſchönen Baumwuchs kann als die maleriſchſte unter den Burgen am Neckar bezeichnet werden. Der Erker am Palas, den man auf dem Bilde deutlich ſehen kann und durch eine mit der ſteinernen Treppe in Verbindung gebrachte eiſerne Treppe beſteigbar iſt, hat an ſeinen Fenſtern eine Anzahl in neuerer Zeit geſtiftete Wappen adeliger Herren in Glasmalereien erhalten, die denſelben beleben. Die anfängliche Geſchichte der Burg iſt unbekannt Mit dem 13. Jahrhundert ſind die Hofwart von Kirchheim im Beſitz, dann kurze Zeit die Rüdt von Collenberg, von denen die Burg 1349 an die Pfalzgrafen abgetreten wurde, die ſie wiederholt verſetzten. Infolge der Erbteilung gehörte ſie im 15. Jahrhundert zur in Aafſce Mosbach. Die Kurpfalz verlieh die Burg 1521 an den Vogt von Heidelberg Wilhelm von Habern als Mannslehen, und nachdem dieſe Familie 1560 erloſchen war, 75 die Pfalz das Lehen ein und machte daraus eine Kellerei. Im 30jährigen Krieg ſoll dann die Burg zu⸗ grunde gegangen ſein.(Aus„Die Burgen und Schlöſſer Badens“ von Eduard Schuſter). * Ddie Reiſe⸗Apotheke Von Dr. W. Schweisheimer Eine Kleinigkeit genügt oft, die Stimmung auf einer Reiſe, einer Wanderung beträchtlich zu verſchlechtern, jeden Genuß an Bei längeren Wanderungen, Hochgebirgstoruren iſt die Mitnahme don Schokolade eine Notwendigkeit. Kein anderes Nahrunge⸗ mittel enthält in ſo gedrängter Form gleichzeitig Nährſtoffe und an regende Stoffe(Koffein und Theobromin) wie die Schokolode. W auch räumliche Gründe verhindern wer den, die Schokolade unmittel⸗ bar zur Hausapotheke zu tun, ſo gehört ſie doch jedenfalls zu 5 wichligſten Medikamenten auf der Reiſe. Der Wert der Schokolabe als Nahrungsmittel iſt noch nicht überall in der Bedeutung duechge, drungen, die ihr zukommt; ſonſt wäre es nicht möglich, daß Anträg darauf hinzielen, ſie gleich dem Kaffee und Tee als reine Gane mitlel zu beſteuern. Auch die Mitnahme einiger Stückchen Zucker hat ſich in Erſchöpfungsfällen ſchon ſehr angenehm bemerkbar ge· macht. Bei Halsentzündungen iſt es angenehm, zum Gurgeln etwa⸗ Waſſerſtoffſuperoxyd, am beſten in einer feſten Tablettenform, da dem Erlebten und Erſchauten unmöglich zu machen; eine Kleinig⸗ keit vermag umgekehrt bei rechtzeitiger Anwendung Lebens⸗ und Genußfreude auf die alte Höhe zu bringen. Es iſt bedauerlich. zu wiſſen: hätte ich eine Binde, etwas Puder, etwas Salbe da ſo könnte der geringe, aber unaufhörlich quälende und ſo ſi ſteigernde Schmerz ſofort behoben werden, während ſo vielleich ein Umſichgreifen der Schädlichkeit eintreten wird. Raſche Hilſe iſt hier für den möglich, der notwendigſte Hilfsmittel in der Form oder nur im Sinne einer Reiſeapotheke mit ſich im Koffer oder im Ruckſack führt. Viele Leute, die im gewöhnlichen Leben mit ihrer Geſundheit recht leichtſinnig umſpringen, beachten auf der Reiſe ganz beſon⸗ dere Vorſicht, um nicht zu ſagen Aengſtlichkeit. Das rührt zum Teil von der richtigen Erkenntnis her, daß die nicht vermeidbaren Unregelmäßigkeiten und Ungewohnheiten in der Lebensweiſe auf der Reiſe leichter den Voden für Erwerbung von Krankheiten vor⸗ bereiten, als es die zeitlich und inhaltlich meiſt geordnete heimiſche Lebensführung tut. Dazu kommt der ſehr unſympathiſche Ge⸗ danke, in der Fremde, fern von Haus und Familie, vielleicht das Bett hüten zu müſſen. Aber unbewußt liegt dieſer ſonſt nicht vor⸗ handenen Aengſtlichkeit auch das Gefühl zugrunde, daß zuhauſe ein beginnendes Uebel durch einen ſchnellen Eingriff im Entſtehen noch leicht gehemmt werden kann, während in der Fremde dieſer; helfende Faktor im entſcheidenden Augenblick oft nicht zur Hand iſt. Die Mitnahme einiger weniger geſundheitbewahrender Mittel nimmt dieſes unſichere Gefühl und gewährt Beruhigung. Man darf die kleine Mühe der Ueberlegung und der Mehrbelaſtung nicht ſcheuen, ſie macht ſich reichlich bezahlt. Wie oft hat man im Augnblick der Not, wenn irgend eine einfache mediziniſche Hilfe nötig geweſen wäre, ſich nicht ſchon gelobt: aber das nächſte Mal vergeſſe ich ſicher nicht darauf!— um dann noch im letzten Augen⸗ blick über Proviant⸗ und Kleidungsſorgen und Platzmangel die Mitnahme einer Reiſeapotheke im Vertrauen auf den guten Stern zu unterlaſſen und dann ſpäter dieſen Verzicht aufs heſtigſte zu bedauern. Bei einer Reiſeapotheke muß das Streben nach möglichſter Einſchränkung auf das wirklich Notwendige vorherrſchend ſein. Die Mehrzahl der Reiſenden geht in dieſer Einſchränkung zu weit, keine kleine Anzahl dagegen nimmt zu viel mit. Es iſt ſinnlos, z. B. Chinin mit ſich zu führen, ſolange man nicht in ſüdliche oder tropiſche Länder geht, wo Malaria und ähnlſche Krankheiten zuhauſe ſind. Aber in ſolchen Ländern muß die Reiſe⸗ ſapotheke ja ohnehin nach ganz anderen Geſichtspunkten angelegt werden, als in unſeren Breiten. 2 98 eee eee Es gibk verſchiedene berélts zuſammengeſtellte Apotheken; ſie ſind in Bergſteigerkreiſen recht beliebt. Manche ſind in der Tat empfehlenswert, nur müſſen ſie nahezu ausnahmslos Ergänzung durch weiteres Verbandszeug finden, das ſie meiſt in ungenügendem Maße bergen. Hübſch ausgeſtattete Reiſeapotheken in Lederhüllen mit geſchliffenen Fläſchchen bedeuten einen Luxus, den ſich nicht jeder leiſten kann. Ein Futteral, im Notfall eine paſſende Schach⸗ tel, leiſten denſelben Dienſt. Von den äußerlich anzuwendenden Stoffen ſind am wich⸗ tigſten Verbandsmittel. Man ſollte mindeſtens mit ſich fübren: je 2 Vinden zu 5 und 10 Zentimeter, Verbandsmull Meter, ein kleines Päckchen Verbandswatte, etwas Pflaſter. Wenn Platz vor⸗ handen iſt: ein Fläſchchen mit 70prozentigem Alkohol, der bei vor⸗ beugender Behandlung mit Furunkeln, bei Reinigung kleiner Ver⸗ letzungen gute Dienſte leiſtet, Salmiak in den belannten kleinen Hartgummigefäßen gegen Inſektenſtiche, Salizylſtreupulver bei Wanderungen zum Einſtreuen der Strümpfe uſw, auch Salizul⸗ talg iſt hier empfehlenswert, Borſalbe oder Vaſelni, irgendwelche Teeblätter(zum Trinken und zum Gurgeln: zu letzterem kann auch Kochſalzwaſſer dienen), weiter irgend welche desinfizierende Mund⸗ tabletten und Hoffmannſche Tropfen. Von inneren Mitteln werden einige Tropfen eines konzen⸗ trierten alkoholiſchen Getränks(Weinbrand) bei richtiger Anwendung Gutes leiſten. Von gbführenden Mitteln empfiehlt ſich Bruſtpulver oder Karlsbader Salz. Weniger Platz nehmen derartige Mittel in Tablettenform ein. Gegen Durchfälle am beſten Tannin⸗ oder Wis⸗ mutpräparate(Mittel, die Opium enthalten, gehören in die Hand des Arztes), Baldriantropfen zur Beruhigung, Aſpirin oder die billigeren Acetoſalicyltabletten(zu 0,5). Wer Platz 1 und wer viel an Kopfſchmerzen leidet, Pyramidon oder die billigsren Amido⸗ phenazontabletten(0,3). Ein Fieberthermometer wird manchen Zweifel löſen, und iſt namentlich bei Kindern nicht zu entbehren Sehr wünſchenswert iſt oft eine kleine Pinzette zur Entfernung ein⸗ bei zu haben. Hier iſt freilich ſchon die Grenze gezogen, wo 5 mitgenommenenMedikamente eine Belaſtung zu bedeuten begian In Notfällen wird man jedenfalls mit ziemlich demſelben Erfolg 3 Kamillentee oder auch nur mit warmem Salzwaſſer gurgeln den Umſchlägen kann man jedes Taſchentuch benützen, das ſeucht um d. Hals gelegt und mit einem warmen, trockenen Tuch allſeits umhite wird. Mit dieſen Angaben iſt der weſentliche Inhalt einer Reiſenoch theke erſchöpft Es iſt an und für ſich nicht viel, aber es bedeutet eine Belaſtung für den mit dem Ruckſack Wandernden. Doch genien für den letzteren iſt die Mitnahme von unentbehrlichen Medikamen und Verbandsſtoffen eine Notwendigkeit. Denn beiſpielsweiſe t den Hochgebirgsgegenden, in die er kommt, iſt er auf den Iuſſat ſeines Ruckſacks in jeder Beziehung angewieſen. Noch keiner Pe⸗ Reue empfunden über das, was er mit ſich führte, wohl aber och dauern über das, was er vergeſſen oder im letzten Augenblick n abſichtlich zurückgelaſſen hat. k. Im einzelnen laſſen ſich, je nach dem ſpeziellen Zweck der Nei apotheke, noch Ergänzungen und Abſtreichungen vornehmen Kra ſie insbeſondere, die wiſſen, was ihnen fehlt, werden noch dos für, notwendige Medikament mitnehmen. olſo Herzkranke noch ein 25 ſtärkendes Mittel, an Schlafloſigkeit Leidende ihr gewohntes Sch mittel, Magenleidende das gewohnte doppelkohlenſaure Natron Reile Salzſäure uſw Man muß ſich die Frage vor Antritt einer„en einmal genau überlegen, dann wird es gelingen, Platz zu gedrungener Holzſtückchen und Splitter aus der Haut. und dabei doch das Erforderliche mitnehmen zu können. Tadellabot he Jeitebelg Schönſter Ausflugsort— Gute Küche— Erſtklaſ⸗ ige Getränte— Mäßige Preiſe— Telephon 772. affee u. Kuchen Heinrich Sehwiun. S242 Höhenluctkurort(432 m) Ebelsteinbulg e 8228 AAuL lelephon Amt Heidelberg Ni. III u. 405.— Man verlange tospekt Neuer Inhaber: Prachtvol gelegenes Lun-Ru,hote und Pension. 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(Von unſerem Frankfurter sp.⸗Korreſpondenten) Das diesjährige Frankfurter Wohnungsbauprogramm, das der neue Frankfurker Stadtbaumeiſter May ſich vorgenommen hat und das auf 27 Millionen Mark veranſchalgt iſt, erregte mit Recht erall im Reich nicht nur wegen der 1800 Wohnungen Aufſehen, de mit Beginn des Winters bezugsfertig ſein ſollen, ſondern auch namentlich wegen der Prinzipien, die der neue Frankfurter Rieſenprojekt zugrundegelegt hat. Dabei iſt es durchaus nicht einmal eine abſolut neue Idee, die ganze kolonien in denkbar kürzeſter Zeit aus der Erde ſtampfen will. Es iſt der Gedanke, in Platten zu bauen, der bereits zu An⸗ ng des 18. Jahrhundris in der Riſse⸗Stampfbauweiſe erprobt wurde. Die Schlackenbetonbauweiſe wird ja auch in Amerika, wo ganze Etagenwände in einem Stück daraus hergeſtellt werden, und n Holland mit Erfolg benutzt. Auch in Deutſchland wurden ſolche Derfuche bereits unternommen; zuletzt in Berlin mit der ſog. ceident⸗Bauweiſe, wo ganze Etagenwände auf der Bauſtelle ge⸗ ſtampft und aufgerichtet wurden. Die heutige Backſteinbauweiſe iſt viel zu maſſiv, zu verſchwenderiſch, da die zuläſſige Belaſtung meiſt kaum zur Hälfte ausgenutzt wird. In einer der neuen rankfurter Kolonien werden ſchon 30⸗Om⸗Wände mit zwei halben ckſteinen und dazwiſchenliegender Luftſchicht gebaut. Die neue weiſe iſt allerdings nur bei großen Komplexen empfehlens⸗ wert, hier aber unbedingt ſchneller und bedeutend billiger. Es 0 dazu eine beſondere Baufabrik erforderlich. Dieſe Maſſenpro⸗ uktion kann mit ganz geringen Mitteln aufgezogen werden, da Maſchinenkoſten etc. in keinem Verhältnis zu dem 27⸗Mil⸗ Die Grundbedingung für raſche und billige ſind Raticnaliſierung, Typiſierung und 5 ohnungsproduktion Schabloniſterung. Die vielen Widerſtände, die dem neuen Frankfurter Bau⸗ meiſter mit ſeinen Projekten begegnet ſind, ſowohl auf ſeiten der rbeiterſchaft wie des Bauhandwerks, muten angeſichts der Tat⸗ ſache, daß man ſich im Ausland ſowohl wie auch bei den deutſchen ſegierungsſtellen mit den Dingen befaßt, ungefähr ſo an, um einen aktuellen Vergleich zu ſtellen, als wolle man die Entwicklung es Automobilismus zugunſten der Draoſchkenkutſche unterbinden. le Tendenz nach verbilligter Produktion liegt der geſamten Welt⸗ wirtſchaft zugrunde. Wir haben auch im Bauweſen nur die Wahl, zu rationaliſteren oder unter die Räder der raſtloſen Vorwärts⸗ entwicklung zu kommen. Hier liegt ſogar eine weſentliche Be⸗ ingung unſeres Wiederanſtiegs. Unſere chemiſche Induſtrie und unſere Autoinduſtrie ſind die beſten Kronzeugen dafür. Man onnte der als Galopfyſtem erſcheinenden Bauweiſe mit dem Ve⸗ lken kommen, ſie ſei nicht ſolide. Was jedoch an ſolchen Woh⸗ nungsbauten im Frankfurter Weichbild bisher erſtand läßt nach achmänniſchem Ermeſſen die Erforderniſſe der Solidität durchaus nicht vermiſſen; es wird teilweiſe ſogar ſozialhygieniſcher, zweck⸗ mäßiger und einfacher gebaut als früher. Erſatzſtoffe und minder⸗ wertige Materialien kommen keineswegs zur Verwendung. Selbſt das piel angefeindete flache Dach des neuen Haustyps erobert ſich immer mehr Anhänger, nachdem die techniſch einwandfreie, feuch⸗ Herſtellungsmethode in eigens eingrichteten Kurſen elehrt wurde. Um das entſprechende Volldampftempo in der Maſſen⸗Woh⸗ kungsproduktion einhalten zu können, iſt es notwendig, daß täglich in Schichten von zweimal acht Stunden gearbeitet wird. Die eine r bereits begonnenen Siedelungen in Praunheim wurde om 17. aai begonnen; diſe 153 Einfamilienhäuſer ſind ſoweit fertig und ald beziehbar. In 48 Tagen wurden 41 Häuſer gebaut. Bei dem neuen Typ handelt es ſich um Flachbauten mit Parterre, nem erſten Stock und darauf ein Dachſtock mit einem Zimmer 2 und Dachgarten. Im Parterre ſind ein Wohnraum(3,70: 4,55), Küche, Bad, Waſchkammer und Klcſett, im erſten Stock zwei Zim⸗ mer und eine Kammer. Im Dachſtock iſt eine Dachkammer, durch die man auf den mit Moſaikplatten belegten Dachgarten gelangt. Zu jedem Häuschen gehört außerdem ein kleiner Garten. Die Miete für eine ſolche Kleinvilla ſoll etwa 500 Mark im Jahr be⸗ tragen. Weitere Kolonien ſind in Angriff genommen, ſodaß mit Beginn des Winters die weit über den Voranſchlag hinausgehende Zahl von 1800 Wohnungen erreicht ſein wird. Ein wirklicher Großkampf gegen eine große Noet. Kommunalpolitiſch betrachtet, iſt dies Wohnungsbauprojekt auch von großem vorbildlichen Intereſſe; es iſt eine ideale Einrichtung zur Beſchäftigung der Arbeitsloſen. Die neue Bauweiſe erlaubt die Beſchäftigung von Arbeitskräften nicht nur im Sommer, ſon⸗ dern auch im Winter, bei Regen ſowohl wie bei Froſt. Der vor⸗ bildlichen Initiative des Stadtrats May wird es gelingen, mit einem Mindeſtmaß von Mitteln ein Höchſtmaß von Leiſtungen nicht nur quantitativ, ſondern auch qualitativ in vorbildlicher Weiſe zu erzielen. Die Einführung der Normalbauweiſe iſt unbedingt eines der Mittel zu dieſem Ziel. Die Aufmerkſamkeit, die ſich aus dem ganzen Reiche aus der breiteſten Oeffentlichkeit auf das Frankfurter Wohnungsbauprogramm richtet, wird ſicher dazu füh⸗ ren, daß auch auf dem deutſchen Baumarkt der unumgängliche Schritt zur Rationaliſierung getan wird, der unbedingt zu unſerm Wiederanſtieg führt. Am den Mainz⸗Wiesbadener Flugplatz auf der Erbenheimer Rennbahn Mainz, 15. Sept. Durch die Freigabe des Flugverkehrs im beſetzten Gebiet iſt die Frage der Errichtung von Flugplätzen in ein akutes Stadium getreten. Die zuſtändi Stellen in Mainz⸗Wies⸗ baden beſchäftigen ſich eifrig mit dem Problem und hatten deshalb kürzlich in Darmſtadt Vorbeſprechungen mit Vertretern aus Frank⸗ furt und Darmſtadt. Ueber dieſe Beſprenchugen, in denen man ſich von Frankfurter und Darmſtadter Seite beſonders warm für einen Zentralflughafen für alle vier Städte— etwa in der Nähe von Mörfelden im Ried— einſetzte, ſind unzutreffende Mitteilungen in die Oeffentlichkeit gelangt. Der Magiſtrat der Stadt Wiesbaden veröffentlicht ſetzt in einer Wiesbadener 8 eine Erklärung, daß die Städte Mainz⸗Wiesbaden wegen dieſes noch völlig in der Luft ſchwebenden Projektes eines Zentralflughafens, deſſen Aus⸗ führung in weiter Zukunft läge, nicht daran denken können, ihr Pro⸗ jekt eines gemeinſamen Flughafens auf der Rennbahn zu Erbenheim fallen zu laſſen, da es nicht angängig ſei, die beiden Städte nach faſt zehnjähriger Beſetzung noch weiter vom Luftverkehr abzu⸗ ſchließen. Nach Errichtung eines eigenen Flugplatzes in Erbenheim wolle man dann dem angeregten Plane eines Zentralflughafens, der 15 eine ſpätere Zukunft von großer Wichtigkeit ſein könne, näher⸗ Gerichtszeitung Moſaikbilder aus den Mannheimer Gerichtsſälen Ein Meſſerſtecher— Ein FJaſinachtspamphlet übelſter sorte— Eine Alkoholgeſchichte Der 18 Jahre alte Hans Klöpper hatte ſich wegen erſchwerter Körperverletzung vor dem Strafrichter zu ſtellen. weil er in den T 3⸗ und 1 5⸗Quadraten bei einer Schlägerei das Meſſer ge⸗ zo gen und dem Arbeiter Schick einen ſchweren Meſſerſtich ver⸗ ſetzte. Gerichtsaſſeſſor Dr. Stallmann verurteilte den Meſſer⸗ helden zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten, wovon 2 Wo⸗ chen der Unterſuchungshaft angerechnet werden. Klöpper hat gegen das Urteil bereits Berufung Zu der Faſtnachtszeit erſchien in dem freundlichen Neckarſtädt⸗ chen Ladenburg das„Oriaginal⸗Ladenberger Faſtnachtsblädle“, das i Beleidigungen und Ehrenkränkungen in Menge enthielt. Dabei ſind die Derbheiten in ſo dummer und plumver Weiſe geſchildert, daßf man geradezu erſtaunt darüber iſt. daß ſich in Ladenburg überbaupt jemand zum Drucke dieſes Schundblattes hergeben konnte. Dee „Herausgeber“ dieſes Faſtnachtspamphlets. der Händler() Max Lenthe von Ladenbura, weiß ſedenfalls von Preßgeſetz und von Verantwortlichkeit ſo wenia wie ein neugeborenes Kind. Feſt ſteht. daß er mit der Herausgabe des Faſtnachtsblattes ſich eine böſe Suppe eingebrockt. deren Auslöffelung ihm noch viel Leibweh verurſachen dürfte. Soviel wir erfahren haben, ſind bisbher ſieben bis achk Beleidigungsklagen aus Ladenbura beim hieſigen Gericht gegen ihn anhängia gemacht. Die erſte wurde bereits verhandelt. In einer Notiz mit der Spitzmarke„Steckbrieflich verfolat“, wird gegen ein Ladenburger Fräulein der Vorwurf erboben. daß ſie in Mainz in einem Hotel die Zimmerſchlüſſel verwechſelt habe und ihren Irrtum erſt am anderen Morgen gewahr wurde. Der Artikel verfolate den Zweck, das betreffende Fräulein in Ladenbura verächtlich zu machen und ihren auten Ruf zu ſchädigen. In der Gerichtsverhandlung gab der angeklaate Händler Lenthe an. daß ihm dieſe Preſſenotiz ano⸗ num() mit der Aufforderung zugegangen ſei, ſie in ſeinem Faſt⸗ nachtsblatt zu veröffentlichen. Er hätte die Notiz anſtandslos auf⸗ genommen. Der Richter(Amtsgerichtsrat Burger) tadelte ſein Verhalten mit ſcharfen Worten und verurteilte ihn mit Rückſicht auf die nachfolgenden Beleidigungsprozeſſe einſtweilen zu einer Geld⸗ ſtrafſe von 150 Mark. zur Traaguna ſämtlicher Koſten und zur Veröffentlichung des Urteils in 8. Ladenburger Zeitung. Der Fuhrunternehmer Geora Ehler aus Schriesheim ſollte am 22. 2. 26 den Arbeiter Ritſchel das Treppenhaus ſo hinunter⸗ geworfen haben. daß dieſer längere Zeit arbeitsunfähig war. Der Angeklaate Ehler gab in der Verhandlung zu. mit dem R. wohl einen Wortwechſel gehabt, ihn aber keinesweas die Treppe hinunter⸗ geworfen zu haben. R. ſei an jenem Tage ſo betrunken geweſen. daß dieſer in ſeinem Alkoholduſel wohl ſelbſt die Treppe hinunter⸗ gepurzelt ſei. Die vernommenen Zeugen beſtätigten, daß R. ein Ge⸗ wohnheitsſäufer und gerade an dieſem Tage ſchwer betrunken gewe⸗ ſen ſei. Der Kläger, der gegenwärtia in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Weinheim untergebracht iſt, ſei geiſtig nicht gaanz normal. Er ſelbſt machte in der Verhandluna ſo unſichere Angaben, daß man den Ein⸗ druck erhielt. daß er ſelbſt nicht mehr weiß. wie ſich die Sache zuge⸗ tragen hat. Aus dieſem Grunde mußte daher der Angeklagte Ehler freigeſprochen werden. Da der Kläger R. kein Geld zur Be⸗ zahlung der Gerichtskoſten hat, ſo muß nolens volens die Staats⸗ kaſſe die Koſten des Rechtsſtreits bezahlen. ch. 1 F Beſtrafter Obſtfrevler. Die in Lambsheim bei einem Obſt⸗ diebſtahl ertappten und von der Gendarmerie feſtgenommenen Jakob Kraft aus Weidenthal und Heinrich Cauerhöſer aus Iggelheim hatten ſich vor dem Amtsgericht Frankenthal zu verantworten. Da beide rückfällige Diebe ſind und zur Fortſchaffung des größeren Quantums geſtohlenen Obſtes auf gleiche Weiſe ſich in Maxdorf noch einen Handmagen verſchafften, wurde Kraft zu 6 Monaten und Sauerhöfer zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Franzöſiſche Kriegsgerichtsurkeile. Das franzöſiſche Kriegs⸗ gericht Koblenz verurteilte den Referendar Gaß aus Koblenz zu einem Monat Gefängnis(mit Strafaufſchub), weil er am 26. Juli in der Dunkelheit den Poſten vor der Kommandatur angeariffen bezw. im Vorbeigehen berührt bhabe. Der Angeſchuldiate beſtritt die des Poſtens. wurde aber trotzdem vom Kriegsgericht verurteilt.— rrrrrr— ͤ———ʃT—————:ê Waßſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahein-Pegel I 9. 10.14 18.16[17. Rerar-Begelf 5. 10,14 J15 10 f. Schuſterinſel 1 52—.351.26 1, 271, 28[Mannbeim 6708 28102 9 55 Kebl.. 42.722 79,2,522522,482,40 Jagſtfeld 0,51,0.780, 0, Maxau..354.314.134.124,08.03 ace Saeeeeee Mannheim.713 18.93.88.902.83 Caub 2052.02 192.851.881,77 Küön. 1,185,1.521.41t41 8 Ermangelung von Witz und Humor Erzeuaniſſe gemeinſter Art un e des Aheins: 170 k — N Als Verlobfe rũ hen Heinrich Mirmig NMennheim 5 Baed König Seplember 1926. Möbel Teppiche Dekorationen Ciolina D Hahn N 2. 12 8105 —— 1 Vom der Reise zurück 8 Dr. Osferiag; Frauererzi Tel. 35 70⁵57 Mee L 7. 4 Obstversteiserung kauer Gemarkung Neckarau(Waldweg. Mit⸗ 1926 brtwen) am Samstag, den 18. Sevtember menz vorm. 9 Uhr gegen Barzahlung. Zuſam⸗ Renkunft am Niederbrückl. 22 Hochbauamt Abt. Gartenverwaltung. Heidelbeeren 5 Pfd.-Eimer Mk. 2 10.— inkl. Ve.- bro kg Mk..30 in Korbflaschen 1 von 5, 10 und 20 Kkg orbflasche wird zu Fabrikpreis berechnet und zurückgenommen. Alles in feinster Be- challenheit nach Hausfiauenait mit bestem Neistallzucker eingekocht. 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So erfährt man 95 erſt Tags darauf, wenn wieder mal einer oder eine von dorther losge⸗ ſchwommen, der inzwiſchen meiſt ſchon aufgegeben hahen mag oder, wie diesmal ausnahmsweiſe über Erwarten gar angelangt iſt; wa⸗ man dann wieder hier erſt zuletzt und ſo ſpät weiß, daß man bei der ſo lahmen Poſtverbindung— Luftpoſt fehlt noch, trotz des Bleriotdenkmals für den erſten Kanalflugvollbringer— erſt gar nicht zu ſchreiben anzufangen braucht. Nun, dieſer Michel hat mich, wie wohl alle Welt, auch ſo überraſcht, wie nach dem jüngſten Vorverſuch nicht erwartet. Sitze ich nämlich Donnerstag abends mit Vierkötter⸗ getreuem hieſigen deutſchen Helfer Rueß beim Parkkonzert und gehe mit ihm ein Bündel Zeitungsausſchnitte über Vierkötters Tat durch, wobei wir uns über einige Irrtümer der Berliner aus London be⸗ zogenen Berichte erheitern, derweil ſchwimmt dieſer Maleftz Michel von Gris⸗Nez aus ſtillvergnügt zum elften⸗ und letztenmal los, was man erſt Freitags nach 8c Uhr im Morgenblatte lieſt, als er ſchon längſt gelandet; auch die Landung wird ſogar erſt nachmittags den Bläktern bekannt, wenn er ſchon wieder nach Boulogne zurückgekehrt! Abends zuerſt im Abendblatt„Le Phare“ und Tags darauf kamen die Berichte hier nachgehinkt, die ſicher zuvor ſchon in Auſtralien und Japan bekannt geworden! Samstags mittags hatte ich aber mol mehr Glück, las noch rechtzeitig an einer Tabakbude den Anſchlag pon dem Rathauzempfang Michels nachmittags und beeilte mich zur Teilnahme. Ich will daher nachſtehend den Bericht darüber und mein Geſpräch mit ihm geben; ehe ich kurz kritiſch auf die Durchquerung ſelbſt zu ſprechen komme. Mit einiger Verſpätung kam der Kraftwagen mit Michel und ſeinem Manager⸗Trainer Georges Guilot von Boulogne hier an und eine gewählte Geſellſchaft, darunter der Calaiſer Schwimmſportführer Ranſon, geleiteten ihn zum Ehreneckzimmer, geradezu für Kanalhelden vorbehalten. Nach Vorſtellung und eaeer durch den vielſeitig perdienſtlichen ſportfördernden Bürgermeiſter Léon Vincent leinen reichen Werkbeſitzer, der auch Vierkötter beſtens behilflich geweſen) erhielt Michel die vorgeſehene Erinnerungsmedaflle nebſt zwei Rieſenſträußen(dem zweiten von Ranſon als Verhandsvertreter, d. h. des ſogenannten Pitet⸗Splitterverbandes, nicht des eigentlichen franzöſiſchen Fina⸗Mitgliederverbandes). Der inzwiſchen hinzuge⸗ kommene berühmte Flieger Sadi⸗Lecointe wurde dann zugleich mit Michel zum Mitbürger von Calajs ernannt. Nach Reichung des Ehrenſchaumweins(den ich als alter Abſtinent zwar nicht mittrank) und Eintragung ins Goldene Buch hinter Vierkztters Namen endigte die anſprechende ffeier mit der feſſelnden Beſichtigung dez ganz präch⸗ tigen Rathausneubaues(beendigt 1925) nebſt ünvermeidlicher Auf⸗ näahme auf der Rathaustreppe, wobei übrigens ſo wenig wie zuvor das von mir beſtimmt erwartete Volksgedränge vorhanden war. Nach Beſuch des naheliegenden Kaffeez im Alhambratheater fuhren beide Gefeierten erſt nach Cap Gris⸗Nez zum einſamen Helmi zurück, der noch immer tatlos dortſitztl Schon während des Empfangs hatte ich mich mit ihnen zwanglos bekannt gemacht und einiges%0445 erfragt. Georges Michel it jetzt 36 Jahre alt, alſo 11 Jahre älter als Vierkötter, und zwar bemerkenswert wie dieſer gleichfalls Bäcker.(Doch ſcheint ſeine Pariſer Bäckerei wohl einträglicher zu ſein als die Kölner, da er an ſeine bisherigen Verſuche ſchon an die 50 900 Friedensfranken gewendet haben ſoll.) Seit jeher ſich wie der Kölner zur Langſtrecke hingezogen fühlend, wurde er oft darin genug erſt meeſt zweiter und dritter, ſo auch in demt berühmten Pariſer Mara⸗ thonſchwimmen über 40 Kllometer, wodurch er nominell Berufs⸗ ſchwimmer wurde, wogegen er tatſächlich aber, wie geſagt, nur noch Geld hineinſteckte ſtatt herauszuziehen. Zudem konnte ihm der Schwimmverband nichts mehr für ſenen weitgeſteckten Ehrgeiz bie⸗ ſen.(Auch Vierkötter und Vollrath werden um dieſe Entwicklung nicht herumkommen.) Der ſtattliche, gedrungen gebaute, behäbig⸗gemütlich ausſehende neue'kordmann mit dem mir ſeit jeher als unverkennbar deutſchen Namen(den wir daher, wie ich ihm ſcherzend ſagte, ſo wie die Ederle ſofort ungefragt als Halbdeutſche annektieren könnten) iſt auch, wie ſein Kölner Kollege, jedoch kinderlos verheirgtet. Er ſieht, wie bei⸗ gefügt ſe, den bekannten Schwimmſportgrößen Behrens und Dr. Nußbaum im Habitus ähnlich, iſt wohl etwas kleiner, doch voller als Vierkötter. Wie er mir angab, hat er von der Ederle wie Frau Carſon bereits Glückwünſche und Einladungen zur Wettkampf⸗ beteiligung erhalten, de er auch gern annehmen wird. Ebenſo ein Kanalmatſch mit Vierkötter, der ihm noch keine Kunde zukommen ließ (wohl ſeine Anſchrift nicht kennt/ die Paris, 1 Rue Raſpay, Le Vallois Perkut lautet); das gäbe alſo dann ſozuſagen ein Doppelduell zweier Böckerweiſter einerſcits urd einer Berliner Bäckermeiſters⸗ Tochter(Frau Elſe Vierkötter⸗Döbler) mit der Neuyorker Metzger⸗ meiſterstechter Ederle, die in der Berliner Fleiſcherze tungsheilage jüngſt als ſolche ſchwungvoll⸗lannig angedi htet worden iſt). Auch bab ich ihm und ſeinem Manager die Anſichtskarte Voll⸗ rats mit den aufgedruckten Rekorden und erklärte ihm, daß d eſer guch ſchon ſeit 1913 den Kmal in zwölf Stunden zu bezwingen be⸗ recknet hobe, leider bisher keine Mittel zum Verſuche fand, aber nummehr 1927 nach Rückeroberung des Rheinſtreckenrekords von Vierkztter ſich auch am Pariſer Marathaonſchwimmen beteil gend(und zwar auch im Seitenſtil als Einarmiger) mit Michel meſſen will: worauf er auf Ermögli hung ſeiner Kanaldurchquerung durch Sport⸗ gönner hofft. Beide ſehen gern ſeinem Kommen entgegen. Der einmolige viertelſtündige rechtsſeitige Beinkrampf unterwegs machte ihm aber weniger zu ſchaffen als anfangs merkwürdigerweiſe die zweimalige Seekrankheit trotz ölglatter See, die ihn(wie Anette Kellermann bei ihren beiden Verſuchen) vorzeitig ſa jüngſt zum Aufgeben zwangen, was man nunmehr begreift. Er ſchwimmt wie Kemmerſch und Vollrath nur Seiteſtil, der ſich als Dauerſchwimmart doch mmer noch mit Recht behauptet mit 25—28 Schlügen minutlich rechts liegend. Die Waſſerwärme war befriedigend(er hat ehen, wie bemerkt, mehr Eigenfett am Leibe, was ihn warm und hoch hält wie die weiblichen Bewerber ſonſt. Auch die jetzt maſſenhaft eingedrun⸗ genen Quallen haben ihn ſoweit nicht behelligt. Nur zuletzt in dem mißlichen Flachwaſſerbereich des ſcharfkantigen engliſchen Strand⸗ boden wandie er zur beſſeren Ueberſicht den Bruſtſtil an. Um ſo erſtaunlicher bleibt daher ſeine gewaltige Rekordunterbietung des für dieſes Jahr ſchon geſichert gehaltenen Rekords Vierkötters. nämlich um ebenſo viel als dieſer den der Ederle unterbot. Zumal doch der Seiteſtil ſicher langſamer als der Kriechſtoß iſt. Um ſo mehr bedauere ich. nicht rechtzeitig vom Star“ erfohren zu haben, um als deutſ her Sportzeuge an der Rekordbfahrt teil⸗ nehmen zu können, doch werde ich 1927 hierin mich beſſer zu ſichern Zwar muß man zuseben. daß ſich Michel neuerdings auf grö⸗ ßere Dauerf wimmſchnelle eingeübt hette als früher: ſo leiſtete er als Si ger des Pariſer Marathanſchmumms die 40. Kilometer die⸗mal in nicht ganz 11 Stunden 10 Minuten, nämlich faſt eine Stunde beſſer als zuyor. Ganz gewiß herrſchten ideale Wetter⸗ und Waſſeraunſt diesmal. Gleihwöhl iſt es kaum glaublich, daß Michel eine größere G ſamt⸗ und Durchſchnittsgeſſhwendigkeit als Vierkötter geleiſtet haben ſollte Nach der Umrechnung des„Lauto“ für die Luftlinie von 35 Kilometer beträgt die Durchſchnittsgeſchwindigkeit anſteigend bei den neun Kanalbezwingern wie folat: Web.64 Kilometer pro Stunde(nicht bloß.34 wie das„L Auto“ irrtümlich für angebſich 26 Stunden Schwimmzeit ſtatt tatſächlich nur 21:44:55,8 berechnete), Burgeß 1,49. Sullivan 1729, Tiraboſchi.16, Laſſen wir jedoch den Franzoſen die begreifliche Freude an ihrem erſten Rekord⸗Kanalbezwinger— das„L Auto“ kuft ſchon zur Sammlung von 50 Centimes Einheitsbeitrag für eine Golderin⸗ nerungsmedaille— und warten wir ruhig nächſten Sommer Michels Begegnung mit Vierkötter, Kemmerich und Vollrath ab, dann werden wir ſchon ſehen, wer der Schnellere auf die Dauer iſt? Vierkötter hat ja bereits ausdrücklich als Rekordziel ſich die Zehnſtundengrenze alſo eine Stunde kürzer als Michels Zeit geſteckt; nun 5 5 wir ſehen, wer ſie zuerſt nachweislich einwandfrei 1927 erreicht. Sieger im Solſtude-Rennen Neee e Willi Walb, mannheim auf Mercedes⸗Benz, Sieger in der Sportwagen⸗Klaſſe Merz auf Mereedes⸗Benz Steger der Rennwagen⸗Klaſſe und Gewinner des Großen Preiſes der Solitude Von Hauptmann a. D. Schreiber⸗Berlin Motorenknattern und Propellerſurren. Junge ſehnige Geſtalten mit ſcharf geſchnittenen Geſichtern und blanken Augen unter der Lederhaube ſtehen im Fliegerkleid um ein Flugzeug, an dem Unter⸗ richt abgehalten wird: Fliegerſchule. Mancher, der nur von fern zuſchaut, wird ſich fragen:„Könnteſt Du nicht auch Pilot werden?“; denn was mag es für einen friſchen, jungen Menſchen Schöneres geben, als am Steuer eines ſchnittigen Flugzeuges hoch über der Erde zu ſchweben, oder gar über Land und Meer fremde Staaten zu erreichen! Jedem ſteht der Weg offen zum Flugzeugführer, der geſund iſt, ſeinen Körper geſchult hat— Inhaber des deutſchen Sportabzeichens werden bevorzugt— die nötige Energie beſitzt, um durchzuhalten und der, was wichtig, auch noch jung genug iſt. Die Ausbildung zum Verkehrspiloten kann im Hinblick auf Sicherheit und Anſehen unſeres Luftverkehrs nicht gründlich und gewiſſenhaft genug ſein; ſie erfordert deshalb nicht nur techniſches Können, ſon⸗ dern auch hohe moraliſche Fähigkeiten, wie ſie eben bei einem Manne, dem das Leben vieler Mitmenſchen anvertraut wird, un⸗ erläßlich ſind. Infolge der Wichtigkeit eines brauchbaren und zu⸗ verläſſigen Fl ſegernachwuchſes iſt die Ausbildung außerdem genauen Beſtimmungen des Reichsverkehrsminiſteriums, Abteilung für Luft⸗ und Kraftfahrweſen, unterworfen. Bis zur Eignung zum Flugzeugführer ſind von den Anwärtern zwei Schuken durchzumachen und eine ganze Anzahl durchaus nicht leichter theoretiſcher und praktiſcher Prüfungen zu beſtehen. Jeder⸗ mann, gleich ob er beruflich oder zu ſeinem Vergnügen Flieger werden will, hat ſich denſelben zu unterziehen, um damit den Führerſchein zu erwerben. Es gibt deren mehrere und zwar: 1. Zwiſchenſchein„“, er berechtigt, als Alleinflieger ſich außerhalb der Flugplatzzone zu bewegen; 2. Schein„“, der dem Inhaber er⸗ laubt, Flugzeuge der Klaſſe X, d. h. ſolche bis zu 150 Em /std. Eigen⸗ geſchwindigkeit und 1,2 1 Geſamtgewicht zu fliegen, auch mit Flug⸗ gaſt, aber nicht zur berufsmäßigen Beförderung: 3. Zwiſchenſchein „“, der u. a. 5000 km Ueberlandflüge verlangt und nur eine Vor⸗ ſtufe zu dem eigentlichen Schein„B“ darſtellt; 4. Schein“, der die Berechtigung für den gewerbsmäßigen Luftperkehr verleiht; 5. und 6. gibt es noch die Scheine„C“ und„D“ für Verkehrsflieger nach längerer praktiſcher Tätigkeit, die als„Kapitäne auf großer Fahrt“ verwendet werden ſoflen. Zur Erwerbung des Scheines „B“ wird nicht die wiſſenſchaftliche Vorbildung verlangt, wie für die Scheine„C“ und„“; dadurch wird es auch jungen Leuten, die keine höhere Schulbildung genoſſen haben, jedoch über entſprechende tech⸗ niſche Vorkenntniſſe verfügen, ermöglicht, Verkehrspilot zu werden. Dieſe werden dann meiſtens auf kurze Strecken eingeſetzt. 95 935 Ausbildung eines jeden Schülers wird individuell behan⸗ elt, ſoda hängt, deſſen Urteil und Anordnungen ſich derſelbe mit Antritt des Lehrganges ausdrücklich zu unterwerfen hat. Zur Orientierun fol⸗ gen hier die weſentlichſten Bedingungen für die„“-Prüfung: Theoretiſches Wiſſen: 1. Kenntnis der Hauptteile des vor⸗ geführten Flugzeuges, des Motors und der zeuges vor Antritt des Fluges; 3. Kenntnis des Verhaltenz in be⸗ landungen uſm.; Praktiſch Können: I. E8 und Meßgerätekunde. aus einer Höhe von—800 m: Höhenflug von Ueberlandflug von Ausgangspunkt. ſchnitptlich auf—6 Monate, bis zum Zwiſchen 10 Monate und bis zum Schein„B“ auf etwa 2 Jahre berechnen bezw. 10 000.— nur können. Stundungen gern entgegengekommen wird, Sport⸗, Reklame⸗ uſw. Flugzeugen. dann die Bedingungen für den Schein„B“(Verkehrsflieger) er den Werdegang unſeres Piſotennachwuchſes gibt es„Deutſche Ver kunft, wie auch bei den Schulbetrieben der„Sportflug⸗G. m. b..“ Berlin W. 50. Geisbergſtr. 2 und der Firma Otto Bornemann Berlin W. 66 Wilhelmſtr. 80 a, Wie wird man Sport⸗ und verkehroflieger! die Dauer von der Beurteilung des Fluglehrers ab⸗ 5 hauptſächlichſten Be⸗ riebsſtörungen; 2. Beurteilung der Verkehrsſicherheit eines Flug⸗ ſonderen Fällen, z. B. bei Gewitter, Nebel, über Gebirgen, bei Rot⸗ 4. Kenntnis der einſchlägigen geſetzlichen, ins⸗ beſondere der Verkehrsvorſchriften und 5. Wetterkunde, Kartenleſen Teil (Zwiſchenprüfung): 1. Ein Geſchicklichkeitsflug; 2. 3 Ziellandungen II. Teil(„“⸗Prüfung): 3. Ein mindeſtens 2000 m, welche Höhe eine Stunde zu halten iſt mit anſchließender Ziellandung aus 1500 m Höhe; 4. Fin 300 km Länge innerhalb 8 Stunden, mit zwei Außenlandungen an vorgeſchriebenen Plätzen und Rückkehr zum Die Schulzeiten bis zum Führerſchein„A“ kann man durch⸗ ſchein„B“ auf etwa Die Ausbildungskoſten betragen etwa Gm. 3 500.— und 5 000.—, Zur Erlangung des Scheines„A“ genügt ein Be⸗ ſuch einer der örtlichen Schulen der„Sportflug⸗G. m. b..“ oder der Fliegerſchule Otto Bornemann und ähnlicher privater Ein⸗ richtungen, die konzeſſioniert ſind, während die„“-Führerſcheine bei der„Deutſchen Verkehrsfliegerſchule“ erworben werden Die Lehrfirma für Schein„A“ trägt ſchon Sorge, daß der Flugſchüler durch die Ausbildung möglichſt wenig in ſeinem bis⸗ herigen Berufsleben beeinträchtigt und ihm nicht die Möglichkeit ge⸗ nommen wird, das erforderliche Geld zu verdienen. Wenn auch der finanziellen Lage der Anwärter durch Ratenzahlungen und und 0 ſo ſei doch hier aus⸗ drücklich bemerkt, daß ſtaatliche Fliegerſchulen, in denen Bewerber unentgeltlich ausgebildet werden können, in Deutſchland nicht vor⸗ handen ſind. Nach Erhalt des Scheines„A“ kann der Anfänger bereits eine fliegeriſche Anſtellung bekommen, z. B. als Führer von In dieſer Stellung kann er füllen die für Sportflieger gußerdem weſentlich verkürzt ſind. Ueber kehrsfliegerſchule Berlin⸗Stagken“, Intereſſenten bereitwilligſt Aus⸗ Bei dem großen Aufſchwung, den die Fliegerei genommen hak. ſind die Ausſichten, als Berufsflieger angeſtellt zu werden, ſehr günſtig; zumal auch viele den ſich zur Anſchaffung von eigenen Flugzeugen zu Reklame⸗ Propaganda⸗ und anderen Zwecken entſchloſſen haben. Mit der Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage dürften überdies noch viel günſtigere Verhältniſſe für den Flugzeug⸗ führer eintreten. Das Gehalt iſt recht gut zu nennen, wenn mam dabei auch nicht vergeſſen darf, daß die Ausbildung teuer war und der Pilot dafür zunächſt von ſeinen Einnahmen meiſt Abzahlungen zurückerſtatten muß. Das Einkommen eines berufsmäßigen Sport⸗ fliegers kann man im Mittel auf 500—800 Mk. monatlich veran⸗ ſchlagen, für ausgezeichnete Flugzeugführer ſind ſelbſt 1000 Mk. noch Minimaleinkommen. Die Sätze für die Verkehrsflieger ſchwanken in der Regel zwiſchen 1000 und 2000 Mark pro Monat, einige beſon⸗ ders tüchtige verdienen jedoch in der Hauptſaiſon bis zu 3500 N. monatlich. Mit der Erhöhung der Leiſtung des Einzelnen macht ſich dann die Ausbildung belohnt. Die deutſche Jugend ſollte würdig ihren großen Vorbildern auf derem vorgezeichneten Wege folgenz Horch, Jugend, auf!— Horch, wie am Flügelkleid N Schon heute tauſend Hände fleißig ſchmieden.— Zum Kampf nicht mehr— für Freiheit nur und Frieden Halt' friſchen Mut's zum Aufſtieg dich bereit! deutſchlands größte Auto⸗Kennſtrecke Der Nürburg⸗Ring vor ſeiner Vollendung E In der ſtillen, romantiſchen Eifel iſt man am Bau einer Auto⸗ Spezialſtraße— des Nürburg⸗Rings—, die ihrer Vollendung ent⸗ gegengeht. Bhörden, Vertreter der Oberſten Nationalen Sportkom-: miſſion, der Auto⸗Clubs und Verbände und Vertreter der Preſſe waren zur Beſichtigung der Anlage geladen. Dieſer Beſuch aber wurde zum eindrucksvollen Ereignis. Hier in der Eifel hat man das Ideal einer Auto⸗Rennſtrecke geſchaffen. Alles, aber auch alle 855 7 5 von 55 elg dulch& e könnte, iſt teils burch tatur gegeben, teils dur traßenbautechnik geſchaffen wo den. Dieſe Rennſtrecke, Nürburg⸗Ring, wird arbeteele aus Staatsmitteln gebaut; 2000 Arbeitsloſe aus der ja unendlich armen Eifel finden hler ihr Brot. Der Bau des Nürburg⸗Rings 85 ein Muſter⸗Beiſpiel produktiver Erwerbsloſen⸗Fürſorge, und ſein Schöpfer, Landrat Dr. Creuß, hat ſich um die Eifelbevölkerung das gleiche Verdienſt erworben wi⸗ um Autoſport und Autoinduſtrie. Denn dieſer Nürburg⸗Ring wird ja auch ideale Einfahrbahn für alle Kraftwagen und Motorräder ſein, die gewpiſſenhaft gusprobiert werden ſollen. Daß diefer Nürburg⸗ Ring auch landſchaftlich wunderſchön liegt und immer und immer wieder prächtige Blicke auf ein intereſſantes Eifelgebiet gewährt, wird allen denen willkommen ſein, die um der Natur willen Kraftfahr⸗ turiſtik betreiben. Unſere Kraftwagenkolonne war dle erſte, die über den Nürburg' Ring fuhr. Es ging hinauf auf den höchſten Punkt der Strecke. Allenthalben wird noch fleißig gebaut, wie denn auch mit einer In betriebnahme des Nürburg⸗Rings vor Mitte 1927 nicht zu rechnen iſt. Da gab es Strecken, die von den Tourenwagen mit dem 1 Gang gefahren werden mußte.. dann wieder Gefälle, und Kuroen, immer wieder vorzüglich angelegte Kurven und Straßenkrüm gen. Die Kurven ſind nicht überſteil gehalten, denn der Nür Ring ſoll ja nicht den Charakter einer Autorennbahn, ſondern den einer Spezial⸗Autolandſtraße haben, die von jedem Kraftfahrer 66 fahren werden kann. Die Geſamtanlage beſteht aus 4 Rundſtrecken, die 20, 21, 9 und 2 Kilometer lang ſind. Es beſteht ſomit dn Möglichkeit, auf einer Rundſtrecke ein Rennen abzuhalten und anderen Teil zu Vergnügungs⸗ und Prüfungsfahrten fe9ele⸗ Der Geſamthöhenunterſchied auf einer Rundfahrt über die 29 Kilg⸗ meteranlage beträgt 700 Meter. Die höchſte Steigerung der Normal⸗ anlage beträgt 17 Prozent. Außerdem begegneten wir einer. zial⸗Steilſtrecke, die auf 140 Meter 27 Prozent Steigung aufelf Der Lauf der Straße iſt ungemein wechſelvoll; der Nürburg⸗Ring hat 170 Kurven mit Radien von 1 unter 30 Metern. Die Ueben höhung der Kurven geht bis zu 20 Prozent. An gefährlichen Slellz ſind Fahrſchutzdämme angelegt. Die Breite der Straße iſt 8 bis Meter. In Abſtänden pon 300 Metern werden Materiallagerplat geſchaffen, die auch geeignet ſind, in Rennen ausſcheidende Wa au abzuſtellen. Der Starl⸗ und Zielplatz liegt 8 Kilometer von Abetet, entfernt. Zufahrſtraßen ſind teils noch im Bau, teils ſchon vollen ie Die Tribünen werden 10 000 Sitzplätze haben; ſie liegen, ebenſe 7 das Sportreſtaurant im herrlichen Buchenwald, wie denn überhaſter die Eifelwaldungen dem Nürburg⸗Ring landſchaftlichen Charc 175 und Reiz geben. Große Autoabſtellplatze ſind im Bau. Die diee nungsarbeiten ſind faſt reſtlo⸗ beendet. Mit Errichtung der Baun ez iſt begonnen worden. Auch die Teerung der Straßenoberflüche wik“ alsbald in Anriff genommen werden. ilo⸗ Köln liegt 75 Kilometer, Bonn 45, Koblenz 60, Teier 110 Froz meter vom Nürburg⸗Ring entfernt. Dieſe Städte werden das ſich ber Beſucher des Nürburg⸗Rings ſtellen Ob der Nürturg⸗une rentieren wird? Dieſe Frage 15 oft geſtellt worden. Wer G ng heit hatte, das Heer der Arbeitsloſen beim Bau des Mürburg Maßel u beobachten, wird freimütig ſagen: ob rentabel oder un en ſſt eine cura poſterior. Das Poſikive und das Erfreuliche iſt: Eifel⸗ den Bau des Nürburg⸗Rings wird ein ergßen Teil der armen Auto⸗ bevölkerung beſchäftigt. Somit iſt der Bau dieſer Spezial ſtraße produklive Erwerbsloſen⸗Fürſorge, denn es wird eine ſſt. ſtrecke geſchaffen, wie ſie idealer in Europa nirgendwo zu fi Dann aber wird dieſer Nürburg⸗Ring viele, vele Auto⸗ und Wele⸗ radfahrer in die ſonſt nur zu wenig beſuchte Eifel bringen. derum bung des Fremdenverkehrs aber bringt dereifelbevölkerung wie Nutzen! einem Somit hat der Landrat des Kreiſes Adenau, Dr. Creutz, holfen. weiten Stück ärmſten deutſchen Landes zu neuem Werden ver Segen Die Eifel wird aus ihrem Dornröschenſchlaf geweckt 2717 des Fremdenverkehrs kommt. Und das iſt eine prächtige Ta 148 Stiegfried oersch! Radſport *Großer Wirupreis von Baden. Mit der Aus „Großen Wirupreiſes von Baden“ wurde der Mann9 eitere, Radfportverein Staubwolke belraut, 1090 zin unſeten rößeres Amateur⸗Induſtrierennen ſeinen Start und tel lu T. auern hat. Namhafte Fahrer des Süddeulſchen Kartells wien ab⸗ Schuler, Bloch, Hönning uſw., haben berelts ihre Meldung ſicher gegeben, ſodaß der Werbe⸗ und ſportliche Wert dleſes Rennen ann⸗ gewahrt bleibt. Die Streche beträgt 150 Km. und fügrt oon euber⸗ heim⸗Neckarau über Teoebidgen Urab neenecgn Durlach—Bruchſal—Wieſental— chwetzingen—Mannheim Die Fahrer begeben ſich vormittags? Uhr vom Marktplaß er geg Stark nach Neckarau, Sellinduſtrie Wolf, woſelbſt die Ja liche von halb 1 Uhr zurückerwartet werden. Die Preiſe ſind m ttgart dem Wiru Fahrzeug⸗ und Metallwerk.G, Fellbach lte geſtiftet. Am Sonntag nachmittag hält die„Staubſuch hier iſt Korſofahren durch unſere Straßen ab. 5 5 ſas Meldeergebnis äußerſt zahlreich. Neben dieſen ſportli anftaltungen hält der Veranſtalter ein Bolksfeſt am Sonntag und Montag auf den Neckarwſeſen ab, das arerk abend ſeinen Abſchluß mit einem großen Waſſer⸗Jeue Lampionfahrt findet. 4 Rusteach em 2r Herausgeber Drucker und Verlegert Druckerei Dr. E 6. 2. Neue e eee ee m,. b. 85 Mannhbeim frektion Ferdinand Heyme: Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortliche PebogenKaylez Fü Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton; Dr Stort un JKommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder 1 8 Neues aus aller Welt: i. V. R Schönfelder— Handelsteil:. Toth.12, Ederle 2,45, Carſon 2,27, Vierkötter 2,78 und Michel 3.(2) erfahren ſind. jederzeit nähere Einzelheiten zu Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzelgen: Dr. W. E. Stötzner. des — r 1 7 77 E AA(KX— SSS Freitag. den 17. September 1923 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 11. Seite. AaNOl IN-Toilette-Seife ANOLLIN.-Teilette- ream AN OLIN-Kinder-.streupuder mit dem „Pfrfellring“ mit dem „feilrinng“ 5 gesdͤilossen. e Sebr. Manes nser Geschäſt bleibi Felerftagsfalßer am Samsiag, 18. 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Seiltänzertruppe Alfred Landory meralda, Tänzerin, seine ochter Friedel Dann uff, ein als Indianer Verkleideter Komödiant Walter Friedmann 11 aAnnheimer Künstlertheater Aporle 8 Uhr Tüglich 8 Uhr mit Erika von Thellmann Mka Grunig, Robert Garrison Jer Järten üen 4 Kapitel aus dem Leben 8375 eines„unanständigen“ Mädchens Vorverkauf ab heute ununterbrochen an der Theaterkasse und telephonisch unter Nr. 21624 CCCCCC(C(0T———F. 55 Grit Haid, d= Madenen von der Mulackstr.: jung, hübsch, sprechende Augen Helga Molander— die Geheimratstochter, ihr kommt ihr dezentes Aussehen und Spiel für diese Rolle hervorragend zu statten; der reizende Blondkopf und die zarte Figur machen diesen Mannequin be- sonders sympathisch. 8279 Elis. 1 Pinajeff, rassig, graziös und sichtlich gut ge- J wachsen, weiss die kostbaren Roben mit grossem Geschick zu tragen · Ein Prachtexemplar von Mannequin. emfte Hans Brausewelter u. NMans Alhers. Schönes Beiprogramm. u. a. die ersiklassige Emelka-Woche. 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Sie hatten kühn gefochten mit Schill am Ostseestrand Und gehn nun kühn entgegen dem Tod fürs Vaterland. Sie drücken sich wie Brüder die Hand zum letztenmal, Dann stehn sie ernst und ruhig, die elfe an der Zahl. Und hoch wirit Hans von Flemming die Mütze in die Luft, „Es lebe Deutschlands Freiheit!“ die Schar einstimmig ruit. Da knattern die Gewehre, es stürzt der Braven Reih', Zehn treue Deutsche liegen zerrissen von dem Blei. Nur einer, Albert Wedell, trotzt jenem Blutgericht, Verwundet nur am Arme steht er und wanket nicht. Da treten neue Schergen auch ihn zu morden vor, Und: Gebet Achtung! fertig! schallts schrecklich ihm ins Ohr. „0 Zielet“, ruft er,„besser, hier sitzt das deutsche Herz! — 1 Das süsse Wiener Hädel gibi Deutschlands charmantester Fumstar.— Lya Mara in der Hauptrolie so gut wie noch me zuvor. aus dem Innaſt:„In Frinzig beſm Heurigen“,„Treibjagd im Wiener⸗ wald“,„Praterleben“ „Die Strauß- Redoute“. bmnhes ichester.— Schöngs Beihrnganm. Dalast-Thecnier Anfang.30,.30, 820 Uhr 8 5 Ei hlellerschiltterndes Lustspiel 3 Die Brũder überleben ist mir der größte Schmerz l.— ee— Zimmer aum hat er ausgesprochen, die Mörder schlagen an, tn der Hauptrone der unverwüstliche urstmarkt-—. 8 f F VODurchbohrt von ihren Kugein liegt auch der letzte Mann. Crotesklomiker Puster Keston. Wenn 84411 Lachen gesund ist und ſeder sich diesen Fum ansieht, 30 dürfte Maunheim ba d die gesündeste Stadt sein. So viel f Lachstürme enuttesselt dieser Film! Breiteſtraße K 1. 22. 3 Tr. links bei König Ahon möbl. Zimmer mit ſep. Eing zu verm. 56930 dut möbl. Zimmer m el. Licht zu vermiet. Schimperſtraße 4, part., am Meßplaß. 002 Gut möbliertes Wohn, u. Schlafzimmer m. el Licht. Balkon an beſſ. Herrn, auch einzeln z. verm Mittelſtr. 61/63 3. Stock rechts 26972 Gut möbl Zimmer lan Herrn od. Dame zu verm. Krappmühlſtr. 36, N achmarkt Samstag, den 18. Sept. nachmittags und 5 Sonntag, den 19. sept. Schlußg des schönsten, fröhlichsten und grögten Pfalzer Volksfestes — Wer uf Worschtmarkt 2 Dleilbt dehöm, Duht znm lad un dauert àhm! 7²⁸4 So sterben tapfre Deutsche, durch Schande nie befleckt, Die nun zu ew'igem Ruhme ein Stein zu Wesel deckt. Ueber 100 Jahre ist es her, als ein Aufschrei dureh ganz Deutschland ging: Die elf Schillschen Offiziere sind erschossen worden! Von Mund zu Mund log diese schreckliche Kunde und ließ manches deutsche Herz erzittern. In der Dichtkunst sind diese Hlelden besungen und in vielen Gemälden der Nachwelt verewigt. Generation auf Generäation ist vergangen, aber ihr Helden- tum ist unsterblich geworden. Zu der Dicht- und Ma kunst gesellte sich die Fülmkunst und schaffte„lehende“ Bilder, damit auch die heutige Generation diese Helden nicht vergigt! Die lebenden“ Bilder lassen diese Helden neu Bisenbahnattentäter an der Stätte ihier erstehen und die über 100 Jahre aſte Tragödie hat wieder Form, Fleisch und Untaten. Die Auinahme Deutschland Blut durch diesen Film angenommen. in den Völkeround. Die Beisetzung D 3. Neueste Dfa-Wochenschau U. a. Der Lokalteimin in Leifeide. Die ie Nachmittagsvostellungen bleten die beste Sitzgelegenheit jugendliche zahlen halbe Preise um 4 und 6 Uhr! Anfangszeiten: 4, 6 und.18,.88,.45 bis 10.30 4 eee Auftlage dieser Werbenummer i8t 40 Jugendliche zahlen nach. mittags halbe Preise. 4. Stock rechts 34404 ee Flh uubl. Dner rucksachen een,, in bernteen e Druckerel Dr. Haas, O.. h.., Mannhez,& 6, 2 Q3. 12/13. 4. Stoch, Sonntag ab 2½ Uhr e 0 Freitag, den 17. Vd N I Se 85 N J edd N Y Id NNNN Y J IN ceneN ð 8 I V— W D I N Is N 0 NN 0 J d Wes und wir sind gerüsfet für IHhren Bedarf, jede Abfeilung bpietet eine Fülle der AuSmα¹οÜ für jeden Geſchmacl, in feder Præislage 2FTTTã ĩðVu d eeeeeeeeeeeeeeee Unsere Ceislungen berußen auf Grund unseres ungeßeueren usammenoefagſen Be. darjs unseres Riesenkongerns im In- u. Ausland. 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