* * 1* — 13 du lund glaub Fleck Lbeite 8 dazngeprelſe: In Mannheim und Umgebung frei ins 8 ſus od. durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtellgeld. eventl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbeh. Poſtſchecktomo Nr 17590 Karlsruhe. (Baßigeſchaftsſtelle E 6. 2.— Hauptnebenſtelle: R 1. 4% (Galſermannhaus).— Geſchäfts⸗Nebenſtellen. Waldhof⸗ taße 6 Schweßingerſtr. 24 Meerfeldſtr. 11.— Telegr.⸗ 5 e. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. mal. Fernſpr.⸗ Nr 24044. 24945. 24951. 24952, 24053 ———— Mannhein zer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10pfeunig 1926— Nr. 430 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Boraus zah o ein Kolonelzeile Allgem. Anzeigen.40.⸗ VNetlan. —4.⸗ M. Kollektiv-Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Siellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränktte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Befreiung des Kheinlandes? Fur heutigen Ausſprache zwiſchen Streſemann und Briand Genf, 17. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Un⸗ mittelbar vor der intimen Ausſprache Streſemanns mit Briand läßt ch der deutſche Standpunkt umſo deutlicher kennzeichnen, als der utſche Reichsaußenminiſter in ſeiner geſtrigen Anſprache an die Preſſe einige grundlegende Mitteilungen machte. Das allerrächſte lel der deutſchen Völkerbundspolitik iſt, die Anomalie der Rhein⸗ dbeſetzung baldigſt aus der Welt zu ſchaffen und den dunklen Flec im befriedeten Europa gemeinſchaftlich mit den intereſſier⸗ den Hauptmächten England und Frankreich zu beſeitigen. Die Stellung Deutſchlands im Völkerbund wird erſt dann den notwen⸗ igen politiſchen und nationalen Unterbau gewonnen haben, wenn Signatarmächte aus dem hiſtoriſchen Akt des Eintrittes utſchlands in den Bund die logiſche Folgerung gezogen haben, der Boden eines moraliſch gleichwertigen Staates nicht von bremden Truppen beſetzt gehalten werden kann. Die Unmöglichkeit, anen derartigen Zuſtand fortdauern zu laſſen, drängt ſich der rkenntnis aller Mitglieder des Bundes auf. die direkt intereſ⸗ herten Möchte Frankreich und England, deren verantworlliche Außenminiſter mit Streſemann verhandelten, wünſchten die A b⸗ underung des derzeitigen Zuſtandes. Chamberlain er⸗ klärte ſich mit dem Vorſchlag Briands einverſtanden, daß über Beſatzungsfrage zwiſchen Deutſchland und Frankreich eine ſtekte Regelung getroffen werde. Er gab dadurch die Auffaſſung erkennen, daß England grundſätzlich die Befreiung des Rhein⸗ udes wünſche. So werden Briand und Streſemann heute zu dweit über die Negelung der Frage ſprechen können. das bedeutet E weſentliche Erleichterung des diplomatiſchen Verfahrens. ugland würde im Fall des Zuſtandekommens eines franzöſiſch⸗ Nlſchen Akkords die Rolle des Paten ſpielen. Die wichligſten Punkte des deutſchen Nrogramms ſind: Fengung der fremden Okkupation, Aenderung des Saarregims, Eüfhebung der Militärkontrolle. Frankreich iſt bekanntlich auf der üche nach einem Geſchäft und ſtellt Bedingungen wirtſchaftlicher md ſinanzieller Natur. Die Methoden der franzöſiſchen Staats⸗ bünner zu kritiſieren, erſcheint überflüſſig. Frankreich ſchlägt aus Verſailler Vertrag ſoviel Vorteile heraus wie noch möglich iſt. ſcudem Poincaré die Gewinnung des Rheinlandes und die Ab⸗ Fntrung des Ruhrbeckens von der deutſchen Wirtſchaft unter der Nier de der Reparationsforderungen zuſtandebringen wollte, klam⸗ Vert ſich die franzöſiſche Diplomatie trotz Erfüllung der militäriſchen Einpflichtungen durch Deutſchland, trotz Locarno und Deutſchlands um ug in den Völkerbund noch immer an die Rheinlandbeſetzung, Frareine do ut des Politit zu treiben. Die moraliſche Poſition ſankreichs iſt weſentlich ungünſtiger, als es die franzöſiſche Politik zuben machen will, Briand wird letzten Endes ein gewiſſes Ver⸗ klonis dafür aufbringen müſſen, daß die Sympathten für Frant⸗ ch im Völkerbund Einbuße erleiden könnten, wenn der dunkle im Bilde Europas noch lange fortbeſteht. Die Wünſche Frank⸗ wichs decken ſich jedoch in einem Kardinalpunkt mit der Auffaſſung 1 dabbebender deutſcher Kreiſe. Wenn Briand darauf hinweiſt, daß erſtändigung im Rahmen eines wirtſchaftlichen und nziellen Akkords mit Deutſchland erzielt werden o begegnet er damit der Auffaſſung der deutſchen Perſönlich⸗ lich u. denn es wird in der hieſigen deutſchen Delegation nachdrück⸗ le erklärt, daß es im vitalen Intereſſe der deutſchen Wirtſchaft ge⸗ ſehen ſei, die franzöſiſche Geldkriſe ſobald wie möglich beſeitigt zu Vun; Die Bereitwilligkeit der deutſchen Regierung, Frankreich⸗ zu ſche finanzieller und wirtſchaftlicher Natur zu prüfen und bis Scheinem gewiſſen Grade zu berückſichtigen, kann nicht als eine lecht ache bezeichnet werden, wie dies verſchiedentlich von deutſchen Nerſtürehenden Blättern behauptet wird. Es herrſcht hier volles ündnis für Frankreichs geſchwächte Poſition. Die Be⸗ ſelgangen zwiſchen Briand und Streſemann werden ſich, wie der duf benubßenminiſter geſtern betonte, dadurch charakteriſieren, daß lich,veiden Seiten volles Verſtändnis für die politiſche und wirtſchaft⸗ utſ age der Länder aufgebraucht wird. Die Mitteilungen des digeden Reichsaußenminiſters laſſen annehmen, daß ſich in bal⸗ Zukunft die vollſtändige Räumung des landes vollziehen und ſich außerdem eine Abänderung arregimes, namentlich eine Beſeitigung der franzöſiſchen fina e Ubern Fade uunben und Veteiligung deutſcher Funktionäre an der Saarregie⸗ voh erreichen laſſen wird. Die Ausführungen Streſemanns waren wochte timiſtiſch, doch ſie gründeten ſich, wie man zu erkennen ver⸗ betann, auf Tatſachen, die gegenwärtig der Heffentlichkeit noch nicht ſind. Beiſpielsweiſe ſprach der Reichsaußenminiſter die vlln ſer Spiel iſt gewonnen. Ich kann Ihnen ſchon heute ſagen, daß die Räumung des Rheinlandes geſichert iſt.“ * bme uweſende Preſſe war über dieſe Worte ſehr erſtaunt und ſie dung ddwohl im Augenblick nichts anderes tun, als dieſe Erklä⸗ die s deutſchen Reichsaußenminiſters zu regiſtrieren. Ueber Ste mme des franzöſiſchen Außenminiſters Briand äußerte ſich ſafttanann ſehr vorſichtig. Er wies darauf hin, daß Briand wirt⸗ Ann iche und finanzpolitiſche Pläne vorbereitet habe, in deren llige. bme er, Briand, den Beweis des Verſtändigungswillens er⸗ Ver a würde. Streſemann unterſtrich beſonders, daß Deutſchland ländnis fn. d 1 eſanllis für die Vorſchläge Frankreichs aufbringen müſſe. Der den mteindruck der Rede iſt folgender: Der deutſche Reichs⸗ miniſter werde bei ſeiner heutigen Ausſprache mit Briand die on Briand gemachten Vorſchläge bereitwilligſt prüfen, ſich 0 endgültige Antwort bis zur Rückſprache mit den maß⸗ Streſemann für ein Entgegenkommen an Frankreich, denn er glaubt nicht, daß auf andere Weiſe die franzöſiſche Poſition in der Räumungsfrage erſchüttert werden könnte. Ueber einen Zeitpunkt des Zuſtandekommens eines deutſch⸗franzöſiſchen Akkordes ſagte Streſemann nichts, was irgendeinen genauen Anhaltspunkt bieten könnte. Er hob aber hervor, daß für den Fall, daß die nächſte Ratsverſammlung im Dezember in Berlin tagen ſollte, das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen wahrſcheinlich an⸗ läßlich dieſer Ratstagung zum Beſchluß gebracht würde. Der heutigen Beſprechung zwiſchen Briand und Streſemann wird auch Loucheur beiwohnen, wie es heißt, als Beobachter maßgebender franzöſiſcher induſtrieller Gruppen. Abends verläßt Briand Genf. Der deutſche Reichsaußenminiſter dürfte Dienstag abend abreiſen, znachdem er an den beiden Ratsſitzungen vom Montag und Diens⸗ tag teilgenommen hat. Wie verlautet, wird Streſemann am Mon⸗ tag bei Beſprechung der Danziger Frage in öffentlicher Ratsſitzung das Wort in deutſcher Sprihe ergreifen. die Fahrt zum Nendez⸗vous Genf, 17. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Um 11,30 Uhr verließ Briand mit Profeſſor Aynard das Hotel des Berguere und beſtieg einen Tourenwagen. Das Auto fuhr in der Richtung Lauſanne⸗Ouchy ab. Kurz nachher bog der Kraftwagen, in dem ſich Streſemann mit Staatsſekretär Schubert und einem Attachs be⸗ fand, von der Montblanc⸗Brücke in die Allee ein und folgte in kurzem Abſtand dem Wagen, in dem ſich Briand befand. Wahrſcheinlich wer⸗ den ſich die beiden Staatsmänner in einem zwiſchen Lauſanne und Ouchy gelegenen Orte begegnen. Auf der deutſchen Delegation wird mitgeteilt, daß man die Rück⸗ kehr des Reichsaußenminiſters für 5 Uhr nachmittags erwartet. Un⸗ mittelbar darnach wird der Außenminiſter vor der Preſſe einige Mitteilungen über das Ergebnis ſeiner Unterredung mit Briand machen. Ferner erſcheint am Abend ein offizielles Kommuniqus, deſſen Text Briand und Streſemann nach ihrem Geſpräch gemeinſam vereinbaren werden. Genf, 17. Sept.(Von unſerem eigenen Vertreter.) In rechts⸗ ſtehenden Kreiſen der franzöſiſchen Delegation wird die geſtrige Rede venel äußerte ſich in dem Sinne, daß Streſemann bei ſeiner heuti⸗ gen Unterredung mit Briand die Offenſive ergreifen werde. Die Sicherheit, mit der Streſemann die baldige Räumung des linken Rheinufers von franzöſiſchen Truppen in Ausſicht ſtellte, wird von den genannten rechtsſtehenden Perſönlichkeiten der franzöſiſchen De⸗ legation entſchieden beſtritten. Es ſcheint, daß Briands Stellung innerhalb ſeiner Delegation eine äußerſt ſchwierige iſt. Auch andere Mitteilungen, die Streſemann geſtern abend vor der Preſſe machte, z. B. die, daß das Spiel gewonnen ſei, erregen bei der franzöſiſchen Delegation, ſoweit es ſich um die rechtsſtehenden Politiker handelt, ſtarkes Befremden. pariſer Glückwünſche für Briand VParis, 17. Septbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die geſtrige Wahl der nichtſtändigen Völkerbundsratsmitglieder wird in Paris allgemein als ein neuer Sieg der Politik Briands ausgelegt. Die meiſten Blätter, ausgenommen einige ultranationaliſtiſche Or⸗ gane, ſchließen ſich freudig den Glückwünſchen an, die Briand geſtern in Menge empfing. So ſchreibt der„Petit Pariſien: Herr Briand kann zufrieden ſein mit ſeiner Arbeit, die er ſeit 6 Monaten ver⸗ richtet. Die franzöſiſche Diplomatie hat ſelten beſſer manövriert und ſo vollkommen ihr Ziel erreicht, das ſie anſtrebte. Zudem iſt ſie zum Ziel gelangt, ohne Anſtoß zu erregen und das iſt ein Vorteil mehr. Der„Matin“ äußert ſich in ähnlichem Sinne. Der„Avenir“ vertritt allerdings gerade das Gegenteil, denn nach Anſicht dieſes ſchwerinduſtrielle Blattes hat Polen nicht die gebührende Genug⸗ tuung erhalten. Wenn es auch als wiederwählbar erklärt worden ſei, ſo bedeute das keineswegs, daß es wiedergewählt werde. Auch das„Echo de Paris“ zeigt ſich verſtimmt und fürchtet, daß die Ein⸗ heit der Entwicklung des Völkerbundes, die bisher ſtets geherrſcht habe, durch die Aufnahme von 8 neuen Mitgliedern bedroht werde. Zwar werde Deutſchland am Anfang vorſichtig ſein, aber bald das Wort im Rate führen. der Berliner polniſche Geſandte in Genf Berlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reiſe des polniſchen Geſandten in Berlin, Olzewſki, nach Genf wird 17 00 in Zuſammenhang gebracht mit angeblichen Verhano⸗ lungen in Genf, die mit der dort weilenden deutſchen Delegation angeknüpft werden ſollen. Das iſt, wie wir hören, nicht der Fall. Weder von deutſcher Seite iſt eine Anregung nach dieſer Richtung ergangen, noch iſt bisher mit einem ſolchen Wunſch an die deutſche Delegation herangetreten worden. Lord Greys Befriedigung Grey gab geſtern abend in einer Anſprache in Northumberland der in weiten Kreiſen gefühlten Befriedigung über Deutſchland⸗ Eintritt in den Völkerbund Ausdruck, indem er erklärte, dies ſei der größte Schritt zur Sicherung des europäiſchen Friedens ſeit der Gründung des Völkerbundes. Der Eintritt Rußlands würde von großer Wichtigkeit ſein. Der Locarnopakt und der Eintritt Deutſchlomds in den Völkerbund laſſe einen Krieg zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich wahrſcheinlich unmöglich erſcheinen, England habe Deutſchland im Völkerbund Ju ſehen gewünſcht, nicht aus privaten Intereſſen, ſondern weil ſein Eintritt eine ſichere Garantie des Friedens bildet. Pflicht der britiſchen und der ſran⸗ zöſiſchen Regierung ſei es, durch ihre Haltung gegenüber Deutſchland en Berliner Perſönlichkeiten vorbehalten. Im Prinzip iſt das dort noch beſtehende Mißtrauen in Vertrcuen zr verwandeln. nicht das mindeſte zu tun, „Starkes Befremden“ bei der franzöſ. delegation Streſemanns ſehr unfreundlich“ beurteilt. Der Senator de Jou⸗ § London, 17. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Lord Der Brief eines Unbekannten „Vieles Gewaltige lebt, doch nichts iſt gewaltiger als der Menſchl“, ſo verkündeten die Dichterphiloſophen des klaſſiſchen Alter⸗ tums. Und wenn wir ringsum ſehen, wie es der Menſch der Neu⸗ zeit verſtanden hat, Erde, Luft und Waſſer zu beherrſchen und die geheimnisvollen Naturgewalten immer genauer zu erforſchen und in ſeinen Dienſt zu zwingen, dann ſind wir durchaus gewiß, jenes ſtolze Wort mit noch größerem Selbſtbewußtſein zu bejahen, als man das vielleicht früher getan hat. Keinen nachdenklichen und tiefer denkenden Menſchen kann das alles jedoch nur einen Augen⸗ blick darüber hinwegtäuſchen, daß dieſe Ruhmesmedaille auch ihre Kehrſeite hat und daß es in der ganzen Welt nichts kläglicheres, arm⸗ ſeligeres, erbarmungswürdigeres gibt, als der Menſch, der ſchuldlos leidet, als der Menſch, der ehrlich arbeiten will und kann und doch mitſamt Frau und Kind hungern und darben muß, während viele ſeiner Mitmenſchen, die, ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter nach, vielleicht lange nicht ſo wertvolle Mitglieder der menſchlichen Geſellſchaft ſind, wie er ſelbſt, im Ueberfluß ſchwelgen. So lange die Welt ſteht, iſt es ſo geweſen und wird es vorausſichtlich ſo ſein. Die Welt iſt voll von Ungerechtigkeiten. Wir ſehen es ja überall in der Natur, wie der Stärkere den Schwächeren mitleidlos verſchlingt. Doch dieſe Feſtſtellung darf für uns gefühl⸗ und vernunftbegabte Menſchen, die wir„Kultur“ und „Seele“ haben, und uns ſo himmelweit erhaben dünken über alle Tierkreatur, nie und nimmer ein billiger Troſt ſein, um damit die Stimme des ſozialen Gewiſſens zu beſchwichtigen. Für Jeden von uns, der ſich ſtrebend bemüht, wirklich ein Menſch zu ſein, Menſch in des Wortes ſchönſter und erhabendſter Bedeutung, kann es vielmehr keine ſchönere und dankbarere Aufgabe geben, als dieſem Problem, das das größte und ſchwierigſte der Menſchheit iſt, mög⸗ lichſt beizukommen und immer wieder und wieder zu verſuchen, ihm wenigſtens die grauſamſten Giftzähne auszubrechen. Solches Be⸗ mühen hat ſelbſtverſtändlich mit Sozialismus und Kommunismus es iſt völlig unabhängig von jeglicher parteipolitiſcher Färbung, es iſt lediglich rein menſchlich im Sinne Schillers:„Edel ſei der Menſch, hilfreich und gutl“ Geleitet von dieſem Streben möchten wir im folgenden einen Brief verß ich wir als Erwiderung auf einen an dieſer Stelle erſchienenen Leitartikel des Unterzeichneten von einem un⸗ bekannten Leſer aus Mannheim erhalten haben. Unter Weglaſſung einiger unweſentlicher ellen lautet d Brief wörtlich ſſung einig ſentlicher Stellen lautet der 77 Sehr geehrter Herr! Ihr Leitartikel in No. 414 vom 8. 9. 26 über mir Veranlaſſung, Ihnen die andere Seite zu ſchildern, wie gerade ein intelligenter Menſch auf die ſchiefe Bahn gebracht wird, um Ihnen als Verfaſſer und Schriftleiter einen Einblick zu geben. Was bleibt einem Menſchen mit Prima⸗Zeugnis, weltgewandt, bis zum Kriege in erſten kaufmänniſchen Stellun⸗ gen, verheiratet, beiderſeits aus erſten Fomilien, der den Front⸗ krieg mitgemacht, ſein ſauer erſpartes Geld durch Inflation verloren, nie gehungert hat und nie ohne Beſchäftigung war, nunmehr ohne Stellung infolge Konkurs, mit einer Erwerbs⸗ loſenunterſtützung für 4 Perſonen ron wöchentlich M. 14,04 leben ſoll, noch übrig, als Selbſtbefreiung von allen Qua⸗ len. Können Sie nicht verſtehen, daß gerade intelligente Men⸗ ſchen zum größten Verbrecher gezwungen werden. Geben doch die Zeitungen durch die genauen Schilderungen von den Tricks, Methoden und der Lebensweiſe der Verbrecher Anleitung, wie ein letzter Verſuch gemacht werden kann, noch einmal etwas zu er⸗ reichen, was durch Ehrlichkeit, Fleiß, Treue und Aufopferung nicht zu erreichen iſt. Können Sie nicht verſtehen, daß das Nichtstun und das Mißlingen aller Verſuche zu ehrlicher Arbeit ſchließlich die Sinne verwirrt und zu einem Entſchluß führen muß, welcher außerhalb der Geſittung und des Geſetzes ſteht! Haben Sie ſchon empfunden, wie die Einwirkung iſt, wenn Sie täglich nur ſoviel eſſen dürfen, um von M. 14,04 eine Woche leben zu können, wenn Sie ſtündlich, Tag und Nacht wegen der 1 7 bangen, um nicht auf die Straße geſetzt zu werden, wenn ie ſich erbieten, zum Unterhalt Kegel aufſetzen zu wollen, wenn Sie an Kleidung und Schuhen verkommen, daß Sie nicht mehr vor die Türe können, nicht mehr Porto und Papier aufbringen, um Offerten zu ſchreiben. In den letzten 14 Tagen habe ich fünf Offerten mit Zeugnisabſchriften und Photographien abgeſandt mit Rückporto(das ich erhungern mußte), ohne die Einlagen zurückzuerhalten. Habe ich mich mit beſcheidenen Anſprüchen angeboten, hieß es, dann werden Sie nicht mehr wert ſein, habe ich meine früher gewohnten Gehälter erbeten, hieß es— wir bekommen billigere Kräfte. Ich habe aus meiner letzten Stel⸗ lung, die ich infolge Konkurs verlor, noch Gehalt zu bekommen, welche Empfindungen hinterläßt es aber, wenn man ſehen muß, wie die Auszahlungen verzögert werden und man trotz Elend und Hunger ſelbſt das ſauer verdiente Geld nicht bekommen kann. Haben Sie ſchon mitgemacht, daß Sie nach einer Zeitung haſchen, die andere wegwerfen, weil Sie ſelbſt keine mehr be⸗ zahlen können? Wie geht man kalt über Selbſtmorde hinweg und bezeichnet dieſelben als Feigheit. Obwohl aus der Todes⸗ maske noch die Verzweiflung grinſt und die Leiche nur noch ein Knochengerüſt darſtellt, ſo heißt der Polizeibericht— Urſache unbekannt! Sie, werter Herr, ſprechen von Attentatsſeuchen und ver⸗ langen Blut, das nicht aus Wolluſt und angeborenem Ver⸗ brechertum gefloſſen iſt! Wenn hier die Stimme Gottes ſprechen ſollte und es noch eine Geerchtigkeit gibt, ſo müßte der Blitzſtrahl des Himmels die vernichten, die arbeitſame, ehrliche Menſchen frivol zu dem bringen, was aus ihnen werden muß. Jedes Ver⸗ brechen iſt verabſcheuenswert, verlangt Sühne, aber Verbrechen aus Not und Verzweiflung ſind zu ergründen und dement⸗ ſprechend zu verurteilen. Und wenn mich heute die letzte Kraft verläßt und ich die Selbſtbefreiung dem Verelenden und Verhungern vor⸗ ziehe, ſo ſchreiben Sie nicht„Urſache unbekannt“, ſo ſchreiben Sie„Verlaſſen der pſychiſchen Kraft aus Mangel an Arbeit und Angſt und Verelendung.“ Auch ein Verzweifelter. Leiferde gibt Jeelulege ſesur Werdenunmer i8145000 5 2. Selte. Nr. 430. Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freikag, den 17. September 1920 Greift uns dieſer Brief nicht ans Herz? Sind die darin auf⸗ geworfenen Fragen und Probleme nicht tauſendmal„aktueller“ und »intereſſanter“ als alle Tagespolitik? Das um ſo mehr, als wir uns durchaus darüber klar ſein müſſen, daß dieſer Aufſchrei der in den Staub getretenen Kreatur keine Einzelerſcheinung iſt, daß daraus vielmehr die bittere Not von vielen hunderttauſenden, ja von Millio⸗ nen deutſcher Mitmenſchen wiederklingt und die Qualen dieſes Man⸗ nes vielleicht gar bald auch die unſrigen ſein können. Wir haben in Deutſchland 1,600,000 vom Reiche unterſtützte Er werbs⸗ loſe. Oazu kommen(nach dem Stande vom 15. Auguſt ds. Js.) noch .6 Millionen Zuſchlagsempfünger, ſodaß die Geſamtzahl der Unter⸗ ſtützten rund 3,2 Millionen betragen hat. Dabei iſt zu beachten, daß die Geſamtzahl der in Deutſchland vorhandenen Arbeitsloſen über die vorſtehende Zahl noch hinausgeht, da die Beſtimmungen der Erwerbsloſenfürſorge nicht jeden Arbeitsloſen zum Bezug einer Er⸗ werbsloſenunterſtützung zulaſſen. Zu der Geſamtſumme tritt ferner die Zahl der Kurzarbeiter und der ausgeſteuerten Erwerbsloſen hin⸗ zu. Obgleich ſeit Februar 1926 die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen und der Zuſchlagsempfänger um rund eine Million abgenommen hat, ſind das doch noch immer Zahlen, die in ihrer grauſamen Nüchtern⸗ heit mehr ſprechen als alle Worte. Ganz zu ſchweigen von dem Mil⸗ lionenheer derer, die infolge Alters und Krankheit nicht mehr arbei⸗ ten können und derer, die zwar arbeiten, aber nur ſo viel verdienen, daß es, wie der Volksmund zu ſagen pflegt, zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel iſt. Nur wenige unter uns wird es geben, deren materieller Rückhalt ſo wohl fundiert iſt, daß ſie menſchlicher Vorausſicht nach nicht zu befürchten brauchen, jemals zu dieſem ge⸗ waltigen Heere der Enterbten des Glückes zu gehören. Gegen die Tücken des Schickſals iſt niemand gefeit. Wir haben es ja ſelbſt mit⸗ erleben müſſen, wie in den Stürmen der Inflation die von Hundert⸗ tauſenden bis dahin beneideten„Nentiers“ über Nacht zu Bettlern wurden und in dem ſogenannten„Reinigungsprozeß“ der Wirtſchaft tauſende von zum großen Teil auch durchaus ehrenwerten Firmen fallierten und ihre Inhaber von„Kapitaliſten“ zu Bankrotteuren wurden, denen der Konkursverwalter den notdürftigen Lebensunter⸗ halt zuwies. Und wir alle wiſſen auch, daß dieſe kataſtrophalen Aus⸗ wirkungen des Weltkrieges und der feindlichen Nachkriegspolitik keinesfalls nur bei uns in Deutſchland zu finden ſind, daß ſie viel⸗ mehr die Länder der„Sieger“ ebenſo heimſuchten. Noch immer iſt dieſer gigantiſche Umwälzungsprozeß der Weltwirtſchaft im Gang, der vor dem diktatoriſch regierten Spanin und Italien ebenſowenig Halt macht wie vor dem kommuniſtiſchen Rußland. Für das Einzelweſen, das dabei um Lohn und Brot gebracht worden iſt und nun bittere Not leidet, iſt dies alles natürlich nur ein magerer Troſt. Dem unglücklichen Mann, der uns jenen Brief ſchrieb, iſt damit nicht geholfen. Es kam uns jedoch zunächſt einmal auf den Verſuch an, dem Schickſal jenes Verzweifelnden den als perſönlich zugeſpitzt empfundenen Stachel zu nehmen, indem wir ihn darauf hinwieſen, daß ſein Leid ddas Leid von Millionen iſt. Auch darauf kam es uns an, die ſoziale Atmoſphäre möglichſt zu entgiften und zu erklären, daß wir angeſichts ſolcher Not von tiefſtem menſchlichen Mitgefühl erfüllt und bereit ſind zu helfen, wo und inſoweit ein Menſch dem anderen helſen kann. Mit Almoſen, mit privater Wohltätigkeit, die immer nur ein Tropfen auf einen heißen Stein ſein kann, iſt da wenig zu machen. Die Hauptſache iſt die Beſchaffung von lohnender Arbeit, damit den Millionen Arbeitsloſen das ſtändig quälende Gefühl genommen wird, ſich ſelbſt und anderen zur Laſt zu ſein. Dieſe Arbeitsbeſchaffung muß viel mehr noch als bisher die wichtigſte Aufgabe von Reich und Ländern werden. Viele Millionen ſind ja eben erſt dafür bewilligt worden. Das darf jedoch nur ein Anfang ſein. Daß im übrigen auch der größten Opferwilligkeit⸗ bei einem beſiegten und tributpflichtigen Volke Grenzen geſteckt ſind, iſt dabei leider nicht zu überſehen. Um nun wieder auf den Einzelfall, auf den Brief jenes Un⸗ bekannten zurückzukommen, der uns zu dieſen Gedanken anregte, ſo ſind wir willens, dem Armen in irgend einer Form, wenn irgend möglich durch Vermittlung von lohnender Arbeit zu helfen. Wir bitten ihn, ſich unter genauer Angabe ſeiner Adreſſe an uns zu wenden. Und jetzt noch ein paar Worte zu den Bemerkungen, die jener Unbekannte in ſeinem Briefe über unſere Stellungnahme zu den Attentätern von Leiferde und zu unſerer Meinungsäußerung macht, daß dieſe beiden Verbrecher, die auf ſo geradezu unglaublich frivole Art zweiundzwanzig ihrer Mitmenſchen in einen grau⸗ ſamen Tod gejagt haben, ihre furchtbare Schuld nur mit dem Tode büßen können. Wenn der Briefſchreiber erklärt:„Verbrechen aus Not und Verzweiflung ſind zu ergründen und dementſprechend zu verurteilen“, ſo haben wir für dieſe Auffaſſung durchaus Ver⸗ ſtändnis. Alles verſtehen, heißt alles verzeihen! Und wer ſorg⸗ ſam erzogen und wohlgepflegt und behütet groß geworden iſt, der kann ſich von der ſeeliſchen Verſaſſung eines in Not und Elend aufgewachſenen und tagaus, tagein mühſam um die Stillung ſeines Hungers kämpfenden Menſchen gewiß nur ſchwer die rich⸗ tige Vorſtellung machen. Immerhin hat der Geſetzgeber für das Vergehen des ſogenannten Mundraubs nur eine milde Strafe vorgeſehen. Der Elende aber, der ſo vollſtändig auch die ele⸗ mentarſten ſittlichen Hemmungen verliert, daß er es zur Stillung ſeines Hungers für erforderlich hält, einen Eiſenbahnzug gum Entgleiſen zu bringen und dabei gleich ein paar Dutzend ſeiner Mitmenſchen, denen es vielleicht nicht viel beſſer geht als ihm ſelbſt, in den Tod zu jagen, den muß die ſchwerſte Strafe des Geſetzes treffen. Der Selbſterhaltungstrieb der menſchlichen Geſellſchaft und die zwingende Notwendigkeit, vor der Wiederholung ſolcher Verbrechen ſo eindrucksvoll als möglich abzuſchrecken, erheiſcht gebieteriſch die abſolute Unſchädlichmachung dieſer Frevler. Menſchliches Verſtehen und Verzeihen ſteht uns Menſchen, die wir bekanntlich allzumal Sünder ſind, ſehr gut an, der allzu gefühlsmäßigen Beurteilung aber, die der Berliner Po⸗ lizeipräſident Dr. Friedensburg in einem Brief an den Chef⸗ redakteur des„Berl. Tgbl.“ über die Attentäter von Leiferde hat, vermögen wir uns nicht ohne weiteres anzuſchließen. Er ſchreibt nämlich u. a. „Alle drei junge Leute ſind weit entfernt von dem land⸗ läufigen Typ des„Verbrechers“. Meiner Ueberzeugung nach huandelt es ſich bei ihnen um Menſchen, die, wenn auch vielleicht labiler Natur, doch in einem geregelten Leben voller Arbeit und Ordnung ſchwerlich zu Feinden der Geſellſchaft geworden wären. Alle drei haben ſich immer wieder gequält, dauernde Arbeit zu Ffinden, und alle drei ſind ohne Zweifel durch die monatelange, teilweiſe jahrelange Erfolgloſigkeit dieſer Bemühungen in eine mürbe Verzweiflungsſtimmung bhineingeraten, die ſie allmählich jedes ſittlichen Maßſtabes, ja ſogar jedes ſitt⸗ lichen Intereſſes beraubte. Der wehmütige hoff⸗ nungsloſe Blick des einen, als er gefragt wurde, ob er ſich denn nicht um Arbeit bemüht habe, und die knappe, halbgeſeufzte Anr⸗ wort„und ob“ ließen erkennen, wie viel unſere Wirtſchafts⸗ ordnung dieſen Unglücklichen ſchuldig geblieben iſt.“ Gewiß iſt es richtig, daß in unſerer Wirtſchaftsordnung vieles beſſer ſein könnte. Doch darf man dabei zweierlei nicht überſehen. Erſtens, daß unſere Wirtſchaftsordnung wie die der ganzen Welt, ein ſtändiger Kampf iſt und bleiben wird, ſolange der ſich ſeit Jahrtauſenden immer gleich gebliebene menſchliche Charakter nicht ändert und zwei⸗ tens, daß ſchon in der Vorkriegszeit das Deutſche Reich von allen Ländern der Erde hinſichtlich ſeiner ſozialen Fürſorge an der Spitze marſchierte. Wohin kämen wir, wenn es Schule würde, ſtatt der Verbrecher die Wirtſchaftsordnung anzuklagen? Und wird nicht unſer mmmmmmnmedn Mitleid von den 22 ſo grauſam aus dem Leben geriſſenen Todes⸗ opfern des Eiſenbahnattentates von Leiferde ſo reſtlos in Anſpruch genommen, daß für die beiden Verbrecher, die vorausſehen mußten und auch vorausgeſehen haben, daß der Anſchlag zahlreiche Todes⸗ opfer erfordern würde, nichts anderes übrig bleibt als Entſetzen? Wer einer andern Einſtellung das Wort redet, der trägt ſchwerlich zu einer Klärung und Veredlung der öffentlichen Meinung bei, wohl aber zu ihrer Verwirrung. Was uns bleibt, inmitten des wildbewegten und uns oft ſo ſeelenlos erſcheinenden Getriebes, das wir den Kampf ums Da⸗ ſein nennen, das iſt die ſich auf den dieſer Tage in Jena verſtor⸗ benen Philoſophen Rudolf Eucken ſtützende Hoffnung, daß ein Be⸗ harren der Menſchheit in ihrem gegenwärtigen Zuſtande unmöglich iſt, daß ſie nur ſteigen oder ſinken kann. Wir ſind der frohen Zuver⸗ ſicht, daß die ſeeliſche Entwicklung der Menſchheit nun bergan gehen wird. Und dieſer Glaube und das Streben an ſeiner Ver⸗ wirklichung mitzuarbeiten, gibt uns immer wieder neue Kraft zum Leben und zum kämpfen. H. A. Meißner. aannnnnneeeeeeeeenmedes Uun fes mieder an der lett daß sich der Leser seiner Zeitung zuwendet. Die verflossenen Monate mit ihren zahllosen Möglichkeiten zu Wandern und Reisen haben ganz von selbst den Sinn und die Aufmerksamkeit aus dem Zimmer hinaus in die Natur gelenkt. Zwar ist man der treuen Freundin und Begleiterin, seiner Zeitung, dabei nicht ganz untreu geworden, aber sie richtig einzuschãtzen, dazu kommt man doch erst mit den wachsenden Abenden und den Ruhestunden im Herbst und Winter. Wier bisherschon zu der großen Gemeinde unserer Leser zählte, weiß, was er an der „Neuen Mannheimer Zeitung“ in allen ihren Teilen besitzt: enen zuverlässigen Führer in politischen, wirischaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen, einen treuen Chro- nisten der Ereignisse in Aer Stadt, der Nach- barschaft und des Landes und einen sicheren Wegweiser durch das Wirtschaftsleben der Stadt an der Hand des alle Geschäftszweige umfassenden Anzeigenteils. Wer aber bis- her noch abseits stand, wird, davon sind wir überzeugt, nach kurzer Zeit, sobald er erst einmal die Vorzüge und die Eigen- heiten unserer Zeitung kennen- u. schätzen- gelernthat, ebenfalls zu den unserigen gehören. Für nur wenige Pfennige, die die ein- zelne Nummer kostet, erhält er soviel an aufklärendem und belehrendem Stoff, daß sich die Umwertung in geistige Münze reichlich lohnt. jeder Mannheimer und jede Mannheimerin sei daher Leser der MNeuen Mannheimer Zeltung Hl kallnann nmmmmmdemmamdmamandboddammdds Gewerkſchaſtsbund und Innenpolitik Berlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Vor⸗ ſitzende des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, Peter Graßmann, hat ſich in einer von der Internationalen Ge⸗ werkſchaftswoche in Hamburg abgehaltenen Verſammlung der Ge⸗ ſche werkſchaften erneut zur Frage der Juſammenarbeit zwiſchen Unter⸗ nehmern und Arbeltern geäußert. Die Arbeiterſchaft ſei bereit mit⸗ zuwirken an der Demokratie. ie werde ſich jedoch die in Frage kommenden Bedingungen anſehen, denn ſie habe aus der Gemein⸗ ſchaft mit den Induſtriellen gelernt. Die Arbeiter würden indeß erneut mit den Induſtriellen verhandeln, wenn dieſe ihrerſeits dazu bereit wären. Die Keiſe des Reichsſinanzminiſters ſ7] Berlin, 17. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Entgegen andersloutenden Meldungen erfahren wir von unterrichteter Seite, daß Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold keinerlei Beſprechungen mit Stadtsmännern gehabt hat. Dr. Reinhold befindet ſich bekanntlich auf einer Erholungsreiſe nach San Seoaſtian, wo er inzwiſchen eingetroffen ſein dürfte. Sein Aufenthalt in Paris währte nur drei Stunden. Er benutzte die Zeit, um mit dem ſtellver⸗ tretenden deutſchen Botſchafter zu konferieren. Eine Beſprachung mit den Franzoſen hätte ja auch vor dem Abſchluß der Konferen zwiſchen Briand und Streſemann, die bekanntlich heute in Genf ſtattfindet, keinen Sinn. Ebenſo gehört ins Reich der Fabel das Gerücht, von einem Aufenthalt Dr. Schachts in Paris. Der Reichsbankpräſidenten befindet ſich gegenwärtig, wie wir hören, auf einer Reiſe nach Prag, Wien und Budapeſt. Kuſſiſche Zioniſtenverſolgung §London, 16. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Den „Times“ wird aus Jeruſalem gemeldet, in dortigen Zioni⸗ ſtenkreiſen ſeien neue Verichte über die Verfolgung von Zioniſten in Rußland eingetroffen. Während des Monats Auguſt warfen die Sowjetbehörden Zioniſten in Odeſſa, Kiew und Jekaterinoſlaw ins Gefängnis und deportierten ſie ſbeut nach Sibirien. Nur 20 von ihnen wurden vor die Wahl geſtellt, entweder ins Exzil nach Pa⸗ läſting oder in die Gefangenſchaft nach Sibirien zu gehen, doch konn⸗ 10 ſich dieſes Zugeſtändniſſes aus Mangel an Geldmitteln nicht edienen. Reue Aufſtände im Tangergebiet § London, 16. Sept. Von unſerem Londoner Vertreter.) Dem „Daily Telegraph“ wird aus Tanger gemeldet: Die ſpaniſche Kolonne, welche unter Oberſt Kapac ſüdlich von Scheſchauen unter den Stämmen an der franzöſiſchen Grenze operiert hat, zieht ſich, wie der Flugdienſt berichtet, in nordöſtlicher Richtung auf die Stadt Scheſchauen Eine kleine franzöſiſche Truppe, die bereit⸗ gehalten wurde, um Oberſt Kapac zur Hilfe zu kommen, iſt zurück⸗ genommen worden. Das Aufſtandsgebiet erſtreckt ſich jetzt vom Oſten bis zum Weſten der ſpaniſchen Jone. Im weſtlichen Abſchnitt in der Gegend der Tangerzone, ſind die Stämme weniger kriegeriſch als im öſtlichen Abſchnitt. Solange jedoch die Stämme in der ſpaniſchen Zone nicht vollkommen unterworfen ſind, wäre es ge⸗ fährlich, die Politzeiverwaltung der internationalen Zone dem ſpaniſchen Oberbefehl zu unterſtellen. *Verbot eines Roten Tages. Der von der Ortsgruppe Zwei⸗ brücken der Kommuniſtiſchen Partei unter Mitwirkung des Roten Frontkämpferbundes für 18., 19, und 20. September in Zweibrücken angeſagte Rote Tag iſt polizeilich verboten worden, Der Moroͤprozeß Schröder Zweiter Tag 9225 6 Unter wieder enormer Beteiligung des Publitunts wurhe Sitzung im Mordprozeß Schröder heute(Freitaa) 9 Uhr morßzer, wieder aufgenommen. Von den geſtern als Zeugen aeladenen ſonen iſt Hilde Götze ganz allein nochmals geladen worden. erſter Zeuge wird Kriminaloberinſpektor Riemann⸗ Berlin va⸗ nommen, der im Auftrage des preußſſchen Innenminiſteriums der Beamter der Landeskriminalpolizei ſeinerzeit die Aufklärpne füh⸗ Mordſache übernommen hat. Dr. Riemann macht näbere Au ben. rungen über die Umſtände, die zur Entdeckung der Tat geführt Nachdem man die Leiche gefunden hatte. wurden auch z wei Br eben⸗ entdeckt. die für die Aufklärung des Verbrechens von ausſchlaade der Bedeutung waren. Aus einem dieſer Brieſe entnahm ma ine Tatort und zwar den unmittelbaren Tatort. Es ſtand nämlich dul⸗ Bemerkung darin„derſelbe Seſſel. in dem ich ſent ſite, wo die elling ter ſtarb und wo... In dieſem Seſſel war alſo offenbar H nicht erſchoſſen worden. Da die Beiſeiteſchaffuna der Leiche Schröder der⸗ allein gelungen ſein konnte, ſaate man ſich. daß die Braut Siteee⸗ von ihr babe wiſſen müſſen. Aus den Verhandlungen aigg ⸗ vor, daß ſie tatſächlich von der Tat gewußt hat und wis ſe caf. geführt worden war. Es galt, verſchiedene Indizien berbe der die fen, ſo die Waffe, die Möbelſtücke und die Räder. Als Schröre. er ganzen Möbelſtücke ſah und erfuhr. daß Riemann da war. waßen. äußerſt ſchroff, Er ſagte, er wolle nichts mit Berlinern zu tun g f die Im weiteren Verlauf der Vernehmuna kommt der Zeuge auch au Bemerkungen zu ſprechen, die Schröder in ſeinem Brief gema daß er Haas nicht bineingebracht. ſondern nichts dazu aetan n um ihn herauszubringen. Der Zeuge ſaat, Schröder babe ang pite⸗ daß er die Herren der Unterſuchuna nicht an der Naſe geführt rren ſondern er wäre gewiſſermaßen aus der Frageſtellung der auf die Namen gekommen. Er ſaate. daß er das Grundſtück nie treten und Haas nicht gekannt habe. aus⸗ Der Angeklagte machte heute während der Zeugeng ſagen Aufzeichnungen und ſtellte wiederbolt Fragen. Er aab deimi⸗ klärung ab. daß er Anaſt gebabt babe, daß wieder ein neuer in nalbeamter käme und die aanze Angelegenheit„vermaſſeln wee⸗ Als ihm aber geſaat wurde, daß Dr. Riemann die Sache zu obne führen werde, batte er das Geſtändnis abageleat und zwar, eten. irgendwelchen Druck. Seine porherige Ausſage habe er nur aden um ſeine Braut zu ſchonen. Er habe dann aber eingeſehen, na bwa⸗ Hilde Götze geſtanden habe, es hätte keinen Zweck mehr. raend e zu verſchweigen. brbder Der nächſte Zeuge iſt Schriftſeter Fiſcher, der von S* der Mittäterſchaft beſchuldiat worden war. Fiſcher ſagte aus, dan Schröder weder Papier noch Stemvel oder Formulare beſotaf ele noch in der väterlichen Druckerei habe herſtellen laſſen. Er beſtine auch, ſemals Bekanntſchaften zwiſchen Schröder und anderen ſonen vermittelt zu haben. achlaa⸗ Die Verteidiaung beantraat, in einer Pauſe aus den be pom nahmten Papieren beſtimmte Sachen herauszunehmen. wweneme Vorſitzenden mit der Maßaabe genehmiat wurde. daß es in 1t on ſenbeit von Dr. Riemann zu geſchehen habe. Die Sitzung daue die Anterſuchung der Fememorde ſe] Berlin, 17. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Der feltos unterſuchungsausſchuß des preußiſchen Landtages nahm am Sibre vormittag zunächſt den Bericht des Abg. Ketktner über die die entgegen, in der der Zeuge Schmidt über den Fall Jahnke und en Veziehungen des Abg. Jahnke zu denFemeorganiſationen verne worden war. Daran ſchloß ſich die Vernehmung des deutſcgg nalen Abg. Jahnke, die gleichfalls in nichtöffentlicher ſtattfand, gemäß einem Beſchluß, der mit 11 gegen 4 Stimm linken Parteien gefaßt worden war. den Die geſtrige Vernehmung des Zeugen Schmidt dacgſſan preußiſchen Femeunterſuchungsausſchuß hat hinter ricle Türen ſtattgefunden. 5 73 ſickern die üblichen Indiskret 1 durch. So will das„Berliner Togeblatt“ erfahren haben, ban Schmidt u. a, behauplet haben ſoll, die ſchwarze Reichsweht 900 für die verbotene Organiſation Conſul gewiſſermaßen einen 112 27 Deckmantel gebildet. Schmidt ſelbſt, der bei der ſchwarzen 0 wehr als Kurier tätig war, hat weiterhin intereſſante Mittef über die Putſche in München und Küſterin, namentlich au Pieſe die Beziehungen Ludendorffs zu den Putſchiſten gemacht. 9 Ausſagen, die heute auf ihre Richtigkeit nachgeprüft werden dneſen ſtark belaſtend für die deutſchnationalen Landtagsabges Jahnke und Meier ſein. Jedenfalls wird dem Abg. Jahnke 970 heit gegeben werden, ſich zu den Ausſagen Schmidts zu äußet Letzte meldungen Hindenburg verläßt Berlin un — Berlin, 17. Sept. Mit dem fahrplanmäßigen Zuge ez 8,10 Uhr hat Reichspräſident von Hindenburg in Begleitung ach Reichswehrminiſters Dr. Geßler Berlin verlaſſen und ſi növern Bad Mergentheim begeben zur Teilnahme an den 1+* 5 der 5. und 7. Diviſion. Die Rückkehr des Reichspräſidenten am kommenden Montag. 5 hätte⸗ Feme Deulſch· ruſſiſcher Gefangenen⸗Austauſch Jufoll“ — Verlin, 17. Sept. Einer halbamtlichen Auslaſſun utſchen, haben eine Reihe von den in Rußland verhafteten Reichsder paar zämlich Wolſcht, Kindermann, Eck, Carnehlſen des berle Schmitz, Fräulein Auch und das Ehepaar Vogele Rußlane anzch ſen. Die Reichsangehörigen Scholl und werden den Bet; jolgen. Der Austauſch iſt das Ergehnis von dirlomaliſche handlungen entſprechend dem freundſchaftlichen Geiſte de taatz April ds. Is. abgeſchloſſenen Vertrages. Drei ruſſi cheoblewali angehörige, unter denen ſich der zum Tode verurteilte S befindet, haben das deutſche Reichsgebiet ebenfalls verlaſſen. Typhus in Julda Wie amtlich mitgeteilt wird, ſind in Fulda und einige Fälle von Paratyphus feſtgeſtellt worden. Die ſind ſämtlich im Krankenhaus untergebracht. Ikalien entſchuldigt ſich — Paris, 16. Sept. Wie Havas aus Rom melde 9119 555 Generalſekretär der Conſulta der franzöſiſchen Regierung. Regl franzöſiſchenGeſchäftsträger das Bedauern der italienichesdt ung über die Zwiſchenfälle in Livorno und Trieſt zuen bringen laſſen. ftꝛ Polniſche Schiffsaufträge für die Danziger wild — Warſchau, 16. Sept. Wie„Przeglad Wlecziny“ in Paſſa iel“ vorausſichtlich heute der Vertrag über den Bau zweier et wer, 108 ſchiffe für das polniſche Eiſenbahnminiſterium unterzeic gende dche Es haben bekanntlich ſeit längerer Zeit ſchon entſpre 5 polniſ er handlungen mit verſchiedenen Firmen geſchwebt. 75 Danzis Blatt will wiſſen, daß wahrſcheinlich von allen Offerten Werft den Zuſchlag erhalten wird. Furchtbare Scharlachepidemie in Warſchau Worſch — Warſchau, 16. Sept. Die Scharlachepidemte Gc a l hat derartig um ſich gegriffen, daß jetzt bereits 75 1 S Rindeſten krante in den Waeſchauer Krandenhäuſern liegen ich wird aun ebenſoviel Kranke ſind in privater Pflege. Vorcuſig nageſche dieſem Grunde der Schulbeginn noch auf einige Zeit hi werden. aunſc *Zwei deulſche Zeitungen in Paris. Zwei deulſche Ait del erſcheinen ſeit einigen Tagen in Paris. Die eine kunker vot „Pariſer deutſche Zeitung“. Sie erſcheint wöchentlch g che Leitung von Fernand Dillot und gibt ſich als Fortſetzeſe dengeſ. dem Krieg erſchienenen„Pariſer Zeitung“. Die zweile. Che⸗ Zeitung trägt den Titel„Neue Pariſer Zeitung“ 0 redakteur iſt elefrie, Dieſe Zeiung erſcheint im Poeah, bung Saee⸗ der 5 „Neuen Straßburger Zeitung“ und wird in Straßburg ge 24.2— .... ——— 2— 2„ 0 0——2„ ——————— rr rrr 1———— r r—— —— 2 r 1 9 * Ruce N duabellun ſchäfte Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 430 „ 1„Hoffnung auf Segen“ Don Handelskammerpräſident Richard Lenel⸗Mannheim Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund, die beſcheidene, aber immerhin merkliche Beſſerung der Umſätze auf den letzten Meſſen, die fortſchreitende Abnahme der Erwerbsloſenziſfern, die An⸗ trengungen der Reichsregierung, den Arbeitsmarkt zu beleben, ſſen uns der Ueberzeugung leben, daß wir den Tiefpunkt r Wirtſchaftskriſe überwunden haben und am An⸗ ang einer Aufwärtsentwicklung ſtehen. Dieſe Tatſache iſt bewiß erfreulich und berechtigt uns, in die Zukunſt mit einer dewiſſen Zuverſicht zu ſehen. Optimiſtiſche Erwartungen werden aber nur dann in Erfüllung gehen, wenn wir uns vor Uebertreibungen hüten, wenn wir uns gegenwärtig halten, daß ir zwar auf dem Wege zur Geneſung uns befinden, aber nicht nur noch nicht geneſen, ſondern auch noch ſehr geſchwächt ſind, wir von einer Geſundung erſt dann werden ſprechen können, enn es uns gelingt, wenn nicht allen, ſo doch der großen Mehr⸗ dahl aller Arbeitswilligen Arbeit zu verſchaffen durch Stei⸗ gerung des heimiſchen Konſums und durch Belebung unſeres Exports. Die ſtarke Verſchlechterung unſerer Handelsbilanz in den letz⸗ ten Monaten wird keinen einſichtigen Volk wirt überraſcht haben. Nach der ungemein einſchneidenden Droſſelung unſerer Einfuhr ſeit Ende letzten Jahres mußte zwangsweiſe die Belebung der Ge⸗ eine Steigerung unſeres Imports mit ſich bringen, aber ir dürfen nicht überſehen, wie ſehr die Ausfuhr von Halb⸗ und ertigfabrikaten noch hinter der Friedensziffer— auf Friedens⸗ nark umgerechnet— zurückbleibt, wie ſchwierig die Lage der r unſeren inländiſchen Verbrauch ſo wichtigen andwirtſchaft iſt, wie unendlich ſchwer der Kampf unſerer duduſtrie ſich geſtaltet, die Auslandsmärkte zurückzugewinnen. Der ngwierige Bergarbeiterſtreik in England hat unſerer Kohlen⸗ und Hütteninduſtrie ſicherlich große Vorteile gebracht, aber Keichzeitig die Aufnahmefähigkeit des engliſchen Marktes für utſche Erzeugniſſe ſtark gemindert; das franzöſiſche Handels⸗ Droviſorium hat zwar manche Abſatzmöglichkeiten geſchaffen, r nicht entfernt die berechtigten deutſchen Wünſche erfüllt und dan franzöſiſchen Markt uns lange noch nicht in ſeinem vollen benfange wieder erſchloſſen, der Zollkrieg mit Polen iſt noch nicht eigelegt. So ſehen wir neben manchen Lichtblicken doch auch noch ernſte Schattenſeiten! Wenn trotzdem die Handelsbilanz für die erſten 8 Monate zuſammengenommen, ein nicht unbefriedigendes Bild zeigt, ſo be⸗ weiſt dies— und das iſt der Grund, der uns zu vorſichtigem ptimismus berechtigt—, daß Deutſchlands Wirtſchaft aus er ſchweren Kriſis gelernt hat, gelernt hat ſich umzuſtellen und ſie den Bedürfniſſen der Weltlage anzupaſſen. Noch iſt die Um⸗ Uung und der Zuſammenſchluß nicht vollendet, aber die Ergeb⸗ aiſe der verfloſſenen 8 Monate zeigen, daß wir auf dem rechten Ne ge ſind. Auch die Maßnahmen der Reichsregierung laſſen exkennen, daß ſie die Natur und Urſache unſerer Schwierigkeien kikannt hat und entſchloſſen iſt, das ihrige zu tun, um den Auf⸗ 5 zu unterſtützen. Der endgültige Erfolg hängt davon ab, daß irtſchaft und Regierung auf dem eingeſchlagenen Wege rren, durch Vereinfachung der Betriebe zu Erſparniſſen zu kelangen, die der Wirtſchaft billigere Preisſtellung, der Regierung he Senkung der übermäßigen Laſten ermöglichen. e Ein bedeutungsvoller Schritt vorwärts wäre auch der von Frneraldirektor Silverberg auf der Dresdener Tagung emp⸗ ſlene Weg: das verſtändnisvolle Zuſammenarbeiten von nbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſationen. Dies iſt aber nur Wie wenn beide Seiten zu Zugeſtändniſſen bereit und endlich auf das Feſthalten ſtarrer Leitſätze und Partei⸗ derungen verzichten. Mag man den Faſzismus mit Recht noch ehr verurteilen und von der Wahrheit durchdrungen ſein, daß in Deutſchland unmöglich iſt, nur ein Blinder kann ſich der katenntnis verſchließen, was der Zuſammenſchluß und die Einig⸗ in kurzer Zeit in Italien zuſtandegebracht hat. Nicht italie⸗ g0 Methoden, wehl aber das italieniſche Beiſpiel ſollte uns an⸗ Zun, in Deutſchland nach Wegen zu ſuchen, des Haders und dbleſpalts im Innern Herr zu werden und die ganze ſhannigte Kraft unſeres Volkes dem Wiederaufbau unſerer Wirt⸗ zu widmen. 1* Es wäre ein Unrecht, die Augen vor der eingetretenen Beſ⸗ ung zu verſchließen, weit ſchlimmer aber wäre es, zu glauben, Mölmie die Schwierigkeiten unſerer Lage ſchon gemeiſtert hälten, neu eicht einſetzende Belebung der Wirtſchaft für den Anfang einer weſſer Blüteperiode, die Börſenkurſe für den zuverläſſigen Grad⸗ innerer Geſundung der Induſtrie zu halten. Wir ſind auf errefzWege zum Wiederaufſtieg, unſer Ziel können wir aber nur ſamt gen durch zähe, beſonnene Arbeit und vertrauensvollen Zu⸗ Aenſchluß aller Kräfte. Wandlungen und neue Aufgaben im Fernverkehrsweſen Maunheims Von Dr. 5. Bartſch, Städt. Beigeordneter Der Sammelname„Fernverkehrsweſen“ iſt ungebräuchlich.] Brücken für das Beſahren mit ſolchen Laſten verſtärkt. Auch die Er wird ſich aber immer mehr einbürgern müſſen, da mit der räumlichen Ausdehnung unſerer Großſtädte, mit ihrem Ausgreifen aufs Land, mit der fortſchreitenden Planmäßigkeit der Siedlung, mit zunehenend weiträumiger Bauweiſe und mit der techniſchen Entwicklung der Fortbewegungsmittel im Kleinverkehr der Olts⸗ und Bezirksverkehr immer mehr an Bebeutung gewinnt und ſeine eigenen Grundſätze und Einrichtungen entwickelt. Unter dem Be⸗ griff Fernſprechweſen werden in den folgenden Darlegungen er⸗ örtert der Verkehr der Waſſerſtraßen, der Eiſenbahnen, der beſon⸗ ſonderen Automobilſtraßen und der Luftverkehr. Bei einer umfaſſenden Betrachtung des Gegenſtandes vom Standpunkt Mannheims gehört der Waſſerſtraßenverkehr immer nech an die Spitze. Da iſt zuoberſt leider feſtzuſtellen, daß Mannheims Stellung als Schiffahrts⸗ und Umſchlagsplatz heute im Vergleich zur Vorkriegszeit unbeſtreitbar ſtark geſchwächt iſt. Das iſt mit Zahlen über den Güterumſchlag in den Mannheimer Häfen ſo oft belegt worden, daß auf ſolches Beweismaterial hier verzichtet werden kann. Es genügt die kurze Erinnerung daran, daß die Hauptſchuld an dieſem Zuſtande die Tarifpolitik der Reichsbahn trägt. Noch keine⸗wegs entſchieden aber iſt die Frage, wie die Fortſetzung des Oberrheinausbaues zur Groß⸗ ſchiffahrtsſtraße oberhalb Straßburg bis Baſel und weiterhin bis Konſtanz, ſowie die Neckarkanaliſterung für die Grosſchiffahrt auf Mannheims Stellung als Schiffahrts⸗ und Umſchlagsplatz wirken werden. Die Schiffahrt als Transportgewerbe, vor allem die in Mannheim anſäſſige, hat von der Ausdehnung der Schiffahrts⸗ ſtraßen unbedingt Vorteile zu erwarten. Das Gleiche gilt freilich nicht für die Lager⸗ und Umſchlagsbetriebe, weil dieſen zun ächſt durch Umſchlag und Lagerei, die ſich in neuen Häfen an den fort⸗ geführten Waſſerſtraßen entwickeln werden, Abtrag geſchehen wird. Aber dieſe Schädigung wird im Laufe der Jahre wieder ihren Ausgleich finden, und zwar in dem Grade, als ſich der Eigenver⸗ kehr des Wirtſchaftszentrums Mannheim⸗Ludwigshafen und des dieſen Stadtkomplex umſchließenden ganzen unterbadiſch⸗pfälziſchen Wirtſchaftsbezirks entwickelt, und als die neuen Waſſerſteaßen im⸗ mer weiter in den Oberlauf von Rhein und Neckar vo getragen um ſchließlich einmal Anſchluß an die Donauwaſſerſtraße zu finden. Man braucht ſich nur einmal zu vergegenwärtigen, daß ſich zwiſchen den auf dem Waſſerwege etwa 260 Km. entfernten Städten Köln und Mannheim ſchon ein ganz anſehnlicher Schiffs⸗ güterverkehr entwickelt hat. Dem iſt gegenüberzuſtellen, daß die Maſſerſtraße Mannheim—Baſel gleichfalls 260 Km. lang iſt und die Waſſerſtraße von Mannheim durch den Neckar und die Fils ins ſchwäbiſche Induſtriegebiet(Eßlingen, Göppingen, Geis⸗ lingen etc.) nicht viel kürzer. Sollte ſich nicht mit den Jahren zwiſchen Mannheim und Baſel als dem Vorort des ganzen Schwei⸗ zer Hi rlandes und zwiſchen Mannheim und dem ſchwäbiſchen Induſt!“ ebiet ein Schiffsgüterverkehr ebenſo entwickeln können wie zwiſchen den Plätzen Mannheim und 1 Freilich wird die Zuſammenſetzung des Güterverkehrs in dieſen neuen Verkehrs⸗ beziehungen ganz anders ausſehen als die des jetzigen in den bis⸗ herigen Hauptverkehrsbeziehungen Mannheims mit Dvisburg⸗ Ruhrort und den Rheinſeehäfen. Künftig wird aber überhaupt (aus Gründen, die— das wenigſtens andeutungsweiſe geſagt— einerſeits in der techniſch⸗chemiſchen Umwandlung der Kohle, an⸗ derſeits in der Unabhängigmachung der Waſſerſtraße von der Eiſenbahn liegen) der Umſchlagsverkehr zwiſchen Schiff und Eilen⸗ bahn in ſeiner Geſamtheit zurücktreten. Dafür werden die reinen Waſſerſtraßentransporte, die ſogenannten ungebrochenen, anteil⸗ mäßig zunehmen. Die Verkehrsbeziehung zwiſchen den an durch⸗ gehenden Waſſerſtraßen gelegenen großen Wirtſchaftszentren und Wirtſchaftsbezirken wird an Bedeutung erheblich gewinnen. Der Transport des Maſſenguts Kohle wird zurückgehen, derjenige an⸗ derer Güter wird ſich heben. Die großen Kohlenlager'tze und Kohlenverladebrücken werden auch in den Mannheimer Häfen zum Teil kleineren Lagerplätzen und ⸗hallen für alle möglichen Indu⸗ ſtrie- und Konſumbedarfsgüter Platz machen. In die Hafengebiete hinein aber werden vielleicht künftig weniger Eiſenbahngleiſe als Laſtautoſtraßen führen und das Gelände wird zunehmend mit mittelgroßen verarbeitenden Induſtrie⸗ betrieben beſiedelt werden. Es iſt durchaus fraglich, ob ſich künftig mehr die Eiſenbahn oder die Waſſerſtraße den beſonderen Transportbedürfniſſen der In⸗ duſtrie anzupaſſen vermag und verſteht. Bezeichnend in dieſer Rich⸗ tung iſt die vor kurzem ans ſtädtiſche Hafenamt von einem induſtriellen Großbetrieb gerichtete Anfrage, ob wohl an einem Umſchlagsufer die Möglichkeit geſchaffen werden könnte, Maſchinen⸗ teile bis zu 1000 Tonnen Gewicht aufs Schiff zu verladen, deren Transport zwar auf der Waſſerſtraße, dagegen nicht auf der Eiſen⸗ bahn möglich ſei. Es iſt wahrſcheinlich leichter, daß es einmal der Verladetechnik geſtatten wird, Stücke von mehreren 10 Tonnen Ge⸗ wicht vom Land auf Schiff und umgekehrt zu verladen, als daß die Eiſenbahn ihren ganzen Unter⸗ und Oberbau und ihre ſämtlichen künftigen ausgeſprochenen Automobilſtraßen werden in dieſer tech⸗ niſchen Hinſicht den Wettbewerb mit den Eiſenbahnen ſicherlich auf⸗ nehmen können. Es iſt ſonach eine einſeitig hiſtoriſch⸗retroſpektive, vielleicht auch reſigniert⸗peſſimiſtiſche Betrachtungsweiſe, wenn man der Eiſenbahn ein für allemal den Vorrang in der techniſchen und wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit einräumt und einem ſo ſtark auf Schiffahrt und Waſſerſtraße baſſierenden Plätze wie Mannheim den Niedergang deshalb vorausſagt, weil die Eiſenbahn die Waſſer⸗ ſtraßen ausſchalte und verkümmern laſſe. Man muß nur die Wand⸗ lungen in Technik und Betrieb des Verkehrs anerkennen, man muß ſie wollen, ſich zu eigen machen und fördern helfen, dann wird man den Wettbewerb mit der Eiſenbahn erfolgreich beſtehen. Die Auf⸗ gaben einer ſolchen Umſtellung ſind allerdings in weitaus höherem Grade von der privaten Wirtſchaft zu leiſten als von der Gemeinde. Das gilt mehr oder weniger für alle deutſchen Binnenwaſſerſtraßen und Vinnenhäfen, vorzugsweiſe aber für Mannheim. Die bisherigen Betrachtungen führen uns unmittelbar zur zweiten Gruppe der Mannheimer Fernverkehrsanlagen, zu den Eiſenbahnanlagen. Wenn ſich auch nicht vorausſehen läßt, wie ſich der Eiſenbahn⸗ verkehr in den nächſten Jahrzehnten bau⸗ und betriebstechniſch ſowie in ſeinem Dienſte für die Wirtſchaft verändern wird, ſo läßt ſich doch ſchon heute mit Beſtimmtheit ſagen, daß er überhaupt einer grundliegenden Umgeſtaltung in ſemer techniſch⸗betrieblichen Struk⸗ tur und in ſeinem Verhältnis zu den andern Verkehrsarten unter⸗ liegt und daß dieſe Umwandlung ſchon eingeſetzt hat. Schließlich iſt ja auch die Eiſenbahn nur eine Junktion der Wirtſchaft und der Technik im Großen. Daß das auch ein Platz wie Mannheim ſpüren muß, iſt ſelbſtverſtändlich. Es ich klar, daß ſich die Eiſenbahn in Hinſicht auf den aufkommenden Wettbewerb neuer Verkehrsmittel und der Forderung der Zeit und ihrer Not folgend techniſch und be⸗ trieblich moderniſieren muß zu dem Zwecle, ihre Leiſtungsfähigkeit und Wirtſchaftlichkeit zu ſteigern. Sie muß jedoch ihren Betrieb nicht nur dem techniſchen Fortſchrit, ſondern auch den wirtſchaftlichen und politiſchen Um⸗ und Neubildungen anpaſſen. Das gilt für ſie an einem ſo wichtigen Verkehrszentrum wie Mannheim⸗Ludwigshafen in folgenden Beziehungen: Der Mannheimer H auptperſonen⸗ bahnhof— von Ludwigshafen wird hier abgeſehen— beda rf drigend der völligen Neuanlage, die Verbindung Mannheim⸗Ludwigshafen erfordert ſchon ſeit Jahrzehnten den Bau einer neuen Eiſenbahnbrücke, und die Anpaſſung an die fortgeſchrittene Technik und die Betriebsverbeſſerungen in den Nach⸗ barſtaaten laſſen die Elektrifizierung einer ſo wichtigen Linie wie der Linie Mannheim—Frankfurt—Baſel unbedingt ge⸗ boten erſcheinen. Die Aufgaben ſtehen in einem auch den Laien leicht erkennbaren techniſch⸗betrieblichen Zuſammenbana. ſodaß ſich ein ſchwieria zu be⸗ arbeitender und zu löſender Aufgabenkomplex eraibt, obendrein wenn man berückſichtiat, daß ja für die Löfung noch die finanziellen Vor⸗ ausſetzungen geſchaffen werden müſſen. Das entſchuldigt auch die Reichsbahnverwaltung ein klein wenig. wenn ſie bisher kein erſicht⸗ liches aroßes Intereſſe für dieſe drei Aufgaben gezeiat hat. Aber eben nur„ein klein wenig“. denn es iſt kaum von der Reichsbahn⸗ verwaltung zu verantworten, daß ſie zu Mannheim ſchon im März 1924 zur Aeußerung eingereichten Projekt des verſtorbenen Oberbaudirektor Eiſenlohr für einen Bahnho f⸗ neubau in Mannheim bis heute noch keine Stellung genommen kat. Die Begründuna,. daß ſie ſelbſt einen Entwurf ausarbeite, ver⸗ liert im Laufe von nahezu 2 Jahren nachgerade ihr Gewicht.(73 iſt unbedingt zu fordern, daß ſich die Neichsbahn einer für die ſtädte⸗ bauliche Entwicklung der arößten Stadt Badens und ſeines arößten Verkehrs⸗ und Wirtſchaftszentrums ſo wichtigen Angelegenheit mit weſentlich arößerem Intereſſe annimmt. Die Stadt iſt in Entſchlie⸗ ßungen von größter Wichtigkeit gehindert oder ſogar gefährdet, ſo⸗ lange eine 1 78 2 115 Stadt beſtimmende Anlage wie ein neuer Bahnhof nicht weniaſtens arundſätzlich na Ausdehnung feſt beſtimmt iſt. 5 Die Brückenfrage Mannheim⸗Ludwiashafen iſt zwar keine reine Eiſenbahnangelegenheit, aber die Reichsbahn iſt an ihr doch ſtark beteiligt. Sie muß ſich zunächſt einmal entſchließen. aus Verkehrs⸗ und Betriebsſicherheitsgründen eine neue Eiſenbahn⸗ brücke zwiſchen Mannheim und Ludwiashafen ſofort und zwar zeit⸗ lich noch vor den andern beiden projektierten Brücken bei Spener und Maxau. über deren mindere Drinalichkeit kein Zweifel beſtehen kann, ſofort in Angriff zu nehmen. Die finanzielle Entſchädigung der Reichsbahn für den Eiſenbahnanteil der bisherigen Brücke, der als Straßenbrückenerweiterung beibehalten werden ſoll, iſt eine Nebenfrage, die die Löſung der Hauptaufaabe nicht aufhalten darf. Welche Wichtiagkeit die Stadt der Angelegenbeit beimißt, maa daraus hervorgehen, daß der Mannbeimer Oberbürgermeiſter ſelbſt— was, ohne aus der Schule zu plaudern. mitgeteilt werden kann— dieſe Sache mit einer außerordentlichen Eneraie und Zähiakeit bei den in Frage kommenden Reichs⸗ und Landesſtellen betrieben bat. Es wäre zu. wünſchen, daß die Reichsbahnverwaltung über ihr Brückenproſekt ſich mit den zuſtändigen Aemtern ſchleuniaſt ins Einvernehmen ſetzt. da ja ein ſehr wichtiger Teil des Stadtbildes, der Schloßgarten., da⸗ 111rnrrreerr Geſichte Nach Tatſachen erzählt von Richard Sexau U LEine warme Frühſommernacht wogte mit ihrem Grillengezirp, pan il und fernen Nachtigallenlied um das Achteck des Park⸗ batt ons, deſſen vier Doppeltüren weit offen ſtanden. Das Rokoko dichte ſeine chineſiſchen Liebhabereien in dem kleinen Bauwerk ver⸗ et. Eine holzgeſchnitzte große Ampel mit bunten Figurenhand⸗ derteeien geſchmuͤckt, hing vom Baldachin der Decke und warf ein men 5. Licht auf einen kleinen Kreis abendlich gekleideter Da⸗ 12 5 rren.. 3 Wtidie Unterhaltung floß gedämpft dahin. Zigarrenköpfe flammten ch f. Gläſer klirrten leicht. In Rede und Widerrede hinein Plätſchern eines nahen Springbrunnens. werſti Wort Spuk ſchlug plötzlich wie ein Blitz ein. Die Däm⸗ Wöher guſang der Geiſter verflog. Man hob die Köpfe und rückte ſammen. Ein jü 2 3 ich de in jüngerer holländiſcher Diplomat, mit dem ſich der Hausherr Wpitedeolm angefreundet hatte, ſetzte mit einer geharniſchten Phi⸗ Ane ein gegen Geiſterwahn und alle Arten von Aberglauben. Ait B. beineswege geiſtloſen Ausführungen unterbrach er nur, um in an ſeiner dickleibigen Zigarre zu ziehen oder den öligen ürfen. 1 derſtuu der Reihe der Damen regte ſich Widerſpruch. Nüchterner dalletad meiſtere nicht alles. Der Ton ward eifervoller. Parteien rausza ſich. Der Fremde verte digte ſeine Stellung ein wenig in sfordernd. Er kenne ungezählte Geſchichten von übernatürlichen 3 Keine habe ihn je überzeugt. Er mache ſich anheiſchig, lei man ihm auftiſche, als plumpen Schwindel zu enthüllen. Viel⸗ 0 ei nähme jemand im Kreis den Handſchuh auf. Unterliege er, etehrt hm nichts erwünſchter, als von einem zwingenden Erlebnis dcn und überwunden zu werden. kulttsnun öffneten ſich die Schleuſen. Sämtliche Regiſter des Ok⸗ acuus wurden gezogen. Azerlei ſeltſame Geſchichten lebten auf. ſandede konnten auf harmloſe Weiſe erklärt werden. Andere wieder 0 ſelbſttungen, die nicht minder rätſelvoll waren als die Vor⸗ t. ehneder, bne ſich zausheerr folgte mit Intereſſe dem Streit der Meinungen, irgendwie daran zu beteiligen. Schließlich fiel ſeine Zu⸗ d auf. Man ſtellte ihn darob zur Rede. Er wollte 3 n. Doch ließ man ſeine Ausflüchte nicht gelten. endlie ch gehe eben dieſen Problemen gern aus dem Weg“, warf er ich 2 5 gequält hin. Hollgen.. aber warum?... Das iſt die Frage,“ reiste ihn der under Weil ſie mich an ſchwere Erlebniſſe gemahnen.“ * — „An eigene Erlebniſſe?“ „Laſſen Sie hören!“ Eine abwehrende Geſte bat um Schonung. zNein, nein... Sie kommen uns nicht aus.“ Als er gewahrte, daß er dem Drängen ſeiner Gäſte nachgeben mußte, begann er mit merklichem Widerſtreben. die erſten ſtocken⸗ den, taſtenden Worte bekundeten, wie hart es ihm ankam, ſich ſelbſt zu überwinden. „Mein Gott.. Es iſt ja wirklich nicht ſonderlich intereſſant. Ich möchte auch keineswegs als Kronzeuge auftreten für das Wirken Pelaſte Kräfte... Vielleicht bin ich ja nur ein wenig erblich elaſtet. „Erblich belaſtet.“ „Meine Mutter war jedenfalls ſchon ſeltſam ſenſibel.“ Er ſtockte, als hoffte er, man 47 ihn doch noch im letzten Augen⸗ blick. Dann ſprach er mehr zu ſich ſelbſt als zu ſeinen Gäſten:„In meine früheſte Kindheit zurück greift der erſte Eindruck von ihrem unheilvollen Ahnungsvermögen. Sechs Jahre alt war ich damals...“ Wieder zögerte er. „Sie ſpannen uns ja auf die Folter,“ mahnte eine weibliche Stimme. Mit einem Seufzer fuhr er fort:„„Ich lag eines Nachts wach wie ſo oft. Nebenan gingen die Eltern eben zur Ruhe. Ich hörte ihr leiſes Geplauder, achtete aber nicht auf das, was ſie ſagten. Plötz⸗ lich vernahm ich deutlich die Stimme meiner Mutter:„Wie bin ich froh, daß dieſer Tag vorüber iſt. Mein Vater erkundigle ſich nach dem Grunde. Mir war ſo ſchwer zumute. Als ob irgend ein Unglück bevor⸗ ſtünde. Und zwar mußte ich immer an Papa denken. Es war eine Angſt in mir, eine Sorge.“ „Deshalb trieb es Dich heute dreimal zu ihm hinaus?' gab mein Vater zurſüick.— Die Großeltern hauſten auf einem kleinen Landſitz, der von der Stadt allmählich eingekreiſt wurde, zu Fuß eine halbe Stunde von unſerem Haus entfernt.— Meine Mutter ſagte irgend etwas zu ihrer Entſchuldigung, brach aber plötzlich mit ſchreckhaftem Ausruf ab. „Hörſt Du nichts?... Was denn nur wieder?' Mein Vater wurde ungeduldig und wohl auch ärgerlich. So merk doch auf... die Klingel. Ich hörte ſie nun auch. Schon war Mutter in meinem Zimmer, das auf die Straße hinausführte, während das ihre dem Garten zu lag. Sie riß das Fenſter auf und rief hinab. Eine Stimme ant⸗ wortete. Meine Mutter begriff erſt wohl nicht. Die Botſchaft mußte z wiederholt werden. Dann frug ſie, ob der Arzt gerufen worden ſei. Wieder wurde ven der Straße her etwas laut, was ich nicht ver⸗ ſtand. Sagen Sie, wir kämen ſofort' Das Fenſter klirrte zu. * Meine Mutter ſtürzte ins Nebenzimmer. Ich hörte, wie Vater ſie etwas frug, hörte noch etwas von Schlaganfall. Dann kamen und gingen Dienſtboten. Ein Wagen rollte vors Haus. Meine alte Kinderfrau ſaß neben meinem Vett, und die Eltern fuhren davon Ein paar Tage darauf wurde mein Großvater zu Grabe gebracht.. Die Zuhörer ſchwiegen, wie um zu bekunden, daß ſie dieſe Kind⸗ heitserinnerung nicht als abſonderlich empfanden und auf Bemerkens⸗ werteres warteten. „Auch als ich in meinen Knabenjahren einmal einen ſchweren Unfall erlitten hatte, rief mir meine Mutter, obwohl ich pünktlich um die Stunde nach Hauſe kam, in der ich erwartet wurde, ſchon auf dem Vorplatz zu, wie erleichtert ſie ſei, meinen Schritt zu er⸗ kennen. Sie habe ſich während der letzten Stunde ſo ſchwer um mich geſorgt. Während dieſer Stunde aber befand ich mich unter den Mar⸗ terwerkzeugen des Operateurs, der kunſtvoll meine zerquetſchte Hand zurechtflickte. Nur mit Rückſicht auf den Nervenzuſtand meiner Mut⸗ ter hatte er mich überhaupt nach Hauſe entlaſſen.... Es war dann nicht gerade ſchwer, von meinem Unfall zu beichten, nachdem meine Mutter mir geradezu das Stichwort gegeben hatte.“ Auch dieſe Geſchichte erweckte nur den Eindruck, als zögere der Hausherr, was er eigentlich erzählen ſcehr hinaus, etwa in der ſtillen Hoffnung, irgend ein äußeres Geſchehnis befreie ihn am Ende doch noch von der Pflicht es preiszugeben. Nichts aber geſchah. Seine Gäſte verharrten ſchweigend, er⸗ wartungsvoll. Immer weniger verbargen ſie ihre Ungeduld. „Wenn es mir alſo doch nicht erſpart bleibt...“ Im Kreis der Zuhörer lächelte man unerbittlich.— „Sie wiſſen die Spannung meiſterhaft zu ſteigern,“ flüſterte eine der Damen. „Um Sie dann doch nur zu enttäuſchen.“ „Das laſſen Sie unſere Sorge ſein.“ „Alſo... Auf Ihre Gefahr... Ins Jahr 1897 fällt dies Er⸗ lebnis, das mich damals ſchwer erſchüttert hat, das mich heute noch aufwühlt, wird es wieder in mir lebendig. Mit einem Traum be⸗ gann es. Und zwar in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar. Sie wundern ſich, daß mir ſogar das Datum noch erinnerlich Aber das verſteht ſich leicht. Am Dreikönigstag jedes Jahres verſammelte ſich im elterlichen Haus die geſamte Familie mit den nächſten Freun⸗ den. Wir feierten gewiſſermaßen den Abſchluß der feſtlichen Zeit um die Jahreswende, den Uebergang ins Alltagsleben. Im Jahre 1897 war dies ein fürchterlicher Tag für mich. Denn der erwähnte Traum der vorangegangenen Nacht quälte mich ganz verzweiflungs⸗ voll. Er würgte mich dergeſtalt, daß ich ihn ſchließlich abends einer + ſüe Dis A C9 Cieser erbenummel st 450U0 4 dem ihr von der Stadt 4. Seite. Nr. 430 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 1920 — Freitag, den 17. September durch zweifellos ſtark berührt wird. Jedenfalls wird die neue Vrücke und erſt recht wieder der neue Bahnhof das Ausſehen wichtiger und großer Stadtteile weſentlich verändern. Nicht ruhen darf im Eiſenbahnprogramm der Mannbeimer Stadt⸗ und Wirtſchaftsorgane das Verlangen nach Elektrifizierung der Linie Frankfurt— Mannheim— Baſel. Die Reichs⸗ bahn maa noch einige Zeit mit nicht unbedinat einleuchtenden Grün⸗ den dieſe Maßnahme hinausſchieben, ſie iſt dennoch techniſch. betrieb⸗ lich und wahrſcheinlich auch wirtſchaftlich von ſo arundlegender Be⸗ deutung daß ſie in einigen Jahren kommen muß. Vielleicht erfährt die Entſchließung unſerer Reichsbahn durch die Entwicklung der Dinge bei unſerm wettbewerbsluſtigen Nachbarlande eine aünſtige Förderung, denn gegen die Konkurrenz im internationalen Fremden⸗ verkehr reagieren die Eiſenbahnverwaltungen im allgemeinen ziem⸗ lich empfindlich. Daß ſich Frankreich aufarund des Verſailler Ver⸗ tragas erhebliche elektriſche Kraftmengen aus dem Rhein beſchaffen kann. iſt ja auch der Reichsbahn bekannt. Jedenfalls muß die Reichs⸗ bahn. Denn ſie eine umſichtige Politik treiben will, in Mannheim in naher Zeit Eiſenbahnanlagen ſchaffen, die der Stadt ein gaanz anderes Ausſehen verleihen werden. Während bei den Wandlungen in den beiden bisher beſprochenen Teilen des Fernverkehrsweſens die Stadtverwaltuna mehr dem Zwana äußeren Geſchehens und dem auten. vielleicht auch weniger guten Willen ſtärkerer Mächte unterlieat, auf die ſie nur einen be⸗ ſcheidenen Einfluß ausüben kann, vermaa ſie für die Einbeziehung Mannheims in die beiden jüngeren Verkehrsarten ſich weſentlich ſtärker ſelbſtſchaffend oder mitſchaffend zu betätigen. Es iſt nur eine Kriegsfolge, wenn man in Eurora und erſt recht in Deutſchland ſo ſpät den Bau beſonderer Automobilfkraßen in Angriff genommen hat. In Italien hat man es wagemutig be⸗ 13 und von dort iſt jetzt auch ein Anſtoß ausgegangen, eine utomobilſtraße von Hamburg über die Alpen nach Mailand—Genua zu führen, deren günſtigſte Strecke in der oberrheiniſchen Tiefebene zwiſchen Baſel und Frankfurt liegen und dabei natürlich auch Mann⸗ heim berühren würde. Da eine ſolche Straße gemäß ihrem Zweck ſchnellſter Ueberwindung weiter Entfernungen möglichſt lange jerade Strecken aufweiſen muß und keine fahrtverlangſamenden wiſchenſtücke enthalten darf, muß ſie im Prinzip an den Ortſchaften vorbeiführen, alſo auch die großen Städte nur an ihrer Peri⸗ 88 berühren. Die Siedlungen erhalten ihre Verbindung mit ihr urch Zugangsſtraßen. Schon die Projektierung einer ſolchen Straße wird ein reichliches Studium geſchulter Verkehrspolitiker, Siedlungs⸗ und Straßenb au⸗ fachleute erfordern. Noch ſchwieriger werden natürlich die Probleme der Organ ſation der Beteiligten und der Finanzterung ſein. Aber die Aufgabe erſcheint auch vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus lösbar. Von Frankfurt iſt der Plan ausgegangen. Mannheim iſt in dem kleinen vorbereitenden Organiſationzausſchuß vertreten. Der An⸗ Maus an eine ſolche Straße iſt natürlich nur geeignet, die Bedeutung annheims im Fernverkehr, beſonders im inkernationalen, zu heben. Es wird darauf ankommen, bei Mannheim eine ſolche Linienführung der Straße zu erreichen, daß mit Leichtigkeit die Verbindung zwiſchen ihr und der Stadt burch eine kurze Einfallſtraße hergeſtellt werden kann. Vielleicht wird ſich das ohne weiteres durch Mit⸗ benutzung einer anderen Straße ergeben, die bekanntlich gleichfalls als Automobilſtraße, wenn auch vorläufig nur von lokaler Bedeutung, angelegt werden ſoll, derjenigen zwiſchen Mann⸗ heim und Heidelberg, für deren Vorwörtstreiben ja von den beiden Städten ſchon ein Geſellſchaftsunternehmen gegründet worden iſt. Man wird ſich alſo vorzuſtellen haben, daß künftig etwa zwiſchen Seckenheim und dem Rangierbahn⸗ hof ein wichtiger Schnitt⸗ und Verknüpfungs ⸗ punkt von zwei Automobilſtraßen entſteht, einer Nord⸗Südſtraße, Nordſee⸗Mittelmeer und einer Oſtweſtſtraße, deren Teilſtück Mannheim—hHeidelberg nur der beſche dene Anfang einer Autoſtraße ſein würde, die vom Saargebiet durch die Pfalz und über Ludwigshafen—Mannheim nach Württemberg und Bayern ſühren würde und, um von großer internationaler Bedeutung zu ſein, ihre 'ortſetzung auf der einen Seite nach Frankreich, auf der anderen nach eſterreich und der Tſchechoſlowakei finden müßte. Im vierken, noch in ganz junger Entwicklung ſtehenden Teil im Fernverkehrsweſen, im Luftverkehr hat ſich Mannheim ſchon eine ſehr beachtliche Stellung zu ſichern ge⸗ wußt. Die ganze Sommerflugzeit hindurch erfolgten— von ge⸗ legentlichen Streckenfahrten ganz— täglich 14flugplan⸗ mäßige Starts und Landungen auf dem Mannheimer Flugplatz, den übrigens die Sachverſtändigen als einen der in Hinſicht auf den elgentlichen Flugbetrieb wie auf die Bequemlichkeit der Fluggäſte beſtgelegenen erachten. Die Zahl der in Mannheim monatlich eln⸗ und ausſteigenden Fluggäſte beträgt durchſchnittlich 300. Die Mühe, die ſich uneigennützige Vertreter der Wirtſchaft für den Aufbau eines Luftverkehrsunternehmens in Mannheim und die ſtädtiſchen Behör⸗ den um die Herrichtung eines geeigneten Flughafens bisher gemacht haben, iſt alſo wahrlich bisher nicht vergebens geweſen. Es gilt aber nun, nicht locker zu laſſen, ſondern das begonnene Werk durch⸗ uführen. Dazu werden weitere Opfer nötig ſein. Sie können um ſo eher verantwortet werden, als der bisherige Aufwand der Stadt Mannheim für die Errichtung eines Flughaſens bei gleichem und teilweiſe höherem Effekt durchweg geringer iſt als in den andern vergleichbaren, an den Luftverkehr angeſchloſſenen Großſtädten. Es älteren Verwandten anvertraute. Die empfing auch einen ſtarken Eindruck davon, verſtand aber, mich einigermaßen zu beruhigen, indem ſie auf meinen Vater hinwies, der friſch und heiter war, am äteren Abend ſogar in Stimmung., einige Brahmslieder zu ſingen. tun wiſſen Sie alſo, daß jener Raiche 9 Traum von meinem Va⸗ ter handelte, dieſem noch jugendlichen Mann, Mitte der fünfziger Jahre, der da im dunklen Blond ſeiner Haare und eines ſpitzgeſchnit⸗ tenen Bartes voll Leben, ja Mutwillen ſcherzte und plauderte. Wie anders war das Bild geweſen, das ich während der Nacht greifbat deutlich vor mir geſehen hatte, auch als ich längſt aus der Schlaf⸗ trunkenheit aufgeſahren war und wach ins Dunkle ſtarrte; ein Bild des Entſetzens, für immer in mein Hirn gemeißelt: Mein Vater auf einem er, unnatürlich zuſammengekrümmt, die hochgezogenen Knie faſt am Kinn, die Haare weiß, den Mund verkramft, halb offen, die Augen erloſchen, das Geſicht fahl, ein Sterbender oder Toter. Wochenlang quälte mich dies Geſicht. Nur ganz, ganz allmählich verblaßte es.. Mein Vater war in dieſen Wochen, da ich ihn ängſtlich beobachtete, eher wohler denn ſonſt. Im Laufe des Fe⸗ bruar zog er ſich eine leichte Erkältung zu, die weder er ſelbſt noch jemand von ger Familie ſonderlich bachtete. Schwere Nieskrämpfe müſſen indeß bei dem verkalkten Gefüßſyſtem unmerklich eine Kata⸗ ſtrophe vorbereitet haben... Als ich eines Tages aus der Schule heimkam, war unſer Hausarzt zugegen und ordnete die ſofortige Heberführung meines Vaters in ſein Sanatorium an, um den Zu⸗ ſtand des Erkrankten eingehend beobachten und eine Kur einleiten zu können. Mit Rückſicht darauf, daß ſich der Kranke über belangloſe häusliche Vorfälle in unbegreiflichem Maße erregt hatte, empfahl der Hofrat dringend— gegen den Widerſpruch meiner Mutter—, daß ihn vorläufig in der Klinik niemand aus der Familie beſuchen ſolle. Vierzehn Tage verfleſſen in Sorge und Hoffnung. Wir erhiel⸗ ten täglich mehrmals farbloſe Berichte über den Zuſtand des Kranken und fügten uns ſtreng den ärztlichen Anordnungen. Nach Ablauf der beiden Wochen forderte der Hausarzt ein Concilium mit zwei Univerſitätsſpezialiſten. Deſſen Ergebnis war die Bankrotterklärun menſchlicher Hilfe. Meines Vaters Leben zählte nur mehr na Tagen.. Nun wurde natürlich auch der grauſame Bann aufge⸗ hoben. Wir durften ihn wiederſehen... Als ich die Kliniktreppe hinaufſchritt, ſchlug mir das Herz. Ich wußte, daß ich einem Ster⸗ benden gegenübertrat. Fünfzehnjährigen Menſchen aber graut vor dem Tode und allem, was damit zuſammenhängt... Aus dem Krankenzimmer huſchte mir die Schweſter entgegen, die den Leiden⸗ den pflegte. Sie gebot mir, einzutreten. Aber ich zögerte in unein⸗ geſtandenem Grauen den Augenblick des Wiederſehens hinaus. Immer hatte ich eine neue Frage an die Schweſter zu richten. Eine Viertelſtunde mochte ſo vergangen ſein. Schließlich mahnte Von Oklo In einem öſtlichen Villenvorort wurde ein lang⸗ geſuchter Einbrecher von Kriminalbeamten in flagranti ertappt und, da er ſeiner Verhaftung Widerſtand entgegen⸗ ſetzte, durch Revolverſchüſſe tödlich verletzt.(Echo de Paris). Dieſe kurze nüchterne, einer franzöſiſchen Zeitung entnommene Notiz kündigte in trockenen Worten die Tragödie eines Deutſchen an, eines Frantfurters, der früher beſſere Zeiten ge⸗ ſehen hatte. Leonhard Heinritz erlernte das Kellnerhandwerk und betätigte ſich in der Nachkriegszeit als Kaufmann. Bei ſeinen ge⸗ wagten, aber ſtets glücklichen Spekulgtionsgeſchäften verdiente er der⸗ artige Summen, daß er mehrere Häuſer ſein Eigen nennen konnte. Heinritz verlor aber ſein Vermögen ebenſo ſchnell wieder, wie er es gewonnen hatte, und ging„auf Neiſen“. In Frankreich kam er, bereits ein Vierziger, bald auf die ſchiefe Ebene, und war anſcheinend der Spiritus rector einer ganzen Anzahl ſchwerer Einbrüche, die derart raffiniert ausgeführt wurden, daß die franzöſiſche Kriminalpolizei den Täter weder ermitteln, geſchweige denn faſſen konnte. Das oden kurz gemeldete tragiſche Ende iſt früher bereits in einige deutſche Blätter übernommen worden. Wir 1 5 in der Lage, noch einige intereſſante Details berichten zu önnen. Heinritz war derart klug, den Erlös ſeiner Diebesfahrten nicht in Paris oder Umgebung zu verſilbern. Er ſchaffte die Gegenſtände — es handelte ſich teilweiſe um wertvolle Schmuckſtücke und Kleinodien— ins Ausland. Als ſich die Einbruchsanzeigen aus den Pariſer Villenvororten häuften, griff die Präfektur energiſcher durch, organiſierte Spezialſtreifen, konnte aber den Gauner doch nicht zur Strecke bringen. Dieſer verriet ſich ſelbſt, durch die bekannte große Dummheit, die beinahe jeder„Zünftler“ im Verlaufe ſeiner Tätig⸗ keit einmal begeht. An einem Spätnachmittag bemerkte eine Detek⸗ tivpatrouille in einer Pilla in Neuilly ſur Seine ein verdächtiges Licht. Da es noch heller Tag war, außerdem aber auch der In⸗ haber der Villa der Polizei ſeine zeitweilige Abweſenheit gemeldet hatte, mußten die„agents de sürets“ mit einiger Wahrſcheinlich⸗ keit annehmen, daß ein Einbrecher an der Arbeit ſei. Die Beamten ſchlichen ſich in den parkähnlichen Garten, der das Landhaus von allen Seiten umgab, und warteten, bis der Einbrecher das Haus verließ. Dieſer erſchien auch bald, mit einem Sack auf dem Rücken, aber, ſcheinbar hatte ſich einer der Beamten durch eine Unachtſam⸗ keit verraten, denn der Einbrecher ſchöpfte Verdacht, warf ſeinen Sack zu Boden, riß eine Piſtole aus der Taſche und ſchoß. Aus den franzöſiſchen Berichten iſt nicht klar erſichtlich ob D bedarf jedoch noch einer weſentlichen Ausdehnung des Fluggeländes und vor allem auch einer Vervollſtändi⸗ gung der Bauten fürs Publikum und die rerſchiedenen öffent⸗ lichen Dienſtſtellen(Flugwetterwarte, Poſt, Zoll, Luftpolizei, Abfer⸗ tigung uſw.), da die bisher dafür vorhandenen Räumlichkeiten nur proviſpriſch Und überaus primitiv ſind. Für den Ausbau und Betrieb des Flughafens wird ſich die Gründung einer beſonderen Flug⸗ hafenGeſellſchaft empfehlen, an der das Reich ſeine Be⸗ teiligung in Ausſicht geſtellt hat. Auch in der Subventionsleiſtung der Städte an die Deutſche Lufthanſa wird, ſolange ein ſolcher Zu⸗ ſchuß erforderlich iſt und vom Reichsverkehrsminiſterium und dem zuſtändigen Landesminiſterium als Vorausſetzung für Reichs⸗ und Staatsunterſtützung betrachtet wird, Mannheim hinter andern Städ⸗ ten nicht zurückſtehen dürfen. Ein ganz wichtiger Fortſchritt im deutſhen Luftverkehr iſt u. a. die Jurchführung einzelner Linien im Winter. Diejengen Städte, die an ſolchen Linien teilhaben, rücken naturgemäß in eine bevorzugte Stellung. Mannheim wird mindeſtens eine Winterlinie erhalten. Auch wird Mannheim mit allen Kräfben durchzuſetzen ſuchen müſſen, ß nach Abſchluß des Luftabkommens mit Frankreich eine internationale Linie von Paris über Saarbrücken—Ludwigshafen Mannheim—Heidelberg nach München geflogen wird. Manches in dieſen Darlegungen mag dem ſkeptiſchen Leſer phan⸗ taſtiſ) und utopiſch vorkommen. Freilich— darüber ſind wir uns alle klar, daß die Verwirklichung dieſer und jener ſkizzierten Entwick⸗ lungsmöglichkeit einen wirtſchaftlichen Aufſchwung Deutſchlands zur Vorausſetzung hat, den wir erſt in langen mühevollen Jahren, viel⸗ leicht Jahrzehnten und nach mancherlei ückſchlägen erwarten dürfen. Aber wie im politiſchen Leben— im Bemühen um Weltfrieden, Völterbund oder auch nur europäiſchen Zollvereinigung— muß man auch in der Technik und Wirtſchaft die Ziele weitſtecken. Freiburg 15. Sept. Der Freiburger Sender ſoll Mitte Ok⸗ tober in Betrieb genommen werden. Die techniſchen Vorarbeiten für die Aufſtellung des Senders auf der Gewerbeſchule und die Einrich⸗ tung der Beſprechungsräume in dem früheren Proviantamt ſind be⸗ endet, die Batterien eingetroffen und die Sendeapparate unterweas. — Nach dem Polizeibericht wurde ein 31 Jahre alter lediger Hilfs⸗ arbelter aus St. Ludwig wegen Spionageverdachts verhaftet. fühlte ich die kalte Klinte in der Hand. Dann raffte ich mich mit einem Ruck drückte in krampfhafter Selbſtüberwindung die Türſchnalle nieder, tat ein paar Schritte in das dämmrige Zim⸗ mer und— brach ohnmächtig am Fußende des Bettes zuſam⸗ men... Denn was ich ſah, das war genau jenes Bild meines grauenvollen Traumes aus der Dreikönjgsnacht: mein Vater, völlig weiß geworden, den Mund krampfhaft verzogen und halboffen, zuſammengekrümmt, die Anie faſt am Kinn, verglaſt die uen Der Erzähler ſchwieg. Niemand ſprach. Eine der Damen zog ihren weißen Pelz enger um die Schultern. Nur der Holländer meinte nach einem kräftigen Schluck des gold⸗ dunkeln Weines:„Nun ja. hm. nichts natürlicher..: Wie oft erbleichen die Haare in letzter Krankheit... Und daß er ſo ver⸗ krümmt lag.. je nun..: man hat ihn eben Während Sie auf dem Korridor mit der Pflegerin ſprachen, glitt der ſchwere Körper von den ſteilen Kiſſen herunter Die Beine aber waren zu kraftlos, um ihn zu ſtützen... Das geht doch alles mit äußerſt natürlichen Dingen zu.“ „Das ſchon,“ gab der Hauherr mit verſchleierter Stimme zurück. „Aber was Sie ſagen, erklärt doch wohl nur das Bild, das ſich mir darbot. Aber nicht, daß ich ſieben Wochen zuvor ſchon im Traum eben dies Bild geſehen hatte. Oder wiſſen Sie mir auch das natürlich zu deuten?“ Darauf blieb der fanatiſche Rationaliſt die Antwort ſchuldig.— Es wurde als Erlöſung begrüßt, als der Diener kurz darauf die Wagen der Gutsnachbarn meldete Ganz neue Städtebilder Von Julius Kreis Ein altes deutſches Sprichwort heißt: Lerne reiſen ohne zu raſchl Das Reiſen iſt an ſich eine aufregende, koſtſpielige Sache, und wenn man's ſchon nicht mit dem Raſen hat, ſo kann man noch einen Schritt weiter gehen und den Imperativ aufſtellen: Reiſe zu Hauſel — Das iſt am bequemſten und billigſten. Im nachfolgenden ſeien die Reiſeeindrücke, die ich von großen Städten, Ländern und Land⸗ ſchaften von meinem Sofa aus erhielt ſo friſch, wie ich ſie gewann, niedergelegt. Der Umſtand, daß ich an ſenen Stätten nicht perſönlich anweſend war, ſichert mir den großen Vorzug der Vorurteilsloſigkeit. So folge denn zuerſt das Reiſeziel der meiſten Deutſchen: Venedig Soweit mich Anſichtskarten und ein Reiſefeuilleton im Anzeiger von Hinterhauſen darüber unterrichten, iſt Venedig eine Miſchung aus Hochzeitsreiſenden, Gondoliers, die unentwegt Santa Lucia oder die Pflegerin, ſie dürfe den Kranken ſo lange nicht allein laſſen. Ich ging zur Türe. Kaum hielt ich mich aufrecht. Eine Weile La Paloma ſingen, von verwitterten Dogenpaläſten und unver⸗ witterlichen Berliner Film⸗ und Bühnenleuten; der ſogenannte Bade⸗ * 8 Ein inkereſſanter Kriminalfall Paris—Fraukfurk Schwerin Kellner, Inflationskaufmann und Einbrecher— Die Villen-Einbrüche in Pariſer Vororken— Verhängnisvolle Revolver⸗ ſchüſſe— Die Frankſurker Kriminalpolizei klärt auf Im Allgemeinen ſind die 5 und ziehen es Nag le. Heinritz direkt auf die Beamten zielte. Einbrecher nicht ſofort mit der Waffe bei der Hand vor, entweder Ferſengeld zu geben oder ſich— falls jeder den abgeſchnitten iſt— reſigniert in ihr Schickſol zu ergeben. ach 5 kriminaliſtiſchen Erfahrungen iſt anzunehmen, daß die von abgefeuerten Schüſſe nur ein Warnungsſignel für eventuelle plizen bedeuten ſollten. Jedenfalls fühlten ſich die Polizeibeane bedroht, ſie eröffneten ebenfalls das Feuer, und ſtreckten 115 er Einbrecher nieder. Er wurde ins Spital verbracht, war a derert ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit verſtarb. 1N ſofort einſetzenden Ermittlungen ergaben, daß es ſich um 5 deutſchen Staatsangehörigen namens Leonhard Heinritz han dem ging die deutſche Geſandtſchaft in Paris der Sache nach. Auf um üblichen Dienſtwege über das Auswärtige Amt und das Miniſtert 195 des Innern gelangte der Totbeſtand zur Kenntnis der Frankfuter Kriminalpolizei, aber der Frankfurter Kritminaldirektor Dr. Maucht wartete erfreulicherweiſe den direkten„amtlichen Auftrag n 5 erſt ab, ſondern griff ſofort energiſch zu, als er durch eine eltran notiz von der Sache Wind bekam. Das Einbrüchskommiſſaner nahm umfemgreiche Durchſuchungen vor, ſowohl in der Frankfu Wohnung des erſchoſſenen Einbrechers, als auch bei dritten in⸗ ſonen, und beſchlagnahmte eine ganze Anzahl Gegenſtände, die e 1 wandfrei aus Diebſtähten und Einbrüchen in Frankreich herrit iſer mußten. Eine Liſte der beſchlagnahmten Sachen ging an die bger Kriminialpolizei die ſelbſtverſtänd ech die tatkräftige Unterſtützung! 5 Deutſchen dankbar begrüßte aber durch das prompte und nachdrn e⸗ liche Aufnehmen des Falles und vor allem durch die Fülle des eſth brachten Materials anſcheinend derart überraſcht war, daß ſie den nicht zurecht fand. Es blieb ihr ſchließlich kein anderer Weg, als d Frankfurter Sachbearbeiter, Kriminalkoenmiſſor Römer, au matiſchem Wege bitten zu laſſen, die Reiſe nach Paris treten, um die dortige Polizei bei ihren weiteren Ermittelungen 1n unterſtützen. Das Miniſterium des Innern hat denn auch dief Wunſche preenpt entſprochen und der deutſche Kriminalkomm! iſt bereits neich Paris unterwegs. den Die Angelegenheit iſt inſofern intereſſant, als ſie ernent e 7 Beweis liefert, daß die nationale Abgeſchloſſenheit einer modeg 5 Kriminalpolizei ein Unding iſt. Sie muß ſich, genau wie 4* brechertum, das ſie bekämpft, international einſtelhen, Dieſer Gedanke, der auf der Ende September in Berlin ſtattfin ird, den Großen Polizeiausſtellung mit Recht ſtark propagiert W findet hier ſeine praktiſche Illuſtrierung. e Städtiſche Nachrichten Was der Neckarkanalbau zu Tage brachl Von Dr. phil. Carl Speyer 3 mäßig tiefe Narben in der Erdoberfläche, die vor allem das uor ſchaftsbild zu verändern pflegen. Wer nur wenige Jahre angen längs des Neckarlaufes von Mannheim nach Heidelberg gegehurch oder im Bosot dieſe Strecke zurückgelegt hat, ſieht heute eine 1125 Wehranlagen, Kanalführung, Brückenbauten und Kraftwerke 35 veränderte Landſchaft. Um nur eines hervor uheben, wird Ilv men, heim bis zum nächſten Jahre auf eine Infel zu liegen kom umgeben vom Neckarbett und Kanal. dem Doch 9 hiervon heute nicht erzählt werden, ſondern von chtel was erdgeſchichtlich oder geologiſch beim Bau des Kanals beobene wurde, was am Beſten der Vorzeit an Foſſilien, den Zeuge treilt ausgeſtorbenen Tierwelt zu Tage gefördert wurde. Kur eſ aus ſei, daß man in der Gegend von Ladenburg auch auf Re 1 Was nun die bei 72 und ſpäterer Zeit geſtoßen iſt. Hi angefahrenen Erdſchichten betrifft, ſo ſtieß man allgemein nach f ſtechen der Humusſchicht, die teilweiſe auch iſt, auf en jungen und älteren Alluvionen, Anſchwemmungen des Neckar und Rhein. Das Hochgeſtade, die deluvialen Sanddüne Ort⸗ Friedrichsfelder Waldes, auf dem das Mannheimer Schloß, wch ſchaft Feudenheim ſteht und deren Reſt der als Fundort vored ſſt, licher dis geſchichtlicher Kulturen bekannte Agelberg bei Wall iſt bei SeckenheimIlvesheim ſchon längſt von Neckarläufen adern hrochen. Die Schichtfolge gehört alſo nicht dem Hochgeſtade, dem Schuttgefolge der ſogenannten Niederterraſſe an. unge Kennzeichnend für die immer wiederkehrenden Flußverle zufige im Mündungsgebiet des Neckars in den Rhein iſt der Wechſel von Ablagerungen des Neckars und ie Unterſchiede liegen in der J1t 0 Ur der Geröllführung. Es iſt klar, daß der Neckor, NNeben⸗ ſteine mitbringt aus den Gebirgsgegenden, die er bzw. ſeine erunge flüſſe durchfloſſen haben. Und ebenſo iſt es mit den Ablage rn heins. des Ein weiteres Unterſcheidungsmerkmal iſt die l K e e enen ſtrand Lido wurde von den kunſtliebenden Dogen der pergegrom, Jahrhunderte errichtet, damit für die Sommerkildniſſe Rahtnen ge⸗ nenten“ in der Iluſtrierten Zeitung ein würdiger R ſchaffen iſt. örigen Die Bevölkerung Venedigs beſteht zumeiſt aus Laeendiſcen Sachſens, deren Rede ſich mit dem Rauſchen des Mitte Benediz Der Re dt ſt dieſer Stabt gen auch Klen, Minen Meeres zu einer melodiſchen Einheit verbindet. beſteht aus Oberkellnern, Das Wichtigſte aber die Tauben vom Markusplatz, weshalb Venedig auch mi genannt wird. Zutrauliche Reiſende füttern die Tiercheg. eiſehand⸗ Reſten ihrer Reiſebarſchaft. Misses and ladies— um haben 70 buch die erledigten Meiſter der Renaiſſance durchſtrichen gen. Ele⸗ laſſen ſich das Maiskorn von der Hornbrille herunterakurren en gante Luxuswagen mit fabelhaften, auf allen Schönheitsko nur preisgekrönten Limuſinen gleiten lautlos über die Piaseocken Hupen tönen feierlich in die mit Recht ſo berühmten erga Campanile hinein. So verbindet ſich die Romantik e. monfſcht großer Zeit mit dem Komfort des Gegenwart zu einem i, gibt: Klang, für den es letzten Endes nur ein Wort, bezw. 3 bella Venezia! + Paris tbürger, Seit Erfindung der lockeren Lebensweiſe und der alerber 125 tums iſt Faris— Lutetia— das Ziel vieler hunderteie Gehn lehriger Deutſcher. Vom Eiffelturm überragt, iſt es o der ſtätte der Menſchenrechte und anderer großen Reonen endeutſech gangspunkt des Cul de Paris und die Wiege der allmähder Kunſt, die dann von dem großen Umſchlagplatz Berlin te ſchon 12 in die breiteſten Volksſchichten gedrungen iſt, ſo daß hei Picaſſo 1 kleinſte Mann der Intellektuelligenz ſeinen Utrillo,. Rouſſeau im Topf hat. Im Seinebabel befindet ſich das von allen Fremben abing 1 er ſuchte Vergnügungsſtadtviertel Montmarte, das Schez wien Paris, mit dem in allen beſſeren Romanen unſerenſoulin 1ou n mit augenzwinkendem Abſcheu genannten Nachtlokal 18 Gnelſche⸗ Es war— wie man von kompetenten Weltreiſenden eFriede ſeing, oder Wurzelsburg erfährt— beſſer als ſein Ruf. tt der Schuht Aſche! Zu einem Lokal wie etwa dem Broanneſſelp chwabing n binger— hat es natürlich dem Pariſer 5 ausgereicht. 8 3 e ſen⸗ Die Apachen, Griſetten, Mondänen, Demimondäncen acer doire und das Bett im Luſtſpielakt, die nur mit aleinträgl cht⸗ bonbon bekleideten Tänzerinnen ſind ein immer no⸗ ine Vo eten Bühnen⸗Exportartikel von Paris. Hingegen hat es ſeit 4 abtre ſtellung als Ausfuhrland der Modelinie an Amert 2 1 müſſen. iſte in„ie 1 1 7 ugereiſ teri Berühmt ſind die Pariſer Frauen, e e Pikan auf erſter Linie ſein Augenmerk ſchenkt. Techniſche Kulturbauten wie der Neckarkanal zeitigen a r ‚—E DD-MPD ᷣ —— r JJ7%%7SCꝓu'iTrrr JJ e „„„%%% „»»„—44— reeree Serre e eee Freitag, den 17. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 430 Böße der Gerölle. Es iſt natürlich, daß die Gerölle, die einen längeren Waſſertransport hinter ſich haben, ſtärker abgeſchliffen, aljo kleiner ſind, als die eines Fluſſes mit kürzerer Wegſtrecke. In en Ablagerungen des Neckars wiegen Buntſandſtein, Muſchelkalk und Jurareſte vor. Aus der näheren Umgebung fendet ſich vom enwaldrande der Oberrheiniſchen Tiefebene zu Granit⸗ und narzporphyr. Viel mannigfaltiger iſt die Geröllführung des Rheins. ˖ ie bringt aber ſtets ein Geſte n, das die Rheinablagerungen charak⸗ zeriſiert, d. h. die braunroten Radiolarienhornſteine(Radiolarien ind einzellige Lebeweſen mit einem oft formſchönen Kieſelſkelett, das erhalten bleibt) aus den Alpen. Doch findet man auch oft Rhein⸗ und Neckarablagerungen durcheinander. Dies rührt von gelegentlich srfolgter Umlagerung einer Schichtfolge des einen Fluſſes durch die äſſer des anderen her. 5 Für de Neckarablagerungen ſind ferner die bisweilen ſich finden⸗ en großen Geſteinsblöcke kennzeichnend. Sie ſind mit dem Grund⸗ iis verfrachtet worden und nach dem Auftauen an der heutigen dundttele zu Boden geſunken. Durch gegenſeitige Reibung während s Transports entſtandene Schrammen ſind bisweilen in dieſen meſt aus Buntſandſtein, Muſchelkalk, ſelten aus Jurageſtein be⸗ ſtehenden Blöcken ſi hlbar. Ihre Zahl iſt im Gebiet des Mündungs⸗ trichters des Neckarſchuttkegels nach der Ebene bei Heidelberg unge⸗ Zeil wein groß und nimmt gegen Mannheim zu erheblich ab. In der Schichkung fällt der Wechſel zwiſchen Sandſchichten, Keſen und gro⸗ 80 Geröllführungen auf. Dieſe Differenzierung iſt auf jahreszeitliche wankungen in den Niederſchlagsmengen und Hochwaſſerführungen ehaczufübren. Die reinen Sandlagen, meiſt aus Rheinſand be⸗ tehend, zeigen vielfach ſogenannte Diagonal⸗ oder Kreuzſchichtung. Dieſe tritt an Stellen ruhiger Sedimentation, an Flußbuchten, in der ahe von der Einmündung von Nebengewäſſern auch heute noch in den Flußgebieten auf. 8. Neu war an den zwei großen Baugruben bei Feudenheim und klich der Riedbahn, die der Ankage des Kraftwerks bw. der Doppel⸗ ammerſchleuſe dienten, die auf Eisſtauungen auf die unter dem Treibe!s liegenden Sandſchichten zurückzuführenden Faltungen und zeberfaltungen dieſer Sandablagerungen. Die Grundwaſſerverhält⸗ niſſe waren inſofern intereſſant als in der Baugrube bei der Ried⸗ bn in der dem Neckarlauf entgegengeſetzten Seite gegen Wohl⸗ elegen an eine ſtarke Grundwaſſerquelle erbohrt wurde. zroße umlaufende Pumpanlagen zur Grundwaſſerabſenkung ſind de ganze Zeit hinurch in Tätigkeit geblieben. Was nun die Funde paläontologiſcher Natur betrifft, ſo liegen ſie alle in den Diluvial⸗ ſcichten. Sie ſind alle im Zeughausmuſeum aufbewahrt. Verteilt farden ich bisweilen kleine Vraunkohlen⸗ bzw. Torfreſte mit zu Liguit derwandelten Baumſtämmen. An großen Säugetieren der Diluvial⸗ deit fanden ſich die Reſte vom Mammuth. ſowohl Stoß⸗ wie Molar⸗ te, Schädelreſte, Kiefer mit Zähnen, Extremitätenknollen, wollhaarigen Rhinozeros(Segacz Extremſtäten), Wildpferd, Ren⸗ ter. Rieſenhirſch, Auerochs, Edelhirſch, Wiſent. Dieſe 5 liegen icht auf der primären Lagerſtätte, der Stätte, auf der die Tiere karben. Meiſt ſind ſie mit dem Flußgeröll transportiert worden. Doch dürfte die zurückgelegte Strecke meiſt nicht ſehr groß geweſen lein. In jedem Fall ſcheint den zahlreichen Funden nach, das Mam⸗ muth, deſſen Verwandle ja auch heute noch in Rudeln leben, zahl⸗ deich in der Diluvialzeit in unſerer Gegend vorgekommen zu ſein. Die Häufigkeit der Funde, geologiſche Beobachtungen auch in der zugſten Heimat, haben wieder bewieſen, wie wichtig es iſt, die Ar⸗ beſter, beſonders Erdarbeiter, in ein wenigſtens erdkund⸗ uches Wiſſen einzuführen. Es wäre zu begrüßen, wenn hier im dlenſte und Intereſſe der Wiſſenſchaft durch Einführung von Vor⸗ tagskurſen der Grund gelegt würde. »Freiwilliger Tod. Geſtern abend hat ſich in der Innenſtadt ſine 35 Jahre 255 ledige See aus Säckingen im Abort er Wohnung erhängt Längere Stellenloſigkeit dürfte die Ur⸗ che der Tat ſein. ‚ b0 Anfälle. Beim Verladen von Eiſenbahnſchwellen im Rangier⸗ Aahnbof in Neckarau zog ſich geſtern vormittag ein 33 Jahre alter babeſter eine Schulterverletzung zu.— Geſtern vormittag wurde auf r Käfertalerſtraße ein 21 Jahre alter er von einem ſcheu 15 ordenen Pferde getreten. Veide Verletzte fanden Aufnahme im bemeinen Krankenhaus. e uſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages Naues— der Sipe zwiſchen C und D 4 zwiſchen einem Sani⸗ us“ und einem Laſtkraftwagen, nachmittags Ecke Lange Nötter⸗ bund Kronprinzenſtraße zwiſchen zwei Radfahrern, auf dem Rhein⸗ rückenaufgang zwiſchen einem Radfahrer und einem Perſonenkraft⸗ Euden, auf der Dürerſtraße zwiſchen zwei Motorradfahrern und Seckenheimer Landſtraße und Kreisweg Neckarau zwiſchen dem Motorradfahrer und Perſonenkraftwagen. det: Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden u. a. entwen⸗ kote, Eine grüne Damenſtrickſacke mit etwa? mim breitem, dunkel⸗ enem Streifen in einem Hauſe in der Luzenberaſtraße.— Aus drerm Schaukaſten drei verſchiedenfarbige Perkal⸗Oberhemden und Nbe rötliche, halbſeidene Kravatten an einem Hauſe in Q 4.— Zwei lac tobre von je drei Meter Länge und 6 Itm. Durchmeſſer, 4 natur⸗ Geſerte Kloſettſitze aus Buchenholz und 2 Kloſettzüge mit weißem Lelf aus einem Neubau Am oberen Luiſenrart.— Eine Anzabl erbandszeug, ſowie Bleirohre und Ventile für Kloſetteinrichtungen Norkertchledenes Spenglerwerkzeua aus einem Neubau am Paul⸗ rs mler⸗Gutſcheine der Schoko⸗ alis-Rundflüge für die Sammler⸗Gutſcheine o⸗ Henfabrit Teume ſen morgen Nachmittag auf dem Fluglatz! heim ſtatt.(Siehe Anzeige.) Im Fluge über Weſteuropa von Mannheim nach paris, London und Brüſſel Von Dr. Heinrich Hildenbrand⸗Mannheim Der Flugverkehr erfreut ſich heute mit Recht der ſteigenden An. teilnahme der Oeffentlichkeit. Die Schilderung der Eindrücke auf einer innerhalb von 10 Tagen durchgeführten Flugreiſe von Mann⸗ heim über Frankfurt, Köln, Paris, London nach Brüſſel die Kenntnis von der Linienführung ausländiſcher und ee Ver⸗ kehrsſtrecken weiteren reiſen zugänglich zu machen, Vergleiche über die hauptſächlich in Europa verwandten Typen der Verkehrs⸗ maſchinen anzuſteilen, Fagpeen un und Verkehrsführung der bedeu⸗ tendſten europäiſchen Flughäfen und Flugverkehrsgeſellſchaft wie ſie dem Flugreiſenden enkgegentreten, darzuſtellen, iſt der Zweck dieſer Mannheim—Frankfurl—Köln Am Freitag, den 27. Auguſt, 11.25 Uhr vormittags, wurde im Dornier⸗Kometen pünktlich vom Flughafen der Städte Mannhe m⸗ Heidelberg⸗Ludwigshafen in Mannheim⸗Neuoſtheim geſtartet, ein Flughafen, der 15 ausgebaut, e ſ und infolge der Zu⸗ eilen. ſammenfaſſun r drei Städte verkehrspolitiſch von beſonderer Be⸗ deutung iſt. Der Flug nach Frankfurt über die nächſte heimatliche Umgebung braucht nicht beſonders geſchildert zu werden. Kurz vor 12 Uhr landet die Maſchine auf dem Flugplatz Frankfurt a.., der ſeit dem 25 hr ſtark erweitert worden iſt. Leider ſtehen ſeinem weiteren Ausbau und ſeiner Anpaſſung an die ger Großmaſchinen dadurch Schwierigkeiten entgegen, daß er auf der einen Seite von Wald, auf den anderen Setten von erhöhten Bahn⸗ dämmen umgeben iſt. Vorbildlich iſt die Verwaltungsorganiſation, deren Funklisnäre in dem für Flugplatzzwecke aus⸗ und umgebauten großen Hofgut Rebſtock untergebracht ſind. Raſch ſteigen die Wälder herauf und in Höhe von 50 Meter wird die Saalburg überflogen, deren Eigenart als römiſches Kaſtell vom Flugzeug aus noch ſtärker ins Auge fällt als vom Voden aus. Allmählich 8 t der Pilot mehr weſtlich auf die vorgeſchriebene Route, die die jedem Paſſag er aus⸗ gehändigte Streckenkarte anzeigt. Nach dreipiertel Stunden bereits ſteigen links aus dem Mettägsdunſt die Spitzen des Siebengebirges empor und verkünden das Herannahen des Rheintals. Schon grü⸗ ßen in der Ferne die Türme des Kölner Doms, in kurzer Zeit ſind wir dort! Der Motor wird ſtärker gedroſſelt und dem Ohr ge⸗ aaſe lautlos gleitet der große Vogel an der Domſpitze vorüber. ſtig grüßt der zum Greifen nahe. Pfeifend ſetzt ſich gie Ma⸗ ſchine in eleganter ife nach 14 Stunden Flug auf den Flugplatz Köln, wo die dreimotorige Junkermaſchine D 876, die ich zum erſten Male kennen lernen ſollte, bereits aus Berlin angelangt, auf den An⸗ ſchluß wartete.* Nur eine Viertelſtunde bleibt, um den großen Kölner Flug⸗ latz anzuſehen, der jetzt ſchon als einer der bedeutendſten des utſchen Reichs bezeichnet werden kann. Am Sammel⸗ und Aus⸗ Fun e deutſcher und ausländiſcher Flugſtrecken, ſowie im urchgangsflughafen großer internationaler Linien, fällt hier bereits der internationale Charakter ſtark in; Auge. lle Tafeln mehrſprachig, der Flugleiter ſpricht die ausländ ſchen Gäſte in ihrer Landesſprache an. Maſchinen der Imperial Airways Ltd., London, der Sabena, Brüſſel,(Societé Anonyme Belge dExploitat, de la Navigation Arienne, Brüssel) der Société Générale de Trans- ort Aérien Lignes Farman, Paris, ſtehen in den einige hundert eter von den Abfertigungsräumen entfernten rieſigen Flughallen. Ausgedehnte, geſchmackvoll und zweckentſprechend gebaute, weiß ge⸗ ſtrichene, ſehr ſauber gehaltene Räumlichkeiten enthalten die Abferti⸗ ungsſtellen für Flugſchein, Gepäck, Paß⸗ und Zollkontrolle. Von uſchauern ſtark beſuchte Reſtaurationsräume bieten gute Kof — dndöln— Patigg Schon ropeller der dreimotorigen Junkersmaſchine wuntge einzuſteigen. Ohne irgengwie 5 nommen zu ſein n ausländiſchen Maſchinen, auf die i noch zu f n kommen werde, zu zu treten oder Widerſp ausſendiſcher Naene afen befürchten zu müſſen, glaube ich wohl ſagen zu können, daß die innere Einrichtung dieſer Ma⸗ ſchimen von keiner anderen der Welt übertroffen wird. Luxuriös mutet der Innenraum mit den bequemen Klubſeſſeln für die Paſſagiere an. Geſchmackvolle Wandbeſpannung, Kriſtall⸗ aſchenbecher, Teppichbelag und harmoniſche Raumausmeſſung verlei⸗ hen dem Paſſagierraum intimen Reiz, der auch von beſteingerichteten, internationalen D⸗Zugwagen 1. Klaſſe nicht erreicht wird. Gut angebrachte Fenſter geben jedem Paſſagier Ausblickmöglichkeit, die allerdings durch den tiefliegenden Flügel ſenkrecht nach unten be⸗ ſchränkt wird. Nach vorn führt eine Tür mit großem Fenſter nach dem Pilotenraum, in dem zwei Piloten die Inſtrumente der Ma⸗ ſchine für den Fluggaſt zum Teil ſichtbar bedienen. Nach kurzem Start erhebt ſich die mit Paſſagieren und Gepück WeiSübweſt auf Aachen Kurs zu Flug mit geſpannteſter Erwartung entgegen. ühl des Menſchen von heute, deſſen Raum⸗ beehe r ſchnellſte Verkehrsmittel, den P⸗Zug, und politiſchen Grenzen eingeſtellt iſt, wird ſich mit der zunehmenden Bedeutung des Luftverkehrs einer Wandlung unter⸗ ziehen. Nie habe ich unm ettelbarer die Verkürzung aller Entfernun⸗ gen durch das neue Verkehrsmittel und das ee, großer Gebietsteile empfunden, als im Augenblick des Starts in Köln mit der Ausſicht, in 22 Stunden in Paris zu ſein. Der Flugverkehr ſcheint mir in hervorragendem Maß geeignet zu ſein, die Europäer zu geopolitiſchem Denken anzuregen. Er zwingt jedenfalls den Paſſagieren den Endruck der Enge der politiſchen Grenzen in Europa auf. Kurz nach Aachen wird äußerlich nicht erkennbar und ohne Förmlichleit die deutſch⸗belgiſche Grenze überflogen. Eine Dunſt⸗ wolle erſtreckt ſich vor uns und verkündet nach Kurzem das Heran⸗ nahen von Lüttich und den Induſtrierevieren des Maßtales und den nördlichen Gebieten. Fördertürme, Eſſen, Fabr kanlagen wechſeln ab mit wunderpollen Blicken in das Maßtal, deſſen Windungen verſchiedentlich überflogen werden. Kurz vor Namur wird der Kurs weiter ſüdlich aß Hirſon und Laon genommen. Ein Tel der Paſſagjere raucht, andere er d an Hand der Karte den Flug, und wieder andere leſen oder ſchreiben, der beſte Beweis dafür, daß die Maſchine ſicher und ſtabil in der Luft liegt. ͤ Zahlreiche Neubauten und das eigen, daß wir une raſch der früheren Kampfzone nähern. Die ch, Jg fe ſind ſehr zohlreich auf den Feldern noch dadurch erkenntlich, daß ſich die Erde, mit denen die Trichter ausgefüllt worden waren, vom Boden abhebt. An einzelnen Stellen der ehemaligen Kampfzone hatte man auf Bebauen verzichtet. Die Oiſe wird bei Anizy überflogen, und kurz darauf erſcheint die Aisne mit Soiſſons zur Linken. Soiſſons ſticht leuchtend von ſeiner Umgebung du die helle Farbe ſeiner Neübauten ab. Einzelne Häuſer ſind noch Ruinen, andere abgeriſſen und nicht wieder aufgebaut. 8 Raſch bleiben die Wahrzeichen des Grabenkrieges hinter uns. Am Fenſter der Tür, die zum Pilotenraum führt, erſcheint eine Hand, die in Zeichenſprache deütlich macht, daß in 5 Minuten gelan⸗ det würde. In Dunſt erſcheint das Häuſermeer von Paris über niedrige Hügel hingeſtreckt, fern, kaum ſichtbar der Eifelturm. Vor uns, an der großen Straße nach Senles liegt der Flughafen le Bourget. Genau 2˙ Stunden haben wir benötigt, um die Strecke Köln⸗Paris zurückzulegen. Innethalb einer Viertelſtunde iſt bie Zoll⸗, Gepäck⸗ und Perſonenabfertigung aller Paſſagiere beendet, Der Zubringerwagen der Ligne Farman, mit der die Deutſche Luft⸗ Hanſa die Strecke Berlin⸗Paris im Verband fliegt, bringt die Paſſa⸗ giere durch die Vorſtadt Saint Denis in 40 Minuten nach dem Zen⸗ trum der Stadt. Le Bourget im Gegenſotz zum Flugplatz Croydon bei Lon⸗ don und zu den deutſchen Flughäfen, gleichzeitig Militärflug⸗ platz, verfügt über hervorragen techniſche Einrichtungen. Die Unterbringung der Flugzeuge erfolgt in 8 bis 10 Hallen von rieſigen Ausmaßen, deren jede 5 bis 6 Großmaſchinen nufzunehmen in der Lage iſt. Die einzelnen Tore werzden auf elektriſchem Weg geöffnet und geſchloſſen. Während Paß⸗ und Zollabfertigung für alle auf dem Piatz vertretenen Geſellſchaften gemeinſam erfolgen, ſind die ſonſtigen für die Paſſagiere notwendigen Formalitäten, Flugſchein⸗ entgegennahme, Gepäckabfertigung, Verwiegung und dergleichen, in den einzelnen Büros der verſchiedenen Verkehrsgeſellſchaften vorzu⸗ nehmen. Der Eindruck des in ſich Geſchloſſenen, der in Köln vor⸗ herrſchte, weicht dem des Internationalen, da jede der rerſchiedenen Geſellſchaften propagandamäßig und mit eigenen Räumlichkeiten in Erſcheinung tritt. Auffallend für die aus Deutſchland kommenden Paſſagiere iſt hier ebenſo wie in London das völlige Fehlen der im deutſchen Flugverkehr wohlbekannten Flugpolizei, wenn man nicht einen e 2 9 7 0 70 ſolche N 8 will. rotzdem auf dieſem der durch eine Reihe von franzöſtegen Flieerſlaffen benutzt wird, in den Hauptverkehrsſtunden oft—4 Flugzeuge gleichzeitig ſtarten und landen, fehlt jede flugpolizeiliche Ueberwachung wie auch jede Signalgebung. Ohne dieſes Syſtem beſonders in Anbetracht der vielfach beſchränkten deutſchen Plaßver⸗ hältniſſe als das richtige bezeichnen zu wollen, muß doch erwogen werden, ob nicht die Entwicklung in Deutſchland, die auf Plätzen mit relativ geringer Start⸗ und Landezahl ſtarke Flugpollzeiaufge⸗ bote ſtationſert und die ſogar die Start⸗ und Landegenehmigung ausſchließlich in die Hände der Flugpolizei legen will, als übertrieben angeſprochen werden muß. Ich darf mit Genugtuung feſtſtellen, daß ſich der Flughafen Mannheim, der über eine recht erhebliche Anzahl von Starts und Landungen verfügt, von dieſer Uebertrei⸗ bung ferngehalten hat. Paris— London Dank dem beſonderen Entgegenkommen der mit der Deutſchen Luft⸗Hanſa im Verband fliegenden Imperial Airways Etd., Lon⸗ don, hatte ich am Montag, den 30. Auguſt, Gelegenheit, den be⸗ rühmten Flug über den Kanal von Paris nach London in der größten bisher auf der Welt zur Verwendung gelangenden Ver⸗ kehrsmaſchine der Armſtrong Witworth, die ſchon erwähnt wurde, zu machen. Die Flüge auf der Strecke zwiſchen Paris und London, die in dieſem Sommer eine ungeheure Frequenz gehabt haben. Nicht weniger als 10 große Maſchinen ließen die franzöſiſche und engliſche Geſellſchaft täglich nach jeder Richtung hin verkehren. In einer ....(...ͤ ĩ v ͤK0000000b0T0TTT0T0T0T00T0TTTTTT—T boeluchte Pariſer Artikel, und ihre Herſtellung war lange Zeit Di ganze Welt monopoliſiert. Voln ie bekannteſten Firmen des neuen Paris ſind Poiret und Mie⸗ die Richtung und Mode in Paris beſtimmen. mein it Berlin hat Paris heute beſonders die Miniſterkriſen ge⸗ ſach ſam, und vielleicht wäre es gut, wenn die beiden Zentren ein⸗ dem ihre jeweilig abgebauen Köpfe gegenſeitig austauſchten. eenen ſin Ull' is dem Annern ſin Nachtigall. f überzwerfen wir noch ſchnell einen Blick durch den Louvre un nau zeugen Uns, daß die Mona Liſa noch am Platz iſt und noch ge⸗ ohl D geheimnisvoll lächelt wie damals, als ſie vor 15 Jahren ge⸗ nun en wurde. Auch an der Venus von Milo iſt alles in Ord⸗ au 15 Wir ſetzen uns im Pariſer Tiergarten, im bois de Boulogne, wie ſonnige Bank, warten auf ein kleines pikante⸗ Abenteuer, Abanmer ſo hübſch in den kleinen Novellen beſchrieben iſt. er da können wir lange warten. München 8 Venedig ſeiner Tauben wegen Klein⸗München genannt der Stel nennt man München wegen der ſommerlichen Kanäle an Vortetelle der Straßen Klein⸗Venedig, Es heißt auch mit anderen Wootven der Kunſt wegen noch Klein⸗ Jar⸗Athen, des reichen Paddel⸗ Waln Rlde—— Kiein-Hamburg und ſeines Weinbaues halber desheim. Nugeddr. erſte, was dem ankommenden Reiſenden ſofort in die Felden fällt, iſt der rieſige Kuppelbau des Hofbräus, ein Werk dant—— Cellinis, der zu ſeiner Zeit in Oberföhring als Akkor⸗ 3. Die En Jiegeleien tätig war. dolkern Stadt widerhallt von den Jodlern der ſchuhplattelnden Be⸗ Fülbehag, die, wenn ſie nicht gerade Bilder malt, rieſige gebratene eltbe zen verzehrt, indes der Maßkrug in der Runde kreiſt. Neeſchteuhmt iſt die paperiſche Gemütlichkeit, bei der Dienſtmann, aud Ponkutſcher, Miniſterpräfident und deter“ rtier einträchtig untergefaßt nach den Klängen des„Alten N. auf der Hofbräubank ſchunkeln. Wat, da kiekſte, Aujuſtel denen My Beſucher fahnden mit Recht nach dem ſo geſchätzten„gol⸗ zudewarünchner Herz“. Es iſt in einer Vitrine im Stadtmufeum zum Sahrt und wird gegen eine kleine Gebühr aufgezogen und lagen gebracht. laspalaſt iſt zurzeit die Große internationale Kunſtmeſſe, ſieht, was jetzt getragen wird. Indes die derniers eris opto⸗ Nopoteaus darin, ſind in Berlin und Dresden ausgeſtellt. unger Pinakotheken ſorgen dafür, den unſtillbaren Kunſt⸗ ber Bem b eingeſeſſenen Müncheners einigermaßen zu befriedigen. erkensmert an München iſt noch eine fünfte Jabreszeit: Wat dud die Im a man Alnsletzten ündholzhauſierer, Fürſt G af ing. Was ſonſt über die Jahreszeiten dieſer ſonnigen Stadt zu ſagen iſt, ſind Iguter Beleidigungen, die wir in Rückſicht auf das Anſchen dieſes Reiſeberichts unterdrücken wollen. Hier herrſcht nämlich ein Sauwetter! Laß Sonne herein!— Und: Loawitoag! So ſpricht der echte Münchner. Dös glabſtl 2 Der neue Generalintendant der Berliner Staatsoper Zu der geſtrigen Meldung von der Ernennung Tietjens zum Generalintendanten teilt der preußiſche Preſſ⸗dienſt folgendes— 1 Uebernahme der vormals königlichen Theater auf den Staat eſteht bei den beteiligten Miniſterien der Plan, an die Spitze der Verwaltung einen künſtleriſch und verwaltungstechniſch bewährten diengalitendaſten zu ſtellen. Dieſer Plan wird nunmehr durch ie Berufung des Intendanten Tietſen zum Generalintendanten berwirklicht. Die Stellung der unter bewährter Leitung ſtehen⸗ den Berliner Staatsſchauſpiele wird dadurch nicht berührt. Selbſt⸗ wird Herr Tietjen ſeine vertraglichen Verpflichtungen er Stadt Berlin gegenüber erfüllen. Den Verhandlungen zwi⸗ ſchen Staat und Stadt bleibt vorbehalten, eine Klärung aller ſchwe⸗ benden Fragen Die Oper Unter den Linden ſoll einen beſonderen Operndirektor erhalten, für welchen Poſten der bisherige Oberſpielleiter Prof. Zudwig Hörth in Ausſicht genom⸗ e Nendeee 75 Repulick unter nem n Operndirektor organiſatoriſch und künſtleri lb⸗ ſtändiger zu ſtellen. 20 2 Hierzu ſchreibt unſer Mitarbeiter Oscar Bie im„B. B. C. Dieſe Wendung der Dinge iſt e erfreulich, als endlich eine gewiſſe Klarheit über die Verwaltung der Staatsoper aufkommt. exade jetzt, wo die Städtiſche Oper ſo in Blüte ſchießt, iſt es höchſte Zeit, die Intendanz der Staatsoper zu regeln, ohne die eine Verwaltung im modernen Sinne abſolut unmt glich iſt. Wir haben von Tietjen als Intendanken der Städtiſchen Oper ſtets den Eindruck eines ſtillen, arbeitſamen Mannes gewonnen, der ſich ſeiner Pflicht und Aufgabe bewußt iſt und in ruhiger, abgeſchloſ⸗ ſener Tätigkeit die ſchwierigen Probleme der Verbindung von Ver⸗ waltung und künſtleriſcher Leitung einer Oper zu löſen ſucht. Wir wollen ihm für ſeinen neuen Poſten alles Gute wünſchen, in der Hoffnung, daß er dieſes gewaltige Format beſitzt, wie es in dem Opernweſen der ganzen Welt einzig daſteht, und daß er die reprä⸗ ſentativen Fordernugen einer ſolchen Stellung ausfüllt. Darüber wird man ſich ſeinerzeit klar werden. In jedem Falle wird ſeine Stellung dadurch intereſſant abgeblendet ſein, daß unter ihm ſelbſtändige Opernhäuſer mit eigenen Direk⸗ toren arbeiten. Als Operndirektor des Hauſes Unter den Linden iſt Ludwig Hörth ſicher als der geeignete Mann anzuerkennen. Er iſt der einzige, der den Betrieb von der künſtleriſchen und techniſchen Seite her vollkommen beherrſcht. Sollte es ſich beſtätigen, daß an die Krollſche Oper Klemperer als Direktor berufen wird, ſo wäre dies eine große Freude und eine ungemeine Bereicherung des gan⸗ zen Berliner Muſiklebens durch eine ſo ausgeprägte, ſcharfkünſt⸗ leriſche Perſönlichkeit. Doch dieſe Frage iſt noch offen. Daß jetzt ſchon die Städtiſche Oper in dieſen Konzern mit⸗ einbezogen wird, davon iſt keine Rede. Aber Tietjen, deſſen Kon⸗ trakt erſt im Juli 1927 abläuft, wird ſich trotzdem ſchon früher um die Leitung der Staatlichen Oper bekümmern, ſo daß nicht nur das Interregnum möglichſt abgekürzt wird ſondern auch die im⸗ mer wieder auftauchende Frage nach der Fuſion ſämtlicher hieſiger Opernhäuſer aktuell wird. Es ſcheint mir doch alles daraufhin zu ſteuern, daß dieſe Fuſion eines Tages kommt. Ich habe niemals eine Vorliebe für die Konkurrenzloſigkeit der Opernhäuſer ge⸗ äußert, würde aber doch in dem Fall, daß die drei Opernhäuſer dann ihre eigene Wirtſchaft und künſtleriſche Phyſiognomie be⸗ kämen, eine Möglichkeit ſehen, das Problem in fruchtbarer Weiſe zu löſen. Es kommt ja doch ſo. Nun wünſchen wir eben das Beſte, Und das Beſte wäre eine Kombination Walter⸗Klemperer⸗Hörth unter der Generalberwaltung von Tietſen. Alſo warken wir ab und hoffen. Alfred von Bary 7. Kammerſänger Profeſſor Dr. Alfred vom Bary, der hervoragende und Wagnerſänger, iſt nach leidensvollen Jahren in München, wo er nach ſeinem Weg⸗ gange von de rdortigen Hofoper 1918, erblindet und völlig zurück⸗ gezogen lebte, im Alter von 52 Jahren geſtorben. Alfred von Barh, 1873 zu La Jagletta geboren, ſtudierte in Leipzig und Mün⸗ chen Medizin, promobierte 1898 zum Dr. med. und war dann Aſſiſtent an der Leipziger Univerſitäts⸗Irrenklinik. Daneben bildete er ſich zum Bühnenſänger aus, war 1902—1912 an der Dresdener Hofoper, dann ſechs Jahre an der Münchener Hofoper tätig, bis ihn im Jahre 1918 ſein Augenleiden zur Rückkehr zum ärztlichen Beruf zwang. In Wagnerpaxtien, aber auch in Rollen wie Hero⸗ des, Samſon uſw. lag die Stärke ſeiner Künſtlerſchaft. Seit 1904 hatte von Bary auch bei den Bayreuther Feſtſpielen mitgewirkt. bie Auflage disser Werdenunmer s145000 eN e eet e eeeeneeeeeee — e 5 28 8 C0000000000T0T0T0T00T00TTbTbTbTbTTbbb in 14.442 Presse · Photo Presse- hoto preste · Phoo Kinderkleidchen Deutſchland in Gen!. Die deutſchen Delegierten begeben ſich zu der Aufnahmeſitzung Eine Sinfonie in ſcwarr welß 255 155 Presse- Photo rresse · Photo ö Lokaltermin in Leiferde. Schleſinger zeigt die Nurmi, der König der Läufer, geſchlagen Lokaltermin in Leiferde. Schleſeuger(Mitte) ai Stelle, wo die Laſche gelöſt wurde(rechts) bei der Vernehmung an der Unfal 7 rresse Photo 0 55 Oer Papſt reſhe für Autoneuiglkeiten 81 2 N f Freitag, den 17. Sepiember 192 W Nene Manußelmer Zeitung[Abenb⸗Auggabe) 1 9 9 9 0 2b Nr. Woche wurde eine Rekordzahl von 1500 beförderten Paſſagieren er⸗ reicht, abgeſehen von der ſtaunenswert zahlreichen Fracht, die den inſatz beſonderer Flugzeuge notwendig machte. Unter dieſen Um⸗ inden war es auch nicht zu verwundern, als die rieſige Maſchine beim Abrollen vom Startplatz neben den beiden Piloten 19 Paſſa⸗ giere enthielt, die ſich faſt durchweg aus Amerikanern und Englän⸗ ern zuſammenſetzten ſowie etwa 600 Kilogr. Gepäck, eine für uns ungewohnte Menge. Die bequemen Korbſeſſel ſind im Rumpf je 10 Sitze hintereinander angeordnet. Der durch die Mitte führende Gang kann aufrecht beſchritten werden. Verblüffend kurz für die ungeheure Velaſtung der Maſchine iſt der Start. Raſch iſt eine Höhe don 400 Meter erreicht, die im Verlauf einer Stunde bis zur Küſte des Kanals auf etwa 700 Meter geſteigert wurde. Wäßprend des zanzen Flugs, der oft wechſelnd über Waldſtücke, Wieſen, bebaute elder, Flüſſe und ſpäter über den Kanal führte, iſt bei wolkenloſem immel zwiſchen 12 und 3 Uhr mittags nicht die geringſte Veein⸗ fluſſung durch irgend eine der den kleſneren Maſchinen bekannten onnenböen zu ſpüren. Das Schleudern eines gutgeführten D⸗Zug⸗ wagens muß gegenüber der ruhigen und unbeweglichen Lage des teſenflugzeugs als ungeheuerlich bezeichnet werden. Man konnte während des Flugs ungeſtört leſen, ohne durch etwas anderes, als ween räuſch der 3 Siddely⸗Motoren an den Flug erinnert zu erden. Raſch geht es über Beauvais auf Abbeville zu. Der Eiſenbahn⸗ indtenpunkt Amiens taucht im Dunſte zur Rechten auf, während man links bereits die Küſte ahnen kann. Immerhin nimmt die Land⸗ ſchaft den Charakter des Küſtengebietes an. Bei Berk ſur Mer wird die Küſte verlaſſen. Schon von Abbeville an hatte man die friſche lzige Luft der Meeresnähe deutlich empfunden. Die ungewohnte elligkeit zwingt das Auge zur allmählichen Anpaſſung, das infolge der Gleichfarbigkeit des Himmels und des Waſſers geblendet wird. Man hat das Gefühl, im unendlichen Aether dahin zu fliegen. Einen Augenblick droht, nachdem ſich dem Auge keine feſten Puͤnkte mehr ieten, das Gleichgewichtsgefühl geſtört zu werden, bis durch den eichten Dunſt der Wellengang des Meeres erkonnt wird. Je näher s Flugzeug dem vorerſt noch nicht ſichtbaren England kommt, um⸗ ſomehr Schiffe kreuzen den Kurs, lange weiße Schaumſtreifen hinter h laſſend. Während der Kanal überflogen wird, ſingen die drei Motore mit Vollgas ihr kraftvolles Lied, keinen Augenblick das Ge⸗ fühl der Unſicherheit aufkommen laſſend. 25 Minuten nach verlaſſen r franzöſiſchen Küſte kommt Englond in Sicht und weitere Minuten ſpäter iſt das Land füdlich Haſtings erreicht. Der an ieſer Stelle 80 Kilometer breite Streifen des Kanals wurede in ins⸗ ſeſamt 40 Minuten überflogen. Der Flug von der Küſte über Trowborough⸗Edenbridge nach Croydon ſcheint über eine einzige rtenſtadt zu führen. Weit auseinander gezogene Dörfer, Gehöfke, rtenvorſtädte, alle verbunden durch Hecken, Gärten und zahlreiche Straßen, ſind für das engliſche Küſtengebiet charakteriſtiſch. Die ge⸗ ſeerten Automobilſtraßen werden infolge ihrer Schwärze anſangs Leicht für Eiſenbahndämme gehalten, da das Auge vom Feſtland her Etwobnt iſt, Straßen als weiße Streifen in der Landſchaft zu ſuchen. Stärker als Paris verbirgt ſich London in einem ungeheuren Schleier von Dunſt und Rauch. Infolge der vielen Wieſenflächen faſt dant iſt, genau 2 Stunden nach dem Start in Paris, Lon⸗ erreicht. Im Gegenſatz zu le Bourget iſt Croydon noch ſtark im Stadium des Aus baues. Die Flugzeuge der in dieſem Fluggafen bertretenen Geſellſchaften, die mit wenigen Ausnahmen die gleichen lind, wie in Paris, müſſen in Zelten untergebracht werden. Auch die Unterkunft der einzelnen Geſellſchaftsbüros ſowie die Zoll⸗ und Fabfertigung iſt behelfsmäßig und barackenartig. Die Abferti⸗ gung erfolgt nach den gleichen Grundſätzen wie in Paris und raſch. Bon beſonderer Mae de auch hier die gut eingerichtete Wetter⸗ beratung. Das Refultat der Beobachtung und Meldungen iſt aus der öffentlich aufgehängten großen Wettertafel erſichtlich. Ein⸗ gehende im Büro einzuſehende Wetterkarten geben im einzelnen die Alrſache der jeweiligen Wetterlage bekannt, aus welcher die Be⸗ 5 datungsergebniſſe gezogen werden. Sowohl Croydon wie le Bour⸗ gdet ſind im Uebrigen mit umfangreichen Nachtbeleuchtungsanſagen, Leuchttürmen, Horchapparaten und dergleichen verſehen, auf die im finzelnen bes hier zu weit führen würde. Das bisher Be⸗ bmace des Flughafens in Croydon iſt darauf zurückzuführen, 5 die Pläne für den Ausbau eines großen modernen Flughafens in London noch der Verwirklichung harren. Ebenſo wie ſe Bourget it der Flugplatz in Croydon ſtaatlich, im Gegenſatz zu den deutſchen Mughäfen, die faſt durchweg in Händen der Gemeinden liegen. London—Brüſſel 4 Wie wichtig die Wetterberatung für den Flugverkehr iſt, mußte uch der Laſe am Donnerstag, den 2. September, erkennen. Da 100 dieſem Tage jeder Flugverkehr unmöglich war, beſchloß ich, am jedcſten Tag unmittelbar nach Köln zu fliegen. Dieſer brachte och keine Aenderung der Wetterlage. Schon wollte uns der ringerwagen wieder nach London bringen, als den für Köln Slämmten Paſſagieren angeboten wurde, mit einer Maſchine der mabena zu ſtarten, die verſuchen wollte, nach Brüſſel durchzukom⸗ men. Nach 5 Minutn erfolgte der Start. Kaum vom Boden weg, Kar dieſer verſchwunden. Nach einigen immer größer gezogenen keteiſen über dem Platz, der nur auf kurze Augenblicke durch Wol⸗ dieſehen ſichtbar wurde, nahm der Pilot Kurs nach Oſten. Gegen üſte hin wurde die Wolkendecke höher und bei recht guͤter ahn wenn auch mit ſtark ſeitlichem Wind, der das Flugzeug zu rfer Querſtellung zwang, wurde die Küfſte erreicht. Kaum war Here als ſich jedoch das Bild vollkommen änderte. Eine 1 arze Wolkenwand aus Süden her ſtürmte mit raſender Ge⸗ bosindigkeit heran und im Augenblick war das ganze Flugzeug Vah allen Seiten in Dunkel eingehüllt. Die 3 Motoren lieſen mit ſehe und langſam ſtufenweiſe ließ der Pilot die Maſchine tiefer Unmittelbar über dem Meer wurde die Sicht etwas beſſer, Maſer und immer wieder unterbrochen durch die ſeitlich auf die botſchine zufagenden Wolkenfetzen, die einen unheimlichen Anblick Kreiſe und den Eindruck erweckten, als ob ſich das Flugzeug im übe ſe drehe. Tiefliegend und in großem Bogen kreiſte der Pilot Süide dem Flugplatz das en ſofort wieder Kurs nach der See zu nehmen. Selten war Ger eer zu ſehen, meiſt umgab uns das jagende Wolkenmeer. ſchonde unterhielten wir uns im Flugzeug darüber, ob wir wohl lenm über dem Feſtland wären, als es lichter wurde und die Wol⸗ laſtand wie abgeſchnitten hinter uns blieb. Vor uns lag Ea⸗ unmf. über Dünkirchen ſchien bereits die Sonne. Nie habe ich dieſeittelbarer die meteorologiſchen Zuſammenhänge erfaßt, als an keat de, Tag. An die Stelle des verſtandesmäßigen Auffaſſens Nden ummittelbare Erlehen. Das Nebeneinander der Hoch⸗ und den vlckgebiete, der Ausgleich der Luftmaſſen, alles konnte mit gleich uge erfaßt werden. Da wir aus der Zone des Druckaus⸗ mit s heraus waren und der Wind ſtark nachgelaſſen hatte, konnte werdestroſſelten Motoren geflogen, zum Teil ſogar faſt geſegelt 0 In—300 Meter Höhe ging der Flug weſtwärts über Acksken, weg, mit dem Punkt für Punkt die Erinnerungen ein⸗ Süidle abigſter Jugend⸗ und Kriegszeit für mich verbunden ſind. tau ich an Dünkirchen vorüber, rechts halb vom Dunſt verborgen, auf 8 der von Caſſel nach dem Kemmel führende Höhenrücken offentder Schauplatz erbittertſter Kämpfe der deutſchen Flandern⸗ Nen 1918. Langſam machte ſich das ehemalige Stellungs⸗ eſem bemerkbar. Bei allem Neuaufbau iſt doch der breite Streifen berſeſtas man als Front bezeichnete, d. h. die Zone bis zu den 75 3 eitigen Artillerleſtellungen, noch ſehr deutlich ſichtbar. Lange⸗ uten Poelkapelle, Pasſchendaele und andere mehr ſind nur zu ver⸗ eutze auf Grund ihrer Lage. Ppern liegt im Dunſt den Blicken eung Raſch wird Roulers überflogen, die Zone der Zer⸗ 18 und des Neugufbaus liegt hinter uns. Verfrauter werden wie ſtederübrker gebliebenen Gegenden, Iſeghen, Oudenarde und Parkse alle heißen. Prachtvoll heben ſich die Sch'öſſer aus den dennt ſüdlich Gent heraus, und allzufrüh erſcheint Brüſſel, er⸗ Stund an ſeinem Wahrzeichen, dem ungeheuren Juſtizpalaſt. ingünſtden, nach dem Start in Lordon landen wir trotz anfargs der ſtigſter Witterung und trotz ſeitlichen Windes, der einen Teil dlugr atorenkraft für ſich in Anſpruch nahm, in Brüffel, deſſen Mis für den relativ geringen Verkehr gut ausgebaut iſt. Veendel! der Landung in Brüſſel iſt der Flug über Weſteuropa Jahr de ich hoffe, daß es mir möglich ſein wird. im kor enden und 885 in Ausſicht genommenen Flug über Norden, Oſten 5 üdoſten durchzuführen. uuumumudumbndds Hnnnnm —— ympne bei Folkeſtone, um bei aufhellendem die herbſimanöver der Reichswehr Ruhetag (Von unferem Sonderberichterſtatter) Die Ruhetage im Manöver ſind doch unſtreitbar das Schönſtel Sie ſind der Lohn für all die ſchweren Mühſeligkeiten der Gefechts⸗ tage. Unwillkürlich hatte man das Gefühl, daͤß geſtern über der Landſchaft Sonntagsfrieden lag und nur der rege Verkehr der bür⸗ gerlichen Fahrzeuge auf den Straßen erinnerte an den Werktag. Auch die Soldaten genoſſen mit Freude den ſchönen Tag. Die Appelle waren wohl überall ſchnell erledigt und dann bummelte man beim Promenadekonzert der Regimentskapellen durch die Ort⸗ ſchaften, knüpfte hie und da neue Bekanntſchaften an oder erfreute ſich in den Wirtſchaften an den köſtlichen Landweinen, der hier überall an den Berghüngen gedeihen. Soweit es möglich war, wurden auch die nächſten größeren Ortſchaften beſucht, beſonders Bad Mergentheim erfreute ſich einer ſehr großen Gäſteſchar. Die herzliche Aufnahme, die die Manövergäſte im Orte, aber beſonders bei der Kurverwaltung finden, verdient beſonders hervorgehoben zu werden. Es hat ſich ſchnell bei den Truppen herumgeſprochen, wie ſchön Bad Mergentheim ſelbſt iſt und wie freundlich man dort willkommen geheißen wird. An den Tiſchen des Kurgartens ſaßen beim Nachmittagskonzert in herzlicher Eintracht Feldgrau und Zivil zuſammen, ſaß dort der Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos II, General Reinhardt mit ſeinen Stabsoffizieren. Am Nebentiſch des Grenadiers, den ſeine Quartierwirte zum Kaffee eingeladen hatten, ſaßen Kurgäſte und Hergereiſte, viele Bekannte trafen ſich, die oft aus längſt vergangenen Zeiten ihre militäriſchen Erinne⸗ rungen austauſchben. Aber nicht nur ein Genießen ſah man, überall regen ſich fleißige Hände, um dem Bad und den Kuranlagen ein für den bevor⸗ ſtehenden Beſuch des RNeichspräſidenken würdigen Rahmen zu geben. Triumphpforten werden gebaut und die Eingänge des Wilhelmsbaues, in dem der Reichspräſident wohnen ſoll, feſtlich bekränzt. Auch die Ehrenwache für den General⸗ feldmarſchall findet durch die eifrige Fürſorge der Kurverwaltung in unmittelbarer Nähe ihre Unterkunft. So wartet nun alles auf den heutigen Abend, an dem der Feldmarſchall eintreffen wird. Man kann ſicher ſein, daß der Willkomm, den ihm Mergentheim bietet, genau ſo herzlich ſein wird, wie überall. Am Ankunftstage ſelbſt hat die Stadt⸗ und Badeverwaltung den Reichspräſidenten, die Spitzen der anweſenden Behörden und die geſamte Generalität zu einem Eſſen eingeladen. Am Samstag wird der Reichspräſident vormittags den Man⸗ növern beiwohnen, am Nachenittag wird ihm von den ortsanweſen⸗ den geſamten Reichswehrkapellen ein Ständchen gebracht werden und am Abend werden die geſamten Offiziere der 5. und 7. Diviſion, ſoweit ſie abkommen können, ſich mit dem Feldmarſchall zu einem Bierabend treffen. Am Sonntag vormittag wird nach dem Kirch⸗ gang der Reichspräſident eine Rundfahrt durch die Quartjere an⸗ treten und am Nachmittag die Flugveranſtaltungen auf dem ehe⸗ maligen Exerzierlatz ſich anſehen, ferner wird er die dort aufgeſtellten Veteranen und Kriegsteilnehmer begrüßen, um dann gegen Abend wieder abzufahren. Eine Parade der Truppen wird zum allge⸗ meinen Bedauern nicht ſtattfinden, obwohl gerade aus den Kreiſen der Truppe immer wieder dieſer Wu EE1— 2 ſüſhnenneeneemeneeemenmemennm lbe 90 1 Bilcer in der Zeitung 75 Sind heute selbstverständueh gewiorden. Die Fortschfitte der Drucktechnik ermöglichen eine Bilderberichterstattung, die für den Leser eine angenehme Ergänzung der Lektüre bildet.„Bid zum Text“ ist der Zug der Zeit. Wir werden deshalb außer gelegentlichen Bildwiedergaben einmal in der Woche eine Sanze selte antucller Buder veröffentlichen. In der vorliegenden Nummer ist dies zum ersten Male geschehen Aus alen Berichtsgebieten der Zeitung Politik, Sport, Mode, Technik, um nur einige zu nennen) ist etwas vorhanden. Wir beabsichtigen in gleicher Weise unter Wahrung des Grundsafzes der Ab- wechslung und fortan an einem Tage in der Woche eine ganz- Seitige Bildeibeilage herauszubringen, deren Erschieinen von den Ereignissen abhängt. 3 ̃ 5 eedeeemdddddmenddddde Nus dem Lande Hl. Schwetzingen, 17. Septbr. Angrenzend an den in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht ſtändig an Bedeutung zunehmenden Mannheimer In⸗ duſtriebezirk liegt ſchmuck und freundlich die Stadt Schwetzingen. Sie bildet den Mittelpunkt des früheren Amtsbezirks Schweßzingen, der allerdings ſeit etwa 2 Jahren durch das Bezirksamt Mannheim mitverwaltet wird. Das Alter der Stadt läßt ſich nicht genau be⸗ ſtimmen. Verſchiedene Forſcher behaupten, daß ſich bereits im 4. Jahrhundert Siedlungen hier befunden haben. Nachweislich wird das heutige Schwetzingen erſtmalig im Jahre 765 unter der Regierung von Karl dem Großen als„Suezzingen“ in der Chronik genannt. Wine Entwicklung verdankt Schwetzingen hauptſächlich dem Umſtand, daß die pfälziſchen Kurfürſten ihre Reſidenz nach dort verlegten. Das bereits Ende des 13. Jahrhunderts erwähnte, jedoch erſt in den Jahren 1508 bis 1544 von Kurfürſt Ludwig V. ausgebaute Schloß wurde im 30jährigen Kriege(1618—1648) im Jahre 1632 bei der Zerſtörung der damaligen Stadt dur⸗ die Schweden vollſtändig niedergebrannt. Kaum einige Jahre nach dem erneuten Aufbau des Schloſſes und der Stadt(1657) durch Kur⸗ fürſt Karl Ludwig fielen Schloß und Stadt der Zerſtörungswut des Generals Melac zum wiederholten Male zum Opfer. Kurfürſt Johann Wilhelm erbaute dann das Schloßgebäude 1698 bis 1702 in ſeiner heutigen Form. Den zu dem ganzen Bauwerk gehörenden Rahmen ſchuf allerdings erſt der Kufürſt Karl Theodor in Form ſalnetgtümnntektünnictganunnlünmntutigtngittintmtuubtetltgdnttebtzntcet des Schloßgartens. Dieſem dürfte auch die Stadt Schwetzingen ihren heutigen guten Ruf in weiten Teilen des Reiches verdanken, gilt doch der Schwetzinger Schloßgarten mit ſeinen herrlichen, im Barock⸗ und Rokoko⸗Stil gehaltenen Bauten, als die ſchönſte Schloß⸗ gartenanlage Deutſchlands. Der bezaubernde Anblick, der uns die von erſten Meiſtern ſener Zeit erſtellten Denkſteine, Figuren, Urnen, Vaſen, Tieren und Statuen, die Moſchee und den griechiſchen Tem⸗ pel, inmitten ſchönſter Anlagen oder in ſtillen, verträumten Winkeln des ſchönen Gartens geboten wird, feſſelt das Auge jeden Beſuchers. Sei es im Maj, wenn der Flieder blüht, und mit ſeinem Duft uns umfängt, im Sommer, wenn ungezählte Kaſtaniendolden uns ent⸗ gegnleuchten, oder im Herbſt, wenn das ſich rot färbende Laub des wilden Weines uns umraſchelt, immer wieder kann der Naturfreund ſich nicht ſattſehen, an aller ihm gebotener Pracht. eeien 40 5—ů— „ ieeeee 8 uſch geäußert worden Kallenbach aus Schneing(Thür.), den 23jährigen Llppſtadt und den 21 Jahre alten Stephan Waſtian aus St. Rupp⸗ ahlartt angeblich im Auftrage des Kiefer beleat. Kurverwaltuna eine ſchöne Freilichtbühne hergerichtet. Durch zu vollziehen. de Aülger drse el iſt. So werden die vielen jungen Soldaten, die noch nie Gelegenheit hatten, ihrem höchſten Vorgeſetzten in die Augen zu ſehen, nur während der Gefechtshandlungen zeigen dürfen, daß ſie der Taten der ruhmreichen Armee, die der Feldmarſchall bis zu ihrem Ende geführt hat, wert ſind. Die Manöver ſelbſt nahmen am Freitag früh unter Leitung des Gruppenkommandeurs General Reinhardt, deſſen Stabschef Oberſt v. Bockelberg iſt, ihren Anfang, und zwar wird Rot von der verſtärkten V. Diviſion unter Führung ihres Kommandeurs, Ge⸗ neralleutnant Haſſe und deſſen Stabschef Oberſt Fleck dargeſtellt, während die blaue Partei aus der verſtärkten VII.(bayriſchen) Diviſion unter Leitung des Generalleutnants Kreß von R reſſen⸗ ſtein, dem als Stabschef Oberſt Adam beigegeben iſt, beſtehen wird. Der Oberſchiedsrichter iſt der Kommandeur der VI. Diviſion, Generalleutnant von Ledebour, die Leitung der Schiedsrichter der blauen Partei hat der Kommandant von München, General⸗ major von Beck, die der roten Partei der Führer der III. Ka⸗ valleriediviſion, General Viereck. Für die Kavallerie iſt ein be⸗ ſonderer Schiedsrichterſtab eingeſetzt, deſſen Leitung Generalmajor Tillmanns aus dem Reichswehrminiſterium hat. Der erſte Tag wird, ſoweit ſich dies überſehen läßt, noch keine großen Ge⸗ fechtsvorgänge zeigen, er ſoll beſonders bei der V. Diviſion eine Prüfung im kriegsmäßigen Anmarſch darſtellen, wobei Truppe und Führung ſich im Marſchſicherung, dem Ulebergang zur Ruhe und kriegsmäßiger Verpflegung zeigen ſoll. In der Nacht wird kriegs⸗ mäßiges Biwak bezogen werden, um am Samstag früh in die großen Gefechtshandlungen überzuleiten. Das Intereſſe der Oeffenklichkeit an den Manövern, das ſich bisher ſchon in großen Zuſchauermengen ausprägte, wird von morgen ab zweifellos noch einen größeren Um⸗ faug annehmen. Dafür ſpricht auch, daz eine Reihe Reichstagsab⸗ geordneter den Uebungen beiwohnen werden. Ferner werden außer den Reichspröſidenten der Reichswehrminiſter Geßler und der Chef der Heeresleitung, Generäloberſt v. Seekt, anweſend ſein. Auch eine Reihe auswärtiger Länder hat den Wunſch ge⸗ äußert, Vertreter ihrer Armeen zu den Manövern entſenden zu dürfen. Es nehmen ſo unter Führung von Begleitoffizieren Ver⸗ treter von der Schweiz, Holland, Schweden, Norwegen, Finnland, Rußland, Ungarn, Bulgarien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Argentinien, Chile und Peru an den Reichswehrübungen teil. Man muß eigentlich bedauern. daß keine Vertreter der Kon⸗ trollkommiſſionen insbeſondere Frankreich. zugegen ſind, damit ſie ſich mit eigenen Augen überzeugen können, mfe wenig Anfaß die Reichswehr zu Beanſtandungen, beſonders in ihrer Ausrüſtung gibt und wie arundlos alle Beſchwerden der Kontrollorgane der Entente ſind, die zum arößten Teil ja doch auf lüaneriſchen Angaben beruhen. So iſt es auch arundfalſch, wenn bei den Truppenübungen Atrapven für Tanks oder Kinderluftballons an Stelle von Flugzeugen ver⸗ wendet werden, anzunehmen. die Truppen wören in dieſen Waffen⸗ gattungen ausgebildet. Es iſt für ſeden Einſichtigen ein Unding, an⸗ zunehmen die zum Fahren eines Leinwandaeſtells kommandierten Soldaten, ſeien ausgebildete Tankmannſchaften und wenn böſe Zun⸗ gen hier Zuſammenhänge herſtellen wollen, die wirklich nicht vorbhan⸗ den ſind ſo kann man deren Beſitzer nur brandmarken und ledialich wünſchen, daß das Vertrapen zwiſchen Volk und Wehrwacht bei uns ſich doch allmählich ſo ausbildet, daß detartiges Aune aiſe wird. Kurt Harder. zar Spener, 15 Sevt. Der auf Wanderſchaft befindliche Väcker⸗ gehilfe Hans Kiefer aus Frankenthal lernte hier in der Herberge dieſer Tage drei Landſtreichet, den 18 Jahre alten Gerhard recht kennen. Als ſie morgens zufammen die Herberge verließen, ſtellte Kiefer bei einem hieſigen Bäckermeiſter ſein Paket mit Klei⸗ dunasſtücken und Papieren ein. Später holten zwei ſeiner Bealeiker das Paket ab und verſchwanden. .: Spener. 13. Sept. Die älteſte Mitbürgerin unſerer Stadt, die im 99. Lebensjahre ſtehende Frau Eliſabeth Kriea, geb. Berthold. erlebte kürzlich die ſeltene Freude, Ur⸗Ur⸗Großmutter zu werden. Ihre Tochter ſteht im 70. Lebensſahre, die Enkelin iſt 45 Jaſhre alt. 845 Urenkelin. die jetzt einem Mädchen das Leben ſchenkte. zählt 2⁴ re. E. Bad Dürkheim, 16. Sept. Die Erneuerunasarbeiten der Kloſterruine Limburg ſind nach fünfmonatiger Dauer nun⸗ mehr beendet. Die Arbeiten waren durch den ſtarken Verfall des Mauerwerkes infolge der Witterungseinflüſſe und der Bewachſung ſchon länaſt notwendig geworden, mußten jedoch infolge der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe immer wieder hinausgezogen werden, ſodaß ſchließlich die wunderbare Ruine vom Untergana bedroht mar. Der Stadt Dürkheim, die ſeit, dem Jahre 1847 Eigentümerin der Ruine iſt, gelana es im letzten Augenblick, die Mittel zur Erhaltung der Ruine aufzubringen und mit Unterſtützung des Reiches. des bayeriſchen Staates und des Kreiſes Pfalz durchzuführen. Die ver⸗ witterten durch Efeu und Geſtrüpr auseinandergeſprenaten oberen Mauerſchichten wurden abagetragen, die Steine mit Mörtel neu ver⸗ bunden und zum Schutze gegen die fFeuchtlakeit mit Lehm und Raſen An der Weſtſeite des Refektoriums wurde von der Städt. die ſchwierigen Inſtandſetzungsarbeiten, die unter der ſachverſtän⸗ digen Leitung des Landesamtes für Denkmalspflece. des Baureferen⸗ ten der pfälziſchen Kreisreaſerung und des Direktors des Pfälziſchen Muſeums durchgeführt wurden, iſt die Erhaltung der Ruine auf län⸗ gere Zeit hinaus geſichert. :: Annweiler, 16. Sept. Geſtern wurde hier der etwa 25 Jahre alte, ſeit Auguſt ſteckhrieflich verfolgte Hans Hofmann von hier. von der Gendarmerie Annweiler feſtgenommen und ins Gefängnis Landau eingelliefert. BB————8ʃ—;ʃ588 wWetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Entſprechend der raſchen Entfernung des Luftwirbels iſt nur vorübergehend wolkiges Wetter eingetreten. Die geringen Regen⸗ fälle beſchränkten ſich auf den Vormittag und waren auch nicht all⸗ gemein verbreitet. Noch am Nachmittag ſetzte Aufheiterung ein. Das Temperaturmittel lag 2 Grad über dem Normalwert. Von Weſten iſt hoher Druck raſch nachgerückt. Er umfaßt heute Mitteleuropa mit einem Kern von 771 Millim über Bayern. Die erſten Aus⸗ läufer des weit über den Ozean reichenden Tiefdruckgebietes haben ihren Einfluß bis über die Nordſee gusgedehnt. Ein anderes reicht bis zur Biscaya. Es wird voraus)tlich eine raſche Verſchiebung des Hochdruckgebietes erfolgen, ſodaß nur noch morgen mit warmem Wetter zu rechnen iſt. Die immer weiter nach Süden ausgreifenden Luftwirbel haben das noch bis vor kurzer Zeit weit nach Norden reichende Azorenhoch zurückgedrängt. Zunächſt wird daher Weſt⸗ europa dem u ſch en mehr als 1585 preisgegeben und all⸗ mählich ſcheint ſich ein Umſchwung in de allgemeinen Wetterlage Welterausſichten für Samstag, 18. September, bis 12 Uht nachts: Noch heiter, trocken, wärmer, früh vielfach nebelig. Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei. Or. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme Ehefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortliche edakteure: 1 Füi Politik: Hans Alfred Meißner— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpalitik und Lokaſes: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R Schönfelder— Handelsteil: V. Franz Kircher.— Gericht und alles E Franz Kircher. W E S u Stöhner e e Anzeigen: Dr 4 2 flu Joſeph Rinſche aus DDn Ueber Tuch Von K. Kretzſchmer⸗Dresden Der Hang des Menſchen zum Primitiven iſt ſehr ausgeprägt. Meiſt iſt er ſich deſſen gar nicht bewußt, wie ſtark das Primitive und die Urinſtinkte ihn beherrſchen, ja er ſieht oft das Tauſend⸗ jährige als Allerneueſtes an und hört nicht auf die Stimme Ben Akibas, der ſagte: Alles ſchon dageweſenl Gehen wir durch eine moderne Kunſtausſtellung, ſo wird uns das ſtarke Betonen des Primitiven ganz klar. Wir ſehen hier Dinge, welche auf die Anfänge der Malerei überhaupt zurückgehen; Gegen⸗ ſtand, Farbe und Zeichnung ſind oft von geſuchter und bewußter Einfachheit. Aehnlich iſt es mit der Mode. In gewiſſem Sinne beherrſcht die Farbe die Form, geht alles auf die Uranfänge der Bekleidung zurück. Man gebe einer modernen Frau irgend einen farbigen ſchͤnen Lappen, ein Stück Tuch, und ſie wird ſich in kür⸗ zeſter Friſt dahin zu wickeln verſtehn und ſich darin behaupten. Wohl die wenigſten Frauen, welche ſich in den letzten Jahren die farbigen Wolltücher ſtrickten oder die Crepe de Chine⸗Schals be⸗ ſtickten oder bemalten, haben darüber nachgedacht, daß das, was ſie da als letzte Neuheit zur Vervollkommnung ihre Toilette brauch⸗ ten, eigentlich zu den Anfängen jeder Bekleidung gehört. Noch ehe es Schneiderateliers und Modefürſten und ⸗fürſtinnen gab, ent⸗ ſtand das Tuch, die ſchützende, wärmende Hülle, das Gewand, deſſen unzählige Falten wir auf den Statuen der alten Griechen bewun⸗ dern können, und das auch durch die ganze Kunſtgeſchichte hindurch, von der Toga des Römers und der Kutte des Mönchs und der Ein⸗ ſiedler über die koſtbaren Umhänge der Engel van Eyks und der Tücher von Rembrandts Goldwägerin und der Suſanne im Bade bis zu denen der vornehmen engliſchen Porträtiſten, wie Lawrence und Gainsborough, und denen unſres Anſelm Feuerbach reicht. Das Tuch hat unzählige Wandlungen durchgemacht: einmal iſt es Schal, einmal Mantel, einmal hüllt es die Nonne ein, das andere Mal den Minneſänger, einmal iſt es lang, dann iſt es nur noch Cape, kurzer Umhang, wie ihn die Huſaren als letztes Ueberbleibſel in Geſtalt ihrer Attila an ihrer Uniform trugen; einmal iſt es ein leichtes rieſelndes Spitzengewebe, ein andermal fließt es aus ſtrotzendem Brokat und iſt mit Edelſteinen durchwirkt. Noch heute behauptet es ſich in dieſer letzten Form in der katholiſchen Kirche, blendet uns durch ſeine Ueppigkeit und Pracht, während zu gleicher Zeit die nüchterne, graue Lodenpelerine oder der Gummiumhang den Zwecken des modernen Menſchen dient. Zur Zeit des Rokoko verſchwindet es mehr und mehr, zerflattert in Spitzen und Bändern und ſitzt als leicht geſchwungenes Halstüchlein, lächerlich klein und unbedeutend, ſchützend um den Hals der Schäferin. Zuzeiten, wenn die Gewänder ſelbſt die ganze Geſtalt aufbauſchen, wenn die Reif⸗ röcke ſich ſpreizen, verſchwindet das Tuch faſt ganz. Aller Stoff⸗ überfluß wird mit tauſend Puffen in den Rock und die Aermel hinein verlegt, ein ſolches Gewand verträgt keine ſchmückenden Beigaben mehr, es herrſcht allein. Wir ſehen es deutlich zurzeit des Rokoko auf den Bildern Watteaus und Fragonards, da iſt alles am Kleide ſelbſt. Gehen wir aber nur um wenige Jahre weiter, ſo finden wir die glatte klaſſiziſtiſche Linie und mit ihr das Tuch. Die Kaiſerin Joſefine, von Prud hon gemalt, trägt auf weißem Empiregewande — 7 türkiſche Tuch; auch die Frauen bei Ingres tragen es wieder. Tuch und Cape ſind Schweſtern, das Tuch iſt die ältere von Fzeiden mit leichterem Geblüte, das Cape die jüngere und etwas ſchwerfälligere und gebildetere. So iſt es ganz erklärlich, daß auf die Tuchmode von geſtern die Capemode folgt. So iſt es immer n. Als das einfache Umſchlagtuch nicht mehr genügte, wurde aus das Cape gemacht. Das Cape iſt aber mehr der Mode unterworfen als das primitive Tuch, es herrſcht immer nur für Dezennien. In meiner Jugend war das Cape bei ſchwangeren Frauen ſehr beliebt, man nannte es deshalb,„Cap der guten Hoff⸗ nung“. Unſere Urgroßmütter hüllten ſich zum Zeichen der Freude und der Trauer in das Tuch; wir wiſſen, daß die koſtbaren tür⸗ kiſchen Schals als Attribut ihrer Frauenwürde die junge Frau in das neue Leben begleiteten und daß der ſchwarze Schal das Sinn⸗ bild der Witwenſchaft und der Trauer war. An den Höfen war es es noch bis in die letzte Zeit das vorgeſchriebene Gewand bei tiefſter Hoftrauer für die Damen der Hofgeſellſchaft. Die Herrſchaft des Capes und des Tuches in der Mode iſt zweifellos auch wieder ein Fingerzeichen dafür, daß die Mode das allzu Schlanke und Schmuckloſe der letzten Zeit auf die Dauer nicht verträgt und da etwas hinzufügt, wo die Kalorienernährung allzu viel runde Formen verdrängt. Die Abendcapes, die zu den großen Toiletten paſſend getragen werden, laſſen ihre Trägerinnen oft viel impoſanter und ſchöner vermuten, als ihr dürftiges, ſehniges Sport⸗ körperchen es in der Tat iſt, wenn es ſich aus der ſeidenſtroßenden Umhüllung herausſchält. 4 und Umhang Schal und Cape ſind von jeher die Lieblinge der Maler ge⸗ weſen. Nur in Zeiten, wo das Nackte, Nüchterne, Realiſtiſche herrſchte, wo der Romantik und Phantaſie gar nichts zu ſagen übrig blieb, ſind ſie geſchwunden, aber wenn es nur irgend anging, haben die Maler doch wenigſtens ein Zipfelchen davon angebracht und es liebkoſend mit ihrem Pinſel behandelt. Rubens, Rembrandt und van Dyck haben geradezu in der Behandlung von Tüchern und ſeidigen Gewändern geſchwelgt, man fühlt ihnen die Freude an der Darſtellung des Lichtes auf den Stoffen förmlich nach. Bei den Italienern finden wir die Mutter Gottes mit den ſchönſten Tüchern geſchmückt, die ſie umflattern, und dabei gleichzeitig eine Verbindung zwiſchen Himmel und Erde darſtellen. Man denke ferner an den blauen Mantel von Battoni's„Büßender Magdalena“ oder an die „Heilige Agnes“ von Ribera, welche Engel mit einem weißen Tuche bekleiden, man denke an die wundervolle Bewegung, mit welcher von Michelangelo in die Falten ſeines Gewandes greift. Faſt alle berühmten Frauenbildniſſe haben Schals; ſo Lionardos Monna Liſa, Goya's Frauen zeichnen ſich durch wundervoll gemalte paniſche Spitzenſchols aus, Tizians Frauen tragen Kopfſchals, welche auf die Schultern herabfallen und das Geſicht einrahmen, das be⸗ rühmte Gemälde von Sargent der Schauſpielerin Ellen Terry in London als Lady Macbeth hüllt dieſe in einen grünbläulich ſchim⸗ mernden Umhang gleich dem Leide einer unheimlichen Schlange ein. Wenn die Mode der Zeit es dem Maler gar nicht geſtattet, einen Schal anzubringen, ſo hilft er ſich manchmal, indem er ſeiner Schönen doch wenigſtens ein Spitzentaſchentuch in die Hand drückt. Die modernen Maler lehnen aus Sachlichkeitsgründen derartige ſchmückende Beigaben ab, doch fragt es ſich, ob wir nicht auch hier noch einmal einen Sieg des Romantiſchen erleben werden, wie be⸗ reits in der Literatur. Auf Zeiten des allzu Nackten und Nüch⸗ ternen folgen meiſtens ſolche des Prunkes und des Ueberſchwanges. Aus dieſen Ausführungen ſehen wir zur Genüge, daß das moderne Cape und das unvermeidliche Wolltuch— deſſen Höhe⸗ punkt allerdings überſchritten zu ſein ſcheint— keineswegs ſo modern ift, wie es jetzt ausgegeben wird. Sie ſind, wie ich ge⸗ zeigt habe, denkbar primitive Kleidungsſtücke, und es hängt ledig⸗ lich von der Anmut und dem Geſchmack ihrer Trägerm ab, ob ſie modern und ſachlich wirken oder primitir und unelegant. Es kommt auch hierbei wieder alles auf die Trägerin an—— oder auf den von dem ſia ſich malen läßt. Die Farben und Formen der Herbſtmode Von Liſa Honroth⸗Loewe Wenn auch die Herbſtmode von den verantwortlichen Stellen aus ſchon lange gemacht iſt— denn bereits im geg beginnt ja die Konfektion ſich auf den Herbſt und Winter vorzubereiten—, ſo werden die neuen Pläne doch noch ziemli ängſtlich vor dem großen Publikum und noch mehr vor der Konkürrenz gehütet. Im⸗ merhin kann man, beſonders im Ausland, ſchon ahnen, wie wir im allgemeinen in dieſem Winter und im Herbſt ausſchauen werden. „Früher hatte man es recht einfach. Es gab einige Farben, meiſt Ziemlich ungemiſcht, unter denen die Modefarbe dominierte. Jetzt iſt die Farbe ebenſo gemiſcht wie unſere Freude, wenn wir glaubten, die richtige getroffen zu haben, und doch die falſche er⸗ wiſchten. Unſere Modekünſtler werden immer launiſcher. Und ſo wird es in dieſem Herbſt eine Angahl Farben geben, für die Na⸗ men erſt erfunden werden müßten. Der Neigung für rötliche Töne folgend, die unſere Mode nun ſchon zwei Jahre beherrſcht, gibt ſes in dieſem Jahre erſt einmal ein Weinrot in Woll⸗ wie Seidenſtoffen. Nur, daß es nicht ein einziges und aufrichtiges Weinrot iſt. Wir finden das ſogenannte Chardon, welches weinrot mit einem Stich ins Blau zeigt; ferner Porto, eine Farbe, die ungefähr unſer Vordeauxrot bezeichnet, aber doch wieder eine un⸗ beſtimmte andere Nuance in ſich trägt. Das Braunroſa des Sommers taucht, ein wenig anders gemiſcht, wieder auf unter dem Namen Sevigns. Neben dieſen zuſammengehörigen Tönen in roter Skala trennt ſich die Mode immer noch nicht von Blau, das ja auch wirklich ebenſo ſchön wie zweckmäßig iſt. Hier er⸗ ſcheint als eine Abart des Lavendel eine neue Stimmung— „Chantal“ genannt, ein wenig kräftiger— im Grunde ein wenig grau⸗rot gemiſcht. Grün erſcheint unter dem poetiſchen Namen „Amande!— man kann es mit der Farbe des Malachit am erſten vergleichen.„„ 5 Was die Machart anlangt, kehrt man beim Vor⸗ und Nachmit⸗ tagskleid ziemlich abſolut zum hohen Kragen zurück, immer noch gerne in der Form des Chineſenkragen. Korreſpondierend mit der hochgeſchloſſenen Form geht der lange Aermel für alle Kleider, die nicht zum Tanz oder zur großen Geſelligkeit getragen werden. Die Neigung, welche wir ſchon im Sommer beobachten Was erzähle ich meinem Kinde: Von Margret Halm „Mutti, erzähl mir was!“ Mein kleiner Junge rückt ſein Kinderſtühlchen dicht an meinen Seſſel, ſchmiegt ſein blondes Köpfchen an meine Knie und ſchaut mich mit erwartungsvollen Augen an. „Erzählen,“ ſag ich, Ihm, was ſoll's denn heute ſein?“ „Eine ſſöne Geſſiſtte——— Mütti weiß ſchon... ſagt der kleine Wicht vertrauensvoll und ahnt nicht, welch großes Wort ex da gelaſſen vor ſich hin plappert. Mutti weiß ſchon, gewiß, alle Muttis waren ſelbſt mal klein und man hat ihnen Geſchichten erzählt, die in ihrem Gedächtnis haften und die ſie nun, wie es dereinſt die Großmütter getan, den heranwachſenden Jüngſten wiederum überliefern ſollen. Vom Rotkäppchen, das im dunklen Walde dem böſen Wolf be⸗ gegnete und das dann mitſamt der Großmutter aufgefreſſen wurde; von den ſieben Geißlein, die gleichfalls dem böſen Wolf zum Opfer fielen, von Dornröschen und der böſen Jee von Hänſel und Gretel nebſt fürchterlicher Hexe, oder von Schneewittchen, das gar von der eigenen Stiefmutter mit einem vergifteten Apfel getöter wurde; Aſchenbrödels Leid nicht zu vergeſſen Es ſind dies unſere alten deutſchen Märchen viel hundert⸗ tauſendmal erzählt und auf allen Bühnen des Landes um die Weih⸗ nachtszeit geſpielt, die erſte literariſche Nahrung für den erwachen⸗ den Geiſt unſerer Jüngſten. Wer aber hätte ſich vor fünfzig, vor dreißig Jahren gewagt, Kritik an Anerkanntem zu üben? Zumal die Frau, die ſich ſchon von vornherein kein Urteil anmaßte, viel weniger ein Recht, ihre Stimme öffentlich zu erheben. Anders heute. Wir kaufen keine Katze mehr im Sack und was burch unſere Hände und unſeren Kopf geht, das ſchauen wir erſt zinmal kritiſch an, bevor wir es weiter geben und ganz beſonders prüfen wir jeden einzelnen Gedanken. bevor wir ihn als Samen⸗ korn in die Seele unſerer Jugend ſenken. Auch unſeren deutſchen Märchen liegt gewiß ein pädagogiſches Moment zu Grunde; der immer wiederkehrende Gedanke: das Gute ſiegt, das Böſe muß vergehen, zieht ſich wie ein roter Faden durch jede einzelne Erzählung. Iſt es aber darum notwendig, das Böſe in Geſtalten einzukleiden, die ſo ſchaurig ausſchauen, ſo grauenvoll und niederträchtig handeln, daß die Phantaſie des Kin⸗ des bis zu Fieberträumen erregt wird und in der kleinen Seele ein Angſtgefühl, ein Grauen erwacht, das im Stande iſt, ſein gan⸗ zes ſpäteres Daſein ſchädlich zu beeinfluſſen. Die moderne Seelen⸗ heilkunde, ſpeziell die Cousſche Richtung, hat dieſe Verbindung von Nervenkrankheiten mit verbliebenen Gedächtnisreſten an erlebten Angſt⸗ und Schreckgefühlen feſtgeſtellt und durch Bewirkung der Rückerinnerung und Autoſuggeſtion große Heilerfolge erzielt. In und den Empfindungen nachzugehen, die man noch heute beim Wiederhören der alten Märchen unwillkürlich hat, ſo wird man erkennen, daß ein beſtimmtes Maß von Menſchenangſt, Mangel an Selbſtvertrauen, von Schwäche dem Leben gegenüber, von Miß⸗ trauen und Peſſimismus lediglich von verkehrter Erziehung herzu⸗ leiten iſt, und daß gerade jene Angſtgefühle, die den Menſchen ſo unendlich zu beherrſchen und zu quälen vermögen, von füngſter Jugendzeit— von halbverſtandenen und unverdauten Geſchichten ſich herleiten, von Phantaſiegebilden, die das Hirnchen in einem ungeahnten Maße beeinflußt hatten. Neben den für meinen Begriff denkbar verwerflichen Gruſeln, das durch all dieſe Märchen und viele nachgeahmte Geſchichten her⸗ vorgerufen wird, iſt noch ein zweites und drittes Moment, das wir für die Erziehung unſerer Kinder als höchſt unzweckmäßig erklären müſſen. In unſeren ſchwierigen Zeitläuften muß der kindliche Verſtand, ſoll er ſpäter der harten Wirklichkeit gegenüber gewappnet ſein, mehr und früher als einſt zu klarem Denken herangebilder werden. Wirken dem die völlig unmöglichen Vorſtellungen, die eindringlich glaubhaft geſchilderten Unwirklichkeiten und reinen Er⸗ findungen nicht diametral entgegen? Muß nicht im Kinderhirn die Grenze zwiſchen wahrer Tatſächlichkeſt und unwahrer Phanta⸗ ſtik in einer heilloſen Weiſe verwiſcht werden, die nur unter großen Schwierigkeiten und Zeitaufwand ſpäter wieder gezogen werden kann? Birgt dies nicht vollſtändig unproduktive Arbeit und An⸗ ſtrengung für Lehrer und Schüler? Selbſt das reine Verhältnis zwiſchen Eltern und Kindern er⸗ fährt eine winzige Trübung, die gleichfalls von nicht zu unter⸗ ſchätzender Bedeutung iſt: Die Mutter erzählt, der Wolf hat ſieben Geißlein verſpeiſt, der Jäger ſchlitzt ihm den Bauch auf und alle ſieben Tierchen ſpringen geſund und munter wieder heraus. „Aber meine Mutti hat doch geſagt, daß es ſo geweſen iſt, und meine Mutti lügt doch nicht... entgegnete ein kleines Mädchen auf einen Verſuch, Wahrheit und Dichtung zu trennen. Ebenſo kommen Rotkäppchen und die Großmutter unverſehrt aus dem Wolfsmagen, ein ganzer Apfel ſpringt aus Schneemitt⸗ chens Mund, die böſen Stiefſchweſtern des armen Aſchenbrödel ſchneiden ſich eine Fußzehe und die Ferſe ab, um einen Schuh an⸗ zuziehen und ſo fort. Bevor nun der Begriff„Märchen“ und„Phantaſie“ dem Kinde begreiflich zu machen iſt, kämpft unbewußt in ſeiner Seele der Gedanke, meine Mutter hat eine Unwahrheit erzählt. Und ein Funke von Mißtrauen erwacht, der völlig überflüſſig iſt. Ferner— iſt es erzieheriſch und klug, den Begriff Stiefmut⸗ ter— Stiefgeſchwiſter als von Natur aus„böſe“ und neidiſch den Kindern zu ſchildern in einer Zeit, wo durch die immer ſich häufen⸗ den Eheſcheidungen und— man möchte ſagen Austauſchehen— Stiefmutter und Halßgeſchwiſter ſo alltäalich geworden ſind? Die Kinder ſind ſchon ohnehin in dieſen traurigen Fällen der am Dies alſo wären etwa die Modelieblinge unter den Farben. der Tat— verſucht man, ſich möglichſt deutlich zurück zu erinnern konnten, das Jumperkleid umzuwandeln in das bluſig geardeiters Kleid, aber immer noch mit tief gegürtelter Taille, verſtärkt ſich. Es werden faſt alle Kleider den loſe überfallenden Bluſenſchnitt zeigen— eine Linie, die für ſehr ſchlanke ſehr elegant⸗ für rund⸗ liche Damen aber verheerend ausſieht. Vorſicht im Hinblick auf die Figur iſt da dringend geboten. Was die Bluſe an Einfachheit — mitunter faſt puritaniſch— zeigt, gewinnt der Rock an Varia⸗ tionen. Wir werden viel Tunikkleider in dieſem Jahre ſehen, ſeitlich, ſchürzenartig, in Doppeltuniken, und auch all das verlangt Vorſicht und die ſchlanke Linie. Dem Beſtreben, die ganze Eil⸗ houette nach unten weich gleitend erſcheinen zu laſſen, entſprechen die breiten Achſeln, welche durch Paſſen und tief angeſetzte Aerme beſonders hervorgerufen werden. Wir ſahen ja ſchon im Sommer die Neigung für Paſſen, welche durch Jahre hindurch ganz verpönt waren. Nun tauchen ſie wieder auf— und im Zuſammenhang da⸗ mit die verſchiedenen Stoffmuſterungen an ein und demſelben Kleide. Das große Karo, in Verbindung mit dem glatten Stoff, wird beſonders bei den Tunikkleidern eine große Rolle ſpielen. Es ergibt ſich da auch für die praktiſche Frau eine Verwendungs⸗ möglichkeit von alten Stoffen in Verbindung mit neuen, die uns manche Herſtellung erleichtern wird. Als Garnitur für einfa Tageskleider wird man viel Lacktreſſen ſehen, die häufig in vielen ſchmalen Streifen ſowohl den Gürtel bilden wie Spangen an Aer⸗ mel und Kragen. Die ganze Mode für Tageskleider gewinnt eine gewiſſe Strenge— und im Gegenſatz zum leger männlichen Jum⸗ perkleide einen herben, aber mehr dekorativen Stil. Die Falten⸗ garnitur, welche auch ſchon im Sommer ein große Rolle ſpelte⸗ ſpielt ſich ſetzt ſozuſagen„hinter unſerem Rücken“ ab— das Neve iſt nämlich, den Rücken der langbluſigen Kleider mit Falten und Biſen abzunähen. Das ſieht ſehr hübſch aus und wacht. wenn man die Faltenverteilung richtig ſetzt, eine ſehr ſchlanke Linie, Die Hüte drohen ein wenig arößer zu werden. die Kappen form herrſcht vor. Jedoch iſt da alles noch ſehr im Entſtehen. Un wir werden, wenn wir klug ſind, da noch ein wenig abwarken. Denn man will ſchließlich lieber ſich etwas Richtiges auf den Ko ſetzen, als etwas Falſches— in den Kopf. die Kunſt, ſeinen Mann zu begrüßen „Haben Sie ſchon ſemals darüber nachgedacht. wie Sie Jhret Mann begrüßen. wenn er abends beimkehrt?“ Dieſe Fraae richte eine lebenserfahrene Frau in einer enaliſchen Zeitſchrift an! Schweſtern. und ſie rät ihnen, dieſem ſcheinbar ſo unbedeutendet Vorgang größere Aufmerkſamkeit zu widmen, weil davon zu nie geringem Teil das Glück der Ehe abhänat. Stellt Euch nur die Sache richtig vor!“ ſchreibt ſie.„Der Mann kommt abends heim, er⸗ müdet von des Tages Arbeit, und nun nehme man an: die Wohnung iſt dunkel, niemand bewillkommnet ihn, die Frau iſt ausgegangen⸗ vielleicht ſind die Zimmer noch nicht aufgeräumt. und er muß auf de Eſſen warten bis ſie etwas kalten Aufſchnitt mit nach Hauſe bricenn Wie anders iſt das Bild, wenn dem Heimkehrenden, ſobald er Schlüſſel in der Haustür klirrt. die Kinder jubelnd entgegeneilel wenn ſich weiche Arme um ſeinen Nacken legen, die Gattin ihn mun freudeſtrahlenden Augen bearüßt und das Heim hell und ſauber* anlacht, der freundlich gedeckte Tiſch ſeiner harrt. Iſt das nicht e 1 Unterſchied? Und nun denke man: Der Mann hat den Taa übe ſeine ganze Nerpenkraft aufbieten müſſen, um ſich im ſchweren Kampf des Dafeins zu behaupten. Er iſt abgeſpannt und ſchlecht ge launt. Kaum iſt er in ſein Heim getreten. da jammert ihm die Fre alles möaliche vor über die Ungezogenheit der Kinder, über die ard Fleiſcherrechnung, über den kleinen Aerger, den ſie am Taae gehg hat. Muß ihm da nicht die Galle überlaufen? Wie raſch aber ruhigen ſich ſeine gepeinigten Nerven wenn ihn Friede und Freude, Ruhe und Behagen in ſeinen vier Wänden umfänat. wenn die Frau ihn mit Liebe umaibt und ihn durch fröhliche Dinge erheitert.. wird die abendliche Bearüßuna durch die Frau ſo manchem 1 mann das entſcheidende Erlebnis, das ihn entweder an ſein Hel 5 feſſelt oder aus dieſem vertreibt. Was dem Mann recht iſt, iſt 155 Frau billig. Auch der heimkehrende Gatte ſoll freundlich und lien poll ſein, denn auch ſein Weib hat im Haushalt viel Müben ue Plagen und fordert Verſtändnis für ihre harte Arbeit. So iſt 1. Kunſt der Bearüßuna zwiſchen den Ebegatten ein Kapitel. das wo beachtet und ſtudiert ſein will.“ Gedanken über die Ehe V Eine junge Ehe gleicht einem rohen Mamorblock. werk daraus zu ſchaffen, die heilige Aufgabe der zwei die ſich mit Leib und Seele für immer verbunden haben. in Kunſt⸗ Wohl iſt die Ehe ein Hafen. Aber wenn Stürme ſich deſte verfangen, ſind ſie ſchwerer, hartnäckiger und gefährlicher als auf Meere. meiſten leidende Teil. Warum alſo ihre ſo ſchon ſchwierige Lac noch erſchweren durch Einpflanzung unnötiger Vorſtellungen!? ziebe es auch wahr ſein, daß eine Stiefmutter nur ſelten die 115 einer Mutter für das Kind empfinden kann, die übertriebe g Schreckſchilderungen aber möchten nicht eben dazu beitragen, ge⸗ Verhältnis im gegebenen Fall zu erleichtern und inniger zu 5 ſtalten. Wozu alſo die kindliche Phantaſie mit unzweckmã und ſchädlichem Ballaft erregen? übſche Bis ſich Autoren gefunden, die für unſere Kleinſten echrer leichtfaßliche, mögliche und nicht aufregende neue Märchen der. ben, müſſen alle Muttis ihre Geſchichtchen eben ſelber erfin it⸗ Das Fiſchlein und das Gagag⸗Entchen mögen darin ruhig chen einander ſprechen; auch die Bürſte mag ſich mit dem Kämm, an⸗ unterhalten; die Blumen und die Vöglein mögen 1 5 n fleinen 7 3 deln,— das aber iſt gerade genug Romantik für ehſt und Geiſt— unſchädliche Romantik, die ſich von ſelber verwächſ vergißt——— zunchen Vielleicht gibt ſichs einmal, daß gerade ein Heizelmäm ins cht in dieſen wunderhübſchen aus dem Moment geborenen und leicht uf⸗ Kinderherz eingehenden Geſchichtchen lauſcht und beimlich ewiß ſchreibt, was es in der Kinderſtube hört. Das wäre dann das Rechte„ Wunderkinder Von Ankonie Rhan eſe „Meine Kleine iſt ſo klug,“ erzählte eine Mutter ſte Hiuers kann ſeitenlang die Lieder aus dem Geſangbuch, kann Glocke“ und vieles andere auswendig.“ k. Vollef Stolz ſtopfte die Mutter immer mehr in 5 noch Kindergehlrn hinein. Ohne Frage war das Kind les wemutter, nicht einmal ſchulpflichtig) außergewöhnlich begabt. Die ent, da⸗ eine einfache Frau, wurde von wohlmeinender Seite gewan hlin⸗ Kind nicht mit ſo überflüſſigem Lernen zu belaſten, aber le das der Eitelkeit ſah ſie nur eine Kränkung in dieſem Nat⸗ as feibe Kind zehn Jahre alt war, war es vollſtändiga blöde, nur ſſch ſchnel Gelernte konnte es mit fabelhafter Genauigkeit automatiſ aufſagen. Das Kind ſtarb in den Entwicklungsjahren..Ker Dieſe kleine Kindertragödie iſt tatſäclich aus dem törichter ariffen und die Lehre daraus iſt, nicht mit Gewalt und in„imen Eitelkeit Wunderkinder erziehen zu wollen. Salche 1˙ rächen ſich bitter. Einem Kinde ſoll man die Kindheit Gehirn ge⸗ ihm nicht vor der Jeit das Körſchen beſchweren. Das elungegel, braucht, genau wie der Körper, eine beſtimmte En wirß außer⸗ und die ſollen wir ihm gönnen. Iſt ein Kind wirklich(apperk⸗ gewöhnlich begabt, ſo areife man der Schule nicht vir neg teine voller iſt es für ein ſolches Kind. ihm die ſinnoolle Ordn erkaff Umgebung beoreiflich zu machen. Was das Kind hierne ſt. Auch leine dient ihm wirklich. Alles vorzeſtige Gelorntel aber iſt Balla hier gilt der Spruch: Gut Ding will Weile haben. ßigem — S n—er rce geee e. r 00. 999 00 „% 0e 229 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 429 Treitag, den 17. September 1926 Deutſchland be Der 30 000. Fahrgaſt iſt ſoeben auf der Zugſpitzbahn beför⸗ rt. worben, on junger Schriftſetzer aus München. Die ſchönen rühherbſttage brachten dem Unternehmen eine ganz ungewöhnlich 85 Frequenz, die an den Sonntagen ihren Höhepunkt erreicht. 5 180 Sonntag mußte in den Nachmittagsſtunden wegen Ge⸗ ittergefahr der Verkehr einige Zeit lang eingeſtellt werden, die Fabrgäſte aber, die ſich auf der Höhe befanden, hatten Verlangen us Tal zu kommen, ſie drängten daher auf Abfahrt, wobei ſich de bei ſolchen Anläſſen üblichen Szenen abſpielten. di Ein unangenehmes Erlebnis hatte im Juli eine Berliner Dame, bieteines Nachmittags vom Potsdamer Bahnhof mit einer Auto⸗ roſchke nach Berlin⸗Lichterfelde fuhr. Am Ziell angelangt, ver⸗ ungte der Chauffeur nicht nur den Preis für die Hin⸗, ſondern auch den für die Rückfahrt. Als ſie ſich weigerte, dieſen auch noch 15 zahlen, warf er ſeinen Wagen herum, fuhr wieder ab und die beiden Lederkoffer der Dame mit. Dieſe war ſo be⸗ ürzt, daß ſie ſich nicht die Nummer des Autos merkte. Die ber⸗ en Koffer blieben verſchwunden. Das war der Dame um ſo un⸗ übbenehmer, als der eine ihr Scheckbuch und einen Barſcheck er 30 000 Mark, der zweite ein wertwolles ſilbernes Reiſe⸗ eceſſaire enthielt. Beide waren außerdem mit Kleidungsſtücken defüllt. Vor einigen Tagen nun erſchien ein biederer Schlächter⸗ meiſter auf einer hieſigen Bank, um auf einen Scheck 1300 Mark zu erheben. Der Scheck, der aus dem Buch der Dame ſtammte, urde als gefälſcht erkannt, ſein Vorzeiger angehalten und der iminalpolizei übergeben. Dieſer konnte er aber bald nachweiſen, er den Scheck von einem 18 Jahre alten Siegfried R. für dieſen derkaufte Schweine in Zahlung erhalten hatte. Jetzt urde R. herangeholt, um Aufklärung zu geben. Er behaußtet, .. 1 er vor einiger Zeit an der Ecke der Berliner und Prinzregen⸗ enſtraße in Wilmersdorf einen Koffer und darin u. a. den gro⸗ en Barſcheck und das Scheckbuch gefunden habe. Bei einer Durch⸗ uchung fanden die Kriminalbeamten den Koffer unter allerlei Ge⸗ annber auf dem Boden der elterlichen Wohnung des jungen Man⸗ — Die Kleidungsſtücke lagen noch darin, ebenſo das Scheckbuch it dem Reſt der Blätter. Es war der eine Koffer der Dame. —2 dem zweiten wollte R. nichts wiſſen. Er leugnete, ihn je be⸗ ſen zu haben. Die weiteren Ermittelungen ergaben jedoch, daß ihn nach Treptow auf ein Tanzfeſt mi'nommen und dort an men Freund verkauft hatte. Dieſer beſaß ihn auch jetzt noch mit 55 ganzen Inhalt, den Silberſachen und den Kleidern. Nun⸗ ehr gab R. zu, daß er beide Koffer gefunden habe. Darüber 755 nur der Chauffeur Auskunft geben, und er wird deshalb er⸗ Gch. ſich bei der Dienſtſtelle F. 8 im Polizeidienſtgebäude in der korgenkirchſtraße 30 a zu melden. England Ein engliſcher Richter hat einen Teil ſeines Urlaubs dazu be⸗ nutt um als Landſtreicher in der Mitte der Vagabunden zu leben, elche die Ufer der Themſe und andere öffentliche Plätze Londons du ihren Wohnplätzen gewählt hatten. Er iſt mit der Ueberzeugung khurlagetehrt, daß 70 Prozent dieſer Leute tatſächlich arbeiten wür⸗ dan aber keine Arbeit finden können. Was aber die jungen dſtreicher betrifft, die noch nicht zwanzig Jahre alt ſind— ſeben auch nicht einen Tag noch gearbeitet, weil ſie wiſſen, daß Wda und dort umſonſt zu eſſen bekommen und Unterkunft er⸗ 1 en, ſo lange ſie jung ſind und es junge Mädchen gibt. Wenn en Regierung nicht dagegen auftritt, ſo urteilt der Richter, wird Verlauf von fünf Jahren etwa eine Million ſolcher junger in te geben, die als Landſtreicher der öffentlichen Wohltätigkeit * Laſt fallen. Rußland bit. Er ſoll 150 Jahre alt geworden ſein, Andreas Nikolaje⸗ deſch Andruſzenko, der vor kurzem in Tiflis ſtarb. Mit cbeen Alter war er der älteſte Menſch der Welt. Noch am Vor⸗ 5 ſeines Todes ging er von ſeinem Dorfe aus in die Stadt, auf ſich dort Tabak zu kaufen. Er ſtopfte ſich ſeine Pfeife, ließ ſich nich einer Bank im Park nieder und ſchlief dort ſanft ein— um 2150 wieder zu erwachen. Dieſer ehrwürdige Greis war 4⁵ Jahre 1619 Soldat. Er nahm noch am Feldzug gegen Napoleon im Jahre die teil und half die Franzoſen nach dem Brande Moskaus in deeimereſina treiben. Er beteiligte ſich an manchem Krieg, wurde muſſ al verwundet und brachte es bis zum Wachtmeiſter. Die de iſchen Revolutionäre ſtrichen ihm im Jahre 1916 ſeine beſchei⸗ dne Javaliden⸗Penſton, aber ſeine Enkel und Urenkel ſorgten für daf Er war bis zu ſeinem Tode geiſtig friſch und will nur ern⸗ Dvor 125 Jahren— betkrunken geweſen ſein. Ein Slick über die welt 30 000 Jahrgäſte auf der Jugſpitzbahn— Irrfahrten d zweier Koffer— Landſtreicherſtatiſtik— Der älteſte Menſch der Welt geſtorben— Ein Oberhemd⸗Briefwechſel— Wildweſtromantik Dürre 2 b0 machen etwa 20 Prozent aus— liegt die Sache anders. Dieſe Schweden Für Unterhaltung hat in dieſen Tagen der in der Stockholmer Geſellſchaft ſehr bekannte Großhändler K. geſorgt, über deſſen Oberhemd⸗Briefwechſel ganz Stockholm lacht. Zuſammen mit einem Freunde kauft ſich alſo Herr K. neulich in einem der erſten Herren⸗ geſchäfte mehrere Oberhemden, darunter ein recht lebhaftes, und fand in dieſem einen kleinen Zettel mit der Adreſſe der Näherin und darunter ſtand mit einer ſchönen, ſympathiſchen Handſchrift geſchrieben: Bitte, ſchreiben Sie mir. Der beſagte Großhändler, der trotz ſeines proſaiſchen Berufes ein wenig romantiſch veran⸗ lagt iſt, zeigt ſtolz dieſen Zettel ſeinem Freunde und beſchloß, zu dieſem lockenden Abenteuer nicht nein zu ſagen. Er ſetzte ſich alſo hin und ſchrieb der ſchönen Unbekannten— er nahm natür⸗ lich an, daß ſie ſchön ſei— und ſchrieb ihr, daß er der glückliche Be⸗ ſitzer dieſes wunderſchönen Hemds geworden wäre, fragte an, warum ſie denn wünſchte, daß ihr geſchrieben werden ſollte, vielleicht fühle ſie ſich einſam und ſehne ſich nach etwas Abwechſlung uſw. Die Antwort kam umgehend. Der Freund, der zufällig wieder zugegen war, ſchaute etwas neidvoll, der Großhändler verheißungsvoll auf die ſympathiſchen Zeilen. Der Großhändler öffnete und beide la⸗ ſen folgenden Brief, worauf ſich beim Leſen ihre Mienen ſichtlich veränderten.„Mein Herr, ich bat den Käufer, ſich mit mir in Verbindung zu ſetzen, ganz einfach darum, weil ich wiſſen wollte, wer in aller Welt ſich mit einem ſo entſetzlich häßlichen Kleidungs⸗ ſtück wie mit dieſem Hemd ſchmücken will.“ Der Großhändler kam ſehr ſchnell zu dem Ergebnis, daß er als reſpektabler Mann ſich nicht in einem Briefwechſel mit jungen, unbekannten Damen eir⸗ zulaſſen hätte. Der Freund aber konnte der Verſuchung nicht widerſtehen, dieſe Geſchichte weiter zu erzählen, wofür ihm die Stockholmer recht dankbar ſind. Amerika Daß auch heute noch in manchen friedliebenden Indianerſtämmen des Wilden Weſten uralte Kriegs⸗ und Jagdgelüſte gelegentlich zum Durchbruch kommen, beweiſt folgender Vorfall: Vor einiger Zeit wurde ein Poſtwagen des Union⸗Pacific⸗Expreß von maskierten Banditen auf der Strecke Omaha—Portland überfallen und aus⸗ geplündert. Da ſeitdem alle Nachforſchungen fruchtlos blieben, er⸗ teilte die Regierung des Staates Wyoming den dort in ihren tradi⸗ tionellen„Jagdgründen“ anſäſſigen Indianern der Arrapahocſtämme den Auftrag, die Verfolgung der Banditen aufzunehmen, die ſich an⸗ geblich in unwirtſamen Schluchten an der Weſtgrenze Wyomings aufhalten ſollten. Dieſe Aufforderung der Staatsregierung erreichte nun die betreffenden Indianer juſt im gleichen Augenblick, als über 50 von ihnen für einen Abenteurerfilm— Verfolgung weißer Mädchenrzuber— gekurbelt wurden. Sofort nach Bekanntgabe der Meldung ließen ſämtliche Rothäute die verdutzten Filmoperateure in Stich, ſchwangen ſich auf ihre flinken Pferde und ſtoben wie der Blitz davon. Dabei befanden ſie ſich noch in jenem merkwürdigen Zuſtande, den Blaßgeſicher ſchaudernd als„volle Kriegsbemalung“ bezeichnen und der bekanntlich in Wildweſtfilmen ſeine Wirkung auf das naive Publikum nie verfehlt. Es muß jedenfalls ein pracht⸗ voller Anblick geweſen ſein, ſo daß man die künſtleriſche Begeiſte⸗ rung der Kurbelmänner begreift, die ihrerſeits wiederum die Ver⸗ folgung der entwichenen Indianer aufnahmen. Sicherlich hatten ſie den Ehrgeiz, gute Miene zum„böſen Spiel“ der Rothäute zu machen und nunmehr Szenen zu kurbeln, die an Realiſtik nichts zu wünſchen übrig ließen.— In Spokane im Staate Waſhington iſt dieſer Tage ein Indianiſcher Nationalkongreß zuſammengetreten, zu dem 28 indianiſche Stämme Vertreter entſandt haben. Aus den Beratungen des Kongreſſes intereſſiert insbeſondere, daß die india⸗ niſche Raſſe nach der Bepölkerungszahl in einem raſchen Aufſtieg begriffen iſt. Der Kongreß faßte Beſchlüſſe gegen eine weit⸗ gehendere Vermiſchung mit der weißen Raſſe. So wurden u. a. auch von einigen Stämmen größere Geldſummen geſtiftet zur Er⸗ richtung einer neuen indianiſchen Univerſität und zum Ausbau eines rein indianiſchen Schul⸗ und Erziehungsweſens. Außerdem wird auch eine indianiſche Bank ſowie eine Einkaufsgenoſſenſchaft geplant. Afrika Der nördliche Teil der Kapkolonie leidet unter einer andauern⸗ den Trockenheit und Hitze, wie ſie ſelbſt dort ſeit Jahrzehnten nicht erlebt worden iſt. In manchen Gegenden iſt ſeit vier Jahren kein Tropfen Regen gefallen. In Haufort⸗Weſt gab es im Dezember einen leichten Schauer. Seitdem iſt ebenfalls kein Regen mehr er⸗ lebt worden. In Fraſerburg hat während der letzten 13 Monate kein Wölkchen am Himmel geſtanden. Das Wild kommt vor Durſt Nachbargebiete sw. Darmſtadk. 16. Sept. Vor einem Schwindler wird ge⸗ warnt, der ſich in der Stadt und Umaebuna herumtreibt. bei Leuten vorſpricht und eine Vernicklunastinktur, die Flaſche zu 7 Mark, anbietet. Nach einer von ihm vorgenommenen Probever⸗ nicklung. die tadellos ausfällt, redet er den Leuten die angeblich nur noch einzige, in ſeinem Beſitz befindliche Tinktur auf. Aber ſchon nach 24 Stunden ſehen die Käufer. daß ſie einem Schwindler in die Hände gefallen ſind, denn die von ihm vernickelten Stellen verſchwin⸗ den nach dieſer Zeit wieder vollſtändia. sw. Mainz. 15. Sept. Ein 23jähriger Mann aus Bretzenhelm nahm ſich die Vorwürfe ſeiner Braut über ſeinen Lebenswan⸗ fort herbeigerufener Arzt pumpte ihm den Magen aus und korate für die ſofortige Verbrinaung ins Krankenhaus, wo allerdinas aleich den Tod eintrat. Gerichtszeitung Vorliebe für zweierlei Tuch Das britiſche Militärgericht in Wiesbaden verurteilte den 22. jährigen Lithographen Friedrich Gottſchalk aus Hannover. wohn⸗ haft in Gauflheim in Rheinheſſen wegen Diebſtahls und unberech⸗ tigten Tragens der britiſchen Militäruniform zu drei Monaten Gefängnis. Gottſchalk hatte aus einem britiſchen Militärbüro in Bingen die Uniform eines engliſchen Korporals und deſſen Päſſe und ſonſtigen Legitimationspapiere geſtohlen und ſich dann in der Uniform im beſetzten Gebiet herumgetrieben, auf Militärfahr⸗ ſcheine Fahrten gemacht, Damenbekanntſchaften angeknüpft uſw. In Koblenz hatte ihn ein dienſttuender Unteroffizier der Inter⸗ täriſchen Eindruck machte und ſehr ſchlecht Engliſch ſprach. gab ſich nach ſeiner Ueberführung nach Wiesbaden anfangs als Mexi⸗ kaner aus, bequemte ſich dann aber zur Nennung ſeiner richtigen Staatsangehörigkeit und ſeines wirklichen Namens. In der Ge⸗ richtsverhandlung ſagte er, durch das Leſen von Schundroma⸗ nen ſei in ihm die Luſt entſtanden, bei einer ausländiſchen Armee als Soldat Dienſt zu tun. Da das nicht möglich geweſen ſei, habe er ſeinen Drang nach militäriſcher Betätigung ſo betätigt, wie er es getan habe. machen, ſeine Strafe wenigſtens in einem Militärgefängnis ver⸗ büßen zu dürfen, wo er„Uniform ſehen“ könne. Das Gericht kam dieſem Wunſch aber nicht nach, da er als Ziviliſt den geltenden Beſtimmungen nach ſeine Strafe im Landgerichts⸗Gefängnis ab⸗ ſitzen muß. 5 In Wien verhaftet, in Berlin freigeſprochen Unter der Beſchuldigung des Betruges wurde Ende Oktober v. Is. der 35jährige Kaufmann Otto Schartner, Charlottenburg, verfolgt. Schartner, der früher Reiſender war, betrieb ſpäter ein Kommiſſionsgeſchäft, das gut ging. Endlich machte er Kaſſageſchäfte mit einem bedeutenden Jahresumſatz. Es kam auch vor, daß er abſichtlich Poſten mit Verluſt verkaufte, um bares Geld in die Hand zu bekommen und neue Kunden zu gewinner oder zu behalten. Schartner hatte aber noch eine kleine Rechnung mit der Strafbehörde zu begleichen. Er hatte ohne Erlaubnis franzöſiſche Parfüms eingeführt und war dafür vom Schöffengericht Heidelberg zu einer kurzen Freiheitsſtrafe verurteilt worden. Gerade zu einer Zeit, die für ſeine Geſchäfte kritiſch war, ſollte er dieſe Strafe an⸗ treten. Als deshalb ein Haftbefehl erlaſſen wurde, ergriff er die Flucht, um vom Auslande her ſeine Geſchäfte weiter zu betreiben und zu regeln. Seine Verbindlichkeiten betrugen damals 60 000 Mark. Nachdm er nun aber Berlin verlaſſen hatte, vermuteten ſeine Gläubiger, daß er ſich ſeiner Zahlungspflicht entziehen wolle und erſtatteten Anzeige wegen Betruges. Schartner wurde durch Fahn⸗ dungsſchreiben geſucht, in Wien ermittelt, feſtgenommen und nach langen Verhandlungen ausgeliefert. Vor Gericht aber zeigte ſich, daß der Verhaftete keine Betrugsabſichten gehabt hatte. Die Gläu⸗ biger hatten lediglich Zipilanſprüche an ihn. Deshalb wurde er freigeſprochen und ſofort entlaſſen. Seine Frau, die ebenfalls verdächtigt worden war, hatte mit ſeinen Geſchäften nichts zu tun und auch ſeine Flucht nicht mitgemacht. § Die verbolenen Trommler. Am Samstag 17. Juli d. in Pirmaſens der feierliche Empfang des Turners Wein⸗ des M..V. ſtatt. Deswegen hatte ſich der Vorſtand des Verein Rechtsanwalt Müller, in der Sitzung des Militär⸗ polizeigerichtes in Kaiſerslautern zu verantworten, dem zur Laſt ge⸗ legt war, eine Veranſtaltung vorgenommen zu haben, deren Aus⸗ führung militäriſchen Charakter aufwies. Wie die Verhandlung er⸗ gab, wurde dieſer militäriſche Charakter darin erblickt, daß während der Pauſen der Muſik zum Marſch Trommeln gerührt wur⸗ den. Nach längerer Verhandlung verurteilte das Gericht den Ange⸗ klagten zu einer Geldſtrafe von 25 Mk. Da der Staatsanwalt ſich wegen der nach ſeiner Meinung zu Strafe Vfürſorg⸗ vorbehielt, hat auch der Verteidiger, Rechtsanwalt Müller, fürſorg⸗ lich 990 das Urteil Berufung eingelegt. Verurteilte Diebin. Die zuletzt in udwigshafen an⸗ ſäſſige 26 Jahre alte Proſtituierte Margarete Feinen aus Pfeffel⸗ bach, Kreis St. Wendel, wurde vom Amtsgericht Germersheim, weil um und nur die Schakale und Hyänen finden reiche Beute. erregt nicht 80 viel Aulsehen als die fabelhaflen und herrlichen Aufnahmen wie: Messias(800 Sänger) Matthäus-Passion, Caruso Gigli Schaljapin Kreisler. ſie ihre Kolleginnen um Kleidungsſtücke und Geldbeträge beſtahl, als rückfällige Diebin zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. ELECTROLA- NUSIK-ABPANATE Allelnverkauf Philharmonisches Orchester J Walküre, Parsifal, Siegfrieds Rheinfahrt C 1, 1 Musikhaus EGON MNTER C 1, 1 Philadelphia u. New Rosenkavalier Fillate Mittelstrage 9. 70 ALLE DRUCKSACIn Ageferen Von Ger Kleinsfen Arbeitf Pis Zur Urrifeng- reichsfer ud erbekröffigsfer Druckksctiriff liefert irn Vorzuglicher Ausfubwurig ir Buctr oder Sfeirdruck die DRUCKEREI 8 N — Neue Mannheimer Zeiſung G. m. b. H. DR. HAAS del derart zu Herzen, daß er eine Flaſche Lyſol austrank. Ein ſo⸗ alliierten Rheinlandkomiſſion angehalten, da er einen mili⸗ 55 Er bat dann das Gericht, ihm die Freude zu gärtner mit anſchließendem Feſtzug durch die Stadt zum Heim 10. Seite. Nr. 430 Neue Maunhelmer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. September 1928 Neue Afannheimer Zeitung⸗ Handelsblatt 10. Großhandelstazung in Düſſeldorf Die 10. Großhandelstagung in Düſſeldorf fand mit der An⸗ nahme der folgenden Entſchließzung ihren Abſchluß: Entſchließung des Großhandels Die Mitgliederverſammlung des Zentralverbandes des Deut⸗ ſchen Groghandels billigt die vom Präſidium und Vorſtand im letzten Geſchäftsſahr getroffenen Maßnahmen, ſie bedauert jedoch, daß es der umfaſſenden Arbeit des Jentralderbandes des Deutſchen Großhandels noch nicht gelungen iſt, grundſätzliche Forderungen durchzuſetzen, in deren Erſullung die Vorausſetzung für eine durch⸗ greifende und dauernde Beſſerung der wirlſchaftlichen Lage zu ſehen iſt. Trotz des dankenswerten Verſuches des Reichsfinanzminiſters iſt eine weſentliche Milderung der geſamten ſteuerlichen Belaſtung noch immer nicht erreicht, zum Teil iſt die Milderung vereitelt worden durch die Finanzpolitik der Länder und Gemein⸗ den. Die von der Reichsregierung angekündigte Herabſetzung der Ausgaben, insbeſondere durch Vereinfachung der Verwaltung muß unverzüglich und zwar in weiteſtem Umfange erfolgen. Bei der Neuregelung des Finanzausgleich muß dies erreicht werden. Die ſteuerlichen Privilegien, insbeſondere der öffent⸗ lichen und privaten Körperſchaften müſſen fallen. Die gegen⸗ wärkige Steuerbelaſtung in Verbindung mit den geſteigerten Laſten aus der ſozialen Geſetzgebung hindert die Neubildung von Betriebs⸗ kapital. Hierin iſt eine weſentliche Urſache zu ſehen, daß der Großhandel nicht ſo wie früher der Induſtrie durch regelmäßige Aufträge dauernde Beſchäftigung gewähren kann. In der Zoll. und Handelspolitik müſſen alle Handelshemmniſſe ſo weit als möglich beſeitigt werden. Die notwendigen Handelsperträge mit einer großen Anzahl von Staaten ſind nicht zum Abſchluß gebracht. Der Verbraucherſchaft ſind ernſte Opfer zugemutet, und die Riſiken des Handels ſind empfindlich erhöht worden, weil gegen alle Abſicht und ausdrück⸗ lichen Juſae autonome Sollſätze zur Anwendung gelangt ſind. Unter Bekämpfung allen übertriebenen Protektionismus muß im deutſchen wie im volkswirtſchaftlichen Intereſſe ſo bald als möglich der Kreis der Handelsperträge auf Grundlage ſowohl der Meiſtbegünſtigung als umfangreicher Zollbindungen und Ermäßigungen ge⸗ ſchloſſen werden. Techniſche Hinderniſſe müſſen durch Vereinheit⸗ lichung der internationalen Zolltarife beſeitigt werden. Darüber hinaus iſt anzuſtreben, durch Ausbau von Kollektir⸗ verträgen etwa im Riedel'ſchen Sinne, der Forderung nach Zoll⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft näher zu kommen. IJIn der ſozialen Fürſorge, in der auch der Großhandel ein Ruhmesblatt des deutſchen Reiches ſieht, darf nicht durch übermäßige Belaſtung der Beſtand der Wirtſchaft ſelbſt in Frage geſtellt werden. Die Abſicht der Reichsregierung, in die Beſtimmungen über die Regelung der Arbeitszeit auch den Handel einzubeziehen, ſind unannehmhar. Der Großhandel in ſeinem Organiſationsaufbau muß ſich den täglich wachſenden Aufgaben des Marktes elaſtiſch anpaſſen können. Würde der deutſche Groß⸗ handel in der Arbeitszeit Bindungen unterworfen ſein, die das Waſhingtoner Abkommen aus guten Gründen dem Handel nicht zumuten wollte, ſo würde Deutſchlands Handel die Möglichkeit des Wettbewerbs verlieren. Der Handel iſt unter dem unheilvollen Einfluß der Kriegs⸗ und Nachkriegswirtſchaft vielfach als überflüſſiges Glied der Wirt⸗ ſchaft angeſehen worden. Gewiſſe Wirtſchaftskreiſe haben ſeine Nefe hetyieben.„Reich, Länder. und Gemeinden haben dieſer Stünnmung. in etektedee insbeſondere durch Ein⸗ richtung eigener Betriebe und durch Privllegierung der genoſſen⸗ ſchafklichen Form nachgegeben. Der Zentralverband des Deutſchen Großhandels hat demgegenüber mit allem Nachdruck die volks⸗ wirtſchaftliche Anentbehrlichkeit des Handels betont. Als eine der vornehmſten Aufgaben des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels wird es gelten müſſen, auch die öffent⸗ liche Meinung über die volkswirtſchaftliche Bedeutung und über die Unerſetzbarkeit eines freien Handels aufzuklären. Die allgemeine Ungunſt der wirtſchaftlichen Lage wirkt ſich für den Handel um ſo ſchwerer aus, weil es zurzeit an dieſer Erkenntnis fehlt. Trotzdem ſieht die Verſammlung keinen Anlaß zu müder Reſignation. Der Großhandel fühlt in ſich noch die Kraft, die Schwierigkeiten zu überwinden. Er wird ſie überwinden in vorausſchauender Anpaſſung an die gegebenen neuen Verhält⸗ niſſe, wenn jeder Einzelne von dem Willen und Vertrauen ge⸗ tragen iſt, ſich durchzuſetzen, wenn er durch treues Feſthalten an ſeiner berufsſtändigen Vertretung die Arbeiten des Zentralverbandes unterſtützt, und wenn Reich, Länder und Kommunen wie die Organiſationen des öffentlichen Rechtes ſich endlich dazu verſtehen würden, der zur Geſundung ſtrebenden lebendigen Kraft der Wirt⸗ ſchaft freie Bahn zu laſſen. 3 jähriger Lleferungsverkrag der J. G. Farbeninduſtrie Ach. mit Rußland. Wie gemeldet eſt die Kommiſſion der J. G. Farben, die längere Zeit, man ſpricht von drei Monaten, mit der ruſſiſchen Regierung wegen Lieferung von Anilinfarben, Pharma⸗ zeutica und Schwerchemikalien verhandelt hat, mit einem drei⸗ jährigen Lieferungsvertrag nach Deutſchland zurückgekehrt. Nach dieſem Vertrag verpflichtet ſich die ruſſiſche Regierung, mindeſtens 70 v. H. des geſamten Bedarfs an Anilinfarben auf drei Jahre von der J. G. Farbeninduſtrie zu kaufen. Ferner verpflichtet ſie ſich, 70 v. H. der Pharmazeutica und einen großen Teil der Schwer⸗ chemikalien durch die J. G. zu beziehen— Im vergangenen Jahre betrug der Wert der in Rußland eingeführten chemiſchen Produkte etwa 65 Mill.(davon aus Deutſchland allein rund 55 Mill.). Man rechnet damit, daß ſich dieſe Einfuhr noch erhöhen wird, ſo daß der Wert der Einſuhr in den nächſten drei Jahren auf ungefähr 200 Mill. zu veranſchlagen iſt. O Dampfkeſſel⸗ und Gaſomekerfabrik vorm. A. Wilke u. Co. in Braunſchweig. In der HV., in der die Ausſchüttung einer Dividende von 7 v. H. beſchloſſen wurde, wurde von der Ver⸗ waltung mitgeteilt, daß die Ausſichten für das laufende Geſchäfts⸗ jahr günſtig ſeien. O Rheiniſcher Akkienverein für Juckerfabrikalion in klöln. Blättermeldungen zufolge, wird die Geſellſchaft wiederum mit einem größeren Verluſt(i. V. 51946„/) abſchließen. Die Beſchäftigung ſei angemeſſen. Unperan. Worliche Jurückſetzung der füddeutſchen Induftrie Ein Appell an die Berliner Jentralſtaatsbehörden und die ſüddeuiſchen Reichstagsabgeordneten 5 8 ge 8 2 ſes In der Vorkriegszeit konnte man aus den verſchiedenſten Wirt⸗]„ Vor Monaten ſchon hat ſich auf Anregung des Ortsausſchuſſ ſchaftskreiſen Südoeulſchlands lebhafte Klagen vernehmen, daß der Villingen des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes und des dortigen Süden bei der Vergebung gunſten des Nordens benacht von Reichsaufträgen zu⸗ chriſtl. Gewerkſchaftskartells der bekannte chriſtliche Gewerkſchalte, eiligt 4 57 Alch 18 Reichs⸗ führer und Wirtſchaftspolitiker der Spigenorganiſation der chriſt⸗ 5 3 2 2 f + 7 1 71 rz⸗ kag wurbe darüber wiederholt heftig Beſchwerde geführt, ohne daß lichen Gewerkſchaften Baltruſch⸗Berlin bemüht, der Schwa ſich an dem Syſtem etwas Weſentziches geändert hälte. Während walder Uhreninduſtrie Aufträge zu verſchafſen, damit die, Arbe des Krieges war es nicht viel anders, und zahlreiche ſüddeutſche loſenziffer wenigſtens etwas heruntergedrückt werde. Wie ni 5 nühr ig ge⸗ Zirmen können ein Lied davon ſingen, welche Laufereien und anders zu erwarten war, ſind ſeine Bemühungen; ohne Erfolg ſonſtige Bemühungen ſie aufwenden mußten, um in Berlin Auf⸗ blieben. Der Neferent der Reichspoſt, der in dieſen Fraſer em träge zu erhalten. Die Revolution und die Nachkriegszeit haben ſtändig iſt, Miniſterlalrat Fegerabend hat Baltruſch mit ein daran nicht viel geündert. Dafür gibt die in den letzten Tagen Schreiben abgeſpeiſt, in dem u. a. behauptet wurde, es ſeien durch die Blälter gegangene N achricht, daß 14000 Telegraphen⸗ einer erſten Lieferung, die an eine Schwarzwaldſirma vergeben ſtangen, die für Baden beſtimmt ſind, ausgerechnet von Küſtrin worden war,„Schwierigkeiten“ aufgetreten, die Reichspoſt habe und Magdeburg geliefert werden. Man riff ſich an den Kopf beim Leſen dieſer Nachricht und fragte ſich kein Geld uſw., es ſei„nicht angängig, noch neue Firmen zu—— „ob man denn beim Lieferungen heranzuziehen“. Auf gut deuiſch überſetzt, heißt da Reichspoſtminiſterium das Rechnen ganz verlernt habe, daß man doch, ſtöre unſere Kreiſe nicht, wir laſſen keinen andern herein. die Transportkoſten völlig außer ganze Jahr über wird vom Sparen geredet und gepredigt, und eine„Schwierigkeiten“, die ſich bei einer erſten Lieferung ergeb⸗g der Befrachtung gelaſſen hak. Das Und um dieſes Syſtem zu begründen, ſpricht man von den Reichsbehörde wirft durch eine geradezu als Unſinn zu bezeichnende hätten. Ganz abgeſehen davon, daß dleſer Einwand der Waß Anordnung das Geld glatt zum chei Fenſter hinaus! gar nicht entſpricht, wie unzweifelhaft feſtgeſtellt wurde, iſt es doch Aber die Angelegenheit iſt nicht nur von dieſem Geſichtspunkt ein Unding, mit der Begründung grundfätzlich eine Auftrags⸗ aus zu betrachten. Sie iſt ein Kennzeichen für das Syſtem, das erteilung für die Schwarzwaldinduſtrie abzulehnen, weil die erſte bel den Reichsbehörden in mehr oder minder großem Umfange Lieferung einer Firma angeblich nicht befriedigt hat. Die Schward⸗ geübt wird— ganz beſonders ſcheint es bei der Reichspoſt wälder ſihreninduſtrie und Feinmechanik, die wegen ihrer hohen ausgeprägt zu ſein— und das darin beſteht, den ſüddeulſchen Enkwicktung Weltruf genießen, werden wohl noch in der Lags ſein, Jirmen möglichſt wenig Aufträge zukommen In laſſen und dafür mit ihren Arbeiten auch die Reichspoſt zu befriedigen! Da⸗ Gegen⸗ die im Norden zu bevorzugen. Man mag ſich bei der Neichs⸗ teil wird Rat Feyerabend nie beweiſen können. Es iſt aber be poſt darüber umſomehr wundern, als der Reichspoſtminiſter zeichnend für das bei der Reichspoſt herrſchende Syſtem, daß man, Stingl ein Süddeulſcher— Baper— iſt. Aber er bat in mit der wenn einmal gezwungener Weiſe ein Auftrag nach dem Süden Vergebung der Aufträge weniger, direkt zu tun. Das beſorgen die pergeben werden muß und an eine Firma, die nicht zum ſtändigen Geheimräte, und dieſen iſt der Borwurf der bewußlen wirkſchaft. Lieferantenkreis gehört, dieſe mit Reklamationen und Beanſtan lichen Zurückſetzung der ſüddeulſchen Induſtrie zu machen. Es iſt dungen ſo lange kribuliert, bis ſie gerne auf weitere Aufträge ver⸗ ſchon einmal feſtgeſtellt worden, daß es in gewiſſer Hinſicht ſchon zichtet. Oder man zeigt ſcheinbar Neigung, Aufträge zu vergebte⸗ einmal beſſer war, ſo lange der Zentrumzabgeordnete Giesberts die aber dann ſo gering ſind, daß ſich ihre Uebernahme mit Rũ Poſtminiſter war. Seinen Bemühungen gelang es, verſchiedene ſicht auf die Koſten für Maſchinen und Werkzeugbeſchaffung nich Aufträge der Reichspoſt auch nach dem Süden und ſpeziell nach lohnt. Das iſt dann die höfliche Form der Abwimmelung. dem badiſchen Schwarzwald gu bringen. Seitdem er aber aus dem Amt ausgeſchieden iſt, rührt ſich nichts mehr, und die Meldung von 14000 Tele Magdeburg beweiſt die Abkehr verfolgte. Man ſollte meinen, daß der abgewimmelt wird auf jeden Fall.* tangen aus Küſtrin und Dieſe Tatſachen zeigen deutlich, daß der gute Wille zu 1 per Polſtt, die 150 gerechten und unparteliſchen Vergebung der Reichslieferungen 0 in dem Maße vorhanden iſt, wie er ſein müßte. Wie es krag⸗ Reichspoſt die wirtſchaftliche Lage Reichspoſt iſt, ſo auch bei anderen Reichsbehörden, die als Auf 1b⸗ der einzelnen Länder wohl bekannt iſt, und daß ſie darnach trach⸗ geber in Frage kommen. Da muß alles hübſch in No ein ten müſſe, ihren Bedarf möglichſt dort zu decken, wo er Verwendung deutſchland konzentriert bleiben. Das iſt aber 1 9 7 ſt finden muß, daß ſie in Zeiten der wirtſchaftlichen Kriſis die durchaus ſchädliches Gebahren, das nicht ſcharf genug betäma Länder bei der VPergebung von große Arbeitsloſigkeit herrſcht. hältniſſen könnte die Forderung rungen in einem gewiſſen Turnus an die leiſtungsfähigen Jirmen Vergebung von Arbeiten für Reichsbehörden entſprechend bere werden, die 15 dafür intereſſieren, gleichgültig, ob es ſich ſichtigt werden. Zur Reichsfreudigkeit tragen ſolche Singe ſuſch nun um füddeutſche oder norddeutſche Firmen handelt. Ein ſolches nicht bei und unſere Abgeordneten werden ſich in jeder 115 Verfahren wäre korrekt und gerecht. Bei der Reichspoſt geſchieht ein Verdienſt erwerben, wenn ſie veranlaſſen, daß hier 5• aber das Gegenteil. In Verliner Blättern verlautet — . Grundſtücksverkaufsverha Aufträ berückſichtige, wo eine werden kann. Die ſüddeutſche Induſtrie und Arbeiterſchaft 1077 11 755 ſicho augden Ver⸗ genau dieſelben Laſten für das Reich tragen, wie die jenſeit⸗ der aufgeſtellt werden, daß die Liefe. Maines, daher haben ſie auch Anſpruch darauf, daß ſie 970 wiß mal gründlich Wandel geſchaffen wird. 28 e, e ee ee e—* et. udlüngen der Daimler-Benz AGG. Vom Enquete-Ausſchuß des Reichstages der mit Beſtimmtheit, daß Daimler⸗ UBerlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.). zu⸗ Benz ihren Grundbeſitz in Berlin(Unter den Linden), Enquste⸗Ausſchuß beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzun Aus⸗ wo ſie ſeit Jahren eine Verk Hypothekenbank veräußert hat. alfsabteilung unterhält, an eine nächſt mit der weiteren Beratung über den Arbeitsplan des eee, als—— einen ſchuſſes auf Grund eines Entwurfes zu einem Fragebogen bſchaſt 5 Kreditpolitik der Privatbanken, Sparkaſſen und die landwirtſ en Betrag von 3,6, Mill.. Als Käufer ſoll die Gemeinſchaftegruppe lichen Kreditfragen. Der Vorſitzende erläuterte im einzelnen die deutſcher Hypothekenbanken in + ö ls längerer Zeit ein geeignetes Bankgebäude ſucht und u. a. auch mit Volkswirtſchaft die Frage nach der Bemeſſung, des Eigenkapilt Daimler verhandelk.— Auf eine Anfrage bei Benz u. Cie. AG., der Banken mit Rückſicht auf die fremden Geldgeber hervor. S 1 de Waldhof, wird uns mitgeteilt, daß Benz mit dieſem Verkauf nichts ſekretär a. D. Dr. Dernburg meint, daß das Eigenkapnen ſei Irage kommen, die berelts ſeit e Fragebogen und hebt als beſonders wichtig E Banken nicht ſchematiſch feſtzuſtellen ſei. Unter Umſtän u tun hat. —1— Viodendenſchadgen Bamag⸗Meguin wird voraus. dies auch keine Preſtigefrage. Der Vorſitzende bemerkte ſerngerteht ſichtlich wiederum dividendenlos bleiben.— Dortmunder der heutige Wechſelverkehr im Verhältnis zu 1— Wechſel, Aktienbrauerei wieder 10 v. H. im Frieden unterſucht werden müſſe. Heute ſcheine der 50 verkehr als Geldbeſchaffungsmittel nicht mehr die Vedeutung 21: Gutes Ergebnis der Kölner Meſſe. Das Meſſeamt kteilt haben wie früher. mit: Die Erwartung, daß der em Schlußtag der allgemeinen Meſſe Dr. Dernburg empfiehlt eine Unterſuchung darüber, in noch ein gutes Ergebnis bringen würde, hat ſich erfüllt. Vor Maße die Mittel der Banken verwendet werden zur Unterſe allem konnten in der Teyxtilmeſſe noch teilweiſe überraſchend deg Effektendvderkehrs an der Börſe. Was für die gute Geſchäfte abgeſchlofſen daß, ohne dem Urteil des lation verwendet werde, werde der Produktion entzogen. 19597 Endergebniſſes nach Schluß der wollen, am letzten Tage der allgemeinen Meſſe, bereits mit Be⸗ anfprüche der Banken es dem Lieferanten Eine Techniſchen Meſſe vorgreifen Zu Reihe von, Fragen bezleht ſich darauf, wieweit die Deckun bie erſchweren 5„ 6 riedigu ieſtgeſtellt werden konnte, daß die Hoffnungen, die die Kreditbedürfniſ ſe zu befriedigen. Ferner wird au Ausſeiler 1 5 Erfahrungen von Königsberg und Leipgig an der Finanzierung des letzten Konſums beſprochen und u. 1185 5 die Kölner Meſſe geknüpft hatten, nicht nur erfüllt, ſondern teil⸗ die Gründung der Automobilbank zur Finanz 15 die weiſe weit übertroffen 5 Wofür begehrt man die nunmehr Lieferungsverträge nach Rußland in Höhe von 54 Mill. ind. Ankaufs hingewieſen. Zur Prüfung dieſer Frage ollen au nau⸗ — 45 tie? Insgeſamt ſind Mitglieder des 3. Unterausſchuſſes für Handel und enebebere uſſengaran nsgeſam gezogen werden, da dleſe Frage nicht nur durch die Panken. e der auch vom Handel beantwortet werden müßte. Die Frage mit von dem fnterminiſteriellen Ausſchuß mit der Regierungsgarantie landwirk ſchaftlichen Kredite ſoll im Eimernehmen der bedacht worden. Hiervon entfallen 1275 Mill. auf Werkzeug⸗ dem landwirtſchaf lichen Unterausſchuß behandelt werden. maſchinen, 87 Mill, auf Hütten⸗ und Walzwerksanlagen, 18 Mill.] Fr induſtriellen Finanzierung können vom Reichsfinanzm er auf Bergwerksanlagen. Die Anträge für ſchwere Inſtallationen Terten der induſtrielten Jinanzie ſang n 5 überſteigen die Zahl der anderen Anträge bet weitem. Sie er⸗ ſtrecken ſich zum Teil auch auf den kürzlich mitgeteilten ruſſiſchen Auftrag an die Firma Brown a 4 5 den interminiſteriellen Bei den Fragen nach der Finangſpanne ſoulg ndinege Boveri u. Co. bisher ein Ausſchuß noch nicht geſtellt. Sel Auftrag eine Regierungsgarantie nur nach Maßgabe der all⸗ gemein gültigen Beſtimmungen in Frage kommen, was in einigen Preſſemeldungen anſcheinend verkannt worden iſt. Zu der Mit⸗ teilung über eine Erſchöpfu rungsbetrages von 120 Mill. iſt Betrag nicht etwa ſchon tatſächlich verausgabt iſt, vielmehr hat nur ini⸗ erium und den Ländern gewiſſe Auskünfte erbeten it⸗ je Subventionen und Krediten, die aus öffentlich en ſid. elektriſche Anlagen, 10 iſt fürteln vom Reiche und den Ländern an die Induſtrie geg m ändli ür dieſen die Tätigkeit der Stempelvereinigung, die Höhe der Kon f bitve tundluc kaagang kpe el die Rebenproviſtonen und die Gründe einer Ueberleitung fol die liner Wirtſchaft in die Provinz unterſucht werden. Dabei Enquet⸗ Reichsbank um die Ergebniſſe der von ihr eingeleileten. ank erſucht werden. Ueber die Arbeit⸗weiſe im deulſcheg achver⸗ betrieb und die Aenderung in der Technik desſelben ſollen Zank! ſtändige gehört werden. Endlich ſoll das öffentli unken uſe, weſen unterſucht werden, Sparkaſſen, Genoſſenſchaftsbanee untet ng des bereitgeſtellten Finanzie⸗ erläuternd nachzutragen, daß dieſer das immer lebhafter werdende Intereſſe für die Lieferungen nach nach dem quantitativen Umfang und der B etriebsart. Ein ein⸗ Rußland und die ſteigende Zahl der Garantieanträge die begründete aunsſchuß 2 5 eanee 195 70 güttigen Fragebogen für stabe, Befürchtung ausgelöſt, daß ſich über kurz oder lang die für die zelnen Materien auszuarbeiten. Im Anſchluß an eine Regear; Finanzierung bisher bereitſtehenden Mittel erſchöpfen müſſen, und 5 Beſchluß über die Bzzefra⸗ mit Rückſicht hierauf hat man ſich veranlaßt geſehen, rechtzeitig für 10 425 Nen dn p*5 8. ur ſpie die Beſchaffung weiterer Mittel „o- Belgiſcher Anſchluß an k, Sorge zu tragen. gung hierüber werden in Ausſicht genommen die Reich⸗bo heken⸗ die Rohſtahlgemeinſchaft. In den Großbanken und einzelne Induſtriezweige, ſowe die Hyrang von geſtern in Brüſſel geführten Verhandlungen der belgiſchen banken letztere mit Bezug auf den Bealkredit und den Nagte Sitzung Hüttenwerke wurde mit Ausnahme eines Werkes generell beſchloſ⸗]J Grunſtücken an Ausländer in der Inflationszeit. Die näch ſen, der internationalen Rohſtahlgemeinſchaft beizutreten. findet vorausſichtlich am 30. September ſtatt. Einfache Apfelſpeiſe, ein Reſigericht für fleiſchloſe Tage. WMan ſfeicht eine Form mit 100 a friſcher Neſi aus, legf geſchälte, in Scheiben 5 beſchnittene Apfel hinein, beſtreut dieſe mit Zucker und Wei e— gießt einen pfannkuchenteig von 2 Löffeln Mehl, 2 auſen Nc—5 2 Eiern darüber und backt dieſe Speiſe enpa 1 Slunde im Brafrohr. 15 Geſamte Herſtellungskoſten ungefahr 80 pfennige. 7 2 2 5 8 edem Pfund der Talelmargarine„Frische Resl“ verlange man tratis den neuesten Band der Resi-Hausbüchereil General-· Vertreter der V. M. W. Nüraberg: Georg Otto Hirsch, Mannheim, Dammstr. 32, 80 95 5 15 7 ee 72 8 4 +* 3 5 5 258 2* 7 19 Denn dieſe baheriſche Kernmargarine aus den v. N. W. Nürnberg ver., einigt zum erſten ſial höchſte Nährkraft und höchſten Wohlgeſchmad: Vitamine und Alpenmilch. 15 2 9 Tel. Nr. 25 —1 Freitag, den 17. September 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 11. Seite. Nr. 430 Börſenberichte vom 17. September 1920 Mannheim behaupket Berlin zurückhallend Das Geſchäft war heute im allgemeinen nicht beſonders lebhaft, Berliner Veviſen Diskonllätze: Reichsbauk 6, Lombard 7, Privat 4¼ u. 5 v. H. An der heutigen Börſe konzentrierte ſich das Geſchäft auf den]wegen der weſentlich verringerten Engagements der Spekulation, Ir I Septender T. Seprend TörSeeden Dundel in Vorkriegs-Pfanbbriefen, die lebhafte Umſage bei ſtatgen, der Jurücchaltung de⸗ Privatpublikums und des bevorſtehenden 2. den Kurſen hatten. Demgegenüber lag der Aktienmarkt ſehr ruhig, iſraelitiſchen Feiertages. Die Kurſe wieſen daher nur geringfügige Holand.. 100 Oulden J168,07.169,49 ſ168,05 J 108,7 J169,47 855 Rheungeſähr behaupteten Kurſen. Es notierten: Badiſche Bank 150, Aenderungen auf. J. G. Farbeninduſtrie nach vorübergehender Duenos. Aires..1 Peſ..8 18 4 185 1 10 1 5 Ahbein, Hppochekenbank 124, Südd. Dis' leichter Abſchwächung um 1,5 v. H. gegenüber geſtern gebeſſert. Am ziel.. 180 fennen 47 429 92 145505 85 4 W 130,Elektromarkt herrſchte von vornherein eine feſte Stimmung. Im Faedonwen. 190 Kranen 11143 11 14 1% 93,5 8 295 78 G Geßr. Fahr 38G 7 8 Verlaufe konnten beſonders AEG. und einige andere Hauptwerte Pareg. 100 Culden] 84.30 1, 81.30 81,50 81.— 5 'ͤvzg!il falzmühle 120., Zement Heidelberg 131, Rheinelektra 133. vereinzelt Intereſſe. Am Bankaktienmarkt entwickelte ſich bei leb⸗ Stallen... 100 Kire] 15.85 15.3815.1915.28 81.— 7 deufe u. Freytag 120., Zellſtoff Waldhof 176, Brauerei Wag⸗ 59 5 9 5— 425 1 24.40 1 auſel 90,5, alte Rheinbriefe 10,75, 10,80. und Nationalbank⸗Aktien. Kanada⸗Aktien 6 v. H. höher, weil an Paris.. 160 Franten 11.811,71181[11.85678 Frankfurt luſtlos und unſicher den Regierungswechſel Hoffnungen bezüglich der Freigabe der be⸗— 5 e 5 12 8——85 55 8 Die Börſe verkehrte heute in luſtloſer Haltung, wozu derſchlagnahmten deutſchen Aktien geknüpft werden. e e 405 7065 777 7005 7212.092 10 Zorgige jüdiſche Feiertag zum großen Teil beigetragen haben mag. gie be Janeire:: mufel:.841.846 56 d8 17%% nulelge der allgemeinen Zurüghaltung kamen auch zur erſten Noliz Cetzte Meldungen d 0 ce e — verhältnismäßig wenig Notierungen zuſtande. Die aus der O Inſolvenz der Vankfirma Eugen Bab u. Co. in Verlin. Die Saaee 1 100 Dinar.448 7436 1418.486 91 7 05 uſtrie verſchiedentlich vorliegenden hoffnungsvolleren Verichte Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft] Budapeſt.. 100 000 Kranen].882 5,882 5,,869 5,888 85,062 6 der In gicht den geringſten Eindruc, auch nicht das Abkommen keilt ſolgendes mit:„Die Reichsbahn hat mit der in Schwierigkeiten Filen.: 156 Sacen 45 4 4 4— im J. G. Farbeninduſtrie mit Sowjetrußland und die geratenen Bankfirma Eugen Vab u. Co. die auf zahlreichen Bahn⸗ Kalro.] 20.879] 20.581] 20.886 20.888—.— die ſſe!% in der höfen Wechſelſtuben unterhielt, ſeit längeren Jahren in Geſchäfts⸗ Schifrahrt n den in Genf gehaltenen Reden zum Ausdru ommt. verbindung geſtanden, ſah ſich ober bereits vor länger als einem 55 Geld iſt auch nicht mehr ſo leicht zu haben, beſonders auf ungere Sicht hält es ſchwer und die ſteigenden Zinsſätze laſſen bei er ſtillen Haltung der Vörſe eine Gewinnchance nicht mehr leicht Jahr veranlaßt, dieſe Verbindung zu löſen. Für die damals vorhandenen Guthaben wurden Sicherungen gegeben. Die jetzigen Schwierigkeiten der Firma ſind auf Geſchäfte zurückzuführen, die ge⸗ Einſtellung der Baſler Rheinſchiffahrt Kehl, 15. Sept. Infolge des niedrigen Waſſerſtandes des Rheins iſt die Vafler Rheinſchiffahrt nunmehr einge ellt worden. Die drei letzten Kähne ſind am Samstag, 11. Sept. leer von Baſel talab gefahren, nachdem der letzte Dampfer bereits vor einigen Tagen den Bafler Rheinhafen verlaſſen hatte. Man iſt jetzt wieder auf die Kanalſchiffahrt ongewieſen. zu. Die Kursverluſte waren aber imer aumlhwy umlhw umlhwy zu. Deutſche Anleihen ohne jedes Intereſſe. Auch der Frei⸗ verkehr blieb vernachläſſigt. Benz 78, Brown Boveri 133 fa 39, Becker Stahl 33 und Unterfranken 94,50. — Rurszeitel der leuen Mannheimer zeitung ktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotierungen in Mark je Stück tätigt worden ſind lange Zeit nach Löſung der Geſchäftsverbindung mit der Reichsbahn.“ Aus der Mitteilung geht leider nicht hervor, welche Veträge die Reichsbahn jetzt noch zu fordern hat und ob ſie ausreichend gedeckt ſind. 17 16 J 17. 10. J17 16,J 17, Grkrftw. Mhm.6%—,— 11.92 JOberſchl. E. Bed. 73.—72, 25[Heldburg. 75— Gebr. Großmann 84.—62,25 JOberſchl. Eiſen. 84.5084,— Hochſrequenz.. 110.0/114,0 Grün& Vilfinger 114,0118,5 1 Sberſchl. Koksw. 112,5114,5 Krügershall Hanb 107.5,107,0 16. 17. 16.17. 10 Rhenania Aachen—.79.50 genſt. Waldbof St 176.00175.33% D. Reichsanl. 0, 5200 530 Niebeck Montan 150,0153.5 JLZuckerf. B. Wag. 90,7599,85 4½% 69.⸗Sch.—, Rodberg Darmſt. 1140 f15 5 gugerf Frapten 73.4070,754% DY. Schutzg, 03.70 mit T verſebenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T. verſehenen] IRüttgerswerke. 114.0 115,5 Juckerf. Heilbronn 90.5791.— 4% D. Schußg. 14 6,70.50 Gruſchwitz Teptil 65.5065,—J0 108,8,105,5 2,80.— 2 5 55 5— 4 5 5 xtil 65. 1 Orenſt.& Koppel 103,8105,5 Petersb. Int. 2,80/ 8, noch in Bi⸗ verſtehen. Saee C. Hbg. 8 05 1 5 Sbarprömie 4819 8 Jate e 4 7259 49 7 1 5 1 5 116,2 5 8 9 755 72 chnellpr. Frank. 78.„25 Zuckerf. Rheingau 88.5083.—5% Pr. Schatzanw.—.——.—Halleſche Maſch.„J Rathgeber Wagg.——8/,—Ruſſenbank.4, 8 Frankfurter Börſe vom 17. September. Schramm Nach. 78 28— Zuderf eee, eeeee 0 0 fged dae 27 f210.2 Sgn a— B f 1Schuckert, Nrbg. 224,20457½,5 Freiverkehrs-Kurſe.%, Preuß. Konſ. 0,4450,280] Hannov,.Egeſt. 71.10. PRhein Braunthl. 25,2 216.e Sloman Salpeter 71-7270.— ankk-Alekien. 15. 517. 16, 17. Schuhfabrit Herz 84.— 60.— 5 79.—78.— 3½%„ 0, 4450,450 Hann. Waggon 12.25 18,25 Rhein. Chamotte. 60,—56,50 Südſee Phosphat 70.——.— 1 IRhein Braunk., 217.0217.[Enzinge r⸗union d7c Seilinduſtr. Wolff 57, 258,— Elon„—78.— 3⁰——Hanſa Lloyd...5056,— Rhein. Elektrizität 134,00124, 00[ufa 89..— —.—Ettling. Spinn.. 200,0200,0 Elber.— Hbg.⸗Wien Gum. 72.——.— Rhein.Maſch Led. 48,.— 1475ſ43,5 .17. zugz D. Ereditbk. 122,50121.2 Salzw. Heilbronn—.— Badif 0 1 N 8 E TSiemenssHalst 105 0197,5 Elbetfeld Kupfer.——.— 4% BadAnt v119—.— che Bank.——149,0 Tellus Bergbau 99 50 88,50 Faber. Joh. Blei 90,75—.— Südd. Pend Hlargeld 1117 1120%0% do. abgeſt..425 0,425] Hakiort Vergwrk. 71.—70.— TRhein ſta Ob ee. Stgabagz Vankf. Brau. Ind. 145,0(148,0 B K. u. Laurahütte 54.5058,— Farbwerk Mühlh.—.——.Led. St. Ingbert Mansſelder 3% 0 6 9 Bergbau 155.0,155,6 Rhenania Chem. 78.—8,— Holdanleihe.. 86,4896, Vankf, 5 e eg J. G. 278,0.280.7 f. ed. St.Ingbert Raſtatter Waggon—.——.—%, do. von 1—.—(—.—]Harpen. Bergbau— 48.„— Dollarſchätze..—.——. Jahr Hop. u. Wb 140. 140.0 Srausport-Alktien. Fahr gehr, Nirm. 37.5380 2 0% 00.. 40.—.50 1250 120 92.— Reichsſchaß...4480,440 Jarmer Bantver. 128.(128.5 Schantungbahn.—.58 Fell. Guill. CarlsT 147,0 148.7] Ber deutſch Oelf.—.— 65.— Möm. Koblenant.—.— 18.90 95 bd—llpert Maſch. 50.80 80. 1 Roſiger Zucker. 75,50 75,50 ĩ 9,4450, Derliner Handels 219.5209,5 Hauag: 184.2183.9 Feinmech. Jeſter..—78.—.fich. Ind. Mainz 49.50 49.90 Jeſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P.—— Hindr.& Aufferm. 50 28.— kRukgerswerte 115.0,118. 5 F. Neidsen.4820.492 Idam r path, 7150 136,0 e ae—.651 Per Hinamerinf. 180.5 188.5% enhm ug1—.—%% de.. Luſch zupſer 85 30 Feeererte 185510%% aeeee eſter.⸗U. St...—.——.— Juchswaggon E.—0, 30—85.50 F 165,7164. 2 54820. 5 188.0 1885 Baltimore& Ohio 95,—97,50 Seen 8115 1220 112x5 Sn 55— 8 9— 5 5 7—— 5 1858 8—48400 1008% led.ecent 04257.447 1 M. Durl.* d 50 e ee 0 3 5 1 5** N J bezetenbt 115fllec Indunrie Aktien. geite anſ. 182 Jeher Bien 58 b0 ba 4625 0% n.— ae gar eis Sabeng Le zer ted g did. aedon,880482 3 Bereſde n 96.——30 Nernpſ⸗ Slernb. 75000l5079 Helagten, h.. 46,—46.30] Wadß 8. Frevtag 125.8 115..37e O. Reichsant.——b,480J4% Würt.71515—.—6,480 Jun n f5. 55.6— Sfedenene eee. „Vereinsbank 98.—38.—. 2 1 1 1 5 25 umbo aſch. 63.—08,— Siemens„ rsez A4% Bayer. At 1.——.460 A.—.—108. den 9 18 per. Anl.—— 0, 1 139.9480. Sehufſerd Finbg. 2888 42.0 Hlgere Uemenunf 50.—8 Berliner Börſe vom 17. September. B0de 60. 110 f10 1Sianer A. G.. 84 80,(%% Vober. Anl..488.488 Re Hyp.⸗Bank 124,2124.7 Schwartz⸗Storch. 126.0,12.0 HirſchKupfu. Met.—.—1130 Banke⸗Alktien. 1. Allg Elektr-Oeſ. 156.7 158.5 Deutſche Kau 116,5—.— Gebr. Junghans 81.5059)68 Stettiner Vulkan 63,2554.— 8 Pi Nen.5 7— etallb. u..⸗G. 132.0182,7 Werger... ng.— 29,—85,50 Sank f. el. Werte 147.00147,0J Anglo-Ct. Guano 97.7599,75J Deutſche Maſch. 100,7102,0 Kahla Porzellan. 85,— 85,— Stoehr Kammgrn 145 0,147,0(8% 12 85—— 772975 Iiitteld. Ered.⸗B 134,5 134,5 Adt. Gebr..... 41.1541.— Holzmann, Phil. 120..120,0 0 Anhalt. Kohlen. 92.5090.50 Deutſche Steinzg. 142,5,142,0 183,2 Stoewer Nähm.. 80,50 85,—, ggenwert. 7,50 7. VBarmer Bankver. 127,6129, 2 Kaliw. Aſchersl. 133.7 TBerl. Handelsg. 209,0.210.0 Annener Gußſtahl 32 8 Karlsr. Maſchin. 25,50—.— Südd. Immobil. 63,—62,—5% Noggenrentb, 6,86 8,58 Holzverkohl.-Ind. 50.,5050.— 5 Sächſ. Braunf 3,82 8,82 Nuraberg. Be.-B.—.——,— Accumulatoren—.——.— 37.50 Seuſc Wollw. 65, Heſter. 8,70.70 Adler Oppenheim—.——,— Junghans Stam. 39.—91.90 136,0 Aſchaffbg. Zell.. 120127,0 Deutſch. Eiſenh. 75,—16.— Kattowitz. Berg.—.——.— Teichgraber.—.——— Aiither HopA 120,00120,0 Adler Kleyer. 91.— 81.80 Kammg Kalſersl. 123.0,125,0 1255 7 05 Augeb.⸗Jib. Maſch 90.— 90,— Donnersmarckh. 83.— 83,.—C. M.—— 5—.—.— Telend. Berliner 85,2584,75„ Landſch.Rogg. 6,85.—.— Reichsbant 154,0154.0 A. E, G. St.-A. 157,0159.0 Karleruhercaſch. 40,5045.— 1 Heutſche Bank. 165.165.0 Balcke Maſchin....—Dürener Metall 90,75J01.— Klöcknerwerke 114.2115,0 ThoerlOelfabrik-.—.— b) Ausl. Nentenwerte. C. H. Knorr.. 122,0132.0 Unionwerke Maſch 59,2558,255%% Mexitaner— Kollm.& Jourdan 66.1567.— Ver. B. Frtf Gum. 65.25 64, 754½ Oeſt. Schatza. 22,2521788 Köln Rottweiler. 138.3198,0 Ver Chem Charl. 116,0122,04%„Golbrente———— Gebr. Körting. 90.2590.—B. Otſch. Nickelw. 17.,0199,0%4%„conv. Rte. 3,80—.— Koſtheimer Cell.. 70,.—71.— Glanzſtoff. Elb. 272,0269,54½%„Silberrte.—.— 7. Kyffhäuſer⸗Hütte—.—61,50. Schuhf Vrns W——62,504½%„Papierrte.—— Lahmeyer& Co. 140,5440.0% Stahlwo. d. Zyp 162,0 160,04% Türk.Ad.⸗Anl. 13.—13.— amag- Meguin. 44,2544.— Dürtoppwerke, 64,.— 62,.— P. 178.0178.0 Dynamit Nobel. 133,0 133.2 1Bergmann Elkt. 154,5,185 80Elberfeld. Kupfer—.——.— 134.7 134.7 Perl.-Gub. Hut 225.2225,2]Elettr. Lieferung. 145,5,144,7 9 1 Elttr. Licht u. Kr. 149,5 149,5 Emaille Ullrich 5¹.——.— Enzinger⸗Union.—86,.— w. Bergwerl 137,0138,5 1Dt. Ueberſee Bk. 111.2110,0 JDisc. Command. 160,5161.0 . Bank ee 184.J 154.0 L Berl Karier, Ind 198.7109.2 Ahein Creditband 125.0125,0 PBerlin. Maſchb. 87,5067.— Süddeutſch. Disc. 140.0,140.0 Berzelius Bergw. Abel nden 14 0ſ1 Aſchaff, unep2—2 Aeln H0p Vant 1289424. caf. Zeüſtoff. 125.(127i0 Kleld, Sch Becker J1.—.25 Südd. Disconto 139,5139,5 Bahnbed Darmſt. 29,— 20,— Knorr, Heilhronn 1220142,0 Wiener Bankver..— 8,— Bad. Elektr....—— Konſerven Braun 39.5088.10 Wurtib. Nokenbk.—.——.— Bad.Maſch. Durl. 119,0.115.9 Krauß& Co., Lock.———.— NannhVerf Geſ.—.——.—Baſt.⸗G.——134,5 JLahmeyer& Co. 140.5140,9 fantſ.Aug. Ber. 103.7103,7 Bagriſch. Spiegel 62,.—61.— Lech Augsburg. 115,6/113,0 ——Kemp, Stettin..—.— —8 berrh. Berſ.⸗Geſ. 171,0171,0 Beck& Hentel..—55.50 Lederwerk Rothe 34.——.— Aleti Bing Nürnberg.66.— 65,25 Eſch Laurahütte... 55,—53,25 Ber. Ultramarin 188,5 139,7 4%„ Bagd.⸗Eiſ.] 30,—.— 5—.— FVergm. Elektr.. 188.5——, Fudwigsbh Walzm—.—106,0 ee.65 Ssmardbütte. r eJG.erbenind. 276, 279.5 Linde's Eismaſch. 188.7.0 Bogtländ. Maſch. 53,— 50,— 40% 23.— 22.78 1 Bing Metallwerke 68.1066,90 Lutz Maſchinen—.——.— 7 5 12 Etr. 185..159.0 f ochum. Gußſt. 149.5150,00[FeldmühlePapier 85.25 86.15 Lindenberg.. 59..—— Wanderer⸗Werke 168.168.0 4% Türt.unif Anl.—.——.— Fergwerk Akt en. Brem.⸗Beſigh. Oel 96,50—,— Luß.ſche Induſtr. 24.— 25.— Sudd Miendahn Hebr.Böylerccko.—.65 93,[elten& Guill. 147/,114½5 1 Carl Lindſtröm 153,7451,0Weſer Akt.⸗Geſ. E%„Sollob. 1911 14.9014,89 Gotochumer Guß. 151,0150,0 Cement Heidelb.. 130.0129,0 Mainkraftwerke 105,0103,5 Aaltimore 73— 90.50 Braunk. u. Brikets 14%5 150,0 N. Friſter 558575—Lingel Schuhfabr. 68,.—68,— J Weſtereg. Alkall 144,0 148,5„400-.⸗Los 26.— 25,75 1 erus Eiſen 93,50 84.5 Cement Karlſtadt 14⁴.0 143 5 Miag, Mühlb.. 109.0110.0 1 Deutſch⸗Auſtral 14271410 Br.-Beſigh. Oelf. 63.—63,.— Juchs Waggon 0,625%800 Linke& Hoſſm. 65.— 65,75 Wicking⸗Cement.—.———%% USt.-⸗R1913 10.85 18.88 Aceke me Bern 148,0149. Chamotte Annaw.—.— 56.50 Mez Söhne—.——.— Ha 1 122 Bremer Vulkan. 72.5070,25 Gaggenau.-A. 46.15 40,85 Ludw. Loewe& Co 182,0.183,0]Wiesloch Tonwar. 97.—97,504¼½%„„„1914 20.75 20,28 16 Wa rent 139.0 18½0 Cont.Nürnb.Bzg 82.25—.— Motoren Deutz 69.—68,— 19 emeerite 140˙2140˙1 Zuderus Eiſenw. 105.5 106.0 Gebgard Tertii 90.— 90.—C. Lorenz..„ 111.00112,0Wiltener Stah! 115,0 120,04%„ Goldrte 21682185 senr. Gas 261121.7 Demde Sn 870 2957 Notorl. Drer u..—.—15 488.8 Sem. Henden. 118½11.0 1Geiſent, Pergw. Jol 7 162,1 Lothr, Cortl-Cen.—— WittenerGußftabi.51.,25 50,65.40. v. Kronk. 18 88 19.— 1Hanſa Deſchin 133,5185.0 290. 00 JNorbdiſch.Lioyd 152.0,153.5fChem. Albert. 1370ſ14 Roland-Linie.—.——.— Tlagirus.-G. 55.—56.— Wolf, Buckau——8% Oe. H. Stb. alte 20,5019,20 137,7,0[Hellſto! Berein. 103.7103,03% Oe-UIX Sr(74— 114,018,0 Zeuſto Waldhoſ 177,7178,004% Oe. Goldprior. 18.— ſent. Gußſtahl 28.— 21.7 D. Gold-u..-Auſt 156..450,2 Neckarſ. Fahrzg. 86.—85,— Acharp. Bergbau 155.0158.0 DOpckerg. K Widm 80,— 77.25 Nrh. Leder Spier—.—— Jal Ichersleben 184.0ſ132.0 Bingler Jweldruck—.——.—[Peter Unon Frelt. 82.85.75 —Gelſent. Gußſtah. 26,2524.— e a Ehem. Albert 1370141,00[Genſchow& Co. 65,65[Mannesmann Concord. Spinner 90,—89,—German. Portl-3. 143.(145,2 TMansfeld. Att. al Salzdetf.———,— Hürkoppwert St.—.——,— Bf. Rähm Kayſer—.—54.— Lerein. Elbeſchiſ 51—52.— paimler zebtor.2579,65 Gerresheim, Glas 133,5 181.0[lech. Wev. Eind. 170,0178,0.60% Sünde ah.— Pal 143.7143,0 Düſſeld Mat. Düet.—.50 Philtppe-G. Ort 29.7529.75] Jnduſtrie⸗Antien. I Degauer Gas 143.7145, fGeſ.fellt Unter. 172,0478,2 ie à Geneſt. 115.0416,0 Sreiverkehrs⸗Kurſe..80% e en ee 10 ner⸗Werke—.———ECiſen Kaiſerslaut. 39,—49,— Porzellan Weſſel———.— Accumulatoren 149,0138,7 1 Otſch.-Lugemo. 14%150,0[Gebr. Goedyard 71,— 70.— Motoren Deutz 66.5005,25 Adler Kali—.—85.—%„ Obligat.„ 50,0 Nein Gebb& Sch. 86.—85.— Adler& Oppenh. 116,0115.0.Clſenb. Signl. 85,—4,— Goldſchmidt. Ty. 105,0 195,0][ Rotorb. Mannh. 114,740,75[Bergb. Präfld.—.——.— 45% Anat. Set. I 28,.—26,88 Idbennesmannr. 137.9 188.5 TClr. Licht u. Kr. 182,2 erbedarf.. 71.— 70 25 Elſ. Bad. Wolle 49 7550,— Rheinmetall...————] Adlerwerke... 83,— 32,501 Deutſche Erdsl 130,0140,0Goerz 1 5 89,—.39.— Mülltzeim Berg 115.0114,5 Denz⸗Motor..——.— 47%„ 17 22.2522.75 90. Ei— nkfurt⸗t. 0,3250.335 Nheinelertr. Sta. 13 0,183.0].-G f. Verthrsw.—.——.—Oeutſch. Gußſtahl es 80— Gothaer Waggon———, Neckar Fahrzg. 56,—48,— Deulſche Petrol.—.——%½ 1l 18.20,18. dabea Berchen 1186 117.ölCmeſl..lürte Aiererdere 76. 72.— Deutſche Kabelw 105 5105 5lrigner Maschen 110,01100 J Nordd Wollfämm 189.0141 5 Diamond 26.— 25.75159% Ledhont 1 18.20 18.35 117 OlEmaſſſe St. Ullrich 47.— 47.50 Ro. 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Aumeldungen ſind zu richten an den 1 Vorſtand der Mannheimer Liedertaſel oder an Herrn Kapellmeiſter Guſt. Mannebeck, 8 6. 23. DIE MARRKEN DER MUsIK-KENNER! cOLUNAEBIA- MUSKpLATTEN Die Platte ohne Nebengeräuseh zur elzkteisene Aufagahmen Apperate u. Plalien 7280⁰ Reiehe Auswahl/ Prospekie kostenlos K. FERD. HECREL o 3, 10 Kunststr. nicht teuergelährlien, nehmen eden Fleck, erhalten ihre Rleidung iadellos! fberrtetler: Druwin-es ischat, br. b. fl. Stmitferl. Zu haben in alien einschldgigen Gescl ätten. Veriteſef urd Lager: Walter Kreth, Mannheim F 5, 1 Feinsprechel 29077 eex — 5 Musik. und Unrenhaus „Ad Miielstr. 1(Geßplatszecke) oiphon, D P. A leiverk. l. Mennh Sehn Hvelk.Appsrat ohne Nebengeräusche. laten allei ſünfend Mak 8129 hestehenden Kurse und Klassen dei Tag- und Abendschule aufgenommen Anfänger- Abend Rurse lüi Teilnenmer mit Vocksschu! büldung zur Vordefes ung zur 7306 Nealschulschlunprüfung beginnen am 20 Seplember 1025(bayn und bad Lehipäne]. Prülungsertoli e. Piospekt u. 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Dann hat ſich Ihr Sohn Theo bei Ihrem letzten Geburtstag verſprochen.“ „Machen Sie nuür ſo weiter! Bosheiten ſind es doch bloß, die man von Ihnen zu hören bekommt.“ „Nachdem Sie, mit anderen Worten, aus dem gefährlichen Alter allmählich ins ungefährlichere hinübergerückt ſind, niocgte ich Ihnen eine gewiſſe Erfahrung in ſolchen Dingen durchaus nicht ab⸗ ſprechen, aber meine Aune „Iſt verliebt! Bis über die Ohren verliebt in meinen Theo. Sie dürfen mir ſchon glauben, es iſt ſo. Wiſſen Sie, ſo etwas erfühle ich. Ich habe einen ſcharfen Blick, ich ſehe die Menſchen durch und durch. Ich weiß zum Beiſpiel auch ganz genau, wenn mir einer die Hand gibt, was ich von ihm zu halken habe. Da gibt es nichts zu lachen! Das ſind magnetiſche Einflüſſe. O, wenn Sie wüßten, was ich für Kräfte in mir habel Strecken Sie einmal Ihre Hand aus!l Nun, fühlen Sie etwas?... Fühlen Sie nicht die Kälte, die aus meinen Fingern ſtrömt?... Ja, Sie lochen üder dieſe Dngel dch gebe mich ſchon Jahre lang damit ab, ich lache nicht! Aber keh⸗ ren wir zurück zu unſerem Themal... Herr Nachbar, wir wollen einmal ehrlich ſein „Sie ſind es doch hoffentlich ſtets!“ „Nein, nein, nicht mehr weiter ſol Wir wollen einmal ernſt bei der Sache bleiben. In geſchäftlichen Dingen bin ich immer ſehr ſeriös. Die Jungen mögen ſchwärmen— wir, ihre Eltern, müſſen ſo etwas von der praktiſchen Seite betrachten. Und das laſſen Sie ſich geſagt ſein, Herr Nachbar, ein beſſeres Geſchäſt können See in Ihrem Leben nicht mehr machen, als wenn mein Theo Ihre Anne heiratet!“ „Warum denn nur ich?“ „Weil Sie gerade den größten Vortei davon haben! Dedenken Sie, mein Theo iſt ein junger Monn wie es keinen zweiten mehr gibt, ſo ernſt, ſo ſtrebſam! Der bringt es noch zu einem großen Namen. Er arbeitet ja Tag und Nacht. Ich ſeh' es ja am beſten, ich muß ihm ſa oft dabei helfen. Dofür hat er aber auch nun die Be⸗ friedigung, wieder ein ganz neues Serum gefunden zu haben. Sein Präparat baut ſich auf den Studien auf, die er vor drei Jahren an dem braſilianiſchen Inſtitut zur Bekämpfung der Schlangengifte ge⸗ macht hat. Damit erobert er ſich die Welt! Ein ſteinreicher Mann wird er werden, mein Theol Er wird ſich damit durchkämpſen, das weiß ich beſtimmt. Ich behaupte ja immer, daß in der Welt ſtets das Voſe und Unangenehme den Sieg behält über das Gute, aber „Da möchte ich Ihnen doch widerſprechen. Ich für meine Per⸗ ſon bin der Anſicht, daß letzten Endes ſtets das Gute ſiegt über das Schlechte. Wir Menſchen haben nur nicht immer die nötige Geduld, es abzuwarten.“ „Na, da bin ich aber ganz anderer Meinung! Schade, daß wir keine Gelegenheit haben, es auf die Probe ankommen zu laſſen. „Wer weiß, eine ſolche bietet ſich uns vielleicht ganz uner⸗ wünſcht.“ wer recht behältl“ ee wollen guiß d ſehen, „Lieber nicht, Frau Luiſel“ „Sie hoben recht. Keinen Streit zwiſchen uns, deren Grund⸗ beſitz hier oben nur durch einen Drahtzaun getrennt iſt! „An dem ich ewig herumflicken muß.“ „Das fällt ja weg— ſpäter.— O, dann wird alles viel netter und auch viel angenehmer für Sie! Sie liegen hier ſehr im Schatten, während wir die ſonnigſte Lage haben. Ich habe ſchon ſolche To⸗ maken gezogen] Ihre waren au⸗ wie der Durchſchnitt. „Jd— da könnte ich mich damn wärmen da drüben bel Ihnen, wenn ich einmal alt bin.“ „Dazu brauchen Sie nicht erſt zu warten, bis Sie alt ſindl „Mit Verlaub, eee ler doch nicht die Ab⸗ ſicht, ſich ein zweites Mal zu verheiraten?“ 1 Einen Augenblick blieb's droben ſtill. Dann brachen ſie beide in ein ſchallendes Gelächter aus, und Veit, dem nichts entgangen war, lachte laut mit, ohne daß ſie es oben bemerkten. Zuerſt ließ ſich die tiefe Frauenſtimme wieder vernehmen: „Das war nun wieder einmal recht garſtig von Ihnen, Herr Nachbar! Sie ſind kein Kavalier, ſind es wohl nie geweſen, denn Sie verſtehen es nicht, mit Frauen umzugehen. Aber ſo ſind ſie oft, die Herren Künſtler, und darum nehme ich Ihnen Ihre ungalanten Redensarten weiter nicht übel. Mein Theo iſt darin anders erzogen darum hat er auch einen ſo tiefen Eindruck auf Ihre kleine Anne gemacht. Mein Theo iſt wirklich eine glänzende artiel Einziger Sohn mit großem Vermögen, Profeſſor der Naturwiſſenſchaften mit knapp dreißig Jahren!“ „Er gibt ſich wohl neuerdings auch mit dem Studium von In⸗ ſekten ab?“ „Nur mit den giftigen Moskitos und ihren verſchiedenen Abar⸗ ten. Seine Reiſe nach Südamerika galt auch den Stechmücken. Seine Doktordiſſertation über die Schnakenbekämpfung in deutſchen Gewäſſern war ſchan „Frau Luiſe, ich muß Ihnen offen geſtehen, das alles wäre mir zu kribbelich, wenn ich ein junges Mädel wäre. Aber ich gebe es zu, daß Ihr Sohn von ernſtem Streben beſeelt iſt, und glaube an ſeine Zukunft als Gelehrter. Er iſt ja auch ein ganz braver Junge. Wenn er meiner Anne gefällt, will ich den beiden nicht im Wege ſtehen.— Aber das iſt die Haupteehe, geſallen muß er ihr! Und darüber bin ich mir noch nicht im Klaren. Meine Anne iſt noch ein Kind. Aber der irrt ſich ſehr, der ſie für oberflächlich oder einfältig hält! In ihr ſteckt ein echtes Weib. Darum hätte ich für meine Perſon an einem Manne— wiſſen Sie, das, was ſ ein richtiger Mann iſt— größeren Spaß gehabt, wenn ich mir den Schwieger⸗ ſohn hätte ſuchen dürfen. Ein echter Naturburſche wäre mir, offen geſtanden, lieber geweſen, als ein bebrillter Gelehrter. Sie ſehen, cuch ich liebe die Offenheit— nicht bloß in geſchäftlichen Angelegen⸗ heiten. Ich ſüge mich aber willig Ihrer beſſeren Einſicht als prak⸗ tiſch erfahrene Frau, falls unſere Kinder nicht bloß dadurch für einander beſtimmt ſein ſollten, daß ſie bereits verlobt ſtnd.“ „Na alſol! Das wußte ich ja. Sie tun nur immer ſo und haben Ihre Freude daran, andere zu necken. Ich wundere mich immer darüder, daß Ihre Dienſtboten ſo lange bei Ihnen aushalten.“ »„Mein Gärtner iſt allerdings erſt ſeit dem vorvorigen Oktober hier; aber meine Köchin, die gute Marie, iſt uns aus dem Elſaß hierher gefolgt, und Paula, das Zimmermädchen, iſt ſchon vier volle Jahre bei uns im Dienſt. Sie ſind alle beide mit uns hier einge⸗ zogen, als ich dieſes Anweſen der Stadt abkaufte. Sie, meine Gnä⸗ dige, haben monatlich, wenn nicht vierzehntägig, Mädchenwechſel.“ Stimmt! Stimmt ganz genaul Die letzte war keine vierzehn Tag' im Hauſe, da habe ich ſie ſchon wieder vor die Tür geſetzt. Ich gebe mich ja auch nicht ſo ab mit ihnen wie Se. Dienſtboten ſind doch immer nur Dienſtboten. Die letzte Köchin, die Sofie, war ja ein Ausbund von Freſhheit und Faulheit. Die neue ſcheint da⸗ gegen eine Perle zu ſein“. „Die Loni?“ Veit ſpitzte die Ohren. Er wollte gerade in eine ſaftige Virne beißen aber er hielt inne. „Ja, ſie macht mir einen guten Eindruck.“ 5 „Nehmen Stie ſich vor der in acht! Bei der müſſen Sie noch anklopfen, wenn Sie in Ihre eigene Küche wollen. Uebrigens— hat ſie auch ſchon donnern hören.“ „Veit verzog ſein Geſicht zu einem verſtändnisvollen Lächeln und biß nun in die Birne. Dann wiſchte er ſich die Ecken ſeines Mundes mit dem Rücken ſeiner rechten Hand und dieſen wieder in der Hockergegend an ſeinem Schenkel ab. Er erhob ſich von dem Hocker, das Geſpräch begann ihn aufzuregen. Die beiden über ihm ſtanden ebenfalls auf. »„Ich frage nicht nach ihrem Vorleben,“ meiete die Nachbarin ein wenig ſpitzig,„wenn ſie bei mir nur ihre Pflicht erfüllt. In ſolchen Stücken bin auch ich chriſtlich, ich richte niemand. Wiſſen Sie denn, was Ihr Gärtner für Stürme hinter ſich hat? Sie ſelbſt hat es mir erzählt, ſie kennt ihn gut. Das muß ja ein rechter Taugenichts geweſen ſein! Ich kann nicht ie wie Sie dieſem Menſchen Ihr Vertrauen ſchenken können! Solche Aktenſtöße liegen ſchon über ihn bei der Polizei.“ Veit wuürde blaß vor Zorn. Er wollte ſchon unter der Terraſſe hervor— und die eiſerne Treppe, die zu ihr hinaufführte, empor⸗ ſtürmen, da ſcholl ihm das herzliche Lachen ſeines Herrn ins Ohr. Beſänftigt blieb er ſtehen. „Lachen Sie nur, Sie werden ſchon noch Ihre Erfahrungen mit ihm machen! Wenn Sie mir nicht glauben und ſich Gewißheit ver⸗ ſchaffen wollen, gebe ich meinem Freunde, dem Geheimrat Step⸗ pinski, den Auftrag, ſich einmal näher damit zu befaſſen. Er war Polize beamter. Uebrigens auch ein Vertriebener, der jetzt abgebaut iſt und nicht weiß, wie er die Zeit totſchlagen ſoll.“ „Schon recht, Frou Raab. Wenn ich einmal Veranlaſſung dazu haben ſollte. Bis jetzt hat mir der Veit noch keine gegeben. Schicken Sie mir Ihre Lonf mit einem Korb herüber. Sie ſoll ſich von ihm einige Köpfe Rotkraut geben laſſen. Ich möchte es Ihnen ſchenken, zum Zeichen, daß wir ſtets gute Freunde bleiben wollen, auch wenn wir uns manchmal ein wenig hänſeln.“ Sie verabſchiedeten ſich. Frau Raab ſehr geräuſchvoll wie immer. Veit ſchlich bekümmert in ſein nebenan liegendes Zimmer. Er hörte, wie ſich ſein Herr ins Bauernſtübchen zurückzog und wie die Nachbarin fortging. Sie beſaß von Grazie keine Spur, obgleich ſie ſich anſtrengte, granziös zu ſein. Auf den eiſernen Staffeln klang ihr Schritt wie der eines Küraſſiers. Jetzt knirſchte er weiter durch die lange, ſandige Allee, die zum oberen Tor an der Neuen Wein⸗ ſteige hinaufführte. Veit ſtand in ſeinem kahlen Stübchen am offenen Fenſter und ſchien immer noch darauf zu lauſchen. In Wirklichkeit beſchäftigten ihn die Verdächtigungen der Loni. Auch dieſe lehnte zur ſelben Zeit droben an ihrem Kammerfen⸗ ſter und ſtarrte hinüber nach dem nachbarlichen Dach zwiſchen den herbſtlichen Buchenkronen. Die Schlucht, welche die beiden Beſig⸗ tümer trennte, war diesſeits mit Obſtbäumen, jenſeits mit ſchlanken Buchen bewachſen, und hinter den hohen Bäumen erhob ſich dort burgähnlich die Villa Herrenſchmitt. Dort lebte der, an dem ſie mit ihrer ganzen Seele hing, trotzdem er ſie vor Jahresfriſt von ſich ge⸗ ſtoßen hatte. Nachdem ſie zufällig hinter das Große Geheimnis ge⸗ raten war, das ſie nun in ihrem Koffer verborgen hielt, hatte ſie f bemüht, wieder in ſeine Nähe zu kommen, und es war ihr geglück Sie hatte eine Anſtellung in ſeiner Nachbarſchaft gefunden. Nie, mand durfte ahnen, was ſie mit ihm vor hatte, darum hatte ſie bei ihrer neuen Herrſchaft abfällig von ihm geſprochen. Sie wußte, daß es mit den Akten der Polizei eine ganz andere Vewandtne's hatte. Es waren die Papiere eines Unbekannten. Veit hatte ihr ſcherzend erzählt, auch ſeine kollen Streiche ſeien wohl alle damals dieſem Unbekannten aufs Kerbholz geſetzt worden, weil er ſelbſt nie erwiſcht wurde. Aus ihrem Sinnen ſchreckte ſie die Klingel ihrer Herrin auf. Sie ſollte nach dem Eſſen das Rotkraut holen. Loni zitterte vor Aufregung. Nun bot ſich ihr endlich die er⸗ mit dem Gel ebten zu ſprechen, allein, unter vier ugen Sie konnte es nicht abwarten, bis der Tiſch abgedeckt war. Haſtig machte ſie ſich zurecht, zog eine friſch gebügelte Schürze an und trat vor ihren kleinen Spiegel, um ſich ſchnell noch das Haar zu ordnen. War ſie nicht ein hübſches Geſchöpf mit ihren dunklen, glut⸗ vollen Augen! Bevor ſie ihre Kammer verließ überzeugte ſie ſich noch einmal — ach wie oft tat ſie es!—, ob ihr Koffer noch feſt verſchloſſen war. Vorſichtig drehte ſie dann auch noch den Schlüſſel im Türſchloß herum und verſteckte ihn droben auf dem Dachbalden. Dann lie ſie die Treppen hinab in de Küche und holte ihren Korb. Sie nahm ſich vor, in der Villa drüben nicht zu klingeln, ſondern ſtracks in den Garten hinab zu laufen, aus Furcht der Beſitzer —9 ſie dahin begleiten. Sie mußte allein ſein, allein mit ihrem el In der Fenſierecke des Bauernſtübchens ſaß Hans Herrenſchmitt und trank ſeinen ſchwarzen Kaffee, den er ſtets nach dem Mittageſſen zu nehmen pflegte; eine Gewohnheit, die er aus dem Elſaß mit her⸗ übergebracht hatte. Dazu rauchte er eine gute Zigarre und betrach⸗ tete, in Gedanken verſunken, die meerblauen Tabakswolken, die vor ihm auf und nieder ſe der Annes Zuſtand machte ihm Sorgen. Er hatte ſie, als er ſie das Mörikelied fingen hörte, ſo ſchonend wie möglich darauf aufmerkſam gemacht, daß ihm ihre ſeeliſche Stim⸗ mung nicht entgangen ſei, und ſie gebeten, ſie möchte ſich ihr weiter nicht hingeben. Was er als Mann lange nicht herausgefunden, das Liedchen hatte es ihm verraten. Er machte ihr keine Vorwürſe, denn er hielt's für eine harmloſe Schwärmerei, aber ſeine Anne war davon ſo geknickt, daß ſie ihm krank wurde. Augenblicklich ſchlief ſie, und er wollte ſie nicht wecken. Gerne hätte er der ſchlauen Nachbarin beigepflichtet, als dic rundweg erklärte, ſie ſei verliebt. Aber er wollte ſein Mädel n. bloßſtellen. Daß ſie in ihren Sohn nicht verliebt war, das wuße er gut, und das hatte er ihr ja auch deutlich zu verſtehen gegeben. Draußen fielen die erſten vergilbten Blätter vom Hauche der erſten Froſtnacht. Das Laub war in dieſem Jahre lange an den Bäumen gebliebel, es leuchtete in allen Farben. In feierlicher Ruhe hoben ſich die ſchwarzen Wipfel der mächtigen Mammutbäume vom weſtlichen Himmel ab. Es war ſtill im Hauſe, ſtill im Park, ſo ſtill, daß der Mann 0 dem Fenſter den leichten Schritt ſeines Gärtsners bis weit hingn in die Gemüſeanlagen vernahm, die ſich hundertfünfzig Staffeln tiefer hinter den Bäumen des Parkes zur Stadt hinabſenkten. Da fiel das ſchwere, ſchmiedeiſerne Gittertor droben an der Neuen Weinſteige dumpf ins Schloß. Kam Beſuch? Der Hausherr ging durch die Diele in den kleinen in wel⸗ chem der Spiegel hing, und öffnete die Tür, die ins Freie führte. Da ſah er, wie ein fremdes Dienſtmädchen den Hof überquerte un nach den Gartentteppen eilte. Es war die Loni. Unangenehm berührt von dem zielbewußten Weſen dieſer Frauensperſon, ſchlug er die Haustüre wieder zu. „So fleißig?“ Loni war einige Staffeln höher als Veit, der e dem Krautbeet zu Boden bückte, auf der Gartentreppe ſtehen geblieben. Auf den blanken Krautblättern perlten einige Waſſertropfzſe als hätte man Oueckſilber über ſie hingegoſſen. Es waren Tränen der Spätherbſtnacht. Veit tat, als habe er Loni nicht bemerkt. Da rief ſie wieder mit erhobener Stimme: 95 Veitle, du kennſt ſcheint's die armen Leut' mehr!“ Der Burſche zuckte nur mit den Schultern, dann brummte er⸗ ohne ſich aufzurichten, vor ſich hin: „Hm— kommt drauf an.“ (Fortſetzung folgt.) on früher net alle alie qeiadiq Muneldes dueid fli ſedes, 7 „Ueberall in der Welt das Bestreben, das Benzin von heutie klopffrei zu machen!“ Deuischland— J. G. Der antiklopf-B Deutsche Gasolin Aktiengesellschaft, Be D 6, 7/8 * Farbhenindusirie Akfiengesellscheft 72⁵6 Mannbheim Tel. 3089, 20470 LErettag. den 17. Seplember 1926 —— 4 Neue Maunnheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 13. Seike. Nr. 430 Sportliche Rundſchau So Jahre Mannheimer Ruderverein Amleitia 10 Wer in dieſen Tagen ſeine Schritte durch die engen Planken nkt, wird vor dem großen Schaufenſter der Firma Engelhorn u. Sturm gebannt ſtehen bleiben. Dder Mannheimer Ruder⸗ verein Amieitta ſtellt dort aus Anlaß ſeines 50jährigen Be⸗ ſtehens ſeine in dieſer Zeit errungenen Preiſe— 309 an der Jahl— aus. Neben dem impoſanten Bild, das ſich dem Beſchauer bietet, gewährt dieſe Ausſtellung einen Einblick in 50 Jahre ſportlich wertvoller Arbeit. Mit 23 Siegen im Jubeljahre ſchließt die micitia am kommenden Sonntag durch Abhaltung einer Dereinsre atta auf dem Neckar beim Bootshaus die dies⸗ jährige offizielle Ruderſaiſon ab. Auf dem Fuße folgen nunmehr 55 eee die einen glänzenden Verlauf zu nehmen prechen. Die eigentliche Gründung der Amicitia fällt in den Monat Juni, doch hat man mit Rückſicht auf den Höhepunkt der Trainingszeit einen ſpäteren Termin gewählt, um auch den Rennruderern Gelegen⸗ heit zur Teilnahme 85 geben. Mit Beginn des Monats Oktober wird die Reihe der Veranſtaltungen forkgeſetzt in der Weiſe, daß für Samstag, 2. Oktober im Vootshaus ein Herrenabend ſtattfindet, dem am Sonntag, 3. Oktober im Bootshaus der offi⸗ nellle Feſtakt folgt, zu dem zahlreiche Einladungen ergangen ſind. Anſchließend an den Feſtakt wird die Taufe dreier neuer Boote vorgenommen. Der Abend des 3. Oktober verſam⸗ melt die Mitglieder und deren Gäſte zu einem Jubiläums⸗ ankett in den Räumen des Friedrichsparks. Kingen. Bezirksligakämpfe— Vorrunde 1. A. C. Pirmaſens ſchlägt B. f. R.:6 Am letzten Sonntag begannen die Vorkämpfe zu den diesjährigen Bezirksligakämpfen. Im Bezirk Pfalz—Unterbaden ſind fünf Ver⸗ eine teilnahmeberechtiat: Verein für Raſenſpiele. Mannheim. Stemm⸗ und Rinaklub Ludwiashafen, Verein für Körperpflege Oftersheim. 1. Athbletenklub Pirmaſens und Athletenklub Herkules. Pirmaſens. Die Ringerabteilung des Vereins für Raſenſpiele befindet ſich in die⸗ ſem Jahre in beſter Aufſtellung und ſo ſteht zu hoffen, daß der Ver⸗ ein diesmal beſſer als die vergangenen Jahre abſchneidet und ſich einen auten Platz im Bezirk und Kreis ſichert. Den Auftakt der Bezirkskämpfe machte am letzten Sonntaa das Trefſen des Vereins für Raſenſpſele gegen den 1. Athle⸗ enklub Pirmaſens in Pirmaſens. Das aut beſetzte aus begrüßte die Mannheimer Ringer mit lauten Beifallskund⸗ gebungen und der Pirmaſenſer Verein drückte ſeinen wärmſten Dank ür das von dem nunmehrigen BfR⸗Ringerabteilunasleiter Krumm namens des VfR überreichten Blumengebindes mit Trauerſchleife enläßlich des kürzlich erfolaten Todes von Heinrich Gaubatz, eines r beſten Bezirksligavertreter des feſtgebenden Vereins, aus. Nach einer durch Erheben von den Stühlen erfolaten Ehruna des Verſtor⸗ nen begannen die Kämpfe. die vom Publikum mit aroßem In⸗ tereſſe verfolat und bei den Siegern wie Beſtegten. Gaſt ſowohl wie zinheimiſchem, ehrlicher Veifall gezollt wurde. Die Oraaniſation ließ auch nichts zu wünſchen übria, ſodaß das ganze Programm einen raſchen und uengeſtörten Verlauf nahm. Den 1. A. C. Pirmaſens vertraten vom Fliegen⸗ bis zum Schweraewicht: L. Gaubatz. Kampf⸗ pielſieger Geora Triem, Franz Gehring. Emil Gerler. Anton Letzel⸗ r. E. Poaqaniatz und G. Hauck. Für den Verein für Raſenſpiele ſtarteten in der aleichen Cewichtsaufſtellung: Eſchelbach. Thomas, Könſa, Sratz. Weber. Hertlein und Göſſel. Den Reigen der Kämyfe eröffneten die Fliegengewichte. Der ſugendliche Eſchelbach fiel em 15 Pfund ſchwereren Gaubaß bereits in der erſten Minute urch Ausheber aus dem Stand überraſchend zum Opfer. Stand: 02 f. P. Geora Triem, der Kampfſpielſieger von 1926. ſieats über Thomas nach 127 Minuten. Thomas' Leiſtung gegen Triem, der als Kampfſvielſteger über erſtklaſſiges Können verfüat, iſt ſehr aner⸗ ennenswert. Stand::4 f. P. Im Federaewicht gab es nach 20 inuten ein Unentſchieden. Nach Zuſatzrunde von 6 Minuten verlor önſia krapp mit einem Punkt Verluſt. Stand::6 f. P. Jetzt kam der VfR endlich zu Wort. Spak, ſein ſicherſter Vertreter im Leichtgewicht, brachte die erſten Ausaleichspunkte. Be⸗ reits nach der erſten Minute brachte Spaß ſeinen Rivalen durch einen prachtvollen Schleuderanariff der Niederlage nahe, doch konnte ſich erler diesmal noch retten. In der fünften Minute war es ſedoch um ihn geſcheben: durch Feſſelariff mußte er auf beide Schultern nie⸗ er. Stand::2 f. P. Auch im Leichtmittel war ein Siea für den Digt vorauszuſeben. Weber brachte Letzelder durch Ueberſtürzer bereits in der erſten Minute in gefährliche Lage, doch caffte ſich L. zum Mattenrand hinaus und entkam. aber in der zwei⸗ ten Minute ereilte ihn das Schickſal durch gleichen Griff. Stand: 9½4 f. P. Pogoniatz hatte im Schwermittel Hertlein zum Beaner. H. bat ſich imwer noch nicht von ſeiner alten Verſetzung er⸗ golt und trat infolgedeſſen ohne große Form an, was ihm den Jampfverluſt nach 3% Minuten koſtete. Stand::4 f. P. Trotzdem Eoöſſel wenia im Trainina ſehen läßl. brachte er 9 auck durch Waschen will, der nimmt perflor, das einzige hochwertige, das einzige milde seibsttätige Waschmittel Perflor nur kalt oder handwarm, niemals heiß auflösen. Abfangen eines Hüftenzuas und Unterariff von binten bereits in der zweiten Minute der Niederlage bedenklich nahe. wobei es kein Ent⸗ rinnen mehr gegeben hätte. Da ſich H. aber die Knieſcheibe verletzt hatte, mußte G. ſeinen Mann diesmal loslaſſen. Doch war es H. nicht möglich, ſich auf die ganze Diſtanz zu behaupten. Nach acht Mi⸗ nuten mußte er ſich zur Aufgabe bekennen. Der Ausgana dieſes Kampfes beweiſt wieder einmal mehr, wieviel beſſer Göſſel in Form wäre, wenn er regelmäßiger zum Trainina erſcheinen würde. Stand::6 f. P. Mit dieſem Stand trennten ſich die Abteilungen. Die VfR⸗Ringer werden ſich alle Mühe geben, bei dem am 26. September, nachmittags, auf dem Platze bei den Brauereien ſtatt⸗ findenden Rückkampf das Reſultat zu ihren Gunſten zu ändern. Die Bildniſſe der beiden Mannſchaften ſind bei Fiſcher⸗Riegel aus⸗ geſtellt. Das Kampfgericht Weamann⸗Sportvereiniaung 1884. Mann⸗ waltete objektiv und einwandfrei. Scha. Turnen Erfolge des Turnvereins Mannheim von 1846 beim Jubiläums-Sport⸗ und Spielfeſt des Turn- und Sportverein Einkracht Wiesbaden Eine erſtklaſſige Beſetzung wieſen ſowohl die 3 Wett⸗ kämpfe als auch die Spiele bei der im großen Rahmen durchge⸗ führten Jubiläumsveranſtaltung des Turn⸗ und Sportverein Ein⸗ tracht Wiesbaden auf. Mehrere Deutſche Meiſter der Deutſchen Turnerſchaft, wie Lingnau und Raabe⸗Dortmund, Löſer⸗Ludwigs⸗ hafen, die Meiſterſtaffel von T. u. F. C. Ludwigshafen, ſowie ver⸗ ſchiedene Kreismeiſter waren am Start erſchienen. Auch der Turnverein Mannheim von 1846 war mit ſeinen Volks⸗ turnern zum leichtathletiſchen Vereinszehnkampf eingeladen, des⸗ gleichen ſeine Fußballmannſchaft zu einem Werbeſpiel gegen den Deutſchen Turnermeiſter M. T. V. Fürth. Reibungslos wickelte ſich das reichhaltige Programm ab, ſodaß die 4000 erſchienenen Zu⸗ ſchauer voll befriedigt wurden. Die Volksturner des Turnvereins Mannheim von 18 46 konnten ſich äußerſt erfolgreich durchſetzen und hinter Dortmund den 2. Platz im Vereinszehnkampf einnehmen, vor T. u. F. C. Ludwigshafen, Mainz und Wiesbaden. Die Ergebniſſe des Vereinszehnkampfes ſind: 1. T. V. Eintracht Dortmund 1272 Punkte, 2. Turnverein Mannheim von 1846 1093 Punkte, 3. T. u. F. C. Lud⸗ wigshafen 1090 Punkte, 4..V. 1817 Mainz und Turn⸗ und Sport⸗ verein Eintracht Wiesbaden 1058 Punkte, 3. Turnverein 1847 Ingelheim 908 Punkte. Außerdem errang der Turnverein Mann⸗ heim von 1846 den Wanderpreis der Stadt Würzburg in der 4 Aa Meter⸗Staffel. Zum Fußballtreffen ſtanden ſich gegenüber: M..v. Jürth—.v. 1846 mannheim 21(:1) Der deutſche und ſüdweſtdeutſche Turnermeiſter lieferten ſich ein vollſtändig ausgeglichenes Spiel, das ſeinen Werbezweck nicht ver⸗ ſch haben dürfte, 1846 geht in der 12. Minute in Führung, muß ich aber durch Händeelfmeter den Ausgleich 10 Minuten ſpäter ge⸗ fallen laſſen. Auffallend iſt das flache Paßſpiel beider Mannſchaften. Fürth im Zuſammenſpiel etwas beſſer. Eine Minute vor dem Wechſel kommt Fürth zum Führungstor, nachdem der Schiedsrichter Handſpiel überſehen hatte. In der 2. Hälfte macht ſich ein ſtarker Wind unangenehm bemerkbar. Trotz guter Gelegenheiten iſt keiner Mannſchaft mehr ein Erfolg beſchieden. Als knapper Sieger ver⸗ läßt der Deutſche Turnermeiſter den Platz. Ein unentſchiedenes Ergebnis hätte dem Spielverlauf eher entſprochen. Gr. Kegeln Mannheimer Kegler in Worms und Weinheim Im Worms war den Mannheimern Fortuna wenig hold. Auch Frankfurt und Mainz konnte diesmal keine erſten Preiſe mitnehmen: dagegen Wiesbaden. Dahin fielen in den Mannſchaftskämpfen alle drei Pokale. Geworfen wurden um den Nibelungen⸗Pokal von Wies⸗ baden 573, von Mainz 552 und von Darmſtadt 548 Holz. Mann⸗ heim liegt bei 24 Mannſchaſten mit 538 Holz an vierter Stelle. Bei dem Preis der Stadt Worms erreichte Wiesbaden 582. Frank⸗ furt 565 und Alzen 540 Holz. Mannheim brachte es mit der Zwei⸗ ten Mannſchaft auf 524 Holz und mußte ſich bei 18 Teſnehmern mit dem fünften Platz bemügen Des„Wormatia“⸗Pokales wegen brachte es Wiesbaden auf 565, Schwanheim auf 559 und Darmſtadt auf 559 Holz. Es folgt Mainz(2. Mannſchaſt) Frankfurt(2. Mann⸗ ſchaft), Mannheim(2. Mannſchaft). Mainz(1. Mannſchaft), Kaſſel; insgeſamt 27 Mannſchaften. Auf der Ehrenbahn iſt die Reihenfolge Kaſſel mit 71. Worms mit 66 und Mannheim mit 64 Holz, wäh⸗ rend auf der Induſtriebahn mit 5 Kugeln die Zahlen 43,40 und 39 in Front liegen. 8 Die Weinheimer Sportwoche mit Vahneinweihung be⸗ einnt am kommenden Sonntag. Um den Wanderpreis der Stadt Weinheim haben Fünfer⸗Mannſchaſten je 80 Kugeln zu ſtarten. Mann⸗ heim hat zwei Mannſchaften gemeldet. Der Verbandspokal ſowie der Wachenburg⸗Pokal wird durch Klubkämpfe je 30 Kugeln ausge⸗ tragen; offen für alle Klubs. Bisher haben gemeldet: Alle Neun,, „Bahnfrei“,„Edelweis“.„Kurnfalz“, K. Cl. Waldhof.„Pfefferminz“, „Rbeinagold“,„Rhein⸗Neckar“ und Rheinperle“. Alle Kämpfe beginnen unmittelbar nach Ankunft des Feſtzuaes, der ſich vunkt 11 in Be⸗ im Dienste mißgünstiger Konkurrenz, die auf die hohe Qualitãt von Per- or neidisch ist. Sie raunen der Hausfrau ins Ohr, das von ihnen emp- ohlene Waschmittel enthalte mehr im Paket als Perflor. Sie verschwei- an gen, daß dieses Mehr in wertlosen und scharfen Füllmitteln besteht, mit denen das Paket fast zur Hälfte gefällt ist. Im Gegensatz hiezu enthält erflor nur reine mildeste Seiſe in Flockenform mit aktiver Waschkraft. Lassen Sie sich keinen Bären aufbinden von diesen Damen. Sie vssen ja selbst am besten, daß von einer qualitativ hochwertigen Ware weniger gebraucht wird, als von einer minderwertigen Wer daher auf Qualität sieht, wer keine dünne Wäsche und keine Löcher in der Wäsche haben und dennoch schneeweiß und fleckenlos weaung ſetzt. Die Kämpfe dürfſen 14 Tage in Anſvruch nehmen. EEreeee Liederhalle.V. Einladuna zur Mites Haup mäclleder- Tersammiupg am 25. Septbr. ds. Is., abends 8 Uhr, im Ver⸗ einslokal„Ballhaus“. Mitglieder⸗ vorverſammlung am 18. Septbr., abends 8 Uhr ebendaſelbſt. 2611 Der Vorſtand. Elektr. Nähbetrieb m. Spezialnähmaſchinen ſucht noch laufend Lohn⸗ arbeit. Angeb unt. V. B. 60 a. d. Geſchäftsſt. *7058 Tüchtige lidterin nimmt n. einige Kunden Angeb. erbet. unt. U. Z. 58 a, d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs Bl.*7095 Für Exporteure JItalie.⸗Franz. Handelskorreſpondenz beſorgt diskret 3 Hch. Fink. Käſertalerſtraße 75. Fräulein, tüchtia im Nelbnähen u. Ficken ſucht Kunden in u. auß. d. Hauſe. Gefl Angeb unter U. 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Erichſon, Johannſen und den Norweger Bruusgard trifft. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es bei dieſer ſtarken Konkurrenz zu einem neuen Weltrekord kommt. Den alten Rekord hält der Schwede Lundareen mit:28.5 Min. Dr. Peltzers deutſcher Rekord ſteht auf:29,3 Min. Am Samstaa neh⸗ men die Stettiner Preußen an der Schwedenſtaffel(100. 200. 300, 400 Meter) teil: hier iſt ihr ſtärkſter Geaner„Järwa“ Stockbolm, eine Mannſchaft, die die Schwedenſtaffel bereits einmal in:58,5 Min. lief. Der dritte Start Dr. Peltzers geht am Sonntag über 400 Meter. wo er u. a. auf die Schweden Enadahl. Gebr. Foſſelius und Swen⸗ ſon trifft. Die Nachfrage nach Dr. Peltzer iſt im Auslande augen⸗ blicklich ſehr ſtark. So ſandten verſchiedene italieniſche Vereine Ein⸗ ladungen, jedoch gab Dr. Peltzer Stockholm den Vorzua. Im übrigen wird Dr. Peltzer demnächſt ſeine Auslandsſtarts einſchränken, da er am 1. Oktober dem Ruf der freien Schulgemeinde in Wickersdorf bei Saalfeld folgen wird. wo er in den Fächern Gumnaſtik, Geſchichte und Staatsbürgerkunde Unterricht erteilen ſoll. Auloſport *Geräuſchloſe Wagen. Die Automobilinduſtrie iſt jetzt beſtrebt, Wagen zu beien, die vollkommen geräuſchlos laufen. Wie man uns berichtet, ſcheint das für das Modell 1927 der Buick⸗Wagen gelungen zu ſein. Durch eine beſondere Ausgeeichntig der Kurl,elwelle(Afache Lagerung) verſucht man, einen ruhigen des Morors bei allen Geichwindigkelten zu erzielen. Die leichten Kolben und das ſchwere Schwungrad tragen ebenfalls dazu bei. Die Geräuſchloſigkeit wird weiter noch erhöht durch beſondere Ventilfedern, durch einen fein ausgedachten Schnelldämpfer und ein beſonderes Auspuffſyſtem. Bei dem neuen Buick wird das Oeld nur viermal im Jahre erneuert, wo⸗ durch das Problem der Oelverdünnung ſomit als gelöſt zu be⸗ trachten iſt. Für die Reise! Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ wäbrend der Reisezeit kann nach edem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- band ertolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit. herigen Bezugsories nur scbriitlich an die Geschäftssteſſe E 6. 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erfolgen und täglich ein- werden.— Wird Nachsendung der eitung au unbestimmte Dauer gewünscht dann ist der(eschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an weichem Tag die Lieferune einzustellen ist, Hezw wiedet in che Wohnung wener erfolgen 80l, Zur Vermeidunę der Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren ſüt den Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: kür i berelis abonnleries Fxemplar R. O. 60 Ausland ht1. kür i besonderes Exemplar NI. 130 Ausland M. 2. 10 Neue Mannheimer Zeifung. mit dichtem, weichem, wohlgepflegtem Haar wird stets bewundernde Blicke auf sich lenken, Die Schönheit uatürlicher Haarwellen ist das Ergebnis einer einfachen Behandlung: 47¹ Kopfwasch-Pulver, das wundervoll milde, belebende, wöchentlich zweimal zur gründlichen Reinigung verwandt, erfrischt den Haarboden und regt die Kopf. nerven an. Wenn der köstlich duftende Schaum das Haar von Staub und Schmutz befreit hat, eracheint es locker und üppiger denn je. 9— 0 a Uecd 10 WnIIAüA Das reizende Krausköpfchen Nur t der ges, gesch 67(Bleu:Geld Tl.., d Wülſt 22— ft 40 ihr 14. Seite. Nr. 430 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Freitag, den 17. September 1920 3 2 Schlacht von Grecy gegen die Engländer und Ludwig den Bayer;äußerſt unwirtliche Gegenden löſen oft größte Heimatsliebe aus un wWetter, wir und Weligeſchichte verlieren, eine Schlacht, die für das ganze Rittertum entſcheidend ſind mit der ſtärtſten Beharrlichkeit verteidigt worden von un war. Tags zuvor hatte es heftig geregnet, der Roden war ver⸗ durch die harte Witterung geſtählten Söhnen, indeſſen Sybare nſch E on Alexander v. Gleichen⸗Rußwurm ſumpft und hoffnungslos verſanken die prächtig gerüſteten, ſchwer ge⸗ Capua ohne Ruhmestaten fielen. Vielleicht kann doch der Menſe Als die Klaſſiker ihr Freundſchaftsbündnis ſchloſſen, begab es ſich, daß der ältere Dichter dem jüngeren Maanuteet zur Durchſicht gab, Goethe von Schiller Korrektur erbat und erhielt. Bei den alſo behandelten Hondſchriften Goethes iſt zu bemerken, daß Schiller mit einer gewiſſen Konſequenz die Ausführungen über das Wetter ſtrich. Goethe intereſſierte ſich ſehr für das Wetter und konnte nicht umhin, dieſes Intereſſe durch längere Notizen zu bekun⸗ den, die nach Anſicht Schillers den Text unnötig überwucherten. Mochte Schiller formell recht haben, die Wetterberichte zu kürzen oder zu ſtreichen, tief philoſophiſch hatten ſie ihre Berechtigung, weil die Rolle des Wetters bei jedem menſchlichen Geſchehen von außer⸗ ordentlicher Wichtigkeit iſt. Wenn auch der Schullehrer von einſt behauptete:„Der ge⸗ bildete Menſch gehört in die Stube“, und der Stubengelehrte ſich vielleicht bis zu einem gewiſſen Grade vom Wetter emanzipiert, die Mehrzahl der Menſchen iſt durchaus den Einflüſſen der Witterung unterworfen und iſt von ihr abhängig, was Stimmung oder Ge⸗ ſchäft betrifft. Im Lauf der Weltgeſchichte von den jüngſten Tegen bis zu den Uranfängen hinauf hing auch das Schlachtenglück vielfach vom Wetter ab. Während Altertum und Mittelalter ruhten die Feld⸗ güge ſogar grundſätzlich im Winter und wurden erſt im Frühling wieder aufgenommen. Die Orakel und Augurenſprüche, denen ge⸗ horcht werden mußte, waren wohl in der Hauptſache nicht viel an⸗ ders als verkappte Wetterprognoſen, und die Hauptkunſt antiker Feldherren beſtand darin, die Wetterlage gut auszunutzen, das Heer ſo aufzuſtellen, daß die Sonne dem Feind ins Auge ſchien und ihn beim Zielen blendete, oder daß der Wind Staubwolken gegen ihn aufwirbelte und was dergleichen taktiſche Kunſyſtücke mehr . wie ſie in den Schlachtberichten der Antike typiſch wieder⸗ ehren. Zuweilen ſpielen die Götter ſelbſt mit als Naturgewalten, die Schrecken auslöſen oder denjenigen, die Zuverſicht auf ihre Hilfe ſetzen, unüberwindlichen Mut verleihen. Erdbeben grollen und reißen Spalten auf, in welchen Heeresteile verſinken, zuweilen ſtehen Zeichen am Himmel, Furcht oder Begeiſterung verbreitend, Flüſſe treten aus, Stürme toben und helfen dem, der den Göttern lieb iſt, jedenfalls dem, der die beſſeren Nerven hat und Wetterzeichen richtig zu deuten verſteht. In dieſer Hinſicht Stimmung zu machen, folgten den antiken Herren Dichter und Seher, ihre Rolle war oft ausſchlag⸗ gebend, Deutung des Wetters Prophezeiung der Wetterlage hat ge⸗ wiß bei großen Entſcheidungsſchlachten viel zu deren Ergebnis bei⸗ getragen. Gegen Ende des Mittelalters wagte man ſchon da und dort einen Winterfeldzug oder glaubte hochmütig dem ſchlechten Wetter im Sommer trotzen zu können. Ein ſolcher Leichtſſiunn dem Wetter gegenüber ließ die Franzoſen und den ſpäteren Kaiſer Karl IV. die Arntliche Béka Marktbeg Mein lieber Mann, unser guter Vater, Oroßvater, Biuder und Onkel, Herr Tlahat maupenaan ist heute hüh, versehen mit den Trös- tungen der Klrehe, im nicht vollendeten 61. Lebensjahre sanit entschlafen. Mannheim, den 17. Sept. 1926 3 112 der Vollz.⸗Veror Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. wird Hauptmarkt und die Aufarund des 8 69 der Gewerbeordnung, ortspolizeiliche Vorſchrift erlaſſen: 8 8 Abſ. 1 der Wochenmarktordnung vom 16. 6. 1911 wird wie folat geändert: Beginn des Verkaufs wird für den ſtadt für die Zeit vom 20. 9 bis 1. 10. 1926 auf 7 Uhr morgens feſtgeſetzt. Der Markt dauert bis 1 Uhr mittaas“. Mannheim, den 16. September 1926. Bezirksamt Polizeidirektion C. panzerten Ritter und Reiter und gaben dem leichten Fußvolk der Engländer und Kaiſerlichen Deutſchen gewonnenes Spiel. Mit welchem Erfolg verteidigte dann das ſogenannte ſchlechte Wetter England gegen die Armada, zwang die Truppen der gegen die fran⸗ zöſiſche Revolution verbündeten Monarchen zum Rückzug, mit welcher Kraft machte das ruſſiſche Winterwetter Nepoleons Helden⸗ lauf zunichte! Mehr als der Feind hat ſtets das Wetter dem Krieger übel mitgeſpielt, und die furchtbarſten Erinnerungen des Weltkrieges ſind durch ſchlechtes Wetter bedingt, das Martyrium in den ver⸗ ſchlammten Schützengräben, die ſendende Glut des drientaliſchen Schauplatzes, der Durſt in erbarmungsloſer Dürre, die Näſſe und Kälte ohne Wechſel, die ſchließlich auch den Mutigſten und Geduldig⸗ ſten zur Verzweiflung bringt. Für ſolche Entmutigung der Nerven erfanden die Franzoſen das Wort„cafard“, das den engliſchen Begriff des„opfern“ bei weitem verſtärkt und einen tieferbohrenden Zuſtand bezeichnet. Selbſt in ſchönſten Friedenszeiten war der Spleen eine weltſchmerz⸗ liche Ausgeburt ſchlechten Wetters, insbeſondere des engliſchen Nebels, neuerdings ſcheint der Spleen durch den Sport erfolgreich be⸗ kämpft zu werden. Doch trotz ſolcher Gegenmittel, trotz Abhärtung und Gewöhnung hat das ſchlechte Wetter unberechenbaren Einfluß auf die Kollektivfeele wie auf das einzelne Gemüt und welthiſtoriſche entezüſſe höngen mehr als angenommen wird, von deſſen okkulten Einfluß auf die Stimmung ab. Wind und Regen ſchlagen tief die Stimmgabel an, hell tönt ſie bei klarer Luft und Sonne. Das Wetter trägt viel Schuld daran, daß verſchiedene Völker einander ſchlecht verſtehen, denn Charakter und Einſtellung ſind durchaus verſchieden, wenn man zu Göttern des guten Wetters— wie den Olympiern— betet oder wenn unſer Daſein von Schlecht⸗ wettergöttern hauptſächlich beſtimmt iſt. Das Kataſtrophenwetter, das im Zuſammenhang mit Erdbeben ganze Länder heimſucht, hat auf die Kollektivſeele entſprechenden Einfluß und je apokalyptiſcher es ſich geſtaltet, deſto zuckender, unruhiger, ſtreiterfüllter benimmt ſich alles auf Erden. Könnte man ſtets auf ruhige Luft, auf Son⸗ nenblick warten, ſo wären vielleicht die weltgeſchichtlichen Begeben⸗ heiten freundlicher, weniger verzweifelte Entſchlüſſe würden gefaßt und ausgeführt. So erzählt der ſeelenkundige Bunyan in ſeinem allegoriſchen Werk von der Wanderung des Pilgers, daß der Pilger in der Feſtung Gram bei Nebel gefangen ſitzt und ſich entſchließt, der Sache dadurch ein Ende zu machen, daß er ſich einen Strick um den Hals legt. Doch als er die Schlinge zuziehen will, tanzt ein Sonnen⸗ ſtrahl in ſeinen Kerker und bringt ſo große Hoffnung mit, daß er warten will. Aber ſeltſam genug, auch fortwährend heiteres Wetter macht traurig: regenloſe Gegenden ſind viel troſtloſer als regenreiche Ge⸗ filde. Der Araber träumt von dem, was wir ſchlechtes Wetter nennen als von einem paradieſiſchen Zuſtand. Rauhe, klimatiſch nntmachungen inn betr. Mein Privathindergarten befindet sich jetzt N 7, 16. Kursbeginn 27. September Telephon. Anmeldungen ab 20. Sept Margot Kuhn 7005 Karl Ludwigstr. 7 Tel. 21102 dnuna hierzu, 8 23 ff. folgende W Nebenmärkte der Alt⸗ Q6, 8/ Trau Ellsabeth Brüggemann nebst Angehörigen. Die Bestattung findet Montag nach- mittag 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 7163 folgende erlaſſen: 8 1. Die Schiffahrt Den Brückenban Seckenheim⸗Ilvesheim hier. Nesckarſchiffahrt betr. Zur Sicherung der Schiffahrt an der Brük⸗ kenbauſtelle Seckenheim⸗Ilvesheim wird mit ſofortiger Wirkung aufgrund der 88 366 Ziff. 10.⸗Str.⸗G.⸗B. 116 Ziffer 2 des bad. 1 waſſervolizeiliche Anordnuna Köftritzer Sehwarzbier zu Bergz und zu Tal als eine Reihe von glücklichen Tagen vielleicht iſt zu heroiſchen Menſchentum ſchlecht Wetter nötig, de⸗ toſende See, der Heereszug von Wetterwolken, der die Höhen be lagert, der Sturm und das Schneewehen von Ebene oder Berg. 9 Die Natur tritt uns näher, wird vermenſchlicht dadurch, daß airkt ſie ſich bequemen muß zu leiden wie wir, und der Himmel Ws näher, wenn er nicht ewig unbarmherzig blaut, ſondern gleich 37 Tränen vergießt, wie aufgelöſt in Weh. Darum miſchte die Sage 5 die menſchliche Geſchichte Taten der Götter. Ihre Hiſtorie, s Weltgeſchichte begleitet die unſere, läßt ſie nicht allein und ohne 1 ſammenhang mit der Natur. Das Wetter miſcht ſich beſtimmend ein in unſere wichtigſten Angelegenheiten. Literatur „ V..R. Handbuch der Reklame. Verlag Francken u. Lang G. m. b.., Berlin W. 30.— Ein Handbuch der Retlape hat es bis vor einem Jahr nicht gegeben. Die zwei Bände, di der genannte Verlag herausbrachte, ſtanden einzigartig da. Sie boten eine Unſumme von Material, das in der Praxis der 19 70 klame, deren Bedeutung und Wert für unſer Wirtſchaftsleben 765 beſtritten groß daſteht, dringend gebraucht wurde. Jetzt liegt 155 weite Band, das Adreßbuch der Reklame⸗Induſtrie, in einer vo 5 ſtändig neubearbeiteten Ausgabe vor. Tauſende von Firmen 5 der vielgeſtaltigen Reklame⸗Induſtrie(es ſind an 350 Branche geordnet) ſind genannt. Wer in die Werbepraxis hineinwachſen will odet muß, wird den Wert dieſes Vandes bald zu ſchätzen wiſſen. Kundenwerbung und die Gewinnung leiſtungsfähi»er Liefera 15 wird im heutigen kaufmänniſchen Leben groß geſchrieben. handliche Format und die Ausſtattung, die auch eine Reihe farbige, Einlagen enthält, empfehlen dieſen zweiten Band des Handbuche ſchon äußerlich. * Hindenburg. Der deutſchen Jugend und dem deutſchen Voln erzählt von Wilhelm Fronemann, Frankfurt a.., Bilder vo Profeſſor Angelo Jank, München. Verlag Joſ. Scholz, Mainz. 8 ehrwürdige Geſtalt des Reichspräſidenten wird hier in den W punkt eines Bilderbuches geſtellt. Es handelt ſich nicht allein in K ein paar ſchöne Bilder, die die flinke Hand eines Melermannes ſü die Jugend hingeworfen hat: ſondern das Schickſal Deutſchlands de 8 letzten Jahrzehuts wird in dieſen Vildertafeln und dern bogleitende Text kund. Künſtler und Herausgeber haben ihre Aufgabe Ernſt und Können erfaßt. Die Geſtalt des alten Recken erſchs. als Heldenfigur im Flammenbrand des Weltkrieges, ſie ſteht—— ragend wie ein Fels im Taumel des Niederbruchs, erſcheint als 25 treuer Eckart im Wirbel der Nachkriegsfahre und als erſter Man 10 des neuen deutſchen Reiches und Verkörperung der Reichseinheit i⸗ der Gegenwart. Maler und Textgeſtalter haben die ſymboliſche 7 deutung Hindenburgs, der das alte und das neue Deutſchland z einer höheren Einheit verbindet, mit Erfol rausgeſtellt. Cedle Meurlbe SIDde Gueeſurgſi „nichts weniger tragen, AaKarkas8 ſebr. aut erhalt., billig Marke Goerike, verkaufen. 2637 gebr., billig abeug e Muſikwerke Lange Rötterſtr. ö 17095 L. Spiegel u. Sohn,(Werkſtatt). Mannheim, O 7. 9. Moforrad Lichtan ane komplett. groß Schein⸗ werfer, zum Preiſe von 80/ abzugeb. 6661 Belſchner, Käfertal, Reiherſtr. 21, 2. St. errenrad 5 od. 25 22 hat die in der linksſeitigen Brückenöfſnung in das Gerüſt eingebaute Schiffahrtsöffnung zu benützen. Die Oeffnung hat eine lichte Weite von 15 Metern und eine lichte Höhe von 5 Met. über höchſtem ſchiffbarem Waſſerſtand. § 2. Talſchiffe dürfen die Brückenſtelle nur einzeln und im Zeitabſtand von einer halben Stunde nach einander durchfahren. Sie haben für die Durchfahrt das Motorboot zur Schlepphilfe zu benützen. das von der Bau⸗ unternehmung bei Km. 12,5 am linken Ufer bereit gehalten wird. Die freie Durchfahrt durch die Brücke ohne Schlepphilfe iſt ver⸗ boten. Iſt das Motorboot nicht zur Stelle und nicht in Sicht, ſo hat das Talſchiff bei Km. 12,5 aufzudrehen und zu warten, bis das Motorboot zur Stelle iſt. Das Ahſchleppen ſerfolat in der Reihenfolae in der die Talſchiffe. angekommen ſind. Das Motorboot iſt von einer halben Stunde vor Sonnenaufgana bis einer halben Stunde nach Sonnenuntergana bereitgeſtellt. die Schlepphilfe wird unentgeltlich geleiſtet. Die Talſchiffe haben den nach 8. 18 der Polizei⸗ Ordnung für die Neckarſchiffahrt vorgeſchrie⸗ benen roten Wimpel mindeſtens 4 Meter über Bordhöhe zu führen. 5 § 3. Den Bergzügen wird die Annähe⸗ rung eines Talſchiffes durch Hiſſen einer rechteckigen roten Flagge auf dem linken Brückenpfeiler angezeigt, die Bergzüge haben dann beſ Km. 10,5 am rechten Ufer(Schließ⸗ mann) ſolänge zu halten, bis die rote Flagge wieder eingezogen iſt. 5 § 4. Die obigen Vorſchriften bleiben in Kraft bis das Baugerüſt in der linken Brük⸗ kenöffnung wieder vollſtändig beſeitiat iſt(vor⸗ ausſichtlich bis Ende November d. Is) § 5. Zuwiderhandlungen gegen dieſe im Intereſſe der Sicherheit der Schiffahrt getrof⸗ enen zeitl Anordnungen werden gem. 8 116 des bad..⸗G. mit Geld bis zu 150 RM. oder im Unbeibringlichkeitsfalle mit Haft beſtraft, ſofern nicht nach den allgemeinen Strafbeſtim⸗ mungen eine härtere Strafe verwirkt iſt. Mannbeim den 15. September 1928. Badiſches Bezirksamt.— Abt. 4. Gestern morgen entschlief sanft nach schwerem Leiden meine liebe Frau, unsere liebe, gute Mutter, Großmutter, Schwiegermuſter, Tanſe u. Schwester, Piau anna Hinor geb. Hirschbiel im 50. Lebensjahre 7111 Mannheim(N 4, 23) den 17. Sept. 1926 In tiefstem Schmerz: Johann Minor nebst Kinder u. Enkelkinder Die Feuerbestattung ſindet Samstag nachmitiag ½3 Uhr hier stait. 9 5 Einzelverkauf Hauptnebeästelle.N 1, 4/0 baszermannhaus) jungduschatr. 23, Parkring la, neerteldetr.. Agenturep. e 24 aee e Aiagenverkäufer.* aneerke emee „ Wasserturm, tatterse relte- vot dem Hauptpahnhof 10 Rathaue 7* 2 Ein kleiner Ueberſchuß an Lebenskraft iſt es, der ſo manches Spiel ſchon ge⸗ winnen ließ. Aber nicht nur Sports⸗ leute brauchen dieſen kleinen Über⸗ ſchuß, auch jeder Andere, der den Kampf des Lebens beſtehen will. Trin⸗ ken Sie täglich das herbe vollwürzige Köſtritzer Schwarzbier; es ſchafft Ihnen den kleinen Überſchuß an Le⸗ benskraft. den Sie haben mülſen. Das echte Köſtritzer Schwarzbier iſt erhältlich bei Karl Köhler. Biergroßhandlung. Mann⸗ heim. 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Den Bezugspreis für Oftober 2 Zeitungen, für M..50 bei A lich zweimaliger kostenfreier Zustellung) soll Ihre Trägerin Anfang Oktober, also erst in zwei Wochen, einziehen. Vor- und Zuname: Beruf: Wohnort: Straße und Hausnummer: genaue Anſchirift) Sie wollen, bitte, den Beſtellzette! im Umschlaz unfraukiert in den Rrieckaſten werfen oder ihn der Trägerin übergeben 1g8. Seite. Nr. 430 Freitag, den Semmering-Rennen 12. Sepf. 1026 Caracciola auf 4½ Lifer-NRermwegen Caracciola auf 6 Liſer-Tourenwagen Schnellsfer Rennwegen Schnellsfe Zeif des Tages neuer Semmering-Nekord Gewfrui endgulfig den Sernmeririg-Werderpreis Sdmellsfer Tourenwagen neuer Tourenwegen- Nekord Oroper Bergprels vom Oesferreichi fur Tourerwegen AD.A..-neichsfahri 31. Aug.-4. Sepf. 1026 Des Mercedes-Benz-Team mif Zeiiriiz, Walb, Dr. Tigler erbẽlf als einziges Teem die Groſße goldene.D. A..-NMedaille N Daimler-Benz Aktiiengesellscheift Wiederum Sieger in scharfem internaſionalem Weitbewerb Solifude-Rennen 12. Sepf 1026 Merz àuf 2 Lifer-Nermwegen Walb auf 6 Lifer-Tourenvegen Hailer auf 6 12. Sepf. 1926 Herbsi-Regaſia der Berliner vereinigung des.Ni.v. Boof„Siegrid IV“ mit 1½ Liter-Mercedes-Mofor, Besitzer Krüger, siegi in der 1½ Lifer-Klasse. Schmellsfer Nernwegen schells er Sporſwegen Schnellste Zell des Tages zweilscmellsfer Sporſwegen sdmellsfe Eunde des Teges Lifer-Tourenwegen aA Sattin IILITIe beae eder ee Feed os goehelemenrt. „ edseense Y Preis-Rundſiuige H der Schokoladenfabrik„Trumptf“ linden morgen, Samstag nachmittag ab 4 Uhr aut dem Plugplatz Neuosthe m statſt. Außerdem lägucher FPlugbetrieb der Veikehrsllugzeuge. Flugplaiz- Nesiaurani und Caiẽ Neu-Osſheim. Wo kann ich jed Mon⸗ tag Wäſche abholen? Wird ſauber gewaſchen u, gebügelt. B4416 Frau Müller. Heidel⸗ — nnenillmmennunembnlnmrenlinunmmmenulun meniimnmenmnmenuutmwulle Schnittrosenschau 19. u. 20. Sepiember im Gesellschafishaus Ludwigshafen Ueber 8000O Rosen 724 K UNSTLER-KONZERT Eirafrift SO Pfg. Hirider die Hö&lffe. 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