Abdreſſe. Kaiſerhof“ in Berlin in Reichsbeſitz übergehen wird. Miktwoch, 22. Sepfember elle Sezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder—— die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beieptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1 4·6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wittag⸗ Ausgabe hoi mor 8 oi Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 437 ung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 5 Allgem. Anzeigen 040.. Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. Vr. keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ar sgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unkerhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Recht drunkreichs zuftimmung zu Thoiry Angenehme Aeberraſchung in Verlin Am Freitag Kabinettsſitzung UIBerlin, 21. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Dr. Streſemann wird am Donnerstag in Berlin zurückerwartet. Bereits für Freitag vormittag iſt ein Zuſammentritt des Ka⸗ binetts vorgeſehen, dem der Reichsaußenminiſter einen ein⸗ gehenden Bericht über die in Thoiry getroffenen vorläufigen Vereinbarungen erſtatten wird. Das Kabinett wird ſich dann zu entſcheiden haben, ob es die Fortſetzung der Verhandlun⸗ gen auf dieſer Baſis wünſcht. Daß es ſich in dieſem Sinne entſcheiden wird, iſt wohl außer allem Zweifel, zumal nachdem die franzöſiſche Regierung heute bereits einen dahingehenden Beſchluß gefaßt hat. Damit wäre dann die Bahnfrei für die Aufnahme der Beſprechungen, in denen man den Plan in ſeinen Einzelheiten auszubauen verſuchen wird. Es iſt anzunehmen, daß zu dieſem Zweck von der franzöſi⸗ ſchen Regierung Sachverſtändige nach Berlin ent⸗ ſandt werden. In Berliner politiſchen Kreiſen, in denen man vielfach eine ernſte Oppoſition gegen Briands Politik fürchtet, hat das Ergebnis des Kabinettsrates in Paris angenehm überraſcht. Trotzdem hält man ſich von überſpannten Hoffnungen fern und verkennt keinesfalls, daß noch außer⸗ ordentliche Schwierigkeiten bis zu einer endgültigen Eini⸗ gung der beiden Regierungen zu überwinden ſein werden. Nächſter Pariſer Miniſterrat auch am Freitag Paris, 21. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Als Briand heute nach dem mit Spannung erwarteten Mi⸗ niſterrat das Elyſe verließ und von den Journaliſten mit Fragen über das Ergebnis der Sitzung beſtürmt wurde, anr⸗ wortete der Außenminiſter etwas geheimnisvoll:„Alles, was ich getan habe, ließ der Regierung volle Freiheit, und ſie har davon einen günſtigen Gebrauch gemacht.“ Und lächelnd fügte er im Weitergehen bei:„Sie haben wohl gedacht, ich würde maun und blau geſchlagen. Wie Sie ſehen, iſt das keines⸗ wegs geſchehen.“ Damit iſt nun allerdings nicht geſagt, daß inmitten des Kabinetts lauter Harmonie herrſcht. Auch das offizielle Com⸗ muniqus läßt keinen Schluß auf die Haltung der blocknationa⸗ litiſchen Kabinettsmitglieder zu. Wie man hört, ſoll Poincare bereits nach ſeiner erſten Unterredung mit Briand am letzten Verkauf des Hotels„Kaiſerhof“ an das Reich Wie wir erfahren, beſtätigt ſich die Nachricht, daß das 1790 15 ſchen dem Reich und der Berliner Hotelgeſellſchaft iſt es be⸗ reits zu gekommen, Der Kaufpreis beträgt illionen Mark. Wie das„B..“ mitteilt, ſcheint es nicht zuzutreffen, daß der Beſitzwechſel in Form eines Austauſches des bisherigen Hotels„Kaiſerhof“ gegen Immobilien, die ſich m Beſitz des Reiches befinden, vor ſich gehen werde. Es ſoll ſich in Wirklichkeit um ein Bargeſchäft handeln. Zur Be⸗ gründung des Ankaufs wird erklärt, daß man erhebliche Er⸗ Möantſe machen könne, menni rd Gebäude auf einen glichſt kleinen Raum vereinigt würden. W90 das Blatt erfährt, ſoll in das bisherige Hotel„Kaiſer⸗ bof“ nur die Abteilung des Reichsfinanzminiſteriums gebracht werden, die bisher in dem einſtigen Kolonialamt in dem auſe der Wilhelmſtraße gegenüber dem Auswärtigen Amt untergebracht iſt. Die übrigen 250 Zimmer des Hotels erden nach den vorläufigen Dispoſitionen vermutlich dem Reichsarbeitsminiſterjum zugewieſen werden, das in der Scharnhorſtſtraße nach Anſicht der zuſtändigen Stellen zu ſehr abſeits liege. Der Preis von 8 Millionen werde nicht nur als angemeſſen, ſondern als günſtig bezeichnet. Der end⸗ gültige Abſchluß des Ankaufes werde erſt nach der Genehmi⸗ ung durch den Reichstag vorgenommen werden. Im übrigen ei das neueſte Angebot von der Firma Gebr. Arnold aus⸗ gegangen. Das Hotel ſei auch lestes Jabr immer wie der zumn rauf angevoten worden, ohne daß das Reich auf die zahl⸗ ſteichen Offerten eingegangen ſei. Der Plan beſchäftige die zu⸗ ändigen Stellen ſchon ſeit dem Jahre 1915 und es liege ein angreicher Schriftwechſel zwiſchen den in Frage kommen⸗ den Reſſorts vor, aus dem hervorgehe, daß die Uebereignung kes Hotels in Reichsbeſitz wünſchenswert ſei. Durch den Ver⸗ buf des„Kaiſerhof“ an das Reich verſchwindet aus der ziem⸗ unz geringen Zahl der vornehmen Berliner Hotels das älteſte nd eines der ſchönſten und beliebteſten. * 8 Ergänzend wird uns hierzu von unſerem Ber liner ro gedrahtet: el Der Kaiſerhof, eines der ſchönſten und angeſehenſten Ho⸗ 5 der an derartigen Hotels verhältnismäßig armen Reichs⸗ g uptſtadt iſt nun tatſächlich für die reſpektable Summe von fr illionen Mark in Reichsbeſitz übergegangen. Man wird agen müſſen: War das unbedingt notwendig und wie reimt ieſer Kauf mit dem immer wieder ertönenden Lied von parſamkeit und Beamtenabbau zuſammen? Mit fürdt verlangt das„Berliner Tageblatt“ die amtlichen Gründe * dieſe Transaktion zu wiſſen, denn in der Tat nehmen die anſionsbedürfniſſe unſerer Behörden nachgerade beängſti⸗ wirde Jorm an und es wird in der Oeffentlichkeit als ſagen ir einmal, zum mindeſten befremdend empfunden, daß, wäh⸗ Sonntag anerkannt haben, daß der Außenminiſter in ſeiner Beſprechung mit Streſemann die Politik des Geſamtkabinetts in keiner Weiſe feſtgelegt habe. Vorläufig verträgt man ſich alſo noch und die Stimmung im heutigen Miniſterrat war um ſo ruhiger, als es ſich nicht darum handelte, irgend einen Beſchluß zu faſſen. Die techni⸗ ſchen Probleme, die ſich aus den Beſprechungen von Thoiry ergeben, werden erſt am Freitag geprüft werden. Es ſieht nicht darnach aus, als ob ſich die heute erzielte„Einſtimmig⸗ keit“ auch fernerhin einfinden wird. Die Tatſache bleibt be⸗ ſtehen, daß die Nationaliſten und ihre Preſſe vor allem einer Räumung des Rheinlandes vor Ablauf der Vertrags⸗ friſten ſtändig abgeneigt ſind. Sie vertrauen feſt auf Poin⸗ caré, der ihnen als Urheber der Ruhrbeſetzung reichlich legi⸗ timiert erſcheint, um eventuelle Unvorſichtigkeiten Briands zu korrigieren. Ein bedenkliches Vorzeichen für die Haltung der Natio⸗ naliſten iſt die Tatſache, daß ſie gewöhnt ſind, ſich in der Frage der Rheinlandbeſetzung ihren Rat bet den franzöſiſchen Generälen zu holen. Das Rezept der hohen Militär⸗ kreiſe iſt ſeit der Unterzeichnung des Friedensvertrags ſtets dasſelbe geblieben. Sie bezeichnen trotz dem Garantievertrag von Locarno die Rheinlandbeſetzung als ein unerläßliches Pfand für die Sicherheit Frankreichs und fordern deren Auf⸗ rechterhaltung bis zum Jahre 1935. Gleichzeitig raten ſie an, die Kriegsrüſtungen Frankreichs zu verſtärken, um an jenem„Unglückstag“, wo die Rheinlandbeſetzung vertrags⸗ mäßig beendet iſt, nicht ſchutzlos einem rachſüchtigen Deutſch⸗ land ausgeliefert zu ſein. Geſpannte Erwartung auch in Belgien V Paris, 22. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Brüſſel wird gemeldet: In belgiſchen Regierungskreiſen werden die Unterredung von Thoiry und die nachfolgenden Beſprechungen mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt, da ſämt⸗ liche Probleme, die von Briand und Streſemann erörtert wur⸗ den, Belgien im höchſten Grade intereſſieren. Aber bisher zeigt ſich die belgiſche Regierung außerordentlich reſerviert, da ſie noch keine genaue Kenntnis über die Tragweite der an⸗ gebahnten Verhandlungen erhalten hat. Nachdem nun Briand vor dem Miniſterrat Bericht über die Genfer Tagung und ſeine Beſprechungen erſtattet hat, erwartet die belgiſche Regie⸗ rung von Frankreich darüber informiert zu werden, auf welche Einzelheiten die Unterredung von Thoiry ſich bezog. rend die Bevölkerung bitterſte Wohnungsnot leidet, die Behörden es ſich immer behaglicher machen. Es ſei nur darauf hingewieſen, daß die Reichspoſt, die mit Vorliebe die teuerſten und beſtgelegenſten Häuſer in Berlin aufkauft, am Lietzenſee einen großen Direktionspalaſt baut. Durch das Eingehen des„Kaiſerhofes“ werden dem Berliner Fremden⸗ verkehr etwa 300 Betten entzogen, außerdem verlieren etwa 350 Angeſtellte ihr Brot. Es bleibt abzuwarten, wie ſich die Stadt Berlin zu der Umwandlung des Hotels in einen Büropalaſt ſtellen wird. Wann die Uebergabe erfolgen ſoll, iſt noch unbeſtimmt, zumal vorausſichtlich noch mancherlei Umbauten notwendig ſein werden. Der Kauf bedarf natürlich noch der Genehmigung des Reichstages. Aufloſung der Reichsgetreideſtelle Vor einigen Tagen hat in Berlin die letzte Aufſichtsrats⸗ ſitzung und die letzte Geſellſchaftsverſammlung der Reichs⸗ getreideſtelle ſtattgefunden, in der die Liquidationsſchluß⸗ bilanz genehmigt und Entlaſtung erteilt wurde. Damit iſt die Auflöſung der Reichsgetreideſtelle endgültig vollzogen, nachdem ihr Betrieb ſeit 1921 entſprechend der Begrenzung Aufgaben fortlaufend immer mehr eingeſchränkt wor⸗ en war. In der Schlußſitzung gab der Vorſitzende des Aufſichts⸗ rats Staatsſekretär a. D. Dr. Hagedorn eine ausführliche Ueberſicht über die Tätigkeit der Reichsgetreideſtelle. Auch der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dr. Haslinde, der an der Sitzung teilnahm, würdigte in einer Rede die Bedeutung der Reichsgetreideſtelle für die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit. Blutige Zuſammenſtöße in Breslau Am Dienstag wurden in Breslau bei einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen Erwerbsloſen und Polizei zwei Perſonen getötet und fünf verwundet. In der Verſammlung der Erwerbsloſen wurden verſchiedene Forde⸗ rungen erhoben, insbeſondere Wiedereinſetzung der eigenen Vertretung, die bekanntlich durch Geſetz abgeſchafft worden iſt. Dann bildeten die Erwerbsloſen einen Zug in der Abſicht, vor das Rathaus zu ziehen, was die Polizei zu verhindern ſuchte. Da einige Teilnehmer mit Latten gegen die Schupo vorgingen, mußten die Beamten von ihren Gummiknüppeln Gebrauch machen. Als die Beamten weiterhin tätlich ange⸗ griffen und einer durch einen Meſſerſtich verletzt wurde, machte die Polizei von der Schußwaffe Gebrauch. * Rücktritt des Kanadiſchen Kabinetts. Nach einer Mel⸗ dung aus Ottawa hat der Miniſterrat beſchloſſen, wegen der bei den letzten Wahlen erlittenen Niederlage zurückzu⸗ treten. Die Finanzierung des Friedens Es iſt eine alte Weisheit, daß man den Tag nicht vor dem Abend loben ſoll. Das gilt für die Politik ſo gut wie für das tägliche Leben. Aus dieſer Vorſicht heraus haben wir noch in unſerem geſtrigen Mittagsblatt die aus Paris kommende Mel⸗ dung, daß im Miniſterrat keinerlei Unſtimmigkeiten beſtänden über den von Briand in Thoiry feſtgelegten Kurs der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik, mit einem Fragezeichen verſehen. Ob⸗ wohl die Meldung von der halbamtlichen Havasagentur in die Welt gefunkt worden war. Schon in unſerer Abend⸗ ausgabe konnten wir jedoch unſeren Leſern die definitive Mitteilung machen, daß der Pariſer Miniſterrat mit Poin⸗ caré an der Spitze die zwiſchen Briand und Streſemann in Thoiry getroffenen Vereinbarungen einſtimmig gut⸗ geheißen hat. Ob wir Grund haben, dieſen Tag, dieſen Dienstag, den 21. September, zu loben, wußten wir jedoch auch am Abend noch nicht. So wenig wie wir es heute wiſſen. Um das beur⸗ teilen zu können, müſſen wir zuvor davon Kenntnis haben, was denn eigentlich in dem kleinen Wirtshaus zu Thoiry zwi⸗ ſchen den beiden Außenminiſtern Deutſchlands und Frank⸗ reichs vereinbart worden iſt. Darüber aber herrſcht bis heute ein geheimnisvolles Dunkel. Daß die beiden Staatsmänner dort Forellen und Rebhühner gefrühſtückt, daß der eine während der mehrſtündigen Ausſprache vier Zigarren und der andere dreieinhalb beſonders billige Zigaretten geraucht hat, iſt von dem Chor der dort fieberhaft tätigen Journaliſten aus allen Ländern der Mit⸗ und Nachwelt überliefert worden, was die Beiden aber dort verabredet haben, worüber ſie ſich einig geworden ſind, darüber weiß man ſo gut wie garnichts. Wir wiſſen jedoch, daß Streſemann ſowohl wie Briand ſich über das Erreichte durchaus zufrieden geäußert haben. Und damit wiſſen wir ſchon allerhand, wiſſen wir jedenfalls ſoviel, um eine Handhabe zu haben, hoffnungsfroh der weiteren Ent⸗ wicklung der Dinge entgegen ſehen zu können. Denn eine Vereinbarung, mit der beide Kontrahenten zufrieden ſind, bietet hinſichtlich loyaler Ausführung und Dauer die beſte Gewähr, die man ſich nur wünſchen kann. Eine ebenſolche Zuverſicht kann man auf den Vertrag ſetzen, der nun voraus⸗ ſichtlich auf Grund der Verabredungen von Thoiry zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung abgeſchloſſen werden wird. Kein Vertrag, im geſchäftlichen Leben ſowohl wie in der großen Politik, hält ſo gut und ſicher, wie ein ſolcher, der auf der granitnen Stützmauer der beiderſei⸗ tigen Intereſſen aufgebaut iſt. Das das franzöſiſche Intereſſe bei den Verabre⸗ dungen von Thoiry ausreichend gewahrt worden iſt, geht daraus hervor, daß Briand die einmütige Zuſtimmung des geſamten franzöſiſchen Kabinetts gefunden hat. Eines Kabi⸗ netts, in dem außer Poincaré, dem leidenſchaftlichen Befür⸗ worter und Vollbringer des Ruhreinfalls, noch vier andere nationaliſtiſche Miniſter ſitzen, Tardieu, der Hauptmacher des Verſailler Vertrags, Barthou, der langjährige Präſi⸗ dent der berüchtigten Reparationskommiſſion, der Handels⸗ miniſter Bokanowski von den Blocknationaliſten und Marin, der Penſionsminiſter. Daß dieſe vier Miniſter eines Kabinetts Poincars jetzt ſo ohne weiteres, ſo auf den erſten Anhieb, ſo ganz ohne jeden Oppoſitionstamtam den in ſozu⸗ ſagen freiwilliger Vereinbarung zwiſchen Briand und Streſe⸗ mann getroffenen Abmachungen zuſtimmen, will gewiß ſehr viel heißen. Noch vor Jahresfriſt hätte man eine ſolch raſche Entwicklung für unmöglich gehalten. Die franzöſiſchen Mili⸗ tärs, von denen noch am letzten Sonntag, dem 10. Jahrestag der franzöſiſchen Wiedereroberung des Fort Douamont, der Chef des Generalſtabs in Verdun eine fulminante Kriegsrede hielt, müſſen ſich nun eigentlich wie die betrübten Lohgerber vorkommen, die ihre Felle wegſchwimmen ſehen. Denn diesmal iſt, bbwohl Zurückhaltung für uns durch⸗ aus geboten und zum Frohlocken überhaupt kein Anlaß iſt, kaum zu befürchten, daß Briands. Politik jetzt hinterher noch ſo Schiffbruch erleidet, wie vor vier Jahren, wie 1922 nach der mit ſolch großen Hoffnungen von uns begrüßten Konferenz von Cannes. Schon dort wollte Briand zuſammen mit Lloyd George und Nitti einen neuen Kurs gegenüber Deutſch⸗ land einleiten, wurde aber von ſeinen damals noch ſehr mäch⸗ tigen Gegnern Poincaré und Millerand zur vorzei⸗ tigen Rückkehr nach Paris und zum Rücktritt gezwungen. Und nun nach vier Jahren, die in der Geſchichte zweier großer Völker und in der Weltgeſchichte nicht mehr bedeuten, wie vier Tropfen im Meere, iſt aus dem Saulus ein Paulus Poincaré geworden und der einſt ſo machtvolle Millerand iſt völlig in der Verſenkung verſchwunden. Das alles haben wir der ehernen Sprache politiſcher und wirtſchaftlicher Tatſachen zu verdanken, die ſich als ſtärker erwieſen als alle diplomatiſchen Künſte und Intrigen. Die Zeit, die einſt unſere Feindin war und unſere Niederlage im Kampfe mit 24 Nationen beſiegelte, iſt jetzt unſere Freundin geworden und arbeitet für uns. Jetzt kommt es darauf an, durch eine kluge und weit vorausſchauende Politik, wie ſie von Streſemann in all den Jahren ſo ziel⸗ bewußt und erfolgreich geführt worden iſt, mit ihr zu ſchwimmen. Daß die Abmachungen, die der verantwortliche Leiter unſerer Außenpolitik in Thoiry mit Briand getroffen hat, vom geſamten Reichskabinett genau ſo ein⸗ mütig gebilligt werden, wie dies geſtern vom Pariſer Miniſterrat geſchehen iſt, daran braucht man wohl keinen Augenblick zu zweifeln. Weiß man doch, welchen Vertrauens ſich Streſemann bei allen ſeinen Miniſterkollegen erfreut und daß auch die in Genf anweſenden Vertreter verſchiedener Regierungsparteien ganz auf Streſemanns Seite ſtehen. Da ſich zweifellos auch die Sozialdemokraten, die den — 2. Seite. Nr. 437 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. September 196 Abgeordneten Breitſcheid als Beobachter nach Genf geſandt hatten, fütr die in Thoiry endgültig bekräftigte deutſch⸗ franzöſiſche Annäherungspolitik einſetzen wer⸗ den, iſt auch die parlamentariſche Annahme der Vereinbarungen von Thoiry und die Fortſetzung der ſo bewährten und erfolgreichen Politik Streſemanns zu er⸗ warten. Die Deutſchnationalen werden daran nichts ändern können, und wenn ſie klug ſind, ſchwimmen ſie nicht länger mehr gegen den Strom. Die ſo ſchwer heimgeſuchten Völker Europas ſehnen ſich nach Ruhe und friedlicher wirt⸗ ſchaftlicher Zuſammenarebit. Dazu müſſen von beiden Seiten Opfer gebracht werden. Worin auf unſerer Seite dieſes Opfer beſtehen ſoll, iſt bereits ein offenes Geheimnis. Wir wollen den bekanntlich in ſchwere Fiwanzkriſen verwickelten Franzoſen aus ihrer Miſere durch alsbaldige Mobiliſie⸗ rung eines Teils der Obligationsſchuld der Deut⸗ ſchen Reichsbahngeſellſchaft heraushelfen. Eine Anleihe von—2 Milliarden Goldmark ſoll Frankreich für ſeine finanzielle Saniernug zur Verfügung geſtellt werden. Und als Gegenleiſtung dafür will Frankreich das Rhein⸗ land baldigſt räumen, ſowie beſonderes Entgegen⸗ kommen in den Fragen der Saarbeſetzung, der Militärkon⸗ trolle und der Kolonialmandate zeigen. Alſo eine politiſch⸗ finanzielle Transaktion von größter Tragweite, eine Finan⸗ zterung des Friedens. Gewiß iſt es nur gar zu gut verſtändlich, wenn man als Deutſcher ungehalten darüber iſt und es als unwürdigen Schacher empfindet, daß man nun noch viele hunderte von Millionen den Franzoſen freiwillig für etwas geben will, was nach Locarno und Genf eine Selbſtverſtändlichkeit ſein ſollte, nämlich für die Befreiung deutſchen Landes von der Fremoͤherrſchaft. Doch wir haben es ja oft genug gelehrt be⸗ kommen, daß Politik noch immer die Kunſt des Mög⸗ Lichen iſt. Es ging nun mal nicht anders. Statt uns bit⸗ teren Gefühlen hinzugeben, ſollten wir lieber ſtolz darauf ſein, daß wir, die geſchlagene, gedemütigte und ausgepowerte Nation, nach dem furchtbaren Erleben des letzten Jahrzehnts überhaupt ſchon wieder imſtande ſind, den all' die Zeit hin⸗ durch ſo übermütigen franzöſiſchen„Siegern“ freiwillig wieder auf die Beine zu helfen und daß ihr bisher ſo unbändiger Stolz in den bitteren Erfahrungen der letzten Jahre ſchon klein genug geworden iſt, um dieſe Hilfe gern und dankbar anzunehmen.. Und wenn es auch jetzt noch in Genf ge⸗ wiſſe Herrſchaften gibt, denen in den Sitzungen des Völker⸗ bundes unſere„Barbarenſprache“ auf die Nerven fällt, ſo ſind wir auch in dieſer Hinſicht gern zum Entgegenkommen bereit. Denn wir trauen uns zu, auch auf franzöſiſch oder engliſch gut deutſch reden zu können. H. A. Meißner. E Das Programm der Weltwirtſchaſtskonferenz Ueber die bevorſtehende Weltwirtſchaftskonferenz, für deren baldige Einberufung in der Völkerbundsverſammlung der deutſche Vertreter von Rhein baben ebenſo wie der franzöſiſche Delegierte Loucheur lebhaft eingetreten ſind, hat die internationale Handelskammer in Paris beſondere Arbeitsausſchüſſeeingeſetzt, die ſchon in den nächſten Tagen zuſammentreten. Es ſind ſieben Ausſchüſſe, die über folgende Fragen ein Programm aufſtellen ſollen: 1. Frem⸗ denrecht; 2. Ein⸗ und Ausfuhrverbote; 3. Zolltechnik; 4. In⸗ ternationale Kartelle; 5. Transſportfragen; 6. Redktions⸗ und Propganda⸗Ausſchüſſe; 7. Finanz⸗ und Kreditfragen. BVon deutſcher Seite nimmt Konſul Dr. Kotzeberg an den Beratungen der Arbeitsausſchüſſe teil. Ferner werden erwartet die Herren Meinardt, Vorſitzender der Oframgeſell⸗ ſchaft für den Transportausſchuß und Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter a. D. Ham m. eeeeeeeeeeereeeeeee Aus der Deutſchen Volkspartei Trotz des prächtigen Herbſtwetters wies der am Sams⸗ und Sonntag veranſtaltete Rednerausbildungs⸗ kurs in Heidelberg einen überaus ſtarken Beſuch auf. Aus allen Teilen der Wahlkreiſe 5, 6 und 7, ganz beſonders aber aus den kleinen Landgemeinden waren Parteifreunde erſchienen. Auffallend war die ſtarke Teilnahme der Frauen. Der Ausbildungskurs, der unter Leitung des Landesvorſttzen⸗ den, Rechtsanwalt Steinel und des Generalſekretärs Wolf ſtand, begann mit einem— angelegten Vortrag des Landesvorſitzenden über die Grundgedanken des Liberalis⸗ mus. Generalſekretär Wolf führte ſodann durch die außen⸗ olitiſchen Fragen der letzten 5 Jahre. Nach einer kurzen Sele behandelte er die Grundfragen der Innenpolitik, die tellungnahme der einzelnen Parteien und Wirtſchaftsgrup⸗ en und gab einen Ueberblick über die Tätigkeit der Deutſchen olkspartei als Regierungspartei. Mit einer praktiſchen An⸗ weiſung für die Redner fand die Samstagstagung ihr Ende. Am Abend verſammelten ſich die Parteifreunde zu einem gemeinſamen Eſſen im Saale der„Harmonie“. Der Vor⸗ ſitzende des 7. Wahlkreiſes, Profeſſor Horn, begrüßte die auch 55 wieder ſo zahlreich erſchienenen Gäſte und wies in ſeiner de auf die großen Kulturaufgaben hin, die das deutſche Volk zu vollbringen hat. Rechtsanwalt Steinel dankte im Namen des Landesverbandes für den Willkommengruß und gedachte des Großherzogs Friedrich J. als liberalen Menſchen und Fürſten. 0 Am Sonntag vormittag nahm der Ausbildungskurs ſei⸗ nen Fortgang. Landtagsabg. Dr. Mattes behandelte ein⸗ gehend die politiſche Konſtellation in Baden, Landtagsabg. Wilſer ſprach über Mittelſtandsfragen, Profeſſor Horn über Schul⸗ und Kulturfragen und Rechtsanwalt Steinel über unſer Kommunalprogramm. Nach einer kurzen Mittagspauſe wurde um 2 Uhr 30 die Arbeit wieder aufgenommen. Landtagsabg. Dr. Mattes behandelte eingehend die Steuer⸗ und Finanzpolitik in Baden und ſprach dann über die Sorgen der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft. Den Abſchluß des Ausbildungskurſes bildeten prak⸗ tiſche Uebungen unter Leitung von Generalſekretär Wolf. Sämtliche Vorträge wurden mit großem Beifall von den Teilnehmern aufgenommen. Es zeigte ſich ſo recht, wie ſtark das Bedürfnis der Parteifreunde im Lande iſt, über politiſche, wirtſchaftliche, kulturelle und ſoziale Fragen informiert zu werden. Es zeigte ſich nicht nur die ſtarke Geſchloſſenheit der Deutſchen Volkspartei in Baden, ſondern ganz beſonders der Wille, durch Arbeit das zurückerobern zu wollen, was einſtens verloren ging. Am kommenden Samstag und Sonntag findet ein wei⸗ terer Ausbildungskurs für die Wahlkreiſe 1 bis 4 in Frei⸗ burg ſtatt. Amerikaniſcher Krenzerbeſuch in Kiel — Kiel, 21. Sept. Der amerikaniſche Kreuzer„Memphis“, der urſprünglich erſt Dienstag nachmittag in Kiel erwartet wurbe, traf ſchon gegen 12½ Uhr mittags im Kieler Hafen ein. Vor Friedrichsort wurde der Begrüßungsſalut vorge⸗ nommen. Nach der Ankunft im Kieler Hafen machte der Kreuzer feſt. Dann folgten die weiteren Formalitäten des Hafenſaluts. Nachmittags beginnt der Beſuchsaustauſch zwiſchen dem Kommandanten des Schiffes und den hieſigen Martneſtellen. Dor engliſche Vergarbeiterkonflikt Unveränderte Lage Der Vorſtand der Bergarbeitergewerkſchaft ſandte om Dieustag nach vierſtündiger Sitzung einen längeren Brief an Baldwin, in dem die Verantwortung bdes Streiks aus⸗ ſchlteßlich auf die Regierung und die Grubenbeſitzer gewälzt wird. Die Gewerkſchaft ſei immer noch bereit, die Vechand⸗ lugen über ein nationales Abkommen einzuleiten und dabei alle Mittel zu erörtern, die geeignet ſeien, die Produktions⸗ koſten der Kohlen zu vermindern. Die Verhandlungen in 24 einzelnen Bezirken zu eröffnen, wie die Regierung es vor⸗ ſchlage, ohne allgemeine Richtlinien feſtzulegen, ſei nur ge⸗ eignet, die Reibungsflächen innerhalb der Induſtrie ungeheuer zu vermehren. Ein wirklicher Friede könne nur aus der Er⸗ kenntnis aufgebaut werden, daß die engliſchen Bergarbeiter eine organiſatoriſche Einheit ſeien. Der Vorſtand teilt dann noch mit, daß er bis heute(Mittwoch) abend verſammelt bleiben werde, um die eventuelle Antwort der Regierung ent⸗ gegenzunehmen. Meuterei holländiſcher Neſerviſten Einer Amſterdamer Meldung des„.⸗A.“ zufolge iſt es Montag abend in der holländiſchen Garniſonsſtadt Aſſan zu ernſten an Meuterei grenzenden Zwiſchenfällen gekommen. In der dortigen Emma⸗Kaſerne des 12. Infanterie⸗Regiments befindet ſich zur Zeit eine größere Abteilung Reſerviſten, die zu einer 14tägigen Nachübung eingezogen worden ſind. Nach⸗ dem ſchon vorher unter den Soldaten eine unruhige Stim⸗ mung wahrgenommen worden war, habe dieſe geſtern abend nach der Beendigung eines längeren Marſches offen den Ge⸗ horſam verweigert. Von den aufrühreriſchen Soldaten iſt u. a. ein Teil der Garniſonseinrichtung zer⸗ ſtört worden. Anſchließend daran kam es zu Schieße⸗ reien mit ſcharfen Patronen. Erſt nachdem der Re⸗ gimentskommandeur perſönlich an der Spitze des Wachkom⸗ mandos eintraf und die Wache auf die Meuterer feuerte, ge⸗ lang es, die Ordnung wiederherzuſtellen. Die Militärbehör⸗ den haben eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind bei den Schießereien ein Ser⸗ geant getötet und mehrere Soldaten verletzt worden. Meh⸗ rere Teilnehmer an der Revolte ſind bereits verhaftet worden. Auch in anderen holländiſchen Garniſonen haben ſich Vor⸗ fälle von Ungehorſam ereignet. Nach weiteren Meldungen aus Amſterdam wurde der Regimentskommandeur von den vor der Kaſerne verſammelten und die Internationale ſin⸗ genden Aufrührern beſchimpft und mit Steinen beworfen. Darauf ließ der Kommandeur auf die Aufrührer das Feuer eröffnen. 2 85 AJInzwiſchen ſoll die Ruhe überall wieder hergeſtellt wor⸗ den ſein. Die revolutionäre Unterwühlung der Manneszucht in Heer und Flotte der Niederlande iſt in holländiſchen Mili⸗ tärkreiſen ſeit Jahren Gegenſtand ernſter Beſorgnis. Bei inneren Unruhen haben ſich zahlreiche Truppenteile recht un⸗ zuverläſſig geseigt. Foncks Ozeanflug mißglückt — Newyork, 21. Sept. Der franzöſiſche Fliegerhaupt⸗ mann Fonck iſt heute morgen 5 Uhr 30 zu ſeinem Ozean⸗ fIug aufgeſtiegen. Kurze Zeit nachher ereignete ſich aber eine Kataſtrophe, indem der Motor aus unbekannter Ur⸗ ſache explodierte. Das Flugzeug ſtürzte, nur wenige hundert Meter vom Statrplatz entfernt, ab und wurde vollkommen zerſtört. Nur Fonck und dem Amerikaner Curtin gelang es, kurz vor dem Aufſchlagen auf den Boden aus dem Flugzeug zu ſpringen, ſodaß ſie unverſehrt blieben. Alle übrigen In⸗ ſaſſen des Flugzeuges ſind dagegen getötet worden. Der Hauptmann Fonck hat erklärt, daß er ſich noch nicht Rechnung davon ablegen könne, wie es ihm gelungen ſei, aus dem Flugzeug zu ſpringen, ohne von dieſem erſchlagen zu werden. Er glaubt, daß die Exploſion dadurch entſtanden iſt, daß infolge des heftigen Aufſchlagens auf die Erde die eBnzinbehälter durcheinandergeworfen wurden, wobei einer explodierte und das Jeuer ſich den anderen mitteilte. Fonck hat noch keine beſtimmte Abſicht über die Wiederaufnahme des Fluges. Nach den letzten Nachrichten aus Newyork ſcheint der Un⸗ fall des zur Ueberquerung des Ozeans geſtarteten Rieſen⸗ flugzeuges darauf zurückzuführen zu ſein, daß das Flugzeug zu ſchwer beladen war. Der Apparat wog insgeſamt 12 900 kg. Das Flugzeug iſt nicht, wie die erſte Meldung beſagt, abgeſtürzt, ſondern beim Start gegen eine Böſchung geprallt, nachdem es etwa 1200 Meter in Sprüngen zu⸗ rückgelegt hatte. Durch den Anprall geriet das Flugzeug in Brand. Während Fonck und Curtin ſich durch Abſpringen retten konnten, kamen der Mechaniker und der Radio⸗ telegraphiſt in den Flammen. Die Leichen wurden gänzlich verkohlt unter den Trümmern des völlig zerſtörten und aus⸗ gebrannten Flugzeuges hervorgezogen. Fonck und Curtin haben nur leichte Hautabſchürfungen erlitten. Letzte Meldungen Reichstagsabgeordneter Fiſcher geſtorben — Berlin, 22. Sept. Der ſozialdemokratiſche Reichstags⸗ abgeordnete Richard Fiſcher iſt geſtern abend im Alter von 72 Jahren geſtorben. Schwerer Autounfall — Köln, 21. Sept. In voriger Nacht gegen 2 Uhr ereig⸗ nete ſich auf der Chauſſee von Gevelsberg nach Huckesberg ein ſchwerer Autounfall. Das Auto des Kölner Fa⸗ brikanten Leiſten überſchlug ſich plötzlich, anſcheinend infolge Platzens eines Reifens und ſchlug dann gegen einen Baum. Paſſanten fanden ſpäter den Fabrikanten und den Chauffeur in einer Blutlache liegend vor und ſorgten für den Trans⸗ port nach Köln. Der Chauffeur hatte bei dem Sturz ſo ſchwere Verletzungen erlitten, daß er kurz darauf ſtarb. Die Verletzungen des Fabrikanten, der ſich in einem Kölner Krankenhaus befindet, ſcheinen weniger gefährlicher Art zu ſein. Schweres Flugzengunglück — Bonn, 21. Sept. Bei den heutigen Flugveranſtaltungen auf dem Flugplatz Bonn⸗Hangelar ſtürzte gegen 4 Uhr nach⸗ mittags beim ſogenannten Ballonabſchießen ein Flugzeug aus geringer Höhe zur Erde. Beim Aufſchlagen auf den Erdboden geriet das Flugzeug in Brand; es wurde völlig zerſtört. Der Führer, der ehemalige Fliegerleutnant Tuerck und ſein Be⸗ gleiter, der Oberwachtmeiſter Nauermann von der Flugpolizei waren ſofort tot. „Eine belgiſche Anleihe in England. Der belgiſche Finanz⸗ miniſter wird, wie der Londoner Mitarbeiter der„Voſſ. Ztg.“ er⸗ fährt, demnächſt in London Verhandlungen über eine Anleihe in Höhe von 10 Millionen Pfund Sterling zur Stabiliſierung des belgi⸗ ſchen Franken zum Abſchluß zu bringen. Man erwartet den Ab⸗ ſchluß der Verhandlungen in der nächſten Woche. Vabiſche Politik Der Hauptausſchuß ber badiſchen Zentrumspartei hielt in Freiburg eine Konferenz ab. Auf einem Begrüßungg⸗ abend behandelte Prälat Dr. Schofer eine Reihe awabet ſätzlicher, aber doch zeitgemäße Exwägungen“. Er ſprach dabe über die kommenden Gemeindewahlen und zog Folge⸗ rungen aus der Zeit des Kulturkampfes, indem er ein ne ue Wahlrecht befürwortete, das jedem Wahlkreis mieser einen Abgeordneten geben ſoll. Er begrüßte das Streben de 5 jungen Generation, die ſich mit Eifer den Intereſſen— Staates zuwendet. Vor der Frage, ob Rechts⸗ oder Linke⸗ politik im Zentrum einzuſchlagen ſei, komme eine viel tigere, die laute: Wie erhalten wir ein einiges, ein ſtarkes, ein ſchlagfertiges, ein wagemutiges, ein nach allen Seiten un abhängiges Zentrum, das keiner Aufgabe aus dem Wege geh und mit der zunehmenden Not des Vaterlandes umſo treuer, energiſcher und zuverſichtlicher an die Arbeit geht. Ein Zen⸗ trum ſoll es ſein, daß ein Hort der Autorität, der Ordnung⸗ Gerechtigkeit und Freiheit und auch der Kirche und ihres ge ſegneten Waltens bleibt. Zu verwerfen ſei jedes Strebertum, die Intereſſenloſſgkeit, die Intoleranz der Schwarzſeherei und die Bequemlichkeit. Eine weitere Rede hielt Dr. Wirth, die in großer Spate nung und Vollaufmerkſamkeit verfolgt wurde. Wirth feter 1 den Prälaten Dr. Schofer als den Führer des badiſche Zentrums. Auch er unterſtützte JForderungen nach 7 neuen Wahlrecht. Die Angehörige der Zentrumspartei ſollte 5 mehr aus ſich herausgehen. Es ſei jetzt eine beſonder Schickſalsſtunde für das Zentrum gekommen. Aufgabe ſei es, den neuen Staat mit ſeinem Geiſte zu erfülle 5 und ihm zu geben, was ihm gegeben werden kann. Die Ade des Zentrums zur Republik ſei entſcheidend für den deutſche⸗ Staat. Zum Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund 5 merkte Dr. Wirth, man dürfe nicht vergeſſen, daß Buſenn mit Poincare einen ſchweren Kampf durchzufechten habe. Welt dürfe dabei auch nicht vergeſſen, daß ſeit Verſailles die eine andere geworden ſei. Das Zentrum müſſe beſtrebt ſe 15 den deutſchen Staat mit den Gedanken des Rechts zu erfülle 5 Die von ſtarkem Temperament zeugenden Worte des eh maligen Reichskanzlers wurden von den zahlreichen Tet nehmern, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten, ſtürmiſchen Kundgebungen der Zuſtimmung begrüßt. 1721 Typhusfälle in Hannover 80 Todesopfer Die Zunahme der Typhusfälle in Hannover läßt gläch licherweiſe nunmehr, wie es ſcheint, endgültig nach. Während des geſtrigen Tages ſind nur 17 neue Fälle in Krankei⸗ häuſern und Hilfshoſpitälern aufgenommen worden, ſodaß d Geſamtzahl 1721 gegenüber 1704 des Vormittags beträgt. le ſtorben iſt nur eine Perſon, ſodaß bisher 80 Todesfäl i⸗ zu verzeichnen ſind. Nach Anſicht der Behörden hat die 0 demie nunmehr ihren Höhepunkt überſchritten. Bei den 1 Fällen, die in den Krankenhäuſern aufgenommen wur fer⸗ ſcheint es ſich um Perſonen zu handeln, die bisher die& krankung verheimlicht haben und erſt durch die Razziad 5 Medizinalbeamten, die auf Anordnung der ſtaatlichen Geſundheitsbehörde erfolgt iſt, aufgeſpürt worden ſind. 11 Die Stadtverwaltung wendet ſich in einer Erklärung ſe 5 gegen die in Hannover und Umgebung kurſierenden Gerüchte⸗ denen zufolge die Epidemie dadurch verurſacht ſein ſoll, 05 das Grundwaſſer der Friedhöfe in das Waſſergewin nungsgelände des Ricklinger Waſſerwerkes eingedrungen und es infiziert habe. Dieſe Behauptung wird auf das 155 ſchiedenſte als unzutreffend bezeichnet und darauf hingewieſe 8 daß durch die große Entfernung der Friedhöfe von dem W 1 ſergewinnungsgelände, die 1½ bezw. 2 Kilometer betrant ſowie durch die Tatſache, daß das Waſſerwerk drei bis 55es Meter über dem Spiegel der Flüſſe liege, ein Eindringen en Grundwaſſers in das Waſſergewinnungsgelände vollkommé ausgeſchloſſen ſei. die Buer, 21. Sept. Im benachbarten Weſterhold ſind, wie b⸗ „Kölniſche Zeitung“ meldet, mehrere Typhusfälle—— 5 geſtellt worden. Die Krankheit iſt durch ein junges Mäd 15 das in Hannover zu Beſuch weilte, eingeſchleppt wor der Auch in Holzhauſen im Amt Solingen bei Herne hat ei⸗ Typhus bereits ein Todesopfer gefordert. Eine Anzahl 1735 terer Typhuserkrankter befindet ſich im Krankenhaus. In ilt, Gemeinde Marken ſind, wie die Poltzeiverwaltung mitte⸗ in der letzten Woche zwei Fälle von Typhus feſtgeſtellt wo den. Die Sturmkalaſtrophe in Florida Die Sturmkataſtrohe in Florida übertriſtt nach den ten zwiſchen eintreffenden weiteren Meldungen die ſchlim achſt Erwartungen. Die Zahl der Toten und Verwundeten dauernd. Der Sturm raſt ununterbrochen weiter, wo olke⸗ der Hilfsdienſt aufs äußerſte erſchwert wird. Din wec rung der ſüdlichen Gebiete der Vereinigten Staaten wiße⸗ von einer entſetzlichen Panik ergriffen. Die Regierung er rät fortgeſetzt über weitere Maßnahmen zur Linderung. rch⸗ Not in den verwüſteten Ortſchaften. Polizeitruppen ehen ziehen mit ſtarkem Aufgebot die ganze Gegend und geu gegen das Geſindel mit den allerſchärfſten Mitteln vor. 1775 Jackſon⸗Ville wurde der Vertreter des Polizeichefs von achen. derern erſchoſſen. Man befürchtet den Ausbruch von Seuur Die Waſſerzufuhr iſt derart beſchränkt, daß das Waſſegucher rationsweiſe abgegeben werden kann. Ein ungeheurer örden mit Nahrungsmitteln hat eingeſetzt, gegen den die Beh machtlos ſind. f das Der Orkan bewegt ſich mit ungeſchwächter Kraft au und Miſſiſſippi⸗Tal zu, in dem eine ganze Reihe von Städten nes Ortſchaften gefährdet erſcheint. Nach der Schilderung he in Augenzeugen über die Auswirkungen des Kataſtreapigkelt Miami raſte der Sturm zeitweiſe mit einer Geſchwize en von 150 Meilen. Die Wolkenkratzer ſchwankten und lang ſchließlich zuſammen. Die ganze Stadt war ſtunde n zuſer verfinſtert. In wilder Flucht verließ alles 55 nte⸗ und auf den Straßen wurden die Leute vielfach von oöte ſich derraſſelnden Steinen erſchlagen. Andere Perſonen, ie ein⸗ in die Täler begeben hatten, kamen in dieſen dur is liegen dringenden Waſſermaſſen um. Auch außerhalb Miam ein ein⸗ alle Häuſer in Trümmern. In Halliwood ſteht nur ziges Gebäude. he von Die genaue Zahl der Opfer der Sturmkataſtroß et man Florida iſt immer noch nicht ermitetlt. Zur Zeit re roffenen mit über 1500 Toten. In der am ſtärkſten betroff ein⸗ Stadt Moorhaven wurden etwa 10 vom Hundert wohner getötet. Die Städte Lillian und Semmolt ſi vollſtändig zerſtört worden. In Miami ſind nur auſt in Häuſer unbeſchädigt geblieben. Die Bevölkerung 055 fam Zelten und wird durch Feldküchen verpflegt. In Ile chreiten es zu Plüderungen, Mehrere Poliziſten, die ein wollten, wurden getötet oder verletzt. — —— Akad namh Mittwoch, den 22. September 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 437 Eine böſe Mannheimer Tabakgeſchichte In unſeren Pfälzer Bauernhäuſern riecht es zur Zeit nach friſchem Tabak. Im Stillen berechnet der Bauer ſchon, was er mit dieſem Handelsgewächs in dieſem Jahr etwa ein⸗ nehmen möchte. Wenn die Ernte gut geraten, das Trocknen richtig erfolgt iſt, dann gilt der Pfälzer Tabak ſein ſchönes Geld, und dann reißen ſich die Händler darum. So ſollte es ſein und ſo war es auch vor Jahren, aber die überall un⸗ günſtige Marktlage ging auch am Tabakhandel nicht ſpurlos vorüber. Immerhin kann der Bauer mit ſeinem Tabak machen was er will; er kann ſich den Händler herausſuchen, wer ſeine Ware bekommen ſoll; das ſteht ganz in den Händen des Erzeugers, des Verkäufers. Nicht immer war das ſo. Es ſind jetzt gerade 190 Jahre her, man ſchrieb 1736, da legte die pfälziſche Regierung die Hand auf die geſamte Tabak⸗ ernte des Landes, um aus dem Ankauf und der Verarbeitung einen möglichſt großen Gewinn zu erzielen. Dieſe Tabak⸗ geſchichte iſt äußerſt intereſſant und lehrreich. Im Jahre 1720 kehrte der Kurfürſt Karl Philipp infolge der Kirchenhändel der alten Reſidenz Heidelberg den Rücken. Gras ſoll wachſen auf den Straßen! So lautete das Fluch⸗ wort, das er der undankbaren, flammenverzehrten, verarmten Stadt zurief. Manuheim wird Reſidenz! Noch fehlt zum Glanz des Hofes ein prunkvolles Schloß. Es wird in Angriff ge⸗ nommen, woher auch das Geld kommen mag. Der Kurfürſt aber begnügt ſich 12 en mit einer beſcheidenen Wohnung im Gebäude des heutigen Caſinos in R 1, hat auch Näume in den Nachbarhäuſern belegt; über die Straße nach L 1 führt eine Brücke zu den dort liegenden Etabliſſements, und der Garten der nahen reformierten Kirche in R 2 birgt das Ball⸗ 12 zu Feſtlichkeiten, Theateraufführungen und Tanzveran⸗ taltungen. Die Hofhaltung des Kurfürſten erfordert un⸗ eheure Summen. Feſt folgt auf Feſt. Die Mannheimer jürger werden als willkommene Staffage bei großen Ein⸗ gügen einfach kommandiert; ſie fühlen ſich geehrt. Wer freut ſich nicht, wenn er die Metzgerzunft, 80 Mann hoch, auf Pfer⸗ en, mit blauen von ſilbernen Borten beſetzten Schabraken und Piſtolenkappen montiert, ſtolz daherreiten ſieht! Feſtlich wird das Volk bewirtet. Franzöſiſche Komödie beluſtigt die Hofgeſellſchaft nach den großen Empfängen. Unermüblich tätig ſind die Bauleute am weitverzweigten Bau des Schloffes. Der Kurfürſt fördert das Fortſchreiten des Baues durch ſeinen Beſuch auf der Bauſtätte, Künſtler kommen, werden erwartet, erhalten Aufträge, erfreuen ſich der Gunſt des Herrn und— hoher Honorare. Die papierenen Pri⸗ vilegien ſichern die Einwohner der Stadt nicht vor allerlei Auflagen: beſonders die Schloßbaukaſſe erfordert hohe Zu⸗ chüſſe. Kein Wunder, wenn man ſich nach neuen Ein⸗ nahmequellen umſchauen muß. Berge voll papierener Verordnungen über den Handel in der Kurpfalz füllen die Regale; die Hauptſache aber fehlt: der Handel. Darunten am Neckar iſt ein Kran vorhanden zum Heraus⸗ ſchaffen der Waren, und wenn etwa zwei Schiffe zum Aus⸗ den anlegen, müſſen ſie ſich zeitweiſe in die Benützung des Kraus teilen. So iſt für den Handel geſorgt. In der Zeit der Geldnot gräbt der Rat der Stadt eine alte Vergünſtigung heraus, wonach das Verwiegen alles in den nahen kur⸗ fälziſchen Dörfern erzeugten Tabaks nur in Mann⸗ eim ſtattfinden darf, der dann zur Verarbeitung eine Reiſe ins Ausland, ſelbſt nach Bremen, antritt, während die fertigen Erzeugniſſe, namentlich der damals ſehr beliebte Schnupf⸗ tabak, von außen hereinkommen. Dadurch 5 dem Inland ein großer Teil des Verdienſtes verloren, und der Kurfürſt. den Einflüſterungen der Höflinge leicht zugänglich, ſpricht ein Machtwort und erteilt einem Fremden das ausſchließliche rivileg des Einkaufs, der Fabrikation und der geſamtenpfälziſchen Tabak⸗ ernte. Die jetzt noch ſchwebenden Prozeſſe aus unſerer Nach⸗ kriegszeit melden leider noch tagtäglich von den großen chwindelunternehmungen gewiſſer Leute. Der Herr Don Bartolomeo Pancorho als Begünſtigter des Kurfürſten war auch ein ſolcher Glücksritter, der ſeinem fürſtlichen Gebieter Berge voll Gold verſprach und als Re⸗ dierungsrat und Generaldirektor der neuen Tabak⸗ manufaktur der Retter des Landes werden ſollte. Böſe Geſichter gab's unter den Krämern und ſeitherigen Tabaks⸗ ſabrikanten; denn man war gezwungen, alle Waren von dieſem paniſchen Kavalier zu beziehen; jede private Verarbeitung außer in den ſtaatlichen Fabriken, die erſt erſtellt werden mußten, war verboten. Den Bauern kümmerte dieſe Neu⸗ wenig, bis es ihm ſelber an den Kragen ging, als die neue Ernte nicht wie ſeither im freien Handel verkauft werden— ſondern der Herr Generaldtrektor die ganze rnte für ſich reſervierte und als alleiniger konzeſſionierter ballean er auch die Preiſe entſprechend— nieder feſtſetzte. Da da en bie Bauern die Fäuſte in der Taſche; mancher ſchlägt em Geſetz ein Schnippchen und ſchafft ſeinen Tabak bei Nacht and Nebel heimlich fort, zu höheren Preiſen an fremde Sändler. Aber die Strafen ſin ſolch furchtbar harte und hohe, daß ſelbſt der kouragierteſte Bauer künftig davon ab⸗ ſteht. Leichter iſt es für den Krämer, fertige Fabrikate frem⸗ den und billigeren Tabaks von außen her einzuſchmuggeln, ſeine zuverläſſigen Abnehmer zu verſorgen und ſich ſelbſt einen höheren Gewinn zu ſichern. „Herr, halt ein mit deinem Segen!“ So mögen die Be⸗ amten des hohen Herrn gerufen haben, als ihnen die Pfälzer Bauern in wenigen Tagen 60 000 Zentner Tabak zufuhren. Alle Räume und Speicher werbden gefüllt; doch die Taſchen der Bauernbleibenleer. Eine ungeheure Erbitterung bemächtigt ſich derBauernſchaft. Steuern, Kriegsentſchädigung, Schloßbautenabgabe ſollen bezahlt werden, Stiefel, Kleider koſten Geld, Schmied und Wagner ſchicken ihre Rechnungen; doch was ſtört das den Herrn Tabaksgeneral Pancorbo. Er macht große Reiſen, kauft in Holland überſeeiſchen Tabak, den er aber nur gegen bare Zahlung ausgehändigt erhält, führt ihn zollfrei in Mannheim ein; aber was hilft das alles? Die fertigen Fabrikate müſſen abgeſetzt, veräußert werden; der Allgewaltige ſchließt Verträge ab mit dem Kölner Erzbiſchof, mit Württemberg, bis weit nach Niederdeutſchland hinein ſucht er Geſchäftsverbindungen anzuknüpfen, um den einheimiſchen Pfälzer Tabak an den Mann zu bringen. Aber die pfälziſchen Bauern ſahen immer noch kein Geld. Eine leiſe Mahnung des fürſtlichen Gönners an den Generaldirektor um Befrie⸗ digung der heimatlichen Tabaklieferanten, löſt ein höchſt un⸗ befriedigtes Erſtaunen aus. Gerade jetzt, wo man Handels⸗ beziehungen mit der ganzen Welt abzuſchließen beabſichtigt, wird man an ſolche Kleinigkeiten erinnert. Gebt den ſchäbigen Bauern die lumpigen Groſchen! Doch die Anklagen ver⸗ ſtummen nicht. Die Kaſſe der Tabakmanufaktur vermag ihren Verpflichtungen ſchon lange nicht mehr nachzukommen. Heim⸗ lich und offen ſpricht man über die Mißwirtſchaft des Frem⸗ den, der den Kurfürſten betrogen hat und noch mehr betrügt, und niemand findet ſich, dem verblendeten Kurfürſten die Augen zu öffnen. Schmähſchriften erſcheinen; ein Lakati, der in öffentlicher Wirtſchaft das ſchamloſe Treiben des fremden Kavalters charakteriſtert, erhält 30 Stockprügel und Stadt⸗ verweis zudiktiert; doch der geſchmähte Pancorbo wünſcht ſolche Dinge nicht, verwendet ſich beim Kurfürſten für den Freyler und erzielt Freilaſſung des Gefangenen. Wohl wiſſend, wie gut das Volk ſein ſchlechtes Geſchäfts⸗ gebaren kennt, will er die erregte Menge nicht auch noch durch die des Angeklagten wetter erbittern; aber das Rad iſt im Rollen, anonyme Briefe machen den Kurfürſten doch ſtutzig, ja die benachbarten Staaten und das Ausland er⸗ halten ſolche Zuſchriften und werden vor weiter zu gewäh⸗ renden Krediten gewarnt. Das Anſtellungsdekret des Tabak⸗ gewaltigen durch den Kurfürſten lautet aber dahin. daß er nur den drei Miniſtern unterſtellt iſt, kein Gericht, keine In⸗ ſtanz konnte ihm was anhaben. Enblich ſchlug eine im Jahre 1738 in e Sprache erſchienene aber auch ins Deutſche überſetzte Schmähſchrift dem Faß den Boden aus. Darin werden, was das Volk ſchon lange weiß, die Miniſter, beſon⸗ ders einer, der Mitarbeit bei den gefährlichen Machenſchaften und Sercn bezichtigt. Daraufhin wünſcht Sereniſſtmus eine Rechnungsablage, die die geringe Summe von 318 000 Gulden Schulden auf⸗ wies. Doch was iſt das gegenüber den ungeheueren Vor⸗ räten, wo jedes Tabaksblatt ein Goldſtück wert iſt! Beſtände werden verkauft zu Schleuderpreiſen, um für neue Ernte Platz zu machen. EinHagel von Vorwürfen regnet es auf die Leiter des ganzen Geſchäfts, die Pancorbo für die ganze Miſere verantwortlich macht, die aber bis jetzt als Fachleute nie um Rat gefragt worden ſind, ja, denen ſogar jede Ein⸗ miſchung in den Geſchäftsbetrieb verboten worden war. Jetzt plötzlich, als der Karren im Dreck ſteckt, redet ſich der hohe Herr dahin aus, daß er als Nichtfachmann von der Sache nichts verſteht, und er bleibt beim Kurfürſten„lieb Kind“. Als Zeichen 1 5 weiteren Vertrauens belohnt dieſer den Frem⸗ den noch mit allerlet hohen Aemtern, ſo wird der ſpaniſche Kavalier Generalprotektor und der Mannheimer Armee, Gefangenen, Witwen und Waiſenl! Jahre ſind vergangen, ohne daß der Generalagent nur einen Pfennig der verſprochenen Gewinnſumme, die er am ſaſen auf jährlich 150 000 Gulden feſtgeſetzt hat, dem Kur⸗ fürſten, der das Geld ſo nötig brauchen könnte, abliefert. Das alles macht endlich den Kurfürſten doch ſtutzig ſodaß er in Abweſenheit ſeines Günſtlings durch tiſchtige Fachleute eine genaue Reviſton der Bücher uſw. durchführen läßt. Die gehen auch Nerr lt zu Werke, 75 aber bald von der Erfolgloſig⸗ keit ihrer Arbeit überzeugt, da ſich in dem Wirrwarr niemand zurechtfinden kann und ſtets neue Verpflichtungen in hohen Beträgen von auswärts einlaufen. Pancorbo hat ja un⸗ begrengte Vollmachten: Eine Einladung zu einer Beſprechung lehnt er höflich ab, Geſchäftsreiſen vorſchützend, in Wirklichkeit iſt er aber von ſeinen Helfershelfern über die Sachlage orien⸗ tiert. Er fürchtet die Erbitterung der Bauern, denen er ſeit Jahren noch 40 000 Gulden für Tabak ſchuldig iſt, und auch Erſtes Akademiekonzert Gaſtdirigent: Wilhelm Furtwängler er Veranſtalter der Akademiekonzerte, das Natio⸗ zaltheaterorcheſter, iſt bis in die füngſte Zeit der dolttebunkt eines Streſts geweſen um beſſen Eude ſoilr noch Kü den Ferten den Geiſt der Urväter dieſer wichtigſten Ebrderſchaft des hieſigen Muſiklebens beſchworen haben. d ne Art Friede war auch wieder hereingebrochen, aber in Ra letzten Tagen drohte der Kampf der Gewalten aufs eue zu beginnen. Immerhin war jedoch bereits das erſte mö emiekonzert durch ſpezielle Aufhebung der Sperre er⸗ weglicht worben, und dieſer Wegfall der Orcheſterſperre ſoll, zuun wir recht unterrichtet find, ſoeben in einen Dauer⸗ 1 ſoend übergehen. Das wäre in jedem Stinn zu begrüßen, wi wenn auch der alte Zuſtand vorläuſig auch nicht völlig zuß dergewonnen ſcheint, ſo ſollte man ſich einmal bei den keſtändigen Stellen bis zum endgültigen Friedensſchluß aus⸗ koßnen, was ein ſolches Kriegführen im Reich der Kunſt fi ſtet. Wenn man dann auf irgend einen Vorteil kommt, ſo lad wir gern bereit, beiden Seiten die Beibehaltung der daßtaferiſchen Taktik zu empfehlen. Nur glauben wir nicht, ke dieſer Zwiſt ſo ſehr ertragreich war. Auch wäre es ver⸗ 11 10 0 eine Schuldfrage aufwerfen zu wollen, beſonders landdem ie endgültige Einigung offenbar nicht mehr allzu⸗ ge auf ſich warten läßt. doch Btel wichtiger erſcheint der an dieſer Stelle reichlich, deh nie hinreichend genug, gegebene Hinweis auf die Be⸗ tontung des hieſigen Orcheſters, das als entſcheidender Fak⸗ llevon keinem noch ſo gewiegten Advokaten hinwegdispu⸗ wirt werden kann. Es ſchickt ſich an, in den neuen Konzert⸗ uter zu treten, und hat dafür ein Programm in Außſicht lüleUt, das in ſeiner Verknüpfung von Inuantität und Qua⸗ Heite ſchönſte Erwartungen hegen läßt. Die Berückſichtigung nebadovens im Beethovenfahr verſteßt ſich von ſelbſt. Da⸗ bazen verdient jedoch beſonders hervorgeßohen zu werden. magman auch wieder den, noch etwas ſchüchternen, Verſuch ausdt, die Muſtkproduktion der Gegenwark nicht gänolich zwezuſchalten. Wir leſen da Namen wie Caſella, Ravel, der klear ſchon ein Stück Geſchichke iſt, aber auch Schüönberg fiau⸗ Vet im Geſamtprogramm. Allerdings mit dem Jugendwerk erklärte Nacht“; doch immerhin: Schönberg ſteht auf dem Dirunbeimer Akabemieprogramm. Man denke! Verdiente rigenten, ſogar Kleiber ſelbſt, ſind vorgeſehen, desgleichen afte Soliſten. Alo freuen wir uns! thren rückſtändigen Lohn. Es kommt zur offenen Empörung mit der Drohung, daß keine Steuern mehr bezahlt würden. Endlich erſcheint er doch, in der Meinung, durch ſeine An⸗ weſenheit den Kurfürſten für ihn günſtig ſtimmen zu können. Es gelingt ihm aber nicht, trotzdem er verſucht, den Stil um⸗ zukehren und ſeine Feinde beim Kurfürſten zu verklagen. Dieſer iſt noch ſo höflich, dem fremden Abenteurer deſſen rück⸗ ſtändigen Gehalt auszuzahlen, damit er dann das Land ver⸗ laſſe. Pancorbo ſagt der Pfalz ada und hinterläßt es dem Herrn und Gebieter, die Gläubiger zu befriedigen. J a ſt eine halbe Million Gulden muß dieſer aufnehmen, um alle ſchwebenden Verpflichtungen zu erledigen. Noch ver⸗ ſucht der Kurfürſt, unter anderem Leiter die mit ſo großen Hoffnungen ins Leben gerufene Tabakmanufaktur zu retten, aber zu ſpät. Die Bilanz des Jahres 1740 weiſt eine Ver⸗ ſchuldung von 650 000 Gulden auf, für die der Kur⸗ fürſt aufkommen muß. Das mit ſo hohen Hoffnungen ins Leben gerufene Unternehmen iſt verkracht, der Kurfürſt iſt einem durchtriebenen Schwindler und Glücksritter in die Hände gefallen. Wie ſchmerzt das den alten Herrn! Aber die Gläubiger verlangen Befriedigung, beſonders die außerhalb der Grenzen des pfälziſchen Landes. 8 In der geſamten Staatsverwaltung macht ſich die ungün⸗ ſtige Finanzlage infolge der Minkwirtſchaft geltend. Den Handel ſuchte man zu heben, ſtatt deſſen hat der Wechſelreiter und Glücksritter aus Spanien den Kredit Mannheims aufs empfindlichſte geſchädigt, ihn untergraben, unterbunden. Noch nach Karl Philipps Tode hat das Land an den Laſten lange ſchwer zu tragen. Der am meiſten Geſchädigte war der Pfälzer Bauer, der ſich neue Abſatzquellen 25 ſeine Erzeug⸗ niſſe ſuchen mußte. Das Geld für ſeine Lieferungen an die Tabakmanufaktur hat er nie geſehen. S. J. Guud. Kommunale Chronik ., Nohrbach bei Heidelberg, 20. Sept. In der unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Bitter a gehaltenen Bürger⸗ ausſchußſitzung wurden folgende Punkte behandelt: 1. Die Bewilligung eines Nachtragskredits von 15000 Mk. für die Flachbauten. J. Die Bewilligung eines Nachtragskredttes von 24000 Mk. für das Haus Werderſtraße. 3. Die Ueber⸗ nahme eines Zwiſchenkredites zur Erſtellung von Klein⸗ wohnungen in Höhe von 100 000 Mk. 4. Die Aufnahme von 16 500 Mk. zur verſtärkten Förderung von Notſtands⸗ arbeiten. 5. Die Aufnahme eines Anlehens von 12 500 Mark für die Renovierung des Rathauſes, wobei ſen wer die Errichtung einer Zentralheizung ins Auge ge⸗ faßt werden ſoll. 6. Aenderung der Rohrbacher Beſoldungs⸗ ordnung. Alle Punkte fanden Zuſtimmung. L. Eppelheim, 20. Sept. In der jüngſten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung ſtand die Beratung des Gemeindevor⸗ anſchlages für das Jahr 1926/27 zur Beratung. Nach ein⸗ 3515 75 Erklärung und Begründung durch den Vorſitzenden, Bürgermeiſter Jäger, wurde die Vorlage angenommen. Die Umlage wurde auf 1 Mk. je 100 Mk. Steuerwert feſt⸗ 80 pekaſen ann 30 4 i0d 9 15 31 4 8 Die Ein⸗ nahmen belaufen auf 237 un e Ausgaben au 205 643 Mk. g L. Sulzfeld, 20. Sept. Am Samstag fand hier eine Bür⸗ gerausſchußſitzung ſtatt, die von 36 Mitgliedern(von 57) beſucht war. Als 1. Punkt der Tagesordnung war die Be⸗ ratung des Gemeindevoranſchkages 1926/7 angeſetzt. Ihm iſt zu entnehmen, daß die Gemeinde krotz der allgemein geſtiegenen Ausgaben mit Erfolg bemüht war, den alten Um⸗ lagefuß zu halten. Die Ausgabhen in Höhe von 158 086 Prk. überſteigen die Einnahmen mit 114668 Mk. um 43 418 Mk. Dies macht, auf das Grund⸗ und Betriebsvermögen umgelegt, den Satz von 65 Pfg. je 100 Mk. Steuerwert aus. Der Ge⸗ meindevoranſchlag wurde mit 30 gegen 6 Stimmen angenom⸗ men. Der 2. und 3. Punkt betrafen die Verleſung der Ge⸗ meinderechnung 1924/5 und 1925/26. Punkt 4 behandelte die Neubeſetzung der Schuldtenerlin)ſtelle, die der Luiſe Klebſattel gegen ein monatliches Entgelt von 55 Mk. übertragen wurde. Als letzter Punkt wurde die Anſchaffung zweier kleiner Glocken für die Schulhausuhr beſchloſſen, deren Aufwand von 500 Mk, aus laufenden Mitteln gedeckt werden ſoll. Nach Schluß der Tagesordnung machte der Vorſitzende, Bürger⸗ meiſter„noch ergänzende Bemerkungen über den Stand der geplanten Waſſerleitung. Die Gutachten über die Qualität des Waſſers liegen jetzt vor. Das Waſſer wurde als gutes, einwandfretes Trinkwaſſer erklärt. Damtt iſt eine der wichtigſten Vorausſetzungen fürr die Waſſerleitung erfüllt. Da das Projekt erſt etwa in ſechs Wochen voll aus⸗ gearbeitet iſt, ltegen noch keine genauen Zahlen über die Höhe der Ausführungsarbeiten vor. Kleine Mitteilungen Im Gemeinderat von Goddelau wurde ein ſoztaldemo⸗ kratiſcher Antrag auf Benennung einer neuen Straße mit den Namen Friedrich⸗Ebert⸗Straße einſtimmig beſchloſſen, nach⸗ dem die Soztaldemokraten die Bedingung der bürgerlichen Fraktion, daß die nächſte neue Straße den Namen Hinden⸗ die Angeſtellten, Arbeiter, Fuhrleute, Lieferanten verlangen burgſtraße erhalten ſolle, angenommen hatten. Die Freude begann ſchon geſtern. Für uns war es allerdings bloß eine Vorfreude, dieweil wir die erſte Aka⸗ demie durch anderwettige Inanſpruchnahme nur in der Ge⸗ neralprobe genießen konnten. Aber auch einer Probe unter Furtwängler beizuwohnen, iſt ein Genuß, zu ſehen, wie er Werk um Werk aufbaut, den Muſikern ſeinen Willen mit⸗ teilt, in den prachtvoll ausgeſchwungenen Bewegungen ſeiner überragenden Geſtalt jede Einzelheit der Dynamik lebendig werden läßt. Es iſt der höchſte viſuelle Genuß, zu verfolgen, wie die Muſik in dieſem Mann und Künſtler lebendig wird. Ein Werk entſteht gleichſam in dem Augenblick, in dem ſich ſeiner Furtwänglers Direktionsweiſe bemächtigt. Was er gibt, iſt höchſte Improviſation, ein Nachſchaffen, das alles Sekundäre völlig von ſich abgeſtreift hat. „Deshalb iſt ein Werk ſo gut wie gerettet, wenn Furt⸗ wängler ſich ſeiner annimmt. Nur die Sinfonie Ceſar Franks kann für unſer Empfinden ſelbſt ein Gott nicht mehr völlig retten. Sie fand ſich im Nachlaß des in ſeiner Art gewiß bedeutenden Belgiers. Das dreiſätzige Werk be⸗ ſitzt einen unverkennbaren Ernſt, der nicht daran hindert, nicht alles gar ſo tragiſch zu nehmen. Daß unſere Streiche die fein und weich klingenden Bratſchen und Cellt und die vortrefflichen Bäſſe einen ſolchen Eingang zu nachdrückliche Wirkung bringen, entſpricht dem traditionellen, ausgeprägten Geſamtklangempfinden des Orcheſters, das ſich der Inten⸗ ſivierung durch Furtwängler hingebungsvoll unterwarf. Be⸗ ſonders der weiche, fundierte Orcheſterklang mußte in dieſer allzutriſtaniſch geſtimmten Welt entzücken. Der zweite Satz (Allegretto, Dreivierteltakt) iſt in ſeiner Romanzenſtimmung der reizvollſte Teil des Werkes; die Harfe, die am Ort eine beſonders bemerkenswerte Vertretung beſitzt, hat hier präch⸗ tige Schläge, und wie ſich aus dem Holz die Klage empor⸗ ringt, iſt liebenswert und ſchön. Die Bläſer kamen haupt⸗ ſächlich im Fingale zur Geltung und zeigten ſich dabei in beſter Form. Doch das Epigoniſche an dem Werk kann kein Orcheſter, kein Furtwängler völlig aus dem Eindruck ent⸗ ſernen; dafür bleibt an Niederſchlag echter Empfindung doch noch ſo manches, was eine Wiedergabe nicht ganz von der 458 weiſen läßt. Ein unbedingtes Muß dafür liegt nicht vor. Furtwänglers Spiel auf und mit einem großen Orcheſter bleibt unvergleichlich.„Eulenſpiegels luſtige Streiche“ von Richard Strauß ließen es aufs neue erkennen. Der Kom⸗ poniſt des Werkes war ſelber viel zu ſehr ein Till Eulen⸗ ſpiegel, um, wie er ſelbſt geſtand, den Hörern nicht den Streich zu ſpielen, ſie den ſogenannten„Inhalt“ des Stückes raten zu laſſen. Erſt ſpäter hat er ſich bei der Abfaſſung von Maukes Führer zu einigen programmatiſchen Erklä⸗ rungen hergegeben, die den friſchen, rein muſtkaliſchen Ein⸗ druck des köſtlichen Werkes nur verderben. Statt einzelne Szenen(o Graus!) gebanklich abzuſondern, ſollte man ſich der„Sprache“ dieſes mit erſtaunlicher Virtuoſität behandel⸗ ten Orcheſters hingeben, die keiner ſo verdeutlichen kann wie Furtwängler. Wie er die Laune dieſes Rondos wahrt, wie er ſie den einzelnen Inſtrumentengruppen die Schelmenweiſ' ertönen läßt, bleibt unvergeßlich. Die Klang⸗ freude des wieder aufgeſperrten Orcheſters folgte getreulich dieſen Beſtrebungen. Das eigenartige, etwas miſchmaſchige Programm hatte als Einleitung zu Webers Gedächtnis die„Euryanthen“⸗ Ouvertüre gebracht, deren Glanz und Schimmer, Leben und Farbe zu leuchtender Verklärung kam. Das„Siegfried⸗ Idyl!“ nahm ſich ſo recht fehl am Ort aus in dieſer groß⸗ klingenden Weber⸗Frank⸗Strauß⸗Umgebung, die an ſich eben⸗ falls nicht einmal mit Gewalt auf einen Nenner zu bringen iſt. Das Siegfried⸗Ibyll, Wagners Sinkonietta domestica, bleibt* ſeiner häuslichen Beſtimmung und trotz ſeiner geſtrigen Umgebung ein Kunſtwerk der Form, die hier Wag⸗ ner in ungeahnter Weiſe meiſtert. Für einen Dirigenten wie Furtwängler muß es eine Luſt ſein, dieſe Form nach⸗ ſchaffend zu beleben, zugleich das Zarte dieſes Werkchens aus dem Orcheſter herauszuholen.„Immer langſamer wer⸗ dend“,„leicht bewegt“,„ſehr ruhig“,— ſolche Tempobezeich⸗ nungen werden bei Furtwängler zu Erlebniſſen. Und dazu dieſes Piano, das er und das Orcheſter zuſtande bringt,— ein reines Klangwunder! Soweit unſere Eindrücke der Ge⸗ neralprobe. Der Abend brachte, wie uns von Gewährsſeite berichtet wird, dem Orcheſter und Furtwängler ſtürmiſche Ovationen. Der Eulenſpiegel wurde zu einem Ereignis. Womit der Konzertwinter eindrucksvoll eröffnet wäre. Dr. K. N eRichard Strauß an der Wiener Oper? Schon wieder wird die Oeffentlichkeit mit der Meldung behelligt, daß ſich Richard Strauß grundſätzlich bereiterklärt habe, an der Wie⸗ ner Oper zu wirken. Er ſoll angeblich ſchon Anfang oder Mitte Oktober am Dirigentenpult der Oper erſcheinen.— Iſt die Nachricht diesmal richtiger als ſonſt? D Bruno Walter ſoll nach dem Ausſcheiden des Inten⸗ 1550 Tietjen Operndirektor der Berliner Städtiſchen Oper werden. 4. Seite. Nr. 437 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. September 1926 Städtiſche Nachrichten Die neuen Sanale der Verkeyrspoltzel von denen wir⸗ in letzter Nummer Mitteilung machten, be⸗ dürfen der Erläuterung. Wir hatten mitgeteilt, daß 1. Winken in der Fahrtrichtung„Freie Fahrt“, 2. Hochbeben eines Armes„Achtung, Halten!“ und 3. Seitliches Ausſtrecken eines oder beider Arme„Halt!“ bedeutet. Hierzu iſt zu bemerken, daß das zweite Signal(Achtung, Halten!) ein Ankündi⸗ gungszeichen iſt. Der herannahende Fahrzeugführer ſoll darauf aufmerkſam gemacht werden, daß die Fahrt zu ver⸗ Langſamen iſt, da er eventl. zu halten hat. Wenn der Verkehrsſchutzmann den geſamten Verkehr aunhalten will, dann gibt er das dritte Zeichen„Halt!“ Wie wir hören, hat das Miniſterium des Innern dieſe keineswegs leicht ver⸗ ſtändlichen Vorſchriften der neuen Reichsverkehrsordnung ent⸗ nommen. Aus der Erläuterung der Zeichen geht hervor, daß man ohne genaue Erklärung nicht auskommt. Deshalb haben wir uns veranlaßt geſehen, Erkundigungen einzuziehen. Jetzt wiſſen wenigſtens Alle, was die Zeichen„Achtung Halten!“ und „Halt!“ bedeuten. * *Der 70. Geburtstag des Stadtrats Karl Vogel gab Ver⸗ anlaſſung zu reichen Ehrungen des hochverdienten Mitbür⸗ gers. Am Montag abend feierten zahlreiche Mitglieder des Reichsverbandes der Deutſchen Meſſerſchmiede im Parkhotel den Jubilar. Am frühen Vormittag war geſtern das Heim Karl Vogels ſchon mit einer Fülle von Blumenſpenden ge⸗ ſchmückt. Der Stadtrat entſandte eine Deputation, die ſich aus Vertretern aller Parteien zuſammenſetzte. Bürgermeiſter Ritter würdigte in einer warmherzigen Anſprache die großen Verdienſte des Jubilars auf kommunalpolitiſchem Ge⸗ biete, wobei er beſonders auf das unermüdliche Wirken des dienſtälteſten Stadtrats in zahlreichen wichtigen Kommiſſionen hinwies. Der Stadtrat beabſichtigt, noch eine beſondere Feier zu veranſtalten. Gewerbeverein und Gewerbebank ließen eben⸗ falls durch eine Deputation ihre Glückwünſche ausſprechen. Der Aufſichtsrat des Kraftwerks Rheinau und der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn ehrten den Jubilar mit geſchmackvollen Adreſſen. Der Reichsverband der Deutſchen Meſſerſchmiede ſetzte ihrem hervorragenden Führer ein bleibendes Denkmal durch Er⸗ richtung einer Karl Vogel⸗Stiftung, durch die Berufs⸗ genoſſen unterſtützt werden ſollen. Der Sprecher der engeren Parteifreunde, die ſich zu einer aus Mitgliedern des Vor⸗ ſtandes der Demokratiſchen Partei, der Fraktion und des Bürgerausſchuſſes beſtehenden Abordnung vereinigt hatten, war Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard, der Karl Vogel als Führer im Dienſte der Gemeinde feierte. Unzählige Ge⸗ ſchenke, Briefe und Telegramme ſind die äußeren Zeichen der Wertſchätzung, deren ſich Karl Vogel in allen Kreiſen der Be⸗ völkerung erfreubt. * Warnung vor einem Schwindler! In der Wohnung einer hieſigen Künſtlerin erſchien vor einigen Tagen ein Herr in dunkelgrauem Anzuge, der ſich als Muſikkritiker Dr. Sandberger aus Stockholm vorſtellte. Aus der ſich entſpinnenden Unterhaltung ergab ſich, daß er ſowohl in allen Theaterangelegenheiten Deutſchlands, als auch im beſonderen Mannheims eingehend unterrichtet war. Er bot der Sängerin einen Vertrag an, der ſie verpflichten ſollte, in der Zeit vom 2. bis 21. Dezember in Schweden eine Konzertreiſe mit ſechs Konzerten zu unternehmen. Sie ſollte für jeden Abend 1400 Kronen und tägliche Speſen im Palaſthotel mit 150 Kronen erhalten. Außerdem ſollte ein der Sängerin bekannter Künſtler als Begleiter verpflichtet werden und dafür jeden Abend 800 Kronen erhalten. Der Fremde verlangte auch Photographien, die ihm gegeben wurden. In 4 Tagen ſoll das Programm eingereicht ſein. Er wollte inzwiſchen nach Wies⸗ baden fahren, von wo aus er näheres angeben werde. Schließ⸗ Ilich erbat er ſich für Kliſcheebeſtellung und 100 Abzüge eines Proſpektes von den beiden Künſtlern zuſammen Mk. 52, die er auch erhielt. Als Referenzen gab er das hieſige Schwediſche Konſulat ſowie die Firma Teichgräber, Berlin S. 59, Camp⸗ hauſerſtraße 26, an. Das war am Mittwoch, den 15. Sept. Bis heute am 22. hat der Betreffende nichts von ſich hören laſſen. Zwiſchenzeitliche Nachforſchungen ergaben, daß er bei dem hieſigen Konſulat unbekannt iſt und daß auch die Firma Teich⸗ gräber den Herrn nicht kennt. Ebenſo kam auf eine Anfrage nach Stockholm die Antwort, daß ein Dr. Sandberger dort nicht gemeldet ſei und die von ihm angegebene Tonhalle in der Frederiksgatan überhaupt nicht exiſtiere. Es muß daher an⸗ genommen werden, daß hier ein Schwindler ſein Weſen treibt und deſſen ſchnellſte Unſchädlichmachung Sache der Polizei iſt. Nationaltheater Mannheim Uraufführung „Die Schule von Uznach“. Luſtſpiel von Karl Sternheim Oder Neue Sachlichkeit. Das war natürlich etwas für die Stadt, in der man dies Modewort eine ganze Weile zum künſtleriſchen Aushängeſchild gemacht hat. Und außerdem ſickerte noch ſo einiges durch, von Sternheimlichkeiten und ſo. Das Theater war demnach auch gerammelt voll. War in Ur⸗ aufführungſtimmung. Die Lärmmacher hatten die Backen aufgeblaſen und von einem europäiſchen Ereignis geſprochen. Aber ſchließlich hat der Berg wieder einmal ein Mäuschen geboren; ein ſehr niedliches allerdings, weiß mit roten Aeug⸗ kein, das unartig und flink ſein Aufführugsrädlein in Schwung brachte. 5 Nein, nein, die Sache iſt gar nicht ſo wichtig. Herr Stern⸗ heim hat ſich wieder einmal drauf beſonnen, die Menſchen zu beſſern und zu bekehren. Er kann das natürlich nicht anders machen als delikat. Es muß ſo etwas Geſchlechtliches dabei ſein; man kann auch Geſchäftliches ſagen. Das iſt alles Spekulation; wenn wan galant ſein will, Hypotheſe. Aber vielleicht macht man das wirklich ſo, vielleicht gibt man Auf⸗ klärungsfilme nur, damit das glorreiche Zeitalter noch ſchöner und hehrer wird. Sternheim ſchreibt alſo ein Aufklärungsſtück. Er hat ſich da wieder ein paar europäiſche Gedanken zurechtgelegt.(Aber daher kam das Ereignisgeſchrei nicht.) Er hat gehört, daß es ſo etwas wie eine Zerrüttung gibt. Das iſt natürlich ſehr ſchlimm. Und an dieſem furchtbaren Zuſtand ſind natürlich wieder einmal die Frauen ſchuld, pardon, die Stellung des Mannes zu ihnen. Die Frauen wollen Heldinnen werden (mit 17 Jahren meiſtens Heroinen), kurzum, ſie haben ſich radikal gewandelt, und die blöden Männer haben es nicht einmal gemerkt.(Meint Herr Sternheim.) Vielleicht läßt er die Bubikopfdiskuſſion noch gelten. Die beſſeren Hälften in ſolcher Emanzipation,— das be⸗ deutete Herrn Sternheim Halbheiten. Und die kann er nicht ausſtehen. Setzte ſich alſo ſchleunigſt hin und ſchrieb außer ſeinen Heiniſchen Briefen„Lutetia“ dieſe„Schule von Uz⸗ nach“. Darin hält er Abrechnung mit der Jugend von heute. Sieht die Urſache von Zerfall in den freien Schulen und Kolonien. Natürlich wird dieſe Abrechnung von der Milde Sternheimſcher Zweckmäßigkeit. Er zieht immer weichere Glacshandſchuhe an. Vier Paar braucht er, dieweil das! Inzwiſchen haben wir erfahren, daß es einem Hamburger Künſtler ähnlich ergangen iſt. Der Schwindler wird folgender⸗ maßen beſchrieben: ſchlanke Figur, dunkle Augen, zwei Zahn⸗ lücen im Unterkiefer, zwei Trauringe an der rechten Hand, dunkelgrauer Anzug, gelbliches Hemd. Jilm ⸗Runoͤſchau I. Alhambra⸗Theater.„Fiaker Nr. 13“. Ein Pariſer Schauſpiel, das beſonders für Lily Damita, die durch ihr Debut im„Spielzeug von Paris“ in die erſte Reihe der franzöſiſchen Filmſchauſpielerinnen gerückt iſt, geſchrieben zu ſein ſcheint und die auch in dieſem Film ihre Eignung ſür filmiſche Geſtaltungsvermögen beweiſt. Diesmal verkörpert ſie ein Findelkind, das von einem Kutſcher, Fiaker Nr. 13, gefunden und als eigene Tochter großgezogen wird. Nach 18 Jahren wird das Findelkind von ſeinem Vater gefunden, vielmehr ihm von einem Abenteurer, der es nur auf das Geld des ſehr reichen Vaters abgeſehen hat, zugeführt. Doch als dem Mädchen dieſe Erkenntnis kommt, eilt es zurück in das arme Kutſcherhaus und in die Arme ihres wahren Freundes. Motto: Man kann auch ohne Reichtum glücklich ſein. Wenn auch die Handlung im Anfang nicht ganz klar ſich entwickelt, ſo kommt doch das ganze Werk in ſeiner gu⸗ ten Miſchung von Ernſt und Humor dem Schaubedürfnis des Publikums in weitem Maße entgegen. Hervorragende deutſche Künſtler helfen mit zum Erfolg des Films, der be⸗ ſonders ſich durch gute Photographie und Regie auszeichnet. Für humorvolle Stimmung ſorgt wieder einmal Buſter Keaton, der in einem vieraktigen Luſtſpiel über die Lein⸗ wand tollt und wie immer mit ſeinen dummen Streichen die Lachmuskeln erregt. Das Ergebnis eines Welliſtreits Seit langem verſendet die britiſche Poſtverwaltung ihre Auslands⸗Korreſpondenz mit dem Reklameſtempel„Britiſh Goods Are Beſt“. Aus deutſchen Wirtſchaftskreiſen ſind demzufolge wiederholt Wünſche laut geworden, ähnliche Reklameſtempel für deutſche Briefmarken anzuwenden. Es haben darüber vielfach Verhandlungen ſtattgefunden. Man hat mancherlei Vorſchläge gemacht, die die gute deutſche Ware dem Auslande empfehlen ſollten. Eine Einigung über die endgültig zu wählende Form ſcheint aber bis heute nicht er⸗ zielt zu ſein. Entweder glaubte man nicht an die Reklame⸗ wirkung derartiger Aufdrucke, oder man wollte eine aggreſſive Wirkung in ihnen ſehen, die vermieden werden müſſe, oder man wollte den allgemeinen nationa⸗ liſtiſchen Zug in der Welt nicht durch derartige Stempel auch deutſcherſeits verſtärken. Infolgedeſſen findet man auf den deutſchen Marken noch keinen Aufdruck, der in ähnlicher Weiſe allgemein den Bezug deutſcher Erzeugniſſe empfiehlt. Nur in einzelnen Orten ſcheint die Poſtverwaltung mit den lokalen Stellen Abmachungen getroffen zu haben, die die Erzeugniſſe dieſer Bezirke beſonders empfehlen, ſo„Neißer Konfekt“,„Glashütter Uhren“ ete. Ob hierbei die Poſtver⸗ waltung die entſtehenden Koſten auf die Gemeinden oder In⸗ duſtrien abwälzt, können wir nicht ſagen. Wir ſind auch nicht genau darüber unterrichtet, ob bei der bisherigen Ablehnung allgemeiner Stempelmarken finanzielle Jorderungen von Stellen, die der Poſtverwaltung naheſtehen, mitgewirkt haben. Jedenfalls iſt eine Einigung nicht erzielt worden. Nunmehr ſcheint das Ergebnis dieſer Zwieſpältigkeit zu ſein, daß die deutſchen Marken mit dem folgenden Auf⸗ druck verſehen werden:„Vergiß nicht Straße und Hausnummer anzugeben“. Die Behörde hat alſo wie⸗ der einmal, da ſich die Anſichten nicht aufeine Meinung kon⸗ zentrieren konnten, das Wort für ſichgenommen. Der kleine Zug iſt in mancher Hinſicht ſymptomatiſch für unſere innerdeutſchen Verhältniſſe. Wir wollen hoffen, daß die Poſt mit dieſem Stempel nicht auch Auslandsſendungen verſieht und damit dem Auslande wieder von neuem zeigt, daß der Deutſche von der Wiege bis zum Grabe von behörd⸗ lichen Ratſchlägen betreut wird. Kl. Sthonung der Naubvögel Der„Deutſchen Jägerzeitung“ entnehmen wir nach⸗ ſtehende beherzigenswerte Mahnung: Wieder iſt die Zeit herangerückt, wo unſere Raubvögel zu horſten beginnen. Wie alljährlich, ſo beſteht auch in dieſem Jahr wieder die Gefahr, daß ein großer Teil von ihnen, ſei es aus Zerſtörungsluſt, ſei es aus Unkenntnis oder hem⸗ mungsloſer Schießwut, vernichtet wird. Brachte doch das Jahr 1925 auf Grund einer Statiſtik, zuſammengeſtellt nach Preſſenotizen, aus einem kleinen beſchränkten Teil des Rei⸗ ches, den Abſchuß von allein zehn Adlern! Das ſind nur Fälle, die in der Preſſe bekannt gemacht wurden. Wieviel mögen es ſonſt noch ſein? Wenn weiter ſo wider Geſetz und Verordnung gemordet wird, dann wird in einigen Jahren überhaupt keiner dieſer ſtolzen Segler der Lüfte mehr zu ſehen ſein und Ihr, Ihr Jäger und Naturfreunde, werdet ſie nur noch hinter Eiſengitter in zoylogiſchen Gärten, flugun fähig mit zuſammengeſtoßenem Gefieder, bewundern und Euren Kindern zeigen können. Bedenkt! Von hundert Raubvögeln, die Euch zu Geſicht und vor die Büchſe kammen, ſind 90 nützlich und geſetzlich geſchützt. Darum ſchonet ſie. Iſt es nicht herrlich, dem Flug⸗ ſpiele unſerer Raubvögel zuzuſchauen, wenn ſie ſtolz und an⸗ mutig über Berg und Täler, Wälder und Felder, über den wogenden Fluten oder den grünen Auen ihre Kreiſe ziehen Sind ſie in der freien Natur nicht ſchöner und herrlicher a leblos, ausgeſtopft als Staub⸗ und Mottenfänger an Wand? Wozu ſie morden? Geſetze und Verordnungen ver⸗ ſagen, wenn Ihr, die berufenen Vertreter, nicht dafür ſorgt, daß uns die letzten küömmerlichen Beſtände erhalten bleiben wenn Ihr nicht unnachſichtlich zur Anzeige bringt, wer ſi gegen Geſetz und Verordnung vergeht. Die geſchützten Vogel⸗ arten ſind Eigentum des ganzen Volkes, wer ſie abſchießt, be⸗ ſtiehlt das Volk, iſt alſo ein Dieb und muß als ſolcher au geſtraft und öffentlich gebrandmarkt werden. Als Ende Feb⸗ ruar dieſes Jahres in England ein weißer Adler auftauchte, brachten Jäger, Naturfreunde und Bauern dieſer Gegend ihm Nahrung. Sie legten Fallwild und eingegangene Haustiere in Sicht des Horſtes, die der zugewanderte Adler auch an⸗ nahm. Ob das bei uns geſchehen würde? Jäger, Naturfreunde, Ihr freut Euch Eurer deutſchen Heimat, und ſeid ſtolz auf ihre Schönheit. Nehmt Euch ein Beiſpiel an den Bauern von England, ſeid Heger und laßt Euch nicht durch Milde und Nachſicht durch die Stehler zu „Hehlern“ machen. Schützt Eure heimiſchen Raubvögel, die ſinnlos Verfolgten und Beſtgehaßten in der Vogelwelt. Bringt unnachſichtlich zur Anzeige, wer gegen die geſetzlichen Beſtimmungen verſtößt. 8 * Ueber den Gedanken einer geſetzlichen Feſtlegung des Volkstrauertages äußerte ſich als Vertreter der Reichsregie⸗ rung bei den Verhandlungen der 25. Vertretertagung de Kyffhäuſerbundes auf dem Kyffhäuſer Reichskommiſſar Kun⸗ zer. Danach hat die Reichregierung den Gedanken des Volks⸗ trauertages naturgemäß nicht aufgegeben, obwohl gewiſſe Schwierigkeiten nicht überſehen werden dürfen. Wenn dieſer Gedenktag wirklich zu einem Gedenktag des ganzen Volkes gemacht werden ſoll, ſo müſſen unbedingt beide Kirchen, ſowoh die evangeliſche als auch die katholiſche, dafür gewonnen werden. Gegen den Willen einer dieſer Kirchen dieſen Tag geſetzlich feſtzulegen, würde von vornherein ſeine volle Aus⸗ wirkung ſabotieren. So ſind Verhandlungen darüber im Gange, endlich einen Tag zu finden, der beiden Konfeſſionen, vor allem auch den verſchiedenen evangeliſchen Kirchenformen in Deutſchland, gleichermaßen zuſagt. Wenn hier eine Eini⸗ gung zwiſchen den Kirchen erreicht werden wird, wird auch die Feſtſetzung des Volkstrauertages keine Schwierigkeiten mehr haben. Es iſt zu beachten, daß der bisherige Volkstrauertag nicht von der Regierung, ſondern von der privaten Organi⸗ ſation des Volksbundes Deutſche Kriegergräberfürſorge e. B. feſtgeſetzt wurde und die Reichsregierung dieſer Organiſation nur ihre Autorität geliehen hat, während zur Feſtſetzung eines amtlichen Volkstrauertages ein dahingehendes Geſetz vom Reichstag erlaſſen werden muß. Jedenfalls iſt zu erwarten, daß die Reichsregierung alles daranſetzen wird, ſobald wie möglich eine Einigung zwiſchen den verſchiedenen religiöſen Korporationen herbeizuführen, um auch dieſe unſer ganze Volk angehende Frage auf möglichſt breiter Baſis zur Löſung zu bringen. FPPr à˖fqe I Nompsons Ceſfenouiſie 5 nun 30 lleil hierxu gine Mebung genon en nnd, Oe SO Sine,, ld bil. Ig iie fun iHend mdgleels ſcl. an er Mebung mind clſes. o Anlalſt Helus gespott. — UN 2 Stück vier Akte hat. Das iſt auch neu; früher hatten die Luſt⸗ ſpiele nur drei, aber jeder dritte Akt war a priori ſchlecht, da⸗ her der vierte. Bei Sternheim der zarteſte. Liebespärchen, Verlobte, Menuettmuſik, zu der man die Muſikkritik aus dem Furt⸗ wänglerkonzert hätte bemühen ſollen, Wohlgefallen, Ein⸗ tracht, Friede. So geht dieſe„Schule von Uznach“ aus. Und dabei fängt ſie an, daß man glauben könnte, mit dieſen weib⸗ lichen Geſchöpfen gibts keine Einigung. Der Meiſter der Schule hat ſie total verpfuſcht. Sie reden den furchtbarſten Kauderwelſch der Modernität, ihr tägliches Brot iſt der gymnaſtiſche Schwindel, und auch ſonſt 0 liches und Allzuweibliches auf den neuen Ton abgeſtimmt. Aber die Andere erſcheint unter ihnen, Mathilde, die Immakulata. Dazu des Meiſters Sohn, urſprünglichſte Männlichkeit. Der ſchmeißt die Andern hinaus und da ge⸗ ſchieht über Nacht, wie der Lenz von Hildach kommt, das Wunder der Verwandlung: das Scheinſein mit den gymnaſti⸗ ſchen Sprüchen und den ſonſtigen androgynen Beſonderheiten fällt in die Verſenkung, aus der die Treppen zur Höhe des vierten Aktes ſteigen. Siehe oben. Ob Sternheim es recht meint mit dieſem kapriziöſen Schluß, wollen wir gar nicht erſt fragen. Ein wenig ver⸗ dächtig erſcheint die Taſchenſpielerei, die er mit dem Mode⸗ ſchmockwort„Neue Sachlichkeit“ treibt. Die kommt einmal ſo und dann wieder ſo. Auf der Gymnaſtikſeite und als das neu heraufkommende Ideal. Alſo die Minus⸗Plus⸗Rechnung iſt nicht ſo genau. Schließlich ſind wir auch keine Buchhalter. Dafür hat Herr Sternheim eine umſo beſſere Rechnung mit der hieſigen Aufführung gemacht gehabt. Die war allererſter Klaſſe! Der Regiſſeur Heinz Dietrich Kenter hatte ſie ganz auf Farbe und Leben geſtellt. Und dabei noch mitgedichtet. Nicht vom Wort; darin hat er einiges Andro⸗ gynäkologiſche den Kopfſchüttlern, die oft recht hatten, er⸗ ſpart. Aber Kenter hat erſt eigentlich aus der Sache das Luſtſpiel gemacht. Leicht im Ton, ſchwebend in der Bewegung, die parodierenden Sätze treibend und befeuernd. So da mancher manches nicht verſtand. Worüber er ſich freuen ſollte. Mit den Darſtellern hatte der Regiſſeur ganze Arbeit getan. Am uznachiſchſten ſchien uns Hildegard Grethe, eine hand⸗ feſte Sache. Lydia Buſch natürlich wiedern eine Lulu modernſter Form ſich nährend. Karola Behrens in ganz neuem Licht. Die vierte aus dem Emanzipationsquartett, L. Schwarzkopf, auf dem Wege zur Ausgelaſſenheit. Anne⸗ lieſe Born als Mathilde war das Erlebnis. Süß, innig, ein Märchen. Dieſer Anſtand, ſo manierlich.... Der poſitive haben ſie ſich Weib⸗ ſich 2 Gewinn des Abends. Elſe v. Seemen in Mary Wigmer⸗ Maske wirkte wie gebändigtes FJurioſo. Ihr„Partneer Birgel gab mehr als einen Typ. Ewald Sch in dleeſcheit Schulmeiſter, war faſt etwas zu neuraſtheniſch, geſpielt. Hanns Barthel, der elementare braucht noch etwas mehr geiſtige Ueberlegenheit. ilnehm dieſe Rolle. Sonſt iſt er ein Prachtkerl. Soweit die Teilne an dieſem Schulausflug. ülerin Thea Sternheim, Tochter ihres Vaters, Schut ge⸗ von Pillartz, hatte Bühnenbilder und Koſtüme delikae gle formt und gefärbt. Sternheim war ſelbſt da und vernelge? amü⸗ ich. Das Publikum ſchüttelte entweder den Kopf oder aler⸗ ſierte ſich, oder tat beides Natürlich— Herr Sternheineſer chien ja— gab es auch Beifall. Was das Theater zu didat⸗ Uraufführung gedrängt hat, wiſſen wir nicht. Der„Kan lten? iſt im Spielplan. Will man Sternheimfeſtſpiele veranſcgachen Der Name Uzznach iſt nicht ungefährlich. Bei neuen merkt man den Uz immer erſt nach der ee T. Kunſt und Wiſſenſchaft Prof. Dr. Adolf Mayer, der 8sjährige in Henn. berg lebende Gelehrte wurde aus Anlaß des 50fährigen um ſtehens der holländiſchen Univerſität Wageningen Ehrendoktor ernannt. Reichs⸗ Deutſche Bauten in Rom. Der Entwurf der eſandt⸗ bauverwaltung zu dem neuen Gebäude der deutſchen Ba u⸗ ſchaft am Vatikan hat den Anſichten der römiſche erung behörden nicht entſprochen. Die Reicharſß einem übertrug darauf die Arbeit wegen ihrer Dringlichken n die römiſchen Architekten, dem man ſchon von vorn bau de⸗ Räume des Deutſchen Klubs und den Erweiterungsba welt deutſchen Hoſpitals in Rom übertragen hat. Die„ tretung, richtet daher die Frage an die deutſche Auslandeve räſenta⸗ wie ſie in ſolchen Fällen die deutſche kulturelle Reprnau⸗ — 7ser. edge⸗ ßtion dermaßen in den Hintergrund rücken könne. enden verwaltung erhielt mit der ihre Fähigkeiten überſteigeſpie⸗ Aufgabe nur eine Gelegenheit, eine ungünſtige Rolle 1 len, und die deutſchen Baukünſtler werden überganen 15 Die Deutſche Bruckner⸗Gemeinde(Sitz Münche uf⸗ als erſte Tat das D⸗moll⸗Requiem von Anton Bereg 5 führen. Dieſes von Bruckner 189 ſelbſt überarbeitete, m M werk des Meiſters wurde bisher nur zweimal(aus de nuſkript) in Linz und Wien unter Muſikdirektor§. und Dr. Göllerich aufgeführt. ken. Mittwoch, den 22. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 437 Wirtſchaftliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Mitgeteilt vom badiſchen Landesamt für Arbeitsvermittlung) Der Arbeitsmarkt zeigt in der Berichtszeit(8. bis 15. Sep⸗ tember), im ganzen betrachtet, noch dieſelbe Neigung zu ſchwa⸗ cher Beſſerung wie in den letzten Wochen. Die Andrangsziffer iſt noch weiter ſchwach zurückgegangen: Es kamen am 15. Sep⸗ tember auf je 100 insgeſamt bei den öffentlichen Arbeitsnach⸗ weiſen des Landes gemeldete offene Stellen 3988 Arbeit⸗ ſuchende gegenüber 4050 nach dem Stand vom 8. September. Auch die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger hat ſich, wenn auch nicht im ſelben Maße wie in der unmittelbar vor⸗ angegangenen Berichtszeit, ſo doch immerhin um 953, nämlich von 57 796 auf 56843 verringert. An der Abnahme der Er⸗ werbsloſigkeit hatten, wie bisher ſchon, das Tabak⸗, ſodann das Baugewerbe, daneben auch eine Anzahl weiterer Berufs⸗ gruppen(papierverarbeitende Induſtrie, Landwirtſchaft, in geringem Grade auch die Uhreninduſtrie uſw.) einigen Anteil. Die Abnahme erfolgte im weſentlichen nicht auf Koſten einer Zuweiſung zu Notſtandsarbeiten, die Zahl der bei Notſtands⸗ arbeiten beſchäftigten Arbeiter hat im Gegenteil im Laufe die⸗ ſer Berichtszeit ſelbſt um ein geringes(von 5465 auf 5402) ab⸗ genommen. In der oberbadiſchen Landwirtſchaft iſt die Nach⸗ frage nach männlichen Hilfskräften mit Beendigung der Getreideernte erheblich geſunken, andererſeits bot ſich im Un⸗ terland bereits einige Gelegenheit zur Vermittlung von Ar⸗ beitern für die Kartoffelernte. Ueberwiegend ungünſtig ge⸗ blieben iſt die Beſchäftigungslage in der Metallverar⸗ beitung und Maſchinenin duſtrie. In der Maſchinen⸗ fabrikation wurde zu Entlaſſungen, wenn auch nicht großen Umfangs, im Automobilbau neuerdings zur Arbeitszeitver⸗ kürzung geſchritten. In der Uhreninduſtrie iſt immerhin eine kleine Beſſerung unverkennbar, hier konnte u. a. auch eine 150 Kräfte beſchäftigende Fabrik zur Vollarbeit übergehen. Im Spinnſtoffgewerbe, deſſen Beſchäftigungsgrad ziem⸗ lich uneinheitlich iſt, ſcheint im ganzen die leichte Beſſerung anzuhalten. Eine größere Spinnerei und Weberei konnte wie⸗ der zu Vollarbeit zurückkehren, für die Mannheimer In⸗ duſtrie waren weibliche Kräfte geſucht. In der papiererzeugenden Induſtrie war örtliche Verſchlech⸗ terung zu beobachten. In der papierverarbeitenden Induſtrie iſt die Kartonnageninduſtrie des Raſtatter Bezirks zurzeit wieder verhältnismäßig gut beſchäftigt. In der lederver⸗ arbeitenden Induſtrie mußte in der letzten Zeit in der Kofferfabrikation zu Kurzarbeit geſchritten werden, hingegen iſt in der Schuhinduſtrie örtliche Beſſerung feſtzuſtellen. In der Tabakinduſtrie iſt die Kurzarbeiterziffer noch wei⸗ terhin, allerdings nicht beträchtlich(von 4055 auf 3909) geſun⸗ Für das Baugewerbe war im ganzen noch eine leichtere Belebung zu beobachten. Im Vervielfälti⸗ gungsgewerbe blieb der Arbeitsmarkt im allgemeinen ruhig. Eine Anzahl Schriftſetzer konnte vermittelt werden. Im Gaſtwirtsgewerbe nimmt bereits mit Beendigung der Saiſon der Andrang der Stellenſuchenden zu. Tagungen Tagung der badiſchen Arbeiterbildungsvereine Am Samstag und Sonntag tagte in Säckingen unter Vorſitz von Profeſſor Dr. Gutham⸗Freiburg der Verband badiſcher Arbeiterbildungsvereine, dem gegenwärtig 48 Ver⸗ eine mit 8500 Mitgliedern angehören. Als Vertreter der badiſchen Staatsregierung wohnte Landrat Freiherr von Rot⸗ berg der Tagung bei, als Vertreterin des Landtages Frau Abg. Straub. Vertreten waren 43 Vereine. Aus dem Tätig⸗ keitsbericht entnehmen wir, daß der Verein eine 21000 Bände ſtarke Bibliothek und 21 Geſangsabteilungen beſitzt. Von der Rückertsſtiftung ſind dem Verband im abgelaufenen Jahre 2000 Bände zur Verfügung geſtellt worden. Der frühere Verbandsvorſitzende Dr. Bielefeld wurde zum Ehrenvorſitzen⸗ den gewählt. Zum Verbandsort für das Jahr 1927 wurde Lahr beſtimmt. Tagung des Verbandes der Bayeriſchen Betriebs⸗ krankenkaſſen in Neuſtadt Der Verband der Bayeriſchen Betriebskrankenkaſſen, Sitz München, hielt am 18. September in der linksrheiniſchen Pfalz und zwar in Neuſtadt a. H. ſeine diesjährige Mitglieder⸗ derſammlung ab, die ſich eines ſehr ſtarken Beſuches aus dem rechtsrheiniſchen Bayern erfreute. Die lokalen Krankenkaſſen⸗ organiſationen und die Stadtverwaltung der Stadt Neuſtadt H. hatten den Verbandsteilnehmern eine ſehr freundliche und aufmerkſame Aufnahme bereitet. Bürgermeiſter Dr. Forthuber und Kommerzienrat Helfferich, beide aus Neuſtadt, wieſen mit Nachdruck darauf hin, daß man ſich in der Pfalz ets ganz beſonders über jeden Beſuch aus dem rechts⸗ le Aen rheiniſchen Bayern freue. Aus dieſen Erwägungen heraus ſprachen ſie wiederholt den Wunſch aus, daß man künftig noch weitere bayeriſche Verbandstagungen in der Pfalz abhalten möge, wie dies in dieſem Sommer zweimal in ſo ſchöner Weiſe der Fall war. Die Pfälzer hatten auch dafür Sorge getragen, daß die rechtsrheiniſchen Gäſte an einem Vortrags⸗ und Konzertabend mit pfälziſcher Kunſt und pfälziſchem Humor bekannt gemacht wurden und daß ſie auf mehreren Omnibusfahrten nach Elm⸗ ſtein, Bad Gleisweiler, Iſenach und Bad Dürkheim die Schön⸗ heiten der Pfalz und die Köſtlichkeiten des Pfälzer Weines kennen und wohl auch ſchätzen lernten. Auch dem Dürkheimer Wurſtmarkt wurde ein Beſuch abgeſtattet. So nahmen die Verbandsteilnehmer manch ſchöne Erinnerung an das Pfälzer Land mit in ihre Heimatſtädte. Die Mitgliederverſammlung nahm ihren programmäßigen Verlauf. Beſonders wurde be⸗ tont, daß die Betriebskrankenkaſſen heute den Ortskranken⸗ kaſſen als gleichberechtigt gegenüberſtehen. Die finanzielle Lage des Verbandes wird als günſtig bezeichnet. Die Mit⸗ gliederzahl der beſtehenden 408 bayeriſchen Betriebskranken⸗ kaſſen betrug Ende 1925 insgeſamt 252 453. Der Jahresmit⸗ gliedsbeitrag wird pro Kopf auf 12 Pfg. feſtgeſetzt. Der Koſten⸗ voranſchlag 1927 ſieht ein Ausgleich der Einnahmen und Aus⸗ gaben mit 40 000 RM. vor. Das Geſchäftsjahr 1925 verzeichnet an Einnahmen 59 900 RM., an Ausgaben 59 700 RM. Der Verband umfaßt über ein Sechſtel ſämtlicher in Bayern nach der Reichsverſicherungsordnung gegen Krankheit Verſicherten. Der bisherige Vorſtand wurde wiedergewählt. Als nächſter Tagungsort wurde Bamberg beſtimmt. Tagung des Vereins Deutſcher Straßenbahnen, Klein⸗ bahnen und Privateiſenbahnen E. V. Am 24. und 25. September findet in Danzig die diesjährige Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher Straßenbahnen, Kleinbahnen und Privateiſenbahnen ſtatt. Auf der Tagung werden eine Reihe bedeutungsvoller Fragen des Verkehrs⸗ weſens, u. a. auch die in der Oeffentlichkeit mehrfach behan⸗ delte Frage des Verhältniſſes der Schienenbahnen zum Kraftwagenverkehfr, erörtert werden. Sportliche Runsſchau Motorradſport Mannheimer Motorrad⸗Dreieckrennen am 3. Oktober Das Training hat ſchon begonnen. In Mannheim⸗Kä⸗ fertal hört man wieder das bekannte knatternde Geräuſch der Rennmotoren. Geſpannt folgt Jung und Alt den Fahrern und gibt ſeine Anſicht kund. Es iſt erſtaunlich, wie genau ſo⸗ gar die Jüngſten über die Chancen der einzelnen Fahrer, die ihnen meiſtensteils ſchon aus früheren Jahren bekannt ſind, unterrichtet ſind, ein Zeichen, daß der Motorradſport auf dem Wege iſt, ein Volksſport zu werden. Beſonders fal⸗ len die Größen Islinger, Wollmann, Seemüller, Meiſezahl, Dieffenbach auf. Auch auswärtige Gäſte ſind ſchon da. Das Maſchinenmaterial iſt vorzüglich. Her⸗ vorzuheben ſind Horex,.M.., Ardie⸗Sport, N..., Supe⸗ rior mit Küchen⸗Motor uſw. und an ausländiſchen Maſchinen A. J.., Brough⸗Superior, Jap uſw. Es iſt mit Sicherheit aus den jetzt ſchon gefahrenen Zeiten zu ſchließen, daß alle bisher dageweſenen Geſchwindigkeiten bei weitem überboten werden dürften. Da der Meldeſchluß am Dienstag, 28. September iſt, dürfte man ſich bald ein abſchließendes Urteil über die Beteiligung bilden können. Nachmeldungen werden unter allen Umſtänden zurückgewieſen. 1 AMuderſport Die Steuerfreiheit von Ruderregatten Die Klage des Mainzer Rudervereins gegen die Gemeinde Weiſenau wegen Erhebung einer Vergnü⸗ gungsſteuer für eine im Jahre 1925 abgehaltene Re⸗ gatta bezweckte eine grundſätzliche Entſcheidung über die Frage der Steuerpflicht herbeizuführen. Es handelt ſich im Fragefall um die Auslegung des 8 2 Ziffer 3(jetzt Ziffer): Veranſtaltungen, die den Leibesübungen dienen(früher ausſchließlich der Leibesübungen) ſind ſteuerfrei. Der Stand⸗ punkt des Vereins iſt der, daß eine Regatta der Leibes⸗ übung dient. Die Klage des Vereins hatte der Kreisaus⸗ ſchuß abgewieſen. Der Provinzialausſchuß Rheinheſſen hob auf Berufung des klagenden Vereins das erſtinſtanzliche Ur⸗ teil hinſichtlich der Steuerpflicht auf. Die Gemeinde griff das Urteil mit Reviſion an, weil ſie es nicht für zuläſſig er⸗ achtete, daß die Steuerfreiheit auch für künftige Regattaver⸗ anſtaltungen feſtgeſtellt werde und weil das Urteil zweiter Inſtanz ſie mit den geſamten Koſten des Verfahrens belaſtete. Der Verwaltungsgerichtshof ſprach in ſeinem Urteilstenor aus, daß die Anfor derung der Steuer aus Anlaß der Regatta vom 13. und 14. Juni 1925 ſeitens der Gemeinde un⸗ zuläſſig ſei, im übrigen es bei der Entſcheidung des Pro⸗ vinzialausſchuſſes verbleibe. Die Koſten des Verfahrens wer⸗ den je zur Hälfte getragen. Die Anſchauung, daß die Regat⸗ ee ten, weil ſie der Leibesübung dienen, ſteuerfrei ſein ſollen, entſpricht den Anſchauungen des Reichsrats und ſcheint ſich trotz gegenteiligen Urteils des badiſchen Verwaltungs⸗ gerichtshofes immer mehr durchzuſetzen. Schießſport Bezirksſchießen des Bezirks 1 des Badiſch⸗Südheſſiſchen Sportverbandes für Kleinkaliberſchießen in Lampertheim Ab Lampertheim, 20. Sept. Das alljährlich nur einmal ſtattfindende Bezirksſchießen findet am 26. September auf den idylliſch gelegenen Schießſtänden im Walde bei der Halteſtelle Heide ſtatt. Hierbet ſoll gezeigt werden, welchs poſitive Arbeit die Schützen während des Schießjahres ge⸗ leiſtet haben. Nachdem die Schießen um die Gaumeiſterſchaf⸗ ten bereits im Laufe des Sommers in den einzelnen Gauen durchgeführt ſind, wetteifern ſie nun unter ſich um die Mei⸗ ſterſchaften des Bezirks, denn jede möchte gern zum Landes⸗ ſchießen am 10. Oktober in Karlsruhe zugelaſſen werden. Das Schießen beginnt vormittags 8 Uhr und dauert ununter⸗ brochen bis 5 Uhr nachmittags. Außer dem offiziellen Schie⸗ ßen wird der bereits 1925 vom Schützenverein Lampertheim für Mannſchaften geſtiftete Wanderpreis ausgeſchoſſen. Weiter gelangt zum erſtenmale die offizielle Bezirksmedaille zum Ausſchuß. Nebenher läuft ein Wettſtreit um Ehren⸗ preiſe. Zum Wettkampf um die Bezirksmeiſterſchaften treten im Mannſchaftsſchießen an: in Klaſſe A 11, in Klaſſe B 10, in Klaſſe C 5 und in Klaſſe Jungſchützen 8 Mannſchaften zu je 5 Mann. Der Bezirksmeiſter der einzelnen Klaſſen wird unter den Gaumeiſtern der Klaſſen beſtritten. Am Mann⸗ ſchaftsſchießen um den Wanderpreis können ſich Mannſchaften zu 5 Mann beteiligen, auch ſolche, die nicht am offiziellen Mannſchaftsſchießen teilnehmen. Das Schießen um die Be⸗ zirksmedaille und die Ehrenpreiſe iſt Einzelſchießen. Die Beteiligung iſt nur für Mitglieder des Verbandes gegeben. Bis jetzt haben ſich ſchon eine große Anzahl Vereine ange⸗ meldet, ſodaß mit einer Beteiligung von mehreren Hundert Schützen zu rechnen iſt. An die ſtaatlichen und Gemeinde⸗ behörden, ſowie an die Abgeordnete des Landtages ſind Ein⸗ ladungen ergangen, damit ſich dieſe einmal ein Bild darüber machen können, daß die Schützenvereine nicht ſtaatsgefähr⸗ lichen, umſtürzleriſchen Beſtrebungen huldigen, ſondern daß ihnen nur der Sport gilt und ſie frei von jeder politiſchen Einſtellung ſind. Allgemeines Schutz⸗ und Polizeihund⸗Prüfung. Der Süddeutſ 125 Dreſſur⸗Verein für Schutz⸗ und Polizeihunde veranſtaltete am Sonntag eine Hundeprüfung und zwar am Vormittag auf der Frieſenheimer Inſel in Spurenarbei⸗ ten und nachmittags in Gehorſams⸗ und Gewandtheits⸗ Uebungen auf dem Dreſſurplatz hinter der Hauptfeuerwache. In beiden Gruppen wurden allgemein ſehr gute Erfolge er⸗ zielt. Die Naſenarbeit am Vormittag erſtreckte ſich auf das Auffinden von Gegenſtänden, die verſteckt waren. Die Nach⸗ mittags⸗Uebungen beſtanden hauptſächlich im„Folgen frei bei Fuß, Hinlegen, Stehenbleiben, Vorausſenden“ uſw., ferner im Freiſprung(über 1⸗Meter⸗Hürde) und Kletterſprung über eine 1,5 Meter bis 2 Meter hohe Bretterwand. Das In⸗ tereſſanteſte war jedenfalls die Mannarbeit. Schutz⸗ und Po⸗ lizeihunde zeigten auf dieſem Gebiet ihre Verwendbarkeit im Auffinden einer verſteckten Perſon, beim Stellen und Be⸗ wachen der geſtellten Perſon und beim Angriff auf den Füh⸗ rer. Außerdem wurden ſie noch auf Hieb⸗ und Schußfeſtigkeit geprüft. Hierbei konnte man recht gute Leiſtungen beobachten. Das Prüfungsergebnis iſt folgendes: a) Schutzhunde: 1. Preis: Hund des Herrn A. Pfaff, 2. Preis: Hch. Bothner, 3. Adam Kadel, 4. Frl. Luiſe Feil; b) Polizeihunde: 1. Preis der Hund des Herrn Ludwig Kunz⸗Ludwigshafen, 2. Max Erny⸗Seckenheim, 3. Joſef Winkler, 4. Karl Maier, 5. Martin Kronauer⸗Lampertheim, 6. Valentin Brunner⸗Feu⸗ denheim, 7. Gg. Karb⸗Lampertheim. Als beſter Führer bei den Schutzhunden wurde Herr Pfaff⸗Mannheim, bei den Po⸗ lizeihunden Herr Maier⸗Mannheim anerkannt. Die Sie⸗ gerprüfung des Dobermannpinſcher⸗Vereins wird von der Abteilung Ludwigshafen am Sonntag, 3. Oktober im Ebert⸗ park abgehalten. Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat September nbeln-Fegel I15,16,17..18. 21. 22 IRetkar-Fegel 15. 16[I7.J8 J zl.J 28. Schn terinſel 1,281, 271,28.20.06 1, 05[Mannheim ſe 189% 2 69 20.47 Kehhll 0 2,52 4,482,40.352.282,25 Jagſtfeld.67 0,58 0,47 0,45,0,45 0 43 Maxau..124,08.08.98.1.8“ Mannheim.882.80 2,88,2.772.582.51 Caub.651.85 1,77.77.8501.64 Köln..521.45.411,39.27.21 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolftik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder.— Handelsteil: i. V. Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. zurte Weichlyeit eines Nosenlblattes gilt dem neuartigen Mundlstiicꝶ einie wundler einzi gartigen Zi garotte nocfꝛ besondlers hervorfopi. 6. Seite. Nr. 437 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. September 19261 Aus dem Lande Der Todesſprung des Fallſchirmſpringers Fußhöller XKarlsruhe, 21. Sept. Der tödliche Unfall des Fallſchirm⸗ ſpringers Fußhöller hat nicht nur bei der nach Tauſenden zählenden Zuſchauermenge Entſetzen erregt, ſondern die ganze Bepölkerung der Landeshauptſtadt und des Landes er⸗ griffen. Fußhöller war gegen ſechs Uhr mit dem bekannten Kunſtflieger Üdet, der den ganzen Mittag über ſeine Künſte gezeigt und in glänzender Weiſe durchgeführt hatte, aufgeſtie⸗ gen. Er ſaß auf dem vorderen Sitz und hatte den Fallſchirm Aumgeſchnallt. Üdet ſtieg raſch zu einer Höhe von 700 Metern auf und ging dann wieder bis 400 Meter etwa herab, während ſich Fußhöller an die äußerſte Kante der Rückſeite eines der Flügel begab. Man wartete in großer Spannung auf den Abſturz und verfolgte auſmerkſam jede Bewegung Fußböllers, der von der Tragfläche abſprang. Zur Ueberraſchung der Zu⸗ ſchauer öffnete ſich jedoch der Fallſchirm nicht und Fußhöller ſauſte haltlos in die Tiefe. Man ſah noch kurz, wie er ver⸗ gebens an der Leine zerrte, mit der der Fallſchirm ge⸗ öffnet werden ſollte. Dann führte er noch einige ruck⸗ artige Bewegungen aus und ſchlug mit einmal krachend am Boden auf. Einen Augenblick hielt der furchtbare Vorfall alle Zuſchauer im Banne eines jähen Schreckens. Dann landete Üdet raſch mit ſeinem berühmten Flamingo. Das Sanitätsauto fuhr zur Unglücksſtelle und ſchließlich drängte die Menſchenmenge nach, um zu erfahren, in welchem Zuſtand ſich der Verunglückte befand. Fußhöller lag mit zerſchmetterten Gliedern am Boden und gab noch ſchwache Lebenszeichen von ſich. Die Polizei räumte ſofort das Fluggelände. Die Veranſtaltungen wurden abgebrochen. Wo noch vor wenigen Minuten ſich die Menge am Anblick prachtvoller Flugleiſtungen ergötzt hatte, und die Klänge einer flotten Muſik Unterhaltung geboten, lag nun der Flugplatz in kurzer Zeit von den Menſchen faſt verlaſſen da. Das Entſetzen hatte die Leute raſch nach Hauſe ge⸗ trieben und nur noch da und dort tauchte ein Mann von der Abſperrungspolizei auf. Vorläufig wurde feſtgeſtellt, daß das Unglück durch eine Verwicklung des Fallſchirm⸗ ſackes, der auf dem Rücken getragen wird, mit den Schnü⸗ ren, die den Fallſchirm tragen, hervorgerufen wurde. Der geſtrige Sprung war der zehnte, den der erſt 20jährige Stu⸗ dent Fußhöller ausgeführt hat. Was den jungen Mann ver⸗ anlaßt hat, ſich dem tollkühnen Beruf eines Fallſchirmſprin⸗ gers zu widmen, iſt unbekannt. Hoffentlich gibt dieſer furcht⸗ bare Unfall endlich den Anlaß, daß derartige Vorführungen, die ſchließlich doch nur auf einen ſenſattonsmäßigen Nerven⸗ reiz hinauslaufen, in Zukunft ohne Ausnahme verboten wer⸗ en. * Karlsruhe, 21. Sept. Heute vormittag wurde die Leiche des verunglückten Fallſchirmabſpringers Fußhöller zur Ueberführung nach Landau an die Bahn gebracht. Die Stadtverwaltung ließ einen Lorbeerkranz aun dem Sarg niederlegen, der von den Eltern Fußhöllers, die ſeit geſtern hier weilten, auf ſeiner Fahrt in die Heimat begleitet wird. Die Stadtverwaltung hatte in einem Beileidſchreiben an die Eltern ihre Teilnahme ausgeſprechen. ** Tr. Ladenburg, 19. Sept. Am heutigen Dienstag wurde der angeſehene Mitbürger und Altveteran Herrn Johann Ruckelshauſen, langjähriges Mitglied des Ev. Kirchen⸗ gemeinderates im Alter von 78 Lebensjahren ſtehend, zur letzten Ruhe beſtattet. Aus kleinen Anfängen und durch Fleiß und Fachtüchtigkeit brachte er ſeine Gärtnerei und ſeine Baumſchule,— die durch ſeine beiden Söhne Karl und Wil⸗ helm Ruckelshauſen weitergeführt werden— zu hoher Blüte und bedeutendem Anſehen. Seine beiden anderen Söhne wandten ſich anderen Berufen zu, der eine iſt Oberlehrer in Schiltach, der andere Bezirksarzt in Mannheim⸗Sandhofen. Um Johann Ruckelshauſen trauern außer ſeinen Söhnen und ihren Familien ſeine Schwiegermutter— die älteſte Frau Ladenburgs, die im November dieſes Jahres ihren 90. Ge⸗ burtstag begeht.— Die kathol. Arbeitervereine des Mann⸗ heimer Bezirkes hatten unſer Alt⸗Ladenburg als Tag⸗ gungsort ihrer diesjährigen Herbſtkonferenz gewählt. Die war zahlreich beſucht und nahm einen anregenden erlauf. * Schwetzingen, 21. Sept. Der 41 Jahre alte Reiſende Wenzel Bayrer, wohnhaft in der Friedrich Ebertſtraße, verübte vergangene Nacht einen Selbſtmordverſuch. Er gab aus einem Revolver 4 Schüſſe auf ſich ab, von denen einer in der Bruſt ſtecken blieb. In ſchwer verletztem Zuſtand wurde er in die pſychiatriſche Klinik in Heidelberg verbracht. Bayrer, der mit ſeiner Frau in Eheſcheidung lebt, hat bereits zwei Selbſtmordverſuche verübt, die ebenfalls mißglückt waren. * Hockenheim, 21. Sept. Ein JFahrradmarder wurde auf friſcher Tat ertappt. Er fuhr mit dem geſtohlenen Rad nach Hockenheim, wurde von einem Auto auf die Seite ge⸗ ſchleudert und blieb bewußtlos liegen. Auf die Polizeiwache gebracht, machte er falſche Angaben. Schließlich ſtellte ſich aber doch der Diebſtahl des Fahrrads heraus. *Freiburg, 21. Sept. Unter großer Beteiligung der An⸗ gehörigen des ehemaligen Artillerieregiments 76 und ſeiner Kriegsformationen fand hier die Einweihung des Ehren⸗ mals für die Gefallenen des Regiments ſtatt. Die frühere Garniſonſtadt des ruhmreichen Regiments hatte aus dieſem Anlaß reichen Flaggenſchmuck angelegt. Nach dem offiziellen Begrüßungsabend am Samstag und dem Sonntagsgottes⸗ dienſt ging es im Feſtzug auf den Schloßberg, wo das Denkmal mit einer Begrüßungsanſprache des Generals der Artillerie a. D. v. Gallwitz enthüllt wurde. Aus der Pfalz Von der pfälziſchen Weinernte E Laudau, 19. Sept. Die diesjährige Weinernte iſt auch an der Oberhaardt wie im übrigen pfälziſchen Weinbaugebiet ein ſog. Glücksherbſt, der ſich ganz ungleich verteilt, d. h. manche Winzer werden noch eine zufriedenſtellende Ernte und andere wieder eine ganz ſchlechte zu erwarten haben. Durch die Taubildung und den Nebel, der von den Winzern als ſog. „Traubendrücker“ bezeichnet wird, weil er hilft, die Trauben recht raſch weich zu machen, ſind die Portugieſer Trauben mit ganz wenig Ausnahmen ſchon vollſtändig blau gefärbt und genußreif geworden. Da die Verwertung der ausgereif⸗ ten Trauben zum Rohgenuß die Gefahr in ſich ſchließt, daß bei umfangreichem Verkauf von Eßtrauben namentlich aus Klein⸗ betrieben, gerade die wertvollſten, vollausgereiften Trauben der Weingewinnung entzogen werden und nur die weniger ausgebildeten und mitunter nur die notreifen Früchte der Hauptverwertung zugeführt werden, wodurch die Qualität des Weines ſtark leidet, haben die meiſten Winzergenoſſen⸗ ſchaften der Oberhaardt rechtzeitig ihren Mitgliedern das Schueiden von Eßtrauben zum Zwecke des Verkaufes verboten und bei Nichtbefolgung die Anlieferung der ver⸗ bleibenden Trauben unterſagt. Die einzelnen Garten⸗ und Hausſtöcke vermögen den Bedarf an Eß⸗Trauben voll⸗ ſtändig zu befriedigen. Die allgemeine Ernte der Portugieſer Trauben ſteht allgemein bevor. Der Malenga⸗Herbſt iſt zu Ende gegangen. Die Qualität ſcheint im allgemeinen zufrie⸗ denſtellend zu ſein, da Moſtgewichte von 70 und 75 Grad Oechsle und darüber feſtgeſtellt wurden. Das Menge⸗ ergebnis iſt wie allgemein ſehr verſchieden. Die Nachfrage nach neuem Malengawein war recht lebhaft, namentlich ſei⸗ tens der rechtsrheiniſchen Wirtekundſchaft. Faſt ſämtliche Be⸗ ſtände wurden verkauft und zuletzt mit bis 780 Mk. die tau⸗ ſend Liter bewertet. Die Reife der Weißweintrauben iſt gut vorgeſchritten. Zum weitaus größten Teil ſind ſie weich und hell geworden, nur die Rieslingtrauben bleiben ſtellenweiſe noch etwas zurück. Bei Fortdauer des warmen Wetters wird der 1928er ohne allen Zweifel ſeinen Vorgänger an Güte be⸗ deutend übertreffen. Im Weißweingeſchäft herrſcht zur Zeit Ruhe, da die Reſtbeſtände vergriffen ſind. Es wurden zuletzt bis zu 800 Mk. die tauſend Liter bezahlt. 15 * Ludwigshafen, 20. Sept. Geſtohlen wurden am Frei⸗ tag und am Samstag ein Herren⸗ bezw. ein Damenfahrrad. In letzterem Falle ließ der unbekannte Täter ein älteres Herrenfahrrad am Tatort ſtehen.— In der Nacht vom 17. auf 18. Sept. wurden aus einem Garten an der Mundenheimer⸗ ſtraße zwei Zimmertannen in Töpfen und aus einem Garten unmittelbar bei Mundenheim ein größeres Quan⸗ tum Salat ſowie Rot⸗ und Weißkraut, geſtohlen. Die Täter ſind unbekannt.— Am Samstag nachmittag kurz nach 12 Uhr wurde auf der Kaiſer⸗Allee ein 42 Jahre alter Ar⸗ beiter, als er auf ſeinem Fahrrade nach der Stadt zufuhr, von einem entgegenkommenden Auto umgerannt und dabei leicht verletzt. Sein Fahrrad ging in Trümmer. Urſache: Der Radfahrer überholte ein Fuhrwerk vorſchriftsmäßig, als im gleichen Augenblick das Auto daherkam, bet deſſen plötz⸗ lichen Auftauchen der Radfahrer unſicher wurde und gegen das Auto geriet.— Am Samstag vormittag ſtürzte am Brückenaufgang ein 15 Jahre alter Kaufmannslehr⸗ ling, der auf ſeinem Fahrrade in raſchem Tempo die Brücke herunterkam, infolge zu ſtarkem Bremſens, von ſeinem Fahr⸗ rad und verletzte ſich dabei an den Armen und Beinen. Sein Fahrrad geriet unter einen Laſtkraftzug, gegen den er infolge unvorſichtigen Fahrens geraten war und wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert.— Am Samstag nachmittag ſtießen in der Bleichſtraße ein Perſonenauto mit einem Radfahrer, einem verheirateten Schloſſer von Mundenheim zu⸗ ſammen. Der Radfahrer blieb unverletzt, ſein Rad dagegen wurde vollſtändig zertrümmert. Das Auto fuhr in Richtung Mannheim, als der Radfahrer vorſchriftsmäßig von der Rheinſtraße in die Bleichſtraße einbog. Der Lenker des Autos verlor die Geiſtesgegenwart und fuhr dem Radfahrer in die Flanke.— Am Samstag nachimttag gegen 5 Uhr wurde in ſer Lnowigsſtraße ein 9 Jahre alter Volksſchüler, der im Geraufe mit einem gleichalterigen Jungen von dem Fuß⸗ weg geſtoßen wurde, von einem daherkomemuden Straßen⸗ bahnwagen der Linie 3z3angerannt und zur Seite ge⸗ ſchleudert. Er erlitt unbedeutende Verletzungen an Armen und Beinen. * Ludwigshafen, 21. Sept. Geſtern abend 7 Uhr verun⸗ glückte am Rangierbahnhof hier ein 44 Jahre alter Ran⸗ giergehilfe von Schifferſtadt dadurch, daß er von einem beim Rangieren abgeſtoßenen Güterwagen augefahren und zu Boden geſchleudert wurde. Er erlitt ſcheinbar ſchwere innere Verletzungen. Durch die Unfallwache wurde er ins Krankenhaus verbracht. * Bad 19. Sept. Auch der geſtrige Samstag⸗ Nachwurſtmarkt forderte ſein Opfer. Ein funger Arbeiter ſtürzte infolge übermäßigen Genuſſes von Alkohol aus einer Schiffſchaukel, und zwar in dem Augenblick, als die Schaukel den höchſten Punkt erreicht hatte. Der junge Mann ftel ſo unglücklich ab, daß er am Kopfe bedeutende Verletzungen erlitt und von der Sanitätshilfsmannſchaft nach dem Städt. Krankenhaus verbracht werden mußte. * Dürkheim, 21. Sept. Ohne zu übertreiben, kann man ſagen, daß ſeit ſeinem Beſtehen der diesjährige Wurſtmarkt an den beiden Nachwurſtmarkttagen am ſtärkſten beſucht war. Schon in den Abendſtunden des Samstags waren die 40 Weinſtände bis auf den letzten Platz beſetzt. Auch am Sonntag nachmittag war der Zuſtrom von außerhalb ſo groß, daß ſowohl die Rhein⸗Haardt⸗Bahn wie die Reichsbahn voll⸗ auf zu tun hatte, den Verkehr zu bewältigen. Der Konſum an Wein war bedeutend ſtärker als an den Vormarkttagen. Auch in den Weinhallen herrſchte reges Leben und die Plätze, die durch das Abrücken des Zirkus Holzmüller und mehrerer Budenbeſitzer leer geworden waren, waren durch das Mehr der Beſucher ausgefüllt. Bis in die tiefe Nacht hinein wälzte ſich der Strom der Menſchen durch die Straßen der Stadt. * Deidesheim, 21. Septbr. Durch Exploſion einer Spirituskanne wurde der 19jährige Friedrich Kraft ſchwer verletzt. Er goß, um das Eſſen ſchneller zum Kochen zu bringen, Spiritus auf das Feuer, ſodaß die Kanne exvplodierte. * Hochſpeyer, 21. Septbr. Der von der Gemeinde er⸗ worbene Weiher iſt abgelaſſen worden, um bis zur nächſten Badeſaiſon durch Erſtellung einer Stau⸗ und Ablaßvorrichtung ſowie eines Baſſins für Nichtſchwimmer ein großes Bad in u. an ihm zu erbauen. Die Ufer werden für Strandbäder her⸗ gerichtet. * Schwegenheim bei Germersheim, 21. Sept. Am Sams⸗ tag nacht wurde bei dem hieſigen Fahrradhändler Karl Hein⸗ rich ein Einbruchsdiebſtahl verübt. Die Diebe dran⸗ en durch das Kellerfenſter in den Keller und entwendeten 17 Fahrradmäntel und 30 Luftſchläuche. Die Täter konnten bis jetzt noch nicht ausfindig gemacht werden. Stamhach bei Zweibrücken, 20. Septbr. Am Samstag abend brach aus bisher noch unbekannter Urſack⸗ in dem An⸗ weſen des Landwirts Ziehl Feuer aus. Der Dachſtuhl des Wohnhauſes und die Scheune wurden ein Raub der Flammen. * Homburg(Pfalz), 21. Sept. Das einzige fünffährige Töchterchen des Angeſtellten der Karlsbrauerei, Emrich, wollte geſtern kurz nach 12 Uhr den vom Dienſt kommenden Vater an der Ecke der Weberſtraße entgegenlaufen, überſah in ſeiner Freude ein um die Ecke biegendes Auto und wurde von dieſem totgefahren. Das Auto fuhr ganz langſam, den Führer trifft keine Schuld. Nachbar geb iete * Darmſtadt, 19. Sept. Wie aus Siegen in Weſtfalen ge⸗ meldet wird, iſt dort der Eindecker D 611„„Mohamed“ der Akademiſchen Fliegergruppe bei dem Dorfe Hamm verun⸗ glückt. Der Pilot wollte wegen Motordefekts landen und ging im Gleitflug nieder. Er mußte unter der Hochſpannungs⸗ leitung durchfliegen, dann aber wieder ſteigen, um nicht mit einem Wagen in Konflikt zu kommen, und landete ſo auf einem Baum. Dabei brach ein Flügel des Flugzeugs und der Motor. Der Pilot ſprang rechtzeitig ab und kam ſo unverſehrt davon. Die Trümmer des Flugzeugs wurden mit der Bahn hierhergeſchickt. sw. Darmſtadt, 19. Sept. In der Nähe des Beſſungerforſt⸗ hauſes auf der Straße von Roßdorf ſcheuten die Pferde einer von Groß⸗Zimmern kommenden und mit etwa 6 Per⸗ ſonen beſetzten Droſchke. Die Droſchke geriet in den Stra⸗ ßengraben und fiel um. Dabei wurde eine Frau am Kopfe, beſonders am Auge verletzt. Man brachte ſie nach dem Wald⸗ erholungsheim, von wo aus die Sanitätswache die Ueber⸗ führung nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus veranlaßte. Die Inſaſſen der Droſchke wollten am Sonntag vormittag einen Beſuch im Darmſtädter Krankenhaus machen.— Durch das ſcheu gewordene Pferd eines Schutzpoliziſten wurde ein Paſ⸗ ſant überrannt und ſchwer verletzt. Den Beamten trifft keine Schuld, da das Pferd durch plötzlich eingetretene Um⸗ ſtände ſcheute und keine Zeit zur Beruhigung war. Darmſtadt, 21. Sept. In der Heidelbergerſtraße geriet geſtern abend auf noch nicht feſtgeſtellte Weiſe ein Motor⸗ rad in Flammen. Bei Eintreffen der alarmierten — 7 5 war nichts mehr zu retten. Die Maſchine iſt völlig zerſtör Gerichtszeitung Schöffengericht Freiburg In der Schöffengerichtsſitzung wurde gegen den 28fährk⸗ gen Kaufmann Adolf Erb aus Freiburg verhandelt, der am 31. Mai d. Js. den Sparkaſſenangeſtellten Lambertz von Staufen um 6000 Mark beraubt hat und ſich außerdem eine Wechſelfälſchung zu Schulden kommen ließ. Erb war als Buchhalter eines Uhrenverſandhauſes in Staufen angeſtellt. Um ſich ein Motorrad zu verſchäffen, fälſchte er in Abweſenheit ſeines Chefs einen Wechſel über 1600 Mark. Als Erb bald darauf erfuhr, daß der ihm befreundete Spar⸗ kaſſenangeſtellte Lambertz bei einer Freiburger Bank 60 Mark abheben wollte, ſchlug er ihm vor, ihn auf dem Motor⸗ rad dorthin zu bringen. Vor der Wegfahrt tranken ſie Kaffee. Eub ſchüttete dem Freund heimlich in Waſſer aufgelöſte Schlaftabletten in die Kaffeetaſſe. Dann fuhren ſie weg. In dem Wald zwiſchen St. Georgen und Tiengen fing das Be⸗ täubungsmittel bei Lambertz an zu wirken. Sie machten da⸗ her eine Raſt. Dabei beſchäftigten ſie ſich mit einer Scheintod⸗ piſtole, aus der Erb einige Schüſſe abgab und auch Lambertz ſelbſt einmal losknallte. Durch den Pulverdampf wurde es dem Lambertz übel. Erb verſprach ihm, einen Arzt aus St. Georgen herbeizurufen. Ob er nun dem Lambertz die Geld⸗ taſche mit den 6000 Mark wegnahm oder dieſer ſie ihm über⸗ ließ, konnte bei der Verhandlung nicht mehr einwandfrei feſt⸗ geſtellt werden. Er begab ſich in Freiburg mit dem Geld auf den Bahnhof und fuhr nach Karlsruhe und von dort nach Berlin, wo er das Geld bis aus 300 Mark innerhalb 3 Wochen durchbrachte. Nach einer Reiſe über Stettin, Ham⸗ burg und Bremen ſtellte er ſich am 27. Juni freiwillig der Polizei. Das Urteil des Gerichts lautete gegen Erb auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr, absüglich 2 Monate Unterſuchungshaft. §Ein Frankfurter Bankprozeß. Der Bankier Wilhelm Dörrmüßhl, der in Frankfurt ein Bankgeſchäft betrieb und damit im Jahre 1925 in Konkurs ging, wurde vom großen Schöffengericht in Frankfurt wegen Verbrechens und Ver⸗ gehens gegen das Depotgeſetz und fortgeſetzten Betruges zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hat u. a. eine auswärtige Sparkaſſe um erhebliche Beträge ge⸗ ſchädigt und laut Frankfurter Zeitung ſich verſchiedener Ver⸗ ſtöße gegen das Depotgeſetz ſchuldig gemacht. Der mitan⸗ geklagte Prokuriſt wurde freigeſprochen. Falſchmünzer vor Gericht. Nächſter Tage beginnt vor dem erweiterten Schöffengericht Bielefeld die Verhandlung gegen einen Teil der in dem Dinarfälſchungsproze angeklagten Perſonen. Nach den bisherigen Ermittelungen wurden 1925 in dem jugoſlawiſchen Orte Zagrab zwei Per⸗ ſonen feſtgenommen, die 8500 falſche 1000⸗Dinarnoten in ihrem Beſitze hatten. Einer der Angeklagten gab an, die Noten von dem Ladeninhaber Peter Javer aus Meiderich erhalten zu haben, während der zweite die Papiere von dem Stein⸗ druckereibeſitzer Nordholz aus Sicker bei Bielefeld erhalten haben will. Die auf Mitteilung der jugoſlawiſchen Regierung in Verbindung mit den deutſchen Behörden angeſtellten Er⸗ mittelungen hatten dann zur Beſchlagnahme ſämtlicher zur Herſtellung der Noten benutzten Druckſcheine, Geräte, Briefe uſw. geführt. Es ſind eine ganze Reihe von Perſonen aus der Gegend von Duisburg, Weſel und Bielefeld in die Sache verwickelt. § Das Urteil im Rigaer Kommuniſtenprozeß. In dem Prozeß gegen 22 Kommuniſten hat das Gericht in Riga nach mehrtäliger Verhandlung das Urteil gefällt. Es lautete gegen den Hauptangeklagten auf 6Jahre Zuchthaus, fünf Angeklagte wurden zu 5, ſieben zu 4 Jahren Zuchthaus drei zu 4 Jahren Feſtung, zwei zu 3 bezw. 2 Jahren Feſtung verurteilt. Von den übrigen Angeklagten wurde einer wegen Paßfälſchung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die üb⸗ rigen wurden aus Mangel an Beweiſen freigeſprochen Neues aus aller Welt * Die Unfälle im Bergbau. Der ſoeben erſchienene Ver⸗ waltungsbericht der Knappſchaftsberufsgenoſſenſchaften 17 das Jahr 1925 zeigt eine erſchreckende Zunahme der ent⸗ ſchädigungspflichtigen⸗ und tödlichen Unglücksfälle gegenüher dem Jahre 1924. Im Jahre 1925 ereigneten ſich in 1605 Be⸗ trieben bei 812 526 verſicherten Perſonen 10 562 entſchädigaunge⸗ pflichtige Unfälle. Im Jahre 1924 beltef ſich die Zahl der ſchädigungspflichtigen Unglücksfälle in 1812 Betrieben be 866 968 verſicherten Perſonen auf 8104. Bei ſieben Maſſeen unfällen des Jahres 1925 mußten 219 Bergarbeiter igr Feben, laſſen, während 156 dabei verletzt wurden. Die Zahl 7 entſchädigungspflichtigen Unglücksfälle umgerechnet auf die Arbeitstage zeigt, daß im deutſchen Bergbau jeden Tag 35,2 den en verletzt und 5,6 Perſonen getöte werden. — Ein Leichenfund in den Dolomiten. Seit 18. Augch 1025 war aus Schkuderbach der dort zur Sommerfriſche weilende Poſtdirektor Bennezett aus Berlin 8 ſchwunden. Er hatte ſeiner Frau angegeben, daß er zur t. zinnenhütte gehen wolle und war nicht mehr zurückgeleh te Alle Nachforſchungen, die bei ausgeſetzter hoher Fundpränn ſehr eifrig betrieben wurden, blieben bisher erfolglos, bein hielt ein Verbrechen nicht für ausgeſchloſſen. Nun hat um Jäger aus Sexten im Wildgraben, der von Landro 175 Toblinger Riedel und zur Dreizinnenhütte emporzieht, Pa⸗ Skelett eines Mannes gefunden, bei welchem ſich dis und piere des vermißten Poſtdirektors Bennezett ſamt Venz auf Uhr befanden. Das Skelett lag auf einem ſchmalen 17 0 zur das Bennezett abgeſtürzt war. Er war beim Aufſtieg% Dreizinnenhütte vom rechten Wege abgeirrt und auf nie⸗ ganz abſeits gelegenen Stelle verunglückt, wo ihn wo dieſer mand geſucht hätte. Der Sextener Jäger war zufällig au ra Stelle gelangt. Eine Gerichtskommiſſion von Wels berffeber⸗ an den Unglücksort und veranlaßte die Bergung der reſte, die nach Berlin übergeführt werden ſollen. Briefkaſten em Wir bitten, für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen aufunfte Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Aneziaint⸗ können nicht F 2 werden. Beantwortung juriſtiſcher, teber Au⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Namens⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne nennung werden nicht beantwortet. J. Sch. K. 2. Auf unſerer Redaktion können Sie ſi tungsband den entſprechenden Artikel nachſchlagen. E. Sch. Wenden Sie ſich an das Amtsgericht, dort er ee Auskunft. amtliche ge⸗ Film. 1. Im Reichstelephonadreßbuch können Sie ſäm wünſchten Adrenen nachſchlagen. 2. Uns unbekannt. ind K. H. Am beſten wird es ſein, Sie melden Ihr in einem Turnverein an, wo es richtig ausgebildet Wirdie e weiteren Ausbildungsgang werden ſich dann von ſelbſt chenden Wege finden laſſen. Ste ſi K. S. Wegen des Preiſes für die Manſarde ſetzen beſten mit dem Wohnungsamt in Verbindung. der Os⸗ D. W. 1 und 2. Erkundigen Sie ſich bei Siemens 190 ſowie ram. Dieſe Firmen können Ihnen über die Herſtellungsart, über die Bezugsquellen genau Beſcheid geben. Hüro des A. H. Marine. Erkundigen Sie ſich bei dem hieſigen sſchule in Norddeutſchen Lloyd oder ſchreiben Sie an die Seemann Hamburg. eſellſchaf D. E. 100. Wenden Sie ſich an eine der großen Filmgeſenm ten in Berlin. 0 im Zei⸗ halten Sie ch ant — „Mittwoch, den 22. September 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 47 Lauge anvertrauen. einfach wunderbar. Freis 50 Efg. D ſiililen dun, Lleilorsciuad Sqchütten Sie ein wenig SUINMA in ſhre Hand) Das weiche feine Anfühlen ſagt Innen ſofort, daſ SUNA etwæes Beſonderes iſti, daſ es ſteine ſchãd. licien Chemilcalien, freine Soda, ein Waſſerglas odler gar Chlor entinält. SuMA iſt eine neue Ari Sciſe in pulveriſierfer Form, das präcilige Ergebnis langer eingehender Forſchung. SD¹MA ſſt für alle Zwecte volllkommen ge- Onmne die geringſte Sorqe frönnen Sie rarfe Wolle, die Ja nicit geltocit werden derf, ferner farbige Geuebe jeder Ari, vor allem ber die Tiſch- und Beftwäſche, die Sie ſo gern ſchncemeiß haben, der mild reinigenden SUMNA- Im Hodilreſſel iſt S UNA SMMNMA iſt vorteilhaſter als feſte Seiſe, denn es iſt leicit und volllrommen lòslici, ungemein bequem Schwager und Onkel stãdt. Friedhof statt. Statt hasunderer Anzeigg Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben, herzensguten, treubesorgten Gatten, meinen lieben Vate Herrn Fabhrikant r, Schwiegervater, Großvater, Petęr aln unerwartet rasch im 64. Lebensjahre in Wiesbaden, wo er zur Erholung weilte, zu sich in die Ewigkeit abꝛzurufen. Die trauernden Hinterbliebenen: Aunuste Walff geu. Bleichruth Familie Mugust Walff Mannheim-Feudenheim, 20. Sept. 1926 Nadlerstr. 29 Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 23. Sept., nachmittags 2 Uhr auf dem 7628 1— — denkbærer Freude zeigen wir die deicde Geburf einer zwellen Tochler en. Dr. med. Aberi Beck uErau Agnes geb. Holerbech Zz. Zf. Krerkerheus Abt. Prof. Holzbech Wemershost. 16 * 7422 eim, den 2l. Sepfember 1926 67 Dr. F. C. Heinz un der Reise zuruci- Sdlees praki. Zahnarzi Em96 alest Kabe 6 am Gabelsberger Plafz ——— Telephon 25000 WWelsgchen g rel Dr. Hant, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Von der Reise zurüchk Dr. A. 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Seine unermüdliche Arbeitsfreude wird uns ein Vorbild sein; seine fürsorgliche Gũte sichert ihm unser bleibendes dankbares Gedenken. Mannheim, 21. September 1926 Die Angestelltan und Arbriter der firma Tarbwerk vurm. Timmer Maer ishuffer& CLü. 7629 Amtliche Bekanntmachungen Arbeitsvergebung. Für den Umbau der Marſtallkaſerne in Schwetzingen an der Karl Theodorſtraßen⸗ front zu Läden ſollen die Erd⸗ und Maurer⸗, Steinhauer⸗(rote Main⸗ oder Neckarſund⸗ ſteine), Zimmer⸗, Schmiedearbeit und Walz⸗ eiſenlieferung nach den Verordnungen des inanzminiſteriums vom 27. Juli 22 und 22. zuli 1924 öffentlich vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen liegen ab Freitag, den 24. September 1926, vormittags von—12 Uhr beim Bezirksbauamt Mann⸗ heim Schloß, linker Flügel Aufgang 4 auf. Verſand nach auswärts erfolgt nicht. 22 Angebote verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis zur Eröffnung am 4. Oktober 1926, vormittags 10 Uhr an das Bezirksbauamt Mannheim. uſchlagsfriſt 4 Wochen. aunheim, den 21. September 1926. Bad. Bezirksbauamt. Auntl. Heröffentüchungen der taut Maunheim Arbeitsvergebung. Abbruch⸗, Erd⸗, Beton⸗, Maurer⸗ und Eiſenbetonarbeiten für Neubau einer unter⸗ irdiſchen Bedürfnisanſtalt auf dem an platz. Nähere Auskunft Rathaus Zimmer 134, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, können ſich noch einige gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. ig. Leute beteil. Geb Mk..— Adreſſen einſ. unter Geſchäftsſtelle. E P 15 an die 7560 Einreichungstermin für die Angebote: Freitag, den 1. Oktober 1926, vorm. 10 Uhr, Nathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. Achtung. Geschäftshücher- Büroutensilien heute in-5 Uhr l AuKHion zu jedem annehmbaren Preis C 1, 16. 47621 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Heidelbeeren 5 Pfd.-Eimer Mk. 2 inkl. Ver- 0. 40 0 12. packung Preiselbeeren 10 Pfd.-Eimer Mk..— inkl. 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Auch die reine Warenausfuhr zeigt gegenüber em Vormonat nur unbedeutende Aenderungen; ſie iſt um 13 Mill./ geſtiegen. Zunahme weiſen auf: die Ausfuhr von Lebensmitteln und Getränken(um 3 Mill. /) und von Rohſtoffen und halbfertigen Waren(um 20 Mill.); bei der Ausfuhr von Fertigwaren iſt dagegen ein leichter Rückgang (um 10 Mill. /) feſtzuſtellen. Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Die Einfuhr an Lebensmitteln und Getränken zeigt gegenüber dem Vormonat eine Abnahme um 20, Mill. Zurückgegangen iſt hauptſächlich die Einfuhr an Kaffee, Kartoffeln, Küchengewächſen und Fiſchen. Zunahme zeigen dagegen Wetzen Gerſte und Eier. Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen aren weiſt eine Zunahme um 8,7 Mill. 4 auf. Daran ſind hauptſächlich beteiligt: Oelkuchen, Zink und Felle zu Pelzwerk. Die Einfuhr der Textilrohſtoffe zeigt gegenüber dem Vormonat eine Abnahme um 5,0 Mill.; die Einfuhr an Wolle iſt um 14,6 Mill./ zurückgegangen, die Einfuhr an Baumwolle und Rohſeide iſt dagegen leicht geſtiegen. Die Einfuhr an Fertigwaren iſt gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert geblieben. Die Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken ßeigt eine Zunahme um 3,4 Mill.. Bei der Ausfuhr an Rohſtoffen und halbferti⸗ gen Waren iſt im Auguſt gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 19,6 Mill. feſtzuſtellen, die faſt reſtlos auf die weiter geſtiegene Ausfuhr an Steinkohlen(um 13,3 Mill.), Koks und Preßkohlen entfällt. Die Ausfuhr an ſchwefel⸗ ſaurem Ammontak zeigt eine Abnahme(um 4,9 Mill.), die Ausfuhr an Textilrohſtoffen eine unbedeutende Zunahme lum 1,1 Mill.). Die Ausfuhr an Fertigwaren weiſt einen Rückgang um 10,1 Mill./ auf. Die Textilfertigwaren zeigen eine Zunahme um 12,8 Mill.„(darunter Gewebe aus Wolle um Die Ausfuhr 7,0, Kleidung und Wäſche um 4,4 Mill.). an Eiſenwaren und Walzwerkserzeugniſſen iſt um 7,6 Mill. zurückgegangen. Ebenſo zeigt die Maſchinenausfuhr eine Abnahme, und zwar um 7,3 Mill.. Die Einfuhr an Gold und Silber zeigt eine Zu⸗ Rahme um 44,6 Mill. 4, die ſich durch die Wiederhereinnahme eines deutſchen Auslandsgolddepots erklärt. Die Ausfuhr hat ſich nur unweſentlich verändert. w⸗ Neue Wege des Kreoitweſens im Einzelhandel Nach dem erfolgreichen Vorbild der amerikaniſchen Kon⸗ ſum⸗Finanzierungsgeſellſchaften, iſt erſtmalig in einer für deutſche Verhältniſſe geeigneten Form mit Unterſtützung von Banken⸗Seite unter der Firma Kundenkredit G. m. b.., Königsberg i. Pr. von 23 namhaften Königsberger Einzel⸗ Bierdt an äften ein Unternehmen gegründet worden das Direkt an Verbraucher Kredite auf die Dauer von 3 bis 12 Monaten gewähren ſoll, um Angehörigen aller Schichten der Bevölkerung notwendige Anſchaffungen von bleibendem Ge⸗ brauchswert auf dem Kreditwege zu ermöglichen. Die Kredit⸗ gewährung erfolgt in folgender Form: Der Kreditnehmer erhält nach Vorlegung von Ausweiſen, Beibringung von Sicherheiten uſw. in der Geſchäftsſtelle der Geſellſchaft einen Warenkreditbrief in der gewünſchten Höhe für die Zeit von 8 bis 12 Monaten. Dieſer Kreditbrief enthält eine Reihe von en die an ben Kaſſen der angeſchloſſenen Geſchäfte wie bares Geld in Zahlung genommen werden. Der Käufer hat alſo die Gewähr, genau wie jeder andere, gegen Barzahlung kaufende Kunde ohne Preisaufſchlag bedient zu werden, da er die Schecks erſt nach erfolgtem Einkauf an der Kaſſe des Geſchäfts in Zahlung gibt. Die Waren werden zwecks Verhütung von Mißbräuchen niemals perſönlich mit⸗ gegeben, ſondern nur ins Haus geliefert. Die Geſellſchaft berechnet für die Hergabe der Kredite eine Verwaltungs⸗ gebühr von monatlich 1 v. H. des jeweiligen Schuldbetrages, was einer Verzinſung des Geſamtbetrages von etwa 6,5.H. jährlich entſpricht. Die Abzahlung erfolgt in gleichen Monats⸗ raten, deren pünktliche Innehaltung Vorausſetzung des ganzen Syſtems iſt. Der Kreis der angeſchloſſenen Geſchäfte Erſtreckt ſich lt.„Textil⸗Woche“ auf faſt alle, für die Raten⸗ zahlung geeigneten Waren. Die Finanzierung des Unter⸗ gehmens iſt durch ausreichende Bankkredite geſichert. WùWꝗùWie deutſche Flugzeuginduſtrie in Holland In einer in dem„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ ver⸗ öffentlichten Zuſchrift heißt es, daß ſich die Lage der drei Fol en niederländiſchen Spezialunternehmen, und zwar der okker⸗Flugzeugfabrik, der Nationalen Flugzeuginduſtrie (Foolhoven) und der Pander Flugzeugfabrik, in der letzten — nicht zu ihren Gunſten verändert habe. Fokker habe den Schwerpunkt ſeines Unternehmens nach den Vereinigten Staaten verlegt. Die Nationale Flugzeuginduſtrie mußte ihren Betrieb wegen Auftragsmangel ſchließen. Ebenſo habe die Pander Flugzeugfabrik, die hervorragende Sport⸗Flug⸗ 75 geliefert habe, wegen Auftragsmangels und ſchwerer ückſchläge die Flugzeugherſtellung vorübergehend ſtillegen müſſen. Ende 1925 habe die niederländiſche Regierung bei der Beſtellung eines neuen Waſſerflugzeugtyps das deutſche Dornier⸗Wal⸗Modell bevorzugt. Jufolge der Beſtimmungen des Verſailler Vertrages konnte dieſer Typ nicht in Deutſchland hergeſtellt werden. Aus dieſem Grunde wurde die Beſtellung unter Lizenz in Piſa ausgeführt. Es beſtehe jedoch Ausſicht, daß eine neue Serie von 25 Flug⸗ zeugen des⸗ Dornier⸗Wal⸗Tyvs in Holland, und zwar in Rotterdam konſtrutert werde. In letzter Zeit ſei wieder der Junkers⸗Konzern und der deutſche Metallflugzeug⸗ bauer Rohrbach in den Niederlanden ſehr aktiv. ——— els Konkursankrag des Bekleidungswerks Fritz Vogel, AG., Frankfurt a. M. Da die außergerichtlichen Vergleichs⸗ verhandlungen des mit 634 000%/ Paſſiven in Zahlungs⸗ een geratenen Bekleidungswerkes Fritz Vogel ., Frankfurt a. M. bisher ergebnislos geblieben ſind, hat die Geſellſchaft nunmehr Antrag auf Konkurseröff⸗ nung geſtellt, und zwar unter Berückſichtigung der immer noch ſchwebenden Verhandlungen mit einer Befriſtung von 14 Tagen. Falls innerhalb dieſer Zeit der Vergleich nicht geſchloſſen wird, wird vom Amtsgericht der Konkurs eröffnet. Bekanntlich war beabſichtigt, den Hauptgläubiger, die Londboer Konfektionsfirma Polikoff, ⸗u veranlaſſen, die Einrichtung der Fritz Vogel AG. käu' 9 zu übernehmen und die Kleiderfabrik weiterzuführen. eeeeeeee Verarbeitende Induftrie Verarbeitende Induſtrie?— Ein Begriff, mit dem leider die meiſten Menſchen plaſtiſche Vorſtellungen kaum ver⸗ binden: Ein Konglomerat von Stiefkindern des Glückes der öffentlichen Aufmerkſamkeit, gemiſcht mit Einzelerſcheinun⸗ gen, die infolge ihrer Weltgeltung vom ſtaunenden Zeit⸗ genoſſen als„Typen“ angeſehen werden, merkwürdigerweiſe vielfach ſchematiſch als Maſſe mit gleichgerichteten Intereſſen und Lebensbedingungen angeſehen. Jedenfalls ein Stück Wirtſchaft, dem man vieles bieten darf, weil es„wendig“ iſt und ſchweigt und deshalb zwar weniger oft als die Schwer⸗ induſtrie direktes Objekt, deſto öfter aber Aſchenbrödel geſetz⸗ geberiſchen Experimentierbebürfniſſes. Und doch— gibt es in der Welt ein großes Volk, deſſen Schickſal ſo eng mit dem Beſtand dieſer Erwerbsgruppe ver⸗ flochten iſt, das im Verhältnis zu ſeinem Bodenreichtum mehr Köpfe durch ihren Ertrag ernähren muß, wenn man dem einzif vergleichbaren England auch nur Bruchteile ſeines Kolontalreiches zurechnet? Der aus der Ungunſt dieſes Ver⸗ hältniſſes entſtandene Zwang hat ganz von ſelbſt eine Un⸗ menge verſchiedenſter Verarbeitungszweige emporwachſen laſſen, die außer der inländiſchen der Bedarfsdeckung aller Weltmärkte dienen. Roh geſchätzt rund 2,5 Mill. Menſchen arbeiten allein für die Ausfuhr dieſer Induſtrien, mehr als in den drei großen Gruppen der Rohſtoffinduſtrie, Bergbau, Eiſenerzeugung und Bauſtoffherſtellung überhaupt an Er⸗ werbstätigen arbeiten. Daraus ergibt ſich ſchon ohne weiteres die wichtige Stel⸗ lung der Fertiginduſtrie im Rahmen der Geſamtwirtſchaft. Es erhellt weiter daraus, wie groß gerade für dieſe Gruppe die Bedeutung des Weltmarktes iſt. Das verführt aber auch leicht zu ſchematiſcher Einſchätzung, zur Annahme einer Ein⸗ heitlichkeit für ein Gebilde, deſſen Buntſcheckigkeit an Be⸗ triebsform, Größe, Intereſſenrichtung und Stärke der„Grup⸗ pierung“ jeder gemeinſchaftlichen Einordnung ſpottet. Vom durchorganiſierten Großbetrieb mit vielen zehntauſenden von Arbeitern, deſſen Erzeugniſſe in zahlreichen binnenländiſchen und internationalen Vereinbarungen Marktſchutz genießen bis zum Zwergbetrieb, bei dem man zweifelhaft iſt, ob er zum Handwerk gehört, vom reinen Inlandgewerbe mit loka⸗ lem Abſatzgebiet bis zur reinen Ausfuhrinduſtrie, vom Ver⸗ braucher rein inländiſcher Vorprodukte bis zum Veredler ausländiſcher Halbſtoffe iſt jede denkbare Gattung in dieſer Gruppe enthalten. Um ſo verwunderlicher iſt es, wenn ſelbſt gute Wirtſchaftskundige ſie als Ganzes in einer grundſätzlich gegneriſchen Stellung zur Rohſtoffinduſtrie zu ſehen ver⸗ ſuchen, eine Betrachtungsweiſe, die beſonders bei Vertretern der Arbeiterſchaft häufig iſt. Die wirtſchaftliche Grundeinſtellung— auch die Inter⸗ eſſenrichtung mancher Fertiginduſtrien— iſt der ihrer Vor⸗ induſtrien viel ähnlicher als der anderer Zweige der Ver⸗ O H. Fuchs, Waggonfabrik AG., Heidelberg. Die Geſell⸗ ſchaft hat ſich zwecks Umwandlung ihrer kurzfriſtigen Schul⸗ den in ſolche mit langjährigen Friſten veranlaßt geſehen, in Verhandlungen wegen Aufnahme einer Inlandsanleihe ein⸗ zutreten. Wie uns von der Verwaltung mitgeteilt wird, ſtehen die Anleiheverhandlungen kurz vor ihrem Abſchluß. Was das abgelaufene Geſchäftsjahr anbelangt, ſo dürfte dieſes infolge der immer noch ſehr unwirtſchaftlichen Lage der Waggoninduſtrie, vor allem aber infolge des großen Arbeitsmangels und der unauskömmlichen Verkaufs⸗ preiſe wieder mit einem Verluſt abſchließen. Die Bilanz⸗ arbeiten ſind noch nicht abgeſchloſſen. Die Geſellſchaft hat daher von der Börſenzulaſſungsſtelle auch die Genehmigung erhalten, die Abänderung der Börſenkursnotiz in Golb⸗ prozent hinauszuſchieben. Es iſt, wie uns mitgeteilt wird, nach Lage der Sache nicht ausgeſchloſſen, daß die Ver⸗ waltung eine Zuſammenlegung des Aktienkapitals vorſchla⸗ gen wird. 21: Weiterführung der Steiger Automobilbetriebe. In der Gläubigerverſammlung der Steiger AG., Burgrieden, waren rund 850 000 unbevorrechtigte Forderungen und zwar von 195 Gläubigern vertreten. Der mit den Firmen Roſenau AG., Düſſeldorf, Schack u. Co., Frankfurt a.., Max Strauß, Karlsruhe, und Walter Steiger, Burgrieden, abgeſchloſſene Vertrag betr. die Uebergabe des geſamten Betriebes, wurde genehmigt. 12 Gläubigervertreter enthiel⸗ ten ſich der Abſtimmung, weil ſie zuvor mit ihren Firmen Rückſprache nehmen wollten. Vom Montag, 20 Sept., ab gehen ſomit der Betrieb in Burgrieden wie die Karoſſerie⸗ fabrik in Neu⸗Ulm unter gewiſſen Einſchränkungen für Rechnung des Konſortiums weiter. Der Zwangsvergleichs⸗ 9 der Steiger AG. dürfte ebenfalls als geſichert gelten. ꝛ5: Gladbacher Wollinduſtrie A. vorm. L. Joſton in .⸗Gladbach. ie verlautet, hat der AR. beſchloſſen, der für den 13. Nov. einzuberufenden HV. die Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. für das am 30. Juni d. J. abgelaufene GJ. 1925/26 vorzuſchlagen. Die bisherigen Monate des GJ. 1926/7 ſind befriebigend verlaufen. Der Auftragseingang iſt zurzeit ſehr zufriedenſtellend. Die neue Frühjahrs⸗ und Sommer⸗Kollektion, die Anfang dieſes Monats heraus⸗ gegeben worden iſt, hat allſeitig eine gute Aufnahme gefun⸗ den. Das Werk 1 iſt in allen Abteilungen voll beſchäftigt, das Werk 11(frühere Gladbacher Textilwerke AG.) befindet ſich zu 7 in Betrieb. Die Geſamtbelegſchaft beläuft ſich egenwärtig auf etwa 1100 Köpfe. Die Verwaltung ſieht 5 5 weitern Verlauf des Geſchäftsjahres 1926/27 mit Ver⸗ trauen entgegen. : Geſellſchaft für elektriſche Unternehmungen. Die HV. beſchloß die Erhöhung des AK. um 10 auf 50 Mill. ,. Die neuen Aktien werden den Aktionären derart angeboten, daß auf 400/ alte Aktien 100/ neue entfallen. Der Ge⸗ ſchäftsgang ſei bei allen Tochtergeſellſchaften normal, wenn auch nicht ſo gut wie in früheren Jahren; doch hoffe man in der Lage zu ſein, die gleiche Dividende ausſchütten zu können. 2: Weiterer Umtauſch von Papiermarkpfandbriefen. Die Verwaltungen der Arbeitsgemeinſchaft ſüdbdeutſcher Hypo⸗ theken⸗Banken(Bayr. Hypotheken⸗ und Wechſelbank, Frank⸗ furter Hypothekenbank, Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigs⸗ hafen, Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim, Süddeutſche Bodenkreditanſtalt und Württembergiſche Hypothekenbank) beſchloſſen eine Teilausſchüttung auf ihre Papiermarkpfand⸗ briefe in 4% proz. Goldpfandbriefen. Die Quoten bleiben abzuwarten. § Ankauf von Ausloſungsſcheinen durch das Reich. Schon vor einiger Zeit waren Wünſche laut geworden, den alten Leuten bei der Verwertung der Ausloſungsrechte ent⸗ gegenzukommen. Dem wird jetzt Rechnung getragen. Wie verlautet, wird das Reich Anfang Oktober mit dem Ankauf von Ausloſungsrechten, die bekanntlich in Verbindung mit der Anleiheablöſung ausgegeben werden, beginnen. Es edelung. Die Probleme der Kartellierung, Truſtbildung, 115 Schutzzolles uſw., die im übrigen weltanſchauungsgaele mindeſtens ebenſo ſtark bedingt ſind als durch rein mater der Intereſſen, finden in allen Schattierungen ſowohl in Vor⸗ wie in der Nachinduſtrie ihre Verfechter. de Die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit hat die überragenhr Wichtigkeit nationaler Rohſtofferzeugung und eines auf 25 beruhenden ſtarken Binnenmarktes(Landwirtſchaft) klar che kennen laſſen. Dadurch ſind früher ſchroffe wirtſchaftlen Streitpunkte in ihrer Bedeutung gegenüber den 11151 Gemeinſamkeiten ſtark in den Hintergrund gedrängt un trie erklärt es ſich, daß eine wirklich von der Geſamtinduſtrne getragene Tätigkeit des Reichsverbandes der Deutſchen ird duſtrie weſentlich gefördert worden iſt. Die Zielſetzung 11 durch den Druck der alle Stufen der Herſtellung gleich der laſtenden Weltlage beſtimmt. Der große Richtpunkt 13⸗ deutſchen Handelspolitik, als deſſen ſelbſtverſtändliche Vonntg, ſetzung die Befreiung Deutſchlands aus den Wirtſchafſt⸗ feſſeln gilt, iſt die Erreichung eines ungehemmten den verkehrs. Das ſteht nur in ſcheinbarem Widerſtreit zu 23 zweiten: der Stärkung des Binnenmarktes. Hier handelt in deren Gefolge eine Hebung des Güterbedarfs erzielt wir die wiederum allein eine rationelle Vermehrung der Ausg eal zu ſchaffen imſtande iſt. Solange das Ausland ſich zaſze gegen unſere Fertigware abſchließt, bleibt für uns en⸗ anderer Weg als das nichtbeſtrittene Gebiet der Bit ſüß erzeugung mit allen Mitteln zu pflegen und Schritt wir Schritt dieſe Arbeit auf den Erfolg abzuſtimmen, den ell⸗ mit Ausſicht auf Dauer in der Verbreitung des W verkehrs erreicht haben. das Ein Programm unendlicher Entſagung und Geduld, lich⸗ nur abſeits aller tönenden Schlagworte in harter Sach au⸗ keit gelöſt werden kann, ein Programm, in dem Weltanſcheimm ung, Theorie und Parteikampf niemals ausſchlaggebend ähne darf, in dem auch kein Schwacher geſtattet iſt. Ohne Spak icht wird es, wie die Deutſchen Wirtſchaftsbriefe melden, u. el⸗ abgehen. Aber wo es um das Ganze geht, darf das Einzen ſchickfal nur ſoweit maßgebend ſein, als es am Gand teilhat. e Die verarbeitende Induſtrie aller Gattungen hak ten Jahr hinter ſich, das an Schwere und an Berhu ſtr mit dem Jahre der ſtärkſten Inflation vergleichbar iſt, Die ihm aber die klarere Einſchätzung der Lage voraus hat. und lebensfähigen Teile haben bisher die Kriſe überſtanden mis⸗ ſind auf weiteres gerüſtet, denn ſie teilen den Börſenopttmzie mus keineswegs. Aber ſie haben eines nicht verloregeizen, Hoffnung und die Fähigkeit, die Zähne zuſammenzuhelnz auch gegen den Druck, den wirtſchaftlicher Unverſtan ſich Parteienzauber ihnen zu allem Ueberfluß über das lerforderliche Höchſtmaß hinaus beſchert. G. 4 handelt ſich dabei um einen freiwilligen Ankauf ſolcher en koſungsſcheine, die von alten Leuten im Alter von 65 Ja er⸗ veräußert werden. Für je 100/ alten Anleihebetrags er den 8 ⸗„ in bar ohne jede weitere Koſten vergütet. it Höchſtbetrag, der von einem einzelnen angekauft wird ſſ weiterem Vernehmen nach auf 20 000%/ bemeſſen, ſo daß e im Höchſtfalle jemand 1600/ bekommt. Der von dem nicht in Ausſicht genommene Satz von 8 v. H. bewegt ſich Aus⸗ unerheblich über dem augenblicklich an der Börſe für loſungsrechte bezahlten Kurs. 21 Stahltruſt⸗Anleihe. Wie verlautetz wird troz der aſten geſprochenen Zulaſſung noch geraume Zeit bis zur ſind Notiz der Stahltruſt⸗Anleihe vergehen. Die Paptere echt gegenwärtig im Druck, der bei der großen Auflagzſchrſſ⸗ kange dauern wird. Dann ſind die bekannten drei hand bl ber lichen Unterſchriften pro Titel zu leiſten. Der Zeiton nicht erſten Notiz läßt ſich demnach im Augenblick zuverläſſig überſehen. kation. ke Konditionsänderungen in der Damenhutfabez rkung Die Vereinigung der Damenhutfabrikanten hat mit 1 ab 1. Oktober eine Aenderung der bisher geltenden ngen beſtimmungen in ihren Verkaufs⸗ u. Lieferungsbedin 5 vorgenommen. In Zukunft werden bei Zahlung 5 30 Tagen nach Schluß des Liefermonates 4 v.., bei 2.0 innerhalb 45 Tagen nach Schluß des Liefermonates alh Kaſſa⸗Skonto gewährt, während bei Zahlung inne⸗ nungz⸗ 60 Tagen nach Schluß des Liefermonates der Rechnum betrag netto zahlbar iſt. 5 12„ Deviſenm Am internationalen Deviſenmarkt iſt neuerblugs 5 erhebliche Abſchwächung der franzöſiſchen und belgiſchen ſich rung zu verzeichnen. Der franzöſiſche Franken ſchanaſeng an der Börſe auf 177 gegen London ab, nach einem e kurs von 173,50 und iſt nachbörslich unerholt. Die Hegen er des belgiſchen Franken war analog 188,50 nach 179,50. italieniſche Lire hingegen wies nur geringe Schwan 1 auf und notierte etwas feſter 133,25(133,75). Die 7 Kurſe bewegen ſich auf der Vortagsbaſts. Im ein notieren heute vormittag: 21, 22 21, 22. London-Parisſ173.650177.— Malld.-Schwz.]J 19, 78] 19,98 Lond.-Stocth Jond.⸗Brüſſel 179,80 183.580] Holland-Schw. 207,45,207,28 Lond.⸗Mabr 5 26 Lond.-Maild. 133,85,133 25 Kabel Holland 249,85249,45 Mailand- Pa 96,50 14 Kabel Schwelz 517,50517,50 Lond.⸗Holland 122 12,12 Brüſſer Mar, Lond.-Schweig 25,12 25.12J London-Oslo. 22,18 22,15 Holland-Par 77 14.47 14,35] Jonb.⸗Kopenh. 18.25 18,250 Kabel London In„Mt. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: 93.00 10 205 London..20.86 20,360 Pra 14,48J 12,42J Madrid arle 250 91.55 1 Argentinlen Paris.....78 11,70 OSs1l0 ürich....19 81,10 Kopenhagen.111,50111,50 Japan: Railand..15,25 15,30] Stockdolm.. 112,20 112,20 New⸗ork Holland.„ 168,15(188,15J Brüſſel.. 11.35 11, Berliner Metallböeſe vom 21. Seplember Pleiſe in Feſtmart für 1 Kg. 21. 20. 21. 20. Elektroly kupfer 135,50 135,28 Aluminium 14 21⁴ Raffinadekupfer—.——.— in Barren„4—— lei—.——.— Zinn, ausl..050 Bh ⸗ 1 2 bi ve ree ee Plattenzint 60,0⸗01,0 00,0⸗61,0 Antimon 169•84 8255 Aluminfum 214 2,0 Silber für 1 Gr. 88,⸗ 1015 K5· London, 21. Sept. Melallwarkt(In Oſt. l. b. eng. b v. 40 9170 20. 21...d 00 105 Kupfer Naſſa 58,05 58,78 beſteleet. 68,— 60,— 5 Gſüber 16.— do. 3 Monat 59,85 59,65 Nickel do, Elebrol. 67,— 67,.— Zinn Kaſſa 312,50 313,—J Regulus 703 2 Eeh Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom„ ſh der An der heutigen Börſe war das Geſchäft wie bebiel⸗ rege. Die Talfrachten und die Tagesmieten zu undert 1 ten ihren ſeitherigen Stand. Schlepplöhne unverge ſich primär um die Steigerung der Boden⸗ und Urerzeugung — 8 r — rr, n/ Nittwoch, den 22. September 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 22. September 1926 Vorstellung Nr. 18. Miete F, Nr. 4 O t hel11o. pür Oper in 4 Akten, Text von Arrigo Boito Ka die deutsche Bühne deudeck. Musik von Giuseppe Verdli. — von Dr. Richard Hein. 8 Richard Lert. Chöre: iug. 4 71 richtung: Walter Unruh. zaaer venezianischen Flotte caie, Fähnrich Roglo. Hauptmann Loddiso. ein edler Venerianer Rorico, Gesandter der Morrpublik Venedig Mathien Frank ntano, der Vorgànger Othellos in d. Stadthalterei von Cypern Bandemona, Othellos Gemahlin En. Jagos Gattin Herold Adolf Loeltgen Ladislas Vaſda Arthur Heyer Huge Voisin Aenne Geier Erna Schlüter Rudoll Wünzer Nafſonal-Theater Mannheim. übertragen von Max In Szene ge- Musikalische Lei- Werner Goeß- Bühnenbilder: Heinz Grete. Technische Ein- Uhr Ende nach 10%½ Uhr ee ausübt, auch in ersonen: Mannheim 5 1 otbelo, unvergefl. bleiben Sydney de Vries SDrn S ENMOG GANNNG&N 2 6 Telephon 32867 55 Heufe bis einschliebl. 23. Sepf. 1926 Ein deutsches Filmwerk, das infolge seines ungeheuren Ein- druckes, den es auf jeden Be- — Wird: eſch Sbür Der .mit Abpollo Letzte 2 Vorstellungen Erika v. 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