71 0 1 2 — ee Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus Ider durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach Bangt⸗n vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. t⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R1, 46, ermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzin erſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben Streſemann⸗Rede in Genf Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf dem Bierabend, den geſtern abend die deutſche Kolonie in enf zu Ehren der deutſchen Delegatton veranſtaltete, er⸗ griff auch Dr. Streſemann das Wort. Er führte u. a. aus: Wir haben die Unterſcheidung in kleine und große Na⸗ tionen nicht geſchaffen. Aber nachdem ſie hier einmal beſteht, konnten wir auch nur als großes Volk hierher kommen. Die Deutſchen in Memel und in Danzig haben es geſtern zum erſten Mal empfunden, was es heißt, wenn ein deutſcher Delegierter mit am Ratstiſch der Völker ſitzt, wo es um ihr Schickſal geht. Dann kam der Außenminiſter auf die poli⸗ tiſchen Probleme Deutſchlands im Völkerbund zu ſprechen und erklärte, daß Deutſchland die Unterſcheidung in Völker, die Kolonien zu beſitzen berechtigt ſind, und in andere, die dieſes Recht nicht haben, für ſich nicht anerkennen könne. Freilich handele es ſich jetzt für Deutſchland, das aus chwerer Not langſam und ſchrittweiſe aufzuſteigen im Be⸗ griffe ſei, zunächſt nicht um Kolonien, ſondern um das Leben und die Aufrechterhaltnug der deutſchen Souveränität. Wenn man an den Weg denkt, führte Streſemann aus, der von Verſailles bis zu jenem Freitag geführt hat, wo wir unter dem Beiſall von 48 Nationen in den Völkerbundsſaal zogen, o kann man erſt ermeſſen, was dieſe ſieben Jahre im Leben es deutſchen Volkes bedeuten. Hier in Genf haben wir nicht die Frage geſtellt, ob noch eine kleine Verringerung er Truppenzahl im beſetzten Gebiet erfolgen könnte, hier hatte es ſich für uns um die Frage gehandelt, ob überhaupt die Beſetzung deutſchen Gebietes noch verein⸗ ar iſt mit der Mitarbeit Deutſchlands im Völkerbund. Für uns handelt es ſich darum, ob das Saargebiet boch auf Jahre hinaus unter franzöſiſcher Herrſchaft bleiben Ppial, oder ob auch es wieder zu Deutſchland zurück⸗ hren darf,. Wenn wir dafür Belaſtungen finanzieller Natkur, le wir nach unſerer Ueberzeugung tragen können, auf; uns dehmen müſſen und ſogar ſchwere Belaſtungen, ſo ſpielt das im Leben eines Volkes gar keine Rolle gegenüber der poli⸗ tiſchen Freiheit. Ich glaube, daß wir einen großen 13 Schritt zu ihrer Erlangung hier getan haben. Heute han⸗ belt es ſich zunächſt nur darum, die deutſche Souveränität uf deutſchem Boden wiederherzuſtellen, darüber hinaus rch kluge und geſchickte Politik den Weg zu finden, um in allen Nationen im Herzen Europas das Selbſtbeſtim⸗ mu n gsrecht wiederherzuſtellen. Kein Löſegeld für die Vefreiung der Rheinlande „ Berlin, 22. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Preſſeäußerungen der letzten Tage wußten von einem Löſe⸗ beld für die Befretung der Rheäinlande zu, er⸗ zählen, das vier Jahreszahlungen von je 2 Milliarden Mark deſegen ſoll. Es wird daran 75 8 eſe alb des Dawesplanes äußer 55 igge au haben von dieſen Meldungen zu⸗ lſzubringen ſeien. 3 chſt keine Nottg geuommen, weil es uns ganz unmöglich ſchien, da utſchland derartige Verpflichtungen eingehen könne auch an zuſtändiger Stelle beſtätigt. wird dort gegenüber dieſen Nachrichten betont, daß wir natürlich abſolut nicht in der Lage ſind, Abgaben, die noch bber die Dawesannuitäten hinausgehen, zu leiſten. Auch ſonſt Getet ſich für den Inhalt der Meldung keine Grundlage da inzelheiten über den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ dandlungen ja noch nicht bekannt ſind. Es iſt anzunehmen, 5. dieſe Dinge überhaupt nicht Gegenſtand der deutſch⸗fran⸗ zölſcchen Erörterungen geweſen ſind. Jedenfalls laſſen alle tueſe Nachrichten eine gründliche Kenntnis der Verpflich⸗ ugen, die ſich für uns aus dem Dawesgutachten er⸗ ben, vermiſſen. Wie in dieſem Zuſammenhang noch einmal 50 e eſtgeſtellt ſein möge, ſind zu den Reparationsleiſtungen be⸗ kanntlich Glſenbahn 5 Induſtrie mit herangezogen worden, de durch Obligationen in Form erſtſtelliger Hypotheken be⸗ laſtet 95 26 Milliarden, die das geſamte Verm ſind. So ſind von den außer 13 Milliarden eimögen der Reichsbahn darſtellen, Mark die ſich im Beſitz des Reiches befinden 15 2 Milliarden Vorzugsaktien, die die Reichsbahn für Miecke ihres Betriebes zu veräußern in der Lage iſt, 11 liarden feſtverzinslicher Obligationen dem Preuhänder ſür Reparationen ausgehändigt. Lediglich dieſe 11 Milliarden d Beſitz und Eigentum der Reparationsgläubiger. Die Andume von 600 Millionen, die ſich aus den 5 Prozent Zinſen Tei einer Amortiſattonsquote von 1 Prozent ergibt, iſt ein 9 der von uns zu leiſtenden Dawesannunitäten. Würde ruſt was bei den Erörterungen der letzten Tage oft zur Dis⸗ bdelldn geſtellt wurde, die Obligationen, die ſich vorkäufig in Fap; Händen des Reparationstreuhänders befinden, auf den Jußztalmarkt gebracht werden, alſo ein Verkauf an private delitktute ſtattfinden, ſo würde ſich eine finanzielle Mehr⸗ lafaſtung für das Reich nicht ergeben. Aehnlich iſt die Be⸗ Uöliang der deutſchen Induſtrie in den ſogenannten Induſtrie⸗ amakionen im Werte von 5 Milltarden Mark niedergelegt. Millen lauten 500 Millionen auf einzelnen Firmen und 4,5 Mungeren auf Induſtriebons, deren Beſitz kein Mitbeſtim⸗ Srecht an beſtimmten Unternehmungen verſchafft. Deutſche Konſulate in Frankreich Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) dae wir hören, iſt Tage in Marſeille ein deutſches retalkonſulat eingerichtet worden. Ihm werden ferner in Al icnächſter Zeit Konſulate in Bordeaux, Le Havre, Lyon und Tur olgen. Für ſpäter gedenken ſich noch Konſulate auch unis und Beirut niederzulaſſen. Wannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs⸗Beilage Abend⸗Ausgabe ſlannheimer Heneral Anzeiger reiungsvolilik Franzöſiſche Hoffnungen auf Amerika yParis, 22. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Briand iſt geſtern nachmittag kurz nach der Sitzung des Miniſterrates in die Provinz gefahren, um ſich während etwa zehn Tagen auszuruhen. Der Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Deutſchland iſt für den Augenblick noch nicht feſtgelegt. Man wartet in Paris nun zunächſt darauf, bis die deutſche Regierung ihrerſeits Stellung zu den Ver⸗ handlungen von Thoiry genommen hat. Nachher wird wahr⸗ ſcheinlich ein Meinungsaustauſch auf diplomatiſchem Wege vor ſich gehen, bis endlich direkte Beſprechungen zwiſchen den Außenminiſtern ſtattfinden können. In gewiſſen politiſchen Kreiſen macht man ſchon ſeit einiger Zeit darauf aufmerkſam, daß eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich und auch die zwiſchen Briand und Streſemann ins Auge ge⸗ faßten Grundlinien unter keinen Umſtänden zu einer Ver⸗ ſtimmung in Amerika führen dürfen. 0 Der Vertreter des„Matin“ in Genf hatte diesbezügliche Unterredungen mit Finanztechnikern, die ihm vor Augen führten, daß ohne die Unterſtützung Amerikas die ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ reich zu keinem rechten Ziel führen können. Nach Anſicht die⸗ ſer Experten müſſen vom franzöſiſchen Standpunkt aus drei Punkte deutlich unterſchieden werden: 1. Stabiliſierung der Währung und Wiederherſtellung des franzöſiſchen Kredits; 2. die Verſtändigung mit Deutſchland, unterſtützt durch wirt⸗ ſchaftliche Akkorde; 3. die allgemeine Regelung der Repara⸗ tionsfrage und der interalliierten Schulden. Dieſe drei Pro⸗ bleme könnten unter keinen Umſtänden vermißt werden. Der Gewährsmann des„Matin“ erklärt, von einer Mobiliſation der Dawesobligationen, der Bildung einer neuen Manöver⸗ maſſe zur Stützung des franzöſiſchen Franken oder einer fran⸗ zöſiſchen Anleihe in Deutſchland könne keine Rede ſein, wenn nicht Amerika mithelfe. Bei allen ſolchen Geldoperationen der Gegenwart beteilige ſich Amerika mindeſtens zu Dreivier⸗ tel oder ſogar Neunzehntel. Die Grundbedingung für eine amerikaniſche Mithilfe ſei die Ratifizierung des Schulden⸗ abkommens. Sobald dieſes Abkommen vom franzöſiſchen Parlament angenommen ſei, werde Frankreich von Amerika wiederum reichliche Kredite erhalten. Frankreich wäre dann nicht mehr auf die finanzielle Hilfe Deutſchlands ange⸗ wieſen und könnte mit dem Reiche auf dem Fuße der Gleich⸗ berechtigung einen politiſchen Akkord abſchließen, der ſich auf alle aktuellen Fragen, wie z. B. auf die Oſtgrenze des Reiches und den Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs beziehen würde. Erſt wenn die franzöſiſche Währung ſtabiliſiert iſt und Frankreich ſeinen Kredit wiedergefunden hat, könne daran ge⸗ dacht werden, das zuſammenhängende Problem der Tilgung der interalliierten Schulden und der Reparationszahlungen zu löſen. Engliſche Beurteilung der Thoiry⸗Politik § London, 22. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Anbetracht der ungeheuren internationalen Wichtigkeit der deutſch⸗franzöſiſchen Annäherungsverhandlungen iſt es er⸗ ſtaunlich, mit welcher Apathie die Frage vom engliſchen Publikum behandelt wird. Außerhalb der diplomatiſchen und induſtriellen Fachkreiſe nimmt man keine Notiz davon. Die „Times“ ſind das einzige Blatt, welches in einem Leit⸗ artikel die Anſicht dieſer engliſchen Kreiſe wiedergibt. Das Blatt legt Gewicht auf die Einſtimmigkeit des geſtrigen fran⸗ zöſiſchen Kabinettsrates in der Angelegenheit und ſagt, die vierſtündige Unterhaltung in dem Gaſthaus von Thoiry be⸗ zeichne daher eine definitive Phaſe der zunehmenden Kor⸗ dialität des politiſchen Verkehrs zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Das Blatt erklärt nach einer Ueberſicht über die vermutlichen Gegenſtände der Unterhaltung zwiſchen Streſe⸗ mann und Briand:„Der deutſche Außenminiſter hat es ſich angelegen ſein laſſen, zu betonen, daß die metallurgiſche Zu⸗ ſammenarbeit in keiner Weiſe gegen Großbritannien gerichtet ſei und dieſe Bemerkung iſt natürlich noch mehr auf die poli⸗ tiſche Unterredung anwendbar. In Paris ſcheine der ſelt⸗ ſame Eindruck geherrſcht zu haben, daß die franzöſiſch⸗deutſche Annäherung England nicht genehm ſei— eine irrtümliche Anſicht, die umſo unerklärlicher iſt, als die britiſche Diplo⸗ matie in den Verhandlungen, die nach Locarno führten, eine leitende Rolle geſpielt hat. Jede weitere Entwicklung der aleichen Politik kann, vorausgeſetzt, daß ſie ſich in demſelben Rahmen bewegt, England nur willkommen ſein. England wird über die Dinge auf dem Laufenden gehalten und zugleich mit den anderen intereſſierten Mächten befragt werden, wenn die Erörterungen von Vertragserleichterungen ſowie die Rheinlandräumung eintreten wird.“ Das Blatt bemerkt zum Schluß, die Kenntnis, welche die Außenminiſter von Frankreich und Deutſchland jetzt von ihren gegenſeitigen Abſichten hätten, würde jedenfalls in den weiteren Verhandlungen von unſchätzbarem Wert ſein. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ grapßh“ erklärt, daß die Londoner Regierung ausführliche Berichte über die Unterredung in Thoiry erhalten habe. Die franzöſiſche ſowohl wie die deutſche Re⸗ gierung ſeien zuvor übereingekommen, die britiſche Regie⸗ rung von der Unterredung zu unterrichten. Die Unterre⸗ dung war, wie aus Informationen hervorgeht, ſo allgemein ortſetzung auf Seite 2 Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Preis 1o Pfennig 1926— Nr. 438 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolunglgele 85 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriſten für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Hiobspoſten Auf den Beginn der neuen Woche fallen die Schatten er⸗ ſchütternder Uunglücksbotſchaften. Jn Pommern iſt bei dem Städtchen Garz eine Oderbrücke eingeſtürzt, die demnächſt in Gebrauch genommen werden ſollte. Man beklagt mehrere Todesopfer. Die Unterſuchung wird ergeben, wer die Schuld an dieſem folgenſchweren Einſturz trägt. Es iſt unbedingt erforderlich, daß dieſe Frage geklärt und daß die Verantwortlichen zur Rechenſchaft gezogen werden. Wir erleben in der letzten Zeit in Deutſchland gerade auf dem Gebiet des Eiſenbahnverkehrs eine derartige Häufung von Unglücksfällen, daß die Oeffentlichkeit nicht ohne Grund von einer ſchweren Beunruhigung ergriffen iſt. Der Brückenſturz bei Garz iſt zwar kein eigentliches Verkehrs⸗ unglück, aber er hätte es doch in einem erſchreckendem Um⸗ fange werden können, wenn die Kataſtrophe ſich ein paar Tage ſpäter nach der Ingebrauchnahme der Brücke ereignet hätte. Man nimmt gewiß im Bereich des modernen Verkehrs den unvermeidlichen Prozentſatz von tödlichen Unglücksfällen in den Kauf. Der techniſche Fortſchritt hat immer dieſe ſeine Kehrſeite gehabt und wird ſie nicht verlieren. Aber was wir in letzter Zeit in Deutſchland erlebt haben, geht weit darüber hinaus und deshalb wird man über den Brückeneinſturz von Garz volle Klarheit ſchaffen müſſen. Handelt es ſich um die unvermeidliche Folge einer höheren Naturgewalt, ſo wird man ſich dem Schickſalsſchlage beugen müſſen. Iſt aber menſch⸗ liches Verſchulden mit im Spiele, ſo wird es ſtrenge geſühnt werden müſſen. Von unendlich viel größerem Ausmaß als das Unglück auf deutſchem Boden iſt die Naturkataſtrophe, die über den amerikaniſchen Südſtaat Florida hereingebrochen iſt. Hier wird man die Frage nach menſchlichem Verſchulden nicht aufwerfen, denn die vielen tauſend Me ſchen, die an der Küſte von Florida den Tod fanden, ſind die Opfer eines furcht⸗ baren Wirbelſturmes geworden. Amerika iſt das Land der⸗ artiger furchtbarer Naturgeſchehniſſe. Erd⸗ und Seebeben, furchtbare Gewitter, Schneeſtürme, und verheerende Orkane haben wiederholt in den Vereinigten Staaten gewütet und das furchtbare Schauſpiel entfeſſelter Naturgewakten geboten. Daß Florida der Schauplatz einer ſolchen furchtbaren Zer⸗ ſtörung geworden iſt, hat aber doch noch ſeine beſondere Be⸗ deutung. Dieſe Halbinſel, die von dem nordamerikaniſchen Feſtlande nach Süden vorſpringt und den Golf von Mexiko im Oſten abſchließt, iſt erſt nach dem Kriegsende in wenigen Jahren zu einem Verkehrsland erſten Ranges geſchaſfen wor⸗ den. Vorher war die Oſtküſte des Landes faſt unbewohnt. Nun aber, als amerikaniſche Kapitaliſten das milde Klima dieſer Küſte entdeckten und für den Beſuch des Badeſtrandes eine Rieſenreklame machten, entſtand im Handumdrehen eine neue Riviera. Aus einzelnen Wohnhäuſern entſtanden im Nu Städte mit großen Geſchäftsvierteln, Theatern, Kaſinos und Vergnügungsſtätten aller Art. Auf den zahlreich vorhandenen Flußinſeln baute man nach dem Vorbilde des Rheintales mit⸗ teltalterliche Schlöſſer auf. Im Brennpunkte der Entwicklung ſtaud Miami, das jetzt von dem Wirbelſturm faſt vollſtändig zerſtört worden iſt. Es war vor zwanzig Jahren eine Stadt von einigen tauſend Einwohnern. Ende des vorigen Jahres zählte es mehr als 150 000 Einwohner und man rechnete da⸗ mals, daß es in ein paar Jahren mehr als eine Million haben werde. Die Spekulation überſtürzte in der letzten Zeit die Entwicklung. Hunderte von Millionen wurden ausgegeben, um Straßen herzuſtellen und Waſſerleitungen und elektriſche Kraftleitungen zu bauen, um Land trocken zu legen, große Hotels und Klubhäuſer zu errichten. In der Nähe von Miami entſtand auf dieſe Weiſe eine Stadt, die nur vier Jahre alt iſt, deren Straßen und Parkanlagen ſich aber bereits auf Hun⸗ derte von Meilen von allen Seiten ausſtrecken. Dieſes junge Gebilde ſollte in den nächſten Jahren mit einer Univerſität, einer Militärakademie, einem Stadion, mehreren Theatern uſw. ausgeſtattet werden. Ein Strom von Anſiedlern und Touriſten ergoß ſich nach dem geſegneten Lande. Hin und wieder brach eine Kapitaliſtengeſellſchaft zuſammen, wenn die Entwicklung hinter der Erwartung zurückblieb. Aber im Großen und Ganzen iſt in wenigen Jahren dort an der Küſte Miami und Palmbeach Märchenhaftes geſchaffen worden. Ueber dieſes Werk von Menſchenhand iſt der Orkan hin⸗ weggefegt und hat ein Trümmerfeld hinterlaſſen. Was die Technik in fabelhaft kurzer Zeit aufgehaut und was ein Gold⸗ ſtrom geradezu aus dem Boden hervorgezaubert hat, iſt in einer ungeheuren Sturmkataſtrophe vernichtet worden. Liele man die Nachrichten, die über die furchtbare Zerſtörung einer Luxuswelt berichten, ſo denkt man unwillkürlich daran, daß es einſtmals die Titaniac“ war, ein Rieſenſchiff modernſter Bauart, das das tobende Meer verſchlano Es ſcheint, als habe die entfeſſelte Naturgewalt ein beſonderes Gefallen daran, durch die Zerſtörung des gewaateſten und kühnſten Menſhen⸗ werkes zu zeigen, wie klein und nichtig ſolche She den ſind. Ein prophetiſches Dichterwort, das ſich wohl noch oft be⸗ wahrheiten wird: Wehe, wenn ſie losgelaſſen. Volniſche Demonſtrationen an der Reichsgrenze Einer in Berlin vorliegenden Meldung aus Warſchau zufolge ſind für den 3. Oktober große polniſche Demonſtra⸗ tionen an der Reichsgrenze beabſichtigt. Hart an der deut⸗ ſchen Grenze wird in Birkental, 8 Kilometer von Ratibor, ein Denkmal des Königs Boleſlaw Chrobry unter großen Feierlichkeiten enthüllt werden. Es iſt dabei bemerkenswert, daß dieſer vor rund 900 Jahren gekrönte König, der Pom⸗ mern eroberte und die Germanen bekämpfte, in Polen nicht nur als das Symbol eines polniſchen Großſtaates von Meer zu Meer gilt, ſondern ganz beſonders auch als Symbol der Deutſchfeindlichkeit. Die Wahl des Ortes für das Denkmal gilt daher ganz beſonders als antideutſche Demon⸗ ſtration und der Charakter der Enthüllung des Denkmals wird dadurch noch beſonders unterſtrichen, daß die Regie⸗ rung, der Miniſterpräſident, der Staatspräſident und Pil⸗ ſudski an der Feier teilnehmen. Pilſudski beabſichtigt dabei eine große Rede zu halten und wird den Verbänden ehe⸗ maliger Aufſtändiſcher und Flüchtlinge aus dem deutſchen Kreiſe Ratibor eine Standarte überreichen. 1 — 2. Seite. Nr. 488 Neue Maunheinter Zeitung(Abens⸗Ausgabe) „ Mittwoch, den 22. September 192 gehalten, daß ein konkretes uebereinkommen überhaupt nicht in Frage gekommen ſei. Die Außen⸗ miniſter hätten keinerlei techniſche Einzelheiten berührt und das Saarproblem ſei nicht einmal erwähnt worden. Die Ver⸗ handlungen ſtellten nur eine liebenswürdige gegen⸗ ſeitige Unterhaltung dar, weiter nichts. Auch die Bezugnahme auf Finanzangelegenheiten, d. h. auf die ge⸗ plante Mobiliſierung eines Teiles der Dawesanleihe entbehre präziſer Feſtlegungen und techniſcher Details. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Daily Mail“ meint, die franzöſiſch⸗deutſchen Verhandlungen ſeien ein Ver⸗ ſuch, in beiden Ländern Geſchäft an die Stelle von Politik zu ſetzen. Ueber die Frage, ob das Zuſammen⸗ wirken von franzöſiſchen und deutſchen Hilfsquellen England ſchädlich ſein werde oder nicht, wolle ſich die britiſche Regie⸗ rung nicht äußern, ehe die Fuſion ſtattgefunden habe, aber im allgemeinen hegt ſie keine fundamentalen Einwände da⸗ gegen. Chamberlain habe in Genf klar dargelegt, daß Eng⸗ land ſeinen angemeſſenen Anteil an irgend einer Bonsaus⸗ gabe haben müſſe und bezüglich des Eiſen⸗ und Stahlkonſor⸗ tiums habe ja Streſemann in der vorigen Woche in Genf England abermals aufgefordert, ſich anzuſchließen, wenn die britiſche Induſtrie es wünſche. Anterredung mit Loucheur und Labrouſſe Einer unſerer Mitarbeiter hatte in Genf Gelegenheit, ſich mit den franzöſiſchen Delegierten beim Völkerbund zu unterhalten. Loucheur erklärte, der finanzielle, induſtri⸗ elle und kommerzielle Wiederaufbau Europas ſei jetzt, nach dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, möglich, umſomehr, als ſich die Annäherung zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich mehr und mehr vollziehe. Es handelt ſich keineswegs darum, einen franzöſiſch⸗deutſch⸗ polniſchen Wirtſchaftsblock zu bilden, der der an⸗ gelſäſiſchen Produktion Konkurrenz machen ſoll. Wenn trotz⸗ dem in England und Amerika derartige Befürchtungen laut würden, ſo beweiſe das nur, daß man dort die Vorgänge nicht hegreife. Auch in Paris habe man nicht recht verſtanden was vorgehe, wenn man davon rede, daß Frankreich Deutſchland zuliebe ſeine alten Freunde fallen gelaſſen habe. Die deutſch⸗ xanzöſiſche Annäherung ſei kein Verrat Frankreichs, man habe einfach die Welt zwiſchen Krieg und Frieden gehabt und habe den Frieden gewählt. Senator Labrouſſe zeigte ſich recht erſtaunt über die durch die Geufer Vorgänge in Pariſer politiſchen Kreiſen ausgelöſte Bewegung. Dur durch Ausſöhnung der Völker könne der Frieden gefeſtigt werden. Man müſſe Vertrauen in den noch jungen, aber im Wachſen begriffenen Völkerbund haben. Die ſoeben begonnene Politik der Verſtändigung mit Deutſchland müſſe bis zum Ende verfolgt werden. Das Abrüſtungsproblem Die heutige(Mittwoch) Sitzung der vorbereitenden Kom⸗ miſſion für die Abrüſtungskonferenz hat unter dem Vorſtitz von Loudon⸗Holland die Wirkung der Kritik zu verſpüren be⸗ kommen, die von der oͤritten Kommiſſion der Völkerbunds⸗ verſammlung an der bisherigen Arbeit des militäriſchen Un⸗ terkomitees der Abrüſtungskonferenz geübt worden iſt. Gleich zu Beginn brachte der amerikaniſche Delegierte Gibſon einen Antrag ein, der direkt in die Arbeiten der Militärkom⸗ miſſion eingreift und verlangt, daß die bisher noch nicht be⸗ antworteten Fragen des Fragbogens vom rein techniſchen Geſichtspunkt aus behandelt werden ſollen,„ohne daß die Kommiſſion ſich von politiſchen oder wirtſchaftlichen Erwägun⸗ gen beeinfluſſen läßt.“ Ferner verlangt der Antrag des amerikaniſchen Delegier⸗ ten, daß das Militärkomitee in ſeinem Bericht alle verſchiede⸗ nen Meinungen über jede der Fragen darlegen ſoll, und zwar in deutlicher Darſtellung der Vorteile und Nachteile. Ein zweiter Teil des amerikaniſchen Antrages verlangt eine Re⸗ viſion der bereits von dem Militärkomitee behandelten Fragen bei der zweiten Leſung und die Vornahme dieſer Re⸗ viſion nach denſelben Geſichtspunkten, wie ſte im erſten Teil a Antrages für die noch nicht behandelten Fragen aufgeſtellt nd. Der italieniſche General di Marinis widerſetzte ſich lebhaft der Vornahme einer ſolchen Reviſionsarbeit, während Lord Robert Cecil den erſten Teil des amerikaniſchen An⸗ trages unterſtützte. Er brachte dann ſelbſt einen Antrag auf Ernennung eines Komitees ein, das den Auftrag erhalten ſoll, die Beratungen der Kommiſſion und der Unterkommiſſion zu koordinieren und zu überwachen. Das Komitee ſoll aus ſechs Mitgliedern beſtehen und an jedem Ort zuſammentreten dür⸗ fen, der ſeinen Mitgliedern bequem iſt. Gegen dieſen Antrag wanbdte ſich der belgiſche Delegierte de Brouckere mit größ⸗ ter Schärfe, weil das eine Diktatur der Großmächte in der Abrüſtungsfrage darſtellen würde. .—— Die Herbſtmanöver der Reichswehr Abſchluß des Gruppenmanövers (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Mitternachtsſtunde!— In den Dörfern ringsum ſchlagen die Uhren. Ein neuer Tag beginnt. Noch iſt bei den Fein⸗ den alles in Ruhe und auch wir ſtrecken uns in unſerm Kraft⸗ wagen im ſchnell improviſterten Biwak zu kurzer Ruhe aus. Da plötzlich fährt man in die Höhe, einer den anderen wach⸗ rüttelnd mit der Frage, was iſt los? Ringsum Kanonen⸗ donner, aufblitzender Feuerſchein der Geſchütze. Wir ſind noch ſo benommen, daß wir uns erſt mit Mühe in die Gegenwart zurückrufen können, es iſt ja nicht Krieg, ſondern nur Ma⸗ növer. Dann erkennen wir auch allmählich, daß Rot mit ſtar⸗ kem Artillerievorbereitungsfeuer die blauen Stellungen belegt. Schnell verſuchen wir uns zu orientieren und erfahren, daß die blaue Partei parallel zum Main auf den Höhen weſtlich der großen Heerſtraße, die von Würz⸗ burg nach Süden führen, bei den Orten Geroldshauſen— Ingolſtadt—Giebelſtadt eine feſte Stellung ausgebaut hat, die es für Rot nun zu nehmen gilt. In den erſten Tagesſtunden war es den roten Vorpoſten bereits gelungen. auf Sturmweite an die feindliche Hauptwiderſtandslinie heranzukommen, vor der aber ein ſtarkes von den blauen Pionieren ſchnell er⸗ richtetes Drahthindernis ein weiteres Vorrücken ohne kräftige Artillerieunterſtützungg ausſchloß. Das Artillerievorberei⸗ tungsfeuer ließ bald an der ganzen Front diee ttätig⸗ keit wieder aufflackern, jedoch erſt um 4 Uhr ging das Re⸗ giment 13 auf den Nordflügel gegen die nach Anſicht der roten Führung ſturmreif geſchoſſenen blauen Stellung zum Angriff vor. In tiefſter Ruhe hatte man ſich an das feindliche Draht⸗ hindernis heranzupirſchen verſucht, wobei der Donner der Ge⸗ ſchütze den doch nicht ganz vermeidbaren Lärm der ſich vor⸗ arbeitenden Kompagnieen übertönte. Eben wollte man in das Drahthindernis die Sturmlücken ſchneiden, da ſetzte in nachdrücklichſter Weiſe und völlig unerwartet durch nicht vom roten Artilleriefeuer erreichten blauen Kräfte eine ſo kräf⸗ tige Gegenwehr mit Infanterie⸗ und Maſchinengewehren ein, daß das Stürmerregiment 13 vor der feindlichen Stellung liegen bleiben mußte und nicht vorwärts kam. Nur durch ganz kurze Entfernung, teilweiſe nur 40 Meter, voneinander getrennt, lagen ſich die Gegner nach dem fehlgeſchlagenen An⸗ griff gegenüber. Ueberall kam es wohl zu kleinen Plän⸗ keleien, aber Blau hielt ſich ſo tapfer, daß es ſeine Stellung voll behaupten konnte. Nachdem der roten Führung der Frontalſtoß auf die feindliche Stellung fehlgeſchlagen war, verſuchte ſie ſüd⸗ lich Giebelſtadt, wo die blaue Stellung nach Oſten umbog und anſcheinend in der Luft hing, mit ihrem Angriff durch⸗ zudringen. Hier wurde das Regiment 15 eingeſetzt, dem neben ſtarker Artillerie in großem Maße auch Tanks beigegeben Stahlhelm und Reichsbanner ſe] Berlin, 22. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Der Ortsverband Groß⸗Berlin des Stahlhelm veranſtaltete ge⸗ ſtern abend im Kriegervereinshaus eine Proteſtkundgebung ggegen den Entwaffnungsverrat des Reichsbanners“. Das Referat hielt Schriftſteller Koroli, der ſich gegen die Links⸗ preſſe wandte und das Reichsbanner, vor allem aber auch die Liga für Menſchenrechte bezichtete, der Kontrollkommiſſion Material gegen Deutſchland geliefert zu haben. Er forderte vom Reichstag gegen ſolche Schädigungen der deut⸗ ſchen Intereſſen die ſtrengſten ſtrafrechtlichen Geſetzesmaß⸗ nahmen. Die Ausführungen des Redners wurden von höhniſchen Zwiſchenrufen der zahlreich anweſenden Kommu⸗ niſten unterbrochen. Nach den Berichten der Rechtspreſſe hätte ſich trotz der Aufforderung ein Gegenredner der Reichs⸗ bannerleitung nicht gemeldet. Von der anderen Seite wird dagegen berichtea, daß ein Reichsbannermann, der ſich zum Wort meldete, tätlich mißhandelt und am Sprechen verbindert wurde. Nachdem dann noch eine Entſchließung angenommen worden war, die die Einleitung eines Landesverrats⸗ verfahrens gegen die Verfaſſer der von der Liga für Menſchenrechte herausgegebenee Denkſchrift über die deutſchen Rüſtungen verlangt, wurde die Kundgebung unter ſtarkem Tumult geſchloſſen, der ſich noch auf der Straße fortſetzte und verſchiedentlich zu Zuſammenſtößen mit der Poli⸗ dei ſowie einigen Siſtierungen führte. Fürſt Bülow bei Kanzler Marx E Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichskanzler Marx empfängt heute den früheren Reichs⸗ kanzler Fürſt Bülow, der ſich auf der Durchreiſe nach Italien augenblicklich in Berlin aufhält. Mannheimer Kunſtausſtellungen II. Die Galerie Buck veranſtaltet zur Zeit eine Aus⸗ ſtellung des Mannheimer Malers Karl Stohnexr, deſſen Schaffen offenbar in ein neues und entſcheidendes Stadium der Durchdringung des Techniſchen und Formalen getreten iſt. Sein Weg führt ihn zu einer Entmaterialiſierung des Koloriſtiſchen, das in dieſem Grade nur von ganz reiſer Künſtlerſchaft erreicht werden kann. Farbenſpiel und Be⸗ wegung zu vereinigen, iſt eine Aufgabe, die ebenſo ſchwierig wie eigentlich neu iſt, und Stohner weiß dieſem intereſſanten Problem in feinſter Art als Geſtalter zu entſprechen. Was er gibt, iſt reiner, in Farbe und Bewegung aufgelöſter Duft. Die Paſtellmanier erhält ſo eine ganz außerordentliche Stei⸗ gerung ihrer Ausdrucksweiſe. Das Gegenſtändliche für die Betätigung dieſer Grundabſichten holt ſich Stohner zunächſt aus der Ballettwelt, aus jener Atmoſphäre des bewegten Schimmers, in der das Licht im Dämmerſchein vorüber⸗ huſcht; und dieſen Kobold Licht weiß er zu zähmen, aufzu⸗ fangen. Dabei bleibt alles Bewegung, Anmut. Das Cha⸗ rakteriſtiſche iſt überall getroffen; das bringt das Motoriſche in das einzelne Bild. Ein kurzer Moment, anſchaulich be⸗ lebt, iſt feſtgehalten, dazu im kleinſten Rahmen, der an der letzten künſtleriſchen Durcharbeitung in keiner Weiſe hindert. Die Luft, die Atmoſphäre als Bewegung mit feſtzu⸗ halten, iſt neben der rein koloriſtiſchen Feinheit das Weſent⸗ liche ſeiner Landſchaſten, von denen das eine Bild aus der Gegend von Marſeille beſonders hervorgehoben ſei. Der Beſchauer weiß nicht, was ihn an dieſem Bild am meiſten feſſelt, das Licht, die ſchimmernde Freude, die darin lebt, oder das geradezu Muſikaliſche an dieſer Kompoſition. Ein ganz köſtliches Werk. Ebenſo das kleine Uferbild, deſſen Linien und Farben von reichſter Anmut zeugen. Die ſehenswerte Ausſtellung zeigt u. a. noch Bilder aus pon Trübner, Ferdinand Keller uſw., dann vor allem ein paar exzellente Franzoſen. Flamink, der auch zu dieſer Gruppe gehört, iſt mit einem Werk vertreten, das ſtärkſter Beachtung wert erſcheint. Die Behandlung der Tiefe, die Brechung der Farben gibt nachhaltige Eindrücke, die auch diefen Teil der Ausſtellung dankenswert erſcheinen laſſen. Die Kunſthandlung Friedrich Kaltreuther eröff⸗ net die Sallon mit einer Ausſtellung von Werken des Mann⸗ heimer Malers Werner v. Pigage, der mit einer geſchickten Auswahl ſeines jüngſten Schaffens vertreten iſt. Es erſtreckt ſich auf Porträt⸗ und Landſchaftsmalerei mit der gleichen net eine ſinnenfrohe Natürlichkeit, die ihre Motive aus ver⸗ borgenem Winkel wie aus den ehrwürdigſten Stätten des Südens holt. Mit beſonderem Genuß wird man 1 der Be⸗ trachtung der Bilder aus dem Schwetzinger Schloßgarten hingeben, deſſen vertrautes Grün in ihnen zu ſchönſtem Leben erwacht. Auch die Tiefe des Parks iſt vortrefflich feſtgehal⸗ ten. Das Licht erſcheint befreit, gelöſt, während es in dem Rivierabild(Seſtri Levante) ſich ganz in den Träger des ver⸗ dämmernden Stimmungsmoments gewandelt hat. Die Bild⸗ niſſe zeugen von ſtarkem Können. Das eine Damenbildnis gibt unmittelbarſte Eindrücke, der blonde Studienkopf ſtellt in der ſouveränen Art der Behandlung eine bedeutſame Ar⸗ beit dar. Die genannten Werke können hier nur als Bei⸗ ſpiele gelten. Die Zeichnungen von Pigages offenbaren einen außer⸗ ordentlich feinen Beobachter der Linien und ihrer Bewegun⸗ gen. Zumal die eine, in der letzten Gruppe ganz oben hängende Kopfzeichnung bildet in ihrer renaiſſancehaften Linienführung wohl die wertvollſte Bereicherung der ganzen Schau. Sie vereinigt noch Werke des kriegsverletzten Malers Brück, der mit einigen ſehr perſönlich empfundenden Land⸗ ſchaften vertreten iſt. Die Zeichnungen dieſes ernſten, vorneh⸗ U men Künſtlers, Röthelſkizzen und Zeichnungen anderer Tech⸗ niken aus dem Mannheimer Hafengebiet, offenbaren ein ſtar⸗ kes, ganz in der Sache aufgehendes Talent, dem man eben⸗ falls viel Beachtung wünſcht. k. Ein Sonnenaufgang im Himalafa Von H. Stubenrauch⸗Ahrensburg Wir hielten unſere vom zweiſtündigen Aufſtieg dampfen⸗ den kleinen Gebirgspferde an, ſchwangen uns aus dem Sattel, warfen den indiſchen Pferdefungen die Zügel zu und eilten die im Innern des niedrigen Ausſichtsturmes befind⸗ liche Treppe hinauf auf die Plattform des ſteineren Baues, der ſich auf dem Gipfel des Tiger Hill, des berühmten 2600 Meter hohen Ausſichtsberges bei Darjeeling im Himalafa befindet. Es war eine kalte, klare Dezembernacht. Darjee⸗ ling und die Täler lagen noch im Dunkel, auf den Höhen be⸗ gann die Dämmerung, und die Sterne fingen an zu ver⸗ blaſſen. Zum Greifen nahe erhob ſich im Norden die gewaltige Felspyramide des ſiebzig Kilometer entfernten, 8582 Meter hohen Kinchinjanga. In fahlem Weiß lag ſein vereiſter Gipfel da, während ſeine ungeheueren Abſtürze wegen ihrer Steilheit vieljach eis⸗ und ſchneefrei waren. Seine gewaltige Stärke der künſtleriſchen Befähigung. Den Landſchaften eig⸗ waren. Dieſer Angriff gelang auch zunächſt wider alles warten gut. Er konnte bis auf die Höhe 301 hart öſtlich 7 Giebelſtadt, die das ganze Gelände beherrſchte, vorgetragen werden, dann mußte aber die Führung die zum weiteres Durchſtoß nachgeführten Reſerven zur Abwehr eines überau maſſierten blauen Gegenſtoßes der Regimenter 20 und 75 anſetzen. Zum Glück für Rot Hing dieſer Gegenſtoß an e Angriffskekl öſtlich vorbei und traf erſt weit hinter ihm 85 die noch völlig friſchen roten Reſerveabteilungen. Es entſnan ſich naturgemäß ein ſehr lebhaftes Gefecht, ohne daß eine dem Gegner zunächſt beſondere Vorteile ahoewinnen konnte. Ein kühnes Reiterſtück hatte ſchon vorher das Ne Reiterregiment 17 geliefert, das weit nach Süden ausholend. den roten rechten Flügel völlig umging und bis zu dem Dorfe Bütthard gelangte, alſo weit in den Rücken der roten Divi⸗ ſion. Die Reiter richteten beſonders in der roten Artillerie ſehr ſtarke Verwirrung an und die Panzerwagen und ſchne abgeſeſſenen Maſchinengewehrzüge der Kavallerie hätten Ernſtfall wohl manche Batterie außer Gefecht geſetzt. In der höchſten Not griff endlich das Pionierbataillon 5 ein und ihm gelang es, die Kavallerie wieder zu vertreiben. Außer den Augenblickserfolgen gegen die rote Artillerie hatte der Kaval⸗ lerievorſtoß für Rot die beſonders üble Wirkung, daß deſſen in Reſerve befindliches Infanterieregiment 14 erſt ſehr vie ſpäter auf den roten rechten Flügel gezogen werden konnte, um den blauen Infanterieangriff auf das vordringende 5 Regiment 15 abzufangen. Die Lage war noch recht ungeklär und die Front ſtellte eine ſtark ineinandergezackte Linie dar, als die Manöverleitung gegen 11 Uhr zum letzten Mal„Das Ganze halt“ blaſen ließ. Da ging ein freudiges Rufen durch die Truppen, hatte man doch zu guter Letzt noch eine ganz außerordentlich ſtrapaziöſe Uebung hinter ſich, die be⸗ ſonders auch durch ihre Anlage an die Führung der beiden Parteien die höchſten Anforderungen ſtellte. In ununterbro⸗ chener Folge waren die beiden Diviſtonen von Montag frü an mit nur einer recht kurzen Ruhepauſe auf den Beinen ge⸗ weſen und beſonders die der 5. Diviſion hatten dadurch, da der Schwerpunkt des roten Angriffs von dem linken auf den melſen Flügel verlegt wurde, recht erhebliche Märſche machen müſſen. Nun heißt es zwar nicht, Reſerve hat Ruh', aber es geht wieder der Heimat zu. Noch am Dienstag wurde ein großer Teil der Truppen verladen. Der letzte Abſchied wird noch einmal der Reichswehr gezeigt haben, welche freundlichen Erinnerungen ſie im Frankenlande hinterlaſſen haben. Aber auch ſeine Bewohner werden mit Freude und Dankbarkeit daran denken, daß ſie die erſten großen Manöver ſeit Beſte⸗ hen des Verſailler Vertrags und dieſe noch in Anweſenheit Hindenburgs erleben durften. Kurt Harder. Letzte Meloͤungen Begnadigung der verurteilten Winzer ONB. Koblenz, 22. Sept.(Drahtbericht.) Alle an den un ruhen der Winzer in Bernkaſtel beteiligten und verurteilte Perſonen ſind mit Bewährungsfriſt begnadigt worden. g 88 Tote in Hannover — Hanuover, 22. Sept. Letzte nacht wurden 20 neu Er⸗ krankte in die Krankenhäuſer eingeliefert, während 12 Ge⸗ neſene entlaſſen werden konnten. Die Geſamtzahl der in den Krankenhäuſern befindlichen Typhuserkrankten beträgt 17²¹ und man glaubt, daß ſich etwa 150 Kranke außerdem in Privat⸗ pflege befinden. Da 8 neue Todesfälle zu verzeichnen ſin beträgt die Zahl der Toten nunmehr 88. Ein Wirbelſturm in Südamerika — Buenos⸗Aires, 22. Sept. Aus Paraguay treffen Nach⸗ richten ein, daß ein Wirbelſturm in der Stadt Encarnacio ſchwere Schäden angerichtet hat. Namentlich der untere Sta t⸗ teil wurde heimgeſucht. 150 Perſonen wurden getö te und 500 verletzt. Auf dem Paranhe⸗Fluß kenterten meh⸗ rere Schiffe. Man ſchätzt den Schaden auf eine Million Dollar⸗ Typhus auch im Kreiſe Konitz — Bromberg, 22. Sept. Im Kreiſe Konitz ſind durch bon Kreisarzt 41 Fälle von Typhuserkrankungen feſtgeſtellt, o denen bisher fünf tödlich verliefen. Es ſind Maßnahmen zu Eindämmung der Seuche getroffen. Höhe und die Leichentuchfarbe ſeiner Wände bedrückten uuß und offenbar auch die außer mir und meinem Freunde dem Turme verſammelten wenigen Touriſten; denn 1 2s mand ſprach ein Wort. Und wahrlich, es ſchien, als ob 12 0 Leben erſtarrt wäre.— Nach Weſten ſchloſſen ſich in we. öhe Bogen die Hochgipfel des Kabru und Jannu, ihm an Hiie wenig nachgebend, und in 190 Kilometer Entfernung des Doppelpyramide des 8840 Meter hohen Mount Evereſt, + höchſten Berges unſerer Erde, an, trotz der großen Entfe nung infolge der klaren Luft deutlich ſichtbar. der Ein eiſiger, von den Höhen plötzlich herabſtreichenna⸗ Lufthauch ließ uns erſchauern; denn wir waren ſeit Noeſßt ten die heiße Luft der indiſchen Tiefebene gewohnt und hu⸗ geſtern, von Kalkutta kommend, nach 21ſtündiger Eiſenten fahrt in Darjeeling eingetroffen. Mich feſter in me den ſchweren Mantel hüllend, drehte ich dem Wind und mit Schneebergen den Rücken zu, als mein Reiſegenoſſe ran⸗ einem haſtig ausgeſtoßenen„Da, ſehen Sie!“ mich nechin⸗ laßte, mich erneut umzuwenden. Am Gipfel des Kittcach janga flammte ein tiefroter Punkt auf, der ſich langſaue nem unten vergrößerte. Die übrigen Hochgipfel folgten ſe gen. Beiſpiel. In 8000 Meter Höhe war die Sonne aufgeganund nd nun folgte ein unvergeßliches Schauſpiel. Tiefet lrot tiefer ſank die rote Glut am Berge herab, von dunteal⸗ langſam in roſa übergehend, während der Himme anga. farben ſchimmerte. Zauberhaft glühte der Kinchinie ein Das war kein von der Sonne beſchienener Berg, das uitleuch⸗ von innen nach außen ſein Licht ausſtrahlender, ſentze auf tender Rieſenkriſtall. Tief ergriffen ſchauten wir bei ndäch⸗ dies Wunder Gottes in der Natur. Schweigend und Geſell⸗ tig blickte auch die übrige auf dem Turm verſammelte floſſen ſchaft empor zu dem leuchtenden Berg. So ver Minuten. n zu Jetzt fing es auch auf unſerer beſcheidenen Höhe üiſtung tagen. Wir wandten uns um und traten an die Südbee ch des Turmes. Etwa 2500 Meter unter uns ſchlänge Süd⸗ wie ein ſilbernes Band der Brahmaputra; weiter 70 febene, oſten bedeckte bräunlicher Dunſt die nordindiſche 715 heiße und aus ihm ſtieg ſoeben wie ein glutroter Ball d 4 Sonne Indiens empor, ein würdiges Gegenbild 5 0 25 eben genoſſenen Hochgebirgspanorama. Inzwiſchen völlig Tag geworden. Die zauberhaften Farbentöne er Die allmählich im Lichte des ſtrahlenden Tagsgeſtirns un d. wir Naturandacht war vorüber. Fünf Minuten ſpäter ſafftrwald im Sattel und ritten ſinnend durch den ſchweigenden Kamin⸗ heimwärts, um in Woodlands Hotel bei praſſelndem 1 feuer Stärkung nach dem kalten Nachtritt zu finden. Vittwoch, den 22. September 1926 . Seite. Nr. 488 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Rannheim von zwei Ceiten Nach den Reiſebriefen einer Franzöſin zu Ende des achtzehnten gahrhunderts Von K. J. Grün Es iſt manchmal nicht ohne eigenartigen Reiz, das Gegen⸗ teil von dem zu hören, was man gerne hören möchte. Das braucht nicht immer die alleingültige Wahrheit, aber auch ebeuſowenig nicht die glatte Unwahrheit zu ſein. Wenn man in olchen Fällen den Schlußſtrich über die bewährte goldene kittelſtraße zieht, wiröd man der Tatſächlichkeit meiſt am nächſten kommen. Unter dieſem Geſichtswinkel wird man auch die„Reiſe einer franzöſiſchen Emigrantin durch die Rhein⸗ egenden“ aus dem Jahre 1793 leſen müſſen. Die Verfaſ⸗ ſerin iſt durch ihre Beziehungen zu den führenden Perſönlich⸗ keiten der Gegenden, die ſie beſuchte, über das Weſentliche und Wiſſenswerte gut informiert, und hält mit einer bei der Frau von damals ungewöhnlichen Offenheit auch mit ihrem Tadel und Mißfallen nicht hinter dem Berg. So hält ſie z.., ob⸗ wohl ſie überzeugte Katholikin iſt, und die Briefe an einen deutſchen Domherrn gerichtet ſind(Carl Theodor Anton Maria reiherr von Dalberg), mit gelegentlichen Seitenhieben auf den nicht gerade vorbildlichen Lebenswandel eines Teiles der damaligen Geiſtlichkeit nicht zurück. Mannheim ſchien ihr aus irgendwelchen Gründen nicht ſehr ſympathiſch geweſen zu ſein. Sie ſchreibt u..: „Seitdem die Reſidenz nach München verlegt worden, wohnet zu Mannheim die Armuth in prächtigen Palläſten. —25 000 Menſchen weniger an einem Orte, der ſich an keinen von den größern Nahrungszweigen halten kann(was auch zu jener Zeit ſchon eine optiſche Täuſchung geweſen ſein durfte) dieß macht einen erſtaunlichen Unterſchied. Daß aber die Ar⸗ muth nicht allemahl gedemüthiget, ſondern oft nur Anlaß giebt, ihre Außenſeiten und Gräber deſto mehr zu übertünchen, be⸗ weißt der noch immer ſtolze, brutale, und dem Luxus ſehr ergebene Mannheimer. Es hat ſich zwar viel geändert ſeit der Entfernung des Churfürſten, doch haben die Leute vom Stande und einigem Vermögen den ſteifen Hofton, die Aermeren aber die Hofluft, Eitelkeit und Windbeuteley be⸗ halten. Es iſt zuverläßig gewiß, daß die Raſerey des Putzes mit der Nothdurft täglich wächſt. Man ſchließe daraus auf die moraliſchen Erwerbsmittel des eiteln Geſchlechts, das hier über die Maßen gefällig ſeyn ſoll. Die benachbarten Geiſtlichen ſtellen hierher ebenſo unmoraliſche Wallfahrten an, und leben m Incognito, wodurch ſie ſich für den zu Hauſe beſchwerlichen Ruf der Hefligkeit ſchadlos halten. Die noch weniger enthalt⸗ ſamen, ſchicken ihre Haushälterinnen nach Mannheim, um die unter ihrem Himmelsſtriche verbotenen Früchte hier ſonnen und reifen zu laſſen.—— Gleich wie Caeſar die gelbbraunen Geſichter des Brutus und Caſſtus fürchtete, ſo mißfielen mir auch die des Landvolkes und Pöbels hier zu Lande. Je näher man Speyer und Mannheim kommt, deſto mehr fallen ſie einem auf. Man beruhigte mich aber mit der phyſiſchen Erklärung, weil dieſe Gegenden äußerſt fieberhaft wären. Ebenſo wenig konnte ſich mein Auge an das ſchmale, viereckichte ſchwarze Tuch ge⸗ wöhnen, welches ſich die armen Bürgersfrauen und Bäuer⸗ innen um den und um die Achſel ſchlagen. Es ſcheint eine mißlungene Kopie von irgend einem Marienbilde zu ſeyn, und es entſtellet weit mehr als es kleidet.(Hierin mag ie Verfaſſerin nicht ganz Unrecht haben. Denn ungefähr + zwanzig Jahre ſpäter kam plötzlich die Mode auf, die Kinder nicht mehr auf dem rechten oder linken Unterarm, ſondern vor der Bruſt ſpazieren zu tragen. Dieſe Sitte war entſtanden durch die Badereiſen nach Teplitz, wobei man gewöhnlich in Dresden Station machte und ſich wohl durch die Madonnen⸗ bilder der dortigen Galerien hatte beeinfluſſen laſſen.) Dafür weiß die elegante Kokette ihre Armuth beſſer zu bemänteln, und ihr Netz nicht bloß nach dem ſparſamen Mitleiden auszu⸗ werfen.—— Mit offenen Armen empfing das jubelnde Mannheim ſeinen Landesvater, als München vor einigen Jahren mit ihm unzufrieden war, und er, damit ich mich deutſch ausdrücke, ſich hieher flüchten mußte. Die Stimme des Eigennutzes war ver⸗ nehmlicher, als die der Liebe. Denn Mannheim erwartete mit ihm beſſere Tage, in welchen es ſich erholen könnte. Allein Rünchen war nicht weniger auf ſeinen Nutzen bedacht, und ſöhnte ſich wieder aus. Wie aber? wenn der Churfürſt zwiſchen dieſen zweien um ihn buhlenden ſchönen Töchtern 110 theilte, und ſeine Reſidenz halbjährlich hier un dort beſtimmte? Freilich wäre es nicht ſo leicht, zwei etfer⸗ ſüchtige Damen zugleich zu befriedigen, doch würde Mannheim nicht ſo augenſcheinlich an der Auszehrung ſterben müſſen(was man ihm heute kaum mehr anſieht). München ſoll aber ein weit angenehmerer Ort ſeyn, und das Völklein in der Pfalz iſt doch dem Vergnügen des Churfürſten von Baiern, wenn⸗ gleich auf ſeine Koſten, auch etwas ſchuldig.—— Mar Mohrs. Nlatingruben in Zutvin. Uraufführung in Dresden Im Staatlichen Schauſpielhauſe zu Dresden hat Mar Mohr ſchon rr Erfolge erzielt. Sein neueſtes Werk, die dreiaktige Komödie die„Platingruben in Tulpin“, erlebte auf er gleichen Bühne in Gegenwart des Dichters, der ſchon den letzten Proben beigewohnt hatte, ihre Uraufführung. Die andlung ſpielt in Tulpin, einer entlegenen Gemeinde in den ulpiner Bergen.(Tulpin iſt natürlich ein frei erfundener ame.) Die Gemeinde iſt infolge der Platinfunde in einzel⸗ nen Berggebieten in einem Taumel begriffen, der ihr jede neberlegung raubt und ſie unfähig macht, zu unterſcheiden, ob ees mit einem ehrlich handelnden oder betrügeriſchen Unter⸗ kehmertum zu tun hat. Die Lage beutet der Zwillingsbruder Chriſty Meier eines Landhändlers Columbus Meier, der mit allerkei Waren handelt, gewiſſenlos aus. Er geht ſehr plan⸗ mäßig vor. Zunächſt zeigt er ſeinen Bruder bei der Polizei Reaweil er den Mörder eines Ingenieurs, den ſener aus 1 Bache wegen angeblicher Platinausbeutungen auf ſeinem tterg erſtochen hat, bei ſich verſteckt hielt, eignet ſich das Beſitz⸗ um des Bruders durch ſpitzfindige Abmachungen an, wandelt nach und nach deſſen ramſchartiges Geſchäft zum Modehaus ſwit Tanzbar um und betrügt gemeinſchaftlich mit dem Ober⸗ ingenieur der Geſellſchaft zur Gewinnung von Platin die Ge⸗ ſeindemitglieder, die auf ibrem Bergbeſis koſtſpielige Ma⸗ 16 inen auſchaffen müſſen, damit das koſtbare Platin von innen ſelbſt und zu ihrem Nutzen— das iſt der Kniff— ge⸗ Tianen werden kaun. Dafür müſſen ſie ihre Jelder, Wälder, dlerzſchtereien uſw. verpfänden. Die beiden Gauner wiſſen, w die betreffenden Berge gar keine oder verſchwindend Hanig Platin enthalten und daß die Felder und Güter in ihre armde fallen müfſen, ſo daß alſo die Gemeindemitglieder ver⸗ umen und die Betrüger Millionäre werden. Der Ober⸗ 5 geuieur begeht Unterſchlagungen und wandert ins Zucht⸗ Wurg und Chriſty Meier, der ſich dann ins Privatleben irgend⸗ reibin zuxückziehen will, iſt der Sieger, der Mann des Tages, A ch und angeſehen, zwar Verbrecher, aber doch einer, den der Abm der irdiſchen Gerechtigkeit nicht faſſen kann, weil alle gu machungen vertragsmäßig und ſcheinbar in der Ueberzeu⸗ ſtrng abgeſchloſſen wurden, daß allen Beteiligten ein Gold⸗ om zufließen würde. W Mohr ſteht mit ſeinem neuen Stück, wie ſchon in früheren u erken, mitten im Leben der Gegenwart, in der Korruption m Geſinnungsloſigkeit herrſchen, in der der kraſſeſte Egois⸗ Aus über Leichen geht und ſich ſkrupellos der Gewiſſenloſe an Als Ariſtokratin fühlte ich einen unwiderſtehlichen Hang, Bekanntſchaft mit den Pfälziſchen Generalpächtern oder viel⸗ mehr mit den Landſchreibern zu machen, unter derem verändertem aber gleich furchtbaren Namen ſie hier dieſſeits des Rheins bekannt ſind. Dieſe Leute triefen vom Fette des Vandes, und berauſchen ſich jetzt in der Geſundheit auf das Wohl der Ariſtokraten. Sie täuſchten ſich aber an mir, denn ſie wußten nicht, daß mein Herz zwiſchen dem Könige und dem Volke redlich getheilt war. Seyd auf eurer Hut und ſucht das Volk durch edele Mittel zu gewinnen! Am Ende können die Großen euch nicht mehr helfen, und die Kleinen, die dann groß geworden, habt ihr ja vorher ſelbſt hülflos gelaßen.—— Mit meinem Urtheil möchte ich über das Theater zu⸗ rückhalten, denn es iſt mir zu viel von der Sprache der deut⸗ ſchen Schauſpieler entgangen.—— Eine Bemerkung, die ich hier machte, freute mich jedoch ſehr, nehmlich die Schauſpieler in den beſten Geſellſchaften zu finden. Nichts kann mehr zur Tilgung des Vorurtheils wider die Komödianten beitragen, als dieſer Vorzug und dieſe Achtung(die durch Iffland be⸗ dingt worden war) die man ihrem Verdienſte ſchuldig iſt, wenn ſie es nicht ſelbſt durch ſchlechte Sitten verdunkeln. Dieſe Achtung wird es auch allein bewirken können, daß man künftig nicht mehr Akteur wird, wie man Soldat wird, insgemein aus Unbedachtſamkeit oder Noth, ſelten aus Beruf oder Neigung. Dem Theater hat Mannheim noch ſo ziemlich viel Lebhaftig⸗ keit und Nahrung zu danken. Es lockt beſtändig die Auswär⸗ tigen herein und veranlaßt manche Luſtpartie des Jahres. Die lateiniſchen Inſchriften über den Thoren dieſer niedlichen Feſtung, erweckten, ich weiß nicht wie es kam, gar keine Ehr⸗ furcht in mir, ſie verkündeten mir vielmehr eine lächerliche Prahlerey, die ich auch im Innern gefunden habe. Da die ſchöne churfürſtliche Reſidenz einen Theil der Feſtung aus⸗ macht, ſo muß Mannheim auf einen ewigen Reichsfrieden ge⸗ rechnet, oder wenigſtens von den Franzoſen nichts befürchtet haben, welche jetzt bey Hofe ſo vieles vermögen.—— Zwiſchen den Pfälzern und Bayern herrſcht un⸗ auslöſchlicher Nationalhaß(wovon heute gottlob nichts mehr zu verſpüren iſt) den man ſich aus den vielfältigen Colliſionen des Eigennutzes, wobei der erſtere gemeinigli den Kürzeren zieht, leicht erklären kann.—— Künſte un Wiſſenſchaften gehen zwar nicht nach Brod, doch leben ſie bei der Entfernung des Hoſes und der Mäzenaten ziemlich im Dunkeln. Die Akademie hält noch fleißig ihre Sitzungen. Der gelehrte Exjeſuit P. Desbillons, der als franzöſiſcher und lateiniſcher Fabeldichter bekannt und beliebt iſt, ſchließt hier ſeine Tage im Stillen. Die vortreffliche Bildergallerie auf dem Schloſſe iſt ſehenswerth, und wird von einheimiſchen und reiſenden Kunſtliebhabern fleißig beſucht.—— Die jetzigen Churfürſten von der Pfalz können ſich eben ſo wenig in Mannheim, als die Markgrafen von Baaden in Karlsruhe, damit entſchuldigen, daß ſie wenigſtens die Stadt, 7 Wohl oder Wehe nicht überfehen könnten; denn von der Reſidenz aus ſieht man wirklich in alle Straßen der Stadt. Vor aller Regelmäßigkeit und Sym⸗ metrie läuft man Gefahr, ſich alle Augenblicke in Mannheim zu verlieren, ſo gleich ſind alle Vierecke und Straßen; aber dieſe Einförmigkeit ermüdet am Ende. So viel ich ſah, iſt die Judenſchaft hier ſehr zahlreich; wenn ſie auch nicht den Ruin der Stadt befördert, ſo mag ſie doch den größten Theil derſelben, gleich anderen Städten, in ihrer Contribution haben.——“„Oggersheim, dieſer melancholiſch ſchöne Aufent⸗ halt der Churfürſtin, ruft dem nachdenkenden Wanderer einen betrübten Unterſchied zurück. Die altdeutſchen Ritter und Edelleute hatten Ein Herz und Einen Heerd mit Weib und Kind. Heutzutage aber laſſen die Meiſten ſich trauen, um deſto früher wieder geſchieden zu werden. Die einſamen Woh⸗ nungen der ſogen. regierenden Damen ſind wo nicht zahl⸗ 15 er, doch eben ſo häufig als die Witwenſitze in Deutſch⸗ and.—— Bei den jetzigen kriegeriſchen Ausſichten in dieſer Gegend ſucht ſelbſt der gemeine Mann alles aus dem Staube hervor, und vergißt ſeine Poſtille über Zeitung und Politik. So trat ich hinter Mannheim in ein Wirtshaus, wo 6 bis 7 Bauern einen Tiſch in einer Ecke beſetzt hatten. Der eine mit der Miene des Schulzen las den übrigen aus einem gedruckten Blatt etwas vor, was nach ihrer Art ſehr poßierlich zu hören ſeyn mußte. Denn dem Schulzen fielen die Freudenthränen auf das Blatt herab, der andere ſchlug mit beyden Ellenbogen auf den Tiſch, der dritte mit den Füßen auf die Erde, der vierte ſtieß ſeinen Nachbar an und ſchnalzte mit Finger und Zunge uſw. Bei den letzten Zeilen ſtand der Vorleſer von ſeinem Sitze auf, alle entblößten ihr Haupt und reichten ſich die Hände, ein allgemeines Bravo betäubte mich der Leichtgläubigkeit des Nächſten bereichert. Eine Fülle von Epiſoden, in denen fragwürdige Frauen und Mädchen ihr Weſen treiben, wirft ein grelles Licht auf das lockere Leben und auf heutige Anſchauungen. Der Verfaſſer hat ſich mit Zeit⸗ und Zuſtandsſchilderung begnügt und ihnen, wie er es ſchon früher getan, einen buntſchillernden Mantel der Ro⸗ mantik umgehängt. So ſieht man ein charakteriſtiſches, ſcharf umriſſenes Zeitbild, das im zweiten Akt mit dichteriſcher Kraft entworfen iſt, im dritten Akte aber an innerem Wert ſtark verliert und das Geſtalten auf die Bühne bringt, die feſt und lebensecht gezeichnete Typen darſtellen. Dem Ganzen fehlen aber tiefere Probleme und Fragen der Gegenwart, die ſich mit dieſem Platinſchiebungsmanöver verknüpfen; derartige Erſcheinungen können nur intereſſieren, wenn der Dichter ihrer Pſychologie nachgeht und wenn er wirklich Löſungen und Ausblicke gibt. Das iſt er ſchuldig geblieben. Die Vorſtellung unter Georg Kirſaus Regie, der ſich des Werkes mit viel Verſtändnis für die Abſichten des Dichters angenommen hat, wurde den Aufgaben im Einzel⸗ wie Zuſammenſpiel vollauf gerecht, namentlich dort, wo es galt zu zeigen, daß aller moderner Fortſchritt zumeiſt gar kein wahrer Fortſchritt iſt, ſondern ein Uebertünchen einer an⸗ gekränkelten Kultur, daß das Echte und Natürliche der Men⸗ ſchen bei ihrer Umwandlung in eine ſcheinbar verfeinerte Raſſe Zerrbilder erzeugt, die geſund empfindende Menſchen anwidern. In dieſer Hinſicht verdienen in erſter Linie Erich Ponto als Chriſty Meier, Kleinoſchegg als Columbus Meier, Alfred Meyer, Poſſa, Stella David, Alice Verden und Lotte Gruner den erſten Preis. Der Beifall war zwar lebhaft, ſetzte aber nur zaghaft ein. Von wirklicher Begeiſterung war wenig zu ſpüren. Das Publikum wollte Max Mohr ſehen und er kam auch am Schluſſe. Alfred Mahnkes Entwürfe der Büh⸗ nenbilder zeugten von bedeutſamem Erfaſſen der Komödien⸗ entwicklung. Dr. Götz hat eine entzückende Barmuſik kom⸗ poniert. G. ITrgang, Kundenbediemmg in Japan Von Hannah Aſch⸗Berlin In den kleinen japaniſchen Läden iſt oft die ganze Familie verſammelt. Betritt ein Kunde den Laden, erhebt ſich alles; die Frauen legen ihre Hände auf die Knie und ver⸗ neigen ſich tief, den ganzen Oberkörper vom Hüftgelenk nach vorn biegend, auch die Männer verbeugen ſich, aber nicht ſo tief und ergeben; alle aber lächeln. Für Europäer, die für einen kürzeren Aufenthalt natür⸗ lich nicht japauiſch lernen künnen, iſt die Berſtändignug manch⸗ mal nicht leicht. In den Städten mit ſtarkem Fremdenverkehr faſt auf der Stelle und meine Neugierde ſtieg auf das höchſte. Der Wirth verſchaffte mir dieſes Blatt, das ein Bürger aus Mannheim mitgebracht hatte. Alle wußten ihm großen Dank dafür und keiner kam in der Folge ohne dieſes Blatt aus der Stadt zurück.“(Es war ein Abdruck au dem Hannöveriſchen Magazin vom 4. Jänner 1790 und ſchilderte das Verhalten des Schäfers von Oggersheim beim Anmarſch des Gonſalva de Spinola im Jahre 1624). Skädtiſche Nachrichten Fahrt in den blauen gerbijt Der Herbſt ſchwenkt ſein blaues Tüchlein in der Luft. Er winkt und lockt. Sein Lachen klingt um das Laub des wilden Weins, das ſich röten will, fängt ſich oben in den glit⸗ zernden Telegraphendrähten und ſummt wie ein Echo in den Maſten der elektriſchen Fernleitung. Eine Weile hab ich das mit angehört. Dann kam es über mich, hinweg Schere, Papier und Kleiſter, ich muß hinaus, ich will ſehen, wie es draußen herbſtet, wie ſich die Natur ſchmückt zum letzten großen Liebes⸗ feſt, das ſie in dieſem Jahr feiern will. Mögen andere daheim 42 5 ich genieße dieſen wilden Drang zur Freiheit; ich muß naus. Ich bin viele Wege gegangen, am Waldſaum entlang durch zum Wieſengraben hin, wo der Schäfer ſeine Schafe mit den Hunden hütet. In den Bauerngärten kläfften die Hunde, wenn ich mit dem Stock an den Blättern entlangſtrich, daß er muſi⸗ zierte. Die braven Köter wollten ſich umbringen, nahmen aher ſchleunigſt Reißaus, wenn ich mich nach einem Stein bückte. So ein Tag hat doch viele Stunden, köſtliche Stunden! Man tut dies und das und ſieht hier etwas und dort. Man hat vergeſſen, was geſtern war; ganz leiſe murmelt etwas von einem Morgen. Man pfeift ein Lied und zieht weiter durch den blauen Herbſtgarten, bis man doch heim, auf einem Wege, der der letzte für den Tag iſt. Schöner Herbſttag, ich bin doch froh, daß du mein warſt! 0 L. W. * Beſtattung. Ein zahlreiches Trauergefolge erwies heute vormittag dem im 70. Lebensjahre verſtorbenen niederlän⸗ diſchen Vizekonſul Emil Melchers die letzte Ehre. Eine Fülle von Kranzſpenden bedeckte und umgab den in der Fried⸗ hofkapelle aufgebahrten Sarg. Stadtpfarrer Matt ſegnete die Leiche ein. Geh. Kommerzienrat Dr. Broſien, der mit dem Heimgegangenen in 30jähriger Freundſchaft verbunden war, legte im Namen des niederländiſchen Geſandten unter Würdigung der Verdienſte Melchers als Konſul einen Kranz nieder. Nach weiteren Kranzſpenden des Perſonals des Kon⸗ ſulats und der Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft wurde der Sarg zur Familiengrabſtätte geleitet. * Lebensmüde. Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache wollte ſich geſtern nachmittag ein 25 Jahre alter Mann in ſeiner Wohnung in der Schwetzingerſtadt durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben nehmen. Der bewußtlos aufgefundene Lebensmüde wurde mit dem herbeigerufenen Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. * Schwerer Sturz durch Schwächeanfall. Geſtern nach⸗ mittag erlitt vor dem Haufe F 7, 14 ein 45 Jahre alter Mann einen Schwächeanfall. Er fiel zu Boden und zog ſich am Kopfe eine ſtarkblutende Wunde zu. Nach Anlegung eines Notverbandes auf der nächſten Polizeiwache konnte der Erkrankte ſeinen Nachhauſeweg allein antreten. Verenſtatungen Theaternachricht. Intendant Sioli hat Arnolt Bron⸗ nens Drama„Vatermord“ zur Aufführung erworben. Das Werk wird als erſte Veranſtaltung der„Jungen B 0 am Sonntag, 17, Oktober, vormittags, in Szene gehen. * Mannheimer Rundfunk. Heute abend.45 bis.15 Uhr ſpricht von der Mannheimer Beſprechungsſtelle aus Ober⸗ ſtadtbaudirektor Beigeordneter Zizler über„Das Mann⸗ heimer Stadtbild“ Der Vortrag wird übertragen auf die Sender Frankfurt a. M. und Kaſſel.— Die nächſte„Mann⸗ heimer Stunde“ iſt für Mittwoch, 29. Sept. abends.15 bis .15, vorgeſehen. Zur Uebertragung gelangt ein Brahms⸗ abend, für den Frau Jane Freund⸗Nauen(Geſang), Konzertmeiſter Max Kergl(Violine) und H. Ber u ch (Klavier) gewonnen werden konnten. * Oeffentliche Fernſprecher auf allen Bahnhöfen. In einer kürzlich gefaßten Entſchließung des„Verbandes ſächſi⸗ ſcher Bahnhofswirte“ wird die Reichspoſt erſucht, den heutigen Verhältniſſen entſprechend auf jedem Bahnhof, auf dem ſich noch kein öffentliches Telephon befindet, öffentliche Fern⸗ ſprecher einzurichten.— Wenn auch bereits alle größeren Bahnhöfe Fernſprechautomaten beſitzen, ſo iſt dieſe Anregung doch zu begrüßen; denn auf zahlreichen kleineren Stationen des Reiches fehlt noch das Telephon. RDV. kann man ſich in Japan mit Engliſch behelfen, an kleineren Orten hilft 2770 dieſes auch nichts, und das Beſte iſt dann die Zeichenſprache. 4 Voan erſtaunlich iſt es, wie aufmerkſam der lapaniſche Kleinhändler den Bemühungen ſeines Kunden, ſich verſtänd⸗ lich zu machen, folgt und wie ſchnell er begreift. Hat er ver⸗ ſtanden, was gewünſcht wird, geben alle Anweſenden ihrer Freude darüber Ausdruck durch Lachen, Nicken und lautes Einſchlürfen des Atems, was ein Zeichen der Hochachtung iſt und von Fremden oft als ſchlechte Angewohnheit mißgedentet wird. Der Engländer nennt es„ſucking the breath“. Ein Angeſtellter würde nie vor ſeinen Vorgeſetzten treten, ohne dabei ein lautes Schlürfen ertönen zu laſſen.— Iſt man nach längeren oder kürzeren Verhandlungen, je nach Schwierigkeit des Falles, nach Lachen, Geſtikulation und Schürfen zu einem Reſultat gelangt, hat man natürlich zu zahlen, ohne daß man den in japaniſchen Lauten genannten Preis verſtanden hat. Man legt ein Geldſtück auf die Hand und ſieht die Ver⸗ käufer fragend an; ſie ſchlürfen, ſchütteln den Kopf, verbeugen ſich. Alſo mehr! Man zeigt eine größere Münze. Auf Heller und Pfennig wird herausgegeben. Das Gekaufte wird ſäu⸗ berlich verpackt und dem Kunden mit Lächeln, Schlürfen und Verbeugungen überreicht. Blickt der Kunde zurück, wenn er über die Schwelle hinaustritt, ſieht er ſämtliche im Laden anweſenden Perſonen hinter ſeinem Rücken noch in tiefer Ver⸗ beugung erſtart daſtehen. „Es iſt verſchiedentlich über ſchlechtes und unredliches Ge⸗ ſchäftsgebahren bei Japanern geklagt worden, aber ſelbſtver⸗ ſtändlich darf man auch hier nicht verallgemeinern. Ich habe jedenfalls nicht eine— Erfahrung bei den vielen kleinen Käufen des täglichen Lebens zu verzeichnen gehabt. Bei großen und hochwertigen Einkäufen empfiehlt es ſich jedoch, nicht allein der beſſeren Verſtändigung wegen, einen der Sprache kundigen, zuverläſſigen Geſchäftsfreund mitzu⸗ nehmen. * OSHermann Scherchen, auch einer von der großen Gilde der reiſenden Kapellmeiſter, iſt eingeladen worden, Konzerte in Mailand, Turin, Rom(Auguſteum), Neapel, London, Stockholm, Helſingfors, Zürich zu dirigieren, ſowie je einen Zyklus von Konzerten in Leipzig und in Winterthur zu lei⸗ ten; in Prag ſoll er ein Konzert dirigieren und Vorträge an der tſchechiſchen Staatsakademie über„Technik und Prob⸗ leme des Dirigierens“ mit praktiſchen Demonſtrationen halten. 0 —— —ͤ ͤ?:2328äͤ— — u den nde „Karlsruher Herbſttage“ 1926 Karlsruhe, 22. Sept. Eine den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen den Verbraucher und dem Zeitgeſchmack/ ange⸗ paßte Sonderausſtellung ſchlichter Wohnräume veranſtaltete das Badiſche Landesgewerbeamt für einige Wochen in der Landesgewerbehalle. Mit dieſer Ausſtellung ſoll dem badiſchen Schreinerhandwerk Gelegenheit ge⸗ geben werden, ſeine Leiſtungen zu zeigen und die Allgemein⸗ heit ſoll— angeſichts der vielfach weiter beſtehenden, auf Un⸗ kenntnis beruhenden Vorliebe für reichere und verzierte Möhel— auf die ſachlich guten Ausführungen und auf die Schönheit ſchlichter Formen bei Einrichtungsſtücken hingewie⸗ ſen werden. Polſterer⸗, Tapezierer⸗, Dekorationsmaler⸗ und Juſtallationsarbeiten, und Bilder und Haushaltungsgegen⸗ ſtände wird die Ausſtellung, die am 25. Sept. eröffnet wird, ergänzen. Die Ausſtellung verfolgt ferner den Zweck, die große Mehrzahl der minderbegüterten Verbraucher, die ſich ishber den Luxus der geſchmackvollen Einfachheit des Eigen⸗ heims nicht leiſten können, durch praktiſche Hinweiſe zu in⸗ tereſſieren. Gleichzeitig mit dieſer Ausſtellung wird eine Ausſtellung badiſcher Photographen von der deutſchen photographiſchen Ausſtellung 1926 Frankfurt a. M. im Vorraum der Landesgewerbehalle eröffnet. Bekanntlich war Baden in Frankfurt ſehr gut vertreten, ſodaß es von allgemeinem Intereſſe iſt, wenn die badiſche Abteilung der photographiſchen Kunſt jetzt auch in der Heimat der Oeffent⸗ lichkeit zugänglich gemacht wird. Notlandung ÜUdets * Durlach, 21. Septbr. Der Flieger Udet mußte geſtern nachmittag halb 4 Uhr auf dem Rückflug nach München bei der Gutsverwaltung Lambrechtshof infolge Ventildefekte eine Notlandung vornehmen. Nach etwa 20 Minuten war das Flugzeug wieder ſtartbereit, ſodaß Udet ſeinen Flug fort⸗ ſetzen konnte. * Schwetzingen, 21. Sept. Das Schwetzinger Poſtamt ſoll nunmehr umgebaut werden. Es wird durch Aufbau eines weiteren Stockwerkes und durch Erweiterungsbauten nach der Hofſeite vergrößert. In den Räumen des erſten Stockwerkes (ietzige Poſtmeiſterwohnung) wird das für Selbſtanſchlußbetrieb untergebracht. Durch den Ausbau nach der Hofſeite werden neue Dienſträume geſchaffen, die auch eine Erweiterung der jetzigen Schalteranlage ermöglichen. Heidelberg, 22. Sept. Am vergangenen Sonntag nach⸗ mittag gegen 4 Uhr geriet auf dem Königſtuhl oberhalb der Sternwarte, nachdem die Inſaſſen den Wagen verlaſſen hat⸗ ten, ein Sechsſitzer Minerva aus Pirmaſens auf unaufgeklärte Art und Weiſe in Brand. Das Feuer wurde zufälliger⸗ weiſe von Herren des Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V bemerkt, die ſofort alle Maßnahmen trafen, um eine größere Kataſtrophe zu verhüten. Das tatkräftige und mutige Ver⸗ halten des Herrn Fritz Horſt Erlanger muß neben dem Verdienſt des Herrn Bühler beſonders hervorgehoben werden. Die Gefahr nicht ſcheuend, riß er das brennende Verdeck und die Polſterung aus dem Wagen, ſtellte die Benzinzufuhr ab und öffnete den Tank, um eine Exploſion zu verhüten. So⸗ dann fuhr er im Eiltempo zur Bergbahnendſtation in der ſicheren Erwartung, dort einen Feuerlöſchapparat vorzufin⸗ den. Leider war auf der ganzen Station kein Apparat aufzu⸗ treiben— ſie waren angeblich zur Füllung fortgegeben. Im 3 Königſtuhlreſtaurant hatte er mehr Glück. Lediglich dieſem Umſtand iſt es zu verdanken, daß der wertvolle Wagen nicht gänzlich ausbrannte. Zum Glück zog ſich Herr Erlanger nur leichtere Brandwunden zu, die das Mitglied des Motorfahrer⸗ Club Mannheim, Dr. med. Durand, an Ort und Stelle be⸗ handeln konnte. .. Walldorf, 21. Sept. Heute morgen wollte ein Motor⸗ radfahrer vorm Gendarmeriehaus einem Fuhrwerk aus⸗ weichen und verlor dabei die Steuerung ſeines Rades, ſodaß er in den Straßengraben geſchleudert wurde, wo er liegen blieb. Nebenan arbeitende Bauhandwerker brachten ihn zum Arzt, der innerliche Verletzungen feſtſtellte. * Hardheim bei Walldürn, 21. Sept. Bei Straßentee⸗ rungsarbeiten geriet ein Teil der Wertheimer Straße in Flammen. Das Feuer verbreitete ſich ſehr raſch, ſodaß in wenigen Minuten eine größere Fläche in haushohen Flam⸗ men ſtand. Die Flammen konnten bald erſtickt werden. * Karlsruhe, 21. Septbr. Heute iſt der 100. Geburtstag des am 1. Mai 1907 verſtorbenen Geh. Rats Guſtav von Stößer, der im badiſchen Handelsminiſterium von 1871 bis 1891 und als Direktor des badiſchen Verwaltungsgerichtshofes von 1891 bis 1899 eine reiche und vielſeitige Tätigkeit entfaltet hat. Beſonders die gewerblichen Fachſchulen und Lehrlings⸗ werkſtätten Badens verdankten ihm ihren muſtergültigen Ausbau. Im Ruheſtand gründete er mit einer Reihe Hoch⸗ ſchulprofeſſoren noch den Verein Volksbildung. dem er unter mancherlei politiſchen Widerſtänden eine neutrale und ſach⸗ kundige Haltung wahrte. Schwung in den Wipfel Roman eines jungen Schwaben Von Karl Hans Abel 130 Nachdruck verboten. Alle Rechte, auch das der Ver⸗ filmung, vorbehalten. Zunächſt ſiedelte Anne in eines der hübſchen Degerlocher Sanatorien über. Darüber wunderte ſich Frau Raab natürlich ſehr. Zwiſchen ihm und ihr, das fühlte Herrenſchmitt kommen, ging es jetzt hart auf hart. Er ſetzte ſich über die Entrüſtung hinweg, mit der ſie ihm zu verſtehen gab, daß man auch ſie hätte vorher um Rat fragen dürfen, und beſuchte Anne täglich. Der neue Aufenthalt und die Geſellſchaft anderer Menſchen ſchienen ihr gut zu be⸗ kommen. Es war doch oft recht troſtlos und einſam geweſen für ein junges Mädchen in der tief zwiſchen den dunklen Bäumen ſteckenden Villa an der Neuen Weinſteige. In den Stunden, in denen er ſich ſelbſt überlaſſen war, beſchäftigte ſich Hans Herrenſchmitt mit dem Problem, das er ſich geſtellt hatte. Es hatte gar ſeltſam zu arbeiten begonnen in der Bruſt dieſes ungewöhnlichen Menſchen. Sein Schützling war Neuland. Neuland, das man nur richtig zu bepflanzen brauchte, um ſchöne Früchte zu ernten. Aber das wäre bei einem jüngeren Menſchen leichter geweſen. 25 einem ſchon erwachſenen, wie Veit, war's eine ſchwere Kunſt. Dieſe nach dem Kriege herangewachſene Jugend hatte es trefflich verſtanden, ſich trotz der Hungerjahre, welche hinter ihr lagen, in ihrem heißen Wunſche nach Geſundheit und Kraft in die Höhe zu bringen. Nun fſehlte es bloß noch an denen, die es auch verſtanden hätten, die Herzen in eine richtige Pflege u nehmen, aber da gab es viele falſche Lehrer und falſche Propheten. War dem Vater Annes ſchon früher immer wieber der Gedanke aufgeſtiegen, um wieviel lieber ihm dieſer prächtige Burſche als Eidam geweſen wäre, als der körperlich ganz un⸗ ſcheinbare junge Gelehrte, ſo fühlte er ſich jetzt immer ſtärker zu Veit hingezogen, je mehr er ihn kennen lernte. War es denkbar? Dieſer tollkühne Geſelle hatte ſich aufrecht erhoben über die Wipfel ſeines Parkes, auf den Stumpf einer ſchier dreißig Meter hohen Tanne, in einer unerhörten, geradezu königlichen Gebärde überſchäumenden Lebens? Schon einmal hatte ſich in ſeinem Bildhauerherzen der Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Keine Typhusgefahr in Ludwigshafen Ludwigshafen, 22. Septbr. Die Preſſeſtelle des Bürger⸗ meiſteramtes teilt uns mit: Die in einem Stadtteil umgehen⸗ den Gerüchte, auch in Ludwigshafen ſei Typhus aus⸗ gebrochen, eine ganze Familie liege krank darnieder, ein Kind einer Familie ſei bereits geſtorben, entbehren jeder Begrün⸗ dung. Typhusfälle kommen allerdings in einer Stadt des öſteren vor, ohne daß damit die Gefahr einer Epidemie beſteht, denn der behandelnde Arzt iſt verpflichtet, eine Typhuserkrankung der Polizei zu melden, ſodaß durch den Bezirksarzt ſofort alle Maßnahmen ergriffen werden können, um eine Weiterverbreitung zu verhüten. Im Jahre 1924 waren in Ludwigshafen /Rhein 11 Typhusfälle(einſchl. Para⸗ typhus) zu verzeichnen; im Jahre 1925 ſtieg dieſe Zahl auf 15. Bis jetzt ſind im Jahre 1926 2 Fälle von Typhus und 7 Fälle von Paratyphus gemeldet. Die letzte Typhuserkrankung wurde im Auguſt bei einem Rheinſchiffer feſtgeſtellt. Auch bei Paratyphus trat die letzte Erkrankung ſchon im Auguſt ein. Keiner dieſer beiden Fälle verlief tödlich. Im September war bis jetzt kein Krankheitsfall zu verzeichnen. Die regel⸗ mäßig vorgenommenen chemiſchen u. bakteriologiſchen Unter⸗ ſuchungen des Leitungswaſſers durch die ſtädt. Unterſuchungs⸗ anſtalt für Nahrungs⸗ u. Genußmittel gaben ebenfalls keinen Grund zu Beſorgnis. Nachbargebiete Abſchluß des Heſſiſchen Sängerbundesfeſtes in Mainz * Mainz, 22. Sept. Den Reigen der vielen ſonntäglichen Veranſtaltungen des heſſiſchen Sängerbundesfeſtes beſchloß ein ſtimmungsvoller Unterhaltungsabend mit Ball, der die Sängerbrüder aus ganz Heſſen bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden zuſammenhielt. Der Montag war einem rheiniſchen Volksfeſt mit e e aller Art und Tanz vorbe⸗ halten. Wiederum war die Beteiligung eine außerordentlich rege. Muſikaliſcher Frühſchoppen, Kinderfeſt und Knaben⸗ chöre löſten einander ab. Dazwiſchen wurde auf dem Feſtplatz und in der Stadthalle fleißig konzertiert. Den Glanzpunkt der montägigen Veranſtaltungen bildete aber unbedingt das große Feuerwerk auf dem Rhein und insbeſondere das von jungen Mainzer Damen auf einem im Strom liegenden Floße getanzte Ballett. Um 12 Uhr nachts wurde das in der Stadt⸗ halle, wo auch am Montag wieder fleißig getanzt wurde, auf⸗ geſtellte prächtige Banner unter den Klängen des Präſen⸗ tiermarſches feierlichſt eingeholt und im hieſigen Muſeum bis zum nächſten Bundesfeſt aufgeſtellt. Damit hatte das Feſt ſeinen offiziellen Abſchluß erreicht. In jeder Beziehung war das heſſiſche Sängerbundesfeſt ein voller Erfolg. Einmal wurde ein ungeheurer Frem⸗ denſtrom nach Mainz gezogen. Mit der Eiſenbahn wurden am Sonntag allein etwa 60000 Perſonen befördert. Zum anderen wurde ſchlagend bewieſen, daß das deutſche Lied und die deutſche Art einen feſten Stützpunkt am d hein haben. Dies fſand ſeinen beſten Ausdruck darin, daß am Sonntag am Schluß der Maſſenkundgebung auf dem Platze vor der Stadt⸗ halle von den nach Tauſenden zählenden Sängern ſpontan das Deuſchlandlied geſungen wurde. Zum erſten Male in der Oeffentlichkeit nach achtjähriger Beſetzung. In dieſem uſammenhange gewinnen die Worte Oberbürgermeiſter Dr. Külbs bei dem Feſtakt, daß nämlich die Stadt Mainz eine deutſche Stadt war iſt und bleiben wird, eine ganz be⸗ ſondere Bedeutung.— Die Regie und Organiſation klappten während der drei Tage ganz vorzüglich. Raubüberfall im Hausgaug Stuttgart, 22. Sept. Als der Wirt Becker des Café Wilhelmsbau mit ſeiner Geldkaſſette in der Hand, nachts die Treppe zu ſeiner Privatwohnung hinaufſtieg, wurde er von ſeinem Hausburſchen, der die Haustüre jeden Abend zu ſchließen hat, von hinten überfallen und der Kaſſette, in der ſich 5000 Mk. befanden, beraubt. Becker ſtürzte kopf⸗ über die Treppe hinunter, ohne größeren zu nehmen. Der Burſche entkam mit ſeinem Raub.— Zwei Reichswehr⸗ ſoldaten waren in einer Gärtnerei in Fellbach bei Stuttgart aushilfsweiſe beſchäftigt. Bei der Arbeit klagte einer von ihnen über Zahnweh. Ein mitbeſchäftigter Gärtner gab ihm aus Spaß den„guten“ Rat:„Schieß ihn heraus.“ Er holte ihm auch ſofort eine Piſtole, bie aber— ohne daß er es wußte— geladen war. Als nun der Soldat nach der Piſtole griff, kam er an den Abzugshahnen und der Schuß ging ihm durch den Arm und Seitenrücken und blieb im Rückgrat ſtecken. In der Nacht ſtarb der Bedauernswerte an ſeinen Verletzungen. * Kirchheimbolanden, 22. Septbr. Am Sonntag nachmit⸗ tag klagte der verheiratete Bote der hieſigen Volksbank Franz Bruſt 7 8 beim Fußballſpielen über Unwohlſein. Kurze Zeit darauf ſtarb er infolge eines Herzſchlages. er dürfte einem Menſchen, der bei ihm arbeitete, dem er zu befehlen hatte, nicht zu erkennen geben, daß er in ſo hohem Maße Gefallen an ihm habe. Nun wachte auch dieſes Verlangen wieder in ihm auf. Eine alte, ihm in ſeiner Jugend nie reſtlos in Erfüllung gegangene Sehnſucht nach einem körperlich bewundernswerten Kameraden, von der ihn ſeine künſtleriſche Begabung ſpäter befreite, indem ſie ihm die Möglichkeit gab, das geiſtig er⸗ ſchaute Ideal plaſtiſch zu geſtalten, erhob ihr längſt vergeſſenes Autlitz. Nun ſah er ſie als reifer Künſtler von Angeſicht zu Angeſicht, die himmliche Aphrodite des edlen Sokrates. Und wie dieſer einſt ſeine Schüler, ſo wollte er auch den, der ihm vorkam wie eine leere, prachtvolle Schale, erfüllen mit den Urbildern des Guten und Schönen. Wenn es ihm gelang, dieſen Jüngling, der mit den Füßen eines Königs einherſchritt, ſo zu führen, daß er ſich die 77 ihn beſtimmte Krone errang, dann hatte ſich Hans Herrenſchmitt, der ohne einen männlichen Nachkommen war und dieſen Mangel oft ſchmerzlich empfand, den Sohn erſchaffen. ſch 1 gab es Höheres und Schöneres, als eine ſolche Vater⸗ a Ob dann aus Bruder und Schweſter einmal auch Mann und Weib wurden— werden durften— das wollte er Gott anheimgeben. Dieſe hohe Abſicht berauſchte den ſeltſamen Mann mit Schöpferwonne. Und das Bild Michelangelos, der vielleicht ähnlich oft empfunden haben mochte, ſein herrliches Bild von der Beſeelung Adams ſchwebte ihm nun vor Augen als Symbol für ſein Beginnen. Der Beſitzer des Sanatoriums, ein berühmter Arzt, hatte Anne bei ihrer Aufnahme unterſucht. 8 Er lächelte zufrieden, als ſie ihn wieder verließ, um auf ihr freundliches Krankenzimmer zu gehen, und prophezeite ihr vollſtändige Geneſung von ihrer vorübergehenden Nerven⸗ ſchwäche. Sie ſei ſonſt ein kerngeſundes Mädel. Eines Morgens— ſie war ſchon einige Tage oben— ging ſie wie gewöhnlich von ihrem Zimmer in den Baderaum. Die Wartefrau ſchaute ſie immer verwundert an, wenn Anne vor ihr ins Waſſer ſtieg, ſie hatte ſelten einen ſchöneren Mädchenleib geſehen. An dieſem Morgen mußte die Alte in den Gang hinaus, in dem ſich um dieſe Zeit niemand auf⸗ zuhalten pflegte, um etwas aus dem Wäſcheſchrank zu holen, und ließ die Tür zu dem Baderaum offen ſtehen. Sie wollte ja gleich wieder zurückkommen. So blieb ein Spalt, durch den Mittwoch, den 22. September 1 Gerichtszeitung Die Rache der mißhandelten Geliebten Das Schwurgericht des Landgerichts Berlin 1 beſchäftigte ſich mit einer Anklage wegen verſuchten Mordes. Ange⸗ klagt war die 46jährige Frau Luiſe Hirte. Sie wurde be⸗ ſchuldigt, im Mai d. Js. verſucht zu haben, ſich ihres Lieb⸗ abers, des 70jährigen Heizers Wiebach zu entledigen. Das erhältnis zwiſchen dem ungleichen Paare hatte ſich mit det Zeit ſehr unerquicklich geſtaltet. Es gab faſt täglich Zank, und Streit. Der jähzornige betagte Liebhaber ſoll auch mehr⸗ zu Hausbewohnern flüchten mußte. eine recht unerquickliche Szene vorgekommen war, kehrte er eines Nachts ſpät von der Arbeit heim. Die Küche war von innen verſchloſſen und er bekam auf ſein Klopfen keine Ant⸗ wort. Als er in ſeinem Schlafzimmer die Petroleumlampe angezündet hatte, da er ſeit Monaten die Gaslampe nicht mehr benutzte, fand er einen Zettel auf dem Tiſch, auf dem ihm ſeine Wirtſchafterin und Geliebte mitteilte, daß ſie das Eſſen gewärmt ins Bett geſtellt habe, und daß er ſte nicht wecken ſollte. Wiebach legte ſich alsdann zu Bett, wachte aber morgens um 6 Uhr auf und fühlte ſich benommen im Kopf. Beim Aufſtehen fiel er bewußtlos zur Erde, erwachte aber wieder und konnte ſich zur Tür auf allen Vieren hinausſchlep⸗ pen. Das Zimmer und der Treppenflur waren voller Gas⸗ die Wohnung zurück, ſchloß den Haupthahn in der Küche und öffnete die Fenſter. Er hat an Gasvergiftung neun Wochen krankgelegen. Inzwiſchen war die Angeklagte um 5 Uhr frith aus dem Hauſe gegangen, um eine Aufwarteſtelle zu beſor⸗ gen. Nach der Anklage ſoll die Angeklagte vor dem Weg⸗ gange den Hau ghahn in der Küche geöffnet haben, nachdem ſie das gleiche ſchun am Abend vorher mit dem Gashahn an der Ampel des Schlafzimmers gemacht hatte. In Haft ge⸗ nommen, geſtand ſie in vielmaligen Vernehmungen vor der Polizei dem Vernehmungs⸗ und Unterſuchungsrichter ihre Tat ein. Das Leben ſei ihr unerträglich geweſen und ſie habe ſich von ihrem Peiniger befreien wollen. Vor dem Schwur⸗ gericht änderte ſie ihre Angaben und behauptete, daß ſie in der erſten Verwirrung das alles nur auf Vorbehalt zuge⸗ geben habe. Jetzt ſtellte ſie das Ganze als einen Racheakt ihres einſtigen Liebhabers hin, der ſelbſt die Gashähne ge⸗ öffnet hätte, um ſie ins Unglück zu bringen. Das Schwur⸗ gericht ſchenkte aber der Ausſage des Hauptbelaſtungszeugen mehr Glauben und hielt die Angeklagte ſchuldig des verſuchten Mordes. Frau Hirte wurde mit Rückſicht auf ihre Geiſtes⸗ Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. MK § Wegen Urkundenfälſchung verurteilt. Ein beim Woh⸗ Freund eine Wohnung zu verſchaffen, einen„Wohnungs⸗ tauſch“ fingiert und die Unterſchrift des Leiters des Woh⸗ nungsamtes gefälſcht. Die Sache wurde aber entdeckt. Der Ingenieur verlor nicht nur ſeine Stelle, ſondern mußte die bereits ſeinem Freunde bewilligten Umzugskoſten urück⸗ erſtatten. Außerdem erhielt er eine Anzeige wegen Urrunden⸗ fälſchung. Das Gericht in Weſel erkannte gegen ihn wegen öffentlicher Urkundenfälſchung auf drei Monate Ge⸗ fängnis bei Strafaufſchub und Bewährungsfriſt. ———————— ͤ——————— Wetternachrichten oͤer KarlsruherLandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens). Luft⸗[ Tem⸗Sz2 218 Hehe deec bere. s ee ee in NNI ſur 888 28828 m mummũ G S35 3E Richt Stärte SS5 Werſheim—— 59 27 fftiff—Nebel 5 Königſtuht625 766,7 14 21 18 N leeicht heiter— Bab. Bage 215 17005 10 24 13 NW I„ bedeckt— ad. Bad. 766,— Villingen780 769,1(9 23 3 5 2„ 0ʃ5 Sebene 1497 643˙0 11 15 10 N„ Nebel— adenweill—t———————— Söbenſch.—— 10 22 9 ſtill— halb bed. 0,5 öhenſchw. 1l—!—-!—-!-[(————— Das Wetter war in Baden geſtern noch überwiegend heiter. Im Maingebiet kam es zu Strichregen, im ſüdlichen Schwarzwald traten vereinzelte Gewitter auf. Der geſtern vorherrſchend gewordenen Nordweſtſtrömung iſt über Nach weitere Eintrübung gefolgt. Die Wetterverhältniſſe erfahren durchweg aber nur vorübergehend Beeinfluſſung. Bei dem allgemeinen hohen Druck und dem von den britiſchen Inſeln anziehenden Haupthoch wird demnächſt wieder Aufheiterung eintreten. Neuerlich wieder ziemlich heiter, trocken, mäßig warm, Be⸗ wölkung, Nebelbildungen. ————— Veit, der den jungen, in der Heilanſtalt veſcelt 5 Heizer kannte und ſeinen Herrn daheim nach dem Befinde Annes nicht zu befragen wagte, war, von dem Verlangen, etwas über ſie zu erfahren, heimlich getrieben, nach dem San torium hinaufgegangen. nd Niemand wüßte daheim etwas von dem Fräulein un⸗ daß auch ſein Herr ſich über ſie vollſtändig ausſchwieg, beu ruhigte ihn zuletzt. Man wußte nur, wo ſie hingekommen war. der Veit wollte daher den Heizer fragen. Vielleicht konnte ihm irgend eine Auskunft über ſie geben. dem Der Weg war ihm bekannt. Er führte ihn hinter Gebäude dahin, wo der Burſche ſich gewöhnlich aufhielt. So ſchritt er denn vom Hofe kommend, durch den Gang, der an dem Baderaum vorbei zum Keſſelhaus führte. 21 Ohne neugierig zu ſein, warf er im Vorübergehen etanz Blick durch den Türſpalt. Es geſchah ganz unabſichtlich, g zufällig. Er hatte ein Rauſchen im Waſſer vernommen. Mäbd⸗ Da ſah er drinnen, am Rande des weiten Beckens ein chen ſtehen. Es war Annel! en Waſſerſpfegel in wundervollen Linien ab. Sie war gerade 19— Bade entſtiegen und ließ ſich, die Hände in dem hochgew ab⸗ denen Haar, auf dem marmornen Rande des Beckens tropfen. ſſertz Ihre matt gebräunte Haut ſchien den Reſt des Wa an der an ihr haftete, einzuatmen. Sie befand ſich allein ſtand ruhig und unbekümmert da. Leib. Ein Schauer flog dem jungen Burſchen über den chloſ⸗ Er öffnete unwillkürlich den Mund und ſog mit halbgeſ e ihr 195 öm————2 as Herz pochte ihm am Halſe. e Da drückte er, auf einmal wie von Scham ergriffen, 51 Türe leiſe zu. er durch Raſch, damit ihn niemand entdeckte, glitt er wieder den Gang hinaus ins Freie 0 Zur ſelben Zeit ſah auch Anne den Geliebten vor ſt leib⸗ Aber ſie ſchaute ihn im Geiſte, ſie ahnte uicht, daß er mit ſchmalen Hüften. Ein ſamtner Hauch lag über ſ von der Sonne gebräunten, männlichen Weſſch. Ein nuge⸗ ganz bis zum den Mundwinkeln und ließ den ſen gen geſchwungenen Lippenrand frei. Seine klugen blauen Au hatten einen weichen, gutmütigen Glanz. Wunſch geregt, den jungen Mann als Faun zu modellieren. Er ſchlug damals dieſen Gedanken nieder, weil er ſich ſagte, Doktor man in den Baderaum hineinſchauen konnte. Da klingelte der * 2 * Fortſetzung folat⸗! fach recht handgreiflich geworden ſein, ſo daß ſie wiederholt Nachdem wieder einmal geruch. Nachdem Wiebach ſich etwas erholt hatte, ging er in beſchränktheit nur zu der Mindeſtſtrafe von 3 Jahren nungsamt Weſel angeſtellter Bauingenieur hatte, um ſeinem Wetterausſichten für Donnerstag, 28. Sept., bis 12 Uhr nachts: ten lgten Ihr eieen ſchöner Körper hob ſich von dem lichtgrihem 11 aftig einen Augenblick neben ihr geſtanden war. Groß und ſchlank erhod er ſich ver ſhr. breleichulterig zen 15 — SS SSa S. 2 , e — Mittwoch, den 22. September 1928 Untenhaltungs-⸗Beilage . Seite. Nr. 488 Martin und Katrin Skizze von Heinrich Ruppel Euf der Wachholdertrift unter dem Walde hütete der alte par Klipp ſeine Herde. Am Feldrain ſaß der Alte, neben Katrin, ſeine Tochter, mit Mohr und Fidu, ſeinen Hun⸗ 85 Der Schäfer trank ſeinen Kaffee, gab auch den Hunden nen Brocken Brot und ſchaute auf das Dorf hinab, das auf nem breiten Hügel lag, von Baumgärten, Wieſen und kegtittreifen Roggenbreiten umgeben. Auf Rufweite vom Dorf hob ſich der Bilchenhof, ſeit Menſchengedenken in den Hän⸗ ſpp der Wenkenbachs. Das war eine alte, wurzelfeſte Bauern⸗ Wune geweſen. Ach ja, geweſen! Kaſpar Klipp ſah unver⸗ Vendt hinab und hegte ſchwere Gedanken. Denn mit Konrad 1 enkenbach und ſeinen Söhnen ſchien die Sippe wurzellocker ud bald heimatlos zu werden. w VBom Walde ſcholl Fuhrmanns ruf hernieder. Katrin bülndte ſich um.„Was gibts?“ fragte der Vater.„Da oben Mit ein Holzwagen. Ich glaub, er hat ſich feſtgefahren.“ Das waldchen ſtand auf und reckte ſich:„Der Martin iſts. Da iſt ſeis nicht in Ordnung.“—„Was ſoll da nicht in Ordnung kin, Mädchenf Mit den Füchſen fahr ich Dir den Teufel Me der Hölle.“—„Früher, Vater! Heut' nicht mehr.“—„Der di artin wird nicht fahren können.“—„Er kann fahren,“ ſagte — Tochter eifrig.—„Sieh einer das Mädchen an,“ lächelte — Alte.„Woher willſt Du denn das wiſſen?“—„Wer auf Bilchenhof zum Tagelohn geht, wirds doch wiſſen kön⸗ —5 Ihr wißts doch auch, daß die Pferde kaum noch Hafer diegen. Den ſacken der Händler und der Wirt ein.“— 5 apperment, treibens die Jungen denn auch ſchon wie zr Alte?“— ſchlimmer!“—„Alle drei?“—„Der Apfetin nicht.“—„Iſt faſt ein Wunder, daß hier mal ein Moiel weit vom Stamm fällt.“—„Vater, hört, da ruft der artin wieder.“—„Na, dann mal zul“ de Sie ließen die Herde unter der Aufſicht der Hunde auf bin Trift und ſchritten den grünen Gewannweg zum Wald mauf. Da ſtand der jüngſte Wenkenbachſohn und ſah den zemmenden entgegen. Donner und Doria, das Mädel hatte ucht! Der Wagen ſaß feſt. Eine ganze Klafter Buchenſcheit Wer auch ein bißchen viel für zwei Pferde, zumal bei dieſen dergen. Hier und da lagen klotzige Sandſteine auf dem Bo⸗ den; gerundet und geſchliffen von den tauſend Rädern, die eirüber hingegangen oder daran abgeſchrammt waren. Von einem ſolchen katzenkopfrunden Stein, der wie der Schädel nes verſunkenen Rieſen in die Radſpur ragte, ſaß das rechte Tuuterrad in einem tiefen Schlammloch. Der Alte ſah die dere an; ſie waren ſchlecht im Futter. Wenn ſie hier los⸗ nimen, mußte er mal mit Martin reden. So konnte das ſuct weitergehen. Als Junge trug er auf dem Bilchenhofe Hon die Schäferſchippe. Und nun konnte er zuguterletzt als Finfundſtebziglähriger vom Hofe gehen und ſich einen neuen ſabetberrn ſuchen. Wer wollte dann ſo einen alten Kerl noch en? „Wo ſind denn Deine Brüder?“ fragte Kaſpar Klipp. Wie ſchlafen ihren Sonntagsrauſch aus.“—„Ja ſo, geſtern 7 mal wieder Sonntag. Iſt der denn dazu da?“—„Bei nen ja!“ war Martins bittere Antwort. Katrin mußte Zügel und Peitſche nehmen, und Martin 0 mit ſtiller Freude, wie geſchickt die Zwanzigjährige beide ſadhabte.„Nun in die Speichen gepackt und vorwärts!“ AKaſpar Klipp. Und ihre Fäuſte griffen in die von feucht⸗ nzender, rotbrauner Walderde umkruſteten Speichen.„He, uny, Max, jühüh!“ ermunterte die helle Mädchenſtimme Geſpann, und Katrin ließ die Peitſche über die Pferde⸗ We ſauſen.„Einen— Hub!“ kommandierte Martin,„und 90 mal: einen— Hub!“ Dabei ſtemmten ſie ſich in die nterräder. Die Füchſe lagen im Geſchirr, als ob die Aeänge reißen ſollten. Beim dritten Hub ein Ruck, beim leecten ſtand das Rad dem ſteinernen Rieſen auf dem Schei⸗ gi,„Es geht porwärts,“ lachte Katrin.„Ja, vorwärts! Akte Martin froh und dankte ſeinen Helfern. Aber auf dem Bilchenhof gings nicht vorwärts, ſondern des den Krlösgang. Die Multer lag unter der Erde. Der zater war ſchon zu ihren Lebzeiten ein Wirtshausgänger gewefen. Nie hatte ihm das Eſſen behagt, das auf den Tiſch mtommen war. Wohl ſetzte er ſich hinzu, wenn die Mutter eull warf aber nur einen galligen Blick auf die Schüſſeln, ſtböß ſich mit einem krächzenden Kehllaut und ſuchte eins ein Wirtshäuſer auf. Da ließ er ſich ein Schnitzel oder ſonſt zwens, Delikates anrichten. Dazu bekam ihm auch ein oder diel Schnäpschen recht gut und gleichviele Biere machten den gaſclnß. Das war ſein tägliches Mittageſſen. Zur Veſper⸗ Fit ſuchte er das andere Gaſthaus auf und abends das dritte. geſchah ſo pünktlich und gewohnheitsmäßig, daß die ſennern wußten, wo ihr Nachbar Konrad jederzeit anzutref⸗ en Bar. Sie ſchüttetten die Aee ane 0 1 inen och; aber einen Säu ni Und das Schlimmſte war, daß r nicht. Das iſt zu viel. e beiden des Vaters Fußſtapfen traten noch übertrumpften. Sie ihn, hatten ſie Groſchen genug, ſeußten 995 Gelb N ergattern. In der Dämmerung chau die Bod luzufelten ſie Frucht ein, warfen den Sack durch die Boden⸗ wue auf die Dangſiete und ſchleypten ihn zum Händler. Der ablte. es war Hehlerware. Die konnte er nicht voll ve⸗ deblen. Dreißig„Prozentchen“ Abzug mußten ſich die ſau⸗ geten Brüder ſchon gefallen laſſen. Durchziehendem Zigen⸗ derdolk verkauften ſie nachts Klee vom Acker und Heu aus Uun Banſen. Und als Martin das ſchwarze Geſindel auf dem ſieeacker erwiſchte und wegwies, mußte er ſich ſagen laſſen, ätten das Futter den jungen Herren bezahlt, und ſie duden nicht, bis er ſie mit den Hunden betzte. Faſ te Brüder einen mißratenen Kerl und Erbſchleicher, W Knechte kamen nicht zu ihrem Lohn und hielten ſich nach dun der Bruder ſchadlos, die Mägade gleichfalls durch Verkau das Milch und Eiern in ihre Taſchen. Im Erntefeld blieb ur Geſinde ganz ſich ſelber überlaſſen, wenn Martin nicht d Stelle ſein konnte. Dann ſchlurfte wohl einmal vom den tahaus her der alte Bauer ſteifbeinig um das Dorf, ließ Niehegarrenrauch am linken, dann am rechten Ohr vorbei⸗ den Aln, ſtand vornüber auf den Stock geſtützt, äugte durch Felöſtecher, den er noch aus ſeiner Weidmannszeit beſaß don ſah nach ſeinen Schnittern. Er ächzte und krächzte etwas und eböſem Volk“ und„verlottertem Pack, das nur freſſen ſcweſaufen will,“ knurrte grimmig, ſpuckte aus und— ver⸗ pille in der anderen Schenke, um ſeinen Aerger hinab⸗ Am Sonntag ritt der Martin durch die Feldgewanne gb wie— den anderen nachhinkten. Da ſtieß er prg le Katrin. die dem Vater die Mittagſuppe zugetragen. Er aa das Mädchen an:„Du, Katrin, weißt du mir koine gute ad?“—„Magd? Du häſt doch Mägde genug. Wenn ſie Fentzugreifen wollten!?—„Die Fine hat uns mitten in der ent aufgeſagt.“—„Die Fine? So eine iſt das!“—Schilt den ſct! Denn ihrer Ehre halber geht ſie. Sie will ſie nicht dug liederlichen Kerlen laſſen.“ Da wußte das Mädchen ge⸗ 0 iel du mir keine andere?“—„Ich 1 „Und d är'?“ Sie lächelte verlegen.„Wo 1 aerse Ich muß verdienen helfen.“— Gut. enn kannſt du kommen?“—„Das mach du mit dem Bater Nerf Aber eins beding' ich mir aus: ich muß daheim ſchlafen en.“—„Das wollt' ich dir ſchon ſelber ſagen. N — Martin ſuchte den Schäfer auf. Der willigte ein.„Martin“, ſagte er,„du ſtehſt auf einem ſchweren Poſten. Bedenk: Vater iſt und bleibt Vater! Den mußt du hochhalten, wie s auch mit ihm ſein mag. Deine Brüder haben keinen Schneid zum Schaffen. Wie du mit denen auseinander kommen willſt, das weiß ich nicht. Verſuch's in Güte!“—„Ich will's verſuchen.“ Der Verſuch mißlang. Die Brüder lachten ihn aus. Da ſah er ihnen noch ſchärfer auf die Finger als bisher. Sie fluchten wie die Türken, drohten ihm mit Tätlichkeiten, ſchal⸗ ten auf Katrin, die das Mägdevolk regierte, und nannten ſie ein Bettelmenſch, das nur auf Martin ſpanne. Der hörte das und hatte Mühe, ihnen nicht an die Kehle zu fahren. Wenn ſie nur fort wären vom Hof! Mochten ſie vor die Hunde gehen; denn zu helfen war ihnen doch nicht mehr. Dann konnte vielleicht der Hof noch gehalten werden. Hart mußte man ſein können, wenn's um alles ging!— Alle Hände regten ſich, um die Ernte einzubringen. Eine gute Ernte, und die dritte ſchon, die Katrin einholen half. Keine ſchaffte wie ſie: Sie ging den Leuten im harten Tage⸗ werk voran. Seit ſie gekommen, hatte ſich viel geändert. Die Brüder, hatten„den Spionenblick des Mißratenen“ nicht mehr ertragen und ſich mit einer kleinen, für den Hof erträglichen Summe abfinden laſſen.„Wer will denn ſo'nen Bettel haben“, lachten ſie.„So ſchwer verſchuldet! Das kann nur einer, der nicht recht bei Heſſengroſchen iſt!“ Sie hielten den Bruder für ein Schaf, das ins Feuer laufe, und ſuchten irgend⸗ wo ein Unterkommen. Nun war der Vater noch. Der konnte längſt„die naſſen Wege“ nicht mehr gehen. Seit einem Jahre ſaß er gicht⸗ gelähmt im Seſſel. Er lamentierte wohl ein wenig, als die beiden gingen und der Hof dem jüngſten überſchrieben wurde. Doch gab er ſich zufrieden, als es ihm der Martin an nichts fehlen ließ. Und Katrin pflegte ihn, als wär's ihr eigener Vater. Doch ſah er ſie nicht gern an ſeinem Lager. Es war, als wenn ihn eine Sorge quälte.„Martin“, ſagte er eines Abends,„das Gut iſt nun dein, und—.“—„Ja mein“, warf Martin ein,„ſoweit es nicht den Gläubigern gehört!“—„Sei ſtill davon! Du wirſt es ſchaffen. Du wirſt der Herr des Hofes ſein. Aber zum Herrn gehört auch— eine Frau!“— „Da habt ihr recht, Vater!“—„Siehſt du! So hab' ich doch einmal im Leben recht“, nickte exr mit leiſem Spott.„Haſt du ſchon was im Auge?“—„Nein Vater.“—„Dann wird's aber Zeit!“ Der Sohn ſchwieg.„Warum ſprichſt du nicht?“ fragte der Vater argwöhniſch.„Oder— ſollte das Gemunkel wahr ſein, das um dich und um die— die Magd geht?“—„Um wen?“—„Um Schäfers Katrin“, kam's mißachtend von den fahlen Lippen. Da ſtand der Sohn betroffen, und die Augen wurden ihm groß. Er ſah etwas, was er bis jetzt vor lauter Laſt und Ar⸗ beit nicht geſehen: das gute, ſtarke Herz der Katrin und die Gedeihhand, die ihm Segen brachte. Und er reckte ſich und 7 2—„Ja, Vater! Die Katrin iſt's und keine ſonſt!“ Da luchte der Vater und warf böſe Worte wider das Mädchon. Aber Martin machte ſich hart, ſo hart wie gegen ſeine Brüder, als er ſie von dannen gehen ſah. Er ſagte dem Vater, daß der Kaſpar Klipp ein Ehrenmann ſei, der ihn jahrelang beraten habe wie ein Vater. Wie ein Vater! Das drang dem Alten wie ein Pfeil ins Herz. Er ſank zurück und ſtöhnte hilflos. Er mußte alles ſeine Wege gehen laſſen. Und Martin ging ſeine Wege. Er ging zu Kaſpar Klipp und ſagte, was zu ſagen war. Dem verſchlug es faſt die Stimme.„Junge, Junge, nun heißt's aber erſt recht: in die Speichen gepackt und— vorwärts!“—„Keine Sorge“, lachte der junge Bauer.„Die Katrin iſt doch wieder dabei wie da⸗ mals und da wird's ſchon vorwärtsgehen!“— Und Martin und Katrin Wenkenbach ſind vorwärts⸗ aewaren und ihr Hof iſt wieder der erſte und beſte im Dorf geworden. K Die Brotſuppe der Frau Aſſeſſor Humoreske von C. H. Hoermann⸗Charlottenburg „Bitte, Dolphi, laß uns doch lieber zwei Zimmer mit e s nehmen: Erſtens koche ich gern, und zwei⸗ „Ja, kannſt du denn überhaupt kochen, Schatzi? Haſt du Talent dazu? Haſt du es gelernt?“ unterbrach der Aſſeſſor ſeine ihm ſeit geſtern angetraute junge Frau. „Gelernt? Talent? Seit wann gehört zum Kochen Ta⸗ lent? Das Kochen iſt eine der Frau angeborene Gabe und liegt gleichſam in der Natur der Sache,“ antwortete ſie herab⸗ laſſend und drehte ihm den Rücken zu. Die Gelegenheit wahrnehmend, drückte er ihr erſt einen Kuß auf den ent⸗ zückenden Haaranſatz, dann ſagte er:„Alſo ich bin üherzeugt, du kannſt kochen. Aber ich will nicht, daß du kochſt. Du ſollſt dich für mich nur ſchmücken und ſchön ſein, darum eſſen wir im Reſtaurant.“ nd dabet blieb es. Aber Frau Annis praktiſcher Sinn und wirtſchaftlicher Tatendrang rebellierten jedesmal, wenn ihr Mann die Rechnung bezahlte.„Das hätte man doch zuhauſe alles viel billiger haben können. Und vor allem könnte man die Reſte verwenden. Was ſollte zum Beiſpiel aus den vielen trockenen Brötchen werden, die bereits in ihrer Brotdoſe lagen? Wenn das ihr Mann wüßte. Als ſie dieſem eines Abends wieder ihr Leid über die trockenen Brötchen klagte, ſagte er:„Weißt du, meine Mutter machte aus trockenen Semmeln für uns Jungens immer eine Brot⸗ ſuppe, die vorzüglich ſchmeckte.“—„Brotſuppe,“ jubelte Frau Anni,„morgen abend bekommſt du Brotſuppe, Schatz!“ Glücklich, daß ein Ausweg für die alten Brötchen ge⸗ funden war, machte der Herr Aſſeſſor es ſich bequem, nahm ſeine Zeitung zur Hand und fing an zu leſen: Die geſtrigen Szenen in der franzöſiſchen Kñammer „Dolphi, weißt du was? Wir gehen gleich einen Topf kaufen,“ unterbrach ihn ſeine junge Frau. Sofort legte er ſeine Zeitung zuſammen, wechſelte den Rock und ſtieg, von ſeinem Einfall nicht mehr ſo ganz begeiſtert, mit ſeiner Frau die vier Treppen hinunter. Im dritten Geſchäft fand ſie be⸗ reits das Richtige; ſtolz klemmte ſie ihrem Mann die neue Errungenſchaft nebſt einem Spirituskocher unter den rechten Arm und hing ſich freudeſtrahlend an ſeine linke Seite. Zu Hauſe angekommen, ſteckte er ſich eine neue Zigarre an und ſetzte die unterbrochene Lektüre fort: Die geſtrigen Szenen in der fran „Sag mal. Liebling, was machte denn deine Mutter noch alles in die Brotſuppe?“ „Ich glaube, Eier, Milch und Butter,“ antwortete er nach⸗ denklich und fing noch einmal an: Die geſtrigen Szenen— „Dolphi!“ „Was denn?“ „Glaubſt du, daß alle zweiundzwanzig Brötchen in den Topf gehen?“ „Aber ja, die werden doch weich und fallen zuſammen,“ und ſeine Zeitung zuſammenlegend, fragte er:„Alſo was willſt Du nun noch wiſſen?“ „Ich? Nichts Schatz! Von mir aus kannſt Du ruhig wei⸗ ter leſen. Ich ſtöre Dich doch nicht!“ Aber er hütete ſich. Das Wort„Szenen“ tanzte bereits wie ein rotes Tuch vor ſeinen Augen. Als der Aſſeſſor am anderen Morgen um acht Uhr das Haus verlaſſen hatte, ſetzte Frau Anni den Topf mit Milch auf die Spiritusflamme und legte, vielmehr baute die zwei⸗ undzwanzig Brötchen darin auf, daß ſie pyramidenartig über den Rand ragten. Um zwei Uhr rührte ſie ein Pfund Mehl an die Suppe und bat ihren Mann telephoniſch, allein zu Tiſche zu gehen. Gegen vier quirlte ſie fünf Eier an ihr Ge⸗ richt und warf eine Hand voll Sultaninen hinein; Dolphi aßz ſo gerne Sultaninen. „Schon fertig“, jubelte ſie ihm entgegen, als er um ſechs Uhr nach Hauſe kam. Etwas mißtrauiſch betrachtete er erſt die zähe, graue Maſſe mit den dunklen Punkten, dann rief er aus:„Sieh' doch Schatz, wie klug Du biſt! Speck!l Natürlich, Speck gehört ja auch hinein!“ „Speck? Wieſo Speck? Das ſind doch Sultaninen!“ „Sultaninen? Wieſo Sultaninen?“ entgegnete er gauz entgeiſtert. „Nun ja, Du ißt doch gern Sultaninen, und da wollte ich Dich überraſchen.“ „Na!— ran an die Sultaninen!“ lachte er, indem er den Löffel in die Schüſſel ſtieß, der ſich mühſam auf den Grund bohrte. Als er ſeinen Teller geleert hatte, beſchlich ihn ein Gefühl, als ſeien in ſeinem Innern ſämtliche Weichteile zu⸗ ſammengekleiſtert. Frau Anni las die Enttäuſchung in ſeinen Mienen und kämpfte mit den Tränen;: aber er tröſtete ſie mit dem Hinweis:„Siehſt Du, Schatz, hätteſt Du nun wirklich Speck genommen, könnteſt Du aus dem übriggebliebenen Teig — Verzeihung der übriggebliebenen Suppe— gebackene Speck⸗ klöße machen.“ Aber für Frau Annis Kochkunſt gab es keine Hinderniſſe. Als ihr Mann ſich am anderen Abend zu Tiſch ſetzte, fragte er ganz beklommen:„Potztauſend Anni, gibt es heute etma ge⸗ backene Sultantenklöße?“ „Sultaninen? Nicht eine iſt mehr drin. Ich habe ſte alle fein ſäuberlich mit der Pinzette wieder herausgefiſcht. Das iſt nun wirklich Speck, Schatz!“ verſicherte ſie ihm zärtlich. .Er aß, mit Todesverachtung und dem Vorſatz, künftig mit den alten Brötchen lieber Fenſterſcheiben einzuwerfen, ge⸗ backene Lehmklöße, wie er innerlich feſtſtellte. Frau Anni ſrohlockte über ihre Kochkunſt, ſegnete den Appetit ihres Man⸗ des und freute ſich, daß ihr Vorrat noch nicht zu Ende war. Sie wollte ihm ſchon beweiſen, um wieviel billiger und beſſer man zu Hauſe lebte. Und als der Aſſeſſor am dritten Abend ahnungslos ſein Heim betrat, überreichte ſie ihm auf einer runden Schüſſel ihre dritte Ueberraſchung. Im Begriff, ſich die zart lila ſchim⸗ mernde Kugel nähe zu betrachten, fiel ſie herunter und rollte unter das Sofa. Als er mit einem Regenſchirm bewaffnet gleichfalls unter das Möbel kroch, um ihrer wieder habhaft zu werden, hörte er ſeine Frau:„Aber Dolphi, was machſt Du denn da?“ 2 ſuche Deine Ueberraſchung! Sag mal, Anni, was ſtellt denn das Ding eigentlich vor?“ „Meinen Semmelpudding!“ ſchrie ſie auf und ließ dabei die Sauciere fallen, ſo daß ihr Inhalt trübſelig zu ſeiner ur⸗ ſprünglichen Beſtimmung ebenfalls unter das Sofa floß. „Aber Anni, das hätteſt Du mir doch gleich ſagen ſollen. Weine doch nicht. Ich habe ihn ja ſchon!“ Damit rutſchte er dem Pudding in die Ofenecke nach, wo er ihn auch glücklich zu faſſen bekam. „Nun können wir ihn nicht mehr eſſen. All die ſchönen 10 Die Sultaninen ſind auch wieder drin“, ſchluchzte ie auf. „Ja, ſchade um Deine Kunſt,“ ſtimmte er ihr betrübt bei; dann packte er ſchnell entſchloſſen das gebatikte Ungetüm in ein Zeitungspapier und warf es in den Müllkaſten. Als er wieder ins Zimmer trat, ſchluchzte Frau Anni auf: „Aber Du mußt mir doch zugeben, Dolphi, daß man zu Hauſe bedeutend billiger lebt. Ich habe zu den zweiundzwanzig Brötchen nur noch ein Pfund Mehl, fünf Eier, dreiviertel Pfund Speck, ein halbes Pfund Butter, ein Viertel Sultani⸗ nen und drei Liter Milch gebraucht und daraus drei Gerichte gemacht. Dafür hätten wir im Reſtaurant mindeſtens zehn Mark ausgegeben.“ Der 7 9 75 rechnete insgeheim noch ſechs Liter Spiritus und den Schadenerſatz, den die Wirtin für die ruinierte Tiſch⸗ platte in Höhe von elf Mark achtzig verlangte, dazu. Aber das verſchwieg er wohlweislich ſeiner kleinen Frau ebenſo die vielen Mittel, die er zu ſich nahm, um die beiden Mahlzeiten, die ihm wie Bleikugeln im Magen lagen, daraus zu vertrei⸗ ben. 50 Erlebtes und Erlauſchtes Von Richard Zoozmann ie echte Frau ſoll dem echten Mann nicht in die Arme ren 5 ſie zu ſich emporziehen, denn er ſoll höher ſtehen in ſeiner Liebe zur rau. Wenn Begeiſterung ein ganzes Volk erfaßt, iſt es Taumel. Begeiſtert können immer nur wenige ſein. Der Menſch kann ſich alles vorſtellen— aber einen poll⸗ kommenen Menſchen niemals. * Der Rauſch gehört zur Liebe, wie die Luft zum Leben. Schmerz und Mühe ſind keine Strafen, ſondern Heilmittel — wer ſich gemüht und Schmerz zu ertragen gelernt hat, wird mit Not und Sorge leichter fertig. Man kann auch ohne Verſtand für eine Sache Verſtändnis haben. 0 Mancher iſt nur groß, weil er es verſtanden hat, ſich auf ein hohes Podium zu ſtellen. 68 Genuß iſt ein Kapital, das nicht nur keine Zinſen trägt, ſondern ſich ſelbſt bald aufzehrt. Warum Kindern und jungen Leuten ſo manche unſchäd⸗ füben Träume zerſtören— wo ſie doch mehr die Seele er⸗ füllen als die rauhe Wirxklichkeit? 8 Kunſt muß in die Sphäre des Ueberperſönlichen reichen, aber, daß ſie das tue, bedarfs der— Perſönlichkeit! 0 Du kannſt den Menſchen erſt gerecht werden, wenn du verlernt haſt, etwas von ihnen zu wollen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kuxt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder.— Handelsteil: i. V. Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. — —— Sekte. Nr. 488 Nene Mannhelmer Zeitung[Abend⸗Ausgabe)ß) Wittwoch, den 22. Septeuber 1020 Nele Nfannheimer Seitung Handelsblatt 585 IK N e 1700 1% 2 Hanidelsgusſichten in China (Von unſerem Londoner Vertreter) In Londoner Handelskreiſen bahnt ſich eine neue An⸗ ſchauung Auber den Handel mit China ihren Weg, die als e der Erfahrungen aus den letzten chineſiſchen Kriegs⸗ jahren gewertet werden muß. Im Zuſammenhang mit den jüngſten Wirren im Jangtſetiang⸗Gebiet verdienen ſie noch beſoudere Aufmerkſamkeit. Es iſt vor allem intereſſant, daß man die Bürgerkriege, wie die Britiſh Export Gazette ſchreibt, nicht länger für hinderlich halten ſoll, weil die„Kriege“ in China mit den Handel zerſtörenden Kriegen Europas nicht vergleichbar ſind. Eine chineſiſche Armee überziebt ein Gebiet mit Krieg, treiht ihren Gegner vor ſich her und folgt ihm. Nach gewiſſer Zeit iſt das nie ganz völlig vom Krieg betroffene Gebiet wieder freier, ohne im europäiſchen Sinne„Etappe“ des Eroberers geworden zu ſein. Die Eutwicklung der Kämpfe um Hankow ſcheint dies zu beſtätigen, ſoweit man ſie von hier aus ver⸗ folgen kann. Die Auffaſſung ſtärkt ſich durch den Hinweis auf den Charakter des Chii,ſen. Die Chineſen ſind als Handelsleute und als Geſchäftsmänner bekannt. Zähe und wagemutig, wie ſie geſchildert werden, haben ſie trotz der letzten Aufruhrjahre den inneren Handel ausgebaut und die Rivalität der großen Importeure Japans Großbritanniens und der Vereinigten Staaten den chineſiſchen Intereſſen nutz⸗ bar zu machen verſucht. Beſteht bei den chineſiſchen Kauf⸗ leuten ſelbſt der Wunſch, ihre Verbindungen auszubauen, ſo iſt doch das Mißtrauen zu überwinden, mit dem der fremde Geſchäftsmann empfangen wird. Dies iſt die größere Schranke, die den Handel mit China hemmt. Unter den heutigen Verhältniſſen wird es nötig, die Sprache des Lan⸗ des zu erlernen und auf die eingeborenen Handels⸗ und Verkehrsgewohnheiten mehr Rückſicht zu nehmen. Im Ganzen drückt ſich damit eine veränderte Haltung gegen China aus. Den Fremden bereitet die chineſiſche Handelspolitik große Sorge, weil ſie zur Herſtellung der Zollautonomie drängt. Gewiß wird dann der Handelsverkehr eine Er⸗ ſchwerung erfahren, gewiß wird die Zollautonomie den Ausbau nationaler Induſtrien fördern, wenn China dieſelbe Entwicklung wie Japan durchmachen will. Aber man ſtelle ſich vor, daß China ein Reich mit 450 Millionen Einwohnern iſt. Man kann die Bedürfniſſe einer ſo großen Bevölkerung nicht durch eine radikale Protektionspolitik abriegeln. China iſt ein großes Handelsfeld, das zu erobern ſich beſonders die Vereinigten Staaten Mühe geben. ö Drei Wege erſchließen den Handel mit China. Der weit⸗ aus ſchlechteſte, wenn auch bequemſte Weg iſt die Vermittlung durch die engliſchen Kommiſſionshäuſer, die natürlich als Mittelsmänner die Profitrate verringern. Der koſtſpielige Weg iſt die Errichtung einer eigenen Filiale. Als Han⸗ delsplatz wird man Schanghai bevorzugen. Canton, das Feldlager der national⸗bolſchewiſtiſchen Armee Chinas, dürfte ſich heute nicht mehr empfehlen. Die Errichtung einer Filiale in China ſetzt natürlich voraus, daß man ſich die Mühe machen will, einen Spezialmarkt für ſeine Waren auszubauen. Das iſt langwierig, aber bei der enormen Be⸗ völkerung des Landes nicht ausſichtslos. Der ſchnellſte Weg, Kontakt mit den chineſiſchen Kleinhändlern zu bekommen, führt über die„Hongs“, die in chineſiſchen Plätzen gegrün⸗ deten Handels⸗ oder Kommiſſtonshäuſer, die in unmittel⸗ barer Berührung mit den eingeborenen Kaufleuten ſtehen. Die Vorzüge und Nachteile dieſes Weges erklären ſich von ſelbſt. Die Vereinigten Staaten, Japan und Großbritannien ſind die Hauptexporteure nach China. Sie haben den Vor⸗ teil langjähriger Geſchäftsverbindungen und guter Kenntniſſe von den Bedürfniſſen des Landes. Aber man mißtraut ihnen oder den imperialiſtiſchen Regierungen, die hinter ihnen ſtehen. Deutſchland dagegen genießt, weil es politiſch ungefährlich iſt, einen beſſeren Ruf, der dem Aurbau ſeiner Handelsbeziehungen mit China nützlich ſein wird. Zinserhöhung bei der Seehandlung Die Preußiſche Staatsbank(Seehandlung) gibt bekannt, daß mit Rückſicht auf das Anziehen der Sätze für Gelder über den Quartalstermin auch die Diskontſätze für die unverzinslichen preußiſchen Reichsſchatzanweiſungen vom 22. d. M. ab eine Erhöhung erfahren. Die Abgabe erfolgt an Banken, Bankiers und Sparkaſſen für Schatz⸗ anweiſungen mit einem Monat Laufzeit zu 5 v. H. und für darüber hinausliegende Fälligkeiten zu 57½ v. H. Die Redis⸗ kontierung bzw. Lombardierung der Schatzanweiſungen wird wie bisher von der Staatsbank mit 95 v. H. des Nenn⸗ betrages zum Reichsbankdiskont bzw. Reichsbanklombardſatz vorgenommen. Die genannten Sätze bedeuten eine Erhöhung um 4 v. H. Eine ungefähr gleich große Heraufſetzung tritt auf den Guthabenkonten ein. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit I verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗o verſtehen. Frankfurter Börſe vom 22. September 8. 21. 22,. 2 2. Vankk- Aletien 21. 217,2215.0 85 85 7,0126,0 Salzw. eilbronn—.——— Eitling. Spinn.„0/%0 Alg H. Ereditot. 181.0ſ130.9 Teilus Bergbau: 98.78089.25 Faber, Joh. Blei—.——.— Babſſegs angd. 18,0 BKu.Laurahütke 52.8088,5 J0. Fach 27817780 Bankf. Brau. Ind.—.— 1 —— 1„G. Farbenind. 278.10278,0 Bab.Hopen Wb 14720144 Sransport⸗Aletten. Jabr Gebe, Piem, 3028 36,— arnter Hantver. 13,7 131.6 Schantungbahn 5,25 Felt. Guill. Tarls T 143..— Barmer 8 4 2 Hapag.. 164.5162,3 Feinmech. Jetter. 79,2579.— eeee 1410 1402 Hegele8 262.760,3 Frantf Pof K Wit. 9675 90520 nſt. 0ſ225,0 Oeſter.⸗U. St.—.— Fuchswagg 205 e Banr 140 167,8 Balktmore 8 Obis 100.0J88,00 Heeren 5 140 1 121. 3 ritzner M. Durl. 1 1205 11910 Induftrie-Aketien. Grkrftw. Mhm.6% 11.87— 8. Baberſee-Bani 114.0—. Sichb. Dannb.. g—.— Hrün„ifnaer 1800.0 B. Bereinsbank. 86,50ſ96.50 5 Kempf,Sternb. 159,—— Zaldsden Näh. 48750115 T Pisconto⸗Geſ. 164,5162,5 Mainzer St... 109˙0—.— Hammerſen. 114,0112,0 T Dresdner Bani 142,0141,0 Schöfferh. Bindg. 237,7289,0 Hilpert Armaturf. 48.—. Frifrt. Hyp.⸗Bank 124,7124,7 Schwartz⸗Storch, 128..128,0 HirſchKupfeu.Met. 114,0114.0 Meballb. u..⸗G. 185.5135,9 Werger 130.0130,0 Hoch- und Tiefbau 87.—96,50 5 139·0 Adt, Gebr... 40, 1540,50 Holzmann, Phil.. 125,3 123,2 Auraees Be—— ae ed Anſt. dler Oppenheim—.——,— Junghans Stam. 91, 1 Deſter. Cred. Anſt. 8,55 8,90 pp 7 75 Kafſersl. 125.0128,0 „Bk. 0ʃ122,0 Adler Kleyer. 68 2584,½25 8 153.0 196 A. E. G. St.⸗A. 158,2157,0 Karlsrüher Maſch. 45,.——.— Rhein. Ereditbank 127,0127, Aſcaff Buntpap. 129.0 181.0 Kemp, Stettin...—.— Rhein. Hop.⸗Bank 125,5 125.7 Aſchaff. Jellſtoff 129.7130.0 Klein, Sch&Becker 77.—79,—. Sidd. Bisconto 140,0f140.0 Dahnbed Darmſt. 20,850 23.50 Fnorr. Heiloronn 138.037 Wiener Bankver.——5,80 Bad..—-Konſerven Braun 39.—38.— Württb. Notenbk.—.——.— Bad. Maſch. Durl. 118,5125,[Krauß& Co., Lock. 58,25—.— Mannb Verſ.-⸗Geſ.———— Haſt dee.08% dabmeger. co. 113.9 140,0 Frankf. Allg. Verſ. 103,5104,2 Bayriſch. Spiegel 82.—60,75 Lech Augsburg.118,9113.6 Bberrh. Berf.⸗Geſ 171.0171,0 Bec& Henkel 51,50—.— Lederwerk Rothe 96.— 35,.— Frantf..u. Mitv.—.—— 555 Iergm Glekte.—.—154,5 Ludwigsh. Walzm 105,0—.— ankf..-Mitv.—.—I— Bing Metallwerke 64,—63,50 Futz Maſchinen.—.—.— Vergwerk⸗Aktien Brem.⸗Beſigh. Oel 63.——.— Liuß ſche Induſtr. 24,7525.— TBochumer Guß. 151,0ſ150,2 Cement Heidelb.. 129,5128,5 Mainkraftwerke.104,5104.0 Suderus Eiſen 94,30 82.2 Cement Karlſtadt 143.2148.7 Miag, Mühlb.. 11.0ſ1110 3 Ehamotte Annaw.—.——,— Mez Söhne..—. weil. Bergwr 0 Peheni, Bergw. 163,0161,0 1188 7 Daimler Motor 81.— 19.— Motorf. Oberurſ. 59,.——.— Gelſenk. Gußſtahl 23.—28.— D. Gold-u..⸗Anft 152,0162,00 Neckarf. Fahrzg. 87.—87.— ThHarp. Bergbau. 161.0 161,5 Dyckerh.& Widm. 78,— 76,45 Nrh. Leder Spier—.——.— Kali Hſchersleben 136,0——Dingler Zweibrück—.——.— Peter Union Frkft. 96,8596,75 Kali Salzdetf...—,——— Dürkoppwert St. 62,.——.— Pf. Nähm. Kayſer 53.— 34.— Kali Weſteregeln 143,5 143,5 Düſſeld. Rat. Dürr 39,50—.— Philipps.-G. rk 29.—29.— Tlöckner⸗Werke—.——— Eiſen Kaiſerslaut. 38,2039,— Porzellan Weſſel—.——.— Elannesmannt. 139,5 181.7 Tir. Licht u. Kr. 146,5147½0 Rein. Gebb& Sch. 88.—88.50 Oberbedarf.. 72.—72.75 Ell. Bad. Wolle.——51,— Rheinmetall. eſaf Kdo. Eiſen(Caro)—.—36,50 EmagFrankfurt.,80—.— Rheinelektr. Sta. 135.0135,0 eingelöſt werden konnten. Cont.Nürnb. Bzg.—.———Mokoren Deutz 68.— 67.50 +. 2Phönigbergbau 118,5116.5Emafſle St. Ulrich 47,50 47,50 Rh. Maſch. Leud. 42,—142,— Auflegung der 7proz. bayer. Kommunalauleihe Der Bayeriſche Sparkaſſen⸗ und Giroverband legt nun⸗ mehr in Gemeinſchaft mit der Bayeriſchen Gemeindebank (Girozentrale) öffentliche Bankanſtalt, München, von den im Juni ds. Is. zur Ausgabe genehmigten 20 Mill. 1 7 proz. Schuldverſchreibungen den Reſt in Höhe von 5 Mill. auf. Hiervon ſind 1,5 Mill./ für Sparkaſſen vorbehalten, die übrigen 3,5 Mill.„ werden von einem Konſortium übernommen unter Führung der Bayeriſchen Ge⸗ meindebank(Girozentrale). Dieſes Konſortium wird die Anleihe Anfang Oktober 1926 wiederum zu einem Kurſe von 92,5 v. H. herausbringen. Die Anlage in dieſer Anleihe gewährt daher einen Zinsgenuß von nahezu 7,6 v. H. Die Rückzahlung erfolgt zum Nennwert. Der Erlös der Anleihe wird ausſchließlich zur Gewährung von langfriſtigen Darlehen an bayeriſche Städte, Gemeinden und Bezirke ver⸗ wendet. Die Anleihe ſoll an den Börſen zu Augsburg. Frankfurt a. M. und München eingeführt werden. Lebhafte Oppoſition bei der Eiſenhüttenwerke Keula AG. bei Muskau Vorgeſtern fand die vierte ao. HV. innerhalb eines Jahres ſtatt, die diesmal ſowohl von der Verwaltung als auch von der Oppoſition einberufen war, um einerſeits die augenblickliche Geſchäftsführung des Unternehmens zu kriti⸗ ſieren, andererſeits die Aufhebung eines Fuſionsvertrages mit der Firma Lauritz Mahler herbeizuführen. Zunächſt er⸗ teilte der Vorſitzende, Generaldirektor Rathge, dem alleini⸗ gen Vorſtandsmitglied Mahler das Wort zur Geſchäftslage. Darnach iſt es trotz der ungünſtigen Geſamtlage gelungen, eine Mehrproduktion von 1000 To. gegenüber dem Vorjahre durchzuſetzen. Der Vorſtand bezeichnete es aber als außerordentlich ſchädigend für den Kredit des Unter⸗ nehmens, wenn durch öffentliche Bekanntmachungen in⸗ folge von unterbrochenen Hauptverſammlungen Unruhe beſonders in die Lieferantenkreiſe getragen werde. In der Verſammlung waren von einem AK. von 1,50 Mill. 1242 000 StA. und 21400/ BA. vertreten, denen aber ſeitens der Verwaltung das ſechsfache Stimmrecht aus juriſtiſchen Spitz⸗ findigkeiten heraus nicht zuerkannt wurde. Man behauptete von Verwaltungsſeite, daß das Mehrſtimmrecht zwar bei Genehmigung von Fuſionsverträgen zuläſſig ſei, nicht aber bei Aufhebung von derartigen Verträgen. Die Juſtizräte Elsbach und Bernſtein bekämpften dieſe Auffaſſung und gaben bei der Abſtimmung wiederholt Proteſt zu Protokoll. Infolge der Auffaſſung der Verwaltung wurden die Anträge der Onpoſition(Bankhaus S. Frenkel) auf Aufhebung des Fuſionsbeſchluſſes mit Laurice Mahler abgelehnt. Im Laufe der Erörterungen wurde von verſchie⸗ denen Seiten der Vorwurf erhoben, daß die Bewertung der Mahlerſchen Fabriken viel zu hoch vorgenommen worden ſei, und daß außerdem gegen das ausdrückliche Verbot der letzten HV., neue hypothekariſche Sicherheiten auszugeben, der Verwaltung der Friedrich Siemens⸗Gruppe eine Sicher⸗ heits⸗Hypothek über 48 000%/ gegeben worden ſei. Dagegen wurde nach ſtundenlanger Debatte einſtimmig der Beſchluß gefaßt, die Geſchäftsführung ſeit dem 1. Juli 1925 durch eine Reviſionskommiſſion nachprüfen zu laſſen, wobei es wiederum zu Differenzen kam, als die Oppoſition be⸗ ſtimmte Reviſoren verlangte, die auch das Vertrauen der Opponenten von vornherein auf ſich vereinigten. Zum Schluß wurden die noch auf der TO. ſtehenden Punkte ver⸗ tagt. Jedenfalls kann man das eine feſtſtellen, daß die häufige Einberufung der ao. HV. dem Eiſenhüttenwerk Keula nur geſchadet hat, da zum Beiſpiel nach der vorigen HV. die Aktien des Eiſenhüttenwerks Keula nur mit großen Schwierigkeiten und mit einem erheblichen Kursabſchlag ab⸗ zuſtoßen waren. OGreifwerke Peter Kohl AG. in Mannheim⸗Neckarau. Die Geſellſchaft beruft auf 8. Oktober ihre o. HV. ein. Auf der TO. ſtehen neben den üblichen Regularien auch die An⸗ zeige des Vorſtandes gemäߧ 240 des HGB. über den Ver⸗ luſt der Hälfte des Grundkapitals. Außerdem ſoll über die Herabſetzung des Grundkapitals durch Zuſammen⸗ legung der Aktien zur Beſeitigung der Unterbilanz und Erhöhung des A. jeweils auf Höhe der durch die HV. feſt⸗ zuſetzenden Beträge beraten werden. Hierzu erfahren wir, daß die Unterbilanz der Geſellſchaft einmal auf große Ver⸗ p luſte in Kommiſſonsläger und zum andern in Verluſten von nahezu 70 000/ allein an Wechſelproteſten zurück⸗ zuführen iſt. Die Kundſchaft zahlte mit Wechſel, die nicht 21.22 22. Rhenania Aachen 75.—74.75 Zellſt. Waldhof St 181.0179,003% D. Reichsanl.—.—.530 Riebeck Montan 150,5150,5 1 Zuckerf. B. Wag. 90,7591,.4½%.9.⸗Sch.——. Rodberg Darmſt.———— Zucker J 75,.— 73.—4% B. Schutzg, 08.75.40 TRüttgerswerke. 115,7115,2 Zuckerf.Heilbronn 91—91,954% D. Schuß 14 7,75 7,40 —.——.— Zuckerf: Offſtein.114,8114,9 Sparprämie. 1919—.——.— nellpr. Frank. 75.— 75,25 Juckerf. Rheingau 99.— 88.—5% Pr. Schatzanw.—.——.— 19 771 5 14 58 14 55 Juckerſ. Stuttgart 91.5091,— 25 95 1 79559—— chuckert, Nrbg. 413 reuß. Konſ. 0,—.— Sel e adel.— 95— F5 9„ 0,4620,47⁰ eilinduſtr. Wo„58,.—Elberfeld! Kupfer 1 Tetemelsz Hae 105 0 85.8 Eutrehde, ber—.——.— 4u Bapklntvite e ntrepriſes— 3½% do. abgeſt. 0,4250,425 Südd. Draht!..—,——.— Mansfelder. 13,1 11².5 „„——— Kaſtatter Waggon—.—— 39% do. von 1998 cotw. Beſigh⸗.—, 5 39,50 40 4% Bayr. Eiſ⸗Anl.—, Ufa—— 1 0 Uhrenfabr. Furtw. 29.5030,— a fen,„83¼ö&% do. 0,4900, 480 Ber. deuſc, Belf. 67780 87.— albe. Kohlenanl.—.—13,90% deo.—.— ..ch. Ind. Mainz 40.50 1485 Feſtverzinsliche Werte. 4% Bay- Pf. C. P.—.— 919 Ber. Ultramarinf. 142,0 7½/ Mhm.1914—.——.—8½¼9% do.—..900 Ver. Jellſt.Berlin 103. 100,5 3%“„ 1902—.——.— 4 Heſl.v. 50u.96.400,49 DBogtk. Maſch. St. 7070.270% 1904/5———— ½%, abgeſt.—.—.435 Voigt&. Haff. St. 10,0107,0 5% Zt. Keichsank. 0, 409o, 305 30—.—.435 Voltbom. Sell.K 585,—82.— 4% do unt. b. 1925—,— 4% Säch. St. A.——— Wayß& Freptag 121,0121,0% D, Reichsanl,——0,4704% Württ..1915—.——.— Berliner Börſe vom 22. September 21. 22. OR. Jung, Fabrik für Präziſions⸗Apparate AG. in Heidelberg. Wie wir erfahren, wird der auf den 12. Oktober nach Heidelberg einberufenen o. HV. die Zuſammenlegunz des AK. im Verhältnis von:1 von 184000 auf 46 000 un die Erhöhung des zuſammengelegten AK. von 46 00⁰0 92 100 000 4 durch Neuausgabe von 540 Aktien zu je 100 vorgeſchlagen. Ferner ſoll Beſchluß gefaßt werden über die Einziehung der 20⸗-Aktien und deren Umtauſch 97 100⸗[⸗Aktien. O Baummwollſpinnerei u. Weberei Lampertsmühle vorm: J. F. Grohe⸗Henrich. Die Geſellſchaft beruft ihre o. HV. au den 11. Oktober nach Mannheim ein. Auf der TO. ſtehen die üblichen Regularien. Vörſenberichte vom 22. Seplember 1926 Mannheim ſtill Der Markt lag heute mangels irgendwelchen Anregungez ſehr ſtill, wobei die Aktienkurſe leicht nachgaben. Etun⸗ feſter lagen Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien. In 1615 kriegs⸗Pfandbriefen waren die Umſätze lebhafter bei erhöhten Kurſen. Es notierten: Badiſche Bank 150, Rhez Ereditbank 127, Süddeutſche Disconto 140, J. G. Farben 575 Rhenania 75, Brauerei Werger 130, Mannh. Verſicherung 95 Oberrheiniſche Verſicherung 170., Benz 78, Gebr. Fahr 5 Fuchs Waggon 0,625, 10 proz. Großkraft BA. 125, Knorr 1e Mannheimer Gummi 60,..U. 87, Pfalzmühle 120, Rheng elektra 135,50, Wayß u. Freytag 121, Zement Heidelberg 127. Zellſtoff Waldhof 179, Zucker Waghäuſel 90,50, alte Rhein briefe 10,927, 10,977, Kriegsanleihe 0,505. Frankfurt ſchwächer Die Börſe eröffnete heute in ſtarker Zurückhaltung und zu abgeſchwächten Kurſen infolge der wieder ſchlechte gewordenen Geldverhältniſſe. Die Zinsheraufſetzung 1 Seehandlung hat außerordentlich verſtimmt. Während 1 vorbörslich noch hößere Kurſe genannt hatte, eröffnete darau hin die Börſe etwas abgeſchwächt, beſonders für die J. Farben, die 2,5 v. H. niedriger zur erſten Nottz feſtgeſet wurden. Elektrowerte konnten ſich aber behauyten, während Bank⸗, Montan⸗ und Schiffahrtswerte je 1 v. 1 niedriger waren. Auf dem Markt der ausländiſchen Rente, blieb die Stimmung weiter feſt. Serben konnten ſich wiede ziemlich erholen; Talonſerben ſtiegen auf 23,9, Oger Ser 90 auf 19. Sehr feſt waren ferner die Türken; Zolltürken 1611 Anatolier 1 29,25, Anatolier II 24,75, Bagdad 7 31, Bagdad 24., Mazedonier 28.50 G. Auch deutſche Anleihen etwe. feſter. Schutzgebietsanleihe 7,75, Kriegsanleihe 0,50775. De Freiverkehr war ohne jedes Geſchäft. Berlin luſtlos 55 15 Trotz aller günſtigen politiſchen und wirtſchaftlich Nachrichten herrſchte heute Luſtloſigkeit an der Börſe. Die ſehr vorſichtig operierende Spekulation will ſich anſche nend vor dem Quartalultimo, für den man wohl mit eine Anziehen der Geldſätze, aber nicht mit einer Verknappu rechnet, nicht engagieren. Verhältnismäßig geringes Ange ie genügte zur Beeinflußung des Kursſtandes nach unten.— Abbröckelungen hielten ſich zumeiſt im Rahmen von 1 v. fh. gingen aber nur vereinzelt bis 2,5 v. H. Kriegs⸗ und Schut⸗ gebietsanleihe wurden bei anziehenden Kurſen lebhaft un geſetzt. Roggenpfandbriefe etwas feſter. Vorkriegs ⸗Dopſ⸗ theken⸗Pfandbriefe nicht ganz einheitlich. Berliner Hote geſellſchaft wurde infolge des Verkaufes des Kaiſerhofes m 207 gehandelt. Verliner Deviſen Diskonkſätze: Neichsbauk 8, Lombard 7, Privat 4½ u. 5 v. 9. Aimiliſch 21., September 22 Deptember in.⸗M. für W 1 G. 555 Holland..... 100 Gulden 167,94 168,36 167,90 168,36 188,47 15 Buenos⸗Aires.I Peſ..706.710.705.700.78 7 Brüſſel... 100 Franken 11,29 11,.33 10.92 10,98 81,— 35 Oslo 00 Kronen91,85.07 91,84 82.06 112.50.5 Stockholm.. 100 Kronen 112,904 112.32 112,04 112,32 112,50 1 Kopenhagen... 100 Kronen 111.35 111.63 111,35111.63 112,50 5,0 Danzig.. 100 Gulden81,38[81.58 81,955 81,555 81.—65 Liſſaboen. 100 Eskudo 21,475 21.575 71,475 21,575 453,57 10 Helſingfors... 100 finnl. M. 10,84710.587 10,548 10,588 81.— 7 Italen„100 Lire 15.80 15,34 15,33 15,37 81.25 Londoeoen I Pfd.20,342 20,892] 20,341] 20.391 20,43 7 New⸗Vork 1 Dollar4.1214.201.193 4,203.196 75 Paris 100 Franken11.69 11,73 11.5011.54 f1.—5 Schweiz.. 100 Franken 89,9981,19 81.01] 81.21J 81.— 20 Spanien.. 100 Peſeten63.57 63,78 63,74 63,90 81,—, 7 Gepagn 1 Hen.043 2,0472.043.047.022] 10 Konſtantinopel.. 1 türk. Pfdb. 2193].202 2,18 2,18,45, 35 Rio de Janeiro. 1 Milreis 0,838 0,640 0,633 0,635.370 7 Wien. 00 Schilling] 59,.115 59.255 39,12 59,26 1,70 6 ragg 00 Kronen 12.412 12,452 12,412] 12,452 85,062 7 Südflawien.. 100 Dinar].41.,42 7,415 7,485 81,½ 6 Budapeſt. 100 000 Kronen.87 5,80, 8,87[ 5,8 85,062J 10 Sofia 100 Leva 3,047.057 3,047 3,.057 81,.— 1⁰ Athen. 100 Drachmen].09.11.09.11 Kairo.„1I Pfd. 20,884] 20,936 20,884] 20.936]—. 21 2¹. Grkrftw. Mhm.65% 11,87—.— JOberſchl. E. Bed. 73.5072,—Heldburg 20 Gebr. Großmann 62,2562.— JOberſchl. Eiſen. 67,— 86,— Hochfreguenz. 1 109 Grün& Bilſinger 115,0 115,9 J Sberſchl. Koksw. 113,7 J1,0 Krügershall Hand 19 90 Gruſchwig Textil 68.—67,50 JOrenſt.& Koppel 109,7 106,7 Petersb. Int. Hackethal Draht. 92.1500,75 TPhönix Bergb.. 117, 1168 Ronnenberg..70.60 Halleſche Maſch. 145,0145,0 Rathgeber Wagg.—.—60,25 Ruſſenbant 4˙5 3,25 S 1 55 116,0114,6 Neishof 5 11575 185,0 188,0] Sichel& Co.. 925 70¹ Hannov. M. Egeſt. 70.—71,50TRhein Zraunkhl. 218,0215,5 Sloman Salpeter 79.%. Hann. Waggon 16.—15,.— Rhein. Chamotte. 58.—59.— Südſee Phosphat 65.50 40—. Hanſa Alonn.. 38.—.35,25 Rhein. Elektrizität 135,5135,5 Ufa 55 ap⸗ §5g.⸗Wien Gum. 23,25 71.05 hein Maſch Led. cſa) Neichs⸗ u. Staats Harkort Bergwrk. 83.— 6425 1Rheinſt ahl.158.0581,0Gofdanleihe 96,.——.. Harpen. Bergbau 1812 16136 Rgenania Chem. 75,⸗78, Dollarſchäge 00 aſch, 43,65 43,25 1Romb. Hütten. 13,65,18,50 Reichsſchatz IV. V 9,450.460 edwigshütte.181.5130,5 9 Braunk. 84,5089.— VI. Ix 0,40 0,457 Hilpert Maſch. 51,75 50.— Roſißer Zucker.. 78,7578,— 80 Hindr.& Aufferm. 70,— 73,500 TRütgerswerke.115,5114,5 55% B. Reichsanl. 9,489% Lee eededer 3250 30— Fecerene 186 165.½%%„ 9452.% Hirſchberg Leder 95, 5 Salzdetfurth.. 166, 80/ſed. Reichsant 8 4¹5 +1755 5 „ +Hoeſch Eiſ. u. St 134,5 134,0 Sarotti... 151,7149,8 g0.0 THohenlohe⸗Wrk. 197519,45 Scheidemandel„29.2558,/4% Prß. Konſols 0,462.60 hil. Holzmann 125,7124,5 Schubert& Salz. 485,187,73½%„.450006510 orchwerſe.. 13.—18,35 TSchuckert& Co. 188,5 188.%%%%„.80⸗0%0 umboldt Maſch. 63.—63,50 Stemens Elettr.—% N 1.—1 700le Bergbau. 162,0ſ159,0 FSiem.& Halste 198.2195,7 3% 9700 11.97 M. Jüdel& Co. 117,0114.0 1Sinner.⸗G.. 82.5 6785 5% B. Kohlenant. 152 795 Bauk⸗Alkkien. TAllg. Elektr.⸗Geſ. Kall.. 115,9112,0 Gebr. Junghans. 90.—87,50 Stettiner Vulkan 68,75 Bank.4. Werte 148,0149,0 Anglo. Ct. Guano 97. Maſch. 103,0 100,2 Kahla Porzellan. 65,—80,— Stoehr Kammgrnu 156.0454.8%0 15 15 5 5. 7065 905 Barmer Bankver. 132,9128,2 Anhalt. Kohlen. 80, Steinzg. 149,9.145.0 Kallw. Aſchersl.. 137.8187,2 Stoewer Nähm. 85.—83,283% Ro erend 9062•87 JBerl. Handelsg. 217,7218.5 Annener Gußſtabl 3,—37.— 86,75086,— Karlsr. Maſchin. 45,— 44,15 Südd. Immobil. 62,5062,85 50o Säch Braunt 9·85 6,34 TCom. u. Privatb. 5 120,5 Althel de Maſth 7 95——5 0 1 8 55 Vandſch. Rogg· 240 arte · „u..⸗B. 225,7 5 ahe,„84,— 8. M. Kemp..———Teleph. Berliner 82,„75.„ 5 TZeuſhe Bant 167 Metall. 20,50 80.50 Kiöcknerwerke 1¹560114.5 Thoerldelfabrit⸗ 78,— 70,.—b) Ausl. Neutenw 1 Heutſche Bank 170 0161.5 Halcke Moſchin.— 1 Dt. Ueberſee Bk. 113.9113,5 Meguin I Disc. Command. 164,7169,7 J P. Bemberg 178.717 IDresdner Bank 142,0141,5 1Bergmann Elkt. 1 Mitteld. Kredb. 139,2137.5 Derl.⸗Gub. Hut. Reichsbank... 183..182.0,T.Berl Karler Ind 61.— 60.25 Nobel. 133,0132,0 Kupfer—— Lieferung. 144.5144,0 TElttr. Licht u. Kr. 143,7148,2 5. Rhein Ereditbank 1100 127.0 85.—85 lrich.——.— Srausport-Alktien. Jue Murndeng cs. Bergwert 185,5.788.5 rausport- Aktien. Bismarckhütte. G. 278.0275,0 Schantungbahn.5,.8,38 TBochum. Gußſt. 138,0136.0 Allg. Lot. u. Str. 156.7161,[Gebr. Böhler Ko.—.—— 148.7146,0 995 8 Sr. ige del Baggon 0620 925 „ 99,—Br.⸗Beſigh. Oelf. n„ 0,6500,6 1Oeutſch⸗Auſtral, 148,9140 5 Watbenl. 7⁴. 1 2W-A. 2,504%— apag.... 103,8162,0 Buderus Eiſenw. Textil. 96,50 36,50 19.Südamerika 145,142,[Chem. Heyden 163,2162,0 Tganſa Bſchilf 192. 18 0 Khem. Geſſent. 24,— 24, Feende—.5 159.5 55 101 0 Genſchow& Co. 66,.— 15 Berein. Elbeſch 58.25“83.—1 Dunder Motor. 8. 132..4330 Unter. 172,0172,0 Induſtrie⸗Aktien. T Deſſauer Gas cr 70.—70, Accumulatoren 147,7147,0 L Dtſch.-Luxemb. Adler& Oppenh. 116,2116,2 D. Elſend.⸗Signl..106,0 103.3 Adlerwerte... 1,75 81,75 TDeutſche Erböl P.. 39,85088.25 .⸗Gf. Verkhraw.—,——— Deutſch. Gußſtahl Waggon—.—27.— Aiexandermw A, Ieſche Aabeln Maſchin, 113,5 114,0 —Magirus.-GG. 54.25 53,50 Wolf, Bucau. 54,— 52.— E, H. Knorr.. 123,0125,0 Unionwerke Maſch 61,———%% Mexikanes 74.5022.75 Kollm.& Jourdan 70.—69,.—Ber. B. Frkf. Gum. 64,7565,— 473 Oeſt. Schatza. 2 240 Köln Roltweiler.138.5187½2 Der.Chem. Charl. 121,0.20,50%„Golbrente.50 f35 Gebr. Körting. 92,7592.75 B. Piſch. Nickelw. 172..189,0%„conv. Rte 740 7½ Cell..—.—10.—[BGlanzſtoff. Elbſ. 275,0275.24¼%. Silberrte Kyffhäuſer⸗Hütte 61.—61,85 B. Schuhf rns W 65,—59 75 4 d e 1. 14.450½2. Lahmeger& Co. 140.918,8 BStaglwv. d. Jop 189,9 L58.54% Türk.A5.4 80,88 3 J5 Laurahütte. 53,5058,35 Ver. Ultramarin 140,0 140,14%„ Bagd. 10 29.55.05 Linde s Eismaſch. 191,5.39,2 Bogtländ. Maſch. 52 02.— 4%„. 17.0065 Lindenberg.. 35.—55,78 Wanderer- Werke 17ö,0 165,004/ urtuntf 911 1540 15.— T Carl Lindſtröm 158,0161.0 Weſer—.——— 4˙„Hollor.10 9 125 32.— Lingel Schuhfabr. 65,— 88,35 J Weſtereg. Alkaln 14,0 143,5%„08,191 19.0 70 1 Linte& Hoffm. 87.2585,.— Wicking⸗Cement. 134,0 181, 4½%St. 1914 70.90 1115 Ludw. Loewe& Co 167,0 184,0Wiesloch Tonwar. 100,0101,74¼%„„ Goldrte 26.— 22ůõ—— C. Loreng... 110,7 108.0,Witzener Stagl..8 5,25½4u%„ Gelont 49.f605 Lothr. Portl.⸗Cem—.———[Wittener Gußſtahl 0,50 57,—4%„.Sb. al 19.75% —0% Oe. l. Stb.% 10 IMannesmann.135,3,136,0 Zeliſtoff Berein. 101,0 101.8% deHSSreld 1050 15— 9 2 45. S8. 1770 1760, Waldhof 180,7180,0 7007Sba— ech. Web. Lind. 5 3 8 4— Mir& Geneſt. 11.0116,00 Sreiverkehrs-Kurſe..50%„ neug Pt. 2 Motoren Deutz 68,—68,840 Adler Kal. 35,—85.—5%„ Obügatz 28,25 2400 Motorb. Manng. 41,7540,— Bergb. Prafd..—.——.—43% Anat. S4 24,5 Mallheim Berg. 115..11879 Beng. Motor————4% 11 20 Neckar. Fahrzg..87,—86,50 Deutſche Petrol..— 4½½ 1 Nordd Walfkan 1471146 Diamond. 26,2526,50 5% kedianießee, —— E 8 ker ſenr im Doppel zuſammen mit Mittwoch, den 22. September 1926 Nene Manuheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 438 Kommunale Ehronik Automobilſport Tödlicher Unfall auf der Monzabahn 5 Die Rennen um den„Großen Preis der Nationen“ auf er Monzabahn haben leider noch einen tödlichen Unfall im efolge gehabt. Der Italiener Galli, der mit ſeiner Ga⸗ ſellt-Maſchine in einer Kurve ſtürzte, iſt im Krankenhaus einen ſchweren inneren Verletzungen erlegen.— Die n brachten übrigens in allen Klaſſen enorme Aus⸗ 5 Von 14 in der Klaſſe bis 500 cem geſtarteten Ma⸗ ſchinen kamen nur 2 durchs Ziel, in der Klaſfe bis 350 cem gab es bei 9 Maſchinen 5 Ausfälle und in der Klaſſe bis zcem erreichten nur 2 von 8 Maſchinen das Band. Am geringſten waren noch die Ausfälle in der kleinſten Klaſſe ſt ts 175 cem), wo von 25 geſtarteten nur 10 Maſchinen aus⸗ elen. Die Durchſchnittsgeſchwindigkeiten in den einzelnen kaſſen waren: bis 500 cem: 125,275 Km.; bis 350 cem: 29,091 Km.; bis 250 cem: 126,353 Km.; bis 175 cem.: 109,422 Kilometer. Lawntennis Die Meiſterſchaften der Berufs⸗Tennisſpieler * Hamburg, 20. Sept. Von beſtem Wetter begünſtigt, onnten am Sonntag in Hamburg die Meiſterſchaften der utſchen Tennis⸗Trainer zu Ende geführt werden. Leider ſtand der Beſuch in kraſſem Widerſpruch zum Wetter. Der erliner Rot⸗Weiß⸗Trainer Roman Najuch beſtätigte ſeine Ausnahmeklaſſe, indem er die Einzelmeiſterſchaft gewann n dem Berliner R ter ſiegreich blieb. Die Ergebniſſe: Einzelmeiſterſchaft: gtach de—Rauch 61, 61, 6t1: Nafuch⸗ Richter:8, 621, 2; C. A. Becker⸗Wiesbaden—Hopfenheit:4,:6, 72:5 HopfenheitRauch 6·3,:3,:4 Naju ch—Becker:2, * zurückgezogen.— Geſamtergebnis: 1. Najuch 4 Siege, „Richter 3 Siege, 3. Becker⸗Wiesbaden 2 Siege.— Doppel⸗ meiſterſchaft: Najuch/ Richter—C. A. Becker/§. Bartelt b74,:8,:6,:8,:4. Leichtathletik Zwei neue deutſche Rekorde in Kaſſel Kaſſel, 20. Sept. Das internationale Leichtathletikfeſt — Heſſen⸗Preußen Kaſſel nahm einen in jeder Hinſicht er⸗ reulichen Verlauf. Das Leiſtungsniveau war ganz beträcht⸗ ich, kamen doch u. a. auch zwei neue deutſche Rekorde zu⸗ ſtande. Den erſten brachte Wakpertaſſel, der die ſchon längſt fällige Höchſtleiſtung des im Kriege gefallenen Char⸗ lottenburger Mickler von:43,5 Min. ganz erheblich auf:34 Minuten herabdrückte. Den zweiten Rekord ſtellte Phönix Karlsruhe auf, das mit der Mannſchaft Faiſt, van Rap⸗ pard, Nathan, Suhr die 4 mal 100 Meter in 41,9 Sek. durch⸗ lief. Die Karlsruher unternahmen auch einen Angriff auf den Rekord in der Schwedenſtaffel, kamen aber nicht zum Er⸗ folg, da der indisponierte Faiſt bei 300 Meter ſein Rennen aufſteckte. Die Internationalität des Feſtes wahrten die Hol⸗ länder van der Berghe und Paulen, die ihre Konkurrenzen ſicher gewannen. Die Ergebniſſe: Hochſprung: 1. Stortz⸗Halle 168 Meter. 100 Meter offen: 1. Mantzel⸗Berlin 11,1 Sek., 2. Freund⸗ Kaſſel 11,4 Sek. 50 Meter⸗Einladung: 1. v. d. Berghe⸗Holland 5,8 Sek., 2. Borner⸗Berlin 5,9 Sek., 3. Metzger⸗Frankfurt a. M. 6,2 Sekunden. 800 Meter: 1. Wollmer⸗Kaſſel:02,2 Min., 2. Boltze⸗ Stettin:04,8 Minuten. 100 Meter⸗Einladung: 1. v. d. Berghe 10,8 Sek., 2. Bor⸗ ner 10,9 Sek., 3. Metzger. Kugelſtoßen: 1. Schröder⸗Dortmund 14 Mtr., 2. Schenk⸗ Kaſſel 11,65 Meter. Kugelſtoßen beidarmig: 1. Schröder 23,25 Meter, 2. Schenk 21,38 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Phönix Karlsruhe 41,9 Sek. (Neuer deutſcher Rekord.) 2. Heſſen⸗Preußen Kaſſel 44,4 Sek., 3. Berliner.C. 400 Meter: 1. Paulen⸗Holland 49 Sek., 2. Stortz⸗Halle 49,6 Sek., 3. Zentner⸗Berlin 51,3 Sek. Weitſprung: 1. Schaurich⸗Kaſſel 6,96 Meter, 2. Meyer⸗ Bielefeld 6,82 Meter. 3 mal 1000 Meter⸗Stafſel: 1. Heſſen⸗Preußen Kaſ⸗ ſel:58,2 Min., 2. Kurheſſen⸗Kaſſel 8105 Min. 110 Meter Hürden: 1. Steinhardt⸗Karlsruhe 16,8 Sek., 2. Johannes⸗Kaſſel 17,2 Sek. 200 Meter⸗Einladung: 1. v. d. Berg he⸗Holland 22 Sek., 2. Borner 22,1 Sek., 3. Metzger⸗Frankfurt a. M. 22,6 Sek. Stabhochſprung: 1. Werkmeiſter⸗Berlin 3,59 Meter, 2, Baltes⸗Dortmund 3,53 Meter. Speerwerfen: 1. Hoffmeiſter⸗Hannover 55,85 Meter. 4 mal 100 Meter Rekordverſuch: 1. Phönix Karls⸗ ruhe 41,9 Sek., 2. Gemiſchte Staffel Kaſſel. 2000 Meter: 1. Walpert⸗Kaſſel 5134 Min.(Neuer deut⸗ ſcher Rekord), 2. Friebe⸗Breslau:41,2 Min. eine c Colichecclimα mit dem roten Strelfen eeee 2 Ageeg, 9 555 clce. i alle gubeam Nurmi läuft in Wien Weltrekord Bei einer Abendveranſtaltung des WAFF. Wien am Diens⸗ tag griff der finniſche Meiſterläufer Paovo Nurmi inner⸗ halb eines 5000 Meter⸗Laufes den Weltrekord im Laufen über drei engliſche Meilen an. Der Verſuch glückte, denn Nurmi drückte mit 14:07,4 Min. den alten Rekord erheblich erab. Die 5000 Meter lief der Finne in 14:34 Min. zu nde; ſeine Zwiſchenzeiten waren: 1000 Meter::49,8 Min., 2000 Meter::44 Min., 3000 Meter::43,8 Min., 4000 Meter: 11:43 Min. Die Bahnverhältniſſe waren ziemlich mäßig, die Witterung kühl und naß. Trotzdem wohnten 15 000 Zuſchauer der Veranſtaltung bei. Neues aus aller Welt In Notwehr den Sohn erſchoſſen — Augsburg. 21. Sept. Der Verſicherungsagent Johann Diſchinger der kürzlich ſeinen Sohn Joſef erſchoſſen und ſeine Tochter Ottilie durch einen Schuß verletzt hat, wurde nach durchgeführter Vorunterſuchung vom Gericht außer Ver⸗ folgung geſetzt und aus der Haft entlaſſen. Diſchinger hat ſich ſogleich nach der Tat und in der Folgezeit in ſtets gleichblei⸗ bender Weiſe damit gerechtfertigt, daß ſein Sohn ihn auge⸗ Mefen den Revolver gegen ihn gerichtet und nach ſeiner einung ſogar auf ihn abgedrückt habe, und daß er ſelbſt erſt zur Abwehr ſich der Piſtole bedient habe. Dieſes Vorbringen findet in verſchiedenen Umſtänden ſeine Beſtätigung. Bezüg⸗ lich der nichttödlichen Schußverletzung der Tochter Ottilie, die zur Zeit der Schußabgabe gegen ihren Bruder hinter dieſem ſtand, iſt anzunehmen, daß ein Zufallstreffer vorliegt. Ein furchtbares Autounglück * Bozen, 21. Sept. Auf der Karerſeeſtraße hat ſich ein ſchweres Autounglück ereignet, das drei Perſonen das Leben koſtete. Der Mietswagen des Autoverleihers Wilhelm Trentini aus Meran, den der Beſitzer ſelbſt lenkte, fuhr mit drei Ehepagaren den Karerſeepaß hinab. Etwa 500 Meter unterhalb der Paßhöhe geriet der Wagen auf noch nicht ge⸗ klärte Weiſe über den Straßenrand hinaus, kollerte die Böſchung hinab und überſchlug ſich, alle ſieben Per⸗ ſonen unter dem Wagen begrabend. Die Inſaſſen eines ſpäter kommenden Autos nahmen ſich der Verunglückten an. Tot gefunden wurde der Wagenführer Trentini. Ein älterer Mann und eine junge Frau waren ſo ſchwer verletzt, daß ſie ihren Verletzungen in kurzer Zeit erlegen ſind. IIII für Abholen u. Zuſtellen von Wöäsche Talgun Jll: G 5. 10 S0 Wäscherel und Wäschefabri Schorpp 7406 TYPe: Ernst-K 1, K11 PS kompl. Iype: ErnstfNlag (Motosocoche · Motor) 500 und 600 cem Albert Riesenackef Seckenheim Friedrichstr. 34 Versteiserung. Donnerstag, den 23. 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