Donnerstag, 23. Sepfember Meue MannheimerSeitung Mannheimer Heneral Anzeiger Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus pder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ ſorderun ſchesele Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. au t⸗Geſchäfts ſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle: R14·6, Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzin erſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Vanl eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 439 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 11 je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden ee Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder fr verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Streſemanns Abſchird von Genf Abſchiedsrede vor den Preſſevertretern Der Führer der deutſchen Delegation, Reichsaußenmini⸗ ſter Dr. Streſemann, verließ am Mittwoch nachmittag Genf, weil ſeine Anweſenheit in Berlin dringend notwendig iſt. Streſemann verabſchiedete ſich von den zahlreichen in enf noch verſammelten ausländiſchen und deutſchen Jour⸗ naliſten in liebenswürdiger Weiſe. Er hielt dabei eine An⸗ ſprache, aus der hervorging, daß ſeine Eindrücke von den Berhandlungen des Völkerbundes die denkbar beſten ſind. Bei dieſer Gelegenheit widerlegte Dr. Streſemann auch einige törichte Gerüchte, die über ſeine Rede vor der deutſchen Kolonie(ſiehe Mittwoch⸗Abendausgabe der ...) in Umlauf ſind und die ſich hauptſächlich auf eine verfälſchte Wiedergabe ſeiner Rede in einem Mailänder Blatt ſtützen. Streſemann gab ſeinem Bedauern Ausdruck, daß er Genf ſchon verlaſſen müſſe, denn er hätte es vor⸗ gezogen, an den Völkerbundsverhandlungen bis zum Ende teilzunehmen, weil ihm daran gelegen ſei, die Methoden des Völkerbundes und ſeine Perſönlichkeiten genauer kennen zu lernen. Der Umſtand, daß der franzöſiſche Miniſterrat, der über die Unterredung, die Streſemann und Briand ge⸗ führt haben, bereits beraten und ein ausführliches Com⸗ muniqus veröffentlicht hat, laſſe aber, wie der Außenminiſter ausführte, in ſeinen Berliner Miniſterkollegen den begreif⸗ lichen Wunſch entſtehen, nun auch perſönlich über die ſo wich⸗ tige Unterredung informiert zu werden. Bei der Beſprechung ſeiner Genfer Eindrücke betonte Dr. Streſemann zunächſt die Einheitlichkeit der Auf⸗ faſſung, die ſtets in der deutſchen Delegation geherrſcht habe und die umſo höher zu veranſchlagen ſei, als die große Mehrheit des Parlaments und die ganz große Mehrheit des deutſchen Volkes hinter dieſer Politik ſtehe. Streſemann wandte ſich dann, ohne dies zu erwähnen, gegen eine, beſon⸗ ders in der deutſchen Preſſe zutage getretene Auffaſſung, indem er erklärte, daß er es ſtets abgelehnt habe, von deutſch⸗ freundlichen und deutſch⸗feindlichen Staaten im Völkerbund zu ſprechen.„Ich kann von keinem Staat verlangen, daß er andere Intereſſen als ſeine eigenen im Rahmen des euro⸗ päiſchen Geſamtintereſſes vertreten ſoll. Wenn man aber davon ſpricht, daß hier im Völkerbund nur einige Mächte⸗ gruppen den ganzen Völkerbund beherrſchten, ſo iſt das nach allem, was ich hier geſehen habe, ganz. falſch. Ich bin im Gegenteil tief davon überzeugt, daß der Individualismus der einzelnen Staaten hier viel ſtärker entwickelt iſt, als man das draußen annimmt, und daß auch der Sinn für rein ſachliche Arbeiten hier ſehr viel größer iſt, als man außerhalb des Völkerbundes vielfach annimmt. Bei dieſer Gelegenheit wies Streſemann darauf hin, daß ſeine Anſprache vor der Genfer deutſchen Kolonie zu den unſinnigſten und übertriebenſten Gerüchten Anlaß gegeben habe. Er ſtellte richtig, daß er nur von den en geſprochen habe, die Deutſchland ſeit ſieben Jahren gemacht habe und daß er u. a. erwähnte, daß es ſich in ſeiner Beſprechung mit Briand nicht um die Herabſetzung der Rheinlandbeſatzung handeln konnte, ſondern um die Frage, ob die Beſetzung des Rheinlandes überhaupt noch mit der Mitarbeit Deutſchlands im Völkerbund und der neuen euro⸗ päiſchen Situation vereinbar ſei. Er habe die gleiche Frage auch für das Saargebiet aufgerollt und ſeine Worte vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker hätten ſich auf die im Saargebiet vielleicht ſtattfindende Abſtimmung bezogen. Das alles ſei keine Indiskretion geweſen, denn es ſei zur gleichen tunde ein ausführliches Communique über die Verhandlun⸗ gen des Miniſterrates in Paris erſchienen, von deſſen Inhalt er bereits Kenntnis hatte. Man überſchätze die Unterredung von Thoiry, wenn man glaube, daß er dort mit Briand eine neue Verteilung der Karte Europas vorgenommen hätte. er Mailänder„Secolo“ ſoll behauptet haben, daß Streſe⸗ mann von der Angliederung Tirols geſprochen hätte) und man unterſchätze ihn perſönlich, wenn man ihm die Dummheit zutraue, hier eine ſolche Rede zu halten. Er freue ſich der Fortſchritte, die durch den Eintritt Deutſchlands in en Völkerbund gemacht worden ſeien, beſonders auch die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung, die für die Befriedung uropas von ſo großer Wichtigkeit ſei. Man ſollte ſich be⸗ mühen, dieſe nicht durch ſenſationelle Gerüchte zu ſtören. Am chluß kam Streſemann auf die Frage zu ſprechen, ob die deutſche Regierung einen ſtändigen Delegierten für den Völkerbund ernennen würde. Er erklärte, daß dies nicht die Abſicht der deutſchen Regierung ſei. Vielmehr hat der deutſche ußenminiſter Wert darauf gelegt, die Vertretung Deutſch⸗ lands im Bölkerbundsrat ſelbſt zu übernehmen, ſchon um adurch die Fühlung mit den anderen Perſönlichkeiten im ate und des Völkerbundes, ſoweit ſie in Genf ſtattfinden, boffentlich ſelbſt wieder teilnehmen können und ich boffe weiter, daß ich bei dieſen künftgen Tagungen das gleiche In⸗ beide. die gleiche Sympathien und das gleiche Verſtändni. gemeinſam intereſſieren, wie es diesmal der Fall war.“ Mit einem herzlichen„Auf Wiederſehen“ nahm Dr. Streſemann Abſchied von den Preſſevertretern, die zahlreich lelcdienen waren und den Darlegungen des Außenminiſters lebhaften Beifall ſpendeten. 822 der Weltpreſſe finde in allen den großen Fragen, die uns B Aufregung in Paris VParis, 23. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Streſe⸗ manns Erklärungen auf dem Bankett der deutſchen Kolonie in Genf werden in Paris trotz ſeiner heutigen Erläuterungen vor den Preſſevertretern ihmſehr übelgenommen. Die Nationaliſten ſind beſtrebt, aus der Rede neue Argumente gegen die von dem Außenminiſter Streſemann und Briand geplante Verſtändigung zu ziehen. Die„Liberté“ verſteigt ſich in einem Interpretationsverſuch ſogar zu der wahnſinni⸗ gen Behauptung, die Rede Streſemanns enthalte Anzeichen dafür, daß Deutſchland der franzöſiſchen Regierung wohl finanzielle Hilfe in Ausſicht ſtellte, um eine ſchnelle Räumung des Rheinlandes zu erzielen, aber nach der Befreiung des be⸗ ſetzten Gebietes die Hilfe verſagen werde. Beſondere Auf⸗ regung hat in den Blättern des nationaliſtiſchen Blocks die Bemerkung Streſemanns verurſacht, die Aufnahme Deutſch⸗ lands in den Völkerbund dürfe wohl als ein Beweis dafür angeſehen werden, daß die Kriegsſchuldfrage indirekt geregelt ſei.„Dieſe Behauptung“, ſchreibt das„Journal des Debats“,„zeuge von einer außerordentlichen Kühnheit, um nicht einen ſchärferen Ausdruck zu gebrau⸗ chen. Die Schuld der kaiſerlichen Regierung, die mit den ſicherſten Tatſachen bewieſen werden kann, bleibt wie bisher auch für die Zukunft beſtehen. Zwiſchen dem Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund und der Kriegsſchuldfrage beſteht keinerlei Zuſammenhang. Das gehe ſchon daraus hervor, daß der Verſailler Vertrag, der die Schuld der deutſchen Regierung feierlich beſtätige, den ſpäteren Eintritt des Reiches in den Völkerbund vorſah. Die Rede Streſe⸗ manns ſei eine Warnung, daß man ernſte Vorſichtsmaßregeln treffen müſſe, bevor man ſich tiefer mit einer Regierung ein⸗ laſſe, in deren Augen Wilhelm II. und ſeine Diener keine Schuld tragen. Es ſei zu hoffen, daß auf dieſe Rede die rich⸗ tige Antwort erteilt werden wird.“ „Lebhaftes Mißfallen“ in England § London, 23. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Streſemanns Rede beim Diner der deutſchen Kolonie in Genf und ſeine den Preſſevertretern gegenüber gemachten Bemer⸗ kungen hierzu werden von den Genfer Korreſpondenten der engliſchen Blätter ausführlich wiedergegeben und erregen leb⸗ haftes Intereſſe in hieſigen politiſchen Kreiſen, doch enthalten ſich die Zeitungen vorläufig aller Kommentare, außer in den Ueberſchriften, in denen die Rede als Senſation bezeichnet wird. Der Paſſus über die Kolonien intereſſiert hier am meiſten und erregt in Kolonialkreiſen lebhaftes Miß⸗ fallen. Man hofft dort, daß die engliſche Regierung ihre Mißbilligung des Streſemannſchen Standpunktes deutlich zu erkennen geben werde. Die Regierung nimmt jedoch eine ab⸗ wartende Haltung ein, da bisher keine offizielle Verſion der Streſemannrede vorliegt, da dieſe wahrſcheinlich als eine pri⸗ vate Aeußerung an Landsleute angeſehen wird, von der keine offizielle Notiz genommen zu werden braucht. Der Paſſus über die Kriegsſchuldfrage intereſſiert hier nur wegen ſeiner möglichen Rückwirkungen auf die deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ handlungen. Solange dieſe Frage nicht offiziell angeregt wird, mißt man einſeitigen deutſchen Erklärungen in hieſigen offi⸗ ziellen Kreiſen wenig Bedeutung bei. Streſemanns Bemer⸗ kungen über ſeine Eindrücke vom Völkerbund werden von den engliſchen Blättern beſonders beachtet. Dem Geufer„Ti⸗ mes“⸗Korreſpondent gegenüber kritiſierte der Reichsaußenminiſter das Verfahren im Völkerbundsrat. Er ſagte, der Völkerbunds⸗ rat gleiche nicht einem gewöhnlichen Parlament, das Mafori⸗ tätsbeſchlüſſe faßt. Die Mitglieder müßten durch Meinungs⸗ austauſch und gegenſeitige Konzeſſionen zu mehr oder minder einſtimmigen Vereinbarungen kommen. Daß Reden zum Zweck des Eindrucks auf die öffentliche Meinung gehalten werden, gelte nur in gewiſſem Grade für die Vollverſamm⸗ lung. Für den Rat treffe dies nicht zu. Sein Verfahren müſſe ſtreng geſchäftsmäßig gehalten ſein. Es ſei merkwürdig, daß es öffentlich ſtattfinde. Könnte man ſich vorſtellen, daß ein Kabinettsrat öffentlich vor 200 Zuhörern arbeiten würde. Das Reſultat der Oeffentlichkeit der Ratsſitzungen ſei, daß alles Geſchäftsmäßige vorher vorbereitet werden müſſe. Wenn die Verhandlungen geheim ſtattfänden, würden die Aufgaben viel ſchneller und in manchen Fällen viel objektiver erledigt werden. Streſemann betonte jedoch, daß er keinerlei Abſichten auf Aenderung in der Verhandlung oder den Methoden des Völkerbundes habe. Lebhafte Befriedigung erregt die den engliſchen Preſſevertretern gegenüber geäußerte Verſicherung des Außenminiſters, wie ſehr er und die geſamte deutſche De⸗ — 8950 ihre warme Aufnahme in den Völkerbund zu ſchätzen wüßten. * Eine ſüddentſche Kundgebung für das Rhein⸗Eheenmal. Nach einer Meldung der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ aus Sübddeutſchland beabſichtigen die Regierungen von Bayern, aden und Württemberg eine Beſichtigung der Lorcher In⸗ ſeln. Es werde eine gemeinſame Kundgebung der ſüddeutſchen Staaten für das Rheinprojekt erwartet. „ Zuſammentritt der franzöſiſchen Kammer. Die fran⸗ zöſiſche Kammer wird wahrſcheinlich in der dritten Oktober⸗ woche zuſammentreten eee Wahlreform in Baden? Im allgemeinen iſt die Stellung des Zentrums in Ba⸗ den heute derartig, daß man von ihm ohne Uebertreibung von der regierenden Partei ſprechen kann. Wenn es auch noch nicht die abſolute Mehrheit im Landtag erreicht hat, iſt es doch dank der Koalition mit der Sozialdemokratie ſtets ſtark genug, ſeinen Willen durchzuſetzen. Gibt es irgendwo einmal Schwie⸗ rigkeiten, wird der arme Lazarus mit einigen Broſamen vom Tiſch des Reichen abgefunden, d. h. aus der Erzählung der Schrift ins politiſche übertragen: in der Stellenbeſetzung des badiſchen Beamtentums wird ab und zu auch einmal ein Nichtzentrumsmann berückſichtigt. Nun ſollte man doch eigent⸗ lich annehmen, daß innerhalb der Anhängerſchaft des Zen⸗ trums eitel Wonne und Zufriedenheit herrſchen müßten, wenn ſich in Baden alle Dinge ſo zum Beſten des Zentrums kehren. Aber es ſcheint unter der nach außen ſtets ſo geruhigen Ober⸗ fläche heimlich zu brodeln und der Geiſt der Unzufriedenheit in den Reihen des Zentrums zu herrſchen, denn ſonſt wären die Klagen des Generalſekretärs der badiſchen Zentrums⸗ partei, Jſele, nicht verſtändlich, die er in einem Begrü⸗ ßungsartikel in der„Freiburger Tagespoſt“ anläßlich der dort abgehaltenen Delegiertentagung des badiſchen Zentrums erhoben hat. Der Verfaſſer ſagt nämlich darin u..: „Statt einer Hebung der Schwungkraft in unſerer Partei müſſen wir eine Abnahme der Parteifreudigkeit feſtſtellen. Ein großer Teil unſeres Bauernſtandes iſt politiſch inte⸗ reſſelos geworden, viele Angehörige des kaufmänniſchen und gewerblichen Mittelſtandes haben eine Abneigung gegen das Zentrum und ſtehen beiſeite, die Hausbeſitzer ſind durch die Zwangswirtſchaft vielfach verärgert, unſere Beam⸗ ten⸗ und Angeſtelltenſchaft iſt wenig begeiſtert, unſere Arbeit erſchaft faſt durchweg kritiſch und mißtrau⸗ iſch geworden. Die Zahl der opferfreudigen, ſtets zu jeder Arbeit für unſere Sache bereiten Vertrauensleute, die wertvoll⸗ ſtes Kapital einer Bewegung darſtellen, hat ſtark abgenommen, und damit die ehrenamtliche Tätigkeit. Das Vertrauen zur Par⸗ tei iſt ſchwächer geworden. Im Leben unſeres Parteikörpers iſt eine gewiſſe Dürre zu verzeichnen. Politiſche Gleichgül⸗ tigkeit und Verdroſſenheit ſind Zeichen der Gegenwart“. Der Mut und die Offenheit, mit der hier der General⸗ ſekretär des Zentrums über die inneren Verhältniſſe ſeiner Partei ſich ausſpricht, ſind anerkennenswert. Wie weit muß es aber mit dem Zentrum ſchon gekommen ſein, wenn man jetzt gewiſſermaßen die Flucht in die Oeffentlichkeit antritt, nachdem man jahrelang innere Geſchloſſeuheit und Einigkeit vorgetäuſcht hat? Denn es war eine Täuſchung, ſubjektiv und objektiy genommen, und zwar von dem Zeitpunkt an, als Dr. Joſef Wirth ſeine Extratouren begann. Die politiſchen Gegner des Zentrums waren ſich denn auch ſchon ſeit langem darüber im Klaren, doch haben ſie ſich wohlweislich davor ge⸗ hütet, in der Kriſis mehr zu ſehen, als eine Zeiterſcheinung die von der Abſplitterung oder gar Sprengung des Zentrums⸗ turmes weit entfernt iſt. Aber daß ſelbſt eine ſo wohldiſzipli⸗ nierte Partei wie das Zentrum heute nicht mehr ſo abſolut über die Millionen ihrer Anhängerſchaft verfügt, wie das frü⸗ her gerade für ſie charakteriſtiſch war, hat ſich namentlich bei der Fahnenflucht der Zentrumsangehörigen gelegentlich der Volksabſtimmung über die Fürſtenabfindung gezeigt. Man hat in führenden Zentrumskreiſen auch durchaus nicht die Augen vor der Gefahr verſchloſſen, und wenn jetzt ſogar der erſte badiſche Parteibeamte den Finger vor aller Welt in die Wunde legen darf, ſo iſt dies ſelbſtverſtändlich im Einverſtänd⸗ nis mit der Parteileitung geſchehen, die dann auch dafür die Verantwortung übernimmt. Prälat Dr. Schofer hat ſich denn auch in ſeiner Programmrede beſonders zu dem Problem der jungen Generation in der Partei ausgelaſſen, wobei er den Faden aufgriff, den Iſele in ſeinem Artikel begonnen hatte: „Wir brauchen neue Kräfte und friſches Blut, um der Dürre Herr zu werden! Wir brauchen Sucher mit Menſchen⸗ kenntnis und Geſchick, die der Partei bewußt dadurch dienen, daß ſie wertvolle Kräfte, charaktervolle und ehrliche Menſchen anziehen und dieſen innerhalb der Partei an den Platz verhelfen, an den ſie gehören. Wir brauchen mehr Menſchen, denen die Ar⸗ beit für die Partei Lebensaufgabe iſt. Es iſt auch ein dringendes Erfordernis, daß alle Verantwortlichen in unſerer Bewegung möglichſt viele perſönliche Verhältniſſe anknüpfen, einen kleinen Kreis um ſich ſammeln, ſich Zeit nehmen für einzelne wertvolle Menſchen, alſo Zellenarbeit leiſten, und ſo in wirkungsvoller Weiſe helfen, das geſchwächte Vertrauen zur Führung wieder zu 17 1 585 Die ehrenamtliche Arbeit muß wieder mehr zur Geltung ommen. Man ſieht daraus, daß auch das Zentrum den gleichen Kampf zu führen hat, wie die anderen politiſchen Parteien, nämlich gegen die Politikmüdigkeit weiteſter Kreiſe des deutſchen Volkes. Dieſer Zeiterſcheinung kann man natür⸗ lich nicht mit der parteipolitiſchen Waffe beikommen. Tragen auch die Parteien ſelber ein vollgerüttelt Maß der Schuld an der mit jeder Wahl ſtärker werdenden Minderbeteiligung, die letztlich zur völligen Abkehr vom Staatsgedanken überhaupt führen muß, ſo iſt doch die Hauptfehlerquelle in dem gegenwärtigen Wahl recht zu ſuchen, das einerſeits zu einer übermäßigen⸗Bürokratiſierung der Parteien geführt hat, an⸗ dererſeits der Zerriſſenheit in Dutzende von Parteien und der bei jeder Wahl zu beobachtenden Neugründung anderer Parteiſplitter geradezu Vorſchub leiſtet. Die Reform des Wahlrechtes iſt daher nicht nur für das Reich, ſondern auch für die Länder von großer Bedeutung. Daß ſie unternommen werden muß, iſt heute bereits herrſchende Meinung aller Parteien. Nur über ihren Inhalt und die Abſchattierung der Einzelheiten herrſchen noch Meinungsverſchiedenheiten. Am wenigſten reformfreudig hat ſich bisher die Sozialdemokratie erwieſen, die unlängſt durch den Mund von Hermann Müller⸗ Franken verkünden ließ, daß ſie mit Ausnahme der zu einem Mandat notwendigen Stimmenzahl und einer ziffernmäßigen Feſtſetzung der Abgeordneten an den übrigen„Errungenſchaf⸗ ten“ nicht rütteln laſſe. Ja, ſie hat ſich ſogar noch einmal aus⸗ drücklich auf das Wahlrecht der 20jährigen feſtgelegt! Für die Wahlrechtsreform in Baden hat nunmehr das Zentrum den erſten Alarmruf ausgeſtoßen. In vier Ar⸗ tikeln hat der frühere Abgeordnete und jetzige Präſident des badiſchen Rechnungshofes Dr. Wittemann, einer der an⸗ geſehenſten badiſchen Zentrumsführer, eingehende Betrach⸗ tungen über„die Verhältniswahl und die dringliche Not⸗ wendigkeit einer Wahlreform“ angeſtellt, und ihnen einen vollſtändig ausgearbeiteten Geſetzentwurf angehängt. Kurz 2. Seite. Nr. 439 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 23. September 1926 zuſammengefaßt erſtrecken ſich ſeine Reformvorſchläge auf fol⸗ gende Punkte: 1. Statt der bisherigen 7 zerfällt Baden in 3² Wahlkreiſe, 2. für jeden Wahlkreis können von der ein⸗ selnen Partei oder Wählergruppe nur zwei Bewerber vor⸗ geſchlagen werden, 3. die Reſtſtimmen werden zur Landes⸗ wahlliſte vereinigt, auf der aber keine Partei oder Wähler⸗ gruppe einen Sitz erhalten kann, die nicht in mindeſtens einem der Wahlkreiſe 10000 Stimmen ereicht hat. Dazu hat Dr. Wittemann noch eine Reihe wahltechniſcher Einzelheiten norgeſchlagen, deren Kommentierung hier zuweit führen würde. Man wird, ohne eingehendere Kritiſierung, der orſt⸗ ten Jorderung zuſtimmen können. Die Einteilung in 92 Wahlkreiſe iſt lediglich als Zahlenvorſchlag zu werten. Eine andere Einteilung, auf etwa 20 bis 25, würde vielleicht auch ausreichen. Mit der Beſtimmung der zwei Bewerber für einen Wahlkreis können wir uns allerdings nicht befreunden, da eine derartige ſchematiſche Beſtimmung das Land vor den Städten im Uebermaß bevorzugen würde. Aehnliche Kritik hat bisher nur der ſozialdemokratiſche„Volksfreund“ in Karlsruhe geübt, der ſich im übrigen für eine Verkleinerung der Zahl der Abgeordneten, wie vor allem auch für eine Aenderung der Arbeitsweiſe des Parlaments eingeſetzt hat, Dr. Schofer hat darauf in der Zentrumspreſſe nur ganz allgemein erwidert, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Der Kern ſeiner Auslaſſung liegt einmal darin, daß er verſuchs⸗ weiſe den Ball des Einerwahlkreiſes in die Debatte wirft, wobei er betont, daß das Zentrum Wert darauf lege, ein reformiertes Wahlgeſetz tunlichſt auf breiteſter Grund⸗ lage aufzubauen, ſoweit„die Sgchlichkeit es geſtattet und die anderen es möglich machen“. Zum zweiten zieht er aus der bisherigen Dehatte den Schluß, daß die Wahlrechtsreform „zu den dringlichen, nom Volk beſtimmt erwarteten Geſetz⸗ gehungsaufgaben“ gehört. Eine kleine Differenz in den Auf⸗ faſſungen ergibt ſich daraus, daß der„Volksfreund“ den Ini⸗ tiativantrag zur Wahlreform vom Zentrum erwartet, Dr. Schofer dagegen eine Vorlage der Regierung annimmt. Im Grunde genommen kommt beides auf dasſelbe heraus, da die gegenwärtige badiſche Regierung auf Perlangen des Zen⸗ — 80505 ſelbſtverſtändlich im Landtag eine Vorlage einbringen wmirbd. Es iſt allerdings kein Zufall, daß gerade das Zentrum ſich plötzlich für eine Wahlrechtsreform erwärmt. Den Schlüſ⸗ ſel des neuen Eifers findet man in den eingangs zitierten Worten des Artikels in der„Freiburger e Das Zentrum hofft, die gegenwärtige Dürre durch die Reform des Wahlkrechtes zu beheben. Da es der größte Nutznießer des Frauenſtimmrechtes iſt, wird es dieſes natürlich unange⸗ kaſtet laſſen. Der Einmann⸗ oder Zweimännerwahlkreis hietet ihm mehr als anderen Parteien Gelegenheit, den Kan⸗ didaten aus dem Bezirk populär zu machen. Je mehr Wahl⸗ kreiſe, deſto mehr Zellen für die Parteiorgantſation und da⸗ durch Möglichkeiten, das Intereſſe zu beleben und neue Leute heranzuziehen. Die Sicherung der Zentrumsmacht in Babden ſoll obendrein durch eine ſorgfältig ausgeklügelte Wahl⸗ kreisgeometrie gewährleiſtet werdenn Wie man das macht, kennt man aus der bayeriſchen Geſchichte der letzten 15 bis 20 Jahre. Der ſachlichen Mitarbeit an der Wahl⸗ refoem wird ſich keine Partei entziehen. Zentrums vorſchlä⸗ gen aber, die ſo erf r. den Pferdefuß durchblicken laſ⸗ ſen, wie der Entwurf Dr. Wittemanns, erfordern ſchärfſte Wachſamkeit. Vestigia terrent! KR. F. 5 0 Bierzehn Entſchließungen Das Ergebnis der Freiburger Verhandlungen des Zentralkomitees der badiſchen Zentrumspartei iſt in nicht weniger als 14 Entſchließungen niedergelegt worden. In der erſten erklärt ſich die Zentrumspartei für die Beigztehung weiteſter Volkskreiſe zur verantwortlichen Mitarbeit an der Regierung Große Koalition). Die zweite Entſchließung erklärt, die Zentrumspartei leiſte den Beſtrebungen, das badiſche Staatsweſen auf den Boden einer großpreußiſchen Propinz herabzudrücken, mit allen erlaubten Mitteln Wider⸗ ſtand“ Die nächſte Entſchließung fordert Reform des Wahlſyſtems und Rückkehr zum Einerwahlkreis, jedoch Beibehaltung der Verhältniswahl. Das Zentrum beabſich⸗ tigt im Landtag die Initiative in dieſer Richkung zu ergreifen. Die vierte Entſchließung beſchäftigt ſich mit dem Ausgleich der Zuſtändigkeit von Stagt und Gemeinden, die fünfte wen⸗ det ſich gegen die ſittlichen Zerfallserſcheinungen unſerer Zeit. In der Entſchließung Nr. 6 wird die Schulpolitik behandelt, gefordert wird die Gleichſtellung der Konfeſſions⸗ ſchule mit der Gemeinſchaftsſchule im kommenden Reichsſchul⸗ geſetz. Eine weitere Entſchließung befaßt ſich mit der badi⸗ ſchen Hochſchulpolitik, durch die ſich das badtiſche Zentrum be⸗ nachteiligt fühlt. Eine andere Entſchließung warnt vor der Politiſterung des Richters. Verlangt wird ferner der Schutz der Kleinbrennereien. In der letzten Entſchließung wird für Länder und Gemeinden das Recht zur Erhebung von Zu⸗ ſchlägen zur Reichseinkommenſteuer gefordert. Heſtige Kämpfe in China Bebrängte Lage der Europäer Nach den ketzten in London vorliegenden Meldungen aus Peking dürfte in den nächſten Tagen mit der Entſchei⸗ dungsſchlacht zwiſchen der Kanton⸗Armee und den Trup⸗ pen des Generals Sunt⸗Schuan⸗Fang zu rechnen ſein. Der Beherrſcher der fünf chineſiſchen Küſtenprovinzen, General Sunt⸗Schuan⸗Fang, hat den größten Teil der Provinz Kinngſt planmäßig geräumt und auf den Bergen, die die Eiſenbahn⸗ Unie Kinkiang⸗Nanchang beherrſchen, neue Defenſiyſtellung be⸗ zogen. Die Kantontruppen ſind nachgerückt und bedrohen, wenn Sunt⸗Schuan⸗Fang die Kanton⸗Offenſtve in ſeiner jetzigen Stellung nicht mehr aufhalten kann, das Hinterland non Schanghai und dieſen wichtigſten Hafen Chinas ſelbſt. Aus Schanghai wird berichtet, daß in Tſchungking am oberen Pangtſee der durch ausländerfeindliche Agitatoren auf⸗ gereizte chineſiſche Mob die europäiſchen Geſchäfte und Wohnhäuſer geſtürmt und geplündert hat. Die noch nicht nach Schanghat in Sicherheit gebrachten euro⸗ paiſchen Frauen und Kinder konnten rechtzeitig auf einem im Haſen liegenden Kanonenboot Schutz ſuchen. Ferner wird be⸗ richtet, daß Nanchang, die Hauptſtadt der Vangtſee⸗Provinz, von einer ſtarken Abteilung der Kanton⸗Armee, die von Hong⸗ kong aus an den Vangtſee vorrückt, beſetzt worden iſt. Engliſche Kriegsſchiffe nach China unterwegs London, 23. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die 55 angekünbigte Entſendung erheblicher britiſcher Flot⸗ tenſtreitkräfte nach den chineſiſchen Gewäſſern hat hier den Ernſt der Lage im ſernen Oſten wieder in den Vor⸗ dergrund des Intereſſes gerückt. Neun weitere eng⸗ liſche Kriegsſchifſe ſind bereits guf dem Wege nach China. In den Reutertelegrammen aus Malta hierüber werden beſonders die Plötzlichkeit der Entſcheidung der Flot⸗ tenbehörde hervorgehohen. Es heißt, daß das zweite Ge⸗ ſchmader der Mittelmeerflotte den Befehl erhielt, ſofort nach Thina abzudampfen. Zugleich wird aus Schanahai gemeldet, daß zwei lapaniſche Kanonenboote den Pangtſekiang hinauffuhren. Die japaniſche Flotte auf dem Pangtſekiang würde ſo auf 9 2 Zerſtbrer und 2 Kreuzer gebracht. Sicherheitsmaßnahmen dor Reichsbahn Neuregelung des bahnpolizeilichen Streifdienſtes Generaldirektor Dorpmüller hat ſoeben eine Ver⸗ fügung an alle Dienſtſtellen der Reichsbahn ergehen laſſen, die die Neuregelung des bahnpolizeilichen Streifdienſtes vor⸗ ſchreibt. Danach iſt der Streifdienſt überall alshald ſo zu verſtärken, daß alle Strecken des Bezirks wöchentlich min⸗ deſtens einmal bei Nacht vom Streifdienſt möglichſt mit Po⸗ lizeihunden begangen werden können. Die Streifdienſtkräfte müſſen bei dieſen Streifgängen eine Signalpfeife, elektriſche Taſchenlampen und Knallkapſeln bei ſich führen, um bei Gefahr Züge anhalten zu können. Die bisherige ſtille Ar⸗ beit des Streifdienſtes ſoll jetzt auch nach außen in Erſchei⸗ nung treten. Neben den Streifdienſtkräften, deren Tätigkeit zur Verhinderung von Verbrechen oder Diebſtählen das Tragen von Zivilkleidern erfordert, müſſen ſich Streifdienſt⸗ beamte in beſonderer Schutzkleidung zeigen, um lichtſcheue Elemente abzuſchrecken und den Reiſenden das Gefühl der Sicherheit zu geben. Die Ausrüſtung iſt, ſoweit vorhanden, den Beſtänden des Bahnſchutzes zu entnehmen. Dieſe be⸗ ſteht aus Windjacke oder Regenmantel, blauer einreihiger Joppe aus Wollſtoff mit verdeckter Knopfleiſte, Hoſe, Wickel⸗ gamaſche, Dienſtmütze und kurzem Winterſchutzmantel, Die weiße Armbinde mit dem Aufdruck„Bahnpoltizei“ ſoll die Streifdienſtkräfte außer Dienſt kenntlich machen. Der Streifdienſt ſoll im engen Zuſammenwirken mit Kriminal⸗ und Schutzpolizei vom Bahnſchutzdezernenten geregelt wer⸗ den. Die Bezirke ſind in Streifdienſtunterbezirke aufzu⸗ teilen, an deren Sitz ſich je ein ſtändig beſetzter Wachraum befindet. Für den Streifdienſt ſollen möglichſt allgemein Fahrräder bezw. Motorräder mit Beiwagen zur Verfügung geſtellt werden. Auch iſt ein Alarmſyſtem einzurichten, elektriſche Klingelleitung, Fahrradanlage oder dergleichen, durch das Streifdienſtkräfte innerhalb kürzeſter Friſt jeder⸗ zeit herheigeführt werden können. Der Eifer der Streif⸗ dienſtkräfte iſt durch namhafte Belohnungen für beſondere Erfolge zu vergrößern. Auch an Priypat⸗ perſonen, die an der Aufdeckung von Bahnfreveln uſw. mitgewirkt haben, ſollen entſprechende Belohnungen gegeben werden. Auch durch körperliche Ertüchtigung der Streifdſenſt⸗ kräfte ſoll darauf hingewirkt werden, daß der Streif⸗ und Fahndungsdienſt ſeiner Aufgabe gewachſen iſt. Veiöerſeitige Verhanblungsbereitſchaft 5 Kohlenkonftte 8 In London fand am Mittwoch abend noch einmal eine lange Ausſprache der Bergarbeiterführer vor Baldwin ſtatt. Die Bergarbeiterführer erläuterten ihre Vorſchläge für die Richtlinien, die einem nationalen Abkommen zu Grunde zu legen wären. Die Berghauſachverſtändigen haben im Auf⸗ trag des Kohlenausſchuſſes des Kabinetts die praktiſche Durch⸗ führbarkeit der Vorſchläge geprüft. Während nach den Aeuße⸗ rungen von Verhandlungsteilnehmern zwiſchen den Berg⸗ arbeitern, der Regierung und den Grubenbeſitzern noch weit⸗ gehende Differenzen beſtehen, iſt doch zum erſten Male eine Atmoſphäre der Verhandlungsbexeitſchaft feſtzu⸗ ſtellen, in der der bisher ſtörend wirkende Faktor fehlt, daß eine Partei von vornherein erklärt, daß ſie über gewiſſe Jor⸗ meln, die eine Löſung erleichtern könnten, nicht diskutjeren 8 wird nun unter größter Geheimhaltung ſachlich skutier Luftſchiffverkehr Spanjen⸗Argentinien Die aus Madrid kommenden Meldungen über die Ertei⸗ lung einer Konzeſſion für einen transatlantiſchen Luftſchiff⸗ verkehr SevilleBuenos⸗Aires werden aus Friedrichs⸗ gafen offiziell beſtätigt. Beim Luftſchiffbau Zeppelin iſt ein Telegramm aus Madrid eingetrofſen, in dem der Geſchäfts⸗ beber der zur Durchführung der Transatlantik⸗Flüge gehil⸗ eten Geſellſchaft mitteilt, daß durch königliches Dekret der Geſellſchaft die N en für eine Luftſchifflinie Seville—Buenos⸗Aires erteilt und gleichzeitig auf die Dauer von fünf Jahren nach erfolgter Betriebseröffnung eine Sub⸗ e von insgeſamt 30 Millionen Peſeten bewilligt wor⸗ en ſei. Ueber die techniſche und organiſatoriſche Seite des Pro⸗ jektes erfahren wir Nene Einzelheiten: Die pon der ſpaniſchen Regierung bewilligte Subvention von 30 Millionen Peſeten e dem heutigen Kurs von rund 19 Mil⸗ lionen Mark. Da ſie auf fünf Jahr zu verteilen iſt, würde die jährliche Subvention Millionen Peſeten betragen und da zunächſt jährlich 12 Ueberfahrten, 12 Hin⸗ und Rückfahrten, ge⸗ plant ſind, würde jede Ueberfahrt einen Zuſchuß von ſpaniſcher Seite in Höhe von 500 000 Peſeten haben. Der Betrieb auf der Linie Seville-Buenos⸗Aires, die ungefähr 19090 Kilo⸗ meter lang iſt, ſoll nach dem Plan der Geſellſchaft mit Zey⸗ pelinufk ſchiffen von 195000 Kubikmetern Rauminhalt aufgenommen werden, Walrend man urſprünglich an die Ver⸗ wendung von Luftſchiffen von 150 000 Kubikmetern gedacht hatte. Zum Vergleich ſei darauf hingewieſen, daß der „3R III“ 70 000 Kubikmeter groß mar. Die Fahrt von Spanjen nach Argentinien ſoll in 4½ Tagen zurückgelegt werden, während die ſchnellſten Ueberſeedampfer der großen nne heute mindeſtens 20 Tage hrauchen. Die Gröffnung des Betriebes, die nach den Weiſungen der ſpaniſchen Regierung ſpäteſtens drei Jahre nach der Veröffent⸗ lichung des königlichen Dekrets, alſo ſm Herbſt 1929, zu er⸗ folgen hat, dürfte jedoch mit einem etwas kleineren Zeppelin⸗ luftſchiff ſtattfinden und zwar mit dem vor einiger Zeit aus den Mitteln der Zeppelin⸗Eckener⸗Spende in Angriff genom⸗ menen Neubau der Zeppelinwerft, dem„32 127“, Dieſer neueſte Zeppelinkreuzer, von dem bereits die Gondeln und wichtige Normalteile im Bau ſind, wird einen Rauminhalt von 105 000 Kubikmetern haben, wird alſo das igder Schiff 283 126“(„3R III“) 70 50 Prozent an Größe übertreffen. Mit dem Bau des eigentlichen Lu a h4% wird noch Ende dieſes Jahres begonnen werden.„L3 127“ wird einen Akktloßsrabius von über 15000 Kilemetern haben, wird alſo auch inſofern bedeutend leiſtungsfähiger ſein als der„ZR I11“, Die Verbeſſerungen in der Leiſtungsfähig⸗ keit des Luftſchiffes kommen nicht zuletzt auf das Konto des erſt unlängſt entdeckten neuen Brennſtoffes, eines Gaſes, deſſen Verwendug aepeer dem Benzin außerordent⸗ liche Vorteile bringen wird, Der„LJ 127“ dürfte im Herhſt des kommenden Jahres ſeine erſte Nceanen Silene wird vorausſichtlich das erſte Schiff des Spanien⸗Südamerike⸗ Dienſtes ſein, um die rechtzeitige Eröffnung dieſer Linie ſicherzuſtellen, da der Bau der in Ausſicht genommenen größeren Schiffe erhebliche Neuanlagen nötig macht, wobei noch nicht feſtſteht, ob dieſe in Spanien oder in Frie brichs⸗ hafen errichtet werden. Nnuſſiſcher Vertrag mit Litauen 5 London, 22. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Den„Times“ wird aus Riga gemeldet, dort werde aus Kowno berichtet, daß die Verhandlungen zwiſchen Rußland und Litauen über einen Nichtangriffspertrag zum Abſchluß gelanat ſeſen.. Rückblick auf die Herbſtmansver (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) it Tieſer Friede herrſcht nun wieder im Taubertale. M klingenhem Spiel ſind die letzten Marſchkolonnen an die Ver⸗ laderampen der Reichsbahn gerückt, noch ein letztes Muf denn“, ein letztes Winken und Rufen, dann verſinkt alles eh⸗ grauen Herbſtnebel und nur ein wohl oft auch recht w mütiges Erinnern bleibt. ˖ Es waren große Tage für die deutſche Wehrmgeſ⸗ Wenn natürlich die diesjährigen Manöver durch Wen weſenheit Hindenburgs eine beſondere Weihe erhie 15 die Manöver ſelbſt waren, nur als ſolche betrachtet, eine ganz überragend ſtrenge Prüfung für die Reichswehr. 1 5 ſchen, Tiere und Maſchinen mußten bedingungslos ihr letz hergeben und haben es unermüdlich getan. Dies iſt auch vo den gegebenen Stellen bei der Schlußkritik lobend anenkale worden. Und wir Außenſtehenden können uns dieſem Ur aſ nur anſchließen. Aber was uns noch vielmehr berührt, ˖ der Geiſt, der in der Truppe wohnt, der 5 in hunder kleinen Epiſoden zeigt und der allein das Band flechten 12155 das das Herz des Volkes an die Wehrmacht kettet und be! unlösbar verbindet, wie das einſt war. Das Beiſpiel de gegenſeitigen Vertrauens trägt die Reichswehr aber in 0 ſelbſt, wer beobachten konnte, wie Vorgeſetzte und Untergeben in engſter Gemeinſchaft Hand in Hand arbeiten, weiß, hier ein Vertrauensverhältnis beſteht, das die kun en Soldaten nicht zu Söldnern, wie man dies leider ſo of Hört, ſondern zu von echt ſoldatiſchem Geiſt erfüllten Ver⸗ tretern des Volksganzen heranhildet. Unſer aller Sorge mu es nun ſein, dieſen Kern des deutſchen Volkes in ſeiner Tra⸗ dition und Größe, Stärke und Wehrhaftigkeit des Vaterlandes zu erhalten und pflegen. Die wenigen Städte, die ſich zur Zeit rühmen können, Garniſon zu ſein, genügen nicht, um die Ueberlieferung zu erhalten, gerade der deutſche Weſten muß nach den langen Jahren der ſchwerſten Bedrückung ſehen und fühlen, daß die Wiederwehrhaftmachung des deutſchen Volkes nur eine Frage der Mfitarbeit akler iſt. Die Anfänge ſind da, es muß nur von der Allgemeinheit weiter⸗ gearbeitet werden. 2 An den diesfäbrigen Manövern haben im Nahmen der 5, und 7, Diviſion feilgenommen:? Infanterieregimenter mit 21. Maſchinengewehr⸗Kompagnſen, 7 Minenwerferkompagnien, 8 Artillerieregimenter mit ſe 12 Batterien zu je 4 Geſchützen und 3 Kraftwagenbatterten, 2 Reiterregimenter, 2 Pionker⸗ bataillone, 3 Nachrichtenabteilungen, 3 Fahrabteilungen 8 Kraftfahrabteilungen. Das ſind im ganzen etwa 25 60⁰ Mann oder ein Viertel der deutſchen Wehrmacht. Die älteren Leute, die die Kaiſermanöver 1909 in der hieſigen Gegend ge⸗ ſehen hatten, beſchwerten ſich oft bitter, wie wenig man heüte auf dem Gefechtsfelde ſähe. Gewiß iſt die Kampfweiſe von heute ganz anders als die der Vorkriegszeit, aber es iſt au nichts an Maſſen da, was auch nur annähernd mit früheren Zahlen verglichen werden könnte. Genau ſo iſt es mit der Ausrüſtung. Die durch den Verſailler Vertrag der Wehrmacht aufgelegten Beſchränkungen ſind ja zum guten Teil ſo wider⸗ ſinnig, dah ihre Abſchaffung unter allen Umſtänden durch⸗ geſetzt werden muß. Wir haben nun einmal lediglick eine Ab⸗ wehrtruppe, alſo muß dieſe, um ſich in der Ahwehr der den in den Armeen der ganzen Welt zu Tauſenden beſteßen⸗ en Tanks zu üben, ſich mit ſolchen aus Leinwandgeſtellen markierten begnügen, muß die Abwehr von Flieger⸗ geſchwadern, die auch nur durch aufſteigende Kinderballons dargeſtellt werden dürfen, völlig ausſcheiden, weil uns keine Abwehrmittek zugeſtanden werden. Unſere Reichswehr ſoll nur eine Verteidigungstruppe ſein und ſie könnte es auch ſein, aber zur Zeit fehlen ihr noch alle mgteriellen Mittel dazu. So könnten die Liſten fehlender Ausrüſtung noch ſeitenlang fort⸗ geſetzt werden, nicht nur das Gerät muß in den meiſten Fällen überaltert bleiben, auch Bekleidung, Verſorgung uſw. det Heeresangehörigen unterliegt den ſtärkſten Beſchränkungen. Freilich ſchallen wohl die Lieder aus Marſchkolonnen und Transportzügen, aber das„Es lebe der Reſervemann“ fehll. Es geht zu neuem Dienſt und neuer Arbeit. Hart für alle Angehörigen der Wehrmacht iſt des Dienſtes ewig gleich⸗ geſtellte Uhr, aber möge ihr der Tag recht bald kommen, von dem ſte ernten kann, was ſie jetzt mit nieler Mühe und ſteter Unverdroſſenheit für unſer deutſches Vaterland arbeitet. Kurt Harder Vadiſche Politik Mandatsnieserlegung Prof. Nasbruchs? Wie verlautet, wird Prof. Radhruch, der frühene deche uſtizgunte, bei Antritt ſeines Lehramtes für Slrat recht an der Univerſität Heidelberg ſein Mandat a⸗ ſozialdemokratiſcher Reichstagsabgeordneter niederlegen, de die Außübung ſeiner een e ihm wenig Zeit 197 größere politiſche Arbeiten ührig laſſen würde, weil 15 ſtrafrechtliche Lehrſtuhl in Heidelberg nur einfach beſetzt Letzte Meldungen Von der Oſtaſien⸗Flugexpedition —Berlin, 22. Septbr. Die beiden Junkers⸗Großlhih zeuge der Sſtaſien⸗Expedition der Deutſchen Luftanſa l. ee ceee nac 4½ Uhr wieder in Meskau eingetroſfe, 920 Rückkehr nach Berlin iſt für Ende dieſer Woche zu en waärten, Neue Krawalle in Breslau ale —Bresleu, 22. Septbr. Henute kam es vor der Zahlſt der Erwerbsloſen zu einem neuen Krawall. Es hatten 17 mehrere hundert Exwerbsloſe zuſammengefunden, drohende Haltung gegen die Polizeiwache einnahmen. olizei zerſtreute die Anſammlungen und ging mit Bummiknüppel gegen ſie vor. eut Die Breslauer Stadtverordneten werden morgen ern 600 000 Mark für Notſtandsarbeiten bewilligen. Feuergefecht bei Damaskus von „— Peris, 22. Septbr, Zwei Kilometer nordweſtlich zrei Damaskus kam es zu einem ſcharfen lach ade Eskadronen und einer Räuberbande. Die Eingeborenen urt zehn Tote, Waffen und Munition auf dem Kampfplatz ö Die Zyklonkataſtrophe dle, Newpork, 22. Septur. Bei der Zuklonkatgſtrophe, wie erichlef über die Stadt Encarngelon in Sarg eer ſiederging, ſind nach den bisherigen Meldungen 130 dt ſind ſonengetötet und 500 verletzt worden. In der Sta iſchen zwei Hotels, die Zollgebände, zwei Banken und die elektr g Kraftwerke zerſtört worden. Der Sachſchaden wird auf 6. Million Dollar geſchätzt. Schweres Fiſcherunglück im Rigaiſchen Meerbuſen 1 —Rigg, 22. Sept. Der Sturm der letzten Tage hat afg⸗ an der Küſte des Rigaiſchen Meerbuſens gerſchiedene Schin unfälle verurſacht. Ein Fiſcherboot, das mit 5 Inſaſſen des der Südſpitze von Oeſel ausgelaufen war, iſt gekentert. der Boot wurde leer an den Strand geworfen. Die Leichen?? ertrunkenen Fiſcher ſind noch nicht geborgen. Donnerstag, den 23. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 439 Slädtiſche Nachrichten Nemndfunk⸗Vortrag Oberbaudirektor Zizler ſpricht über das Stadtbild Mannheims Im Rahmen der Rundfunkvorträge der Mannheimer Be⸗ Prechungsſtelle ſprach geſtern abend Oberbaudirektor Ziz⸗ er, der Leiter des ſtädtiſchen Hochbauamts, über das Stadt⸗ bild Mannheims. Wir geben nachſtehend aus dem Vortrag en Abſatz wieder, der von dem neuen Mannheim handelt: „Wie ſieht das neue Mannheim aus? Jenes Mannheim, das ſich durch einen glücklichen wirtſchaftlichen Aufſchwung im 19. Jahrhundert zu einer großen Induſtrie⸗ un Handels⸗ ſtadt umſtellen und erweitern mußte. Dieſes neue Mannheim trebte bald über die engen Grenzen, die ihm die Feſtungs⸗ wälle gezogen hatten, hinaus, nach allen Seiten hin, haupt⸗ ächlich nach Norden, Oſten und Süden ſich ausdehnend. Wie te Stadterweiterungen der deutſchen Städte des 19. Jahr⸗ underts überhaupt nach Teilplänen entſtanden, die nur auf kurze Sicht aufgeſtellt waren, ohne die großen Zuſammen⸗ hänge der geſamten Stadtentwicklung wahrzunehmen, ſo zeigt auch das neue Mannheim nicht die Einheitlichkeit der Stadt⸗ geſtaltung, wie ſie im 18. Jahrhundert beſtand und wie ſie uns heute wieder als Ideal vorſchwebt. Aber anſtelle der im 19. Jahrhundert noch nicht erkannten oder ſchon vergeſſenen hebrie von dem Erfordernis, die Stadt im Gauzen organiſch — geſtalten, waren es die örtlichen Gegebenheiten, le nach der ſtädtebaulichen Seite hin die Entwicklung in glück⸗ licher Weiſe beeinflußten, nämlich die Waſſerſtraßen. Im zeſten der Stadt der Rhein, im Oſten der Neckar, im Norden wie im Süden große Hafenanlagen gaben nicht blos dem Bilde der Stadt ein beſonderes Gepräge, ſie haben auch die induſtrielle Beſiedelung an dieſe Waſſerſtraßen gebunden und amit verhindert, daß, wie es in vielen Induſtrieſtädten der Fall iſt, ein ungeordnetes Durcheinander von Induſtrie⸗ und ohnvierteln entſtand. Gewiß ſind in jener Stadtbauperiode es 19. Jahrhunderts auch in Maunheim einzelne kleinere abrikgebiete entſtanden, die heute bei vorausſchauender lanung an jener Stelle nicht mehr geduldet würden. Immer⸗ hin haben diefe Waſſerſtraßen die Induſtriea 7 lagen zu roßen Formationen zuſammengeſchloſſen und amtit bewirkt, daß große ee e e, unmittelbar an die Altſtadt angrenzende Gebiete für die Wohnbauten der raſch aufblühenden Großſtadt freiblieben. Hierin liegt der kund für die Tatſache, daß der, der nach Mannheim kommt, zunächſt nicht den Eindruck hat, daß er in eine große Induſtrie⸗ adt kommt. Denn die Induſtriegebiete liegen abſeits, weit im Süden, in Neckarau und Rheinau und im Norden ei den Vororten Waldhof und Sandͤhofen. Neben den Waſſerſtraßen war noch eine andere land⸗ ſchaftliche Eigenhelt mitbeſtimmend für die Ent⸗ wicklung des neuen Mannheim, nämlich die zahlreichen Nie⸗ exrungen und Altwaſſer des Rheins und des Neckars, die zu einer Zeit, wo Ingenieurkunſt noch nicht Dämme und Deiche uf, vom Hochwaſſer überſchwemmt waren. Ein großer Teil ieſer Niederungen iſt umgewandelt worden in Park⸗ anlagen, in Spiel⸗ und Sportplätze oder in Kleingarten⸗ kelände. So iſt das neue Mannheim nicht ein Meer ununter⸗ rochener Steinmaſſen, ſondern ein Stadtgebilde, das Bau⸗ Ebiete und Freiflächen in reichem Wechſel aneinanderreiht. ntlang des Neckars, der mit breiten Vorländern von Oſten her dem Rhein zuſtrömt, zieht ſich in einer Ausdehnung von 1 ha in langer Front der Luiſenpark hin, der in großen Rennwieſen ſeinen Abſchluß findet und die neue Oſtſtadt be⸗ drenzt. Entlang des Rheines lagert ſich der Kernſtadt in imer Ausdehnung von 25 ha der Schloßpark vor, der ſich ſchönen Rheinpromenaden nach Süden fortſetzt und in den ächtigen, mehr als 200 ha großen Waldpark übergeht. d begleitet auf einer Länge von mehr als 6 km Parkländ⸗ aft den Rhein, einen grünen Wall bildend, teils für die unenſtadt, teils für die Wohnſtadt Lindenhof. die ſich jen⸗ eits der Bahnanlagen Mannheim—Ludwigshafen und Mann⸗ eim—Heſdelberg ausdehnt. Ueber dem Neckar, im Nord⸗ ten der Stadt, leitet die Neckarſtadt, ein hauptſächlich aus Alein⸗ und Mittelwohnungen beſtehendes ee Wohn⸗ Nertel zum Induſtriegebiet aber, das ſich einerſeits an den Anduftriebafen und den Altrhein, andererſeits an die Stadt⸗ elle Waldhof und Fandhaen anlehnt. Ein Kranz von Vor⸗ liten umlagert die Kernſtadt, Trabanten gleich, die ihren dörf⸗ en Charakter noch faſt unverfälſcht zur Schau tragen.“ Nach der Beſprechung des äußeren Aufbaues der cte dt lud der Redner die Zuhörer zu einer Waſſerfahrt guß die an der Friedrichsbrücke begann, und ſich bis Rheinau ſh dehnte, um wie folgt feine prägnanten Ausführungen zu Aleßen: So iſt Mannheim durchaus eine Stadt von tell. ener Prägung. Gewiß hat auch Mannheim Stadt⸗ ehlle, die beſſer ungebaut geblieben wären, Stadtteile, die kbenſo gut in Eſſen, Berlin, Königsberg oder Leipzig ſtehen numten. Und auch die Mannheimer Altſtadt iſt durch viele Epaſſende und ſtörende neue Bauten empfindlich geſtört wor⸗ den. Aber immer noch tritt uns die Baukultur des 18. Jahrhunderts eindrucksvoll in Erſcheinung und bilbet den Boden, auf dem ſich, von neuem Geiſte getragen, das Mannheim des 20. Jahrhunderts aufbaut. So iſt Mannheim ebenſo eine Fundgrube für den Kunſthiſtoriker wie für den Städtebauer, der im Organismus der Stadt den Niederſchlag und Wert ihres inneren Lebens erkennen will. Wer Mann⸗ heim nicht kennt, kennt nicht den deutſchen Städtebau des 18. Jahrhunderts. Darum kommen Sie, beſuchen Sie die Stadt des pfälziſchen Barock, die Stadt Karl Theodors, jenes kunſtſinnigen Fürſten, der Mannheim im 18. Jahrhundert zu einem Mittelpunkt der ſchönen Künſte und der Wiſſenſchaften zu machen wußte. Be⸗ ſuchen Sie die Stadt am Neckar und am Rhein, die auch in ihrem Bilde zum Ausdruck bringt, was ſie iſt und ſein will: Ein Emporium eines reichen wirtſchaftlichen und kul⸗ turellen Lebens zugleich. Herbſtanfang Als ſich geſtern nachmittag der Himmel, deſſen ſtrahlende Klarheit wir in den letzten Wochen als ein ganz unerhofftes Gottesgeſchenk dankbar begrüßt haben, mit düſterem Grau überzog, als der Wind kühl und unfreundlich durch die Straßen ſegte, da wurden wir ſo recht eindringlich daran er⸗ innert, daß wir uns mit Rieſenſchritten dem Winter nahen. Herbſtanfang iſt heute nachmittag um 3 Uhr nach dem Kalender. Schon ſeit Tagen machen ſich die Anzeichen überall bemerkbar, am untrüglichſten in den Anlagen. Der Laub⸗ fall hat rapide zugenommen. Die Blätter, die ſich infolge der Feuchtigkeit im Juni und Juli länger als gewöhnlich friſchgrün zu halten vermochten, haben unter der Gluthitze der verſpäteten Hundstage ihr Leben ausgehaucht. Verwelkt, verſengt, ohne eine Spur von Saft, löſen ſie ſich vom Zweig und flattern in Scharen zu Boden, wenn ein Windſtoß durch die Bäume fegt. Am empfindlichſten ſind mit unſere Roß⸗ kaſtanien, die, wenn der Laubfall ſo ſtark wie in den letzten Tagen bleibt, bald völlig kahl daſtehen werden. Bis zur Dunkelheit ſieht man die Kinder den Schloßgarten auf der Suche nach Kaſtanien durchſtreifen. Trotz der reichen Ernte wird ihnen das Suchen uicht leicht gemacht, da zu viel Lieb⸗ haber der glänzenden braunen Früchte auf dem Plane er⸗ 1 975 Aber wenn man ſieht, wie ſich die Buben und Mädels freuen, wenn ſie gefülltem Säckchen heimwärts ztehen, dann muß man ſich wieder ſagen; die Jugend iſt doch viel leichter zufrieden zu ſtellen, als wir Erwachſene. Mit einer gewiſſen Wehmut denken ſicherlich Viele an die eigene Jugend⸗ zeit zurück, als ſie ebenfalls zum Kaſtanienſammeln auszogen, um dann Frucht an Frucht zu einer Kette an den Faden zu reihen oder auf andere Weiſe mit den brauen Geſellen zu ſpielen, bis ſie, glanzlos und verſchrumpelt, in den Müllkaſten wanderten. Sch. * Nichtberückſichtigung Mannheims in nen erſchienenen Führern! Während in früheren Auflagen des Odenwald⸗ rers Maunheim mit berückſichtigt war, vermißt man in der ſoehen erſchtenenen neuen Auflage jegliche Notiz über unſere Stadt. Dies iſt um ſo befremdlicher, als der hieſige Odenwaldklub doch große Verdienſte um die touriſtiſche Er⸗ ſchließung des Odenwalds hat. Ebenſo auffällig iſt, daß in dem ſoeben vom Stadtrat und Verkehrsverein Heidelberg neu herausgegebenen, von Dr. L. Schmieder bearbeiteten Heidelberger Führer Mannheim ebenfalls vollſtändig ignoriert iſt. Der Verkehrsverein hat gegen dieſe Nichtbe⸗ rückſichtigung Mannheims bei den in Betracht kommenden Stellen Einſprache erhoben. Was nützen alle ſchönen Reden von einem gemeinſamen Vorgehen Mannheimz und Heidel⸗ bergs in Verkehrsangelegenheiten, wenn ſich Mannheim bei ſolch wichtigen Anläſſen vollſtändig übergangen ſieht! * Starker Rückgang der Nacht⸗ und Morgentemperatur. Der Herbſt, der, wie an anderer Stelle erwähnt, heute nach⸗ mittag kalendermäßig ſeinen Einzug hält, macht ſich während der Nacht und in den Morgenſtunden durch einen niedrigen Temperaturſtand bemerkbar. In der vergangenen Nacht ging die Queckſilberſäule böts auf 10,5 Grad E.(gegen 14,3 Grabd E. in der Nacht zum Mittwoch) zurück. Heute früh wurden 11,3 Grad C.(15,1 Gr..) G Die Höchſttemperatur be⸗ trug geſtern 21,7 Grad C.(23,7 Grad.) * Ungewöhnliche große Sonnenflecke ſind gegenwärtig auf dem Tagesgeſtirn erſchienen. Nach den Beobachtungen unſeres aſtronomiſchen Mitarbeiters Dr. H. H. Kritzinger paſſierte der Schlußfleck einer ſehr auffälligen Gruppe, deren Längsausdehnung ungefähr 20 Erddurchmeſſern gleichkommt, am Montag mittag den zur Erde gerichteten Meridian der Sonne. Die Flecke beſetzen eine nördliche heliographiſche Breite von etwa über 20 Grad und können ihre Wirkung vom 20. Sept. an auf die Erde ausüben. Nordlichter ſind aller⸗ dings erſt im Anſchluß an den Hauptfleck zu erwarten, deſſen Körperſtrahlung uns in der Nacht zum Mittwoch erreichen dürfte. Die Verhältniſſe liegen jetzt ähnlich wie Anfang März d. Is,, wo gleichfalls bedeutende Nordlichter einem be⸗ merkenswerten Sonnenfleckenübergang folgten. Reoner, Sprecher und Schwätzer Von Eruſt v. Wolzogen 10 Von allen Gaben, mit benen ein gütiger Gott ein Men⸗ wenkind ausſtatten kann, ſind nur wenige für ſein Vor⸗ Därtskommen in der Welt ſo wichtig wie die Rednergabe. ſens geſchriebene Wort des dichterſſchen Geſtalters des tie⸗ n Denkers verblaßt ebenſo wie die Kunſt des großen Aanfpielers vor dem flüchtigen Hauch aus dem Munde des aunzenden Redners. Denn der Mime ſagt ſchließlich nur 10 was der Dichter ihm Pence hat; man empfindet die tiefe Erſchütterung oder auch die befretende Heiterkeit, in er uns verſetzt hat, hinterher leicht als eine Täuſchung, iben die ſich der überlegene Verſtand gern wehrt. Und die Un e Leſung eines Buches vermag nur auf ſehr wenige und kede ſolche Menſchen einen gleich ſtarken oder gar noch ſtär⸗ zu en Eindruck als das Anhören eines hinreißenden Redners chenntachen, die imſtande ſind, ſich den Tonfall des geſpro⸗ ninen Wortes mit allen An⸗ und Abſchwellungen, Beſchleu⸗ angen und Verzögerungen, ſowie den dazu gehörigen Ge⸗ gleren deutlich zu vergegenwärtigen. Das Buch vermag der ddings nachhaltiger zu wirken, weil man es immer wie⸗ und leſen und dadurch viel tiefer in ſeinen Inhalt eindringen l, ſich denſelben dauernd zu eigen machen kann. Aber die kanfwältigende Augenblickswirkung der flüchtig vorüber⸗ berſchenden Beredſamkeit eines hervorragenden Redners mag es doch kaum ſe zu erreichen. Cd Einen Reöner nenne ich im Gegenſatz zu einem Fedecher denjenigen, der vor der Oeffentlichkeit in freier w de und in kunſtgerechter Jaſſung ſeine Gebanken zu enk⸗ J0h eln weiß. Ohne eine angeborene ſtarke Begabung iſt die bordre Redekunſt nicht zu erlernen. Was die ſeit Alters her möbandenen Lehrgänge der Beredſamkeit zu leiſten ver⸗ unhen, iſt lediglich Dreſſur. Man kann einem nicht ganz kungabten Menſchen die Technik des Sprechens, die Behand⸗ Wies ſeines Organes, die Beherrſchung ſeiner Geſichtszüge einer Körperbewegungen wohl beibringen, aber für den Fi ingel an ſelbſtändigen Gedanken und ſprachſchöpferiſcher Eihenart nur einen ſehr ſchwachen Erſatz geben durch das kuntrichkern als wirſam erprobter Redewendungen, wir⸗ Schli cherer Schlagworte, nie verſagender, ſchmetternder Faan ſanfaren. Auch der geborene Redner wird nur in ſel⸗ en Fällen einer methodiſchen Schulung ſeiner Stimme 10 ſeiner Vortragskunſt durch einen Schauſpieler entraten ſebaen, und die Scheu vor der Oeffentlichkejt, das Lampen⸗ er, wird er ebenſo wie der Bühnenkünſtler nur durch Uebung und Gewöhnung allmählich überwinden. Die Haupt⸗ ſache aber, der 1 Gedankenquell, bie ſchlafwand⸗ leriſche Sicherheit der ülge deet W e ihm ver⸗ liehen ſein. Der öffentliche Redner übt Ae e e aus— er iſt ein Hypnotiſeur, der nicht nur über die Ner ven, ſondern auch über den Willen und das Gemüt ſeiner Zuhörer nach Willkür gebietet. Es iſt oft geradezu beſchä⸗ mend, wie leicht eine Zuhörerſchaft dem Redner ſeinen Erfolg macht. In jedem Publikum, ſogar in einem höchſt gebilbeten, gibt es eine große Anzahl kindlich empfänglicher Menſchen (nicht nur Frauenl), die unfehlbar auf jede Steigerung des Stimmaufwandes, az jede leidenſchaftliche Unterſtreichung, auf jede fahnenſchwingende Armbewegung bineinfallen.(Alſo, muſitaliſch geſprochen, auf jedes ereſcendo, accelerando, ſſor⸗ zato uſw.). Und es wird auch wohl ſchon jeder an ſich die Wahrnehmung gemacht haben, wie ſehr das Benehmen ſolcher leicht mitgeriſſenen Zuhörer ihre Umgebung beeinflußt. Mit gutem Grunde ſchlägt der Kanzelredner einen anderen Ton an wie der Kathederredner und dieſer wieder als der Volks⸗ rebner. Wenn der Prediger ſtatt des ruhig im Andante dahinfließenden, gedämpften und ſalbungsvollen Tones mit dem heißen Atem des politiſchen Agitators reden wollte, ſo würde ſelöſt die Ehrfurcht vor der geweihten Stätte jene leicht entzündlichen Gemüter kaum verhindern, in Hände⸗ klatſchen und Beifallsrufe auszubrechen. Der geborene und erfahrene Reͤdner weiß ebenſo gut wie der Schauſpieler, daß das weiche Vihrato einer ſchön geölten Männerſtimme unfehlbar auf die Tränendrüſen wirkt, daß eine harte, zer⸗ hackte, bellende Tongebung zu Haß und Entrüſtung auf⸗ ſtachelt, eine allmählich der Höhe zugetriebene Kraftentfal⸗ tung der Stimmittel mit Verlangſamung des Tempos, mit emporgerichtetem Blick, aufgereckter Geſtalt und weit⸗ geſchwungenen, langſamen Armbewegungen auch die Seelen der Zuhbrer mitreißt und mit Sicherheit begeiſterten Bei⸗ fall auslöſt. Die Leichtigkeit der Wirkung iſt ſchon manchem gebore⸗ nen Redner zum Verhängnis geworden, indem ſie ihn nicht nur zu bequemer Wiederholung beifallsſicherer Wortprä⸗ gungen und ſchauſpieleriſcher Tricks verführte. ſondern auch durch Ueberfütterung ſeiner Eitelkeit ſeinen Perſönlichkeits⸗ wert herabminderte. Schauſpieler und Redner ſind von jeher die eitelſten aller Menſchen geweſen. Umſo höher ſind jene genjalen Redner einzuſchätzen, die ihre ganze Kraft dem Dienſte einer großen, edlen Aufgabe weihen, die in ſeder Rede jhre volle Perſönlichkeit einſetzen und die ſchließlich nur reden, wenn ſie etwas Bedeutungsvolles zu ſagen haben. Veranſtaltungen Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Heute abend geht zum letzten Male der„Garten Eden“, vier Kapitel aus dem Leben eines„unanſtändigen“ Mädchens von Ru⸗ dolf Bernauer und Rudolf Oeſtreicher mit Erika v. Thelk⸗ mann, Ilka Grüning, Robert Garriſon und der übri⸗ gen Premierenbeſetzung in Szene. Morgen Freitag bleibt das Theater der Vorbereitungen zum Battiſtini⸗Konzert wegen geſchloſſen. Am Samstag, den 25. ds., findet ein einmaliger Arien⸗ und Liederabend des be⸗ rühmten Baritoniſten Mattia Battiſtint ſtatt. Sonn⸗ tag, den 26. ds., beginnt das hebräiſche Theater„Habima⸗⸗ Moskau ſein viertägiges Gaſtſpiel mit dem Stück„Dybuk von An⸗Ski. 5 * Einſtellung der Neckarſchleppſchiffahrt. Die Schlepp⸗ Baſledte auf dem Neckar zu Berg iſt wegen des niedrigen aſſerſtandes ſeit Montag eingeſtellt. Die Talfahrten wer⸗ den bis jetzt noch ausgeführt. * Auerkannte Leiche. Die Leiche des jungen Mannes, der ſich am Sonntag abend bei Neckargemünd erſchoſſen hat, iſt vom Vater erkannt worden. Es iſt ein 22 Jahre alter Mechaniker aus Neckarau. Kommunale Chronik Die Städtebauer in Baden * Karlsruhe, 21. Sept. Nach Beendigung des inter⸗ nationalen Wohnungs⸗ und Städtebaukongreſſes in Wien aben ſich etwa 130 Teilnehmer zu Studienzwecken nach eutſchland begeben. Nach ihrem Empfang in München, Augsburg und Nürnberg reiſen die Gäſte über Rothenburg, Stuttgart nach Kñarlsruhe und Heidelberg. Dann werden ſie ihre Reiſe nach Frankfurt, Köln, Eſſen und Düſſel⸗ dorf fortſetzen. * sch. Reilingen, 22. Septhr. In der letzten Sitzung des Bürgerausſchuſſes kam der Voranſchlag der Ge⸗ meinde zur Beratung. Es ergab ſich ein Aufwand von 44785 Mark(250 628 Mark Einnahmen, 205 413 Mark Aus⸗ gaben). Zur Deckung dieſer ungedeckten Summe muß für je 100 Mk. Steuerkapital eine Uumlage von 0,90 Mk. erhoben werden. Der Voranſchlag fand einſtimmige Annahme. Gleich⸗ zeitig wurde eine Kapitalaufnahme für die Spar⸗ kaſſe bewilligt und zwar bei der Badiſchen Girozentrale in einer Höhe von 15 000 Mark. Tagungen Tagung der bayeriſchen Tabakbauvereine Der Verband bayeriſcher Tabakvereine hielt am 19. Sept. im Zentrum des pfälziſchen Tabakbaues in Haßloch ſeine diesjährige Tagung ab. Der Beſuch aus der Pfalz und aus dem rechtsrheiniſchen Bayern war ein ſehr reger, ein Zeichen des wachſenden Intereſſes am deutſchen Tabakbau. Ober⸗ regierungsrat Wagner als Vorſitzender des Verbandes begrüßte die Gäſte, insbeſondere die Vertreter der bayeriſchen und der Pfalzregierung und berichtete kurz über die Ausſichten der diesjährigen Ernte, die er als günſtig bezeichnete. Oekonomierat Hoffmann⸗Speyer erſtattete Bericht über die Arbeiten der Geſchäftsführung und betonte im Abſchluß hieran die eeee eines engen Zuſammenſchluſſes der Vereine in der Pfalz und des rechtsrheiniſchen Bayern. Treiber⸗Seckenheim ſprach über die diesfährige Markt⸗ geſtaltung, die er ebenſo beurteilte wie der Vorſitzende. Die Organiſatton der Tabakpflanzer laſſe indeſſen noch viel zu wünſchen übrig. Der Verſchleuderung des heimiſchen Tabaks müſſe mit allen Mitteln entgegengearbeitet werden. Voraus⸗ Neecg hierfür ſei die Ausſchaltung des Zwiſchenhandels und ie Schaffung von Lagerſchuppen, damit die Pflanzer nicht ge⸗ zwungen ſind, die Frucht voörzeitig aus Mangel an Lager⸗ gelegenheit abzuſtoßen. Ein ebenſo wichtiges Ziel iſt die Pflege der Qualität, um der ausländiſchen Konkurrenz ſtand⸗ halten zu können. Ueberall auf dieſen Gehieten machten ſich zwar Anzeichen zur Beſſerung bemerkbar, aber es fehle an der ſyſtematiſchen Zuſammenfaſſung und Organiſterung der Beſſerungsbeſtrebungen. In dieſer Richtung liegen die Hauptaufgaben des Verbandes. Direktor Meißner gab einen Ueberblick über den Tabakbau in Baden, während Aſſeſſor Klemm über die diesjährige Feloſchau berichtete und das Ergebnis als gut bezeichnete. Schlie lich wurden die Prämien der Breslauer Landwirtſchaftsausſtellung an die ausgezeichneten Ausſteller verteilt. Es gibt aber auch Rednerautomaten, die ohne Beſinnen los⸗ legen können, ſobald man ein Zehnpſennigſtück hineinwirft, d. h. ſobald ein größeres Publikum und ein äußerer Aulaß vorhanden ſind. Mit dieſer Bemerkung kommen wir guf die Sprecher. Das ſind die lediglich Sprachgewandten, die geſchwinden In⸗ telligenzen. Dieſe Leuke, ſchon ſehr viel häufiger als die großen Redner, ſind die Lieblinge der Geſellſchaft. Heilige Ueberzeugungen, Tiefſe und Schwung der Gedanken, Eigen⸗ art des Ausdrucks verlangt man von ihnen nicht. Mit Witz, Schlagfertigkeit und einiger Anmut beſtreiten ſie alles, was man von ihnen erwarten darf. Sie ſind angenehme Unter⸗ halter, für beſcheidene Anſprüche durchaus geeignete Feſt⸗ und Tafelredner und überall gern geſehene Gäſte. Vor der größeren Oeffentlichkeit verſagen ſie meiſt; an der Aufgabe, in einem wohldurchdachten Vortrag und in künſtleriſcher Sprachformung aus eigenem Gedankenvorrat zu ſchöpfen, ſcheitern ſie. Dagegen vermögen ſie auch dann geſchickt und geſcheit zu reden, wenn ſie eigentlich nichts zu ſagen haben. Die guten Sprecher ſind häufig gänzlich unzulängliche Schrei⸗ ber. Eine beſonders wunderliche, zumal in den„feuchten Ländern“ nicht ſeltene Spezies bilden die Menſchen, die erſt durch reichlichen Alkoholaufguß ihren Geiſt und ihre Zunge in Bewegung zu ſetzen wiſſen. Im nüchternen Zuſtande ſind ſolche blendenden Feuerwerker der Beredtſamkeit oft ganz unbeholſene Geſellen, langweilige Stammler uns Einſilber. Im Gögere zum Rebner als einer der erfreulichſten Blüten ſchöner enſchenmöglichkeit und zum Sprecher als eines wohl zu leidenden Geſellen, iſt der Schwätzer der Schrecken aller einigermaßen geſchmack⸗ und anſpruchsvollen Menſchen. Der Schwätzer redet nicht, um ſeinen Gedanken Ausdruck zu geben, noch um einer Sache zu dienen, noch um die Geſellſchaft zu unterhalten, ſondern nur, um ſich ſelber zu hören, andern ſene Gegenwart ſpürbar aufzudrängen. Es iſt der unbeirrbare Ichſager. Die Flüſſigkeit und das Tempo ſeiner Worterzeugung ſind oft erſtaunlich. Ohne Vorbedacht zieht er ſeine Schleufe— und ſofort ſetzt ſich die Plapper⸗ müßhle in Bewegung. Waſſer iſt immer genügend vorhanden! Sein Gehirn verwäſſert eben alles: die erwörbene Schulbik⸗ dung, die Nachklänge ſeiner Beleſenheit, die Erinnerung an das, was er von Selbſtdenkern gehört und ſogar das, was er in beſinnlichen Stunden vielleicht ſelber gebacht und empfun⸗ den hat. Was zumal das wejbliche Geſchlecht an Schwützge⸗ wandtheit leiſtet, überſteigt oft alles männliche Faffungsner⸗ mögen. Ein engliſcher Arzt hat vor kurzem einen wiſſen⸗ ſchaſtlichen Beweis dafür zu erbringen verſucht, daß das Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 23. September 1926 Aus dem Lande Schwerer Autounfall bei Anteröwisheim Zwei Tote, vier Schwerverletzte Unteröwisheim bei Bruchſal, 22. Sept. Heute nach⸗ mittag ereignete ſich hier ein ſchwerer Unglücksfall, bei dem swei Menſchen ihr Leben verloren und vier chwer verletzt wurden. Das Laſtauto ber Ziegelei Müller kam von Bruchſal und hatte zehn Frauen vom Wochenmarkt, der dort ſtattgefunden hatte, mitfahren laſſen. Beim Paſſieren des Bahnkörpers der Nebenbahn von Men⸗ zingen lief gerade von dort ein Zug ein. Der Chauffeur überhörte das Signal. Dabei gerieten die Frauen, die ſich auf sem Wagen befanden, zum Teil unter die Räder. Zweit Frauen waren ſofort tot, eine liegt im Sterben und drei ſind ſchwer verletzt. Die übrigen kamen mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Ein weiterer Autounfall *Bruchſal, 22. Sept. Geſtern nacht zwiſchen zwei und drei Uhr kurz vor Untergrombach verlor ein Dreiſitzer⸗Opel⸗ wagen, der von Direktor Hinterhofer auf der Fahrt nach Karlsruhe geſteuert wurde, am hintern Rade einen Reif, wodurch das Auto ſich überſchlug und die Inſaſſen— einen Herrn und eine Dame— unter ſich begrub. Beide Perſonen blieben hilflos liegen, bis ein Bühler Perſonenwagen die aufnahm und in das Karlsruher Krankenhaus verbrachte. Große Unterſchlagungen eines Karlsruher Verſicherungs⸗ direktors * Karlsruhe 22. Sept. Bei einem Karlsruher Verſiche⸗ rungskonzern, deſſen Hauptniederlaſſung in Berlin iſt, wur⸗ den Unterſchlagungen in Höhe von 75 000/ feſtgeſtellt, die der flüchtig gegangene, 44 Jahre alte, Verſicherungsdirek⸗ tor Schifferer ausgeführt haben ſoll. Schifferer, der von Markdorf ſtammt war Zollbeamter u. kam erſt vor 1 Jahr nach Karlsruhe, wo er durch ſeine luxuriöſe Lebenshaltung Auf⸗ ſehen erregte. Es gelang ihm lange Zeit, durch Fälſchungen und Uebertragungen die Reviſoren zu täuſchen. Er ſoll einen großen Teil des unterſchlagenen Geldes durch verfehlte Spekulationen an der Börſe verloren haben. Paratyphus auch in Baden * Waldshut, 22. Sept. In einer Reihe von Gemeinden des Kreiſes Waldshut ſind in den letzten Tagen zahlreiche Fälle von Paratyphus feſtgeſtellt worden. Von den behördlichen Stellen ſind Vorſichtsmaßregeln getrof⸗ fen worden. * Z. Doſſenheim, 23. Sept. Ein Akt ganz niederträchtiger Gemeinheit wurde in der Nacht vom Kirchweihſonntag auf Montag von hier heimkehrenden Kirchweihbeſuchern verübt. An dem Wege nach Handſchuhsheim ſtehen in nicht weiter Entfernung von einander zwei Kruzifixe. Eines iſt von einem eiſernen Gitter umgeben, das andere ſteht auf einer kleinen Erhöhung. Bei letzterem wurde das Kreuz mit dem daranhängenden Chriſtus aus dem Sockel herausgeriſſen und umgeworfen und zu kleinen Stücken zerſchlagen. Die Täter ſind noch nicht ermittelt, es geht aber das Gerede, daß es von der Kirchweih heimkehrende Bewohner eines Dorfes ſeien. Hoffentlich kommt die gemeine Tat ans Tageslicht.— Die Kirchweih war bei dem ſchönen Wetter außerordentlich ſtark von Auswärtigen beſucht, ſodaß die Wirte und die Nebenbahn glänzende Einnahmen zu verzeichnen hatten. Die Lokale waren alle dicht beſetzt. Außer den eingelegten Extra⸗ zügen verkehrten noch Autobuſſe und Autos, die ebenfalls immer dicht beſetzt waren. UWeinheim, 22. Sept. Bei den Arbeiten der Ueber⸗ landzentrale zwiſchen hier und Viernheim ſtürzte der z. Zt. hier wohnhafte 21jährige Elektromonteur Franz Riehle auf der Bauſtelle der„Rheinelektra“ von einem Maſt und trug ſchwere innere Verletzungen davon. Nach Einlieferung in das hieſige Krankenhaus iſt er ſeinen Verletzungen er⸗ legen.— Hier war in letzter Zeit die Befürchtung laut ge⸗ worden, daß durch die fortſchreitenden induſtriellen Anlagen des hieſigen Porphyrwerkes einer der ſchönſten und beliebte⸗ ſten Spazierwege Weinheims, nämlich der Rundgang des Wachenberg unterhalb der Wachenburg in Gefahr ſei, abge⸗ ſprengt zu werden. Wie indeſſen hierzu die Porphyrwerke Veinheim⸗Schriesheim.⸗G. mitteilen, entſprechen die Ver⸗ mutungen, daß durch Betriebserweiterung der obere Rund⸗ weg in Wegfall kommen oder gar der Grat des Wachenberges angegriffen werden ſolle, erfreulicherweiſe nicht der Wahrheit. UI Aus dem Odenwald, 22. Sept. Die Einweihung der neuen Kirche in Weiher wird am 3. Oktober durch Biſchof Dr. Ludwig Hugo aus Mainz vorgenommen werden. Die Filialgemeinde Weiher, die bisher kirchlich an die Mörlen⸗ bacher Pfarrkirche angegliedert war, wird vom ſelben Zeit⸗ punkte an zu einer ſelbſtändigen Kuratie ausgeſtaltet. von Offenburg und ein 12jähriger Schüler von Freiburg fan⸗ den beim Baden den Tod in den Fluten. Die Leichen sch. Hockenheim, 22. Septbr. Da das nächtliche Umher⸗ ſtreifen in unſerer Stadt in letzter Zeit ſtark überhand ge⸗ nommen hatte, hat das Bezirksamt Schwetzingen auf Antrag des hieſigen Gemeinderats eine ortspolizeiliche Vorſchrift er⸗ laſſen, die jetzt vom hieſigen Bürgermeiſteramt bekannt⸗ gegeben wurde. Darin wird beſonders gegen das lärmende Umhertreiben Jugendlicher unter 16 Jahren auf öffentlichen Straßen und Plätzen, ferner gegen den Aufenthalt an dieſen Stellen nach eingetretener Dunkelheit, eingeſchritten. Dieſe Vorſchrift umfaßt auch das Rauchen der Jugend an dieſen Orten. Uebertretungen werden mit Geld⸗ oder Haft⸗ und auch mit Schulordnungsſtrafen geahndet. L. Wiesloch, 21. Sept. Der 17 Jahre alte Otto Scherer, Sohn des Bäckermeiſters Scherer aus Alt⸗Wiesloch ſtürzte beim Zwetſchgenbrechen durch einen Aſtbruch vom Baum in einen Eiſenpfahl. Es wurde ihm dabei der linke Ober⸗ ſchenkel und die Hüftſeite aufgeriſſen. Er wurde mit dem Auto ſofort in das Heidelberger Krankenhaus gebracht.— Die hieſ. Gewerbeſchule wird durch den Vollzug des Staatsvoranſchlag 1926/27 eine weitere Gewerbelehrerſtelle und die Handels⸗ ſchule eine Handelslehrerſtelle erhalten. Außerdem iſt die neue Direktorſtelle an der Gewerbeſchule zur Bewerbung ausgeſchrieben. * Rohrbach hei Eppingen, 22. Septbr. Beim Schüren des Feuers fingen die Kleider des etwa 7 Jahre alten Mädchens des Maurers Franz Karg Feuer. Nur mit Mühe und Not konnten die Flammen erſtickt werden. Das Mädchen liegt an den erlittenen Brandwunden ſchwer darnieder. * Villingen, 22. Septbr. Der hieſigen Gendarmerie iſt es gelungen, den beim Gericht bekannten A. Kienzler aus Triberg⸗Schonach zu verhaften. Der Verhaftete hatte in den letzten Tagen, trotz der derzeitigen Schonzeit, zweimal hintereinander ein erlegtes Reh verkauft, das er ſich nur auf dem Wildererweg verſchafft haben kann. * Breiſach, 21. Sept. Ein 16 Jahre alter junger Mann konnten bisher noch nicht geborgen werden. * Liptingen bei Konſtanz, 21. Sept. Bei der Bühlmühle iſt das Oekonomiegebäude mit allen Heu⸗ und Erntevorräten niedergebrannt. Das Vieh konnte gerettet werden. Aus der Pfalz Verſchärfte Ueberwachungsmaßnahmen des Fremdenverkehrs in der Pfalz * Ludwigshafen, 22. Septbr. Nach einer Verfügung der Pfalzregierung wurden die ortspolizeilichen Vorſchriften da⸗ hin ergänzt, daß nunmehr jeder Gaſtwirt und Herbergsgeber täglich die Ortspolizeibehörde innerhalb der von ihr beſtimm⸗ ten Zeit Auszüge aus den Fremdenbüchern unter Beachtung der von der Ortspolizeibehörde erteilten näheren Weiſungen vorzulegen hat. Dieſe Maßnahme tritt am 1. Ok⸗ tober dieſes Jahres in Kraft und hat den Zweck, weſentlich dazu beizutragen, daß die täglich ein⸗ und auswandernden ſicherheitsgefährlichen Perſonen raſcher ausfindig gemacht werden. 40jähriges Dienſtjnbilaum :: Ludwigshafen, 22. Sept. Poſtamtmann Nippgen feierte in dieſen Tagen ſein 40fähriges Dienſtjubi⸗ Jläum. Der große Saal des Pfälzer Hofes, wo die Feier ſtattfand, war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Abend wurde eingeleitet durch Horn⸗ Rufe zweier Poſtillione und den Einzug dreier, in ſchmucker Uniform mit der Fahne des Vereins der unteren Beamten beim Poſtamt Ludwigshafen erſcheinenden Poſtbeamten. Nach der Begrüßungsanſprache von Herrn.⸗P.⸗J. Ludolf Wolf, trug Frl. Schleicher den Vorſpruch von unſerem Pfälzer Dichter Heinrich Schloſſer mit beſonderer Hingabe vor, dem ſich ein erhebender Geſangs⸗ vortrag:„Engelsterzett aus dem Oratorium„Elias“ von Mendelsſohn“, geleitet von Lehrer Bold, anreihte. Die Wir⸗ kung der dichteriſchen, ſinnigen Gabe des Herrn Schloſſer ver⸗ tiefte ſich in der Feſtrede des.⸗J. Böhme. Es folgte dann das Gedicht:„Gegenwart— Vergangenheit— Zukunft“ von .⸗J. Marggraßf, ausgezeichnet dargeſtellt von 3Beamtin⸗ nen, Frl. Avenius, Börſtler und Schwab, das der Feſtrede einen ſtimmungsvollen Abſchluß gab. Von der Oberpoſtdirek⸗ tion Speyer waren zwei Referenten anweſend, von denen der eine die Glückwünſche der Oberpoſtdirektion überbrachte. Poſt⸗ rat Ludwig überreichte bereits am 16. ds. Mts., dem eigent⸗ lichen Jubiläumstage, ein vom Reichspräſidenten eigenhändig unterſchriebenes Anerkennungsſchreiben. Darauf folgten einige Anſprachen, die ein glänzendes Zeugnis von der Wertſchätzung des Jubilars als Fachmann, Kollege und Menſch ablegten. Die Muſik der Poſtkapelle umrahmte das Feſt in anerkennens⸗ werter Weiſe. In gediegener Form wurde ein Trio durch⸗ geführt. Frl. Voſſelmann erfreute die Anweſenden durch drei innig vorgetragene Lieder. Zahlreiche Telegramme aus der Pfalz und Baden bekundeten in Poeſie und Proſa, welch großen Anteil auch auswärtige Poſtämter dem Feſte entgegen⸗ brachten. Den humoriſtiſchen Teil des Abends beſtritten die Schwätzen zur Regulierung der normalen Tätigkeit der weib⸗ en Unterleibsorgane nötig ſei. Vielleicht hat der Mann recht. Denn es ſcheint wirklich Frauen zu geben, die krank werden, wenn ſie gezwungen ſind, den Mund zu halten. Dieſe fürchterliche Zungengewandtheit iſt die ſtärkſte Waffe des Geſchlechts. Es gibt Frauen genug, die Freundſchaften und Ehen auseinander⸗ und Menſchen abſichtlich oder unabſicht⸗ lich totzuſchwätzen vermögen. 2 Die dutzendfache Wiederholung derſelben Erzählung im Lauf weniger Stunden ermüdet die Schwätzerin ebenſo wenig wie der tauſendfache Gebrauch derſelben Redewendung. Zu⸗ hören kann ſie ſchlecht oder gar nicht; dafür verlaugt ſie aber auch nicht, daß man ihr zuhört. Sie iſt zufrieden, wenn ſie ſich ſelber hört, und die Unermüdlichkeit ihres Atems, ihrer Mundwerkzeuge bedeutet ihr einen intenſiven Lebensgenuß. Ihr Geſchwätz hilft ihr im praktiſchen Leben oft noch beſſer vorwärts als dem gewandten Sprecher und ſogar dem be⸗ gnadeten Redner ſeine Begabung— einfach weil der Mann, bei dem ſie etwas durchſetzen will, zehnmal lieber nachgibt, als ſich in einen ausſichtsloſen Kampf mit den Flügeln der Plapperwindmühle einzulaſſen. Vor der Schwätzerin gibt es nur die einzige Rettung durch ſchleunige Flucht. Einiger⸗ maßen erträglich wirkt die Schwätzerin nur, wenn ſie jung und hübſch iſt und einigen Witz mit koketter Anmut verbindet. Völlig unerträglich dagegen iſt der ſchwatzhafte Mann— weil er eben kein rechter Mann mehr iſt. Der Mann ſoll zur Sache denken und zur Sache ſprechen. Er ſoll überzeugen wollen und ſich ſelber überzeugen laſſen. Deshalb muß er auch zuhören und ſchweigen können. Es gibt freilich auch unter den Schwätzern Blender, die dem ſchlechten Menſchenkenner und ungeübten Ohr einen guten Sprecher oder gar Reduer vorzutäuſchen vermögen. Aber ſie ſind leicht entlarvt. Man merke nur darauf, wie oft ſie das Wörtlein„ich“ gebrauchen und wie ſie ſich in der Wechſelrede verhalten. Wenn ſie Ein⸗ wänden nicht ſachlich begegnen und den Widerpart nicht aus⸗ reden laſſen, dann ſind ſie bloße Schwätzer. Der Schwätzer in der Familie iſt läſtig wie die Stubenfliege, der Schwätzer in der Geſellſchaft langweilt und macht nervös, der Schwätzer in der Oeffentlichkeit, zumal im Parlament, iſt ein Schädling für Volk und Vaterland. Der richtige Schwätzer iſt nur durch den Sargdeckel zu erledigen. Von Geſetzes wegen iſt ihm lek⸗ der nicht beizukommen. Oder doch?— Wie wäre es mit einem Zuſatz zu dem Paragraphen des Strafgeſetzbuches über den Totſchlag?„Wer einen Schwätzer unſchädlich macht, iſt dem Vertilger läſtigen Ungeziefers gleichzuachten und daher öffentlich zu belobi⸗ Theater und Muſil Nationaltheater Mannheim. In Verdis„Otello“ ſang geſtern Sidney de Vries, mit Bahling alternierend, zum erſten Mal den Jago. Der Stil dieſes Werks verlangt eine ganz andere Art der Geſangsbehandlung, als der Bel⸗ canto von Verdis erſter Zeit, von dem er ſich immer mehr freimachte, um die geſangliche Ausdrucksweiſe ſeinem muſik⸗ dramatiſchen Ideal des bewegten Parlando anzugleichen. Da unſer neuer Bariton nun vom eigentlichen Belcanto her⸗ kommt, zudem in Ausſprache und Konſonantenbildung noch einige Schwierigkeiten zu überwinden hat, wollte ſeine Ton⸗ gebung der in dieſem Werk notwendigen offenen, klar hervor⸗ tretenden Geſangsbehandlung noch nicht völlig entſprechen. Die dunkle, weiche Grundfärbug der ſchönen Stimmen kam umſo mehr den lyriſchen Partien entgegen, die zu eindringlicher Wirkung gelangten. Die Geſamtleiſtung iſt auf dem beſten Wege, dieſer übergroßen Rolle zu entſprechen. Der Mephiſto, den er in richtiger Erkenntnis der Nachbarſchaft von Boitos „Mefiſtofele“ gibt, bedarf noch einer geringen Befreiung vom nur Theatraliſchen. Jede Gebärde, jedes Wort ließ erkennen, daß die Rolle tief durchdacht und entſprechend geſtaltet war. Wenn die geeignete Verlegung des Tones nach vorn erfolgt, wird ſich die Ausgeſtaltung der Geſangsgebärde von ſelbſt er⸗ geben. Jedenfalls wäre uns ſein Vorgänger im lyriſchen Fach ſchon dieſen Grad der Leiſtung ſchuldig geblieben. Adolf Loeltgen iſt in der Titelrolle noch größer und mächtiger geworden. Er gibt den edlen Mohren, er ſingt die ganze Ariennähe, die Verdi für dieſe Tenorpartie beibehalten hat. Loeltgen hat geſangliche und darſtelleriſche Momente, in den Zwiegeſängen und vor allem in den Monvo⸗ logen, die zu dem ſtärkſten gehören, was wir je auf der Bühne ſahen. Der Schluß des zweiten Aktes, die Ausbrüche des dritten ſind von einzigartiger, hinreißender Wucht, Gaben eines ganz großen Künſtlers. Aenne Geier hatte zumal im dritten Akt große Momente, die erkennen ließ, daß die ſtimm⸗ liche Läuterung bereits auf dem Wege iſt, ihre Segnungen in der Weite des Ausdruckes bemerkbar zu machen. General⸗ muſikdirektor Lert iſt von ſeinem Berliner Dirigentengaſt⸗ ſpiel wieder zurückgekehrt. Es ſchien, als teile ſich das Be⸗ freiende einer ſolchen Reiſe der Interpretation des Werkes mit. Dieſe war getragen von einer außerordentlichen Ueber⸗ legenheit, die immer ſtärkere Wirkungen aus dem Orcheſter herausholte, das ſich zuſehends in alter Klangpracht ent⸗ faltete. Wie Lert dann das übergewaltige Finale des dritten Herren Krieſch, Weyland, Häberle, Stumpf und Müller.* inmitten all der Anerkennung ſtand bewegt der Jubilar. 1er griff ihm ans Herz und ſeine Dankesworte kamen aus tieffe Seele. Das Feſt erreichte mit der Fahnenſektion des Vere⸗ 55 der Unteren Poſtbeamten vor dem Jubilar und mit dem 5 8. gen der Nationalhymne ſeinen offiziellen Abſchluß. Feſt die glanz und Herzensfreude aber umſtrahlten noch lappe Feiernden. 8 * 4 Ludwigshafen, 22. Sept. Durch unbekannte Täter wuldt geſtern abend von einer Lokomobile auf dem Ruprechtsp en eines dort befindlichen Karuſſelbeſitzers ein Trei briem 716 von 9,80 Meter Länge und 16 Zentimeter Breite im We 18 von 100 Mark geſtohlen.— Geſtern nachmittag wurde ſltes dem Hofe eines Hauſes in der Denisſtraße abgeſte Fahrrad Marke„Torpedo“ im Werte von 60 Mark 5 Unbekannte geſtohlen.— Am Sonntag wurde am Strande— ein Gebiß, beſtehend aus 14 Zähnen und weiterhin eil— Vorſtecknadel aus Silber gefunden und auf dem Jundbne abgegeben.— Geſtern vormittag wurde einer Ehefrau v n Mundenheim auf dem Wochenmarkt im Stadtteil Süd alt einem Verkaufsſtande die Geldtaſche mit 6 Mark Inh durch Unbekannte geſtohlen. 45 21 Wattenheim bei Frankenthal, 22. Sept. Durch ein Sch 3 denfeuer wurden geſtern etwa 200 Zentner Korn⸗u K Haferſtroh von 7 Morgen Feld vernichtet. Die Feuermaß⸗ mußte ſich auf den Schutz des in der Nähe befindlichen Tran formatorenhauſes mit der Hochſpannungsleitung beſchränken. Der Schadesn iſt nicht durch Verſicherung gedeckt. der * Neuſtadt a. d.., 21. Septbr. Bei der Abrechnung 55 Bäckereieinkaufsgenoſſenſchaft hier hat ſich nach Blätterm dungen ein größerer Fehlbetrag ergeben. Nähere Feſ ſtellungen werden in der außerordentlichen Generalverſamm⸗ lung gemacht werden, die demnächſt ſtattfindet. L 2 Gerichtszeitung Das Mannebacher Bootsunglück vor Gericht Geſtern wurde vor dem Schöffengericht Konſtanz gegen den 28jährigen Hilfsarbeiter Franz Joſef Beck aus Meiche⸗ nau verhandelt, der am 4. Juli dieſes Jahres das furchtbar Bootsunglück vor dem ſchweizeriſchen Unterſeedon Mannebach verſchuldete, dem 6 Menſchenleben zug Opfer fielen. An dem fraglichen Sonntag wollten vier Tutt linger Ehepaare eine Motorbootfahrt nach dem ſchweisen, ſchen Bodenſeufer machen. Sie hatten dazu bei dem Schiffe, Iſidor Beck telephoniſch ein Boot beſtellt. Da ſie aber gec beſtimmten Zeit nicht am Bootsplatz waren, fuhr Iſidor Be wieder nach Hauſe. Als die Ausflügler ans Ufer kamen, fuhr gerade der Angeklagte Franz Joſef Beck mit ſeinem Boot an. Sie fragten ihn, ob er der Beck ſei, was er bejahte. Auf ihre Aufforderung erklärte er ſich bereit, die Fahrt z unternehmen. Tatſächlich hatte er dazu keine Berechtigung, da ſein Führerſchein nicht auf Perſonenbeförderung lauteng Das Boot hatte bereits Waſſer, was der Angeklagte jedo als unbedeutend hinſtellte. Schon kurz nach der Abfahrt ſtieg das Waſſer im Boot. Es gelang aber Beck, die ängſtlichen Gemüter zu beruhigen. Schließlich ſah aber auch Beck en daß die Sache gefährlich wurde und rief ſeinen Fahrgäſten zu: Ihr ſeid alle verloren! In wenigen Augenblicke ſpielte ſich dann eine entſetzliche Kataſtrophe ab, die nicht weng ger als 6 Menſchenleben forderte. Beck ſelbſt konnte ſich 175 guter Schwimmer retten. Von den übrigen Bootsinſaſſe konnten jedoch nur zwei Frauen den Wellen entriſſen werde 1 Das Gericht veurteilte den Angeklagten wegen fahrläſſige Tötung gemäß dem Antrage des Staatsanwaltes zu dre! Fahren Gefängnis abzüglich der Unterſuchungshaft. Schöffengericht Darmſtadt In dem Dr. Malzahn gehörigen Hauſe Sandſtraße Nrgs in Darmſtadt bewohnt die Familie des Rektors a. D. 2 Heußer aus Köln⸗Ehrenfeld das Erdgeſchoß. Ein Mielproze ſchwebt zwiſchen beiden Teilen z. Zt. am Landgericht. lt Hauseigentümer, der im 1. Stock wohnt, mußte im Haushae einen ſtarken Verbrauch von Briketts im verfloſſenen Jaßg wahrnehmen, den die Ehefrau wie das Dienſtmädchen ſich uug⸗ zu erklären vermochten. Man ſchöpfte Verdacht, daß gen ſtahl im Spiele ſein müſſe. Die Keller von H. und M. ſtoße aneinander. Frau M. beſchloß, die Briketts am Lattenzanz des Kellers aufzuſtellen und mit M. zu zeichnen. Eines Tag ge gelang es ihr, Frl. G.., 22 Jahre alt, und das 18jährge Laufmädchen El. Böhmann im Flagranti zu ertappen. An⸗ B. geſtand ſofort, die H. wies jede Täterſchaft ab. Die bis klage legt beiden zur Laſt, in der Zeit von Oktober 1925 4 zum 10. Mai 1926 etwa 30 Itr. Kohlen im Werte von Mark entwendet zu haben. Die Ausrede, die Kohlen ſeien 7 den Keller herübergerollt, glaubte das Gericht nicht. D 3 Urteil lautete gegen die H. auf 2 Wochen, gegen die B. auße, Tage Gefängnis. Der letzteren wurde eine 5jährige Pro ö⸗ zeit bewilligt, inſolange bleibt bei guter Führung die Stra vollſtreckung ausgeſetzt. in⸗ Aktes türmte, war eine Leiſtung von unwiderſtehlicher Cih⸗ druckskraft. Stimmen und Stimmungen dieſes unbeſchreer, lichen Stückes ſo zur Geltung zu bringen, vermag nur eileht. der turmhoch über der Sache ſteht und weiß, was in ihr geli Das Publikum zeigte ſich erneut dankbar für dieſe zur 355. ſchönſte Opernvorſtellung des Repertoires. Dr. n⸗ Theaternachrichten. Das zur Sprechbühne umgewe, delte Stuttgarter Schauſpielhaus hat ſeine Stuer zeit mit einem Gaſtſpiel Fritz Kortners vom Berlihle Staatstheater eröffnet, worin Kortner mit einem Enſenenz Berliner Kräfte den Sohn Gabriel Borkmanns in Ihiten gleichnamigem Drama darſtellte. Die Berliner Gäſte ernte die nachhaltigen Beifall. Als letztes Gaſtſpiel gab Kortuner beiden männlichen Geſtalten in Bronnens Oſtpolzug. n Barbara Kemp, die Gattin von Max v. Schillings, ie n⸗ einer Bruſtfellentzündung erkrankt.— Leopoldine 85 e r⸗ ſtantin hat aus Wiener Theaterkräften eine Thee geegiſ⸗ geſellſchaft gebildet, die unter der Direktion des R ſeurs und Schauſpielers Willy Schmieder ſteht. Oktober beginnt eine für mehrere Monate geplante der Theatergeſellſchaft durch die Schweiz, Frankreich, De land, Holland, Schweden, Norwegen und Polen.— neralintendant der preuß. Staatstheater, Heinz Tiet wird ſein Amt am 1. Oktober 1928 antreten; der zwiſchen ihm und dem preußiſchen Staate läuft ch a u⸗ Jahre.— Der Schriftſteller Ant. Kuh tritt jetzt als S 8ijen ſpieler in Reinhardts Theater in der Joſefſtadt in, Der auf. Er ſpielt einen Kritiker in„Fannys erſtes Stü irkung öſterreichiſche Bühnenverein hatte gegen dieſe Mitwienga⸗ eines Nichtſchauſpielers und obendrein Kritikers in der treter gementsloſen Zeit Proteſt erhoben; Reinharoͤts Stellverinem Dr. Emil Geyer, half dem dadurch ab, daß er Kuh miteet ganzjährigen Vertrag engagierte.— Maxtm Gorki ha neues Drama vollendet, das noch in dieſem Herbſt inrd kauer Künſtler⸗Theater zur Uraufführung gelangen 1. heißt„Die falſche Münze“ und behandelt pigcholoech au⸗ Thema aus der Revolution.— Die Staatliche Sch geo⸗ ſpielſchule zu Berlin(Leitung Intendant Sroßz— pold Feßner) beginnt ihren Lehrgang am 12. Okto 11 Das Züricher Stadttheater unter der Direktion z Tredes hat für die Spielzeit 1926—27 u. a. folgende at zur Aufführung in Ausſicht genommen: Flotows er⸗ Honeggers Judit h, Verdis Macht des Schickſals, Wo⸗ chteten raris Liebesband der Marcheſa; unter den neu verpfli D Mitgliedern befinden ſich Alois Hoſmann, Regiſſeur un, maturg(Bern) und Hans Depſer, Heldentenor Breme auf os⸗ es 4 5 1 We * felſ — 5. Seite. Nr. 439 — Donnerstag, den 23. September 1926 Verſicherung gegen Regen Wenn man eine Uhr kauft, wird man fragen: wie lange habe ich Garantie? Das heißt, wie lange übernehmen Sie koſtenlos die Reparaturen? Kauft man einen Anzug, wird niemand nach einer Garantie fragen, und doch wäre es nötig auch Bekleidungsſtücke einer Garantie zu unterwerfen. In imerika iſt man bereits ſo weit, dort geben große Konfek⸗ tionshäuſer ihren Kunden Scheine mit, auf denen ſteht, daß ſie fünf Dollar wiederbekommen, wenn der Anzug nicht min⸗ deſtens ein halbes Jahr tadellos ausſieht. Ein zweiſchneidiges Schwert, denn über den Begriff tadellos gehen die Anſichten ſämtlicher Menſchen wohl ſehr auseinander. Verſchiedene Firmen verſichern ihre Anzüge gegen— Regen! Sie ver⸗ kaufen ihre Ware mit der Verſicherung, daß es an Pfingſten, Himmelfahrt und Oſtern nicht regnen werde, ſo daß der Käufer getroſt an dieſen Tagen Landausflüge unternehmen ann. Regnet es an einem dieſer Tage doch, dann bekommt er fünf Dollar heraus. Die Firmen ſind bei großen Verſiche⸗ rungsgeſellſchaften rückverſichert, ſo daß ihnen nichts paſſieren kann. Allerdings iſt zur Bedingung gemacht, daß an dem Ort, wo der Träger des Anzuges ſich an dem Regentage be⸗ fand, mindeſtens 5 Millimeter Regen gefallen ſind. Den Nach⸗ weis muß der Träger führen, was nach einer Wanderſchaft nicht immer ganz leicht ſein kann. Affen tanzen Charleſton Neuerdings halten auf den amerikaniſchen Univerſitäten immer mehr Indianer Vorträge über ihre Sitten und Lebens⸗ weiſe, ſo daß es den Anſchein hat, als wollten die Nankees ſich den Ureinwohner ihres Landes aſſimilieren. Neulich ſprach Kreſh⸗Ke⸗Koſh, der Häuptling der Schwarzfußindianer, in der Univerſität Philadelphia über moderne und indianiſche Tänze und kam zu dem Ergebnis, daß ſeine Stammesgenoſſen vor Hunderten von Jahren bereits Tänze zelebriert hätten, die den modernen Foxtrott, Blues, Shimmy und anderen ähnlich ſähen und zweifellos daher abgeleitet worden ſein müßten. Als man ihn fragte, was er vom Charleſton halte, meinte er, ſo hätten die Affen ſchon in Urzeiten getanzt, wenn man ſie auf heiße rotierende Stahlplatten geſtellt hätte. Das ermordete Grammophon In Wien lebt ein Komponiſt, der täglich mehrere Stun⸗ den auf dem Klavier probt und übt und das Pech hat, von wenig muſikliebenden Narchbarn umgeben zu ſein. Einer von ihnen, der ſich beſonders über die Klavierſpielerei ärgerte, ſchaffte ſich ein Grammophon an, ſtellte es ans offene Fenſter und ſetzte es ſtets dann in Betrieb, wenn der Komponiſt zu trainieren begann. Um dieſen beſonders zu necken, ſpielte er immer dieſelbe Platte, einen uralten Gaſſenhauer, der dem zGegner“ beſonders auf die Nerven gehen mußte. Dieſer hörte ſich das Gedudel eine Weile an, verſuchte ſich zuerſt gütlich mit dem anderen zu einigen und griff, als dies miß⸗ lungen war, eines Tages zum Revolver. Als das Grammo⸗ phon wieder in Betrieb geſetzt wurde, knallte er los, traf den Apparat mitten ins Herz, ſo daß er für immer verſtummte. Der Erfolg war gleich Null, denn er mußte erſtens eine Geld⸗ Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Rund unn den Erdball ſtrafe bezahlen, und drittens dudelt das Grammophon nun⸗ mehr mit erneuter Jeder und erneuter Kraft. Worauf dem Komponiſten nichts anderes übrig blieb, als in eine andere Gegend zu ziehen, wo man muſikliebender iſt und modernere Grammophonplatten beſitzt. 7 Die modernen Ameiſen Schon Mark Twain hat darauf hingewieſen, daß die Ameiſe eine ungeheure Kraftanſtrengung darauf verwendet, Dinge, die größer ſind als ſie ſelbſt und mit denen ſie nicht das geringſte anfangen kann, wie zum Beiſpiel ein altes Heuſchreckenbein, mit wilder Wut meilenweit durch den Wald zu ſchleppen. Aber damit iſt die menſchliche Erforſchung der Tätigkeit der Ameiſen nicht erſchöpft, vielmehr hat Miſter Fitzimmons, ein Muſeumsdirektor von Port Elizabeth, viele Jahre ſeines Lebens darauf verwandt, um folgendes heraus⸗ zubekommen. Die Ameiſen haben die Maſſage erfunden, denn er hat beobachtet, wie völlig erſchöpfte Arbeiterinnen von „Pflegerinnen“ an den Oberſchenkeln“ maſſiert wurden. Ich habe mir heute im Zoo die Ameiſen angeſehen, ich kann mit dem beſten Willen keinen maſſierbaren Oberſchenkel bei ihne entdecken, auch ſah ich keinen Unterſchied unter ihnen, ob es ſich um Arbeiterinnen oder Pflegeſchweſtern handeln könnte. Vielmehr ſehen alle Ameiſen ſo aus, als ſeien ſie gerade im Begriff, eine verkehrsreiche Straße zu überqueren und fürch⸗ terlich aufgeregt über die vielen Automobile, die ſie von allen Seiten bedrängen. Ferner hat Miſter Fitzimmons entdeckt, daß die Ameiſen die drahtloſe Telegraphie erfunden haben, denn ſie ſeien imſtande, die Annäherung eines Feindes im ſelben Augenblick() über 20 Meilen zu ſignaliſieren. Das kommt mir etwas übertrieben vor, denn 20 Meilen ſind immerhin 32 Kilometer, und zu dieſer Strecke gebrauchen Ameiſenbär und Ameiſenigel einen ganzen Tag. Ich bin von jeher der An⸗ ſicht geweſen, daß die Ameiſen gewaltig überſchätzt werden, und Miſter Fitzimmons kann mich mit ſeinen Entdeckungen nicht davon abbringen. Verſuchsſchläfer Mit Staunen hört man immer wieder von Verſuchen auf engliſchen und amerikaniſchen Univerſitäten, den Schlaf des enſchen völlig aufzuheben. In Pittsburg hat man einen Profeſſor mit dieſen Unterſuchungen beauftragt, der weiter nichts zu tun hat, als Meſſungen anzuſtellen über den Wert des Schlafes. Man hat Betten gebaut, in denen man beſonders gut und beſonders ſchlecht ſchläft. 3 Studenten ſind auserwählt worden als Verſuchsſchläfer. Sie haben jeden Abend ſich dort einzufinden und zu ſchlafen, jede Nacht eine kürzere Zeit oder wieder übermäßig lange, und beſonders konſtruierte Anparate, an den Schläfen der Schla⸗ fenden angebracht, eſſen genau die geiſtige Ueberreizung oder Erſchlaffung infolge zu vielen oder zu wenig Schlafes. Man hofft, feſtſtellen zu können, daß der Menſch eigentlich überhaupt keinen Schlaf braucht, ſondern daß das nur eine ſchlechte Angewohnheit von ihm ſei. Ich habe bereits nach Pittsburg telegraphiert: ich möchte nämlich ein Bett haben, in dem man beſonders gut ſchläft. Nachbargebiete Verſteigerung von preußiſchen Domänenweinen :: Mainz, 22. Sept. In Wiesbaden fand am Montag eine große Domänenweinverſteigerung ſtatt, auf der Weine aus allen Lagen der ſtaatlichen Weinbaudomänen an Rhein, Nahe, Saar und Moſel zum Ausgebot kamen. Die Weine— es han⸗ delte ſich um 42 290 Flaſchen Rot⸗ und Weißweine— die den Jahrgängen 1918, 1920 und 1921 entſtammten, erzielten einen Geſamterlös von 242 290 Mk. Den höchſten Preis erzielte dies⸗ mal ein 21er Moſelwein,„Abelsbacher Thielslei Trockenbeer Ausleſe“ mit 90 Mk. pro Flaſche. Zwei Nummern erhielten zu geringes Gebot, 1921er Steinberger mit 15 Mk. und Nie⸗ derhäuſer Herrmannsberg Riesling mit 8,30 Mk. pro Flaſche und wurden deshalb von der Verſteigerung zurückgezogen. * * Biblis, 21. Septbr. Ein Handwerks burſche, der völlig mittellos und Aaeturen mangelhaft bekleidet war, ließ ſich zwiſchen Bürſtadt und Bobſtadt vom Zuge über⸗ fahren. Der Kopf wurde vom Rumpfe getrennt. Papiere über die Perſönlichkeit des Toten waren nicht vor⸗ vorhanden. * Heppenheim, 22. Sept. Das Miniſterium hat der hie⸗ ſigen fbelien Feuerwehr dafür, daß ſie in der Nacht vom 1. bis 2. September, bei dem in der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt ausgebrochenen Schadenfeuer durch ihr raſches und ziel⸗ bewußtes Eingreifen ſich ſehr verdienſtvoll betätigt hat, beſonderen Dank und Anerkennung ausgeſprochen. „ Auerbach, 22. Septbr. Beim Baden in der Linden⸗ er Badeanſtalt iſt der 18jährige Hermann Kaffenberger ertrunken. Er befand ſich am Sonntag gemeinſam mit dem Radſportverein auf einer Radtour. Nachdem in Linden⸗ fels Raſt gemacht wurde, erfriſchten ſich einige Mitglieder des ereins— unter ihnen auch der Ertrunkene— in der dortigen 225 achf schlankæ! Wieviel wiegen sie über Ihr Normalgewicht? Fratze von troßer Wichfigkeit, die jede Dame inferessleren wird. A5qtd Es eber rperfnle tot in der Hauptsache hervorterufen durch zu reichliches Essens auch oft durch ungenügendes Funktionieren der Stoffumwandlung im Körper — schlechtes Arbeiten der Nieren und Leber. Nehmen Sie deshalb in Ihrem Aauen Morgengetränk eine ganz kleine Dosis Kruschen-Salz, so wird die Ver; uung gefördert, Nieren und Leber in guter Ordnung gehalten, für gutes Funk- Lerleren des Stofwechsels gesorgt und das Blut gereinigt, 40 daß die uberfldssigen, Funterigen Massen, die den Korper aufsch auf natürliche Weise beraus- 8 Farleben werden. Kruschen-Salz ist daher von großem Einſluß auf das körperliche — Fübren Sie dann noch eine leichtere, fettarme Diat durch, s0 dagen Könen erhöht, Sie werden sich von dem Resultat in Rürze über · nen. Apotheken und Drogerien M. 3,.— pro Elas, für à Monate ausreichend. Urmzx 4 ScHuLTZz d. M. B.., BERLIN N 39, PANRSTRASSE 13—14 Badeanſtalt. Hierbei erlitt der junge Mann vermutlich einen Herzſchlag. Er wurde erſt nach einiger Zeit von ſeinen Freunden vermißt und endlich gegen Mitternacht aus dem Waſſer gezogen. ö * Mainz, 22. Sept. In Nackenheim brach in einem Ge⸗ höft aus bisher unbekannten Gründen Feuer aus. Die Flammen breiteten ſich raſch aus, ſodaß die Scheuer nebſt Stallung vollſtändig eingeäſchert wurde, während vom Wohn⸗ haus nur der Dachſtuhl abgebrannt iſt. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Meſſen und Ausſtellungen Das Bild der Frankfurter Herbſtmeſſe Die Vorbereitungen für die Frankfurter Herbſtmeſſe vom 26. bis 29. September ſind abgeſchloſſen. Die Beſchickung hat gegenüber dem Frühjahr vor allem inſofern eine Beſſe⸗ rung erfahren, als eine ganze Reihe von namhaften Firmen neuerlich ausſtellen werden, die im Frühjahr ferngeblieben waren. Um einen kurzen Ueberblick über die Einteilung der Meſſe zu geben, ſei mitgeteilt, daß im Haus Offenbach Leder⸗ waren, Bijouterien, Galanteriewaren, Toiletteartikel, Seifen, Parfümerien, Reklameartikel, Spielwaren und Muſikinſtru⸗ mente untergebracht ſind, im Haus„Schuh und Leder“ Schuhe, Leder und Zubehör, in der Kunſtgewerbehalle eine Werbe⸗ mittel⸗ und Organifationsſchau, im Haus„Werkbund“ eine italieniſche Kollektivausſtellung, in der Möbelhalle große und kleine Möbel, Polſtermöbel und Zubehör, in der Südhalle Stahlwaren, Haus⸗ und Küchengeräte, Glas, Porzellan, Stein⸗ gut, Bürſten, Beſen, Pinſel, Korbwaren, im Haus der Moden Textilien aller Art. Auch die Techniſche Meſſe und die Stände im Freien ſind gut beſchickt. Den Meſſebeſuchern iſt Gelegenheit geboten, die große ausgezeichnete Textilſchau„Von der Faſer zum Ge⸗ webe“ zu beſuchen, die in der Feſthalle etwa hundert Textil⸗ etrieb vorführt. maſchinen im Neues aus aller Welt Jubiläum der Perſilwerke in Düſſeldorf Das weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus bekannte Düſſeldorfer Induſtriewerk Henkel begeht in dieſen Tagen die Feier ſeines 50jährigen Beſtehens. Am 26. Sept. 1876 legte der Kaufmann Fritz Henkel in Aachen den Grundſtock des Unternehmens, das ſich in wenigen Jahr⸗ zehnten zu einer der größten Firmen der deutſchen chemiſchen n und zu einem Hauſe von Weltgeltung entwickeln ollte. Waſch⸗ und Reinigungsmittel ſind die Haupt⸗ erzeugniſſe der Firma, jene kleinen Päckchen im farbigen Kleid, die täglich vielſeitige Verwendung finden, vor allem der Hausfrau gute Bekannte ſind. Die Zeit liegt noch nicht fern, in der dieſe Gebrauchsmittel, ohne tiefere wiſſenſchaft⸗ liche Grundlage, rein handwerksmäßig hergeſtellt wurden. Die eigentliche Bedeutung des Henkelſchen Werkes liegt darin, daß es hier unternommen wurde, mit dem Rüſtzeug eines hochentwickelten chemiſchen Apparates jene für die Hauswirt⸗ ſchaft ſo wichtigen Erzeugniſſe auf ſorgſam erforſchter Baſis nach rein wiſſenſchaftlichen Geſichtspunkten aufzubauen. Be⸗ ſonders iſt es ſein Haupterzeugnis, das bekannte ſelbſttätige Waſchmittel Perſil, das den Ruhm der Firma begründet hat; ſein Erſcheinen leitete eine neue Epoche der Wäſchebehand⸗ lung ein. Heute iſt Perſil in jedem Kulturland ein wohl⸗ bekannter Begriff. Seit dem Jahre 1878 befindet ſich die Firma in Düſſel⸗ dorf, wo auch der geſamte Verwaltungsapparat ſeinen Sitz hat. Tochterfabriken beſtehen in Genthin(bei Magdeburg) und Pratteln(Schweiz). Großzügigkeit und durchdachteſte Zweckmäßigkeit in der Einrichtung ſind die Grundzüge des Werkes, und in allem tritt dem Beſucher der Geiſt höchſter, techniſcher und organi⸗ ſatoriſcher Entwicklung entgegen. Vor allem aber erweckt die Ausgeſtaltung der ſozialen und humanen Einrichtungen Anerkennung. Sie ſind ſo recht im eigentlichen die Schöpfung des Begründers der Firma, der, den Achtzig nahe, heute noch in voller Rüſtigkeit an der Spitze ſeiner Unternehmen ſteht. Das Aufblühen des Hauſes iſt Kommerzienrat Henkels per⸗ ſönliches Verdienſt. Jahrzehnte lang lag die Geſamtleitung allein in ſeinen Händen; heute leitet er das Unternehmen, unterſtützt von ſeinen beiden Söhnen, zuſammen mit einem größeren Direktorium. 1876 und 1926— zwiſchen dieſen Jahreszahlen liegt eine Entwicklung, die bedeutſam nicht nur für das Werk Henkel, ſondern auch für die geſamte deutſche Wirtſchaft iſt. Das Großfeuer in Sandberg — Bad Kiſſingen, 21. Sept. Zu dem furchtbaren Brand⸗ unglück das ſich in dem Rhöndorf Sandberg ereignet hat, wird gemeldet: Insgeſamt ſind 27 Häuſer und 26 Scheunen abgebrannt. Vier Perſonen ſind unter dem Verdacht der Brandſtiftung verhaftet worden, darunter der Poſtſtelleninhaber Link mit ſeiner Frau. Der größte Teil der Geſchädigten iſt ſchlecht, einige ſind gar nicht verſichert. Das ſchöne Dorf Sandberg, deſſen Häuſerreihen an beiden Straßenſeiten liegen und das vom Kreuzberg aus geſehen, einen ſchönen Anblick gewährt, gleicht einem Schutthaufen. Bergwerks⸗Unglück — Gelſenkirchen, 21. Sept. Auf der Zeche„Fröhliche Morgenſonne“ in Wattenſcheid ereignete ſich kurz nach Be⸗ endigung der Mittagsſchicht ein ſchweres Unglück. Ein Teil einer Förderſtrecke ging zu Bruch und begrub vier Bergleute unter ſich. Nach langen Bemühungen iſt es gelungen, einen der Verſchütteten lebend, jedoch lebensgefährlich verletzt, zu bergen. Mit einem zweiten Bergmann konnte im Laufe des Tages eine Verbindung hergeſtellt werden. Mit dem Tode der beiden anderen muß jedoch gerechnet werden, da die Ber⸗ gungsarbeiten bei der Größe des Einbruchs mehrere Tage in Anſpruch nehmen werden. Lanoͤwirtſchaft Die nächſte Roggenernte gefährdet! Die biologiſche Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft gibt bekannt: Die Beſchaffenheit des diesjährigen 5 og aen ſaatguts läßt ſchwere Winterſchäden in den Saa⸗ ten während des kommenden Winters befürchten. Die Kör⸗ ner zeigen faſt durchweg rötlichen Belag, da ſich auf ihnen wäh⸗ rend des feuchten Sommers der Fuſariumpilz, der Erreger der als Schneeſchimmel bezeichneten Roggenkrankheit, gut entwickeln konnte. Die Krankheit befällt bereits den Keimling und richtet namentlich unter der Schneefläche große Ver⸗ wüſtungen an, da ſie die jungen Saatpflanzen mit einem ſchimmelartigen Belag zum Abſterben bringt. Beizung des Saatkorns mit chemiſchen Mitteln vor der Ausſaat ſchützt allein vor ſolchen Verluſten. Deshalb iſt es die Pflicht jedes Landwirts, dem ſein und des Vaterlandes Wohl am Herzen liegt, die geringe Mühe dieſer zudem wenig koſtſpieligen Saatgutbehandlung nicht zu ſcheuen. W. T. B. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: i. V. R. Schönfelder.— Handelsteil: i. V. Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. det 0 e kenBeeb, Mannheln. Lange Rötterstr. 53, Fernr. 29 290 22 e e en-ae Ma dibren. Cold Creaum Maſl Creme * Haut. Bei allabendlicher Reinigung mit 771 Cold Cream tritt zarte Schönheit wunderbar hervor. Am Morgen legt 247¹ Matt-Creme der reinen Glätte den letzten, wundervollen Entzücken erweckt r vornehm-matte Ton einer gepflegten ———̃ ̃— Arrrcrce Schmelz der Anmut auf. Nor eat mit der ges. gesch. 21T(Hlau: Geld-Etiketieh 10 Töpten und Tubes — .5 22. 8 42— .Seite. Nt, 400 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 28. September 1926 Neue Mannheimer Seitung« Handelsblatt Die deutſche Textülmaſchineninduſtrie und die Moderniſterung der Textilbetriebe [(Von einem Fachmann.) Die Lage der Textilmaſchineninduſtrie hat ſich in den letzten Vochen etwas gebeſſert. Zwar iſt die einheimiſche Textilinduſtrie auch heute nur ſelten in der Lage, belangreiche Maſchinenaufträge zu vergeben, weil man eben nur in verein⸗ zelten Zweigen einen volle Beſchäftigung der Betriebe zu ge⸗ währleiſtenden Auftragsbeſtand aufzuweiſen vermag. Die große Mehrzahl der Betriebe unſerer Textilinduſtrie vermag durchſchnittlich nicht einmal die Hälfte der vorhandenen Stüßle lanfend zu beſchäftigen und zeigt deshalh auch recht wenig In⸗ tereſſe für die Anſchaffung neuer Maſchinen. Selbſt die zahl⸗ reichen Berbeſſerungen, die von der Maſchineninduſtrie im In⸗ tereſſe der Steigerung der Leiſtungsfähigkeit der Betriebe gebracht werden, vermögen unter den obwaltenden ungün⸗ ſtigen Verhältniſſen hier nur wenig zu intereſſieren. Anders ſcheint es aber ſtellenweiſe im Auslande zu ſein. Brachten doch die letzten Wochen manchen Maſchinenfabriken wieder ganz beachtenswerte Auslandsaufträge auf Maſchinen der ver⸗ ſchiedenſten Art. Die vielen Neuerungen, die fortlaufend auf allen Gebieten der Tertilmaſchineninduſtrie herausgehracht werden und die dazu beſtimmt ſind, die Leiſtungsfähigkeit der Textil⸗ induſtrie zu heben, dürfen als ein Beweis dafür aufgefaßt werden, wie ſehr auch die Textilmaſchineninduſtrie beſtrebt iſt, ämmer neue Möglichkeiten zur Hebung der Qualität und gleichzeitig zum Abbau der Herſtellungskoſten unſerer Textilinduſtrie zu finden. Auf dem Gebiete der Barmer In⸗ duſtrie iſt eine Maſchine zum Patent angemeldet worden, die einen Schnürſenkel in einem Arbeitsgange fertigen ſoll, die alſo mehrere Arbeitsgänge zu einem zuſammenfaßt. Es wird vielleicht im Laufe der Zeit auch noch gelingen, dieſes Prinzip auf Maſchinen zur Herſtellung anderer Textilwaren zu über⸗ tragen. Beſonderes Intereſſe bringt die Textilinduſtrie auch den verſchiedenen Antriebſyſtemen für mechaniſche Webſtühle entgegen. Man iſt dabei beſtrebt, durch Erreichung einer mög⸗ lichſt hohen Tourenzahl die Zeit der Herſtellung der Ware ab⸗ zukürzen und auf dieſe Weiſe Lohn zu ſparen. Hierbei hat es ſich aber oft gezeigt, daß die Bauart des Webſtuhls den An⸗ forderungen des ſchnelleren Antriebes nicht gewachſen war. Jede Aenderung der Antriebsforderungen muß deshalb von einer ſehr ſorgfältigen Prüfung der Leiſtungsfähigkeit der Stühle begleitet ſein. Daß natürlich vor jeder Erhöhung der Tourenzahl auch die Reißfeſtigkeit des gur Verarbeitung kom⸗ menden Materials zu prüfen iſt, muß als ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt werden. Größere Ausſichten hat die Schaffung neuer Kombinationen, die, wie bei der vorerwähnten neuen Barmer Erfindung mehrere Arbeitsgänge zu einem Gange zuſammenfaſſen. Die Ausſichten für die weitere Entwicklung des deut⸗ ſchen Geſchäftes der Textilmaſchineninduſtrie werden ſich nicht eher grundlegend beſſern können, bis unſere Tertilinduſtrie wieder über eine einigermaßen regelmäßige volle Beſchäf⸗ tigung ihrer Betriebe berichten kann und eine geſunde Ent⸗ wicklung des Geſchäftes überall eine Auffüllung der Betriebs⸗ mittel exmöglicht. Iſt es doch oft gerade die Knappheit der Betriebsmittel, die ſo manchem Textilfabrikanten eine als not⸗ —— erkannte Moderniſierung ſeines Betriebes uum de macht. 0. Brown, Boveri u. Cie., Af. in Mannheim. Im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe veröffentlicht die Geſell⸗ ſchaft ihre Bilanz per 31. Dezbr. 1925 und die Beſchlüſſe der HV. vom 20. 2 1926. O Lux'ſche Induſtriewerke Ac. in Tudwigshafen a. Nh. Die Geſellſchaft beruft auf den 12. Oktober ihre HV. ein. Auf der TO, ſteht u. a. auch die Beſchlußfaſſung über die Deckung des Verluſtes und die Herabſetzung des Grund⸗ kapitals von 1,5 auf 1 Mill..A. 1 Commerz⸗ und Privatbank. Für die letzte Kurs⸗ ſteigerung der Aktien dieſes Inſtituts liegen, wie verlautet, keine beſonderen Gründe vor. Wie erinnerlich, ſollen zwar vor einigen Monaten gänzlich unverbindliche Juſions⸗ exrörterungen mit einer anderen Berliner Großbank geſchwebt haben, doch iſt man inzwiſchen von derartigen Er⸗ wägungen völlig abgekommen. Auch eine Veränderung des zur Zeit 42 Mill./ betragenden AK. iſt nicht beabſichtigt. Das Inſtitut hat im laufenden Jahre ſehr zufriedenſtellend gearbeitet. Dementſprechend mache die Semeſtralbilanz einen durchaus günſtigen Eindruck. Wenn auch das Ergebnis des geſamten Geſchäftsjahres im Augenblick noch nicht zu über⸗ ſehen iſt, erſcheint es doch nicht ausgeſchloſſen, daß mit einer heren Dividende als im Vorjahre(8 n..) gerech⸗ net werden kann. 22: Ac. für Steininduſtrie, Dnuisburg⸗Meiderich. Das abgelaufene Geſchäftsjahr erbrachte nach Abſchreibungen von 10534/ einen Verluſt von 7944/ gegenüber einem Gewinnvortrag von 24/ i. V. Bei einem AK. von 150 000% ſind die Bankſchulden mit 37609/ und die Gläubiger mit 86 642/ ausgewieſen. Unter den Aktiven ſtehen die Waren⸗ vorräte mit 66 856/ zu Buch. Schulden werden mit 1857 ½ aufgeführt, außerdem ſind noch Vorratsaktien mit 21925% verzeichnet. Mannesmanuröhren⸗Werke AG. in Düſſeldorf. Wie verlautet, hat ſich die Lage des Kohlenbergbaus im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahr der Geſellſchaft inſolge der Aus⸗ wirkungen des engliſchen Bergarbeiterſtreiks in der letzten Zeit günſtiger geſtaltet. Auf dem Röhrenmarkt iſt gleichfalls eine Belebung zu verzeichnen. Die Preiſe ſind als Folgeerſcheinung der Syndizierung beſſer. Desgleichen iſt auch die Beſchäftigung teilweiſe beſſer, während ſie in der Abteilung für kleinere Röhren eher zu wünſchen übrig läßt. Die Verhältniſſe in den Werken im Siegerland. Lahn⸗ und Dillgebiet weiſen gegen das Vorfahr, wo die Betriehe zum großen Teil ſtillgelegt werden mußten. cine gewiſſe Beſſerung auf. Die Mannesmannröhren⸗Werke Ac. in Komotau haben im vergangenen Geſchäftsjahr wie auch früher(i. V. 10 v. H. Dividende gut gearbeitet. Ueber die zur Ausſchüttung ge⸗ langende Dividende läßt ſich zurzeit noch nichts Beſtimmtes ſagen. Die AR.⸗Sitzung der Geſellſchaft findet im nächſten Monat ſtatt. 2: Hanſa Rheiniſche Immobilien⸗A. in Düſſeldorf i. L. Die ao. OB. beſchloß die Liquidation der Geſellſchaft Aund beſtellte als Liquidator den vereidigten Buchſachverſtän⸗ digen Dr. Hendel, Düſſeldorf. Wie die Verwaltung zur Be⸗ gründung anführte, iſt infolge der ſtarken Belaſtung durch Aufwertungshypotheken(400 000 4 einmal die finanzielle Lage ungünſtig beeinflußt, dann ſei aber infolge der hohen ſteuerlichen Belaſtung durch Hauszins⸗ ſteuern, Wertzuwachsſteuern und ſonſtige Abgaben das Grundſtücksgeſchäft außerordentlich erſchwert worden. Neue Geſchäſte lohnten ſich nicht mehr, ſo daß die Fortführung der Goeſellſchaft nicht mehr tunlich erſcheine.(Ob für die 720 000 2 AK. bei dieſer Liquidation viel gerettet werden kann, hängt von der Abwicklung ab. In der Bilanz vom 31. März d. J. waren als Hauptvermögenswerte die Grundſtücke mit 1,67 und Beteiligungen mit 0,425 Mill. aufgeführt, dagegen betrugen die Hupothekenſchulden 1,28 Mill. I. An Rücklagen waren noch 170 000/ vorhanden.) daß die Preile : Die Begebung der 675 proz. Siemens⸗Bonds. Aus New NYork wird gemeldet: Es verlautet, daß die Emiſſion der 675 proz. Siemens⸗Bonds durch Dillon, Read u. Co. am Freitag erfolgen werde. Es wird ein Betrag von 24 Millionen Dollar aufgelegt. 6 Mill. Dollar gelangen in Holland, in der Schweiz und in Schweden zur Auslage. Alle Bonds ſind mit einem Gutſchein ausgeſtattet, der für je 1000 Dollar Bonds einen Gewinnanteilſchein von 3,33 Dollar garantiert für jedes Prozent, um welches die Dividende auf die Stammaktien 7 v. H. überſteigt,. :: Eſchweiler Bergwerksverein Ac, in Eſchweiler. Der K. Z. zufolge wird der demnächſt ſtattfinden. HV. die vertrag⸗ lich feſtgelegte Dividende(8,4 v. H, auf das alte Kapital, 14 v. H. auf das umgeſtellte Kapital) vorgeſchlagen werden. Der Reingewinn wird ſich ungefähr auf der Höhe des Vorjahres halten. Die Beſchäftigung iſt augenblicklich in allen Abteilungen, beſonders im Bergbau als Folge des engliſchen Streiks, ſehr gut. In der bekannten Anfechtungs⸗ klage ſind bisher keine Fortſchritte erzielt worden, da der nächſte Termin auf den J. Oktober anberaumt iſt. 2: Merckſche Guano⸗ und Phosphatwerke Ac., Hamburg. Gegen die Beſchlüſſe der HB. vom 11. Juni 1926 auf Geneh⸗ migung der Bilanz per 1925 und Entlaſtung für Vorſtand und AR. iſt von der Ta. M. Liſſauer u. Co., Köln, die A n⸗ fechtungsklage erhoben worden. :: Duxer Porzellaunmannfaktur. Bei der Geſellſchaft iſt für das abgelaufene Jahr mit einer Dividende zu rechnen, die nicht unweſentlich über die des Vorfjahres hinausgeht (t. V. 10% pro Aktie). Der Geſchäftsgang im laufenden Jahre wird als günſtig bezeichnet. ONeußer Dampfmühle Ach., Neuß. Bei einem Brutto⸗ gewinn von 276 000(586 630) /, verbleibt nach Abzug der Unkoſten ein Reingewinn non 2000(38 338), der auf neue Rechnung vgrgetragen wird. Eine Dividende kommt nicht zur Ausſchüttung. 21: Bremer Vulkan Schiffsbau und Maſchinenfabrik in Begefack. Die Geſellſchaft weiſt nach 0,51(0,48) Mill. 4 Ab⸗ ſchreibungen einſchl. 80 911/ Vortrag einen Reingewinn von 622 601(80 911)/ aus, aus dem 4(0) v. H. Dividende verteilt und 167601/ vorgetragen werden. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht waren die Werkſtätten nur zu einem geringen Teil mit Arbeit verſehen. :: Acz. für pharmazentiſche Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth. Der AR. hat in ſeiner geſtrigen Bilanzſitzung beſchloſſen, der am 17. Oktober d. J. in Caſſel ſtattfindenden HB. eine Dividende von 9(0) v. H. vorzuſchlagen. 2: Berliner Maſchinenfabrik vorm. L. Schwartzkopf Ach. in Berlin. Wie verlautet, wird für das am 30. Juni abge⸗ laufene Geſchäftsjahr mit der Ausſchüttung einer Dividende kaum zu rechnen ſein, da ſich die Geſchäftslage analog der Lage in dem geſamten Induſtriezweig ungünſtig geſtaltet hat. 20: Bankgeſchäft Eugen Bab u. Co. in Berlin. Die Gläubigerverſammlung der Firma Eugen Bab u. Co. wählte einen Gläubigerausſchuß, der gemeinſam mit der Firma Eugen Bab u. Co. die Geſchäfte abwickeln und die ſtille Liquidation durchführen ſoll. Ferner wurde von der Ver⸗ ſammlung der Antrag der Verwaltung genehmigt, Geſchäfts⸗ aufſicht zu beantragen, um einen gewiſſen geſetzlichen Schutz gegen Zwangsvollſtreckungen zu erhalten. Der Antrag auf Verhängung der Geſchäftsaufſicht ſoll zurückgezogen werden. ſobald die Vorſchläge des Gläubigerausſchuſſes in 1 bis 2 Wochen vorkiegen. Nach dem vorläufig zum 16. Sept. feſt⸗ geſtellten Ausweis zeigt das Bild der Liquidität an Ver⸗ mögenswerten 99 847 /, an Verbindlichkeiten 560 687, ſo daß ſich eine Quote von 19 v. H. ergeben würde. Die Quote kann jedoch auf 40 v. H. erhöht werden, da ſich eine beſtimmte Seite bereit erklärt hat, im Falle eines außergerichtlichen Bergleichs einen größeren Betrag zur Verfügung zu ſtellen. * Exportkreditverſicherung. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, haben die Beſprechungen über den ſo⸗ genannten Hamburger Plan der Exportkreditverſicherung bereits das Ergebnis gezeitigt, daß Anträge auf Grund der neuen Bedingungen geſtellt werden können. Die Außen⸗ handelsabteilung der Handelskammer Mannheim gibt über die ſogenannten allgemeinen Verſicherungsbedingungen B und die übrigen Formalitäten Auskunft. — Die Reichsbank zur Reſorm des Reichsbankausweiſes. Wie man hört, ſteht man innerhalb der Reichsbankverwaltung der Forderung nach einer Reform des Reichsbankaus⸗ weiſes, wie ſie vor kurzem erneut von der Handelskammer Dresden erhoben worden iſt, nach wie vor ablehnend gegenüber, Man ſteht auf bem Standpunkt, daß es zweck⸗ mäßiger iſt, ſich auch fernerhin auf die geſetzlichen Vorſchriften zu beſchränken. Bei der gewünſchten Detaillierung des Aus⸗ weiſes würden Zahlen allein nicht genügen, da ſie über die den zifſernmäßigen Veränderungen zu Grunde liegenden Vorgänge keinen genügenden Auſſchlüß geben und zu fal⸗ ſchen Schlüſſen führen können. Wenn man den Reſorm⸗ wünſchen nachkommen wollte, würde daher bei jedem Aus⸗ weis die b4 eines vollſtändigen Expoſes notwendig ſein. Sögleich die Herbeiführung eines Beſchluſſes in dieſer Angelegenheit von der Reichsbankverwaltung noch nicht in Ausſicht genommen iſt, wird verſichert, daß dieſe Stellung⸗ nahme vorläufig keine Aenderung erfähren wird. 21 Weiter günſtige Entwicklung des Ruhrbergbaus. Die durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik hervorgerufene Ver⸗ beſſerung der Abſatzverhältniſſe des Ruhrbergbaus kommt beſonders deutlich in den en der beſchäftigten Arbeiter zum Ausdruck. Seit Ende Junt konnten 19 310 Bergleute wieder eingeſtellt werden, ſo daß ſich die Beleg⸗ ſchaftsgiffer Ende Anguſt auf 385 692 Mann gegen 374466 Ende Julti belief. Die Geſamtförderung weiſt gegenüber dem Vormonat, der einen Arbeitstag mehr hatte, einen Rückgang um 0,16 auf 10,01 Mill. To. auf. Die Lagerbeſtände haben Iſich weiter um 1,4 auf 6. Mill, To. vermindert, gegenüber einem Stande von 9,2 Mill. To. Streiks am 1. Mai. zo: Der Beirat für die Deutſche Getreibehandelsgeſell⸗ ſchaft. Bekanntlich haben die drei Spitzenorganiſationen der deutſchen Müller und die einheitlichen Organiſationen der Bäcker bzw. der Getreidehändler eine aktienmäßige Beteili⸗ gung an der Deutſchen Getreidehandelsgeſellſchaft abgelehnt. Um ihre Intereſſen genügend wahrzunehmen, wurde darauf⸗ hin die Bildung eines Beirats in die Wege geleitet, der urſprünglich aus ſieben Mitgliedern, nämlich drei Vertretern der Müller und je zwei Vertretern der anbern beiden Grup⸗ pen beſtehen ſollte. Letztere begnügten ſich indeſſen nicht mil der ihnen zugedachten Vertreterzahl, obwohl ſie als einheit⸗ liche Organiſationen im agene zu den Müllern einer mehrköpfigen Vertretung gar 1 bedurft hätten. In den Verhandlungen der letzten Zeit hat man die Entſendung je eines dritten Vertreters der Müller und Bäcker ſchließli⸗ gebilligt und hofft, damit zu einer Einigung zu gelangen. Im weſentlichen ſehlt noch eine Beſtätigung dieſer Aende⸗ rung innerhalb des Beirats vonſeiten der Getreidehandels⸗ geſellſchaft ſelbſt, die im Oktober barüber beſchließen ſoll. — Amerikaniſcher Antomobildumping? Auf der Tagung der amerikaniſchen Automobjlinduſtrie hat laut Journal of Commeree der Automobilfabrikant John Chrysler erklärt, Die Perſonen⸗ ung Laſtwagen im zu Beginn des engliſchen J Die amerikaniſche Aulomobilausfuhr Zunahme der Ausfuhrzifſern, vor allem für Laſtantomobile Der amerikaniſche Binnenmarkt erſchöpft Mit der wachſenden Gewißheit, daß die Jahre eines enorm wachfenden Abſatzes im heimiſchen Markte für die amerikaniſche Automobilinduſtrie vorüber ſind und daß der Bedarf des inneren Marktes zwar ſeinen bedeutenden Um⸗ fang behalten, aber ſich doch mehr und mehr ſtetigen wird, haben die Ausfuhrmöglichkeiten und die Erweiterung des Auslandsabfatzes naturgemäß eine entſprechend ſteigende Bedeutung gewonnen. Die Ausfuhr zeigt denn auch für das erſte Halbſahr 1026 im Bergleich mit dem entſprechenden Halbjahr 1928 eine merkliche Steigerung. Hervorzuheben iſt in⸗ deſſen, daß die Steigerung der Ausfuhr von Auto⸗Laſt⸗ wagen verhältnismäßig bedeutender iſt als die von Perſonenwagen; dies entſpricht auch der für den amerika⸗ niſchen Markt geltenden Erſcheinung, daß die Pröduktions⸗ zunahme von Auto⸗Laſtwagen in den letzten Jahren ver⸗ hältnismäßig ſtärker iſt als die von Perſonenwagen. Geſamtausfuhr aller Erzeugniſſe der amerikgniſchen Auto⸗ mobilinduſtrie hatte im erſten Halbjahr 1926 einen Wert non 182 Mill. Dollar, eine Zunahme um 9,4 v. H. gegen das Erſt⸗ halbjahr 1925, in dem die Ausfuhr 166,4 Mill. Dollar betrug. Auf die Ausfuhr von Automobilen allein entfielen hiervon 93,27 Mill. Dollar(126 426 Perſonenwagen) gegen 92,7 Mill. 118 170 Perſonenwagen) im Erſthalbjahr 1925. Die pro⸗ zentuale Zunahme der Stückzahl iſt etwas höher(7 v..) als die des Wertes der Ausfuhr(5,2 v..), eine Erſcheinung, dle ſich aus den Preisherabſetzungen erklärt, die ſeit Ende letzten Jäahres vorgenommen wurden. Während die Steigerung der Ausfuhr von Perſonen wagen ſich kaum als ſehr beträchtlich bezeichnen läßt, ergibt ſich eine recht erhebliche Steigerung der Ausfuhr von Laſt⸗ wagen. Der Wert dieſer Ausfuhr erreicht 24,38 Mill. Dol⸗ 5 das erſte Halbjahr 1926(35 053 Stück) gegen 15,50 Mill. ollar(23 294 Stück) für 1025. Dies bedeutet eine Zunahme um 50,2 v. H. dem Wert und um 50,5 v. H. der Stückzahl nach. Die Ausfuhr von Motoren für Automobile zeigte eine Zunahme, die für Laſtwagen und Omnibuſſe dagegen eine ſo beträchtliche Abnahme, daß ſich für die Geſamtausfuhr von Motoren eine Abnahme ergab. Die Ausfuhr von Erſatz⸗ und Einzelteilen zeigte eine Zunahme um 16,6 v. H. auf 50,3 Mill. Dollar gegen 43,12 im Erſthalbjahr 1925. Dagegen wies die Ausfuhr von Motorrädern bzw. Erſatzteilen nur eine geringfügige Zu⸗ 1 0 auf und die von Motorbooten zeigte faſt keine Ver⸗ änderung. Eine bedeutende Abnahme zeigte die Ausfuhr von Flugzeugen aller Art, nämlich um 43 v. H. Die Ausfuhr iſt indeſſen ohnehin nicht bedeutend(61 Stück zu 125634 Dollar gegen 52 Stück zu 220 295 Dollar). Einen bedeutenden Auſſchwung hat dagegen die Ausfuhr von Motoren für Flugzeuge genommen, nämlich um 238,3 v. H. der Stückzahl und 63,6 v. H. dem Wert nach, auf 812 Stück(438 432 Dollar) gegen 24 Stück(59 587 Dollar) für das erſte Halbjahr 1925. Wie ſich aus dem ſtarken Miß⸗ verhältnis der Zunahme von Stückzahl zu Wert andeutet, handelt es ſich dabei offenbar teilweiſe um die Ausfuhr älterer Modelle von Flugzeugmotoren. Im übrigen bleibt abzuwarten, ob es Ford, der ſoeben erſt mit der Maſſen⸗ herſtellung von Flugzgeugen begonnen hat, gelingen wird, den amerikaniſchen Flugzeugexport zu heben. ahres um 10 Prozent ſtei⸗ gen würden. Das ſei auf höhere Unkoſten für Rohmaterig⸗ lien und Maſchinen, höhere Löhne und Ratenzahlung zurück⸗ zuführen. Jedoch müſſe die amerikaniſche Induſtrie alleß ——5 ſetzen, dieſe Preiserhöhung für den Export handel nicht eintreten zu laſſen, ſondern nur für den Inlandsmarkt, da die ausländiſchen Märkte um jeden Preis für die ameri⸗ 8 Automobilinduſtrie gewonnen und gehalten werden müßten. Letzte Meldungen OHamburger Auslands⸗Auleihe. Der Hamburger. Staat hat mit einem engliſch⸗ deutſchen⸗amerikaniſchen Banken konſortium eine Auslands⸗Anleihe abgeſchloſſen. 1 ſoll 6 v. H. betragen, der Anleihebetrag 82 Mill. te Mittel ſollen zur Durchführung der Hafenerweiterunge und ⸗Ausbauarbeiten dienen. Wie mitgeteilt wird, wur ſt die Anleihe geſtern abend von der Hamburger Bürgerſcha genehmigt. 5 OPreußen⸗ Anuleihe. Wie es heißt, wird der Erla der Preußen⸗Anleihe von 20 Mill. Dollar mit etwas übe 80 Mill../ in der nächſten Woche erwartet. Deviſenmarkt Im internationalen Deviſenverkehr waren Kolmit 5 Schwankungen der Weſtdeviſen lebhaft. In den ormitta ſtunden trat eine erhebliche Abſchwächung des ſranien e und belgiſchen Franken ein. Hingegen lag die italteni 7 Lira feſt. Vondon gegen Paris ſtellte ſich an der Börſe cher 177, befeſtigte ſich aber nachbörzlich infolge umfangret 45 Interventionen auf 174.50, Aehnlich war die Bewegung en belgiſchen Franken von 187 auf 185, Mailand liegt dageg feſt mit 131,50 nach 133 gegen London. 185 gende — l +„ 8 12 ond.⸗Stockh. Lend Benſſek 129.50 129 00 HollangShe 207.80207.25 Lond.-Madrd 29. 19½45 31˙85 350 Lond.-⸗Mailp, 128 2804380 Kabel Zolfand Malland-Parle 13l. 0195.0e Kabel 55 317,500817,50 Lend.⸗Holland Brüſſel⸗Raris 50 Laufe des nächſten halben 22. 18.15 90, 60 Lond.-Schwelſ 28.12 28, Jandon-Oelo Zelland-Werss 14454 Paris-Schweigl 14,35 14 27 Fond.-Kopeng. Kabel London.85,814, In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kürſe feſtſtellen: 63.60 12,43 19 5.88,68 — 9 20.86 20,33 Bris 33 Paris. 11,70J 11.50 Ssis....8591.96 Argentinien ürich. 1, 10 51,10 Kopenhagen 111,50111,50 Japan Mailand.18,30 18.85 Stockbelm. 12,20113,20 New⸗Dork Holland.„ 188,15168, 15 Srüſſe“.. 13,80 10,88 Berliner Metallbsrſe vom 22. September Pieiſe in Feſtmart für 1 Kg. 25 22. 21. 22. Elektrolykupfer 135,25 135,50.14 Kafftnadekußſen———.— 244 Lee e—— R hzint Bb ⸗Pr.) 69,0⸗69,5 69,0⸗69,50—. (ir Vert.)———— Nick 3,40..50 90.750 laltenzink 60,061,0 60,0⸗61.0Aytimon.201,5 luminfum 2,10 210 Suüber für 101 82,5⸗88,5 vondon, 22. Sept. Meiallwarkt(In Eſt.„ d. eng. t o 1016 115 5 2. 22. 21. 22.[ Bler 290 5455 Kupfer Kaſſa 58,85 58,50 beſtſeleet 66,.— 60,— Zink 34,85 10 do. 3 Monat 59,65 59,35] Nickel Queckllbe! 16,— 515 do. Eletrol. 67,— 66,75[ Zinn Kaſſa 812,.— 805,75] Regulus Aluminium in Barren Zinn, ausl. Hüttenz nn — Frachtenmarkt in Dulsburg⸗Ruhrort vom 22. Seyl. * 1* Bei recht lebhaftem Geſchäft blieben die Frachten ze Mietſätze ſowie die Obted Areiſe zu Tal und zu Berg unperändert. 1 bek⸗ „Donnerstag, den 23. September 1926 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 40 Sportliche Runoͤſchau Raoͤſport Straßeurennen um den„Großen Preis von Deutſchland“ Berlin, 20. Sept. Der erſte Verſuch mit einem Straßen⸗ rennen auf der Avus⸗Rennſtrecke glückte vollkommen. Die uforderungen, die auf der glatten Avus⸗Strecke an die Fah⸗ rer geſtellt wurden, waren nicht allzu groß. Das Groß der Fahrer blieb denn auch ſtändig dicht zuſammen. Pünktlich — 6 Uhr morgens wurden die 43 gemeldeten Fahrer auf die 275 Kilometer lange Reiſe geſchickt. Es waren 34 Runden zu le 8,6 Km. zurückzulegen. Schon in der 4. Runde gab es den erſten Ausfall: Roſenbuſch⸗Hannover. Vom erſten der ver⸗ hältnismäßig ſeltenen Reifenſchäden wurde Remold⸗Schwein⸗ furt in der 5. Runde betroffen; wenige Runden ſpäter gab Re⸗ mold auf. K. Kohl zerbrach ſich in der 9. Runde das Vorder⸗ rad und ſchied aus. Fritz Fiſcher und W. Franke folgten bald ebenfalls. Die Spitzengruppe hatte ſich bis dahin nur unmerk⸗ lich gelichtet. Vorn lagen meiſt die weißen Mifafahrer, in der Mitte die gelben Trikots der Opelfahrer und hinten die Blau⸗ drangen der Diamantfahrer. Im 30 Km.⸗Tempo jagte das Feld dahin, von den zahlreichen Zuſchauern immer lebhaft an⸗ gefeuert. 100 Kilometer wurden in:45 Stunden zurückgelegt. Nach Zurücklegung von 20 Runden= 162 Kilometer, wurde eine Zwangspauſe eingelegt. Kurz vor der Pauſe hatten kanthey und Vermandel Reifenſchaden. Während Manthey mit Unterſtützung von Behrend ſeinen Defekt ſchnell behoben hatte, mußte Vermandel die Kontrolle mit 30 Sekunden Ver⸗ ſpätung verlaſſen, holte dieſen Verluſt aber ſchnell auf. Blatt⸗ mann, Kroll und O. Tietz hatten einmal 300 Meter Vorſprung vor dem übrigen Felde, wurden aber ebenſo wieder geholt, wie ſpäter Manthey. Die beiden letzten Runden wurden ruhig gefahren. Beim ſcharfen Endſpurt hatte es den Anſchein, als ſollte R. Huſchke das Rennen gewinnen, jedoch konnte der Bel⸗ gier Vermandel den Deutſchen im Ziel noch um Hand⸗ breite abfangen. Im übrigen hatte das Zielgericht große ühe, die Placierten feſtzuſtellen, da eine ſtarke Spitzen⸗ gruppe faſt geſchloſſen einkam. Die ſchließlich bekannt gegebe⸗ nen 10 Erſten waren: 1. Vermandel⸗Belgien:10,14 Stunden= 31,2 Km. Stundenmittel. 2. R. Huſchke⸗Berlin Handbreite. 3. Nörenberg⸗Berlin. 4. Ville⸗Frankreich. 5. Van Hevel⸗Belgien. 6. Notter⸗Schweiz. 7. H. Suter⸗Schweiz. 8. P. Kroll⸗Berlin. 9. Kotſch⸗Kyritz. 10. P. Kohl.— Opel konnte nicht nur den Sieger ſtellen, ſondern im Mannſchaftswett⸗ bewerb auch mit 25 Punkten vor Mifa(20 Punkte) ſiegreich bleiben. Kanuſport * Familienabend des.C. M. Anläßlich ſeiner erſten in⸗ ternen Regatta veranſtaltete der Kanu⸗Club Mann⸗ heim im Rheinkaffee am Samstag einen in allen Teilen gut verlaufenen Familienabend. Neben humoriſti⸗ ſchen Vorträgen des Clubmitglieds Schäfer, der die zahl⸗ reich erſchienenen Paddͤler in die richtige Stimmung zu ver⸗ ſetzen wußte, und muſikaliſchen und deklamatoriſchen Dar⸗ bietungen fand eine Ehrung der ſieben Sieger des Vereins und zweier Lebensretter ſtatt. Den übrigen Teil des Abends beſtritten die Herren Groß und Eckert(Violine und Kla⸗ vier), die auch zu dem ſpäter ſtattfindende nTanz aufſpielten. Lawutennis Cilly Auſſem geſchlagen In den Spielen um die internationalen Meiſterſchaften der Weſtſchweiz in Montreux brachte das Endſpiel im Damen⸗Einzel eine unerwartete Niederlage der jungen Köl⸗ nerin Frl. Cilly Auſſem. Frl. Auſſem, die vorher die deutſche Meiſterin Frau Friedleben bezwungen hatte, traf im Finale auf die Franzöſin Madame Golding. Dieſe ge⸗ wann infolge ihrer größeren Routine den 1. Satz nach ſchärf⸗ ſtem Kampf:4; im zweiten Satz leiſtete Frl. Auſſem, die ſichtlich ſtark indisponiert war, kaum noch Widerſtand und Madame Golding konnte den 2. Satz ohne Verluſt(:0) an ſich bringen. Einen weiteren Erfolg erzielte die Franzö⸗ ſin im Gemiſchten Doppel, das ſie zuſammen mit dem Neu⸗ ſeeländer Fiſher gegen die deutſche Kombination Frau Friedleben/ Hannemann 613,:3 gewann.— Einen ſpannen⸗ den Kampf gab es dann noch im Herren⸗Vierer, bei dem Demaſtus/ Ferrier nach hartem Vierſatzkampf 613,:1, :6,:5 über Fiſher/ Aeſchlimann ſiegreich blieben. Leichtathletik Ehrung Dr. Peltzers Die Deutſche Geſellſchaft in Stockholm, deren Präſident Generalkonſul Däumchen iſt, hatte die Anweſenheit Dr. Peltzers in der ſchwediſchen Hauptſtadt benutzt, um dem Weltrekordmann zu Ehren ein Frühſtück im Hotel Royal zu geben. Im engſten Kreiſe— etwa 30 prominente deutſche Mitglieder der Stockholmer Deutſchen Geſellſchaft waren an⸗ weſend— wurde der Lunch eingenommen und dabei auch einige Reden gehalten. Der deutſche Geſandte, Exz. Roſen⸗ berg, würdigte in kurzer, aber warm gehaltener Anſprache die außerordentlichen Verdienſte, die ſich Peltzer durch ſeine hervorragenden Leiſtungen um das Anſehen des Deutſchtums im Auslande erworben hat und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Peltzers Beiſpiel recht viele und gute Früchte tragen möge. Automobilſport Orientierungsfahrt des A. D. A. C. *Frankenthal, 20. Sept. Die hieſige Ortsgruppe des A. D. A. C. veranſtaltete am Sonntag eine Orientierungsfahrt, an der ſich 59 Fahrer mit Motorrädern und Automobilen beteiligten. Eine Viertelſtunde vor der Abfahrt wurden den Fahrern die Strek⸗ ken anband einer Skizze bekanntgegeben. Die Zeit, in der die Strecke zurückzulegen war, war genau beſtimmt. Insgeſamt waren je Fahrer 125 bis 200 Kilometer vorgeſchrieben. Die Geſchwindig⸗ keit war auf 40 Stundenkilometer feſtgeſetzt. Die Fahrt verlief programmäßig und ohne Störung. Eine Wertung der einzelnen Leiſtungen war von der Regierung nicht zugelaſſen, ſodaß ſich die Leitung mit einer Eventualwertung begnügen mußte. BPBPBe Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September 2³ nhein-Pegel J 18,] 17,] 18, 21. 22. 28, Neckar-⸗Pegelſ 18 17.18. 21. 25. 28. Schuſterinſel'1,271,23.20 1,06 1,05.—[Mannheim 2,842.762 69.502.47.7 Kebl.. 2482.40.35,2.2.25.25 Jagſtfeld.58 0,47 ö,45,ö,45 ö,42 ö 80 Maxau.. 4, 08 4,08 3,99.31 3,8.79 Mannheim.2,902,882.72.592,512,55 Caub..851.77.771.65.64.52 Köln.. 1 1411.88.2721 15 Waſſerwärme des Rheins: 18C. Frische 2693 Landbutter Pfund Mk..75 Sübrahmbutter Pfund Mk..90 große frische Eier 100 Stück Mk. 11.— groſße stelerische FEier 100 Stück Mk. 12.50 Bommeiss 1115 Pelz- Jacken, Mäntel. Garnituren u. Besätze in grober Auswahl 2601 Umarbeſtungen und Neuanfertigungen nach neuest. Modellen. Am Dienstag nacht um ½11 Uhr entsehlief im schönsten Alter von g 21 Jahren, nach kurzem, schweren Leiden meine liebe Tochter, unsere herzensgute Schwester, Schwägerin und Tante 7701 Margarete Met⸗ Mannheim, den 22. Sept. 1926. Seckenheimerstr. 94. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau Luise Metz WWe. nebst Kinder und Bräutigam Julius Bürgin. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 2 Uhr statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Frau Maria Aüelhelm geb. Pültz zu sich in die Ewigkeit abzurufen-; Eigene Kürschnerei! Nur Qualität! Schürilz 0 7. 1(am Gockelspi) (Kein Laden). Die tieftrauerndenHinterbliebenen: Martin Adelhelm und Kinder Anna und Karl Mannheim, 22. Sept. 1926. Emil-Heckelstr. 18 W 1 mü lunaln 8 1 1 r au dem.-etadt. Priedhof skarft. 7756 Merüuackenundin 2½% J. raſſerein glatth. zu tauſchen geſucht geg. mittelgr. Hund(Rüde) z. Beiſp ſtichh. Foxter⸗ rier o. Airedale Terrier Angeb. unt. G V 71 an die Geſchäftsſtelle. Tangwwerstelperung Freitag, den 24. Sept. 1926, nuchm. 2 Uhr werd. — 25 f Sett Kerſen. Ludwig Sdmeider Loffe Schmeider geb. Wäckerle 5 im 5 5. der gegen re Za Verinshlie 7710 lung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich mber. 1025.„gern: H Piano, 2 Herren- u. 1 Damenfahrrad, 1 Gas herd. 2 Standuhren, 1 Schreibtiſch. 1 Schreib⸗ maſchine und 2 Kiſten Kerzen. Mannheim 22 Spt. 26. Götz. Gerichtsvollzieher. rrrrrrr Dr. Vogler 2 14 m 96) Tel. 20006/ u Schönsten Hogchenlun oſtbit eine Nicicun 908 Tgeuruiln, Oi⸗ Nir LInlotschtied gogonubor andoron turton liegt in dor Mostlimloit ihbros Ouſlos und Hsc,˖çmduches. Ne feommi den vorfoinotton Hodliiinissen u. dor Emnfindsumſcoit dor yeNibzE CleARE NH- fABRHN DRESORE oelæoil bescndets eniqeqen. uf der Gesolei in Helle 82. 5BERE(pN) SEIfHENNERSODORf(S — e Von der Neise zurũck Dr. Th. Gernsheimer 3, 3 Emos Tel. — 7 Von der Reise zurüek! E5832 Ur. med. Clementine Kacer-Kraſca N 3, 9(Rennershofstr. 26). Tel. 22 240 Mannbeimer Rutterschutz e.. 1. Rat und A uskunft an ſchwangere Frauen liad iunge Mütter. die ſich in wirtſchaft⸗ icher und ſeeliſcher Not befinden.(Reichs⸗ wochenhilfe, Unterkunft vor, zur und na er Entbindung. Vaterſchaftsanerkennungs⸗ 2 Pflaen uſw.). S197 flegeſtellen und Adoptionsweſen(Vermitt⸗ 2 7 2 8 d. Zuweiſung von Pflegekindern). Näziich Sprechſtunden von—5 Uhr nachm. d. Ezel(Altes Krankenb. III. Zimmer 187al. „und Sexualberatungsſtelle unter Auf⸗ — der Geſellſchaft der Aerzte. Sprechſtnn⸗ Ranner v.%—%t Uhr. R 5, 1. — TVangsversfeigerung. Am Mittwoch. den 29. September 1926, mit⸗ tags 12 Uhr verſteigere ich in Duisburz⸗Ruhr⸗ ort in meinem Verſteigerungslokal, Amtsge⸗ richtsſtraße Nr. 2(Toreingang) meiſtbietend gegen Barzahlung: Einen Geſchäftsgnteil an der Union Trans⸗ portgeſellſchaft mit beſchränkter Haftunz zu Mannheim über 190 000 Mark umgeſtellt auf 95 18. Miebach, Obergerichtsvollzieher Duisburg⸗Ruhrort, Antsgerichlsenge 2 Fexrnruf Nord 8470. Antl. Jerͤfkentüchungen der Stadt Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch. Anfang⸗Nummer 200. 38 Maler durchaus ſelbſtändig, Spezialiſt in Holz⸗ und Schildermalerei. Kurz vor der Melſterprä⸗ fung, Arbeitsorganiſator mit jahrelangen Erfahrungen 7782 Sudm Beleiligung an beſtehendem Geſchäft oder ſon Wirkungskreis. 0 öffentlich. 78¹2 Ffbüw. Verstelgerung Freitag, den 24. September und Samstag, den 25. September, vorm. von. 10 und na ſttags 3 Uhr an⸗ fangend, verſteigere ich mit Genehmigung der Behörde, wegen vollſtändiger Ueschäftsaufgabe Q 2, 13 im Laden große Partien Kurz-, Weißß- u. Wollwaren, Strümpfe, Herrenwäsche und vieles Ungenannte. Franz Pfaff Aukflonator und Taxafor. *7670 Telephon 20203. beſter Blutreini ⸗und Ner⸗ YSOLA-TEk beltte utreinigungs⸗ und Ner⸗ irkt U ˖. Erkält TS0LA-TEE Grzvoer5e tn Peingflpvet.. VSoLA-Tkr geſunden Schlaf! S329 Angebote unter Je 1 en die Seſchüſtenlin Paketen zn.— Mk. und.— Mt. zu haben 20— B.—in der Felikan-Apotheke. ſtelle dieſes Blattes. 3 5 Marke„Viktoria“ zu Verfäufe 2asöfen billig abzugeben. *7685 J 2. 22, 3. St. Herren-Fahrrad verkaufen.*7658 Meerfeldſtraße 53, Hof links. 1Herrenrad f. neu, zu 45/ zu vk. Stockhornſtr. 24a, Hof. *7785 Schwerer B4490 Handwagen billig zu verk. Metzger Stockhornſtr. 56. 1 Spiegel für Konf. und Maßgeſch., ſchöne große Flurgarderobe leichen), 1 Waſchtiſch, 1 Teppich ſehr preis⸗ wert abzugeben. An⸗ fragen unt.§ S98 an oͤte Geſchäftsſt. 7717 — Die mogernsten Wssch. mittel für alle Wasche Hersteller: Föll& Schmalz, Bruchsal. Drucksachen. liolert unyt Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2 + 8. Seite. 0 e Nr. 439 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 23. September 1928 Tum Nerbstbeginn naben iuir unsere Lager mit den entꝛückendsten Neukeiten sortiert. Dureh unsere eiIgene 7 Fabrikafio n sind die Preise besonders 1 niedrig und die Qualiiäten dochi hervorragend. 1 Unsere Huuptpreislagen für Herbstmäntel un. 42. 36.— 72. 89. Maßwertige Modellstuche auf Seide mu. 9. 110.- 125.- 138.— N Unsere Hauptpreise für Herbstunzüge. 44. 68.- 86.- 98.- 110. Uunmeme Naß wischbar/ Parkett⸗ glanz /lst farbechtef Beslohtigen Sie die ausgestellten Modelle. und iurbt kräfüger ls die gewöhnlichen Oel- walen und Wachsbeizen. Pfunddose auf 500 g Eaz 30 ausgefüllt! Vertreter: Frau Beria 0 Heters, Mannhein, Taugsie. 39 Manmneim gSflanfen fainer Ke Die gute Herren- und G.* Knabenkleidung. pſſssesG jedes Muſter innerhalb 1 Taa 760⁰ Draur, M.! — Ibiübf H. NHl M. F B. ia. Tel. 31817 Neue Anfänger-Kurse beginnen Freitag, 1. Okt. Anmeldg. baldigst PFPFPFPFCCFCCCCCCCCCCCTCC0T0T0TCCCCT0T000T0T00T0T0T0T0T0T0T0T0T00T0TbTbTT — 2 5 der Suneee Aallenighe Barifo gibt einen eanmallgen Arjen- und Liederabend e Fee 55 MANNH EI M(Breitestrasse AAus naskal emeeuf.8200 Pelzschals 2N75 am Samstag t bube elnarenatauf Nur Freltag, 24. September I9-5l. 30 Uhr Beunm Sonntag 28. Sefl. Zbenss 77 80 0: Pelziacken D ebräsches Maate 2 055 im.,GSembrinus“ U 1. 5. 1 Treppe 2 Unr qt Etwa Pelzkragen In dem Pelzmäntel 2(Ten vertaufte: begonnen! 1 in Riesenauswahl, daher für leden Geschmack eAunteiner Künsleieste 1924.2900 und 1925 3500 Jedes Stück ist mit preis und Artikel ausgezeichnet A 0 sein Gasts lel 1* 0„Dybuk 7 pelzgegenstände Karten bel K Ferd. Heckel, 0 8 10, Telephon 2102 Woerner Diederich, Leipzig e e. Musilchaus, P 7, 14a, Telephon 27470 05 Zweigniederlassung Mannheim e Schwetzingerstr. 16, Tel. 33310 andengenehtler— Flirma sowie an der Apollo-Kasse, G 6, 4, Telephon 21624 7 5 7 7 5 eeeee 1 AN 1 TNNZ-Hrown, bverH& Cie. U ſachf, Mannneim cemälde, Granhin— Scha f Atn* Werner von Pigage gl! Ainieben Flalnplen 14 ful. 23008 NM. NN. Hans Briick 7432 Neue Antünger· und ⸗ ä˖9669595 27 5 7 Aktienkapital: l 4300 000.— 000.— * 7, 2 Kunsthanclung Koltreuer m 7, 2 glanen zntange Gf. eitmgſchinen 2189 093.— Gelegliche Rückla e 50 cee e ee e ee 7 2 7 7 een⸗ Saſend 3 Sen ungen 1 55 10 15 5 1 80 4 7720 2 00— grun nzelun— aſſen⸗ un eſtan„ 50— 7 590.— See kicht Jederzeft. 8202 Debſteren, 13 458 150 10 5%„ 2 10% 184..— 14% 7 Bürgſchaften. M. 664 155.20 Goebkere bei e, 320 101 71 eienn„„«„„„„5„ 14 228 756 11 An05 Anzahlungen 12 784 604% Bürgſchafften RM. 654 158.20 e Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto: 5⁰ Rauk Ind Wewiun 860 505,— 34 601 12678 94 601 126025 ——. e, Hieie 10 5 Gewinn- und Berluft-Rechnung am 21. Dezember—25 Haben ler oun. 22 F, 50 55 eee VV”uwm 88 57 eee EE 2 ee 8„ 6„6„ 15 000* Rohgewinn„„„%%%%%ꝗ ũ„„„„„4 11 658 904 77 7 u d ee* Piano-Lager Indesbe kr nlagen 5 Generalunkoſten 78 899.85 0 3,. 10. Steuern 1148 9 024 708 68 e 860 506 56 Rettetellen— K* S 575 5 nel. 1 056 904011— rstki Arb. 5 988 Fu de 7 0 N e— ulius Eganbäaser, 1 —— ae Die Generalverſammlung vom 20. September 1928 bat Die Beträge gelangen von heute ab zur Auszabluns e A Abſchluß genehmigt und ſolgende Dividende] in Mannheim bei der Geſellſchafts kaſſe, 107 ann eißig.„„ NMheiniſchen 61976 en 5 8 55 345 a 192 Slegelſ 100% Aaßttelerteagsfener 4 in Ludwigshafen a. Rh.„ Niäg g te N 7 76 75 77 abends ſein Abendeſſ. mit RMN I2 in Frankfurt a. M weſten unb J5 8, Heeis. 2282 Sanie gles egen Rückgabe des Gewinnanteilſcheines mit der giſchen euſcen 1676 Hro Hasse ZZS= N. Jeb. Nate 900 a8 101 102520 der Ausgaben der in Leivsig 5„ Andeheinggft f —— 18 SO-S ga-Au. W binen, auf die Vergagseeen 10 00 ſur die Jahre 1924 5. 50 S N Tande 15 N 1755 7 40* 7 brand, 8 10, abzüglich 10/ Kapttalertragsſteuer—4⁴ Verlin Mulo 4 be ZA. TaC, Zeeh. LaeefuidCl. kock. mit NM. 215 Die Gewinnanteilſcheine der Gennbgegaurtg e eii Loſfenig-Ei, anehimes Priseuse 9 8 eee des Gewinnanteilſcheines mik der 9 8— 60 der Healtee eendtenenaele ahre Hagugeig, Kraſt, ſuch eigige anf bie e Mang. 2„„ e deren 11 ngebple züglich 10% Kapilalerirags teuer—2⁰ in Zürich„„ Schweizeriſchen Krebitanſtall. 40 Sosfschechk. CalSnuE e anter A 8 16 an die mit tdr.80 Mannheim⸗Aäfertal, bden 21. September 1926. 9 Dde N 1 Der Vorstand Geſchäftsſteue. 0 degen Aucgade des Gersinnanteilſcheines mit der.. 1 Ranrnreee—— — 13 9. Seite. Nr. 439 Maonaſ- Fheater NMannfelm.] Donnerstag, den 23. September 127˙ Vorstellung Nr. 19, Miete E Nr. 3 FPoleunblut, Operette in drei Bildern von Leo Steln Musik von Oskar Nedbal In Szene gesetzt von Alfred Landory Musikalische Leitung: Gustav Mannebeck Antang 7¼ Uhr Ende 10½ Uhr 5 Persenem NJan Zaremba, Gutsherr in 0 ussisch-Polen Hugo Voisin lelena, seine Tochter Friedel Dann Boléslaw Baränski Helm. Neugebauer lanio von Popiel, sein Freund Alfred Landory eanda Rwafinskaja, Tanzerin 1 der Warschauer Oper M Keiler-Abendroth Awiga Päwlowa ihre Mutter Elise de Lank en Mirski Edelleute, Walter Friedmann ſen Gorskl Freunde des] Karl Töller ſen Wolenski Grafen Adolf Jungmann aon Senowiez Baranski Lauis Reifenberger —.— von Drygulska Margit Stöhr Armtesse Jozia Napolska Trude Weber ck. bedienst. b. Baranski Adolf Kaylinger N e Täglieh S Abpollo S Abschieds-Vorstellung Der Garten Eden mit Erika v, Thellmann, IIka Grünig ent abh heute ununterbrochen an telephonisch unter 5 27.1 Rheinfor F7. 4 Morgen Freitag großes Nezu frdl. einladet Frledr. Arnold E 7. 4 a Pfülzer Weine und Blere. 7761 NMUfIKWENEKE LIiEcELRJOUHN CG.—— 2 ulnun vorratig Rpunki aller— Nesange nee erteilt bis zut vollständ. S Gesangslehrer- Alfred Linn Konzertsänger Neine Merzelstraße 4(bel Fr. Brück, 2 Tr.) ————— Imyfehle: Meine vorzügl. Weizenmehle ang ersten güddeutschen Mühlen Spexlalmehl d u. Auszugsmehl 00 klelchbleibende Aualität= ex- probte Backfähigkelt ulchkracheltls r 10 A. B..-Trliebh ein besenders vortellhaftes Baekmittel von unübertreffener Triebkraft ſirbehäch u Lucheno 28.3 Backnulver, Vanillzucker Vanllle in Stangen Atronen 1b08 50 73. Wirtschaftsäptel ra 18 Friseh von der Fahrik: da kmir wu50a 5 SraiN N DAGe GNA E 2 R Telephon 32867 — eeee Heute bis einschließl. 26. Sept 1926 Ein deutsches Filmwerk, das— infolge seines ungeheuren Ein-⸗ druckes, den es aui jeden Be- sucher ausübt, auch in Mannheim naeren, bleiben rinseii Indel 1705 2l Nale- RIDUIT N 15 8 „Ozieletl“, ruft er,„besser, hier itzt das deutsehe Herz. Die Brũder üherleben, ist mir der größte 5 Schmerz“ S381 Ein Drama in 7 Akten aus der deut- schen Geschichte. Spleldauer ea 2 Stunden. Manuskript Max jungk und julius Urgiss. Erste deutgehe Darsteller! Die Nachmittags-Vorstellungen biete gdie Beste Itlageſegenheit! Jugend Uiche zahlen halbe Preise um 4 und 6 Uhr! Anfangszeiten;.00, 6 00 u. 8 15, .35,.45—10.30. Aene ler föbten Donauslaat Aauntein fas zuch zelne kundge nat. Die ewig ee dritte Estadten des., u. K. Husarenregiments Nr. 7 wird ihbr Quartier in unseren Mauern aufschlagen. Wie wir hören, wird diese wegen ihrer tollen Streiche berühmte Eskadron ab Freitag, den 24. Seꝑt. in der„Alhambra Paradeaufstellung nehmen. Der hinreißende flotte, greße Domo-Film der Strauß-Film-Oesellschaft, der nach dem glelch- namigen Schwank ven Bernhard Buchbinder gedreht wurde, zeigt unter der Regie von Carl Wilhelm ein Ensemble allererster Darsteller, wie Claire Rommer, Camilla Spira, Ida Wüst, Ressel Orla, den überwälti- genden Ralph Arthur Roberts, Paul Heidemann, Kurt Vespermann, Siegfried Arno und als ganz besondere Attraktion julius v. Szöreghy in der Rolle des weltbekannten ungarischen Witzboldes Mikosch. „Die drifte Eskadron“ verspricht ein Film- ereignis allerersten Ranges zu Wwerden. Mannheim im Flassen-Schmuck! Senausbnd 1. NRriE EBIEDDͤHEUsRBUcNEe Nur 0 Wahnee; 100⁰ Mnde i en des 0 5 Hau ang 9 unverwüst⸗—8 Tach Lomfd er Buster Keaton Venn chen gesund ist und leder an dlesen Film ansieht, so dürfte 115 eim bald die gesündesteStadt 8— 17 Lachstürme entfesselt Apebldnnabildddn Iünad Ein Tune iel Wel 10 von J. Neueste Ua-Wochanschau. 95.2 Ras een in Leiferde. t⸗ Unattentäter an der ee eAufnahme Bie ands in den Völkerbund. Jeisetzung Rudelpk Valen- Messausweise zum Vorverkaufspreise bei: Reisebüro H. Hansen, Mannheim, H 1, 19 odder durch das Messamt, Frankfurt am Main. Caꝛdꝰ Des beispielosen Effolges 9 0 wegen gehen wir uns veranlant, dlesen Friedrich-Zelnik Großflim bpis einschließhich Sonntag, 20. september, zu verlängern,. ſin der Sohönen blauen Donau ebas hat ka Goethe'schriebn, bas hat ka Schiller dicht', 5 85 s ist von iee Klassiker und kan 8 3 A Wiener Nragdel ic8t's, das zu 955 Ruch spricht Mit und schlichter als Staudinger-Mizzi bin ig'nannt, Mich kennt jed's Kind im ganzen Land, Leh gehör zu jeder Eeit zu Wien, Mit meinem Herz u, meinemsSinn, Solang man Melodien ersinnt, Whank, Wien die Donau Bin 18 in allen Stunden bDDir— dein treues Harry Lledke verkörpert reizvoll den sym- pathischen Grafen und Ernst Verebes dessen jung begeisterten 470 ritterlichen Nebenbuhler. Das alte Wien und seine Ver- Naenfgungsstätten, seine lieder- fröhligesStimmung,seine lebens- lustigen Spieger und seine all- dabeune PDeutschmeister ziehen 885 eeeeeeeee vorbei mee 5 antag Fün gühr cten gein. 12— 25 —55 usw. taug Achmed 4000, 643,.50 Aufen: Auter bi 1950—— Mb hite uee Fne ar d. f. 5. zerſonen⸗ oder Laſtwagen⸗Bermieter ſetriebsgemeinſchaft abzugehen; auch ee für Exiſtenz⸗Gründung. Mk. 2 5 5 3 3000.— Bareinlage erforderlich. 7090 8203 Aaetd IFmapauldteper, Freldurgl. Bg-Kartäuserstr. 4 eeeeee Restaurant Fülrstenberg Anerkannt vorzügliche Kuche. Mittagtisch von 12 bls ½ Uhr. Relehhaltige Abendplatten. Spezlal-Ausschank der Fürstenberg Brauerel. LuAA eneneer eeeeeeee ſodirmngm.0, C0,5.0 Tbaas. Tealel] Brucksachen wuustrie E llefert prompt Uruckerel Ur. Haas, G. M. h.., E 6, 2 I1 U I uuuun Auli Al 10 rer ee am Wasserturm IHA Gust. Rehmann, Restaurateur LAAA 10· ſat — — — ————— — —ů— ͤ— —— — ̃— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) * — desgl. auch bei (neu eröffnei) empfiehlt sich zur Lieferung feiner Herrengarderobe bei billigster Be- rechnung. Besitze geschmackvolles Stofflager in deutschen und englischen Neuheiten. Durch langjährige Tätigkeit als Zuschneider, bin ich in der Lage, volle Garantie für tadellosen Sitz und elegante Formen zu übernehmen; zugebrachten Stoffen. Iaddddddddddddddddaaaadau Anfertigung von Emoꝛ TuUe Komplette Küchen- einrichtungen U. Elnzelbüfetts, lur Qualitäts- Mare] Stels prelswert abzugeben. Binzenhöfer Möbellager u. Schteigerei Augartenſtr. 38. Drueksachen Groſe Auswahlll Iiluemsny ogonp bulunnet 22724— Manein 5.7 Suet Seeneieeneneeeeeeeneeie brncker.l Pr. Has,B62 Offene Stellen Ltelenöesuche Vertrefer für unſere Spezialitäten: Salzbrezel fiburgen und Salz- Istangen plerstenge gesucht. Es werden nur Herren, welche bereits in Hotels, Reſtaurants u. Feinkoſtgeſchäften 7420 ſelendl-ertehung für erstklassigen Markenartikel (Haushalt) zu vergeben auf Basis von Bezirksauslieferlager. Ca238 Speꝛialvertreter persönlich am 23. September in Mannheim, zu sprechen nachm. im Schloßhotel. Heimarbeit vergibt P. Holſter, Breslau Hb. Ea 221 Suche Seifenverkäufer (innen), 20 Muſter.40 Mark frei Nachn. P. Holfter, Breslau Ea236 Zv. 48. desucht werden tüchtige Aamen Iud kaaken zum Verkauf zweier neuen bill. Schlager, welche bis jetzt in jed. Haushaltung fehlen u. zberall notwendig ge⸗ Lraucht werden, für Mannheim und Um⸗ gebg., Heidelberg ete. Ebenſo ſind im übrig. Teil Badens noch Be⸗ zärke zu vergeben. Es Nollen ſich nur ſolche Leute melden, die mit FErfolg die Privat⸗ kundſchaft beſuchen u. einch über etwas Bar⸗ ittel verfügen. Die elegenheit iſt gebot., el Geld zu verdien. Angebote ſind zu richt. iter G82 an die Geſchäftsſtelle. 7692 Perfekte Stenotypistin »nit guter Allgemein⸗ bildung per 1. Oktbr. veſucht. Angebote unt. G 57 an die Ge⸗ B4513 häftsſtelle. Saubere Monats- Frau geſucht. 7698 Brunn, Colliniſtr. 12 Tüchtiges, braves Madchen perf, im Kochen und Haushalt. per Oktober zu 2 Erwachſ. und 2 Kindern bei gut Lohn geſucht. Nur ſolche mit pr. Zeugn. kommen in Frage 7751 Schwarzwaldſtr. 12. I. Tuverfäss. Mädehen mit beſten Zeugniſſen, das aut bürgerlich koch. kann, f. Villenhaush.(3 Perſ.) auf 1. Oktober *7741 t. Niber, Sarslalnabe 15 Naub. solldes Madchen für Küche geſucht 7683 Stahl, G. 2, 3/4. Tüchtiges, ſelbſtändiges Alleinmädchen mit nur guten Empfehl. von beſſ. Häuſern zu 2 Perſon. in kleine Villa auf 1. Oktober geſucht. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle 7758 »Perfekte Haus- Schneiderin 1 Angebote unter C 178 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle 2695 EFE Tichüiges räulein für Lohnrechnung, Schreibmaſchine und Buchhaltung aushilfsweiſe für 20 bis 30 Stunden pro Woche geſucht. Angeb. unter G C 53 an die Geſchäftsſtelle. Ba510 Stellen-Gesuche Aiunwentttrenilttllume lin Aulllllneil 2 Anmeimuutimvaallnnluneumamuusnttnmoulunuumue Gewandter, zuverlässiger benschatzThaulen unbedingt ſicherer Fahrer ſucht baldigſt möglichſt wieder in Herrſchaftshaus. 7408 Angeb. unt. X V 171 an die Geſchäftsſt. Imnemnemeunmweummupumewmginimeul Amenl. ene 5 nmeniimen Alterer Mann mit beſten Referenzen (ſelbiger hat in groß. Werk Vertrauenspoſt. bekl.) ſucht Beſchäftig. m. ein. Int.⸗Einlg. v. 1000 4 b. gt. Sicherh. Gefl. Ang. u.§ H 83 an die Geſchſt. 7694 Ailleiillltttunen Automechaniker 28 Jahre alt, verheir. m. all. Repar. vertr., i. Beſitze a. Führerſcheine in ungekünd Stellung ſucht ſich zu verändern. Auch als Fahrer auf Perſ. o. Laſtwag. Ang. unter H Q 91 an die Geſchäftsſtelle.*7713 Cabildete, junge Dame erfahren in allen kauf⸗ männiſch. Arbeiten, m. guten Sprachkenntniſſ., ſucht Poſten als Sekre⸗ tärin. Gefl. Angebote unter H P 90 an die Geſchäftsſtelle. 17709 Modistin Fräulein, 29 J. alt, ſympath. Erſcheinung, ſehr gewandt im Um⸗ gang mit jeder Kund⸗ ſchaft, ſucht per ſofort od. ſpät. Stellung als Verkäuferin und evtl. zum flott. Garnieren. Zeugniſſe vorhanden. Angeb. unt. D H 83 an die Geſchſt. 7514 Finf. Alt. Fraulein mit der Küche u. dem ganz. Hausweſen gut vertraut, ſucht f. 1. 9. od. ſpät. Stelle in kl. od. frauenloſ. Haush. Gute Zeugn. u. Ref. vorh. Angebote unter G U 70 a. d. Geſchſt. 7664 Staatl. gepr. Säuglingspflegerin (24.) m. gt. Zeugn. ſucht Stell. f. 15. Okt. od. ſp., a. lbſt. z. Sgl. ev. m.—2 Kleinkind. Angebote unt.§ X 98 an die Geſchſt. 7724 Tücht. Büglerin ſucht Stellung. wenn mögl. m Koſt u. Logis per 1. Okt. od. ſpäter. Angbote unt. H U 59 a. d. Geſchäftsſt. 7719 Junges flottes Bjähr. Servierfräulein ſucht ſofort Stellung. Angebote unt. H 9 99 8. d. Geſchältst. 228 Tüchtige chemiſche Büglerin ſucht Stelluna. wenn mögl. mit Koſt u. Logis per 1. Okt od. ſp. Ang. unt.§ T 94 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle———8 Verkäufe Villa Bahnhofsnähe me. 17 Räumen, Garten, beſte Ausſtat⸗ tung ſof., freizumachen zu verkaufen. Objekt iſt geeignet für Facharzt, Vereins oder Bürohaus, charitatide Zwecke, bezw. für 2 Familien. Angeb. unt. R. M. 1626 an Annon. Exped. D. Frenz. G. m b.., Mannheim. Familien-Pensionat. Ev. Pfarrhaus ertüchtigt 4 beſtſit. jg. Mäd⸗ chen in Haushalt u. Kochen. Pflege der All⸗ gem. Bildung d. Muſik, des Geſangs. Beſuch von Vorträgen, Konzert. Geſellſchaft in nur erſt. Kreiſen. Mündliche Auskunft erteilt: Oberlehrer Wagner, 23. 7 8 Fügleidende Haben Sie Schmerzen in den Füßen, Beinen oder Ballen? Dies ist ein Zeichen beginnen- der Senkung des Fußgewölbes. Diese Schmerzen sind leicht zu beseitigen. Lassen Sie sich kostenlos beraten. Ich werde Ihnen helfen. E A. Winnenberg, Tel. 20 389 Mannkalm gegenüber vom Friedrichspark. ralt. Oufhopäd 8 8. 20, part. S14² Eichen-Schlafzimmer mit 180er 3tür. Spieg.⸗Schrank, beſ. ſchwere *7760 Ausführung mit weiß. Marmor 580.— laufd. vorrätig. Auf Wunſch Lagerung koſtenlos. Tabrik-Musterlager Oetzel, P 3, 1⸗ Verkäufe Wegen Betriebsänderungen sind abzugeben. Wentueugnagchnen Anfragen an 7394 TInons-Duion-Weſte.- l. Mauadein Eckhaus Rledfeldstr. 76 verkäuflich. Angeb. erbet an B4497 Ernſt Weiner,( 1, 19. Gelegenhell 5/15 Wanderer⸗Wagen in tadelloſ. Zuſtand, elekt. Licht, verſteuert bis Febr. 27, zu ver⸗ kaufen. Wo, ſagt die Geſchäftsſtelle. 7720 PEE Zwei 2½ PS.K. W. m. Getr., 1..U. 4 PS, Mod. 23, m. Kickſt. pr. Läufer. 1 Helios m. B. M. W. Motor äußerſt billig.„Repka“ Seckenheimerſtr. 40, Hof 7775 —————— Motorracdi engl. Triumph 500 Hp mit elektr. Beleuchtung Tachometer. u. Horn zu verkaufen. 7769 Peter Schaller, Gr. Wallſtadiſtraße 61. Jaäger euumaoder nur ein. Tage gebr. 150 Lit. Füllung, mit Beſchickungswerk u. eingeb. Benzinmotor, billigſt zu verkaufen. Angeb. unt. E B 2 an die Geſchäftsſtelle. B4504 Alteres Piano (gut erhalt.) billig zu verkauf. Näh. 7734 Lindenhof, Gontard⸗ platz 8 bei Hermann. Schönes Wohnzimmer dunkel eichen, neu, umzugshalber zu ver⸗ kaufen. 57649 S 2. 3, 2 Tr. links. Zu verkaufen: 1 vertiko 1 Kommode mit Pult, 1 kl. Kommode, ein Nähtiſch, 1 Liegeſtuhl, 1 Zinkbadewanne. Ott, Langſtr. 46, IV. B4512 Knapee Waſchtiſch, Kleider⸗ ſchrank, Bilder, Bett ete. zu verkaufen. 7749 A 1. 5, part. mögl weiß u. kompl., nur gut erh., zu kauf. geſ. Ang. unt. J 8 an die Geſchſt. 57739 Kauf-Cesuche Aus aquter Privathand gegen bar geſucht 7766 Herrengarderohe f. gr. Figur.(Konf. Gr. 52) Schuhe(44), Leder⸗ koffer, Konverſ. Le⸗ xikon(Brockh. ete.) Ang. unter J O 14 an die Geſchäftsſtelle. Niet-Cesuche Wohnungstausch! Angeboten: 3 Zimmer Lage(oſtſtadt) nebſt Zubeh., in beſter *7728 Geſucht:—5⸗Zimmer⸗Wohnung. Angeb. u. J B2 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Möblierte für Ehepaar mit einer erwachſenen To in guter Lage geſucht. Wohnung Angebote unter 3 100 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. ————————— Ab 1. Oktober geſucht von jüngerem kdoͤl. Ehepaar eleg. möbl. Aoln. And l mit Küchenbenutzung. Em97 ue Angeb. unter FW 4244 an Rudolf Mosse, Mannheim. Laden in nur gut. Geſchäfts⸗ lage, für Friſeurgeſch. geeign., für ſofort od. ſpät. von kapitalkräft. Herrn zu mieten geſ. Angeb. unter G K 60 an die Geſchſt. B4514 Achöne ö.-Wonnung mit Manſ. u. Bad, in zentr. Lage gegen 4 Zim.⸗Wohng. evtl. n. Laden zu tauſchen geſ. Angeb. unt. Gü 75 an die Geſchäftsſt. 27677 Dame ſucht B4505 2 Zimmer in gutem Haufe, möbl. oder unmöbliert mit Küche Gefl. Angebote unt. E N 13 an die Ge⸗ eeeee deeeee Alleinſt. berufst. Frau ſucht leere Mansarde od. Zimmer u. Küche. Dringlichkeitsk. vorh. Angebote unt. G H 58 an die Geſchſt. 7643 Geſucht zum 1. Oktbr. 12 Höbl. Iimmer mit je 2 Betten, nur Nähe der Libelle. Gefl. Angebote unt. F 81 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 57680 Einfach möbilert. Zimmer m. Morgen⸗Kaffee mög⸗ lichſt Nähe Börſe oder Nationaltheater per ſof. eſucht. Angebote mit Prelsang u. Y A 176 an die le. e Chicer Canoſſer Silk-Samt in den neuen Herbstfarben .75 Filæßsuf fHotte Form in beige, oasha, hell-, mittelgrau und schwarz .00 Damenßurf Silk-Sa mt elegante Form m. schòner Garnierung.75 Scùner Herbsißsuf Silk-samt in der neuen Stepp- VLerarbeitung 8 moderne Farben Aufallend 51111 schwarz, weiss und braun IO stielig Kronenreißer schwarz, weiss, silber, beige ä• +G6*„„„„%„„„„„„ 6 Kronenreißer omdriert, schwarz/ weiss und braun/mode 562565222%%%%%%%%% IOstielig. Slangenreißer schône vollhalmige qualität Stiel 69+9565ꝙ*»2L̃„335„ .30 45r. Stũck 2 90 Stũok.350 Dringlichkeitskarte zu vermieten. Nietzschestr. 8 deschlagnahmefreie Jenrsdhatl. Pounungen in Stuttgart in mehrſtöckigen Neubauten in guter Lage, 2, 9 und 5 Zimmer pro Einheit, mit Bad, Mäd⸗ chenkammer, reichlichen Nebenräumen, Anteil an Waſchküche, Bügelzimmer, Trockenboden, Hofraum, durchweg große, beſt ausgeſtattete Räume, ohne Wohnungstauſch und ohne Zu⸗ zugsgenehmigung ſof. beziehbar gegen hypo⸗ kthekariſch ſichergeſtellten Baukoſtenzuſchuß od. teilweiſe Mietevorauszahlung abzugeben. Näheres perſönlich oder ſchriftlich durch Fritz Bauer, G. m. b.., Stuttgart, Reins⸗ burgſtraße 19, 3. Stock. Wohn- und dt möbl 2 Ammer Schlaf-Zimmer Sicde, Vddenſtnner, Vermietungen Neubau-Wohnungen! In Oststadt und Lindenhof 2,3 U. 4 Zimmer-Wohnungen mit Zubehör gegen entsprechendes Baudarlehen und Anfon Seiiz, Baugeschaft Telephon 1331 Speiſek., Bad, el. Licht. den miöbl, m dl. Licht eb. 2 2 ſep. Eingang, ev. Tel., Nähe Paradeplatz p. ſof. od. 1. Okt. zu vermiet. Zu erfrag. in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Ba494 Jalber. möbl Zmmer ſofort od. 1. Oktbr. 13 vermiet. Böckſtr. 17/19, 1 Tr. rechts. B4484 eeeeeexd ſededo, ev. Telephon p. 1. Okt. zu vermieten Angebote unter H L 86 an die Geſchäftsſtelle B4518 1 aut möbliertes Zimmer mit Balkon. jep. Eing. an Herrn ſof, zu verm. Zu erfr. J 5, 11 3. St. Vorderhaus, rechts. 2 7673 Nüäheres durch Lagerplatz Karl Benzstr. 7 12⸗ bis 1500 qm, mit Bürogebäude p. ſof. zu vermieten, evtl. zu ver⸗ kaufen. bisher gutgeh. Baumaterialienhandlg. Näh. erfahren Selbſt⸗ reflektant. bei B4472 Gerh. D. Hoppe, Windeckſtr. 20. O ſt ſt adt (Nähe Waſſerturm) Elegant möbl. Wohn⸗ Schlafzimmer m. Bad an ſoliden Herrn oder Dame zu vermieten. B4471 Teleph. 27 865. Fin gut möbl. Zmmer m. el. Licht, mit 1 od. 2 Betten zu vermiet. B4466 L 4. 8, 2 Tr. Mibllertes Tmmer an ſol. Herrn zu ver⸗ mieten. auf 1. 10. B4480 R 1. 16, 4. but mäbl. mmer ſof. zu verm. B4500 G 7. 29, 2 Tr. rechts. dut möbl. Iimmer m. 2 Betten b. 1. Okt. zu vermieten. 7654 H 7. 24, 2. St. rechts. Iba. 1. Okt. zu schön möbl. Ang zu vermieten. Gnt möbl. 3. m f an Herrn 4 Böckſtr. 15, 2. St. 3400 (Jungbuſch). er aeut möpl. Zimpoen an ſol. Herrn od. 740 zu vermieten. 15. Röder. Dammſtr Zimnm nitꝛBettend. Pen zu vermieteg Pension Gähf, unet Gut möbliert Arn od. Dam aif 1. S ieten.. 1 270 Fur Höblert. In an ſol. Herrn od. 4716 zu vermieten.„ St, 600 See — 71 6 Möbl. Aimſnez, zu vermieten ſir. Große Weflſehg erene Helſenzlm 200 em breit. ſer Binzen h 0 Mobelager es Schreinent r. Augarte 1b