Freitag, 24. September Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſte—— Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältmiſſe Nach forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4•6, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtraße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ dreſſe. Was anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Wittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1926— Nr. 441 Neue Mannheimer Seitung Mannheimer Heneral Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei je einſp. Kolonelzeile 5 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Meuamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. 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In großen Zügen iſt ja das Kabinett bereits durch den Vorbericht des Staatsſekretärs Pünder über die Er⸗ gebniſſe von Genf orientiert worden. Dr. Streſemann dürfte darüber hinaus ſeinen Miniſterkollegen darlegen, wie ſich nach * Auffaſſung die weiteren Verhandlungen geſtalten wer⸗ en. In politiſchen Kreiſen bezweifelt man nicht, daß die Reichs⸗ regierung ſich dem Standpunkt Dr. Streſemanns in allen unkten anſchließen und daß der Außenminiſter eben⸗ ſo wie Briand das Mandat zur Fortführung der Beſprechungen erhalten wird. Mehr als ein ſolcher allgemeiner Beſchluß iſt nicht zu erwarten, und man geht wohl nicht fehl in der An⸗ nahme, daß das offizielle Kommuniqué nach Form und Inhalt dem über die franzöſiſche Kabinettsſitzung abgegebenen ähneln wird. Die diplomatiſchen Verhandlungen, für die ſich dann der Weg öffnet, wird man ſich keineswegs leicht vorzuſtellen haben. Es iſt auf jeden Fall mit einer längeren Dauer, vielleicht ſo⸗ gar auf Monate, zu rechnen. Die bereits in Genf in Ausſicht genommene neue Zuſammenkunft Streſemanns mit Briand ſoll erſt nach dem volksparteilichen Parteitag in Köln, alſo früheſtens Anfang Oktober erfolgen. In Köln dürfte Dr. Streſemann noch einmal Gelegenheit nehmen, ſein außenpolitiſches Programm vor der Oeffentlichkeit zu entwickeln. Im Kabinett wird die Beratung über die vielerlei Einzelfragen, die es in den bevorſtehenden Auseinanderſetzun⸗ gen zu bereinigen gilt, erſt aufgenommen werden, wenn ſie die Prüfungsſtationen der verſchiedenen Reſſorts durchlaufen haben. Ueber die parlamentariſche Behandlung der Genfer Angelegenheit ſind bisher noch keine Dispoſitionen getroffen worden. Man nimmt jedoch an, wie bereits geſtern gemeldet wurde, daß Anfang nächſter Woche der Aus w ärtige Aus⸗ ſchuß zuſammentreten wird, und daß auch, wie in ſolchen Sammlungsparolen links und rechts Berlin, 24. Sept.(Bon unſerem Berliner Büro.) Dr. Joſef Wirth nimmt ſeinen Kampf für die Republikaniſche nion in einem Brief wieder auf, den er im„Berliner Tage⸗ blatt“ als Antwort auf Lujo Brentanos an derſelben Stelle im verfloſſenen Juli er- bienenen Artikel„Was ich an Wirths ufruf vermiſſe“ veröffentlicht. In der ſehr weitausgeſpon⸗ nenen Entgegnung wird man vergebens nach einem neuen jedanken ſuchen. Auf die Vorhaltungen Brentanos, wie er ich die Möglichkeit einer Verſtändigung mit den Sozialdemo⸗ raten und Demokraten auf ſozialpolitiſchem und kulturellem Gebiete denkt, erwidert Dr. Wirth, die Republikaniſche Union oll Politik machen. Sie wolle keine Weltanſchauungen ver⸗ ſöhnen und verwiſchen.„Von Idealen kann wohl eine kul⸗ turelle Bewegung im Volke leben, von Idealen kann ſich auch er Politiker, der in dieſer Bewegung ſteht, zu tiefſt in ſeinem Dandeln leiten laſſen, aber in der Politik muß er von den atſachen ausgehen, vor allem auch von der Tatſache, daß es außer ihm Politiker gibt, die andere Ideale im Herzen beagen.“ Dr. Wirth hält eine Verſtändigungsmöglichkeit mit er Sozialdemokratie gegeben, ſoweit es der ſozialiſtiſche Politiker ablehnt, ſich von der revolutionären Bewegung in einem Handeln und Verhandeln radikaliſieren zu laſſen. ne, Als Beitrag zum Thema Samme lpolitik veröffent⸗ icht der„Tag“ eine Zuſchrift des deutſchnationalen Abgeord⸗ neten Rippel, der anknüpfend an den bekannten Appell der Kölniſchen Zeitung“ an die Deutſchnationalen unter Verwer⸗ ung der ſogenannten Silverberg⸗Koalition nochmals den Ge⸗ denken der Arbeitsgemeinſchaft propagiert. Falſch ſei es in⸗ ürſſen, dieſe Arbeitsgemeinſchaft der ſtaatsbejahenden Parteien abereilt mit lautem Drängen herbeiführen zu wollen. Wenn ſuuc dieſe Arbeitsgemeinſchaft keine Geiſtesgemeinſchaft ſein Ull, ſo ſei doch eine gewiſſe innere Uebereinſtimmung der räger der Gemeinſchaft die notwendige Vorausſetzung einer auerhaften zufriedenſtellenden Zuſammenarbeit.„Dieſe Ar⸗ eitsgemeinſchaft, ſo ſchließt die Zuſchrift, wird kommen, weil kommen muß um des Vaterlandes willen.“ 0 N Keine bürgerliche Einigung in Sachſen ta Die nichtſozialiſtiſche Einheitsliſte für die ſächſiſchen Land⸗ alleswahlen iſt endgültig zu Grabe getragen worden. Von öieen Parteien waren nur noch die Deutſchnationalen, paDeutſche Bolkspartei und die Wertſchafts⸗ ſchlatsi übriggeblieben. Infolgedeſſen beſchloſſen auf Vor⸗ hetceg der Deutſchnationalen alle dret Partoien, pon einer Ein zu tsliſte abzuſehen, ſich aber während des Wahlkampfes nucht bekämpfen und nach den Wahlen vertrauensvoll zuſam⸗ nien zuarb 1 eiten. Fällen üblich, die Miniſterpräſidenten der Län⸗ der nach Berlin berufen werden. Die zum Teil künſtliche Aufregung, die Streſemanns ſogenannte Gambrinnsrede in der Pariſer Preſſe hervorgerufen hat, beginnt ſich allmäh⸗ lich zu legen. Der Zwiſchenfall, der ſomit wohl als überwun⸗ den betrachtet werden darf, gibt dem„Vorwärts“ Anlaß, die Mahnung an Dr. Streſemann zu richten, ſich in Zukunft möglichſt derlei redneriſchen Improviſationen zu enthalten, die das Werk der Verſtändigung nur gefährden könnten. Daß ſich der Reichsaußenminiſter gegen die Angriffe, die von deutſchnationaler Seite gegen ihn erfolgt ſind oder noch bevorſtehen, zu wehren wünſche, könne man ihm freilich nicht verdenken. Aber dieſe Angreifer werde er dadurch nicht entwaffnen, daß er ihnen rethoriſche Konzeſſionen auf Koſten der Erfolgsausſichten der weiteren Verhandlungen mache. Auch die„Germania“ bezweifelt, ob vom außenpolitiſchen Standpunkt aus geſehen, die Ausführungen Streſemanns zu begrüßen geweſen ſind. Das Zentrumsorgan bemängelt ebenſo wie der„Vorwärts“ namentlich, daß Dr. Streſemann die Kriegsſchuldfrage angeſchnitten habe, bei der es ſich heute weniger um eine Frage juriſtiſcher Paragraphen, als um ein Problem der Weltmeinung handele. Das Blatt fährt dann fort:„War die Rede Streſemanns vielleicht zum Teil von innenpolitiſchen Rückſichten eingegeben, ſo ſind es minde⸗ ſtens ebenſoſehr die Ausfälle gegen Deutſchland, die die Pa⸗ riſer Preſſe daran geknüpft hat. Es wäre daher auch durchaus verkehrt, wenn man in Deutſchland die jetzige Pariſer Preſſe⸗ kanonade tragiſch nehmen wollte. Es handelt ſich lediglich um ein Rückzugsgefecht der Fronde um Poincaré, das an dem Ausgang der Schlacht um den Frieden nichts mehr ändern wird.“ Begrüßungstelegramm an Streſemann Der Oberpräſident der Rheinprovinz hat an den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann anuläßlich ſeine Rückkehr aus Genf folgendes Begrüßungstelegramm nach Genf gerichtet: „Bei Ihrer Ankunft in Berlin empfangen Sie der Rhein⸗ provinz herzlichſten Grüße und Dank für alles, was Sie in mehrtägiger, zielbewußter und zäher Arbeit im Wege der Ver⸗ ſtändigung für uns getan und erreicht haben. Gott ſchenke unſerem Vaterlande recht baldige völlige Freiheit und Frieden. Oberpräſident Fuchs, Reichsminiſter a..“ Rußlanöfahrt mit der Parteibrille ſe] Berlin, 23. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Saale des Lehrervereinhauſes erſtattete geſtern auf Einladung des ſogenannten Rußlandkomitees der Führer der„2. deutſchen Arbeiterdelegation“, das Mitglied des Allgemeinen Deutſchen Beqmtenbundes, Körber, Bericht über die Eindrücke in Ruß⸗ land. Der Andrang war ſo groß, daß eine Parallelverſamm⸗ lung abgehalten werden mußte. Die Delegation, die aus 70 Perſonen, vorwiegend Kommuniſten, aber auch Sozialdemokraten und jeeinem Zentrums⸗ und Demokraten anhänger beſtand, iſt, wie bereits kurz ge⸗ meldet, vorgeſtern von der ſiebenwöchigen Studienfahrt durch Rußland zurückgekehrt. Körbers Ausführungen ließen jede Objektivität entbehren. Sie beſtanden in der Hauptſache in einer ſcharfen Polemik gegen ſeine eigene, die Sozialdemokratiſche Partei. Seine Schilderungen der ruſ⸗ ſiſchen Zuſtände waren in jeder Beziehung ſtark tendenziös gefärbt und vermochten einen wirklichen Ueberblick über Wirtſchaft und Staatsform nicht zu geben. Von der Gemüts⸗ verfaſſung dieſes merkwürdigen Sozialdemokraten gab die Bemerkung eine Probe, mit der er über das Schickſal der 14 in einem Tifliſer Gefängnis ſitzenden ruſſiſchen Sozialdemo⸗ kraten hinwegging:„Ich würde mich freuen,“ erklärte er,„wenn ich ein ſolches Leben führen könnte.“ Ohne jede Kritik gab Körber u. a. auch einen Ausſpruch eines angeblichen Führers der deutſchen Wirtſchaft in Rußland wieder, der ihm verſichert hatte, daß Rußland in 20 Jahren techniſch und wirtſchaftlich die Vereinigten Staaten überholt haben würde. Sachlicher waren die Darlegungen eines ſächſiſchen Ar⸗ beiters Feigel. Aber auch er zeigte ſich unfähig, tiefer in das ſowjetruſſiſche Problem einzudringen. Aufmachung und Verlauf der Kundgebung bewies aufs neue, daß es ſich bei dieſen famoſen Studienkommiſſionen um nichts weiter als eine Angelegenheit kommuniſtiſcher Propaganda handelt. Körbers Bericht wird vermutlich noch den Anlaß zu ſcharfen Aus⸗ einanderſetzungen mit ſeiner Partei geben. Kommuniſtiſcher Parteitag Berlin, 24. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei hat den dies⸗ jährigen Parteitag zum 27. November nach Eſſen einberufen. Die Tagesordnung enthält u. a. ein Referat Thälmanns über den Kampf gegen Imperialismus und Kriegsgefahr, die Lage in Deutſchland und die Aufgaben der.P. D. Es iſt an⸗ zunehmen, daß es auf dem Parteitag zu ſcharfen Auseinander⸗ ſetzungen kommen wirgz. r. ruinöſen Schleuderpreiſen losgeſchlagen werden. Franzöfijche Innenkoloniſation (Von unſerm Pariſer Vertreter) Geburtenrückgang und Abwanderung, die beiden Krebsübel der franzöſiſchen Landwirtſchaft haben ſeit drei Vierteljahrhunderten die Produktionswirtiſchaft des ſü d⸗ weſtlichen Teils von Frankreich in bedenklichem Maße geſchwächt. Weite Felder, die vordem ihren guten Er⸗ trag abwarfen, mußten der Verödung überlaſſen werden, weil nicht mehr genug kräftige Arme vorhanden waren, um den Pflug zu führen und die Ernten in die Scheunen zu brin⸗ gen. Noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wohnte in dieſem ſüdweſtlichen Departementen, in der Gascogne, eine ziemlich dichte Bevölkerung, die, etwas abgeſchieden von der übrigen Welt, mit Fleiß ihre Scholle bebaute. Man lebte hier einfach, ohne großen Luxus, aber dem Boden konnte ohne allzu große Mühe abgewonnen werden, was zu einem behaglichen Daſein nötig war. Nach 1860 aber änderte ſich die Situation. Schienenſtränge wurden kreuz und quer durch das Land gezogen. In den Städten wuchſen die Fabrikkamine wie Pilze aus dem Boden. Das Zeitalter der Induſtrie war angebrochen. Die aufblühenden Fabrikſtädte übten auf die junge Bauernbevölkerung eine immer ſtärker werdende An⸗ ziehungskraft aus. Die Jungmannſchaft verließ leichten Her⸗ zens die väterliche Scholle. Das Leben in den Städten erſchien ihr freier und angenehmer als in den ſtillen Dörfern ihrer Heimat. Zwar verhalf der aufſtrebende Handelsverkehr auch der Gascogne zu einer neuen Blüte, indem er den Abſatz ihrer Produkte in den Städten erleichterte. Beſonders der Weinbau nahm in dieſer Zeit einen bisher nie gekannten Umfang an. Aber der Aufſchwung war von kurzer Dauer. Reblaus und Meltau traten auf und verheerten die frucht⸗ baren Weinberge. Tauſende von Weinbauern kamen an den Bettelſtab. Zudem verſtand es der Gascogner, der an alten Traditionen, am ſtrengen Individualismus feſthielt, nicht recht, mit der neuen Zeit Schritt zu halten. Er konnte ſich der Konkurrenz anderer Reglonen, wo zum Zwecke einer Verringerung der allgemeinen Koſten die Produktion ſpezia⸗ liſiert wurde und große Produktions⸗ und Handelsorgani⸗ ſationen entſtanden, nicht genügend erwehren. Von 1875 bis zur Jahrhundertwende herrſchte in der Gascogne das ſchlimmſte Elend. Die Bodenverſchuldung nahm ent⸗ ſetzlich überhand. Für Grundſtücke, die verkauft werden mußten, fanden ſich keine Abnehmer, oder ſie konnten nur zu Ein Teil der Bevölkerung, die bereits durch den Geburtenrückgang empfindlich geſchwächt war, verließ die Heimat, um in der Fremde das Glück zu ſuchen. Bald gebrach es überall an Arbeitskräften. Die Felder konnten nicht mehr ordentlich beſtellt werden, die Weinberge verwilderten. Zahlreiche Bauerngehöfte wurden verlaſſen und fielen nach und nach in Trümmer. In wenigen Jahrzehnten hat ſich die Bevölke⸗ rung der fünf ſüdweſtlichen Departemente Dordogne, Gers, Lot⸗et⸗Garnonne, Tarn⸗et⸗Garonne und Lot um mehr als eine halbe Million vermindert. Das Land ging dem Ruin entgegen. Für einen in den letzten Zügen liegenden Kranken iſt oft eine Bluttransfuſion das einzige Mittel, um ihm dem Tode zu entreißen. Eine ſolche Blutauffriſchung hat auch den Südweſten Frankreichs vor der oͤrohenden Kataſtrophe gerettet und dieſen Departementen neue wirtſchaftliche Kräfte zugeführt. Seit 1921 machten ſich in der Bretagne die erſten Anzeichen einer ſchweren Kriſe geltend. Ihre Ur⸗ ſache bildete gerade das Gegenteil der Umſtände, die zum Niedergang in der Gascogne führten. Die Bretagne iſt die einzige Gegend in Frankreich, wo die landwirtſchaftliche Be⸗ völkerung in aufſteigender Entwicklung begriffen iſt. Vor dem Kriege wanderten regelmäßig große Scharen bretoniſcher Bauern nach Amerika und Kanada aus. Durch die Verſchärfung der amerikaniſchen Einwanderungsgeſetze wurde aber dieſem Abfluß ein ſchweres Hindernis entgegen⸗ geſetzt. Die Folge davon war, daß zahlreiche bretoniſche Bauernfamilien in ihrem Lande keine Beſchäftigung mehr fanden. Die Lage wurde noch durch den Umſtand verſchlim⸗ mert, daß viele bretoniſche Grundbeſitzer, durch die hohen Preiſe der landwirtſchaftlichen Produkter verlockt, ihre Güter, die ſie vorher verpachteten, wieder ſelbſt bebauten. Unter dieſen Umſtänden wurde der Verſuch unternommen, die ar⸗ beitsloſen Bauernfamilien aus der Bretagne nach dem Süd⸗ weſten zu verpflanzen. Die Operation war ſchwierig. Es fehlte an der nötigen Erfahrung auf dem Gebiete der Junen⸗ koloniſation das Klima der beiden Landdſtriche iſt ſehr ver⸗ ſchieden; die Gewohnheiten und Gebräuche der Bevölkerun⸗ gen, ja ſogar ihre Sprachen ſind nicht dieſelben. Auch die im Südweſen gebräuchliche Halbpacht is den Bretonen wenig be⸗ kannt. Aber trotzdem gelang das Werk, dank einer verſtändi⸗ gen Zuſammenarbeit zwiſchen den landwirtſchaftlichen Ver⸗ bänden und den Behörden, zur vollen Zufriedenheit. Zuerſt ſchickten die Bretonen Kundſchafter in den Südweſten mit der Aufgabe, ſich dort umzuſehen und freie Bauernſtellen zu ſuchen. Dann folgten die auswanderungsluſtigen Bauern ſelber, um ſich ihre Güter auszuwählen und die Pacht⸗ und Kaufverträge abzuſchließen, und endlich ſiedelten ihre Fami⸗ lien, oft mit ihrem geſamten Hausrat, in ihre neue Heimat 2. Selte. Nr. 441 8 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 24. September 1926 über. Heute zählt man mehr als 3000 bretoniſche Familien in der Dordogne; viele andere ſind in den benachbarten De⸗ partementen zerſtreut. Mutig und hoffnungsfreudig machten ſie ſich an die Arbeit, um die Felder, über die ſeit Jahren kein Pflug mehr ging, von neuem zu bebauen. Um das Heimweh von ihnen fernzuhalten, war man nach Möglichkeit beſtrebt, ſie in kleinern oder größeren Kolonien, wo ſie in ſtändigem Kontakt miteinander leben, anzuſiedeln. Sie haben großen Gefallen gefunden an ihrem neuen Arbeitskreis, und die bre⸗ toniſchen Kolonien im Südweſten werden allen Anzeichen nach, dem Lande zu neuer Blüte verhelfen. Aber die nach dem Süden verpflanzten bretoniſchen Fami⸗ lien genügten nicht, um den brachliegenden Boden völlig auszunutzen. Auch aus dem Auslande wurden Bauern⸗ familien herangezogen. Beſonders aus Norditalien kamen zahlreiche neue Siedler, die ſich noch leichter den Lebensverhältniſſen anpaßten als die Bretonen. Zu ihnen geſellten ſich ferner eine große Zahl ſchweizeriſcher und belgi⸗ ſcher Familien. Bis Ende 1925 befanden ſich in den vier Departementen Lot⸗et⸗Garonne, Gers, Haute⸗Garonne und Tarn⸗et⸗Garonne etwa 40 000 Ausländer, von denen weitaus der größte Teil dem Bauernſtand angehört. Schon jetzt zeigen ſich die erſten Früchte dieſes »Koloniſationswerkes. Im Departement Gers wurde bei der letzten Volkszählung zum erſten Mal ſeit beinahe hundert Jahren wiederum eine Bevölkerungszunahme feſt⸗ geſtellt. Wer die Gegend durchreiſt, kann leicht konſtatieren, daß überall ein neuer, friſcher Zug in die Landwirtſchaft ge⸗ kommen iſt. Die Anſiedler beſtehen im allgemeinen aus arbeitsfreudigen, geſunden Elementen, die in maucher Hin⸗ ii befähigt ſind, Verbeſſerungen in der landwirtſchaftlichen Produktion einzuführen. So iſt im beſondern den Schwei⸗ zern die Einführung beſſerer Verfahren für die Milch⸗ und Käſeproduktign zu verdanken. Die Italiener haben neue Anbaumethoden und Bewäſſerungsſyſteme verbreitet und an manchen Orten wurde ſogar durch die Arbeit italieniſcher Einwanderer die Seidenraupenzucht wieder eingeführt. Die Koloniſation Südweſtfrankreichs ſtellt einen intereſſanten Verſuch dar, der bisher alle Erwartungen in hohem Maße befriedigt hat. Sie wird ſicherlich zum Vorteil des ganzen Landes eine große Zukunft haben, beſonders wenn es gelingt, den Kontakt der Siedler mit der urſprünglichen Bevölkerung zu feſtigen und politiſche Hinderniſſe, die ſich manchmal der Einwanderung fremder Elemente entgegenſtellen, aus dem Wege zu ſchaffen. Franzöſiſche Stimmen zur Kriegsſchulöfrage V Paris, 24. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Sogar die linksradikale„Ere Nouvelle“, die bisher ſtets gegen die Kriegsſchuldlüge aufgetreten iſt und ſogar den aufſehen⸗ erregenden Appell„An das Gewiſſen Frankreichs“ veröffentlichte, ſchließt ſich heute den Entrüſtungs⸗ ſchreien der Boulevardblätter über die Bemerkang Streſemanns zur Kriegsſchuldfrage an. Man traut nicht ſeinen Augen, wenn man in dem genannten Blatt folgendes zu leſen bekommt:„Wenn Herr Briand für den Frieden arbeitet, ſo iſt das kein Grund, von neuem über die Rolle zu ſprechen, die Poincare im Kriege geſpielt hat. Wenn die Politik, die von dem Führer des Reiches ſeit Locarno ein⸗ geſchlagen wurde, darauf abzielen ſollte, auf die franzöſiſche Republik die Verantwortung abzuwälzen, die auf dem deut⸗ ſchen Imperialismus laſtet, ſo müßten wir entſchieden Halt gebieten. Mit einer Rehabilitierung der Urheber der größeren Töterei wird der Sache des Friedens nicht gedient. Man arbeitet nicht für die Demokratie, wenn man das Kaiſerreich von den Fehlern, für die es niederge⸗ ſchlagen wurde, entlaſtet.“ Der Artikel der„Ere Nouvelle“ würde ſich entſchieden in einem ultranationaliſtiſchen Hetzblatt beſſer ausnehmen. Engliſche Keitik §London, 24. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die verhältnismäßig deutſchfreundliche, linksliberale„Daily News“ kommentiert heute die Rede Streſemanns über Kriegsſchuld⸗ und Kolonialfragen.„Dr. Streſemann, heißt es in dem genannten Blatt, machte ſeinen erſten fal⸗ ſchen Schritt ſeit dem Eintritt Deutſchladns in den Völ⸗ kerbund. Der Eintritt Deutſchlands bedeutet nicht Auf⸗ hebung der Verantwortung am Kriege.“ Eine kurze Bemer⸗ kung des„Daily Telegraph“ läßt keinen Zweifel, daß die Kolonialfrage nicht im Sinne der Streſemannrede gelöſt werden wird. Andere große Blätter ſchweigen und begnügen ſich mit der Wiedergabe der Pariſer Meldungen. Man war⸗ tet gewiſſermaßen darauf, daß Dr. Streſemann ſeine Rede auf dem Genfer Bierabend als eine häusliche Angelegenheit kennzeichnet, die auf die innerpolitiſchen Verhältniſſe Deutſch⸗ lands Rückſicht nehmen wollte und mehr taktiſcher Natur ge⸗ weſen iſt. Zuſammenkunft Chamberlain-Muſſolini VParis, 24. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Es erſcheint immer wahrſcheinlicher, daß die geplante Zuſammen⸗ kunft zwiſchen Chamberlain und Muſſolini demnächſt ſtattfin⸗ den wird. Man glaubt in eingeweihten Kreiſen, daß die Be⸗ ſich nur auf allgemeine Probleme erſtrecken wer⸗ en. Was die Tangerfrage anbetrifft, auf deren Erörte⸗ rung Muſſolini vorausſichtlich beſonderen Wert legen möchte, ſo weiſt man in britiſchen Regierungskreiſen darauf hin, daß die Regelung dieſer Angelegenheit nicht von England allein abhängt, ſondern nur in voller Uebereinſtimmung der Regie⸗ rungen von London, Paris und Madrid vor ſich kann. Dieſe Reſerve in den offiziellen Kreiſen wird aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach den Gang der Diskuſſion zwiſchen Chamber⸗ lain und Muſſolinti erheblich verengen und die Bedeutung der Zuſammenkunft einſchränken. 5 Der britiſche Außenminiſter Chamberlain, der gegenwär⸗ tig mit ſeiner Familie eine Luſtfahrt auf dem Mittelmeer un⸗ ternimmt, iſt geſtern zu einem kurzen Beſuch auf der Inſ eJ Korſika gelandet. Die Behörden haben dem engliſchen Außenminiſter einen herzlichen Empfang bereitet. Kraſſin kommt nach London 8 London, 24. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Times“ ſchreibt, daßh Kraſſin als Vertreter der Sowjetregierung in einigen Tagen in London eintreffen wird. Durch Krankheit war Kraſſin längere Zeit an jeder umfangreichen politiſchen Tätigkeit verhindert. In Verbin⸗ dung mit ſeiner Wiederkehr vermutet man hier, daß die Sowjetregierung neue Verhandlungen mit Großbritannien beginnen ſoll, um einen Vertrag zuſtandezubringen, der die zahlreichen Differenzen zwiſchen den beiden Ländern beendet. Kondylis zurückgetreten — London, 24. Sept. Der griechiſche Miniſterpräſident Kondylis, der den Dikfalor Pangalos geſtürzt hat, iſt zurück⸗ getreten. Als Grund ſeiner Demiſſion hat er angegeben, daß er der perſönlichen Angriffe gegen ihn müde ſe. Zum engliſchen Kohlenkonflikt In ihren Vorſchlägen an die Regierung lehnen die Berg⸗ arbeiter den Achtſtundentag ab. Die Arbeit ſoll wieder auf⸗ genommen werden mit 10prozentiger Lohnkürzung und ſie⸗ benſtündiger Arbeitszeit. Die Regierung hat die Beding⸗ ungen der Arbeiter nicht ohne weiteres zurückgewieſen, ſon⸗ dern den Bergarbeiterführern mitgeteilt, ſie werde ſie ihrer Vollſitzung des Kabinetts, die heute(Freitag) ſtattfinde, unterbreiten, glaube aber, daß die Konzeſſionen der Berg⸗ arbeiter nicht ausreichen würden, um die Grubenbeſitzer zur Teilnahme an den Verhandlungen zu bewegen. Zu dieſem Zwecke müßten die Bergarbeiter ein weiteres Entgegenkom⸗ men bezüglich bezüglich des Abſchluſſes von Bezirksabkommen und der Erörterung einer längeren als ſiebenſtündigen Ar⸗ beitszeit zeigen. Zu den letzten beiden Konzeſſionen wollen ſich die Bergarbeiter anſcheinend durch ein Ultimatum der Regierung, das wahrſcheinlich heute im Kabinett for⸗ muliert werden dürfte, bringen laſſen. ** 725 Der letzte Stand der Verhandlungen mit den Berg⸗ arbeitern iſt ein Angebot der Führer, wonach die Arbeiter ſofort die Arbeit wieder aufnehmen gegen Löhne, die um 10 v. H. herabgeſetzt ſind. In den nächſten dret Monaten ſollen neue Löhne und Arbeitszeiten in Verhandlungen mit den Bezirken feſtgeſetzt werden. Wo eine Einigung nicht zu⸗ ſtandekommt, ſoll ein Schiedsſpruch erfolgen, den anzunehmen die Arbeiter ſich verpflichten. Englands Vorſtoß gegen China 8 London, 24. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die britiſche Regierung rüſtet ſich augenblicklich für eine Aus⸗ einanderſetzung mit China. Die geſtern gemeldete Abkom⸗ mandierung der dritten Zerſtörer⸗Flottille in die chineſiſchen Gewäſſer iſt mit größter Eile vorgenommen worden. Die Schiffe paſſierten am 23. September mit kurzem Aufenthalt Pord Said, in der Nacht zuvor ohne Aufenthalt das Flugzeugmutterſchiff„Hermes“. Ueberraſchend kommt die Ernennung eines neuen Oberkommandanten für die chine⸗ ſiſchen Gewäſſer. Der bisherige Führer Vizeadmiral Sinc⸗ lair übernimmt am 1. April 1927 das Kommando in den nordiſchen Gewäſſern. Für China wurde Vizeadmiral Sir Reginald Tyrwhitt ernannt, der ſein neues Kommando zu Anfang Januar oder vielleicht ſchon in dieſem Jahre über⸗ nimmt. Tyrwhitt hat ſich im Kriege vielfach ausgezeichnet. Ueber den Krieg in China gewinnt man genauen Nachrichten zufolge nunmehr ein kla⸗ res Bild. Wu⸗fei⸗Ju iſt geſchlagen, Tſchang⸗tſo⸗Lin an der ruſſiſchen Grenze feſtgehalten. Träger des Kampfes ſind neue Leute. Die Entſcheidung fällt zwiſchen Chiang⸗kai⸗Scheck, dem Führer der Kanton⸗Armee und Sun⸗chung⸗Fäng, der bisher die Oſtprovinzen, die um Schanghati gelagert ſind, kontrol⸗ lierte. Sun⸗chung⸗Fäng erklärte ſich ſelbſt als den legitimen Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Sun⸗yat⸗Sem. Zahl⸗ reiche führende Chineſen im Machtgebiet von Sun⸗chung⸗Fäng haben ſich für den Führer der Kantonarmee erklärt. In die⸗ ſer Auseinanderſetzung zwiſchen den vier Generälen Chinas iſt die Pekinger Regierung eine Null. Für die Fremden im Lande iſt die Lage ſehr ernſt. Im ganzen Nangtſekiang⸗Ge⸗ biet beſteht ihr einziger Schutz in den kontrollierenden Ka⸗ nonenbooten der weißen Mächte. Alle Stationen der Aſiati⸗ ſchen Petrol Company ſind in Schanghai, der„Morningpoſt“ zufolge, von den Kantontruppen geſchloſſen. Die Depots der Standard Oil Company ſind noch nicht geſchloſſen. Kurswechſel in der ſpaniſchen Außenpolitik y Paris, 24. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus San Sebaſtian wird berichtet: Die Unterredung des Königs mit dem konſervativen Führer Xantes Guerra wird als ein bedeutſames Ereignis betrachtet, das auf den Gang der politiſchen Dinge in Spanien einen ſtarken Einfluß haben wird. Der König hat die Zuſammenkunft mit Kantes Guerra aus eigener Initiative und ohne Mithilfe irgend einer Perſönlichkeit herbeigeführt. Kantes Guerra legte dem König in aller Offenheit ſeine Anſichten über die außen⸗ und innenpolitiſche Lage des Landes dar. Im beſonderen bemerkte er, daß die Einberufung der Nationalverſammlung unter den Umſtänden, wie Primo de Rivera ſie projektierte, eine Ver⸗ letzung der Verfaſſung darſtelle. Der König ſoll Kantes Guerra die Mitarbeit an der Regiernug angeboten haben. Die Unterhaltung mit dem König dauerte Stunden. Xan⸗ tes Guerra zeigte ſich ſehr befriedigt, als er ſich vom Sou⸗ verän verabſchiedete und nach Madrid zurückreiſte. Es könnte nach dieſer Unterredung nicht überraſchen, wenn die politiſche Situation in Spanien in kurzer Zeit eine große Umwandlung erfahren würde. Wenn Kantes Guerra ans Ruder kommen ſollte, dürfte mit einem Kurs⸗ wechſel in der ſpaniſchen Außenpolitik und ſeiner eventuellen Rückkehr zum Völkerbund zu rechnen ſein. 15 Letzie Meloͤungen Empfänge beim Reichspräſidenten — Berlin, 24. Sept. Der Reichspräſident empfing geſtern den königlich⸗paniſchen Botſchafter, Herrn Solery Guardiola, der in nächſter Zeit einen längeren Urlaub antritt, ferner den von dem ägyptiſchen Geſandten begleiteten erſten Kammer⸗ herrn des Königs von Aegypten, Haſſareir Bey, ſowie den Be⸗ fehlshaber des amerikaniſchen Geſchwaders in Europa, Vize⸗ befiubet Roger Wells, deſſen Flaggſchiff ſich zur Zeit in Kiel efindet. Wegen Brandſtiftung verhaftet — Würzburg, 23. Sept. Hier wurden wegen Brandſtiftung der Poſthalter Otto Link, deſſen Ehefrau, ſowie deſſen Nach⸗ bar, der Metzgermeiſter Söder und die Ehefrau Söder feſt⸗ genommen und in das Landgerichtsgefängnis nach Schwein⸗ furth gebracht. Das Linkſche Anweſen ſollte dieſer Tage wegen beträchtlicher Verſchuldung zur Verſteigerung gelangen. Der Brandſtifter hatte ſich vor einigen Tagen in dem Sinne geäußert, daß hier nur ein Brand helfen könne. Sein An⸗ weſen war hoch verſichert. Die Brandſtiftung führte Link da⸗ durch aus, daß er Streichhölzer und eine glimmende Zigarette in eine Scheune warf. Hamburgs probuktive Erwerbsloſenfürſorge — Hamburg, 24. Sept. Die geſtrige Sitzung der Bürger⸗ ſchaft bewilligte 46 Millionen Mark für öffentliche Arbeiten zur Linderung der Arbeitsloſigkeit(wodurch der bewilligte Ge⸗ ſamtbetrag für dieſes Etatsjahr auf 250 Millionen ſteigt), ferner eine Auslandsanleihe von 80 Millionen Mark. Bürger⸗ meiſter Dr. Schramm ſtellte eſt, daß durch Zuzug aus dem Reiche die Bevölkerung Hamburgs ſeit 1919 um 90 000 Per⸗ ſonen gewachſen iſt, und warute vor weiterer Zuwanderung. Der Typhus in Hannover 1737 Typhusfälle, 109 Todesopfer — Hannover, 24. Sept. Nach den letzten Meldungen hat ſich im Laufe des Donnerstag die Zahl der in den Kranken⸗ häuſern und Hilfskrankenhäuſern untergebrachten Typhus⸗ kranken und Typhusverdächtigen bis zum Abend auf 17. 7 insgeſamt erhöht. Die Geſamtzahl der Todesfälle hat ſich um 5 auf 109 vermehrt. Von den als typhusverdächtig ein⸗ gelieferten Perſonen konnten 28 als geſund entlaſſen werden. ** Die Induſtrie⸗ und Handelskammer teilt mit: Die Typhuserkrankungen in Hannover haben im Reic zum Teil übertrieben ängſtliche Vorſtellungen ausgelöſt 2 75 oft geradezuunſinnige Gerüchte über den Geſundheite⸗ zuſtand in der Stadt Hannover herbeigeführt. Es iſt 9 5 gekommen, daß auswärtige Kunden der hannoverſchen ſchaft Bedenken getragen haben, aus Hannover ſtammene⸗ Sendungen anzunehmen, weil ſie eine Anſteckungsgefahr be⸗ fürchteten. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Hannover auf Anfrage die ausdrückliche Erklärung abgegeben, daß na dem Gutachten von Sachverſtändigen durch Ueberſendungen von Waren aus Hannover die Gefahr der Uebertragung von Krankheitskeimen nicht beſteht. Jeden Beſucher und Bewoh⸗ ner Hannovers muß es aufs äußerſte befremden, wenn aus⸗ wärtige Zeitungen von einer Maſſenflucht aus Hannover, von einem Schließen der Läden, von einem Vernageln der Schau⸗ fenſter mit Brettern und dergleichen berichten. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer richtet an die deutſche Preſſe die drin⸗ gende Bitte, ſich an das vom Städtiſchen Preſſeamt heraus⸗ gegebene amtliche Tatſachenmaterial zu halten und nur Mel⸗ dungen unbedingt zuverläſſiger Berichterſtatter zu verwerten. Auch die Wiedergabe photographiſcher und erſt recht zeichnert⸗ ſcher Darſtellungen führt leicht zu übertriebenen Vorſtellungen von dem Stande der Krankheit. Es ſollte alles vermieden werden, was der Stadt und ihrem Wirtſchaftsleben weiteren Schaden zufügen könnte. Schweres Eiſenbahnunglück bei Paris V Paris, 23. Septbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter Heute früh ſtießen in dem etwa 50 Kilometer von Paris ent⸗ fernten Bahnhof von Heriey bei Melun zwei Expreß⸗ züge, die in gleicher Richtung von Lyon nach Paris fuhren, aufeinander. Der erſte dieſer Züge wurde durch eine Störung im Blockſyſtem plötzlich zum Halten gezwungen. Bei dieſer Gelegenheit riß die Kupplung des Zuges, und als er weiterfahren konnte, blieben zwei Perſonen⸗ und ein Güter⸗ wagen auf dem Gleis ſtehen, ohne daß der Lokomotipführer etwas davon merkte. Eine halbe Stunde ſpäter kam auf dem⸗ ſelben Gleis ein zweiter Expreßzug aus Lyon heran⸗ gefahren und prallte mit voller Wucht auf das Hindernis. Die Wirkung des Zuſammenſtoßes war furchtbar. Die Maſchine des Zuges zertrümmerte die drei ſtillſtehenden Wagen vollkommen und warf ſie auf die Seite. Die Maſchine ſelbſt wurde von einem Schienenſtück, das ſich durch die Gew des Zuſammenſtoßes emporreckte, förmlich durchſchnitten, Der Tender wurde nach rückwärts geſchleudert und drückte die beiden nachfolgenden Wagen zuſammen. Nachdem ſich die Reiſenden vom erſten paniſchen Schrecken erholt hatten, organiſierten ſie unverzüglich die erſte Hilfe⸗ leiſtung und ſuchten die unter den Trümmern liegenden Hpfer zu befreien. Der Heizer der Lokomotive befand ſich in einer verzweifelten Lage. Er war zwiſchen den verbogenen Eiſen; teilen eingeklemmt und wurde vom Feuer und von dem aus⸗ ſtrömenden Dampf aufs entſetzlichſte gefoltert. Er mußte forh während mit Waſſer begoſſen werden, bis es endlich etwa nach zwei Stunden gelang, ihn zu befreien. Von den Reiſenden wurden nach den letzten in Paris eintreffenden Nachrichten ſieben getötet und etwa fünfzehn verletzt. iſt möglich, daß ſich unter den zertrümmerten Wagen nö weitere Opfer befinden. Die Leichen und Schwerverwundeten ſchaffte man nach dem Spital von Fontainebleau, während d Leichtverletzten nach Paris geführt wurden. Die Schuld an der Kataſtrophe konnte bisher noch nicht mit Sicherheit ermittelt werden. Man macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß am Morgen in jener Gegend ein ziemlich ſtarker Nebel herrſchte, der die Ueberſicht über die Strecke er ſchwerte. Aber es ſcheint doch, daß man gewiſſe unerläßliche Vorſichtsmaßnahmen unterlaſſen hat, ſonſt wär es wohl kaum möglich geweſen, daß die drei ſtehen gebliebenen Wagen eine halbe Stunde ſpäter von hinten angefahren wer den konnten. Die Unterſuchung wird vielleicht darüber Klar⸗ heit ſchaffen, ob die nötigen Signale wirklich angebracht w den, um den abgeriſſenen Teil des erſten Zuges zu decken. Selbſtmord eines öſterreich. Generalſtabsoffizler Berlin, 24. Sept. Wie aus Frankfurt a. d. O. gi⸗ meldet wird, wurde geſtern bei Rebus aus der Ober 9 Leiche des früheren öſterreichiſchen Generalſtabsoffiziers 1h Kommandanten des K. und K. Kriegspreſſequartiers, aft⸗ Oberſten Eisner⸗Bubna, geländet, der aus wirtſchaf licher Bedrängnis heraus freiwillig den Tod geſucht hat. 0 7 wird uns von unſerem Berliner Bürb und gedrahtet: Der Selbſtmord des früheren öſterreichiſchen Oberſſen Eisner⸗Bubna erregt in Berliner geſellſchaftlichen Kreiſ 7 lebhafte Teilnahme. Die Verzweiflungstat iſt auf wirtſchaſe⸗ liche Sorgen zurückzuführen. In einem Brief an verſch in dene ehemalige Kameraden hat Eisner⸗Bubna dies ſelbſt d erſchütternder Weiſe zum Ausdruck gebracht. Sein iſt der tragiſche Abſchluß eines Lebens, das einſt beſtimen. ſchien, zu allen Höhen militäriſcher Ehren hinaufzuführ Der Verblichene gehörte zu den ausgezeichneten General, ſtabsoffizieren des Heeres der alten Donaumonarchie, ende in verhältnismäßig jungen Jahren bereits eine glänz rere Laufbahn zurück. Während des Weltkrieges hatte er mehr Jahre hindurch die Stellung eines Kommandanten de in und K. Preſſequartiers inne und wurde dadurch auch e⸗ reichsdeutſchen Kreiſen ſehr bekannt. Seine perſönliche eiche benswürdigkeit und ſein reiches Wiſſen haben ihm zah berſt Freunde erworben. Nach dem Zuſammenbruch wurde gaschen Eisner⸗Bubna ehrenamtlicher Präſident der öſterreichſiner andelskammer in Berlin und Teilhaber einer ummifabrik. Seit der Stabiliſtierung der Mark iſt wachſende finanzielle Bedrängnis geraten, aus der er Bubna anderen Ausweg als den des Freitodes fand. Eisner, er hat ſich auch beſonders dadurch verdient gemacht, Wiener durch ſeine internationalen Beziehungen zahlreichen FEr⸗ Kindern in der Zeit der ärgſten Hungersnot einen holungsaufenthalt in Holland ermöglichte. 2 5 5 1 Ausweiſung eines evangeliſchen Pfarrers aus Litaue — Kowno, 23. Sept. Die„Litauiſche Rundſchau“ berictet daß Paſtor Eckardt aus Kibarty, der bekannte Vorkämpfer ſen Inneren Miſſton, von der litauiſchen Regierung ausgem ge⸗ worden iſt. Paſtor Eckardt iſt reichsdeutſcher Staatz caft höriger. Sehr ernſte Vorſtellungen der deutſchen Geſandtſ Als haben bisher zu einem Erfolge nicht führen können. Ausweiſungstermin beſteht z. Zt. der 10. Oktober 1926. / ſtell „Freitag, den 24. September 1928 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 441 Bauunfälle und kein Ende Ein Beitrag zu dem Maſtumbruch des R. W. E. bei Darmſtadt 91 6Ju. letzter Zeit häufen ſich wieder einmal Unfälle jeder kt, die mit menſchlichen Opfern verbunden ſind; dazu ge⸗ wren auch die Bauunfälle. Zum Teil werden dieſe durch 10 uſchliches Verſchulden hervorgerufen, zum Teil ſind ſie Kaltroppaler Art. Das ſchwere Unglück. das am Mittwoch, Maluguſt in der Nähe Darmſtadts beim Seilzug an den aſten des R. W. E. fünf Arbeiter der Fa. Elektrobau⸗Deſſau ewer verletzte und zum Teil zu Tode brachte, und neuer⸗ das Brückenunglück bei Gartz, legt die Frage nahe, ob ſich durch beſſere Vorſichtsmaßregeln oder evtl. durch bau⸗ kolizeiliche Kontrollen hätte vermeiden laſſen. Das Letztere ommt wohl kaum in Frage bei dem Umfange und der Aus⸗ ehnung, den Leitungsbauten im allgemeinen annehmen; te kann man wohl ſagen, daß unſere bekannten Elektrizi⸗ ätsfirmen, die ſich mit dem Leitungsbau befaſſen, genügend rfahrung auf dieſem Gebiete beſitzen. In vorliegendem alle handelt es ſich jedoch um eine Leitung größter Abmeſ⸗ leugen, wie es in Deutſchlnd bisher keine gab; da ſind wohl eſondere Vorſichtsmaßregeln angebracht. Sind dieſe beachtet worden? Es ſcheint nicht der Fall zu ſein; im Gegenteil hat durch die Forderung einer unglaublich kurzen Fertig⸗ ellungszeit den Anlaß gegeben, auch die üblichen Vorſichts⸗ kaßregeln außer Acht zu laſſen. Man hätte ja ebenſo gut urch Heranziehung von mehr Baufirmen die Bauzeit abkür⸗ zen können. Namhafte Baufirmen ſind ausgeſchaltet worden. De Angelegenheit iſt für uns Mannheimer von beſonderer ichtigkeit, weil die Leitung des R. W.., die eine Verbin⸗ ings⸗ und Stromaustauſchleitung zwiſchen dem Rheiniſch⸗ eſtfäliſchen Induſtriegebiet und den badiſchen und ſchwei⸗ eriſchen Kraftwerken herſtellen ſoll, dicht an den Toren annheims vorbeiführt und man auch ſicher für die Fertig⸗ ninm der Leitung Mannheimer Arbeitskräfte in Anſpruch mt. Es iſt hier nicht der Ort, die Schuldfrage an dem Unglück zu klären; das bleibt der gerichtlichen Unterſuchung vorbehal⸗ en, die auf Grund des aufgenommenen Tatbeſtandes erfol⸗ gen wird. Soviel ſteht aber einwandfrei feſt, daß die Fundie⸗ zung des Eckmaſtes nachgegeben hat und dann der Zuſammen⸗ ruch der übrigen Leitung erfolgte. Die Frage der Fundie⸗ rung von Leitungsmaſten und Bauwerken ähnlicher Art iſt 50 allergrößter Bedeutung, iſt jedoch noch ziemlich ungeklärt. 55 der Mannigfaltigkeit der Bodenverhältniſſe und Grün⸗ ungsarten gibt es in Berechnungsverfahren, das dieſe be⸗ rückſichtigt und geſetzlich vorgeſchrieben iſt; es bleibt vielmehr anz dem Ermeſſen der bauausführenden Firma bezw. Be⸗ orde überlaſſen, welche Annahmen ſie dabei machen will. Oft wird dies mit Rückſicht auf die Sicherheit zu übergroßer Di⸗ menſtonierung und damit Vergeudung von Volksvermögen ühren, oft aber auch dazu, daß Gewinnrückſichten die Abmeſ⸗ ungen für die Funda ente diktieren. Hier tut Eingreifen unbedingt not. Die ziemlich erheblichen Koſten, die die um⸗ fangreichen Verſuche über Erddruck verurſachen, können nicht don der Privat⸗Induſtrie aufgebracht werden. Die Mittel der Techniſchen Hochſchulen reichen auch nicht dazu aus, um dies eſchleunigt durchzuführen. So müſſen denn von Staatswegen unverzüglich außerordentliche Gelder zur Verfügung geſtellt erden und zwar einer Kommiſſton, die mit der Durchſih⸗ kung der Verſuche zu betreuen iſt. Volkswirtſchaftliche Vor⸗ leile, 2jauſtofferſparniſſe und die Ausſicht, Bauunfälle vor⸗ legender Art in Zukunft unmöglich zu machen fordern ener⸗ diſch die Anangriffnahme und Löſung dieſer wichtigen Frage. Bis ſic jedoch einwandfrei geklärt iſt, iſt im Intereſſe der Agemeinen Sicherheit und der Sicherheit der Bauarbeiter im ſonderen zu fordern, daß bei jeder neuen Leitung an de⸗ ir Feigneten Maſten Zugverſuche vorgenommen werden, die ſich geringem Koſtenaufwande durchführen laſſen. Dies iſt noch nachträglich bei der R. W..⸗Leitung zu fordern, kun es iſt ſehr gut möglich, daß bet den größeren Maſt⸗ Naſtungen im Winter noch mehr Maſtumbrüche ſtattfinden. ger umgebrochene Eckmaſt hatte beim Umbruch nur etwa 0 Prozent der Belaſtung, der er rechnungsmäßig ſtandhalten fol. Und weiter iſt zu fordern, daß alle Auftraggeber, ſeten Vehörden, ſeſen es Private, es ſich abgewöhnen, von den Anternehmern eine Verkürzung der Bauzeit zu fordern, die Sſcherheit und Wirtſchaftlichkeit des Auftrages oft in Frage tz insbeſondere, nachdem das Profekt zuweilen monate⸗ ang in irgend einem Schubkaſten geruht hat oder inſolge der Auſchlüſſigkeit der maßgebenden Stelle in Verzug geraten iſt. Iie Verantwortungsfrendigkelt der Behörden namentlid gißt Rerin viel zu wünſchen übrig. ——— ämtlicher Schnellzüge für Sonntagsfahr⸗ unens—— des—5 3. Oktober beginnenden Win⸗ kerfahrplanabſchnittes werden bei der Reichsbahndirektion Narlsruhe außer ſämtlichen Eil⸗ und beſchleunigten Perſonen⸗ J40gſic Baſck.Polland. r Sannkaggeng⸗ and, Bei Benützung von Schnell⸗ Schnellzugszuſchlag zu ent⸗ en auch 10 Züge, ahrkartenfreigegeben. zügen l der volle Achlen in jedem Ja Des Malers Jan Joeſt van Kallars Nache Skizze von Franziska Rademaker⸗Düren Weich und warm ſind die Farben Jan Joeſts van Kalkar. — 8 ernſten Geſtalten ſeiner Bilder und Lertiefen deren Leben. 8 Fleißig iſt Jan ſeit dem frühen Morgen bei der Arbeit. kieine Augen ſprühten von der Freude begnadeten Schaſfens: 17 ſchmalen Wangen erglühten im Eifer. Zart und tröſtend bedt der Pinſel über das ſchmerögeprägte heilige Antlitz auf r* Ecce homo Tafel. Aufatmend ſteht dann der Künſtler— ſeine Züge erleich⸗ iun ſich. Aber alsbald taucht er den Pinſel wieder ein, Finneckiſcher Luft fliegt er— es war noch Raum für eine gur auf der Tafel. ſoa,Jum Mittag ſteigt die Sonne. Flimmernde Helle fällt Ner durch das Nordfenſter der Werkſtatt. Da wirft der Ma⸗ Aden Pinſel hin und lächelt in ſeiner Schalkheit: Dreimal ei an Joeſt hier im Raum! Einmal kleckſt er die Farben; belt zweites Mal ſchaut er aus dem Spiegel dort; und der te Jan— ja, der ſteht nun leibhaftig, vom Spiegelbild nterfeit, auf der Gemäldetafel. Bere⸗dch bins,“ ſpricht Jan vergnügt,„haben mich die Kal⸗ Nitle aus meinem geliebten Harlem geholt, daß ich ihrem fſeaellas Flügel an den Hochaltar ſeiner Kirche male, ſo ſollen mich nun ewig bei ſich haben.“ . Und er ſchaut ſich an und wundert ſich, daß er es iſt: das bernale, faſt zu lange Geſicht, das hell auf die Schultern nie⸗ blückallende Haar, die ſchlanke Geſtalt— ſo ſteht er und kl t aus dunkelblauen Augen vom Bild! Und ſo wird er Maftig vom Altare Salvatoris in die Kirche ſchauen, auf die 0 uſchen, unter denen er als mutwilliger Bub im Schatten St. Nicolai aufgewachſen iſt. Ge Zurücktretend betrachtet der Künſtler prüfend das ganze Felnalde. Zu bedeutungsvollem Schafſen weilt er in der mat, berufen, die große geſchnitzte Paſſion des Meiſters edewich mit würdig bemalten Flügeln zu ſchützen. Nun er ſich ſelbſt in die Ecce homo— Tafel gebannt, in das eruſte Bild! Wie er da als feiner junger Patrizier abſeits im vornehmen, mit weißem Pelz gefüttertem Samtge⸗ L* Städtiſche Nachrichten Verlehrshindernſſſe um den Markt herum Erhebliche Steigerung Es wurden gezählt am 23. September 1926 ins⸗ geſamt 263(174) Handkarren, 158(110) Pferdefuhrwerke und 21(18) Laſtautos. Davon entfallen 93(60) Handkarren, 0(3) Pferdefuhrwerke und 0(1) Laſtauto auf die Straße zwiſchen F 1 u. G 1 bis F 5 u. G 5; 85(63) Handkarren ſtanden in der Straße zwiſchen H 1 und J 1 bis H 5 und J5; 20(10) Hand⸗ karren, 5(4) Autos und 58(50) Pferdefuhrwerke zwiſchen E 2 und E 3 bis K 2 und K 3; 52(23) Handkarren, 5(2) Autos und 25(17) Pferdefuhrwerke zwiſchen E 1 und E 2 bis K 1 und Z 25 6(6) Handkarren, 5(5) Autos und 41(31) Pferdefuhc⸗ werke zwiſchen E 3 und E 4 bis K 3 und K 4 und 7(11) Hand⸗ karren, 6(6) Autos und 34(9) Pferdefuhrwerke zwiſchen E 4 und E 5 bis K 4 und K 5.(Die eingeklammerten Zahlen ſind die Ergebniſſe der Zählung am 11. September 1926). Leberlandle lung Neuenabhr-Rheinau und Gasfern⸗ leitung Mannheim-Weinheim Von unſerem Weinheimer Mitarbeiter wird uns ge⸗ ſchrieben: Auf dem Wieſengelände zwiſchen dem Stahlbade bei Weinheim und Viernheim werden zur Zeit die Gittermaſten für die Ueberlandleitung aufgeſtellt, die die Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Elektrizitätswerke von Neuenahr bis Rheinau aus⸗ führen laſſen. Mit dieſer Ueberlandleitung wird u. a. be⸗ zweckt, eine Stromverſorgungs⸗Ausgleichsſtelle für die großſtädtiſchen Werke herzuſtellen. Mit der 180 kin langen Strecke hofft man bis November das Ziel, nämlich die Station Rheinau, erreicht und hiermit den Streckenausbau beendet zu haben. Für die Starkſtromleitung werden ganz neu konſtruierte Hohlſeile benutzt, die eine Spirale aus Kupfer enthalten. Zum erſten Male in Deutſchland wird hier eine 220 000 Volt⸗Leitung im Betriebe ſein, wie eine ſolche bisher nur in Amerika erprobt worden iſt. Mit der Gasfernleitung Mannheim— Wein⸗ heim ſind die Arbeiten ſoweit gedſiehen, daß ſie vorausſicht⸗ lich im Oktober beendet ſein werden. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß Weinheim bereits in dieſem Winter durch das Mannheimer Werk mit Ferngas verſorgt werden wird. Achtet die Toten Der Herbſtwind fegt über die Reihen der Gräber auf dem Maunheimer Friedhofe und treibt mit dem welken Laub ſein Spiel, ſo daß ſelbſt gut gepflegte Ruheſtätten bisweilen aus⸗ ſehen, als fehle die ſorgſam ordnende Hand. Beobachtet man aber, in welcher Weiſe bei der Pflege der eigenen Grabſtätten zum Schaden der andern vorgegangen wird, ſo muß man fragen, wo iſt hier die Achtung vor den Toten? Hier ſieht man z. B. mit größter Sorgfa t jedes welke Blatt entfernen, die auf den Hügel gepflanzten, unfriſch gewordenen Blumen durch neue erſetzen, eingeſteckte loſe Blumen mit andern ver⸗ tauſchen, um die Ruheſtätte der geliebten Angehörigen neu zu ſchmücken und den vorhandenen Schmuck zu erhalten, aber die welken Blätter, die verdorrten Kränze, der leere Blumen⸗ topf, ja das Papier, das ihn umhüllte, all das wird achtlos auf den Weg, ſchlimmer noch, auf das daneben befindliche Grab geworfen! Niemand hat das Recht, mit dieſem Abfall den Weg oder gar ein anderes Grab zu verunzieren. Wer weiß, aus welchem Grund das andere Grab ſchmucklos und unge⸗ pflegt iſt? Veelleicht iſt die pflegende Hand ſelbſt erkaltet, viel⸗ leicht hält Krankheit die Angehörigen von dem Beſuch des Frieödhofs zurück, oder der dort Ruhende war der Letzte der Familie. Weil nun das Grab ungepflegt iſt, ſteht da einem aänderen das Recht zu, es noch häßlicher zu machen? Wäre es nicht im Gegenteil Menſchenpflicht, jeder, der felbſt ein Grah pflegt, wendete ein ganz klein wenig dieſer Pflege auch der Umgebung des einſamen Grabes zu? Es iſt kein 14 5 Zeitverluſt und er lohnt ſich— dies ſei den„praktiſchen“ enſchen geſagt. Wer ein Grab pflegt, der wird ſchon oft be⸗ merkt haben, daß ſich trotz aller Sorgfalt immer von neuem Unkraut einfindet, kommt doch der Samen aus nächſter Nähe von dem fremden öden Hügel! Was liegt nun näher, als dort das Unkraut auch zu entfernen und ſtatt deſſen ein wenig Grasſamen zu ſtreuen oder eine den ganzen Sommer aus⸗ dauernde Blume zu pflanzen, wahrlich, die geringe Mühe würde ſich lohnen, denn die im Verfall begriffenen Hügel blieben länger erhalten, und mancher häßliche Anblick bliehe den Beſuchern des Mannheimer Friedhofs erſpart. Vielleicht macht einer oder der andere den wohlgemeinten Verſuch, der ihm ſicher Befriedigung bringen würde. E..-A. * * Die Weinbietſtraße zwiſchen Schwarzwald⸗ und Kalmit⸗ 5555 wurde fahrbar fertiggeſtellt und dem Verkehr über⸗ geben. Marktverkehr mit Bieh Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, wurden auf den 36 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſchlands im Auguſt 118 694(im Juli 99 502) Rinder, 109 346(117 029) Käl⸗ ber, 100 430(111 248) Schafe, 366 489(318 892) Schweine zu⸗ geführt. Gegenüber dem Juli haben ſich die Zahlen bei den Rindern und Schweinen erhöht, während bei den übrigen Viehgattungen ein Rückgang feſtzuſtellen iſt. Bei den Rin⸗ dern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 14103 Stück, dann ſolgen: Hamburg mit 10 878, München mit 8230, Frank⸗ furt a. M. mit 7475, Köln mit 5821, Nürnberg mit 5028, Mannheim mit 4646, Stuttgart mit 4541, Breslau mit 4260, Dresden mit 3846, Lübeck mit 3753, Huſum mit 3732, Leipzig mit 3326, Magdeburg mit 3245, Elberfeld mit 3168, Dortmund mit 2835, Mainz mit 2828, Chemnitz mit 2792, Eſſen mit 2704, Hannover mit 2029, Bremen mit 1828, Kö⸗ nigsberg i. Pr. mit 1806, Kiel mit 1713, Coblenz mit 1600, Karlsruhe mit 1479, Augsburg mit 1457, Würzburg mit 1453, Stettin mit 1406, Zwickau mit 1339, Wiesbaden mit 1212, Düſſeldorf mit 1207, Caſſel mit 919, Plauen i. V. mit 590, Barmen mit 546, Krefeld mit 509, Aachen mit 393. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehmarkt aufgetriehenen Kälber betrug im Auguſt 2870(im Juli 3894), die der Schafe 364(274) und die der Schweine 9743(10 146). Dem Mannheimer Schlachthof wurden im Auguſt 1449 Rinder(geoenüber 1717 im Juli] zugeführt. ferner 2050 (2784) Kälber, 286(334) Schafe und 4791(5615) Schweine. * Haudels⸗Hochſchule Mannheim. Wie im Anzeigenteil nunmehr durch den Rektor bekanntgegeben wird, befinden ſich die Amtsräume des Rektors ſowie des Sekretariats der Henudels⸗Hochſchule von Dienstag, 28. September, ab in O2, 1 (fühere Röchlingbank). * Kellerbrand. Vermutlich durch unvorſichtigen 1 mit Streichhölzern oder offenem Licht gerieten geſtern aben in einem verzinkten Eimer aufbewahrte Holzkohlen in einem Kellerabteil des Hauſes Lenauſtraße 36 in Brand. Die Ge⸗ fahr war beim Eintreffen der um.35 Uhr alarmierten Be⸗ rufsfeuerwehr bereits durch Hausbewohner beſeitigt. Schaden iſt nicht entſtanden. Veranſtaltungen 8 Theaternachricht. In der am Sonntag unter der muſt⸗ kaliſchen Leitung von Erich Orthmann in Szene geheuden Auf⸗ führung von Richard Wagner's„Walküre“ ſingt Erna Schlüter zum erſten Male hier die„Fricka“. Den„Hunding“ ſingt Mathieu Frank. Die Erſtaufführung des„Stöpſel“ findet am Sonntag im Neuen Theater ſtatt mit Ernſt Langheinz in der Titelrolle. * Erhöhung der Fernſprechgebühren. Die Reichspoſt: r⸗ waltung plant, Blättermeldungen zufolge, eine Erhöhung der ernſprechgebühren, wonach für die großen Netze eine Er⸗ öhung der Grundtaxe von monatlich 7,50 Mk. auf 12 Mk. in Ausſicht genommen iſt. Während jetzt die Jahresgebühr 90 Mark beträgt, würde dieſe geplante Erhöhung allein jährlich 54 Mark betragen. Weiter beabſichtigt die Reichspoſtverwal⸗ tung eine Erhöhung der Gebühren für die Wenig⸗ ſprecher bis zu 34 Pfg. und zwar ſo, daß bei 50 Pflicht⸗ geſprächen ſich die Gebühr auf 5 Mk. belaufen würde, ſodaß die Teilnehmer mindeſtens 17 Mark im Monat zu zahlen hätten. genn man dieſen Monatsbeitrag aufs Jahr umrechnet, ſo er⸗ gibt ſich ein ganz netter„Mindeſtbetrag“, Durch dieſe Maß⸗ nahme würde es 60—70 Proz. der Fernſprechteilnehmer, die Wenigſprecher ſind, nahezu unmöglich ſein, weiter Fernſprech⸗ teilnehmer zu bleiben. Es darf erwartet werden, daß die zu⸗ ſtändigen Mannheimer Stellen mit dem größten Nachdruck gegen die geplante Gebührenerhöhung prote tieren. Vor allem wird es ſich darum handeln, darauf hinzuweiſen, daß die Er⸗ höhung der Gehühren für die Wenigſprecher eine Mehr⸗ —5— 198 darſtellt, die von vielen Teilnehmern nicht getragen werden kann. * Die heiratsluſtigſte dentſche Großſtadt war nach einer neuen Zuſammenſtellung 1925 Tudwigshafen. Auf 1000 Einwohner kamen dort 99 Eheſchließungen. Es folgen Ham⸗ born mit 9,5, Köln und Altona mit 9,4, Duisburg 9,3, Düſſel⸗ dorf und Elberfeld 8,9, Berlin, Hamburg, Dortmund, Mül⸗ heim a. d.., München⸗Gladbach und Oberhauſen 8,7, Han⸗ nover, Nürnberg, Stuttgart 86, Chemnitz, Barmen, Aachen, Erfurt und Wiesbaden 8,5, München, Leipzig, Frankfurt a. ., Braunſchweig, Krefeld und Mainz 8,4 Bremen, Gelſenkirchen und Lübeck 8,3, Stettin, Karlsruhe und Saarbrücken 8,2, Magdeburg 8,1, Dresden, Augsburg, Bochum und Trier 8,0, Eſſen 7,8, Königsberg 115 Breslau 7,5, Kaſſel 7,8, Halle 72, Kiel 70, Plauen 6,9 und am wenigſten in Mün⸗ ſter mit 6,6. Der Durchſchnitt aller Großſtädte beträgt 8,5, mehr als in den Städten von 50—100 000 Einwohnern mit nur 7,8, 80—50 000 mit 7,7 und 15—30 000 mit 7,0. Je größer die Stadt, deſto größer iſt die Heiratsluſt. wande, auf dem Haupte ein rotes Barett, könnte er der reiche Jüngling des Evangeliums ſein, der ſeine Güter der Jünger⸗ ſchaft des Herrn vorzog. Der reiche Jüngling!— Wieder kommt im Ernſt der Schalk über Jan. Wo ſind ſeine Güter? Haha— ein Künſt⸗ ler ſchwimmt nicht im Ueberfluß! Und erſt recht Jan Joeſt van Kalkar nicht. Frei iſt er— irdiſch Gut beſchwert ihn nicht. Und darum iſt ſeine Hand ſo glücklich und ſein Pinſel ſo beſchwingt und ſein Sinn voll Heiterkeit. Was nun?— Da blieb noch unvollendet die Hände⸗ waſchung des Pilatus. Der Mächtige ſelbſt ſitzt ſchon auf ſei⸗ nem Richterſtuhl— mit ſchwarzfließendem Bart, mit köſt⸗ lichem Hut, mit pelzverbrämtem Mantel. Ueber ihm ein Wappen als Zeichen der Gerichtsbarkeit: der deutſche Doppel⸗ aar iſt's, wie denn Jan Joeſt das ganze Leben der Bilder im Geande ſeiner eigenen Zeit um 1500 darbietet. Die Phariſäer — wie Kalkarer Ratsherren ſehen ſie aus mit ihren ernſten Trachten und ihren ſtrengen Mienen! An ihnen hat er noch zu ſchaffen. Aber nun merkts der Maler— ſeit frühmorgens arbeitet er und hat darüber das Eſſen vergeſſen. Der Hunger meldet ſich. Hätte er wenigſtens ein Brötchen noch vor dem Mittag. Flink ſpringt Jan Joeſt im farbenbekleckſten Kittel auf die Gaſſe hinaus. Köſtlicher Duft friſch gebackenen Brotes kommt ihm entgegen. Im Laden ſteht Alitken, die Bäckers⸗ frau, jung, drall, in der blendendweißen Haube. Ein knuſpe⸗ riges Brötchen reicht ſie dem Maler auf ſein Begehr hin. Heißhungrig möchte Jan gleich hineinbeißen. Aber Alitken mahnt:„Das Geld!“ Der Künſtler fährt in ſeine Taſche, durchſucht ſie— bis. in die verborgenſten Schlupfwinkel. Leer iſt ſie, kein Groit⸗ ken und kein Pfennig zu finden. „Ihr erhaltet das Geld, Frau,“ ſagt Jan und will ſich entfernen. Aber Alitken, voll Mißtrauen, vertritt ihm den Weg, reißt ihm das verlockende Gebäck aus der Hand, ſpricht barſch:„Ohn' Geld keine War'!“ Sie mag wohl denken: Ma⸗ ler und Beeloͤſnyder ſind ein vergeßlich Volk. Jan Joeſt iſt zuerſt verdutzt. Solches iſt ihm noch nicht hegegnet. Dann entflammt ſein bleiches Geſicht im Zorn. „So, iſt Euch der Maler Eures Hochaltars nicht gut für ein Brötchen?!“ ruft er aus— und iſt voll Entrüſtung wie⸗ ——9 auf der Gaſſe und mit ein paar Sätzen in ſeiner erkſta Ha— da ſind der Kläger harte Geſichter vor Pilatus! Ha— ein Weib feble in der Schar! Im Flug arbeitet der Pinſel. Eine ſteife weiße Kalkarer Frauenhaube blüht zwiſchen den dunklen Männertrachten auf; das junge friſche Geſicht darunter offenbart des Herzens Falſchheit im Blick der Augen: Alitken, die ungute Bäckers⸗ frau, zwiſchen den Anklägern des Herrn! So iſt ſie gebrand⸗ markt für ewige Zeiten Jan Joeſt vollendet die figurenreichen, farbenſatten Flü⸗ gelgemälde zur Bewunderung der Mit⸗ und Nachwelt. Aber da die Bilder am Altare Salvatoris prangen, ver⸗ klagt Alitken den Maler und zeiht ihn der Beleidigung. Jan Joeſt, ungerührt und unerſchrocken, hat ſeine Ant⸗ wort bereit und tut ſie kund vor Richter und Schöffen und vor allen, die ſie hören wollen:„Die Frau bei der Hände⸗ waſchung iſt des Pilatus Frau. Und ſo wie ich ſie malte, iſt ſie mir im Traume erſchienen.“ Da lächelte der Richter, da lächelte ganz Kalkar:„Unſer Jan Joeſt— wer kann ihm etwas anhaben?“ So ſteht nun um eines Brötchens willens die Bäckersfrau Alitken für immer und ewig vor dem Richter, vor Pilatus, der ſeine Hände in Unſchuld wäſcht— wie der ſchalkhafte Jan Joeſt ſeine ſchlanken Malersfinger in Unſchuld ge⸗ waſchen hat. — Hasbale ealꝙ Dalne l, 1 Seite. Nr 4f1 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) — Freitag, den 24. September 1926 Tagungen Bundestag deutſcher Juſtizamtmänner 1 Zu München tagt in der Zeit vom 17. bis 19. September er Bund deutſcher Juſtizamtmänner. Im Mit⸗ telpunkte der Verhandlungen ſtand die Frage, wie angeſichts der unerträglichen Ueberlaſtung der Gerichte eine gute und ſchnelle Rechtspflege wiederhergeſtellt und die Beſtrebungen auf Vereinfachung und Verbilligung der Staatsverwaltung verwirklicht werden könne. Als ein Weg zu dieſem Ziele wurde das obligatoriſche Güteverfahren bezeichnet. Der Bundestag legte in Anerkennung des hohen ſittlichen Wertes des Rechtsfriedensgedankens ein feierliches Bekenntnis für die Beibehaltung des ſeit 1924 eingeführten obligatoriſchen Güteverfahrens ab, verwahrte ſich gegen die dieſem Gedanken ſich entgegenſtellenden Hemmungen und ver⸗ langte Verbeſſerungen des Verfahrens. Ferner betonte der Bundestag die Notwendigkeit einer lückenlofen Durchführung des Reichsgeſetzes zur Entlaſtung der Gerichte(1921); durch dieſe Möglichkeit zur Enutlaſtung der Richter ließe ſich der zu Geſchäftsſtockungen führende Richtermangel beſeitigen. Die bisherigen guten Erfolge des Entlaſtungsgeſetzes laſſen eine Ausdehnung dieſer Geſetzgebung auf noch andere Ge⸗ biete, insbeſondere im Zivil⸗, Strafprozeß⸗, Konkurs⸗ und Zwangsverſteigerungsverfahren als möglich, ja geboten er⸗ ſcheinen. In Uebereinſtimmung mit den Forderungen der Wirtſchaft bezeichnete der Bundestag als eine weſentliche und notwendige Ergänzung der Maßnahmen zur Verbilligung und Vereinfachung der Staatsverwaltung die Vereinheit⸗ lichung der Rechtspflege und Juſtizverwaltung. Die guten Einrichtungen, die einzelne Länder— insbeſondere auf dem Gebiete der freiwilligen Gerichtsbarkeit(3. B. württembergi⸗ ſches Bezirksnotariat)— geſchaffen haben, würden bei Ueber⸗ nahme auf das Reich außer der Verbilligung auch noch zu einer Verbeſſerung der Rechtspflege führen. Die weitreichen⸗ den Folgen der Vereinheitlichungsfrage geben dem Bund Anlaß, in einer öfſentlichen Kundgebung die vielumſtrittene Frage in tiefſchürfender wiſſenſchaftlicher Weiſe durch einen Vortrag des o. Prof. Dr. Dr. Holldack⸗Dresden„Reichsrecht Landrecht. Zum Prinzip der Rechtsbildung“ unterſuchen zu laſſen. 37. ordentlicher Berufsgenoſſenſchaftstag in Wiesbaden am 21./22. September 1926 Unter der Leitung des Vorſitzenden Dr. Spiecker⸗ Berlin hielt der Verband der Deutſchen Berufsgenoſſen⸗ ſchaften, dem ſämtliche gewerbliche Berufsgenoſſenſchaften an⸗ gehören, am 21. und 22. ds. Mts. ſeinen 37. ordentlichen Be⸗ rufsgenoſſenſchaftstag ab. Der Magiſtrat Wiesbaden hatte dazu das Kurhaus zur Verfügung geſtellt. Die Vertreter ſämtlicher Berufsgenoſſenſchaften waren zahlreich erſchienen, außerdem Vertreter einer großen Anzahl der Behörden. In der einleitenden Begrüßungsanſprache an die Gäſte und namentlich in den Erwiderungen, kam die zum Ausdruck, daß die Geſetzgeber die Leiſtungen der Sozial⸗ Verſicherungen, deren Notwendigkeit von allen Seiten ausdrücklichſt anerkannt wurde, zum Teil bereits über⸗ ſpannt habe, in einer Weiſe, die die Leiſtungsfähigkeit der Wirtſchaft und damit die Sozialverſicherung ſelbſt gefährde. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand die Behandlung der beiden vornehmſten Aufgaben der Berufsgenoſſenſchaften, die Frage der berufsgenoſſenſchaftlichen Heilfürſorge und die Un⸗ fallverhütung. Direktor Dr. h. e. Meesmann⸗Mainz berichtete über die Heilfürſorge der Berufsgenoſſenſchaften nach dem neuen Recht. Die Abſicht des Geſetzes, die Sachleiſtungen gegenüber den Geldleiſtungen durch Ausbau der Unfallverhütung und der Heilbehandlung mehr in den Vordergrund zu ſtellen, findet den vollen Beifall der Berufsgenoſſenſchaften, es ſei aber her⸗ vorzuheben, daß der Gedanke nicht neu ſei und daß die ſeit⸗ herigen Mängel im Heilverfahren weniger in Mängeln des Geſetzes als in den Mängeln der vorhandenen Einrichtungen und der zu geringen Zahl gut eingerichteter Krankenhäuſer und genügend vorgebildeter Aerzte ihre Urſache haben. Auch die durch das neue Geſetz bewirkte Verſchiebung der Leiſtungs⸗ pflicht zwiſchen Krankenkaſſen und Berufsgenoſſenſchaften be⸗ deute an ſich keinen Fortſchritt in den Leiſtungen, es komme vielmehr darauf an, daß ein engeres Zuſammenwirken zwiſchen Kaſſen, Berufsgenoſſenſchaften, Aerzten und Unter⸗ nehmern ſtattfinde. Dieſem Zweck ſollten die inzwiſchen ab⸗ geſchloſſenen Abkommen mit den Krankenkaſſen und Aerzten dienen, die Redner näher erläuterte. Die Unfallverhütung wurde in mehreren Vorträgen be⸗ handelt. Der Leiter der Zentralſtelle des Verbandes, Aſſeſſor Michels, der im Vyrjahre im Auftrag des Verbandes eine Studienreiſe nach Amerika ausführte, ſchilderte, wie die in Amerika zur Unfallverhütung beſchrittenen Wege auch bei uns in Deutſchland begangen werden ſollten. Er empfiehlt, wie in Amerika auch bei uns die Unfallverhütung zum Gegenſtand des Unterrichts in den Schulen, auch in der Volksſchule zu machen, um die Erkenntnis über Zweck und Ziel der Un⸗ evangeliſche Stadtkirche als Baudenkmal unterſteht. fallverhütung in die breite Maſſe des Volkes zu tragen. Er ſchildert unter Hinweis darauf, daß über 75 Proz. der Unfälle auf Urſachen zurückzuführen ſind, die am Arbeiter ſelbſt liegen, wie in Amerika der Arbeiter in dem Beſtreben über die Unfallverhütung aufgeklärt wird und zu einer Selbſtüber⸗ wachung erzogen werde. Ein Film der Deutſchen Buchdoͤruckerberufsgenoſſenſchaft „Der Kampf mit dem Unfallteufel“ und ein ſolcher über Holz⸗ bearbeitung zeigte, wie die Berufsgenoſſenſchaften ſich auch dieſen Weg zur Aufklärung und Erziehung der Arbeiter im Sinne der Unfallverhütung nutzbar machen, die einen durch einen Film mit Spielhandlung, die anderen durch einen reinen Sachfilm. Von den inneren Angelegenheiten des Verbandes iſt die Ernennung des bisherigen ſtellvertretenden Vorſitzen⸗ den, Juſtizrat Wandel, Eſſen, der aus Geſundheitsrückſichten ſein Amt niedergelegt hat, zum Ehrenmitglied und die Ernen⸗ nung des General⸗Direktors Dr. Wuſſow, Berlin zum ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden zu erwähnen. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurden die Miniſterialrechnungsräte Wilhelm Eiſele und Friedrich Ott zu Miniſterialoberrechnungs⸗ räten, Minſterialoberregiſtrator Hermann Volk zum Mini⸗ ſterialrechnungsrat, die Miniſterialregiſtratoren Heinrich Kuhn und Richard Kratzmann zu Miniſterialoberregiſtra⸗ toren, alle im Miniſterium des Kultus und Unterrichts. Planmäßig angeſtellt wurde Fachlehrer Joſef Duttenberger an der Gewerbeſchule in Pforzheim. Entlaſſen wurden: Verwaltungsinſpektor Hermann Barth zuletzt beim Bezirksamt Lörrach auf Anſuchen. Eine freche Myſtifikation? * Karlsruhe, 23. Sept. Der geſtern aus Durmersheim bei Karlsruhe gemeldete ſchwere Automobilunfall, bei dem angeblich drei Männer aus Wetzlar das Leben einge⸗ büßt haben und eine Frau und ein Knabe leicht verletzt wor⸗ den ſein ſollen, ſcheint ſich als eine ungeheuerliche Myſt i⸗ fikation herauszuſtellen. Die Meldung ſtammt von einem angeblichen Augenzeugen, der auf der Fahrt rheinaufwärts mit ſeinem Auto gleich nach dem Vorfall an der Unglücks⸗ ſtelle vorbeigefahren ſein will und nach ſeiner Ankunft in Baden⸗Baden den dortigen Zeitungen den Bericht mit allen ſeinen Einzelheiten übermittelte. Unſere Nachforſchungen bei Polizei, Gendarmerie und ſonſtigen Behörden haben er⸗ geben, daß an allen dieſen Stellen von einem ſolchen Vorfall nichts bekannt iſt. Bei dieſer Myſtifikation ſcheint es ſich aber um ein planmäßiges Manöver zu handeln; denn wie uns berichtet wird, iſt vor einigen Tagen bei einer Karlsruher Zeitung von einem Autofahrer eine faſt gleich⸗ lautende Meldung unterzubringen verſucht worden, bei der ſich der Unfall zwiſchen Durlach und Karlsruhe zugetragen haben ſollte. Es dürfte im öffentlichen Intereſſe liegen, vor dem gemeingefährlichen Treiben dieſes Betrügers zu warnen und ihn eventuell der verdienten Strafe zuzuführen. * * Neckarhauſen, 24. Septbr. Am morgigen Tage feiert Spenglermeiſter Joſeph Scholz ſein 50 jähriges Ge⸗ ſchäftsjubiläum. Trotz ſeiner bald 76 Jahre verſieht er noch alle Arbeiten ſeines Speuglerei⸗ und Inſtallations⸗ geſchäftes, des älteſten am Platze, in voller körperlicher Rüſtig⸗ keit. Auch ſein geſunder Humor iſt ihm durch alle Nöte der Zeit bis heute geblieben und hat ihm in der näheren und wei⸗ teren Umgebung allzeit eine Schar treuer Freunde erhalten. 2 Heddesheim, 24. Sept. Der noch aus den Vorjahren hier lagernde Tabak wurde in letzter Zeit zu 70 RM. pro Zentner meiſt abgeſetzt und wird in nächſten Tagen zur Ver⸗ wiegung kommen. Die Pflanzer, die die jetzige Preislage abzuwarten imſtande waren, haben immerhin einen ſchönen Erfolg, wenn man bedenkt, daß im Frühjahr der Tabak zu 36—40 RM. abgeſetzt werden mußte.— Die Kartoffel⸗ ernte fällt teils recht zufriedenſtellend, andererſeits aber auch noch unter mittelmäßig aus. Die Landwirte ver⸗ langen—4,50 RM. für ausgeleſene Ware pr. Ztr. G Schwetzingen, 23. Sept. In nächſter Zeit iſt hier mit einer ſtärkeren Belebung des Baumarktes zu rechnen. Nachdem der Umbau des Poſtgebäudes mit Beſchleuni⸗ gung durchgeführt werden ſoll, werden jetzt auch die Arbeiten für den Umbau des Hauptflügels der Marſtall⸗ kaſerne ausgeſchrieben. * Karlsruhe, 23. Sept. Geſtern wurde die neue Glocken⸗ anlage, die von der Rheinelektra hergeſtellt wurde, an den Oberkirchenrat übergeben. Zur Uebergabe waren die Vertre⸗ ter des Kirchengemeinderates zahlreich erſchienen. Die Mittel für die Einrichtung, etwa 6000 Mark, wurden von der Kir⸗ chengemeinde aufgebracht, während die Koſten für Inſtand⸗ ſetzung des Turmes vom Staat getragen werden, 1 25 er ein Zimmer gemietet hatte, gab er an, er ſei ein Reiſen Aus der Pfalz Das Salutſchießen im beſetzten Gebiet e Ludwigshaſen a. Rh., 22. Sept. Den Mitteilungen deß Reichskommiſſariats entnehmen wir folgende Nachricht: Be züglich des Salutſchießens im beſetzten Gebiet hat die Rheinlandkommiſſion nunmehr allgemein dahin e 2 daß das Schießen von Salut in den Garniſonſtädten mit vckſicht darauf, daß es leicht mit den militäriſchen Ehren⸗ bezeugungen verwechſelt werden kann, nur nach vorheriger Erlaubnis und bei Gelegenheit beſonderer Anläſſe ſtati⸗ finden darf. Was die anderen Orte des beſetzten Gebiete anbelangt, bleibt dieſes Schießen frei, jedoch unter der Be⸗ daß dieſe Befugnis zu Mißbräuchen keinen An⸗ aß gibt. Jahresfeier der Diakoniſſenanſtalt in Speyer 4* Speyer, 28. Septbr. Am geſtrigen Tag fand in Speyer das diesjährige Jahresfeſt der Diakoniſſenanſta Speyer unter der üblichen ſehr ſtarken Beteiligung der enaff geliſchen Bevölkerung aus allen Teilen unſeres Landes ſtatt. Mehr als 300 Diakoniſſen zogen unter feierlichem 1 läute in ſtattlichem Zuge zum Feſtgottesdienſt in die Gedüch⸗ niskirche, die faſt bis zum letzten Platz gefüllt war. Pfarre Ternieden vom Diakoniſſenhaus in Kreuznach hielt die Feſt⸗ predigt, ſchöne, feierliche Chöre umrahmten die Feier und dann folgende Einſegnung von 14 neuen Diakoniſſen. Aus dem Jahresbericht, den der Vorſtand des Speyerer Diako⸗ niſſenhauſes, Pfarrer Bauer, erſtattete, iſt zu eutnehmen, 19 die Zahl der Diakoniſſen ſich im Berichtsjahr um 31 auf 48 Schweſtern erhöhte und daß das Arbeitsfeld der Diakoniſſen⸗ anſtalt ſich fortwährend vergrößert. Es wurden 30 637 Kran 5 gepflegt, 8632 Nachtwachen bei Schwerkranken gehalten, nich zu reden von den Arbeiten in den vielen Anſtalten und Hei⸗ men des Mutterhauſes in der ganzen Pfalz, in Kinderheimen, Altersheimen, Kleinkinderſchulen, Säuglingsheimen, Krip⸗ pen, Heilſtätten, Rettungs⸗ und Waiſenhäuſern, Kranken⸗ häuſern uſw. Der Auſtaltsvorſteher dankte allen Gebern un Spendern, die im Berichtsjahr mit Geld und Naturalien große Arbeitsleiſtung der Diakoniſſenanſtalt unterſtützt haben und bat auch weiterhin um liebevolle Unterſtützung und um Eintritt in die Reihen der Diakoniſſen. Typhusverdächtige in Pirmaſens Pirmaſens, 23. Sept. Nun iſt die Seuche auch zu unz in die Pfalz gekommen, und zwar wurden im hieſigen Kran, kenhaus drei mit ſolcher Seuche Behaftete als„verdächtig eingeliefert. Der Verdacht hat ſich beſtätigt. Es ſind alle Maßnahmen getroffen worden, um ein Ausbreiten der Seuche auf weitere Perſonen zu verhindern, wenn es nicht teilweiſe ſchon geſchehen ſein ſollte. Die Urſache der Krankheitsträger iſt noch nicht feſtgeſtellt. * Ludwigshafen, 23. Septbr. Der Reichsminiſt 4 für die beſetzten Gebiete, Dr. Bell, wird ſeine Reiſe in beſetzte Gebiet am 6. Oktober antreten. Im Verlauf dieſe Reiſe wird auch der Pfalz ein Beſuch abgeſtattet werden. * Ludwigshafen, 23. Septbr. Geſtern nachmittag bewarſen fünf bis ſechs Schuljungen am Rangierbahnhof hier vo der ſogen. Teufelsbrücke aus die von Ludwigshafen na Mundenheim und zurück fahrenden Züge mit Steine Glücklicherweiſe entſtand weder Sach⸗ noch Perſonenſchaden Als die Jungen gefaßt werden ſollten, verſchwanden ſie eiligſt, ohne daß ſie erwiſcht werden konnten. Wegen Ze⸗ betrug gelangte ein ſtellenloſer Elektriker von Oggers heim, der geſtern nachmittag in einer Weinwirtſchaft in värb⸗ lichen Stadtteil mit der dortigen Kellnerin 13 Flaſchen Wein trank, obwohl er keinerlei Barmittel beſaß, 311 Anzeige.— Geſtern nachmittag gegen halb 4 Uhr verſuchte ſich ein 18 Jahre altes Mädchen in der Küche ihrer elterlichen Wohnung im Stadtteil Süd durch Eingtmen von Leucht! gas das Leben zu nehmen. Ein Polizeibeamter drang e die verſchloſſene Wohnung ein, brachte die bereits Bewußkloſe an die friſche Luft und ſtellte Wiederbelebungsverſuche an, von Erfolg waren. Die Lebensmüde wurde durch die Unfall wache in das Krankenhaus verbracht. Urſache: Familienſtreil * Wörth(Pfalz), 23. Septbr. Nachts fuhr ein mit dre Perſonen beſetztes Auto zwiſchen Wörth und Jockgrim 55 den etwa 6 Mtr. unter der Straße liegenden Heilbach. 10 bei wurde der etwa 21 Jahre alter Holzſchuhmacher Pfirt mann aus Wörth ſchwer verletzt, während die anderen In ſaſſen des Autos mit leichteren Verletzungen davonkamen. * Niederluſtadt, 22. Sept. Von der Zeiskamer Gendar⸗ merie wurde der ledige Kaufmann Karl Hornung von Alt, lußheim verhaftet, der wegen Diebſtahls und Unterſchih gung von der Staatsanwaltſchaft Schwetzingen verfolgt wird * Landau, 23. Sept. Vor kurzem berichteten wir von dem in Landau ausgebrochenen berüchtigten Einbrecher Heſh rich Mettler. Dieſer konnte nunmehr in Köln, wo er ſi aufhielt, feſtgenommen werden. Bei ſeinen Hauslauten, den Valtiſtinis Stimme Der berühmteſte Vertreter des Belcanto. Der Ueber⸗ lebende einer nicht mehr vorhandenen Klang⸗ und Ausdrucks⸗ welt. Ein Greis, ein Wundergreis mit ewiger Jugend des Geſanges. 5 Battiſtini ſingt jetzt ſo ungefähr fünfzig Jahre, und keiner konnte noch ein Nachlaſſen der eigentlichen Kräfte feſtſtellen, jeder, der ihn hört, iſt berauſcht, begeiſtert, hingeriſſen. Was iſt das für eine Stimme, die allem trotzt, an der Jahrzehnte ſpurlos vorübergehen? Zunächſt das Beiſpiel vollkommenſter Ausgeglichenheit der Regiſter. Battiſtini kennt ſozuſagen keinen Unterſchied von Kopf⸗ und Bruſt⸗ ſtimme. Gummiartig greifen beide Funktionen ineinander. Auf dieſem Inſtrument, das jeder Regung willig gehorcht, ſpielt Battiſtini. Erſt glaubt man nicht, daß dieſe Stimme durchhält, dann aber iſt man überraſcht von der Klarheit der Vokale, von der Reinheit des Tones. 15 Und ſchon iſt der Weg frei für die ſogenannten Battiſtini⸗ Töne. Voll, dunkel, weich, mild, und doch groß. Seine mezza voce iſt wie Samt. Ein Celloklang. 5 Von beiſpielloſer Leichtigkeit erſcheint die'he. Hier wandelt ſich Battiſtini zum Tenor. Wenn er die Höhe öffnet, ſpürt man, was ein halbes Jahrhundert an ihm entzückte. Das Timbre iſt unvergleichlich. Während ein anderer ſeines Alters der Stütze bedarf, um nur zu gehen, ſingt Battiſtini mit ſpielender Müheloſig⸗ keit. Wie er den Atem führt, iſt ein Kunſtſtück, das ihm keiner gleichtut. Das Parlando wie Gold, die Portamenti architek⸗ toniſch, die Fermaten ein Wunder. Ein Wunder die ganze Erſcheinung dieſes ſingenden Greiſes. Dr. K. Theater und Muſik ONationaltheater Maunſeim. In der geſtrigen„Po⸗ lenblut“⸗Vorſtellung ſang Marianne Keiler⸗Aben d⸗ roth zum erſten Mal die Tänzerin Wanda. Daß ſich dieſe geſanglich hochbegabte und für die Operndarſtellung überaus reich talentierte und zukunftsreiche Künſtlerin mit ſolchen Rollen herumſchlagen muß, die ihr nun einmal weltenfern liegen, ſucht das Theater durch einige erheiternde Sophis⸗ men zu bemänteln. Man braucht ſich auf dieſe Dinge gar nicht weiter einzulaſſen, um klar zu erkennen, daß es ſich bei dieſer Verpflichtung für die Operette um ein glattes Fehlengagement handelt, ganz ebenſo wie bei der andern Kraft, mit der man die Operette dieſer Spielzeit bedacht hat. Dieſer etwas deſpektierlich angeſehene Zweig der Büh⸗ nenkunſt iſt wichtig; denn er bringt einem Theater volle Häuſer. Was dem hieſigen nicht gerade nachteilig wäre. Engagiert man alſo Kräfte, die ſich nicht eignen, ſo ſollte man das lieber eingeſtehen und für Abhilfe ſorgen, was möglich wäre. Außerdem verdirbt man eine ſo wertvolle Begabung wie die von Marianne Keiler⸗Abendroth, die ſich zu Tanz⸗ duetten genötigt ſieht, durch die ſie aus Mangel an jeglichem Operettenſchmiß ſich höchſtens ihre ſchöne Stimme verderben kann. Daß ſie als intelligente Künſtlerin in einigen dar⸗ ſtelleriſchen Momenten dennoch intereſſierte, war nur ein Beweis für das Geſagte. 42 Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Im Rahmen dreier Schülerkonzerte fand geſtern im Muſenſaal ein Vortrags⸗ abend ſtatt, der eine überaus zahlreiche Zuhörerſchar aus den Mannheimer Mittelſchulen verſammelte. Das Epos des engliſchen Romantikers Tennyſon,„Enoch Arden“ mtt der Muſik von Richard Strauß bildete den Inhalt des Abends, den einige Worte des Verantwortlichen, Karl Eberts, ſachgemäß einleiteten. Als Rezitator war der ehe⸗ malige Hofſchauſpieler Karl Fiſcher gewonnen worden, der eine ganz ungewöhnliche Leiſtung gab. Die Verdunklung des Raumes half mit, die Konzentration zu ſchaffen, die der Vor⸗ tragende durch ſeine ſchlichte, menſchlich tief und herzlich er⸗ füllte Art in erſtaunlichem Grad erreichte. Eine Zuhörer⸗ ſchar, über deren Eignung zum Stillſitzen man verſchiedener pädagogiſcher Meinung ſein kann, ſo im Schach zu halten, vermag nur ſtärkſte künſtleriſche Durchdringung. Sie wurde erreicht durch die bewundernswerte Beherrſchung des Epos, das Fiſcher faſt völlig befreit von der textlichen Vorlage zur Wiedergabe brachte. Die ſchlichte, tief innerlich erlebte Vor⸗ tragsart paßte vortrefflich zu der Muſik von Richard Strauß, die in ihrem feinen Stimmungsgehalt und ihrer Unter⸗ malung der charakteriſtiſchen Hauptlinien der Dichtung ganz auf äußere Wirkung verzichtet und zarteſte Poeſie gibt. Luiſe Schatt⸗Eberts war eine vortreffliche Vermittlerin am Flügel, deren überaus empfindungsreiches Spiel zugleich die kriſtallene Klarheit des Straußſchen Klangbildes zur vollen Wirkung brachte. Der ſchön, ſtimmungsvolle Abend fand reichen Anklang. Die Werte, die ſolche Veranſtaltungen ſchaffen, verdienen, in ihrer ganzen Bedeutung gewürdigt und erkannt zu werden.— „Die Schule von Uznach“ in Köln. Gleichzeitig mit dem Mannheimer Nationaltheater brachte auch das Kölner ſtädtiſche Schauſpielhaus am Dienstag Sternheims Luſtſpiel 4 „Die Schule von Uznach“ erſtmalig heraus. Friedrich N bauers geſchickte, auf die oft kraſſe Eigenart der grotes 5 Satire ſicher abgeſtimmte Spielleitung verhalf zu eiger flotten Tempo, wie auch Max Tüllmanns Bühnenbiloe⸗ einen dem Geiſt des Stücks mit maleriſchem Schmiß e paßten Rahmen ergaben. Das ziemlich zahlreich erſchien d⸗ Premierenpublikum ließ ſich durch die mancherlei S. gen; derigkeiten nicht aus ſeiner vergnügten Stimmung bring 5 man amüſierte ſich und lohnte den Darſtellern ihr lebensvs Eintreten für Sternheims 20. Bühnenwerk. 21 Otto Klemperer Operndirektor der Kroll⸗Oper in Bat⸗ lin. Der amtliche preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der Mil, ſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung hat Geneter muſikdirektor Otto Klemperer vom Wiesbadener Staatsthenn⸗ zum Operndirektor der Staatsoper am Platz der Republi em⸗ nannt. tto Klemperer wird ſeine Tätigkeit am 1. Septe ber 1927 aufnehmen. der Theaterkonflikt in Hannover. Der Theaterausſch ſigen Stadt Hannover hatte die Egmont⸗Aufführung der dor ſtädtiſchen Schauſpiele, mit denen die diesjährige Spielder eingeleitet wurde, ſehr abfällig beurteilt und dem Lei eSber⸗ ſtädtiſchen Schauſpiele, Dr. Rolf Roennecke, und dem regiſſeur Adolf Rampelmann, der die Aufführung 5 niert hatte, mitgeteilt, daß ſie mit der Erneuerung ihrer tten. träge nach Ablauf der Spielzeit 1926⸗27 nicht zu rechnen hã Die hannoverſche Preſſe, die im allgemeinen ſowohl mi den Leitung der Bühne durch Dr. Roennecke wie auch int dem Inſzenierungen Rampelmanns einverſtanden iſt, ſprich zwei Theaterausſchuß ſtarke Mißbilligung darüber aus, daß ge⸗ verdienten Theaterleuten deshalb der Stuhl vor die Tuggzen ſetzt werden ſoll, weil eine Aufführung— die in einem gr dem Teile der Preſſe günſtig aufgenommen worden war nsſchuß Theaterausſchuß nicht zugeſagt hatte.„Der Theateraus ung wird“, ſo ſchreibt ein hannoverſches Blatt,„die Verant vor iun für die Kriſe, in die er die neue Spielzeit gleich zu Beg hineingeſtürzt hat, voll ülernehmen mſſſen.“ de n⸗ Beſſerung in den Theaterverhältniſſen. Am Ol trifft burger Landestheater(Intendant Richard Gſell) über pe⸗ die Zahl der diesjährigen Abonnentenſchaft die der gut ſuchten vergangenen Spielzeit um mehr als 25 Prozenegen (Ein neues Werk von Toch. Von Ernſt Toch iſt ſoedr⸗ bei Schott⸗Mainz ein Klavierkonzert mit großem die cheſter erſchienen. das im kommenden Spielwinter durch ſly Pianiſten Eduard Erdmann, Walther Gieſeking, ahl⸗ Ney, Edwin Fiſcher, Alfred Hoehn und andere in ge⸗ 5 Städten Europas und Amerikas zur Aufführung angt. En 1 De Unſerer Hausſchwalben in ſtetem Abnehmen begriffen iſt. Eine Rnaoch geſtattet und dieſe armen Tierchen auf giroßen nannte„Schwalbenpaß“, der von durch werden dem Acker viele Nährſtoffe erhalten, genommen: es fehlen aus + ſo IFreitag, den 24. September 1926 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 441 Das Ausſterben der Schwalben in Deutſchland Von Diplom⸗Landwirt Finus, Blankenheim(Eifel) Die vergangenen Jahre konnte man beinahe überall in utſchland die betrübende Tatſache beobachten, daß die Zahl erſchöpfende Antwort, wie dieſes große Schwalbenſterben zu erklären, iſt bis heute noch nicht gegeben worden. Auf Grund mehrjähriger Beobachtungen und eines eingehenden Studiums ieſer akut gewordenen Frage glaube ich heute eine Reihe von Urchaus ernſt zu nehmenden Urſachen annehmen zu dürfen, die vielleicht durch Beobachtungen anderer Naturfreunde ihre Beſtätigung finden können. Das Ausſterben unſerer Schwal⸗ en in den heimatlichen Gefilden hat nicht ein einzige Urſache. Das muß gleich von vornherein geſagt werden. Eine mar⸗ kante Erklärung für das Ausbleiben der Schwalbe im Früh⸗ jahr iſt mit der bekannten und traurigen Tatſache gegeben, daß man in ſüdlichen Ländern den Schwalbenfang immer 0 ihrem weiten teiſeweg, wo auch immer ſie ſich niederlaſſen, zu Tauſenden tötet. Das iſt das größte Verbrechen der Gattung Menſch den Vögeln gegenüber und es ſollte die heiligſte Aufgabe der Natur⸗ und Schutzverbände ſein, dieſem Unfug durch Schaf⸗ fung eines internationalen Vogelſchutzgeſetzes ein jähes Ende zu bereiten. Die Zahl der Schwalben, die auf dieſe Weiſe nicht mehr in die Heimat zurückkehren, wird nach 4 vorſichtiger Schätzung hervorragender Naturforſcher mit fünf⸗ behn Prozent der im Herbſt abziehenden Geſamtzahl angege⸗ Eine große Anzahl von Schwalben wird das Opfer der oberitalieniſchen Kraftſtromwerke am omer⸗See. Gerade in jener Gegend befindet ſich der ſoge⸗ den Schwalben bei ihrem lug über die Alpen als erſte Ausruheſtation benutzt wird. Es iſt bekannt, daß ſie ſich mit Vorliebe auf Leitungsdrähten niederlaſſen, und das wird den müden Tierchen, die ſich in großen Maſſen dort niederlaſſen, zum Verhängnis und bringt ihnen den ſicheren Tod. Man hat dort an den Leitungen ent⸗ lang Tauſende von Schwalbenleichen geſammelt, die bei ihrem Anfliegen in großen Maſſen durch Berührung untereinander zwiſchen zwei Leitungsdrähten getötet wurden. Es iſt eine bedauerliche aber nicht abzuändernde Tatſache und wird bei der fortſchreitenden Entwicklung auf dem Gebiete der Elektrizität auch fernerhin ihre Opfer fordern. Eine Abhilfe iſt hier nicht möglich. Eine weitere Erklärung für die Be⸗ obachtung, daß die Schwalben an alten Brutſtätten immer mehr und mehr das Feld räumen, iſt in dem Ueberhand⸗ nehmen der Spatzen zu ſuchen. Beſonders in den Kriegsjahren haben ſich die Spatzen ganz gewaltig vermehrt; eine intenſive und berechtigte Bekämpfung konnte nicht mehr ausgeführt werden. Es iſt überall beobachtet worden, daß die ſtreitſüchtigen Spatzen die friedlichen Schwalben verdrängen. Im Frühfahr, wenn die Schwalben in ihre heimatlichen Dör⸗ fer zurückkehren, da bietet ſich ihnen meiſtens folgendes Bild: n ihren alten Neſtern haben ſich die Spatzen häuslich nieder⸗ gelaſſen, führen ſich als die Herren im Hauſe auf und denken an eine Räumung der Mietwohnung nicht im entfernteſten. Und auf einen Kampf läßt ſich die Schwalbe nicht ein. Das wäre an und für ſich noch nicht einmal ſo ſchlimm, aber die Schwalben bauen an Häuſern und Scheunen, wo Spatzen woh⸗ nen, grundſätzlich keine neuen Neſter. Eine Gemeinſchaft mit Spatzen wird abgelehnt, ſie ſind für eine reinliche Scheidung und kennen dieſe frechen Burſchen zu gut! Da die Schwalben an die Bauart der Häuſer ganz beſtimmte Anforderungen ſtel⸗ len, oftmals alle derartigen Häuſer in einem Dorfe mit Spatzen in den Schwalbenneſtern beſetzt ſind, kann es vor⸗ * kommen, daß die Schwalben wieder abziehen. Und dem muß man im zeitigen Frühjahr, ehe die Schwalben ins Land kom⸗ Pen, entgegenarbeiten. 8 Den Schwalben erweiſe man folgen⸗ n Liebesdienſt: man gehe hin und zerſtöre alle mit Spatzen beſetzten Schwalbenneſter. Dadurch wer⸗ den die Spatzen verdrängt und die Schwalben bauen an den alten Niſtſtätten wieder neue Neſter. In dieſe kommen die Spatzen nicht mehr hinein, ſie werden von den Schwalben ſtän⸗ dig bewacht. um Schluß ſei noch auf eine Erſcheinung hingewieſen, die 12 e 5 eine ſtrenge Handhabung der Baupolizei durchgeführt wird, oftmals zum Abzug der Schwalben geführt at. Nach dem Baupolizeigeſetz muß ſeit einigen Jahren aus hygieniſchen Gründen jede Dungſtätte mit einer Ze⸗ entmauer eingefaßt werden. Im Sinne einer ge⸗ droͤneten Landwirtſchaft iſt das unbedingt zu 105 durch das Regenwaſſer fortgeſchwemmt und verloren gingen. ber gerade mit dieſen, aus Lehm und Kot beſtehenden Bau⸗ koffen ſtellt die Schwalbe ihr Neſt her. Durch die Einfaſſung der Düngerſtätten iſt ſehr oft die Vorbedingung zum Neſtbau die jauchigen Pfützen im Dorfe. Hier An geeigneten Stellen im Dorfbild mache man flache Vertiefungen, werfe Dung hinein und be⸗ reite aus Lehm, Dung und Waſſer eine klebrige, jauchige Flüſ⸗ ſigkeit. Dies macht man am beſten im zeitigen Frühjahr, ann man auch abhelfen. wenn ſich die erſten Schwalben im Dorfe zeigen. Letztere ſind für dieſe Arbeit ſehr dankbar und bauen fleißig. Und gerade unſere Landwirte ſollten ſich der Fürſorge unſerer Schwalben ganz beſonders annehmen. Wo Schwalben im Dorfe leben, da haben Menſch und Tier nicht ſo ſtark unter der Fliegen⸗ plage zu leiden. Wer klug iſt, gebe den Schwalben Gelegen⸗ heit, im Stalle zu bauen. Durch Anbringen von kleinen Brett⸗ chen an den Balken iſt die Schwalbe ſehr leicht zum Bauen zu bewegen. Mit Schwalben beſetzte Ställe ſind fliegenfrei! Das Zuſammenfallen all der genannten Umſtände dürfte meines Erachtens die Urſache für das Ausſterben der Schwal⸗ ben ſein. Eine ſeuchenartige Krankheit, die die Reihen unſerer Schwalben lichtet, iſt bisher noch nirgends beobachtet worden. Wir haben es in der Hand, die ſo außerordentlich nützliche Tierchen zu beſchützen und ſie der Heimat zu erhalten. Denn die Schwalben gehören in unſere Dorfbilder, in Liedern und 1 ſie Ausdruck der deutſchen Seele geworden. Helft alle mi Kommunale Chronik g Seckenheim, 22. Septbr. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Der Wirtſchafts⸗ und Kulturplan wird genehmigt. Eine Verſicherung des Tierarztes als Fleiſchbeſchauer bei der Angeſtelltenverſicherung wird abge⸗ lehnt.— Für die Geſchädigten im Amtsbezirk Donaueſchingen wird ein Beitrag von 100 Mark bewilligt.— Eine Anſtellung des Farrenwärters ſoll vorerſt nicht erfolgen.— Die Farren⸗ verſteigerung wird genehmigt.— Die hieſige Vergnügungs⸗ ſteuerordnung wird nach den vom Reichsrat erlaſſenen neuen Beſtimmungen über die Vergnügungsſteuer vom 10. Juni 1926 geändert. Für Tanzveranſtaltungen gilt folgende Steuer für hieſige Vereine: einen Tanz frei, einen Tanz zum Betrag von 5 Mark; für alle ſonſtige Tanzveranſtaltungen 10 Mark. Für die Beleuchtung der Unterführung bei dem Fulminawerk werden die Koſten in gleichem Umfange wie bei der Steinzeugfabrik übernommen. Nachbargebiete Die Bluttat von Freienſeen * Gießen, 22. Septbr. Nach den Ergebniſſen der Unter⸗ ſuchung der furchtbaren Bluttat von Freieuſeen ſteht nun⸗ mehr unzweifelhaft feſt, daß der 23jähr. Karl Schreiner das entſetzliche Verbrechen ſelbſt begangen hat, daß er erſt ſeine Mutter ermordet hat, den Brand anlegte und darauf ſich ſelbſt durch zwei tiefe Schnitte mit dem Raſier⸗ meſſer den Hals bis auf die Wirbelſäule durchſchnitt. Seiner Mutter hat er mit einem Beile den Schädel eingeſchlagen und ihr außerdem noch zwei Beilhiebe in das Genick verſetzt. Die Mordwaffe wurde in einer Truhe im Hauſe vorgefunden. Das Raſiermeſſer, mit dem der Täter ſich ſelbſt entleibte, fand ſich unter ſeinem Leichnam vor. Es kann mit Beſtimmtheit geſagt werden, daß eine fremde Täter⸗ ſchaft nicht in Frage kommt. Das Haus war von innen ver⸗ ſchloſſen, es fehlten keinerlei Gegenſtände, und es zeigten ſich auch keine Spuren, die irgendwie auf eine fremde Perſon hin⸗ gedeutet hätten. Das Verhältnis in der Familie Schreiner war ſtets auf Verträglichkeit und Harmonie geſtimmt. Strei⸗ tigkeiten ſind nie bemerkt worden. Die Familie lebte in ge⸗ ordneten wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Frau Schreiner ſtand im 44. Lebensjahr und war Mutter dreier Kinder, des Täters, einer Tochter und eines 13jährigen Jungen. Die Tochter in in Alsfeld in Stellung, der Junge befindet ſich zur Kur in Bad Nauheim. Der Täter führte einen ordentlichen ſoliden Lebenswandel und erfreute ſich im Ort allgemeinen Anſehens. In der letzten Zeit zeigte er öfters grundlos ein etwas nieder⸗ geſchlagenes Gebaren. Dieſer gedrückten Stimmung war es wohl auch zuzuſchreiben, daß er am Samstag mehrere Ein⸗ ladungen zu geſelligen Veranſtaltungen nicht befolgte. In der Nacht hat er dann die furchtbare Tat verübt, für die man nur die Erklärung hat, daß ſie die Folge eines plötzlichen Wahn⸗ ſinnausbruches geweſen ſein muß. Die Tat wurde erſt bemerkt, als die Scheuern in Flammen aufgingen. Der Täter hat zur Verbergung ſeines Verbrechens die eigene Scheune angezündet und von da aus ſind die Flammen auf die übrigen Gebäude übergeſprungen. Als die Feuerwehr zum Löſchen herankam, blieb auf dem Schreinerſchen Grundſtück alles ſtill. Man drang ein und fand hier das ſchreckliche Geſchehnis. Die gerichtliche Sektion der Leichen ergab den oben berichteten Tatbeſtand. Die Staatsanwalt hat die Leichen zur Beſtattung freigegeben. Straßburg, 23. Sept. Der 23 Jahre alte Handelsange⸗ ſtellte Gugen Müntzer erſtach im Poſtſcheckamt ſeine dort angeſtellte 23jährige Gattin Berta geb. Riebel, mit einem Küchenmeſſer. Er will aus Rache und Eiferſucht gehan⸗ delt haben, weil ſeine Frau die Scheidungsklage eingereicht hat. Das Opfer wies 6 Stiche auf, von denen einer das Herz traf und den ſofortigen Tod herbeiführte. Der Täter wurde am Tatort feſtgenommen. Wenn der Sturm ums Haus brauſt und wir liegen im Bette, dann gedenken wir wohl nächtlicher Schiffe auf ſtürmi⸗ 1 ſcher See, die in Not ſind. Aber wie leicht überſehen wir am breten Tage das Elend, das ſich dicht vor unſeren Augen eitet! 1 Winke zur Schönheitspflege Von Julius Kreis Bernhard Shaw meint,„unſere Zeit braucht zu viel Seife“, Ein gewendeter Juſtus von Liebig, dem zu wenig gebraucht wurde. Freilich: Dieſes zu viel Seife iſt ein ge⸗ fährliches Signal für die Schweinigel, aber ſo im letzten— der wie der Lateiner ſagt: cum grano salis, hat Shaw hier ie anderwärts immer recht. Noch nie ſeit der Rokokozeit iſt ſo viel mit Salben und Schmieren verſucht wurden, die menſchliche Faſſade ſchöner 2 geſtalten, als heute. Das kleinſte Vorſtadtmädel malt ſich n Mund mit dem Lippenſtift zurecht, wenn ſie ihren letzten Viſſen Backſteinkäſe hinuntergewürgt hat. Daß die mondäne rau natürlich ein ganzes chemiſches Laboratorium auf ihrem dilettentiſch ſtehen hat, iſt klar. Die Zeitſchriften für Schönheitspflege ſchießen wie Pilze der Erde und nach den Tauſenden von Anzeigen über arfüme, Puder und Schminke müßte ganz Europa wie ein Friſeurladen riechen. Daß es kulturell in vielen Stücken bereits einer iſt, wird von Jahr zu Jahr immer augen⸗ einlicher. De liegt eine neue vornehme Zeitſchrift für die chöne Frau vor uns. 1 Hier ſteht unter anderem ein Beitrag:„Die zwölf Sta⸗ onen der Geſichtsmaſſage“. Die 12 Stationen der Geſichtsmaſſage taten es mir an. Fier wird gezeigt, wie man in 12 Abſchnitten vom Scheitel is zum Kinn das Antlitz durchknetet. Um auch den Leſerin⸗ nen etwas zukommen zu laſſen, will ich die 12 Stationen, ſo⸗ weit ſie mir geblieben ſind, zu Nutz und Frommen weiter⸗ geben. Sollten dabei einige techniſche Irrtümer unterlaufen, bitte ich das meiner Eigenſchaft als neuer Schönheits⸗ fünger zugute zu halten. Alſo 1. Station: Man klopfe mit einem mittleren Vor⸗ ſchlagshammer die Falten aus der Stirne, bis ſie wieder gl att ſind. Kleine Unebenheiten entferne mit der Raſpel. ein 2. Station: Man bürſte die Augenbrauen 5 Minuten mit kimem ſtarken Roßſtriegel. 3. Station: Man laſſe ſich vom Hausknecht mit 6⸗Unzen⸗ Boxhandſchuhen je 6 auf jede Wange verabfolgen. 4. Station: Man ſchäle die alte Haut vom Naſenrücken mit einem Kartoffelmeſſer ſauber ab und poliere ſie dann mit Parkettroſe. 5. Station: Das Kinn mit Schmirgelpapier ordentlich abgerieben und dann in eine Schraubzwinge geſchraubt. 6. Station: Man laſſe den Nacken drei Minuten lang mit einem Gummiknüttel maſſieren. 7. Station: Die Mundwinkel werden mit Sidol geputzt und dann mit einem kleinen Taſchenmeſſer individuell zu⸗ geſchnitten. 8. Station: Die Schläfen frottiere man mit einem Reib⸗ eiſen und drücke ſie gegen das Hinterhaupt. 9. Station: Unterm Kinn wird das überflüſſige Fett zu einem Knoten gedreht. 10. Station: Um eine ſchmale, elegante Form der Ohr⸗ muſchel zu erzielen, hänge man an jedes Läppchen ein Fünf⸗ kilogewicht. 11. Station: Krähenfüße an den Augenwinkeln werden am beſten mit einigen Büroklammern zuſammengefaßt. 12. Station: Als Abſchluß wird das Geſicht in eine Zentrifuge gehalten und hier noch einmal ordentlich durch⸗ gearbeitet. Wer ſich nach dieſem Rezept in 12 Stationen maſſiert, dem iſt ewige Jugend und Schönheit gewiß! gunſt und Wiſsenſchaft Tagur in Stuttgart. Die Neugierde, mehr als ein inne⸗ res Bedürfnis, trieb die Stuttgarter in den Vortrag des in⸗ diſchen Meiſters Tagur. Tagur ſprach engliſch— die Ueber⸗ ſetzung beſorgte ſein beturbanter Begleiter, ein Profeſſor für neuindiſche Sprachen in Berlin— über Kunſt und Künſtler. Seine vornehme und ſchlichte Erſcheinung, ſeine faſt kindliche und doch von eindringlichen Geſten begleitete Sprechweiſe, machten ſichtbar Eindruck und haben manches Vorurteil zer⸗ ſtört. Jedenfalls haftet Tagur nichts Literatenhaftes an. Er ſprach in dichteriſchen Ausdrücken und blühenden Vergleichen über den Rhythmus als dem Geheimnis alles Lebens, über die erſchaute und vom Künſtler geformte Wirklichkeit. Zu einem Erlebnis wurde die vom Dichter in bengaliſcher Sprache Neues aus aller Welt — Es gibt kein Pilſen mehr. Im Pilſner Stadtrat wurde, nach einer Meldung des„Narodni Oſvobozeni“, beſchloſſen, beim Innenminiſterium einzuſchreiten, als amtliche Bezeich⸗ nung der Stadt Pilſen ausſchließlich die Bezeichnung in der tſchechiſchen Sprache feſtzuſetzen und auch die deutſchen Ge⸗ meinden im Pilſner Bezirke und Gau zu veranlaſſen, auf den Gemeindetafeln die unüberſetzbare Bezeichnung„Plzen“ zu verwenden.— Wenn es keine deutſche Bezeichnung„Pilſen“ 5555 1 5 wird, wird es wohl auch kein„Pilſner Bier“ mehr geben — Finnlands Gefängniſſe überfüllt. Nach der Gerichts⸗ ſtatiſtik ſind im Jahre 1924 in Finnland insgeſamt 74870 Per⸗ ſonen wegen Uebertretung des Alkoholverbotes verurteilt worden bei einer Geſamtzahl der gerichtlich Verurteilten von 89 031; das Schlimmſte für das Land iſt, daß der weitaus größte Teil der zu Geldſtrafen Verurteilten dieſe nicht ent⸗ richtet, ſondern abſitzt, ſo daß die Gefängniſſe des Landes ſtän⸗ dig überfüllt ſind. Meſſen und Ausſtellungen Induftrie⸗ und Meſſe⸗Natlonaliſierung In Frankfurt a. M. wurde die Ausſtellung Von der Faſer zum Gewebe, die in anſchaulicher Weiſe die moderne Textilinduſtrie an laufenden Maſchinen vorführt, er⸗ öffnet. Sie bildet den Auftakt zur 15. Frankfurter Meſſe und nimmt den großen Raum der Feſthalle ein, worüber wir noch ausführlich berichten werden. Zu ihrer Eröffnung ſprach das Präſidialmitglied des Reichsverbandes der Deutſchen In⸗ duſtrie, Direktor Hans Krämer, über internationale Wirt⸗ ſchaftsfragen. Er knüpfte dabei an die Einleitungsworte des Stadtrats Dr. Schlotter an, die dieſer in bezug auf die ſchwe⸗ bende Auseinanderſetzung über das Meſſeweſen geſprochen hatte. Dr. Schlotter hatte nämlich im Namen der Stadt Frankfurt erklärt, daß man bereit ſei, ſich mit andern Meſſen zwecks Rationaliſierung zu verſtändigen. Direktor Krämer betonte, daß für die Regelung des Ausſtellungs⸗ und Meſſeweſens ſchon vor 20 Jahren das Ausſtellungs⸗ und Meſſeamt geſchaffen worden ſei, das während des Krieges und in der e wenig tun konnte, aber nunmehr mit eiſerner Hand Ordnung im Ausſtellungs⸗ und Meſſeweſen zu ſchaffen gewillt ſei. Diejenigen, die die Koſten des ganzen Meſſeweſens zu tragen hätten, wollten auch den nötigen Ein⸗ fluß beſitzen. Wenn ein hervorragender Oberbürgermeiſter mit einer Handvoll Goldmark in der Inflationszeit Gebäude hingeſtellt habe, die auf Jahrzehnte ihren Dienſt tun, ſo könne man ihn dazu beglückwünſchen. Aber wenn in den Zeiten tiefſter Wirtſchaftskriſe Millionen und Abermillionen von Goldmark zum Bau neuer Ausſtellungsgebäude aufgewandt würden, dann ſei es Pflicht der Wirtſchaftsvertreter, Ein⸗ ſpruch zu erheben und Beſchlüſſe herbeizuführen, die ſicherlich nicht ohne Wirkung bleiben würden. Was vor 30 Jahren bei dem Wiedererſtehen der Leipziger Meſſe geplant worden ſei, typiſterte Waren meſſemäßig zu verkaufen, habe infolge privater Initiative ganz andre Formen angenommen. An vielen Orten Deutſchlands ſeien waſſerkopfartige Gebilde entſtanden, die unhaltbar ſeien. Aehnlich liege es bei dem Ausſtellungsweſen, insbeſon⸗ dere inbezug auf die Heranziehung ausländiſcher Aus⸗ ſteller. Die Induſtrie habe deshalb beſchloſſen, daß man ausländiſche Erzeuger nur dann zulaſſen dürfe, wenn gleich⸗ zeitig deutſche Erzeugniſſe im Ausland gezeigt werden könn⸗ ten. Die Induſtrie wolle nicht einzelne Meſſen vollſtändig zum Schließen bringen, aber man glaube, daß bei einer Ra⸗ tionaliſierung und Abgrenzung manche Meſſe von ſelbſt ver⸗ ſchwinde. Denn das Geld der Städte und der Induſtrie reiche nicht aus, die Fehlbeträge zu decken. Der Wiederauf⸗ 2555 1160 517 1 401 0 eee Konzentration ich, nur über Gebilde ähn enjenigen i und der Stahlinduſtrie. Der Direktor der Frankfurter Meſſe, Modlinger am Schluß der mit ſtarkem Beifall andenmee Krämers die Erklärung ab, daß man ſich in Frankfurt. abge⸗ ſehen von Einzelheiten, zu dem bekenne, was Krämer für den Reichsverband inbezug auf die Entwicklung des Aus⸗ ſtellungs⸗ und Meſſeweſens geſagt habe. U Landwirtſchaft Der pfälziſche Rebenſtand Das anhaltend günſtige Wetter der letzten Wochen hatte zur Folge, daß in einer großen Anzahl von Gemeinden der Mittelhaardt bereits mit der fortugieſerleſe begonnen worden iſt. Der Behang iſt teilweiſe ſehr gut, die Trauben reifen ſehr raſch. Leider iſt feſtzuſtellen, daß der Trauben⸗ diebſtahl immer größeren Umfang annimmt. Faſt allge⸗ mein hört man, daß die Schäden durch Sauerwurm ſehr ge⸗ ring ſind. Da die Trauben faſt durchweg geſund und ſehr voll ſind, rechnet man mit einem qualitativ erſtklaſſigen 1926er Wein. Quantitativ wird die Ernte als mittel bezeichnet. Bad Dürkheim beginnt mit der Portugieſerleſe mit dem 27. September. Schlechte Preiſe für Getreide und Obſt in Rheinheſſen ꝛ: Mainz, 22. Sept. Der rheinheſſiſche Handel zeigt wenig Intereſſe für das diesjährige Getreide, insbeſon⸗ der e für Gerſte, da ſie nur von mittlerer Qualität iſt. Der Doppelzentner wird je nach Güte mit 22—23 Mark gewertet. Auch für Pfirſiche werden nur mäßige Preiſe erzielt. Gegen 20 Mark pro Zentner im Vorjahre bieten die Aufkäufer dies⸗ mal nur 8 Mark.—— ——.—..̃k.—— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt; i. V. R. Schönfelder.— Handelsteil: i. Franz Kircher.— Gericht und alles Uebrige: Anzeigen: Dr. W. E. V. Franz Kircher. Stötzner. vorgetragenen Gedichte. Man ſtaunte über die Lebendigkeit und bewunderte die Klangfülle der Worte. Dr. E. M. . Seite. Nr. 441 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 24. September 1928 [Neue Hannheimer Zeitung Handelsblatt —4 8 79 25 0 2 2 Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie (Von unſerem ſachmänniſchen Mitarbeiter) Die„Automobiliſierung“ Deutſchlands macht weitere be⸗ merkenstderte Fortſchritte. Die Kleinkraſtfahrzeuge und Nutz⸗ fahrzeuge ſtehen hierbei an der Spitze. So beabſichtigt die Reichsvoſt den Ankauf von rund 4000 Kleinwagen zur prak⸗ tiſcheren, ſchnelleren und billigeren Landbeſtellung. Aber auch im übrigen iſt in Perſonenkleinkraftwagen die Nachfrage wie in den Vormonaten ſo auch im Berichtsmonat am ſtärkſten, während in mittelſtarken und Luxus⸗Perſonenwagen trotz zweifelloſer Belebung das Geſchäft verhältnismäßig noch rubig iſt. Man arbeitet jedoch mit allen Mitteln darauf hin, die Preiſe ſo zu ermäßigen, daß mit gleichwertigen auslän⸗ diſchen, beſonders amerikaniſchen, Wagen konkurriert werden kann. In dieſer Beziehung dürfte die große Berliner Auto⸗ mobilausſtellung, die am 27. Oktober eröffnet und letzmalig nationalen Charakter haben wird, Ueberraſchungen bringen. An zweiter Stelle kommen die Omnibuſſe und Nutzfahrzeuge Es iſt z. B. eine weitere ſtarke Ausdehnung des Liniennetzes des von der Reichspoſt betriebenen Kraftwagenverkehrs ge⸗ plant. Die tägliche Leiſtung hat heute bereits 75 000 bm er⸗ reicht. Die Anzahl der Linien iſt ſeit Anfang des Jahres 5 um 136 Linien mit einer Streckenlänge von 2544 km ge⸗ iegen. Auch die Landwirtſchaft macht auf dem Wege der Motori⸗ ſierung weitere Fortſchritte. Die Belebung in der Landkraft⸗ Maſchinen⸗Induſtrie iſt unverkennbar. Die Nachfrage nach Motorpflügen hat beträchtlich zugenommen. Dieſe Belebung iſt insbeſondere zurückzuführen auf den ſich nunmehr auswir⸗ kenden„Ankurbelungskredit“ des Reiches und auf die mit einem vorläufigen Kapital von 2000 000 Mk. gegründeten Finanzierungsgeſellſchaft für Landkraftmaſchinen.G. Das Kapital wurde zur Hälſte von der deutſchen Rentenbank⸗Kre⸗ ditanſtalt und im übrigen von führenden Eroßhanken, darun⸗ ter der Reichskredit⸗Geſellſchaft und der Preußiſchen Zentral⸗ genoſſenſchaftskaſſe gezeichnet. Die Bedingungen, zu denen der Landwirt ſeinen Trakter kaufen kann, ſind äußerſt gün⸗ ſtig: 20 v. H. des Kaufpreiſes bei Lieferung des Objektes, Reſt innerhalb von 24 Monaten bei einer Höchſtverzinſung von 8 v. H. p. a.— Auch in normalen Laſtkraftwagen iſt der Be⸗ ſchäftigungsgrad der Fabriken aus früheren Auftragsbeſtän⸗ den immer noch befriedigend, wenn auch Neuaufträge in den letzten Wochen nur vereinzelt eingingen. Dieſe Stockung wird jedoch nur als vorübergehend angeſehen. Alle Voranzeichen, unter denen insbeſondere die zahlreichen ſchwebenden Kauf⸗ verhandlungen zu verſtehen ſind, deuten darauf hin, daß im kommenden Monat wieder mit einem lebhafteren Auftrags⸗ eingang aus dem In⸗ und Auslande zu rechnen iſt. Während in Glektrofahrzeugen die Lage ſich nicht nennens⸗ wert geändert hat, iſt erfreulicherweiſe die Einfuhr von Motorrädern geſunken. Die Ausfuhr dagegen iſt, wenn auch mit Schwan⸗ kungen, ſtetig geſtiegen. Das deutſche Motorrad dürfte den Vorſprung der ausländiſchen Fabrikate— es kommen nur die engliſchen in Frage— eingeholt haben. Konſtruktiv ſowie in Material und Leiſtung den engliſchen Motorrädern gleichwer⸗ tig,— eine Tatſache, die vom Auslande erkannt wurde—, haben die Preisermäßigungen hiebei eine große Rolle geſpielt. Noch rationeller könnten die deutſche Werke arbeiten, wenn größerer Abſatz im Inlande gewährleiſtet wäre; aber leider macht ſich neben der immer noch herrſchenden Geldknappheit bei den in erſter Linie in Frage kommenden breiten Käufer⸗ ſchichten die Vorliebe für Auslandserzeugniſſe noch ſtark be⸗ merkbar. Jedoch ſcheint ſich auch hierin, wie die ſinkende Ausfuhrziffer zeigt, ein Umſchwung vorzubereiten. Im Zuſammenhang mit der allgemeinen Abſatzhebung ſteßt auch eine Beſſerung im Beſchäftigungsgrad der Kraft⸗ ſahrzeng⸗Zubehör⸗Induſtrie. Erwähnenswert iſt dieſe Tat⸗ ſache, weil ſonſt im Spätſommer ein Nachlaſſen des Geſchäftes zu bemerken iſt. G. A. ONhein⸗See— Rheinſchiffahrts⸗Acß. vorm. Fendel in Mannheim. Zu den holländiſchen Meldungen, wonach zwiſchen der Rhein⸗See⸗Schiffahrts⸗AG. in Köln und der Fendelgruppe Verhandlungen zwecks Ausſchaltung des Wett⸗ bewerbs im Nheingüterverkehr ſchweben, erfahren wir von maßgebender Seite, daß dieſe Mitteilung viel zu weit geht. Die beiden Konzerne haben ſich, wie dies bei Reedereien öfters vorkommt, lediglich üser ein loſes Zuſammen⸗ arbeiten in einer Spezialabteilung verſtändigt. * Von den Sparmaßnahmen der Ufa. Die Univerſum AG. erlin will laut„B..“ ihr Berliner Zentral⸗ auf 15 Jahre an ein Konſor⸗ ebäude am Potsdamer Platz auf Ram unter Führung der Weinhandlungs⸗ und Reſtaurations⸗ firma Kempinſki G..b. H. verpachten, die darin ein Reſtaurant einrichten will. Es handelt ſich um die bisherigen Cafés Vaterland und Prisma und die Bürbräume der Ufa, die in eine billigere Gegend verlegt werden ſollen. Das Licht⸗ ſpieltheater iſt nicht mit verpachtet. Die Transaktion liegt im Rahmen der ſeit dem Vorſtandswechſel im Gange befindlichen Sparmaßnahmen der Ufa.— Ob ſich durch dieſe Sparmaß⸗ nahmen wohl der Kurs der Ufa, der nicht über 40 hinauf⸗ ehen will erholt? 89 00 Haun⸗Werke G. m. b. H. Als ſelbſtändiges Werk der Faunwerke AG. Nürnberg wurde die Firma Faunwerke G. m. b. H. Kommunalſahrzeuge und Laſtktraftwagen in das Handelsregiſter zu Nürnberg eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Weiterfabrikation von Kommunalfahr⸗ zeugen, Omnibuſſen und Laſtkraftwagen. Das Stammkapital beträgt 500 000. OAutomobilwerke L. Büſing Ac., Braunſchweig. Nach 167 Mill. Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 270 597, aus dem eine Dividende von 5(8) v. H. verteilt wird. ODeutſche Orientbank AG. Aus dem Reingewinn non 563 887„/ wird eine Dividende von 5 v. H. verteilt. De G beſchloß gleichkalls die Erhöhung des Aktienkapitals von 7 Mill.„ auf 10 Mill... O Maſchinenfabrik Kappel AG., Chemnitz. Die geſtrige HV. der Geſellſchaft, in der die Umſtellung des Atk. von 21,6 Milliarden./ auf 3,6 Mill../ beſchloſſen wurde, dauerte eine Stunde. Die Verwaltung wurde ſcharf an⸗ gegriffen und ihr von einem Aktionär grobe Fahrläſſigkeit vorgeworfen. Das abgelaufene Jahr war ungünſtig, doch zeige ſich jetzt eine gelinde Beſſerung. 21: Nene ruſſiſche Anfträge für die dentſche Waggon⸗ induſtrie. Zu dem Beſchluß des Verkehrskommiſſariats über Beſtellungen von 4000 Waggons im Auslande verlautet, daß die vom Arbeits⸗ und Verteidigungsrat bereits genehmigten Aufträge in Amerika, England und Deutſchland unter⸗ gebracht werden ſollen. Den größten Teil der Beſtellungen Gefahren der Maſſenfabrikation Von Sir Edward Anſon, Birmingham In der Rede, die Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann dieſer Tage in Genf im Sitzungsſaal des Verwaltungsrates des internatlonalen Arbeitsamtes hielt, betonte er u.., daß er ein Gegner des Tayloris⸗ mus und der Rationaliſierung ſei, da dieſe modernen Betriebsſyſteme die Gefahr in ſich bergen, daß der Menſch zur Maſchine wird. Die nachſtehenden Ausführungen eines be⸗ kannten engliſchen Wirtſchaftspolitikers ſtehen auf einem ähnlichen Standpunkte. „Maſſenfabrikation“ iſt eines der am häufigſten gehörten modernen Schlagworte unſerer Zeit. Was bedeutet ſie? Sie bedeutet: Verbiligung eines induſtriellen Erzeugniſſes, er⸗ zielt durch eine ſtart geſteigerte Produktion, die unter An⸗ wendung von Spezialmaſchinen und einer ſtarken Speziali⸗ ſierung der Arbeitskräfte erfolgt. Dieſe Definition mag viel⸗ leicht auf den erſten Blick etwas kompliziert erſcheinen, ſie iſt indeſſen gans einſach. Sie will nämlich nur ſagen, daß eine Fabrik, die auf Maſſenfabrikation eingeſtellt iſt, nur einen oder einige Artikel eines beſtimmten Gewerbezweiges her⸗ ſtellt und daß jeder Arbeiter dieſer Fabrik nur einen be⸗ ſtimmten Teil eines genau feſtgelegten Arbeitsvorganges leiſtet und nur dieſen allein. Ich glaube, daß dieſe Deſinition uns ſofort die mannig⸗ fachen Vorzüge, aber auch die gewaltigen Nachteile dieſer modernen Betriebsorganiſation zeigt. Unterſuchen wir zu⸗ nächſt die beiden großen Vorteile, die aus dieſem Fabri⸗ kationsſyſtem entſpringen. Der eine kommt dem Beſitzer der Fabrik, der andere dem großen Publikum zugute. Falls die Produktion eines Artikels in bedeutendem Umfange erhöht wird, erzielt der Beſitzer der Fabrik einen höheren Gewinn, ſelbſt bei Ermäßigung des Abſatzpreiſes, voraus⸗ geſetzt natürlich, daß er ſeinen Abſatz im Einklang mit der erhöhten Produktion halten kann. Der Verbraucher des Artikels aber hat inſofern einen Vorteil, als ſich aus der Maſſenfabrikation meiſt ganz von ſelbſt eine Preis⸗ ermäßigung für den betreffenden Artikel ergibt. Mit dieſen beiden nicht abzuleugnenden Vorteilen ver⸗ bindet ſich aber ein ſehr großer Nachteil. Wenn z. B. der Beſitzer der Fabrik ſeinen Abſatz nicht im Rahmen der er⸗ höhten Produktion halten kann, was wird dann geſchehen? Es ſei denn, daß er einen Teil ſeiner erhöhten Produktion auf Lager nimmt, ſo wird ſein ſo hochſpezialiſiertes Fabrik⸗ unternehmen ebenſo wie ſeine hochſpezialiſierte Arbeiterſchaft wertlos. Es hat keinen Zweck, große Mengen eines beſtimm⸗ ten Artikels zu produzieren, wenn der Konſument den Artikel nicht kauft. Eine Fabrik, die nicht auf Maſſen⸗ fabrikation eingerichtet iſt, kann ſich im Falle einer indu⸗ ſtriellen Depreſſion beſſer für die Fabrikation eines anderen Produktes derſelben Klaſſe umſtellen. Bei der Maſſenfahri⸗ kolion iſt jede Maſchine und jeder Quadratfuß des Arbeits⸗ raumes mit dem einen Ziel eingerichtet, der Maſſenfahri⸗ kation zu dienen. Wird ſie durch irgendeinen Umſtand hier⸗ für unbrauchbar, ſo muß die Fabrik mit größten Unkoſten an Zeit und Kapital umgebaut werden. Unter der heutigen ſchwierigen Wirtſchaftslage beſteht natürlich für jedes induſtrielle Unternehmen die Gefahr, daß ſein Abſatz mit der Produktion nicht gleichen Schritt hält. Es iſt gerade dieſer Umſtand, der 785 Maſſenfabrikation einen gewiſſen Spielcharakter verleiht. Meiner Meinung nach beſtehen die größten Gefahren der Maſſenfabrikation in der zwangsmäßig erfolgenden Herabörückung des geiſtigen Niveaus der Arbeiterſchaft und eine dadurch hervorgerufene Ver⸗ ſchlechterung des Menſchenmaterials. Ueberlegen wir uns einen Augenblick die Lage eines gelernten Handwerkers, bevor die Maſſenfabrikation im modernen Sinn des Wortes die Gemüter unſerer Induſtrieführer gefangen nahm. Da lernte ſo ein junger Mann von frühem Alter ab lange Zeit, 3. T. bis zu ſieben Jahren. In der ganzen Zeit ſtudierte er ſein Fach nach allen Richtungen unter richtiger Führung. Nach Beendigung ſeiner Lehrlingszeit konnte er ſich als Geſelle in die Welt begeben, ſich mit ſeiner Fachkenntnis überall ſehen laſſen und ſagen, daß er ein gelernter Fach⸗ mann ſeiner Branche ſei. Wie ganz anders liegen die Dinge bei der heutigen Maſſenfabrikation. Der moderne Arbeiter, der in einer Fabrik, die auf Maſſenfabrikation eingeſtellt iſt, arbeitet, kennt kein beſtimmtes Handwerk im alten Sinne des Wortes, obwohl es heutzutage etwas ganz allgemeines iſt, daß man einen Arbeiter behaupten hört, er ſei ein ge⸗ lernter Mechaniker, Dreher oder etwaßz ähnliches, weil er eine Zeit lang vielleicht irgendeine Drehbank oder eine Bohrmaſchine bedient hat, die ſo gebaut iſt, daß er keinen Fehler damit machen kann. Mit Stolz behaupten die Be⸗ ſizer von Fabriken, die auf Maſſenfabrikation eingeſtellt ſind, es gäbe keine Maſchine in ihrer Fabrik, an der nicht ein ungelernter Mann, falls er einige Tage damit um⸗ gegangen iſt, ſofort arbeiten könne. (2200 Waggons) ſollen Baldwin⸗P ſield⸗Werke in England erhalten. Nach Dentſchland ſollen 1200 Waggons vergeben werden, wobei es ſich ausſchlieblich um Güterwaggons handelt. Eine beſondere Kommiſſion wird ſich noch Ende dieſes Monats nach Berlin begeben, um mit der deutſchen Waggon⸗Induſtrie Verhandlungen auf⸗ zunehmen. Letzte Meldungen 20 Berlin, 24. Sept. Wie der Deutſche Handelsdienſt erfährt, hat die Deutſche Raiffeiſenbank AG. das Berliner Hotel„Ruſſiſcher Hof“ am Friedrichsbahnhof hei der geſtrigen Zwangsverſteigerung mit einem Höchſtgebot von 2,4 Mill.„ erſteigert. Die Forderungen der Raiffeiſenbank an die zum A. W. Riebe⸗Konzern gehörende Hotel Ruſſiſcher§ Hof AG., Berlin betragen 4,2 Mill.„IJ. Wie wir aus Ver⸗ waltungskreiſen der Deutſchen Ralffeiſenbank erfahren, ſoll der Hotelbetrieb zunächſt weitergeführt werden. Deviſenmarkt Die Ankündigung von Maßnahmen gegen die Deviſenſpekula⸗ tion durch das franzöſiſche Kabinett hat auf die Bewegung der Weſt⸗ deviſen inſofern einen Einfluß gehabt, als ſich die Kurſe nicht wei⸗ ter abſchwächten und ſogar eher feſter tendierten. London⸗Paris, das an der Börſe mit 174,50 einſetzte, konnte ſich auf 173,50 befeſtigen, fiel aber nachbörslich auf ſeinen Vortaasſtand zurück und ſchließt mit 174.50. London⸗Brüſſel 185,50 auf 180,50 auf 182, London⸗Mai⸗ land nahezu unverändert 131,50—192. Die übrigen Deviſen wieſen keine beſonderen Veränderungen auf. Nur iſt bemerkenswert, daß nach den letzten erheblichen Steigerungen der ſapaniſchen Währung eine leichte Abbröckelung des Nenkurſes zur amtlichen Notiz zu ver⸗ zeichnen geweſen iſt. Das Angebot in Dollar gegen Reichsmark hat weiter nachgelaſſen, ſodaß der Kurs für den Dollar ſich leicht be⸗ feſtigen konnte, auf 4,19,75. Im einzelnen notieren heute vormittag: 29, 24 28, 24. 115 16 J0 174 87074. Waltd.⸗Schw⸗.J 19,— 19.C᷑l Lond.-Stockh. 18..15 Cond-Panel 1080 192— Holand.-Schr 207.25207.27 Lond.-Made 31.88185 Lond.⸗Maild. 131.5/132— Kabel Holland 249.65 249.] Mailand.⸗Paris 133,84181.50 Kabei Schweizſs 17,50517.“] Lond.-Holland 12J1 12.12 Prüſſel-Paris 85.00 99,85 Lond.-Schweig 25.12 121 London-Oslo, 22,15 22,15 C⸗Fand-Paris 14.60 14,04 1 Paris-Schweisl 14,27 15 Lonb. Kopenh. 16,28J 18,25J Kabel Jondon 4,65,4 4,68,4 ten würde. hiladelyßhia und die Sbef⸗ Maſſenfabrikation in dieſem Sinne iſt natürlich ſehr nütz⸗ lich, wenn es ſich darum handelt, ſchuell eine große Welle der Beſchäftigungsloſigkeit zu bekämpfen. Wenn Arbeiter in ihrem ſönſtigen Arbeitsgebiet keine Arbeit mehr finden können, dann können ſie ſchnell in ein ſolches Fabrikunter⸗ nehmen eintreten, aber wir müſſen uns doch ſtets vor Augen halten, welche Folgen die zunehmende Rationaliſie⸗ rung mit ſich bringt. Ich entſinne mich eines Geſpräches mit einem Bekannten, der eine Möbelfabrik beſitzt und der mir erzählte, daß es heute faſt unmöglich ſei, junge Leute für die Kunſttiſchlerei zu erhalten, weil dieſe jungen Leute faſt ebenſo viel Geld in andern Branchen, wo ſie überhaupt keine Ausbildung benötigen, verdienen. Ich kann mir keine Welt vorſtellen, in der alle alten früher gildenmäßig gegliederten Zünfte und Handwerke verſchwunden ſind, aber es kaun kein Zweifel darüber beſtehen, daß wir uns dieſem Gefahren⸗ punkte wirtſchaftlicher Entwicklung nähern. Es hat ſtets eine Verſchiedenheit zwiſchen den Löhnen gelernter und ungelern⸗ ter Arbeiter beſtanden. Das war nur recht und billig, denn der gelernte Vertreter eines beſtimmten Handwerks muß Jahre ſeines Lebens darangeben, um ſeinen Beruf voll⸗ kommen zu erlernen, während der andere je nach der Kon⸗ junktur hier⸗ und dahin getrieben wird und nur ſein bißchen Verſtand in Geld umſetzt. Unter den Geſetzen der Maſſen⸗ fabrikation werden beide— der gelernte wie der ungelernte Arbeiter— gleichmäßig bezahlt, aber beide werden auf den Standpunkt des ungelernten Arbeiters herabgedrückt. Man hat nicht mit Unrecht behauptet, daß 50 v. H. unſeres heutigen Lebenselends aus der Monotonie her⸗ rühre, dle ſich im heutigen induſtriellen Berufsleben hreit macht. Was kann aber auch monotoner ſein, als Tag für Tag immer wieder dieſelben Handgriffe zu machen oder die⸗ ſelben Schrauben einzudrehen. Ich kann mir nicht vor⸗ ſtellen, daß der menſchliche Geiſt eine ſolche Beanſpruchung lange aushalten kann, wenn er nicht vollkommen verküm⸗ mern ſoll. Die Folge ſolcher Arheit, bei der der Arbeiter nichts hat, womit er ſeinen Geiſt beſchäftigen kann, muß eine Verſchlechterung ſeiner Mentalität ſein, eine Verkümmerung der Lebensfreude und ein Aufkeimen unzu⸗ friedener, klaſſenfeindlicher Gedanken. Wo immer man Männer vorfindet, die von Natur aus mürriſch zu ſein ſcheinen, kann man, wenn man der Sache auf den Grund geht, oft feſtſtellen, daß ſie in einer Fabrik, die auf Maſſen⸗ fabrikation eingeſtellt iſt, arbeiten. Stellen wir uns einmal den Fall eines Schmiedes der alten Zeit vor, der den Auftrag erhielt, ein eiſernes Gitter⸗ tor zu ſchmieden. Er dachte bis ſpät in die Nacht über das Muſter, das er verfertigen wollte nach; alle ſeine freten Stunden beſchäftigte er ſich damit, dieſes Muſter immer ſchöner zu geſtalten. Er war ein glücklicher Mann, denn er konnte ſich mit konſtruktiven Ideen beſchäftigen und wenn er ſeine Arbeit beendet hatte, ſo hatte er die Genugtuung, daß ſie die Anerkennung ſeiner Freunde und Bekannten fand. Er hatte auch innerlich das befriedigende Gefühl, daß er ſeiner Kunſt ſich auch in dieſem Falle in vollſter Weiſe würdig gezeigt hatte. Dieſen Geiſt müſſen wir zu erhalten ſuchen, ſchwindet er, ſo wird aller Stolz für Qualtitätsarbeit ver⸗ loren gehen. Denn wie kann ein Mann, deſſen ganzes Tagewerk daraus beſteht, daß er ſeine beſtimmte Schraube in eine dafür beſtimmte Oeffnung einfügt, den Anſpruch erheben, ein gelernter Handwerker zu ſein? Qualitätsarbeit und Handwerkskunſt als der Stolz eines wohlvollbrachten Tagewerks erſcheinen mir die wich⸗ tigſten Antriebsmittel für eine wohlgelungene indu⸗ ſtrielle Produktion zu ſein. Der Beſitzer einer Fabrik, in der dieſer Geiſt aufrecht erhalten wird, iſt meiner Mel⸗ nung nach ein glücklicher Mann, denn nicht nur er, ſondern auch ſeine Arbeiter ſind zufrieden und glücklich. Der Leiter einer Fabrik indeſſen, die auf Maſſenfabrikation eingeſtellt iſt, kennt nie den wahren Geiſt, der ſeine Arbeiterſchaft be⸗ ſeelt, denn ſein Arbeitsſyſtem ſteht in kraſſem Gegenſatz zu jeglicher Handwerkskunſt. Ich perſönlich bin der Meinung, daß dieſer Grund allein genügt, um die Maſſenfabrikation in den Augen jedes denken⸗ den Menſchen zu verurteilen; beſonders weitblickende Fabrikbeſitzer werden ſich mit dieſen Gedankengängen ein⸗ mal recht eingehend beſchäftigen müſſen. Es gibt beſſere Wege, den Umſatz eines Geſchäftes zu fördern als bisher zufriedene und glückliche Arbeiter in Menſchen zu verwandeln, deren freie Zeit einzig und allein darin beſteht, daß ſie wiſſen, daß ohne ſie irgendeine Art von typiſterter Kleidung vielleicht einen Knopf zu wenig erhal⸗ In.⸗Mk. laſſen ſich kolgende Kurſe feſtſtellen: gondon. J 20,3J 20.8,J Prag. 12.8 12,4J Madrid. 6 8ef.64.— Nartg... 1,5, 11. Dele 01.85 92.6, Argentinten. 170(7190.70 Zürich. 91.10 81.10] Kopenhagen.14.59111. Javan.204.50204 20 Mailand.. 15.35 18.85J Stocknelm. 12.20 114,2 New. Hort. 4,19,64.19,7 Holland.. 108,151156,20J Drüſſel..10.85 1J.200 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim mit Sack zahlbar in Reichsmark Amiliche Preisnotlerungen vom 28 Spiember 1926. Weizen inländ. neuer 29.25—29.50 Roggenmehl mit Sac 33——84 50 „ ausländ. 31.—32,75 Weizenkleie mit Sac.—— 925 Roggen, inländ, neuer 22.75—23,25 Trockentreber 12 ausländ.——.— Rohmelaſſe 2. Brau⸗Gerſte(in- ausl.) 23 50—27.28 Wieſenheu, loſe 9 75—10,75 utter⸗„ 19.50—20.50 Motkleeheu—.—.— Hafer, inländ. 17.75 18 50 Luzerne⸗Kleeheu loſe 11.20—11 50 „ausländ. 1875—22.—„ neues.75—.50 Mais gelbes mit Sack 18 75—— Preß⸗Stroh 60—.— Weizenmehl Spez.0Sp. 4175—42.— Gebundenes Stroh.50—.50 Weizenbrotmehl mit S. 30.—— 33.— Raps, mit Sack Berliner Metallbörſe vom 23. September Preiſe Feſtmart für 1 Kg. 22. 8 28. Geftroy kupfer 135,50 135,— Aluminium Raffinadekupſer—.——.— in Barren.14 2,14 Blei—.——.— Zinn, ausl,—.——.— Rohzink Bb⸗Pr.) 69,0⸗69,50 68,7⸗69,2 Hüttenz nn„„ „ fr. Verk.)—.——.— Nick⸗i 3,40⸗3,50 3,40⸗9,50 Plattenzink 60,0⸗61,0 60,0⸗61,0 Antimon 1,25%% 1,20⸗1,25 Aluminium 210 2,10[Saber für 1 G1. 82,5⸗88,5 82,5⸗, London, 23. Sept. Metallwarkt(In Oſt. f. d. eng. t. v. 1016 Ko. 22. 20, 22. 23. Blei 21.f80 11,75 Kupfer Kaſſa 58,50 58,35 beſtleleet. 66,— 66,— Jint 34.35.25 do 3 Monat 59,35 59,25 Nickel—.———[JDueckſilbei 16,.— 10.— do. Elettrol. 66,75 65,50[ Zinn Kaſſa 305,75 307,75[ Regulus— 1 Frachtenmarkt in Duisburg⸗Ruhrort vom 23. Sept. Die Geſchäftslage, der Frachtenſtand, ſowie der Stand der Schleplöhne haben ſich nicht verändert. beſteht, unzufrieden zu ſein, und deren Arbeitsſtols darin 3 — .. ßß —* merkt hierzu der franzöſiſche unklar, hingeſtellt hat, daß die Fiſcher von Calais, Freitag, den 24. September 1926 —— Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 441 Sportliche Nundſchau Das Jahr der Kanalſchwimmer Das Geheimnis von Michels Erfolg Ein Schlußwort 1926 von Walther Mang, z. Z. Calais Der verblüffend große Vorſprung, den jetzt der fran⸗ zöſiſche Kanalſieger Georges Michel gegen unſeren ſonach nur urzruhmigen Kanalrekordmann Vierrötter zu erlangen ge⸗ wußt hat, kann bei näherer Betrachtung der beiderſeitigen zegleitumſtände ihrer ſtolzen Triumphe nicht mehr ſo ſehr rätſelhaft, ſchier unwahrſcheinlich bleiben, wie man zunächſt anzunehmen geneigt war. Das ganze Geheimnis des Er⸗ folgs bei Michel wie überhaupt bei jedem künftigen ernſt⸗ haften, erfolgſicheren Kanalſchwimmverſuche iſt eben die ge⸗ zaueſte Kenntnis und ſicherſte Ausnutzung der analſtrömungen. Gewiß hat man ſchon früher ſie gekannt und zu nutzen verſucht, doch fehlte dazu nur den damaligen ewerbern wie den langſamen Bruſtſchwimmern Webb, Toth und Taraboſchi, wie auch den etwas raſcheren Seite⸗ und and⸗über⸗Handſchwimmern Burgeß und Sullivan noch die erhebliche erforderliche Dauerſchwimmſchnelle, wie ſie ihnen weit berlegen im Kriechſtoß dann heuer erſtmals die Ederle, nach ihr die Carſon und endlich als erſter anerkannter Lieb⸗ haber⸗Sportſchwimmer von Klaſſe, Vierkötter, entwickelten, um dieſe hilfreichen Strömungen vorteilhafteſt ausnutzen zu können, ſtatt ſich derwielen nur widerſtandslos von ihnen hin und her tragen zu laſſen, was ja die doppelte Zeit bean⸗ ſprucht ls die Fhrt zwiſchen zwei Fluten, die nach Ederles erſter ſolcher zunächſt verblüffender Route jetzt als einzige portsmäßige Form mit vollem Recht gilt, da ſie allein eine Rekordleiſtung ermöglicht, womit Bruſt⸗ und Rücken⸗ chwimmer künftig entfallen. Vierkötter war nach Barenſchses urgſamer, durchdachter Berechnung und bei kundiger Kapi⸗ täusführung wohl jüngſt ſchon überraſchend früh ans Ziel gelangt und wäre, wie geſagt, noch um wohl eine Stunde rüher angelangt ohne die unſelige, blöde Startverſpätung, lediglich durch das lange Suchen des Dampfers vor dem in pechſchwarzem Mondſchatten liegenden Cap Gris⸗Nez; denn d mußte er ſowohl drei harte Stunden unnütz gegen den trom ankämpfend ſich ausgeben, um ſich lediglich am ent⸗ ſcheidenden Eck feſtzuhalten, als auch namentlich zuletzt noch bei ſchon ſtarker Erſchöpfung ſich erſt noch gegen den Ebb⸗ rom mit letzter Kraft ans Land ſchaffen. Wie viel bequemer hatte es da doch Michel. Er ſtartete ſchon gleich bei günſtigen Gezeiten rechtzeitig und war ſich einer Sache ſomit ſo ſicher, daß er dabei ſeine Landung um halb 8 Uhr beſtimmt vorausſagte. Er wurde von einem durch tägliche Uebung äußerſt wegkundigen Motorbootsführer beſtens geleitet und hatte vor allem noch weit günſtigere Wet⸗ terumſtände als der Kölner, was ſeinen zeitweiſen Rückſtand durch zweimalige Seekrankheitsanfälle und viertelſtündig hemmenden Beinkrampf(den er durch Selbſtmaſſage wieder behob), wie auch ſeinen Seitenſtil(ſtatt Crawl) wohl mehr als ausglich. Freilich hatte er auch jene ſchweren, ſchwachen ent⸗ ſcheidungsbangen Stunden auf hoher See beim Wendepunkt nach Englands Küſte zu in der Ueberwindung hinderlicher trömung oder Stauwaſſers zu überſtehen, wobei ihm ſeine Begleiter beſorgt um eine abermalige Aufgabe eindringlich mahnend zuriefen: Denk an Deinen Vater, denk an Deine Mutter, denk an Deine Frau! Was denn auch half. Doch vor allem zum Schluß am Ende ſeiner Kraft wurde er, wie er⸗ wartet, bequem von der Flut noch nach dem ſo lang und oft ſchon erſehnten Ziel getragen, was ihm erſt bei Tagesan⸗ bruch die beſtärkende Siegeszuverſicht verlieh, und hatte nur noch die kleinen Unbequemlichkeiten des leidigen Landens auf dem ſcharfkantigen Strandboden zu überwinden, um hochbe⸗ lückt beim Betreten Englands zuerſt auszurufen:'ai lattu 'Allemand!“ was die darob hochbegeiſterten Engländer an⸗ geblich beſonders gefreut hat, die aus wohl eigener heutiger nfähigkeit dazu ſei Burgeß Zeiten uns den Sieg ſicher ſeit⸗ er genugſam geneidet hatten! Nun wollen ſie mißgünſtig gar nur noch die drei in der Richtung von England nach Frankreich geglückten Durch⸗ ſchwimmungen gelten laſſen, da von Frankreich herüber die Strömungen merklich günſtiger wären. Beiſpielsweiſe be⸗ 8 V Frerejaques, der Sullivans 27¼ Stunden⸗Durchquerung im Verbandsblatt„Nation“ als zweifelhaft, weil nen bis⸗ Todes-Anzeige. Freunden, Bekannten und Verwandten die traurige Mitteilung, daß meine innigstgeliebte Gattin, Schwester, Schwägerin und Tante fau Veronika Pfeifer geb. Fischer heute krüh im Alter von 57˙%½ Jahren infolge Herz. schlags sanft entschlafen ist. 7877 Die trauernden Hinterbliebenen: Karl Pfeifer. Mannheim, Rohrbach, 23. September 1926. Die Beerdigung findet Samstag, 25. September, We 20j U hr von der Leichenhalle aus statt. beſcuerkehr 8 200 NMark gegen guten Zins und Möbelſicherh. auf neun Monate zu leihen geſ. Angeb. unt. K. P. 94 a. d. Geſchäftsſt. 4340 Danksagung. Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme an dem allzu- frühen Heimgange meines lieben Gatten und Vaters 5 dieſes Jahre, Coronach. Franz Rapp wir hierdurch unseren herzlichen Dank aus. Insbesondere danken wir Herrn Vikar Steiger, sowie Herrn Robert Haag für ihre trostvollen Worte, dem„Mannheimer Sängerkreis kür seinen erhebenden Gesang und wohltuenden Worte, für die wun- dervollen Kranzspenden und allen denen die dem teuren Verstorbenen 300 Mark von Beamten gegen Möbelſicherh, auf kurze Zeit zu leihen geſucht. Angebote unt. L U 69 a, d. Geſchäftsſt. 57865 Geſucht -4 Mille Sprechen das letzte Geleit gaben. Im NMamen der frauermd Hinterbllebenen: Anna Rapp und Kind. — Lrauerbrlete u. Harten U Uefert. b.., E 6. 2. Druckherel Dr. Hans, e gegen beſte Sicherheit und zeitgemäß. Zins auf 1 Jahr. Angebote unter L K 50 an die Geſchäftsſtelle. 17841 JooOMark ſucht ein Geſchäfts⸗ mann geg. gute Sicher⸗ heit und hohen Zins von Selbſtgeber. An⸗ gebote unt. K N38 an weilen mal ein Boot fehlt, das ſich bei Sturm im Hafenbecken losgeriſſen hat, darnach ſeelenruhig nach Dover hinüber⸗ dampfen, wo ſie dann ſicher ſind, den dorthin angetriebenen Ausreißer kriegsgefangen wieder vorzufinden. Andererſeits lehren doch auch Fälle wie die des italieniſchen Seeſoldaten Salati, der 1818 ſchon aus einem als Gefängnis dienenden engliſchen Küſtenwachtſchiff in einer Gewitternacht tollkühn ins Meer ſprang und Tags darauf in Boulogne landete, wo ferner auch ein im September 1906 bei Dunkernes über Bord gefallener Hund Tags darauf aufaefiſcht wurde, daß die um⸗ gekehrte Strömung gleichfalls nicht zu unterſchätzen bleibt. Wie David Billington, der altbekannte engliſche Welt⸗ meiſter im Berufsſport dem„L Auto“ noch am 9. September, alſo einen Tag vor Michels Tat, mitgeteilt hat, hält er auch die Durchquerung in unter zwölf Stunden von einem wirk⸗ lich erſtklaſſigen Schwimmer für ſicher und will nun ſelbſt ſich um den 1000 Pfund⸗Preis der Londoner„Illuſtrated News für den erſten rekordverbeſſernden britiſchen Schwimmer noch in ſeinen alten Tagen bewerben. Alle Achtung! Wie Vollrath auch plant. Kanalrekordmann Michel— Profeſſional Der franzöſiſche Meiſterſchwimmer Georges Michel, der unlängſt durch die Bezwingung des Kanals von ſich reden machte, iſt nach ſeiner großen Leiſtung zum Berufsſport über⸗ Michel begibt ſich ſchon in den nächſten Tagen nach Amerika. Jugend⸗Sportwerbetag des Vereins für Raſenſpiele Sein 30jähriges Jubiläum feiert in dieſem Jahre der Verein für Raſenſpiele, der durch Fuſion der Mannheimer Fußballgeſellſchaft 96 und den beiden Fußball⸗ klubs Viktoria und Union zu dem geworden iſt, was er heute iſt:„Pflegeſtätte der Jugenderziehung“. Die in dieſem Jahre aus Anlaß des Jubiläums ſchon abgehaltenen und noch ſtaätt⸗ findenden ſportlichen und geſellſchaftlichen Veranſtaltungen, legen beredtes Zeugnis für den guten Geiſt, der in allen Ab⸗ teilungen des Vereins herrſcht, ab. Auch die Veranſtaltungen am kommenden Sonntag werden ſich würdig einreihen in das vorzügliche Programm des Jubeljahres. Leichtathleten, Boxer und Ringer haben durch Verpflichtung guter auswärtiger Gegner ein Programm zuſtande gebracht, das den Schülern aller Mannheimer Schulen, die freien Eintritt haben, den Eltern und Lehrern eindringlich den Wert der Leibesübungen dartun ſoll. Die Leichtathletik⸗Abteilung veranſtaltet einen Klub⸗Kampf für Jugendliche. Die Gegner ſind „Sportklub Frankfurt 1880“ und„Verein für Raſenſpiele Heilbronn“. Trotzdem die Konkurrenzen, mit Ausnahme der Rahmenkämpfe, nur von Jugendlichen beſtritten wird, iſt intereſſanter Sport zu erwarten. Bei den Heilbronnern ſind es vor allem der erſt 17jährige Schuhmacher, der bei den Nibelungen⸗Spielen in Worms die ſehr beachtliche Höhe von .75 Meter überſprang, ſodann Böhringer, der bei dem In⸗ ternationalen der„Stuttgarter Kickers“ infolge ſeiner glänzen⸗ den Hürdentechnik einen Propagandalauf vorführen mußte und begeiſtert gefeiert wurde, die Erwähnung verdienen. 1880 nennt beſonders ein glänzendes Sprintermaterial ſein eigen, aus dem wiederum Geerling bedeutend hervorragt, der die 100 Meter⸗Strecke ſchon mehr als einmal in der blendenden Zeit von 11 Sekunden durchlief. Gegen dieſe Gegner müſſen die Jugendlichen des Veranſtalters ſich ganz gehörig ſtrecken, um den von einer hieſigen Firma geſtifteten Goldbecher in ihren Beſitz zu bringen. Den Höhepunkt des Klubkampfes bilden zweifellos die 4 mal 100 Meter⸗Schwedenſtaffel. Alle drei Vereine ſind hier völlig gleichwertig und nur die beſſere Wechſeltechnik wird für den Sieg ausſchlaggebend ſein. Die Rahmenkämpfe beſtehen aus einem hier noch unbekannten % Stunden⸗Paarlaufen, einem 800 Meter⸗Lauf für Jung⸗ mannen, einer 6 mal 50 Meter⸗Staffel für Damen und anderen Konkurrenzen. Während die Box⸗Abteilung die des Ludwigshafener Fußballklub Phönir zu einem Rücklauf empfängt, ſind bei der Ning⸗Abteilung die Ringer des beſtbekannten Athletenklubs Pirmaſens zu Gaſt. Pferdeſtort 17 000 Guineen für einen Jährling Für eine außerordentliche Summe, nämlich 17000 Gui⸗ neen(etwa 350 000 Mark), erwarb der bekannte indiſche Renn⸗ ſtallbeſitzer Aga Khan in Irland einen Hengſt, der von Hurry On⸗Escurie ſtammt. Hurry On iſt auch der Vater des dies⸗ jährigen engliſchen Derbyſiegers und erfolgreichſten Pferdes Automobilſport Der„Preis der Nationen“ in Monza * Mailand, 22. Sept. Unter reger Anteilnahme der Be⸗ völkerung gelangte auf der Monzabahn bei Mailand der „Große Preis der Nationen, für Motorräder zur Entſchei⸗ dung. Deutſchland war in der kleinſten Klaſſe durch einige Dͤ W⸗Räder vertreten, über deren genaue Plazierung bis⸗ her noch keine Nachricht vorliegt. Jedenfalls waren die DaW⸗Räder nicht erfolgreich, denn in ihrer Klaſſe belegten 3 Italiener die erſten Plätze. Die Ergebniſſe: Bis 175 cem(200 Km.): 1. Zacchetti(Miller) 1⸗34.56 Std.; 2. Manetti(Ancora):55,05 Std. 3. Baſchiri(G,.) Bis 250 cem(200 Km.): 1. Prini(Guſchi(:34:586 Std.; 2. P. Gherſi(Guſchi) als 1. diſtanziert. Bis 350 cem(300 Km.): 1. Nuvolari(Dianthi):19:26 Std.; 2. Longman(A. J..):29:38 Std.; 3. Doretti(Ga⸗ rolli):32:06 Std. Bis 500 cem(400 Km.): 1. Varzi(Sunbeam):57:27 Std.; 2. Arcangeli(Guſchi):58:59. Hocken Nord⸗Baden ſchlägt Mittel⸗Süd⸗Baden:2. * Karlsruhe, 20. Sept. In Karlsruhe kam am Sonntag ein Hockey⸗Kepräſentationsſpiel zwiſchen Nord⸗Baden und Mittel⸗Süd⸗Baden zum Austrag. Beide Mannſchaften boten recht gute Leiſtungen; die beſſere Stocktechnik und das zweckmäßigere Zu⸗ ſammenſpiel brachten den Leuten aus Nordbaden einen verdienten Sieg. Nord fübrte ſchon bald nach Beginn:0 und konnte ein wei⸗ teres Tor erztelen, nachdem vorber der Gegner das 1. Tor geſchof⸗ ſen hatte. Nach dem Wechſel kamen beide Mannſchaften noch je zu einem Tor. Leichtathletik Körnig ſiegt zweimal in Paris * Paris, 22. Sept. Zum erſtenmale nach der Wiederauf⸗ nahme der leichathletiſchen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland ſtartete am Sonntag in Paris ein deutſcher Meiſter. Der Breslauer Körnig hatte bei dem internatio⸗ nalen Meeting von Stade Francais im Stadion von Colom⸗ bes keinen leichten Stand, traf er doch im 200 Yardslaufen auf die beſte franzöſiſche Sprinterklaſſe. Körnig erledigte jedoch eine Aufgabe glänzend, indem er die 200 Pards in der vor⸗ züglichen Zeit von 19,6 Sekunden vor Andre Mourlon über⸗ legen gewann. Das Publikum nahm den Sieg des Deutſchen mit herzlichem Beifall auf. Eine prächtige Leiſtung bot auch der Schweizger Martin, derſeinen franz. Namensvetter S. Martin in der famoſen Zeit von:53,2 überlegen ab⸗ fertigte. Imbach⸗Schweiz gewann die 400 Meter in 49,4 Sek. vor dem Holländer Broos und über 1500 Meter ſchlug Pélse⸗Paris ſeinen Landsmann Berger. * Paris, 22. Sept. Der deutſche Kurzſtreckenmeiſter Körnig⸗Breslau beſtritt am Sontag abend im Stadion von Colombes noch ein 100 Meter⸗Vorgabelaufen, bei dem er als Malmann ſtartete und einer Anzahl von guten franzöſi⸗ ſchen Sprintern bis 6 Meter Vorgabe gab. Körnig holte alle Vorgaben auf und ſiegte in der guten Zeit von 10,6 Sekunden. Boxen Thunney beſiegt Dempſey * Newyork, 24. Sept.(Funkſpruch.) Der Boxmatch Dempſey-Tunney um die Weltmeiſterſchaft endete in der 10. Runde mit dem Siege Tunneys nach Punkten. Tunney wird damit Weltmeiſter aller Kategorien. Curthy verliert die Europameiſterſchaft im Federgewicht an Cuthber London, 24. Sept.(Drahtbericht.) Der Europameiſter der Federgewichtsklaſſe im Boxen, der Engländer Jonny Curthy, hat geſtern in London ſeinen Titel an Jonn Cuthber aus Sheffield verloren. CCCcc ſccc(/——— Waſſerſtanosbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel 1718 21 2228.24 Meckar⸗Pegelſ 17. J 18.21, 22. 23.2 Schuſterinſel.28 1 29J.981.951.—.— Mannteim.782 k92 502.472 J7/2.45 Kehl. 4,402.,852.282.25.252.17 ſtfeld 0,47 0 0. Marau. 4033.9.3138.73.76 Jasſtſe 4J0,4%0 420 8ü688 Mannheim..8,2.772 582.51 2,55,2.50 Caub.77(1771.881.84.52.52 Köln..411.88127/12145/111 4 „ bei deñ pulvrigen selbslaigen Wasdimiffeln sei mehr im Pakefl Des Pakel ist fast zur Hölſte ge- füllt mit werllosen und scharfen Füllmiffeln, die keine Seife sind. Perſlor dagegen istreinsie Seiſe in Flodenform mit selbstiäſiger akliver Weschkreft. Weniger ist im Leben oft mehr, so auch hier, denn das leichtere Perflor-Pakeſleistetdurch seine hodiwerlige Quslifät dasselbe, wie das schwerere, minderwerligere Pulverpakel, schont aber im Gegenselz zu diesem die Wäsche voll- kommen und macht sie nicht dünn und löcherig. Wer bequem, schneeweiß, fleckenlos und scho- nend woschen will, der nimmt Perſlor. Herflor ist des einzige hochwertige, das einziqe milde selbsffätige Waschmittel die Geſchäftsſt. 57809 Perſlor kall oder handwerm, niemels heiß duflösen, Amtliche Bekanntmachungen Arbeitsvergebung. Für den Umbau der Marſtallkaſerne in Schwetzingen an der Karl Theodorſtraßen⸗ front zu Läden ſollen die Erd⸗ und Maurer⸗, Steinhauer⸗(rote Main⸗ oder Neckarſund⸗ ſteine), Zimmer⸗, Schmiedearbeit und Walz⸗ eiſenlieferung nach den Verordnungen des Finanzminiſteriums vom 27. Juli 22 und 22. Juli 1924 öffentlich vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen liegen ab Freitag, den 24. September 1926, vormittags von—12 Uhr beim Bezirksbauamt Mann⸗ heim Schloß, linker Flügel Aufgang A auf. Verſand nach auswärts erfolgt nicht. 22 Angebote verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis zur Eröſfnung am 4. Oktober 1926, vormittags 10 Uhr an das Bezirksbauamt Mannheim. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Maunheim, den 21. September 1926. Bad. Bezirksbauamt. Die Herbſtmeſſe betr. Die Herbſtmeſſe beginnt am Sonntag, den 3. Oktober 1926 und endigt am Dienstag, den 12. Oktober 1926. An den Sonntagen dürfen die Verkaufsbuden auf dem Zeughausplatz von 11.30 vormittags bis 7 Uhr abends, alle übrigen Buden(Verkaufs⸗, Schau⸗ und Schießbuden), Karuſſells uſw. auf dem Meß⸗ platz rechts des Neckars von 2 Uhr nachmit⸗ tags bis 10 Ubhr abends geöffnet ſein. An den Werktagen müſſen die Verkaufs⸗ buden auf dem Zeughausplatz um 7 Uhr abends ſchließen, alle übrigen Buden auf dem Meßplatz rechts des Neckars dürfen bis 10 Uhr abends geöffnet ſein. 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Neutel Merr Prof. Oscar Neumann der weltberühmte Forschungsreisende, weilt gegen- wärtig in Mannheim und spricht täglich mehrere Mal persönlich im Ufa-Theater„Schauburg“ zu seinem von der ganzen Presse gefeierten Film „Auf Tiertang in Abessinien“ Die bekannte Tierfang-Expedition. die am 10. Jan. unter Leitung von Dr. Lutz Heck und Professor Oscar Neumann nach Abessinien aufbrach, hat nicht nur in der Weltpresse ein großes Echo gefunden, sondern auch der Film kann heute über alles genau berichten. Unter To desverachtung ist so manche Aufnahme zu- stande gekommen. Der Filmstreifen hat die tapferen Taten beherzter Männer festgehalten. Er ist nicht nur geographisch und zoologisch interessant, sondern auch historisch. Ist doch Abessinen das alte Land Kusch der Bibell Profe ein Wissenschaftler, der den ssor Oscar Neumann ist also nicht etwa nur Film erläutern will, sondern er war vor allen Dingen einer der Leiter der Expedition nach Abessinien, auf Grund deren der obige Film entstanden ist. Er hat Freud und Leid mit seinen Gefährten geteilt. Einer seiner Begleiter. der Regisseur des Films, Ernst Garden, schildert die Gefahren des Tierfangs wie folgt:„Wir befanden uns mitten in der Einsamkeit der Wüste und marschierten, es war gegen 1 Uhr mittags, in ungefär 50 Grad Hitze durch mannshohes, dürres Steppengras. Während ich gedankenlos den anderen folgte, stieß mein Boy plötzlich zur Seite. einen furchtbaren Schrei aus und sprang Im gleichen Augenblick richtete sich eine Riesenschlange auf und züngelte nach mir. Ich zitterte, weniger vor Angst, als vor Aufregung, und Wartete auf den Augenblick, da das Reptil ein ruhiges Ziel bot. mich zu Da schnellte die Schlange auch schon auf und ich drückte los. Mit zerschmettertem Kopf sank sie zu Boden. Aber mit meinen Nerven war es zugleich ebenfalls vorbei; mehręre Minuten lang brachte ich kei Wort mehr heraus.“ Außberdem: Vier Tage auf der,, Emden“ Wir schiffen uns ein auf dem modernsten und jüngs- ten Kriegsschiff der deutschen Marine(Emden) und verleben auf demselben 4 denkwürdige Tage. 2. Neuesſe Ufa- Wochenschau M.. 1 seiner Patenstadt. Besuch des kleinen Kreuzers„Emden“ in 2. Die Herbstmanöver unserer Reichswehr. 3. Die Herbstregatta der großen See- kreuzer in Amerika. 4. Einstellung neuer Wasser- flugzeuge in England. Schönes Beiprogramm Anfangszeiten: Prof. Neumann spricht.15,.35 u. 9. 3 Tierfang anschließend. Beiprogramm:.45—.35 .50—.05 Uhr Jugendliche haben nachmittags Zulritt u. zahlen halbe Presse dSengusune KI- NAHE FRIEDRICHSBRUCKE-ZK. 8 ENGOAT OUANNKEN 6 Telephon 32867 8 Urg-TEARO ucher 50 ee ruft er, gee hier sitzt das deutsche Herz. Die Brüder überleben, ist mir der größte Schmerz“! 8381 schen Geschichte. Spieldauer ca 2 Stunden. Manuskript Max jungk und julius Urgiss. Erste deutsche Darsteller! 5 Heute bis einschließl. 26. Sept. 1926 Ein deutsches Filmwerk, das nfolge seines ungeheuren Ein ruckes, den es àuf jeden Be- ausübt, Mannheim unvergefl. bleiben wird: auch in bcsepeosen Eroges wegenverlängernwir bdis einschl. Sonntag, diesen 5 Friedrich-Zelnik brobfün In derchcnon blauen Donau Das hat ka Goethe'schriebn, bas hat ka Schiller dicht', 's ist von kan Klassiker und kan 25 Genie. 2 A Wiener Madel ist's, das zu Euch spricht ö˖ Mit 8 12 und e bin 18*nannt, 5 Mich kennt jed's Kind im ganzen Land. 5 leh gehör zu jeder Zeit zu Wien, Mit meinem Herz u, meinemsSinn, Solang man Melodien ersinnt, Solang durch Wien die Donau rinnt, Bin ich verbunden in allen Stunden Dir— dein treues narm Liedtke 1 verkörpert reizvoll den sym- pathischen Grafen und Ernst Verebes dessen jung begeisterten ritterlichen Nebenbuhler. Diedlachmittags.,Vorstellungen bieten die Deste Sitzgeſegenheit! 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