Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Verhaftung des Leutnants Nouziers WMiktwoch, 29. Sepfember Abend⸗Ausgabe ꝓreis 10 Pfennig 1920— Nr. 450 Neue Mannheimer Seilung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus eder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,30 ohne Beſtellgeld. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ yorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R14-6, VBaffermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waidhofſtr.ö, Sddeſte cen traße 24 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Mannheimer General Anzeiger „Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vo jahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 NMl. Nenamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. 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Den Aufklärungen des Oberamtmanns Keiler vom Bezirksamt Germersheim gelang es, die Menge zu beruhigen und zu zerſtreuen. Immerhin iſt die Erregung der Bevölke⸗ rung über die Vorgänge nach wie vor ſehr ſtark. Geſtern abend fand zwiſchen dem ſtellvertretenden Re⸗ gierungs⸗Präſidenten der Pfalz Regierungs⸗Direktor Stäh⸗ ler und Oberſtaatsanwalt König⸗Zweibrücken als Vertre⸗ ter der Juſtizbehörde auf der einen Seite und dem franööſi⸗ ſchen Platzkommandanten von Germersheim auf der anderen Seite eine Ausſprache über die Vorfälle ſtatt. Auf die Vorſtellungen der deutſchen Vertreter, die der Trauer und Empörung der Bevölkerung über den Fall Ausdruck ver⸗ liehen, verſicherte der Platztommandant, daß auch die franzöſiſchen Behörden Trauer über die Vorfälle empfänden und gab die Erklärung ab, daß das gerichtliche Verfay⸗ ren gegen den Täter aufs eingehendſte und gewiſſenhafteſte durchgeführt werde. Ein für geſtern abend angeſetzter fran⸗ Zöſiſcher Unteroffiziersball iſt vom Platzkommandanten abge⸗ ſagt worden. Ferner hat er angeordnet, daß ſämtliche Mili⸗ tärperſonen mit Ausnahmen der Pakrouillen von 9 Uyr abends ab die Straße nicht mehr betreten dürfen. Die weitere Unterſuchung der Angelegenheit hat ergeben, baß Rouzier auch als der Hauptverantwortliche bei der bereits gemeldeten und durch die Unterſuchung beſtätigten Mißhandlung des 171ährigen Klein eine Haupr⸗ rolle ſpielte und ſich daran perſönlich mit der Reitpeitſche be⸗ teiligt hat. Der Vorfall mit Klein ſpielte ſich bekanntlich etwa drei Stunden vor den nächtlichen Zwiſchenfällen ab. Außerdem iſt feſtgeſtellt worden, daß Rouzier nach dem Vor⸗ fall mit Klein— und ehe er mit Holzmann zuſammentraf— noch einen gewiſſen Ewald Meyer auf der Straße ohne jeden Grund angerempelt hat. — Die Anterſuchung der ememorde ſeJ Berlin, 29. Sept.(Von unſ. Berliner Büro.) Der preußiſche Seen nahm am Mittwoch vormittag zu⸗ nächſt weitere Zeugenvernehmungen vor. Ein Fräulein ngelhardt war von April 1925 bis März 1926 bei anwalt Sack und hat ſich des öfteren mit Fräulein Poguntke, die ſeinerzeit, als Oberleutnant Schulz beim Landarbeiter⸗ verband beſchäftigt war, Sekretärin beim Landarbeiterver⸗ band war und Oberleutnant Schulz für Arbeiten zur Ver⸗ fügung ſtand, über Schulz unterhalten. Die Zeugin fragt zunächſt, ob ſie ausſagen müſſe. Sie habe ſich durch Ehren⸗ wort zum Schweigen verpflichtet. Sie ſagt daun aus, Fräulein Poguntke habe ihr in Landsberg erzählt, ſie babe, als Oberleutnant Schulz verhaſtet werden ſollte, mit dem Abfatz gegen die Tür des Zimmers geklopft. in dem ſich Schulz beſand. Das ſei ein verabredetes Zeichen geweſen. Schulz ſei daraufhin entkommen und zwar durch einen Schrank. Eine andere Stenotypiſtin des Rechtsanwalts Sack machte ähnliche Angaben. Vernommen wird hierauf der Zeuge Wurſter, der zugibt, daß er Schulz mit Lebensmittel, Rauchmaterial uſw. in der Unterſuchungshaft verſorgt habe. Weiter erklärt der Zeuge, er ſei zweimal von der Polizei ver⸗ nommen worden. Abg. Riedel(Dem.) beantragt über die polizeiliche Vernehmung des Wurſter die zuſtändigen Poli⸗ zeibeamten zu hören. Hierauf wird Fräulein Poguntke vernommen. Der Berichterſtatter hält ihr ihre früheren Ausſagen vor, daß ihres Wiſſen Oberleutnant Schulz nicht in dem beſtimmten immer geweſen ſei, als er verhaftet werden ſoute. Di eugin erwiderte:„Meine damalige Ausſagen ſtimmen ſo Aungefähr.“ Die Zeugin bleibt dabet, ſie habe damals geglaubt, Schulz ſei nicht in dem Zimmer. Als der Zeugin die Aus⸗ ſagen der beiden anderen Zeuginnen vorgehalten werden, er⸗ widert ſie„Es kann möglich ſein, daß ich das erzählt habe, es ſtimmt aber nicht.“ Auch als ſie gefragt wird, wie ſie dazu ge⸗ kommen ſei, ein Ehrenwort über das Stillſchweigen zu ver⸗ langen, antwortet die Zeugin, es könne allerdings ſein, daß ſie geſagt habe, die anderen ſollten nicht darüber ſprechen. Daß ſie geſagt habe, Schulz ſei entkommen, ſei eine Lüge. Auf efragen, ob ſie ihre heutigen Ausſagen beeiden könne, erwidert die Zeugin:„Ich weiß nicht mehr genau, wie die Sache war. Ich kann mich nur ungefähr erinne&, aber be⸗ eiden kann ich es nicht. Es iſt ſo lange her.“ Auf die Frage, wie ſie zu Rechtsanwalt Sack gekommen ſei. erklärt die Zeu⸗ gin; Oberleutnant Schulz hatte mich durch einen Brief aus dem Unterſuchungsgefängnis beauftragt, beim Rechtsanwalt Sack anzufragen, warum er nicht mehr komme. Als ich dar⸗ über mit Rechtsanwalt Sack geſprochen hatte, ſagte er mir, er brauche eine Stenotypiſtin. Jetzt ſei ſie wegen Perſonalver⸗ minderung entlaſſen worden. Auf verſchiedene Fragen erklärt die Zeugin, ſie beziehe keine Arbeitsloſenunterſtützung werde aber auch in keiner Weiſe mittelbar oder unmittelbar Rechts⸗ brauche. Das Artillerie⸗Regiment 311, dem Rouzier angehört, wird morgen nach Verdun abtransportiert und durch das in Speyer befindliche Bataillon des Infanterieregiments 171 erſetzt. Rouzier bleibt jedoch bis zur Erledigung des gerichtlichen Verfahrens in Landau. Die Beerdigung des ermordeten Müller, die heute nachmittag 4 Uhr ſtattfinden ſollte, iſt von den Franzoſen nicht genehmigt, ſondern auf morgen feſtgeſetzt worden. Man iſt verſucht, anzunehmen, daß dies mit Rückſicht auf den in⸗ zwiſchen erfolgten Abtransport des Artillerieregiments 311 geſchehen iſt. Der Geſundheitszuſtand des ſchwer verletzten Mathes hat ſich immer noch nicht gebeſſert. Er kehrt nur immer für kurze Zeit zum Bewußtſein zurück. Germersheim vor dem Auswärtigen Ausſchuß Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) So⸗ wohl von deutſchnationaler wie von kommuniſtiſcher Seite wird, wie behauptet, beabſichtigt, in der nächſten, für den 7. Oktober angeſetzten Sitzung des Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes außer den Beſprechungen über Genf und Thoiry auch den neuen Zwiſchenfall von Germersheim zur Sprache zu bringen. Der„B..“ wird aus Paris gedrahtet, daß die maß⸗ gebenden deutſchen Stellen bei der dortigen Regierung den Wunſch vorgetragen haben, die franzöſiſchen Akten über den Fall Germersheim nach Berlin zur Kenntnisnahme zu über⸗ enden. Nach derſelben Quelle beabſichtigt die franzöſiſche Regierung, dieſen Wunſch zu erfüllen. Die Akten werden vorausſichtlich in wenigen Tagen in Berlin eintreffen. Ein däniſches Blatt über die Saarfrage In einem Artikel, der ſich mit Rhein⸗ und Saarfragen beſchäftigt, ſchreibt die Kopenhagener Zeitung„Politiken“: Nachdem die franzöſiſche Ruhrpolitik aufgegeben und der Separatismus am Rhein zuſammengebrochen ſei, herrſche kein Zweiſel über den Ausfall der Volksabſtimmung. Das Saargebiet werde für Deutſchland ſtimmen. Es ſei daher für beide Teile vorteilhaft, die Frage ſogleich zu löſen. Die Deut⸗ ſchen würden dann die Souveränität zurückerhalten und Frankreich würde das Geld bekommen, das es notwendig durch Rechtsanwalt Sack unterſtützt. Sie habe Schulz auf deſſen briefliche Bitte wiederholt Brieſpapier, Kleidungsſtücke und andere Sachen beſorgt und durch die Poſt ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis geſchickt. Die Zeugin verneint die Frage, ob ſie zu Schulz in einem beſonderen freundſchaftlichen Ver⸗ hältnis ſtehe. Hierauf wird die öffentliche Sitzung geſchloſſen. In einer nichtöffentlichen Sitzung machte ſich der Ausſchuß ſchlüſſig über die weitere Arbeit der Unterfuchung. Polizeiausſtellung und Miniſterium Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) End⸗ lich hat man ſich an zuſtändiger Stelle veraulaßt geſehen, auf die Angriffe, die am Sonntag von einem Berliner Blatt in der Angelegenheit der großen Berliner Polizeiausſtellung gegen das Reichsinnenminiſterium gerichtet wurden, zu ant⸗ worten. Von zuſtändiger Stelle wird erklärt, daß ein Ein⸗ ſpruch von Seiten des Reichsinnenminiſteriums gegen gewiſſe Teile der Ausſtellung nicht erhoben worden iſt, da ja auch ein ſolcher Einſpruch keine Angelegenheit des Reichsinnenmini⸗ ſteriums, ſondern höchſtens des preußiſchen geweſen wäre. Es hat lediglich, wie wir bereits mitteilten, eine Vorbeſichtigung der Polizeiausſtellung ſtattgefunden, an der das Reichswehr⸗ miniſterium, das Reichsinnenminiſterium, das Auswärtige Amt und das preußiſche Miniſterium des Innern, ſonſt aber weiter keine Inſtitutionen teilnahmen. Aufgrund einer Vor⸗ beſichtigung ſind in voller Uebereinſtimmung zwiſchen dem Reichsminiſterium des Innern und dem preußiſchen Mini⸗ ſterium des Innern einige unweſentliche, den Charakter der Ausſtellung nicht beeinfluſſende Aenderungen vorgenommen worden. Dieſer Erklärung ſchließt man ſich auch, wie uns verſichert wird, an preußiſcher zuſtändiger Stelle vollinhalt⸗ lich an. Weiter wird zu den in der Preſſe wiederholt auf⸗ tauchenden Behauptung, daß ernſthafte Differenzen zwiſchen dem preußiſchen Miniſterium des Innern und dem Reichsinnenminiſterium perſönlicher und ſachlicher Natur be⸗ ſtünden, betont, daß zwiſchen den beiden Miniſterien eine voll⸗ kommen ungetrübte Atmoſphäre herrſche, und daß ſich jeder Gedankenaustauſch und jede Vereinbarung in den freund⸗ ſchaftlichſten Formen vollziehe. Eine bedentſame franzöſiſche Finanzverordnung — Paris, 29. Sept. Das„Journal officiel“ veröffentlicht eine Veroroͤnung des Finanzminiſters, wodurch die Ausgabe von Schatzſcheinen, die weniger als ein Jahr laufen, in Zu⸗ kunft unterſagt wird. Dieſe Verordnung hat eine weitgehende Bedeutung, da bis jetzt der größte Teil der Schatzſcheine auf drei oder ſechs Monate ausgeſtellt war. Kraſſin in London — London, 29. Sept. Kraſſin traf geſtern abend in Lon⸗ don ein, um ſeinen Poſten als ruſſiſcher Geſchäftsträger zu übernehmen. zentrum und Reichsbanner Gründung eigener Zentrumskameradſchaften? Den Schlagwortſuchern auf politiſchem Gefilde iſt Heil widerfahren. Nach Genf und Thoiry mitſamt den ſchönen Gelegenheiten, neue geflügelte Worte zu prägen, die freilich heute ſchon Bonmots von geſtern ſind, erſcheint die neue Sach⸗ lichkeit am innerpolitiſchen Himmel:„Neuordnung der politiſchen Kräfte.“ Mit dieſer beglückenden Formel kann man alles zuſammenfaſſen: Große und Weimarer Koa⸗ lition, die Jarres⸗Gaylſche Anregung und Wirths Republi⸗ kaner⸗Konvent, die Vorſchläge auf Einteilung des Reiches in zehn Provpinzen und die verſtärkten Föderativbeſtrebungen im deutſchen Süden, die angebliche Loslöſung der Sozial⸗ demokratie aus der Umklammerung der Kommuniſten und noch vieles mehr. Die Umgruppierung vollzieht ſich freilich nicht allgemein äußerlich ſichtbar, zum Teil ſind die Dinge auch noch im Fluß, aber der Kern des neuen Schlagwortes iſt ſchon richtig, das innerpolitiſche Leben in Deutſchland ſchickt ſich an, die Bahnen, in die es durch die Revolution und die Weiterentwicklung zwangsläufig gedrängt worden war, zu verlaſſen und ſich nunmehr neue Wege aus eigenem Willen zu ſuchen. Zunächſt iſt freilich nur die Richtung zu erkennen, nicht aber das Ziel. Die Stellung des Zentrums bringt es von ſelbſt mit ſich, daß es heute die umſtrittenſte und umworbenſte Partet iſt. Der„Kampf um ſeine Seele“ wird weniger zwiſchen den Nachbarparteien als vielmehr von den weiter Außen⸗ ſtehenden energiſch durchgefochten, ohne daß das Zentrum bisher zu erkennen gegeben hat, auf welche Seite es ſich ſchla⸗ gen will. Der äußere ſtarke Ring ſchließt die heterogenſten Elemente zuſammen. Neben dem konſervativen Hochadel in Schleſien, Weſtfalen und Rheinland wirken die Gewerkſchafts⸗ ſekretäre, die im Radikalismus ihren Kollegen von den freien Gewerkſchaften gar oft den Rang ablaufen. Ein ausgeſproche⸗ ner Sozialiſt, wie Dr. Wirth, ſitzt auf der gleichen Bank wie der katholiſche, aber in ſeinen übrigen Geſinnungen durchaus deutſchnational anzuſprechende Edelmann aus dem Münſter⸗ land. Auch die weſtdeutſchen Induſtriellen und ſüddeutſchen Demokraten fehlen nicht. Dieſe Vielheit der Charaktere iſt zweifellos innerer Gewinn für die Partei, birgt aber auf der anderen Seite die ſtändige Gefahr in ſich, daß die Mei⸗ nungen auseinandergehen und die Verſuche, die Geſamtpartei in dieſe oder jene Richtung zu zerren, nicht aufhören werden. Vor einem Abmarſch nach rechts hat ſich das Zentrum bisher Igehütet, in erſter Linie mit Rückſicht auf die ihm anhängenden chriſtlichen Gewerkſchaften und die bei der Volksabſtimmung über die Fürſtenabfindung dokumentierte erſchreckende Flucht einer Anhänger. Vor dem Ruck nach links wird es bewahrt urch das Schwergewicht der in ſeinen Reihen ſtehenden In⸗ duſtrie und Landwirtſchaft. Da eigentliche Bindungen nach rechts. niemals beſtanden haben, wird aber jetzt der Verſuch unternommen, die tatſächlichen Bindungen und links ſchon aus Gründen der inneren Objektivität zu lockern, um nach außen den Schein abſoluter Unabhängigkeit und infolgedeſſen gewährleiſteter Handlungsfreiheit zu wahren. Die Schlagſeite einiger Zentrumsführer zum Reichs⸗ banner hin iſt ſeit deſſen Gründung innerhalb des übrigen Zentrums nicht mit unverhohlener Freude begrüßt worden. Daß das Reichsbanner eine ausgeſprochene ſozialdemo⸗ kratiſche Schutztruppe geworden iſt, erkennt man natürlich auch im Zentrum. Wiederholt iſt es zu unliebſamen Miß⸗ helligkeiten innerhalb des Reichsbanners durch radikale Uebereifrige auf ſozialiſtiſcher Seite gekommen, was deshalb zu der bekannten Warnung an die Adreſſe der Reichsbanner⸗ führung und dem ſogenannten Magdeburger Verſprechen, führte, die Parität zu wahren. In einer in der Zentrums⸗ preſſe(u. a. auch im„Neuen Mannheimer Volksblatt Nr. 259) veröffentlichten Artikel übt Franz Leu⸗ bach⸗Berlin eine im Ganzen zwar milde, aber in der Sache doch recht beachtliche Kritik am Reichs banner. Er be⸗ klagt die Mentalität der Sozialdemokratie, die in den letzten Jahren nicht aus großen ſtaatspolitiſchen Geſichtspunkten her⸗ aus, ſondern immer unter ausſchlaggebender Berückſichtigung parteipolitiſcher Taktik gehandelt habe. Die nicht immer unterdrückte ſozialiſtiſche Propaganda im Reichsbanner ziele auf machtpolitiſche Zwecke, obwohl die Grundeinſtellung des Reichsbanners eine ſittliche Aufgabe bedeute. Lenbach fordert daher ſtrikteſte Einhaltung der Ueberparteilichkeit der Reichs⸗ bannerorganiſation und Wahrung der Magdeburger Ab⸗ machungen. Er vermeidet jedoch eine klare Parole, wenn er am Schluß ſeines Artikels ſagt:„Dieſe Zeilen ſind kein Ur⸗ teil, keine Propaganda dafür und keine dagegen. Mögen ſie nach allen Seiten richtig verſtanden werden. Denn das iſt ſicher: Für das Zentrum war und iſt es untragbar, mit den Feinden der Verfaſſung in einer Reihe zu mar⸗ ſchieren. Da gab es kein Paktieren, in unſeren Reihen wehen die Farben von Weimar, erklingt das Deutſchland⸗Lied. Nach links gewandt: wehen keine anderen Fahnen! Erklingen keine anderen Lieder! So dieſer Satz heute nicht mehr gilt, ſtehen wir morgen am Scheideweg.“ Wir wiſſen zwar nicht, ob wir dieſe Ausführungen im Sinne des Verfaſſers„richtig verſtehen“, aber es ſcheint doch, als ob in ihnen die Warnung an die Sozialdemokratie ent⸗ halten iſt, nicht den Bogen zu überſpannen, weil ſonſt das Zentrum einen anderen Weg einſchlägt. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß weiten Kreiſen des Zentrums die Reichsbannergemeinſchaft allmählich unbehaglich wird. Auch ſcheinen noch ſtärkere Triebkräfte dabei mitzuwirken. Der Karlsruher„Volksfreund“ veröffentlichte in der Mitte der vorigen Woche einen Artikel„Die Biſchöfe gegen das Reichsbanner“, der nach Mitteilung des Blattes von einem„auf dem Boden der Republik ſtehenden Zen⸗ trumsmann“ geſchrieben iſt. Aus den ſehr beachtlichen Aus⸗ führungen ſei folgendes hervorgehoben: „Es iſt Tatſache, daß die Biſchofskonferenz der bayeriſchen Biſchöfe in Freiſing ſichgegen das Reichsbanner ausgeſprochen hat. Es iſt weiter Tatſache, daß die Biſchofs⸗ konferenz in Fulda im Auguſt ſich mit der Frage befaßt hat, ob und was eventuell gegen das Reichsbanner unternommen werden ſolle. Und ſchließlich, und das iſt politiſch das bedeut⸗ ſamſte, ſteht es bereits feſt, daß ſich der Reichsparteiaus⸗ ſchuß des Zentrums am 31. Oktober mit der Frage befaſ⸗ ſen wird, wie ſich das Zentrum in Zukunft zum Reichsbanner 2. Seite. Nr. 450 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 29. September 1928 ſtellen ſolle. Die Aktion gegen das Reichsbanner, die etzt ge⸗ plant iſt, hat eine intereſſante Vorgeſchichte: . Als trotz des Verbots der Biſchöfe faſt die Hälfte der Zen⸗ trumswähler am 20. Juni für den Volksentſcheid ſtimmte— von den übrigen Katholiken ganz abgeſehen—, ergriff die katholiſchen Biſchöfe angeſichts ihres Mißerfolges eine heilloſe Angſt; ſie hatten in der Tat eine Niederlage erlitten. wie ſie in dieſer Form noch nie da war. Es haben ſich alle Warnungen derjenigen erfüllt, die davon abgeraten haben, daß ſich die Bi⸗ ſchöfe in dieſe rein politiſche Angelegenheit miſchten. Anſtatt nun aus dieſer unzweckmäßigen und ſchädlichen Einmiſchung in die Politik eine Lehre zu ziehen, tat man das gerade Gegen⸗ teil; man verſuchte, einen Sündenbock zu finden. Man wollte ihn im Reichsbanner finden. Ganz ſyſtematiſch wurde hinter den Kuliſſen die Meinung verbreitet, daß die Haltung der katholiſchen Wählerſchaft beim Volksentſcheid auf das enge Zuſammenarbeiten der katholiſchen Jugend mit De⸗ mokraten und Sozialdemokraten im Reichsbanner zurückzu⸗ führen ſei. Es beſtehe die Befürchtung, ſo wurde weiter er⸗ klärt, daß die katholiſche Jugend durch ihre Zuſammenarbeit im Reichsbanner mit Sozialdemokraten und Demokraten reli⸗ giös indifferent werden könne. Niemals hätte ſich ein ſo gro⸗ ßer Teil der katholiſchen Wählerſchaft dem Erlaß der Biſchöfe gegen den Volksentſcheid zu widerſetzen gewagt, wenn nicht durch das Reichsbanner die Vorausſetzung geſchaffen worden wäre. Auf der bayriſchen Biſchofskonferenz zu Freiſing wurde daher beſchloſſen, daß der Vertreter der bayeriſchen Biſchöfe in Fulda ſich dafür einſetzen ſolle, daß die deutſchen Biſchöfe öffentlich gegen das Reichsbanner in aller Form vorgehen ſoll⸗ ten. Die bayeriſche Biſchofskonferenz ſprach ſogar die Dro⸗ — aus, daß ſie auf jeden Fall, nötigenfalls allein, in dieſem inne vorgehen würde. Auf der deutſchen Biſchofskonferenz in Fulda hat man in der Tat dem Drängen der bayeriſchen Biſchöfe und dem Wunſch der rechtsſtehenden Katholiken etwas nachgegeben, die unwillig waren, weil eine der letzten Biſchofs⸗ konferenzen ſich ſehr ſchroff gegen die rechtsradikalen Organi⸗ ſationen wie Stahlhelm uſw. ausgeſprochen hatte. Der katho⸗ liſche Adel drängte mit Erinnerung an dieſe Beſchlüſſe darauf, daß nun auch etwas gegen das Reichsbanner unternommen werden müſſe. Es iſt ſehr bemerkenswert, daß ein Beſchluß, wie ihn der katholiſche Adel und die bayeriſchen Biſchöfe for⸗ derten, formell in Fulda nicht gefaßt worden iſt. Vorläufig bleibt es den einzelnen Biſchöfen überlaſſen, in der ihnen ge⸗ eignet erſcheinenden Form zum Reichsbanner Stellung zu neh⸗ men. Das hat fetzt zuerſt der Fürſtbiſchof von Breslau, Kardinal Bertram, getan, indem er in einem Erlaß erklärte, daß die Warnung vor beſtimmten Gruppen nichtkatholiſcher Vereine ſich auch auf ſolche Organiſationen beziehe, die durch ihre In⸗ terkonfeſſionalität zur Verbreitung unkatholiſcher Grundſätze führen und dem religiöſen Indifferentismus Vorſchub leiſten könnte. Entſprechend dem Beſchluß der Biſchofskonferenz von Fulda hat Kardinal Bertram anläßlich des deutſchen Katholi⸗ kentages in Breslau mit dem Vorſitzenden der deutſchen Zen⸗ trumspartei, dem Reichskanzler Marx, Fühlung genommen. Herr Marx hat bei den Beſprechungen im fürſtbiſchöflichen Palais in Breslau pflichtſchuldigſt verſichert, daß er unverzüg⸗ lich für die baldige Einberufung der Parteiinſtanzen Sorge tragen werde, um den Wünſchen des deutſchen Episkopats ge⸗ recht zu werden. Um nun den in Fulda in Ausſicht genommenen Hirten⸗ brief der Biſchöfe zu vermeiden, der das ganze Problem in aller Oeffentlichkeit behandeln würde, bemüht ſich das Zen⸗ trum, geeignete Schritte für die Loslöſung der im Reichsban⸗ ner organiſierten Zentrumsleute zu treffen. Das Zentrum will nun den Kompromißvorſchlag machen, innerhalb des Reichsbanners eigene Zentrumskameradſchaften zu bilden. Damit glaubt man, der von den Biſchöfen befürch⸗ teten religiöſen Infizierung vorbeugen zu können.“ er„Badiſche Beobachter“ glitt über dieſe, wie man doch zugeben muß, recht intereſſanten Mitteilungen leicht hinweg, indem er weniger auf den ſachlichen Inhalt einging, als vielmehr die Perſon des Verfaſſers in Zweifel ſetzte. Inzwiſchen iſt dies Geheimnis enthüllt worden. Der Artikel iſt auch in einer Reihe anderer ſozialdemokratiſcher Blätter erſchienen, u. a. in der„Leipziger Volkszeitung“ Nr. 219. Das weiſt den Weg auf den ehemaligen ſächſiſchen Abgeordneten des Zentrums und nachmaligen Bürgermeiſter von Schirgiswalde Paul Heßlein, der ein Parteigänger des linken Zentrumsflügels iſt und offenbar in deſſen Auf⸗ trage für die Zeitungen vom„Berliner Tageblatt“ bis zu der radikalſozialiſtiſchen„Leipziger Volkszeitung“ arbeitet. Heßlein iſt auch der parlamentariſche Mitarbeiter des „B..“, der die ganzen Informationen dieſes Blattes aus der Zentrumspartei verfaßt. Eine beſonders lautere Quelle iſt Herr Heßlein ja gerade nicht, aber man wird ihm die Kenntnis intimerer Zuſammenhänge im Zentrum nicht ab⸗ ſprechen können. Der Gedanke, innerhalb des Reichsban⸗ ners eigene Zentrumskameradſchaften zu bilden, genügt zur Orientierung. Zellenbildung führt ſteis zum Verfall, denn ſelbſt wenn ſich die wenigen Demokraten notgedrungen auch eigenen Fähnlein entſchlöſſen, iſt doch der überparteiliche harakter des Reichsbanners in dem Augenblick illuſoriſch geworden, in dem es ſich in parteilich orientierte Kamerad⸗ ſchaften auflöſt. Von da bis zum Austritt ſind nur wenige Schritte und das Reichsbanner würde dann, was es zu neun Zehnteln heute ſchon iſt, eine ausſchließlich ſozialiſtiſche Gewerkſchaft in Uniform. Das hätte das eine Gute im Ge⸗ folge, daß dann die Hemmungen für Demokraten und Zen⸗ trum ſich weniger fühlbar machen würden, als dies jetzt noch der Fall iſt. Falſcher Optimismus aber wäre es, wollte man glauben, daß dieſe Entwicklung raſch vor ſich gehen werde. Die Beibehaltung der chriſtlichen Gewerkſchaften im Rahmen der Partei iſt eine Lebensfrage für das Zentrum. Kompro⸗ mißgeübt, wie es iſt, wird es hierbei ſicher einen vorläufigen Ausweg finden. Um die letzte Entſcheidung, ob für oder wider das Reichsbanner, wird es aber nicht herumkommen. Die„Neuordnung der politiſchen Kräfte“ des Zentrums wird davon abhängen, ob der Zwang der weltlichen, d. h. rein politiſchen Dinge ſtärker iſt, als der Einfluß der Biſchöfe. Kurt Fitcher. Reichshilfe für vertriebene Anſieoler Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) In der heutigen Sitzung des Reichstags⸗Sonderausſchuſſes für das Siedlungsweſen wurden die Hilfsmaßnahmen für die vertriebenen Anſiedler beſprochen. Dabei ergab ſich, daß das Reichsfinanzminiſterium die nötigen Mittel zur Verfügung geſtellt hat und daß vom Reichsarbeitsminiſterium ebenfalls die nötigen Vereinbarungen zur ſchnellen Durchſetzung dieſer Hilfsmaßnahmen getroffen worden ſind. Offenbar ſind aber im Vollzug noch erhebliche Verzögerungen eingetreten. Der Ausſchuß war einmütig in dem Wunſch, daß die Reichsregie⸗ räng in enger Verbindung mit der preußiſchen Regierung auf jede nur mögliche Beſchleunigung der Hilfsmaßnahmen hinwirken möge. Außerdem wurde über den Stand der Siedlungsarbeit geſprochen, ſoweit ſie vom Reich aus mit ſinanziert wird. Es wurde dabei feſtgeſtellt, daß von der Reichsregierung alles Erforderliche getan worden iſt, ins⸗ beſondere bezüglich der Zurverfügungſtellung der benötigten Gelder durch das Reichsfinanzminiſterium. Luxemburg und die Eiſenpaktverhandlungen „Journse induſtrielle“ meldet aus Luxemburg, man ſei in Kreiſen der luxemburgiſchen Schwerinduſtrie bereit, den belgiſchen Forderungen auf Erhöhung des Kontingentes ent⸗ gegenzukommen, wenn auch unter beſtimmten Bedingungen. Es ſcheine weiter, daß man die Beſtimmungen über Prämien und Strafen im endgültigen Vertrag abzuändern beabſichtige. In den allernächſten Tagen werde vorausſichtlich das Datum für eine neue Zuſammenkun ft in Paris feſtgeſetzt werden. Man wolle, wenn irgend möglich, den internatio⸗ nalen Eiſenwirtſchaftsbund noch vor dem 1. Oktober unter Dach und Fach bringen und hoffe, daß dieſer angeſichts der Belgien zu gewährenden Konzeſſionen tatſächlich gelingen werde. Miener Kabinettskriſe Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Bitro.) Nach Meldungen aus Wien iſt damit zu rechnen, daß die latente Kriſis der Regierung in aller nächſter Zeit zu einem Kabi⸗ nettswechſel führen wird. Das Anſehen der Regierung hat ſchwer gelitten durch die Mißgriffe, die bei der Unter⸗ ſtützung von Finanzinſtituten unterlaufen ſind. Im parla⸗ mentariſchen Unterſuchungsausſchuß ſind geſtern die Vorgänge zur Sprache gekommen. Es hat ſich erwieſen, daß die Ueber⸗ nahme dreier Banken, darunter der Steirer Bank, den Zuſam⸗ menbruch der Zentralbank herbeigeführt hat. Die Verluſte der Zentralbank an dieſer Transaktion belaufen ſich auf etwa 8% Millionen Mark. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß, wenn es zu einem Wechſel in der Regierung kommt, Seipl wieder an die Stelle Rameks tritt. Die großdeutſche Partei dürfte dem Kabinett auf jeden Fall wieder angehören. Primo de Rivera regierungsmüde? In dem offiziöſen Madrider Blatte„Nazion“ erklärt Primo de Rivera, daß die beratende Kammer in jedem Falle zuſammentreten werde. Ihre Dauer ſoll auf drei Jahre bemeſſen ſein. Die Kammer werde unter gewiſſen Abände⸗ rungen zur Verfaſſung von 1876 zurückleiten. Er, Primo de Rivera, werde dann nicht Miniſterpräſident bleiben, ſondern einen ſeinem Range entſprechenden militäriſchen Poſten übernehmen, ohne ſich in die Politik zu miſchen. Die Nationalverſammlung werde auch die großen Probleme des Wiederaufbaues und der Wiederherſtellung des wirtſchaft⸗ lichen Gleichgewichtes ebenſo wie die Frage eines neuen Preſſegeſetzes zur Löſung bringen. Die erſten Kapazitäten des Landes werden in der Nationalverſammlung an der Loſung dieſer Fragen mitwirken. Der Parteikampf gegen Herriot VParis, 28. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Konflikt zwiſchen Herriot und der ſozialiſtiſchen Mehrheit des Lyoner Gemeinderates kam geſtern wieder zum offenen Ausbruch. Die Sozialiſten vertreten die Auffaſſung, daß Her⸗ riots Eintritt in das Kabinett der nationalen Einheit unver⸗ einbar ſei mit den Grundſätzen des Linkskartells, als deſſen Kandidat Herriot zum Bürgermeiſter von Lyon gewählt wurde. Sie möchten ihn deshalb zur Demiſſion zwingen. Herriot weigert ſich aber, den Bürgermeiſterpoſten ohne wei⸗ teres preis zu geben. Er ſchlägt vielmehr ſeinen Parteifreun⸗ den im Gemeinderat vor, in ihrer Geſamtheit zu demiſſionie⸗ ren, um Neuwahlen herbeizuführen und die republikaniſchen Wähler in der Streitfrage entſcheiden zu laſſen. Die Soziali⸗ ſten ließen geſtern abend in einer geſchloſſenen Sitzung des Gemeinderats eine lange Erklärung zur Verleſung bringen, in der Herriots Haltung auf das Schärfſte getadelt und ſeſt⸗ geſtellt wird, daß er gegen den Willen der Mehrheit des Ge⸗ meinderats das Amt des Bürgermeiſters von Lyon beibehält. Herriot ergriff darauf das Wort zu einer Verteidigungs⸗ rede. Er begründete die Annahme eines Portefeuilles im Miniſterium Poincars mit der ſchweren Finanzkriſe, in der ſich Frankreich in jenen Tagen befand. Wenn er die raſche Konſtituierung eines Kabinetts verhindert hätte, wäre der Bankrott des Landes und der Ruin der Linksparteien unver⸗ meidlich geweſen. Herriot erklärte ſich ſchließlich von neuem bereit, das Kartellabkommen zu löſen und vor die Wähler zu treten. Die Sitzung des Gemeinderates wurde aufgehoben ohne daß irgend ein Beſchluß gefaßt wurde. Die Sozialiſten ſahen davon ab, weitere Angriffe gegen Herriot zu führen und begnügten ſich damit, ſeine Erklärung zur Kenntnis zu neh⸗ men. Vor dem Lyoner Rathaus kam es nach Schluß der Sitzung zu lebhaften Kundgebungen für und gegen Herriot. Ein ſtarkes Polizeiaufgebot mußte die Manifeſtanten ausein⸗ andertreiben. Letzte Melöͤungen Zum Juwelenraub in der Tauentzienſtraße der Provinz ſtändig auf dem Berliner Polizeipräſidium ein⸗ laufen, eingehend nachzuprüfen. Von dem Sachverſtändigen, Prof. Dr. Brüning ſind auch das Geſchoß, das in einer Tür⸗ füllung gefunden wurde, die Patronenhülſe und anderes, was in dem Laden liegen geblieben war, unterſucht worden. Der Schuß iſt aus einer Piſtole vom Kaliber 7,65 Millim. abge⸗ geben worden. Nach gewiſſen Spuren vielleicht aus einer Ortgies⸗Piſtole, ohne Zweifel aber aus einer Selbſtlade⸗ Waffe. Auf dem Boden der Hülſe fand ſich keinerlei Zeichen einer Firma. Wahrſcheinlich handelt es ſich alſo um ein aus⸗ ländiſches Fabrikat, weil deutſche Firmen den Rand der Hülſe mit Zeichen zu verſehen pflegen. Charakteriſtiſche Merkmale ſind auch an dem Geſchoß nicht vorhanden. Die„Kanonen⸗ ſchläge“ ſind deutſche Erzeugniſſe. Auf Grund von Hinweiſen aus dem Publikum wurden auch am geſtrigen Tag mehrere Perſonen angehalten, die den Leuten verdächtig erſchienen. Sie konnten jedoch ohne Ausnahme nachweiſen, daß ſie in keinerlei eee zu dem Raubüberfall ſtehen und wurden wieder entlaſſen. Malariaerkrankung — Paſſau, 28. Sept. Auf dem Bahnſteig des Paſſauer Hauptbahnhofes brachen letzte Nacht zwei junge Leute, ein Berliner und ein Kölner, unter ſchweren Malariaerſchei⸗ nungen zuſammen. Der eine von ihnen befindet ſic noch im Paſſauer Krankenhaus, während der Berliner im Nacht ſtar b. Es handelt ſich um zwei junge Menſchen, die in Konſtantinopel Arbeit geſucht hatten und nach dem völligen Mißerfolg ihrer Pläne zu Fuß nach Deutſchland zu⸗ rückgekehrt waren. Pockenerkrankungen bei Paris — Paris, 28. Sept. In den nördlichen Stadtteilen der Vororte von Paris ſind in den letzten Tagen zahlreiche Fälle von Pockenerkrankungen feſtgeſtellt worden. Die Behörden haben umfangreiche Vorſichtsmaßnahmen angeordnet. Eines der erſten Todesopfer war die Rechtsanwältin die erſte Frau, die ſeinerzeit an einem franzöſiſchen Gericht zur Ausübung der Advokatur zugelaſſen worden war. + * Umſturzverſuche in Perſien. Einer Reutermeldung aus Teheran zufolge ſollen dort mehrere Offiziere unter der Be⸗ ſchuldigung verhaftet worden ſein, ſich an einem Komplott gegen den Schah von Perſien beteiligt zu haben. Fliegende Schlangen Seltſame Beobachtungen eines engliſchen Forſchers Es gibt Fiſche, Fröſche, Eidechſen und andere flügelloſe Tiere, die ſich ähnlich wie Vögel im Gleitfluge durch die Luft bewegen können. Dieſe Tierarten kommen in den tropiſchen Gegenden vor. Zahlreiche Beobachtungen und Schilderungen ernſthafter Naturforſcher laſſen an dem Vorkommen ſolcher im Tierreich nicht den geringſten Zweiſel zu. ieſe Tiere können ihren Gliedmaßen eine Geſtalt geben, die es ihnen ermöglicht, ſich ähnlich wie ein Drachen von der bewegten Luft tragen zu laſſen. Es gibt alſo für den Gleit⸗ flug dieſer Tiere eine naheliegende Erklärung. Wie aber ſoll man es ſich erklären, daß es Schlangen gibt, die dieſelbe Fähigkeit aufweiſen? Da dieſe Reptilien überhaupt keine Gliedmaßen haben, die ſie zu Flugzwecken in Bewegung ſetzen könnten, ſo ſollte man es für ganz ausgeſchloſſen hal⸗ ten, daß es wirklich fliegende Schlangen gibt. Zuverläſſige Beobachtungen laſſen aber keinen Zweifel daran, daß ſie doch vorhanden ſind. Der engliſche Naturfor⸗ ſcher Shelford berichtet in ſeinem Buch über ſeine letzte Reiſe nach den Sunda⸗Inſeln, daß er derartige Schlangen in den Urwäldern von Sumatra angetroffen hat. Es handelt ſich um Baumſchlangen, die vollkommen ungefährlich ſind und ſich im Fluge bewegen können. Selbſtverſtändlich handelt es ſich auch hier nur um einen Gleitflug. Bei den„fliegenden“ Tie⸗ ren, die wir kennen, iſt es nach der Natur der Dinge ſelbſt⸗ verſtändlich ausgeſchloſſen, daß ſie dieſelbe Fähigkeit entwickeln wie die Vögel. Ihre Fähigkeit beſchränkt ſich darauf, ſich von einer beſtimmten Höhe ſchwebend zur Erde herabzuſenken, ohne dabei zu fallen. Auch dies iſt bei Tieren ohne Flügel ſchon eine techniſch hochwertige Leiſtung. Die Art der Baumſchlange, von der hier die Rede iſt, konnte noch nicht genan beſtimmt werden. Nach den Beſchrei⸗ bungen, die der engliſche Gelehrte gibt, handelt es ſich höchſt wahrſcheinlich um eine Abart der Baumſchlangen, die man auch in anderen Gegenden trifft, ſo z. B. ſehr häufig in dem tropiſchen Afrika. Man hat aber noch nirgends beobachtet, daß dieſe Schlangen fliegen können. Der engliſche Gelehrte iſt der erſte, der eine ſoſche Fähigkeit bei den Baumſchlangen von Sumatra feſtgeſtellt hat. Er hat geſehen, wie Schlangen dieſer Art, die auf Baumzweigen ausruhten, ſich plötzlich ſchwebend durch den Luftraum zur Erde hinabgleiten ließen und den Boden ohne irgend eine Fallbewegung erreichten. Man wird wohl nicht annehmen können, daß die Schlangen ſich dieſer Fähigkeit bedienen, um auf Tiere Jagd zu machen, die ſie von ihrem luftigen Beobachtungspoſten aus auf der Erde bemerken. Da die Sehfähigkeit der Schlange im all⸗ gemeinen ſehr begrenzt iſt, ſo muß man eine ſolche Annahme von vornherein von der Hand weiſen. Es iſt vielmehr im höchſten Grade wahrſcheinlich, daß dieſe Schlangen ſich des Gleitfluges bedienen, um der Verfolgung ihrer natürlichen Feinde zu entgehen, die ebenſo wie ſie in den Urwäldern von Sumatra auf den Zweigen hauſen. Wie iſt es dieſen Schlangen möglich, fliegend durch die Luft zu gleiten? Es gelang dem engliſchen Gelehrten Shel⸗ ford ein ſolches merkwürdiges Reptil ganz aus der Nähe zu beobachten und dabei den Mechanismus zu entdecken, der die⸗ ſen Schlangengleitflug möglich macht. Er ſtellte feſt, daß die Schlange im Ruheſtand vollkommen die Geſtalt und das Aeußere einer gewöhnlichen Schlange hatte. Bei näherer Prüfung des Körpers entdeckte er dann auf beiden Seiten der Schlange einen langgeſtreckten Spalt, der die Schuppen des Unterleibes von denen des Rückens trennte. Die Quer⸗ ſchuppen des Unterleibes ſind biegſam, und zwar derart, daß die Schlange ihrem unteren Schuppenkleid die Geſtalt einer nach innen gewölbten Röhre geben kann. Der Spalt, der ſich in de mSchuppenkleid an den beiden Seiten der Schlange hinzieht, erleichtert es der Schlange, dieſen natürlichen Me⸗ chanismus in Bewegung zu ſetzen. Sind die Schuppen ge⸗ krümmt, ſo wirkt das Ganze wie ein Fallſchirm, oder viel⸗ leicht beſſer geſagt, wie die Tragflächen eines Flugzeuges. In dem Augenblick, in dem die Schlange in den Luftraum ſpringt, krümmt ſie die Schuppen des Unterleibes und breitet ſie ſchirmartig aus. Zu derſelben Zeit ſträubt ſie die Rücken⸗ ſchuppen nach oben, ſo daß ſie wie ein lebendiger Pfeil die Luft durchſchneidet. Langſam gleitet 55 durch die Luft, um in dem Augenblick, in dem ſie ſich ohne Anſtoßen auf dem Boden niederläßt, ihre gewöhnliche Geſtalt wieder anzuneh⸗ men und ſich im Nu den Augen des neugierigen Beobachters zu entziehen. Der engliſche Naturforſcher hat zunächſt alle ſeine Auf⸗ merkſamkeit darauf gerichtet, den Flugmechanismus dieſer Schlangen zu entdecken. Als ihm dies gelungen war, ließ er den Anblick der fliegenden Schlangen vom Geſichtspunkte der äſthetiſchen Schönheit auf ſich wirken und er berichtet, daß er nie etwas Eindrucksvolleres geſehen hat, als dieſe ſchlan⸗ ken Reptilienkörper, die im ſchillernden Glanze all ihrer natürlichen Farben die Luft durchſchnitten. Man hofft, daß es eines Tages möglich ſein wird, Exemplare dieſer Repti⸗ lien zu fangen und ſie in den Zoologiſchen Gärten auch dem europäiſchen Publikum zu zeigen. Ein Vericht aus dem Jahre 1990 Im letzten Heft des„Deutſchen Volkstums“ Verlagsanſtalt, Hamburg)] fin⸗ en wir die folgende Satire auf die Sportwu in Form eines Berichtes aus der Zukunft: Um was für nichtige Phantome hat man einſt in vergan⸗ 9 Jahrhunderten blutige Kriege geführt! Um religibſer ekenntniſſe willen wurden die Länder weithin zerſtört und die Völker dezimiert, ſtatt daß man dieſe Dinge einfach dem Geſchmack des einzelnen überließ. Und noch vor Jahrzehnten vertilgte man ſich um der bloßen Nationalität willen ge⸗ genſeitig vom Erdboden— was kann der Menſch für ſeine Na⸗ tionaliät? Iſt es nicht ebenſo töricht, als wenn die Dicken 270 05 die Schlanken Krieg führen wollten? Raum für alle ha ie Erde! Oder man kämpfte um Kapitalismus, Sozialis⸗ mus, Kommunismus, als ob nicht jeder nach Privatgeſchma das eine oder andere ſein könnte! Der einzige Kampf, der einer Leidenſchaft wert iſt, iſt der Wettſtreit der Menſchen um die höchſte Leiſtung für den Fort⸗ ſchritt des menſchlichen Geſchlechts. Wer am ſchnellſten 5 ausdauerndſten durch die Lüfte fliegen, durch den Ozenn ſchwimmen, den Himalaja mit dem Automobil überwinde⸗ kann, der hat wahrlich etwas Reelles für die Menſchheit a11 tan. Wie iſt in unſern Zeiten dieſer edle Wettſtreit entbrane⸗ Ströme von Blut— nicht nutzlos um bloße Phantome de geudet wie einſt—fließen um die hohe Ehre des Rekords ⸗ Zweihundertfünfzigtauſend Menſchen hatten ſich in 90 5 ger Woche auf der zehnſtöckigen Tribüne, die ſich bei Calais 5 Meere hinzieht, eingefunden, um mit Hilfe ihrer Taſche teleſkope das Wettſchwimmen der Welt⸗Schwimmvereine 1 der Welt⸗Schwimmbahn Dover—Calais innerlich mitzuer 75 ben. Als der Schwimmverein von Tientſin unter Führung vo Auguſt Lehmann im letzten Augenblick den Schwimmverein Helſingfors unter Führung von Tſin ling han um den Frachte, entſtand eine heftige Empörung unter denen, die ſck Tſin ling han gewettet hatten, ſie fielen mit Giftgasentwi lungspulvern über die Feinde her, am Ende blieben zwanzag tauſend Menſchen tot auf dem Felde der Sportsehre.— 15 der U⸗Boot⸗Welt⸗Wettfahrt Round the World wäre es beinah zu ähnlichen Kämpfen gekommen, wenn nicht die Antilur. m. b. H. den Augenblick zur Reklame benutzt und mit ihree Antilux plötzlich eine künſtliche Nacht hervorgerufen hätte. 5 künſtliche Finſternis trat in der Tat ſo ſchnell und undurch dringlich ein, daß alle Anweſenden verblüfft waren. Dur 5 dieſe Erfindung wird es möglich ſein, auch mittags italieniſche — Berlin, 29. Sept. In der Angelegenheit des Juwelen⸗ 5 raubes in der Tauentzienſtraße iſt immer noch ein Heer von Beamten unterwegs, um die Angaben, die aus Berlin und aus aufe der — Mittwoch, den 20. September 1926 Neue Manunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 40 Släoͤliſche Nachrichten Der M thaeltstag 5 Wie Martini heute noch der Zinstag der Bauern iſt, an em ber Pacht für Grunoſtüge entrichtet wiro, ſo bilbete ruger Meichaelt den Waudertag ver Dieuſtboten 85 Stadt und Land. Die Ernte iſt eingebracht, nur noch die und Rugen jind auf dem Fetbe, da„zogen“ fruher 1 Knechte und Mäügde. Schauen wir in den Kalender, ſo ſtuden wir darin eine Menge Michaelismärtte ver⸗ 9 was wohl zu verſtehen iſt, da der Bauer durch den Nertauf der Felofrüchte zu Gelbo gekommen iſt und die auf dem Markte eine reiche Einnahme erhofften. 4——5 der Grund iſt ein tieſerer. VDie alten Michaelisfeſte it ihren Meſſen und Märkten ſtammen von den altheid⸗ Tulen Herbſtdankfeſten zur Zeit der herbſtlichen zag⸗ und Nachtgleiche. Es war nicht ſo leicht, mit der Ein⸗ führung des Chriſtentums die im Glauben des Volkes tief die cnurzelten beidniſchen Feſte auszurotten; darum ſuchte chriſtliche Kirche dieſe alten Feſte in ihrer Form beizube⸗ 0 die Bedeutung und den Sinn aber mit der chriſtlichen zu verankern. Der Kampf, den das aufblühende dcbriſtentum in den erſten drei Jahrhunderten mit dem Hei⸗ n zu beſtehen hatte, erſchien den Chriſten wie ein Kampf es für Chriſtus ſtreitenden Erzengels Michael mit den heid⸗ binben Göttern, und als einen ſolchen ſtreitbaren Helden ABachten die erſten 5 Glaubensboten dieſen ſtreit⸗ aren Held und ſein Feſt, das die abendländiſche Kirche be⸗ reits zeterke, nach Deutſchland. Bereits im Jahre 493 hatte man dem ſiegreichen Erzengel zu Rom eine prächtige Kirche erbaut, um ſeinen Triumph über das römiſche Heidentum zu verherrlichen. Auch in Deutſchland trat der hl. Michael ſofort in den Kampf gegen das Germaniſch⸗Heidniſche ein und der Sieg wird ihm nicht allzuſchwer. All die hehren Feſte, die man zu Ehren des allgewaltigen Gottes Odin gefeiert hatte, gingen nun auf den chriſtlichen Steger, auf den hl. Michael, über. ar es da ein Wunder, wenn die Glaubensboten viele der neu erſtellten einfachen Verſammlungsräume, die ſpäter zu prächtigen Kirchen auswuchſen, unter den Schutz dieſes gewal⸗ tigen chriſtlichen Helden ſtellten und ihm die Kirche weihten? Und in kluger Anlehnung machte die chriſtliche Kirche aus dem heidniſchen Herbſtdankfeſt ein chriſtliches Feſt, das Michae⸗ Iisfeſt. Braten und Kuchen, die früher zu Ehren des alten Heidengottes gebacken und verzehrt wurden, erfreuten ſich nun der Gunſt des neuen Kämpfers, man weihte ſie dem hl. Michael und hieß ſie Michaelis⸗ oder Kirmeßkuchen. Die in Norddeutſchland da und dort noch gebackenen Micha e⸗ liswecken ſtellen einen Ueberreſt eines alten heidniſchen Opferſchmauſes dar. In alter Zeit gab es für die Hausge⸗ noſſen am Michgelisabend eine beſondere Mahlzeit, wie aruch am Niederrhein heute die„Michaelsgans“ nicht fehlen darf. In Würzburg feierten die Handwerker den Tag durch ein Mahl, wozu den Geſellen von den Meiſtern ein„Lichtbraten“ gegeben werden mußte, da die Geſellen von Michaeli anfingen, bei Licht zu arbeiten. Mit Michgeli beginnt das neue Erntefahr. So ſon⸗ derbax das klingt, ſo iſt dies doch nicht zu beſtreiten; darum auch der Wechſel der Dienſtboten auf dieſen Tag. Das alte deutſche Recht kannte auf bieſen Zeitpunkt auch die Herbſt⸗ thing, d. h. die Verſammlungen der Freien, wo Gericht gehal⸗ 55 ünd Recht geſprochen wurde In Schweden, mo bereits uim 10. Jahrhundert der Michaelistag beſonders heilig gehal⸗ ien wurde, fand um Michageli auf der Anhöhe Ombergsheden ein achttägiger Markt ſtatt, der berühmteſte Markt in Wär⸗ meland, der von 20—30 000 Menſchen beſucht wurde. Dieſen Markt benutzte man ehedem dazu, alle bis nen Raufereien abzumachen und ſelbſt Knaben, die etwas mit⸗ einander auszuwetzen hatten, ſagten ernſthaft:„Auf Ombergs⸗ ſeden werden wir uns treffen!“ Bei ſolchen Verſammlungen wurden aber auch ſonſtige Strettigkeiten geſchlichtet, Verträge abgeſchloſſen und erneuert, Beamte ein⸗ und abgeſetzt und auch Dienſtboten angeworben und entlaſſen. So ſingen in Holſtein die Hirtenknaben:„Ich wollt, daß es erſt Abend wär, Und morgen Michaelitag!“ Denn dann erhalten ſie ihren Lohn für den Sommer und kehren in das elterliche aus zurück. Mit manchen Weidgerechtſamkeiten ſind auf ichaeki Abgaben verbunden, die der Bauer der, Herrſchaft chuldig iſt; auch Rauchhüh'ner ſind zu„zinſen, und zwar don allen Herdſtellen. Wer auf eigenem Herd kocht, gilt als beſondere Haushaltung und iſt zur Steuer verpflichtet. Ein ſelten ſchönes Herbſtwetter begünſtigte in dieſem Jahr die Lan wirtſchaft bei ihrer Arbeit. Kaattaſich koane der Bauer den Pflug über den Acker führen und die Saat für die künftige Ernte ausſtreuen. Nach alter Bauernregel ſoll die Zeit vor und nach Michgeli für dieſe Arbeit beſonders günſtig ſein; es heißt„eine Woche vor undeine Voche nach Michaeli geſchieht die beſte Winterſaat. Ob die Prophezeiung ahin aufgeſchobe⸗ Regnets ſanft am Michaelstag, Sanft der Winter werden mag eintrifft, können wir ſpäter ſehen. Lieber iſt es dem Bauer und dem Schäfer, wenn am Feſttag des heiligen Michgel die Sonne lacht. Dann kann der Schäfer ſeine Herde noch lange auf die Weide treiben und er braucht für die Stallfütterung noch nicht viel aufwenden. Was beide, der Schäfer und der Bauer, von einem ſchönen Michaelistag halten, ſagen ſie uns in dem Baueruſpruch: Wenn am St. Michael das Wetter iſt gut, Steckt der Schäfer ne goldne Feder an Hut. Winterſaat am ſchönen Michel ausgeſtreut, Den Bauer mit reicher Ernte erfreut. Iſt ſo alles unter Dach und Fach gebracht und die neue Saat der Erde auvertraut, dann geſtaltet ſich das Kirch⸗ weihfeſt, das zum größten Teil um Michaeli herum ge⸗ feiert wird, zu einem Feſt der ſorgloſen, ungebundenen Freude. Auch hier mußten Generationen darüber hinſterben und ein neues Geſchlecht entſtehen, ehe die alten, volkstüm⸗ lichen Gewohnheiten der heidniſchen Vorfahren verſchwanden. Die Kirche hatte ſie lange geduldet, aber ſie bildete ſie um, duldete ſie, machte ſie zu chriſtlichen Gewohnheiten. So wur⸗ den in Bayern zu den Kirchweihfeſten Brot, Fleiſch und Eier unter dem Namen Kirchträcht in die Kirche gebracht; was war das anders als eine chriſtliche Opfergabe, wie ſie vor Jahrhunderten von unſeren heidniſchen Vorfahren in Form zon Tieropfern bei den hohen Feſten dargebracht wurden. Den Erzengel Michael, deſſen Feſt auf den 29. September fällt, ſuchte man durch Opfer ſich günſtig zu ſtimmen. und ge⸗ wi ßdachte von der chriſtlichen Gemeinde niemand Arges, wenn ein ſolch gut gemeintes Opfer auch dem chriſtlichen Siegesgott dargeboten wurde. So ſind alle die um das Michaelifeſt ſich gruppierenden Verauſtaltungen alte, von unſeren germaniſch⸗heidniſchen Vorfaßren übernommene Herbſtfeiern in neuem chriſtlichen Gewande.—+. Die Meſſe lommt Wer jetzt über den Meßplatz oder den Zeughausplatz geht, wird ein geſchäftiges Leben und Treiben wahrnehmen. Die Meſſe kommtl leberall werden Buden, Zelte und Karuſſels aufgeſchlagen. Noch ſtehen nur größtenteils die Holsverklei⸗ dungen oder Gerüſte, aber manche ſind ſchon fix und fertig und farbenfroh leuchtet es in die Runde:„Echt türkiſcher Honig“, oder„erſte Waffelbäckerei“ u. dgl. Am Zeughausplatz war geſtern ſcheinbar Großwäſche. Luſtig flatterten da weiße Schür⸗ zen im Winde, und im Geiſt ſah man ſchon eine mehr oder minder ſchöne Gvastochter, die da rief:„Nehmen der Herr eine Kleinigkeit mit“ oder ſo ähnlich. Daß die Mannheimer Mädels und Buben an den„Aufbauarbeiten“ regen Anteil nehmen, verſteht ſich von ſelbſt, und wenn ſie auch manchmal mit einem derben Fluch verſcheucht werden, wie die Spatzen auf dem Kirſchbaum, rücken ſie wieder an und geben höchſtens aus grö⸗ ßerer Entfernung ihrer ehrlichen Entrüſtung mit einem gro⸗ ßen Wortſchatz in Mannemer Deutſch unverhohlenen Ausdruck. Andere aber helfen mit, ſo gut es in ihren Kräften ſteht, gegen das ſpäter doch vom Karuſſelbeſitzer wieder vergeſſene Verſpre⸗ chen, einmal„Reitſchul fahre zu derfe“. Ja, Jugend hofft immer und glaubt immer.. Einſtweilen werden ſie von ihren Kameraden über das gute Einvernehmen mit dem Be⸗ ſitzer beneidet, trotz des Schimpfens. Aber wenn dann der Fritzt doch nicht fahren darf, dann hat das arme Kerlchen zu dem Schaden noch den Spott. Das ſind aber nur Kleinigkeiten, die untergehen im Leben der Budenſtadt, die da im Entſtehen begriffen iſt, die ſich wieder überbieten wird in Anyreiſunge und Vergnügungen. Bajazzo! Lache, ſei luſtig für andere! Fürwahr ein hartes Brot, das dieſe Leute eſſen müſſen. Aber piele werden ſich wieder freuen über den billigen Glanz und die ſcheinbare Pracht, die ſich wieder auftun wird und werden nicht vernehmen die Klage der Orgeln:„Ach, wir haben keine Heimat“ und werden aus den Ausrufungen der Schauſteller nicht hören den wehen Schrei nach Brot. R. * * Todesfall. Nach 35jähriger Dienſtzett und nur weni⸗ gen Wochen Ruheſtand iſt am Sountag der ſtäbtiſche Bauamtmann Otto Winter geſtorben. Der Heimgegangene war im Jahre 1890 als Elektrotechniker einer Berliner Schwachſtromfirma mit der Ausführung der hieſigen Feuer⸗ meldezentrale betraut, wurbe im Anſchluß daran als Vor⸗ ſteher des ſtädtiſchen Feuermeldehüros in den ſtädtiſchen Dienſt übernommen und ſpäter Vorſtand der Schwachſtrom⸗ abteilung des ſtädtiſchen Maſchinenamtes. Er erfreute ſich wegen ſeiner beruflichen Tüchtigkeit und vorbildlichen Pflicht⸗ treue allſeitiger Anerkennung und Wertſchätzung. & Verſchüttet. Auf der Straße am weißen Sand bei der Hauptfeuerwache ſtürzte geſtern nachmittag in einem 6 m tiefen, zu Senkkaſtenarbeiten ausgeworſenen Kanaliſations⸗ ſchacht eine Seitenwand ein und verſchüttete faſt vollſtändig den darin arbeitenden Rohrleger. Durch Arbeitskollegen und herbeigeeilte Berufsfeuerwehrleute wurde er nach 20 Minuten wieder geborgen und in die Hauptſeuerwache gebracht. Nach Anlegung eines Notver⸗ bandes konnte er ſeine Arbeit wieder aufnehmen. — * Betriebsunfall, In einem Neckarauer Betriebe zog ſich geſtern vormittag ein 37 Jahre alter Fabrikarbeiter eine Rückenmuskelzerrung zu, ſodaß er nach dem Allg. Krankenhaus verbracht werden mußte. * Unfälle im Radfahrverkehr. Geſtern vormittag wurde auf der Mannheimerſtraße in Käfertal ein 25 Jahre alter Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen angefahren und auf den Gehweg geſchleudert. Er erlitt Verletzun⸗ gen am Kopf und am rechten Knie.— Beim Einbiegen von der Kriegerſtraße in die Schönauerſtraße in Sandhofen ſtieß geſtern nachmittag ein Perſonenkraftwagen gegen einen Radfahrer, warf ihn zu Boden und verletzte ihn. Das herbeigerufene Sanitätsauto überführte den Verunglückten in ſeine Wohnung. * Zuſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtieß an der Halte⸗ ſtelle vor der Rheinbrücke ein Lieferkraftwagen auf den An⸗ hänger eines' dort haltenden Straßenbahnwagens der Linſe 8 von hinten auf. Er blieb mit ſeiner Vorderachſe am Puffer des Wagens hängen und konnte erſt nach 25 Minuten wieder befreit werden. Der Straßenbahnverkehr wurde während dieſer Zeit umgeleitet. * Brandwunden zog ſich beim Bedienen eines Dampf⸗ keſſels in der Abteilung Rohrnetz des ſtädtiſchen Gaswerks, Luiſenring 44, geſtern mittag ein 25 Jahre alter Mann an beiden Händen und am Hals zu, ſodaß er nach dem Allgem. Krankenhaus nerbracht werden mußte.. *Eine Schlägerei entſtand heute mittag an der Ecke G 2 und Marktplatz. Der Urheber war ein Straßenkehrer, der auf einen 16jährigen Burſchen einſchlug, weil er ihm die Schaufel weggenommen hatte. Als ein Polizeibeamter ein⸗ ſchritt, weigerte ſich der Straßenkehrer, ſeinen Namen anzu⸗ geben mit der Begründung, er ſei im Dienſt. Erſt als der Polizeibeamte mit der Feſtnahme drohte, rückte der Straßen⸗ kehrer mit den Perſonalien heraus. Es wird angenommen, daß nicht die Wegnahme der Schaufel der Grund der Tätlich⸗ keiten des Straßenkehrers war, ſondern die Tatſache, daß der Burſche Pferdedung ſammelte. * 75. Geburtstag. Die in weiten Kreiſen bekannte frühere Wirtin Frau Philivp Fiſcher Witwe. Neckarauerſtr. 223 wohnhaft, ſeierte geſtern in geiſtiger Friſche und körverlicher Rüſtigkeit ihren 75. Geburtstag. Möge der Greiſin nach einem arbeitsreichen Leben noch ein ſonniger Lebensabend beſchieden ſein! gerbſt im Nockartal Taufriſche Wieſen ſind jetzt überſät mit likafarbenen Herbſtzeitloſen, den leiſen Mahnerinnen für Pflangen, Tiere und Menſchen. Nach friſchem Bad ſteigen wir 7 auf die ſonnige Neckarhalde. Der blaue Enzian, Löns Lieb⸗ lingsblume, winkt uns entgegen. Wer dieſe nicht gerade häu⸗ fige Herbſtblume ſteht, wird die Begeiſterung unſeres Heide⸗ dichters verſtehen. Tagsüher ſtrahlt ſie und freut ſich, nachts ſchließt ſie wie die Zeitloſe ihre Blütenblätter fromm zu⸗ ſammen wie zum Gebet. Am Waldesrand belebt die ziegel⸗ rote Fruchthülle der Judenkirſche, die Herbſtflora, die außer Doſten, Minzen, Augentroſt etwas ſpärlich geworden iſt. Im Waldesſchatten leuchten uns die hellroten Beeren des Aronſtabes, dem Fremdling in unſerem ſchönen Neckartal, eutgegen. Eine etwas wehmütige Stimmung liegt trotz Sonnen⸗ ſchein und Wärme über dem Tal. Die wandernden Schwärme der Zugvögel laſſen bereits ihre lauten Rufe hören, die großen Verſammlungen der Stare und Schwalben haben ſtattgefunden, der Abflug hat begonnen— und dann iſt der Herbſt da. Mit ruhigem Flügelſchlag fliegt ein Reiher⸗ trio nach Süden und die wilden Enten folgen langſam den Neckar aufwärts. Ein einziger Mäuſebuſſard zieht lang⸗ ſam und majeſtätiſch ſeine Kreiſe über dem Neckarwald. Die andern und die Weihe ſind ſchon abgeflogen und ſcheuchen drunten am Dorfrand nicht mehr die Hühner auf. Wir kommen aufs Feld. Rauchſchwäden der Kartoffel⸗ krautfeuer ſtreichen über die Aecker, die der fleißige Bauer jetzt abräumt. otbackig leuchten die Aepfel vom Baume und Munbdraub iſt jetzt gern geſtattet. Glutrot geht die Sonne unter; etwas früher wie vorn in der Rhein⸗ ebene. Langſam ſteigen die Herbſtnebel auf und legen ſich wie ein undurchdringlicher Schleier üher Tal und Höhen. Querfelbein geht es hinunter ins 121 Kreiſchend fliegt eine Rebhuhnkette auf und fällt in einen Rübenacker ein. und Rehe gehen jetzt zur Aeſunng aus, koſten des Heröſtes Fülle noch einmal ganz— ehe der Jäger dieſem rußi Leben ein Ende macht. Pf.— Nächte zu veranſtalten. Der Menſchengeiſt hat damit ein Mit⸗ 5 zur willkürlichen Regulierung von Tag und Nacht bekom⸗ 1 Aͤßer das gewaltigſte Sportſchlachtereignis des letzten Jah⸗ kes ſpielte ſich geſtern in Amundſentown am Südpol ab. Die tadt iſt ſehr raſch emporgeblüht, ſeit dort die großen Zentral⸗ bkühlungswerke für den Tropengürtel angelegt wurden, urch die das ganze Tropengebiet ſiedlungsfähig gemacht wor⸗ en iſt. Die Sporteinrichtungen von Amundſentown ſind die modernſten der Welt und kieten für eine Million Zuſchauer aum. Eine beſondere Anziehungskraft übte auch diesmal der Frauenringkampf auf poliertem Sübdpolareis aus. Es iſt nicht zu hoch gegriffen, wenn wir ſagen, daß hundertundfünf⸗ dlatauſend vollbeſetzte Gigantie⸗Rapid⸗Aeroplane aus allen roteilen am Südpol eingetroffen waren. Als die entzückende Mrs. Lilian Morenaſy Wandanga aus Irkutſk die reizende Miß Urukukuwanomakakowota aus Loanda beſtegte, fühlten die ſchwarzen Landsmänner und Landsmänninnen der eſiegten ſo tief in ihrer Sportsehre gekränkt, daß ſie über die eißen herfielen. Dieſe konnten ſich nur mit Mühe behaup⸗ en, und zwar dadurch, daß ſie aus einer naße gelegenen Fabrik Vereiſungseffektoren herbeiſchafften. Nachdem nun etwa hun⸗ dertſiebzigtauſend Schwarze künſtlich vereiſt worden waren, egann die Flucht des Reſtes zu den flugzeuggaragen. Hier ſetzte der Kampf mit erneuter Heſtigkeit ein, und nur wenigen gelang es, die rettende Zirruswolkenhöhe zu erreichen. Dieſer Tag war ein Markſtein in der Syorkgeſchichte. Mrs. Lilian * wird morgen als Weltköniain des Ringkampfes den Huldi⸗ gungsflug in alle Hauntſtädte der Welt antreten. Die Künſte und Wiſſenſchaften blühen. Es iſt eine Luſt zu leben! Theater und Mufik Badiſches Laudestfeater Karlsruhe. Was die neue Spielzeit bis jetzt gebracht hat, dürfte kaum irgendwelche FVernwirkungen erzielt haben. Intendant Dr. Hans Waag überließ die Neueinſtudierung der weſentlichen Aufführungen den Regiſſeuren Baumbach, von der Trenck und Dr. Storz; er ſelbſt ſcheint fürs nächſte noch mit eigner Betätigung ſeines künſtleriſchen Willens zurückhalten zu wollen. In der„Ge⸗ ſellſchaft für geiſtigen Aufbau“ ſprach er in unterhaltſamer über moderne Theaterprobleme. Zu aktuellen Fragen es Landesthegters nahm er dabei keine Stellung. Schillers Fiescv“ gab Paul Hierl Gelegenheit, ſich als ſympathiſchen, ſaung hin. offenbar gut vorgeſchulten Heldendarſteller einzuführen, auch mit Leonore Fein(Julia) und Gabriele Moeſt(Eleonora, der Nachfolgerin Martha Möllers, ſcheint das Landestheater günſtige Neuerwerbungen gemacht zu haben. Molieres„Ger⸗ ziger“ und„Heirat wider Willen“ fanden ſtarken Beifall beim Publikum, dem zu Liebe vielleicht die Tendenz des erſten Stückes zu ſtark ins Poſſenhafte verbogen wurde. Stärkere Wirkung blieb der„Heirat“ vorbehalten. Eine vorzügliche Regieleiſtung bot Dr. Gerhard Storz in Meyer⸗Förſters Komödie„Der Retter“; man möchte wünſchen, dieſe Kraft öfter als bisher auf unſrer Bühne verwertet zu ſehen. Ganz unpraktikabel erſcheint nach wie vor U. v. d. Treucks Ge⸗ wohnheit, als Regiſſeur noch eine größere Rolle zu überneh⸗ men, wie er das in der ſonſt gelungenen Aufführung von Henky Bernſteins„Dieb“ wieder getan hat. Dazu beſteht bei der Fülle von Kräften kein zwingender Grund. Die Opern⸗ leitung liegt nach Ferdinand Wagners Tod beim erſten Kapellmeiſter Joſef Krips, der aus Dortmund kommt. Er iſt in keinem Fall die Perſönlichkeit, die Wagner mit allen ſeinen Nachteilen und Vorzügen als jugendlich ungebändigter Dirigent war. Seine erſten Leiſtungen mit der Wiedergabe von„Zauberflöte“ und„Ariadne“ konnten keine ſtarken Ein⸗ drücke bringen; Krips fehlt die überlegene, beherrſchende Mei⸗ ſterſchaft; und das liegt wohl in ſeiner Jugend begründet. Was er leiſtet iſt nicht ſchlecht, aber es iſt Durchſchnitt und zwingt nicht zum Aufborchen. Er dirtigiert gründlich und fleißig: der genfaliſche Funken ſprüßt aber leider nirgends auf. Doch: es wäre verfrüht, nach den beiden Proben ein abſchtiebendes Urteil zu fällen. Auch Ferdinand Wagner ßat ſich in ſeiner kurzen Karlsrußer Zeit verändert, zur Mäßi⸗ Viefteicht tritt ein ähnſicher Wandel bei ſeinem Nach'nklger nach der anderen Seite ein. Man möchte es ſchon wünſchen. Dr. K. Preisendanz. 4 Von der Kölner Over. Die erſte Neueinſtudferung im ſtädtiſchen Opernhaus galt Saint⸗Sabns' ſehr lange hier nicht zur Aufführung gelangter, faſt fünfzig Jahre alter bekannte⸗ ſter Oyer„Samſon und Dalila“. Kapellmeiſter Kurt Schröder, in Mannbeim von ſeinem vorfährigen mehr⸗ maligen Dirigentengaſtſviel vorteilhaft bekannt, hatte mit der geſamten muſikgliſchen Vorbereitung vortreffliche Arheit ge⸗ liefert und brachte am Abend ſelbſt. beſtens unterſtützt durch das ausgezeichnete Orcheſter und ein ſehr leiſtungsfähiges Sängerenfemble, die melodiſchen und ſonſtigen Charakterſſti⸗ ken des Werkes voll zur Geltung. Die nach Entmſirfen des neuen Oberſpielleiters Hans Strohbach in glänzendem S tile hergeſtellte Neuausſtattung ließ manches Schöne ſehen, verſagte aber in dem unzeitig ſtiliſterten, bei den Hauptmomen⸗ ten der Opernhandlung das Verſtändnis der Zuſchaner ganz uunbtig erſchwerenden Bühnenbilde des zweiten Altes. Zpei ſeit Saiſonbeginn ſchon in anderen Aufgaben ſehr günſtig ein⸗ geführte neue Kräfte, die Altiſtin Lydia Kindermann vom Stuttgarter Landeotheater und der Heldentenor Niecolai Reinfeld vom Münchener Nationaltheater, beide im Beſite wertvollen Stimmatertals und in der Erſcheinung für ihre Aufgaben hervorragend geeignet, boten als Dalila und Sam⸗ ſon packende Leiſtungen, denen ſich ein in hohem Maße aus⸗ drucksvoller Dagon⸗Oberprieſter in der Geſtaltung von Emil Treskow zugeſellte. Der nach höchſt erfolgreichem Gaſtſpiel für die Kölner Oper als Ballettmeiſter und erſter Tänzer ver⸗ pflichtete, auch im Auslande beſtens bekannte Iril Gades⸗ eow ebewährte ſich auch jetzt wieder in beiden Eigenſchaften als ein Künſtler von nicht alltäglichen Qualitäten. Die Geſamt⸗ darbietung dieſes Abends wurde von dem ſeit Beginn der Spielzeit zum erſten Male gefüllten Hauſe mit wärmſter Zu⸗ ſtimmung aufgenommen. Paul Hiller. 0 ePolitiſche Fehler auf deulſchen Landkarten. e land hat in Baſel auf der Internatlonalen ee Vinnenſchiffahrt hervorragend ausgeſtellt. Eine rieſige Karte zeigt in altertümlicher Darſtellung die deutſchen Waſſer⸗ traßen. Die Karte ſtellt nach den„V. D..⸗Nachbichten“ das urch den Friedensvertrag verſtümmelte Deutſchlaub ohne die geringſte 5 der früheren Greu⸗ zen dar. Sogar techniſch wäre dies zum mindeſten im Oſten unbedingt zum Verſtändnis der Führung der Waſſerſtraßen notwendig geweſen. Frankreich hat— 50 Jahre nach dem Verluſt von Elſaß⸗Lothringen— auf jeder ſeiner Karten die früheren Grenzen ſehr deutlich angegeben und deutſche Zeitungen haben das oſt hervorgehoben. Ausländer machen in Baſel darauf aufmerkſam, daß es auffalle, wie ſchnell die Deutſchen ſich mit gegebenen Tatſachen abfinden. Es ſei dankbar vermerkt, daß auf dieſer Karte wenigſtens Danzig noch nicht ganz in Polen aufgegangen iſt, was man in Deutſchland auf Karten auch ſchon ſehen konnte. Das Ruhrkohlenſyndikat unterſcheidet in den graphiſchen Dar⸗ ſtellungen ſeiner Ausſtellung in Baſel durch Farbe und Linie zwiſchen dem Ruhrgebiet und dem ührigen Deutſchland. In der gleichen Darſtellung wird aber das deutſche Saar⸗ gebiet als zu Frankreich gehörig dargeſtent⸗ Man ſollte endlich auch in Deutſchland lernen, auf derartige Un⸗ achtſamkeiten zu achten. St. Haſen Ur 4. Sekte. Nr. 450 Weue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 29. September 1926. All.e Man umer Ve cht buwe Wann mr jetzt hier ſchbaziere geht, ſieht mr zu ſeiner Freed, daß dr Üdet mit ſeiner kunſchtvolle Fliegerei eich Anregung gewwe hot zu ſcheene Bäſchtlärwede. Mr ſieht in eire Hend Flugzeig vun alle Greeße un Forme, die ihr daheem gmacht hett un die ihr uf dr Schtrooß prowiert. Des is gſcheider, als die Leit mit'm Beemverderwe ärgere. Vorr acht Deeg hot ſich widder Eener im Blatt beſchweert, weil ihr ufſm Neggerdamm mit Schrodde un Prichl un ſogar mit Eiſeſchtange die Roßkaſchdaniebeem kabbut macht, weil ihr recht viel Kaſchdanie hawwe wollt zu Krenz. Na, die ſin wohl e ſchee Schbielzeig agch forr eier kleene Gſchwiſchder. Awwer dene kennt ihr e noch viel ſcheeners beſchtle, zu dem ihr norr zwee Kaſchdanie braucht. Iwwri⸗ gens trage die Beem des Johr mehr Kaſchdanie, als ſeit Mannsgedenke. Manche Aeſcht henke geruddͤlt voll, un mor⸗ gens liche grad gnug uffem Bodde. Dr Frihuffſchteher braucht nit zu Bengle un die Schbaziergenger in Gfahr zu bringe mit ſeine Schrodde. Sucht eich emol e paar von de greeſchde und prowiert, n Kaſchdaniekaſchber zu mache, ſo wie ich eichs erklär. Zeerſcht ſchneid ihr uff eenere miteme ſchbitzige, ſcharfe Meſſer e Gſicht aus. Ihr hett jo zeichne glernt un wißt, daß die Nas midde im Gſicht is. Alſo genau in dr Midd ſchneid'r e Dreieck eiln) un hebt die braun Haut raus, ſo daß mr de weiß Kern ſieht. Drunner kummt nadierlich 3 Maul. Ihr wißt, daß des e krummlinig Zwee⸗ Eck ſeiln) muß un ewe ſo e jedes Aag. Die Aage ſin's Kitzlichſcht. Do heeßt's, lang prowiere. Awwer, ihr wißt jo: Prowiere geht iwwer Schtudiere. Ich habb aach keen Lehrmeeſchder ghatt. Wann ihr richdig in'n Schbichl guckt, dann ſeht'r, daß ſich dr owwer Aageboge ans owwer End vum Naſerigge aln)ſchließt. Uff de Schädl ſetzt'r dem Kaſchber e Schtick vun dr Schtachlkapfl als präch⸗ digi Belzkabb un macht die, wann ihr mitere Scher vor⸗ gſchtoche hett, miteme korze, gſchbitzde Helzl feſcht. E dop⸗ peltgſchbitzt Helzl gitt de Hals. Der muß e zweddi, greeßeri Kaſchdanie, die de Rumpf gitt, mitem Kobb verbinne. 8 muß nadierlich aach widder vorgſchtoche werre, eweſo forr die Holz⸗Aerm un die Holz⸗Bee. Daß des Kerlche aach ſchteh kann, muß henne e dritts Bee eingſetzt werre. Miteme Dindeſchtift kriche die Aage ihr Schwarzes gmacht. Wann ihr noch nit wißt, wo des hiln) muß, dann guckt norr emol eiern Vadder aln), wenn ihren verzernt hett. Hab heit ſo'me Dreikeeshoch n Kaſchdaniekaſchber gſchenkt un haw'm gſacht, er ſollen als emol iwwer Nacht ins Waſſer lege, daß'r nit ſo ball verſchrumblt. Do ſecht'r:„Ja, kann'r aach ſchwimme, verſauft r nit?“ Schwimme un verſaufe kann'r nit. 8 is norr, daß'r ſo ſchee fett un glatt un glenzig bleibt. Alſo jetzt herzhaft ans Kaſchberbeſchtlel Ihr werd ſehe, daß aach die Alde an ſo⸗eme Kerlche, wo ſo luſchdig in d' Welt guckt, ihr helli Freed hawwe. Eier Handferdigkeitslehrer muß gwiß aach lache, wann ihr'm eier neis Werk bringt. Wann e paar vun eich zſamme⸗ ſchaffe, bringe ſe am End gar noch e ganz Kaſchbertheater ferdig, Des wärn Beſchtlſieg! August Göller. * * Fabrikbrand. Heute mittag geriet in der Chemiſchen Fabrik Weyl.G. in der Sandhoferſtraße auf dem Waldhof durch Anwärmen eines verſtopften Rohres ein Teil der Teerdeſtillation in Brand. Beim Eintreffen der um 12.17 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war der Brand ſchon durch die Arbeiter der Firma mit zwei Schlauchleitungen ge⸗ löſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Veranſtaltungen 'Die Kunſtſchule Freie Akademie unter der Leitung des Malers A. Henſelmann, begann ihr 6. Winterſeme⸗ ſter am 15. September 1926. Wie weit der Lehrer es verſteht, ſeine Schüler auch für die Forderungen des Tages heranzu⸗ ziehen, beweiſen die künſtleriſchen ſchlagkräftigen Plakate der Mannheimer Feſtwoche des Feſtes für kleine und große Leute, außerdem, wie bereits mitgeteilt, die Anfertigung der Modelle für die Berliner Polizeiausſtellung.(Siehe Anzeige.] Kommunale Chronik L. Oftersheim, 24. Septbr. Am 22. fand eine Bürger⸗ ausſchußſitzung ſtatt. Sie befaßte ſich mit folgenden Punkten: 1. Abänderung der Vergnügungsſteuerordnung nach den reichsgeſetzlichen Beſtimmungen vom 10. Juni 1926. 2. Aufnahme eines Anlehens bei der Gemeinſchaft der Freunde in Wüſtenrot in Höhe von 60 000 Mk. zwecks Weiter⸗ gabe an Bauſparer. 3. Geländeankauf im Umfang von 60 Ar zur Erſtellung eines Rückhaltebeckens für die Kanaliſations⸗ anlage zur Aufnahme der bei Niederſchlägen nicht im Haupt⸗ rohr abfließenden Waſſermengen. 4. Darlehensauf⸗ nahme für Kanaliſationszwecke in Höhe von 65 000 Mark. Alle Punkte fanden einſtimmige Annahme. ——̃— ee Tagungen 28. Jahresverſammlung des Vereins Beratender Ingenieure e. V.(V. B..) Der Verein hielt ſeine 23. Jahresverſammlung in Breslau ab. An der öffentlichen Verſammlung beteiligte ſich eine große Anzahl von Vertretern der Behörden und Verbände. Der Vorſitzende Beratender Ingenieure V. B. J, Direktor a. D. Plümecke⸗Berlin⸗Steglitz, wies auf die Umſtellungskriſe hin, die die deutſche Wirtſchaft zurzeit durchzumachen hat und deren Dauer nicht vorauszuſehen iſt. Der Beratende Inge⸗ nieur ſei ein Treuhänder in techniſch und techniſch⸗wirtſchaft⸗ lichen Belangen und infolge ſeiner Unabhängigkeit von irgendwelchen Sonderintereſſen in erſter Linie berufen, an dem Wiederaufbau der Wirtſchaft mitzuarbeiten. Der Verein fordert im Intereſſe des Gemeinwohles eine geſetzliche Rege⸗ lung und Aufſicht der Tätigkeit der Beratenden Ingenteure durch Errichtung einer Reichskammer in ähnlicher Weiſe wie die bereits beſtehenden Kammern für Aerzte und Rechts⸗ anwälte. Beratender Ingenieur Roſenquiſt⸗Breslau hielt einen Vortrag über„Die Waſſerverſorgung von Deutſch⸗ Oberſchleſien“, in dem auch auf die Verhältniſſe hingewieſen wurde, die durch die unglückliche Grenzziehung zwiſchen Deutſchland und Polen entſtanden ſind. In einem weiteren Vortrag ſprach Beratender Ingenieur V. B. J. Zieger⸗Zit⸗ tau über das Thema„Welchen Vorteil bietet der Beratende Ingenieur bei einem Fabrikbau?“ Der Vortragende be⸗ nannte als Haupterfordernis für den modernen Fabrikbau Licht, Luft, Bewegungsfreiheit, Feuerſicherheit und Erweite⸗ rungsmöglichkeit ohne Betriebsſtörung. Auch müßte eine Fa⸗ brik ſo gebaut werden, daß die geſunde Arbeitskraft der darin beſchäftigten Arbeiter erhalten bleibt, und daß neben dem oft überwältigenden Eindruck der inneren Geſtaltung auch Rück⸗ ſicht auf eine würdige äußere Geſtaltung der Fabrik genom⸗ men wird, damit das Geſamtbild der Umgebung nicht unſchön beeinflußt wird. Zum Schluß berichtete Beratender Ingenieur V. B. J. Simon⸗Berlin über die„Lage der Weltwirtſchaft und der deutſchen Wirtſchaft“. Die mit großem Beifall aufgenommenen Vorträge bewie⸗ ſen in einem kleinen Ausſchnitt die Mannigfaltigkeit der Tä⸗ tigkeit der unabhängigen, auf rein beratende Tätigkeit ein⸗ A geſtellten Ingenieure und den Nutzen, welcher ſich aus wiſſen⸗ ſchaftlich⸗praktiſcher Durcharbeitung der ihnen geſtellten Auf⸗ gabe für unſer Wirtſchaftsleben ergibt. Ein Blitk über die Welt Die verwunſchene Stadt— Ein faſt 20 Km. langer Tunnel— Bienen als Gefahr— Neues von Iſidora Duncan— Die Heiratsanzeige im Tabakpaket— Störche als Telegraphenſtörer Diamanten— Ein eigenartiger Scheidungsgrund England „Vor kurzem wurde ein furchtbares Unglück in einem Filmtheater zu Drumcollogher in Irland gemeldet, bei dem 51 Perſonen den Flammen zum Opfer fielen oder von der flüchtenden Menge zu Tode getrampelt wurden. Nun er⸗ innert einer der Ueberlebenden daran, daß der Gemeinde⸗ prieſter auf der Kanzel ein drohendes Unglück vorausgeſagt hat. Seit ſieben Jahren ſoll auf dem Ort ein Fluch laſten. Er hat ſich darin gezeigt, daß zwei Farmer überfallen und er⸗ ſchlagen worden ſind, zwei Männer wurden von Soldaten erſchoſſen, drei junge Männer kamen in einem von ihnen ſelbſt angelegten Feuer um, bei einem Krawall wurden zwei Poli⸗ ziſten erſchoſſen und kürzlich haben ſich drei Selbſtmorde er⸗ eignet. Das iſt allerdings eine Chronik, die wohl die Legende von einem Fluch aufkommen laſſen kann. Italien Ein faſt 20 Km. langer Tunnel wird zur Zeit in Italien gebaut, um eine neue Verbindung zwiſchen Bologng und Florenz zu ſchaffen. Er bleibt mit einer Länge von 18 510 Meter nur wenig hinter dem 19 803 Meter des Simplon⸗Tun⸗ nels zurück. Die Schwierigkeiten, denen der italieniſche Tun⸗ nelbau begegnet, ſind bei weitem größer als bei dem Bau des Simplon⸗Tunnels. In Italien geht der Tunnel nicht durch Granit und Gneiß, ſondern durch Sandſtein und Lehm⸗ ſchichten. Infolgedeſſen erfordert er rieſige Stützbauten aus Holz und Stahl. Während bei der Simplon⸗Bahn zwei ver⸗ ſchiedene Tunnels gebaut worden ſind, die je ein Schienen⸗ paar enthalten, wird der italieniſche Tunnel breit genug ge⸗ baut, um zwei Schienenpaare aufzunehmen. Die durch den Tunnelbau ermöglichte neue Linie kürzt den bisherigen Weg bedeutend ab und vermeidet auch die hohen Steigungen, die die Bahn bisher zu überwinden hatte. Der Bau iſt ſchon im Jahre 1913 begonnen worden. Neuerdings wurde be⸗ ſchloſſen, ihn mit vermehrten Kräften durchzuführen, ſo daß man hofft, die neue Verbindungslinie Bologna—Florenz im Jahre 1930 dem Verkehr zu übergeben. Spanien Einen gefährlichen Bienenangriff erlebten drei ſpaniſche Bauern, die in der Umgebung von Saragoſſa etwa 5 Km. von ihrem Dorfe entfernt, auf dem Felde ihrer Arbeit nachgingen. Der Bienenſchwarm ſtürzte ſich wutentbrannt auf die drei Männer. Die Angegriffenen verſuchten zunächſt die Bienen durch das Schwingen ihrer Röcke zu vertreiben. Der Ver⸗ ſuch ſchlug aber fehl. Die Bienen ließen von ihren Opfern nicht ab, ſo daß den drei Männern nichts anderes übrig blieb, als die Flucht zu ergreifen. Sie hüllten den Kopf in ihre Röcke ein und erreichten ſchließlich eine Grotte, in der ſie Zu⸗ flucht fanden. Der Bienenſchwarm, der ihnen gefolgt war, kehrte nun zurück und griff die Ochſen an, die die drei Män⸗ ner bei ihrer Landarbeit benutzt hatten. Einer der Ochſen wurde ſo ſehr zerſtochen, daß er in wenigen Minuten ſtarb. Die beiden anderen rannten davon und ſtürzten dabei in einen Abgrund. Die drei Männer wagten erſt bei Einbruch der Nacht in ihr Dorf zurückzukehren. ů Rußland Ein verwickelter Erbſchaftsprozeß, in dem auch die be⸗ kannte Tänzerin Iſidora Duncan eine Rolle ſpielt, beſchäftigt die Gerichte in Leningrad. Dort hat der Dichter Sergei Yeſ⸗ ſinnin im Dezember vorigen Jahres Selbſtmord begangen. Er hinterließ drei Frauen und eine ganze Anzahl legitimer und illegitimer Kinder, die alle ebenſo wie ſeine näheren An⸗ gehörigen die Erbſchaft des Dichters, d. h. in der Hauptſache das Anrecht auf ſeine viel verbreiteten Werke in Anſpruch nehmen. Die drei Frauen des Dichters waren Zinaida Meyerhold, eine bekannte ruſſiſche Schauſpielerin, Iſidora Duncan und Sophia Tolſtoi, die Enkelin des bekannten Gra⸗ fen Leo Tolſtoi. Die älteſte Schweſter des Dichters zeigte ein Teſtament vor, das ihr den geſamten Nachlaß des Dich⸗ ters zuſpricht. Sie beſtreitet gleichzeitig die Rechtmäßigkeit der Ehe des Dichters mit Sophia Tolſtoi, da ihrer Behaup⸗ tung nach die Ehe des Dichters mit Iſidora Duncan bis zu ſeinem Tode nicht geſchieden war. Sophia Tolſtoi erklärte demgegenüber, daß der Dichter im September 1925 mit ihr vor einem Heiratsamt in einer kleinen Provinzſtadt in der Nähe von Moskau die Ehe ſchloß und dabei eine Beſcheini⸗ gung über die Scheidung ſeiner früheren Ehe vorwies. Wie es ſcheint, hat der Dichter den Beamten getäuſcht, indem er ihm das Dokument ſeiner erſten Eheſcheidung vorlegte. Der Gerichtshof bat trotzdem entſchieden, daß die Ehe des Dichters mit Sophia Tolſtoi gültig ſei, im übrigen aber den Erbſchafts⸗ prozeß noch unentſchieden gelaſſen, da er ſich ſelbſt in den verwickelten Verhältniſſen nicht zurechtfindet. Der Prozeß iſt bezeichnend für die geſellſchaftlichen Familienzuſtände in dem heutigen Rußland. — 8. Oeutſcher Jugendherbergstag (Originalbericht der„Neuen Mannheimer Zeitung“) Die Geſoleiſtadt Düſſeldorf ſah am Samstag 18. und Sonntag 19. Sept., den 8. Deutſchen Jugendher⸗ bergstag zu Gaſte. Die Tagung begann am Samstag mit einer geſchloſſenen Sitzung der Zweigausſchüſſe⸗Vertreter. Am Sonntag vormittag eröffnete der Vorſitzende Lehrer Richard Schirrmann die öffentliche Hauptverſammlung im dichtgefüllten Saale des Ständehauſes. Er fand warme Worte der Begrüßung für die Vertreter des Reiches, des Staates und der Städte, der„Schaffer“ und Gäſte und beſon⸗ ders der Abgeoroͤneten aus Deutſch⸗Oeſterreich und Böhmen. Er betonte den Zuſammenhang zwiſchen Jugendherbergen⸗ verband und Geſolei. Bietet ſich doch dort in der ausgeſtellten Muſterherberge ein Werbemittel erſten Ranges für die Ziele der Jugendherbergenbewegung. Eine Reihe von Begrü⸗ ßungsanſprachen ſchloß ſich ſeinen Worten an. Student Faß⸗ bender begrüßte im Namen des die Gäſte empfangenden Zweigausſchuſſes Rheinland. Vortreffliche Worte fand Staatsſekretär Schulz vom Reichsminiſterium des Innern für die Bedeutung des Herbergswerkes. Auch Miniſterial⸗ rat Dr. Mayer vom ſächſ. Miniſterium hielt geradezu eine Werberede für die Sache der Jugendherbergen. Weiter ſprachen noch Regierungsrat Becker im Auftrag der Regie⸗ rung, Dr. Scheppacher für die Stadt Düſſeldorf und Prof. Nägele⸗Stuttgart für das württembergiſche Miniſterium u. a. m. Herr Münker, Hilchenbach, der nimmermüde Ge⸗ ſchäftsſführer des Verbandes erſtattete den Bericht über das Geſchäftsjahr 1926. Darnach iſt die Zahl der Mitglieder auf 75 000 geſtiegen, gegenüber 2000 i. J, 1926, die der Herbergen auf 2100, die der Uebernachtungen auf 1,4 Millionen gegenüber 186 000 i. J. 1920. In 883 Ortsgruppen und 29 Zweigausſchüſſen wird er⸗ folgreich gearbeitet. Die Zuſammenarbeit mit den Behörden hat zu weiteren Erfolgen geführt, aber noch reiche Mittel müſſen fließen, wenn der Herbergsnot geſteuert werden ſoll. Alsdann folgte ein Vortrag von dem Dozenten an der deut⸗ ſchen Hochſchule für Leibesübungen Dr. Klinge über das Athletenwettlauf nach Frankreich Ein Zollbeamter in der franzöſiſchen Stadt Breſt fand in einem Paket billigen Tabaks einen Zettel mit folgender Auf⸗ ſchrift:„Wenn Ihnen der feine Tabak in dieſem Paket beſſer ſchmeckt, als die gewöhnliche Qualität, die ſonſt in dieſer Ver⸗ packung enthalten iſt, dann denken Sie bitte daran, daß Sie das Marie verdanken, der Witwe von Jaques Bonhomme, Packerin in der Tabakfabrik von Morlaix, die ſich wieder zu verheiraten wünſcht.“ Als der Käufer des Pakets den Tabak probierte, ſtellte er feſt, daß die Qualität tatſächlich derjenigen weit überlegen war, die er bisher immer in dieſer Verpackung erhalten hatte. Wahrſcheinlich hat Marie mehrere ſolcher Heiratsanzeigen im Tabakspaket in die Welt geſandt. Die Chronik meldet nicht, ob ſie damit Erfolg gehabt hat. Marokko In Marokko iſt eine elektriſche Leitung, durch die ein Strom von 60 000 Volt von Caſablanca nach Rabat übermit⸗ telt wird, durch Storchneſter ernſtlich gefährdet wöorden. So⸗ bald die Leitung gebaut war, machten die Störche die Ent⸗ deckung, daß die ſtählernen Träger der Leitungsdrähte gerade ideale Bauplätze für Neſter abgaben und daß ſie einen viel feſteren Halt boten als ein Baum oder das Dach einer Ein⸗ geborenen⸗Hütte. Infolgedeſſen hatten ſich die Störche bald auf der ganzen Länge der Leitung angeſiedelt. Die großen Neſter verurſachten aber ernſthafte Störungen, da die Iſolie⸗ rung der Leitung ſtark darunter litte. Infolgedeſſen mußte ſich die franzöſiſche Geſellſchaft, die die Leitung gebaut hat, dazu entſchließen, die ſämtlichen Maſte ganz glatt abzudecken, ſo daß die Störche keinen Fuß faſſen konnten. Als Erſatz da⸗ für hat ſie den langbeinigen Vögeln längs der ganzen Linie beſondere Niſtplätze gebaut. Sübafria Wenn in Südafrika ein neues Diamantenfeld entdent wird, ſo wird das betreffende Gebiet zunächſt von der Regie⸗ rung mit Beſchlag belegt. An einem beſtimmten Tage wird das Gebiet dann für den allgemeinen Wettbewerb frei⸗ gegeben und es finden jene Wettrennen nach den beſtn Schürfſtellen ſtatt, die das Abenteuerlichſte und Seltſamſte ſind, was man in Südafrika erleben kann. Es beteiligen ſich daran Diamantengräber aus allen Teilen des Landes und neben den Männern fehlen auch die Frauen nicht. In der letzten Zeit haben ſich wohlbekannte Sportsleute an dem Rennen beteiligt. Dank ihrer beſonders entwickelten Körper⸗ kraft und ihrer beſonderen Fähigkeiten im Schnellauf waren ſie imſtande, ſich die beſten Felder anzueignen. Bei einem ſolchen Diamantenrennen, das kürzlich in der Nähe von Lich⸗ tenburg ſtattfand, waren hunderte ſolcher Athleten aus 4 Transvaal allein mit von der Partie. Nachher machte man 7 die überraſchende Entdeckung, daß ein großer Teil dieſer Sportsleute das Wettrennen im Dienſte von Syndikaten unternommen hatten und ſehr gut dafür bezahlt worden waren. Dieſe Entdeckung hat in den ſüdafrikaniſchen Sport⸗ kreiſen lebhafte Beunruhigung hervorgerufen. Man wirft die Frage auf, ob es ſich mit der Würde des Privatſports⸗ mannes verträgt, ſolche Aufträge von Diamantengeſellſchaf⸗ ten anzunehmen. Die Vereinigung der Amateur⸗Atßleten von Transvaal will darüber eine Entſcheidung herbeiführen und gegebenenfalls ihren internationalen Verhand anrufen, damit die Angelegenheit einheitlich geregelt wird. Amerika Ein eigenartiger Eheſcheidungsgrund kam in einem Pro⸗ zeß vor dem Gerichtshof in Los Angeles(Kalifornien) ans Licht. Eine Frau namens Hazel Hughes hatte zwei Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, von überraſchender Aehn⸗ lichkeit im Alter von wenigen Wochen adoptiert. Ihrem Mann, der ſeit längerer Zeit von ſeiner Heimat abweſend war, teilte ſie dann mit, daß ſie Zwillinge geboren habe. Die Frau verübte den Betrug, weil ihr Mann den lebhaften Wunſch hatte, Kinder zu beſitzen, und weil ſie hoffte, ſich ſeine Neigung zu ſichern, wenn ſie ihm bei ſeiner Rückkehr das Zwillingspaar als Angebinde darbringen könne. Die Täu⸗ ſchung gelang auch. Nach einigen Jahren erhielt der ver⸗ meintliche Vater aus irgend einem Grunde die Aufforde⸗ rung, die Geburtsſcheine der Kinder beizubringen. Als er ſich darum bemühte, kam der Betrug ans Licht. Der Mann klagte auf Eheſcheidung, die auch gewährt wurde. Die Kin⸗ der befinden ſich in einer unglücklichen Lage, da die Frau ſie verlaſſen hat, ohne ſich weiter um ſie zu bekümmern. Dem „Vater“ ſtehen keinerlei Rechte an die Kinder zu, doch hat er erklärt, daß er ſich ihrer annehmen will, bis für ihre Zu⸗ kunft geſorgt iſt. 95 5—57r Wandern als Teil der Körperkultur. Er zeigte, wie das Wandern als Ergänzungsübungen den Sport und das Turnen pflegen könne, forderte aber eindring⸗ 185 195 den Turn⸗ und Sportvereinen auch Pflege des andern. Nach Fortſetzung der Beratungen wurde der Jahresbel trag von 1927 in der gleichen Höhe feſtgeſetzt wie 1926. Eine wichtige Aenderung der Satzungen erweiterte den Vorſta durch 15 Beiſitzer, die von den Behörden, Verbänden, Lehrern und Jugendverbänden geſtellt werden ſollen. Davon verſpri 5 man ſich eine erhöhte Werbekraft. Ein neues Bild der Arben des Verbandes bot Herr Willgeroth⸗Dresden, der Leite der Werbeunternehmungen des Verbandes. Neben den Waren lotterien hat der Verband in den zwei Jugend⸗ und Volks⸗ kalendern„Freudenborn“ und„Lebensborn“ und in dem Ha⸗ ſchen Abreißkalender„Deutſches Wandern“ hochſtehende Bi dungsmittel ins Volk gebracht, deren Verbreitung ſehr zu 5 grüßen iſt. Der nächſte Herbergstag ſoll 1927 in Heide berg tagen. Fragen der Einzelorganiſation und eine allge meine Ausſprache ſchloſſen nachmittags die Tagung. Nachmittags fand im Anſchluß daran in der Rheinhalle der„Geſolei“ eine große Jugendkundgebung ſtatt, die gut beſucht und ſehr eindrucksvoll war. Ein Spuf chor der Arbeiterjugend Eſſen trug BDrögers tieſe und ktor rüttelnde Dichtung„der Morgen“ vor. Dann ſprach Dire 15 Dr. Edmund Neuendorff von der ſtaatl. Hochſchule 15 Leibesübungen in Spandau über„Turnen, Sport, Gymnaſſe und Wandern“. Er umgrenzte in klarer und packender Weis dieſe Gebiete und pries, beſonders die ſeeliſchen Werte de 85* Wanderns, das die Erziehung zu reinem und freiem Men⸗ f ſchentum und zur Volksgemeinſchaft in gleichem Maße fördere. Die aus vollem Herzen voll Begeiſterung vorgetragenen 1+ danken fanden reichen Beifall. Das gemeinſame Lied neuen Jugend„Wann wir ſchreiten“ ſchloß die wirkungsvolle Kundgebung. Damit erreichte der 8. Jugendherbergstag ſein Ende. Er hat gezeigt, welche Fortſchritte die Sache der Jugendheſd bergen gemacht hat in ihrer Anerkennung durch Staat un Gemeinden ſomohl wie in ihren Leiſtungen, dem Bau 1 d Einrichtung von Herbergen für unſere Jugend. — Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 215 Ulttwoch, ben 29. September 1028 8. Seite. Nr. 480 Bilder der Woche N A. Erdmann, Dresden Hehmko-Winterer, Dũsseldorf Dr. Richard kHlein, Splelleiter der Oper 1. Kapellmeister Erich Orthmann Hofatener Pieperhoff, Leipzig Rose Lind Albert Meyer. Hofphoto Hannover büurkopp-Kamera- Bildnisse. Hamburg Hudegard Grethle Anneliese Born 8 6 N 5 Gillis v. Rappard Neue Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters A. Ede, Breslan kammersänger Adolf Loeltgen Elsbeth Oropp, Köin —19 — —— 110 — 8. Sette. Nr. 450 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 29. September 1928 Neue Mannheimer Seitung⸗Handelsblatt Mündelſichere Papiere Nachdem die unſelige Geldentwertung den Sinn der Mündel⸗ ſicherheit zu einer Farce gemacht hatte, erſchien in letzter Stunde (Juni 1923) die Reichsregierung mit einer Novelle auf dem Plan, derzufolge die Anlage von Mündelgeldern auch in anderen als im § 1804 BGB aufgeführten Werten erfolgen könne. Jedoch hatte dieſe Milderung für den Reſt der Inflation keine praltiſche Bedeutung mehr, da jegliche Bar⸗ und Wertpapiervermögen zerſchmolzen waren Auch für die Sparkaſſen kam das Anlegen flüſſiger Geldmittel nicht mehr in Frage. Sie konnte ſich erſt auswirken, als die Bildung neuer Vermögen mit Beginn der wertbeſtändigen Währung ein⸗ ſetzte. Sie mußte es, weil die im BGB vorgeſehenen Anlageobjekte nicht mehr exiſtierten. Die durch die Novelle hervorgerufene Verflachung des Be⸗ griffes„mündelſicher“ muß aber wieder verſchwinden, ſoll die Mündelſicherheit überhaupt einen Sinn haben. Es kann jetzt dieſer wieder erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenktt werden, da innerhalb der verfloſſenen 3 Jahre neuer innerdeutſcher Kapitalbildung alle die zu Anlage der Mündelgelder geeigneten Werte ſich wieder eingeſtellt haben. Unter Fortlaſſung der nicht in den Rahmen dieſer Aus⸗ führungen gehörenden Hypotheken und Schuldbucheintragungen kennt das bürgerliche Reichsrecht 2 Hauptkategorien, einmal die Neichs⸗ und Staatsanleihen, mit der Unterabteilung der von Reich oder Ländern garantierten Forderungen, und dann die Pfand⸗ briefe und Kommunalobligationen, ſoweit der Reichsrat jedesmal dieſe beiden letzteren für geeignet hält. Das Einf.⸗Geſ. zum BGB ſieht in§ 212 vor, daß es bei der Erklärung von Papieren zu mündelſicheren durch die Landesre⸗ gierungen ſein Bewenden habe, ſofern ſolche Verordnungen vor 1900 ergangen ſind. Es gibt demnach neben der reichsgeſetzlichen noch eine landesgeſetzliche Mündelſicherheit. Zum dritten beſteht als Reichsgeſetz noch ſene Verordnung v. 1023, die aber bald ver⸗ ſchwinden wird. Akut wurde die Frage der Mündelſicherheit erſt wieder in jüngſter Zeit, als es ſich um die Hypothekarſchuldſcheine der Ren⸗ tenbank⸗Kreditanſtalt handelte. Die Folge war ein lebhafter Widerſpruch ſeitend jener Kreiſe, die in der Mündelſicherheitserklärung eine einſeitige Bevorzugung eines Inſtitutes ſahen. Nicht mit Unrecht wies man darauf hin, daß die Schaffung mündelſicherer Papiere überhaupt nur unter dem Geſichtspunkte erfolgt ſei, den Mündelgeldern eine einwandfreie Anlage zu ermöglichen. Daraus folgt, daß ſämtliche nach gleichen Grundſätzen aufgebauten und geleiteten Kreditinſtitute das gleiche Recht für ſich beanſpruchen könnten. Die Geldgeber für den Anleihemarkt ſind heute nicht zuletzt Sparkaſſen und Verſicherungsgeſellſchaften, die kraft ihrer Satzungen auf die Bevorzugung der mündelſicheren Papiere ihr beſonderes Augenmerk zu richten haben Wird die Novelle 1923 einmal aufge⸗ hoben, ſo erſcheint es nicht abwegig anzunehmen, daß alle flüſſigen Mittel auf die mündelſicheren Anlagewerte konzentriert werden. wodurch notwendigerweiſe eine außerordentliche Verengung des Ab⸗ ſatzgebietes für andere Papiere hervorgerufen werden muß. Es iſt nun intereſſant zu ſehen, daß hinſichtlich der Rubri⸗ zierung der Wertpapiergattungen ein wahlloſes Durcheinander herrſcht, deſſen baldige Beſeitigung dringend geboten erſcheint. Der Wirrwarr kommt lediglich aus dem Fortbeſtand jener landesge⸗ ſetzlichen Verordnungen her und bezieht ſich zumeiſt auf Pfand⸗ briefe, da dieſe Kategorie nach dem BG(ſ..) der Kontrolle des Reichsrates unterliegt. Von den Pfandbriefen baben die Zu⸗ ſtimmung des RR bislang nur die preußiſchen Landſchaften erhalten. Somit konnte es eine Mündelſicherheit für alle anderen Pfandbriefe allgemein für das Reichsgebiet nicht geben, ſondern nur auf Grund der Landesgeſetze innerhalb der Staaten ſelbſt. In dieſem Zu⸗ ſammenhang ſei kurz erwähnt, in welcher Weiſe die Mündelſicherheit heute bei in Berlin notierten Papieren praktiſch gebandhabt wird. I. Reichsmündelſicher: 1. alle öffentlichen Anleihen 2. vom Reich oder Staaten garantierte Anleihen 3. vom Reichsrat für mündelſicher erklärte Anleihen d. ſ. preuß. Landſchaften. II. Landesmündelſicher: Preußen: ſämtliche Komm.⸗Obl. der Hypothekenbanken, nicht die Pfandbriefe, Baden: Pfandbrieſe u. Kommunalobligationen der Rheiniſchen Hypothekenbank Bayern: Pfandbriefe u. Komm.⸗Obl. der Bayer. Landw. Bank n. Pfälz. Hyp. Bank, von den übrigen bayeriſchen Hyp. Banken nur die Pfandbriefe Sachſen: Pfandbriefe der Sächf. Bodenereditbank und der Leipziger Hypothekenbank, auch hier nicht die Kommunalobligationen. Soweit der Auszug aus der Menge der verſchiedenartigen Be⸗ handlungsweiſe. Dieſe geht alſo ſogar ſoweit, daß ſelbſt in ein und demſelben Staate(Bayern) Pfandbriefe und Kommunalobligationen mit Unterſchieden berückſichtigt ſind. Derartige unbegründete Gegen⸗ ſätztichkeiten(denn alle Hypothekenbanken unterſtehen der Staats⸗ aufſicht, die nach reichsgeſetzlichen Grundſätzen ausgenbt wird) müſſen unbedingt zu Rückflüſſen der von der Bevorzugung der Mündel⸗ ſicherheit ausgenommenen Papiere führen, wenn Aufſichtsbehörden und Vormundſchaftsgerichte ſich wieder ſtreng an die alten Vor⸗ ſchriften halten werden. Deshalb iſt eine Einheitlichkeit für das ganze Reichsgebiet auf alle Jälle anzuſtreben. H. St. Zentralausſchußſitzung der Reichsbank Weitere langſame Auffüllung des Goldvorrates Kreditbeſchaffung für Bauzwecke In Ergänzung unſerer Meldung im heutigen Mittagsblatt über die geſtrige Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank in der Reichsbankpräſident Dr. Schacht über die Entwicklung des Standes der Reichshank und der Geld⸗ und Kapitalmarktverhältniſſe während des abgelaufenen Vierteljahres berichtete, tragen wir noch folgendes nach: Die Reichsbank hat nicht nur eine weitere langſame Auf⸗ füllung ihres Goldvorrats durch Umwandlung von De⸗ viſen in Gold vornehmen können, ſondern die derzeitige Entwick⸗ lung der Deviſenkurſe hat aus dem Verkehr heraus zu Goldan⸗ geboten an die Reichsbank geführt, die die Reichsbank ange⸗ nommen hat. Wenn auch die Vermehrung des Zahlungsmittelum⸗ laufes zu Bedenken noch keinen Anlaß gibt, ſo iſt es doch nach wie vor unerwünſcht, in der Hereinnahme ausländiſchen Geldes in einem Tempo vorzugehen, mit dem die pruduktive Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft nicht Schritt hält. Es ſind zwar erhebliche Fort⸗ ſchritte, insbeſondere in der Rationaliſierung unſerer Induſtrie, ge⸗ macht worden; doch beag die immer noch große Zahl der Arbeits⸗ loſen, daß das Gedeihen einzelner Unternehmungen noch nicht das Gedeihen der Geſamtwirtſchaft bedeutet. Die Vermehrung des deut⸗ ſchen Geldumlaufs iſt alſo im allgemeinen nicht durch eine ſteigende Geſamtproduktivität der Wirtſchaft hervorgerufen, ſondern durch eine allzu ausgiebige Benutzung außländiſchen Kapitals. Dieſe Entwick⸗ lung iſt für die Reichsbank mit ein Anlaß dazu geweſen, von der bis vor kurzem aufrecht erhaltenen feſten Dollarnotiz abzugehen und die Kursbildung dem freien Verkehr zu überlaſſen. Hier⸗ durch hat die Reichsbank die Möglichkeit, auch auf ein zu ſtarkes Einſtrömen ausländiſchen Kapitals regelnd einzuwirken. Die in letzter Zeit zuweilen aufgetauchten Gerüchte, daß die Reichsbank be⸗ abſichtige, Goldmünzen in den deutſchen Zahlungsverkehr zu leiten, entbehren der Grundlage. Die Reichsbank ſteht in dieſer Frage vollkommen auf dem Standpunkt anderer großer Länder, die die Anſammlung von Gold bei der Notenbank(Goldkernwährung) unter jeweiliger freier Hergabe von Gold für Auslandszahlungen im Falle die Deviſenkurſe es erfordern, für eine zweckmäßigere Form der Goldwährung halten, als die Sättigung des Verkehrs mit Goldmünzen. In der Ausſprache wurde darauf hingewieſen, daß die Kreditbeſchaffung für Bauzwecke immer noch vfel zu teuer ſei, und an Hand von Beiſpielen dargelegt, daß man heute mehrſtellige Hypotheken immer noch nicht unter 10 v. H. erhält. Vom Reichs⸗ bankpräſidenten wurde Einwirkung auf die betreffenden Stellen im Rahmen des möglichen Einfluſſes der Reichsbank zugeſagt. Weiter wurde eine Beſſerung des Scheckverkehrs empfohlen, die im weſent⸗ lichen von einer Reform unſerer Scheckgeſetzgebung abhänge. Großkraſtwerk Hannover Günſtiges Geſchäftsergebnis Im Geſchäftsjahr 1925/26 hat ſich die Großkraftwerk⸗Hannover⸗ .⸗G., Hannover⸗Berlin, wie wir dem Geſchäftsbericht ent⸗ nehmen, weiter ane entwickelt. Obwohl das Kraftwerk nicht von den Rückwirkungen der ſchlechten Wirtſchaftslage verſchont blieb, konnte der Umſatz doch um rund 70 Prozent geſteigert werden. Die⸗ ſer Zugang ergab ſich im weſentlichen auf Grund der im Geſchäfts⸗ jahr 1924½5 und 1025/6 abgeſchloſſenen Verträge. Die Strompreiſe haben ſich im Laufe des Jahres nicht weſentlich geändert, da auch in den Kohlenpreiſen keine nennenswerten eintraten. Von dem neuen Geſchäftsfahr 1926/7 erwartet das Unternehmen weiter eine Steigerung des Stromabſatzes. Die Verwaltung nimmt an, daß Ausfälle, die infolge der allgemeinen ſchlechten Wirtſchafts⸗ lage eintreten ſollten, durch Neuanſchlüſſe mindeſtens ausgeglichen werden können. Verhandlungen über ſolche Neuanſchlüſſe ſchweben zürzeit u. a. mit der Preußiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. über den Anſchluß ihrer Ober⸗ und Unterharzer Werke. Was Preußen den Amerikanern kber ſeinen Beſitz und ſeine Finanzen berichtet In dem amerikaniſchen Proſpekt über die 20 Millionen Dollars 4½% proz. Goldanleihe von 1920 deſ Freiſtaates Preußen wurden über den Beſitz und die Finanzen Preußens folgende Ausführungen gemacht: Die wichtigſte Einnahmeguelle unter den produktiven Unternehmungen des FFreiſtagtes ſind die Wälder, deren Wert auf übet 1 Milliarde Dollars geſchätzt wird. Außerdem beſitzt Preußen Grundſtücke und Gebände die mit etwa 400 Mill. Dollars zu ver⸗ anſchlagen ſind. Die landwirtſchaftlichen Vetriebe ſind rund 154 Milltionen Dollars wert. Die e e und ſchwebenden Schulden Preußens waren am 31. Juli 1926 einſchließlich der aufgewerteten Schuld niedriger als 90 Millionen Dollars. Pro Koyf der Bevölke⸗ rung betragen die Schulden.60 Dollars gegen 1 Dollars im Jahre 1017. Ferner hat Preußen Garantien in Höhe von faſt za Millionen Dollars übernommen. Der ordentliche Haushalt iſt für das Fiskaljehr 1920 mit 853 650 000 Dollars ausbalanziert. 93,5 v. H. der Staatsausgaben werden durch Stenern und Ab⸗ gaben gedeckt, die reſtlichen 6,5 v. H. oder 19.5 Millionen Dollars durch die Gewinne der Staatsunternehmungen. ——— Vörſenberichte vom 29. September 1926 Mannheim feſt Nachdem J. G. Farben⸗Aktien einige Zeit vernachläſſigt waren, zeigte ſich heute wieder größeres Intereſſe für dieſes Papier, ſo daß der Kurs auf 284 anziehen konnte. Auch ſonſt lag der Aktienmarkt ſehr feſt. Geſucht waren Hypotheten⸗ bank⸗, Auto⸗ und Zuckeraktien. Es notierten Badiſche Bank 150, Pfälz. Hypothekenbank 123, Rhein. Creditbank 127, Rhein. Hypothekenbank 126,5, J. G. Farben 284, Rhenania 75, Frankfurter Allgemeine Verſicherung 115., Mannheimer Verſicherung 9,5, Oberrhein. Verſicherung 166, Benz 82 G. Gebr. Fahr 38, Fuchs Waggon 0,6, Knorr 125,5, Mannheimer Gummi 60, Koſtheimer 65, N. S. U. 96,5, Zement Heidelberg 130., Rheinmühlenwerke 76., Wayß u. Freytag 122.5., Zellſtoff Waldhof 181., Zucker Frankenthal 76., Zucker Waghäuſel 98,5, alte Rheinbriefe 11,30, 11,27, 10 proz. Mann⸗ heim Stadt Gold 104., Mannh. Stadt Vorkriegsanl. 176 G, Frankfurt überwiegend feſt Trotz der Ultimoregulierung verkehrte die Börſe in recht feſter Haltung. Namentlich J. G. Farben waren verlang auf Rückkauf der per Ultimo vorgegebenen Stücke, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß die Ultimoverpflichtungen zeitig genug glattgeſtellt worden waren. J. G. Farben eröffneten 4 v. H. höher und wurden per Oktober mit—1,5 Avanes gekauft. Für die Montanwerte war die Stimmung geteilt⸗ Deutſch⸗Luxemburger, Mannesmann und Rheinſtahl zogen weiter an, während Harpener und namentlich Phönix an⸗ geboten und ſchwächer waren. Für Phönix wirkte die Tat⸗ ſache kursdrückend, daß dieſes Papier wieder dividendelos bleiben ſoll. Schiffahrtswerte waren ebenfalls etwas ſchwä⸗ cher und kaum im Handel. Elektrowerte dagegen etwas feſter, in erſter Linie Licht und Kraft auf die Ankündigung einer 10.H. Dividende. Von Spezialwerten zogen Th. Gold⸗ ſchmidt weitere 3,75 v. H. an, da dieſes Papier ſetzt auch zum Terminhandel zugelaſſen werden ſoll. Auch die Motoren⸗ und Bauunternehmungen konnten ſich gut behaupten bsw. im Kurſe etwas beſſern. Bei den ausländiſchen Renten ha ſich das Hauptintereſſe auf die türkiſchen Werte gewende Anatolier 1 erreichten anfangs wieder 31, Anatolier 11 20 Bagdad II 24. Aber auch die übrigen Renten waren g erholt. Deutſche Renten vernachläſſigt. Später konnte ſo⸗ wohl auf dem Renten, wie auf dem Effektenmarkt die Ten⸗ denz ſich weiter befeſtigen. G. Farben gewannen ein weiteres Prozent. Auch Phönir konnten 1 v. H. zurſick⸗ gewinnen. Für Adlerwerke erhielt ſich die Nachfrage weiter. Anatolier hatten ſchließlich noch großes Geſchäft auf weiter ſtark anziehende Kurſe. Anatolier 1 31,75, Anatolier 11 28 und Anatolier III 24 G. Die Befeſtigung der Anatolier kſt auf die Meldung zurückzuführen, daß die türkiſche Regierung den Rückkauf der anatoliſchen Eiſenbahn mit allem Materfal, Kavital, Zins und Amortiſation für insgeſamt 75 Mill. Pfd. beſchloſſen hat. Der Vertreter der Aktionäre, Dr. Meißner, von der Deutſchen Bank, ſoll telegraphiſch nach der Türkei gerufen worden ſein. Der Freinerkehr war umſatzlos. Berlin gut behauptet Die Börſe hält die Ultimoliquidation bereits für erledigt⸗ Die guten Ausſichten für die Kohleuinduſtrie führten ontan und Deutſch⸗Luxemburger. Die übrigen Montan⸗ werte waren gleichfalls feſt und meiſt höher mit Ausnahme loſigkeit. Farbeninduſtrieaktien waren lebhaft gekauft auf Grund von Gerüchten über neue Erfindungen. Auch andere chemiſche Werte ſtellten ſich um—2 v. H. höher. Vereinigte Stahlwerke wurden wegen der zu erwartenden Zulaſſung zum Terminhandel lebhaft umgeſetzt. Großes Intereſſe be⸗ ſtand für Deutſche Erdölaktien, die über 3 v. H. ge⸗ wannen. Am Markte der Elektrowerte entwickelte ſich nur bei Elektr. Licht und Kraft⸗Aktien und Pöge größeres Geſchäft auf Grund günſtiger Jahresabſchlüſſe. Von Bank⸗Akkien ſtellten ſich Berliner Handelsgeſellſchaft um 3 v. H. niedriger. Sthiffahrts⸗Aktien waren nur wenig und ungleichmäßig ver⸗ ändert. Privatdiskont für beide Sichten auf 576 v. H. erhöht. Schiffsverkehr in den Maunheimer Häfen In der Zeit vom 18. bis 25. September 1926. ſind a n⸗ gekommen: talwärts 3 beladene Dampfer mit 119 To., 5 leere Schleppkähne und 12 beladene mit 2813 To., berg⸗ wärts 26 beladene Dampfer mit 3923 To., 5 leere Schlepp⸗ kähne und 111 beladene mit 60 169 To. Abgefahren ſind: talwärts 1 leerer Dampfer und 21 beladene mit 1496 To., 28 leere Schleppkähne und 31 beladene mit 16 889,5 To,, berg⸗ wärts 3 beladene Dampfer mit 411 To., 20 leere Schlepp⸗ kähne und 13 beladene mit 3099 To. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 13 beladene Schleppkähne mit 819 To., bergwärts abgefahren ſind: 1 leerer Schleppkahn und 9 be⸗ ladene mit 503 To. Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mar' je Stück Die mit T verſehenen Wert⸗ ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſehenen noch in Bi⸗„ verſtehen Frankfurter Vörſe vom 29. September -Aktien. 28.] 29. 28.J 29. Van 28 J 29. IRhein Braunk. 223.] 23.00Enzinger⸗Union 89,.25—.— Ang. Y. Creditbt. 159.0—,— Salzw Hellbronn 126,]las sſEuüng. Spinn 200,0—.— 1ei2... 1 Teſlus Bergbau, 66.7869.73 Faber. Joh. be 8 85 5 BK. u. Laurahütte e 17 7 770 7 7 —12.— J. Farbenind. 5 N Bant,on n. Ab J2 l% Transport. Akttien. Fahr Gebr. Piem. 37.2838.85 Barmer Bankver 132.00432.5 Schantungbahn—8180,Felt. Guill. Carls! 483.5153.5 Berliner Fandels 21850214, Hapag. 161.5167,0 Feinmech. Jetler 79.——.— TComeu Privatb. 149.5140,0 Nrddeueſch Liond 162,7156,5 Frantſ Pok.& Wit. 78.— 80.78 1 Darmſt.. Rat. B 227.5226,0 Zeſter.⸗U St. B... uchswaggon.8650,500 1 Deutſche Bank 166.5180,6 Baltimore& Ohio 100,0ſ99.—Holdſchmidt Th.. 113.0ſ118,0 D. Effekt.u. Wechſ. 121.00124,0 Juduſtrie⸗Aktien Gritzner M. Durl. 110.0110,0 9. Hopothetenbk. 121012 Suduftrie⸗ Grleftw Mhm 6½%——— B. Ueberſee⸗Bant 112.0112,0 Eichb.⸗Mannh. eee SGrün, Bilfſnger 115.0148.4 D. Bereinsbank 87,5087,50, Kempf⸗Sternb. 158.9188.0 Haids Reu, Näh 4,—48,50 T. Disconts⸗Gef. 158,2159,0 Mainzer S. A. 169.865,0 Hammerſen 115.17770 T Dresdner Bant 141.5141,5 Schöfferh Bindg. 249,9242.9 1105 Armaturf 59.—53.— —.— „Bank 124.7128, Schwartz⸗Storch. 128.0128,0 HirſchKupfu. Met. 114.5414.0 aen M. 0 140 155 Werger. 126.0,126.0 Hoch- und Tiefbau 83,5058,50 I Mitteld Cred ⸗B 137.5138,0 Adt. Gebr.... 40.,4040,25 Holgzmann, Phil. 128.2129,7 Nuraberg. Bs.⸗B.—.——— Atcumulatoren.—.——.— Heldverkohl-Ind. 51,—151.— Oeſter. Ered.Anſt..80 8,85 Adler Oppenheim.—[Junghans Stam 88,756950 Pfälzer Hyp.⸗ Bk. 123,0½123,0 Adler Klever„ 69.700.—. Kammg. Kaſſersl.—.— 129.0 Reichsbank. 158.5158.0 A, E. G. S1.-A. 138,5150.6 Farlsrüger Naſch. 46,5046.75 Ahein Erebitbank 127.5127, Aſcgaf. Buntpap. 180.9139,0 Kemp. Stettin Rhein. Hyp. Bank 127,0,128,0 Aſcha„Zellſtoff 129.0129,/0 Klein.Sch& Vecker 79.—76, Sido. Disconto 139,0139,0 Bahnted Darmſt. 29,5030,— Knorr, Heilbronn 137.0ſ146.0 Wiener Bankver. 5,50.90 Bad. Aa..[Konſetven Braun 39.—89.— Württb, Notenbk— Bad. Maſch. Durl. 120,7120.0 Krauß& Co., Lock.— MannhBerſ.⸗Geſ. 188.0166,0 Waſt.⸗G. 130.0426, KLatmeyer& Co. 144.542.9 rankf. Allg. Verſ. 110.5113,5 Bahriſch. Spiegel 62,—60,— Lech Augsburg 1150116,5 berkh. Verſ.⸗Geſ.—. Beß& Henke! 52.—62,—Jederwert Rothe———— Frank..u. Mitv.—.—1 Bergm. Elettr. 155,0 Fudwigsh Walzm 106.—.— 1 IBing Wietallwerke 63,5003.— Lutz Maſchinen—.——.— Vergwerk-Aktien. Brem. Beſigh. Oel 6,—63.— Luz ſche Induſtt.—.—26.— T Bochumer Guß.3,0153,0 Cement Heidelb, 180.5181,0 Mainkraftwerke 104.,0/107.0 Buderus Eiſen 85,7558,50 Cemem Karlſtadt 14.0l44 0 Miag, Mühlb. 117.(117.7 1D. Eußemb. Berg 152,51540[whamotteunnaw 61,5062,50 Mez Söhne——.— Eſchwell. Bergwrt—.—155,0 Cont.Rürnb. Bög. 82, 82.— Moloren Deuz—.——.— 1Gelſenk, Bergw. 172.21/1, Paumlet Motot 88.6585.— motorf. Oberürſ.———— Gelſenk. Gußſtahl 23.—.5.Gold⸗u..-Anſt 168,104,2 Reckarſ. Fahrzg. 92.—96,50 THarp. Vergbau 17.00170, Pyckerh.& widm. 76.—75,25 Mrg. Leder Spier—.——.— Kall Aſchersleben 139.0136,5 Dingler Jweibrück————Peter Union Frtht. 94.—93,50 Kall Salgdeſ. Hürtoppwert Sl. 62.—6,— Uf. Käbm Kayſer 52.2553— Kall Weſteregeln 144,0,148,0 Düſſeid.Rat, Dürr 53,—35.— Phitipps-.Urk 29,40026,.— Klöcknet⸗Werke—.———Eiſen Kaiſerslaut. 40,2842,— Porzellan Weſſel 65.——.— T Mannesmanm. 143,8 144,9/TElr. Licht u. Kr. 150,0 150 Reln. Gebb& Sch. 83.25 88.25 TOber darf..—, 72.—[Ell. Bad. Wolle 50,—49,45 Rheinmetall..—.—.— Ido. Eijen(Caro) 90.——.— Emagßrankſurt-.310.31 Rheinelektr. Sta. 134 5134.5 TPpönix Berabau 120,0½116,1Cmaille St. Ullrich 4J,.—J40,75 Rh. Maſch. Leud. 43,—49.— — — D 7219 7052 E 1807052.9J8% d.. ichsan! 0 889— Rhenania Aachen 73.1576.52 Zellſt. Waldhof St 180.0182.003 D. Reichsanl. 0.—.— Riebeck Montan. 155182 0 J guscterf. B. Wag 96,.50 4½% 69.⸗Sch.—.——.7 Rodberg Darmſt. 11,75 11.75 Zuckerf. Frankenth 76.— 18.— 4% Y. Schugg. 00.80.75 JRüttgerswerke 119.4½12.9 ucerf.ergeronn—.—98.504% D. Schutzg. 14.80.77 Schlinck K C. Hbg.—.——.— Zuckerf. Offſtein 118.2124,0 Sparprämie. 1919—.——.— Schnellpr Frank. 73.7578,— Zuckerf. Rheingau 92.—95.—5% Pr. Schatzanw—.——.— Lackf. 8 79 0 Zuckerf. Stuttgart 96.— 99.50 5 2— 1 chuckert. Nrbg. 187, 0 1 5%„Preuß. Konſ. 9. Schuhſabrit 90 e 3000„ 00.8020.498 Seilinduſtr. Wolff 54.25 54.75 en ed Sne eee„—.——.— TStemensöthalsf 201(200.0 Cigertele fer—.——%opnlv510—.— Südd. Frahtf.—.——— nelber. 118.8118,03,/% do. 51766 90.540— .Led. St. Ingbert.— Raſtatter Wag e 1 8.510—.— Tricon Veſigh———.— fl a8on 40.—.— 4% ayr. Eif⸗ Anl..510— UhrenfabrFurtch.—.—— hm. Kohlenanl e eee.—....— Ver. deutſch. Oelf. 67.—68.— ee— 3⁵57e do.—.— V. fich. Ind. Mainz 40,——.— Seſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E. P..55— Ber. Ultramarinf.——147,04½% MMhm.1914——.— 75 0..——.— 8,7 ,0% 1902—.—4% Heſh.v. 50.06—.——— —.——.— 2 10 —22 * 5 1„ „ — Ver. Zellſt. Berlin 10 1 4510 0„St, 107„Reſchsanl. 0, 0—.—.— Volhom.Seil u 1771970 do unk. b. 1925—.—— dee St..18———.— Wayß& Freytag 123.2122,0 3% O, Meichsanl..495—.—4% Wüttt..1615.510—.— Verliner Börſe vom 29. Soptember TAllg Elektr.⸗Geſ. 158.6159,5 Deutſche Kau, 114.(111.5 — 5 7815 99—5 148.50149,00 An, 190. uand 95,25.90,—PDeutſche Maſch. 199,5408 Barmet Bankver. 131.5 142.% Unhalt. Kohlen. 95,—97.75 Deutſche Steinzg. 51.00148.0 +Berl. Handelsg. 213.0214.7 Annener Gußſtahl 33.—7, Heuich Wollw. 68.1 TCom.u, Bripatg. 140.01410 Außalg Zellſt., 130,0—.—Deutſch. Eiſenh 16,8576. I Darmſt. u..-B. 225,5247 5/ Auß s5. Ab Maſch 93,—3,28 Honnersmarck 87.—83.80 Heutſche Bant 163˙0 167.7 Valcke Maſchin..—.———Dürenet Metall 81,—92.— 1St. Ueberſee Bt. 111.7110,[Baſag. Weguin. 49.— 38 eee.824 1 Hise Command. 159,715.20J, B. Bemberg 154.185 0 Pymatit Robel 133.2,188.8 IDresdner Bant 141,0 141.0 Bergmann Elkt. 158,0154.[Elberſeſd Kupfer 2 1 Mitteld Kredb. 137.7137.0 Berl.⸗Gub, Hut 224.7 223,70Elettr. Lieſerugg. 145.7 146,5 Reichsbank 185˙5 158.5T Berl Karlst. Ind 112.0112,7 1Elktr. Licht u. Kr. 152.5184,0 Ahein Ereditbank 127.00128,0 TBetüin. Wiaſchb. 90,501,—[Emaille Ulleich 41.— 42.— Südbeutſch. Disc. 140.0140.0 Betzelue Bergw.— dEnginger union 42.—41,25 Cra rt-Akti N ſug Rürnberg 63,.—63,150Eſchw. Bergiber! 19265 132,5 ransport⸗ jen. Bismarckhütte—.——.G. Farbehind. 279,285.0 Schantungbahn 6,806,50 TVochum Gußſt. 158.0ſ153,0 geſdmühte Bapier 88.0183.0 Allg Lol u. Sr. 109.) 17.9Gebr BöhlerKo—.—, Felten& Guill. 154.0458.2 Südd. Eiſenbahn 186,0125.2 Praunt. l. Britets 185715½00R. Friſten 9600 50,— N 175 99.,25 1410 Br.⸗Beſigh. Oelf. 65,2566,—[Guchs Waggon 1 572 50 eutſch⸗Auſtral. 144,5144,00Bremer Vulkan 72,— /2,.—[Gaggenau.⸗A. 45,28ſ35 Igapag. 161fel.g Suderus Eſſenw. 95.—9525 Gebhard Tertit 89.350— 19., Sudamerſta J43,5 140. Chem. Heyden 116,2115.10 4 Gelſent, Vergw. 1718472.8 Hanſo Oſchin 18.9ten.Cem. Gelſent 518402,— Helſent. Gußſtah..—2 50 MNocbbiſch. Ctond 149,5150.5[Chem. Albert 183,0140 0 Henſche& G8. 68,—67 Koland-die..=Concord. Spinner 90,—o9, J8German. Porzt⸗J. 148.5 Verein, Elbeſchiff 82 8058,85 Haimlet Mofor 83,0f64,50 Herresheim. Glas 188,01/0 Induſtrie⸗Akkien. k Heſſauer Gas 148,0140 Theſ..elkt Unter. 475,8576.2 Accumulatoren 147,7148,5 L ODiſch.⸗Luxemb. 153,2,154,0]Gebr, Goedhardt 70,2570, Adler& Oppenh. 120.0 120,9ſ0.Eiſenb. Signl. 84, 59.— Goldichmidt, Th. 118,8118.8 Adlerwerke. 89,8590,50 T Deutſche Erdöl 149.7153.2 Goerz C. P. 39.—39.85 S= .⸗Gf. Verkhrsw.—.——.— Deutſch. Gußſtahl 98 553.— Gothaer Waggon 19.80 19.— Wae 75,—76,50 Deutſche Kabelw. 100,01100, 3JGritzner Maſchin. 114,7111, 1+ 9 87— fg Grkrftw. Mhm.6%—.——.—[ToObertchl. E. Bed 73.—72. eldburg—82.— Lebs 61.— 62,28 JOberſchl. Eiſen 99.3588,5 Hoch'requ 119.(120.0 Grün& Bilfinger 113.2 118,07 Sberſchl. Koksw 113.7120.0 Krügersdal Hand 115.0,1140 Gruſchwitz Terti 67.5070.—[JTOrenſt.& Koppel 109,5109,8 Petersb. Int..05 4,05 Hackethal Draht 83.5003.—TPhönir Bergb. 119.5 116,3Ronnenberg ——— —— Halleſche Maſch 148.7149.7 Rathgeber Wagg 385.7587.— Ruſſenbank.100.88 Hamge, Splan 118.0,114.6 Reisbolz Papies 18.50 75,50 Sicheſ&. Co. 8— Hannov..Egeſt. 73,—75.— IRhein Braunthi 223.0223,60 Stoman Salpeter 70,— 68-71 Hann. Waggon—. 15.— Rhein. Chamotte 63,—63.75 Südſee Phosphat———.— Hanſa Lloyd. 57.— 56,75 Rhein. Elektrizität 185.5185.00Ufa 40.— 40.— Harkort Bergwrk. 68,8563,.—TRheinſtahl 155.555 5 Harpen. Bergbau 170,6/170, 00Rhenanla Chem 73.75 74.— Jeessch—928—.—— arlann Nasch. 38— 45,(kemd, oütten 14.68fll.88 Neichsſcag 10. v 048 0,483 ebtwigshütte 181,01,0 Roſizer Braunk. 85.——.— Vieix 04800·460 Sche daen 75.— 7, ge er, e, 0 8 ndr. erm. 19,.— erswer 5 0 pel. 11.0 J440 Sacenrerkele. Jeg ge g 2 S. Weac an 94 9285 rſch K 0 15 eet 747f Serb. 835184 300 d. Reichvan 9497.42 4 — ITHoef.25 St 7938 2048 +900 1 0 85 670 THohenlohe⸗Wrk. eidemande—189, 9* b Hozwann.J25. 450 0 Sguber 2 Cen 07 l99 0% wed Ksngone 4h örchwerſe...—.750TSchuckert& Co. 187.0,140,7%„(.8300,480 Humboldt Maſch. 5250 625 Siemens Elekte. 4% Bayet. Anl.—— Iiſe Vergbau.468.0 4.2FSiem 8 Halste 100,2 138.803½ Naget. Ael.——.495 M. Judel& Co 119,8120,5 1Sinner Auncd. u e% P. Kohlenanl. 12.— 12 2 Gebr. Junghans 89.85 87.— Stettiner Bulkan 66.1586,7580 8 ahla Norgelen 84,85 64.50 StoehrKalmgen 165 0,185,08 179 + 1 35 Zalte Aecere. 17 i Sinee Ma—, aeeene, e Karlst. Maſchin. 45,50 45.35 Südd. Immobil. 64.—63,85 85 0 0 0 Peaunf 332 8 Kattowig. Berg.—.——.—Teichgräbhet—.——— Vandſch Rogg.50 7 C. M. Kemp.———— Teleph. Berliner 85.— 86,85* Kiöcknerwerke 121.0123,0 Thoerlelfabrit⸗. 83. 83.250) Ausl. Nentenwerte. F. H. Knorec. 126,01⸗6,0 UntonwerkeMaſch—.——— Wnenn—.—41850.— Kollm,& Jourdan 71.—71.— Ver. B. Frkf Gum. 66,5068,—4 Oeſt atza 22 50— Köln Rottweiler 139.8141,0 Ver Chem, Charl. 119,0119,04%„Goldtente 24.38/— Gebr. Körting. 91.7592.— P. Dtſch. Nickelw. 158,5170,24% eond Rie— 3,65 Koſtheimer Cell. 65.— 50.— BGlanzſtoff. Elb. 294. 300,04½% Siüibertte.——.— Kyſſhäuſer⸗Hütte—.——.— B, Schuhf Brng W 64.5065, 4¼0 Papierrte.—.— Lahmeher& Co. 140.—,— VStahlwo. d. Zyp7—4% Türk.Ad.⸗Anl. 14 2015.— 55,7 56,35 Vet Mitramgein 44,8 144,54%„ Bagd ⸗Eiſ.! 29,15,30 25 Laurahütte Auade Eismaſch. 101.016,% Bogtländ. Waſch. 6,— 60,284%„„ 1422.8028.75 Lindenberg.—.—197,0 Wandetet Werle 162 2 100,0 4% ürtuni Ant. 17 25017 50 TCarl Lindſtröm 160,15%/ Weſer Akt.-Gel.—.——4%„ Zollob. 1011 15,8676,25 * Lingel Schugfabr. 50.—o7,—Tweſtereg. Altag 144,014½5 00 dos 3,—84½ 1 Llnke& Höſſm. 90.2569,30 Wieing Cement. 133,5 188,/ 4% lS1.⸗Rlsis.50 41.85 Eudid. Loewe& Co 188,0490,0 Wiesloch Tonwar 107.0—%%„„„ 1914 21 68(.4 C. Lorenz. 110,0111,5 Wiktener Slahl 99,—98.7J%%„ Golörte 228838. Lotht. Poktl.⸗Cem—.——.—WittenerHußſtayl 60.5000,7/4%»Kront 20.—1½7 Magirus.⸗G. 53.—59.— Wolf, Buckau 51.8551,253% De. H. Stb. alte 19.1519,64 TMannesmann 144,0444,8 Zellſton Verein 104.0103,0% Oe-HMX Sre4,— Ttansfeld. Att. 0 1190 Jellſtoff Waldho 161,80181.0 0 Sabete 16 85 16.— „Web. Lind 1/8.0479, f.60% Süboc. a8—-— ae K Gegel 5 11½0ʃ11½5 Sreiverkehrs⸗Kurſe..60%„neue Pr.—— Mototen Deutz 68,7509,2 Adler Kall 35.— 35,.—5%„Obligat.—— Motorb. Mannh.—.— 123,/ Bergb. Praſto.—.— 4% Anal. Ser.] 29,259199 Müllheim Berg 126,0128.5 Benz⸗Motor 80—02.—4%„ 4,0½770 Reckar Fahrzg. 98.—98.— Deutſche Petrol.—.— 15, 4/%„„l 21.8524,75 2 — Nordd Wolllächm 145.0 145,0 Diamond... 25,85125,758% Tehuantepec. 30.——.— zu Beſſerungen in Eſſener Steinkohle, Köln⸗Neueſſen, Riebeck⸗ von Phönir⸗Aktien wegen der angekündigten Diyidenden⸗ Hög. Wien Gum 7185 Jl.85 Rhein. Maſch Led. 43 5944,50.a) Reichs⸗ u. Staalspap⸗ — 22 F eee Mittwoch, den 29. September 1928 Reue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 450 Aus der Pfalz 5* Ludwigshafen, 28. Sept. Im Laufe des geſtrigen Tages ürden drei Fahrräder geſtohlen.— Geſtern wurde in der ſuhensolleruſtraße ein Fahrrad Marke„International“ ge⸗ alttder— FJeſtgenommen wurde geſtern ein 19 Jahre tes Dienſtmädchen von Eichſtätt das bei ihrer Dienſt⸗ errſchaft in Speyer verſchiedene Gegenſtände entwendete und amit verſchwand. Die Gegenſtände konnten bei ihr vor⸗ gefunden und beſchlagnahmt werden.— Ein bis jetzt noch un⸗ ekannter Mann im Alter von etwa 27—28 Jahren übergab 15 27. Okt. in einer Wirtſchaft in der Siegfriedſtraße ein aſt neuen gelben Reiſekoffer mit dem Erſuchen, ihn auf⸗ zubewahren. Da der Koffer bis jetzt noch nicht abgeholt und St, Vermutung beſteht, daß er geſtohlen iſt, wurde er auf Atation 4 der Polizei abgegeben. Der Koffer enthielt ge⸗ ragene Kleidungsſtücke, darunter eine neue Windjacke, eine geue Aktenmappe und ein Notizbuch mit dem Namen Philipp olf. Sachdienliche Mitteilungen mögen an die Polizei ge⸗ Racht werden.— In Polizeigewahrſam waren in verwichener acht mehrere Perſonen wegen Obdachloſigkeit. 2: Neuſtadt, 28. Sept. Die aus Vorkriegszeiten bekannte Neuſtadter Höhen⸗ und Villenbeleuchtung, die bei ganz be⸗ onderen Anläſſen, wie Fürſtenbeſuch, Preſſetagungen uſw. deranſtaltet wurde und ein Ereignis für die ganze Pfalz üldete, wird wiederum und zwar zum zweitenmal nach dem Friege am Dienstag, den 5. Oktober, abgehalten. Durch usdehnung der Beleuchtung auf einige weitere Objekte bei erſtmaliger Verwendung auch der violetten Farbe und durch bbrenen des Feuerwerks unter einem neuen Geſichtspunkt wird die diesjährige Beleuchtung ihre Vorgängerinnen cher noch übertreffen. Nachbargebiete N ww. Darmſtadt, 28. Sept. Der 13jährige Schüler Heinrich 0 ichel von Roßdorf büßte geſtern nachmittag nach 1 Uhr uf der Heimfahrt von Gundernhauſen das Leben ein. Er ſar in Begleitung eines 11jährigen Mitſchülers auf ſeinem bade nach Hauſe und geriet dabei unter das Auto des guckermeiſters Reiſſer aus Darmſtadt. Der Junge erlitt inen Schädelbruch, der Todtrat ſofort ein. Nach 80 beatlichen Feſtſtellungen trifft den Wagenführer keine uld. sw. Offenbach, 28. Sept. Großes Aufſehen erregt in Iffenbach eine am Sonntag dort erfolgte Entführung aues ſiebenjährigen Knaben durch ſeine eigene Mutter. uf offener Straße näherte ſich dem Jungen, der mit meh⸗ zeren Knaben dort ſpielte, ein Automobil. Plötzlich wurde * Knabe von einer Frau in den Wagen gehoben. Bis ſich le umſtehenden Perſonen von ihrer Ueberraſchung erholt atten, war das Automobil bereits verſchwunden. Die ö utter, die ſeit mehreren Jahren von ihrem Manne geſchie⸗ en iſt, lebte ſeitdem in Südamerika. Es muß demnach At der Möolichkeit gerechnet werden, daß as Kind von der utter mit in die neue Heimat genommen wird. Obwohl 0 ort alle zuſtändigen Polizeiverwaltungen verſtändigt wor⸗ 25 ſind, konnte bisher von dem Auto und ſeinen Inſaſſen ine Spur entdeckt werden. * Mainz, 27. Sept. Zu einer orbentlichen Generalver⸗ Ummlung hatte der Mainzer Tierſchutzverein durch IUnzeigein den Tageszeitungen u. ſchriftlich ſeine Mitglieder geladen. Als jedoch der Einberufer im Verſammlungs⸗ al— einem Hotel in der Bahnhofſtraße— erſchien, mußte die traurige Feſtſtellung machen, daß außer ihm kein ieres Mitglied erſchienen war. Die Verſammlung infolgedeſſen aus. 5 0 Straßburg, 26. Sept. In Derlisheim hat ſich ein gräßlicher ügkücksfall, dem zwei junge Menſchen zum Opfer gefallen 15 zugetragen. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad ſubr mit voller Wucht gegen eine geſchloſſene Eiſenbahn⸗ ranke. Der Führer und ſein Begleiter flogen hoch im Bogen öber die Schranke gegen die Bahngeleiſe im Momente, als 0 Zug in die Station einfuhr. Beide wurden von den krſten Wagen des Zuges erfaßt und auf der Stelle getötet. — eine Konkurrenz herzustellen. Ihnen dieses bestätigen. 77/ ton Autorisierter Vertreter: RM. 4975.— ½ ton nm. 3695.— cbisher RBI. 4085.—) Cbaseis(ohne Aufbau) ab Werk Hamburg. Aufbau nach Belieben, offen für Industrie und Landwirtschaft oder ge- geschlossen. Sportliche Nunoſchau Schwimmen Großkampftage im Mannheimer Schwimmſport am 2. und 3. Oktober Einige Jahre ſind ſchon vergangen, ſeit die letzten natio⸗ nalen Wettkämpfe im Herſchelbad ſtattgefunden haben. Dafür ſind die Meldungen zu den bevorſtehenden 25j1ährigen Jubiläumswettkämpfen des Schwimmvereins Mannheim umſo beſſer ausgefallen. 33 Vereine mit 290 Meldungen erſcheinen am Start. Für den Schwimmverein Mannheim dürfte es eine harte Probe werden, wenn er bei den gemeldeten Rennen als Sieger hervorgehen will. Aus dem umfangreichen Programm ſei heute nur einiges herausgegriffen. Die weitere Vorſchau wird nähere Einzel⸗ heiten bringen. Die Samstag⸗Wettkämpfe bringen u. a. ein Waſſerballſpiel zwiſchen Poſeidon Köln und Schwimmverein Mannheim. Da Köln beſte weſtdeutſche Klaſſe repräſentiert und andererſeits ein Urteil über die Mannheimer Mannſchaft, die heuer noch nicht an die Oeffentlichkeit getreten iſt, ſich nicht fällen läßt, kann über den Ausgang des Treffens ſchwer etwas vorausgeſagt werden. Sicherlich dürfte es ein ſpan⸗ nender, aufregender Kampf werden. Das Juniorſpringen am Samstag, das 7 Meldungen erhalten hat, ſollte eine ſichere Beute eines der Mannheimer Springer werden. Voraus⸗ ſetzung dazu iſt allerdings, daß das ganze Können eingeſetzt wird. Ueber den Ausgang der ſonſtigen Einzel⸗ und Staffel⸗ wettkämpfe iſt bei den zahlreichen guten Meldungen ſchwer eine Vorausſage zu machen. Einzelne Kämpfe weiſen zum Teil über 20 Nennungen auf. Ein von 20 Damen des Schwimmverein Mannheim ausgeführter Reigen wird zeigen, daß auch das volkstümliche Schwimmen entſprechend gepflegt wird. Die Damenwettkampfmannſchaft des S. V. Mannheim ſcheint zurzeit gut in Form zu ſein und kann als beſte ſüd⸗ deutſche Klaſſe bezeichnet werden. So haben am letzten Sann⸗ tag bei dem in Ulm ſtattgefundenen Länderwettkampf Würt⸗ temberg⸗Baden die Damen des S. V. Mannheim als Reprä⸗ ſentanten für Baden ihre ſämtlichen Rennen gewonnen. Fräu⸗ lein Hautz ſchwamm als Schluß⸗Schwimmerin in der Staffel 4 mal 100 Meter die in Süddeutſchland bis jetzt von keiner Dame erreichte Zeit von 1,25 Minuten. Eine brave Leiſtung. Der Sonntag wird zwei Waſſerballkämpfe, eine große Anzahl Staffel⸗ u. Einzelrennen bringen, deren Beſetzungen ebenfalls geradezu hervorragend zu nennen ſind. Im Waſſer⸗ ball wird die des 1. F. C. Nürnberg gegen S. V. Mannheim und Poſeidon Köln gegen Jung⸗Deutſchland Darmſtadt ſpielen. Die Qualität dieſer Mannſchaften bürt für ſehr intereſſante und abwechſlungsreiche Kämpfe. Eine Vor⸗ ausſage iſt hier äußerſt ſchwer. Von den Staffelkämpfen ſei hier nur die 10 mal 50 Meter Bruſtſtaffel erwähnt. Nicht weniger wie 9 Vereine mit 90 Mann aus Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchland kämpfen hier um die Siegespalme, den Jubi⸗ läumsehrenwanderpreis. Es dürfte wohl das intereſſanteſte Rennen geben, das ſeit Jahren in Mannheim zum Ausrrag gekommen iſt. In den Rahmen des kurz geſtreiften Programms kommt noch die Anweſenheit des deutſchen Langſtreckenmeiſters und erſten deutſchen Kanalbezwingers Ernſt Vierkötter. Die Zuſage iſt bereits verbindlich gegeben und es iſt dem Mann⸗ heimer Sportpublikum damit Gelegenheit gegeben, ſeine leichte und flüſſige Art des Schnell⸗ und Dauerſchwimmens in einem Schauſchwimmen ſowie durch Beteiligung an Staffelkämpfen ſeines Vereins kennen zu lernen. Neuer Rekord einer amerikaniſchen Schwimmerin Die 28jährige amerikaniſche Schwimmerin Mrs. D Schoemmel, Mutter von zwei Kindern, ſchwamm die 44,5 Meilen(71,590 Km.) lange Strecke„Rund um die Manhattan⸗ Inſel“(bei Newyork) in der Zeit von 14:21 Std. Dieſe Lei⸗ ſtung bedeutet einen Rekord, da der bisherige Rekord der Ka⸗ ———— V. große Fabriken in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Canada sowie kleinere Anlagen über die ganze Welt verbreitet— erst kürzlich wurde eine neue Montierunge- anlage in Hamburg errichtet— mit einer täglichen Gesamt⸗ produktion von Tausenden von Wagen ermöglichen es den Chevrolet⸗Werken, ihre Exzeugnisse preiswürdiger als irgend⸗ Der Chevrolet-Lastwagen ist berühmt wegen seiner groſßzen Stabilitaät, unübertroffenen Leistungsfähigkeit und Wirtschaft⸗ Uüchkeit. Tausende zufriedener Chevrolet-Besitzer werden Lassen Sie sick den CHEVROLET unverbindlick vorführen. Automobil- und Motorrad G. m. h. H. HAlois JIslinger Mannheim, Friedrich Karlstr. 2 GENERRAL. 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Die Hochflächen der Baar und St. Blaſien hatten den erſten Nachtfroſt(— 1 Gr.). Die heutigen Morgentemperaturen lagen in der Rheinebene bis 6 Grad. Mit Ausnahme von Island und Nordſkandinavien ſteigt der Druck über ganz Europa noch weiter, beſonders in dem ſeit geſtern ſtationären Wirbel über der Nordſee, der ſich weiter auffüllt. Für die Witterung des morgigen Tages iſt daher der gleiche Charakter wie bisher anzunehmen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag, bis 12 Uhr nachts: Hochfläche leichte Nachtfroſtgefahr, ſonſt keine Aenderung. :m nnnettttttt Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: in Vertretung Franz Kirchen— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher. Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Für die Neise! Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ während der Reisezeit kann nach jedem gewünsehten Aufenthaltsort unter Kreuz- band erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit- herigen Bezugsortes nur schriftlich an die Geschäftsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erfolgen und täglich ein- gestellt werden.— Wird Nachsendung der Zeitung auf unbestimmte Dauer gewünscht dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, bezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten! Diese betragen wöchentlich Für 1 bereiis abhonnleries Exemplar M..60 Ausland M..20 Für i besonderes Exemplar NM. 150 Ausland M..10 Neue Mannheimer Zeiſung Den bezaubernden Reiz vollen, duftigen Haares kennt ihn nicht! Nie offenbart er sich fa Kopfwasch- Pulver. 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Mit ſcheinbarer Gleichgültigkeit ſagte ſie:„Dieſer andere war der Gärtner Veit Sturm, mein ehemaliger Verlobter, der es mir dann ſchenkte.“ Darüber erſchrak Frau Raab noch mehr. Nun ſtieg auch ihr das Blut in den + Aber ſie ſagte ſich gleich, daß weder der Burſche noch dieſe Magd eine Ahnung von dem Geheim⸗ fach und ſeinem Inhalt haben mußten, ſonſt lägen die Dinge jetzt anders! Darum galt es nun, dieſen Gegenſtand unter allen Umſtänden und ſo bald als möglich in ihren Beſitz zu bekommen. Ihte Stimme bebte, als ſie die Frage hervorſtieß: „Würden Sie mir dieſes Tintenzeug verkaufen?“ „Ich ſchenk's Ihnen, wenn Sie ſo Spaß daran haben.“ „Gut!“ ſagte ſie haſtig,„ich nehme dieſes Geſchenk gerne von Ihnen an und werde es auf eine andere Art wettmachen!“ Sie brannte darauf, den Gegenſtand auf ſeinen Inhalt zu unterſuchen und nahm ihn unverzüglich an ſich. Dann ging ſie damit in ihr Schlafzimmer. Sie vergaß darüber alles andere. Sie konnte es nicht erwarten, bis ſie das Geſtell öffnen konnte. Sie tat es klopfenden Herzens— zu ihrem großen Schrecken war die Kaſſette leer! Was bedeutete das 7l1 Veit und das Mädchen mochten wohl kaum das Teſtament gefunden haben, ſonſt würden beide dementſprechend gehandelt haben. Ein Dritter kam wohl als Finder auch nicht in Be⸗ tracht, ſonſt wäre die Sache bekannt geworden. Alſo hatte das alte Fräulein die Abſchrift entweder ſelbſt wieder aus dem Geheimfach genommen, oder gar nicht mehr ſchreiben künnen. weil es ſo plötzlich ſtarb. Immerhin konnte ſich das Dupli⸗ kat ſonſtwo befinden, wenn ſie es wirklich noch verfertigte und es vielleicht bloß nicht mehr hineintat. Es gab da allerhand Möglichkeiten, ſa daß die alte Unruhe über ſie kam. War die Lont nicht purpurrot geworden? Sollte ſie das Teſtament beſttzen und es vorläufig noch verheimlichen, genau wie ſie es bis jetzt getan hatte? Sollte ſie Mitwiſſerin ſein? In jedem Falle beſtand die Rettung darin, daß Veit von der Bildfläche verſchwand, und wenn es nicht anders ging— durch Gift! Sie kannte ja eins, an das kein Menſch dachte. Sie hatte ihren verbrecheriſchen Plan ſo geſchickt ausgetüftelt, daß es ganz ausgeſchloſſen war, daß ihr, und ſelbſt wenn es der beſte Detektiv der Welt geweſen wäre, irgend jemand etwas hätte nachpeiſen können. Sie wollte nur noch den günſtigſten Augenblick abwarten. So ſchlecht, ſo verworfen machte der Mammon dieſe Frau, machten ſie der Verluſt ihres Geldes und die Gier nach dem Golde. Aber Frau Raab war nur eine unter vielen, die ihr Handwerk ähnlich betrieben, wenn auch nicht immer mit ſolchen Mitteln. Es war die Zeit des Zahlenfiebers, das zu einer Modekrankheit geworden war und alle Morgl untergrub. Und während ſo, diesſeits der Schlucht die Mächte der Finſternis ihre Fallſtricke ſtellten und ihre Netze woben, ruhte jenſeits über der einſamen Villa, in welcher die beiden ein⸗ ſamen Männer wohnten, ein mildes Licht; glitt ein Schimmer von echter Nächſtenliebe, wie die rötliche Winterſonne alles vergoldend, freundlich durch ihre Stuben. II. „Veit!“ Veit kam von der Küche, wo er mit vorgebundener Schürze als Koch vor dem Herde geſtanden hatte, zu Hans Herren⸗ ſchmitt ins Bauernſtübchen. Der Knecht trat vor ſeinen Herrn. Der Schüler zu ſeinem Lehrer. Der Freund neben ſeinen Freund. Er lächelte. In ſeinen guten Augen ſtand die Frage: Was befiehlſt du und was darf ich für dich tun? „Heute ſetzen wir uns nach dem Eſſen in die große Stube, wir beide. Du deckſt wie immer hier den Tiſch, ſorge aber vorher 55 9 Kaminfeuer im großen Zimmer, wie am Weihnachts⸗ abend.“ Und als Veit wieder draußen war, ſprach er weiter mit ihm in ſeinen Gedanken, als wäre er neben ihm. Er ſtand dabef am Fenſter und ſchaute hinab auf das Lichtmeer der Stadt. Er redete mit ſich ſelbſt und redete ſo, als ſpräche er mit Veit: „Sieh die Stadt! Wie ſchön liegt ſie da im blauen Abend⸗ dämmer! Ihre Lichter flimmern heller, freudiger, als ſonſt. Wie ein im Sternenſchein leuchtender Seeſpiegel, wie ein Silberſtreifen zwiſchen dunklen Schleiern. Der Himmel iſt ſchwarz in Wolken gehüllt, aber Stuttgarts Sternbilder ſtrah⸗ len golden herauf! Wie alte Soldaten, die in ihren Mänteln auf Poſten ſtehen, halten die Mammutbäume rings um uns Wacht inmitten der Dunkelheit, die uns umgibt. Viele wan⸗ deln dort unten in Finſternis, auch am Tage;: ſie nennen ſich Menſchen und verdienen dieſen Namen nicht.— Wir beide wollen Menſchen ſein, frei und edel und erhaben über die die das Licht ſcheuen.“ Und wieder rief er:„Veit!“ Der kam ſogleich auf den Ruf. „Der alte zwölfarmige Leuchter dort wird heute nacht unſer Kerzenträger. Steig' auf den Stuhl und hol' ihn herab! Stell' ihn hier auf den Tiſch, ich will ihn mit zwölf Kerzen beſtecken. Geh', hole mir zwei Pakete.“ Und während Veit die Kerzen draußen holte, ſprach er wie vorhin weiter in Gedanken: „Wie dieſer Leuchter verſchwinden wird im Schatten der Lichter die er emporhebt, ſoll alles Alltägliche, alles Erden⸗ ſchwere an uns verſchwinden in dieſer herrlichen Nacht. Wir wollen nur noch Geiſt ſein, nur noch Licht!“ Veit trat herein und legte die blauen Päckchen neben den Leuchter:„Da ſind ſie!“ ſagte er dienſteifrig,„je ſechs Stück.“ „Gut. Nun ſorge, daß der Kamin drüben uns Wärme ſpendet dieſe Nacht. Dann wollen wir eſſen. Du bringſt eine Flaſche Weißwein für den Tiſch und zwei Flaſchen Roten für den Punſch, den ich ſpäter anſetzen will.“ Hans Herrenſchmitt hatte ausgeſprochen, und Veit ging, ſeine Befehle auszuführen. Er lächelte glücklich in ſich hinein. Solche Beſehle, ſolch einen Herrn, die ließ er ſich gerne gefallen! Hätte der ihn geheißen, noch einmal den Wipfel jener Tanne zu beſteigen und ſich mit erhobenen Armen noch einmal auf den oberſten Aſt zu ſtellen, er hätte es für ihn auch getan. Jetzt ging er hinüber in den offenen Schuppen, wo das Scheitholz unter dem Wetterdach aufgebeigt lag. Kurz vor Weihnachten war ein wenig Schnee gefallen, der aber wieder verſchwunden war. Der Winter war mild in dieſem Jahre. Veit mußte die Scheite zerkleinern, damit er Holz zum Feueranmachen bekam; ein paar ganz große Klötze legte er für ſpäter zurecht, die ſollten in den Kamin kommen, ſobald ſich genug Glut gebildet hatte. Bei jedem Hieb mit dem Beil dachte er: Für dich, für dich, damit du warm haſt, mein Herr und mein Freundl! Er bückte ſich oft nach den rings um ihn her zu Boden fallenden Hölzern, ſo oft und ſo willig, wie er es in keines andern Dienſt getan hätte. Denn er fühlte ſich ſtets als einander geſtupft, wer das nachmacht. Diener und wahrte den Abſtand ſeinem ältern und hochher⸗ zigen Freunde gegenüber. Als er alles hineingetragen hatte neben den Kamin, ver⸗ ſchloß er feſt die ſchwere, eichene Haustüre. Und als ſie beide gegeſſen hatten, gingen ſie in die Staatsſtube und bereiteten den Glühwein in dem von den erſten Flammen durchpraſ⸗ ſelten Raume. Der Schein des Feuers fiel auf die ſchlanke Geſtalt Veits, der in der Nähe ſtand, und zeichnete die Um⸗ riſſe ſeines Körpers auf die Wand. Hans Herrenſchmitt ſah das Schattenbild und freute ſt ſeiner, und wieder ſtieg der Wunſch in ihm auf, ſeinen Freun zu modellieren. Veit bemerkte es wohl, daß die Augen ſeines Herrn auf ſeiner Silhouette ruhten; er blieb daher länger in ſeiner Stellung, als er es ſonſt vielleicht getan hätte, und ließ ſich von der Glut beſtrahlen. In ihm fauchzte es auf. Jung ſein, und ſo gebaut, daß die Freunde eine Augenweide daran haben— welch eine Freudel Er warf Scheit um Scheit ins Feuer, und das Holz, das er mit ſo viel Luſt und Liebe zubereitet hatte, gab immer hellere Flammen. Veit dachte dabei, um wie viel ſchöner es auf der Welt ſein könnte, wenn alle Menſchen ſo einander dienten und einander Freude zu machen verſuchten. Er war ja wae ſeinem Lehrer, deſſen gutherzige Abſichten ihm allmähli immer verſtändlicher geworden waren, jeden denkbaren Ge⸗ fallen zu tun; er hätte ſich ja für ihn in Stücke reißen laſſen. Hans Herrenſchmitt braute den Punſch in der vom Flam⸗ menlied durchſungenen Kaminſtube. Dann füllte er die Gläſer und beide koſteten den feurigen Trunk. Sie verdunkelten nun den Kronleuchter, nachdem ſie das Tiſchchen mit dem Getränke und den Gläſern in die Nähe des Kamins geſtellt hatten, un ſetzten ſich vor die Glut hin, in zwei bequeme holländiſche Strohſeſſel. Und eine behagliche Stimmung kam auf leiſen Sohlen zu ihnen geſchlichen wie ein verſpieltes Kätzlein, das ſeinen Herrn necken will, und wärmte ihnen die Herzen. Bis in die Pulsadern an ſeinen Handgelenken, die er auf den breiten Armſtützen ſeines Seſſels ruhen hatte, ſtrömte dieſe Wärme, bis in die Fußſpitzen. Und Veit fing an, ſeinem Reeieg zu erzählen von ſeiner Jugend und ſeinen Jugend⸗ reichen. Der Glühwein löſte ihm die Zunge. Die Dunkelheit, die über dem ganzen Zimmer lag, benahm ihm jede Zagheit. Denn nur von dem Feuerſchein im Kamin waren ſie beleuchtet un nur von unten herauf. Ihre Geſichter konnten die beiden Männer nicht deutlich erkennen. Der zwölfarmige Kerzen träger ſollte erſt angeſteckt werden, wenn es gen Mitternacht ging. Dann mußte ſich das Licht in dem Raum umgekehrt ver⸗ teilen. Der Kamin war dann nicht mehr Lichtſpender, der Leuchter ſtrahlte dann auf und warf einen ſonnig milden Glanz zur weißen Stuckdecke empor. Und im Dunkel muß verſchwinden, was unten war. Dann wollte Hans Herren⸗ ſchmitt das Wort ergreifen. Vorerſt ließ er es Veit. „Wir waren damals ſo U Kerle“, erzählte er ihm,„eine richtige Garde, ſo fünf, ſechs Stück. Da ſind wix halt, wie's Volksfeſt war auf dem Cannſtatter Waſen, auch miteinander hin. Unterwegs wurde geſchwätzt, was es da zu ſehen geben könnt'. Jeder hat ſich gelobt: die Zauberkünſtler und Akrobaten, die kriegen uns net dran! Von denen laſſen wir uns nix weismachen! Zuerſt haben wir gebadet im Neckar, denn damit hahen wir ſtets ang fangen. Darnach ſind wir auf den Waſen. Ge? 1 5 haben wir auch nie nix, da haben wir uns immer drum gedrückt. Da haben da die Seiltänzer ihr Zeugs gemach Einer bat ſich Bretter aufm Kopf verſchlagen laſſen, ein andrer einen Mordsſtein auf der nackten Bruſt. Aber mi unſrer Spitzfindigkeit haben wir halt den Schwindel bald ent⸗ deckt. Erſtens hat der Stein ſchon einen Sprung gehabt, un zweitens hat ihn der Kerle mit den Händen hohl über ſi und drittens— wie kann ein Mann mit dreimmt raufſchlagen einen Quaderſtein von Sa gat. Zentimeter Dicke gleich in vier Teile berſchlagen! Da haben wir ſchon (Foriſetung folgt) erstens: coffeinfri zweltens: ganz vorzüglich den. zelgen hocherfreut an. 78530 bauamt. 2. Stock, Zimmer 30, zur Einſicht 175 öffentlich aufgelegt. Die eee Geburt eines Einwendungen müſſen innerhalb einer 4⸗ wöchentlichen Fri, die am 1. Oktober 1920 9 u N 2 n beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim 8 Oberbürgermeiſter hier geltend gemacht wer⸗ Kalserring 28 Franz Giebfried u. Frau Kãàthe. Mannheim, 28. September 1926. Kraltiger Junge Hans-Oünther angekommen. einſchließlich H. erhältlich. Arbeitsvergebung. Städt. 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Oktober 1926 in Wochenabtei⸗ lungen gegen bare Zahlung 20 Fuhrverwaltung. naspetkeke befndet sich jetzt S 1, 10 gegenüber Warenhaus K ANDPER. A. NMeiß 7556 Telephon 22387. Lul Veräftenküchungen der 5tadt Mannheim Der Stadtrat hat in Ausſicht genommen, die 1. Zeppelinſtraße, zwiſchen Waldhof⸗ und Er⸗ lenſtraße, 11 2. Erlenſtraße, zwiſchen Zeppelinſtraße und Untermühlauplatz 3. Exlenſtraße, entlang dem Untermühlau⸗ platz, 4. Erlenſtraße, zwiſchen Untermühlauplatz u. Hanſaſtraße 5. Mühlaugrün, zwiſchen Waldhof⸗ und Er⸗ lenſtraße zu geeigneter Zeit herzuſtellen unter Beizie⸗ hung der Angrenzer zu den Herſtellungs⸗ und Unterhaltungskoſten gemäß den„Allgemeinen Grundſätzen“ vom 27. Juli 1909 in der Faſ⸗ ſung vom 11. Januar 1924. Zu dieſem Be⸗ hufe ſind in 8 5 der im Vollzug des.⸗Str.⸗ G. ergangenen Verordnung vom 19. Dezem⸗ ber 1908 Vorarbeiten vorgeſchrieben. Dieſe für jede Straße beſonders aufgeſtellten Vor⸗ arbeiten, nämlich: a) die Liſten der beitragspflichtigen Grund⸗ beſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwan⸗ des, zu dem ſie beigezogen werden ſollen den vorgeſchriebenen ſonſtigen An⸗ gaben, b) die Straßenpläne, aus denen die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, werden während 14 Tagen vom 1. Oktober 1920 ab im Rathaus N 1 hier beim Tief⸗ usschug für olkemasnftege. Montag, den 11. Oktober, abends 8 Uhr im Nibelungenſaal. I. Sinfonsekenzert des Nationaltheater⸗Orcheſters unter Leitung von Generalmuſikdirektor R. Lert. Soliſt: Georg Bertram⸗Berlin(Klavier) Werke von Weber, Schumann und Liszt. Die Abgabe der Abonnementskarten(Preiſe .50,.80 und.00 RM.) zu dieſem und den Konzerten findet im Roſengarten ſtatt und zwar Donnerstag, den 30. Sep⸗ tember, Freitag, den 1. Oktober und(für neue Beſteller) Samstag, den 2. Oktober, jeweils 11—1 und—6 Uhr. Nach dieſem Termin erhöht ſich der Kartenpreis um..—. 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