1d *19 iert, evtl. tung 4 r G ſſene ben. 1. öinn⸗ gegt Gel unt. öder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Schwetzi wickeln konnte. müſſen, ſich Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Beieytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderun ſchaftstener Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. ee e R1.4˙6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nehenſtellen: Waldhofſtt.0, ngerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Gen eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Lmal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Aus Seit und Leben. Mannheimer Fraue MannheimerGeneral Anzeiger nzeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik Beilagen Sport und Spiel 0 Fahre Anſprache des Reichsjuſtizminiſters Aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens des Reichsjuſtiz⸗ miniſteriums fand am Montag eine Jubiläumsfeier ſtatt, bei der Reichskanzler Dr. Marx und Reichsminiſter Dr. Bell An⸗ ſprachen hielten. Reichsminiſter Dr. Bell führte in ſeiner eſtrede u. a. aus: 15 Rückblick in bedeutungsreiche Geſchichte der Reichsjuſtiz⸗ verwaltung ruft die Erinnerung wach an den denkwürdigen Tag, an dem ſie vor 50 Jahren den Reigen der ſelbſtändigen oberſten Reichsbehörden eröffnete. Bis dahin war der um⸗ ſaſſende Aufgabenkreis der geſamten Reichsverwaltung ver⸗ einigt in der Reichskanzlei. Aber ſelbſt dem überragen⸗ den Genie und der unübertrefflichen Arbeitskraft des größten deutſchen Stagtsmannes mußte die unmittelbare Leitung dieſes in ſtändiger Ausdehnung und Erweiterung begriffenen Arbeitsfeldes auf die Dauer als ſtaatsrechtliche und praktiſche Unmöglichkeit erſcheinen. Geht man die Reihe der Männer durch, denen im Laufe der hinter uns liegenden fünf Jahrzehnte die Leitung des Reichsjuſtiamts anvertraut war, dann wird man des erſten Chefs der neuen Reichsbehörde mit beſonderer Ehrung ge⸗ denken. Heinrich v. Friedberg war es, der ſpäter als preußiſcher Juſtizminiſter Nachfolger wurde des unvergeß⸗ lichen Leonhard, deſſen ſchöpferiſche Kraſt die Grundlagen bereitete für die große Juſtizgeſetzgebung. 5 Vor gewaltige Aufgaben ſah ſich das neue Reichsamt ge⸗ ſtellt. Galt es doch, der ſiegreich errungenen politiſchen Eini⸗ Hieg des deutſchen Volkes mit dem einheitlichen deutſchen echt ein in Not und Gefahr unzerreißbares Band innerer Gemeinſchaft hinzuzufügen. Solchem zielſtrebigen Gemein⸗ ſchaſtswirken dankten das zunächſt geſchaffene Reichsſtrafgeſetz⸗ buch und dann die großen Zivil⸗ und Strafprozeßoroͤnungen ihre Entſtehung. Mit ihnen vollzog ſich der Ausbau des Reichsoberhandelsgerichts zum Reichsgericht. An die Spitze dieſes zum Hüter der deutſchen Rechtseinheit berufenen höchſten Gerichtshofs trat der erſte deutſche Reichstagspräſi⸗ dent v. Simſon als oberſter deutſcher Richter. Dieſes um⸗ Rüende Geſetzgebungswerk Jebr im Dienſte der deutſchen Rechtseinheit auch die Grundlage, auf der ſic;h deꝛe deuiſche Anwaliſchaſt zu ihrer boben Bedeutung als neben dem Richterſtande und der Staatsanwaltſchaft wichtigſtes Organ der Rechtspflege ent⸗ Der Vereinheitlichung des Verfährens und des Straf⸗ rechts folgten zwei Jahrzehnte ſpäter das herrorragende Werk des Bürgerlichen Geſetzbuchs zuſammen mit dem neuen Handelsgeſetzbuch. Durch dieſe großzügige Zuſammen⸗ faſſung des geſamten bürgerlichen Rechts un. Handelsrechts erfüllte ſich die Hoffnung, die das deutſche Volk in ſeiner Seßhnſucht nach der deutſchen Rechtseinheit ein Jahrhundert lang beſeelt hatte. Mit goldenen Lettern bleibt in die Geſchichte e eee eee, ee e e Scheidemann über Reglerungsbildung erlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) In einer Aberlülken des Berliner Reichsbanners ſprach Scheidemann über die Frage der Regierungsbildung. Er erklärte, die„Kleine Rechte“, die nur unter Anwendung des Artikels 48 regieren könne. würde einen glatten Bruch der Berfaſſung darſtellen. Der Bürgerblock ſei bei der heutigen Abnſtelafton völlig ausgeſchloſſen und die große Koa⸗ lition zum mindeſten nicht ſehr erfreulich Infolgedeſſen würde man zu erwägen haben, ob nicht eine Minderheitsregierung der Weimarer Koalition für kurze Zeit vorzuziehen wäre, die unter Umſtänden eine Auflöſungdes Reichs⸗ tags erwirken könnte. Scheidemann ging bei der Gelegenheit auch auf ſeine letzte Reichstagsrede ein, von der er behauptete, ſie ſei von vaterländiſchen Abſichten getragen geweſen und im Ausland richtig beurteilt worden. Scheidemann erwähnte, daß er ſeit ſeiner Rede ungefähr 100 Drohbriefe erhalten habe, in denen ihm der„Tod in jeder Faſſon“ angekündigt wird. Die Verhandlungen über die Meubildung. der Reichsregierung werden, wie nunmehr feſtſteht, erſt am Montag nächſter Woche beginnen. Man geht dabei von der Vorausſetzung aus, daß die für die Verhandlungen in Betracht F kommenden Parteiführer und Abgeordneten in Berlin ver⸗ ſammelt 51 8 weil der Hauptausſchuß des Reichstags die des Etats für 192728 bereits am 10. Januar be⸗ ginnt. Die Diskuſſion über die Kriſe bewegt ſich dauernd im Kreiſe. Neu iſt lediglich eine Behauptung des„Tag“, der von zlehr ernſten Verhandlungen maßgebender Mitglieder der Bayeriſchen Volkspartei“ zu berichten weiß und andeutet, daß eine Regierungsbildung unter Führung des Abgeordneten Jeicht im Rechtslager erwogen werde. Beachtlich iſt ferner ein Leitartikel, den eine ſozialdemokratiſche Korreſpondenz Jerbreitet und in dem es unter anderem heißt:„Will man die ittelregierung, ſo wird die Sozialdemokratie, die auch bisher aus innen⸗ und außenpolitiſchen Gründen alles hat, was in ihren Kräften ſtand, um den Einfluß des a fen Weſtarp fern zu halten, mit ſich reden laſſen. Be⸗ dingung iſt— 5 Waß die neue Mittelregierung ein Pro⸗ gramm beſitzt, das uns eine irgendwie geartete Mitarbeit er⸗ möglicht, und daß ſie nach dieſem Programm handelt. Dazu gehürt freilich auch die gründliche Reform der Juttände in der eichswehr. Man wird hierzu den Entſchluß aufbringen 1 von Herrn Geßler zu trennen. Dann bleibt frei⸗ ich noch immer die Frage, wie ſich die Volkspartei zu alledem ſtellt. Verſagt ſie, ſo ſind wir ſoweit, wie wir vordem In dieſem Fall würde ſehr viel davon abhängen, ob das Zentrum bereit wäre, ſich dem Diktat der Rechten zu un⸗ den Wiederaufbau unſeres Reiches gelegt. unſerer deutſchen Kultur, aber berührt von politiſchen Tageskämpfen und politiſchem Tages⸗ des Bürgerlichen Geſetzbuchs unauslöſchlich eingetragen der ltige und folgenſchwere Aufgabe zu.“ Reichsjusttzminiſterium Name und das Wirken des Mannes, der in 16jähriger ſegens⸗ reicher Tätigkeit dem Amte den Stempel ſeines Geiſtes auf⸗ gedrückt hat, des Staatsſekretärs Nieberding. Dankbar nenne ich auch die Namen ſeiner hervorragendſten Mitarbeiter Gutbrod, Frhr. v. Seckendorf und Delbrück, die alle drei nach⸗ mals einander als Präſidenten des Reichsgerichts folgten, und Eduard Hoffmann, den das Amt über 30 Jahre lang zu den Seinen zählen durfte. Vollſtändig neue und verantwortungsſchwere Aufgaben erwuchſen der Reichsjuſtizverwaltung in der Kriegszeit. Da galt es, die für friedliche Verhältniſſe geſchaffenen Rechtsein⸗ richtungen auf die Nöte der Kriegsverhältniſſe umzuſtellen, vor allem die wirtſchaftliche Exiſtenz derer, die draußen um Deutſchlands Beſtehen kämpften, zu ſichern und zu ſchützen. Noch niel ſchweren und verantwortungsvolleren Aufgaben mußte dann aber die Reichsjuſtizverwaltung gerecht werden, als das von der Ueberzahl ſeiner Feinde nach heldenmütiger Ausdauec ſchließlich erdrückte und durch 50 Monate über⸗ menſchlicher Anſtrengungen und Entbehrungen zermürbte Veterland zuſammenbrach. Der Miniſter ſchloß:„Mögen Recht und Gerechtigkeit die Grundpfeiler bleiben für das Staatsgebäude, möge das Rechtsempfinden und die Rechts⸗ ſprechung, getragen von den ewigen Grundſätzen der Sittlich⸗ keit und der Gerechtigkeit einen Jungbrunnen finden in der Erneuerung deutſchen Volkslebens. Der Miniſter ſchloß ſeine Rede mit einem Hoche auf das Deutſche Reich und den Reichs⸗ präſidenten.“ Raichskanzler Zr. Marr übermittelte deun Reichs juſtizminiſterium zu ſeinem goldenen Jubiläum die Glückwünſche des Reichspräſidenten und Reichs⸗ regierung und führte u. a. aus: Das Reichsjuſtizminiſterium hat, um es mit einem Worte zu ſagen die rechte Grundlage für zu ur 9 Ich glaube, daß das, was das Reichsjuſtizminiſterium zu leiſten hat, und über⸗ haupt die Rolle, die zu ſpielen es berufen iſt, in der Zukunft noch bedeutungsvoller ſein wird, als es trotz der glänzenden Leiſtungen und der Verdienſte in der Vergangenheit der Fall gewe„Das Reichsſuſtizminiſterium iſt und muß in 10* 7 unſerem neuen Reiche die Stelle ſein, die das Recht als ſolches entmickeln und fördern ſoll und nur ein Ziel kennen darf, dem Gedanken des Rechts die Stellung zu geben, die ihm ge⸗ bührt. Die Arbeit gilt dem Vaterlande, dem deutſchen Volke. Sie erwächſt aus dem Rechtsempfinden und dem Rechtsgefühl ſie ſoll doch im einzelnen un⸗ ſtreit allein dem Recht dienen. Dr. Marx wies weiter auf die engen und fruchtbaren Beziehungen der Reichsjuſtizverwal⸗ tung zu den Juſtizverwaltungen der Länder hin und auf die Unterſtützung durch die juriſtiſchen FJakultäten der Univerſi⸗ täten. Beſonders gedachte Dr. Marx der Tagung der deut⸗ ſchen Juriſten.„Beim Wiederaufbau“, ſo führte Dr. Marz zum Schluß aus,„fällt dem Reichsjuſtizminiſterium eine wich⸗ ee e terwerfen, oder ob es eine Auflöſung des Reichstags nicht nur auf ſich nehmen, ſondern mit allen ihm zur Verfügung ſtehen⸗ den Mitteln anſtreben würde.“ Dazu iſt zu bemerken, daß man auch in ſozialdemokratiſchen Kreiſen ganz genau wiſſen muß, daß die Volkspartei einer Reform der Reichswehr im Sinne der ſozialdemokratiſchen FJorderung niemals ihre Zuſtimmung geben wird. Bekanntlich wird aber auch vom Zentrum in jenem viel beachteten„Ger⸗ mania“⸗Artikel, der aus der Umgebung Stegerwalds ſtammen ſoll, die„Unverſehrtheit“ der Reichswehr zur Vor⸗ aen eines Zuſammengehens mit den Sozialdemokraten gemgcht. 755 —— Lauſitzer Serben? . Berlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Von Zeit zu Zeit pflegt in Serbien Propaganda gemacht zu werden für die„Befreiung“ der Luuſitzer Wenden vom„deutſchen Joch“ Eine ſolche Kundgebung hat nun dem „B..“ zufolge am Montag wieder in Belgrad ſtattgefunden, diesmal aber in einer Form, die es, wie uns ſcheint, der Reichsregierung denn doch zur Pflicht macht, ganz energiſch Verwahrung einzulegen. Man hatte ſich eigens aus Deutſchland eine Abordnung herbeizitiert, darunter auch zwei Lauſitzerinnen in ihrer Volkstracht. Nach dem feierlichen mpfang der Deputation hielt im dichtgefüllten Saal der Belgrader Univerſität der Univerſitätsprofeſſor Nowak einen Vortrag über den Urſprung und das Schickſal der Lau⸗ itzer„Serben“, die„jahrhundertelang den blutigen Retzeleien durch das deutſche Volt und der Zwangsgermani⸗ ſierung ausgeſetzt geweſen ſeien“. Auch die heutige Zeit ſehe einen verzweifelten Kamyf dieſes„ſerbiſchen Brudervolkes“. Die Verſammlung bereitete dem Vortragenden ſowie einer Lauſitzerin, die in einem Gedicht zum Kampf gegen den gemeinſamen Feind aufrief, ſtürmiſche Kundgebungen. Man kann dieſe ganze Veranſtaltung nur als einen groben Unfug und als eine dreiſte Einmiſchung in Deutſchlands innere Vekhältniſſe bezeichnen, die überhaupt nur möglich iſt, weil die Demonſtranten offenbar keine blaſſe Ahnung von den wirklichen Verhältniſſen der Lauſitzer Wen⸗ den haben. Es gibt um Kottbus und Bautzen und auch im Spreewald wendiſche Bevölkerung, die auch Sorben, nicht Serben. genannt werden. Die Zahl dieſer Deutſchen mit wen⸗ diſcher Mutterſprache betrug im Jahre 1910 ungefähr 111000. Für die Volkszählung 1925 iſt die Geſamtzahl noch nicht feſt⸗ geſtellt, in Sachſen iſt ſie zurückgegangen. Es gibt zwar eine wendiſche Volkspartei die es aber bei den letzten Reichstags⸗ wahlen nur auf 5584 Stimmen brachte. Aus den Kreiſen dieſer lächerlich kleinen Schar iſt offenbar die Anregung zu der Bel⸗ grader Kundgebung ergangen, nachdem bereits vor einiger Zeit in Paris auf ähnliche Art Propaganda gemacht worden 1 Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 3 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolenglzeile fle Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Jür Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. „Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die jüngſte Oſtkriſzze und ihre Warnung für den Weſten (Von unſerm Warſchauer Vertreter) Wer Litauen ſagt, meint immer auch Polen! Denn beide Staaten verbindet eine Realunſon— des Gegen⸗ ſatzes und der Feindſchaft. Nirgends in Europa finden wir ja zum zweiten Mal den Zuſtand, daß zwei Nachbarſtaaten ſeit nunmehr ſechs Jahren ſich ſozuſagen gegenſeitig mit dem Rücken anſehen, ohne jede amtliche Beziehung, ohne jede direkte Verkehrsverbindung; weder Telegraph noch Telephon geht über die polniſch⸗litauiſche Grenze; Brieſe von hüben nach drüben werden nicht befördert. Man darf ſich bei ſolcher Sachlage durchaus nicht wundern, daß auch hier die bekannte Formel angewandt wird: das Verhältnis zwiſchen den beiden Staaten könne nur beſſer oder ſchlechter werden, keinesfalls könne es bleiben, wie es iſt. Aber ſiehe da, gerade das letztere findet ſtatt. Es bleibt wie es iſt. Wie geſagt, ſeit ſechs Jahren ſchon. 19 0 Wieder einmal war alles auf eine Aenderung geſpannt, als jetzt der Umſturz in Kowno erfolgte. Dabei lenkte ſich unwillkürlich zunächſt der Verdacht auf Polen, es ſei mit⸗ ſchuldig, gemäß der Frage: cui bono? Aber wir wollen un⸗ parteiiſch ſein und feſtſtellen, daß gerade bei dieſer Frageſtel⸗ lung polniſche Triebkräfte nicht glaubhaft erſcheinen. Die bis⸗ herige ſozialiſtiſch⸗volksparteiliche Regierung Shleſ b witſchus war das Optimum, das für Polen in Litauen ſi überhaupt erhofſen ließ. Zwiſchen den polniſchen un litauiſchen Sozialiſten hat es immer wieder mal Fühlung⸗ nahme gegeben; erſt unlängſt ſprach der Sozialiſt Kairys im Kownoer Sejmas ſogar für die Aufnahme wirtſchaftlicher Be⸗ ziehungen zu Polen; zu den(jetzt geſtürzten) Regierungsver⸗ tretern ſuchte auch der polniſche Geſandte in Riga Lukaſtewiez, den Pilſudski ſich Anfang Dezember zum Bericht nach Wilna beſtellt hatte, unermüdlich Fäden zu ſpinnen. Sehr hoff⸗ nungsvoll waren zwar auch dieſe Verſuche nicht. Denn kam die polniſche Annäherungsaktion im litauiſchen Linkslager noch am eheſten vorwärts, ſo begegnete ihr andrerſeits hier ein ſehr unbequemer Nebenbuhler: Moskau. W8 Als nun der Uuſturz in Litauen erfolgte, war man in Warſchau deutlich überraſcht, und zwar nicht angenehm über⸗ raſcht. Die Koalition der Chriſtlichen Demokraten und der Nationalen Partei, die faſziſtiſchen Militärs und die Führer⸗ namen Smetona und Waldemaras verſchütten alle ſtillen Minen, die via Riga von Warſchau nach Kowno vorge⸗ trieben worden waren. Kaum war die Nachricht vom Staatsſtreich über die Greuze gedrungen, da erhob ſich denn auch in Wil na in der dortigen polniſchen Preſſe der Ruf nachpolniſcher Interven⸗ kion. Mit welcher Begründung? Gleichviel; der Vorwand, daß die polniſche Minderheit bedroht ſei, ließ ſich ſa immer leicht vorbringen. Der Ruf drang nach Warſchau, zu Pilſudskt. Aber er blieb ohne Echo. Der Alte im Belvedere wich dem Schatten ſeiner früheren Taten noch einmal aus. Die Kriegs⸗ lüſte der Wilnaer ſind ja wohl begreiflich. Ihnen geht es in dem von allen Seiten durch fremde Grenzen eingeſchnürten Sack des„zweiten polniſchen Korridors“ wirtſchaftlich ſo miſe⸗ rabel, daß ſie das Riſiko eines„militäriſchen Spaziergangs“ nach Kowno nicht ſchreckt, denn ihre gegenwärtige Lage drängt nach Gewaltkuren. Und wer ſoll ſie vornehmen? Doch natür⸗ lich Pilſudski, der durch den Zeligowski⸗Raid auf Wilna anno 1920 die krauſe Grenzkonfiguration zwiſchen Niemen und Düng geſchaffen hat. Aber Pilſudski zaudert. Vom Warſchauer Belvedereſchlößchen geſehn, ſchaut die Welt eben anders aus, als wenn man ſie vom Wilnager Dreikreuzberg betrachtet. Man darf wohl überhaupt, auch von auswärts geſehn. ſich das Problem nicht gar zu ſehr vereinfachen. Schon alsbald nach dem genau um ſieben Monate vor dem litauiſchen erfolg⸗ ten polniſchen Staatsſtreich hatte es ja geheißen: Pilſudski das iſt der Krieg! Dann abermals im Sommer, als der Marſchall eine Inſpektionsreiſe in den Korpsbezirk Grodno unternahm, ſchlug insbeſondere die Sowjetyreſſe Lärm und warnte: nun gehts über Kowno her. Polen hat, ſo kann man ihm einräumen, einen Schein des Rechts für ſich, wenn es ſich beleidigt ſtellt, daß man jetzt. nach dem litauiſchen Putſch, zum dritten Mal fälſchlich einen bevorſtehenden volniſchen Ueber⸗ fall prophezeit habe. Aber eben nur einen Schein des Rechts! Denn was erfährt es anderes als die Beſtätigung des alten Volksreims: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit ſyricht. Der Bruch des Waffenſtill⸗ ſtands von Suwalki, der Ueberfall Zeligowskis, Korfantys Bandenaufſtände vor und nach dem Plebiſzit in Oberſchleſien, alle dieſe Präzedenzen haben eben Polen einen Ruf geſchaffen, der nicht der beſte iſt, ſodaß, wenn es jetzt mal auch wirklich nur die Hände in die Taſchen ſteckt, die Nachbarn den Gedan⸗ ken nicht von der Hand weiſen können, es ziehe wieder den Revolver. Die Alarmbereitſchaft des Wilnaer und Kownoer Korps⸗ bezirks war an ſich begründet, gewiß, wenn einen Tagesmarſch entfernt Revolution iſt. Aber, wie geſagt, Polen ßbat es ſich ſelber zuzuſchreiben, wenn man ſolchen Maßnahmen von ſeiner Seite gegenüßher auf dem Qui vive ſteht. Nachdem nun aber die Lage an dieſem Grenzabſchnitt des Oſtens als für ſolange entſpannt gelten kann, ſolange nicht etwa neue Erſchütterungen diesſeits oder jenſeits des Niemen eintreten, ſind es andere Ausblicke, die ſich ergeben, und zwar nicht eben in eine ſorgloſe Zukunft. Im Zeitraum von ſieben Monaten haben wir zwei ge⸗ waltſame Umſtürze in zwei Randſtaaten gehabt: am 12. Mai in Polen, am 17. Dezember in Litauen. Ibr in⸗ 255 den die zu lenken iſt; aher aus ihm ergeben ſi olgen für das außennolitiſche Horoſkop. en Zunächſt Polen. Der Maiyntſch, der Staatsſtreich Pilſudſkis, ſah zunächſt mie eine Aktion der radikalen Linken gegen eine zentrorechte Regierung aus. Aber iſt es dabei ge⸗ blieken? Nein. Die inzwiſchen durchlaufene Entwicklung hat das Bild völlig geändert; Pilſudſki vollzog ſeinen Ruck na ch rechts und gegenwärtig ſteuert ſeine Regierung in einer verfaſſungs⸗ und wirtſchoftsvolitiſchen Richtun⸗ die zwar noch nicht zielklar, aber jedenfalls unzweideutig antiradikal ict. In der Organiſation ſeiner eigenen Anhängerſchaft im Lande gaber erinnert Pilſudſki. wenn auch ungewollt, auf mancherlel Weiſe an den Schöpfer des Faſzismus. f gen, die im Jahre 1926 aufgeworſen wur worden it. — 2. Seite. Nr. 9 Dienstag, den 4. Januar 1927 Run iſt der Staatsſtreichin Kowno gefolgt. Seine Vorgeſchichte, die Perſonenfrage, viele Einzelheiten ſind natur⸗ tzemäß anders beſchaffen als ſie es in Polen waren. Gemein⸗ jam iſt aber beiden Bewegungen, weunn wir hüben und drü⸗ ben den augenblicklichen Stand ins Auge faſſen, der Ruck nach —457 Das mag für die geſchichtliche Auseinanderſetzung swiſchen den großen politiſchen Grundprinzipien, die an ſie unendlich iſt, zwar völlig belanglos ſein, denn Europa holt ſi ſeine Argumente nicht aus den Erfahrungen Polens un Litauens. Bedeutſam aber iſt dieſe Tatſache in regionaler Hinſicht. lebeutſam iſt ſie für jene beſondere europäiſche Zone, in der ſich dieſe beiden Staaten beſinden; und ſie kann ſchick⸗ ſalsvoll ſein für den ganzen Mittel⸗ und Kleinſtaatengürtel, der Europa von den Sowfets trennt. Alle bieſe Staaten, ſo wird man ſagen müſſen, ſind mit einem Sprung in eine moderne Staatlichkeit kineingelangt. z! der ihre Bürger wenig vorbereitet waren. Die Folge iſt, daß alle Oſtſtaaten gegenwärtig an Verfaſſungen kranken, für die ſie nicht reif waren.„Unſere 100 Zaunkönige richten uns zu⸗ grunde“, ſagte mir länaſt ein lettländiſcher Politiker unter Anſpielung auf das lettiſche Parlament. Mutatis mutandis kann man dasſelhe in den Randſtaaten überall hören. und das nicht etwa von Neaktionfren. So konnte es denn nicht aus⸗ bleiben. daß diejenigen Schichten. die bei einem etwaigen Nuin ihrer Vaterländer bereits etwos zu verlieren bätten. ſich in allen dieſen Neuſtaaten nox die Frage geſtellt ſeben: Wie lange gehts noch ſo weiter? In allen Randſtacten beſteßt. kurs geſagt, ii m⸗ ſturzgefahr. Ueberall in ihnen Fängt der Staatsſtreich in der Luft. Und nun vergeſſe man nicht. welch unwittelbar be⸗ nachbartes Zuſchauernarkett dieſen brillanten Effektſtücken mit allerarößtem Intereſſe beiwohnt. Litauen zwar kat keine direkte Grenze mit der Sowjetunſon. Aber Lettland. Eſtland, Finnland erfreuen ſich dieſes Vorzuas. Denken wir dieſe bier nur angedeuteten Gedanken zu Ende, ſo können wir die Augen nicht davor verſchließen,. dan mieder einmal die ganze Neuſtaatenordnung im Oſten ſich über einem Pulverkeller befindet. Und angeſichts derartiger Perſpektiven und füngſter Er⸗ faßrungen wird Deutſchland was zugemutet? Daß es ſeine Feſtungswerke an den Oſtarenzen verkallen laſſe. Zu welchem Ende? Dawit es vielleſcht im künftigen„eroßen Kladdera⸗ Hatſch“ des Oſtens ein Durchzugsgebiet frember Heere abgebe? Die Warnung. die erſt durch die polniſche, nun durch die litauiſche Revolution Europa erteilt wurbe, ict dentlich. Und ein unverzeißliches Verſäumnis der bdeutſchen Außen politik wäre es, würde dieſe Warnung nicht auch in bder ſo brennenden Frage des Schutzes unſerer Grenzmark vor aller Welt zu der allereinbringlichſten Dirkung gebracht. Anterrebung mit Brland Der„Matin“ peröffentlicht ein Interview, bas Brland Jules Sauerwein gegeben hat, worin der franzöſiſche Außenminiſter zu den großen Nae Tagesfra⸗ en, Stellung nimmt. Briand drückt ſeine Ueberzeugung aus, daß das pergangene Jahr vom Standpunkt des Friedens keinc ſchlechte Bilanz Harſtelle. Es ſeien im Gegenteil Fortſchritte gemacht worden, wie ſie in der Frage von Locarno und in der Auf⸗ nahme Deutſchlands in den Völkerbund Ausdruck kämen. Das frühere Syſtem der Allianzen ſei durch ein Syſtem der⸗ Ausgleichs⸗ und Schiedsverträge abgelöſt worden, wodurch Deutſchland ſich verpflichtet habe, ſeine Grenzen nicht mit Gewalt zu ändern. Dieſes Abkommen ſei in Uebereinſtim⸗ mung mit ben polniſchen, tſchechoflowakiſchen, rumäniſchen und ſfüdſlawiſchen Alliierten Frankreichs unterzeichnet worden, was die Bande, die Frankreich mit dieſen Ländern verknüpfe, noch ganz beſonders befeſtigt hätte. Der italieniſch⸗ dentſche Schledsvertrag gleiche allen übrigen Schieds⸗ gerichtsverträgen, die zwiſchen Deutſchland und den übrigen Unterzeichnern ber Loearnoverträge abgeſchloſſen worden ſeien. Was Ftalien anbelange, ſo bleibe er ein aufrichtiger Freund dieſes Landes. Er habe niemals die Zwiſchenfälle, Hie ſich im vergangenen Jahre ereigneten, tragiſch aufgefaßt und glaube, daß ſie nicht zu tragiſchen Abenteuern führen könnten. Für Italien und Frankxeich ſei es eine Notwendig⸗ keit, ſich zu verſtändigen. Er ſei überzeugt, daß dies in kurzer Zeit möglich ſein werde. Man merke ſetzt ſchon eine große Eutſpannung, und wenn es von ihm abhängen ſolle, dieſe Ent⸗ ſpannung zu fördern, ſo könne man darauf rechnen, daß er keine günſtige Gelegenheit vorübergehen laſſen werde, die Beziehungen mit Italien zu feſtigen. Mit Ruß land ſeien die Beziehungen ſo gut, wie ſie es gegenwärtig überhauyt ſein könnten. Es hänge von der ruſſi⸗ ſchen Regierung ab, ſie noch zu verbeſſern, indem ſie ſich mehr als bisher an das internationale Recht halte. Er zwelfle nicht, daß dies möglich ſein werde daß es für Rußland das Beſte wäre, wenn dieſer Beweis guten 8 N e Lage in 455 Rußlands ſo raſch als möglich käme. h in a ſtellt ein eruſtes Problem dar. Frankreich laſſe ſich nach wie vor von dem Geiſte leiten, der das Waſßingtoner Abkommen inſpiriert habe. Frankreich wolle der Befreiungs⸗ bewegung Cbinas nichts in den Weg legen. Es werde ſich nicht in die innere chineſiſche Politfk einmengen, reſpektiere vor allem die natlonale Einheit Chinas und werde alles ver⸗ meiden, wodurch eine Svaltung in China begünſtigt werden Fönne. Wenn er die Weltlage unter allen Geſichtspunkten be⸗ trachte, ſo komme er zur n daß der Frledens⸗ bhaum in allen Ländern tiefe Wurzeln gefaßt Fabe. Die franzöſiſche Politik wolle die Aufrechterbaltung des Friedens, was aber nicht bebeute, daß ſie blindlings den Frieden ſuche und auf alle Vorſichtsmaßregeln verzichte, die ein großes Land nun einmal nicht vernachläſſigen könne. Der kechte Weg, den Frieden zu verwirklichen, ſel aber, ihn energiſch zu wollen, und er werde ſich von dieſen Grundſätzen leiten laſſen, ſolange er die Verantwortlichkeit für die Lei⸗ tungen der Beziehungen zwiſchen Frankreich und den anderen Nationen in den Händen haben werde. Noch immer Verhandlungen über die deutſche Entwaffnung Uverlin, 3. Jan,(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir hören, werden ſich Mitte dieſer Woche Legationsrat For⸗ ter und General von Pawels nach Paris begeben. um die erhandlungen über die Reſtpunkte der deutſchen Entwaff⸗ 8055 mit der Botſchafterkonferenz wieder aufzunehmen. Kon⸗ ktrollbeſuche in der Angelegenheit der Oſtfeſtungen haben ent⸗ gegen gewiſſen Meldungen, die in letzter Zeit auftauchten, wie an zuſtändiger Stelle betont wird, nicht ſtattgefunden und ſind auch nicht geplaut. Aus Sübtirol Dverkin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro Aus * — 5— kommt die Nachricht, daß der Präfektskommiſſar von ozen, Stefant, von ſeinem Poſten telegraphiſch abberufen dden ff Man bringt dieſe Abberufung mit ſeinem gewalt⸗ tätigen Vorgehen gegen die Zentralkaſſe der beutſchen land⸗ wirtſchaftlichen Kreditinſtitute in Südtirol in Verbindung, die ch einen Handſtreich zu italieniſteren verſuchte. Das er du . zieht aus der Noberufung Stefanks den Schluß, daß man in Rom geneigt ſel, ſetzt mildere Saiten gegen Südtirol aufzuziehen Ob das kutrifft. bleibi abzuwabten. Neue Maunßeimer Zeitung[Mittag⸗Auegabe) Die Geheimniſſe von Tirana Englands Spiel hinter den Kuliſſen Parißs, 4. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im „Newyork Heraln“ wird heute mit der ae von Euthüllungen begonnen, die ein eigenartiges Licht auf das Entſtegen des italieniſch⸗albaniſchen Vertrages werfen. Dieſe Enthüuungen ſind aus Geuf batiert, ſcheinen aber aus London zu ſtammen. Es wird darin mitgeteilt, daß Eng⸗ land mit dem Abſchluß eines Vertrages zwiſchen Itallen und Albanien im Voraus einverſtanden geweſen ſei. Zwiſchen Chamberlain und Muſſolini ſei es anläßlich der Zufammen⸗ kunft von Livorno zu einem Pakt gekommen, deſſen Grund⸗ lage die Verwirklichung des italfeniſch⸗albaniſchen Vertrages bildete. Angeblich ſoll England Italien die Ermächtigung zu dieſem Vertrag deshalb erteilt Faben, weil die rpufſiſch⸗ türkiſche Annäherung in London als eine ſchwere Be⸗ drohung des britiſchen Welkxeiches betrachtet wird. Außer⸗ dem will, ſo ſchreibt der„Newyork Herald“, England ein Gegengewicht zur deutſch⸗franzöſiſchen An⸗ näherung ſchaffen. Das Blatt teilt mit, daß am 24. Juni der italieniſche Geſandte in Albanien, Baron Aloiſi, dem Prä⸗ ſidenten von Albanien, namens Achmed Zogu, das Angebot machte, Albanien mit hinreichend Waffen zu verſehen und außerdem einen bedeutenden Betrag in die albaniſche Nationalhank einzuzahlen, um das Geldweſen des Landes zu ſichern. Zu dieſem Zweck ſtellte Italien ungefähr 400 000 Gold⸗ der albaniſchen Nationalbank 855 Verfigung. Außer⸗ em wurden Wafſen geliefert, Gewehre, Militäruniformen, Mitrailleuſen und ſchließlich ein Geldgeſchenk von 15 Millionen Lire an den Präſidenten yn Albanien gemacht. Die engliſche Regierung nahm von dem Abſchluß des Pertrages Kenntnis und ließ ihren Botſchafter in Rom an Muſſolint mitteilen, daß ſie den Abſchluß des Vertrages als durchaus richtig betrachte.— Der„Newyork Herald“ wird in den michſten Tagen über dieſe Geheimniſſe von Tirana weitere Euthüllungen bringen. Aufftand in Sumalra Wie aus Weſtſumatra gemeldet wirb, iſt im Oberland von Padaug ein nener Kommuniſten⸗Aufſtaud ausge⸗ brochen, Die nach Solok führenden Telegraphen⸗ und Tele⸗ bonleitungen wurden von den Kommuniſten zerſchnitten. Auch die Eiſenkzzänlinie wurde an mehreren Punkten unter⸗ bro 17 Eine zummuniſtiſche Bande überſiel einen Bahnhof, um ſich in den Beſitz der Stattonskaſſe zu ſetzen. Das Eiſen⸗ debeberlen kounte ſich durch ſchnelle Flutht in Sicherheit brirgen. Ein Eingeborenenoberhaupt würbe von den Kom⸗ muniſten gefangen genommen und ermordet. Die Ontſchaften Batnetabal und Singkarah erbaten militäriſche Hilſe. Wie weiter zus dem Gebiet pon Sahwaloento gemeldet wird, wurden bei einem Geſecht zwiſchen einer Militärpatrouille und kommuniſtiſchen Auf N ein holländiſcher Offizier getötet und zwei angeborene Soldaten ſchwer verwundet. Offenbar handelt es ſich um eine wohlvorbereltete Aktion. Zahlreiche Kommuniſtenführer ſind verhaftet worden. Auch aus Olſa 9a werden Unruhen kleineren Umfanges emeldet. Ziel des Famplottes war die Vernichtung von oſtſtationen, Bahnhöfen, Telegraphen⸗ und Telephonlinien. Bisbher wurden 22 Perſonen verhaftet. Es hat ſich herausgeſtellt, daß auch dieſes Komplott ebenſo wie die Un⸗ ruben an der Weſtküſte Sumatras und in Atjeh von Singa⸗ pore aus angeſtiftet worden ſind. Inzwiſchen wurde der Hauptanführer der Kommuniſten auf Java, Dachlan, verhaf⸗ tet. 700 der im Bantanbezirk Verhafteten, die nicht in Internierungslager kommen, ſondern auf die Inſel Roeſa Kambangan verbannt werden, wurden abtrausportiert. ——— Erpreſſermansber gegen Himmelsbach Gegen den bekannten Freiburger Induſtriellen Him⸗ melsbach war von der Staatsanwaltſchaft Freiburg die Vorunterſuchung wegen Anſtiftung zum Morde einge⸗ leitet worden. Unmittelbar bevor die Feſtuahme erfolgen ſollte, klärte ſich der Fall auf. Vier Erpreſſer hatten falſche eidesſtattliche Verſicherungen abgegeben, nach denen ſie von dem Induſtriellen beauftragt worden waren, ſeinen Berliner Prozeßgegner den Verleger Fernbach zu er⸗ morden, Nach langwierigen Ermittlungen ſind zwei Täter in Berlin verhaftet worden, während es bisher noch nicht gelungen iſt, der beiden anderen habhaſt zu werden. Die beiden Erpreſſer ſollen von Fernbach 7000 Mark dafür erhalten haben, daß ſie eine eidesſtattliche Verſicherung av⸗ gabhen, mit dem Inhalt, von dem ſüddeutſchen Großindu⸗ ſtrielen zur Ermorbung des Prozebangeklagten angeſtiftet worden zu ſein. Zu dem Erpreſſungsverſuch erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Betrüger, an deren Spitze der Kaufmann Martin Bres⸗ lauer, der nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in Frank⸗ reich Schwindeleien begangen hatte, hatten mit mehreren an⸗ deren Freunden verſucht, die Firma zu erpreſſen. Zunächſt ſuchte Breslauer Betriebsgeheimniſſe der Holzſirma zu er⸗ fahren und ſetzte ſich mit entlaſſenen Angeſtellten in Verbin⸗ dung,denen er hohe Belohnungen verſprach, falls ſie ihm Ab⸗ ſchriften von Verträgen oder Geheimberichten beſorgen könn⸗ ten. Dieſe Abſicht ſcheiterte jedoch daran, daß die früheren Angeſtellten die verlockenden Angebote Breslauers rundweg ablehnten und erklärten, daß ſie überhaupt kein Material be⸗ ſäſſen. Dann bot lich Breslauer an, gegen den Prozeßgegner Dr. Himmelsbachs, den Verleger Fernbach, Matertal zu be⸗ ſchaffen und es gelang ihm, in Form von Relſevorſchüſſen wehrere 1000 Mark zu erlangen, die ihm jedoch nur gezahlt wurden, weil man vom erſten Augenblick an vermutete, daß Breslauer lediglich ein Spitzel ſei und ſeine Tätigkeit für die andere Seite ausbeuten wolle. Es gelang dann ſchon nach kurzer Zeit Breslauer tatſächlich ſeiner Schwindeleien zu überführen und er wurde kurzerhand an die Luft geſetzt.“ Daraufhin ſchrieb er dann eine Reihe wüſter Schmäh⸗ und Er⸗ preſſungsbrieſe an Dr. Himmelsbach und verlangte eine„A b⸗ find ung von 5000 Mark. würde er„die Angelgenheit Himmelsbach aus ſeinem Gedächt⸗ nis ſtreichen“. Falls er jedoch dieſe Summe nicht bekäme, würde er angeblich belaſtendes Material verſiegelt an eine Stelle gelangen laſſen, vor der ſich die Firma dann zu verant⸗ worten hätte. Der Erpreſſer verlangte, daß das Geld für ihn bis zu einem beſtimmten 1 5 an die Adreſſe einer Dame gehen ſollte, die für ihn den Betrag zu erheben berechtigt ſei. Falls die Firma jedoch die Polizei in Anſyruch nehmen wolle und der betreffenden Dame oder ihm ſelbſt Schwierigkeiten machen, werde er ſein„Matertal“ enthüllen. Selbſtverſtänd⸗ lich wurde ihm auf dieſen Brief hin nichts gezahlt, ſondern die Anlegegenheit den Behörden übergeben, die ſedoch des Bres⸗ kauer und ſeiner Hintermänner nicht ſofort tabtaft werden konnten, da Breslauer ſich viel auf Reiſen befand und zwei⸗ fellos auch unter falſchem Namen qgufgetreten iſt. Als er dan ſchließlich in das Unterſuchn⸗gsgefängnis eingellefert wurde. ſpielte er den wilden Mann. Dle Erpreſſer ſchreckten vor keiner Handlung zurück. Sie erklärten anderen Perſonen gegenſiber, ſte ſeien in der Lage, aus Beßörden uſw. wichtige Aktenſtücke„beſchaffen“ zu können. Es iſt anzuneßmen, daß dieſe Angelegenheit in kurzer Zeit im Vornnterſuchungsver⸗ fahren abgeſchloſſen werben kann und daß noch in dieſem Arlik aur die Gerichte ſich mit dem Konſortlum zu befaſſen vermögen. Falls er das Geld erhalte, Das Lawinenunglück am Arlberg Die Schuld an dem ſchweren Lawinenunglück am Arlberg, dem acht Perſonen zum Opfer gefallen ſind, triſft zweiſellss bie Teunehmer an hen Stkiexkurſtonen ſelbſt. Schon am Sil⸗ peſtertage war im Alberggebiet die Einwirkung des warmen Wetters ſehr zu ſpüren, Die 4 Schneeverhältniſſe wurden ſchlechter, und man war in der großen Gemeinde der Winterſportler allgemein der Anſicht, daß beide Unglücks⸗ paxtien kaum mehr in Frage kommen könnten. Dek Ski⸗ lehrer Toni Schneider warnte öffentlich vor allzu waghalſigen und hat ſowohl die Engländer, als auch die beiden Reichsdeutſchen, die mit dem Skilehrer Strolz aus Zürs aufſtjegen, zur ſtrengſten Vorſicht gemahnt. Zuerſt gingen bie ſieben Engländer, unter denen ſich eine Dame be⸗ fanb. Sie fühlten ſich ſo ſicher, daß ſie nicht einmal einen Führer mitnahmen. Zwei reichsdeutſche Herren, darunter der Oberregierungsrat Br. Lehr, nahmen ſich den Stilehrer Strolz als Führer. Sie ſtiegen von Zürs an der Fleren⸗ ſtraße auf und wollten zwiſchen Trittkopf und Valuga hin⸗ durch nach St. Anton. Die engliſche Partie war inzwiſchen unſicher geworden und ſchloß ſich den Deutſchen und 1 e Peseit an. Als die nun auf zehn Perſonen angewachſene Geſellſchaft den Rand des Paziel⸗Ferners paſſterte, löſte ſich vom Abhaug der Valuga eine Lawine von etwa 230 Meter Breite und fünf Meter Schneetiefe. Dieſe Lawine riß acht Perſonen ber Geſellſchaft mit ſich ſort und begrub ſie unter dem Schnee. Die beiden anderen vurden zur Seite geſchleudert und konnten ſich retten. Ein Bankbeamter hatte aus großerx Entfernung den Niedergang der Lawine bemekkt und damit das Fehlen der großen Ce⸗ ſellſchaft, die er vorher genau am Schneehang perfſolgen konnte, beobachtet. Er eilte nach Zürs, von mo ſofort eine Rettungsexpebition nukgeſann wurde. Erſt im Lauſe des Sonntags konnte man mehrere der Verunglückten ausgraben. Das Unglück ſelbſt hat 5 in einer Höhe von etwa 2000 Metern e am Abhang der 2800 ter hohen Valuga ereignet. ber⸗ regierungsrat Dr. Lehr war mit ſeinem Bruder, dem Mar⸗ burger Kunſthiſtoriker Dr. Lehr, gemeinſam zum Winterſport nach Tirol geſahren. Oberregierungskat Dr. Lehr beſindet ſich unter den Töten, während ſein Bruder gerettet wurde. Ein Stuttgarter Sportler, der ſich mit weiteren ſechs Stuttgartern an den Bergungsarbelten beteiligte, berichtet dem„N. Stuttg. Tageblatt“: Von Zürs aus gingen zwel Geſellſchaften, eine deutſche, unter Begleitung des Schilehrers und Bergführers Strols aus Zürs, und eine engliſche, um halb 0 Uhr früh über die Tritt⸗Alm⸗Hütte ins Paziel⸗Tal, wö ſich gegen 412 Uhr das Unglück ereignete. Am Nordoſt⸗Hang bes Triitkopfes löſte ſich ein breites Schneebrett, das ſich zu einer gewaltigen Lawine eutfaltete und bei einer Schneetieſe von anderthalb bis zwei Metern zur Grundlawine wurde. Sei es durch die ſtarke Erſchütterung oder durch Luftdruck, löſte ſich im Bruchteil einer Sekunde eine zweite Lawine in 300 Meter Abſtand, und beide wälzten ſich ins Pazieltal, wo ſte in einer Höhe von 2818 Metern zuſammentrafen. Die deutſche Geſellſchaft bewegte ſich in etwas hößerer Lage als die engliſche. Vier Perſonen von den Deutſchen entgingen mit knavver Not dem ſicheren Tode. Schlimmer erging es ber engliſchen Geſellſchaſt, die aus acht Perſonen keſtand, welche reſtlos perſchüttet wurden. Schneeſchuhläufern, die von der Ulmer Hütte unmittelbar nach dem Niebergang der beiden Lawfnen die Unfallſtelle paſſierten, gelang es, von der deutſchen Geſellſchaft zwei Perſonen zu bergen, die mit Knöchelbrüchen davonkomen. Von der engliſchen Geſellſchaft konnte eine Dame, welche den Abſchluß bildete, gerettet wer⸗ den, währenddem deren Mann, als Füßrer der Geſellſchaft, ein einarmiger Kriegsinvallde, nur noch als Leiche geborgen werden konnte. Die erſte Mitteflung von dem gräßlichen Unglück übermittelte ein dem Tode Entgangener auf der Ulmer Hütte, und alsbald traten Rettungserpeditionen aus Stuben, Zürs und Lech ihre ſchwere Arbeit an und ſuch⸗ ten in Stärke von 30 kis 60 Mann bis in die tieſe Nacht hineln kei Pechfackelſchein nach den Verſchütteten. Am Sonn⸗ tag ſind die Bergungsarbeiten mit einem größeren Aufgebot fortgeſetzt worden, Die Lawinen haben das obere Pazteltal auf einer Länge von zirka 400 Metern bis zu 10 Metern Tiefe verſchüttet, und niemand weiß, ob es möalich ſein wird, vor Eintritt der e von den noch Verſchütteten weitere Opfer zu ergen. Das Unglkſick iſt das größte am Arlberg ſeit dem Jahr 1809, wo infolge einer ähnlichen Lawine halb Stuben ver⸗ ſchüttet wurde und elf Perſonen den Tod fanden. Ein neuer Zwiſchenfall in Mainz Erſt jetzt wirb ein Zwiſchenfall bekannt, der ſich am Nen⸗ kand stage in Mainz ereignet hat. In den Nachmittags⸗ ſtunden fuhr ein franzöſiſcher Fllegerofflzier vom 88. Re⸗ giment mit ſeiner Frau in der Straßenbahn von Gonſenheim nach dem Mainzer Stadtpark. Unterwegs perlangte der Offi⸗ ler von dem Schaffner, das Endziel des Fahrſcheins abzuän⸗ ern bezw. die Markierung auf dem Schein auszuradbieren. Als der Schaffner dieſes Anſinnen unter Berufung auf ſeine Dienſtvorſchriften ablehnte, weil er ſich daburch einer Urkun⸗ denfälſchung ſchuldig machen würde, erßielt er von dem Offtzter einen heftigen Schlag ins Geſicht. Der Ofſtzier ver⸗ ließ darauf die Straßenbahn. 28 Letzte Meldungen 84 000 Mark unterſchlagen — Dortmund. 4. Jan. Der Oberpoſtſekretär Höhne iſt nach Unterſchlagung von 81000 Mark amtlichen Geldern flüch⸗ tig gegangen. Die Poſtverwaltung hat auf die Ergreifung des Täters und die Wiederherbeiſchaffung der unterſchlagenen Summe eine Belohnung von 3000 Mark ausgeſetzt. Litwin gegen den Fridericus Berlin. 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ge⸗ neraldirektor der Evaporator⸗Geſellſchaft, Paul Litwin, hat wegen der ſchweren Beſchuldigungen, die vor einiger Zeit im „Friderieus“ gegen ihn erhoben worden waren, eine einſtwei⸗ lige mce beantragt, der jetzt ſtattgegeben worden iſt. Darnach wird dem„Friderleus“ bei Androhung entſprechender Geld⸗ oder Haftſtrafe unterſagt, Angriffe ähnlicher Art gegen Litwin zu unternehmen. Anſchlag auf den Schwarzmeer⸗Expreßz — Bukareſt, 4. Jan. In der Nähe des Bahnhofes Traſan in der Dobrudſcha entgleiſte wenige Stunden vor Anbruch des neuen Jahres der Schwarzmeer⸗Expreßzug Bukareſt Konſtanza, der von nach Hauſe fahrenden Fahrgäſten, haupt⸗ ſächlich Studenten und Schülern, überfüllt war. Mehrere Waggons wurden zertrümmert, Acht Perſonen, darunter ein Elſenbahnbeamter, wurden getötet. Soweit die Unter⸗ ſuchung bisher ergeben hat, iſt das Unglück auf ein Attentat durch unbekannte Täter zurückzuführen. Ein deutſcher Dampfer geſtrandet EeRiga, 4. Jan. Beſ Libau iſt am Sonntag ein beutſcher 500 Tonnendampfer, der Paſſagtere an Bord hakte, im Schnee⸗ ſturm geſtrandet. Es gelang noch nicht, mit Rettungsbooten an das Schiff heranzukommen. Aus Libau iſt ein Hilfsdampfer abgegangen. — — 4 5 1= en %e er 3⸗ i⸗ en ie ſt Er er er N⸗ N= n ne ch ⸗ Ees i⸗ N⸗ N. er = e⸗ at i⸗ ſt. en an ich t⸗ re er At Diͤengstag, den 4. Januar 1927 Nene Mannheimer geitung(Mittag⸗Ausgabej . Seite. Nr. 3 Wirtſchaftliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden für die Zeit vom 22. bis 29. Dezember 1926. (Mitgeteilt vom Landesamt für Arbeitsvermittlung.) In der Zeit zwiſchen dem 22. und 29. Dezember hat die Erwerbsloſigteit weiter zugenommen. Die Zahl der Haupt⸗ unterſtützungsempfänger iſt von 56 278 auf 61 232, alſo um 4954 geſtiegen. Vorwiegend waren wiederum die Außen⸗ berufe der Land⸗ und Forſtwirtſchaft und der Gärtnerei, der Bauſtoffinduſtrien und des Baugewerbes und der Lohnarbeit wechfelnder Art an der Zunahme beteiligt. Der reſtliche Zu⸗ gang war durch Entlaſſungen geringeren Umfangs in den ver⸗ ſchiedenſten anderen Berufsgruppen(Metallverarbeitung und Maſchineninduſtrie, ee eee Bekleidungsin⸗ duſtrie uſw.) bedingt. n der Tabakinduſtrie ging der Be⸗ ſchäfſtigungsgrad unmerklich zurück, doch blieb die Kurzar⸗ Leiterziffer innerhalb dieſer Berufsgruppe(mit 1026 am 209. Dezember gegenüber 1035 vom 22. Dezember) immerhin faſt gleich. Im Gaſtwirts⸗ und Muſikerberuf vorüberge⸗ hende Zunahme der Beſchäftigungsmöglichkeiten infolge der Feiertage, im allgemeinen ruhige Arbeitsmarktlage. Der Schiedsſpruch für die Schuhinduſtrie Wie die Telunion aus Berlin meldet, haben die Schlich⸗ tungsverhandlungen zur Beilegung des Tarifſtreites in der Schuhinduſtrie zu einem Schiedsſpruch geführt. Dieſer ſieht vor, daß der Mindeſtſtundenlohn des männlichen Zeitlohnarbeiters über 21 Jahre in der Ortsklaſſe A von 70 auf 75 Pfg. erhöht wird und daß dieſe Zahlung auch den Akkordarbeitern zu gewähren iſt. Die neue Lohnregelung tritt mit dem 20. Dezember in Geltung und iſt erſtmalig am 31. März kündbar. Die Arbeit iſt ſofort wieder aufzunehmen. Maßregelungen finden nicht ſtatt, das Arbeitsverhältnis gilt als nicht unterbrochen. Die Paärteien haben ſich bis zum 3. Januar über Annahme oder Ablehnung des Schieds⸗ ſpruches zu erklären. Einſchränkung der Konſumfinanzierung in Amerika Aus Amerika kommt die Meldung, daß die Summe der Abzahlungskredite im amerikaniſchen Einzelhandel jetzt über 7 Milliarden Dollar ergeben hat und daß eine bedeutende 8 Finanzgruppe dadurch veranlaßt worden iſt, ein Enquéte über die Könſumfinanzierung zu veranſtalten. Nach dem„Kon⸗ ſektionär“ wird darin grundſätzlich gegen die Einbeziehung von Bekleidungserzeugniſſen, Schmuckwaren und Autoreifen in den Kundenkredit Stellung genommen, da eine Kredi⸗ tierung in dieſen Erzeugniſſen für durchaus ungeſund be⸗ trachtet werden muß. Der Konſumkredit ſei auf produktive Gegenſtände mit innerem wirtſchaftlichen und lang an⸗ daueruden Wert zu beſchränken. Die Finanzgruppe warnt bvor allen Dingen vor den Folgen einer Ueberkonkurrenz unter den einzelnen Kreditgeſellſchaften. Dieſe Tatſachen ſollten uns in Deutſchland doch zu deuken geben. Es hat den Anſchein, als ſeien wir drauf und dran, dasſelbe Lehrgeld zu zahlen, wie die Amerkkaner. Daß dieſe Gefahr vorliegt, er⸗ kennt man auch ſchon in den zuſtändigen Miniſterien. So hat der preußiſche Handelsminiſter z. B. hereits zum Ausdruck gebracht, daß er gegebenenfalls Maßnahmen zur Abwendung von Schädigungen der Bevölkerung treffen bezw. bei den zu⸗ ſtändigen Reichsſtellen auregen werde. ——— Stäbtiſche Nachrichten Bauliche Erweiterung im Schlachthof Die Darmſchleimerei wurde bisher in Räumen der Kut⸗ telei und in früheren Seuchenſtallungen vorgenommen. Ju⸗ folge Zunahme der Großvliehſchlachtungen muß in der lei ein weiterer Brühkeſſel aufgeſtellt werden, wozu der bis⸗ her für die Darmſchleimerei benützte Platz benötigt wird. Die Seuchenſtallungen müſſen ihrem urſprünglichen Zweck wieder zugeführt werden. Gleichzeitig benötigt die Süddeutſche Fettſchmelze Unterkunft für ihre Laſtkraftwagen ſowie eine Vermehrung ihrer Lagerräume. Es erſcheint zweckmäßig, dieſe Bedürfniſſe durch Errichtung eines Anbaus an das Haut⸗ und Fettlager im Schlachthof zu befriedigen und dabei noch weitere Lagerräume zu ſchaffen. Der Bauaufwand iſt auf 85 000 M. veranſchlagt. Die Mittel ſtehen aus Erübri⸗ gungen des Schlachthofs im Jahre 1926 zur Verfügung. Zu der Bauausführung iſt die Zuſtimmung des N erforderlich, die nunmehr eingeholt wird. Aus der Miete für Garage, Darmſchleimerei und Lagerräume kann eine ange⸗ meſſene Verzinfung und Tilgung des Bauaufwands erwartet werden. Der üilerariſche Hochſtapler „Die Beſchreibung der Inſel Formoſa“ or kurzem iſt Pfalmanazars„Beſchreibung von For⸗ wofs⸗ e Naceinen Ausgabe von 750 Nereneeen neu auf dem Markte erſchlenen. Dieſe»Ausgabe ruft die Erinnerung an einen der geſchickteſten literariſchen Hochſtapler wach, die es woht jemals gegeben hat. Es gibt eine ganze Anzahl von Schyfftſtellern, die ſich in den phanta⸗ ſtiſchen Beſchreibungen von Gegenden ergangen haben, die ſie niemals in ihrem Leben ſahen. In allen dieſen Fällen iſt aber ſofort erſichtlich, daß es ſich um eine literariſche Phantaſie handelt. In dem Werk Pſalmanazars indeſſen liegt ein Buch vor, das auf Täuſchung berechnet wax und das tatſächlich auch 05 Publikum und die gelehrte Welt vollſtändig irregeführt hat.— Georg Pſalmanazar— eine Verſtümmelung des aſſyrt⸗ ſchen Königsnamens— hat ein abenteuerliches Leben geführt. Er wurde im Jahre 1079 im Süden Frankreichs geboren und genoß eine gute Erziehung. Als Lehrer, Bettelmönch und Soldat begab er ſich dann auf die Weltwanderſchaft und es gelang ihm bei dieſer Gelegenheit, von einem gelehrten Je⸗ ſuiten einige Kenntniſſe über den ſernen Oſten zu ſammeln. Er ließ ſich dann in eine deutſche Landsknechtstruppe als Ja⸗ paner und Heide einſtellen. Im Jahre 1702 kam er mit einem ſchottiſchen Feldkaplan in Holland in Berührung. Mit ihm ſchloß er enge Freundſchaft und beide machten ſich dann ge⸗ meinſam ans Werk. Der Kaplan kaufte den augeblichen Ja⸗ paner, machte aber vorher aus ihm einen Vewohner der Inſel Formoſa und brachte ihn dann nach England. Hier verübte Pfſalmanazar ſeinen erſten literariſchen Schwindel, in⸗ dem er den Katechismus in die Sprache Formoſas überſetzte. Dieſes Werk erregte in der wiſſenſchaftlichen Welt großes Aufſehen. Pſalmanazar ließ ſich dadurch zu weiteren Taten anreizen. Er verfaßte nunmehr die„Beſchreibung der In⸗ pei Während das Buch im Entſtehen war, traf der ereits be 0 lun⸗ der Königlichen Geographiſchen Geſellſchaft mit einem Jeſui⸗ en zuſammen, der ihn über den Gegenſtand ſeines Buches ausfragte. Obgleich Pſalmanazar von Jormoſa nicht das ge⸗ ringſte wußte, gelang es ihm doch, vor dem wiſſenſchaftlichen Forum ſeine Stellung zu wahren. Als das Buch erſchienen es einen ebenſo großen Erfolg wie die Ueberſetzung des Katechismus. Pfalmanazar wurde auf die Koſten des Biſchofs von London und an Kutte⸗ annt gewordene Verfaſſer bei einer Verſammlung erer Gönner von der Univer⸗ 245 [derung des Wohnungsbaues Warengewinne nach Mannheim. Erxweiterung der Wagenhalle für die Zuhrverwallung Der Gemeindebeſchluß über die Errichtung einer Wagen⸗ halle für die Fuhrverwaltung vom 12. November/15. Dezbr. 1925 ging davon aus, daß die Wagenhalle u. a. zur Unter⸗ bringung von ſechs Müllautos dienen ſollte. Demgegen⸗ über wurde durch den Stadtrat am 9. Juni 1926 mit Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes am 29. Juni 1926 die Anſchaf⸗ fung von neun Müllautos beſchloſſen. Von dieſen ſind ſechs bereits beſtellt. Es iſt daher eine Erweiterung des Fuhr⸗ hofes früher nötig, als in der Vorlage vom 15. Dezember 1925 in Ausſicht genommen war, zumal auch die Einführung von zwei weiteren Müllautos für die Vororte in abſehbarer Zeit zu erwarten iſt. Damit wird auch anſtelle der früher vorgeſehenen kleinen behelfsmäßigen Tankſtelle eine frei⸗ ſtehende moderne Tankanlage mit Oelkeller unentbehrlich, um bei der großen Zahl von Fahrzeugen gleich⸗ zeitig 2 Fahrzeuge mit Betriebsſtoff verſehen zu können. Da ferner nunmehr— im Gegenſatz zur urſprünglichen Abſicht— für die ganze Stadt die automobile Müllavpfuhr beſchloſſen iſt und dadurch etwa 18 000 Einheitsmülltonnen in Gebrauch kommen, werden auch für die Mülltonnenwäſcherei und Speuglerei größere Räume als vorgeſehen erfor⸗ derlich; ſie ſind ſofort betriebsfertig einzurichten. Anläßlich dieſer baulichen Vergrößerung ſollen auch die zurzeit in K 5 notdürftig untergebrachten Elektrofahrzeuge ſamt Ladeſtation in den Neubau verlegt werden, ſo daß künftig ſämtliche der Fuhrverwaltung in einem Anweſen vereinigt ſind. Die ſomit vorgeſehene Erweiterung wird überdies die Unterbringung der Fahrzeuge des Maſchinenamts im neuen Fuhrhof ermöglichen; bisher waren dieſe in R 5 untergeſtellt. Das Maſchinenamt wird da⸗ durch in die Lage geſetzt, rationeller zu arbeiten. Insbeſondere wird es künftig in der Werkſtätte des neuen Fuhrhofs nicht nur die Reparaturen der ſtädtiſchen Kraftfahrzeuge, ſondern auch Reparaturarbeiten für die ſtädtiſchen Kranen und andere Maſchinenanlagen aus⸗ führen können. Zur Durchführung der Vergrößerung ſollen die beiden Seitenflügel verlängert werden; die Tankanlage kommt als freiſtehendes unterkellertes Häuschen hinter die Schloſſerwerkſtätte zu liegen. Die Koſten der größeren Aus⸗ führung betragen nach dem Bericht des Hochbauamts zu⸗ ſammen 231850 RM. Der Geſamtbedarf für den Fuhrhof — ohne die damit verbundenen Wohnbauten— iſt 767 000 RM. Zur Ausführung des Gemeindebeſchluſſes vom 15. Dezember 1925 werden beim Bürgerausſchuß 232 000 RM. angefordert. Förberung des Wohnungsbaues Nach den Verhandlungen der Stadt mit der Reichsverſiche⸗ rungsanſtalt für Angeſtellte wegen Gewährung eines Dar⸗ lehens für Förderung des Wohnungsbaues iſt ein Darlehen von 3 bis 3,6 Millionen Mark zu erwarten. Die Reichs⸗ verſicherungsanſtalt gibt das Geld nur unter der Bedingung, daß die aus den Darlehensmitteln erſtellten Wohnungen zu einem beſtimmten Satz mit verſicherungspflichtigen Ange⸗ ſtellten beſetzt werden. Damit die übrigen Baukuſtigen nicht dadurch verkürzt werden, daß der Darlehensbetrag von 8,6 Millionen Mark an den im Stadtratsbeſchluß vom 15. Juli 1926 verlangten 5 Millionen Mark abgeht, iſt die Erhöhung des letzteren Betrags um 3,6 Millionen Mark erforderlich. Die Zinſen und Tilgungsbeträge für die von der Stadt zur För⸗ 0 aufgenommenen Darlehen können auch nach Aufnahme der weiteren 8,6 Millionen Mark durch die Einnahmen der Wohnungsfürſorgekaſſe an Zinſen und Tilgungsbeträgen für die von ihr ausgegebenen ſtäd⸗ tiſchen Baudarlehen gedeckt werden. Dem Bürge zusſchuß liegt nunmehr der Antrag vor, den Stadtratsbeſchkun vom 15. Juli 1926 dahin abzuändern, daß ſtatt weiteren 5 Millionen weitere.6 Millionen Mark zur Gewinnung von Mitteln für Förderung desWohnungsbaues aufgenommen werden können. * Ein Zimmerbraud entſtaud geſtern nachmittag im dritten Stock des Hauſes Sandhoferſtraße 106 durch Herausfallen von lühendex Kohle aus einem Füllofen. Der Fußboden und die andverkleidung wurden beſchädigt. Außerdem iſt Bettzeug verbrannt. Das Feuer wurde durch die um 1,11 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr und Arbeiter der Firma Weyl AG. gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 200 Mark. * Suſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtieß an der Kreu⸗ Bib 2— F g ein Auto mit einem Fuhrwerk zuſammen. ie Deichſel des Wagens zertrümmerte das rechte Antofen⸗ ſter, wodurch eine im Auto ſitzende Dame ſich eine Ver⸗ letzung der Hand zuzog. .Der erſte Gewinn aus ber Warenlotterie der Arbeiter⸗ Wohlfahrt flel nach Mannheim in die Langſtraße. Außerdem fielen von größeren Gewinnen 4500 Mk., 3 000 Mk. ſowie piele kleinere Geldgewinne und eine ſehr große Anzahl beſter ſollte. Hier ſetzte der angebliche frühere Heide ſeine Erzäh⸗ lungen fort und verſtand es, namentlich durch ſeine Berichte über die kannibaliſchen Lebensgewohnheiten der Einwohner von Formoſa Eindruck zu machen. Inzwiſchen was ſein ſtändiger Begleiter, der ſchottiſche Feldkaplan, ihm untren geworden. Dleſer Kaplan hatte 18 der Enidecker und Bekehrer des gelehrten Heiden ſich einen großen Ruf erworben. Er verſtand es, ſeine Stellung aus⸗ zunutzen und ſetzte es bald durch, daß er als engliſcher Ge⸗ C neral⸗Kaplan nach Portugal zu den dortigen engliſchen Trup⸗ pen verſetzt wurde. Pſalmanazar hatte nunmehr große Schwierigkeiten, den Schein ſeiner Gelehrſamkeit weiter auf⸗ recht zu erhalten. Sein Anſehen begann zu ſinken und manche mögen ihn damals ſchon als Schwindler durchſchaut haben. Er friſtete daun ſein Daſein als Buchhändler und ſtarb im Jahre 1763, nachdem er eine volle Beichte ſeiner Schwindelmanöver abgelegt hatte. Das Buch, das ſeinen Ruhm geſchaffen hat, iſt eine der gelungenſten literariſchen Fälſchungen, die es gibt. Es iſt in einzelne Kapitel eingeteilt, in denen über die Religion und den Aberglauben der Bewohner von berichtet wird, über die Geſchichte und die Geſetze des Landes, über die Polksgeſänge, über die Kleidung, über das Militär, über die Künſte und Wiſſenſchaften uſw. Es ſteckt außerordentlich viel Wiſſen in dem Buch, nur daß das Ganze von Anfang bis zu Ende erfunden iſt. Darauf hat der Verfaſſer viel Mühe ver⸗ wendet; er erfindet die Monatsnamen, die angeblich auf Formoſa gebräuchlich ſind: Dig, Damen, Dabes, Anaber uſw. Er ſtellt feſt, daß die Grammatik auf Formoſa ſehr einfach iſt. Sie kennt nur Einzahl und Mehrzahl. So z. B. O01 banaſo dieſer Menſch, ois banajos= dieſe Menſchen. Der ganze In⸗ halt des Buches, ſo die Aufſtellung eines Alphabets der Formoſa⸗Sprache, die Aufzählungen von ſtatiſtiſchen Angaben, die Beiſügung von erfundenen Karten, die Fülle von gro⸗ tesken Namen, alles das beweiſt, daß hier ein mit Witz be⸗ gabter literariſcher Hochſtapler aus Luſt und Liebe an der Sache einen Schwindel verüht hat. Für die wiſſenſchaftliche Welt der damaligen Zeit iſt es gewiß nicht rühmlich, daß die Täuſchung gelingen und lange Jahre anhalten konnte. Unſer Zeitalter bat aber keinen Anlaß zu phartſäiſchen Betrach⸗ tungen, Iſt es doch erſt vor kurzem einer jungen engliſchen Schriftſtellerin gelungen, ein von ihr frei erfundenes Tage⸗ buch angeblich aus dem 18. Jahrhundert der Kritik als echt vorzutänſchen. ſität Orford aufgenommen, wo er ſeine Studien vollenden Der Verkehr auf der Friedrich Ebert⸗Brüccke Um feſtzuſtellen, wie weit der Verkehr auf der Friedrich Ebert⸗Brücke zur Entlaſtung der Friedrichsbrücke beiträgt, wurden am Mittwoch, 29. Dezember auf beiden Brücken während 12 Stunden ſämtliche Fahrzeuge mit Aus⸗ nahme der Straßenbahnwagen, gezählt. Es ergab ſich, daß von den gezählten 7415 Fahrzeugen 5511 oder 74,5 Proz. die Friedrichsbrücke und 1904 oder 25,5 Proz. die Friedrich Ebert⸗Brücke benutzten. Die Verteilung der einzelnen Fahr⸗ zeugarten auf die beiden Brücken war verſchieden und zwar benutzten von den 996 gezählten Perſonenkraftwagen 56 Proz. die Friedrichsbrücke und 44 Proz. die Friedrich Ebert⸗Brücke, 129 gezählten Motorrädern 67 Proz. die Friedrichsbrücke und 33 Proz. die Friedrich Ebert⸗Brücke, 596 gezählten Laſtkraft⸗ wagen 68 Proz. die Friedrichsbrücke und 32 Proz. die Fried⸗ rich Ebert⸗Brücke, 3978 gezählten Fahrrädern 76 Proz. die Friedrichsbrücke und 24 Proz. die Friedrich Ebert⸗Brücke, 736 gezählten Pferdefuhrwerken 79 Proz. die Friedrichsbrücke und 21 Proz., die Friedrich Ebert⸗Brücke, 980 gezählten Handwagen 85 Proz. die Friedrichsbrücke und 15 Proz. die Friedrich Ebert⸗ Brücke. Die Verſchiebung des Verteilungsverhältniſſes der einzelnen Fahrzeugarten ſcheint darauf hinzuweiſen, daß die Friedrich Ebert⸗Brücke um ſo mehr bevorzugt wird, je größer die Geſchwindigkeit und damit der Aktionsradius eines Fahrzeuges iſt. Es iſt anzunehmen, daß mit dem fertigen Ausbau der Straße„Am weißen Sand“ und mit zunehmender Gewöhnung an den neuen Verkehrsweg das Benutzungsver⸗ hältnis, das heute ſchon der vorausgegangenen ſtatiſtiſchen Berechnung entſpricht, ſich noch weiter zugunſten der Enut⸗ laſtung der Friedrichsbrücke verſchiebt. St..-A. * 19 814 Erwerbsloſe im Amtsbezirk Mannheim. Am 21. Dezember betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mann⸗ heim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsloſen 19 814(14172 männliche, 5642 weibliche). Davon entfallen 13 693(9733 männliche 3960 weibliche) auf den Stadtbezirk und 6121(4439 männliche, 1682 weibliche) auf den Landbezirk. Da am 14. Dezember die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 19 711 ſich belief, iſt eine Er⸗ hihung um 10 eingetreten; und zwar beläuft ſich die Zu⸗ nahme bei den männlichen en die Jh auf 228, während bei den weiblichen Erwerbsloſen die Zahl um 125 zurück⸗ gegangen iſt. Der Arbeitsmarkt hat wie alljährlich um dieſe Zeit eine 2 Verſchlechterung erfahren, deren Urſache teils vereinzelten Entlaſſungen, teils einem allgemein ſich bemerk⸗ bar machenden Rückgang der Nachfrage zuzuſchreiben iſt. Für die weiblichen Arbeitskräfte iſt die Lage verhältnismäßig günſtiger geweſen als für die männlichen. * Das Eis auf dem Luiſenparkteich. Das Städtiſche Nach⸗ richtenamt teilt mit: Trotz des ununterbrochenen und ſtarken Froſtes während ſechs Tagen hat ſich auf dem Teich im oberen Luiſenpark keine Eisdecke von ſolcher Stärke gebildet, daß die Benutzung als Eisbahn möglich geweſen wäre. Der Teich liegt im Grundwaſſer, das ſich bei niederen Neckarwaſſerſtän⸗ den an dieſer Stelle langſam aber ſtetig nach dem Neckar zu bewegt. Dies hat zur Folge, daß aus dem Boden dauernd Waſſermengen mit verhältnismäßig hoher Temperatur nach dem Teich fließen, die die Eisbildung erſchweren. Bei der Freigabe des Teiches als Eisbahn, die nur nach langem ſehr ſtarkem Froſt erfolgen könnte, iſt größte Vorſicht geboten, da der Teich ſo tief iſt, daß bei dem derzeitigen niedrigen Waſ⸗ ſerſtand noch mehr als 3 Meter Waſſer vorhanden ſind. — * Geſtiegene Reichsſtandziffer für die Lebenshaltungskoſten im Dezember. Die Reichsſtandziffer für die W koſten(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Beklei⸗ dung und„Sonſtiger Bedarf“) beläuft ſich nach den Feſtſtellun⸗ gen des Statiſtiſchen Reichsamts für den Durchſchnitt des Monats Dezember auf 144,3 gegen 143,6 im Vormonat. Sie hat ſich ſonach um 0,5 v. H. erhöht. Die Ausgaben für die Er⸗ nährung haben außer für Fleiſch und Fleiſchwaren durch⸗ wegangezogen. Die Bekleidungsausgaben haben ihren Preisrückgang weiter fortgeſetzt. Die Standziffern für die einzelnen Gruppen betragen: für Ernährung 140,6, für Woh⸗ nung 104.9, für Heizung und Beleuchtung 144,3, für Bekleidung 157.5, für den„Sonſtigen Bedarf“ einſchl. Verkehr 184,7. * Fahrpreisermäßigung zugunſten der Jugendpflege. Die Jugenbpflegevereine haben, wie der Bad. Landesausſchuß für Leibesübungen und Jugendpflege mitteilt, bis zum 31. Jau. 1927 bei ihren Stationsämtern die Verlängerung der im Jahre 1926 ausgeſtellten blauen Ausweiskarte (Beſcheinigung über die Aufnahme von Vereinen in die Liſts der e de Ne für 1927 zu beantragen. Nach dem 31. Januar wer Ausweiſe werden erſt vom 1. Februar 1927 ab verlangt. Ludwig II. und die Künſtler Fritz Linde berichtet in ſeiner ſoeben erſchienenen Bio⸗ 8 Ludwigs Il. von Bayern ſehr eingehend von en Leiden der Künſtler, die dem prunkliebenden König ſeine Schlöſſer bauten und mit Gemälden ſchmückten. Sie waren ihm nur Helfer. Hörige der 405 darzuſtellenden Geſchichte. Zu einem Gemälde„Ludwig XI „ und Mme. Dubarry“ be⸗ en Anträge abgelehnt. Die Führer⸗Lichtbild⸗ 13 merkt der König:„Die Haare der Dubarry müſſen gepudert ſein!“, zu einem anderen„Ludwig XIV. empfängt den großen ondé“—„die Farben der Fahnen ſind unrichtig; ſie müſſen nicht weißblau ſein, ſondern ganz weiß mit goldenen Liljen darauf!“ Und die Künſtler erhalten ihre Werke zurück mit dem ſtrengen Befehl, die entſprechenden Aenderungen vor⸗ zunehmen. Ein Gemälde von Pechmann„Lever der Marie Antoinette“ wurde vom Könſg verworfen aus folgenden Gründen:„Hofdamen fächeln ſich nicht vor Marie Antoinette und unterhalten ſich nicht mit Hofkavalieren; die Ehrfurcht ge⸗ bietet ihnen, ihre Fächer gefaltet nach unten zu kehren und zu ſchweigen. Außerdem ſoll der Kompontſt Gluck unter den Aufwartenden zu ſehen ſein!“ Der Künſtler mußte, ob er wollte oder nicht, ſein vortrefflich köompontertes Gemälde äzn⸗ dern; der König aber wußte ihn füür die Rüge auf ſeine Weiſe zu tröſten: mitten in der Nacht klingelte es bei dem Maler, ein Poſtbote kam mit einem großen Paket. Auf die Bemer⸗ kung des aus dem beſten Schlaf geſtörten Künſtlers, daß das wohl bis zum nächſten Morgen Zeit gehabt hätte, kam die Antwort:„Nein, es iſt befohlen, die Königlichen Sendungen ſofort auszutragen.“ In dem Paket befand ſich ein herrlſcher Rie Tags darauf folgte noch ein koſtbarer Brillant⸗ eing. st. 85 ſchtedene Blätter, darunter auch die Kölniſche Zeitung, mek⸗ deten erneut, daß in dem Befinden Houſton Stuart Cham⸗ berlains eine weſentliche Verſchlechterung eingetreten, ja daß er ſogar ſchon geſtorben ſei. davon keine Rede ſein könne. Der Zuſtand Chamberlaf hat ſich 10 geündert. Es beſteht keine Gefahr und nicht der geringſte Grund zu ernſten Beſorgniſſen. 3 Andolf Schulg⸗Dornburg, der Generalmuſikdirektor der Stadt Münſter wurde vom ſtädt. Muſikausſchuß der Stadt Eſſen vom Beginn des kommenden Theaterwinters an 5 1. Veto des Münſteri⸗ der Stadkverordneten dieſem Plan die zum Onernditektor gewählt. Jetzt hat ein ſchen Magiſtrats und Erfüllung verſagt, Das Befinden Honſton Stnart Chamberlains. Ber⸗ Auf direkte Anfrage wird uns 15 vom Hauſe Wahnfried in Bayreuth nochmals verſichert, 1 4. Selte. Nr. 9 Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 4. Jannar 1927 Weihnachts⸗Feiern „Sängerhalle“ E. V. Mannheim Ein ſchönes Weihnachtsfeſt war es, das der Geſangverein Sängerhalle am Neujahrstage in den vollbeſetzten Sälen des Friedrichsparkes ſeierte. Die äußerſt gehaltvolle Vortrags⸗ folge wurde eingeleitet durch die Männnerchöre„Weihnachts⸗ glocken“ von Sonnet und„Sonntag“ von Abt, ſowie durch einen Weil nachtsreigen, vorgeführt durch acht kleine, weißge⸗ kleidete Mädchen, die eine feierliche Stimmung ſchufen. Der Ehrungsakt wurde durch den Chor„O Schutzgeiſt“ von Mozart eingeleitet. Aeußerſt groß war die Zahl der Mitglie⸗ der, die durch den Vorſitzenden für ihre Treue zum deutſchen Liede geehrt werden konnten. Der goldene Sängerring für 15jährige aktive Mitgliedſchaft konnte 7 Herren verliehen ver⸗ liehen werden, während das Diplom für 25jährige treue Mit⸗ gliedſchaft an 3 Herren überreicht wurde. Die ſilberne Ehren⸗ nadel des Bad. Sängerbundes für 25jährige Aktivität erhiel⸗ ten 7 Herren, während das Diplom für 40 Jahre fünfmal ver⸗ liehen werden konnte. Eine ganz beſondere Ehrung wurde dem Ehrenpräſidenten des Vereins, Herrn Conſtantin Schmitt zuteil, dem der Ehrenbrief des Deutſchen Sängerbundes für 50 Jahre Aktivität in ein und demſelben Verein überreicht wurde. Zwei weitere Männerchöre ſchloſſen dieſen eindrucks⸗ vollen Akt. 5 Die alsdann von Herrn Hans Kraft und Frl. L. Neu⸗ beck geſungenen Duette„Verſuchs doch mal“,„Liebchen laß uns tanzen“ und„Der Herr der Welt“ fanden ein dankbares Publikum. Das große Singſpiel„Fridolin“ oder„Der Gang nach dem Eiſenhammer“, in deſſen dankbare Rollen ſich Frl. Vögtle und die Heren Rück, Höhnle, Baumeiſter, Bögtle, Schöpfe und Jaßold ſowie ein Halbchor teilten, wurde vollendet wiedergegeben und erntete ſtürmiſchen Bei⸗ ſall. Auch der Einakter Wenn Männer ſchwindeln“, von den Damen Neubeck und Michelfelder und den Herren Tubach, Oeſterle und Kraft ganz vortrefflich geſpielt, wurde durch nicht endenwollender Beifall belohnt. Ein über⸗ aus reichhaltiger Gabentemvel lockte die Beſucher, ibhr Glück bei Fortuna zu verſuchen. Ein gemſtliches Tänzchen gab dem ſchönen Abend einen würdigen Abſchluß. Weihnachtsfeier der Trinkerfürſorge Die Trinkerfürſorge iſt das Aſchenbrödel unter den Wohl⸗ fahrtseinrichtungen. Nur wenig Freunde, immer keine Mittel und dabei eine Not, die zum Himmel ſchreit. Dieſer Tage aber hatte dieſes Stiefkind einen Ehrentag. Eine Geſellſchaft beſonderer Art füllte dicht gedrängt den kleinen Saal im alten Krankenhaus, in dem für 160 Gäſte gedeckt war und doch der Platz nicht reichen wollte. Der Kerzenſchein des Weihnachts⸗ baumes und kunſtvoller Tannenleuchter fiel auf eine bunt⸗ gewürfelte Geſellſchaft. Von den Straßenecken, aus allerlei Wirtſchaften und dunklen Wohnungen hatte die rührige Schweſter Margarete Zuber, die za allen bekannt iſt, die in⸗ den Banden des Alkohols ſchmachten, ihre Feſtgäſte geholt. Und ſie waren freudig gefolgt; denn hier ſanden ſie etwas, was heute ſelten iſt: chriſtliches Erbarmen mit den Verirrten und reine Liebe die das von Schutt und Geröll bedeckte Herz zu neuem Lehen wecken wollte. Zuerſt wurde der Leib er⸗ quickt mit warmem, duftenden Kaffee und gewaltigen Kuchen⸗ ſtücken. Und als alle ſatt waren, gabs auch etwas fürs Herz und Gemüt, für Geiſt und Seele. Gedichte, die das Segens⸗ werk des Blauen Kreuzes an Beiſpielen bekundeten, Lieder zur Laute, kreffliche Worte des Troſtes und der Hilfe von dem Leiter der Trinker⸗Rettungsanſtalt Renchen und eine Rede, die das Weihnachten der„Vergnügten Tage“, das Weihnachten der kirchlichen Gemeinſchaft und das rettende Weihnachten der Seele ſchilderte, wurden mit Anſtand und Würde angehört. Eine Gabenverloſung, bei der jedes Los gewann, machte den guten Schluß. Kurzum, es war ein Ehrentag für die Trinker⸗ eu⸗ und ihre hilfreichen Geiſter, Möchte doch jeſe notwendige Nettungsarbeit mehr Verſtändnis und Unterſtützung finden bei denen, die unſer Volk lieb haben. Veranſtaltungen Manuheimer Künſtlertheater Apollo. Heuke abend ge⸗ langt im Rahmen der Operetten⸗Feſtſpiele„Die keuſche Sufanne“, Operette in 3 Akten von Georg Okonkowski, Muſik von Jean Gilbert, zur erſten Aufführung. Neben Ferry Sikla, der in ſeiner Glanzrolle als Baron Aubrais auftritt, und Gretel Finkler in der Titelrolle ſind be⸗ ſchäftigt: Marta Roma, Charlotte Carola, Louis Kaliger, Walter Jankuhn, Erich Bartels, Hans Pachler, Claire Kaiſer, Guſtav Matzner. Regie: Ferry Sikla, Einſtudierung der Tänze: Ballettmeiſter Jan Trojanowski, muſikaliſche Lei⸗ tung: Kapellmeiſter Artur Hartmaunn. 8 Jugend⸗Theater. Im neuen Caſinoſaal findet am Mitt woch nachmittag wieder eine Märchenaufführung ſtatt, für die das Märchenſbiel mit und Tanz„Goldhärchen“ vorgeſehen iſt.(Siehe Anzeige in der geſtrigen Abendzeitung.) Theater und Muſik Neues von Richard Strauß. Ein Mitarbeiter des „Neuen Wiener Journals“ hat Richard Strauß in ſeinem neuen Wiener Hauſe beſucht und teilt darüber verſchiedenes über das Schaffen und Kunſtbekenntnis des Tondichters mit. Von deſſen neueſter Oper„Die ägyptiſche Helena“ iſt demnach der erſte Akt vollſtändig fertig, vom zweiten(letzten) fehlt nur noch die Inſtrumentation. Seine Arbeit daran hat Strauß durch ein neues Klavierwerk„Panathenäen⸗Zug“ unter⸗ brochen, das, wie die Parerga zur Sinfonia domeſtica für den einarmigen Pianiſten Paul Wittgenſtein beſtimmt iſt. Ich komponiere es wohl mit Orcheſterbegleitung, doch ſchwebt mir immerfort eine Art Etüdenform vor, eine organiſche Folge aneinandergereihter kurzer Stücke, die in immerwährender Klangſteigerung ſich aufbauen.“ Ueber ſeine eigene Muſik⸗ anſchauung bemerkt Strauß, daß er immer noch„mit dieſen kärglichen Grundklängen Dur und Moll“ zufrieden ſei. Es wäre natürlich eine große Lüge, wenn ich mich hinter dem oft gehörten Satz verbergen wollte, daß ich die heutigen Neutöner nicht verſtehe. Ich verſtehe ſie ſehr wohl. Man darf mir ſchon ein Ohr zutrauen, das alles hört, was in einer Partitur von geſtern oder übermorgen geſchrieben ſteht. Ich finde auch alle klanglichen Zuſammenhänge, die von unſeren jungen Ton⸗ künſtlern gebildet werden. Das einzige, was mir fehlt, iſt der Glaube an eine ſolche Kunſtübung oder vielmehr die Ueberzeugung, daß ſie mit dem, was ich perſönlich an der Muſik liebe, noch irgendetwas zu tun habe. Nur das eine kann ſich meinem Klangbewußtſein nicht überzeugend offen⸗ baren: der Mißklang in Permanenz. Wer meine„Elektra“ kennt, der weiß ganz gut, was ich an Diſſonanzen leiſten kann. Doch ich hielte es für lächerlich, eine ganze Oper etwa in dem Stil zu komponieren. wie die große Szene der Klytämneſtra“. Befragt, ob er der Meinung ſei, die Rückkehr zur Natur in der Muſik könne nur durch die naturwiſſenſchaftliche Begrün⸗ dung der Tonalität herbeigeführt werden. ſo etwa, daß man beiſpielsweiſe genau zu ſagen vermöge, Dur und Moll ſeien nicht nur eine muſtkaliſche Angelegenheit, ſondern ein Geſetz im Weltall, antwortete Strauß:„Die Wiſſenſchaft in allen Ehren, aber meiner Anſicht nach würde es vollkommen genü⸗ gen, wenn jetzt ein kraftvoller junger Tondichter daherkäme, dem etwas einfällt. Nur durch den Einfall kann man kom⸗ ponieren; nur der kommt raſch über das langſame Wägen ſeiner Zußörer binweg, der durch etwas Neues gefangen nimmt. Dieſes Neue muß ſich aber von ſelbſt in ihm erzeugt haben, es darf nicht ſeinen Kopf entſproſſen ſein. Sehen Sie“, * Kaninchen⸗ und Geflügelſchan im Stadtteil Feudenheim. Eine mit 99 Nummern beſchickte Schau hielt am 1. und 2. Januar der Kaninchen⸗ und Geflügelverein„Gut ucht“ Jeudenheim im Saale„zum Ochſen“. Es waren erſtklaſſige Tiere zur Schau geſtellt und dementſprechend konnten hohe Auszeichnungen durch den Preisrichter Karl Nagel gegeben werden. Eine reichhaltige Tombola brachte manchen Glücklichen hübſche Gewinne. Von den Ausſtellern ſchnitt am beſten Max Sprengel ab, dem 1 Sieger⸗, Ehren⸗ zwei 1. Preiſe und als Geſamtbeſtleiſtung ein Pokal zuerkannt wurde und zwar für belgiſche Rieſenkaninchen. Für Kanin⸗ chen der gleichen Raſſe erhielten noch: Wilh. Eberle einen 1. und., Karl Egner 1 Ehren⸗ und 1. Preis, Ludwig Bieder⸗ mann 1 Ehrenpreis; für franzöſiſche Widder: Jakob Bauer 1 Siegerpreis, Ludw. Bordne 1 Ehrenpreis und Georg Bun⸗ gert zwei 1. Preiſe; für Haſen⸗Kaninchen: W. Neichert einen Ehrenpreis und zwei 1. Preiſe; für Chinchilla: Fr. Kirrſtetter 1 Ehrenpreis, für Gelb⸗Silber: Andr. Köhler 1 Sieger⸗ und 1. Preis, Gottfried Narr 1 Ehren⸗ und 1. Preis, für Grau⸗ Silber: Theod. Feuerpeil 1 Ehrenpreis, für Hermelin: Guſt. Zimmerman 2 Ehren⸗ und drei 1. Preiſe, Peter Gumbel 1 Sieger⸗ und Ehrenpreis.⸗Beim Geflügel erzielte Joh. Keck die beſten Reſultate. Es wurden ihm zugeſprochen: 1 Ehren⸗ und drei 1. Preiſe. Gg. Schwenzer erhielt 1 Sieger⸗ und einen Ehrenpreis.— Es ſind gegenwärtig Beſtre⸗ bungen im Gange, beide Vereine zuſammenzuſchließen, was im Intereſſe der Zucht nur zu begrüßen wäre. K. Film⸗Rundſchau * Ufa⸗Lichiſpiele Enge Planken.„Die keuſche Su⸗ ſanne“. Die Bearbeitung für den Film ließ nichts unver⸗ ſucht und ſchöpfte alle Möglichkeiten des Suſets aus, um einen Spielfilm zu ſchaffen, der der Gilbertſchen Operette in nichts an Schmiß und Zug nachſteht. Die techniſchen Möglichkeiten des Films ließen die unterhaltſame Affaire etwas weiter und intimer ausſpinnen, ſodaß in Verbindung mit den künſtleriſch einwandfreien Bildern das ausgelaſſene Spiel der Darſteller von ſelbſt in einem Rahmen lag, der das Ganze zu einem der beſten Spielfilme werden ließ, die wir in letzter Zeit geſehen. Schade, daß die Muſik nicht ebeuſogut und ſchmiegſam ſich dem Film angepaßt hat. L. Palaſt⸗Theater.„Der Sohn der Berge“, Was dieſe Ruſſenfilme vor allem auszeichnet, iſt die von Anfang bis zum Ende ſich ſteigernde Spannung und das Tempo, in dem ſtr die Handlung abrollt. Auf dem Hintergrund der kaukaſiſchen Berge ſpiegelt ſich hier in einem Einzelſchickſal die Geſchichte eines Gebirgsdorfes wider, deſſen Bewohner, von dem zariſtiſchen Gewaltregime bedrückt, nach Freiheit lechzen, die aber nur für die erreichbar iſt, die vogelfrei und verfolgt in den Bergen hauſen. Reich an dramatiſchen Szenen— entſteht ein naturaliſtiſches Bild von der Not dieſes Bergvolkes unter der Herrſchaft des Zarismus, in dem nur die zu öftere Wiederholung edr Strafexpeditionen etwas monoton wirkt. Die muſikaliſche Illuſtrierung iſt gut.— einen intereſſanten Film von den Produktionsſtätten des Oels ſowie zwei der kleinen amerikaniſchen Grotesken auf. ——— Nochmalige Gemeindewahlen in Eberbach Eberbach, 31. Dez. Nachdem der Bezirksrat Heidelberg die Aufechtung der hieſigen Stadtratswahlen, ſowie die in Wimmersbach gutgeheißen hat, müſſen die Körperſchüften an beiden Orten nochmals gewählt werden. Der neue Wahl⸗ termin wird noch bekannt gegeben. Ein Ehrenbuch für die Karlsruher Kriegs⸗ und Fliegeropfer Karlsruhe, 30. Dez. Dle Stadtverwaltung beabſichtigt ein Ehrenbuch über die im Weltkrieg gefallenen Karlsruher auk einer Bekanntmachung des Oberbürgermeiſters hervor⸗ ſie bekannt ſind, in einer Liſte zuſammengeſtellt. Erxbanung einer Feſthalle in Darmſtabt netenverſammlung hatte ſich mit zwei wichtigen Punk⸗ ten zu beſchäftigen. Zunächſt handelte es ſich um die Er⸗ bauung einer Feſthalle auf dem Exersierplatz. Dieſe Halle iſt erforderlich zur Abhaltung des 33. Kreisturnfeſtes Ende Juli 1927, das etwa 20 000 Turner nach Darmſtadt brin⸗ gen wird, und dann für eine aroße landwirtſchaftliche Aus⸗ ſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſeuſchaft. Außerdem kann dieſe Halle Verwendung ſinden für das im Jahre 1928 einer großen Gewerbeausſtellung im Jahre 1930 bei Gelegen⸗ ———̃ ſagt er, während er eine fakſimilierte Paärtitur der Meiſter⸗ ſinger zur Hand nimmt,„wie man an den Schriftzeichen allein erſehen kann, in welcher perſönlichen Stimmung jeweils der Meiſter war. Wo er nervös, haſtig geſchrieben, wo er ſchon ſorglos und befriedigt dem Schluß e eſſanter Einfall mit der Kunſt gepaart— ſt alles!“ O Freiſpruch der„Seele über Bord“ Vor dem großen Schöffengericht in Kaſſel hatte ſich der Schriftſteller Eruſt Gläfer aus Frankfurt wegen Gottesläſterung zu verant⸗ worten. Gläſer iſt der Autor der im Kleinen heater in Kaſſel im vorigen Jahr aufgeführten Tragikomödie die„Seele über Bord“. Durch die Aufführung dieſes Stückes fühlten ſich verſchiedene katholiſche Geiſtliche in ihren religiöſen Ge⸗ fühlen verletzt und ſtellten Strafantrag. Die Verhandlung dauerte nicht weniger als 10 Stunden. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft beantragte einen Monat Gefängnis. Das Gericht ſprach indes den Angeklagten frei. Theater und Film. Das Programm der einen der drei großen Sonder⸗Abteilungen der Deut ſchen Theater⸗ AnsSſtellung Magdeburg 1927, die die Grenzgebiete des Theaters behandeln, nämlich das der Sonder⸗Ausſtellung „Theater und Film“ ſteht ſetzt in ſeinen feſt: neben einer Darſtellung der hochintereſſanten eſchichte des Films von der erſten kurzen Bilderreihe bis zum mo⸗ dernen vielaktigen Drama wird der künſtleriſchen Fragen und der Künſtler des Films eingehend gedacht. Die größte Unterabteilung,„Filmtechnik“, zeigt alles, was an techniſchen Mitteln den weiten Weg vom Rohfilm bis zum profizierten Bild ebnet. Während der Dauer der Ausſtellung ſollen Film⸗ aufnahmen, Freilichtvorführungen, Kultur⸗ und Reklamefilme den Beſuchern ein lebendiges Bild vom Weſen und von der Arbeit des Films geben. Die Durchführung der Sonder⸗ Ausſtellung„Theater und Film“ liegt in den Händen der Ge⸗ ſellſchaft der Freunde deutſcher Kulturausſtellungen in Leip⸗ zig, die ihre Arbeit in enger Fühlung mit der Deutſchen Theater⸗Ausſtellung Magdeburg 1927 durchführt. Das energiſche Kinn Oft verſucht man den Charakter des Menſchen aus äuße⸗ ren Kennzeichen feſtzuſtellen. Nicht immer ſtimmt die auf ſolche Art Charakterdefinition mit der Wirklichkeit überein. Man hat jedoch im Laufe der Zeiten einige allgemeine Regeln feſtzulegen gewußt. Es iſt zum Beiſpiel eine allgemein anerkannte Tatſache, daß derjenige, der einem anderen nicht direkt in die Augen ſieht, keinen verläßlichen Charakter beſitzt. Jemand, der kein Geſpräch führen kann, ohne fortwährend mit einem Bleiſtift, einem Knopf ſeines Rockes oder mit den Fin⸗ Das Beiprogramm weiſt neben der üblichen Wochenſchau und über die Fliegeropfer Karlsruhes herauszugeben. Wie sw. Darmſtadt, 30. Dez. Die füngſte Stabtverord⸗⸗ in Darmſtadt geplante große Muſikfeſt und die Veranſtaltung heit der 600⸗Jahrfeier der Stadt Darmſtadt. In einer frühe⸗ ren Stadtverordnetenverſammlung war die Aufſtellung dieſer Halle in der Nähe des Flugplatzes geplant, doch ſind die bei⸗ den feſtgebenden Vereine für 1927 gegen dieſen Plan, weil der Exerzierplatz ſowohl für turneriſche Zwecke, als auch für die Unterbringung von Maſchinen und Tieren(die Kaſernen liegen dicht am Exerzierplatz) für die landwirtſchaftliche Aus⸗ ſteuung geeigneter iſt. Die Stadtverwaltung har nun vor⸗ geſchlagen, die Halle ſo zu konſtruieren, daß ſie ausbaufähig iſt und auch ſpäterhin ev. abgebaut und an einen anderen Platz verlegt werden kann. Die Geſamtkoſten der Halle betragen nach dem brauchbarſten Voranſchlag 352000 Mk. Dazu kämen noch für Wegherſtellungen, Kanalanſchlüſſe uſw. 95 000 Mk. Dieſe Ausgaben würden der Darmſtädter Induſtrie reſtlos zufließen und einer Anzahl Erwerbsloſer Verdienſtmöglich⸗ keit bieten. Die Bauzeit der Halle beträgt 6Monate. Um Ueberraſchungen ſicher zu entgehen, hat die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage einen Kredit von 400 000 Mark angefordert. Es entſpann ſich eine ſehr lange Debatte. Die Sozialdemo⸗ kraten ſprachen ſich gegen das Projekt aus, das von Oberbür⸗ germeiſter Dr. Gläſſing nochmals befürwortet und von der Verſammlung ſchließlich als werbend anerkannt wurde. Die Vorlage der Verwaltung fand gegen die Stimmen der So⸗ zialdemokraten Annahme.— Eine weitere ſehr lange Debatte entſpann ſich über die Vorlage betr. die Winterbeihilfe für die ſtädtiſchen Beamten. Die Verwaltung hatte beantragt, wie beim Staat die Beihilfe für die Gruppen—6 zu gewähren. Dieſe Vorlage wurde zurückgezogen und dafür ein Antrag angenommen, der Beigilfen für die Gruppen 1 bis 12, alſo die Reichsregelung, vorſieht. Hierdurch tritt das Kurioſum ein, daß die Beamten der Stadt und des Reiches die Beihilfe in den Gruppen—12 erhalten, während die in Darmſtadt wohnenden Landesbeamten nur für die Gruppen —6 mit Beihilfen bedacht werden. Stv. Leuſhner(Soz.) hatte einen Antrag eingebracht, auch den ſtädtiſchen Arbeitern eine Beihilfe zu gewähren. Ueber die rechtliche Zulaſſung entſpann ſich eine wiederum ſehr ausgedehnte Debatte. Die Stadt war gebunden an den Beſchluß des Arbeitgeberverban⸗ des, wonach den Arbeitern deshalb keine Beihilfe gewährt werden darf, weil die Lohnzulage als ſolche angeſehen wird. Schließlich wurde der Ant chn i dent aebn rag 1255 hner aus rechtlichen Grün⸗ 2* .Seckenheim, 30. Dez. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung ſiſt mitzutellen: Dem Verein für das Deutſch⸗ tum im Ausland wird beigetreten.— Für das Krankenhaus wird die Anſchaffung eines Sauerſtoff⸗Einatmungsapparates genehmigt.— Die Polizeidiener ſollen in Hinkunft die Amts⸗ bezeichnung„Schutzmann“ führen.— Die Aeſerun der not⸗ wendigen Oefen für die Gemeindewohnungen Wilhelmſtraßs wird dem S. Oppenheimer zu ſeinem Angebot übertragen.— Als Vertreter der Gemeinde bei Streitigkeiten mit den Päch⸗ tern von Gemeindegärten wird Gemeinderat Ruf beſtimmt. — Zum Bürgermeiſterſtellvertreter wird Gemeinderat Trei⸗ her ernannnt. VVVVT Ladenburg, 3. Jan. Ueber die letzte Gemeinderats⸗ ſitzung iſt noch zu berichten: Verſchiedene Wohnungsangelegen⸗ heiten wurden verbeſchieden und dabei feſtgeſtellt, daß Lar. ⸗ wirt Franz Wolf die in ſeinem Hauſe freigewordene Woh⸗ nung ſeines Sohnes an eine dahier nicht wohnungsberechtigte Familie vermietet hat. Gegen Wolf und dem Mieter Breit⸗ ſeld ſoll Strafantrag wegen Verſtoß gegen die Wohnun⸗ mangelverordnung beim Bezirksamt geſtellt werden; aue ⸗ dem wird die Beſchlagnahme der Wohnung verfügt und die Wohnung an einen Ladenburger Wohnungsſuchenden zuge⸗ wieſen.— Dem Antrag der Kommuntſtiſchen Partet auf Ge⸗ währung verſchiedener Beihilſen an die Erwerbs⸗ loſen wurde nicht entſprochen, da durch die ſeitherigen Be⸗ ſchlüſſe des Gemeinderats die weitgehendſten Zuwendungen an 1 e 0 i empfänger hat als einmalige außerordentliche Beihilſe au Weihuachten 10 Mark erhalten. 50 0 c0 Laudenbach, 31. Dez. Die Zahl der unterſtützten Er⸗ werbsloſen beträgt hier 73 männliche und 19 weibliche (zuſammen 92), gegenüber 129 am Anfang des Monats. —— 2 machtnesseHeller ohnungen geranfiert staubfrodken bebltchet Reichtpstegt gern zu ſpielen, iſt nervös veranlagt. Der Glückliche, der auf ein ſtark hervortretendes Kinn verweiſen kann, ſoll einen feſten Willen, einen ſtarken Charakter haben. Dieſe Behauptung wird nun in letzter Zeit beſtritten. Ver⸗ ſchiedene Gelehrte haben verſucht, das Myſterium des ſtark und des zurückweichenden Kinns zu ergründen. ie Folge dieſer Unterſuchungen iſt, daß mancher, der nicht mit einem vortretenden Kinn geſeguet iſt, ſich in Zukunft nicht mehr zurückgeſetzt zu fühlen braucht Denn man hat entdeckt, daß die weniger akzentuierte Geſichtslinie lange nicht identiſch zu ſein braucht mit Charakterloſigkeit. Die Grundlage für ein energiſches Kinn iſt die— Nahrung des Säuglings! Kinder, die mit der Flaſche aufgezogen wer⸗ den, haben wenig Ausſicht auf ein Kinn, das Tüchtigkeit und Standhaftigkeit verrät. Ebenſo hat die ſo gefürchtete engliſche Krankheit manches„unperſönliche“ Kinn auſ ihrem Gewiſſen. Selbſt die Nahrung der größeren Kinder hat auf die Formung des Knochengerüſtes, alſo auch auf das Kinn Einfluß. Aber nicht wenige, die ſtolz ſind auf ihr vorſtrebendes Kinn, haben ihr energiſches Aeußere einer verkehrten Funktion der Schleim⸗ drüſen zu verdanken, ſo behaupten wenigſtens die Gelehrten, die das Kinnproblem ſorgfältig ſtudiert haben. Auch der Zahn⸗ zarzt trägt gegenwärtig dazu bei, der Jugend ein impoſantes Kinn zu verſchaffen. Die Bogen von Gold und Silber, durch welche die Zähne geregelt werden, und die mitunter jahrelang die Kiefer in Feſſeln ſchlagen, ſind mit ſchuld an dem vorſtre⸗ benden Kinn. Durch täglich wiederkehrende Bewegungen kann man ſich ebenfalls ein energiſches Kinn erwerben, Wie würden ſonſt die Yankees ſo ſcharfe Züge haben, hätten ſie nicht ihren unvermeidlichen Kaugummi. * Taſchenbuch für Bücherfreunde 8. Folge, herausgegeben von Rudolf Greinz, geb. M..—. Umfang 303 Seiten mit 20 Originalzeichnungen von Reinhold Pfeiffer⸗München. L. Staackmann Verlag, Leipzig.— Rudolf Greinz, der gemüt⸗ volle und ſtarke öſterreichiſche Erzähler, hat in der diesjähri⸗ gen 8. Folge des L. Staackmannſchen volkstümlichen Alma⸗ nachs wieder eine abwechſlungsreiche, intereſſante Jahresſchau zeitgenöſſiſchen Schrifttums zuſammengeſtellt. Nicht nur der große Kreis der Staackmannfreunde wird an dem Taſchenbuch für Bücherfreunde, das Proben aus dem jüngſten Schaffen bekannter und beliebter deutſcher und öſterreichiſcher Autoren bringt, ſeine Freude haben, ſondern jeder literariſch Intereſ⸗ ſierte wird gern zu dieſem feinſinnigen Almanach, der durch 20 flotte, dem Tert beigegebene Originalzeichnungen von Reinhold Pfeiffer⸗München eine beſondere Anziehungskraft erhält, greifen und in ſeine Almanachſammlung einreihen. geht, ſind die Namen und Perſonalien der Kriegsopfer, ſoweit mmm:.....—— 5 1 — N 4 —— ——— ———— Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ansgabe) 58 Dienstag, den 4. Januar 1927 „Daron von Korffs“ Gaſtſpiel in Heidelberg als„Baron von Korff“, als„Prinz von Preußen“ in den Stäbdten Erfurt, Weimar und Gotha verſchiedentlich auftrat, hat wie der„Pfälzer Bote“ zu berichten weiß, im letzten Heroſt auch eine Gaſtrolle in Heidelverg gegeben. Unter dem Namen„Prinz von Liven“ war er augeblich als Leutnaut im Reiterregiment 4 in Potsdam hier aufgetreten, um ſeinem Bruder, den er angeblich erwartete, in eine vornehme ſtuden⸗ tiſche Verbindung einzuführen. Als dem„Prinzen“ das Geld ausging, ſtiegen den Studenten einige Bedenken auf, zumal man von einem Leutnant Prinz von Liven beim Reiterregi⸗ ment in Potsdam nichts wußte. Vor Ergreifung weiterer Schitte aber ſtellten ſie den Mann auf eine Probe, die er glänzend beſtand. Sie glaubten nämlich, daß er ſich in der Trunkenheit verraten werde. Der vermeintliche Prinz aber jiel indeſſen in keinem Stadium der Trunkenheit aus der Aolle. Bevor er entlarvt werden konnte, ver ſchwand „Prinz von Liven“ aus der Muſenſtadt am Neckarſtrand. Karlsruhe als Ausſtellungsſtadt Karlsruße, 30. Dez. Wie der Verkehrsverein Karksruhe mitteiit, ſind für Karlsruhe im kommenden Jahre 8große Ausſtellungen feſtgelegt. Nunmehr iſt es ſeinen Be⸗ mühungen und denen der Stadtverwaltung gelungen, als neunte Ausſtellung die Ausſtellung„Der Menſch“ für Karls⸗ ruhe zu ſichern. Die Ausſtellung iſt in verſchiedene Abteilungen gegliedert und zwar in Abteilung 1:„Der geſunde Menſch“ mit der Sondergruppe„Der durchſichtige Meuſch“, Abtei⸗ Iung 11:„Der kranke Menſch unter beſonderer Berückſichtigung der Volkskrankheiten und Volksſchäden“, Abteilung III: „Krankheitsvorbeugung— Geſunderhaltung— Säugliags⸗ und Kleinkinderpflege, Pflege des Schulkindes, Körperpflege und Leibesübungen und Geſundheitspflege im täglichen Leben.“ Ein ſchweres Autounglück bei Baden⸗Baden rr. Baden⸗Baden, 2. Jan. Ein ſchweres Automobil⸗ Unglück, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich in der Silveſternacht zwiſchen 10 und 11 Uhr auf der Land⸗ ſtraße Oos⸗Baden⸗Baden. Der in der Hofapothete Wohl an⸗ jeſteute Apotheker Hoffmann befand ſich mit ſeinem kotorrad auf der Fahrt und ein ihm hinter ihm kommendes Automobil wollte ihn überholen. Dabei wurde das Motor⸗ rad angefahren und eine Strecke weit geſchleift; dann geriet das Auto in den Chauſſeegraben, wobei Hoffmann unter das Auto zu liegen kam. Er erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ein ſchnell herbeigerufener Arzt nur noch ſeinen Tod feſt⸗ ſtellen konnte. Die Leiche wurde in die Leichenhalle ver⸗ bracht. Hoffmann hatte tagsüber Dienſt getan und wollte ſeine alte in Haueberſtein wohnende Mutter beſuchen. Auf der Fahrt dorthin kam der 33 Jahre alte Mann ums Leben. Der Chauffeur des Autos, namens Müller, wurde bereits nerhaftet. Ex wird als ein zuverläſſiger Fahrer geſchil⸗ dert. i e Unterſuchung wird erſt volle Klarheit über die Ur⸗ ſache des Unglücks bringen. 1* sch. Hockenheim, 3. Jan. Als dritter der hieſtgen Geſang⸗ pereine veranſtaltete der Männergeſangverein„Sängerbund“ in der„Feſthalle“ ein Konzert, unter der Deviſe:„Das deutſche Volkslied“. Der Beſuch war gut, und bedeutete die einen großen Tag für den Verein, da ſowohl Muſtkötrektor Franz Beierle⸗Mannheim hatte die Leitung 81 Chores während als Soliſtin die Konzertſängerin Guſty eber⸗Maännheim(Sopran) gewonnen worden war; am Flügel begleitete Frl. M. Kaufmann⸗Mannheim. Der Verein hakte ſich mit ſeinem Volksliederabend eine nicht ganz leichte, aber dankbare Aufabe geſtellt. Daß es der Chor ver⸗ ſtauden hat, aus den alten und zum Teil ſchon oft gehörten Volksweiſen doch noch Neues herauszuholen, muß ihm wie dem Dirigenten mit beſonderer Achtung vermerkt werden. Jede Gattung des Volksliedes war im Programm berück⸗ ſichtigt worden, und ſo hörte man: Minne⸗, Abend⸗, Abſchieds⸗, Schlummer⸗, Liebes⸗, Wander⸗, Scherz⸗, Kinder⸗ und Tanz⸗ lieder. Der über 50 Mann ſtarke Chorkörper hat mit ſeinem Konzert den beſten Beweis dafür erbracht, daß die Macht des Geſanges nicht immer in der Klang⸗ und Tonſtärke liegt, ſondern vielmehr in der ſeeliſchen Belebung, dem Ausdruck und der wiedergegebenen Empfindung, die in einem Lied nie⸗ dergelegt ſind. Von Anfang bis zum Schluß bewies der Chor ſeine gute Schulkung, ſeine gute geſangliche Auffaſſungsgabe, der Dirigent ſein ausgezeichnetes muſikaliſches Talent, alles Vorzüge, die ein harmoniſches Zuſammenarbeiten zwiſchen Chor und Leiter gewährleiſten. Mit der Sopraniſtin Guſty Bieber hatte ſich der Verein eine künſtleriſche Kraft ver⸗ ſchrieben. Die Sängerin hatte mehrfach Gelegenkeit, ihre gute Schulung und ſichere Routine zu beweiſen, beſonders in der Höhenlage. Die Stimme i —— Heidelberg, 2. Januar. Der ſchneidige junge Herr, der or als auch die Soliſten auf bedeutender Höhe ſtanden“ Auasdhbarbebite wohltönend; die reiche Stimmfülle miſchte ſich mit der haus⸗ hälteriſch angewandten Vibrialion zur Wiedergabe von voll⸗ endeten Leiſtungen. Gerade durch ihren natürlich wirkenden Vortrag, frei von jeder theatraliſchen Poſe, konnte ſie bedeu⸗ tende Wirkungen erzielen. Kaufmann war gut, nur hätte man ihr etwas mehr Tem⸗ perament gewünſcht. Die Künſtlerinnen wurden durch Ueber⸗ reichung von Blumenangebinden geehrt. Der bei allen Dar⸗ bietungen geſpendete reiche Beifall war vollauf gerechtfertigt. Der Verein hat durch dieſes Konzert bewieſen, daß er allen muſikaliſchen und geſanglichen Anforderungen eines vollwerti⸗ gen Geſangvereins gewachſen iſt, was die Leiſtungen bei einem e e zur Genüge beſtätigt haben. * Karlsruhe, 1. Jan. Ein 10 Jahre alter Schüler von hier ſchoß am 30. ds. Mts., nachmittags in der Altſtadt auf der Straße mit einem Luftgewehr. Er traf dabei ein 13 Jahre altes Mädchen am Kopfe und verletzte ſie ſo ſchwer, daß der zu Rate gezogene Art die Ueberführung ins Städt. Krankenhaus veraänlaßte. Aufklärung der Wöllſteiner Totſchlagsaffäre Alſeuz bei Kirchheimbolanden, 3. Jan. Bei Wöllſtein, einem rheinheſſiſchen Ort unweit der pfälziſch⸗heſſiſch⸗preu⸗ ßiſchen Grenzecke, war am Freitag vergangener Woche der Reiſende Beck tot aufgefunden worden. Alle Umſtände deuten darauf hin, daß Beck, deſſen Kopf erhebliche Schlag⸗ wunden aufwies, das Opfer einer Untat geworden war, Allem Anſchein nach handelte es ſich vermutlich um Mord, bis die Unterſuchungsbehörde noch im Lauſe des Samstags das Verbrechen dahin aufklären konnte, daß Beck in der Dunkel⸗ heit mit einem anderen Manne verwechſelt und tragiſcherweiſe das Opfer eines Ueberfalles geworden iſt. Als Täter kummt ein in den 20er Jahren ſtehender Landwirt namens Phil. Zöller aus Eckelsheim in Frage, der feſtgenommen mwurde ünd auch bereits die Tat eingeſtanden hat Beck wollte nach dem Ueberfall noch nach Wöllſtein gehen und mit ſeinem bort untergebrachten Motorrad von dort nach Fürfeld fahren, iſt aber unterwegs zuſammengebrochen und infolge einer Gehirnblutung mitten auf der Straße geſtorhen. Ein des Wegs kommender junger Mann verſuchte in Wöllſtein Hilſe zu holen, fand aber dart keine Unterſtützung und überließ ſchließlich Beck ſeinem Schickſal. 5 * Ludwigshaſen, 1. Jan. In der Neufahrsnacht verſuch⸗ ten 2 angetrunkene Burſchen gewaltſam in ein Etabliſſement einzudringen, in dem ein hieſiger Verein eine Feier abhielt. Beim Einſchreiten der Polizei leiſtete einer der Burſchen hef⸗ tigen Widerſtand, während der andere, der geflüchtet war, jetzt den Feſtgenommenen zu befreien ſuchte. Als ihm der Poltzei⸗ wollte, erhielt er einen heftigen Schlag auf den Kopf, was eine nicht unerhebliche Verletzung zur Folge hatte. Der Täter, ein 23 Jahre alter Hochſchuler von hier, flüchtete. Der Erſtgenannte iſt der 19 Jahre alte Bruder des Hochſchülers.— Verſchiedene Händler von hier, die weit mehr als das zu⸗ läſſige Quantum Feuerwerkskörper in ihren Geſchäften lager⸗ ten, wurden angezeigt.— Von allen Polizeibezirken wird ein erſreulich ſtarkes Nachlaſſen des früher ſo ſehr in Erſchei⸗ nung tretenden Unfugs in der Neufahrsnacht gemeldet. ef Schwerer Einbruch im alten 5 Bahahofsgebände o Dormſtädt, 1. Jan. Der letzte Jahrestag brachte in Darmſtadt beſonders für die Erwerösloſen nochzeine Ueber⸗ raſchung. Die„Börſe“ war polizeilich abgeſperrt. In der Nacht vom 30. zum 31. Dezember hatten E nber Re den Räumen des Arbeitsamtes, des Mieteinigungsamtes, des Wohnungsamtes, kurz allen im alten Bahnhofsgebäude unter⸗ gebrachten Amtszimmern einen Beſuch abgeſtattet. Nicht we⸗ niger als fünfzi 5 Räu me waren erbrochen und dort mit Brechwerkzeugen die Schreibtiſche und Schränke aufgeſperrt. Die Täter müſſen viel Zeit für ihre Tätigkeit gehabt haben. In einem Zimmer wurde feſtgeſtellt, daß ein Brechwerkzeug nicht weniger als 18mal angeſetzt war, bis der Pult auf⸗ gebrochen war. Die Beute, die die Diebe fanden, war recht gering. Ueberall wurde nur nach Geld geſucht. Außer ganz kleinen Geldbeſtänden von einigen Mark und eine Anzahl Briefmarken ſiel den Tätern nichts in die Hände. Sſe hatten ſt äußerſt anſprechend, voll⸗ und es wohl auf die Unterſtützungen abgeſehen, die am 31. zur Auszahlung kamen, doch befand ſich das Geld nicht in den Räu⸗ men. Die Unterſuchung der Angelegenheit iſt im Gange. elegant gearoeitet Damen-Span genschuhe 4⁰⁰ Damen-Lack: Spangen- Piinn. 6˙ Demen-Hrekghigderug; 20 ſumps. tür St 5 5. Erenshaf 7 858 Damen · Mode- Zug· pumps, ornehme Auf. machung „„ 0 22᷑ Die Klavierbegleitung von Irl. beamte den zum Schlage erhobenen Spazierſtock entreißen Unser Invenfur-Ausverkauf beginni am 3. 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Geld⸗ ſtrafe beantragt.— Frau Babette Gerſtle⸗Ludwigshafen, die vom Militärgericht wegen beleidigender Haltung gegen⸗ über franzöſiſchen Militärperſonen zu 1000 Mk. Geldſtraſe und ſechs Tagen Gefängnis verurteilt worden war, wurde in zweiter Inſtanz zu 50 Mark Geldſtrafe oder fünf Tagen Haft verurteilt. Eine Zahlungsfriſt von acht Tagen wurde gewährt. Der Anklage lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Frau Gerſtle hatte ſich geweigert, ihr Zimmer ſtatt an einen an zwei franzöſiſche Offiziere zu vermieten, da, wie ſie angab, das Zimmer ſtets, und das mehrere Jahre hindurch, nur von einem einzigen Beſatzungsangehörigen bewohnt worden war. Strafmildernd wirkte ſerner noch die Angabe der Angeklagten, daß ſie vermutete, daß die beiden Offiziere, die bei ihr wohnen ſollten, Rouzier und ein Kamerad von ihn ſeien.— Im Falle der Wirtin Frau Maria Brand aus Ludwigshafen, die wegen beleidigender Haltung zu 1000 Mk. Geldſtrafe und 20 Tagen Gefängnis verurteilt worden war, wurde unter Auer⸗ kennung mildernder Umſtände auf 30 Tage Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe erkannt. Der Erfolg bei der Verhandlung iſt in eben dem Maße der taktvollen und geſchickten Haltung der deutſchen Verteidigung Dr. Führ zu verdanken, wie aber auch dem offenſichtlichen Willen des Gerichtshofes, keine Unruhe und Erbitterung unter die Berölkerung zu tragen. Den Vor⸗ ſitz des Appellationsgerichtshofes in Mainz führte ein fran⸗ zöſiſcher Maſoůor..... 4 7 12 §Die Reviſionsverhandlung gegen die Kufeler Gum⸗ naſiaſten. Am 28 Dezember fand in Mainz die Revtſions⸗ verhandlung gegen die vom Kaiſerslauterner Militär⸗ gerichtshof verurteilten zehn Kuſeler Gymnaſiaſten ſtatt. Die in der erſten Inſtanz gefällten Urteile bhis zu 200 Mark Gelöſtrafe wurden bon der Berufungsinſtanz in Mainz a uf⸗ gehoben. Acht der zehn Gymnaſiaſten wurden freige⸗ ſprochen. Zwei, Trautmann und Hermann, wurden zu ſe dzehn Mark Geldſtrafe verurteilt. 5 5 Verrat militäriſcher eheimniſſe. Wegen Berrats mili⸗ 8 Geheimniſſe verurteilte das Landgericht München 1 den ledigen Hanfeann i9d Rudolf Schmid von München au zwei Jahren Gefängnis, ab ein Jahr Unterſuchungs⸗ haft, und den Kaufmann Konrad Baur zueinem Jahr e⸗ fängnis, ab 7 Monate Unterſuchnugbhaft. Bei Schmi iſt ein Betrag von 700 Mark, bei Baur ein ſolcher von 50 Mark als dem bayeriſchen Staat verfallen erklärt. Baur machte wäh⸗ rend der Unterſuchungshaft einen Se lbſtmor dverſuch, indem er Eiſenteile verſchluckte, die auf operativem Wege ent⸗ fernt wurden.„„„ § Eine unmenſchliche Stiefmutter. Frau Kilhofer aus St. Quirin, die in dritter Ehe verheiratet. iſt, mißhandelte dauernd ihren 6 Jahre alten, aus erſter Ehe ſtammenden Knaben auf die unmenſchlichſte Weiſe. Sie ſchlug ihn, ſperrte ihn in den Keller mit gebundenen Händen, ließ ihn auf ein Holzſcheit knieen, wobel er in jeder Hand einen ſchweren Gegenſtand halten mußte. Das Kind trug die Spuren der Mißhandlung am ganzen Körper. Das Straßburger Gericht verurteilte die Kilhofer zu zwei Jahren Gefängnis und 50 Fr. Geldſtraſe. 22C(( AA—————————————— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monal Dez. Januar Rbein-Begel J24 25 29. 30 81. 4 JTetar-Feael 24 28 29 30 81. 4 5 e dukertnfelJo 88Jo,58fc, 22f0.,509.509, Naundem.42.07.12ſ7.4.467.78 i 50 14.8 78( 5 Jeaſne.82.2,665J0,78 668 15 Basen 550,%50%% Tlanuheim.37204(7.04.08.09 1 Eub.70.89.38.36135.58 .45.57.41.44.50.5 e 80 Herausgebern, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpelitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. 1. CEe. Stötzner 6* 2—. Liwera Strümpe in allen Ferben, bestes Marbe: fabr ĩkat Damenstrümpfe u. Herren- socken, gute Qualtät 05 Btu. Damenstrümpfe, Macco.50 Damenstrümpfe prime Sei- duenflor Verhaufestelle 25 Tack& Cie., G. m. b. H. a Mannheim L btest., 5. fengpr 22524 10 71 n gewinn von 7830/ abſchloß, Verluſt von 249 198 ¼ Dr. Goldmann⸗Mannheim und Kaufm. Nr. 3 „beſtens“ Aus einer neuen Reichsgerichtsentſcheidung iſt von Intereſſe: Der beklagte Gutsbeſitzer Dr. M. in M. gab am 29. Oktober 1926 der Kreisbank des Kreiſes Sensburg, Filiale Nikolaiken, den Auftrag, für ihn 40 000% Jis prozentige Oſtypreußiſche Pfandbrieſe Ibeſtens“ zu kauſen. Am 5. November 1023 ließ die Kreis⸗ bank dem Beklagten mitteilen, daß die Papiere bisher nicht haben geweſen ſeien, womit bieſer ſich beruhigte. Der ilialleiter gab den Auftrag aber noch einmal an die Zen⸗ trale, und dieſe kaufte am 23. November 1923 die Papiere für einen Kaufpreis, der 14413 Golbmark gleichkommt, obgleich zur Zeit des Auftrags die Papiere mit 39 Goldmark im Kurſe ſtanden. Als die Filiale Nikolaiken dem Beklagten von dem Kauf am 23 November Mitteilung machte, lehnte dieſer den Kauf ab. Die Bank erklärte jedoch, daß der Beklagte ent⸗ weder den Kaufpreis aufbringen, oder Auftrag zum Ver⸗ kauf geben müſſe. Der Beklagte wählte ben letzteren Weg. Die Bank verkaufte die Papiere am 13. und 17. Dezember in zwei Poſten für zuſammen 2915./. Den Unterſchied zwiſchen Einkaufs⸗ und Verkaufspreis in Höhe von 11 498./ perlangte ſie vom Beklagten erſetzt. Die Klägerin iſt jedoch in allen Inſtanzen— Landgericht Syck, Oberlandesgericht Königsberg und Reichsgericht— mit ihrer Klage abgewieſen worden. In den reichsgerichtlichen Ent⸗ ſcheildungsgründen wird unter anderem ausgeführt: Ohne Rechtsirrtum hat das Oberlandesgericht angenommen, die Klägerin habe gegenüber ihrem Kommittenten dadurch ihre Pflicht verletzt, daß ſie trotz der ungeheuren Kurs⸗ ſteigerung der Pfandbriefe vom Zeitpunkt des Kaufauftrages bis zum Ankaufstage den Kauf vornahm, ohne Rückfrage zu halten, obgleich der Beklagte ſtatt 30., 14413.0 zahlen ſollte. Der Auftrag„beſtens“ zu kaufen konnte nicht ſo verſtanden werden, daß die Klägerin zu jedem ſpäteren beliebig hohen Kurſe kaufen ſollte. Auch eine nachträgliche Genehmigung des Kaufs durch den nachträglichen Auftrag zum Verkauf liegt nicht vor. Der Beklagte hatte nur das kleinere Uebel gewählt, als ihm geſagt wurde, er müſſe zahlen oder Auftrag zum Verkauf geben. Damit wollte er den Kauf an ſich nicht genehmigen. Der große rumäniſche Reparokinusauftrag für die Vereinigte Stahlwerke Acßz. Wie vor einigen Tagen berichtet, iſt zwiſchen der rumäniſchen Regierung und dem Beauftrag⸗ en des Otto⸗Wolff⸗Konzerns, Dr. Kind, als weiterem Ver⸗ kreter der Vereinigten Stahlwerke ein Vertrag unterſchrieben worden, wodurch Rumänien bet den Vereinigten Stahlwerken Eiſenbahnmaterial im Werte von 40 Mill. auf Reparations⸗ konto beſtellt. Es handelt ſich dabei um Eiſenbahnſchienen, Werkgeuge, Eiſenmatertal uſw. Die Lieferung wird in der allernächſten Zeit begonnen. ee American Browu Brvery Co. Die Gerüchte ron der Beabſichtigten Ausdehnung dieſes Konzern erfuhren laut „Prakt. Amerikadienſt“ dieſer Tage eine Beſtätigung durch Geſellſchaft, daß ſich das New Norker Banuk⸗ haus Blair u. Co. an dem Unternehmen beteiligen werde, und zwar werden ſowohl der Präſident als auch der Vize⸗ präſtdent bieſer Bankfirma in den AR. der Geſellſchaft ein⸗ kreten. Im Hinblick barauf gab der Präſident dieſes Elektri⸗ zitätskonzerns einen Ueberblick über den bisherigen Verlauf der Geſchäftstätigkeit. Der Rohumſatz betrug im Jahre 1926 25 Mill. Doll., der Umſatz für das kommende Jahr wird auf 35 Mill. Doll. geſchätzt. 8 Abſchluß der Verhanklungen über franzbſiſche Waggon⸗ bauaufträge. Zu den in den letzten Dezemhertagen in Paris endgültig zum Abſchluß gebrachten Verhandlungen erfährt die „., daß die Linke⸗Hofmann⸗Lauchhammer AG. von der franzöſiſchen Regierung, die insgeſamt 1500 Güter⸗ wagen ausgeſchrieben hatte, einen Auftrag auf 600 Güter⸗ wagen im Werte von etwa 5,5 Mill. erhalten hat, die in Köln und Brand bei Aachen(Waggonſabrit Goſſens, Loch⸗ ner u. Co.) hergeſtellt werden ſollen. Gleichzeitig hat die unter Führung der Waggonfabrik van der Zypen u. Charlier G. m. b. H. ſtehende Gruppe einiger weſtlicher Waggonbau⸗ anſtalten einen Auftrag im Werte von 4 Mill. 400 Wagen des Geſamtauftrages ſind der franzöſiſchen Waggoninduſtrie vorbehalten. 2: F. H. es Alz. in Osnabrück. In ber ao. HB. wurden die Anträge der Gruppe mit etwa 5,66 Mill. Kapital und die Gruppe Geiler mit etwa 1,5 Mill. //. Die Oppoſition ſetzte dann ihren Antrag durch, nämlich eine Reviſions⸗Kom⸗ miſ Se on zu beſtellen zur Nachprüfung der Tätigkeit erwaltung. e Zufriedenſtellende Beſchäftigung bei Dyckerhoff u. Wid⸗ mann. Nach einer Mittetlung der Verwaltung der Dycker⸗ hoff u. Widmann A. in Biebrich a. Rh. iſt die Beſchäftigung des Unternehmens(Zement und Bau) zufriedenſtellend, und auch für 1927 ſeien die Ausſichten nicht ungünſtig. Auf der anderen Seite habe ſich aber der Status ſeit der Bilanz für 1925 nicht verbeſſert, und es ſchweben 8. Zt. Er⸗ wägungen darüber, ob das während der Stabiliſierung ein⸗ gegangene holländiſche Engagement, das mit einem der erheblichen Betrag in der Bilanz figuriert, in der gegen⸗ wärtigen Höhe aufrecht erhalten werden kann. Die auslän⸗ diſchen Betriebe der Geſellſchaft wurden bekanntlich 1922 in der N. B. Bouw⸗Maatſchappij Dyckerhoff u. Widmann im Haag zuſammengefaßt. Die Fuſton Cuxhavener Hochſeeſiſcherei Acß. und Deulſche Seeſiſcherei Alz., Euxhaven. Die Fuſionsverhand⸗ fungen haben zu einer vollen Verſtändigung geführt, Die Euxbhavener Ach. erhöht ihr Ac. um nom. 4000 000 StA., die ab 1. Juli 1927 bividendenberechtigt ſind. Hiervon werden nom. 2000 000/ den Aktionären der Deutſchen Seefiſcherei AG. im Verhältnis:1 angeboten, während die reſtlichen nom. 2 000 000% zur Tilgung von Verbinblichkeiten der Deut⸗ ſchen Seefiſcherei AG. dienen. 2: Verluſtabſchluß der Oberrheiniſchen Metallwerke A. Mannheim. Die bisher zum Schiele⸗Bruchſaler Induttie⸗ Geſellſchaft, die i. V. noch mit einem Rein⸗ weiſt für das GFJ. 1925 einen bei einem AK. von 700 000% aus, Der Rohgewinn konnte von 280 636 auf 591511 geſteigert werden, es vermehrten ſich aber auch die Unkoſten von 219 986 auf 516 513„; Abſchreihungen 74 958(22 848). Der AR. beſteßt künftig nur noch aus Dir. Lus ⸗Karksruhe, Prok. W. Bühler⸗Luzern. 2: Trierer Walzwerk Ach. in Trier. Die Geſellſchaſt, die zum größten Teil vom Hoeſch⸗Konzern abhängig iſt, ſchließt wiederum, wie i.., mit einem Berluſt ab. Der Betrieb des Unternehmens iſt erſt mit ungefähr der früheren Be⸗ legſchaft wieder aufgenommen. Die ee hat 5 Zeit für etwa zwei Monate Beſchäftigung.— Auch bei der zum konzern gehörende Hoeſch⸗Konzern gehörenden Blechwalzwerk AG., Dortmund, Der Auftrag zum Kauf von Wertpapieren erhalten. Verwaltung nicht genehmigt. In der Oppoſition gegen die Verwaltung ſtanden die Dierig⸗ Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) J. Auf den großen internationalen Warenmärkten ſind, ſo⸗ weit es ſich um Rohſtoffe handelt, im vergangenen Jahre faſt durchweg Preisrückgänge eingetreten, die ſich etwa bis zum Juni fortſetzten, um dann meiſt wieder einer leichten Be⸗ feſtigung Platz zu machen. Anders verlief die Geſtaltung am internationalen Getreidemarkt der bis etwa zum Herbſt ziemlich ſtabil blieb, namentlich ſo⸗ weit es ſich um deutſchen Weizen handelte, während die internaklonalen Märkte faſt von Monat zu Monat ſich fortſetzende Preisrückgänge brachten, die mit den großen Ernten der überſeeiſchen Jänder zuſammenhängen. Wenn man die Welternte als Ganzes betrachtet, ſo ſind die Ernten recht befriedigend geweſen, abgeſehen etwa von Mais und Kartoffeln, deren Minderergebnis umſo größere Weizen⸗ und Reis⸗Ernten, den Hauptna)rungsſtoffen der menſchlichen Raſſe, gegenüberſtanden. Die nachſtehende Ueberſicht gibt einen Vergleich der Ernteerträgniſſe von 1925 und 1026, die für einzelne Länder allerdings nur ſchätzungs⸗ weiſe gilt, weil zahlenmäßige Angaben noch nicht vorliegen. Dieſe Schätzungen ſind aber ſo vorſichtig gehalten, daß die daraus gezogenen Schlußfolgerungen auch beim Vorliegen der endgültigen Ziffern ihre Geltung behalten. —— Ernteergebnis in Zentnern Ernte Anzahl Durchſchnitt der Länder 1920—22 1917 unter Weglaffung von Tauſend Weizen 85„718/087 1,829,454 1,855,220 Roggen 23 440,08 550,164 470,659 Gerſte 33.7,485 560,695 530,922 Hafer 29 1,050,940 1,175,484 1,106,061 Mais 14.850,945 1,897,587 1,808,122 Dabei iſt zu beachten, daß für Argentinien in dieſer Tabelle keine Ziffern eingeſetzt ſind, dag aber dieſes Land ebenſo wie Auſtralien eine Rekordernte zu verzeichnen hat. Das Internationale Landwirtſchaftliche Inſtitut in Rom ſchätzt den für Exvortzwecke verfügbaren Weizen der Welt⸗ märkte für 1926/7 auf über 530 Millionen Zentner und den 409 51 400 Einfuhrbedarf der Konſumentenländer auf 450 bis 460 Mill. Zentner. Dieſe ſtatiſtiſche Lage hat ſich auch in der Preisgeſtaltung aus ewirkt, bei der andererſeits jedoch auch Mindererträgniſſe in Europa mitſprachen. Die franzbſi⸗ ſchen zeigen gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 25 v.., Italien 8 v.., Deutſchland 5 v. H. und Eng⸗ land)6 v. H. Von den Donauſtaaten erzielte Ungarn g v§. weniger, dagegen Rumänſen von einer größeren Anbauflfäche 9, v. G. mehr. Für Rußland ſtehen Zahlen nicht zur Ver⸗ fügung, es wird eber angenommen, daß dieſes wird. Der Rückgang in der Maisproduktion entfällt faſt ausſchließlich auf die Vereinigten Staaten, 7 v. H. geringer als im Vorſahr ausgefallen iſt. Die Groß⸗ mühlen in Europa haben angeſichts der großen überſeeiſchen Ernten mit Einkäufen ſehr zurückgehalken und Auſtralien ſowohl als Argentinien haben ihre Offerten herabgeſetzt. Der engliſche. Kohlenbergarbeiterausſtand hatte trotzdem vorüber⸗ 8* eine Aufwärtsbewegung gebracht, die als Auswirkung er Knappheit an Schiffsraum durch die hohen Seefrachten hervorgerufen wurde. Die mancherſeits an das Aufhören dieſes Ausſtandes geknüpfte Erwartung eines ſofortigen ſtarken Pretsabſchlages für Ueberſeegetreide hat ſi wird wahrſcheinlich für das abgelaufene GJ. eine Dividende nicht zur Verteilung kommen. 3 Lämmerſpieler Metallwaren⸗ und Schraubenfabrik Melber u. Co. Ac5., Frankfurt a. M. Die H beſchloß, den Verluſt von 43 185/ aus der Reſerve von 64000 /¼ zu decken. Begründet wird das ungünſtige Ergebnis mit der ſchlechten Wirtſchaftslage und mit Schwierigkeiten mit einer ausländi⸗ eee Im laufenden GF. ſet die Lage weſentlich inſtiger. 2: Humboldmühle Ach. in Berliu. Die§V. genehmigte einſtimmig die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verkuſtrechnung, die einen Reingewinn von 176 400% aufweiſt. Hieraus wer⸗ den 8 v. H. Dividende verteilt und 16 400% auf neue Rech⸗ nung vorgetragen. immer gleichmäßig und beſonders durch die gegen Ende des Kalenderfahres einſetzenden Konjunkturſchwankungen ſtark beeinträchtigt. Die Verpachtung der Ankagen der Geſellſchaft an die Bekriebsgeſellſchaft Berliner Mühlen m. b. H. u. Co. mit vom 1. Juni 1926 macht eine Verlegung des GF. auf das Kalenderfahr in Uebereinſtimmung mit den andern Geſellſchaftern der Betriebsgeſellſchaft erforderlich. Die be⸗ 3„ 237 treffenden Statutenänderungen wurden einſtimmig genehmigt. Geſchüftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Geſchäftsaufſichten: Angeordnete keine; aufgeho beue (nachdem Zwangsvergleich rechtskräftig beſtätigt!: Schneider⸗ meiſter Adam Bruckner, Inh. der Firma Adam Bruckner, Maßſchneiderei und Konfektionshaus in Mannhelm Windeck⸗ ſtraße 18, Max Kaufmann, Güterbeſtätterei in Mannheim, G 5, 2.— Konkurſe: Angeordnete: Kaufmann Fritz Heuſchele, Inh. der Firma Auguſt Peſch u. Co., Textil⸗ waren in Mannheim, N 7, 8; Direktor Friedrich Schork in Mannheim, D 4, 1; Martin Jakob, Chemiſche Fabrik in Mannheim. Lange Rötterſtr. 64; Wirt Fritz Perſon Ehe⸗ leute in Mannheim⸗Käfertal, Gartenſtr. 12—14. 21. Der bisherige telegraphiſche Giroverkehr der Reichs⸗ bank. Die Reichsbank hat bekanntlich ſeit dem 20. Deg. v.., zunächſt verſuchsweiſe, neben dem brieflichen einen tele⸗ graphiſchen Girobüberweifungsverkehr eingerichtet. Dieſer kelegraphiſche Giroverkehr iſt, wie verlautet, bereits in an⸗ gemeſſenem Umfang in Anſpruch genommen worden, und war nicht nur für größere Summen, alſo etwa über 50 000 A, ſonbern gerade auch für kleinere Beträge. Ein klares Bild wird ſich natürlich erſt nach einiger Zeit gewinnen laſſen. Die Dauer der Ueberweiſung von der Auftragserteilung bis zur Gutſchrift an dem anderen Platz beträgt zunächſt etwa 27 bis 3 Stunden, wobei aber der größte Teil dieſer Zeit auf die telegraphiſche Ueberweiſung durch die Poſt fällt. An der re Verkürzung der Ueberweiſungsdauer wird gearbeitet. ꝛ5: Die Geſamtzahl der Konkurſe im Jahre 1956 höher als im Vorjahre. Trotz der langſamen Ahnahme im erſten und der ſtärkeren Abnahme im zweiten Halbjahr geht die Geſamtzahl der neu verhängten Konkurſe im ganzen Jahre 1926 noch über die hohe Ziffer von 1925 hinaus, da in der erſten Hälfte des letzteren e ältnismäßig niedrige Zahlen zum Vergleich ſtanden. Nach der Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchrift„Die Bank“ wurden im Jahre 1926 55 Die Welt Warenmärkte Von Georg Haller⸗Mannheim ſanſehnliche Steigerung, sand in der laufenden Saiſon zu den Weizenausfuhr⸗Ländern gehören 8 deren Ernte etwa zwei Driktel der Weltproduktion aus macht, die diesmal aber jeboch Der Geſchäftsgang 1925/26 war nicht 55 Dienstag, den 4. Januar 1927 39 nicht erfüllt, weil die unterwegs befindliche Ware in Europa glatte Aufnahme fand. Das Einfuhr⸗Geſchäft tu Deutſchland hat ſich unter dieſen Umſtänden ſehr ſchlep⸗ pend geſtaltet, dagegen trat Deutſchland am Roggenmarkt nicht nur als Produzent und Konſument, ſondern zeitweiſe auch als Exporteur auf. Der Roggenpreis ſelbſt erfuhr eins weil die Landwirte mit ihren An⸗ daß die aus der 0 geboten zurückhielten als bekannt wurde, Liquidation der Reichsgetreideſtelle neu hervorgegangene Deutſche Getreide⸗Handels G. m. b.., der 3 Millionen zu⸗ geführt wurden, mit Hilfe der Regierung die Roggenpreife ſtützen werde. Der Roggenpreis erreichte eine Höhe, die ihn als Faktor für Futterzwecke ausſcheiden ließ und die dann allmählich auch reichlicheres Angebot herausbrachte, was ein⸗ langſames Abbröckeln der Preiſe zur Folge hatte. Die Gerſtenernte hat in Deutſchland nicht das erwartete große Erträgnis gebracht, wohl aber iſt die Qualität, nament⸗ lich in der Pfalz, erſtklaſſig ausgefallen. Um die pfälziſche Gerſte bewarben ſich infolgedeſſen im verpfloſſenen Jahr Stel⸗ len, die ſonſt niemals als Käuſer an dieſen Markt gekommen waren, ſo daß die Beſtände ſich raſch lichteten. Hafer und Mais ſpielten für die deutſchen Verhältniſſe keine groze Rolle, weil die großen Käufe, die früher für den Heeres⸗ bedarf durchgeführt wurden, weggefallen ſind und weil der Haupthaferkonſument, das Pferd, immer mehr durch die Pferdekraft des Automobils verdrängt wird. 5 4 Der Zuckermarkt wurde in der Hauptſache durch ein ſpäter zum Geſetz erhobe⸗ nes Dekret des Präſidenten von Cuba beeinflußt, das die Höhe der Produktion auf 4/½ Mill. To. gegenüber einem ſchätzungsmäßigen Ertrag von 57—6 Mill. To. feſtſetzte. Dieſe Produktions⸗Einſchränkung gab den Zuckermärkten einen enormen Auftrieb, von dem noch nicht zu erkeunen iſt, ob en ſchon ſeine letzte Spitze erklommen hat. Stellt ſich doch gegen⸗ wärtig der ZJentner Zucker im Terminhandel in Hamburg für Januar auf 18,55 gegen 13,50„ im Borfahr. Trotzdem hat ſich die ſtatiſtiſche Lage nach Angabe führender Londoner Häuſer gebeſſert. Dieſe berechnen die Weltvorräte zu Ende Dezember mit 3 154000 gegen 3 122 000 To. Ende 1925 bz 2439 000 To. Ende 1924, die Weltzuckerernte wird für 1926 auf 8 179 000 gegen 24 378 903 To. im Vorfahre geſchätzt. Der deutſche Markt ſtand unter dem Einfluß der naſſen Wilte⸗ rung, gerade in den Erntemonaten, wodurch die Ausbente⸗ ziffern ſtark zurückgingen. Die beſtehende Ausfuhrverein⸗ gung für Zucker konnte größere Zuckermengen ausfüßren 7 und dadurch den inländiſchen Markt von übermäßigem Druck freihalten. In der Schwebe befindet ſich außerdem eine Zollvorlage, die eine Erhöhung der Zölle um 500 für die 100 Kg. Rohzucker und Wei zucker auf 13.00„ baw. 15,00„ und andererſeits eine Ermä igung der Zuckerſteuner von ſetzt;00 auf 1400 für 100, Kg. vorſtehr und deren Annahme zu Beginn des neuen Jahres das jetzt beſtehende Moment der Unſicherbeit aus dem Markte beſeitigen würde; Am Magdeburger Zuckermarkt war Rohzucker in der letzten Zeit wenig angeboten und die Preiſe zogen auf Uber 2000, je Zeutner, Erſtprodukt, Baſis 88 v. H. an, wober in der Hauptſache mitteldeutſche Rafftnerten als Käufer auftraten: Nachprodukt, Baſts. 75 v.., erzielte 16—16,30. An den Auslandmärkten war die Haltung zuletzt ſchwankend, kubaniſcher Rohrzucker bewegte ſich am Londoner Markt zwiſchen 36 Sh. 3 P. bis 35 bis 37 Sg. 3 P. ſe ewt: kriſtalli⸗ ſierter weſtindiſcher Zucker zwiſchen 31 Sh. 2 P. 29 S9. 9 P. und 31 Sh. 5., Rübenzucker, 88 v.., zwiſchen 13 Sh. 9 P. und 15 Sh., unverzollt. 5 12394 Konkurſe eröffnet gegen 11184 im Jahre 1925 und 5920 im Jahre 1924. Ebenſo weiſt die Zahl der neuen Geſchäftsaufſichten eine Steigerung auf, und zwar von 5908 im Jahre 1925 auf 7929 im Jahre 1926. Im Monat Dezember 1926 wurden insgeſamt 452 Konkurſe neu ver⸗ hängt. Die Zahl der Geſchäftsauſſichten im Dezemher bee⸗ läuft ſich auf 120(im November 468 Konkurſe und 12 Geſchäftsaufſichten). Deviſenmarkt Am internationalen Deviſeumarkt lagen zu Beginn der Berichtswoche die norwegiſche Krone und der ſpaniſche Peſeta feſter. London—Madrid ſtellt ſich auf 31,55 nach 31,80 und LondonOslo auf 19,05 nach 19,30. Der franzöſiſche Frauk war nur geringfügigen Schwankungen unterworfen und eher eine Kleinigkeit ſchwächer. London—Paris 122,75 nach 122,25.— Im einzelnen notieren heute vormittag: 3 81. 4 8 e de 8 eb er 8¹ 5 London⸗Parts 122. 87 122, 78 Waltd.-Schw.] 79,25 28.10 Lond.⸗Stockh. J 18,18 18.15 Lond.⸗Prüffel 34.80 84,90 Holland-Schw. 207.00 207.18J Lond.-Madrid 51.75 3155 Lond.⸗Malld. 107 50108.00 Kabel Holland 250,00 249.5 Malland⸗-Varis114.09 1178 Kabel Schweiz 517,5517.80 Lond.⸗Holland 12,13 12.,18/ Erübel-Paris 350,00 885.(6 4 Lond.-Schwelz 75.0 25,180 London-Oslo. 19,20 19,05 Holland-A ars 109 1015 Paris-Schweiz 20,50 20.45] Lond.⸗Kopeng.] 18.20] 18.2 Kabel London.45.5,.85.4 4 In.⸗Mk. laſſen ſich olgende Kurie eſtſtelen 1 London.. 20 41 20.41 Prag.12.46 12.45 Nabrid..f4.20 64.78 Paris.. 16,68 16,60 Osle.. 05,70 107,20] Argentinien.173.70178,50 1 Jürich.. 6125 81.20J Kepentzagen.111.25 112.30 Japan. 08,80 C5,40 Mailand. 19.00 18,80 Steckelm. 112.85 112.50 New⸗Dork 00.20,5. Holland. 66.20.168.80 Brüſſel„88.50, 58.5% Mannheimer Probuktenböeſe Die Kurſe derſtehen 57 per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim mit Sack, zahlbar in Nm 7 miüche Preisnotlerungen vom 3 Januar 1927. 23 5 loſe.0-.60 Weene eeee Hafer ausländ.—.——.— Wieſenheu „ ausl. 31.—82.75] Mais gelbes m Sack 19.——']Nottleehen— Roggen inl. neuer25.— 25.25 Wenedtsed e2 25.—.—Lug.⸗Kleeh. loſe.10-.90. „ ausl. 28.25—.—] Weizenbrotm.S 28.50 31.255 neues 0. CC. 0. C02 4 Brau⸗Gerſte(inl · Roggenmehl mit S. 5—.36.75 Frcbreß 450..905 ausl.) 26.78 29.75 Wefzenklele m. Sack 11.80.—.— Gebund. Stroh.00. 4 60 1 utter⸗Getſte 21.28.22,.— Ttackentre er 16.50.17— Raps mit Sack afer inlünd. 19.—.20.— Rohmelaſſe—.——— Verliner Metallbseſe vom 3. Januar Preiſe in Feſtmart ur 1 Kg. Elektrolytkupfer 129.28 129,50 Aluminium in eee—.——.— 5 2,14 2,14 0 i—.—— un auf——.— Robzint Bb.⸗Pe.) 68.—68,25 38,28.65.75 Füttenzinn 88 ele, Bert, e cke 3.80 4%% Plattenzint 80.—.81.— 60.—-60,75] Antimon 1,18.1,28.1.15 1 Aluminium.10.10 Silber für 1 r 74.—-75.— 74,8.75,28 London 8, Januar Metallmartt(In Oſt. f. d. eng, t. v. 1018 K gg. 80 3 30 8 Blei 29 15 289,85 ppe Saen 9775 99— we 86.50 64.78 25 6 1115 34½8% 0.— e!. weckſtb. p. Fl. 17,75 17,50 4 do. Etektrol. 84,— 64.— Zinn Raſſa 801,75 803,25 Reaulaz 7 Frachtenmarkt in Dulsburg⸗Ruhrort vom 3. Januar Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutlgen Börſe⸗ etwas beſſer. Es wurden verſchiedene Reiſen ſowohl in Tagesmiete, als auch in Fracht nach Rhein⸗ und Mainz⸗ ſtationen vergeben. Die Tagesmiete betrug 4 Pfg. ab Ruhr⸗ ort und 450 Pfg. ab Rhein⸗Herne⸗Kanal, während für Fracht 1,40% je Tonne bei halber Lade⸗ und Löſchfriſt bezahlt wurden. Die Exportkohlenfrachten nach Rotterdam und Ant⸗ werpen blieben unverändert. 1—5 27 4 nereee — — 4 —— Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) .eelte. Nr. 31 Syportliche Rundſchan Jußball Hinterpfalzkreis Wie im Vorderpfalzkreis, ſo gab es auch hier eine Sen⸗ ſation bei den geſtrigen Spielen; ließ ſich doch der Tabellen⸗ zweite vom Tabellenletzten, alſo Phönix Kaiſerslautern—Olympia Kaiſerslantern:9 die Punkte vor der Naſe wegnehmen. Die Niederlage von Phönir war aber auch verdient, denn was der Phönix⸗Sturm in dieſem Spiel zeigte, war nicht weit her. Die ſicherſten Tor⸗ gelegenheiten wurden ausgelaſſen. Die Olympia⸗Mannſchaft zeigte zwar ein ſyſtemloſes Syiel, doch was ihr an Technik abging, erſetzte ſie durch reſtloſen Eifer. Beſſer machte es F. V. Kon tern—.G. Mürchweiler:0 Bei voller Ausnützung der ſich bietenden Torgelegenheiten hätte das Reſultat noch höher ausfallen können.. Etwas zu hoch fertigte V. f. R. Pirmaſens—F. V. Homburg:2 ab, denn Homburg kann mehr als bies Reſultat ausdrückt. Dem Abbruch verfielen die Treffen 1 Pfalz Pirmaſens—V. f. R. Kaiſerslautern:0 1 F. V. Rodalben—.B. Zweibrücken:2. Die norddeutſche Bundespokal⸗Elf. Der Spiel⸗Ausſchuß des Norddeutſchen Fußball⸗Verbandes hat für den am 16. Januar in Hamburg ſtattſindenden Zwiſchenrunden⸗Kampf um den Bundes⸗Pokal gegen Mitteldeutſchland die folgende Mannſchaſt nominſert: Blunck(Hamburger SV.), Beier(Ham⸗ burger SB.), Müller(Viktoria Hamburg), Nommenſen(Al⸗ tona 93), Mahnke(Union Altona), Lang(Hamburger SB.), Sommer, Warnecke, Harder, Wolpers, Rave lalle Hamburger Wozen Dentſche Fauſtkamyfſtege in Südamerika. Von den zahlrei⸗ chen deutſchen Fauſtkämpfern der leichteren Gewichtsklaſſen, die jenſeits des Ozeaus ihr Glück verſuchen, in der Hauptſache aber von ihren dortigen Gegnern lernen wollen. dringen nur ſpär⸗ liche Nachrichten nach hier. Einer von ihnen hat ſich in Süd⸗ amerika ſchnell einen Namen gemacht und zwar der ſüddeutſche Weltergewichtler Konrad Stein⸗München. Innerhalb eines Monats erfocht Stein drei überlegene Punktſſege. In ſeinem erſten Kampf ſchlug er in Buenos Aires in Gegenwart von 18 000 Zuſchauern den Neger Diri Reid über 12 Runden über⸗ legen nach Punkten. Sein zweiter Kampf in Montevideo ſah ihn über den Farbigen Dominco Arregui, Weltergewichts⸗ meiſter von Uruguay, über 10 Runden erfolgreich und zuletzt ſah man Konrad Stein wieder in Buenos Aires vor einer Rieſenzuſchauermenge gegen James Galmez, einen der nam⸗ hafteſten ſüdamerikaniſchen Weltergewichtsborer, ſiegreich. Be⸗ ſonders die deutſche Kolonie brachte dem Münchener lebhafte Ovationen dar. 0 *Das Dortmunder Boxprogramm. Die Kämeſe um die Ermittlung des deutſchen Schwergewichts⸗Boxmeiſters, die ſämtlich in der Dortmunder Weſtfalenhalle ſtattfinden, nehmen am 9. Januar mit der erſten Runde ihren Anfang. Rudi Wa⸗ gener⸗Duisburg und Ludwig Haymann⸗München, ſowie Ernſt Röſemann⸗Hannover und Joe Mehling⸗Würzburg ſtehen ſich im Ausſcheidungskampf um den Titel gegenüber. Das übrige Programm ſieht neben dem Ab Fabrile cilre — 60- 686 80. 80. 100. Wochenraten von 4 Man Mifa-Fabrikverkaufsstelle: 5 Nannheim, N 4, 10. Leiter: L. Jung. ꝑKatalog kostenfrei von dieser Stelle oder unmittelbar durch Mifa- Werke, Niederl. für Süddeutschland: München, Klarastr. 20 Auf Wunsch Sonderangebot bei Sammelbe- stellung f. Beamte, Arbeiter, Sportverbände Sleger ange,. MIFA Warzen. Leberflecken entfernt mittels Elektrolyse unter Garantie durch anerkannt erfolgreiches Verfahren. 2: Einzig bewährte Methode:: Luise Maier iennheim, P1e 1 Troppe gegenuber Landauer 8³ Institut für Gesichtspflege— 18lähr Fraxis— Beratung kostenlos. Aerzti. Empfeni. Zah r. Dankschr.— Spi echst. tägl. v.-7 Unr 891 Steslau 28 /2 Dezember1928 U Lampenschirm· Gestelle 0 80 em Dutehm. Mk. 1. 10 50 Termsrdes NN Kompl. 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Nähere Angaben erb. unter 5 H ds an die Geſchäftsſtelle, B20 Qualifikationskampf des Dort⸗ geſetzten Alters, ſteuerlichem Gebiet erfahren, munder Vauſch gegen Tomkowiak⸗Eſſen noch eine Feder⸗ gewichtsausſcheidung zwiſchen Dübbers⸗Köln und Gohres⸗ Duisburg über 6 Runden ſowie einen Revanchekampf Schell⸗ Elberfeld gegen Sahm⸗Hamburg über 8 Runden. Mabdſport Radreunen in der Dortmunder Weſtfalenhalle Rieger⸗Dederichs 2Stunden⸗Maunſchafts⸗ ahren Die gute Beſetzung der Rennen des 2. Januar brachte der Dortmunder Weſtfalenhalle einen Maſſenbeſuch ein. Auch ſportlich befriebigte der Tag; es gab auf der ganzen Linie ſpannende Kämpfe und knappe Entſcheidungen. Im Mittel⸗ punkt des Intereſſes ſtand das Zweiſtunden⸗Mannſchafts⸗ fahren, an dem ſich 10 Paare beteiligten. Nach der erſten Hälfte des Rennens gab es eine 20 Minuten währende Jagd, bei der die Paare Rieger⸗Dederichs, Thollembeck⸗Dewolf und Louet⸗Göbel dem ſich verzweifelt wehrenden übrigen Feld eine Runde abnahmen. Junge und der Italiener Mori ſahen ſich heitlich nicht wohl fühlten. Ihre Partner Golle und Ferrario bildeten eine neue Mannſchaſt, die aber für die Entſcheidung nicht mehr in Frage kam. Das junge deutſche Paar Rieger⸗ Dederichs fuhr einen klaren Punktſieg vor den Belgiern Thol⸗ lembeck⸗Dewolf heraus. Die Ergebniſſe: Zweiſtunden⸗Mannſchaftsfahren: 1. Rieger⸗Dederichs 20 Punkte, 80,8.0 Km., 2. Thollembeck⸗Dewolf 15 Punkte, 3. Louet⸗ Göbel 4 Punkte.— Eine Runde zurück: 4. Rauſch⸗Hürtgen 18 Punkte, 5. Klaas⸗Remold 1 Punkt.— Zwei Runden zurück: 6. Golle⸗Ferrario 2 Punkte, 7. Krewer⸗Schorn 2 Punkte. Punktefahren der Ausländer: 1. Mori⸗Italien 11 Punkte, 2. Thollembeck⸗Belgien 9 Punkte, 3. Louet⸗Frankreich 7 P. Punktefahren der Juländer: 1. Rauſch⸗Köln 10 Punkte, 2. Göbel⸗Dortmund 9 Puukte, 3. Rieger⸗Breslau 6 Punkte. Amateur⸗Malfahren: 1. Steffes⸗Köln, 2. Roßbach⸗Köln. Verfolgungsrennen: Mori⸗Thollembeck⸗Louet. Literatur „Deutſches Mädchenturnen. Ein Lehrbuch. bearbeitet von Dr. E. Neuendorff, dem Direktor der Preußiſchen Hoch⸗ ſchule für Leibesübungen, Dr. Klinge und Turnlehrerin Dapper, iſt ſoeben im bekannten Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dresden, erſchienen. Allem voraus ſei 81 Es iſt eine ſehnlichſt erwartete, ganz vorzügliche Neuerſchei⸗ nung. Rein äußerlich beurteilt, erweckt es einen ſehr ſeinen Eindruck, auf halbmattem Kunſtdruckpapier, in beſtem Halb⸗ leinenband hergeſtellt, enthält es über 90 ſehr inſtruktive Bil⸗ der, die ein klares Verſtändnis vermitteln helfen. Das Buch iſt eine„Tat der Gegenwart“. In einer Zeit, da man eine tieſe Unzufriedenheit mit dem Beſtehenden herausfühlt, da all⸗ überall Verſuche angeſtellt werden, um neue Wege der Körper⸗ bildung bei Mädchen und Frauen zu finden, erſcheint es als wirklich„neuzeitliches Hilfsbuch“ für die Arbeſt im Schultur⸗ nen, zugleich gut verwendbar für das frohe Schaffen in den Turnerinnenabteilungen unſerer Turnvereine. Als Jugend⸗ ſührer und Leiter der preußiſchen Landesturnanſtalt mitten im Leben ſtehend, haucht auch dieſes Büchlein frohes, friſches, freu⸗ diges Leben aus Keine engherzige Einſtellung und Bevor⸗ gugung eines der modernen Syſteme iſt zu verſpüren, die Viel⸗ ſeitigkeit iſt Trumpf; durch allſeitige Beanſpruchung des Kör⸗ pers werden Geſundheit, Kraft und Freude anerzogen. Neu⸗ Erklärungl bas von mehreren Zeitungen verbreitete Gerücht, ich hätte meinen Laden an ein Cafe ver- mietet, ist vollkommen aus der Luft gegriffen. 14² Julius Droller Wohnungs- Einrichiungen , 22. Bllanzsicherer Kaufmann erſtklaſſiger Buchhalter, auſf 0 übernimmt geg. billigſte Berechnung das Einrichten und Mo⸗ derniſieren von Buchhaltung, Nachholen von Buchh.⸗Rückſtänden, Bearb. von Stenerazac⸗ legenheiten uſw. fallweiſe oder im Abonne⸗ ment lauch auswärts). 343 Angebote unter G F 56 an ſtelle ds. Blattes. Harmonle-Sale Samstags: 22. und 29. Januar. Sonntags: 13., 20. und 27. Februar 1927 für Verelnsfestlichkelten noch Zzu Vermiefen. Näheres durch das Sekretarlat D 2. 6 0 3⁰ Telephon 31344 die Geſchälts⸗ Juvwelen Nodernes Lager Mannneim 6 7. 15 nächst dem ee 100. Tel 27635 W 0 ————————ñ Dru Intelligente, gewandte 10 Schneiderinnen welche d e Puizmacherel(Mod stinnen) exlernen wollen, können sich zwecks näherer Nücksprache sofort vorstellen Mannhelmer Hutfabrik, d 3m, 4 täglich von 9 12 Uhr und—5 Uhr. gegwungen, ihre Partner im Stich zu laſſen, da ſie ſich geſund⸗ k neuerer Meiſtergeigen veredeln wird. * 1 +—2 9 0 Verweigern Sie die Antwort auf dieſe komiſche Frage! Warum? Weſl ſis ſich von ſelbſt beantwortet. eugierde iſts doch nur ein Wiſſen iſt Macht! Ein wenig Neugierde kann nie ſchaden. 85 Aiſen alles wiſſen kann man nicht. Aber wiſſen Sie denn alle? iſſen geſchloſſen! Aber Sie ſollen es Glück die Frau fehlt! 5 zweideutig? Es iſt ſo gemeint, wie es daſteht! 0 etwas Neues von unſerem Mün weltbekannten Zuban⸗Zigarettenfabrik. Friſch und froh 0 dle Tabakdoktors, auf die beſſere Seite, 5 zurechtzulegen. nicht neugierig zu ſcheinen iſt eine Kunſt. Dault ſude 85 einen gemeinſamen Gedanken: endetere Kunſtwerke als bisher zu bereiten denn je zuvor. Dir gehen mit! Die leichten, ſüffig ſüßen Miſchungen ſind Glanzſtücke der heutigen 3 ffig ſuß ſchung endorff verlangt, daß im Mädchenturnen die„natürlichen Fore men“, die im Freien zu treiben ſind, betont werden und räumt darum den„Volkstümlichen Uebungen“— Laufen, Springen, Werfen—, dem Schwimmen und Spielen, den breiteſten Raum ein. Im„Hallenturnen“ ſchaltet er alle künſtlichen Bewegun⸗ gen aus und bahnt durch einfache und ungeſuchte Uebungen eine turneriſche Arbeit an, die„körperrichtig“ geſchehen ſoll. Ganz beſonders zu begrüßen iſt auch die Einfügung des Schwimmens und der Kampfſpiele in den Rahmen des Buches; des Schwimmens mit ſeinen Vorbereitungsformen auf dem Lande, den Trockenübungen, mit den Sprüngen einfachſter Art, mit dem Tauchen und Rettungsſchwimmen; der Kampfſpiele, die durch frohes Erleben, durch die Tat, alle Eigenſchaften ent⸗ wickeln, die ſpäter die Perſönlichkeit beſtimmen:„maßvolles Selbſtbewußtſein, Verantwortungsgefühl, Wille und Kraft, die ſich einſetzen zum Wohle der Gemeinſchaft“. Eingehend be⸗ ſchrieben— das Verſtändnis durch klare Zeichnungen fördernd — werden das Schlag⸗, Fauſt⸗ und Handballſpiel mit vielen zur Vorbereitung dienenden Spielen: wie Jägerball, Hetzball, Tigerball, Wanderball, Balljugd u. a. m. Den Schluß des zweiten Teiles bildet das Geräteturnen, das geſunden friſchen Mädchen Kraſt und Gewandtheit vermitteln ſoll, welches durch Erziehung zu Mut, Entſchloſſenheit und Selbſtvertrauen zur rechten Willensſchulung wird, Eigenſchaften, die auch die zu⸗ künftige Frau für den harten Lebenskampf nicht entbehren ann. Im dritten Teil führt uns der Verfaſſer, verlangend, daß Turnen Freude ſein muß, daß in ihm Jugendluſt und Jugendübermut ſich ausleben ſollen, in das ſonnige Land von Tanz und Spiel. Helles Lachen und frohes Jubeln hört man gleichſam durch den Turnſaal, über den grünen Raſen klingen, Unter kurzen, aber erſchöpfenden Hinweiſen über das rechte — 8 ſchließt unſer Jugendführer der D. T. ſein ſchönes uch.— L——ůůů— Briefkaſten Wlr bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizint⸗ ſcher und Aufwertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. u 5, 3. Wenn der Hauseigentümer für die Treppenbeleuchtung Geld von den Mietern verlangt, ſo hat er auch dafür zu ſorgen, daß die Anlage in Ordnung iſt. Wenn Sie über den etrag im unklaren ſind, laſſen Sie ſich doch einmal die Rechnung vom Eekktri⸗ zitätswerk zeigen. Hanſa.., 2. und 3. Uns unbekannt. Fr. Sey. Es kommt auf die Abmachung mit dem Hauseigen⸗ tümer an. W. L. 10. Kartoffelmehl. Beſoldungsordnung. Uns unbekannt. Wenden Sie ſich an das ſächſiſche Miniſterium des Innern in Dresden. Stammtiſch zum goldenen Pflug in Neckaran. 1. Mannheim hat einen Flächeninhalt von 106,064 Quadratkilometern, Frankfurt von 73,79. 2. Mannheim hat ungefähr 250 000 u. Frankfurt ungefähr 450 000 Einwohner. 3. In Baden und Rheinland durch Guillotine, in Weſtfalen und Frankfurt durch Beil. Muſikus. Erkundigen Sie ſich bei der Direktion der Muſikhoch⸗ ſchule Mannheim. In Baden beſtehen andere Beſtimmungen als in Preußen. Neben einer gründlichen praktiſchen Ausbildung bis zur Vollendung brauchen Sie theoretiſche Ausbildung, Harmonielehre, eee Muſikgeſchichte und was mit am wichtigſten iſt, Päda⸗ gogik. A. B. C. Firma Ulrich in Antweiler. 2. Mit Benzin ung 1. Sie brauchen dazu ein mediziniſches Studium. 2. Ja, es dürfte jedoch nur noch wenig Liſzt⸗Spieler geben, u. a. Pembaur und Lamard. 3. Unſeres Wiſſens eine„Guarneri“ 4. Große Streitfrage; der Klang der alten Meiſtergeigen dürdte trotz der Erfindung des neuen Lacks noch nicht ganz erreicht ſein. Man nimmt jedoch an, daß im Laufe der Jahrhunderte ſich auch der Klang eder iſt wißbegierig, und von hier bis chritt, nicht—5 77 5 5 1 155 beiſpielsweiſe, was ein Junggeſelle iſt? Ja?—— Aus⸗ 10 ein Junggeſelle iſt ein Mann, dem zum darüber wollen wir uns nicht ſtreiten. Lieber erzählen wir Ihnen ener Kindl, dem Wahrzeichen der alten des Dr. Ali erwacht. Schnell dreht es ſich für einige Minuten um ſich im Geiſte die vielen Fragen, welche der gute Denn reichlich zu fragen und iſt das Kindl im alle Bedenken. Dr. Ali Nabi arbeitet ja mit dem Kindl füt den verwöhnten Zubanrauchern noch voll⸗ zu bieten und ihnen noch größere Genüſſe 5 ͤ un Auch er weiß ja, daß der Welkruf der Zuban⸗ Dlalin sse ukndenep—— 17 1 5 7 Suen 11 Sche ie Glocke zum Dr. Ali Nabi. Schnell heraus aus der Falle“ Goldwaren schnell. gewissenh. billig ſüin ein Bad und dann zum würdigen Saeen—— e bermorgen hören Sie mehr! Geſchmacksrichtungen der Naucher ſind wandelbar wie die geiten unſerer Zigaretten tücke der igaretten⸗Herſtellungsart. mn ſeien ſie nicht nur Lebenskünſtler, 13 5 5 werden Sie Ilünstler des Geschmachs/ Rauchen Sie: Orta, die Zuban- Pierer . f 5 * e „ Nene Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 4. Jannar 1927 on cen pIcCirοn neben der Hauptpozl alljährlich nur einmal Staltfindende Ausverkauf Nachricht, uns durch den Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige daß meine gute Gattin. treusorgende Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Groß- mutter, Schwägerin und Tante, Frau Friederike Bauer geb. Schock am 3. Januar 1927 nach kurzer, schwerer Krankheit aus einem arbeitsreichen Leben im Alter von 58 Jahren, Tod entrissen wurde. Mannheim, den 3. Januar 1927. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Jakob Buuer Emma Arnheiter geb Bauer Albert Bauer, Emil Bauer, Erwin Bauer Otto Arnheiter und Sohn Richard. Die Beerdigung findet am Mittwoch, 5 Januar 1827. nachmittags 3 Uhr, von der Leichenhalle des stadt aus statt. Von ee biuet man abzuschen. unsete liebe 70 gerin, Frau Statt hesonderer Anzeige. Unsere liebe Frau, Mutter, Tochlter und Schwä⸗ Maria Vockkda. banen ist heute im Alter von 46 Jahren sankt entschlaſen. Mannheim I. 8.), den 3. Januar 1927. Ilm Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ludwig Vock. pie Beerdigung ſindet Mittwoch, 5. 1. 1927, 5 Unt von def Friedholkapelle aus statt. 2187 2 nur küchtige und gewiſſenhafte Verkäufer, 7 gegen feſtes Gehalt und Provliſion geſucht. 4 e Staubſauger ⸗Vertriebsgeſell⸗ aßt m. b.., Parkring 4a. FSofori gesuch abgebaute Beamte, Kauftente und ſonſtige inleligente Berufe, auch Damen, werden von ſeriöſer Firma eingeſtellt, gegen gute Vorzuſtell ſtellen m. Zeugnis und Bezahlung. Ausweis Dienstlag—5 Uhr, ——— Uhr, B 6. 7. 2. Stock, Büro. ittwoch 203 Für mein Spezialhaus 1 25 Innenraum⸗ kunſt ſuche ich per Oſtern 102 Lehrling (Sberſekundareife). unter und letzten Her m. aus guter Familie mit Weas Schulbildung Schriftl. Vorlage von ſelbſtgeſchr. Lebenslauf enugnisabſchriften erbeten. 9 75 Vorftellung voxerſt zwecklos. aner, Maunheim, P 7, 19. Bewerbungen Per⸗ B5987 Werbe-Damen gekleidet, für vornehme Akquiſition ge⸗ ſt. Gewährt—00 ſeſtes Gehalt und Pro⸗ * on. 1 en: Stanbſanger⸗Vertriebs⸗ e m. b. 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