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Poleu habe ſtets gute Beziehungen zu Deutſchland aufrecht er⸗ halten, wenn es bei allen gemeinſam zu regelnden Fragen, ſo bei den Handelsvertragsverhaudlungen, der Optanteufrage uU. a. mit einer ſelten unnachgiebigen Halsſtarrig⸗ keit auf einem Standpunkt beharrt, den man deutſcherſeits keineswegs annehmen kann. Wenn dann aber Zaleski die Kühnheit befitzt, von beunruhigenden militariſtiſchen Ten⸗ denzen in Deutſchland, die zur Verſchärfung der deutſch⸗pol⸗ niſchen Beziehungen beitragen, zu reden, ſo kann das nur den Eindruck hervorrufen, daß er die Dinge völlig auf den Kopf ſtellt. Das Entgegenkommen, das Deutſchland bis heute in allen Fragen der Entwaffnung gezeigt hat, dürſte wohl be⸗ weiſen, wie wenig dies zutrifft. Die hohen Aufwendungen des polniſchen Staates für ſeinen Militäretat, die unleugbar ſehr ſtarke militariſtiſche Tendenz des neuen Staatsgebildes und ſeine Außenpolitik zeigt doch aufs deutlichſte, an welche Stelle die Vorwürfe einer Gefährdung des Friedens durch „beunruhigende Tendenzen“ zu richten ſind. Auch ob Danzig ſich des polniſchen Wohlwollens wirklich ſicher fühlen kann, »wie Zaleski das geſtern zum Ausdruck gebracht hat, wird noch die Zukunft— insbeſondere die Danziger Anleiheverhand⸗ Iungen— beweiſen müſſen. Die Vergangenheit, ſo auch in jüngſter Zeit die Behandlung der Danziger Angelegenheit im gibt hier ebenfalls Anlaß zu begründetem Peſſi⸗ mismus. e e Ein ebenſo trauriger Widerſpruch muß zwiſchen den feier⸗ lichen Erklärungen des litauiſchen Miniſterpräſidenten bei ſeinem Amtsantritt und den Handlungen der litauiſchen gerzumt werden müſſen, um die Beziehungen normal zu ge⸗ Regierung konſtatiert werden. Die Neubeſetzung der Präſi⸗ dentenſtelle des Memelländiſchen Landesdirektoriums mit einer durchaus litauiſch geſonnenen Perſönlichkeit ohne Zu⸗ ſtimmung des Lanudtages iſt natürlich— ebenſo wie die Ange⸗ legenheit der ausgewieſenen deutſchen Redakteure— in keiner Weiſe geeignet, an die Aufrichtigkeit der feierlichen Erklä⸗ rungen Litauen glauben zu laſſen und noch weniger dazu, einen Erfolg verſprechenden Auftakt für die in Ausſicht genommenen deutſch⸗litauiſchen Verhandlungen zu bilden. Pariſer Stimmungsmache und Verſchleppungspolitik VParis, 5. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der natipnaliſtiſche„Intranſigeant“ glaubt zu wiſſen, daß Miniſter⸗ präſideut Poincars ſich mit der Aufrollung einer Kammer⸗ debatte über die Rheinlandräumung nicht einverſtanden er⸗ klären werde, da ſeiner Anſicht nach dieſe Frage weder gründlich zerſtört noch reif für eine öffentliche Diskuſſion ſei. Nach Poincarés Anſicht müſſe vermieden werden, daß in der Räumungsfrage übereilt gehandelt werde. Frankreich werde ſich wohl nicht weigern, über das Rheinlandproblem mit Deutſchland zu verhandeln, ſedoch der Zeitpunkt für den Be⸗ ginn derartiger Beſprechungen müſſe erſt abgewartet und den Umſtänden entſprechend gewählt werden. Die Volkspartei zur Regierungsbildung Berlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Nachdem von Zentrumsſeite wiederholt betont worden iſt, daß die Partei unter keinen Umſtänden für eine Regierung der ſogenannten Kleinen Rechten“ zu haben ſei, erklärt nunmehr die National⸗ liberale Correſpondenz: Unter dieſen Umſtänden muß man die Kombination der„Kleinen Rechten“ als glatt erledigt be⸗ trachten. Kein Verſtändiger könnte der Deutſchen Volkspartei zumuten, ſich an einem ſolchen ausſichtsloſen Gebilde zu betei⸗ ligen. Die Verworrenheit der Lage, die Tatſache, daß es rechts wie links an klaren Mehrheitsverhältniſſen fehlt, machen es daher erforderlich, daß Zentrum und Deutſche Volkspartei, überhaupt die Parteien der Mitte, bei der Löſung der Kriſe zuſammenarbeiten. Die Mitte wird und muß auch fetzt wieder Kern der künftigen Regierung ſein. Vollends erſcheint uns, wie geſagt, jeder Löſungsverſuch von vornherein zum Scheitern verurteilt, der es dem Zentrum geſtattet, ſich der Verantwortung zu entziehen und doch dabei eine Stellung ein⸗ zunehmen, die das neue Kabinett auf Gnade und Ungnade in ſeine Hand gäbe. Ein Vortrag Dr. Luthers Zugunſten des Frauenvereins hielt Reichskanzler a. D. r. Luther am Dienstag in Eſſen einen Vortrag über ſeine Eindrücke und die Ergebniſſe ſeiner Südamerikareiſe. Beſon⸗ deres Intereſſe erweckten ſeine Ausführungen über die ſtaats⸗ rechtlichen Verſchiedenheiten in den einzelnen ſüdamerikaniſchen Staaten, indem er hervorhob, daß. ktrotzdem die Sprache— ab⸗ geſehen von Braſilien, wo das portugieſiſche vorherrſche— überall ſpaniſch ſei, erhebliche Gegenſätze zwiſchen den Staaten ſich herausgebildet hätten. In den allgemein republikaniſchen Staatsformen gelte das gleiche Wahlrecht. Die Verfaſſungs⸗ ——55 lehnte ſich weſentlich an die der Vereinigten Staaten Kultur um die 9 5 deutſchen Schulen in Südamerika ſei ein unabläſſiges um die Erhaltung der deutſchen Art. Rühmend hob er die Verdienſte des Deutſchtums um die der ſüdamerikaniſchen Staaten hervor. Der Kampf Der Korridor ein Vulverfaß Im Anſchluß an die Wiedergabe der Reden, die der Reichspräſident von Hindenburg und der Doyen des diplo⸗ matiſchen Korps, Nuntius Pacelli, anläßlich des Neujahrs⸗ empfanges beim Reichspräſidenten gewechſelt haben, ſtellt die „Weichſelzeitung“ in Marienwerder Betrachtungen über die ungeklärten Verhältniſſe im polniſchen Korridor und die mili⸗ täriſchen Vorbereitungen Polens an und richtet dann an die Reichsregierung im Namen Oſt⸗ und Weſtpreußens den Neu⸗ jahrswunſch, im kommenden Jahre endlich die Frage der Sicherheit Oſtpreußens einer eruſthaſten Löſung zu⸗ zuführen. Durch die ſortdauernden militäriſchen Vorberei⸗ tungen Polens werde der Korridor zu einemeuropäiſchen Pulverſaß, deſſen Selbſtentzundung durch polniſche Hltz⸗ köpfe eben nur eine Frage des Zufalls ſei. Deshalb müſſe die Reichsregierung die Demilitariſierung des Korridors in Genf mit allen Mitteln erſtreben. Der Verſailler Vertrag ſehe die deutſche Abrüſtung nur als einen Anfang der Welt⸗ abrüſtung an. Im Gegenſatz zu dem Vertrag ſei aber die außergewöhnlich große Wehrmacht Polens geſchaffen worden. Oſtpreußen ſordere darum die Schaffung einer geſicherten Zone für Oſtpreußen und Räumung des Korridors von jeg⸗ lichen polniſchen Truppen. Die polniſch euſſiſchen Voziehungen Am 10. Januar reiſt der polniſche Geſandte Patek auf ſeinen Poſten in Moskau ab. In Unterredungen mit Ver⸗ tretern der Warſchauer Preſſe höb Patek die Schwierigkeiten hervor, die der erwünſchten Anbahnung gutnachbarlicher Be⸗ ziehungen zwiſchen Polen und Rußland entgegenſtehen. Neben der grundſätzlichen Schwierigkeit, die aus der Ablehnung des Kommunismus und gleichzeitig⸗augebahnten guten Beziehun⸗ gen mit einem kommuniſtiſchen Staat erwächſt, ſieht Patet beſonders in der außerordentlichen Fülle von Streitfragen in den Grenzgebieten ſtarke Hinderniſſe, die zunächſt einmal weg⸗ ſtalten. Patek erklärte endlich noch, daß er keine Spezial⸗ miſſion oder beſonderes Mandat nach Moskau mitnehme. Unter dieſen Umſtänden dürfte nicht gerade auf ein be⸗ ſchleunigtes Tempo der Verhaudlungen über den Schieds⸗ und Handelsvertrag vorerſt zu rechnen ſein. Polniſche Minderheitsforderungen an Litauen Wie aus Kowno gemeldet wird, haben die polniſchen Ab⸗ geordneten in Litauen im Einvernehmen mit den polniſchen Organiſationen in Litauen folgende zehn Forderungen geſtellt: Kulturautonomie, Aenderung der falſchen und ten⸗ denziöſen Bevölkerungsſtatiſtik, Haftbefreiung aller polniſchen Führer, Aufhebung des Kriegszuſtandes, Wiedereinſetzung des Standes des Schulweſens von 1924, Eröffnung eines privaten Lehrergymnaſiums, Zulaſſung von Unterrichtsbüchern aus Polen in den polniſchen Schulen, Regelung der Landwirt⸗ ſchaften und Durchſührung der Agrarreform ohne Unterſchied der Nationalität, Reviſion der Angelegenheiten widerrechtlich konfiszierter Güter polniſcher Nationalitäten. Die Forde⸗ rungen werden von der litauiſchen Regierung abgelehnt, da ihre Erfüllung eine Poloniſierung Litauens be⸗ deuten würde. Braunkohlenvorkommen an der Oder In der Umgegend von Fürſtenberg an der Oder am Oder⸗ Spree⸗Kanal ſind vor einiger Zeit große Mengen von Braun⸗ kohlen gefunden worden, ſodaß unter Umſtänden der Berg⸗ bau in großem Umfange aufgenommen werden kann. Die bisherigen Bohrverſuche haben ergeben, daß es ſich um ein recht großes Vorkommn von günſtiger Beſchaffenheit han⸗ delt, das im Tiefbau gefördert werden kann. Die Bohrver⸗ ſuche ſind noch nicht völlig abgeſchloſſen. Aber man kann jetzt ſchon ſagen, daß ſich die Förderung der dort vorkommenden Braunkohle durchaus lohnen wüürde, umſomehr, als die Verſorgung von Berlin in Betracht. zu ziehen iſt, daß ein be⸗ trächtlicher Teil der ſonſtigen Transportkoſten erſpart werden könnte. Aus dieſem Grunde haben ſich auch die Städtiſchen Berliner Elektrizitätswerke für dieſe Braunkohlenvorkommen intereſſiert. Es ſind bereits mit einer großen Anzahl von Grundſtücksbeſitzern in der dortigen Gegend Optionsverträge abgeſchloſſen worden, durch die der Berliner Elektrisitäts⸗ Werks⸗A.⸗G. das Recht zur Förderung zugeſprochen wird. Es iſt anzunehmen, daß die BEWAs in Fürſtenberg an der Oder ein eigenes Bergwerk zum ſyſtematiſchen Ausbau der Kohle errichten wird. Die jüngſte Spionageaffäre 8 London, 5. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In der ſogenannten Spionageaffäre des engliſchen Kapitäns Stranders werden heute einige neue Einzelheiten bekannt. In den letzten Tagen haben Geheimpoliziſten in Brixton eine Hausſuchung durchgeführt, bei der, wie es heißt, wichtige Do⸗ kumente und Brieſe gefunden wurden, die mit der angeblichen Tätigkeit Stranders für den deutſchen Geheimdienſt in Ver⸗ bindung ſtehen ſollen. Im Zuſammenhang damit wurde ein Engländer und ein Oeſterreicher, die in dem genannten Hauſe zuſammentrefſen wollten, von Detektiven verhaftet. Der Oeſterreicher iſt, wie die„Daily Mail“ wiſſen will, nach ſeiner Vernehmung ausgewieſen worden. Das Jahr 1926 in der Türkei (Von unſerm Konſtantinopeler Vertreter“) Vergleicht man die Stellung der türkiſchen Regierung am Jahresſchluß mit der vor einem Jahre, ſo muß man zunächſt feſtſtellen, daß das heutige Syſtem ſeitdem fraglos an Feſtig⸗ keit gewonnuen hat. Eine wenig erfolgreiche Außenpolitik, die ihr Preſtige logiſcherweiſe hätte ſchwer ſchädigen müſſen, iſt wenigſtens für den oberflächlichen Beobachter am türti⸗ ſchen Volke ſpurlos vorübergegangen. Eine bis ins einzelnſte am amtlichen Gängelbande laufende Preſſe mußte dem Volke alles mundgerecht machen, und da Gegenſtimmen nicht vorhan⸗ den waren, ſo wüurde ſchließlich der Preſſe geglaubt. Das, was anderer Meinung war, d. h. die Oppoſäition, die ſchon im Jahre vorher niedergeknüppelit war, erhielt im Prozeß von Angora im Auguſt vergangenen Jahres den nadenſtoß; ein törichter Attentatsplan, der vorher im Pro⸗ zeß von Smyrna geahndet worden war, bot dazu die Gelegen⸗ heit, und hat das ganze Gerichtsverfahren wie auch das Urteil in beiden Prozeſſen auch den Abſcheu der geſamten geſitteten Welt erregt, ſo hat Angora doch in guter Kenntnis der reichen Doſis Byzantinismus im türkiſchen Volke durch ſeine dra⸗ koniſche Strenge ſeinen Zweck erreicht. Anders als in der Außenpolitik kann man iunenpolitiſch Angora wirklich nicht eine Politik der verſäumten Gelegenheiten vorwerfen. Iſt dieſer Erfolg vom Standpunkte europäiſchr Staats⸗ moral auch nicht Gegenſtand allgemeiner Anerkennung, ſo iſt doch auch Poſitives durch die Männer von Augora er⸗ reicht, vor dem die Kritik ſchweigt, dem man reſtlos Anerken⸗ nung zollen muß. So üunglücklich ihre Hand auch in der Poli⸗ tik der Steuern und Monvpole war, ſodaß die Wirtſchaſt und das Finanzweſen noch um nichts gebeſſert ſind, ſo erſolgreich war man in dem zähen Streben, das Land weiter zu er⸗ ſchließen. Mußte man in der Mitte des Jahres auch eine ganze Zeit lang alle Bahnbauarbeiten inſolge der Finanzuot efuſtellen, ſo konnte man die Arbeiten doch ſchließlich wieber aufnehmen; darüber hinaus gelang es der Regierung aber auch, neben dem immer noch in ſeiner Bewegung gehinderten deutſchen Kapital auch dasjenige anderer Länder für die Tür⸗ kei zu mobiliſieren, ſo beſonders das ſchwediſche, belgiſche und holländiſche. Infolgedeſſen war man in der Lage, weit über 1090 Kilometer neuer Bahnſtrecken zu beſchließen und auch bereits einen Teil davon zum Bau zu vergeben, ſodaß ſich jetzt der der Türkei gewährte Kredit nicht mehr wie bisher zu 8s0 Prozent auf deutſche Schultern legt. Iſt dieſes Programm in etwa 5 Jahren durchgeführt, dann darf man die Türkei wenigſtens als im großen und ganzen erſchloſſen auſehen. Neben dem Eiſenbahnbau geht der Straßenbau rüſtig vor⸗ wärts, und auch der Ausbau der Häſen wird jetzt euergiſch betrieben. Endlich ſucht man das Land auch dem Luxusver⸗ kehr in dem Maße zu öffnen, wie es ſeine natürlichen Reſze wie ſeine Schätze an hiſtoriſchen Werten verdienen. Das Jildis⸗Kaſino, das künftige Hotel im Tſchiragan⸗Serai und der vielverſprechende Neubau der Badeſtadt Bruſſa ſind die erſten Zeichen auf dieſem letzteren Wege. Die kulturellen Reſormen, die im Jahre 1025 durch ihre Bilderſtürmerei gegen liebe alte Aeußerlichkeiten, die dem türkiſchen Volke noch etwas Oxiginelles, Eignes gaben, das lebhafteſte Bedauern der gebildeten Kreiſe aller Länder erregt hatten, haben ſich dieſes Jahr auf anderm Bo⸗ den bewegt, auf dem der Angleichung an europäiſche Rechts⸗ anſchauungen, Der Hauptſchritt war hier die Rezeption des Schweigzer Bürgerlichen Geſetzbuchs als Grundlage für das bürgerliche Rechtsleben der Türkei. Wir wollen hier keine Kritik an einem etwaigen Zuviel oder Zuraſch üben, au nicht hervorheben, daß nun mit einem Schlage die türkiſchen Richter noch keine Richter europäiſchen Rechtsgefühls geworden ſein können, ſondern ſich ſelbſtverſtändlich erſt allmählich in das neue Recht hineinleben müſſen, wir wollen vielmehr als großes Plus der Regierung feſtſtellen, daß der erſte Schritt getan iſt, um durch Rechtsangleichung an die moderne Welt auch auf dieſem Wege die Verbindung der Türkei mit der Weltwirtſchaſt zu fördern. „Kann man ſo im allgemeinen ſagen, daß die türkiſche Innen politik im abgelaufenen Jahre glücklichen Pfaden gefolgt iſt, ſo darf doch nicht verhehlt werden, daß insgeheim eine ſtarke Oppoſition weiterbeſteht und auf ihre Stunde wartet, die automatiſch kommen würde, wenn ſich die Türkei eine große nicht zu verhüllende Niederlage nach außen holen würde, oder wenn ihre mißliche finanzielle Lage eines Tags einen Strich durch die großen, oben näher gekennzeich⸗ neten Pläne machen und das Wirtſchaftsleben ſeiner jungen Hoffnungen berauben würde. Nur für den Augenblick kann man von einer Stabilität der Verhältniſſe reden, ſie können dieſe Stabilität weiter befeſtigen zur endgültigen Ruhe ſie können aber auch wieder Rückſchläge erleiden, und darum muß hinter die innerpolitiſche Lage immer noch ein leiſes Fragezeichen geſetzt werde/, das nur bei Abſchleifung vieler bisher unterlaufener Fehlgriffe und Uebertreibungen durch einen ſtarken Hoffnungsſtrahl verſcheucht werden könnte. Viel mehr Schatten weiſt das außenpolitiſche Bild des abgelaufenen Jahres in der Türkei auf. Als das Jahr begann, da ſtanden alle die, die nicht näher in die politi⸗ ſchen Fäden eingeweiht ſind, unter dem Eindruck, daß die Türkei durch den im Dezember 1925 in Poris abgeſchloſſenen türkiſch⸗ruſſiſchen Sicherheits⸗ und Neutralitätsvertrag end⸗ gültig an den Sowjet⸗Wagen geſpannt ſei. Bald wurden ſie eines Beſſeren belehrt. Auf dem durch geſchicktes ruſſiſches Spiel nach Baku verlegten Kongreß der Türkenvölker ergab es ſich, daß dieſe nicht mehr wie zu Envers Zeiten in der Türkei ihre Führerin ſehen, ſondern vorerſt in dem Sowjet⸗ ſtern einen wenig unbequemen, leichten Schirm ſehen, der ſie alle überſchattet und beſchützt. Damit hatte die Türkei die Stütze nach Oſten nur noch ſolange, als ſie mit Rußland ging, was für ihre Unabhängigkeit wenig angenehm war; und nach Weſten, beſonders gegen England hatte der Pariſer Vertrag auch die letzten Türen verrammelt, die Türkel war Ruß land gegenüber nicht mehr frei, dieſes konnte mit Angora ſpielen, wie es wollte. Die gleich darauf erfolgende Sperre der ruſſi⸗ ſchen Grenze gegen die Hauptprodukte der Türkei war der e) Vergl. die außenpoliliſchen Rüſckblicke in Nr. 598(Frank⸗ reich), Nr. 599(Italien), Nr. 2(England). Wir ſetzen die Reihe noch weiter ſort. Schriftleitung. PFPPFPF der Türkei geſperrt. gewieſen iſt. Eurvypa ſucht, 2 blieben. Auch trotz intimer Urteile. wie, um nur Schiller anzuführen,„Sie iſt die beſte Frau Weimars, eine wahrhaft eigene und intereſſante Perſon, von der ich begreiſe, daß Goethe ſich ſo ganz an ſie attachtert hat.. tr 2. Selte. Nr. 6 Nene Mannbeimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 0 Mittwoch, den 5. Jannar 1927 erſte ruſſiſche Katzenſtreich, der viele türkiſche Exiſtenzen ver⸗ nichtete. So ging man im April mit großer Sorge in An⸗ ora an den Verhanblungstiſch mit England über die Moſſul⸗ ſae die engliſche Rache für den Pariſer Vertrag kam, Lon⸗ on forderte mehr, als vorher und ließ ſeine Forderungen wirkſam durch beſtellte italieniſche Drohungen gegen die ana⸗ toliſche Küſte unterſtützen, ſodaß Angora trotz ſeiner Finanz⸗ not zur Mobiliſation ſchreiten mußte. Ein Hilferuf an den ruſſiſchen Freund fand in Moskau nur die kalte Schulter, die Türkei mußte vor England den Rückzug antreten, eine bittere Tatſache, die man auf das Konto ruſſiſcher Treuloſigkeit ver⸗ buchen mußte. Die türkiſche Enttäuſchung führte in Angora zu dem Verſuch, wieder den Anſchluß an Europa zu ſuchen. Aber hier ſpielte man völlig die Politik der verpaßten Gele⸗ genheiten, man ſpielte ſich als eine Macht auf, die man nicht mehr iſt, forderte im Völkerbund eine Rolle, die wohl dem 25 Millionenvolk der Sultane zuſtand, nicht aber dem 8 Millionenvolk Muſtapha Kemal Paſchas; man erhielt auch von „Europa einen Korb. Abermals warf man das Steuer um und ſegelte wieder in die Arme der unzuverläſſigen Sowfet⸗ Mutter zurück. Der Bluff von Odeſſa, der das Zeichen der engen Verbindung der beiden Länder ſein ſollte, ließ Europa kalt, ſchon heute ſpricht man nicht mehr davon; der Türkei aber ergeht es wie nach dem Pariſer Vertrag. der liebe Mos⸗ kauer Freund hat abermals ſeine Grenzen für die Produkte So ſteht am Ende des Jahres 1926 die Türkei getrennt von Eurova, hinter ſich die ruſſiſche Papier⸗ wand, die bei dem erſten Verſuch der Türken, ſich daran zu ſtützen, zerreißen wird wie im April. Beſteht dank der allgemeinen weltvolitiſchen Lage auch im Augenblick keine Gefahr für die Türkei, da ſie fürs erſte ihr Verhältnis zu Grlechenland durch den übrigens noch nicht ratifizierten Vertrag von Athen korrekt ge⸗ ſtaltet hat, mit Bulgarien ſogar in guter, faſt freund⸗ ſchaftlicher Beziehung ſteht, ſo darf man ihre Stellung doch alsiſoliert bezeichnen, ein Zuſtand, den ſich ein Land nicht leiſten kann, das ſo ſehr auf die Mitarbeit des Auslandes an⸗ Dieſe politiſche Lage legt zudem dem Lande ſo außerordentliche Opfer für die Stärkung ſeiner Wehrhaftig⸗ keit auf. daß die Finanzwirtſchaft einfach nicht geſunden kann. Zielt die Türkei nicht aus der Erkenntnis ihrer wirklichen Kräfte die Konſequenz. d. h. geht ſie nicht, onne Bedingungen zu ſtellen, in den Völkerbund, dann ſchwebt ſie in der Luft, iſt ſie allen volitiſchen Zufällen trotz ihrer gewiß tayferen und ſchlagfertigen Armee faſt ſchutzlos preisgegeben. So ſtellt ſich alſo das außenpolitiſche Bild der Türkei am Jahresſchluß als ein verworrenes Schatenbild im waßrſten Sinne des Wortes dar, und man kann für das türkiſche Volk nur hoffen, daß ſeine Regierung bei der erſten beſten Gelegenheit den Anſchluſ an ein nochmaliges Vertrauen auf die ruſſiſche Freundſchaft könnte den Türken zum Verhängnis werden. Englands Chinapolitik 8 London, 5. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Zuſammenſtöße im engliſchen Konzeſſionsgebiet von Hankau, bei denen ein Engländer und mehrere Chineſen ge⸗ tötet wurden, zeigen deutlich genug, daß die geſährliche Lage in China durch den diplomatiſchen Schritt Englands nicht ent⸗ ſpannt worden iſt. In der engliſchen Preſſe werden die Vor⸗ änge mit größter Sorge verfolgt. Es iſt ein Beweis für das chwinden des Optimismus, daß nach der offenen Zurück⸗ weiſung des engliſchen Memorandums durch die Kanton⸗ regierung die Vorwürfe gegen Rußland als Helfer und Aufwiegler der Nationaliſten, die eine zeitlang ſorgfältig unterdrückt wurden, prompt wieder aufgetaucht ſind. In den politiſchen Kreiſen verſchließt man ſich jedoch nicht ganz den Lehren der ſtatiſtiſchen Tatſache, daß die neuen Steuern, die das britiſche Memorandum für ganz China gleichmäßig vorſteht, zu faſt Dreivlertel den jeweiligen Herren Englands chineſiſche von Schanghal zugate kommen werden. Politik wird nach dem Mißerfolg ſeiner diplomatiſchen Aktion permutlich durch allergrößte Zurückhaltung charakteri⸗ ert werben. Das geht bereits aus einem Abkommen des dmtrals Chameron mit den chineſiſchen Behörden in Hankau hervor, wonach die engliſchen Matroſen auf ihre Kriegsſchiffe werden und das Konzeſſionsgebiet wieder ge⸗ net wird. Anſcheinend machen die Kantoneſen fetzt die größten An⸗ engungen, um noch vor dem Inkrafttreten der neuen Steuern Schanghal zu erobern. Der Generaliſſimus der kantoneſiſchen Streitkräfte Tſchangkeiſchek erklärte, daß er die Einnahme Schanghais für Aufang Februar erwartet. Es ſind in der Umgebung der Stadt bereits 200 000 Mann zuſammen⸗ gezogen worden. 50 900 Begnadigungen in Japan. Zu Ehren der Thron⸗ beſteigung des neuen Kaiſers Hirchito wurde in Japan eine und 50 000 Gefangene dadurch auf freien uß geſetzt. Kein Rücktritt Verthelots In einem Schreiben des Generalſekretärs des Quai 'Orſay, Berthelot, an den Chefredakteur des„Journal de Geneve“ wird den Gerüchten von einem vorausſichtlichen Rücktritt des oberſten Beamten des Quai d Orſay, die das Blatt von ſeinem Pariſer Korreſpondenten übermittelt be⸗ kommen hat, entgegengetreten. In dem Schreiben heißt es u..: Die große Veränderung am Quai d Orſay, die Ihren Korreſpondenten beunruhigt, beſchränkt ſich auf den aus per⸗ ſönlichen und menſchlichen Gründen erfolgten Rücktritt eines hohen Beamten und Konſuls. Es hieße die Rolle und die er⸗ habene Beſcheidenheit der Beamten ſonderbar mißverſtehen, wenn man ihnen eine perſönliche Politik zuſchreiben wollte, die ſie etwa ihrem Chef aufzuzwingen beabſichtigten. Am Schluſſe ſeines Schreibens kommt Berthelot auf ſeine Be⸗ ziehungen zu Briand zu ſprechen und bemerkt, daß die Behauptung von einem perſönlichen Zwiſt, der ihn beſtiwmen könnte, den Staatsdienſt zu verlaſſen, demjenigen nur ein Lächeln abzwingen könne, der Briand und ihn kenne. Der bloße Gedanke an eine Mißhelligkeit ſei abſurd. Er bemerkt dann wörtlich:„Ich füge hinzu, daß ich ſtets die erhabenen Ge⸗ ſichtspunkte und die tiefe Menſchlichkeit Briands bewundert habe und daß ich bei der Durchführung ſeiner Politik einer Uebereinſtimmung mit England und einer Annäherung an Deutſchland, die allein den Frieden Europas ſichern können, ihm ein treuer Gehilfe geweſen bin und bleibe. Zufammenkunſt Vriands mit Muſſolini? In Pariſer politiſchen Kreiſen geht das Gerücht, daß eine Zuſammenkuuft mit Muſſolini in einem franzöſiſch⸗italieni⸗ ſchen Grenzort geplant ſei, und daß die Reiſe Briands nach der franzöſiſchen Riviera in erſter Linie durch dieſe Zuſam⸗ menkunſt begründet ſei und weniger durch ein Erholungsbe⸗ dürfnis des Außenminiſters. Die Geheimniſſe von Tirana 8 London, 5. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Londoner volitiſchen Kreiſen finden die ſogenannten Enuthül⸗ lungen des„Newyorti Herald“ über die Vorgeſchichte des ita⸗ lieniſch⸗olbantiſchen Vertrages von Tirana, durch welche dieſer Vertrag als Folge der Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und Muſſolini in Livorno hingeſtellt wird, viel Beachtung. Es iſt aber zweifellos weder neu, noch ganz überraſchend, wenn dort mitgeteilt wird, ſener Pakt ſei nicht ohne Hilfe der britiſchen Regierung zuſtandegekommen. Daß die italieniſche Mittelmeerpolitik in mancher Beziehung von England unterſtützt wird, insbeſondere ſeit der ruſſiſch⸗ türkiſche Vertrag eine für die engliſche Mittelmeerpoſition be⸗ drohliche Lage geſchafſen hat, iſt in England ſelber ſtets offen ausgeſprochen worden. Andererſeits wird aber auch hier darauf hingewieſen, daß England nach der Erregung, die der Pakt von Tirana auf dem Balkan hervorgerufen hat, die größten An⸗ ſtrengungen machte, um alle Schwierigkeiten, die der Erhal⸗ tung des Friedens im Wege ſtehen, zu beſeitigen. Fortſetzung der Enthüllungen yParis, 5. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Pariſer„Newyort Herald“ ſetzt die Enthüllungen über das ſogenannte Geheimnis von Tirana, nämlich die Ratiſtzierung des italieniſch⸗albaniſchen Freundſchaftsvertrages fort. Das Blatt teilt heute mit, daß es unmittelbar nach dem Zuſtande⸗ kommen des Vertrages zwiſchen dem ſüdſlawiſchen Geſandten in Tirana und der albaniſchen Regterung zu dramatiſchen Zwiſchenfällen gekommen ſei, doch konnte der füd⸗ flawiſche Geſchäftsträger an der Verwirklichung des Ver⸗ trages nichts mehr ändern. Dagegen habe die franzöſiſche Diplomatie, ſo führt der„Newyork Herald“ aus, einen ſchweren Schlag durch das Zuſtandekommen des Ver⸗ trages erlitten. Der Quai'Orſay habe ſich mehrmals nach London gewandt und um Erklärung gebeten. Es wurde je⸗ doch nach Paris geantwortet, daß England ſich nur darauf be⸗ ſchränken könnte, mit Italien gemeinſchaftlich die neugeſchaf⸗ ſene Sachlage zu prüfen. Der„Newyork Herald“ ſchreibt: „Für Frankreich iſt der ſtalieniſch⸗albaniſche Freundſchafts⸗ vertrag ein ſchwerer Schlag, denn die franzöſiſche Diplomatie iſt zu der Erkenntnis gelangt, daß England und Italien das alte Allianzſyſtem den innerhalb des Völkerbundes herge⸗ ſtellten Beziehungen zwiſchen den Mächten vorziehen.“ * Neujahrsglückwünſche der Mailänder Deutſchen Kolonie. Zum Jahreswechſel hat die Deutſche Kolonſe in Mai⸗ land an den Reichspräſidenten, an Muſſolini und an den deutſchen Botſchaſter in Rom Telegramme gerichtet und ihnen ihre Glückwünſche und Dankbarkeilt ſür den Abſchluß des und Schiedsvertrages mit Italien ausgeſpro⸗ en. Die Lage in Nitaragua Ein leichter amerikaniſcher Kreuzer iſt in Corinte ein⸗ getrofſen. Er wird zum Schutze der amerikaniſchen Geſanot⸗ ſchaft in Managua 160 Mann landen. Die britiſchen, amerika⸗ niſchen und deutſchen Kaffeepflanzer erheben heſtigen Ein⸗ ſpruch gegen die Einziehung von Kaffee⸗Erntearbeitern für die Diaz⸗Armee. Die konſervative Regierung rekrutiert ſämt⸗ liche Landarbefter für den Mititärdteuſt. Die Regierung hat erneut in Waſhington um Erlaubnis zur Einfuhr von Muni⸗ kion aus den Vereinigten Staaten nachgeſucht, da die konſer⸗ vative Regierung Mangel an Kriegsmaterial habe. Neue Unruhen in Mexiko — Newyork, 5. Jan. Gerüchte wollen von neuen revo⸗ lutionären Unruhen in Mexiko wiſſen. So ſollen angeblich 2000 Revolutionäre unter Führung dreier Generale Zacate⸗ cas eingenommen haben. Die Meldungen, daß auch Veracruz von Revolutionären beſetzt ſei, wird dementitert. die Meldung aus Zacatecas zutrifft, iſt nicht feſtzuſtellen, Letzte Welöungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 5. Jan.(Eigener Bericht.] Zum Prior des neu errichteten Benediktiner⸗Kloſters Stift Neuburg iſt der ſeitherige Subprior Paäter Lukas, Biſchof vom Erzabt von Beuron, ernannt worden.— Der alte Kohlhof meldet heute 12 em Neuſchnee, 2 Grad Kälte, Wetter klar, Skibahn gut. Die Königſtuhlwirtſchaft meldet 15 em Neuſchnee, herr⸗ liche Winterlandſchaft, ſehr gute Ski⸗ und Rudelbahn. Aus der kommuniſtiſchen Partei ausgeſtoßen — Stuttgart, 4. Jan. Der kommuniſtiſche württember⸗ giſche Landtagsabgeordnete Paul Müller, der ſchon ſeit einiger Zeit Differenzen mit er Parteileitung hatte, iſt aus der Kommuniſtiſchen Partei Württembergs ausgeſchloſſen worden. Sein Landtagsmandat wird er nicht niederlegen. Breslauer flüchtig — Berlin, 5. Jan. Wie ein Berliner Mittagsblatt berich⸗ tet, iſt der Kaufſmann Martin Breslauer, der durch eine falſche eidesſtattliche Verſicherung den Holzgroßinduſtriellen Her⸗ mann Himmelsbach verdächtigte, Pläne zur Beſeitigung ſeines Prozeßgegners Fernbach geſchmiedet zu haben, nach Er⸗ ſcheinen der Meldungen über das Erpreſſungsmanöver aus Berlin geflüchtet. Breslauer war unter der Bedingung aus der Haft entlaſſen worden, daß er ſich täglich zweimal bei der Polizei meldete. Dieſer Meldepflicht kam er letztmals am 3. Januar nach. Nunmehr iſt gegen ihn ein Haftbefehl er⸗ laſſen worden. Millionenſchädigungen des Staates durch Zuckerſchiebungen — Hamburg, 5. Januar. Heute begann ein aroßer Schmugglerprozeß gegen 28 Angeklagte, die be⸗ ſchuldigt werden, den Fiskus durch Zuckerſchtebungen um mehr als ſieben Millionen Reichsmark geſchädigt zu haben, indem ſie Exportzucker nach dem Inlande verſchoben und dadurch den Staat um die Steuer brachten, die in Höhe von 21 Mark pro Doppelzentner auf dem Inlandszucker laſtet. Die Bande hat auf dieſe Weiſe im Lauſe der letzten Jahre 700 000 Zentner Zucker zollfrei im Inlande umgeſetzt. Unter den 28 Angeklag⸗ ten befinden ſich elf Zollbeamte. Der Prozeß dürfte den gan⸗ zen Januar in Anſpruch nehmen. Neun Sachverſtändige und 122 Zeugen ſind geladen. Snzanne Gerault verhaftet — Paris, 5. Jan. Die kommuniſtiſche„Humanité“ teilt mit, daß das weibliche Mitglied ihres Zentralkomitees, Su⸗ zanne Gerault, geſtern verhaftet wurde. Suzanne Gerault war gleichzeitig Sekretärin der weiblichen Kommiſſion der franzöſiſchen kommuniſtiſchen Partel und iſt bereits wegen ihrer Teilnahme an der Organiſation der Kampagne gegen den Marokko⸗Feldzug ſtrafrechtlich verfolgt worden. Die Grippeſeuche in Spauien — Paris, 5. Jan. Nach dem„Journal“ gibt das Aus⸗ breiten der Grippe in Spanien zu Beunruhigungen Anlaß. Die Zahl der Kranken ſchätzt man allein in Barcelona auf 100 000. Die Todesfälle mehren ſich von Tag zu Tag. 20 Spanier getbtet — Mabrib, 5. Januar. Aus Tetuan wird gemeldet, daß in einem Kampf zwiſchen Spaniern und Rifkabylen in der Nähe von Beni zwanzig Spanſergetötet wurden. Frau p. Steim im Laben Goethes Studie zur Erinnerung des 100. Tobestages Charlotte v. Steins(6. Januar 1927) Von F. L. Dunbar v. Kalckreuth Einer Einz'gen angehören, Einen Einzigen verehren, Wie vereint es Herz und Sinn.(Goethe.) Im Mittelpunkte dreier großer Kulturepochen Europas nden wir neben der Idealverkörperung männlichen Geiſtes en ihn und wie eine Aureole umleuchtenden welblichen Genius: Aſpaſia, Beatrice, Charlotte v. Stein. In allen dreien offenbarten ſich die hohen Eigenſchaften des„Ewig Weiblichen“: erziehend, begeiſternd und durch Teilnahme pro⸗ duktiv auf den großen Mann an ihrer Seite zu wirken. So 775 ſie in höchſter Potenz die Gegenſätze zu jenen Vertre⸗ erin nen ihres Geſchlechtes geweſen, welche den Mann zu ſich erunterziehen oder ihn erſetzen wollen, und welche beſonders n jenen Epochen der Entartung ihre Rolle zu ſpielen wiſſen, in denen, wie z. B. im Frankreich des 18. Jahrhunderts, die Eſſemination zur Mode wurde. Faſt ein ganzes Jahrhundert(1742—1827) hat Charlotte von Stein gelebt und das Aufblühen einer deutſchen Litera⸗ tur bis zu ihrer Höchſtentfaltung begleitet,— aber nur zehn 5 844 5 von Goethes Ankunſt in Weimar bis zu ſeiner Reiſe na und andererſeits nur mittelbar vermögen wir uns ihr Bild wiederherzuſtellen. Denn eine verhängnisvolle Stunde hatte Charlotte alle ihre an Goethe gerichteten Briefe vernichten laſſen und nur ſeine Antworten, dieſe Eraüſſe ber begeitte⸗ talien, währte ihr unmittelbarer, glänzender Einfluß, ten Liebe des Einen, ſind uns's wichtigſte Quelle eines in der Literatur einzig daſtehenden Verhältniſſes 770 5 ge⸗ as von otz Por⸗ träts und einer rein äußerlich gebliebenen Biographie dieſer wunderbaren Frau, fällt es ſchwer, ihr Weſen in ſicheren Um⸗ riſſen zu zeichnen, ſie ganz zu würdigen, richtig zu beurteilen. Sie hat ſich gleichſam ſelber ausgelöſcht, nachdem ihre Miſſion erfüllt war, und als ſie vor hundert Jahren ſtarb, weilte ſie ſchon über vierzig Jahre nicht mehr in Gvethes Leben. Erich Schmidt in ſeinen„Charakteriſtiken“ wird der Be⸗ beutung des Eintritts Charlotte v. Steins in Goethes Leben am meiſten 96 5 wenn er ſchreibt: Ihm war bisher in Sophie la Roche die erſte hochgebildete Salondame, mit gra⸗ zu beleben, ſtatt ſie zu ſtören. Darauf zielen der Prinzeſſin im Taſſo:„Ich freue mich, wenn kluge Männer ziöſer Empfindſamkeit und den Anſprüchen der ſchriftſtellern⸗ den„berühmten Frau“ e Seine früheren Ge⸗ liebten ſtanden meiſt geſellſchaftlich, alle geiſtig unter ihm: denn mit der grundgeſcheiten Friederike Oeſer hatte den Stu⸗ den nur Freundſchaft verbunden. Das Frankfurter Gretchen niederen Standes erſcheint in fragwürdiger Umrahmung: Käthchen Schönkopf als Bürgermädchen, dem durch Lektüre, Theaterſpiel und Muſik ein bißchen Bildung ange⸗ flogen war, während Friederike Brion nur eine im Dorfleben denkbare Idyllenfigur geweſen war und die anmutige Char⸗ lotte Buff„munter ohne Sentimentalität“, das vollkommene Hausmütterchen vorſtellte. Die La Roche⸗Brentano wurde aus einem ſchönen Salonfräulein eine verſchüchterte Kauf⸗ mannsfrau, Chriſtiane Vulpius war ein dralles Miſel(Mäus⸗ chen) aus dem Volke, und endlich Lili, die wohlerzogene, vor⸗ nehme junge Dame, bald launiſch, bald leidenſchaſtlich hin⸗ gebend, geiſtig nicht hervorragend, doch immer unendlich an⸗ ziehend, ein„Glück ohne Ruhe“.— Da liebte Goethe zum erſten Male nun eine nicht bloß an Jahren ältere, weiſe Frau, welcher die feinſten Formen nicht anerzogen, ſondern angeboren waren, und durch Bildung des Herzens wie des Geiſtes keiner Frau Weimars nachſtand. Bald erfüllte Char⸗ lotte v. Stein Goethes ganze Gegenwart und ließ die Schat⸗ ten vorweimariſcher Zeit ſich völlig verflüchtigen, ſo daß der junge Dichterfürſt ihr die metempſfychoſen Verſe ſchrieb: Sag, was will das Schickſal uns bereiten, Sag, wie band es uns ſo rein genau, Ach, du warſt in abgelebten Zeiten Meine Schweſter oder meine Frau. Mit feſter und taktvoller Hand weiß die„unerreichbare Geliebte“ die Grenzen um ihr Idealverhältnis zu ziehen. Sie kennt Goethe an und empfängt dafür aus„Sturm und Drang“ gehoben den tiefſten Frieden ſeiner Seele, er nennt ſie ſeine Beſänftigerin, an die„geheftet“ er Ruhe, Offenheit, Lebens⸗ luſt und ernſte Tatkraft erhält. Von 1776—88 hat Goethe ihr die ſchönſten Liebesbriefe geſchrieben, die je von einem Manne verſaßt worden ſind. Sein Weſen geht in ihnen auf, ſeine Stimmungen tönen wie auf einer Aeolsharfe, die ſie in Händen hält; allem dichteri⸗ —455 Schaffen muß ſie die letzte Weihe geben. Die tieſſinnig⸗ ten Stanzen der„Geheimniſſe“ ſollte ein Monument für Freund und Freundin ſein. Beide verliefen ſich in die Ge⸗ dankengänge Spinozas, mit denen zu beſchäftigen Leſſing Goethe und Herder aufgerufen hatte. Denn Charlotte beſaß im höchſten Maße jene weibliche Gabe, gut zuzuhören und durch ſeine Frageſtellung die Auseinanderſetzung der Männer vethes Worte reden, daß ich verſtehen kann, wie ſie es meinen“. Und wie⸗ der Iphigenies:„Es ziemt dem edlen Mann, der Frauen Wort zu achten“. Wo nur ein heller Blick in die weibliche Natur geworfen wird, da iſt ſie beteiligt und trägt ſo zur Klärung, Vertiefung, zur Harmonie und Formverebelung goetheſcher Poeſie tiefwirkend bei. So ſinden wir in der Umarbeitung des„Wortes“ die Lotte Buff, durch Frau von Steins Weſen retouchiert, in der Natalie im Wilhelm Melſter ſie wieder, im Genrebild„Die Geſchwiſter“, in der Prinzeſſin Leonore und Iphigenie.— So ward ihm Charlotte in der Syntheſe von Mutter, Schweſter und Geliebten zum befreien⸗ den und fördernden Genius in der Zeit ſeiner größten Emp⸗ fänglichkeit und intenſivſten Schaffens. Dann zog er nach Italien, voll Hoffnung, daß ihr Bund auch dieſe Prüfung überſtehen würde— es war ein Irrtum. Die entfremdende Wirkung weiterer Reiſen, die lange Ab⸗ weſenheit und die vielen Neueindrücke, alles hat zur ſeeliſchen Kataſtrophe beigetragen. Charlotte hatte ſich erſchöpft, ſie konnte ihn nicht weiter begleiten. Dem aufgeblühten Sinnen⸗ menſchen trat eine gealterte, kränkliche Frau entgegen, welcher er Freundſchaft für Liebe anbot. Goetſe buchte dieſen Verluſt in der Rechnung ſeines Le⸗ bens:„Eine Liebe hatte ich, ſie war mir lieber als alles— Aber ich hab' ſie nicht mehr, ſchweig' und ertrag' den Verluſt.“ Eiteratur Anton Fendrich,„Tagebuch eines rein ſachlichen Vaga⸗ hunden“, Urban⸗Verlag, Freiburg i. Br.— 1255 i00 wöllleß Einen Menſchen durch ein Stück Europa wandern laſſen, von Flensburg bis Korſika. Geiſtig geſprochen trägt er einen Ziegenhainer. Aber aus dem Vagabundenſtock wächſt zum Schluß ein richtiger Roſenbuſch. Er will in ſeinem Wandern durch Weltſtädte und kleine Neſter dem wirklich fleißigen Nor⸗ den zeigen, daß es ohne den haurch, aber etwas kultivier⸗ teren Süden nicht gut geht und den Gemütsmenſchen zwiſchen Kehl und Salzburg ſagen, daß wir zwar mit den Preußen nicht gut, aber ohne ſie garnicht auskommen. Er will den guten Europäern einen freundlichen Rippenſtoß geben, daß chon in Deutſchland reiche Gelegenheit wäre zu ihrer ſchönen riedfertigkeit..“ ſchreibt Fenoͤrich. Es iſt ein zeſtgemäßes uch, das uns Fendrich mit dieſen Aufzeichnungen eines Acht⸗ unddͤreißigjährigen ſchenkt. Köſtlich und vielgeſtaltig iſt der Rahmen des landſchaftlich Bedingten von der nebligen Nord⸗ ſeeküſte bis zur lichtdurchzitterten Unbegrenztheit des Raumes gegen Afrika. Das Buch wühlt auf und tut zugleich wohl. Es iſt ein Reiſebrevier und Lebensbuch auch für andere Leute als vagabundierende Philoſophen. Inwieweit * s te te As 1 ta at i⸗ 58 Es 1 it 3 8 bt u u. r⸗ er er — 4 255—— then gebacken. Der Glückliche, in Mittwoch, den B. Jannar 1927 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe . Seite. Nr. 6 Städtiſche Nachrichten Der Hl. Dreikönigstag Der zmölfte Tag nach Weihnachten iſt das Feſt der Erſchel⸗ nung des Herru(Epiphauſa], das ſich nicht bloß durch den Stern der Weiſen des Morgenlandes, ſondern aüch durch die Tauſe Jeſu und das erſte Wunder bei der Hochzeit von Kana öffenbarte. Gar mannigfach ſind darum auch die Bräuche an dieſem Tag. So wird ſchon der Vorabend dieſes Tages zur Beihe von Salz. Kreide und Waſſer benutzt. Sonberbare Dingel an, ſonſt würd vor dem Antritt einer Wanderung zu ſich ſtecken, hie und da etwas davon genſeßen, um vor Unfällen bewahrt zu bleiben. Ja, vermiſcht nicht die Bäuerin das Salz und ſchafft daraus einen ſteinharten Salzkuchen, der das Vieh vor Krankheiten —1255 Dann können ihm die Druden und Hexen nichts an⸗ aben. Die Weihe des Dreikönigswaſſers ſoll mit der in der grie⸗ chiſchen Kirche allgemein üblichen Zeremonie der Waſer⸗ und Flußweihe zuſammenhängen zur Erinnerung an die Taufe im Jordau. Nach dem Volksglauben ſoll das Dreikönigswaſſer in den Geſäßen nie verderben. Man verwendet es daher das Jahr über zu Segnungen aller Art. Nun die Kreide. Wer am 6. Jannar in den katholiſchen Gegenden eine Reiſe tut, ſindet da und dort geheime Zeichen aun den Haus⸗ und Hoſtüren. Dieſe Geheimſchrſſt lautet: FCTMfB. Vielfach ſteht auch die Jahreszahl dabel. Nachdem der Hausvater mit Wachholder⸗ en viele Gegenden dieſes geweihte Salz nicht beeren und heiligen Kräutern das ganze Haus durchräuchert bat, ſetzt er die oben genannten Zeichen mit der geweihten Kreide auf die Türen und jedesmal ein Kreuz davor. Fragt man, was die Zeichen bedeuten., dann erfährt man:„Das ſind Kaſpar, Melchiour und Balthaſar, die heiligen drei Könige!“ Dieſe heiligen Zeichen wehren den böſen Geiſtern den Zutritt zzu dem Hauſe. In Deutſchböhmen zog der Küſter mit mehreren Knaben, von denen einer das Rauchfaß trug, von Haus zu Haus, um dieſes Ausräuchern vorzunehmen. In der linken Hand hält er die Glutpfanne, auf die das Pulver zer an Maria Himmel⸗ fahrtstag geweihten Kräuter und Beerei des altheiligen Wach⸗ holderſtrauchs gelegt werden. Sp wird der Stall und das e Haus ausgeräuchert. In der Umgegend von Reichenberg u Böhmen laſſen die Leute Salz. Zwiebel und Senf weihen. In Kärnten geht man, nachdem ſeder Raum durchräuchert iſt, betend um Haus und Hof. In London beging man den zwölf⸗ 12. Tag als letzten Feſtigg der Weihnachtszeit beſonders luſtig und fröhlſch. Alle öffentlſchen Aemter blieben geſchloſſen, die Kuchen⸗, Pfefferkuchen⸗ und Zuckerbäcker waren ſchon vor Tagesanbruch beſchäftigt, ihre Schaufenſter ſo glänzend als möglich aufzuputzen. Königskuchen von allen Größen und frormen und allerhand ſonſtiges Gebäck lockte die Vorüber⸗ kehenden zum Beſchanen an. was Junge und Erwachſene zur Ausführung allerlei loſer, harmloſer Strelche benützten. J3n den Familien waren die Frauen von früh bis ſpät tätig, dſe nötlgen Vorbereitungen für den Tag zu treſſen; denn überall wird an dieſem Tag eln König mit ſeinem Hof⸗ ſtaat erwählt, und bevor die Beſucher kommen, muß der Kö⸗ nigskuchen oder twelfth⸗cake⸗Kuchen ſein, und obenſo muß man die Charaktere für Herren und Da⸗ men mit den dazu gehörigen Reimen in Ordnung und die be⸗ treffenden Loſe zur Wahl mit den nötigen Nummern auf der Rückſeite verſehen hahen. Hat ſedes ſein Los ſo nehmen die Anweſenden nach der darin angegebenen Reihe ihre Plätze ein, die Verſe werden vorgeleſen, ſedes muß dem Könlg getreu des annertrauten Amtes als Miniſter, als Ehrendame, als Hof⸗ dame, als Koch, als Mundſchenk uſw. dienen und ſeinen Befeh⸗ len gehorſam ſein. Dieſe Sitte der önigswahl iſt in ſaſt allen nordiſchen Staaten verbreitet. Mitunter wird elne Bohne in den Ku⸗ deſſen zugeteiltem Stück ſen ſich die Bohne ſindet, führt als gekröntes Haupt an die⸗ em Abend die Regierung. Wie wir heute in Couplet⸗ und Knittelverſen Sitten und Laſter geißeln, etwaige Vorkomm⸗ niſſe in Reſmen vortragen oder beſingen, ſo ſanden ſich auch bei ſolchen Dreikönigsſeſten Vortragende, die, ohne eſn Blatt vor den Mund zu nehmen, wie man ſich ausdrückt, in Reim und Bers ſeden der Anweſenden Evſeßruten ſaufen ließen, luſtige Streiche beſangen und ſo die Heiterkeit gufs höchſte ſtei⸗ berten. Mitunter ſielen ſolche Spüße ſo derb aus, daß ſie nahezu an Beleidigung greuzten. Dieſe Scherzlieder waren unter dem Namen„Bohnenlied“ bekannt. Ob es nach ſeſt⸗ ſtehender Form und Melodie geſungen oder bloß vorgetragen wurde, läßt ſich nicht ſeſtſtellen! nur ſo viel melden die Chro⸗ niſten. daß der Inhalt oſt verletzend und kränkend war. ſodaß die Redewendung aufkam:„Das geht übers Bohnenlied“, Heute noch beuützen wir dieſen Ausdruck und bezeichnen damit etwas Außergewöhnliches, etwas recht Tolles, bei dem ſich Ernſt und Launen derart überbieten, daß ſie in das Gegentell umſchlagen. 8 J. Gund. Operettenfeſtipiele im Apollotheater „Die keuſche Suſanne“ wei keuſche Suſannen gibt es zur Zeit in Mannheim. Die Aee belebt im allermodernſten die Flimmerwand, und dahei erſcheint im Vilde ſogar der Kompaniſt des Orgi⸗ inals ſelbſt. Dieſes hält ſeine ge Auferſtehung im m Apollotheater, das damit elne Operettenvorſtellung echte⸗ ſter Art gibt. Vör allem ſtehen ihm dafür die nötigen Kräfte 50 Verſügung, mit denen das gegenmärtige Enſemble ganz eſonders dienen kann; einen Guſtav Maßner als Träger einer Charge anzutreſſen, iſt gewiß nicht an jedem Theater möglich, und ſo balanciert ex ſeinen launigen Oberkellner zum allgemeinen Entzücken durch die Separreekomödie des zweiten Akts. Das Stück iſt zwar nicht mehr ganz zeitgemäß, aber gegen⸗ wärtig wenigſtens jahreszeitgemäß; deun jetzt beginnt jene Aerg, in der der Zauber des Inkognitos zu wirken anhebt. Fanbit Inkognito war von je das Privileg der Operetten⸗ handlung, deren Sinn im Unſinn allemal iſt: die Menſchen ſind nicht das, was ſie ſcheinen. Deshalb kann auch der Dar⸗ ſtellers nirgends ſo außerhalb ſeingz Rolle herſpielen und im⸗ proviſieren, wie in der Operette. Wo er aler Improviſation und Rolle zu vereinigen weiß, da triumphiert der echte Ko⸗ miker, und ein ſolcher iſt Ferry Slkla, der mit ſeinem Ba⸗ ron Aubrais eine weit über dem Nipeau des Stückes ſtebende Leiſtung bot. So konzentrierte er gleichſam das ganze Inter⸗ eſſe auf ſich, ſobald er auf die Bühne krat, ohne, als echter Komiker, durch eine beſonders prononzierte Art aufzufallen. Seine Komik trägt den Stempel der Ueberlegenhejt, Wenn er im letzten Akt die Kaskaden ſeiner Ausreden losläft oder in der Suſannenhymne eine Mintaturgeige hervorholt, ſo iſt in all dem der überlegene Humoriſt unverkennbar, deſſen dar⸗ Vitalität weit über dieſes Schwankgebiet hinaus⸗ Gretel Finkler gibt die Suſanne. Aufgedreht, wie man zu ſagen pflegt. Sie weiß eine Bombenroutine mit graziöſem Gebaren, feiner Fronie und totſchicken Toiletten zu vereini⸗ gen, deren Reichhaltigkell an Farhen und Formen mit der nicht geringen Skala ihrer ſonbrettlichen Ausdrucksmöglich⸗ ketten übereſnſtimmt, und die ſie in den Tänzen korybaßtiſch ſteigert.— Aus der Vorſtellung felbſt, deren dritter Akr in bieſer Darſtellung zu einer Poſſe für ſich wird und deshalb beſondere Lacherſolge erzielte, ſelen nach genannt: Walter 8 7 Ein ul Stück Aberglauben haftet den Chriſten noch des zwölſten Tages da d Zantuhn(nene) und deuis Kaliger * Neue Bllder. Wir machen unſere Leſer darauf auf⸗ K 1,—6, neue Bilder zum Aushang kommen. * Lebensmüde. In einem Hauſe der Mittelſtraße brachte ſſich geſtern abend ein 25 Jahre alter lediger Fabrſkarbeiter mit einem Taſchenmeſſer eine Schnittwunde am linken Unter⸗ arm beil. Grund zur Tat iſt noch unbekaunt.— Geſtern nach⸗ mittag nahm in einem Hauſe in Neuoſtheim eine 190 Jahre alte Aſſiſtentin in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, Tabletten ein. Bei Beiden, die in das Allgemeine Kranken⸗ haus überführt wurden, beſteht keine Lebensgefahr, Betriebsunfälle. Geſtern früh wurde ein 341 Jahre alter Schtenenreiniger beim„einigen der Straßenbahngleiſe beim Baßhnhoſplatz von einem Perſonenkraft wagen angefahren zu Boden gewoörfen und leicht verletzt. ſonenkraftwagens verbrachte den Verunglückten in ſeine Woh⸗ nung.— Geſtern vormittag trug in einem Betriebe der Rheinkaiſtraße ein 19 Jahre alter Taglöhner, dem beim Schneiden von Eiſenbahnſchienen ein Schienenteil auf den rechten Unterſchenkel fiel, einen Beinbruch davon.— Geſtern nachmittag wollte auf einer Arbeitsſtelle am Neckarkanal ein 16 Jaßhre alter Taglöhner eine Carbidlampe öffnen. explodierte die Lampe und Teile verletzten den Jungen über dem linken Auge.— Die beiden zuletzt genannten Verletzten wurden ins allgemeine Krankenhaus verbracht. * Zuſammenſtoß, Geſtern abend ſtießen an der Straßen⸗ kreuzung Nei und 0 2 zwei Perſonenkraftwagen zuſammen. Beide Fahrzeuge wurden leicht beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt. * Ein Kaminbrand brach geſtern mittag im Hauſe Wald⸗ hofſtraße 16 infolge Glanzrußbildung aus. Die Gefahr wurde⸗ durch die um 12,42 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr mit dem Kaminkehrzeug beſeitigt. Vorträge Die ſozialen Laſten der Berufsgenoſſenſchaſten Die Entſchädigungspflichten der Bexufsgenoſſeuſchaſten haben in der Repolutibn und Nachrevolution eine weſentliche Erhöhung erſahren. Die im Jahre i16 gegründete Gärtnekei⸗Berufsgenoſſenſchaft erhob urſprünglich einen Bei⸗ trag von 4 Mk. für das Jahr und für das Mitglied. Vis zum Aae 10325 ſteigerten ſich die Beiträge bis zu 8 Mk. für die nternehmer, Wie nun in der geſtrigen Verſammlung der Bezirks⸗ gruppe Maunheim des Landesverbandes badiſcher Garten⸗ baubetriebe Verbandsvorſitzender Fritz Kocher ausführte, wird ſich für 1927 der Umlagefuß voraus ſichtlich noch bedeutend erhöhen. Die Steigerung des Umlageſußes iſt auf die geſetz⸗ lichen Beſtimmungen fük die Berufsgenoſſenſchaften zurück⸗ zuführen. Darnach müſſen auch Unfälle entſchädigt werden, die ſich außerhalb des Zetriebes, ſo auf dem Gang non und zu der Arbeitsſtätte, ereignen. Zum Nachteil für die Be⸗ rufsgenoſſenſchaften iſt ferner die Aenderung der Dritte⸗ lungsgrenze, Die Witwenrente wurde auf 7 gegen 5 vor dem neuen Geſetz erhöht. Eine weitere einſchneidende Bedeutung hat die Beſtimmung, wonach Arbeits loſe nach dem in ihrem Berufe verdienten Höchſtſatz entſchädigt wer⸗ en müſſen. Bis zum Jahre 1925 war bis zur 13. Woche bei Unfällen die Krankenkaſſe zuſtändig; erſt nach der 13. Woche trat Unfallsentſchädigung ein. Nach dem neuen Geſetz iſt die Berufsgenoſſenſchaft vom end Tage des Unfalls an für die geſamte Behandlung entſch ereaun Es iſt dies eine geradezu kataſtrophale Mehrbelaſtung, denn die Krankenkaſſen werden dadurch ent⸗ und die Berufsgenoſſen⸗ ſchaften belaſtet. Die neuen Geſetzesvorſchriften hatten auch eine Vermehrung des Perſonals der Gärtnerei⸗Berufsgenoſ⸗ ſenſchaft in Kaſſel von g1 auf 38 zur Folge. Im übrigen laſſen ſich die ſtarken finanziellen Auswirkungen der neuen Beſtim⸗ mungen heute me nicht überſehen. Die Geſamtentſchädi⸗ gung der Gärtner⸗Berufsgenoſſenſchaft betrug im Jahre 1926 [Mk. 211000 mehr wie im Jahre 1925. Seit 1923 iſt die Jwangs⸗Unternehmerperſiche rung eingeſührt, die für jeden Unternehmer tatſächlich eine ſoziale Herſicerung be⸗ deutet, denn ſie zahlte an Eutſchädigungen im Jahre 1920 79.000 Mk. mehr aus, als im Vorjahre, Am Schluſſe ſeiner intereſſanten Außführungen betonte der Redner— der ſeit Gründung der Gärtnerei⸗Berufsgenoſſenſchaft in Kaſſel deren Vorſtand angehört und daher über die ganze Materie ausge⸗ zeichnet im Bilde iſt— die Notwendigkeit der Erfaſſung aller gärtneriſchen Betrlebe und Unternehmen für die Gärtnerei⸗ Berufsgenoſſeuſchaft. Außerdem müſſe eine klare Abgren⸗ zung zwiſchen der Jugehörigkeit zur Gärtnerei⸗Berufsgenoſ⸗ ſenſchaft und der Landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft herbeigeführt werden. Obmann Fuhr ſprach Herrn Kocher im Auſtrag der Ver⸗ ſammlung den Dank für die zeitgemäßen Darlegungen aus und eröffnete die Ausſprache, die einen auregenden Verlauf 9 und ein pölliges Einverſtändnis mit dem Vorteng ⸗ 0 ch. enöre ſowie die dezent B 1 105 0 00 e die dezenis Frau Baronin urtha ma. Man amüſterte ſich ich Mas koſtet die moderne Frau? Ehemänner, ſo leſen wir in der„Münchner Ztas, die ja ſo oſt zu den Ahnungsloſen gehören, haben in dieſen Tagen in engliſchen Blättern ihr Exſtaunen daruber ausgeſarochen, daß die Frau von heute für ihre Toilette ſo piel mehr braucht als vor 20 Jahren. Die Gründe, bie ſie dafür anführen, daß die Schneiderrechnungen der Damen eigentlich kleiner ſein müßten, entbehren auf den erſten Blick nicht einer gewiſſen Berechtigung. Die Frauen, ſagen ſie, brauchen heute für ihre Toiletten viel weniger Stoff als früher. Das Kleid, das mit 2. Meter Stoff hergeſteut werden kann, müßte doch eigentlich piel weniger koſten, als das der Mütter, das 8 Meter ver⸗ ſchlang; außerdem tragen die Damen heute keine Unterrbcke mehr, wäyrend ſie früher ſogar mehrere dieſer koſtſpieligen Kleidungsſtücke anlegten— alſo warum in aller Welt braucht die Frau von heute nicht weniger als früher? Die engliſchen Damen ſind auf ſolche ketzeriſchen end iainen hin die Ant⸗ wort nicht ſchuldig geblieben und haben die Männer ſehr ein⸗ gehend„aufgeklärt“,„Was hilft es ſchon, wenn wir an Kleiderſtoff und Unterröcken ſparen?“ fragt eine der Auk⸗ wortenden,„wenn ſo viele neue notwendige Dinge der Toi⸗ lette hinzugetreten ſind? Zunächſt einmal kann man heute nicht dieſelken Schmuckſachen zu perſchlebenen Kleidern an⸗ legen, Zu dieſem roten Rock brauche ich rote Armbänder, rote Ohrringe und rote Garnierung; ſie laſſen ſich für kein an⸗ deren Kleid verwenden. Auch der Schmuck des Hutes iſt nur für dieſen Hut verwertbar und muß bei einem neuen Hut auch neu angeſchafft werden. Dann hraucht die Frau von heute ſehr viel mehr für Pelze. Früher gab man ſeinen Abendmantel in der Garderobe ab, und wenn er auch nicht mehr ſo gut war, konnte man ſich damit behelfen, denn er wurde nicht geſeten. Heute tragen wir den Mantel im Re⸗ ſtaurant, legen ihn über die Stußllehne, und er iſt ein un⸗ entbehrlicher Beſtandteil der Kleidung.“ Dieſe Einzelheiten bedeuten aber noch wanig Neaie die notwendigen Mehr⸗ ausgaben, die die Dame von heute bat.„Zunächſt einmal die Strümmpfe!“ heißtles da in einer Zuſchrift.„Wer fragte früher nach Strümpfen? Heute ſnielt ſa der Strumpf die Haupt⸗ rolle; er muß aus Seide ſein oder aus Kunſtſeide, koſtet ſehr niel mehr wie früher und bält ſehr viel kürzere Zeit. Zu den Strümpfen gehören paſſende Schuße, und für eine Frau die auf ſich hält, bedeutet die ſeldene Wäſche eine beträchtliche Aus⸗ mertſam, daß in unſerem Schaukaſten in der Nebenſtelle in Der Führer des f Dabeif Jilm⸗NRundſchau 1. Alhambra⸗Theater.„Der Wirtin Tochterle in“, Seinen Untertitel„Ein luſtiger Fülm“ ſührt dieſes keizende Werk des leichten Unterhaltungsgenres wirklich zu Recht. In einem flotten Tempo werden hier Perlen acht deutſchen Humors zu einer Luſtigteit ſprühenden Kette aneinander ge⸗ keiht, daß man ſeine helle Freude daran hat. Dabei iſt ſogar noch Wert auf die Folgerichtigkeit der Handlung gelegt, die in dem unvermeidlichen„Ende gut alles gut!“ ausklingt, Eine Schar auserleſener Künſtler, von denen Herrmann Pichg in ſeiner unnachahmig tölpelhaften Weiſe den Vogel abſchlettt. leug für eine ſein pointlerte Spfelweiſe. Die muſikaliſche intermalung iſt wirkungsvoll durchgedacht. Wer ſich einmal ſo richtig die Aergerniſſe des Tages nom Herzen lachen will, der ſehe ſich dieſen Film an, er wird auf ſeine Koſten kommen⸗ — Dazu gibt es im Beiprogramm ein mit den ühlſchen ameri⸗ kaniſchen Sentiments geſchmückten Geſellſchaftsfilm, der die Liebe einer älteren Frau zu einem jungen Mann zum Thema hat, In der Erkennknis, daß Jugend zu Jugend gehört, macht die Frau ihrer ſungen Schweſter den Weg entſagungsbereit rei.— Die Wochenſchau und ein Naturfilm ergänzen das umfangreiche Programm. W. R. Skala⸗Theater Lindenhoſ. Hundert Jahre zurück perſetzt uns der große Siebenakter Der Adlet“. Denn Rudolph Balentino, der graße Mime, liebte es nicht, in moderner Kleidung zu filmen. So ſind denn auch ſeine Filme entweder hiſtoriſch oder weiſen doch immerhin die Tracht irgend eines Landes auf, die mit unſerer modernen Klei⸗ dung nichts zu tun hat. Am Zarenhof bei der Kaiſerin Katha⸗ rina ſpielt dieſes Stück, in dem Valentino wiederum die außerordentliche Gewandtheit und vollkommene Durchbildung und Beherrſchung ſeines Körpers zeigt. Die Kaiſerin möchte den jungen und ſchneidigen Leutnant Wladimir Dubrowsky gerne an ſich feſſeln, doch der Leutnant iſt darüber entſetzt und läuft davon., Das rechnet man ihm als Deſertion an. Dubrowsky ſoll tot oder lebend geſangen werden. Sein Bater iſt unterdeſſen von Haus und Hoſ verſagt worden. Als maß⸗ klerter Bandit ſucht ſich Wladimir zu rächen und iſt als „Adler“ bald überall gefürchtet, Aber aee wendet ſich doch alles zum Guten. Die Kaiſerin begnadigt ihn und ner⸗ hilft ihm mit ſelner ſungen Gattin, das Land zu verlaſſen. Der Film iſt gut, wenn ſich auch eine gewiſſe Aehnlichkeit wit andern Filmen dieſer Art nicht leugnen läßt.— Ein ſehr reichhaltiges und unterhaltendes Beiprogramm geht dem Hauptfilm voran. * Unſere„Emden“. Unter dieſem Titel bringen die Alhambra⸗Lichtſpiele vom kommenden Freitag aß den Emelka⸗Marine⸗Großfilm. Für den Entſchluß, das Schickſal des Kreuzers im Film ſeſtzuhalten, war der Wunſch maßgebend, den Helden der„Emden“ ein würdiges Denkmal zu ſetzen. Es handelt ſich weder um einen militäriſchen noch um einen polſtiſchen Propaganda⸗ oder Tendenzfilm. Männer aller Weltanſchauungen gehörten zu der helden⸗ mütigen Beſatzung der„Emden“, Männer und Frauen aller Weltanſchanungen werden bel der Vorführung des Filmes nur ein Gefühl haben: vor einem Heldendenkmal zu zu ſtehen.(Siehe den Münchner Bericht im Feuilleton.) Kommunale Chronik Vorlänſiges Reichsmilchgeſetz Das Reichsernährungsminiſterium legt ſoeben den Ent⸗ wurf eines Geſetzes zur Regelung des Verkehrs mit Milch nor, Nach dem 1 können Gemeinden anordnen, daß der Handel mit Vollmilch, Magermilch und Sahne in ihrem Bezirk von einer beſonderen Erlaubnis abhängig iſt. Die oberſten Landesbehörden können(§2) Anordnungen über den Fettgehalt und die äußere Kennzeichnung einzelner Käſe⸗ ſorten treffen, 01 Dauermilch und Dauerſahne finden die Vorſchriften keine Anwendung. Das Geſetz hat Geltung bis zum 1. Apeil 1928. In der Begründung wird als Hauptzweck die einwandfreie Geſtaltung der Milchverſor⸗ gung angegeben; daneben ſoll den Landesbehörden die Mög⸗ lichkeit gegeben werden, die Qualitätsverbeſſerung und Stan⸗ dardiſierung der deutſchen Molkereiprodukte zu fördern. Der Entwurf ſtellt an ſich die Umwandlung der bisherigen Ver⸗ ordnung in eine Geſetzesform vor, da das eigentliche Reichs⸗ milchgeſetz noch nicht abgeſchloſſen iſt. ** I. Ketſch, g. Jan. In der jüngſten Bürgerausſchuß⸗ ltzung unter dem Vorſitz von Bürgermeiſtert Lang wurde ie Einführung einer Wertzuwachsſteuer mit der Einſchrän⸗ kung als Inflationswertzuwachsſteuer angenommen. Eine een 1— irksamt vorgelegten Gemeindevoranſchlags, der mit 3026 Stimmen abgelehnt wurde. gabe. Dazu kommen dann die zahlreichen ⸗Nebendinge“ Toilette, ſo z. B. die Handtaſchen, die in der Farbe mit dem Kleid harmonieren müſſen und von denen man daher mehrere braucht. Und daun dis Zigaretten! Unſere Großmütter und Mütter gaben noch nichts für ihren Rauchbedarf aus, und zun Zigarette gehört auch eine elegante Spitze, gehört eine avarte Doſe. Das Koſtſpieligſte aber iſt die„ſchlanke Linie“, Maſ⸗ ſage, Diät— das alles iſt nicht billig, und ſchließlich die Schönheitspflege überhaupt! Sie bringt Ausgaben ſiber Aus⸗ gaben mit ſich, und einer, der viel Geld beanſprucht, iſt auch — der Bubikopf!“ Die Taten der Emden im Film. Eine Uraufführung nur auf der Leinwand, aber eine ſolche beſonderer, erwähnens⸗ werter Art, brachte die Eröffnung des„Schloßtheaters“ in München mit der erſten Vorführung des Filmes„Unſere Em⸗ den“. Bemerkenswert für die Hiſtorie, denn dieſer N deſſen Manulkrſpt ein Seeoffizter ſchuf, iſt wiederhergeſtelte Geſchichte. Ofſiziere und Mannſchaften der alten„Emden wirkten in dieſem Film an der gleichen Stelle mit, an der ſie während der ruhmreichen Kriegstaten ihres Schiffes geſtanden haben, Auch v. Mücke, der Kapitänleutnant, der durch die aben⸗ teuerliche Heimfahrt auf der Ayeſha berühmt geworden iſt, iſt hier zu nennen, ohwohl eigentlich im Film er und ſeine Kame⸗ raden darſtelleriſch nicht ſonderlich hervortreten. Es iſt begreif⸗ lich, daß das Hauptintereſſe auf den Kapitän und die Vertreter einer melodramatiſchen Zwiſchenhandlung fallen. Und: auf das Geſchehen. Wir folgen der„Emden“ von Kriegsausbruch an, über alle Kaperfahrten des„fliegenden Holländers“ wie Packend iſt ſein Kampf, ergreifend der Untergang. aber vielleicht noch als all das zu Schauende iſt kier der Ge⸗ fühlseindruck, iſt das Zwingende, iſt das große Beiſpfel. Suggeſtiv wirkt Heldengeiſt und Opfergeſinnung, erhebend das Bewußtſein: Denn dies war unſer... Der„Emden“⸗Film hat nichts von ber zweckbeſtimmten Süßlichkeit mancher von paganda. Er iſt national durch und durch. indem er die natlo⸗ ngle Leiſtung zeigt, er iſt männlich im Aufzeigen der höchſten männlichen Tugend: Adee, des Opferwillens im Dienſte des Vaterlandes.— Die Darſtellung iſt zurückhaltend, aher ſicher.— Bei der Münchner Uraufführung waren die hüchſten Behörden ſowie meßbrere war für München ein geſellſchaftliches Ereignis. „ ber man das Schiff nannte, bis zu ſeinem ruhmreichen Ende. der Konjunktur getragenen„patriotiſchen“ Filme. er iſt kein Werkzeug eines Chauvinismus oder gar einer politiſchen Pro⸗ der Selbſtverleugnung im Dienſte der Mitalieder des ehemaligen Königsbauſes zugegen. Der Abend — durchgebracht werden, aufgenommen werden können, iſt erneut eingeſtellt. niemals erwidert. Treue des Handelns bewahrt Datum ſortieren! Roman. 4. Seite. Nr. 8 Nene Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ansgabe) Mittwoch, den 5. Jannar 1027 Starke Neuſchneefälle im Schtwarzwald Das Tauwetter, das in zahlreichen anderen deutſchen Ge⸗ birgen und ſelbſt in alpiuen Gebieten durch Regenfälle in die Freuden des Winterſp. btes eingegriffen hat, iſt im Schwarz⸗ wald nicht zur Auswirkung gekommen. Konnten ſchon die großen Bobrennen der Triberger Reunwoche von Weihnachten bis zum 2. Januar wie beſtellt bei fortdauerndem Froſtwetter ſo hat ſich auch die am Montag un⸗ ſchließende Erwärmung im Schivarzwald nicht durchſetzen können und nur einen vorübergehenden Charakter behalten. Bereits in der Nacht zum Dienstag gingen die Temperaturen, die auf fünf Grad Wärme geſtiegen waren, wieder zurück und am Morgen des Dienstag lag die Nullgrenze wieder etwa bei 700 Meter. Demzufolge gingen die eingetretenen weit⸗ verbreiteten und ergiebigen Niederſchläge in Form von Neu⸗ ſchnee nieder, der zwar teilweiſe zunächſt auf dem tau⸗ feuchten Altſchnee verloren ging, aber bei weiter rückgängigen Temperaturen ſich raſch durchſetzte und in ununterbrochenem Fall von 12 Stunden 10—15 em Neuſchnee auf etwa 30—50 em Altſchnee geſetzt hat. Auf den freien Höhen wehen heftige Winde bis zu 10 Sekundemetern Geſchwindigkeit, ſodaß heftige Böen und Schneeſturm auftreten. Der Kraftwagenverkehr, der mit den regelmäßigen Kurſen teilweiſe ſchon wieder hatte Da mit der Oſtwanderung der Zyklone eine Rückſeitenlage des Schwarzwaldes eintritt, iſt mit weiterer Abkühlung und neuen Schneefällen noch zu rechnen. Der Schwarzwald hat damit unter allen deutſchen Wintergebieten in dieſem Jahr das günſtigſte und beſtändigſte Wetter für den Win⸗ terſport über den Jahreswechſel aufzuweiſen gehabt. Aus oͤem Lande Allerlei Neues aus Hockenheim sch Hockenheim, 1. Jan. Der Gau 4 des Bad. Geflügel⸗ und Kaninchenzuchtvereins veranſtalte“⸗ im hieſigen„Staot⸗ parkſaale“ ſeine 12. große Gau⸗Ausſtellung. Die Aus⸗ Fellung war ſehr reich beſchickt, über 400 Tiere waren aus⸗ geſteut. Unſere Stadt ſelbſt war ſehr reich vertreten. Dazu hatte noch eine große Anzahl von Züchtern aus der näheren und weiteren Umgebung ihre Zuchttiere herbeigebracht, ſo vor allem aus Oberhauſen, Ketſch, Brühl, Schwetzingen, Plankſtadt, Alt⸗ und Neulußheim und Oftersheim. Zahlreiche Ehrenpreiſe waren geſtiſtet worden. Ausſtellungsleiter war bhann Butz, Schriftführer Otto Winkler, Kaſſier Konrad elz, ſämtlich von hier, die Oberaufſicht führte Jakob Engel⸗ paute aus Plankſtadt. Die Ausſtellung ſelbſt bot piel Interef⸗ antes. Man war überraſcht von der bunten Mannigfaltig⸗ keit der Arten, Gattungen und Raſſen der vertretenen Tier⸗ gruppen(Hühner, Kaninchen, Zwerghühner, Gänſe und Tru⸗ ten, Tauben). Die Ausſtellung bot das beſte Bild dafür, daß die Geflügel⸗ und Kaninchenzucht in unſerem Bezirk in hoher Blüte ſteht.— Muſiklehrer Johannes Hocker veranſtaltete in der Wirtſchaft zum„Stadtpark“ mit ſeinen Schülern und Schülerinnen ein Konzert, das ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte. Der Geſamteindruck der Verauſtaltung war ein ausgezeichneter. Mehrere Streichorcheſterſtücke der Schü⸗ ler bewieſen ihre gute Schulung, nicht minder tat es das Mandolinen⸗Orcheſter. Das einzige Solo des Abends, die „Kubelik⸗Serenade“ von Fr. Dodla für Violine, hatte der jugendliche Willi Gehweiler(Altlußheim) übernommen; er bot eine ſchöne Leiſtung. Ein Mäunerchor brachte Abt's Lied„Die Nacht“ zum Vortrag. Herr Alois Renner war am Klavier ein angenehmer und anpaſſungsſähiger Begleiter⸗ Der⸗ 8 Plan, auch in unſerer Stadt den Ge⸗ rieges ein Ehrenmal zu errichten, ſolt ſaſlenen des Welt nun Wirklichkeit werden. Um einen Grundſtock zu dieſem Werk zu erhalten, wurden kürzlich Hausſammlungen veranſtaltet, zu denen vom Bezirksamt Mannheim die Geneh⸗ migung erteilt worden war. Die Sammlung hatte ein gutes Ergebnis, ſodaß Ausſicht beſteht, bei weiterem Opferſinn der hieſigen Einwohner bald weitere Schritte in Angriff zu neh⸗ men.— Der Experimental⸗Pſychologe Fredy Lux wollte hier 2Experimental⸗Abende veranſtalten. Inſolge überaus ſchwa⸗ chen Beſuches mußten dieſe Veranſtaltungen aber ausfallen. 7 Heddesheim, 1. Jan. Die Schützen⸗Geſellſchaft hielt am geſtrigen Silveſterabend ihre jährliche Weih⸗ nachtsſeier mit Lichterbaum, Gabenverloſung und an⸗ ſchließendem Schützenball in den Räumen des„Deutſchen Kaiſer“ ab. Oberſchützenmeiſter Winter leitete die Feier mit einer kernigen Anſprache an die ſehr zahlreich erſchie⸗ neuen Schützen und Ehrengäſte ein. Für die Verloſung waren zahlreiche paſſende und wertvolle Gewinne vorgeſehen, die all⸗ gemeine Freude auslöſten. Vor Beginn des Ballſeſtes wurde die Verleihung des jährlich wechſelnden Ehrenzeichens, der beim Königsſchießen erworbenen ſilbernen Kette, an den neuen Schützenkönig Herrn J. Haag vorgenommen. Die (0ͤͥͤͤͤ v Pane Veranſtaltung war durch den Schützenmeiſter Etſch und ie übrigen Vorſtandsmitglieder gut vorbereitet und verlief für alle Teilnehmer zur beſten Zufriedenheit. * Neuenbürg bei Bruchſal, 3. Jan. Am Donnerstag früh gewahrten Arbeiter in der Gasanlage der Senſenfabrik eine Flamme. Als ſie in das Gebäude eindrangen, ſchoß aus einem großen Rohr, das auf noch⸗nicht geklärte Weiſe un⸗ dicht geworden war, eine Flamme. Daneben lag der Arbeiter Wilhelm Kecktot, die Leiche war bereits ſtark verkohlt. Der Verunglückte hinterläßt eine Frau nebſtfünf Kindern. .. Zuzenhauſen, 3. Jan. Sein 25jähriges Jubiläum als Ortsgeiſtlicher konnte hier Pfarrer Tavenier be⸗ gehen. Von allen Seiten gingen dem Jubilar aus dieſem Anlaß Glückwünſchſchreiben zu, u. a. auch von dem Prälaten 516 Kühlewein. Beſonders feierlich war der Feſtgottes⸗ ienſt. L. Baiertal, 2. Jan. Am vergangenen Donnerstag ſtarb hier Altbürgermeiſter Friedrich Wipfler in dem hohen Alter von 93 Jahren. Er war nicht nur der älteſte Einwohner hie⸗ ſiger ſondern auch der älteſte Mann des Bezirkes geweſen. L. Philippsburg, 2. Jan. Dieſer Tage ſtürzte der 83jährige Benjamin Ziegler durch das Einbrechen der Decke in eine Jauchegrube. Nur durch ſeine Hilferufe konnte er von einem Nachbarn, der zuerſt das Hoftor aufbrechen mußte, vor dem grauenvollen Ertrinkenstod gerettet werden. * Schillingsſtadt bei Boxberg, 3. Jan. Der 19jährige Alois Maßhl ſtürzte in der Scheuer von einer Leiter herab und erlitt ziemlich ſchwere Verletzungen im Geſicht und an den bei⸗ den Armen. * Freiburg, 3. Jan. Der Uebergang vom alten zum neuen Jahre völlzog ſich in Freiburg weikaus ruhiger als in all den Jahren nach dem Kriege. Der Verbrauch an Exploſiv⸗ ſtoffen hielt ſich in den mäßigſten Grenzen.— Im Vorort Haslach ſchoß ein dreizehnjähriger Oberrealſchüler ſein Luſtdruckgewehr auf eine Gruppe ſpielender Kinder ab. Das Geſchoß, eine Bleikugel, durchſchlug einem ſechsjährigen Kua⸗ ben die linke Backe und verletzte die Zähne. Die Kugel mußte von einem Arzt entfernt we.den. * St. Blaſien, 3. Jan. Wie erſt jetzt bekannt wird, ver⸗ unglückte am zweiten Weihnachtsfeiertage ein hieſiger Stifahrer, der mit zwei anderen Herren eine Skifahrt auf den Feldoͤberg unternommen hatte. Die drei Skifahrer kamen über die neue Menzenſchwander Hütte den ſteilen Weg zur Menzenſchwander Säge herunter, auf dem der erſte Skifahrer ſtürzte und mit gebrochenem Fuß liegen blieb. Seinen Be⸗ gleitern gelang es bei der großen Kälte nur unter erheblich⸗ ſten Anſtrengungen, den Verunglückten nach Menzenſchwand zu bringen. * Mühlhauſen(Amt Engen), 3. Jan. Die Maſern haben unter den ſchulpflichtigen Kindern ſo ſtark zugenommen, daß die Schule nun ſchon mehrere Wochen geſchloſſen ge⸗ halten werden muß. * Radolfzell, 3. Jan. Die Feſtleitung der 1100⸗Jahr⸗ feier der Stadt Radolfzell veröffentlicht jetzt ihre Schlußab⸗ rechnung. Einſchließlich des Inventars mit etwa 3700 Mark ergibt ſich ein Reingewinn von etwa 11000 Mark. * Lörrach, 4. Jan. Der vermutliche Brandſtifter, der den Braud bei dem Landwirt Haßlin am letzten Sonntag gelegt haben ſoll, konnte an der Grenze am Montag ver⸗ haftet werden, als er ſich nach der Schweiz begeben wollte. Aus der Pfalz Die Grippe auch in der Pfalz krankungen an Grippe, wie ſie aus der Schiweiz und Frank⸗ reich gemeldet werden, wird nunmehr auch über ein ſtärkeres Auftreten der Grippe in der Pfalz berichtet, wo, wie in den Orten Großniedesheim bei Frankenthal und Kuſel, zahlreiche Erkrankungen, zum Teil ſchwererer Natur, zu ver⸗ zeichnen ſind. Eine größere Anzahl von Patienten mußten zur Behandlung ins Krankenkhaus eingewieſen werden. 7 Neuſtadt a. d.., 2. Jan. Der pfälziſche Weinherbſt 926 brachte insgeſarnt 35654 Fuder Wein und zwar 26 493 Fuder Weiß⸗ und 9161 Fuder Rotwein. Das Geſamtergebnis ver 1926er Weinernte der Pfalz liegt wiederum unter dem amtlich ermittelten Jahr durchſchnittlich(44 800 Fuder) der letzten 18 Jahre. :: Leimersheim bei Germersheim, 4. Jan. Aus der in der hieſigen Pfarrkirche am Nebenaltar aufgeſtellten Krippe wurde die Kaſſe des dabeiſtehenden Negerleins zwiſchen Weihnachten und Neujahr aufgebrochen und zum Teil beraubt. Der Betrag war für eine Miſſion beſtimmt. Von den Kirchenräubern fehlt bis jetzt noch jede Spur. :: Spesbach bei Landſtuhl, 4. Jan. Durch das Abſchie⸗ ßen von Sprengkapſeln, die, wie man vermutet, aus dem franzöſiſchen Munitionslager in dem benachbarten Orte ꝛ: Ludwigshaſen, 5. Jan. Neben den umſangreichen Er⸗ Ramſtein ſtammten, entſtand hier in der Silveſternacht eine ſolche Detonation, daß an der proteſtantiſchen Kirche ein großer Teil der Bogenſenſter in Trümmer ging. Es wurden insgeſamt 136 zerſtörte Scheiben gezählt. Die Kirchenfenſter mußten während der Feiertage mit Tüchern verhängt oder mit Brettern vernagelt werden. Auch an einigen Nachbarhäuſern wurde Schaden angerichtet, indem gleichfalls Scheiben eingedrückt wurden. Eine Unterſuchung iſt ſowohl von der deutſchen als auch von der franzöſiſchen Gendarmerie in die Wege geleitet. * Pirmaſens, 4. Jan. Ein junger Mann, der ſich abends vor dem Schlafengehen auf dem Gasherd noch Kaffee warm machte, vergaß hernach, den Haupthahn der Gasleitung zu ſchließen. Vermutlich hielten auch die kleinen Hähne am Herd nicht dicht, ſodaß über Nacht Gas entſtrömte und der junge Mann morgens mit einer ſchweren Gasvergiftung bewußtlos ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Er kam erſt gegen abend wieder zu ſich und befindet ſich jetzt glück⸗ licherweiſe außer Lebensgefahr. Rachbargebiele A Lampertheim, 3. Jan. Zu einer Weihnachtsfeier hatte der Evangeliſche Bund ſeine Mitglieder am Neu⸗ jahrstage und 2. Januar in den Saal des„Rei“sadler“ ein⸗ geladen. Nach einem Muſikvortrag des Poſaunenhors und dem Vortrag eines Gedichtes begrüßte Pfarrer Eckel die ſehr zahlreich erſchienenen Gemeindeglieder. Abwechſelnd ſolgten im Laufe des Abends durch Schulkinder aufgeführte Weih⸗ nachtsſpiele, Gedichte und Darhietungen des Poſaunenchores. Um die vortrefflich verlaufene Veranſtaltung hatte ſich wieder Lehrer Moos ſehr verdient gemacht.— Von einem Hunde übel zugerichtet wurde am Neufahrstage das 7ährige Söhnchen des Wirtes Göbel. Das Tier biß den Knaben der⸗ art ins Geſicht, daß eine klaffende Wun de entſtand, die durch einen Arzt vernäht werden mußte. Gerichtszeitung Milde Straſe für einen gemeingefährlichen Betrüger. Vor dem Großen Schöffengericht Neukölln hatte ſich der 37jährige Rechtsbeiſtand Eugen Rutkowſki aus Neu⸗ kölln zu verantworten. Rutkowſki ließ ſich im Jahre 1919 in Neukölln als Rechtsbeiſtand nieder. Bald wurde er Waiſenrat und ehrenamtlicher Bezirks⸗ und Armenpfleger, um ſchließlich noch die Vormundſchaft für einen geiſtes⸗ ſchwachen, entmündigten Hausbeſitzer zu übernehmen. Alle dieſe Vertrauenspoſten mißbrauchte er aber. Seine Praxis ſchien ihm nicht genug einzubringen. Als Vormund des Hausbeſitzers wurden ihm die Einnahmen des Hauſes, an denen noch zwei Brüder des Mündels beteiligt waren, von dem Verwalter überwieſen. Ungeſähr 2000 Mark hat er für ſich verwendet. Die Quittungen, die er dem Vormundſchafts⸗ gericht zu überweiſen hatte, ließ er von ſeinem Mündel auf Blankoformularen unterſchreiben, um ſpäter erſt die ihm ge⸗ legenen Geldſummen einzutragen. Eine weitere Einnahme ſchaffte er ſich als Hausverwalter. In elſ Monaten war eine Differenz von 800 Mark entſtanden. Schließlich ſchädigte der Rechtsbeiſtand ſeine Mandanten ſelbſt. Trotz dieſer ſchwe⸗ ren Verfehlungen ließ der Staatsanwalt mildernde Umſtände gelten, um ihn vor dem Zuchthaus zu bewahren. Er bean⸗ tragte wegen ſchwerer Urkundeufälſchung, Betruges und Un⸗ treue eine Geſamtſtrafe von 2 Jahren Gefängnis und die Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Das Gericht verurteilte Rutkowſki nach langer Beratung zu einem Jahr drei Monaten Geſüng⸗ nis unter Aurechnung der erlittenen Unterſuchungshaft von 1½ Monaten. 1 Darf man fremde Kinder züchtigen? 2 Die Frage des Züchtigungsrechtes gegenüber einem Jungen wurde in einer Verhandlung vor der Strafkammer Darmſtadt verhandelt. Der Beſitzer einer Erdbeer⸗Anlage nahm im Juli 1925 wahr, daß bei ihm ſtark geräubert wurde. Als er mit ſeiner Frau wieder auf den nahe der Modau gelegenen Acker kam, ſah er einen 12jährigen Jungen, den er für den ſtändigen Dieb hielt. Der Junge zur Rede geſtellt, verweigerte föie Namensangabe, worau der Anlagenbeſitzer den Jungen faßte, und ihn unter dem Arm haltend, in die Modau tauchte. Wegen Körperver⸗ letzung hatte das Amtsgericht I1 Darmſtadt auf 100 Mk. Geld⸗ ſtrafe erkannt. Auf Berufung des Angeklagten ſetzte die 2. Inſtanz die Strafe auf 25 Mk. herab und verteilte die Koſten entſprechend. Nur wenn der Junge auf friſcher —— ertappt wurde, durfte zur Büchtigung geſchritten werden. —. Mörderin?! Der Roman eines Verteidigers 2% VBVon Walter Bloem Und dann war Guſtav Herold daheim. Die gnädige Frau ſei im Konzert, meldete das Fräulein. Schön. Um ſo beſſer... Alſo Ruhe. Und für Helenes Nerververfaſſung mochte Muſik von guter Wirkung ſein. In ſeinem Arbeitszimmer, an dem Schreibtiſch, an dem er auch ſonſt nur abends arbeiteke, wenn er ſich ein paar beſon⸗ ders ſchwierige Sachen mit nach Hauſe genommen, vertiefte in die Ergüſſe der Verehrer ſeiner— ſeiner ie RN. 5 Es war eklatant: Suſanne hatte ſich an dem trüben Dunſt des Verlangens, das ſie überall erweckte, in hoheitsvoll ſtummer Unnahbarkeit erletzt.. ſie hatte die Briefe, die ihr Sie hatte dem Gemahl die ob auch die der Gedanken? Jedenfalls bot die Maſſe der Briefſchaften auch nicht den leiſeſten Anhalt zu irgend welchem Zweifel... die konnte man ruhig zurücktragen, die Staatsanwaltſchaft mochte ſie ſinden, ſie ſprachen höchſtens... für Suſanne. Aber noch wuchtete da wie ein Verhängnis der Stapel von der Hand des„dunklen Freundes“. Und auch in den wühlte Guſtav Herold ſich endlich mit einem tiefen Aufatmen inein. Er zwang ſich zu Kühle und Syſtematik. Erſt nach dem Die früheſten Briefe ſtammten aus dem Seyptember des vorvergangenen Jahres und erinnerten an eine erſte Begegnung in Interlaken. Alſo eine Reiſebe⸗ kanntſchaſt na ja. n die letzten Briefe trugen als Datum die Mitte Fe⸗ bruar vorigen Jahres... das war ungefähr um die Zeit, wo er ſelber, Guſtav Herold, ſo unerwartet zu Frau Suſannes Vertrautem damals bei Kroll.. Aſo inein in das... Studium 5 Guſtav Herold lehnte ſich einen Augenblick zurück und zündete ſich eine Zigarette an. Was würde er nun erfahren?! Was für eine Rolle mochte Er in Suſannes Leben geſpielt haben.dder Befreier“? Stunden vergingen. Guſtar Herold las und las. Ihm war's, als läſe er mit einen ſeltſamen, nun fieberhaft ſpannen⸗ den und nun mit muſtiſchem Bangen das Herz unſchnürenden Was für ein Menſch war das, in deſſen Sphäre Suſanne da getaucht war— mehr denn ein Jahr lang? um ſic ihr dann ſchließlich doch.. zu entraffen? Denn ſo viel ging mit vollkommener Deutlichkeit aus dem Schluß des Brief⸗ wechſels hervor: ſie hatte ſich ihm entrafft— ehe es zu ſpät geweſen war. Aber inzwiſchen hatte er ſein Weſen über ſie dahinſtrömen laſſen in dieſen ungeheuerlichen Briefen... ſein Weſen, in dem etwas geweſen ſein mußte von der dämoniſchen Größe der alten Magier und Teufelsſvießgeſellen finſterer Jahr⸗ hunderte... Er lebte in einer Gedankenwelt, die fremd und phantaſtiſch gegenüberſtand der hellen und ſauberen Region wiſſenſchaftlich geläuterten und organiſierten Denkens, zweck⸗ geleiteten und von klarem Zukunftsethos beſtimmten Han⸗ delns, in dem Guſtav Herold und Artur Mengershauſen ſich zueinander gefunden hattennnnn. Und auch dies war klar: aus jener anderen, düſteren Welt ſtammte die Lehre von der Macht des menſchlichen Willens, fremde Willen ſich geheimnisvoll untertan zu machen... dieſer ſeltſame Freund hatte Suſanne in das Weſen jener unerforſchten Kräfte eingeweiht, die ſie nun un⸗ weigerlich beſaß... die ſie in unbedachtem Spiel an einer Freundin ausgelaſſen hatte.. und die ſie zuletzt— ſo war ſie beſchuldigt— gegen das Leben ihres eigenen Gatten gekehrt haben ſollte. Guſtav Herold ſchob den Wuſt von Papier zurück, der ſich vor ihm aufgetürmt hatte. Wie erwachend ſchrak er zu⸗ ſammen, als die Standuhr nebenan im Eßzimmer die elfte Abendſtunde ſchlug. Jeden Augenblick mußte nun Helene heimkommen aus dem Konzert. Alſo ſchnell zu Ende! Noch ein, zwei Dutzend Brieſe waren zu durchforſchen. Und nun.. nun liefen die Fäden, die dieſer unbekannte fremde Wille um Suſannes Leben ge⸗ ſchlungen hatte, plötzlich zu einem Knoten zuſammen: in einem der allerletzten Briefe gab der namenloſe Schreiber Suſanne ganz bewußt und kalt mit ausdrücklichen Worten den Rat: ſie ſolle ſich des Willens ihres Gatten auf hypnotiſchem Wege bemächtigen, ſoute ihm den Entſchluß des Selbſtmordes ſuggerieren... und einen Brief zugleich, in dem er ſich zu dem Plane der Selbſtvernichtung als zu einem völlig frei⸗ willigen Produkt eigener Seelenkämpfe bekenne Und dann— dann, wenn ſie frei ſei... dann ſolle ſie ihm, dem„dunklen Freunde“ angehören——! Guſtav Herold ſprang auf. Seine Augen brannten, der Schweiß brach ihm aus Stirn und Schläfen, kalte Schauer rannen ihm den Rücken hinab. Mein Gott— was er da in Händen hielt, das war ja der glatte Beweis für Suſannes. Schuld—11¹ VV 8 phantaſtiſch, ihre Perſönlichkeit machte einen miſerablen Ein⸗ druck, und in ihremZeugnis ſelber bezichtigte ſie ſich ſolcher Niedertracht, daß ihr kaum die geringſte Glaubwürdigkeit bei⸗ gemeſſen werden konnte.. Aber wie, wenn es ſich nun herausſtellte, daß genau das gleiche Tun, das die Zofe der Herrin nachgeſagt hatte— ſchon vor mehr denn Jahresfriſt— der Herrin angeraten worden war... von einem Manne, den ſie monatelang einer vertraulichen Korreſpondenz ge⸗ würdigt hatte— 1!— Konnte der Juriſt— würden die Geſchworenen noch den leiſeſten Zweifel an der Wahrheit der Ausſage des Fräuleins Krölke haben, wenn dieſe Ausſage eine.. Grundlage er⸗ hielte von... unzweideutigen Tatſachen— Tatſachen, um welche die Denunziantin unmöglich hatte wiſſen können— 21 Unmöglich.. hatte wiſſen können? Wirklich?! 1 40.. vielleicht war das doch nicht ſo ganz unmög⸗ Eine Zofe, die ſich ſelbſt bezichtigte, in zwei Fällen die heimlichen Handlungen ihrer Herrin belauſcht zu haben— warum ſollte ihr nicht auch zuzutrauen ſein, daß ſie. den Briefwechſel ihrer Herrin durchſchnüffelte? Ofſenbar ging Suſanne mehr als ſorg mit ihrer Korreſvondenz um und einen Nachſchlüſſel zu einem Damenſchreibtiſch herzu⸗ ſtellen war denn doch ein Anfängerkunſtſtück, das jeder an⸗ ſtändige Gauner als unter ſeiner Würde ſtehend angeſehen haben würde. Oh.. hier winkte die Ahnung einer Rettung Schon hatte die Indizienkette ſich geſchloſſen... nun ſchien's, als könne man den letzten, vereinigenden Ring noch ſprengen ... Wenigſtens in Gedanken... Alſo denken wir—11 Der„Dunkle“ hatte Frau Suſanne den grauenhaften Rat gegeben, den Gatten zu beſeitigen.. aber.. das war vor Jahresfriſt geweſen. warum hatte ſie damalss ſeinen Vorſchlag nicht befolgt? Darüber mußte die Korre⸗ ſpondenz Auskunft geben. Alſo her mit den.. letzten Briefen—! Ha! noch eine widerwärtig herumſchnürende Entdeckung der Schluß des Briefes, der den ſataniſchen Rat enthielt— empfahl der Adreſſatin, doch ja dafür Sorge zu tragen, daß vor der Tat.. ein Teſtament errichtet würde, in dem das Opfer ſeine Mörderin zur Alleinerbin einſetzte. Alſo auch das.. auch das... ſein Rat.. ſein Plan. Guſtay Herold empfand ein Gefühl namenloſer Uebelkeit. Er ging inſtinktiv zum Wandſchränkchen hinüber und kippte baſtia zwei Kognaks in die ausgedörrte Kehle.(Jortſ. ſolgt.] Die ehrenamtliche Tätigkeit des Winkelkonfulenken! Gewiß, die Denunziation der Zofe war an ſich barock und re v ͤ ßß nnne ereneren nenn Sa. 8„ Drr — — 770 Mittwoch, den 5. Januar 1927 ee Neue Maunh-Ausgabe] eimer Zeitung[Abend 5. Seite. Nr. 6 10 Sportliche Rundſchau Die Entwicklung der Eislauf⸗Weltrekorde Der Eisſchnellauf iſt eine der wenigen ſportlichen Disziptinen, in denen Deutſchland international eine abſolut untergeordnete Rolle ſpielt. Dieſer Rüanſtand findet ſeine Urſache in der klimatiſchen Lage, die den deutſchen Eis⸗ ſchuelläufern ein ausgiebiges Training im eigenen Lande nicht geſtattet. Es trennt uns daher noch ein weiter Raum von den internattonalen Leiſtungen. Wenn man ſich die Ent⸗ wicklung der Eisſchnellauf⸗Weltrekorde, die offiziell ſeit dem Jahre 1898 geführt werden, betrachtet, ſo findet man in der siſte Norwegen vorherrſchend. Durch ſeine klima⸗ tiſche Lage aufs beſte begünſtigt, hat es ſeit jeher die beſten Eisſchnelläufer der Welt hervorgebracht. In der Liſte der vier internationalen Meiſterſchaftsſtrecken(500, 1500, 5000, 10 000 Meter) ſind bisher 41 Weltrekorde verbucht worden, wovon allein 35 auf Norwegen entfallen. Von den Kontinent⸗ ſtaaten iſt nur Holland vertreten, das in dem verſtorbenen Jaap Eden, der ſich fünfmal in die We trekordliſte ein⸗ tragen konnte, einen Schnelläufer allererſter Klaſſe gehabt at. Dann iſt Schweden noch einmal verzeichnet. Die im ahre 18903 notierten erſten Weltrekorde von 49,4 Sekunden (500 Meter),:35(1500 Meter),:07(5000 Meter) und 20:2ʃ½ (10 000 Meter) ſind teilweiſe beſſer, als die derzeitigen deutſchen Rekorde, haben aber inzwiſchen ſo weſentliche Ver⸗ beſſerungen erfahren, daß ſie von den deutſchen Rekorden eine weite Kluft trennt. Die z. Zt. geltenden Höchſtleiſtungen über 500, 1500 und 10 000 Meter ſtammen noch aus den Vorkriegsjahren, als der unvergleichliche Os kar Mathi⸗ ſen⸗Norwegen an der Arbeit war, der im Jahre 1908 mit der Rekordjagd anfing und 1914 über 500, 1500 und 10 000 Meter Weltrekorde aufſtellte, die heute noch beſtehen und auch vor der Hand kaum verbeſſert werden dürften. Ueber die 5000⸗Meter⸗Strecke konnte ſich Harald Ström, einer der populärſten norwegiſchen Läuſer, deſſen gute Zeiten jetzt jedoch vorüber ſind, nach ſyſtematiſchem Rekordtraining zuerſt 1921 dann im darauffolgenden Jahre mit einer wei⸗ teren, heute noch geltenden Verbeſſerung in die Liſte ein⸗ tragen. Der Entwicklungsgang der Eislauf⸗Welt⸗ rekorde iſt im Nachſtehenden genau wiedergegeben. 500 Meter.(Deutſcher Rek. 49,0 Sek. Stöhr⸗Berlin 1920): 40, A. Naeß⸗Norwegen 1893, 48,0 A. Naeß⸗Norwegen 1893, 47,8 O. Frederieſen⸗Norw. 1894, 47,0 E. Halvorſen⸗Norw, 1894, 46,8 W. Mauſeth⸗Norw. 1895, 46,5 P. Oeſtlund⸗Norw. 1897, 45,2 P. Oeſtlund⸗Norw. 1900, 44,8 R. Gunderſen⸗Norw. 1906, 44,2 O. Mathiſen⸗Norw. 1912, 44,0 O. Mathiſen⸗Norw. 1913, 43,7 O. Mathiſen⸗Norw. 1914, 43,4 O. Mathiſen⸗Norm. 1914. 1500 Meter.(Deutſcher Rekord 2,39,4 Vollſtedt⸗Altona 1926.) 2,35,0 Jaap Eden⸗Holland 1893, 2,32.6 P. Oeſtlund⸗ Norwegen 185, 2,31,4 P. Oeſtlund⸗Norw. 189 1. 2,29,6 E. Hal⸗ vorſen⸗Norw. 1894, 2,28,8 P. Oeſtlund⸗Norw. 1894, 2,25 4 Jaap Eden⸗Holland, 2,23,6 P. Oeſtlund⸗Norw. 1898, 2,22,6 P. Oeſt⸗ lund⸗Norw. 1900, 2,20,8 O. Mathiſen⸗Norwegen 1908,.20, O. Mathiſen⸗Norw. 1910, 2,19,4 O. Mathiſen⸗Norw. 1914, 2,17,4 O. Mathiſen⸗Norwegen 1914. 5000 Meter.(Deutſch. Rek. 9,37,6 Vollſtedt 1925.) 9,07,0 E. Halvorſen⸗Norwegen 1893, 8 37,6 Jaap Eden⸗Holland 1894, 8,36,6 O. Mathiſen⸗Norw. 1914, 8,36.3 O. Mathiſen⸗Norw. 1916, 8,33,7 Kr. Ström⸗Norw. 1917, 8,27,7 Harald Ström⸗Norw. 1921,.265 Har. ld Ström⸗Norw. 1922. 10 090 Meter.(Dt. Rek. 19.56.7 Vollſtedt 1926.) 20.21,4 O. Frederieſen⸗Norwegen 1893, 19,47,4 H. Nilſen⸗Norw. 1893, 19.22,8 Fr. Erieſſon⸗Schweden 1891, 19,12,4 Jaap Eden⸗Holl. 1894, 18,50,0 K. Larſen⸗Norw. 1895, 17,56,0 Jaav Eden⸗Holl. 1895, 17,506 P. Oeſtlund⸗Norw. 1900, 17,46,3 O. Matbiſen⸗ Norw. 1912, 17,36.4 O. Mathiſen⸗Norw. 1913, 17,22,6 O. Mathi⸗ ſen⸗Norwegen 1913. Automobilſport Neue Automobil⸗Weltrekorde auf der Bahn von Lings—Monthlery bei Parts mit ſeinem Miller⸗Wagen wieder einige neue Weltrekorde auf und zwar: 100 Km. in 29:22,12 Min.(Stundendurchſchnitt 204,293 Km.).— 100 Meilen in 47:10,51 Min.(Stundendurchſchnitt 294,084 Km.) In einer Stunde legte Eldridge 203,725 Km. zurück. Der alte Stundenweltrekord betrug 195,880 Km. Wen das herrliche Wetter am Neufahrstage nicht zu Hauſe litt und wer ſeinen Spaziergang zur Rheinpromenade im Waldͤpark machte, konnte auf dem breit und ruhig hinfließen⸗ den, ſich wohlig in warmer Winterſonne wärmenden Rhein ein Bild beobachten, das unbedingt nicht zu den alltäglichen gehört. Wie ſeit vielen Jahrzehnten leitete der„Mannheimer Ruder⸗Club v. 1875“ ſeine ſportliche Tätigkeit im neuen Jahr durch eine Auffahrt auf dem Rhein ein. In flotter Fahrt glitten viele Boote in Kiellinie längs dem bayeriſchen Ufer ſtromaufwärts, um ſich auf der Höhe der Reiß⸗Inſel zur Ab⸗ fahrt zu ſtaffeln. 4 Achter, 4 Vierer und Paddler mit bewim⸗ peltem Boot fuhren mit raſchem Schlag und ſchlankem Boopt zu Tal. Klar und mächtig erſcholl das gemeinſam aus⸗ gebrachte Hipp Hipp Hurra auf den Mannheimer Ruder⸗Club und den deutſchen Ruderſport, den Sport, der in freier, reiner Luft Mannſchaftsſinn und Diſziplin, Energie und Ausdauer fordert. Ein Zweig der geſundbeitfördernden Leibesübungen, der Jugend und Alter im gleichen Boot zum gleichen Ziel vereint, was auch dieſe Auffahrt bewies, wo hinter Schüler und Studenten, ſiebzigfährig, der heute noch aktive Mit⸗ begrünnder des Club ruderte. Am 1. Januar 1927 machte auch der Kanu⸗Club Mann⸗ ßeim ſeine Neufahrsauffahrt auf dem Rhein, an der ſich 11 Boote beteiligten. —̃ͤ—— Neues aus aller Welt — Naubmord bei Bornum. Montag nacht kurz vor 1½ Uhr nahmen fünf junge Leute, von denen zwei einen ſteifen und drei einen ſchlappen Hut trugen, in der Bahnhofſtraße in Han⸗ nover eine dort haltende Autodroſchke, um mit ihr nach Bor⸗ num zu fahren. In ſchueller Fahrt durcheilte das Auto, deſſen Führer der Chauffeur Auguſt Thiesbürger war, Linden. Etwa 200 Meter vor Bornum erhielt der Chauffeur von einem der Inſaſſen einen Schuß ins Genick. Die Ku⸗ gel ging durch den Hals und wirkte ſofort tödlich. Die Auto⸗ inſaſſen beraubten den Chauffeur und verſchwanden. Sie ſind bis jetzt noch nicht ergriffen. Das Thiesbürgerſche Auto wurde bald nach der Tat von einem aus der Richtung Neundorf kom⸗ menden Auto auf der Straße ſtehend aufgefunden. Der Chauf⸗ ſeur gab noch Lebenszeichen von ſich, verſtarb aber gleich darauf. Die Kriminalpolizei meldet dazu noch folgendes: Montag nacht gegen 1 Uhr 25 mieteten fünf junge Leute am Hauptbahnhof die Autotaxe Nr. 46 zu einer Fahrt. Gegen 1 Uhr 40 wurde der Wagen etwa 200 Meter vor Bornum auf der linken Seite der Fahrſtraße vor einem Baume ſtehend von dem Beſitzer eines hannoverſchen Privatwagens aufgefunden. Der Führer und Beſitzer der Droſchke, Auguſt Thiesbürger, ſaß in ſchwerverletztem Zuſtande am Steuer. Auf dem Trans⸗ port nach dem Krankenhauſe verſtarb er. Thiesbürger hat von einem ſeiner Fahrgäſte aus einer 7,.65 mm Piſtole einen Schuß in das Genick erhalten, der an der rechten, vorderen Halsſeite herausgetreten iſt. Die Hülſe wurde im Wageninnern auf⸗ gefunden. Das Wechſelgeld iſt ſcheinbar geraubt. Durch das Entgegenkommen des Privatwagens ſind anſcheinend die Freunden und Bekannten die schmerz- liche Nachricht, daß wir heute das Letzte, das Beste, mein herzensgutes, treusorgendes Mütterlein 417 fau RoSa Freund wWue. zur letzten Ruhe geleitet haben. mrem Wunsche gemäß wurde sie in aller Stille beigesetzt. Mannheim(Kirchenstr. 16), 5. lanuar 27. im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Emma Freund. Für die zahlreichen Beweise von Teilnahme bei dem uns betroffenen schweren Verluste sprechen ihren tiefgefühlten Dank aus. 2383 Im Namen der in tiefer Trauer Hinterbliebenen: Clara Bartels geb. Meyer Mannheim-Neckarau, 3. Januar 1927. FAau Kerten! In eee e Perfekte, gelernte „„ Frifz JuDt Verlobfe 376 pPerſekle 350 enem wecde kleldelberg Pils derin Jenuer be/ 15 75 ſtundenweiſe. Der bekannte engliſche Autorennfahrer Eldridge ſtellte * Neujahrsauffahrt des Mannheimer Ruder⸗Club v. 1875. geſtört, denn eine größere Geldſumme iſt dem Thiesbürger belaſſen worden. Die Täter ſind im Alter von etwa 25 Jahren, alle dunkel gekleidet, zwei trugen ſchwarze Steifhüte und drei andere Schlapphüte. 92 2 — Millionendiebſtahl in London. Ein unerhört kühner Diebſtahl iſt in einem der größten Kaufgeſchäfte des Londoner Weſtens ausgeführt worden, wöbei den Dieben Waren im Werte vonüber einer Million Mark in die Häude ſielen, ohne daß ſie die geringſte Spur hinterließen. die ihre Verfolgung erleichtern könnte. Man nimmt an, daß ſich die Räuber am Abend in der Möbelabteilung des Warenhauſes verſteckten und nach Feierabend eingeſchloſſen wurden Sofort nach dem Weggange der letzten Angeſtellten fingen ſie an zu⸗ kammenzuraffen, was ihnen wertvoll erſchien. Es iſt jedoch unerklärlich, wie ſie die Wachſamkeit der ſechs Wächter täuſchen konnten, die regelmäßig alle Stockwerke des Warenhauſes durchgingen. Vor allem hatten es die Diebe auf die Bikouterie⸗ ſie plünderten. Der Wert der geſtohlenen Schmuckſachen altein beträgt etwa 200 000 bis 300 000 Mark. Bevor ſie das Ge⸗ bäude verließen, hatten ſie dann noch die Kühnheit, ſich im Tee⸗ ſalon gütlich zu tun. Man hat Anhaltspunkte dafſir, daß ſie erſt gegen morgens 5 Uhr das Warenhaus verließen und ihre Beute, die ſie in Koffern verpackt hatten, in einem Mietauto davonführten. 7045 85 Wetternachrichten der Karis runersandeswetterwar te Beobachtungen badiſcher Wetterſtenlen(r moraens) eeeee e 2 ine— 2 2 N5 0 90 175 1— E m wm— ½ ich Star Wertheim—— 1 3-] W lleichtſ bedeckt 1 1 Königſtuhl]625 765,1-2—1— SW„»Nebel 24 Karlsruhe.] 127 76 2 2 4 1SW]mäß. bedeckt Bad. Bad 213766,7 2 3 1JSW lleicht 8 Villingen 780 768,2— 2—3 W„ Schnee7 10 Feldbg. Hoſ 1497 535.9—7 0 8 8 mäß,„ 1 4⁵ Badenweil—————— St. Blaſienn—-—=3 0=4 NW lleicht Schnee 40 Höhenſchw. 1——— 185 85 19— Unter dem Einfluß der aus Nordweſten eintrefſenden Polarluft gingen die Niederſchläge geſtern in Badeu zeitweiſe in Schnee über und bewirkten auf dem Schwarzwald et wa 10 em Neuſchnee. Auch heute morgen ſchneit es vielfach im Gebirge. Die Temperaturen der⸗höheren Lagen ſind etwa um zirka 3 Grad zurückgegangen. Die weitere Zufuhr kalter Luft nach Mitteleuropa wird bereits durch einen vom Ozean zwiſchen Eſtland und England durchgeſtoßenen Wirbel ab⸗ geſchnitten. Die Warmluft hat heute ganz England und die Bretagne überflutet, wo Morgentemperaturen von 9 Grad herrſchen. Der Aufgleitregen überdeckt ganz England. Die Annäherung der Warmluftfront wird auch bei uns Nieder⸗ ſchläge hervorrufen, die zunächſt als Schnee fallen, ſpäter aber in Regen übergehen werden. Wetterausſichten für Donnerstag, 6. Januar: Weitere Schneefälle, ſpväter mit zunehmender Erwärmung in Regen übergebend. Herausgeben, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. 37 Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller.— Handelsteil: Kurt Chmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: e. Eidene 165 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem HHinscheiden me nes lieben Gatten und unseres unvergeßlichen Vaters sagen wir auf diesem Wege unseren aufrichiigen Dank. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Althürgermeister Volz WuZs. geb. Bohrmaun Eduard Volz und Frau Karl Mart. Volz und Familie Frau Anna Bühler Wwe. und Kinder e Auto-Centrale Mannheim æw2 gegr. 1911 Großg- und KKleinkreftdroschken zu jeder Tages- und Nachtzeit Jel. 20 O066 und 20067 eltestes Geschäft am Platze 2 1% n n A N U.- f N E. B. 8.„. 8 e e eeee führer oder durch einen Geſchä tsſührer in abteilung abgeſehen, wo ſie ſämtliche Vitrinen aufbrachen And von der Reise zurüek. Df.med.Heinr.Hafner 2 en Tel. 28 913 Von dler Reise zu uet Dr. Katzenstein Aueh Batannmarbunen Die Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſt⸗Fabrik AG. in Mannheim hat im März 1920 für eine hypothekariſch geſicherte, 4½ prozentige Anleihe von 1500000 M. 1500 Teilſchuldverſchreibungen ausgegeben, die mit 4½% in halbjährigen Terminen am 1. April und 1. Oktober verzinſt und nach einem Tilgungsplan in den Jahren 1925 bis 1949 eingelöſt werden ſollten. Von den Teil⸗ ſchuldverſchreibungen, die nach der Behaup⸗ tung der Schuldnerin an keiner Börſe zum Handel zugelaſſen ſind, befinden ſich noch 1 421 000 M. im Umlauf, wovon 421 000 M. als Altbeſitz anerkannt rden ſind. Als Ausgabetag gilt der 4. März 1920(Umrech⸗ nungskurs 100 PM.— 4,87 GM.). Die Schuldnerin beabſichtigt, die Altbeſitz⸗ geunßrechte durch eine Barabfindung von 60 Prozent des geſetzlichen Nenuwertes abzu⸗ löſen, die alſo 2,92 RM. für ein Genußrecht zu einer Teilſchuldverſchreibung von 1000 Mark betragen ſoll, und hat die Spruchſtelle angerufen, zu entſcheiden, daß dieſes Angebot nicht hinter dem Werte zurückbleibt, den die Genußrechte im Zeitpunkt der Gewährung aben. Etwaige Einwendungen gegen dieſen An⸗ der unterzeichneten Spruchſtelle ſchriftlich ei zureichen und zu begründen. N⸗ 0 Karlsruhe, den 31. Dezember 1926. Gebbard. P 5. 8. I Spruchſtelle beim PFNENANA kuren ſind erloſchen. trag ſind bis ſpäteſtens 20. Januar 1927 bei teaurx, Ingenieur⸗Direktor, Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ getragen: a) Zu folgenden Firmen: 1. Modehaus Fritz Sachs, Mannheim: Das Geſchäft und die Firma gingen von Fritz Sachs auf Kaufmann Robert Schloß in Wies⸗ baden und Kauſmann Leopold Freyer in Wiesbaden über, die es unter der bisherigen Firma in offener Handelsgeſellſchaft ſort⸗ führen. Offene Handelsgeſellſchaft ſeit 1. Jannar 1927 Die im Betriebe des Ge⸗ ſchäftes begründeten Verbindlichkeiten ſind nicht von den Erwerbern des Geſchäfts übher⸗ Jnommen worden. 2. Peter Ririus, Mannheim: Die Pro⸗ Firma wurde in die Peter Ririus, Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung mit dem Sitz in Ludwigshafen a. Rh. eingebracht. 3. Studiengeſellſchaft für Veredelung von Gußeiſen, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung, Mannheim: Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Beſchluß der Geſellſcha'terverſamm⸗ lnug vom 14. Dezember 1926 in 8 1(Sitz) ab⸗ geändert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Berlin verleat. 4. Joſeph Vögele Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ heim: Baurat Walter Kaempf iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. b) Folgende Firma: 5. Mechanie 8 Metallurgie, Geſellſchaft mit beſchränkter Haßtung in Mannheſm. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 17. September 1925 feſtgeſtellt und am 20. März 1926 abgeöndert. Der Sitz wurde von Wiesloch nach Mann⸗ heim verlect. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Vertrieb, insbe⸗ ſondere der Export von Maſchinen aller Arten, Motoren, Keſſeln, Hraftanlagen und allen Erzeugniſſen der Metallurgie, insbeſon⸗ dere auch die Nornahme von Sachliekerungen nach Frankreich und Belaſen. Gegenſtand des Unternehmens iſt auch die Ein⸗ und Ausfuhr von Waren aller Art. Das Stammkapital beträgt 9000 RM. Geſchäftsfüßrer ſind Franz Beraer, Ingenieur, Mannheim. André De⸗ molliens, Kaufmann. Poxis und Paul Heur⸗ Paris. Wenn mehrere Geſchörtsfüßhrer vorhanden 9 5 ſo. wird die Geſellſchaſt durch zwei Geſchäfts Das Geſchäft mit der Gemeinſchaſt mit einem Prokuriſten vertre⸗ ten. Solange Franz Berger, Andres Demol⸗ liens und Paul Heurteaux Geſchäftsführer ſind, ſo iſt jeder von ihnen für ſich allein zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Die Geſellſchaftsdauer wird bis zum 31. Dezember 1930 feſtgeſetzt. Sie verlängert ſich ſeweils auf weitere 5 Jahre, wenn nicht ſpäteſtens 3 Monate vor Ablauf eines fünfjährigen Zeit⸗ raumes die Kündigung der Geſellſchat non einem Geſellſchafter erklärt wird. Die Kün⸗ digung iſt nur wirkſam, wenn ſie rechtzeitig mit. eingeſchrahenem Brfef gegenüher der Geſellſchart erklärt wird. Als nicht eingetra⸗ gen wird verßfentlicht: Bekänntmachungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. 50 Mannheim, den 3. Januar 1927. Den Amnsgendi d. Dr Ucksachen indus'rie 8 2 A lhlertprorgt Urucketel Ur. Haas..m beftek 5 S chiung! Das tausendfach bewährte Fensterklarmitte! welches das Anlaufen und Gefrieren von Schaufenstern und Scheibhen arantiert verhindert, erhalten Sie bei Fläſchchen mit genauer Anleitung Rmk..50 gegen Nachnahme, Porto u. Verpackung extra. Alleinvertretung 10 für Württemberg, Baden, Heſſen und Pfalz. Tüchtige Vertreter, bei Laden⸗ſowie Autobeſitzer fü. at Lehaller, Lampertheim f. Al. gut eingeführt, werden für den Verkauf dieſes allſeits ſehr geſuchten Artikels für ſofort geſucht. Verſand nur geg. Nachn. 4 — „„„—————— — ——— 1 25 10 Bayr. Bodenör. B 189.——Crausport⸗Akktien. .— Jehen, Bergw. 178.5180 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) e 3 Die Reichsbank am Jahresſchluß MNnnd 5870 Mill.„ umlaufende Zahlungsmittel Nach dem Ausweis der Reichsbauk vom 31. Dez. 1920 hat die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks. Lombards und Effekten um 470,5 auf 20033 Mill. zu⸗ genommen. Die Zunahme entfällt mit 415,8 Mill. W auf die Beſtände an Wechſeln und Schecks, die auf 1828,6 Mill. 1 angewachſen ſind; die Lombardbeſtände haben ſich um 54.7 auf 84, Mill./ erhöht, während die Aulage in Effekten mit 90, Mill.% annähernd unverändert geblieben iſt. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ind 453 Mill.% neu in den Verkehr abgefloſſen; der mlauf an Reichsbanknoten erhöhte ſich um 437,4 auf 3735,5 Mill. der an Rentenbankſcheinen um 16,) auf 1164,1 Mill. l, Für 52,3 Mill./ Rentenbankſcheine wurden gelilgt, und zwar der auf dem Rentenmarktilgungsſonds noch beſtehen geblie⸗ bene Reſtbetrag in Höhe von rund 49,2 Mill. und weitere 8,1 Mill.„ gemäßz§ 7a des Geſetzes über die Liquidierung des Umlaufs an Rentenbankſcheinen. Die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen ſind dementſprechend um 69,2 auf 7,7 Mill. zurückgegangen. Der geſamte Zahlungs⸗ mittelumlauf ſtellt ſich unter Elnbeziehung von rd. 745 Mill. Scheidemünzen und rd. 185 Mill.% Privatbanknoten auf rund 5870 Mill./ gegen rd. 5210 Mill./ Ende 1925. Die fremden Celder zeigen mit 648,0 Mill.„einen Zuwachs um 62,7 Mill.. 8 Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſtiegen um 72,7 auf 2350,6 Mill.„ und zwar die Beſtände au Gold um 25,5 auf 1831,4 Mill., die au deckungsfähigen Deviſen um 47,2 auf 519,2 Mill. l. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 40 v. H. gegen 5½8 v. H. in der Vorwoche und 40,8 v. H. Ende 1925, die diirch Gold und deckungsfähige Deviſen 6,9 gegen 69,1 v. H. in der Vorwoche und 54,4 v. H. Ende 1925. , Ac. der Dillinger Hüttenwerke[Forges et Acieries de Tilling), Dillingen⸗Saar. Das vor dem Kriege mit 42 v.., ſeit Kriegsende mit 60 v. H. in Händen franzöſiſchen Kapitals befindliche Unternehmen erweiſt für das GJ. 1925/26 einen Reingewiun von 3 195 516(2573 508) Fr. Es gelangt eine Dipidende von 6 v. H. zur Verteilung. „. Tie definitiven Quoten für die Tſchechoſlowakel und Oeſterreich im Stahlkartell. Die deſinitiven Quoten im Internationalen Stahlkartell ſind für die Tſchechoſlowakel au 1430 000 To., für die Alpine Montangeſellſchaft auf 411 000 To. und für die ungariſchen Werke auf 200 000 To. feſtgeſetzt, ſo daß ſich eine Geſamtauote von 2141000 To. ergibt. 10 Mitteldentſche Stahlwerke. Das unter Führung der Darmſtädter und Nationalbank ſtehende Konſortium legt jetzt den deutſchen Teil der 25 Millionen⸗Anleite der Mittel⸗ deutſchen Stahlwerke.⸗G. zu 98½ v. H. auf. 5 Mill. dieſer Anleihe ſind bereits in Holland ſeſt begeben. Die Schuldver⸗ ſchreibungen ſind mit 7 v. H. verzinslich und ſollen ſobald als möglich an der Berliner Börſe eingeführt werden. Ein dem Proſpekt beigegebener Zwiſchenſtatus per 30. November verzeichnet: Anlagen 45 Mill.., Vorräte 8 227 658 /, Effekten und Beteiligungen 1399 Mill.., Debitoren 11,75 Mill. J, Bankguthaben 1,36 Mill./ und Kaſſenbeſtand 262 342 l/. Anderſeits werden Daxlehen, die aus dem Erlös der ſetzt auf⸗ gelegten Anleihe abgelöſt werden ſollen, mit 18,5 Mill.„I ange⸗ geben. Kreditioren belaufen ſich auf 5,86 Mill. I. o: Verkauf von 10 Mill.„ Aktien des Rheiniſch⸗Weſt⸗ zliſchen Elektrizitätswerks. Bekanntlich hatte im Sommer es vergangenen Jahres die Gruppe Behrens in Hannover auf Grund einer Erbſchaft einen geſchloſſenen Poſten von 10 Miſl.„ R. W..⸗Aktien erhalten. Dieſe Aktien ſind in den letzten Tagen zum Kurs von 150 v. H. an intereſſierte Kreiſe Hbergegangen. und zwar an acht am urſprünglichen Konſor⸗ kium betelligte Mitglieder, in der Hauptſache rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Städle. Die beiden Kommunen Düſſeldorf und Eſſen erhielten u. a. je nom. 1 500 000% Aktien aus dieſem Paket. 75: Keine Veränderung der Gemeinſchaft Deutſcher Anto⸗ mobilfabriken. Von der G. D. A. wird mitgeteilt: Zu der Nachricht einer Berliner Korreſp., die im Anſchluß an die Vebernahme der Protos⸗Automobilwerke durch die N..G. von einer bevorſtehenden Auflöſung der Gemeinſchaft Deut⸗ ſcher Automobilfabriken(.D..) ſpricht und aus der Talſache, daß der N..G. in Zukunft die techniſchen Büros der Siemens⸗Schuckert⸗Werke für den Vertrieb ihrer Wagen zur Verfügung ſtehen, darauf ſchließt, daß die G. D..⸗Nieder⸗ laſſungen ihre Bedeutung für die N..G. völlig verloren aben, ſtellt die G..A. dieſe Behauptung, die lediglich auf e beruhe, hiermit in entſchiedeuſter Weiſe in rede. 2l Auflöſung der Leux⸗Werke Ach. für Schilf⸗ und Bool⸗ bau in Frankfurt a. 4. Das der Deutſchen Raiffeiſenbank ——— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Finen und Austanbsanleihen in Prozenten, bel Stückenotterungen in Mark ſe Stuck Lie mit F verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit. verſehenen naoch in Bi⸗%/ verſtehen. Franffurter Börſe vom 8. Januar 4. 5. 4. 8. Vankk⸗Alktten. 4 15 8 25¹ o 500 Enzinger⸗Umon 175 +7 5 algw. Hellbronn—.— e„ Spinn. 1 217. Fagteg, en 1630——0 Feune S. aben, O0h. G1e 104.0f1 0. — Sran Bad 182.8184.0 B..Laurahütte 83.—81.— 858 5 ühld.—.—. ankf. Brau. In„G. Fardenind. 324.0ſ024.0 Fahr Gebr. Pirm. 45.—48.— Sane Ban 55 90 0 7180 Schanmnabebn J 29070 Feen dee. 154.5168.5 armer koer Havagg 178.5 176,9 Feinmech. Jetter.—.—85.— Team u Jdeng 20 0 225)9 Nepdeuſſc Liedd 168.7 160.8 Frantf Böde Wir.—66,50 1 Darmſl. Nat. 5 262.02670 Deſter.-UH. St. B.—.——.—Fuchewa 8.5250,590 Deuſche 8 aK 180.7 191.7 Daltimore 8 Obio—.——.—[Holdſchmtt 19.134.8 152.0 75 Wech 140.0142.0 Induſtrie⸗ Aleti Gritzner M. Durl. 184.5133.5 3. Hbpotbetenok. 1829187.5 On uſtrieAktien. geun Aner 187 880 2 Meberſee- Bani 270(127.5 Eichb.⸗Mannt. T—.—Orün Aae 187.5158.0 Vereinsbant 118.5115.7 5 empf⸗ Sterns“ 470.0 Haldämeu, Räh 50.1050 10 hammerſen A.—.—180.0 üpett Armaturf. 72,—.80 TDisconto-Gel. 181,5188.5 Mainzer St.-A., Schöfferh. Bindg. 310..303,0 5 Vent 18900 18200 Seee 188.0 156,0 HirſchKupfu. Met. 113.5 Aaus ⸗ 120.0180.0 Werger: 8540 Ho n 170.g 116.7 TMiteld-Ered8 179.0 176.0 Aeeneleisren 85.— 52.60 Heere 15 129 9590 .B8..0 Accumulatoren—.——.— Holzverkohl, Ind. 75.—70, 92 ber. Std n 18735.75 Adier Oppenhein— Aann Stam 101..102.9 1475 hop., Bt 184.0 122,9 Adier Klebe, 167·5 118,5 Namnig. Kaſſersl 147.0,140.0 ain Gredirdant 142.8143 0 Afchafl. Buntpap. J84.0,f88.8 Semp. Stena, 0c00ſle. ein Hyp.⸗Bant 190.0 182.0 Aschafl. Jeultolf, 389.5 3250 Klein. Sch& Beceer 114.7115,0 255 5 154,0163.0 Sahnbed. Darmſt. 35.50 35.50 Knorr. Heilbronn 189.5 109.5 Wiener Bankver—.—.80 Bad..—.—Konſerven Braun 78.— 75.— Württb Notendt—.——.— Had. Masch. Durl. 110.9 14.0 Krauß& Co.,Lock.——— MannhWerſ.⸗Ge 153.—.— Baſt.⸗G.„.167/0Tgahmeyer& Co. 147.5149.7 rantf. Allg. Berſ. 115.917.5 85 Spiegei 12.— 78.85 gech Augsburg.129.00% errh. Berſ. Gel 152.0162.0. Beck& Henkel 68.75.90.— Lederwerf Rothe 49.—.75 Prant Küu Be—— Sergmm Elekre 184.5 186.) Judwigsh Walzm 120..J44.0 00„ing Metallwecke 45.— 45.75 duß Maſchinen 44.2542.— 8 Bergwerke Ankien. Brem.⸗Beſigh. De. 54.7584.— Luß'ſche Induſtt 40.—. uß 8 1 0 115,50116.2 177.„0EbamotteAnnaw—.— Nez Söhne. 180,0181,0 Cont.Rürnd. Bzg 109.0 109,0 Hotoren Deuß.8·55 5 0/ Daimler Motor 86.5087,.— Notorf. Oberürſ. 59.5059,75 Helſenk. Gußſtahſ 15.7515.50.Gold⸗u..⸗Anſt 204.9,208.0 Neckarſ. Fahrzg..114.8114.5 J erd ſau 191..123.5 Dyckery.& Widm.—.——.— Ary. Leder Spier 100,0100,0 Kall 85 — 8 Cement Kariſtadt—.—168.00 Riag, Mühld. 39.0/289.8 —.—.— ersleben 157.0159.7] Hingler Zweibrück—.——.—Peter Union Fetft. 124.2128.7 Kall Salzdeif.., Düctpp ert St.—84.— Ff. Nähm. Kagſer 59.85.60.— Kall Weſteregein 169.0, 68.0, Düſſeld.Nat. Pürr 54.— 84.— Pbllipps-G. Aer 88.508.— Klöckner⸗Werke—.——.— Eiſen Kalſerslaut 89,7561.— orde lan Weſſen—.—70. 7 Mannesmannr. 208.5 209,7 Télektr Licht 184 5 Gebb& Sch 127.0125.2 J0berbedar.. 122.0 Eil. Bad. Wolle 50,9050.— Ryeinmetal.. 180. Eiſen(Caro)—,——.— EmagFrankfurtt..400 2150 Rheinelettr. Sta 188.5 133.5 1vbsnix Berabau 134.7188. 7 CEmallle St. Hurich 50,50 Rö. Waſch. Leud. 48.—J48, Nhenanta Aachen 78. 78.— 81249. Vogtl. Ma Cement Heidelv. 146.5 147,0] Rainkraftwerke 1.0130.0 Balti naheſtehende Unternehmen beruft zwecks Mitteilung gemäß 240 HGB.(Verluſt von mehr als der Hälfte des AK.) eine HW. auf den 28. d. M. nach Berlin ein, Dabei ſoll auch über die Auflöſung und Liauidation der Geſellſchaft Beſchluß ge⸗ ſaßt werden.(Die Geſellſchaft war ſchon 1925 in Schwierig⸗ keiten geraten und hatte mit einem Verluſt von 564731. abgeſchloſſen bei einem AK. von 750 000.) 51 Fabrikverkauf der Deutſchen Spiegelglas⸗AcG. Die ab. HV. der Deutſchen Spiegelglas⸗AG., Kl. Freden, beſchloß den Verkauf der Spiegelglasfabrik in Freden an den Verein Deutſcher Spiegelglasfabriken Acd. in Köln. Der Vertrags⸗ entwurf ſieht einen Geſamtkaufpreis von etwa 2,0 Mill. 4 vor. Die Verwaltung glaubt, durch dieſe Maßnahme das der Geſellſchaft verbleibende Werk in Grünenplan mit gutem Erfolg weiterführen zu können. Zweck der Geſelſchaft iſt in der Folge nicht mehr die Herſtellung und der Vertrieb von Spiegelglas, ſondern hauptſächlich von optiſchem Glas. &* Deulſche Ton⸗ und Steinzeugwerke.⸗G. in Berlin. Die Geſellſchaft, die vor dem Kriege als eigenes Unternehmen in den Vereinigten Staaten die General Ceramie Co. in New Jerſey beſaß, hat mit den ſetzigen Maſoritätsbeſitzern der amerikaniſchen Geſellſchaft, die die Maſorität bei der Verſtei⸗ gerung durch den Treuhänder übernommen hatte, den Rück⸗ erwerb der maßgeblichen Aktienbeteiligung gegen Bar⸗ zahlung vereinbart. Man erhofft von der neuerlichen Zu⸗ ſammenarbeit und dem gegenſeitigen Austauſch der Erfahrun⸗ gen für beide Unternehmungen Vorteile, beſonders nachdem inzwiſchen die amerikauiſchen Unternehmungen ausgebaut und moderniſiert worden ſind und für die letzten Jahre eine gute Rente verteilt haben. Es wird vorgeſchlagen, das.⸗K. der Deutſchen Ton⸗und Steinzeugwerke.⸗G. zwecks Erwerb der amerikaniſchen Majorität ſowie zur Beſchaffung von Betriebsmittel umhöchſtens RM. 3Zauf 10 Mill. zu erhöhen. Der größte Teil der neu zu ſchaffenden Aktien wird, wenn auch endgültige Beſchlüſſe noch nicht gefaßt wur⸗ den, den bisherigen Aktionären zum Bezuge angeboten wer⸗ den. Der Geſchäftsgang bei den deutſchen Unternehmungen war im abgelaufenen Geſchäftsjahr zufrieden⸗ ellend. 8 Porzellanſabrik Lorenz Hutſchenreuther AG., Selb i. B. Nach 152 015(167 563)/ Abſchreibungen verbleiben 290 114 (348 648]„ Reingewinn, aus dem die gemeldeten 6(8) uv. H. Dividende verteilt werden. Bilanz(30. Juni): Gläubiger 786 142(742 161), Interimskonto 301 531(311012) 1; Schuld⸗ ner 1,81(192) Mill., Effekten und Jeteiligungen einſchließl. Vorratsaktien 1,41(1,41) Mill., Waren 377 592(312 360) l, Materialien 100 791(91 503) //. Für die nächſte Zeit ſeien Aufträge hinreichend vorhanden.— Bekanntlich beabſichtigt die Geſellſchaft, der HV.(12. Jan.)„über eine Beteiligung au einem anderen Unternehmen“ zu berichten; es handelt ſich dabetl um die Porzellanfabrik Tirſchenreuth. jol Uebergang von Georgii u. Harr auf 8 lpaus. Die angeſehene, 1881 gegründete Georgit u. Harr AGG. Zigaretten⸗ fabrit in Stuttgart hat ihren Geſchäftsbetrieb an eine der älteſten und arößten deutſchen Zigaretten⸗Fabriken, die be⸗ kannte Firma Halpauss⸗Zigaretten⸗Fabrik G. m. b.., Breslau⸗Köln, veräußert mit Ausnahme des Grundbeſitzes ([Friedenswert 525 000, Bilanzwert 168 000). Es handelt ſich bei dem Verkauf nicht etwa um eine Ueberſchuldung. Die Urſache liegt vielmehr in der allgemeinen ſchweren Lage der Zigaretteninduſtrie. Georgli u. Harr bezeichnet den Verlauf und das Ergebnis des GJ. 1925 als unerfreulich. Der Konkurrenzkampf nahm immer ſchärſere Formen au. Unter dieſen Umſtänden war eine Rentabilität des Unternehmens nicht zu erreichen, vielmehr ergab ſich ein Verluſt in Höhe von 96 434,92 ½(ſchon im Vorfahre betrug er 96 860 l, der aus der Rücklage gedeckt wurde). Die Zigarettenherſtellung wird von Halpaus in Stuttgart nicht weiter betrieben wer⸗ den. Eine ſpätere HV. wird die Auflöſung der Georgii u. Harr AG. zu beſchließen haben. 1. Nationaliſierungs⸗Maßnahmen der Berliner Groß⸗ 2 mühlen. Nachdem die der Betriebsgeſellſchaft Berliner Müh⸗ 5 len angehörende Weizenmühle Karl Salomon u. Co. AG. ihren Betrieb ſeit Ende November ſtillgelegt hat, wird jetzt auch die Berliner Viktoria Mühle AG. im neuen Jahre ihre Arbelt einſtellen. Wie auf Anfrage mitgeteilt wird, ſind die Urſachen dieſer Erſcheinung darin zu ſuchen, daß der allgemeine ſchlechte Mehlabſatz der Betriebsgeſellſchaſt den Gedanken nahelegt, die Kapazität der jeweils arbeiten⸗ den Mühlen voll auszunutzen anſtatt alle Einzel⸗ betriebe nur mit Kurzarbeit zu verſehen. Weiterhin ſpielt vorübergehend der relative Mangel an Rohſtoffen und die von Zeit zu Zeit notwendige Ueberholung der Maſchine eine Rolle. Endlich wird das Mißverhältnis zwiſchen dem Preiſe des e und dem Erlöſe des Fabrikates beſtimmeud geweſen ſein. 2 4 C Vörſenberichte vom 5. Jannar 1927 Mannheim leicht erholt Nach dem Rückſchlag des geſtrigen Tages war die Ten⸗ denz am Terminmarkt leicht erholt. Am Kaſſamarkt lagen Banken, Brauereien und Verſicherungswerte ſeſt. Von ſeſt⸗ verzinslich. Werten waren Vorkriegs⸗Pfandbriefe zu höheren Kurſen geſucht. Es notierten: Badiſche Bank 108, Rhein. Ereditbank 144, Pfälz. Hypothekenbank 192, Rhein. Hypothek.⸗ Bank 190. JG. Farben 323, Rhenania 74, Brauerei Durlacher Hof 142, Brauerei Kleinlein 205, Brauerei Schwartz⸗Storchen 156, Brauerei Werger 155, Frankong 83, Aſſekuranz 205, Continentale 93, Mannheimer Verſicherung 147, Württ. Transport 39, Seilwolf 90, Benz 86, Gebr. Fahr 47, Fuchs Waggon 9,525, Germania Linoleum 218, Karlsr. Maſchinen 43, Knorr 170, Mannheimer Gummi 82, N. S. UI. 115, Nähkaiſer 59, Zement Heidelberg 148 5, Rheinelektrag 166, Oelverein 93,5, Wayßz u. 7 160, Zellſtoff Waldhof 239, Zucker Frauken⸗ thal 115, Zucker Waghäuſel 143, alte Rheinbrieſe 13,00. Frankfurt ſchwächer Die Börſe hatte angeſichts des heutigen Zahltags auch heute noch unter Glattſtellungen zu leiden, wozu noch die Enttäuſchung über die für Fanuar erwartete, aber ausge⸗ bliebene Hauſſebewegung tritt. Die Käufer übten große Zurückhaltung, da ſie abwarten, wie ſich die Reichsbank zit der morgigen eventuellen Diskontermäßigung der Bank von Euglaud ſtellen wird. Da die Umſatztätigkeit nicht beſonders groß war, konnten ſich die Kursverluſte in mäßigen Grenzen halten. Stärker angeboten waren nur.G. Farben mit einem Kursverluſt von 3 v.., Scheideauſtalt dagegen 1 v. H. ſeſter. Schifſahrts⸗ und Montanwerte verloren—2 v. K Kaliwerte konnten—3 v. H. gewinnen. Auf allen übriger nicht genanuten Märkten überwogen ebenufalls die Abe⸗ ſchwächungen, nur Zuckerwerte ſtrebten eine Erhöhung au. Deutſche Renten waren gut behauptet und hatten zeitweiſe ſogar lebhaftes Geſchäft. Von deu ausländiſchen Reuter, traten aber nur die Ruſſen etwas in den Vordergrund; au⸗ geblich ſoll die Sowjetregierung einen größeren Betrag ſür Aufnahme des Zinſendienſtes bereit geſtellt haben. Berlin unter Schwankungen feſter Die geſtrigen Befürchtungen hinſichtlich der Geſtaltung der Geldmarktverhältniſſe haben ſich etwas gemildert— Tagesgeld war mit 4,5 bis 6,5 v. H. reichlich zu haben— ſodaß der Kursſtand bei Beginn eine gute Widerſtandsfählg⸗ keit zeigte. Vielfaſt waren kleine Beſſerungen gegen di! geſtrigen gedrückten Schlußnotierungen zu verzeichner namentlich für Kaliaktien und Maſchinenbauwerte. Doch gleich nach Beginn ſchwächte ſich die Haltung auf dem Indu⸗ ſtrieaktieumarkte etwas ab, um ſich aber ſpäter von neuem zu befeſtigen, weil man mit der Möglichkeit einer Bank⸗ diskontermäßigung in England und hier rechnete. Auch der glatte Verlauf des Jahltages wirkte ermutigend, gleichwotzk blieb die Zurückhaltung vorherrſchend und bei dem ſehr geringen Verkehr ſchwankten die Kurſe meiſt um Bruchteile eines Prozentes. Belebter ging es zeitweilig am Bankaktzen⸗ markte zu auf die beträchtliche Steigerung von Barmer Bank⸗ verein um 7 v. H. Auch Schiffahrtsaktien zogen kräftiger an. Am Markte der deutſchen Anleihen machte die Aufwärts⸗ bewegung anſehnlithe Fortſchritte. Der Privatdiskont wurde um ermäßigt auf 47 v. H. für beide Sichten. Verliner Devifen Oiskonkſätze: Ne chsbaukt 1, Lombard 7, Privat 4½ v. G. 5.8. 240.5. Nei.980—.— Riedeck Montan. 184.0 152.8 TFuckerf. S 7 145.9148•0 72 0 Negs. Robberg Darmſt. 14.80 11.28 Jusgerf, Frankentp 18.J 18.9 4% 8. Schung. 90 4J03 13.45 TRuttgerswerke 187.1142.3 142.0,144.0 4% F. Schußg. 1417.02 17.45 2 Schlünck d C. Hbg. Juckerl. Sfſtein.—.—185.0, Sparpramie. 1918.40..885 Schnellpr. 8 108.0 108.0 Juckerf.Rheingau 7 85. Pk.Schahanm.—.——.— Schramm Lackf..5 553 Juckerf. Stuttgart 142.0 145.5 4% b0 de.—.z= 1Schuckert, Nrög. 188. 5 0 u.——.840 Sal He. Jerdderkrdes⸗wune d Ae..880.89 Sellinduſr. Wolf 50 80, Elberſeld. Kupfer—.——.— 9 +0. TStemensäpalst 203.5 203.0 c—. e ee 4% Bab Am v1819.785—.— Südd. Draht..—.——.— Hreßeie..—.——.— 8½% do. abgeſt.810.840 2 Dr 2 e e e S. Led. St. Ingber!—.——.— Nanselb—.——.— 80%, do. gon 1806—.——8 Talcotw. Beg 9 e 4% Bahr. Eil⸗Anl.—.—0 880 Uhrenſabr. Furtto. 23.— 23•0 910 Mm. Koblenanl. J 1 3 3½% d0..835 Ver. deutſch. Oelf. 98.75 98.78 3⁰ do. B.. ub diain 94.28 92.80 Jeſtverziusliche Werte. 4% Say- Pf. G. P. Ver. Ultramarinf. 16.0 161.0 4½% Mhm.1914—.—. 8½/ 3* — 10———— 1903—.—.— 40% Heſſ. o. ö9 u. 08.800.856 0. 2 Ver. 14 5..K. 136.5— 4 885 W 9355 .St. 94.—%% 1904/5—.——.— 37½. eſt.—.— 0. Voigt& Haff. Sꝛ. 128.0 130.0 3% 5i. 0 370.•% l Aaldee b J00. d en en Wayß& Freotag 157.0 159.0l 3% D. Reichsanl.—.—.—1% Württ. k. 1915—.—0,840 Verliner Vörſe vom 5. Januar Bankk⸗Alckien. 1TAng Glettr-Oel 167.9168,2 Peutſche Kan. 129,8129.5 Bank f. el. Werte 168.9 169.9 Anglo. Et. Guanc 104,0,198.5 JDeutſche Maſch. 116.0119.2 Barmer Bantver. 0 Anßalt. Kohlen-F. 122.21240 Deutſche Steinzg. 200.9 205,0 1BBerl. Handelsg. 278.0 274.0 Annener Gußſtabi 50,—20,—, Deutſche Wollw. 81.5080. TCom. u. Privatb. 220.5 2283.2 Audab. Zellſt. 170.0174,7 Deutſch. Eiſenh. 88.—83,28 + Harmſt. u..⸗B. 281.0 284.7 Augsb.⸗Rb-Maſch 188.0146.0 Donnersmarckh. 137,00189.0 1 Heutſche Bant 180,0 J81.5 Paſcke Maſchin.—.——,— Pürener Metal Je5.0 104.0 TSt. Ueberſee Bk. 130.0 180.0 3 Meguin 60.—60.— Dürkoppwerke. 90,5992,59 ITDisc. Command. 178,7.183.0 7 P.—+ 289,0240,0 Dynamft Nobel 159.7158.7 TDresdner Bant 178.0 175,0Vergmann Elet. 168.5168,7 Elberfeld. Kupfet—. 2 55 1 Mitteld. Kredb. 180 5 179,5 Berl.⸗Gud. Hut 287.0280,0J Elektr. Lieferung. 183,9180,5 Reichsbank... 172.7,178.7 TBerl.Rarlsr.Ind 100.2105.0, TElttr. Licht u. Kr. 108.7168.5 49—5 Ereditbank 144.0144, TBerlin. Naſchb. 121.5124.5 Emaille Ullrich 89.— 60.— Süddeutſch. Disc. 160.0 161.0 Berzelius Bergw.—.——.— Enzinger⸗Union 97,5099.59 Crausport⸗Aketien. Bing Rüraberg 45.—45.15 Eſchw. Bergwer. 168.0 185.0 b 16,1518.65 Bismarckhükte. 13.C. Farbenind. 928.722, 15 194.0183.0 J Bocham Bußſt. 178.2181.0 Feidmühle Papier 186.5180.5 1 18 u. Str. 184. 148.0J Gebr. Böhlersce e Felten 4 Gul 161.3½164.0 a eahn Seeeſez el 31— 255 g en J8080 9— 2158˙3] Br.⸗Beſigh. Oelf 84, Fuchs Waggon 0, euttc⸗ Auftröl. 8. 47, Sremen asten 1209 1200 7. 9975 o, — man „A52.— Nmniſſch 4 Januar 5. Januar Parſfar ſcen in.⸗M. tüz. G. L B. M. IIre Holland.„. 100 Gulden 168.09 188,81.J169,31 168.73 168,47.8 1 Peſ. 10 805 5 11 rüſſel. 100 Belga„Fr. 44 J— —8 83 5— 107.17 107.43 107.19 107,45 112.50.5 Stockholm..„„ 100 Kronen 112.22 112,50 112.36112.64 112,50.5 Kopenhagen„„„ 100 Kronen 112,10[112,38 112.22 112,50 112.50 5 anzig.. 100 Sulden 61.49 81.69 61,49 81.69[61.—.3 Liſſabon.100 Eskudo 21.525 21.575 21.525 21.575459.5 6 Helſingſors„ 100 finnl. M. 10,56 10,6 10.572 10.612J 81.—.8 Itallen„„. Ico Lire 18.86. 19.90 18.77 18,81 81.— 7 London„„„„„1 5id20,388 20,438J 20,411] 20.263 20,.43 8 New⸗Vork„„„„ 1 Dollatr] 4,2008 4,21054.2054215.108 4 Paris.„„ 100 Franten 16.60 16.84 16.58 15.6281.—73 Schweig.. 100 Franten] 81.10 81.3081.21.4 81.20.8 Spanſen 100 Peſeten] 65,10 65.26 65.00 65.16 81.— 5 Japan 1.054].,053.055.059.092 6,87 Konſtantitnopel 1 türk. Uſd. 2,118 228 217] 2127] 18,4• 10 Rio de Janeire„ 1 Milreis 0,492.484 0,485 0,487].378].8 Wien 100 Schilling 59,2389,3759,27]89.41.70 8 Prag Kronen] 12,438 12,478 1245[ 12.49 86.062.0 Sübſtawien„ Ic0 Dinar.407].47.407.427] 81.— 7 Budapeſt 100 Pengz 12800 Kr.78.50 79,68 73,.5873.7885,082] 6 Sof.a. 100 Leva.038.048 038].048J 81.— 7 Atben.„„„„ 100 Dredmen.81.88.81.33 81.— 10 Kairs 1 Pfd. 20.889 20.951 20.819J 20.97/1J—— 4 8. 2 8. 4. IS. .Toderichl.e Beb. 124.0128.5 Helddurg..— —.—.——.—=.Ipberſchl. Eiſen.—.——Hochfrequenz... 210.0 160.00159.5 TOberſel Kaler, 147,0,148. Krügershal Hat 88.— 8u.— Orenſt.& Koppei 123.8188.1J Petersb. Int. 10 2½ TPbbnir Bergb 138.5885.2 Ronnenberg...—.— 182.184,J1Kathgeb-Wagg. 83.1834— Ruſſendank. 77 142,11 Reisbolz Papier 30l.5819.9, Sſchel& Co.....86 4,50 124,012/ TtheinBraunkhl. 247..248.2 Sloman Salpeter——— Waggon..—[Rhein Chamotte 84.788050 Südſee Phosphat——. 1 0 0 ben⸗ 420 5—— Uſa——55.— ⸗Wien Gum. 93.* ſein. Maſch. Led. 49.—49.— 1 Vergwrk. 85.— 58,— 1 ae 9. 195.J20i. 5 a) Neichs-u. Staatspap. Vergbau 180.5 1J,5 1Rhenanla Chem 75.88,74.85 Joldanleie.87.2587.80 aſch. 48,—.50 Rombd Hütten 14.2518.50 Dollarſchäe„ er Na⸗ 159.5160,0 Roſitzer Braunk.. 128.2128.2 Reichsſchatz. IV. V o,4.650 72.—/½78.— Reſizer Jucker.. 99,59,104.0— VIeIX 9,840.850 130.—.— .——.— —. — E Aufferm. 104,0,108,5 TRüt 16 133,5141,2 1024er.8400.880 aupser 6 1102.8 ee 184 1277 7% S. Neichsanl. 9832055 94⸗0,%% 191.(193,74%;%. 0,8820, 515. 811777 174˙7 See 176.2180,5 35%/½ d. Reichzan!.6378.885 THohenohe⸗Wrt. 20.2 20— Scheidemantel. 32,7539.— 8 0— il. Holzmann 4710½0 T 244.50244.5 4% Prß. Konſole 9. 88 1HumboldtMaſch. 55 98,0 Sſem& Halske 201,7201,1% fene,.880U.L52 Iiſe VBergbau 258,0 46.0 Sinner.⸗G 88.—68.75 3/% BSover Anl..218 9889 M. Judel& Co 139.018, Stettinet Bultan. 78.7578.75 35 Bayer.An.8150,50 Gebr. Junghans 102.0 101.8 StoehtKammgrn. 132.4159,5 5% B. Kohlenant 13,9013.25 Kapla Porzellan. 115,010,5 Stoewer Nähm.—.—64.75 5% Prß. Kalianl..70.70 Kaliw. Aſchersl. 15.0,19% Südd Immobil. 91.—91.— Roggenwert 780/ 8 5 Karlsr. Maſchin. 45.65 40.20 Teichgräͤber.—.— 5½ Noggenrentb. 8,30.85 Kattowitz. Berg—.——.— Teleph. Verliner 80,—— 5 Säch Braun e—. eM WMan. Tboer del abritez. 115.9 115.0. LandſchReen.5.— Kitcnerwerke.570 500 Uniegwerke Masch 28.757.28 b) Ausl. Neutenwerke. K. H. Knorr. 57115 Ber. B. Frkf. Gum. 88.— 89.65 8%% Mexikaner Lelmm 4 Jourda nös.—60.— Ber Ebem. Cparl. 121.0ſ150,24) Sen Schage 24.—.80 Fein Nokwelier c i: 8 diſc Riceiw. 189.0 l50.04% Ge Debr. Körtiag. 15594% Boanzſtof Eib) 885.0 846.0 4%„ cond, Rie 28.85.70 Koſtheimer Cell. 29N.45— W. SchuhfBrns Wö79.8577.— 400 7 Silberrte.05 270 Koffdäuler⸗Hütte.019.2, Ber, Gahlwerde 183.288.0 4½ Fapierrie..0 Lahmeger& Co. 44 J00f4 JStaßm v..99p.788.0 cekhk. Ab.⸗Anl. J 189 Lauragütte. 18J8, Ber. Muremes f, 161.0 16.0 45%% Bagd.-Elſ.1 25.7828.55 Uindes Eismaſch⸗ 180.8 150.0 Bogtländ. 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