Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗Vk. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beieptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,4·6, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr. 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen Sport und Spiel 25 N Mittag⸗Ausgabe 2 0 1 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 55 64 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen 8 Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte usgaben Aus Seit und Leben Mannheimer Frauenzeitung Unkerhaltungs⸗Beilage · Aus der Welt der Technik Far 2 Dr. Curtius noch im Vordergrund ſeBerlin, 6. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Noch nie iſt wohl bei einer Kriſe ſoviel geſchrieben worden und ſo wenig geſchehen wie bei dieſer. Als ſicher darf, wie wir von zuverläſſiger Seite erfahren, lediglich angenommen werden, daß Dr. Eurtius vom Reichspräſidenten betraut werden wird, die Verhandlungen über die Regierungsbildung zu füh⸗ ren. Ob Hinbenburg vorher, wie es den parlamentariſchen Re⸗ geln eutſpräche, noch die Herren Müller⸗Franken oder Weſtarp heranziehen wird, iſt neuerdings wieder zweifelhaft geworden. Die Betrauung Dr. Curtius mit den Verhandlun⸗ gen bedeutet aber natürlich noch längſt nicht, daß Dr. Curtius nun tatſächlich ins Kanzleramt einrückt, das hängt ganz von. dem Erſolg ſeiner Bemühungen ab. Wenn die Nachtausgabe des„Tag“ behauptet, daß Dr. Curtius mit ſeinen Abſichten bereits jetzt beim Fraktionsvorſtand der Volkspartei ſchärfſten Widerſpruch geſunden habe, ſo iſt das, wie wir hören, durch⸗ aus unzutreffend. Der Fraklionsvorſtand hat bereits mit Dr. Curtius eine Beſprechung gehabt und in dieſer deſſen Pläne gebilligt. Unter keinen Umſtänden wird die Volkspartei ihre Einwilligung zur Bildung einer„Kleinen Rechten“ er⸗ teilen. Es braucht über dieſe Kombination des Herru v. Lö⸗ bell mithin kein Wort mehr verloren zu werden. Dr. Cur⸗ tius dürfte vielmehr verſuchen, eine Regierung auf der Baſis aller bürgerlichen Parteien einſchließlich der Deutſchnationalen zuſtande zu bringen. Man verhehlt ſich aber ſelbſt in der Um⸗ gebung des Reichswirtſchaſtsminiſters nicht, daß dieſer Plan wenig Aus ſicht auf Verwirklichung hat. Er dürfte am Wider⸗ ſtand des Zeutrums ſcheitern. Das Zentrum ſteht mit Ausnahme einiger weniger Mitglieder einer derartigen Konſtellation durchaus ablehnend gegenüber. Nicht ſo ſehr, wie man vielſach hört, aus außenpolitiſchen Gründen, die Be⸗ denken des Zentrums liegen vielmehr auf innerpolitiſchem Gebiet. Man ſieht nämlich in Zentrumskreiſen mit immer wachſender Befürchtung ein ſtändiges Anſchwellein der radikalen Strömung innerhalb der Arbeiter⸗ ſchaft, das pfychologiſch vor allem zurückzuführen iſt auf die mamenloſe Erbitterung weiteſter Arbeiterkreiſe über die er⸗ zwungene Arbeitsloſigkeit. Dieſe Erbitterung iſt heute bereits ſo ſtark, daß in der katholiſchen Arbeiterſchaft tatſächlich eine gewiſſe feindliche Einſtellung gegen die katholiſche Kirche Boden gewinnt und man ähnlich wie die Sozialdemokratie in der evangeliſchen, nun auch ſchon in der katholiſchen Kirche ſo etwas wie eine Einrichtung der Bourgeviſie erblicken zu müſſen meint. Es iſt klar, daß eine ſolche Entwicklung der katholiſchen Arbeiterſchaft von ſchwerſten Folgen für das Zen⸗ trum überhaupt ſein müßte. In dieſer Situation hält man im Zentrum ein Zuſammengehen mit den Deutſchnationalen für ſchlechterdings⸗unmöglich, da dieſe bei der Arbeiterſchaft nun einmal als Vertreter der Reaktion gelten. Bleibt das Zentrum bei der hier ſkizzierten Auffaſſung, ſo wird Dr. Curtius mit ſeinen Bemühungen Schiſfbruch erleiden. Die große Koalition hält man in politiſchen Kreiſen allgemein für ausgeſchloſſen, da die Sozialdemokratie ſie nicht will und bie gemäßigten Führer, die ſie wünſchen, durchaus keinen Ein⸗ fluß mehr weder in der Partei noch in der Fraltion beſitzen. So bleibt als letzter Ausweg eigentlich nur die Form der bis⸗ herigen Regierung übrig, wobei es offenbar um die Frage geht, ob die Volkspartei in einem neuen Kabinett der Mitte die Führung übernehmen ſoll oder nicht. Es gibt Opti⸗ miſten innerhalb der Volkspartei, die damit rechnen, daß ein ſo geartetes Kabinett die Unterſtützung der Deutſchnationalen finden würde. Ein ſolcher Ausgang der Kriſe wäre natürlich den Sozfaldemokraten äußerſt unerwünſcht, ſo daß ſie, wie ver⸗ lautet, ihrerſeits bereit wären, mit einem etwa kommenden neuen Kabinett der Milte zuſammenzuwirken. In dieſem Falle dürfte es vorausſichtlich zu feſten Bindungen nicht kom⸗ men, wenn eine befriedigende Erklärung über die Reichswehr abgegeben wird, ähnlich der, wie ſie ja Herr Marx bereits im Reichstag erwähnt hat Es würde ſich dann im weſenlichen nur darum handeln, einen Erſatz für Dr. Geßler zu ſinden, deſſen Ausſcheiden die Sozialdemokratie allerdings zur Bedingung machen würde. Man nimmt indes an, daß dieſe Frage keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten wird. —— Nenordnung ber Fernſprechgebühren Dem Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt iſt der Enutwurf zu einer neuen Jernſprechordnung zugegangen. Da unter der Wirkung des jetzigen Tarifes die Wenigſprecher, namentlich faſt alle neu hinzutretenden Teil⸗ nehmer, die Selbſtkoſten der Poſt nicht aufbringen, ſollen wieder Grundgebühren eingeführt, gleichzeitig aber die Ortsgeſprächsgebühren ermäßigt werden. Die Bezahlung einer beſtimmten Zahl von Pflichtgeſprächen wird nicht mehr be⸗ anſprucht. Die monatlichen Grundgebühren ſollen danach be⸗ tragen in Fernſprechnetzen bis zu 100 Anſchlüſſen 5 Mark, 100—500 Auſchlüſſen 6 Mark, 500—1000 Anſchlüſſen 7 Mark, 1000—10 000 8 Mark, 10 000—50 000 9. Mark, 50 000—100 000 10 Mark. N 4 Für. jede angefangenen weiteren 100 000 Hauptſchlüſſe erhöht ſich die Grundgebühr um 1 Mark. Die Ortsgebühren betragen künſtig für das—100. Geſpräch im Monat.10 Mark, für das 101.—200..00 Mark, für jedes weitere Geſpräch.08 Mark. In den erſten Stufen des Fernſprechverkehrs tritt eben⸗ ſeane eine weſentliche Verbilligung ein. Als endgültig feſt⸗ ſtehend können dieſe Sätze, wie wir an zuſtändiger Stelle er⸗ Abnen, indeſſen keinesfalls angeſehen werden, da zunächſt ein lrbeitsausſchuß eingeſetzt wurde, der die Vorſchläge zu über⸗ prütſen hat. Der Zuſammentritt des Arbeitsausſchuſſes wird ſofort nach ber neuen Kabinettsbildung erfolgen. 9 ſindet Die Reichsbeamlentagung der Deulſchen Volkspartei aneenicht, wie: ſprünglich beabſichtigt, am 22. und 23. zunar, ſondern am 5. und 6. Februar in Berlin ſtatt. kiſorgen bei ders Bodens unerlähßlich iſt.“ Am Dienstag abend nächſter Woche tritt der Vorſtand der Zentrumsfraktion des Reichstags zuſammen. Auch der Par⸗ teivorſtand der Sozialdemokraten hat bekanntlich bereits eine Sitzung anberaumt. Es dürſte ſich in beiden Fällen um eine Vorberatung handeln, da die endgültige Eutſcheidung in den Fraktionsſitzungen erfolgen wird. Das Berliner Zentrums⸗ organ präziſtert ̃ den Standpunkt des Zentrums noch einmal dahin, daß das Zentrum ſich an einer Koalition der bürgerlichen Parteien einſchließlich der Deutſchnationalen nicht beteiligen werde, betont aber gleichzeitig, daß ſich die Bebenken des Zentrums nicht etwa gegen die Perſon des Dr. Curtius richten, gegen den nichts einzuwenden ſei. Die von ihm erſtrebte Regierung ſämtlicher bürgerlicher Parteien mit volksparteilicher Spitze wäre indes eine ausgeſprochene Rechtsregierung. Daß es Dr. Curtius gelingen werde, eine Regierung aufzuſtellen, die von den Deutſchnationalen unter⸗ ſtützt wird, hält die„Germania“ für wenig wahrſcheinlich. In der Tat hat geſtern erſt die„Deutſche Tageszeitung“ klipp und klar erklärt, daß die Deutſchnationalen ſich mit einer Unterſtützung nicht begnügen, ſondern unter allen Um⸗ ſtänden in die Regierung eintreten wollen. Das Zentrums⸗ organ hält infolgedeſſen eine Regierung auf der bis⸗ herige u. G rundlage, die dann ſofort eine neue Entſchei⸗ dung im Reichstag zu ſuchen habe, für den einzigen Ausweg und verlangt aber für dieſen Fall, daß die Führung beim Zentrum verbleibe. Durch die Uebernahme des Reichskanzler⸗ amtes durch Dr. Curtius wären die beiden ſührenden Mini⸗ ſterien in volksparteilichen Händen und das bedeute eine ſolche Verlegung des Schwergewichtes, daß man kaum noch von einer Regierung der Mitte reden könnte. Nach alldem wird Dr. Curtius bei ſeinen Bemühungen auf kaum überwindliche Schwierigkeiten des Zentrums ſtoßen. „Dr. Wirth g 19 wendet ſich in der Zeitſchrift„Deutſche Republik“ gegen den Verſuch, bei den Verhandlungen über die Regierungsbildung Herrn Marx in deu Hintergrund zu drängen. Die Beſorg⸗ niſſe Wirths richten ſich ofſenbar vor allem gegen eine Kandi⸗ datur Stegerwalds. Wirth beſchäftigt ſich eingehend mit dem viel beachteten Artikel der„Germania“, der ſich nach einigem Wenn und Aber für die Heranziehung der Sozial⸗ demokratie zur Regie ung ausſprach, und bemerkt dazu: „Ich habe dieſen Artikel mit größter Genugtuung, um nicht mehr zu ſagen, geleſen. ehe gen„Entgleiſungen“, hätte ich ihn in der gegenwärtigen Lage nicht anders ſchreiben können. Mir ſcheint, die kommende Ausgabe des Buches„Wer iſt'?“ wird es leicht haben, dieſen Zentrumsoffizioſus mit ſeinem wahren Namen zu nennen. Man kann leicht Straße und Hausnummer ſeiner Wohnung 15 ausſindig machen. Wer 8 h gratuliere und ſalutiere dem geehrten Ki— 9 20 rwald!“ e e it welcher ironiſchen Beifallskundgebung doch offenba Herr Wirth ausdrücken möchte, daß er zu dn en Erkenntniſſen Stegerwalds kein beſonderes Vertrauen hegt. Engliſche Stellungnahme § London, 6. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Berliner Korreſpondent der„Times“ ſchreibt in einem Arli⸗ kel über die deulſche Regierungskriſe: Wenn die neue Koa⸗ lition im Reichstag die Nationaliſten einſchließt, wird das die Außenpolitik Dr. Streſemanns nicht gerade erleichtern. Die Deutſchnationalen haben bisher keinen rechten Enthuſiasmus für den Geiſt und den Buchſtaben von Locarno gezeigt und ihre Zuſtimmung zu dieſem Vertrag beruht auf einer ziemlich fadenſcheinigen Formel. Aehnliche Anſichten ſind in Londoner politiſchen Kreiſen vielfach zu hören und kommen auch ſonſt in der Preſſe zum Ausdruck. So ſchreibt der„Mancheſter Guardian“: Deutſchlands Regierung iſt ſicherlich Deutſchlands eigene An⸗ gelegenheit, aber es mag darauf hingewieſen werden, daß die nationaliſtiſche Politik nicht diejenige iſt, die im Auslande das Vertrauen erwecken könne, das für eine Räumung deutſchen Ein Neujahrsgruß an die Rheinlande Bei einer Verſammlung der Deutſchen Volkspartei, die am Mittwoch in Düſſeldorf abgehalten wurde, ſprach Staatsſekretär Schmid über Finanzausgleich und Gemeindeſteuern. Zu Beginn ſeiner Ausführungen brachte der Redner dem beſetzten Gebiet ſeine Neujahrswünſche dar und führte u. a. aus: Mein Neufahrsgruß gilt nicht nur meinem lieben Düſſeldorf, nicht nur den befreiten Landen an Nieder⸗ und Mittelrhein, ſondern vor allem auch den rhei⸗ niſchen Gebieten weiter ſüdwärts, die noch unter dem Druck der Beſatzung ſchmachten. Das nun beginnende Jahr 1927 ſoll ihnen den Weg zu einer hoffentlich recht nahen und unge⸗ ſchmälerten Freiheit bahnen. Wir haben durch den Ver⸗ trag von Locarno neue Verpflichtungen für die Sicherheit der Weſtgrenzen übernommen, wir ſind Mitglied des Völker⸗ bundes geworden; kein Zweifel, daß nunmehr die Räumung der zweiten und dritten Rheinlandzone fällig wird. Dieſe Räumung iſt auch nach den erſchütternden Vorgängen in Ger⸗ mersheim und Landau im Intereſſe des Friedens und der Konſolidierung der Einigungspolitik notwendig. Auch drüben, jenſeits der Grenze, erkennt man immer mehr, daß die Be⸗ ſetzung ſichüberlebt hat. Möge man endlich die Folge⸗ rung daraus ziehen. Niemals wird ſich, davon bin ich über⸗ zeugt, das rheiniſche Volk in ſein Neſt das Kuckucksei einer fremden Kontrolleinrichtung in irgendwelcher Form hinein⸗ lenen laſſen. Wir verlangen Freiheit um des internationalen Friedeus willen, aber eine wirkliche Freiheit, nicht eine Schein⸗ ſreiheit, die durch ſremde Eingriſſe in die dentſche Staatshoheft angetaſtet werden kann. 770. 5 imeröeit jegicrungsbildung In der Tendenz, abgeſehen von eini⸗ Preis 10 Pfeunig 1927 Nr. 7 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung je einp. Kotenelgee für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗Ok. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. „Wandern und Reiſen Geſetz und Vecht — N*— 18 50 Frankreichs wirtſchaftliche Zukunft Von Joſeph Caillanx, ehem. franzöſ. Finanzminiſter Es iſt ſtets ein heikles Unterfangen, srophezeihungen zu machen, aber es iſt beſonders ſchwierig, vie Frage nach der wirtſchaftlichen Zukunft Frankreichs zu beantworten. Zwi⸗ ſchen der Art und Weiſe, in wetcher ich die Zurunft der franzöſiſchen Wirtſchaft ſehe und derjenigen, in der ich ſie manchmal gezwungenermaßen darſtellen muß, beſteyt oft ein Bild geben, ſondern nur einige Ueberlegungen auſteuen, die ſich aus der gegenwärtigen Lage Frankreichs und aus den hieraus möglicherweiſe entſtehenden Folgen ergeben. Die erſte Aufgabe eines jeden franzöſiſchen Finans⸗ miniſters der letzten Jahre war die Bilanzierung des Staats⸗ haushaltes und die Konſolidierung des Budgets. Ich muß um Entſchuldigung bitten, wenn ich hier die Zeit meiner Amts⸗ tätigkeit erwähne, doch muß ich, um der hiſtoriſchen Wahr⸗ heit willen, betonen, daß ich bereits damals das Laud vor der Gefahr warnte, die aus dem mehreren Milliarden Franken be⸗ tragenden Defizit drohte. Meine Offenheit hat mir damals eine Unmenge heſtigſter Angriffe eingebracht, doch glaube ich, daß gerade dieſe Offenheit keineswegs unfruchtbar oder dem Lande abträglich war. Sie hat jedenfalls meine Nach⸗ folger in den Stand geſetzt, die Zuſtimmung des Parlaments für neue Steuern viel leichter zu erhalten, als dies ſonſt viel⸗ leicht der Fall geweſen wäre. Ich gehe ſogar ſoweit zu er⸗ klären, daß meiner Meinung nach im Auguſt vorigen Jahces vorgegangen iſt. die Stabilität des Budgets ſo gut wie geſichert iſt. Iſt die Stabilität nun heute geſichert? Die ven der Regierung vorgelegten Voranſchläge zeigen zwar einen Ausgleich zwiſchen Ausgaben und Einnahmen, doch glaube ich, daß ich niemandem etwas Neues ſage, wenn ich darauf hinweiſe, daß Budgetbilanzen ſtets problematiſcher Natur ſind, bis eine volle Ueberſicht über die jeweiligen Ein⸗ nahmen und Ausgaben vorliegt. Um jedoch die vorliegenden Regierungsprojekte erfolgreich zu geſtalten, müſſen zuvor noch verſchiedene wirtſchaſtliche und finanzielle Vorbedingungen er⸗ füllt werden. ſterung der Währung von äußerſter Wichtigreit für die Wirt⸗ ſchaft eines jeden Landes iſt. Die Herbeiführung dieſer Stabiliſierung hängt wiederum aufs innigſte mit dem Problem der Bilanzierung des Staatshaushaltes zuſammen. Ein ausgeglichenes Budget iſt die Grundlage jeder vernünf⸗ tigen Wirtſchaft; mit ihr ſollte jedoch die Währungsſtabiliſie⸗ anſchläge des Rechnungsjahres umgeworfen werden, iſt es zu⸗ dem von größter Wichtigkeit, daß die Ausgaben, die in dem Haushaltsjahre von Staat und Land gebraücht werden, ſich ſo eng wie möglich an die Schätzungen halten. Es erſcheint mir mehr als fraglich, ob dieſe Vorbedingungen für das Jahr 1927 erfüllt ſind. 9 „Um die überragende Bedeutung einer ſchwankenden Währung auf die Finanzlage eines Landes richtig zu beur⸗ Staatsausgaben Frankreichs vor dem Kriege ſich auf etwa 5 Milliarden Goldfranks beliefen. Das Papierfranks. Als die Voranſchläge aufgeſtellt wurden, notierte das engliſche Pfund etwa 160 Franks und die 40 Mil⸗ 6 Milliarden Goldfranks dar. und 1926 beſtand daher zwar, aber er war verhältnismäßig gering. Bei einem Kurſe von 120 Franks für das Pfund jedoch läuft die Endſumme auf mehr als 8 Milliarden Gold⸗ franks hinaus. Das bedeutet ſchon eine Steigerung von 60 v. H. der Vorkriegsſumme gegenüber. Die Währungsſchwankungen rufen ein ſtändig wechſelndes Bild der Finanzlage Frankreichs hervor. Im Oktober vorigen Jahres belief ſich die innere Schuld des Landes auf etwa 47 Milliarden Goldfranks. Im Dezember war dieſe Summe bereits auf 62 Milliarden Goldfranks geſtiegen. Falls man treiben würde, und der Papierfranks dem Werte des Gold⸗ franks gleichkommen würde, ſo würde damit die innere Schuld Frankreichs etwa 300 Milliarden Goldfranks betragen, d. h. etwa 10 mal ſo viel als die öffentliche Schuld vor dem Kriege ausmachte. Aus dieſen Ziffern erhellt die volle Bedeutung der kommenden Finanzpolitik für die franzöſiſche Wirtſchaft. Ich weiß ebenſo gut wie irgend ein anderer, wie geradezu niederſchmetternd der Gedanke dem franzöſiſchen. Volke iſt, werden ſollte. Es gibt kaum eine Familie im Lande, die dem Staat nicht eine bedeutende Menge ihres Vermögens anver⸗ traut hätte, und die aus Gründen der Gerechtigkeit und der eigenen wirtſchaftlichen Sicherheit nicht eine Stabiliſierung auf Pari für wünſchenswert erachten würde. Aber die harten wirtſchaftlichen Tatſachen verbieten die Realiſierung des nur erfolgen, indem man die Währung auf einer Grundlage ſtabiliſiert, die die geſamte Staatsſchuld zu einer tragbaren Laſt herabdrückt oder aber durch eine Zwangskonvertierung, die darauf hinausläuft, daß die Inhaber von Staatsrenten weniger erhalten als ſich der Staat ihnen gegenüber zu zahlen verpflichtet hatte. Für die heimiſchen Staatsgläubiger laufen beide Löſungen auf das⸗ ſelbe hinaus, für die Nation als ganzes jedoch nicht. Jede Revaloriſierung des Franks erhöht ſofort die Härte der Be⸗ ſteuerung, läßt den Geldwert ſteigen und führt zu einer Ver⸗ von der wir bereits die erſten Anzeichen geſpürt haben. Da wir jedoch nicht wiſſen, welchen der beiden Wege die Regie⸗ rung einſchlagen wird, ſo iſt es natürlich ſehr ſchwierig, irgendwelche Vorausſagungen für die Zukunft zu geben. Ein weiterer Faktor größter Unſicherheit bezüglich der Zukunft der franzöſiſchen Finanzen wird durch das noch immer ungeregelte Problem der internationalen Kriegs⸗ ſchuldregelung gebracht. Ich habe es oft genug betont, und kann es hier nur noch einmal wiederholen, daß weit⸗ gehende Vermögensübertragungen von einer Nalion auf die Unterſchied. Ich möchte daher auch kein in ſich geſchloſſenes Poincaré in ſeinen Steuerforderungen ein wenig zu ſcharf Das iſt jedoch reine Auffaſſungsſache, denn es iſt nicht ſchwer, die Steuerſchrauße zurückzudrehen, wenn Ich habe ſtets die Ueberzengung gehabt, daß die Stabili⸗ rung Hand in Hand gehen. Um zu verhindern, daß die Vor⸗ teilen, muß man ſich vergegenwärtigen, daß die jährlichen Budget des Jahres 1927 bilanziert mit etwa 40 Milliarden liarden Papierfranks ſtellten einen Gegenwert von etwa Ein Unterſchied zwiſchen 1913 die Revaloriſierung des Franks bis zur äußerſten Grenze daß der Wert des Franks auf etwa 15—20 Centimes feſtgeſetzt Ideals. Das Land ſteht vor der dringenden Notwendigkeit, ſeine innere Schuld zu verringern; dieſe Verringerung kaun langſamung des Geſchäftsganges, ja zu einer Wirtſchaftskriſe, — — + halb ſeiner jetzigen Mehrheit führen könnte. 2. Seite. Nr. 7 Neue Mannheimer Zeikung[Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 6. Januar 1927 andere internationale Rückwirkungen haben, die in der Lage ſind, endlich eine Situation zu ſchaffen, die ſowohl für Gläubi⸗ ger als auch für den Schuldner unerträglich und gefährlich iſt. Ich in dauon überzeugt, daß eines ſchönen Tages die Kriegsſchulden überhaupt annulliert werden müſſen. In der Zwiſchenzeit wird ſich jedoch Frankreichs Lage durch die Zah⸗ lungen, die zu leiſten es ſich verpflichtet hat, beeinflußt wer⸗ den. Ihre Rückwirkungen auf das National⸗Vermögen wer⸗ den wiederum von den Kompenſationszablungen abhängen, die wir unter dem Dawesplan zu erhalten in der Lage ſind. Ich kann mich von einer gewiſſen Sorge bezüglich der Entwicklung der Zahlungsbilanz der franzöſiſchen Wirtſchaft in den kommenden Jaßren nicht freimachen. Vor dem Kriege war Frankreich in dieſer Beziehung ſicherlich in einer ſehr viel günſtigeren Lage. Obwohl es in ſeinem reinen Außen⸗ handel eine paſſive Handelsbilanz aufwies, wurde das Deſisit doch nicht nur durch die zum Teil recht hohen Ausgaben aus⸗ ländiſcher Touriſten, ſondern vor allem durch die Zinſen von 50 Mifliarden Golofranks. die Frankreich im Auslande in⸗ veſtiert batte, wettgemacht und ſo die Zahlungsbilanz zu ſeinen Gunſten beinflußt. Der Krieg hat die beiden vorer⸗ wähnten Einkommensguellen ſehr viel ſchmaler fließen ja 8. T. ganz verſiegen laſſen und es muß daßer als beinahe ſicher angenommen werden, daß die Zahlungsbilanz augenblick⸗ Ilich zu ungunſten Frankreichs ſteht. „Ich ſage indeſſen nur„augenblicklich“, denn ich habe größtes Vertrauen in den Fleiß und die Svarſamkeit der franzöſſſchen Bevölkerung und in die Widerſtandskraft der franzöſiſchen Wirtſchaft. Frankreich hat ſtets die Leßren trüber Zeit ſchnell gelernt. Ich bin daher weit davon entfernt, die Lage auf lange Sicht kinaus als verzweifelt anzuſeßen, hahe vielmehr die feſte Ueberzeugung, daß die kommende Kriſe durch eine weiſe Stabiliſierung auf ein Mindeſtmaß herabge⸗ drückt werden wird und daß lanafriſtige Kredite es uns er⸗ möglichen werden, nicht nur dieſe Periode finanzieller Schwie⸗ rigkeiten zu überwinden, ſondern uns auch mehr und mehr dem Aufſchluß der bedeutenden und wertvollen Naturſchnte hinzugeben, die wir nicht nur in unſerer franzöſiſchen Heimat. ſondern auch in unſeren Kolonien beſitzen, und die uns ſicherlich in den Stand ſetzen werden, die frühere Blüte des Landes in wenigen Jahren wiederzuerlangen. Pointarés Oppoſition gegen Briand .Paris, 6. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Gerüchte über einen Gegenſatz zwiſchen Poincaré und Briand finden in der heutigen Morgenpreſſe ihre volle Beſtätigung. Es wird vorerſt mitgeteilt, daß Briand an dem letzten Kabinettsrat nicht teilnahm, weil ſich bereits Differen⸗ en zwiſchen ihm und Poincaré über die Frage der Kammer⸗ ebatte und die auswärtige Politik Frankreichs eingeſtellt hat⸗ ten. Briand zog es vor, dieſem Kabinettsrat nicht mehr bei⸗ ee ſondern ſeinen zehntägigen Urlaub anzutreten. erner wird betont, daß Poincaré gegen eine Diskuſſion der eutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen Mitte Januar entſchieden gegenüber Briand Vorbehalte machte. Er erklärte, daß er eine ſolche Debatte nicht für zweckmäßig erachte in einem Augenblick, wo es ſich darum handle, die nationale Eintracht innerhalb des Kabinetts und innerhalb des Parlaments ſo⸗ weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Poincars iſt, wie das „Echo de Paris“ mitteilt, ein entſchiedener Gegner jeder ver⸗ frühten Verhandlung über die Räumungsfrage und vertritt den Standpunkt, daß Deutſchland noch nicht die nö⸗ tigen Garantien hinſichtlich ſeiner Entwaff⸗ nung geliefert habe, um ſolche Verhandlungen zu recht⸗ ſertigen. Ferner betrachte Poincaré das Rheinland als eine Hupothek für die Ausführung des Dawesſtatuts. Der Mi⸗ niſterpräſident ſcheint die Befürchtung zu hegen, daß eine Auseinanderſetzung über die deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen in der Deputiertenkammer zu einem Riß inner⸗ Gleichwohl be⸗ hauptet Poincaré, daß er an einen Erfolg der Mittelparteien und der rechtsſtehenden Gruppen während der Debatte über die deutſch⸗franzöſiſche Politik nicht zweifle. Das„Echo de Paris“ teilt ferner mit, daßl Poincaré großes Gewicht darauf legt, ſeine Finan--litik erſt zu Ende zu führen, bevor üherhauyt auswärtige Fragen aufs Tapet gelangen dürfen. Wie gewöhnlich warnt der Miniſterpräſident davor, die auswärtige Politik ſchon jetzt zur Diskuſſton zu ſteſlen. denn jede Unſicherheit innerhalb des Kabinetts und jede Erſchwerung ſeiner Aufgabe im Parlament würde, wie Pojncaré in den letzten Tagen mebrfach erklärte, zu einer ernſten Sch vächung des Franken führen. Einige Blätter machen die Bewerkung. daß es innerhalb der Roeagierung eine hervorragende Perſönſichkeit(waßrſchein⸗ lich iſt damit Briand gemeint) gebe, die es darauf ankommen laſſen würde. im jetzigen Augenblick eine Kriſe hervorzurufen. Millerand zur Näumungsfrage VParis, 6. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das „Echo de Paris“ veröffentlicht heute die Antworten des ehe⸗ maligen Präſdenten der Republik, Millerand und des ehemaligen Miniſterpräſidenten und Senators Francois Marſal, auf bie von dem Blatt veranſtaltete Rundfrage über bdie Räumung des beſetzten Gebietes. Mille⸗ rand ſchreibt:„Die Hauntſache iſt, daß die deutſch⸗fran⸗zeiſche Annäßerung in den allgemeinen Raßmen unſerer Außen⸗ politik eingefügt wird. Sie darf unſere Auſtenvolitik nicht be⸗ berrſchen. Ich habe mich als Anhänger der Ratifikation ber Verträge von Locarno erklärt. Aber in dem Augenblick, als dies geſchah, machte ich auf den ungeßeueren Feßler aufmerk⸗ ſam, der darin beſtand, daß am 9. Tebruar 1925 die fran⸗öſiſche Regierung zugeſtimmt batte, mit Deutſchland Verfandſungen zu beginnen, die ſich nur auf die Weſtgrenze Deutſchlands bezogen. Unſer Sicherheit bängt nvon der Sicherheit unſerer Alliierten ab. Es iſt eine gefährliche Illuſion, zu glauben, dan Fraukreich mit verſchränktn Armen einem Angriff Deutſchlands auf Polen zuſeſen könnte. Ein Augriff Deutſchlands gegen Poſen würde Europa in Brand ſtecken, Wir würden unvermeidlich in die Kataſtropfe hineingeriſſen werden. Polen wird jedoch niemals zugeben, daß die Gren⸗ zen, die ißm durch die Verträge geſichert ſind. angetaſtet wer⸗ den. Weite Kreiſe ſind der Anſicht, daß dieſe Frage mit der Beſetzung des linken Rheinufers nicht zuſammenhängt. Aber man muß ſich erinnern, aus welchem Grunde das Rheinland beſetzt wurde. Das Rheinland wurde nſcht allein beſetzt, um ein Pfand fſir die Ausführung der Vertragsbe⸗ ſtimmungen durch Deutſchland und ſeine Entwaffnung in die Hinde zu bekommen, Marſchall FNoch erinnerte vor einigen Monaten in Straßburg daran, daß die Räeinlandßeſetzung beſchloſſen wurde, um die durch die Verträge geſchaffenen neuen Alltierten, wie Polen, in Stand zu ſetzen, ſich zu kon⸗ N und um den anderen Alliirten wie Frankreich, Ge⸗ egenheit zu geßen, ſich zu erholen, Deulſchland hat noch keinen Beweis für ſeine moraliſche Enltwaffnung gelieſert, die von unſerem Standpunkt und demjenigen unſerer Alliier⸗ ten als Baſis für eine Diskuſſion hinſichtlich der verfrüßten Räumung des Rßheinlandes benntzt werden könute. Ich hatte dieſer Tage Gelegenheit. dieſe Anſicht dem Außenminiſter mit⸗ zuteilen. Zu meiner Befriedigung enkgeanete mir Herr Briand. daß keinerlei Verhandlungen dieſer Art angebabnt ſeien. Die Sorge um die Intereſſen Frankreſchs erlaubt es nicht. ſolche Verhandlungen ins Auge zu ſaſſen.“ Senator Francois Marſal gab dem„Echo de Paris“ fol⸗ gendes an:„Solange wir am Rhein bleiben, ſchieben wir den Augenblick hinaus, an dem unſer Kinder, wie einſt unſere Väter und wir ſelbſt das Gewitter aufzieſſen ſahen. Es ge⸗ nügt nicht zu ſagen, daß man dieſe oder jene Zone entmili⸗ tariſiert. Wir müſſen in der Lage ſein, Deutſchland zu über⸗ wachen und ſich zu vergewiſſern, daß keine Truppenzuſammen⸗ ziehungen ſtattfinden. Wenn man die Rheinbarriere nun aufhebt, wie kann man ſicher ſein, daß ſie nicht überſchritten wird. Ich bin damit einverſtanden, daß wir mit Deutſchland Verhandlungen beginnen ſollen. Niemand wird in dieſem Punkte widerſprechen. Ich anerkenne den guten Willen, aber wir dürfen nicht alle Fenſter öffnen nud wir müſſen den Riegel der Tür ſorgfältig verſchloſſen halten. Sprechen wir mit Vertrauen mit unſerem Nachbar, aber wir müſſen am Rhein bleiben.“ Streſemann⸗Neiſe nach Paris? VParis, 6. Jan.(Von unſerem Pariſex Vertreter.) Das dem früheren Finanzminiſter Loucheur naheſtehende„Petit Journal“ teilt mit, es ſei die Abſicht des deutſchen Reichs⸗ außenminiſters, nach Abwicklung der Regierungskriſe in Ber⸗ lin nach Frankreich zu kommen und wahrſcheinlich nach Paris. Bei dieſer Gelegenheit. ſo glaubt das Blatt, werde Streſemann die Verhandlungen mit Briand fortſetzen und gleichzeitig die Grundlagen für die im März ſtattfindenden Beſprechungen mit dem franzöſiſchen Außenminiſter ſchaffen. Wiebder Titel und Orden Berlin, 3. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vor⸗ lage über die Verleihung von Titeln und Orden, die vom Ka⸗ binett Marx noch vor Toresſchluß verabſchiedet worden iſt, enthält als wichtigſte Beſtimmung den Satz, daß alles Nähere durch Reichsgeſetzgebung geregelt werden ſoll. Mithin behält ſich das Reich die Feſtlegung der Richtlinien vor, nach denen bei der Wiedereinführung von Orden und Titeln verfahren werden ſoll. Man rechnet in varlamentariſchen Kreiſen damit, daß ſich im Reichsrat gegen dieſe Beſtimmung Widerſtand gel⸗ tend machen wird, Indes ſoll die Komvetenz des Reichs keines⸗ megs zur Folge haben, daß von den Regierungen der Länder Titel und Orden etwa nicht verliehen werden könnten. Dieſes Recht wird den Ländern vielmehr ausdrücklich zugeſtanden, nur will bie Reichsregierung die Initiative in der Hand ſe⸗ halten. ſchon darum, weil auf dem Gebiete der Außenpolitik nur die Verleihung von Reichsorden in Betracht kommt Die Vorlage erfordert. da ſie im Widerſpruch zur Ver⸗ faſſung ſteht, eine Zmeidrittelmehrheit. deren Zuſtandekom⸗ men indes für ziemlich ſicher gehalten wird. Der Barmatprozeß E Berlin, 6. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.] Zu den 11 Angeklagten im Barmatprozeß, von denen die beiden Brü⸗ der Barmat übrigens prompt wieder krank geworden ſind, gehört u. a. auch der frühere Zentrumsabgeordnete Lange⸗ Hegermann. Er iſt bekanntlich aus der Zentrumspartei ausgeſchieden, hat aber ſein Mandat doch behalten und wird im Reichstag als fraktionslos weitergeführt. An den Plenar⸗ verhandlungen ſelbſt hat er ſich nicht mehr beteiligt. Wie das „B..“ pört, iſt ein Antrag auf Aufhebung der Immunität bisher nicht geſtellt worden. Es iſt aber kaum zu bezweifeln, daß, wenn die Gerichtsbehörden einen ſolchen Antrag ſtellen, der Reichstag die Immunjftät Lange⸗Hegermanns für den Prozeß aufheben wird. Veſſere Zeiten für Südtirol? Berxlin, 6. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt jetzt nach der Abberufung des bisherigen Kommiſſars Stefalini viel von einem faſziſtiſchen Kurswechſel in Südtirol die Rede. Ob ſich dieſe Hoffnungen erfſillen werden, bleibt abzuwarten. Aus Rom läßt ſich das„B..“ melden, daß man in Südtirol nptimiſtiſch in die Zukunft ſchaue. Das Wiedererſcheinen des deutſchen Organs unter demſelten oder onderem Namen gelte als wahrſcheinlich und andere kulturelle Zugeſtändniſſe ſtünden bevor, Der neue Kommiſſar Limongelli iſt natürlich gleichfalls Faſziſt, er hat die Miſſion, die Ernennung des Podeſta vorzu⸗ bereiten, der endgültig die Verwaltung übernehmen ſoll und von deſſen Perſon für die Herſtellung beſſerer Bezießungen viel ablhängt. An dem Ausfall dieſer Ernennung wird man ſehen können, ob in der Tat beſſere Zeiten für Südtitrol zu er⸗ warten ſind. Alarmnachrichten aus China § London, 6. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Im Mittelvunkt des politiſchen Intereſſes ſteht hier auch heute die dramatiſche Zuſpitzung der Lage in China. Die ungeheuere Erregung, die ſich der Europäer in Schanghai und Hankau be⸗ mächtigt hat. ſpricht aus einer Flut von Alarmnachrichten, die ſich gleichzeitig widerſprechen und mit größter Vorſicht aufzu⸗ nehmen ſind. So berichtet Reuter aus Hankau, infolge der Überaus ernſten Lage in der britiſchen Konzeſſion haßen Ban⸗ ken und Handelsſirmen ihre Häuſer endgültig geſchloſſen. Es beſteht die Möglichkeit einer Räumung. In einer anderen Reutermeldung wird erklärt, am Dienstag abend hätten Chi⸗ neſen die Engländer aus dem Konzeſſionsgebiet vertrieben. Dieſe Meldung murde ſpäter widerrufen, doch wird nunmehr erklärt, daß alle Frauen und Kinder in kefeſtigte Häuſer ge⸗ bracht wurden, wo ſie des Abtrausportes harren. Nach zuverläſſigen Berichten, die an amtlicher enaliſcher Stelle eingetroffen ſind, ſind alle ſene Meldungen übertrielen. Auch die Darſtellung der letzten Zuſammenſtöße zwiſchen Ma⸗ rineſoldaten und Cßineſen, die geſtern verbreitet wurde, iſt. wie ich aus ſicherer Quelle erfahre, inſofern falſch, als auf keiner Seite tödliche Verletzungen erfolgt ſind. Tatſache iſt allerdings, daß die Spannungaufshöchſtegeſttegen iſt und jeder Augenßblick einen Zuſammenſtoß bringen kann, der von kataſtrophalen Folgen begleitet ſein würde. Die Re⸗ gierung hat jedoch die engliſchen Streitkräfte in Hankau in⸗ ſtruiert, ſolange als irgend möglich vom Gebrauß der Waffen abzuſehen. Gleichzeitig hat man der Leitung der Kantonregie⸗ rung zu verſtehen gegeben, daß ſich Enaland durch nichts ein⸗ ſchüchtern laſſe und daß die chineſiſchen Behörden die Verant⸗ wortung tragen würden, wenn ſie nicht ſcharfe Maſnaßmen ergriffen. um die Ausſchreitungen der von Extremen aufgenetz⸗ ten Maſſen zu verhindern. Wie die Chicago Tribune“ meldet iſt die gegenwärtige Lage durch die Enttäuſchung ber radikalen Führer der Kuo Min Tang über die Weigerung Englands entſtanden. die Kanton⸗Regierung ſchon jetzt offi⸗iell an⸗ner⸗ kennen. Wie ich höre, haßen nunmehr alle Vertragsmächte, mit Ausnaßme Japans, ſedoch einſchließlich Frankreichs, den engliſchen Vorſchlägen über die Erhebung der Steuer⸗ und Zollzuſchläge zugeſtimmt. Ein Termin für den Beginn der Einführung iſt jedoch noch nicht beſtimmt. Neuregelung der Amerika Einwanderung 8London, 6. Jan.(Von unſerem Londoner Vertretet) Wie der„Daily Telegraph“ aus Newyork erfährt, haben die Deutſchen, Skandinavier und Jren in den Vereinigten Staaten einen Proteſt gegen das geplante neue Einwande⸗ rungsgeſetz gerichtet, durch das die Einwanderungsqnote dieſer Länder zu Gunſten Englands ſtark herabgeſetzt werden ſoll.„Amertka wird nie wieder zu ſeinem alten Sy⸗ ſtem zurückkehren, führt das Blatt aus, jährlich 1 Million ſremder Untertanen zuzulaſſen. Das neue Geſetz, das, wenn es die Zuſtimmung des Präſidenten Collidge erhält am 1. April in Kraft treten wird, ſetzt die Geſamtzahl der Einwanderer in den Vereinigten e auf jährlich 150 000 ſeſt. 8 Letzte Melöͤungen Zwiſchenfall im thüringiſchen Landtag — Weimar, 6. Jan. Als in der geſtrigen Sitzung des thü⸗ ringiſchen Landtages, der vor den Wahlen noch einige kleine Vorlagen und Geſuche erledigen wollte, der Abg. Kieß von der Sitzung ausgeſchloſſen wurbe, erhob ſich ein wüſter Lärm auf der Linken und als der Ausgeſchloſſene den Saal verlaſſen wollte, ſchlug Abg. Frölich, der Fraktionsführer der S. P.., auf das Pult mit den Worten: Der Abg. Kieß verläßt den Saal nicht. Der Präſident unterbrach hierauf die Sitzung. Ob das Haus vor den Wahlen am 30. Januar noch einmal zuſam⸗ mentritt, iſt fraglich. Durchbruch durch die Miniſtergärten? EI Berlin, 6. Jan.(Von unſ. Berliner Büro.] Im Februar finden im preußiſchen Innenminiſterium Beſprechungen über den vielfach vom Berliner Magiſtrat erwogenen Plan eines Durchbruchs durch die Miniſtergärten in der Wilhelmſtraße ſtatt. Der Reichsaußenminiſter wird, wie wir hören, gegen das Projekt wahrſcheinlich bei der Beſprechung des Etats im Reichstag, aber auch ſonſt entſchieden Verwahrung einlegen und ſeine ganze Autorität in die Wagſchale werfen, um die Durchführung dieſes in der Tat gegen alle Tradition verſtoßenden Plans, der zudem techniſch außerordentlich an⸗ fechtbar iſt, zu verhindern. Die Penſionsanſprüche des Generals v. Lüttwitz Berlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Be⸗ kanntlich hat das Reichswehrminiſterium gegen das Urteil des Landgericht III Berlin, das die Anſprüche des Generals von Lüttwitz auf Zahlnug ſeiner Penſion und des Gehalts für die Monate März 1920 und drei weitere Monate anerkannt hat, Reviſion beim Kammergericht eingelegt. Die Reviſion des Wehrminiſteriums erſtreckt ſich auf ſämtliche Anſprüche des Generals von Lüttwitz. Sollte das Kammergericht ſich dem Spruch des Berliner Landgerichts anſchließen, ſteßt das Wehrminiſterium, wie wir hören, auf dem Standpunkt, daß dem General v. Lüttwitz für den in Frage kommenden Putſch⸗ monat März 1920 überhaupt kein Gehalt nachzuzahlen ſei. da er ja ſeinen Poſten ohne ausdrücklichen Beſehl verlaſſen habe und ſomit auch ſeiner Anſprüche auf Beſoldung verluſtig gehe. Gin dreimonatiges, ſogenanntes Gnadengehalt, das jeder Pen⸗ ſionierung vorangeht, käme für ihn ebenfalls nicht in Frage, da im Jahre 1920 die Penſionszahlung für Offisiere noch nach dem alten Geſetz geregelt wurde, das nur die Zahlung eines Monatsgehaltes vorſieht. Flugſportliche Betätigung der Reichswehrangehörigen — Berlin, 5. Jan. Entſprechend den Pariſer Abmachungen über die flugſportliche Betätigung von Reichswehrangehörigen iſt nunmehr die Ermächtigung, im Flugſport zu fliegen bezw. den Sportflug zu erlernen, 29 Reichswehroffizieren erteilt worden. Es handelt ſich dabei um Leutnants und Ober⸗ leutnants ſowie einige Hauptleute und Nittmeiſter aus den verſchiedenſten Formationen. Bis zum 1. April 1926 waren 24 von ihnen bereits im Beſitze eines Führerſcheins. Auf Grund der Verhandlungen mit der Botſchafterkonferenz dürfen all⸗ jährlich fünf weitere Reichswehrangehörige im Sportflug aus⸗ werden, ſo daß die Zahl in dieſem Jahre erreicht wird. entſcher Bahnbau in Anatolien? 0 — Verlin, 5. Jan. Zu den Meldungen. wonach ſich eine deutſche Gruppe an dem Bau einer neuen Strecke der anato⸗ liſchen Eiſenbahnen bewirbt, erfährt ein Berliner Mittags⸗ blatt, daß es ſich um die Herſtellung einer etwa 390 Kklometer langen Strecke der Linie Kintahia—Tavchandji handelt. Das Objekt beträgt mehr als 60 Millionen Mark. Die Ver⸗ handlungen des Konſortiums, das unter Führung ber Julius Berger.⸗G. und der Deutſchen Orienthank ſteht, ſind noch nicht abgeſchloſſen, erſcheinen aber ausſichtsreich. Das Mate⸗ rial für die neue Bahnſtrecke wird bei Zuſtandekommen der Verhandlungen ganz aus Deutſchland bezogen werden. Außer⸗ dem kommt neben der Stellung von Ingenieuren auch die Beſchäftigung einer Reihe von Facharbeitern bei dem Bahn⸗ bau in Frage. Sportlicher Zwiſchenfall in St. Moriz Berlin, 6. Jan.(Von unſerem VBerliner Büro). Ein ſporklichen Zwiſchenfall hat ſich in St. Moritz ereignet. Der Berliner Schlittſchuhklub brach ſeine Schweizerreiſe ab, weil, wie dem B. T. aus Davos gedrahtet wird, Unterkunſt und Behandlung der Berliner ſehr viel zu wünſchen übrig ließen. Während engliſche Klubs im erſten Hotel untergebracht wurden, logierte man den Berliner Klub in einem kleinen Hotel mit ſchlechten Zimmern und und ſchlechter Verpflegung in St. Moritz⸗Dorf ein. Die Berliner, die noch drei Spiele auszutragen hatten, ſind wegen dieſer Brükierung abgereiſt. Schweizer Proteſt gegen die franzöſiſche Fremdenſtener⸗ Erhöhung — Genf, 8. Jan. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat bet der franzöſiſchen Regierung unter Berufung auf den ſchweizeriſch⸗ ſportlicher Zwiſchenfall hat ſich in St. Moritz ereignet. Der Erhöhung der neuen franzöſiſchen Fremdenſteuer eingelegt, da dieſe eine ausgeſprochene Sonderbeſteuerung bedeute. Der Quai'Orſay hat dieſen Proteſt vorausgeſeben und ſich von Anfang gegen die Fremdenſteuer erklärt, ſich aber gegenüber dem Finanzminiſter nicht durchſetzen können. Eiſenbahnunfall — Paris, 5. Jan. Ein von Cambrai kommender Per⸗ ſonenzug entgleie in der Nähe von Catean. Die Lokomotive und drei Wagen ſprangen aus den Gleiſen. Mehrere Fahr⸗ gäſte wurden verwundet. Der Materialſchaden iſt bedeutend. 61 Grippeopfer in Marſeille — Marſeille, 6. Jan. Die Grippe⸗Epidemie macht weitere — —1 Fortſchritte. J nMarſeille ſind geſtern bereits 61 Todes⸗ fälle zu verzeichnen geweſen. Drahtloſer Telephonverkehr London—Newyork 8 London, 6. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Morgen mittag wird der drahtloſe Telephondienſt zwiſchen London und Newyork eröffnet werden, durch den es möglich ſein wird, von jedem beliebigen Telephonanſchluß in London mit jedem beliebigen Anſchluß in Newyork zu ſprechen. Es lie⸗ gen bereits für den erſten Tag ſoviel Voranmeldungen vor, daß ſie wahrſcheinlich innerhalb 21 Stunden nicht erledigt wer⸗ den können. 18 de * Von der belgiſchen Sozialiſtiſchen Partel. Der Ceneral⸗ rat der belgiſchen Sozialiſtiſchen Partei hat einſtimmig eine Reihe von Entſchließungen angenommen, die das Mini nal⸗ programm der Partei darſtellen als Bedingung für eine wei⸗ tere Zuſammenarbeit mit den bürgerlichen Parteien. Nachtrag zum lokalen Teil * Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich heute früh im Bahnhof Brühl. Der 59 Jahre alte, verwitwete Arbeiter Heinrich Färber von Brühl, der ſich mit dem 5 Uhr⸗Zug nach ſeiner Arbeitsſtätte in Rheinau begeben wollte, geriet beim Einſteigen unter die Räder. Um 5,15 Uhr wurde in der Nähe des Bahnhofs die Leiche Färbers mit abgetrenntem Kopf aufgeſunden. Färber hinterläßt drei erwachſene Kinder. 5 3 ne er uf en ., en b n⸗ n; r⸗ be 13 d. re 5 .) ich on 'ge⸗ r, ⸗ ne il⸗ i⸗ m ug et er pf — ſchlägt, Donnerstag, den 8. Januar 1927 Neue Mannzeimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr.7 Clüdle Skaat Miriſchaft Stenerbebarf ber öffentlichen Verbände Die gegenüber der Vorkriegszeit außerordentlich geſtei⸗ gerte Tätigkeit der öffentlichen Verwaltungen wirkt ſich am Anmittelbarſten im Steuerbedarf aus. Nach den Voranſchlägen wuchs der Steuerbedarf(ohne die Zölle) des Reichs von 860, Millionen Mark im Jahre 1919 auf 3 782,6 Millionen Mark im Jahre 1925 oder auf den Kopf des Einwohners berechnet von 12,81 Mark auf 60,52 Mark, d. h. um 371 v. H. Der Steuerbedarf des Landes Baden wuchs in derſelben Zeit von 56,6 Millionn Mark auf 105,9 Millionen Mark oder auf den Kopf des Einwohners berechnet von 26,40 Mark auf 45,80 Mk. d. h. um 73 v. H. Der etatmäßige Steuerbedarf der Stadt Mannheim betrug auf den Kopf des Einwohners berechnet im Jahre 1913: 57,28 Mark und im Jahre 1925: 71,78 Mark das ſind 25 v. H. mehr. Wäßhrend im Jahre 1913 die Städte den größten Til des eigentlichen Verwaltungs⸗ bedarfs zu tragen hatten— die Mannheimer Zahl be⸗ trug 1913 57,28 Mark auf den Kopf. Reic) und Baden be⸗ nötigten zuſammen 39.24 Mark—. iſt im Jahre 1925 die Reichszahl mit 60,52 Mark der ſtädtiſchen von 71.78 Mark recht nahe gekommen. Der ſteuerliche Mehrbedarf iſt alſo in erſter Linie durch das Reich mit 371 p.., in zweiter durch das Land mit 73 v. H. und erſt in dritter durch die Stadt mit 25 v. H. verurſacht. Dabei haben gerade die Aufgaben der Städte eine gewaltige Steigerung erfahren, Finanzbedarf Im Jahre 1914 ſtand in Mannheim mit 32,0 v. H. des Ge⸗ ſamtbedarfs die Schulverwaltung an erſter Stelle; dann folg⸗ ten: Woßlfahrtspflege(Fürſorgeamt. Jugendamt, Krankenan⸗ ſtalten, Arbeitsnachweis, Wohnungsfürſorge uſw.) mit 15,4 v. H. Straßenbau und ⸗Unterhalt, Straßenbeleuchtung und Waſſerbau mit 12,6 v.., Finzenzverwaltung mit 11,5 v.., Straßenreinigung, Müllabfuhr. Kanaliſation, Fuhrvark, Park⸗ und Gartenverwaltung, Friedhöfe, Bade⸗, Desinfektionsan⸗ ſtalten mit 8,8 v.., Allgemeine Verwaltung einſchließlich der Beiträge an den Kreis mit.4 v.., Kunſt und Wiſſenſchaft (Theater,. Kunſthalle. Handelshochſchule. Sammlungen, Mu⸗ ſeen, Büchereien) mit.3 n.., Polizei mit 3,0 v. H. uſw. Im Fahre 1928 iſt die Wohlfahrtspflege mit 34.3 v. H. an die erſte Stelle gerückt. Wird die Wohlfahrtsyflege ſowohl 1914 als auch 1926 akgeſetzt, ſo zeigt der ſtädtiſche Finanzbedarf nur eine Steigerung von 126 auf 14,5 Millionen Mark, demnach eine Zunahme von 15 v. H. Beſoldungsweſen In den Etats aller Verwaltungen entfällt ein großer Teil der Ausgaben auf die Beſoldungen. Die Zahl der Beamten aller Verwaltungen mußte zunehmen, weil die Verwaltungs⸗ arbeit vermehrt wurde. Im Jahre 1913 waren auf je 1000 Einwohner im Reich 0,05 Beamte, in Preußen 2,, in Baden .3 planmäßige Beamte, in den einbezogenen preußſiſchen Städten 3,8(Beamte und Ständigangeſtellte); und in Mann⸗ heim 4(Beamte und Ständigangeſtellte)) Für das Jahr 1925 lauten die entſprechenden Zahben 1,4(Reich), 39(Preu⸗ ßen)..7(Baden), 4,2(Städte) 48(Mannheim). Die Zahl der ſtädtiſchen Beamten und Ständigangeſtellten lag im Jahrs 1913 über der Badens, Preußens und vor allem des Reichs. Im Jahre 1925 hatten die preußiſchen und namentlich die Reichszablen erheblich aufgeholt. Die Steigerung betrug beim Reich 2700 v.., bei Preußen 77 v.., bei Baden 72 v.., ber den Städten aber nur 11 v. H. auch bei Mannheim nur 11 v.., 1013 kam ein vlanmäßiger Reichsbeamter erſt auf 76 ſtädtiſche Beamte und Ständigangeſtellte, 1925 bereits auf drei, obwohl auch bei den Gemeinden die Aufgaben bedeutend ge⸗ wachſen ſind. Die ſtädt. Beamtenſchaft weiſt 1925 gegen⸗ über 1013 vornehmlich deshalb eine nur ſo geringfügige Ver⸗ mehrung auf, weil die Städte ihre Beamten ſcharf abge⸗ baut haben. Durchweg haben die Städte ſich bemüßt. beim Abbau nicht mechaniſch vorzugehen, ſondern den Abhau durch Vereinfachung der Verwaltung zu erreichen. Sie ſind weiter in ſtändiger Kleinarbeit bemüßt, ſeden Verwal⸗ tungs⸗ und Wirtſchaftszweig auf den unbedingt notwendigen und tragbaren Umfang zurückzuführen. ee e Auf ſe 1 Einwohner kamen im Jahre 1913 beim Reich 0,24, bei Preußen.38„, bei Baden 10.97, bei Mann⸗ beim 1297„/ Beſoldungsausgaben. Im Jahre 1025 ſtellten ſich dieſe Ausgaben beim Reich auf.17, bei Preußen auf 1550. bei Baden auf 22.74 /, bei Mannheim auf 29 21 l. Die Erhöhung beläuft ſich ſomit beim Reich auf 2470 u.., bei Preußen auf 110 v. H. bei Baden auf 107 v.., bei Mann⸗ beim auf 89 v. H. Bei Mannheim ſpielt überdles die beſon⸗ dere Teuerung, die einen fünfzehnprozentigen Sonderzu⸗ ſchlag reichsrechtlich zur Folge hat, bei den Berechnungen eine große Rolle. Die Gründe für die durch das Beſoldungsſperr⸗ geſetz erzwungene Schematiſierung der Beſoldungsregelung ſind mit der Rückkehr ſtabiler Verhältniſſe fortgefallen. Die Gemeinden müſſen daher die Bezüge ihrer Beamten wieder in dem notwendigen Umfange beſtimmen können, um ſo einen Ausgleich zu ſchaffen zwiſchen ihrer Finanzkraft einerſeits und den Leiſtungen, der Verantwortungblaſt und den Levenshal⸗ tungskoſten ihrer Beamten andererſeits. Das ſoziale Gebiet Für Notleidende zu ſorgen, war immer Ehrenpflicht der Gemeinden. Die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit brachte neue Auf⸗ gaben. An die Steue der früher geübten Einzelfürſorge trat die Bekämpfung von Maſſennotſtänden. Wäy⸗ rend der IJnflationszeit mußten weitere Bevölterungskreiſe neu von der gemeindlichen Fürſorge aufgenommen werden: Die Sozial⸗ und Kleinrentner. Gleichzeitig ſchwand die Leiſtungsfähigkeit der Träger der Sozialperſicherung und der freien Wohlſahrtspflege, die früher die Gemeinden in einer gechiſſen Arbeitsteilung mannigfaltig entlaſtet hatten. Der Kreis der Fürſorgeaufgaben erweiterte ſich ohne Zutun der Gemeinden, die keinen Einfluß darauf hatten, ob und wel⸗ che Volksſchichten in bie Betreuung einzubeziehen waren. Auf den Gemeinden ruht die Hauptlaſt der ſozialen Fürſorge für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene und die ihnen auf Grund der Verſorgungsgeſetze Gleichſtehenden, ſerner die Für⸗ ſorge ſür die Rentenempfänger der Invaliden⸗ und Angeſtell⸗ tenverſicherung, ſoweit ſie nicht den Verſicherungsträgern ob⸗ liegt, für die Kleinrentner und die ihnen Gleichſtehenden, für hilfsbedürftige Minderjährige, die Wochenfürſorge, die Armen⸗ fürſorge. Das Land Baden erſtattet allerdings ein Drittel des aus der gehobenen Fürſorge für Kriegsbeſchädigte und ⸗Hinter⸗ bliebene, Kleinrentner u. Sozialrentner, ſowie Minderjährige ſich ergebenden Fürſorgeaufwands. Aber die Laſt aus den ver⸗ bleibenden 2 iſt gewaltig und ſchwer. Im Noy. 1913 betrug in Mannheim die Zahl der in der bffenen Armen⸗ pflege laufend unterſtützten Parteien 1560, worunter ſich auch die heute der Sozialreutnerabteilung zugeführten Invaliden⸗ rentner und Gleichgeſtellte befanden. m November 1926 hatte das Fürſorgeamt dagegen rund 4900 Parteien zu be⸗ treuen und 175 in der allgemeinen Fürſorge(Armenfür⸗ ſorge) 1602, in der Kleinrentnerſürſorge 812, in der Soztal⸗ rentnerfürſorge 2300, in der Kriegsbeſchädigten⸗ und Hinter⸗ bliebenenfürſorge rund 100. Auch der Aufwand in der ge⸗ ſchloſſenen Fürſorge hat nicht nur durch Zunahme der Verpflegungstage, ſondern auch durch Erhöhung der Ver⸗ 81 legungsſätze gegenüber 1913 eine Steigerung erfahren. Im Jahre 1913 betrug die Zahl der Verpflegungstage im ſtädtiſchen Krankenhaus 75 100. Infolge der allgemeinen wirtſchaftlichen Notlage, die es weiteren Kreiſen der Bepöl⸗ kerung nicht mehr möglich macht, die Krankenhauskoſten zu zahlen, andererſeits aber auch durch die Wohnungsverhältniſſe iſt die Zahl der im Krankenhaus auf Koſten des Fürſorge⸗ amts Verpflegten gegenüber 1913 geſtiegen; im Rechnungsjahr 1926 iſt mit rund 100 000 Verpflegungstagen zu rechnen. Auf dem Gebiete der Jugendwohlfahrt haben die Städte als Träger der Jugendämter den Schutz der Pflegekinder durchzuführen, die Aufgaben der Amtsvormundſchaft zu er⸗ fällen, die Schutzaufſicht zu üben u. bei der Fürſorgeerziehung mitzuwirken und anderes mehr. So kann z. B. von der Tätigkeit des Stadt⸗Jugendamts Mannheim mit⸗ geteilt werden, daß am 1. April 1926 1038 Kinder in Familien⸗ pflege untergebracht waren; die Zahl der Anſtaltspfleglinge betrug 589: die Zahl der unter Schutzauſſicht ſtehenden Minder⸗ jährigen 614. In Fürſorgeerziehung ſtanden 752 Zöglinge, unter Amtsvormundſchaft am 1. April 1926 2516 Mündel: in Ueberwachung des Gemeindewaiſenrats befanden ſich 8703 Mündel. St. N . —— WMiriſeha ſtliches · Soziales Das Lohnabkommen für die chemiſche Induſtrie Sektion 6, Baden und Rheinpfalz, wurde durch Beſchluß der Tarifkommiſſion im Auftrag der beteiligten Gewerkſchaften von dem Verband der Fahrikarbeiter Deutſchlands, Gau 12, zum 31. Januar 1927 gekündigt. * Bauntätigkeit in Mannheim. Nach den Erhebungen der Ortsbaukontrolle wurden anläßlich der Rohbaureviſionen zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten im Dezember 99 Wohnungen neu geſchaffen; darunter ſind 84 Wohnungen mit 1 bis 3 Zimmern und 15 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Zahl der Neubauten belief ſich auf 39(davon 3 Kleinhäuſer mit 1 bis 2 Wohngeſchoſſen), die der Umbauten auf 5. 5 Familie durch ſtimmungsvolle Lieder. Städtiſche Nachrichten Straßenbau Herſtellung von Straßen im Baugebiet Meerf Meeräcker und Meerwieſen Der Fortgang der Bautätigkeit im Lindenhof macht es notwendig, hier weiteres Gelände zu erſchtießen, zumat die Stadt faſt die alleinige Eigentümerin iſt und mit einem als⸗ baldigen Verkauf der baureif gemachten Flächen zu rechnen iſt. Gegen den Straßenkoſtenbeizug ſind zwei Einſprachen erhoben. Da ſich die Einſprachen weber gegen Grund noch Höhe der Verpflichtung zur Erſtattung von Straßenkoſten richten, iſt ihnen keine Folge zu geben. Der geſamte Aufwand für die Herſtellung der Straßen iſt auf 1007 760 RM. veranſchlagt. Von dieſem Betrag ſind durch die Angrenzer 631 238 RM. au⸗ rückzuerſtatten. Die Herſtellung der Straßen ſoll zunächſt in Chauſſierung erfolgen; erſt für ſpäter iſt, wenn an den Skraßen Bauten errichtet und die Hausanſchlüſſe ausgeführt ſind, die Pflaſterung der Fahrbahn mit Kleinpflaſter— auf die 226 000 RM. entfallen— vorgeſehen. Nach den Beſchlüſſen des Stadtrats, die nunmehr der Ge⸗ nehmigung durch den Bürgerausſchuß unterliegen, ſind fol⸗ gende Straßen herzuſtellen: Schwarzwaldſtraße zwiſchen Emil Heckelſtraße und Waldparkdamm, Meerwieſen⸗Meeräckerſtraße zwiſchen Emil Heckelſtraße und Marktplatz, Meerwieſenſtrape von der Abzweigung der Meeräckerſtraße bis 3 Haardt⸗ ſch 1* ſtraße, Meeräckerſtraße von der Abzweigung der Meerwieſen⸗ ſtraße bis zur Haardtſtraße, Meeräckerſtraße zwiſchen Haardt⸗ und Donnersbergſtraße, Meeräckerſtraße zwiſchen Donners⸗ berg⸗ und Speyererſtraße, Lindenhofſtraße zwiſchen Emil Heckel⸗ und Meeräckerſtraße. Zur ortsſtraßenmäßigen Her⸗ ſtellung dieſer Straßenſtrecken ſind der Straßenbaukaſſe 637 500 Mark aus Anlehen zur Verfügung zu ſtellen. Die Koſten der Kanalherſtellung ſind mit 88 300 Mk. aus Anlehensmitteln, die Koſten der Gehwegherſtellung und Baumpflanzung mit 55 700 Mark aus Wirtſchaftsmitteln zu beſtreiten. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt nach Maßgabe des Vorhandenſeins der jeweils erforderlichen Mittel. Herſtellung von Straßen im Gebiet der Unteren Mühlau An der Waldhofſtraße iſt das große Bauvorhaben der Ge⸗ meinnützigen Baugeſeuſchaft Maunheim m. b. H. zur Aus⸗ führung gekommen und mit der Fertigſtellung von etwa 200 Wohnungen in kurzer Zeit zu rechnen. Die Herſtellung der für die BZewohner dieſer Bauten notwendigen Kanäle und Straßen iſt daher nicht mehr länger hinauszuſchieben. Jeden⸗ falls iſt die Bewilligung der erſorderlichen Mittel und die Durchführung des Beizugsverfahrens jetzt notwendig gewor⸗ den. Gegen den Straßenkoſtenbeizug wurden Einſprachen nicht erhoben. Der geſamte Aufwand für die Herſtellung der Straßen iſt auf 131.700 RM. veranſchlagt. Von dieſem Be⸗ trag ſind dured die Angrenzer 77 100 RM. zurückzuerſtatten. Die Herſtellung der Straßen ſoll in Chauſſierung erfolgen. Für die Zeppelinſtraße zwiſchen Waldhof⸗ und Erlenſtraße iſt Pflaſterung mit einem Koſtenaufwand von 10300 RM. fütr ſpäter vorgeſehen. Hergeſtellt werden: Zeppelinſtraße zwiſchen Waldhof⸗ und Erlenſtraße, Erlenſtraße zwiſchen Zeppelin⸗ ſtraße und Untermühlauplatz, Erlenſtraße entlang dem Unter⸗ mühlauplatz, Erlenſtraße zwiſchen Untermühlauplatz und Hanſaſtraße, Mühlaugrün zwiſchen Waldhof⸗ und Erlenſtraße. Zur ortsſtraßenmäßigen Herſtellung dieſer Straßen werden der Straßenbaukaſſe 85900 Mk. aus Anlehen zur Verfügung geſtellt, 1 behaltlich des Rückerſatzes durch die Beiträge der Angrenzer. Die Koſten der Kanalherſtellung mit 31 000 Mk. ſind aus Anlehensmitteln, die der Baumpflanzung mit 4500 Mark aus Wirtſchaftsmitteln zu decken. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt nach Maßgabe des Vorhandenſeins der je⸗ weils erforderlichen Mittel. J Die beiden Vorlagen werden den Bürgerausſchuß in ſeiner nächſten Sitzung beſchäftigen. * * Ernannt wurde Handelslehrer Dr. Heinrich Kähnn in Mannheim zum Direktor der Handelsſchule II in Mannheim. * Der Flieger und Flugzeugkonſtrukteur Richard Diet⸗ rich legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er mit der Verwaltung der im Dezember 1926 in Konkurs geratenen Firma Dietrich .⸗G. in Caſſel ſeit November 1925 nichts mehr zu tun hat. * Sein 40jähriges Dienſtjnbiläum ſeierte am 31. Dez. Oberlokomotipführer Vinzenz Boſch bei der Reichsbahndirek⸗ tion Karlsruhe. Die Reichsbahndirektion ehrte den Jubilar, indem ſie ihm durch Baurat Noe in einer einſachen, ſchlichten Feier eine Dankesurkunde über⸗ reichen ließ. Im Namen der Gewerkſchaft ſprachen Herr Kornmeier und für die vereinigten Lokomotivbeamten Herr Reſtle dem Jubilar Glückwünſche aus. Der Geſang⸗ verein Flügelrad überraſchte am Abend den Jubilar und ſeine Leos Janatek und ſeine Jenufa⸗ Jur Mannheimer Erſtaufführung der Oper am 7. Dez. Ein Mönch verſieht tagaus, tagein das ewige Lämpchen mit Oel. Da fragt er eines Tags, wie lauge er wohl noch leben werde, und ein Engel aukwortet ihm: dann ſei ſein letztes Stündlein gekommen, wenn er vergeſſe, dem ewigen Lämpchen Oel auſzugießen. Und die Zeit vergeht. Wieder einmal iſt der Frühling über die Berge geſtiegen, und im Fliederduft freut ſich die Welt. Auf dem Friedhof erblickt der Mönch zwei Liebende, denen er ſolgt, vom Odem der Liebe berauſcht.. Als Leiche ſinden ihn die Brüder auf ſeiner Mutter Grab, die er nie geſehen; er hatte vergeſſen, Oel ins ewige Lämpechn zu gießen.— Warum das hier erzählt wird? Weil es 1 1 nur der Inhalt des Oratoriums„Amarus“ von Janacek bildet, viel⸗ mehr auch das Bild ſeiner tieſen Seele gibt. Wer ſich einen ſolchen Vorwurf zum Gegenſtand eines Werkes macht, dem muß ein Herz in der Bruſt ſchlagen, das auch zu anderen Her⸗ zen ſpricht. So iſt die Muſik Jangceks in ſeiner Oper„Je⸗ nufa“; ſie wendet ſich zum Herzen, ſie läßt in tiefſter Deutung und Bedeutung des Wortes mit⸗leiden. Es iſt herzlos, zu ſagen, daß nur das Fremde, Ungewohnte an dieſer Muſit feſſele. Ueber die, keineswegs zu unter⸗ ſchätzende, nationale Gebundenheit dieſer mähriſchen Volks⸗ oper wächſt ihre muſikaliſche Sprache empor in den reinen Aetber des Nurmenſchlichen. Das ſei als eigenſtes Bekennt⸗ nis dieſer Einführung vorausgeſchickt. *⁰ Wer Riemanns Muſiklexikon aus dem Jahre 1919 auf⸗ wird den Namen Janacek noch vergebens darin ſuchen; und wenn das inzwiſchen wenigſtens etwas anders geworben iſt, ſo nur deswegen, weil der Erſolg der„Jenufa“ o unaufhaltſam ſortſchritt, daß man an der Erſcheinung ihres Schöpfers einfach nicht mehr vorübergehen konnte. Gewiß, wir haben keinen Grund, den Tſchechen beſondere Reperenz zu erweiſen; und daß es auch im Reiche der Kunſt beſtimmte nationgle Grenzen giet, überſehen gefliſſentlich nur die Phra⸗ ſendreſcher. Aber im Fall Janacek lag der Fall anders; daran Abte man in Deutſchland eigentlich nicht vorübergehen dürfen. enn es ſedoch tatſächlich vorgekommen iſt, daß vor nicht mehr als einem Jahr in einer größeren, auf Muſtk ſehr be⸗ dachten Stadt, deren Name nichts zur Sache tut, ein erfah⸗ rener Muſikreferent anläßlich der Wiedergabe eines Werkes von Janacek etwas von dem„ſungen“ Komponiſten ſchrieb, ſo beleuchtet das die ganze Art, wie dieſer überragende Kom⸗ poniſt kei uns bekannt iſt; der„junge“ Janacek wird nämlich im Juni nur 73 Jahre!l Und die Oper, deren Aufführung man hier entgegenſiaht, reicht in ihrer Entſtehung bereits 28 Jährlein zurück. Man pergegenwärtige ſich kurz die damalige Situation. 1903 iſt die Uraufführung der„Salome“ von Richard Strauß, die im Sommer 1903 begonnen wurde. Neu daran war u.., daß ein Schauſpiel, ein Wortdrama, zur textlichen Grundlage, nicht nur zum ſtofflichen Ausgangspunkt, einer Oper gemacht wurde. Und doch war Strauß nicht der Erſte geweſen, der mit dieſem, in ſeiner„Elektra“ fortgeſetzten, Prinzip Ernſt ge⸗ macht hatte; bereits 1901 übernahm Janacek ein Schauſpiel von Gabriele Preis als Text zu einer Oper, wobei das Wort⸗ drama der mit dem mähriſchen Bauernleben wohlvertrauten Dichterin nur geſtrafft, aber keineswegs verändert, nicht zum „Lihretto“ gemacht wurde. In dem Jahr, in dem Straußens „Salome“ begonnen wurde, war die„Jenufa“ bereits heendet. * Der Titel der deutſchen Ueberſetzung iſt nicht gand genau. Im Original heißt das Werk„Ihre Ziehtochter“. Sein In⸗ halt, und damit zugleich die Stimmung de. ganzen Werkes, kann unmöglich beſſer wiedergegeben werden, als mit den Worten Max Brods, die wir ſeiner liebevollen Monogra⸗ phie über den Komponiſten des von ihm überſetzten Werks entnehmen!). „Zwei Brüder(Stiefbrüder) bemühen ſich um die ſchöne Jenufa. Doch der Leichtſinnge, Steva genannt. braucht ſich nicht mehr zu bhemühen. Wenn der Vorhang aufgeht. hat er ſchon längſt ſeinen Willen durchgeſetzt. Der andere, Laca. die ein na⸗ ligſte, zugleich aufrechteſte Figur des Stückes, iſt ſchroff und zärtlich, ernſthaſt und gepeinigt. Die Burſchen des Dorfes kehren von der Aſſentierung zurück. Steva iſt nicht behalten worden, nun ſoll er heiraten. Es gibt zu denken, daß der glück⸗ liche Liebhaber mit einem weinerlichen Volkslied auftritt: er ſei genommen worden, der Unglückliche, und dürſte nicht hei⸗ raten— ob.wohl alle wiſſen, wie gut es ſteht. Kurz: er iſt be⸗ trunken, er hat überhaupt genug von der ſchönen Jenufa, er zerrt ſie in den Tanz. Da tritt Jenufas Ziehmutter dazwiſchen. Sie iſt die geheime Herrin des Dorfes, allen an Intelligenz und Energie überlegen, eine Richterin und Prophetin. Ohne von der Schwangerſchaft ihrer unglücklichen Ziehtochter leiner zweiten Roſe Bernd) zu wiſſen, verbietet ſie die Heirat. Die 4) Erſchlenen wie Klavierauszug und Textbuch in der Univerſal⸗Edition, Wien. folgenden zwei Akte bringen den Zuſammenhbruch. Das Kind, ein kleiner Steva, iſt zur Welt gekommen. Immer noch zeigk ſich der treuloſe Mann nicht. Jenufa und ihre Stiefmutter ſtehen vor dem Ende, die beiden Stolzen, Hochaugeſehenen den Gegend. Da packt die Ziehmutter, während Jenufa im Fiebe;⸗ ſchlaf liegt, das Kind und ſtößt es unter das Eis des Mühl⸗ baches. Jenufa ahnt nichts von dem Unheil, reſigniert rüſtet ſte ſich zur Ehe mit dem vordem verſchmähten Loea. Am Hoch⸗ zeit,tag wird die Kindesleiche entdeckt. Die Ziehmutter über⸗ antwortet ſich dem verſammelten Volke— eine Szene, die en den Ausgang von Tolſtois„Macht der Finſternis“ denken läßt. Doch über Leichen weg haben Jenufa und Laca, der unbeirrt und ſtill durch alle Wirrniſſe neben der Inniggeliebten witge⸗ gangen iſt, ihre Liebe zueinander in ein himmliſches Reich der Menſchlichkeit erhoben. Der Lärm des Gerichtes iſt verra iſcht. Die beiden Menſchen ſtehen frei und groß einander gegenüber, von Harfen und Wohlklang des Blasorcheſters umflutet. Dieſe Schlußſzene allein, mit ihrer zarten und kra tvollen Mo⸗ lodik, ihrer natürlichen Steigerung, ihrem die Arme unend⸗ lich ausbreitenden Abgeſang— ſie allein ſchon reiht das Werk unter die unſterblichen Schöpfungen ein. Der Realismus der Bauernoper mündet in das klare, einfache Symbol zweier guter, wahrhaft guter Seelen, hat ſich in den großen Ozean der Humanität ergoſſen. Und zum erſtenmal nach all den ſchreckens⸗ pollen Szenen, im letzten Atem des Textes erklingt die Er⸗ habenheit des großen Namens:„Gott“.„O Laca, meine Sezle“, ſingt Jenufa.„komm, o komme. Schon treibt mich Liebe zu dir, dieſe größere Liebe, mit welcher der Herrgott zufrieden iſt.“ Und maeſtoſo rauſchen in Doppelmelodie Geigen und Trom⸗ petenfanſaren empor.“ 5 Dieſes Muſter der Schilderung einer Oper, wie nur ein durch und durch muſikaliſch empſindender Dichter ſie geben kann, mag zugleich mit all dem verſöhnen, was unſer Empfinden an dem Werk fremd berühren muß. Der Schreiber dieſer Zeilen will und kann nicht leugnen, daß ihn die erſte Bekannt⸗ ſchaft mit dem Stoff zunächſt abgeſtoßen hat. Aber da kam die Muſik dazu, und ihre eindringliche Stimme übertönte alles ae weil der Menſch leidend und mitleidend aus ihr pricht. Die„Jenufa“ iſt Janaceks Schickſalswerk. Nicht nur weil dem damals ſchon bald Fünfziglährigen bei der Kompoſition ſeine einzige Tochter ſtarb; auch ſonſt verſolgten ihn die Stim⸗ mungsgehalte des Werkes von Jugend an. 1854 iſt Janacek in dem Dorf Hochwald in Nordmähren geboren, nahe bei der ſchleſiſchen Grenze. Die weſentlichſten auch in Mannheim bekannten, Landsmannes Schulhoff:„Wer 4. Seite. Nr. 7 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, den 6. Januar 1927 *In Sachen der Stadt Mannheim gegen den Deutſchen Muſiker⸗Verband teilt das Städtiſche Nachrichtenamt mit: Zu 5 Tageszeitungen wurde eine Zuſchrift des Deutſchen Nuſiker⸗Verbandes abgedruckt, worin bemerkt iſt, die Zu⸗ läſſigkeit der vom Deutſchen Muſiker⸗Verband über das Nationaltheater Mannheim verhängten Sperre und ſomit das Vorgehen des Deutſchen Muſiker⸗Verbandes gegen die Stadt Mannheim ſei von dem Oberlandesgericht Karlsruhe ausdrücklich anerkannt worden. Das iſt in dieſer Allgemein⸗ heit nicht richtig. Vor dem Oberlandesgericht in Karlsruhe war lediglich das Verfahren über die einſtweilige Ver⸗ ſügun ganhängig. Dieſes Verfahren endigte mit einem Koſtenurteil zum Nachteil der Stadt Mannheim; die Haupt⸗ ſache wurde für erledigt erklärt, nachdem die einſtweilige Ver⸗ fügung von dem Deutſchen Muſiker⸗Verband aufgehoben worden war. In dem Hauptverfahren ſelbſt iſt eine Ent⸗ ſcheidung noch nicht ergangen. Vielmehr iſt der Scha⸗ denserſatzyrozeß der Stadt Mannheim gegen den Deutſchen Mufiker⸗Verband noch vor dem Landgericht Mann⸗ heim anhängig. * Die Erippe, die durch die Welt ziebßt, iſt, wie zu er⸗ warten war, auch an Mannheim nicht vorübergegangen. On den letzten Tagen hat die Zahl der Erkrankungen ſtark zugenommen. So wiſſen wir von einem Arzt, daß er an einem Tage über 50 neue Fälle zu behandeln hatte. Im all⸗ gemeinen ſcheint die Krankheit keinen ſo bösartigen Verlauf zu nehmen, wie in den Jahren 1917 und 1918. Trotzdem iſt 8 1 0 Vorſicht geboten, da leicht Nebenerkrankungen auftreten, ie einen Krankheit, die vornehmlich auf die geſundheitlich ſo überaus ſchädliche milde Witterung zurückzuführen ſein dürfte, ver⸗ böſen Ausgang nehmen können. Wer vou der ſchont bleiben will, muß ſich vor allem vor Erkältungen jeder VNrt hüten und den Verkehr mit erkrankten Perſonen nach Möglichkeit vermeiden. Bei plötzlich einſetzendem hohen Fieber, ſtarken Kopf⸗, Muskel⸗ und Gliederſchmerzen, Leib⸗ beſchwerden und Durchfällen, den typiſchen Symptomen der Grippe, iſt ſofort das Bett aufzuſuchen und ein Arzt zu Rate zu ziehen. In der Rubrik„Aus dem Lande“ ſind weitere Nachrichten über die Epidemie enthalten. * Arbeitsjubiläum. Auf eine 25fährige Tätigkeit bei der Firma Aktiengeſellſchaft Sigmund Schneider, Alteiſengroß⸗ handlung konnte Meiſter Peter Greulich zurückblicken. 4* Stenographiekurſe. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich eröffnet der Bad. Lehrerverband für deutſche Ein⸗ beitskurzſchrift, Mannheim, Meßplatz 2, kommenden Freitag abend im Gymnaſium bei der Kunſthalle neue Au⸗ fänger⸗ und Debattenkurſe in Reichskurzſchrift für Damen und Herren. Kommunale Chronik Der Stadtrat von Neuſtabt zum Landaner Urteil Neuſtadt a. H. 4. Jan. Zum Schluß ſeiner heutigen Sitzung beſchäftigte ſich der Stadtrat von Neuſtadt mit dem Leandauer Urteil und nahm hierzu mit Ausnahme der Kom⸗ muniſten folgende Kundgebung an: Die blutigen Vor⸗ fälle, wie ſie ſich in letzter Zeit im beſetzten Gebiet ereigneten, find unbeſtreitbare Anzeichen einer durch die überlange Dauer der militäriſchen Beſetzung hervorgebrach⸗ ten gegenſeitigen überreizten Stimmung. Unmittel⸗ bar nach dem verlorenen Krieg wurde die Okkupation noch als militäriſche Notwendigkeit genommen. Jetzt nach acht Jahren meldet ſich auch in den friedfertigſten und geduldig⸗ rei, beſonders wenn man die mit militäriſcher Okkupation ſten Teilen der Bevölkerung die Empfindung von Sk L ach e⸗ leicht ſich einſtellende Rechtloſigkeit der Bevb lke⸗ rung in Betracht zieht. Das Landauer Urteil iſt ein kraſſes Der Stadt⸗ Beiſpiel dafür und wird allgemein ſo empfunden. rat als gewählte Vertretung der Bevölkerung erhebt ſeine warnende Stimme, man möge nirgends in der Welt das ſich allenthalben im beſetzten Gebiet zeigende Drängen nach Be⸗ freiung von der Beſetzung als künſtliche Stimmungsmache anſehen. Dieſes Drängen kommt aus tiefſtem Volks⸗ empfinden, was jedem Kenner der Verhältniſſe keines Beweiſes bedarf. Kleine Miiteilungen Der Bürgerausſchuß Offenburg befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung u. a. mit einer Vorlage über Not⸗ ſtandsarbeiten, für die insgeſamt 105 100 Mk. notwen⸗ dig werden. Die Mittel ſollen zu einem kleinen Teil aus der produktiven Erwerbsloſenfürſorge, zum größeren Teil durch eine Anleihe gedeckt werden, über die beſonderer Gemeinde⸗ beſchluß herbeigeführt werden ſoll. Notſtandsmaßnahmen für die Beamten uſw., die Wertzuwachsſteuer, Bereitſtellung eines weiteren Kredits in Höhe von 50 000 Mk. zur Erwerbung von bildeten die weiteren Gegenſtände der Tages⸗ ordnung. Das ungeheure Lawinenunglück, das am erſten Tage des neuen Jahres im Arlberggebiet und zwar unterhalb des Valluga⸗Gipfels 8 Menſchenleben zerſtörte, gehört zu den furchtbarſten in der Geſchichte der alpinen Unfälle über⸗ haupt. Zwwei ſelbſtändige Partien, eine aus 3 Perſonen, da⸗ runter ein Führer, die andere aus 7 Perſonen, ausſchließlich Engländern, beſtehend, wurden vollſtändig von der Lawine überſchüttet, ins Tal hinuntergeriſſen und dort von den Schneemaſſen begraben. Nur zwei Perſonen konnten lebend geborgen werden, und zwar der Kunſthiſtoriter Dr. Lehr aus Hamburg und eine junge Engländerin, letztere allerdings nur im ſchwerverletztem Zuſtand. Von den 8 übrigen ſind bis zum Abend des heutigen Tages 5 ausgegraben, alle“ er⸗ ſtickt. Die übrigen 3 ſind ſo tief unter den Schneemaſſen be⸗ graben, daß ihre Bergung nur durch Zufall in den nächſten Tagen gelingen könnte, und daß wahrſcheinlich die Leichen erſt im Frühjahr nach der Schneeſchmelze gefunden werden können. Die Beſtürzung in Zürs am Arlberg, dem Ausgangs⸗ punkt der beiden Expeditionen, die das Unglück erreichte, und im gauzen Arlberggebiet iſt ungeheuer, hat ſich doch noch nie⸗ mals hier eine Kataſtrophe von ſolchem Umfang ereignet; in Erinnerung iſt noch der große Lawinenſturz an der Mad⸗ lochſpitze zwiſchen Zürs und Lech im Winter 1922/23, dem 5 Menſchen zum Opfer fielen. Vor 2 Jahren iſt an der Moh⸗ neufluh ein einzelner Skiläufer durch eine Lawine tödlich erunglückt und der letzte Winter ging ohne jegliches La⸗ winenunglück vorüber. ſeit kurzer Zeit in ſeiner ganzen Winterherrlichteit erkannt und erſchloſſen wurde und mit vollem Recht den hervor⸗ ragendſten Winterſportplätzen der Schweiz heute ebenbürtig an die Seite geſtellt werden kann, erſcheint als angebracht, im einzelnen ſich darüber klar zu werden, wie es zu dieſer Kataſtrophe kommen konnte, damit der Arlberg nicht unver⸗ dientermaßen in Verruf kommt. Wie es zu der Expedition kam. In den beiden großen Hotels in Zürs,„Alpenroſe“ und „Edelweiß“, herrſchte am Silveſterabend die fröhlichſte Stim⸗ mung der Welt. Zum erſten Male nach dem Kriege hatte ſich wieder im größeren Umfange ein internationales Pub⸗ likum eingeſunden, das früher teils aus Tradition, teils aus einer gewiſſen Nachwirkung von Kriegsanimoſität außer⸗ deutſche, bezw. außeröſter zugte. So fand ſich vor allem eine Geſellſchaft von 40 Perſonen aus England ein, auf deren Initiative auch die Veranſtaltung eines Koſtümfeſtes am Silveſterabend zurückzuführen war. Als die zwölfte Stunde herannahte, herrſchte ausgelaſſene Freude. Plötzlich ruſt jemand, der am übernächſten Tag ab⸗ reiſen muß, mitten in das„happy new year“ der Engländer: „Morgen geht es noch auf die Valluga! Wer ſchließt ſich an?“ Die Aufforderung findet raſch Anklang. Im Nu bilden ſich zwei Parteien, eine deutſche und eine engliſche, die am an⸗ dern Morgen um ½9 Uhr aufzubrechen beſchließen. Es fehlte allerdings trotz der vorzüglichen Stimmung von Anfang an nicht an warnenden Stimmen. Hatte doch vor 3 Tagen ein angehäuft. Die Temperatur ſtieg darauf; dazu ein ſtarker Wind aus Süden, kurz alle Anzeichen für jeden erfahrenen Alpiniſten, höchſte Vorſicht walten zu laſſen und keine ſteilen Hänge anzugehen. Gerade vor der Vallugatour wurde ver⸗ ſchiedentlich, beſonders von dem erſten Skilehrer des Ortes, Alb. Mathies, einem ebenſo vortrefflichen wie beſonnenen Al⸗ den Weg; zum Glück zogen es verſchiedene, die am Abend noch ihre Beteiligung zugeſagt hatten, vor, ſich auf die frohe Einweihung des neuen Jahres hin tüchtig auszuſchlafen und zu Hauſe zu bleiben. Die deutſche Partie war daher nur 3, die engliſche 7 Perſonen ſtark. Die Todestour auf die Valluga. Eine Winterbeſteigung der Valluga auf Skiern bei guten Schneeverhältniſſen iſt das herrlichſte, was ſich einer, der ſich einigermaßen im alpinen Gelände auf ſeinen Skiern zurecht⸗ findet, nur wünſchen kann. Jeder Skilehrer, ſei er nun von St. Anton, von St. Chriſtoph, von Stuben oder Zürs aus, führt ſeinen fortgeſchrittenen Kurſus am Schluſſe einmal auf dieſen Berg, gleichſam als Krönung der ganzen Ausbildung. Wer von Zürs ſcheidet, ohne auf der Valluga geweſen zu ſein, empſindet dies als einen Mangel. Hieraus wird aber auch erklärlich, daß der ſportliche Ehrgeiz viele unter ungünſtigen Verhältniſſen zu einer Tour treibt, die jeder, der dieſen Berg kennt, als ein unverantwortliches Wagnis bezeichnen muß. Zwei Hauptanſtiege führen auf dieſen Favoriten unter den Gipfel des Arlbergs, einer, und zwar der ungefährlichere, von Stuben über die Ulmerhütte(2300 Meter) und das Val⸗ fergehrjoch, der zweite von den beiden Expeditionen benutzte, durch die Trittlücke am Pazialferner vorbei. Vier Stunden Gerade weil das Arlberggebiet erſt⸗ ichiſche Winterſportplätze bevor⸗ ſchwerer Schneeſturm getobt und ungeheuere Schneemaſſen piniſten gewarnt. Trotz allem machen ſich beide Parteien auf Das Latpinenunglück am Arlberg ſrechnet man für den Anſtieg von Zürs, wenn der betreffende einigermaßen geübt iſt. Erſt unmittelbar unter dem Gipfet wiro es nötig abzuſchnallen, um dann in 20 Minuten luſtiger Felskletterei die Kuppe zu erreichen. Drei Viertel des Wegs hatten die beiden Partien bereits glücklich überwunden, aber die zwei gefährlichtten Steilhänge kommen erſt innerhalb der letzten Anſtiegſtunde vor dem Gipfel. Bei dem erſten Steil⸗ hang oberhalb des Pazialſerners trat bereits die furchtbare Kataſtrophe ein. Um 9 Uhr mit dem herrlichſten Sonnen⸗ aufgang war man aufgebrochen, wie im Hochſommer ſtand die Sonne ſtrahlend am Himmel, als man um 11.20 Uhr den erſten Hang anging. Die deutſche Partie ging etwa 50 Meter oberhalb der engliſchen mit kleinem Vorſprung. Plötzlich löſte ſich in einer Breite von über 100 Meter und nach unten immer breiter werdend, eine Lawine los, die den Hang bis auf die Felſen glattſegte, ſich an einem Felsvorſprung in zwei Teile ſpaltete, von denen der kleinere nach links abgelenkt wurde und gerade noch die drei Deutſchen mit in den Abgrund hin⸗ unterſpülte, während das Gros mitten über die engliſche Partie hinwegging. Auf das unheimlich⸗Toſen infolge der nie⸗ dergebenden Lawine unternahmen einige Touriſten, die den Aufſtieg von der Ulmerhütte aus vorgenommen hatten, den Abſtieg zu der Unglücksſtätte. Sie fanden ein ungebeures Lawinenfeld in der Schlucht, von einem Menſchen zunächſt nicht die geringſte Svux. Da plötzlich erblickt man zwiſchen Schneeſchollen eingeklemmt eine Skiſpitze. Man gräbt nach und birgt mit einer Konfwunde und einem Backenbruch eine Engländerin. Da plötzlich bewegt ſich ein wenig der Schnee, eine Naſenſpiize wird ſichtbar und mit ein vaar Griffen hat man den ein⸗igen Unverletzten geburgen. Es iſt der ſchon er⸗ wäßhnte Dr. Lehr aus Hambura. Sein Bruder, Regierungs⸗ rat Lehr, der neben ihm mit hinabgeriſſen wurde, gebört eu denen, die jetzt noch nicht aufgefunden ſind. Um 12.30 Uer bringt ein Seifahrer in raſender Schußfahrt 1000 Meter Höhenunterſthied überwindend. die Hiobskbotſchaft nach Zürs. Aher alles iſt unterwegs bei den berrlichen Wetter und die Skilebrer und alles was ür die Rettungservedition in Frage kommt, müſſen non weiten Touren ferbeigeholt werden. Gegen 5 Uhr, olſo erſt kurz vor der Dimmerung. kommt die erſte Hilfe an die Unglücksſtelle. Man ſchaufelt und gräbt mit dem Mute der Verzweiklung. immer größer wird die Aus⸗ ſichtsloſiakeit. Man ſchaufelt bis nachts um 9 Ihr. his die ein⸗ ſetzende Kälte den Schnee ſo ßart macht. daß die Snotenſtiele abbrechen und ein Weiterarßeiten unmöglich wird. Mit Sten⸗ gen bis zu 6 Meter Länge wird die Lawine durchſtochen, oßne daß man irgendwo auf den Grund käme. Auf dieſe Weiſe mird etwa 2 Meter tief im Schnee verſchüttet der erſte Eng⸗ länder tot gehorgen. Geſyenſtiſch leuchten die Magneſium⸗ fackeln ürer dem Lawinenfeld, daß man notgedrungen bis zun Morgen ſich ſelbſt überlaſſen mun. Mit Tagesgrauen gebt die Arbeit weiter. Es ßoben ſich in⸗wiſchen aus der meiteſten Umgehung an die 200 Menſchen eingefunden. man ſielt ganz ſchlechte Fahrer und ältere Herren den müßſamen Anſtieg un⸗ ternehmen, aher immer geringer wird die Hoffnung. auh nur einen dor Verſch' fteten lebend aufzufinden. ſo komnakt und tief ſchichten ſich die Schneemaſſen. Bis zum Abend werden nach nier weitere Tote ausgegraben, drei Enaländer und der Führer Strolz aus Zürs. der die ßeiden Brüder aus Ham, hurg begleitete. Zum zweitenmole fabren bei Dunkelßeit die Mettunozerpeditionen die endloſen Hänge binnnter zu Tak, die füſuf ausgegrabenen Toten als traurige Bürde wüßſom mit ſich füßrend. Noch am ſelnen Abend wird die Leiche des jungen Strolz kinunter in ſeines Heimatsort Lech am Arl⸗ bera gebracht.(Der Verfaſſer unternahm an aleichen Tage ebentalls eine Skitour ins Vallugagediet und traf ſpäter an der Unfallſtelle ein. eee ———— — Leipzia, 5. Jan. Infolge vorzeitiger Oeſfnung einer Bahnſchranke ſtieß ein Rangierzug mit einem Automolii am Uebergang beim Rochlitz⸗Bahnhof zuſammen. Zwei Fahr⸗ gäſte wurden erheblich und mehrere leicht verletzt. — Korſiſche Näuberromantik. Der Gerichtshof von Baſtia auf Korſika führt jetzt den Prozeß gegen die Komplizen des berüchtigten Banditen Nonce Romanetti durch. Die Verhand⸗ lungen baben intereſſante Schlaglichter auf die gxroßzügige Organiſation dieſes„Königs der korſiſchen Banditen“ gewor⸗ fen. Romanetti hatte ſich mit ſeinen Freunden in einem ein⸗ ſamen Tale auf Korſtka niedergelaſſen, wo er ein wahrha't fürſtliches Leben führte. Er beſaß Weinberge, Meiereien und einen großen Vießbeſtand, aus deren Exträaniſſen in erſter Linie der Unterhalt des kleinen Staates beſtritten wurde. Je⸗ dem Untertanen Romanettis war eine Aufgabe zuerteilt, und nor allem war ein ausgedehnter Wachdienſt eingerichtet wor⸗ den, der die Ankunft von Gendarmen ankündigen mußdte. Trotz dieſer Vorſichtsmaßregeln iſt Romanetti von Feinden er⸗ mordet worden. Man nimmt an. daß es ſich um einen Rache⸗ akt ſeiner Geliebten bandelt oder daß er von Scäfern, die er um ihr Vieh geprellt hatte, erſchlagen worden iſt. Eindrücke empfing er in der Heimat. Als ſiebtes unter elf Kindern eines Lehrers, der zugleich ein ernſthafter Muſiker war, kam Janacek nach dem Beſuch der väterlichen Schule mit Zziehn Jahren in die muſikaliſche Lehre eines Auguſtinermönchs in Brünn. Als Stipendiat wurde er endgültig ins dortige Auguſtinerkloſter aufgenommen. Dort lernte er nichts als Muſik; in der Realſchule von Brünn erwarb er ſich ſeine ſon⸗ ſtigen Kenntniſſe, vor allem die der deutſchen Sprache. Arbeit und Entbehrung waren die Kennzeichen ſeines Lebens von Anfang an; bis zur bitterſten Not ſteigerte ſich das Leiden für die Kunſt, als Janacek nach Prag überſiedelte, wo er ſich erſt ganz allmählich Geltung zu ſchaffen wußte. Die Rückkehr nach Brünn 1875 bedeutete dann den Be⸗ ginn endgültiger Beſſerung der äußeren Lebensverhältniſſe. 1881 heiratete Janacek und begründet die Brünner Orgel⸗ ſchule. Als er die„Jenufa“ ſchrieb, war er außerdem noch am Lehrerbildungsinſtitut tätig, ſo daß er durch die doppelte berufliche Beſchäftigung darauf angewieſen war, das Werk meiſt zur Nachtzeit zu komponieren. Die Uraufführung fand mit ſtarkem Erfolg 1901 in Brünn ſtatt. Erſt 1916 führte das Prager Nationaltheater das Werk auf. Damals zählte Jangcek bereits 62 Jahre! Von da an war der Siegeszug der„Jenuſa“ nicht mehr aufzu⸗ halten. Ueber die Fragen, die ſich an die Eigentümlichkeiten ihrer Muſik knüpfen, ſoll nach der Aufführung an dieſer Stelle noch einiges geſagt werden. Wir vermeiden es abſichtlich, auf all die ſpeziellen, höchſt mißverſtändlichen Probleme wie die „Sprechmelodie“ Janaceks oder die eigenartige, durchſichtige Orcheſtrierung hier näher einzugehen. Das Werk ſoll zu⸗ nächſt zum Herzen ſprechen! Nur noch Janaceks Opernſchaffen ſei kurz charakteriſtert. Der„Jenufa“ waren vorhergegangen: die dreiaktige Oper „Sarka“, die Manuſkript blieb;„Roman⸗Anfang“, Oper in einem Akt, 1891 in Brünn aufgeführt, aber nicht gedruckt. Nach dar„Jenuka“ ſchrieb Janacek die dreiaktige unaufgekührte Oper„Schickſal; dann„Gazdina roba“, eine Oper, die er ſelbſt vernichtete;„Die Ausflüge des Herrn Broueek“, 1920 au'geführt; die wundervolle„Katja Kabanowa“, 1922 erſchie⸗ nen;„Das kluge Füchslein“ eine gemütvolle Tieroper, und ſchließlich die jetzt beendete„Sache Makropulos“. Die vokalen und Kammermuſikwerke Janaceks können nur erwähnt wer⸗ den. ebenſo ſeine Bedeutung als hervorragender, höchſt eigen⸗ artiger Muſiktheoretiker. heber Janaceks Erſcheinung nur noch dieſe Worte ſeines, mit ihm ſpricht, findet in ihm die Verkörperung des Willens im Streben nach einem beſtimmten Ziel. Wer ihn ſieht, dieſen mächtigen, löwenhaften Kopf, ſtaunt über dieſe Augen mit dem Feuer eines Jünglings; nichts, was nur im geringſten grei⸗ ſenhaſt erſcheint, nichts, was irgendwie pfychiſche oder phyſiſche Müdigkeit verrät. Beſchwingte Bewegung, beſeelte Sprache, ſeine Gedanken von unbegrenzt jugendlichem Optimismus er⸗ füllt,— das iſt Leos Janacek als über Siebzigjähriger und Jüngſter unter den Jungen!“ Br KR. Eine neue Shakeſpeare⸗Eutdeckung. Die Shakeſpeare⸗ Forſchung iſt in letzter Zeit durch einige Aktenſunde bereichert worden, nachdem man bereits geglaubt hatte, daß ſich in dem ſo überaus dunklen Leben des großen Dichters nichts mehr aufhellen laſſe. Es waren hauptſächlich amerikaniſche Gelehrte, die ſich mit dem größten Eifer in die noch erhaltenen Doku⸗ mente der Eliſabethaniſchen Zeit vertieften und aus ſo un⸗ poetiſchen Akten, wie Rechtsſtreitigkeiten, Bauverträgen, Schuldſcheinen uſw., dürftige Hinweiſe auf das Daſein des größten Dramatikers erbeuteten, dem man ſogar die Exiſtenz abzuſprechen gewagt hat. Solche Funde— mögen ſie auch noch ſo unbebeutend ſein— erwecken die Hoffnung, daß man auch noch einmal ein wichtiges Dokument entdecken wird, und dieſe Hoffnung wird auch durch den neueſten Fund geſtärkt, den der amerikaniſche Shakeſpeare⸗Forſcher, Dr. Leslie Hotſon, in den Londoner Archiven gemacht hat. Der Gelehrte ſtieß auf zwei Dokumente, die ſich mit einer Streitſache„Burbagegegen Shakeſpeare“ beſchäftigen. Leider aber ſind die Prozeß⸗ führenden nicht William Shakeſpeare und James Burbage, der 1576 das erſte Schauſpielhaus in England baute, oder ſein Sohn Richard, der große Schaufpieler, der den Hamlet und viele andere Hauptrollen Shakeſpeares kreierte. Es handelt ſich nicht um die Söhne. ſondern nur um die Väter. Dey Be⸗ klagte war John Shakeſpeare, der Vater des d ers, und der Kläger William Burbage iſt noch nicht näher beſtimmt. dü!“ aber zu der berühmten Familie gebören. ſo daß ſchon in der älteſten Generation zwiſchen den Familien Be⸗iehungen be⸗ ſtanden, die dann in der jüngeren für die Theatergeſchichte ſo üüberaus wichtig wurden. Aus dem Dokument, das Hotſon in einem Brief an die„Times“ witteilt, gebt hervor, daß John Shakeſpeare dem William Burbage für eine unleſerliche Summe von Pfund und zehn Schillinge ein Haus in Stradford verpfändete. Dieſes Haus war das öſtliche der beiden Häuſer in der Henlenſtraße, die Foßn Sbakeſwoore gehörten, dem Hauſe benachbart. das man ßeyte als Geluntsbaus Miflions annimmt, und es wird ſchon 1582 als„the Maidenhead“ bezeich⸗ * net, mit einem Namen, der ſpäter geläufig war, als Shake⸗ ſpeares Schweſter es an einen Mann vermietete, der darin eine Gaſtwirtſchaft betrieb. Das Haus iſt alſo im Beſitz der Shakeſpeares geblieben, obwohl John, deſſen Geldverlegen⸗ heiten auch ſonſt berichtet werden, noch 16 Jahre ſpäter die ihm vom Gericht auferlegte Summe nicht bezahlt hatte. 2 b Eine gräßliche Geſchichte! Im Telephonamt einer mitteldeutſchen großen Stadt glühte vor ein paar Tagen nachts um drei Uhr das Lämpchen einer ſonſt wenig benutzten Nummer auf. Das Telephon⸗ fräulein, zufällig weder ſchlaſend noch ſonſt irgendwie nutz⸗ bringend beſchäftigt, ſchaltete ſich ſofort ein und fuhr entſetzt zurück: es tönte ihr ein entſetzliches Stöhnen und Aechzen ent⸗ gegen, das klang, als ob ein oder gar mehrere Menſchen in ſchwerer Todesnot ſeien. Das Fräulein weckte die Aufſichts⸗ dame, auch dieſe horchte und vernahm unverändert und un⸗ unterbrochen dieſelben entſetzlichen Laute. Was tun? Das kluge Mädchen telephonierte an die Hauptpolizeiwache, ver⸗ langte den wachthabenden Leutnant und teilte ihm mit, daß auf Nr. X ſich offenbar mit letzter Kraft ein Sterbender ge⸗ Verbrechen vorliege. Der Leutnant, froh, ſeinem Tatendrange ein Ventil ge⸗ funden zu haben, alarmierte ſofort eine disponible Mannſchaſt und zwar klar zum Feuergefecht: ſechs Mann, bis an die Zähne bewaffnet, einen Revolver in der Hand, mußten aus dem ſchönen warmen Wachtzimmer heraus in die finſtere Nacht hinein auf ein Auto, um die Verbrecher wenn denkbar noch am Tatort zu erwiſchen. meldete ſich niemand, man ſah kein Licht— es ward den Wachtmeiſtern etwas ſchwül. Aber ein Schutzpoliziſt kennt keine Furcht: nach fruchtloſem Klingeln trat man kurz ent⸗ ſchloſſen die Türe ein, die Blendlaternen wurden aufgeſchoben, die Revolver entſichert, und unter Führung des Leutnants drang man ins Telephonzimmer. Hier bot ſich den entſetzten Tanferen— ein etwas unerwarteter aber nicht eben ſchauer⸗ licher Anßlick. Der Hauskater hatte aus irgendwelchen, nur dem gelehrten Tieryſychologen erfindlichen Gründen. wit bei⸗ den Pfoten den Hörer vom Avparat genommen, und ſich wmit dem Schnäuzchen gerade davorgelegt. Dieſe Situgtion mußte inm außerordentlich kebagen, denn er ſchnarchte mit einer Kraft und Arsdauer, die niewand einem ſo kleinen Tiere zu⸗ gemutet ßötte. Uerer die Neuderunden des Offiziers»ird der Moannſchaft au dioſer Stolle Pevicht zu erſtatten, verbitet das Geſetz gegen Schmutz und Schund. pWd. meldet habe, daß alſo aller Wahrſcheinlichkeit nach ein ſchweres In der Wohnung angekommen— eine kleine Villa— — Donnerslas den“. Jauuar 1927 Neue Mannheimer J tung(N.(,„ An! gabe) 5. Seite. Nr. 7 ——— Wirtſehatts · und Sande e eitun Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen Faſt 4 Millionen Tonnen im Jahre 1926 In der Zeit vom 27. Nov. bis 31. Dez. 1923 weiſt der Schiſfsverkehr ſolgende Ziſſern auf: Angekommen ſind: talwärts 2 leere Dampfer und 7 beladene mit 494,5 To., 13 leere Schleppkühne und 21 beladene mit 2569 To., bergwärts 1 leerer Dampfer und 68 beladene mit 10 536 To., 28 leere Schleppkähne und 395 beladene mit 212 039,5 To. Abge⸗ fahren ſind: talwärts 1 leerer Dampfer und 73 beladene mit 5837 To., 172 leere Schleppkähne und 135 beladene mit 44 088,8 To., bergwärts 16 beladene Dampfer mit 1383 To., 12 leere Schleppkähne und 104 beladene mit 44993 To. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 7 leere Schleppkähne und 79 beladene mit 8224 To., bergwärts abgefahren ſind: 35 leere Schleppkähne und 85 beladene mit 7301 To. Der Geſamtverkehr ſtellt ſich wie folgt: Dampfer: 4 leere und 164 beladene mit 18 250,5 To;: Schleppkähne: 235 leere und 655 beladene mit 303 686,5 To.; auf dem Neckar: 42 leere Schleppkähne und 164 beladene mit 15 525 Tonnen. „ Für das zweite Halbjahr 1926 ergeben ſich folgende Ziffern: Dampfer: 26 leere und 1140 beladene mit 112 986,9 To.; Schleppkähne: 1741 leere und 3948 beladene mit 1954 160,3 To.; auf dem Neckar: 181 leere Schleppkähne und 653 beladene mit 71 004,1 To. Für das Jahr 1926 ergeben ſich folgende Ziffern: ampfer: 52 leere und 2233 beladene mit 226 222,1 To.; Schleppkähne: 3403 leere und 6922 beladene mit 3 505 273,0 Tonnen; auf dem Neckar: 795 leere Schleppkähne und 1523 beladene mit 213 675,8 To. 1. Das Bezugsrecht bei der Frankfurter Hypotheken⸗ bank in Frankfurt a. M. Zu der bekannten Kapitalerhöhung um 4,72 Mill./ teilt die Verwaltung mit, daß von den neuen Aktin 3,72 Mill./ an eine Gruppe zum Kurſe von 125 v. H. begeben werden, mit der Verpflichtung, 3,52 Mill./ den alten Aktionären zum gleichen Kurs derart anzubieten, daß auf nom. 600 alte Aktien nom. 400 neue Aktien entſfallen. Die Begebung der reſtlichen 1 Mill. ſoll der Verwaltung für den Fall überlaſſen bleiben, daß eine Einführung der Aktien und Pfandbriefe an der Berliner Börſe zur Erwei⸗ terung des Marktes ſich als wünſchenswert herausſtellen ſollte. Der Geſamterlös aus dieſer Begebung ſoll unge⸗ ſchmälert dem Inſtitut zufließen. Wir von dieſer Ermäch⸗ tigung bis zum 31. Dez. 1928 kein Gebrauch gemacht, ſo wird ſie hinfällig. * Zum Zuſammenſchluß in der Superphosphat⸗Induſtrie. Wie der DHꝰD. von Verwaltungsſeite erfährt, fand geſtern eine Aufſichtsratsſitzung bei der AG. der chemiſchen Produk⸗ tenſabrik Pommerensdorf in Stettin ſtatt, auf der die Frage einer Fuſion dieſer Geſellſchaft mit der Chemiſchen Fabrik Milch AG. in Oranienburg und der Chemiſche Werke vorm. P. Römer u. Co. AG. in Nienburg⸗Saale zur Beratung ſtand. Die beabſichtigte Fuſion dieſer drei Geſellſchaften dürfte ſich in der Folge noch nach der Richtung hin auswachſen, daß nach Durchführung der Verſchmelzungstransaktion eine weitere Fuſion völlzogen wird, und zwar mit der Union Fabrik chemi⸗ ſcher Produkte AGG. in Stettin, die aller Vorausſicht nach, wenn nicht in dieſer Form, ſo doch in einer anderen, in die Kombination mit einbegrifſen wird. Hierbei ſoll die Union⸗ AG. die aufnehmende * Vor einer Fuſion in der Meſſingwalzinduſtrie. Die ſeit langem ſchwebenden Zuſammenſchlußverhandlungen in der weſtdeutſchen Meſſinginduſtrie zwiſchen der Selve.⸗G. in Altona(Kap../J 10.44 Mill.), der E. Heckmann.⸗G. in Duisburg(R./ 8 Mill.) und der Carl Berg.⸗G. in Werdohl R..2 Mill.) werden nach der F. Z. Mitte Januar in ein eutſcheidendes Stadium treten, diejenige Geſellſchaft, die das größte Kapital hat, alſo die Selve.⸗G., wird die Trägerin der Fuſion. Das zukünftige Kapital wird aber erheb⸗ lichgeringer ſein als die Summe der bisherigen Einzel⸗ kapitalien, und die Modalitäten der Transaktion werden prak⸗ tiſch darauf hinauslaufen, daß alle drei Geſellſchaften eine Sanierung durchmachen. Das Motiv der Fuſion iſt die große Ueberproduktion in der Meſſingwalzinduſtrie. die zur Be⸗ triebszuſammeulegung drängt und bekanntlich auch für den ſeinerzeitigen geſcheiterten Zuſammenſchlußplan Mansfeld maßgebend war. Hinzu kommt, daß alle drei Be⸗ triebe einer weitgehenden Moderniſierung bedürfen. Es wäre, ſo wird argumentiert, grundſätzlich verfehlt, die nötige Umge⸗ ſtaltung getrennt an drei Stellen mit entſprechend höheren Inveſtitionen vorzunehmen. Die Fuſion ſoll ein Walzunter⸗ nehmen ergeben, das an Kapazität das größte in Deutſchland ſein werde. o⸗ Dyckerhoff u. Widmaun Ach. in Biebrich. Im An⸗ ſchluß an die Mitteilung über die uotwendige Bereinigung des holländiſthen Engagements teilt die Verwaltung der Dyckerhoff u. Widmann AG. mit, daß ihr für den Fall einer Zuſammenlegung des AK. von den ihr naheſtehenden Banken die Uebernahme der dann vorgeſehenen Aktien⸗Emiſſion bereits zugeſagt iſt. 2 Der Zuſammenſchluß in der Dachpappeinduſtrie voll⸗ zogen. Die Kokswerke und Chemiſche Fabrik AG. und die Rütgers⸗Werke Ac. haben ihre Verhandlungen über die Rationaliſierunig der beiderſeitigen Dachpappengeſchäfte nun⸗ mehr zum Abſchluß gebracht. Die den beiden Geſellſchaften bisher naheſtehenden Einzelunternehmen werden in einer Geſellſchaft unter der Firma„Vereinigte Dachpappeſabriken AG.“ mit einem Kapital von 8 Mill.„ zuſammengefaßt. Der Vorteil dieſes bedeutenden Zuſammenſchluſſes liegt neben dem Ausſchluß des bisherigen Wettbewerbs in weſentlichen Erſparniſſen bei der ſofort in die Wege geleiteten Betriebs⸗ vereinfachung. Das Geſchäft wird in der neuen Jorm ſchon ab 1. Januar 1027 geführt. Das Stammkapital der Ver⸗ sinigten Dachpappefabriken AG. wird von den Rütgers⸗ Werken und den Kokswerken je zur Hälfte übernommen. Oberkoks bringen in das neue Unternehmen die C. F. Weber AG. in Leipzig ein, in der ſchon bisher die geſamten Dach⸗ pappeintereſſen von Oberkoks zuſammengefaßt waren. Be⸗ kanutlich arbeitet die C. F. Weber AG. mit einem Kapital von 1 Mill. I. Abſchlüſſe 5 2: Reichsanleihe AG. in Berlin. Die Geſellſchaft, die das am 31. Auguſt 1925 beendete GJ. mit einem Verluſt von 341658 abgeſchloſſen hatte, erzielte in 1925/26 einen Rein⸗ gewinn von 119 646 J. Nach Verrechnung des aus dem Vor⸗ jahre verbliebenen Verluſtvortrags von 281910%/ wird ein Verluſt von 165 264/ vorgetragen. In der Bilanz hat ſich der Wertpapierbeſtand von 1713913/ auf 169/ 228% ermäßigt. Schuldner erſcheinen mit 3,5 Mill./ und Gläubiger mit 3,3 Mill. /. Die HV. wählte neu in den AR. den Ober⸗ regierungsrat im Reichsfinanzminiſterium Bayrhoſſer. 20 ze: Frankonia Schokolade⸗ und Konſerven⸗Fabrik vorm. —55 F. Wucherer u. Co. AG. in Würzburg. Trotz eines er⸗ böhten Rohertrages von 1,33(1,23) Mill.„/ bleibt der Rein⸗ von 10 940/ ſtark hinter dem vorjährigen mit 051 ¼/ zurück. Zuzüglich Gewinnvortrag ergibt ſich ein Geſamtgewinn von 16 990 /¼, wogegen im orjahre 7 v. H. Dividende auf 2 Mill./ Kapital bezahlt Hirſch— Die Welt⸗Warenmärkte 1926 Von Georg Haller⸗Mannheim Der Baumwollmarkt hat eines der ereignisreichſten Jahre hiuter ſich. Dem im Vorjahr eingetretenen Rückgang der Baumwoll⸗Preiſe, be⸗ dingt durch eine mehr als ausreichende Ernte, ſtand noch ein ſtändig ſteigender Verbrauch gegenüber. Als dann jedoch die erſten Schätzungen für die neue Ernte erſchienen, ſetzten zunächſt ſtarke Schwankungen ein, denen ſpäter dauernde Preisrückgänge folgten. Wird doch die geſamte Baumwoll⸗ ernte der Welt für das Jahr 1926 ſchätzungsweiſe mit 30 Mil. Ballen angegeben, während der Durchſchnittsertrag der vorhergegangenen fünf Jahre nur 21,50 Mill. Ballen betrug. Die amerikaniſche Ernte iſt zwei Jahre nacheinander beſon⸗ ders günſtig ausgefallen; ſie belief ſich 1925 auf 16,1 Mill. Ballen und für das abgelaufene Jahr wird ſie mit 15,81 Mill. Ballen angegeben gegenüber einem Fünfjahresdurchſchnitt von 13,93 Mill. Ballen. Für 1924½5 wurden auf der gauzen Welt 23,83 Mill. Ballen Baumwolle verbraucht. Das Vor⸗ handenſein der jetzigen großen Baumwollvorräte muß umſo ſchwerwiegender für die Geſtaltung der Preiſe in die Wag⸗ ſchale fallen, als die Steigerung des Verbrauches, die in den letzten vorausgegangenen Jahren erreicht wurde, ſo ſchnell nicht weitergetrieben werden kann. Tatſächlich blieb die Nach⸗ frage dauernd hinter dem Angebot zurück und das Preis⸗ niveau unterlag ſtändigem Druck. In Deutſchland zeigte ſich erſt im Juli etwas lebhafteres Intereſſe am Baumwoll⸗ markt, vorwiegend für nahe Lieferungen des Inlandes und die Notiz hielt ſich auf etwa 19,32 Dollarcents für das eng⸗ liſche Pfund, um ſich dann im Spätjahr wieder weiter zu ſenken. Noch ſtärker als für amerikaniſche Baumwolle war der Preisabſchlag für ägyptiſche Baumwolle(Makko). Für dieſe beſtand zu Anfang der zweiten Jahreshälfte etwas mehr Nachfrage, da die Textilin uſtrie eine leichte Beſſerung zu verzeichnen hatte; der September brachte jedoch einen ſtarken Preisſturz als Folge der Verbeſſerung der Ernteausſichten in Amerika. Notierungen: Bremen 192⁵ 6. 1. 2. 8. 1. 9. 28 12 Dollarcents per ſb 88 28.15 25,33 21 1928 20. 1. 24. 6. 1. 9. 24. 9. 30.12 20,17 19,89 19,15 17,38 14 10925⁵ 6. 1. 2, 8. 1. 9. 28. 12, New⸗Hork 24,.20 23,85 22,35 20,65 1926 19. 1. 24. 6, 7. 9. 24. 9. 30. 12 21,0 18,55 18,95 15,15 13 Liverpool 19² 6. 1 2. 8. 1. 9. 29. 12. in Peace per lb 13,04 12,04 12,10 9,98 19286 18 1 24. 6 30 12. 2.8. 4. 9. 10,42 947 1084 8,48 6,65 Der letzte Monat brachte eine neue Schätzung des Waſhingtoner Ackerbau⸗Büros, in der die endgültige Ballen⸗ zahl der Baumwollernte auf 18 618 000 angegeben wurde, worauf die Baumwollbörſen mit dem in obiger Tabelle er⸗ kennbaren weiteren Preisrückgang reagierten. An zweiter Stelle unter den Baumwollproduzenten ſteht bekanntlich Britiſch⸗Indien, dann folgt China; größere Wichtigkeit für den Welthandel hat jedoch die ägyptiſche Baumwolle, weil ſie ganz beſonders wertvolle Qualitäten liefert. Der von den amerikaniſchen Märkten ausgehende Preisdruck übertrug ſich naturgemäß auch auf Indien und Aegypten, wo die Preiſe ebenfalls in ſteiler Kurve zurückgingen. Aegypten ſah ſich damit vor eine Wirtſchaftskriſe geſtellt, die die Regierung zum Eingreifen nötigte. Da die Spekulation mit über⸗ triebenen Privatſchätzungen arbeitete, hat das Landwirtſchafts⸗ miniſterium Erhebungen angeſtellt und die mit Baumwolle bepflanzte Fläche mit 1785 702(1924%5 1924 382) Feddans 55 Feddan= acre= 40,4671 Ar) ermittelt, den Ertrag mit 2,92 Kantars(1 Kantar 1,248 Kg.) für Sakellaridis, + 2863 010 Kantars und mit 4,89 Kantars für andere Baum⸗ wollſorten, 3935 056 Kantars, den Durchſchnittsertrag je Feddan ſonach mit 3,81 Kantars, das Geſamterträgnis mit 6 798 066 Kantars. Die Kammer bewilligte Sonderkredite, die die Regierung ermächtigten, Baumwolle aufzukaufen,„ſo⸗ weit ihr das als nötig erſcheine“. Die Regierung beſchloß daraufhin, auf dem Markt einzugreifen, ſobald Sakellaridis⸗ Kontrakte auf 237 Talari und Uppers auf 15/ anlangen ſollten. Ferner wurde beſchloſſen, die Anbaufläche für Baum⸗ wolle für die nächſten drei Jahre um ein Drittel herabzu⸗ ſetzen, um die beſtehenden zu großen Vorräte zu verringern. Das Ende des engliſchen Kohlenſtreiks, von dem man in Aegypten ein Steigen der Baumwollpreiſe erwartete, hatte nicht die erwarteten Folgen, obgleich die Nachfrage aus Lancaſhire zunahm. Es iſt jetzt ein Preisſtand erreicht, bei dem ägyptiſche Baumwolle unter dem Anbauwert verkauft wird. Die ägyptiſche Regierung gewährt den Kleinbauern zwar Darlehen, um ihnen die Zurückhaltung der Baum⸗ wolle zu ermöglichen, aber weder dieſe Tatſache, noch die von ihr vorgenommenen Stützungskäufe und die beſchloſſene Ver⸗ ringerung der Anbaufläche konnten den Preisrückgang auf⸗ halten. In Amerika ſind inſolge der Rekordernte gleichfalls Beſtrebungen im Gang, durch Valoriſation und Beſchränkung der Anbaufläche einem weiteren Abgleiten der Preiſe Ein⸗ halt zu tun. Baumwolle hat den niedrigſten Stand ſeit fünf Jahren erreicht und ſich dem Stand vor dem Kriege ge⸗ nähert, denn 1913 betrug der Preis 12—14,35 amerik. Cents je engliſches Pfund. Berückſichtigt man ſomit die ſonſt am Weltmarkt eingetretene Verteuerung, ſo ſtellt ſich Baumwolle jetzt verhältnismäßig billiger als damals. Ob der tiefſte Punkt erreicht iſt, läßt ſich nicht ſagen, bevor die nächſtjährig⸗ Anbaufläche und unter Berückſichtigung der Witterung auch 2—— wurden. Nach dem Bericht war das Ergebnis der während des ganzen Jahres zufriedenſtellend beſchäftigten Schokolade⸗ fabrik nicht befriedigend. Als ſchlecht wird das Ergebnis der Obſtkonſerven⸗ und Marmeladefabrik bezeichnet. Im neuen GJ. dauern die ungünſtigen Momente noch an. Dazu komme der hohe Preisſtand für Kakao und Zucker. Die Verwaltung hofft jedoch, durch Einſparungen ein günſtigeres Ergebni⸗ als im letzten Jahre erzielen zu können. ::„Silva“ Holz AG. in Berlin. Im ganzen weiſt das GF. 1925 einen Verluſt von 260 159 ¼/ auf, der allerdings in Höhe von 172 470/ dem GJ. 1924 zur Laſt fällt. Der Ver⸗ luſt wird vorgetragen. Auch für das GJ. 1926 ſei nicht mit einem günſtigen Abſchluß zu rechnen. Deviſenmarkt Der internationale Deviſenmarkt blieb auch geſtern oh Ufondere Anregung. Schwächer liegt be erkeuswerterei die Reichsmark mit 4,21 nach.20/ gegen Kabel am Vortage Ebenfalls konnte ſich das engliſche Pfund auf 20,44 nach 20, beſeſtigen. Im einzelnen notieren heute vormittag: F 8. 8 3. 8. genben-Paris 142.8ff122,85 Maild. Schw' 73,25 23.15 Lend.-Stockh. J 18,15 18.15 Lend.⸗Nrüßel 34.90 34,90] Holand- Schw. 207.25 207.75 Lend.-Mabr' 81.30 87 45 Sond.-Mailb. 108 00108.50 Kabel Holland 49,85 249.85] Mailand-Pariz113.45 11150 Kabel Schwelz Lond.-Schweiz 517.85 517,750 Lond.⸗Holland 12,13 12.18] Prüfel-Paris 255,00 82.00 25.14 75,14] Londen-Oslo. 19,05 19,05 Holland-Paris 10.15 10.10 die Ernte ſich einigermaßen überſehen läßt. Jedenfalls be⸗ findet ſich der Baumwollmarkt in einer Lage, wie ſie ſeit zeyn Jahren nicht beſtand.— Die Preisbewegung der Halb⸗ und Fertig⸗Fabrikate in der Baumwollinduſtrie folgte in Deutſch⸗ kand, wohl im Zuſammenhang mit dem Fortfall der elſägi⸗ ſchen Konkurrenz der Entwicklung der Rohſtoffpreiſe nur zögernd. Erſt die durch den Verfall der franzöſiſchen Wäh⸗ rung verſchärft? Konkurrenz brachte ſtärkere Preisrückgänge. Wolle hat in der Kunſtſeide eine ſtarke Konkurrenz erhalten und die wollverarbeitende Induſtrie befand ſich namentlich im erſten Vierteljahr, mit Ausnahme einer geringen Anzahl von Fabriken, die beſonders begehrte Modeſtoffe für die Kon⸗ ſektion herſtellen, anhaltend in einer ungünſtigen Lage. Selbſt das geſunkene Preisniveau auf dem Rohſtoffmarkt vermochte den Abſatz nur mäßig zu beleben. Am Wollmarkt hat ſich eine gewiſſe Schwächung der engliſchen Monopolſtellung voll⸗ zogen, weil Amerika ſehr ſcharf eingriff und ſich direkt den Einkaufszeutren zuwandte, in der Abſicht, den engliſchen Woll⸗ handel nach Möglichkeit auszuſchalten, was indeſſen bisher nur unvolfkommen gelang. Die gute Beſchäftigung der franzöſiſchen Wollinduſtrie ließ dieſe zunächſt in großem Umfang als Käufer am Londoner Markt auftreten und ſo wurden in dieſem Jahr in London 712 000 Ballen Wolle, d. h. 11000 Ballen mehr als im Jahre 1925, verkauft. Von den kontinentalen Käufern iſt auch Rußland zu erwähnen, das ſowohl in London als in Bradford große Einkäuſe vornahm. Bei den letzten Auktionen kaufte Rußland große Mengen gewaſchener Wolle aus Queensland und legte die höchſten Preiſe der Serie an. Man glaubt, daß es auch im kommen⸗ den Jahr ein ſtetiger Käufer ſein wird. Der Umſtand, daß Rußland nicht auch größere Partien Schweiß⸗ und Kamm⸗ wollen kauft, zeigt, daß ſeine Fabriken für deren Verarbei⸗ tung noch nicht wieder völlig auf der Höhe ſind; es wird aber Fortſchritte machen und dann ebenſo wieder als Käufer für alle Wollſorten auftreten. In den ſechs Londoner Auktionen gingen von den verkauften 712 000 Ballen 383 700(i. V. 337 900) Ballen nach dem Kontinent, 14 500(16 000) Ballen nach den Vereinigten Staaten und 313 800(248 100) Ballen nahm der engliſche Konſum auf. Wollmarkt feſte Stimmung, da die Ware ſchlank aufgenom⸗ men wurde. Von September ab zeigte auch die deutſche Wollinduſtrie»ein ſaiſonmäßig eine ſtarke Belebung unter Bovorzugung von ſeinfädigen Artikeln und Streichgarnwaren. der Zeit, in der die Hauptverkäufe ſtattfanden, geſtaltete ſich die Preisbewegung wie folgt(in Pence je lb.): Ende Juli Ende Auguſt Ende September Buenos⸗Aires Schweißwolle 24 24 25 Cape Snow Whiie 83½ 8455 85 Auſtral A /A 47 47 50 Aber Kreuszucht Kammzuig 20 214 22¼ 64er Merino Kammzug 48 48 5 50 Gegen Ende des Jahres wurde das Geſchäft ruhig, was ſich auch in niedrigeren Ueberſee⸗Notierungen ausprägte. Leinen, Hanf und Flachs In der Leinen⸗, Hanf⸗ und Jute⸗Induſtrie machte ſich eine leichte Belebung bemerkbar bei allerdings noch gedrückten Preiſen, namentlich in Haufwebgarnen, in denen ſcharfe Konkurrenz beſteht. Der ſchwierigen Lage der deutſchen Leinen⸗Induſtrie haben die neuen Handelsverträge keinen Zollausgleich gebracht. Da zudem Rußland auf hohe Rohſtoffpreiſe hielt, ließ der Abſatz ſtark zu wünſchen übrig. Viele Leinenwebereien haben ſich deshalb auch auf die Her⸗ ſtellung von Halbleinen und Baumwollwaren umgeſtellt. Zu Beginn des neuen Jahres erwartet die deutſche Leinenindu⸗ ſtrie die nordamerikaniſchen Einkäufer, die unter gleichen Preiſen das deutſche Erzeugnis bevorzugen. Mangelnde Nachfrage zwang auch einen Teil der Flachsſpinnereien zu Betriebsſtillegungen, wie auch Aufbereitungsanſtalten und Flachsröſtereien ungenügend beſchäftigt waren. lich durch die erſte überſpannte, dann plötzlich zuſammen⸗ gebrochene Flachspreispolitik der Ruſſen und das Valuta⸗ dumping einiger Länder geriet die geſamte Flachswirtſchaft in eine äußerſt ſchwierige Lage, unter der auch die Landwirt⸗ ſchaft zu leiden hatte, die trotz Nachgebens der Preiſe nur einen Teil ihrer Flachsernte verkaufen konnte. Die Flachs⸗ preiſe zeigen auch bei Jahresende ſinkende Richtung, ins⸗ beſondere liegt der eſtländiſche Flachsmarkt flau, an dem die Bauern unter den Notierungen der Revaler Börſe anbieten. Man bezahlte zuletzt in eſtn. Mark für das Pud von 16,4 Kg. für livländiſchen Flachs 1280, für Petſchur 1400, für Werro 1400 und für Dorpat 1300, wogegen die Börſennotierungen auf 1350, 1475, 1475 und 1400 eſtn. Mark lauteten. Um der Vernichtung der alten deutſchen Flachsſpinnerei und des im Kriege mit großen Anſtrengungen wieder ins Leben ge⸗ rufenen Flachsbaues entgegenzuwirken, übernahm das Reich zur Erleichterung des Kreditbedürfniſſes in der Flachswirt⸗ ſchaft gegenüber der Reichs⸗Kredit AG. eine ſtaatliche Aus⸗ fall⸗Bürgſchaft für einen Geſamtkredit von 9 Mill. /, wovon die Aufarbeitungsanſtalten rd. 3 Mill. und die Spinnereien rd. 6 Mill. ¼ erhielten. Trotz dieſer Staatshilfe blieben die Ausſichten für die Geſchäftslage und damit auch für den deut⸗ ſchen Flachsbau weiterhin betrüblich, wie der Mitte Dezember in Breslau abgehaltene Flachsmarkt zeigte. Scharfer Wett⸗ bewerb der Baumwolle und anderer von der Mode begünſtig⸗ ter Tertilfaſern ließ die Flachsſpinnereien zurückhalten, ſo daß ſich auf dieſem großen öſtlichen Hauptmarkt nur geringes Geſchäft zu entwickeln vermochte. 95 RN.-⸗Mk. laſſen ſich sloende Kurſe eſtflellen London... 20 41/ 29.47 Brag 12.7/.12.47J Padrid...15 64.19 Peris. 10,60 1,6[Oslo. 147.00 197.30J Argentinien 173.40172,30 Jürich 81.20 81.35] Kepenhagen 112.25 112.25 Japan.. 205,60.70 Mailand.. 18.00 18,80 Stockgelm. 117 35 117 50 New⸗Dork. 420,5.1,0 Holland.. 168,80,158,50 Brüſſel. 58.50, 58.55 5 5. Verliner Metallbörſe vom 5. Januar Preiſe in Feſtmarl ür 1 Kg. 5 5. 4. 8. Eleklroſytfupfer 129.50 129,50 Aluminjum in Naffinadekupfer—.——.— Darren.14.14 Blei—.——.— Zinn ausl.—.——— Rohzink Bb.⸗Pr. 65.—-65,50 35.—.65,5.] Hüttenzinn— „(er. Verk.)—.——.— Nickel.40.3,50 8,40-.50 Plattenzint 60.—-60.75 60,—-60,75 Antimon.17-.25.•1˙15 Aiuminium.10.10 Silber für1 Or 74.25-75.25.—75.— London 5. Jauuar Metallmarkt In Lſt. f. d. eng t. v. 1016 Kg. 4 5.] Plei 28 65 27.68 63.— E3.—Zink 82.50 87(5 Hueckſeb..Fi 17,35 17,55 Regulus 4. eapfer Kaſſa 56— 88,65 beſtſeleet. de. 3Mona' 55.75 56.35 Nickel do. Eleltrol. 68,50 62,50 J Zinn Kaſſa 201.50 299,75 Frachtenmarkt in Duisburg⸗Rubrort vom 5. Januar Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe ziemlich gering. Die Frachlen und Tagesmieten Fariz Schmeiz 20,45 20,4“] Cond. Kopenßh 18.20l 18.50 Kebel Lendon 4855. 58[hliel i unverändert. Im ganzen herrſchte am Hauptſäch⸗ GGGGEEE — 7 —— 8. Seite. Nr. 7 Donnerstag, den 6. Januar 1027 Karlsruhe, 5. Jan. Ein böſer Ga ſt macht ſich in unſerer Stabt unangenehm bemerkbar: die Grippe. Es ſcheint, daß dieſe Saiſonkrankheit aus der beuachbarten Schweiz trotz der Grenzſperre ihren Weg zu uns gefunden hat. Erfreu⸗ licherweiſe ſind bis jetzt ernſte Fälle noch nicht bekannt gewor⸗ den. Dafür ſoll aber die Zahl der Leichterkrankten ganz er⸗ eblich ſein. So wird berichtet, daß in einzelnen größeren Ge⸗ chäften viele Leute fehlen. Wenn auch nicht alle Erkrankungen auf Grippe zurückzuführen ſind, ſondern vielfach auch in Er⸗ kältungen ihre Urſache haben, ſo iſt doch eine gewiſſe Vor⸗ ſicht zu empfehlen. X Lörrach, 5. Jan. Die Grippe⸗Epidemie, die z. Zt. ſehr ſtark in der Schwelz herrſcht, hat nun auch auf das Wieſen⸗ ta lübergegriffen. In den Textilfabriken in Lörrach ſtehen die Arbeitsſtühſle leer, vielfach ganze Reihen. Der Ver⸗ lauf der Krankheit iſt im allgemeinen harmloſer Natur, ſo daß Spital und Krankenhaus bis jetzt nur ernſter Erkrankte auf⸗ zunehmen brauchten. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in Schopfheim und Waldshut, wo die Krankheit eine ſolche Ausdehnung annahm, daß bereits Betriebse in⸗ ſchränkungen vorgenommen werden mußten. Die Kran⸗ kenkaſſe perzeichnete allein von einem Tag auf den anderen fſechzig neue Krankheitsfälle. Nicht viel beſſer ſieht es in Säckingen aus. :: Worms, 5. Jan. Sechzig Prozent Wormſer haben die Grippe. Die Aerzte unſerer Stadt wiſſen bald nicht mehr aus noch ein vor lauter Hilfeſuchenden, die ſtundenlang in den Wartezimmern ſitzen und vor lauter Telephongeſchrill. das zu mehr oder minder Schwererkrankten ruft, vor lauter Beſuchen und Rezepteſchreiben. :: Mainz. 5. Jan. Wie im übrigen Deutſchland iſt auch in Mainz die Griope ſehr ſtark verbreitet. Viele Betriebe haben unter den Erkrankungen zu leiden. Stellenweiſe iſt die Hälfte des Perſonals in Mitleidenſchaft gezogen. Straßburg i. Elſ., 5. Jan. Aus allen Landesteilen kom⸗ men Meldungen von Grippe⸗Erkrankungen, die in vielen Fällen mit dem Tode enden. Im lothringiſchen Induſtriegebiet hat die Krankheit den Umfang einer Epidemie angenommen. In Straßburg wird die Zahl der erkrankten Perſonen zur Zeit auf viele Tauſend angegeben. eElus dem Lande * Schwetzingen, 5. Jan. In der„Schwetzinger Zig.“ wird vor einem jugendlichen Dieb, einem 11jährigen Knaben, e der in letzter Zeit in verſchiedenen Geſchäften und zokalen kleinere und größere Diebſtähle begangen hat. Wie die Leitung ſchreibt, geht das Früchtchen in gans raffinierter Weiſe vor und ſei nach Ausübung der Diebſtähle meiſt einige Tage flüchtig. Edingen, 5. Jan. Der 20jährige, bei einem hieſigen Landwirt beſchäftigte Knecht Schumm von der Rheinau ſand in der Neufahrsnacht durch einen Schuß aus dem eigenen Revolver den Tod. Vermutlich hatte Schumm dem Alkohol etwas ſtark zugeſprochen und dadurch die Sicherheit beim Han⸗ tieren mit der Schußwaffe, die er wohl zum Neufahrsſchießen gebrauchen wollte, verloren. heidelberg, 5. Jan. Im Alter von 78 Jahren ſtarb hier nach längerem Leiden der Bahnhofvorſteher a. D. Friedrich Jack!. Er hatte als junger Offizier an den Kämpfen 1870/71 tellgenommen. 2 Ludwigshafen, 5. Jan. Heute vormittag kurz nach 11 Uhr entgleiſte bei der Einfahrt des gemiſchten Zuges 1938 in Duttipeiler auf der ſchmalſpurigen Nebenbahn Speyer—Neu⸗ ſtadt a. H. die Lokomotive, der Packwagen und ein Per⸗ ſonenwagen. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Sachſchaden iſt gering. Die Eutgleiſungsurſache iſt noch nicht geklärt. Der Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. Dauer der Störung vorausſichtlich fünf Stunden.— Die Preſſeſtelle des Bürgermeiſteramtes teilt uns mit: Die Berechnung der wöchentlichen JInderziffer des Amtes für Wirtſchaft und Staliſtik wurde in diefem Jahre eingeſtellt, da die Preisſchwan⸗ kungen von Woche zu Woche nur äußerſt gering ſind. Dagegen wird die monatliche Durchſchnittsberechnung der Ziffer unver⸗ ändert beibehalten. Neue Maunheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Sportliche Idealismus deutſcher Flieger Ein Gedenkblatt Von Hauptmann a. D. Schreiber⸗Berlin Die Nachrichten, die immer wieder durch die Preſſe gingen und verkündeten, daß mit der Aufhebung der Baubeſchrän⸗ kungen durch den Abſchluß der Pariſer Verhandlungen unſer Flugweſen plötzlich einen gewaltigen Aufſtieg nehmen würde, haben ſich als mehr denn falſch erwieſen. Wir beſinden uns nach wie vor am Anfang einer Entwicklung und— die Flügel des deutſchen Ikarus ſind noch immer mit Blei beſchwert. Aber dieſe Nachrichten, die oft durchſetzt waren von Anprei⸗ ſungen rieſenhafter Gehälter der Piloten, verlockten eine Menge junger Leute dazu, ſich einem Weruf widmen zu wolen, der ſchnell Geld bringen ſollte. Solchen, ſei aufs neue geſagt, daß das Pilotenhandwerk keine Goldaquelle iſt, aus der leicht geſchöpft werden kann. Mögen es auch Einzelne ſchließ⸗ lich zu den hübſchen Gehältern eines kaufmänniſchen Bramten in gehobener Stellung bringen, ſo iſt das wenig gegenüber dem langen, ſchweren Weg voller Gefahren, den ſie zurück⸗ legten. Hohe Gehälter erzlelen nur„Kanonen“ und das ſind eben Ausnahmen. Dem eitlen Anfänger nur ſteigt vielleicht der Gedanke, Ausſicht zu haben, einmal„Kapitän zur Luft“ oder ein„Udet“ zu werden, in den Kopf; erſt der tiefe, harte Sinn der Praxis wird ihn belehren, daß hierzu nur wenige berufen und noöch weniger auserwählt ſind. Der Weg zum Verkehrsflugzeugführer geht über die Sportfliegerei; hier hat der Jungflieger ſeine geiſtige und körperliche Elaſtizität zu bewelſen. nachdem er die erſte Schu⸗ lung hinter ſich hat. Die Anſorderungen, die vom deutſchen Luftverkehr an die Qualitäten ihrer Führer geſtellt werden, ſind außerordentlich hoch und die Deutſche Luſthauſa verwendet nur ſolche Bewerber, die 5 nachmeislich beſonders bewährt haben. Goldſäger ſinden dort keinen Poſten; denn der Beruf verlangt„Paſſion, er ſetzt einen hohen, geſunden Idealismus voraus und ein gerütteltes Maß moraliſchen Verantwortungs⸗ bewußtſeins. Die Stuſenleiter zum Piloten von Rang, ſei es im Sport oder Vertehr, iſt ein Weg der Gefahren, deshalb voller Gefahren, weil er ſie gerade ſuchen muß, um ſie ſieg⸗ reich überwinden zu lernen; dann, weil er feſtſtellen ſoll, wie weit ein Flugzeug den höchſten Anſprüchen an die Sicherheit olgt, und ſchließlich, weil er ſich ſelbſt prüfen muß, welche⸗ Maß an Mut, Entſchlußkraſt und fliegeriſchem Können er ſeinen Leiſtungen anzulegen imſtaude iſt, um der Allgemein⸗ heit, um der Zukunft unſerer Luftfahrt zu dienen. Damit er dieſer Aufgabe voll gerecht wird, ſetzt er ſein Leben ein. Wenn man ſich dieſe Geſichtspunkte ſo recht vergegen⸗ wärtigt, erſcheint es nicht mehr verwunderlich, daß für die edle Friegerei Opfer gebracht werden und gebracht werden müſſen. Es wäre perfehlt, ſich darüber irgendwelchen Illu⸗ ſionen hinzugeben oder, wie allzu vorſichtige Gemüter an⸗ raten, darüber zu ſchweigen; denn es iſt nicht nur beſſer, ein offeues Wort zu ſprechen, ſondern es iſt Pflicht, der Männer dankbar zu gedenken, die im Wirken für die deutſche Luftfahrt ihr Herzblut hergaben.„Wir haben im Kriege ſoviel Opfer erlebt“, ſagen andere und vergeſſen dabei, daß das Leben des Einzelnen heute wieder außerordentlich viel bedeutet, das Menſchenleben iſt wieder eine heilige Sache, mit der nicht zu ſpielen iſt, dahex gelten dieſe Märtyrer eines wachſenden Werkes noch höher. Es gibt kaum einen Beruf, der ſo hohe Forderungen, ſich zum Aeußerſten einzuſetzen, ſtellt, wie der des Fliegers. Auch im vergangenen Jahr war die Zahl der Dpfer im Kampf um die Beherrſchung des Luftmeekes nicht klein, wenn ſie auch, gemeſſen an der ſtärkeren Belebung des Flugweſens, zurückgegangen iſt. Verſchiedenartig waren die Anläſſe, welche die vom ſugendlichen Idealismus getragenen Männer aus dem freien Aether hinabwerfen, ihre Flügel zer⸗ brachen und ihr Daſein vorzeitig beendeten. Ihre Namen ſollen dem Gedächtnis erhalten bleiben. Es verunglückten im Laufe des Jahres 1926 tötlich: Bei Ausbildungsflügen: Kurt Amme, Leonhard Aſſel, Bitzmann, Hans Englert, Haus Schurr, Walter Weid⸗ ling, Fritz Weſtendorf und Wieſe; bei Sportflügen: Fritz Haaſe, Jaſchinski, Pol.⸗Ober⸗ wachtm. Nauermann, Papius, Riemer, Edwin Schuſter, Paul Turck, Paul Warrlich, eeſemann und Eurt Wüſthoff; bei Werkſtätten⸗ und Verſuchsflügen: Bäder, Paul Billik, Rudolf Kühn, Dipl⸗Ing. Max Seefeldt und bei Verkehrsflügen: Pilot Tracinski(Unglück auf Juiſt, bei dem 5 Perſonen umkamen, da das Flugzeug in einen Gewitterorkan geriet) und Pilot Johannes Baſch(wurde bei Rundſchan einer Notlandung unweit Gießen ſchwer verletzt und ſtarb, wohingegen die Fluggäſte unverletzt blieben). Betrachtet man dieſe Unglücksſälle kühl und ſachlich, ſo ergibt ſich ein ganz klares Bild: Die meiſten Abſtürze er⸗ folgten beim Ausbildungs⸗ und Sportfliegen, während ſelbſt bei Werkſtatt⸗ und Verſuchsflügen auf Grund des von unſerer ausgezeichneten Flugzeuginduſtrie aufs genaueſte durchgegr⸗ beiteten und durchkönſtruierten Matertals verhältuismäßig wenig Unfälle entſtanden und man berückſichtige wohl dabei, daß es ſich bei dieſen Flügen oft um Verſuche von weittragen⸗ der Bedeutung handelte. Im Luftverkehr hingegen exeigneten ſich wie auch im Vorjahr nur zwel unglückliche Flüge, deren Urſache, wie bekannt iſt, auf Gewalt zurückzu⸗ führen iſt. Demzufolge iſt gerade erneut der Beweis er⸗ bracht, daß(in den andern roßſtgaten ſind die Verkehrs⸗ opfer viel höher) der deutſche Luftverkehr, der im vergangenen Jahre Millionen von Kllometern zurücklegte, an ſich als durchaus ſicher anzuſprechen jſt. Die ſungen Flieger aber, die in ihrem ſchönen Beruf ſtarben, wagten alles, um das Flugweſen ein gutes Stück vorwärts zu bringen. hr Tod war nicht umſonſt, da ſie ein höchſtes Gut heldenmütig der Jukunft einer großen Sache öpferten. Ihr Idealismus ſchreckte wor keinem Zu⸗viel oder Ju⸗ſchwer zurück. Flieger zu fein, iſt eine harte, geſahrvolle Aufgabe, die nur von dem erfüllt werden ſoll, der in der Lage iſt und die Kraft beſitzt, ſein ganzes Ich dem Werk zu weihen. Hier gilt es, wie beien Soldaten im Kriege:„und ſetzet ihr nicht das Leben ein, nie wird euch das Leben gewonnen ſein“, Der Tod aber dieſer Pioniere der Luftfahrt gilt dem Fortſchritt, gilt dem Volke: daher hat das Vaterland auch die heilige Pflicht, dieſer Flieger⸗ helden in ſtolzer Trauer zu gedenken und ihre Namen in das unvergängliche Buch der Geſchichte einzutragen! Winterſport Internationales Turnier in St. Moritz Die deutſchen Mannſchaften ſiegreich Alle am Turnier um den Spengler⸗Pokal in Davos he⸗ teiligt geweſenen Mannſchaſten beſtreiten gegenwärtig in St. Moitz ein neues Turnier. Am erſten Tage ſchlug Cambrioge die Londoner Nyons:3, während St. Moritz den S. C. Riſſex⸗ ſee:0 abfertigte. Am zweiten Tage zeigte ſich der S. C. Riſſerſee von einer beſſeren Seite. Er nahm an Oxford, dem er in Davons:1 unterlegen war, glänzend Revanche, indem er die engliſchen Studenten nach überlegenem Spiele:0 ſchlug. Einen ſehr ſchönen Sleg feierte auch der deutſche Meiſter, Berliner Schlittſchuhklub, dem ſich die Londoner Lyons mit der hohen Trefferzahl von:6 beugen mußten. Berliner.C. gewinnt den Spengler⸗Pokal * Tavos, 5. Jan.(Telegr.) Das in der vorigen Woche nach zweimaliger Verlängerung unentſchieden(:5) abge⸗ brochene Entſcheidungsſpiel um den Spengler⸗Pokal, wurde am Mittwoch in Davos zwiſchen dem deutſchen Meiſter, Ber⸗ liner Schlittſchuhklub und dem Eishockeyklub Davos neu aus⸗ getragen. Leider herrſchte während des ganzen Treffens ein ſtarkes Schneetreiben, das beide Mannſchaften ſtark behinderte. Die Berliner gingen in der 1. Halbzeit mit:1 Treffern in Führung und konnten dieſes Ergebnis dank ihrer guten Aß⸗ wehr auch in der zweiten Halbzeit halten. Berlin verdiente ſich jedoch den Sieg auch durch ſeine beſſere Spielweiſe. —— ———1 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Dez. Janua Abem-bccel] 25J 0 I. I 5 öArn.-a. i7 72 Manndeim.10 Schuer mfel.520.,50.50 Kenll!.111.41˙5 88.368. 1641 751.7/Jagftiels..650,79 05 105.— Naxau 3 36.39.28.81.38 Wannheim.(72.04.92.082.092.19 Ta-ſb..381.381 351.56J.51.51 Köbllnn.411.441.%.45.59.60 —iümĨ,̃,˖Üð—ẽ ↄ u:==... Herausgeben, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Monnheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kanſer. Kommunalpaelitik und Lokales: Richard Schönſelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ebmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner —!]ô8———.....xk.xk!;xk;':k——— ccc ſceinennkucds Ein Restposten Manter-Stoffe kan. e 1 5 em dteſt bisher. bis 10 80 tene Wolle 15 jetzt.90 bisher.50 378 Seal-Plüsch e See Reinwollene Velour de lalne Flatt una gemustett, ea 130 em breit 130 em breit pisner 29080 25.50 18.90 bisher.90 11.00 13.90 jeizt Tet 18.90 13.50 Pesatz-Streſſen(Wolſpel jetzt.50.50 10.50 2 Wert bis 495 350.10 dn Len Parhen nehen fler Haun 8081 Seide e Seiden Teisot. 140 m 1 75 dreit. bisher.5 fetzt I. 4 Atlas-TAkot. 140 em breit. 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Die zur Deckung der Laſten der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt für das Geſchäftsjahr 1926 zu erhebende Umlage wurde vom Mi⸗ niſterium des Innern auf 18 Reichspfennig von je 100 Mark Friedensverſicherungsſumme feſtgeſetzt. Von der in zwei Teilbeträgen zu zahlen⸗ den Umlage iſt die erſte Rate innerhalb einer Woche nach Anforderung(Friſtbeginn auch bei früherer Zuſtellung des Forderungszettels 1. Februar 1927) und die zweite Rate auf 1. Juli 1927 zu entrichten. Beträst die Umlage 5 RM. oder weniger, ſo iſt ſie ſchon auf den erſten Fällgkeitstermin in, ganzer Summe zu bezahlen. Bei nicht rechtzeitiger Bezah⸗ lung erfolgt Betreibung. Auch bei Nichtzu⸗ ſtellung eines Forderungszettels muß bei Vermeidung der Betreibung Zahlung ge⸗ leiſtet werden. 2 Mannheim, den 30. Dezember 1926. Bad. Bezirksamt— Abt. II. Badenwerk Karlsruhe. Für den Renban des Scholthanſes in Mannheim⸗Rheinau ſollen die Anſtreicher⸗ arbeiten öffentlich vergeben werden. Einſichtnahme in die Bedingungen ſowie Abgabe von Angebots⸗Unterlagen, ſolange Vorrat reicht, während der Büroſtunden im Verwaltungsdebände des Badenwerks Hebel⸗ ſtraße—4, 2. Stock, Zimmer Nr. 70. Die Angebote ſind ausgerechnet und unterſchrie⸗ ben poſtfrei mit der entſyr⸗chenden Aukſchrift bis zum Samstag, den 15. Jannar 1927, vor⸗ mittags 10 Uhr, an die Hochbauabteilung des Bodenwerkes einzuſenden. woſelbſt um 11 Uhr die Eröffnung erfolot. 12⁰0 Zuſchlaasfriſt eine Woche. Karlsruhe, den 4. Januar 1927. — Anl. heröftentüächungen dar Stadt Mameln 66 v bee G Verſteigerung. In unſerem Lerſteigerungslokal— O 5, 1, Eingang gegenüber dem Schulgebäude— fin⸗ det an folgenden Tagen die öffentliche Ver⸗ ſteigerung verfallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt: a) für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. u. dergl. am Donnerstag, 13. Jannar 1927. b) für Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel u. dergl. am Donnerstag, 9. Januar 1927. Beginn jeweils 2 Uhr(Lokalöffnung ½2 Uhr!. Mitbringen von Kindern nicht geſtattet. Die Auslöſung der Pfandſcheine vom Mo⸗ nat Junt 1926 kann nur noch bis Montaa, den 10. Januar erfolgen. 31 Städt. Leihamt. Morgen früh auf der Freibank 37 Kuhfleisch Deffentl. Snarassr Mannkeim Nachdem die Gemeinde Wallſtadt in das Betätigungsgebiet der Bezirksſparkaſſe Laden⸗ burg übergeleitet wurde, haben wir mit Wir⸗ kung vom 31. Dezember 1926 die 53 Zahlstells Wallstadt aufgehoben. ———— ee 11/40 Peugeot, 6 Sitzer 11/50„ mit Vlerradbremsen. 513 Große Mengen Ersatzteile spattbillig. Fritz Hehel, K æ, 24, Tel. 32596 2 Sport-ASitzer Verkäufe Neuerbautes Einfamilienhaus mit Vor⸗ und Rück⸗ garten mit und ohne Auto-Garage biszum Ta vezieren fertig, in Neu⸗Oſtheim zu verk. Angeb. unter N K 11 a. d. Geſchäftsſt. 3783 Harmon., Ladenutheke m. Glasauſſ, Schreib⸗ maſchine, Chaiſelong., bill. kompl. Schlafzim., Diwan, Schreibt. u. a. m. zu vk. R 6. 4, 2. St. Bag Aoielt-Paug (Haim) zu verkaufen. Ba42 R 6. 4, 2. St. Mittelgroßer 7395 Nassenschrank ſow. 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