angekündigten Verhandlungen Dr. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1.-8, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: erzaiangeiger Mannheim. Erſcheint wöchent 12mal. Fernſprecher 24944, 24045, 24951, 24952 u. 24953 erSeitt Mannheimer General Anzeiger ꝓreis 10 Pfennig 1927— Nr. 22 9 Anzeigenpreſſe nach Tariſ, bei lung je einſp. Kolonelzele 5 Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Nellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Füt Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Aus aben Heir ür verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge urch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen Sport und Spiel Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-⸗Veilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Nechk Trünsallantiſche Verbrüderung Das anglo-amerikaniſche Bünoͤnisprojekt (Von unſerem Londoner Vertreter.) Dier Aufruf, den Willlam Randolph Hearſt am Neu⸗ jahrstage an ſeine angelſächſiſchen Brüder diesſeits des Attan⸗ tik richtete, gehört zu den Dingen, die ſich„ſetzen“ müſſen, wie ſtarker Kaffee. Warum— ſo fragte Hearſt— will ſich England noch länger mit dem„machtloſen“ Genfer Völkerbund herum⸗ quälen, von dem es nichts als Verwicklungen in anderer Leute Angelegenheiten, und im Falle der Gefahr keinen wirkſamen Schutz zu erwarten hat? Hier iſt ein anderer Völkerbund, welt⸗ beherrſchend und finanzkräſtig, bis an bie Zähne bewaffnet und durch eine gemeinſame Mutterſprache von der Wiege bis zum Grabe vereint:— die Liga der engliſch ſprechenden Völker! Nicht, daß Mr. Hearſt daran dächte, Indien, Aegypten und ſolche Untertanenvölker hineinzuziehen; lediglich die Veret⸗ nigten Staaten, Großbritannien, Irland, Kanada, Auſtralien und Südafrika ſollen eine defſenſive Allianz gegen Kriege unter ſich und gegen Angriffe von außen bilden. Ein ſolcher Bund allein ſei ſtark genug, um den Weltfrieden zu ſichern. Die Antwort der engliſchen Preſſe war zwi⸗ ſchen kühl und kalt, die der liberalen Blätter geradezu feindlich. Aber nach ruhiger Betrachtung findet nun doch dieſer und jener, daß der Vorſchlag Hearſt« eine bemerkens⸗ werte Gelegenheit bietet, ſich mit den anglo⸗amerikaniſchen Beziehungen, einem der ernſteſten und drohendſten Prob⸗ leme der Weltpolitik, unter einem neuen Geſichtswinkel zu befaſſen.„Der bemerkenswerte Amerikaner, dem zwiſchen den beiden Ozeanen mehr als zwanzig Zeitungen gehören“, ſchreibt J. L. Garvin im„Obſerver“, hat da etwas in die Hand genommen, was größer iſt, als er ſelber glaubt. Wir wollen uns über den Wert ſeiner Geſte nicht täuſchen: ſein Vorſchlag iſt in den Grundlinien ebenſo entſcheidend in die Welt der politiſchen Ideen, wie die transatlantiſthe Radio⸗ tetephonie im Vormarſch der vollzogenen Tatſachen. Das hohe Verdlenſt der Anregung Mr. Hearſt liegt in einem Umſtand: er ſieht. Er ſieht diesmal weit und richtig. Er ſieht, daß eine neue, bedeutſame Stunde im Leben der Welt geſchlagen hat.“ Dieſe Erklärung klingt nun aber enthuſiaſtiſcher, als ſie gemeint iſt. Sie bezieht ſich ausdrücklich nur auf die„Grund⸗ linien“ der Anregung, und tatſächlich lehnt Garvin das Anſinnen, daß England einen Pakt mit Amerika an die Stelle der Völkerbundspolitik ſetzen ſolle, ebenſo heftig ab, wie beinahe die geſamte öffentliche Meinung Englands.„Der Völkerbund iſt, wie alle andern menſchlichen Einrichtungen, unvollkommen,“ fährt er ſort.„Er iſt nichtsdeſtoweniger die einzige Hoffnung auf dieſer Seite der Welt. Er iſt nicht un⸗ entbehrlich für die Vereinigten Staaten. Er iſt abſolut un⸗ Curtius geberbrückungsverſuche Die Zentrumsfragen an die Deutſchnationalen 8 5 Von unſerem Berliner Büro.) Die Curtius mit den Deutſchnationalen ſind heute vormittag im Wirtſchafts⸗ miniſterium aufgenommen worden. Das Zentrum hatte ſeine Fragen, wie bereits angedeutet, in drei Punkte ſormu⸗ liert: i der 1. Wie ſtellt ſich die Partei der Deutſchnationalen zu republikauiſchen Staatsſorm bezw. wird die Verfaſſung vor⸗ behaltlos anerkannt? 1 5 ben 1 2. Stellt ſich die Deutſchnationale Partei vorbe den Boden 55 ee von Locaruo, Genf und Thoiry? Iſt ſie bereit, dieſe Politik in dem gleichen Sinne weiter zu führen? 3. Wie ſtellt ſich die Deutſchnationale Partei zu dem Ar⸗ beitszeitgeſetz? Wie weiter verlautet, ſoll auch die Frage der Entpoli⸗ tiſierung der Reichswehr eine Rolle ſpielen. Das Zentrum wünſcht von den Deutſchnationalen zu hören, daß der be⸗ ſie zu einer Reform der Reichswehr, wie ſie in kannten Erklärung des Reichskanzlers Marx im Reichstag ſeinerzeit in großen Umriſſen angedeutet wurde, bereit wäre. Die Beſprechung, der wiederum Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann beiwohnte, zog ſich bis in die zweite Nach⸗ mittagsſtunde hin. Von den Deutſchnationalen waren als Vertreter die Herren Lindeiner⸗Wildau und Trevi⸗ ran 5 eee Der Inhalt der Unterredung wird genau wie geſtern geheim gehalten. Im Reichstag erzählt man ſich ind aß es wahrſcheinlich auf Grund der Beſprechung zu aner a zwiſchen Zentrum und Deutſchnatio⸗ nalen kommen wird. Darüber wird die Zeutrumsfraktion, die um 5 Uhr zuſammentritt, zu befinden haben. Der Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Curtius hat inzwiſchen bereits das Zentrum über den Verlauf der Ausſprache in großen Zügen informiert, während die Deutſchnationale Fraktion den Be⸗ richt ihrer Delegierten entgegennahm. Die Ausſprache Dr. Curtius' mit den Deutſchnationalen diente, wie man weiter hört, dem Zweck, zu klären, ob eine Ueberbrückung der Gegenſätze zwiſchen den in Frage kom⸗ menden beiden Parteien möglich ſei. Dr. Curtius hat in dieſer Form ſeiner Sondierung eine direkte Antwort von den Deutſchnationalen auf beſtimmte Forde⸗ rungen des Zentrums nicht erlangt. Er hat ſich ledig⸗ lich bemüht, feſtzuſtellen, ob eine tragbare Grundlage für eine Auseinanderſetzung zwiſchen beiden Parteien vorhanden ſei. Er ſcheint den ſubjektiven Eindruck gewonnen zu haben, daß eine Verſtändigung möglich ſei und er hat in dieſem entbehrlich für Europa. Und England iſt, im Zeitalter des Flugzeugs, unentweichlich mit Europa verbunden,— ein Um⸗ ſtand, der noch einmal eine Frage von Leben und Tod für England werden kann.“ Mit ſeltener Einmütigkeit hat die engliſche Oeſſentlichkeit es rundweg abgelehnt, ſich vor eine„Wahl zwiſchen Genf und Waſhington“ ſtellen zu laſſen. Ja ſelbſt der Schein eines Nachlaſſens der engliſchen Völkerbundstreue genügt, um nur Abweiſung der anglo⸗amerikaniſchen Bündnisidee zu veran⸗ laſſen.„Die Hauptgefahr,“ ſchreibt der konſervative„Speeta⸗ tor“,„iſt, daß die Mitglieder ds Völkerbundes, die nicht zum britiſchen Empire gehören, in einem anglo⸗amerikaniſchen De⸗ fenſiv⸗ Friedenspakt einen poſitiven und faſt beleidigen⸗ den Verſüch der engliſch ſprechenden Völker ſehen würden, eine Weltherrſchaft aufzurichten. Was auch geſchieht, nichts darf in einer Weiſe geſchehen, die im Namen des Friedens einen ag⸗ greſſiven Pakt anzubieten ſcheint.“ Und ſo bleibt denn von der Anregung„jenes bemerkenswerten Amerikaners“, deſſen Zeitungen übrigens ſämtlich zum Typ der illuſtrierten Straßenblätter mit kurzer„politiſcher Beilage“ gehören und deshalb nur durch die langſam arbeitenden Mühlen der Maſſenſuggeſtion wirken können, nur wenig, aber immerhin genug übrig. Am richtigſten drückt das eine Zuſchrift an die „Times“ aus, in der es heißt:„Es iſt wahr, daß der tatſäch⸗ liche Vorſchlag ganz unannehmbar iſt, weil er die Stellung Englands ſowohl als Teil des Empire wie als europäiſcher Staat und Mitglied des Völkerbundes ignoriert. Trotzdem wäre es jammerſchade, wenn die Gelegenheit verſäumt würde, dem amerikaniſchen Publikum zu zeigen, daß die Idee einer engeren Verſtändigung der engliſch ſprechenden Völker hier warm begrüßt wird.“ Und in all dieſem Sich⸗Winden und Schönreden iſt es Garvin, der das eingige realiſtiſche Wort zu ſagen wagt, das Wort nämlich, das für den gelehrten Ausdruck„anglo⸗ameri⸗ kaniſche Verſtändigung“ zu ſetzen iſt, wenn man ihn in die Sprache des Alltags überträgt:„Der Völkerbund, wie er jetzt iſt, genügt nicht, um den Weltfrieden zu ſichern. Ohne die Ver⸗ einigten Staaten wird der Völkerbund niemals ausreichend ſein. Noch mehr. In allen Weltkonflikten, ja ſogar in größeren europäiſchen Konflikten, hält Amerika den Völker⸗ bund in der offenen Hand. Warum? Weil die Seemacht heute geteilt iſt. England hat nicht mehr die Macht, eine entſchei⸗ dende Blockade auszuüben, außer im Zuſammenwirken mit Amerika. Deshalb muß eine engere Gemeinſchaft der eng⸗ Völker für jedes von ihnen eine Lebensfrage werden“ Die ganze Diskuſſion aber dürfte ein Vorſpiel zu kom⸗ menden Verhandlungen über eine Neuregelung der See⸗ rüſtungen ſein. Vieles deutet darauf hin, daß Präſident Coolidge mit ſeiner Zuſtimmung zu dem neuen amerikaniſchen Kreuzerprogramm eine neue Waſhingtoner Flottenkonferenz zu erzwingen gedenkt. Sinne auch dem Zentrum Mitteilung gemacht. Wie verlautet, ſoll auch bei den Deutſchnationalen die Meinung vorherrſchen, daß eine Fortführung der Verhandlungen in dieſer Richtung nicht ohne Ausſicht auf Erfolg ſei. Die Hauptſchwierig⸗ keit liegt, wie wir übrigens von Aufang an betont haben, nicht ſo ſehr in der Außenpolitik oder in der Frage der Stel⸗ lung der Deutſchnationalen zur Verfaſſung, ſondern vor⸗ wiegend auf ſozialpolitiſchem Gebiet. Es iſt alles in allem damit zu rechnen, daß Dr. Curtius ſein Mandat weiter in Händen behält und die Verhandlungen fortführt, da das Zentrum ſich vor⸗ ausſichtlich gegen einen dahingehenden Vorſchlag nicht ſträu⸗ ben wird. Die Deutſchnationalen ſind zu einer zwangloſen Beſprechung zuſammengetreten, die aber nicht den Charakter einer Fraktionsſitzung trug, da weder die Fraktion, der Frak⸗ tionsvorſtand noch die Parteileitung vollzählig in Berlin bei⸗ ſammen ſind. Dr. Curtius hat ſich, wie eine Nachrichtenſtelle ergänzend mitteilt, vorbehalten, auf Grund der Beſprechungen und der Abg. Wallraf teilgenommen haben] und dem Zentrum, ſeinerſeits ein beſtimmt formuliertes Pro⸗ gramm aufzuſtellen, das den Parteien zugeleitet werden ſoll. Schulfragen Im Bildungsausſchuß des Reichstages ent⸗ ſpann ſich eine mehrſtündige Geſchäftsordnungsdebatte über die Frage, ob der Antrag des Zentrums, der Deutſchnationa⸗ len, der Deutſchen Volkspartei, der Wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung und der Völkiſchen, ohne genügendes Material von ſei⸗ ten der Reichsregierung erhalten zu haben, durchberaten wer⸗ den ſollte. Die beiden Anträge zielen darauf ab, die Friſt für die Auflöſungprivater Vorſchulklaſſen, die zum April ds. Is. aufgehoben werden können, zu verlängern, und zwar ſoll erſt der Abbau der privaten Vorſchulen erfolgen, wenn eine Entſchädigung aus öffentlichen Mitteln oder ein Ausgleich durch ſonſtige öffentliche Maßnahmen für die durch den Abbau betroffenen Lehrkräfte oder der Unterhal⸗ tungsträger geſetzlich geregelt iſt. Die Vertreter der Sozialdemokraten und Kommuniſten erblickten in dieſen Anträgen die Gefahr einer Durchlöcherung des Grundſchulgeſetzes und widerſprachen der Beratung. Nach mehr als zweiſtündiger Geſchäftsordnungsdebatte wurde in die ſachliche Allgemeinberatung eingetreten, die jedoch in die⸗ ſer Sitzung noch zu keinem Beſchluß ſührte. „ * Aus dem Rechtsausſchuß des Reichstages. Der Rechts⸗ ausſchuß des Reichstages nahm heute nach längerer Debatte einen ſozialdemokratiſchen Antrag, die Reichsregierung zu er⸗ ſuchen, bei den beteiligten Landesregierungen darauf hinzuwirken, daß vorbeugende, der geſetzlichen Begründung entbehrende Rede⸗ und Verſammlungsverbote nicht erlaſſen werden, mi 16:10 Stimmen an. mit den Deutſchnationalen(an denen auch Graf Weſtarp wenn große Schwierigkeiten im Wege ſtehen, Die Löſung in Sachſen (Von unſerem Dresdner Vertreter.) 1 Das traurige Kapitel der Regierungsbildung in Sachſen iſt am 11. Januar durch die Wahl des Miniſterpräſidenten Heldt abgeſchloſſen worden. Dieſe Löſung der Regierungs⸗ kriſe in Sachſen war von vornherein die einzige und ſelbſtoer⸗ ſtändliche Möglichkeit: denn es handelte ſich um drei Dinge, nämlich, eine linksſozialiſtiſch⸗kommuniſtiſche Regierung nach Zeignerſchem Muſter unmöglich zu machen, ein Abgleiten der Altſozialiſten zu den Radikalſozialiſten zu verhindern und eine Regierung zu bilden, die nicht Partei⸗ oder Klaſſenintereſſen, ſondern das Wohl der Allgemeinheit im Auge baben mußte⸗ Die Gewähr dafür, daß dieſe drei unbedingten Staatsnotwen⸗ digkeiten erfüllt wurden, konnte nur bei einer Regierung lie⸗ gen, die von den Deutſchnationalen bis zu den Altſozialiſten reichte. Aber, wie es bei der heutigen Entwicklung des Parla⸗ mentarismus ſchon leider ſchlechte Gewohnheit geworden iſt, hat gerade dieſe natürliche Loͤſung der ſächſiſchen Regierungs⸗ kriſe die größten Schwierigkeiten bereitet. Kurz nach der Wahl lagen die Dinge durchaus günſtig und auch bei den Altſozia⸗ liſten war die klare Erkenntnis Allgemeingut, daß nur eine Regierung von Deutſchnationalen bis Altſosialiſten gebildet werden koͤnnte. Wenn ſich die Regierungsbildung trotzdem ſaſt drei Monate hingezogen und den heutigen Parlamentarismus nicht gerade von der beſten Seite gezeigt hat, ſo lag das an den Parteien, die die Fäden unerträglich verwirrten. Ein beſonde⸗ res Verdienſt haben dabei einige de mokratiſche Führer und die geſamte linksdemokratiſche Preſſe, die eher bereit geweſen wären, ein rein linksſozialiſches Ka binett zu unterſtützen, als Schulter an Schulter mit den Deutſchnationalen zu arbeiten. Nicht bei den Altſozialiſten allein lag, das verkannten dieſe ſeltſamen ſächſiſchen Politiker, der Schlüſſel zur Lage, ſondern auch bei der ſtärkſten nichtſozia⸗ liſtiſchen Fraktion, den Deutſchnationalen, durch deren poſi⸗ tive Mitarbeit am Staate erſt die Möglichkeit einer Regie⸗ rungsbildung ohne Radikalſozialiſten und Kommuniſten er⸗ möglicht wurde. Die Verſchiebung des Schwerpunktes hatte dann jene ungemütliche Situation geſchafſen, wo die Altſosia⸗ liſten überſpannte Forderungen aufſtellten, die beinahe dis ganzen Verhandlungsgrundlagen überhaupt vernichtet hätten. Aber es ſoll peute ebder- ktemere S einzelner Parteien nicht gerichtek werden. Die Seltſamkeit“ wird jedoch man doch feſthalten müſſen, daß erſt ein Zwang, ein Druck einer anderen kleinen Partei nötig war, um die natürliche Löſung zu erzwingen. Wenn aber auch die Deutſch⸗ nationalen unter einem gewiſſen Zwange ihren Entſchluß, die Wahl des Miniſterpräſidenten Heldt zu ermöglichen, gefaßt haben, ſo muß doch das Opfer anerkannt werden, das die Deutſchnationalen mit ihrem Eintretten fäsz Heldt gebracht haben. Denn es unterliegt keinem Zweifel, daß die Deutſchnationalen ſich in einer denkbar günſtigen par⸗ teitaktiſchen Lage befanden und auch dann befunden hätten, wenn durch ihre Schuld ein linksradikales Kabinett Fleiß⸗ ner in den Sattel gehoben worden wäre. Denn in den langen Wochen vorher hatten ſich die verhandelnden Parteien alle Mühe gegeben, die Deutſchnationalen vor den Kopf zu ſtoßen und ſo zu verprellen, daß ihre Reſerve gegenüber der ganzen Regierungsbildung nicht nur erklärlich, ſondern auch natürlich war. Und ſelbſt bei der Wahl eines linksradikalen Miniſter⸗ präſidenten hätten ſie den guten Grund für ſich gehabt, daß die anderen Parteien die Deutſchnationalen von einer Teilnahme an der Regierung ausgeſchloſſen hätten. Von rein parteitak⸗ tiſchem Standpunkte aus geſehen, hätten ſie alſo nicht nur vor ihren Wählern damit beſtehen, ſondern fraglich auch weite Kreiſe für ſich gewinnen können, die ſchon anfingen, bei der traurigen Komödie verärgert beiſeite zu treten. Wenn die Deutſchnationalen daher ihre parteitaktiſchen Vorteile fahren ließen und durch die Wahl des Miniſterpräſidenten Heldt für das neue Kabinett mit die Verantwortung übernommen haben, ſo muß das als ein Anzeichen beginnender Geſundung unſerer öffentlichen Verhältniſſe angeſprochen werden. Denn ſie haben das Allgemeinwohl vor das Parteiintereſſe geſtellt und damit allen jenen Parteien ein Beiſpiel gegeben, die zwar vom All⸗ gemeinwohl nicht nur reden, ſondern ſogar ſchreien, aber ſtets das Parteiintereſſe meinen und auch im Auge haben. Dieſes Einſchwenken der Deutſchnationalen in die allgemeine nicht⸗ ſozialiſtiſche Front kann wohl von den Deutſchnationalen im Reiche auch nicht übergangen werden, umſo weniger, als ge⸗ rade die ſächſiſchen Deutſchnationalen es ja waren, die ſeinerzeit nach Locarno den Austritt der Deutſchnationalen aus der Reichsregierung beſonders verlangten. Man ſoll nicht nur das Opfer der Altſozialiſten betonen, das dieſe durch ein Zu⸗ ſammengehen mit den Deutſchnationalen bringen. Der große Fortſchritt im ſozialiſtiſchen Lager braucht nicht verkannt oder geringer eingeſchätzt zu werden, wenn man gleichzeitig hervor⸗ hebt, daß auf der anderen Seite, nämlich bei den Deutſchnatio⸗ nalen, das Opfer nicht geringer iſt. Eine gemeinſame Regje⸗ rung von Deutſchnationalen bis Sozialdemokraten iſt in Deutſchland etwas ſo unerhört neues, daß es ſchon bemerkt zu werden verdient. Die Schwierigkeiten dieſes neuen Kabinetts wer⸗ den nicht gering ſein. Es iſt ſchon keine Kleinigkeit 7 Parteien— Deutſchnationale, Wirtſchaftspartei, Deutſche Volkspartei, Demokraten, Aufwertler, Nationalſozialiſten und Altſozialiſten— unter einen Hut zu bringen, aber alle ver⸗ bindet doch eine Linie: die Bejahung dieſes Staates und der Wille, an ihm mitzuarbeiten und wieder zur alten Höhe zu bringen. Auf dieſer Grundlage wird es immer ge⸗ lingen müſſen alle Parteien unter einen Hut zu bringen, auch die nicht ver⸗ kannt werden ſollen. Denn es gilt einen Abwehrkampf gegen die Staatsverneinung, gegen den unbedingten Willen, alles Poſitive zu zertrümmern, um auf den Trümmern des neuen Staates die Diktatur des Proletariats, alſo ein Klaſſenregi⸗ ment ſchärfſter Richtung aufzurichten. In Sachſen jedenfalls iſt, das haben alle Jahre nach dem Umſturz bewieſen, zwiſchen Radikalſozialiſten und Kommuniſten kein Unterſchied zu machen, die beide nur durch eine Nuance der Methode ge⸗ trennt, das gleiche Ziel verfolgen, die Diktatur des Prole⸗ tariats aufzurichten. Die Spuren Zeigners, die noch immer nicht ganz verweht ſind, ſchrecken in dieſem Lande, das ſo viel ſchwere Prüfungen zu beſtehen hatte, wie kein anderer Teil Schuld — ——— —— . —— 255 —— 2 8————— eee 4 8 5 75 Auch Deutſchland, Bevölkerung, 2. Seite. Nr. 22 Neue Mannheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabeſ Frektag, den 14. Jannar 1927 des deutſchen Vaterlandes. Und die Linksſoztaliſten und Kommuniſten haben ſchon gleich nach der Wahl des Miniſter⸗ präſidenten Heldt keinen Zweifel daran aufkommen laſſen, daß ſie vorkeinem Mittel zurückſchrecken werden, dem Kabinett Heldt das Leben ſo ſauer wie möglich zu machen und wer noch einen Zweifel an dem Ernſt dieſes Willens gehegt hätte, dem müſſen die blutrünſtigen Erklärungen und Aufrufe rein kommuniſtiſcher Gedankenführung die Augen geöffnet haben, die die radikalſozialiſtiſche Landtagsfraktion am Tage nach der Präſidentenwahl veröffentlicht hat. Von den Kommuniſten braucht daher nicht erſt in dieſem Zuſammenhange geſprochen zu werden. Die größte Schwierigkeit für das neue Kabinett glauben wir in den neuen Parteien: der Wirt⸗ ſchaftspartei, der Aufwertungspartei und den Nationalſozfaltſten ſehen zu müſſen. Dieſe haben im letzten Wahlkampfe mit uferloſen Verſprechungen es nur ver⸗ mocht, Anhänger zu ſammeln und in mehr oder weniger großer Zahl Abgeordnetenſitze zu erringen. Von ihnen wird eine Einlöſung der etwas leichtherzig im Wahlkampfe ausge⸗ Parte Wechſel von den Wählern verlangt werden. Und neue axrteien, die noch in dem Hochgefühl des errungenen Sieges und rauſchender Phraſen ſtehen, pflegen den Mut zur Un⸗ popularität, der mit der verantwortlichen Mitarbeit am Staate untrennbar verbunden iſt, ſchwerer aufzubringen als alte Parteien, die im Feuer des ewig alten„Hoſianna und kreuzige ihn“ ſchon gehärtet ſind. Aber immerhin, es gibt. wie geſagt eine einheitliche Linie: die Abwehr bolſchewikiſcher Zuſtände, von denen Sachſen unter Zeigner bereits heimge⸗ ſucht wurde. Es wäre vermeſſen, eine Prophezetung über die lange oder kurze Dauer dieſes Kabinetts auszuſprechen. Aber nach den Erfahrungen der letzten drei Jahre darf man wohl ſagen, daß es in der Politik ein Geſetz der Trägheit gibt, das ſtärker wirkt als man im allgemeinen anzunehmen geneigt iſt So ab es wenige Leute, die dem erſten Kabinett Heldt vom 4. ſanuar 1924 eine längere Lebensdauer als von 6 oder höch⸗ ſtens 9 Monaten vorausſagten. Es iſt 3 Jahre lang im Amt geblieben und erſt durch die Neuwahl zum ſächſiſchen Landtage zum Rücktritt gezwungen worden. Noch ſchwerer iſt es natſtr⸗ lich, über die Lebensdauer dieſes Kabinetts Heldt zu orakeln, das mit noch mehr Faktoren zu rechnen hat als das alte. Aber die größeren Schwierigkeiten ſind ſchon im erſten Kabinett überwunden worden. Und es kann feſtgeſtellt werden, daß das Verantwortungsgefühl der Parteien in den letzten dret Jahren erheblich zugenommen hat. Keine Partei kann es heute wagen, den Staat an die abſolute Verneinung der Linksſozialiſten und Kommuniſten auszuliefern. Und das iſt der ſtärkſte und beſte Kitt, der dieſes Kabinett zuſammen⸗ balten kann. S. Der Barmat⸗Prozeß Auch am heutigen dritten Tag des Barmat⸗Prozeſſes (Freitag) weiſt die Anklagebank große Lücken auf. Es fehlen ſieben Angeklagte, darunter Henri Barmat. Auch das In⸗ tereſſe des Publikums hatſtark abgenommen. Das Gericht beſchließt wiederum, in Abweſenheit der fehlen⸗ den Angeklagten zu verhandeln. Zunächſt erklärt Oberfinanz⸗ rat a. D. Hellwig auf eine Frage des Vorſitzenden, daß er auch mit anderen Herren, die Kunden der Staatsbank waren, auf gleich freundſchaftlichem Fuße wie mit- Barmat geſtanden habe. Dann ſtellt die Verteidigung eine Reihe Beweisanträge. Das Gericht beſchloß die Ladung einer Reihe von Induſtriel⸗ len und Bankiers, darunter Staatsbankdirektor Rühe und Abgeordneter Ernſt Heilmann. Der weitere Verlauf der Verhandlung iſt mit Erörterungen über eine mögliche Ver⸗ einfachung des Prozeſſes ausgefüllt. Man iſt beſtrebt, eine allzu umfangreiche Beweisführung von Seiten der Verteidi⸗ gung und einen allzu ſchwerfälligen Zeugenapparat zu ver⸗ meiden. e Internationale Donaukommiſſion Berlin, 14. Jan.(Von unſerem Berliner Büro] Mor⸗ gen kritt, wie wir hören, in Rom die Internationale Donau⸗ Kommiſſion zu einer außerordentlichen Tagung zuſammen. Es handelt ſich um die Frage des Eiſernen Tores, die durch den Verſailler Vertrag erneut aufgerollt worden iſt und ſeinerzeit einem beſonderen zwiſchen der Donaukommiſſion und den beiden Uferſtaaten Rumänien und Serbien abzuſchlie⸗ ßenden Vertrag vorbehalten wurde. Das ſoll nun in Rom ge⸗ insbeſondere die Donau⸗ ferſtaaten Bayern und Württemberg, haben an dieſer Frage, namentlich an der Geſtaltung der internationalen Verwal⸗ tung des Eiſernen Tores, ein erhebliches Intereſſe, und ſind daher auf dieſer Tagung vertreten und zwar durch den Ge⸗ N fandten Dr. Seeliger vom Auswärtigen Amt ſowie durch denſ Geſandten Kienlen von der württembergiſchen Regierung und Miniſterialdirektor Lindner von der bayriſchen Regierung. Man rechnet mit einer etwa dreimonatigen Dauer der Verhandlungen. Mobdiziniſche Amſchau Die neue Grippe⸗Epioemie Von Dr. Luiſe Frauk 170(Nachdruck verboten.) Das Auftreten der Grippe in Japan, Spanten, der Schweig, und ihr bereits erfolgtes Uebergreifen auf Süddeutſchland iſt eine unangenehme Ueberraſchung. So gut wir den Verlauf 2 der Krankheit ſelbſt kennen, ſo rätſelhaft iſt uns immer noch ihre Entſtehung und Verbreitung. Im Zeitalter der Bak⸗ teriologie ſind mit allen Hilfsmitteln der modernen Forſchung durch tauſende von Aerzten bereits zwei große Grippe⸗Pan⸗ demien(Verbreitung anſteckender Krankheiten über ganz große Gebiete) unterſucht worden: Die Seuche von 1890/2 und vom 1918/0. In die erſte Epidemie datiert die Ent⸗ deckung des Influenza⸗Baeillus von Pfeiffer. Die Grippe kam aus Inneraſien nach Rußland und trat in den euro⸗ päiſchen Großſtädten(Paris, Berlin uſw.) raſch auf, bevor ſie ſich noch im Lande verbreitet hatte. Man ſah direkt, wie ſie den Verkehrswegen folgte. Den Influenza⸗Bacillus betrach⸗ tete man als direkten Erreger der Krankheit, wie man da⸗ mals überhaupt der Theorie huldigte: jede Krankheit müſſe ihren beſtimmten Erreger haben. Im Verlauf der Epidemie entwickelte ſich eine gewiſſe Unempfindlichkeit der geſamten die Nachſchübe wurden immer milder und erloſch die Grippe. Da das epidemiſche Auftreten der Krankheit aus früheren Zeiten bereits bekannt war 1830/32, 36/38, 47/48, 51), wurde die Anſicht vertreten, in Aſien efände ſich ein Herd von Influenza⸗Bazillen, da dort in be⸗ ſtimmten Gebieten die Krankheit nie erlöſche und chroniſch ſel. Von da aus würde ſie ſich immer wieder verbreiten. Die große Fuidemſe 1918/20, welche das Ende des Welt⸗ krieges ſo ſchrecklich geſtaltete, warf alle dieſe Anſichten über den Haufen. Warum trat die Krankheit zuerſt in Spanien auf? Man gab dſe Anſicht auf, daß der Influenza⸗Bazillus die—— K ei und erklärte, daß die Krankheit durch eine Miſch⸗Infektion entſtünde. Es fanden ſich nicht mehr in allen Fallen Influenza⸗Bazillen, ſtets aber die auch ſonſt bäufigen Eiterbazillen.(Streptokokken und Staphylokokken.) In den ſchweren Fällen herrſchte ſa auch das Bild der eitrigen Ver⸗ ſchlimmerungen vor.(Rippenfellentzündung, Lungenentzün⸗ dung. Mittekohrentzündung.) Wir wiſſen heute, daß die Urſachen und Verbreitung von *„— digungsmittel ſein als Waffen. Polniſche Greuel⸗Märchen Die Anfang Dezember aus dem Gerichtsgefängnis in Gleiwitz entflohenen politiſchen Gefangenen haben, als ſie nach Kattowitz entkommen waren, in polniſchen Zeitungen ihre augeblichen Erlebniſſe im Gefängnis geſchildert. Die polniſchen Blätter haben dieſe Schilderungen in großer Aufmachung veröffentlicht und die polniſchen Parteien des ſchleſiſchen Seim haben ſchließlich ſich dazu verſtiegen, in einem Dringlichkeitsantrag die Unterſuchung der Lage der polniſchen Gefangenen im Gleiwitzer Gefängnis zu beantra⸗ gen. Im einzelnen hatten die Gefangenen behauptet, ſie ſeien zum Zweck der Erpreſſung von Geſtändniſſen gequält und ge⸗ ſchlagen und mittelalterlichen Foltermethoden unterworfen worden. So ſeien ihnen Arme und Beine verrenkt worden. Die Gefängnisbeamten hätten auf ihnen herumgetreten. Sie ſeien an die Betten gefeſſelt worden und anderes mehr. Die Beſchwerden der Gefangenen ſeien vom Unterſuchungsrichter unterdrückt worden. Schließlich wurde ſogar behauptet, vier polniſche Gefangene ſeien infolge der Mißhandlungen im Gefängnis wahnſinnig geworden. Auf dieſe Berichte hin iſt von der zuſtändigen deutſchen Stelle eine Unterſuchung eingeleitet worden, die ergeben hat, daß alle Behauptungen der Berichte der polniſchen Zei⸗ tungen freierfunden ſind. Alle Gefangenen ſind vor⸗ ſchriftsmäßig behandelt und rechtzeitig vernommen, niemals mißhandelt und ihre Beſchwerden ſind ſtets ordnungsmäßig weitergeleitet worden. Die abenteuerlichſte der von den pol⸗ niſchen Zeſtungen aufgeſtellten Behauptungen war die, daß ein Gefangener namens Dittwar auf Anordnung des Un⸗ terſuchungsrichters durch Chloroform vergiftet wor⸗ den ſei. Ein Gefangener dieſes Namens hat niemals im Glei⸗ witzer Gefängnis geſeſſen. Offenbar iſt dieſe Behauptung zu⸗ rückzuführen auf die Tatſache, daß ein gewiſſer Dittmar eines Tages beim Paſſieren zur Grenzzollſtelle Beuthen unwohl wurde. Er wurde darauf durch die Grenzzollſtelle ins Beuthe⸗ ner Krankenhaus geſchafft und iſt, nachdem er ſich erholt hatte, nach Kattowitz zurückgekehrt, wo er ſich übrigens nach Erſchei⸗ nen der polniſchen Meldungen über ſeine angebliche Vergif⸗ tung in der Redaktion der„Kattowitzer Zeitung“ vorſtellte und erklärte, daß ihm weder in Beuthen noch in Gleiwitz das Geringſte angetan worden ſei. Daß die polniſchen Zeitungen die Darſtellung der entſprungenen Gefangenen, die affenſicht⸗ lich in dem Beſtreben gegeben worden ſind, ſich als Märtyrer hinzuſtellen, ohne Nachprüfung und ohne Kritik abgedruckt haben, iſt charakteriſtiſch für die Leichtfertigkeit, mit der die polniſche Preſſe beſonders dann vorgeht, wenn ſich die Mög⸗ lichkeit bietet, gegen Deutſchland zu hetzen. Geradezu unerhört aber iſt es, daß ein Parlament, wie der ſchleſiſche Seim, auf ſolchen Schwindel eine Aktion aufbaut. Die Wirren in China Die Haltung des diplomatiſchen Korps in Peking ver⸗ ſteift ſich. Die Engländer glauben, die Situation durch einen Geſchäfts⸗ und Bankſtreik zu zwingen. Sie ſind je⸗ doch feſt entſchloſſen, bei weiteren Exzeſſen mit Waffenge⸗ walt vorzugehen, beſonders in Schanghai, wo 5000 Mann engliſche und amerikaniſche Truppen erwartet werden Tſchang⸗tſolin zeigt merklich Neigung zu einer Einigung mit Kanton auf der Baſis des Nationalismus. 92 Die Regierung hat einige Verordnungen erlaſſen, durch die ein allgemeiner Zuſchlagszoll von 2½ v. H. und für Luxus⸗ artikel ein weiterer Zuſchlagszoll von 5 v. H. eingeführt wird. Dieſe Zuſchlagszölle ſollen ab 1. Februar erhoben werden. Außerdem wird in den Verordnungen ausgeſprochen, daß China vom 1. Januar 1929 an Zollautonomie erlangt. „Der Miniſter des Auswörtigen iſt angewieſen worden, ber den Mächten auf eine boldige Wiedereröffnung der Zoll⸗ konferenz, offenbar zur Regelung der Frage dieſer Zu⸗ ſchlagszölle, hinzuwirken. In einer weiteren Verordnung wird beſtimmt, daß der Ertrag der hier erwähnten Zuſchlags⸗ zölle: 1. zum Abſchluß des Likins; 2. für Zwecke der inneren und äußeren Anleiben und 3. zum Ausbau der Verwaltung verwendet werden ſollen. Nach Privatmeldungen aus Peking hat die Beſetzung der engliſchen Konzeſſion in Hankau auf die chineſiſche Oeffent⸗ lichkeit einen ſo großen Eindruck gemacht, daß ſie wahrſchein⸗ lich Nachahmung ſinden wird. Ein Teil der Politiker der Nordſtaaten ſei ſehr dafür, auch die Konzeſſion in Tientſin zu beſetzen. Eutſprchende Pläne ſollen bereits in Vorbe⸗ reitung ſein. 5 1 4 General a. D. v. Goßler geſtorben. Im Alter von 86 Jahren ſtarb in Berlin der frühere preußiſche Staats⸗ und Kriegsminiſter General der Jnfanterie a. D. von Goßler. * Reklame für den Völkerbund. Im„Spectator“ unter⸗ tützt Macdonald den Vorſchlag einer Reklame für den Völkerbund in der ganzen Welt. Die Unkoſten ſollten auf die Ausgaben der Länder für Verteidigungszwecke verteilt werden, denn dieſe Reklame würde ein wirkſameres Vertei⸗ geulſche Volkspartel Wir machen nochmals auf die am nächſten Samstag, den 15. Januar, abends 8 Uhr ſtattfindende Reichsgründungsfeier veranſtaltet von den Militäriſchen Vereinen aufmerkſam, bei der das Mitglied unſerer Landtagsfraktion, Herr Oberſtl. a. D. Bauer⸗Karlsruhe die Feſtanſprache halten wird. Karten zum Preiſe von Mk.—.40,—.80 und Mk..20 ſind in unſerer Geſchäftsſtelle Lameyſtraße 17 erhältlich. Wir bitten um zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. ** 20 Die Direktion des Alhambra⸗Theaters veranſtaltet am nächſten Sonntag vorm. 11 Uhr eine Sondervorſtellung des Films„Unſere Emden“, zu der unſere Mitglieder zum ermäßigten Preiſe von 45 Pfg. auf allen Plätzen, Logen zu 90 Pfg. Zutritt haben. Unſere Mitglieder werden gebeten, zahlreich von dieſer Vorzugseinladung Gebrauch machen zu wollen. Der Vorſtand. Neur Beſatzungszwwiſchenfälle In Mainz entſtand am Donnerstag vormittag in der Gerichtsſtraße zwiſchen zwei jungen Leuten aus Mainz eine Auseinanderſetzung. Hierbei wurden ſi: von der Militär⸗ wache des Juſtizpalaſtes verhaftet und auf die Wache ge⸗ bracht. Zwei Mädchen, die ſich in Begleitung der Verhafteten befanden, ſuchten Hilfe bei zwei deutſchen Polizeiwacht⸗ meiſtern, denen ſie den Vorfall ſchilderten. Die Beamten be⸗ aben ſich hierauf nach der Wache, woſelbſt ihnen auf ihre Einſprüche die jungen Leute ausgeliefert wurden. Ueber den Vorfall wurde der deutſchen Behörde von den Polizeibeamten Bericht erſtattet. 7 In Neuſtadt a. H. erſtattete der Friſeur Peter Kurz bei der Polizei darüber Anzeige, daß ihm am 6. Januar nach⸗ mittags von einem franzöſiſchen Soldaten im Vorbeigehen ohne Grund ein heftiger Stoß in die Herzgrubengegend ver⸗ ſetzt wurde, der ſtarke Schmerzen im Gefolge hatte. Letzte Meldungen Politiſche Schlägerei — Wiesbaden, 14. Jan. Anläßlich einer Wahlverſamm⸗ lung für die bevorſtehende Stadtverordnetenwahl iſt es zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und einer Abordnung des Reichsbundes jüdiſcher Frontſoldaten ge⸗ kommen. Es gab 12—15 mehr oder weniger erheblich Verletzte. Deutſche Schiffsbauaufträge für Danzig — Dauzig, 14. Januar. Wie wir von privater Selte hören, hat die Firma Schichau bedeutende Schiffsbauaufträge ſür die Danziger Schichauwerft hereinbringen können. Von der Hamburg⸗Amerika⸗Linie iſt ein Paſſagierdampfer von etwa 16000 Tonnen in Auftrag gegeben und vom Norddeut⸗ ſchen Llonyd ſind zwei Frachtdampſer von ſe 9800 Tonnen be⸗ ſtellt worden. Dieſe Auſträge dürſten von außerordentlicher Bedeutung für das Danziger Wirtſchaſtsleben ſein und be⸗ ſonders eine Erleichterung der Arbeitsloſigkeit bringen. Donmer wird Senatspräſident — Paris, 14. Januar. Nachdem die beiden Kandidaten für den Poſten des Senatspräſidenten Chéron und Lebrun, geſtern abend die Erklärung abgaben, daß ſie die Kandidatur des Se⸗ nators Doumer für den Poſten des Senatspräſidenten als eine Kandidatur der nationalen Einigung anerkennen und daß ſſie daher die ihrige zurücknähmen, iſt Doumer der einzige Kandidat für die heute ſtattfindende Wahl. a nfang ezember aus dem Gerichtsgefängnis in Gleiwitzie Exploſion auf einem engliſchen Dampfer — Paris, 14. Jan. Havas meldet aus Tamvpico, daß durch eine Exploſion eines Benzinbehälters an Bord des engli⸗ ſchen Dampfers„Eſſex Isle“ 7 Ladearbeiter aetötet worden ſeien. Abreiſe nach Waſhington Berlin, 14. Januar.(Von unſerem Berliner Büro). Miniſterialdirektor Dr. Kiep, der frühere Preſſechef der Reichsregierung, begibt ſich morgen nach Bremen und ſchifft ſich auf dem„Columbus“ ein. Ende des Monats wird Kiep ſeine Stellung als Botſchaftsrat in Waſhington antreten. — Krankheiten ein viel ſchwierigeres Problem darſtellen als man früher dachte und nicht alles auf Bakterien beruht, ſon⸗ dern auf einem verwickelten Wechſelſpiel zwiſchen dieſen, den natürlichen Abwehrkräſten des Körpers, der perſönlichen An⸗ lage des Menſchen— und uns noch unbekaunten Einflüſſen, etwa in der Art wie ſie das Wetter verurſochen.(Das iſt nur ein Vergleich, keine Theorie.) Dazu tritt noch der je⸗ weilige Zuſtand des Menſchen und ſeiner Umgebung. Viele Kraukheiten bieten zwar ein ſcharf umriſſenes Bild beſtimmter Anſteckungsurſachen, ſie haben ſpezifiſche Erreger — und dieſe Leiden können wir auch faſt alle durch ſpezielle Mittel heilen. Andere Krankheiten aber trotzen jeder ſpezi⸗ fiſchen Therapie— ſo auch die Grippe. Wie wird nun die neue Epidemie verlaufen? Iſt ſie wirk⸗ lich„neun“ oder ein Nachſchub von 1918%0, wie z. B. nach der Epidemie von 1836/38 plötzlich 1841 ein Nachſchub auftrat? Wir neigen zu dieſer Anſicht. Deshalb kann man auch auf einen milden Verlauf dieſer neuen Epidemie hoffen. Für die Geſamtheit. Die Sorge des Einzelnen darf daburch nicht bintenangeſtellt werden! Die der Grippe iſt eine rein innere und ſorgſame Krankenpflege ſteht im Vordergrund. Der Körper muß ſich ſelbſt heilen, aber einige bewährte Medikamente ſind in der Lage, die Erſcheinungen zu erleichtern, die Schmerzen zu mildern, nicht aber die Krankheit ſelbſt zu heilen. Beim erſten Auftreten ergreift die Grippe nach und nach 75 Proz. der Bevölkerung, bei den Nachſchüben etwa 40 bis 50 Proz. Auf alle Fälle ſtellt eine ſolche Epidemie mit ihrem ungeheuren Ausfall au Arbeitstagen einen großen volkswirt⸗ ſchaftlichen Schaden dar, etwa wie ein Generalſtreik. Es iſt ein Glück, das nie alle Empfänglichen auf einmal erkranken — und dies zeigt, wie gut wir eigentlich durch uns ſelbſt gegen die Grippe geſchützt ſind. Die Bedrohung des Elꝛ⸗ zelnen iſt ja auch gering, die Sterblichkeit beträgt nur etwa 0,8 Proz., einſchließlich der ſchwerſten Fälle. Bei dieſen ſelbſt ſteigt ſie bis zu 20 Proz.(das ſind die verſchlimmerten Fälle mit e uſw.). Man kann ſich weder als Volk noch als Individuum vor der Grippe ſchützen, doch gewährt das Ueberſtehen ſür einige Zeit einen gewiſſen Schutz vor Anſteckung und neue Er⸗ krankungen verlaufen leichter. Selbſtverſtändlich muß man trotzdem jede Infektionsgefahr vermeiden. Noch wichtiger iſt es aber, wenn man ſelbſt erkrankt iſt, andere nicht an⸗ 11 5ꝗ—5 denn das iſt die beſte Prophylaxie, die freiwillige Iſolierung! Einzelne Zwangsmaßnahmen, wie das Schließen von Schulen in ſtark durchſeuchten Gebieten wirken allerdings auch oft zweckmäßig..—5 Das ungeheizte Schlafzimmer Sollen wir das Schlafzimmer heizen? Vom volkswirt⸗ ſchaftlichen Standpunkte aus iſt die Frage verneint worden. Wie beantwortet die Hygiene die Frage? In unſerer Jugend ſagte man uns, daß diejenigen, die ſich nicht ſchenten, früh⸗ morgens erſt eine Eisdecke in Krug und Waſchbecken ein⸗ zuſchlagen,„ganze Kerls“ waren. Allmählich hat ſich der Standpunkt gewandt, und man will heute durchaus nicht ein⸗ ſehen, warum ein Menſch, der vielleicht in zwölf Stunden des Tages warme Luft eingeatmet hat, nun auf einmal für die Stunden der Nacht ſeinen Lungen kalte Luft zuführen ſoll. „Kalte Luft iſt geſund!“ höre ich den Fanatiker rufen. „Kalte Luft, beſonders die kalte Nachtluft ſchadet, ſie macht blind!“ So warnt Großmutters ſorgenvolle Stimme; denn ſie glaubt noch den in ihrer Jugend gelernten Ammen⸗ märchen. Der ganze Streit iſt aber eigentlich auf ein falſches Gebiet getragen worden; denn es handelt ſich hier in erſter Linie gar nicht um„kalte“ oder„warme“, ſondern um „reine“ oder„unreine“ Luft. Nun iſt die Winterluft beſon⸗ ders rein, die hartgefrorene, oft mit Schnee bedeckte Erde eſtattet den Winden nicht, Staub aufzuwirbeln und in die uft n tragen. Sonſtige in der Luft enthaltene Stäubchen, auch Ruß, Rauch und ähnliche Verunreinigungen werden durch die häufigen Niederſchläge des Winters und der Atmoſphäre entfernt. Aber dieſe gereinigte Winterluft ſoll auch ins Schlafzimmer bineingelaſſen werden. Durch Fenſter und Türxitze, auch durch die Poren des Ziegelmauerwerkes findet ſtändig ein natürlicher Ausgleich von Außen⸗ und Innen⸗ luft ſtatt. Bedingung bierfür iſt aber eine verſchiedene Höhe von Außen⸗ und Innentemperatur. Das gilt wie für den Sommer, ſo auch in beſonderem Maße für den Winter. Hat die Luft im Zimmer annähernd gleiche Wärme⸗ oder Kälte⸗ grade wie die Außenluft, ſo müſſen wir das Fenſter— auch nachts— ſchon ziemlich weit offen halten, damit der Luft⸗ ausgleich ſtattfinden kann. Umgekehrt folgt daraus: Sind wir in der Lage, bei Kältegraden im Freien unſer Schlaf⸗ zimmer zu heizen— und es ſei auch nur mäßig—, ſo genügt eine nur mäßige künſtlich herbeigeführte Ventilation. Je bedeutender die Außenkälte iſt, deſto geringere Innenwärme genügt zur Herbeiführung der notwendigen Luftzirkulation. Zu beachten iſt für die Vorſchrift, etwa ein Fenſter zu öffuen, in beſonderem Maße, ob etwa das Zimmer recht gut⸗ ſchließende Doppelfenſter oder tapezierte Wände, die einer freien Luftzirkulation durch die Poren des Mauerwerkes i Wege ſind, hat. Mauerwerkes 1 — — eee r — lenen, Freitag, den 14. Januar 1927 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe 8. Seite. Nr. 22 Tagung des badiſchen Slädteverbandes Der Kampf um die Selbſtverwaltung Der Finanzausgleich Freiburg, 14. Jan. Im feſtlichen Kaufhausſaale be⸗ gann am Freitag vormittag die Tagung des badiſchen Städte⸗ verbandes, zu der ſich von der Regierung Innenminiſter Dr. Remmele und Unterrichtsminiſter Leers eingefunden hatten. Ferner wohnten den Veratungen an: Landtagsprä⸗ ſident Dr. Baumgartner und eine große Anzahl von Landtagsabgeordneten aller Fraktionen. Auch das Juſtiz⸗ und Finanzminiſterium hatten Vertreter zu dieſer Tagung ent⸗ ſandt, ebenſo die bayeriſchen und württembergiſchen Städte⸗ verbände und der Gemeindeverband. Die Tagung war von den Vertretern der badiſchen Städte ſelbſt außerordentlich ſtark beſucht. Oberbürgermeiſter Dr. Walz⸗Heidelberg eröffnete in ſeiner Eigenſchaft als Vor⸗ ſitzender des badiſchen Städteverbandes die Tagung mit einer Begrüßungsanſprache, in der er betonte, daß die badiſchen Städte das Wohlwollen der Regierung bei ihrer Arbeit brauch⸗ ten, denn die Arbeit der Städte ſei jſa auch von dem Wunſche, dem Staatsganzen zu dienen, beſeelt. Namens der Stadt Freiburg richtete Oberbürgermeiſter Dr. Bender Ve⸗ grüßungsworte an alle Erſchtenenen. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß die Tagung eine neue Grundlage ſür das wei⸗ tere Gedeihen der badiſchen Städte bilde.“ Weitere Worte der Begrüßung ſprachen dann noch der Präſident des Deutſchen Städtetages, Geheimrat Mulert⸗Berlin, der in ſeinen Aus⸗ führungen die Frage der Selbſtverwaltung im früheren und im jetzigen Staate darlegte. Das erſte Reſerat hielt Oberbürgermeiſter Dr. Walz, der über die Mitwirkung der Gemeinden bei der Geſetzgebung ſprach. In ſeinen Ausführungen begrüßte Dr. Walz die Schafſung eines beſonderen Organs, das als Vertretungs⸗ organ der Geſamtheit der ſtädtiſchen und gemeindlichen Kör⸗ perſchaſten gelten ſoll. Dieſes Organ ſoll die Bezeichnung „Ausſchuß“ führen. Dadurch ſollten die geſetzgebenden FJak⸗ toren künftighin nur mit einem von ſtädtiſchen und gemeind⸗ lichen Stelen mit ihrer Vertretung beauftragten Organ zu tun haben, an das ſie ihre Anträge richten können. Dieſer⸗ „Ausſchuß“ ſei, rechtlich betrachtet, eine neue ſtaatliche Stelle, weil er über den Gemeinden ſtehe, deren Koſten aber lediglich von den beteiligten Selbſtverwaltungskörpern getragen wer⸗ den ſolle. Die Bezeichnung„Ausſchuß“ wurde gewählt, um nicht den Gedanken aufkommen zu laſſen, daß hier ein neuer maleriell berechtigter Faktor der Geſetzgebung oder auch nur in beſchränktem Umſange etwas ähnliches geſchaſſen werden ſollte, wie der früher in Baden beſtehende Staats rat. In der Ausſprache wurde zunächſt ein von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite vorgelegten Antrag von dem Abgeordneten und Stadtrat Maler⸗Heidelberg begründet, der den von dem Vorreduer vorgeſchlagenen Ausſchuß als ungeeignet für den Ausbau der Selbſtverwaltung ablehnt. Bei loyaler Hand⸗ der jetzigen geſetzlichen Beſtimmungen, beſonders des 20 der badiſchen Verſaſſung, ſei die Möglichkeit einer ſach⸗ emäßen Vertretung der gemeindlichen Intereſſen gegeben. Was Oberbürgermeiſter Walz in ſeinen Ausführungen wolle, ſei eine verſchleierte Erſte Kammer, in der die Ober⸗ bürgermeiſter und Bürgermeiſter den Haupteinfluß hätten. Heute ſei es noch immer ſo, daß der Bürgerausſchuß Beſchlüſſe faſſe, und die Bürgermeiſter machen, was ſie wollen. Dieſer letzteren Aeußerung widerſpricht Oberbürgermeiſter Walz in fehr energiſcher Weiſe. Die folgenden Redner, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer⸗Mannheim und Oberbürgermeiſter Dr. Bender⸗Freiburg ſetzten ſich für den Vorſchlag der Bil⸗ dung eines Ausſchuſſes lebhaft ein. Von dem letzteren Redner wurde betont, die Wirtſchaft dürfe in einen ſolchen Ausſchuß nicht hineingezogen werden. An der weiteren Debatte nahm auch Junenminiſter Dr. Remmele das Wort. Er erklärte, er wohne nur als Gaſt der Verſammlung bei und könne deshalb nicht ſeinen Standpunkt eingehend darlegen. Aber das müſſe er doch ſagen, in Baden beſtehe die Möglichkeit, daß die Vertreter der ſtädtiſchen Organiſatlonen und Gemeinden bei ihrer engen Fühlungnahme mit der Kommunalabteilung des Miniſteriums des Innern immer davon unterrichtet ſelen, welche Geſetze oder Verwaltungsmaßnahmen in Vor⸗ bereitung ſtünden. Wenn einmal, was in den Jahren 1922/̃24 geſchah, die Städte oder Gemeinden bei Geſetzesvorlagen, die ie befonders angingen, nicht gehört worden ſeien, ſo habe abei kein böſer Wille mitgeſpielt. Lediglich die Macht der Verhältniſſe habe dazu getrieben. Stadtrat Franz⸗Karls⸗ ruhe ſtellte hierauf den Antrag, die ganze Angelegeuheit noch⸗ mals zu vertagen, da es in dieſem Augenblick zu ſchwierig ſei, zu einem Beſchluß zu kommen. Die Verſammlung war da⸗ mit einverſtanden, der Gegenſtand wurde auf den nächſten Städtetag vertagt. Erſt in zweiter Linie kann die Frage aufgeſtellt werden, ob kalte Luft uns direkt ſchaden kann. Für unſere Lungen iſt ſie nicht ſchädlich, ſonſt dürſen wir uns ſa über⸗ haupt an Wintertagen nicht hinauswagen. Anders liegt die Sache, wenn wir unſere heutige unhygieniſche„Bekleidung“ ür die Nacht, das dicke und luftundurchläſſige Federbett be⸗ Bel eiſigkalter Schlafzimmerluft liegt die Gefahr nahe, daß wir uns zu feſt zudecken. Durch die im Schlaf un⸗ willkürlich vorgenommene Lüftung des Federbettes kann es dann leicht zu einer Erkältung kommen. Die könnte ver⸗ mieden werden, würden wir uns entſchließen, das un⸗ hygieniſche dicke Federbett beiſeite zu legen und zu den wol⸗ luftdurchläſſigen Decken überzugehen. Mit jedem Atemzuge bringen wir eine gute Porkion Waſſerdampf aus unſerem Körper heraus, auch durch die Poren unſerer Haut atmen wir Waſſerdunſt aus. Bei kalter Luft wird der Waſſerdampf ſichtbar. An allen kalten Gegenſtänden ſchlägt er ſich in Form von Waſſer nieder. Kalt ſind aber im ungeheizten Zimmer nicht nur die Wände und Möbel, ſon⸗ dern auch die Betten. Die Betten werden feucht, die Haus⸗ frau bezeichnet den Zuſtand als„klamm.“ Darunter leidet nicht nur die Güte des Bettes, ſondern, da die Bettenfeuchtig⸗ keit wiederum das Beſtreben zum Trocknen hat, es entziehen feuchte Betten dem Körper die nötige Verdunſtungswärme. Aus allen Angaben folgt, daß eine Heizung des Schlaf⸗ zimmers, und ſei ſie noch ſo mäßig, durchaus am Platze iſt. Am beſten iſt es, tagsüber das Fenſter weit zu öffnen und gegen Abend den Kachelofen wenig anzuheizen. Oefen gehören nicht ins Schlafzimmer. Will man direkte Hei⸗ zung ſvaren, ſo genſigt es vielleicht, über Nacht die benach⸗ barte Wohnſtube offen zu halten. S. HI. Ein ſtaatlicher Ehrenſold“. Um bildende Künſt⸗ ler, Dichter und Muſiker von allgemein anerkannter Bedeu⸗ tung, die ſich bei vorgerücktem Lebensalter in ſchwieriger wirt⸗ ſchaftlicher Lage befinden, vor äußerſter Not zu ſchützen und ihnen damit ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung des Staats zu geben, hat der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker mit Unterſtützung der Finanzverwaltung den„ſtaat⸗ lichen Ehrenſold“ geſchaffen. Der Ehrenſold wird zunächſt jährlich 2000 Mark für die Perſon betragen und auf Grund von Vorſchlägen der Preußiſchen Akademie der Künſte vom Kultusminiſter an eine beſchränkte Zahl hervorragender bildender Künſtler, Dichter und Muſiker verlieben werden. Eiſerne d In einem großzügig angelegten Referat ſprach Oberbür⸗ germeiſter Dr. Kutzer⸗Mannheim über das Thema „Rückblick und Ausblick“ In ſeinen Darlegungen wies er auf die ernſte Gefahr hin, die der gemeindlichen Selbſtverwaltung aus der Einſtellung der Parlamente und ihrer Regierungen drohe. Reichs⸗ und Lan⸗ desgeſetze ſowie Vollzugsverordnungen höhlen die Möglichkeit eigener Entſchließungen durch Regelungen bis ins Kleinſte aus. Auch in Baden iſt in ſolcher Weiſe die Selbſtverwaltung noch heute beengt. Starke Angriſſe gehen auch von der„Wirt⸗ ſchaft“ aus. Dieſe verlangt gerade von der Gemeinde Spar⸗ ſamkeit. Selbſtverſtändlich müßten die Gemeinden noch mehr ſparen und ihre Organiſation vereinſachen. Aber ſie dürften nicht das vernachläſſigen, was ihrer Blüte und dem Wohl⸗ ergehen ihrer Bürger dient. Auch die Angriffe auf die wirt⸗ ſchaftliche Betätigung der Gemeinden ſchießt weit über das Ziel hinaus. Gerade die Bodenpolitik unſerer Ge⸗ meindeverwaltungen hat auch anerkannten Nutzen gebracht. Die Verhältniswahl habe ſich in der derzeitigen Geſtalt nicht bewährt. Man ſollte auch prüfen, ob nicht auch in Baden ein einziges Kollegium genüge. Beſonders bedeutungsvoll iſt in jüngſter Zeit die Regelung des Steuerweſens gewor⸗ den. Die badiſchen Städte hätten keine roſigen Erſahrungen gemacht. Die Regierung hätte insbeſondere die ungeheuerliche Belaſtung der gewerblichen Betrlebe für ihr Land vermeiden müſſen. Mit dieſer Belaſtung iſt Baden weit über andere Län⸗ der hinausgegangen. Der Umgeſtaltung der Gewerbeſteuer in eine Perſonalſtener ſei nicht zuzuraten. Bei der Regelung der Gebäudeſonderſteuer habe Baden ſehr beträchtliche Ein⸗ nahmen, die es hätte nach reichsrechtlicher Vorſchrift machen müſſen, verſchmäht und dabei das, was für den eigenen Aus⸗ fall verloren ging, den Gemeinden weggenommen. Auch die Anteile der Städte an den Reichsſteuern(Einkommen, Kör⸗ perſchafts⸗ und Umſatzſteuer) ſind niedriger als in anderen Ländern. Bei der Verteilung der Steuern zwiſchen dem Land Baden und den Gemeinden müſſe immer die aus der Natur der Sache ſich ergebende Belaſtung maßgebend ſein. Der innere Finanzausgleich, den das Land durch Uebernahme von Teilen der Volksſchullaſten und der gehobenen Fürſorge be⸗ gonnen hat. müſſe ausgebaut werden. Der gegenwärtige Zu⸗ ſtand, ſo ſchließt Dr. Kutzer, daß das Land im Intereſſe ſeines Haushaltes die Geſetzgebung gegen die Gemeinden richtet, könne nicht beſtehen bleiben. Wenn das Reich größere Beträge aus der Einkommenbeſteuerung zumeiſt, müßten die Real⸗ ſtenern geſenkt werden. Die Fürſorge für die deutſche Wirtſchaft und die dentſche Kultur müſſe für Reich, Länder und Gemeinden die alleinige Richtſchnur bilden.— Wir werden morgen auf die bedeutſame Rede des Oberbürgermeiſters Dr. Kutzer eingehender zurückkommen. Stäbtiſche Nachrichten Aenderung der badiſchen Schulferien Von zuſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Die Abhand⸗ lung über die badiſchen Schulferien im Dienstag⸗Abendblatt könnte zu Mißverſtändniſſen führen. Es ſei darum ſeſt⸗ geſtellt: a) Von irgendeiner Seite— nicht aus Schulkreiſen— wurde angeregt, die Sommerſerien von Mitte Juli bis Ende Auguſt zulegen. Das muß aus ſchultech⸗ niſchen Gründen abgelehnt werden, da das Sommer⸗ tertial zu kurz, das Tertial bis Weihnachten zu lang würde. bd) Eine Teilung der Sommerſerien(4 Wochen im Sommer, 2 Wochen um Allerheiligen) widerſpricht den ärztlichen Gutachten über Erholungsdauer und den Erſahrungen, die vor wenigen Jahren mit verkürzten Sommerferien in verwaltungstechniſcher und geſundheitlicher Hinſicht gemacht wurden. Die verwaltungstechni⸗ ſchen Schwierigkeiten beſtehen darin, daß es bei den Mannheimer Großbetrieben außerordentlich ſchwer hält, den Urlaub der Väter auch nur teilweiſe innerhalb der 6⸗Wochen⸗ ferien unterzubringen. Weite Elternkreiſe ſind daher mit Recht— wie auch die Schule— gegen jede Verkürzung der Ferien. Dazu käme bei Feſtlegung dieſer verkürzten Ferien auf die Zeit Mitte Juli— Mitte Auguſt eine weitere Erſchwe⸗ rung des Sommeraufenthalts für alle Familien, die noch Kinder auf den Hochſchulen haben, da die Hochſchulferien erſt im Auguſt beginnen. Die geſundheitlichen Nachteile aber, die ſich gezeigt haben, können durch Ferien um den 1. November, der zur Erholung ungünſtigſten Jahreszeit, nicht ausgeglichen werden. c) Daß ein Zuſammendrängen aller Erholungſuchenden in den Sommerferien auf 4 Wochen Nachteile verſchiedenſter Art hat und manchen Erholungsurlaub überhaupt unmöglich macht, zumal für uns Badener in der Hauptſache nur der Schwarzwald in Frage kommt, iſt nicht zu beſtreiten. Ob es übrigens in der zweiten Julihälfte, bei Beginn der Hitze, in Maunheim erträglicher iſt, als in der zweiten Auguſthälfte, — wo Stadt und Häuſer voll Hitze ſtecken, iſt zum mindeſten fraglich. d) Daß Preußen eine allgemeine Ferienregelung hat, iſt eine irrige Auffaſſung. Rheinland und Weſtſalen haben die Sommerferien 1927 nach Zeitpunkt und Dauer im allgemeinen wie Baden geregelt; andere Provinzen neiden uns um unſere Sechs⸗Wochenferien. e) Einen Wunſch haben die höheren Schulen allerdings; Es möchte der Schuljahrbeginn wieder auf den Herbſt verlegt werden; der Oſteranfang hat nur Nachteile gebracht. * *Lebensmüde. Auf der Schwetzingerlandſtraße wollte ſich geſtern vormittag eine 24 Jahre alte Hausangeſtellte das Le⸗ ben nehmen. Sie verſuchte mit einer Haarſpange die Pulsader zu öffnen. Paſſanten hinderten ſie daran und übergaben ſie der Polizei.— Durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit wollte ſich geſtern abend ein 18 Jahre alter Taglöhner in der Neckarſtadt das Leben nehmen. Man verbrachte die Lebens⸗ müden in das Allgemeine Krankenhaus. In beiden Fällen ſoll Liebeskummer der Grund zur Tat ſein. 4Schwere Betriebsunfälle. In einem Metallwerk geriet geſtern vormittag ein 23 Jahre alter Taglöhner zwiſchen zwei Rollwagen und brach den rechten Oberſchenkel.— In einem anderen Fabrikbetriebe brachte geſtern vormittag ein 20 Jahre alter Taglöhner ſeine rechte Hand in eine Webmaſchine, ſodaß er erheblich verletzt wurde. Der Verunglückte wurde 58* Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus ver⸗ racht. *Das letzte Haus ſelbſt gezimmert hat ſich der in Feuden⸗ heim verſtorbene Schiffbauer Ad. Klein. Klein, ein ge⸗ borener Bingener, rief in den 90er Jahren hier eine Nachen⸗ verleihanſtalt ins Leben, zu der er ſich das geſamte Material mit der Anlegeſtelle ſelbſt zimmerte. Als er das Geſchäft ſeinen Söhnen übergab, zog er nach Feudenheim, wo ſeit drei Jahren der ſelbſtgezimmerte Sarg für ſich und ſeine Frau bereitſtand. Klein hat ein Alter von 76 Jahren erreicht. * Zimmerbrand. In H 5, 13 gerieten heute vormittag Kleidungsſtücke, die zu nahe am Herd aufgehängt wurden, in Brand. Das Feuer übertrug ſich auf einen Schrank, einen Nachttiſch und einen Stuhl. Die Gefahr wurde durch die um 8,36 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. 8 Bei dem Zuſammenſtoß, der ſich geſtern früh an der Straßenkreuzung Breiteſtraße/ M und C 1 zwiſchen einem vom Kaiſerring kommenden Laſtkraftwagen und einem Stra⸗ ßenbahnzug der Linie 3 ereignete, wurde ein Fahrgaſt aus dem Straßenbahnwagen geſchleudert. Er erlitt einen Naſen⸗ beinbruch, ſowie Hautabſchürfungen im Geſicht und am linken Knie. Die Schuld ſoll den Lenker des Laſtkraftwagens treffen. * 20856 Chiffre-Anzeigen 17401ʃ gingen im Jahre 1926 bel uns ein. Diese Zahlen beweisen, dag die„Kleine Anzeige“ den grögten Erfolg in der „Neuen Mannheimer Zeitung“ hat. Die hohe Auflage und die große Verbreitung sind die Ursachen. Denken Sie bitte daran, wenn Sie etwas kaufen möchten, etwas zu verkaufen haben oder sonst etwas anbieten wollen. Neue Mannheimer Zeftung 2W.W..—Wunn——ͤ——?'— Theater und Muſik OMannheimer Künſtler auswärts. Die einheimiſche Pianiſtin Lotte Kramp wirkte vor kurzem bei einem Kon⸗ zert im Saarbrückener Harmonieverein mit, worüber wir in der„Saarbrückener Zeitung“ u. a. leſen:„Mit den beiden Rhapſodien von Brahms in-Moll und-Moll gab Lotte Kramp neue Proben ihres verheißungsvollen ſoliſtiſchen Kön⸗ neus. Wer Fräulein Kramp im vorigen Jahre— im.⸗G. V. Saarbrücken— gehört hat, wird mit Vergnügen feſt⸗ ſtellen können, daß die junge Künſtlerin bedeutende Fort⸗ ſchritte gemacht hat. Sie beſitzt eine tadelloſe, klare Technik und eine feine Art der Dynamik, die namentlich bei dem Konzert von Bach, das den Rhapſodien folgte, zur Geltung kam. Sicherheit und Freiheit des Vortrags haben ebenſoſehr gewonnen wie die Kraſt der Darſtellung, wenn auch die letz⸗ tere die Tiefen der Brahmsſchen Rhapſodien noch nicht voll auszuſchöpfen vermochte. Sehr fein in farbiger Schattierung brachte ſie das-Moll-Konzert von Bach für Klavier und Streichquintett in fein polierter, perlender Technik heraus. Die Künſtlerin erntete wärmſten Beifall. Man wird ihrer weiteren Entwicklung mit Intereſſe folgen dürfen.“ Wiesbadener Staatstheater. Robert Walters Tragi⸗ komödie„Der ſaturniſche Liebhaber“ ſindet in dem letzten Alterserlebnis des klaſſiſchen Lügenerzählers Münch⸗ hauſen einen ſehr originellen, ſeiner ganzen Eigenart nach och wohl mehr epiſch als dramatiſch ergiebigen Stoff. Der Geſtaltung des Themas, der Liebesgeſchichte des in ſeine Phantaſtereien ſelbſt hilflos verſtrickten Greiſes mit einer jungen Alenteuerin von Strindberg⸗Wedekindſchem Blute, iſt nun auch der Dichter das Meiſte ſchuldig geblieben, die han⸗ delnden Perſonen ſind ſchemenhaft blaß, oft allzudeutlich an literariſche Vorbilder gemahnend, die pfychologiſche Aus⸗ deutung geſchieht nur unzulänglich, und mangels einer kraft⸗ vollen Umformung des epiſch breit geſchilderten Geſchehens in vorwärtsdrängende, notwendig ſich vollziehende Handlung bleibt die Bühnenwirkung matt. Darüber kann geleg'entliche Originalität der Erfindung in den grotesken Lügengeſchichten, kann auch die dichteriſch gepflegte Sprache nicht hinweg⸗ täuſchen. Dr. v. Gordons Regie vermochte bei der Wies⸗ badener Erſtaufführung kaum mehr als ein flüchtiges, vor⸗ wiegend dem Milien geltendes Intereſſe zu erzwingen, ſelbſt einem ſo ausgezeichneten und ſchöpferiſch begabten Darſteller ſchreibtiſchmäßige Konzeption des Dichters hinweg den Puls⸗ ſchlag echten Lebens fühlbar zu machen. In der Rolle ſeiner Gegenſpielerin überraſchte Gudrun Kabiſch durch eine ihre früheren Leiſtungen weſentlich überragende, eindrucksvolle und ſcharfgeprägte Charakterzeichnung. H I Unbekannte Frühwerke Wagners. Der ſoeben bei Breitkopf u. Härtel in Leipzig erſcheinende 20. Band der kri⸗ tiſchen Geſamtausgabe der Werke Richard Wagners wird vielen beſonders willkommen ſein, da ihnen darin meh⸗ rere Kompoſitionen im Erſtdruck geboten werden: nach der ſchon 1911 von Max Brockhaus in Leipzig veröffentlichten C⸗Dur⸗Sinfonie, die bisher noch nie veröffentlichten Konzert⸗ ouvertüren in D⸗Moll(1831) und C⸗Dur(1832), deren erſte unter dem Einfluß von Beethovens Coriolan⸗Ouvertüre und deren zweite unter dem Einfluß Mozarts entſtanden iſt. Vie⸗ len Wagner⸗Freunden wird es auch noch unbekannt ſein, daß die Orcheſterbearbeitung des Liedes„Träume“ aus den fünf Geſängen nach Worten Mathilde Weſendonks zuerſt mit Solo⸗ Violine ſtatt Geſang gedacht war. Wagner hat das Stück in dieſer Faſſung für— Freundin zu ihrem Geburtstag im Dezember 1857 von 18 Züricher Muſikern als Ständchen ſpie⸗ len laſſen. Es wird in dem Bande in dieſer Form geboten. Ein Adagio für Klarinette mit Streichquintettbegleitung, das eiterhin folgt, iſt wohl auch den beſten Wagner⸗Kennern och unbekannt. Der Herausgeber des Bandes, der verſtor⸗ bene Darmſtädter Generalmuſikdirektor Michael Balling, wurde darauf durch einen Konzertzettel der Königlichen Mu⸗ ſikſchule in Würzburg aufmerkſam. Zwar konnte das Stück nur nach einer Abſchrift mitgeteilt werden, aber ſeine Echtheit darf als einigermaßen verbürgt gelten. Es könnte in die Würzbürger Zeit des Meiſters(1833/34) gehören und ſoll für einen Kiſſinger Klarinettiſten namens Rummel geſchrieben ſein. Einen Anklang au eine Arie der Oper„Die Feen“, die der Tondichter damals in Arbeit hatte, vermag man feſtzu⸗ ſtellen.— Mit dem Erſtdruck der Trauerſinfonie zur Bei⸗ ſetzung der Aſche Carl Maria von Webers im Dezember 1814, von Wagner nach zwei Melodien aus„Euryanthe“ bearbeitet, ſchließt der neue Wagner⸗Band ab. Wagner ſelbſt ßielt das Stück für ſehr wirkungsvoll und wollte es ſchon 1871 drucken lagen für die beiden Ouvertüren und die Liedbearbeitung dienten dem Herausgeber die Urſchriften Wagners, die ſich in der Villa Wahnfried in Baunreuth befinden: für das Adagio wie A. Momber gelang es nur bisweilen, in der recht blaß und dünnblütig geratenen Geſtalt des Titelhelden über die eine Abſchrift unbekannter Haud und für die Trauerſinfonie eine Abſchrift von Felix Mottl. 12 laſſen: es iſt damals aber nicht dazu gekommen. Als Vor⸗ * 7 22222êůĩ˙AAA ˙ ˙· Brauerei Mutſchler⸗ cette. Nr. 21 Nene Naunhbelmer Zeitung(Abenb⸗Ausgabef Freltag, den 14. Jannar 127 Kommunale Chronił Ungültige Gemeinderats wahl— Gerũüͤgte Bürgermeiſter Pforzheim, 13. Jan. Der Bezirksrat beſchäftigte ſich erneut mit dem Einſpruch gegen die Gemelnderats⸗ wahl in Eutingen und beſchloß, die Gemeindeverord⸗ neten⸗ und die Gemeinderatswahl vom 14. November wegen Berletzung weſentlicher Verfahrensvorſchriften für ungül⸗ tig zu erklären.— Der nächſte Punkt der Tagesordnung be⸗ traf ein dieuſtpoltzeiliches Verſahren gegen den Bürgermeiſter Mühlthaler in Hamberg. Es wurde ihm zum Vor⸗ wurf gemacht, daß er in ſeiner Dienſtführung 155 nachläſſig ſei und auch Sachen liegen laſſe, die raſch erledigt werden müßten. Der Bezirksrat erkannte gegen den Bürgermeiſter einen Verweis.— Längere Zeit beanſpruchte ein dienſt⸗ olizeiliches Verfahren gegen den Bürgermeiſter Benz in ſpringen, dem wegen anſtößigen Verhaltens ein Verweis erteilt wurde. Außerdem muß er 100 Mk. Geldſtrafe zahlen und die Koſten des Verfahrens tragen. Weinheim. 14. Jan. Im Sitzungsſaale des Bürger⸗ ausſchuſſes fanden heute abend die Stadtratswahlen ſtatt, an denen ſämtliche 72 Stadtverordnete teilnahmen. Bür⸗ 1 Dr., Meiſer leitete die Amtshandlung. Es wur⸗ en ſolgende 12 Stadträte gewählt: Karl Zinkgräf, Richard reudenberg und Georg Schmiedel(Gemeindeblock), Bleien⸗ tein(Zentrum), von Büren und Gülch(Bürgerverein), Emil Ebert(Nat.⸗Soz.), Theodor Bechtler(Aufbauj, ſowie die So⸗ zialdemokraten Schuhmann und Albert Frank und die Kom⸗ muniſten Seib und Mackwirth. Die Wahl der neuen Mitglie⸗ der des Stadtverordneten⸗Vorſtandes und deren 9 Stellver⸗ treter wird beſonders angeſetzt werden. Kleine Mitteilungen Dieſes Frühjahr will man mit dem Bau der Kanaliſa⸗ tion der Stadt Ettlingen beginnen. Die über eine Mil⸗ lion RM. betragenden Koſten verteilen ſich naturgemäß auf mehrere Jahre. Der Bürgerausſchuß wird demnächſt über das Projekt Beſchluß zu ſaſſen haben.— Hoffentlich entfällt badurch künftig die Verunreinigung des Albfluſſes. Bei dem in St. Peter abgehaltenen dritten Wahlgang für die Bürgermeiſterwahl waren die gleichen Kandi⸗ daten aufgeſtellt wie beim erſten Wahlgang. Es erhielten Al⸗ Bert Heitzmann 159(früher 159) Stimmen, Leopold Hättich 121 171), Joſef Schuler 119(171). Da nun auch der dritte Wahl⸗ zu keinem Ergebnis geführt hat, wird der Gemein r Oberhaupt ſetzt vom Staat beſtimmt werden. Der fünfte Wahlgang in Hottingen führte zur Wieder⸗ wahl des Landwirts Leopold Gersbach zum Bürger⸗ meiſter. Auf ihn entfielen 101 Stimmen, während Werk⸗ führer Hugo Dötſch 55 und Zimmermann Fridolin Baum⸗ gärtner 12 Stimmen auf ſich vereinigte. ceeeeeee Schwetzingen, 13. Jan. Geſtern abend geriet der Laſt⸗ kraftwagen einer Wieslocher Firma in der Mark⸗ grafenſtraße hier in einen durch die Grabarbeiten für die Kabellegung ausgehobenen und nur mangelhaft zugeworfenen Graben, wodurch der Anhängewagen umkippte und die Ladung, 14 Tabakballen von je 4 Zentner Gewicht, in das Ackerfeld fiel. Perſonen ſind dabei nicht zu Schaden gekommen.— Im Zuſammenhang mit den Wilddiebe⸗ kreien der letzten Zeit wurde neuerdings ein 24 Jahre alter Mann aus Samdhaufſen von der Gendarmerie feſt⸗ genommen. Die zum Jagen verwendete Waffe verfiel der Beſchlagnahme.— Die Wirtſchaft zum„Mayerhof“ wurde aus ſittenpolizeilichen Gründen behördlich geſchloſſen.— Die Städt. Sparkaſſe hier hat die Zinſen für Spargut⸗ haben bei täglicher Kündigung auf 5 ½ Proz. und bei mehr als einmonatlicher Kündigung auf 6 Proz. ab Neujahr 1927 ſeſtgeſetzt. Wiesloch, 12. Jan. Im Jahre 1926 wurden dret Ein⸗ amilienhäuſer und 18 Häuſer mit je zwei Wohnungen neu er⸗ tellt. Durch Um⸗ und Neubauten konnten ſieben neue Woh⸗ nungen geſchaffen werden, ſo konnten auch durch die Aufſtellung von Eiſenbahnwagen(Waggons) 10 Familien untergebracht werden. Für das laufende Jahr ſind die Ausſichten auf Neu⸗ bauten noch günſtiger geworden. Eine große Zahl von Neu⸗ bauten iſt bereits angemeldet und genehmigt worden. * Neckargemünd, 13. Jan. In Abweſenheit der Eheleute brach in der Wohnung des Reiſenden Peter Stroh in der Baugartenſtraße ein Zimmerbrand aus, der die Möbel und angeblich 780 Mark in Papiergeld vernichtete. Da die Entſtehungsurſache noch ſehr der Aufklärung bebarf, hat ſich die Gendarmerie der Sache angenommen, den Woh⸗ nungsinhaber feſtgenommen und in die Unterſuchungshaft nach Heidelberg abgeführt Buggingen, 10. Jan. Wie man hörk, beabſichtigt die Waldkirch, in der unmittelbaren Nähe des Kaliwerkes ein Hotel größeren Umfanges zu erſtellen. Rit dem Neubau ſoll ſchon im kommenden Frühſahr begonnen werden. Im Kaliwerk ſelbſt werden im Verlaufe dieſes Jah⸗ viele Wohn⸗ und Juduſtriegebäude erſtellt werden. *Untereggingen bei Waldshut, 10. Fan. Im Alter von 80 Jahren iſt im Joſefshaus in Tiengen Mar Rebmann ge⸗ ſtorben, der viele Jahre hindurch Poſtillon in Donaueſchingen und Stühlingen war. Er war ein tüchtiger Landwirt und Pferdezüchter. Als er ſeinen Hof verkauft hatte, kam er nach Untereggingen, wo er ſeinen Lebensabend verbrachte. Nachbargebiele Brand der alten Kloſtermühle in Herreualb *Herrenalb, 13. Jan. Ein ſchweres Brandunglück ereignete ſich hier heute früh um 8 Uhr in der alten Kloſtermühle hinter dem Rathaus, in der in den letzten loſtermühle enthielt im erſten Stock eine Schreinerwerkſtätte. an vermutet, daß das Feuer von hier ſeinen Ausgang ge⸗ nommen hat. Ein Hausbewohner namens Gräßle rettete zunächſt ſeine vier Kinder. Er ging dann nochmals in das brennende Gebäude, um auch die Kleider und andere Gegen⸗ ſtände herauszuholen. Er ſcheint dabei das Opfer einer auchvergiftung geworden zu ſein. Man fand ihn gater die Penſion Lion untergebracht war. Die ehemalige morgens gegen 7 Uhr als Leiche auf. Das Gebäude brannte bis auf die Umfaſſungsmauern nieder. 92 2: Darmſtadt, 13. Jan. Hente iſt in der Weyprechtſtraße eine Straßenſenkung eingetreten. Ihre Urſache wird noch unterſucht. Jugendliche Eiſenbahnräuber vor Gericht 9 Angeklagte, darunter fünf weibliche, vor dem Strafrichter— Ungehenere Mengen Frachtgüter zwiſchen Graben⸗Nendorf, Neulußheim und Hockenheim geſtohlen Die Angeklagten Nachdem erſt am vergangenen Mittwoch ein großer Ein⸗ brecher⸗Prozeß vor der Großen Straftammer verhandelt wurde, wobei es für den Haupttäter Blechſchmidt 5 Jahre Zuchthaus gab, gelangte am heutigen Freitag, vormittags 9 Uhr, vor dem Großen Schöffengerſcht unter dem Vorſitz von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley wiederum ein großer Dieb⸗ ſtahls⸗Prozeß zur Verhandlung. Es handelt ſich diesmal um die Beraubungen von Eilgüterzügen auf der Strecke Graben⸗Neudorf, Neulußheim und Hockenheim und um die Beraubung der Güterhallen auf dieſen Bahn⸗ höfen in den letzten drei Jahren. Wie der Einbrecher Blech⸗ ſchmidt bei ſeinen Feudenheimer Einbrüchen mit beiſpielloſer Raffiniertheit zu Werke ging, ſo legten auch die Eiſenbahn⸗ räuber eine unglaubliche Frechheit und Unverſchämtheit an den Tag. Die Täter fuhren meiſtens in den Abend⸗ und Nachtſtunden von Neulußheim aus eine Strecke weit mit dem Zuge, warfen die Pakete heraus und ſammelten ſie ſpäter ein. Angeklagte iſt: 1. der am 24. Mai 1903 zu Bayer⸗ tal geborene verheiratete Taglöhner Alfons Schneider; 2. der am 15. Juni 1903 zu Hockenheim geborene ledige Tag⸗ löhner Georg Mergentaler; g. die am 15. Mai 1902 zu Neulußheim geborene Ehefrau Babette Schneider geb. Brömmer, ſämtlich ſeit 29. Oktober in Unterſuchungshaft; 4. die am 6. Oktober 1903 zu Hockenheim geborene ledige Zigarrenmacherin Eva Dorn, in Unterſuchungshaft ſeit 4. November 1926; 5. der am 12. November 1896 zu Hockenheim geborene verheiratete Zigarrenherſteller Jak. Träutlein, ſeit 2. November 1926 in Unterſuchungshaft; 6. Georg Sturm aus Reilingen, verheirateter Taglöhner, 1 Monat 20 Tage in Unterſuchungshaft; 7. Frau Mergentaler, geb. 31. März 1881: 8. Evra Mergentaler geb. 23. Mai 1904 und 9. Anna Mergentaler, geb. 1905, ledige Wickelmacherin, aus Hockenheim. Die Diebesfahrten der drei Haupttäter Mergentaler wird beſchuldigt, daß er in 37 und Schneider in 38 ſelbſtändigen Handlungen und gemeinſchaftlich in 16 Fällen, mit dem flüchtigen Heinrich Keller in 11 Fällen zur Deffnung der Zugänge eines geſchloſſenen Raumes falſche Schlüſſel angewandt, in 26 bezw. 27 Fällen auf der Eiſen⸗ bahn die zur Beſörderung beſtimmten Güter durch Ab⸗ löſung der Verwahrungsſiegel geſtohlen und in 37 bezw. 38 Fällen Gegenſtände, die ſich zur amtlichen Auf⸗ bewahrung an dazu beſtimmten Orten befanden, in gewinn⸗ ſüchtiger Abſicht beiſeite geſchafft hat. Was nun die ange⸗ klagten Frauen anbelangt, ſo hat Frau Schneider und Eva Dorn zuſammen mit Jakob Träutlein, die Sachen, von denen ſie ſicherlich wußten, daß ſie auf unrechtmäßige Weiſe erworben wurden, teilweiſe an ſich gebracht. Schneider und Mergentaler haben ſeit Ende 1923 auf der Bahnſtrecke Hocken⸗ heim—Neulußheim—Graben⸗Neudorf— Wiesloch—Walldorf— Mingolsheim und Waghäuſel in 11 Fällen Güterhallen mit einem Nachſchlüſſel geöffnet, von Eiſenbahnwagen Verſchlußplomben weggeriſſen und Eiſenbahn⸗ und Poſtgut entwendet. So haben ſie im Januar 1924 aus der Güterhalle Hockenheim aus einer Kiſte 500, dann kurz darauf 700 Stück, im Februar 1924 aus einem Eiſenbahn⸗ wagen vor der Güterhalle Hockerheim 3560 Zigarren im Werte von 428 Mark und aus einem Eilgutwagen des Perſonen⸗ zuges 760 zwiſchen Neulußheim und Kirrlach eine Kiſte mit 5000 Zigaretten im ungefähren Werte von 250 Mark ent⸗ wendet. Am 4. Dezember 1924 machten⸗ſich die Eiſenbahn⸗ räuber an einem Poſtſackwagen zwiſchen Neulußheim u. Kirrlach zu ſchaffen und entwendeten 5 Pakete mit 25 ge⸗ ſtrickten Weſten im Werte von 205 Mk., 5000 Monti⸗Zigaretten im Werte von 101 Mk., Fahrradzubehörteile im Werte von 44.33 Mk., 24 Kiſſenbezüge im Werte von 42 Mk. und neue Wäſche und Lebensmittel. Am 12. Dezember 1924 holten ſie aus einem Poſtwagen des gleichen Zuges zwei Pakete mit Uhrmacherwerkzeug, 500 Stück Zigaretten und am 30. Dezember 1924 aus einem Poſtwagen fünf Pakete mit 5000 Stück Zigarren im Werte von 55 Mk., 500 Stick im Werte non 45 M' und 350 Zigarren im Werte von 34 Mk.; ferner Anzugsſtoffe im Werte von 33 Mark, Kleidungsſtücke und Lebensmittel. Die Hehler und Stehler Das Jahr 1025 begannen ſie ebenfalls wieder mit Eiſen⸗ bahndiebſtählen. Am 23. Januar holten ſie aus einem Eil⸗ güterzug 5 Pakete mit 14 Paar Kinderſtiefeln im Werte von 44 Mk. ferner einen Korb mit zwei Bettdecken, zwei Tiſch⸗ decken, ein Bettüberzug, ein Paket mit 16 Einzelpaket⸗ chen, Kleiderſtoffe, Damaſtflanelle, Zephir im Werte von 263 Mk. In den Paketen befanden ſich außerdem noch Ko⸗ ſtü me. Am 10. März 1925 ſtahlen ſie aus der Güterhalle Hockenheim 350, am 21. Juli 1750, am 24. Juli aus der Güter⸗ halle in Neulußßeim 580 und am 15. April aus der Güterhalle Hockenheim 2200 Stück Zigarren im Werte non 280 Mk., am 14 Oktober 1925 aus dem Poſtwagen des Zuges 700 8 Pa⸗ kete mit Sportflanell, 6 Frottierhandtücher, Reſſelſtoffe, Blu⸗ ſenflanelle, drei Herrennachthemden, Kopfkiſſen, Damennacht⸗ jacken, Stopfkunſtſeide, 12 Herrenunterhoſen, am 10. Novem⸗ ber 1925 aus dem gleichen Zuge 7 Pakete mit Schuhwaren, am 15. 12. 1925 aus dem Güterzuge 8387 eine Kiſte mit 4500 Stück Zigarren, am 2. März 1926 aus dem Poſtſackwagen des Zuges 6092 16 Pakete, worunter 15 Damenmäntel, Ko⸗ ſtüme, verſchiedene Stoffe, Knabenanzüge. Wollkleider, 11 ein⸗ zelne Kleider, ein Sakkvanzug, 6 blaue Konfirmandenanzüge. Weitere Eiſenbahndiebſtähle begingen die männlichen An⸗ geklagten am 14. April, am 7. Juni und am 30. Auguſt, wo ſie aus einem Güterzug in Neulukhein drei Doppelzenk⸗ ner Zucker im Werte von 189 Mk. herausbeförderten und fortſchafften. Im September 1923 holten ſie ſich in Graben⸗ Neudorf 10 Ballen Flanell, in Wiesloch einen Ballen(zwei Zentner) Ueberſeetabake und zwei Ballen Flanell. Dem Bahnhof Wiesloch ſtatteten ſie noch mehrere Male Beſuche ab dabei eine Kiſte mit 21 Flaſchen Brannt⸗ wein m Die Verteilung der Beute. Von den geſtohlenen Gegenſtänden bekam die Frau Schneider von ihrem Mann u..: Bettüberziſge, ein grü⸗ nes Kleid, Samt zu einem Kleid, Bettücher, 10 Meter Neſſel⸗ ſtoff, Damennachtfacken und⸗Hoſen, Stoffſeide, Schuße, Satin, einen Mantel, ein Koſtüm, zwei ſeidene Unterkleider, vier Baumwollbluſen, eine Kunſtſeidebluſe, eine Windjacke. Frln. Eva Dorn erhielt von ihrem Bräutigam, dem angeklagten Mergentaler. im Laufe der letzten Jahre u. a. folgende Ge⸗ ſchenke für die Ausſteuer: Kiſſenbezüge, Tiſchdecken, 8 Paket⸗ chen mit Stoffen, Reſteſtoffe, 6 Frottierhandtücher, 10 Meter Neſſelſtoff, 2 Bett⸗ und Kiſſenbezüge, 4 Herren⸗Unterhoſen(zur Aufhewahrung), 2 Damenmäntel, ein Wollkleid, 12 Knaben⸗ hemden, 3 Flaſchen Weinbrand und 2 Karton Seife. ler kommen ferner noch in Betracht Frau Mergentaler und ihre beiden Töchter Eva und Anna. Vernehmung der Angeklagten Der 23 Jahre alte Alfons Schneider, noch nicht vorbe⸗ ſtraft, iſt geſtändig. Er war arbeitslos, ſeine Frau dagenen hat gearbeitet. Der Lohn reichte aber nicht aus. In einer Wirtſchaft iſt dann der Beſchluß gefaßt worden, die Güter⸗ hallen zu erbrechen. Die Hallen wurden mit nachgemachten Schlüſſeln, von denen auf dem Gerichtstiſch ein großes Bündel lag, geöffnet. Der im Zuchthaus ſitzende Keller hat ſich ſpäter an den Diebſtählen beteiligt. Nach der Plünderung der Güter⸗ hallen wurde von einem ſtehenden Zug an einem Güterwagen die Plombe abgeſchnitten. Der 5. Fall war die Beraubung eines Eilzuges während der Fahrt. Da die Sache klappte, ſo wurden dle Diebesfahrten zum Nachteil des Staates noch ſehr oft wiederholt. In Neulußheim ſtiegen Schneider und Mergentaler in die nach Durlach fahrenden Züge ein und zwar auf der dem Bahnhof gegenüberliegenden Seite. Die Türen zu den Güterwagen wurden erbrochen, die Pakete herausgeworfen, in Kirrlach der Zug verlaſſen und die Beute aufgeſucht. ie Sachen gab Schneider ſeiner Frau, zum an⸗ deren Teil verkaufte er ſie. Der Vorſitzende frägt, warum Schneider ſeine Frau verprügelt hat. Der Angeklagte erwiderte: Kleinigkelten kommen in jeder Familie vor. Nach 5 Minuten war alles wieder gut. Für einen Damenmantel erhielt Schneider von Träutlein 200 Zigarren. Sturm hat zwei Damenmäntel und ein Koſtüm gekauſt. Schneider hat die von ihm geſtohlene Ware an Bekannte ver⸗ kauft. Mergentaler gibt ebenfalls ſeine Schuld zu. Er hatte gearbeitet und verdiente 30—40 Mk. die Woche. Die geſtohlene Ware verkaufte er. Frau Schneider, deren Vernehmung nun beginnt, trägt einen Bubikopf. Ihr Leumund iſt in Neulußheim nicht der beſte. Als die Gendarmen zu ihr ins Haus kamen und ein ganzes Magazin voll Waren vorfanden, hat ſie den Beamten ganz furchtbar ihr Mundwerk ange⸗ Hrgte In ihrer Ehe hat es viel Streit gegeben, auch Prügel hats für die Frau abgeſetzt. Sie ging in die Fabrik und verdiente etwa 19 Mk. Ihr Mann bekam 12.20 Mark Erwerbsloſenunterſtützung. Der Vorſitzende, der der Angeklagten dies alles vorhält, bemerkte weiter, daß in Neu⸗ lußheim ihr großer Kleiberluxus allgemein aufge⸗ fallen iſt. Es ſei höchſt merkwürdig, daß die Frau eines Ar⸗ beitsloſen einen ſolchen Kleideraufwand treiben könne. Die Angeklagte will ſich die Kleider ſelbſt angeſchafft und auch viel in die Ehe mitgebracht haben. Ihr Mann hat ihr geſagt, er verkaufe die Waren für einen anderen. Er bekomme lediglich ein Taſchengeld. Da öfters ein Mann gekommen iſt, hat ſie ihrem Mann auch geglaubt. Frl. Eva Dorn wußte nicht, woher ihr Bräutigam die Sachen hatte. Anfänglich hat ſie alles geleugnet; erſt als die Waren beſchlagnahmt wurden, war ſie geſtändig. Sie kann heute keinen vlauſiblen Grund für ihr anfängliches Leugnen angeben. Frau Mergentaler, Mutter von 10 Kindern im Alter von 24—8 Jahren, hat von ihrem Sohn einige Sachen erhalten. Erſt als ſeine Ver⸗ haftung erfolgte, erfuhr ſie von den Diebſtählen. Eva Mer⸗ gentaler iſt geſtändig, obwohl ſie bei der erſten Vernehmung ebenfalls alles wegleugnete, Waren bekommen zu haben. Sie hatte dieſe nach Mannheim zu ihrem Schwager gehracht, der Verdacht ſchöpfte und die Kriminalpolizei verſtändigte. Zeugeneinvernahme, Plädoyers, Urteil Da die Angeklagten geſtändig ſind, werden nur wenige Zeugen vernommen. Erſter Staatsanwalt Karlowa ver⸗ urteilt in außerordentlich ſcharfen Worten die Diebſtähle und die Hehlereien der Angeklagten und beantragt für Schneider und Mergentaler ſe 4 Jahre Gefängnis und vier Jahre Ehr⸗ verluſt, für Träutlein 1 Jahre und für die übrigen Auge⸗ klagten eine mehrmonatliche Gefängnisſtrafe. Nach den Plä⸗ doyers der.⸗A. Dr. Pfeiffenberger, Dr. Katzen⸗ ſtein, Dr. Ebertsheim und Dr. Maiſch⸗Schwetzingen hlelt der Angeklagte Träutlein noch eine längere Vertet⸗ digungsrede, in der er vor allem um Haſtentlaſſung bittet. Das Gericht verkündete folgendes Urteil: Alfons Schnei⸗ der und Mergentaler erhalten wegen erſchwerten Diebſtahls eine Gefängnisſtrafe von je 3 Jahren, absaüglich 2 Monaten Unterſuchungshaſt, Frau Babette Schneider 3 Mo⸗ nate, abzüglich 2 Monate, Eva Dorn 3 Wochen Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchungshaft, Träutlein 8 Monate, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft, Sturm 4 Wochen Gefängnis, Anna, Eva und Frau Mergentaler jſe vier Wochen Gefängnis, die teilweiſe durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Alle Angeklagten werden auf freien Fuß geſetzt mit Ausnahme von Schneider und Mergentaler, die beide ſofort in ihre Zjährige Geſängnisſtrafe abgeführt werden. Zum Schluſſe der Verhandlung gab es noch ein ſchmerzliches Abſchiednehmen zwiſchen dieſen beiden und ihren Angohörigen, insbeſondere der alten Mutter Mergen⸗ talers, die ſich von ihrem Sohn faſt nicht zu trennen ver⸗ mochte. Draußen vor dem Gerichtsgebäude aber warteten die Hockenheimer und Neulußheimer fFreunde auf die An⸗ geklagten, denen ſich bie Tore zur Freiheit öffneten. ch. Metternachrichten der Kar sruhergandeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7* morgens) See⸗ Luft, Tem⸗ Wind 2 82 2 222 8 2 druck vera⸗ SfE 88 83823 höbe SSS 8 Wetter 3 8 88 „ ke S mecr Scert 83 85 Serſheim ſ ſi Wolklg Königſtuhl 625 749,9 1 4 0 S ſmäß. wolkeul. Karlsruhe 127 750.0 4 9 8880 lleicht heiter Bab.⸗Bad. 218 749,9 5 8 8[ SW ſmäßz. 4 Villingen780 753,1—0 6—1 80 lleicht bedeckt Feldög. Hoff 1497 658,2—-5 6 SW ſſtür. Badenweil.]———4—— St Blaſtien——2—2ſtill bedeckt Höchenſchw.————— 1——— Wetterausſichten für Samstag, 15. Jannar: Mild, zeit⸗ weiſe böiges und regneriſches Wetter mit vorübergehenden Aufhellungen. 22 — ZumSchuſx gegen Grinpe 55 eee 91— Ne Hanflgoin, STILA. eomegend———bo Motngt— S o bRockait alao und Zbekef ais Pastnenmasse. 5 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe pland und der Stahlpakt (Von unſerm ſtändigen Londoner Mitarbeiter) Seit Monaten finden zwiſchen Vertretern der deutſchen und der engliſchen Stahlinduſtrie ununterbrochene Verhand⸗ lungen über den Beitritt der engliſchen Produzenten zum konkinentalen Stahlkartell ſtatt. Aufang Dezember war, wie wir ſeinerzeit berichtet haben, eine Abordnung der deutſchen Stahlinduſtriellen in London; über die Ergebniſſe dieſer Reiſe wurde in der Generalverſammlung der Stahlwerke Dorman, Long u. Co. Etd. einiges bekanntgegeben. Der Generaldirektor dieſer Geſellſchaft, Mr. Arthur Dorman, der bei den Unterhandlungen mit den deutſchen Vertretern eine führende Rolle geſpielt hat, erklärte,„es haben Erörterungen über eine mögliche Grundlage für den Beitritt Englands zum Stahlpakt ſtattgefunden, doch die engliſchen Stahl⸗ erzeuger ſind bisher noch zu keiner Entſcheidung gekommen.“ Im ganzen läßt ſich die Stellungnahme dieſer Geſellſchaft, wie auch der United Steel Companies, als intereſſiert, aber vor⸗ erſt nur beobachtend bezeichnen.„Wir ſind in engem Kontakt mit allem, was vorgeht,“ war der charakteriſtiſche Satz jener Erklärungen. Man hat lange Zeit angenommen, daß die Hauptſchwierig⸗ keit für die engliſche Teilnahme das Fehlen einer induſtriellen Organifſation in der engliſchen Stahlinduſtrie iſt. In der Tat iſt die Induſtrie heute nicht in der Lage. Produktions⸗ gquoten korrekt ſeſtzulegen oder Beſtellungen im genauen Ver⸗ hältnis dieſer Quoten auf die einzelnen Werke zu verteilen. Eine Zentralſtelle, die die Autorität, oder auch nur die ſtatiſti⸗ ſchen Unterlagen für dieſe notwendigen Maßnahmen hätte, exiſtiert nicht. Aber nach neueren Inſormationen ſcheinen die Verhandlungen ein Stadium erreicht zu haben, in dem dieſe Frage bereits hinter der konkreteren der engliſchen Geſamtquote zurücktritt. Die Organiſationsfrage wird — ſo verſichert man mir in induſtriellen Kreiſen— heute keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mehr machen, wenn die Meinungsverſchiedenheiten über die Erzeugungsquote Englands eine befriedigende Löſung finden ſollten. Die eng⸗ liſchen Forderungen hinſichtlich der Höhe der Quote ſind den kontinentalen Stellen, wie ich höre, bereits unterbreitet wor⸗ den. Offenbar iſt das Stahlkartell bereit, England eine Quote von 8 Mill. Tonnen zuzugeſtehen, doch die eugliſchen Forderungen gehen weit über dieſe Ziffer hinaus. Man erklärt hier, daß das erſte Quartal 1926, das für die kontinen⸗ talen Induſtrien als Grundlage diente, in England höchſt anormal geweſen iſt.„In den letzten Jahren,“ ſchreibt der „Economiſt“, gab es überhaupt kaum ein Quartal, das für die enaliſche Stahlinduſtrie als normal gelten konnte; es gab eine Wäßrungsinflation nach der andern. Grubenſtreiks, die Ruhrbeſetzung uſw. Immerßin, wenn England auch nicht mehr erreichen würde— fährt das Blatt fort— als die Quote, die gegenwärtig vom Kontinent augeboten wird, ſo würde eine Erzeugung von fährlich 871 Mill. Tonnen doch ſchon, gegenüber den letzten Jahren eine grobe Verbeſſerung bedeuten.“ Die Kapazität der engliſchen Stahlinduſtrie wird auf 12 Mill. Tonnen geſchätzt; die tatſächliche Erzeugung im vergangenen März war auf der Baſis einer Jahresprodnuktion non 97 Mill. Tonnen. Es wird hier betont, daß die Aus⸗ ſichten der Induſtrie ungewöhnlich aut ſelen, und daß der Kontinent alles Intereſſe habe, einen möglichen Konkurrenz⸗ kampf wit der engliſchen Staßlinduſtrie, mit ißrer billigen Koksverſorgung, kurzen Frachtſtrecken und Seehafennähe zu vermeiden. man die Kanalſtrecke oder die durch die Emſcher⸗Genoſſen⸗ N981 Zuſammenfaſſend läst ſich ſagen, daß der Beftritt Eng⸗ſchaft regulierte Emſcher benutzen zu ſollen Man glaubt auf 1 151 E kands zum Pakt in den letzten Wochen ſehr an Wahrſcheinlich⸗dieſe Weiſe die Frage der kommunalen Wegerechte am ein⸗ Honond eee e e e—.— keit gewonnen hat. dan aber nach wie vor große Schwierig⸗ fachſten ausſchalten zu können. Zuenes,ines, 1 8. 13 14 14788 1216 122 70 12* keiten zu überwinden ſind. Darunter ſpielt auch die Rückſicht ꝛ0: Geſcheiterte Frachtenkonvention in der Elbeſchiffahrt. 821“ 100 Beiga 500-Fr. 88.57 88.7/1 88.50 88.64 88 auf die amerikaniſchen Produzenten eine nicht zu unter⸗[Die am Dienstag in Hamburg geführten Verhandlungen 1 5 18 1 11276 112285 11260 112 50 8 ſchätzende Rolle. Abſchließende Ereigniſſe ſind ſedenfalls in zwecks Gründung einer Frachtenkonventlon in der Elbeſchiff⸗] Jorendagen... 100 Frenen 144.2 f11.8 11%½% naber Zukunft noch nicht zu erwarten. umſo weniger, als die fahrt ſind ebenfalls geſcheitert. Der Grund hierfür liegt 555 100 Sulden 1155 81.80 81.71.87.— 88 enaliſchen Werke nenerdings ungewößnlich grobe Orders für] darin, daß die neue Norddeutſche Flußdampfſchiffahrtsgeſell⸗ Leiingiors: 100 ust. 10.59 10.% 10 88 105 Rüſtungszwecke und ihre Poſitlon durch Ab⸗ ſchaft ihren 8 in die Konpentlon daen 0 ar 9 45 70.450.40. 18,44 81.— warten zu verbeſſern hofſen. hingezogen haben wollte, womit die übrigen Geſellſchaften Fandee; 1 d440742077 ½% 2. 4% nicht einverſtanden waren. Nachdem die anfangs geplante] Per. 19 Pranten 18.738.7 27, 27 e. Frankenthaler Branhaus in Frankentbal. Der Rein⸗ größere Betriehsgemeinſchaft in der Elbeſchiffahrt oder ein Samen. 0 Peen.5 5 455 81.20˙8 gewinn des abgelauſenen G. 25/26 ſtellt ſich nach 50 246 ,¼ Kartell nicht zuſtandegekommen ſind, ſo iſt nach dem Scheitern 1 1⁰⁰ 3 5 8 5 Abſchreibungen auf 145 863(122 985) 4, aus dem die heutige auch dieſer Verhandlungen mit einem ſtarken Konkurrenz⸗ Lonſtontnepel. 1 kark. Afd..117] 2,127][.117.127J 18.45 15 5 die Ausſchüttung von wieder 10 v. H. Div de 8 75 und Ratenkampf in der Elbeſchiffahrt zu rechnen.—912 Janeires— 15——5—455 5 5.8 beſchloß. In Neuvorkrag gelangen nach verſchiedenen. Drag 109 Krenen] 12,4712.81 J 12˙358 12.488 ſtellungen 20 833(17 985). Aus der Bilanz: Brauerei⸗ Voöͤrſenberichte dom 14. Januar 1927 Sudee 00 Diner 1½ 7½ eber 10 anweſen 034(034) Mill. 4, Wirtſchaftsanweſen 90. 40,3). 91 en dengg 090% 3 77 1 Außenſtände 0,40(0,31), Vorräte 0,15(0,18); AK. 0,80 Mill.&, Mannheim feſter Ahen 100 Peasen.83.1— 85 8 Verbindlichkeiten 0,38(0,26) Mill.&. 20 Dn eee 2—9— Kaito.„„„%„„ 1 Ffd. 20.834 20.886 26,889] 20,91— „d⸗ Bevorſteßende Kapitalerhöhnna der Rheiniſch⸗Weſte] lephaftes Ge n einer Reihe von Kaſſawerten. Zu dieſen 8 fäliſchen—— in Elen. Wie von der Direktion zählten wieder Brauerei⸗ und Verſicherungs⸗Aktien, ferner NrnN aee, Nnrn CCC 95 ee 88—.———— rrrrrrrrreeer n 8 r 7 DreeeN 2 N————————————— 10. 14. 4 18. 14. 18.14 15. f1 Waiinnnnn Kurszettel tler Reuen Mannhelmer Zeltung Reeber ne, 16l.8 7885 Jae2 Fe 169148 rd-82.u 00 1 7 7 7 e e e grgpen; 455 94— Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel DeN im Mark ſe Stuck] Rodberg Darmſt.—— 15.— dae e 4% 3. Schu 08 16,80 16.40 167.718.8 18525.80— 1410 144.0 D mit T verſehenen Wert⸗ 55— lich die mit ½ verſahenen„138.7 188.5 Jud Peien 8083 Sepad—.— 18,40 1135 115 Orenſt.& Koppel 139.5 189.8 Petersb. In..— rſtehe n 5—.——.— ucke..„0„85 8———— 0 1—* 2 Schneüpr. 1117 111.7/ Zuckerf.Nyeingau 144.0—. 2 Pr. Schaheanm. e e 1120 1820 Natdese Begg—.——.5 Auſendee———— Ffrankfurter Vorſe vom 14. Januar Fe 0— 1420 0 ff 2088 e. g. 5 reiverkehrs⸗Kurſe.% Preuß. Kon.—.„Thein Braunkhl. 285,0258.7 Sloman Salpeier 18.14.. Schuhfabrit Herz 81.— 86.— 31050„.660 0,880 5„ 545 Vaul⸗Abtlen. TMpein Sraunt. 288 C0½287. ſenzungereUnten.—.— Saulsdale. S7f 875 Sed upie—.— 2*——— Alonhe. 14.5074.— Abeln Stg 11 77870 195. Wa Wabspbet 58— 1 Solzw. Jeutzann 200 18.8 Cunsping B57.14l5 Tözemedet dale 0 7—25 2½ arHm 1510—.— gn ⸗Wien Gum. 111,0106,00 Ahein Maſch Led 60.—89.— Ang. O. Credirdt. 178.7 178.9, Seuns Vergbau. 12659 110,8 Faber Bop. Biet 187.014l.0] Südd. Drabl E..——.— Flaupee.. 148.0 148.8 3,%5% do. abgeſr—.——.— Bergwrf.—— 54.5/J Apeinſtahl. 200,5208.0 a) Neichs · u. Staatspap. 82 en 80 008 B debdm d8 30ffere Fined 527.0 88e Seschle Heeen—.——.— Reſtaller dacen 4% gb g 50.870 Vergbau J887 120.6 J Ahenanle chem 71.59,48.— goldanleihe..——8. Bagr Bobendr B Eransport- Alellen. Hechedr Nirm..7 8J85 Adrenſebr, Junch. 25.—.— fifg e— enne dc. 26 J 78 2 Noſder Berunt. 118.5 118 Nelesgag. v/ 98 888 Daur.Hop. u. Wö 729.9 221.9 Schantungbatn 19,88 15,80 eit Galz.Carls 18. 172.5 Ver. deutſch. Oelf. 3,.— 90.50 Aibm. Kohlenanl. 15.20 15.—f0, do,.— 78,—.80 Reſiher Zucker..113.0,110,0 vI..8790.885 Darmer Bankver 168.0ſ188.9] Sapag. 178,0 178.) Feinmech. Jetter. 106.0f119,0..0 Ind. Mainz 9780 54.90 Seſtverziusliche Werte.% Bey. Pi.&.—.——.— 6 Auſſerm. 121,9f4. Augesswerte 134.6ʃ188,8 7900. inerHandels 2475,92720 Rebdeulch. Liond 162.0,168.2 Franti. Pok& Wit 21.—ſoe 9 Ber. Wewerinf, 179.0 177.0 4%% Nhm.1914—.——.— 3/%%, de, 23 Kupfer 117,5120,% Sachſenwerk. 128,8130,0 Tom. u. Privatb. 222.0220.0 eſter.⸗U. St. B. 27— 5N 0.5280,580 Der. Zell. Berlin 142.0 142.7%“ 1302—.——.— 4% Hefl. o. 89 u. 9s.888—..] THirſchberg Beder 18.5182.5 207.2216,0 a 1929d180.8 Ballrore à 580 168.0,10.7 gaer Aarr 181888 Lele e el 9 75 8 1504/%.—.——.— 5„„ e—.—.8 1le el. a. 911555 25 Seeunn 9. 129.51800 b 9 422.5/85% Pt. Reichsant.9. 888 f0. 880%5—.—.655 THobenlobe- Wrt. 23,50 2, 25 Scheidemantel 87—8,75 29% D. Effeit.u. Wechl. 155.0185.0 le-Aktien. Grkrftw Mym.6½—.——— Volthom. Seli 88.— 4% 45 St..19—.——,— cheidemantel. 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Schantungbahn 15.7514,80 nde's a 9„Maſch. 102, 01A5 Bing Metallwerke d9.— 54.—Ju Maſchicen 50.—52.50 10„,800 TVochum, Gußſt. 185..197.0 Aule apiet 204,0566,5 Lindenberg. 60.—67.— 0 0ʃ228,00%% 121.75½22, Dergwerke⸗Alklen. Prrse gelge de 40 f8 aee 187 80 Sil Cee e, ß TWochumer Guh 186.0J189,9 Cement Zeibelbd. 139. Aalükraftwerke 133.5138.9] Salti 102.84101˙7 Braunk. u. Brikets 190.0 Friſte: 118,0118,0 Lingel Schuhfabr. 28,75 88.— TWeſtereg. 11 8 1747178.0* 8 IT. Luremb. Berg 1580188.8 Chamotteunnem 27 Mez Söhne—— THapa 178.0 178•7 Bremer Bulkan 123.0190 29 enau.-A. 60,—88,.— Ludw. Loewe& Ce 294,0J55,0 Wiesloch Tonwar.—.— 120.04 enSt. 29.— Eichwell. Bergwrt 128.0—— Cont. Nürnb. B86 11875—Aeleren Seuß...— 13˙ Shdemerlts 188.0 Jes.5 Srderus anlenw. 148.8 Gebhard Tezül 120.518550 C. Lereng 41.0ſ41.6 Sisener Stal 12.(125.0 1% 6 10elent. Bergw. 188.0 1872 Halmier Notef 88,506 5 Ketorſ. 140 IZanſa Pſchil 284.9208.0 2— 2 128.8 Jelſent, Bergm 180.1188.0 Lothr. Porg.-Tem. gz. WittenerOußftati 84. 75“83.50 4% Geidme 28 Oelſenk. Bußſtahi 15.7518.65 D. Gold u. S. Anſt 204.0,4880 nea 8 12 + 8 240 161.716246 Ebem. Selſent. 122,2 Helſent. dußſab. 15,.8516,50 Magirus.-G. 70,5070,25 Wolf, Dudau 75.— 82,75— 55 rfe THarp. Bergbau 120,5192,0J Dycerb. K Widm. 51.—55.50 Arg. Keder E. 2817ſ192.9 Chem. Aigert 18,0480,9 Senſchow 4 Cg. 108,9108.8] TMannesmann 13,9213, 6 Besein 14., 3—121.35 22 e Lee e JCJCJ(((((0—— 333„9,—99.— 0 8898. 1„ Web.„ 2 Ln 5 gdein I72. I58.5 Jaſteb. Ne pür. 59.6.55 T Belauet Gies 18878 18 788glgt Uater 2 d gge0 Aib a Geel 4 lter Sreiverkehrs-Kurſe. 150. a—: Algerner⸗ Werd⸗.—=Aiſen Kalſerslaut. 10.—2 1 S 188.0 Gebr, Goedhardt 128,0123,0 Motoren Deutz 67,59085,28 Adier Kan.50%„ neue Bt.—, 1 Mannesmannr. 21 0213. Tclectr dcht u. K. 194,01 7 b.—.——„Goldſchmidt, Th. 148.7 148.2] Motorb. Manng. 2278 Sergb. Pröfd..—.——. 998 2—.—2— 15e en be—— 22 ddene 90400 224 2 61 5 9 Cecdee gegen 8. d, gebng. 0 2 deae ene 85— 5—.——.— 8—— 75 2.„ 8 1 2bek.uiar i5855Le8tHh Lae Tate Badk 400 üllfd 8 Sleneser, Se8 80 h, Leesg— zu erfahren war, entſprechen die Börſengerichte, daß bei den .⸗W. E. mit einer Erhöhung des jetzt 140 Mill. betragen⸗ den AK. zu rechnen iſt. den Tatfachen. Man wird voraus⸗ ſichtlich im Laufe des nächſten Monats im AR. einen der⸗ artigen Beſchluß faſſen. Näheres über das Ausmaß und die Modalitäten der Kapitalerhöhung ſteht noch nicht feſt. Zweck der Emiſſion ſei es, Mittel zum weiteren Ausbau der Werke zu beſchaffen. 2 Noch keine Fuſion Großmann⸗Sauermann. In den nunmehr ſeit Monaten ſchwebenden Fuſionsverhandlungen Großmann⸗Sauermann ſind noch immer keine nennenswer⸗ ten Fortſchritte zu verzeichnen, vielmehr hält die Familie Sauermann an der Weigerung über die Annahme des Fuſionsangebotes feſt. Nach Lage der Dinge dürfte anzu⸗ nehmen ſein, daß indeſſen die Familie Sauermann früher oder ſväter doch genötigt ſein wird, ihren Widerſtand aufzu⸗ geben. Die Lage iſt ſo, daß die JFamilie Sauermann wird nachgeben müſſen, da die Gegenſeite juriſtiſche und reale Mög⸗ lichkeiten hät, die Angelegenheit ſo zu ordonen, wie ſie im Intereſſe der Sauermann AG. und ihrer Aktionäre am zweckmäßigſten und richtigſten erſcheint. : Bleiſtiſtfabrik vorm. Johann Faber AG. Das Unter⸗ nehmen teilt mit, daß es ihm gelungen ſel, künſtlichen Graphit von faſt 100proz. Reinheit herzuſtellen. :: Nähmaſchinen⸗ u. Fahrräderfabrik Bernhard Stoewer Ac. in Stetlin. Wie verlautet, hat das am 31. Dez. ab⸗ gelaufene GJ. einen wenig günſtigen Verlauf genommen. Es ſei dem Vernehmen nach mit der Ausſchüttung einer Dividende nicht zu rechnen(i. V. 8 v..). 2: Herabſetzung des belgiſchen Diskontſatzes. Die belgiſche Nationalbank hat den Wechſeldiskont von 7 auf 6½ vp. H. herabgeſetzt. Der Zinsfuß für Darlehen und Vorſchüſſe in laufender Rechnung auf öffentliche Anleihen wird mit 8 v. H. aufrechterhalten. 2,: Die Zinspolitik der Sparkaſſen. Entſprechend den Maßnab⸗ men der Banken werden nun auch die Sparkaſſen eine Er⸗ mäßigung ihrer Zinsſätze vornehmen, um der Herab⸗ e des Reichsbankdiskonts zu folgen. Gemeinſame Beſchlüſſe der Sparkaſſen kommen auf dieſem Geblet bekanntlich nicht in Frage, es bleibt vielmehr dem freien Ermeſſen der Kaſſen überlaſſen, ob und in welchem Umſang ſie Kredit⸗ und Debetzinſen ermäßigen wollen. Lediglich für die Sparkaſſen des rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Gebiets beſtehen Bezirkskonſerenzen, auf denen ein gemein⸗ ſames Vorgehen, beſonders auf dem Gebiet der Zinspolitik, beraten und beſchloſſen wird. Im übrigen beſchränken ſich die Spitzenorgani⸗ ſationen darauf, den angeſchloſſenen Sparkaſſen gewiſſe Maßnahmen zu empfehlen. Man iſt in dieſen Kreiſen der Anſicht, daß eine weitere Herabſetzung des Einlagenzinsſatzes nicht in frage kommen ſollte, um den Anreiz zum Sparen nicht zu ſtark zu vermindern. Dagegen glaubt man, eine Ermä ßigung des Soll⸗Zinſenſatzes um 1 v. H. empfehlen zu können. s Nene Berhandlungen über die Ferngasverſorgung. In Verlin ſind zurzeit erneute Verhandlungen zwiſchen der Ver⸗ waltung der AG. für Kohleverwertunz und den Vertretern der Kommunalverbände im Gange. An den Verhandlungen ſind nicht nur Vertreter preußiſcher, ſondern auch ſächſiſcher und ſüddeutſcher Kommunen beteiligt, woraus ſich ergibt, daß zunächſt die prinziplellen Fragen der Ferngasverſorgung noch erörtert werden. Was die praktiſche Durchführung der Pläne anbelangt, ſo meint man, daß zunächſt die Leitung Ruhr⸗ kohlenbezirk⸗Berlin gebaut werden ſolle. Es würde zuerſt eine Sammelleitung vom Rhein durch das nördliche Kohlen⸗ revier nach Oſten gelegt werden, da hier die leiſtungsfähigſten Kokszechen liegen. Als Bett dieſes erſten Banſtückes meint Heidelberg. Rbetnelektra und Wanß u. Freytag höher notlert. Vorkriegs⸗Pfandbrieſe lagen etwas ruhiger. Es notierten: Bad. Bank 178,5, Pfälz. Hypotheken⸗ bauk 201, Rhein. Hypothekenbank 201, Rhein. Creditbank 15 Südd. Disconto 172, JG. Farben 330, Rhenania 77, Brauere Durlacher Hof 146, Schwartz⸗Storchen 154, Aſſekuranz 245 Tontinentale Verſicherung 110, Mannheimer Verſicherung 154. Oberrheiniſche Verſicherung 18, Württ. Transport 45, Seil⸗ wolf 96, Enzinger 10, Gebr. Fahr 56, Germania Linoleum 232, Koſtheimer 120, Mannheimer Gummi 81, Mez u. Söhne 85 N. S. U. 125, Nähkaiſer 74, Zement Heidelberg 150, Rhein⸗ elektra 179, Südd. Drahtinduſtrie 90, Wayß u. Freytag 178, Weſteregeln 171, Zellſtoff Waldhof 250, Zucker Franken⸗ thal 116, Zucker Waghäuſel 144, Rheinbrieſe 15,05, Kriegs⸗ anleihe 0,890. Frankfurt feſt Die Börſe bleibt feſt und zuerſichtlich. Dle Mebio⸗Abwicklung dürfte kaum noch Schwlierigkeiten bereiten, da Kapital genügend zur Verfügung ſteht und auch Reportgeld in überſchießendem Maße angeboten wird. Das Hauptintereſſe konzentriert ſich auf J. G. Farben einerſeits und Rheinſtahl andererſeits. Die in letzter Zeit ſtattgefundenen Verhandlungen zwiſchen der J. G. Farbeninduſtrie und der Rheinſtahl.⸗G. ſollen zu dem Plane geführt haben, daß die J. G. Farben ihr Intereſſe bei Rheinſtahl in den zu ihr paſſen⸗ den Gebieten kräftigt, wobei die Rheinſtahl.⸗G. ſelbſtändig bleiben würde. Dadurch werden die Gerüchte, daß die Farbeninduſtrie be⸗ müht ſei, den Arenbergſchen Beſitz in Rheinſtahlaktien aufzukaufen dementiert. Es handelt ſich hier alſo um eine Verſtändigung an anderer Baſis, als das Abkommen der J. G. Farben mit Riebeck⸗ Montan. J. G. Farben gewannen 2 v.., Rheinſtahl 4 v. H. Ban⸗ ten durchweg etwas niedriger bei kleinem Geſchäft, Danatbank be⸗ hauptet bezw. leicht befeſtigt. Auf dem Montanmarkt überwogen Kursbeſſerungen, auch Kaliaktlen bis 2 v. H. höher. Freſt waren Autowerte, beſonders Adlerwerke plus 3 v. O. Die Einführung zum Terminhandel ſoll ſetzt unmittelbar bevorſtehen. Zellſtoffaktien unverändert. Elektrowerte weiter ſteigend um—3 v. o m wei⸗ teren Verlaufe wurde auf Gewinnſicherungen die Tendenz zunächſt etwas ſchwächer, um ſich aber bald darauf, ausgehend von einer Nachfrage nach Rheinſtablaktien, erneut zu beſeſtigen. Der Schluß war zuverſichtlich und feſt. Tägliches Geld 4 v. O. wurden Seilwolf, Zement Berlin feſt 1 Auf den Eſſektenmärkten hält die Kaufluſt unker den Rückwir⸗ kungen der Diskontermäßigung noch immer an. Der überaußs flüſ⸗ ſige Geldſtand iſt der Auſwärtsbewegung außerordentlich förderlich, zumal der Medio, für den Schiebungsgeld zu—7,50 v. H. genü⸗ gend zur Verfügung ſteht, ſo gut als überwunden gilt. Neben der ſich im allgemeinen fortſetzenden Auſwärtsbewegung der Kurſe zeigte ſich verſchiedentlich auch berelts Neigung zu Gewinnſicherun⸗ gen, ſo daß im Verlaufe Schwankungen und Abſchwächungen ein⸗ traten, die im allgemeinen die feſte Grundſtimmung aber nicht weſentlich beeinträchtigten. Das Intereſſe war hauptſächlich wieder Spezialwerten mit ſtärker hervortretendem Anlagecharakter zuge⸗ wandt, wie Kali⸗, Clektrizitäts⸗, Maſchinen⸗ und Metall⸗ und den verſchledenen Nebenſorten. So ſtlegen Salzdetfurth über 12, We⸗ ſteregeln 4 v.., Vereiniote Glanzſtoff ſprangen rund 89 v. H. und Bemberg 18 v. H. nach oben, wobel die bisher wirkſamen Anglie⸗ derunes⸗ und Kapitalerhöhungsgerüchte wieder eine Rolle ſpielten. Sonſt betrugen die durchſchnittlichen Erhöhungen—2 v. O. Am Rentenmarkte erhielt ſich der ſtarke Anlagebegehr für alle Sachwert⸗ anleihen. In Goldpfandbriefen dagegen waren Vorkrieespfand⸗ briefe etwas ruhioer und leicht aßoeſchwächt. Ausfandsrenten ſtell⸗ ten ſich etwas niedriger. Die Geldſätze waren heute niedriger, Für Tacesgeld—5 v.., Monatsgeld unverändert 5,75—7 u. O, Pri⸗ vatdiskont unverändert. Verliner Deviſen Disfonfſätze: Reichsbaul 5, Lombard 7. Privaf 4½ v. 5. 6. Sekte. Nr. 22 25 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeſ Freitag, den 14. Jannar 1927 Wer iſt zum Schneelauf berufen? Von Dr. Donald Stuart⸗Stuttgart Ber dachte vor zwanzig Jahren an den Skilauf? Und geute triſſt man überall ſchon den Snobismus des Skiſexen, Sonderzüge, ſtarrend von Stkiſpitzen und leuchtenden Sport⸗ dreß. Eine große Induſtrie⸗ und Verkaufsorganiſation, Neue⸗ rungen, welche die Erlernung der weißen Kunſt zur Spielerei machen ſollten und die heute von allen Kennern längſt ab⸗ gelehnt ſind: Stöße von Literatur auf der einen Seite, und auf der anderen Seite ein Poſten. der all dieſen Vorbereitungs⸗ erſcheinungen der neuen Bewegung nahezu die Wage hält, eine erſtaunliche Ratloſigkeit des Publikums, ſoweit es nicht bereits einem ernſthaften Sportklub angehört. Die Lage charakteriſiert am beſten der Mangel an ge⸗ und ſportlich vollkommenen Skilehrern. In dieſem nter ſoll viel zur Abhilfe getan werden. Man hört auch, daß die Anfſorderungen bei den Prüfungen wachſen ſollen. Aber bis ſich das alles auswirkt, werden zum mindeſten noch einige Jahre vergehen. Dann erſt werden Syſtem und folge⸗ richtiger Aufbau der Ausbildung auch für den, der nicht nach Sportauszeichnungen ſtrebt, ſelbſtverſtändlich ſein. Wer iſt zum Skiläufer berufen?„Jedermann natürlich.“ Das Wort iſt gut für die Propaganda. Die Praxis bringt Einſchränkungen. Zur tiefen, kraftſpendenden Skimanns⸗ freude kommt doch nur, wer ſeinen Körper einigermaßen be⸗ herrſcht und über eine gute Ausrüſtung verfügt. Letztere iſt nicht ſo koſtſpielig, wie manche andere Sportausſtattung. Aber immerhin 60 bis 80 Mark für das Wichtigſte, Ski und Ski⸗ ſtiefel und einiges Zubehör, muß jeder rechnen, der nicht die allergerinaſte Ware wählt. Alles andere kann ſpäter kom⸗ men. Nehmen wir an, ein Neuling habe alles Nötige. Schnallt zum erſtenmal an, macht einige Schritte vorwärts, elaſtiſchen Kniegang, Federn in den Füßen, nur auf ebenem Gelände, um mit ſeinen Brettern vertraut zu werden. Spürt er nicht ſchon nach einer Stunde ſeine Beine? Wo ſind denn bisher alle die Muskeln geweſen, die letzt plötzlich ſchmerzen? Das iſt die erſte Enttäuſchung. Nur der Körper, der durch ——1 oder ſportliche Schulung völlig beherrſcht iſt, ſpürt nichts von Anſtrengung. Man ſollte nicht mit Skilaufen be⸗ innen, ehe man körperlich ſo weit durchgebildet iſt, um leicht die Geheimniſſe der Technik eindringen zu können. Man würde zur Schilderung des vollkommenen Körper kommen, wollte man die körperlichen Erforderniſſe alle aufzählen. Man kann nur nennen, was am meiſten vernachläſſigt iſt: Bauch⸗ und Rückenmuskulatur. Der Springer weiß davon zu er⸗ zählen. Oder wie ſoll ein guter Schwung möglich ſein, wenn it Rumpf die Wendigkeit fehlt! Oder das ſichere Gleich⸗ gichtsgefühl bei der Abfahrt. Man kann faſt behaupten, die anze Skitechnik beſtehe„nur“ in der Kunſt der Gewichtsver⸗ egung. Der Skiläufer braucht körperliches Feingefühl, an⸗ geborenen oder anerzogenen Sinn für den Rhythmus der Wendung, der„ des Gleitens. Wer aus der rhythmiſchen Gymnaſtik die Lagerungen des Körpers, Entſpannung und geſtrafften Impuls, kennt, bringt ſchon vieles mit. Die Abfahrt verlangt federnde Knie und Kraft im Stand und Nachgeben ſo gut wie der Anſtieg, Stemmbogen und Pflugſtellung, die Anfangsgründe der Technik, kräftige Fuß⸗ muskeln. Wie ſteif iſt man doch! Ueben und Ueben heißt es, bevor der Schnee fällt. Letzten Endes iſt es gleichgültig, welche Gymnaſtik man betreibt. Wichtig iſt nur, daß die Beine ſtark, elaſtiſch und drehbar werden, und daß eine genügende Beherr⸗ ſchung des ganzen Körpers erreicht wird. Das andere iſt die Ausrüſtung. Sie iſt meiſtens erſt dann komplett, wenn aus eigener Erfahrung heraus erkannt wurde, was überflüſſig und was notwendig iſt. Teure oder billige Ski? Das Teuerſte und Beſte ſind Ski aus amerikani⸗ ſchem Hikoryholz. Wer ſchon lange läuft und etwas kann, für den ſind ſie das non plus ultra. Mit ihnen ſtreiten die Drei⸗ ſchichtenſkir um den Borzug. Die Lauffläche iſt aus ſehr har⸗ tem Hikoryholz, die Mittelſchicht aus leichterem Holz, etwa Pappel, oben iſt zähe Eſche, Dem Anfänger werden gute Eſchenſkis, die leichter als Hikoryſkis ſind, vollauf genügen; ihm ſind auch kürzere Skis anzuraten. Die erforderliche Länge läßt ſich einfach beſtimmen. Der Ski muß ſo lang ſein, daß man ſtehend ſeine Spitze mit der ausgeſtreckten Handfläche erreichen kann. Die durchſchnittliche Breite nennt man ge⸗ wöhnlich mit 7 bis 8 Zentimeter. Eine bittere Erfahrung des Anfängers: Die Ski wollen nicht gehorchen, auch wenn er ſeine Befehle noch ſo präzis und richtig zum Hols leitet. Man kann ſich das erſparen durch die richtige Bindung, den richtigen Skiſtiefel und eine tadelloſe Verbindung der beiden. Die beſte Bindung, zu der faſt alle guten Geländeläufer früher oder ſpäter ſich entſchließen, iſt die Huitfeldbindung oder Langriemenbindung. Sie preßt den Abſatz ziemlich ſtark an den Ski an. Die Begründung für ihren Wert iſt die Erfahrung. Ich möchte diktatoriſch und ge⸗ walttätig behaupten: nur Huitfeld⸗ oder Langriemeubindung. Sonderfälle gehen den Anfänger nichts an, ſo wenig wie die folgreiche Wiggterkuremn dder Untertunfn- Preise- Spoc verkehrebüro, ABlell.: B. Frelburg l. Br. —— vilelen anderen Bindungen, die meiſtens vorausſetzen, daß man nicht das richtige Schuhwerk hat. Mit der Montage der Bindung und der Anpaſſung der Backen an den Skiſtiefel ſollte ſich zum mindeſten ein Anfänger nicht befaſſen. Der Fuß muß in eiſerner Umklammerung ohne Spielraum nach links und rechts feſtgehalten werden. Schlecht verpaßte Skis machen die beſtgemeinten Verſuche und das fleißigſte Ueben zunichte. Nur im Zehengelenk, in der Bewegung von oben nach unten ſoll der Fuß Spielraum haben, nur ſo kann man den Ski be⸗ fehlen und mit leichtem Beindruck regieren. Die Skiſtöcke dürfen bis nahezu in die Achſelhöhle reichen. Und nun die Kleidung. Skilauf iſt keine Modeangelegen⸗ heit. Und die Skikleidung darum keine Modeſache, fondern eine Zweckmäßigkeitsfrage. Warm und dicht, möglichſt glatt, damit wenig Schnee haften kann. Nicht wärmer, als man ſie durchſchnittlich in der Stadt zu tragen gewohnt iſt. Ein Sweater und eine Windjacke dazu ſchützen gegen größere Kälte und eiſigen Wind. Für den Herrn ſind die Norweger⸗ anzüge immer noch das Beſte. Sie haben wenig Taſchen und glatten, uniformähnlichen Schnitt. Die lange Hoſe läßt mehr Bewegungsfreiheit als die kurze und erleichtert das Federn der Knie. Erſt unten am Stiefel darf ſie eng werden. Ein Gummiſteg hält ſie ſtraff. Ungleich wichtiger iſt aber die Fußbekleidung. Sie muß ſehr warm ſein. Zwei paar wollene Socken ſind ſelten zu viel. Fauſthandſchuhe und bei großer —— Fingerhandſchuhe unter ihnen kann man auch nicht eut⸗ ehren. Die Dame will natürlich hübſch ausſehen. Sie entſchließt ſich darum ſchwer für die zweckmäßige lange Hoſe. Ein kurzer kniefreier Rock und darunter eine nicht zu enge Kniehoſe mögen ihr genügen. Der Rock für die, denen er Moral⸗ oder Schönheitsattribut iſt. Für notwendig wird ihn niemand hal⸗ ten. Wichtiger aber als all das, iſt der Skiſtiefel. Die Sohlen, die von vorn bis hinten durchgehen, und aus drei Lagen be⸗ ſtehen ſollten, ſeien zuſammen 17 bis 2 Zentimeter dick. Sonſt vertragen»ſie den Druck der Bindungen nicht. Der Abſatz, der zum beſſeren Halt für die Bindung ein wenig eingehöhlt wird, muß niedrig ſein. Der Stiefel muß vorne mindeſtens 5 Zentimeter weit faſt parallele Linien zeigen, ſonſt iſt kein Halt in den Backen möglich. Sohlenſchoner, an denen die Backen anliegen, ſind unentbehrlich. Nur Rindleder! Oben ilzſtreifen, eingenähte Zunge. Das iſt unſer Stiefel, in dem er Fuß mit mindeſtens zwei paar wollenen Socken Platz haben muß. An ihm ſoll man nicht ſparen. Er iſt ein Haupt⸗ ſtück der Berufung zum Skiläufer. Ohne ihn keine Freude. Amtlicher Schneebericht der Bab. Kandeswetterwarte 8 2 25 5 Veſchaſſen⸗ 15 Ort 2 2 8c0 bei der[ Wind— 8 Sportmögſichteiten 25 K Schneedecke 8 15 em em 242 Feldperg Tu d50-I ſſcſvit daretünfſ T ſüen 1 A- und eldberghoch71—75]—5 Pulver 4„—5 + N 13 St. Georgen51—55]—2 cuer verazün] 1c beihr- 0 mb,sig Königsfeld t. 1. 1t melsi.— 1 Neſlarwelse möglich Ruhſtein 46—50—5 Arm 115¹5—2 Hornisgrinde46—50—5 gakürn! 55 ag⸗—2 Untersmatt 51—55—2 wrharscht 1*„ 2 ngdg Triberg 36—49—2 few 1e barszan] wadig dw„ 41 5 Mummelſee 51—55—10 ent Siark. W Schneef.—3 t Dähler⸗Hähe er. Nelf. Jucür. wrnema! de bhedn 5iile * Hundseck 36—40—5 vheracht E wolkig—2 tubr Herrenwies.—0— wrharachl 1—0 ang /ccGfcpccccGGpcpGPPpPccccccrPePccccc Der Große Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald über 40 Km. nicht verſchoben Angeſichts der auch im Schwarzwald am Montag einge⸗ tretenen Erwärmung iſt mehrſach ein Zweifel aufgetaucht, ob der für Samstag, 15. Januar angeſetzte Große Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald über 40 Km. abgehalten werden könne. Dieſe Zweifel ſind nicht berechtigt, der Dauerlauf iſt nicht verſchoben. Es bleibt bei der programmäßigen Feſtlegung: Start Samstag vorm. 10 Uhr auf der Geutſche oberhalb Tri⸗ berg, Ziel in Schonach, wo die erſten Läufer etwa gegen 2 Uhr eintreffen können, je nach Schneeverhältniſſen. Auch die vor⸗ geſehene Laufſtrecke über Stöcklewaldturm, r Kalteherberge, Neueck, Brend, Martinskapelle, Rohrhardsberg, Mühlebühl, Wilhelmshöhe, Silberberg nach Schonach iſt nicht verändert worden. Die Schneehöhe im Gebiet des Laufes iſt mit durchſchnittlich 40—50 Ztm. ausreichend, der Schnee iſt gut ſatt und tragfähig und auf der Oberfläche ſalzig, ſodaß eine führige Bahn zu erwarten iſt.— An den Großen Dauerlauf ſollen ſich am 16. Januar die Gauſkiwettläufe des Hohen Schwarzwaldes in Schonach anſchließen. R. Zitirich. Ski⸗Gymnaſtikl Von Herbert Groeling, Berlin (Nachdruck verboten Die Eisläufer in Berlin und Umgegend haben es gut: der Sportpalaſt mit ſeiner Kunſteisbahn ſorgt dafür, daß ſie trainjert in die Saiſon gehen, im Reiche dagegen dürfte es noch geraume Zeit dauern. ehe man ſich zu Kunſteisbahnen aufſchwingt. Am ſchlechteſten iſt jedoch der Skiläuſer daran, denn ſelten gibt es in unſern Breiten einen ausdauernden Winter. Und ſo kommt es, daß der Flachlandläufer, ſofern er nicht Wettläufer iſt, höchſt untrainiert ſeinen Sport auf⸗ nimmt. Iſt er dann endlich wieder im Schwung, ſo iſt im Allgemeinen die Herrlichkeit auch ſchon wieder vorbei. Um dieſem Uebelſtande abzuhelfen. betreibt der ernſthafte Läufer im Sommer irgend einen Ergänzungsſport, der ihn in Bewegung hält. Die Klubs haben für ihre Mitglieder Wald⸗ läufe und leichtathletiſche Uebungen eingerichtet, jedoch ſind nur wenige in der glücklichen Lage, daran teilzunehmen, denn meiſt mangelt es an Zeit. Auch die Trockenkurſe benötigen Zeit; ihre Vorzüge ſollen nicht verkleinert werden, aber ein⸗ mal in der Woche genügt es nicht, um die verroſteten Glieder wieder in Schwung zu kriegen. Das iſt dann keine Kräftigung, ſondern eine Anſtrengung. Hand in Hand muß hier die Skigymnaſtik gehen. Sie hat den großen Vorzug, daß ſie ohne Skier ausgeübt werden kann und daher täglich in der Wohnung zu wiederholen iſt. Am geſundeſten iſt ſie, wenn man ſie gleich nach dem Aufſtehen vornimmt— und man wird nach kurzer Zeit ſchon den Segen ſolch einer Gymnaſtik ſpüren. Bereit ſein, heißt beim Schnee⸗ ſchuhlauf alles: die Skier liegen bereit— aber der Körper wird ſträflich nernachläſſigt. Die entſprechen zumeiſt den Bewegungen auf dem Schneeſchuh, nur einige wenige ſind zur allgemeinen Körperbeweglichkeit herangezogen. Das Wippen auf den Zehenſpitzen(breitbeinig und mit geſchloſſenen Füßen), Rumpfbeugen ſowie die kleine und tieſe Hocke, Kniebeugen und Rumpfdrehen ſind Uebungen mehr vorbereitender Natur und wohl jedermann geläufig. Die zweite Gruppe enthält die ſpezifiſchen Skinbungen. Mit geſchloſſenen Füßen und breitbeinig kanten, abwechſelnd innen, außen, links und rechts, Fußwenden mit Hüftdrehung zum Zwecke des Stemmbogens, dabei mit kantendem vor⸗ geſetztem Fuß. Kleine Hocke mit Ferſen heben und ſenken (Schußfahrt). Tiefe Hocke mit Hochſprung auf der Stetle(Ab⸗ ſprung am Hügel). Fuß hochgeſchlagen(wagerecht) als Uebung zum Wenden. Ausfallſtellung und Wippen. Noch unzählige andere Uebungen, in den verſchiedenen Kombinationen, ſind möglich, ſo das Umſpringen uſw. Aber die vorliegenden genügen für unſere Zwecke vollſtändig und wer ſie ehrlich durcharbeitet, wird in der Praris, auf den Brettern, merken, welche Erleichterung er dadurch hat. Der Ski⸗Klub Mannheim⸗Ludwigshafen veranſtaltet gemeinſam mit den Ortsgruppen Darmſtadt, Worms, Heidelberg und Weinheim am Sonntag, 23. Jaunar bei Kurhaus Ruheſtein Schneeſchuhwettläufe. Dieſe Wettläuſe ſind Ausſcheidungsläuſe des Gaues Nordbaden für die großen Feldbergwettläufe und beſtehen aus einem Gelände⸗ lauf(Hindernislauf) für Damen und Herren. einem Langlauf für Herren, Altersklaſſe und Jungmannen, ſowie Damen. Außerdem erhalten die Sieger im kombinierten Lauf noch be⸗ ſondere Preiſe. Vorausſichtlich findet gemeinſame Abfahrt der Teilnehmer um.40 Uhr mit dem Sonderzug ſtatt, die Rückkehr erfolgt mit dem Gegenzug Sonntag Abend. Nennungen müſſen bis 19. Januar abgegeben ſein. Die Oberleitung hat Freun d⸗ Mannheim. Die ſportliche Leitung liegt in den Händen der Herren Ries, Dr. Müller⸗Clemm, Büche r⸗Mannheim, Dr. Krebs⸗Darmſtadt, Gesmann⸗Darmſtadt, Dr. Baſ⸗ ſermann⸗Schwetzingen. Wir werden über den Verlauf der Wettläuſe berichten. Bei den Skiwettläufen auf dem Plättia am Sonn⸗ tag, 9. Januar ſtartete vom Skiklub Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen Fräulein Elſe Hatry⸗Mannheim außer Kon⸗ kurrenz, da in den Wettläufen nur die Angehörigen des veran⸗ ſtaltenden Gaues in Konkurrenz teilnehmen konnten. Frl. Hatry hat in 3 Minuten 35 Sek. die beſte Zeit gefahren und damit außer Konkurrenz den erſten Preis errungen, während die preisgekrönte Läuferin erſter Klaſſe in Kou⸗ kurrenz die Zeit von 3 Min. 38 Sek. benötigte. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, B 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kürt Fiſcher.— Verantwortliche Rebakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer, Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. E. 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Januar 1927 Nene Maunheimer Zeltung Abenb⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 2 Moörderin?? Der Noman eines Verteidigers 8 Von Walter Bloem das Protokoll über die erſte Vernehmung der Anna Krölke. Richtig, da ſtand es groß und breit: „Es iſt mir nichts davon bekannt, daß der Geheimrat Mengershauſen einen Brief hinterlaſſen hat, in dem er ſich über ſeine Abſicht, ſich ſelbſt das Leben zu nehmen, aus⸗ ſprach. Ebenſowenig weiß ich, daß von dieſem Schriftſtück „ noch eine gleichlautende, von der Hand der Angeſchuldigten herrührende Abſchrift exiſtiert. Ich ſelber habe jedenfalls eine derartige Urkunde niemals geſehen, geſchweige denn in Händen gehabt un Hans Fritze exinnerte ſich— weniger aus den Kollegien Uber gerichtliche Medizin und Polizeiwiſſenſchaft, die er 5 belegt, aber niemals gehört hatke, als aus der eitung, in der elegentlich bei Berichten über Senſationsprozeſſe derartige ragen angeſchnitten worden waren— er erinnerte ſich, daß es ein Verfahren geben müſſe, derartige Fingerabdrücke Photographiſch zu vergrößern und zu vergleichen.. Müßte 2s alſo nicht ein Leichtes ſein, mit mathematiſcher Sicherheit ſeſtzuſtellen, ob dieſe Fingerabdrücke von der Anna Krölke berrührten oder nicht—21 Er hatte den ganzen Morgen ſchon geſchwankt, ob er die Ergebniſſe ſeiner geſtrigen Detektivexpedition ſeinem Chef mitteilen ſolle. Er hatte das dunkle Gefühl, als ob dieſer mög⸗ licherweiſe doch nicht ganz einverſtanden ſein möchte mit einer derartigen außerdienſtlichen Nachhilſetätigkeit ſeines Referen⸗ dars„und hatte ſich ſchon halb und halb entſchloſſen, mit dieſen Enthüllungen bis zum Falle äußerſter Not zurückzu⸗ balten, um ſich nicht ſelber in Verlegenheit zu bringen. Einſt⸗ weilen lief ja doch die Karre ſo ganz und gar nach Wunſch, daß irgend etwas Ernſtes für das Schickſal der angebeteten rau nicht zu beſorgen war Dieſe letzte Entdeckung nun beſtärkte ihn in ſeinem Ent⸗ ſchluß aufs nachdrücklichſte. Gelang es nachzuweiſen, daß Anna gelogen hatte, wenn ſie behauptete, ſie habe das Schriftſtück niemals in den Händen gehabt— dann war die Vermutung gerechtfertigt, daß ſie es in der Tat geweſen war, die das Schriſtſtück auf dem Pult ihrer Herrin entdeckt und in die Der Referendar blätterte haſtig in den Akten und fand Nachttiſchſchublade praktiziert hatte— ein Umſtand, von dem er ſich ja geſtern ſelber den unumſtößlichen Beweis verſchafft zu haben meinte! Alſo hier war eine zweite Möglichkeit, die⸗ ſen Beweis gu führen, ohne daß er mit ſeinen eigenen Unter⸗ ſuchungsergebniſſen in die Verlängerung zu ſpringen brauch⸗ te—1 Zugleich eine zweite Möglichkeit, die Glaubwürdigkeit der Krölke überhaupt von Grund aus zu erſchüttern! Er konnte es kaum erwarten, bis ſein Chef die Zeugen abgefertigt hatte, und trat dann ſofort in gelaſſener Ruhe auf den Unterſuchungsrichter zu. Der war von dieſem Beweis inquiſitoriſchen Scharfſinns ſeines Ausbildungszöglings nicht wenig erbaut. Selbſtver⸗ ſtändlich war er über das Verfahren derartiger Ermittlungen genau unterrichtet, belehrte den Referendar und wies ihn an, wie die betreffenden Verfügungen zu entwerfen ſeien. Es mußte alſo zunächſt Fräulein Elsbeih Krölke nochmals vor⸗ geladen und veranlaßt werden, einen Abdruck ihrer Finger anzufertigen, und zwar in Gegenwart des vereidigten Ge⸗ richtschemikers, der ſich die Vornahme derartiger Unterſu⸗ chungen zu einer ſeiner zahlloſen kriminaliſtiſchen Speziali⸗ täten herausgebildet hatte. Dieſer Herr war telephoniſch zur Rückſprache zu beſtellen, etwa eine halbe Stunde vor dem Termin, der zu der Vernehmung des Fräulein Krölke ange⸗ ſetzt werden mußte. Hans Fritze mußte ſeine ganze Willenskraft zuſammen⸗ nehmen, um während der endlos langen Dienſtſtunden, die noch vor ihm lagen, den Anforderungen ſeines Amtes gerecht zu werden. Aber das Glück ſaß neben ihm und ſteifte ihm den Nacken. Und manchmal dachte er auch mit Zärtlichkeit an ſei⸗ nen alten Herrn daheim— der heute morgen beim Früh⸗ ſtück ſeine beklommene Beichte ütber das geſtern abend faſt bis zum letzten Reſt verpoſamentierte Taſchengeld nicht allzu ungnädig aufgenommen und das entſtandene Loch in einer Anwandlung von beſonderer Großmut geſtopft hatte. Kommen wird der Tag, alter Herr, wo dein Filius vor dich hintreten darf, um dir den Beweis zu liefern, daß du weder die Extraſpende von Siebzig Mark heute morgen zum Fenſter hinausgeworfen haſt, noch auch alles, was du in die Ausbildung deines Sohnes zum Juriſten hineingeſteckt haſt. VIII. Gottes Mühlen mahlen langſam, aber ſicher. Die Mühlen der Könfglich preußiſchen Rechtspflege mahlen zwar nicht ganz ſo ſicher, dafür aber noch etwas langſamer. Drei ganze Wochen verfloſſen bis zu jenem Tage, da Guſtav Herold aus dem Unterſuchungsgefängnis einen Brief ſeiner Klientin er⸗ hielt, welche ihn zu einer möglichſt baldigen Beſprechung bat. Dieſem Brief lag eine amtliche Zuſtellung bei, welche die Mitteilung an die Angeſchuldigke enthtelt, daß die Vorunter⸗ ſuchung geſchloſſen ſei Aufatmete der Rechtsanwalt. Dieſe Mitteilung bedeute⸗ te in zwiefachem Sinne für ihn die Erlöſung von einem 891 NMannheim, N4, 10. Leiter: I. Jung. Katalog kostenfrei von dieser Stelle oder unmittelbar durch Mifa- Werke, Niederl. für Süddeutschland: München, Klarastr. 20 Auf Wunsch Sonderangebot bei Sammelbe- stellung f. Beamte, Arbeiter, Sportverbände * Ochenzahilungen Von 4 M siShern Frühjahrslieferung Kondiſoren-Vereinf Monuheim-Ludwigshalen, gegr. 1887 0 Einladung!l! Zu dem am Sonntag, den 16. Januar 1927 stattflindenden Druck, der zuletzt ſchoun nicht mehr erträglich geweſen war; Zunächſt würde ihm als dem Verteidiger nun endgültig die Einſicht in die Unterſuchungsakten freiſtehen.. Nun end⸗ lich würde er ſich ein Bild machen können, wie der Fall Meu⸗ gershauſen nunmehr ſich Und dann: die gläſerne Wand, die ihn bis ſetzt von ſeiner Klientin getrennt hatte, die war gefallen in dieſem Augen⸗ blick. und heute würde er der unglücklichen Frau unter vier Augen gegenüberſtehen, noch heute würde er ſich mit ihr ausſprechen können.. nicht nur über den Stand ihrer Pro⸗ zeßſache— ach nein, auch über all das unermeßliche, über das er ſich mit ihr auszuſprechen hatte, Menſch gegen Meuſch— Er war inzwiſchen nicht müßig geweſen. Zunächſt hatte er ſich mit eiſerner Energie auf die Literatur über das Pro⸗ blem der hypnotiſchen Suggeſtion geſtürzt. Bände auf Bände hatte er aus der Königlichen Bibliothek nach Hauſe geſchleppt und mit fieberhaftem Eifer durchſtudiert. So hatte er ſeine Kenntniſſe dieſes Problems nach allen Richtungen hin ver⸗ tieft, hatte aber doch die Beobachtung gemacht, daß das flüch⸗ tige Bild, das er ſchon am Abend der erſten Berührung ge⸗ wonnen hatte, ihm alle weſentlichen Grundzüge des heutigen Standes der Frage bereits an die Hand gegeben hatte, ohne daß ſelbſt das gründlichſte Studium in dieſer Richtung etwas weſentlich Neues hinzugetragen hätte. Er war noch weiter gegangen: er hatte das Bedürfnis gehabt, ſich mit einer wiſſenſchaftlichen Autorität auf dieſem Gebiete über die Frage auszuſprechen. Sein erſter Gedanke war der geweſen, den Profeſſor Dr. Aldringen als Gewährs⸗ mann heranzuziehen, ihn, der zugleich als einer der erſten Kenner der in Frage kommenden pfychologiſchen und pfychi⸗ atriſchen Probleme galt, und der außerdem inſofern noch be⸗ ſonders genau über die Umſtände des Falles Beſcheid wiſſen mußte, als er den verſtorbenen Kollegen in den letzten Mo⸗ naten vor ſeinem Tode ja dauernd behandelt hatte. Aber ſelt⸗ ſamerweiſe hatte Profeſſor Aldringen ſich den Bemühungen des Verteidigers der Witwe ſeines Kollegen gegenüber durch⸗ aus zugeknöpft verhalten. Er hatte ſich darauf beſchränkt, dem Rechtsanwalt mitzuteilen, daß er ſelbſt bereits durch den Un⸗ terſuchungsrichter als Sachverſtändiger und Zeuge vernom⸗ men worden ſei und es infolgedeſſen ablehnen müſſe, noch weitere, als die bereits aktenmäßig erteilte Auskunft pri⸗ vatim dem Verteidiger zu erteilen... Das war ein Umſtand, der dem Rechtsanwalt viel zu denken gab. Zwar ließ er ſich zwanglos auf eine vielleicht etwas allzu peinliche wiſſenſchaft⸗ liche und berufliche Gewiſſenhaftigkeit des Gelehrten zurück⸗ führen... Aber die ganze Haltung des Herrn hatte einen etwas beklemmenden Eindruck auf den Rechtsanwalt ge⸗ macht.. er war ſo ſeltſam unnahbar, ſo peinlich unzugänglich geweſen(Fortfetzung folat! ſeln ALA ......— — AVNEHI 85— 3 Am Samstäg. den 18. Januar 1927, abends 8 Uhr findet im Nibelungensaal des Rosengarten eine Helchsgründungs-Fofer veranstaltet ven den Militärischen Verelnen Maunhelims Statt. 1— werden die Kameraden und alle Freunde der Veranstaltung herzlichst eingeladen. Mitwirkende: Festredner Herr Oberreg.-Rat Oboerstltn. a. D. Bauer-Karisruhe, Herr Konzertsänger Seefried,. Herr Neumann-Hoditz vom Gesangverein SA kranz, Mannheim. Kapelle Mohr. RKartes 7 Lum Ppeles von Mk..20,.89..40 einschl. Steuer sind im Vorverkauf zu haben bei; Zigarrenhaus Kremer, tersall. von Scheven, Meerfeldstraße, sowie an Schalter 4 und 5. Die Vorstandschaft. Reilnerlös zu Gunsten der Altveteranenspeisung. „Ehe un 1 11 Vorbehaltener Platz J. Parkett, Estrade und 1. Abteilung bezw. J. Reihe, Mk..—; dle Ubrigen Sitsplätze Mk..50; Podium und Stehplatz Mk 1. 186t um einige Tage verlängertf NModell-Kleider u. NMänfel elt unter Preis ESCHAHEss Q7. IZa. 434 5 bD 3, 6 D 1. Hoffmann H 1. 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