1 68 217 tar⸗ ſer⸗ ſetzt en⸗ 577 rau ex, V. 2 —— — — 4— 9 Monkag, 17. Jannar Nouo Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung e eder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſte 1 5 7 Beiſevtl. Aenderung der wiriſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ Forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Daupt⸗Geſchäftsſtelle E4, 2. Haupt⸗Nehenſtelle R148, Vaſſermamhansl. Geſchaſts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr.6, e ene 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 lannhei igen⸗Vorſchritten für beſtimmte Tage, Stellen u. 5— Werenbe Höhere Se⸗ 1 4 e walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. deee u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Au⸗ aben morgen⸗Ausgabe Marx hat angenommen Hindenburgs Auftrag Ueber den Empfang des bisherigen Reichskanzlers Marx beim Reichspräſidenten am Sonntag wurde folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: 55 „Der Herr Reichspräſident empfing den geſchäfts⸗ führenden Reichskanzler. Dr. Marx und erteilte ihm den Auftrag, aufgrund des geſtrigen Beſchluſſes der Zentrums⸗ fraktion durch Verhandlungen mit den in Frage kommenden Fraktionen des Reichstages die parlamentariſche Lage und die Möglichkeit einer Regierungsbildung weiter zu klären. Reichs⸗ kanzler Dr. Marx behielt ſich ſeine Entſcheidung bis Sonntag nachmittag vor.“ Vorerſt Sondierungen *5 Zunächſt bei der Deutſchen Volkspartei 1 Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr Dr. Marx hat am Sonntag abend nach Ablauf der Bedenk⸗ tzeit dem Reichspräſidenten mitgeteilt, daß er den ihm gewor⸗ denen Auftrag annehme, den die„Deutſche Tageszei⸗ tung“ ein wenig ſpöttiſch, doch nicht ganz unzutreffend, einen Sondlerungsauftrag nennt. In der Tat wird Dr. Marx die Verhandlungen mit den Parteien, die am Montag anheben ſollen, nicht als deſignierter Reichskanzler, nicht ein⸗ mal als ſogenannter homo regius führen, vielmehr, wenn man ſich ſo ausdrücken darf, als Parlamentarter von Diſtinktion, der zunächſt einmal feſtſtellen ſoll, ob eine Regierungsbildung, wie er ſie ſich vorſtellt, überhaupt möglich iſt. Das Ziel, dem Dr. Marx zuſtrebt, iſt bekanntlich das Kabinett der Mitte mit ſtarker und vertragsmäßiger Bindung an die So⸗ zialdemokratie. Dieſe ſcheint, wofern ihre ſachlichen und perſönlichen Wünſche befriedigt werden, nach wie vor dazu bereit, d.., wofern man ihr, wenn nicht die Reichs wehr, ſo doch den 7 Reichswehrminiſter Geßler opfert Fiagt ſich nur, ob die Deutſche Volkspartei das mit⸗ zumachen geneigt ſein wird. Die erſte Sondierung des bis⸗ berigen Reichskanzlers gilt alſo der Deutſchen Volkspartei. Sie hat für Montag mittag ihren Fraktionsvorſtand einberufen, die Fraktion ſelbſt erſt für Mittwoch. Möglich, daß der Vorſtand ſchon von ſich aus die endgültige Entſcheidung gibt. Kann ſein aber auch, daß er zuvor die Vollverſammlung der Fraktion zu erforſchen wünſcht. Dann würde die Sondie⸗ rung des Dr. Marx zum mindeſten bis über die Wochen⸗ mifte ſich erſtrecken. Dannerſt, wenn er die Entſchlüſſe der Deutſchen Volkspartei in Händen hat, will ſich Herr Marx mit den Fraktionsführern der Deutſchnationalen und der Sozialdemokraten zuſammenſetzen. Auch mit den Deutſchnationalen? Soll das heißen, daß, wie wir ſchon letzt⸗ hin andeuteten, auch Dr. Marx ſchließlich anders können wird und wenn alle Stricke reißen, es auch mit einer Rechts⸗ kbalition verſuchen möchte? eine Parlamentskorreſpondenz berichtet, die ſonntägliche Be⸗ ſprechung des geſchäftsführenden Kanzlers mit dem Fraktions⸗ vorſtand des Zentrums nur von ganz kurzer Dauer war, die Mitteilung an die Preſſe über deſſen vorläufige Beſchlüſſe 35 Briand beſteht auf der Thoiry⸗Debatte Der bisherige Vorſitzende des Kammerausſchuſſes für aus⸗ wärtige Angelegenheiten, Franklin Bouillon, erſchien am Samstag nachmittag in den Wandelgängen der Kammer und machte die Aufſehen erregende Mitteilung, daß Briand ihm gegenüber geäußert habe, er wolle auf jeden Fall eine auswärtige Debatte in der Kammer herbeiführen. Briand wird in dieſem Zuſammenhang am Mittwoch oder ſpäteſtens am Freitag nächſter Woche bedeutſame Erklärungen im Ple⸗ num der Kammer abgeben. Dieſe Erklärungen Franklin Bouillons haben eine ungeheure Aufregun g in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen bewirkt, nachdem Poincaré am Freitag ohne Stellung der Vertrauensfrage die Kammer dazu zu beſtimmen gewußt hatte, mit 365 gegen 182 Stimmen eine Tagesordnung anzunehmen, die für die nächſte Zeit kei i Se or chſte Z einerlei außenpolitiſche Die ewig Unbelehrbaren Paris, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die aulr worten Briands, die er vor einigen Tagen im Amtsblatt 5 verſchiedene Anfragen des Deputierten Desjardins ſchei die in Genf getroffenen Vereinbarungen veröffentlichte, 1 17 nicht zur Zufriedenheit des chauviniſtiſchen Frage⸗ ErttnN ausgefallen zu ſein, trotzdem Briand aufs beſtimmteſte lich 05 er habe keinerlei Verpflichtungen hinſicht⸗ nommer Lerfrügten Räumung des Aheinlands auf ſich ge⸗ hielt heute Iu einer politiſchen Verſammlung in St. Quenkin ander als eßlardins eine aufſehenerregende Rede, die nichts ee 1 55 seine maßloſe Kritik, eine offene Verdam⸗ Deulſchla aunte Briands und eine ſcharfe Hetze gegen ſter, er—5 arſtellt. Desjardins beſchuldigte den Außenmini⸗ roich 0 0 auch die letzten Vorteile, die das ſtegreiche Frank⸗ Sich noch heſitze, aus den Händen geben und ſogar die Utik erheſt ſeines Landes geführden.„unſere Po⸗ 1 e Deutſchland auf das Vertrauen auch die Recht⸗ 10 eit der Deutſchen. auf ihre Loyalität oder auch nur auf ren guten Willen begründen zu wollen, rief Desfardins ſei⸗ Zubörern entgegen, beißt, ſich einer großen Selbſttäu⸗ aber erſt am ſpäten Nachmittag erging. Iſt vielleicht im Zentrum ſelber die Stimmung nicht mehr ſo ganz ein⸗ heitlich, beginnt man auch ſchon an den Qualitäten des Dr. Marx für die Regierungsführung zu zweifeln? Der „Vorwärts“ macht auf einen Artikel des„Deutſchen“ aufmerk⸗ ſam, des Organs der chriſtlichen Gewerkſchaften und des Dr. Adam Stegerwald in dem Herrn Dr. Marx beſcheinigt wird, er hätte ſich in den letzten Monaten„ſehr einſeitig feſt⸗ gelegt“, weshalb der„Deutſche für den definitiven Auftrag zur Regierungsbildung„in erſter Linie“ an Dr. Stegerwald denkt. Aber hatte nicht auch Herr Stegerwald noch vor einigen Tagen ſich für die große Koalition ausgeſprochen? Die So⸗ zialdemokratie iſt herzlos genug, Herrn Marx bedeuten zu laſſen, daß ſie zu weſentlichen Opfern auch für ihn nicht zu haben ſein wird. Denn alſo ſchreibt mit herablaſſender, doch kränkender Miene der„Vorwärts“: Herr Marx hat es nicht leicht. Die Sozialdemokratie wird es ihm nicht über⸗ flüſſigerweiſe noch ſchwerer machen. Bloß um ſeiner willen ſich ſelbſt vergeſſen, wird ſie nicht.“ Wir haben die Empfin⸗ dung: Auch der„Sondierungsauftrag“ an Dr. Marx wird ein totes Rennen bleiben. Rückblick auf die Miſſion Eurtins' Ueber die Aufgabe des Herrn Dr. Curtius ſchreibt die parteiamtliche„Nationalliberale Correſpondenz“ in einem Rückblick: „Ein endͤgültiges Urteil über den ſachlichen Erfolg oder Nichterſolg ſeiner Bemühungen läßt ſich ſedoch heute noch nicht fällen, denn der letzte Brief des Zentrums an Dr. Curtius iſt, wie alle Zentrumskundgebungen, mehrdentig. Sollte es doch zur Bildung eines Mehrheitskabinetts mit Ein⸗ ſchluß der Deutſchnationalen oder wenigſtens zu einem Ka⸗ binett der Mitte kommen, das von den Deutſchnattonalen ge⸗ ſtützt wird, ſo wird man Dr. Curtius immer das Verdienſt dafür zuſchieben müſſen, die ſachlichen Vorausſetzungen hierfür geſchaffen zu haben. Merkwürdigerweiſe iſt nun gerade von ſolchen Blättern und Parteien, die ſonſt immer nach den Gewerkſchaften rufen und auf ihre Bedeutung hin⸗ weiſen, Kritik daran geübt worden, daß Dr. Curtius bei ſeinen Vorbeſprechungen über die wirtſchaftliche und ſozkale Lage, namentlich im Hinblick auf bevorſtehende große ſozialpoli⸗ tiſche Geſetzgebungen auch die Anſicht der Gewerkſchaften ebenſo eingeholt hat, wie anderer Wirtſchaftsverbände. Die Kritik geht fehl. Bei der Geſpanntheit der wirtſchaft⸗ lichen Lage, die Dr. Curtius gerade als Reichswirtſchafts⸗ miniſters beſonders fühlte, war es ſowohl pſychologiſch wie politiſch verſtändlich, daß er ſich auch mit den Gewerkſchaften und wirtſchaftlichen Verbänden beſprach, ehe er ſein endgül⸗ tiges Urteil über die Fragen und Imponderabjilien bildete, die gerade in dieſer Beziehung zu berückſichtigen ſind. Abſchließend darf man ſagen, daß Herr Dr. Curtius im [Sinne der Deutſchen Volkspartei gehandelt Anſonſten iſt vom Kriſenſchauplatz zu melden, daß wie hat, als er ſeine ganze Kraft für die Bildung einer tragbaren Mehrheitsregierung einſetzte. Unſer abſchließendes Urteil über die Kräfte aber, die dieſem Ziel bis jetzt Hinderniſſe entgegen⸗ ſtellten oder es nicht genügend förderten, wollen wir vorläuſig noch zurückſtellen.“ ſchung hinzugeben. Wenn Briand ſeine rein idealiſtiſche Po⸗ litik weiter verfolgt und ohne jemand um Rat zu fragen, die Räumung des Rheinlandes vorbereitet, ſo zeigt er damit, daß er durch den Krieg nichts gelernt hat und ebenſo unvorſichtig und unwiſſend hinſichtlich der Vorgänge in Deutſchland iſt, wie am 31. Juli 1914, als er behauptete, Deutſchland werde uns den Krieg nicht erklären.“ Beſitzwechſel und Schwenkung des„Quotidien“ „Der bisher linksſtehende„Quotidien“, der die Politik Briands warm unterſtützte, hat den Beſitzer gewechſelt und iſt in die Hände des Comites des Forges übergegangen. Die linksſtehenden Redakteure ſind entlaſſen worden. Die letzten ſcharfen Angriffe des Blattes gegen Briand erklären ſich augenſcheinlich aus dieſem Beſitzwechſel. Entſpannung in Meriko Die amerikaniſchen Oelgeſellſchaften, die ſich weigerten, vom 1. Januar ab ihre Beſitztitel in Konzeſſionen umzu⸗ wandeln, haben vor den amerikaniſchen Gerichten Klagen gegen den mexikaniſchen Staat angeſtrengt, um die Rechtmäßigkeit der mexikaniſchen Oelgeſetze durch einen Spruch des oberſten Gerichtes feſtſtellen zu laſſen. Damit iſt der Oelkonflikt einſtweilen von dem politiſchen auf das juriſtiſche Geleiſe abgeſchoben worden. Es iſt anzuneh⸗ men, daß die Spannung jetzt nachlaſſen wird, da der Rechts⸗ weg Monate beanſpruchen kann und politiſche Aktionen nicht gut eingeleitet werden können, ſolange die Frage noch nicht von dem höchſten Gericht entſchieden iſt. Nach Wafhingtoner Meldungen boten außer Coſtarica auch Guatemala und San Salvador ihre Vermittlung in dem Konflikt Nicaraguas mit den Vereinigten Staaten an. * Die Anſchuldigungsſchrift in dem Diſziplinarverfahren gegen die a Richter Landgerichtsdirektor Hoff⸗ mann und Landgerichtsdirektor Kölling umfaßt nicht weniger als 185 Seiten und hält ſämtliche Anſchuldigungs⸗ punkte, die bei der Beſprechung des Falles Haas im preuß. — von dem Juſtiäminiſter mitgeteilt worden ſind, auf⸗ re er Geil 1027— Nr. 25 An eige reiſe nach Tarif, bei Voraus ahlung je einſp. Kolnalteile 15 Allgem. Anzeigen 040.. Rellamen 4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für ees äge du ninheim. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Au Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Veilagen Sport und Spiel Aus Seit und Leben. WMannheimer Srauenzeitung Unterhaltungs-Beilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Recht ————.——————— Colban in Oberſchleſien (Von unſerem oſtoberſchleſiſchen Mitarbeiter Von dem Beſuch des Direktors der Minderheiten⸗Abtet⸗ lung beim Völkerbund in Genf, des Herrn Erie Colban, hatte man ſo etwas wie eine Senſation erwartet. Dieſe Erwartungen haben getäuſcht. Aus der Reiſe, die zu einer fördernden Kraft des Völkerbundsgedankens hätte werden können, iſt eine vom Deutſchtum peinlich empfundene Frühſtücksreiſe geworden. Herr Colban traf in Oberſchleſien ein und frühſtückte, nachdem er feierlich erklärt hatte, daß er mit Preſſevertretern nichts zu tun haben wolle. Er früh⸗ ſtückte und tafelte am Montag, am Mittwoch, am Donnerstag und er wird am Freitag und Samstag gleichfalls zweimal dinieren, bald in Kattowitz, bald bei Tarnowitz und bald in Beuthen beim dortigen polniſchen Generalkonſul. Lokal⸗ chroniſten können eine wunderbare Zuſammenſtellung dieſer Serie von Feſteſſen geben, die die Ueberſchrift trägt: Das Studium des Minderheitenproblems in Polen! Ein Feſt⸗ eſſen bei irgend einer deutſchen Perſönlichkeit hat die Lokal⸗ chronik— erfreulicherweiſe— bisher nicht zu melden gewußt. Dieſer Marſch durchs Schlarafſenland der Taſelgenüſſe mußte um ſo mehr einen peinlichen Eindruck machen, als die polni⸗ ſchen Gaſtgeber ihren Gefühlen gar keinen Zwang anlegten und in den Trinkſprüchen und Anſprachen immer wieder betonten, wie ſehr ſie den Völkerbundsvertreter einzuſeifen beabſichtigen. Schon bei dem erſten dieſer Feſteſſen ſprach der Wojewode den angeſichts der tatſächlichen Lage mehr als eigenartigen Satz aus:„Glauben Sie uns, Herr Direktor Colban, daß unſere geſamte Minderheitenpolitik die Ab⸗ machungen reſpektiert und daß uns der geiſtige und kulturelle Aufſtieg ſämtlicher Bürger am Herzen liegt ohne Unterſchied der nationalen Zugehörigkeit.“ In vorgerückterer Zeit er⸗ klärte Herr Colban dann bereits, daß er überzeugt ſei, daß „die polniſchen Behörden eine gerechte Minderheitenpolikik betreiben.“ Um die Bedeutung dieſer Frühſtücksreiſe voll zu erkennen, ſei kemerkt, daß dieſe ſtaunenswerte— abgegeben wurde an einem der erſten Feſteſſen und ohne da vorher eine deutſche Erklärung angehört worden wäre! Nach dem fünften oder ſechſten Eſſen hat Herr Colban ſchließlich auch Vertreter der deutſchen Minder⸗ heit empfangen müſſen, denen er ſoſort nach der Begrüßung das intereſſante Geſtändnis machte, daß er nicht etwa zur Unterſuchung von Klagen und Beſchwerden der Deutſchen nach Oberſchleſien gekommen ſei, ſondern lediglich auf Einladung der polniſchen Regierung. Auch das konnte den Sprecher der Deutſchen nicht davon abhalten, dem Vertreter des Völker⸗ bundes die Wahrheit zu ſagen. Ein prinzipieller und grund⸗ legender Saͤtz aus dieſen Darlegungen muß hier zitiert ſein: „Die deutſche Minderheit iſt der Auffaſſung, daß eine wirk⸗ liche Befriedigung der Minderheitenfrage erſt dann eintreten wird, wenn die Denkweiſe der Staatsvölker ſich grundlegend ändert, d. h. wenn der Glaube an Vorrechte, au Herrenrechte der Staatsvölker gegenüber nationalen Minderheiten ver⸗ ſchwindet. Wir arbeiten deshalb aktiv an allen Beſtimmungen mit, die auf dieſes Ziel gerichtet ſind.“ Die Deutſchen konnten verſichern, daß ſie immer loyal an dem Aufbau Polens mitge⸗ arbeitet haben, daß ſie niemals in unfruchtbarer Oppoſition ſtanden und +25 ſie deshalb um ſo bitterer empfinden, wenn ſie immer als ſtaatsfeindlich und ſchädlich behandelt werden. Der Staat verlangt von den Deutſchen Loyalität und er meint damit die völlige Unterwerfung unter den Willen des Staats⸗ volkes und er betrachtet jede von der Auffaſſung des Staats⸗ volkes abweichende Meinungs⸗ und Willensäußerung als ſtaatsfeindliche Geſinnung. Dem ſteht die dem Völkerbunds⸗ vertreter gegebene Erklärung der Deutſchen gegenüber:„Wir Deutſchen ſind bis zum Letzten zur Wahrung unſeres Deutſch⸗ tums entſchloſſen. Wir blicken in Ehrfurcht auf die Geſchichte unſeres Volkes und wir ſind ſtolz auf den Anteil, den unſer Volk an der Entwicklung der Menſchheit hat.“ Beklagt wurde dann eingehend, daß die Wahrnehmung der berechtigten In⸗ tereſſen der Deutſchen als Anmaßung und Verrat am Staate, daß die Gewährung der verſaſſungsmäßigen Rechte als Gnade angeſehen wird und daß der Minderheitsſchutz als Feſſel für die ſtaatliche Entwicklung Polens betrachtet wird. Lebhaft wurde Klage geführt über die Nichterfüllung des Genfer Ao⸗ kommens. Deutſche Gewerkſchaftsvertreter verſuchten den Ver⸗ treter des Völkerbundes von der ungleichmäßigen Behand⸗ lung der deutſchen und polniſchen Gewerkſchaften zu über⸗ zeugen, die gleichfalls im Gegenſatz zu den klaren Beſtimmun⸗ gen des Genfer Abkommens ſteht. Zahlreich waren die Ter⸗ rorfälle, die vorgeführt werden konnten, die Unterdrückung des Elternrechtes bei der Erziehung der Kinder und die Unterdrückung des geſamten kulturellen Lebens der Deutſchen. Vielleicht ſind bei dieſer erſchütternden Aufzählung dem Herrn Eric Colban doch Bedenken darüber gekommen, ob es klug war, gleich beim erſten Feſtmahle die Ueberzeugung auszudrücken, daß Polen immer ſeinen Verpflichtungen gegenüber den Minderheiten nachgekommen ſei. Wenn die geplanten weiteren Feſteſſen Herrn Colban noch Zeit laſſen, ſieht er ſich vielleicht doch noch nach der ſonſtigen Lage des Deutſchtums in Oberſchleſien um. Beſonders lehr⸗ reich könnten für ihn die Ereigniſſe von Brzezie von vor⸗ geſtern ſein, wo Polizeibeamte mit dem Karabiner Kinder aus der elterlichen Wohnung holen ſollten. Es wurde angedroht, daß diejenigen Kinder— man denke an die Entſcheidung des Präſidenten Calonder— die nicht zur polniſchen Schule gehen, zwangsweiſe vorgeführt werden ſollen. Schließlich wurden Eltern und Kinder ſogar eingeſperrt und ihrer Freiheit be⸗ raubt. frei gelaſſen, die ſechsjährigen Kinder aber zwangsweiſe zu⸗ rückbehalten, worauf ein furchtbares Weinen und Jammern der Kinder begann, ſodaß man ſie endlich auch frei laſſen mußte! Auf Klagen der Eltern wurde ihnen erwidert, daß ſie ſelbſt an den Tränen der Kinder ſchuld ſeien, denn ſie brauchten ſie ja nur in die polniſche Schule zu ſchicken. Die „Katt. Ztg.“ ſagt in ihren Betrachtungen zu dieſem wohl ein⸗ zigartig daſtehenden Skandal:„Der vorſtehende Fall dürfte in der oberſchleſiſchen Schulgeſchichte beſtimmt ſein Ruhmes⸗ blatt ſein. Niemand wird den Erziehungsberechtigten das ihnen allein zuſtehende Recht, ihre Kinder nach ihrem Willen erziehen zu laſſen, abſprechen können. dann Herr Colban noch weiter umſieht, wird er auch nicht Schließlich wurden von dem Polizeichef die Eltern precl u. Je härter der Kampf, deſto ehrenvoller werden wir ihn beſtehen.“ Und wenn ſen reis 10 Pleurig 2. Seite. Nr. 25 Nene Manuheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) * Montag, den 17. Januar 1027 ran vorbel gehen können, daß in den Tagen ſeiner Anweſen⸗ heit das Organ der deutſchen Katholiken Polens, der„Ober⸗ ſchleſ. Kurier“ gerade das Jubiläum des 100 Prozeſſes unter Haatte Herrſchaft feiern konnte. Die Redakteure dieſes lattes ſind in dieſer Zeit 39mal beſtraft und 3amal wurde die Zeitung beſchlagnahmt. Umgekehrt wurden die beiden olniſchen Jeitungen in Deutſch⸗Oberſchleſien in den fünf ahren nicht ein einziges Mal beſchlagnahmt, obwohl ihre prache weſentlich ſchärfer iſt! Wenn Herr Colban wirklich noch„ſtudie ren“ will, hier hat er reichlich Gelegenheit, um den Völkerbund nicht nur über kulinariſche Genüſſe, ſondern auch über die wirtſchaftlichen und kulturellen Verhält⸗ niſſe der Minderheiten in Deutſch⸗ und Polniſch⸗Oberſchleſien berichten zu können. 05* 8 Polen ſabotiert die Entſcheidung Calonders Das polniſche Minderheitenamt hat jetzt die Ant⸗ Wort auf die Entſcheidung des Präſidenten Calonder in der Frage des Schulweſens in Oſtoberſchleſien fertiggeſtellt and der gemiſchten Kommiſſton überreicht. In dieſer Antwort ſtellt der Wojewode zunächſt feſt, daß es ihm nicht möglich ſel, die Anſicht des Präſidenten Calonder zu berückſich⸗ tigen. Trotzdem er die Anſichten Calonders nicht teile, ſehe er es als ſeine Pflicht an, die berechtigten Wünſche der deutſchen Minderheit„im Rahmen der beſtehenden Schulver⸗ hältniſſe“ mit der gleichen Fürſorge zu erfüllen, die alle Be⸗ wohner des Staates zu fordern hätten. In dieſem Sinne und in den Grenzen der Intereſſen des polniſchen Staates ſowie im Einklang mit dem Genfer Abkommen ſei er bereit, eine Verſtändigung herbeizuführen und die Intereſſen der Minder⸗ heiten zu fördern, ſoweit ſie die Staatsrückſichten und das all⸗ gemeine Wohl nicht verletzen. Die Pariſer Verhandlungen VParxis, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Interalliierte Militärkomitee wird morgen zuſammentreten, um die von General Pawels überreichten Vorſchläge zu prüfen. Die Gerüchte, es ſei mit einem Abbruch der Verhand⸗ kungen zu rechnen, da die deutſchen Vorſchläge für das Mili⸗ tärkomitee unannehmbar ſeien, werden in offiziellen franzöſi⸗ ſchen Kreiſen dementiert, doch ſcheint feſtzuſtehen, daß von den deutſchen Sachverſtändigen beträchtliche Abänderungen ihrer Vorſchläge verlangt werden. Immerhin herrſcht auf franzöſiſcher Seite ein gewiſſer Optimismus, daß man noch vor dem Ende des Monats zu einer Einigung gelangen könnte. 0 8* Alle Möglichkeiten ſollen erſchöpft werden Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die mationaliſtiſche Pariſer Preſſe hat Briand in den letzten Tagen hart zugeſetzt mit der Behauptung, er ſei ein Opfer deut⸗ ſchen Intrigenſpiels geworden. Deutſchland bekunde, nachdem es für den Fall des Scheiterns der Entwaffnungs⸗ verhandlungen ein Schiedsgericht durchgeſetzt habe, keinerlei Eile, dieſe Verhandlungen zum Abſchluß zu bringen. Es wird weiter ſo dargeſtellt, als ob Dr. Streſemann in Genf Herrn Briand ganz beſtimmte Zuſicherungen gegeben habe. Dieſe Prämiſſis iſt falſſch. In Genf iſt von engliſcher Seite eine wichtige Erklärung zur Frage des Kriegsmate⸗ rials abgegeben worden und das hat für Deutſchland die Veranlaſſung gegeben, zu erklären, daß die Reichsregierung zu neuen Vorſchlägen bereit ſei, in der Erwartung, daß die andere Seite ihr entgegenkommen würde. Richtig iſt, daß durch den Sturz des Kabinefts die Dinge ſich ein wenig ver⸗ zögert haben. Bei einigem guten Willen aber läßt ſich wirklich nicht einſehen, warum in den verbleibenden drei Wochen nicht der zur Debatte ſtehende Fragenkomplex geklärt werden könnte. Entgegen anderslautenden Meldungen werden auf beiden Seiten lebhafte Anſtrengungen gemacht, bis zum 31. Januar zu einem Ergebnis zu kommen. Wie ſehr es der Reichsregierung darum zu tun iſt, eine Klärung zu er⸗ reichen, ohne daß die Anrufung des Schiedsgerichtes nötig wäre, geht aus der Tatſache hervor, daß die deutſchen Unter⸗ händler, wie wir aus zuverläſſigſter Quelle erfahren, die un⸗ bedingte Inſtruktion erhalten haben, alle Mög⸗ lichkeiten zu erſchöpfen, um zu dieſem Ziel zu ge⸗ langen. — Chicago, 16. Jan. Die Behörden ſind hier einem aus⸗ gedehnten Kinderhandel auf die Spur gekommen. Es wurde feſtgeſtellt, daß Hebammen neugeborene uneheliche Kin⸗ der an verheiratete Frauen verkauften, die dieſe Kinder als eigen ausgeben. ——— Riebue-Operette im Llpollotheater „Nein, nein, Nanette“ Man kam allmählich dahinter, daß eine Revue wie die andere iſt, und das Publikum begann bereits wieder, ſich nach der Operette umzuſehen. Das duürfte natürlich nicht ſein; der Stil der Revue mit dem echt barocken Schaugepränge mußte noch ausgenützt, geſteigert werden, und ſo ſetzten ſich mit einer gewiſſen zwangloſen Sicherheit die an ſich ſchon verwandten Elemente der Operette und Revue zu der Revueoperette zu⸗ ſammen, wie man ſie in der amerikaniſchen Tanzſchlagerſchau No, no Naneite“ als beſonders markantes Beiſpiel vor Augen hat. Die Overette hat als ſolche immer mehr das Tänzeriſche ausgebildet, ja durch ſie gingen, was früher gar nicht der Fall war, die eigentlichen Anregungen für den Wan⸗ del der Tänze aus; das Tanzduett blieb als Ergebnis. Bei dieſem ſetzt nun die Revueoperette zunächſt ein. Während im Tanzduett der Operette das ſingende Paar ohne die Aſſiſtenz eines Chores ſeinen Schlager ſang und tanzte, tauchen jetzt plötzlich ohne irgendeine dramatiſche Begründung die Tanz⸗ girls und Tanzboys auf, durch die der Schlagerrummel erſt eigentlich losgeht, obſolvieren ihre ganz beſtimmt abgeſtufte rhythmiſche Flluſtrationsaufgabe und verſchwinden wieder ge⸗ ———— nan ſo wie ſie gekommen ſind. Bedeutſam daran bleibt, daß ſie nicht die Rolle des Chores übernehmen. die ihnen nur ganz gelegentlich einmal zufällt, ſondern lediglich das hleiben, was zum Weſen der Reyne gehört; Ausſtattung. Die Reuue macht auch die Menſchen zu Ausſtattungsobjekten und die Tanzboys und ⸗Girls ſind der eigentliche Ausdruck dafür. Wenn ſo das Schaubare im Verein mit dem Rhythmiſch⸗ muſikaliſchen den Ausſchlag gibt, wird der immerhin be⸗ ſtehende dramatiſche Zuſammenhalt noch loſer und ſinnloſer werden, als es in der bisherigen Operette der Fall war. Man darf alſo nicht einmal mehr deren Maßſtab hinſichtlich der „Handlung“ an die Revueoperette legen, weil der einzige Handlungsreſt nur noch die Situationskomik bleibt. So ſetzt ſich die Reuncoperette zuſammen aus dem tänzeriſch⸗muſikali⸗ ſchen Rhythmus, der Ausſtattung und der das Ganze loſe ver⸗ bindenden Sitnationskomik. Doß dieſe Dreiheit nur in einer allen Teilen gerecht wer⸗ denden Wiedergabe zur Wirkung kommen kann, zeigt die Auf⸗ füührurg durch das Hans Bartſch⸗Enſemble im Apollotheater. Da iſt vor allem die Diva Frene von Palaſty, die mit ihrem ſchimmernden Namen eine Kunſtgattung für ſich darſtellt. Die Die Mäumungsfrage VParis, 16. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die umfrage des„Echo de Paris“ über die Frage der vor⸗ zeitigen Räumung des Rheinlandes hat den Beweis er⸗ bracht, daß in den rechtsſtehenden Militärkreiſen Frankreichs eine abſolute Oppoſition gegen eine Preisgabe der Be⸗ ſetzung herrſcht. Der„Intranſigeant“ macht nun ſeinerſeits den Verſuch, die Abſicht derſenigen linksſtehenden Parlamentarier feſtzuſtellen, die, wie er ſchreibt,„für eine Friedenspolitik eintreten und doch um die Sicherheit Frank⸗ reichs beſorgt ſind.“ Als erſte Antwort veröffentlicht das Blatt die des ehemaligen Miniſters und Deputierten Mil⸗ haud, Sie lautet:„Vielleicht könnte wir eine frühzeitige Räumung ins Auge faſſen. Aber dann müſſen zuerſt z wei formelle Bedingungen erfüllt ſein: 1. Die Organi⸗ ſation unſerer neuen Armee: 2. die Errichtung eines ausreichenden Feſtungsſyſtems an unſerer Oſtgrenze. Bevor dieſe Garantien beſtehen, dürfen wir nichts preisgeben. Natürlich iſt hierfür Zeit erforderlich. Wir müſſen uns alſo beeilen und verſuchen, wenigſtens bis 1935 damit fertig zu werden. Der Deputierte und ehemalige Miniſter Lucian La⸗ moureurx gab dem Blatt folgende Antwort:„Ich bin im Grunde einer vorzeitigen Räumung des Rheinlandes nicht abgeneigt. Die Räumung muß ohnehin an einem relativ nahen Zeitpunkt ſtattfinden. Unter dieſen Umſtänden ſehe ich keine beſondere Gefahr für unſer Land, wenn das Rheinland ein wenig früher oder ein wenig ſpäter geräumt wird. Wenn wir jedoch vor dem im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Zeit⸗ punkt abziehen, geſtehen wir Deutſchland einen Vorteil zu, den es zu ſchätzen weiß. Daher mſiſſen wir verſuchen, auf finanziellem, wirtſchaftlichem und politiſchem Gebiet Kompen⸗ ſationen zu erhalten, die unſerem Kredit, unſerer wirtſchaft⸗ lichen Tätigkeit und unſerer Sicherheit zuſtatten kommt. Ich glaube, daß all dies vereinbar iſt mit dem, was in den Verträgen und in den Geſprächen von Locarno und Thoiry niedergelegt worden iſt.“ Die Lage in China Zur Zeit findet ein Meinungsaustauſch zwiſchen England und den übrigen Mächten der Waſhington Konferenz über die Lage in China ſtatt. Er bezieht ſich in erſter Linie auf eine Zuſammenarbeit in Schanghai für den Fall; daß dies notwendig würde. Im„Daily Telegraph“ hat eine Reihe von Londoner Chinakaufleuten ihrer Anſicht über die engliſche Politik in China Ausdruck gegeben. Stie bedauern zunächſt die Haltung der engliſchen Preſſe, die bereits großen Schaden angerichtet habe. Die Konzeſſionen und die ſogenannten Vertragsrechte hätten heutigen Tages kaum mehr einen Wert und ſeien im Ggenteil ein Hindernis für die Entwicklung des engliſchen Handels. Die engliſche Regierung hätte beſſer daran getan, ſchon por zwei Jahren eine Politik der Verſöhnung mit China anzufangen. Statt deſſen habe ſie ein Anſuchen der Kuomin⸗ tang abgelehnt, dorthin engliſche Arbeiter zu ſchicken. In Hankau fand ein großer Fackelzug zu Ehren der Ankunft des mili⸗ täriſchen Führers Ochiang Kai⸗ſcheck von der Kontonarmee ſtatt. Es wurden Maſſenverſammlungen abgehalten, an denen ſich 20 000 Perſonen beteiligten und wobei eien große Anzahl von nationaliſtiſchen Führern Reden hielten. Die engliſchen Kaufleute in Hankau beharren auf ihrer Haltung, die Banken und Geſchäfte vorläufig geſchloſſen zu halten. Sie hoffen, hierdurch die Chineſen auf die Knie zwingen zu können, da die Chineſen zum Neujahrsfeſt unbedingt Geld brauchen, um ihre Verpflichtungen begleichen zu können. Des ferneren ver⸗ langen ſie von der engliſchen Regierung, daß der Schiffahrts⸗ dienſt der Indochineſiſchen Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft auf dem Jangtſekiang nicht eingeſtellt werden ſolle. Nach den Berichten der„Daily Mail“ bleibt der engliſchen Regierung nichts weiter übrig, als zu verſuchen, mit der Kantonregierung zu einem Modus vivendi zu kommen. Die Verſuche, alle ausländiſchen Intereſſen in Hankau in einer internationalen Niederlaſſung zu vereinigen, hätten wenig Ausſicht auf Erfolg. Im übrigen ſcheine die engliſche Politik dahin zu gehen, von den Chineſen zunächſt einmal die offizielle Rückgabe der Konzeſſion zu verlangen, um dann den Chineſen weitere Zugeſtändniſſe zu machen. Marokko Nach Meldungen aus Tanger macht ſich unter den noch nicht unterworfenen Eingeborenen der ſpaniſchen Zone eine ſtarke Tätigkeit bemerkbar. Der ſpaniſche General⸗ ſtab habe bei Tetuan und Laraſch ſtarke Eingeborenen⸗Streit⸗ kräfte zu einer kombinierten Aktion zuſammengezogen. In —— 475 Tagen ſeten mehrere ſpaniſche Poſten angegriffen worden. .r Demokratenkongreß in Karlsruhe Die Tagung der Internationalen Bercink⸗ gungen ber Demokratiſchen Parteien nahm am Samgtag nachmittag im Badiſchen Landtag in Anweſenheit von Ver⸗ tretern aus Frankreich, Belgien, Holland, Polen, der Tichechei Slowakei, + der Schweich der Türte nd Griechenlan ren Anfang. J gun Fan des Vorſtandes der Vereinigung der demokratiſchen Parteien hieß das geſchäftsführende Präſidialmitglied des Verbandes für europäiſche Verſtäu⸗ digung, Wilhelm Heile⸗Berlin, die Erſchienenen willkom⸗ men. Der Präſident Ferdinand Buiſſon, der aus Alters⸗ rückſichten die Reiſe nicht hat unternehmen können, wurde zum Ehrenpräſidenten ernannt. Der franzöſiſche Abgeord⸗ nete, Miniſter a. D. Borel, dankte für die Vorbereitung des Kongreſſes, der ein wichtiger Schritt für die Verwirk⸗ lichung der Ziele der demokratiſchen Entente werden möge. Dann begrüßte Bürgermeiſter Dr. Kleinſchmitt die Gäſte im Namen der Stadt. Ueber die Schulfragen ſvrach zunächſt der ſranzöſiſche Abgeordnete und ehemalige Miniſter Berthold. Er be⸗ ſchränkte ſich auf die franzöſiſchen Zuſtände der Schule und verbreitete ſich über die Organiſation des Elementarunter⸗ richts, über die Fortbildungsſchule und Einheitsſchule. Land⸗ tagsabgeordneter Hauptlehrer Hofheinz⸗Heidelberg ſprach ſodann über das deutſche Volksſchulweſen. macherei, ſondern organiſche Auswertung aller im einzelnen ſchlummernden Kröfte nach Maßgabe der Veranlagung und zum Wohle des Ganzen ſei das Ziel. Staat und Kirche ſeien für die Demokraten keine Gegenſäte. Vorausſetzung ſei aber die Autonomie des Staates. Im Geiſte des Volkstums und der Völkerverſöhnung ſoll nach Artikel 148 der Reichsverfaſ⸗ ſung die Bildungsarbeit geleiſtet werden. Ueber die Schul⸗ verhältniſſe in Polen ſprach Abg Rudzinſki. Proſeſſor Dr. Bergmann⸗Schweden verbreitete ſich über die ſchwediſchen Verßäftnine und er- te als original⸗nordiſche Einrichtung die Volkshochſchulbewegung. Am Abend folgten die Gäſte einer Einladung des Reichstagsabg. Dr. Haas. Letzte Meldungen Domela⸗Prozeß in Gotha — Köln, 16. Jan. Der Verteidiger von Harry Domela hat den Antrag geſtellt, die Hauptverhandlung gegen ſeinen Klienten in Köln abzuhalten. Dieſer Antrag iſt von der Staatsanwaltſchaft mit der Begründung abgelehnt worden, daß die Delikte, die Domela in Köln begangen hat, nur geringfügiger Natur ſeien. Es wurde beſchloſſen, den Haupt⸗ termin in Gotha anzuberaumen, wohin Domela in aller⸗ nächſter Zeit überführt werden wird. Zwei⸗Millionen⸗Defizit bei Krupp Dr. Luther in den Auſſichtsrat gewählt — Eſſen, 16. Jan. Die unter dem Vorſitz von Krupp von Bohlen⸗Halbach abgehaltene Generalverſammlung der Friedr. Krupp.⸗G. genehmigte die mit 2,11 Mill. R Verluſt abſchließende Bilanz und wählte Neichskanzler a. D. Dr. Luther in den Aufſichtsrat. Dr. Bruhn iſt aus dem Aufſſchtsrat ausgeſchieden, da er in Verbindung mit einer mitteldeutſchen Maſchinenfabrik, deren Vorſtand er früher lange Jabre angehörte, eine Aufgabe übernimmt, die ſeine Haupttätigkeit für die nächſten Jahre nach den Ver⸗ einigten Staaten verlegt.(Wir werden auf den Abſchluß der Krupp⸗Geſellſchaft im Abendblatt zurückkommen. D. Schriftl.) Einreiſefreiheit nach Kanada Hamburg, 16. Januar. Die Canadian Paelfte⸗Linte Hamburg teilt mit, daß die kanadiſchen Einreiſebeſtimmungen für deutſche Reichsangehörige eine grundlegende Aen⸗ derung erfahren haben, die mit ſofortiger Wirkung in Kraft tritt. Während ölsher zur Einreiſe nach Kanada im allgemeinen nur Landarbeiter zugelaſſen wurden, die ſich als ſolche in Kanada zu betätigen beabſichtigten, iſt die Einreiſe rnach Kanada fetzt fämtlichen deutſchen Reichsangehö⸗ rigen, und zwar aller Berufe, geſtattet. Abberufung des litauiſchen Sowjetgeſandten 5 — Kowno, 15. Jan. Die Zeitung„Zydu Balſas“ meldet, daß auf Verlangen der litauiſchen Regierung der Geſandte Sowjetrußlands, Alexandrewſky, abberufen werden ſoll. Alexandrewſky war bei der Regierung Slezevizius ſehr beliebt, bei Woldemaras aber iſt er in Ungnade gefallen, weil er beim Neufahrsempfang des Staatspräſidenten Smetona nicht erſchienen war. — Paris, 16. Jan. Unter großer Beteiligung wurde am Samstag durch den Präſtdenten der Republik der Straßen⸗ durchbruch, der den Boulevard Haußmann mit den großen Boulepards verbindet, dem Verkehr übergeben. daß er ein Univerſalkünſtler ſei, und etwas von dieſer For⸗ derung gehört zum Weſen dieſes Stars des Berliner Metro⸗ poltheaters. Man kann nicht ſagen, daß ſie eine Tänzerin iſt, und ebenſo paßt die Bezeichnung Tanzſoubrette für ſie ſehr ſchlecht. Dazu iſt ſte viel zu ſehr künſtleriſche Individualität, umgeben mit ungewöhnlichem Charme und von einer tänzeri⸗ ſchen Begabung, die das Glück hat, alle Vorausſetzungen für ihre Erfüllung zu beſitzen. Sie tanzt ihre Nanettenſchlager mit bezaubernden Bewegungen durch den Abend und weiß in jedem Augenblick burch ihre Erſcheinung zu entzücken. Die Komik beſitzt zwei hervorragende Vertreter, die für die dem Charakter der Muſik nötige Heiterkeit ſorgen. Ferry Sikla hat ſich mit erſtaunlicher Geſchicklichkeit in ganz kurzer Zeit mit der Welt dieſes Enſembles vertraut gemacht und führt ſeinen Schwerenöter über alles Bedenkliche binaus zu einer befreienden Wirkung. Die grotesk⸗komiſche Seite ver⸗ tritt Hermann Blaß mit ſtärkſtem Erfolg. den er beſonders im zweiten Akt mit ſeinem genannten Partner teilt. Die Uebrigen zeigen ſich zumindeſt gut eingeſpielt. Die Ausſtattung trägt allen Schaugelüſten Rechnung. Farben und Beweguna ſtimmen vollkommen überein, und der Reichtum der ganzen Aufmachung überzeugt von dem außer⸗ gewöhnlichen Aufwand, der auf das Ganze verwendet wurde. Ein Büßnenbild, wie das des dritten Akts, geht weit über das Gewoßnte hinaus. Die muſikaliſche Wiedergabe, der Savophon und Banfſo die klanaliche Subſtanz nerleißen, führte die drei, auf die einzelnen Akte verteilten Schlager zum Siege, der ihnen ſelbſt in der deutſchen Ueberſetzung ſicher iſt. Der Bei⸗ fall des ausverkauften Hauſes wollte am Schluß unter ſtändi⸗ ger Wiederholung des einen Hauptſchlagers kein Ende nehmen. Dr. K. Theater und Muſik Die Katze als Konzertbealeiterin. Ein Mordsgelächter entſtand bei dem Konzert des Pfalzorcheſters in Frankenthal (mit Ludwig Wüllner als Gaſt), als unter dem Dirigentenpult eine Katze aufgeſtöbert wurde. Sie hatte, wie die„Franken⸗ thaler Zeitung“ berichtet, als ungebetener Begleiter hei der Puleinella⸗Suite mitgewirkt. Feine Gehöre nahmen in den Piani zu threm Entſetzen ein ſehnſuchtsſchweres Miauen wahr; nur wo die Katze war, wußte man nicht: als aber das Stück zu Ende war, ging man dieſer Quelle muſikaliſchen Uebels nach, denn man konnte Herrn Dr. Wüllner doch nicht Hühne der Gegenwart verlangt vom Darſteller immer mehr, gut mit Katzenmuſik begleiten. Und ſiete do! man fand ſte: unter dem Dirigentenpult hatte ſie geſeſſen und während ſie perhaftet und hinausbefördert wurde, war ſie über das ſpon⸗ tane Hallo im Publikum ſichtlich gerührt. Der Orcheſter⸗ diener ſoll aber die Weiſung erhalten haben, vor künftigen Konzerten erſt das Dirigentenpult umzuſtülpen und hinein⸗ zugucken. Hamburger Theater. Mit der Uraufführung von Mölnars„Spiel im Schloß“ hatte das Thaliatheater wieder einmal einen vollen Erfolg. Unſchwer kann man ſich furs wie das Stückchen entſtand, das der Verfaſſer arblos„eine Anekdote“ nennt, als erſchiene ihm eine andere WVezeichnung als zu anſpruchsvoll. Dieſe Anekdote dürfte ſich irgendwo zugetragen haben, und Molnar ſtellte ſie leichthin. wie 5 ihm berichtet wurde, auf die Bühne in wohlgeründetem Tändelgeſpräch. Ein junger Operettenkomponiſt, mit anderen Künſtlern Gaſt auf dem Schloſſe eines italieniſchen Grafen, hört in ſeinem Zimmer durch die papierdünne Wand ein wild verliebtes, übrigens allzu albernes Geplauſch ſeiner Braut mit einem alternden Komödianten. In der erſten Erregung denkt er an Selbſtmord. Doch der eine ſeiner beiden Librettiſten hat, um der rechtzeitigen Fertigſtellung einer neuen Operette willen, nicht etwa aus edleren Motiven, einen Aeade Einfall. Er täuſcht ihm vor, daß in jenem un⸗ heilvollen Nebenzimmer eine Theaterprobe für das bevor⸗ ſtehende Schloßfeſt vor ſich ging, und ſchreibt ſogar im Hand⸗ umdrehen das ganze Stück dazu. Nun iſt es ja freilich nicht ſehr nett, den armen jungen Tonmeiſter ſo arg hinters Licht zu und ihn unaufgeklärt zu laſſen über das wahre Geſicht 192 K0 Liebſten, die er als Madonna anſchwärmt. Schade, daß die Hamburger Darſtellerin die reizend ſchel⸗ miſche Frauenrolle vergröberte und in Art und Ausſehen nichts getan hatte, um dem Wahnbilde des Bräutigams auch nur N ähnlich zu ſcheinen. Was ſie an Zartheit ver⸗ miſſen ließ, beſaß er an Künſtlichkeit zu viel. Bozenhard dagegen, der die Handlung meiſterlich ver⸗ und entwickelte, hielt die Zügel feſt in der Hand und plauderte mit unwider⸗ Sae anmutiger Artigkeit. Auch Sailer, Hübner und Grill bewährten ſich als Charakteriſtiker. Paul Wittko. GAus der Volksbühnenbewegung. Sonntag., den 16. Ja⸗ nuar findet in Heidelberg eine Tagung des Verbandes der Deutſchen Volksbühnen⸗Vereine, Bezirk Baden, Pfalz⸗ und chen wird. bee———— Nicht Gleich⸗ — Saargebiet, ſtatt, bei der Dr. Neſtriepke⸗Berlin über„Auf⸗ gaben und Ziele der Deutſchen Volksbühnenbewegung“ ſpre⸗ — on in, en en ils ter en ier en, in⸗ or⸗ icht icht jre nt. * 75 —er ſeine Stunde ern Verkünder neuer dent ale 05 Montag, den 17. Januar 1927 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 25 4 Reichsgründungs-Feier im Nibelungenfaal Eeine Feierſtunde erhebenden Erinnern und ernſten Mahnens war die am Sametag im Nibelungenſaal des Roſengartens ron den Militäriſchen Vereinen Mannheims abgehaltene Reichsgründungsfeter. Eine große Menge, vorau Militärvereine und vaterl.hubiſche Verbände, hatte ſich in dem Rieſenſaale eingefunden, der Zeit zu gedenden, in der Deutſchland noch auf der Höhe ſeiner Macht und ſeiner Kraft ſtand. Vom Podium herab inmitten grünem Lorbeers blickte neben dem überlebensgroßen Bild des Reichspräſidnten Hindenburg die Büſten des großen Königs und Kaiſers und ſeines Kanzlers, Bismarcks. Rechts und links hingen ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahnen der Vereine von der Empore herab. Feſtlich waren alle Herzen geſtimmt, als die Klänge des„Großherzog Friedrich⸗Marſches“, von der Kapelle Mohr in gewohnter ſchueidiger Manier dargeboten, durch den Saal ſchmetterten. Der Einzug unſerer Altveteranen und der zahlreich erſchienenen Brübder aus der beſetzten Pfalz geſtaltete ſich zu einer herzlichen und begeiſterten Ovation für die Beteiligten. Dann ergriff der erſte Gauvorſitzende des Rhein⸗Neckar⸗Militärgauverbandes, Kreuzer, das Wort Zur in der er beſonders die Altvete⸗ rauen, die Kameraden aus dem beſetzten Gebiet, den Redner des Abends, Oberreg.⸗Rat Oberſtlin. a. D. Bauer, Karls⸗ ruhe, Regierungsrat Schwarz, der in Vertretung des Lan⸗ deskommiſſärs Hebting und Landrats Dr. Guth⸗Bender an⸗ weſend war, die Stadträte Haas, Ludwig und Dr. Witt⸗ ſack, ſowie die Preſſe willkommen hieß. Die Kapelle ſpielte die Ouvertüre zur Oper„Zampa“ von Herold, der Chor dez„Sängerkranz“⸗Mannheim ſang unter der bewährten Leitung ſeines Chormetſters Hart⸗ mann den 23. Pfalm„Gott ſſt meine Zuverſicht“ von Schu⸗ bert, und ſand damit verdienten Beifall. Konzertſänger See⸗ ſried brachte darauf, von Dr. Bollen bach⸗Ludwigshafen trefflich am Flügel begleitet,„Odins Meeresritt“ von Lowe und„Gotentreue“ von Wilm mit prächtiger Stimme zu Ge⸗ ör. Nach oer Fautaſie aus den„Dugenotten“ betrat, von rmiſchem Beifall begrüßt, Oberregierungsrat Oberſtltu. a. D. Bauer das Vodium. Der Redner führte u. a. aus: Die Zekt, in dor wir gegenwärtig keben, iſt keine Zeit für Foſte. Aber es ſoll ja auch kein Feſt lauter Freude ober behäbigen Genießens ſein, das wir heute begehen Eine Feierſtunde ſoll es werden, ſen Erinnerns und erhebenden Gedenkens, vor allem für die Alten unter uns, die Männer im weißen Haar, deren Jugend, Hoffen und Sehnen einſt erfüllt war mit der Errichtung des neuen deutſchen Reiches, als deſſen Mitbegründer wir ſie in dieſer Stunde e een rüßen, und denen dann ſein Sturz des Alters erhofften Frieden und des Alters ſtille Freuden in ſo furchtbarer Weiſe zer⸗ ſchlagen hat. Anton von Werners Kunſt hat uns den Glanz des Tages von Verſailles in ſeinem bekannten Bilde für künftige Zeiten feſtgehalten. Sein Name wird allezeit in deutſchen Landen einen guten Klang behalten durch das Bild, das er von der ſtolzeſten Stunde der an Höhen und Tiefen ſo wechſelvollen Geſchichte des deutſchen Volkes geſchaffen hat, die Feier der Wiedererrichtung des deutſchen Reiches und der Kaiſer⸗ proklamlerung im alten franzöſiſchen Königsſchloß zu Verſailles am 18. Januar 1871. Im Mittelpunkt ſehen wir die greiſe Geſtalt unſeres erſten Kaiſers. In einem Alter, das wenigen Sterblichen zu erreichen vergönnt iſt, war er der Er⸗ füller des Traumes und Sehnens deutſcher Männer vieler Jahrzehnte geworden. Neben der greiſen Heldengeſtalt des Kaiſers die in den beſten Mannes jahren ſtehende lebensfriſche Geſtalt des Friedrich, neben dem Erfüller der cher Reichs⸗ und Kaiſerherrlichkeit. Aber nie wäre die Einheit des Reiches geſchaffen worden, wie das deutſche Katſerreich bncecee wenn uns nicht das Schickfal den Einen geſchenkt bätte, Otto von Bis⸗ marck. Geweſen ſteht heute mit dunkeln Lettern ge⸗ ſchrieben über Anton von Werners glanzvollem Bilde. Aber wie wir mit Stolz dieſes Bild uns wieder vergegenwärtigt haben, ſo müſſen wir nun auch mit Entſchloſſenheit und klarem Blick das andere Bild betrachten, wie es ſeitdem im Volk und im Vaterland A iſt. ſt es nicht wie eines furchtbaren chickſals doppelt wastes Berhängnis, daß der Glanz jenes 18. Jannar zu Berfailles ausgelöſcht wurde, wieder durch einen Tag von Verſailles. Weſch ein be von damals und — damals ein Volt guf der vollen Göhe ſeiner Kraft, und heute von dieſer Höhe herabgeſtürzt in den Aögrund, ein todwundes Volk, waffen⸗ und wehrlos, mißhandelt und bedrück Herr X. Groteske von Richard Euringer war geſichtet worden und gerichtet. ie eſt. Faude verſammelt, ſchritt der Prü⸗ Ken aweltbewerbes für lebende Autoren“ kar Oeff r Keunddort⸗Umſchläge, die Ramen der Preis⸗ Träger zu berkünden. Lachend ſprangen die Glücklichen— bekannte, unbekannte — us en ageslicht.„Meine Herren,“ rief der Präſtdent e en ie 10 hocher preis!... Der Preis von tauſen 12 1 0 55 Skiaze fällt auf Herrn.“ r da enthtelt der Kennwortum t nichts als ein unbeſchriebenes Blatt. ee eee Nanu? Die Herren ſahen ſich ein wenig ratlos an. Schüttelten den Kopf und ſanken in die Klubſeſſel zurück. „In I Augenblick trat zur Tür herein ein Menſch mit aſzinterendem Geſicht, grauen Schläfen, unheimlich belebten ugen. Sagte:„Verzeihung! Guten Tag! Sie ſi ſchöpft. Sie haben menig Zeit. So will ich kurz ſein. Mein Name intereſſiert Sie nicht. Oder doch. Nun denn: ch bin das unbeſchriebeen Blatt. Auf ſonderbare Art Herr Niemand. Hören Siel 910 Wel en sſüchtig, vater⸗ mutterlos, durchirrte ich den g de dnee 4 5 9 m err 8 eh 1* telt ich von Europa keine Poſt. Naicte J89 eiſch beim. 90 Di Abgeſchuitten faß ich in Indien und ver 0 Abgeſchuitten ſaß ich zehrte mich in „Sonderbar! Nach meiner Zeimat binnete F an eie fengte e Bell Ge Nbnts öhetel ormte, keine Seele mein Ge⸗ Der erſte Dampfer trug, örachte mich nath Holland. die mir in die Hand fiel— wie? ſich mit mir! Iſts möglich— beſchäftigte Man gedachte meiner! Man gedachte meiner irgendwo in Deutſchland, nach ſo undenklich tanger Zeit. In keine Mutter, nicht Weib, einem Land, wo mir kein Vater wie nicht Freunde lebten. Man dachte meiner! Aber treffen a en das Bürgerliche Geſetzhuch nach. Sie aus dem Leben ſt meinen, Roſßeen, N ben 2 f kachte ſch 1 Habreß aus dem Leben ſtrich! 4. Viermal, fünfmal las ich, zwiſchen ie tolle Ausf reibung, d gae. das t von außen, nd er⸗ der nach Kriegsende Deutſche heim⸗ Die erſte deutſche Zeitung, er der Verſchoͤllene als„Tote“ ann in der Vollkraft ſeiner Fähig en mit aun heute im verſchloſſenen Schrein. Zerſchlagen iſt das alte dentſche Heer, beſſen Waffenruhm einſt die ganze Welt erfüut und dem angehört zu haben unſeres Lebens Stolz und Ehre bleivt. Treu und ehrlich wollen wir uns zum neuen Staat als unſerm Vakerland bekennen, aber auch nie vergeſſen, was uns der alte Staat gegeben. In dieſer Stunde wollen wir geloben, daß wir allzeit treue Hüter der Erinnerung an unſer altes deutſches Heer ſein und den Geiſt der Zucht und Ordnung, der ſelbſtloſen Hingabe an das Vaterland auch in künftigen Geſchlechtern wahren wollen. Laſſen Sie mich an dieſer Stelle auch in Achtung der neuen Reichswehr gedenken, die in ihrem kleinen Rahmen, angepaßt der neuen Staatsform und treu dem Eide, den ſie dem neuen Staat ge⸗ leiſtet, die Traditlonen des alten Heeres pflegt. Heute, am Geburtstag des deutſchen Reiches, wollen wir uns erinnern, daß es in letzter Linie die opferwillige Hingabe von Leib und Leben unſerer Väter und B rüder war, die uns das Reich geſchaffen und erhalten hat. Um dieſer Tat⸗ ſache willen muß auch die Republik dieſen Tag feſtlich be⸗ gehen— ja wir wollen es in dieſer Stunde ganz oſſen ge⸗ ſtehen, daß es um die deutſche ar heute ſchon ſehr viel beſſer ſtünde, wenn ſie bei ihren Mitarbettern nicht in erſter Linie nach der parteipolitiſchen Geſinnung und dem republi⸗ kaniſchen Lippenbekenntnis gefragt hätte, ſondern wenn ihr als zuverläſſigſter Maßſtab wahrer ſtaatsbürgerlicher Geſin⸗ nung der von jebem einzelnen im Kriege hewieſene Opfer⸗ ſinn und die im Krieg bezeugte Opfertat gegolten hätte. Unſer ehrliches Bekenntnis zu dem, was im alten Staat groß und ſchön war, ſoll kein Verleugnen des neuen Staates ſein, deſſen Schwierigkeiten wir auch nicht verkennen dürfen. Mag einer ſich zur neuen Staatsform ſtellen wie er will, nie darf er vergeſſen, daß die Republik unſer aller Vater⸗ land iſt, an deſſen Wiederaufbau wir alle tätig mitarhetten müſſen. Und wenn uns manches heute auch am neuen Staate nicht gefällt, ſo wollen wir doch 4 8 geſtehen, daß wir in vielem, was wir heute erleben müſſen, auch Fehler büßen, die weit zurückliegen, Fehler der Vergangenheit, Jehler der Vorkriegszeit, Fehler, die im beutſchen Weſen und Charakter, in törichtem Kaſtengelſt in engherzigen Standesanſchauungen begründet ſind, Fehler, die begangen wurden, weil wir es nicht verſtanden haben, ein national ſelbſtbewußtes Bürgertum zu erziehen. Laſſen Sie uns alle als heilige Bitte an das Schick⸗ ſal und als Gelöbnis, daß wir nicht nur in dieſer Feier⸗ ſtunde, ſondern auch im Alltag in unverbrüchlicher Treue und in unlöslicher Verbundenheit unſerer heute vom Vaterland getrennten Brüder in Süd und Nord, in Oſt und Weſt gedenken, mit den ſchlichten Worten Ernſt Moritz Arndt's geloben:„Das ganez Deutſchland ſoll es ſein! O Gott im Himmel ſieh darein und gib uns rechten deutſchen Mut, daß wir es lieben treu und gut. Das ſoll es ſein. Das ganze Deutſchland ſoll es ſein!“ Wie zur Bekräftigung brauſte es dann mächtig durch den Raum: Deutſchland, Deutſchland über alles, über alles in der Welt! Der„Kreuzritter⸗Fanfaren⸗Marſch“ leitete den zweiten Teil des Abends ein. Der Geſangverein„Sänger 170 u50 wurde mit ſeinen Liedervorträgen herzlichſt geefiert. Herr Seefried fand mit ſeinem„Friderieus Rex“ und einem „Rheinweinlied“ ſtarken Beifall. Herr Neumann⸗Hodtltz vom Nationaltheater hatte mit ſeinen Rezitationen ſo großen Erfolg, daß er ein zweites Mal auf der Bühne erſcheinen mußte. Gemeinſchaftlich ſang man das aͤlte Lied:„O Deutſch⸗ land hoch in Ehren“. Gauvorſitzender Kreuzer gedachte des Reichsvräſidenten Hindenburg, auf den man ein drei⸗ faches Hoch ausbrachte. Und als Mitternacht herannahte, da klang von tauſend Stimmen geſungen das altntederkändiſche Dankgebet durch den Rieſenſaal zum nächtlichen Fieccene Friſtverlängerung für Steuererklärungen. Wie der Hanſabund aus dem Reichsfinanzminiſterium erfährt, werden die an ſich am 31. Januar ablaufenden Friſten*5 die Ab⸗ gabe der Einkommen⸗ und Körßperſchaftsſteuer⸗ erklärung allgemein ver längert werden. Die Friſt für die Abgabe der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſtener⸗ erklärung wird in die Zeit vom 15. Jau. bis 18. März verlegt. Die Landesfinanzämter haben für ihre Bezirke die Friſten noch genauer Fd a Unberührt hiervon blelbt die Vorſchrift des 8 77 der Ausführungsbeſtimmungen zum Ein⸗ kommenſteuergeſetz, wonach auf Antrag den eden mit umfangreicher Buchführung geſtattet werden kann, die Steuererklärung ſtets erſt bis zum Ablauf des dritten Monats nach Ende des Steuerabſchnittes einzüreichen. zerriſſen im Innern. Die ruhmreichen, zerfetzten Fahnen, 5 die einſt den Königsſaal von Verſaklles geſchmückt, ruhen Städtiſche Nachrichten Koyſſchmerz Gerabe in dieſer Jahreszeit wird beſonders häufig ber Kopfſchmerzen geklagt. Pflegen doch die Erkältungs⸗ krankheiten, die in der ſeuchtkalten Periode an der Tagesordnung ſind, zumeiſt von Kopfſchmerz eingeleitet und begleitet werden. Schnupfen, Mandelentzündung, Katarrhbe der Bronchien und dgl. gehen gewöhnlich mit Temperatur⸗ erhöhung einher, die— wie Fieber überhaupt— faſt ſtets nrit Kopfſchmerz vergeſellſchaſtet ſind. Langanhaltender Kopf⸗ ſchmerz kann aber auch die Folge von Katarrhen ober Eite⸗ rungen in den Naſenhößzlen der Naſe wie im Mittelohr ſein. Bis zur Unerträglichkeit vermögen ſich die Kopfſchmerzen bei Geſchwülſten und Abſzeſſen im Gehirn zu ſteigern. Ueber⸗ mäßiger Genuß von Alkohol, Nikotin und Kaffee haben ebenſo wie„innere“ Vergiftungen bei Zucker⸗ oder Nierenleiden peinigende Kopfſchmerzen im Gefolge. Nicht ſelten tritt ein dumpfer Kopfſchmerz bei Butarmut und andererſeits bei der Arterienverkalkung auf; im letzteren Falle gewöhnlich ein Zeichen, daß die Verkalkung an den Gefäßen des Gehirnes vorgeſchritten iſt. Auch Herzfehler, bei denen die Herzkraft zu verſagen broht, führen oſt infolge Blutſtauung im Gehirn zu quälenden Kopfſchmerzen; ähnlich wie z. B. das Tragen von engen Kragen oder allzu feſt gebundenen Kravatten. Zahlreiche andere Organleiden wie Exkrankungen des Magens und des Darmes— hier vor allem die Verſtopfung ſind vielfach von Kopfſchmerzen begleitet. Augenſtörungen— Kurzſichtigkett, Weitſichtigkeit, Aſtigmatismus, Tragen un⸗ paſſender Gläſer bilden gerade bel Schulkindern, aber auch bei Erwachſenen, nicht ſelten die Urſache von Kopfſchmerzen. Ferner haben manche Frauen und Mädchen bei Störungen an den Unterleibsorganen unter heſtigen Kopfſchmerzen zu leiden. Aber wohl den höchſten Prozentſat ſtellt der nerußſe Kofſchmerz dar— alz Zeichen einer allgemeinen Neu⸗ raſthenie oder Hyſterie oder auch als Sumptom geiſtiger Ueberanſtrengung. Er kritt zunächſt als Kopfdruck auf— ein Gefüthl, als ob der 178 zuſammengepreßt würde. Davon ab⸗ zutrennen iſt der auf Bererbung bernhende Kopfſchmerz der meiſt ſchon von Jugend an beſteht und ſeinen Träger bis ins hohe Ulter begleitet. Eine beſondere Stellung Rimnt der anfallweis auftretende Kopfſchmerz bet Migräne ein. Damit ſind jedoch die Grundkraukheiten, bel denen Kopfſchmerz ein Sympton bildet, noch keineswegs erſchöpft. Allgemein pflegen Aſpirin, Pyramidon, Arcanol und dgl. die Kopfſchmerzen aller Art zu lindern. Neuerdings erfreut ſich auch das Veramon als ſchmerzſtillendes Mittel großer Beliebtheit, zumal wenn die Schmerzen Schlafloſigkeit im Ge⸗ ſolge haben. Aber es iſt bei der Anwendung all dieſer Mittel ſtets zu bedenken, daß ſie nur vorübergehend helfen können, und daß die Feſtſtellung und die dauernde Behebung der ſe⸗ weiligen kopfſchmerzauslöſenden— + nur durch eine gründliche ärztliche Unterſuchung und ehandlung gewähr⸗ leiſtet werden kann Dr. M. * Die Maunheimer Geſchichtsblätter ſind mit dem ſoeben erſchienenen Heſt in ihren 28. Jahrgang eingetreten. Das Januarheft zeichnet ſich wieder durch ſeine Reichhaltigkeit aus. Joſeph Kinkel ſetzt wieder ſeine„Erinnerungen eines Alt⸗Mannheimers“ mit Mitteilungen üher Ge⸗ ſundheitsweſen, Garniſon und Mannheimer Originale 7 Von Prof. Dr. Walter ſtammt ein Aufſfatz über Miniſter von Oberndorffals Statthalterder Pfalz Dr. Carl Speyer gibt Beiträge zur Geſchichte der Soph ie Laroche. Außerdem ſind in dieſer Nummer Aktenſtücke zur Geſchichte des Rannheimer Schloßgartens und Mitteilungen über das amerikaniſche„Stiegelglas“ ver⸗ öffentlicht, und auch unter den„Kleinen Beiträgen“ finden ſich zahlreiche intereſſante Ausführungen. * Autonnfälle. Am Samstag mittag brach auf der Käfer⸗ talerſtraße an einem Laſtwagenanhänger die linke Vorderradach* ſodaß das Rad unter den Kaſten zu dedeh kann. Nur dieſem Umſtand war es zu verdanken, daß er Anhänger, der ſchwer beladen war, nicht zuſammengeriſſen wurde. Der Beifahrer erlitt auch weiter keinen Schaden.— Zu gleicher Zeit ereignete ſich auf der Landſtraße Wallſtadt⸗Käfer⸗ tal ein weiterer Autounfall, der ſchwere Folgen hatte. Ein Einfahrwagen der Daimler⸗Benz A. G. fuhr beim Uebergang bei der Kleinbahn an eine Telegraphenſtange, die lattabgerifſen wurde. Der Wagen wurde ſchwer he⸗ chädigt und mußte anged lee werden. Der Fahrer erlitt nur leichtere Verletzungen. Der Wagen iſt durch die auf⸗ geweichte Straße ins Schleudern geraten, wodurch der Unfall veranlaßt wurde. 52 Eindruck zu begreifen, den nach der erſten ſtutzenden Be⸗ troffenheit dis naio papierene Drohung auf mich machte. ch, kotl? dachte nicht daran. Brauſte mit dem 110 ſten Zug in meine——— Detrat das Amtslofal, Ließ ntich unter meinem Aus land eeeee ſet verſchollen, ſagt der Mann, ſo g e totk. 85 gut wie tot? Bas heißt?“ 5 Da mißt mich der Beamte von oben bis unten:„Wir ſind kein Auskunftsbüro.“ Schön, ſchön! Am 22. Auguſt, mittags zwölf Uhr ſehen wir uns ittabheteimtem Lächeln gog ich meinen Hul, Trat ab Mit abgefelmtem Lächeln zog ich meinen Hut. Trat ab. Wir ſchrieben damals Juli. CEeinen Monat lebte ich behaglich unterm Schwert. Ja, nie lebte ich behaglicher als damals, da mir die geſetzliche Galgen⸗ friſt jede einzelne Sekunde als unwiederbringlich, köſtlich und bedeutend ſchenkte! Endlich kam der Tag. 155 Ich zog— ſo denken Sie— die Uhr. Betrat das Amts⸗ lokal. Fünf Minuten vor Ablauf meines Lebens. Lachte den faheie 198 ſagte:„Herr, hier bin ichl Sehen Sie, wie köricht, ahrläſſig, wie.“ Oder! Der Beamte iſt gerade nicht im Bäro: Irgendwie ſeits. Die Friſt verſtreicht. Ich ſchitze vor Erxegung, komme durch den dummen Zufall um den Witz, um die Pointe ſtellte ſurrend meinen Taſchenwecker auf den Tiſch, hob mein Sektglas, trank einer jungen Dame zu, die zwar ſchier erſchrak über ſopfel zutunliches Beuehmen eines Fremden. in die aber all die Lebensfrende eines Menſthen, der 100 eigenen Tod Ker 0 überlebt, freundlich hinüberſchlug.„Es lebe das Leben!“ rie 1 1 „Es lebe!“ nickte 1 mir zu. Was Wunder, daß der„Tote“ und das Leben“ ſich zufam⸗ menfanden in einer Stunde, die ſie klebten, ſo bewußt und dankbar, wie keiner dieſer Wir n Alltagströdler lebt! Nachmittags um drei Uhr fuhren wir aufs Standesamt Roſig gelaunt und glücklich. Uebermütig, heimgekehrt und jung. Es iſt ja möglich, daß ich etwas lelchten Ton anſchlug, als ich dem Beamten meinen Paß und ſeine Rüdchreldung aufs Pult knallte.„Herr ichlebe! Hahaha!“ „Haben Sie ſonſt Legitimationen?“ fragte er ſehr ſachlich. — e 85. trumpfte + ihm 05 40 iue Oiſte uühig ſchlug er ein paar Bücher nach. eine bringen, ſtelch ble Auswelſe vom Tiſch und ſagte:„Miſter Man muß unter Papuas gelebt k haben, um den verrückten namen melden, fragte den Be⸗ de en dachte 98 arlief ſag ſeh 1 59 rde ot zu melde 8 mein Leben ablief, ſa achend im Hotel, wurde älter, wurde alt. Dann kam der Krieg. Das Heimweh. b N Nader pedauere! Sie exiſtieren nicht la und d e Robert Fiſcher, da und da geboren, Sohn des und des und ſo 105 ſeit ſpäteſtens heute mittag zwölf Uhr dot. Guten Da wußte ich nicht mehr au mich zu halten, legte tos. wurde Artzerlich und erging mich in Pemdrkansen, 5ie auf dem Kon⸗ tinenk womöglich 1 0 ſind, 200 din nig weden Fideg Ja ll. 8. 1e5 6n 0 „Ich bin nicht Miſter Fiſher.“ ſchrie ich,„ich hab e nen ſchon Aaat⸗ Ste ad ucht Mier iſher!“ 00 trat der Mann an mich heran.„Nein!“ ner) ch auf den Tiſch. Meine Braut lief heulend aus dem Zimmer.)— Nun rief er nach dem Diener. Der Diener rief zwei Herren. Er und ſch, wir maßen uns wie Duellanten. 5 „Vor Zeugen: Sind Ste Miſter Fiſher, geboren; Nichtp.. Genügt. Den Herren Dank! Auf nachher!“ Da mit enttieß er ſeine„Zeugen“, nahm ein Blatt Papier, 8 ein paar Zeilen drauf, übergab es dem Diener, der mich er⸗ ſuchte, ihm zu folgen. „Meine Legitimationen!“ forderte ich forſch. „Sie erhalten neue“, tröſtete der Diener. „Ich beſtehe darauf, angenblicklich meine Legitimatione wieder zu erhalten!“ tobte ich. 2 Den Mann ſocht das nicht an.—„Kommen Sie doch!“ ba der Diener,„Sie erhalten Ihren Auswets ja!“ Nur um nicht handgreiflich zu werden, ſtolperte ich mit. Warten ließ man mich. Auf einer Bank im Gang. Ließ mich warten. Dant erſchien, ſehr kühl, ein junger Herr un überreichte mir, mit Dienſtſiegel und Datum meinen Ausweis: „Träger bieſes Ausweiſes iſt tot. Bebörden wer⸗ den geketen, ihn ungebindert paſſſeren zu laſſen, keine Noti; von ihm zu nehmen, ihn total zu ianorieren, kurd id gut ihm lebenskänglich einzuträufeln, daß mit dem helligen Bürokra⸗ tismus nicht zu ſpaßen iſt!“ Bitte, überzeugen Ste ſich ſelbſt!.“ Mit weltläufſger Verbeugung überreichte der Eenbter 8 Prüfungsausſchuß des beſagten Wettbewerbes ſein Kärt⸗ n.. „Ausgezeichnet!“ rief der Präſtdent, ſchob die Brille auf die Stirn, ee eeds ung nchr⸗ „ mit bem erſten Preis natü⸗ ragke aus unheim⸗ kich belebten Augen der ſonderbare Gaſt. Da wandte ſich der Präſident nach einem Rundßlie keey die ſanft eingeſchlummerten Kollegen bedauernd an Herru Niemand Namenlos und ſagtet„Träger dieſes Ausweiſes iet tot?.. Schade! Wirklich ſchade! Denn es handelt ſich dies⸗ mal ausnahmsweiſe um einen Wettbewerb für deuiſche lebende Autoren!“ — 4 135 4. Seite. Nr. 25 Nene Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 17. Januar 1927 Zum Ausbau der Mannheimer Berufsberatung Ein Um⸗ und Ausblick von Dr. Albert May Die Berufsvorträge der Mannheimer Berufsberatungs⸗ ſtelle, die in dieſem Jahre weſentlich erweitert wurden, haben ſicherlich dazu beigetragen, die für die Volksſchulkinder wegen ihres geringen Alters, beſonders ſchwere Berufswahl zu er⸗ leichtern. Außerdem erhält jedes Entlaßkind in Mannheim noch ein Berufswahlbüchlein, worin auf die wichtig⸗ ſtenPunkte, die bei dieſem bedeutſamen Schritt zu beachten ſind, hingewieſen wird. Die ärztliche Unterſuchung und das Arteil des Klaſſenlehrers über die berufliche Eignung der — iugendlichen Berufswählerlinnen) ſollen den Eltern und dem Städt. Arbeitsamt die Eingliederung des zukunftsfrohen Be⸗ rufsnachwuchſes erleichtern. Daß bei den heutigen troſtloſen Arbeitsverhältniſſen dennoch die Qual der Wahl durch das Rennen nach den paar freien Lehr⸗ und Arbeitsſtellen nicht 5 iſt als früher, iſt wohl leicht einzuſehen. Die meiſten ltern legen deswegen heute den Hauptwert auf die Stel⸗ lenvermittlung und ſuchen ihr Kind ohne Rückſicht auf ſeine Eignung, ſeine perſönlichen Wünſche(ſeine Berufsluſt, ſeine Berufsneigung) in eine offene Stelle zu bringen; die Augenblicksnot verengt den Blick, läßt die ferner liegende Zu⸗ kunft als bedeutungslos erſcheinen. Man tröſtet ſich damit, daß„was nicht iſt,— etwa die fehlende Berufsneigung und seignung— noch werden kann“, und findet leicht zahlreiche tröſtende Beiſpiele aus Bekanntenkreiſen, aus der Vergangen⸗ —heit u. dergl. Daß hier eine gründliche Aufklärung dringend not tut, iſt ohne weiteres klar; denn nichts rächt ſich ſpäter ſchwerer als eine verfehlte Berufswahl, wenn auch nicht verkannt werden ſoll, daß auf die Berufsneigung des Entlaßkindes ſchon mit Rückſicht auf die ſelbſt durch Vorträge nicht ganz zu beſeiti⸗ gende Berufsunkenntnis meiſt kein allzu großer Wert zu legen iſt. Aus dieſem Grunde iſt man an anderen Orten zu einem weiteren Ausbau der Berufsberatung für die Volksſchuljugend geſchritten, ein Ausbau, der ſicherlich auch für Mannheim wüunſchenswert und bei einigem Entgegen⸗ kommen der inbetracht kommenden Aemter und Vereinigun⸗ gen wohl auch nicht allzu ſchwer durchführbar wäre; denn was beiſpielsweiſe in Harburg an der Elbe geleiſtet wer⸗ den kann, iſt ſicherlich auch in unſerer Stadt möglich zu machen. Vor mir liegen die„Jugendblätter zur Berufswahl und Be⸗ rufsberatung“, die von dem Geſchäftsführer des Arbeits⸗ und Berufsamtes in Harburg an der Elbe, Hermann Bues, ſeit 1925 unter dem Titel:„Vor dem Tore des werktätigen Lebens“ in zwangloſer Folge herausgegeben und koſtenlos an rund 1200 Entlaßkinder in Harburg und deſſen Landkreis ver⸗ teilt werden. Von dem erſten Jahrgang 1925/26 mußte wegen der ſtarken Nachfrage ein Neudruck auf Kunſtdruckpapier in Buchform hergeſtellt werden, der in kleinerem Format als die Zeitſchrift herausgebracht wurde. Er gewährt eine gute Ueber⸗ ſicht über die geleiſtete Arbeit. Die Blätter ſollen nach dem Vorwort„der Berufsaufklärung und Berufswerbung dienen, Berufsluſt und Berufsſehnſucht wecken und berufsverteilend wirken“.. Selbſtverſtändlich kann dieſer erſte Verſuch, der als wohlgelungen bezeichnet werden muß, noch nicht allen Wün⸗ ſchen gerecht werden.(Hier vermag auf Einzelheiten begreif⸗ licherweiſe ni eingegangen zu werden.) Die Stoffauswahl und ⸗anordnung erſcheint recht paſſend. Meiſt kommen füh⸗ rende örtliche Vertreter der beſprochenen Berufe, wobei das Handwerk beſonders bevorzugt wird, daneben aber auch Lehrlinge und Geſellen zu Wort, oft in der keimatlichen Mundart. Eine Anzahl Berufs⸗ und allgemeine Schilderun⸗ -gen, ſowie Gedichte und Sinnſyrüche ſind der älteren und neueſten Dichtung entnommen. Bei manchem Stück. beſonders bei der willenſpannenden Anſyrache des München⸗Gladbacher Arbeiterdichters Heinrich Lerſch:„Vor den Toren des tätigen Lebens“, wünſcht man, daß es in den amtlichen Leſebüchern unſerer Volksſchul⸗Entlaßjugend Aufnahme fände. Zahlreiche Zeichnungen und Photograpſien veranſchaulichen die Wort⸗ ſchilderungen, Preisausſchreiben wollen die Anteilnahme der Jugend an„ihrer“ Zeitſchrift wachhalten. Sollte eine derartige Berufswahlzeitſchrift nicht auch für Mannheim, vielleicht für den ganzen Kreis, zuſtandegebracht werden können? Sie müßte(wie in Harburg) von der ſtädti⸗ ſchen Berufsberatungsſtelle in engſter Verbindung mit Stadt⸗ ſchulamt, Handels⸗ und Handwerkskammer ſicherlich auch mit Unterſtützung der Großinduſtrie), mit den Direktionen der⸗ Gewerbe⸗ und Handelsſchulen herausgegeben werden. Frei⸗ lich dürfte ſie nur als ein Glied(wenn auch als ein recht be⸗ deutſames) der ſtädtiſchen(und ſtaatlichen) Berufswahlhilfe für unſere Entlaßjugend betrachtet werden, wie dies auch in Harburg, dem deutſchen Geburtsort der Berufswahlzeitſchrift, geſchieht. Dort ſind beiſpielsweiſe Betriebsbeſichti⸗ gungen durch die Schuljugend bereits durchgeführt. Die Zeitſchrift dient, wie ausdrücklich hervorgeboben wird, als Grundlage für die unterrichtliche Behandlung der einzelner Berufe in der letzten Klaſſe der Volksſchule. Licht⸗ bild und Film werden in den Dienſt dieſer volkswirtſchaftlich außerordentlich wichtigen Aufklärungsarbeit geſtellt. In Mannheim hätte man beiſpielsweiſe gewünſcht, daß der Daim⸗ lerfilm über die Entſtehung eines Autos mit auten ſchemati⸗ ſchen Zeichnungen, ſowie unſer Mannheimer Werbe⸗ und In⸗ duſtriefilm„Stadt der Arbeit“ auch der Volksſchuljugend der drei letzten Jahrgänge koſtenlos gezeigt würde. Dieſe Auf⸗ klärungsarbeit hätte ſicherlich auch in der Fortbildungsſchule und bei jugendlichen Arbeitsloſen guten Erfolg. Beſonderer Wert müßte bei der Zeitſchrift etwa darauf gelegt werden, daß ſie auch von den Eltern eingebend geleſen wird, weil dieſe aus den vorn angedeuteten Gründen heute meiſt recht großen Einfluß auf die Wahl des Berufes ihrer Kinder beſitzen. Die Höhe der Löhne, die Länge der Lehrzeit, die vorausſichtliche Dauer der Arbeitsloſigkeit während des Jahres(bei Saiſon⸗ berufen etwa) uff. könnten deshalb in größerem Umfange, als dies in Harburg geſchieht, berückſichtigt werden, wenn auch auf die ſeeliſche, die innere Befriediaung, die ein gut ge⸗ wählter Beruf gewährt, beſonderer Nachdruck zu legen iſt. Holland, ein Land moderner Waſſerwirtſchaft Ueber dieſes Thema ſprach am Freitag abend im großen Saale der Handelskammer Syndikus Dr. Metz, Dozent für niederländiſche Wirtſchaftskunde am Holland⸗Inſtitut ber Univerſität Frankfurt a.., der, unterſtützt von erläutern⸗ den Lichtbildern, ungefähr folgendes ausführte: Wenn man von Waſſerwirtſchaft ſpreche, müſſe man bei einem Land wie Holland an zwei Dinge denken, nämlich an Waſſerverdrängung und Waſſerverwertung. Bei Holland denke man natürlich zuerſt an Waſſerver⸗ drängung. Holland ſei das einzige Land, das ſagen könne: wir haben das Land gebildet und nicht das Land uns. Ein großer Teil des Landes liege tiefer als das Meer und die Flüſſe. Dünen und Deiche ſeien es, die das tiefer gelegene Land vor den Einbrüchen des Waſſers ſchützten. Im Deich⸗ bau ſeien die Holländer große Meiſter. Aber mit den Deichen allein ſei es noch nicht geſchafſt; es gelte auch, das Land trocken zu halten. Wie das mit Deichen, Kanälen und Pump⸗ werken vor ſich geht, zeigte der Redner in anſchaulicher Weiſe. Dann kam der Vortragende auf die Trockenlegung der Zulderſee zu ſprechen, wodurch von dem 360 000 ha großen Gebiet 232000 ha zu fruchtharem Ackerland würden. Die Baukoſten würden auf 5000 Millionen Gulden zu ſtehen kommen. Zum Thema Waſſerverdrängung gehöre auch ein zweites Gebiet, der Städtebau. Früber habe man die Städte nur an Deiche geeut. Das ſei natürlich nicht lange gegangen. Man bebalf ſich dann damit, auf Pfähle zu bauen. Die Koſten ſeien jedoch faſt unerſchwinglich geworden. Darauf baute man auf Betoncaiſons, bis man auf den Gedanken kam, den 1 Sandboden dahin zu pumpen, wo gebaut wurde, wodurch dann ſpäter ein geſundes trockenes Wohnen ermöglicht wor⸗ den ſei. Was die Waſſerverwertung anbetreffe, ſo zähle Holland etwa 1000 km Flüſſe und über 3000 km Kanäle. Daß Holland die Rheinmündung bei ſich behalten habe, ſei eines der gradioſeſten Dinge der Waſſerbaukunſt, die je von einem Land geleiſtet worden ſeien. Wie die Schaffung des Weges zum Meer bei Amſterdam und Rotterdam, ſeien dieſe Dinge auf Privatinitiative zurückzuführen. Zum Waſſerbau gehöre auch der Hafenbau. Nirgendwo in der Welt ſinde man beide Arten der Häfen ſo, wie in Holland Die neueſte Arbeit ſei neben einigen weiteren, wie auch die Verbindung Amſter⸗ dams zum Rhein, die Kanaliſierung der Maas.— Die Eiſen⸗ bahn diene in Holland ausſchließlich dem Perſonenverkehr. Fracht würde nur mit dem Schiffe befördert. Zwiſchen Amſter⸗ dam und Rotterdam verkehrten täglich 200 Dienſte. Die Folge der Waſſerwirtſchaft in Holland ſei das Fehlen des Trans⸗ portproblems. Mit einem Ueberblick über die ſozialen Verhältniſſe in der holländiſchen Induſtrie, die viel beſſer ſeien als bei uns, ſchloß der Redner ſeine außerordentlich intereſſanten Ausführungen, die alle Aner⸗ kennung verdienten. W. R. * * Vom geſtrigen Sonntag. Während der letzte Sonntag naßkalt und regneriſch war und auch die letzten Tage der ver⸗ gangenen Woche Regenwetter brachten, war der geſtrige Soun⸗ tag wieder alles Erwarten ein Ausflugstag. Von einem blauen Himmel und goldenen Sonnenſchein ſah man aller⸗ dings nicht viel. Dies konnte aber niemand von einem aus⸗ gedehnten Spaziergang abhalten. So ſah man in den ſtädtiſchen Parkanlagen und auf der Neckarpromenade außer⸗ ordentlich viele Menſchen. Die Ebertbrücke bildete auch am geſtrigen Sonntag wieder einen großen Anziehungspunkt der Bewohner aus der Altſtadt. Aus der Pfalz ſah man gleich⸗ falls viele Menſchen über die Rheinbrücke herüherwandern. Der Bahnverkehr war namentlich in den Nachmittags⸗ ſtunden nach Heidelberg ein reger. Die Lufttemperatur ſchwankte in den letzten Wochentagen faſt täglich zwiſchen +—7 Grad C. Die Gartenbeſitzer und insbeſondere die Landwirte klagen über die gegenwärtige Witterung, ſie wünſchen Schnee und Eis und keinen Regen und vor allem eine längere Froſtperiode, damit die Winterſaaten nicht voreilig keimen, um ſpäter bei Froſteintritt abzuſterben. Auch für die Menſchen iſt die gegenwärtige Witterung ſehr ſchädlich. Die Grippe will nicht abnehmen, und nimmt namentlich auswärts immer mehr an Ausdehnung zu. Der Samstag und Sonntag ſtanden bereits im Zeichen der Ballſaiſon und des Karnevals. ch. * Grober Unfug wurde dadurch verübt, daß an den beiden Feuermeldern Diakoniſſenſtraße 2 in Feudenheim am Sonn⸗ tag früh halb 2 Uhr und am Parkring 9 ebenfalls um halb 2 Uhr früh die Scheibe eingeſchlagen, die Feuermelder ohne jegliche Urſache in Tätigkeit geſetzt und die Berufs⸗ feuerwehr alarmiert wurde. Leider konnten die Täter nicht ermittelt werden. Beranſtaltungen Reklame⸗Redonte Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen⸗ Heidelberg des Verbandes Deutſcher Reklame⸗ Fachleute hat ſich mit der Redoute, die ſie am Sams⸗ tag in ſämtlichen Räumen des Ballhauſes veranſtaltete, ſehr gut eingeführt. Wer mit hochgeſpannten Erwartungen die in recht origineller Weiſe närriſch dekorierten Räume betrat, wurde nicht enttäuſcht. Vor allem ſei feſtgeſtellt, daß die Stim⸗ mung ſchon in den erſten Stunden die allerbeſte war. Man merkte, daß man gekommen war, nicht um ſich amüſieren zu laſſen, ſondern ſelbſt ſein Teil dazu beizutragen, daß die Sorgen des Alltags keinen Zutritt fanden. Der Beſuch war ausgezeichnet. Es herrſchte keine drückende Fülle. Und ſo konnte ungehindert dem Tanze gehuldigt werden. Unend⸗ liche Mühe hatte ſich der Maunheimer Graphiker Ludwig Hofmann mit der Ausſchmückung der Räume gegeben. Ueberall, wohin das Auge blickte, Plakate in allen Größen und Farben, ſchon im Parterre in den Reſtaurationslokali⸗ täten, im Treppenaufgang und in den beiden Sälen. Hier hatte der Künſtler mit Plakaten einen ſehr originellen Fries geſchaffen. Die Zuſammenſtellung ergab manchen Witz. Da⸗ zwiſchen nicht minder ſpaßige Sprüche, z. B.„Menſch, ſeie nicht dof, trink Durlacher Hof“,„Für die Naſe nimm Sidol, für die Gucker Kukirol“.„Ohne Reklame kein Geld und kein Name“ las man über der Bühnenöffnung. Der ſtrah⸗ lende Glanz der Beleuchtungskörper war durch lang herab⸗ wallende gewandartige Papierhüllen in den Verbandsfarben blau⸗weiß⸗rot⸗gelb gedämpft. Angenehme Abwechſlung in das Gewoge des Tanzes brachten mehrere Reklamedarbietungen, die die anmutigen Fiſcher⸗Riegel⸗Puppen, die ſchon bei der Silveſterveranſtal⸗ tung im Roſengarten ſehr gefielen, eröffneten. Eine ſehr geſchmackvolle Ueberraſchung in des Wortes vollſter Bedeu⸗ tung war die Damenſpende der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung!. Jeder Dame, die unter den Klängen der Kapelle Mohr, die flott und ſchmiſſig neue und alte Tänze ſpielte, auf der Bühne deſilierte, erhielt eine Tafel Marzipan. Allgemein gefallen hat eine zweite Spende un⸗ ſeres Verlages, eine nicht minder geſchmackvoll ausgeführte Druckſache, in der in Gedichtform all die Firmen gewürdigt wurden, die mit ihren Plakaten die Wände zierten. Selbſt „Moulin rouge“ in Geſtalt eines Sektpavillons fehlte nicht. Er hatte ſich in eine Ecke des großen Saales geſchmiegt und ließ unaufhörlich die roten Windmühlenflügel kreiſen. Die Zahl der Herrenmasken war ſehr gering. Um ſo zahlreicher war die Damenwelt im närriſchen Koſtüm er⸗ ſchienen. Die Hoſenrolle in allen nur erdenklichen Variatio⸗ nen war Trumpf. Es gab auch einige Preiſe. Den erſten Preis erhielt ein Honolulu⸗Neger, der ſich und ſeinen Schirm mit allen möglichen Reklamen beklebt hatte, den zweiten eine wandernde Plakatſäule, den dritten 4711(Kölniſch Waſſer), eine reizende weibliche Maske. Ehrenpreiſe wurden einer einzelnen Dame und einem Damentrio zuerkannt, die feſche Koſtüme in den Verbandsfarben trugen. Beſondere Verdienſte um das Feſt hat ſich auch Werbeleiter Franz Joſeph, der Vorſitzende der Vergnügungskommiſſion, er⸗ worben. Noch weit nach Mitternacht war keine merkliche Ab⸗ nahme der Beſucherzahl feſtzuſtellen, ein Beweis dafür, daß gefunden war, was geſucht wurde: echte eeee c. Die Generalidee der ſtädtiſchen Maskenbälle Für die nach einjähriger Pauſe im bevorſtehenden Karne⸗ val wieder ſtattfindenden ſtädtiſchen Maskenbälle(Samstag, 5. Februar und Faſtnachtdiengztag, 1. März) iſt eine General⸗ idee ausgegeben worden, die für die Ausſchmückung der Säle und für die Koſtümierung der Teilnehmer eine überaus reiche Fülle von Möglichkeiten bietet. Sie lautet:„Im Zeichen des Weltverkehrs“. Vertreter aller bis ſetzt bekannten und noch zu entdeckenden Weltteile werden ſich im Roſengarten ein Stilldichein geßen. Die Verkehrsmittel aller Zeiten werden erſcheinen vom Eskimo⸗Kann bis zum Ozean⸗ dampfer, vom Drais⸗Fahrrad bis zum Großflugzeug mit Schlafkabinen, von der Poſtkutſche bis zur Untergrundbahn. Ein Weltverkehrsturm in der Mitte des Nibe⸗ lungenſaales wird den rieſigen Weltverkehr regeln. Auf dem Podium werden die dem Weltverkehr dienenden Bauten und Verkehrseinrichtungen erſtehen, im Vordergrund das Welt⸗ verkehrsamt gegliedert, nach den fünf alten Weltteilen und dem ſagenhaften Erdteil Atlantis. Ein in ſeinem Ausmaß auf den bisherigen Maskenbällen noch nie erreichter Farben⸗ himmel überſpannt den ganzen närriſchen Weltenraum. Neun gewaltige Lichtquader und Tauſende von Glühlampen werden eine Ueberfülle von Licht ſpenden. Auf der farbendurchträu⸗ felten Emporebrüſtung werden die verſchiedenartigſten Ver⸗ kehrsmittel der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in grotesker Stiliſtik erſcheinen. Ein beſonderer Anziehungspunkt wird die elektriſch' be⸗ triebene Untergrundbahn ſein, die an allerlei intereſ⸗ ſanten Haltepunkten vorbei im Tunnel unter dem Nibe⸗ lungenſaal und Muſenſaal verkehren wird. Für die Unter⸗ kunft und Verpflegung wird in reichlichem Maße geſorgt ſein. Es wird nunmehr Sache der Beſucher dieſer Bälle ſein, zu der weiteren Ausgeſtaltung der Idee, die der Phantaſie keine Grenzen ſetzt, durch originelle, farbenfreudige Koſtüme an tragen. Die Bezirksgruppe Mannheim des Verbandes badiſcher Gartenbaubetriebe veranſtaltete am Donnerstag in den neu renovierten Sälen des Caſinos unter Mitwirkung der hieſigen Blumengeſchäfts⸗ inhaber ihr in allen Teilen ſchön verlaufenes Winterfeſt, das Familiencharakter trug und einen erinnerungsreichen Verlauf nahm. Eine Reihe von Gäſten kounte begrüßt wer⸗ den, ſo als Vertreter der Stadt Reg.⸗Rat Dr. Hofmann, der Vorſtand des ſtädt. Nachrichtenamtes und auswärtige Kollegen. Den Landesverbaud badiſcher Gartenbaubetriebe vertrat deſſen Vorſitzender, Fritz Kocher. Wie bei allen Feſten der Gärtner waren Saal und Tafel prächtig geſchmüct. Stellvertr. Obmann Illhardt verwies in längeren Aus⸗ führungen auf den Zweck und die Ziele ſolcher Veranſtal⸗ tungen, die eigentlich bei den Gärtnern eine Seltenheit ſind und betonte die einigenden kollegialen Beſtreburgen. Das ſchöne Familienfeſt verdanke man in erſter Linie dem Opti⸗ mismus des Seniors der Gärtner, Obmann Jacob Fuhr. Die mit großem Beifall aufgenommene d ſprache klang in einem Hoch auf den deutſchen Gartenbau aus. Obmann Fuhr begrüßte alsdann die Gäſte. Gärtnereibeſitzer Stark⸗Edin⸗ gen ſprach über die Balkonſchmückung in Mannheim und verlieh dabei dem Wunſche Ausdruck, daß Mannheim als Blumenſtadt bald ebenſo berühmt werde wie als In⸗ duſtrieſtadt. Die bekannte Konzertſängerin Guſty Bieber ſpendete im Laufe des Abends eine Reihe hübſcher Lieder⸗ gaben, die alle ſtarken Beifall fanden. Sie ſang ihre Lieder mit einer natürlichen Friſche und einem ſo angenehmen Wohl⸗ laut der Stimme, daß ſie Aug' und Ohr der ganzen Zu⸗ hörerſchar auf ſich lenkte. Die talentierte Sängerin, deren ſympathiſches Organ in dem herrlichen Saal beſonders weich und anſchmiegend erklang, verſtand es beſonders gut, die Schönheiten ihrer melodiſchen Lieder fein herauszuarbeiten. In Frl. Julia Kaufmann hatte ſie eine gewandte und tech⸗ niſch vorzüglich durchgebildete Begleiterin am Flügel. Eine weitere Ueberraſchung boten die herrlichen Liedervorträge des Flora⸗Quartetts. Während die einzelnen Stim⸗ men ſein abgetönt erklangen, ergab ſich im Zuſammenwirken eine Harmonie von beſonderer Feinheit und Ausgeglichenheit. Der beliebte Lokaldichter Frank zog durch ſeine geiſtvollen Muſenkinder alles in ſeinen Bann. Die Tombola, die aus wertvollen Gewinnen beſtand, war raſch ausverkauft, worauf der Tanz begann. ch. * * Mannheimer Altertumsverein. Montag, den 17. ds., abends 8 Uhr, hält Stadtbaudirektor Platz einen Vortrag, der durch viele Lichtbilder erläutert werden wird über „Mannheim einſt und jetzt“. Da der Vortragende ein ausgezeichneter Kenner des Mannheimer Stadtbildes iſt, wer⸗ den ſeine Ausführungen ſicher dazu anregen, die hieſigen Bau⸗ ten mit andern Augen und von neuen Geſichtspunkten aus anzuſehen. 7 Heſſe⸗Konzert. Unter günſtigſten Zeichen iſt Konzert⸗ meiſter vom Nationaltheater⸗Orcheſter, Richard Heſſe, in der Lage, ſein 40jähr. Muſikerjubiläum, das in dieſes Jahr fällt, zu feiern. Mit ſeinen Kindern wird er aus dieſem An⸗ laß am 20. Januar 1927 im Muſenſaal des Roſengarten ein Feſtkonzert mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter veranſtalten. Es wirken dabei ſoliſtiſch Konzertmeiſter Richard Heſſe ſelbſt, ſeine Tochter Lene Heſſe⸗Sinzheimer, und ſeine beiden Söhne, der Solocelliſt des Dresdener Staatstheater⸗Orcheſters Karl Heſſe und Eugen Heſſe, Klavier, mit. Die Leitung des Konzertes übernimmt Kapell⸗ meiſter Max Sinzheimer. * Kanarienvogel⸗Ausſtellung. Daß in Mannheim die Zucht der Kanarienvögel auf anerkannt hoher Stufe ſteht, be⸗ weiſt nicht nur die ſtarke aus dem In⸗ und Auslande kom⸗ mende Nachfrage nach Mannheimer Kanarienvögel, ſondern auch die geſtern im„Grünen Haus“ eröffnete große Kanarienvogel⸗Ausſtellung des Mannheimelr Kanarienzuchtvereins von 1891, des älteſten Vereins dieſer Art am Platze. In ihrer großen Reichhaltig⸗ keit bot die Ausſtellung ein überſichtliches Bild über die viel⸗ begehrten Sänger im gelben Gefieder. 47 Kanarienvögel waren zum Wettbewerb angemeldet, darunter Vögel aus Berlin, aus Sachſen, aus der Echweiz und aus Bayern. Alle die vielen Tierchen ſangen unermüdlich. Den ganzen Tag hindurch erſchallte ihr melodiſcher Geſang aus ihren ver⸗ dunkelten Käſten. Preisrichter waren die Herren Denig⸗ Mainz und Eckſtein⸗Karlsruhe. Den erſten Preis in der all⸗ gemeinen Klaſſe erhielt Adam Weber⸗Würzburg, den zweiten Black⸗Berlin⸗Wilmersdorf, den dritten Margarethe Dubail⸗ Mannheim⸗Waldhof, den vierten Jakob Mangold⸗Mann⸗ heim. In der Vereins⸗Klaſſe bekam den erſten Preis Peter Metzger⸗, den zweiten Georg Müller⸗, den dritten Bergdoldt⸗ und den vierten Andreas Bertſch⸗Mann⸗ heim. Die bekannte Firma Conſtantin u. Löffler hatte ein überſichtliches Sortiment Vogelfutter und Vogelzucht⸗ utenſilien ausgeſtellt, desgleichen die Firma P. Niedecken, Spezialgeſchäft für Bedarfsartikel der Vogel⸗ und Aquarien⸗ Liebhaber, die Firma Epple⸗Ludwigshafen eine Pracht⸗ ſammlung von Schmetterlingen, Käfige, lebende Tiere, unter denen namentlich ein munterer Iltis auffällt. Die Ausſtel⸗ lung iſt heute noch geöffnet. Wer Glück hat, kann in der Tombola um 20 Pfg. einen prächtigen gelben Sänger gewinnen. Film⸗Nundſchau Skala⸗Theater Lindenhof.„Unſer täglich Brot“ heißt der Hauptfilm des neuen Spielplanes im Skala⸗Theater. In ſieben wuchtigen Akten ſchildert dieſer Film, den nur ein weltfremdes und ſubjektives Hirn für irgend eine Tendenz ausſchalten könnte, den Kampf ums Daſein und ums tägliche Brot. Nicht nur die Arbeiter ſind es, die ringen um ihren Lohn. auch der Brotherr ſitzt und ſinnt, woher ihm Aufträge und damit Verdienſt herkommen möchten. Und wenn er einen Teil der Arbeiter entlaſſen muß es geßt nicht anders. Er ſellſt hat ſein Hau sveryfändet. dawit der Betrieb aufrecht erhalten werden kann. Und als ſich die Zeiten beſſern, iſt auch wieder Arbeit für alle da. Der Film, bei dem aute Darſteller wit⸗ wirken iſt geſchickt aufgemecht. Ein reichaltiges Veinrogremm —„Die Beute“, ein Fünfakter, und die„Deulig⸗Wo⸗ chenſchau“— folgt dem Hauptfilm nach. gale für Teitunssanseigen adusgegebene Marſ eœ ſüurt 30 fumi im MHmsafx wieder. Rudolf Herzog. 22 —.— E„ ͤ«»— E r reeeee R „„ — 1—— verletzt. Keck das Endreſulta guartetts mi Montag, den 17. Januar 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Morgen⸗Ansgabe) 5. Seite. Nr. W Sport unòd Spiel — um den Fußball Bundespoln Verlin ſchlägt Südoſtdeutſchland:1(:0) Auf dem neuen Sportplatz des S. C. Charlottenburg beim Funkturm in Berlin wurde am Sonntag wieder eiumal die große Werbekraft der Bundespokalſpiele unter Beweis ge⸗ ſtellt. 25000 Zuſchauer kamen bei prächtigem Winterwetter mit hochgeſpannten Erwartungen zu einem Spiel, das jedoch enttäuſchen ſollte. Die Enttäuſchung war des mäßigen Spiel der Schleſier, denen man aufgrund ihrer Siege in zahlreichen repräſentativen Kämpfen der beiden letzten Jahre reichlich Vorſchußlorbeeren gegeben watte. In dieſem Spiel zeigten die Südoſtdeutſchen herzlich wenig. Die beſten Leute waren noch der Mittelläufer Lehmann, die beiden Verteidiger und der Torwart Ritzka. Bei Berlin gefiel beſonders Sobeck, der ſämtliche Tore einleitete. Die Berliner griffen immer energiſch an und ſchoſſen auch auf das Tor der Schleſier. In der 30. Minute fiel durch Zetſche das erſte Tor für Berlin. Nach der Pauſe waren die Berliner ſtark überlegen. Be⸗ reits in der 10. Minute erhöhte Zetſche auf:0, der auch das dritte Tor in der 32. Minute folgen ließ. Bald darauf ſtellte Sobeck durch Kopfball das Ergebnis auf:0. Dann kamen die Südoſtdeutſchen durch Pohl noch zu ihrem Ehrentreffer. Noroͤdeutſchland gewinnt gegen Mitteldeutſchland mit:2(:0) Das Spiel fand in Hamburg auf dem Platz am Rothen⸗ baum vor 15 000 Zuſchauern ſtatt. Bei Norddeutſchland war Harder durch Horn erſetzt worden. Die Einheimiſchen erran⸗ gen einen glücklichen Sieg. Sofort nach Beginn griff der Norden energiſch an. Der rechte Läufer der Sachſen, Mantel, verſchuldet einen Strafſtoß, der zum Führungstreffer für Norddeutſchland durch Horn verwandelt wird. Mitteldeutſch⸗ land findet ſich nur ſehr ſchwer zuſammen, während die von Horn crächtig geführten Norddeutſchen immer wieder ge⸗ ſchloſſen angreifen. Der Tormann Kagemann erwies ſich als der beſte Mann der Gäſte. In der 27. Minute mußte bei Nord⸗ deutſchland Sommer ausſcheiden, ſo daß der Norden in der Folge nur noch mit 10 Mann kämpfte. Der Norden ver⸗ wandelt einen Strafſtoß, der von Warnecke gut getreten war durch Wolpers zum 2. Tor. Mitteldeutſchland wurde jetzt beſſer, zeigte aber immer noch nicht genügend Durchſchlags⸗ kraft, um die norddeutſche Deckung durchbrechen zu können. Faſt zuſammen mit dem Pauſenpfiff buchte der Norden, wie⸗ derum durch Wolpers das 3. Tor. Nach dem Wechſel hatten die Mitteldeutſchen umgeſtellt, ſie kamen in der 16. Minute zu ihrem erſten Tor durch einen Elfmeter, der von Reißmann verwandelt wurde. Derſelbe Stürmer ſchoß in der 35. Minute nach einem Durchbruch das 2. Tor für Mitteldeutſchland. Kurz darauf wurde Wolpers Gegen Schluß drängt dann Mitteldeutſchland ſtark, um den Ausgleich zu erzwingen, aber Beier rettete immer wieder. Beim Sieger waren Beier, Lang, Horn nud Wolpers die beſten Leute. Bei den Sachſen Kagemann, Kühnel und Hoffmann. ee Verbandsſpiele im Rheinbezirk V. f. L. Neckarau— F. V. Speyer 51(:0) r Platz des Meiſterſchaftsfavoriten war geſtern ſehr 5 Reit hohem Torunterſchiede vermochte Neckarau das Rückſpiel gegen Speyer zu gewinnen. Der Sieger war auch geſtern wieder in guter Jorm, beſonders das Schluß⸗ trio, trotzdem dieſes recht gefährliche Angriffe der Gäſte ab⸗ wehren mußte. Auch die Läuferreihe war gut disponiert, hier gefiel außer Gaſt beſonders Reinemuth. Der Sturm zeigte wieder ein gutes Angriffsſpiel und ſpielte ſich gute Tor⸗ gelegenheiten heraus, die aber oft durch Ueberkombination und Egoismus der einzelnen Stürmer verdorben wurden. Der beſte Stürmer war der Rechtsaußen Keck, deſſen Vor⸗ lagen auch die meiſten Tore einbrachten. Im Innentrio waren Zeilfelder und Zöllner wieder recht durchſchlagskräf⸗ tig, während Kaiſer nicht ſeine ſonſtige Form bewies. Speyer war im geſamten wenig gefährlich. Der Innenſturm mit dem ſchußgewaltigen Böß wurde gut bewacht. Am beſten gefiel die Hintermannſchaft, beſonders der Torwart, der durch ent⸗ ſchloſſenes Abwehrſpiel noch manchen Erfolg der Neckarauer vereitelte. In der erſten Halbzeit hatte Speyer wenig zu beſtellen. Aber erſt die 18. Minute brachte durch Zöllner nach Vorkage von Keck das Führungstor und bald darnach fiel durch Zöllner das zweite Tor auf dieſelbe Weiſe. Eine Minute vor dem Wechſel ſtellte Keck durch Einzelleiſtung das Ergebnis auf:0. In der zweiten Spielhälfte li bie u. inn Heag d hälfte ließ das Temp die 30. Minute brachte dur eilfelder d Ein Gegenangriff der Gäſte as vierte Tor.& Spiel war zunächſt ausgeglichen. Erſt ſtellte durch deren Halbrechten das Ergebnis auf:1. 8 1 5 5 brachte— Kopſbal von it auf:1. Das Spiel beiden Seiten fair durchgeführt und hatte in Sere 957 be 87 ann aus Schwenningen einen ſehr guten Schiedsrichter. 8. * Spielvereinigg. Sandhofen— Sportverein Waldhof 320(:0) 5 il ng an 55 adenen Vereine des Spitzen⸗ ot entronnen ſind, hat nun geſtern —5 Sandbrten ereilt. Wie wanke 13995 5 i0 zeine ausgezeichnete Geſamtleiſtung und gewann verdient. Die ganze Mannſchaft war von großem Feneaenbee beſeelt, trotzdem verdienen drei Leute beſonders rvorgehoben zu 1 0 entner, der Mittelanfer und zwar der jugendliche Torhüter ̃ Stadtsmann und der linke Läufer weſentlich zum Erfolge beitrugen. Der 2 75 ier dlene ſchöne Kombination und hatte im Halblinken Meier die treibende Kraft. D 1 recht mäßige Leiſ alt. DZemgegenüber bot Waldhof eine menhanglos fefee den annſchaft ſpielte ganz zuſam⸗ Nur Brückl der Mittelläufer Feut algogt einnd araße Fitte: Torhüter Riehm kämpften 1 1795 Al eteaden der 8 it dem Ei i Könnens, konnten aber auch das Schiäſal ncht e e gehaßt. wer Erſten Halbzeit hätte Waldhof es in der Hand Sinen as W. zu ſeinen Gunſten zu entſcheiden, aber der beit es nicht, die zeitweiſe große Feldüberlegen⸗ für ee Nach der Pauſe fiel bald das Führungstor . 9 durch den Halblinken Meier, der einen Feh⸗ Waldhof weitedoſderteidigung ausnützte. Trotzdem drängte 5 5 0 15 Aber als in der 60. Minute Sandhofen einen Waldhof verlo Lore verwandelt hatte, war das Spiel für oren. Die Mannſchaft kämpfte nun noch kopf⸗ drien Minuten vor Schluß ſchoß Meier Bof gie 19 es Tor. Trotz großen Drängens konnte Wald⸗ 50 gegneriſche Verteidigung nicht ſchlagen nchles 8 6 8 einwandſrei beſiegt bekennen. Der Schieds⸗ adowiez(Mainz 05) leitete das Spiel korrekt. 5 8. .C. Phönix Mannheim— F. C. Pirmaſens•2(:1) Phönix konnte auch ſein letztes Bezirksligaſpiel nicht zum Erfolge geſtalten Die Elf kämpfte auch geſtern wenig glück⸗ lich und hätte das Spiel ganz gut gewinnen können. Im Sturme ſtand wieder eine neue Kraft, die ſich nicht beſon⸗ ders bewährte und viele gute Torchancen ausließ. Pirmaſens zeigte nichts Ueleragendes. Das Fehlen des Mittelläufers Hergert machte ſich ſtark bemerkbar. Nur der Torhüter Schaub und Babo im Sturme waren in großer Jorm. Nach anfänglich ziemlich luſtloſem Spiele kann Haas in der 15. Minute nach ſchönem Durchſpiele das erſte Tor erzielen, :0 für Phönix. Wohl geht der Kampf nun auf und ab, doch ſind beide Mannſchaften durch den aufgeweichten, ſchweren Baden in ihren Aktionen ſtark behindert. In der 25. Minute fällt durch Babo der Ausgleich; der ſcharfe Schuß prallt von der Latte ins Netz,:1. Darnach iſt das Spiel ziemlich aus⸗ geglichen und mit:1 geht man zur Pauſe. Weiter iſt der Kampf meiſt intereſſelos. Doch allmählich kommt Pirmaſens mehr auf und das Spiel zeigt nun endlich etwas Elan. Zinſius verſchafft in der 24. Minute ſeinem Vereine durch ein zweites Tor die Führung,:2 für Pirmaſens. Der Kampf wird nun etwas hart. Phönix hat mehrere Ausgleich⸗ möglichkeiten durch Schwarz, doch Schaub wehrt ſtets gut ab. In den letzten zehn Minuten des Spieles ſetzt Phönix zu flottem Endſpurte ein, hat zwei ſichere Torchancen, die jedoch mit Glück von den nun zahlreich verteidigenden Pir⸗ maſenſern noch gut gewehrt werden können. Der Schieds⸗ richter, Herr Boeres⸗Lahr, leitete das Spiel im allge⸗ meinen gut M. S. Tabellenſtand im Rheinbezirk: Vereine Spiele Gew. Unentſch. Verl. 16 12 1 3 Tor V. f. L. Neckarau 55522 Phönix Ludwigshafen 17 11 3 8 40:22 25 V. f. R. Mannheim 16 9 3 4 51:26—0 Sportv. 1907 Waldhof 13 10— 20 Sportv. 98 Darmſtadt 18 8 2 8 44255 18 .⸗C. Pirmaſens 16 15 8 37:48 15 1903 Ludwigshafen 16 0— 9 82288 14 F. V. Speyer 17 8— 49:62 12 Spielvg. Sandhofen 10 3 11 32:57 8 Phönix Mannheim 18 8 852 19 28:64 8 Weitere Ergebniſſe Zwiſchenrunde um den D§.⸗Pokal In Hamburg: Nord⸗ gegen Mitteldeutſchland 32. In Berlin: Brandenburg— Südoſtdeutſchland:1(:). Süddeutſchland Verbandsſpiele: Bezirk Bayern: München 1860— ASV. Nürnberg:2; 1. F. C. Nürnberg— Sp. Vg. Fürth:6; Wacker München— .. Augsburg:0; 1. F. C. Bayreuth— Bayern Mün⸗ hen:8. 2 Bezirk Württemberg⸗Baden. Phönix Karlsruhe— V. f. B. Stuttgart:2; Stuttgaxter Kickers— S. C. Freiburg:3; Union Böckingen— S. C. Stuttgart:2; Freiburger F. C.— Karlsruher F. V.:9. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar. F. C. Idar— Alemannia Worms:1: S. V. Wiesbaden— Wormatia Worms:1; Saar 05 Saarbrücken— S. V. Mainz 05:5; Boruſſia Neun⸗ kirchen— F. V. Saarbrücken 13. Mainbezirk: Viktoria Aſchaffenburg— Viktoria 93 Hanau Privatſpiele: Eintracht Frankfurt V. f. R. Mannheim:2. Kickers Offenbach— Kurheſſen Kaſſel:5. Griesheim 02— F. S. V. Frankfurt:7. Rheinbezirk Bezirksliga: Phönix Mannheim—.C. Pirmaſens 122. Spielvg. Sandhofen— Sportv. Waldhof:0..f. L. Neckarau— Fv. Speyer:1. Sportv. 98 Darmſtadt— Phönix Ludwigs⸗ hafen:4. Kreisliga. Kreis Unterbaden: Spielvg. 1907 Mann⸗ eim—.C. 1908 Mannheim:5. Vorwärts Mannheim— 19 Hockenheim:3..f. T. u. R. Feudenheim— Sportverein Schwetzingen:3. Alemannia Rheinau— Sportv. Amicitia Viernheim:5. Vorderpfalzkreis: Pfalz Ludwigshafen— FJv. Franken⸗ thal:0. Spielvg. Mundenheim— 1904 Ludwigshafen:0. F. G. 1914 Oppau—..R. Laudau:0. Union Ludwigs⸗ hafen—..R. Oggersheim 00. Kandball B. f. R. Mannheim badiſcher Hanöballmeiſter Polizeiſportverein Waungein— V. f. R. Mannheim Wer wird Sieger? Dieſe Frage beſchäftigte eine Woche lang die Intereſſenten des Handballſports. Sie konnte thev⸗ retiſch nicht gelöſt werden, denn beide Mannſchaften hatten Vorteile aufzuweiſen, ebenſo aber auch Nachteile. Die Er⸗ wartungen für dieſes Spiel waren daher auf das höchſte ge⸗ ſtiegen, was die nach bewies. Unter dieſen befanden ſich die Vertreter des Badi⸗ ſchen Landsverbandes für Leichtathletik, Verbandsſpielwart Heller, Bezirksſpielwart Weber, Bezirksvorſitzender Wentzel, Verwaltungsratsmitglied Ruppender als Vertreter des Ver⸗ eins für Raſenſpiele und Polizeirat Weigel, der den Polizei⸗ ſportverein vertrat. Die Wetter⸗ und Bodenverhältniſſe waren ſehr gut, ebenſo der Schiedsrichter Dutiné⸗Frankfurt. Seiner großzügigen, aber doch ſicheren Auslegung der Spiel⸗ regeln iſt es zu danken, daß das von beiden Seiten ſehr ſcharf durchgeführte Spiel nicht ausartete. Der Polizeiſportverein hatte ſeine ſtärkſte Mannſchaft aufgeboten. Er führte vor allem ein ſchnelles und ſehr wuchtiges Spiel vor; der Tor⸗ wart verrichtete ſeine Arbeit in ſicherer Weiſe. Von den Toren konnte er keines halten. Auch die Verteidigung er⸗ ledigte ihr Spielpenſum in großer Ruhe. Hetzel war der beſſere. Die Läuferreihe befriedigte reſtlos. Sehr gut war Ruf. Die Stürmerreihe brachte eine geſchloſſene Leiſtung nicht zuwege. Fünf gute Einzelſpieler. Dann war es aber aus. Daß ſich die Polizeiſportler darauf kaprizierten, durch ein auf Hauſer zugeſchnittenes Spiel zu Erfolgen zu kommen, —5 Dieſe Einſtellung koſtete den Polizeiſportverein en Sieg. Die Mannſchaft des Siegers war mit Ausnahme von Ehrbrecht, der durch Schließer erſetzt war, in gewohnter Auf⸗ ſtellung zur Stelle. In Bezug auf Taktik waren die Raſen⸗ ſpieler ihrem Gegner über. Auch die größere Nervenkraft wieſen ſie auf. Und das Moment war ausſchlaggebend. Der Mannſchaft gebührt ein Geſamtlob, denn von der erſten bis zur letzten Minute des Spieles zeigten alle Leute einen vor⸗ bildlichen Stegeswillen. Selbſt dann, als der Poltzeiſport⸗ 600 Köpfen zählende Zuſchauermenge Das Withligſte vom Conntagſport die dueng, Norzbeaiſehlan— Mitzeber clgd Verbandsſpiele im Rheinbezirk: Siege der Favoriten. Wald⸗ hof verliert gegen Sandhofen 45 V. f. R. Mannheim badiſcher Handballmeiſter:.l. R. ſchlägt den Polizeiſportverein Mannheim im Eutſcheidungsſpiel 8 8 Boxkämpfe in Ludwigshafen: Drei deutſche Meiſter im Ring Das Berliner Sechstagerennen: Tonani⸗Lorenz allein an der Spitze— 2„„ Der große Dauerlauf des Skiklubs Schwarzwald über 40 Km. verein kurz vor Schluß mit aller Energie auszugleichen ver⸗ ſuchte, verlor..R. die Ruhe nicht und dominierte für den Reſt der Spielzeit.„„5F Beim Anpfiff des vorzüglich amtierenden Schiedsrichters Dutiné⸗Frankfurt waren die Mannſchaften in folgender Auf⸗ ſtellung zur Stelle: 33** 5 BV..R.(blau]: Weiß: Diehl, Freff; Höß, Schönberger, Wey⸗ rich; Hügel 1, Morgen, Kehl, Schließer, Lenz. Polizeiſportverein(gelb⸗ſchwarz): Ripp;: Herrmann, Hetzel; Winai, Ruf, Stulz; Hoffmann, Hauſer, Steinbrenner, Baumann, Hellinger. Schon in den erſten Minuten des Spieles war deutlich zu erkennen, daß beide Mannſchaften auf Sieg ſpielten. Das Spiel wurde ſehr hart durchgeführt. V. f. R. iſt durch ſein ſchnelles Flügelſpiel zunächſt im Vorteil. Bei einem guten Kombinationsangriff wird Morgen unfair genommen. Sein Strafwurf war eine Meiſterleiſtung, durch die er ſeinem Ver⸗ ein die Führung gab. Polizei iſt etwas verblüfft, denn ein in den erſten fünf Minuten erzieltes Tor in einem ſolchen Spiel, bedeutete allerhand. Doch bald haben ſie ſich wieder gefunden. Ein hartnäckiger Kampf entbrennt. Polizeiſportverein kommt gut durch und nur ein zu hartes an den Mann gehen vexeitelt ein ſicheres Tor. Den Strafwurf wirft Hauſer glänzend zum vielbeſubelten Ausgleich ein. Wieder iſt Morgen durch, täuſcht wundervoll Verteidiger und Torwart. Die Raſenſpieler füh⸗ ren:1. Vergeblich ſind die Angriffe der Polizeiſportler. Die Hintermannſchaft des V. f. R. kann alles abwehren und mit dem oben genannten Reſultat geht es in die Pauſe. Nach dem Wiederanſpiel muß ſich V. f. R. gewaltig ſtrecken, um Erfolge des Gegners zu verhindern. Mit viel Geſchick und Glück gelingt dies auch der verſtärkten Hintermannſchaft der Blauen. Dabei zeigt ſich beſonders Weiß im beſten Lichte. All⸗ mählich wird das Spiel wieder offener. Hügel und Morgen finden mehrere Male das Tor nicht. Ebenſo Lenz, der zwei Mal darüber wirft. Auch Hauſer und Baumann ſind auf der Gegenſeite nicht glücklicher. Noch 10 Minuten ſind zu ſpielen. Mit ungeheurer Energie, ſogar die geſamte Läuferreihe ſtürmte mit wollen die Gelb⸗Schwarzen ausgleichen. Nerven⸗ peitſchende Momente ſpielen ſich im Strafraum der Raſenſpie⸗ ler, wo faſt die geſamte Mannſchaft verſammelt iſt, ab. Doch an dieſer Aufopferung mußte auch der größte Siegeswillen weichen. Polizei bekennt ſich geſchlagen. Bis zum Schlußpfiff iſt wieder V. f. R. im Vorteil. 2 155 Im Anſchluß an das Spiel beglückwünſchten Verband⸗⸗ ſpielwart Heller, Herr Ruppender und Polizeirat Weige ſiegende Mannſchaft zur Erringung der badiſchen Meictn und gaben der Hoffnung Ausdruck, daß die V. f..⸗Mannſchens mit demſelben Siegeswillen das Badner Land in den komm⸗z den Spielen um die ſüddeutſche Meiſterſchaft dertreten wer Spielführer Kehl gab zum äußeren Zeichen der Ehrung da⸗ Polizeimannſchaft ein prachtvolles Blumengebinde. irt, VBoxen Voxkämpfe in Ludwigshafen Klare Siege des deutſchen Meiſter⸗Dreigeſtirns Die nationale Veranſtaltung, die die Ludwigshafener FJußballgeſellſchaft 1903 im Städtiſchen Geſellſchaftshaus am Samstag abend(15. Januar) veranſtaltete, war von finan⸗ ziellem wie ſportlichem Erfolg gleichermaßen ausgezeichnet. Das ſehr reichhaltige Programm wies neben intereſſanten Paarungen Ludwigshafener Kämpfer mit Mitgliedern des Vereins für Raſenſpiele Mannheim in erſter Linie die Namen der drei deutſchen Meiſter im Feder⸗, Welter⸗ und Mittel⸗ gewicht auf, Dübbers, Domgörgen und Müller, die mit Schäffner, Lehn und Kräuchiel in den Ring ſteigen ſollten. Das Publikum erwies dieſem nicht alltäglichen Programm denn auch die notwendige Ehre und erſchien in Maſſen, ſodaß der geräumige Saal des Geſellſchaftshauſes bis auf den letzten Platz gefüllt war. e eee Der Verlauf des Abends nahm dank der guten Organi⸗ ſation einen flotten Fortgang und der gebotene Sport eut⸗ ſprach den gehegten Erwartungen. Man fühlte ſich beim Er⸗ ſcheinen der Kölner Meiſter wieder einmal an frühere, beſſere Zeiten des Boxſports in Mannheim zurückverſetzt, da Leinz, Grokenberger und Frank noch im..C. wirkten. Am meiſten intereſſiert war man natürlich auf das zweite Zuſammen⸗ treffen des Kampfſpielſiegers und mehrmaligen Deutſchen Meiſters Müller⸗Köln mit dem ſüdweſtdeutſchen und Schweizer Mittelgewichtsmeiſter Kräuchi I⸗Ludwigshafen, die ſich bei ihrem erſten Kampfe trennten. Der Ausgang dieſes Kampfes ſollte auch ein Fingerzeig für die kommenden Europameiſterſchaften ſein. Umſo größer war daher auch die Enttäuſchung, als kurz vor Beginn der Kämpfe offiziell die Mitteilung gemacht wurde, Kräuchi ſei ein Opfer der Grippe und nicht Der veranſtaltende Verein ſtellte zwar Müller als Erſatz Thies gegenüber, doch war dieſer für den ausgefallenen Kräuchi lange kein vollwertiger Ausgleich, was der Kampfverlauf am beſten bewies. Im Ring amtierte Werle⸗Kaiſerslautern, das Punktgericht ſetzte ſich aus Heil⸗ Kaiſerslautern, Stern⸗V..R. Mannheim und Flach⸗ 1903 Lud⸗ wigshafen zuſammen. Kampfverlauf Bantamgewicht: Wißler⸗V. f. R.— Schneider 03. Schneider geht tapfer an den Mann und liegt zunächſt vor⸗ wiegend im Angriff. Wißler fühlt ſich ſehr ſicher und deckt wenig. Trotzdem hat er in allen drei Runden infolge ſeiner ſchnelleren links und rechts erfolgreichen Tätigkeit, die ſich beſonders in der Schlußrunde durch klare Punkttreffer Gel⸗ tung verſchafft, ein gutes Plus. Schneider muß verſchiedent⸗ lich an den Tauen ſtark nehmen und verliert trotz allen Eifers klar nach Punkten. Papiergewicht: Leißing 03— Paſche 03. Die beiden Kleinſten des Abends? Knirpſe von etwa 13 Jahren, zeigten heute ſchon, daß ſie Meiſter werden wollen und daß in ihnen etwas ſteckt. Mit nicht zu überbietender Ausdauer griff der kleinere Paſche den größeren, abwartenden Leißing ſtets um⸗ tänzelnd. Techniker wollen ſie erſt noch werden, aber daß ſie Kurag beſitzen, das bewieſen ſie. Und das iſt beim Box⸗ Nadſpert Belang. Erſt gegen 9 Uhr kam ein ernſthafter Angriff der Van Kempen—Bauer, die bei normalen Verlauf nicht in der 6. Selte. Nr. 25 Neue Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 17. Januar 1927 1355 Vorausſetzung. Das audere iſt Sache des Fleißes. emäß den Wektkampfbeſtimmungen wurde ihre Begegnung nicht gewertet(Jugendliche). Weltergewicht: Pitz 03— Heiſſe V. f. R. Heiſſe war für den ringerfahrenen Ludwigshafener kein rechter Gegner. Allerdings kommt für ihn mildernd in Betracht, daß er ein Neuling im Ring iſt. Hätte er aber wenigſtens links oder rechts abgeſtoppt, dann hätte er ſich viel nicht gerade ſehr Angenehmes ſparen können. Zum Schluß ſah man nur noch einen Kämpfer und der hieß Pitz. Heiſſe gab aber nicht auf und verlor nur, wenn auch mit großem Unterſchied, nach Punkten.— Miltelgewicht: Metzger..R.— Haas 03. Haas iſt für den zu lauen Metzger ein ſchwer zu ſeſſelnder Gegner.“ Unter Eiuſatz ſeiner ganzen Perſönlichkeit geht Haas in den Kampf und kaubt M. bereits in der erſten Runde die Luft, ein Mangel, der ſich immer ſeht fühlbar macht. Natürlich trug der Umſtand, daß M. die Hände aber auch gar nicht zur Dedung verwandte, nicht dazu bei, ihn vor weiteren Geſichts⸗ treffern zu ſchützen. Kurz vor Ende der zweiten Runde fing er einen mächtigen linken Schwinger ein, der ebenfalls auf das Konto Offenheit zu ſetzen war. Noch vor Kampſſchluß reltete der Ringrichter den nicht mehr widerſtandsfähigen Metzger vor weiterem Schaden durch Abbruch wegen zu ſicht⸗ barer Ueberlegenheit des Haas. Mittelgewicht: Melber.f. R.— Eckſtein 03. Ihre Größenunterſchiede wurden den beiden zum Verhängnis. Stets und ſtändig kam der kleinere Eckſtein unter die Arme Me'., wobei letzterer noch hielt. Ein Trennkommando des Ringrichters folgte dem anderen, ſo daß die Sache ſchließlich monoton wirkte und an JIntereſſe verlor. Wegen Unfähig⸗ keit der beiden Kämpfer machte Werle denn auch vor Schluß ein Ende. Da Klöpfer V. f. R. nicht erſchien, wurde Nieolai 03 kampflos Sieger. In einem Schaukampf mit dem jugendlichen Aſchenbach zeigte N. dann ſeine brillante, in über einem halben bundert Kämpfen erworbene Technik. Die Meiſter Das Kölner Dreigeſtirn wurde bei ſeinem Erſcheinen im Ring freudig begrüßt. Ein Blumengebinde mit Schleifen in den Ludwigshafener Stadtfarben war für ſie die beſte Ehrung. Federgewicht: Dibbers⸗Köln— Schäffuer 03. Wie ſchon lange nicht mehr, ſo ſah man heute wieder einmal feine Technik, verbunden mit Beinarbeit und Genauigkeit im Schlag. Dübbers war lange nicht genötigt, ſein ganzes Können aufzubieten, um ſeines Gegners Herr zu werden und ihm zu zeigen, daß er ſein Meiſter ſei. Zunächſt mußte ſich Schäffner eine Geſichts⸗ und Kopfmaſſage gefallen laſſen, dann bearbeitete Dübbers die Magenpartien ſeines Partners mit ſolcher Intenſivität, daß es für dieſen nicht einmal eine Defenſive mehr gab und er willenlos dem Kölner preis⸗ gegeben war. In jeder Runde mußte Sch. die Bretter auf⸗ ſuchen, um nach einem Niederſchlag in der Schlußrunde einem k. o. durch Kinntreffer zu erliegen. erſte Runde überſteht Lehn ohne Gefahr, aber hier herrſcht kein Zweifel, wer ſiegen und wer verliexen wird. In der 1 5 muß Lehn nach einem rechten halblangen Haken unter ie linken kurzen Rippen nieder. L. ließ aber nicht locker und verſuchte nach Kräften auszugleichen und kam auch hin und wieder gut links ein. Der Punktſieg Domgörgens war natür⸗ lich einſtimmig und überragend. Immerhin war Lehns Lei⸗ ſtung ſehr reſpektabel und der lebhafte herzliche Beifall vollauf verdient. Mittelgewicht: Müller⸗Köln— Thies 03. Th. will links Fühlung nehmen, doch Müller wendet leicht ab. Dann ſchleßt M. einige ſeiner langen Linken und legt Th. mit einem parten rechten Schwinger plötzlich wie einen Sack zu Boden. Th. kommt aber ſofort wieder hoch und kann noch einen Rech⸗ ten auf's. Deckung(Oberarm) anhringen und dann treibt M. ſeinen Gegner leicht und unaufhaltſam vor ſich ber, der jedoch oben gut abdeckt, ſodaß M. kein klarer Geſichtstreſſer mehr gelingen ſoll. Anfangs der dritten Runde wird Th. wie⸗ der gagreſſiv und will links landen. Doch bier offenbart ſich dor Meiſter: blitzſchnell geht Müllers Kopf rechts und Th's Linker in die Lukt. Auf die leiſeſte Bewegung reagiert der Kökner, der ein Meiſter der Technik iſt. Th. hält zwar bis zum Sthluß durch, muß aber Müller, wie dies nicht anders zu er⸗ warten war, als haushohen Punktſieger anerkennen. Nach den Kämpfen fand im Cluhhaus der FG. 03 ein ge⸗ ſelliges Beiſammenſein ſtatt, das die Gäſte mit ihren Gaſt⸗ gebern noch einige gemütliche Stunden beiſammen ſah.—?— Das 18. Berliner Sechslagerennen Nach 56 Stunden. Am Abend des 2. Tages ereignete ſich kaum etwas von Belgier Gooſſens—Stockelynck. Die Belgier hatten ſchon eine halbe Bahnlänge gewonnen, als Wambuſt—Lacquehay die Verfolgung aufnahmen und das Feld an die Ausreißer wie⸗ der heranfüßrten. Die Folge bieſer Jagd war. daß Petri— Junge und Van Kempen—Bauer wegen ſchlechter Ablöſung eine Strafrunde erbielten. Bei der Jagd geftelen von allen deutſchen Mannſcha'ten wieder die Kölner Vuſchenhagen— Frankenſtein am kbeſten. Der 2. Tag ſchloß mit einer Kilo⸗ meterleitung non 1283,080. Die 7. Wertung um 10 Uhr abends ſah mit einer Ausnahme nur Van Kempen und Gooſſens als Sieger, Van Kempen gewann 5 Shurts, Gooſſens 4 und nur einmal konnte Tonani erfolgreich ſein. Das genaue Ergebnis der 10 Spurts war: 1 Spurt: Van Kempen. Tietz, Rielnus, Lacquehay. 2. Spurt: Gooſſens, Bauer, Skupinſki, Wambſt. 3. Spurt: Van Kempen, Stockelynck, Frankenſtein, Lorenz. 4. Spurt: Gooſſens. Tonani. Buſchen⸗ hagen, Koch. 5. Spurt: Van Kempen, Petri, Stockelynck, Bebrendt. 6. Spurt: Gooſſens, Skupinſki. Wambſt, Mühlbach. 7. Spurt: Van Kemyen, Petri, Behrendt, Tietz. 8. Spurt: Tonant, Thollembeck, Junge, Rauſch. 9. Spurt: Van Kempen, Rielens, Lorenz, Degraeve. 10. Spurt: Gooſſens, Junge, Tonani, Rauſch. Eine 1000 Mark⸗Prämie holten ſich die Franzoſen Wambſt⸗ Ogegueßay, die ſich noch immer nach alter Taktik ſichtlich zu⸗ rückhalten. Gelegentlich dieſes Präwienkamnfes entſpann ſich eine Jagd, in deren Verlauf Seifferth—Mühlbach eine Runde verfoven. In der Nachtwertung. der achten, mar wieder der Holländer nan Kempen mit 4 Siegen vor Gooſſens(2 Stege) der ſeite Spurter. Dis Erdetniſte dieſer Wertung: 1. Sourt: Von Kemnen. Sierte, Pielons, Trollemfeck. 2. Spurt: Skupinſki, Koch, Deorgeve, Petri. 3. Svurt: Tietz, Skuvinfki. Degraene, Koch. 4. Sourt: Van Kemyen, Thollembeck, Lorenz. Rielens. 5. Suurt: Seifferth, Tietz, Skupinſki, Koch. 6. Sgurt: Müßl⸗ boch. Nielens. Van Kempen. Frankenſtein. 7. Spurt: Gyoſſens, Hürtzens, Frankenſtein. Tonani. 8. Spurt: Van Kempen, Mae Namar, Stockelynck. Rauſch. 9. Spurt: Gooſſens, Mühl⸗ bach. Hüürtaen. Tietz. 10. Spurt: Van Kempen, Stockelynck, Koch Buſchenhagen. ö 85 Nach dem 1. Spurt konnten Behrendt—Skupinſki müße⸗ los eine Runde zurückerobern. Nach dem 2. Spurt verſuchten Rauſch—Hürtgen ihre Poſition zu verbeſſern, aber Mac Namara brachte das Feld wieder heran. Später waren es Mac Namara— Tietz, die einen Vorſtoß unternahmen, ebenſo Winterſpert Lage ſind, das Feld zu überrunden. Die Vorſtöße blieben olle vergeblich, die Spitze blieb unverändert Nach der 56. Stunde, um 6 Uhr morgens, waren 1559,580 Kilometer zurückgelegt; der Stand des Reunens war zu dieſer Zeit folgender: 1. Degraeve—Thollembeck 119 Punkte; 2. Mac Namara— Tietz 78; 3. Koch—Rielens 63; 4. Buſchenhagen Frankenſtein 58; 5 Tonani—Lorenz 57.— Eine Runde zurück: 6. Van Kempen.—Bauer 140, 7. Gooſſens—Stockelynck 97: 8. Wambſt.—Lacquehay 22.— Zwei Runden zurück: 9. Petri Junge 62.— Drei Runden zurück: 10. Behrendt—Skupinſki 50; 11. Rauſch—Hürtgen 29.— Vier Runden zurück: 12. Seifſerth Mühlbach 44 Punkte.— Gegen 7 Uhr morgens mußte Mühl⸗ bach das Rennen aufgeben und ſein Partner Seifferth bildete eine neue Mannſchaft, die ziemlich weit zurück⸗ egt. Nach 66 Stunden JIn den Nachmittagsſtunden des Samstags ereignete ſich am Kaiſerdamm nichts von Belang. Man wandte die Haupt⸗ aufmerkſamkeit auf die Wertungskämpfe und hier gab es denn auch ſchönen Sport. Einzelne kleine Ausreißverſuche wurden von der ſehr aufmerkſamen Spitzengruppe im Keime erſtickt. Die einzelnen Wertungskämpfe brachten folgende Ergeb⸗ niſſe: 1. Spürt: Mac Namara, Laguehay. Skupinski; 2. Spurt: Tonani, Rielens, Behrendt, Mac Namara;: 3. Spurt: van Kem⸗ pen, Skupinski, Degraeve, Manthey: 4. Spurt: Mac Namara, Tonani, Buſchenhagen, Behrendt: 5. Spurt: van Kempen, Lo⸗ renz, Laquehay, Manthey: 6. Spurt: Behrendt, Manthey, La⸗ quehauy, Petri; 7. Spurt: van Kempen. Buſchenhagen, De⸗ graeve, Lorenz: 8. Spurt: Koch, Rauſch, Mac Namara, Fran⸗ kenſtein: 9. Spurt: Degraeve, Rielens, Skuvinski, Stockelynck: 10. Spurt: Frankenſtein, Laquehay, Petri, Manthey. Um 4 Uhr nachmittags, nach 66 Stunden waren 1708,630 km zurückgelegt. Der Stand des Rennens war zu dieſer Zeit fol⸗ gender: 1. Thollembeck⸗Degraeve 128 Punkte; 2. Mac Namaxa⸗ Tietz 86.; 3. Koch⸗Rieleus 74.; 4. Lorenz⸗Tonani 69.; 5. Buſchenhagen⸗Frankenſtein 69 Punkte. Eine Runde zurück; 6. van Kempen⸗Bauer 155.; 7. Gooſens⸗Stockelynck 98.; 8. Wambſt⸗Laquehay 32 P.— Zwei Runden zurück; 9. Petri⸗ Junge 67 P.— Drei Runden zurück; 10. Behrendt⸗Skupinski 64.; 11. Rauſche Hürtgen 22 P.— Vier Rund. zur.; 12. Man⸗ they⸗Seiffert 60 P. Nach 80 Stunden 85 Tietz und Junge ausgeſchieden— Mac Namara nud Petli eine neue Mauuſchaft Das weſentliche Ergebnis vom Samstag zum Sonntag iſt das Ausſcheiden von Oskar Tietz infolge ſeiner bexreils am erſten Renntage erlittenen Sturzverletzung. Ferner iſt inzwiſchen, auch infolge eines Sturzes, der Deutſche Junge ausgeſchieden. Es iſt deshalb mit den beiden übrig bleiben⸗ den Partnern dieſer Paare, nämlich Me Namara und Petri, eine neue Mannſchaft gebildet worden. Nach der Hälfte des langen Rennens hatte die Spitzen⸗ gruppe 1868,040 Kilometer zurückgelegt. Bei der 101. Wer⸗ tung waren van Kempen, Tonani und Lorenz die eifrigſten Punktejäger. Eine kleine Jagd brachte den Paaren Koch Weltergewicht: Domgörgen⸗Köln— Lehn⸗93. Die Rielens und Manthen—Seiſſert je eine Strafrunde. Darnach lagen nur noch die Paare De⸗Grave—Thollenbeck, Tonani— Lorenz und Buſchenhagen—Frankenſtein in der Spitzen⸗ gruppe. Gegen halb 2 Uhr holten dann plötzlich Tonani⸗⸗ Lorenz zum entſcheidenden Schlag aus. Blitzſchnell ſtieß Tonani vor und Lorenz, der in dieſem Sechstagerennen wie in ſeinen beſten Zeiten fuhr, vergrößerte den Vorſprung. Das Renngericht ſprach dem Paar einen Rundengewinn zu. Nach 80 Stunden von 6 Uhr ſrüh am Sonntag waren 2131,370 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens war: 1. Tonani—Lorenz 94 P. Eine Runde zurück; 2. Degraeve—Thollenbeck 147, 3. Goſſens⸗ Stockelynck 128, 4. Koch—Rielens 86, 5. Buſchenhagen—Fran⸗ kenſtein 81 Punkte, Ran Runden zurück, 6. van Kempen Bauer 203, 7. Mae Namara—petri 88, 8. Wambſt.—-Lacque⸗ hay 50, vier Runden zurück, 9. Behrend—Skubinſki 76, 10. Rauſch—Hürtgen 25, fünf Runden zurück, 11. Manthey Seiffert 84. 75 Nach der 91. Stunde Am Sonntag nachmittag ſpielten ſich vor den Toren des Kaiſerdammpalaſtes wüſte Szenen ab. Tauſende, die von dem Fußballwettſpiel Berlin gegen Südoſtdeutſchland kamen, ver⸗ langten gleich-eitig Eintritt. Mit Mühe konnte die Oronung aufrecht erhalten werden. Auf der Bahn ſelbſt ereignete ſich nichts von Bedeutung. Bei den Spurts war der Holländer van Kempen beſonders erfolgreich, er gewann alle fünf von ihm beſtrittenen Spurts. Frankenſtein mußte dann wegen einer Bänderzerrung aufgeben. Sein Partner fährt vor⸗ läufig als Erſatzmann weiter. Um 5 Uhr nachmittags nach 91 Stunden waren 2306,410 Kilometer zurückgelegt. Der Stand des Rennens war: 1. Tonani—Lorenz 94 Punkte, eine Runde zurück: 2. De⸗ grave—Thollenbeck 157, 3. Goſſens—Stockelynk 188, 4. Koch— Rielens 91, zwei Runden zurück: 5. van Kempen—Bauer 228, 6. Mac Namara—Petri 93, 7. Wambſt—Lacquchay 32, vier Runden zurück: 8. Behreuds.—Skubinſki 87, 9. Rauſch—Hürt⸗ gen W, fünf Runden zurück: 10. Manthey—Seiſfert 98 P. 4 Der große Dauerlauf des Skiklub Schwarzwald über 40 Kilometer Es traf buchſtäblich zu, daß ſich um die Wochenmitte ein ganzer Gau nachdenklich am Kopf kratzte: ſollſt du oder ſollſt du nicht, als auf die mäßige Abkühlung im Schwarzwald am Donnerstag erneut + aus dem leider nicht vorhandenen heiteren Himmel der Regen ins Gebirge platzte. Perſön⸗ licher und drahtlicher Meinungsaustauſch führte zu dem Ent⸗ ſchluß, nichts zu verſchieben und auf die weitere Wettergunſt zu hoffen, die bisher in dieſem Winter im Schwarzwald alles gut hat heimbringen laſſen, zumal aus der Höhe die Meldung kam: es ſchneit, zwar naß, aber es ſchneit. Dieſer Entſcheid, der berückſichtigte, daß verſchobene Sache in dieſem Fall nur halbe Sache ſel, ſchien recht zu behalten, denn am Freitag gab es weitere leichte Schneefälle, die Temperaturen gingen weiter zurück und am Samstag, dem Lauftag des Großen Dauerlaufes über 40 Km. gingen ſogar recht kräftige Neuſchneefälle von 6530 Mtr. aufwärts nieder, die noch kurz vor dem Ablauf der Teilnehmer als regelrechte Schneeſtürme über die Höhen fegten. Auf den Harſcht des Altſchnees waren insgeſamt ſo fünf bis fünfzehn Zentimeter neuer Schnee gefallen, der zwar in ſeiner feuch⸗ ten Jungfräulichkeit nicht eben ideal, aber doch beſſer war, als ſein Namen und als ſein grau und hart gewordener Bruder aus früheren Fällen. Trotzdem hatten die Läufer leine leichte Arbeit, da der ſeuchte Neuſchnee in den tieſeren Lagen die berühmte Neigung zur Ankänglichkeit hatte. Auf den Höhenlagen waren die Verhältniſſe beſſer, wo leichter Froſt herrſchte. Mehrfach hinderten auch noch Schneeſchauer und Gegenwind ſo lange der Lauf die Südweſtrichtung ver⸗ folgte. Eine Wärmewelle über die Mittagszeit trug auch nicht eben zur Erleichterung der Lage bei, ſo daß ſich bie Teil⸗ nehmer vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt ſahen. Der Lauf ging von Triherg⸗Geutſche über Stöcklewald⸗ turm, Furtwangen, Kalteherberge, Neueck, Brend, Martius⸗ kapelle, Rohrhardsberg, Wilhelmshöhe nach Schonach. Die Organiſation, die ſich auf alter Bewährung dieſes Gebietes Hoher Schwarzwald aufbaut, hatten die dem Gau Hoher Schwarzwald ängehörigen Ortsgruppen Triberg, Furtwan⸗ gen, Offenburg, chönwald und Schongch. Zur Teilnahme — ſich zwölf Läufer aus Baden, Württemberg und Mit⸗ teldeutſchland ein, die beim Start durch den Gauvorſitzenden Karl Maler⸗Triberg, der die Erklärung der Strecke mit Erfriſchungsſtationen unterwegs, ſechs an der Zahl, gab, be⸗ grüßt und dann von ihm, nach einem Wunſch für gute Fahrt durch Hauptvorſtandsmitglied W. Romberg⸗Triberg, abge⸗ laſſen wurden. Am Zielort weilte nachmittags dann Apotheker Keim⸗Freiburg, der erſte Vorſitzende des Ski⸗Clubs Schwarzwald. Die Läufer gingen in der Reihenfolge Willl Sauter, Baden⸗Baden, Eugen Winterhalter, Freiburg, Albin Kern, Schönwald, Oskar Wintermantel, Freiburg, Eugen Burger, Schonach, Heinz Bützer, Offenburg, Adolf Steiert, Freiburg, Karl Breitenbach, Baden⸗Baden, Otto Bertſchingen⸗Frankfurt a.., Georg Glück, Furtwangen, Albert Scherzinger, Schön⸗ wald und Karl Blumenſtock, Stuttgart in Abſtänden von einer Minute auf den Weg. Der als ſiebter abgegangene Steiert traf als erſter mit einer Zeit von.30 Minuten in Schonach ein und trotz der ſchweren Aufgabe in ausgezeichneter Ver⸗ faffung. Sehr gut hielt ſich auch Bertſchinger⸗Frankfurt a.., den man als alten Betannten begrußte. Er ging mit 14 Min. Abſtand, für die lange Strecke gering, hinter dem Erſten ein. Gleich hinter ihm lag mit nur 4 Minuten der junge Winter⸗ mantel aus Sk. Georgen, der für den Akademiſchen Seiklub Freiburg lief und der vor zwei Jahren bei dieſem Lauf, da⸗ mals noch 30 Km., als dritter ebenfalls gelandet war. Sämt⸗ liche Läuſer unterlagen vor und nach dem Lauf einer ärztlichen Unterſuchung, für die ſich Dr. Köſter⸗Schonach zur Verfügung geſtellt hatte. Ergebniſſe: 1. Adolf Steiert, Freiburg 4 Stunden 12 Minuten. 2. Ottv Bertſchingen⸗Frankfurt a. M. 4 Stunden 26 Minuten. 3. Oskar Wintermantel⸗Freiburg 4 Stunden 30 Minnuten. Abends fand in Schonach die Preisverteilung, dem Sieger der Ehrenbecher des Ski⸗Clubs Schwarzwald, verbunden mit der Feier des zwanzigjährigen Beſtehens des Ski⸗Clubs Schonach, ſtatt, der ein Fackelzug und Weihefeier für die im Gau Gefallenen vorausgegangen war. Am Sonnkag ſchloſſen ſich die Gauwettläufe des Gaus Hoher Schwarzwald 1 * Die Allgäuer Skimeiſterſchaften 1927 Meiſter R. Neue r, Partenkirchen. In Hindelang hielt am Sonntag der Allgäuer Skiverband ſeine 12. Meiſterſchaftfswettbewerbe ab. Die Teilnehmerzah⸗ len weren erfreulich groß. 2000 Zuſchauern wurden ſchöue ſportliche Leiſtungen geboten. Ergebniſſe: Großer Langlanf(16 Kilometer): 1. Böck⸗Neſſelwang 1 805 2. Solleder⸗Arlberg 1212,56, 3. K. Neuner⸗Parteukirchen Sprunglauf: 1. K. Neune r⸗Partenkirchen, Note 18.254 (Sprünge 38, 38, 38 Meter), 2. Hortnagel⸗Inusbruck, Rote 17,360(35, 36, 37), 3. Ott⸗Neſſelwang 16,420(34, 33, 36). Komb. Lauf: Meiſter des Allgäus: 1. K. Neuner⸗Par⸗ tenkirchen 18912, außer Konkurrenz: Hortnagel⸗Arlberg 18,430. Geländelauf über 4 Kilometer: 1. K. Neuner⸗Parten⸗ kirchen 13:28, 2. Halter Hindelang, 3. Kipfert⸗Füſſen. Eisſchnelläufe in Oslo Weltmeiſter Ballangrud enttäuſcht. Bei den Eisſchnelläufen in Oslo war beſte norweglſche Klaſſe vertreten. Das Wetter ließ ziemlich zu wünſchen übrig, es war ziemlich naß. Aber trotzdem konnten ganz beachtliche Zeiten erzielt werden. Der Weltmeiſter Ballangrud ſcheint in dieſem Jahre ſeine alte Jorm noch nicht wieder gefunden zu haben, denn im 10 000 Meterlauf konnte er nur einen mäßi⸗ gen vierten Platz belegen. Sieger blieb Sigurd Moen in Larſen 18:56,2, Halvorſon 20:28,6 und Ballan⸗ ru 282,3. ekunden ſeinen Gegnern überlegen. Schwimmen Kreistag der ſüddeutſchen Schwimmer in Saarbrütken Stärkſte Betonung der Pflege des Jugendſportes.— Keine Aenderung in der Abgrenzung der Gaue. Bei gutem Beſuch durch die Vertreter aller ſüddeutſchen Gaue fand erſtmals in Saarbrücken eine Tagung der ſüddeut⸗ ſchen Schwimmer ſtatt. Die Behörden bekundeten durch die Entſendung von Vertretern das Intereſſe ſür die Förderung des Schwimmſportes. Die Verhandlungen verlieſen glatt und reibungslos. Die Berichte über die verfloſſene Zeit geben ein Bild von den Nöten der Vereine, aber auch von Erfolgen des Sports. Sie laſſen einen Ausblick auf günſtige Eutwick⸗ lung des füddeutſchen Schwimmſportes offen, weil namentlich in den Kreiſen der Jugendſchwimmer eine Hebung der Durch⸗ ſchnittsleiſtungen ſeſtzuſtellen iſt. So beherrſchte deun auch das Programm des Jugendſportes die Verhandlungen des Kreistags. Sämtliche hierzu Darmſtädterx Anträge wurden angenommen. Dieſe Auträge haben zum Ziel, künf⸗ tighin die Pflege des iee noch mehr wie bisher zu betoönen. Ferner werden Rücklagen für ein Kreisferieuheim mit für bie ſüddeutſchen Schwimmer gemacht ittel für Lehrkurſe bereitgeſtellt. Die beantragte Aenderung der Abgrenzung der Gaue wurde abgelehnt. ür das Kreisfeſt und für die 1 Jahre wurde die Einführung der internationalen 200 Meter Bruſtſtrecke be⸗ ſchloſſen. Eime völlige Neueinteilung erhielt das Waſſerhall⸗ ſpiel. Nach Ermittlung der Gau⸗ und Bezirksſieger in Vor⸗ und Rückſpiel wird der Kreisſieger nach dem Pokalſyſtem feſt⸗ geſtellt. Auch eine Kreisrunde der Zweiten wird ausgetragen. Der Kreistag 1928 wurde nach Darmſtadt vergeben, das Kreis⸗ ſeſt 1927 nach Frankenthal, das Kreisjugendfeſt 1927 ſindet in Jehel ſtatt. Das Kreisſeſt 1928 wird in Frankſurt ab⸗ gehalten. Lawn-Zennis Die füddeutſchen Ping⸗Pong⸗Meiſterſchaften Die ſüddeutſchen Meiſterſchaften im Tiſch⸗Tennis nahmen am Freitag abend in Frankfurt a. M. ihren Anfang. Am Frei⸗ tag ſelbſt fanden nur die Vorkämpfe der unteren Klaſſen ſtatt, während die erſte Klaſſe erſt am Samstag mit den Vorkämpfen begann. Die Ausländer, insbeſondere die ſavoriſterten Un⸗ garn, griffen erſt im Laufe des Samstag abend in die Vor⸗ kämpfe ein, Beſondere Ergebniſſe gab es bisher noch nicht. die eigentlichen Hauptkämpfe werden erſt am Sonntag aus⸗ getragen. Ueber das Endergebnis ſollte bei den Herren kaum ein Zweifel beſtehen, da nach den letzten. bei den Weltmeiſter⸗ ſchaften in London, ſowie in Deutſchland gezeigten Leiſtungen, nur die Ungarn in Frage kommen können. Wie vorausgefehen, konnten die Ungarn wieder am erfolg⸗ reichſten abſchneiden. Das Herreneinzel um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland gewann der Ungar Glanz gegen ſeinen Lanbsmann Dr. Peeſi mit 22:20, 14:21, 21:17, 21:18. Den drit⸗ ten Platz belegte Neuville⸗Frankfurt und Freudenheim⸗Wien. Glanz gewann auch das Herreneinzel um den Preis vom Pal⸗ mengarten gegen Freudenheim mit 21:16, 23:21 und einen dritten Erfolg erzielte er im Herrendoppel, wo er mit ſeinem Landsmann Pollak mit 21:18, 21:17, 19:21, 20:22 und 21:13 über Freudenheim— Dr. Peeſi erfolgreich blieb. 1 Das Dameneinzel fiel an die Oeſterreicherin Frau Wil⸗ dam, die Fräulein Wenzel⸗Frankſurt mit 21:10, 21:15, 21:12 abfertigte. Frau Wildam gewann auch zuſammen mit Herrn Freudenheim das( miſchte Doppel mit 21:12. 21:14, 21½11 gegen Fräulein Wengel—Dr. Peeſi. Im 5090 Meterlauf zeigte ſich Evenſen in 45,1 — GDOSRAA Montag, den 17. Januar 1927 7. Seite. Nr. 25 Aus dem Lande * La-enburg, 16. Jan. Auf einer Hochzeitsfeier im engeten Kreiſe der Famitie verunglückte jeſtern abend 6 Uhr auf ſehr tragiſche Weiſe die Großmutter der Braut, Frau Maria Bechtold, die ſich trotz ihrr 76 Jahre noch einer guten Geſundheit und Rüſtigkeit erfreute. Im Begriffe aus⸗ zutreten, öffnete die betagte Frau unglücklicherweiſe die ver⸗ kehrte Tür und ſtürzte dabei die ſteinernen Treppen hinunter in den Keller, wobei ſie ſich eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ terung zuzog. ihrer Wohnung verbracht woſelbſt ſie ohne das Bewußtſein 1 zu erlangen um halb 10 Uhr ihren Verletzungen er⸗ Weinheim, 16. Jan. Die Bautätigkeit hat ſeit einiger Zeit hier einen Auſſchwung zu verzeichnen, der hauptſächlich der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Weinheim 676 Mitglieder) zu verdanken iſt. Dieſe hat im abgelaufenen Jahre nicht weniger als Million Mark verbaut. Dadurch ſind 35 Familien in neue Wohnungen ein⸗ gezogen. Weitere 22 neue Wohnungen ſind bezugsfertig, und außerdem ſind 21 Einfamilienhäuſer im Rohbau ſchon weit vorgeſchritten. Im Prankelgebiet iſt ein neues Villen⸗ viertel entſtanden, das z. Zt. durch umfangreiche Straßen⸗ eine bequeme Verbindung mit dem Zentrum der Stadt ? Heddestzeim, 14. Jan. Die Tätigkeit im Wohnungs⸗ neubau iſt im letztverfloſſenen Jahre durch Benützung des dteichsbaukredites und der Darlehen des Bezirks⸗Wohnungs⸗ verbandes ein gutes Stück weiter gediehen. Eine Anzahl Wohnhäuſer— meiſt für zwei Familien— konnten be⸗ zogen werden, etwa ein halbes Dutzend ſolcher Häuſer wurden unter Dach gebracht und an mehreren, erſt ſpät begonnenen, wird 3. Zt. bei dem milden Wetter, ſo gut es geht, weiter⸗ gearbeitet. Auf verſchiedenen Bauplätzen trifft man eben Vor⸗ bereitungen ür weitere Wohnungsbauten im laufenden Jahr. Wenn die Bauerei noch einige Jahre ſo anhält, wird die große Wohnungsnot bald aufhören.— Der hieſige Pferde⸗ zuchtverein, der vor zwei Jahren auf ſeiner Fohlenweide tnördlich vom Dorf) einen Schutzſchoppen erſtellen ließ, er⸗ richtet dieſes Frühjahr eingangs dieſes umfangreichen Wieſen⸗ geländes ein größeres modernes Stallgebäude mit Hof⸗, Fut⸗ ter⸗ und Aufenthaltsräumen für Wärter⸗ und Aufſichtsperſo⸗ nal. Die Pläne ſind gefertigt. * Wiesloch, 15. Jan. Dieſer Tage erhielt im benach⸗ barten Walldorf ein Arzt vom hieſigen Finanzamt einen eingeſchriebenen mit 35 Pfg. freigemachten Brief, in welchem er aufgefordert wurde, 5 Pfg.— ſage und ſchreibe fünf fennig Steuern nachzuzahlen. Dieſe ſchöne büro⸗ kratiſche Leiſtung hat in Walldorf viel Heiterkeit erregt. Buchen, 12. Jan. Am 22. und 23. Januar ſindet hier eine Zuchtgeflügelausſtellung ſtatt, die als„Gau⸗ ausſtellung“ eine gute Beſchickung aus dem ganzen Kreiſe Mos⸗ bach erwarten läßt. Dieſer Tage fand bereits eine Vorbe⸗ ſprechung über die Veranſtaltung ſtatt. Aus der Pfalz Vorläufig keine Elektrifizierung der Strecke Ludwigs⸗ hafen—Meckenheim * Lubwigshafen 14. Jan. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: In den Tageszeitungen wurde die Nach⸗ richt verbreitet, daß anläßlich der Bereiſung der Strecke Lud⸗ wigshafen⸗Meckenheim durch eine Kommiſſion der Reichsbahn⸗ direktion, die Frage der Elektrifizierung dieſer Strecke geprüft worden ſei. Dieſe Mitteilung iſt unrichtig. Die Bereiſung hatte lediglich den Zweck, die Verhältniſſe der Strecke vom Standpunkt des Betriebes, Baues uſw in ihrer jetzigen Betriebsart zu prüfen. Eine Prüfung durch die Reichsbahn vom Geſichtspunkt der Elektrifizierung der Strecke kommt ſchon deshalb nicht in Frage, weil die Einfüh⸗ rung des elektriſchen Betriebes zu den Aufgaben der geplan⸗ ten Vorderpfälziſchen Kleinbahngeſellſchaft gehört, die noch garnicht gegründet iſt. * Altrip a. Rh., 16. Jan. Der Männergeſangverein Altrip begeht am., 10. und 11. Juli ds. Is. ſein 60jähriges Stif⸗ tungsfeſt und verbindet damit einen großen nationalen Ge⸗ ſangswettſtreit. Eine Reihe von Brudervereinen hat bereits ihre Mitwirkung zugeſagt. Weitere Anmeldungen werden noch entgegengenommen. Die Delegiertentagung findet am 27. März im„Himmelreich“ in Altrip ſtatt. NMäntel Kosfüme Wollkleider Nachmiſfagskleider Die Schwerverletzte wurde ſoglich nach Nene Maunheimer Zeitung(Morgen⸗Ausgabe) Nachbargebiete * Frankfurt, a.., 14. Jan. Die beiden ſechs und acht Jahre alten Töchter eines hieſigen Bandagiſten machten ſich am Montag abend mit einer Zelluloidpuppe zu ſchaffen. Da die Kinder nicht mit der Je uergefährlich⸗ keit des Gegenſtandes rechneten, hielten ſie ſich in der Nähe des brennenden Ofens auf. Ploͤtzlich fingen die Gewänder der Puppe Feuerz; es erfolgte eine Stichflamme, wo⸗ durch die beiden Mädchen ſo ſchwere Brandwunden da⸗ vontrugen, daß ſie andern Morgens ſtarben. Neues aus aller Welt — Stille Teilhaber an den drahtloſen Feruſprechgeſprächen. Bei dem drahtloſen Telephonverkehr, der ſeit ein paar Tagen zwiſchen London und Newyork und umgetehrt im Gange iſt, hat ſich bereits ein Mißſtand gezeigt, mit dem man von vornherein rechnen mußte. Es iſt möglich, die drahtloſen Wellen des Ferngeſpräches aufzufangen, ſo daß die Unter⸗ haltung von anderen mit angehört werden kann. Praktiſche Beiſpiele dieſer Art ſind in den letzten Tagen in ziemlich reichlicher Zahl bekannt geworden. So hat z. B. am vorigen Freitag ein Radivamateur in Johannesburg(Südafrika) den drahtloſen Sprechverkehr zwiſchen London und Newyork zu verfolgen vermocht. Ebenſo ſind in England die transatlan⸗ tiſchen Geſpräche von einer ganzen Anzahl von Amateuren mit augeyört worden. Am Samstag hat ein Radio⸗Amateur in Wien namens Karl Martin den transatlantiſchen Fern⸗ ſprechverkehr kontrolliert. Er konnte jedes Wort mit an⸗ hören, das zwiſchen London und Newyork gewechſelt wurde. Von ſeiner Entbeckung machte er der„Neuen Freien Preſſe“ Mitteilung und gab dem Redakteur, den er anrief, auch die Möglichkeit, ſelbſt Ohrenzeuge der Geſpräche zu ſein. Er brachte den Kopfhörer ſeines Radioapparates mit dem Tele⸗ hon in Berührung und übermittelte auf dieſe Weiſe das 8 Teten re London—Newyork dem Schriftleiter der„Neuen Freien Preſſe“, der trotz des Lärms des Wiener Verkehrs der ganzen Unterhaltung zu folgen vermochte. Die Zeitung war aber diskret genug, das Geſpräch für ſich zu behalten. Immerhin beweiſen dieſe Beiſpiele, daß die Vertraulichkeit des drahtloſen Fernſprechverkehrs vorläufig noch nicht ver⸗ bürgt werden kann. Es iſt die Frage, ob dieſer Mißſtand überhaupt beſeitigt werden kann. — Ein Dichter flieht vor ſeinem Modell. Einer der be⸗ kannteſten Lyriker Norwegens, dem ſeine Verehrer durch eine Geldſammlung im ganzen Lande im vergangenen Herbſt ein eigenes Heim am Oslo⸗Fjord zum Geſchenk gemacht hatten, mußte ſeinen Wohnort Hals über Kopf verlaſſen. Ein Mine⸗ ralwaſſerfabrikant der Stadt, den der Dichter in einem neuen Bühnenwerk als Modell benutzt haben ſoll, war da⸗ rüber ſo erboſt, daß er den Autor mit einer Hundepeitſche auf Schritt und Tritt verfolgte. Einmal konnte ſich der Dichter vor dem Verfolger, der früher ſein Freund und Mäzen geweſen ſein ſoll, nur mit knapper Not in ſeine Wohnung retten. Der Sodawaſſerfabrikant macht übrigens auch Verſe. Da ſein erfolgreicher Dichterkonkurrent nun auch Droh⸗ brieſe erhalten hat, dürſte die Angelegenheit noch vor das Gericht kommen. Vriefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Auf wertungsfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Die. Die Adreſſe dieſer Zeitſchriſt iſt uns nicht bekannt, viel⸗ leicht erkundigen Sie ſich einmal bei einer Buchhandlung. St. Von dieſer Art Zeitungen gibt es verſchiedene. Vielleicht ſehen Sie ſich auf unſerer Geſchäftsſtelle die verſchiedenen Adreſſen einmal im Zeitungskatalog ein. Elektriſch J. R. Bei einer 40 Wattlampe koſtet die Brennſtunde 18 Pfennig. 170 Stunden würden demnach auf 30,60 Mark zu ſtehen kommen. Die Umlegung können Sie ſich nach dieſer Berechnung ſelbſt ausrechnen. E. Schw. Hierüber können wir Ihnen keine Auskunft geben, da während des Krieges die Börſen geſchloſſen hatten. E. Hil. In jeder Drogerie erhalten Sie ein ſicher wirkendes Mottenmittel. TER-KONF Gesellschaftskleider Unter letzieren eleg ante Modeile und Modellkop en Hundeſteuer. Jeder Hund muß nach einem Alter von 3 Monaten verſteuert werden. Banken betrugen die Auslandsemiſſionen in Handelsnachrichten Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Geſchäftsaufſichten: Angeordnete keine. Aufge hobene (nachdem Zwangsovergleich rechtekräftig beſtätigt): S chwarz, Nauen u. Co.,.m. b.., Eiſen⸗, Stahl⸗ u. Metallgroßhand⸗ lung in Mannheim, E 7, 27; C. F. Menger, Papierhand⸗ lung, Schreibwaren u. Bürobedarf in Mannheim, N 2, 1.— Konkurſe: Angeordnete: keine. Aufgehobene(nach Ab⸗ haltung des Schluptermins und Vornahme der Schlußvertei⸗ lung: Brennſtoffhandels G. m. b. H. in Maunheim, Tatterſallſtr. 18 Baumeiſter Fritz Brück, Inh. der nicht eingetragenen Firma J. B. Br ück, Mannyeim, Kleine Merzelſtraße 4. * Bedeutſamer Erfolg der Grün u. Bilſinger.⸗G. in Bul⸗ garien. Der„B. iriſchen Ingenieur⸗ und Architekten⸗Zeitang Nr. 20“/ vom 20. 20 entnehmen wir über den Bau der Waſſer⸗ verſorgung der Lauptſtadt Sofia, das bekanntlich von der Grün und Bilſinger.⸗G. Mannheim ausgeführt wird, folgendes: „Der Bau der Waſſerleitung Sofia⸗Biſtritza ſteht vor der Kol⸗ lendung. Gegen Ende des Jahres wird das Waher aus der Biſtritze nach Soſia geleitet und die Waſſernot in Sofia wird verſchwinden. Die Arbeiten für die Waſſerverſorgung ſind mit großer Sach⸗ kenntnis unter Verwendung umfangreicher, den neueſten Errungen⸗ ſchaften deutſcher Technik entſtammender Vorrichtungen in außer⸗ ordentlich lurzer Zeit durchgeführt worden. Die erſahrene Leitung der bekannten europäiſchen Firma Grün und Bilfinger Akt.⸗Geſ. Mannheim, welcher durch Submiſſion die Arbeit übertragen wurde, hat ſich bei der Organiſation wie bei der Durchführung dieſer ſchwie⸗ rigen Arbeiten ausgezeichnet.“ zz« Gemeinſamer Aktienerwerb der Michelsbräu⸗Brenner AG. in Babenhauſen durch Frankfurter Brauereien. Die Brauerei Henninger⸗Kempff⸗Stern⸗ A G. in Frankfurt a. M. und die Schöfferhof⸗ Binding⸗ Bürgerbräu AG. in Frankſurt a. M. haben je zu gleichen Teilen die Mehrheit des 300 000 betragenden AK. der Michelbräu⸗Brenner AG. in Babenhauſen er⸗ worben. Durch dieſe Transaktion ſollen nach der F. Z. die Finanzverhältniſſe der Michelbräu AG. gebeſſert werden. ⸗h⸗ 26 proz. franzöſiſche Reparationsabgabe. Die Außen⸗ handelsabteilung der Handelsrammer für den Kreis Mann⸗ heim teilt uns folgendes mit: Die franzöſiſche Regierung hat durch eine Mitteilung an die deutſche Botſchaft in Paris be⸗ ſtätigt, daß die bisherige Gebührenfreiheit für die konſulariſche Beglaubigung der Fakturen, die den Sendungen nach Frankreich zwecks Erhebung der 26 proz. Reparations⸗ abgabe beizufügen ſind, durch die am 5. November 1926 ge⸗ troffene Vereinbarung über die Gebühren für Urſprungs⸗ zeugniſſe und Konſulatsfakturen nicht aufgehoben worden iſt. Die franzöſiſchen Konſulate in Deutſchland ſind mit An⸗ weiſung verſehen, derartige Fakturen nach wie vor gebühren⸗ frei zu beglaubigen. ꝛ0: New Vork erſter Auslandsemiſſionsplatz. In einer Statiſtik des amerikaniſchen Regierungs⸗Finanz⸗Experten Dr. Winkler erreichten die amerikaniſchen Kapital⸗ anlagen im Auslande im Jahre 1926 einen neuen Höherekord. Insgeſamt wurden im vergangenen Jahr in den Vereinigten Staaten Auslandsanleihen in Höhe von 1906 705 101 Dollar emittiert. Im Jahre 1926 ſind auch die Inveſtionen von engliſchem Kapital im Auslande erheblich geſtiegen. Nach einer Berechnung der Midland England während des Jahres 1926 253 266 Pfund. Vorübergehend hat ſich das Finanzzentrum der Welt von London nach New Nork verzogen. zn⸗ Teebericht.(Originalbericht der Firma Hermann Kaufmann, Pagoda⸗Teeimport, Mannheim.) Die Tee⸗Ver⸗ ſteigerung in Amſterdam am 13.., in der etwa 15 000 Kiſten Javatee und etwa 5000 Kiſten Sumatratee zum Verkauf ſtanden, verlief erwartungsgemäß. Während die aus dem größten Teil beſtehenden geringeren Sorten etwa—10 Cents billiger abliefen, waren die wenigen feinen und feinſten Tees preishaltend und büßten, da ſtark gefragt, kaum etwas ein. DSS..tt ̃ñ 8 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. Tommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues uus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. ale Räumuns EKTION Uunserer zu unglaublich billigen Preisen! in unseren bewährten Qualitäten und teinster Verarbeitung... Preislage Preislage ll N. Preislage lll b 2 E. Stötzner Vermischtes Wer behandelt erfolgreich offene Beine (Krampfadern]. Angebote unt. K W 68 an die Geſchſt. B217 Pa biltiest bei Sehwab& Co. deckenhstr. 16 Ul. El. B5610 Schrankfertige halbtrockene getrocknete Aand-Macce von EmIi10 75 Pfg. Uloh-Waschere peier Gr. Merzelstr. 41 Tel. 22 278 Prospekt gratis. 7 Inventur- O 6, 7 Heidelbergerstraße Ueberzeugen Sie sich, Sie weir den staunen! DER WIRTT. MANNHEANN Hleidelbergerstraße 0 6, 7 Ausverkauf * Perser- u. Deutsche Teppiche Brücken- Dlwandecken reduzierte Prelse Raue B HVN Elisabethstrasse 1 F Hedrichseltz. F 8 8. Seite. Nr. 25 e deneBe Je——— Montag, den 17. Januar 1027 Todesanzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Frau Anna Saumttz am 18. e 2 4. mit den hl. Sterbesakramenten nach längerem Krankenlager zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, den 16, Januar 1927. L 6, 14 Dis trauernden flinterbliebenen. Die Beerdigung findet Montas. 8 den 17. Januar, mittags 1½% Uhr von der Leichenhalle aus statt. Amtliche Bekanntmachungen Endgültige Veranlagung der Grund⸗ und Gewerbeſteuer 1025. Die Veranlagungen zur Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuer für das Rechnungsjahr 10925 ſind in den Fällen, in denen es ſich lediglich um Gewerbeſteuer oder um dieſe neben Grund⸗ ſteuer handelt, zunächſt nur vorläuſig vor⸗ genommen und die Steuerbeſcheide ſind als vVorläufige bezeichnet worden. Inzwiſchen ſind die endgültigen Veranlagungen durchgeführt worden. In den Fällen in denen die end⸗ bgbauültige Veranlagung von der vorläufigen abweicht, haben die Pflichtigen neue end⸗ 5 Steuerbeſcheide erhalten. In den ällen ledoch, in denen die endgültige Ver⸗ anlagung mit der vorläufigen übereinſtimmt, werden keine neuen Beſcheide zugeſtellt. Die vorläufigen Steuerbeſcheide gelten in dieſen Fällen mit Wirkung voͤm 17. 1. 1027 ab als endgültige Steuerbeſcheide. Von dieſem Zeit⸗ ——. läuft die Friſt für die Geltend⸗ —4 der dem Steuerpflichtigen zuſtehen⸗ en, 1 den Steuerbeſcheiden näher bezeich⸗ neten Rechtsmittel. Mannheim, den 18. Jannar 1927. Sinanzamt Maunhelm⸗ Stabt and Netarbabl. n. Hrröffertüchminn iör dtatMmnkeim Die Geſchäftsräume der ſtädt. Hausverwal⸗ tung werden in der Zeit vom 20. bis 29. Januar 1027 noch N 2, 8, Erdgeſchoß, rechts, bFerlegt. Die Ge chäftsraume bleiben während dieſer Zeit geſchloſſen. Mannheim, den 4. Januar 1027. Der Oberbürgermeiſter. Verſteigeruntz. In unſerem Verſteigerungslokal— 0 58, 1, emn gegenüber dem Schulgebäude— fig et am Mittwoch, den 10. Januar 1027, nachm. 2 ubr, die öffe Aliche Verſteigerung verfallener Pfän⸗ — Aleider, Weißzeug, Stiefel u. ögk.) gegen Aihee ſtatt. Lokaleröffnung 2 Uhr. Nalt ringen von Kindern nicht geſtattet. S1 üädt. Leihamt. Vom ee den 17. ee 1927 ab bpis auf weiteres verkehren die erſonal⸗ ſpätwagen nach Neckarau und Neuoſtheim von er FFriedrichsbrücke über E markt⸗Tatterfall lanſtatt über Ringſ. Den⸗ elben 1250 nehmen die Spätwagen ab Collini⸗ ße 12.10 und 12.20 ubr nachts nach Haupt⸗ — Mannheim. eeeeeecs pbeeggegeec Invyentur-A — — — ff Senhegmeeeee 2 SK. 21 EAA ö unod den 10 anuar: Sdiluñ 405 5 Imcntur-Answerkautts Moniag, Diensiag, Mitftwod im Parterre zum Aussuchen auf Extratischen: Die in lelzter Zeit und während des Isverkaufes angesammelten Resic gelangen jetzt ohne Rücksicht auf den eigentlichen Wert enorm billig zum Verkauf. 1 12 K2 Die Preise sind 8 1 nochmals reduziert. ee 8 1 10 ee 558 indas rie bioert prorp! .1 eehed D1 1 1 15 Alie Herren-Sioffe verkaufen wir während unseres 40 55 Hass, b. m h. H. 2 2 111 Ausverkauts ohne Rücksicht auf den früheren Wert 15⁰ Serie Il au ganz bliligen Serien-Preisen] Serle IIl Serie IV 1⁵⁰ Mr. Serie.! 1 25⁵⁰ 380 50 45⁰ Unsere erstklassigen Mag- uee, in den neuesten Mustern verkaufen wir Auffallend wue nu 3 Einheits-Prelsen Serie I ——— 9 ſe220 3 Bendteen Sie diesen billigen Einkauf 5 Serle IIl. IIl 14⁰ 7 [Wonnhaus m. größ. 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