4— FF7 n eee S7 1 — lSASSSSI SAN7T 8 8.— 461 s 265 43 on 20 r. ia⸗ Bezugspreiſe: In Mannheim u. Amgebung frei ins Haus 2955 dung die Poſt monatl.⸗M. 250 ohne Beſtellgeld. Beieptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung ſct en. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. R1.-6, (Baſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Exſcheint wöchentl, 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Maunh Beilagen: Sport und Spiel. Aus SGeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung Unkerhaltungs 055* 5 Abeud⸗ Ausgabe eeeeee —— 1 ee, 70 937 9 igen⸗ i ür beſtimmte Tage, Stellen u. imer Genteral Anzeiger!: 1 etriebsſtsrungen uſw. Eige gusprächen für 2d. beſcrunbe Ausgaben Beilage Aus der Welt der Cechnik Preis 10 Pfeunig 1927—Nr. 26 f ung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlunz je einſp. Aoolanslgelle 5 Allgem. Anzeigen 0,40 K. Melamen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Faaſe verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge— 7 m. Fernſprecher ohne Gewähr. Serichtsſtand iſt Wandern und Neſſen. Geſetz und Necht Die neue Die Vemühungen des Dr. Marr Berlin, 17. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Bemühungen des Dr. Marx bewegen ſich vorerſt in der Rich⸗ tung auf ein Kabinett, das weder Anſchluß nachlinks, noch nach rechts nehmen ſoll. Die Beſprechungen, die Herr Marx heute vormittag aufnahm, dürften ſich darauf be⸗ ſchränken, feſtzuſtellen, ob die Deutſche Volkspartei ſich an einer ſolchen Minderheitsregierung beteiligen will, zum an⸗ deren, inwieweit auf die perſonelle Zuſammenſetzung des Ka⸗ binetts und auf die Feſtlegung der Marſchroute für die nächſte Zeit für eine ſolche Regierung die Fortexiſtenz geſichert wer⸗ den kann. In parlamentariſchen Kreiſen erhält ſich weiterhin das Gerücht, daß Herr Dr. Marx es auch gegebenenfalls mit der Rechten verſuchen werde. Ein Empfang der deutſch⸗ nationalen Führer iſt bis jetzt nicht vorgeſehen, ſodaß alſo vorläufig keine Anzeichen für eine ſolche Regierung ſprechen. Die Eskapaden, die ſich geſtern der Graf Weſtarp gegen die Verfaſſung geleiſtet hat, dürften auch nicht gerade geeignet ſein, derartige Abſichten zu fördern. Der Vorſtand der Deutſchen Volkspartei, der um die Mittagsſtunde im Reichstag tagte, ſcheint geneigt zu ſein. Herrn Marx vorläufig freie Hand zu laſſen und abzuwarten, was bei ſeinen Bemühungen herauskommt. Ueber das Ergeb⸗ nis der Sitzung des Vorſtandes der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, die kurz nach zwei Uhr geendet hat, wurde parteiofftziös folgende Mitteilung ausgegeben:„In der Sitzung des Vorſtandes der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei berichtete Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Cur⸗ tius über ſeine Verhandlungen zur Herbeiführung einer Re⸗ gierungskoalition. Der Vorſtand ſprach dann den einmütigen und anerkennenden Dank Herrn Dr. Curtius aus und billigte die von ihm unternommenen Schritte. Er bedauert, daß ſeine Verhandlungen vorzeitig zum Scheitern gebracht wurden. Der Vorſtand nahm daher in der Erwartung der Vorſchläge von weiteren Schritten Abſtand.“ Reichskanzler Dr. Marx hat, wie wir weiter hören, im Verlauf der von ihm übernommenen Aufgabe gemäß einem Zentrumsbeſchluß, zunächſt eine Regierung der Mitte zu bil⸗ den, auf heute nachmittag um 4 Uhr den Fraktionsvorſitzenden der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz zu ſich gebeten, um 5 Uhr wird er dann die Vertreter der Demokraten, Koch und Erkelenz empfangen. Vorgeſehen iſt weiter eine Beſprechung mit den Sozialdemokraten, ob ſie ſtattfindet, wird frei⸗ lich von dem Ergebnis der vorhergehenden Konferenzen ab⸗ hängen. Graf Weſtarrr über die Haltung der Deutſchnationalen Im preußiſchen Landtag fand am Sonntag die achte Reichsangeſtelltentagung der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei ſtatt, die vom Vorſitzenden, Reichs⸗ tagsabgeordneten Lambach, eröffnet wurde. In ſeiner An⸗ ſprache betonte Lambach, die gegenwärtige Regierungskriſe ſei auch von den Deutſchnationalen mit herbeigeführt worden, da Deutſchland niemals zu gefeſtigten Zuſtänden kommen werde, wenn nicht eine feſte Mehrheit im Reichstag vorhanden ſei. Die jetzige politiſche Lage ſei auch gerade für die Angeſtelltenſchaft von ungeheurer Bedeutung, da dieſe ihre Lebensnotwendigkeit nur gegen die Sozialdemokratie durchſetzen könne. Nach wei⸗ teren Anſprachen der Reichstagsabgeordneten Lejeune⸗Jung Phaſe der Negkerungekriſt und Harmony, ſowie des Landtagsabg. Wiſchnoewsky betrat, mit lautem Beifall begrüßt Graf Weſtarp die Rednertribüne. Graf Weſtarp führte u. a. aus: In der Deutſchnationalen Volkspartei habe gerade der Gedanke der Volkspartei muſtergültige Durchbildung erfahren. Das Zentrum ſtehe immer noch auf dem Standpunkt, ſozialpolitiſche Geſetze müßten von der Sozialdemokratie gemacht werden. Im Intereſſe des Landes ſei eine ſolche Politik nicht mehr möglich. Er habe auch den übrigen Parteien keinen Zweifel gelaſſen, daß die Deutſchnationalen ſich auch in Zukunft nicht dazu mißbrauchen laſſen würden, die Schaffung ſozialpolitiſcher Geſetze zuſammen mit der Sozialdemokratie zu ermöglichen. Diele Dinge müßten mit den Deutſchnationalen geregelt wer⸗ den. Es gälte, das Zentrum von der Sozialdemokratie los⸗ zulöſen. Unter dem Druck der Dawesgeſetze ſei allerding“ eine durchgreifende ſoziale Hilfe nicht möglich. Ein ſozialer Aufſtieg werde nur dann möglich ſein, wenn das, was im Lande verbraucht werde, auch dort produziert werde. Die So⸗ ztaldemokratie denke antiſozial, indem ſie das Volk in zwei einander bekämpfende Klaſſen treune. In der Deutſchnationa⸗ len Volkspartei ſei beſonders wichkig die ausgleichende Arbeit der Vertreter der einzelnen Stände und Berufe. Die Deutſch⸗ nationalen wollten vor allen Dingen der Jugend und der Elternſchaft den chriſtlichen Charakter der Schule und Erzie⸗ hung ſichern. Man dürfe nicht vergeſſen, daß die Zeit des Kai⸗ ſerreichs eine Zeit des Aufſtiegs und des Glückes geweſen ſei und man müſſe darnach ſtreben, wieder zu einer Staatsform zu kommen, die alle Kaee nationalen Kräfte zuſammenſchließe 5 und nach innen und außen hin zu vertreten verſtehe. Die deutſchnationale Forderung auf Befreiung Deutſchlands von fremder Herrſchaft müſſe immer wieder erhoben werden, wenn der Weg dazu vielleicht auch noch lang ſei, denn das Vaterland und ſeine Freiheit ſeien das Allerheiligſte auf Erden. Nach längerer Debatte fand eine Entſchließung einſtimmige Annahme, in der der deutſchnationalen Reichstagsfraktion der Dank für die Maßnahmen, die zum Sturz der Min⸗ derheitsregterung geführt hätten, ausgeſprochen wird. Die Reichsangeſtelltentagung erwarte von der Reichstagsfrak⸗ tion, daß ſie ſich jedem Verſuch, erneut eine Minderheits⸗ regierung ins Leben zu rufen, widerſetze und jede Re⸗ eng die ſich nicht auf eine feſte Mehrheit mit Ein⸗ ſchluß der Deutſchnationalen ſtütze, mit allen parlamentart⸗ ſchen Mitteln bekämpfe. Stegerwald zur Regierungsbildung In einer großen Berſammlung des chriſtlichen Arbeiter⸗ entrums, die ſich mit den durch die Ernennung des Kölner egierungspräſidenten zuſammenhängenden Fragen beſchäf⸗ tigte, ſprach in Köln am Sonntag Reichstagsabg. Steger⸗ wald über die politiſche Lage und die Frage der Regierungs⸗ bildung. Er bemerkte, welche Regierungskoalition in den nächſten Tagen zuſtandekomme, ſtehe heute noch nicht feſt. Nur das eine ſtehe feſt, daß die Zentrumspartei keine Koalition mitmache, bei der ihr die Möglichkeit fehle, weit⸗ gehend die Marſchrichtung zu beſtimmen. Weiterhin ſtehe feſt, daß die Zentrumspartei es auf alle Fälle ablehne, ſich zum Anhängſel von rechts oder links machen zu laſſen. Der deutſche Parlamentarismus kranke gegenwärtig noch an vielen Jehlern, was aus den ſtändigen Regierungskriſen hervorgehe Er könne aber nicht zur Geſundung gebracht wer⸗ den durch ein ſchematiſches Rechts⸗ oder Linksblockſyſtem. Der deutſche Parlamentarismus habe ſich nicht zu orientieren am weſteuropäiſchen Parlamentarismus, er habe ſich zu orien⸗ tieren an dem naturgewachſenen deutſchen Parteiweſen. Der Reichsfinanzminiſter über Wirtſchaftsfragen Berlin, 16. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern nachmittag hat im großen Feſtſaal des preußiſchen Landtags ein aus allen Kreiſen des Reichs beſchickter Mit⸗ telſtandstag der deutſchdemokratiſchen Partei tattgefunden. Reichstagsabgeordneter Bartſchat eröffnete ie Tagung. Der Parteiführer, Reichsminiſter a. D. Koch, ſprach Worte der Begrüßung. Als zweiter Redner nahm Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold das Wort zu dem Thema:„Die Steuerpolitik des Reiches und der gewerb⸗ liche Mittelſtand“. Die auf genoſſenſchaftlicher Grundlage eruhenden Banken müſſen die Träger der Kreditgewährung für das Gewerbe werden. Sie müſſen billige Kredite auf zu⸗ verläſſige Weiſe an den Mittelſtand weiterleiten. Die Steige⸗ rung der Spareinlagen weiſe die Sparkaſſen auf ihre ſpezi⸗ fg Aufgabe hin, dem Mittelſtand durch Gewährung lang⸗ riſtiger Kredite zu helfen. Allerdings kann die Finanzpolitik 2805 achtlos an den Gefahren vorbeigehen, die unſerer tlüntſchaft noch drohen. Da iſt die Rieſenzahl der zu unter⸗ ützenden Erwerbsloſen. Der Reichstag hat jetzt den ſebergang von der nicht ganz einwandfrei funktionierenden rwerbsloſenunterſtützung zur Arbeitsloſenverſiche⸗ ſchlarg zu finden. Ein weiteres Gefahrenmoment ſei die chlechte Lage der deutſchen Landwirtſchaft, unter der be⸗ ſonders der bäuerliche Mittelbetrieb leide. Die techniſche Ent⸗ wicklung verlange kühne Entſchlüſſe. Der Redner ſprach ſich mit beſonderem Nachdruck dafür aus, daß die Hauszinsſteuer nicht als Kapital, ſondern —5 Beitrag zur Zinsverbilligung hingegeben werde, um da⸗ urch gerade in den nächſten Meehre ecene ſtark herauſſetzen zu können. Der Redner rechnet damit, daß in Zukunft 250 000 Wohnungen jährlich im Reiche gebant werden nnen und müſſen. Der endgültige Finanzausgleich Lanle die Kompetenz⸗ und Einnahmeverteilung zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden ſchaffen. Dabei liege der Witz nicht darin, daß die Intereſſenten der Steuerdecke an den vier Zipfeln packen und hin⸗ und herziehen, ſondern das ganze deutſche Steuerſyſtem muß eine Einheit werden, und was den Mittelſtand beſonders intereſſiert, die Realſteuern müſſen in das Syſtem der Reichsſteuern eingegliedert werden. Die Ge⸗ meinden müſſen ſteuerlich verantwortlich werden. Polniſche Brüskierung des Völterbundes Berlin, 17. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) An den hieſigen amtlichen Stellen liegt der authentiſche Wortlaut der polniſchen Erklärung, in der die Ablehnung des von Calonder gefällten Schiedsſpruchs über die Schulfrage in Oſtoberſchleſien enthalten iſt, noch nicht vor. Indes bedeutet die Tatſache der Ablehnung an ſich ſchon eine ſtarke Brüskierung nicht nur Calonders, ſondern auch des hinter ihm ſtehenden Völ⸗ kerbundes. Die polniſche Antwort ſpricht dem Präſidenten Calonder das Recht ab, ſich an den Völkerbund zu wenden. Wie Calonder ſich zu dieſem Standpunkt der polniſchen Regierung verhält, bleibt ihm überlaſſen. Als ſicher darf jedoch, wie wir hören, gelten, daß der Deutſche Volksbund als Vertreterin der deutſchen Minderheiten von der ihm zuſtehenden Befugnis aus dem 8 147 des Völkerbundsabkommens über Oberſchleſien Ge⸗ brauch machen und die Angelegenheit vor den Völkerbund bringen wird. 5 Der Reichstagspräſibent zur Korridorfrage Berlin, 17. Jan.(Von unſer. Berliner Büro.) Reichs⸗ tagspräſident Löbe nahm geſtern an der Feier des fünften Jahrestages der Gründung der deutſchen ſozialdemokratiſchen Arbeiterpartei in Polen in Lodz teil. Wie der„B..“ aus Warſchau gedrahtet wird, erklärte Löbe in einer Rede zur Korridorfrage, daß ſie nur auf dem Wege friedlicher Verſtändigung gelöſt werden dürfe. Der Korridor ſei für Deutſchland aus wirtſchaftlichen Gründen nicht tragbar. Die Aenderung der Grenzen, die ja niemals ewig ſein könne nur im Einverſtändnis der beteiligten Völker erfol, neral von Seeckt, den, ohne daß Geßler dabei h Geßler Von Richard Bahr Fragt man die Männer im Lande, die das hehre Gut der Freiheit in Erbpacht haben und ohne die, wie ſie ſelber ver⸗ ſichern, die deutſche Republik verloren wäre, wen ſie zur Zeit für den größten Schädling halten, ſo werden mit finſterer Ent⸗ ſchloſſenheit neun von zehn antworten: den Dr. Geßler. Das war nicht immer ſo. Auch der Reichswehrminiſter durſte ſich einſt in der Gunſt der Menge ſonnen und wenn ſich dann doch zuweilen die Wellen kräuſelten, brauchte er nur auf der Reichstagstribüne zu erſcheinen, liebenswürdig, ſchalkhaft in ſcheinbarer Unbefangenheit und mit ſeinen ſüddeutſchen Humo⸗ ren und die dräuenden Wolken waren verſchwunden. Erſt ſeit etwa einem Jahr hat ſich das von Grund auf geändert. Nun gibt es bald keine Schlechtigkeit, die man dem Dr. Otto Geßler nicht zutraute. Ein paar Berliner Montagsblätter und eine unholde, ganz auf die Negation geſtellte Revue leben geradezu von den Senſationsaffären, mit denen ſie den Reichswehr⸗ miniſter in Verbindung zu bringen die freundliche Gewohn⸗ heit haben. Die dort angeſchlagenen Töne aber finden Anklang und Nachahmung bis weit hinein in die Kreiſe der honetten Preſſe. Taucht irgendwo in einem kommuniſtiſchen oder ſonſt obſkuren Winkel ein Gerücht auf, das von Zuſammenhängen zwiſchen Reichswehr und nationaltſtiſchen Verbänden zu er⸗ zählen weiß, ſo wird das— in Zeitläuften, da man die Kunſt des Totſchweigens bis zur Virtuoſität zu üben lernte— ſorg⸗ fältig aufgepickt und es fehlt niemals die beredte Frage:„Und Geßler?“ Beherztere Naturen aber und herahaftere Stiliſten zieren die Wiedergabe von derlei Geſchichtchen wohl gar mit der Ueberſchrift:„Geßler ſchützt die Fememörder“. Der zühlt nachgerade zu den Leuten, denen man grundſätzlich nicht glaubt und die man nicht erſt hört, ehe man ſie verurteilt. Der Name Geßler iſt zum Schlagwort geworden, der Miniſter ſelber zum politiſchen Kinderſchreck, öſterreichiſch ge⸗ ſprochen: zu einer Art Zwetſchgenkrampus. Was iſt Wahr⸗ heit? Was hat in den bald ſieben Jahren, die er unter 16 bis 18 perſchiedenen Kanzlern nun ſeines dornenvollen Amtes waltet, dieſer Dr. Geßler getan, das ihn des Mißtrauens ſeiner Mitbürger würdig machte? Verfahren wir chronologiſch. Als ein Einſamer, recht ein Johann ohne Land und ganz auf ſich allein 26 dng bene Kap. Mut und die eigene Ueber⸗ zeugungskraft iſt nach dem Kapp⸗Putſch der ehemalige Nürn⸗ berger Oberbürgermeiſter, der inzwiſchen das Wiederaufbau⸗ mintſterium verwaltet hatte, nach der noch von Drahtverhauen umzäunten Königin⸗Auguſtaſtraße verzogen. Das Reichs⸗ wehrminiſterium war vorhanden, die Reichswehr noch nicht. Es gab nur einen Chef der Oberſten Heeresleitung, den Ge⸗ häte beteiligt werden können, während des Interregnums der damalige Vizekanzler Schiffer ernannt hatte. Die ſchier gigantiſche Aufgabe, die Republik erſt einmal in den Sattel zu ſetzen, hatte der Vorgänger, der tapfere und männliche Noske, gut oder ſchlecht— jedenfalls ſo gut wie es unter den obwältenden Umſtänden möglich war— mit Hilfe der Freikorps zu bewäl⸗ tigen verſucht. Nun galt es, die Revolution auch(oder, wenn man will, wenigſtens) auf dieſem Felde zu liquidieren. Nicht länger durfte ein Staat, der zur Ordnung zurückſtrebte= man hatte, bis in die letzte Seelenfalte erſchüttert, es eben wieder erlebt— in die Hut irregulärer Verbände gegeben ſein. Das alte Heer, eine Sendung voll unendlicher Tragik, war aufzulöſen, die Abrüſtung auf Feindes Geheiß und nach Feindes Wunſch vorzunehmen, die neue Wehrmacht aufzu⸗ bauen und zu organiſieren. So aufzubauen, daß ſie zum min⸗ deſten auf dem beſchränkten Terrain, das ihr nur⸗noch bleiben konnte, als Grenzwacht und als Schützerin und Bewahrerin der Ordnung und Sicherheit im Innern, einen beachtlichen Faktor darſtellte. Gibt es im Ernſt Gewiſſenhafte, billig Denkende und Wägende, die die in dieſen Stücken von Geßler geleiſtete Arbeit— beiläufig eine wahre Herkulesarbeit— zu ſchelten vermöchten? Mitten im Waffenlärm hat er ſie leiſten müſſen. Von den vier erſten Jahren ſeiner Tätigkeit war eines ſchlimmer als das andere. Vier Bürgerkriege waren niederzuſchlagen, dann ſtand auch noch der Landesfeind an der Ruhr. Die Reichswehr hat ſie alle niedergeſchlagen, die auf⸗ rühreriſchen Gelüſte von der Rechten ſo gut wie die von der Linken. Und als dieſe Kämpfe ausgekämpft waren, als mit dem„Wunder der Rentenmark“, wenn ſchon vorerſt in unvoll⸗ kommener Geſtalt, der innere Friede uns wiederkehrte und die ſtaatlichen Inſtitutionen ſich zu feſtigen begannen, hob, den Wehrminiſter ganz ausfüllend und ihm nicht viel Zeit laſſend für Geſchäfte, die, wie er wohl meinen mochte, auch ein Nicht⸗Praetor verſehen konnte, das Ringen mit der Entente um die Stellung des Chefs der Heeresleitung an. Auch dieſes iſt, ſo gut es ging, zu einem leidlichen Ende geführt worden. Das iſt, in knappen Zügen, die hiſtoriſche Leiſtung Otto Geß⸗ lers, des erſten regulären Reichswehrminiſters der deutſchen Republik. 5 Ueber anderes vor der Oeffentlichkeit zu reden, iſt nicht ganz leicht. Mit dem verſtorbenen Präſidenten Ebert hat Geß⸗ ler ein beſonders enges, nahezu ein freundſchaftliches Ver⸗ hältnis verbunden.(Was vielleicht der Grund iſt, daß unter den Sozialdemokraten, die ihn heute bekämpfen, die voran⸗ ſtehen, die einſt auch Eberts intime Gegner waren.) Doch auch der ganz anderen ſozialen und politiſchen Klimaten ent⸗ ſtammende Reichspräſident von Hindenburg hängt an die⸗ ſem Reichswehrminiſter als dem Mann ſeines perſönli⸗ chen Vertrauens. Möglich, daß die Beziehungen zu dem früheren Chef der Oberſten Heeresleitung nicht ganz ſo herzlich waren. Zwei mehr oder weniger Gleichgeordnete unter einem Dach und an dem nämlichen Strang ziehend. wird immer eines der ſchwierigſten menſchlichen Probleme bleiben. Umſomehr, wenn der eine ein parlamentariſcher Miniſter auf tägdeehe Kün⸗ digung iſt, der andere im Beamtenverhältnis ſteht, alſo der Längerlebende zu ſein verheißt. Da wird wohl allemal mit der Möglichkeit auch die Neigung zur Privatpolitik erwachſen und es mag leicht geſchehen, daß nicht alles, was im Hintergrund geſponnen wird, auch dem Miniſter zu Geſicht kommt. Aber, wie geſagt, dergleichen läßt ſich nur vermuten und öffentlich darüber zu diskutieren, hat, ſchon um des lauernden Auslandes willen, ſeine Gefahren. An den abenteuerlichen ruſſiſchen Ge⸗ ſchäften jedenfalls hat Dr. Geßler keinen Teil! bt. Far die tragen ganz andere Leute die Verantwortung. Dr. Wirth und die Männer, mit denen zuſammen er ſeinerzeit auswärtige Po⸗ mäßige„Stunde für die denkenden und Menſchen entfaltet. Dieſer nur fühlt die in ſeinem Innern 0 ſicht über den 10926 überſandt. Danach ſind in der Zeit vom 1. April bis 30. e AAsedur⸗Sonate„mit dem Trauermarſch“, das junge Mädchen .̃ Seite. Nr. 26 Nene Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 17. Januar 1927 litik machte. Herr Geßler hat, als er von dieſen törichten Kom⸗ erfuhr(auch wirtſchaftlich törichten: Marke Mologa) getan, was er tun konnte: er hat ſie ſtill und unauf⸗ 5 liquidiert. Nun iſt er, wie man hört, im Begriff, ebenſo till, ebenſo unauffällig unſere kleine Wehrmacht zu verjüngen. Daß er ſich dabei nicht gerade an die leidenſchaftlichen Pazi⸗ fiſten hält, ſondern Männer bevorzugt, die etwas von dieſen Dingen verſtehen, auch wenn ſie keinen Parteipapſt zum Vetter haben, wird man Herrn Geßler am Ende nauynuylen können. Es wäre ein Verluſt für die Republik, wenn er an der Fort⸗ ſetzung ſolchen Werks durch den Kabinettswechſel gehindert würde. Vorm Jahr noch war das auch die Auffaſſung der de⸗ mokratiſchen Fraktionsleitung. Denn ſie ließ durch ihre Dele⸗ gierten förmlich und feierlich den amtsmüde gewordenen Geß⸗ ler bitten, dem zweiten Kabinett Luther ja nicht fernzubleiben. Es iſt nicht anzunehmen, daß in der Beziehung ſich etwas ge⸗ ändert haben könnte. Fraktionen, habe ich mir ſagen laſſen flürchten ſich vor dem Zwetſchenkrampus nicht. Vorbildliche Veamtenbildung Eine Runbfunkrede des Reichsinnenminiſters Berlin, 17. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Die „Deutſche Welle“ hat ſich entſchloſſen, von jetzt ab eine regel⸗ e Beamten“ einzurichten, in der wöchentlich einmal zu einer feſtſtehenden Tageszeit Fra⸗ gen des deutſchen Beamtenweſens im Rundfunk von Autori⸗ täten des betreffenden Fachgebietes behandelt werden. Dieſe „Stunde für die Beamten“ wurde am Samstag, 15. Januar, Rnachmittags 5 Uhr, mit einem Vortrag des Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Fülz über„Beamtenbildung“ er⸗ Iffnet. Der Miniſter nahm daben Gelegenheit, der deutſchen Beamtenſchaft aller Grade und Gruppen Dank und Anerken⸗ Rnung für ihre treue und ſelbſtloſe Arbeit und Hingabe an Volk und Vaterland auszuſprechen. DiecErhaltung eines der⸗ art erprobten Berufsbeamtentums und die Wahrung ſeiner Hbherechtigten Anſprüche auf rechtliche und materielle Sicherung nach Maßgabe der Leiſtungsfähigkeit des Reiches wird und muß immer eine Ehrenaufgabe jeder deut⸗ „ſthen Reichsregierung ſein. Nach einem geſchichtlichen Ueber⸗ blick über die Entwicklung des Beamtenbildungsweſens und nach einer Würdigung der aus der Beamtenſchaft ſelbſt her⸗ bvorgegangenen umfaſſenden Beſtrebungen auf Weiterbildung ee faßte der Miniſter ſeine Ausführungen zu⸗ ammen: Mit abſtraktem Wiſſen allein iſt freilich nichts getan. gil das Wiſſen ſich auswirken zu laſſen zu praktiſcher Berufs⸗ und Lebenstüchtigkeit. Denn praktiſches Können und geſchloſſene Per atsbürgerliche Qualität des deutſchen Beamten. zu bringen gehört zu den weſentlichſten Aufgaben des Staates. Hierbei muß er vornehmlich ſein Augenmerk auf ſeine Be⸗ amten richten, die Diener des Staates. Es gilt nicht, Halb⸗ bildung zu mehren, ſondern ernſte, gründliche Bil⸗ dung zu fördern, damit ſich der Beamte vom ehemaligen Objekt in der Hand des Geſetzgebers zu einem ſelbſtändig verantwortlich handelnden vorgehende Bereicherung und wird ſo vor menſchlicher und dienſtlicher Erſtarrung bewahrt. Aus ſolcher Wertung wächſt die größere Freudigkeitt am Dienſt. Wem die geiſtigen Horizonte ſich auftun, deſſen Arbeit wird mit höheren Werten erfüllt, und er wird ſich ſo als Mitträger eines Gan⸗ zen dem Ganzen verantwortlich und verpflichtet fühlen. Es wird ihn über die Gegenſätze der Zeit hinaus erkennen laſſen, daß Dienſt am Volke etwas Erhabenes und SHeiliges iſt. In dieſer Auffaſſung ſich betätigend wächſt dem Beamtentum von ſelbſt die Achtung ſeiner Volksge⸗ noſſen zu. Dieſe aber ſchafft erſt jenes Verbundenſein, das der ſelbſtloſen Tätigkelt des Berufsbeamtentums die gebüh⸗ rende Anerkennung und Wertnug verbürgt. Der Perſonalſtand des Reithes Der Reichsfinanzminiſter hat dem Reichstag eine Ueber⸗ erſonalſtand nach dem Stande vom 1. Oktober September 1928 folgende Aenderungen eingetreten: 1. Bei den Hoheitsverwaltungen eine Perſonalverminderung von 1173 Beamten, dagegen eine Perſonalvermehrung von 827 An⸗ geſtellten und 6159 Arbeitern; 2. bei der Deutſchen Reichspoſt eßlich der Reichsdruckerei eine Perſonalvermehrung von iuſchli ei ein 5 28 Beamten und eine Perſonalverminderung von 2924 An⸗ geſtellten und 1083 Arbettern. nicht, um die Völker zu vereinen. Welt nicht befriedet werden könne; wir ſind aber bereits heute Denn pra erit. dieſe bilden die Syntheſe für die Berufstüchtigkeit des deutſchen Beamten. Sie ſind auch die Vorausſetzung für die beſondere „Der neue deutſche Volksſtaat braucht die Mitarbeit aller willig ſchaffenden und ſtrebenben Kräfte. Ste zur Entfaltung [Männer, Frauen und Kinder längs des Bollwerks ange⸗ frei gegeben war. In dem dichten Gedränge gerieten die vorn Demokratiſcher Kongreß in Karlsruhe Vor der 8 Tagung am Sonntaa vormittag gab der Generalſekretär der ottomaniſchen Volkspartei,. Safret Bey, einen Ueberblick über die Einführung und Entwicklung der Organiſation in der Türkei und ſtreifte kurz die Schul⸗ frage, die Verhältniſſe im Parlament und die Stellung der Re⸗ gierung. Hiernach ſprach Reichsminiſter a. D. Dr. Erich Koch über das Thema„Moraliſche Abrüſtung“. Ausgehend vom letzten Krieg ſtellte er zunächſt feſt, daß wir in Zurunft weder einen Erbfolge⸗, noch einen Revanche⸗ noch einen Er⸗ oberungskrieg führen werden. Die Vorkämpfer des Krieges ſeien heute gerade die Frontkämpfer, die das Schlimmſte mit⸗ gemacht hätten, die erkannt hätten, daß heute ein Krieg ein hilfloſer Kampf des Menſchen gegen die Maſchine ſei. Der Wille zum Frieden dürfe nicht durch diplomatiſche Schachzüge geſtört werden. Die kulturellen Beziehungen der europäiſchen Völker ſeien ſo ſtark, daß kein Volk ſich mehr als abgeſchloſſen betrachten könne; auch England gehöre in den europäiſchen Kulturkreis. Das Verhältnis Frankreichs und Deutſchlands, insbeſondere die Frage des europäiſchen Friedens ſei eine der wichtigſten Zukunftsfragen. Die militäriſche Abrüſtung genüge Eine Beſatzuna ſei immer nachteilig, auch wenn der demokratiſche Gedanke noch ſo ſtark betont werde. Aber gerade die demokratiſche Fraktion ſei be⸗ rufen, an der Verſöhnung der Völker mitzuarbeiten. Uebr das gleiche Thema ſprach am Sonntag nachmittag der Profeſſor für Literatur, Bougle⸗Frankreich. Zwiſchen Deutſchland und Frankreich und zwiſchen den Nationen über⸗ haupt beſtünde eine Mauer aus Papier. Auch die Tendenz der 9 72 ſei noch nicht unbedingt auf den Geiſt der Wahrheit ein⸗ geſtellt. Als nächſter Referent über das gleiche Thema ſprach Gene⸗ ral a. D. v. Deimling⸗Baden⸗Baden, der u. a. behauptete, wer über die moraliſche Abrüſtung ſpreche. müſſe auch das Problem der Rheinlandräumung aufrollen Die moraliſche Abrüſtung könne erſt durchgeführt werden, wenn kein franzö⸗ ſiſches Schilderhaus mehr am Rhein ſtehe. An der Ausſprache über das Thema beteiliaten ſich Ver⸗ treter der Türkei, Hollands, Polens und Schwedens. Im Anſchluß hieran widmete der badiſche Kultusminiſter Leers der Verſammlung herzliche Begrüßungsworte. Dr. Koch ſtellte dann in ſeinem Schlußwort noch einmal zuſammen⸗ faſſend feſt, daß, ſolange Europa nicht befriedet ſei, die ganze ein gutes Stück vorwärts gekommen. Am Montag vormittag werden die Beratungen fortgeſetzt. Die Tagesordnung des Reichsſages — Berlin, 17. Jan. Die Tagesordnung für die nächſte Plenarſitzung des Reichstages am Mittwoch, 19. Jauuar, nach⸗ mittags 3 Uhr, liegt nunmehr vor. Der Präſident hat ange⸗ ſichts der ungeklärten politiſchen Lage davon abgeſehen, die Entgegennahme einer Regierungserklärung, wie urſprünglich beabſichtigt, auf die Tagesordnung zu ſetzen. Auf der Tagesordnung ſtehen daher nur kleine Vorlagen. Handelsvertrag mit Aegypten ſel Berlin, 17. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Seit längerer Zeit ſchweben Verhandlungen über eineyn Handels⸗ vertrag zwiſchen Deutſchland und der ägyptiſchen Reglerung. Das Abkommen würde ſich allerdings nur auf eine vertragliche Feſtlegung des bisherigen Zuſtandes beſchränken, der auf dem rundſatz der Meiſtbegünſtigung baſiert. Das neue ägyptiſche Kabinett hat einen Ent purf vorgelegt, zu dem indes die deutſche Regierung noch keine Stellung genommen hat. Zwiſchenfall aus Aulaß des Beſuches des Kreuzers„Emden“ — London, 17. Jan. Nach einer Reutermeldung aus Kapſtadt iſt es am Sonntag nachmittag am Ankerplatz des deutſchen Kreuzers„Emden“ zu einem bedauerlichen Zwi⸗ ſchenfall gekommen. Nach der Meldung hatten ſich etwa 2000 ſammelt, um den deutſchen Kreuzer zu beſichtigen, der hierzu Stehenden in Gefahr, ins Meer geſtoßen zu werden. Um dies zu verhindern, haben die deutſchen Seeleute vom Kreuzer aus ein halbes Dutzend mal den Waſſerſtrahl einer Spritze auf die Menge gerichtet, um ſie zu zerſtreuen. Da⸗ bei erlitten einige Frauen Ohnmachtsanfälle, und vielen Per⸗ ſonen ſollen die Kleider beſchädigt worden ſein. Daraufhin hat nach der Meldung ein Teil der Menge eine feindſelige Haltung gezeigt. fanterieregiments, zum Inſnekteur der Infanterie. Die Neubautätigkeit der Reichsmarine Aus Kiel wird uns geſchrieben: Der erſte Neubau, den die Reichsmarine nach dem Kriege in Angriff nehmen und vollenden konnte, der Kreuzer „Emden', hat angeſichts der damaligen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe nur unter Ueberwindung größter Schwierigkeiten und nach einer ungewöhnlich langen Bauzeit vollzogen werden können. Schon bei dem nächſten Neubau, dem Torpedoboots⸗ zerſtörer„Möve“ hatten die Dinge weſentlich günſtiger zu liegen begonnen und ein Blick auf die heutige Bautätigkeit für die Reichsmarine zeigt, daß wieder annähernd normale Bau⸗ bedingungen beſtehen. Weit vorgeſchritten in der Fertigſtellung ſind bereits die fünf weiteren Zerſtörer, die, der„Möve“ ähnlich, mit ihr zu der erſten neubewilligten Halbflottille gehören. Drei neue Kreuzer, eine neue, vom„Emden“⸗Typ anſcheinend nicht unerheblich abweichende 6000 Tonnen⸗Klaſſe darſteuend befinden ſich in verſchiedenen Bauſtadien in Wilhelmshaven und Kiel in Arbeit und für eine zweite Zerſtörer⸗ Halbflottille werden die Kiellegungsvorbereitungen ge⸗ troffen. Außerdem werden zur Zeit mehrere a ltere große Torpedoboote gründlich umgebaut und erneuert, desgleichen das Linienſchiff„Schleſien“, und auf dem alten Linienſchiff„Zähringen“ wird behufs Verwendung des Fahrzeuges als Zielſchiff eine Jernu⸗ lenkeinrichtung eingebaut. Von dieſen Bauten wer⸗ den die zuerſt begonnene Halbflottille und die erwähnten Um⸗ bauten in nicht allzu langer Zeit beendet ſein; die Kreuzer⸗ bauten und die 2. Halbflottille den Werften dagegen noch Jahr und Tag einen gewiſſen Beſchäftigungsgrad garantieren. Hier in Kiel wird es allgemein mit Bedauern vermerkt. daß von dieſer verhältnismäßig reichlichen Bautätigkeit für Kielnur ein einziger Kreuzer abfällt, während alle anderen Aufträge der Wilhelmshavener Reichswerft zugeſchla⸗ gen worden ſind. Die Zuteilung der erſten Neubauten nur an Wilhelmshaven war allerdings verſtändlich, bezw. notwendig, denn damals waren die Deutſchen Werke in Kiel aufgrund der beſtehenden Beſtimmungen des Verſailler Vertrages noch von der Bauttätigkeit für die Reichsmarine ausgeſchloſſen. Der reine Privatwerft⸗Charakter der Deutſchen Werke hat ſich in⸗ zwiſchen geändert und ſo dürfen nun auch ſie zu Kriegsſchiffs⸗ bauten herangezogen werden und haben, wie geſagt, den Bau⸗ auftrag für den Kreuzer„C“ erhalten. Man verſteht es aber in Kiel nicht, daß bei der erwähnten reichlichen Beſchäftigung der Wilhelmshavener Werften nun auch die 29955 neue Zer⸗ ſtörer⸗Halbflottille, d. h. alſo ſechs neue Torpedoboote, wieder in Wilhelmshaven in Auftrag gegeben worden ſind. Aller⸗ dings ſind die alten Kriegsſchiffe, die die Reichsmarine in Dienſt hat, heute bereits ſämtlich erſatzpflichtig, d. h. ſie haben die vorgeſehene Altersgrenze erreicht bezw uüberſchritten. Aber es ſteht noch keineswegs feſt, daß der Reichstag nun im nenen Marineetat wieder Neubauten bewilligen wird, die es wahr⸗ ſcheinlich machen, daß auch Kiel in äbſehbarer Zeit weitere Neubauten in Auftrag bekommen wird. Dieſer unſichere Zu⸗ ſtand iſt für Kiel umſo ſchmeralicher, als Kiel eine ganz außer⸗ ordentlich hohe Arbeitsloſenziffer— namentlich an arbeits⸗ loſen Werftarbeitern— beſitzt, während Wilhelmshaven in dieſer Beziebung ſehr viel günſtiger daſteht. Immerhin gibt man in Kiel die Hoffnung nicht auf, daß die Marineleitung in abſehbarer Zeit doch wieder eine gerech⸗ tere Verteilung der Werftbeſchäftigung, ſoweit ſie durch Neu⸗ bauten und Reparaturen an Kriegsſchiffen gewährleiſtet wer⸗ den kann, herbeiführt, denn Kiel als Hauptbaſis der Reichs⸗ marine hat zweikellos einen Anſpruch darauf, auch wirtſchaft⸗ lich eine gewiſſe Stütze zu erhalten. N. Beränderungen in der Reichswehr General von Loßberg und Generalleutnant Haſſe ſcheiden aus Amtlich wird mitgeteilt: Mit dem 1. Februar 1927 ſcheiden aus dem Heeres⸗ dienſte aus: General der Infanterie von Loßberg, Ober⸗ befehlshaber des Gruppenkommandos 1, die Generalleutnante Haſſe(Ernſt), Kommandeur der 5. Diviſion und Befehls⸗ 755 Wehrkreiſe 5; Edelbüttel, Inſpekteur der In⸗ anterie. Mit dem 1. Februar 1927 werden ernannt die Ge⸗ neralleutnante von Tſchiſchwitz, Kommandeur der 2. Diviſion und Befehlshaber im Wehrkreiſe 2, zum Ober⸗ befehlshaber des Gruppenkommandos 1; Reinicke, Chef des Heeresperſonalamtes, zum Kommandeur der 5. Diviſion und Befehlshaber im Wehrkreiſe 5; der Generalmajor von Amsberg, Kommandeur der Infanterieſchule, zum Kom⸗ mandeur der 2. Diviſion und Beſehlshaber im Wehrkreiſe 2; die Oberſten: von Falkenhauſen, Kommandeur des 10. (ſächſiſchen) Infanterſeregiments, zum Kommandeur der In⸗ fanterieſchule; von Stuelpnagel, Kommandeur des 17. Infanterieregiments, zum Chef des Heersperſonalamts; Rit⸗ ter von Prager, Kommandeur des 10.(bayeriſchen) In⸗ 822 Das Paradies und die Per““ Im Muſtkladen. Der Primaner verlangt Beethovens Bolls⸗Singakademie Mannhein N 84 den neueſten Schlager. Die Dame will Einzelnummern aus „Carmen“ kaufen; es ergiebt ſich ein Kunſtgerede, ſie erklärt vVon oben her, es ſei nicht„ſtandesgemäß“, die Konzerte von Volks⸗Singakademien zu beſuchen. Nun, das geſtrige Konzert bder„Volks⸗Singakademie“ war außerordentlich gut beſucht, der Beifall flammte bereits nach dem Schlußchore des dpweiten Teils in ſchöner Volksbegeiſterung auf, der Abſchluß geriet glänzend. Und ſo ergaben ſich wahre Huldigungen für Arnold Schattſchneider, der das Ganze in der Stillinie Mendelsfohn⸗Gabe⸗Schumann⸗Brahms mit Kraft und Zart⸗ ſinn leitete, für ſeinen Chor, der auf großſtädtiſcher Höhe and, und für die Soliſten, die ihren ſchweren Aufgaben in filberklaren Wellen des ſchönen Geſanges die rechte Löſung fanden. Man hätte das ein wenig verſtärkte Orcheſter des Nationaltheaters mit einbeziehen ſollen, was mit dieſen Zeilen nachgeholt werden ſoll. Anfangs umſpült vom Meere Des Ueberdienſtes, zur frühen Nachmittagsſtunde noch nicht in Robert Schumanns etwas zu dick aufgetragene Bläſer⸗Farben eingelebt, geriet nicht alles in der Schönheit der Frühromantik von Thomas Moores orientaliſcher Dichtung, wie ſie uns die Muſik des großen Romantikers wiederſpiegelt. „Das Paradies und die Peri“. Was iſt es mit der Per!? Die Peröb's ſind ein„fündiges Geſchlecht“, im jenſeitigen Leben ud ſie Luftgeiſter. Von Stern zu Stern, von Welt zu Welt ſehnt ſich eine ſolche Peri, die wegen einer Sünde des Para⸗ leſes, des„Eden“— ſagen wir ruhig: des Himmels nicht teil⸗ aftig werden kann. Sie ſehnt ſich(nach der 1817 erſchienenen Dichtung von Thomas Moore) nach den„Blumen von Eden“, die niemals verblühen oder verwelken. Ein junger Dichter erzählt der Prinzeſſin Lalla Rookh die Geſchichte einer Peri. Man möge ſie nachleſen(Reclams.⸗B. 1314, 1315. Seite 81—96) und den Urtext mit der Ausarbeitung, die Emil N ig um 1840 für den Schul⸗ und Jugendfreund Robert Schumann ſchrieb, vergleichen. Daß Schumann ſelbſt ein Dichter geweſen, daß er einzelne Teile der„Peri“⸗Dichtung ſei⸗ nes Freundes ſelbſt(und frei genug) geſtaltet hat, darf nicht überſehen werden. Wir müſſen uns wohl auch in die Zeiten der Leipziger Uraufführung verſetzen, nicht um muſik⸗ geſchichtlicher Altphilologen⸗Wiederkau, ſondern um praktiſcher Folgerungen willen. Der Saal des„alten“ Gewandhauſes 1 mag 1843 ein wohlgebildetes Orcheſter, aber keinen entſpre⸗ chenden Chor beherbergt haben. Felir Mendelsſohn, einer der beſten Orcheſterführer ſeiner Zeit(den wir nicht immer durch Richard Wagners Brille von 1870 betrachten ſoll⸗ ten) hatte in ſieben Jahren ſein Leipziger Orcheſter auf eine ſeltene Höhe gebracht. Aber Schumann ſchrieb erſt ſeit we⸗ nigen Jahren für Orcheſter, ſeine„Peri“ war das erſte große Chorwerk. Der Chor ſelbſt?, eine Dilettantenvereinigung muſtkaliſcher Menſchen, deren Wirkſamkeit Schumann nicht recht trauen mochte. Er traute dem Chor keine Acapella⸗Lei⸗ ſtungen zu und„übermalte“ obendrein. Er übermalte auch die Solopartien durch gleichmäßige Deckfarben, ſchrieb manche unwirkſame Zeilen; für ſeine Peri überſpannte er die Regi⸗ ſter, ſeine Tenorpartie liegt zuweilen zu tief. Genug: man müßte lichten, punktieren und kürzen, erſt dann würden wir den wahren Schumann hören. Heute hören wir den Künſtler, der„von deutſcher Seele“ ſchrieb. uns entzückt, rührt und er⸗ greift, zwiſchendurch indeſſen den„Sinnierer“, der in ſich hinein muſiziert. Freilich: Von einem Sonnenſtrahl erhellt, Der Morgenglanz der Erde bringt, Schwebt ſie nun über unſre Welt. Nämlich die Kunſt des großen Romantikers, die uns auch Thomas Moores kleine Dichtung lieb und wert macht. Und dieſen tieferen Sinn ſchienen die Kreiſe der Volks⸗Sing⸗ akademie zu verſtehen. Nicht was Menſchen für das größte Opfer halten, ſein Leben hinzugeben für das Vaterland oder für den Geliebten, iſt„des Himmels liebſte Gabe“. Des Sün⸗ ders Reuetränen öffnen der Peri die Tore des Paradieſes Es war ein glänzender Abſchluß, der das große Chorwerk krönte. Daß eine Orcheſterpartie die Feinheiten des Chor⸗ klanges eher verdeckt und verwiſcht als hebt und trägt, war geſtern allerdings hörbar. Die akuſtiſchen Eigentümlichkeiten des Nibelungenſaales und die Aufſtellung, welche den Bläſern Uebergewicht verleiht, müſſen wir gerechterweiſe in unſere Bilanz einſtellen. Aber auch nach ſolchen Abrechnungen bleibt ein Reingewinn an Schönheit des Klanges(insbeſondere der Ausgleichungen zwiſchen Alt und Tenor) eine ſeltene Ton⸗ bildung und eine ebenſo ſeltene Reinheit der Sprache; ver⸗ nehmbar für den„der heimlich lauſchet.“ Das„Wehe“ der geteilten Stimmgruppen, namentlich die Vereinigung der ge⸗ teilten Alte und Tenöre und der edle Fis⸗moll⸗Schluß ſeien in dieſem Sinne hervorgehoben. Dann aber auch die oft zur Achtſtimmigkeit geſteigerte„Fibation“. Die Chöre„der Genien des Nils“ mit ihrer leicht⸗eleganten Ausführung wie die kanoniſche Tanzweiſe der Houris ſollen noch mit be⸗ ſonderer Anerkennung erwähnt ſein. Und ſo wäre noch allerlei zu nennen: vom echteſten Schumann, den wir zumeiſt in recht mäßigem Chorgeſang hören... Ein beſonderes Glück hatte die Volks⸗Singakademie mit dem Quartett der Solfiſten; der Satz von der„Zaubermacht der Thräne“ mag ſelten in ſolcher Schönheit gelingen. Hier wäre immer⸗ hin eine neue Orcheſtration angenehm, aber wir ſind bei den Soliſten. Nennen wir Wilhelm Fentens Fundamental⸗ Baß und ſeine Sicherheit, auch dem Tyrannen die beſten Töne abzugewinnen, ſeine edle Kunſt, die auch den„Oelzweig der Gnade“ und die Thränen inniger Reue in zarten Linien nach⸗ zeichnete, ſo haben wir etwas Wichtiges zuerſt genannt; denn des Abends goldener Schein, der auf Syriens Roſenland fällt (die dankbare„Nummer“ 21) fiel geſtern aus. Dankbar kann man 1 die beiden Tenorpartien kaum nennen, aber Herr Alfred ilde(Berlin) iſt ein Oratorientenor mit einer ſchön gebildeten Stimme, die männliche Tongebung mit weichen Färbungen vereint. Die techniſche Durchbildung iſt es aber nicht allein, ex ſingt mit deutſcher Seele und mit ſo manchen muſikaliſchen Feinheiten. Er ſiegte ſogar über die ungünſtige Lage ſeiner Jünglingspartie, und dies will etwas heißen. Sehr ſchwierig geſtaltete ſich die Sachlage für Fräulein Hilde Stirn(Karlsruhe). Schülerin von Profeſſor Arnold Schattſchneider, Vertreterin der Altpartie und zugleich der Mezzoſopran⸗Soli kämpfte ihr hoher Alt mit begreiflichen Hemmungen. Obendrein mit den Hemmungen des allererſten Auftretens; in Schumann⸗Partien mit ſchweren Intervallen und dopvelten Einſtellungen! Die ſchöne Altſtimme nahm die Vorſicht, führte ihre Partien mit Wärme und Ausdruck zum guten Ende und ſchien in ihrer jugendlich⸗reinen Geſangs⸗ weiſe auf dem beſten Wege zu ſein. Dieſe Stimme vaßte vorzüglich zu dem hellen und doch ins dunkelblaue Reich des lnriſchen Soprans hinabreichende Weſen der geſtrigen Peri. Sie heißt Emy von Stetten, wohnt in Berlin, hat eine in ſchönſter Jugend prangende Frauenſtimme und darf zu den beſten Konzertſöngerinnen der Gegenwart gezählt wer⸗ den. Laſſen wir uns nicht durch den„Kanonen“⸗Donner der neuen Werbungen täuſchen: Emy von Stettens grundmuſi⸗ kaliſches Weſen, ihr poetiſcher Vortrag, bald glutumwoben, bald in lichten Wellen der zarten Tongebung, gab uns Schu⸗ manns Peri. Ihr Vivaeiſſimo der ewigen Freud' und Wonne wie die Begeiſt«»ung, mit welcher der Chor der Volks⸗ Singakademie den Schluß⸗Humnus ſang, waren uns das wahre Peri⸗Paradies; das„Eden“ aus den Tagen der Ro⸗ mantik nahm uns auf. A. Bl. hohen Lagen mit mildem Glanz und doppelt begreiflicher * * 1 N= ⸗ 2 Montag, den 17. Januar 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 26 Städtiſche Nachrichten Einweihung des kathol. Gemeindehauſes FJeudenheim In der dichtgefüllten katholiſchen Kirche fand geſtern vor⸗ mittag die Weihe des kathol. Gemeindehauſes ſtatt. Prälat Stadtdekan Bauer hielt die Weihepredigt. Das Hochamt zelebrierte Stadtpfarrer Hee p. Der Gottesdienſt 58— verſchönt durch Darbietungen des gemiſchten Kirchen⸗ ors. Mittags 12 Uhr begann die Feier im Gemeindehaus. Mit dem„Alt⸗Niederländiſchen Dankgebet“, prächtig von der Kapelle Wunder zum Vortrag gebracht, wurde der in allen Teilen würdig verlaufene Weiheakt eingeleitet. Frl. M. Hiemenz ſprach mit wohltönender Stimme den von J. Hiemenz verfaßten ſinnreichen Prolog. Der Kirchenchor ſpendete unter Leitung von Hauptlehrer Sickinger„Preis und Anbetung“ und ſpäter„Groß iſt der Herr“, in klangſicherer Weiſe und errang ſich für dieſe Gaben überaus reichen Beifall. Stadtpfarrer Heep hieß die Feſtverſammlung herzlich will⸗ kommen, gedachte dabei allen Helſern und Zeichnern von An⸗ teilſcheinen, die mit beigetragen, den Umbau reſp. Neubau tertig zu ſtellen, und dankte allen Beteiligten nochmals recht herzlich. In launiger Art empfahl er Allen, recht oft das ſchöne Gemeindehaus zu beſuchen. Nach dem Vortrag „Meeresgeſang“ von Sielwedel der Kapelle Wunder ergriff Stadtbauamtmann Hiemenz das Wort. Er ſchilderte den Werdegang des Hauſes, dankte ebenfalls allen Mitarbeitern und finanziellen Helfern, die an dem Bau, der ohne jeden Unfall verlief, mitgewirkt haben. Nach Ueberreichung eines ſchönen Kruziftxes, geſtiftet vom katholiſchen Frauenbund und Mütterverein durch Frl. Eliſe Weick folgte der Weihe⸗ akt durch den Prälaten Stadtdekan Bauer unter Aſſiſtenz von Stadtpfarrer Heep. Mit„Großer Gott“ von der Feſt⸗ verſammlung ſtehend geſungen, mit Begleitung der Kapelle Wunder, endete der weihevolle Akt um halb 2 Uhr. Die evangeliſche Kirchengemeinde ließ durch Kirchengemeinde⸗ rat Eduard Schaaf zur Vollendung des Gemeindehauſes die herzlichſten Glückwünſche übermitteln. Gegen 2 Uhr begann das Feſceſſen, wobei die Kapelle Wunder wieder die Unterhaltungsmuſik ſtellte und zwar, wie Stadtpfarrer Heep dankend hervorhob, ohne jegliche Be⸗ zahlung. Es wurden mehrere Anſprachen ernſter und humor⸗ voller Art gewechſelt und man blieb noch einige Stunden ge⸗ mütlich beiſammen.— Das Haus„Prinz Max“ wurde im Auguſt 1024 von dem Beſitzer Adam Keßler für 38 000 Mk. gekauft. Die Umbauten wurden in mehreren Etappen in zwei Jahren die Baukoſten mit Ankauf des alten Gebäudes belaufen ſich auf 140 000 Mark. Im Untergeſchoß befinden ſich neben den Kellereten 2 Kegelbahnen; im Erd⸗ geſchoz neben dem ein Neben⸗ zimmer, Küche und die Wohnräume für den Wirt, während im Obergeſchoß ein großer Saal mit Bühne, ein kleinerer Saal nebſt Nebengelaſſen ſich befindet, der große Saal faßt 400, der kleinere etwa 80 Perſonen. Im Hauptſaale iſt auch der Toten des kath. Jungmännerbundes, die im Weltkriege gefallen ſind, durch Anbringung einer Marmortafel ehrend gedacht. 25 Namen ſind darauf verzeichnet und unten der Spruch:„Eine größere Liebe hat Niemand als der, 10 ſein Leben hingibt für ſeine Freunde. Joh. 15. 13.“ * Zunahme der Feuerbeſtattungen. Die Einbürgerung der Feuerbeſtattung in Mannheim und Umgegend hat auch im abgelaufenen Jahr wieder bemerkenswerte Fortſchritte gemacht. Die Anzahl der Einäſcherungen im hieſigen Krema⸗ torium betrug nämlich 449(gegenüber 403 im Vorjahr), wo⸗ von 294(281) aus Mannheim ſelbſt, 44(33) aus Ludwigs⸗ hafen, 61(58) aus der übrigen Pfalz, und 45(31) aus anderen Orten ſtammten. Männlichen Geſchlechts waren 266(245), weiblichen Geſchlechts 183(158) Perſonen. Dem religiöſen Bekenntnis nach waren 314(811) Evangeliſche, 49(86) Katho⸗ liten, 5(3) Altkatholiken, 17(13) Iſraeliten und 64(40) Frei⸗ religiöſe und Diſſidenten zu verzeichnen. Die Geſamtzahl der ſeit Eröffnung des hieſigen Krematoriums(1901) feuer⸗ beſtatteten Perſonen beträgt 5908, wovon 4024 aus Mannheim ſtammten. Die ſeit 1901 erzielte Erſparnis an Friedhof⸗ gelände iſt danach nicht unerheblich. Der Zugang an neuen Mitgliedern bei dem Verein für Feuerbeſtat⸗ tung Mannheim⸗Ludwigshafen belief ſich auf 255 gegenüber 220 im Vorjahr. An Sterbegeld bezahlt der Verein an die interbliebenen ſeiner ordentlichen Mitglieder, wenn die eiche feuerbeſtattet wird, gegenwärtig 125 RM. Ausbezahlt wurden im Jahr 1926 an Sterbegeldern im ganzen 7525 RM. gegenüber 5535 RM. im Vorfjahr. Unruhige Nächte. in der Nacht 55 auf Sonntag 20 Perſonen und von Sonntag auf Monkag 27 Perſonen zur Anzeige. Wegen Ruheſtörung gelangten s Lebensmüde. In der Abſicht, ſich aus bis ſetzt noch un⸗ bekaunter Urſache das Leben zu nehmen, ſtürzte ſich am Sams⸗ tag Abend ein 35 Jahre altes Fräulein von der Spagenbrücke in den Verbindungskanal, Ein mit ſeinem Boot in der Nähe liegender Schiffer rettete die Lebensmüde und ileß ſie in das allgemeine Kraukenhaus verbringen. „ Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des Samstags: vormittags Ecke Jungbuſchſtraße und Luiſenring zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Radfahrer. Ecke Breiteſtraße und L und M 1 zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Straßenbahnzug, wobei der Anhänger des Straßenbahnwa⸗ gens aus den Schienen gehoben und beſchädigt wurde, und nachmitags Ecke M4⸗ O 5 zwiſchen zwei Perſonenkraftwagen. Perſonen wurden bei den Zuſammenſtößen nicht verletzt. * Die Badeſaiſon 1927 eröffnet! Einen mutigen Kalt⸗ waſſerapoſtel konnte man heute morgen um 11 Uhr auf der Ludwigshafener Sandbank beobachten. Mit einem Badetrikot bekleidet ſchritt er bis an den Leib ins Waſſer und tauchte einigemale kräftig unter. Nachdem er ſich ſo die nötige Ab⸗ kühlung verſchafft hatte, trocknete er ſich nicht etwa ab, ſon⸗ dern zog ſeine Kleider über das naſſe Badezeug an! Der Mann muß über eine bemerkenswerte innere Wärme ver⸗ fügen. Vereinsnachrichlen Jahreshauptverſammlung des G. D. A. Unter ſtarker Beteiligung fand am Montag in der Lie⸗ dertafel die Jahreshauptverſammlung der Orts⸗ gruppe Mannheim des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten(G. D..) ſtatt. Der 1,. Vorſitzende, Herr Georg Maier, begrüßte die Erſchienenen und gedachte eingangs ſeines umfangreichen und intereſſanten Geſchäfts⸗ berichtes zunächſt derer, die im vergangenen Geſchäftsjahr verſtorben ſind. Die Verſammlung erhob ſich zu Ehren der Toten von den Plätzen und legte das Gelöbnis ab, genau wie die Dahingeſchiedenen der Bewegung bis zur letzten Stunde zu dienen. Aus dem Geſchäftsbericht ging hervor, daß die Ortsgruppe im vergangenen Jahr eine große Fülle von ge⸗ werkſchaftlicher und ſozialpolitiſcher Arbeit zu erledigen hatte. Darüber hinaus haben im Rahmen der Ortsgruppenarbeiten einen großen Raum die Bildungsveranſtaltungen eingenom⸗ men. Es fanden Kurſe zur Vermittlung von Berufswiſſen ſtatt, Vorträge, Beſichtigungen und Diskuſſtonsabende, die ſich in ſteigendem Maße einer wachſenden Beteiligung zu er⸗ freuen hatten. Beſondere Sorge bereitete im abgelaufenen Geſchäftsjahr die Sch wierigkeiten, in die ein großer Teil der Mitglieder durch langanhaltende Stellenloſig⸗ keit geraten waren. Ihre Not zu lindern war eines der Hauptbeſtrebungen der Ortsgruppe. Es konnten insbeſon⸗ dere zu Weihnachten auf Grund einer durchgeführten Samm⸗ lung Geldbeträge und Geſchenke in Kleidungsſtücken und Nahrungsmitteln zur Verteilung gebracht werden, die wenig⸗ ſtens etwas Freude in die Familien der ſtellenloſen Kollegen getragen haben. Die weiter folgenden Berichte über die einzelnen Spe⸗ zialarbeiten der Ortsgruppe ließen auch hier überall eine rührige Tätigkeit erkennen. Auf der Rechtsſchutz⸗ un! Stellenvermittlungsabteilung insbeſondere hat eine große Belaſtung geruht. Wie wichtig gerade dieſer Teil der Arbeit für die Mitglieder iſt, geht aus der Tatſache her⸗ vor, daß durch Vergleiche, durch Urteile und durch Zwaugs⸗ vollſtreckungen über Mk. 51.000.— für die Mitglieder erſtrit⸗ ten werden konnten. Die Berichte der Bücherei, ſowie der Frauengrup⸗ pe und der Jugendabteilungen, ſowie der Kaſſe fan⸗ den Zuſtimmung und wurden mit Beifall entgegengenommen. Nach einſtimmig erfolgter Entlaſtung des Vorſtandes fand die Neuwahl ſtatt. Leider mußte der 1. und 2. Vorſitzende infolge Arbeitsüberlaſtung durch andere Ehrenämter in der Bundesbewegung ausſcheiden. An ihre Stelle wurden die Herren Hauswirth und Schönbein gewählt. Gauge⸗ ſchäftsführer Fuhrmann hieß den neugewählten Vorſtand auf das herzlichſte willkommen und verband damit Worte des innigen Dankes für die ſcheidenden Mitglieder des alten Vorſtandes, die durch hingebungsvolle Arbeit für die Ange⸗ ſtelltenſchaft vorbildlich gewirkt haben.— — 5 * Verſuchsballone. Vom 18.—22. Januar und vom 15.—19. Februar ſteigen an vielen Orten Europas lauch in Deutſch⸗ land) zu wiſſenſchaftlichen Zwecken unbemannte Ver⸗ ſuchsballone auf. Der Finder eines ſolchen wird ge⸗ beten, ihn ſamt dem daran befindlichen Selbſtſchreibegerät ſorgfältig zu behandeln und nach der am Ballon oder am Ge⸗ rät befindlichen Anleitung zu verfahren. Es wird betont, daß mit Rückſicht auf die Gegenſeitigkeit auch ausländiſche Ballons gerade ſo behandelt werden müſſen, wie die deutſchen. In der Regel zahlt die den Ballon abſendende meteorologiſche Anſtalt dem Finder eine angemeſſene Belohnung. Die Ballons ſind mit dem leicht brennbaren Waſſerſtoff gefüllt. Daher iſt Vorſicht geboten. In Zweifelsfällen wende man ſich an die 29 8775 oder an die Landeswetterwarte in Karlsruhe. Nalionaltheater Mannheim Gäſte kamen und Gäſte gingen; dieſes ewige Motto des Theaters ſtand auch über der geſtrigen Wiederholung der„Tosca“, in der Paul Beinert vom Leipziger Stadt⸗ theater den Cavaradoſſi auf Anſtellung ſang, über deſſen Eig⸗ nung ſich noch nichts Endgültiges ſagen läßt, da der Eindruck nicht einheitlich war. Im erſten Akt, der ſo angelegt iſt, daß ihm der Tenor bereits das eigentliche Gepräge geben könnte, klang die Stimme auffallend ſchwach und es ſchien ihr an Subſtanz zu fehlen. Der weiche Klang mit der baritonalen Grundfärbung, die an ſich über das lyriſche Fach hinausweiſt, war jedoch ebenſo unverkennbar, wenngleich der Mangel an durchdringender Leuchtkraft ausſchlaggebend blieb. Der zweite Akt, der der Beurteilung wenig entſcheidende Anhaltspunkte gibt, ließ eine gewiſſe Steigerung erkennen, die dann der letzte Aufzug überraſchend bewahrteitete. Hier nahm die Stimme, von der man vorher glauben konte, daß ſie einem guten Lie⸗ derſänger, aber keinem Operntenor gehöre, eine ſehr beachtliche Färbung an, nur blieb unerfindlich, warum man einen Abend lang auf dieſe ſtimmliche Erleuchtung warten mußte. Wollte ſich der Gaſt ſchonen oder gehört dieſe Ungleichheit zu dem Tharakter der Stimme ſelbſt? Darüber kann nur ein zweites Gaſtſpiel entſcheiden, wobei eine Mozartpartie die beſten An⸗ haltspunkte geben würde. Auch hinſichtlich der Beſtimmung, die der Sänger im Enſemble finden ſoll, iſt eine Entſcheidung noch nicht recht möglich, da er weniger nach der Seite der romaniſchen Oper zu tendieren ſcheint, für die er doch haupt⸗ ſächlich in Frage kommen dürfte. Die Darſtellung des mit einer vorteilhaften Statur ausgeſtatteten Künſtlers entßehrt noch der eigenen Note und wird in der Hauptſache durch eine ſtarke Abhängigkeit vom Dirigenten beherrſcht. Die von Richard Lert geleitete Vorſtellung ſtand wieder im Zeichen der überragenden Tosca von Roſe Pauly⸗ Dreeſen. Neu war der Spoletta von Walter Fried⸗ mann, deſſen Bedabung auf einem andern Gebiet liegt und der ſo in keiner Art an die hervorragende Charge heranreichte, die ſein Vorgänger aus dieſer nicht unwichtigen Rolle zu machen weiß.— Das zahlreiche Publikum zeigte ſich beſonders am Schluß ſehr beifallsfreudig. Ueber Fritz von Unruh und ſein Werk ſprach in einer Sonntagmorgenveranſtaltung des Theaters Dr. Curt Sigmar Gutk in d, von Hauſe Romaniſt und deutſcher Lektor an der Univerſität Florenz. Seine Ausführungen über den Dichter zeigten ihn als überzeugten Führer durch die geiſtige Welt der Werke Fritz von Unruhs, deren Zuſammenhängen er mit liebevoller Intenſität nachſpürte. Er ſtellte Unruh als den ewig politiſchen Dichter hin und beleuchtete vor allem die Probleme des bisher doch wohl erfolgreichſten Stücks des Dichter.„Prinz Louis Ferdinand“. Das Ethos der Pflicht⸗ erfüllung dieſes Werkes lebt auch noch in dem vom Preußen⸗ tum völlig fern erſcheinenden Stück„Ein Geſchlecht“ und noch mehr in dem Zwiſchenſpiel„Platz“. Ein neuer Mythos der Menſchheit kündet ſich an. Vor der geſpannt erwarteten Be⸗ handlung von Unruhs neuem Navoleonwerk brach jedoch der Sprecher unverſehens ſeine Ausführungen ab, aus denen als beſonders bemerkenswert die Wertung des„Opfergangs“ her⸗ vorgehoben ſei. Die Diktion hatte ſich mit ſuggeſtiver Kraft der ſprachlichen Eigenart des behandelten Dichters ange⸗ glichen. Nur wirkt auch die ſchönſte, ausgearbeitete Proſa nicht mit der für einen Vortrag wünſchenswerten Unmittel⸗ barkeit, wenn nicht frei geſprochen, ſondern ein ausgearbeite⸗ tes Manuſkript vorgeleſen wird. Eine Rede iſt keine Schreibe hat Fr. Th. Viſcher geſagt, und ſo kann eine Vorleſung dem Hörer nie das geben, was ein wirklicher und nicht nur ſo⸗ genannter Vortrag zu vermitteln vermag. Das hat jedoch damit nichts zu tun, daß der wertvollen Veranſtaltung ein viel größeres Publikum zu wünſchen geweſen wäre. Dr. Woingartner Muſikdirektor in Vaſel Der allgemeinen Muſikgeſellſchaft Baſel iſt es im Verein mit der Leitung des Baſler Konſervatoriums und des Stadttheaters gelungen, Felix Weingart⸗ ner nach Baſel zu verpflichten. Weingartner wird im Herbſt dieſes Jahres als Nachfolger Hermann Suters die Leitung der Baſler Symphoniekonzerte übernehmen, ferner die Direk⸗ tion des Baſler Konſervatoriums, das er durch Errichtung einer Dirigentenſchule weiter auszubauen gedenkt, und wird zudem am Baſler Stadttheater eine Anzahl von Opern diri⸗ gieren. Weingartner iſt auf fünf Jahre für alle drei Inſtitute verpflichtet und wird in Baſel ſeinen ſtändigen Wohnſitz nehmen. Man verſpricht ſich durch dieſe Berufung Außerordentliches für die Entwicklung des Baſler Muſik⸗ lebens und bei der ungewöhnlich günſtigen Lage Baſels auch für das ſüddeutſche Muſikleben überhauſßt. Weingartner hat ſoeben als Gaſtdirigent ein Symphonie⸗ konzert geleitet und iſt mit enthuſiaſtiſchem Jubel gefeiert worden. 5 7 8 Veranſtaltungen 4olähriges Stiftungsfeſt des Konditorengehilfen⸗ Vereins In den Räumen des Friedrichsparkes feierte der Ko n⸗ ditoren⸗Gehilfen⸗Berein Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen am geſtrigen Sonntag ſein 40jähriges Stiß⸗ tungsfeſt. Schon nachmittags fand eine Fachausſtel⸗ lung ſtatt, die recht kunſtreiche Dinge, die auch dem ver⸗ wöhnteſten Geſchmack genügt hätten, aufzuweiſen hatte. Da waren Blumen aus Zucker und Marzipan, Geſpanne aus Schokolade oder dergl., Uhren, Glücksſchweinchen, prächtige Torten, ein ganzes Fiſchgericht, kurz alle nur erdenklichen ſüßen Dinge. Abends wurden die leckeren Sachen Gegenſtand begehrlicher Blicke, da die ganze Ausſtellung der Tombola einverleibt worden war. Schon um 7 Uhr begann das große Abendprogramm, das durch den Marſch„In Treue feſt“, der durch die Mannheimer Schützenkapelle unter Lei⸗ tung von Fritz Seezer jr. flott zum Vortrag gelangte. Nach der„Feſt⸗Ouvertüre“ von Boildien ſprach Frl. Schmidt einen Prolog, worauf das Schubert⸗Quartett unter Leitung von H. A. Sütterlin zwei Schubertlieder recht ſchön zu Gehör brachte. Ein lebendes Bild zeigte die Kon⸗ ditoren in ihrer„Amtstracht“ und war eine Verkörperung des 40. Jubiläums. Der Vorſitzende des Vereins, Herr [Kolb, begrüßte die Erſchienenen in herzlichen Worten, beſon⸗ ders die Vertreter aus Dortmund, Stuttgart, Karlsruhe und Heidelberg, die ſpäter alle noch ihre Glückwünſche darbrachten. Darauf trat Lakin, der Schnellzeichner, auf und machte ſeine Späſſe. Solton Wagner, der drollige Tanzkünſtler, ſetzte mit ſeinen Kunſtſtückchen die Anweſenden in Erſtaunen. Muſikſtücke und Quartettvorträge wechſelten ab, bis Frl. Betty Sauter vom Nationaltheater durch ihre hübſch getanzten Tänze, Walzer von Strauß und Ungariſche Rhapſodie 6 von Liſzt, aller Aufmerkſamkeit auf ſich zog. Der Künſtlerin wur⸗ den reicher Beifall und Blumen zuteil. Schließlich kündete der Schlußmarſch das Ende des bunten Programms und den Beginn des Feſtballs, 5 25 W. R. Brieftauben⸗Ausſtellunng Der Brieftaubenverein„Expreß“⸗Feuden⸗ heim“ hielt am Sonntag im kleinen Saale„zum Stern“ eine gut arrangierte Lokalausſtellung ab. Daß die Brieftaubenzucht im Stadtteil Feudenheim auf ſehr beacht⸗ licher Höhe ſteht, das zeigten nicht nur die niedlichen, mitunter prachtvollen, munter gurrenden Tierchen, ſondern auch die zu⸗ erkannten Preiſe für Höchſtleiſtu.igen. Einen beſonders guten Eindruck machte die Geſamtausſtellung des Züchters Heinrich Bauer, dem die goldene Verbandsmedaille, 3 Ehrenpreiſe und der Stadtreis zugeſprochen wurden. Weiter konnten für Geſamtleiſtung prämiiert werden: Fr. Hildenbrand, Ad. Künz⸗ ler, Gebr. Heckmann, H. Bauer, P. Zahnleiter, V. Wagner, Bauer und Schaaf, Peker Gramlich, S. Gauch, Gg. Wagner, Ad. Keßler, H. Kolb und W. Braun. Die gutbeſuchte Aus⸗ ſtellung ibt dem Verein Anſporn zur weiteren Pflege der Brieftaubenzucht. 4* W. Städtiſche Sonntagsveranſtaltung im Roſengarten. Das geſtern abend im Nibelungenſaal ſtattgefundene„Erſte humoriſtiſche Blas⸗Konzert“, ausgeführt vom voll⸗ ſtändigen Muſikkorps der Freiw. Feuerwehr Baden⸗ Baden unter der ſtraffen Leitung des Muſikdirektors G. W. Huber, hatte leider wieder unter einem ſehr minimalen Beſuch zu leiden. Eine Kompoſition des Dirigenten,„Ein luſtig Leben“ betitelt, leitete das Konzert ſehr wirkungsvoll ein. Dann folgten heitere Programmnummern, wie der Wal⸗ zer„Wein, Weib und Geſang“, das Volkslied„Kommt ein Vogel geflogen“ von Ochs im Stile älterer Meiſter, das große Kinderlieder⸗Potpourri, Schlager, die nicht bhne Zugaben blie⸗ ben, die vor allem in beliebten Militärmärſchen beſtanden. Ihr beſtes Können zeigte die Kapelle in dem heiteren Inter⸗ mezzo„Der Kaffeeklatſch“ von Jeſſel, dem Idyll„Die Schmiede im Walde“ von Michaelis und der Katzenfantaſie„Das unter⸗ brochene Stelldichein“. Da lernte man vor allem die Fein⸗ heiten, das Temperament und die Beſchwingtheit des Orche⸗ ſters in allen Lagen kennen. Der humoriſtiſche Marſch„Ti⸗ roler Holzhacker⸗Buab'n“ und Wagner beſchloß das ſehr in⸗ tereſſante und abwechſlungsreiche Programm. Der rauſchende Beifall zeigte, daß das Konzert ein guter Auftakt zu den im Februar beginnenden Kappenſitzungen war. ie Ramm dlie Welt denn wissen, daß man etmas Sutes zu verhùaufen ſiaf. wenn man iſir es niqſi unseigt! Vanderbilt. Die Ameiſe Von Erneſte Fuhrmann⸗Stone⸗Pirmaſens Zwar iſt es eine alte Sache, doch ſollte ſie uns von Zeit zu Zeit in Erinnerung gebracht werden, die Geſchichte von der Ameiſe. Für die Ameiſe iſt der Waldboden Urwald. Urwald, durch den ſie ſich mühſam und unverdroſſen ihre Wege ſucht. Es liegt für den Menſchenblick von oben das kleine Durchelnander der Steine, Wurzeln, Halme, der gefallenen Nadeln zwiſchen Pilz⸗ hütchen und der Zapfen und verdorrenden Blätter durchſichtig über den braunen Boden oder die ſamtzarten Moosbänkchen gebreitet. Es ſummt und krabbelt darin. Leichte Winde ſtreifen die ſchaukelnden Gräſer. Und in dieſem Vielerlei ohne Weg⸗ weiſer rennen die kleinen Ameiſen werktagsgeſchäftig irgend einem beſonderen Zweck zu, ſchleppen ihren Fund unter und über Hinderniſſe zickzack, verlieren ihre Habe, erobern ſie wie⸗ der mit ſeltſamer Hartnäckigkeit und flüchten weiter, oftmals vom Wege ab und eigentlich unbewußt zurückkommend, aber bald wieder mit wunderlicher Tüchtigkeit und kindlicher Wich⸗ tigkeit auf dem rechten Pfad. Hier liegt ein Stein ſcheinbar auf K. Ewigkeiten unverrückbar, wenn ihn der Wind nicht faßt, da ein Aeſtchen, groß wie ein Ungeheuer, aber da gilt es: hinauf mit der Laſt, fällt ſie bei der Beſteigung, muß ſie wieder geholt und darüber geſchleppt werden,— während links und rechts von dieſer berannten Feſtung über glatte Walderde Wege ohne Mühe laufen.— 7 5 Wir belächeln in Sinnen verloren die übereifrige Einfalt, bis es uns einfällt: der Blick von oben ins Gewirr unſerer Häuſer und Fabriken, auf unſere bebauten Felder und be⸗ ſtiegenen Berge findet vielleicht auch uns auf belächelter Wanderfahrt. Er ſieht auch uns mit ſelbſtwichtiger Eitelkeit, Titel, Mittel und ſelbſtgewählte Laſten durch unſere ſelbſt⸗ gebaute Welt tragen, in der wir uns alle Wege nach Geſetzen und Regeln ſchön begrenzt und alle Ziele bemeſſen und ab⸗ geſteckt haben. Der Blick von oben ſchaut auch unſere Schwachheit, beladen mit Würde und Bürde überlebensgroßer Ideale, die falſchen Wettlauf nach Gunſt und Kunſt tun, vor ihnen niederfallen und durch ſie fallen, tauſend vergebliche Seufzer, abertauſend vergebliche Schritte an ein gleißendes Erreichen geden. Unb eüber unſerem Dünket von der beherrſchendent? ichigket des Menſchen und dem wirren Traum vom Königtum der Seele lächelt, wer weiß, vielleicht auch mitleidig nur ein Wort: Ameiſenwege! 4. Seite. Nr. 28 Nene Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabel Montag, den 17. Januar 1927 Wandererehrung der Ortsgruppe Manuheim des Odenwaldklubs Nach einer Wanderung, die am vergangenen Sonntag am frühen Morgen in Mörlenbach begann, über den Salsropf, Kirſchhauſen, nach Heppenheim führte, verſammelte ſich die große Wandererſchar, Damen und Herren, im„Halben Mond“. Familienangehörige waren nach Mannheim direkt nachge⸗ kommen. Mit Vertretern der Ortsgruppe Heppenheim hatten ſich auch drei Abgeordnete des Hauptausſchuſſes aus Darm⸗ ſtadt eingefunden, ſo daß die beiden aneinanderſchließenden Säle vol beſetzt waren. Eine fleißige Muſikkapelle, die faſt vollszählige Geſangsabteilung der Ortsgruppe und beſte So⸗ liſten ſorgten für angenehme Unterhaltung. In ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache kam der erſte Vorſitzende kurz auf das verfloſſene Wanderjahr zurück, deſſen Abſchluß die Wander⸗ ehrung ſei, gab dann einen trefflichen Ausblick in die Zukunft mit Betonung der Pflichten der Mitglieder des Odenwald⸗ klubs zueinander und zu der Vereinigung ſelbſt. Dann drückte er den Gäſten den herzlichſten Dank der Ortsgruppe für ihr Erſcheinen an dieſem Ehrentage für die eifrigſten Wanderer aus. Der Vertreter des Hauptausſchuſſes hob die muſtergültige Leitung der Mannheimer Ortsgruppe her⸗ vor und das Anſehen, das ſie überall genieße. Der Ver⸗ treter von Heppenheim dankte für die Gäſte und Heppenheims Bürgermeiſter ſprach für die Stadt die Bitte aus, daß zur Hauptverſammlung des OWͤK. im Mai die überall ſo gern geſehene Mannheimer Ortsgruppe recht zahlreich erſcheinen möge. Der Wandererehrung ging die Auszeichnung der 25 Jahre dem Klub angehörenden Mitglieder voran. Von etwa 40 waren 10 anweſend, denen mit dem Dank für ihre Treue das feſtliche Zeichen perſönlich überreicht werden konnte. Die Jahreswandererehrung begann mit„Das iſt der Tag des Herrn“, geſungen von der Geſangsabteilung, dem ſich der vertonte Wanderſangesgruß anſchloß. Nicht weniger als 238 Damen und Herren, dazu noch 4 Kinder, haden im verfloſſenen Wanderjahre an 9 gemeinſamen Wan⸗ derungen teilgenommen. Ihnen ſtand die Jahresauszeich⸗ nung, das goldene Abzeichen, zu. In ſeiner einleitenden An⸗ ſprache hob der erſte Vorſitzende die große Anzahl älterer Herren hervor, die eifrig mitwanderten und durch das Wandern in frohem Kreiſe immer fünger würden, darunter ſeien ſolche, die ſich den Achtzigern näherten. Zum 19., 20., 22. und 23. Male konnte je ein Herr ausgezeichnet werden. Eine Dame zum 16. Male, zum 13., 14. und 15. Male je 2 Wanderer und zum 12. Male ein Herr und eine Dame. 11 Jahre ſind regelmäßig 8 Herren und Damen und 10 Jahre 7 Herren und 1 Dame mitgewandert. Unter den„Zehnfäh⸗ rigen“ ſind zwei Herren zu erwähnen, deren Lebensjahre insgeſamt mehr als eineinhalb Jahrhunderte zählen. 51 Herren und Damen, darunter ein 77 Jahre al⸗ ter Herr, haben ſich 6, 7, 8 und 9 Jahre lang an je 9 Wan⸗ derungen und mehr beteiligt. 31 Herren und Damen konnte, da ſie 5 Jahre lang mitwanderten, der Ehrenſtab und das goldene Zeichen überreicht werden. Zum 4. Male erhielten das goldene Abzeichen 26, zum 3. Male 21, zum 2. Male 30 und zum 1. Male 48, darunter ſind ganze Familien, die ihre Sonntage ſtatt im Gewühl der Stadt lieber in Gottes freier Natur im Kreiſe des Odenwaldklubs verbringen. Mit frohem „Friſch auf“ ſchloß die Ehrung der 238. Raſch ſchritt die Abſchiedsſtunde heran. Die fürſorgliche Bahnverwaltung hatte trefflich geſorgt. In raſcher Fahrt fuhr die fröhliche Wanderſchar dem Rhein und dem neuen Wan⸗ derjahre entgegen. 85 Kommunale Chronik Diſziplinarverfahren gegen den Leiter der Arbeits⸗ Zentrale für Erwerbsbeſchränkte in Frankfurt a. M. Frankfurt a.., 16. Jan. Der im Auguſt vor. Is. von der Stadtverordnetenverſammlung eingeſetzte Unterſuchungs⸗ ausſchuß zur Prüfung der Vorkommniſſe bei der urſprüng⸗ lich als rein ſoziale Einrichtung gedachten, nun aber zu einem Wirtſchaftsbetrieb größten Stils ausgebauten Arbeitszentrale für Erwerbsbeſchränkte hat feſtgeſtellt, daß in dem ohne Geneh⸗ migung des Magiſtrats und der Stadtverordnetenverſammlung —.— urſprünglichen Beſtimmung entfremdeten Betrieb ein: chlimme Mißwirtſchaft geherrſcht hat. Seit 1. April 1924 ent⸗ ſtand ein Reinverluſt— ohne Hinzurechnung der etat⸗ äßig geleiſteten Zuſchüſſe— von rund 2,4 Millionen Mark. Der Unterſuchungzausſchutz beantragte gegen den Amtsdezer⸗ nenten, Stadtrat Dr. Schlotter, als den— wenn auch nicht direkt oder unmittelbar— doch als Amtsleiter formeil Ver⸗ antwortlichen, das Disziplinarverfahren einzuleilen. * L. Zaiſenhauſen, 17. Jan. Den Altveteranen und ihren Hinterbliebenen wurde auf den Reichsgrün⸗ dungstag von dem Gemeinderat eine Extragabe von je 10 Mark bewilligt. In Frage kommen vier Perſonen, der Veteran Jakob Fichtner und drei Hinterbliebene. 5 Der Roman eines Verteidigers 30) Von Walter Bloem Und ſo warf ſich denn Guſtav Herold abermals tief auf⸗ atmend in ein Automobil und ſauſte zum wer weiß wievielten Male den ſonſt für ihn ſo ungewohnten Weg nach Moabit hinaus. Unterwegs verſuchte er noch einmal diejenigen Um⸗ ſtände ſich ins Gedächtnis zurückzurufen und zu ordnen, die zu ſeiner Kenntnis gelangt waren. Der Ausgangspunkt war vor wie nach die Ausſage der 99 5 Krölke, die er zwar noch nicht in ihrer aktenmäßigen orm kannte, wohl aber in jenem Inhalte, in dem er auch in die Oefentlichkeit gelangt war: alſo ihre Ausſage, ſie habe rau Mengershauſen nächtlich belauſcht, wie ſie ihrem Gatten en Entſchluß des Selbſtmordes und den Brief, der ihn er⸗ klären ſollte, ſuggeriert habe Der an ſich problematiſche Charakter dieſer Ausſage wurde unterſtützt durch jenes Dokument, das er zwar auch noch nicht zu Geſicht bekommen hatte, deſſen weſentlichen Inhalt er aber auch aus der Preſſe kannte. Ob die Akten noch weitere Belaſtungsmomente enthiel⸗ ten—21 Euſtav Herold konnte es nicht ahnen. Für ihn ſtand bloß die Frage: inwieweit die Ausſage der Krölke an ſich laubhaft und möglicherweiſe überzeugend ſei? Hier griffen eine Ermittlungen über den wiſſenſchaftlichen Stand der hyp⸗ notiſchen Probleme ein, deren weſentlicher Inhalt auch bei ſeiner heutigen, durch intenſives wiſſenſchaftliches Studium vertieften Information doch die drei gleich von ihm im An⸗ fang ermittelten Punkt waren: Anſpruch auf Glauben ver⸗ dienten die Behauptungen der Krölke nur, wenn weiter nach⸗ 2 65 55 werden konnte, daß der Verſtorbene an ſich dem edanken an einen Selbſtmord nicht innerlich förmlich ab⸗ lehnend gegenübergeſtanden habe— daß ſeine Geiſtesverfaſ⸗ ung zur Zeit ſeines unglückſeligen Endes auch im allgemeinen bereits unter dem Eindruck einer ſtarken pſychiſchen Degene⸗ ration geſtanden habe— und endlich, daß die angebliche Tä⸗ terin ſchon früher Gelegenheit gehabt habe, ihren Gatten wäh⸗ rend einer verhältnismäßig langen Zeit hypnotiſch zu beein⸗ fluſſen, zu„erziehen“ Das war in knappen Worten das Geruüſt der Situation, die ſich für Guſtav Herold nach dem Stande ſeiner bisherigen Informationen. root. men h Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſi Ernannt wurden Polizeioberwachtmeiſter Balthaſar Fen rich in Heidelberg zum Poligeikommiſſär, Verwaltungs⸗ ſekretär Stefan B oſſi in Karlsruhe zum Verwaltungsober⸗ ſekretär, Polizeiaſſiſtent Leonhard Müller in Baden zum Polizeiſekretär daſelbſt, Gerichtsverwalter Adolf Borell beim Amtsgericht Müllheim zum Koſtenoberinſpektor beim Landgericht Mosbach, Juſtizoberinſpektor Alfred Woll⸗ mann beim Amtsgericht Raſtatt zum Koſtenoberinſpektor beim Landgericht Freiburg, die Juſtizpraktikanten Adolf Münzing beim Amtsgericht Pforzheim, Erich Reinbold beim Landgericht Freiburg, Ludwig Schropp beim Amts⸗ gericht Freiburg, Friedrich Schadt beim Amtsgericht Lör⸗ rach und Artur D emange beim Amtsgericht Radolfzell zu Juſtizoberſekretären, Bürogehilfe Heinrich Batt beim Amts⸗ gericht Freiburg zum Juſtizaſſiſtent. * .-V. Bruchſal, 15. Jan. In dem Maße wie in den letzten 2 Jahren, iſt wohl die Maul⸗ und Klauenſeuche in un⸗ ſerer Gegend ſeit Menſchengedenken nicht aufgetreten. Es war ein reines Verhängnis, daß gewöhnlich dann, wenn nach monatelanger Sperrzeit ein Ort ſeuchenfrei wurde, im Nach⸗ barort die Seuche erneut ausbrach. Infolgedeſſen kamen die Orte im Bruchſaler Bezirk aus den Sperrmaßnahmen faſt ni“t heraus. In Bruchſal konnten ſeit dem Frühjahr 1925 keine Viehmärkte mehr abgehalten werden. Der Schaden für die Landwirtſchaft und den Viehhandel iſt groß. Jetzt endlich konnte der Miniſter des Innern die Abhaktung der Vieh⸗ und Schweinemärkte in Bruchſal wieder zulaſſen. Selbſtverſtändlich ſind Perſonen und Tiere aus verſeuchten geſchl Gemeinden von den Märkten aus⸗ geſchloſſen. —Seckach bei Mosbach, 14. Jan. Die hieſige Spar⸗ und Darlehenskaſſe beſchloß auf ihrer letzten Generalverſammlung die alten Geſchäftsanteile mit 30 Prozent aufzuwerte n. Ein Heilbronner Perſonenauto rannte in voller Fahrt auf das Ufergelände der Seckach. Nach dem Anprall wurde ein Teil des Geländers ſamt den Steinpfoſten in die Seckach geſchleudert. Rechtzeitig konnte der Führer bremſen, ſonſt wäre ein ſchweres Unglück paſſiert. Die Perſonen kamen mit dem Schrecken davon, während das Autso ſtark beſchädigt wurde. Neckarbiſchofsheim, 14. Jan. Der hieſige Tabak wurde dieſer Tage verwogen. Zur Wage kamen rund 240 Zentner. Bezahlt wurde für den Zentner zwiſchen 63 und 67 Mark. Käufer war die Tabakgeſellſchaft Bremen. In den Nachbarorten Adersbach, Flinshach und Wollenberg wurde der Tabak an die Firma H. Marx⸗Mannkeim ver⸗ kauft. Die Abnahme und Bezahlung ging ohne Anſtand vor ſich, ſodaß Käufer und Verkäufer zufrieden ſein können. * Kehl, 16. Jan. Eine Darne aus Straßburg vermißte ſeit einigen Tagen ihren Brillantring der trotz allem Suchens nicht aufzufinden war. Jetzt hat ſich der Ring in einem Apfelkuchen geſunden, der am Sonntag verzehrt werden ſollte. Wie der Ring dort hineingeriet, iſt noch nicht zweiſelsfrei aufgeklärt, aber das ſteht feſt, daß das vierjährige Kind bei der Kuchenzubereitung„geholfen“ hat, ſo daß mit Beſtimmtheit anzunehmen iſt, daß es den Ring vorher erwiſcht und unbemerkt dem Kuchenteig einverleibt hat. Freiburg i. Br., 13. Jan. Ein frecher Ueberfall am hellen Tage ereignete ſich geſtern vormittag im Sternwald, einem vielbeſuchten Gehölz im nördlichen Teil von Freiburg. Die junge Frau eines Sanitätrates ging mit ihrer betagten Mutter ſpaßzteren, als plötzlich beide Damen von einem Bur⸗ ſchen im Alter von 20—25 Jahren überfallen und zu Bo⸗ den geworfen wurden. In der Nähe beſchäftigte Notſtands⸗ arbeiter eilten auf die gellenden Hilferufe der Damen her⸗ bei, worauf der Burſche flüchtig ging. Trotz ſofortiger Verfol⸗ gung gelang es nicht, ſeiner habhaft zu werden. Die ältere Dame trug durch den Sturz auf den Boden eine ſchwere Bein⸗ davon und mußte in ihre Wohnung verbracht wer⸗ en. * Neuenburg, 16. Jan. Wie aus St. Ludwig berichtet wird, ſtellten ſich dort zwei Berliner, die ous der ſpaniſchen Fremdenlegiongeflohen und über Tanger und Mar⸗ ſeille bis nach St. Ludwig gekommen waren, den Behörden. Von hier aus wurde für ihren Abtransport in die Heimat Sorge getragen. Müllheim, 16. Jan. Ueber einen eigenartigen Vorfallf berichten die„Markgräfler Nachrichten“: In der Lokalbahn Müllheim⸗Badenweiler füllte ſich plötzlich das ganze Abteil mit Raucch. zugleich machte ſich ein unangeneßhmer Geruch be⸗ merkbar. Die Urſache des Rauchs und Geruchs wurde dann in einer brennenden Hemdenbruſt eines Manned entdeckt, die durch eine Zigare in Brand geraten war. Glück⸗ licherweiſe konnte dem Beſitzer der Zelluloid⸗Bruſt, einem alten Hilfe gebracht werden, ehe er Schaden genom⸗ Wo ſteckten die Akten zur Zeit—21 Guſtap Herold mußte ſich wieder einmal den Gang des Ermittlungsverfahrens ins Gedächtnis ruſen. Der Paragraph 185 der Straſprozeßord⸗ nung kam in Frage: „Erachtet der Unterſuchungsrichter den Zweck der Vor⸗ unterſuchung für erreicht, ſo überfendet er die Akten der Staatsanwaltſchaft zur Stellung ihrer Anträge.“ Dies war die gegenwärtige Lage der Sache. Der Unter⸗ ſuchungsrichter war der Auffaſſſſung, daß das von ihm herbei⸗ geſchaffte Material die Staatsanwaltſchaſt in den Stand ſetzen würde, ſich darüber zu entſcheiden, ob ſie das weitere Ermitt⸗ lungsverfahren als ausſichtsols einſtellen wolle— dies für den Fall, daß ſich die Unſchuld der Angeſchuldigten zweifels⸗ frei erwieſen haben ſollte— oder ob ſie bei der Strafkammer des Landesgerichts Antrag auf Eröffnung des Hauptverfahrens gegen die Angeſchuldigte ſtelen ſolle. Aus der gewaltigen Zahl der Sekretariate, in denen die Subalternbeamten der König⸗ lichen Staatsanwaltſchaft arbeiteten, hatte Guſtan Herold an der Hand des Aktenzeichens, das die Benachrichttgung des Un⸗ terſuchungsrichters an Frau Suſanne aufwies, ohne allzu große Mühe das richtige Büro herausge unden. Ein heftiger Schreck durchfuhr ihn, als der Sekretär ihm das mächtige A tenſtück ütberreichte, zu dem die Unterſuchungsakten gegen Mengers⸗ hauſen inz oiſchen angeſch vollen waren. Um Goteswillen, was konnte die Inquiſitionsbehörde denn nur alles gegen ſeine Klientin zuſammengetragen baben—21 Der Sekretär wies ihm einen Tiſch an., der abſeits am Fenſter ſtand. Und inmitten der dumpfen Stube, deren Wände mit Regalen voller ſtaubüberlagerter Aktenmapven austape⸗ ziert waren, in der das gemächliche, lautloſe Schaffen zuweier Regiſtraturbeamten waltete, verſenkte ſich nun Guſtav Herold in das Studium der Akten gegen die p. Mengershauſen Und wie er las und las.. da ſpürte er wieder den ei i⸗ gen Griff der Knochenhand in ſeinem Nacken. die drückte ihn tiefer und tiefer auf den Wuſt engbeſchriebener Blätter nie⸗ der, in denen ſeine Hand fieberhaft Blatt um Blatt umwandte. Wie das verwickelte Räderwerk einer wohl ausgeſonnenen Maſchine griff da Belaſtungsmoment um Belaſtungsmoment ineinander, und alle dieſe Räder ſchienen ein gigantiſches Et⸗ was wie eine koloſſale Walze zu regieren, die ſich langſam um Suſanne Mengershauſen zu zermalmen— und u m 2 Da waren zunächſt die Protokolle über die Vernehmung der Frau Mirjam Bogdanſki, die über ihre Wahrnehmung an 7 4 1 Aus der Pfalz Ehrung des Kirchenpräſidenten Dr. Fleiſchmaunn 2: Speyer, 14. Jan. In der geſtrigen Sitzung der prot. Kirchenregierung der Pfalz entbot im Namen der Beamten und Bedienſteten des Landeskirchenamtes und als Sprecher der Kirchenregierung Oberkirchenrat D. Dreſcher dem Kir⸗ chenpräſidenten Dr. Fleiſchmann zur Vollendung ſeines 60. Lebensjahres die herzlichſten Glückwünſche und überbrachte ihm Worte ehrender Anerkennung namens der Kollegialmit⸗ glieder des Landeskirchenrats ein Prachtwerk als Geburts⸗ tagsgabe. Beim gemeinſamen Mittagsmahl feierte der Prä⸗ ſident der Landesſynode, Juſtizrat Dr. Müller⸗Ludwigs⸗ hafen, den Kirchenpräſidenten. * * Albersweiler, 1. Jan. Die Albersweiler Zündholz⸗ fabrik Benedikt, Haupt und Co., die heute noch truſtfrei iſt, wird zum 1. Februar ihren Betrieb infolge Aufarbeitung ihres Kontingentes ſtillegen und 212 Arbeitere zur Ent⸗ laſſung bringen. Man rechnet mit einer ſechswöchigen Arbeits⸗ Gerichtszeitung Franzöſiſches Kriegsgericht der Pfalz Das franzöſiſche Kriegsgericht für die Pfalz in Landau, das zum erſten Mal wieder nach dem Rouzier⸗Prozeß zu⸗ ſammentrat, verurteilte in ſeiner letzten Sitzung den 34 Jahre alten Elettrotechniker Ludwig Sorko aus Frankfurt, jugo⸗ flapiſcher Staatsangehörigkeit, wegen verſuchten Kugeldieb⸗ ſtahls zu 15 Tagen Gefängnis. Sorko betrat am 27. Junt 1926, abends gegen halb 10 Uhr den franzöſiſchen Schießplatz in Kaiſerslautern, um abgeſchoſſene Gewehrkugeln aufzuleſen, die er verkauſen wollte. Kaum kniete er auf dem Boden und hatte ettba ein Kilo Kugeln ausgeſcharrt, als ein Schuß fiel und ihm eine Gewehrkugel die Naſe ſtreifte. Kurz darauf fielen nochmals zwei Schüſſe, von denen ihm der eine in den Rücken eindrang, ihm den Bruſtkorb durch⸗ bohrte und und noch das rechte Bein verletzte lein Be⸗ weis dafür, daß der Angeklagte noch auf dem Boden gekniet haben muß), während die letzte Kugel ihm das linke Bein verwundete. Der arme Teufel wurde ſo wegen eines ver⸗ ſuchten Kugeldiebſtahls zum lebenslänglichen Krüppel ge⸗ ſchoſſen. Die franzöſiſchen Soldaten, die die Schüſſe ab⸗ feuerten, behaupten zwar, Sorko hätte zu flüchten verſucht, woraufhin ſie erſt geſchoſſen hätten. Tatſache aber iſt, daß Sorko den zweiten Schuß bekommen haben mußte, während er auf dem Boden kauerte, ſonſt hätte die Kugel nicht die Bruſt durchſchlagen und das rechte Bein verletzen können. Der Angeklagte behauptet weiter, die franzöſiſchen Soldaten hätten ihn in ſeinem Blute liegen gelaſſen und erſt auf ſein Schreien hin ſeien zwei andere Soldaten gekommen, die ihn verbanden und ins Spital ſchafften. Dieſe Behauptungen konnten jedoch nicht durch Zeugenausſagen bekräftigt werden. Des weiteren verurteilte der Gerichtshof einen franzö⸗ ſiſchen Soldaten aus Lachen, der unvorſichtiger Weiſe eine Baracke in Brand ſteckte wegen fahrläſſigee Brandſtif⸗ tung zu 50 Franks Geldſtrafe, ſowie den elſäſſiſchen Chauf⸗ feur Maſcheler aus Straßburg wegen fahrläſſiger Körper⸗ verletzung eines franzöſiſchen Offiziers in Kehl zu 1 Frank Geldſtrafe mit Bewährungsfriſt. Beſtrafung wegen groben Unkna. Im Sommer vergan⸗ genen Jahres fand in Sulzbach ein Arbeiterſportsfeſt ſtatt. bei welcher Gelegenheit die Arbeiterſchachvereine ein lebendes Schachſpiel zur Aufführung brachten. Es waren dabei auch Uniformen von Offizieren verwendet wor⸗ den. Die Träger dieſer Uniformen ſollen ſich nun nicht beſon⸗ ders korrekt benommen haben; es wurde öffentliches Aerger⸗ nis erregt und es erfolgte Anzeige wegen Verhöhnung oder Herabwürdigung der alten deutſchen Armee. Drei der betei⸗ ligten Perſonen, zwei aus St. Ingbert und einer aus Sulz⸗ bach, erhielten vom Amtsgericht Sulzbach Strafmandate in Höhe von 100 Fres. Dagegen haben die alſo Beteiligten richter⸗ liche Entſcheidung beantragt. Selbsischufz bei Grippe Die Ansteckung erfolgt bekanntlich dureh Mund und Nase. Halten Sie daher immer eine Ea65 Baden-Badener Pastille“ im Munde, auf der Straße, im Geschäft und auf Reisen Sie Wirken prophylaktisch, schleimlösend und stillen den Hustenreiz. „BADAG-Boromenth“, die milde, reizlose und baktericid wirkende Schnupfensalbe, Jerhindert den lästigen Schnupfen und schafft Luft. Erhältlich in Apotheken bezw. Drogerien zu RM..— die Packung. extl. direkt dureh den Generalvertrieb: Dr. Theinhardt.-., Stuttgart-Cannstatt 45 Abt. Pharm. Präparate. — jenem Teenachmittage ausgeſagt hatte, von dem Helene ihen be⸗ reits berichtet hatte. Helene ſelbſt zu vernehmen, hatte die Unterſuchungsbehörde ſich bisher anſcheinend nicht bemüßigt geſehen.. offenbar wegen ihres allzunahen Verhältniſſes zum Verteidiger der Angeſchuldigten Hdenn Guſtav Herold fand an irgendeiner Stelle der Akten eine Verfügung, wonach Frau Herold zu izrer Vernehmung als Zeugin zu laden ſei dieſe Verſügung war aber ſpäterhin wieder dick durchſtrichen worden * Da war ferner die Vernehmung des Notars, der das Teſta⸗ ment aufſgenommen hatte. er war über ſeine Eindeücke vom Geiſteszuſtand des Teſtanten bei Niederlegung des Teſtaments vernommen worden und zwar unter Hin weis auf die.olo⸗ kollariſche Erklärung der Witwe und Angeſchuldigten, welche ihn von ſeiner Verpflichtung zur Amtsverſchwiegenheit ent⸗ band... Der Notar hatte ausgeſagt, ſeiner Auffaſſung nach habe Geheimrat Mengershauſen an jenem Tage unter dem Einfluß einer ſehr ſtarken ſeeliſchen Depreſſion geſtanden er habe mehrfach erklärt, daß er ernſte Beſorgniſſe ſür ſeinen Geſundheitszuſtand hege und gewillt ſei, ſeine Frau für alle Fälle ſicherzuſtellen... Am meiſten fühlte ſich Guſtav Herold aber zu Boden geſchmettert durch die Ausſage des Proſeſons Aldringen. Er bezeugte: er habe ſeinen Kollegen Mengerch u⸗ ſen ſchon ſeit mehr als zwei Monaten vor ſeinem Tobe wagen ſtarker nervöſer Depreſſion behandelt, die in heftigem Koof⸗ ſchmerz, Angſtzuſtänden und Schlafloſigkeit zum Ausdruck ge⸗ kommen ſei. Mengersbauſen hatte mehrſach die Abſicht ge⸗ äußert, ſeinem Leben ein Ziel zu ſetzen, doch keineswegs mit der Begründung, daß er ſich ſelbſt als unbeilbar krank und herannaßendem Wahnſinn verfallen anſehe— wäh end dieſe Begründung doch in ſeinem Abſchiedsbrief an ſeine Frau ent⸗ halten war—. Er, Aldringen, ſei vielmehr der Anſicht, daß dieſe Selbſtmordidee lediglich eine auf ſtarke Ueberarbeitung und dadurch entſtandene nervöſe Ueberreizung zurückzuführen ſei. Mengershauſen habe beſtändig über andere Symptome eingebildeter Leiden geklagt, habe beſtändige Furcht vor Er⸗ ſcheinungen körperlichen Verfalles geäußert, für die der Unter⸗ ſuchungsbefund nicht den leiſeſten Anhalt gegeben hahe. Er ſet zum mindeſten als hypochondriſch, wenn nicht gar hyſteriſch an⸗ guſprechen eine Hyſterie von jener Form, wie man ſie häufig bei hochbedeutenden Menſchen als bedauerliche Begleit⸗ erſcheinung ihrer Genialität vorfinde. (Fortſetzung folgt.) . * Montag, den 17. Januar 1927 PPP ˙˙·.—TV Neue Mannheimer Zeitung([Abend⸗Ansgabe) ts · und S andels 2 eitung Die Krupp⸗Abſchlüſſe Rechnungsverluſt- Finanzlage flüſſig- Volle Veſchäftigung der Großeiſenbetriebe Die.⸗V. der Fried. Krupp.⸗G., Enen(Ruhr), genehmigte — wie wir im heutigen Morgenblatt bereits kurz mitteilten— einſtimmig die Abſchluſſe für 1925%6. Aus dem.⸗at. iſt Bot⸗ ſchafter a. D. Dr. O. Wiedfeldt ausgeſchieden und Oberingenieur H. Goebel nach Auflöſung der Krupp⸗Treuhandgeſellſchafſt. Im Laufe des Geſchäftsjahres trat Bantdirertor Nat han⸗Berlin neu in den.⸗R. ein, während die.⸗V. Reichsminiſter a. D. Luther neu wählte. Herr Krupp von Bohlen und Halbach machte in der.⸗V. Mitteilungen über den Verlauf des Geſchäfts⸗ jahres und die weöglichreit, die Werte wieder rationeller zu geſtalten. Er führte aus, daß nur weiter ſchärfſte Konzentration die augenblick⸗ lich befriedigende Lage aufrechtergalten könnte. Dabei werde es nötig ſein. den Betrieb der Eſſener, im Kriege ſehr vergrößerten Anlagen weiter zu vereleinern. Schon im abgelaufenen Jahre ſei eine Ver⸗ minderung der Belegſchaſt vorgenommen worden, und es wäre im Intereſſe auch der Eſſener Einwohnerſchaſt ſehr zu begrüßen, wenn der Plan des Oberbürgermeiſters durch Hingabe eines Staatskredits zum Ausbau der Eſſener Werke durchgedrungen wäre. Herr Krupp von Bohlen und Halbach ging ſodann auf die Verflüſſigung der Bilanz ein die ein Herabſinken der kurzfriſtigen Verbindlichteiten von 70 auf 30 Mill../ und eine Steigerung der Bankguthaben von 5 auf 14 Mill. NR./ ergeben habe. Der.⸗R. habe von ſeiner Er⸗ mächtigung die 60 Mill../ Vorratsaktien einzuziehen, keinen Ge⸗ brauch gemacht. Im kommenden Jahre könne man hoffen, die volle Auswirkung der belannten Rationaliſierungsmaßnahmen zu er⸗ warten. Auch im neuen Jahre habe die Konjunkturbelebung, zu der der engliſche Streit den Auſtoß gegeben hat, angehalten. Es ſei zu er⸗ hoffen, daß dieſe nicht nur eine vorübergehende Erſcheinung iſt. Hierzu lomme die Währungsſtabiliſierung der weſtlichen Läuder und das Arbeiten auf außenpolitiſchem Gebiet durch die Reichsregierung, das zwar praitiſche Erſolge noch nicht brachte, aber eine Beſſerung der internationalen Beziegungen herbeigeſuhrt habe. Zu begrüßen ſei vor allem die Internationale Rohſtahlgeſellſchaft, die ſich hoffentlich ebenſo wie die deutſchen Verbände bewähren wird. Die deutſche In⸗ duſtrie konnte ihre Wettbewerbsfähigreit ſteigern und man könne ſagen, daß man im letzten Jahr, wenn auch viel zu langſam, ein gutes Stück vorwärts getommen ſei, ſo daß nach Ueberſtehen des ſchweren Winters eine günſtige Frühjahrs⸗ und fernere Entwicklung zu er⸗ warten ſei. Aus dieſen Geſichtspunkten heraus ſei zu erhoffen, daß das neue Geſchäftsjahr auch für Krupp eine günſtige Entwicklung mit ſich bringen wird. Die Fried. Krupp.⸗G., Eſſen(Ruhr) weiſt für das am 30. September 1926 abgelaufene Geſchäftsfahr einen Berluſt von 2 106 227./(i. V. Verluſt 15 293772.) aus, der aus ſonſtigen Rückſtellungen gedeckt werden ſoll. Sehr hoch erſcheinen wieder die Steuern und Soziallaſten, die bei 33,02 Mell./(i. V. 32,13).“, Betriebsüberſchuß 12 387 797(15 593 124).“ für Steuern und 8 124 092(6 530 189) 91.4 für Angeſtellten⸗ und Ardbeiterverſich.⸗ rungen erſorderten. Wenn die Steuern um etwa 3 Mill..„ geringer als im Vorjahre ſind, ſo erelärt ſich das aus der geringeren Beſez⸗ ſchaft. Um ſo ergeblicher erſcheint die Steigerung der Angeſellten⸗ und Arbeiterverſicherung um über 1,5 Mill..//. Für freiwillige Wohlfahrtausgaben ſind 5 245 473.“I(8 295 515), für Zinſen 9 063 995 (4243 941).4 und für Abſchreibungen 6 290 116(15 754 257) R. ausgewieſen. Aus dem Geſchäſtsbericht geht hervor, daß die Rationaliſierungs⸗ maßnahmen erfolgreich geweſen ſind. Die erſten ſechs Monate des Geſchäftsjahres litten unter dem allgemeinen Zuſtand der Wirtſchaſt. Dann trat jedoch ein bedeutender Umſchwung ein. Die Kohlenzechen konnten bei weiter ſteigenden Abſatzverhältninen ihre Forderung bedeutend erhöhen. Die Erzgruben konnten zum Teil wieder in Betrieb genommen werden. Die Friedrich⸗Alfred⸗Hütte die im Au⸗ fang des Geſchäftsjahres nicht voll arbeiten konnte, war voll beſchäf⸗ tigt. Auch der Eiſen⸗ und Brückenbau entwickelte ſich günſtig. Die Mülhoſener Hütte arbeitete befriedigend, während die Saynerhütte, da veraltet, demnächſt ſtillgelegt werden ſoll. Die Gußſtahlfabrik Eſſen iſt der einzige Betrieb, der eine dauernde und ſichere Renta⸗ bilität nur durch den bekannten Ausbau erlangen wird. Bekannt ſind die auf Anregung des Eſſener Oberbürgermeiſters hierfür ge⸗ führten Kreditverhandlungen mit dem Reiche. Die Eſſener Stahl⸗ werke haben gegen Ende des Jahres ſehr befriedigend gearbeitet. Neue Patente für JIzelt⸗Flußeiſen, unmagnetiſches Gußeiſen für Karoſſeriezwecke und ein neues Werkzeugmetall„Widia“ ergaben hier u. a. guten Abſatz. Der Maſchinenbau weiſt einen erheblichen Verluſt auf. Auch die Beſchäftigung im Lokomotiv⸗ und Wagenbau war unzureichend. 2 1 In der diesmal weſentlich flüſſiger erſcheinenden Bilanz ſind u. a. ausgewieſen Grundeigentum und Werksanlagen mit.8,154 1185,597) Mill..“; Vorräte zeigen einen Rückgang von 85,724 Mill. R. auf 44,535 Mill..L, Kaſſe, Wechſel, Schecks ergeben 4,273 Mill.(12,141).I, Wertpapiere und Beteiligungen ſind mit 55,372 Mill.(51,584).“ ausgewieſen. Die Erhöhung erklärt ſich aus der Beteiligung beim Stumm⸗ und Rombach⸗Konſortlum. Bankguthaben ſind erheblich auf 14,011 Mill.(5,01)./ geſtiegen. Waren⸗ und ſon⸗ ſtige Schuldner ergeben 28,196 Mill.(89,703)./, Schuldner aus Werkgemeinſchaftsverrechnung 17,343 Mill.(26,25).4. Auf der anderen Seite iſt die geſetzliche Rücklage 16 Mill../ geblieben, während ſich die Sonberrücklage durch Deckung des vorjähricen Ver⸗ luſtes auf 8,706 Mill.(24 Mill.).“ ermäßiot. Deckungen für Kurszettel ber Neuen RMannhelmer Zeftung Artnten und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stuck Ale dat P berſchenen Wezr ind, Frrgiipfeale 2aibrend ſiß dlr uf T. elshenen noch in Bi⸗ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 17. Januar Banlt⸗ Alekien. 15 1. ATug. P. Credirbt. 175.7189.9 38. 18... er.252.0 259.0 eee 68.80J84.— algw. Heilbronn—.——.—.Eitling. Spinn. Feuns Bergbau. 200 125.0 825 300. B98 59) f4l. Badiſche Bank..—— 179.0 tte 85,5088.———.— Bankf. Brau. Ind 222,5222.7 5.Caurebde 8 85lss..8. Sarbenn 328.50881.0 ayr. BodenEr. B. Cranspork- Alelien. 57 Gebr. Pirm. 54.75,53 Dabr.Hop. u. Bb 2169228.2 157 8188. Schantungbahn 15,25 18 60 Felt.Guiſl Carls 143.3139.0 JVVVVV Com n Brioalb 21870 220.5 Nerddeuiſc aigod J62.0 162. Frank gof 70084 J Darmſt. u. Rat. B 200,0274.7 Deſter.⸗U. St..—.——.— 5 gon. 0,5200,843 e bee Aen, 8 * 3 ritzn. 138. D. Effeit.u. Wechl J58..50,0 Induſtrie⸗Akktien. Grteſtw Mm B½,— N7 Hypothekenbk. 170,0ʃ174.7 Eichb.⸗Mannh.. 140,0 7 Bilfinger.170,0(164.0 Ueberſee⸗Bank 137,5187,0 ab. 80.— Vereinsbant 121.0 l8l.8§. Bempf Slernb.—.— 5„* TDi 0l Mainzer St.⸗A.—, Tresdaer Nant 1808 165.) Schöfferh. Bindg. 210,0 Hilpert Armaturf.——78,— e e detallb. u..⸗G. 182.5,105,0] Werger 1 15 155% i* Adt. Gebr. J Mitteld. Cred. 3 165.0184.0 555 Ialdte edeeh. Nab. 11891150 Abler Oppenheim 170.017ö.9 Junghane Stam 116.3119.0 Adler Kleyer 177/,0,130,0 Kammg. Kalſers!—, A. E. G. St.⸗A. 171,2178,2 Katlsrüher Maſch 55.5053.28 Aſchaff. Buntpap. 164,0—.— Lemp, Stettin.440—.— Aſchaff. Zeüſtoff 130,0188.0 Klein. Sch& Becker 114.7145,0 Bahnved. Darmſt. 39. 35,75 Knorr, Heilpronn 173,5 172.0 Bad. Elektr.-.—— Konſerven Braun 83.—84.— Sab. Maſch. Jutt. 150.0 J2.0 Krang à& Co. Log.—. Baſt A. S.—.le0 rabmeder 4 Co. Jel. 184. Bayriſch. Spiegel—.— 70,10 dech Augsburg.135,0198.0 Beck& Hente! 107/0108,0 Jederwerf Rothe 45.—48,50 7Vergm. Elektr.——170.5 zudwigsh Walzm 185,0138.7 Bing Metallwerte 54.25 54.25 zuß Maſchinen—.—52.50 Brem.⸗Beſigh. Oel 90.—.88,50 duß'ſche Induſtr.—.——— Cement Heideld. 140.7 150,0 Mainkraftwerke 140,0144.0 Cement Karlſtadt 170,0—.— Mü 157,00158,0 Chamotte Annaw 85 85.—[Mez Söhne Cont.Nürnd. Bzg 121.7 121.0 Rotoren Jeußz. Daimler Motor. 91.50ſ89,—] Rotorf. Oberurſ. 72,.—75.— D. Gold⸗u..- Anſt 250,0278.0 4569 Fahrzg.. 173,0124. Dyckerh.& Widm. 57.35 57,50 Arh. Keber Opter 190.9190.0 Dingler Zweibrück—.——.— Reter Union Irtit. 129,5129,0 de Durte pwert St. 83,— 84.50 140 Nähm. Kayſer 70,.—88.— Kall Weſteregein 180.5 188,7 Düſſeld.Rat. Dürr 53.50 58.50 Phtlipps.G. Irt 73.—74.— öckner⸗Werte—.——— Eiſen Kalſerslaut. 69,7569,75 Weſſel75.——.— Mannesmannt. Tdleter Licht u. K. 192,5 184.0ſReir. Gebb& Sch. 140,0145,0 222 S2— 8 8858 ürnberg. Vs.-B.—,——. Deſter. Cred. Anſt 19,4510,85 Pfälzer Hyp.⸗Bt 208,0214,0 eichsbank 176.0 480.0 heln Creditban“—— 177 Ahein. Hyp.⸗Bant 219,5,18.0 Sädd. Disconto 170.0,170.0 jenet Bankver.08740 ürttb. Rotenb.0158.2 Dannhwerſ.⸗Gt 1.158˙0 rantf. Allg.Be 1 0180.0 Oberrh. Berſ.e..— Frantf.Ru. Mito—.—. Vergwerbe⸗Alellen. J Bochumer Guß 187,0189,0 uderus Eijen 5860 1675 D. Luremb. Berg 188,0187.0 ſchweil. Bergwrt—.——.— Gelſenk, Bergw. 188,0189.9 Selſenk. Gußſtahl 17.—— Harp. Bergbau 188,0193,0 Kall Aſchersleben 171,5178.0 Kali Salzdelf 2 — JOberbedarf. 121.5 128,0 cil. Bad. Wolle 54,—64.75 Rheinmetal..—— 150. Eiſen(Faroz—55 18.42000 447 Nheinelettr. Sta. 175..188. 100Fontt Bseben—.—,158.5 m— Mach. Jeud. 68.—84.— St. 88.— 68.— No· Schäden und Verpflichtungen ſind mit 27,316 Mill.(29,5).4 vor⸗ ſichtig bewertet. Sonſtige Rückſtellungen ſind von 9,510 Mill. auf 17,094 Weill. R. 4 geſriegen. Die Guthaben der Wer sangehörigen ſind mit 2,01 Mill. um etwa 500 000.“ geſtiegen. Die verminderte An⸗ leiheſumme von 48,1 Mill.(56,253) N. 4 ergibt ſich aus der Ruück⸗ zahlung von Dollarlrediten. Die Anzahlungen ſind von 22,109 Mill. auf 9,57/1 Mill..“ inſolge Ausführung größerer Objekte zurück⸗ gegangen. Waren⸗ und ſonſtige Gläubiger mit 16,568 Weill.(26,295) N. beweiſen ebenſo wie der Rückgang der Bankgläubiger auf 385 289 ./ und der laufenden Arzeptverpflichtungen auf 2,943 Mill.(21,899) R. die große Hlüſſigteit der Bilanz. Gläubiger aus Werkgemein⸗ ſchaftsverrechnung erſcheinen mit 23,63 Mill.(86,315) R. 4, das.⸗K. beträgt beranntlich 160 Mill... In dem neuen Geſchäftsjahr hat ſich die Lage der Frieb. Krupp .⸗G. weiter recht günſtig entwickelt. Die Hütten, Zechen und Stayl⸗ werke ſowie einige weiter verarbeitende Betriebe ſind voll beſchäſtigt. Auch der Geſchäftsgang der Gußſtahlfabrit iſt etwas befriedigender geworden. Die Firma hatte im Dezember 1926 die größte Stahl⸗ produktoin ſeit Beſtehen der Geſellſchaft. Die Ausſichten ſind alſo günſtig, ſo daß vielleicht wieder mit Ausſchüttung einer beſcheidenen Dividende zu rechnen iſt. Die Fried. Krupp, Gruſonwerk.⸗G., Magdeburg weiſt bei einem Betriebsüberſchuß von 3,467 Mill.(3,73).“ einen Gewinn von 307 583(694 906).4 aus bei einem.⸗K. von 10 Mill. .J. Dieſes Ergebnis iſt deshalb bemerlenswert weil faſt alle andern Maſchinenfabriten ungünſtiger gearbeitet haben. Die Fried. Kruvp, Germaniawerft.⸗G., Kiel⸗Gaarden hat ſich in den letzten Monaten und beſonders im neuen Geſchäftsjahr ſehr beſriedigend entwickelt, obwohl ſie für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr noch einen Verluſt von 161 595 R./ ausweiſt, der von der Frled. Krupp.⸗G. übernommen wird. Das Artien apital betrüägt 3 M.. Reichsmark. Die-G. für Unternehmungen der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie, Berlin zeigt ebenfalls eine ſehr befriedigende Entwicklung. Der Konjunktur⸗ aufſtieg hat ſich in den letzten Monaten, beſonders im neuen Jahre, deutlich bemerkbar gemacht. Der Gewinn beträgt 82 3883.. ed⸗ Die Kapitalerhöhung der Hallerſcher Bankverein von Kuliſch, Kaempf u. Co. Komm.⸗Geſ. a. A. in Halle. Das Inſti⸗ tut erhöht auf Grund eines früheren.⸗Beſchluſſes ſein zurzeit 4 Mill./ betragendes Ak. um 2 Mill. 4. Dieſe 2 Mill. junge Aktien werden in den nächſten Tagen den alten Aktionären in der Weiſe angeboten, daß auf nom. 200% his⸗ herige 100 junge Aktien zum Kurſe von 130 v. H. Ein⸗ zahlung vezogen werden können, Schon jetzt ſei zu überſehen, daß auf 10 v. H. Dividende für 1926(wie i..) auf da⸗ i. V. erhöhte Kapital vei einer Steigerung der offenen Reſerven zu rechnen ſei. 2: Kapitalerhöhung des RWef. um 40 Millionen. Zu den bereits gemeldeten Kapitalerhöhung⸗plänen des Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Elektrizitätowerkes in Eſſen verlautet, dag eine Erhöhung des 140 Mill.„ betragenden AK. und 40 auf 180 Mill./ beabſichtigt iſt. Es ſol ein Bezugsrecht in der Form in Ausſicht genommen ſein, daß auf 3500 alte Aktien 1000„ neue Aktien angeboten werden. Der Bezugspreis dürfte ſich um 150 v. H. bewegen. r⸗ Die Verſchmelzung A. Parkhotel mit der AG. Bad⸗ und Salinenverein Bad Dürkheim genehmigt. Die HV. der AG. Bad⸗ und Salinenverein genehmigte die Uebertragung eines größeren Aktienpoſtens auf die Stabt Bad Dürkheim und den Rechnungsbericht über das abgelaufſene GJ., der trotz ſteigenden Verſandes von Waſſer mit einem Verluſt von 1858 /¼ abſchließt. Die Herrichtung des Gradierbaues erfor⸗ derte größere Aufwendungen und iſt die eigentliche Urſache des Verluſtes. Auſchließend an die o. HB. beſchloß eine ab. HV. die Umwandlung der Namensaktien in Inhaber⸗ aktien und ſtimmte der Verſchmelzung mit der AG. Gaſthof zu den vier Jahreszeiten(Parkhotel) zu. Der Umtauſch der Aktien erfolgt derart, daß auf eine Aktie der Bad AG. zu je 230/ je 3 Aktien zu je 150/ der Parkhotel AG. entfallen. Das AK. wird um 33 400„ erhöht zwecks Zuteilung von 167 Stück neuen Aktien anſtelle der einzuziehenden 501 Stück Aktien der Parkhotel AG. Außerdem werden weitere 15 neue Aktien zu je 200/ begeben, die zu 125 v. H. von den Großaktionären der Stadt Bad. Dürkheim und Frau Sabine Oppenheimer⸗Wiesbaden, übernommen werden. h⸗ Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtag des 12. Januar berechnete Großhandelsſtandzahl des Statiſtiſchen Reichsamts beträgt 135,? und iſt gegenüber der Vorwoche um 0,6 v. H. geſunken. Die Indexziffer der Agrarſtoffe iſt bei rückläufigen Preiſen für Vieh und Vieherzeugniſſe um 1,7 v. H. auf 139,4 zurückgegangen. Die Indexziffer der indu⸗ gezogen, während die Preiſe der induſtriellen Fertigwaren Jauf 1448 nachgegeben haben. 18. 17. 7 18.17. Abenants Aachen 7759 T1 e Senk. Wemhef Stz5.2 738.8% O. NeiSegnl. b. 880.850 Werg Reener 29 I80 J Jug S len 1 e Nodberg Darmſt. 15.59——. Zucerf 118.948,9 4%.8 188017.75 TRaalegerennerle 18352 7505 Nuger Feironn124.74487 47½ 5. Schußg. 4 15.80 15 Sanelte, Frarg. 17 8570 Nege Hneen Je 368 S Scedeen—.— e!. 5* 0. 3 r.—.—.— gg 1 5 uckerf. Stuttgar! 148.0 147.0 55 5 5 utker 4 5 1 +..——.— Schuabelt Herg 82.50.10 Jreiverkehrs⸗Kurſe. 169 5„.8980.820 Seilinbuſtr. Welft 8,— 88.50 Senzed:—.——.— TSiemensc Halsl 20.7 209.7 Elberſeld. Kupfer———.— Sidd. Deahe. Flencele. 1480 800 —.— 175 40% Babunt v1519—.——.— 1143.0 150.0 9½% do. abgeſt.—.—. Verliner Vörſe vom 17. Januar Banle⸗Alekien. TAng Eiett-Gel 179.8 178,01 Deutſche Kau 128,7142,2 1Mitteld. Kredb. 182.5 Reichsbank... 179,0 180, Rhein Credirbant 159.0 158, Süddeutſch. Disc. 173.0,178, Sransport⸗Alehen, S tungbahn 1 0 Ae aeen. Eu 290 71800 Sübd. Eſendahn——172.9 Baltimore.. 102, 2101.8 1Deutſch⸗Auſtral. 13.5809 merita 127.2208.2 . · a 2205, Fansd 80r 15 520 Fhnt. Feſpen TNocddiſc Liod 16.(162.0 Ebem. Roland⸗Enie e, Berein. T Daimie Ben, 1 Juduſtrie⸗Aktien. Arcumulatoren.188.0,164.7 IDiſch.⸗Luzemb. 187.0188,8 Abdler* Oppentz. V e e 4 Verkhrsw. 2 Aleranberwerk. 88.60 87,85 Den 0 2J Berl.⸗Gud. Hut 299.0809,7 Elektr. Lieferung. 178,0017 Fe e 0 113% Téur Se. 12.51540 0 Bank f. el. Werte 178,0 179,0] Anglo-Et. Guanc 127.5135,0 TDeutſche. 123.01.5,0 —— Vankber. 188.7 185.0 Anbalt. Kohlen-T. 130.0,132,0 Heutſ 1 15.0 21810 TBerl. Harriolg. 274,0 273,2 Annener Gußſtabl.—0,— Deutſche Wollw. 84.507.— TCom. u. Privath. 273˙9 220,5 Aſchaffbg. Zellſt. 184.00188.0 Deuiſc. Eiſenh. 107,2108,0 THarmſt. ü..⸗B. 289,5 272.0 Augsb.⸗Rb. Maſch 143.2148,6 Donnersmarckh. 140.6143.0 1 Deutſche Bank. 121,9 192,0 Balcke Maſchin.—.——.— Dürener Metall 109,7111,5 Fberee 10 e ben ee Sc. Command. 183,7 2„ P. Bembe 0ʃ namit Robel 16 Tresdner Bant 18.5 7 Tetremenn An. 1670 169.8 Elderſeld. Kupfer 2 22 1 1Berlin. Piaſchb. 148,0144.2 Emallle Ullric) 88,—68,.— Berzellus Bergw.—.—.— Enzinger⸗Union—.—34. 1. 7 0 54,15 84.80 75—57 1286 180.0 marckhütte.—I3.8. Farbenind. 828,0838,0 IBochum. Gußſt. 186,8188.0 Abmdle ier 188,0.201.0 Gebr. Böhlerccco——.—Feiten& Guiü. 170.817 Breeieh de 18— 99— N. Friſter 350 1 „Beſigh. Oelf. c8.—88,.— 9 Bremer Valtan 128,0 128.0 1 75 ban ed 85 s. aggenau A. 88.—% 189.0,140,0 TGelſent. Bergro. 187.5,1 119.9122.0 Gelſenk. Gußſtaß. 17.50 18,50 1 Genſchom d Es. 103,9100, 205,5211.0 0Gerreshelm. Glas 162,5165,.0 ITGeſ. f. elkt. Unter. 216,0228.0 5 0 1 1 dint 50 10 1245 182.0 81 C. 15 1 21.— eutſch. Gu 5— thaer—127.— 7 abele. 488.8J188%0 Geienz Rafin..7 1˙5 ſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren hat leicht auf 129,0 an⸗ Buderus Eiſenw. 119,0121.1 Gebbard Tepti 142,0145,0 C. 80 Ianneemann 213,2448.0 95010 5. Seite. Nr. 28 Vörſenberichte vom 17. Januar 1927 Maunheim ſehr feſt 5 Die Börſe verkehrte heute in ſehr feſter Haltung, vor allen Dingen für Spezialwerte, wie Zellſt. Waldhof. die bis 176.— v. H. anziehen konnten. Lebhaftes Geſchäft war ferner am Ter⸗ minmarkt, wo Farben 2 335 v. H. gehandelt wurden. Der Kaſſemarkt lag dei regen Umſätzen ebenfalls feſt. Er notierten; Bad. Bank 179, Pfälz. Hyp. 213, Rhein. Cred. 158, Rhein. Hyp. 213, Südd. Disc. 173, JG. Farben 388, Cyem. Goldenderg 105, Kieintein 200, Sinner 77, Werger 163, Contl.⸗Verſ. 110, Mann⸗ heimer Verſ. 148, Seilwolff 96, Benz 100, Enzinger 94. Gebr. Fahr 56, Germania 255, Karlsr. Maſch. 50, Knorr 178, Konſ. Braun 80, Mannh. Gummi 84, Mez 80, N. S. U. 125, Pfalz⸗ verein 94, Wayß u. Freytag 176, Zuckerfabrit Frankenthal 116, Zuckerfabrit Waghäuſel 146. Frankfurt ſeſt und lebhaft Bei anhaltender Geidflüſſigteit bleibt die Tendenz auch zu Beginn der neuen Woche außerordentlich ſeſt. Die Medibabwicklung brachte auch heute am Tage der Prämienerklärung, nur wenig Material an den Markt, während aus dem Rheinland und aus der Provinz be⸗ trächtliche Kauforders eingelaufen waren. Unter Führung der Chemie⸗, Zellſtoff⸗ und Kaliwerte konnten ſich erhebliche Kursbeſſe⸗ rnungen durchſetzen, die bis zu 10 v. H. ausmachten, für Scheide⸗ anſtalt ſobar 20 v. H. Die Steigerung für dieſes Papier iſt geradezu ſenſationell und macht ſeit der Trennung vom Metallbanklonzern jetzt beinahe 100 Prozent aus. Angeſichts der enormen Kursſteigerung ewinnt das Gerücht daß die Altien der Scheideanſtalt gegen J. G. Farben im Verhältnis:1 umgetauſcht werden ſollen, immer mehr an Wahrſcheinlichkeit. J. G. Farben ſelbſt gewannen 5 v. H. Von Zellſtoffaltien gewannen Zell Waldhof 10,5 v. H. und Aſchaſfenburger Zellſtoff 7,5 v. H. Kali Weſteregeln zogen um 10,5 v. H. an und Aſchersleben um 5 v. H. Auch die Montan⸗, Eleltro⸗ und Motoren⸗ werte hatten teilweiſe beträchtliche Kursſteigerungen aufzuweiſen. Daimler um 9 v. H. höher, ſonſt im allgemeinen—3 v. H. gebeſſert. Im weiteren Verlaufe erhielt ſich die lebhafte und feſte Haltung vollkommen, wobei es den führenden Werten weitere Kursſteige⸗ rungen gab. Holzverkohlung ſtiegen ſpäter um volle 10 v..z auch Chemiſche Albert waren ſtark gefragt und wurden 10 v. H. hüöher rationiert zugeteilt. Kurz vor Schluß wurde durch eine Intereſſenten⸗ gruppe der Kurs für Metallgeſellſchaft weiter hinaufgetrieben, ſo daß ein Geſamtgewinn von 30 v. H. vorliegt. Der übrige Markt war unter Realiſation leicht abgeſchwächt. Berlin feſt ̃ 1 Der glatte Verlauf der Medioliquidation und die über⸗ aus große Flüſſigkeit des Geldes waren die treibenden Kräfte, welche die Aufwärtsbewegung der Kurſe auch heute teilweſe ſehr kräftig förderten. Man erklärte die auf allen Gebieten zutage getretene Kaufluſt zum Teil mit börſen⸗ techniſchen Urſachen. Die Medioliquidation habe gezeigt, daß die Engagements keinen beſonders großen Umfang gehabt hätten und daß ſie in der Liquidation weiter verringert wor⸗ den ſeien. Schwächung erfahren hatte, ſaß ſich die Spekulation zu neuen Meinungskäufen veranlaßt. Dieſe führten bei herrſchender Materialknapybeit zu teilweiſe ungewöhnlich großen Kurs⸗ ſteigerungen. Die höchſten Kurſe blieben zwar nicht durch veg kebauptet, da die vorſichtigen Spekulanten realiſterten. Die Geſamttendenz blieb aber durchweg feſt. Mannheimer Produktenbörſe, 17. Jan.(Eigenbericht.) Der Produktenmarkt iſt unverändert ruhig. Die Preiſe für Ge⸗ treide ſind gebalten, für Roggenmehl weiter ſeſt. Inland⸗ weizen 29.75, franeo Mannheim, von Auslandweizen iſt an⸗ gehoten Manitoba diſp. bfl. 16.25, Manitoba I1 diſp. hfl. 15.90, Manitoba III hfl. 15.25, Kanſas per Januar hfl. 15.60, Baruſſo 89 Kilo per Januar hfl. 14.10, per Februar hfl. 13.60, per März hfl. 13.50, Roſafe 79 Kilo per Januar hfl. 14.15, per Februar⸗März hfl. 13.75. Inlandroggen 25.25—25.50, ausl. 26.50, inl. Hafer 19.25—20, Braugerſte inl. 27—30, Futtergerſte 21.50—22, Mais gelbes mit Sack 18.75—19, Biertreber mit Sack 16.50—17, Weizenmehl ſüdd. per Januar 40.50, per März⸗ April⸗Mai 39.75. Weizenbrotmehl 28.50—30.50, Roggenmehl Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, kleiner Ueberſtand; mit Kälbern leöhaft, gerüumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft. 14 Siegen: 10—2 P+ —— Hanſa Lloyd.. 75.—7475 Hbg.⸗Wien Gum. 104 01.4,5 Harkort Bergwrk.—.—54,.— —9 5 Ufa.—*——86.— ein. Weaſch. Led. 60.—64.— 5 Iggheinſtahl 208,5 21 70 a) Neichs-u. Staatspap. .Led. St.Ingbert—.——.— Rane elder 3% ébo. von 1898—.— Harpen. Bergbau 190.01 2,7 TRhenanta Chem 77.—78,25 Goldanleihe..,1010,101 Tricotm. Beſſgh--—.——— 4% Bayr. Eif-Anl..980 Harfmann Maſch, 53.88 54.15 Ne 5 13.2518.— Dolarſchäge Ubdrenfabr Zurke.—.— 58.— Mbm. Kohlenant. 18.80 15.— 8/%½% do.—.—.920 Hedwigehutte 186.0 100,0 Roſitzer Braunk., 120,0116.,0 Reichsſchaß. V. 9,809.802 Ver. deutſch. Oelf.—— 90.— 0 75 do.—.— Hilperit Maſch. 78,75 78,750 Raſitzer Zucker. 108,0110,0 1 VI.IX.Sc5.902 ..ch. Ind. Mainz 99780 54,90 Feſtverzinsliche Werte. 4½ Bay. Pf. E. P.—.— Zindr.& Aufferm. 119,5119,0 IKugerswerte.189,0140,0 1524er.900.800 Ber. Ultramarinf. 175.9 474.0 4½% Mhm.1014—..% de.. FHirſch Kupfer.121.03,0 Sachfenwerk. 128,5127¼7 3% B. Reichsanl..917.820 Ver. Jellſt. Berlin 149.0 149.2 8%„ 480. v. 8 u. 06—.— Thirſchberg Leder 182,0194,0 ITSalzde 219,0225,0 4%.9020,093 e 0 5 t. Reichsanl. 0. 4.——.—[Thohenlohe⸗Wrt. 28.75 50, Scheidemantel. 37.75087.50 8%„½„ 840 0, Volthom. Seil.K 54.— 55.— 4% ba unk..19280,800.—— 4% Söch. St.-A. 19.—. lzmann 177,0 158.0 143. 258.0 4% Prß. Konſols 0,900 9,912 Wayb& Freteg 171.0 178.(36, P. Neic zunt.580—.— J% Wür..1648——.—.—, Horthwerlenn 128.0 48.0 FSchugen 09. 1528 1100%„ 02 0 86 ISchuckert& Co. 169, Siem& Halske. 207,8 Sinner.⸗S 76,15]7 Stettiner Vulkan. 83,—84,65 Stoehr Kammgrn. 162,0103.5 Stoewer Nähm. 88.—91.— Südd Immobil. 104.0,105.0 Teichgrävetr Teleph Berliner 10“.0 125 .8000,817 4% Baper. Anl..880 1270 Ant 9 0 5% B. Kohlenani 15.— 3% Prß. Kalianl. 6,—6,15 „ Roggenwert 9,60.70 5% Roggenrentb. 950 22 5% Sächſ. Braunſ 3,88] 8,38 ThoerlOelſabrik-⸗. 124.0 2J½v Landſch. Rogg..200.45 Unionwerkehaſch—.—81.75 b) Ausl. Nenkenwerke. Ber. B. Frkf. Gum. 10,719,78%% tanet—— Ver.Chem Charl. 150.0 188, 4% Beſt 8 atza B Otſch, Nickelw. 179,7180,0 4%„„Golbrente Bolangſton Eidl 281.0 275.5 4%„ conp, Rie. 2780.70 66. Schunfrns Ws s e 4½% Siibe Ver. Stählwerke 184..488.04½¼%% 2 Stahitew v. d. J9 172 680 THumboldtMaſch. 58.— 58,50 13iſe Bergbau 268,5 270.0 M. Judel& Co 197,0 156.0 Gebr. Junghans 118.5420,0 Kahla Porgellan 128.5 128, Kaliw. Aſchersl. 178.0,478,7 Karlst. Maſchin. 51.— 54.75 Kattowiß. Berg—.——.— E. M. Remp. Klöcknerwerke 174,5180.2 F. H. Knorr.. 173.7 1.7 Koum.& Jourda n34.50 8,75 Köln Rottweiler—.—— Gebr. Körting — 110.9 145.0 Koſtheimer Cell. 140,0 448,5 Koffhäuſer⸗Hütte 8 55 Lahmeger Co. 101. 1 Laurahütte 0,— f. Linde s Eismaſch 124.0,192,0 Lindenberg 178. TCari Lindſtröm 207.5408.0 ant 55 8950 nke& Ho Zudw. Qcwe l Ce 28.0808.0 „Lore 1 Lothr. Portl.⸗Cem—. eene.⸗G. 9 Ber. Ultramarinſ. 172.5175.9 Vogtländ. Maſch. 89.50 100,2 Wanderer-Werte 229.0,222.0 40% Türt. unt Tleſtereg. Atlan 153.5 185.0 7%-eleb. 1811——f. J1 Weſtereg. Alkan 182,5192.0 F0 Wicking⸗Cement. 172..174.5 4 aſeuSt. WieslochTonwar. 121.9 22.54½% Wittener Stahl. 124.0125, 6 10 2 Wittener Gußſtahl 64.7563,.— onx 1 Wolf, Buckau 80,.— 7 5 30% Oe' Hl. Stb. alte Waldhof 257.0 5 50, e⸗ urnerle—— 1Mansfeld. Akt. 149,0150,0 Mech. Web. Lind 278,0.275.0 Mix& Geneſt. 145.0146,7 Motoren Deutz 65.—83.50 Motorb. Mannh. 49.—3,95 Mülheim Berg.165.001 5) Neckar. Fahrzg. 124,5124,8 ellſto Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kalli 175, 81.75 Verein—.—1 4% De. Goldprior.—.— .60% Südöck. aß— 60„„ neue Pr.— 5%„Obligat.—.— dhat. Ser 88.805 Benz⸗Motor 93.— Deutſche Petrol.. Bergb. Präfld.—..— d. 47e 0155.0 Dlamend. e „le„.25 30 13 —— 0 755 4% TRordd 17 0 8% Tetuantehet.———— mühle 152, Cement Heidelberg 151, Nheinelektra 181. Oel⸗ Da nunmehr die günſtige Veranlagung keine * 36—37.75, Weizenfuttermehl 15, Weizenkleie fein 12.50, Rog⸗ genkleie 12.50 l.— Mannheimer Biehmarkt am 17. Januar Preis für 50 Kt. Lebendgewicht: Ceſ ſr„5.. 796 Stück beſen.„ 283 St Kühe 831 St. 567 St. Schweine 2149 Se. a).. Mk. 50-80. Mk. 40—5 al. Mkl. 4—78 33)..„ 38- d. 82-—84 1 22 .„ 280] ch..„-88 e%„ 77 2 1 1—+7 )..„ 20-32).„ 15—20 d). 6470.„„ Tullen. 7*—1). 54—60 7 10 67. „ 46— a2 88 81.„ e 2— 88 ſer.— St. df.„ 22—46 Arbeitspterde— St. E„ e e ee —.—.—„ 128, bdurs— Gebr. 175,0175.0 l. Eiſen..——, 5 25 VTTTT 29s.— Orenſt.; 5 7 Faece 8 17 Pdb Senb 88880 ee 225 e .. 8 U*„ 4„„„„ 8. — 1..0 148 Tgihein Pradacht 258,7—.— Slereen aigel—.— ann. Waggon—.— Rhein Chamotte—.——.—Südſee Phosphat 108.0,.— 6. Seite. Nr. 20 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Monkag, den 17. Januer 1027 Die Reichsbahn im Dezember Der Güterverkehr der Deutſchen Reichs⸗ bahn flaute im Laufe des Dezembers ab, was auf den natürlichen Rückgang der Transporte von Zuckerrüben, Schnitzeln, Kartoſſeln, Brotgetreide, Zucker und Zement, vor allem auf das Abflauen der Kohlenbewegung nach den See⸗ häſen und Waſſerumſchlagshäfen an Rhein und Ruhr zurück⸗ zuführen iſt. Um faſt 30 v. H. hat der Verſand von bünſt⸗ lichen Düngemitteln zugenommen. Der Perſonen⸗ verkehr wies in der erſten Monatshälfte eine ſchwache Belaſtung auf; mit dem Herannahmen des Weih⸗ nachtsfeſtes verſtärkte ſich der Verkehr und blieb bis zum Jahreswechſel ſehr lebhaft. Im November 1926 wurden 49 016 000 Zug⸗Km. gegen 49 799 000 im Okt. und 2 434 934 000 Wagenachſen⸗Km. gegen 2 466 444 000 im Oktober geleiſtet. Im November ſind 416 355 000 4 vereinnahmt worden. Die Ausgaben beliefen ſich dagegen auf 391 706 000. Damit verblieb ein gewiſſer Mehrbetrag, der zum Ausgleich von Mindereinnahmen in ſchlechten Ver⸗ kehrsmonaten zurückgeſtellt worden iſt. Die Aufwendungen für werbende Anlagen im Betrage von 29 059 000% wurden in der bisherigen Weiſe dem Erlöſe aus der Be⸗ gebung von WA. und den Notſtandskrediten des Reiches ent⸗ nommen. Der Perſonalbeſtand ging im November 1926 auf 715933 Köpfe zurück. Der Jahresabſchluß für das Geſchäftsjahr 19286 liegt noch nicht vor. 1 Erxweiterte Kapitalerhöhung der Allgemeinen Deutſchen Kredit⸗Anſtalt in Leipzig. Die ab. HV. beſchloß entgegen dem Aurſprünglichen Antrag Kapitalerhöhung von 26 auf 40 Mill. A. Die neuen, vom 1. Januar 1927 an dividendenberechtigten Aktien werden von der Disconto⸗Geſellſchaft Berlin zu 132 v. H. mit der Maßgabe übernommen, dan Aktionären ein Bezugsrecht im Verhältnis:1, nicht wie urſprünglich zean⸗ tragt,:1 zu 135 v. H. einzuräumen. Der Reſt iſt au ein internationales Konſortium zu einem den Bezugskurs nicht unerheblich überſteigenden Kurſe feſt verkauft worden. Die Kapitalerhöhung iſt in der Entwicklung des Geſchäftes be⸗ gründet, um das Mißverhältnis der Kreditoren zu dem AK. auszugleichen. Das Ergebnis für 1926 läßt ſich noch nicht überſehen, doch rechnet die Verwaltung mit einem befriedigen⸗ den Abſchluß, ſo daß eine mäßige Dividendenerhöhung nicht unwahrſcheinlich iſt(i. V. 8 v..). Auch im neuen Jahr habe ſich die geſchäftliche Entwicklung befriedigend angelaſſen. 8: Dividenden⸗ und Kapitalerhöhung bei der Hypotheken⸗ bank in Hamburg. Das Inſtitut erzielte 1926 einen Rein⸗ gewinn von 568 517(420 781), woraus eine Dividende von 8(6) v. H. auf die StA. und 6(5) v. H. auf die VA. vor⸗ geſchlagen wird. Ferner beantragt die Verwaltung eine Erböhung des AK. um 3,88 auf 9 Mill.„, erſtens durch Zu⸗ zahlung von 20 bzw. 40/ auf die Aktien von 80 bzw. 160%/ und Umtauſch in neue Aktien über 100 bzw. 200 4. Die Zugzahlung erfolgt ohne Aufſchlag, wodurch ſich das AK. von 5,12 Mill. um 1,28 auf 6,4 Mill. erhöht; zweitens durch Gewährung eines Bezugsrechtes auf dieſe neuen Aktien durch Ausgabe von 2,6 Mill. 1 i. V.:3. Die neuen Aktien werden zu einem noch feſtzuſetzenden Kurſe zum Bezuge angeboten. Der Reſt von 200 000 4 ſoll von dem Uebernahmekonſortium Zugunſten der Bank beſtmöglichſt verwendet werden. l Mannesmann⸗Röhrenwerke— Vereinigte Stahlwerke. Es verlautet, daß man ſich in der Verwaltung der Mannes⸗ mann⸗Röhrenwerke mit der Abſicht trägt, das Projekt der Errichtung einer Hochofenanlage im Anſchluß an das Stahl⸗ und Walzwerk Huckingen zu verwirklichen und zur Bereit⸗ der hierzu erforderlichen Mittel eine Kapitalerhöhung im Betrage von etwa 30 Mill. vorzunehmen. Die Frage der Errichtung eines Hochofenwerkes in Huckingen ſteht wohl damit im Zuſammenhang, daß 1930 der Halbzeugliefervertrag der Mannesmann⸗Röhrenwerke mit Krupp und Gute Hoff⸗ nungshütte abläuft. Ob und in welchem Umfange die Bau⸗ pläne verwirklicht werden, dürfte zunächſt von dem Ergebnis der Verhandlungen über das Verhältnis der Mannesmann⸗ Röhrenwerke zum Stahlverein abhängen, die nach der Rück⸗ kehr Fritz Thyſſens aus der Schweiz aufgenommen werden ſollen. 8:: Große Kaſſeler Straßenbahn AG. in Kaſſel. Die HV. genehmigte widerſpruchslos die Regularien und ſetzte die ſo⸗ fort zahlbare Dipidende auf 8 gegen 7 v. H. i. V. feſt. Die Erhöhung des Grundkapitals um 534000 auf 6 534 000% durch Ausgabe von 890 Stück neuer StA. über je 600 1 wurde beſchloſſen. Dieſe neu auszugebenden Aktien dienen bekannt⸗ lich dazu, die Mehrheit der Herkules Bergbahn AG. in Kaſſel⸗ Wilhelmshöhe aus dem Beſitz der Stadt Kaſſel zu erwerben, um die Herkules Bergbahn mit der Großen Kaſſeler Straßen⸗ bahn zu verſchmelzen.—5 Abſchlüſſe 2: Voltohm Seil⸗ und Kabelwerke AG. in Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft bleibt für das abgelaufene Geſchäftsjahr wieder dividendenlos. : Spinnerei Deutſchland AG. in Gronau. Nach Abſchrei⸗ bungen und Rücklagen von 226 667(84 739) 4 Reingewinn — 2—(176 519), woraus wieder 12 v. H. Dividende verteilt Werdenn— 25 :: Schwabenbrän AG. in Düſſeldorf. Der AR. ſchlägt der HV. vom 17. Febr. die Verteilung einer Dividende von 14(12) v. H. vor. 2: Weinbrennerei vorm. Gebr. Macholl AG. in München. Die Geſellſchaft ſchließ zum 30. Sept. 1926 mit einem Verluſt von 92 709/ ab, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Im vorigen GJ. war ein Gewinnvortrag von 27 057/ zu ve Jeichnen. 2⸗: Deutſchlands Roheiſengewinnung 1926. Der Verein Deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrieller ver⸗ öffentlicht in der Zeitſchrift„Stahl⸗ und Eiſen“ das Ergebnis ſeiner ſtatiſtiſchen Erhebungen über die deutſche Roheiſen⸗ gewinnung im Dezember 1926 und das Geſamt⸗ ergebnis des Kalenderjahres 1926. Die Roh⸗ eiſengewinnung des Dezbr. 1926 übertrifft mit 1 064 791 To. die des November um 81 493 To. oder um 8,3 v. H. Arbeits⸗ täglich belief ſie ſich auf 34 348 To. oder auf 74,8 v. H. der durchſchnittlichen Tagesleiſtung 1913 im Deutſchen Reich da⸗ maligen Umfanges. Die Zahl der Hochöfen betrug am 31. Dezember 206, von denen 109 in Betrieb und 18 ge⸗ dämpft waren. Zu Anfang des Jahres 1926 waren von 211 vorhandenen Hochöfen nur 84 in Betrieb und 30 gedämpft geweſen. Die Roheiſengewinnung hat im Kalenderjahr 1926 J96 43 519 To. erreicht, ſie bleibt hinter der Gewinnung des Jahres 1925, die ſich auf 10 176 699 To. belaufen hatte, um 533 180 To. oder um 5,2 v. H. zurück. Die hohen Leiſtungen der letzten Monate des Jahres 1926 haben den großen Erzeugungsausfall der erſten Jahreshälfte nicht ausgleichen können. Die Roheiſenerzeugung belief ſich auf 57,5 v. H. der Roheiſengewinnung von 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges. Sportliche Rundſchau FJußball Eintracht⸗Frankfurt und..R. Maunheim ſpielen :2(:1) Ein ſchöner, flotter und ſtets ſpannender Kampf. in dem von beiden Gegnern höchſt anſprechende Leiſtungen geboten wurden, die die erſchienenen etwa 3500 Zuſchauer voll befrie⸗ digt haben dürſten. Frankfurt hatte Erſatz für Pfeiffer, Koller⸗ hof und Trumpp, Mannheim ſpielte ohne Borck. Eintracht hat in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel, vermag aber die Tor⸗ gelegenheiten durch zu weichen Sturm nicht auszunutzen. Mannheim dagegen, deſſen genaues, flaches Paßſpiel angenehm auffällt, iſt vor dem Tor weſentlich gefährlicher. Auf Flanke von Kaufmann fällt in der 32. Minute durch Kopfball Stroh der Führungstreffer für den Platzbeſitzer. Der Ausgleich kommt überraſchend ſchon in der 34. Minute auf weite Vorlage der Verteidigung durch Fleiſchmann. Nach der Pauſe iſt das Sptel ziemlich ausgeglichen. Eintracht kommt durch Kopfball Dietrich in der 20.Min. nach Zuſammenſpiel Dopfer⸗Weber⸗Müller aber⸗ mals in Front und wieder vermag der wendige Fleiſchmann zwei Minuten ſpäter nach Durchbruch den Ausgleich zu er⸗ zwingen. Ein Erfolg, der leicht hätte vermieden werden kön⸗ nen. Mit dieſem Stand geht der Kampf zu Ende. Schieds⸗ richter Dr. Carow⸗Frankfurt ſchwach. Kreisliga Mannheimer Fußballklub N Hocken⸗ heim:3(1: Die Hockenheimer werden ſich durch den geſtrigen Punkt⸗ verluſt ihre Meiſterſchaftsausſichten verſcherzt haben. Der Tabellenletzte trat mit reichlich 2 an, konnte aber trotz⸗ dem das Unentſchieden erzwingen, dem Spielverlaufe hätte ſogar ein Sieg der Neckarſtädter entſprochen. Bis zur Pauſe erzielte Vorwärts durch den Rechtsaußen Ihrig das Füh⸗ rungstor. Nach Wiederbeginn dauerte es aber nicht lange, bis die Gäſte die Partie unentſchieden:1 geſtellt hatten. Bald darauf lag Hockenheim ſogar:1 in Führung. Durch Hand⸗ elfmeter, den Kohl verwandelte, wurde das Spiel ernent remis,:2. Im weiteren Verlaufe des Treffens kam Vor⸗ wärts wieder in die Offenſive und der Erſatzmittelſtürmer Karl ſchoß das 3. Tor für die Mannheimer Der:2⸗Sieg vermochte aber die Platzmannſchaft nicht zu halten und die Hockenheimer konnten durch ein 3. Tor wenigſtens noch einen Punkt retten. Der Schiedsrichter leitete den Kampf ſehr gyt. * Spielvereinigung 1907—F. C. 1908 Mannheim:5(22) Der Meiſter des Kreiſes Unterbaden dürfte durch den geſtrigen Sieg des Tabellenführers auf dem Platze der Spiel⸗ vereingung 07 nun wohl feſtſtehen. Das Treffen ſcheint aller⸗ dings ſehr glücklich für 08 verlaufen zu ſein, wenn man be⸗ rückſichtigt, daß die Neuoſtheimer mit 3 Erſatzleuten an⸗ treten mußten und während des Spieles auch noch 3 Spieler durch Platzverweis einbüßten. Die Lindenhöfer dagegen waren verſtürkt. Nach langer Pauſe erſchien wieder Jöſt auf dem Spielfelde, der als Rechtsverbinder in der Mannſchaft tätig war und ſo mit Aſſer(früher 07) den rechten Angriffs⸗ flügel bildete. Durch Jöſt kam 08 zum Führungstore, aber 07 glich durch den Linksaußen Weygold aus. Das Spiel ver⸗ lief ſehr wechſelvoll. Jöſt ſtellte die Partie:1, aber noch vor dem Wechſel glich Beckerle nochmals aus.:2. In der 2. Halbzeit hatten die zahlenmäßig geſchwächten Neuoſtheimer natürlich nicht mehr viel zu beſtellen und Lindenhof erzwang durch drei weitere Tore von Aſſer und Theobald den Sieg. Der Schiedsrichter Eiſenhauer(Darmſtadt) leitete das Spiel gut, hätte aber bei den Herausſtellungen etwas weniger energiſch ſein dürfen, da die Atmoſphäre durch die erſtmalige Mitwirkung Aſſer ſchon genug Zündſtoff enthielt. M. S. * V. f. T. u. R. e e Schwetzingen Entgegen den Erwartungen vermochte Jeudenheim an ſeinem Gegner aus Schwetzingen keine Revauche zu nehmen. Die Gäſte, die durch ihren Sieg über 08 ſichtlich an Selbſt⸗ vertrauen gewonnen haben, vermochten einen einwandfreien Sieg zu erringen. Trotzdem Jeudenheim bis Halbzeit die Partie auf 21 ſtellen konnte, ſchoſſen die energiſchen Schwet⸗ zinger nach dem Wechſel das Ausgleichstor. Sie hatten ſogar noch das Pech, ihren Torwart durch Verletzung einzubüßen, für den der Rechtsaußen zwiſchen die Pfoſten ging. Schwet⸗ zingen zeigte in der Folge die beſſeren Leiſtungen und ka auch noch verdient zum ſiegbringenden Treffer. ̃ K. Alemannia Nheinau-Amicitia Viernheim 025(:5) Auch das Spiel in Rheinau brachte eine große Ueber⸗ raſchung, da die Rheinauer ſonſt auf eigenem Platz nicht ſo leicht zu ſchlagen waren. In dieſem Treffen ſtand allerdings für beide Parteien nicht viel auf dem Spiele, da ſie ſich vor dem Abſtieg ebereits geſichert haben und für die Meiſterſchaft nicht mehr in Frage kamen. Sehr merkwürdig iſt allerdings, daß der:0⸗Sieg Viernheims bereits in den erſten 20 Mi⸗ nuten feſtſtand und dann keine Erfolge mehr fielen. Die Ale⸗ mannen boten eine ſehr ſchlechte Leiſtung. Sie ſpielten ohne jede Energie und ſehr zuſammenhanglos. Nur der Viern⸗ heimer Torſchütze Gölz erfreute ſich einer ſtarken Bewachung, dafür waren aber ſeine Nebenleute erfolgreich. In der 2. Halbzeit war Rheinau beſſer, aber der Angriff zu wenig durchſchlagskräftig, ſo daß die geſchickte und oft zahlreiche Ver⸗ teidigung der Gäſte das Reſultat halten konnte. 2. Die Verbanbsſviele im Vorderpfalzkreis Im Vorderpfalzkreis iſt nun geſtern die Meiſterſchaft ſo ziemlich entſchieden worden. Der Großkampf: Pfalz Ludwigshafen— F. V. Frankenthal:0(:0) brachte dem Pfalsplatze ſeit langer Zeit einen ſehr guten Be⸗ ſuch. Ueber 2500 Zuſchauer wohnten der Meiſterſchaftsentſchei⸗ dung bei, die den Pfälzern einen verdienten Sieg brachte. Beide Parteien boten einen prächtigen Kampf. Schon die erſte Halb⸗ zeit war reich an ſchönen Spielmomenten, das Feldſpiel aber meiſt ausgeglichen. Der Frankenthaler Angriff war etwas energiſcher, konnte aber die Ludwigshafener Hintermannſchaſt nicht überwinden. So kam torlos die Pauſe. Nach Wiederbe⸗ ginn ließen die Gäſte merklich nach, beſonders die Mittelläufer. Ein unverhoffter Schuß von Doland brachte Pfalz das Füh⸗ rungstor. Das Spiel nahm nun an Tempo zu und Pfalz wurde ſtark überlegen. Ein Angriff der linken Seite beſchloß der Halbrechte mit dem zweiten Tore. Erſt gegen Schluß wurde Frankenthal wieder gefährlich, aber die Gäſteangriffreihe ließ die nötige Entſchloſſenheit vermiſſen, ſo daß es beim:0⸗Siege für die Pfalz blieb. Schiedsrichter Speidel(Stuttgart) leitete den Kampf ſehr gut. Im Spiel: Spielvereinigung Mundenheim— 1904 Ludwiasbafen:0(:0) boten die Germanen wieder eine ſehr mäßige Leiſtung; trotz⸗ dem ſie in der erſten Halbzeit im Felde überlegen waren ver⸗ mochte ſich der Sturm nicht durchzuſetzen. Aber auch der Mun⸗ denheimer Sturm war nicht viel beſſer, ſodaß bei Halbzeit die Partie 00 ſtand. Nach Wiederbeginn drängte die weunden⸗ heimer Läuferreihe den Gegner zurück und Mundenheim war durchweg überlegen. Das einzige Tor des Spieles fiel in der 20. Minute nach einer Flanke des Rechtsaußen, die der Links⸗ außen im Gedränge einſchoß. Einen hohen Sieg landete wieder: 1914 Oppau— V. f. N. Landau:0(:0) r Sieg Oppau ſtand bereits ſchon bei der Pauſe feſt. Trotz⸗ dem der Sten Oppans nie in Frage ſtand, wäre er ſicher nicht ſo hoch ausgefallen, wenn der Landauer Torhüter nicht be⸗ reits nach dem erſten Erfolge Oppaus hätte verletzt ausſcheiden müſſen. So war Landau zahlenmäßig unterlegen und mußte ſich bis zur Pauſe noch vier Treffer geſallen laſſen. In der zweiten Halbzeit war der Kampf wenig intereſſant und Oppau erzielte nur ein 6. Tor. Die Punkte teilten ſich: Union Lndwigshaſen— V. f. R. Oggersbeim:0. Es war ein ungleichwertiges Spiel beider Mannſchaften. Der Union⸗Sturm war zwar vor dem Wechſel beſſer, aber die Oggersheimer Verteidigung ließ keine Erfolge zu. Auch in der zweiten Halbzeit boten die aufmerkſamen Verteidgungen den gegneriſchen Angriffsreihen keine Gelegenheit zu Erfolgen, ſodaß das Treffen torlos endete. Hocken Turngem. Heidelberg I. Turnverein Mannheim 1846 1:2 Tarugem. Helbelberg III Turnv. Mannheim 1846 komb.:4 Die Spiele fanden in Heidelberg bet leidlichen Plas⸗ verhältniſſen ſtatt. Die 1. Mannſchaft der 46er mußte mit Erſatz für die rechte Sturmſeite antreten. Bei gleichmäßig verteiltem Spiel, das in flottem Tempo durchgeführt wurde, kam jede Partei zu 2 Torerſolgen. T. V. überraſchte ſeinen Gegner kurz vor Schluß mit einem energiſchen Endſpurt. der aber nicht den verdienten Sieg bringen ſollte, deun ein Schlenzball des Halblinken ging an die Latte und der frel⸗ 2—8 Mittelſtürmer konnte das leere Tor nicht ſinden.— Bie kombinierte Elf der 46er war von Anfang an leicht Überlegen und erzielte in regelmäßigen Abſtänden die 4 Tore. — Kommenden Sonntag ſpielt T. V. 1846 6mit der 1. Damen⸗ elf, 1. und 2. Herrenmannſchaft in Frankfurt gegen Eintracht, Rugby Um die Meiſterſchaft der ſüddentſchen Oberliga IJn Heidelberg wurde am Sonntag das Proteſtſpiel Hei⸗ delberger.C. gegen S. C. Neuenheim ausgetragen. Wäh⸗ rend im Vorſpiel der Ballſpielklub unterlag, konnte er dies⸗ mal mit einem:0⸗Sieg überraſchen. Damit iſt der Ball⸗ ſpielklub mit dem führenden Heidelberger Ruderklub auf gleiche Punktzahl gekommen. Die Tabelle ſieht nach der nun endgültig beendeten Serie wie folgt aus: Heidelberger Ruderklub 6 Punkte Heidelberger Ballſpielklub 3„ Heidelberger Ruder⸗Geſellſchaft S. C. Neuenheim 8 S. V. Offenbach Das Proteſtſpiel verlief ſehr unruhig und bot nur mäßige Leiſtungen. Neuenheim konnte in der erſten Halbzeit beſſer gefallen; nach der Pauſe warx der.C. beſſer. Durch ſein eifriges Stürmerſpiel kam.C. zu einem Verſuch, deſſen Er⸗ höhung zwar mißlang, der aber Sieg und Punkte einbrachte. Privatſpiele: Heidelberger..—Heidelberger.Geſ. Infolge von zahlreichen Grippeerkrankungen in beiden Mannſchaften mußte das Spiel abgeſagt werden. Eintracht Frankfurt—S. B. Offenbach 9211 Dank ſeiner größeren Routine konnte der Oberligaverein zu einem glatten und verdienten Siege kommen. Die Erfolge reſultierten aus drei Verſuchen, wurde. Das Spiel binterließ einen angenehmen Eindruck, da es fair und flott durchgeführt wurde. Madſport Das 18. Verliner Sechstagerennen Nach 96 Stunden Die Abendſtunden des Sonntags bis gegen 10 Uhr ver⸗ lieſen ebenſo ruhig wie der Nachmittag. Die Fahrer ſchonten ſich ſichtlich für die kommende Nacht, die nach Anſicht Vieler ſchiwere Jagden bringen ſoll. Auch das Tempo war meiſt mäßig und ſteigerte ſich erſt in der letzten Stunde des vierten Tages wieder. Um 10 Uhr abends, nach 96 Stunden hatte die Spitze des Feldes 2443,680 km zurückgelegt. Die dann beginnenden Wertungskämpfe mußten nach dem 2. Spurt unterbrochen werden, da durch eine herabgeſtürzte Lampe die Bahn mit Splittern überſäet wurde. Schadens wurde das Rennen fortgeſetzt. Während der 6. Wertung machten plötzlich die Franzoſen Wambſt⸗Lacquehay einen Vorſtoß. Die Paare Gooſens⸗Stockelynk, Degraeve⸗ Thollembeck und Tonani⸗Lorenz machten ſich an die Ver⸗ folgung der Ausreißer, holten ſie ein und dieſe vier Paare gewannen dann eine Runde. Der Stand des Rennens um 11 Uhr abends war: 1. Tonani⸗Lorenz 111 P.— 1 Runde zurück: 2. Degraeve⸗Thollembeck 169.; 3. Gooſens⸗Stockelynk 156 P.— 2 Runden zurück: 4. Koch⸗Rielens 96.; 5. Wambſt⸗ Lacquehay 67 P.— 3 Runden zurück: 6. van Kempen⸗Bauer 244.; 7. Mac Namara⸗Petri 98 P.— 5. Runden zurück: Rauſch⸗Hürtgen 33 P.— 6 Runden zurück: Manthey⸗Seiffert 108.; 10. Behrendt⸗Skupinski 99 P. ———.—.;.—.———.—..——— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher.— Verantwortliche Redakteure: Für Politik: Hans Alfred Meißner.— Feuilleton: Dr. S. Kayſer. bommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder.— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller.— Handelsteil: Kurt Ehmer. Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher.— Anzeigen: Dr. W. 25 E. Stötzner 5 Vor dem Besuch von Gesell · schaflen. Theater, Bällen usw. versãumen Sie nicht Ihre Zähne mit der herrlich erfrischenden Chlorodont-Zahnpaste zu Chloro Kleine Tube Mark—.60, große Tube Mark.— Die Chlorodont Zahnpaste macht die Zähne blendend welß, ontfernthäßlieh gefärbten Zahnbelag, beseltigt unangenehmen Hundgerneh. 50 nt von denen einer erhöht Nach Behebung des — —ů 5 e te 3⸗ E= d⸗ ie 1⸗ Ir 35 2 4 3⸗ it 0 e. r 55 t E. 1⸗ i⸗ 3 l⸗ if e e. ri 8Facaad * *1 . ö. . Montag, den 17. Januar 1927 7. Seite. Nr. 26 Seallige Mengen Neste und Abschnifte gaben sicg angesammelx Obne Rüclesichi qut den frügheren Dert Hhaben ir Deslpreise eim- geselæj, die alles Dagewesene überfreffen Kleidersfoffe, Seidenstoffe, Baumwoll- Wäaren, Weinwaren, Gardinen Darenaus Alle NResie sind auf Exfra- lischen ausgelegi Mannheim Danksagung. Für die überaus zahlteichen und wohltuenden Beweise der Teil. nahme beim Heimgang unseres lieben Vaters, Schwiegervaters und Grohvaters, Herr Krimimal-Kommissäar Konrad Russ sagen wir auf diesem Wege al en unseren he zuchsten Dank. Ganz besönders danken wir Herrn Stadipfarrer Emlein für die trostreichen Worte am Grabe, der verehrlichen Polizedirektion und Staatsanwalt schaft Mannheim för ihr Eischeien, dem Polge.beamtenvetein Orts. gruppe Mannheim für den erhebenden Oiabgesang, der Gendarmer e von hier und auswärts, sowie sämtlichen auswärtigen Orisgruppen der Polzeivereine, die ihm die letzte Enre e. wiesen hapben. Familie Konrad Russ. Scnmterstadt(Pfalz),, Altenhofstr. 2. 51723 Schwiegermutter, Frau geb. Kumpf Danksagung. Für die vielen Beweise innigster Anteilnahme an dem Hinscheiden meiner lieben herzensguten Gattin, unserer lieben, unvergeßlichen Mutter und Elisabeth Landwehr sagen wir unseren tiefgefühltesten Dank. Ganz besonders danken wir den Niederhronner Schwes- tern(Gr. Merzelstraſße), für ihre aufopfernde Pilege unserer lieben Verstorbenen. In tiefer Trauer dle Hinterhliebenen. * Anl. Veröffenfhahnnaan dar ötadt Mannnein Für die am Sonntag, den 1. Mai 1927 be⸗ ginnende Meſſe werden die Plätze für Karuſ⸗ ſells, Schiffſchankeln, Hypodrom, Photo⸗ Waßbre⸗, Schieß⸗, Zucker⸗, Speiſeeis⸗ und affelbuden, ſowie 10 Ballonverkaufsplätze 457 Dienstag, den 25. Januar 1027, vor⸗ Pittags 9 Ubr im alten Rathaus an den piätſe etenden verſteigert. Ballonverkaufs⸗ Däßze werden nach der Verſteigerung nicht mehr abgegeben. 9 Maunheim, den 11. Januar 1027. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. iet nſtaugtlonsarbeften(Gas⸗ und Waſſer⸗ eitung) für Neubau Wagenhalle für die B Fuhrverwaltung. Nähere Auskfunſt: Jaubüro an der Kronprinzenſtraße(Halte⸗ telle Brauereien der elektr. Straßenbahn), wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vor⸗ darte gegen Erſtattung der Selbſtkoſten er⸗ 35 tlich. Einreichungstermin für die Ange⸗ 7 Samstag, 22. 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