— Deutſchnationalen aufgenommen. hin enthält der innenpolitiſche Teil Monkag, 24. Januar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus 2 die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. en ach⸗ 05 vorb en. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. ⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. R1,4˙6, aſſermannhaus). Geſchafts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr.6, chwetz Adreſſe: erſtr 19/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitung Mannheimer General Amzeiger Preis 1o Plennig 1927— Nr. 38 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 11 Allgem. Anzeigen 940.M. Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet.— Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. en 1 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Dezbr. im Reichstag abgegeben hat, und in der nach vier Richtungen hin eine Reform der Reichswehr zugeſagt wurde. Weiter⸗ des Programms vor allem die Forderung nach dem Schutz der Republik vor Ver⸗ unglimpfungen und Angriffen, ferner die Anerkennung der Symbole der Republik und ſchließlich die Herbeiführung ge⸗ eigneter Maßnahmen gegen Organiſationen, die auf gewalt⸗ ſamem Wege den Umſturz bewirken wollen. Dieſes Regie⸗ rungsprogramm wird der Reichskanzler heute nachmittag auch den Sozialdemokraten zur Kenntnis bringen. Die Verhandlungen mit den Deutſchnationalen, die in der Reichskanzlei geführt werden, ſind mittags abgebrochen worden. Die Beſprechungen haben ſich, wie wir hören, um das gedreht, was man als das„Gerippe“ eines Regierungs⸗ programms bezeichnen könnte. Die Deutſchnationalen haben zugeſagt, daß ſie morgen eine parteioffiziöſe Erklä⸗ rung zu den einzelnen Punkten abgeben werden, die der ge⸗ planten Regierungserklärung angepaßt ſein würde. Um dieſe Kundgebung auszuarbeiten, wird heute nach der Plenar⸗ tzung die Fraktion zuſamentreten. Die weiteren Verhand⸗ lungen ſind auf morgen 10 Uhr vertagt. Das Scho auf Wirths Iwieſprache „. Berlin, 24. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Er„Lokalanzeiger“ hat heute früh der deutſchnationale Abg. Trepiranus, der ſogenannte„politiſche Bevollmächtigte“ der deutſchnationalen Fraktion, einen Artikel veröffentlicht, der eine Art Antwort auf die geſtrigen Aufſätze von Joos und Wärth darſtellen ſollte. Der Artikel, in dem es Tre⸗ viranus für ſeine Partei ausdrücklich ablehnt, irgendwelche ⸗Gretchenfragen“ über Republik und Locarno geſtellt zu be⸗ kommen, ſcheint hier und da mehr Beachtung gefunden zu haben, als er nach unſerem Gefühl verdient. Die B. Z. hat Alles anſcheinend im beſten Fluß ſich in„führenden Zentrumskreiſen“ nach deren Auffaſſung erkundigt und die Antwort erhalten, wenn Treviranus für ſeine Partei ſpreche, ſeien die Ausſichten für die heutigen Ver⸗ handlungen bei Marx nicht gut. Man könnte ſich zur Not noch mit der von Treviranus geprägten Formel in Bezug auf die Innenpolitik zufrieden geben,„die Deutſchnationalen hielten die republikaniſche Staatsform nicht für den einzigen hoff⸗ nungsvollen Weg zur Freiheit, aber ſie ſeien bemüht, den anderen Parteien ihre Auffaſſung zu laſſen.“ Nicht begnügen indeſſen könne man ſich mit der Erklärung des Herrn Tre⸗ viranus, die Deutſchnationalen könnten ſich an beſtimmte Methoden der Außenpolitik nicht binden laſſen. Sowohl Zen⸗ trum als Volkspartei verlangen vielmehr eine ausdrückliche Anerkennung der Londoner, Locarnber und Genfer Verträge und der Fortſetzung der Locarnopolitik. Wir für unſer Teil möchten freilich meinen, daß gerade die Methode der Außenpolitik notwendig flüſſig bleiben muß. Anders liegen die Dinge z. B. wenn Herr Poincaxé in Frank⸗ reich den Ton angibt, anders wenn Briand im Vordringen iſt. Pariſer Meinungsäußerung Paris, 24. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die deutſche Regierungskriſe wird in Paris einzig und allein unter dem Geſichtswinkel der deutſch⸗franzöſiſchen Annähe⸗ rung betrachtet. Die Kommentare, die man in Paris zu hören bekommt, ſagen, bei der von vornherein als Tatſache angenom⸗ menen Annahme, mit einer nach rechts orientierten Berliner Regierung ſei die Fortſetzung einer Verſtändigungspolitik nicht möglich. Der„Liberté“ läßt ſich jedoch heute ein intereſſanter Paſſus entnehmen, der zeigt, daß diesmal der außenpolitiſche Redakteur ds Blattes, Bainville, dieſe Auffaſſung nicht teilt. Bainville, der in letzter Zeit oft von ſeinen nationaliſtiſchen Kollegen abſeits ſteht und eigene Ideen vertritt, ſchreibt:„Diejenigen, die ſagen, man könne einem deutſchen Kabinett, in dem auch die Nationaliſten vertreten ſind, keine Konzeſſionen machen, ſind ſehr unvorſichtig, denn ſchließlich befindet ſich in dem Kabinett Marx⸗Weſtarp immer noch Streſemann und Streſemann hat keinen Tadel ver⸗ dient. Wenn die Wiederannäherungspolftik gut iſt, ſo kann ſie nicht verſchwinden. Das Leuchtfeuer von Locarno kann nicht verlöſchen, wenn man in Deutſchland ſich nach rechts wendet und ſich wieder entzünden, wenn der Kurs nach links geht. Es iſt daher vorauszuſehen, daß man das Kabinett Marx⸗Weſtarp ſchluckt, wie man ſeinerzeit auch Hindenburg als Reichspräſidenten ſchluckte.“ Bainville glaubt jedoch auf eine andere Gefahr aufmerkſam machen zu müſſen. Er meint nicht, die Regierung in Deutſchland ſei gefährlich, ſondern die Reichswehr und die Wiederherſtellung einer unabhängigen Militärgewalt, die der Zivilgewalt übergeordnet werde. Reichsminiſter Dr. Haslinde über die Lage der Landwirtſchaft Bei Eröffnung der 7. Landwirtſchaftlichen Woche in Sach⸗ ſen machte Reichsminiſter Haslinde für Ernährung und Landwirtſchaft bemerkenswerte Ausführungen über Stellung und Bedeutung der Landwirtſchaft in der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft und in der Weltwirtſchaft. Er ging von den großen Ver⸗ änderungen aus, die der Weltkrieg und das politiſch wie wirt⸗ ſchaftlich gleich unſinnige Diktat von Verſailles in dem wirtſchaftlichen Gefüge Europas und der Welt hervor⸗ gerufen habe und die letzten Edes die Urſache für die große Kriſe in der Welt⸗ und insbeſondere der deutſchen Wirtſchaft ſeien. Die Bedeutung der Agrarproduktion als Tragfläche für die Induſtrie und die Beſchäftigung der induſtriellen Ar⸗ beiterſchaft nehme mit den Schwierigkeiten, denen der Aus⸗ landsexport begegne, zu. Wenn man an die Agrarproduktion te Forderung zur Verbeſſerung ihrer Wirtſchaftszweige und er Intenſivierung ihrer Betriebe ſtelle, müſſe die wirtſchaft⸗ liche Vorausſetzung und Rentabilität gegeben ſein, denn nie⸗ mand könne von der Landwirtſchaft, die doch ein Erwerbsſtand wie jeder andere ſei, verlangen, daß ſie auf die Dauer mit Verluſt arbeite. Die Rentabilität müſſe ermöglicht werden urch entſprechende Wirtſchaftspolitik. Dies Ziel verfolge die Wirtſchafts⸗ und vor allem die Zoll⸗ und Handelspolitik der etzten Jahre. Wenn man zurückblicke, müſſe man wohl zu⸗ ſchaft den ohne Erfolg. Denn ſie habe der deutſchen Wirt⸗ Wiederanſchluß an die Weltwirtſchaft ermöglicht, und die ſpezifiſchen deutſchen Nachteile und Be⸗ laſtungen ausgeglichen oder doch ſtark gemildert. Es wäre jedenfalls nicht abzuſehen geweſen, welche Kataſtrophen über ie Landwirtſchaft, namenklich über die Getreide und Kar⸗ toffeln bauende, aber auch große Teile der viehwirtſchaftlichen rzeugung hereingebrochen wären, wenn ſie nicht in dieſen ahren durch ein mäßiges Zollſyſtem begünſtigt worden wären. Die Weltwirtſchaftskriſe habe die Wirtſchaft veran⸗ laßt, ſelbſt nach Mitteln zur Ueberwindung der Schwierig⸗ de ten zu ſuchen. Dabei ſeien die Wirtſchaftsabmachungen der jüngſten Zeit, die namentlich die Induſtrie berühren, von loſen Vereinbarungen bis zu feſten Bedingungen in Form von Kartellen zu erwähnen. Den Kartellen ſei eine große acht gegeben, die ſie nicht dazu benutzen dürften, um onopolpreiſe auf dem Rücken der Käufer zu erzielen ſon⸗ ern zur Produktionsverbeſſerung und»verbilligung. Die Landwirtſchaft habe ſich bisher in internakionalen ragen Zurückhaltung auferlegt, da dieſe für ſie viel ſchwieriger kägen. Aber auch ſie müſſe ihm die ſorgſamſte Be⸗ achtung ſchenken und prüfen wieweit ein Zuſammenarbeiten mit der Landwirtſchaft anderer Länder geboten ſei. Eine ſolche ſcheine ſich anzubahnen in den Beſtre⸗ zungen der landwirtſchaftlichen Verbände der wichtigſten Län⸗ der, eine internationale Plattform zu ſchaffen. Von praktiſcher Bedeutung könne dieſes Zuſammenarbeiten bereits für die im Mai tagende Weltwirtſchaftskonferenz ſein, bei der auch landwirtſchaftliche Fragen unter Beteiligung von Ver⸗ tretern der deutſchen Landwirtſchaft behandelt würden. Das wirtſchaftliche Zuſammenarbeiten der verſchiedenen Länder könne aber nicht fruchtbringend und von Dauer ſein, wenn da⸗ fanit nicht auch eine Beſſerung der politiſchen Beziehungen verbunden ſei. Das Jahr 1927 müſſe die endgültige und voll⸗ ſtändige Räumung unſerer Weſtmark bringen. Gegen Orden und Titel Der Reichsausſchuß des republikaniſchen Reichsbundes hielt am Sonntag vormittag im Demokratiſchen Klub eine Tagung ab, an der u. a. auch Abgeordneter Erkelenz, Reichstagspräſident Löbe und Oberbürgermeiſter Luppe teilnahmen. Auf Antrag des Reichsvorſtandes wurde einſtim⸗ mig beſchloſſen: „Der deutſche republikaniſche Reichsbund erhebt ſchärfſten Widerſpruch gegen den Verſuch der Wiedereinführung von Titeln und Orden. Die Verleihung von Titeln und Orden wäre nicht nur eine formelle Verfaſſungsänderung, ſondern ein ſchwerer Verſtoß gegen den Geiſt der Verfaſſung von Wei⸗ mar, da ſie den Rückfall in alte Klaſſen⸗ und Kaſtenvorrechte bedeuten würde und ohne politiſche und finanzielle Mißbräuche erfahrungsgemäß nicht denkbar iſt. Herabſetzung der Aufſchub⸗ und Stundungszinſen Der Reichsminiſter der Finanzen hat unter dem 21. Ja⸗ nuar 1927 eine Verordnung erlaſſen, durch die auf dem Ge⸗ biete der Reichsſteuern der Satz der Aufſchubzinſen(bei Zöl⸗ len und Tabakmaterialſteuer) ſowie der Höchſtſatz der Stun⸗ dungszinſen von 6 v. H. auf 5 v. H. jährlich herabgeſetzt wird. Für die Verzugszinſen dagegen(d. h. für diejenigen Zinſen, die zu entrichten ſind, wenn jemand unbefugterweiſe— ohne daß das Finanzamt Stundung bewilligt hat— Steuern aller Art nicht zur Zeit der Fälligkeit bezahlt) bleibt es bei dem bis⸗ her geltenden Zinsſatz von 10 v. H. jährlich. * Wiederzuſammentritt des Braunſchweigiſchen Land⸗ tages. Der 9 5 Landtag tritt am Dienstag wieder Er wird ſich in erſter Linie mit dem von der Regierung dem Landtag vorgelegten Geſetzentwurf über die Verminderung der Landtagsabgeordneten von 48 auf 36 be⸗ ſchäftigen. Außerdem ſteht das Bauprogramm zur Beratung. In Verbindung damit kommt auch der Staatshaushalt zur Sprache! 5 — Athen, 24. Jan. Die Admiralität teilt offiziell das Eintreffen des erſten deutſchen Kreuzers in der Nachkriegs⸗ zeit,„Hamburg“, am 8. Februar im Hafen von Phaleron mit. Anläßlich dieſes Beſuches ſind große Feſtlichkeiten geplant. Eine Jeitungsaffäre in Paris (Von unſerm Pariſer Vertreter) Das Organ der Kartellparteien„Fe Quotidien“, iſt von ſeinen einſtigen Sreunden des Verrates überwieſen wor⸗ den und gehört jetzt zu denjenigen Pariſer Zeitungen, die man als„ſubventionierte“ und daher zum Schweigen verur⸗ teilte Blätter bezeichnet. Das iſt wohl der ſchwerſte Schlag, den die Linksrepublikaner erlitten haben, denn„Le Quotidien“ ſtellte als Organ der„Liga für Men⸗ ſchenrechte“ und Sprachrohr der ſozialiſierenden Radikalen die publiziſtiſche Macht der Linken dar. Daß dieſes Blatt den Radikalſozialiſten verloren gegangen, in die Hand der Rüſtungsinduſtrie geraten iſt(von der es ſeit einem Vierteljahre hohe Subventionen bezieht), bedeutet für die Blocknationaliſten einen großen Erfolg, von dem aus takti⸗ ſchen Gründen wenig geſprochen wird. Hält man es doch für wichtig, der öffentlichen Meinung vorzutäuſchen, daß„Quoti⸗ dien“ noch immer ein Blatt der Linksparteien iſt! Die Kam⸗ pagne dieſes Blattes gegen die Räumungsverhandlungen und das Geſchimpfe über die„deutſchen Nationaliſten, mit denen man nicht verhandeln will, werden mit Abſicht als Kundgebung eines„Kartellorgans“ hingeſtellt. Die Urſache der innen⸗ und außenpolitiſchen Wendung des Blattes iſt dem Publikum nicht bekannt, ſodaß die neuen Herren den Vorteil genießen, unter falſcher Flagger blocknationaliſtiſchen Mand⸗ gegen die Fortſetzung der Locarnopolitik Vorſchub zu eiſten. Der„Quotidien“ wurde von Henry Dumay im Jahre 1922 gegründet. Das Blatt verdankte ſein Entſtehen freiwilligen Spenden aus dem Kreiſe der Liga für Menſchen⸗ rechte und Fonds, die von linksſtehenden Politikern, Indu⸗ ſtriellen aufgebracht wurden. Der jetzige franzöſiſche Geſandte in Bern, der Cognacfabrikant Heneſſey, dürfte drei Mil⸗ lionen Francs beigeſteuert haben. Mit Hilfe der Wochen⸗ ſchrift„Progres Civique“, die für Caillaux' Rehabilitierung ſtritt, wurde die Propaganda für die Gründung des Links⸗ blattes betrieben. Das Schlagwort Dumays war:„Wir wollen eine Zeitung gründen, die aus eigenen Mitteln ihre Bedürfniſſe decken muß, im Gegenſatz zur verſeuchten, he⸗ ſtochenen, angefaulten, verlogenen Preſſe!“ Nicht allein die Unternehmer, ſondern auch die Redakteure betrieben die Werbetätigkeit, das heißt, ſie gewannen Leute, die Aktien zeichneten, Gelder zur Verfügung ſtellten, 1 84„% erteilten. Als Entſchädigung dafür wurden die Redakteure gleichzeitig Aktionäre und erhielten Sitz und Stimme im Ver⸗ waltungsrate. Dieſe Neuerung iſt inſofern von Wichtigkeit, da einer Anzahl von Redakteuren im gegebenen Momente bekannt werden mußte, daß das Blatt aus denſelben Kaſſen Subventionen erhielt, die der Rechts⸗ und der auf derartige geſchäftliche„Transaktionen“ baſierenden Boulevardpreſſe zu⸗ gewendet werden. Die Affäre des„Quotidien“ wirft ein bedenkliches Schlag⸗ licht auf den franzöſiſchen Journalismus, der ſich nach außen hin als unabhängig gebärdet, aber— wie wir heute ein⸗ wandfrei feſtſtellen können— zum Mitarbeiter der„Admini⸗ ſtration“ wird, die Geheimverträge mit den Propa⸗ gandaſtellen der geldſpendenden Induſtrieſyndikate und mit den Verteilern der Geheimfonds des Innen⸗ und Außen⸗ miniſteriums abſchließt. Die oft abgegebene Erklärung frau⸗ zöſiſcher Journaliſten, daß ſie von den Geſchäften der Admini⸗ ſtration und des Verwaltungsrates nichts wiſſen; kann nach den Enthüllungen über die Geſchäfte des„Quotidien“ nicht mehr als vollwertig betrachtet werden. Der Chefredakteur des„Quotidien“, Pierre Bertrand, ſah ſich zu dem Ein⸗ geſtändnis gezwungen, daß er über die Zahlung von ein⸗ einhalb Millionen Franes, die das Blatt aus der Kaſſe des „Comité des Forgeſé“ erhalten hatte, unterrichtet war. Als die Geſchichte in politiſchen Kreiſen ruchbar geworden, beeilten ſich die Stützen des Blattes(mit Ausnahme Bertrands) dem Herausgeber Dumay ihre Demiſſion mitzuteilen. Profeſſor Aulard, der frühere Präſident der Liga für Menſchenrechte, Buiſſon, und einige andere Perſönlichkeiten, darunter Briands Vertrauensmann, Grum bach, ſtellten ihre Mit⸗ arbeit ein. Teilweiſe ſind ſie zur„Volonts“, teilweiſe zzur „Ere Nouvelle“ übergegangen. Das hindert den„Quotidien“ nicht, ſich als Organ der Liga für Menſchenrechte zu be⸗ zeichnen. Daß ſämtliche Pariſer Zeitungen Subventio⸗ nen beziehen, kann als Axiom gelten. Es kommt jedoch darauf an, aus welchen Kaſſen die Gelder ſtammen. Beiſpiels⸗ weiſe iſt es bekannt, daß die diplomatiſchen Vertretungen be⸗ ſtimmte„Monatsbeiträge“ leiſten, um Communiqués unter⸗ zubringen und Berichtigungen veröffentlichen zu können. Eine traditionelle Einnahmequelle ſind die Beiträge der Eiſenbahn⸗ geſellſchaften und in Paris die der Tram⸗ und Untergrund⸗ bahngeſellſchaften. Die Blätter verpflichten ſich dazu, die Be⸗ ſchlüſſe, wie Fahrtpreiserhöhungen, nicht abfällig zu beurtei⸗ len. Den Geſellſchaften iſt es möglich, auf den redaktionellen Teil der Blätter Einfluß auszuüben. Aehnliche Rechte hahen die wenn ſie Subven⸗ tionen bewilligen. Auch der„Quotidien“ ließ ſich finanziell durch dieſe Gruppen unterſtützen, ohne daß die politiſchen Kreiſe darüber in Erregung geraten wären. Der Krach paſſierte, als bekannt wurde, daß das Comité des Forges durch ſeinen Publizitätsagenten Mignon mit dem Herausgeber Dumay ein mündliches Abkommen geſchloſſen hatte, auf Grund deſſen der„Quotidien“ eineinhalb Millionen ſofort ausbezahlt erhielt, und ſich zur„Gegenleiſtung“ verpflichtete, ſeine außen⸗ politiſche Richtung zu ändern und das Kabinett der nationa⸗ len Einigung im Sinne der außenpolitiſchen Auffaſſung Poin⸗ carés zu unterſtützen. Gleichzeitig wurde dem Blatte eine ge⸗ heime Regierungsunterſtützung zugewieſen. In der Redaktion paſſierte Folgendes: vor ſechs Wochen wurde der außenpoli⸗ tiſche Mitarbeiter plötzlich in der Weiſe kaltgeſtellt, daß ſeine Artikel nicht mehr erſchienen. An einem Nachmittag fand die⸗ ſer Redakteur auf ſeinem Büroſtuhl einen Kollegen, der ſoeben aus dem„Journal“— einem rechtsſtehenden Boulevardblatte — gekommen war. Einigen anderen Redakteuren ging es ebenſo. Zuerſt verſanken ihre Artikel im Papierkorb, dann wurde den Journaliſten mitgeteilt, daß ſie— unter Anrech⸗ nung einer ſechsmonatigen Kündigungsfriſt— entlaſſen wären. Die moraliſche Seite dieſer Affäre verdient eine beſondere Beachtung. Der„Quotidien“ holte aus linksrepublfkaniſchen gebirge gewährend. uns erinnern ſich noch wohl des allgemeinen Triumphgefühls gerungen. Dennoch: dieſe Ueberſiedlung war ein Glückslos 2. Seite. Nr. 38 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 24. Januar 1927 Kreiſen etwa zweiundzwanzig Millionen Franes heraus. Du⸗ utag und Bertrand ſchworen heilige Eide, daß ſie ein unab⸗ hängiges Organ gründen würden. Sie zogen gegen Poin⸗ caré in den Krieg. Sie machten die Wahlen im April 1924. Sie brachten es ſoweit, daß ſich das Kartellorgan aus eigenen zitteln erhalten und erheblichen Gewinn abwerfen konnte. Es ſcheint, daß Dumay außerordentliche finanzielle Ambi⸗ tionen hat; anders läßt ſich das Geſchäft mit dem Comité des Jorges nicht erklären. Sicher iſt, daß er die Tauſende, die ihm bei der Gründung ſeines Blattes behilflich waren, be⸗ trogen hat, denn er ließ die Geguer der radikalſozialiſtiſchen Partei eindringen, er nahm von ihnen Gelder und verſcha⸗ cherte auf dieſe Weiſe die Geſinnung des Organs. Daudet appelliert wohl an die finanziellen Kräfte ſeines Leſerkreiſes, aber er bleibt der geſinnungstüchtige Royaliſt und Chauviniſt. Dumay handelte unfair. Der Fall wird hier totgeſchwiegen, denn die Zei⸗ tungen können über derartige Uebel nicht ſprechen, ohne ſich ſelbſt der gleichen Kritik aus zuſetze n. Paris beſitzt keine freie, unabhängige Preſſe. In der Provinz ſind noch einige Zeitungen vorhanden, von denen geſagt werden kann, daß ſie nicht aus Geheimfonds geſpeiſt werden und daſür eine Art Vorzenſur über ſich verhängen laſſen. Ich wohnte vor einigen Tagen dem Vortrage des früheren Chefredakteurs der„Ti⸗ mes“, Wickham Stead, über die„Zukunft der Tagespreſſe“ bei. Der berühmte Journaliſt ſprach den Satz aus:„In England und in Frankreich herrſcht Preſſefreiheit..“ Ob⸗ wohl Stead gerade aus Deutſchland kam, erwähnte er die Preſſe dieſes Landes nicht mit einer Silbe. Und dennoch iſt ihm bekannt, daß die Pariſer Zeitungen als unfrei zu be⸗ zeichnen ſind, weil ſie hinter dem Wandſchirm von„Publizi⸗ tätsverträgen“ den Geldgebern das Recht einräumen, ſich in redaktionelle Fragen einzumengen und dem Blatte Schweigen aufzuerlegen. Die Affäre des„Quotidien“ liefert bloß den Beweis, daß es ſo iſt und ſo bleiben wird. Franzoſen zur Räumungsfrage Im Rahmen der vom„Echo de Paris“ angeſtellten Unterſuchung über die Frage der vorzeitigen Rheinlandräu⸗ mung äußert ſich heute(Montag) der ehemalige Kriegsmini⸗ er Maginot, einer der intimſten Freunde Poincarés. aginot behauptet, keine Sicherheitsgarantie ſei ſoviel wert, wie die Beibehaltung der Beſetzung des Rheinlandes. Es gebe überhaupt keine wirtſchaftlichen und finanziellen Vor⸗ leile, die eine Sicherheitsgarantie, eine Ausſicht, den Krieg zu vermeiden, kompenſieren könnten. Der Rückzug der fran⸗ zöſiſchen Truppen gegen die Einrichtung einer interalliierten Kontrollkommiſſion im beſetzten Gebiet werde nur ein Ge⸗ ſchäft ſein, bei dem die Franzoſen düpiert würden. Schließlich erklärt Maginot, er ſei kein Gegner einer deutſch⸗franzöſiſchen Annäherungspolitik. Er ſehe in ihr im Gegenteil die ſolide und unerläßliche Grundlage für den europäiſchen Frieden. Die Vergangenheit dürfe aber nicht vergeſſen werden. Denn ſie lehre, daß Deutſchland niemals Rückſicht auf die Schwachen nehme und jedesmal, wenn Frankreich ihm gegen⸗ über die Intereſſen ſeiner Sicherheit vernachläſſigt habe, hätten es die Ereigniſſe dafür grauſam beſtraft. In dem ſozialiſtiſchen„Populaire“ beſchäftigt ſich Deon Blum mit der Frage, ob die Franzoſen die Beſetzung des Rheinlandes vorzeitigen Zahlungen Deutſchlands, wie z. B. der Mobiliſierung eines Teiles der Dawesobligationen, opfern ſolle. Das republikaniſche Frankreich wolle das nicht. Es wolle die Räumung weder verſchachern noch in Geld umſetzen. Allerdings befürchte man, daß man, wenn man umſonſt ge⸗ räumt habe, übertölpelt werde. Blum fordert eine inter⸗ alliierte Konferenz, denn Frankreich, Deutſchland und Belgien hätten ſich immer bereit erklärt, ſich eine wirk⸗ liche dauernde Sicherheit gegenſeitig zu garantieren. Die Rheinlandbeſetzung habe in Frankreich die Illuſion einer Sicherheit geſchaffen, einer falſchen Sicherheit, denn ſie habe bisher den franzöſiſchen Generalſtab abgehalten, ſeine Auf⸗ merkſamkeit auf Frankreichs wirkliche Grenzen zu richten. Die Illuſion ſei vollendet. Denn unter ihrem Schutz habe ſich eine Entſpannung vollziehen können, eine Umgeſtaltung der öffentlichen Meinung in Frankreich. Die Räumung müſſe auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtoßen, wenn die öffent⸗ liche Meinung in Frankreich der Anſicht ſein würde, daß eine neue Barriere ſich erbebe. Locarno habe eine wirkliche Ga⸗ rantie chimärer Sicherheit geſchaffen.(2) Jetzt bleibe nichts anderes übrig, als alles in Kraft zu ſetzen, als dieſe inter⸗ alliierten Kontrolle der Paktſtipulationen zu organiſieren. Dieſe Bedingung nehme das republikaniſche Frankreich an, aber keine andere. Schweres Unglück auf der Nacht Chamberlains — Genna, 24. Jan. An Bord der im hieſigen Hafen lie⸗ enden Yacht des engliſchen Außenminiſters ſind zahlreiche Ausſtrömen von Gas vergiftet worden. hr Zuſtand iſt ſehr ernſt. ————— Chinapolitik veranlaſſen zu können. Pointarss Finanzmanöver V. Paris, 23. Januar.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In radikalen und radikalſozialiſtiſchen Kreiſen hat die Anleihe⸗ politik Poincarés in letzter Zeit Verdacht und Unruhe erregt. Bekanntlich hat Poincaré ſeit einem halben Jahr im Ausßland eine Reihe von Anleihen auf Rechnung der franzöſiſchen Staatsbahn aufgenommen. Tatſächlich ſcheint nun aber die Eiſenbahnverwaltung keineswegs ſo große Geldbedürfniſſe zu haben, denn bisher hat man weder von einem erheblich en Ausbau des franzöſiſchen Eiſenbahnnetzes, noch von Material⸗ beſtellungen gehört, die die Aufnahme von einigen Milliarden rechtfertigen würden. Viele linksſtehende Politiker ſind zu der Anſicht gelangt, daß der Finanzminiſter dieſe angeblichen Eiſen⸗ bahnanleihen einfach für die Staatskaſſe beanſprucht. Der Er⸗ trag der Anleihen wird in fremden Deviſen dem Staatsſchatz zugewieſen, der ſeinerſeits den Staatsbahnen einen entſpre⸗ chenden Kredit einräumt. Dieſer Kredit ſcheint jedoch rein fiktiv zu ſein, denn die Eiſenbahngeſellſchaften beanſpruchen ihn nur zum geringſten Teil. Mit Hilfe dieſes Manövers ſtellt die Regierung die Bilanzen der Bancque de France und die Situation des Staatsſchatzes in günſtigſtem Lichte dar und ſchafft im Lande ein Vertrauen, das eines Tages arg enttäuſcht werden wird. Der Finanzminiſter wird vorausſichtlich durch eine Interpellation in der Kammer aufgefordert werden, dieſe Plazierung von Eiſenbahnanleihen zu rechtfertigen. Die Kämpfe in China Ein Telegramm aus Schanghal beſagt, daß etwa 5000 ſtreikende Chineſen unter Führung bolſchewiſtiſcher Agitatoren eine lärmende Kundgebung veranſtalteten. Man mußte Polizei und Marinetruppen zu Hilfe rufen, um die Demonſtranten zu zerſtreuen. Die Ordnung konnte nur mit großen Schwierigkeiten wieder hergeſtellt werden. In Hankau hat ſich die Lage etwas gebeſſert. Die Verhand⸗ lungen zwiſchen dem engliſchen Delegierten und dem kantone⸗ ſiſchen Außenminiſter wurden wieder aufgenommen. Die eng⸗ liſchen Kaufleute und Banken haben eingewilligt, ihre Tätig⸗ keit wieder aufzunehmen. Auf Wunſch der engliſchen Be⸗ hörden hat der Führer der Kantontruppen in Hankau mehrere Agitatoren feſtnehmen laſſen, die einen engliſchen Miſſionar gefangen genommen hatten. Einer Meldung aus Hongkong zufolge haben die Kantoneſen Samstag vormittag den unter Befehl des Militärgouverneurs von Schanghai ſtehenden bei Hangtſchau eine ſchwere Niederlage beige⸗ racht. Wie der Londoner„Star“ meldet, haben 2 Bataillone Infauterie den Befehl erhalten, ſich zur Verladung nach China bereitzuhalten. Die in Portsmouth zuſammengezogenen 1000 Mann Marine⸗Infanterie werden am Montag(heute) nach Hongkong verladen, wo ſie Ende Februar eintreffen werden. Engliſche Verſtärkungen unterwegs— Antibritiſche Kundgebung Einer Londoner Agenturmeldung zufolge haben, wie eine amtliche Mitteilung erkennen läßt, vier Bataillone Infanterie den Abmarſchbefehl nach China erhalten. Infolge des Abtransportes dieſer Truppen wurden gemäß dem engli⸗ ſchen Verfahren Reſerviſten einberufen, und zwar ſolche Per⸗ ſonen, die ſich beim Abgang vom Militärdienſt verpflichteten, innerhalb der nächſten zwei Jahren nötigenfalls zu den Fahnen zurückzukehren. Bei dieſem Reſerviſten handelt es ſich um insgeſamt 5000 Mann.— Auch eine indiſche Brigade ſoll demnächſt nach China abgehen. Auch in Malta werden zwei britiſche Regimenter für China in Bereitſchaft geſetzt. Nach den letzten aus Peking vorliegenden Meldungen kam es in der Provinz Hon an zu großen antibritiſchen Demonſtrationen. Eine Volksmenge ſetzte das Gebäude der oſtaſiatiſchen Petroleum⸗Geſellſchaft, wo große Mengen Petroleum lagerten, in Brand. Reuter meldet aus Hankau in Beſtätigung früherer Nachrichten, daß heute(Montag) die britiſchen Handelshäuſer wieder eröffnet werden ſollen. Japan bleibt neutral Mehrere japaniſche Zeitungen beſtätigen, daß Großbritan⸗ nien kürzlich die Hilfe Japans erbeten habe, um das auslän⸗ diſche Preſtige auf dem Jangtſekiang wieder herzuſtellen. Die japaniſche Regierung hat jedoch höflich geantwortet, daß es ihr nicht möglich ſei, dieſen Wunſch zu erfüllen, da Japan ſich jeder militäriſchen oder, Marinedemonſtration in China fern⸗ halten wolle. Den Bemühungen des Premierminiſters Wa⸗ katſuki iſt es gelungen, die Oppoſition zur Zurücknahme ihres Mißtrauensantrages zu bewegen, der zu einer dreitägigen Suspenſion des Parlaments geführt hatte. Die Regierung hofft nun, die Oppoſition zur Unterſtützung der japaniſchen 1 Garibaldi und Matia Riciotti Garibaldi hat dem Korreſpondenten des „Petit Journal“ erklärt, daß er zunächſt den Rat ſeines Advokaten einholen werde, um zu erfahren, ob er Berufung einlegen ſoll oder nicht. Dieſen Schritt werde er nicht unter⸗ nehmen, um denAusweiſungsbefehl zu umgehen, denn er habe die Abſicht, ſich auf alle Fälle ins Ausland zu begeben, um dort ſein Verteidigungswerk beſſer organiſieren zu können. Die Anſchuldigungen, die gegen ihn erhoben worden ſeien, ſeien abſcheulich, und er verzichte nicht darauf, ſeine Unſchuld eines Tages zu beweiſen. Er werde zunächſt ſeine Freunde in Belgien, der Schweiz und England aufſuchen und ſich dann zu ſeinem Bruder Peppino in Amerika begeben. Dem„Ma⸗ tin“ zufolge hat der Verteidiger Garibaldis dieſem bereits den Rat gegeben, nicht Berufung einzulegen. Oberſt Macia hat dem„pPetit Pariſien“ erklärt, er werde nach Amerika gehen, um dort einen neuen Feldzugs plan aufzuſtellen. 5 Letzte Meloͤungen Heinrich Sklarz verhaftet — Berlin, 24. Jan. Der aus vielfachen Prozeſſen bekannte Heinrich Sklarz wurde von dem Kriminalkommiſſar Seifert wegen Betrugs verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis eingeltefert. Bekanntlich war Sklarz, der durch die Revolu⸗ tion hochgekommen war, vielfach in Straf⸗ und Beleidigungs⸗ prozeſſe verwickelt. bisher immer verſtanden, ſich aus den ihm drohenden Geſah⸗ ren zu entziehen. Keine Waffenſchiebungen bei der Reichswehr — Berlin, 24. Jan. Die in verſchiedenen Blättern vom Sonntag enthaltenen Nachrichten über große Waffenſchie⸗ bungen bei der Reichswehr, die zum Selbſtmord des Maſors Wiedemann geführt haben ſollen, werden vom Reichswehr⸗ miniſterium als„in vollem Umfange unwahr“ bezeichnet. Wiedemann habe ſich nichts zuſchulden kommen laſſen. Das Reich ſei nicht geſchädigt worden. Der angebliche Mittäter Major a. D. Glogowski ſei nicht entlaſſen. Ein Attentatskomplott gegen Muſſolini aufgedecktꝰ — Paris, 24. Jan. Der„Matin“ meldet, daß ein Mit⸗ arbeiter der faſziſtiſchen Zeitung„Corriere degle Italiaue“ der Polizei mitgeteilt habe, daß er von einem Italiener zu einem Attentat gegen Muſſolini gedungen werden ſollte. Er ſei zum Schein auf das Anſinnen eingegangen. Er halte den Betreffenden für einen„agent provocateur“, der von der franzöſiſchen Polizei in Nizza verhaftet worden ſei. Der Verhaftete, ein gewiſſer Canovi, ſoll ein Geſtändnis abgelegt haben, daß er im Solde der italieniſchen Polizei ſtehe. Er habe die Verhaftung ſeines Landsmannes, dem er das An⸗ liegen gemacht habe, erreichen wollen. Ein franzöſiſcher Börſenſchwindler verhaftet — Paris, 24. Jan. In Toulon iſt am Sonntag ein Börſenagent verhaftet worden, der infolge der Frankenhauſſe in Schwierigkeiten geraten war und, um ſeinen Verpflich⸗ tungen auszuweichen, zahlreiche Schwindeleien begangen hatte. Seine Unterſchlagungen betragen 2 Millionen Franken. Das deutſch⸗tſchechiſche Luftfahrtsabkommen unterzeichnet — Prag, 24. Jan. Nach fünftägiger Verhandlung iſt am Samstag das deutſch⸗tſchechiſche Luftfahrtsabkommen unter⸗ zeichnet worden. Der tſchechiſche Miniſter für öffentliche Ar⸗ beiten, Prof. Dr. Spina, der das Abkommen für die Tſcheches des Vertrages. Für das Schiedsgericht zwiſchen Amerika und Mexiko — Waſhington, 24. Jan. Man teilt mit, daß das Staats⸗ departement jeden Tag zahlreiche Telegramme erhält, in denen gefordert wird, die Meinungsverſchiedenheiten zwi⸗ ſchen Amerika und Mexiko einem Schiedsgericht zu unter⸗ breiten. Antounglück in Texas— 14 Studenten getdtet — Newyork, 24. Jan. Bei einem Unglück in Roundrock (Texas) fuhr ein Autobus mit 22 Studenten gegen einen Expreßzug. Es ſind 14 Studenten getötet und alle anderen verletzt worden. * Heidelberg, 24. Jan. Die Landesſternwarte auf dem Königsſtuhl verzeichnete heute morgen ein Erdbeben in nur etwa 1000 Kilometer Entfernung, das um.20 Uhr be⸗ gann und um.35 Uhr wieder erloſchen war. Eruſt Jahns Lebensgang Zum 60. Geburtstag des Dichters am 24. Januar Von Heinrich Spiero“) Das von Salis⸗Seewis beſungene Zürich, die Vaterſtadt dadlaubs, Breitingers, Geßners, Lavaters, Hegners, Kellers, keyers, iſt auch der Geburtsort Ernſt Zahns; dieſe größte Staot der Schweiz, herrlich längs der ſtrömenden Limmat gelegen, mit langenden Armen über den Züricher See aus⸗ greiſend, von den Uferkais her weiten Blick auf das Hoch⸗ Die Eltern des am 24. Januar 1867 geborenen Eruſt Zahn ſtammten aus dem Reich, der Vater war aus Ober⸗ franken, die Mutter aus Württemberg, aus Reutlingen, der Heimat von Hermann Kurz. Der Vater war Gaſtwirt, hatte zuerſt ein Kaffeehaus, ſpäter ein Geſellſchaftshaus inne und verzog, als der Knabe ſechs Jahre alt war, nach Siders im Kanton Wallis. So mußte das proteſtantiſche Kind zuerſt die kleine, von den Konfeſſionsverwandten im katholiſchen Bezirk errichtete evangeliſche Schule beſuchen, deren beſcheidene Lehr⸗ mittel den Eltern nicht genügten. Sie gaben ihn und die Schweſter 1875 ins Haus der Großeltern nach Zürich. Er kam auf die Stadtſchule und von dort aufs Gymnaſium. In⸗ zwiſchen hatten die Eltern ihr Vermögen verloren und kehrten nach Zürich zurück. Sorgenvolle Jahre brachen an. Gerade in ihnen wuchs der heranreifende Sohn mit ſeiner Mutter Anna aufs innigſte zuſammen. Ein Muſterſchüler war er nicht, aber er lernte an und in der ſchönen Vaterſtadt und ihrer Umgebung, bis eine Wandlung im Geſchick der Eltern ihn wieder der engeren Heimat entriß. Die Alteren unter bei der Eröffnung des Gotthardtunnels, des erſten großen Querſchlags durch den Alpenſtock von Norden nach Süden. Unmittelbar vor der gähnenden Offnung liegt als Vorpoſten der Gemeinde Göſchenen die weiträumige Bahnhofmirtſchaft, und deren Pacht war dem Vater Zahn zugefſallen. Der Ab⸗ ſchied von Zürich war ſchwer. Die mühſelige Reiſe deutete in keine helle Zukunſt vor. Lange hat das Heimweh den weichen, empfindlichen Knaben gepeinigt, ſich auch woßl in geſtammelten Reimen ans Licht und entſchied auf lange hinaus über Leben und Werden der Eltern und des Sohnes. Ein immer wiederkehrender Gegen⸗ ſatz tat ſich auf: die weltverlorene Einſamkeit des Dorfes, *Aus dem ſoeben erſchienenen Buch des Verfaſſers„Ernſt Zahn, Das Werk und der Dichter“. Deutſche Verlagsanſtalt Stutt⸗ Zart, Berlin, Leipzig. 10 7* die alte Völkerſtraße über Andermatt hinauf, die menſchen⸗ armen Täler der Reuß und ihrer Zuflüſſe— und dann in den vom Fahrplan gewieſenen Abſtänden der Einbruch inter⸗ nationalen Reiſelebens, bergan keuchende Züge, die Menſchen 25 haſtiger Mahlzeit in die hellen Speiſeſäle entließen und röhnend in dem ſchwarzen Rund des Tunnels verſchwanden, während ſchon das Läutewerk den Gegenzug von Süden her kündete. In Zürich alle Bewegtheit und jeder Reiz ſtädtiſch gebetteten, geſchichtlich gegründeten, im ſonnenhellen See ge⸗ ſpiegelten Bürgerlebens— in Göſchenen die von den Stößen großen Verkehrs gerüttelte Abſeitigkeit des Gebirges. Es galt neues Eingewöhnen, und aus ihm wuchs in dem Jüng⸗ ling, näher dem Manne, währende Liebe. Für drei Semeſter ſandten die Eltern Ernſt Zahn in die Breidenſteinſche Erziehungsanſtalt zu Grenchen im Kanton Solothurn. Hier ſand er in dem Lehrer des Deutſchen endlich den für ſein Weſen empfänglichen Anreger und Führer. Zahn ward jetzt ein Schüler voll lebendigen Anteils und ſelbſtän⸗ diger Auffaſſung für Geſchichte, von innerſter Teilnahme für den Unterricht in deutſcher Sprache und Literatur. Sein Beruf war ihm vorgezeichnet. In keinem Lande ſind ſeit langem das ſoziale Anſehen und die Stellung des Hotel⸗ wirts ſo groß wie in der Schweiz, und die interngtionale ene zu dieſem für das klaſſiſche Reiſeland ſo wich⸗ tigen Gewerbe hat Ernſt Zahn mit Anſpannung und reichem Gewinn genoſſen. Nach der Vorbereitung beim Vater ward er, achtzehnjährig, Kellnerlehrling im Hotel Beaurivage in Genf, unmittelbar am Seeſtrand. Ein Jahr darauf ging er, um auch des Engliſchen vollkommen mächtig zu werden, nach Haſtings und ſchließlich 1887 als Sekretär in das Hotel de la Ville zu Genua. Der Landesſprachen kundig, im Beruf geübt, kam Ernſt Zahn 1888 nach Göſchenen zurück und ward Mitarbeiter, ſechs Jahre ſpäter Mitinhaber des väterlichen Geſchäfts; im Jahre 1897 übernahm er es allein, und die Eltern ſetzten ſich in Zürich zur Ruhe. Gemohnt, ſich ins Allgemeine zu denken, ſchritt er früh, beſter eidgenöſſiſcher überlieferung gemäß, aus dem Bezirk der eigenen, muſterhaft geleiteten Wirtſchaft hinaus. Er ward zunächſt Gemeinderat von Göſchenen und neranlaßte alsbald die Errichtung eines Denkmals für den Erbauer des Gattsardtunnels Louis Favre und die beim Bau verunglückten Arheiter. Bei dieſer Gelegenßeit trat er zuerſt mit einem Gedicht auf die Bedeutung des Tages hernor. 1902 wurde er Kriminalrichter des Kantons Uri. 1904 Mitglied, nier Jahre ſpäter Präſident des Landrats. Dem ſeit dem Er⸗ ſcheinen des erſten Buches Berühmtgewordenen verlieh die Univerſität Genf im Jahre 1909 die Würde eines philoſo⸗ vhiſchen Ehrendoktors. Im Jahre 1898, das mit den preis⸗ 4 n 1 gekrönten„Herzenskämpfen“ zuerſt den Namen Ernſt Zahns auf einem Buchtitel in die Welt trug, vermählte er ſich mit Lina Fäh aus Zürich; er baute ſich in Göſchenen ſeitab vom Bahnhof ein Haus. Fünf Kinder wuchſen ihm dort herau. gedrückt. auf und zog ſich nach Meggen bei Luzern zurück. Ruf und Ruhm ſeiner Dichtungen waren alsbald über die Schweiz hinausgedrungen, und die große deutſche Zeit⸗ ſchrift, durch die Keller und Meyer recht eigentlich den Leſern im Reich vertraut wurden, die„Deutſche Rundſchau“, wurde auch die Heimſtatt vieler Zahnſchen Erzählungen. Julius Rodenberg ward ihm, wie jenen, Herausgeber, Freund, Mit⸗ arbeiter zugleich. Zahn hat dankbar bekannt:„Rodenberg war zugleich der ſchärfſte und herzensfeinſte Kritiker, den ich je gekannt habe. Für ihn arbeiten hieß feilen und genau ſein bis aufs kleinſte. Und immer noch war aus ſeinem endlichen Lob etwas zu lernen. Er beſaß die große, ſeltene Gabe, lobend zu lehren und zu fördern, lobend Schwächen zu zeigen und Unarten zu vertreiben.„Als Rodenberg Zahn in Göſchenen beſucht hatte, ſchrieb der Greis in ſein Tagebuch:„In ſeiner er mich an Fretligrath, und wie dieſem leuchtet auch ihm die Herzensgüte aus den Augen.“ 21175 Wenn Ernſt Zahn nach Deutſchland kam, öffnete ſich ihm nicht nur das Haus von Julius und Juſtina Rodenberg in Berlin; überall fand er warme Verehrer, gewann er mit der Gehaltenheit ſeines ritterlichen Weſens Freunde. Im Reich, in Stuttgart wohnte ihm der Verleger, der nun ſchon zwanzig Bände geſammelter Werke in die Scheuer gebracht hat. In Braunſchweig las er auf Einladung des unvergeß⸗ lichen Pfarrers Auguſt Stock zu wohltätigem Zweck aus ſeinen Dichtungen und genoß nachher das Zuſammenſein mit Wilhelm Raabe auf der gewohnten Bank in der Herbſtſchen Ecke. In Hamburg traf er im Hauſe des Schreibers dieſes Buches mit dem lange geliebten Guſtavr Falke zuſammen. Der erſte Band ſeiner Werke iſt den Eltern gewidmet: Ich kehre heim, von wo ich ausgegangen, Ein Schnitter unter Tauſenden zu ſein. Der Mittag kam, braun ſind mir Stirn und Wangen, Und meine erſte Ernte fahr' ich ein. Und wenn Ernſt Zahn am Schluſſe des Gedichtes ſagt: Mich drängt es nur, mit zwei Getreun zu teilen, Was meinem Feld bis jetzt ich abgewann, 5 geſtehen, daß er längſt mit uns allen teilt, was er von dem 5 Er hatte es aber ebenſo wie ſein Bruder unterzeichnete, äußerte ſich ſehr befriedigt über den Abſchluß Der Wechſel zwiſchen Beruf und Berufung hat Zahn nicht Erſt in der Mitte der Fünfziger gab der Dichter die Pacht doppelten Eigenſchaft als Geſchäftsmann und Poet erinnert ſo darf er ſich heute, in der Rückſchau auf reiches Schaffen, Boden geltebter Heimat her für ſich und uns geerntet hat. Montag, den 24. Januar 19 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 38 Mannheim⸗Ludwigshafener Verkehrsaugaben Von Dipl.⸗Ing. Fritz Semmler Nachdem in bder Bürgerausſchußſitzung vom 12. Januar das Programm des Ausbaues der Vorortbahnen Mannheims entrollt iſt und durch Stadtbaudirektor Perrey in der Abend⸗ ausgabe der„N. M..“ vom 19. Januar zur öffentlichen Er⸗ örterung geſtellt iſt, ſei in folgendem hierzu Stellung genom⸗ men: Die Grundlage und Vorausſetzung aller ſtadtbaulichen und künſtleriſchen Maßnahmen einer Stadtgemeinde muß immer ein klares Programm der Verkehrseinrichtungen ſein. Mannheim und Ludwigshafen bilden ein einheitliches Ver⸗ kehrszentrum trotz zwei getrennter Stadtverwaltungen, Län⸗ dergrenze und Rhein. Dieſe Tatſache iſt nicht immer genügend beachtet worden und wird auch heute oft noch übergangen. Das kann zu Erſcheinungen führen ähnlich wie ſie ſich in den In⸗ tereſſenkämpfen Hamburg⸗Altona zeigen. Fehler oder Vernachläſſigungen der Verkehrseinrichtun⸗ gen bei der Stadtplanung aus falſcher Sparſamkeit können Zu⸗ ſtände zeitigen— ſiehe enge Planken—, die ſich nur unter un⸗ geheuren Koſten wieder beſeitigen laſſen. Welche Laſt hat bei⸗ ſpielsweiſe Berlin mit ſeinen über die ganze äußere Stadt verzettelten Kopfbahnhöfen und wieviel Fachleute haben ſchon darüber gegrübelt, dieſe auf gute, ſchnelle und am wenigſten koſtſpielige Weiſe miteinander zu verbinden. Denn auch die beſten Straßenbahn⸗ Omnibus⸗ und Hochbahnverbindungen können kein vollwertiger Erſatz für das zerſchnittene Fern⸗ bahnnetz ſein. Das Verkehrsproblem Mannheim⸗Ludwigshafen iſt nicht anders geartet als in anderen Städten. Die wichtigſte Stel⸗ lung nimmt auch hier der Fern⸗und Durchgangsver⸗ kehr ein. Dazu gehören: Flugverkehr, Eiſenbahnen, Auto⸗ ſtraßen und Waſſerſtraßen; in jedem guten Stadtplan iſt für Anlage und Entwickelungsmöglichkeiten genügend Raum frei u laſſen. Flugplatz und Hauptbahnhof— der aus betriebs⸗ echniſchen Rückſichten immer für Durchgangsverkehr auszubil⸗ den iſt— ſind möglichſt nahe an das Verkehrszentrum heran⸗ Güterbahnhöfe möglichſt darum zu verteilen und durch Ringbahnhöfe untereinander zu verbinden. Jn zweiter Linie kommt dann der Vorortverkehr, der Schnellverkehr, kein Straßenbahnverkehr ſein muß, wenn er einen Zweck erfüllen ſoll. Das Ziel der heutigen Wohnkultur ſt Auflockerung der Städte und Gliederung in Induſtrie⸗„Ge⸗ ſchäfts⸗ und Wohnviertel. Dies kann man auch in Mannheim ſehr gut beobachten. Der geſundheitliche Vorteil dieſer Maß⸗ nahmen wird oft zunichte oder unmöglich gemacht durch z u lange Wege der Bevölkerung zur Arbeits⸗, Wohn⸗ oder Erholungsſtätte, wenn dies nicht durch einen großzügigen Schnell bahn⸗Vorortverkehr verhindert wird. Dieſer Schnell⸗ bahnverkehr bildet wohlverſtanden kein Konkurrenzunterneh⸗ men der Reichsbahn, denn deren eigentliche Aufgaben liegen im Fernverkehr. Dieſe Vorortbahn ſoll ſelbſtverſtändlich mög⸗ lichſt nicht durch Verkehrs⸗ und Wohnſtraßen geführt werden wenigſtens nicht zu ebener Erde; ſie verlangt eine Führung aufeigene m, unter Umſtänden ſtreckenweiſe in der Nähe der Siedlungen und Verkehrswege durch niedrige Zäune geſchütz⸗ ten Bahnkörper. Deshalb iſt die Führung der Bahn nach Heidelberg durch die Straßen Mannheims, Auguſtaanlage, Seckenheimerſtraße, Tatterſall, Bismarckſtraße uſw. zwiſchen den engen Quadraten hindurch, ſogar unter„Verkleinerung der Bürgerſteige“, ein Unding; ihr Platz iſt der Neckardamm, weil ſie dort am Angeſtörteſten und ſchnellſten ihre Aufgaben erfüllt. Kreuzun⸗ gen mit Brückenauffahrten(im zukünftigen Groß⸗Mannheim werden wohl noch einige Neckarbrücken entſtehen) können durch Unterführen, wie es jetzt ſchon bei der Friedrich Ebert⸗Brücke glänzend gelöſt iſt, vermieden werden. Fußgängerſtege können mit geringen Mitteln— 300 Meter dürften bei weitem genü⸗ gen— über die Bahn hinweggeführt werden; Züge mit Markt⸗ wagen können vor der Morgenverkehrsflut über das Stra⸗ ßenbahnnetz dem Marktplatz zugeführt werden. Es geht jedoch nicht an, daß die langen und ſchweren Züge der Vorortbahnen noch länger in den engen Straßen jede Ver⸗ kehrsregelung dann, wenn ſie am nötigſten iſt, im Keime er⸗ ſticken; eben deshalb müſſen auch Rhein⸗Haardt⸗Bahn und Weinheimer Bahn aus der Innenſtadt verſchwinden, was ſchon öfter an dieſer Stelle geſagt worden iſt. Der Vorteil, ohne Be⸗ nutzung der Straßenbahn die Vorortbahn zu erreichen, kommt owieſo nur wenigen Anliegern zugute. Nur durch Schaffung von Umſteigefahrſcheinen von der Straßen⸗ bahn in die Schnellbahn wie in anderen Städten iſt den Intereſſen der geſamten Bevölkerung und der Verkehrs⸗ ſicherheit und ⸗ſchnelligkeit gedient. Die Erbauung eines agenbahnhofes an der Friedrichsbrücke erſcheint als keine unmittelbare Notwendigkeit. Dieſer kann genau ſo gut an eine günſtigere Stelle, unter Umſtänden unterirdiſch, gelegt werden. Die Züge machen dann eben von daher eine kleine Leerfahrt bis zur Friedrichsbrücke. Zur Ausgeſtaltung des Vorort⸗ und Straßenbahn⸗ verkehrs gehört unbedingt eine Verkehrskontrolle, wie man ſie überall, nur nicht in Mannheim, kennt. Ohne Mehrkoſten laſſen ſich für jede Linie Umſteigefahrſcheine ſchaffen, die eine genaue Statiſtik ermöglichen, wo, woher und wohin ſich die Verkehrsſtröme bewegen, ſo daß auch ein Verlegen der einzelnen Linien dahinein möglich iſt. Damit ließe ſich auch das Stadtinnere von unnötigem Verkehr ent⸗ laſten. In anderen Städten, zum Beiſpiel Leipzig, hat man dies ſchon lange mit Erfolg durchgeführt. Dort fahren durch die Innenſtadt, die nicht viel kleiner als die von Mannheim iſt, nur 2 Linien in der Quer⸗ und 1 in der Längsrichtung. Als Folge von Mängeln in der Straßenführung im Stadtplan iſt das Aufſtellen von Verkehrspolizei und das Anbringen von Verbotstafeln nur ein Notbehelf, wenn auch unbedingt aus wirtſchaftlichen Gründen die Verkehrs⸗ regelung mit der Stadtplanung Hand in Hand arbeiten muß. das unglückliche Zuſammentreffen von Arbeitsbeginn in den Büros und Werkſtätten, durch Schulbeginn, Marktverkehr und Geſchäftsöffnung läßt ſich durch eine zeitliche Verſchie⸗ bung der einzelnen Anfangszeiten nur um wenige Minuten erheblich mildern und damit nicht nur eine Ueberlaſtung des Straßennetzes, ſondern auch der Verkehrsmittel, der Elek⸗ trizitäts⸗ und Waſſerwerke, der Polizei uſw. vermeiden, was einen nicht zu gering anzuſchlagenden wirtſchaftlichen Vorteil bedeutet. 8* Zuſammenfaſſend ſei noch einmal geſagt: Vorort⸗ bahnen müſſen Schnellbahnen ſein. Heraus damit und mit einem großen Teil der Straßenbahnen aus der Innenſtadt zu ihrer Entlaſtung; dann wird es vorwärts gehen mit der Entwicklung, dem Wohle und Anſehen von Mannheim⸗Ludwigshafen. In einer weiteren Zuſchrift wird zu dem gleichen Thema folgendes ausgeführt: Warum man ſich über die Führung der Vorortbahn Mannheim—Heidelberg den Kopf zerbricht, iſt eigentlich nicht recht einzuſehen. Die einfachſte Löſung iſt und bleibt die Benützung des Neckardammes. Er iſt eine freie gerade Strecke, die direkt ins Stadtzentrum führt, ohne den übrigen Verkehr zu ſtören.„Das Promenieren“ auf dem Neckardamm, das zudem nur an Sonntagen in ſtärkerem Maße ſtattzufinden pflegt, kann und darf nicht ausſchlag⸗ gebend ſein, da ja hierzu ein Weg von zirka 8 Meter Breite und außerdem ein Parallelweg unterhalb des Neckardammes zur Verfücung ſteht. Die Züge werden ſich wohl nicht in ſo kurzen Zeitabſtänden folgen, wenigſtens nicht während des ganzen Tages, daß eine Beläſtigung oder Gefährdung des Publikums zu befürchten iſt. Die Vorſchläge, die eine Führung der Linte durch die Stadt empfehlen, ſind unpraktiſch. Sie berück⸗ ſichtigen alle nicht, daß dadurch die Verkehrsſchwierigkeiten nur vermehrt und die Fahrzeiten bis zum Stadtinnern er⸗ heblich verlängert würden. Auch dürfte es dem Friedrichs⸗ platz, dem ſchönſten unſerer Stadt, nicht zum Vorteil ge⸗ reichen, von einer elektriſchen Bahn umfahren zu werden. Sie tragen aber auch den tatſächlichen Verkehrsbedürfniſſen während der Woche durchaus nicht Rechnung. Nördlich des Neckars befinden ſich die meiſten und größten Betriebe. Für die zahlreichen, dort beſchäftigten Vorortbewohner und die vielen auswärtigen Schüler der höheren Lehranſtalten (Realgymnaſium 1 u. II, Oberrealſchule, Liſelotteſchule uſw.) iſt der Bahnhof Friedrichsbrücke ohne Zweifel der am gün⸗ ſtiaſten gelegene Platz. Das z. Zt. dort entſtehende Gelände wäre wie kein zweites(Waſſerturm oder gar Pfälzer Hof) geeignet,„zur Anſammlung größerer Mengen von Fahrgäſten bei ſtarkem Sommerverkehr“, weil, wie geſagt, der übrige Verkehr davon garnicht betroffen würde. Nun zum Güterverkehr. Auch die hierzu laut⸗ gewordenen Vorſchläge haben ihre großen Schattenſeiten. Unſere Nebenſtraßen ſind zur Aufnahme elektriſcher Bahnen durchaus nicht geeignet, auch wenn man die Gehwege ſchmäler machen würde, wovon abzuraten iſt. Eine Verkehrserſchwe⸗ rung bedenklichſter Art aber wäre es, wenn die Güter⸗ transporte zwiſchen A 1 und A 2 uſw. durchgeführt würden, ſo daß ſie in der Entfernung von nur einer Quadratlänge vom Verkehrsknotenpunkt„Pfälzer Hof“ die Planken kreuzen müßten. Vom Bahnhof Friedrichsbrücke aus ließe ſich wohl eine einfachere Löſung finden, wenn man nicht den alten Modus der Verladung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe beibehalten will. H. E. Städͤtiſche Nachrichten * Wiederſehensſeier. Das 18. bayeriſche Infanterie⸗Regi⸗ ment beabſichtigt, in Mannheim zu Pfingſten 1927 eine Wie⸗ derſehensfeier zu veranſtalten, zu der ſämtliche Ange⸗ hörige des Regiments eingeladen ſind. Es wird mit einem ſehr zahlreichen Beſuch dieſer Wiederſehensfeier gerechnet. Ueber den näheren Verlauf und das Programm der Feier werden rechtzeitig Mitteilungen gemacht. * Lebensmüde. Am Samstag abend wollte ſich ein 42 Jahre alter Mann in der Nähe des Kleinfeldſteges auf die Gleiſe des fälligen Perſonenzuges Nr. 366 legen. Zwei Eiſen⸗ bahnbeamte konnten den Lebensmüden mit Mühe entfernen und verhüten, daß er ſich unter den heranfahrenden Perſonen⸗ zug warf. Wegen zerrütteter Familienverhältniſſe wollte ſich der Mann das Leben nehmen.— Samstag nachmittag ver⸗ ſuchte ein 25 Jahre alter Kaufmann in der Wohnung ſeiner Eltern in der Schwetzingerſtadt durch Einnehmen von Pulver ſich das Leben nehmen. Er wurde mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat un⸗ bekannt.— In der Nacht von Samstag auf Sonntag mußte ein 39 Jahre alter Schloſſer in der Schwetzingerſtadt mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht wer⸗ den, da er wiederholt verſuchte, ſich etwas anzutun. Der Die Hochflut des Verkehrsſtromes um 8 Uhr morgens durch G rund zur Tat dürfte in Familienſtreitigkeiten zu ſuchen ſein. — IJn der gleichen Nacht nahm ein 37 Jahre alter Friſeur in ſeiner Wohnung in der Unterſtadt Schlafpulver ein und öffnete ſich eine Ader am linken Arm. Wegen eines unheil⸗ baren Nervenleidens wollte er ſich das Leben nehmen. Seine Abſicht mißlang, er verletzte ſich nur gering. * Entgleiſung eines Materialzuges. Am Samstag abend wollte am Neckarvorland zwiſchen Friedrichsbrücke und Stra⸗ ßenbahndepot ein beladener Materialzug anfahren. Da ſich das Schienengeleiſe auf der nach der Böſchung zu gelegenen Seite geſenkt hatte,fielen acht Kippwagen des Zu⸗ ges die Böſchung hinunter. Die Maſchine wurde nur aus den Geleiſen gehoben. Perſonen kamen nicht zu Schaden. * Beim Keſſelreinigen verunglückt. Beim Reinigen eines Keſſels in einem Neckarauer Fabrikbetriebe zog ſich am Sams⸗ tag vormittag ein 57 Jahre alter Fabrikarbeiter eine Ver⸗ letzung unterhalb des linken Schulterblattes zu, ſodaß er mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte. * Unfall beim Fußballſpiel. Auf dem Sportplatz bei den Brauereien zog ſich geſtern mittag ein 23 Jahre alter Spieler eine Verletzung an der rechten Knieſcheibe zu. Er wurde mit einem Auto nach dem Krankenhaus verbracht. * Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des Samstags abends Ecke Riedfeld⸗ und Bürgermeiſter Fuchsſtraße zwiſchen einem Einſpännerfuhrwerk und einem Radfahrer, der verletzt wurde, und nachts auf der Lindenhofüberführung zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einer Pferdedroſchke. * Durchgegangen. In den Gärten an der Fohlenweide riß ſich am Samstag abend ein vor ein Fuhrwerk geſpanntes Pferd los und ſprang davon. Unterwegs wurde ein daher⸗ kommender 48 Jahre alter Mann von dem Zugſtrang des Pferdes erfaßt und etwa 50 Meter weit geſchleift, wobei er einige Verletzungen davontrug. Nach Anlegung eines Notverbandes im ſtädtiſchen Krankenhaus konnte der Ver⸗ unglückte allein nach Hauſe gehen. Das Pferd rannte in ſeinen Stall in den Snelzengärten. eeeeeeee, NNcNccNn 2 7 7 2 72 7 2 7 7279 7 42 8 7 75 4 7. 7 7 11 . 25,. TTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbbTbTbTbTbTbTbTbbTbTbbbTbTbTbVbTbVTbVTbVTVTVbTbVVVbbbTTTTbVTT 2 2 2 2 7 Egger⸗Lienz ⸗Ausſtellung in Maunnheimer Kunſtverein Als klarſtes Bild dieſer Ausſtellung grüßt den Eintreten⸗ den das Selbſtporträt des im November vorigen Jahres ver⸗ ſtorbenen Malers, dem die geplante Mannheimer Ausſtellung ſeiner Werke noch ſehr am Herzen gelegen hatte; ſie iſt nun zu einer Gedächtnisausſtellung geworden, doch ſollte man ſie nicht als ſolche betrachten, um vielmehr die lebendige Kraft zu er⸗ ennen, die aus dieſen Bildern ſpricht. Rein äußerlich iſt ihre agierung bewundernswert; nur reichſte Erfahrung und ent⸗ prechendes Geſchick vermag den für Gemälde dieſes Aus⸗ maßes wenig geeigneten Raum in dieſer glücklichen Art für dieſe Werke nutzbar zu machen und ihnen die geeignete Wir⸗ ung zu ſichern. Die ganze Ausſtellung hat etwas verhalten Weihevolles. Man ſpürt, daß dieſer Künſtler mehr gewollt hat, als ihm zu geben beſchieden war, aber gerade dieſe Spanne zwiſchen Wille und Weg ſchafft die Stärke des Eindrucks. Einer ſteht hinter ihm, deſſen Glut er nicht zu entfalten wußte, deſſen Löſung vom Epiſodiſchen und Betonen des Typiſchen er jedoch ganz fbenſo zum Quell ſeines Schaffens machte: Hodler. Und ſo zernt man hier einen Egger⸗Lienz kennen, der weitabgerückt iſt von ſeinen zwar auch vertretenen, aber für die Geſamtſchau nicht mehr charakteriſtiſchen Genrebildern, und in großen Vi⸗ ſonen das Kreuz des Lebens vor dem ergriffenen Beſchauer gufrichtet. Ein einziger ſtiller Schrei der Kraft, die nicht zum erk gelangen kann, geht durch die wuchtige Symbolik„Der Ceenſche. und mit gleicher Ergriffenheit wird man vor dem umbolon„Die Alten“ verharren, das das eine große Grund⸗ motiv des Künſtlers am erſchütterndſten zum Ausdruck bringt: 8 Vergänglichkeit. Ihre Weiſe kehrt hier ſtets wie⸗ der, vorgetragen von einem Künſtler und Menſchen mit ſtar⸗ em Arm und weichem Herzen; und ſo kann man ſie auch aus em freskvartigen Bild„Die Lebensalter“ heraushören. 6 Die Vergänglichkeit als furchtbare Macht iſt der Krieg. Er hat Egger⸗Lienz ganz tief erregt, wie ſeine Kriegsbilder Sgeben, in denen er ſich ganz und gar, ſelbſt die koſthare Schöpfung„Trient im Kriege“ nicht ausgenommen, vom Epi⸗ odiſchen befreit zeigt.„Die Namenloſen“ nennt er eine Mo⸗ aumentalſchöpfung, die den Raum der Ausſtellung wie ein zymbol beherrſcht. Man wird ſich nicht dabei aufhalten, darin einen in dieſer Art kaum möglichen Sturmangriff dargeſtellt zu ſehen. Was Egger⸗Lienz hier als Meiſter giht, iſt die Idee ges erbarmungslos vorwärtsſtürmenden Angriffs mit den über den Boden hingeſpannten Leibern, deren Schickſal in rer bewegten Namenloſigkeit liegt. Dann das„Finale“, der Reſt des Kriegs, der Sinn ſeines Sterbens. Die Bildtiefe des Soldaten“ läßt dieſes Werk als ſtärkſtes dieſer Gruppe erſcheinen. Zu dem im Volkstum verwachſenen Maler gehört als ſtärkſtes Kennzeichen das Religiöſe; es erſcheint in der ſymboliſchen Vereinigung mit dem Motto der Vergänglich⸗ keit und gibt in der„Auferſtehung“ oder der„Familie“ den eigentlichen Gehalt der Schöpfungen. Hier zeigt die zurück⸗ haltende und gleichſam gehemmte Farbengebung des Malers die ganze Tiefe ihres überaus ſchlichten, beinahe asketiſchen Ausdrucks, der auch die einzelnen Geſtalten ſelbſt in einer nur vom Religiöſen her verſtändlichen Iſolierung erſcheinen läßt. Und ſo wird man von den Werken des Schöpfers dieſer ein⸗ zelnen Kreuzträger des Lebens nur mit tiefſter Erſchütterung Abſchied nehmen. k. Theater und Muſik Nationaltheater Mannheim. Das Theater ſollte ſich von anderen Gaſtſtätten dadurch unterſcheiden, daß es ſi ſeinen Gäſten gegenüber von vornherein etwas abwarten nerhält. Man ſollte nämlich eines nicht vergeſſen: da freut ſich der Abonnent eine ganze Woche auf„Tosca“ und muß am Wochenende als Sonntagsüberraſchung erleben, daß die Tosca, Roſe Pauly⸗Dreeſen, gar nicht auftritt, ſondern ein Gaſt dafür kommt. Man kann es gewiß nicht allen Abon⸗ nentenwünſchen recht machen, aber gewiſſe Anſprüche dürfen ſie wohl ſtellen, und dazu gehört es, daß das unſerer Oper zufällig für dieſe Spielzeit gewordene Gnadengeſchenk einer ſo hervorragenden Kraft, deretwegen man doch die „Tosca“ überhaupt hervorholte, auch zu einer gerechten Ver⸗ teilung kommt. Statt deſſen hat ſich oͤas Theater geſtern ein Dangergeſchenk geben laſſen, das es offenbar weiterreichen mußte. Bei aller Anerkennung der en in einer guten Höhe liegenden ſtimmlichen Qualitäten der geſtern als Tosca gaſtierenden Münchner Sängerin Eliſabeth Delius konnte es von vornherein keinem Zweifel unter⸗ liegen, daß hier die Möglichkeit, eine Tosca glaubhaft zu machen, kaum beſtand. Das ohne Frage vorhandene Material ergibt einen merkwürdig verſchleierten Ton, der nicht nur in einer möglichen Indispoſition begründet ſein kann, und auch dem in überzeugenderem Espreſſivo ge⸗ ſungenen zweiten Akt wohl kaum noch eine Ueberraſchung bot. Die etwa vorhanden geweſenen Engagementsabſichten werden ihr entſprechendes Korrektiv durch die Vorſtellung er⸗ fahren haben, die in ihren übrigen Teilen an dieſer Stelle be⸗ reits ausführlich gewürdigt wurde. Nur iſt dabei noch zu be⸗ tonen, daß Vajdas Cavaradoſſi weſentlich an Ausdruck ge⸗ wonnen hat. Dr. K. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche Mannheim. Ein neuer Organiſt und ein Männerchor; ein Bach⸗Programm des Organiſten, und Männerchöre von Beethoven(Bear⸗ bheitungen) und Bruckners„Tröſterin Muſik“, ein Männer⸗ chor mit Orgelbegleitung. Der neue Organiſt Kurt Hermann Utz⸗Leipzig, ein Schüler unſeres Kirchenmuſikdirektors Arno Landmann, macht gegenwärtig ſeine Studien bei dem berühmten Orgelmeiſter, der nunmehr 25 Jahre in Leipzig anſäſſig iſt. Karl Straubes Name iſt mit dem Bach⸗ Verein und den Bach⸗Feſten 1911, 1914, 1920 eng verbunden, mit der Herausgabe alter Orgelwerke, mit einer damals neuen Bach⸗Auslegung. Von dieſem Expreſſionismus der Jahr⸗ hundertwende iſt man neuerdings zurückgekommen. Und Karl Straube war einer der Erſten, der den Weg fand zur„alten Bach⸗Orgel“, ſo weit wir ſie noch heute auf unſern modernen Orgeln verwirklichen können. Soll man denn auf alle Vor⸗ teile der neuen Orgel— man könnte ſagen: der„Reger⸗ Orgel“— verzichten?, ſoll man Feinheiten der Tonſchwel⸗ lungen, der Pedalkoppeln, der neuen Klangfarben aus⸗ ſchalten? Keineswegs, nur ſoll man ſie mit Vorſicht be⸗ nutzen. Und Karl Straube war einer der Erſten, der ſolche Vorſicht übte und lehrte. Dieſe Umkehr vollzog ſich ſeit dem „Deutſchen Organiſtentag“ von Hamburg in aller Stille. Auch Arno Landmann hat ſich dieſer neuen Bachbewegung, wie hier oftmals dargelegt, mit Eifer und Ueberzeugung ange⸗ ſchloſſen. Man kam noch zu einem andern Ergebnis: dem Schnellſpiel, dem Rutaboweſen(dem„Taumelkelch“ der neuen Orgelvirtuoſität) wurden ein neutraler Boden bereitet. Kurzum: er wurde„abgebaut“. Dieſen Bach hörten wir nun geſtern abend ſogleich in„Präludium und Fuge Es-dur: das Zeitmaß von vornehmer Mäßigung, die Regiſtrierung nach alten Ueberlieferungen, die ganze Darlegung außerordentlich klar, ſelbſt vormals dunkle Partien mit hellem Lichte beſtrah⸗ lend, der Rhythmus feſt und doch ſo ſeicht fließend in den Zwiſchenſätzen der Fugenform. Sehr ſchön gerieten auch die kleinen Choralvorſpiele, zarte Idyllen der Regiſtrierung, ein wenig dem Tempo moderno genähert das vierſätzige Hirten⸗ ſpiel(„Paſtorale“). Aber ein junger Organiſt will doch ein⸗ mal glänzen! Hernach kehrte Kurt Hermann Utz wieder zu⸗ rück zum„alten“ Bach. Der Anfang der F⸗dur⸗Toccata war jedenfalls würdig und zeigte den jungen Organiſten auf tech⸗ niſch⸗muſikaliſcher Höhe. Es war ein guter Gedanke, einmal Männerchöre im Rahmen eines Kirchenkonzertes zur An⸗ ſchauung zu bringen. Nur fehlt dem Männergeſangverein „Concordia“ von Frieſenheim(Leitung Paul Härings die geſchmeidige, gleichmäßige Tonbildung, die zu Beethoven und Bruckner erforderlich iſt. A. Bl. — .. zu bewundern. Fanfarenmärſche eröffneten den wort. Neue Mannhelmer geltung[Abend⸗Ausgabeſ Montag, den 24. Januar 1927 . Seite. Nr. 38 Veranſtaltungen Städtiſche Sonntagsveranſtaltung im Roſengarten Bet Wirtſchaftsbetrieb ſand geſtern das zweite große Mi litärtonzert, ausgeführt vom vollſtändigen Muſik⸗ korps des erſten(heſſ.) Grenadier⸗Bataillons Inf.⸗Regiment Nr. 15 aus Gießen, unter Leitung des hier bereits ſehr gut eingeführten Obermuſikmeiſters W. Löber, im Nibelungen⸗ ſaal ſtatt. Das Konzert, deſſen Programm, wie üblich bei den Gießenern, durch die reichlichen Zugaben verdoppelt wurde, war, wenn die vielen andern Veranſtaltungen in Betracht bezogen werden, verhältnismäßig gut beſucht. Zwei Armee⸗ märſche leiteten die Vortragsfolge ein. Es folgte die Ou⸗ vertüre zur Oper„Wilhelm Tell“, der„Aufzug der Meiſter⸗ ſinger“„Idyll“, von Michaelis und Melodien aus der Operette „Gräfin Mariza“. Wenn auch das Tempo manchmal etwas zu raſch wurde, ſo war doch immer wieder die feine Ton⸗ gebung, die auch den empfindlichſten Pianoſtellen gerecht wurde, weiten Pro⸗ grammteil. Obermuſikmeiſter Löber ſtellte ſich mit ſeinem Walzer„Grüße von der Lahn“ als geſchmackvoller Komponiſt vor und fand dafür, wie auch für die anderen Darbietungen, die Tannhäuſerouvertüre, die große Fantaſie aus„Der Frei⸗ ſchütz“ und das Potpourri„Die Reiſe durch Europa“ ſtarken Beifall, der oft die Formen von herzlichen Ovationen für die brave Reichswehrkapelle und ihren Leiter annahm. Mit hiſto⸗ riſchen Märſchen verabſchiedete ſich Löber mit ſeiner tüchtigen Schar, die ſich in Mannheim bereits Heimrecht erworben* Film ⸗Nundſchau Ein neuer Bethelfilm wird zur Zeit in Mannheim gezeigt. Wie der erſte Teil des Films vor zwei Jahren, ſo gewährt auch dieſer zweite mit ſei⸗ ner zweiſtündigen Vorführungszeit einen überwältigenden Einblick in die Stadt der Barmherzigkeit Bethel bei Bielefeld, wo über 5000 Kranken und Geſunde Pflege und Erziehung ſinden. Namentlich Epileptiſche haben dort ein Heim, Diakonen, Kranken⸗ und Kinderſchweſtern werden aus⸗ gebildet, Mädchen erlernen die Arbeit im Hausweſen, Studen⸗ ten und Kandidaten der Theologie erhalten dort neben der wiſſenſchaftlichen Ausbildung in der Theologiſchen Schule die praktiſche Schulung in der Krankenpflege und in allem Wohl⸗ fahrtsdienſt; Heimatloſe, Arbeitsloſe, in der ſozialen Not Ver⸗ kommende werden dort emporgehoben und wieder auf ſicheren Boden geſtellt. Es iſt doch nichts geringes, wenn in Bethel und den damit verbundenen Zweiganſtalten ſtändig 2000„Va⸗ gabunden und Landſtreicher“ beherbergt werden. Mit Stau⸗ nen hört man, daß dieſes ganze Rieſenwerk, in dem das ſo viel geſchmähte und verachtete Chriſtentum Triumphe der Nächſtenliebe feiert, der Tatkraft eines einzigen Mannes ſein Beſtehen verdankt, nämlich des evangeliſchen Pfarrers von Bodelſchwingh, der vor 60 Jahren damit den Anfang machte, daß er in einem weſtfäliſchen Bauernhaus vier epilep⸗ tiſche Kinder in Pflege nahm. Das von einem Sohn im Geiſte des 1910 verſtorbenen Vaters fortgeführte Werk hat auch in Mannheim viele treue Freunde. Kein Wunder, daß die Vor⸗ führungen des Films im Hoſpiz F 4, 8 ſtets überfüllt ſind. Es geht ein ſtarker Strom der Begeiſterung aus von dieſen Bil⸗ dern, die ſo anſchaulich zeigen, wie hier im Namen Chriſti er⸗ folgreich gearbeitet wird an der Ueberwindung von Leibes⸗ und Seelenelend. Der Film wird nur noch heute Montag und morgen Dienstag gezeigt. Ne Ehrung. Der Mannheimer Handwerkskammer⸗Präſi⸗ dent, Fleiſcherinnungsobermeiſter und Stadtrat Jakob Groß, wurde anläßlich der Einweihung des neuen Verwaltungs⸗ gebäudes der Handwerkskammer für die Kreiſe Lörrach, Frei⸗ burg und Offenburg zum Ehrenmeiſter der Freiburger Handwerkskammer ernannt. * Falſcher Feueralarm. In einem als Wagenhalle be⸗ nutzten Raum im rechten Flügel des Schloſſes war heute früh ein Rohölmotor längere Zeit gelaufen. Die Abgaſe drangen in die über dem Raum liegenden Wohnungen. Die Woh⸗ nungsinhaber nahmen an, es ſei ein Brand ausgebrochen. Die um 3,46 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr ſtellte die Ur⸗ ſache des Brandgeruches feſt. Unruhige Nächte. Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht von Samstag auf Sonntag 30 Perſonen und in der Nacht von Sonntag auf Montag 10 Perſonen zur Anzeige. * 80. Geburtstag. Am morgigen Dienstag feiert Frau Eliſe Zillig, Witwe des verſtorbenen Buchdruckereibeſitzers Aug. Ehriſt. Zillig in Wiesloch, in geiſtiger und körperlicher Friſche im Kreiſe ihrer Kinder und Enkelkinder ihren 80. Geburtstag. Aus dem Lande Der Winterſonntag in Heidelberg Heidelbera, 24. Jan. Der geſtrige ſchöne Winterſoun⸗ tag hal nicht nur viele Ausflügler, ſondern auch eine roße Anzahl von Winterſportfreunden auf die Höhen von eidelberg gelockt. Die meiſten erlebten aber inſofern eine Enttäſchung, als die Schneedecke auf dem Königsſtuhl weder für den Ski⸗ noch für den Rodelſport geeignet war. Da die Rodelbahn am Königsſtuhl an einer Stelle ziemlich vereiſt war, ereigneten ſich eine größere Anzahl Unglücks⸗ fälle, wie Knöchel⸗ und Schienbeinbrüche, leichte Gehirn⸗ erſchütterungen und dergleichen. Kr, Heidelberg, 24. Jan. Beim Rodeln auf dem Königs⸗ ſtuhl erlitt ein Arbeiter aus Kirchheim einen Knöchelbruch, eine Kontoriſtin aus Heidelberg einen Schienbeinbruch, eine Arbeiterin aus Mannheim eine leichte Gehirn⸗ erſchütterung. Alle fanden Aufnahme im Akademiſchen Krankenhaus. Außerdem haben vier weitere Perſonen Haut⸗ abſchürfungen erlitten. Aus der Pfalz Die Geliebte ermordet Germersheim, 24. Jan. Am Freitag abend gegen halb 6 Uhr wurde im Rhein an der Ausmündung des Lingeufelder Altrheines eine weibliche Leiche geländet. Die Tote iſt vermutlich identiſch mit der am 20. September 1909 zu Vim⸗ buch, Amt Bühl, in Baden geborenen Hilda Hönig, die ſeit dem 25. Dezember 1926 vermißt wurde. Es liegt Mordverdacht vor. Die Leiche wurde zur Sektion in das Krankenhaus gebracht. :: Germersheim, 24. Januar. Die am Freitag hier an⸗ geſchwemmte Leiche der Hilde Hönig aus dem Badiſchen wurde geſtern im Beiſein des Staatsanwalts von Offenburg geöffnet. Der Befund wird noch geheim gehalten. So⸗ piel ſteht feſt, daß die Hönig ſchwanger war. Der des Mordes verdächtige Liebhaber der Hönig, der 19jährige Arbeiter Wen⸗ delin Friedmann aus Weitelung bei Bühl wurde der Leiche gegenübergeſtellt. Er gab auf alle Fragen keine Ant⸗ Friedmann wurde am 5. Dezember mit der Hönig auf ihrem letzten Weg nach Scherzheim geſehen, wo ſie ihre Schwe⸗ ſter beſuchen wollte, aber nicht eintraf. Ihr Verſchwinden fiel erſt am Valen wullte. 1 „Dezember auf, als ihre Mutter ſie in Scherzheim Nachbargebiete Raubmord an einem Frankfurter Juwelier Juwelier Grebenau ermordet— Für 50 000 Mark Wert⸗ ſachen entwendet— Der Täter entkommen * Frankfurt a.., 24. Jan. Am Sonntag iſt in der Kaiſerſtraße in Frankfurt der Juwelier Joſeph Grebenau von einem unbekannten Täter ermordet und Schmuck⸗ ſachen im Werte von etwa 50 000 Mark geraubt wor⸗ den. Zwiſchen Grebenau und dem Täter muß ein harter Kampf ſtattgefunden haben, denn im Kaſſenſchrank fand man Blutſpuren, die auf dieſen Kampf ſchließen laſſen. Wie verlautet, begab ſich Herr Grebenau, wie er meiſt an Sonntagvormittagen zu tun pflegte, nach ſeinem Geſchäft in der Kaiſerſtraße 1, um die eingegangene Poſt durchzuſehen und geſchäftliche und private Angelegenheiten zu erledigen. Er hatte kurz nach 9 Uhr noch in einem Café an der Haupt⸗ wache eine Taſſe Kaffee getrunken und ſuchte dann ſein Laden⸗ lokal auf, das vom Hofe des„Freien Deutſchen Hochſtifts“ aus einen zweiten Eingang beſitzt. Wenige Minuten vor 10 Uhr wurde er noch von der Frau des Hausmeiſters im Hofe ge⸗ ſehen und begrüßt. Kurz vor 11 Uhr betrat einer ſeiner An⸗ geſtellten durch den hinteren Eingang das Lokal und fand ſeinen Prinzipal mit dem Geſicht auf der Erde in⸗ mitten einer großen Blutlache tot vor. Er alar⸗ mierte ſofort die Polizei, die ſchon nach wenigen Minuten an dem Tatort eintraf. Schon die erſten Feſtſtellungen er⸗ gaben, daß Grebenau, lt.„Frankf. Ztg.“, einem furcht⸗ baren Verbrechen zum Opfer gefallen ſein mußte. Im kleinen Hausflur waren Fußboden, Waſchtoilette und Wände mit ſchweren Blutflecken beſpritzt. Ein Zwiſchenraum, der nach dem Laden führt, wies ebenfalls viele Blutflecken auf. In der Tür zwiſchen dem kleinen als Kontor benutzten Raum und dem Laden lag die furchtbar zugerichtete Leiche. Ge⸗ richtsarzt Dr. Roth, der kurz nachher an dem Tatort eintraf, ſtellte im Hinterkopf eine tiefe Einſchußſtelle und außerdem auf dem Kopf und an der Stirn fünf furchtbare, klaffende Wunden feſt. Die Schläge waren mit einem ſchweren Gegenſtand, und zwar offenkundig mit dem großen Vorhängeſchloß der hinteren Ladentüre, geführt worden und die Schädeldecke vollſtändig zertrüm⸗ mer Die Mordkommiſſion ſtellte vorläufig folgendes ſeſt: Den aufgefundenen Blutſpuren zufolge hat zwiſchen dem Ermordeten und dem Täter im Flur ein kurzer Kampf ſtattgefunden. Der Ermordete hatte vermutlich die beiden im Zwiſchenzimmer befindlichen Kaſſenſchränke, in denen nachts die wertvollſten Gegenſtände aufbewahrt werden, ſchon geöffnet. Als die Beamten den Kaſſenſchrank einer gründ⸗ lichen Durchſuchung unterzogen, entdeckte man, daß ein ſchwerer Raubmord vorlag. Es war hier nämlich ein Tablett herausgenommen, das auf Samtunterlagen eine Reihe wertvoller Schmuckſtücke enthielt. So fehlen viele Brillantbroſchen, Platinketten, Ohrringe uſw. im Werte von rund 50 000 Mark. Es iſt möglich, daß noch größere Verluſte bei genauer Durchſicht der vollſtändig an⸗ gefüllten Kaſſenſchränke feſtgeſtellt werden. Außerdem hat der Mörder aus der Brieftaſche ſeines Opfers Bargeld in Höhe von annähernd 300 Mark geraubt. An den Schränken, Türen und anderen Gegenſtänden finden ſich zahlreiche Fingerabdrücke, die ſichergeſtellt wurden. Gerichtschemiker Profeſſor Dr. Popp wird heute, Montag, die Unterſuchung der Blutſpuren vornehmen. Die Kriminalpolizei traf ſofort umfaſſende Maßnahmen zur Aufdeckung der Bluttat. —— Sportliche Runoͤſchau Schneeflut im Schwarzwald Kaum zu bewältigende Neuſchneemaſſen— Fortdauer des Schneefalls Das Skigebet aller Skileute muß heuer beſonders inten⸗ ſiv geweſen ſein, daß Sankt Peter in dieſem Ausmaße uner⸗ wartet Schneemaſſen über Schneemaſſen ins Gebirge wirft, ſodaß man regelrecht von eine Schneeflut ſprechen kann. Die Schneefälle vor acht Tagen ſind ein Kinderſpiel gegen das, was mit dieſem Wochenende und Wochenwechſel an weißen Flocken ſich über die Höhen gelegt hat. Faſt des Guten iſt es zu viel, denn Straßen und Skibahnen liegen tief im weißen Bett und die Bahnſchlitten haben die größte Mühe, — den Verkehr die nötigen Fahrrinnen zu geben. Die Hilfe er menſchlichen Hand muß ſchaufelbewehrt nachhelfen. Wind und Schnee lachen aber des mühevollen Beginnens, und was eben frei gelegt, wird in den nächſten zwei Stunden wieder eingedeckt. Skiläufer, denen der Schnee nie genug ſein kann, ziehen beſcheiden aus dem Uebermaß weißer Maſſe zurück auf die gebahnten Straßen, denn Spuren und einen halben Meter im tiefen, teilsweiſe infolge leichtem Temperaturan⸗ ſtieg auch ſchweren Schnees gehört nicht zu den Annehmlich⸗ keiten des Daſeins, das doch auf dem Schnee in ſeinen reinſten Freuden erſtrahlen ſoll. Es ſchneit nun ſeit Donnerstag faſt ununterhrochen im Schwarzwald. Jeder Tag brachte wieder das gleiche Bild, wenn auch einmal zwiſchendurch für eine in örtlicher Auf⸗ hellung ein Fetzen blauer Himmel durchkam und der Schnee einhielt. Danach kams umſo toller und den ganzen Samstag und Sonntag über machte es ſo fort und legte auch noch abends, als ſich der ſtarke Wochenendſportverkehr heimwärts wandte, unentwegt fort. Mit vollen Säcken ſchüttelte und lachte Frau Holle hinter ihren erwachſenen und unerwachſe⸗ nen Skikindern her. Die Schneehöhen wuchſen rapid, faſt hörbar, die Bäume ſanken tiefer und tiefer in den weißen Pelz und duckten ſich, ſodaß mancher ſchöne Waldweg ab⸗ wechslungsreiche Kletterpartien mit Ski verlangte. Wande⸗ rungen auf Ski waren arbeitsreich und anſtrengend und ent⸗ ſchädigten durch Abfahrt nur dort einigermaßen, wo man ge⸗ ſpurte oder gebahnte Wege traf. Freie Hänge im Neuſchnee gings bei der Schneetiefe ſchön langſam hinunter. Pracht über Pracht kleidete dafür die Waldungen, die wohl die ſchönſten Bilder dieſes Winters jetzt bieten. Zauberer Winter hat ganze Arbeit gemacht und rundet ſein Werk mit weiteren Schneefällen. Veranſtaltungen ſportlicher Art gabs verſchiedentlich im Norden, im Süden und zwiſchendrin. Skiwettläufe im Hornisgrindegebiet Skiwettläufe am Nordfuß des Feldbergs in Hinterzarten(mit umgekehrten Beſtandteilen übertragen mit rivierahaftem Klana Popodolce in luſtigen Skiläufer⸗ kreiſen geheißen), im Mittelſchwarzwald hatte Triberg eine kleinere ſportliche Veranſtaltung auf ſeiner Bergſeeeisbahn, die mit Aufbietung aller Kräfte von der Schneeſaſt freigehalten wurde. Der Zug der Sport⸗ und Winterfreudigen war Legion nach allen Richtungen. Sie werden müde vom tiefen Schnee heimgekommen ſein. Das ungemein reichlich befolste Skigebet, daß jetzt über eine Schneedecke von durchſchnittlich einem Meter Mächtigkeit hallt, wird vermutlich ein bißchen varitert und lauten: Lieber Petrus mein, hör jetzt auf mit Schnein; Neuem Schnee nun wehre, lieber Froſt heſchere, Daß der Schnee ſich ſetze, ſouſt nimmt dieſe Hetze Winterſport Die ſchwäbiſchen und badiſchen Ski⸗Meiſterſchaften Wenſcher⸗ulm in Klaſſe II erzielt im Langlauf die beſte Zeik des Tages Degenfeld, 23. Jan.(Drahtbericht.) In Degenfeld wur⸗ den bei lebhafter Anteilnahme von Seiten des Publikums die Skimeiſterſchaften von Baden und Schwaben ausgetragen. Die Witterungsverhältniſſe waren der Veranſtaltung recht günſtig. Die Schneeverhältniſſe dagegen ließen zu wünſchen übrig. Der Schnee war auf dem größten Teil der Strecke ver⸗ harrſcht. Im Langlauf über 18 Km. ſtellte der in Klaſſe Ul ſtar⸗ tende Wenſcher⸗Ulm alle Konkurrenten der Klaſſe 1 in den Schatten und ſiegte in der beſten Zeit des Tages mit.35.24 Stunden. Die Ergebniſſe: Skimeiſterſchaft von Baden und Schwaben: 1. Wilhelm Braun⸗Bayersbronn. Langlauf: Note 18.513, Sprunglauf 18.875, Geſamtnote: 18.694. Kombinierter Lauf: 1. Heinzelmann⸗Isny. Note 17.402. 2. Knegel⸗Jsny. Note 17.166. Großer Langlauf 18 Km.: Klaſſe I: 1. Dietſche⸗Glas⸗ hütte.38.17 Std. 2. Hauſt⸗Sauerbronn.40.35 Std. Klaſſe U: —555 enſcher⸗Ulm.35.24 Std. 2. Graf⸗Freudenſtadt.42.15 S Bayeriſche Ski⸗Meiſterſchaften K. Neuner⸗Partenkirchen zum vierten Male Meiſter Vor etwa 3000 Zuſchauern, unter denen ſich zahlreiche Ver⸗ treter der Behörden, Oberbürgermeiſter Scharnagl⸗München ete. befanden, wurden am Samstag und Sonntag in Schlier⸗ ſee die bayeriſchen Skimeiſterſchaften ausgetragen. Da an bei⸗ den Tagen Neuſchnee niederging, litten die Leiſtungen etwas. Die Beteiligung an den Wettbewerben war ſehr ſtark. Am großen Langlauf nahmen 156, am Sprunglauf 100 Läufer teil. Die Meiſterſchaft fiel zum vierten Male an K. Neuner⸗Par⸗ tenkirchen, der mit Note 19514 vor dem deutſchen Meiſter W. Klaß⸗Klingenthal(Note 18903) und G. Leismüller⸗München den erſten Platz belegte. Im Großen Sprunglauf belegte K. Neuner in:42.45 Stunden den erſten Platz. Im Sprunglauf blieb dagegen W. Klaß mit Sprüngen von 38, 37, 38 Meter in Front. Bemerkenswert iſt die Leiſtung des JFungmannen⸗ Siegers, L. Kratzer⸗München, mit Sprüngen von 22, 32, 33 m Jußball Sportverein Amicitia 09 Viernheim—Sportvereiniguig 1907 Mannheim:0(:0) Mit nicht weniger als 7 Erſatzleuten hatten die Neuoſt⸗ heimer nach Viernheim fahren müſſen, ſie konnten ſich aber mit einer 110 Niederlage noch gut halten. Der Platz war ſtark mit Schnee bedeckt und ließ kein flüſſiges Kombinationsſpiel zu. Viernheim ſpielte leicht überlegen und vermochte die Gäſte meiſt in die Verteidigung zu zwingen. Das einzige Tor des Tages fiel in der 21. Minute vor dem Wechſel durch den Mittelſtürmer Jäger. Die Angriffe der Mannheimer wurden von der Viernheimer Verteidigung immer rechtzeitig unterbunden, ſo daß es beim knappen Slege der gaſtgebenden Elf blieb. Der Schiedsrichter leitete korrekt. a⸗ Sportverein Schwetzingen— Vorwärts Maunheim 925(:2) Bei ſchneebedecktem Boden gibt es immer torreiche Reſul⸗ tate. Schwetzingen ſpielte ſofort energiſch und lag bald:0 in Führung. Vorwärts gelang es aber die Partie:2 un⸗ entſchieden zu ſtellen. Aber bis Halbzeit legten die Einheimi⸗ ſchen wieder 2 Tore vor.:2. Nach der Pauſe verſagte Schwetzingens Torhüter und die Mannheimer glichen erneut aus:4. Ein Elfmeter ſorgte für Schwetzingens Führungs⸗ tor, dann ließen die Gäſte merklich nach und die Platzmann⸗ ſchaft konnte noch 4 Tare erzielen, erſt kurz vor Schluß ver⸗ beſſerten die Mannheimer das Endergebnis auf:5. Schwet⸗ zingen hat den Sieg durch beſſere Leiſtungen verdient, das Spiel war durchweg fair. Es DDBBB————————BBrrrr.—— Wetternachrichten der badiſchen Landeswetterwarte Nach weiteren Schneefällen trat geſtern nachmittag in der Ebene und vielfach auch im Gebiege Tauwetter ein. Ueber dem Feſtland wölbt ſich hoher Druck auf, an dem die Warmluftmaſſen der großen Island⸗Zyklone abgleiten werden. Bei zeitweiligen Aufhellungen ſind daher in Baden wieder leichte Strahlenfröſte zu erwarten, die eine weitere Entwick⸗ lung des ſtellenweiſe aufgetretenen Tauwetters aufhalten werden. Wetteransſichten für Dienstag den 25. Januar: Aufhellun⸗ gen und leichte Strahlungsfröſte, zeitweilige nordöſtliche Luft⸗ zufuhr, in der Ebene Temperaturen um Null Grad, örtliche Morgennebel. ———— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Alſred Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder— port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gexicht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. 5 2 2 Was in teinem Haushalt fehlen darf ist gute, krältige, gesunde Milch, die lange haltbar. die Sorge um tägliche Frischmilch erspatt. Ist die peinlich sorefaltig kon- densieite, würzig duftende Alpursa-Alpenmilch,„Bären- NMarke“ oder„Trifft-Marke“, im Haushal, dann besiizi die Hausftau S427 1. eine stark rahmhaltige, wundervol'e Milch zum Kochen und Backen, zu Kaffee, Tee oder Kakao 2. ein unersetzliches, kiaſtstotzendes Nahimit'el für die Kinder, eine reine, keimfreie Milch mu dem einzig- artigen Duft nach Bergkräutein und Blumen. Man verlange ausdrücklich: „Bären-Marke“ 10%,„Trifi-NMarke““ 8% Feifgehali! In allen einscnlägigen Geschaften erhäliſien. 8 7, 20/21 Mit dem ſchweren Schnee, nie ein End, o weh., W. R. 4 78 Dee n „H Scharfi, Mannh Lesbeler 2 20 Telephon 'e t ⸗ 4 5 i⸗ 8. l. . 15 f t 2 5 2 E Montag, den 24. Januar 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabef *. Seite. Nr. 88 Wirtiehafts · und Handelszeitung Reiherſtieg Deutſche Werft AG. Fuſionsverhandlungen abgeſchloſſen Die von der Deutſchen Werft mit dem Hamburgiſchen Staat und der Reiherſtieg Schiffswerft und Maſchineafabrik Wetzel u. Freytag Komm.⸗Geſ. a. A. ſeit längerer Zeit geführ⸗ ten Verhandlungen können als abgeſchloſſen betrachtet wer⸗ den. Zwiſchen den Verwaltungen der beiden Werften iſt ver⸗ einbart worden, daß der Dock⸗ und Reparaturbetrieb der Deut⸗ ſchen Werft nach der Reiherſtiegwerſt perlegt wird. Der Deut⸗ ſchen Werft wiro unter gewiſſen Klauſeln eine Abfindung von rd. 3 Mill.„ vom Staat gewährt, vorbehaltlich Zuſtimmung des Senats und der Bürgerſchaft. Die Verlegung geſchieht im Intereſſe der hamburgiſchen Schiffahrtsverhältniſſe. Die Reiherſtiegwerft(bisheriges Kapital 1,8 Mil. /) wird unter Ausſchaltung des Hille⸗Werkes in eine AG. mit einem Kapital von 1,, Mill. umgewandelt. Die AG. erhöht dann ihr Kapital auf 3,6 Mill.. Die neuen Aktien werden von der Deutſchen Werft übernommen. Die Geſellſchaft wird ihre bisherige Firma in Reiherſtieg— Deutſche Werft AG. umändern. Neben den bisherigen perſönlich haftenden Geſell⸗ ſchaftern Freytag und Schlüter werden die Vorſtandsmitglie⸗ der der Deutſchen Werft Dr. Volz und Dr. Krull in den Vorſtand der Geſellſchaft eintreten. Die Neubauwerft Finkenwärder der Deutſchen Werft wird von vor⸗ ſtehendem Abkommen nicht betroffen und un verändert als ſelbſtändiges Unternehmen weitergeführt. Damit ſind auch die Verhandlungen der Bremer Schröder⸗ gruppe auf Einbeziehung der Deutſchen Werft in die Deutſche Schiffs⸗ und Maſchinenbau AG. in Bremen(hervorgegangen aus der Verſchmelzung AG. Weſer, Tecklenborg und Ham⸗ burger Werft des Stetkiner Vulkans) als erledigt zu betrach⸗ ten. Die letztere Geſellſchaft hat in Hamburg jetzt eine Zweigniederlaſſung errichtet. I. Zur Zahlungseinſtellung der Maſchinenfabrik Haberer . Cie. Neuſtadt a. d. H. In der am Samstag in Mann⸗ heim abgehaltenen Gläubigerverſammlung in der etwa 95.H. aller Gläubiger erſchienen waren, kam die einmütige Anſicht zum Ausdruck, daß die Fabrik erhalten bleiben ſoll. Die Gründe hierfür waren einmal der vorliegende, ſehr bedeutende Auftragsbeſtand des Unternehmens und zum anderen die begründete Hoffnung, daß die Firma vom Reich noch einen großen Betrag als Ver⸗ triebenen⸗Entſchädigung erhält, da ſie ſ. Zt. aus dem Elſaß ausgewieſen worden iſt. Die Maſchinenfabrik Haberer hat nämlich ſeit 1888 bis zum Krieg in Metz in Lothringen beſtanden. Nach ihrer Ausweiſung wurde die Entſchädigung auf 900 000/ feſtgeſetzt, wovon ſie bis jetzt nur 25 v. H. gleich 298 000 erhalten hat. Die Gläubiger⸗ verſammlung wählte eine Kommiſſion zur Prüfung der Kalkulationen und des Betriebes. Nächſten Samstag ſoll eine zweite Gläubigerverſammlung das weitere beſchließen. Fuſion d. Union⸗Handelsgeſellſchaft A⸗G Darmſtadt mit d. Union⸗ Bauk A⸗G Berlin. Die.⸗V. der Union⸗Handelsgeſellſchaft A⸗G ſtimmte der vorgeſchlagenen Fuſion mit der Union⸗Bank A⸗G Berlin zu. Für 1500 Altien der Union Handels werden 1000/ ab 1. Jan. 1927 berechtigte Aktien der Union⸗Bank.⸗G. gewährt. Die Klein⸗ aktionäre, deren Aktienbeſitz nicht genügt, werden beſonders ent⸗ ſchädigt, indem ein aus dem.⸗R. der Gefellſchaft beſtehendes Kon⸗ ſortium die Aktien zu 250 v. H. in bar eingelöſt. Dem.⸗R. der Union Bank.⸗G. gehören nach erfolgter Fuſion nunmehr an: .⸗A. Dr. Rudolf Breuer, Düſſeldorf,(Vorſ.), Konful Erich W. aumann, Berlin, Oberbürgermeiſter Emil Mangold, Darm⸗ ſtadt, Prof. Dr. E. de Marnay⸗Baruch, New Hork, Prinz Joachim Albr. v. Preußen Berlin, Landesr. Dr. Po pp e Ham⸗ burg, Konſul Dr. Georg Quandt, Berlin, Kommerzienrat M. Stern, Chemnitz. Den Vorſtand bilden: Bankdirektor Otto Baſter, Berlin, Konſul C. Vienemann, Berlin, Diplom⸗ Kaufmann Erich Deku, Darmſtadt. 21« Börſengerüchte um die Danatbank. Gegenüber den Börſengerüchten von einer bevorſtehenden Kapitalerhöhung bei der Darmſtädter⸗ und Nationalbank, die mit einem günſti⸗ gen Bezugsrecht verbunden ſein ſoll, wird von zuſtändiger eite erklärt, daß innerhalb der Bankleitung keinerlei Er⸗ wägungen in dieſer Richtung ſchweben. e: Die Siemens⸗Dividende. Wie an den heutigen Börſen verlautete, dürfte, nachdem der Siemens⸗Konzern trotz des ..⸗Vertrages mit der Rhein⸗Elbe⸗Unton bereits 6 v. H. Dividende verteilt hatte, für das abgelaufene GJ. mit einer ſolchen von 8 v. H. zu rechnen ſein. Die Aufſichtsräte der einzelnen Geſellſchaften werden zur Bilanzbeſprechung auf Anfang Februar einberufen werden. „:: Keine Kapitalerhöhung bei Harpen. Von einer Seite, die gut unterrichtet iſt, hört die K. Z, daß alle Gerüchte über 935 bevorſtehende Kapitalerhöhung bei der Harpener Berg⸗ Bau⸗AG. aus der Luft gegriffen ſind. Die Finanzkommiſſion des Unternehmens hat ſich jedenfalls bisher mit dieſer Frage noch nicht beſchäftigt. Es iſt auch durchaus nicht einzuſehen, aus welchen Gründen bei dem Unternehmen eine Kapital⸗ maßnahme getroffen werden ſollte. Die Krupp⸗Anuleihe genehmigt. Die ao. HV. der Friedr. Krupp.⸗G. Eſſen, genehmigte die Aufnahme der 6proz. An⸗ leihe in Höhe von 60 Mill. zum Ausgabekurs von 93¼ v. H. laufend bis zum Jahre 1956. Die Anleihe ſoll verwandt werden zur vorzeitigenRückzahlung der am 15. Dezember 1929 fälligen 7 Mill. Dollar der 7 proz. Amerika⸗Anleihe, die bekanntlich durch Verpfändung der Vorräte ſichergeſtellt war. Ferner zur Rück⸗ zahlung der letzten Papfjermark⸗Anleihe im Auſwertungs⸗ betrage von etwa 3½ Mill. Der reſtliche Betrag der Anleihe ſoll Verwendung finden zur Ausführung von Betriebsver⸗ beſſerungen und Neubauten auf den Hütten⸗, Stohlwerken und Zechen der Firma Krupp. Ein Abſchnitt von 15 Mill. RM. ſoll in Holland zu den gleichen Bedingungen wie der deutſche An⸗ leiheabſchnitt in Reichsmarkt aufgelegt werden. :: Flender AG. für Eiſen⸗, Brücken⸗ und Schiffsbau in Beurath. Die ao. HV. beſchloß, zur Beſeitigung der Unter⸗ bilanz das AK. im Verhältnis 10:1 von 9,2 Mill. auf 920 000¼/ herabzuſetzen und dann um 1,08 auf 2 Mill. zu erhöhen. Die Verwaltung erklärte auf verſchiedene Aufragen, daß ſich die genauen Verluſtziffern noch nicht überſehen ließen, daß aber eine Zuſammenlegung im Verhältnjs 10:1 notwendig ſei. Die beteiligten Banken hätten ſich auch zu einem Nachlaß ihrer Forderungen bereit gefunden und die Geſellſchaft von Riſiken auch noch ſchwebender Aufträge befreit. Darüber hinaus hätten die Banken zugeſtimmt, daß von der vor⸗ geſehenen Ausgabe von Inhabergenußſcheinen an die Banken⸗ gruppe gegen Nachlaß auf Forderungen abgeſehen werde. Dadurch werde die Lage für die Aktionäre günſtiger. Hauſa⸗Lloyd⸗Werke. Zu den anderweiten Mitteilungen, nach denen die Beſchäftigung des Unternehmens zwar günſtig, die inten⸗ ſive Betätigung im Rahmen der Fließarbeit ohne entſprechenden Verzinſungserfordernige zu den Einnahmen in keinem Verhältnis ſtänden und die Zuſammenlegung des.⸗K. 4 zu 3 erwogen werde teilt die Verwaltung mit, daß dieſe Meldungen den Tatſachen nicht entſprächen. Der Auftragseingang ſei befriedigend, die Bilanzar⸗ beiten ſeien noch im Gange, die Verwaltung hoffe, das Geſchäftsjahr 1926 ohne Verluſt abzuſchließen. Auch die Mitteilungen über eine Sanierung entſprächen nicht den Tatſachen. Abſchlüſſe Charlottenburger Waſſer⸗ und Induſtriewerke.⸗G., Berlin. Dem Rohgewinn von 10,53(9,44) Mill. ſtehen Geſchäſtsunkoſten, Steuern, Stempel, öffentliche Abgaben in Höhe von 6,0 Mill. und Abſchreibungen u. Erneuerungsfonds in Höhe von 0,85 Mill. gegen⸗ über. Es wird vorgeſchlagen, aus dem Reingewinn 7(6) v. H. Dividende zu verteilen und den Reſt von 106 883 RM. vorzutragen. FIr Heſſer Maſchinenfabrik.⸗G. in Stuttgart. Die.⸗V.ge⸗ nehmigte die Regularien und eine Dividende von 12 v. H. In den AR. wurden für Dir. Wieland Dir. Schröder eeee in Stuttgart gewählt. Unter den Rebitoren(RM.81 Mill.) ſeien rund RM. 1 Millioy Bantguthaben. Deren Höhe hänge damit zu⸗ ſammen, daß wegen der wechſelnden Richtung der Nachfrage die Vorräte möglichſt niedrig gehalten ſeien. Im laufenden Jahre gingen die Aufträge nur ſtoßweiſe ein, doch ſeien die Ausſichten im allgemeinen nicht ungünſtig. Oſtertag⸗Werke Vereinigte Geldſchrankfabriken AG. in Aalen. Der Abſatz der Erzeugniſſe im Inland war im GJ. 1925/26 belebt. Auch mit dem Ausbau des Exportgeſchäftes konnten erfreuliche Fortſchritte gemacht werden. Wie ſchon lurz gemeldet, wird die Dividendenausſchüttung wieder aufgenommen, und zwar entfallen auf die StA. 5, auf die Stimmvorrechts⸗Aktien 2½ v. H. Der Roh⸗ gewinn konnte von 193 575 auf 220 076 RM. geſteigert werden, eebenſo der Reingewinn, da hiervon 163.547(144 461) RM. Unkoſten und 29 599(32 617) RM. Abſchreibungen abgehen, von 20 260 auf 50 305 RM. :: Das Betriebsergebnis der ſchweizeriſchen Bundesbahnen für das Jahr 1926. Die ſchweizeriſchen Bundesbahnen veröfſentlichen ſoeben ihr Betriebsergebnis für das Jahr 1926. Danach ergibi ſich bei der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ein Defizit von rund 11 Millionen Franken. Die Betriebseinnahmen bleiben mit ihren 121,5 Millionen um 8,7 Millionen hinter denjenigen des Jahres 1925 zurück. Die Betriebsausgaben haben ſich um 1,4 vermindert und belaufen ſich auf 254,4 Millionen Franken. Die Zinſen und Amortiſation ſowie die Einlagen in verſchiedene Spezialfonds be⸗ anſpruchen nicht weniger als 132,7 Millionen. Das Defizit iſt hauptſächlich durch den Rückgang der Transporte im Güterverkehr und durch die Konkurrenz des Automobils zu erklären. el⸗ Amtliche Großhandelsſtandzahl. Die auf den Stichtag des 19. Januar berechnete Großhandelsſtandzahl des Stat. Reichsamtes beträgt 136,0, iſt alſo gegenüber der Vorwoche um 0,2 v. H. geſtiegen. Die Standzahl der Agrarſtoffe hat bei ſteigenden Getreide⸗ und Kartoffelpreiſen um 0,6 v. H. auf 140,2 angezogen. Die Standzahl der induſtriellen Roh⸗ ſtoffe und Halbwaren hat ſich weiter leicht auf 129,1 erhöht, während die Standzahl der induſtriellen Fertigwaren mit 141,6 keine Veränderung erfahren hat. Abſatz, aber zu ſehr großen Beſtänden an Waren geführt habe, die Vörſenberichte vom 24. Januar 1927 Mannheim weiter feſt. Die Börſe lag zum Wochenbeginn auf allen Gebieten weiter feſt. Befonders bevorzugt waren Montanwerte, von denen Rhein. Brauntohle zu 280 umgeſetzt wurden. JG. Farben gengen mit 344 um. Der Kaſſamarkt lag ebenfalls feſt. Es notierten: Bad.iſche Bank 180,5, Rhein. Hypotherenbanr 222, Pfälz. Hypothetenbant 226, Rhein. Creditbant 156, Südd. Disconto 173, J. G. Farben 343, Rhenania 75, Brauerei Eichbaum 170, Brauerei Werger 160, Bad. Aſſekuranz 265, Mannheimer Verſicherung 147, Württ. Transport⸗ Verſicherung 44, Seilwolf 94, Benz 108, Rodberg 15, Enzinger 94, Gebr. Fahr 50, Germania Linoleum 250, Knorr 172, Mannheimer Gummi 87/,5, Mez u. Söhne 100, N. S. U. 125, Pfalzmühle 160, Zement Heidelberg 161, Rheinelektra 183, Wayß u. Freytag 192, Zellſtoff Waldhof 270, Zucker Frankenthal 117, Zucker Waghäuſel 147. Fraukfurt feſt Inſolge des weiter ſehr flüſſigen Geldmarktes eröffnete auch heute wieder die Börſe in recht feſter und lebhafter Haltung. Die in den letzten Tagen erſolgten umfangreichen Reparationsauſträge, ſo wird an der Börſe kalkuliert, geben der Induſtrie dauernde Be⸗ ſchäftigung, ſo daß die Rentabilität der in Frage kommenden Werke geſichert ſei. Auch die Nachricht von der beabſichtigten 500 Millionen⸗ Anleihe des Reiches wurde nicht ungünſtig aufgenommen, wenn ſich auch die Börſe noch nicht zu einer definitiven Stellungnahme entſchließen konnte. Banken waren allerdings nur behauptet bis auf Bayriſche Hypotheten⸗ und Wechſelbank, die 2 v. H. höher lagen. Auch Schiffahrtsaltien vernachläſſigt und unverändert. Von den Montanwerten ſtanden nach langer Pauſe wieder einmal Bochumer im Vordergrund mit einer Kursbeyſerung von 4½ v.., Mannes⸗ mann dagegen verloren 3 v. H. Auch Rheinſtahl etwas ſchwächer⸗ Feſter aber Deutſch⸗Luxemburger, Gelſenkirchener und Harpener, ferner Phönix und Riebeck⸗Montan. Großes Geſchäft hatten die chemiſchen Werte. JG. Farben eröffneten 4 v. H. höher, Scheidean⸗ ſtalt plus 8 v. H. Große Umſätze erzielte der Elektromarkt. Berg⸗ mann 3, und Kraft 6 höher, Lahmeyer, Schuckert und AG. ſtanden im Vordergrund Die feſte Tendenz erhielt ſich bis zum Schluß. Das Intereſſe wandte ſich dann allerdings mehr den Elek⸗ trowerten zu, von denen AEG. und Licht und Kraft weiter ſtark gefragt blieben. Licht und Kraft erzielten einen Geſamtkursgewinn von faſt 10 v. H. Auch Deutſche Erdöl mit plus 6 v. H. fortgeſetzt gefragt. Berlin feſt Da die Vorausſetzung für die Aufwärtsbewegung der Kurſe an der Börſe, nämlich die außerordentliche Flügigteit am Geld⸗ markte unverändert anhält, und ſich dieſer Zuſtand, ſoweit überſeh⸗ bar, in der nächſten Zeit kaum ändern dürfte, brachte der Wochen⸗ beginn eine Fortſetzung der Kursſteigerungen. Die großen Inter⸗ eſſenten, teilweiſe auch das Ausland, ſowie das Publikum, kaufen weiter. Die Spekulation geht zwar mit, benutzt die geſtiegenen Kurſe aber immer wieder zu Realiſationen, ſo daß in den Steige⸗ rungen Schwankungen und gelegentlich Rückſchläge eintreten. Das Geſchäft war zu Beginn ziemlich umfangreich, ließ dann zeitweiſe etwas nach und ſpäter wandte ſich das Intereſſe in verſtärktem Maße Spezialwerten zu. Die ankänglichen durchſchnittlichen Kursbeſſe⸗ rungen von—2 v. H. erhöhten ſich im Verlaufe mehrfach weiter um 1 v. H. und höher. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden Montanwerte unter Bevorzugung von Braun⸗ und Steinlohſen⸗ altien, ferner Elektro⸗ und chemiſche Werte, ſowie Banka tien. Schiffahrtswerte hatten bei geringen Kursveränderungen ruhiges Geſchäft. Im Zuſammenhang mit den unbeſtätigt gebliebenen Ge⸗ rüchten über eine bald bevorſtehende Aufnahme einer 500 Mill../⸗ Anleihe beſtand am Rentenmarkt größeres Intereſſe für Vorkriegs⸗ renten namentlich Kriegsanleihen. Wertbeſtändige Anleihen und Goldͤpfandbriefe zeigten weiter feſte Haltung. Von der allgemein feſten Haltung machten nur wenige Papiere eine Ausnahme. 2 Mannheimer Produktenbörſe vom 24. Jan.(Eigenber.) Die Tendenz am Produktenmarkt iſt ruhig bei unveränderten Preiſen und ſtillem Geſchäft. Von Auslandweizen iſt angeboten Manitoba 1 zu 16,25, Manitoba 2 zu 15,70, Manitoba 3 zu 15,20 disp., Kanſas Februar 15,40 hfl., alles eif Mannheim. Am Plata⸗ markt iſt offeriert Baruſſo 79 Kg. für Februar 13,55, für März 13,47¼, Roſafé 79 Kg. für März, 18,75, für April 13,80 hfl., alles für 100 Kg., eif Rotterdam. Inlandweizen 30 ¼, waggonfrei Mannheim, Inlandroggen 26—26,25, Auslandroggen 27, Inlandhafer 20—21, Brauagerſte inl. 27—30, Futtergerſte 21,25—22, Mais gelber mit Sack 19, Malzkeime 16,50—17, Biertreber 16,75—17, Weizenmehl ſüdd. Februar—März 40,50, April—Mai 40, Weizenbrotmehl ſüdd. 29— 30,50, Roggenmehl 36,50—98, Weizenfuttermehl 14,75—15, Wetzenkleie fein 12, Roggenkleie fein 13,50. Mannheimer Viehmarkt am 24. Januar Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuhr 4426 Stück Ochſen... 198 St Kühe 351 St. Kälber. 568 St. Schweine 2587 St. a).. Mk. 48—59 a).. Mk. 46— al. Mk.— al. Mk. 72—78 „„„ 40—49).„ 87—40)..„ 80—82„% 5*„ 308 8 9. 2 98—50 3 173 1812 Vullen.. 118 St. Färſen. 281 St. e)„ 37* a).. Mk. 46—50).. Mk. 57—80 Schafe.. 35 St.„ 88—88 )..„ 40—44)..„ 46—52.. Mkl. g1..„ 58—66 5„ 32—36 Freſſer...— St. b..„ 32—48 Arbeitspferde 216 St. )..„ 30—32).. Mk.— J— Mk. 500—1400 2 1.— Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, langſam, geräumt, mit Kälber mittelmäßig, ausverkauft, mit Schweinen ruhig, Ueber⸗ ſtand, mit Arbeitspferden ruhig, mit Schlachtpferden lebhaft. Ziegen 10—22 Mark. Rurszettel der Neuen Mannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen n Mark je Stück Lie mut T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit 10 85 noch in Bi⸗ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 24. Januar Va 22,J 24. 22. 24. ulk- Alttien. 22.J24 e 27⁴ 592610 Enzinger⸗Unlon.84,50ſ95.— 1 Salzw. Heilbronn ee Eidling. Spinn.. Bab, Genet 105 195 Tellus Bergbau. 125.5,125,.0—N 900, Blei 152,0(152,0 Jankf,Brau. Ind 215,0—— BK. u. Laurähütte 94,50093,—--[Farbwerk Mühlh.—.—— ar Bodencr.8 000 Crausport⸗Alctien.— N 8850 925 Varmen Bantder 164.(184.) Schantungbahn 15,(15,— Kgelt Gufc Carls.9.0 BerlinerHandels 288,0286,0 Hapag. 17½½177.2 Feinmech. Jetter. 124,224.0 IFomeu Privatb 222,0221.0 Saſter ul 164.2168,20Frankf. 19. 100,5 185 Darmſt u. Nat. B 283.0,352.0 Jeſternat. Iieis 1017 1070 uchennadt Kt. 189.5 Baltimore& Ohis 104,7107,0 Goldſchmidt Th.̃.153.5 108,0 S ele mean 1818 Gelgler N. Bung.188 8ſ17.0 .Eſſett.u. Wechf 18.5f185.0 Ind Neiee Induſtrie⸗Aletien. Grkrftw Müm.60½ 18.60 15.40 5 ebenſer⸗Bani.0J87.2 eicb.⸗Magng. J. 14 g1g8 0 Srm Verei 130,0 H. Kempf-Sternb. 192,0188.0 aidReu, Näh- 65.—64.— Toiscontoeſ. 185 1875 Mainzer St.⸗A.—.— 210.0 99——.—.— 25 Tdresdner Bank 169.2188,7 Schöſſerh. Bindg. 221.0528.0 Hülpert Armaturf.——J75 Frifet. H5p.⸗Bant 216,0(215,0ſ Schwartz⸗Storch. 189.9 189.0 Hirſchaupfeu. Met 129,5180, Metallb. u..⸗G. 185.—.— Werger. 61.5162.0 Hoch- und Tiefbau 131,5188,0 TMiitteld Ered.⸗B 189.0,190.0 Abt. Gebr..... 74.— 71.—Holzmann, Phil. 180.9180, ürnberg. Be.⸗B.———.— Accumulatoren.—.——.—[Holzverkohl⸗ nd. 100,0102,7 Deſter. Exed. Anſt 10•95010.95 Adler Oppenheim—.——.— Junghans Stam 117.5ʃ124.0 Ffätzer Hyp.⸗Bt 223,0(232,0 Adler Klever 5. 128,9.128,0 Kanung, Kaſſere. 270,070.0 Reichsbank: 182.0188.5 1 N St.-A. 5 1025 Nane Sen 51.—50,50 thein. pan 2 ſchaff. Buntpap. 164.5 164,5 Kemp. 8——.— ba 900 Ban 259 0k521.5 Asgaft Zelſte. 1 53 0HKaeg eecer z14 Südd. Disconto 173.0173.7 Bahnbed. Darmſt. 42.— 52.— Knorr. Heilbronn—.—175,0 Wiener Bankver.45.600 Bad.„.—EKonſerven 5 61.— Württb. Notendk 158..158,00 Bad. Maſch. Zurl.—.— 140,0 Krauß& Co. Lock. 91—90.— annhVerſ.⸗Gel———.— Baſt.⸗G..=ITsahmeyer& Co. 168.5170,0 rankf. Allg. Ber 1.5158.0J Bayriſch. Spiegel—.—77,40 ech Augsburg 142..142,7 * — — 2N 175 berrh. Berf.⸗Geſ Beck& Henkel 102..102,0 Lederwerk Rothe— Srang N u 2—— Sage 6 0 8 2 me 9 137,2 IBi tallwerke 52,.90 38.75 uutz Maſchinen 52.——.— ergwerk⸗Aletien. Brem- Beſtgh. Se 57,—88.—Lufſche Juden. Paderus Eiſen 187.0 187,0 Cement Karlſtad 175,0.178.0 Miag, 157.0159.0 Sccurſeeder 192,2188.5 Chamotte Annaw 64.—89.— Nez Söhne achen paten Tchne Bergwri.——.— Cont. Nürnd. Vag—.—130,8] Notoren Deutßz Godelent, Vergw. 194.2128.9 Haimler Motor 105,0 108,2 Notorf. Oberürſ. 78,5078.50 elſent. Gußſtah—.—17,75 H. Gold · u..-Anſt 270,0272,0JReckarſ. Fahrzg..124.5128.9 Harp. Bergbau 214.7216,0 Dyckerh.& Widm. 56,.— 55,25 Nrh. Leder Spier 100.5 100, ſchersleben 179,7 180.0 Dingler Zweibrück—.—.— Peler 1315 Bochumer Guß—.—101,0J Cement Heibelb. 150,5,48,0 Nain Alihn 1390 137.0 8 ui Salzdetf.—.—— erl St. 85,—84.75 Pf. Rähm Kapfer 64.—65.— Aagune e.0 15 Dülſe⸗Nak.ürr 40,75,49.— Bönteen Gctner-Werke————Eiſen Kaiſer⸗laut.—.—60.— Forzellan Weſſel—.—— Totergermanns. 247.0289,2 TGlektr Licht.K 104..201,0 Nein. Gebb& Sch. 140,0 !!!! 712.129, ran 1 einelektr.. 183. idair Beraban 145,7147,0 Em St Uleg 56—„ilb. Maſch. Leud. 88,—70,— oBanle⸗Aletien. 50,7] Barmer Bankver. 1 22. 44. 22./J04 27.J 27. Rhenanta Aachen 74.2574.— St268.0½271.5 85% D. Reichs anl..950 0. 950 Riebeck Montan 191.0,184.0 146. 140.5%%. Sc. Rodberg Darmſt.———. 118.2 119.0 4%. Schuzg. 08 18.10 18.15 IMüttgerswerke. 145.046.7 144.5147.0 4% D. Schtnge 1418.1018.15 Si M80 7550 185 190.5 9859 nellpr. ank... r. atzanw.—.——.— Se 102.0 108.7 148.7 147 0 40% d0 e e e uckert, Nrbg. 179.9 181.5 FJroi 4% Preuß. Konſ.——— Schadtahen 5053—.—81.90 Falvertſbes⸗Nue 91%% 9 Seilinduſtr. Wolff 95.0 98.— Elberfeld. Ku Ni—.—— TSiemensächalst 218.70218,3 CitrefneKupfer———.— 4% Babuntvldie——.850 Sudd. Heabtt——.— Kansſelber..18570 188.5 9% Poeee—.——.— .Led. St Ingbert—.——.— edon———3¼ do. von 1896—.—. Felconn, Beſah—— 2 4% Bayr. Eif-Anl..150.300 Uhrenfabr. Furtw. 26.—28.—— 2 0 42..995.050 a„ Ver. deutſch. Oelf, 95.— 96. Mhm. Kohlenanl.—.——. o.—.——.— VB.. Jnb hainz 128,5 181.5 Jeſtverzinsliche Werte. 4% Bay. Pf. E..—.——.— Ver. Ultramarinf.—.— 171. 4½/ Mym.1914—.——.— 8¼% do.———.— Ber. Zellſt. Berlin 145.0 149,0 3%„„1902—.——.—%% Heſſ. v. 89 u. 96.950.850 Bogtl. 95 St. 918 4¼J%„ 1904/5—.——.— 3¼8%%, abgeſt..980.950 Boigt& Häff, St. 148.0 147.2 5% B. Reichsaut.0, 547.870%,.980.95 Polthom. Seil.K 78,80 76,— 4% do unt. ö. 1025———.— 4% Säch. St-A9—.——.— Wabpß& Frevtag 18/½0 198.0,30,e D. Reichsanl..850ſ0.860 4% Württ. F. 1515—.—.860 Verliner Vörſe vom 24. Januar [TAag Elektr.-⸗Geſ 178.0 178,8 Deutſche Kan 145.0 Anglo-Ct. Guand 131.5180.60 J1Deutſche Maſch. 126,5 Anhalt. Kohlen-. 184,01400 Deutſche Steinzg. 200.0 Annener Gußſtahl 27.—26,500 Deutſche Wollw. 61.— Aſchaffbg. Zellſt. 188.5188.8] Deutſch. Eiſenh. 108,0 Augsb.⸗Nb⸗Maſch 144.5144,8 Donnersmarckh. 145,0 Balcke Maſchin.—.——,— Dürener Metall 104,0(104,7 Bamag⸗ Meguin 66.—65,85 Dürkoppwerke,—.— J. P. Bemberg 323,0328,00 Dynamit Nobel 167..168.1 THresdner Bank 188,9 182,8 1 Bergmann Elkt. 188,7187,0 Elberfeld. Kupfer—.——.— ITMitteld. Kredb. 191.5 Berl.⸗Gub. Hut 307,0310,0 Elektr. Lieferung. 183.7 165,0 Reichsbank..181,7181,7 TBerl.Karler, Ind111.5111,0 TElktr. Sicht u. Kr. 194.5200,0 Rhein Ereditbank 155,0159.5 TBerlin. Maſchb. 141,5141.0 Cmaille Ulrich 89,.—72.— Süddeutſch. Disc. 175,00178,0 Berzellus Bergw.—.——.— Enzinger⸗Union 83.— 93,35 Er ansport⸗Aletien. Bing Nücnberg 52,5089.15 Eſchw. Bergwer! 192,0192,0 15,—14.85 Bismarckhütte.-Ig.G. Farbenind. 388.7 341.5 218.0217.) ZVochum Gußft. 159.5138.0, FeidmüßlePapier 200,8 lel Sudd heraen 24½J Sebr Böblergke. e Felken& Gull. 178.9175.0 Sü riſter 1¹⁵ d. Eiſenvahn a Sraunt, u. Brikets 199.0½05,0 R. 166.0 108.5 Beemer ben 125 62 8 Fase des on 9,800)0, 880 ul Sebber. 2— 65 —— 2 888 2 8 Bank f. el. Werte 19 28 8 B. 294, JDeutſche Bank. 194,7194 ITDt. eterſee Bk. 13370ſ483 Toisc. Command. 187,2187 2enndneses 88 E — Deutſch⸗ Auſtral. 12800 3ꝗ70 Bremer 5 a58d—4 347˙0 Buderus Eiſenw 136,8188,7 Genhard Textül 140.0138,0 „Südamerika 283..281.9 Chem. Heyden 184,1189.8 TGGeiſenk. Bergw. 183.0185.0 IHanſa Dſchif 284,7284.5 Chem. Seden 127.00126.7 Geiſent. Gußflab. Baltimore kan 127,91275 A. 8 5 JNorddiſch Llond 154.0 161.0 Chem. Alber! 193,7200.0 Genſchow& Co. 100.0 108,7 Roland⸗Linie. dr da,. Cöncord. Spinner 134,5.184.0 German, Porti⸗J.—212.0 Verein. Elbeſchiſf 68.75,90.25 FDaimler Benz 1850 108.0 Gerrteh Ge 165.(150.,7 Induſtrie⸗Alctien. J Deſſauer Gas 196,0199.0 TGeſ..elkt. Unter 287,0,286,5 IDtſch.⸗Luxemb. 191,5193,0 Gebr. Goedhardt 125.0/124,0 Aelene be eeere Gere e 124˙0 eutſche 0 5 5 derz C. P. 42,.—44.— Adlerwerke.. 124.0122.5 180.0 Gothuer Waggon23.— 730.0 Deutſch. Oußſtahl 430.0 23.— 25.80 Aaslb. fb ö8 Daalg, Bestis. 185 dltss 0 Gadener Naſti. 180 0 18800 0 THohenlohe⸗Wrk. 38,90 50 Ludw. Loewe& Co 388.0838,0] Wiesloch Tonwar. 128,0121.5 60.51 127.2 22[24 22.J 24. Grtrſtw. Mhm. 5% 15,80 1850 Toberſchl. E Bed. 180,0129.2 Hewpurg— Gebr. Großmann 89.—98,50 TOd 91.10—.—.———— 25 Grün& Bilfinger 163.7182.0 TSberſchl. Kolsw 184,5154.0 Krügershall Hand 188.2 1K8.5 Gruſchwitz 197.75097.—Orenſt.& Koppel 147,0 148.80 Petersb. Int. 85 93 thal Draht. 118,0114,2 TPhönix Bergb 148.0148.2 Ronnenbergg alleſche Maſch. 220,0.21,0 TRathgeb. Wagg. 115.0118.0 Ruſſenbank 777. Hammerſ. Spinn. 189,0142,0 Reisholz Papier 225.09215,00 Sichel& Co... 6,80 6,80 Hannod, M. Egeſt 140,0,186,5 TRhein Brountbl 278.2282.7 Sloman Salpeter—.——.— Hann. Waggon.—.———[Rhein Chamotte 95,5097.—Südſee Phosphat 105.0— 1 7 75 Rhein——— 58 0. e 35.— 85.25 bg.⸗Wien Gum. 102,5103.0] Rhein. Maſch. Led. 64,—68.— 1 gotort Bergwrt. 58.75— IRheinſtahl 228,5 22.7 a) Neichs- u. Staatspap. Harpen. Bergbau 214.0214,80 TRhenania Chem 74.—.72.50 Joldanleihe 102.8 104.8 Hartmann Maſch. 52,.—50,15 Romb Hütten 13,5018,500 Dollarſchätze.., deeee Hedwigshütte 135,0ſ156.0 Noſitzer Praunk.. 113.0120,0 Reichsſchat. IV.v.8879.857 Hilpert Maſch. 75.—77,500 Raſitzer Zucter.. 109.0,110,0— VII&.882.85 Hindr.& Aufferm. 115,00116,5 TRütgerswerke. 144.0146,8 1924er.932.885 THirſch Kupfer 129,0 195 Sachſenwerk. 20 133.5 400 Z. Reichsanl. 98 134,0130, 43,5.248,7 4%„„.8470 Tale E u. S1148009 2900 Sat 9. 206.]2 5,%lod. Ruchsan.88 h .N 83, S eidemantel 39,50 39,75 o„ Sb91, Phil. Holzmann 184,7180,0 TSSqhudertd Srlz 255.5 2// 4/ Prß. Konſols.935.0,860 Horchwerke.140,04%,0 TSchucert 8 Co. 179,8 180.2%%— 68870889 IHumboldimaſch.59.—)— Stem& Halske. 217.2 218.0 8%„„„ beeseless IIlſe Bergbau 274.9478.5. Sinner.⸗G 78.50—.— 24% Bager. Ant.070.— M. Jädel& Co. 188.2170,0 Stettiner Bulkan. 100,0.101,28,%% Bayer-Ani 1629 Gebk, Junghans 120.(124.0 Stoehr ammgrn. 180.5152.1 5% B. Koglenan 15.,75 Kahla Porzellan. 138,0 132.0] Stoewer Nähm. 92,.—85.50,8% Prß. Kalianl. 6, Kallw. Aſchersl. 180,9,180.7 Südd Immobil 102.0,108.003, Moggenwert.85 Karler. Maſchin. 51.754.— Teichgräber. 5% Naggenrentd.2 Kattowitz. Berg—.——.—Teleph. Berliner 119.9122,5.42 E. M. Kemp.. eg ThoerlDelſabrik⸗. 124..125,00„ Landſch.Kogg..21 Klöcknerwerke.18,0ſl82,0 fünionwerkeaſch 52.—ſ88.—b) Ausl. Nentenwerte. C. H. Knorr.. 123,0 v Ver. B. Frtf Gum. 107,0.109,98%% mexite—— golun e Jourda n12.0 102.5 Jer Cbem Cherl. 28.07e, 4 Ce Schaee 25.778 Köln Rorweller—. Hiſch Nickelw. 178.178.7 4% Sel odee—, Gebr. Körting 113.0ſ115,0 Boflanztoff Eibl. 300.0 452.04%„ n Ate.—.—.40 Loſtheimer Ceu. 1258,0—.—8. Schuh Brnd 2W 50.50ſ61 4%„ Silberte..40— zulbenſer üne 16870 1857) Sle ndee 2550 409 e Lahmeyer& Co.„„Stahup v. d„0/40% Tüir„Anl. 15. 8˙U Lanrahg.98,—94.— Ber. 170.,20170.2 Aunde e Elsmaſch- 22270 425.0 Vogtländ. Maſch. 94.—8,80 4, BagdE.—40 Lindenberg. 68,3066,25 Wanderer-Werke 248.0,253.0 4% Turk.unii Anl.—.——.— TCarl Lindſtröm 209.0216.0 Weſer Akt.⸗Geſ.—.——— 40% 45 1911 17.2517.50 Schuh abr.0. 5 ee JWeſtereg. Alkall 12 85 192,2 0..Los 20,25 29. — 5 7.2529. 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Januar 1927 Gerichtszeitung Große Tabakſtenerhinterziehungen Der unglaubliche Fall, daß ein kleiner Tabakhändler in einigen Monaten 19 674.55 Mark Tabakſteuer hinterziehen kann, kam vor dem Schöffengericht Kronach in Bayern zur Verhandlung. Im Herbſt 1924 wurde das Steuerlager des Tabakhändlers Ferdinand Fiſcher in Kronach, der bereits wegen Steuerhinterziehung beſtraft war, einer Kontrolle un⸗ terzogen, wobei ſich auf den erſten Anhieb eine Steuerdifferenz von 4868 Mark feſtſtellen ließ. Ferdinand Fiſcher erhielt einen Nervenzuſammenbruch und ſtarb nach acht Tagen. Die Unterſuchung wurde gegen ſeinen Sohn Joſef Fiſcher und ſeinen Neffen Max Fiſcher, die als Reiſende bezw. Verkäufer angeſtellt waren, fortgeſetzt. Es ergab ſich folgendes: Die in Blechſchachteln verpackten Zigaretten wur⸗ den abgegeben unter dem Verſprechen, für 10 unbeſchädigte eere Blechſchachteln gäbe es eine volle Schachtel Zigaretten. Von dieſer Vergünſtigung wurde ſo reichlich Gebrauch ge⸗ macht, daß ein Mann garnicht damit fertig wurde, die Schach⸗ teln wieder zu füllen. Neue Steuerzeichen wurden dieſen Schachteln nicht aufgeklebt. Der Geſchäftsinhaber beſchaffte neue Steuerzeichen mit hohen Preiſen, aber geringer In⸗ haltszahl(3. B. 6 Pfg. 10 Stück Inhalt) und Steuerzeichen zu ganz geringen Preiſen und hohen Inhalt(z3. B. 1 Pfg. 100 Stück Inhalt). Dieſe Steuerzeichen wurden nun durch⸗ ſchnitten und ſo auf die Schachteln aufgeklebt, daß neben dem richtigen Wert die richtige Zahl auf der Schachtel zu leſen war: 100 Stück zu 6 Pfg. Die Stelle, an der die getrennten Steuerzeichenteile wieder zuſammentrafen, ſtimmte ſtets ge⸗ nau mit der Stelle der Schachtel zuſammen, an der ſie ge⸗ öffnet wurde. Insgeſamt wurden auf dieſe Art nachweisbar 27 715 Zigarren und 546 535 Zigaretten umbanderoliert. Außerdem wurde an Bekannte unbanderolierte Ware abge⸗ geben. Da Ferdinand Fiſcher geſtorben iſt, konte er nicht mehr zu der geſetzlichen Strafe von 78 689.20 Mark verurteilt werden. Da die Erbmaſſe nichts enthtelt, mußte auch die hinterzogene Steuer in Höhe von 19 674.55 Mark niederge⸗ ſchlagen werden. Die Helfershelfer aber wurden beſtraft: Joſef Fiſcher, dem nur ein Fall nachgewieſen werden konnte, erhielt 45 Mark Geldſtrafe evtl. 9 Tage Gefängnis, Max Fiſcher 4a Monate Gefängnis. * 8 Proviſions⸗ und Reiſeſchwindeler. Zu dem in der Samstagabend ⸗Ausgabe unter dieſer Spitzmarke enthaltenen Bericht teilt uns Herr Hermann Häußler, Langſtr. 77/79 mit, daß er mit dem verurteilten Hermann Häusler nicht identiſch iſt. § Der Zweikampf vor Gericht. Vor dem Schöffengericht in Heidelberg hatten ſich Vertreter der akademiſchen Jugend wegen Herausforderung zum Zweikampf und Zweikampf mit tödlichen Waffen zu verantworten. Das Gericht verurteilte die Studenten Emil Borho aus Schriesheim und Karl Metz⸗ ger aus Klein⸗Plittersdorf wegen Herausforderung zum Zweikampf mit tödlichen Waffen zu je 50 Mark Geldſtrafe an Stelle einer Feſtungshaft von je 10 Tagen. Wegen Zwei⸗ kampfs mit ſchweren Säbeln in der Hirſchgaſſe erhielten die Studenten Guſtav Jonas Mühlhaupt aus Waldshut und Julius Hagenauer aus Weingarten zu je 4 Monate Feſtungs⸗ haft. Die Entſcheidung wegen Gewährung von Strafaufſchub wird von dem Ergebnis der Erhebungen über die perſönlichen Verhältniſſe der Verurteilten abhängen. Zur Aufwertung verurteilt. Das Landgericht Landau ver⸗ urteilte die Gemeinde Bellheim, die im Auguſt 1921 von einem Bellheimer Einwohner ein Haus für 90 000 Papier⸗ mark gekauft und dieſen Kaufpreis in 2 Raten zu 50 bezw. 40 000 Papiermark im November 1921 und Juni 1922 bezahlt hatte, zu einer Aufwertung von 9000 Reichsmark ——5 Zinſen vom Tage der Klageerhebung ab an den äger. § Ein Gannerſtreich vor Gericht. Ein 27j̃ähriger Schloſſer und ein 19jähriger Volontär von Worms haben vor etwa zwei Jahren durch Scheckbetrug eine Wormſer Großbank um 25 000 Mark geprellt und ſind dann im Auto nach Straß⸗ burg entkommen. Während der Schloſſer ſchließlich im April vorigen Jahres in Hagenau erwiſcht werden konnte, iſt man über den Verbleib des Volontärs heute noch nicht klar. Der Schloſſer hatte ſich nun vor dem Amtsgericht Worms zu ver⸗ antworten und wurde zu zwei Jahren Zuchthaus und 1000 Mark Geldſtrafe ſev. weitere 2 Monate Gefängnis) und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Von der Unterſuchungshaft werden zwei Monate angerechnet. SwW. Neues aus aller Welt „Abgeſandte eines Negerkönigs“ Berlin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Schöffengericht Berlin Mitte ſtehen heute zwei Neger wegen Münzfälſchung unter Anklage. Im Sommer 1926 er⸗ ſchienen bei einer Druckereifirma zwei Schwarze, die ſich als Abgeſandte eines Negerkönigs der ehemaligen deutſchen Ko⸗ lonie Kamerun bezeichneten und beſtellten Papier mit dem Waſſerzeichen der Bank von England. Sie erklärten, daß ihr Land die engliſche Herrſchaft abſchütteln und als Propaganda⸗ mittel für den Freiheitskampf engliſche Fünfpfundnoten mit agitatoriſchem Aufdruck verbreiten wollten. Der britiſche Ge⸗ neralkonſul erlangte Kenntnis von der ſeltſamen Sache und ſetzte ſich mit der Kriminalpolizei in Verbindung, worauf die Verhaftung der beiden Angeklagten erfolgte. — Die Kapitulationsflagge von Straßburg. Das Muſeum des Städtchens Argentau, im franzöſiſchen Departement Orne, verwahrte bis jetzt die weiße Flagge, die der Hauptmann Wolff im Jahre 1870 auf dem Straßburger Münſter gehißt hatte, um der deutſchen Belagerungsarmee anzuzeigen, daß die Feſtung kapituliere. Wolff hatte dieſe Fahne an ſich genom⸗ men und mit ſeinem Vermögen der Stadt Argentau vermacht, unter der Bedingung, daß die Flagge an Straßburg zurück⸗ gegeben werde, wenn die Stadt wieder franzöſiſch ſein würde. erfüllt werden. Dieſe Teſtamentsklauſel wird demnächſt in feierlicher Weiſe 7 Slafi besonderer Anzeige Tod enfrissen. Belsetzung: Diensſeg, 25: Januar, nachmiſſegs Nein inniggeliebfer Mann, unser herzensgufer Vafer, Schwieger⸗ Vafer, GroHVafer, Bruder, Schwager und Onkel bborg Hochschwender Wurde uns am 22. Jenuer nach lengem Leiden, versehen mif den Nl. Sferbesskramenfen, im Alfer von 66 Jahren durch einen sanffen NMANNHEINM(Q 1.), den 24. Jenuar 1927 im Namen der Hinferbliebenen: Paula Hochschwender geb. Heyse NMen biffet von Kondolenzbesuchen Absfend zu nehmen. Todes-Anzeige. Gestern morgen entschlief sanft nach langem, schwerem Leiden, wohlvorbereitet dureh Empfang der hl. Sterbesakramenten, meine liebe, gute Frau, meine liebe Tochter, Schwägerin und Tante, Frau Marie Bartsch geb. Farrenkopf im vollendeten 54. Lebenszahre. Unsere Tief erschüttert im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Hermann Bartsch. Mannheim(Rosengartenstr. 30), 24. Jan. 1927. Die Beerdigung findet am Mittwoch ½2 Uhr statt. Von Beileidsbesuchen wolle man gütigst Abstand nehmen. liebe Schwester, 2461 2 Uhr(Leichenhalle) 2485 SHffene Stelſen Iüchiige Verireier. 3. Beſuche der Friſeurgeſchäfte bei gutem Ein⸗ kommen geſucht. Vorzuſtellen Dienstag, 10—12. Kellerx, Bahnhofshotel National. Ems Samstag mittag verschied nach kurzem, schweren Leiden, unser treusorgender Vater, Bruder, Großg- vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel Herr Georg Schneck 2441 im Alter von 56 Jahren. Mannheim, den 22. Januar 1927. Famille Wilhelm Schneeck Familie Kunz-Kutzki. Die Einäscherung findet am Dienstag um 2 Uhrstatt. Danksagung. Allen, die uns beim Hinscheiden unseres lieben Vaters in so wohltuender Weise ihre Teil- nahme bewiesen haben, sprechen wir hiermit unseren allerherzlichsten Dank aus. 8⁰² Mannheim-Waldhof, 24. Januar 1927. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Frau dakob Müller Wòwe. Verkaufe vurzügliche Existenz Gegenüber dem Bahnhofe eines unterbadiſchen Städtchens, Eiſenbahnknotenpunkt, iſt ein ſchönes Hofel verbunden mit Metzgerei, neuzeitl. eingerichtet zu verkaufen u. nach Vereinbarung zu beziehen. Komplettes Schlafzimmer m. groß. Ztür. Spiegel⸗ ſchrank nur Mk. 298.— Kompl. Küchen- Einrichtung echt Pitch⸗èine m. Kri⸗ ſtall⸗Facette⸗Scheiben, prachtvoll dekoriert f 215.— Verkauf erfolgt nur krankheitshalber und iſt nur Mk. 8 hiermit eine ſelten wiederkehrende Gelegen⸗ Kleiderschränke eit zu großartig. Exiſtenz geboten. 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E S22ͤĩ745'»'!„ D 2 — enn4 rrrrreene ane „„ n ree „ re. 1 „. —— Neue Mannheimer Zeltung(Abend⸗Ausgabe) 7. Selte. Nr. 38 Montag, den 24. Januar 1027 Mörderin?! Der Roman eines Verteidigers 45 Von Walter Bloem Denn ſoviel hatte ſich Frau Helene allgemach zurecht⸗ gelegt: ihr Mann hielt ſeine Klientin nicht nur für ſchuldig — ſondern er hatte auch erkannt, daß das Motiv ihres ent⸗ ſetzlichen Tuns kein andres geweſen war als— nur als eben ihre Leidenſchaft für— ihren Verteidiger Das alles, ſo urteilte Helene, war ihrem Gatten voll⸗ ſtändig klar— vielleicht gar auf Grund eines— Geſtändniſſes der Schuldigen ſelber Aber: Helene meinte ihren Guſtap denn doch gründlich genug zu kennen, um dies eine beſtimmt zu wiſſen: Ein ſolches Geſtändnis, ein ſolches Wiſſen hätte ihm un⸗ bedingt ein derartiges Entſetzen vor der— Mörderin ein⸗ geflößt, daß er von ihr völlig frei geworden wäre Wenn nicht— Wenn nicht noch irgendeine andre, direkte, geheimnisvolle Beziehung zwiſchen der Schuldigen und ihrem Verteidiger beſtand... eine Beztehung, deren Vorhandenſein Heleues ſcharfäugiger Inſtinkt vorläufig nur ahnte, ohne daß ihre Phantaſte und Erfahrung ausgereicht hätten, ihr über die Art dieſer Beziehung irgendwelche Andeutung zu geben. Das ganze Weſen der angſtgehetzten Frau war in dieſen Wochen nur ein großes, zitterndes Warten, Spähen, Ver⸗ muten, Beobachten geworden. Und die maßloſe Verfeinerung ihres Wahrnehmungsvermögens hatte ihr endlich einen An⸗ haltspunkt verſchafft, von dem ſie eine Spur zu dem Sitz des dunklen Rätſels zu finden hoffen durfte. Ihr Mann hatte bis in die allerletzte Zeit die Briefe, welche in ſeiner Privatwohnung anlangten, ſtets in ihrer Gegenwart geöffnet. Das war, ſeitdem die jähe Verdüſterung ſich auf ihn geſenkt hatte, plötzlich anders geworden. Guſtav ließ die Korreſpondenz, welche ſich morgens neben ſeinem Frühſtücksteller vorfand, neuerdings ſtets unberührt und zog ſich mit ihr ſofort nach Beendigung der Morgenmahlzeit ins Herrenzimmer zurück. Und dabei beobachtete Helene ganz ge⸗ nau, daß er die Briefumſchläge mit einer Nervoſität überflog — die ſich ſteigerte, wenn ein Schreiben mit einer gewiſſen Handſchrift ſich vorfand Mit einer Handſchrift, die— jedenfalls nicht die ſeiner ſchönen Klientin war. Denn deren Briefe gingen ganz korrekt nach ſeinem Büro— und er hatte ſie ſtets mit nach Hauſe gebracht und— ſoweit Helene urteilen konnte— ohne Aus⸗ nahme ihr gezeigt. Dieſen gewiſſen Briefe aber, deren Eingang jedesmal Guſtavs Erregung ſteigerte— die wieſen eine nicht gerade von Bildung zeugende Männerhandſchrift... Und ſeltſam: ſie trugen Poſtſtempel aus allen möglichen Städten Deutſchlands nicht nur, ſondern auch aus den großen Reiſezentren des be⸗ nachbarten Auslandes: der Scheiz, Oberitaliens, Oſterreichs. Hier— Helene empfand es nach und nach mit der Stärke einer unfehlbaren Gewißheit— hier lag der Schlüſſel für Guſtavs Verſtörung. Und eines Tages hatte Helene die Qual der ahnen⸗ den Ungewißheit nicht länger ertragen, ſie hatte den Umſchlag eines der geheimnisvollen Briefe mit einem Wlettz vor⸗ ſichtig aufgerollt, um ihn hernach wieder zukleben zu können. Und da— da hielt ſie einen Briefbogen mit dem Firmen⸗ 6 des Berliner Detektivinſtituts„Fiat Iux“ in der Hand Er war aus Luzern datiert und enthielt die Mitteilung: dem Schreiber ſei es nunmehr gelungen, die Perſönlichkeit „des rätſelhaften Körreſpondenten der Frau Geheimrat Men⸗ gershauſen“ mit abſoluter Sicherheit feſtzuſtellen. Es ſei der bekannte Reiſe⸗ und Romanſchriftſteller Karl Nathuſtus, der ſich zur Zeit in Luzern aufhalte. Er ſei im Hotel Pilatus wohnhaft und dort allabendlich der Mittelpunkt eines inter⸗ nationalen Kreiſes und der Gegenſtand der Vergötterung der mondänen Frauenwelt... der Schreiber erachte ſeine Miſſion nunmehr als erfüllt und werde in wenigen Tagen ſeinem Auftraggeber perſönlich den Schlußhericht erſtatten. Mit zitternden Händen klebte Frau Helene den Brief ſorgſam wieder zu, überzeugte ſich, daß ihr Eingriff keine wahrnehmbare Spur zurückgelaſſen habe, miſchte den Umſchlag wieder unter den Briefſtapel, der neben dem Frühſtücksteller lag, und flüchtete in ihr ſchmuckes Zimmerchen, um nachzu⸗ ſinnen. 8 Aber ihr inbrünſtiges Grübeln gab ihr nicht eine Spur von Licht. Alſo Frau Suſanne hatte mit Karl Nathuſius korre⸗ ſpondiert... Nathuſius... Nun ja, Helene hatte zwar nie eine Zeile aus der Feder dieſes Autors geleſen, aber ſie kannte immerhin ſeinen Namen, hatte eine ungefähre Vor⸗ ſtellung von der Art jener Literatur, die er produzierte— ſie beſaß die und jene Freundin, die von ſeinen Romanen ſchwärmte und ſie mehr oder weniger heimlich, mit mehr oder minder böſem Gewiſſen verſchlang. Aber: wenn die hart beklagte Witwe auch wirklich mit dieſem Schriftſteller nicht einwandfreien Rufes in Brief⸗ wechſel geſtanden hatte oder ſtand— was hatte das mit dem „Fall Mengershauſen“ zu tun?! Und in der Folge blieb ihr nichts weiter feſtzuſtellen als dies, daß die Briefe mit der bewußten etwas gewöhnlichen Männerhandſchrift und den ſtets wechſelnden Poſtſtempeln in Zukunft ausblieben— ſowie daß ihr Guſtav nunmehr zu ſeiner alten Gewohnheit zurückkehrte, ſeine Morgenpoſt in 1 2 75 Gegenwart, am Früßſtückstiſch zu öffnen und zu ſor⸗ ieren. Frau Helene war nach ihrem frevelhaften Eingriff in das Briefgeheimnis faſt ebenſo ahnungslos wie zuvor. X Der Augenblick war da, mit dem Guſtav Herolds Phan⸗ taſie ſeit mehr denn vier Wochen ſich täglich und ſtündlich be⸗ ſchäftigt hatte... Er ſtand in dem niedrigen, dumpfigen Zim⸗ merchen, das als einziges Mobiliar den graugeſtrichenen Tiſch in der Mitte aufwies und die vier Stühle an ſeinen vier Sei⸗ ten. Hinter ihm war die Tür ins Schloß gefallen, die Schritte des Schließers entfernten ſich klappernd auf den Flie en des Korridors. 65 Und Guſtav Herold fühlte, wie ſich eine dunkle, lähmende Spannung auf ſein ganzes Weſen legte. Ihr ſich zu entraffen, reckte er gewaltſam den mächtigen Torax, ſtraffte die Sehnen der Arme, ballte die Fäuſte... nein, nein er wollte ſich nicht unterkriegen laſſen.. Alles war wohl durchſonnen.. nur noch als Rechtsanwalt ſtand er in dieſem Augenblick-an dieſer Stelle, nur als Verteidiger.. was den Menſchen in ihm an das Schickſal dieſer Frau geſeſſelt hatte, das lag hinter ihm... das war überwunden, erſtickt, ausgelöſcht, war ja nie⸗ mals wahr geweſen. Zum erſtenmal mit Suſanne allein—! ſo allein, wie er noch niemals mit 1— zuſammen geweſen. Und hier— hier ſollte ſich das vollenden—! War das nicht wie eine Mahnung, den Ton des Beieinander ganz auf korrekte Erfüllung der Berufspflicht zu ſtellen... auch den leiſeſten Hauch, den Blick des Auges unter die Herrſchaft dieſer einen, einzigen Pflicht zu ſtellen—1? N Und ſie—21 mit welchen Gefühlen mochte ſie dieſem Augenblick entgegenharren—71 Wer war's, auf den ſie war⸗ tete—? der Verteidiger? der Retter vor der dräuenden Not einer Anklage auf Leib und Leben? oder.„ der Freund.. der Vertraute jener ſeltſamen Zwieſprache, bei der in zähem Bekenntnis die Herzen ſich ausgetauſcht hatten?! Der Mann, zu dem ſie geſprochen hatte wie.. wie doch wohl zu keinem 4 auch zu dem„dunklen Freunde“ nicht.. war's er—? Einerlei— einerlei—! Wen immer du ſuchſt, ſchöne Frau — finden wirſt du hier nur einen— nur den Verteidiger—1 Horch— ein ſtumpfer, ſchwerfälliger Schritt da draußen. und ein elaſtiſcher, lebhafter... Räuſpern und Schlüſſelklap⸗ pern, und Raſcheln und Kniſtern eines Frauengewandes. Und nun knarrte der Schlüſſel im Schloß... nun knackte der Riegel zurück... nun öffnete ſich die grauſame Eiſenpforte. und da war ſie.. ſie ſtand an der Tür.. ſie legte die weiße Hand auf die Bruſt, die hoch ging unterm ſchwarzen Witwen⸗ krepp.. „Wenn Se wer'n ſertig ſind, Herr Rechtsanwalt— denn ſind Se ſo jut un klingeln!“ hüſtelte der alte Schließer und humpelte hinaus. Die graue Eiſentür fiel zu, der Schlüſſel knackte und raſſelte, der ſchlürfende Schritt entfernte ſich. Guſtav und Su⸗ ſanne waren allein. „Endlich... endlich...“ flüſterte Suſanne heiſer. Die hohe, ſchlanke Geſtalt wankte, der Kopf ſank vornüber. ſchnell ſprang Guſtav Herold zu, ergriff die eiskalten, zittern⸗ den Hände, wollte ſie an ſeine Lippen ziehen, doch da taumelte Suſanne ſo haltlos, daß ſie gefallen wäre, hätte er nicht mit raſchem Griff die Rechte um ihren Nacken gelegt und ſie auf⸗ gefangen.(Fortietzuno folqt) Niie Sustem Ein Heilapparat wird Aerzten und Leidenden kostenfrei zur Probe gesandt! katan frtt FItima fort! Aſthma, Brouchial⸗Katarrh, Bruſt⸗, Lehltopf⸗, Rachen⸗, Naſen ⸗ Katarrh, Stirnhöhlen⸗Katarrh und ſonſtige Ka⸗ tarrhe und Krankheiten der Atmungs⸗ organe werden auch in veralteten Fäl⸗ len erfolgreich bekämpft durch den viel⸗ tan ſendfach bewählten„Karfort⸗Inhala⸗ or mit dem Nebelſporn“ In Fällen, in denen eine Heilung gicht möglich iſt(wenn z. B. organiſche zeränderungen vorliegen), ſchafft der und hilft manche Huſtenqual erleichtern, ſo daß lpparat doch Linderung das Leben wieder lebenswert wird. Aurtennunhen —— Aneckennungen beſtätigen ſeine ervorragende Wirkſamkeit. Man leſe B. die ſolgenden, hier wörtlich und tvollen Adreſſen wiedergegebenen Zuſchriften: Jehr starken Pronchlauatzrrhl Den mir unterm 10. 1. geſandten Kar⸗ mit-Inhalator habe ich erhalten. Er hat —5 ſeit den paar Tagen ſchon ſehr gute ſarnte geleiſtet. Ich hatte einen ſehr kurken Bronchialkatarrh, es iſt in der zurzen Zeit ſchon eine große Beſſerung ungetreten, ſodaß ich Ihren Apparat 8 wärmſte empfehlen kann. riebrichsfeld b. Mannheim, den 17. 1. 1927. Karl Probſt, Eiſenbahnſchaffner. Tünabau zom Loadden belreill 8 Ich komme zurück auf den mir vor katager Zeit äberſandten„Karfort⸗Inha⸗ daft u. möchte nicht verſäumen, Ihnen 5t ür aufs herzlichſte zu danken. Ich — heute nach kaum awöchentlichem Be⸗ meßen des Inbalators gänzlich von ſchanem Lelden, das mir oft ſchwer zu ſchaffen machte, befreit. Aus dieſem nen ide babe ich den Inbalator bei mei⸗ bitt ekannten warm empfohlen und ich Sie, denſelben an.. ſenden Sie dllen. Es wäre mir ſehr lieb, wenn 11 die Angelegenheit etwas beſchleu⸗ maen wollten, da ich ſonſt meinen im⸗ er leihen muß. Gb ürnberg, den 3. Januar 1927. erhardshofſtr. 1 B. Fran Anni Fiſcher. Aandirt Ausgeeichnsten dchlaf! Seit ich den A t b be⸗ k en Appara enutze, be Kanme ich, ſowie meine Eltern keinen iſ, gerh mehr. Sobald einer im Anzug letobenutzen wir Ibren„Karfort⸗Jnha⸗ ſenore, und weg iſt er. Vor dem Schla⸗ kgehen benuzt, verbürgt er einen aus⸗ ducben Sglaf. Würzburg, f Reſtengaſſe 85 8. Januar 1927 Hilda Brännlich⸗Zänglein, Kunſtmalerin. ner drpnzhialkatarrh! Gleichzeitig mit die 8 ſolat em Schreiben er⸗ ung für arte eine Beſtel⸗ „Vor etwa einem halben Jahr erhielt 35 von Ihnen den beſtellten Karfort⸗ 1205 ator. Nach kaum achttägigem Ge⸗ auch war mein hartnäckiger Bronchial⸗ zarrh ſchon beſeitigt. Es gibt wirk⸗ lich nichts beſſeres als dieſen verbeſſer⸗ ten Inhalator und ſollte derſelbe in keiner Familie fehlen. Ich werde dieſen Apparat weiter empfehlen und habe dies * ſchon mit Erfolg getan. rlach b. Ochſenfurt, den 3. Jan. 27. Auguſt Bulheller, Zimmermeiſter. Langlahriges Atumaleiden! „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß mir der von Ihnen vor etwa 4 Wochen gelieferte„Karfort⸗In⸗ halator“ gegen ein laugjähriges Aſthma⸗ leiden ſehr gute Dienſte geleiſtet hat. Ich habe Ihren Apparat ſchon verſchie⸗ dentlich empfohlen. Stuttgart, den 26. November 1926. Hauptſtätterſtr. 182a. Friedrich Herrmann. Sürnnählen-Vereiterung. Meine Frau litt ſchon ſeit 20 Jahren an Stirnhöhlen ⸗Vereiterung, welche große Schmerzen verurſachte. Da las ich Ihre Offerte und ließ mir Ihren Karfort⸗Inhalator mit dem Nebelſporn ſchicken. Schon nach 3 Tagen ließen die Schmerzen nach und heute, nach 4 Wo⸗ chen, iſt meine Frau vollſtändig geheilt. Köln, 6. Dez. 1926, Hahnenſtr. 7. Ewald Coen. infach fabelhaft Bausarztwarentzügzt Ihr Inhalterapparat iſt einfach fabel⸗ haft, ſelbſt mein Hausarzt war entzückt über die wunderbare Vernebelung und deren Wirkung. Ich wendete ihn gegen ſehr ſtarken Huſten, der mich monatelang — 5 hatte, an. Schon in den erſten agen der Benutzung Ihres Inhalators ſpürte ich große Erleichterung. Der Dank der Menſchheit gehört Ihnen. Frankfurt/ Main, Heſſenplatz 3, 21. Dezember 1926. Otto Rompf. Einige Gutachten aus Mannheim(ge⸗ kürzt): Anton Hartmann, Mannheim⸗Sand⸗ hofen, Kolonie 46: Sehr gute Dienſte bei ſchwerem Bronchial⸗ und Rachenka⸗ tarrh.— Jakob Schmitt, Mannheim, B 5, 22: Nach zweitägigem Gebrauch merkliche Beſſerung.— Ferdin. Schüt⸗ terle, Mannheim, D 4,:Bin überraſcht, die Atemnot hat ſchon nachgelaſſen.— Hermann Gehring, Mannheim, N 2, 2: Bis jetzt bin ich ſehr zufrieden. Nach dtägiger Kur kann ich Ibnen mitteilen, daß ich beſſer und freier atmen kann.— Karl Jäger, Mannheim, G 7. 15: Mein Katarrh iſt verſchwunden.— A. Nill, Mannheim, Gartenfeldſtr. 35: Nach Ztäg. Anwendung habe ich ſchon merkliche Beſ⸗ ſerung verſpürt, da ich ſchon jahrelang an Aſthma litt.— Ad. Jaitner, Mann⸗ heim⸗Waldhof, Tannenſtr. 10:. Apparat erhalten, bin ſehr zufrieden damit. Be⸗ nutze ihn gegen Huſten, Heiſerkeit, Ver⸗ ſchleimung und Atmungsbeſchwerden.— (Und viele andere.) Haben Sie solchg Beschwerden“ Wer an einem der obengenannten Uebel leidet, wer häufig geplagt wird von quälendem Huſten, Luftmangel mit pfeifenden raſſelnden, röchelnden, gie⸗ menden Atemgeräuſchen, Trockenheit, Brennen, Kitzelgefühl im Halſe, Bruſt⸗ ſchmerzen, Heiſerkeit, Huſten, Schnupfen, Grippe, Verſchleimung, durch Katarrhe bedingte Schwerhörigkeit, Ohrenſanſen, eeneenneeeeerneeeeeeeeen MNen!? MNen'f Modell 1927 eeeeeeeerereeeee Die Tochter Wtebeatard Die Eltern ensereen Or. Der Ar traf die nötigen An- orduungen Die Gefahr wurde d be⸗ Die Ofippe golt um! Sie beginnt meist mit Schüttelfrost, auf den Fieber falgt. Die weiteren Krankheits- erscheinungen sind: Starker Husten, Rachen- und Bronchialkatarrh, Krampfhusten, man- cherlei Verdauungsstörungen, ziehende Schmerzen in Kreuz und Gliedern, auf- fallende Schwäche und Mattigkeit, heftige Kopfschmerzen, Ohnmachtsanfäalle u. a. m. Die Grippe ist ein tückisches Leiden, denn wenn sie auch in vielen Fällen ganz ungefährlich verläuft, so bilden sich doch in anderen durch Vernachlässigung leicht Lungenleiden, namentl. Lungenentzündung, sowie andere Komplikationen schwerer Art aus, 2. B. Hirnhautentzündung(Kopfgrippe), die das Leben ernstlich bedrohen können. Man soll daher bei Grippeverdacht stets und rechtzeidg einen Arzt hinzuziehen und dessen Anordnungen strengstens befolgen. Aber Vorbeugen ist noch besser wie Heilen. Darum sollte man jedem Katarrh, auch wenn er nur leichter Natur Ist, sofort und energisch zu Leibe gehen. Katarrh bringt Gefahrl Kopf⸗ und Geſichtsſchmerzen, Schlafloſig⸗ keit oder ähnlichen nervöſen Erſchei⸗ nungen, ſofern ſie mit Katarrhen und Aſthma im Zuſammenhang ſtehen, der verſäume nicht, von meinem nachſtehen⸗ den, völlig riſikofreien Angebot Gebrauch zu machen. 20 Tage kostenfrei zur probe! Ich mute niemandem zu, den„Karfort⸗ Inhalator mit dem Nebelſporn“ auf bloße Empfehlung hin unter Nachnahme zu beziehen, ſondern ſchicke dieſen Appa⸗ rat Leidenden genannter Art ohne Nach⸗ nahme, ohne Vorausbezahlung, ohne Kaufzwang ſofort gebrauchsfertig mit Probefüllung und genauer Anweiſung, fünf Tage koſtenlos zur Probe. Die Verſandtage werden hierbei nicht mit⸗ gerechnet. Sie können alſo ohne ſedes Riſiko in aller Ruhe den Apparat volle fünf Tage lang an ſich ſelbſt ausprobie⸗ ren und ſich ſo perſönlich von der Wirk⸗ ſamkeit dieſer ſegensreichen Erfindung überzeugen oder ihn von Ihrem Arzt begutachten luen. Jeder, der den Appa⸗ rat nur einmal benutzt hat, iſt verblüfft, erſtaunt, und begeiſtert und wird ihn als treuen, ſtets hilfsbereiten Familien⸗ freund gerne behalten. Oft genügen ſo⸗ gar ſchon die Probe⸗Inhalationen zur 4128—5. des gewünſchten Erfolges. Er⸗ kältungskrankheiten werden im Keime erſtickt. Vorbenutzte Apparate, durch die eine Uebertragung von Krankheitskeimen möglich wäre, gelangen ſelbſtverſtändlich nicht zum Verſand, wofür volle Garan⸗ tie geleiſtet wird. Garantieſchein liegt jeder Sendung bet, desgleichen Bro⸗ ſchüre:„Katarrh fort. Ein Troſtwort für Katarrh⸗ und Aſthmaleidende“, nebſt vielen beglaubigten Erfolgsberichten und Dankſchreiben. Ein biltper Hausfreundl Der Apparat koſtet 9& im Pappkar⸗ ton; ein elegantes, feſtes Taſchenetul bierzu 1,50„ extra. Nur ein Apparat iſt für die ganze Familie erforderlich, daher für die Dauer ſehr billig. Wer mit dem Apparat zufrieden iſt, wird nach Ablauf der Probezeit gern den Gegenwert von 9/ einſenden und die Sache weiterempfehlen, womit ge⸗ rechnet wird. Irgendwelche weiteren oſten entſtehen nicht. Unverlangte werden nicht ge⸗ macht. Auf Wansch zuch Matenzablung! Wem der Betrag von 9 Mark mit einem Male zu hoch iſt, kann auch in mehreren Raten bezahlen. Wer hingegen nach gewiſſenhafter Prü⸗ jung oder nach Rückſprache mit ſeinem Arzt der Anſicht iſt, daß dieſe Kur ſich für ſeinen beſonderen Fall nicht eignet, ſchicke den Apparat ohne Angabe von zurück und die Sache iſt er⸗ gt. Noden 1927 iſt ein ganz kleiner Apparat, der bequem in der Taſche mitgeführt werden kann. In bezug auf Leiſtung und Wirkſamkeit ſteht er dem größeren Hausapparat (Preis ebenfalls 9%/) nicht nach. Die Probeſendung wird fedem Lei⸗ denden gemacht, der darum ſchreibt, ohne Unterſchied der Perſon und des Standes, ganz gleich, ob Arbeitsmann oder Kom⸗ merzienrat. Das kann nur eine Firma, die ſelbſt von der Güte ihrer Sache voll und ganz überzeugt iſt. Genaue und deutliche Adreſſe mit Angabe von Stand oder Beruf unbedingt erforderlich. An unvollſtändige Adreſſen kann nur unter Nachnahme geliefert werden. Es mögen ſich nur ſolche Intereſſen⸗ ten melden, die den Apparat wirklich ſelbſt bezw. bei einem Familienangehöri⸗ gen verwenden wollen. Die täglich eingehenden Anfragen von Privatperſonen wegen Uebernahme von „Vertretungen“ oder„Generalvertretun⸗ gen“ ſind völlig zweclos und bleiben unbeantwortet. Leraten wird der Apparat ſelbſtverſtändlich eben⸗ falls gern zur Anſicht und Probe über⸗ ſandt, nicht aber Privgtperſonen, die ſich gewerbsmäßig mit Krankenbehandlung befaſſen. Viele Aerzte verordnen den Karforte Inhalator“ ſtändig, bei vielen Kranken⸗ kaſſen iſt er zugelaſſen. Torsachtl Nachahmungen des„Karfort⸗Inhala⸗ tor“ gibt es nicht. edoch wird ver⸗ ſucht, andere Inhalationsapparate an ſeiner Stelle zu verkaufen. Laſſen Sie ſich nicht irreführen! Nur ich allein bin berechtigt, den vieltauſendfach bewährten „Karfort⸗Inhalator mit dem Nebelſporn“ herzuſtellen, ſonſt niemand! Insbeſon⸗ dere ſei darauf hingewieſen, daß die von verſchiedenen Seiten unter Bezeichnun⸗ gen, wie„Tanersé⸗Inhalator“ oder„In⸗ halator nach Taners“ oder ähnlich ange⸗ botenen Apparate nicht mit meinem„Kar⸗ fort⸗Inhalator“ identiſch ſind.— Das früher von mir in einem anderen Ort' betriebene ähnliche Unternehmen iſt ſchon vor längerer Zeit in andere Hände über⸗ gegangen. Achten Sie genau auf meine Firma und Wohnort: Carl August Taneré Naumburg(Saale) eis damit Sie den echten Original⸗Karfort⸗ Inhalator mit dem Nebelſporn bekom⸗ men.— Am beſten iſt es, Sie ſchreiben gleich heute noch und benutzen den nach⸗ folgenden Beſtellſchein, Poſtkarte genügt jedoch auch.— Wenn Sie Nachnahme⸗ ſendung wünſchen, bitte ich anzugeben, ob Sie den Apparat im Pappkarton für 9 oder im feſten Taſchenetut für 10,50 wünſchen. Porto, Nachnahme⸗ und Verpackungsſpeſen trage ich. Er⸗ füllungsort für Lieferung und Zahlung: Naumburg(Saale). Telegrammadreſſe: „Taners Naumburgſaale“. Ea232 Probe Bestellschein. (Probeſendungen werden nicht gemacht, wenn Angabe e oder Beruf ehlt. An die Firma Carl August 1 Naumburg(Saale) 615 Senden Sie mir den Apparat,(Mode 1927). wie in der„Neuen Nane Zeitung“angeboten, koſtenfrei z. Frobe. Vorname. Name, Stand(Beruf) genaue Adreſſe: 8. Seite. Nr. 38 Nene Maunheimer Zeitunz[Abend⸗Ausgabe) Montag, den 24. Jannar 1027 Libell faahanaunlnenanbunntnrumadunnmuntnmngantamunümnzunbütamnudunemuubtandtadumdnanue e Clou Ine Aneug: Herren: Frack oder&moking, . Herrenkerfe: 5 NMK. einschl. Sfeuer, .75 Mk. einschl. Sfeuer. Der Vorverkauf haf be- gormen und isft unbedingf zu empfehlen. Jammstasg. den 20. Jam., 8 Hnt upds. Ersfer groger Fesf-Ball der Winſer-Sason 1027 unfer der Devise puder. 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