mn,. 7¹ 7—— vorb Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. 9 Freitag, 28. Januar odet durch die Poſt monatl..⸗M. 2, 50 ohne Beſtellgeld FFFFCCT ach⸗ en. t⸗Nebenſtelle. R1,4·6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtt.6, Abreſſe 0 erſtr 19/20 u. Meerſeldſtraße 11. Telegramm⸗ reſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 2404 4, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Neue MannheimerSeilun Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Mitkag⸗Ausgabe 0 0 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ 5 en wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen W keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte 100 Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 45 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahl Kolonelzeile 15 Allgem. Anzeigen 0,40.1 el —4N.⸗M. Kolleltiw⸗Anzeigen werden höher berechnet Für ung je einſp. t. Meklamen aben urch fnahme von Anzeigen. 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Zunächſt alſo beſchweren ſich„Kreuzzeitung“ und„Deutſche Tages⸗ zeitung“ in erregten Sätzen über die„Indiskretion und Illoyalität“, die am Mittwoch zu der vorzeitigen Ver⸗ öffentlichung der Richtlinien geführt habe, wobei die„Kreuz⸗ zeitung“ mitteilt, daß der Text der Richtlinien bereits vor⸗ geſtern nachmittag um 5 Uhr von der Reichspreſſeſtelle dem franzöſiſchen Büro Havas ausgehändigt worden ſei. Die „Germania“ wiederum ſieht keinen Grund, warum man die Richtlinien hätte geheim halten ſollen.„Die Richtlinien ſollen die Baſis der Politik der zu bildenden Regierung ſein, E da hat es doch keinen Zweck, die Sache im Dunkeln zu laſſen. Politik vollzieht ſich nicht in der Dunkelkammer, ſondern vor den Augen der Oeffentlichkeit.“ Die„Germania“ überſieht dabei nur loder wünſcht zu überſehen), daß die Deutſch⸗ nationalen in dieſen Tagen im Schweiße ihres Angeſichtes das Problem bebrüten: Wie ſage ich's meinem Kinde? In ſolchen Augenblicken hat die Dunkelkammer immer ihre Vor⸗ gzüge. Auf wie ſchwierigem Terrain die deutſchnationale Füh⸗ rung dermalen laviert, erweiſt erſt wieder ein Leitaufſatz der Deutſchen 3tg.“, der die kategoriſche Forderung erhebt: Jede weitere Verhandlung mit dem Zentrum und ſeinen Führern abzulehnen:„Es gilt nicht eine Regierung zu ſchaffen, mit der„irgendwie“ regiert werden kann, ſondern es gilt darauf hinzuarbeiten, daß eine Regierung ſachlicher Ar⸗ beit gebildet werde. In dieſem Sinne eine echte„Rechts⸗ regierung“. Es bleibt nichts übrig, als daß es„anders⸗ herum“ verſucht werden muß, ohne das Zentrum und ohne Marx.“ Die Staatsgelehrten der„Deutſchen Ztg.“ meinen offenbar den 8 48. 0 7 + Die Erklärung der Demokraten Die Deutſchdemokratiſche Reichstagsfrak⸗ tion veröffentlicht folgende Erklärung: Die Deutſchdemokratiſche Fraktion bedauert, daß die Ver⸗ andlungen über eine Koalition der Mitte vom eichskanzler Marx vorzeitig abgebrochen worden ſind. Eine tragfähige Koalition der Mitte hätte ſich auf Grund des Zentrumsmanifeſtes bilden laſſen. Sie iſt ebenſo wie die Große Koalition daran geſcheitert, daß ſtarke Kräfte unter Ablehnung aller anderen Möglichkeiten von vornherein auf die Rechtsregierung hingearbeitet haben. Die Richtlinien, die mit den Deutſchnationalen vereinbart kend, bedeuten eine völlige Preisgabe der bisheri⸗ gen deutſchnationalen Oppoſition gegen die Außenpolitik von Rathenau bis Streſemann. Dieſe Richt⸗ inien bedeuten, wenn ſie auch hinter dem Zentrumsmanifeſt zurückbleiben, eine Anerkennung der Republik und den Schutz ihrer Symbole, während bisher der beſtehenden Staats⸗ ſorm und ſhren Farben Schwarz⸗Rot⸗Gold der erbitterte Kampf der Deutſchnationalen galt. Auf dem Gebiete einer Reform der Reichswehr werden weitgehende Verſprechungen in unſerem Sinne ge⸗ macht, dagegen weiſen die ohne unſere Mitwirkung feſtgeſtell⸗ ten Richtlinien auf dem Gebiete der Schule eine uner⸗ trägliche Einſeitigkeit auf. Die Forderung voll⸗ ſtändiger Gleichberechtigung der konfeſſionellen und weltlichen chule mit der Gemeinſchaftsſchule ſteht in Widerſpruch mit der Reichsverfaſſung und den Erklärungen, die ſämtliche Parteien der Weimarer Koalition zu dem Artikel 146 abgegeben haben. I Weiter ſieht die Fraktion einen beſonders bedenklichen Mangel in dem Fehlen wirtſchaftlicher Richt⸗ injen. Aber überhaupt betrachtet die deutſchdemokratiſche Fraktion den Wert ſolcher Richtlinjen als problematiſch, wenn die Zuſammenſetzung der Regierung nicht Gewähr für eine gute Durchführung bietet. Die Gewähr iſt nicht in einem Kabinett zu erblicken, in dem Männer eine führende Stellung aben, deren heutige Worte mit ihren Taten und Worten von geſtern in unlösbarem Widerſpruch ſtehen. Die Fraktion glaubt deshalb in der Oppoſition mit beſſerem Erfolg für die Erfüllung der in den Richtlinien an⸗ gegebenen Verſprechungen für die Wahrung der deutſchen eiſtesfreiheit und für die Sicherung einer geſunden Wirt⸗ chart und einer gerechten Steuerpolitik wirken zu können. Die demokratiſche Reichstagsfraktion hat, wie das Nach⸗ richtenbüro des Vereins deutſcher Zeitungsverleger hört, be⸗ chloſſen, ihre Erklärung den Miniſtern Dr. Geßler, r. Küliz und Dr. Reinhold mitzuteilen und der Bitte betelt gegeben, ſich an der neuen Regierung nicht zu iligen. Ueber die Beſprechung der demokratiſchen Führer bei Reichskanzler erfährt man, daß Dr. Marx auf die demokra⸗ tiſchen Abänderungsvorſchläge erklärte, eine Abänderung der ſei nicht mehr möglich, da ſie bereits veröffent⸗ en. Der Parteikampf um die Miniſterliſte Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Man hatte im Reichstag erwartet, daß die Kriſe auf jeden Fall noch geſtern zum Abſchluß gebracht würde. Ueber die ſachlichen Vorausſetzungen konnte man ſich bereits im Laufe des Tages einigen, insbeſondere iſt über den wirtſchaftspolitiſchen Teil des Regierungsprogramms nun auch Uebereinſtimmung er⸗ zielt worden. Nachdem die Demokraten eine Beteiligung abgelehnt haben, bleibt die Baſis des neuen Kabinetts auf eine Koalition von Deutſchnationalen, Zentrum, Deutſcher und Bayriſcher Volkspartei beſchränkt. Das Ziel einer bür⸗ gerlichen Mehrheitsregierung iſt demnach nur in unvollkom⸗ menem Maße erreicht worden, denn die abſolute Mehrheit dieſes Blockes gegenüber der Oppoſition iſt nur gering. Aller⸗ dings hat die Wirtſchaftliche Vereinigung ja ihre wohlwollende Neutralität zugeſagt. Mit der Abſage der Demokraten tritt nun auch der Fall Geßler in ein akutes Stadium. Dr. Geßler wird dem Erſuchen des Fraktionsvorſitzenden, aus dem Kabinett zu ſcheiden, nicht entſprechen, und es dürfte dann zu einem offenen Bruch ommen. Am Nachmittag hatte dann der Kampfum die Mini⸗ ſterliſt e eingeſetzt. Von den Miniſtern des alten Kabinetts bleiben im Amt: Dr. Streſemann, Dr. Curtius, Dr. Brauns, Stingl und Dr. Geßler. Bell, von dem es bisher hieß, daß auch er der neuen Regierung Marx ange⸗ hören würde, ſcheidet aus. Dafür übernimmt der Kanzler auch das Miniſterium für die beſetzten Gebiete, das von dem der Juſtiz Ange zabgetrennt wird. Die Deutſchnativnalen haben urſprünglich auf 5 8155 Anſßpruch erhoben. Keber dieſe Zahl ſind zwiſchen ihnen und der Deutſchen Volkspartei lang⸗ wierige Perhandlungen gepflogen worden. Sie drehten ſich vor allem um das Verkehrsreſſort, das gegenwärtig Dr. Krohne, der ſich zur Deutſchen Volkspartei zählt, verſieht. Es heißt, daß die Deutſche Volkspartei unter Umſtänden dieſes Miniſterium den Deutſchnationalen wird opfern müſſen, die es dann Herrn Dr. Koch⸗Duſſeldorf überantworten würden. Außerdem aber reflektieren die Deutſchnationalen ſtark auf das Finanzminiſterium, dabei ſtoßen ſie indes auf die ſcharfe Konkurrenz des Zentrums, das, wie wir bereits meldeten, den badiſchen Staatspräſidenten Köhler für dieſen Poſten vorgeſchlagen hat. Herr Graef⸗Thü⸗ ringen, der von den Deutſchnationalen merkwürdigerweiſe als Juſtizminiſter präſentiert wurde, iſt wiederum dem Zentrum nicht genehm. Das Innenminiſterium ſoll an Lindeiner⸗Wildau, das Ernährungsminiſterium an Herrn Schiele fallen. Es wird aber auch mit der Möglich⸗ keit gerechnet, daß die Deutſchnationalen ſich entſchließen, das Ernährungsminiſterium einem parteipolitiſch weniger um⸗ ſtrittenen Mann zu übertragen, und zwar ſcheint in dieſem Falle Graf Kanitz, der dieſes Miniſterium ja ſchon ein⸗ mal leitete, in Ausſicht genommen zu werden. Um die zehnte Abendſtunde wurden dann die Beratungen abgebrochen, da keine Ausſicht vorhanden war, noch am Abend die Diffe⸗ renzen, die wegen der Beſetzung des Verkehrs⸗ und auch des Finanzminiſteriums beſtehen, auszugleichen. Die Verhand⸗ lungen, auch innerhalb der einzelnen Fraktionen, werden alſo heute fortgeſetzt werden. Der Handel um die Miniſterſitze, ein ſtets unerquickliches Schauſpiel, geht auch heute noch weiter. Das Schwergewicht dieſes Kampfes liegt in der Entſcheidung über das Finanz⸗ miniſterium. Die Deutſche Volkspartei ſtützt indirekt die Anſprüche der Deutſchnationalen, indem ſie Dr. Marx die Hergabe des Verkehrsminiſteriums verweigert. Auf dieſe Weiſe wird die Taktik des Reichskanzlers durchkreuzt, der offenbar, indem er gleich das Finanzminiſterium für das Zentrum reklamierte, geglaubt hatte, den Streit um die übrigen Sitze der Volkspartei und den Deutſchnationalen überlaſſen zu können. Die Entſchiedenheit, mit der ſich dieſe beiden Parteien einer ſolchen Regelung widerſetzten, hat nicht nur ſachliche, ſondern auch perſönliche Gründe. Der Zentrumskandidat, nämlich der badiſche Finanzminiſter Köhler, iſt der Volkspartei wie den Deutſchnationalen nicht genehm, weil man von ſeiner föderaliſtiſchen Einſtellung eine ungün⸗ ſtige Rückwirkung auf die künftige Finanzpolitik des Rei befürchtet. Wer in dieſem Ringen ſchließlich Sieger bleiben wird, iſt im Augenblick ſchwer zu ſagen. Immerhin: die Deutſchnationalen werden die endgültige Kabinettsbildung, die ja nun wohl im Lauſe des heutigen Tages zuſtandekom⸗ men dürfte, an ihrer Forderung nicht ſcheitern laſſen. Den in die Oppoſition abgewanderten Demokraten widmet die„ſTägliche Rundſchau“ ein Abſchiedswort, das eines melancholiſchen Untertones nicht entbehrt. Das volksparteiliche Organ beklagt die Trennung und blickt eini⸗ germaßen ſorgenvoll in die Zukunft der neuen Regierung. Die Mitarbeit der Demokraten wäre auch ſchon deswegen er⸗ wünſcht geweſen, weil die Koalition der Deutſchnationalen der Deutſchen Volkspartei, der Bayriſchen Volkspartei und des Zentrums nur über eine geringe Mehrheit verfügt. Die bürgerliche Koalition würde aber erſt dann auf wirklich brei⸗ ter Baſis ruhen, wenn ſie ſich auf alle bürgerlichen Parteien ſtützen könnte. Die Koalition dürfte indeſſen auch in der Geſtalt, in der ſie zuſammen gekommen iſt, ihrer Sache ſicher ſein, da ſie auf die Unterſtützung der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung mit Beſtimmtheit zählen könne und wohl niemals der Fall eintreten werde, daß alle nicht der Koalition zuge⸗ hörenden Fraktionen im Reichstag gegen die Regierung zu⸗ Fammenſtehen. 7. Das dem Außenminiſter naheſtehende Blatt ſteht ſich gleichzeitig genötigt, dem Hugenbergſchen„Tag“ auf die Fin⸗ ger zu klopfen. Der hatte nämlich in ſeiner friſch, fröhlichen Art behauptet, daß in den Richtlinien nur von einer ſt a ats⸗ rechtlichen Anerkennung der Locarnoverträge dem Aus⸗ lande gegenüber, nicht aber von einer ver faſſun gar e ch t⸗ lichen Bindung die Rede ſei. Es zeigt ſich jetzt bereits, wozu „protokollariſch feſtgelegte Interpretationen“ gut ſind. Auf die verweiſt nämlich die„Tägliche Rundſchau“ mit allem Nach⸗ druck; denn aus ihnen gehe unzweideutig hervor, daß die An⸗ erkennung der Locarnoverträge nicht nur ſtaatsrechtliche Be⸗ deutung dem Auslande gegenüber, ſondern auch die verfaſ⸗ ſungsrechtliche Anerkennung in ſich ſchließen ſoll.“ Die Deutſch⸗ nationalen erkennen damit nachträglich an, daß die Annahme der Locarnoverträge im Reichstag mit einer verfaſſungsrecht⸗ lichen gültigen Mehrheit erfolgte. An dieſer klaren Interpre⸗ tation läßt ſich nichts drehen und deuteln. Man kann deshalb die gegenteilige Behauptung nur als eine grobe Irreſu v⸗ rung bezeichnen.“ Regierungserklärung am 3. Februar QBerlin, 27. Jan.(Von unſerem Berliner Büro!] Der Aelteſtenrat des Reichstages hat in ſeiner heutigen Sitzung endgültig beſchloſſen, daß die Regierungserklärung des neuen Reichskabinetts am Donnerstag, den 3. Februar im Reichstag entgegengenommen werden ſoll. Die daran ſich anſchließende Ausſprache und die Abſtimmungen ſollen bis Sams⸗ tag abgeſchloſſen werden. Am Montag darauf wird die erſte Beratung des Reichshaushaltplanes für 1927 in Verbindung mit dem Finanzausgleichsgeſetz beginnen. Van beute ab bis um 3. Februar ſoll die angekündigte Beratungspauſe, die mit Rückſicht auf die Thüringer Wahlen eingelegt wird, dauern. 1 Pariſer Begleilmuſit V Paris, 28. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Je nach der politiſchen Orientierung verhalten ſich die hieſigen Blätter zum Abſchluß der deutſchen Regierungskriſe ſchroff ablehnend oder ſie widmen der unter den bürgerlichen Par⸗ teien zuſtandegekommenen Einigung(2] eine kühle und ſach⸗ liche Beurteilung, wobei feſtgeſtellt wird, daß die Sache für Frankreich nicht ſo gefährlich iſt, wie man gemeinhin annahm. Die nationaliſtiſchen Blätter ſchreien natürlich über den Ein⸗ tritt der Nationaliſten in die deutſche Regierungskoalition Zeter und Mordio und behaupten, der Augenblick ſei gekom⸗ men, wo in Deutſchland ſich die Reaktion wieder erhebe. Der „Temps“ nimmt die Tatſache, daß die nationaliſtiſchen Ka⸗ binettsmitglieder der bisherigen Außenpolitik des Reiches und dem republikaniſchen Regime zugeſtimmt haben, mit äußerſtem Mißtrauen auf.„Wie können dieſe Männer“, ſchreibt das Blatt, „die bisher die Locarno⸗ und Genfer Politik mit einer uner⸗ hörten Erbitterung bekämpften und oft ihren Willen bekunde⸗ ten, dieſen Kampf weiterzuführen, wie können ſie die Verant⸗ wortung auf ſich nehmen. in Zukunſt dieſe Politik loval durch⸗ zuführen? Wie können dieſe Männer, die die Wiederherſtel⸗ lung der Monarchie befürworten, die Weimarer Verfaſſung und das republikauiſche Regime gegen die Umtriebe der ſo⸗ genannten patriotiſchen Verbände beſchützen, deren Gründer und Organiſatoren ſie ſelbſt waren?“ Der„Temps“ zweifelt daran, daß die neue Regierung unter den heutigen Umſtänden die nötige Autorität beſitzen wird. Seiner Anſicht nach könnte die innere Kriſe in Deutſchland noch weitere Ueberraſchungen bringen.„Für den Augenblick“, ſchließt der„Temps“,„muß beſonders darauf hingewieſen werden, daß in Berlin eine Re⸗ gierung ans Ruder kommen wird, bei der der nationaliſtiſche Einfluß auf die Außenpolitik ausſchlaggebend iſt. Allen Na⸗ tionen iſt daher größte Vorſicht gegenüber der neuen deutſchen Regierung geboten. Jedes Zuvorkommen gegenüber dieſer Regierung, in die man doch vernünftigerweiſe kein Vertrauen ſetzen kann, würde jedenfalls als Schwäche ausgelegt werden.“ 7 1 ſachen zuriſckzuführen. Kaum hat der 2. Selte. Nr. 45 Noue Maunheimer Zeitunug(Mittag⸗Ausgabe) 0 Sreitag, dell 28. Jalluar 1927 Polniſche Nervoſität 1 Von Axel Schmidt Der Beſuch des Präſidenten des Reichstags Löbe hat in der polniſchen Preſſe, mit Ausnahme der ſozialiſtiſchen, ein wenig freundliches Echo gefunden. Gemäßigtere Blätter, wie „Eſas“ und„Glos Prawody“, erklären, daß gute Beziehungen leicht— wären, wenn von deutſcher offizieller Seite ein unzweideutiger Verzicht auf irgendwelche Grenzverände⸗ zungen ausgeſprochen würde. Die große Mehrzahl der polni⸗ ſchen Zeitungen iſt dagegen der Anſicht, daß Löbe zuſammen mit den deutſchen Nationaliſten ein verabredetes Spiel ge⸗ trieben habe. Für dieſe Blätter ſind die Ausführungen der „Gaz. Por. Warſz“ ſehr bezeichnend. Ich entnehme dem weit⸗ Berbreiteten Warſchauer Organ der Nationaldemokraten den folgenden Satz: „Jür uns unterliegt es keinem Zweifel, daß Löbe ein Ver⸗ treter der Richtung der deutſchen Politik iſt, die unter dem Chloroform paziſiſtiſcher Phraſen dasſelbe Ziel erreichen will, zu dem die nationaltſtiſchen Deutſchen im Wege offener Waf⸗ ſengewalt gelangen wollen.“ Zedoch nicht von den deutſchpolniſchen Beziehungen ſoll gier die Rede ſein, denn bei ihnen verſteht ſich die polniſche Nervoſität ſchon von ſelbſt. Neuerdings aber macht ſich gegen⸗ Aber dem bisher ohne Kritik verehrten Schutzpatron Polens, Frankreich, eine ſtarke Nervoſität bemerkbar. Die Ausführungen Brlands in der Kom⸗ miſſion für auswärtige Politit ſind von den polniſchen Blät⸗ tern wenig günſtig aufgenommen worden. Der„Kurj. Pozu.“ der als das Organ Dmowskis bisher glaubte, ſich feſt auf die franzöſiſche Freundſchaft verlaſſen zu können, klagt, daß die franzöſiſche Politik in letzter Zeit„nicht geringe Zweifel“ in Polen erwecke.„Vor allem“, ruft das Poſener Blatt aus, „wird Herr Briand laut erklären müſſen, was er geſagt hat und was er nicht ſagte. Der optimiſtiſche Ton der Erklärun⸗ gen Briands und die Tatſache, daß die Sorgloſigkeit beſonders Zie Sicherheit Polens betrifſt, müſſen einen ſehr una igenehmen Widerhall bei uns finden. Weder das polniſche Volk, noch die verantwortlichen polniſchen Stellen können die Sache mit Stillſchweigen übergehen.“ Wenn ſchon das franzoſen reund⸗ lichſte Blatt Polens ſolch ketzeriſche Reden führt, muß die Be⸗ ſorgnis groß ſein. Nicht wenig hat dazu die Exklärung Jou⸗ venels im„Lokal⸗Anzeiger“ 33 45 daß die gegenwärtige Oſtgrenze Deutſchlands„ohne die ge⸗ zingſte Korrektur“ beſſchen bleiben 112 Schön dieſe cbr ypothetiſche Form hat die polniſche Preſſe nervös aufhor⸗ en lafſen, beſonders da auch Jouvenels engliſcher Kollege im Bölterbund, Robert Cecil, dem Vertreter des„Lokal⸗un⸗ zeigers“ den Rat gegeben hat, die Weltmeinung für die Notwendigkeit einer Reviſion des Korridorproblems zu gewinnen.“ Das Poſener nationaldemokratiſche Organ be⸗ merkt mit Erbitterung dazu: „Jebenfalls hat unſer Außenminiſterium die Pflicht, im Quai d Orſay vorſtellig zu werden, daß der Schritt Jouve⸗ nels, aus dem die Deutſchen natürlich Kapital ſchlagen, wieder gut gemacht wird. Wir wiederholen, was wir ſeinerzeit geſagt hahen: Es iſt an der Zeit, daß man im Briandſchen Paris daran erinnert, daß das polniſch⸗franzöſiſche Bündnis gilt, um ſo mehr, als Briand ſelbſt die Frage der deutſchen Oſt⸗ khanger auffallend milde behandelt.“ iber nicht nur Frankreich, der machtvolle Bundesgenoſſe Polens, macht der polniſchen öffentlichen Meinung Sorgen, ſondern auch Rumänien, Polens zweiter Freund, beginnt, ganz wie Briand, Kareſe deutſchfreundliche Anfälle zu be⸗ kommen. Der Bukareſter Korreſpondent des 10n 0 Warsz.“ ſchickt ſeiner Kritik der rumäniſchen Politik einen Angriff auf Die. deutſchen Intriguen in der Welt vorau:?: „Daß man den deutſchen Pazifismus ernſt nimmt, daß man allgemein überzeugt iſt von der Aufrichtigkeit der fried⸗ lichen Beſtrebungen Deutſchlands, erachte ich als eine ſehr bezeichnende Wirkung der geſchickten diplomatiſchen Propa⸗ ganda Deutſchlands. Meiner Auffaſſung nach zielt dieſer Schritt darauf hinaus, Polen zu iſolieren, weil er unbemerkt der allgemeinen Ueberzeugung Vahn bricht, daß die deutſchen Anſprüche gegenüber Polen begründet und für die Sache des riedens notwendig ſind; Polen gegenüber bereitet er die uffaffung vor, daß es der eventuelle Störenfried iſt und den heiligen europäiſchen Frieden bedroht, wenn es gegen ſeine künftige Teilung Widerſtand leiſtet, an deren Vorberet⸗ tung die deutſche Diplomatie mit Hilfe der engliſchen ſo hart⸗ näckig und ſyſtematiſch arbeitet.“ Daun geht der Bukareſter Korreſpondent zumdlrekten Angriff auf die verkehrte Politik Rumäniens Uber, Er zitiert dabei das Blatt„Cuvantul“ des rumäniſchen Natſonaliſten Enacoviei, der u. a. geſchrieben hatte, daß der Vertrag mit Polen Rumänſen zwar im Falle eines ruſſiſchen Angriffes einen bedeutenden Bundesgenoſſen ſichere, daß er aber dennoch einen ſchwarzen Punkt enthalte: nämlich den deutſch⸗polniſchen Antagonjismus. Das iſt nach Anſicht des —5 Polititers ſehr bedauerlich, da ſowohl Deutſch⸗ land als auch Rumänſen nur Vortefle aus einer engen deutſch⸗zumäniſchen Zuſammenarbeit ziehen könnten. Hierzu bemerkt der volnſſche Korreſpondent mit Empß⸗ rung:„Kann Rumänſen mit einer ſolchen Gleichgültiakeit, wie bler geſchteht, zufehen, wie Deutſchland an den Ufern des altiſchen Meeres eine Schanze untergräbt, die die Freigeit And Unabhängiakeit nicht nur Polens ſondern aller befreiten Ikker beſchirmt, welche zwiſchen dem deutſchen und dem Mos⸗ owitervolk von den Üfern des Baltiſchen bis zu den Ufer chwarzen, Adriatiſchen unb Aegäſchen Meeres woßnen. ie man flebt, iſt die volniſche Nervofftäf auf vſelſache Utr⸗ Miniſter Zaleski, wie ein polnſſches Blatt ſich ſo hilderreich ausdrückte die„deutſche Eiterbeule zum Platzen“ gebracht, ſo erſchien Löbe mit ſeinem „paßifiſtſſchen Chlorsform“ Dann kam Briands Gleichgültig⸗ zeit gegen die polniſche Weſtarenze und Jauvenels taktloſe über den polniſchen Korridor, Robert Ceeils polen⸗ feindlicher Rat an Deutſchland und ſchließlich Rumänfens An⸗ näherung an Deutſchland. Schließlich iſt jetzt der Plan Pil⸗ ſudskis, ſich mit Sowjet⸗Rußland autzuſtellen durch die welß⸗ rutheniſche Verſchwörung in Wilna im Begriffe in die Brüche zu gehen. In der Tat Gründe genug, um nervös zu werden. Aber die ewige Angſt vor der„pierten Teilung Polens“ zeugt nicht gerade von Kraft und Selbſtbewußtſein. Letzten Endes geßt die Nervoſſtät auf den Kardinalfehler bei Gründung des polniſchen Staates zurück, indem die Entente dieſem verzoge⸗ nen Liebling im Verſailler Vertrage weite Gebiete aller Nach⸗ barn zuſchanzte, die ihm innerlich nicht gekörten Hierdurch wurde es zu einem Nationalitätenſtaate erſten Ranges und leidet, wie ſeinerzeit Oeſterreich, unter den vielen Krankheiten ſolch künſtlicher Gebilde, Deutſcher Dank an die Schweiz In Bern hatte am Donnerstag abend der deutſche Ge⸗ ſandle in Bern, Dr. Müller, anläßlich des Abſchluſſes des Schweizer Hilſswerkes für Deutſchland nach der Kriegszeit den Bundespräſidenten und die übrigen Mitglieder des Bundesrates zu einem Empfang eingeladen. Dr. Müller überreſchte dabel dem Bundespräſidenten eine Brandmalerei von Profeſſor Pechſtein mit der Inſchrift„Der ede von Hindenburg den Freunden in der Not.“ 1 ie Rede Müllers antwortete Bundespräſident Motta. Er nannte den Reichspräſidenten von eine müchtige Geſtalt der Weltgeſchichte. bie fortleben wie ein Held der alt⸗ germaniſchen Sage. olee dem deutſchen Geſandten den Dank des ſchweizeriſchen Volkes für die Aufmerkſamkeit des Meichspräſidenten a 25255 Die Variſer Entwaffnungsverhandlungen VParis, 28. Januar.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Verhandlungen zwiſchen den deutſchen Experten und dem Interalliierten Militäxkomité über die Oſtfeſtungsfrage konnten geſtern nachmittag noch nicht zum Abſchluß ge⸗ bracht werden. Die Diskuſſion wird heute ihren Fortgang nehmen. General Pawels zögert noch, eine Beſtimmung des künſtigen Reglements anzunehmen. Wie aus franzöſiſcher Quelle verlautet, würde dieſe Beſtimmung die ge⸗ wiſſer vor 1920 längs der polniſchen Grenze erſtellter Bauten in ſich ſchließen. Auch Oberſt Michelis, der ſeit einigen Tagen in Paris weilt, um die letzten Hinderniſſe zu beſei⸗ tigen, konnte ſich bisher noch nicht entſcheiden, in dieſem Punkte nachzugeben. Die deutſchen Experten warten auf neue Inſtruktionen aus Berlin, die, wie man hofft, heute eine Ab⸗ klärung der Situation bringen werden, Die endgültige Ueber⸗ einkunft ſteht nach Auffaſſung der franzöſiſchen Kreiſe umſo mehr in Ausſicht, als die deutſchen Experten in den übrigen Fragen der franzöſiſchen Auffaſſung beigetreten ſind. So haben ſie zugegeben, daß der Unterhalt der Feſtungen nicht gleich⸗ bedeutend mit ihrer Moderniſierung ſei, Der Artikel 108 des Verſailler Vertrages bleibe unter dieſen Umſtänden unan⸗ getaſtet. Ferner haben ſie ſich verpflichtet, keine neuen Bau⸗ ten anzulegen. Ueber die Ausführung dieſer Beſtimmungen wird die Kontrollkommiſſion des Völkerbundes wachen. Schließlich ſtimmten die deutſchen Experten auch der Auf⸗ faſſung des Militärkomites bei, daß für den Fall weiterer Entdeckungen von Feſtungsanlagen keine neue Debatte ſtatt⸗ finden wird. Dieſe Anlagen ſollten dann unverzüglich zerſtört werden. Die Alliierten haben gleichfalls eine Konzeſſion g5 macht, nämlich hinſichtlich der Interpretierung des Ausdruckes „gegenwärtiger Zuſtand“. Die Hoffnung, daß das letzte Hindernis heute oder mor⸗ gen ſich noch beſeitigen laſſen wird, iſt ſehr groß. Die Kontrollkommiſſion unſeligen Angedenkens J Berlin, 28. Jan.(Von unſ. Berl, Büro.) Mit dem 31. Ja⸗ nuäar erreicht bekauntlich die Tätigkeit der interalliierten Mili⸗ tärkontrollkommiſſion in Deutſchland ihr Ende. Die Kontroll⸗ kommiſſion begann vor genau + Jahren. Mit einer län⸗ geren Unterbrechung während des Ruhrkampfes ſind bis Ende September 1926 insgeſamt 33 381 Kontrollbeſuche in 30% Kontrollmonaten, alſo pro Tag etwa 28 Beſuche abgeſtattet worden. Die Koſten dieſer Kontrolltätigkeit belie⸗ ſen ſich bis zum Inkrafttreten des Dawesabkommens im Au⸗ guſt 1024 auf nahezu 39 Millionen Goldmark und ſind ſeitdem auf die Jahresleiſtungen des Dawesplans übernom⸗ men worden. Beruhigungspillen fur Polen Paris, 28. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das„Journal“ glaubt zu wiſſen, daß die militäriſchen Ex⸗ perten in ihren Verhandlungen vor dem Erſcheinen der Deutſchen auch daran dachten, Polen nicht zu beun⸗ ruhigen und Deutſchland gegenüber keine Zugeſtändniſſe irgendwelcher Art zu machen, die die polniſche Sicherheit in Gefahr bringen könnten. Dasſelbe Blatt glaubt ferner noch zu wiſſen, daß Briand den franzöſiſchen Botſchafter in War⸗ ſchau beauftragte, bei der polnſſchen Regierung Schritte zu unternehmen, um jede Beunruhigung hinſichtlich eines Zu⸗ rütckweichens der franzöſiſchen Militäxexperten zu beſeitigen. Außerdem ſoll der franzöſiſche Botſchafter in Warſchau darauf hingewieſen haben, daß Briand in Genf nicht die geringſten Zugeſtändniſſe in der Oſtfeſtungsfrage gemacht habe und daß ferner die franzöſiſche Regierung irgend einer Ahänderung der polniſchen Grenze Widerſtand entgegenſetzen werde. England ſucht Teilnehmer für ſeine Chinapolitil Paris, 28. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem „Matin“ wird aus London berichtet: In diplomatiſchen Kreiſen wird erklärt, der engliſche Geſandte in Peking, Lamp⸗ ſon, habe an die amerikaniſchen, franzöſiſchen, japaniſchen und italieniſchen Vertreter ein Memorandum gerichtet, in dem er auf die Möglichkeit fremdenfeindlicher Ausſchreltungen in Schanghai hinweiſt und ein Projekt für die gemeinſame Verteidigung unterbreitet. Dieſes Projekt ſieht eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen den Landkriegstrup⸗ pen und den Marineſoldaten vor. Die übrigen Vertreter haben ſich ſofort an ihre Regierungen gewandt, um Inſtruktione einzuholen. 5 . Scbanghal Engliſche Veſchwerden über die deulſche Preſſe Lonbon, 28. Jan.(Bon unſerem Londoner Vertreter.) Der Berliner Korreſpondent der„Times“ A18. ſich bitter über die unfreundliche Haltung de eutſchen Preſſe gegenüber den Schwierigkeiten Englands in China. Die allgemeine Haltung ſei nicht weit von Schadenfreude über die engliſchen Unglücksfälle entſernt. Dieſe Tendenz ſei in der Preſſe aller Parteien zu finden. Der Korreſpondent nimmt das als ein neues Zeichen, daß die deutſchen Repu⸗ blikaner kein beſſeres Gewiſſen für die Leidenſchaften des Krieges haben, als die Nationaliſten. Auch in anderen eng⸗ liſchen Blättern wird die Haltung der deutſchen Preſſe zum Chinaproblem als eine außerordentlich unfreunbliche gegen⸗ über England dargeſtellt und man geht ſogar ſoweit, vor⸗ wurfvoll an Locarno zu erinnern. Amerikas Chinapolitik in engliſcher Veleuchtung § Lonbon, 28. Jan,(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der„Daily Telegraph“ erklärt mit Nachdruck, daß die Erklä⸗ rungen der amerlkaniſchen Regierung über ihre Chinapolitik in Londoner offiziellen Kreiſen mit großer Befriedigung auf⸗ genommen worden ſeien. Die Waſhingtoner Regierung behalte ſich zwar eine achlen n Politik vor, doch in Anbetracht der verſchiedenen ſachlichen Intexreſſen der beiden Länder könne man die amerikaniſche Politik durchaus als identiſch mit derengliſchen betrachten. Wenn Amerika ſich zunächſt von der Faaeun von Truppen mehr zuxückhalte als England, ſo ſei das damit erklärt, daß die amerikaniſchen Flottenſtütz⸗ punkte und Garniſonen in Guam und auf den Philippinen ehr nahe hei aneben liegen und in kurzer Zeit Trupven dorthin eutſandt werden können. 0 burgiſchen Landta Aus dem Reichstag J Berlin, 28. Jan.(Von unſerem Berliner Bürp.] Der Reichstag konnte ſich geſtern mit gutem Gewiſſen auf näch⸗ ſten Donnerstag vertagen, da die Realerung für ge⸗ ſichert gehalten und die Anweſenheit der Fraktionen nicht mehr ai ſein dürfte. Man wird ſich alſo nun in Scharen zum friſch fröhlſchen Wahlkampf nach Thüringen hegeben. In der geſtrigen Sitzung wurde noch die zweite Leſung der An⸗ kräge über die Grundſchule beendet. Die Abſtimmung ſelbſt ſoll erſt nach dem Wiederzuſammentritt des Plenums vorgenommen werden. Die Linke ſieht bekanntlich in dieſem Antrag ein Manöyer, deſſen eigentlicher Zweck die Durch⸗ löcherung des Syſtems der Grundſchule ſel. Man benutze, ſo wird den Antragſtellern vorgehalten, die Entſchädigungsfrage lediglich als Vorwand, um den Abbau der Privatſchulen hint⸗ anzuhalten. Die Deutſchnationalen beſtreiten ſolche Abſichten auf das Entſchiedenſte. Das Zentrum betrachtet die Angelegenheit als eine Bagatelle, über die man ſich nicht zu ereifern brauche. Beide Parteien betonen den pädagogiſchen Wert der Privatſchulen. Die Kommuniſten erklärten die Vorlage für verfaſſungsändernd und verlangten für die An⸗ nahme eine Zweidrittelmehrheit. Der Vertreter der Volks⸗ partei widerſprach dieſer Auffaſſung, für die ſtichhaltige Be⸗ weiſe nicht erbracht werden könnten. Die Demokraten wollen zwar die Entſchädigung gewähren, lehnen das Geſetz als Ganzes aber ab. Zu einer Entſcheidung der Sache kam es noch nicht. Am nächſten Donnerstag hofft das Haus nun alſo nach einem ſiebenwöchigen Kriſenzuſtand die Regierungserklärung ent⸗ gegennehmen zu können. Nochmals: Wer war kriegsgefangen in England? Amtlich wird bekauntgegeben: Alle ehemaligen Heim⸗ kehrer, welche ſich in engliſcher Gefangenſchaft auf britiſchem oder franzöſiſchem Boden befunden haben bezw. deren Erben, auch wenn ſie bereits ihr Guthaben gans öͤder teilweiſe in Papiermark erhalten haben, werden aufgefordert auf Poſt⸗ karte mit deutlicher Handſchrift der Reſtperwaltung für Reichsaufgaben Berlin W9, Königgrätzerſtraße 122, folgende Angaben zu machen:„Betr.: Engliſches Guthaben. Vor⸗ und Zuname, genaue jetzige Adreſſe, Geburtstag, letzter deutſchen Truppenteil zur Zeit der Gefangennahme, Nummer der eug⸗ liſchen Gefangenenkompagnie bezw. Depot oder Lagerbe⸗ daiene... Erben verſtorbener Heimkehrer haben außer⸗ em eine amtliche Beſcheinigung über ihre Erbberechtigung beizubringen, Jeder weitere Zuſatz iſt zwecklos und verzögert die Bearbeitung. Militärpäſſe, Entlaſſungsſcheine, ſouſtige Perſonalpapiere oder Rückporto ſind nicht beizufügen. Die Auszahlung der Guthaben erfolgt nach Reihenfolge der Eingänge der Anträge und nur durch die Poſt. Ein perſönliches Abheben der Beträge durch die Heimkehrer kommt nicht in Frage. Wer kein Guthaben hat, erhält einen ablehnenden Beſcheid, gegen den Einſprüche zwecklos ſind. Heimkehrer, welche der Reſtverwaltung für Reichsauſgaben nach dem 1. Juli 1926 die geforderten Angaben eingeſandt haben, brauchen ihre Anträge nicht zu erneuern, da dieſe vorgemerkt ſind. Aufſtand im Kaukaſus London, 28. Jan.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Dem„Daily Telegraph“ wird aus Riga berichtet, daß im Kaukaſus ernſte Unruhen gegen die bolſchewiſtiſche Negierung ausgebrochen ſeien. Eine Vereinigung für die Befreiung des Kaukaſus habe ſich gebildet, die ſich hauptſächlich aus den gemäßigten Arbeitern rekrutiere. Auf einer Kon⸗ ſerenz der transkaukaſiſchen kommuniſtiſchen Komites wurde erklärt, daß die Gegenrevolution umſo ſtrenger unterdrückt werden müſſe, weil ſie in der Arbeiterklaſſe ſelbſt entſtehe. Nach Armenien und Aſerbeidſchan ſollen im Zuſammenhang mit dieſen Vorgängen bereits Truppen entſandt worden ſein. Die Tangerkonferenz V. Paris, 28, Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter, Der hieſige ſpaniſche Botſchafter Quinones de Leon, der zu einer Beſprechung des Taugerproblems mit dem König Alfons und mit Primo de Rivera nach Madrid gereiſt war, kehrte geſtern nach Paris zurück und wurde am Nachmittag vom Außenminiſter Briand empfangen. Die Unterredung be⸗ ſchränkte ſich in der Hauptſache auf die Feſtſetzung des Da⸗ tums für die Eröffnung der Verhandlungen über die Ab⸗ änderung des Tangerſtatuts. Die Konferenz, an der auch England teilnimmt, findet in Paris ſtatt und wird am 7. Jebruar beginnen. Letzte Meldungen Dunamitpatronen auf dem Straßenbahnglelſe — Köln, 28. Jan. Beim Paſſierxen der Agrippina⸗Straße fand ein Küſermeiſter einen Sack mit l Natronen, wodurch verhütet wurde. Der Sack, der 10 Pakete mii je 11 Patronen enthlelt, war nn dem Wagen einer Sprengſtoffabrik a8 wörden⸗ ehrere Patronen lagen zwiſchen den Straßenbahngletſen. Glücklicherweiſe war derx Fünd ſofort entdeckt worden, bevor die nächſte Bahn dieſe Stelle paſſierte. Abgelehnter Mißtrauensautrag —Schwerin, 28. Jan. Am Donnerstag wurde im mecklen⸗ ein Mißtrauensantrag der Völkiſchen gegen die demokrattiſch⸗ſozialdemokratiſche namentlicher Abſtimmung mit 21 Stimmen der Rechtspartelen Weeg 29 der Sozialdemokraten und Demokraten abgelehnt. „ und Kommuniſten enthielten ſich der mme. ̃ Exploſion in Cardiff — London, 28. Jan. Durch eine Exploſton wurden am Donnerstag in einer Gießerei von Cardiff drei Arheiter ge⸗ tötet und 4 ſchwer verletzt. Belgiſche Miniſter in London J. Lonbon, 28. Jan.(Pon unſerem Londoner Vertreter.) Der belgiſche Miniſter des Aeußern, Pandervelde, iſt in Begleitung des Iinterrichtsminiſters Hymans in London Heden unen Wie es heißt, hat der Beſuch keine politiſche Bedeutung ſondern gilt der Ausſtellung der flämiſchen und belgiſchen Maler, die augenblicklich in London ſtattfindet, Folgenſchwere Gasexploſton —Newyork, 28. Jan. In der Stadt Turner(Idaho) hat ſich eine ſchwere Exploſion in der Mormonenkirche erelgnet. Das Gottes haus war bei der Exploſton dicht gefüllt. Plötz⸗ lich ging die Gasbeleuchtung aus. Der Küſter zündete darauf⸗ hin ein Streichholß an. Sofort erfolgte eine furchtbare Explo⸗ ſion und eine rieſige Stſchflamme ſchoß hoch auf. Durch das entſtandene Feuer wurde die Panik noch erhöht. Alles ſtrömte dem Ausgang zu, der indeſſen verſchüttet war. Noch ehe ſämt⸗ liche Beſucher die Kirche verlaſſen hatten, konnte die fſeuer⸗ wehr einen Noteingang ſchaffen. Unmittelbar beim Eingang fand man acht Tote und zahlreiche Schwerver⸗ le te. Außerdem wurden ſehr viele der Kirchengänger leicht 925 15 Die meiſten Verunglückten trugen Brandwunden Regierung in + 3 ———— W Freitag, den 28. Januar 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 5 Frünkiſch⸗Pfülziſche Wothe Der Verkehrsverein Mannheim hat in ſeinem Pro⸗ grammkalender die Tage vom 12. bis 20. Juni dick unter⸗ ſtrichen. Der Landesverein Badiſche Heimat, der heute 15 Ortsgruppen mit 13000 Mitgliedern zählt, wird in dieſen Tagen in Mannheim ſeine alljährliche Landesver⸗ ſammlung und in Verbindung damit eine Fränkiſch⸗ Pfälziſche Woche veranſtalten. Die Vorbereitungen hierzu ſind im Gange. Die Preſſe war auf geſtern nachmittag zu einer informatoriſchen Beſprechung in das Sitzungszim⸗ mer des Verkehrsvereins in N 2, 4 geladen. Der 1. Vorſitzende, Prof. Dr. Walter, bemerkte nach der Begrüßung der Erſchienenen, daß drei große Veranſtaltungen uns in dieſem Jahre viele Fremde zuführen werden: die Jahresverſammlung des Vereins deutſcher Ingenieure im Mai, die Tagung des Landesvereins Badiſche Heimat Mitte Juni und die Tagung des Deutſchen Werkbundes im Juli. Herr Eris Buſſe⸗Freiburg ſtellvertretender Vorſitzender des Landesvereins Badiſche Heimat, führte alsdann u. a. aus: Im letzten Jahre veran⸗ ſtaltete in Verbindung mit der Stadtverwaltung Freiburg der Landesverein Badiſche Heimat eine„Alemanniſche Woche“. Damals ſchon ſtellte man ſich auf eine„Fxänkiſch⸗ Pfälziſche Woche“ in Manuheim ein mit der vorſich⸗ tigen Loſung allerdings: die Früchte aus aller Arbeit ſollen für die„Badiſche Heimat“ entſcheidend ſein, ob ſie berechtigt iſt, eine derartige Veranſtaltung ins Leben zu rufen. Nicht zuletzt durch die Unterſtützung der badiſchen, aber auch der ganzen deutſchen, ſchweizeriſchen, öſterreichiſchen und elſäſſi⸗ ſchen Preſſe wurde die„Alemanniſche Woche“ ein bedeutſamer Auftakt. Es gelang, alle ſchöpferiſchen Kräfte zuſammenzu⸗ faffen, um Eigenart und Weſen alemanniſcher Kultur und alemanniſchen Volkstums herauszuſtellen. Die geſchlagenen Brücken haben ſich als ſo tragfähig erwieſen, daß auch in dieſem Jahr in Freiburg wieder eine„Alemanniſche Woche“ im internen Kreis ſtattfindet, der einige Wochen ſpäter in Mannheim unter allſeitiger Beteiligung die„Fränkiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Woche“ folgt, die durch die Landesverſammlung der Badiſchen Heimat abgeſchloſſen wird. Weiteſte Kreiſe ſind mit den bereits im Gang befind⸗ lichen Vorbereitungen beſchäftigt. Die ſtädtiſchen Inſtitute (Nationaltheater, Kunſthalle, Schloßmuſeum, Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde), ferner der Altertumsverein, der Kunſtverein, die Geſellſchaft für Lichtbildkunſt und nicht zu⸗ letzt der Verkehrsverein— ſind in Verbindung mit der Badi⸗ ſchen Heimat und ſeinen Ortsgruppen die Wegbereiter der Woche, die grundlegend die Entwicklung des fränkiſch⸗pfälzi⸗ ſchen Volkstums in kultureller, künſtleriſcher, geſchichtlicher und wirtſchaftlicher Beziehung aufzeigen werden. Fränkiſch⸗ pfälziſche Dichter, Maler, Muſiker ſollen durch ihre Schöpfun⸗ gen das Weſen des Stammes, das Eigenartige und Ver⸗ bindende darſtellen. Führungen durch die einzelnen Aus⸗ ſtellungen ſollen ſich anſchließen, Strom⸗, Haſen⸗, Stadtrund⸗ und Umgebungsfahrten und ein Beſuch der Reißinſel ſind in Ausſicht genommen. Echte Trachtenträger aus dem Franken⸗ land werden ſich in Mannheim einſtellen und das Geſamtbild farbenfroh beleben. Ein groß eingeſtellter »„Mannheimer Abend“ wird im Nibelungenſaal ſtattfinden. Außerdem veranſtaltet die Badiſche Heimat eine Vortragsfolge über„Kunſt und Kultur in der Pfalz und im Frankenland“. Erſte Redner des Landes haben zum Teil ſchon Zuſagen gegeben. Auch der Verkehrsverein und der Altertumsvereins planen im Rahmen des Geſamtprogramms eigene Veanſtaltungen zu Ehren der„Fränkiſch⸗Pfälziſchen Woche“. Der Verkehrsverein wird wahrſcheinlich neben einem Alt⸗Mannheimer Komponi⸗ ſten gewidmeten Abend einen groß angelegten volkstüm⸗ lichen Abend am Friedrichsplatz und der Auguſta⸗Anlage veranſtalten, während der Altertumsverein die Durchführung eines Geſellſchaftsabends ähnlich dem ſeinerzeit ver⸗ anſtalteten Karl Theodor⸗Feſt in Erwägung zieht. Die erſten Ankündigungen über das Geſamtprogramm werden demnächſt durch ein großes künſtleriſches Plakat, zu dem namhafte Künſtler Ideenſkizzen liefern, erfolgen. Die Landesverſammlung des Landesvereins Badiſche Heimat wird vom 18. bis 20. Juni auf Einladung der Stadtverwal⸗ tung hier abgehalten. Die idealen Beſtrebungen dieſer Ver⸗ einigung, die ſogar in Amerika Mitglieder hat, gelten der Erhaltung unſerer überkommenen Natur⸗ und Kunſtdenk⸗ aber in ſich geſchloſſenes Geſamtbild fränkiſch⸗pfälziſchen Kunſt⸗ mäler, der Pflege der überlieferten Sitten und Volks⸗ gebräuche, der Förderung der badiſchen Kunſt und der FJamilienforſchung. Zielweiſende Referate werden durch Fachperſönlichkeiten dargeboten. Es iſt beſonders begrüßens⸗ wert, daß der verdienſtvolle Vorſitzende, Univerſitätsprofeſſor Dr. Eugen Fiſcher, Direktor der Freiburger Anatomie, die Mannheimer Tagung vor ſeinem Weggang nach Berlin noch leiten wird. Am Samstag, 18. Juni beginnt die Jahres⸗ verſammlung mit einer Sitzung des Landesausſchuſſes, an die ſich ein Begrüßungsabend anſchließt. Am darauffolgenden Sonntag wird die Landesverſammlung abgehalten. Man rech⸗ net mit einer ſtarken Beteiligung aus allen Teilen des badi⸗ ſchen Landes. Am Montag ſteht neben der Beſichtigung der Mannheimer Sehenswürdigkeiten ein Beſuch der Reißinſel auf dem Programm. Was die Fränkiſch⸗Pfälziſche Woche angeht, ſo wird auch das Nationaltheater zur Bereicherung der Darbietungen beitragen. U. a. wurde der Intendanz ein Nadler⸗Abend vorgeſchlagen. Der Verkehrs⸗ verein plant einen Kngammermufik⸗Abend im Ritter⸗ ſaal des Schloſſes am Mittwoch, 15. Juni mit der Wiedergabe kurpfälziſcher Hofmuſik des 18. Jahrhunderts. Ferner iſt ein Martin⸗Kraus⸗Abend in Ausſicht genommen. Kraus, ein geborener Mosbacher, hat viele Jahre in Buchen gelebt. Er darf als Franke Anſpruch darauf erheben, gehört zu werden. Sein reifſtes Werk, die S⸗dur⸗Meſſe, iſt in Deutſch⸗ land überhaupt noch nicht aufgeführt worden. Die ſportlichen Verbände werden ebenfalls er⸗ ſucht, durch großzügige Veranſtaltungen das Programm der Fränkiſch⸗Pfälziſchen Woche zu bereichern. Herr Buſſe denkt u. a. an einen Stafettenlauf, der aus allen vier Him⸗ melsrichtungen im Mannheimer Schloßhof endigt. Weiter wird vorgeſchlagen, daß während dieſer Woche ſämtliche hieſi⸗ gen größeren Geſchäfte ſich durch beſondere Ausſchmückung der Schaufenſter in den Dienſt der guten Sache ſtellen. In Freiburg wurde unter dem Motto„Alemanniſcher Früß⸗ ling“ in dieſer Beziehung ganz hervorragendes geboten, Zu den Landesverſammlungen erſcheint als literariſches Ereignis jeweils eine größere Veröffentlichung, das Jahresheft„Badiſche Heimat“, das der Gegend, in der die Badiſche Heimat tagt, ausſchließlich gewidmet iſt. So ſind im Laufe der Jahre eine Reihe wert⸗ voller Heimatbücher entſtanden: 1921„Die Baar“(Donau⸗ eſchingen), 1922„Der Kraichgau“(Bruchſal), 1923„Das Mark⸗ gräflerland“(Lörrach), 1924„Der Ueberlinger See“(Ueber⸗ lingen), 1925„Der Enz⸗Pfinzgau“(Pforzheim), 1926„Der Un⸗ terſee“(Konſtanz) und 1927„Die Hauptſtadt Mann⸗ heim“. Dieſes Jahresheft wird vor allem auch durch einen vorbildlichen Bildſchmuck ausgeſtattet werden(alte Stiche, Vo⸗ gelſchaubilder in Vergleich geſetzt zu Flugzeugaufnahmen, Holz⸗ ſchnitte zu Oelgemälden, photograßhiſche Lichtbildaufnahmen, auch alte und neue Pläne und Kartenſkizzen werden nicht feh⸗ len). Bekannte Gelehrte, Fachperſönlichkeiten und Künſtler haben ihre Mitarbeit zugeſagt, ſodaß durch die Beiträge kul⸗ tureller, geſchichtlicher, heimatkundlicher, aber auch wirtſchaft⸗ licher Art ein Geſamtbild entſteht von der Bedeutung Mann⸗ heims, die weit über die Grenzen unſeres Heimatlandes hinaus von größtem Intereſſe iſt. Der Landesverein Badiſche Heimat möchte, ſo reſumierte Herr Buſſe. ein möglichſt vielſeitiges, ſchaffens und fränkiſch⸗pfälziſcher Volkskunde bieten, ohne den weiten deutſchen Geſichtskreis zu verſchließen. Vaterland und Mutterſprache einander näher zu bringen— das iſt vielleicht der letzte Sinn der„Fränkiſch⸗Pfälziſchen Woche“. An dieſe Ausführungen des bewährten ſtellvertretenden Vyrſitzenden des Landesvereins Badiſche Heimat, die durch Mitteilungen des Prof. Dr. Walter ergänzt wurden, ſchloß ſich eine kurze Ansſprache über die Propaganda für die Nränkiſch⸗Pfälziſche Woche, die ſich üher die ganze Pfalz und das Frankenland bis Würzburg erſtrecken ſoll. Sch. Wirtſchaftliches · Soziales Schiedsſpruch für die badiſche Textilinduſtrie * Lörrach, 27. Jan. Der Landesſchlichter für Baden hat im Lohnkampf der badiſchen Textilinduſtrie folgenden Schiedsſpruch gefällt: Ab 1. Januar 1927 werden 1. die Zeitlöhne um 8 Proz. erhöht; 2. Die Akkordſätze innerhalb der Betriebe erhöhen ſich um 6 Proz. und 3. dieſe Regelung iſt mit einer monatigen Kündigungsfriſt auf Monatserſten zum erſten Mal auf 1. Oktober 1927 kündbar; 4. ſollte eine Erhöhung der Miete um 10 und mehr Prozeut mit Wirkung vom 1. Auguſt 1927 oder vorher erfolgen, dann iſt eine Kün⸗ digung auf 1. Auguſt 1927 zuläſſig. Eine Stellungnahme 8 Tarifkontrahenten zum Schiedsſpruch ſteht noch aus. Bon Wilhelm Frerking⸗Hannover Früher war er ausſchließlich auf die Sommermonate an⸗ gewieſen, feit aber der Winterſport mit Skilaufen und Rodeln auf die Tagesordnung gekommen iſt, tummelte der Fex ſich auch in der kalten Jahreszeit. Wer iſt ihm noch nicht begegnet? Da ſitzt er im Seebade am Strande in tadelloſer Auf⸗ machung. Die weiße Hoſe fällt bequem auf die ebenfalls weißen Schuhe, den Oberkörper bedeat das zweireihige blaue ackett, um den Stehkragen mit umgebogenen Ecken iſt ein marineblauer Selbſtbinder zu korrektem Knoten geſchlungen. Natürlich fehlt auch nicht die breite blaue Kapitänsmütze mit irgend einem bunten Klubſchild. Die ganze Erſcheinung iſt von einer Atmoſphäre des Maritimen umgeben, und auf das Seemäßige iſt auch alles Lcze er ee nd er ſpricht viel. Schon während der Herfahrt auf dem Schiffe hatte ich Gelegenheit, ihn zu bewundern. Alles kannte er, ſämtliche nautiſchen Dinge und der ganze Betrieb waren ihm vertraut. Mit Steuerbord und Backbord, mit Lee⸗ und Luvyſelte ſprang er ſo ſicher und ſelbſtverſtändlich um, als ob er ſeit Kindertagen immer auf ſchwimmenden Planken geſtanden bätte. Als ich von der Ankerwinde ſprach, korrigierte er das mit nachſichtigem Lächeln in„Gangſpill“, das Tau wurde in einem erfahrenen Munde nur„Troſſe“, das leinene Schutz⸗ dach über dem binteren Teile des Verdecks zum„Sonnen⸗ legele, und den„Ste ward“ ſchickte er in die Kombüſe“. Daß er Steuermann oben auf ber Kapitänbrücke keinen Kompaß, ſondern eine„Buſſole“ vor ſich hatte, war ſelbſtverſtändlich. Kurzum: es ging aus jedem Worte unzweideutig hervor, daß man es mit einem gewiegten Fachmanne zu tun hatte, mit einem in allen Waſſern gewaſchenen„ſeebefahrenen enſchen“. Auch bei den gemeinſamen Mahlzeiten im Kurhauſe und am abendlichen Grogtiſche in der Skrandhalle floß er über von Nautik, war unerſchöpflich an unterhaltſamen und be⸗ lehrenden Erzählungen ſeiner mannigfaltigen Grlebniſſe auf See. Natürlich gehörte er auch zu denen, die als Paſſagiere das zur Unterhalfung der Kurgäſte veranſtaltete Wettſegeln der einheimiſchen Fiſcher mitmachen wollten. Leider nur als ſſagier, wie er ſagte, denn weit lieber würde er ſich als ſchmetter ſelbſtändiger Venker eines Bootes den erſten Preis geholt haben. r das ging nicht, weil nur Profeſſionals—— wurden; Amateure waren ausgeſchloſſen. Der Tag des Wettfahrens begann mit einem jähen Wet⸗ terumſchlag. Wochenlang hatten wir Tag für Tag bei faſt pölliger Windſtille in blendender Sonne im Sande geſchmort, jetzt aber zeigte der Himmel plötzlich ein düſteres Geſicht, der Wind blies ziemlich heftig aus dem„Regenloche“, nämlich aus Nordweſten, und unter ſeinem Wehen machte ſich ein ungewöhnlich ſtarker Wellengang bemerklich. Das war für unſeren Sportsmann gerade das rechte Wetter. Nicht in ſeiner gewöhnlichen„landfeinen“ Kapitäns⸗ ausrüſtung erſchien er am Landungsſtege, ſondern im zünf⸗ tigen Oelrock, das Haupt bedeckt mit dem maleriſch ver⸗ beulten„Südweſter“. Jeder Zoll ein Seemann. Mit unverhohlener Bewunderung ſahen wir armen Laien ihn einſteigen und hochaufgerichtet im Boote ſtehend der Ab⸗ fahrt harren. Es lag in dieſer Poſe etwas Gebietendes. Die Boote kippelten nicht ſchlecht, als ſie aus dem ruhigeren Bereiche der Mole und der vielen kleinen Stege der Bootverleiher heraus ins freie Waſſer kamen. Mühſam lavierten ſie im Zickzack⸗Kurſe auf das Ziel los, häufig unter dem ſtarken Winddrucke ſich ganz auf die Seite legend, daß das Segel faſt ins Waſſer tauchte. Aber die wackeren Inſulaner ließen ſich nicht ſchrecken. Mit feſtem Fauſtgriff hantierten ſie an Segelleinen und Steuerpinne und bändigten die renitent hüpfenden und ſich bäumenden Boote unter ihren unbeugſamen Willen. Mit Operngläſern und Feldſtechern wurden vom Strande aus die Einzelheiten der Fahrt verfolgt. Eine gute Stunde dauerte es, bis der Sieger unter em Tuſch der Badekapelle und begeiſterten Bei⸗ fallsrufen der Zuſchauer die Landungsbrücke paſſierte. Es war aber nicht das Boot, dem der Gentleman⸗Segler die Ehre ſeiner perſönlichen Anweſenheit hatte angedeihen laſſen. Das kam erſt an fünfter Stelle, und knurrend ſchleppten der„Käpten“ und ſein Maat daraus ein mit Oel⸗ zers und Südweſter bekleidetes Etwas ans Land. Das war er Sportsmann, der leider alsbald ſeekrank geworden war und in trübſeliger Hilfsbedürftigkeit dem Schiffsführer und ſeinem Gehilfen ſoviel Umſtände und Hinderniſſe bereitet hatte, daß ſie den als ſicher erwarteten Sieg nicht erringen konnten. Deswegen fluchte und wetterte der Kapitän nun läſter⸗ lich, zumal ſeine Kameraden ihn und ſeinen bedenklichen Stäbdtiſche Nachrichten Das Taſchentuch in die linke Hand! Auch ein wirkſamer Schutz vor Anſteckung Die Grippe⸗Epidemie, bei der die Uebertragung des Krankheitskeimes von Perſon zu Perſon eine ſo wichtige Rolle ſpielt, hat einen Leſer des„Berliner Börſen⸗Courier“ zu einem Schreiben angeregt, in dem er einen guten und leicht zu befolgenden Rat zur Verminderung der Anſteckungsgefahr gibt. Man hat ſich im allgemeinen daran gewöhnt, vor der Be⸗ rührung der Speiſen die Hände zu waſchen, weil man weiß, daß die Hände Bakterien auf die Nahrungsmittel übertragen. In der gleichen Weiſe wie von der Hand auf die Speiſen, werden die Bakterien von der Hand auf das Taſchentuch über⸗ tragen, und ſie werden dann vom Taſchentuch, wenn es an Naſe oder Mund geführt wird, an dieſe Eingangspforten ab⸗ geliefert. Es iſt nun nicht durchführbar, daß man vor jeder Benutzung des Taſchentuches ſich die Hände wäſcht. Trotzdem ſind wir in der Lage, der Gefahr, die in der Benutzung des Taſchentuches liegt, weitgehend zu begegnen. Eine einfache Ueberlegung ſagt uns, daß wir mit der rechten Hand häufiger und mehr Bakterien aufnehmen müſſen, als mit der linken, weil wir mit der rechten Gegenſtände, die ausgeſprochene Bakterienträger ſind, z. B. Türklinken und andere Menſchenhände, weit häufiger berühren als mit der linken. Gerade aber die Häufigkeit der Berührung bakterien⸗ tragender Gegenſtände iſt ausſchlaggebend für die Infektion; denn die Bazillen haben meiſt nur kurze Lebensdauer, wenn ſie von ihrem eigentlichen Nährboden getrennt ſind. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß die Infektionsgefahr außerordentlich groß iſt, wenn wir einer an Grippe erkrankten Perſon, die ſoeben— ihrer guten Erziehung entſprechend unter Vorhal⸗ tung der Hand vor die Naſe— genieſt hat, unſere Hand reichen und kurz darauf uns unſeres Taſchentuches bedienen. Freilich nur, wenn wir das Taſchentuch mit der Hand er⸗ greifen, die wir dem Kranken gereicht haben. Dieſe Gefahr iſt ſofort beſeitigt, wenn wir entweder uns daran gewöhnen, alle Gegenſtände, die häufig mit Bakterien beladen werden, mit der Linken und das Taſchentuch mit der Rechten zu ergreifen, oder wenn wir umgekehrt der Rechten die ihr gewohnten Funktionen überlaſſen und die Linke daran gewöhnen, das Taſchentuch zu bedienen, wobei man dann zweck⸗ mäßigerweiſe das Taſchentuch an der linken Körperſeite tragen würde. Gangbarer von beiden Wegen iſt der zweite, alſo die Bedienung des Taſchentuches mit der Linken. Der erſte Verſuch wird vielleicht mißglücken, aber Uebung macht den Meiſter. 5 * Verſetzt wurde Kanzleiſekretär Paul Voß beim Bezirks⸗ amt Manuheim zum Bezirksamt Mosbach. * Portugieſiſches Konſulat. Es wird uns mitgeteilt, daß die Amtsgeſchäfte des Portugieſiſchen Konſulats Mannheim für Baden und die bayeriſche Pfalz zurzeit vertretungsweiſe ausſchließlich durch das portugleſiſche Vize⸗Konſulat Mann⸗ heim E 7, 21, verwaltet werden und zwar nicht nur für den „Stadtbezirk Mannheim, ſondern für Baden und die bayeriſche Pfalz. * Die Stadtratswahl findet nunmehr, nachdem der Ein⸗ ſpruch gegen die Gültigkeit der Mannheimer Gemeinde⸗ wahlen zurückgezogen worden iſt, am Montag, 7. Febr., nachmittags zwiſchen 4 und 5 Uhr, ſtatt. Gleichzeitig ſoll der Stadtverordnetenvorſtand gewählt und an Stelle des verſtorbenen Herrn Fuhs ein neuer Obmann ge⸗ wählt werden. Stadtverördneter Heinrich Fuhs war auf⸗ grund der Wahlvorſchlagsliſte der ſozialdemokratiſchen Partei vom November 1926 gewählt. Der nächſte Erſatzmann Iſt Nikolaus Eberhard, Schloſſer, Neckarauerſtraße 257. Er tritt ſonach in den Bürgerausſchuß ein. * Vorſicht beim Ueberqueren der Straße! Geſtern nach⸗ mittag wurde ein jüngeres Fräulein zwiſchen D 3 und D 4 von einem Perſonenwagen angefahren und zu Boden ge⸗ worfen. Man brachte die Verunglückte in's Stella⸗Haus, das ſie, nachdem ſie ſich von dem ausgeſtandenen Schrecken erholt hatte, wieder allein verlaſſen konnte. Wie uns berichtet wird. rannte das Mädchen direkt in den Wagen hinein, der dank der Geiſtesgegenwart des Lenkers ſofort zum Halten ge⸗ bracht wurde. Poſtſcheckverkehr im Dezember. In ber Zahl der Poſt⸗ ſcheckkunden im Deutſchen Reich iſt gegen den Monat Novem⸗ ber(890 049) im Dezember(893 352) ein Zugang von 3303 Poſtſcheckkunden zu verzeichnen. Im Dezember wurden auf den Poſtſcheckkonten ausgeführt: 37 128 000 Gutſchriften über 5 749 318 000./ und 21387 000 Laſtſchriften über 5 726 671 000 Reichsmark. Der Umſatz betrug 11 475 989.J4. Davon ſind bargeldlos beglichen 9 019 954000.I. Im Ueberweiſungs⸗ verkehr mit dem Auslande wurden umgefetzt 5 150 000.L Paſſagier lauthals auslachten und mit ſpitzfindigen Redens⸗ arten hänſelten. Der bisherige Heros des Strandes und der Tafelrunden aber verſchwand mit einer Unauffälligkeit, die ſeinem Auf⸗ treten ſonſt nicht eigen war. Er ward auch ſeitdem überhaupt nicht mehr geſehen, weder auf der Trampelbahn am Strande noch ſonſtwo. Wie ſpäter verlautete, trug ihn die nächſte Fahrgelegenheit landeinwärts. Ich werde den Mann nie vergeſſen, er war das voll⸗ kommenſte Exemplar unter den zahlreichen Seeſport⸗Fexen, die mir im Laufe der Jahre begegnet ſind. Faſt möchte ich glauben, daß ich ihn im letzten Sommer in den bayriſchen Bergen wiedergetroffen habe. Er muß ihm ſonſt ungeheuer ähnlich geweſen ſein, der da ſchwer be⸗ ſchuht in Lederhoſe, Wadenſtrümpfen, Lodenjoppe und grünem Hütchen mit Edelweiß⸗ und Gamsbartſchmuck, das der Mietervereinigung Mannheim e. V. einberu⸗ ſen iſt. Als Referent iſt Oberregierungsrat Krauß, Stuttgart Kaffee beſchert uns bei freiem Eintritt neben dem unvergleich⸗ 15 dem glänzenden Humoriſten Walter Steiner, der aus ſei⸗ nem aktuellen Repertoir Glanzſtücke an Satire und Komik llegt, iſt demnach keine Pfälzer Firma, wie es in dem Bericht Kommunale Chronik Eein Zwiſchenfall bei der Einweihung des Rathauſes Meldung wird uns von einem Mannheimer Leſer unſeres Blattes, der geborener Sigmaringer iſt, aufgrund eingezoge⸗ ner Erkundigungen geſchrieben: hauſes in Sigmaringen und des Krieger⸗Ehrenmales waren durch, iſt, mußte es ſich fügen. Nach Beendigung der offiziellen Feier 2—2 05 dem ganzen Hofſtaat und etwa 100 Beamten in langer griedrichsfelb, 25. Jan. und Eisſport nach St. Moritz fährt, wird ihm oder einem 10 Der Konſervatoriumleiter Friedrich Häckel iſt auch als Werken vor die 20 bereits erreicht, kompoſitoriſches Schaffen ſchließen kann. Dabei iſt zunächſt die Frage von Wichtigkeit, welche Mannigfaltigkeit die kom⸗ poſitoriſche Tätigkeit aufweiſt. neben den ſtets am meiſten bevorzugten Liedern in einer Ouvertüre, einem Klavierkonzert und zwei ſinfoniſchen Wer⸗ ken in Erſcheinung; das ſind Zeichen eines weitgeſpannten Schaffens. Die innere Mannigfaltigkeit ſcheint jedoch mit der äußeren nicht recht Schritt gehalten zu haben; das Haupt⸗ 15 die ſich bis in Einzelheiten der Inſtrumentierung(Verwen⸗ konzert) und in der Diktion ſelbſt, die ſtets gleichen Schluß⸗ poniſten der Nachromantik verwandt erſcheinen läßt. Einfälle für echte muſikaliſche Empfindung. Auch wie dieſes reizvolle kantabile Thema in der Verteilung von Klavier⸗ poffenbar doch Häckels Stärke, wie er ſich vor allem als In⸗ terpret ſeines eigenen Klavierkonzerts als vortrefflicher Be⸗ herſcher reichſter Ausdrucksmöglichkeiten zeigte. Nur blieb er den Betrag, den ein ſolches Feſteſſen gekoſtet hätte, den Kriegs⸗ waiſen und Kriegerwitwen in Form von Sparbüchern zu⸗ Weihe des Ehrenmales erſt an fünfter Stelle bei der Kranz⸗ nem ganzen Hofſtaat vergangene Woche das ganze Rathaus eingehend beſichtigt und eine und ſo klingen die polyphonen Anſätze in der Ouvertüre 4. Seite. Nr. Freitag, den 28. Fannar 1927 Beranſtaltungen *Die Lockerung der Mieterſchutzgeſetzgebung und ihre Auswirkungen. Heute Freitagabend findet im alten Aban⸗ ſaale F 1 eine öffentliche Verſammlung ſtatt, die von gewonnen.(Weiteres Anzeige.) * Palaſt⸗Kaffee. Der heutige bunte Abend im Palaſt⸗ lichen Lautenſänger Hans Roßmann die Bekanntſchaft mit zu Gehör bringen wird. * Die Firma Henry Eckel u. Cie., G. m. b.., die Sekt⸗ ſtiftungen für das Künſtlerfeſt übernommen hatte, hat nach dem Waffenſtillſtand 1918 ihren Sitz nach Würzburg ver⸗ über die Veranſtaltung irrtümlich hieß. in Sigmaringen Zu der unter dieſer Ueberſchrift in Nr. 30 veröffentlichten Die Einweihungsfeierlichkeiten des ſchönen, neuen Rat⸗ höchſt impoſant und erhebend. Erhebend ſchließlich noch da⸗ daß die Stadtverwaltung von einem großen„Feſt⸗ ſchmaus“, der ſonſt bei ſolchen Anläſſen üblich iſt, abſah und kommen ließ! Leider fiel ein Mißton in dieſe Feſtſtimmung, von der allerdings ein großer Teil der Bevölkerung nichts wußte. Dieſer Mißton wurde durchaus nicht von der Stadt⸗ verwaltung hervorgerufen, ſondern durch ein ſchon länger be⸗ ſtehendes Zerwürfnis zwiſchen Regierung bezw. deren Präſi⸗ denten und dem Fürſtenhaus. Den Grund zu dieſem Zer⸗ würfnis legte allerdings ſchon der Vorgänger des jetzigen Re⸗ ierungspräſidenten, der erſt ſeit April v. J. in Sigmaringen ſt. Der Regierungspräſident beſtimmte, daß der Fürſt bei der niederlegung kommen ſolle. Zu wiederholten Malen wurde der Bürgermeiſter beim Regierungspräſidenten hiewegen vor⸗ ſtellig, doch dieſer beſtand auf ſeiner Anordnung und da die Reglerung die vorgeſetzte Behörde des Bürgermeiſteramtes kam dann der Fürſt mit den Prinzen Friedrich und Franz eihe vom Schloß herab. Als unter Anſprachen Lorbeer⸗ kränze niedergelegt waren, begab ſich der Zug wieder zum Schloß zurück. Alle Bürger, die von der Sache wußten, Stadt⸗ verwaltung, Militärvereine und Offizierverein, waren bei die⸗ ſer Nachfeier zugegen. Daß zwiſchen Fürſtenhaus, Stadtver⸗ waltung und Bürgerſchaft das beſte Einvernehmen beſteht, er⸗ hellt ſchon daraus, daß der Fürſt die ganze Ausſtattung mit Einrichtung des großen Sitzungsſaales, die auf etwa 25 000 M. veranſchlagt iſt, übernommen hat und daß der Fürſt mit ſei⸗ Anſprache gehalten hat. ae i iet dene Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt zu berichten: Anſtelle des verſtorbenen Martin Jung und Georg Philipp Dehouſt J1. rücken Wenz Ries und Johann Theodor Jung in den Bürgergenuß ein. Dem Antrag des Geſangvereins„Liederkranz“ auf Ueber⸗ laſſung eines Schulſaales zur Abhaltung von Geſangsſtunden wurde ſtattgegeben. Die Auslagen ſind zu erſtatten.— Der Barablöſung des Schuldſcheindarlehens bei der Bad. Giro⸗ zentrale Mannheim wurde zugeſtimmt.— Verſchiedene Arbei⸗ ten bzw. Lieferungen wurden vergeben.— Dem Koſten⸗ voranſchlag für Unterhaltung der Kreisſtraße für 1927/8 wurde zugeſtimmt. a Lampertheim, 25. Jan. Nachdem der Gemeinderat die Mittel zum Ausbau von Fußſteigen in der Worm⸗ genehmigte, hat jetzt die Bürgermeiſterei die ieferung von 403 lfoͤm. Randſteinen aus Odenwaldgranit oder Stampfbeton mit Baſaltvorſatz öffentlich ausgeſchrieben. Kleine Mitteilungen Die Magdeburger Stadtverordnetenverſamm⸗ Iung beſchloß, 24 Millionen Mark zum Bau einer Stadt⸗ halle zur Verfügung zu ſtellen, die auf dem ſtädtiſchen Aus⸗ ——— entſtehen und bereits zur deutſchen Theater⸗ usſtellung im Mai in Benutzung genommen werden ſoll. 2 2* Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Gerichtszeitung Schwurgericht Mannheim Ein 18jähriges Mädchen wegen Meineides verurteilt Die am 22. September 1907 in Dühren bei Sinsheim geborene Angeklagte Anna Eugenie Allgeier war ſchon in der Schule in Sinsheim ein geiſtig aufgewecktes Mäbchen. Gleichzeitig wurde ihr aber auch der Vorwurf großer Leichtſinnigkeit gemacht. Nach der Schulentlaſſung kam ſie zu einer Herrſchaft in Sinsheim, wo ſie 10 Monate blieb. Dann ging ſie nach Heidelberg in Stellung, wo ſie auffallender Weiſe ſehr oft und ſehr raſch die Stellung wechſelte und ſelten länger als einen Monat aushielt. Sehr bald hatte ſie Freunde und gab bereits mit 17 Jahren vor dem Amts⸗ gericht Sinsheim eine falſche eidesſtattliche Verſicherung ab, die ſie ſpäter durch einen wiſſentlichen Falſcheid bekräf⸗ tigte. Dadurch wurde» unbeteiligter junger Mann zu ins⸗ geſamt 291 Mark Verpflegungskoſten verurteilt. Mit 18 Jahren wurde ſie Mutter. Geſtern nachmittag ſtand die Allgeier nun vor den Geſchworenen, um ſich wegen Meineids zu verantworten. Sie iſt geſtändig und betont, ſich der Folgen ihrer Handlungsweiſe erſt jetzt bewußt zu ſein. Der Vorſitzende des Schwurgerichts, Landgerichtsrat Scheid rügt in geharniſchten Worten den bodenloſen Leichtſinn und die Charakterſchwäche der Angeklagten. Das junge Mädchen, das im Anklageraum ſitzt, legt ein eingehendes Geſtändnis ab und verheimlicht nichts von ihrem ſehr lockeren und liederlichen Lebenswandel. Darnach hat ſie ſchon viel zu viel für ihre Jugend erlebt, ſie iſt ein charakter⸗ loſes und willensſchwaches Mädchen, das viel zu früh das Elternhaus verließ, den Gefahren der Welt zu raſch erlag und damit ihre ganze Zukunft ruinierte. Aber trotzdem wen⸗ det ſich das Mitleid dem Mädchen zu. Sie gibt an, daß ſie durch eine Kartenlegerin in Heidelberg zu der falſchen Namensangabe und zum Meineid ver⸗ leitet wurde. Die Kartenlegerin habe ihr geſagt, daß ſie ohne Gefahr dieſen Namen angeben könne, ob⸗ wohl ihr Vater davon abgeraten hat. Sie hat ſich eines Abends von einem gänzlich unbekannten Mann, der ſie auf der Straße anredete und ſich als Doktor der Philo⸗ ſophie vorſtellte, heimbegleiten laſſen. Dieſer Mann ließ ſich, nachdem er das jugendliche Mädchen ins Unglück geſtürzt hatte, nicht mehr ſehen. Die Frage des Vorſitzenden an die Allgeier, ob ſie denn über die Bedeutung des Eides nicht orientiert ſei, verneint ſie. Der Vorſitzende erinnert die Angeklagte aber an ihre Schulzeit, wo ſie im Katechismus geleſen habe, daß man kein falſches Zeugnis wider ſeinen Nächſten reden dürfe. Im Verlaufe der Vernehmung gelangt ein Liebesbrief zur Verleſung, den das Mädchen in der Unterſuchungshaft geſchrieben und während des Spazieren⸗ gehens der Gefangenen zum Feuſter hinaus in den Gefäng⸗ nishof geworfen haeer. 5 In der Zeugeneinvernahme ergeben ſich keinerlei neunn Momente. Der durch den Meineid geſchädigte junge Mann, gibt an, daß er bisher nahezu 1000 Reichsmark für Mutter und Kind habe bezahlen müſſen. Eine Zeugin, die 32 Jahre alte Frau eines Kellners von Heidelberg, die von der Angeklagten als die Kartenſchlägerin bezeichnet wurde, beſtreitet dies da ſie die Karten ähnlich wie das Blei⸗ gießen in der Silveſternacht aus Scherz oder aus Spielerei gelegt habe. Die Angeklagte behauptet aber, daß ſie in vollem Ernſt an die Sache geglaubt habe. Der Sachverſtändige Anſtaltsoberarzt Dr. Gö tzmann bezeichnet die Allgeier als ein intelligentes und aufgewecktes, ſtark ſinnlich veranlagtes Mädchen von enorm ausgeprägtem jugendlichem Leichtſinn, Leichtlebigkeit und Oberflächlichkeit, bei der ſich ein Charakter mit ſeinen Hemmungen noch nicht entwickelt habe. Die Beurteilung liege in der Hauptſache auf der richterlichen Seite; der Arzt kann nur auf ihr erhöhtes Triebleben hinweiſen. Sie iſt ohne Zweifel verantwortlich. Oberſtaatsanwalt Mickel erſucht den Gerichtshof bei der Strafausmeſſung die Jugend und die Charakter⸗ ſchwäche des Mädchens die Schädigung des jungen Mannes, ihre falſche eidesſtattliche Verſicherung und ihren Meineid zu berückſichtigen. Er beantragt eine Geſamtſtrafe von 18 Monaten Gefängnis, abzüglich der Unterſuchungshaft von 2 Monaten..⸗A. Dr. Leonhard⸗ Heidelberg ſchilderte in längeren Ausführungen die Lage des Mädchens, ihren guten Ruf in ihrem Heimatsort, den ſie durch ihren Fehltritt ge⸗ 8527 hielt und verwies dann auf die mannigfachen Ge⸗ ahren, denen die jungen Mädchen ausgeſetzt ſind. Aus all dieſen Gründen müſſe der Angeklagten mildernde Umſtände nach§ 157 bewilligt werden. Das Schwurgericht fällte fol⸗ gendes Urteil Die Angeklagte Anna Engenie Allgeier wird wegen einer falſchen eidesſtattlichen Verſicherung in Tateinheit und Betrugs und wegen Meineids zu einer Geſamtgefäng⸗ nisſtrafe von 10 Monaten abzüglich zwei Monate der Unterſuchungshaft verurteilt. Die Angeklagte hat die Koſten des Verfahrens zu tragen. Die Allgeier erklärt, das Urteil anzunehmen. Da ſte noch minderjährig, wird auch ihr Vater um ſein Einver⸗ ſtändnis gefragt, die der alte Mann erteilt. Damit erreichte die erſte Tagung des Schwurgerichts Mannheim i. J. 1927 abends halb 7 Uhr ihr Ende. Großes Schöffengericht Maunheim Ein jugendlicher Taugenichts und Löffelſchlucker Der am 22. November 1907 zu Hockenheim geborene Oskar Weiß war bis zum 29. September 1926 in der Fürſorge⸗Er⸗ ziehungsanſtalt Flehingen. Er war dort untergebracht, weil er eine häusliche erſprießliche Erziehung nicht bekommen hat und nach der Weſenseigenſchaft der Mutter und ſeines Stief⸗ vaters nicht bekommen konnte. Der letztere hatte die probe⸗ weiſe Entlaſſung aus der Fürſorgeerziehung Flehingen beantragt mit dem dringenden Hinweis auf die wirtſchaftliche Lage und in dem Sinne, weil in ſeinem Sohne ein weiterer Mitverdiener für die Familie erhofft wurde. Die zu⸗ ſtändige Behörde hat dieſem Antrage mit Rückſicht auf die wirtſchaftliche Lage der Familie ſtattgegeben. Es hat ſich aber im Laufe der Zeit herausgeſtellt, daß der junge Mann nicht die Feſtigkeit des Charakters beſitzt und nichts arbeitete. Obwohl er Arbeit hätte finden können, ſo entzog er ſich dieſer ſtets und verlegte ſich lieber aufs Faulenzen und auf Betrü⸗ gereien. Dem Oskar Weiß konnte nachgewieſen werden, daß er in der Zeit vom 28. Oktober bis 9. Dezember in zehn Fällen Leute, darunter auch ſolche, die ſich in einer weniger günſtigen wirtſchaftlichen Lage befinden, dadurch geſchädigt hat, daß er bei dieſen Koſt und Logis nahm und ihnen vorſchwindelte, daß er in Arbeit ſtehe. Dem Weiß fehlt es nicht nur an der not⸗ wendigen Erziehung, die er im Elternhaus nicht gehabt, die ihm aber in der Fürſorgeerziehungsanſtalt Flehingen erſetzt werden ſollte, ſondern er hat auch einen nach der Auffaſſung des ärztlichen Sachverſtändigen aber nicht etwa krankhaften Trieb zum Herumſtreunen. Dieſem Trieb hat er Aus⸗ druck verliehen einmal dadurch, daß er den Polizeibeamten nach ſeiner erſten Ergreifung entwichen und daß er bei ſei⸗ ner beabſichtigten zweiten Verhaftung in Hockenheim in den Abendͤſtunden von Dachzu Dachgeſprungen und in der Dunkelheit auch entkommen iſt. Daß es das Gericht mit einem ganz geriſſenen Kunden zu tun hatte, geht ſchon daraus hervor, daß er nach Einlieferung ins Amtsgefängnis Teile eines Löffels verſchluckt hatte in der irrigen Erwartung, auf dieſe Weiſe wieder freigelaſſen zu werden. W Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) verurteilte den Angeklagten zu 6Monaten Gefängnis. Der Vorſitzende iſt aber der Auffaſſung, daß verſucht werden ſoll, den Weiß entweder wieder in die Erziehungsanſtalt Flehingen zurückzubringen, oder ihn in eine beſondere Straf⸗ abteilung für Jugendliche nach Bruchſal zu ſchicken, wo nach ähnlichen Grundſätzen wie in Flehingen die Erziehung des Angeklagten ergänzt werden ſoll. ch. * §Die Zigenner im Kampf mit jungen Viernheimern. In der Wirtſchaft von Reichert in Viernheim feierten die bei Viernheim lagernden Zigeuner am 24. Dez. 1926 Weih⸗ nachten bei einem aufgelegtem Fäßchen Bier. Später fanden ſich auch Viernheimer Burſchen dort zum Biertrank ein. Es wurde mit den Zigeunermädchen getanzt, dabei kam es, daß ſich Paare anſtießen, was den Auftakt zum Streit bildete, in deſſen Verlauf das Meſſer gebraucht und auch geſchoſſen wurde. Die Beweisaufnahme vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt gab kein klares, auch kein lückenloſes Bild der Vorfälle. Das Urteil erkennt 9 Wen Viernheimer Leonhard Lammer auf 6Monate 2 Wochen Gefängnis, Jakob Reinhardt, Jakob Lammer und Gg. Kapperzielra auf Freiſprechung. Karl Anton genannt Albert Wagner erhält wegen Sachbeſchädigung 1 Monat Gefängnis, gegen Auguſt Wagner wird wegen Tragens eines Revolvers auf 1 Woche Haft, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt iſt, erkannt. 239 Sw. Um7 Ubr begann der Bal. und es war ſchon 6 Uhr und er hatte noch kein Geſchenk für ſeine Dame. Da kaufte er in der Eile Schokolade und Pralinen. Die Dame warf einen prüfenden Blick darauf. Dann lächelte ſie ſüß. Denn es war Alpurſa. Jene wundervolle Alpurſa Schokolade, würzig wie der Duft der Bergwieſen, ſüß wie die unvergleichliche Milch der Bergküe. Da dankte er ſeinem Geſchick, daß er Alpurſa gekauft. alpusA fünamal l l Biessenhofen, bayer. Allgau. s. zuſammengerollte Seil über den Ruckſack gehängt und den wuchtigen Eispickel in der Rechten, kühn und ſelbſtbewußt die ſchönen Alpen—— täler durchzog und viel zu er⸗ zählen wußte von halsbrecheriſchen Aufſtiegen, von Kamin⸗ klettereien, von Jochen und Graten und Gletſcherſpalten. Und wer in dieſem oder im nächſten Winter zum Schnee⸗ ſeiner Doppelgänger auch dort begegnen in tadelloſem Rodel⸗ dreß, immer ganz im Stil und Tip⸗Top. Er meiſtert eben jeglichen Sport, ein Univerſal⸗Genie— in der Theorie. Sinfoniekonzert Häckel und trat geſtern mit einigen größeren annheimer Oeffentlichkeit. Die höchſte Opuszahl, die auf der Vortragsfolge abzuleſen war, hat die ſo daß man auf ein ſehr beträchtliches Aeußerlich trat ſie geſtern kennzeichen bildet nämlich eine klangliche Uniformierung, dung des Schlagzeugs in der Ouvertüre und im Klavier⸗ Dem ſteht eine ſehr geſchickte, ſteigungen zu erkennen gibt. 90 e durchſichtige Orcheſterſprache gegenüber, den Kom⸗ wie das zweite Thema des erſten Klavierkonzertſatzes ſprechen und Orcheſterpart verwendet wird, deutet auf kompoſitoriſche Kraft. Deren Hauptkennzeichen bildet das Ringen mit der Form. Dieſe kann der mehr ſchematiſchen Anlehnung nicht entraten, etwas zu ſehr nach Kapellmeiſtermuſik. Das Pianiſtiſche bleibt 4ls Komponiſt in dieſem Werk nicht völlig konſeauent, Das zuweilen rein ſinfoniſchen Charakter annimmt, wobei das Klavier, der modernen Entwicklung des Klavierkonzerts ent⸗ ſprechend, nur noch als Orcheſterſtimme erſcheint, um dann wieder in voller ſoliſtiſcher Entfaltung die ältere Art des Klavierkonzerts anzunehmen. Als Uraufführung brachte der Abend eine Sinfonietta für 14 Blasinſtrumente, die ebenfalls das Kennzeichen einer dem Inſtrumentalklang beſonders gerecht werdenden Schreibweiſe aufwies. Das Werk enthält, beſonders zu Anfang einige reizvolle Partien, ohne in der Folge die in ſolchem Fall drohende Gefahr der klanglichen und melodiſchen Banalität vermeiden zu können. Die ſinfoniſche Dichtung„Ahasver“ be⸗ müht ſich um einen Gegenſtand, der der muſikaliſchen Sprache tets Rätſel, ja ſogar Welträtſel aufgeben wird, die wir aller⸗ ings bei dieſem Häckel nicht gelöſt finden. Immerhin weiß das mittlere Stück des Werkes zu intereſſieren. Mit ſtärkſter Hingabe ſpielte das Pfalzorcheſter, deſſen Lei⸗ tung für den erkrankten Profeſſor Boehe Kapellmeiſter Mar Sinzheimer übernommen hatte. Wie er die Intenſität eines Orcheſters zu ſteigern weiß, die Gruppen abdämpft und den Aufbau deutlich macht, weiſt auf die unbedingte, immer 1 werdende Führerbegabung dieſes feinſinnigen Muſi⸗ ers hin. 95 Wie die inſtrumentalen Kompoſitionen, ſo zeigen auch die Lieder eine Gleichförmigkeit der Diktion, doch ſie alle ſehr ſanglich geſchrieben und erheben ſich zuweilen zu dramatiſcher Steigung der Geſangphraſe, wie in dem Lied„Stimme im Dunkeln“. Keinen Beſſeren hätte der Komponiſt dafür er⸗ wählen können, als Hans Bahling, deſſen herrliche Stimme ſich im Liedgeſang ganz anders gibt als im Ausdruck der Bühne, und der der zarteſte Weiſe zum tiefſten Eindruck zu verhelfen weiß. Die Begleitung der Lieder hatte Milly Häckel⸗Oeſt übernommen. Komponiſt, Sänger, Dirigent, Orcheſter und Begleiterin ernteten reichen Beifall, Der Beſuch war verhältnismäßig gut, und gewiß hätte es der ſeltſamen Methode der Ehrenkarten“ nicht ſo ſehr bedurft, die hoffent⸗ lich keine Nachahmung findet. Dr.KR. Rheiniſche Premieren. Unter der Spielleitung von Guſtav Lindemann fand am Düſſeldorfer Schau⸗ ſpielhaus das mit dem Kleiſtpreis ausgezeichnete Luſt⸗ ſpiel„Ollapotrida“ in glänzender Beſetzung einen durch⸗ ſchlagenden Erfolg. Lindemann hatte die Urfaſſung— die einaktige— inſzeniert und tat gut daran. Kulturhiſtoriſch An der Uraufführung von Georg Kaiſers„Papier⸗ mühle“ war das Krefelder Stadttheater mit⸗ beteiligt. Die ſehr gute, von Clemens Wrede geleitete Auf⸗ führung konnte nicht darüber hinwegtäuſchen, daß Kaiſer, der eminente Kenner aller Bühnenmöglichkeiten, auch hier ſpan⸗ nende Momente, geiſtreich erdachte Situationen ſchuf, ohne uns ganz von dem Geſchehen in dieſem Spiel von der zwiſchen zwei Männern ſchwankenden Frau zu überzeugen. Im Rahmen der klaren Linien des Bühnenbildes von Fritz Huhnen trug die beſchwingte Aufführung aber auch dieſen neuen Kaiſer zum Erfolge. 9 Dr. K. E. ee ee In einem kleinen Neſt in der Pfalz iſt ein hiſtoriſcher Fund gemacht worden, von dem der Direktor des Germant⸗ ſchen Muſeums in Nürnberg mit Intereſſe lieſt. Um ihn ſich unzuſehen, fährt er ſtracks hin und begibt ſich zum Bürger⸗ meiſter, worauf ſich nach„Reclams Univerſum“ das folgende Geſpräch entwickelt:„Ich bin der Direktor des Germaniſchen Muſeums“, ſtellt er ſich vor.„Ja liewer Mann“, untexbricht ihn die Ortsobrigkeit, des tut mer ſehr leid, mer hawwe awwer ſchont e Karuſſell, e Schießbud, e Rieſendame, e See⸗ ſchlang und e Flohtheater. Jetz komme Sie zwaa Tag vor der Kerb(Kirmes) mit Ihrem Germaniſche Muſeum.“ Whisky-Aphorismen Lord Dewar hat mit ſeinem Whisky die Welt erobert und darf ſich ruhig als Whiskykönig bezeichnen laſſen. Er iſt aber in ſeiner Heimat Schottland nicht bloß wegen ſeines„real good ſtuff“ berühmt, ſondern auch wegen ſeiner geiſtreichen Aphorismen, die er ſeinen guten Freunden zugleich mit ſeinem beſten Whisky zu ſervieren pflegt. Von den zahlreichen im ganzen Lande kolportierten Anſprüchen, die ihm zugeſchrieben werden, ſeien hier einige wiedergegeben. So ſoll Lord Dewar folgende Bemerkungen gemacht haben: Der Himmel beſchütze die arbeitende Frau, obwohl die Frau, die nichts tut, ſeinen Schutz eigentlich noch vie mehr vonnöten hat.— Mohammedaniſche Mädchen ſehen ihren zukün tigen Ehegatten ſelten vor dem Hochzeitstag; viele Nichtmoham⸗ medanerinnen ſehen ihn nach dem Hochzeitstag nur mehr ſel⸗ ten.— Dichter werden geboren— aber nicht bezahlt.— Beur⸗ teile einen Mann nie nach den Kleidern, ſondern ſtets nach denen ſeiner Frau.— Es iſt nicht währ, daß die meiſten Men⸗ ſchen morgens aufwachen, um feſtzuſtellen, daß ſie berühmt äußerſt intereſſant war der Vergleich mit Artur Schnitzlers Anatols Hochzeitsmorgen, der vorher zur Darſtellung kam. ſind; in den meiſten Fällen träumen ſie, daß ſie berühmt ſind, um danach zu erwachen 8 —— —— Erettag, den 28. Januar 1927 Nene Manuhelmer Zelkuntz[Mitiag⸗Ansgade) 8. Seite. Nr. 8 Aus dem Lande Merkwürdiger Tod zweier Freunde 16 Wintersdorf bei Raſtatt, 28. Jan. Der aufſehen⸗ erregende Tod des jungen Notars Steck von Röſchwoog und ſeines etwa gleichalterigen Freundes, des Journaliſten Paul Hocquel aus Straßburg, von dem wir kürzlich berichteten, iſt auch bis heute noch nicht völlig aufgeklärt. Verſchiedene Umſtände ſprechen dafür, daß die beiden frei⸗ willig aus dem Leben geſchieden ſind. Als man in das Zimmer Stecks, der bei der Witwe ſeines Vorgängers wohnte, eindrang, fand man die beiden Freunde Arm in Arm im Bette liegend mit verzerrten Geſichtern. Auf dem Nacht⸗ tiſch ſtanden zwei Teetaſſen, in denen man einen weißen Satz feſtſtellte, wahrſcheinlich von Morphium oder Kokain her⸗ rührend. Auf einem Tiſche fanden ſich die Reſte von Lecker⸗ — die Hocquel am Freitag von Straßburg mitgebracht atte. * kr. Heidelberg, 28. Jan. Die 6. öffentliche Sitzung des Allgemeinen Studentenausſchuſſes, in der die Abſtimmungsordnung über das Verhältnis der Heidelberger Studentenſchaft zur Deutſchen Studentenſchaft feſtgelegt wer⸗ den ſollte, iſt ergebnislos verlaufen. Nach ſchwierigen Debat⸗ ten haben Freie Hochſchulgruppe und Görresring die Sitzung verlaſſen und dadurch Beſchlußunfähigkeit herbeigeführt. Daraufhin iſt der ganze Vorſtand zurückgetreten. Nachbargebiele Zum Raubmord in Frankfurt a. M. *Frankfurt a.., 28. Jan. Die behördlichen Stellen bemühen ſich eifrig, Aufklärung zu ſchaffen, aber zu wirklich greifbaren Refultaten iſt man bisher noch nicht ge⸗ kommen. Die Unterſuchungen, die im chemiſchen Labora⸗ torium des Prof. Dr. Popp vorgenommen wurden, ſind noch nicht abgeſchloſſen. Somit ſteht auch noch nicht feſt, ob bei dem Kampf auch der Täter Verletzungen erhalten hat und ob gewiſſe Blutſpuren vom Blut des Täters herrühren. Gewißheit herrſcht darüber, daß die an dem Sicherheitsſchloß gefundenen Haare ſolche des Ermordeten ſind. Die Ergeb⸗ niſſe, zu denen Prof. Popp kommen dürfte, ſcheinen verſchie⸗ dene Hypotheſen über den Mordfall umzuſtoßen, ſo daß man 05 anderen Annahmen über den Hergang der Tat kommen ürfte. Wenn die Vermutung, daß die Tat von langer Hand vorbereitet war, zutreffend ſein ſollte, ſo muß man ſich fragen, wie es kommt. daß der Täter ſich nicht die wertvollſten Sachen herausgriff, an denen er ſich mit Leichtigkeit bereichern konnte, daß er nicht auch daran dachte, ſich des im Kaſſenſchrank befind⸗ lichen anſehnlichen Bargeldbetrages zu bemächtigen? Man vermutet, daß der Täter mit Grebenau bekannt geweſen; aber es iſt auch leicht möglich, daß ſich an jenem Sonntag morgen ein Bettler in den Hof einſchlich, die Tür offen fand, in den Raum eindrang und dann, als Grebenau vom Kloſett zurückkam, ſich einer Situation gegenüberfand, in der es Biegen oder Brechen hieß? In der Angſt vor Entdeckung hat der Täter dann das erſte beſte zuſammengerafft und iſt auf und davongegangen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand am Dienstag Nachmittag die Beerdigung Joſeph Grebenaus auf dem Friedhof der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft ſtatt. Hierbei hielt ein Freund des Verſtorbenen, Redakteur — Schachnowitz, die Gedächtnisrede. Sportliche Rundſchau Wer wird füddeutſcher Handballmeifter? Die Endſpiele beginnen. Innerhalb der wenigen Jahre ſeines Beſtehens hat der Handballſport eine ungeahnte Ausdehnung genommen. Un⸗ ſtreitig rechnet er heute unter die populärſten Sportarten. Bei größeren Spielen ſind Zuſchauerziffern von einigen Tauſend keine Seltenheit mehr. Beſondere Aufmerkſamkeit finden natürlich die Meiſterſchaftsſpiele, umſomehr, wenn ſie wie jetzt aus dem Stadium der engeren Verbandsmeiſter⸗ ſchaften in den Bereich der Landesmeiſterſchaften treten. Am 30. Januar beginnen die ſüddeutſchen DSB.⸗Handballmeiſter⸗ ſchaften, an denen 6 Verbandsmeiſter teilnehmen. Die ein⸗ zelnen Verbandsmeiſter ſtehen bereits feſt. Es ſind die fol⸗ genden Mannſchaften: Südbayern: SV. 1880 München; Nord⸗ bayern: Sp. Vg. Fürth; Württemberg: Stuttgarter SC. 1900; Baden: V. f. R. Mannheim; Rhein⸗Main⸗Saar⸗Verband: 85 150 R. Kaiſerslautern; Frankfurter Verband: SV. 98 Darm⸗ ſtadt. Drei von dieſen Mannſchaften, Sp. Vg. Fürth, SV. 98 Darmſtadt und.f. R. Kaiſerslautern waren auch ſchon im vorigen Jahre als Meiſter ihres Verbandes an den End⸗ ſpielen beteiligt. Von den übrigen drei Verbandsmeiſtern des Vorjahres trat der Pol. SV. Heidelberg zur Deutſchen Turnerſchaft über, während DSV. München und Ulmer FV. 94 erſt im Endſpiel aus dem Rennen geworfen wurden. Nach⸗ folger des Pol. SV. Heidelberg wurde der zu Beginn der Saiſon nur wenig beachtete, nachher aber immer ſtärker wer⸗ dende V. f. R. Mannheim. Ulm mußte im Endſpiel gegen den Stuttgarter SC. auf eigenem Platz eine knappe:1 Nie⸗ derlage hinnehmen, während der DSV. München mit dem neuen Meiſter München 1880 zwar Punktgleichheit erzielte, aber im Entſcheidungsſpiel:2 geſchlagen wurde. Von den drei erfolgreichen Titelverteidigern hatte die Sp. Vg. Fürth in ihrem Verband, Nordbayern, wieder leichtes Spiel. Da⸗ gegen mußten die beiden anderen einige ſchwere Hinderniſſe überwinden. V. f. R. Kaiſerslautern verlor das erſte Spiel der Schlußrunde gegen den Heſſenmeiſter Haſſia Bingen 214, gewann dann das Rückſpiel:0 und kam ſchon jetzt in das ſiegreich beſtandene Endſpiel gegen den Saarmeiſter, SuSvg. Saarlouis, weil Bingen auf das eigentlich notwendig ge⸗ wordene Entſcheidungsſpiel verzichtete. Der SV. 98 hatte in den Endſpielen erſt harte. Kämpfe mit dem überraſchend zähen Pol. SV. Babenhauſen zu beſtehen, ehe er die Meiſter⸗ ſchaft an ſich bringen konnte. Die am 30. Januar beginnenden Endkämpfe um die ſüddeutſche Meiſterſchaft werden wieder in zwei Gruppen (Oſt⸗ und Weſtgruppe) ausgetragen. Die Termine wurden wie folgt feſtgelegt: Weſtgruppe: 30. Jan.: Sp. Vg. Fürth— Stuttgarter SC.; 6. Febr.: München 1880— Stuttgarter SC.; 13. Febr.: Mün⸗ chen 1880— Sp. Vg. Fürth; 20. Febr: Sp. Vg. Fürth— Mün⸗ chen 1880; 27. Febr.: Stuttgarter SC.— Sp. Vg. Fürth; 6. März: Stuttgarter SC.— München 1880. Oſtgruppe: 30. Jan.:.f. R. Mannheim— Darmſtadt 98; 6. Febr.:.f. R. Kaiſerslautern— Darmſtadt 98; 13. Febr. V. f. R. Kailerslautern— V. f. R. Mannheim; 20. Febr.: Darmſtadt 98—..R. Mannheim; 27. Febr.:.f. R. Mann⸗ heim— Vf. R. Kaiſerslautern; 6. März: Darmſtadt 98— Kaiſerslautern. ieln Die beiden Gruppenſteger treffen ſich am 20. Märs zum Endſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. Wenn nicht alles trügt, dann dürften wieder, wie im Vorjahr, SV. 98 Darmſtadt und die Sp. Vg. Fürth die Gruppenſieger werden und zwiſchen dieſen beiden käme dann alſo auch der Meiſter⸗ titel von Süddeutſchland zur Entſcheidung. Wer aber in dieſem Kampfe diesmal Oberhand behalten wird, iſt ſchwer de ſagen, Die beiden Mannſchaften haben von der Kampkraft es Vorjahres kaum etwas eingebüßt. Ihr Endkampf wird ſpannend und hart ſein. Europameiſterſchaften im Eishocken * Wien, 27. Jan.(Drahtber.) Beim letzten Spiel am Mittwoch abend ſchlug Oeſterreich—Polen mit:1(:). Das Spiel hatte die höchſte Beſucherzahl aller bisherigen Treffen zu verzeichnen. Die Wiener waren wieder ſehr gut und gewannen verdient, trotzdem die Polen mit großem Elan kämpften. Die Torerfolge für Oeſterreich erzielten Brück(2) und Sell. Für Polen ſchoß Tupalski das Ehrentor. Der Donnerstag wurde mit dem Spiel Deutſchland—Ungarn:0(:0) eingeleitet. Deutſchland kämpfte mit der Mannſchaft Leis, H. Schmidt, Sachs, Römer, Jaenicke, Gruber, Kreiſel, Orba⸗ nowski. Wer mit einem Rekordſieg der Deutſchen gerechnet hatte, wurde enttäuſcht. Deutſchland hätte zwar höher ge⸗ winnen können, wenn in ſeiner Mannſchaft nicht jeder auf eigene Fauſt geſpielt hätte. Von guter Kombination ſah man nur ſelten eine Spur. Ungarn ſpielte ſehr aufmerkſam; be⸗ ſonders in der 2. Halbzeit. Wenn es in dieſer Spielphaſe nicht zum Ehrentor kam, dann iſt das allein dem ausgezeich⸗ neten deutſchen Torhüter Leis zu danken. Die Tore für D. ſchoſſen Jaenicke(3) und Orbanowski(). Die Tabelle nach dem 7. Spiel: Deutſchland 3 Spiele:2 Tore:0 Punkte Oeſterreich 2 n 420* Belgien 2 8 40„ Polen 223 3 0„ Tſchechoſlowakei 1 024„ ngarn 83 8 917 0·4 Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerel Dr. Ha⸗ Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E. 8, 2 Direktion: Ferdinand Heyme: 12 Chelredakteur: Kurt Fiſcher— Verüntwortl. Redakteure: Für Ponitix: Haus Alfred Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokaſes: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E Stözner. Geſchäſtlthes Weiße Woche im Kaufhaus Rothſchild Eben noch erfüllten lockende farbige gleißende Faſchingsbilder die großen Auslagen des Kaufhauſes Rothſchild an der Breitenſtraße und ſchon treten die Vorpoſten einer neuen Senſation auf: der Weißen Woche! Morgen Samstag iſt der erſte Tag. Die Firma Gebr. Rothſchild, deren Weiße Wochen ſchon bisher zu den ausgeſprochenen Schlagern der Saiſon, zu den Lostagen der Hausfrauen gehörten, verſpricht auch diesmal wieder große Ueberraſchungen, die ſicher auf die Hausfrau in Nah und Fern von Eindruck ſein werden. Wie wir hörten, ſollen unermeßlich große Sortimente für dieſen Verkauf auf⸗ geſtapelt ſein. Wir möchten nicht verfehlen, ſchon jetzt auf die außerordentliche Gelegenheit aufmerlſam zu machen 20 Preiser), vie Sie rüctu erwertet Heabenl Korprher Sie orme Verssurrmis, diese Ausserordentliche Gelegenheit zu ifzent 5 2 8 2 %%%C KLemonn Beginn morgen Samsfag, den 29. Januar. engen Wein weren na Wasche aller Art Iffene Stellen Junger Fräulein, 23 J. alt, ſucht Stellung als Stellen-Gesuche 5t Schön möbliertes Scnöner geſed. Zmmer Tücht. Fraulein dunger Bautechnſter klotter Zeichner, von Bau- Büro industrieller Firma per Ssofort gesucht. Angebote mit Lebenslauf. Zeugnis-Abschriften, Ge- haltsansprüchen unter 115 ͤ an die Geschäftsst. 92²⁰ DDr rrrrrDrr Bedeutende Großhandelsfirma sucht zum sofortigen Eintritt einen Lehrling mit Oberſekunda⸗Reife, ſowie ein 928 Lehrmädchen Angebote unter G 1 118 an die Geſchäftsſtelle Thauffeur für einen Reiſewagen, der dauernd unterwegs iſt. 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Schreibtiſch, direkt am Rhein gelegen, auf 1. 2. zu verm. Enders Rheinvillenſtr. 20, Bgg5 5 2 9 6. Seite. Nr. 48 Pfälziſche Nähmaſchinen und Jahrräderfabrik vorm. Gebrüder Kayſer, Kaiſerslautern Die geſtrige General⸗Verſammlung genehmigte einſtimmig die vorgelegte Jahresbilanz vom 30. September 1926. Der nach Vornahme von 79 105(87 027) für Abſchrei⸗ Hhungen verbleibende Reingewinn von 53 717(330 821)/ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Eine Dividende(i. V. 675 v..) kommt nicht zur Ausſchüttung. Die ſchwere Welt⸗ wirtſchaftskriſis des Jahres 1926 hat zu erheblichen Betriebs⸗ einſchränkungen geführt, deren Folgen in Form von geſteiger⸗ ten Selbſtkoſten bei verringertem Umſatz und gedrückten Preiſen das wirtſchaftliche Ergebnis des Berichtsjahres ſtark herabminderten. Das Fahrradgeſchäft geſtaltete ſich infolge des äußerſt ſcharfen Konkurrenzkampfes, der ſelbſt für gut⸗ berufene Konkurrenzfabrikate zu Preiſen führte, die unter den Vorkriegspreiſen liegen, zu einer ruinöſen Schleuderei die das Unternehmen nicht mitmachen konnte. Dank der Qualität der Erzeugniſſe gelang es, trotz höherer Preiſe einen im Verhältnis zur Aufnahmefähigkeit noch befriedigenden Abſatz zu erzielen. Zum Schluſſe des Berichtsjahres und in den darauffolgenden Herbſtmonaten iſt nach dem Verwal⸗ tungsbericht eine erfreuliche Beſſerung des Nähmaſchinen⸗ geſchäftes eingetreten. Die in den Wintermonaten erzielten Fahrradumſätze ſind ebenfalls zufriedenſtellend, ſo daß die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr gebeſſert erſcheinen. Die ausſcheidenden AR.⸗Mitglieder wurden wieder gewählt. *Die der Bayriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank. Der AR der Bayriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank beſchloß, der GB.(19. Febr.) für 1926 10(8) v. H. Dipidende, ferner Kapitalerhöhung um 15 Mill. vorzu⸗ ſchlagen, wovon 10 Mill. den Aktionären anzubieten ſind. Der zzügskurs wird in der GV. beſtimmt. Mit dieſer Erhöhung ſteigt das Stammkapital auf 45 Mill.. Das gemiſchte In⸗ ſtitüt kommt damit der Vorkriegshöhe von 65 Mill. ſchon weſentlich näher. Der Bezugskurs iſt vor einiger Zeit auf etwa 160 v. H. geſchätzt worden.(Heutiger Kurs 242 v..) Uebergaug der Aktienmehrheit der Bank für wertbeſtändige Au⸗ lagen an die Seehandlung. In der.⸗B. der Bank für wert⸗ beſtändige Anlagen.⸗G. in Berlin wurde der Abſchluß für 1926 genehmigt. Aus einem Reingewinn von 52 944.(i. V. 57 906 1] wird eine Dividende von je 10(8) v. H. auf die.⸗A. und die St.⸗A. verteilt. In der Bilanz erſchienen u. a. langfriſtige Dar⸗ lehen zur Deckung der Goldrentenbriefe von 6 34119 ¼/(unv.) ihnen ſtehen auf der Paſſipſeite Kreditoren mit 110 178 ¼(95 7666 gegenüber: Goldrentenbriefe(1375 035 Doll.) ſind unverändert mit 5 775 147 angegeben. Vom Vorſitzenden wurde mitgeteilt, daß der AR. ſeine Aemter niedergelegt, da faſt das ganze AK. in den Beſitz der Preußiſchen Staatsbank(Sechandlung) übergegangen ſei. Bisher waren an dem Inſtitut die Braun⸗ ſchweigiſche Staatsbank, Richard Lenz u. Co., die Deutſche Standard⸗ Bank in Hamburg, die Deutſche Girozentrale, Deutſche Kommunal⸗ bank F. W. Krauſe u. Co., die Bank für Landwirtſchaft und die Gebr. Röchling⸗Bank beteiliht. Der neue.⸗R. ſetzt ſich zuſammen aus Miniſteriolrat Landfried(Finanzminiſterſum) Oberregierunos⸗ rat Dr. Deichmann(Finanzminiſterium), Staatsfinanzrat Dr. Bredenfeld, Staatskinanzrat Soldat und Oberfinanzrat Heinrichs, letztere drei von der Seehandlung. 21: 7. v. H. Dividende der A. E. G. Die geſtrige AR.⸗ Sitzung der dln 2 Elektrizitäts⸗Geſellſchaft“ in Berlin beſchloß, der äüf den 28. Februar einzuberufenden GV. die Ausſchüttung einer Dividende von 7 li. V. 6) v. H. auf die Stammaktien in Vorſchlag zu bringen. Es wird ein Neinge⸗ winn von 10,76(8,36) Mill. ausgewieſen. Geſchäftsgang und Liquidität werden als befriedigend bezeichnet. 52 13⸗Mill.⸗J⸗Auftrag der Stadt Altona für die..G. Die Stadt Altona vergab den Bau einer Elektrizitäts⸗ zentrale im Werte von 15 Mill.„ an die A..G. in Berlin. Die..G. liefert Maſchinen und berät die Stadt bei der Errichtung des Werkes gegen ein Entgelt. Stoz G. m. b. H. Abtlg. der Brownu, Boveri u. Co.,.⸗G., Mannheim,. Das Stammkapital der Stotz G. m. b. H. Abteilung der Brown, Boveri u. Co..⸗G., Mannheim iſt nach Beſchluß der Geſellſchaftsverſammlung vom 9. Dez. 1926 um 450 000 RM. auf 1300 000 RM. erhöht worden und der Geſellſchaftsvertrag entſpre⸗ chend geändert. Mit dieſen, eine Buchforderung der Brown, Bover u. Co..⸗G. in Mannheim⸗Käfertal darſtellenden 450 00%0 RM. iſt die Stammeinlage der Brown, Boveri u. Co..⸗G. bei der Stotz G. m. b. H. gedeckt. Th. Goldſchmidt.⸗G. in Eſſen. Wie von unterrichteter Seite verlautet, war die Beſchäftigung der Geſellſchaft im abgelaufenen Geſchäktsfſahr, beſonders in den letzten Monaten, befriedigend. Die Erwartung eingeweihter Kreiſe, daß die Dividendenzahlung für die St.⸗A. wieder aufgenommen werde, ſcheine daher gerechtfertigt. Ob und in welcher Höhe fedoch die Dividendenzahlung erfolgen kann, läßt ſich zur Zeit noch nicht überſehen, da die Abſchlußarbeiten noch nicht ſo weit fort⸗eſchritten ſind. 2( Schntzaktien bei Mannesmann Röhrenwerke. Wie ſchon mitgeteilt. beaßſichtigt das Unternehmen die Ausgabe neuer Aktien, über deren Schaffung eine..⸗Sitzung am 8. Febr. und die.B. am 22. Febr. beſchließen ſoll Das Stammaktienkavital von./ 115.20 Mill. wird erhöht zu⸗ nächſt um.80 Mill. zum Erſatz von früher zu Angliederungs⸗ zwecken geliehenen Stücken. Es handelt ſich daßei um ältere Stückedarlehen aus dem Kreiſe der früheren Intereſſenten. Die entliehenen 48 Mill. St. A. haben u. a. gedient zum Er⸗ werb der Minorität bei der Britiſh Mannes⸗ mann Tube Co., der Maſchinenfabrik Gebr. Weer uſw. Sie ſollen alſo jetzt zurückerſtattet werden und fallen damit höchſtwahrſcheinlich für ſpäter als Stimmver⸗ ſtärkung dem Verwaltunasblock an. Als eigentliche Schutz⸗ aktien ſchläat man 30 Mill. Vorzugsaktien mit 7pros. kumulativer Dividende und 25 v. H. Anfangseinzahlung vor. Dieſe Vorzugsaktien ſollen nach der F. Z. dem alten, unter Führung der Deutſchen Bank ſtehenden Konſortium über⸗ laſſen werden, anſcheinend ohne zeitliche Bindung⸗ Die Ein⸗ zahlung von weiteren Teilen des Nominalbetrages dieſer Aktien oder des Geſamtbetrages erfolgt nach Beſtimmung der Verwaltung. Der Zuſtand, daß die Vorzugsaktien ſich bei der Verwaltung befinden, ſoll kein definitiver ſein. Auf Be⸗ 875 von Vorſtand und Aufſichtsrat können die 30 Mill. orzugsaktien nach Vollzahlung in Stammaktien umgewan⸗ delt werden; ſie ſind alsdann den Aktionären zum Bezuge an⸗ zubieten zu von der Verwaltung feſtzuſetzenden Bedingungen. Das Bezugsverhältnis muß alſo nachher ſein wie 1 zu 4, und das künftige Stammkapital würde auf 150 Mill. kommen. Kapltalzuſammenlenung bei der Deutſchen Glas⸗ u. Spiegel⸗ ſabri en.⸗G. in Fürth erſorderlich. Die Verwaltung der Geſell⸗ ſchaft weiſt in Wiederholung bezw. Eraänzung früherer Mitteiluncen darauf hin, daß der in der Spiegelglasbranche berrſchende Preis⸗ kampf das Ergebnis des abgelaufenen Jahres ungünſtig beeinflußt hat und daß eine tiefgehende Sanlerung des Unterneß⸗ meus ſich in nächſter Zeit als notwendig erweiſen wird. Was die Art der geplanten Sanierung betrifft, ſo wird, wie wir hören, zum Ausaleich der erheblichen Verluſte des Jahres 1923 ſi. B. 80 678 Verluſt bei 1 805 000%.⸗K.] die Zuſammenlegung und Wiedererßöhung des.⸗K. erforderlich ſein. In welchem Umfange diefe Maßnahmen durchzuführen ſein werden, wird erſt nach Feſt⸗ ſtellung der genauen Bilanzziffern ver g1. Dez. 1926 ertſchieden werden können, doch dürfte der Abſchluß noch einige Zeit auf ſich warten laſſen. Sasanmer-Alaß in der füddeutſchen Lederinbuſtrie. Die Leder⸗ u. Lederwarenfabrik J. Schlauer in Reutlingen(Württ.) iſt mit 3,3 Mill. RM. Grundkapital in eine Ach. umgewandelt worden. Zu den Gründern gehört auch die Schubfabrik Pfullingen Franz Von Lucien Romier, Paris Paris, 25. Januar 1927. Nachſtehenden Aufſatz entnehmen wir der ſoeben er⸗ ſchienenen Eyay⸗Sammlung des volkswirtſchaftlichen Schriſt⸗ ſtellers Lucien Romier„Nation et Civilfſation“. Lucten Romier ſpielt als Chefredakteur des„Figaro“ in den politiſchen Kreiſen eine hervorragende Rolle. Die Redaktion. Vor dem Kriege beruhte das franzöſiſche Austauſchſuſtem auf folgenden Grundzügen: Auswanderung von Menſchen und Arbeitskräften gleich null oder faſt null. Man ſagte: „Der Franzoſe reiſt nicht.“ Das bedeutete:„Der Franzoſe braucht nicht auszuwandern; er kommt in ſeinem eigenen Lande vorwärts.“ Die Zahl der franzöſiſchen Staatsange⸗ hörigen, die ſich in andern Ländern niederlteßen, blieb weit hinter derjenigen der Fremden zurück, die nach Frankreich kamen um ſich anzuſiedeln oder Handel zu treiben. Alle unſere Grenzgebiete, der Norden, der Oſten, der Südoſten, der Süden nahm eine ſteigende Zahl fremder Arbeiter auf, Belgier, Deutſche, Italiener, Spanier. Unſere Kolonien waren vor allem Verwaltungskolonien und nur in ſehr ſchwachem Grade Auswanderungsgebiete. Im beſondern waren es Ingenieure oder Techniker, die den im Auslande plazierten franzöſiſchen Kapitalten folgten. Der Warenexport konnte in drei große Kategorten ge⸗ ſchieden werden. Zunächſt die Bodenprödukte, wie z. B. der Wein, deren Ueberfluß ſo groß iſt, daß ſie zu jedem Preis, ſelbſt mit Verluſt, im Auslande abgeſetzt werden müſſen. Dann zwei e von Fabrikaten: die Qualitäts⸗ oder Luxusprodukte, deren Bedeutung für unſere Wirtſchaft immer größer wurde, und die gewöhnlichen Waren, wie die Gewebe im Norden und Südoſten, die wir dank den eingewanderten Arbeitskräften zu einem konkurrenzfähigen Preis herſtellen [konnten. Endlich die Produkte der Schwerinbuſtrie, metallur⸗ giſche Fabrikate, Maſchinen, verſchiedene Materialien uſw., die von den Unternehmungen unſerer Kapialiſten im Aus⸗ lande verlangt wurden. Demgegenüber führten wir Roh⸗ ſeſſ 25 ſowie eine große Menge Gebrauchs⸗ und Maſſen⸗ arttkel. Der Austauſch der Dienſte war für uns ungünſtig. Wir transportierten wenig für Rechnung des Auslandes, während im Gegenteil die fremden Staaten mehr und mehr den. ransport franzöſiſcher Waren übernahmen. Die Mehrzahl der Kommiſſionäre, ſogar diejenigen, die unſere Qualitäts⸗ und Luruswaren auf den fremden Märkten abſetzten, waren Ausländer, Deutſche, Engländer, Italiener, Levantiner uſw. London, Antwerpen, Hamburg, Frankfurt übten eine förm⸗ liche Kontrolle über die Ausfuhr unſerer Fertigfabrikate aus. Dagegen hatten wir einen außergewöhnlichen Vorrang als Gold⸗ und Kapitalexportland. Milliarden von Gold⸗ franken wanderten ins Ausland, ſei es durch den Kanal der Anleihen, ſet es auf dem Wege der Plazierung durch Privat⸗ leute oder durch die von unſern Banken im Auslande ge⸗ gründeten und unterſtützten Unternehmungen. Endlich nahmen wir auch im geiſtigen Verkehr mit dem Auslande eine vorherrſchende Stellung ein. Einerſeits trugen unſere Fabrikate, unſere Schöpfungen, Erfindungen, unſere„Nbuveautés“, wie man in den Warenhäuſern ſagt, den Stempel des hervorragenden franzöſiſchen Geiſtes. An⸗ dererſeits erleichterte die anerkannte Eleganz unſerer Pro⸗ dukte die Verbreitung unſerer Literatur, wie auch umgekehrt unſere Literatur den Geſchmack an franzöſiſchen Waren förderte. Das Geſamtbild läßt ſich in einigen Worten zuſammen⸗ faſſen. Wir konnten unſere Bedürfniſſe befriedigen dank un⸗ ſerer nationalen Eigenart, erfinderiſchen Begabung und un⸗ ſerm Goldvorrat. Es wäre überflüſſig, des nähern auf die oft nicht zum Bewußtſein gelangenden aber engen Beziehungen einzugehen, die unſere wirtſchaftliche Stellung mit unſerer politiſchen ver⸗ knüpften. Unſere Politik war nicht die einer rein kommer⸗ ziellen Expanſion. Warum nicht? Aus zwei Gründen. 1. Der Hauptteil unſerer Austauſchbeziehungen ſtützte ſich auf Ele⸗ mente, die außerhalb der eigentlichen Technik des Handels lagen, auf die Elemente„Qualität“ und„Finanzaktionen“. 2. Unſere Bevölkerung blieb ſtabil, und die Sorge um die Sicherheit überwog in unſerm nationalen Leben ſogar das Bebürſnis des Güteraustauſches. Miilitäriſche Sicherheit, Entdeckung von vorteilhaften Kapitalanlagen, Triumph unſerer Handelsmarken, unſerer Schöpfungen, unſeres Geiſtes— das war ohne Zweifel der nhalt der Inſtruktionen, die unſere Regierung ihren Bot⸗ chaftern übermittelte. Die Politik paßte ſich den wirtſchaft⸗ lichen Erſcheinungen an, die ihrerſeits die 7 eines ſoztalen Zuſtandes bildeten. Die Anpaſſung war im ganzen 315 ute da ſte für uns eine ſtarke Hilfe bedeutete, als es galt, Alliterte gegen Deutſchland zu finden. Die Zeiten ſind anders geworden. Wie werden wir uns ihnen anpaſſen? Der Krieg brachte für unſere Wirtſchaft tief⸗ 2 .⸗G., die ihre Grundſtücke und Maſchinen mit 419 000 RM. in die neue Geſellſchaft einbringt. — Deutſche Werft.⸗G. in Hamburg. Die Werft hat, wie jetzt beſtätigt wird, den Auſtrag auf ein Schwimmdock von 8000 To. He⸗ bekraft für den Hafen von Rouen erhalten, und zwar auf Repara⸗ tionstonto. Neue Schutzaktien der Hamburg⸗Sübamerikaniſche Dampfſchiff⸗ fahrts⸗Geſ. Die Verwaltung beſchloß in ihrer geſtrigen Sitzung, der .⸗V. am 17. Februar eine Dividende von wieder 8 v. H. (wie i..) vorzuſchlagen und gleichzeitig die Ermächtigung der Ver⸗ waltung Ausgabe von 10 Mill. Mark Vorratsaktien zu beantragen, um dadurch die Geſellſchaft für alle an ſie herantre⸗ tenden Möglichkeiten zu rüſten. Nach bieſer Mitteilung wird alſo angeſichts der fortdauernden Aktien aufkäufe von in⸗ tereſſierter Seite eine weitere Verſtärkung des Schutzes in dem beantragten Umfang für ratſam gehalten. Denn die beantragten 10 Mill. Mark bienen vhne Frage ausſchließlich dieſem Zweck und nicht etwa der Verſtärkung der Betriebswittel. Die näheren Einzel⸗ heiten über die Ausgabe der neuen Vorratsaktien ſtehen noch aus. :: Preß⸗, Stanz⸗ und Ziehwerke Rudolf Chillingworth AG. in Nürnberg. Die Verwaltung teilt zu den Dividende⸗ ſchätzungen von wieder 8 v. H. mit, daß ein einigermaßen ſicheres Urteil über die vermutliche Höhe der Dividende noch nicht abgegeben werden könne. Die Beſchäftigung ſei unte: den gegenwärtigen Verhältniſſen zufriedenſtellend, der Ge⸗ ſchäftsgang weſentlich beſſer als i. B. sMaſchinenbau.⸗G. Tigler in Duksbure⸗Meiberich. Der Ab⸗ ſchluß für 1925/26 welſt nach 74 338 Abſchreibungen einen Verluſt von 463 871 4(75 482] auf. In der Vermboensaufſtellung werden die Außenſtände mit 1,32 Mill. 4, Vorräte mit 197 Mill. Mark auf⸗ geführt, dagegen betragen die Verbindlichkeiten 2,9 Mill. 4. Das .⸗K. beträgt 2,3 Mill. 4. Die Geſellſchaft gebört zur Gruppe der Demag, Deutſche Maſchinenfabrik.⸗G. in Duisburg. Deviſenmarkt Peſeta erneut befeſtigt. Am internationalen Deviſenmarkt lag geſtern die ſpaniſche Währung erneut ſehr feſt. London⸗Mabrid. das vorbörsllich ſich auf 7 gehende Umwälzungen mit ſich. Zunächſt hat er unſere Spargel⸗ der aufgezehrt, ja ſogar unſere finanzielle Stellung erſchüttert. Aus einem ehemaligen Gläubigerſtaat ſind wir ein Debitor geworden, auf dem eine ſchwere Schuldenlaſt ruht. Daraus er⸗ geben ſich u. a. zwei unangenehme Wirkungen. Erſtens kön⸗ nen wir unſere Warenausfuhr nicht mehr durch einen vorange⸗ henden Kapitalexport unterſtützen. Zweitens: die finanziellen Laſten des Krieges erhöhen auf mannigfache Weiſe, vor allem auf dem Wege der Beſteuerung unſere Produktionskoſten und beeinträchtigen unſeren Außenhandel. Eine andere Folge des Krieges: das Defizit an Arbeitskräften, das ſchon vor dem Kriege unſere Wirtſchaft lähmte, hat ſich infolge unſerer ſchmerzlichen Verluſte geſteigert. Die zahlenmäßige Einbuße wurde noch durch die großen Verluſte an qualifizierten Arbeits⸗ kräften erſchwert. Die Berufsbildung iſt ſchlechter geworden, und der Menſchenwert hat eine ſchwere Verminderung erfah⸗ ren. Es iſt ofſenkundig, daß bei ſonſt gleichen Verhältniſſen der Ertrag in der Induſtrie wie in der Landwirtſchaft gerin⸗ ger iſt als vor dem Kriege. Ein dritter Nachteil, der auf aus⸗ wärtigem Gebiet liegt: der gerieg hat in allen Ländern zu einer Entwicklung der wirtſchaftlichen Rüſtungen und zu einer wirt⸗ ſchaftlichen Unſicherheit auf der ganzen Welt geführt. Wir ſtoßen daher auf den Protektionismus der fremden Staaten. der natürlich in erſter Linie die teuern Waren oder die Luxus⸗ artikel trifft, d. h. gerade den Hauptbeſtandteil unſeres Exports. Was kann dieſen Hauptnachteilen an neuen Vorteilen ge⸗ genübergeſtellt werden? Zunächſt läßt ſich eine ſehr fühlbare, Vermehrung unſerer Rohſtoffquellen anführen: das lothringiſche Eiſen, die Saar⸗ kohle, die elſäſſiſchen Kaltſalze. Das Eiſen, der bedeutendſte unſerer neuen Rohſtoffe, kann in drei Formen ausgeführt werden: Erz, metallurgiſche Produkte, Maſchinen. Ein zweiter Vortell, den uns der Krieg verſchafſt hat. iſt die Erweiterung unſerer Produktionsmittel, ſei es durch die Verbeſſerung der induſtriellen Einrichtungen, ſei es durch die Entſtehung neuer Induſtrien, durch die Rückgewinnung von Elſaß⸗Lothringen oder durch den Neuaufbau der Fabriken in den befreiten Gebieten. Es kann hinzu gefügt werden, daß der Krieg von der Zivilbevölkerung eine große Anſtrengung verlangte und auf dieſe Weiſe viel dazu beitrug, den Unter⸗ nehmungsgeiſt und den Wagemut bei uns zu fördern. Er verhalf der Induſtrie und überhaupt dem Produzenten zu einem neuen Preſtige; er ſchuf ein fieberhaftes Intereſſe für wirtſchaftliche Dinge. Auch durch die Unſicherheit im Geid⸗ weſen und die Vermögensverſchiebungen, die auf den Krieg zurückzuführen ſind, kam ein friſcherer Zug ins Geſchäfts⸗ leben. Die Unſicherheit im Geldweſen! Darf man jenen ſo wirk⸗ ſamen und gleichzeitig unſeligen Faktor, der zu einer Schein⸗ blüte unſerer Wirtſchaft geführt hat, nämlich die Inflation, übergehen? Viele unter uns leben in der Illuſion, unſer Exs port be inde ſich in einer guten Situation und wir könnten ſhn mühelos ſteigern. Wir haben die Neigung, heute auf einem Kopfkiſſen aus Papiergeld einzuſchlafen, wie wir früher auf unſern Goldſſparguthaben ſchlummerten. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß Frankreich aus dem Kriege zwei Vorteile gezogen hat: ein beſſeres und um⸗ faſſenderes Rüſtzeug für die Induſtrie und reichlichere Roh⸗ ſtoffquellen. Mit andern Worken: die Grundlage des Aus⸗ tauſches, die ehemals finanzieller Art war, wird in Zukunft einen ausſchließlich kommerzlellen Charakter annehmen. Der Handel wird uns künftig zum Fortſchritt und zur Verteidi⸗ gung zwingen. Welches ſind die Bedingungen des Handels? Im Aus⸗ lande müſſen wir eine techniſche, unendlich mannigfaltige Or⸗ ganiſation, Propaganda⸗, Verkaufs⸗ und Kreditinſtitute ſchaf⸗ fen, die ſich auf Verträge mit den fremden Staaten ſtützen. Im Inland iſt eine Erzeugung notwendig, die mit den Ge⸗ ſetzen des internationalen Wettbewerbs Rechnung hält. Un⸗ fere Produktion kann ſich der Weltkonkurrenz nur auf zwei Arten anpaſſen: durch den Preis oder durch die Qualität. In beiden Fällen iſt die Frage der Arbeitskräfte entſcheidend. rankreich muß erkennen, daß ſich der Handel nicht nur auf die Produktion ſtützen kann, ſondern auch auf einer Ver⸗ kehrsorganiſation an und für ſich bernhen muß. Es hat zu Lande und zu Waſſer das nötig, was ihm ſeit langem fehlte, eine großzügige Verkehrspolitik. Es handelt ſich hier nicht etwa um ſpezielle und nebenſächliche Erwägungen. Es geht um das Sein oder Nichtſein unſerer Nation. Die größten Genies auf andern Gebieten können nichts an der Tatſache ändern, daß das Schickſal eines Volkes von ſeinem Güter⸗ austauſch abhängig iſt. Das literariſche Genie eines Cer⸗ vantes, das militäriſche Gente eines Herzogs von Alba ant Poraßend der Dekadenz Spaniens konnten den Niedergang ihres Landes nicht anfhalten.— Zur Stunde gibt es keine oe⸗ ſundere Vaterlandsließe als die des Kaufmanns. der Baſis von 20.68 bewegte, ſtellte ſich kim Verlaufe des amtlichen Verkehrs auf 29.30 und ſchloß in den Abendſtunden mit 20.40. was einem RM.⸗Kurs von 69.85 nach 69.00 entſpricht. Unverindert liegt das engliſche Pfund mit 485, trotzdem die Diskontermäßigung auch geſtern nicht eingetreten iſt. Die Reichsmark blieb auf dem Stand von.22 gegenüber dem Dollar. Von Weſtdeviſen liegt der fran⸗ zöſiſche Franken eher etwas ſchwächer mit 128 nach 122.75. Im ein⸗ zelnen notieren heute vormittag: 27 28 27. 28 27. 29. London-⸗Warie 122 T123.00J Maild.-Schws.] 22.0 22.40 Lond.-Sto 18.20 18.20 Lond.⸗Brüſtel 34. 34.90] Holland-Schw. 207.50207.5, Lond.-Madrid 28.78 28.20 Lond.⸗Maild. 113 00112.85 Kabel Holland 259.25250.15 Malland⸗-Paris 108.85108.50 Kabei Schweiz 519.15 519.50 Lond.⸗Holland 12.14 12.14 Brüſſel-Paris 380.00ſ880.cg Vond.⸗Schwelg 25.19, 25.20 Condon-Oslo 18.90 19.90 Holland-Paris 1010 10.15 Paris-Schweiz 20.50 20.50 Lond.-Kopenh.] 18.200 18.20] Kabel London.88.4.650 In.⸗Mk. laſſen ſich kolgende Kurſe ſeſtſtellen London 20.47 29,47] Prag..12.50. 12.50 Madrid 28.88 88.88 Paris. 18.700 16.65 Oslo.. 97.95 198.10J Argentinlen 171.10 174,00 Zürſch. e1 25 81.20] Kopenhagen 112.40 112.45 Japan. 205.90205,90 Mailand 18.10 18.,20 Stockbolm, 112.80 112.0 New⸗Dork.22,0/.229 Holland... 188.60,188.,65 Brüſſe!n. 88.70, 58.70 Mannheimer Produktenborſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto wagganfre Mannheim mit Sack, zahlbar in RM. Amtliche Preisnotlerungen vom 27 Januar 1927. 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Nr. 18 e e 8 5 Douegal kaufen 0 Wir ver 1 Nids, ee du eleganteſte ze nath Qualn Ware 945 675 A us nur erſte 19.15 24.5 bunfern wottbillig⸗ Sbezieue ialLeuſte“ Ir auen-Koſtüme NEI-HiLx· In aem Luftkurort unweit Karlsruhe, iſt herrl. gelegenes Anwesen m. 3000 am Garten, 26 Zimmer, Garage, Stallung, für Sanatorinm, IIpenſion ꝛc. geeignet! Zzu verkhaäuien Statt besonderer Anzelge. Cott dem Allmächſigen haf es geſellen. unseren gulen Veler, Sdwiegervaler, Gropvefer und Onkel, Herrn Andreas Gutfleisch nach lenger, mit großer Gedold erfregener Krenkheif, im vollendeten 70. Lebenssehte, zu sidi ebzurufen. Niennheim(J 5, 12, 27. Januer 1927. 95 Im Nemen der Femille: Gutfleisch-Schober 5 ble Beerdigung findet Semsieg nechmiſleg ½ Um „wn der Leichennelle aus sialt. Reklame-Einheitspreis — 5 Mark 45 mwun mn Es ist mir gelungen einen großen Posten Anzuüge Karlsrune, Hlrschstr. 43 Tel. 2117 In Käfertal iſt ein ſchönes Landhaus azu verk., bis 1. April [beziehb., 5 Zimmer u. Küche, Waſchk., Hof, gr. 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Stand und Anschauunben mit Stolz und Be- geisterung ertüllt, unter persönlicher Mit“ wirkung bekennter Emdenolfiziere und Mannschaſten in ihren historischen Rollen. das über, da die Hand die Schaufel, in Heldentum und Untergang der„Em- den“. Die Emden, ein kleiner Kreuzer. wur. nachdem sie einen Hilfskreuzer ge- kapert und nah Tachingtau gebracht halie, unbemerbi nach einer Swöchent- nchen Reise in den indischen Ozean ein- gedrungen und haite dort 17 Dampfer ver. senkt, 6 aus militärischen Gründen ent- lassen, Madras beschossen, im Hafen von Penang einen russischen Kreuzer, ein tranzösisches Torpedoboot vernichtel, auf den Rokosinseln die Kabeln und Funk- statlonen rerstört, lremde Kohlen ver⸗ brannt, von fremdem Provlant gelebt und ten erstklassi Sch Spieiptan ab heute bis inll. NMontag- 4 Iage · Antang 5 Unr Erstaufführung: Das — 5 das gewaltise Keldenlied vom der Ver- brüderung der Meere, in 10 gewaltigen Akten. Das Drama des kühnen Wagemutes. Heldenlied der Sigantischen Arbeit. in packenden Bildern riehen die Jahre des Baues der Paciſic-Bahn an uns vor- Wegbahner in der einen Flinte, gegen die Gewalten der Natur und gegen die Feindseligkeiten der Ein- geborenen kömplen mußßten. den Engländer neben dem Deutschen, den Irländer neben dem Italiener, den Schot- Schulter arbeiten. Schlielllich erfüllt sich der Traum weniger künner Männer und die Verbindung zwischen der Ostküste und Westküste ist geschafſen. Erst der verspottete Traum einiger kühner Helden, dann der stolze Triumph einer ganzen Nation. Zu diesem Film, dem Produkt Zjahriger angestrengter Arbeil. wurde neben eilnem Einige gebrauchte Nähmaschinen billig abzugeb. Hand⸗ maſch. v. 8 4 an,. Fuß⸗ v. 15 an. lungserleichterg, affenhuber, H 3. SE Verſekte Schneiderin empfiehlt ſich. Gefl. an die Geſchſt. 12987 Zum Nähen und Flicken nimmt noch an bei billiger Berech⸗ der anderen die Wir sehen nung. Frl. Walter, Waldhofſtr. 228. 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Und nun wird es fabelhaf! und unerhört. Wir haben den„Schneeschuh“-Film gehabt und den„Berg des Schicksals“. Beide sind hier lberboten. Alles prallt von Energie. von Bildgehalt, von Plastik und Bewegung. Schnee stäubt. Wasser wirbeln. Wolken kochen, brodeln, ballen sich. Schneefelder zlänzen. Und die Ski⸗ lahrer fliegen im Zeitlupentempo durch die weiße Luft. Und Ski⸗ tahrer sausen, springen. wenden, flitzen, einzeln, in Rudeln. fahren— die Kamera hinter ihnen her. Fahren, stürzen. gleiten. Beifall bricht aus, der Saal ist begeistert Herrlich wieder das eiserne Geslcht des Führers(Hannes Sehneider), der über der Leiche des Abgestürzten das Weib belehrt: Bei uns gilt nur die Freundschaft Täglich drei geschlossene Vorstellungen Beginn 4. O0O,.15,.50 Uhr. Einlaß nur zu den Anſangszeiten. Jugendliche haben Zutritt. Fortsetzung 75 des billigen Fleischverkaufs! Uuemfurh 8302 trischer Schlachtung 8. nua und Iannen 5ft..05 noteieis...20 riomen ein. Schn.-Feth,.13 f Bauernschinken — gut geräuchert, Sebeen 95 75 Die Mieterſchaft Mannheims wird zu einer Wälder Art. Pfund 1e 2 Fffontichen Versammunge waapgang raueht in ganz. Stücken, Pfd. auf Freitag. 28. Januar 1927, abds. ½8 Uhr, Im alten Rathaussaale, F 1. eingeladen. Tagesordnung: Em 118 .70 5 Tilialen überall „Le Lockerungen der Alsterschutz- lnnunm ii ir e 1. 1 1 1 Kiiad Eufet. terrneket 4.JJ. Hlalläbeisenhaseh 5 3 878. Mieteri Gewerbe leter! Erscheint 1 8 80 2. flt Mantlech 5. 2 20.22 Meterrrrendhung Mannbein L. J. J, 1 rimabehweinenagch e 1 nerei denus Savoy Holel Jal dle Stücke 6 erstel. Famihenhotel inmitten prachivollem 8 e 8 Palmengarten. Prospekte Fnz L. deeler proß. 5 1 b8t e b. 80 4 im Sommer: Radhofel u. Kurbaus Rösen Voscherwurt.. 5f 658 ZBad Seewen 8. Lowerzersee Alle anderen Fleisch- u. Wurstwaren —5 Heinee Schauſenttet erſichtlich. — ſind zu ermäßi— Prelſen in meinem 75 * e 3 2* 4 40 4 — Freitag, den 28. Januar 1927 9. Selte. Nr. 8 Hatlonaſ-Fheater Mannhefm.] Freltag, den 28, Januar 1927 Vorstellung Nr. J04, Miete B. Nr. 20 eKnKin Tragsdle in einem Aufzuse on Hugs v. Hetmanss- hal. Musik von Richard Straub.- lp Szene Fesetzi von Rickard Meyer-Walden, Musikellsehe Leitung Riekard Lert.— Bühnenbild: Heinz Grete. Technische Einrichtung: Walther Unruh. Anfang 5 Uhr. Ende gegen 9% Uhr Personen: Klytämgestra Emilia Poſlzert Elektrs Anna Karasek Chrysethernis Rose Pahly-Dreesen Aegisth; Helm. Neugebauer Orest Hans Bahling Mathien Frank Marianne Keller Der Pflezer des Orest Die vertraute Die Schlepptragerin Rosa Lind Ein junger Diener Arthur Heyer Ein alter Diener Hugo Volsin Die Aufseherin Ross Lind Erste Maga Johanna Blatter Zweite Magd Trude Weber Drltte Magd Vierts Magd Füntte Magd Erna Schlüter Gussa Heiken Aenne Geier Aglien mi stürmisen 25 Erelg ünn u in Akus Beelt 9 dee-eee u KRegle; Harry Plel Harroy Piels 15 kebene, und bester Film! Berzelbe Idertrifſt a les, Was an Sensatigns- men auf der Weit jemals her- gestellt worden ist 5 1 al Mädchen für alles „ER“ glete n Aen, Trianon-Weche(Naturſiim) Anzang 4. 40,.16,.4 fllust Theaterf ffd anbürfen ersammiungs-Saal]! 28, Jannar, abends 8 Uhr 2836 Konzert An blinden Violin-Virtuesen H. Sandfort Aiter kreundl. Mitwirkung des Herrn Cari 1 Aunnep eber Tenor, am Flügel, Herr gelmuth Herkner. Karten a. d. Abendkasse 1 Mk.—3 Um geneigten Zu- Duen ittet Der Konzerigeber Heute, Freitag abend 8 Uhr —3 zu haben. unter Mitwirkung Solistin Emmy K Dieser 1. Teil, der aalr d 7, AA Ber Beelbner Nen reß 187 und folgende Tage Haunt- und letzier Tell des Bismarckfilmes: 5 8 5 25 7 0 Vorwort: vollkommen aae vem I. ist, ist viel umfassender als die UJeberschrift sägl. Er zeigt die großen geschichtlichen Ereignisse von 1864, 1866 u. 1870/1, vor allen Dingen die Geburtsstunde des Deutschen Reiches. Der 2. Teil ist also ein Geschichtsgemälde von gewaltigen Ausmaßen. Wir haben ein deutsches nationales(durchaus nicht im Sinne irgend einer Parteil!) Filmwerk vor uns, das an Bedeutung alle bisherigen Filme ähnlicher Art weit übertriſft, das allen Schichten der Bevölkerung, allen Söhnen und Töchtern, allen Brüdern und Schwestern eines geeinigten deutschen Vaterlandes gehört! Wir bilden eine große Völkerfamilie. Wie bei der Geburt eines Sprößlings Alle Familienangehörigen sich zusammenfinden, 8e Wollen auch wir in der Gesamtheit als Deutsche die Geburtsstunde des Deutschen Reiches hoch und heilig halten und die glor- reichen Taten unserer großen Väter durch die Inaugen- scheinnahme dieses Filmwerkes in Erinnerung bringen. Wie jeder Mensch auf der Welt seinen Vater ehrt, so wollen Wir als Deutsche vor allen Dingen den Vater des geeinigten Deutschen Reiches— unseren Bismarck— hoch in Ehiren halten, Denn Was er in dieser Hinsicht getan und geleistet hat, soll unsterblich sein! 2 95 Ssenenfolge: J. Akt. Ernennung Bismareks zum Erstes Auftreten im Abgeerdnetenhaus, Bismarck und der englische Gesandte. Im Kriegsministerium. Der dänische Krieg. Uebergang nach Alsen. 2 Akt, Attentat auf Bismarck. Der König bei Bismarek. Napoleon und Eugenie in St. Cloud. Aufzug der Wache am historischen Eckfenster. N in Berlin, Kriegserklärung an Oesterreich. Vor Könlggrätx. . Akt, Bismarcks Quartier. Benedetti bei Bismarck. Kriegsrat im Schloß Nikolsburg. Bismarcks Entlas- gungsbrief an den König. Benedetti und Ksrolyi. Der Frisden mit Oesterreich- J. Akt, In Schloß Varzin. Kaiserin Rutza in den Tullerien, Benedetti bei König Wilhelm in Bad Ems. Napoleon in dden Tuilerien. Brunnenpromenade in Ems. Kriegs- erklarung,. König Wilhelm im Charlottenburger Mauso- leum. 5. Akt. Graf Zeppelins Kriegsrat in Fein- desland. Der Todesritt von Mars-la-Tour. Bismarck Aindet seine verwundeten Söhne. Beschießung von Sedan, General Reille überbringt König Wilhelm Napo- leons Ergebung, Bismarck und Napoleon in Donchery. Napoleon bei Rönig Wilhelm in Sehlol Bellevue, F. Akt, Bismareks Quartjer in Versailles. Weihnachten vor Paris, Plünderung der Lebensmittelläden in Paris. In 11885 Berliner Weishbierstube. Bei König Ludwig II. in Hobenschwangau. Neee„ u Ver. Zallles. Waffensfillstandsverhandlungen mit Thiers und Favre, Biwak vor Paris. Einzug der slegreiehen Brandenburger TLor. Eine große Relchs⸗ eeer RelehskamJerpefals Bismarek am Krape alser WII⸗ 8 J. Der Alie im Sachsenwald. Bismarcks Ge- danken und Erinnerungen. Die. verblüffende Achnliehkeit und die genaue Charakteri⸗ sierung im Gobärdenspiel jeder einzelnen Persen erregt direkt Aufsehen! Besonders hervorzubeben sind: Otio von Bismarck, Franz Ludwi Faiser Wilhelm.„ Adolf Kleit Kaiser Friedrich III. Toni Zimmerer Roon Robert Leffler Moltke Eugen Moebius Napolsen HI.. Carl de Vogt Ein groper Mitarheiterstah stand zur Verfügung, um dem großen deutschen Fülmwerk die historische Treue zu gebon, gelfium:.30,.50,.J8; Eismarckfilm:.00,.18,.38.10.30 Kassenöffnung 2½ Uhr 8270 Es wird gebeten, nach Möglichkeit die Anlangs- zeilen innezuhaſten, ſedoch kann der Eintfitt 0 jederzeit erfolgen. zugendiliche zahlen zur ersten Vorstellung halbhe Preise! 0 e2„4 0 0 0 0 —20 2* 5*„* 10 0 Großes Künstler-Orohester Leſtung: Kapeſſmeister Otto apfel — Nene Mannheimer Zeiiung[Mittag⸗Ansgabe) Ministerpräsidenten. fahnäder 1 55 Nane 1· NMAfIE BIEdEnssRUCuE · x übel. 1 Lagers ſolange 5 Für unter Billig! in kon p. Paar Lalegentei Weg. Räumung mein. Schlelummef l. u. Matratzen Chaiſelongne Ehgsiſelongusdecken Flurgar zu bedenzend herab⸗ geſetztien Preiſen. G. Gränfeld Senntz⸗ und Hafenpolizei 8 Möbel⸗* Polſtex⸗ 2. geſchäft, 4. 2. — Ulles aus Liehe Aaum werd. noch einige ßute Kegler geſucht. ane Geſchäftsſtelle. Fabrik repariert ſeinſte Siruümpie ſchönſter Ausführung Alleinig. 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