* e denr— eereee Nn die immer nicht zu einer Entſcheidung durchgerungen. Ueber die durch ihren Fraktionsbeſchluß, der R 4 die Deutſchnationalen es vermieden, desayouferen. In dem politiſch nicht ſo bedeutungsvollen Amt ei erſcheint Herr Hergt dem Zentrum 70 77 0 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus odet die Poſt——.⸗M. 250 ohne Beſtellgeld. Seng aen Br 7 l ach⸗ Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim Exſcheint wöchentl. T2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24953 u. 24953 eg-Anegabe 1 Uh oimo — vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. 0 Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. us⸗ aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nehenſtelle. R1 46 1122 1 en wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ Saabermanneut9 Heſche s⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.ö, 8 5 walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. ee Wu keinen Schwetzingerſtr 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ ober für ausgefallene od. beſchrän usgaben Preis 10 Plennig 1027— Nr. 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonegelle 85 Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Meklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Sernpreger ohne Gluchr. Gerichtsſtand iſt Mannheim⸗ VBeilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht Die Ergünzung des Reichskabinetts Hergt Juſtiz, und v. Keudell Innenminiſter Die Anpaſſung der Deutſchnationalen 9. Abendſtunde hatten ſich die Deutſchnationalen noch Beratungen, die im Schoße des Fraktionsvorſtandes zur ittagszeit gepflogen wurben, wurde von den Teilnehmern. begreiflicherweiſe Stillſchweigen bewahrt. So wußte man alſo nicht, welche Stellung der Fraktionsvorſtand zu dem Brief des Reichskanzlers eingenommen hatte, in dem unter Hin⸗ weis auf die Bedenken des Zentrums von Herrn Marx die uminierung neuer Kandidaten erbeten wurde. Die Frak⸗ tion ſelbſt ſoute ſich um 5 Uhr nachmittags verſammeln, in der Zwiſchenzeit begab ſich Graf Weſtarp mit den Herren Hergt und Graef, um die ſich ja der Streit drehte, zum Reichspräſidenten. Die Fraktionsſitzung wurde erſt auf 6 Uhr, ſpäter auf 7 Uhr verſchoben, gegen halb 8 Uhr trat ſie dann endlich zuſammen. Die Anweſenheit des Herrn v. Feldmann, der im Kriege Adjutant Hindenburgs ge⸗ weſen iſt und der zu der Beratung hinzugezogen wurde, gab nlaß zu dem Gerücht, daß er gewiſſermaßen als Vermitkler indenburgs auf dem Kriegsſchauplatz erſchienen ſei. Herr v. Feldmann iſt aber gegenwärtig Vorſitzender der Deutſch⸗ nationalen Partei in Hannover. Das läßt die einfache Deu⸗ tung zu, daß ihm als gerade in Berlin weilenden Vertreter aus der Provinz Gelegenheit zur Meinungsäußerung ge⸗ boten wurde. Für die Nervoſität, die ſich in hohem lrade bemerkbar machte, iſt die Deutung, die man dem ein⸗ fachen Vorgang gab, bezeichnend. Bezeichnend iſt auch eine Erklärung Lindeiner Wildaus, in der er ſich gegen die VBer dã chtigung. wehrt, als ſei er der Urheber der gegen Hergt und Graef gerichteten Aktion geweſen. Schließlich hat dann die deutſchnationale Fraktion es nach mehrſtündiger Be⸗ ratung für geboten erachtet, den Rückzug anzutreten, der nach 10 Uhr bekannt⸗ 5 ß haben ihre Miniſter zu maskiert wird. Durch Herr v. Keudell gehört der gemäßigteren Richtung innerhalb der deutſch⸗ nationalen Fraktion an, wenn er auch nicht in dem Geruch 4„liberaler“ Geſinnung ſteht wie der urſprünglich in Aus⸗ cht genommene Herr v. Lindeiner⸗Wildau. v. Keudell iſt im Plenum des Reichstags wenig hervorgetreten. Er unter⸗ hält nahe Beziehungen zu Herrn v. Tirpitz, mit dem zu⸗ gammen er ſ. Zt. auch für den Dawesplan geſtimmt hat. Für den rechten Flügel der Deutſchnatlonalen bedeutet die Aende⸗ Tung der Miniſterliſte natürlich eine nicht unerhebliche Min⸗ derung ihres Einfluſſes. Das Kabinett dürfte vermutlich ſich reits heute daran machen, die Regierungserkläru ng u formulieren, da am Donnerstag die Vorſtellung des neuen Miniſteriums im Reichstag erfolgen ſoll. Mit einigem Unbe⸗ agen ſieht die deutſchnationale Fraktion der am 2. Februar ſtattfindenden Sitzung des engeren Vorſtandes der deutſchen onſervatiwen Partei in Berlin entgegen, die vermutlich gegen den geſtrigen Beſchluß der Fraktion in⸗ihrer bekannten arfen Weiſe demonſtrieren wird. m B. T. wird der neue Reichsinnenminiſter v. Keu⸗ dell ein„Verlegenheitskandidat“ genannt, an den bisher kein Menſch gedacht hätte. Das trifft jedoch wohl nicht zan Dieſer jetzt 42jährige Dr. v. Keudell gehört ſicher zu den prominenten Mitgliedern der deutſchnationalen Fraktion. Hin Sohn unſeres einſtigen Botſchafters in Rom, der dem Bismarckſchen Hauſe, namentlich den Damen durch ſein vir⸗ tuvſes Klavierſpiel beſonders nahe ſtand, bringt er ſchon aus dem Elternhaus vielfaches geiſtiges Intereſſe und einen leb⸗ baften künſtleriſchen Sinn mit, daneben verfügt dieſer Dr. 8 Die Entwaffnungsverhandlungen Paris, 31. Jan.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die auf heute angeſetzte Konferenz des interalliierten Militär⸗ zomitees mit den deutſchen Experten mußte verſchoben wer⸗ en, da General Pawels die von der Reichsregierung ver⸗ langten Inſtruktionen nicht rechtzeitig erhalten hatte. Trotz⸗ den zeigt man ſich an uoptimi aß es noch bis morgen gelingen werde, zu einer Einigung d gelangen. Die Reichsregierung hat ſich damit einverſtan⸗ ben erklärt, etwa 20 betonierte Feſtungsanlagen bei Königs⸗ dieg zu zerſtören, doch verlangt das Foch⸗Komitee auch noch ie Beſeitigung eines Parallelogramms auf betoniertem Unterſtand, das etwa 15 Kilometer ſüdlich von Königsberg zelegen iſt. Die alliierten Sachverſtändigen ſind der Anſicht, aß beſreibers dieſe Anlagen Sützvunkte für einen gemein⸗ nnen deutſch⸗ruſſiſchen Vorſtoß gegen Polen 1 darſtellen und machen von ihrer Zerſtörung die endgültige Erklärung, Deutſchland habe ſeine Verpflichtungen erfüllt, abhängig. Die Bot ſchafterkonferenz hielt dagegen geute die vorgeſehene Sitzung ab, konnte aber, wie im offizl⸗ en Komunique mitgeteilt wird, nur einige unwichtige lau⸗ fende Geſchäfte erledigen,. doch konnte in Erfahrung gebracht deerden, daß die Botſchafterkonferenz trotz der Verzögerung der Verhandlungen mit den deutſchen Experten in einen 8 einungsaustauſch über die letzten Differenzpunkte in der zntwaffnungsfrage eintrat. Sie hat bereits feſtgeſtellt. wie ſie ſich zu den Anträgen verhalten wird, die ihr in dieſem er jenem Sinne vom Foch⸗Komitee unterbreitet werden. orausſichtlich wird heute in den Nachtſtunden noch eine Sitzung der Botſchafterkonferenz abgehalten werden. Auch enn keine Einigung zuſtande kommen ſollte. ſo wird doch auf jeden Fall die interalliierte Kontrollkommiſſion, wie es im Protokoll von Genf vorgeſehen iſt, zurückge⸗ Berlin, 1. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Um Keudell über außerordentlich liebenswürdige und verbind⸗ liche Umgangsformen, was ihm in manchem Belang die Ein⸗ fügung in ſein neues Amt und deſſen Ausübung erleichtern dürfte. Im Krieg war Herr v. Keudell mannigfach um die baltiſchen Intereſſen bemüht. Ueber ſeine ſonſtigen politiſchen Talente haben wir kein Urteil, aber ſicher handelt es ſich hier um einen ernſthaft ſtrebenden Mann, das geht auch aus der Art hervor, wie er die Forſtwirtſchaft auf dem ererbten Beſitz betreibt. Es iſt immerhin nicht alltäglich, daß einem ſo jungen Manne der Doktor h. c. verliehen wird, aber auf Herrn v. Keudell ſind die Deutſchnationalen doch erſt verfallen, als ſie unter Druck genommen wurden. Das B. T. weiß dann noch zu berichten: Die ſogenannte deutſche Konſe rvative Partei, die bekanntlich morgen zuſammentritt, bereite einen Aufruf vor, der als Proteſt gegen die Haltung der Deutſch⸗ nationalen das Gelöbnis der Treue zu Kaiſer und Reich, alſo zur Monarchie bekonders hervorheben ſoll. Das mag ſchon ſein. Es mag ja wohl auch das Bedürf⸗ nis vorliegen, die ſogenannten Deutſchnationalen, die nichts als Preußen⸗ und Hohenzol⸗ lern⸗Anhänger sans phrase bei guter Laune zu erhalten. Irgend welche Bedentung wird dieſe Kundgebung kaum haben. Man iſt des Kriſenſpiels auf allen Seiten herzlich müde, und beſonders müde iſt man es bei den Deutſchnationalen. Man. hört ordentlich das und die Seufzer der Erleich⸗ terung, die durch die deutſchnationale Preſſe ziehen. Die „Deutſche Tageszettung“ ſchreibt mit einem Blick auf die letzte Epoche der Regierungskriſe:„Wir möchten dringend wünſchen, daß ſie auch der letzte derartige Vorgang inner⸗ halb der neuen Koalition bleibt, auch nur etwas ähnliches darf ſich nicht wiederholen, wenn diefe Koalition Beſtand haben ſoll.“ 1 85 3 0 „Das iſt richtig empfunden, und deshalb will man ſich vor Uebungen im Porzellauladen zunächſt einmal nach Möglich⸗ keit hüten. Der neue Reichsinnenminiſter dells, des bekannten Bismarckfreundes, geboren, ſtudierte er war Landrat des Kreiſes Königsberg in der Neumark, Mit⸗ glied des Kreistages und Kreisausſchuſſes in Königsberg(Neu⸗ dem Reichstag ſeit 1920 an. Er iſt Doktor der Forſtwiſſenſchaf⸗ ten Eberswalde ehrenhalber. Aeen der Reichspräſidentenwahl war Dr. v. Keudell auch in Mannheim. Er ſprach damals zuſammen mit Dr. Curtius im überfüllten Nibelungenſaal. Der neue Reichs⸗ innenminiſter gehört nicht der intranſigenten Richtung der Sachlichkeit und Verbindlichkeit aus. Eine Erklärung der Deutſchnationalen Die deutſchnationale Reichstagsfraktion veröffentlichte am Montag gegen 10 Uhr abends folgende Erklärung:„Die deutſchnationale Reichstagsfraktion nimmt Kenntnis von der dem Reichspräſidenten abgegebenen gemeinſamen Verzicht⸗ erklärung der Abgeordneten Hergt und Graef auf ihre Miniſterkandidaturen und von dem dringenden Appell des Herrn Reichspräſidenten an die Fraktion, die ſolange ſich hinausziehende Regierungsbildung nunmehr baldigſt zu er⸗ möglichen. Die Fraktion beſchloß im Hinblick auf dieſe Lage und die bereits früher erfolgte Ablehnung einer Kandidatur durch den Abg. v. Lindeiner⸗Wildau, die bisherige Kandi⸗ aus ſeiner damaligen Rede zu erkennen war, durch ruhige maßgebenden Stellen optimiſtiſch, daturen⸗Liſte durch die Hinzufügung des Abg. v. Keudell nach einſtimmig angenommenem Vorſchlag zu ergänzen. General Baratier ſtehende Inveſtigationskommiſſton die Kontrolle der deutſchen Entwaffnung durchführen. Das Schema der endgültigen Vereinbarung über die HOdſtfeſtungen 75 läßt ſich folgendermaßen zuſammenfaſſen: 8 1. Die alliierten Experten haben für jede Region(Preußen und Schleſien) eine Trennung vorzunehmen zwiſchen den⸗ und denjenigen, die es zerſtören muß. Deutſchland kann das ganze Verteidigungsſyſtem auf der Oderlinie(Küſtrin, Glo⸗ gau) faſt im ganzen Umfange bewahren. Dagegen ſind die Stützpunkte, die ſeit 1920 füdlich von Königsberg gerade gegen⸗ über Polen errichtet wurden, zu zerſtören. 1 2. Die deutſchen Delegierten verpflichten ſich, die Begriffe „Unterhalt“ und„Moderniſierung“ ihrer Feſtungen nicht mehr zu verwechſeln. 3. Die deutſchen Delegierten erklären feierlich, daß keine anderen ſogenannten Defenſivanlagen beſtehen als diejenigen, die den alliierten Experten bekannt geworden ſind. 4. Die dentſchen Experten verpflichten ſich, keine neuen Feſtungsanlagen mehr errichten zu laſſen. Die Völkerbunds⸗ kommiſſion iſt befugt, darüber die Kontrolle zu führen. Was den Akkord über die Frage des Kriegsmaterials be⸗ trifft, ſo beziehen ſich die einzelnen Beſtimmungen, die in der Form von Geſetzentwürſen gehalten ſind, 1. auf die Fabri⸗ kation für den Verbrauch im Innern des Landes, 2. die Fa⸗ brikation und die Anſammlung von Vorräten für den Export und 3. die Bedingungen des Exports ſelbſt. „Aufrechten“ unter den Dr. h. e. Walter v. Keudell iſt Rittergutsbeſitzer auf Hohenlübbichow in der Neumark. 1884 als Sohn Robert v. Keu⸗ Landwirtſchaft und Jura in Königsberg, München und Halle, mark), des brandenburgiſchen Provinziallandtages und gehört Deutſchnationalen an, ſondern zeichnet ſich, wie dies auch ſchon zogen werden. In Zukunft wird die unter dem Vorſitz von jenigen Feſtungsanlagen, die Deutſchland bewahren kann, Nach den Thüringer Landtagswahlen Aus Weimar wird uns geſchriebe: Die Wahlen zum Thüringer Landtag haben einen ein⸗ deutigen Volksentſcheid nicht herbeiführen können. Die ſchlimmſte Eventualität iſt zwar vermieden: Sozialdemokraten und Kommuniſten können nicht erneut das rote Banner im Lande Thüringen aufpflanzen. Aber auch die bisherige Re⸗ gierungsmehrheit(Landbund, Deutſche Volkspartei u. Deutſch⸗ nationale mit nationalſozialiſtiſcher Unterſtützung) wäre im neuen Landtag auf die Hilfe der Wirtſchaftspartei und der De⸗ mokraten angewieſen. Die Wirtſchaftspartei würde ſich einer bürgerlichen Front wohl ohne weiteres eingliedern, zu⸗ mal in ihr der rechtsſtehende, völkiſchen Anſichten elt Miniſterialrat Gerſtenhauer eine führende Rolle ſpielt. ie Demokraten aber ſtehen bereits ſeit längerer Zeit in Oppo⸗ ſitionsſtellung gegen die bürgerliche Regierung und werden ſich ſicherlich nur äußerſt ungern zur Unterſtützung einer Regie⸗ rung bereit finden, die auf der anderen Seite das Wohlwollen der beiden nationalſozialiſtiſchen und des völkiſchen Abgeord⸗ neten in Anſpruch nehmen muß. Aber auch alle anderen mög⸗ lichen Koalitionsbildungen ſtoßen auf ähnliche Schwieri keiten. Eine Regierung der Weimarer Koalition müßte ſich auf die Kommuniſten ſtützen, was für die Demokraten eben⸗ falls nicht annehmbar ſein kann. Zu der rein zahlenmäßig günſtigſten Löſung, der Großen Koalition, kann man in Thüringen aus dem Grunde nicht greifen, weil die radikale Thüringer Sozigldemokratie ein Zuſammengehen mit bürger⸗ lichen Parteien ſtrikte ablehnt und weil auch Landbund und Volkspartei eine Koalition mit dieſer Sozialdemokratie kaum zugemutet werden kann. Damit aber ſind alle denkbaren Möglichkeiten der Regie⸗ rungsbildung erſchöpft und es läßt ſich ſomit wohl verſtehen, daß der Ausfall der Wahl in den Kreiſen der bürgerlichen Par⸗ teien mit recht gemiſchten Gefühlen aufgenommen wurde. Das Unglück iſt eben in Thüringen das gleiche wie im benachbarten Sachſen: Zwei faſt gleich große Teile der Bevölkerung ſtehen ſich in zwei ſcharf getrennten politiſchen Lagern gegenüber; kleine Parteiſplitter bilden das Zünglein an der Wage. In Sachſen waren es die Altſozialiſten, im neuen Thüringer Land⸗ tag ſind es die Demokraten. Sie ſind um dieſe Schlüſſelſtellung nicht zu beneiden, denn auf jeden Fall ſind ſie vor eine folgen⸗ ſchwere Entſcheidung geſtellt. Es wird ſchwierigſter Verhand⸗ lungen bedürfen, um eine aktionsfähige Regierung in den Sattel zu heben und man wird ſich wohl auch in Weimar, wie ſeinerzeit in Dresden, auf eine längere Regierungs⸗ kriſte gefaßt machen müſſen. ½ Bei einer Ueberſicht über die Ziffern des Wahlergebniſſes iſt zu berückſichtigen, daß infolge der gänzlich veränderten Parteikonſtellation ein Vergleich mit den Zahlen der letzten Landtagswahl vom Frühjahr 24 nicht möglich iſt. Da im neuen Landtag die Abgeordnetenzahl von 72 auf 56 [herabgeſetzt iſt, ſo können auch die bisherigen Mandats⸗ ziffern nicht zum Vergleich herangezogen werden. Man kann alſo nur die Reichstagswahlergebniſſe vom Dezember 1924 in Parallele ſetzen, wonach ſich etwa folgendes Bild ergibt: Die Parteien der Einheitsliſte(Landbund, D..P. Deutſch⸗ nationale und das in Thüringen bedeutungsloſe Zentrum haben etwa 60 000 Stimmen verloren, die reſtlos von der Wirtſchaftspartei und von den Sparern aufgeſogen worden ſind. Die Wirtſchaftspartei hat ſich mehr als verdoppelt. Die Sparer waren 1924 noch eine unſcheinbare Gruppe, fetzt ſtellen ſie mit ihren 22 000 Stimmen einen Abgeordneten. National⸗ ſozialiſten und Völkiſche haben zuſammen etwa ein Sechſtel ihrer Wählerzahl eingebüßt. Viel größer noch iſt der Verluſt der Demokraten, die von 43 000 auf 25 000 Stimmen zurück⸗ gegangen ſind. Sozialdemokraten und Kommuniſten haben ihren Beſitzſtand unverändert behauptet. Die 19 Mandate der Einheitsliſte verteilen ſich auf 9 Land⸗ bündler, 6 Volksparteiler und 4 Deutſchnationale. Von be⸗ kannteren bürgerlichen Abgeordneten ſind u. a. gewählt der Bole Staatsminiſter a. D. Exz. Bauer⸗Sondershauſen(D. 'olksp.), der deutſchnationale Staatsrat Herfuürth⸗Weimar, der Landbundführer Höfer⸗St. Bernhard. Die Sparer ent⸗ ſenden Staatsminiſter a. D. Exz. Tell in den Landtag, den früher ſowohl Deutſche als auch Deutſchnationale Volkspartei bereits in ihren Reihen geſehen haben. Mit den National⸗ ſozialiſten zieht abermals Dr. Arthur Dinter in den Land⸗ tag ein. »Ein totes Rennen“ Berlin, 1. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Gefühl, mit dem die Parteien auf die thüringiſchen Wah⸗ len zurückblicken, ſcheint von rechts bis nach links das eines leichten Katzenjammers zu ſein, da, von der Wirtſchaftspartei abgeſehen, ſo ziemlich alle Gruppen Schläge bekommen haben, ſucht man das Gute, wo man es findet, will ſagen: Man be⸗ müht ſich aus allen Blumen Honig zu ſaugen. Die„Voſſ. Ztg.“ freut ſich, daß die beiden Demokraten des neuen Land⸗ tags das Zünglein an der Wage bilden können, der„Lokal⸗ anzeiger“ wieder jubelt über den Niedergang der Demo⸗ kratie:„Die Linke hätte keine Mehrheit erreicht. Aber auch der„Lokalanzeiger“ ſieht ſich doch gezwungen anzumerken: „Wie man unter den vorliegenden Verhältniſſen zu einer Re⸗ gierungsbildung gelangen wird, darüber ſchweigt des Sängers Höflichkeit.“ Auch der Deutſchen Tageszei⸗ tung“ wird die Genugtuung über die demokratiſchen Ver⸗ luſte getrübt durch die Erkenntnis,„daß die Ordnungspar⸗ teien eine ſtarke Schwächung ihres Einfluſſes erlitten“. Der „Vorwärts“ aber, der im erſten Teil ſeiner Betrachtungen den ſozialdemokratiſchen Wahlſieg feierte, geſteht hinterher ſchwermütig: Es ſei bei der Geiſtesverfaſſung der Kommu⸗ niſten damit zu rechnen, daß die Auswirkung des linken Wahlerfolges vollkommen unmöglich würde. Zutreffend wird unſeres Erachtens die Lage der Dinge im„B..“ umſchrie⸗ ben: Das Kräfteverhältnis in Thüringen ſei nunmehr ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt:„Die Linke wird kaum jemals in die Lage kommen, den Wahlkampf unter günſtigeren Bedingun⸗ gen zu führen als dieſen letzten. Wenn ſie trotzdem in der Minderheit bleibt, ſo iſt das für die Sozialdemokratie ein Beweis, daß die 1922 erreichte geringe Mehrheit nur einem Zufall zuzuſchreiben war, dasſelbe gilt für die bürger⸗ lichen Parteien.“ 17 — 2. Seite. Nr. 51 * Dienstag, den 1. Februar 1027 Barabloſung der Anleihe⸗Kleinbeträge Vom Reichsfinanzminiſterium wird mitgeteilt: Am Dienstag, den 1. Februar beginnt das Verfahren für die Barablöſung der Anleihe⸗Kleinbeträge von alten Reichsanlei⸗ hen ſowie für die Gewährung der Wohlfahrtsrenten an ſoziale und kulturelle Einrichtungen, die Altbeſitzer von Markanleihen des Reiches ſind. Perſonen, die Altbeſitzanleihen des Reiches von weniger als 1000 Mark haben, und deren Einkommen im Jahre 1926 nicht mehr als 1500 Mark betrug, erhalten für ihre Anleihebeträge eine Barablöſung von 8 bez w. 15 Pro⸗ dent. Die Anträge ſind bis zum 31. März an die Anleihe⸗ altbeſitzſtellen bei den Finanzämtern auf amtlichem Vordruck zu richten. Die Vordrucke ſind bei den Stellen erhältlich. Die Träger von Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege erhalten für die Ausloſungsrechte, die ihnen als Anleihealt⸗ beſitzer zuerkannt ſind, eine ſoziale Wohlfahrtsrente. Dieſe iſt auf amtlichem Vordruck bis zum 30. April bei den Ausſchüſſen für die ſoziale Wohlfahrtsrente zu beantragen. Die Ausſchüſſe ſind in Preußen bei den Oberpräſidien, in Bayern bei den Be⸗ zirksregierungen, in Baden bei den Landeskommiſſaren und in den übrigen Ländern bei den Sozialminiſterien errichtet. Die amtlichen Vordrucke ſind bei den Ausſchüſſen ſowie bei den Spitzenorganiſationen der preußiſchen Wohlfahrtspflege er⸗ hältlich. Die Träger von Einrichtungen zur Förderung wiſſen⸗ ſchaftlicher Forſchung oder Ausbildung erhalten für die Aus⸗ loſungsrechte, die ihnen für Anleihealtbeſitzer zuerkannt ſind, eine kulturelle Wohlfahrtsrente. Dieſe iſt ebenfalls bis zum 30. April auf amtlichem Vordruck zu beantragen. Anträge ſind in Bayer nan die Bezirksregierungen und in den übrigen grö⸗ zeren Ländern an die Unterrichtsminiſterien zu richten. Ein Schieberprozeß mit politiſchem Hintergrund Am Montag begann in Düſſeldorf vor dem erweiter⸗ zen Schöffengericht der Prozeß gegen 38 frühere An⸗ geſtellte der während des Ruhrkampfes von den Franzoſen in eigene Regtie übernommenen Eiſenbahnen. Den Ver⸗ handlungen liegen Millionenſchiebungen zugrunde, Die zur Zeit des paſſiven Widerſtandes von dem Perſonal der Regiebahn gemeinſam mit den franzöſiſchen Bahnhofskomman⸗ danten und zweier anderer franzöſiſcher Offiziere betrieben wurden. Hauptangeklagter iſt ein von der deutſchen Reichs⸗ hahnverwaltung entlaſſener Angeſtellter, der von den Fran⸗ zoſen zum Chef der deutſchen Arbeiter ernannt wurde. Die Aunanbringlichen Waren, bei denen zunächſt die Frachtbriefe fehlten, wurden in einem Schuppen geſammelt und von Zeit zu Zeit verſteigert, wobei der Angeſtellte im Einverſtändnis mit den Offizieren als einziger Bieter auftrat und die Waren zu einem Schandpreis ſteigerte. An die Regiedirektion nach „Koßblenz wurden gefälſchte Protokolle. in denen eine ganze Reihe Güter verzeichnet ſtanden, geſandt. Die Waren gelang⸗ ten alsdann an obſkure Perſonen in Düſſeldorf, München⸗ Gladbach und andere Orte, teilweiſe auch an den einen oder anderen franzöſiſchen Offizier zum Verkauf. Außer dieſen Schiebungen verſchwanden auch ganze Waggons deren Zahl auf etwa 1000 geſchätzt wird. Die polizeilichen Ermittlun⸗ gen wurden von der franzöſiſchen Kriminalpolizei vorgenom⸗ men. Es. wird mit einer Verhandlungsdauer von mehreren Wochen gerechnet. Englands kriegeriſche Chinapolitik §London, 1. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die dramatiſche Entwicklung der chineſiſchen Kriſe hat mit einer Proteſtnote des Pekinger Kabinetts gegen die militäriſche Aktion Englands eine neue gefährliche Wendung genommen. In der offenbar von dem mand⸗ ſchuriſchen General Tſchangtſolin inſpirierten Note, die der nordchineſiſche Außenminiſter Wellington⸗Koo dem engliſchen Geſandten überreichte, fordert die Schattenregierung von Peking mit einer Entſchiedenheit, die ihr bisßer fremd war, die unverzügliche Abberufung der nach Schangbat ent⸗ ſchuellzug in Stockholm beſteht, über Kopenhagen—Berlin bis ſandten enaliſchen Trupven.„Die britiſche Erpedition, ſo fährt die Note fort, ſtellt einen Bruch der Verträge von Waſhington dar, in denen ſich die Großmächte verpflichtet haben, alle Truvven aus China zurückzuziehen. Sie iſt ferner unvereinbar mit Artikel 10 des Völkerkundsſtatuts. Die chineſiſche Reaierung übernimmt keinerlei Verantwortung für unvorbergeſebene Komplikationen die ſich aus der militärt⸗ ſchen Aktion Englands ergeben könnten.“ Ueßer den Ernſt dieſer verſchleierten Drohung gibt man ſich in London keiner Illuſion hin. Die längſt befürchtete gemeinſame Front des ganzen chineſiſchen Volkes gegen England iſt mit bieſem Schritt vlötzſich in bedroßliche Näfe gerückt. Der ein⸗ige Ausweg ſcheint für England darin zu liegen, die Diylomatiſchen Verßandlungen in Hankau und Pekina ſo zu Beſchleunigen, daß ſie wäßrend der 6 Wochen zum Abſchluß kommen. die das engliſche Berteidigungskorps zu ſeiner Reiſe nach China braucht.„ Minute nichts als verhandeln“, rief geſtern auch Mac⸗ donald ber Regierung zu. Nach den heute vorliegenden Berichten iſt es nicht un⸗ warſcheinlich, daß auf Grund der neuen enaliſchen Vorſchläge eine baldige Einigung mit den Kantoneſen zuſtandekommt. Inzwiſchen trifft aus Schanahai ein Gerücht von arößter Be⸗ deutung ein. Die Schanghaier internationale Konſularbe⸗ hörde hat beſchloſſen, den engliſchen Truppen die Heſetzung der fremden Niederlaſſungen zu verbieten. Die beiden indi⸗ ſchen Bataillone, die bereits auf der Rennbahn von Schana⸗ hai die Wache bezogen haben. ſind aufaefordert worden, ſich aus der Niederlaſſung zu entfernen. Wir hahben beſondere Gründe anzunehmen, daß dieſe Entſcheidung der engliſchen Regierung unter Umſtänden einen willkommenen Vorwand bieten wird. weitere Trunnen in Schangpai an Land gehen zu laſſen. Es iſt ſelbſt die Möaglichkeit nicht von der Hand zu weiſen, daß die Truppenſchiffe die chineſiſchen Gewäſſer üfer⸗ haunt nicht erreichen, falls recht⸗eitig die dinſomatiſche Eini⸗ gung erreicht wird. Die Aushebung indiſcher. Truynen hat. mie jetzt ßekannt wird, zu ßeftigen Proteſten der natio⸗ naliſtiſchen indiſchen Kreiſe geführt, Es haben Demonſtra⸗ tionen ſtattgefunden. die keinen Zweifel darüber laſſen, daß die Aktion Eneſands in indiſchen Hreiten beftige Geoner⸗ ſchaft findet. Charakteriſtiſch iſt ein Artikel in der Zeitung „Forward“, die in Kalkutta erſcheint In dein Artikel ßeist es: Sogar die Domwinjen hahen der Fbritiſchen Kreuzer⸗ pofftik in Cbina ihre Hilfe verweigert. Indien aber in ſeiner pulitiſchen Selaverei wird in Englands Kriegshandlungen hineingezerrt.“ Anrufung des Völkerbundes? Einer Genfer Meldung der„Tägl. Rundſchau“ zufolge Perlautet in dortigen amerikaniſchen Kreiſen in beſtimmter Weiſe, daß der Miniſter des Aeußeren der Kantonregierung Tſchen, die engliſche Regierung habe wiſſen laſſen, daß Ehina das britiſche Vorgehen in China vor dem Völker⸗ bundsrat zur Sprache bringen wolle. Die chineſiſche Regierung wolle ſich hierbet auf den Artikel 10 der Völker⸗ bundſatzung berufen. Das„Journal de Gendve“ meldet, daß auch in eng⸗ liſchen Kreiſen erwogen werde, die Angelegenheit von China vor den Völkerbund zu bringen. erhandeln, verhandeln. jede Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Wechſel in der badiſchen Negitrung Dr. Trunk Staatspräſident, Dr. Schmitt Jinanzminiſter Am Montag nachmittag beſchloß der Vertrauensmänner⸗ ausſchuß der Zentrumsfraktion des Badiſchen Landtages ein⸗ ſtimmig, als Nachfolger Dr. Köhlers den bisherigen Mini⸗ ſterialdirektor im Kultusminiſterium Dr. Franz Joſef Schmitt als badiſchen Finanzminiſter vorzuſchlagen. Die verſchiedenen Parteien werden nun in Fraktionsſitzungen zu dem Vorſchlag Stellung nehmen. Am Donnerstag nachmittag wird das Plenum des Landtages eine Sitzung abhalten und die Wahl des badiſchen Finanzminiſters vornehmen. Wie man weiter hört, wird Juſtizminiſter Dr. Trunk für das Amt des badiſchen Staatspräſidenten vorgeſchlagen werden. Miniſterialdirektor Dr. Franz Joſef Schmitt iſt am 2. April 1874 in Lauda geboren. Nach dem Beſuch des Gymnaſiums in Tauberbiſchofsheim bezog er 1892—96 die Uni⸗ verſitäten Heidelberg und Berlin, wo er ſich dem Studium der Rechtswiſſenſchaften zuwandte. 1899 legte er in Karlsruhe ſein zweites Examen ab. Als Doktor der Rechte promovierte er im Jahre 1911 in Freiburg. Seine Beamtenlaufbahn begann er in Boxberg als Rechtspraktikant 1896. 1899 wurde er zum Re⸗ ferendär und 1900 zum Amtsrichter daſelbſt ernannt. 1901 er⸗ folgte die Ernennung zum Kollegialmitglied des Katholiſchen Stiftungsrates in Karlsruhe, 1919 die Ernennung zum Gehei⸗ men Finanzrat. Dem Badiſchen Landtag gehörte er als Mit⸗ glied der Zentrumsfraktion in den Jahren 1921—25 an. Bei ſeiner Ernennung zum Miniſterialdirektor als Nachfolger des in den Ruheſtand getretenen Dr. Franz Schmidt legte er ſein Landtagsmandat nieder. Während ſeiner Zugehörigkeit zum badiſchen Parlament war er auch Mitglied des Haushaltsaus⸗ ſchuſſes und des Ausſchuſſes für Rechtspflege und Verwaltung. Abſchleb Dr. Köhlers Der Dank der Regierung Dem ausſcheidenden Staatspräſidenten und Finanzminiſter Dr. Köhleriſt durch den ſtellvertretenden Staatspräſidenten Dr. Remmele folgendes Schreiben zugegangen: „Meit dem heutigen Tage ſcheiden Sie infolge Ihrer Beru⸗ fung an die Spitze der Reichsfinanzverwaltung aus dem Badi⸗ ſchen Staatsminiſterium aus. Sie verlaſſen damit eine Stätte mehrjähriger Wirkſamkeit, um neue, erweiterte Pflichten im Dienſte des Geſamt⸗Vaterlandes zu übernehmen. Es obliegt mir, Ihnen für Ihre hervorragende, außer⸗ ordentliche Arbeit als Staatsrat, Finanzminiſter und Staats⸗ präſident den aufrichtigſten Dank ſund die höchſte An⸗ erkennung der Regierung zum Ausdruck zu bringen. Ihre reichen, von Erfolg gekrönten Verdienſte um den Badiſchen Staat, vor allem ſeine Finanzen und ſeine Wirtſchaft, werden Berlin— das Luftkreuz“ Europas Nachdem nunmehr die Prager Verhandlungen über die Schaffung einer Luftlinie Berlin—Dresden—Prag— Wien und über die Berührung der Tſchechoſlowakei durch weitere Aus⸗ landsſtrecken der Deutſchen Lufthanſa zum Abſchluß gekommen ſind, läßt ſich über die organiſatoriſchen Einzelheiten der Eingliederung der Tſchechoſlowakei in den Luftverkehr fol⸗ gendes ſagen: Auß der Strecke Berlin—Dresden—Prag—Wien eröffnet die Lufthanſa den Verkehr bereits am 7. März und zwar noch im Rahmen des Winterflugplanes. Mit Aufnahme des Sommerflugplanes, alſo vom 18. April ab, wird ein durch⸗ gehender Luftdienſt von Malmö, wo Anſchluß an den Nacht⸗ Wien eingerichtet werden, und zwar werden die Maſchinen, die morgens.30 Uhr Malmö verlaſſen, ſchon um 18.40 Uhr in Wien landen. Schon am 14 März ſoll die Eröffnung einer weiteren Linie Leipzig—Chemnitz—Prag erfolgen, die im Sommerflugplan bereits in Bremen beginnen und dann über Hannover—Leipzig—Chemnitz—Prag bis Wien führen wird. Des weiteren werden im Laufe des Frühjahres die Strecken Breslau—Prag—München und Gleiwitz—Brünn.— Wien in Betrieb genommen werden. Sie ſollen in ihrem ganzen Verlauf mit großen Maſchinen durchflogen werden. In Wien trifft dieſer Linienſtrang auf Luftverbindungen nach drei Himmelsrichtungen; öſtlich nach Budapeſt und Konſtan⸗ tinopel, nördlich nach Venedig und weſtlich nach Zürich und Genf. Schon baraus ergibt ſich die außerordentliche Wichtig⸗ keit der Einrichtung dieſes neuen Liniennetzes. Damit iſt auch das Wort des Leiters ber großbritanniſchen Luftfahrt. General Branker, Wahrheit geworden, daß Berlin das Luftkreuz Europas ſei. Dieſes Kreuz iſt fetzt fer⸗ tig: non London und Paris über Berlin nach Moskau und von Malmö—Kopenhagen über Berlin nach Wien. Roſens Mörder ermittelt — Breslau, 1. Febr. Wie erinnerlich, wurde vor etwa zwei Jahren der Univerſitätsprofeſſor Roſen in ſeiner Villa bei Breslau erſchoſſen aufgefunden, ohne daß es bisher ge⸗ lungen wäre, das Rätſel dieſes Mordes endgültig zu löſen. Nunmehr iſt es gelungen, den Mörder Roſens zu ermitteln und feſtzunehmen. Ein Zuchthäusler namens Jahn, der ſich ſeit Oktober v. Is. im Strafgefängnis Boglau befindet, in dem er wegen eines Raubüberfalles auf den Finanzamts⸗ direktor Breskow in Neiſſe eine 15jährige Zuchthausſtrafe zu verbüßen hat, legte geſtern vor der Breslauer Kriminalpolizei ein Teilgeſtändnis ab, wonach er Profeſſor Roſen und deſſen Hausmeiſter gemeinſam mit einem Freund namens Strau 8 ermordet hat. Sie hätten die Tat auf Anſtiftung der Hausdame Roſens, Frau Neumann, begangen. Straus iſt bereits feſtgenommen worden. Zur Verhaftung der Neumann haben ſich zwei Kriminalbeamte nach Rieſen⸗ burg in Oſtpreußen begaben. Auch die Braut des einen der mutmaßlichen Mörder wurde verhaſtet, da ſie in die Angelegen⸗ heit verwickelt zu ſein ſcheint. Jahn behauptet, daß die Neu⸗ mann ihm und ſeinem Freunde für die Mordtat 3000 Mark verſprochen hätte, von denen 500 Mark bereits einige Tage vor dem Morde ausbezahlt worden ſeien. Nach den Angaben Jahns wollte die Neumann durch die Mordtat verhindern, daß Profeſſor Roſen das zu ihren Gunſten niedergeſchriebene Teſtament abänderte, um ſeinen Bruder und andere Ver⸗ wandte zu bedenken. Am Montag abend wurden in Breslau Extrablätter aus⸗ gerufen, die die Beſtätigung der Meldungen über die Auf⸗ klärung der Mordtat an Profeſſor Roſen brachten. Die Hausdame Prof. Roſens, Frau Neumann, wurde am Nachmittag wieder verhaftet. Sie war nach Oſtpreußen ge⸗ reiſt, wohin ihr zwei Kriminalbeamte gefolgt waren. Am Montag war ſie aber bereits wieder nach Breslau abge⸗ Ihnen den unauslöſchlichen Dank des geſamten Badiſchen Vol⸗ kes ſichern. 4 Mit der Dankesbezeugung verbinde ich die beſten Wünſche für Ihre fernere Tätigkeit und für Ihr und Ihrer Familie Wohlergehen.“ f Verabſchiedung von der Preſſe Am Montag abend empfing Dr. Köhler im Staatsminiſte⸗ rium die Vertreter der Karlsruher Zeitungen und der Nach⸗ richtenbüros, um ſich von ihnen zu verabſchieden. Dr. Köhler hielt an die Erſchienenen eine Anſprache, in der u. a. folgendes ausführte: 5 „In dem Augenblick, da ich mich anſchicke, das Land Baden zu verlaſſen, um das mir vom Reichspräſidenten übertragene Amt des Reichsfinanzminiſters zu übernehmen, iſt es mir ein aus der Fülle des Herzens kommendes Bedürfnis, der Preſſe des Landes Baden, als deren Vertreter ich Sie zu mir gebeten habe, Lebewohl zu ſagen. Wenn es uns gelungen iſt, aus politiſcher Umwälzung, Inflation und Ruhreinbruch über⸗ haupt lebend herauszukommen, wenn wir ſtaats⸗ und finanz⸗ politiſch geſehen, konſolidierte Verhältniſſe haben, dann ver⸗ ehrte Herren von der Preſſe, haben auch Sie Ihr vollgerüttelt Maß von Verdienſt daran. 55 Das Scheiden aus der liebgewordenen Wirkungsſtätte wird mir nicht leicht. Zu ſtark ſind die Bande, die mich an die Het⸗ mat und ihr Wohlergehen feſſeln. Ein Kind des Badnerlandes, habe ich in meiner faſt ſiebenjährigen Miniſtertätigkeit auch über den Rahmen meiner eigentlichen Reſſorttätigkeit hinaus mir ſo viele Freunde erwerben können, daß ich mich nicht nur mit Finanz und Wirtſchaft, ſondern mit Kultur, der Wiſſen⸗ ſchaft und der Kunſt aufs engſte verbunden fühlen dürfte. Aber ich glaubte, trotz allem mich dem Rufe des Reichspräſidenten nicht verſagen zu dürfen. In eingehender Ausſprache mit dem Reichskanzler habe ich die Sicherheit dafür bekommen, daß mir die Möglichkeit geboten iſt, entſprechend meiner Ge⸗ ſamtauffaſſung auch in Berlin arbeiten zu können. Ich bin keinunbeſchriebenes Blatt. Meine Neu⸗ jahrsrede vor wenigen Wochen iſt mein politiſches, mein ſoziales und kulturelles Programm, dem ich auch in der Reichsregierung treu bleiben werde; denn ich bin auch kein welkes Blatt, das ſich von jedem politiſchen Wind hin und her werfen läßt. Das arme notleidende Volk in allen Schichten ſoll in dem Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler auch in Berlin ſeinen Fürſprecher haben. Ich habe im Lande Baden keine fiskaliſche Finanzpolitik getrieben, ſondern ſie in den Rahmen unſerer geſamten Wirtſchaft, unſerer ſozialen und kulturellen Entwick⸗ lung geſtellt; das wird auch in Zukunft nicht anders ſein. Doch das Gehot der Stunde iſt nicht Reden, ſondern Taten. Ich werde meine Pflicht tun! 1. Dr. Köhler hat in der vergangenen Nacht die Reiſe nach Berlin angetreten. Er wird am Dienstag die Dienſtgeſchäfte im Reichsfinanzminiſterium ſofort übernehmen und auch an der im Laufe des Dienstag ſtattfindenden Kabinetts⸗ ſitzung teilnehmen, in der über die dem Reichstag nor⸗ zulegende Regierungserklärung Beſchluß gefaßt werden ſoll. Badiſche Politik Kommunalpolitiſche Tagung der D. B. N. Die Deutſche Volkspartei, Landesverband Baden, vean⸗ ſtaltete am Sountag in Raſtatt eine kommunalpolitiſche Tagung, die ſich eines ſehr guten Beſuches zu erfreuen hacte. Der Landesvorſitzende, Rechtsanwalt Steinel⸗pforzheim, anläßlich der Gemeindewahlen. Eingehend behandelte er or⸗ ganiſatoriſche Fragen, um ſich dann der Gemeindeordnung und deren Mängel zuzuwenden. Vieles ſei in der Gemeinde⸗ ordnung verbeſſerungsbedürftig, man ſolle ſich aber daror hüten, einzelne Paragraphen herausnehmen und abändern zu wollen. Das treffe ganz beſonders auf den berühmten § 65 zu. Erforderlich ſei eine vollkommen neue Gemein⸗ deordnung und hierbei könne man dann auch eine Ver⸗ ringerung in der Verwaltung herbeiführen, ſo wie es bei⸗ ſpielsweiſe in Württemberg oder im Rheinland geſchehen ſei⸗ Die Ausführungen wurden mit reichem Beifall belohnk. ter vieler Städte und Orte beteiligten. Die überaus er⸗ folgreiche Tagung konnte gegen halb ſechs Uhr geſchloſſen wer⸗ den. Von der Fraktion der Deutſchen Volkspartei im Land⸗ tag waren die Abg. Wilſer und Haas erſchienen. Letzte Meldungen Starker Schueefall im Schwarzwalb Triberg, 1. Febr.(Eig. Drahtber.) Im Schwarzwalbd iſt geſtern abend treten. Durch raſch zunehmende Bewölkung kam es am Spät⸗ nachmittag bereits zu leichteren er die zunächſt bis 600 Meter hinabreſchten. Die Niederſchläge verſtärkten ſich abends, und über Nacht ſetzte bei ſinkender Temperatur weit⸗ verbreiteter ſehr ſtarker Schneefall ein, der heute vormittag noch andauert. Die Neuſchneemenge beträgt heute früh he⸗ reits 15—20 Zentimeter. Der Froſt hält ſich durchſchnittlich bei—4 Grad Kälte, ſo daß bei Pulverſchnee die Sportver⸗ hältniſſe gut ſind. Bedauerlicher Unglücksfall — Köln, 1. Febr. Schon wieder hat unvorſichtiges Han⸗ tieren mit einer Schußwaffe eine Beamtenfamilie in große Trauer verſetzt. Während Mutter und Vater an Grippe er⸗ krankt im Bette lagen ſaßen geſtern nachmittag ihre beiden Kinder, ein 17jähriger Junge und deſſen etwas ältere Schweſter, am Kaffeetiſch. Bei der Unterhaltung zeigte der Sohn dem Mädchen eine Mauſerpiſtole und erklärte den Mechanismus, nicht ahnend, daß die Waffe geladen war. Plötzlich löſte ſich ein Schuß und traf das Mädchen in die Bruſt. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe ſtarb die Bedauerns⸗ werte wenige Stunden ſpäter. Der unglückliche junge Mann kam in Haft. Polniſcher Terror Kattowitz, 1. Febr. In Bielſchowitz⸗Redendorf tagten kürzlich die Vertrauensmänner der deutſchen Sozialiſten. Eine polniſche Bande drang in die Verſammlung ein un mißhandelte den deutſch⸗ſozialiſtiſchen Redakteur und Abge⸗ ordneten des ſchleſiſchen Sejim Kowoll. Augenverletzung und drei ſtark blutende Kopfwunden davon. 70 Hilfe war wie immer in ſolchen Fällen nicht zu erzielen. * Die Tangerkonferenz verſchoben. Der„Debate“ zufolge wird die Tangerkonferenz in Paris erſt am 9. Februar be⸗ ginnen. Die ſpaniſchen Delegierten werden am 6. Februar von Madrid abreiſen. Roheiſeneinfſuhr. Nach einer Meldung der„D...“ aus Waſhington hat der amerikaniſche Staatsſekretär Mellon eine fahren, wo ſie kurz nach ihrer Ankunft verhaftet wurde. 110 Antidumpingverordnung gegen die Einfuhr von deutſchem Roheiſen nach Amerika erlaſſen. gab zunächſt einen Ueberblick über die Tätigkeit der Partei Eine lebhafte Ausſprache ſetzte ein, an der ſich die Vertre⸗ ein durchgreifender Wetterumſchlag einge⸗ Er trug eine ſchwere * Amerikaniſche Antidumpingverordnung gegen deutſche 2 „Diensktag, den 1. Februar 1927 Neue Maunnheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] 8. Seite. Nr. 51 Städtiſche Nachrichten Der Erſte Am Monatserſten beſuche ich meinen Freund Gerd — * Fundunterſchlagung. Eine wertvolle Bluſennadel, 7 Ztm. langer und—3 Mm. breiter Goldſtab mit Platinauf⸗ lage, mit einem großen und mehreren kleinen Brillanten be⸗ ſetzt, die flach in Platin gefaßt ſind, wurde dieſer Tage im der Stadt verloren und iſt bis jetzt nicht abgeliefert worden. *Sein 75. Lebensjahr vollendete Herr Auguſt Böning, meiſtens nie, ſei es höchſtens, daß ich eine größere Summe Gontardſtraße 34, am 30. Januar. Mit ſeltener Rüſtigkeit Herdes von ihm zu betommen hätte. Aber das iſt ja ſchließ⸗ lich Privatangelegenheit. Ich halte mich an dieſem Tage meiſtens fern, weil er— nach ſeiner Behauptung wenigſtens— Tantalusqualen ausſteht. Und wenn einer Tantalusqualen ausſteht, daun iſt er meiſtens ungenießbar. Da ärgert meinen Freund Gerd die Fliege an der Wand. Daß er ſeit Tagen nur noch Maggiwürfelſuppen, meiſt Tomaten oder Erbs, in denen noch ein Stück Leberwurſt verkocht wird, und Brot ißt, gentert ihn weniger. Daß ihm aber der Tabak aus⸗ gegangen iſt, macht ihn verdrießlich, und daß er kein Geld zu einem Bier mehr hat, macht ihn ärgerlich. Komme ich am Erſten nachmittags, ſo gegen 1 Uhr zu ihm, dann liegt er, wenn er ſeinen Monatswechſel noch nicht empfangen hat, noch im Bett, denn da braucht man kein Geld und hat am wenigſten Hunger und Durſt. Teilnahmslos liegt er da, ſtarrt zur Decke und murmelt monotan vor ſich hin, wie einſt in der Sexta: bestia, bestiae, ſemininum, das Tier, anthropopithecus troplodytes, der Schimpanſe und ſo fort. Endlich bemerkt er mich, nachdem ich mehrmals im Zimmer auſ⸗ und abgegangen bin. Statt mich zu begrüßen, legt er dann los:„Du, ſchlampf nit ſo in meinem Bau umeinander, du biſt nit da⸗ heim“„Na“, ſag ich zu ihm,„warum denn gleich ſo giftig?“ —„Da ſoll ſich einer nit giften, wenn er kein Geld hat. geh gleich auf die Poſt und erklär denen den Krieg.“ Dann ignoriert er meine Anweſenheit wieder völlig und pfeift das ſchöne Lied vom Kurfürſten Friedrich von der Pfalz, der ſich einſt ja auch ſtöhnend im Bette gewälzt haben ſoll. Plötzlich fängt er wieder an:„Herrgott, hab ich nen Hunger. Ich hab noch gar nit gewußt, daß man einen ſolchen Hunger hahen kann. Haſt du das gewußt? Oder iſt das ein krankhaftes Symptom bei mir? Ach du, an dem Erſten, da leid' ich Qualen, einfach unbeſchreiblich. Bis du den Mammon haſt, Faunſt bu verzweiſeln. Und wenn d' ihn haſt, dann mußt Nihn wieder hergeben. Dann muß man zahlen, daß man ſchwarz wird. Meine Hauswirtin will Geld; von dem Dingsda. hab ich mir auch was gepumpt, meinen blauen Anzug muß ich aus bem Leihhaus holen, mein Eſſen muß ich bezahlen, ein paar Bücher muß ich mir auch noch kaufen, meine Wäſche⸗ 9 rechnung muß ich unbedingt begleichen. Da, was hat man dann noch? Einen ſchäbigen Reſt, der kaum noch für ein paar Bier reicht. Von was ſoll man dann wieder einen ganzen Monat leben? O jerum, quae mutatio rerum. Nächſtens muß iſt ein Poem an den Geldbriefträger dichten, wohingegen Goethes Fauſt ein lächerlicher Kriminalroman ſein wird. Aber ſag mal, haſt du noch Geld?“—„Ich, Geld? Woher denn?“— Dann hebe dich weg vor mir, du beläſtigſt mich!“ Ja, ja, der Erſte hats auf ſich. W. R. * e Ausbehnung des Poſtbetriebs im nenen Telegraphen⸗ amt. Wie uns die Handelstammer für den Kreis Maunheim mitteilt, werden im neuen Telegraphenamt(Villg Lanz) von 1 5 ab auch Einſchreibbriefe, Inlandspoſtanweiſungen und ahlkarten ſowie Päckchen angenommen. Zur Einrichtung einer Paketannahmeſtelle eignet ſich die Schalteranlage nicht, doch iſt mit einer baldigen Erbauung des geplanten Poſt⸗ unteramtes Oſt in der Seckenheimerſtraße zu rechnen, womit alle Poſtverkehrsbedürfniſſe des öſtlichen Stadtteils befriedigt werden können. * Mannheimer Planetarium. Die Arbeiten im hieſigen Planetarium im Lulſenpark nähern ſich ihrem Ende. Der Zeiß'ſche Projektionsapparat iſt eingetroffen und wird gegen⸗ wärtig aufmontiert. Bei dem guten Fortſchritt der Arbeiten iſt bchten mit der Eröffnung des Planetariums auf An⸗ 110 ärz zu rechnen. Ueber die Einrichtungen und die Kon⸗ truktlon des Proſektionsgerätes werden wir demnächſt einen Sachverſtändigen berichten laſſen. * Zuſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtieß unmittelbar vor dem Haupteingang der Fa. Brown, Boveri u. Cie. ein Oppauer Laſtauto mit einem Pferdefuhrwerk aus Käfertal zuſammen. Der Beifahrer des Autos erlitt im Geſicht leich⸗ tere Verletzungen. Das Auto wurde ſo ſtark beſchädigt, daß es abgeſchleppt werden mußte. „Epileptiſcher Anfall. Am Hauptbahnhof erlitt geſtern abend ein 23 Jahre alter, erblindeter Korbmacher einen epileptiſchen Anfall. Man verbrachte ihn auf die Polizei⸗ wache, woſelbſt er ſich bald erholte. eHundediebe ſcheinen neuerdings wieder an der Arbeit zu ſein. Wie uns amtlich gemeldet wird, werden vermißt: ein älterer, männlicher, ſalz⸗ und pfefferſarbiger Schnauzer mit Kettenhalsband und Steuermarke Nr. 3081, ein junger mäunlicher, grau und weißer Wolfshund mit Lederhalsband und Steuermarke Nr. 3082 und ein brauner Dackel, mönn⸗ 255 mit Steuermarke Nr. 3096.— Beſitzer pon wertpoſlen unden ſeien hiermit gewarnt. ——.—.———————— Von Carry Brachvogel Nie gabe ich begriffen, daß Schiller, der feiexliche, naman⸗ kiſche Schiller, der dee Männerwelt ſo ſchön mahnt: „Ehret die N ſie flechten und weben Himmliſche Roſen ins irdiſche Leben!“ im„Handſchuh“ ganz andere Töne anſchlägt und vom Ritter Delorges kaltblütig berichtet: „Und er wirft ihr den Handſchuh ins Geſicht“ Im Muſenalmanach von 1798 betrug ſich der junge Mann noch manierlicher: denn da ſteht zu leſen: „Und der Ritter, ſich tief perneigend, ſpricht: Den Dank, Dame, begehr ich nicht!“ Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieſe ſpöttiſche Abfuhr nicht nur dramatiſcher, ſondern auch geſchmackvoller als die körper⸗ liche Züchtigung, zudem man nicht genau weiß, ob der Herr Delorges ein Recht hatte, ſich ſo als den Gekränkten aufzuſpie⸗ len. Du lieber Gott, was mag er ſeiner Dame Tag aus Tag ein vorrenommiert haben, von dem Siedegrad ſeiner Liebe und von den Gefahren, die er für ſie beſtehen wollte! Ulrich von Liechtenſtein, der das Waſchwaſſer ſeiner Angebeteten trank und ihr zum Zeichen ſeiner Verehrung ſeinen abgehackten Fin⸗ ger ſandte, iſt vielleicht ein Waiſenknabe geweſen im Vergleich mit dem, was Herr Delorges zu ſein und tun zu wollen be⸗ hauptete! Damals erhärtete die vornehme Männerwelt ihre ſüßen Eide ſa gern mit klingenden Worten und klingenden Streichen— heutzutage wird, wenigſtens von der weiblichen Seite, die klingende Münze(ie nach Valuta auch das raſchelnde apier!) vorgezogen Alſo wir wiſſen garnicht, was der Dame Kunigunde alles vorgefafelt worden iſt, bis ſie eines Tages beſchloß:„Dem anne kann geholfen werben! klic Khodus, hie saſta!“ Sie war jedenfalls ſehr erſtaunt, daß der Himmel⸗ und Höllenſtür⸗ mer tödlich gekränkt blieb, nur weil ſie ihm den Willen getan und ſeine kühne Tat verlangt hatte Die Dame Kunigunde bewies jedenfalls Fan Je daß ſie luſt ihren Handſchuh in den Löwenzwinger fallen ließ und nicht etwa eine Roſe, eine Schleife. einen Fächer, ein Spitzentuch oder ein Riechfläſchchen; denn um keinen anderen Typiletton⸗ ſegenand haben ſich von altersher ſo piele Vorſtellungen— elerliche und graziöſe— gereiht, wie eben um den Handſchub. Es iſt wohl möglich, daß das verwegene Edelfräulein mit dem lallengelaſſenen Handſchuh etwas ausdrücken oder andeuten nimmt Herr Böning regen Anteil au den Wanderungen des Odenwaldklubs und Pfälzerwaldvereins, wie er einſt auch Hochgebirgswanderer war. Seit einer Reihe langer Wander⸗ jahre hat er durch ſeine vorbildliche Tatkraft ſtets einen An⸗ ſporn zum Wandern gegeben. Möge ihm ſernerhin die kör⸗ perliche und geiſtige Friſche und damit die Liebe zur Natur und Heimat erhalten bleiben. 80. Geburtstag. Am morgigen Mittwoch begeht Herr Auguſt Stark in Wiesbaden, Vorſitzender des Aufſichtsrates der Germania⸗Brauerei⸗Geſellſchaft, in geiſtiger und körper⸗ licher Friſche ſeinen 80. Geburtstag. Leider hat der ſonſt noch ſehr rüſtige Herr die Sehkraft auf beiden Augen faſt voll⸗ kommen verloren. Herr Stark ſtammt aus einer Mannheimer Brauersfamilie. Im Jahre 1871 errichtete er mit ſeinem Bruder Otto die Brauerei„zum Feldſchlößchen, die er in wenigen Jahren zu dem damals bedeutendſten Unternehmen dieſer Branche im Großherzogtum Baden emporführte. Die Germania⸗Brauerei in Wiesbaden wurde von ihm in Ge⸗ meinſchaft mit den Inhabern der bekannten Sektſirma Math. Müller in Eltville, dem verſtorbenen Rentner Hch. Netſcher in Wiesbaden, ſowie dem ebenfalls verſtorbenen Herrn Edm. ch Hofmann, ehemaligem Beſitzer der Brauerei„zum Eichhaum“ in Mannheim, im Jahre 1889 als Aktiengeſellſchaft gegründet. Der Bau und die innere Einrichtung der Brauerei erfolgte in einer ſelten muſtergültigen Vollkommenheit nach den eige⸗ nen Plänen des Herrn Stark, eines Fachmannes von ganz beſonderem Ausmaße. Möge es dem alten Herrn in Gemein⸗ ſchaft mit ſeiner ebenfalls ſchon hochbetagten Gattin vergönnt ſein, ſich noch viele Jahre in gleicher Rüſtigkeit ſeines Werkes zu erfreuen. Veranſtaltungen 8,6. Akademies⸗Kanzert. Heute, Dienstag abend ſpielt der Solo⸗Ceuiſt der Berliner Philharmoniker Gregor Piati⸗ orgky im 6. Akabemie⸗Konzert unter veitung des General⸗ Mmuſikbirektors Richard Lert mit dem Nationaltheater⸗ Orcheſter das Vibloncello⸗Konzert von Ropert Schumann A⸗moll. Außerdem gelangen durch das Nationaltheater⸗ Orcheſter ein Konzert für Orcheſter von Hindemith und die Rhapſfodie eſpagnol von Ravel zum Vortrag. Mannheimer Künſtlertheater Apollo. Heute abend geht „Die bunte Tüte“, 15 luſtige Bilder mit Geſang und Tanz vom Frühling, von der Liebe und was dazu gehört, die bei der Erſtaufführung in Berlin großen Beifall bei der reichshauptſtädtiſchen Preſſe und dem Publikum gefunden hat, zum erſten Mal in Szene. Die Beſetzung iſt die gleiche wie die Berliner Premiérenbeſetzung, vor allem iſt es die be⸗ kannte Humoriſtin Anna Müller⸗Linke, das berühmte Tänzer⸗ paar Neer und Delar vom Folie⸗Bergeres Paris, die Muſik ſtammt von Viktor Corzilius, bekannt durch einige gute Operetten, ſo„Frühlingsfee“,„Walzerkönig“ ete., der auch die Vorſtellungen perſönlich dirigieren wird. Die geſamte Bühnen⸗ ausſtattung wurde von dem Berliner Bühnenmaler Hermann Krehan neu angefertigt. ———— * Leichtes Anziehen der Reichsinderziffer. Die Reichs⸗ indexziffer für die Lebenshaltungskoſten(Ernährung, Woh⸗ nung, Heizung, Beleuchtung, Berleidung und ſonſtigen Be⸗ darff beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durchſchnitt des Monats Jauuar auf 1440 gegenüber 144,3 im Vormonat. Sie hat alſo um 2 Proz. zugenommen. * Falſche Reichsbanknoten zu 20 Reichsmark. Seit Anfang 1896 werden im ganzen Reich falſche Reichsbanknoten zu 20 Reichsmark verbreitet, die an folgenden Merkmalen un⸗ chwer zu erkennen ſind: Das Papier beſteht aus zwei zuſammengefügten Blättchen, einem kräftigeren, leicht gelb getönten und einem hauchartigen, bräunlich gefärbten Deck⸗ blatt. Die Pflanzenfaſern ſind durch falſche, zwiſchen die Blättchen gelagerte, dünne Faſern erſetzt. Die Vorder⸗ ſeite zeigt ein gröberes, verwiſchtes Geſamtbild. Das in unreinen Linien mangelhaft nachgebildete Frauenbildnis kennzeichnet die Fälſchung auffällig.— Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, die Herſteller und Ver⸗ breiter dieſer Falſchſtücke zu faſſen. Da hauptſächlich die Geſchäftswelt durch Annahme dieſer Scheine empfindlich ge⸗ ſchädigt wird, wird ſie beſonders erſucht, dieſen Falſifikaten erhöhte Aufmerkſamkeit zu ſchenken und gegebenenfalls den Verbreiter der Polizei oder Gendarmerie zu überliefern. Für die abndre vhn aee eaden zahlt das Reichsbankbirektortum bis zu 3000 Belohnung. wallte. was nun die geſchiente Rittertapſigkeit des Herrn De⸗ larges nicht verſtanden hat. Bielleicht bedentet digſer Hand⸗ ſchuh ler war gewiß aus Sämiſch⸗Leder, Nr. 51 und ſein par⸗ fümſert) eine zierliche Anſpielung auf die klirrenden Stahl⸗ fäuſtlinge, die ſich die Männer als Herausforderung zum Kampf zuſchleubarten. Vielleicht wollte Fräulein Kunigunde zum Kampf nach Frauenart auffordern und ihrem Hans Tapps durch die Blume, beziehungsweiſe durchs Leder kundtunt Herr Ritter, wir enthieten euch zum Kampf— zum heiteren Kampf der Ehe!“ Oder aber ſie war hingebender, lyriſcher geſtimmt, gedachte der mächtigen Handſchuhe aus Ottern⸗ und Wildfell, die nach altem Brauch bei Schenkungen und Lehen übergeben wurden:„Herr Ritter, wir ſchenken euch unſer Herz und be⸗ lehnen euch für ewige Zeit mit unſerer Liebe.“ Was immer ſie gemeint haben mag, er hat es mißverſtanden und darum iſt aus der Sache nichts geworden— nichts als eine Ballade Wenn all die Handſchuhe geſammelt worden wären, die von der Menſchheit im Laufe der Zeit zu blutiger oder ritter⸗ licher Fehde hingeworfen wurden, ſo könnte man auf Jahrhun⸗ derte hinaus mit ihnen billige und ſchöne Weihnachtsgeſchenke machen. Der tragiſchſte Handſchuh war wohl jener, den der junge Konradin— der letzte Hohenſtaufe— vom Schafott herunterwarf, als die blühende Herbſtſonne Neapels zum letz⸗ ten Male auf den kühnen, unbeſonnenen Blondkopf ſchien, der dem Henker verfallen war. Ein trauriges und erſchütterndes Symbol vergeudeter deutſcher Kraft, forderte dieſer Handſchuh zur Rache auf für den kühnen, unbeſonnenen Blondkopf, zu neuen Hekatomben für das uralte Grab Germanlens 7 ebenſo ſehr wie das Kriegshand werk liebte der Hand⸗ ſchuh den Staats⸗ und Kirchendienſt und hatte, im Gegenſatz zum alten Fontane— ſehr viel Sinn für Feierlichkeit. Zu den Krönungsinſignien des alten deutſch⸗römiſchen Kaiſerreichs ge⸗ hörten auch Handſchuhe aus Purpurzindel. Ueber und über mit zerlen beſtickt, weiſen ſie auf dem Rücken Reichsadler und rone, auf den Fingern allerlei kleine, ſeine Zierrate und Ara⸗ besken auf. Grazie kann man ihrer ungefügen Geſtalt nicht nachrühmen, die ihre Finger ſo tolpatſchig ausſtreckt, wie ſonſt nur wollene Erſtlingshandſchuhe tun. Und wenn ich porhin aus der Phantaſte heraus Fräulein Kunigundes Handſchnh guf 57/ taxierte, ſo kann ich nach Augenſchein verſichern, daß das alte dentſch⸗römiſche Reich ſehr große Hände gehabt haben muß; ſeine Handſchuhe ſehen nach Nr. 12½ aus Doch nicht nur bei Kaiſerkrönungen wollte der Handſchuß dabei ſein, ſondern auch mittun, wenn es eine Biſchofsinyeſti⸗ tur galt. Weil er ein geſchmackvoller Herr iſt und weiß, was — —— ſich ſchickt, tritt er da mit ſtiller Gediengenheit auf. Erſcheint bei ſolc er Gel Der letze Sonntag- ein rechtes Winterkind Und wieder wurden die Optimiſten am letzten Januar⸗ ſonntag in einer verſchwenderiſchen Fülle winterlicher Schön⸗ heit, in herrlichſter Sonne und Pulverſchnee gebadet, die ſich um die triſte Stimmung in Ebene und Stadt nicht kümmerten und auf den Winter im Schwarzwald vertrauten. Der Saulus, der wohl beim Verlaſſen des Zuges im mittleren Höllental oder auf der Schwarzwaldbahn knürren mochte und ſich genas⸗ führt dünkte, wurde raſch zum Paulus, wenn er eine Viertel⸗ ſtunde hinter ſich hatte und mitten in der ſchönſten Winter⸗ landſchaft, die friſch gerichtet war, landete. Denn es war— Neuſchnee auf Sonntag gefallen. Die angeſagte Erwär⸗ mung rollte um die mitternächtige Stunde über Baden hinweg. brachte wellenartig einen Anſtieg der Temperatur, ſtrichweiſe noch in 800 Meter Höhe Regen und wurde ſofort von einem Stoß Kaltluft abgelöſt, die— kaum daß die Geiſterſtunde um war,— den Neuſchnee beſcherte. Wers nicht erlebt hat, mags nicht glauben. Mehrere Froſtgrade bei raſch wieber freiziehen⸗ dem Himmel, tagsüber blendende Sonne ohne Wärme, dagegen ztemlich empfindlich kräftigen und kalten Luftzug, meiſt aus Nordweſt, ſtiebender Pulverſchnee und allſeits frohe Winter⸗ geſichter. Sicher iſt, der Januarſchluß hats wieder recht ge⸗ macht und der Wochenendſport wieder einmal Glück gehabt, obwohl— das ſoll ruhig geſagt ſein— am Samstag Nachmit⸗ tag es am Weſthimmel höchſt flaumig und verdächtig ausſah. Der Winter hielt ſeine Herrſchaft und hat ſie ſo ſtramm im Zug, daß auf den freien Höhen der Pulverſchnee zu meterhohen Wehen zuſammengeblaſen wurde und den Verkehr trotz ge⸗ bahnter Straßen beeinträchtigen konnte. An den bekannten exponierten Ecken zwiſchen Triberg, Schönwald und Fürt⸗ wangen hingen die ſcharfen Kämme der Schneewenen quer in die Fahrſtraße, ſodaß die Wagen ſtecken bliehen. Schwer ver⸗ wundert war ein Mannheimer Auto, das in tiefſter Dunkelheit glücklich nach allerlei Fahrniſſen in Schönwald landete. krafk⸗ los nach einer Garage ſchaute und den Kampf mit dem Schnee, von„dem man drunten nichts ahnte“, aufgab. Dieſes Nicht⸗ wiſſen, wohl auch ein Nichtglanbenwollen, kommt auch teilweiſe daher, daß die Weſtſeite des Gebirges tatſächlich verhältnis⸗ mäßig wenig Schnee hat und die Schneedecke erſt zlemlich weit oben beginnt. So hat das Höllental z. B. eine richtige Schnee⸗ decke erſt ab Hirſchſprung. Länas der Schwarzwaldbahn lienen die Klimagegenſätze unternalb Trikerg bei Niederwaſſer, wäß⸗ rend das Innere des Gekirges und auch der nach Oſten ſtrei⸗ chende Teil ein völlig winterliches Bild zeigen. N Kommunale Chronik 3 Neckarhauſen, 29. Jan. Aus dem Gemeinde rat iſt zu berichten: Die Eber⸗ und Bockverſteigerung wird genehmigt. — Die Mietzinſen in den Gemeindewohnungen werden neu feſtgeſetzt.— Von dem Koſtenvoranſchlag bezüglich Unterhal⸗ tung der Kreiswege wird genehmigend Kenntnis genommen. Das Waſſer⸗ u. Straßenbauamt ſoll erſucht werden, dafür be⸗ ſorgt zu ſein, daß dieſe Kreiswege etwas beſſer in Ordnung ge⸗ halten werden.— Die Thereſien⸗ und Schloßſtraße ſoll ah⸗ gezogen und mit Abraum überſahren werden.— Die Durch⸗ führung der Nahrungsmittelkontrolle wird dem ſtädtiſchen Un⸗ terſuchungsamt Mannheim übertragen. 8 Schriesheim, 90. Januar. In die Odenwaldorte ſollen zwei Autolinien geſchaffen werden, wopon die eine Linie von Wilhelmsfeld nach Heidelberg und die andere von Schriesheim nach Altenbach gehen ſoll. Die Schriesheim⸗Alten⸗ bach Linie ſoll von der Oberrheiniſchen⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Mannheim und die andere von der Reichspoſt erſtellt werden. Ueber die Koſteufrage ſchweben Verhandlungen zwiſchen Kreis und Gemeinden. In einer am 26. Januar abgehaltenen Sitzung, in der Landrat Dr. Guth⸗Bender an⸗ weſend war, hat man ſich über das Projekt geeinigt. Nach einem Schreiben des Waſſer⸗ und Straßeunbauamts Heidelberg betragen die Koſten für die Mehrunterhaltung der Linie Schriesheim⸗Altenbach 14 200 Mk. worunter 3 300 Mk. auf die Verbreiterung entfallen. Landrat Dr. Guth⸗Bender glaubt, daß der Kreis von den 14200 Mk. ein Drittel übernimmt, während der Reſt von der Gemeinde und dem Lande Baden getragen werden ſoll. Selbstschutz bei Grippe Die Austeekung erfolgt bekanntlich durch Mund und Nase. Halten Sie daher immer eine Eac5 Baden-Badener Pastille“ im Munde, auf der Straße, im Geschüft und auf Reisen! Sie Wirken prophylaktisch, sehleimlösend und stillen den Hustenreiz. „BADAG-Boromenth“, die milde, reizlose und bakterieid wirkende Schnupfensalbe, verhindert den lästigen Sehnupfen und schafft Luft. Erhältlieh in Apotheken berzw. Progerien zu RM..— die e 1 1 5 75 50 eeee Jr. Theinhardt A,7G., Stuttgart-Cann Abt. Pharm. Präparate. — egengeit nicht immer in Purpur, ſondern auch in Violett, Weiß oder Schmarz, verſteift ſich auch nicht immer darauf, pon acenee abzuſtammen, ſondern iſt zuwei⸗ len aus Wolle gefertigt. Wie es einem Gottesmanne wohl an⸗ Re trägt er da ein Kreus ober auch ein Wappen auf dem Unſauberkeit hat der lederne Herr nach ſeiner Art ben jeher gehaßt, hat ſich redlich gemüht, ſie zu verbergen, wo er ſie nicht verhindern konnte. Im alten Rom, das ja noch keine Gabeln kannte, trugen die Vornehmen bei ihren Gaſtmählern Fingerlinge, um ſich die Hände nicht zu beſchmutzen, und am Hofe Ludwigs XIV, ſoll der Handſchuh hauptſächlich deshalb ſo ſehr in Ehren gehalten worden ſein, weil— man ſich die Hände ſehr ſelten wuſch Wie alle irdiſchen Dinge, hat auch der Handſchuh oft Ge⸗ ſtalt und Weſen geändert, vielleicht ſogar öfters als andere Dinge, weil er ſeinen Stammbaum bis zu den alten Aegyptern und Perſern zurückverfolgen kann. Aus derbem Stierleder ge⸗ ſchnitten, barg er die Hände helleniſcher Hirten und Arbeſter. In bläulichem Stahlgefunkel, nicht ſelten mit Gold inkruſtiert oder koſtbar geätzt, ſchirmte er die Heldenfauſt beim Turnſer und in der Schlacht. Bald ſchlug er eine feierliche Stulye um das Handgelenk des Ratsherrn, bald eine draufgängeriſche um die des Reiters, bald rundete er ſich gleich einem anmutigen Röcklein, wenn er die ſchöne Frau zur Reikerbeize begleiten durfte. Später dann, als die Welt räumlich immer enger wurde und die Menſchheit bedacht ſein mußte, mit Pluderhoſen, Vertugaden und ähnlicher Stoffverſchwendung nicht gar zuviel Platz einzunehmen, gewöhnte ſich der lederne Herr flugs an die veränderte Sachlage und Mode. Er ſagte ſeiner alten Ge⸗ ſtalt Valet, wurde weich, ſchmiegſam dehnbar, entſchädigte ſieh jedoch für die verloren gegangene Würdehaftigkeit durch die Frivolität, mit der er den Frauen den Aermel immwer weiter zurückſchob, um ſelber die weiche Haut umſchmeicheln zu kön⸗ nen. Von Uranfang ein Geſchöpf des Mannes und deſſen In⸗ tereſſen geweiht, hat er ſich doch im Laufe der Jahrhunderte völlig verweiblicht, iſt ſo ſehr Eigentum und Ahseichen der Dame geworden, daß das Zeremoniell mancher Höfe gehietet, neben den Katafalk einer abgeſchiedenen Fürſtin mit Schleier und Fächer auch ein Paar Hondſchuhe zu legen. Die Maler und Künſtler halen den Handſchuh ſtets ihre Achtung und ihr Intereſſe bewieſen. Der Nürnberger Wohl⸗ gemut hat die weißen Glaces eines fungen Patriziers ſo mei⸗ ſterhaft gemalt, daß man den Abdruck der Nägel im Leder ſſeht und meint, die lebendige Hand durchſchimmern zu ſehen. Nitht 14 Seite. Nr. 51 meue Maunzefmer Zeltung(Wtage Ansgsbe; 85 Dienstag, den 1. Februar 187 Die Ausbreitung der Grippe Die Ausbreitung der Grippe 75 Eſchelbach bei Sinsheim, 29. Jan. In der letzten Zeit hat ſich die Grippe in hieſiger Gemeinde ſehr ſtark ver⸗ breitet. Es iſt bald keine Familie mehr im Ort, die nicht etwa einen oder mehrere Kranken aufweiſt. Heute mußte die Schule geſchloſſen werden. 158 *Karlsruhe, 30. Jan. Die Zahl der in der Schule feh⸗ lenden Volksſchüler iſt ſeit der letzten Berichterſtattung von 13 Prozent auf 12,5 Prozent zurückgegangen. Sie iſt immer noch nahezu gleichmäßig über alle Schulen ausge⸗ breitet und hat ihren milden Charakter beibehalten. * Oeſtringen, 30. Jan. Hier herrſcht beſonders unter den Schulkindern und unter den älteren Leuten die Grippe. Die kleineren Kinder werden durch Keuchhuſten geplagt, der ſchon Opfer forderte. Vorgeſtern ſtarb ein junger Mann an der Grippe. * Oberkirch, 30. Jan. In unſerem Bezirk iſt ein fort⸗ währendes Steigen der Grippeerkrankungen zu verzeichnen. Der normale Krankenſtand hat ſich mehr als verdoppelt. Auffallend iſt, daß die Grippeepidemie ſich haupt⸗ ſächlich auf das männliche Geſchlecht erſtreckt. Singen, 30. Jan. Die Ortskrankenkaſſe wird durch die Gri ppeepidemie beſonders ſtark belaſtet. Während die Krankenkaſſen anderer badiſcher Städte—8 Prozent des Mitgliederſtandes als Kranke aufweiſen, ſind hier rund 9,5 Prozent erkrankt oder erwerbsunfähig. Etwa 800—900 Kranke oder Erwerbsunfähige ſind regiſtriert, da⸗ runter etwa 200 Grippekranke. Die finanzielle Auswirkung iſt für die Krankenkaſſe umſo ungünſtiger, als die Mitglieder⸗ ſtark im Rückſtande ſind und mehr als 10 000 Mk. be⸗ agen. 5 * Schriesheim, 30. Jan. Am 28. Januar nachts um 1½% Uhr wurde der 59 Jahre alte Bäckermeiſter zuletzt Tag⸗ löhner Ludwig Wilhelm Gaber Paſſeinſtraße hier wohn⸗ haft, im Hofe des Schloſſermeiſters Wilhelm Kling, Talſtr. 114 hier tot aufgefunden. Der herbeigerufene prakt. Arzt Dr. Weihrauch ſtellte feſt, daß Gaber einem Schlaganfall erlegen iſt. Schwetzingen, 31. Jan. Heute nacht ſtieß auf der Land⸗ ſtraße zwiſchen Wiesloch und Rot⸗Malſch ein ſchwer beladener Laſtkraftwagen und ein Perſonenauto zuſammen. Während der Perſonenwagen vollſtändig zertrümmert wurde, fuhr das unbeſchädigte Laſtauto weiter, ohne ſich um das Schickſal des Perſonenautos zu kümmern. Nach telephoniſcher Benachrichtigung wurde das Laſtauto von der hieſigen Polizei heute nacht um 3 Uhr angehalten und feſtgeſtellt. Es handelt ch um den Laſtkraftwagen einer großen Textilfabrik in eutlingen(Wttbg.). Der Führer des Laſtkraftwagens hat es angeblich ſehr eilig gehabt, weshalb er ſich um das Per⸗ ſonenauto nicht habe kümmern können. Von den Inſaſſen des Perſonenwagens iſt offenbar niemand verletzt worden. h Hockenheim, 31. Jan. Von der hieſigen Gendarmerie wurden vier junge Burſchen aus Altlußheim und Neulußheim ſeſtgenommen, weil ſie dieſer Tage einen auf dem Heimwege befindlichen jungen Mann ohne ſeden Grund von rückwärts überfallen und durch Fußtritte und Fauſtſchläge ſchwer mißhandelt haben. Der Ueberfallene erlitt dabei erheb⸗ liche Verletzungen. B. Baden, 1. Februar. Die unternehmungsluſtige Direl⸗ tion des Kurhaus⸗Reſtaurants überraſchte am Samstag und Sonntag mit einer Modeſchau beſonderer Art. Zur Vor⸗ führung gelangten ausſchließlich Maskenkoſtüme, nach neuen Ideen von Künſtlerhand entworfen und von der Firma Maß⸗ und Modellhaus Marie Sänger in der bekannt gediegenen Weiſe ausgeführt. Die Vorführung der etwa zwei Dutzend Koſtüme erfolgte durch Mitglieder des Karlsrüher Balletts. Die Veranſtaltung fand ob ihrer Eigenart außerordentlichen Beifall.(Näheres ſiehe Anzeige.) Nachbargebiete Lampertheim, 30. Jan. Auf dem hieſigen Bahnhof er⸗ eignete ſich geſtern abend ½% 10 Uhr ein ſchweres Ung lück. Eine Abteilung des Güterzugs Nr. 7639 Mannheim⸗Frankfurt war mit dem Umrangieren von Güterwaggons beſchäftigt, wobei verſchiedene Wagen abgeſtoßen wurden. Dabei brachte, wie man annimmt, ein Hemmſchuh einen Güterwagen zum Umſtürzen. Dabei wurde ein verheirateter Rangierer getötet. Lampertheim, 31. Jan. Unter zahlreicher Beteiligung wurde geſtern einer unſerer älteſten Einwohner, der 85jährige Simon Süß, zu Grabe getragen. 85 minder liebevoll hat der Spanier Pereda den ledernen Herrn konterfeit und Klinger hat eine ganze Serie phantaſtiſcher Zeichnungen gedichtet„auf einen Handſchu“). Auf der Bühne hat der Handſchuh von jeher eine bedeut⸗ ſame Rolle geſpielt, freilich nicht als Liebhaber oder Held, ſon⸗ dern als Charakterdarſteller, der gleich einem diskreten Kon⸗ ferenzier das Weſen des Auftretenden erläutert. Erſcheint 3. B. im Stück ein Mann in ſchwarzen oder dunkelgrauen Handſchuhen, ſo iſt zehn gegen eins zu wetten, daß dieſer Mann ein deutſcher Profeſſor oder ein ſchüchterner Privatdozent iſt. Der Lebemann markiert ſeine Verruchtheit gern durch rotes Dogſin, und der Verführer bedient ſich zu ſeinem angenehmen Metier champagnerfarbener oder taubengrauer Glacés. Preßt ſich der Handſchuh über dem Gelenk der Darſtellerin allzu kurz und bildet dafür an den Fingerſpitzen Wülſtchen oder zuſam⸗ mengezwirbelte Dütchen, ſo iſt ſie entweder eine Dame von ruppiger Geſinnung oder auch ein„Weib aus dem Volke“, die äußere Unſcheinbarkeit ſiegreich über⸗ ra Im Gegenſatz zu den Schauſpielern ſcheinen die Kritiker keine Sympathie für den ledernen Herrn zu empfinden, denn nur in Ausnahmefällen faſſen ſie einen Autor mit Handſchuhen Moiſſi rozitiert Das Apollotheater konnte ſich geſtern einen Moiſſt zwi⸗ ſchen zwei Revuen leiſten; daß dabei eine recht anſehnliche Hörergemeinde zuſammenkam, iſt immerhin bezeichnend. Der Schauſpieler Moiſſi hatte hier erſt vor kurzem die Erinne⸗ rung an große Reinhardtzeiten als Fedja und Jedermann wachgerufen, der Rezitator Moiſſi war für Maunheim bisher noch unbekannt geblieben. Er hat alle Eigenſchaften des Schauſpielers getreulich beibehalten, und das weſentlichſte Kennzeichen der Bühne erhält am Vortragspult eine der Mimik gegenüber geſteigerte Bedeutung: Moiſſis Stimme. Man kann das Phänomen dieſes Organs nur deuten von der ſüdlichen Heimat des Künſtlers her, die unſern Unterſchied von Sprache nud Geſang nicht kennt. Der Weg zu dieſer klang⸗ lichen Vermiſchung führt durch die charmante Sprache Oeſter⸗ reichs. Das Koſen in der Stimme Moiſſis, das Vibrato des Gefühls, das die außerordentliche Tragfähigkeit dieſer in Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Liebe, Tanz und Hiebe In einer Wirtſchaft im Hafengebiet ging es im Aufang des Monats September 1926 recht kunterbunt zu. Kamen da fünf junge Leute, darunter drei Mädchen, in die Wirtſchaft, wo getanzt wurde. Dem Wirt gefiel anſcheinend eines der Mädchen, deun der fehte ſich zu ihm an den Tiſch, benahm ſich aber gar nicht als Kavalier. Als der Wirt ſpäter tanzen wollte, gab ihm das eine Mädchen einen Korb, worauf der Wirtſchafts⸗ beſitzer dem Mädchen und ihrem Begleiter das Tanzen verbot, was zu Streitigkeiten zwiſchen den beiden Männern führte, bei denen der Wirt, obwohl größer und ſtärker, den kürzecen zog. Sein Gegner war ein früherer Fremdenlegionär und als ſolcher mit verſchiedenen Kunſtgriſſen gut be⸗ wandert. Die Wirtin, die die kritiſche Lage ihres Mannes ſah, eilte, als ihr Mann Amal hintereinander zu Boden gewor⸗ fen wurde, mit der Hundepeitſche zu Hilfe. Aber raſcher, als ſich die Frau verſah, hatte ſie von dem Boxer einen Fauſtſchlag auf dem Magen und eine Schienbeinverletzung. Heute ſtanden ſich die Streithähne vor Gericht gegenüber. Außerdem kamen noch neun Zeugen dazu. Staatsanwalt Dr. Silberſtein beantragte für jeden der beiden Uebeltäter 100 Geldſtrafe. Das Gericht, Amtsgerichtsrat Dr. Leſer, verurteilte Wirt und Wirtsfrau zu je 40 /¼ und zu den Koſten. Aus Not zum Dieb geworden Dem Paul Graß aus Fürth i. B. ging es in den letzten Jahren recht ſchlecht. Er hakte keine Arbeit und infolgedeſſen auch keinen Verdienſt. Da war Schmalhans Küchenmeiſter. Er verlegte ſich auf eine Zechprellerei, die ihm einen kleine Gefängnisſtrafe Vor Gericht erzählte er, daß ihm ſein Schwager darauf das Leben zur Hölle gemacht und daß man ihn ſchließlich zum Hauſe hinausgeworfen habe. Eines Tages kam er auf ſeinen Fahrten nach Mannheim. In dem Hofe der Wirtſchaft„zum Hummelsgarten“ ſah er ein Fahr⸗ rad ſtehen, das ihm ſo gut gefiel, daß er ſich flugs darauf ſetzte und nach Rheinau fuhr. Unterwegs lernte er zwei Frauen, Mutter und Tochter, kennen, die den jungen Men⸗ ſchen auf einige Tage mit nach Hauſe nahmen und ihn beköſtig⸗ ten. Dann gabs aber Eiferſüchteleien und Streit. Schließlich kaufte der Sohn der Frau dem jungen Mann das Fahrrad um 32 Mark ab, worauf der Raddieb nach Mannheim zurück⸗ kehrte, wo er gleich einem Kriminalkommiſſar in die Hände lief. Amtsgerichtsrat Strübel verurteilte den Angeklag⸗ ten zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Monaten und 3 Tagen, abzüglich 65 Tage Unterſuchungshaft. Aus Not zum Bettler Im Anklageraum ſitzt der von ſeiner Kindheit an beinamputierte Joſef Schemenauer. Trotz aller ſeiner Bemühungen war es ihm unmöglich, Arbeit zu erhalten. Auch die diesbezüglichen Bemühungen des Gerichts waren leider erfolglos. So wurde er Bettler, was ihm eine Frei⸗ heitsſtrafe eintrug. Kaum aus dem Gefängnis heraus, ging er auf Geheiß ſeiner Frau, weil nichts zu nagen und zu beißen vorhanden war und die Fürforgeunterſtützung nicht ausreichen wollte wiederum an die Neckarbrücke, um milde Gaben zu erbitten. Das Gericht mußte ihn beſtrafen und zwar mit ſechs Wochen Haft, bewilligte aber Strafauf⸗ ſchub auf Wohlverhalten. Wie der Mann vor Gericht an⸗ gab, bezog er früher eine Fürſorgeunterſtützung von 15 Mk. und jetzt von 23 Mark, wovon er eine wöchentliche Miete von 14 Mark zu bezahlen hat. ch. Großer Weinfälſcherprozeß in Trier Vor dem erweiterten Schöffengericht in Trier hatten ſich ein Weinhändler von Maikammer, ſeine beiden Pro⸗ kuriſten und vier weitere Angeklagte von der Moſel in einem großen Weinprozeß zu verantworten. Der Weinhändler kaufte an der Moſel, Saar und Ruwer große Mengen Wein der Jahrgänge 1921/5, die er teilweiſe nach Mülheim an der Moſel, teilweiſe nach Maikammer gehen ließ. In dem Keller zu Mülheim lagerten acht große Fäſſer, von denen jedes 25 000—30 000 Liter faſſen konnte. In zwei davon füllte er 48 bezw. 20000 Liter 1921er Wein und verſchnitt ihn mit zwei bezw. einem Fuder 1924er Wein; außerdem ſetzte er ledem Faß 5500 Liter Zuckerwaſſer zu. In drei weitere Lagerfäſſer füllte er je 20 000 Liter 1922/5er Wein und ver⸗ zuckerte dieſen ebenfalls. Durch einen anonymen Brief er⸗ hielt der Kellerkontrolleur Kenntnis davon. Er ſtellte feſt, daß bei der Zuckerung die durch das Geſetz vorgeſchriebene zeitliche Friſt nicht eingehalten und daß die von dem Wein⸗ händler gezuckerten Weine zum größten Teil bereits vorher einmal von den Winzern gezuckert worden waren. In den Büchern wurden alle Weine als naturrein bezeichnet. Das Gericht verurteilte den Weinhändler zu 1000 RM., einen Kommiſſionär zu 2000 RM. und drei weitere Angeklagte zu 100, 200 und 100 RM. Geldſtrafe. Die beſchlagnahmten 137 000 Liter Wein wurden eingezogen. ihren Eigenheiten zaubriſch im Raum verbreitet, entzückt immer noch und nicht zuletzt in der Konzentrierung, die der Vortrag am Pult mit ſich bringt. Der Abend war dreiteilig wie eine Sonate. Erſter Satz, bezw. erſter Teil: Andante maestoso. Goethe und Heine. Der Gott und die Bajadere zumindeſt hatte Gewalt. Dann aber kam der Mittelſatz, der hier ein geiſtvolles Scherzo war. Eingeleitet mit dem leichten Thema der Prinzeſſin auf der Erbſe von Anderſen, über den ſinnigen Tſchuang⸗Tſe und Morgenſtern zu Meyrink und ſeinem einzig frechen Löwen Albis, den der Koſeur Moiſſi als ausgeſuchteſte Delikateſſe darbot. Dritter Satz wieder getragen. Rilke, dann ein glut⸗ voller Dehmel. Und das halb geſungene Schlaflied für Mirjam von Beer⸗Hofmann, das Schönſte vieſes Dichters. Zwei große Naturviſionen Verhaerens und dann der Ar⸗ beitsmann Dehmels von einſt. Auch der Prometheus, den der Vortragende als erſten Dank bot, war von einſt. Der Beifall jedoch von geſtern; und er blieb jedenfalls am Schluß ſehr ſtark. Dr. K. Nolgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft Auf Veranlaſſung des badiſchen Staatspräſi⸗ denten fanden ſich die Vertreter der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft in der Karlsruher Feſthalle zu einer Kundgebung zuſammen, der die Vertreter der badiſchen Regierung, ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, des badiſchen Landtages, einer Anzahl deutſcher Bunde: ſtaaten, bedeu⸗ tende Perſönlichkeiten der techniſchen Wiſſenſchaft, im Namen der Reichsregierung Geheimrat Dr. Taute und Vertreter von Handel und Induſtrie teilnahmen.„ Staatsminiſter Dr. F. Schmidt⸗Ott ſchilderte in eini⸗ gen Worten zur Eröffnung der Kundgebung die Notgemein⸗ ſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft als Selſtverwaltungskörper, deſſen Mitglieder allein die deutſchen Akademien, ſämtliche Univerſitäten und die übrigen Hochſchulen ſind. Sie will die deutſche wiſſenſchaftliche Forſchung und ihren Nachwuchs för⸗ dern. Prof. Dr. Pro bſt, der Rektor der techniſchen Hoch⸗ ſchule in Karlsruhe, begrüßte die zahlreich erſchienenen Teil⸗ nehmer und teilte mit, daß auf Antrag von allen Seiten der allen Regiſtern aufs feinſte ausbalanzierten Sprache mit. all 2 Sportliche Nundſchau Internationales Eislauf⸗Turnier in Titiſee Kunſtlaufen Da am Samstag ſpät Höhenlage herrſchte, war man ſehr im Zweifel, ob es gelingen würde, das Programm des In⸗ ternationalen Eis⸗Kunſt⸗ und Schellaufturniers in Titiſiee am Sonntag planmäßig durchzuführen. Glücklicherweiſe ſetzte über Nacht wieder Froſt ein, verbunden mit einem heftigen Schneefall. Eine 10 Zentimeter hohe Schneedecke mußte vom Eis geräumt werden, und mit einer nur geringen Ver⸗ ſpätung konnte das Sonntagsprogramm in Angriff genom⸗ men werden. Ausgezeichnete Schule verriet vormittags Frl. Brunner⸗Wien beim Pflichtlaufen der Senior⸗Damen. Das 1500 Meter Schnellaufen gewann Moſer in ſchöner Manier gegen Meyke. Beim Kunſtlaufen der Neulinge fiel der erſt 14jährige Troß⸗Triberg mit ſeinen Kürfiguren ſehr angenehm auf,auch Walter⸗Stuttgart brachte ein ſchwieriges Programm zum Vortrag. Nachmittags wurde bei hervorragendem Be⸗ ſuch mit dem Kürprogramm das Kunſtlaufen der Damen und Herren⸗Junioren fortgeſetzt. Bei den Herren geſiel das flotte Laufen von Bernhauſer⸗Wien, dem der Berliner Nagel nicht viel nachſtand. Von den Damen erwies ſich die derzeitige Paarlaufmeiſterin Frl. Kiſſauer als die Beſte. Als dann Frl. Brunner⸗Wien bei den Senior⸗Damen wieder ein erſt⸗ klaſſiges Programm vorführte, das vielleicht als der Glanz⸗ punkt der Veranſtaltung bezeichnet werden kann, wurde ſie von dem anweſenden Publikum mit begeiſtertem Beifall be⸗ dacht. Die Berliner Franke und Haertel lieferten ſich einen harten Kampf in der Herren⸗Seniorklaſſe, den ſchließlich Haertel knapp für ſich entſchied. Bei dem den Tag beſchließen⸗ den 10 000 Meter Schnellaufen gab es wieder einen ſpannen⸗ den Kampf zwiſchen Moſer und Meyke, den Meyke in neuer deutſcher Rekordzeit für ſich entſchied und damit im Geſamt⸗ ergebnis der Senioren den 1. Platz belegte. Die deutſche Höchſtleiſtung über 10 000 Meter wurde von Meyke um ganze 20 Sekunden verbeſſert. Die Ergebniſſe: Neulings⸗Kunſtlaufen des Südweſtdeutſchen Eislauf⸗ Verbandes: 1. Ad. Walter⸗Stuttgart 547 Punkte; 2. Troß⸗ Triberg 5174 Punkte. Neulings⸗Kunſtlaufen des Deutſchen Eislaufverbandes: 1. Walter 100½; 2. Zettler⸗Obersdorf 8678 Punkte. Internationales Damen⸗Junior⸗Kunſtlaufen: 1. Frl. Kiſſauer⸗Berlin SC, 93,7; 2. Frl. Schacht⸗Berlin EV. 84,95: 3. Häniſch⸗Berlin SC. 76,55 Punkte. Internationales Herren⸗Innior⸗Kunſtlaufen: 1. Bſer n⸗ hauſer⸗Wiener EV. 95,65: 2. Nagel⸗Berl. SC. 90,35:. Wallack⸗Klagenfurth 90,1 Punkte. Internationales Damen⸗Senior⸗Kunſtlaufen: Brunner⸗ Wiener EV. 184,1; 2. Frl. Kiſſauer⸗Berl. SC. Internationales Herren⸗Senior⸗Kunſtlaufen: 1. Hae r⸗ tel⸗Berl. SC. 173,25; 2. Franke⸗Berl. SC. 171,5 Punkte. Junior⸗Paarlaufen: 1. Frl. Kiſſauer—Gatze⸗Berl. SC, 11,5; 2. Frl. Ruppauer— Veliſch⸗Münch. EV. 10,2 Punkte. Heren⸗Senior⸗Schnellaufen: 1500 Meter. 1. Moſer⸗ Wiener EV.:42,2 Min.; 2. Meyke⸗Berl. EV.:43,4 Min.; 3. Bulota⸗Berl. SC.:44,.5 Min. 10 000 Meter: 1. Meyke⸗Berliner EV. 19:36,7 Min. (Rekord): 2. Ortner⸗Wiener EV. 19:49,3 Min.; 3. Moſer⸗ Wiener EV. 20:09,5 Min. 5 Geſamtwertung: 1. Meyke 348.3710 Punkte; 2. Moſer 346,6093 Punkte; 3. Ortner 343,7630 Punkte. Die ſächſiſche Skimeiſterſchaft 1 Der zweite Tag. 89 Am Sonntag wurde in Geiſing⸗Altenberg die ſächſiſche Skimeiſterſchaft mit Sprungläufen bei beſter Beſchaffenheit der der Schanze fortgeſetzt und beendet. In der Kombination blieb der in der zweiten Klaſſe geſtartete G. Herberger mit Note 17,838. Seine Sprungleiſtungen waren 27, 29 und 30,5 Meter. 571 ff ibr ier une lede Neg. als er zum erſtenmale mit ihr tanzte. Sie wollte gerade„Dumm⸗ kopf“ murmeln, als er ihr als Abbitte eine Schachtel Pralinen überreichte. „Tänzer ſind Sie keiner, lachte ſie, aber ein lieber Menſch.“ Alle die ſo tanzen wie dieſer, ſollten daher ſtets eine kleine Packung Alpurſa Pralinen in der Bruſttaſche tragen. Dann ſind ſie zumindeſt „liebe Menſchen“ ALPURSA Jüalaademwerte.-l. Biessenhofen, bayer. Allgãäu. s. Schmidt⸗Ott zum Ehrenbürger der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe ernannt wurde. Dr. Sauerbruch⸗München über„Fortſchritte der Chirur⸗ gie, insbeſondere operative Behandlung der Lungentuberku⸗ loſe“. Er erläuterte als Grundgedanken aller chirurgiſchen Eingriffe bei Tuberkuloſe die künſtliche Erzeugung von Schrumpfungsvorgängen, die durch Einblaſen von Luft in den Pleuroraum, durch Einengung des ganzen Bruſtkorbes, durch Kürzung der Rippen, durch Einfügung von Fremdkörpern werden. Ferner erörterte der Redner die Verwendung vou Muskeln an Gliedmaßen zur Arbeit an künſtlichen Gltedern. — Profeſſor Friedrich Müller⸗München berichtete über „Reiſeeindrücke aus Amerika und die deutſche Wiſſenſchaft“, die ſich in der Aufſindung des Erregers des Gelbfiebers und in der Eindämmung der Malariaſeuchen auf Panama aus⸗ zeichneten, aber auch im Kampf gegen Scharlach, Dyphterie, Kinderlähmung und Lungenentzündung bedeutende Erfolge haben. 1 Schließlich hielt Prof. Dr. Haber⸗Berlin einen Vortrag über„Wiſſenſchaft und Staat“ in dem er auf die Bedeutung und Aufgaben der Notgemeinſchaſt der deutſchen Wiſſenſchu⸗ ten hinwies. Er meinte, daß nur das Reich helfen könne. Reich und Länder ſollten zuſammen unter Beteiligung der Wirtſchaft den wiſſenſchaftlichen Grundpfeiler des Lebens unſerer Nation und unſerer Weltgeltung ſtärken. Theater und Muſik OAnnelieſe Born verläßt Mannheim! Wie verlautet, wurde Annelieſe Born vom Mannheimer Nationaltheater mit Beginn der nächſten Spielzeit unter ſehr günſtigen Be⸗ dingungen an die Münchner Kammerſpiele ver⸗ pflichtet. OKammermuſiker Karl Thiemecke⸗Mannheim gehört am heutigen Tage 40 Jahre lang dem Nationaltheater⸗ orcheſter an. Nachdem Thiemecke zunächſt zwei Monate lang aushilfsweiſe im Orcheſter tätig geweſen war, erfolgte am 1. Februar 1887 unter dem damaligen Hofkapellmeiſter Paur ſeine feſte e als dritter Horniſt. Im Jahr 1900 trat dann Thiemecke an die Stelle des zweiten Horni⸗ Präſident der Notgemeinſchaft, Staatsminiſter Dr. F. 134 7 ſten, die er bis jetzt in getreuer Pflichterfüllung innehat. 1. Frl. Darauf ſprach Geheimrat Prof⸗ und durch kſinſtliche Lähmung des Zwerchfellmuskels erreicht wobei er die Forſchungen der privaten Induſtrie ſchilderte, U 1 — Arl„Sachen, Ermittelungen, Beobachtungen, Ueberwachungen, Be⸗ — A. Sachen jeder Art werden gewiſſenhaft und Detektiv- eisriabttg erledigt. Abfol. Diskretion. Dienstag, den 1. Februar 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 51 5 Das Geſtändnis des Frankfurter Naubmörders (Eigener Bericht unſeres Spezialmitarbeiters) Der Fall vollſtändig geklärt— Das wichtigſte Indizinm der Noackbrief— Die Beſchreibung des Täters— Wie Schultheis die Tat darſtellt— Wo ſind die Koſtbarkeiten? 0. Sch. Der Frankfurter Polizeifunk ſandte am Montag abend ſieben Uhr die Meldung hinaus:„An Alle. Der FJa 11 Grebenauerledigt. Der Täter in der Perſon des Fuhr⸗ unternehmers F. C. Schultheis, geboren am 27. 3. 1881 zu Lan⸗ genſelbold, ermittelt. Durch Feſtnahme und Geſtändnis er⸗ ledigt.“ Mit der Durchgabe dieſer kurzen Sätze macht die Frank⸗ furter Kriminalpolizei den Schlußſtrich unter die ſeitenlangen Protokolle, die das Eingeſtändnis des Täters enthal⸗ ten. Hiermit iſt der Mordfall, der Frankfurt über eine Woche lang in Atem hielt, erſt richtig geklärt, und zwar in einem Um⸗ fang, wie es vor fünf, ſechs Tagen die kühnſten Optimiſten kaum erhofft haben. Auf dem Gang des Polizeipräſidiums, vor dem Zimmer des Kriminalrat Hader, warten ein Dutzend Menſchen auf das Erſcheinen des Schultheis, der, nobel in einem Kraftwagen nach dem Polizeigefängnis zurückgebracht wird. Er erſcheint ge⸗ feſſelt. Kein Menſch würde dieſem ſchmächtigen, wenn auch kräftig gebauten, unſcheinbaren Manne auf den erſten Blick die furchtbare Untat zutrauen. Er iſt von ziemlich kleiner Statur, mit einem friſchen, bartloſen Geſicht, dem man die 46 Jahre kaum anſieht. Er trägt einen Anzug von braunem Mancheſter⸗ ſamt und ſchwarze Ledergamaſchen. Er macht einen durchaus gefaßten, man möchte beinahe ſagen, ruhigen und zufriedenen Eindruck, möglicherweiſe iſt er froh, ſein Gewiſſen durch ein umfaſſendes Geſtändnis erleichtert zu haben. Wenige Se⸗ kunden ſpäter ſitze ich dem Kriminalrat Hader gegenüber. „Wir wurden,“ erklärte Hader,„in den zahlreichen Zu⸗ ſchriften vielleicht auch auf Schultheis aufmerkſam gemacht. Sie waren inſofern ohne großen Belang, denn der mit Noack unterzeichnete Brief, bedeutete das wichtigſte, um nicht zu ſagen, einzige Indizium“. Nachdem einmal der Beweis er⸗ bracht war, daß die Unterſchrift Theodor Noack nur einen Deckna men bedeutete, lag der Schluß nahe, daß dem Beſuch Abſichten zu Grunde liegen konnten, die nicht ganz einwandfrei waren. Dieſe Vermutung nahm feſte Formen an, als Schultheis, der Zuchthäusler und Juwelendieb, als Schreiber des Briefes identifiziert wurde. Das Auffinden von weiteren Bogen Briefpapiers und Umſchlägen von der gleichen Beſchaffenheit, in einem Schultheis gehörigen Schrank in Wieſelsheim, fügte das letzte Glied in die Kette des Indizienbeweiſes. Alle geſchickt geſammelten Indizien wurden Schultheis vorgehalten, der endlich mürbe wurde, und in Tränen ausbrach. Nun hatten die Krimina⸗ liſten das Spiel gewonnen.— Schultheis verſuchte, die Tat als eine Art von Notwehrakr hinzuſtellen, zu mindeſtens aber der Anklage auf Mord vorzugreifen, und die Tat als den weſentlich milder zu beurteilenden Totſchlag hinzuſtellen Er gibt an, den Juwelier Grebenau aus früheren ge⸗ legentlichen Geſchäften gut gekannt zu haben, er ſtellt Grebe⸗ nau als einen ſehr geriſſenen Geſchäftsmann hin, der, ſobald er merkte, bei Notverkäufen ſeiner Kunden ein gutes Geſchäft machen zu können, gerne die Preiſe herabdrückte. Schultheis benötigte dringend Geld und ſteckte am Sonntag morgen einen Brillantring ein, den er Grebenau ver⸗ kaufen wollte. Vor der Abreiſe ſteckte er eine 9 Millimeter Mauſerpiſtole zu ſich. Die Abſicht, Grebenau ein Leid zuzufügen, will er ſelbſtverſtändlich nicht gehabt haben, und als er um 9 Uhr 10 Min. in Frankfurt ankam, ging er durch die Kaiſerſtraße nach dem ihm bekannten Laden des Juwe⸗ Iiers. Am Salzhaus ſah er Grebenau, der durch die Hinter⸗ tür ſeinen Laden betrat. Schultheis wartete einige Minuten, klingelte dann, und trat als ihm Grebenau ſofort öffnete, in das hinter dem Laden liegende Büro. In dem Hinterzimmer des Grebenau'ſchen Ladens unterhielten ſich die Beiden, zu⸗ erſt über allgemeine belangloſe Dinge, dann bot Schultheis ſein Wertſtück an, das Grebenau zum Preiſe von 25 Mark ab⸗ nehmen wollte, aber Schultheis weigerte ſich, da er den Wert dieſes Brillantrings mit zwei Rubinen auf 125 Mark taxierte. Grebeau ſoll Schultheis ſehr von oben herab behandelt haben, eine Behandlung, die dieſen in Wut brachte. Die bei⸗ den Männer gerieten ſcharf hintereinander, und Grebenau ſoll ein auf dem Tiſch liegendes Vorhängſchloß aufgenommen haben, um Schultheis zu ſchlagen. Gleichzeitig drängte der Juwelier den ihm jetzt unerwünſchten Beſuch zur Türe hin⸗ aus, nach dem Flur, der ins Freie führte. Schultheis entriß ſeinem Gegner das Vorhängſchloß und ſchlug Grebenau damit mehrmals auf den Kopf. Grebeau der ſtark blutete reinigte ſich notdürftig, mit einem Handtuch und zog ſeine Brieftaſche um Schultheis jetzt 30 Mark zu geben. Dabei ſoll Grebenau dem Schultheis aber gewaltſam am Verlaſſen des Geſchäfts⸗ lokals verhindert haben, indem er ihm die Türe verſtellte. Schultheis hatte den Eindruck, als wolle Grebenau ihn zu⸗ rückhalten, um polizeiliche oder andere Hilfe herbei zu holen. Beim Anblick des ſtark blutenden Gegners kam Schultheis langſam zu der Erkenntnis, was für eine Suppe, er ſich hier eingebrockt hatte, und er faßte den Entſchluß ein Ende zu machen, und ſich aus den Händen des Juweliers der ihn er⸗ neut ins Zuchthaus bringen konnte, zu befreien. Er zog ſeine geladene Piſtole, ließ durch Zurückreißen der Kam⸗ mer eine ſcharfe Patrone in den Lauf gleiten, und ſchoß Grebenau, indem er ihn nach dem Laden zu drängte, eine Kugel in den Kopf. Der tödlich getroffene Juwelier machte noch zwei kleine Schritte, und ſank dann entſeelt zu Boden. Er muß ſofort tot geweſen ſein, der Mörder vernahm weder ein Stöhnen noch ein Röcheln. Er hatte dann nach geſchehener Tat die Geiſtesgegenwart den Revolver zu ſichern, reinigte ſich notdürftig, aͤn dem Waſchbecken im Flur und raffte wahllos eine Anzahl Koſtbarkeiten zuſammen, die auf einem Rahmen offen dalagen. Die Türen zu den Treſſors ſtanden offen, Grebenau mußte ſie vorher ſelbſt geöffnet haben, auch hier machte Schultheis einige kühne Griffe, und verließ dann den Laden, nicht ohne vorher die Geldſcheine, die den Händen des Toten entfallen waren, an ſich genommen zu haben. Er ging dann in die Wohnung ſeiner Schwiegermutter, wo er ſeinen Sohn antraf, mit dem er 1 Stunden zuſam⸗ men war. Dann verſuchte er ſeinen Bruder anzupumpen, hatte aber keinen Erfolg. Um 1 Uhr 35 fuhr er nach Wieſels⸗ heim zurück, wo er um 3 Uhr ankam. Sein erſter Gang war, nach dem Stall zu gehen, um feſtzuſtellen, daß es ſeinen Pferden an nichts fehle. Dann verſteckte er die Mordwaffe auf dem Heuboden, und brachte den geraubten Schmuck proviſoriſch in einer Blechſchachtel unter. Als er nach Frankfurt fuhr, um das Polizeipräſidium mit ſeinem Beſuch zu beehren, vergrub er ſeinen Raub im Garten ſeines Anweſens. Eine Anzahl Kriminalbeamte fuhr unverzüglich nach Wieſelsheim, um die Mordwaffe und die Koſtbarkeiten ſicher zu ſtellen. Schultheis gibt an, keine Mitſchuldigen gehabt zu haben, eine Behauptung, die ihm die Polizei glaubt, vor allem iſt die vollſtändige Unſchuld ſeines Sohnes, der geſtern kurze Zeit im Verdacht der Mittäterſchaft ſtand, einwandfrei er⸗ wieſen. Am Montag vormittag reinigte Schultheis ſeinen ſchwarzen Anzug, ſowie den ebenfalls ſchwarzen Mautel not⸗ dürftig von den Blutſpritzern, dann fuhr er nach Nauheim, um bei der dortigen Deutſchen Bank einen Teil der geraub⸗ ten Banknoten les handelte ſich um Dollarſcheine) gegen 50. GE 8 280· 90 biS 175 ¹ Mifa-Fabrikverkaufsstelle: Mannheim, N 4. 10 Leiter: I. Jung Katalog kostenlos von dieser Stelle oder unmittelbar durch die Niederlassung für Süddeutschland: München, Klarastraße 20 Wochenraten von 4 M. an bei geringem Aufschlag Dortmund, Intern. Fliegerkriterium: 22. 18. Jan. 1927: SlEGER Kaufmann auf Mifa weismaterial, ſpez. Ehe⸗ und Alimentationsprozeſſen, Privat⸗ auskünfte üü. Verm., mal. Sachen, Recherchen in allen Fällen. DxI. uſw. allerorts. MHriminal-era ttlg. anonym. Briefſchreiber. Detektiv-Zentrale Mannheim, H 2, 5. Carl L. Dosch. 1a. Ref. 5 Telephon 32 615. — Sehndpfen 50„ 60„ Reichsmark einzuwechſeln, von dieſem Geld zahlte er ſeine drückendſten Schulden. 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In Beuthen verſuchten zwei berüchtigte Taſchendiebinnen auf der Straße einem Ar⸗ beiter aus der Rocktaſche den Geldbeutel zu ſtehlen. Der Arbeiter bemerkte aber den Diebſtahlsverſuch und hielt die 5 eine Taſchendiebin feſt, während die andere das Weite ſuchen konnte. Der Arbeiter und feſtgenommene Taſchendiebin wur⸗ den zur Polizeiwache gebracht. Bei der Vernehmung löſte die Diebin plötzlich zwei ihrer Haarnadeln und ſtach ſie in einem unbewachten Augenblick dem Arbeiter in die Schläfe. Die Verhaftete hatte, wie ſie ſpäter ausſagte, dem Arbeiter aus Rache die Augen ausſtechen wollen. — Ein Idiot erfand den Charleſton. Wenn man den Be⸗ hauptungen des engliſchen Revueſchriftſtellers Lew Leslie glauben darf, der ſich rühmt, uns die Bekanntſchaft des Char⸗ leſton vermittelt zu haben, ſo iſt dieſe Bekanntſchaft eigentlich einem krummbeinigen Neger zu danken, der ſich als Hanswurſt und Clown produzierte.„Ich war eines Tages,“ erklärte Leslie dem Berichterſtatter eines Londoner Blattes,„damit beſchäftigt, eine Probe abzuhalten, als plötz⸗ lich ein Negerjunge, der ſchreckliche X⸗Beine ſein eigen nannte, auf der Bühne auftauchte. Er begann ſofort zu tanzen, wenn man die merkwürdigen Rhythmen ſeiner verkrüppelten Beine, die er dabei vollführte, überhaupt einen Tanz nennen kann atte ſolche Gliederverrenkungen noch nie geſeben. Auf Ich tuf „Charleſton, meine Frage, woher er komme, antwortete er: Carolina“, und die weitere Fräge näch ſeinem Namen beant⸗ 8 U wortete er ebenfalls mit„Charleſton“. Wir haben daher den Tanz nach dieſem Idioten benannt.“ Maſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jan. Febr. Rhein-Pegel] 22, 25, 26, 27, 28,1.[Reckar-Pegel] 22, 25. 26, 27, 29,. Schuſterinſel J9.880,88 b,88.80,0.88f0.58 Mannheim.79.27.862.87.522.45 Fehl..82.98.55.02 18.8⸗ Jagſtfed.18.00.65.60 684 105 Marau. 984 3,78 3,81 8,81.71.56 Mannheim.2˙86 2,57.58 2,58.48.35 Caub. 28 298.01 17 1894.78 Köln 271.26.10.22.12ʃ1½81 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 8, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Cheſredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Polttik⸗ Hans Alfred Meißner Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. E. Stötzner. Herdings wird es Nauflenie geben, die Diqi vor Nehflume arnen, die Dir zu Demweisen ver- Sziehten, daſ sie mit Inseraten 12. Slaſtatemn niqit auf iſire NMosien gehommen seen.— Jage iſimen, daſs sie entmeder xu hmuuserig gemesen sind oder daß sie nidits von der Werbefunst verstefien. ꝓhineus Taplor Barnum. N. lech. hauser 2 Gold; offerie 30000 .60„ SESANHT Trisler- Saton empf. ſich in Manicure für Damen u. Herren in und außer Haus. Spez. Haarfärben Bubikopf⸗Behaundlung. „„ Damen⸗Friſierſalon Hilgers, Friedrichs⸗ as 7. i. S161 — Einige gebrauchte 1— O O, Nähmaschnen 5 billig abzugeb. Hand⸗ 3 O O DO maſch. v. 8 an, Fuß⸗ maſchine v. 15 an. + A eE und Geschlechtsteden Nan à ler Art— auch bel alten 5 u. Heringekig Fällen ohne Befufsstörung m. bestem— Er folg behandelt. 8 I. dehaters lichtneil-vadkut, Hautron- N3, 30/I. Telephon 32320 N 3, 3/I. Geöffnet v.—12 vormittags,—8 abends Sonntags geschlossen. 865 Teppichengung beſorgt bei tadelloſer Ausführung T 4, 5, Tel. 23 319. EE u. ſonſtige Aufträge ihr 0 B453 Dienſtmann Engel ſer gibt anen Bauplatz abꝰ Maapndeckennäberel O. 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NSfdech 4 —58 4, L,1927I MEK HFerto uUstessN en enMANNAEHNre Amemen 8⸗ aitde r 70¹⁰ und alle Losverkaufsstellen- 82 Fabrikrepariert feinſte Sirümpie p. Paar nur 50 b1. Alleinig. Annahmeſtelle Dienstag, den 1. Februar 197 Das Vild der Wirtſchaft Der Geſamtdurchſchnitt der Warenpreiſe hat nach dem Großhandelsindex des Statiſtiſchen Reichsamtes in den beiden letzten Monaten eine ganz wenig abſteigende Richtung eingeſchlagen. Im einzelnen zeigen insbeſondere die Getreidepreiſe für Weizen und Roggen eine eigenartige Gegenbewegung; während Roggen bereits ſeit Anfang vori⸗ 30⁰0 280 Welzen, Barſin, tic 260 Warenprelse 240(Nonatamiitelwerte) 22⁰ Hafer. Beriin. A,t Mais, Serlin. Naſt 200 Welzen mehl. Berlin, NH/iooαg Fett · förderkohle, Werkpreis, fſt gen Jahres im Preiſe ſteil in die Höhe geht, hat der Weizen⸗ preis ſeit dem Frühſahr eine im ganzen ſtark abſteigende Michtung. ‚ 8 Der Lebenshaltungsindex ſteigt ganz langſam aber beſtändig bereits ſeit Anfang vorigen Jahres an. In den übrigen Preiſen ſind weſentliche Veränderungen in der HBoöhe und Richtung nicht zu verzeichnen. — Mheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlenſyndikat Die Mitgliederverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats nahm davon Kenntnis, daß ihr Beſchluß vom 20. Dez. betr. Vereinheitlichung der Abrechnung und die da⸗ mit zuſammenhängende Aenderung des Syndikatsvertrages, rückwirkend ab 1. April 1026, rechtskräftig geworden iſt. Für Dezember wurde auf Grund des geänderten Vertrages eine ee von 0,17„ je To. und eine Auslandumlage von 1,05 ¼ je To. beſchloſſen. Ueber die Marktlage wurde ſolgender Bericht aus⸗ egeben:„Der arbeitstägliche Verſand für Rechnung des Indikats betrug im Dezember nur 298 000 To. und bleibt damit gegenüber dem Vormonat um 26 000 To. zurück. Der eſamte Rückgang entſiel auf das umſtrittene Gebiet. In 5 Zeit vom 1. bis 21. Januar ging der arbeitstägliche Geſamtabſatz von 307 000 To. um 20 000 auf 287 000 To. zurück. Die geringen Abſatzziffern im Dezember und Januar ſind aus dem Rückgang der Förderung in den beiden letzten Monaten zu erklären. Während die Förderung im November 430 000 To. arbeitstäglich betrug, ſtellte ſie ſich im Dezember auf nur 420 000 To. un! 9053 in der Zeit vom 1. bis 28. Jan. weiter bis auf rund 415005 To. zurück. Dieſer Rückgaug der Förderung iſt um ſo mehr zu bedauern, als die heutige Marktlage noch geſtattet, in den meiſten Sorten eine weilt ühere Produktion abzuſetzen, während dies ſich in abſehbarer eit durch Brendigung des eng iſchen Kohlenſtreiks ändern Wird, Die Nachfrage iſt vielmehr trotz der in den laßten Monaten ſtändig angewachſenen Lieferungen an die deutſchen Verbraucher immer noch dringend geblieben. a die Preiszwangswirtſchaft den Abſchluß von Jahres⸗ verträgen im Inlande erſchwert, iſt es nicht möglich, über die Zukunft ein ſicheres Bild zu gewinne“) eer, . Kapftalrednuktion der Portland⸗Zementwerk Diebes⸗ heim⸗Neckarelz. Die HV. beſchloß eine Herabſetzung des Grundkapitals von 800 000 auf 200 000„ in der Weiſe, daß der Nennwert der 1000 Stück StA, von 800 auf 200 4 herab⸗ gemindert wird. 5 deßb⸗ Kapitalzuſammenlegung 89:1 der Pfalzbrennerei AG. in Landau. Die HV. in der 16 108 StA. und 500 VA. ver⸗ treten waren, beſchloß einſtimmig die Fortführung der Geſell⸗ ſchaft, die Zuſammenlegung des AK. im Verhältnis 80: 1 und damit Herabſetzung des von 480 000 auf 6000 /¼, die Abſchaffung der VA. und die Erhöhung des AK. um 94000 auf 100 000. Die neuen Akkien ſind. zu pari von einem Konſorttum übernommen. Als Vorſtaubd wurde Hugo Waoil beſtellt. Mehr als das gan-e Aktienkapital verloren. Die Tuch⸗ fabrik Gladbacch AG., deren AK. 1075 000, beträgt, verzeichnet im Gg. 1025/26 einen Verluſt von 1252 283, ſo daß mebhr als das geſamte AK. als verloren angeſehen werden kann. 1 n Dentich⸗tchecholorakiſcher Zuſammenichluß in der elektrotech⸗ niſchen Jnduſtrie unter Betelligung der A. In der Verwaltunas⸗ ratsitzung der Krizik⸗Werke wurde eine Reihe wichtieer Be⸗ ſchlliſſe gefaßt, die für die künktige Entwicklung der elektrotechniſchen Jubuſtrie von welttragender Bedeutung ſind. Unter vollſtändiger ufrechterhaltung der Selbſtändigkeit der Krizik⸗Werke wird die odenbacher Maſchinenfabrik in eine neue AG. ein⸗ 2 gebracht, an der ſowohl die Krizik⸗Werke als auch die A E G. aritätiſchbeteiligt ſind, und mit welcher der Kontaft mit em führenden Welt⸗Konzern, der General Electric⸗ Company hergeſtellt wird, um die Patent⸗ und Konſtruktions⸗ fortſchritte der genannten Unternehmer automatiſch auf die iſche⸗ 2 iſche Ubergehen zu laſſen. Die neue Firma wird ACG.⸗Krizik protokolliert werden. Die Höhe des As. iſt noch Richt genan ſeſtgeſetzt, ſie dürſte ſich aber um 15 Mill, tſch. Kronen bewegen. Der Beſitzſtand der übrigen, bisher von der Krizik⸗Werke AG. betriebenen Unternehmen ſind das Kabelwerk und Iſolierwerk Ca Die Ereigniſſe an den internationalen — Seldmärkten Vor zahlreichen neuen Diskontſenkungen— Der Er ſolg der engliſchen Konverſionsanleihe— Die Anleihe⸗ verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Rumänien— Goldtransporte im Flugzeug Die Lage an den internationalen Geldmärkten wird ge⸗ kennzeichnet durch die allenihalben vorhandene Tendenz zur Senkung des Zinsniveaus und ferner durch die Beſtrebungen zahlreicher Länder, ihre Währung zu ſtabiliſieren. Solche Stabiliſterungsverſuche ſind gegenwärtig in Gang in Frank⸗ reich, Italien, Polen, Eſtland, Griechenland und in Braſilien, während andere Länder, wie Belgien, Norwegen, Chile und Mexiko im Begriſf ſind, nach vollzogener Valutaſtabiliſierung den Wiederaufbau der nationalen Wirtſchaft auf der neuen Währungsgrundlage zu betreiben. Die Senkung des inter⸗ nationalen Zinsniveaus darf als ein Zeichen für die weit fortgeſchrittene Normaliſterung der Weltwirtſchaft aufgefaßt werden, wenn natürlich auch im einzelnen Fall beſondere Motive den Ausſchlag geben werden. Nachdem im neuen Jahr die deutſche Reichsbank mit der Senkung ihrer Diskontrate um 1 v. H. auf 5 v. H. voran⸗ gegangen iſt, konzentriert ſich das Intereſſe des Markts natur⸗ gemäß auf die Schritte, die die Notenbanken von England und der Vereinigten Staaten ergreiſen werden. Der Londoner Markt iſt ja für die Diskonſſenkung um ½ v. H. auf%½ v. H. ſchon längſt überreif, ſo daß die Eity für jeden Donnerstag des Januar dieſe Maßnahme mit Beſtimmtheit erwartet 5 aher jedesmal bisher enttäuſcht wurde. Da der dortige Privatdiskont ſchon ſeit Wochen bis 1 v. H. niedriger als der öproz. Bankdtskont iſt, hat die Bank von England die Eiirteag über den Markt gänzlich verloren. Auch die ſchnelle Stärkung des Pfundkurſes würde für die Senkung ſprechen. Der Kurs wird weſentlich geſtützt durch die großen deutſchen Käufe von Sterlingwechſeln in London, die ihrerſeits veran⸗ laßt ſind durch die augenblicklich großen Käufe Deutſchlands an Weizen, Mais, Baumwolle und Wolle. die es am eng⸗ liſchen Markt erwirbt und daher mit engliſchen Wechſeln be⸗ zahlt. it Rückſicht auf die Nähe des Ultimos glaubt man in der City, daß die Diskontſenkung erſt im Laufe des Februar kommen wird. Newyork dürfte dann ſchnell folgen, um dem Druck der aus London zurückfließenden amerika⸗ niſchen Depoſiten zu entgehen. Auch das bisherige enge Zu⸗ ſammenarbeiten der Bankverwaltungen in London und New⸗ gork wird ſchon dafür ſorgen, daß im Intereſſe des Pfund⸗ kürſes die Zinsdifferenz zwiſchen beiden Plätzen nicht lange zu gering bleibt. Nachſtehend geben wir eine anlhentiſche Juſam⸗ meuſtellung der jetzt lam 27. Januar 1927) geltenden Diskont⸗ ſätze der großen Notenbanken:(in v..) Berlin 5 Prag 5 Kopenhagen 3 Danzig 5 Warſchau 9757 Stockholm 4¼ London 5 Bukareſt 7 Oslo 4— Dublin 5 Belg rad 8 Helſingfors 7½ Newc Nork 4 Sofla 10 Rom 7 Amſterdam 3% Athen 10 Madrid 5 Paris 6¼¹ Kowno 7 Liſſabon 8 Brülſſel 75 Reval 8 Bombay 5 Jüri 3 Riga 13 To klo 6,57 Wien 76½ Moskau 10 Kapſtadt Budapeſt 6 5 Für die allernächſte Zeit werden außer in London und New Nork weitere Diskontermäßigungen er⸗ wartet in Frankreich, Jtalien, Schweden, Bel⸗ gien, Ungarn, Polen und Finnland. Die ſchwe⸗ diſche Reichsbank hat die Senkung von 4½% auf 4 v. H. für den 1. Februar bereits angekündigt. Für die internationalen Geldmärkte kommt naturgemäß der in New Nork zu erwor⸗ tenden Maßnahme erhöhte Bedentung zu. Der Hauſſebe⸗ wegung an der dortigen Effektenbörſe fehlt in weitem Maße das ſtark ſpekulative Moment, das zu Anfang des vorigen Jahres zur Diskonterhöhung Anlaß gegeben hatte. Aus dem weſentlichen Rückgang der Kreditbeanſpruchung der Bundes⸗ Reſervebanken läßt ſich ferner ſchließen, daß die amerikaniſche Hochkonjunktur gegenwärtig nicht überwiegend auf der Finan⸗ zierung auf Kredit beruht. Ergeben ſich ſomit für eine Dis⸗ kontſenkung keinerlei innerwirtſchaftliche Bedenken, ſo erſor⸗ dert das vitale Intereſſe Amerikas an weiterem Kapital⸗ abfluß zwecks Verminderung der Goldbeſtände bezw. Ver⸗ hinderung weiteren Goldzufluſſes im gegenwärtig ſo gün⸗ ſtigen Augenblick die Diskontermäßigung, für die alle bank⸗ politiſchen Vorausſetzungen gegeben ſind. Der Jahreswechſel brachte auch dem Londoner Geldmarkt in gewiſſer Hinſicht einen Tendenzumſchwung. Am 29. Dez. hörte man zum letzten Mal von bdeutſchen Goldkäufen in London, die ja in den Wochen vorher ſtarken Einfluß auf den Markt ausgeübt hatten, indem ſie zur Befeſtigung der Pri⸗ vatdiskontſätze beitrugen. Um Ultimo herum machte ſich da⸗ gegen ſchon die bis heute anhaltende e des euro⸗ päiſchen Kontinents 8 Sterlingwechſeln geltend, an der gerade Deutſchland aus den oben angegebenen Gründen her⸗ vorragend teilnimmt. Die Beträge deutſcher Guthaben die auf ſolche Weiſe nach London gelegt worden ſind, ſind ſehr erheblich und haben zeitweiſe den Markkurs erheblichem Druck nach unten ausgeſetzt. Dieſe Tendenz wird etwas nachlaſſen, ſohald die erwartete Diskontſenkung in London zur Tat⸗ ſache geworden ſein wird. Die deutſchen Gelder haben aher nicht nur auf dem Dollar⸗ in Bodenbach, die Chondolr⸗Metallwerke AG. in Bodenbach und die linenthaler Maſchinenſahrſk; ſie bleiben unverändert aufrecht, und es iſt geplant, dieſe Betriebe in eine neue Geſellſchaft mit der Zentralleitung in Prag⸗Carolinenthal zuſammenzuſaſſen. Das Earolinenthaler Werk erweitert ſein derzeitiges Fabrikationspro⸗ gramm durch den Ausbau der Apparatkefabrik, in der dle Serien⸗ erzeugung von Hoch⸗ und Niederſpannungsapparaten ſowie die Fa⸗ brikation von Bretter⸗ Schaltanlagen durchgeführt werden wird, für welche Arbeiten es ſich die Erfahrungen und Konſtrultionen des ACG.⸗Konzern geſichert hat. Abſchlüſſe Sachtleben Ac. für Bergbau und chemiſche Induſtrie in Köln. Für 1928 iſt lt. K. Z. eine Dividende von mindeſtens vorausſichtlich werde die Dividende 10 v. H. zu erwarten; noch etwas höher ausfallen. Die Geſellſchaft hat für 1925. als ſie noch in Gewerkſchaftsform betrieben wurde, 500%¼ Ausbeute verteilt. Inzwiſchen iſt nun der Umtauſch der Kuxe in je 7000, Aktien Nennwert erfolgt, ſo daß für 1928 eine Dividende von etwa 7 v. H. anzuſetzen wäre. C. Großmanu AG. in Koburg. Vorausſichtlich wieder 10 v. H. Dividende. Ac. Schwabenbräu in Düſſeldorf, Für 1924/23 weiſt die Geſellſchaft nach 241 000(225 000)/ Abſchreibungen 475 000 811 000).% Reingewinn aus und bezahlt 14(12) u. H. Divi⸗ dende. Die Rücklagen erhalten 150 000(300 000) /¼, vor⸗ getragen werden 28 000%(wie i..). Hofbrän AG., Bamberg und Erlangen. Die Geſell⸗ ſchaft verteilt für 1925/6(30..) nach 167 692(219 152) 4 Abſchreibungen wieder 8 v. H. Dividende auf 9,5 Mill. AK. „Elbe“ Damyfſchiffahrts⸗Ach. in Hamburg. Die Ver⸗ waltung beantragt bei der HB. am 21. Febr. den im Gg. 1926 erztelten Reingewinn von etwa 48 000% zu Abſchreibungen zu verwenden(i. V. 6 v. H. Dividende). und Sterling⸗Wechſelmarkt Anlage gefunden, ſondern ſich in ſteigendem Maß auch an ausländiſchen Anleiheemiſſionen be⸗ teiligt. So ſind in großem Umfang deutſche Zeichnungen auf die 20⸗Meill. Guldenauleihe der Stadt Paris beobachtet worden, die bei 7% iger Verzinſung zu 95½ v. H. in Holland aufgelegt wurde. Mehrere Miutarden Gulden ſollen auf dieſe kleine, aber ſehr günſtige Anleihe gezeichnet worden ſein! Auch ſouſt ſcheint die neuere franzöſiſche Auleihepolitik erfolgreich zu ſein. Die Regierung hat dieſer Tage mit einem Schweizer Konſortium eine Anleihe von 130 Mill. Schweizer Franken zu 7 v. H. für die frauzöſiſchen Staatsbahnen abgeſchloſſen, von denen je 25 Mill in Holland und in Schweden aufgelegt werden ſollen. Für die weitere Entwicklung des franzöſiſchen Finanz⸗ und Währungsproblems wird die endliche Annahme des franzöſiſch⸗amerikaniſchen Abkommens über die Kriegs⸗ ſchulden im Parlment, die von Poincaré für Anfang Februar in beſtimmte Ausſicht geſtellt worden iſt, von entſcheidender Bedeutung ſein. Großer Erfolg war der jüngſten engliſchen 4% igen Konverſionsanleihe beſchieden. Auf dem Weg des Umtauſchs fällig werdender höher verzinslicher Anleihen wurden 128,6 Mill. Pfd. Sterling und gegen Bareinzahlung 81,29 Mill. Pfd. Sterling, zuſammen alſo 210 Mill. gezeichnet, wodurch die Ablöſung einer viel größeren Schuldenſumme möglich wird, als zunächſt beabſichtigt war. Die günſtige Lage an den internationalen Geldmärkten hat mehrere Regierungen veraulaßt, die Fundierung bezw. Kon⸗ perſion ihrer alten Schulden durchzuführen bezw. vorzuberei⸗ ten. Dieſe Transaktionen werden naturgemäß in der Folge ihren Einfluß auf die Geldmärkte geltend machen. Zunächſt ſind die Maßnahmen Italiens zu erwähnen, das nach der Kon⸗ zentration der Notenausgabe in der Banca'talia zur Ein⸗ zlehung aller kurzfriſtigen Schatzſcheine im Geſamtbetrag von 20% Milliarden Lire ſchreitet, um dadurch die Deflation und damit die Währungsſanierung zu ergwingen, ohne dadurch den Paſſivſaldo der Zahlungsbilanz, der der eigentliche Grund für die daüernde Kursgefährdung der Lira iſt, beſeitigen zu kön⸗ nen. Sehr ſchwierig geſtalten ſich nach unſeren Informationen die ſchwebenden Verhandlungen mit Rumänien, bei denen Ru⸗ mänien nicht nur größere Anleihen für ſtaatliche und private Zwecke wünſcht, ſondern auch die Regelung der alten deutſch⸗ rumäniſchen Streitfragen(Kriegsnoten der Banca Generala u..) fordert. Deutſchland proteſtiert indeſſen gegen die Annul⸗ lierung der 1,2 Milliarden Goldlei rumäniſcher Anleihen, die ſich bei Kriegsausbruch in dentſchen Händen befunden haben und hat ein Intereſſe am Abſchluß grüßerer Eiſenbahnmaterial⸗ lieferungen für die dentſche Rohſtahlgemeinſchaft. Wenn der Abſchluß der ſchwierigen Verhandlungen demnächſt gelingen ſollte, würde Rumänien in den Beſitz von ausreichenden Mit⸗ teln gelangen, die ihm die Stabiliſierung des Leikurſes ermög⸗ lichen würden. Auch die ſpaniſche Negierung hat die Konſolidierung aller Schatzanweiſungen, die bis zum Jahre 1931 fällig werden, in Angriff genommen, indem ſie die Stücke gegen eine auf 50 Jahre laufende Amortiſationsanleihe umtauſcht. In Oeſterreich hat die günſtigere internationale Geldlage dazu geführt, daß die Regierung ein großartiges Finanzie⸗ rungsprogramm für Staat und Wirtſchaſt durchzuführen be⸗ ginnt. Außer einer großen Inveſtitionsanleihe wird bekannt⸗ lich in dieſen Tagen die Befundierungsanleihe für die Zentral⸗ bauk dentſcher Sparkaſſen aufgelegt werden. Wenn die Pläne der Regierung gelingen, dürfte die finanzielle Baſts der beſter⸗ reichiſchen Wirtſchaft eine weſentliche Stärkung erfahren. Noch nicht ſo weit iſt man in Eſtland, das mit Hilfe und Garantie des Völkerbunds demnächſt ſeine erſte Auslands⸗ anleihe aufnehmen wird, mit deren Ertrag es ſeine Währung — die letzte Papiermarkwährung Europas— auf Goldbaſis ſtellen will. Die neue Goldvaluta ſoll als Währungseinheit den hundertfachen Betrag der jetzigen Eſtmark erhalten. Während ſo die ſanierungsbedürftigen Staaten Europas eifrig am Werk ſind, um mit eigener oder fremder Hilſe ſich von der Laſt ihrer ſchwebenden Schulden zu befreien oder die Sa⸗ nierung ihrer Finanzen und Währung zu vollenden, bemühen ſich die Notenbanken der ſanierten Länder, wie Deutſchland, England und Belgien, den internationalen Geldanstauſch immer vollkommener zu geſtalten. Das jüngſte Profekt dieſer Art iſt bekanntlich der Verſuch, den Goldpreis zu ſtabiliſteren. In Zuſammenhang damit hat auch die Verwendung des Flug⸗ zeugs als Mittel der Goldarbitrage zwiſchen einzelnen Län⸗ dern erhöhte Bedeutung gewonnen. Die Koſten ſtellen ſich natürlich etwas anbers als bei der Beförderung zu Land oder zu Waſſer. Der 0 01 bedeutet aber andrerſeits eine un⸗ weſentliche Abkürzung der Transportdauer und daher eine exakter arbeitende Arbitrage, die den Ausgleich von Markt⸗ ſvannungen leichter als bisher ermöglicht. In arößerem Um⸗ fang wird von bieſer Verſendungsart ſchon zwiſchen Dontſch⸗ lanb und England Gebrauch gemacht. wo Köln als günſtigſter Frachtort zum Zeutrum der Goldarbitrage geworden iſt. behaupten. Dr.—er. Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrel Mannheim nt Sack. zahlbar in NM. ‚ tliche Preisnotierungen vom 31 Januar 1927. Weizen Haſer ausländ. Wleſenheu loſe.90..60 . „ aus 99.75 32.50 Wimeht pen Sack 19.—-19.25 Rotkleeheu—.—.— Roggen inl. neuer2.—.—] Wmehl. Spez.0 Sp. 40—.-40.25 Lug.⸗Kleeh. loſe.10..90 „ ausl. 27.50 28.— Welzenbrotm m. S 28.50 30.25„„ neues.00-.00 Brau⸗Gerſte(int· Roggenmehl mit S. 37.—.39.— Preß⸗Stroh 450..90 ausl.) 25.— 80.50] Weizenkleie m. Sack 13.25.—.— Gebund. 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Döring Adam Flachs und Frau geb. Kuhn Franz Lang und Frau geb. Kuhn Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 3. Februar, nachm. 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 1. Seelenamt ist Freitag, den 4. Februar, 9 Uhr in 1 5 58 7 Belleidsbesuchen bitten wir höfl. Abstand zu Haden killiclungen hekannt billig abzugeben. 43410 binzenhöfer Möbelgeschäft und Schrelnerel Augartenstraße 38 Auf Wunſch Zahlungs⸗ erleichterung. Unſer Forsiall teurerLadenmieie und Angestellten- Spesen biete zu noch nie dagewe· enen Preisen an Küchen, naturl u echt Pitch- pine 169.—,198.,225.— bis 550.— Einzel- möbel jeder Art spottbillig. Der weitest Weg lohn Mödelh. Carl Graff Todesanzeige. Nach kurzer, schwerer Krankheit, verschied heute meine liebe Frau. unsere unvergegliche, treubesorgte Mutter. Großmutter, Schwiegermutter und Schwester, Frau dakobine Bachmann geborene Lösch. Mannheim, den 31. Januar 1927. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: dakob Bachmann, fRneinaustrate 5. Von Beileidsbesuchen wird gebeten, abzusehen. Feuerbestattung am Mittwoch. 2. Februar 1927, 2 Uhr, im hiesigen Krematorium. *3336 Zahlreiche Dankschreiber. · die an Gesichtshaaren, Warzen, Leber- klecken leiden finden unbedingt sichere erfolgreiche Behandlung im Institut für Gesichtspflege 83 Luise Mailer“ Beratung kostenl.- 20jähr. Prexis- Aerztl Empfehlungen 88 tägl. v9-7 Uhr annhelm, 5 1, 6 1 freppe gegenbber Landauer Fdeen Mebizinal⸗ er umtsphyſikus Dr. med. N. in W. hat mit ger b a⸗Seife dei Ekzem und riſſiger Haut 9 8 555 erzielt Per St. M.—65. 30% verſtärki M ur Nachbebandlung iſt Herba⸗Creme deſond, Wempf. Zu bab. in allen W Drog. u. Parfüm. ferreneinmefkrohen erosse Auswahl. billige Preise.3404 ———— 2— 4. ep. Damen, Herren u. Schm. vermiet. u. ſucht Tatterhingerſtr. ic, a. erſall, Tel. 39 540. — aele Aue 85— Sie und ſucht 14 Wohnungsbüro, 4, 18, Tel. 30 386 85 23884 SrfnſetUngen 100 Lbere Iimmer b Oststadt Elegant. großes möbl. Zimmer mit el. Licht u. ev. Tel.⸗Benütz. an ſol. 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Jeder Arbeitnehmer, für den im Kalender⸗ jahr 19260 Steuermarken geklebt worden ſind, iſt verpflichtet, innerhalb des Monats Januar 1927 ſeine Steuerkarte und die Einlagebogen, die im Kalenderjahr 1926 zum Einkleben und Entwerten von Steuermarken verwendet wor⸗ den ſind, an dasjenige Finanzamt abzulie⸗ fern, in deſſen Bezirk er am 31. Dezember 1926 ſeinen Wohnſitz oder in Ermangelung eines inländiſchen Wohnſitzes ſeinen gewöhn⸗ lichen Aufenthalt hatte. Bei der Ablieferung oder Zuſendung der Steuermarken iſt gleichzeitig die Nummer der Steuerkarte für 1927 und die Behörde, die dieſe Steuerkarte ausgeſtellt hat, ſowie die Wohnung am 31. Dezember 1926 anzu⸗ geben. 387 Die Verſäumnis der Einlieferungspflicht der Steuermarken iſt nach§ 377 A. O. mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 10 000 RM. be⸗ droht; außerdem kann die Einlieferung durch die im§ 202 A. O. vorgeſehenen Strafen bis zu 5000 RM. oder eine entſprechende Haft, erzwungen werden. Die Arbeitgeber ſind nach 8 58 Abſ. 2 St. A. D. B. verpflichtet, dieſe Aufforderung in den Arbeits⸗ und Geſchäftsräumen durch An⸗ ſchlag öffentlich bekannt zu machen. Dieſe Verpflichtung beſteht auch für die Arbeitgeber, die den Steuerabzug vom Arbeitslohn im Ueberweiſungsverfgßren durchführen, da ſich unter ihren Arbeſtnehmern ſolche befinden können, für die im Laufe des Jahres von einem anderen Arbeitgeber Marken geklebt worden ſind. Betriebsweiſe Einlieferung iſt zuläſſig. Bei dieſer Gelegenheit wird auch an die Ein⸗ reichung der Steuerabzugsbelege im Ueber⸗ weiſungsverfahren erinnert, auch hier gilt als Schlußtermin der 31. Januar 1927. Mannheim, den 29. Januar 1927. Finanzamt Mannheim⸗Stadt. Finanzamt Maunheim⸗Neckarſtadt. Amntl. Jeröffentlichungen der Stadt Mannheim Mben Frelbunk! Kuhfleisch.e der Freibauk Bfennholzversteigerung. Die Forſtverwaltung der Stadt Mann⸗ heim verſteigert am Donnerstag, den 3. 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Februar 1927 1 1 e en din ae eeeidd i Fene NNr. 1600. 1800. 7100, 5 7 emeinschaftsfilm: Das Grahmal des unbekannten Sold 2 Einer der größfen Märmer Une Husst rtragen von lle. von Gerlach— 88 0 5 Kaete w las n der Welfgeschichfe Wer Autang 8 Uhr Ende 95% Uhr Ne 1 IJ 99 81 Bun: dnert 5 2 ns* 2 er Vater ns Godeck 8 Tragikomödie in 8 Akten.— Aud edw Hedvia Lallt Haupf-n. Schlugteil kin film ron nie dagewesen, Besstzung! 4 Albert Steinrück Werner Kraus 805 des Bismarck-Films: kiugen Klöpfer Fritz Kampers 25 flansgrausewetter Heinr. George 9 0 Elsa ſeman7 Camiila v. Hollay auf heute abend 8 Uhr zur 9 emlefe eeeeeeeeee —— 2 1862—1898 5 aus Deutschlands grögter Zeit! kin deschichtsgemälde von 50 gewaltigen Ausmaßen. 5 5 5 4* Beifilm:.18..50 85 Uhr. 5 Biem arck: 400,.15..35-10.30 Uhr 15 1 zu„Uebertlüssige Menschen“ vorigen Jahr und vor ein paar Tagen nicht ges ehen haben, zur gefl. Kenntnis, daßg dieser zum Verständnis des II. Teiles nicht nötig ist. letzterer ist vielmehr unab- hängig vom J. Teil. Denzenigen. die den I. Teil Die hunte Tüte ein Theater für fröhliche Menschen in 15 lustigen Bildern 5 vom Frünung derllaba l. nas daru gebört, Musik: Vietor Coraillus Deufsche Neich 0 Hauptmitwirkende: Ohne ihn waten die Geschichisjahre 1864,1866,1870ʃ7l Sarnou, FfItz Randon, Walter gend, A8trid wenn sie überhaupi gekommen wären, sicherlich PDazu der überaus aktuelle Film Die Wirren in China 5 Der Film schildert in 5 spannen- den Akten die jüngsten Bege- benheiten aus dem Reich d. Mitte. Naturfilm u. Trianon- Woche. Es wird gebeten, nach Mög- lichkeit die Anfangszeiten innezuhalten, jedoch kann d. Eintritt jederzeit erfolgen. Jugendliche zahlen zur ersten Vorstellung halbe Preise! Grolles Künsfler-Orchester! Leitung: Kapellmstr. Otto Apfel ssen, Henm Lorenzen, Joseph Römer 5 LEAe 105 Neer und Delar Tänzerpaar vom Folice Bergeres, Paris. Drucksachen ue feſcrr e un Druckerei Ur. kHaas, G. m. b.., Mannhelim, E 6, 2. 20 Girls 40 Mitwirkende anders ausgefallen und Wir häten die Einigunq— 10 aller deuischen Landet kaum 1871 erhelfen. 17 535 lanos Bühnenausstattung nach ei dem heulgen Perteiader und den Sonder- Sernteeer udere, f kiaeen mender Tnder ut es en Gnt Mumdretlame 200 Und Aastüng iu de belel M ln 40 1 8 2* Einersagt's dem Anderen. N eee Geburfssfunde deS daß die Darbielungen im Scala- Theaier weder 12 E Musfkalische Leitung: D U ch 7 Ich einzig dastehen. Daher auch der große Andrang. a. Munsch m. Taufbsreahflgung Der Komponist 2 8 2N 2l 8—. ben 819 prelse von 5l..60 bis 5i. 6 Klein Lilo 10 kel Kölfe erhöhten Prei801 Aufücczudenken und die grogen geschichſhchen bei ihrem persönlichen Aufheten entſſammt die 5 b1 E 2 ren- u. Vorzusskarten ungültig. 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