m. ꝛer er er⸗ zel —— * — * n 8 en n 9—— Wittwoch, 9. Februar Neue Mannheimer Bezugspreſſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus Sder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wittſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 5— vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waddhofſtr. 6, Kbieſſe Gene 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Abdreſſe. Generalanzeiget Mannheim. Erſcheint wöchentl. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe 0 0 Mann eImer Gonoral An el or i iebsſtö— berechti keinen Eie anrichen ſir eurgeſalene gn beſcedgfle— cpreis 1o Pfenniq 1927— Nr. e6 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗Pk. Reklamen —4.⸗M. Kollektiw⸗Anzeigen werden höher Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Gernprecher ahne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben WMannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der CTechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht ũũũ p/ TT Starke Hand“ oder Nachgiebigkeit? 8 London, 9. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Erklärung Baldwins im Parlament, daß von irgend welchen Verhandlungen mit den Kantonminiſtern oder anderen in Bezug auf die Bewegung der engliſchen Truppen ſelbſt⸗ zerſtändlich keine Rede ſein könne, wird von der konſervativen Preſſe als eine Erfüllung ihrer Forderungen nach der ſtarken Hand aufgefaßt, doch dürfte die mit Spannung er⸗ wartete Rede, die Außenminiſter Chamberlain heute im Unterhaus über die chineſiſche Kriſe halten wird, in dieſer eziehung eher Beruhigung als eine Drohung bringen. Man erwartet, daß die Debatte, die ſchon geſtern ſehr ſcharf ein⸗ etzte, obwohl nur die ofſiziellen Parteiführer ſprachen, nach den Erklärungen Chamberlains außerordentlich heftige JFor⸗ men annehmen wird. Die Nachrichten der Morgenblätter aus China wider⸗ prechen ſich bezüglich der Aufnahme des amerikaniſchen Vor⸗ tolagee, Der im allgemeinen gutunterrichtete Korreſpondent —— Chieago Tribune“ in Schanghai erklärt zu wiſſen, daß er Vorſchlag vorerſt weder im Süden noch im Norden Chinas Gegeuliebe findet. Als Hoffnungsſchimmer gilt die Wieder⸗ aufnahme der Verhandlungen zwiſchen'Malley und Chen in Hankau. Der engliſche Unterhändler hat, wie gemeldet, in⸗ wiſchen neue Inſtruktionen aus Lon don erhalten, ie gewiſſe Bedenken der Kantoneſen bezüglich der britiſchen rruppen beſeitigen ſollen. Welche Gefahren übrigens von einer Landung der engliſchen Streitmacht in Schanghai, falls ſie wirklich erfolgen ſollte, zu erwarten wäre, darüber legt bereits das Verhalten der erſten Bataillone Zeugnis ab, die, lae ſie in Hankau angekommen ſind, eine Parade ab⸗ en. Kanton will die Konzeſſionen aufheben Die„Newyork Times“ veröffentlichen ein Telegramm aus Schanghai, wonach die Kantonregierung beabſichtigt, die Auſhebung aller ausländiſchen Konzeſ⸗ ſionen zu proklamieren einſchließlich der von Schanghai. Sie werde ſich dagegen bereit erklären, den zu Schaden ge⸗ ausländiſchen Beſitzern Vergütungen auszube⸗ zahlen. Meutereien in der chineſiſchen Armee? London, 9. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Morningpoſt veröffentlicht Berichte eines Miſſio⸗ Rars in Nanſcheng, der Hauptſtadt der Provinz Kiangſie, nach denen die Kantontruppen in dieſer Stadt gementert haben. Die Truppen ſeien ſeit Wochen ohne Soldzahlung geweſen. Es ſei tein Zweifel, daß auch an anderen Stellen der nationalen rmee Meutereien ſtattfanden, die mit aller Gewalt unter⸗ drückt wurden. 7 Polens böſer Wille Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Von denßfieblicher polniſcher Seite wird zu der Ausweiſung der eutſchen Direktoren aus Oberſchleſien ein Kommentar ver⸗ breitet, der die Dinge völlig ins Gegenteil verkehrt. In dieſer öchſt ſchwachen Verteidigung des polniſchen Gewaltaktes ſucht 1e Regierung den Anſchein zu erwecken, als ſei Ia achgeben nicht möglich geweſen, da man in Berlin den 11 organg zu einer Preſtigefrage gemacht habe. Das iſt natür⸗ ich eine leere Ausrede. Während der ganzen Verhandlungen pat Polen, wie uns von unterrichteter Seite noch ausdrücklich beſtätigt wird, eine derartig intranſigante Haltung ein⸗ genommen, daß man in Kreiſen der deutſchen Delegation chon ſeit längerer Zeit den Bruch kommen ſah. Die War⸗ chauer Amtsſtellen ſind offenbar von vornherein mit böſem illen an die Beratung heraugetreten, ſodaß die Schuld an der gegenwärtig kaum mehr zu beſeitigenden Spannung ausſchließlich auf ſie zurückfällt. Polniſcher Dank an Frankreich V Paris, 9. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der polniſche Botſchafter in Paris ſtattete geſtern dem ußenminiſter Briand einen Beſuch ab, um ihm die Be⸗ riedigung ſeiner Regierung auszuſprechen, mit der ſie den von der Botſchafterkonferenz genehmigten Akkord in der ntwaffnungsfrage aufgenommen habe. Der Bot⸗ ſchafter ſtattete dem Außenminiſter im Namen ſeiner Regie⸗ rung den Dank für die Bemühungen des franzöſiſchen Kabi⸗ netts ab, die einen weſentlichen Teil zu dem Erfolg der Ver⸗ handlungen beigetragen hätten. Sur Sprachenforderung an die Danziger Eiſenbahner In der Angelegenheit der Forderung der vpolniſchen Eiſenbahndirektion zur Erlernung der polniſchen Sprache durch die Danziger Eiſenbahnbeamten deutſcher Zunge hat der Senat der Freien Stadt Danzig nunmehr die Entſchei⸗ dung des Völkerbundskommiſſars in Danzig angerufen. Die Forderungen der polniſchen Eiſenbahnverwaltung in ißrem bekonnten Spracherlaß ſtehen in Widerſpruch mit der Ent⸗ ſcheidung des Völkerbundskommiſſars Haking vom 5. Sep⸗ tember 1921, nach der die Anwendung der polniſchen Sprache nur in beſonderen Ausnahmefällen zugelaſſen und wonach der Gebrauch der deutſchen Sprache unzweideutig feſtgelegt wurde in dem Sinne, daß die Eigenart der Danziger Bevöl⸗ kerung deutſcher Zunge im Eiſenbahndienſt unbedingt berück⸗ lichtigt werden müſſe. Da nun die polniſche Eiſenbahn⸗ Englands verhängnisvolle Ehinapolitik Kritik am Völkerbund Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Vortragszyklus, den die Deutſche Liga für Völkerbund im Reichswirtſchaftsrat veranſtaltet, wurde geſtern durch ein Re⸗ ferat des Grafen Montgelas über„Die Aufgaben der Völkerbundsligen und der Deutſchen Liga für Völkerbund“ ſortgeſetzt. Bemerkenswert war die außerordentlich ſcharfe Kritik, die Graf Montgelas in ſeinen von gründlichſter Sach⸗ kenntnis getragenen Darlegungen an der bisherigen Tätig⸗ keit des Völkerbundes übte. Er wies an zahlreichen Bei⸗ ſpielen nach, daß der Völkerbund noch weit davon entfernt iſt, die Mindeſtforderungen, die man an ihn ſtellen müſſe, zu erfüllen, nämlich, daß er die eigenen Satzungen beobachte. Daß gerade aus einem Kreiſe ſo entſchiedener Anhänger des Völkerbundsgedankens dieſe Feſtſtellung getroffen und ſo einem bei uns vielfach herrſchenden Illuſionismus ent⸗ gegengetreten wird, iſt nur geeignet, die Werbekraft für die Ligen zu ſtärken. Was wird aus dem Gaskrieg? Während der Völkerbund, deſſen vorbereitender Ab⸗ rüſtungsausſchuß ſich am 29. 11. 26 auf den Standpunkt ſtellte, daß ein vollſtändiges Verbot der Herſtellung von Giftgaſen unmöglich ſei, ernſtlich nach Maßnahmen ſucht, um die Ge⸗ fahren eines Gaskrieges nach Möglichkeit auszuſchalten, wird in faſt allen Militärſtaaten eifrig an der materiellen und gei⸗ ſtigen Vorbereitung des Gaskrieges weitergearbeitet. Im Pariſer„Fournal“ wird in einer Artikelſerie nachgewieſen, daß es nicht anginge, den chemiſchen Gaskrieg aus ſentimentalen Gründen zu verbieten. Die gleiche An⸗ ſicht äußert auch die ſozialiſtiſche Zeitung„Homme libre“. In Polen iſt zu Anfang dieſes Jahres in Warſchau auf dem Zoliborch das chemiſche Forſchungsinſtitut eröffnet worden. Das Kriegsminiſterium hät 20 Morgen Land für den Bau zur Verfügung geſtellt. England gab kürzlich ein vom Kriegsamt bearbeitetes„Handbuch der Gaskriegsführung“ heraus wegen des Bedürfniſſes, die Kenntniſſe der Schutz⸗ mittel gegen die Wirkungen der Gasangriſfe zu verbreiten. Ein Bericht des Chefs des chemiſchen Kriegsdienſtes der Vereinigten Staaten beſagt, daß Forſchung und Ent⸗ wicklung dieſes Dienſtzweiges im vergangenen Jahre aus⸗ gezeichnete Fortſchritte gemacht haben. Zudem iſt das Genfer Protokoll, welches die Verwendung der Giftgaſe zur Krieg⸗ führung verbietet, von dem Senatsausſchuß für Heeres⸗ angelegenheiten an den Senatsausſchuß für Auswärtige An⸗ gelegenheiten ohne Ratifikation zurückverwieſen werden. Theorie und Praxis ſtehen alſo nach wie vor in aller ſchwerſtem Widerſpruch. direktion einen Sprachenerlaß herausgegeben hat, der die Intereſſen der deutſchen Eiſenbahner Danzigs bedroht, ſo blieb dem Senat der Freien Stadt Danzig nichts übrig, als eine grundſätzliche Klärung durch einen Antrag auf eine Entſcheidung herbeizuführen, nachdem die ſchon im Juni v. Is. erhobenen Vorſtellungen der Danziger Regierung bei der polniſchen Regierung nur den Erfolg gehabt hatten, daß die Friſt für die Erlernung der polniſchen Sprache noch einmal hinausgeſchoben wurde. Franzöſiſche Prüfung der deutſchen Sachleiſtungen Das Pariſer„Journal Officiel“ teilt die Bildung von zwei Komitees mit, durch die in Zukunft die deutſchen Sach⸗ leiſtungen kontrolliert werden ſollen. Zunächſt wird eine tech⸗ niſche Kommiſſion gebildet, in der Beamte und Vertreter der. intereſſierten Induſtrien ſitzen werden und die kaufmänniſche Operationen ausführen wird. Dieſe Operationen werden von einem Kontrollkomitee geprüft, das nur aus Mitgliedern des Parlaments und Beamten beſteht. Lettiſch· eſtniſche Zollunion Die vor einigen Wochen erfolgte grundſätzliche Einigung über eine Zollunion zwiſchen Lettland und Eſtland hat am Dienstag ihren formellen Abſchluß geſunden. Der Außen⸗ miniſter Eſtlands Dr. Akel ſtattete dem lettiſchen Außenmini⸗ ſter Zeelens einen Gegenbeſuch ab, wobei das Vertragswerk feierlich unterzeichnet wurde. Der eigentliche Zweck des Be⸗ ſuches iſt allerdings wohl eine politiſche Ausſprache geweſen, da die Garantiepaktverhandlungen mit Rußland in ein entſcheidendes Stadium vorgerückt ſind. Der Unterhändler 7—55 Awalow hatte im letzten Moment die Abreiſe ver⸗ hoben. Der unterzeichnete Vertrag iſt ein Vorvertrag zur eigent⸗ lichen Zollunion, die erſt nach einem Uebergangsſtadium, das mehrere Jahre in Anſpruch nimmt, in Kraft treten kann. Da Eſtland ſich nicht zur Münzunion mit Lettland entſchloſſen hat, wird auf eſtniſcher Seite die neue Geldeinheit, der Eeſt, welcher im Verhältnis von:0,7209 zum Goldfranken ſteht, zur Grundlage der Zoll⸗ und anderen Tarife gemacht. Zwi⸗ ſchen beiden Staaten wird ein Schiedsgericht alle Meinungs⸗ verſchiedenheiten ſchlichten. Bis zum endgültigen Inkrafttre⸗ ten der Zollunion wird ein vorläufiges Wirtſchaftsobkommen die Beziehungen zwiſchen Eſtland und Lettland regeln. Probleme der Weltpolitik Was bei uns die Regierungserklärung iſt, das iſt in Eng⸗ land die Thronrede. Es war deshalb klar, daß man dieſem für geſtern angeſetzten Ereignis ſchon ſeit langem mit beſonde⸗ ren Intereſſe entgegen geſehen hatte. Dies umſomehr, als man gelegentlich dieſer traditionellen und hochoffisiellen Auslaſſun⸗ gen nähere Aufſchlüſſe über die Probleme erwartete, die ſeit langer Zeit dauernd im Mittelpunkt der weltpolitiſchen Er⸗ örterungen ſtehen, nämlich über Englands China⸗ und Englands Ruſſenpolitik. Leider wurden die Erwar⸗ tungen, die man in dieſer Beziehung hegte, nicht erfüllt. Bevor wir jedoch näher auf dieſe Fragen eingehen, wollen wir ein wenig darauf zu ſprechen kommen, was in der engliſchen Thron⸗ rede mit Bezug auf Deutſchland geſagt worden iſt. Eng⸗ lands König begrüßt den Eintritt Deutſchlands in den Völter⸗ bund und die ſoeben erſolgte Beendigung der Militärkontrolle als Meilenſteine auf dem Wege zur europäiſchen Verſtändi⸗ gung. Dieſer Hinweis iſt umſo intereſſanter, als an ſelben Tage, wo im engliſchen Unterhauſe die Thronrede zur Verle⸗ ſung gebracht wurde, im engliſchen Oberhauſe das Problem angeſchnitten wurde, bis zu deſſen Befriedigender Löſung die ganze Verſtändigungspolitik für uns ſtets einen bilteren Nach⸗ geſchmack habe wird, nämlich die Räumungsfrage. Zu unſerer Genugtuung können wir auch diesmal feſtſtellen, daß die Engländer ſich für eine möglichſt ſchnelle Räumung der von fremder Heeresmacht immer noch beſetzten deulſchen Gebiete einſetzen. Das iſt gerade in dieſen Tagen, in denen aus Frauk⸗ reich unſerem berechtigten Verlangen auf Freigabe des deut⸗ ſchen Bodens wieder allerhand Schwierigkeiten gemacht wer⸗ den, für uns zweiſellos ein gewichtiger Rückhalt. Unſre außen⸗ politiſche Leitung wird gewiß nicht verſäumen, ſich ihrer dienſt⸗ bar zu machen. Den Franzoſen und Polen freilich wird dieſe engliſche Einſtellung wieder ſchwer auf die Nerven fallen. Die Eng⸗ länder wiſſen jedoch, warum ſie dieſe Politik auf weite Sicht befolgen. Ein gewichtiger Grund hierfür iſt vor allem das eng⸗ liſche Beſtreben, gerade in dieſer Zeit, in der England mit den ſchwierigſten außenpolitiſchen Problemen ringt, auf dem Kon⸗ tinent eine Einheitsfront herbeizuführen. Zu dieſem Zwecke möchte man vor allem auch Deutſchland zufrieden ſtellen und das kann man hinſichtlich der Beſatzungsfrage umſo bereit⸗ williger, als England ja an der Aufrechterhaltung der Be⸗ ſatzung nicht unmittelbar intereſſiert iſt. An dieſer Befrie⸗ digung Deutſchlands iſt man in England augenblicklich umſo mehr intereſſiert, als man damit rechnet, daß auf der im nächſten Monat in Genf wieder beginnenden Tagung des Völkerbundsrates, die chineſiſchen Fragen von Deutſchland angeſchnitten werden. Ob das zutrifft, möchten wir einſtweilen bezweifeln. Wir haben als„ehrliche Makler“ ja zwar ſchon öfter eine gewichtige Rolle in der Weltpolitik geſpielt. Aber aus der Erfahrung wiſſen wir, daß wer ſich als Dritter in einen Streit zweier Parteien einmiſcht, gar häufig als Prügelknabe herhalten muß. Jedenfalls iſt es charak⸗ teriſtiſch nicht nur für die engliſche Außenpolitik, ſondern auch für die weſentliche Verbeſſerung unſerer internationalen Poſition im Konzert der Völker, daß man von Deutſchland einen ſo gewichtigen Eingriff in die Weltpolitik erwartet. Zum Teil ſprechen hierbei auf engliſcher Seite auch Erwägungen mit, die man im bürgerlichen Leben als Ausfluß eines böſen Gewiſſens anſprechen würde. Die Engländer ſind ja zwar in dieſer Hinſicht von beträchtlicher Weitherzigkeit. Immerhin werden auch ſie bei dieſer Gelegenheit nicht darum herum⸗ kommen, eine Parallele zu ziehen zwiſchen China und Deutſch⸗ land, die beide durch den überheblichen Standpunkt, daß Macht vor Recht gehe, in Schach gehalten werden ſollen. Und die Enugländer ſind klug genug, um zu erkennen, daß die Ver⸗ hinderung ſolcher Debatten vor dem Völkerbundsrat ſchon ein Entgegenkommen wert iſt. Aus ſolcher Ausſprache auf der Genfer Weltbühne könnten ſich nämlich Konſequenzen für Deutſchland ergeben, die für die ehemaligen Alliierten höchſt unerwünſcht wären. Der Artikel 19 der Völkerbund⸗ ſatzungen, der bekanntlich beſtimmt, daß Verträge, deren An⸗ wendung nicht mehr in Frage kommen, ſowie internationale Verhältniſſe, deren Aufrechterhaltung den Weltfrieden ge⸗ fährden könnte, von der Völkerbundsverſammlung von Zeit zu Zeit einer Nachprüfung unterzogen werden ſollen, dieſer Artikel gilt nämlich für Deutſchland und die un⸗ erträglichen Verhältniſſe an ſeiner Oſtgrenze nicht minder, als für China, wo man nicht länger mehr ge⸗ willt iſt, das Joch der ſeinerzeit aufgezwungenen Unter⸗ drückungs⸗ und Ausbeutungsverträge zu tragen. Die anfängliche Kriegsbegeiſterung großer Teile der eng⸗ liſchen Bevölkerung iſt denn inzwiſchen auch gründlich verflo⸗ gen. Man zerbricht ſich jetzt in Downingſtreet den Kopf dar⸗ über, wie man ihn aus der Schlinge der Kriegspolitik wieder herausziehen kann, ohne das engliſche Preſtige allzuſehr zu beeinträchtigen. Während der paar Wochen, in denen die nach China entſandten Streitkräfte noch auf dem Meere ſchwim⸗ men, hat man ja noch Zeit zum Verhandeln. Dieſe Verhand⸗ lungen werden jedoch immer ſchwieriger, weil die Chineſen ſich auch durch die Entſendung amerikaniſcher Kriegsſchiffe und die italieniſche Bereitſchaft, auf Englands Seite zu kämpfen, nicht einſchüchtern laſſen, ſondern feſt auf ihren For⸗ derungen beſtehen, die ja im Grunde nichs anderes ſind, als die Rechtsanſprüche„die der Völkerbund allen ſeinen Mitglie⸗ dern, zu denen bekanntlich auch China gehört, feierlich zu⸗ billigt. Und wenn jetzt in der engliſchen Thronrede in ſchönen Worten abermals davon die Rede iſt, daß die engliſchen Be⸗ ziehungen zu China„auf der Grundlage von Billigkeit und Gerechrigkeit, von Freundſchaft und gutem Willen“ geregelt werden ſollen, ſo iſt ſchwer erſichtlich, wie England dieſe Ver⸗ ſprechungen in der Praxis halten will, ohne den Chineſen 2. Seite. Nr. 6 Fe Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe Mittwoch, den 9. Jebruar 1927 das ſelbſtverſtändlich doch auch ihnen als dem zahleumäßig größtem Volke der Erde zuſtehende Selbſt beſtimmun gs⸗ recht zu gewähren. Davon aber iſt England noch weit ent⸗ ſernt. Alles Entgegenkommen, was man unter dem Druck der Verhältniſſe ſetzt notgedrungen zu zeigen bereit iſt, be⸗ ſteßt darin, daß man die für Schanghai beſtimmte Truppen⸗ ſendung nicht nach dieſem ſo beſonders kritiſchen Platz, ſon⸗ dern nach Hongkong dirigieren will. Angeſichts der Tat⸗ ſache, daß Hongkong etwa pier Tagereiſen von Schanghaientfernt liegt, hätte ein Streitkorps, das bel ſeiner Abreiſe von England ſeierlich als„Shanghai Defence Force“ gefeiert wurde, ja ſeierlich ſeine Beſtimmung als Verteidigungsmannſchaft für Schanghai gründlich verfehlt. Im übrigen ſieht es einſtweilen nicht ſo aus, als ob es mit bieſer für den maßloſen engliſchen Stolz doch zweifellos reich⸗ lich ſchmerzlichen Nachgiebigkeit ſein Bewenden haben würde. Für uns Deutſche, die wir durch Englands Gewaltherr⸗ ſchaft von der Hungerblockade an bis zum heutigen Tage, da noch immer auch engliſche Truppen auf deutſchem Boden ſtehen, ſo unendlich viel gelitten haben, iſt es naheliegend, über dieſe tägliche noch wachſenden Schwierigkeiten Englands eine gewiſſe grimmige Genugtuung zu empſinden. Die eng⸗ liſche Preſſe macht uns auch bereits Schadenfreude zum Vor⸗ wurf. Wir haben zwar die Tatſache nicht vergeſſen, daß wäh⸗ rend des Weltkrieges in den engliſchen Klubs in Oſtaſien Tafeln mit der Aufſchrift„Hunden und Deutſchen iſt der Eintritt verboten“ angebracht waren, und fühlen uns angeſichts der verhängnisvollen Gewitterwolken über dem ſernen Oſten jedoch viel zu ſehr als Europäer, um nicht an⸗ geſichts der dortigen Verwicklungen uns bis zuu einem ge⸗ wiſſen Grad auch mit England ſolidariſch zu fühlen. Auf unſere Stellungnahme kommt es freilich nicht ſo ſehr an, wie auf die Haltung einer anderen großen europäiſch⸗ aſtatiſchen Macht. Nach allem, was man hört, ſteht das 150 Millionen⸗Volk der Ruſſen in dieſem für die geſamte Weltpolitik ſo auferordentlich verhängnisvollen Konflikt zwiſchen Ching und England reſtlos auf Seiten der aſiatiſchen Macht. Sehr ſeltſam berührt es bet dieſer Sachlage, daß in der engliſchen Thronrede von den, wie man weiz, fortwährend geſpannter werdenden Beziehungen zwiſchen Eugland und Nußland, auch nicht mit einem Worte die Rede iſt. H. A. M Der Vürgerkrieg in Portugal „Dally Mail“ meldet aus Madrid, daß die portugie⸗ ſiſchen Eiſenbahner den Generalſtreik proklamiert haben. Die Regierung habe die Eiſenbahner mobiliſtert und verſuche, Truppen nach Oporto zu ſenden. Die republikaniſche Garde in Faro iſt zu den Aufſtändiſchen übergegangen. Außerdem hat die Mannſchaft des Kriegsſchiffes Bengo gemeutert, das in dieſem Hafen liegt. Die Regierung macht ſich auf den Generalſtreik aller Gewerkſchaſten gefaßt und trifft jetzt ſchon dahingehende Maßnahmen. Die gleiche Zeitung veröffentlicht eine Depeſche, wonach in Oporto erbitterte Kämpfe ſtattgefun⸗ den hätten. Die Kavallerie der Regierung ſei mit großer Bru⸗ talität gegen die aufſtändiſche Zivilbevölkerung vorgegangen. Die Zahlder Totenſei außerordentlich hoch und die Leichen lägen in den Straßen herum. Alle Stellen, an denen die Aufſtändiſchen ſich konzentriert haben, würden von Flugzeugen bombardiert. VParis, 8. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Trotz der ſtrengen Zenſur ſind einige Nachrichten aus Portugal über die Entwicklung der revolutionären Bewegung eingetrof⸗ ſen. Sie zeigen, daß dieſe zu den heſtigſten Aufſtänden gehört, die in dem Lande ſeit der Errichtung des republikaniſchen Negimes ausgebrochen ſind. Der ehemalige Deputlerte, der Demokrat Jaime Morais, hat das erſte Ultimatum unter⸗ Zeichnet, in dem die. Regierung aufgeforbert iſt, ihre Funk⸗ Ronen einzuſtellen, Die Revolutionäre verteilten geſtern in Porto ein Manifeſt, in dem angekündigt wird, die republi⸗ kaniſche Armee habe zuſammen mit dem Volke die Repu⸗ blik reſtauriert und eine neue Regierung ſei ein⸗ geſetzt worden. Unter den Mitgliedern der republikaniſchen Dewegung be indet ſich der Chef der republikaniſchen Aktion Caſtro, Hauptmann Pino de Morais, der ehemalige Kriegs⸗ miniſter Mattos uſw. Die Regierung in Liſſabon hat gegen Zeitungen, die ſich nicht an die Befehle der Zenſur hielten, be ie revolutionären Vorgänge in Portugal intereſſieren bauptſächlich die zahlreichen Royaliſten, die unter der Jührung von Homem Chriſta ſtehen. Homem Chriſta bereite neuerdings einen ropaliſtiſchen Putſch in Nordportugal vor und ſcheint mit großen Geldmitteln verſehen zu ſein. In den letzten Tagen ſind von Paris nach Portugal zahlreiche portu⸗ möchten. gieſiſche Royaliſten abger eiſt. ———— Der Nachfolger Schätzles Die bayeriſche Staatsregierung hat den Miniſterial⸗ direktor im Reichspoſtminiſterium, Abteilung München, Hans Neumayer, als Nachfolger des zum Reichspoſtminiſter er⸗ nannten Staatsſekretärs Dr. Schätzle in Vorſchlag gebracht. Miniſterialdfrektor Dr. Neumayer leitete die Abteilung München des Reichspoſtminiſteriums als Stellvertreter des Staatsſekretärs. Die Ernennung des Staatsſekretärs iſt Sache des Reichskabinetts, das über den bayeriſchen Vorſchlag noch nicht Beſchluß gefaßt hat. Staatsſekretär Neumayer iſt 1870 in München geboren, trat er als geprüſter Rechtspraktikant in den Poſtdienſt ein und wurde 1899 zum Offiztal beim Poſtamt in Regens⸗ burg ernannt. Am 1. September 1902 erfolgte ſeine Beför⸗ derung zum Oberpoſtaſſeſſor bei der vormaligen General⸗ direktion der Poſt und Telegraphie. Am 1. September 1906 wurde er Poſtrat und im Oktober 1908 Oberpoſtrat, 1910 Oberregierungsrat und im März 1914 rückte er zum Mini⸗ ſterialrat vor. Im Verkehrsminiſterium führte er als Nach⸗ folger des Miniſterialdirektors Dr. Stingl das Perſonal⸗ referat. Im Auguſt 1919 wurde er Präſident der Ober⸗ poſtdirektion München. Dieſe Stelle hatte er bis zum Mai 1925 inne, worauf ſeine Ernennung zum Generaldirektor der Abteilung München des Reichspoſtminiſteriums erfolgte. Der franzöſiſche Wirtſchaſtsrat Der franzöſiſche Nationale Wirtſchaftsrat, eine im Januar 1925 nach Analogie unſeres Reichswirtſchaftsrats ge⸗ ſchaffene, aber zunächſt erheblich weuiger umfangreiche Ein⸗ richtung hat unter dem Vorſitz Poincarés ihre erſte dies⸗ jährige Vollſitzung abgehalten. Dabei hat der franzöſiſche Miniſterpräſident auf die Bedeutung der Körperſchaft hinge⸗ wieſen und betont, daß ſie nicht etwa ein Parlament oder eine berufsſtändiſche Kammer vorſtelle, ſondern dem Parlament und der Regierung ihre Vorrechte unverändert belaſſe. Der franzöſiſche Wirtſchaftsrat hat alſo— übrigens ent⸗ gegen den Gedankengängen, die z. B. Painlevs bei der vorigen Sitzung im Juni 1925 entwickelte und die eine ſtarke Ingerenz der Beſchlüſſe des Wirtſchaftsrats auf die Maßnahmen der Regterung als eine unentbehrliche und dringende Ergänzung des öffentlichen Apparats bezeichneten— eine rein konſultative Stellung Er iſt urſprünglich viel kleiner als der Reichs⸗ wirtſchaftsrat, deun es waren nur 47 ſtändige Mitglieder vor⸗ geſehen: 16 für die beſoldete Arbeit, 11 für die leitende Arbeit, für die Konſumenten, 3 für die geiſtige Arbeit, 3 für die Induſtrie und den Handel, 3 für Verſicherungsweſen und dergl. und 2 für den Grundbeſitz. Daneben ſollte es je einen Stell⸗ vertreter geben und ferner ſollten vom Rat gewählte Sach⸗ verſtändige beratend an den Sitzungen teilnehmen dürfen. Mittlerweile hat ſich allerdings die Jnſtitution, vielleicht parallel mit der Zurückdrängung des ihr zugedachten Ein⸗ fluſſes durch das eiferſüchtig auf die Wahrung ſeiner Vor⸗ rechte bedachte Parlament, ganz erheblich vermehrt. Zu dem einen Stellvertreter iſt je ein zweiter für die 47 Mitglieder hinzugetreten. Weiter ſind der Vorſitzende und der Direktor des nationalen Verteidigungsrats und das franzöſiſche Ver⸗ waltungsrats⸗Mitglied beim Genfer Arbeitsamt ſowie eine ernannter und gewählter Sachverſtändiger hinzuge⸗ reten. Nachdem ſich der Rat bisher hauptſächlich mit Fragen des Wohnungsbau⸗Programms, der Internationalen Wirtſchafts⸗ Konferenz und fiskaliſchen Sparmaßnahmen befaßt hatte, ſind ihm 15 Berichte vorgelegt worden, unter denen das Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, Vorſchläge für die Elektrifizierung Frankreichs und ein Be⸗ richt über die Einfügung der deutſchen Sachleiſtungen in die franzöſiſchen Produktionsverhältniſſe die für Deutſch⸗ land intereſſanteſten ſind. Im ganzen iſt jedoch der Eindruck vorherrſchend, daß ebenſo wie in Deutſchland die an die Ein⸗ richtung eines„Wirtſchafts⸗Parlamentes“ geknüpften Hoff⸗ nungen ſich kaum erfüllen dürften. y Paris, 8. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die kommenden deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über den neuen Handelsvertrag warfen bereits im heutigen Miniſter⸗ rat ihre Schatten voraus. Außenminiſter Briand und Han⸗ delsminiſter Bokanowskt legten den übrigen Meit⸗ gliedern des Kabinetts ein Expoſs über den gegenwärtigen Stand der Handelsbeziehungen zwiſchen den beiden Ländern und den Ergebniſſen des am 5. Auguſt 1926 abgeſchloſſenen vorläuſigen Abkommens vor. Eine Reihe wirtſchaftlicher Ver⸗ bände, vor allem die Textil⸗ und Seideninduſtrie, der Wein⸗ bau und große landwirtſchaftliche Vereinigungen haben bereits dem Handelsminiſter ihre Wünſche zur Kenntnis gebracht, die ſie bei den weiteren Verhandlungen berückſichtigt ſehen „ Am den neuen Handelsvertrag mit Frankreich Letzte Meldungen Schwetzingen, 9. Jebr. Ein ſolgenſchweres Unglück ereignete ſich heute vormittag kurz nach ½8 Uhr auf der Eiſenbahnſtrecke zwiſchen Plankſtadt und Eppel⸗ heim. An einem unbewachten ſchrankenloſen Bahn⸗ übergang zwiſchen den beiden Ortſchaften wurde ein mit Kies und Zement beladenes Laſtauto der Baufirma Jakob Müller in Eppelheim vom Perſonenzug 1033erfaßt und über die Böſchung des Bahnkörpers ge⸗ ſchleuddert. Dabet wurde der Chauffeur Johann Hübuer und der Schwiegerſohn des Bauunternehmers Müller, Heinr⸗ Stephan, erheblich verletzt. Die Verletzungen des Stephau ſind lebensgefährlich. Außerdem wurden acht Reiſende, die ſich im erſten Wagen 4. Klaſſe des Perſonenzuges beſau⸗ den, durch Glasſplitter mehr oder weniger erheblich verletzt. Alle zehn Perſonen wurden bald nach dem Un⸗ glück in Perſonenkraftwagen in die Heidelberger Kli⸗ nik zur Behandlung überführt. In dem Perſonenwagen 4. Klaſſe wurden durch die Wucht des Zuſammenpralls ſaſt ſämtliche Fenſterſcheiben zertrümmert. Die Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Hierzu 89019 aus richt ergänzend gemeldet: „Zu— Eiſenbahnunfall bei Eppelßeim erfährt das„Hek⸗ delberger Tageblatt“ folgendes: Heute früh.20 Uhr iſt das Laſtauto der Baufirma Jakob Müller⸗Eppelheim am Bahn⸗ übergang der Bahnſtrecke Speyer—Heidelberg von dem paſſie⸗ renden Perſonenzug aus Schwetzingen kommend überfahren und zertrümmert worden. Das Auto ging ſofort in la m⸗ men auf. Das Auto batte drei Inſaſſen: Adam Wiegand, den Chauffeur Johann Hübner, ſowie den Tochtermann des Firmeninhabers Heinrich Stephan. Bei dem Zuſammenſtoßz kam Wiegand mit dem Schrecken davon, der Chauffenr erlitt ſchwere Arm⸗ und Kopfperletzungen. Heinrich Ste⸗ phan wurde ſo ſchwer verletzt. daß an ſeinem Aufkommen ge⸗ zweifelt wird. Als unverſtändlich wird es uns bezeichnet. daß das Perſonal des Zuges, der nach dem Unglück an der Stelle anhielt, die Schwerverletzten nicht ſofort nach Heidelberg ins Krankenhaus überführt hat, ſondern ruhig nach Heidel⸗ berg weiterfuhr. Vielmehr mußte erſt der an die Unglücks⸗ ſtelle gerufene Arzt Dr. Klinkhart nach Heidelberg tele⸗ „öonieren, worauf dann das Sanitätsauto kam und die Verletzten in das Krankenhaus verbrachte. Zu bemerken iſt, daß die Weakreuzung. wo das Uuglück geſchah, keine Sthranke hat, denn dieſe wurde vor einem Jahre abgeſchafft. Die Unterſuchung muß alſo noch klären, wen die Schuld an dieſem bedauerlichen Unfall zuzuſchreiben iſt.“ Keine Einigung im badiſchen Textillohnkampf ai Berlin, 9. Jebr. In den geſtern in Berlin vor dem Reichsarbeitsminiſterium geführten Verhandlungen über den vom badiſchen Landesſchlichter für die babiſche Tertil⸗ induſtrie gefällten Schiedsſpruch iſt eine Einigung zwiſchen den Vertragsparteien nicht zuſtande gekommen. da die Ge⸗ werkſchaften an der ſtrikten Durchführung des Schiedsſpruches feſthielten. Die Entſcheidung des Reichsarbeitsminiſteriums iſt in Bälde zu erwarten. Ein unſterblicher deutſcher Held Berlin, 9. Febr.(Von unſerem Berliner Büro), Am 25. Januar vorigen Jahres war ein britiſcher Dampfer in Seenot geraten. Ein Deutſcher, Fritz Steger, aus Sonneburg bei Wiesbaden vom„Präſidenten Rooſevelt“, der zur Hilfe⸗ leiſtung herbeigeeilt war, rettete allein 17 Perſouen, darunter den Kapitän, fand dabei aber ſelbſt den Tod. Nun hat die amerikaniſche Regierung, nachdem ſie den Eltern ihren Dank ausgeſprochen hatte, eine Büſte des Sohnes im Weißen Haus aufgeſtellt. Heidelberg ſolgender Be⸗ — Berlin, 9. Febr. Die Fälle, in denen Liebespaare einen gemeinſamen Selbſtmord planen, die Männer nach dem Todes⸗ ſchuß auf die Geliebte vor dem geplanten Selbſtmord zurück⸗ ſchrecken, haben ſich in der letzten Zeit in erſchreckender Weiſe gehäuft. Auch heute nacht hat ſich ein derartiger Vorfall ab⸗ geſpielt. Der 25 Jahre alte Kaufmann Erwin Beckmann aus der Motzſtraße, der in einem kleinen Hotel in der Kurfürſten⸗ ſtraße die Minna Zeller aus Mainz durch einen Schuß zu töten verſuchte und dann einen Selbſtmordverſuch machte, ſtellte ſich heute der Polizei. Opfer des Begräbniſſes des Mikado ELondon, 9. Febr. Bei den Beiſetzungsfeierlichkeiten für den Mikado ſind nach einer Meldung aus Tokio im ganzen mehr als 1000 Perſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt worden, darunter der aus dem ruſſiſch⸗japaniſchen Krieg bekannte Marſchall Oks, der im 82. Lebensſahr ſteht. Das Buch als Reſormator Manches Buch bleibt trotz wertvollſten Inhaltes ſo gut wie Anbeachtet, manches anbere übt eine außekordentlich tiefgrei⸗ — 5 Wirkung auf die Nenſchheit aus. Viele Beiſpiele külen ich dafür anführen. Man benke z. B. an die Schriften Rouſſeaus, der in ſeinen Werken(„Die neue Heloiſe“ und „Emle“) die Parole ausgab: Zuxück zur Naturx, und dadurch ein ganzes Zeitalter ia ſeinem Denken und Fühlen beein⸗ flußte. Oder man eriunere ſich des Buches„Die Wafſen niebder“ von Bertha von Suttner, auf das die moderne Pazi⸗ ſiſtenbewegung zum großen Teil zurückgeht. In vielen Fällen haben derartige Bücher einen ſolchen Einbruck auf die Zeitgenoſſen gemacht, daß ſie den Anſtoß zu wichligen, praktiſchen Reſormen gaben. Die engliſch: Straf⸗ geſetzgebung verdankt dem bekannten engliſchen Miniſter. Winſton Churchill bemerkenswerte Reſormen. Als Churchill ſeinen Entwurf im Unterhaus eiubrachte, erklärte er, daz er die Anregung zu ſeinen Reformen von dem Theaterſtüct 2Juſtice“(Gerechtigkeit) des bekannten engliſchen Schrift⸗ ſtellers Galsworthy erhalten habe Der Dichter, ber eine Reih⸗ von ſcharſen Zeitromanen und Zettſtücken geſchaffen hat, iſt mit einem neueren Stück„Eſcape“(Die Flucht) der intellek⸗ tuelle Urheber einer anderen wenn auch weniger wichligen Re⸗ form geworden. Das Stück enthält eine Hauptſzene, in der die Poltzei eine Verfolgung in einem Park vornimmt. Der engliſche Innenminiſter, der ſich das Drama zu ſeiner Unter⸗ haltung anſah, erhielt von dieſer Szene einen ſo tiefen Ein⸗ druck, daß er ſofort einen Entwurf zur Einſchränkung der Poltzeibefugniſſe in einem ſolchen Falle ausarbeiten ließ. Vor⸗ ausſichtlich wird das Stück, noch während es aufgeſführt wird, ſeinen guten Zweck erreicht haben. Ein anderes Beiſpiel iſt die Novelle und das daraus ge⸗ formte Stück des engliſchen Dichters Charles Reade(geſtor⸗ Len 1881 in London)„Es iſt nie zu ſpät zur Beſſerung“. Hier wird das Sträflingsleben auf den Deportationsſchiffen und im Deportatipnslager in kraſſen Farben geſchildert. Als das Stück in Auſtralien aufgeführt wurde, 1 285 es bei dem Pub⸗ H licum einen ſo ſtarken Eindruck, daß die Deportatton, die da⸗ mals dort noch allgemein üblich war, abgeſchafft wurde. Kein Schrfftſteller hat vielleicht mit ſeinen Werken die öffentliche Meinung ſo ſtark beeinflußt wie Charles Dickens mit ſeinen ſozialen Romanen. Die engliſche Armengeſetz⸗ die den Schuldner zwang, ſein anzes Leben im Gefangnis zu vertrauern, wird in verſchie⸗ denen ſeiner Werke, 3. B. in„Klein⸗Dorrit“ und„Oliver der öffentlichen Meinun Twiſt“ an den Pranger geſtellt. Malnlae dieſer Schilderungen hegann die engliſche öffentliche Meinung den altgewohnten Zuſtand doch als eine Kulturſchmach zu emp inden. Und ſo wurden die Romane des Dichters der Ausgangspunkt einer Reform des engliſchen Armenrechtes. Eugland hat auch in anderer Beziehung eine ſolche Ee⸗ wiſſensſchärſung durch literariſche Werke nötig gehabt, um Re⸗ formen durchzuführen. So iſt z. B. das Gedicht der Englände⸗ rin Eliſabeth Browning„Der Schrei der Kinder“ von faſt unmittelbarer Wirkung geweſen. Es geißelte in den ſchärfſten Worten die Kinderarbeit in den engliſchen Bergwerken und e⸗ hatte ſaſt zur ſofortigen Folge, daß dieſes Uebel abgeſchafft wurde. Die Dichterin hatte den Blick auf einen wunden Punkt gelenkt und ſo kam es, daß die Arbeit der Kinder und Jugend⸗ lichen allmählich auch in den Baumwoll⸗ und Wollfabriken von Lancaſhire und Norkſhire unterdrückt wurde. Es iſt eigentümlich zu beobachten, wie die öffentliche Mei⸗ nung ſich zu ſolchen literariſchen Tenbenzwerken ſtellt. Dickens war keineswegs der Erſte, der die ſkandalöſen Zuſtände in den Schuloͤnergefängniſſen brandmarkte. Er hatte guten Grund es zu tun, da ſein eigener Vater wegen Bankerott in dem Marſhalſea⸗Gefängnis hatte ſitzen müſſen. Vox ihm waren bereits in einer Novelle des 18. Jahrhundert, betitelt„Ein Narr von Bedeutung“ die Verhältniſſe in den engliſchen Schuldgefängniſſen in realiſtiſchen Farben gemalt worden. Dieſes Werk ging aber ſpurlos an der öffentlichen Meinung vorüber. Erſt als Dickens dieſe Verhältniſſe als Hintergrund für einige ſeiner Werke wählte und u. a. ſeinen Held Pickwick einige Zeit dort zubringen ließ, fühlte ſich das Gewiſſen der öffentlichen Meinung getroffen und drängte auf Abhilfſe. Der größte Erfolg, den Dichter und Schriftſteller ſich zu⸗ ſchreiben können, war wohl die Abſchaffung der Sklaverei in Amerika. Das amerikaniſche Leſepublikum war durch viele dichteriſche Erzeugniſſe, die ſich mit dem Sklavendaſein be⸗ ſchäftigten, auf das Unwürdige dieſes Zuſtandes au merkſam gemacht worden. Da das Werk, das Weltruf erlangen ſollte und das in den Vereinigten Staaten ſelbſt einen uner⸗ höärten Erfolg hatte. Es war die Erzählung„Onkel Toms ütte“ von 7 Beecher. Hier wurde das Sklavenlos in außerordentlich rührſamer Weiſe geſchildert. Das Gewiſſen erwachte und man ſagt nicht zuvtel, die exwähnte Erzählung in der Ge⸗ Sklavereibefreiung eine entſchet⸗ eſpielt hat. wenn man behauptet, da ſch1.te der ee dande Nolle Die Gründung des Roten Kreuzes im Jahre 1881 hing aufs ſelß engſte mit der Veröfſentlichung des Buches„Eine Ekinnerung an Solferino“ zuſammen, das den Genfer Dunant zum Ver⸗ 3 — faſſer hatte und die Leiden der Verwundeten des Schlachtfeldes mit realiſtiſcher Eindringlichkeit ſchilderte. Das Buch löſte eine Bewegung aus, die in der damals geſchafſenen Organi⸗ ſation heute von jedem ziviliſierten Staate anerkannt und unterſtützt wird. 95 Afrikaniſche Gala England kann ſich vieler unerſchrockener Enkdeckungsreiſen⸗ der rühmen. Unter ihnen nimmt Sir Samuel Baker, der viele Expeditionen nach und durch den Sudan geleitet hat, einen erſten Platz ein. Der berühmte Engländer wurde auf ſeinen Weltreiſen ſtets von ſeiner Ehegattin begleitet, einer kühnen Frau, die mit Herz und Seele in den vielen Erlebniſſen in unbekannten und oft unzugänglichen Gebieten aufging. Auf einer der Sudanexpeditionen wurde Lady Baker unter der Ob⸗ hut eines befreundeten Eingeborenen zurückgelaſſen, weil der e ihr Manu ins Auge gefaßt hatte, nicht allzu ſicher za ein ſchien. Sir Samuel fragte, als er heil heimkehrte und ſeine Frau noch immer in der treuen Obhut des Eingeborenen vorfand, das Oberhaupt des Stammes, was er, der Weiße, dem Ober⸗ haupt zum Dank für die wohlwollende Behandlung durch ihn und ſeine Untertanen anbieten ſolle. Zu ſeinem Staunen hatte der kaffeebraune König nur einen Wunſch: die Krinoline der La dy Baker! Der Engländer trat das Kleidungsſtück ſofort ab und die Schöpfung einer bekannten Pariſer Schneiderin wurde unter vielen Ehrenbezeigungen dem König eingehändigt. Zwei Jahre ſpäter kamen die Bakers auf einem neuen Zug in dasſelbe Lager. Sie erbaten und erhielten die Erlaubnis, dem Stammesoberhaupt ihre Aufwartung zu machen. Am nächſten Morgen meldeten ſie ſich am Eingang des Lagers. An⸗ ſangs wollten ſie ihren Augen nicht trauen, denn da nahte das Oberbaupt mit feierlichen, gemeſſenen Schritten, umgeben von ſeinen Krtegsleuten, die ſich mit Federn geſchmückt hatten, als Alnge es in den Kampf aber der 5 7 ſelbſt hatte ſich mit dem iſchbeingeſtell von Lady Bakers Krinoline herausgeputzt. ehr nicht! Er war auf ſein Galakleid anſcheinend ſehr ſtolz und auch ſeine Untertanen ſchienen unter dem Eindruck des ſeltlamen Schauſpiels zu ſtehen. Lady Baker, die keinen Augen⸗ blick ihren Ernſt verlor, gab demütig zu verſtehen, welch eine grdze Ehre es für ſie ſei datz ihr Geſchenk von dem Oberhaupt elbſt getragen werde. Seit dieſem Tage konnten die Bakers immer auf die eifrige Unterſtützung durch des Königs braune Untertanen rechnen⸗ 9 2 Schwerer Zuſammenſtoß zwiſchen Laſtanto u. Eiſenbahn Mord⸗ und Selbſtmordverſuch 5 5 — — 3. Seite. Mittwoch, den 9. Februar 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7 —.— 2. 2. 2 N 2 8 —4 ihn der e l⸗ ne:, mit kob 6t ge⸗ ur. jan de, aun⸗ i ch in⸗ i⸗ zen aſt er⸗ Ze⸗ ot⸗ as ju⸗ ie⸗ en m⸗ Jackie Coogan ist inzwischen auch ein junger Mann geworden. Presse· Photo 1 Der Geigenvirtuose Willy Burmester atßz konzeriert nach 6jähr. Auslandstätigkeit lle wieder in Deutschland. Presse Photo-Zentrale 2 Wiederaufbau der Kathedrale in Vpern Deulsche-Presse Photo-Zentrale +. 2 ö + + 3 114 in Es * 8 2 11— Moderner Motorpflug auf der Berliner Landwirtschaftsausstellung Die Parlser Polizei verwendet zur Entdeckung von Radierungen oder N Presse-Photo Füälschungen einen Apparat mit vier Arten Licht presse · Photo anende ul „ Das erste Telephongespräch zwischen New FVork und London Zur Einigung über die Restpunkte: Marschall Foch(links im Vordergrund), Atlantic-Paris DBaron Avezzana IItalienl.'Hestroy(Belgien). Atlantic-Paris 8—. Deutsche-Presse-Photo-Zentrale 3 vpern wird wieder aulgebant Links und rechts: Kruppsche Lastenmagnete von gewaltiger Tragfähigkeit Presse-· Photo —— ——— F. Seite. Nr. 60 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Februar 192 Büldiſch⸗ yfülziſche Doͤrßer bei der Fronarbeit Auf dem Ballhaus ſehen wir zur kahle Fenſter hervorragen. anſtoßenden Ballhaus. auf den 21. November 1798, nach vorheriger Beſchießung maßen ſteigerten, daß die mandanten Montaigu flehentlich geben. Das Opernhaus und das men aufgegangen, viele 200 zählte man, und auch ſonſt war großer Schaden an⸗ gerichtet. In dem Keller des Schauſpielhauſes hatten viele Bewohner Unterſchlupf geſucht vor den Geſchoſſen der Oeſterreicher. 0 Die Franzoſen zogen ab. Sie hatten nicht weit in ihr Land; denn das ganze linke Rheinufer war franzöſiſch. Von dort her hatten ſie ſich der Stadt bemächtigt gehabt. Aber das Kriegsglück ſchwankte hin und her; Plänkeleien und Scharmützel löſten ſich ab, und bei mancher Vorſtellung in dem Theater in den wüchſten a n lfchteten die Zuſchauer, wenn unvermutel die Geſchütze zu brummen anfingen. Es war am 2. März 1799, als die Franzoſen nach Niederwerfung der kaiſerlichen Truppen wiederum in die Stadt einrückten und nun durch Wiederherſtellung der Feſtungsanlagen ihre Poſition zu verſtärken, ja uneinnehmbar zu machen ſuchten. Zu dieſem Zwecke brauchten die Franzoſen zunächſt eine zweite Rhei. brücke bei Mannheim Stafettenreiter flogen nach den pfälziſchen Dörfern und Städten der Nachbarſchaft; die Sturmglocke läutete und rief die Einwohner aufs Rathaus. Was gabs zu hören? Zur raſchen Erſtellung einer zweiten Rheinbrücke als Schiffsbrücke bedurfte der Befehlshaber noch 49 Anker, 46 Seile, 80 Haken, 45 Lappen. 10 zweibördige Nachen, 4 Ankernachen, 52 Nachen⸗ riemen, 180 Riemenlappen und 3 ſchwere Stränge. Das Neckargrafenamt: Veidelberg haftete der Militärkommiffion in Mannheim für die ſofortige Lieſerung der angeforderten Stücke. Dem kurpfälziſchen Neckargrafen wars nicht leicht ums Herz. Er kannte die Strenge der feindlichen Befehle, die einen Aufſchub nicht duldeten. In den Dörfern der Ebene fanden ſich ſolche Dinge nicht, da dort die Schiffahrt nicht zu Hauſe war und die wenigen vorhandenen Gerätſchaften ſchon längſt nach Mannheim ver⸗ ſchwunden waren. Da hieß es neckaraufwärts reiſen nach Neckargemünd, Neckarſteinach. Hirſchhorn, Eberbach und Haß⸗ mersheim, deren ſtolze Schiffe ja von jeher mit wehenden Wimpeln talwärts fuhren. Harte Worte ſielen, als der Neckargraf ſein Verlangen den Schiffern kundgab; doch kein Einwand half diesmal, die Begleitſchiffe fuhren mit den er⸗ beuteten Stücken raſcheſtens den Fluß abwärts, Mannheim zu, wo der Brückenmeiſter und Ratsverwandte Weißen⸗ bach, der Brudermeiſter Rummel und der Rheinbrücken⸗ meiſter Bremer die abgeliefſerten Werkzeuge und ſonſtigen Dinge ſorglich notlerten und in Empfang nahmen. Von Ziegelhauſen iſt uns die Aufzeichnung erhalten. Das Dorf lieferte einen Eckennachen ab, taxiert zu 50 Kronen, einen Ankernachen, taxiert zu 6 Kronen 16 Kreuzer, 4 Rie⸗ men zu 2 Kronen, einen Lappen zu 2 Kronen 24 Kreuzer. Wenn auch die Stücke nicht ſogleich vergütet wurden, ſo brauchte man doch die„Expropriation“, die gewaltſame Ent⸗ eignung durch ein militäriſches Kommando nicht zu befürchten; denn mit dieſem„war nicht gut Kirſchen eſſen“, das wußte man von der Einquartierung her, die in den Dörfern der Pfälzer Ebene die Bewohner drückte und auch in Ziegelhauſen einen vorgeſchobenen Poſten ſtationiert hatte, von wo aus die ausgeſandten Patrouillen ihre Streifzüge unternahmen und die Annäherung feindlicher Abteilungen meldeten. Hatten doch die Ziegelhäuſer ſelbſt auf einer ihrer Höhen eine Hütte für die Beobachtungspoſten erſtellen müſſen, von der man weit ins Tal ſchauen konnte. In Mannheim aber war man fleißig tätig, die kurz zuvor zerſtörten Feſtungswerke wieder in Stand zu ſetzen zur Verteidigung gegen die anrückenden Oeſterreicher. Wieder flogen die Eilboten nach allen Winden, Fronarbeiter für die Feſtungswerke zu reklamieren. In dem Schreiben war zu leſen:„Die von der franzöſiſchen Generalität ſchleunig geforderte Herſtellung der hieſig geſprengten Feſtungswerke macht es notwendig, daß täglich eine beſtimmte Anzahl mit Schippen und Hacken verſehener Handarbeiter erſcheine. Das Oberamt Heidelberg erhält daher die Auflage, täglich 150 Handarbeiter mit einem tauglichen Obmann hierher morgens früh 6 Uhr auf den Paradeplatz zu ſtellen, wo ſie von einem dazu beſtellten Ingenieuroffizier in Empfang genommen und zur Arbeit an⸗ gewieſen werden. Man ſieht dem richtigen Eintreffen der Weg von der Mannheimer Sternwarte zum — aus denen 6 Hier ſtand einſt das prächtig aus⸗ geſtattete Opernhaus des kurpfälziſchen Hofes ſamt dem Es war in der Nacht vom 20. als die öſterreichiſchen Batterien das Feuer ihrer Geſchütze der⸗ Bewohner den franzöſiſchen Kom⸗ baten, die Stadt zu über⸗ d das Ballhaus waren in Flam⸗ Privathäuſer lagen in Trümmern, Leute, welche, je nachdem ſie alle 2 oder 4 Tage abgelöſt wer⸗ den, mit Lebensmitteln verſehen ſein müſſen, um ſo gewiſſer entgegen, als das Oberamt im geringſten Säumungs⸗ ober Ausbleibungsfall eines einzelnen Mannes perſönlich dafür haftbar gemacht und nebſt deme mit militäriſcher Exekution 8 werden ſolle, bis die Fehlenden eingetroffen ſein werden. „So ſtellte Schriesheim 12 Mann, Doſſenheim 7, Neuen⸗ heim 15, Ziegelhauſen 10 Mann uſw., deren Namen von einem Obmann notiert, dem Ober⸗Obmann Franz Kirſchner von Schwetzingen abgegeben werden mußten. Einzelne Ge⸗ meinden ließen durch die Ortsſchelle Freiwillige gegen gute Bezahlung ſuchen und legten die aufgewendeten Gelder auf die Bürgerſchaft um; andere konnten das nicht, da ihnen die Leute fehlten und ſchickten Frauen oder kaum der Schule Ent⸗ wachſene zur Fronarbeit. Trotz der unter ſteter Aufſicht vor⸗ wärts ſchreitenden Arbeit ging's dem Oberkommandierenden nicht raſch genug: zu den 150 Fronarbeitern mußten täglich noch weitere 200 geſtellt werden, aber keine Weiber und keine Kinder! Außerdem erhielten die Gemeinden die Auflage, je einen Zimmermann auf das Mannheimer Rathaus zu kom⸗ mandieren, verſehen mit dem Handwerkszeug und Eigenver⸗ pflegung für 4 Tage. Auch die Fuhrhalter waren nicht auf Roſen gebettet. Alle verfügbaren Fuhrwerke— und welche waren nicht verfügbar!— wurden zum Herbeiführen von Material für die Feſtungsbauten requiriert. Wie ſcharf die Befehle genommen wurden, zeigt der Zuſatz, daß jür einen fehlenden Mann 3 Livres, für ein ausbleibendes Fuhrwerk aber 30 Livres Strafe angeſetzt waren. Zu all dieſen Geſpannen geſellten ſich die Zwangs⸗ lieferungen an Naturalien. Unausgeſetzt rollten die Wagen durch das Heidelberger Tor und Neckartor in Mannheim, beladen mit Heu, Stroh, Hafer uſw., denn es war befohlen, daß„inner 3 tägen“ bei Vermeidung ſchon bereit ſtehender militäriſcher Exekution 350 Malter Haſer, 710 Zent⸗ ner Heu, 480 Zentner Futterſtroh und 180 Zentner Lagerſtroh in Mannheim abzuliefern ſeien.“ Doch das war noch nicht alles, ſondern nur die erſte dringliche„Rate“. Was half da alles Lamentieren und Jammern, wenn auch der letzte Bund Stroh und der letzte Reſt Heu abgegeben wer⸗ den mußten und die Kuh des armen Mannes nichts mehr auf der Raufe fand. Juſt als wollte ſich die Beſatzungskommiſſion einen Schers erlauben, erſchien dieſe harte Verfügung am 1. April! Doch noch war Hoffnung vorhanden, das bisher von der Requtrierung verſchonte Vieh durchzubringen, wenn der Himmel ein Einſehen hatte und die liebe Sonne das Gras der Wieſen und andere Futtergewächſe bald zum Wachſen brachte, das grüne Laub an den Bäumen herunterſprießen ließ und das Bieh auf die Weide und in die Wälder getrieben werden konnte, wo es ſich ſein Futter ſelbſt ſuchen mußte. Denn mit dem Anhau der Futtergewächſe, Klee uſw., ſtand es damals noch ſchlimm. Der Bauer folgte noch dem alten Brauch. ließ das Vieh den ganzen Sommer auf der Weide laufen und bielt nichts von einer geregelten Stallfütterung. Nur die geſcheiten Köpfe waren bereits zu dieſer Art der Fötterung übergegan⸗ gen, höhniſch belacht von den konſervativen Elementen des Bauernſtandes. die jeder Neuerung abhold waren. Waren doch auch erſt einige Fahrzehnte verfloſſen, ſeit der Anbau der Kartoffel mit Gewalt erzwungen worden war und Friebrich der Große alles tat, um die Landleute von der Wichtigkeit des Anbaues dieſer Knollenfrucht zu überzeugen. Glücklich. wer jetzt in dieſer ſchlimmen Zeit. wo Dinkel und Weizen abgelie⸗ fert werden mußten, einen Vorrat der ſo verpönten Kartoffeln in ſicherem Verſteck geborgen hatte. Die ahzuſiefernden Men⸗ gen ſtellten das Höchſte dar was die Landwiytſchaft bei der da⸗ maligen überautz ſchlechten Düngung der FFelder überhaupt ge⸗ erntet hatte. Wenn Schriesheim 50 Malter Hafer, 104 Zentner Heu. 100 Zentner Stroh, Doſſenßeim 31 Malter Hafer, 54 Zentner Heu. 47 Zentner Stroh und das mit Acker⸗ feld ſpärlich bedachte Ziegelhauſen 4 Malter Hafer, 10 Zentner Heu und ebenſo viel Styoß abauliefern genötiat war, ſo konnte das kaum aus den Beſtänden des Dorfes gebolt wer⸗ den. Die Einwoßner waren genötigt, in den entfernten, nom Krieg bisher nerſchonten Gebjeten das Fehlende gufzukaufen, um vor der ſchlimmen militäriſchen Evekntion ſicher zu ſein. Bis in die Gegend non Enpingen vekſten die Unterhändler und erwarben für teures Geld und viele gute Worte, was ihpnen zur Ablieferung zur Auflage gemacht worden war. Nuf dem Rathaus zu Mannheim oder in der„Goldenen Schlange“, wo ber ſchon erwäfmte Ober⸗Oßmann Kirſchner ans Schmetzingen ſich einlogiert hatte, ließen ſich die Fuhrſente die ahgeltieferten Naturalien ſorglich nach Gewicht und Bund beſcheinigen., umſo mehr, da ja eine ſyätere Bezaßlung der requirierten Dinge durch das Oberamt in Ausſicht ſtand. In Mannheim ſelbſt ſah es nicht beſſer aus, Durch die Verlegung des Hofes nach München war der Glanz der elie⸗ ————— Theater und Konzerte in Heidelberg Einige Tage nach Dresden, Letpzig und Krefeld brachte auch Heidelberg Georg Kaiſers„Papiermüßhle“. Der Di ter von„Gas“ und„Koralle“ iſt jetzt ganz unter die unterhalt⸗ ſamen Luſtſpielſchreiber gegangen, geißelt mit mehr oder minder ſeinem Spott die literariſchen Schmarotzer, die dank eigener Sterilität auf ſchöpferiſchem Gebiet ſich an die Ferſen des Genies— manchmal auch nur eines Talentchens— heften, in ſeinem Ruhm ſich ſonnen, dieweil ſie ihn ſeeliſch und kör⸗ perlich ſezieren, in ſeine intimſten Geheimniſſe eindringen, und die da bald glauben, daß dann ihr eigener Ruhm heller ſtrahle denn das Geſtirn, von dem ſie die Strahlen rauben. Wenn Georg Kaiſer dieſen durchſichtigen Dunkelmännern der Feder eine Art Denkmal ſetzen will, dann tut er es in der richtigen Weiſe in einem Luſtſpiel, das von vornherein zeigt, daß es nicht mehr ſcheinen als ſein will, das keine großen literariſchen Ambitionen aufweiſt. Er typiſiert die Menſchen, die er zum luſtigen Spiel zuſammenführt und überläßt es der Regie, wieder Menſchen aus den Typen zu machen. Curt Alexanders Regie zeigte gutes Verſtänduis für die Ab⸗ ſicht des Dichters, verſuchte das Ganze auf den leichten, jroni⸗ ſchen Unterton abzuſtimmen, damit umſo klarer die ſich als wichtig fühlende Dominante des Herrn Duchut hervortrete. Modulationen in Geſten und glücklich gewählten Stellungen ſchufen die Brücken zwiſchen den kontraſtierenden Gruppen des Ehepaars und Dichters und dem Provinzlerquartett mit den Lebemannsallüren: Dem Duchnt gab Noebert behäbige Selbſtgefälligkeit, durch die Hornbrille intellektuell aufgemacht. Die im Buch liegende Selbſtironie wird von ihm etwas zu bretig aufgetragen und bewußt pointiert, der Abfall zum bla⸗ mablen Abgang wird badurch abrupt und nerliert die Tonart der Satire. Konrad Wagner macht den„großen Dichter“ Ollier durch Natürlichkeit in Sprache und Ungezwungenheit in der Bewegung zum Herrn der Situation, Edith Fritz lvom Stadttheater Kreſeld als Gaſt) gab der Sene neben fraulicher Anmut die Sicherheit der echten Dame. Ueber⸗ raſchend gut war der Dorf⸗Don Juan Bertin von Eduard Wiemu ſeine Genoſſen Pivekeau[(Schmid⸗Wildy) und Decaplain(Jaubenthal) aſſiſtierten gut und zogen eine ſcharfe den eckig⸗aufgeſetzten und holprig echenden Gonon(Wentz). Sehr WMirt von ſollte. Ueberraſchend gut hat ſich Frl. Orth, gefanglich und in die Partie gefunden, die rein lyriſche Stimme n hat ſogar den großen Enſemhles noch genügend Durch⸗ ſchlagskraft. Auch Flory Weibner, unſere Opernſoubrette, mußte aus dem Fach 2 752 und ſang, tanzte und ſpielte ohne Probe die Titelrolle in Oskar Straußens„Tereſina“, die man ihr einige Tage vorher übergeben hatte. Daß ſie in ſo kurzer Zeit die große Partie rein techniſch bewältigen konnte, war alleine ſchon erſtaunlich. Erſtaunlicher aber und umſo erfreu⸗ licher war es, wie ſte auch geſanglich und darſtelleriſch nach bald überwundener Nervoſität der Tereſina Leben und z. T. neue und ſchönere Farben gab. Der raſche Aufſtieg vom Dr. Neuville, der diesmal Wentz wieder eklatant in ſeiner ganzen Unfähigkeit zeigte, zum Fürſten Borgheſe iſt Eduard Wie⸗ muth textlich ſehr ſchlecht bekommen, heftige Stoßſeufzer gegen den Souffleurkaſten machen Dialoglöcher noch größer, die Figur hat dadurch trotz einiger guter Anſätze viel ver⸗ loren. Auch der muſikaliſche Leiter Dr. Eduard Weiß war neu, er entledigte ſich der nicht leichten Aufgabe mit ruhiger Umſicht, die vor allem bei dem unſicher gewordenen Chor nötig war. Im hat Helge Lindber 9 als Sänger von Kantaten und Arien von Caldara, Bach, Marin, Joſe Baſſa und Händel Triumphe gefeiert. Die unerreichte Atemkunſt und die ganz individuell auf das Organ eingeſtellte Technik laſſen das an und für ſich nicht gerade ſtrahlende Organ ſpie⸗ lend alle„ e überwinden, orgelhafte, oft an ein e Muſikwerk erinnernde Regiſtrierungskunſt laſſen in 73 Dynamik und im Vortrag Licht und Schatten richtig verteilen. Im zweiten Volksſymphoniekonzert ſetzte Rubolf Ser⸗ kin ſeine reife, aus der Tiefe echteſter Muſikalität ſchöpfende Künſtlerſchaft für Beethovens ein. Hingegeben ans Werk, läßt er es in monumentaler Größe als ein etwas ganz Neues erſtehen. Dr. Poppen brachte mit dem tädtiſchen Orcheſter außer der Coriolan⸗Ouvertüre— der gut akuſtiſche Saal des Neuen Kollegienhauſes deckt Schwächen jeglicher Art unbarmherzig auf— eine Varlationen⸗Suite ir 128—— e Fee 5 15 on n ema ſehr reizvoll konzipiert ungd in 1„Hauptſtücken—0 19 elen Haas ehlih He⸗ legenheit gibt, neben nicht täglicher Erfindung ſtarkes 55 Wounttif es Können eadenspernen Ton dueen pre I der Win Ba Die A 21 war ſehr freundlich. 99 8 rth bie 1 7 19 25 e haben m1 hier nur euf kem Pavier— vorbehalten ſein zeigen. JVVVVVVVVVT gartens ein. maligen kurpfälziſchen Reſidenz eines Karl Theodor erloſchen. Der Wegzug der Begütertſten und Reichſten hatte eine ßen Teil der Geſchäfte an den Bettelſtab gebracht. vieid der Zurückgebliebenen, die ſich früher der Gunſt des Hofes un ſt in hohen Würdenträger erfreut hatten, ſaßen ohne Verdien der öde gewordenen Stadt. Auf dem Rathaus folgte— Sitzungen des Bürgerausſchuſſes eine Redeſchlacht a andere. Feſtung und Handelsſtadt reimte ſich nicht zuſaneitere Der Handel blieb aus, dafür ſorgten die Kriege für w u in Verarmung. Die Einguartierungslaſten 2775 die einem erſchreckenden Maße, Fronarbeften zwange ochte, Bürger zu körperlichen Leiſtungen; wer's nicht ge⸗ konnte gegen Bezahlung einen Erſatzmann ſtellen. e ſellte ſich ohne Weiteres die Furcht vor der Beſchleßn oſten Stadt, die ja auch nicht ausblieb. Die Einauartieruns ngen der Dörfer geben uns einen Beweis von den Aimen n ein jener Tage, in denen die Steuerkapitalien der Gemein beim Nichts darſtellten gegenüber der heutigen Zeit: Schr oſen⸗ hatte 1760 Gulden Einquartierungskoſten zu tragen. 00, der heim 900, Schwabenheimerhof 800, Handſchuhsheim 19 50, Mönchhof in Heidelberg 70. Neuenheim 450, Stift Neubu Ziegelhauſen 160 und der Haſſelbacherhof 8 Gulden. Laſten, Wie ſchwer Mannheim unter all den Sorgen e er⸗ wogu auch der Wegzug des Hofs gehört, zu tragen—— 1777 ſehen wir aus dem Rückgang der Bevökkerung Im Zagn voh⸗ zur Glanzzeit Carl Theodors, zählte die Stadt 25 400 an ner, 1797 21000 und 1801 war eine Verminderung Tagebuch 18 000 zu verzeichnen. In kurzen Notizen liefert das ejeuer des Souffleurs Trinkle Beiträge zur Geſchichte au Zeit: den wer⸗ 25. Jaunar 1798:„Medna“ konnte nicht ganz gegeßergabe den. Die Franzoſe forderten die Rheinſchanze zur Ktanonen⸗ auf. Bedenkzeit zwei Stunden. Kleingewehr⸗ und 2 feuer trieb die meiſten Zuſchauer aus dem Schauſpielhg Todes 17. Februar 1799: Schluß der Bühne wegen de Carl Theodors. in⸗ 2. März 1790: Auſgehobene Trauer, da die Franzoſen e rückten. n die un⸗ 18. September 1799: Hente warſen die Kaiſerlichen die! artigen Gäſte aus der Stadt.„der ein⸗ 45 Oktober 1700: Früth rückten die Franzoſen wieder 9. Dezember rückten die Deutſchen wieder ein. des Frie; 12. Mai 1801 verließen die Franzoſen vermöge 11 26. Jull densſchluſſes von Luneville die Stabt, nachdem ſie ſei 1800 ihr Unweſen hier getrieben. endlich Wie atmeten die Bürger Mannheims auf, als 1 aller der langen Einquartierunsslaſten, der Fronarbeiten Nühſalen ſonſtigen mit der Beſetzung der Stadt verbundenen Langla ledig wurden. Sie ließen ſich nicht„unterkriegen“. F Jahren erſtarkte das Gemeinweſen wieder, und heute nach m lebken ringt es ſich wieder zu der Höhe empor, die es vo 88 ſchweren Krieg erklommen hatte. S. J. Stäbtiſche Nachrichten iterötg, * Aufechtung der Stadtratswahl. Wie die„Arbeite dnz mitteilt, hat die kommuniſtiſche Rathausfraktion Garboben. gegen die am Montag vollzogene Stadtratswahl iſche Or⸗ Wir zweifeln nicht daran, ſo bemerkt das kommuniſt daun gan, daß unſerem Antrag zugeſtimmt wird. Es w rög⸗ eine richtige Verteilung gemäß dem Kräſteverhältn lich ſein. haben „ Bettelude franzöſiſche Solbaten. In der letten Zein bper⸗ ſich in der Umgegend von Landau und in Germeßkhei un ſchiebene Fälle von Straßenbettele und Röttaigne, ranzſiſcher Beſatzungs angehbriggr ebeſche die die Manneszucht in einem ſehr eigenartigen 5 bei den nen laſſen. Wie der„Köln. Ztg.“ berichtet wird, hiel elllelm in ber Nähe von Germersheim an der Straße nach en Tage gelegenen Baracken ein franzöſiſcher Soldat am hellen einen Kaufmann aus Mannheim, der ſich mit ſein ſheben a wagen auf einer Geſchäftsreiſe befand, durch Auffor⸗ und verlangte von dem Autoinſaſſen, als dieſer der. Mark derung zum Halten nachgekommen war. ein bis zwei ung Zwei andere franzöſiſche Soldaten, die ſich in der ee ihres Kameraden befanden, lehnten ſich an den 2 Kalli⸗ damit dieſer nicht weiterfahren konnte. Trotzdem i ſich habe, mann wiederholt beteuerte, daß er kein Kleingeld be nzböſiſche gaben die Franzoſen den Wagen nicht frei. his eine 7 555 wo⸗ Truppenabteflung unter Führung eies Offiziers erſchien, rauf die drei Soldaten ſich entfernten. ſten der * Wohlfahrtsbriefmarken. Der Vertrieb der Woriefmarken Deutſchen Nothilfe herausgegebenen Wohlfahrtsonegz Wohl⸗ zu 10, 25 und 50 Pfg. ſowie der Markenheftchen 110 b ſahrtsmarken zu 5 Pfg. und 6 Stück zu 10 Pfg. u können Poſtämtern am 15. Februar eingeſtellt. Dieſe Marke Reich aber noch bis zum 20. April durch die über das gangherden. verzweigten Organe der Deutſchen Nothilfe bezogen chen Die Gültigkeit der Wohlfahrtsmarken zum Weima Poſtſendungen erliſcht erſt mit dem 30. Juni 1927.—5 Tintereſfantes OMannheimer Altertumsperein. Ein 05 n Fbema hate ſich Herr Pirektor Dr Darr aeltent, Prüfuns die Antike im Schwetzinger Schloßgarten 2855 rten zur⸗ unterzog. Führen auch wenig Wege vom antiken 115 die Be⸗ Renaiſſance⸗ und Barockgarten, ſo ſind anbererſe 35 ztehungen zwiſchen den Schmuckelementen des Wu gie insbe⸗ zur Antike äußerſt mannigfaltig. Die Künſtler⸗ ſondere den Statuenſchmuck des Schwetzinger 850 inale des ſchufen, hatten die berühmten es ſich, Mannheimer Antikenſaales vor Augen. So erk en unmit⸗ daß ein Teil der Skulpturen im Schwetzinger gaß eas uns telbare Kopien jener Mannheimer Sammlung Bettkez Schöv⸗ aber mehr intereſſiert, ſind jene Umdeutungen an eiſt nur in fungen,— die allerdings das 18. Jahrhundert ee kannte ungenauen oder gar phantaſtiſchen Uebetarbeztunle Einfalk — in den Geiſt des Barock und des Rokoko. N Kunſt, und ſtille Größe, gerade jene Merkmale griae entdeckte⸗ die Winckelmann bereits im 18. Jahrhunder Geſtaltung⸗ mußten da weichen, teilweiſe der individuellen Geſte oder teilweife einer bombaſtiſchen, weitausgreifenden on Körper⸗ überhaupt einer naturaliſtiſchen Ueberſteigerung v wieder in proportionen und Körperbewegungen. Anders atmen jſenen Schöpfungen, die den Geiſt des Rokofe 1 lockert ſich das griechtſche Maß zu graziöſem 891 ſiken liches Beiſpiel gerade hierfür iſt, von vielen Pla ſehen, der Apollotempel, der dieſe Umdeutung Formenſprache ins Elegante, Leichte, Singende, uſt mit am deutlichſten wiedergibt. Jene Gartenkunmer Jahrhunderts liebt es, die Vergangenheit in träu rklären ſi ſpielter Weiſe wieder aufleben zu laſſen. So e kters unter anderem auch Bauwerke römiſchen andern römiſche Aquädukt mit dem Waſſerſchloß und auf dleſes Bau⸗ Seite des Gartens der Merkurtempel. Aber au ein eigen⸗ werk bei all ſeiner elndrucksvollen Schwere tre r ver⸗ tümliches Spiel durch das Ueferetnandertür gſchtyilde r be ſchledenſten geometriſchen Formen. Zahlreiche 15 wohl der gleiteten den Vortrag. Die meiſten von ihnen ollert⸗ei Klarheit wegen, im Winter aufgenommen. Die Pſpetrachten in der man dieſe Werke notwendigerweiſe einmal ſanig die muß, ließ ben Beſchauer recht deutlich erleben, 9 0 Gartens Schmuckelemente und der grüne Hintergrund u Denk⸗ uſammengehören. So fügen ſich auch ſene antiken chloß⸗ ſac er den einheitlichen Geiſt des Schwetzinger mannig · eeee e altigen Erkenn e, die er permittel dag Ee filr zie Kunſtbenemzler Mannheims ung Umgebung zu fördern. 00 1 12 em Kraft⸗ D Ce g. — . öe C ſeiner ein im en⸗ der en, er⸗ 77, oh⸗ nuf uch 10 er⸗ ibe en⸗ es in⸗ in⸗ tn. ie⸗ ull ich 21 en m en en e⸗ KAaARNA ArS DNDeA * * ere „ ‚ rrr Alzs Wittwoch, den 9. Februar 1927 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe] 5. Selte. Nr. 66 Veranſtaltungen Darbietungen der Geſangſchule Emma Wolf⸗Dengel 18 Konzert der Geſangſchule Emma Wolſ⸗Dengel gute 8 in Ehren beſtehen und zeigte im allgemeinen recht eis ollhengen.„Man erhielt den Eindruck, daß hier mit werd und Verſtändnis die Stimmen fachgemäß behandelt großen daß auf Atemtechnik und Anſatzvildung ſcheinbar 875 Wert gelegt wird, worüber man allerdings die geſſ ptſache beim Singen— das Mundaufmachen— nicht ver⸗ 5 darf. Auffallend wird es bleiben, daß die meiſten le 1 auf das Koloraturfach ausgebildet werden, auch der die ſich hierfür durch das Timhre und die Weſensart Stimmträgerin nicht beſonders eignen— aber das ſind Aühten der Stimmbildnerin, über die ſich ſtreiten läßt, auch des er, ob man nicht größere Sorgfalt auf das Ausſpinnen des See auf das Beſeelen des Tones, auf das Schwelgen Vort ch.velltones— legen ſoll und ob man die naturgegebenen pfl ragskräfte nicht dadurch ſtark anregt, daß man das Piano egt und immer wieder pflegt. wies as Programm, das zweiundzwanzig(1) Nummern auf⸗ aus brachte mit Ausnahme zweier Liedergruppen, Arien geri genialen Bühnenwerken als Konzertnummern heraus⸗ lomlen, die uns in dieſer Umgebung herzlich wenig will⸗ 910 waren, denn es bedarf ſchon einer ausgeprägten ividualität und einer vollendeten Geſangskunſt, um etwa einer 1 9 Arien ſolcher Art genießbar zu machen, das bei Schüleraufführung niemals der Fall iſt, und ſomit be⸗ Scht das Programm als Ganzes etwas Einförmiges, zumal llerinnen noch kein umfaſſendes künſtleriſches Tem⸗ rament zur Verfüaung ſteht. 12 Von den erſten fünf Debütanten erſchien Magda Roe⸗ —* r und Deborah Kramer am weiteſten geſangstechniſch nachebildet. Paula Erner wird aller Wahrſcheinlichkeit —5 Karriere machen, obwohl die Pagen⸗Arie aus den Huge⸗ üten ein keckeres Schnäbelchen verlangt als die hübſche * uſtlerin aufzuweiſen hat. Roſel Wallmanns un⸗ f zwungene, muſikaliſche Vortragsweiſe gefiel augenſchein⸗ 10 den Zuhörern am beſten, wenngleich der Fachkundige mit * 70 darſtelleriſchen Qualitäten nicht ganz einverſtanden iſt, einſe es geht doch nicht an, daß man hohe und höchſte Töne uſſach verſchluckt. Sicher iſt, daß ihre Stärke mehr in ihrer auf äußere Wirkſamkeit berechneten Wiedergabe liegt, denn ihrer Muſikalität. Dagegen ſcheint es Ilſe Fleiſch⸗ 5 ann und Röfl Thoma, auch Eliſabeth Mayer mit ke Studium ernſt zu nehmen, wenngleich letztere bei ſtär⸗ Tongebung ſofort etwas Gepreßtes in ihre Stimme di ommt, das ihre von Natur aus warme Stimme unbefrie⸗ koat läßt. Helle Islinger's Mezzo⸗Sopran, man Tiente ſich an ihren Liedern herzlich freuen, klingt in der 5 eſe und Mittellage rund und klar, leider Gottes erhält ſie der Höhe einen ſchrillen Beiklang. Nennen wir noch zum Shluſſe den beſten der Herren, die durchweg über gute imm⸗Anlagen verfügen: Franz Köth, der ſeinen daldolf“ mik ſprühender Lebendigkeit und frei von falſcher 2 uskelfvannung ſang, der ſich aber durch das lang anhaltende dolaudieren ſeiner zahlreichen Freundinnen durchaus noch 58 für„fertig“ halten darf, denn ſein gut angelegter Tenor relf noch 5 5 eingehenden Pflege, ehe er wirklich„konzert⸗ ſein wird. Kavellmeiſter Paul Krauſe war Allen ein eifriger Helſer am Klavier. und durfte am freudig⸗geſpendeten Beffall der zahlreichen Zuhörer herzlich teilnehmen. H. Lz. ** Uunde Rheiniſcher Karnevalsabend im Heimathund der Rhein⸗ 1 er und Weſtfalen, Maunheim. Dem Prinzen Karneval An buldigen, verſammelten ſich am Samstag die Närrinnen Nad Narxen des Bundes in den farbenprächtig ausgeſtatteten untamen der Lameyloge, C 4, 13. Nachdem der Elfer⸗Rat tetter den Klängen des Büttenmarſches aufgezogen war, wal⸗ 5 der Narren⸗Präſident, Herr Plana, ſeines Amtes und tenrüßte mit humorvollen Worten ſein Narrenvolk. Es folg⸗ . Büttenreden, Solotänze und gemeinſchaftliche Lieder in vertter. Reihe, wovon beſonders hervorzuheben ſind die ſelbſt⸗ Heliabten Vorträge des Obernarren Weinreich, der dem matbund einen Beſuch abgeſtattet hatte. Das Hoſtheater 8 Nippes hatte in der Perſon der Frau Gretel, genannt mallerina, eine ſeiner erſten Tanzkräfte entſandt. Die Stim⸗ Kung auf den Höhepunkt brachte die Perle Stina mit ihrem 10 rl. Es würde zu weit ſühren, jeden Vortrag hier einzeln Heinbeſprechen, aber nicht unerwähnt darf bleiben, daß der ka matbund mit Kräften aus ſeinen Reihen Faſching feiern Honm, Humor und Wis hielt die Gecke, teils in ſehr ſchönen ſtümen, bis in die Morgenſtunden beim Tanz zuſammen. ed Das ſpeſt der ſilbernen Hochzeit feierte geſtern Herr Traatd Müller mit ſeiner Ehefrau Margarete geb. Noll, aitteurſtraße 24. Kommunale Chronil Vereinheitlichung des Berliner Verkehrsweſens enn der jüngſten Berliner Stadtverordneten⸗ 15 ammlung wurde nach eingehender Ausſprache der ung der Verkehrsgeſenlſchaft und der Aufnahme einer An⸗ ude von 9 Millionen Mark zugsſtimmnt Von der Wittei⸗ 43 des Magiſtrates über die Einführung des 20⸗PIg.⸗ rklnl es wurde Kenntnis genommen. Außerdem ſand eine Ta ärung Annahme, daß die Vertreter der Stadt im Aufſichts⸗ 8 der Städtiſchen Geſellſchaft vor Inkraftſetzung des neuen n9 difes feine wirtſchaftliche Notwendigkeit und Vorausſetzung eindmals vrüfen werden. Damft iſt der 20 Pfg.Tarif praktiſch bebteführt. denn der Auſſichts rat hat bereits erklärt, daß er un⸗ 18 dagt an ihm feſthalten müſſe. Ob dieſer neue Tarif am Februar oder 1. März in Kraft kritt, ſteht noch nicht feſt. dur ie Ausſprache, die dieſem Beſchluß voranging, wurde wich den Demokraten Dr. Michaels eröffnet, der die Ent⸗ unbehng der Berliner Verkehrsgeſellſchaften ſchilderte. Es ſet ehadüngt notwendig, eine Anleihe von 90 Mill. Mk. aufzu⸗ Almen, in erſter Linie für den Bau der Schnellbahn kemef anderolaz—Friedrichsſelde. Der ſozial⸗ Meſokratiſche Stadtverördnete Dr. Lohmann gab der nung Ausdruck, daß man auch den Einheitstarif von ehrga. annehmen müſſe. Würde man aber ohne an die Ver⸗ Tartseſtalkung der Zukanft zu denken, heute den erhoßten dei 0 ablehnen, ſo würde die Entwicklung der Verhältniſſe ſuh en Verkehrsgeſellſchaften in Jahresfriſt doch zu der Ein⸗ nichtng des Einheitstarifes führen. Man dürfe dabei auch die bezergeſſen, daß dieſer Einheitstarif auch Vorteile habe, in dem arößten Teil der Bevölkerung zugute kämen, da er Stageter Linie leichtere Umſteigemöglichkeiten vorſehe. Der Tartioexordnete Lange(Zentrum) betonte, daß man dieſe im ferhöhung kaum werde abweiſen können, ſtimmte aber allgemeinen den Ausführungen ſeines Vorredners zu. auf dabedingter Gegner trat nur Dr. Steiniger(Dnatl.) tarif em auch die Kommuniſten beiſtimmten. Der Einbeits⸗ run ſei eine ungeheuerliche Verkehrsvertene ⸗ Umſtel Die Straßenbahn könne bei dem 15⸗Pfg.⸗Tarif mit wiclteigen glanzend zurecht kommen Es zelge ſich eben getzt, dolitiſtworſechtig die Stadt war als ſie gegen den Proteſt prer urr ſchen Freunde den Hochbahnankauf beſchloß. Die Kon⸗ der A unter den Verkehrsgeſellſchaften wäre geblieben und usbau des Schnellbahnnetzes doch geköommen. Die Bei dem Schritt, den jetzt der Magiſtrat Berlin und die von links beherrſchte Stadtverordnetenverſammlung gefaßt hat, iſt aber zunächſt das eine bedauerlich und bedenklich, näm⸗ lich die Urſache und die innere Veranlaſſung. Mau hat ja nicht etwa mit heißem Bemühen und auf der Grundlage ein⸗ gehender Studien der Bedürfniſſe des Berliner Verkehrs den Einheitstarif durchgedrückt, ſondern es geſchah, weil das Hoch⸗ bahngeſchäft der Stadt Berlin die Stadtverwaltung vor un⸗ überwindliche Schwierigkeiten ſtellte. In dem gefährlichen Drang nach immer weiterer Ausdehnung derVerſtadtlichungen und verſteckten Sozialiſierungen übernahm die Stadt Berlin die Hoch⸗ und Untergrundbahn zu einem Preiſe und unter Verpflichtungen, denen angeblich mit den jetzigen Verkehrs⸗ ziffern und Tarifen dieſes Verkehrsmittels nicht genügt wer⸗ den konnte. Der Gedankengang der Ratsweisheit war nun ſehr einfach: verſchmelzen wir die Verkehrsmittel, machen wir einen Einbeitstarif und laſſen ſo die Maſſe der Berliner Bevölkerung die Unkoſten des fehlerhaften Hochbahngeſchäfts bezahlen. Die Gebühren der Straßenbahn und der Autohuſſe werden um 5 Pfg. höher geſetzt, und da das Geld in einen großen Topf fließt, ſo iſt das Schreckgeſvenſt der Hochbahn⸗ unterbilanz wie durch Zauberei beſchworen. Wie ſich die Sozlaldemokratie. die ſich, wenn auch ohne jedes Recht. immer noch als die Alleinvertreterin der breiten erwerbstätigen Schichten aufſpielt, mit dieſem Geſchenk an die Straßenbahn fahrenden Arbeiter abfinden wird. und was die Arbeiter ſelbſt zu dem mit roter Zuſtimmung be⸗ ſchloſſenen 20⸗Pfg.⸗Tarif auf gut berlineriſch äußern werden, müſſen die beiden unter ſich abmachen. Da aber an der Sache ſelbſt nichts mehr zu ändern iſt, ſo bleibt für die Allgemein⸗ beit nichts anderes übrig, als das nicht immer angenehme Abfinden mit dem Gegebenen. Man wird nun ſehen, wie ſich die Ausſchaltung auch des letzten Reſtes von Wettbewerb zwiſchen den drei Hauptverkehrsmitteln, Straßenbahn, Hochbahn und Autobus für den Verkehr und für die Bürgerſchaft auswirkt. Ein kümmerlicher Troſt iſt vielleicht, daß es kaum noch ſchlimmer werden kann, als es ſchon iſt. Aber es muß auch einmal ausgeſprochen werden, daß alle noch ſo aut gemeinten und noch ſo gut durch⸗ dachten Vorſchläge und Verſuche, der Reichshauptſtadt auch als Fremdenverkehrspunkt die Bedeutung und die Gunſt zu verſchaffen, auf die Berlin nach ſeiner Größe und nach ſeiner Stellung als Weltſtadt an und für ſich Anſpruch hat, erfolglos bleiben müſſen, ſolange die Berliner Ver⸗ kehrsverhältniſſe weiter im Inland und Ausland geradezu berüchtigt bleiben. Alles iſt im Aergſten: die Verkehrsdichte in den ſogenannten Verkehrsſpitzenzeiten. die Beleuchtung der Wagen, die Verkehrsregelung, die zum Teil noch immer kräß⸗ winkligen Verkehrsfahrpläne uſw. Da jetzt in der bequemen Sicherheit völliger Vertruſtung die einzelne Verkehrsgeſell⸗ ſchaft an und für ſich gar kein Intereſſe mehr daran hat. durch Verbeſſerung ihres Betriebes dem Verkebr und ſich ſelbſt zu nützen, ſo wird alles auf die Einſicht und die Initiatine der oberen Leitung und, wo es nötia, auf die Schärfe an⸗ kommen, mit der die ja auck noch vorhandenen Aufſichts⸗ inſtanzen dem neuen vereinheitlichten Verkehrsgebilde klarmachen, was ſeine Pflicht iſt, wenn Groß⸗Berlin in bezug auf den Verkehr innerhalb der europäiſchen Großſtädte ſeine Stellung wahren wil. Kommerzienrat Andreae 7 Kommerzienrat Andreae, Seniorchef einer großen Samt⸗ und Möbelſtoff⸗Fabrik in Mülheim, des alteſten Unternehmens der bergiſchen Induſtrie, das ſeit dem 18. Jahr⸗ hundert in Mülheim angeſiedelt war, iſt geſtorben. Er zählte zu den angeſehenſten Bürgern Mülheims und beklei⸗ dete eine Reihe öffentlicher Ehrenämter. Seit Aufang 1893 gehörte er dem Stadtparlament der damals ſelbſtändigen Stadt Mülheim an und wirkte erfolgreich für die Stadt, ſs daß er im Jahre 1914 nach der Eingemeindung in das Kölner Stadtverordnetenkollegium übernammen wurde bis zu den Neuwaßhlen aus Anlaß des politiſchen Umſturzes im Jahre 1918. Wihrend der Kriegsjaßre hat er in einer Reihe von Ausſchüſſen erfolgreiche Arbeit geleiſtet. —— Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Maunheim Der 285 Jahre alte Dekorateur Joſeph Stels hat in der Zeit von Anfang Februar bis Ende Mai 1926 auf den Namen des Modellſchreiners Karl B. bei einer großen Anzahl aus⸗ wärtiger Firmen Korb⸗ und Bürſtenwaren beſtellt und durch die falſche Vorſpiegelung, B. und nicht er ſei der Be⸗ ſteller, die Firmen zur Lieferung der Waren beſtimmt. Stelz hat die Beſtellungen gemacht, obwohl er genau wußte, daß er kein Geld hatte und zu einer Bezahlung der Ware nicht im⸗ ſtande war. Unbefugterweiſe hatte er auch Empfangsbeſchei⸗ nigungen und geſchäftliche Mitteilungen mit dem Namen Karl B. unterzeichnet. Auf dieſe Art und Weiſe betrog er eine Anzahl von Firmen. Er hat vor einigen Jahren in Mannheim ein Korb⸗ und Bürſtenwarengeſchäft betrieben, geriet aber bald in Schwierigkeiten. Im Jahre 1925 machte er ſein Geſchäft wieder auf und eröffnete es auf den Namen Karl., obwohl er hierzu nicht berechtigt war. Eine große Anzahl von Zeugen wurde heute vernommen. Merkwürbdig bleibt, daß 25 aller Zahlungsbefehle, die tagtäglich kamen, diefe dem Kark B. angeblich niemals gezeigt wurden. Der Angeklagte hatte u. a. an die Geſchäftsſtelle des Badiſchen Blindenvereins Karlsruhe eine Karte geſchrieben und dieſe mit falſcher Namensunterſchrift verſehen. Erſter Staatsanwalt Dr. Tuppold beantragt eine angemeſſene Freiheitsſtrafe wegen Betrugs, Täuſchung der Geſchäftsleute und Anbringung eines falſchen Firmenſchildes. Der Vertei⸗ diger,.A. Dr. Pfeiffenberger, plädiert auf eine Geld⸗ ſtrafe. Das Gericht(Vorſitzender Amtsgerichtsrat Schmitt) erkannte auf eine Geldſtrafe von 300 Mark eytl. 20 Tage Gefängnis. Der Angeklagte iſt noch nicht vorbeſtraft und hat auch den Willen gezeigt, ſeine Schulden abzutragen. Schöffengericht Mannheim Der Kauſmann Ludwig Baumann aus Lengenrieden war bei einem Generalagenten in Karlsruhe als Verſiche⸗ rungsagent angeſtellt. Ausgemacht war eine Proviſion von 20 Mk. für jede Verſicherung. Der Angeklagte behauptete aber, es ſei ihm außer der Proviſion für jede Verſtcherung noch 20 Mark Bürozuſchuß und drei Mark Tagesſpeſen zu⸗ geſichert worden. In ſeiner vier Monate langen Tätigkeit hatte er ein Inkaſſo von 1638 Mark, wovon er aber nur etwas über 900 Mark ablieferte. Den Reſt unterſchlug er. Wohl hatte er dafür eine Schuldenanerkenntnuis aufgeſtellt, konnte aber ſeinen Verpflichtungen, die ſich auf 50 Mark monatlich beliefen, nicht nachkommen. Das Gericht(Amtsgerichtsrat Strübel) erkannte wegen Unterſchlagung auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Wochen. Urſnrünglich hatte Baumann einen Strafbefehl in Höhe von 750 Mark erhalten, das Gericht nahm aber an. daß er dieſen Betrag doch nicht hätte bezahlen können.— Wilhelm Naaf aus Mannheim und Emil Siefert aus Hockenheim waren wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Naaf batte eine Liebſchaft mit einer Kellnerin. Da er auf einen Zimmermann eiſerſüchtig war, wartete er am 5. Dezember 1926 in der Frühe um 2 Uhr dieſem auf und ſchlug ihm mit einem Drehſchlüſſel mehrmals auf den Kopf. Siefert beteiligte ſich inſofern an der Schlägere, als er den Zimmermann mit den Füßen trat. Außer einer Kopfverletzung erbielt der Zimmermann auch noch einen Stich in den Rücken. Naaf bekam geſtern vom Straf⸗ Sportliche Rundſchau Flugſpvort Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb 1927 Der Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb, der auch dieſes Jahr geſichert iſt, ſindet in den Tagen vom 31. Juli vis 14. Auguſt ſtatt. Der Veranſtalter, die thön⸗toſitten⸗Geſellſchaft, bringt dieſen Wettbewerb nach dem im Herbſt vorigen Jahres wieder erfolgten Anſchluß an den internatioualen Verband auf internationaler Grundlage zur Durchführung. Das Pro⸗ gramm gliedert ſich in drei Teile, einen Schulungswettbe⸗ werb für Gleitflieger, einen Uebungswettbewerb und einen Leiſtungswettbewerb für Segelflieger. An Preiſen ſtehen insgeſamt 19000 Mark zur Verfügung. Die gemeldeten Flugzeuge müſſen vor ihrer Zulaſſung Probeflüge erledigen, und zwar wird die Teilnahme am Schulungswettbewerb einen Flug mit glatter Landung von mindeſtens 30 Sekunden Dauer, vor Zulaſſung zum Uebungswettbewerb einen Flug von mindeſtens 60 Sekunden erforderlich machen. Für die Konkurrenz im Leiſtungswett⸗ bewerb ſelbſt, der die ſchwierigſte Konkurrenz darſtellt, wird zur Erlangung des Ferunſegelflugpreiſes von 3000 Mark ein Flug von mindeſtens 25 Kilometer⸗Strecke, gemeſſan im Grundriß der Luftlinie zwiſchen Abflug⸗ und Landeftelle, gefordert. Innerhalb der Leiſtungswettbewerbe ſtehen noch 3000 Mark für einen Flug von der Waſſerkuppe ndch dem Heidelſtein und zurück, ſowie 4500 Mark au Sonderpreiſen zur Verfügung. 4. Deutſcher Küſten⸗Segelflug⸗Wettbewerb In Roſitten gibt es in dieſem Jahre wieder den be⸗ kannten Küſten⸗Segelflugwettbewerb, der vom 2. bis 17. Mat auf der Kuriſchen Nehrung bei Roſitten durchgeführt wird. Er iſt erſtmalig international. Mit dieſer Veranſtaltung ſind ein Jungflieger⸗Wettbewerb, ſowie eine techniſche Prüſung für neuartige, ſchwimmſähige Segelflugzeuge, Flugzeug⸗ modelle ete. verbunden. Lawntennis Amerikaniſche Tennisrangliſte 1928 Die vom Amerikaniſchen Tennisverband veröffentlichte Tennisrangliſte für das Jahr 1926 hat folgendes Ausſehen: Herren: 1. Tilden, 2. Manuel Alonſo, 3. Harada, 4. John⸗ ſton, 5. Chandler, 6. White.— Damen: 1. Mrs. Mallory, 2. Miß Ryan, 3. Mrs. Goß, 4. Miß Bayard.— Herren⸗ doppel: 1. Tilden Chapin, 2. Johnſton/ Chandler.— Bet den Damen wurde Miß Helen Wills wegen ihrer Krankheit nicht berückſichtigt. Bei den Herren fällt nur auf, daß Bill Johnſton ſich hinter dem Spauier Alonſo und dem Japaner Harada mit dem 4. Platz begnügen mußte, alſo hinter zwei Ausländern rangiert. Der junge Chandler hat noch eine große Zukunſt: es iſt nicht einmal ſo ganz ausgeſchloſſen, daß von dieſer Seite aus die noch immer beſtehende Vorherrſchaft William Tildeus in Amerika gebrochen wird. ——— Neues aus aller Well — Ausbruch eines Zuchthäuslers. Der Bergmann Johann Müller, der ſich an einem Banudenüberfall auf das Korn⸗ haus in Lehndorf beteiligt hatte und zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, war aus dem Zuchthaus in Untermaßfeld ausgebrochen und hatte in der Altenburger Gegend viele Ein⸗ brüche ausgeführt. Auch hatte er ſeinend ruder erſchoſſen. Vor kurzem gelaug es, den Müller feſtzunehmen. Er wurde ins Landgerichtsgefängnis Altenburg eingelieſert, iſt dork aber wiederum aus einer gutgeſicherten Zelle entwichen. Er hatte gefeſſelt an einer Kette, die mit einem ſchweren Vor⸗ hängeſchloß geſichert war, gelegen, hatte aber das Schloß ge⸗ ſprengt, ſich durch die Feuerungsaulage einen Ausweg gebahut, mehrere Gitter ſo weit verbogen, daß er hindurchſchlüpfen konnte, und iſt ſo auf den Boden gelangt. Von hier kam er üüiber das Dach des Gefängniſſes auf das einer benachbarten Fabrik, auf dem ſich mehrer Wäſcheleinen befanden. Mit Hilſe dieſer Leinen und ſeiner Bettwäſche hat er ſich 15 Meter tief hinabgelaſſen und iſt dann geflohen. — 50 Mark für eine Flaſche Wein. Bei einer dleſer Tage in Kreuznach abgehaltenen Weinverſteigerung wurden durch⸗ weg gute Preiſe erzielt. Beſonders ſchöne Bewertungen fanden die Spitzengewächſe. Bei den Faßweinen lauten die Höchſtpreiſe für die 1200 Liter 1925er Naturweine 5720 Mark, ſo25er verbeſſerte Weine auf 3760 Mark. Als ein beſonderes Ereignis ſind die Bewertungen für die 1921er Naturweine in Flaſchen anzuſehen. Die teuerſte Flaſche erreichte nicht weniger als 50 Mark, dem ein Preis von 33 Mark am nächſten kommt. — — Ein merkwürdiger Hausbeſitzer. Eine ungewöhnliche Löſfung des Mietvertrages erſtrebte ein Hausbeſitzer aus Mosbruch bei Adenau in der Eifel, indem er begann, das Dach abzudecken, den Schornſtein einzureißen und die Mauer abzutragen, um ſich des unerwünſchten Mieters zu entledigen. Die Polizei verhaftete den Hausbeſitzer. Er tobte in der Zells und ſteckte die Schlafdecke in Brand. Die Gemeinde muß nun —.—— —j— Wetternachrichten der Kartsruherbandeswellerwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) Luft⸗] Tem 8 See · Segg 222 Wind 8 bübe n r S ee ee m wm Co SSSSisJRicht. Stärke 8— 8* Wertheim———3 2-4] No ſſchw.heiter Königſtuhl 625 772,0—6—2—6 0 ffriſch wolkenl. Karlsruhe 127 772,4—4 2 4ONO ſteich: Bad.⸗Bad. 213 772,2—5 0 27 0„ hbalbbed Villingen 780 772,.4——4—6N0O„ bedeckt Feldbg. Hof 1487 637.0 7—10—18] 80 ſſchw.] woltenl. Badenweil.———4— St. Blaſien——-—5 7f ſtil heiter henſchw! 8—— Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Zunächſt noch keine weſentliche Aenderung, ſpäter zu⸗ nehmende Bewölkung und ſtellenweiſe Schneefälle. Heransgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannbeimer Zeltung G. m. b.., Mannbeim, E 6. 2 Direkülon: Ferdinand Heyme. Che'redakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Al'red Melßner eullleton: Dr S. Kayſer— Kommunal⸗Politik und Lotales: Richard Schönfe der— port und Neues aus aller Welt: Welly Müller— Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeligen: Dr W. E. Stötzner. Bei Grippegefahr diemmeniſten lehnten ſede Tariferhhung asber für Duse Maſſe der arbettenden Bevölkerung ab. ie„Tägl. Runbſchau“ widmet dem Beſchlu u. a. fol⸗ e kriliſchen Bemerkungen. richter(Amtsgerichtsrat Strübel) wegen gefährlicher Kör⸗ perverletzung ſechs und Siefert wegen des gleichen Ver⸗ gehens vier Wochen Gefängnis. ch. Jubbletten das beſchädigte Beſitztum wieder in wohnlichen Zuſtand ſetzen. 6. Seite. Nr. 66 95 Wirtſehakts · und Handelszeitung Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 9. Februar 1927 Schecks ohne Deckung Betrug nur bei vorausſichllicher Schädigung Der Glaube an den Scheck gleicht dem Glauben an den Aus⸗ ſteller, die Firma. Die Auffaſſung, daß ſchon in der Ausftellung elues ungedeaten Schects ein Vetrug oder ein Betrugsverſuch liege, ſteyt in der dlectſprechung ganz vereinzelt da und wird vom Reichs⸗ gericht abgelehnt. Zum Betrug gehört der Vorſaßz- der Ver⸗ mögensſchädigung, dieſer iſt unzweifelhaft nicht gegeben, wenn die Deckung des Schecks erſt ſpäter eintritt oder überhaupt nicht mehr möglich iſt. Daraus darf aber nicht der Schluß gezogen werden, daß jeder ungedeckte Schecks ſtraflos ausſtellen dürfſe. Denn wer von vornherein weiß, daß der Scheck nicht gedeckt wird, macht ſich ebenſo zweifellos eines Betruges ſchuldig. Zur Frage der Schadensyaſtung wegen Ausgabe ungedeckter Schecks nach 88 826, 823 Abſ. 2 BGB. führt das Reichsgericht unter anderem ſol⸗ gendes aus: Eine vorſätzliche Vermögensſchädigung, die auch bei Betrug in Betracht kommt, liegt nur dann vor, wenn der Handelnde ſich be⸗ wußt iſt, daß die Handlung den ſchädigenden Erfolg haben werde oder wenigſtens haben klönne. Auf eine grobe Fahrläxigreit kann die Schadenserſatzpflicht hier nicht geſtützt werden. Wenngleich die Bezugnahme auf das Guthaben des Ausſtellers gemäߧ 1 Scheckg. Jormvorſchrift iſt, ſo iſt dochdas tatſächliche Beſtehen des Guthabens keine Vorausſetzung für die Rechts⸗ gültigkeit der Schecks.(Vergl. RGE. II 42/25; RGZ. Bd. 112 S. 46.) Ebenſo wie der gedeckte Scheck bis zur Vorlegung der Deckung verlieren kann, kann der bei Ausſtellung ungedeckte die nötige Deckung ſpäter erhalten. Auch eine ſorgfältige Prüfung darüber, ob der Scheck bei Vorlegung gedeckt ſein wird, kann nicht im Sinne von§ 823 BGB. A. 2 in Verbindung mit 8 263 StrGr. verlangt werden. Denn es iſt nicht angängig, Fahrläſſigleit in den Begriff des Betruges einzubeztehen. Das einen Fall des Betruges durch Ausgabe eines ungedeckten Schecks behandelnde, von der Klägerin angezogene Urteil des 1. Strafſenats des Reichsgerichts 10. Juni 1909 ſteht den vorſtehenden Rechtsausführungen nicht entgegen. 7: Ilſe Bergbau.⸗G. in Grube Ilſe. Wie verlautet, ſind die Verwaltungsbeſprechungen bei der Ilſe Bergbau jetzt ſoweit gekom⸗ men, daß eine Kommiſſion eingeſetzt und damtt beauftragt wurde, mit den Großaktionären Cäſar Wollheim und Petſchek⸗ Aufſig zu verhandeln. Was dabei herauskommt läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß beiden Gruppen Sitz und Stimme im AR. eingeräumt werden muß. Der Aktienbeſitz der Gruppe Wollheim wird auf 4 bis 8 Mill.„ geſchätzt, der von Petſchek auf—10 Mill.(bei einem Umlaufskapital von insgeſamt 28 Mill.). 22: Mehrheitswechſel bei den Dentſchen Stahl⸗ und Walzwerken Siegburg. Die bisher im Beſitz der Vereinigte Induſtrieunter⸗ nehmungen.⸗G.(Viag) befindliche Aktienmehrheit der Deutſchen Stahl⸗ und Walzwerke.⸗G. in Siegburg(Aktienkapital 4 Mill.) iſt, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, von einer weſt⸗ lichen Induſtriegruppe übernommen worden, die das Werk unverändert weiter betrieben wird. Künftiger Beſitzer der Siegburg⸗ Majorität iſt nach dieſer Erklärung offenbar eine Induſtriegruppe, die unter der Führung von Paul Rohde ſteht. Das ſind ver⸗ mutlich die Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Stahl⸗ und Walz⸗ werke.⸗G.(früher Gelſenkirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerke .⸗G.). Die Beteiligung der neuen Gruppe bei Siegburg wird uns auf etwa 90 v. H. beziffert. Abſchlüſſe 22: Dividendenerhöhung der Keramiſchen Werke Offſtein u. Worms.⸗G. in Worms? Wie wir von gut unterrichteter Seite er⸗ fahren, iſt der Geſchäftsgang der Keramiſchen Werke Offſtein u. Worms.⸗G. in Worms im vergangenen Jahre ſehr gut geweſen, ſodaß man alaubt, von einem Rekordjahr ſprechen zu können. Die in nächſter Zeit ſtattfindende AR.⸗Sitzung wird deshalb be⸗ ſchließen, der diesfährigen GN. die Ausſchüttung einer von 5 auf 8 v. H. erhöhten Dividende in Vorſchlag zu bringen. 5 :7: Berliner Handelsgeſellſchaft.— 12 v. H. Dividende? An der geſtrigen Börſe waren Gerüchte im Umlauf, die von einer Divi⸗ dendenausſchüttung von 12 v.., nach einer anderen Verſion ſogar 15 v.., wiſſen wollten. Bekanntlich findet die Bilanzſitzung erſt morgen ſtatt, ſo daß Poſitives noch nicht zu ermitteln war. Nach dem B. T. iſt indeſſen jedenfalls mit einer Ausſchüttung von 15 v. H. nicht zu rechnen, dagegen liegt eine Ausſchüttung von 12 v. H. im Bereich der Möglichkeiten. 22: Oberbedarf dividendenlos. Wie verlautet, wird die obege ſchleſiſche Eiſenbahnbedarfs.⸗G. für das am 30. Sept. abgelaufen Geſchäftsjahr eine Dividende nicht zur Ausſchüttung bringen. Die wenig günſtige Geſchäftslaage im abgelaufenen Jahre ſoll in letzter Zeit eine Beſſerung erfahren haben. 27: Norddeutſche Waggonfabrik.⸗G. in Bremen. Der AR. be⸗ ſchloß der auf 8. März einzuberufenden GW. die bereits angekündigte Herabſetzung des AK. der Geſellſchaft von 3 auf 1,2 Mill. durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von:2 und ſodann Wiedererhöhung des zuſammengelegten AK. um 1 Mill. 4 auf 2,2 Mill.„ vorzuſchlagen. Die 1 Mill. neuen Aktien ſollen einem Kon⸗ ſortium zu pari überlaſſen werden. Der Abſchluß des Geſchäfts⸗ jahres 1925/26 weiſt einen Verluſt von rund 1 Mill. I auf. Zur Tilgung dieſes Verluſtes ſowie zu Abſchreibungen und Rück⸗ ſtellunoen ſoll der ſich aus der vorgeſchlagenen Aktienzuſammen⸗ legung ergebende Buchgewinn von 1,8 Mill. M. dienen. Das Vor⸗ jahr ſchloß mit einem Verluſt von 199 325„ ab. der aus dem Re⸗ ſervefonds gedeckt worden iſt. 22: Deutſche Laſt⸗Automobilfabrik.⸗G. Ratingen. Für das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr wird das Unternehmen, das im Geſchäſtsjahr 1925 mit einem Verluſt von 678 617 RM. abſchloß, eine Dividende nicht verteilen. 22: Geſellſchaft für Markt⸗ und Kühlhallen.⸗G. in Hamburg. Gegenüber den in Börſenkreiſen verbreiteten Dividendenſchätzungen von 14 v. H. teilt die Verwaltung mit, daß ſie dieſen Vermutungen ſernſtehe und der Anſicht zuneige, daß, wie im Vorfjahr, wieder 12 v. H. zur Verteilung gelangen werden. :2: Rhederei der Saale⸗Schiffer.⸗G. in Halle ſchlägt 15(12) v. H. Dividende vor. Aeber 3 Milliarden Spareinlagen Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts erhöhten ſich die Spareinlagen bei den Sparkaſſen von 2957,25 Mill. NM. zu Beginn des Dezember auf 3090,51 Mill. RM. Ende Dezbr. Die Einzahlungen auf Giro⸗, Scheck⸗ und Konto⸗Korrenteinlagen ſtellten ſich auf 2588,13 und die Auszahlungen auf 25,/6,43 Mill. RM. Die Guthaben haben ſich gegenüber dem November leicht vermindert und ſtellten ſich auf 1119,13 Mill. RM.(Nov. 1123,60 Mill. RM.); eine ähnliche Verminderung zeigen auch die Schulden unter Konto⸗ Korrenteinlagen, und zwar auf 1463,77 Mill. RM. gegen 1482,34 Mill. RM. im November. Die Einzahlungen wie die Auszahlungen im Dezember innerhalb der Spareinlagen ſind von den Beträgen der bisherigen Monate nicht erreicht, es wurden 392,37 Mill. RWe. ein⸗ gezahlt und 259,11 Mill. RM. im Dezember ausgezahlt. Die Ein⸗ lagenbewegung bei den deutſchen Sparkaſſen im Jahre 1926 zeigt eine ganz außerordentliche Steigerung, und zwar von 1629,13 Mill. RM. Ende 1925 auf 3090,51 Mill. RM. 22: Die 5 Millionen⸗Dollar⸗Anleihe für das Saargebiet. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes erteilte geſtern der Hypothekenbank Saarbrücken.⸗G. die erſorderliche Genehmigung zum endgültigen Abſchluß ihrer mit den Bank⸗ häuſern Amos Emerich u. Cy., Chicago⸗Newyork und Strupp u. Cy., Newyork, vereinbarten Gold⸗Dollar⸗Anleihe bis zum Geſamtbetrage von 5 Millionen Dollar. Das amerikaniſche Konſortium übernimmt einſtweilen 1 Million 6,5proz. auf 20 Jahre laufende Pfandbriefe, die demnächſt in Newyork zur Emiſſion gelangen. 22: Erxweiterung des internationalen Giroverkehrs. Dem am 3. Januar ds. Is. in Kraft getretenen Abkommen der Reichsbank mit den Notenbanken von Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei und der Schweiz, das die Erleichterung des internationalen Giroverkehrs zur Aufgabe hat, dürfte in Kürze auch die Niederländiſche Bank und die Skandinaviſchen Notenbanken beitreten. An den Beitritt der Bank von England iſt aus organiſatoriſchen Gründen kaum zu denken, denn dieſe beſitzt keine eigentliche Arbi⸗ trageabteilungen und kein ausgebautes Filialſyſtem. ⸗b⸗ 12 302 deutſche Altiengeſellſchaften mit 20,35 Milliarden 1 Kapital Ende Oktober 1926. Das Reichswirtſchaftsminiſterium hat dem Reichstag auf deſſen Erſuchen eine faſt 300 Seiten ſtarle Denkſchrift über Konzerne, Intereſſengemeinſchaften und ähnliche Zuſammenſchlüſſe im Deutſchen Reich am Schluß des Jahres 1926 zugehen laſſen. Der Beſtand der deutſchen Aktiengeſell⸗ ſchaften betrug am 31. Oktober 1926 12 392 mit insgeſamt 203˙74 Mill./ AK. Davon waren Ende 1926 in Konzerne 1967 mit insgeſamt 13 242 Mill. AK. Das Ac. der in den Konzernen organiſierten Aktiengeſellſchaften berechnet auf das Geſamt⸗AK. der Gewerbegruppen beträot alſo 65,1 v. H :2: Die Deutſch⸗Aſiatiſche Bank über das deutſche Geſchäft in China. Wie von der Deutſch⸗Aſiatiſchen Bank mitgeteilt wird, hat ſich das deutſche Geſchäft in China trotz der politiſchen Unruhen in letzter Zeit befriedigend geſtaltet. Im Norden hat der deutſche Handel neuerdings zwar eine geringe Einbuße erlitten, und der Umfang der abgeſchloſſenen Geſchäfte iſt etwas zurückgegangen. Die deutſchen Firmen ſind jedoch in ihrer Tätiakeit direkt nicht beſchränkt. Im Süden iſt ſogar eine Belebung des deutſchen Geſchäftes ſeſtzuſtellen, die zum Teil auf die Auswirkung des zeitweiligen Boykotts gegen die engliſchen Waren in Kanton zurückzuführen iſt. Das Filialnetz der Deut ſch⸗ Aſkatiſchen Bank iſt von den Wirren völlig unberührt ge⸗ blieben. Während die engliſchen Banken in Hankau vorübergehend geſchloſſen waren, iſt bei den deutſchen Banken eine Unterbrechung der Tätaikeit nicht eingetreten. 22: Weitere Ermäßigung des amerikaniſchen Exvortkupferpreiſes. Das Erportkupfer⸗Syndikat nahm Montaa eine abermalige Rreis⸗ ermäßigung für Erportkupfer auf 13% Cents ner Pfund eif Nord⸗ ſeehäfen vor. Dieſer Beſchluß iſt innerhalh Wochenfxiſt die dritte Preisherabſetzung. Der Erportpreis ſtellt ſich jetzt erheblich niedri⸗ ger als der einheimiſche Preis. 5 Vörſenberichte vom 9. Februar 1927 Mannheim behauptet Die Börſe war heute für Terminwerte etwas befeſtigt. Am Kaſſamarkt beſtand lebhafte Nachfrage für einzelne Svezialwerte, zu dieſen zählten Continentale Verſicherung, Oberrheiniſche Ver⸗ ſicherung, Brauerei Sinner und Mannheimer Gummi. Letztere gingen nachbörslich mit 125 um. Es notierten: Badiſche Bank 190, Pfälz. Hypothekenbank 262, Rhein. Creditbank 163, Rhein. Hypoth.⸗ Bank 226, Rhenania 80, J. G. Farben 327, Brauerei Durlacher Hof 175, Brauerei Schwartz⸗Storchen 188, Brauerei Werger 182, Aſſekuranz 315, Continentale Verſicherung 122, Mannheimer 5 ſicherung 166, Oberrheiniſche Verſicherung 214, Württ. Trand Verſicherung 52, Seilwolf 94, Benz 104, Gebr. Fahr 48, Germamg Linoleum 295, Knorr Heilbronn 195, Mannheimer Gumm 115 Mez u. Söhne 92, N. S. U. 136, Zement Heidelberg 175,5, a elertra 180, Rheinmühlen 135, Oelverein 97, Wayß u. Freytag 165, Zellſtoff Waldhof 275, Zucker Franrenthal 131, Zucker Waghäuſel 165 alte Rheinbrieſe 15,25. Frankfurt ſehr ſtill, nur Banken etwas feſter Die Börſe iſt jetzt in eine Stadlum äußerſter Zuruchhalkgars eingetreten. Auch heute ſehlte es auf faſt allen Gebieten an U. 5 nehmungsluſt und an Kaufaufträgen, doch muß betont werden, 99 75 auch laum Verlauſorders eingelauſen waren. Nur für Dun intereſſierte man ſich, weil für dieſe der Bericht der Commerz⸗ 5 Privatbant anregte; zum erſten Kurs kounnten Commerzbank 1925 Danatbank 5, Deutſche Bank 4 und Disconto 3 v. H. gewinn er Montanactien verkehrten im allgemeinen ſehr ſtill, nur 1 1 traten mit plus 3½ v. H. etwas hervor. Chemie⸗ und 3 Mrof atteo⸗ gaben etwas nach, J. G. Farben etwa 1½ v.., während die ene werte faſt unverändert blieben. Schiffahrtsartien ſchwach und aber Interene. Deutſche Anleihen eröffneten etwas höher, mußten 25 im Verlaufe den größten Teil der Kursbeſſerungen wieder ſeſt. geben. Von ausländiſchen Renten blieben Türlten weiter Später ging die Umſatztätigreit noch weiter zurück, ſo daß ae den meiſten Gebieten weitere Kursabbröckelungen einſtel ken Banken konnten ihre erzielten Kursbeſſerungen voll behanders J. G. Farbeninduſtrie verloren noch über 1 v. H. und beſonde chem, Albert gaben ſtark nach. Tägliches Geld 3,5 v. H. Berlin feſter, ſpäter unter Realiſationen luſtlos Da die Beſtändigkeit bei ſtärkerem Angebot von Tacesgeld e Sätzen von 4,5—6 v. H. und auch darunter wieder deutlich in der ſcheinung tritt, rechnet die Börſe mit einem glatten Berlauf ehr Medioliguidation. Zu Beginn ſerte ſich daher der Deckungsbe⸗ 5 fort und da auch weitere Intereſſenkäufe in einzelnen Papieraß namentlich Kohlenaktien, augenſcheinlich ſtattfanden, ſo ergaben ak⸗ ſchließlich erhebliche Kursbeſſerungen für dieſe und auch für und Elektroaktien. Von den führenden Papieren erzielten 1157 pener, Köln⸗Neueſſen, Rheiniſche Braunlohlen, Eſſener Stee, kohlen und Elektrizitätswerk Schleſien Gewinne von—7 v. Aklumulatoren, NAG., Voigt u. Haeffner von 5 v.., Be ind unter Berückſichtigung des Dividendenabſchlages von 15 v..Ban Glansſtoff ſogar von 20 v. H. Bei Bankaktien hatten Danat⸗ 1 und Deutſche Bank mit je 6 v. H. Steigerung die Führung, 1— von Schiffahrtswerten gewannen Hanſa ebenfalls 6 v. H. Sonſt 275 trugen im Durchſchnitt die Kurserhöhungen—4 v. H. und 7 einzelt etwas mehr, wenn auch hin und wider einige leichte urde nachläſſe feſtzuſtellen waren. Das anſangs lebhafte Gel häft nes im Verlaufe ſtiller und inſolge wieder einſezender bei ſenkte ſich der Kursſtand um—2 v.., obwohl für! Iſtah ung weiter erhöhten Kurſen ſich größere Kaufluſt zeigte. Di Stee wurde bei ruhigem Verkehr luſtlos und abwartend. Am gen iſ⸗ markt ſind beſondere Veränderungen bis auf eine zeitweilig flackernde Bewegung in Kriegsanleihe nicht eingetreten. lanz⸗ Auslandrenten waren törkiſche zumeiſt weiter etwas ſeſter. Gla ſtoff vermochten weiter bis auf 570 anzuziehen. Berliner Deviſen Diskonkfötze: Reichsbauk 5. Lombard 7. Privat 4 v. H. f 1 Imilich J. Februar J. Februd ſParitarf e in.⸗M. rür 5 0 50 8..[ 3. M. Holland. 100 Gulden 168.49 168,91 168.57 168.99 168,47 15 Buenos⸗Alres 1 Peſ..746.750.74s.52 4˙8 7 Brüſſel„ 100 Belga=500.Fr. 53.695 88,74558.50 88.74.3 Oslo 100 Kronen 103,38 103.64 108.84 108,82 112.5•5 Stocholm.. 100 Krone 112.43 J112,71 112,42]112.70 112,580 5 Kopenhagen.. 100 Kronen 112.30 112,58 112,31 112,59 112².50 858 Danzig 00 Gulden 81,1181.21.11[ 81.21.57 9 Liſſabon... 100 Esludo 21,535 21,88521,505 21.555 458.5.5 Heiſingfors..„ 100 finnl. M. 10,838 10,638 10.598 10,688 81.— 7 Italien„„„. 100 Sire17,865 18,005] 17,98 18,0281.— 3 Londonn 1 Pfd20.488 20.400 20%488 2001 24.158 4 New-Jork..„„ 1 Dollar4.2145 4,22454,2145 4,2245 4..8 Paris„ 100 Franten16,55 16.60 16.5816,60 21.20 3,5 Schmeiz. 100 Franken 81,0381,2881.91.284. 5 Spanien. 100 Peſeten 70,61 70,79 70.31[ 70,49 67092.57 Japan.„ en 2,058.060.,058 2,060.25 10 Jonſtannnopel. 1 türk,. fd. 2,138 3188 17 8,440] 76 355 Rio de Janeiro 1 Milreis 0,498 0,500 0,497 0, 499 70.0 Wien 00 Schilling] 59,3989.53 59.39 59.53 6082 555 rag. 100 Kronen] 12,473 12.518 12.478 12.518 86, 6 üdflawien 100 Dinar.397] 7,417 7,397 7,417—— 6 Budapeſt 100 Pengö⸗12 500 Kr. 73,67 78,88 78.87 273,85[85.052 0 Sofia 100 Leva] 3,043.053.047].057.— 10 Athen. 100 Drachmen] 5,84 5,58 5,49 51 8 Kairo„„ 1 Pfd. I 20.964 21.016 20,964 21,016—. Eiteratur ender „Wege zur Steuerermäßigung, Ziele und Wege amſageort Sparpolitik“ 2. Auflage von Dr. Friedrich Raab, mit einem 8 115 von Staatsminiſter a. D. Saemiſch. Verlag f. Wirtſchaſt u. torium tung G. m. b.., Berlin W. 35, Potsdamerſtr. 118. Das darAuflöge für Spar⸗ und Vereinfachungsmaßnahmen gibt die zweite weſent⸗ ſeiner erſten Veröffentlichung heraus. Der Verſaſer hat 5* hin⸗ lich vermehrt und auf die wichtigſten Vorgänge und Tatſa der gewieſen, die die weitere Entwicklung der Verfaſſungsre ofnt haben. Sparfragen in der Oeffentlichkeit ſeit Jahresfriſt beeinfluß Kurszettel der Neuen Mannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Börſe vom 9. Februar Banlt⸗Alketien. g. 8 9. 8. TRhein Braunk.. 31/ 0 321,0 Enzinger-Union 102,0 99.— Salzw. Heilbronn—.———Eitling. Spinn. 220,0ſ220.0 .0d · Allg. D. Creditbk. 180.5182.0 Tellus Bergbau. 122.7 123.0 Faber, Joh. Blei 140,0 142,5 Badiſche Bank.. 189,5 190.0 B K. u. Laurahütte 104,2ʃ104,4 arbwerk Mühlh.—.— 8. 9. 8 90 enania Aachen 83.50 79 50 Jellſt. Waldhof St274.0276.0 3% D. Reichsanl. O. 8700,900 1— Nonten 196.0130,0.Zucterj. B. Wag 162..181,5 4½% 6 9.⸗Sch.———.— Radberg Darmſt. 14.—11.59 Zuckerf. Frankenth 132.0132,5 4% B. Schußzg, 08 18.6518.— IRüttgerswerke. 144,0145,.0 Juckerf. Heilbronn 161.7168.0 4% D. Sce 1415.56 16.— Schlinck& C. Hbg.— Jucer Offſtein.211.0211.9 Sparprämie. 1919.5820.585 Schnellpr. Frank. 124.) 171.5 Juckerf. Teingau—.— 154,0 5% Pr. Schazanw.—.——.— Schramm Lackf. 2 Juckerf. Stuttgart—.— 162,0 52 1*5 2— JSchuckert, Nrbg. 187.0186. o Preuß. Konſ.—.—.— Salee 195 e 30%% al. 967 0285 ilinduſtr.— 92.—„2 2 6 2„„ 5 TStemenss Hal 228,4 225,00 Elberfeld. Kupfe Südd. Drabt..—.——.— Mansfelder 0 —.— 4% BabAntv1819—.—— .½j% do. abgeſt.—.—0,875 3% do. von 1896—.——.— Entrepriſes Drteſtn Nhm G 14 50l14 50 Bed 18877133.2 Helddurg 1010 10000 rkrftw. Myhm.6% 14. 2 ed. 186,7188.2 Hochfesgneng. 24.50 129 Gebr. Großmann 98.5008. 3 11 Grün e 184.20182, 149,7 148,80 Krügershall Hand 1940.50 K. 9 0 Gruſchwi i 112.0112.2 Orenſt,& Koppel 148.5149.5 Petersb. Int.. 3(205,0 aclethals Praßt.120.0 l23.0 Tobeng Bergb 440.0 141,3 Noraenberg.. 209 Zalleſge Maſch. 215,210,0 TRathgeb.Wagg. 119.7 119,0 Kuſſenbant...28 8,28 ma Spinn. 170.2 170,0[Reisholz Papier. 295,0 300.0 Sichel& Co. 95 —— annov..Egeſt. 138,0 188,0 TRhein Braunthl. 217.017.5 Sioman Falpeter 85.——, ann. Waggon— 50 Nben Chamotte——1183.7 Südſee Phosphat 85.25 85.— Hanſa Lloyd... 69.2561.50 Rhein Elektrizität—.—178,5 Ufa. Hbg.⸗Wien Gum. 115.(106, 2 thein. Maſch.Led.—.—54.— Harkort Bergwrk. 65.—55.—TRheinſtahl.. 226.000,0 Goldanleihe. 103.0 E a) Neichs- u. Staa 67070 Harpen. Bergbau 226.0234,8 260,0280,0 Bayr⸗BodenCr. B.. Sanneuß u. Wb 250.0250.0 Varmer Bankver 195.5197,2 Berliner Handels 298.9909.0 TCom. u. Privatb. 220,7228.5 1 Darmſt. u. Nat. B 298.5302,9 TDDeutſche Bank 202.7209.7 D. Effeit. u. Wechſ. 180,2178,0 D Hypothekenbk. 188,9192.0 O lieberſee⸗Bank 136,0 5 E8 Disconto⸗Geſ. IDresdner—— 5 Hyp.⸗Bank 225, x Nelaub 1. N.. 177,0/175.0 195.00197,0 Nürnberg. Vs.⸗B.——. Deſter. Cred. Anſt.85.65 Pfälzer Hyp.⸗Bt 258,5 Reichsbank... 190.0,1 Rhein. Creditbank 182.7 Rhein. Hyp.⸗Bant 226.0,290.0 Südd. Disconto 182,0182.0 Wiener Bankver—.—.10 Württb. Notenbk—.——.— 200.—.— Frankf. Allg. Verſ. 178.5 174.0 Hberrh. Verſ.⸗Geſ.——— Frantf..u. Mito—.——.— Vergwerk⸗Alkkien. J Bochumer Guß 192,5194.0 Buderus Eiſen 134,0 134.0 .Luxemb. Berg 193.0183.5 Eſchweil. Bergwri.— 180,0 1Gelſenk. Bergw. 196.0187.2 Gelſent. Gußſtahl 16.5018.— JTHarp. Bergbau 229,0ſ283,0 Kali Sacen. 209.7208.7 Kall Salzdetſ.—— Kall Weſteregein 20.0213.7 Klöckner⸗Wertde— J Mannesmannr. 234..227.0 J68— 3 5 136.5 do. Eiſen(Caxo)— 1bönir Berabuau 14771⁰ 0 118 Aſch Crausport⸗Altien. Schantungbahn——11.10 Hapag.. 169,0171.0 Nrddeutſch. Lloyd 156.0158,5 Oeſter.⸗U. St..—.——.— Baltimore& Ohio—.——— önduſtrie⸗Aktien. Eichb.⸗Mannh.—, H. Kempf⸗Sternb. 220,0220.0 Mainzer St.⸗A. Schöfferh. Bindg. 360,9858,0 Schwartz⸗Storch. 187,0186,5 Werger 182,0,180.0 Adt, Gebr. 65,— 65,.— Accumulatoren———. Adler Oppenheim—.— Adler Kleyer.. 134,8 138,0 E. G. St.-A. 175,5 5 5 ff. Buntpap.—.— 174,5 aff. Jelſtoff. 189,0190.2 Bahnbed. Darmſt. 50.250.— Sad. Wach. Iin.0,105 0,1 Bad. Maſch. Durl. 138,0 140,0 Baſt.-G. 4 775— Zayriſch. Spiegel“,— gzeck& Henkel 104.,0102.0 Bergm. Elektr. 184,0194.0 Bing Metallwerke 54,— 54, 75 Zrem.⸗Beſigh. Oel 81.— lg. do Tement Heidelb..5,51/8. vement Kariſtadt 188,0 190,0 Chamotte Annaw 99.— 90.— Cont.Nürnb. Bzg 139.0141.0 Daimler Motor 106,0108.2 D. Gold-u..-Anſt 259,0258,0 Oyckerh.& Widm. 65,6564.— Dingler Zweibrück—.—.— Hürkoppwert St.—,— 85.— Hüſſeld-Rat. Dürr 48,—49,75 kiſen Kaiſerslaut. 50.—50,25 TElektr Licht u. K. 198.0198.0 Elſ. 8* EmagFrankfurt-- 0. Emaille St. Ullrich 68,0187,85 8 .G. Farbenind 328.0 1Felt. Guill. Carls 179.7 Fei ch. Jetter. 128,0 Frankf.Pok. LWit 17.0 Fuchswa 84 5..590 Goldſchmidt Th. 160,8 Gritzner M. Durl. 130.0 Grkrftw. Mhm.69% 14.50 Grün, Bilfinger. 180.5 HaideReu, Näh-. 62,85 Hammerſen— 83.50 125,0 153,0 .193,.7 94.— Stam. 130,5 — 190,0 KarlsruherMaſch. 56.— Kemp, Stettin.—.— Klein. Sch& Becker 128.0 Knorr, Heilbronn 197,0 00 Konſer ven Braun 75,— Krauß& Co., Lock. 92.— Tahmeyer& Co. 108,5 Lech Augsburg 141.0 Lederwerk Rothe 28,5 Ludwigsh Walzm 130,0 Lutz Maſchinen 48.— Luz'ſche Induſtr.—.— Mainkraftwerke 139, Miag, Mühlb. 171, Mez Söhne—.— Motoren Deutz—.— Motorſ. Oberurſ. 75.— Neckar. Fahrzg.. 104, Nry. Leder Spier 142, Peter Union Frkft. 138,5 f. Nähm. Kayſer 67,25 hilipps-G. Erk.— Porzellan Weſſel 78,50 Rein. Gebb& Sch. 132.2 Rheinelektr. Sta. 180.0 b. Maſch. Leud. 65.— Fahr Gebr. Pirm. 4,7548 Rheinmetall.—.— 325,0 180.0 128,5 118.5 0,800 180,8 181.½0 14.50 182.0 62.50 170,0 85.— 125,2 150, 192,7 120,5 150.5 56,75 126.0 195, 75.— 168.0 139.,0 39.— 180,0 139˙0 —.— 16.— 105.0 142,0 138 5 67.— .— 185.0 175.0 02.— .Led. St. Ingbert—.— Raſtatter Waggon— Fricotw. Beſigh⸗ 85.—87.— Ahrenſabr.Jurzg. 83,10 83.— Ver. deutſch. Oelf. 98.— 99.— V. f. ch. Ind.Mainz 147.9 144.8 Ver. Ultramarinf. 177,9.179.0 hm. Kohlenanl.— Jeſtverzinsliche Werte ./ hm.1914—.— %% do. 3½% „& 40% Bay. Pl. E. P..20 U„Pf. E. P.., ..20 4% Bayr. Eiſf⸗Anl.——, Hartmann Maſch, 74,8574.— Hedwigshütte 160,2 ülpert Maſch.. 85.— indr.& Aufferm. 129,7 Hirſch Kupfer 143,0 160,0 35.— 128,0 124,0 Romb Hütten 13.50 Rof IRütgerswerke 144.0 Roſitzer Braunk.. 160.0 1 ier Zucker.. 120,01. Sachſenwerk. 137,513 IRhenania Chem 83.54077.— Hollorſchäge .389. 5892 .v0,885.85 Wech 142.887 475 1924er.54.50 0. 500 5. Neichsani.8.0 9 Bank f. el. Werte 284.7 4 587 30% 1 902—.— S.8400.90 Vogtl. Maſch. St. 105. r 4½½% 904/5—.——,— 3/%8%„ abgeſt.—.——.— Balgt f. Sr 457 756.0 5% br. Rechen d,88,c.800 5%—.— Volthom. Seil.K 72,25 72.— 45 do——.—4% Säch. St.⸗A. 19—.— Ver. Zellſt. Berlin 158,3 159,0 Waßpß d Freotag 201,7 205,0. 32 DO. Reichsanl..800—.— 4% Württ..1515—.—0,888 Verliner Vörſe vom 9. Jebruar Banke⸗Alelien. TAlg Elette.-Geſ 178,0,175,51 Deutſche Kall 188.60155,1 0 Anglo⸗Ct. Guans 127.0133,00 T Deutſche Maſch. 131,0188,5 Anhalt. Kohlen-. 164.0164,0 Deutſche Steinzg. 209,7 207.0 Annener Gußſtahl 29,5029,500 Deutſche Wollw. 65,65 65,75 Auge Zellſt., 100.0—.— Deutſch. Eiſenh. 112.0J14,7 Augsb.⸗Nb. Maſch 149,5143,0 Donnersmarckh. 151,0150,.0 Balcke Maſchin.—.——.— Dürener Metall 107,2108.0 Barmer Bankver. 180, 7 0 0 15 Meguin 72.6573.75 Dürkoppwerke, 96.— 96,25 0 J. P. 2 0 0 0 0 TBerl. Handelsg. 297, TCom. u. Privatb. 229, TDarmſt...-B. 298,2 J1Deutſche Bank TDt. Ueberſee Bk. ITDisc. Command. 193,51 JDresdner Bank 169,8 193, 1Mitteld. Kredb. 184•5,199, Reichsbank... 183,1192, Rhein Creditbank 159.0 162, 9 * *˙ dSrers 3888 88 88 emberg 373,0388,0 Dynamit Nobel 160.5,160,5 Bergmann Elkt. 190,5193,80 Elberfeld. Kupfer——— Berl.⸗Gub. Hut 310.0811.00Elektr. Lieferung. 189,5172,5 1Berl.Karlsr. Ind113.0111,5 TElktr. Licht u. Kr. 194.0125,8 JBerlin. Maſchb. 144.10150,5 Emaille Ullrich 68.75 85,50 Süddeutſch. Disc. 180.0 180,0 Berzelius Bergw.—.——.— Enzinger⸗Union 101,799.— C Akkti Bing Nücnberg 53,2583.85 Eſchw. Bergwer! 180,0181,0 rausport; Aktien. Siemarahütte.—-.0. Farhenind. 325.5325•1 911,5011.00 arckhütte 5 5.G. Farbenind. 325, 5 Schantungbahn 214.0 210.0 IVochum. Gußſt. 193,2194.0 Feldmühle Papier 288.0238,5 8955 Lot. u. Str. 212. ebr. Böhler KCo—.——,— Felten& Guill..5179.7 Hüdd. Eiſenbahn———.— Hraunk. u. Britets 2252228.( N. Friſter I1211239 Baltimore.—.——.—Br.⸗Veſigy. Oelf 87.1588.— Fuchs Waggon.575,0,575 1 Deutſch⸗Auſtral. 785 770.5 Bremer Vulkan 159.0151,0 Gaggenau.⸗A. 57.— 58.50 ILHapag 7 08 232.0 CSuderus Eiſenw 184,10184.) Gebhard Terttt 130.288.0 19. Suͤdamerika 23 175 Chem. Heyden 144,0143.0 TGelſenk. Bergw. 195,0185,.1 1Hanſa'ſchiff Ehem. Gelſent 121.5124.00 Gelſent. Gußſtah. 18.—18.25 e 7 I Concord. nnet 140, J. erman. Portl-3.„ e— G95— 5. 3 eſſauer Gas 208.8212. eſ..elkt. Unter 227, eee. 5 169.00 L Dtſch.⸗Luxemb. 1983,5194,00 Gebr. Goedhardi 130.5138,0 Adler& Oppenh, 13..152·0,.iſenb. Sigenn.„ 0 Goldſcnid Tb. 4049235 Abe 134.2136.0 Erdöl 207,0211.0 Goerz C. P.. 41.— 40, 2„ 4. Gußſtah 107,0,12.0 Gothaer Waggon 77.5028.— ee Kabelw. 138,0185,0 Gritzner Maſchin. 182.0,182,7 — Karlsr, Maſchin. 56,.—57,50[Teichgräber 0 4%„ 890.882 THirſchberg Leder 188,010,0. CSalzde.. 289,02719, 3/% D. Reichsan!(,8800, Tguaſch Eiſ. u. St 218,0215,0 Saraln e.2999 7—5 9850 0 00 1 ohenlohe-Grk. 5080f63.Scheidemantel: 966566 4% Prß. Konſole.8299,785 Phil. Hol 151,2182.50TSchuberts Salz. 248.0 1855 3½%„„ 9,8900⸗ orchwerke 8157178 kSchuger& de. 188528.0 9% 9—— FZumboldtmalch. 37534 Sſem& Heiste..18081.— 4% Baper. Au.—.— 0 Cch I3Ilſe Bergbau 239,0340,0]Sinner.G 72,15 3½% Bayer.Anl—1 Dr. Judel& Co. 189.5180,9 Stettiner Bultan 104,1½ 0 50% B. Kohlenan! 16.85 5 Gebr. Junghans. 161,8481.8 StoehrKammgrn.—.— 103,0%% Prß. Kalianl. 9 Kahla Porzellan. 20080006 Staeer Nähm. 89.— 5„ Roggenwert..0 86 Kaliw. Aſchersl. 207,6208,0 Südd Immobil. 103.5105.7 5% Saa Beaun 8,76 8,.— 5% Sächſ. Braun—,— 4˙ —.— 1995 75 12 5 end.— ThoerloOelſabri 5 E Klöcknerwerke. 190,2193.5 Anionwerke Maſch 79.— 19— b) Ausl. ene, 44. C. H. Knorr.. 168,0 18,5 Ber. B. Frtf. Gum. 102,7102.%ů% Mexikaner 58.—25.— Kolim.& Jourda n 108,0103,0 Zer. Chem. Charl. 220,0.220.0 476 Seſt Schatzu. 25.—2g. Köln Rottweiler 3. Diſch, Nickelw. 187,7187.7 4% ,Golbrente 2,.95 Gebr. Körting. 115,0113,7 8 Clanzſtoff Elbf. 532..570.0, 4%„ conv, Nte. 1 8.25 Keſtheimer Cell..125,015,08. Schuhfrns W 79.—78,80 4½%(„ Silberrte..——. Kyffhäuſer⸗Hütte 88.—87.— Zer. Stahlwerke 154,0185,0 4½9/%% Papierrte. 73.50016.50 Lahmeyer& Co. 169,9f186,5] JStahlw.d. Jop 293708. 40/% Türt.Ad.⸗Anl. 18,5 29. Laurahütte..03,504.J Zer. Ultramarinf. 175.1175.1 4%„ Bagd.⸗Eiſ⸗J 28.— 23.40 Lende's Eismaſch 200,0f308,2J ogtländ. Maſch. 105..198.5 40%. 11 24.——.— Lindenberg 70,—3,25 Wanderer-Werke 264.0459.0 4% Turt.unti Anl. 18.2 155 TCarl Lindſtröm 214.5210.00 Peſer Akt.⸗Geſ. 4%„Hollob.1011 16,1105 Lingel Schuhfabr..—8,5%[Weſtereg. Alkall 211,011.2„400· 55 925 L Linte& Hoſfm. 85—87/ Wialng-Cement. 185.5 167.0 4½%elSt.-N101428.9025)30 Ludw. Lgewe& Eo 818,0870,0 Wiesloch Tonwar.—.—128.0 4¼%½,„ 1814 7870 ee C. Loren;.154.5,183,5 Wittener Stahl. 145.0141.5 4%„Goldrte 29,10 3— Lothr. Portl.-Cem—.—.— WittenerHußſtabl 61.60,50 30%„ Kront„..35 Magirus.-G. 67,2587,75 Woll Buckan 79.3578.— 30½% Oe. II. Seb. alte 22.55 4, IMannesmann 233,7488,0 Jellſtoff Verein 160,0,150.8 30% Oe-UIX Sre74—.—— 1Mansfeld. Akt. 158,0— J2 Waldhof 274.00273.0—.—— 7 315,00816,0.60% Südöc. a—— e 150,0149,0 Freiverkehrs⸗Kurſe..600% neue Pr..——. Motoren Deutz 1,2561, 78 udier Kall..—79.—5„Obligat.—.— Motorb. Mannh. 41,—40.— Bergb. Präfid.—— ,470/ Anat. Sere! 33,.— 33 Mülheim Berg 182.0181,9 Benz⸗Motor.. 105.0 112.54%%% 1. 83.— ———. — 22 Kattowitz. Berg.— C. M. Kemp. 2 D 2 5 n. Nedar.. 133.J184,7 Deuiſche Petrol. 84.50 84.— 44½ 111 31.— Talorbb Wocl. 227%)8HPionend: 6g.—.—54 Eeshancher- 51.a8—. c SN 982 ba rrrr— ernrenrndretreeeeenreneeseernre U „Nutwoch, zen d. Febrnar 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 660 Mörderin?! 90 Der Roman eines Verteidigers Von Walter Bloem 5—5 litte, keineswegs, Herr Staatsanwalt!“ katzbuckelte Der Ve. eger.„Ja— ich werde wohl herausrücken müſſen Kart Neibul 25 der bekannte Reiſe⸗ und Romanſchriftſteller Er bane auſchen durchbrandete den weiten Raum. Nathuſtus! Angehönee diel heimliche Leſer und Leſerinnen unter jenen lngt en auch der Geſellſchaft, die ſich im Salon ſo un⸗ Volk at, ſo demonſtrativ hochliterariſch geberdete.. Und das Gtannte, fraß, vergötterte ihn. Alfo der— 11 350 Herold ſaß regungslos wie eine Wachsfigur. Ihm wefrören ihm Séele und Leib zu einem Eisklumpen Wie die A hatt, ugen einer lauernden, ſprungbereiten Katze 5 Anglle e des Aſſeſſors Neumann ſich am marmor⸗ L ee cle Geſicht bei der Nennung des Namens Nathuſtus 75 ekunde lang in jähem Krampf zuſammengezuckt war 2 war ihm nicht entgangen. gend ngeklagte,“ ſagte der Aſſeſſor langſam und durchdrin⸗ Schri zich muß an Sie die Frage richten: kennen Sie den Atſteller Karl Nathuſtus?“ algnne Mengershauſen erhob ſich wiederum. Aber es Stimia wankte ſie leiſe Doch ganz unbewegt klang ihre Be, als ſie entgegenfragte: Auerdzie meinen: ob ich etwas von ſeinen Werken kenne? kenntz 11 5— ich muß geſtehen— obgleich ich mich dieſes Be⸗ und ſe ſes ein wenig ſchäme— ich habe gelegentlich dieſen Uchteltnen ſeiner Romane durchgeſchömikert— in aller Heim⸗ würden⸗ denn meine Bekannten— oder gar mein Mann— eſehen mich ob ſolch einer Geſchmacksverirrung ſchön an⸗ ſpehen baben 1“ Ein leiſes, kinzlich verlegene Lcheln raſend— 2 eee 5*5 ſo 1 tend geſchrieben— da hat man ſich eben mal vor⸗ bergehend einfangen laſſen.“ ſchmack war ganz und gar die Dame von Welt und Ge⸗ einen Nnte da ſprach. die beſchämt eine kleine Entgleiſung, geſteht ückfall ihrer äſthetiſchen Neigungen in eine Sphäre ſen: Fer ſie eigentlich längſt ſich hätte entrückt fühlen müſ⸗ einer an war eben doch nicht ganz umfonſt die Tochter der biedrernſängerin, nicht wahr? Einer Komödiantin, von Eälteren Theaterbeſucher ſich noch erinnerten, daß ihre der Angeklagten feſtgeſogen. Und daß dies be⸗ Stimme ſie aus unbekaunten Tiefen ins grelle Rampenlicht gehoben hatte „Angeklagte,“ ſagte Aſſeſſor Neumann,„ich möchte noch mehr wiſſen. Sie ſind viel auf Reiſen geweſen, wie mir aus Ihren eignen Bekundungen bekaunt iſt.. haben ſich in mau⸗ chexlei Geſellſchaftskreiſen bewegt... Ich muß Sie alſo fragen: haben Sie den Schriſtſteller Karl Nathuſius einmal perſönlich kennengelernt?“ Sufannes Augenlider öffneten und ſchloſſen ſich ein paar⸗ mal ſchnell. Sonſt zuckte kein Nerv ihres ſchmalen Geſichts, ihrer hoheitsvollen Geſtalt. „Nein,“ ſagte ſie völlig gelaſſen. Der Aſſeſſor fragte mit mühſam verhaltener Spannung weiter:„Und Sie haben auch nicht etwa irgendwie mit ihm — korreſpondiert?“ Nein!“ erwiderte die Angeklagte ruhig und beſtimmt. In dieſer Sekunde ſchrillte vom Zuſchauerraume her eine leidenſchaftglühende Frauenſtimme durch den Saal: „Das lügt ſiel!“ Ein paar hundert Augenpaare fuhren herum— Der Rechtsanwalt Guſtav Herold aber ſchrak zuſammen, als habe ein jählings niederſauſender Peitſchenhieb ihn mitten ins Geſicht getroffen Das war die Stimme ſeiner Frau geweſen. XI. Bis zum Tage der Schwurgerichtsverhandlung hatte Frau Helene ſich mit ihren ungelöſten Qualen hinſchleppen müſſen Keinen Lichtſtrahl hatte ſie mehr erſpähen können, der das tiefe Dunkel, das ihres Mannes unfaßbare ſeeliſche Ver⸗ Wie überlagerte, auch nur um ein Geringes erhellt hätte. Und nun war ſie verdammt, die Zuſchauerin der großen juriſtiſchen Haupt⸗ und Staatsaktion zu ſpielen, die, ſie fühlte ganzes künftiges Leben entſcheiden würde.. Sie hatte ſich dem Kreiſe ihrer näheren Bekannten ferngehalten und auf der letzten Sitzreihe zwiſchen lauter Damen und Herren der Geſellſchaft Platz genommen, die ſie größtenteils nur von Namen oder überhaupt nicht kannte. Ungeſtört hatte ſie ſo der Verhandlung ſolgen können, die ſich, ganz der Voraus⸗ ſage ihres Mannes entſprechend, durch Stunden hingeſchleppt hatte, ohne gegen die ſchöne Angeklagte dort hinterm Eiſen⸗ gitter irgendwelche ernſthaften Belaſtungsmomente zu bringen. Ihr Fall ſchien a reſtlos aufgeklärt... Dieſe wider⸗ wärtige rothaarige Perſon, dieſe Krölke, hatte die ganze De⸗ nunziation— zwar nicht etwa aus den Fingern geſogen— aber nachempfunden, nacherſunden.. Seitdem das bewußte — ——— Niſſipe Niüdel) Chafselongus. 45. Sohrelatiseh, klchen„ 50. Bücherschrank,„. 65. Nlelderschrank, pol.. 80. Bülkelt, Rubsb. pol... 175. Spelsezimmer, klehen 290. Danksagung. 99 dle vielen Beweise herzlicher eilnahme beim Ableben meines 0 Mannes, besonders für die rostreichen Worte des Herrn Stadt- urror Dr. Hoff, sage ieh meinen unigsten Dank. 4451 .19 Aberle G3.19 Mannhelm. den 9. Februar 1927. 24459 Wunelmine Kraut. Iun Handstricien und Anſtricken von Socken u. Strümpfen wirdb angenommen Augartenſtr. Nr. 98, 8. Stock, links. 43822 Wer santert ſchnell mit Erfolg ein kl. Geſchäft? Ang. u. L A 20 an die Geſchſt. 4362 Buchhaltung Anlegen, Beitragen, Abſchlüſſe, Vilanzen⸗ Kontrolle, ⸗Reviſion, Gutachten vorübergeh. u. dauernd, fachdemäß, diskret, bill. Berechn. L. Pierſon, Buchſach⸗ verſtändiger, Mannh., UG6. 18, Friedrichsrg., Fernſpr. 29 922. 444 P 4, 2 l. Von der Reise zuruck l. Mel. Pat Ur. Hauck 7. 8 M 7. 8 Cal84 Schleimbeutel 14—— Ader Achilles-. Sehne Keltnallen. Euigeewòlbe · Sehnen· u. Fersen· Sl Ul Ul 0 917 Schme zen Schmerzen Schmersen Tel. 30008 S3 f. eln Zun in den Füßen. Beinen oder Ballen u eichen beginnender Senkung des Schutt U bermölbes. Diese Schmerzen sind fſeicht kann abgeladen wer⸗ FirdenNosliimbal. Tracbten Mutæen Pierotts Zxlinder Peretien Trikots Dominos Larven Cojombinen Pfaufedern Harlekins Rüschen eto. eto. Elegente Gesellsoheftskleidung gfulun un. MANVNHE//M. berateuftlgen. Lassen Sie sieh kostenlos leh werde Ihnen helfen. den in Neu⸗Oſtheim, Böcklinſtr. 38. B600 TAigenberg, Ta, Uüntt Lannhelm, bparterre über vom Friedriehspark Klublampen ue Herrenzimmerkronen Angere Illaldaam 85* Azuglempen 4429 broler Umsatz- Klefner Vertlensi. Lampenschirme u, Zubebör zum Selbstanfertigen. 20 Gaswerksraten Aut Wunsch 3 2Jäger D 3, 4 Anzzie u. dgl- Ieferf 3. Zt. und—5 Uhr weit unter Preis Vertreter Herren ſowohl wie Damen mit guten Umgangsformen und entſprechender Garderobe, die täglieh M. 20.- verdienen wollen, melden ſich Donnerstag von 10—12 Uhr Augartenſtraße 6. ne allen Hausarbeit., er⸗ für ſofort von größer. fahren im Bügeln u. Nähen, zum 15. März Aktien⸗Geſellſchaft in Dauerſtellung 507 in Dauerſtellung ge⸗ Sesucht ſucht. Gute Zeugnuiſſe Angeb. unter 0 186 erforderl. Adreſſe in an die Geſchäftsſtelle. Ed66 Madchen ange Rötterstraße 1. in Küche perfekt, auf 15. März bei hohem Lohn nach Mannheim U eee eru kalien-Großh Lehr achtbarer und Linoleum- Teppiche In Aus len Orößen uU. besten Qualitäten realschule, auf Ostern Angeb. unt. O H 183 Von erster hiesigen Drogen- und 1 Familie, möglichst mit Handelsabteil, Obersekundareife der Ober- uhmeg Tüchtiges in Dauerſtellung ge⸗ leine Anſängerin) ſucht. Gute Zeugniſſe andlung 6 nicht über 20 J. alt, erforderl. Abdreſſe in 55 von Großhandelsfirma der Geſchäftsſt. 517 U HN 729 zum 1. März 519 geſucht. Suche für ſofort ein Angebote m. Gehalts⸗ Anſpr. unter 0 1J 105 junges Mädchen an die f. Laden u. Kaffeeküche Conditorej Thrauer gesucht. à. d. Geschäftsstelle. Teppſch. G 03 er ebe Einfache Stütze Zu einem alleinſteh. ch nur chauffeur e lein, berrigaftl. Fur Jeurnde Herry, kath., in mittl. Sclongue 80 für Perſonenkraftwag. 97 jung. talent. Nbat e— a kann, erf. kocht, 2* 7 deg ult sengner peclee Füauspiner geſande. iucht, eebild. und Wandbehang Mark] Nur außf. Bewerbung. zum 1. März geſacht. Haushälterin nicht ur zerx 16 Jahr., . ſof. Eintritt geſucht. Max Berney ir., 4480 M 2. 10. 1 aeu Mickerel Fe er Aasenstein&Vogler, Mannbeim Ga 184 für frauenl. Haushalt nach Mitteldeutſchland L. D mit genauen Angab Borzuſtellen zw.—7 4 I 9 und Linoleum-·Haus Aber feitber. Tällatelt Karl-ubwigſtr. 7, pt. eee Ailet0 ae o gen 9 BRUHIIn E3 9feee en eter be.— Ellangebote u. Zaſchriſten mir 8115 ee 1 5 wer unter 0 0 191 an bie r Geſucht ſene Seladeene 50 lehrling Hausdame Ordenil. u. ehrliches Mäadchen per ſof. od. 15. geſucht Penuſ. Meyer, D 7, 20 Friseuse ſofort geſucht. Angeb. unter F 18 an die Geſchäftsſtelle. B576 Näheres bei Böcker, 14. 19.*4414 es, über die Zukunſt ihrer Ehe, über ihr und ihres Gatten Kapitel 74 aus dem„Bund mit den Höllengeiſtern“ vorgeleſen worden war, fiel der letzte Schatten von Unklarheit... Nun war's bis in den letzten Winkel aufgehellt, das übel duftende Seelenleben der Denunziantin: ihr war ſogar die Quelle ihrer Erſindung uchgewieſen. 5 Da war die jäge Wendung gekommen: der wild hinaus⸗ geſchriene Proteſt der Krölke.. und ſeine unmittelbarenFolge⸗ wirkungen Nein: alſo das ſtimmte nun nicht mehr— mit faſt un⸗ zweifelhafter Beſtimmtheit hatte die Vernehmung des Ver⸗ legers und des Kolporteurs des Schundromans dies eine au,gehellt: jene„literariſche“ Vorlage konnte unmöglich die unmittelbare Quelle geweſen ſein. Und Frau Helenes bis zum Zerſpringen geladene Bruſt hatte ſchon dieſe erſte Wendung mit einem Aufſchluchſen der Eutſpannung begrüßt Aber dann hatte ſich 8 alsbald herausgeſtellt: die Ent⸗ laſtung, welche dieſe Entdeckung für die Zeugin Krölke bedeu⸗ tete, war doch nur eine ſcheinbare geweſen. Es beſtand immer⸗ hin die Möglichkeit, daß ſie die Vorlage für ihre Beſchul⸗ digung in früheren Teilen des Romans gefunden haben könne, die ihr zur Zeit der Erſtattung der Anzeige un⸗ zweiſelhaft, ja zugeſtandenermaßen bekannt geweſen waren Aber durch dieſe Wendung war das ſcharfſinnige Denlen des Vertreters der Anklagebehörde in eine neue Richtung gelenkt worden— und jenes Frage⸗ und Antwortſpiel hatte ſich angeſponnen, in deſſen Verlaufe der Aſſeſſor plötzlich au den Verleger des Romans die Zumutung geſtellt hatte: den Verſaſſer zu nennen. Und nach etlichem Drehen und Wendon hatte der Schund⸗ verſchleißer ſich entſchließen müſſen, mit dem Namen„ſeines“ Autors herauszurücken: Karl Nathuſius—— Da hatte Frau Helene einen Stich ins Herz gefühlt ſie hatte ſich gewaltſam bezwingen müſſen, um nicht laut auf⸗ zuſchreien Und in derſelben Sekunde war es ihrem hellſeheriſchen Ahnungsvermögen völlig klar geweſen: jetzt— ſetzt kam's— die Erleuchtung— die Erlöſung. „Höllengeiſter“— Guſtap— der Detektiv— die Stelle jenes Brieſes, in der von„dem geheimnisvollen Korreſpon⸗ denten der Frau Geheimrat Mengershauſen“ die Rede ge⸗ weſen war— und nun— Nathuſius.. das wirbelte und brodelte zunächſt noch völlig zuſammenhangslos durch das Hirn der fiebernden Zuhörerin, während ſie an ihrem Platze vorgebeugten Oberleibes, ſtieren Auges den Fortgang der tragiſchen Entwicklung verfolgte.(Wornehung rolat 2 50 Pfq. A bfund Lie deilangz-Auzzige iat dar.bhste und hprte Werbmite Sellen-Sesuche porfzkte Stenohptsun Junge Tige 21 Jahre alt. sueht per 1. März in größ. sucht kaufm. Büro passende Stellung. 4447 Stellung Gefl. Angebote unter M M 55 an die Geschäftsstelle ds. Blattes erbeten. zur Führung eines 5 Haushalts e deschäftstücht. Dame deg . Ni 30 Jahre, ſucht ſofort Stelle in Geſchüft, über⸗ 15. Febr. od. 1. März. ae Wage 24431 B eſte Zeugniſſe. N Angebote unter c 40 an die Geſchäfts⸗ Gute Behandlg. Lohn ſtelle ds. Blattes erbeten. bei Bäcker und Kon⸗ 21 F. alt, ſucht. Stellg. ditoreten nachwerslich z. weiter. Ausbildung. gut eingeführt, ſich zu verändern. NA 69 a. d. Geſchafts⸗ ſtelle dſs. Bl. Gefl. Angebote unt. M U 144 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Bögg —— Falldes ffaden ſucht Stelle zum Ser⸗ vieren in Konditorei⸗ Cafs. Gefl. Angebote unter M F 49 an die nach Uebereinkunft. dadtraendar düngerar Jbaider ſen e an 24422 Fr. Meßger, Barten⸗ ſtein i. Württbg. DAME Gefl. Angebete unt. 4471 armen Familienvater, anfg. der 30er Jahre, gel. Fabrikarbeiter, Geſchä'tsſtelle. 44488 Haddi mit Jahreszeugulſſen, ſucht auf 15. 2. Stellg. Gefl. Ang. unt. L 1 88 ſucht verantwortungs⸗ noll. Poſten. Dieſelbe iſt unbed. vertrauens⸗ voll, für jede Brauche geeignet, da ſehr ge⸗ wandt u. korrett und mit Geſchäftsführg. u. Bücher beſt. vertraut. Wer kann einem Aace Abel Angebote erbet. unter Angebote unt. N K 78 J K 79 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 1. an die Geſchſt. 4705 gleich welcher Art ngeb. unt. 410 Gebild, zuverläff⸗ geben? Zuſchrift. erb. an die Geſchſt. 84416 unter 0 K 185 an die Fräulein Geſchäftsſtelle. 501 Suche ſefger 8 ng von ausw., im Kochen Perſekte in Geſchäfts, od. Pri⸗ u. allen bäps!, Arbeit, 0 vat-Haushalt als ſexfahren, Nähkenntn. udhelen Sse ebend, ſucht paſſen Bin mit allen Faus⸗ Wirkungskreis l. gut. bilanzſicher, arbeiten vertr. Sehr 14 Beſte Referenz. intritt kann ſofort erfolgen. Angeb. ünt. M G 50 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 84437 ſucht ſich zu verändern. guſe Zeugn. ſind vorh. 2 die Geſchſt. 4485 B590 K. Seite. Nr. 68 * 1 Mittwoch, den 9. Februar 107 Nöbel Ndbelpreise tragen den derzeiſigen wirtschefflichen Verhälmissen Necmung. r leden zur zwenglosen Besichiiqunq userer Naume etgebensf ein Ciolima&Habm, N2,12 Teppiche Gerdinen Afalerber Salvator- Ausschank 8 Donnerstag Schlachtfest. 9 6, 2 Weinhaus Holzapfel 30203 Donnersiag ab 6 Uhr Samm: Schinken in Brotteig mit Kartoffelsalat Schwelnepfeffer mit bayr. Knödeln 4438 Körner's Weinstube 7 Lulsenring.-Morg., Donnerst. roſes Schlachtfest reitag 11 Uhr: Bratwurst In Blatterteig deanstag: ka ppοpen Abend 4468 wozu einladet Aut. Körner. benenzimmer— Sonder-Angebbof Beſonders ſchöne Modelle u. Stilzimmer aus Kunſt⸗ u. erſt. Werkſtätten, in Eiche u. Nußbaum. Aeußerſt günſtige Preiſe. — Zahlungs⸗Entgegenkommen. Bismarck- Noß. Ceiffer. a- 1 Ausſtllg. gedieg. Wohnungs⸗Einrichtungen 5 e Stellen-Gesuche flelb. Mädchen Rädchen u, Lande, das ſchon in 16 Jahre lev.) Waiſe, Sielluna 2 ſucht in ſucht ſ. ſofort Stellung gut. Hauſe ſof. od ab z. Erlernen d. Haush. 15. 2. Stellung. An⸗(keine Tagesſtelle, nur gebote unt. L V 10 an Dauerſtell.) Ang. unt. die Geſchäftsſt. 24412 M K 53 1+ N Geſchſt. FEEE Verkaufe 724 atemwagen oſſener Sechsſitzer, öſach bereift, Baujahr 25, mit allen Schikanen, tabellos erhalten, wegen Anſchaffung eines ſtärkeren Wagens aus Pri⸗ vathand zu günſtigem Preiſe abzugeben. Anfragen unter M8 61 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Blattes erbeten. 24462 ue er gerſenin1 Hahppae Keer im Bau begriffen, in Nähmaſchine, ſehr aut. Lage, Part.f Akten Mollichtant 3 Zimmer u. Küche, 1. zu verkaufen. Adreſſe Stock 4 Zimmer und in der Geſchſt. 54424 plissee Hohisaum Stollknöpie leder Art ſchnell und billig. 1441 Braun, M 2. 1. ene Mauaheimer Zeitung ÜAbenz⸗Ausgabe) ſacghehe ieeee eeeeeeeeeeeeeeeeeee Perser-Jeppiche ist elngetroffen. Zimmerteppiche— Verbinr dunssstückhe bie in voriger Woche angekùndigte groge neue Sendung Unser Lager enthält jetzt in größter Auswahl z ugönstigsten Preisen. Wir bitten um unverbindlichen Besuch. rh J. Hochstette eee aeeechncheppm m .m. . N. Tiſchſitten, korrekte von 3 bis 6 Uhr. Honorar Mk..—. wir mit. Clara Lnx Kaufbesuche in gut. Geſchäftsl. m. bald freiw. Laden u. größ. Arb.⸗Ränmen zu kaufen geſucht. Alin Schermann Architektur und Im⸗ mobilien, Moltkeſtr.5 Tel. 28 568. B541 Innenſtadt oder Kaiſerring ſofort oder ſpäter zu kaufen geſucht. Gefl. Angebote unt. L Z 43 an die Geſchſt. 4420 Küche, ev. noch Manſ. ſehr bill. zu verkaufen Schöner Näh. durch den Beauf⸗ 5. 2 Saeheſe⸗ 2e. foflel-Nibantgag 505 ſehr preisw. abzugeb. 44445 C4. 18, 1 Tr. 1 Chaiſelongne, gebr., 1 Staffelei, 1 Cutuaway und 1 Gehrock⸗Anzug 1* Saen bung e n F. l eut Luiſenpark azakig, zu FE* Anter F8 10 an ble 2* 2—— Geſchäftsſtelle. 4449 eee 1 faſt neue 509 J verkauf. Rheindamm⸗ 2 ſtraße 3, 5. St. links. Dianaut. Ichebnacne Paddeboot Z⸗Sitzer und neue zu100 4 zu verkauſen Bauhülie ., Deutſche Werke 7„., I 7 2 b. fevtl. als Gartenhuus verw., preisw. abzug. u5nn.lidß-.Honlenherdl?“ r 8 wegzugsh. ſehr billig 3. derl Paul Güather Gebrauchter Maurerkarren — Garten⸗ billig zu verk. 44134 ſeldſtraße 3. 4257/58 Stockhornſtraße 2. -euden“ madio 1 Zither, 1 Sitarre verſchiedene Lüſter für A Gas nu. Elektr. zu ver⸗ kauſen. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 34423 3 RNöhren mit Spulen, ku und ein Hörer ſtadell. Apparat] für Mk. 85.— zu verkauf. Gefl. Ang. unt. I K 3 Wohnhaus *3 Zim. od. 3K4 3. u. Zubeh. zu kauf. ge⸗ ſucht. Nur gute Lage. Vorort u. alte Neckar⸗ ſtadt ausgeſchl. Ver⸗ mittl. nicht erw. Ang. u. NC 71 a. d. Geſchſt. 4479 Auto-Anhanger 6 To., zu kauf. geſucht. Angebote unt. K I 18 an die Geſchſt. 4358 Gebr. Adler⸗ Sebreibmascllne Mod. 15, zu kauf. geſ. Angeb. m. Preis unt. M W 65 a. d. Geſchſt. 4467 Gut erhalt. Matratzenn Federbeit zu kauf. geſ. Ang. u. L G 26 an die Geſchſt. *4372 daanmmand Biete an große Aus⸗ wahl in 7, 6, 5, 4, 3, 2 in allen Lagen, ebenſo Ring und Ferntauſch, ſchnellſte Durchführg., prima Refer. 4379 Immob.⸗Büro Utz. Luiſenring 52 an die Geſchſt. 13399 Frauen u. Tichter! In Mannheim geben wir wieder im Hotel Pfälzer Hof einen 2tägigen privaten Tafe ldeck- und eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeneeeeeeeneen Servier⸗ eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee verbunden mit Anſtandslehre. Theore⸗ tiſche und praktiſche Anleitung für alle in der Familie und bei Feſtlichkeiten vor⸗ kommend. Tafeldeckarten, Zuſammenſtellen v. Feſteſſen, Serviettenbrechen, Servieren, liche Umgangsformen, Vorſtellen uſw. Nachmittagskurſe: Freitag, 11. Februar von 8 bis 6 u. Montag, 14. Februar Abendkurſe: Freitag, 11. Febrnar von 7½—10%½% und Montag, 14. Febrnar von 7½— 10½ Uhr. ſind mitzubringen'llner Silber führen Anmeldungen Hotel Pfälzer Hof ½ Stunde vor Beginn. Telephon 26 170 Recht finden werden. TatmenschenlHeraus daß Was zögert Ihr noch? Habt Ihr die langweiligen Reden noch nicht satt? Es wird endlich Zeit, 88e Wirklichkeitsmenschen dem ewigen Gezünk ein Ende bereiten.— Doch wo ist der Plan Wie oll wir vorgehen, um auf dem kürzesten Wege zum Ziele zu gelangen! Wo sind die Menschen. die energie schel und großzügig genng sind, das Werk zu vollenden?— Die Antwort ist leicht: Sie sind in der er ürlie Gesellschaft! In dieser Gesellschaft finden Sie Leute Ihres Schlages, die das Leben bejahend ihr natüz gen — ‚Geben Sie noch heute Ihre Adresse unverbindlich an: Leiter der C.., Mannheim, Postfach 394. tris jehes Julius 92 Kur ſus Eßweiſe, ge ſellſchaft⸗ Nichtmitgl. ſind auf 0 1... V. haben. 1324 . Maskenhall Samstag, d. 12.Febr., abends 8 Uhr In sämtl. Humen des Friedrichsparks Eine Maent im Neiche dles Prinzen Karneval Eintrittskarten zum Preiſe von RM..23 (einſchl. Steuer) für Mitgl. und RM. 3 für unſerer eeeee 1 Ortsgruppe Mannheim. 12 Papierſervietten Clara Tietjens. Mannheimer Hausfrauenbund E. v. Kindermaskenball Sountag, den 13. Febr. nachm. 4 Uhr in der Harmonie D 2, 6 Karten nur in der Ge⸗ ſchäftsſtelle P 6, 20 bis Freitag 5 Uhr. 1362 Mittelſtraße Anfang bis Neckarmarktplatz Laden mit Mebenräumen und Wohnung geſucht. Tauſchwohnung vorhanden. Gefl. Angebote unter L V 43 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten.*4419 Wohnungstausdi Geſucht: Schöne—8 Zimmerwohnung, in guter Oſtſtabtlage, mögl. mit Zentralhzg. Geboten: Schöne 6 Zimmerwohnung mit reichlichem Zubehör, in guter Lage, eine Treppe hoch. B584 Angebote erbeten unter N 32 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. Wonnungstausch. Geboten in Neckarau: ſchöne 2 38immer (Erkerwohnung) mit Küche u. Zubehör in gutem Hauſe. Gesucht—3 Zimmer⸗Wohnung in* heim oder Waldhof. Angebote unter 0 R 192 an die Geſchäſtsſt -3 Iimmer-Wohnung mit Küche, beſchlagnahmefrei, in guter Lage, in gutem Hauſe, zum 1. April von iungen Ehepaar zu mieten geſucht.*4442 Angebote unter M J 52 an die Geſchäfts⸗ ſtelle d3. Blattes exbeten. Möbl. Zimmer Nähe Wasserturm %%e gesucht. Gefl. Ang. unter N B 70 an die Geſchaſtsſlene dieſes Blattes. Geſucht r 4 Anmerneeeeen onnung ee dehn anegl0 öue gebote unt. an Gefl. Angebote unt. die Geſchärtaſt. 44164 M H 51 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 21439 Beſſeres Ehepaor ohne Kinder ſucht Schöne vorübergehend 30d. A Kimmer- 12 möbl Wonnung 0 im Zentrum d. Stadt in ſauberem Hauſe zu mieten geſucht. Miet⸗ vorauszahlg. Angeb. unter L X 42 an oie Angebote unt. N E 78 Geſchäftsſtelle. 4415 Jan die Geſchſt. B616 Suche ein ſolid. Ehe⸗ paar für 2 Zimmer u. Küche in ſehr gutem Hauſe(Oſtſtadt) gegen gleiches im Stadt⸗ innern oder Ring. Angeb. unt. M D 47 an die Geſchſt. 4432 2 leere Zimmer mit Küche (beſchlagnahmefrei), v kinderloſem, beſſerem Chepaar per 1. 4. zu mieten geſucht. B566 Angeb. unt. F F 1 an die Geſchäftsſtelle. Beſchlagnahmefreies Aner l. fuche von jungem Ehepaar auf 1. März zu miet. geſucht. Angebote unt. G K 29 a. d. Geſchafts⸗ ſtelle dſs. Bl. 1194 Für ſofort oder ſpäter Frobes leeres Zimmer zu mieten geſucht. Suchender befind. ſich im Staatsdienſt. An⸗ gebote mit Preisaing. erb. unter MN 56 an die Geſchäftsſt. 44448 Wo kann ält. Frau. Penſionärin, anf. 70, Aalach mödl. Ammer mit voller Penſion be⸗ kommen, Angeb. unt. LU 39 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 34410 Frol. möbl. u. ſonnig. ev. m. voller Penſion zum 15. 2. von mittl. Beamt. geſucht. Preis⸗ angebote unter J 400 an die Geſchſt. 511 Berufst. Dame ſucht ut möbl. Zmmer Nähe Waſſerturm, rer 1. 3. 27. Angebote mit Preisang. unt. L O35 an die Geſchſt. 91397 Haobl. Aume ſeparat, im Zentrum per ſoſort geſucht. An⸗ gebote unt. L O 33 an die Geſchäftsſt. 4392 Buiro und Lagerraum, mit 100 am TLagerkeller, im Stadtzentrum ſofort zu vermieten. Se5o5 Zuſchriften unter R X 147 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes. Meinkallgr; mit Buros und Lager raum i in zen- 2 traler Lage solort zu vermieten. Angebote unt. 6 Geschäfisstelle ds. Bl- erbeten R M 146 an die vermieten. Telephon 29 431. In Villenhaushalt Wohn- u. Schlafzimmer Dampfheizung, Telephon, Bad, evtl. Küchen⸗ benützung, allem Komfort, au beſſeren Herrn oder Ehepaar bei einzelner Dame ei 422 Hildaſtr. 2, Autor e fen- fleparatur Werk⸗ stätte kompl. zu vermieten. Angebote unt. M J. 54 an die Geſchſt. 24446 Schöne, helle Fabrik⸗ Lagerräume m. Keller, ſeca. 1000 qm, evtl. ge⸗ trennt zu vermieten. Adolf Schwörer, ]Mannh., Neckarauer⸗ ſtr. 245/53. Tel. 27 361 B607 Keller als Lager geeignet, 160 qm groß, mit zwei Büroräumen u. Neben⸗ raum, im Mittelpunkt der Stadt, ſofort zu vermieten. Angebote unter E 134 an die Geſchäftsſtelle. Se505 —————— Beſchlagnahmefreie Un.-Molnung a. d. Lindenhof gegen Neparatur⸗Vergüt. zu *4360 Adr. i. d. Geſchäftsſt. 1 Unmer und Küche an ruhig. Mieter mit Dringlk.⸗Karte gegen Unkoſtenvergütung zu vermieten. Angebote unter L 8 37 an die Geſchäftsſtelle. 34407 Schönes, großes leeres Zimmer Nähe Mollſchule, zu vermieten. Angebute unter K 8 12 an die Geſchäftsſtelle. 21849 dut möbl. Zmmer per 1. 3. zu vermieten Stamitzſtr. 9, 1 Tr., l. B604 Möpliertes Iimmer mit eleltr. Licht, für 6,50% zu vermieten b. Fran Kunz, F 7, 6 ine Schöngs Schlatzimmer mit Küchenbenützung, Nähe Meßplatz, i. gut. Hauſe a. kinderl. Ehe⸗ paar zu verm. B602 Adr. in d. Geſchäftsſt. acunöbAnmer ſofort zu vermieten. *4408 L 13, 1, IV. dehön mödl. Ammer mit 2 Betten ſofort zu verm. Brach, Lange Rötterſtr. 24 III. B605 eig müni. Immer billigſt zu vermieten. Größe 16 qgm. 44411 Draisſtr. 35, 2. St. I. I. Möbl. Zimmer m. 2 Betten u. Küchen⸗ benützg. per 15. Febr. od. 1. März zu verm. Angebote unt. I. P 34 an die Geſchſt. 4396 Ichön möbl. Zimmer bis 1. März zu verm. Ernſt, Windeckſtr. 20, 3 Trepp., Lindenhof. B61g —2 gut möblierte Zimmer an beſſ. Herrn in aut. Hauſe zu vermieten. 44455 Teleph. 33 304. Schön mübl. Ammer zu vermieten. B612 Eichelsheimerſtr. 43, 1 Treppe. beldverkehr die 400 Mk. zu leihen geſucht geg. Sicherheit u. monatl. Rückzahlg. Angebote unter M 0 57 an die Geſchäftsſtelle. B610 150 Mk. ſof. geſucht bei höchſt. Zins und vielſacher Sicherheit(nur Selbſt⸗ geber). Angebote unt. LC 22 a. d. Geſchäfrs⸗ ſtelle dſs. Bl. 4365 — Flu. Balle . 3⁴⁰, we/ oen Fracu, S moblagli Cutaway-Anẽ verkcu/ u bef li Jakob Ringe nannheim, Cias 150 0. 42 700, neb d. nonfen- Hodd,„ — Fräulein, 22 3 Freundid, te 5 1 4 ſtelle dee 7 Gebrauchte, a at. erh., preisw. aß 12 t. Herren“ u. Masken, verl., liber u. gen. 1. A. L5 ber, — Schöne bamen ·-Mastel billig 5575 L. n ihen, billig zu eſchenge ungbn —418— 2 Er, recher aentez ſact, billia zu verleihe 1 verkaufen 12 0. 125 24341 L1 5 29% a rren ſe, en e 15 eenl⸗ koſtüme 1. Aufg. zu verk. u. 2. St. I. 2 u 8613. Abhanden und Dachshunt braun, zMath, 2 Gute Belohng 15 —— ittell aten verme, Sren Scge 2 Ge aſtemann, teu, Muſſrallſch. m ch Charakter, dieſ. Wege ein Vermac Fräulein m. mnen zu und Ausſt. enſpäter, lernen zwelt cks 118 rift. unt. 1 9% au Ae Sele 0 Dame, 0% re. räſ., gew 1. Hausb. 1 bieide er 11 tätig, ſr reich u. Grolen 1I beſſ. n Geſchſ ., m. ela. 0 eirsl,, kenn. zu 10 riften un 2 ö 0 die Geſchſt⸗