⁰ e a rrre Donnerstag, 10. Februar Bezugspreiſe: In Ma ͤ ſe: nnheim u. Umgebung frei ins Haue 7 durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtelgel ſordedtl Aendetung der wirtſchaftlichen Verhältmiſſe ach⸗ dderun, ſceftsele Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. (Bat⸗Geſchäftsſtelle E,2. ſebenſelenſne ee alſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen! Waldhoſſtr.h. Achmetzin erſtr 19%0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 2 reſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. Amal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24052 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Zeit und Leben Abend⸗Ausgabe Mannheimer Seitu Preis 10 Pfeunig 1027— Nr. es 9 ſung je einſp. M. Nenamen Anzeigenpreiſe nach— bdei Voraus Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40 -4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für 0 0 Anzeigen⸗ ri ür beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ Pöhere cd⸗ 8 walt, Streiks, Berriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte aben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 1 urch annheim. Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheimer Srauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Technik. Wandern und Neiſen. Geſetz und Necht die Handelsbtzichungen zu Frankrrich Die Auffaſſung in Verlin 21. Berlin, 10. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Am eufebruar läuft wieder einmal das im Auguſt abgeſchloſſene et ſchefranzöſiſche Handelsproviſorium ab. Es war barermtlich zu dem Zweck geſchloſſen worden, die Zeit zu Ver⸗ 5 lungen über ein endgültiges Abkommen zu benutzen. konnte indeſſen nicht in Angriff genommen werden, da 5 nterlagen, nämlich der franzöſiſche Zolltarif noch immer icht vorliegt. Man hatte von franzöſiſcher Seite die deutſche oterung abermals vertröſtet, und angekündigt, daß der babarif in den nächſten Tagen der Kammer unterbreitet 4 en würde. Inzwiſchen hat nun ſchon eine Fühlungnahme attgefunden über die Frage, was nach Ablauf des jetzigen ausviſoriums geſchehen ſoll. Die franzöſiſchen Unterhändler ußerten den Wunſch, das Proviſortum auf 6 Wochen zu ver⸗ ugern. Ein Gegenvorſchlag der deutſchen Dele⸗ ton, der eine dreimonatige Verlängerung ſr h, iſt von der anderen Seite abgelehnt worden. Die anzöſiſche Regierung hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, ſie auf das deutſche Anerbieten nur eingehen könne, der Wein mit in das neue Proviſorium aufgenom⸗ 855 würde. Zu dieſem Zugeſtändnis aber hat ſich die 5— ſche Regierung bei der außerordentlichen Wichtigkeit ge⸗ —— dieſer Poſition nicht bereit erklären können. Es wäre Abbr, verfehlt, aus der gegenwärtigen Sachlage nun auf einen ruch der Verhandlungen zu ſchließen. Man würde es in Wenter maßgebenden Kreiſen nicht allzu tragiſch nehmen, ſo 705 tatſächlich ein vertragsloſer Zuſtand eintreten da das Proviſorium immerhin nur für etwa 20 v. H. Kr ſheoſtttonen gilt. Im übrigen nimmt man in unterrichteten Fialen an, daß es bis zum 21. Februar doch noch zu einer gung in irgend einer Form kommen werde. v. Hoeſchs Beſuch bei Briand der. Paris. 10. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zu minſſetrigen einſtündigen Beſprechung zwiſchen dem Außen⸗ v ſter Briand und dem deutſchen Botſchafter Herrn eane Höſch bemerkt der Matin“, es beſtehe kein Zuſam⸗ bevobang zwiſchen dieſem Beſuch und den Gerüchten über eine ir rſtehende Konferenz in Cannes oder in San Remo.“ Wie dapderſahren. hat Herr von Höſch lediglich den Außenminiſter em Abn Kenntnis geſetzt, wie ſehr die deutſche Regierung nach Wert bſchluß der Verhandlungen über die Oſtfeſtungen darauf ſtändſelege, von den Alliierten die Anerkennung der voll⸗ tuwigen Erfüllung der Entwaffnungsverpflich⸗ in dieten, zu erhalten. Der Standpunkt der Signatarmächte mun dler Frage iſt bekannt. Solange das Reich die Beſtim⸗ 5 der von General Pawels unterzeichneten Verein⸗ Schwegen nicht ausgeführt hat und verſchiedene noch in der Uner gee befindliche Fragen nicht erledigt ſind, kann das Ber⸗ haltef abinett die von ihm gewünſchte Anerkennung nicht er⸗ den 80% Fas„Echd de ßaris“ will wiſſen, daß ſich Herr ſchränkteſch bei ſeinem Beſuch am Quat d' Orſay darauf be⸗ 5 weck d. habe, dem Außenminiſter eine Erklärung über den ivierder Reiſe des deutſchen Außenminiſters an die italieniſche dandeln abzugeben. Es ſoll ſich nur um eine Erholungsreiſe dieſe 10 u mit der keinerlei politiſche Zwecke verknüpft ſind. Aus nach Fwrunde ſei es auch nicht wahrſcheinlich, daß Streſemann geſtellt ankreich kommen werde. Es wird abſolut in Abrede der Ri daß eine Zuſammenkunft Streſemanns mit Briand an wiera oder ſogur in Paris ſtattfinden wird. ePetit Journal“ kommt heute auf die Frage der Erneuerung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabkommens zu um drachen und ſchlägt dabei einen drohenden Ton an, Das 5 franzöſiſchen Forderungen Beachtung zu verſchaffen. des, d att ſchreiht:„Der Erneuerung des proviſoriſchen Akkor⸗ keiten d. am 21. Februar abläuft, ſtellen ſich große Schwierig⸗ ranzüſiſccgegen. Deutſchland hat ſich bisher geweigert, den die en ſchen Weinen dieſelben Vergünſtigungen einzuräumen, franzötalieniſchen und ſpaniſchen Produkten zuſtehen. Die tigt. iſche Regierung hat ſich bereits mit dieſer Frage beſchäf⸗ werde ir glauben nicht, daß ein neuer Akkord abgeſchloſſen günſtianann, wenn wir für unſere Weine nicht dieſelben Ver⸗ Prodigungen erhalten, wie ſie den italieniſchen und ſpaniſchen odukten eingeräumt werden.“ auch in ganz Europa gehabt haben.“ 55 Kabinettsrat über Polen Reichs Oerlin, 10, Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Frag deinett wird morgen, wie die B. Z. berichtet, über die tragsve er Fortſetzung oder Unterbrechung der Handelsver⸗ des Kal andlungen mit Polen beraten. Wie das Ergebnis ſchwer mettsraks ausfallen wird, läßt ſich im Augenblick lalendengen. Auf en 8 Seite haben die ſich immer wieder⸗ Es men Ausweiſungen deutſcher Staatsbürger ſehr enttäuſcht. Verhanden der Gedanke geltend, daß es zwecklos iſt, die def e über das Niederlaſſungsrecht fortzuſetzen, urch Deſe Beſprechungen polniſcherſeits ſtets von neuem Rück Veutſchenausweiſungen durchkreuzt werden. Ueber die in Warſchaniamachung dieſer Ausweiſungen wird z. 3t. dieſer zau mit aller Energie verhandelt. Das Ergebnis warten eſprechungen muß die Reichsregierung zunächſt ab⸗ Meldukanada lädt das engliſche Künigspaar ein. Nach einer den aus Toronto hat der kanadiſche Miniſterpräſt⸗ Köni geteilt, daß die kanadiſche Regierung den engliſchen Zur Räumungsfrage Paris, 10 Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Berliner Korreſpondent des„Journal“ behauptet, man be⸗ reite in der Wilhelmſtraße die Entſendung einer Note an Frankreich, England und Belgien vor, um„in kategoriſcher Form die Räumung des beſetzten Gebietes zu verlangen.“ Der Text dieſer Note ſei fertiggeſtellt. Das Schriftſtück ſoll von den Botſchaftern in den betreffenden Hauptſtädten erſt dann überreicht werden, wenn die ſchwebenden Verhandlungen zwi⸗ ſchen Briand und Streſemann durch die Vermittlung des Pa⸗ riſer Botſchafters von Hoeſch nicht zu dem gewünſchten Erfolg führen ſollten. Zum Gerede über Streſemanns Arlaubsreiſe Berlin, 10. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) An Berliner amtlicher Stelle hält man an der Behauptung feſt, daß Dr. Streſemann nicht beabſichtige, ſich während ſeines Urlaubs mit politiſchen Angelegenheiten von beſon⸗ derer Wichtigkeit zu befaſſen. Von einer Reiſe des Bot⸗ ſchafters Hoeſch nach San Remo, von der die„..“ zu berichten weiß, könne keine Rede ſein. Im Auswärtigen Amt iſt nichts bekannt von einer ſolchen Abſicht des Bot⸗ ſchafters. Die Möglichkeit einer Zuſammenkunft Streſemann⸗ Briand vor der Genfer Tagung ſei ferner in keiner der letzten Beſprechungen auch nur geſtreift worden. Ueber die geſtrige Unterredung des deutſchen Botſchafters mit Briand liegt hier noch kein authentiſcher Bericht vor, doch wird er⸗ klärt, daß es ſich lediglich um die laufenden Geſchäfte, ins⸗ beſondere um die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsver⸗ handlungen gedreht habe. Für deutſch engliſche Zuſammenarbeit 8 London, 10. Jebr.(Von unſerem Londoner Vextreter) Die„Weſtminſter Gazette“ veröffentlicht einen Artikel über die Notwendigkeit der wirtſchaftlichen Aunäherung zwiſtchen Deutſchland und England. Der Verfaſſer des Artikels iſt ein hervorragender Nationalökonom, der ſoeben von einer Studienreiſe aus Deutſchland zurückgekehrt iſt. Er ſtellt feſt, daß der Gedanke der wirtſchaftlichen Einigung Europas ſich immer mehr ausbreite. Die entſcheidende Frage für die Ver⸗ wirklichung dieſes Gedankens ſei aber die doppelſeitige Poſition Großbritanniens als europäiſcher Staat und Zentrum des britiſchen Imperiums.„Die Idee des e Paneuropas kann nur Erfolg haben, wenn England ſich ihr nähert. Die Deutſchen ſind dem Plan geneigt, doch man fühlt in Deutſchland, daß die engliſche Jduſtrie ſich all⸗ zuſehr zurückhält, vielleicht mehr, als die beſonderen Schwierigkeiten Englands rechtfertigen. Auf allen Seiten iſt man der Anſicht, daß nur Vorteile aus einer wirklichen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen England und Deutſchland auf in⸗ duſtriellem Gebiet entſtehen können. Angerechte Kritik der„Times“ § London, 10. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die„Times“ nehmen in einem Leitartikel über die neue deutſche Regierung die Kriſen in den polniſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungn zum Anlaß, um ihre Beſorgniſſe über Deutſchlands künftige Politik auszu⸗ ſprechen.„Es iſt nicht gerade ein gutes Omen, ſchreibt das Blatt, daß die Spannung zwiſchen Deutſchland und Polen gerade in der erſten Woche der Rechtsregierung wieder in den Vordergrund gebracht worden iſt. Dieſe Tatſache iſt ein Zeichen, daß die neue Regierung eine Wendung in der Politit der deutſchen Republik bedeutet.“ Das Blatt erinnert dann an die bekannte Reichstagsrede des Grafen Weſtarp und meint, es ſei ſchwer, auf einer ſo unſicheren Grundlage Ver⸗ trauen aufzubauen. In allen Verhandlungen, die zur Bildung der Regierung geführt haben, herrſcht ein offenſichtlicher Mangel an Aufrichtigkeit und gutem Willen. Wenn dieſe Eigenſchaften in den Verhandlungen der Staatsmänner und Parteien untereinander fehlten, ſo dürfte es für fremde Nationen voreilig ſein, zuviel Vertrauen in die Gegenwart zu ſetzen und in den Einfluß dieſer Qualitäten auf die Be⸗ ziehungen Deutſchlands zu den anderen Mächten.„Es iſt be⸗ klagenswert, aber unleugbar, daß alle dieſe Ereigniſſe eine entmutigende Wirkung nicht nur jenſeits des Rheins, ſondern Franzsſiſche Verleumdungen Deuſchlands PParis, 10. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die „Liberté“ veröſſentlicht ſeit einigen Tagen eine Artikelſerie über die franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen. Heute tiſcht das Blatt ſeinen Leſern einen Bericht über die angebliche Fabrika⸗ tion falſcher Nachrichten auf, die von einem Kaffee in Nigza aus in die ganze Welt geſtreut würden zu dem Zweck, die Be⸗ ziehungen zwiſchen Frankreich und Italien zu vergiften. Als beſonders eifrig in der Herſtellung falſchen Nachrichtenmate⸗ rials bezeichnet die„Liberts“ den Nizzaer Vertreter des Wolff⸗ Büros und macht in dieſem Zuſammenhang auf die angebliche deutſche Propaganda an der Riviera aufmerkſam. Das Blatt beſchuldigt die deutſche Preſſe, ſie bauſche die italieniſch⸗franzöſiſchen Zwiſchenfälle mit Vorbedacht auf und ſtreue eine Menge erfundener Meldungen über italieniſch⸗ franzöſiſche Grenz⸗Zwiſchenfälle aus, die ſich niemals ereignet hätten. Der Artikel der„Liberté“ gipfelt in der phantaſtiſchen Behauptung, in Berlin eriſtiere ein großer Propaganda⸗Fonds, der zu dem Zweck errichtet worden ſei, Italien und Frankreich zu entzweien. Es braucht wohl nicht beſonders darauf hingéewieſen zu d. ögg aind dis engliſche Königin im 3 Us. Kanada 0 e eingeladen habe, im Juli werden, daß die„Libertés“ mit dieſem Tendenzbericht eine be⸗ wußte Irreführung der Oeffentlichkeit bezweckt. Die Etatberatungen im Reichstag Der Aelteſtenrat hat beſchloſſen, Mitte der kommen⸗ den Woche mit den Etatberatungen im Reichstag zu be⸗ ginnen. Eine Rede des neuen e über die allgemeine Finanzlage und über den Finanzausgleich zwiſchen Reich und Ländern wird den Anfang machen. an darf einigermaßen geſpannt ſein, wie der Miniſter Dr. Köhler die Reichsfinanzen behandeln wird. Sein Vorgänger Dr. Reinhold nahm bei dem Antritt ſeines Amtes eine recht er⸗ hebliche Kursſchwenkung vor. Er verzichtete auf den vollen Säckel, den Finanzminiſter von Schlieben ihm hinterlaſſen hatte und ſchritt zu recht erheblichen Steuerſenkungen. Unter dieſen Umſtänden iſt es nur zu natürlich, daß Dr. Köhler kein ſo leichtes Erbe übernimmt wie ſeinerzeit Dr. Reinhold. Er findet vielmehr eine recht geſpannte Finanzlage vor und kann nicht auf reichliche Ueberſchüſſe zurückgreifen, wie es ſeinem Vorgänger noch beſchieden war. Der neue Etat ſieht bekanntlich eine Anleihe von über 500 Millionen Mark vor. Die Ausgaben, die dadurch beſtritten werden ſollen, ſtehen zwar alle im außerordentlichen Etat, ſind aber keineswegs durchgängig als werbende Anlagen zu be⸗ trachten. Iſt ſchon dieſer Punkt nicht ganz unbedenklich, ſo wird man damit rechnen müſſen, daß im ordentlichen Haushalt nicht alles ganz glatt gehen wird. Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold iſt bei der Einſtellung der ittel für die Er⸗ werbsloſenfürſorge hinter dem Etat 1926 zurück⸗ geblieben. Er hat ſich darauf verlaſſen, daß entweder die Wirtſchaftslage ſich beſſert oder daß man gegebenenfalls höhere Anforderungen durch Ueberſchüſſe decken könne. Es kann aber ſehr wohl ſein, daß dieſe Rechnung weder nach der einen noch nach der andern Seite ſtimmt. Ferner wird man ſich auf Ausgaben gefaßt machen müſſen, die noch nicht in dem Etat vorgeſehen ſind. So läßt ſich eine Ausgeſtaltung der Fürſorge für die Kriegsbeſchädigten kaum noch lange hinausſchieben. erner wird man nach dem ungünſtigen Urteil des Haager Schiedsgerichtes etwas mehr Mittel für die Entſchädigung der Auslandsdeutſchen flüſſig machen müſſen. Es kommt hinzu, daß in dem Haushaltsjahr 1927 auch die Anforderungen nach dem Dawesplan ſich erhöhen. Das dritte Leiſtungsjahr läu mit dem 31. Auguſt d. J. ab. Es beginnt dann das viertt Jahr, in dem die Leiſtungen non 1500 Millionen auf 1750 Millionen ſteigen. Faßt man dieſe verſchiedenen Punkte zu⸗ ſammen, ſo wird man unhedingt zu dem Schluſſe kommen daß der neue Finanzminiſter alle Mühe haben wird, den Etat auf der von ſeinem Vorgünger feſtgelegten Grundlage im Gleichgewicht zu halten. 7 Die Finanzlage des Reiches fällt bei der Geſtaltung des Finanzausgleichs entſcheidend ins Gewicht. Auch hier wird man mit einiger Spannung dem Programm des neuen Reichsfinanzminiſters entgegenſehen, da zu vermuten iſt, daß zwiſchen dem Zentrum und der Bayeriſchen Volkspartei viel⸗ leicht unter ſtillſchweigender Zuſtimmung der Deutſchnationa⸗ len Abmachungen über die Regelung der Finanzbeziehungen zwiſchen Reich, und Ländern getroffen worden ſind. Der proviſoriſche Finanzausgleich läuft bekanntlich am 1. April ab und ſoll um ein weiteres Jahr verlängert werden. Ueber den endgültigen Finanzausgleich werden dann erſt im Mai die Verhandlungen beginnen. Bei der Verlängerung des proviſoriſchen Finanzausgleichs werden die bisherigen Beſtimmungen in der Hauptſache übernommen. Das Reich trägt aber in einigen Punkten den Wünſchen der Länder be⸗ reits Rechnung. So wird der den Ländern garantierte Ueberweiſungsbetrag von 2,1 Milliarden auf 2,4 Milliarden Mark heraufgeſetzt. Darüber hinaus verlangen die Ländet noch eine Garantie für die Ueberweiſung der Umſatzſteuer in Höhe von 450 Millionen Mark. Vom Geſichtspunkte der Reichsfinanzen wird man dieſem Verlangen nicht gut ſtatt⸗ geben können. Denn das Reich wäre dann unter Umſtänden verpflichtet, den Ländern 450 Millionen Umſatzſteuer zu über⸗ weiſen, auch wenn der Garantiebetrag von 2,4 Milliarden überſchrieben werden ſollte. Strittig iſt noch die Frage der Grundwechſel⸗Abgabe. Bisher hatten die Länder die Möglich⸗ keit, einen Zuſchlag von 2 v. H. zu dieſer Steuer zu erheben. Das Reich will dieſes Recht abſchaffen und den Ländern dafür die Erhebung einer Wertzuwachs⸗Stener zubilligen. Ob dieſer Tauſch zu befürworten iſt, kann aber vorläufig noch ſehr zweifelßaft erſcheinen. Ein weiterer Streitpunkt iſt die Gemeinde⸗Getränkeſteuer« Sie ſoll am 1. April fallen. Die Länder wehren ſich aber dagegen und es läßt ſich noch nicht überſehen, wie in dieſem Punkte die Entſcheidung ausfallen wird. Von weſentlichen Aenderungen hat man bei der Verlänge⸗ rung des proviſoriſchen Finanzausgleichs abgeſehen. Die Länder richten ihr Hauptaugenmerk auf die Ausgeſtaltung des endgültigen Finanzausgleichs, die ja im Laufe dieſes Jahres noch zuſtande kommen muß. Hier ſind es namentlich zwei unkte, die vor allem in Betracht kommen. Zunächſt wollen die Länder durchſetzen, daß der bisherige Verteilungsſchlüſſel zu ihren Gunſten abgeändert wird. Die Länder erhalten gegen⸗ wärtig 75 v. H. des Geſamtaufkommens der Einkommens⸗ und Körperſchaſtsſteuer, während das Reich 25 v. H. für ſich in An⸗ ſpruch nimmt. Im endgültigen Finanzausgleich ſollen die Länder für ſich und die Gemeinden 90 v. H. in Anſpruch nehmen und dem Reiche nur 10 v. H. überlaſſen. Dieſe Forderung iſt bisher vom Reichsfinanzminiſterium ſtets abgelehnt worden und wird wohl auch von dem neuen Reichsfinanzminiſter nicht erfüllt werden können. Denn angeſichts der geſamten Finanz⸗ lage des Reiches iſt es undenkbar, daß die Reichsfinanzverwal⸗ tung eine Beſchränkung der Einnahmen um volle 15 v. H. für möglich und 1 5 hält. Die 10 v.., die dem Reiche dann verblieben, würden zu einem erheblichen Teil noch durch die Erhebungskoſten in Anſpruch genommen. Das Reichsfinanz⸗ miniſterium wird alſo wohl in dieſem Punkte den Ländern nicht weiter entgegenkommen können.* Ebenſo wichtige Auseinanderſetzungen knüpfen ſich an die Frage, oh man im endgültigen Finanzausgleich den Ländern ein ſelbſtändiges Zuſchlagsrecht zur Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer gewähren ſoll. Bejahenden⸗ falls würde die Löſung dann ſo ſein, daß das Reich wie bisher 25 Prozent für ſich erhebt, im übrigen aber den Ländern freie Hand läßt, die reſtlichen 75 Prozeut je nach Bedarf zu ſüber⸗ ſchreiten. Daß man den Ländern eine gewiſſe Selbſtändigkeit in der Steuererhebung zubilligt, wird an ſich zu befürworten ſein. Sollen die Länder und die Gemeinden ſich wieder nach E NReichsrahmengeſetz über die der Einkommenſteuer ungebührlich hoch 85 Bauzwecke mit einer unbeſchränkten weiteren Außenminiſter Briand und ſein Kabinettsche e. heute im Quat'Orſay die ſpaniſche Delegation baren Umgebung. Es hat den Anſchein, als 2 5 Forderungen mit Unterſtützung Souveränität des Sultans von Marokko in Anſprüchen ebeldn kann zur Stunde noch nicht Modifſtallan der Verkräge abgeneigt. ind Katrl Anpl Eugen d' Albert, lichen Veue Maunheimer Zeitung[Abenb⸗Ausgabe) Dionnerstag, den 10. Februar 1072 der Decke ſtrecken lernen, ſo werden ſie mindeſtens einen Teil⸗ threr früheren Selbſtändigkeit und Verantwortlichkeit wieder zurückgewinnen müſſen. Ein ſchrankenloſes Zuſchlagsrecht hat äber doch auch gewiſſe Bedenken, da die ſtädtiſchen Selbſtver⸗ waltungskörper und auch die der Gemeinden heute ſehr häufig ſo zuſammengeſetzt ſind, daß die Mehrzahl ihrer Mitglieder und damit die Hauptmaſſe der Wähler von etwaigen Zuſchlä⸗ gen zur Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer nur wenig oder Harnicht betroffen werden. Man wird dem Zuſchlagsrecht alſo kine gewiſſe Grenze ziehen oder aber Vorſorge treffen müſſen, daß die etwaigen Juſchläge, wenn auch in Abſtufungen, von akleu Steuerzahlern getragen werden. Ferner müßte ein übe ewerbeſteuer geſchaffen werden, dam t man im endgültigen Finanzausgleich die Gewerbe⸗ und Die Einkommenſteuer verkoppeln und auf dieſe Weiſe verhüten kann daß die Träger der Gewerbeſteuer ugunſten der Träger bührlich gerangezogen werden. Eine große Rolle wird ſchließlich im endgülttgen Finanzaus⸗ gleich auch die Hauszinsſteuer ſpielen. Hier wird es 7 um die Frage handeln, ob man neben der Verwendung der Haus⸗ nauſpruchnahme dieſer Steuer für die Zwecke des allgemei⸗ nen Staatsbedarfs einverſtanden ſein kann. Dieſe Frage iſt nicht ganz leicht zu[öſen, da zur Zeit aus der Hauszinsſteuer e 800—900 Millionen vereinnahmt werden. Auf alle dleſe Fragen wird wohl erſt bei der Ausgeſtaltung des end⸗ gültigen Finanzausgleichs eine endgültige Antwort geſucht werden mitſſen. Sie werden aber auch ſchon bel der bevor⸗ ſtehenden Finanzdebatte eine Rolle ſpielen, da es ſicher nicht an Verſuchen fehlen wird, ſchon bei der Verlängerung des pro⸗ Finanzausgleiches das eine oder das andere durch⸗ en. BVeginn der Tangerkonferenz V. Paris, 10. Febr.(Von unſerem Partſer Vertreter.) Wie bereits kurz gemeldet, werden heute in Paris die offiziellen BVerhandlungen zwiſchen franzöſiſchen und ſpaniſchen Dele⸗ terten über ein neues Statut für Tanger beginnen. Die adrider Regierung läßt ſich auf dieſer Konferenz durch fol⸗ gende Diplomaten vertreten: den ſpaniſchen 1 in arts Qulnone de Leon, den Direktor für marok aniſche Angelegenheiten im Mintſterum für Auswärtiges Aguirre de Career und den ſpaniſchen. Konſul in Tanger Eſpinos. Berthelot gaben ihr Gelegenheit zu einer erſten Fühlungnahme mit den franzöſiſchen Unterhändlern, Beaumarchais, Saint Quen⸗ tin und Merillon. Die morgen beginnende Diskuſſion über das Tangerproblem wird zunächſt ausſchließlich von den fran⸗ Fzyöſiſchen und ſpaniſchen Bevollmächtigten geführt, da die beiden Länder als Protektoratsmächte in Marokko in erſter inte an dieſen Fragen intereſſiert ſind. Bei der endgültigen „Neuregelung des Taugerproblems werden aber auch Eng⸗ land und Ftaktien ein Wort mitzureden haben. Die Anregung, das heute geltende Tangerſtatut einer Neuregelung zu unterziehen, ging im Herbſt letzten Jahres von Spanien aus. Nach der Niederwerfung des Rifführers Abd el Krim vertrat die Madrider Rec“ rung den Stand⸗ punkt, die Internationaliſierung der Tangerzone bilde eine tändige Gefahr für die unter ſpaniſchem Protektorat ſtehen⸗ den Nachbarzonen. Primo⸗de Riyvera forderte deshalb für Spanien eine Vormachtſtellung in Tanger, d. h. entweder die Einverleibung Tangers in ſein Protektorat zoder aber ein Mandat des Völterbundes über die Stadt und ihrer unmittel⸗ 91¹ 4 775 de Ri⸗ alieus geſtellt e. Ihre Verwirklichung würde zu einenrn 85 Aufro Nung des gefamten Warökkobrdbtens könnte nur durch eine Abänderung der internationalen Ver⸗ kträgeé ſtattfinden, während ein ſpaniſches Völkerbundsmandat, das übrigens durch die Desintereſſierung Spaniens an den Völkerbundsgeſchäften kaum mehr in Frage kommt, mit der Widerſpruch Stellung Frankreichs zu den ſpaniſchen geſagt wer⸗ den, wie weit der Quat'Orſay geneigt iſt, Entgegenkommen zu zeigen. Es iſt vorauszuſehen, daß die Verhandlungen zu einer Erweiterung des ſpaniſchen Anteils an der Verwaltung von Tanger führen werden. Doch iſt es wenig wahrſcheinlich, daß Frankreich zu einer weitgehenden Abände⸗ tünde. Was die kung des internatſonalen Statuts, wie es 1912 feſtgeſetzt urze, die Hand reichen wird. England iſt auf jeden Fall einer RNlücktritt der chileniſchen Reglerung Paris, 10. Febr. Havas meldet aus Santlago de Chtle, bdaß das Miniſterium zurückgetreten und der Oberſt Ibanues mit der Regterungsbildung beauftragt worden iſt. Wunderkinder Von H. Ribeaucourt Daßz neueſte wWourde, iſt diesmal ausnahmsweiſe kein Muſiker, kein kleiner Wunderkind, das fetzt in Parls entdeckt Mozart, ſondern ein Bildhauer und dazu eine Bildhauerin. 5 Elaudie Korthals heißt das junge Wunderweſen, das ganze dreizehn Jahre alt iſt und ſich ſchon ſeit Jahren neben ihren 7 Schulaufgaben mit nichts anderem als mit Bildhauerarbeiten Leſchäftigt. Die junge Dame hat ſich bisher ausſchließlich in Tierplaſttken verſucht, und zwei Proben ihrer Kunſt, die auf der ſoeben eröffneten Ausſtellung der Juryfreien gezeigt, werden, ſollen ebenſoviel Talent wie Reife verraten und nach dem Urxteil der bekannteſten Kritiker von einem für das kind⸗ liche Alter erſtaunlich tiefen Verſtändnis für die Tierpſyche zeugen. Sonſt ſind es, wie geſagt, die muſtkaliſchen Wunberkinder, die verhältnismäßig häufig entdeckt und dann mit viel Reklamegetös durch die Welt geſchickt werden, in der Regel aber nur, um nach kurzem Eintagsruhm bald wieder ver⸗ geſſen zu werden. Allerdings kennt die Muſikgeſchichte auch Leine Reihe von Beiſpielen, in denen die künſtleriſche Be⸗ uander nicht durch das anſtrengende und ermürbende underkinder⸗Daſein getötet wurde, Neben Mozart, dem 5 ber dereen aller Wunderkinder, 5 Franz Liſzt erwähnt, er bereits als Elffähriger in Wien ſeine erſten Konzerte gab. Im gleichen Alter ſtand auch Anton Rubinſtein, als er in Moskau in n Konzert ſeine erſten Lorbeeren ern⸗ underkinder und ſpätere Meiſter des lavfers Ferruceid Buſoni, Moritz Roſenthal und Clara Wieck, die ſpätere Gattin Robert Schu⸗ manns, während von den großen ünſtlern, die ſich im nabeualter bereits den Beifall der Welt erzeigten, Paganini, ablo Saraſate und Franz von Veeſey zu nennen wären. Die Wunderkinder des Theaters haben meiſt nur eine lokale Berühmtheit. Es ſei denn, daß ſtie gleich zum Film kommen, der heute ja mehr als die bekaunten Bretter die tete. Audere „Welt“ bedentet. Man denke nur an den kleinen Jackte Coogan, der vor ein oder zwei Jahren wie ein König gefeiert wurde, und der als Dreikäſehoch, in einem Alter, in dem andere Kinder kaum eine Ahnung von dem Geld haben, ſich an Dollars verdiente. erlöſt und ſeinen Eltern ſchon Millionen von Aller! 7— teilte er trotz 5 anerkanntermaßen erſtaun⸗ egabung das übliche Wunderkinderſchickſal, ebenſo Wunderkind ergangen, dem kleinen Römer Weitere Verſchärfung der Chinakriſis §London, 10. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Nachricht, daß die zwei kürzlich in Hongkong gelandeten Bataillone Befehl erhalten haben, nach Schanghaf abzureiſen, hat hier außerordentlich überraſcht. Dieſe plötzliche und folgenſchwere Wendung in den Entſchließungen der engliſchen Regierung muß, wie„Daily Expreß“ mit Recht ausführt, wenige Stunden nach der Erklärung Baldwins im Unterhaus erfolgt ſein, in der es heißt, die führende Brigade werde in Höngkong bleiben, falls nicht die Lage in Schanghai deren unverzüglichen Weitertransport nötig mache. Finanz⸗ miniſter Churchill gab in einer Rede im Unterhaus wahr⸗ ſcheinlich die Erklärung für dieſe Maßnahme mit den Sätzen: Sehr viel hängt von der Entſcheidung der Schlacht ab, die ſich gegenwärtig in der Gegend von Hangtachau abſpielt. Es kann ſich alſo eine Situation ergeben, in der jede Gefahr für Schanghat beſeitigt iſt, aber es kann ebenſo gut jeden Augen⸗ blick eine fliehende oder ſiegreiche Armee mit all ihren Be⸗ gleiterſcheinungen über Schanghai kommen. Niemand weiß, was dann geſchehen wird.“ Die Ankunft der Truppen in Schanghai iſt alſo nunmehr wenigſtens für die erſte Abtellung geſichert. Die Würfel ſind gefallen. Ein Brief, den die engliſche Regierung an den Völker⸗ bund gerichtet hat und in welchem ſie die engliſche China⸗ politik nochmals gründlich auseinanderfetzt, um bei den Mit⸗ gliedern des Bundes alle Mißverſtändniſſe zu beſeitigen, wirkt im Hinblick auf die neue militäriſche Maßnahmen als eine Entſchuldigungsnote an die Welt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erklärt dazu, daß die in Genf ſowohl, wie in London verbreiteten Ge⸗ rüchte, nach denen England die Entſcheidung des Völker⸗ bundes in der chineſiſchen Kriſe anrufen wolle, unbegründet ſeien. Der Korreſpondent wendet ſich dann einem Plan zu, der ebenfalls gerüchtweiſe aufgetaucht iſt, nachdem mit Hilfe des Völkerbundes für Schanghai ein Regime ähnlich des Frei⸗ ſtates Danzig geplant ſein ſoll. Dieſes Gerücht entbehre jeglicher Begründung. Niederlage Suns Neue Meldungen aus Schanghal berichten wieder von einer Niederlage Suns, deſſen vorgeſchobene Truppen in der Provinz Tſchekiang von den Kantöneſen bis nach Hang⸗ ſchau, 120 engl. Meilen ſüdlich von Schanghat zurückge worfen worden ſein ſollen. Stimmt dieſe Nachricht, ſo iſt die Be⸗ drohung Schanghais wieder ſo altſell wie je. Suns Mannſchaften ſollen durch Maſchinengewehrfeuer furchtbar ge⸗ litten haben. Augenzeugen erklären, daß Ruſſen die Ope⸗ rationen leiteten und daß der Angriff ganz unerwartet gekom⸗ ſalte 15 An vielen Punkten ſoll die Hälfte der Truppen ge⸗ allen ſein. Der Fall Keudell Berlin, 10. Febr.(Von unſerem Berliner Blüro.) Wie wir hören, wird der Reichskanzler am Freitag vor Eintritt in die Tagesordnung eine Erklärung zu der An⸗ gelegenheit v. Keudell abgeben und näſere Mitteilungen über das Ergebnis der nunmehr abgeſchloſſenen Unterſuchung machen. Die kommuniſtiſche Interpellation wird dagegen die Regierung erſt im worten. Bekanntlich ſteht ihr geſchäftsordnungsmäßig für die Beantwortung ſolcher großer Anfragen eine beſtimmte „ 7 FFF Iriſt zu. fübren, denn eine Angllederung Tangers an bie ſpaniſche Zone Carnegie⸗Lehrſtuhl in Veerlln Berlin, 10. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Vorſtand der Carnegie⸗Stiftung in Newyork hat im vorigen Jahr beſchloſſen, an der Deutſchen Hochſchule für Politik in Berlin einen Carnegie⸗Lehrſtuhl zu errichten. Dieſer Lehr⸗ ſtuhl wird nunmehr eröffnet. Sein erſter Inhaber iſt Dr. James T. Shotwell, Profeſſor der Geſchichte an der Columbia⸗Univerſität in Newyork. Er iſt ſoeben in Berlin eingetroffen, um zunächſt für die Studierenden der Hochſchule für Politik einige Spezialvorleſungen zu halten. Die erſte Vorleſung findet am Dienstag, 1. März 1927, mittags 12 Uhr im großen Hörſale der Hochſchule ſtatt. Dr. Shotwell war Vorſitzender des amerikaniſchen Komitees, das 1924 den Ver⸗ tragsentwurf für Abrüſtung und Sicherheit ausarbeitete und damit weſentlichen Einfluß auf die Verhandlungen von Genf und Locarno gewonnen hat. — Paris, 9. Februar. Nach dem„Soir“ belaufen ſich die von der Regterung angeforderten Nachtragskredite für das abgelaufene Finanzjahr auf 1200 Milliönen Franken. — Rahmen der Etatsverhandlungen beant⸗ Der Prozeß gegen den Fremdenlegionär Klems 0 8 1+ icht in Am geſtrigen Mittwoch begann vor dem Kriegsgericht Metnes die Verhandlung gegen den deutſchen Urzuee legionär Klems, der infolge eines Rheumatismus auf ein Tragbahre in den Gerichtsſaal gebracht werden mußte. Anklage beſchuldigte Klems, am 24. Auguſt 1922 bei 868 deſertiert zu ſein und in den Jahren 1923—1925 während Rifaufſtandes an verſchiedenen Stellen der Front 1 f tillerie⸗ und Maſchinengewehrfeuer der Truppen len Krims gegen die franzöſiſchen Poſten geleitet zu haben. g afall verteldigte ſich mit dem Hinweis, daß er in einem Wuie von Verzweiflung deſertiert ſei. Er habe es einfach 1 en mehr aushalten können. Gegen die franzöſiſchen Trubpe, habe er gekämpft, weil er befürchtete, von Abd el Arie hängt zu werden. Er leugnete, ein offizieller deutſcher Ag bei Abd el Krim geweſen zu ſein. Klems ſprach dann 1 den Beſuch des engliſchen Oberſten Gordon Cannian en Hauptquartier Abd el Krims, weigerte ſich aber entſchie ſol die Namen anderer Beſucher mitzuteilen. Das Urteil ſol heute gefällt werden. Letzte Meloͤungen Aus der heutigen Reichstagsſitzung YHBerlin, 10. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichstag iſt heute bereits um 2 Üihr zuſammengetreten. ⸗ wird ſich nur um eine kurze Sitzung handeln. Zur illen ſprechung ſteht der kommuniſtiſche Amneſtieantrag, der alzer Gefangenen Straffreiheit gewähren will, mit Aus nahme al⸗ rechtsgerichteten Perſönlichkeiten. Begründet wird dieſe erdie tiert einſeitige Forderung von dem Abg. Roſenberg, der Regierung einer Klaſſenſuſtiz gegen die Arbeiter zeiht. * Streſemann 20 Jahre Abgeordneter. Wie die uen mitteilt waren am 5. Februar 20 Jahre verfloſſen, ſeit ge) „Dr. Streſemann als Abgeorbneter für Annaberg Erzcger bt um erſten Mal in den Reichstag gewählt wurde. Er ſpäter den Wahlkreis Aurich vertreten, in der Nattone verſammlung Weſer—Ems, im neuen Reichstag den dri der Wahlkreis und ſteht etzt an der Spitze der Reichs liſte Deutſchen Volkspartei. Heidelberger Chronk at Kr. Heidelberg, 10. Febr.(Eig. Bericht.) Der Sane* dem Verkauf der bisherigen Gewerbeſchule im Marſta der die Staatliche Unterrichtsverwaltung zur Unterbrenanh ogl⸗ Römſſch⸗Germaniſchen Kommiſſſon des Deutſchen Auchäc r⸗ ſchen Inſtituts, bisher in Frankfurt, zugeſtimmt. Dem Mine⸗ gerausſchuß wird eine Vorlage erſtattet werden.— Die 1 Ge⸗ ralogiſche Geſellſchaft von Amerika(Cleveland) hat de heute heimen Hofrat, Prof. Dr. Viktor Goldſchmidt, der Amll ſeinen 74. Geburtstag begeht, zum lebenslänglichen Ehre glied ernannt. 1 4 b4 bssedbe Zum Unglück bei Eppelheim 6l⸗ Kr. Heidelberg, 10. Febr.(Eig. Berſcht) Der am 109 ll heimer Uebergang bei dem Zuſammenſtoß eines Laſtau terneh⸗ dem Schwetzinger Perſonenzug ſchwerverletzte Bauun ſeſtgen mer Stephan aus Eppelheim iſt geſtern abend im 1 er⸗ Akademiſchen Krankenhaus ſeinen ſchweren en ſindet legen. Der ſchververletzte Chauffeur Hiefner be ſich jetzt außer Lebensgefahr. Verſchärfung des portugieſiſchen Aufſtandes a110 — London, 10. Febr. Nach einer Meldung der„Da 0 Mail“ aus San Sebaſtlan hat General Primo de Rwat geſtern abend Preſſevertretern mitgeteilt, die letzten ans⸗ richten aus Portugal lauteten ſchlimm. Die Auſſta⸗ bewegung breite ſich aus. Nahezu ganz Portugal ſei in Händen der Aufſtändiſchen. ein⸗ Die Beſchießung Liſſabons dauert an. Die in Oporggarſc gezogenen Regierungstruppen befinden ſich auf dem ugle nach der Hauptſtadt. den 4 5 Zwiſchen den beiden Städten wir 28. Verbindung nur noch durch Flugzeugverkehr aufzechterhaſol Die Zahl der in Oporto ums Leben gekommenen Perſone 100, die der Verletzten etwa 300 überſteigen. Im Flugzeug über den Ozean — Paris, 10. Febr. Die durch lyren Nordpolflug bekane! ten amerikanſſchen Fliegerofftziere Byrd und Lloyd werſten haben beſchloſſen, ſich um den 25 000 Dollarpreis für de Flug Newyort—Paris ohne Imiſchentandſran⸗ zu bewerben. Sie beabſichtigen, die Fahrt noch vor dem kürz⸗ zöſiſchen Hauptmann Fonck zu unternehmen, der ſeinen 9255 lich geſcheiterten Verſuch im Mai d. Is wiederholen w Großfeuer in der Newyorker Marinewerft. 5 — New⸗Nork, 10, Febr. Durch ein Großfeuer in veſſchert rinewerft wurden geſtern abend drei Lager äuſer 2 wird und fünf Fliegerabwehrgeſchütze zerſtört. Der Schaden auf üngefähr eine Million Dollar geſchätzt.— ———— ſtern⸗ —— er berühmt geworden, auch wieder vergeſſen zu werden. Wunderkinder gibt es auch in allen anderen Kunſtarten, nur daß ſie in der bildenden Kunſt und in der Dichtung nicht ſo anſpruchsvoll und auffällig in die Oeffentlichkeit hinaus⸗ treten wie auf dem Konzertpodium und auf der Leinwand. Und es iſt nur ein Segen. Denn die Atmoſphäre von Luxus, Vergötterung und Reklame. die Ueberheblichkeit und die Eitel⸗ keit, die in den Wunderkindern gezüchtet wird, iſt nicht nur für den Charakter dieſer Kinder, ſondern auch für das ruhige und ſtetige Wachſen ihres Künſtlertums von Schaden. Ein krauri⸗ ges Beiſpiel hierfür bietet der franzöſiſche Dichter Rimbaud. Als Sechszehnjähriger dichtete er„Das trunke Schiff“, das bei ſeinem Erſcheinen wie eine Senſation wirkte, Kein Geringerer als Victor Hugo nannte die Dichtung ein Meiſterwerk und thren Schöpfer„Shakeſpeare enfant“. Dieſer frühe Ruhm hatte aber nur die Folge, daß Rimbaud ein ruheloſer Abenteurer wurbe, der die halbe Welt durchwanderte und als Siebenund⸗ dreißigjähriger ſtarb, nachdem er ſeinen Körper durch das Tro⸗ penklima, durch Alkohol und ſchlimmere Laſter zu Grunde ge⸗ richtet hatte. Aber nicht nur in den Künſten, auch in den Wiſſenſchaften gibt es Wunderkinder, bei denen allerdings vielfach nur Dreſſur iſt, was als Genie ausgegeben wird. Ein„Wunder“ iſt oft nur das Gedächtuis, mit dem ſolche armen Kinder all das behalten, was in ihr Köpſchen hineingeſtopft wird. Das erſtaunlichſte Wunderkind dieſer urt iſt Chriſtian Hinrich Hei⸗ neken, der 1721 geborene Sohn eines Lübecker Malers. Ju den Blographien dieſes Knaben wird behauptet, 27 er ſchon mit andertkalb Jahren An e ee aus dem alten und neuen Teſtament erzählen, daß er mit vier Jahren ſchwie⸗ rige Rechenau gaben löſen, in franzöſiſcher Sprache ganze Vor⸗ träge halten und über lateiniſche Sprüche her⸗ ſagen konnte. Sein Ruf war durch halb Europa verbreitet, und das Kind wurde ſogar nach Kopenhagen geladen, wo es vom däniſchen König im 7 des ganzen 99 1 in Audienz empfangen wurde. Der Kleine, der körperlich ſo ſch. vach war, daß ihn ſein Vater auf dem Arm tragen mußte, den Monarchen mit einer längeren, ſelbſtverfaßten lateinſſchen Anſprache und beantworteke alle Anfragen, die ihm aus den verſchiedenſten Wiſſensgebieten geſtellt wurden. Der Körper hielt aber die Anſtrengungen des Geiſtes nicht aus, und das Wunderkind wurde bereits im Alter von vier Jahren und vier Monaten von ſeinem wirklich nicht beneldenswerten Daſein Aehnlich iſt es auch dem erſten geſchichtlich nachweisbaren Muind Zuli us Sulpi⸗ cben Elter eius, der im elften Lebensjahr als Opfer einer falſchen Ei den eitelkeit geſtorben iſt. Er hatte in einem Dichter bettſtege e Sieg errungen, und mußte nun Tag und Nacht den ging, dienen, bis er an Krautheit und Erſchöpfung zugenerrſchſe Das Denkmal, das zu Chren dieſes Wunderkindes ealiſtiſch wurde, iſt ſedoch, da der Bildhauer den Knaben ſehr rderkind⸗ abgebildet hat, eher eine Warnung vor dem— 5 dpieſer unfug. Es iſt eine ſchrnächtige, vornübergebeugte Geſta Saar ff arme kleine Römer, ſeine Augen ſind umſchaktet, das Has aſt die Stirn herabgekämmt, und das verwelkte Geſichtegerſſten ſeinem müden Ausdruck zeigt deutlich die jammervolle komme⸗ eines geiſtig überanſtrengten und körperlich herunterge 0 nen Wunberkindes. —— Mer war Falſtaff? 1 Ueber die Quellen, aus denen Shakeſpeare den Stolſ ar⸗ ſeinen Pramen ſchöpfte, ind, wie uns unſer Londoneſinter⸗ treter ſchreibt, kürzlich eine Relhe neuer, intereſſanter erſtabt ſuchungen angeſtellt worden. Aus den Archiven der Ae hervor⸗ des Dichters, Stratford, hat man vergilbte Dokumente eholt, die beweiſen, daß viele Perſonen der Dramer. ardolf, peares der Wirklichkeit entnommen ſind. Poins, Strat⸗ Flüllen und andere waren ehrſame Bürgersleute nen For⸗ ſord. Und jetzt hat B. H. Hewdigate nach jahretangſtetz be⸗ ſchungen herausgebracht, daß der gute, wohlbelelbte ſeigenler trunkene und verſchulbete Falſtaſf als Shakeſpeares er⸗ Vater auf Erden gewandelt iſt! Im„London Wereut Un⸗ ſcheinen ſoeben kurioſe Dokumente über die 0 n ein taten des Vaters Shakeſpeares, dem der große ichte der unſterbliches Denkmal geſetzt hat. Die Finanzbe:ichte, Stadt Stratford aus den Jahren 1578—8) enthülten, Stadtra alte John Shakeſpeare mit ſeinen Kollegen vom Shisky während der Sitzungen ungeheure Quantitäten von Steuer⸗ vertilgte; ſie berichten auch, daß John zu der Zeit der ent be⸗ ahlung nie aufzufinden war. Ein anderes Dokume wſſer ſcheinigl, daß John e ebenſo wie eie Kefeche 3 Flüllen und ein Herr Bardolf, nicht wagte, in die Kden“— gehen,„aus Furcht, wegen Schulden verſolat zu wenſe eine Furcht, die Falſtaff mit ihm leilt. Auch eine 93 1 Dich⸗ zahl komiſcher Streiche werden faſt genau ſo, wie ſte 5 Wenn ter des Falſtaff darſtellt, von den alten Akten— 5 15 bas alles zutrifft, ſo ſteht man hier wohl der ſeltſam 101 18 der Sohnesktebe gegenüber, die in der Literatur ſe Aue gewonnen hat. J Shalff, er daß d — 1. iit en ⸗ et =N ANKSSSRN S SKKe P ̃ ͤ Vrr ˙ ⁰m; ²̃ u--wrn-. (Donnerstag, den 10. Februar 1927 Nene Manuheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) —1 4. Von Teneriffa über den Aquater nach St. Helena 3 Die Frage der Beſchaffung von Weihnachtsbäumen war zm letzten Augenblia durch ſeemänniſchen Erfindungsgeiſt da⸗ urch gelöſt worden, daß wir in die entnadelten nackten e unſerer mitgebrachten Tannenbäume Löcher bohrten, 1 Mercedes⸗Wald bei Santa Cruz gepflückte Erikaſträucher hineinſteckten und den mitgebrachten Chriſtbaumſchmuck als antel der Liebe über dieſen frommen Betrug deckten. So erſtand in jedem Wohnraum des Schiffes ein ſinnig geputzter aum, dahinter die üblichen Transparente, die meiſt aller⸗ hand Wünſche des Seemanns ausdrücken, eine überlebens⸗ Abbe Tüte voller Aepfel, Kuchen und Nüſſe, ein leckeres lbendbrot, dazu einen Punſch aus ſpaniſchem Rotwein: und ertig war des Seemanns Weihnachten! Halt!— die Haupt⸗ ſache fehlt noch: Am Abend des 23. war unſer Weihnachts⸗ ampfer gekommen und hatte ſeinen Inhalt an Paketen über We⸗ ausgeſchüttet, ſo daß wohl jedermann an Bord ſeinen eihnachtstiſch erheblich bereichern konnte. 1„Ehe wir aber wie früher als Kinder auf unſere Gaben osgelaſſen wurden, verſammelte eine Weihnachtsandacht auf er Back uns alle um eine von der ſpaniſchen Forſtverwaltung geſtiftete Fichte, und unſer Pfarrer ſprach von der guten neuen Mär, vom Weihnachtsfeſt daheim und klopfte an jedes Deemanns Herz um Einlaß für weihnachtliche Stimmung.— er Wettergott meinte es gut mit uns und ließ den Land⸗ wind auch die Feſttage über weiterblaſen, ſodaß wir die Weih⸗ nachtszeit trotz der offenen Reede feſtlich und ſtimmungsvoll unter teilweiſer Anteilnahme der deutſchen Landsleute ver⸗ ringen konnten, die zum Gottesdienſt am 1. Weihnachtstag an Bord erſchtenen. Auf einem Sportfeſt am Nachmittag er⸗ Sug unſere Beſatzung im Wettkampf gegen den deutſchen Sbortverein von Santa Cruz in Fußball, 400 Meter⸗ und taffellauf den Sieg und konnte ſchöne Preiſe heimbringen. Einer kleinen Epiſode möchte ich noch Erwähnung tun, ehe ic die Leſer auf unſerem längſten Seetörn nach St. Helena debrez Am letzten Tage hatte der Kommandant die Spitzen kar Behörden zum Frühſtück an Bord geladen. Das Geſpräch ſchar wie immer bei ſolchen Gelegenheiten, auf die freund⸗ chaftlichen Beziehungen zwiſchen unſern beiden Nationen. taabei erzählte der Hafenkapitän von Santa Cruz, ein Kapi⸗ 2 zur See, von den beiden U⸗Booten, die während des rieges in La Coruna eingelaufen waren und interniert wer⸗ Wa ollten. Mit einer packenden Begeiſterung, die ihm das aſſer in die Augen trieb, ſchilderte er, wie die deutſchen nichtmandanten dieſe als Schmach empfundene Maßnahme ocht über ſich ergehen ließen, ſondern einfach ausliefen und hre Boote auf See verſenkten. Bei keiner anderen Nation beubte dieſe Tat auf größeres Verſtändnis ſtoßen, als gerade dei den für Ehrgefühl und Stolz beſonders empfänglichen Fpaniern, und die Begeiſterung bei der Bevölkerung von La Loruna darüber ſoll hinreißend geweſen ſein!— Es tut imendlich wohl, zu hören, daß man noch wahrhafte Freunde 9 der Welt beſitzt, bei denen der deutſche Name einen guten Klang hat!— Nachmittags noch ein Bordfeſt für die Be⸗ lkerung von Santa Cruz, abends ein Zapfenſtreich unſerer Kapelle an Land, der wieder begeiſtert aufgenommen Surde, und damit ſchloß unſer Aufenthalt in Teneriffa. anien ſagten wir am 27. Dezember 1926 bis auf weiteres kezebewohl“, feſt überzeugt, daß wir auf unſerer Reiſe ſo bald 5 50 Land wieder antreffen werden, das uns mit Freund⸗ chaftsbeweiſen jeder Art ſo verwöhnt, wie es Spanien in einer Bewunderung deutſcher Art und Kraft getan hat! 2 Bei friſchem Südoſtwind lichten wir am 27. Dezember nker und ſteuern mit Südkurs unſerm neuen Ziel St. He⸗ ena entgegen. Noch zeigt das Thermometer nur 18 Grad, 95 bei unſerm Wärmebedürfnis noch vom kalten Norden her walen wir zu frieren, als es auch am nächſten Tag kaum ürmer wird. Aber dann wirds Ernſt mit der Hitze. Am ſch. ſind Luſt und Waſſer ſchon 25 Grad, das Sonnenſegel er⸗ cheint und fliegende Fiſche zeigen ſich immer häufiger. Der ind dreht links, geht wieder zum Nordoſtpaſſat über, ent⸗ uns damit die eben noch als Kälte empfundene Kühlung und bläſt wirkungslos hinter uns her. Abends blitzt Cap 80 erde aus 30 Seemeilen Entſernung herüber, das einzige, 0 wir bisher von Afrika geſehen haben, gibt uns einen Aöderen Schiffsort und verſchwindet wieder in der Nacht. Am und ezember haben wir das Nordoſtpaſſat⸗Gebiet verlaſſen t den Stillengürtel bei etwa 8» Nordbreite erreicht. Aber hei wir nahe der afrikaniſchen Küſte fahren, bleibt uns die 15 ße Windſtille erſpart; dafür weht ſchwacher Südweſtmon⸗ niſe uns entgegen, der das ganze Jahr über auf die afrika⸗ Kuche Küſte zu weht als Erſatz für die über dem heißen ntinent aufſteigenden Luſtnaſſen und macht die Seefahrt Von Korvettenkapitän Adalbert Schüßler erträglich. Immerhin zeigt das Thermometer 81 Grad im Schatten und das Seewaſſer ein richtiges Warmbad von 28 Grad. Kurz vor dem Acquator verſchwindet der Monſun und wird vom Südoſtpaſſat abgelöſt, der uns hinfort bis St. He⸗ lena friſchen Durchzug und Kühlung verſchafft. Inzwiſchen hat ſich das Vermeſſungsſchiff„Me⸗ teor“ bemerkbar gemacht, das im Oolf von Guinea tätig iſt und nach Pernambuco an der ſüdamerikaniſchen Küſte hinüberhält. Freudig ſtellen wir feſt, daß unſere Kurſe ſich kreuzen. Bevor wir aber zum 2. Mal in ganz kurzer Zeit auf fernem Ozean diesmal mit einem kleineren Bruder fröh⸗ liches Wiederſehen feiern, geht ein wichtiges Ereignis vor ſich, das uns erſt zu wahren Kindern Neptuns macht: Die Linientauſel! Am Sylveſter⸗Abend, gerade als wir uns an⸗ ſchicken, das alte Jahr gebührend abzufeiern, wird das Schiff von See aus mit Stentorſtimme angerufen:„Schiff ahoi! Was für ein Schiff?“ Wir antworten:„Deutſcher Kreuzer „Emden“ auf der Fahrt nach St. Helena!“ Wieder die Stimme von See her:„Ich bin Triton und habe dem Kommandanten eine Mitteilung zu machen!“ Das Schiff ſtoppt, 6 Fallreeps⸗ gäſte mit Fackeln bewehrt eilen ans Seefallreep, und kaum ſteht das Schiff, entſteigt Triton, der Abgeſandte Neptuns, dem Waſſer und meldet dem Kommandanten, daß Neptun, der unüberwindliche Herr aller Meere, Seen, Flüſſe, Teiche, und Rinnſteine, Alleinherrſcher aller Tritonen, Nixen, See⸗ teufel, Quallen, Seehunde, Fiſche und Dwarsläufer, Stifter des hohen Ordens von Dreizack, Freund und Helfefr aller braven und wackeren Seeleute, am nächſten Tage dem Schiff ſeinen Beſuch abſtatten würde. In der Kajüte mit einem Trunk gelabt, nimmt Triton dann vor der auf der Back ver⸗ ſammelten Mannſchaft die Nottaufe an den Leuten vor, die am nächſten Tag als Gefolge Neptuns ihre Kameraden taufen ſollen. Die Aufgerufenen, ca. 20 Mann, erſcheinen und ehe ſie ſich's verſehen, befinden ſie ſich im Strahl eines von Triton bis dahin geſchickt verborgen gehaltenen Feerlöſchſchlauches und kommen ſo milde davon. Befriedigt zicht Triton dann ab und ſteigt wieder in ſein feuchtes Element, wo eine ge⸗ ſpenſtiſch lodernde Flamme die Stelle ſeines Verſchwindens bezeichnet. Und wir können jetzt in freudiger Vorahnung der kom⸗ menden Ereigniſſe dem alten Jahr das Geleit geben und frohen Mutes das neue Jahr begrüßen: 8 Glas fürs ſchei⸗ dende, 8 Glas fürs neue Jahr erklingen durch die ſternklare Tropennacht. Wohlgemerkt, nicht etwa 2 mal 8 ſind 16 Glas Punſch, obwohl uns die nicht geſchreckt hätten! Aber am Silveſterabend iſt es Bord Sitte, die 12 Uhr⸗Zeit(8 Glas) mit der Schiffsglocke zweimal anzuſchlagen. Das neue Jahr wird mit der Linientaufe würdig eröffnet. Vormittags gehen ſchon allerhand vielverſprechende Vorbereitungen an Bord vor ſich: Ein rieſiges Badeſegel wird an Backbordmittel⸗ deck mit einem kleinen Ozean Waſſers gefüllt, dahinter ein Windſack längs Deck geſpannt und eine Reihe Feuerlöſch⸗ ſchläuche konzentriſch auf den Taufplatz zu klargelegt. 2 Uhr nachmitags. Gleich müſſen wir den Aequator paſſieren. Zun würdigen Empfang Neptuns ſind die Diviſionen angetreten. Da erhebt ſich vorne eine fürchterliche Katzenmuſik. Von der Back ber marſchiert ein phantaſtiſcher Zug, vorneweg Nentuns Kapellmeiſter mit 8 ſchwarzen Muſikern, barfuß bis beinahe zum Hals. Dann Neptuns achtungsgebietende Geſtalt mit Krone und Dreizack, neben ihm ſeine liebliche Gemahlin Thetis, auf das naturgetreueſte mit Bordmitteln hergeſtellt. ſodaß man ſich(trotz Eßering) glatt in ſie verlieben mußte. Dahinter der Hofſtaat: Aktuar, Aſtronom, Pfarrer(nicht etwa unſer Bordpfarer), Hofbarbier, Leibarzt und Poliziſt, köſtliche Geſtalten, jeder ein Typ für ſich. Und zum Schluß— den Ungetauften mußte angſt und bange werden— die Trabanten Neptuns, rieſige Neger, die„ausgerüſtet mit großer Leibes⸗ kraft“ ſind und beſtimmt waren. die Täuflinge im Badeſegel „wahrzunehmen“ und durch den Windſack zu befördern. Mit gräulichem Geheul bewegen ſich dieſe Geſtalten zähne⸗ fletſchend, tanzend, keulenſchwingend mit drohenden Gebär⸗ den über Deck, wobei ſie einen beſonders herkuliſch gebauten unbändigen Stammesbruder an einer Kette mit ſich führen, da ſich dieſer(unſer ſonſt lammfrommer Bootsmanns-⸗Helle⸗ gattsmann Lienemann) ſonſt ſchon vorher auf ſeine Opfer ge⸗ ſtürzt hahen würde. Auf der Back machte dann Neptun mit ſeinem Gefolge Halt, ließ ſich die Offiziere vorſtellen, von denen jeder mit einem Verschen bedacht wurde, und verteilte an die die früher ſchon einmal die Linie paſſiert hatten, einen Orden. So bekam der Kommandant den Dreizackorden am Südſeeband. und ich als für die wegeſuchende Navigation Verantwortlicher den Quo vadis⸗Orden am Echolet⸗Band. Dann ſtellte Neptun ſein Gefolge vor, von denen wiederum jeder ſein Handwerk ins rechte Licht ſetzte. Der„Hofprediger“ bielt eine Anſprache, der er den 5. Brief des 1. Offiziers an die Außenbordreiniger zu Grunde legte:„Und es wird ſich 8. Seite. Nr. 68 Von der Weltreiſe des Kreuzers„Emden“ mein Reich auftun vor Euren Blicken, Ihr werdet meine Herrlichkeiten ſehen und der Himmel wird Euch neue Bilder zeigen. Eure Glotzen werden andere Menſchen und Länder ſehen, Eure Horchlappen werden eine andere Sprache ver⸗ nehmen, die Riechfalten werden ſich erweitern, die tropiſchen Düfte einzuatmen und Ihr werdet gereinigt werden von dem Schmutz der nördlichen Halbkugel und durch die Taufe wie⸗ dergeboren zum Eingang in die ſüdliche Hälfte...“ Und dann drohte er denen, die ſich etwa der Taufe entziehen würden, fürchterliche Behandlung an:„Sie ſollen doppelt getauft und dreifach raſtert werden. Zähne werden ihnen gezogen, die Haare geſchnitten, und ſie werden geſchunden und verhunzt fürchterlich, ſodaß wird ſein Heulen und Zähneklappern bis an des Windſacks Ende. Denn es ſtehet geſchrieben:„Eher ſoll ein Dreimaſtſchoner auf den Mond ſegeln, als daß ein Sterb⸗ licher ungetauft die Linie paſſiert“.— Inzwiſchen hatte der Aſtronom mit einem knarrenden Rie⸗ ſen⸗Sextanten unaufhörlich die Sonnenhöhe gemeſſen. Er ſchwor bei ſeinem Barte, daß wir gleich beim nullten Grade ſeien. Hurtig enterten auf Geheiß Neptuns nun ſeine Tra⸗ banten auf die Maſten, und als der Aſtronom ihnen zurief: „Jetzt kommt die Linie, ſchmeißt ſie frei, Trabanten, ſonſt reißt ſie entzweil“, warfen ſie die Linie über die Maſtſpitzen nach achtern frei. Wir hatten den Aequator paſſiert! Und nun ging die Taufe vor ſich. Der 1. Offizier eröffnete den Reigen, ihm nach die endloſe Reihe der Täuflinge, an die 500: Erſt aufs Badeſegel geſetzt. Pillen(aus Pfeffer und Salz mit Petroleum als Bindemittel gedreht) geſchluckt, mit einer Rieſenzange der Altbackſche Zahn gezogen, unter lautem Knall einer meterlangen Spritze eine Ladung in die Bruſt verabreicht, dann ſchwapp! klatſchte der Raſierpinſel eine Ladung„gemiſchter Ingredienzien“ ins Ge⸗ ſicht, eifrig kratzte der Barbier mit einem halbmeterlangen Holzmeſſer rechts und links den Schaum ab und— plumps hintenüber riſſen kräftige Negerfäuſte den Delinquenten ins Badeſegel, wo er ein paar Mal untergetaucht wurde. Kaum Luft geſchöpft wieder raus aus dem Badeſegel und rein in den Windſack mit einigen Feuerlöſchſchläuchen hinterher. Ziemlich zerfledert verließ man dann den Windſack, wo man zum Troſt einen tüchtigen Köm bekam. Ich kam gerade dazu, wie unſer (richtiger) Pfarrer den Windſack verließ.„Jetzt fühle ich mich als Menſch“, rief er mir ſtrahlend zu. Die Bilder, die ſich vor des unbeteiligten Zuſchauers Ange entrollten, waren kö.-Lich. e Abend bei gutem Trunk vertiefte die ſeltenen ein⸗ rücke. Am 2. Januar früh kam der„Meteor“ in Sicht. Auf beiden Schiffen traten die Beſatzungen an, die Kapellen ſpiel⸗ ten und 3 Hurras erklangen hin⸗ und herüber.„Meteor“ ar⸗ beitete gerade auf einer Beobachtungsſtation, wobei wir ihm kurze Zeit Geſellſchaſt leiſteten. Bald iſt dank dem guten Wet⸗ ter ein reger Verkehr im Gange, bei dem vor allem die den„Me⸗ teor“⸗Leuten noch unbekannte„Emden“ von ihnen eifrig beſich⸗ tigt wird. Ein 5 Meter langer Hai hält währenddes als Ehren⸗ poſten bei der„Emden“ Wache und trollt ſich erſt, als er ſieht, daß es nichts zu holen gibt, mit ſeiner Rückenfloſſe ein hin⸗ geworfenes Stück Brot verächtlich beiſeite ſchiebend Immer wieder hört und ſieht man die Freude der„Meteor“⸗Kamera⸗ den darüber, wieder einmal ein deutſches Kriegsſchiff zu ſehen, ſich mit ihresgleichen ausſprechen zu können und direkt von der Heimat zu hören, eine Abwechſlung, die ihnen bei ihrem an⸗ ſtrengenden, oft eintönigem Dienſt unendlich wohl⸗ und auch nottut. Ich hatte die Freude, meinen Schwager, als Wach⸗ offizter auf„Meteor“ kommandiert, begrüßen zu können. Doch ſchnell verrinnt die Zeit, wir müſſen weiter. Noch ein Händedruck. ein Abſchiedsmort, und jeder geht wieder an ſeine Arbeit. Als wir mit Muſik den„Meteor“ paſſieren, para⸗ diert dieſer ſogar mit ſeiner Rahtakelage: ein Stück Poeſie aus der alten guten Segelſchiffszeit! Nach glatter Fahrt im Süd⸗ oſtpaſſat⸗Wind fällt nach neuntägigem Seetörn am 5. Januar der Anker vor St. Helena. des großen Eroberers Nanoſeon einſtiger einſamer Grabinſel. * Richtige Auſſchriſt der Geſchäftspapiere. Die Poſtordnung ſchreibt vor, daß die Aufſchrift der Geſchäftspapiere die Be⸗ er„Geſchäftspapiere“, die Aufſchrift der Warenproben te Bezeichnung„Warenproben“ oder„Proben“ oder„Muſter“ und die Aufſchrift der Miſchſendungen die Bezeichnung„Miſch⸗ ſendungen“ enthalten muß. Um die Unzuträglichkeiten zu ver⸗ meiden, die ſich aus dem Fehlen dieſer Bezeichnungen für Ab⸗ ſender und Empfänger ergeben können, wird dringend empfoh⸗ len, die Sendungen in jedem Falle in der vorgeſchriebenen Weiſe zu kennzeichnen. Theater und Muſik Maria Jvogün und Karl Erb in Ludwigshaſen. karia JIvogüns ſüßes und ewig junges Organ iſt der des vollendeten Ziergeſanges, Karl Erbs fraulich eiche Stimme ein Spezifikum für ſich innerhalb der lyriſchen enöre Deutſchlands. Ihr Zwiegeſang iſt eine innige Ver⸗ k melzung zweier in Klangcharakter und Vornehmheit voll⸗ Aaen kongruenter Stimmen. Hierin liegt die Auflöſung eglicher Prohlematik im Duettſingen. Die leichten Diver⸗ denzen, die ſich innerhalb des rein Techniſchen faſt immer er⸗ niben müſſen, und die auch von dieſem illuſtren Sängerpaar icht vermieden werden können, fallen demgegenüber nicht bi Gewicht. Maria Ivogün iſt unſeres Erachtens die ton⸗ dneriſch Ueberlegene. Dieſe entzückende Stimme ſcheint einerlei Schwierigkeiten nach dieſer Seite hin zu kennen. ie ſcheint wie gewoben aus Duft und Klang, unirdiſch leicht aben ſchwebend. Eingeleitet wurde der Arien⸗ und Lieder⸗ di end mit einer Serie ſelten gehörter Schubert⸗Duette, an e ſich Schubert'ſche Sologeſänge ſchloſſen, von Karl Erb dar⸗ deboten. Als geſangliche Koſtbarkeit ſei hier„Der Jüngling an der Quelle“ herausgegriffen. Dann hörten wir von berfig Jvogün u. a,.„Rur, wer die Sehnſucht keunt“(Schn⸗ Och. herzbewegend im Klang, und wieder von Erb eine Reihe humannlieder, darunter die„Mondnacht“ als ſtimmliche elikateſſe. Dann einten ſich beide herrlichen Stimmen zu mit ldenden Volksliedern, um Maria Jvogün den Reigen 825 ihrem effektvollen Walzer ſchließen zu laſſen.— Ohne meh⸗ Rie Zugahen konnten ſich die beiden Künſtler, denen M 5 aucheiſen als kongenialer Begleiter zur Seite ſtand, den egeiſterten Ovationen ihrer Zuhörer nicht endebqh 25 P.* D Vom Baden⸗Badener Theater. Seitdem Intendant — Waag das Karlruher Landestheater übernommen hat, erden die ſtädtiſchen Schauſpiele, denen drei Bühnen zur gelefigung ſtehen, von dem Intendanten Dr. Grußendorf Keitete Als kluger, moderner und geſchmackvoller Theater⸗ ſch er läßt er ſeine umſichtige Hand in Spielvplan, darſtelleri⸗ er Leiſtung und Regie in erfolgreicher Weiſe verſpüren. — 5 arbeitet mit konſequenter künſtleriſcher und organi⸗ Uber Her Sorgfalt, und wenn auch in Baden⸗Baden nicht köur Nacht Kunſt und Kaſſe in jenen Einklang kommen Lonnen, der alle Nörgler befriedigt, ſo ſollte man doch aner⸗ kennen, daß hier fruchtbare Arbeit mit neuer Kraft und neuem Ziel am Werk iſt. Man bedauert es daher doppelt, daß in dieſem Augenblick gerade, in Verbindung mit anderen kurörtlichen Reorganiſationen, die Theaterfrage wieder auf⸗ geworfen wird, über deren Löſung man ſich demnächſt ſchlüſſig werden wird. Wenn es ſchon garnicht in Frage kommen ſollte, dieſes Theater, das in faſt zehnjährigem Beſtehen ſeine Exiſtenzberechtigung bewieſen hat und ſeiner künſtleriſchen Konſolidierung im Rahmen der vorhandenen Mittel neu zu⸗ ſtrebt, ſo wäre es ebenfalls verfehlt. eine Theatergemeinſchaft mit Karlsruhe einzugehen, deren Gefahren und Koſten un⸗ ſchwer abzumeſſen ſind. Ein Kurort, der ſich als Weltbad von europäiſchem Ruf behaupten will, muß danach trachten, ſein Theater in angemeſſenem Umfang zu erhalten, zumal es durchaus im Bereiche der Möglichkeit liegt, es als künſtleriſch und kaſſenmäßig rentierendes Unternehmen weiter zu führen. Es wäre z. B. ein künſtleriſch durchaus anerkennenswertes Ziel, wenn man etwa bewußt ſich darauf einſtellte, eine Kunſt⸗ gattung wie das auch in einem Kurort immer intereſſierende moderne und literariſch gute Geſellſchaftsſtück in erzellenter Weiſe zu pflegen und es darſtelleriſch und ſzeniſch in jener charmanten Art aufzuziehen, die früher manchem kleineren Provinztheater einen weithin reichenden Ruf verſchafft hat. Der Spielplan iſt z. Zt. in ſeiner bunten Abwechſlung ſo ge⸗ ſchickt, daß man daraus leicht die gute Abſicht erkennt, jedem etwas zu bieten. Um wiviel mehr noch könnten die ſchon jetzt recht beachtlichen Leiſtungen geſteigert werden, wenn erſt das Theater, auf materiell ſichere Beine geſtellt, ſich ganz der Intenſivierung beſtimmter und klug begrenzter Aufgaben zu⸗ wenden könnte. Hierin müßte man eine Rationaliſierung der Kunſtarbeit ſehen, der wachſender Erfolg verbürgt iſt. Die Aufführungen der letzten Zeit, namentlich ſeit Beginn des neuen Spielfahres, auf die wir noch zurückkommen werden, zeigen jedenfaſls daß neue, belebende Anregungen da ſind, die eine weitere Theaterſelbſtverſorgung reichlich rechtfertigen. ſhs Um das Geheimnis der Cremona⸗Geigen. Der ehe⸗ malige öſterreichiſche Staatsbeamte Karl Fiſſelthaler veröffentlicht ſoeben ein Ergebnis jahrelanger Forſchungen über das Geheimnis der Cremonenſer Geigenbauer Stra⸗ divari, Amati u. a. Nach ſeinen Forſchungen iſt die Klangfülle dieſer Violinen weder vom Bau der Inſtrumente, noch von dem Lack, wie vielfach angenommen, abhängig, ſondern be⸗ ruht auf der ſarmoniſchen Zuſammenſtimmung der Schwingungen des Reſmanzladens, der Brücke und, der an⸗ deren Teile, die durch dir beſondere Bear eitund des Hal⸗es vorher aufeinander abgeſtimmt ſein ſollen. Fiſſelthaler glaubt, daß das Geheimnis in der Hauptſache auf eine beſondere Aus⸗ bildung der Gehörnerven zurückzuführen iſt, die dem modernen Geigenbauer im allgemeinen heute verloren gegangen iſt. OEdiſon achtzig Jahre. Am 10. Februar begeht der bekannte, vielſeitige amerikaniſche Erfinder Thomas Alva Ediſon ſeinen 80. Geburtstag. Ediſon wurde am 10. Februar 1847 in Milan(im Staate Nan geboren. Er begann ſeinen Lebenslauf zunächſt als Laufburſche einer amerikaniſchen Tageszeitung, wurde dann Telegraphiſt und erfand ſchon in ſeiner Jugend verſchiedene Maſchinen. Er aründete dann als noch junger Menſch eine eigene Fabrik zur Herſtellung ſeiner Erfindungen. Mit 29 Jahren errichtete Ediſon in Menelo Park(New Jerſey) ein Techniſches Laboratorium. Seinen Weltruf verdankt er vor allem der Verbeſſerung des Telefons, des Telegraphen, der Dynamo⸗ maſchine, der Glühlampe, des Kinematographen uſw. Bereits im Jahre 1883 erbaute er die erſte elektriſche Eiſenbahn. Die Zahl ſeiner Erfindungen beträgt über 1000 Patente. Der konſervative Franz Joſef In J. Konrieds Buch„Originelle Menſchen“ finden wir auch einige hübſche Geſchichten von dem alten Kaiſer Franz Joſef, die bezeichnend ſind für deſſen ausgeſprochene Abneigung gegen alles Ungewohnte und Neue, beſonders auf den Gebieten der Technik, Kunſt und Architektur. So wurde in der Hofburg elektriſches Licht erſt eingeleitet, als ſchen faſt alle Bürgerhäuſer Wiens ſich deſſen erfreuten, und bei der Beſichtigung der Elektrizitätsanlagen im Schloß ſagte der Kaiſer fkeptiſch zu dem Direktor der Elektrizitätszentrale: „Nun, ich bin neugierig, ob Ihre Sache was taugt“. Gegen das Telephon bewahrte er bis zu ſeinem Lebensende einen tiefen Ingrimm. Als man auf ſeinen Sch eibtiſch einen Feen⸗ ſprechapparat inſtallieren wollte, lehnte er entrüſtet ab:„Das könnte ich gerade noch brauchen!“ Anch von Auto fahrten wollte er lange Zeit nichts wiſſen. Mit dem Antrage, einen Lift zu benutzen, durfte man ihm vollends nicht kommen. Seiner Schwägerin, der Gräfin Traui, die jedes Jahr nach Wien kam und immer im zweiten Stock des Hotels Meißl wohnte, ſtattete er ſtets am Tage nach ihrer Ankunft eine Viſite ab; jedesmal empfing ihn der Hoteldirektor und geleitete ihn zum Lift, aber jedesmal lehnte der Kaiſer die Benützung des Aufzuges glatt ab und ſtieg die zwei Trepen hinauf. Als man ihm die Entwürfe zum Bau der Wiener Sezeſſion vor⸗ legte, ſagte er:„Ein rechter Schmarren! Aber bitte, ſagen zie das nicht den Herren, die das gemacht haben, ich möchte ſie nicht kränken.“ St. 4. Seite. Nr. 68 Neue Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 10. Februar 1927 walter, 1900 wurde er Finanzinſpektor, 1901 Oberzollinſpektor in Stühlingen. In dieſer Eigenſchaft wurde er 1903 nach Säctingen verſetzt. Im Jahre 1905 wurde er der Zolldirektion zur Dienſtleiſtung im Kolleguim beigegeben und 1906 mit dem Titel Finanzrat Kollegialmitglied bei der Zoll⸗ und Steuerdirektion. Vor einigen Jahren wurde er als Nachfolger des Präſtdenten Moſer an die Spitze der Staatsſchuldenver⸗ waltung und der Landeshauptlaſſe berufen. Vorträge Lichtbildervortrag im Schleſierverein Maunheim Anläßlich der gut beſuchten Monatsverſammlung wurden die Mitglieder durch einen Lichtbildervortrag angenehm über⸗ raſcht. Um den Schleſter auch mit anderen Landesteilen des Vaterlandes, insbeſondere mit dem Fleckchen Erde, in dem er augenblicklich als Vertriebener und Flüchtling gaſtliche Auf⸗ nahme gefunden hat, näher bekannt zu machen, hatte Lands⸗ mann und Mitglied Hoffmann ſich entſchloſſen, ſeine Licht⸗ bildervorträge mit einer Wanderung durch das reizende Neckartal zu beginnen. Die Aufnahmen waren prächtig. Das an Burgen, Naturſchönheiten und Sehenswür⸗ digkeiten ſo unerſchöpflich reiche Neckartal bis hinauf nach Wimpfen a. Berg wurde den Anweſenden auf die Leinwand gezaubert. Herr Hoffmann, unterſtützt von Herrn Brügge, der den erklärenden Text ſprach, gebührt Dank. Er hat mit dieſem Lichtbildervortrag für die engere badiſche Heimat ge⸗ worben. Seine Vorführungen waren in heimatgeſchichtlicher Beziehung ein Stück Dienſt am Volke. Veranſtallungen Feuerio⸗Damen⸗Fremden⸗Sitzung Es wird nochmals dringend gebeten, ſich für dieſe Veran⸗ ſtaltung, die ſchon ſeit Jahren der Glauzpuntt des heimiſchen Karnevals darzuſteuen pflegt, rechtzeitig mit Eintrittskarten zu verſehen. Die Vorverkaufsſteuen ſind aus den Inſeraten und Plakaten erſichtlich. Vielfachen Anfragen zufolge giot bver Elſerrat zugleich betannt, daß in Nibelungenſaal in dieſem Jahr keine weitere Veranſtaltung des Feuecio ſtattſindet. Als nächſte Programm⸗Nummer folgt am 24. Februax in ſämt⸗ lichen Räumen des Palaſtkaffee eine große Fremoen⸗ ſitzung. B. V. B. Neckarau Dieſe drei Buchſtaben waren es, die in der Zeit vom 5. bis 7. Fehruar den Staptteil Neckarau beherrſchten. Immer hieß es: B. B... Wohltätigkeitsbazar, veranſtaltet vom evangeliſchen Bauverein Mhm.⸗Neckarau in dem neuen Saale des Gaſthauſes„zum Eichbaum“. Inner⸗ halb weniger Tage regten ſich viele fleißige Hände, ſodaß der Saal in ganz kurzer Zeit in eine Budenſtadt verwandelt wurde. Und ſo konnte der Bazar pünktlich am Samstag abend eröffnet werden. Ein Rundgang zeigte, daß die Leitung der 1 10 + 1 kann, 155 ** rückſichtigt hatte. ie Büffetts für alle Arten Speiſen un Freiwillig aus dem Leben geſchieden. 851 Laufe des Getränke waren in geſchickter Weiſe über den Saal verteilt, geſtrigen Vormittags hat ſich in der Neckarſtadt die 27 Jahre ſodaß auch während des Maſſenbeſuchs ein flotter Verkauf —— Ehefrau eines Kaufmanns in ihrer Küche durch Oeffnen möglich war. Die Propagandaabteilung der ſtädt. Waſſer⸗, . 125 1 Eheliche Zwiſtig. Gas⸗ und Elektrizitätswerke Mannheim beteiligte ſich durch iten ſollen die Urſache der Tat ſein. Einrichtung einer Bäckerei für Waffeln und Windbeutel. Mit * Entgleiſung eines Rangierzuges. Am Lagerplatz von Skädtiſche Nachrichten Silberjubiläum in der N. M. 3. Der Kreis der Jubilare der Druckerei Dr. Haas,„Neue Maunheimer Zeitung“, G. m. b.., erweitert ſich immer mehr. Redakteur Franz Kircher, der heute das Jubiläum Bjähri⸗ ger Tätigkeit in der„NM.“ begehen kann, iſt der 23. Weitere ſechs kommen im Laufe des Jahres hinzu. Wie ſehr treue Mitarbeiterſchaft geſchätzt wird, das bewieſen die Ehrungen, die dem Kollegen Kircher zuteil geworden ſind. Als er heute früh zu gewohnter Stunde die Redaktionsräume betrat, wurde ihm die erſte freudige Ueberraſchung zuteil. Blumen ſchmückten den Arbeitsplatz und umrahmten die Ge⸗ ſchenke, die die Mitglieder der Redaktion geſpendet hatten, die äußeren Zeichen der Wertſchätzung und Verehrung, zu denen ſich die herzlichſten Glückwünſche geſellten. Nach der Drucklegung des Mittagsblattes vollzog ſich im Arxbeitsraum des Jubilars die Ehrung durch ben Verlag der „NM3.“ Direktor Ferd. Heyme würdigte mit warm empfundenen Worten die Verdienſte, die ſich Kollege Kircher in ſeiner 25jährigen Tätigkeit erworben hat. Er verwies u. a. darauf, daß ſich der Fubilar aus kleinen Anfängen her⸗ aus zu ſeiner heutigen Poſition als Redakteur einer ange⸗ ſehenen Zeitung emporgearbeitet hat, eine Tatſache, die dem Jubiläum eine beſondere Bedeutung verleiße, rühmte die ungemein ſympathiſchen menſchlichen Eigenſchaften des Ge⸗ feierten, knüpfte daran den Wunſch, daß er noch lange dem Kreis der Jubilaxe angehören möge, und ſchloß mit herzlicher Gratulation im Namen der Firma und im eigenen Namen, die durch Ueberreichung eines anſehnlichen Geldgeſchenkes und einer blumengeſchmückten Palme ihren äußeren Ausdruck fand. Kollege Kircher dankte in bewegten Worten für die ihm erwieſenen Ehrungen, warf einen Rückblick auf ſeinen Eintritt in die Firma und auf die Veränderungen, die im Daufe der Jahre in der Zuſammenſetzung des Redaktions⸗ ſtabes eingetreten ſind, und ſchloß mit der Verſicherung, daß er nach wie vor ſeine ganze Kraft für die Erfüllung der Obliegenßeiten einſetzen werde, die ihm übertragen ſind. hefredakteur Kurt Fiſcher gratulierte ebenfalls herzlich im Namen der Redaktion mit dem Wunſche, daß es dem Jubilar vergönnt ſein möge, noch recht lange mit der heutigen körnerlichen Rüſtigkeit und geiſtigen Friſche im Dienſte der Oeffentlichkeit zu wirken. Hell ſchien die Sonne während dieſer Feier in die Redaktionsſtube. Möge dieſes Himmels⸗ lächeln dem Jubilar, dem auch als Vertreter des techniſchen Perſonals Maſchinenſetzer Goldmann die Glückwünſche übermittelt hatte, von guter Vorbedeutung ſein! Außer dem Kollegen Kircher kann heute noch ein Mit⸗ glied des techniſchen Perſonals das Jubiläum in der Druckerei Dr. Haas begehen: die Buchbindereiarbeiterin Luiſe Ber⸗ nauer, der wir ebenfalls die beſten Glückwünſche entbieten. Torten und Wein entſprechende Anziehungskraft ausübten⸗ Daukbar für alles Gebotene, durften die Freunde des Sport⸗ Bbe einige wirklich frohe und gemütliche— 65 eben.. W. DHer Evang. Volksverein Waldhof hielt am letzten Sonn⸗ tag ſeine Generalverſammlung ab, die einen har⸗ moniſchen Verlauf nahm. Aus dem umfangreichen Jahres⸗ bericht iſt zu entnehmen, daß der Kaſſenbeſtand trotz bedeu⸗ tender Ausgaben für ſoziale Zwecke, z. B. Unterſtützungen an bedürftige Mitglieder, Konfirmandenbeihilfen, Kinderbeſche⸗ rung uſw. gut zu nennen iſt. Die Zahl der zahlenden Mit⸗ glieder beträgt 289. Den Mitgliedern Karl Dierolf und Guſtav Grelle wurde nach einer würdigen Anſprache des Stadtpfarrers Lemme der Ehreubrief für über 25 Jahre dem Vereine gehaltene Treue überreicht. Die Neuwahl der Vorſtandſchaft hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſitzender: Adam Bert, Oberbahnſekretär, 2. Vorſitzender: Aloys Eich⸗ horn, 1. Schriftführer: Michael Herbig, 2. Schriftführer: Ernſt Ziegler, Kaſſier: Jak. Jakob, Beiſitzer: Joh. Freu⸗ denberger, Joſ. Bohl, Friedr. Wäſſerer, Guſtay Werner, Joh. Roth, Joh. Klein, Joh. Dinges und Stadtpfarrer Lemme. Vorſitzender der Vergnügungskom⸗ miſſion: Carl Bender. Günſtige Sichtbarkellsbeoͤingungen des Merkur Bei der Vorherſage der Sichtbarkeitsbedingungen des ſon⸗ nennächſten Wandelſternes Merkur beſchränkt man ſich vielkach auf deren beiläuſige Abſchätzung nach ſeinem Sonnenabſtan und ungefähr nach der Lage der Ekliptik zum Geſichtskreis am Abend⸗ oder Morgenhimmel. Dies Verfahren kann aber nur unſichere Ergebniſſe liefern. Will man genauer arbeiten, 10 muß man die jeweilige Helligkeit des Merkur und ſetnen Sehungsbogen am Horizonte berückſichtigen. Auf dieſer Grund⸗ lage läßt ſich feſtſtellen, daß mit einer Sichtbarkeit des Merkur im Frühling am Morgenhimmel ebenſowenig wie mit der von Auguſt bis Oktober am Abendhimmel zu rechnen iſt. kommt überhaupt weſentlich die Zeit für die Sichtbarkeit 0 Betracht, wo Merkur in dem Abſchnitt ſeiner Bahn ſteht, 12—5 weit hinter der Sonne liegt(ſog. obere Konjunktion). Seigz Helligkeit iſt dann miudeſtens zwei Sternklaſſen größer a wenn er nahe der Erde ſteht(untere Konjunktion). Nach Berechnungen von C. Schoch werden 1927 drei Sich barkeitsperioden des Merkur eintreten, von denen aber nur die erſte als recht günſtig zu bezeichnen iſt, während in den das unbewaffnete Auge iſt. Die günſtige Periode verläuft vom 18. bis 26. Fbruar. Merkur nimmt dabei zwar dauernd 4 Helligkett ab, aber der Sehungsbogen wächſt von 13 auf Grad. In dieſen Tagen follte es ſelbſt ſchwachen Augen mögl ſein, ihn einmal zu ſehen. Am 22. Februar geht Merkur 55 40 Min. nach der Sonne unter. Die zweite Sichtbarkeit periode bringt uns am Morgenhimmel vom 12. bis 20. aue leidliche Bedingungen. Der beſte Tag iſt der 16. Auguſt. 177 Sehungsbogen exreicht aber nur 13 Grad. Die letzte Möglig keit beſteht, allerdings nur für gute Augen, am 4. Juni aben 25 wo der Sehungsbogen 10 Grad erreicht. Hternach iſt alſo die gerade bevorſtehende Februarperiode beſonders zu beachten, da ſie die einzig günſtige 1927 ſein wird. beiden anderen die Beobachtung des Planecten ſchwierig für ———— 1 n 0 viel Intereſſe verfolgten nicht nur die Damen, ſondern auch Etklinger u. Weber in der Difſeneſtraße engleiſte heute die Herren die Herſtellung der elektriſch gebackenen Waffeln** und der in mehreren Gasbacköfen erzeugten Windbeutel. Ein dauernder und intenſiver Hochbetrieb war erforderlich, um den Auſprüchen der tauſende von Beſuchern gerecht zu werden. In bunter Abwechſlung war alles an den Verkaufsſtänden zu ſehen und zu häben, z. B. Kaffee und Torten, Haushaltungs⸗ gegenſtände, Hand⸗ und Webarbeiten, Seifen und Toiletten⸗ artikel, Lebensmittel, Schokolade und Pralinen, Spielwaren, Bücher und Bilder, Rauchwaren uſw. Likörſtube und Wein⸗ diele fehlten nicht. Eine reichausgeſtattete Tombola verfehlte nicht ihre Anziehungskraft. Eine Lachkabine erweckte und be⸗ friedigte die Neugierde mancher Beſucher. Die offizielle Eröffnung erfolgte durch den Vorſitzenden des evang. Bauvereins, Herrn Guſtav Hutmacher, in einer auf den Zweck der Veranſtaltung und auf die Ziele des veran⸗ ſtaltenden Vereins hinweiſenden Anſprache. Für alle drei Tage war in abwechflungsreicher Weiſe 5 Konzert, Geſang und mancherlei andere Darbietungen geſorgt. Alle Mitwir⸗ kende ſtellten ſich in uneigennütziger Weiſe in den Dienſt der guten Sache. Der Beſuch übertraf alle Erwartungen. Die Freude über dieſen Erfolg kam auch in der am Montag um die Mitternachtsſtunde durch den ſtellvertretenden Vorſitzenden, Herrn Jakob Mayfarth, gehaltenen Schlußanſprache zum Ausdruck in herzlichen Dankesworten an Alle, die mitgear⸗ beitet, Gaben geſpendet und ſomit zum guten Gelingen des Bazars beigetragen haben.* früh an einer Gleiskreuzung ein Rangierzug. Zwei Wagen — nach links und zwei nach rechts. Davon entgleiſten rei, während der vierte umfiel. Der Materialſchaden iſt nicht unerheblich. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Dle Urſache des Unfalles iſt offenbar auf das mangelhafte Funk⸗ tionieren der Weiche zurückzuführen. 5 Fundunterſchlagungen. Eine ſchwarze Damenhandtaſche aus, Walroßleder mit Lederknopfverſchluß mit einer goldenen Damen.⸗Rem.⸗Uhr, in deren Innenſeite die Buchſtaben E. W. graviert ſind einem weißen Taſchentuch, gez. Elena, ſowie 200 Mark Bargeld blieb in einem Perſonenzug zwiſchen Mannheim und Graben⸗Neudorf liegen und wurde bis jetzt nicht abgeliefert.— Verloren wurde eine Platinbuſennadel, etwa 8 em lang, in der Mitte mit Saphier⸗ und Brillant⸗ roſen und einem Brillantſtein beſetzt, Patentverſchluß, auf bem Wege Prinz Wilhelmſtraße—Friedrichsplatz—Friedrichs⸗ ring—Heidelbergerſtraße durch die Straße zwiſchen P 2 und 3 nach dem Herſchelbad oder im Herſchelbad ſelbſt; ferner ein ſchwarzer getragener Maulwurfspelz, abgerundete Form, auf ſchwarze Seide gefüttert, von der Lange Rötterſtraße bis zur Kaſerne und eine goldene—6 em lange Broſche in Nadelform mit zwei ineinandergewundenen Schlangen von B 6 bis 6 1. Todes all. Herr Georg Zimmermann, der Präſtdent der badiſchen Staatsſchuldenverwaltung und Landeshauptkaſſe, iſt in Triberg, wo er Erholung ſuchte, einem Herzſchlag erlegen. Der Verſtorbene, der ein hochbegabter, kenntnis⸗ reicher Finanzfachmann war, iſt 1866 im Schwabenheimer Hof bet Doſſenheim geboren. 1890 wurde er Finanzpraktikant. 1895 zweiter Beamter der Bezirksfinanzverwaltung mit Haupt⸗ kontrolleurrang und dem Titel Finanzaſſeſſor beim Hauptzoll⸗ amt Mannheim. 1899 erhielt er den Rang als Hauptamtsver⸗ Moörderin?! Der Roman eines Verteidigers Von Walter Bloem Und bdann war die verhängnisvolle Frage an die An⸗ geklagte gekommen: ob ſie Karl Nathuſius kenne?! Und blitzartig ſchoß da die Erkenntnis durch Helenes rn: Das iſt's! das iſt die Löſang— ſie hat ihn gekannt 5 ihm.. von ihm ſtammt— irgendwie— der teufliche ——— Und— Guſtave1! Frau Helene hatte nicht Zeit, den Zuſammenhang Nathu⸗ ſius— Suſanne— Guſtap irgendwie durchzudenken— bebend vor Empörung mußte ſie mit anhören, wie die Angeklagte ſich zunächſt hinter die Auffaſſung verſchanzte, als ſei ſie nur nach 5 Bekanntſchaft mit des Herrn Nathuſtus Schriften gefragt. Und ſchon kam die entſcheidende Frage: haben Sie Kavl Nathuſius einmal perſönlich kennen gelernt? Und ohne Wimperzucken verneinte Frau Suſanne zlene wußte, was nun kommen mußte. Und es kam er Staatsauwalt fragte die Angeklagte, ob ſie denn wenigſtens mit Herrn Nathuſius.. korreſpondiert habe?! Und ohne eine Sekunde Zauderns kam abermals das klare. feſte, Nein Da war es aufgeſchwollen in Helenes Bruſt— aller Haß. alle Qual der entſetzlichen zwei Monate— und derer, die vorau gegangen waren, ſeit dieſer Dämon da in ihres Her⸗ zens Heiligtum kineingegrifſen— das alles hatte ſich zu⸗ ſammengeballt, ſich entladen in dem irren Schrei: „Das lügt ſie—!“ 60) — ũꝗ——————.ZÄä—— Schon in derſelben Sekunde, als dies Wort ſich aus ihren Tieken losgerungen, wußte Helene, daß ſie etwas Entſetzliches getan— etwas nicht wieder Gutmachendes. Sie ſah die Angeklagte, ſah den Gatten zuſammenzucken wie non rächendem Blitz getroffen.. ſah, wie aus der gan⸗ zen Wefte des Saales alle Köpfe zu ihr herumfuhren, viele hundert Augenyaare ſie ſuchten, fanden, aufſvießten.. Ihr ſchwindelte. ihre runden Hände krampften ſich in das Ge⸗ länder der vorderen Bank— Und ſchon ſcholl durch das ſtarre Schweigen, das den Saal Aberlagerte, die erzene Stimme des Borſitzenden: 1* Der Sportverein Waldhof hielt ſeine Faſchingsveran⸗ ſtaltung in den zwei größten Sälen des Vororts ab. Geſchmackvolle Dekorationen, gute Muſik und eine geſchickte, umſichtige Leitung trugen ausgezeichnet zum Gelingen der Veranſtaltung bei. Zur Prämiierung ſtanden eine Anzahl „geſchmackvoller“ Preiſe zur Verfügung, die in Form von Treten Sie vor— die Dame, die da gerufen hat.“ kit wankenden Knien ſchickte Helene ſich an, dem Ge⸗ heiß des Verhandlungsleiters zu folgen. Vor ihren taumeln⸗ den Schritten öffnete ſich eine Gaſſe, quer durch den Zu⸗ als wiche die Menge vor einer Peſtkranken zurück. Im ſelben Augenblick erhoß ſich der Verteidiger. Kalk⸗ weißen Geſichts. Mit bebenden Fingern drückte er das ſeiden⸗ — 5 ſchwarze Barett aufs Haupt und ſagte mit geborſtener Stimme: 1% lege die Verteidigung.. der Angeklagten nieder.“ Mit äußerſter Anſpannung ſtieg Guſtav Herold, die Aktenmappe unterm Arm, die zwei Stufen der niedern Em⸗ pore herab, auf welcher der Tiſch für die Anwälte aufgebaut war, und ſchritt auf die Zeugenbank zu, welche ſich an der Brüſtung des Zuſchauerraums hinzog. Dabei begegneten ſeine Schritte dem Vortreten ſeiner Frau... Die Gatten ſtarrten einander an, als hätten ſie ſich nie geſehen— ſeien einander völlig fremd. Frau Helene ſchleppte ſich weiter, dem Zeugentiſche zu. Rechtsanwalt Herold aber ſetzte ſich ſtumm auf die Zeugen⸗ bank, nahm das Barett ab, wiſchte ſich mit einer unbewußten Bewegung die bellen Tropfen von der Stirn und ſah be⸗ wegungslos, blicklos gradaus. Der Vorſitzende hatte mit den Beiſitzern ein paar Worte gewechſelt. Nun ſetzte auch er das Barett auf und ſagte: „Nachdem der Rechtsbeiſtand der Angeklagten die Ver⸗ teidigung niedergelegt hat, bleibt dem Gerichte nichts anders übrig, als wegen Mangels der geſetzlich notwendigen Ver⸗ teidigung die Verhandlung bis auf weiteres zu vertagen.“ Da klang aus dem Zuſchauerraum eine energiſche Stimme: „Herr Vorſitzender, ich ſtelle mich als Offizialverteidiger zur Verſügung.“ Das war der Juſtizrat Bogdanfki. Der Vorſitzende ſah erſtaunt zu dem wohlbekannten An⸗ walt und Strafſachenſpezialiſten hinüber. „Darf ich noch zu einer perſönlichen Bemerkung ums Herr Vorſitzender?“ *.0 „Es liegt mir fern,“ ſagte Herr Bogdanſki,„mich irgend⸗ wie aufdrängen zu wollen— das habe ich bekanntlich nicht nötig. Ich melde mich nur im Intereſſe aller Beteiligten, vor allem der Angeklagten ſelbſt. Ich betrachte dies Anerbieten als eine Gefälligkeit und als Opfer meinerſeits und halte es nur aufrecht, wenn es als ſolches allſeitig anerkannt wird.“ mund 10,4, Bochum 10,7, Gelſenkirchen 11,8, Barmen „Dieſe Erklärung kann i weiteres abgeben,“ ſagte der « Die Sterblichkeit in den deulſchen Großſtädten hat 15 in der erſten vollen Januarwoche vom 2. bis 8. gegen 75 Vorwoche inſofern verbeſſert, als die Zahl der mit fallender Sterblichkeit von 10 auf 16 geſtiegen, die 380 mit ſteigender von 34 auf 28 zurückgegangen iſt. Auf 10 Auſäſſige im Jahre fiel ſie in Düſſeldorf auf 9,8, Kreſeld 13,1, Hamborn 12,4, München⸗Gladbach 9,0, hauſen 11,7, Bremen 12,1, Königsberg i. Pr. 11,1, Halle Kaſſel 8,5, Dresden 11,8, Plauen 1. V. 8,8, Wiesbaden 98. Sie ſtieg in ganz Berlin auf 15,6, Alt⸗Berlin 16,2 Neu⸗ Berlin 15,1, Köln 16,3, Eſſen 13,2, Duisburg 13,8, Elber⸗ ſeld 14.2, Aachen 15,1, Mülheim a. d. R. 15,0, Münſter l. W. 15,7, Buer 15,3, Hamburg 12,8, Stettin 13,9, Kiel 9,9, Altong 14,0, Lübeck 13,8, Breslau 20,2, Hannover 13,2, Magdeburg 140, Braunſchweig 14,.3, Leipzig 13,4, Chemnitz 12,1 Frankfurt a. 4 9,4, Mannheim 16,1, Karlsruhe 13,1, Mainz 18,0, 8 u d 85 2 shafen 16,7, Nürnberg 10,1, Stuttgart 12,1, Augs⸗ urg 13, Hlolsenſũnqungen u. Erleilfungen ,; Fanllabin ee, e, HASTIIEEN SHRHHAtrUcn AHοννννðNα’ eeν.οοεετνEN.. evin- Posthen;.8 Diamiee.— ſ0 Metdt— Aandinlum. ang us%0 ddalas nd Zöcts“ 8 FcrüteanGee im Namen des Gerichts obig orſitzende ſehr höflich.„Es 15 Intereſſe des Geſchäftsganges ſelbſtverſtändlich höchſt 45 wünſcht, wenn der Zufall, der es einem unſerer becnſenta, Strafverteidiger ermöglicht, die ſo unvermutet entſtanpz en 1 5 im Verfahren auszufüllen, allſeitig akzeptiert wer unte.“ Der Staatsanwalt ſagte:„Meinerſeits beſteht kein 127 denken— auch die Staatsanwaltſchaft begrüßt das Anerbie des Herrn Juſtizrat Bogdanſki mit Dank.“ „Und die Angeklagte?“ fragte der Vorſitzende. Suſanne Mengershauſen ſchaute quer durch die des Saales zu dem berühmten Strafverteidiger, Kreiſe der perſönlichen Freunde ihres Hauſes gehört hinüber mit einem Blick, einem leichten verbindlichen Ko neigen, als begrüße ſie ihn bei einem ihrer at⸗ „Es iſt ſehr liebenswürdig von Ihnen, Herr Juſtizr ich ſagte ſie mit Anſpannung, doch völlig beherrſcht,„daß Sie 5 meiner annehmen wollen— in einem Augenblick, wo ich 9—55 unerwarteterweiſe nicht nur meinen Beſchützer verliere. live 2—— lunde! erfahre— deſſen Motive allerdings zu verſtehen glaube.“ Und dabei flog ein Blick zu Frau Helene Herold hinüſe — ein Blick voll froniſcher Ueberlegenheit— ein Blick, Be⸗ ihn eine Frau im Weltkampf um den Mann wohl der ſiegten. der gedemütigten Nebeubuhlerin zuwerfen mochf chaß Und durch Guſtav Herolds dumpf ſchmerzendes Hirn felin da der Gedanke: iſt's möglich— ſoweit hat dteſe 2 gen ſich in der Gewalt? ſo kann ſie blicken, ſo harmlos 4 55 9 85 ee da ihr grauenvolles Geſchick ſcho gut wie entſchieden iſt? 5 Juſtizrat Bogdaaſki hatte in:wiſchen dem Gerichtsdienar den Schlüſſel zu ſeinem Robenſchrank übergeben. Er eten, aus dem Zuſchauerraum an den Gerichtstiſch herangetr ſſatte um einen Augenßblick Pauſe und um Meberkaſſan Gerichtsakten gebeten. Nun ſaß er am Verteidigertiſch, 10 75 170 dem ſicheren Blick der Routine mächtige Aktenbündel. Nach wenigen Minuten war der Gerichtsdiener mit Balan und Roke des Anwalts zurück, und Herr Bogdanſki, enichter mit dem Abzeichen ſeines Berufs, verneigte ſich gegen R iner und Geſchworene zum Zeichen ſeiner Bereitſchaft. Mit ſe neuen Klientin hatte er kein Wort gewechſelt. taats⸗ Der Vorſitzende. der inzwiſchen mit Beiſitzern und ⸗ Sit⸗ anwalt eine kurze Beratung gepflogen hatte, erklärte die zung für wieder eröffnet und begann:— 5 Fortſetzung folgt.) im — Donnerstag, den 10. Februar 1927 Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 68 1 Aus dem Lande 115 i Schriesbeim. 9. Febr. Im Hauſe des Landwirts Georg — er Herwig. Talſtraße 358, iſt in der Mietwohnung des Kauf⸗ 6 uns Philipp Beckenbach am Samstag nachmittag gegen Becken ein K üchenbrand ausgebrochen. Nach Angaben des enbach iſt der Brand durch ein Verbindungsrohr von nem andern Zimmer entſtanden. Da ſich in dem Kamin klanzruß befunden hat, iſt dieſer in Brand geraten und hat A 80 Kleiderregal in Brand geſetzt. Durch Brand und Löſch⸗ eiten iſt ein Fahrnißſchaden von etwa 287 Mk. entſtanden.— * Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und rlegshinterbliebenen, Bezirksgruppe Schriesheim, hielt am ergangenen Sonntag im Lokal„zum Goldenen Ochſen“ ſeine punsalverſammlung ab. Vorſitzender Ullrich eröffnete 55 nkt 9 Uhr die Verſammlung und gab einen Bericht über das Hatanlene Jahr und das Zuſammenarbeiten mit der Ge⸗ ibeleſtelle Mannheim. Weiter machte Redner Ausführungen 5 die am 19. Dezember 1026 im Nibelungenſaale des Roſen⸗ 95 ens in Mannheim ſtattgehabte Weihnachtsfeier, mit der Bue Kriegerwaiſenbeſcherung verbunden war. Der diesjährige f· esteg findet in der Zeit vom 22. bis 24. Mai in Hamburg att, der auch u. a. über die Einführung der Sterhekaſſe 9 Bezirksverein Mannheim endqültig entſcheiden wird. verfloſſenen Jahre wurden durch die Bezirksgruppe 28 An⸗ üge geſtellt. Dabei wurde ein Antrag auf Elternrente urch das Reichsverſorgungsgericht in Berlin abgelehnt. Der sherige Vorſtand hat ſeine Tätiakeit im Intereſſe der guten — auch für das laufende Jahr beibehalten. Kaſſier Kraft attete ebenfalls einen günſtigen Kaſſenbericht. bieſtee Doſſenheim, 9. Febr. Am Montag abend fand im eer Fortbildungsſchulſaale unter dem Vorſitz des Bür⸗ Cöhler eine von der Direkton des ſtädtiſchen Be werkes Heidelberg veranſtaltete, gut beſuchte öffentliche teil rſammlung ſtat, an der namentlich auch viele Damen urnomen. Direktor Kukuk hielt einen eineinhalbſtündigen otras über die vielſeitige Verwendbarkeit der Stein⸗ ahle, namentlich zu Gas, aber auch zu noch vielen andern Garaten, wie in der Medizin. Zum Schluß kam er auf die — sverſorgung der in der Umgebung der Stadt Heidel⸗ des liegenden Gemeinden zu ſprechen, beſprach den Preis * Gaſes, deſſen Einrichtung in den Häuſern, und ſprach bal Schluß den Wunſch aus, auch Doſſenheim möge ſich ſo⸗ 1d als möglich dem Gaswerk Heidelberg anſchließen. Es —58 zu wünſchen, wenn Gas hier eingeführt und mit den zeicherbeiten ſobald als möglich begonnen würde. Eine Ein⸗ ehunnasliſte ſoll in nächſter Zeit zum Eintragen bei den wohnern herumzirkulieren. 1. 6 Von der Bergſtraße, 9. Febr. Die milden und mehrfach ſteh ſonnigen Tage Ende Januar ließen einen nahe bevor⸗ beltenden Frühling ahnen. Die Jugend übte ſich ſchon im Eintren Sommertagsliede, die Zeiturg brachte Nachricht vom und reffen des Storches an einzelnen Plätzen unſeres Landes, manche Landwirte ſahen ſich vor, die Hafer⸗ und frühe ſtenausſaat zeitig beſtellen zu können, was ja auch etm er ſchon ſo frühzeitig verſucht worden ſein ſoll. Dieſen 800 verfrühten Konzepten hat der laufende Monat Februar Winft Einhalt getan, indem er daran erinnerte, daß der S nter noch nicht ganz überſtanden iſt: Zuerſt ſchickte er ein 52 neegeſtöber über Ebene und Berge und nachdem ſich kräftf immel einigermaßen geklärt, haben ſeit einigen Tagen 15 ige Nachtfröſte eingeſetzt, bei ſcharfem Nordoſt. der aße und Erdboden ſind morgens hart gefroren. Die bis⸗ demlangfam fortgeführte Bautätigkeit iſt dabei allerdings ge⸗ mt, dagegen können Vorbereitungsarbeiten, beſonders ehed Arbeiten in Weinberg und Wald, Fuhrwerk nſw., um ſo getätigt werden. Auch wird bei dem z. Zt. noch berechtig⸗ gebaltroſtwetter die Vegetation der Pflanzen zurück⸗ geei eini en und der Garten⸗ und Feldboden für die Bearbeitung Ineter geſtaltet. Wollte die derzeitige Witterung nur noch gde Zeit anhalten! Aus der Pfalz 2: Lubwigshaſen, 10. Febr. Bei der Kochkunſtausſtellung im Ebertpark in Ludwigshafen hat die bekannte Eierteigwaren⸗ fabrik Jacob Mack, Neuſtadt a. d. Hdt., die goldene Me⸗ daille für beſonders hervorragende Leiſtungen erhalten. * Frankenthal, 9. Febr. In der Autogarage einer hieſigen Fabrik iſt heute morgen eine Holzhalle mit drel utos vollſtändig niedergebrannt. Ein Arbeiter, der Brandwunden erlitt, mußte ins ſtädtiſche Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Neuſtadt a.., 8. Febr. Feſtgenommen wurde hier eine 16 Jahre alte Fabrikarbeiterin wegen Beraubung des Opferſtockes in der katholiſchen Kirche. Sie wurde bei einem neuerlichen Verſuch ertappt, wobei ſie eine Broſche trug, die ſie von der Muttergottesſtatue geſtohlen hatte. 2: Annweiler, 8. Febr. In der Nähe von Queichhambach lief geſtern abend ein anſcheinend betrunkener Mann in ein von Landau kommendes Auto, das Theatergäſte nach Ann⸗ weiler verbrachte, mit erhobenen Händen vor dem Wagen und wurde überfahre n. Der Mann war alsbald tot. Es han⸗ delt ſich um den 62 Jahre alten Arbeiter Franz Johann von Eußerthal, der in Queichhambach wohnhaft war. Nach Art der 0 dürfte dem Autolenker keine Schuld zuzuſchreiben ein. : Pirmaſens, 8. Febr. Die 74jährige Katharina Keim aus Erlenbrunn hat ſich in einer Scheune an einer Leiter⸗ lproſſe erhängt. Die Tat dürfte in einem Anfall gei⸗ ſtiger Umnachtung verübt worden ſein. Nachbargebielte Darmſtadt, 8. Febr. Wegen Betrügereien wurde hier vor einiger Zeit ein Gutsverwalter feſtgenommen, der ſich bezichtigte, im Jahre 1921 in der Nähe des Lagers Griesheim bei Darmſtadt einen jungen Mann namens Paul erſtochen zu haben. Bereits um die Weihnachtszeit wurden umfangreiche Unterſuchungen angeſtellt, die ergebnis⸗ los verlaufen ſind. Der Gutsverwalter machte ziemlich genaue Angaben über die angeblich von ihm ausgeführte Tat, will jedoch den Platz, an dem er die Leiche vergraben hat, nicht mehr genau wiſſen. Nunmehr haben erneut mit 20 Beamten Unterſuchungen des Geländes ſtattgefunden, die abermals ohne Erfolg waren. Ob man den Angaben des Gutsverwalters Glauben ſchenken darf, iſt immer noch un⸗ beſtimmt, allein ſeine Angaben ſind ziemlich ſicher. Die Unterſuchung geht weiter. * Saarbrücken, 8. Febr. In Elversberg iſt der ſeit Grün⸗ dung der hieſigen franzöſiſchen Schule hier angeſtellte Lehrer Lavinger aus Landsweiler⸗Reden unter Mit⸗ nahme einer ehemaligen Schülerin der franzöſiſchen Schule im Alter von kaum 15 Jahren() ſpurlos ver⸗ ſchwunden. Lavinger iſt verheiratet und Vater eines Kindes. Er nahm fämtliche Barmittel mit. Auch das eines ſeiner Kollegen hob er ab und behielt es für ich. * Maiuz, 9. Febr. Nach monatelangen Vernehmungen iſt der ehemalige biſchöfliche Finanzbirektor Schelder wegen fortgeſetzter Unterſchlagungen von Kirchen⸗ geldern in Höhe von 20—30 000 J/ in Unterſuchungshaft genommen worden. Zuletzt war Scheider als Arbeiter bei den Wiederherſtellungsarbeiten am Dom beſchäftigt. Bad Mergentheim, 9. Febr. Der Bahnwärter Schwa⸗ ger bemerkte, wie kurz vor Schließen der Schranken vor einem nahenden Zug ein Geſpann die Schienen überfahren wollte, dabei aber mitten auf dem Gleiſe nicht mehr weiterkam. Die Situation ttberſchauend, eilte der Bahnwärter mit ſeinem Notſignal dem Zug entgegen und gelang es ihm, dieſen recht⸗ zeitig zum Stehen zu bringen. aun aulee 2 Edie Zeit iſt vorbei, da groß Geſchrei Jubegriff jeder Reklame war. Keklame verpflientet! Ihr vornehmſtes Gebot lautet: „Verkünde den tatſüchlicken Wert Oeiner Ware! Darnach haben wir ſtets gehandelt. Daner das fra⸗ ditionelle vertrauensverhöltnis des Nauchers zu unſeren PMarken. Shres vertrauens ſinò wip ſicher. Wir leiten hiermit für unſere Obersk eine Anzeigen ſolge ein. die in ihrer künſtleriſchen und perſoͤn · licken Ausgeſtaltung ſich„an Alle wender: Schenken Sie ihr Deachtung und ſchließen die aus der Qualität unſerer Reklame auf die Qualitũt unſerer Gerichtszeitung 8 Kindstötung. Nach einer unter Ausſchluß der Oeffenk⸗ lichkeit vor dem Schwurgericht Zweibrücken geführten Verhandlung wegen Kindstötung wurde die berufsloſe Hermine Leiner von Hornbach zu 2 Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt. Der Vater der Angeklagten, der ins Gefängnis ein⸗ geliefert worden war, hat ſich dort das Leben genommen. Die Tochter hatte das Kind gleich nach der Geburt in einem Eimer mit Unrat ertränkt. 8 Ein nunüberlegter Scherz. Um ſeiner Schwägerin, der Kronenwirtin Frau Schmidt in Enſingen(Württbg.) einen Poſſen zu ſpielen, hatte der Lammwirt Jakob Schlecht von Enſingen von Pforzheim aus eine anonyme Poſtkarte geſchrieben, in der der dortige Schwarzwaldverein an einem leſtimmten Sonntag eine Beſichtigung des neuerbauten Aus⸗ ſichtsturmes ankündigte und für 70 Perſonen Mittageſſen zum Preiſe von.50 M. beſtellte. Von der Wirtin wurde darauf das Eſſen, natürlich vergeblich, hergerichtet. Es entſtand ihr dadurch ein Schaden von 100 Mark. Wegen dieſes Streiches wurde Schlecht vom Schöffengericht Pforzheim zu 9g Wochen Gefängnis verurteilt. Seine mitangeklagte Frau er⸗ hielt 60 M. Geldſtraſe und ſein Sohn eine ſolche von 25 M. § Wegen Kursbetrugs verurteilt. Das Schöffengericht Berlin verurteilte geſtern den Kommerzienrat Lindemann wegen Kursbetruges zu 10000 Mark Gelbdſtrafe oder 100 Tagen Gefängnis. Lindemann war Beſitzer der Mehrzahl der Aktien der Lindear⸗Automobil⸗Geſellſchaft und hatte beim Niedergang der Firma durch falſche Meldungen aus Amerika über eine bevorſtehende Fuſionierung mit einer Welt⸗ firma die Aktien in die Höhe getrieben. Kommerzienrat Linde⸗ mann iſt bekanntlich Inhaber des Bankgeſchäftes Merz u. Co. in Berlin, das durch die Finanzierung des großen Spritſchmuggels neuerdings viel genannt worden iſt. Gegen Kommerzienrat Lindemann ſchwebt bekanntlich auch in dieſer Affäre ein Straf⸗ verfahren. Auf Befragen des Vorſitzenden gab der Angeklagte zunächſt Aufſchluß über den Geſchäftsbetrieb der Lindenn N 8. Es ſeien tatſächlich Verhandlungen mit Amerika über eine In⸗ tereſſengemeinſchaft durch einen Herrn Scholz eingeleitet ge⸗ weſen. Vorſ.: Für amerikaniſche Betriebsmethoden war Jhre Fabrik doch garnicht ausreichend.— Angekl.: Es beſtand die Möglichkeit der Ausdehnung.— Der Verteidiger überxeichte dem Gericht einen Brief von Scholz, in dem es heißt, daß er u. a. mit Ford verhandelt habe. Als Zeugen waren etwa 10—12 Börſenredakteure und Börſenvertreter geladen. FFCTFTCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTGTbTbTVTVTVTCCTVT———————————————Tw—wT————————— Wetternachrichten der Karisruhergandeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) Luft⸗] Tem- S 22 See · vera- 82823 Wind 825 höbe ese 927 S Wettet 2202 m wm Ss Sds Kicht. Stärte S882 Wertheim—— 22 3—6] W leeichtſ heiter Königſtuhl 625 775,2—3—1—-3 0 ſſchw. wolkenl. Karlsruhe 127 775,2—2 3—[ONO ſeichtſ heiter Bad.⸗Bad. 218 7741—5 4„, 0 Villingen 780 778,7—13—83—13] NW 72 Nebel Feldbg. Hoff 1497 6041,3 2—-5 0 frfrriſchſ woltenl. Badenweil.———— St. Blaſien—— 12—1 19 ſtil Höchenſchw.!———————— Baden hatte auch geſtern heiteres und trockenes Froſtwetter. Die heutigen Morgentemperaturen liegen etwas höher als geſtern. Das Hochdruckgebiet iſt ziemlich ſtabil, ſo daß in der Wetterlage ſeit geſtern keine weſentliche Aenderung eingetreten iſt. Das Eindringen kleiner Mengen Warmluft aus den atlan⸗ tiſchen Zyklonen in die Kaltluftmaſſe des Hochdruckgebietes führt zu ſtrichweiſer Wolkenbildung. Voransſichtliche Witterung bis einſchließlich Freitag, den 11. Februar nachts: Meiſt trocken und vorwiegend heiter, tags⸗ über milder, aber noch Nachtfröſte und örtliche Frühnebel. — 25——— 12..——— Stuttgart- Die Anſicherheit der handelspolitiſchen Lage des Saargebies Von unſerem ſtändigen ſaarländiſchen Mitarbeiter Saarbrücken, 8. Febr. Die bedauerliche Unſtabilität der deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaſtsbeziehungen findet ihren äußeren Ausdruck in den kurzen Lauffriſten des Handelsproviſoriums und der beiden Saarzollablom⸗ men. Das am 5. Auguſt 1926 nach zweijährigen Verhandlungen auf die Dauer von 6 Monaten abgeſchloſſene Zollproviſorium ſowie das Saarzollabkommen vom gleichen Tage laufen bereits am 20. Februar, das zweite Saarzollabkommen vom 6. Novbr. 1926 am 31. März ab. Da zu dem vorgerückten Zeitpunkte über Verhandlungen noch nichts bekannt war, ſo wies der Verein zur Wahrung der gemeinſamen wirtſchaftlichen Intereſſen im Saar⸗ gebiet durch eine am 7. Febr. beſchloſſene Vorſtandsreſolution telegra⸗ Phiſch die deutſche und die franzöſiſche Regierung ſowie die Saar⸗ Regierungskommiſſion auf„die großen Gefahren hin, die dem Saar⸗ gebiet bei Störungen ſeines lebenswichtigen Güteraustauſches er⸗ wachſen müßten,“ ſowie auf die„an ſich ſchon herrſchende überaus ernſte Wirtſchaftslage des Saargebiets“.„Unbeſchadet aller berech⸗ tigten Verbeſſerungswünſche“ bittet der Wirtſchaftliche Verein,„falls wegen drohenden Friſtablaufs Verbeſſerungen untunlich beide Ab⸗ kommen(vom 5. Auguſt 1926) in beſtehender Form zu verlängern“. Die in der Saarwirtſchaft geäußerten Wünſche und Anträge auf Erweiterung, Abänderung und Verbeſſerung müſſen alſo, in An⸗ 5 der Kürze der noch verfügbaren Zeit, zurückgeſtellt werden. Zufällig befaßte ſich einen Tag ſpäter der franzöſiſche Miniſterrat erſtmals wieder offiztell mit der nun ſo dringlich gewordenen Frage der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen. Da der revidierte franzöſiſche Zolltarif noch immer im Handels⸗ miniſterium ruht, ſo wird es vorausſichtlich noch Monate dauern, bis er vom Miniſterrat genehmigt, den wirtſchaftlichen Organiſatio⸗ nen zur Begutachtung vorgelegt und dann vom Parlament verab⸗ ſchiedet ſein wird. Die franzöſiſche Regierung beabſichtigt, wie ver⸗ lautet, Deutſchland eine Verlängerung des Proviſo⸗ riums vorzuſchlagen, wobet allerdings Frankreich ſich des Weitergenuſſes der faſt ausnahmsloſen Meiſtbegünſtigung erfreuen würde, während die Gegenſeitigkeit für Deutſchland(angeſichts der chon eine formelle Meiſtbegünſtigung ausſchließenden Struktur des ranzöſiſchen Handelsvertragsſyſtems) nicht nur nicht beſteht, ſondern zahlreiche deutſche Erzeugniſſe gegenüber gleichartioen Produkten anderer Länder diskriminiert ſind. Der franzöſiſche Vorſchlag einer Verlängerung des Proviſoriums iſt, wie bereits betont wird, für die deutſche Regierung deshalb nur dann annehmbar, wenn er von ausreichenden Garantien nicht bloß für die baldige Wieder⸗ aufnahme der Verhandlungen, ſondern vor allem auch für die Er⸗ füllung der hauptſächlichſten deutſchen Forderung— gegenſeitige Preisbegünſtigung im endgültigen Handels⸗Vertrag— begleitet ſein wird. Was das Saargebiet betrifft, ſo wurde bereits in der dies⸗ jährieen erſten Vollſitzung der Handelsammer zu Saarhröücken (25. Januar)] unterſtrichen, daß das deutſch⸗franzöſiſche Propiſorium einen erhaltenswerten Fortſchritt mindeſtens für das Saargebiet be⸗ deute und daß die in den beiden Saarzollabſommen mihiam er⸗ kämpfte Regelung der Saarzollfrage eine Lebensnotwendig⸗ keit darſtelle, die, bei all ihrer Unvoll'ommenheit, unter keinen Umſtänden gefährdet werden dürfe. Hinſichtſich des zweften Saar⸗ zollab'ommens, das erſt zum 1. April abläukt, wurden die außer⸗ ordentlichen Schwieriokeiten bei der Verteiſune der Hopytingente der Liſte C 2— infoſae ißrer teilweiſe cerodezu lächerlichen Kleinarbeit nur etwa ein Fünftel bis ein Zehntel des Geſamtbedarfs— lebhaft bemängdelt. Auf alle Fälle verlangt außerdem bie Saarwirtſchakt, daß der nene franzöſiſche Zolltarif den hbieſigen Inter⸗ eſfenten in gleicher Weiſe zur vor⸗äneicen Stellenonahme unterbreitet merden müſſe, wie den Wirtſchaftsorganiſationen des übrigen franzöſiſchen Zollterritoriums. Krupp—Haniel—Hoeſch.— Erwerb ſchwediſcher Eiſengruben. Wie verlautet, ſind die Verhandlungen des deutſchen Montan⸗Kon⸗ ſortiums Krupp—Hantel—Hoeſch mit dem holländiſchen Wm. A. Müller⸗Konzern über den Erwerb von deſſen ſchwedi⸗ ſchen Erzintereſſen(Bloetberg) nunmehr zum Abſchluß gelangt. Türkiſche Kanaliſationsanfträge für dentſche Firmen. Die Stadtverwaltung von Smyrna beabſichtiet, die Stadt nach einem von einem deutſchen Ingenieur ausgearbeiteten Plane zu kanali⸗ ſieren. An Koſten ſind dafür 4 Mill. Türkenpfund vorgeſehen, die ſich in dem Budget der Stadt auf mehrere Jahre verteilen ſollen. Die Stadtpräfektur von Stambul hat für die Kanaliſations⸗ angelegenheiten eine beſondere Kommiſſion einoeſetzt und iſt nun⸗ mehr mit der Frankſurter Baufirma Wayß u. Freytag AG. zu einer Einigung gelangt, nach der die Stadt 200 000 Türkenpfund an Wayß u. Freytag AG. zahlt, wogegen dieſe Firma die Kanaliſations⸗ arbeiten wieder aufnimmt. Abſchlüſſe :7: Von der Heydt's Bank.⸗G. in Berlin. Das Inſtitut, das wie ſchon gemeldet, ſeine Dividende von 6 auf 8 v. H. erhöht, legt jetzt Abſchluß und Geſchältsbericht für das die Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1926 umfaſſende Geſchäftsfahr vor. Die Einnahmen haben ſich in dieſem Zeitraum von 359 470, auf 226 946 ver⸗ ringert, anderſeits allerdinos auch die Ausgaben, ſo daß ein höherer gebnis der Abſchlüſſe des Siemens Gewinn als im vorangegangenen Jahre zu verzeichnen war. Aus dem Ueberſchuß von 100 614(i. V. 81 658) werden 5736(11 471) auf Mobilien abgeſchrieben. Die Dividende erfordert p. r. t. 30 000 (80 000)„ und der Rücklage werden 40 000(30 000) zugeführt. Tantiemenzahlungen beanſpruchen 15 747(5278) 4. Auf neue Rech⸗ nung werden 9131(4909) 4 vorgetragen. Im Geſchäftsbericht wird mitgeteilt, daß ſich die engen Beziehungen zu den Nordſtern⸗ Verſicherungs⸗Geſellſchaften für beide Teile als ange⸗ nehm erwieſen und auch für die Folge ein gedeihliches Zuſammen⸗ arbeiten erhoffen laſſen. Die Abwicklung der Konten des Stin⸗ nes⸗Konzerns habe man reſtlos durchgeführt und ein Verluſt ſei bei keinem der Konten eingetreten. Die Ausſichten der Bank für das neue Geſchäftsjahr werden als befriedigend bezeichnet. Dresdner Handelsbank AG. in Dresden. Wieder 12 v. H. Dividende auf die VA. und 10 v. H. auf die StA. Die Anſang 1925 beſchloſſene Kapitalerhöhung um 500 000& ſoll alsbald zu noch feſt⸗ zuſetzenden Bedingungen durchgeführt werden. Bayeriſche Motoren⸗Werke AG. in Müunchen. Die Geſellſchaft wird, wie verlautet, für das abgelaufene GJ. mindeſtens wieder die gleiche Dividende wie in den letzten beiden Jahren(je 10 v..) ausſchütten können. Der Geſchäftsgang war zufriedenſtellend. Infolge der vorliegenden Aufträge und der auf der Automobilausſtellung getätigten Abſchlüſſe hat man ſich in dieſem Jahre zu einer Verdoppelung der Motorradfabri⸗ kation genötigt geſehen. Auch das Flugzeugmotoren⸗ geſchäft entwickelt ſich günſtig, da vor allem der neue 350 PS⸗ Schnellaufer A gute in⸗ und ausländiſche Aufträge ſichert. Das Unternehmen verfügt über größere Bankguthaben. :7: C. J. Vogel Draht⸗ und Kabelwerke.⸗G. Berlin. Der Betriebsüberſchuß und der Beteiligungsgewinn der Geſellſchaft hat im Geſchäftsjahr 1925%26 einen Rückgang auf 3 889 034(4 370 221) erfahren. Es erforderten dagegen Unkoſten 2 592 311(2 714870) l, Steuern 275 034(558 362) und Zinſen 38 043(45 771). Nach Abſchreibungen von 545 015(473 379)/ ergibt ſich pro 1925/26 einſchl. Vortrag aus dem Vorjahr von 253 709 ein Reingewinn von 692 341 Mark. Es wird eine Dividende von 6(5) v. H. auf die StA. und die Aktien Lit. B vorgeſchlagen. Auf neue Rechnung ſollen 193 141 (253 709) vorgetragen werden. Im nenen Geſchäftsjahr ſeien wegen des wünſchenswerten Ausbaues des Kahelwerks Neuanſchaf⸗ fungen in Maſchinen erforderlich. Der Beſchäftigunasgrad habe in der bisher abgelaufenen Zeit des neuen Jahres in allen Abteilungen eine Steigerung erfahren. Die Buchwerte der Obfekte haben, laut Bilanz, keine weſentliche Aenderung erfahren. :7: Sächſiſche Wollgarnfabrik vorm. Tiltel u. Krüger.⸗G. in Leipzig⸗Plagwitz. Die fetzt wmit der Norddeutſchen Wollkämmerei fuſionierende Geſellſchaft beabſichtigt nach Abſchreibungen von 1,42 (0,81) Mill. RM. aus einem Reingewinn von 0,81(0,96) Mill. RM. mieder 10 v. H. Dividende zu verteilen. 200 000 RM. werden der Penſionskaſſe überwieſen und 10 015(168 862) RM. vorgetragen. Rheiniſche Tertilfabriren AG. in Elberfeld.(AK. 5,7 Mill..) Vorausſichtlich wieder dividendenlos. Mechaniſche Wekerei Fiſchen in Sonthofen. Dividende auf 485 040 l. *Brewer Zigarren⸗Fabriken vorm. Biermaun u. Schörling. 5(3) v. H. Dividende auf 1,28 Mill. I AK. 10(12) v. 9. 27: Kontingentierung in der Porzellaninduſtrie. Eine nach Ber⸗ lin einberuſene Sitzung von Vertretern der Porzellaninduſtrie Bayerns, Schleſiens und anderer deutſcher Produktionsgebiete ſoll, wie verlautet, Verhandlungen wegen eines Kontingentierungsabkom⸗ mens innerhalb der deutſchen Porzellaninduſtrie führen, um dem Nachteil der bisherigen Ueberproduktion ein Ende zu machen. An den Verhandlungen wird auch ein Vertreter der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Porzellaninduſtrfellen teilnehmen, Folls unter den deutſchen Produzenten eine Einigung erzielt wird, ſollen die Ver⸗ handlungen auf die tſchechiſchen Porzellonfabriken ausgedehnt werden. Vörſenberichte vom 10. Februar 1927 Mannheim abgeſchwächt Die Börſe hatte heute einen ſchärſeren Umſchlag der Tendenz zu verzeichnen, der auf allen Gebieten ſtärtere Kursrückgänge brachte. Auch der Kaſſamarkt war erſtmalig in Mitleidenſchaft gezogen, wenn auch hier vereinzelt, wie bei einigen Verſicherungswerten, Kurs⸗ ſteigerungen zu verzeichnen waren. Es notierten: Bad. Bank 190, Pfälz. Hypothekenbank 265,5, Rhein. Creditbank 160, Rhein. Hypoth.⸗ Bank 226,.G. Farben 318, Rhenania 74, Brauerei Kleinlein 210., Brauerei Werger 177, Aſſekuranz 315, Continentale Verſicherung 123, Mannheimer Verſicherung 162, Oberrheiniſche Verſicherung 220, Seil⸗ wolf 92, Bremer Oel 89, Benz 104, Enzinger 97, Gebr. Fahr 48, Fuchs Waggon 0,56, Germania Linoleum 295, Knorr 192, Mannheimer Gummi 115, Mez u. Söhne 92, N. S. U. 133, Zement Heidelberg 171. Rheinelektra 176, Rheinmühlen 135., Wayß u. Freytag 20t, Weſteregeln 220, Zellſtoff Waldhof 265, Zucker Frankenthal 129, Zucker Waghäuſel 156, Kriegsanleihe 0,880. 1 Fraukfurt ſchwach Zu Beginn des heutigen Börſengeſchäftes lagen überhaupt nur Verkaufsaufträge vor, ſo daß ſich die Tendenz recht ſchwach geſtaltete. Die Spelulation ſetzte nach der langen Periode ſändiger Kursſteige⸗ rung in noch verſtärkterem Maße ihre Gewinnſicherungen fort und ließ ſich in dieſem Vorhaben auch nicht von dem ſehr günſtigen Er⸗ ⸗Konzerns beeinfluſſen. Nebenbei — 2 Kursabſchwächungen. Abendkurs. rührten, an. und geringen abſchläge. auch—8 v. H. worden. Aufnahmeluſt Bank⸗ und Schiffahrtsaktien, gemeinen—3 v. H. und bei bisher bevorzugten führenden Pa Berlin ſchwächer verlautet, daß auch die Banken unter den Abgebern ſeien, da von den Banren übernommenen Beträge der neuen deutſchen leihe nur ſehr ſchlecht weiter verkauft werden können. gemeinen Luſtloſigkeit tlonnte das angebotene Material bedeutenden Kursabſchwächungen untergebracht werden. erſten Notiz verloren.G. Farben 4, Montanwerte bis zu 5 die Kaliaktien 7 v. H. Selbſt für Elektrowerte gab es mehrproze Nur Siemens u. Halske auf den guten ſchluß plus 4 v. H. Beſſer hielten ſich die Banken. Deutſche un ländiſche Renten ſchloſſen ſich der Abwärtsbewegung an. Im itle⸗ teren Verlaufe machte die Abſchwächung zunächſt noch Fortſchr ae gegen die erſten Kurſe wurden weitere Kursrückgänge für ſaſt 85 Marktgebiete von—3 v. H. feſtgeſtellt. Namentlich Oberbedarf grigen ſpäter ſtark zurück und lagen ſchließlich 7 v. H. unter dem ge 0 Erſt jetzt ſtellte ſich zu den niedrigſten Kurſen Deckungsbegehr der Tagesſpekulation ein, wodurch die Briefkurſe in Geldkurſe umwandeln konnten. Es hat aber nicht den Auſch als ob die leichte Erholung weitere Fortſchritte machen konnte⸗ Die geſtern zum Durchbruch gekommene ſchwächere Stimmi hielt heute infolge weiterer Abgaben, her⸗ Börſenſpekulation, in geringerem Umfange aber vom Publikum ſon⸗ Das herauslommende Material war aber nicht be ders umfangreich, genügte jedoch, bei der herrſchenden Luſtloſt zur Herbeiführung der Dieſe waren auf allen Gebieten, alſo einſchließlich al⸗ zu bemerken und betrugen die hauptſächlich Zu letzteren gehören Kaliaktien, ferner Eſſener Rheinſtahl, Chemiſch⸗Heyden, Adlerwerke, Metallbank, Nordd. Feldmühle und Holzmann, darüber hinaus fielen Julius um 12 v.., Vereiniate Glanzſtoff ſanken unter Schwankunge dus⸗ rund 20 v.., Berliner Handelsanteile um 10 v. H. nahme bildeten lediglich Siemens u. Halske⸗Aktien, die auf den günſtfaen Abſchluß um 5 v. H. ſtiegen. der Börſe, trotz des flüſſigen Geldſtandes(Tagesgeld—5,5 v. um bewirkte im Verlaufe eine weitere Senkung des Kursſtandes ſc zumeiſt—2 v.., wenn ſich auch für einige Papiere gelegen Beſſerungen durchſetzen konnten. in ziemlich engen Grenzen. Am Rentenmarkt erfolgten bei Umſäögken nur geringe Veränderungen. ſind heute Reichsanleihen und Die ſchwächere Veranlag Das Geſchäft hielt ſich faſt Non den Borkricasanlee Preußiſche Conſols noch einmal not Berliner Deviſen Disktontſäte: Neichsbaule 5. Lombard 7. Privat 4 de Bei der nur Bis ntig tig gh⸗ d auz⸗ wel⸗ 15 Ud 1 et. ſih ſchein, ng von der keit 18⸗ erneuter im pieren einkohlen, Steinkez olle Berger Eine echt ung 5. 1 übera kleinen · v. H· 2 heutigen Viehmarkt verlauf: Lebendgewicht bezahlt(in.): 66—70, 60—46; 21 Schafe: 32—46; 59 Schweine: 67—68, 68—09% ⸗ 64—65; 817 Ferkel und Läufer: 17—40: zufam. 1082 Stück. M Mit Kälbern ruhig, langſam, geräumt; mit mittelmäßig, ausverkauft: mit Ferkeln und Läufern mitte 185 Kälber Lieſerung eif, Mannheim, Baruſſo 79 Kg. für Jebruar zu 0 März 13,70, für April 13,35, Roſa Fe 79 Kg. für März 10 d⸗ April 13,95, für Mai 13,971/ hfl., alles eif Rotterdam. Jg, weizen 30,00, waggonfrei Mannheim, Inlandroggen 27,5-—2 fheil⸗ Auslandroggen 27,50—28,00, Inlandhafer 21—21,75, Blaugerſte 19 heſſiſche 26—27,00, pfälziſche und ſonſtige 27—30,00, Futtergerſte falz⸗ bis 22,00, Mais gelbes 18,75—19,00, Biertreber 16,75—17,00 0 keime 16,50—17,25, Weizenmehl ſüdd. 40,25, Weizenbrotmehl 30,25, Roggenmehl 37,25—39,00, Weizenſuttermehl 15,50—16, 0 zenkleie ſein prompt 13,50—13.75, Roggentleie fein ohne A Mannheimer Viehmarkt vom 10. Febr. 0 waren zugetrieben und wurden für 72—10 (Eigen 2— * 7 —— 181. mikf§. Febrücr I5. Februd- riial 10l 2 N Holland 1060 Gulpen J168.57 J 189.99. J168,98.108,0 16.10 Vuenos-Alres Peſ. I,148.752.780.754 17]7 Brüſſel 100 Belga 500 P⸗Fr.] 88. 88.74 88. 88.%4 56.,45 FVFRVV 100 Kronen 108.54 108,82 108.41 108.68 112,50455 Stockholm.. 100 Kronen 112,42 112.,70 112.,44 112,72 11².,50 5 Kopenhagen. 100 Kronen 112.81 112,59 112.32 112,60 112.50 55 Danzig. 100 Gulden 81,111.31 81.1281.32 81. Liſſabon... 100 Eskudo 21.505 21.588 21,44 21,45 458,57 75 Helſingfors... 100 finnl. M. 10.598 10.,688 10,602 10.642 81.—7 Italen 100 Lire] 17.88 18.02 18.205 18,24581.—5 Londen 1 Pfd 20,439 20.491 20,485 24.499 New-Dork.. 1 Dollar.2145 4,2235 4214 4,2 4,1% 5 Poris 00 Franken] 16,5618.6018.85 15,58 81½ 365 Schweiz 100 Franken 8108 81.28 81.05.2 81.0 8 Spanien 100 Peſeten 70,31 70,48 70,5979.7 89,992.6¹ en.088 2..058 2,.08 10 Konſtantinopel. I türk. Pfd. 2,187] 2,147] 2,145 2, 12.356.5 Nio de Janeirv. 1 Milrets 9,497.289].27.6 1,578 60 Wien 100 Schilling 59.39 59.58 59,75,51, 8 Frag. 100 Kronen 12.478 12.518 12478 12.516 86,06 6% übllawien. J00 Hinar 57,07„e„aer„ 02 Budapeſt 100 Pengö= 12 500 Kr. 7,87 73,8573.6073,8 85,082 0 S 100 Leva 3,047.057 3,047 05781.— 10 Athen. 100 Drachmen 3, 49 5,51 5,49 5,51 81.— Kairdn 1 Pfd. 20.964 21.016 20.964 21,0168ʃ—. t. „ Manunheimer Probukteubörſe vom 10. Febr. Geigenber Die Tendenz am Produrtenmarkt iſt ruhig. Auch die Ggeiſen, belebung in Futtermitteln hat nachgelaſſen, bei gehaltenen 1110 2 Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba 1 zu 10,30, Meeße ar⸗ zu 10,00, Manitoba 8 zu 15,50, Kanſas zu 15,50, alles für Jetr ſür 13,90, bd. Gel ngebot. berich.) 76—78, 65—05 9 ine Schwet Imäßig. Kurszettel der Neuen lannhelmer Zeltung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark ſe Stürk Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit verſehenen noch in Bi⸗/ verſtehen. Frankfurter Vörſe vom 10. Februar Banle- Aletien. 7* .0 Aug. D. Creditbk. 182.9,148.5 Bebiſch⸗ Bank. 190.0189,0 Bankf. Brau. Ind 260,0258,0 Bayr. Bodenx. B— 3 9. ITRhein Braunk.. 321,0 Salzw. Heilbronn——. Tellus Bergbau. 122,0122,0 BK. u. Laurahütte 104, 4100,0 Crausport-⸗Alelien. Barner Bantoer 17.“l64 0 Schentungbahn 110 05 1 apag.. 171.—.— Teem- Beieeld 220 f 0 See t. 3 302. 0Oeſter.⸗U. St...—.——,— 87 Baltimore& Ohio—.——.— 132.9d4330.Fnduſtrie⸗Alktien. ypothekenbk. M 88 lieberſee⸗Bank 136,0135,0 Cichb.⸗Mannh. + 5 8——— 136,0184,0 h,—— 1 Disconto⸗Geſ. 197,0.193.0 Nainzer St. A. TDresdner Bank 199,7 Schöfferh. Bindg. 3 Frkfrt. Hyp.⸗Bant 220.0 Schwartz⸗Storch. 80 Metallb. u..⸗G. 175.91—* 1 Mitteld. Ered.-B 197,0 Adt. Gebr....65.—63, Rürnberg. Bs.⸗B.—, Accumulatoren.——.— Fiber Lscd agt 260 8 adler Sepe 180 Fletzer Oap.-Bt 181.,17.0 A. E. G. Sr.-.475.8 Aschaf Buntpap. 174,5 Aſchaff. Zellſtoff 190.21 Bahnbed. Darmſt. 90.— Babd.—„0,100 Bad. Maſch. Duri. 140,0 — 5 132— 2 Bayriſch. Spiegel 82.— Beck& Henkel 102,.0 Bergm. Elettr. 194.0 Bing Metallwerke 54.75 Brem.⸗Beſigh. Oel 88.50 Cement Heidelb. 178,0 Cement Kariſtadt 190,0 Chamotte Annaw. 98.—9 Cont. Nürnb. Vzg. 141.0 Daimler Motox 108 2 .Gold-u..-Anſt 258,0 Dyckerh.&K Widm. 64,.— Dingler Zweibrück.—— Dürkoppwert St. 65.— Düſſeld.Rat. Dürr 49,75 Eiſen FKaiſerslaut. 50,2560,25 llenr Licht.K. 186,0,188.0 Elſ. Bad. Wolle.—.—.— Reichsbank. 191,2 Abeln Eredübant 163.0160,0 Rhein. Hyp.⸗Bank 230.0220. Südd. Disconto 182,0180,0 Wiener Bankver. 7,10.— Württb. Notenbk.—.——.— MannhbVerſ.⸗Geſ—.——, rankf. Allg. Ver 174.0174.7 Sberr. Begſ.-Ge—.—1225,0 Frantf..u. Mitv—.——.— Vergwerk⸗Akktien. J Bochumer Guß 194.9188,0 Buderus Eiſen 134,0181,2 TD. Luremb. Berg 193.5 190,0 Eſchweil. Bergwri 180,0—.— 1Gelſenk. Bergw. 197.2189.0 Gelſenk. Gußſtah 19.—17.— Tharp. Bergbau 233.0224,7 Kali e 206.7195,0 Kali Salzdetf.— Kali Sesenden 213.720l.0 Klöckner⸗Werke—.—— 1 Nannesmannr. 237,0 227,5 7Sberbedarf. 136,5 126.5 Enzinger⸗Union 99,.—89.— Eitling. Spinn.. 220.0220.0 Faber, Joh. Biei 142,5136.5 arbwerk Mühth.—.—. „G. Farbenind 925,00816,2 Fahr Gebr. Pirm. 48,.—49,— IFelt. Guill. Carls 18“).0178.0 Feinmech. Jetter. 123.5 rankf. Pok.& Wit. 116.511.0 uchswaggon-E 0,6000.600 oldſchmidt Th. 160,80159,0 Gritzner M. Dürl. 131.0129.0 Grkrftw. Mhm.6% 14.5014.70 Bilfinger. 182.0 Näh-. 62.5000,1 17⁰.0ʃ1 85.— 125,2 150.0 182,7 90.— Stam 129,5—.— Kaiſersl. 190,5181.0 Karlsrüher Maſch. 56.75 Kemp, Stettin Klein. Sch KBecker 128.0 Knorr, Heilbronn 195,0 Konſer ven Braun 75.— Krauß& Co., Lock.. ILahmeyer& Co. 169.0 Lech Augsburg 139,0 Lederwerk Rothe 39.— Ludwigsh Walzm 136.0 Lutz Maſchinen—.—.— Luz'ſche Induſtr.—.— Mainkraftwerke 139.0 Miag, Mühlb.—.—1 Mez Söhne—.——.— Motoren Deuz.—, Motorf. Oberurſ. 76.— eneg Fahrzg.. 135.0 Nrh. Leder Spier 142,0 Peter Union Frkft. 138 5 Pf. Nähm. Kayſer 67.— Philipps.-G. Irt 64.— Porzellan Weſſel—.— Rein. Gebb& Sch. 136.0 Rheinmetall..—.— 1.Lok. u. Str. 210.0 B Rheinelektr. Sta. 179.0 Rb. Maſch. Leud. 62,.— Emagßfrankfurt⸗ 0. 0,450 Ido. Eiſen(C w Beae Emailfe St. Ullrich 67,85 66,— r0—.——.— 1Pbönix Berabau 140.71135.,2 9 0,900 9. 10. Rhenania Aachen 72,5074.— Riebeck Montan. 189.0184,8 Rodberg Darmſt. 11.5912.— JRüttgerswerte. 145.0½42.0 Schlinck& C. Hög.— Schnellpr. Frank. 121.5 117,0 Schramm Lackf.. 109,7 1920 ISchuckert, Nrög. 1860 183.0 Schuhfabrit Herz 76.2076.— Seilinduſtr. Wolff 92.— 91. TSiemenssHalsk 225.0228 5 22123 S. Led. St. Ingbert—— Fticotw. Beſigh...— rcg fietee 4% Par. Eiſ. Anl.— UdrenſabrFurkw. 23.— 30,50 fſh. Koblenanl.—.——.—%% do. Ver. deutſch. Oelf. 99.— 95.— nn 122— 30„ B..ch.Ind. Mainz 144,8 141.5 Jeſtverziusliche Werte. Ver. Ultramarinf. 179.0 170,0 4½% mhm v. 1914—.—— Ber. Zellſt. Berlin 158,0 186.0 3% Vogti. Maſch. St.—— 109,5%5„ 1903/5—.— VBoigt& Haff. St. 156.0150.5 55% Pt. Reichsanl..500 Volthom. Seil.K 4% do unk.b. 1925—.—— Wayß& Freytag 205,0208.7 80% D. Reichsanl.—.—.8680 Berliner Börſe vom 10. 92909 gg 125004345 B. el. t„OAnglo-Ct. Guano 133, Sak 180,71 Anhalt. Kohlen. 184,0 156.0 7Serl. Handelsg. 302.0 Annener Gußſtahl 29,8027,75 ICom. u. Privatb. 227,0 221,0 Augel Zeuſt..——183,2 I Darmſt. u..-B. 301,0 284.0 Augeb.⸗N Maſch 143,0,144,8 1 Deutſche Bank 208,0 205,0 Balcke Maſchin. 1 Dt. Ueberſee Bt. 137,5,135,8 588 Meguin 73,7570,50 ITDisc. Command. 198,0198,0 J. P. Bemberg 388,0370,0 Tresdner Bank 193,2 188,0 J1Bergmann Elkt. 193,8188.0 1Mitteld. Kredb. 109,0 190.7 Berl.⸗Gub. Hut 311,00306,0 Reichsbank... 192,0 186,5 J Berl. Karler. Ind111,5108.5 Rhein Creditbank 162,0 169,0 JVBerlin. Maſchb. 150,145,5 Süddeutſch. Disc. 180.,0,177.0 n—.— Crausport⸗Alctienn! emarahuge Schantungbahn 11,0010.68 TWBochum. Gußſt. 194,0187.5 Gebr. Böhler Kko—.— 101.0 8 — u. Brikets—. 9 5.⸗Beſigh. Oelf. 86.— 82,— 1Deutſch⸗Auſtral.—— IHape 19.9 115 16 7— 5 19.Südameritka 232,0 227.0 Bremer kan 151,0 129,2 IHanſa Deſchiff 247.0 233,5 Buderus Eiſenw. 134,7 Chem. Heyden. 143.0 7575 INorbbdiſch. Lloyd 155..164.5 15 Roland-⸗Linie.—.——.— Chem. Gelſent 124.0 171.0 Berein. Elbeſchiſf 93.25 92.— Chem. Albert 178,0 Concord. Spinner 33 138,0 Induſtrie⸗Akktien. Accumulatoren 169,0 IDaimler Benz 108,5104,8 J Deſſauer Gas 212..284.6 Adler& Oppenh. 152.0 Adlerwerte- 138,0 132,0 9 10 Nenze 10 26.5 Zucterf. B. Wag 161,5158,5 Zuckerf. Frankenty 132,5 126,3 Juckerſ. Heilbronn 183.9150.5 B. Schutg. 14 16.— 15 Juckerf. Offſtein 211.—.— Sparprämie. 1919.5850. Jucterf. Rheingau 154,0—,— 5% Pr. Schatzanw.—.— Zucerſ. Stuttgar 162,0—.— 4% do do. 4% Preuß. Konſ. 37000 0%. 2 4% Badn v1519— 8¼% do. abgeſt..C75—.— 3% do. von 1896—.— 9% D, Reichsanl. 4½%.9.⸗Sch.—. 4% D. Schutzg, 09 18,.— * —.— Ia Sreiverkehrs⸗Kurſe. 9885— a. 9* 0. 0.„ 4% Bay. Pf. E. P.—.— 3½% do.—.— 4% Heſſ. v. 89 u. 06 0. 80⁰0 %%% abgeſt.—.— 4% Säch. St.-.19—.— 4% Württ..1915 0,888 Februar Deutſche Kal 155,1151,0 J1Deutſche Maſch. 139,5 127,5 Deutſche Steinzg. 2070,200,0 Deutſche Wollw. 65,75 63,75 Deutſch. Eiſenh. 114,7112,0 Donnersmarckh, 150,0 Dürener Metall 108.0 Dürkoppwerke, 99,25 Dynamit Nobel 160.5158,2 Elberfeld. Kupfer—— Elektr. Lieferung. 102,5 JElktr. Licht u. Kr 195,8 Emaille Ullrich 65,505 Enzinger⸗Union 99.— Eſchw. Bergwert 181,0 1J. G. Farbenind. 825,1 FeldmühlePapier 238.5 Felten& Guill. 179.7 R. Friſter 112.,0 9 Waggon 0,5780, aggenau.⸗A. 56.5056 Gebhard Textil 132,0(15 1Gellenk. Bergw. 195.1 Gelſent. Gußſtah. 18,25 Genſchow& Co. 97/—84,85 German. Portl⸗Z. 224,0 Gerresheim. Glas 162,0 TGeſ.f. elkt. Unter 229.027 Gebr. Goedhardt 183,0131,0 „— Goldſchmidt, Th. 1008540.— 204,5 Goerz C... 40,85,40,.— 160.2 Gothaer Waggon 28.—25,25 — „860 6560 e „ .860 8 — 8 — üdd. Eiſenbahn—.— altimore DItſch.⸗Luxemb. 194.0187.5 D. Eiſenb.⸗Signl.—.—— IDeutſche Erdöl 211.0 163,0 152.0 Hackethal Draht. Halleſche Maſch. Hannov..Egeſt. Hann, Waggon Hanſa Lloyd Hbg.⸗Wien Gum. 106.2 Harkort Bergwrk. 65.— Harpen. Bergbau 234.8 Hartmann Maſch, 74.— Hedwigshütte„ 100,0 055 Maſch. 65.— 210.0 170.0 186.0 61.50 — indr.& Aufferm. 128.0 Hirſch Kupfer f. JHirſchberg Leder 1g, THoeſch Eif u. St 215,0 9.10 Irkrftw. Mhm.% 14.5014.70 Gebr. Großmann 98.—88,29 Grün& Bilfinger 182,0179.7 Gruſchwitz Textil 112.2106, 123,0..2 21⁰.⁰ 104. 187,0 61.50 100.0 64.— 448.1 70,15 .— 25,0 .0,0 1,0 200,0 95 9. chl. E Bed. 133.2 J Overſchl. Eiſen.—,— J7Oberſchl. Kolsw 148,8 Orenſt,& Koppel 149,5 TPvönix Bergb. 141.3/1 IRathgeb. Wagg. 115,0 „800,0 IRhein Braunkhl. L17.0 Rhein Chamotte 113.7 Rhein Elektrizität 178.5 Rhein. Maſch.Led. 64.— 1Rheinſtahl 280.0 IRhenania Chem 77.—77.— Romb Hütten.13,25 Roſitzer Braunk.. 156.0 Roſitzer Zucker.. 120,8 IRütgerswerke 145.5 Sachſenwerk. 52—— 1 ISalzdetfurth. 241⸗ Sarotti 5 28358 Scheidemantel. 37.85 JOberf 5 31.— 1 Wrk. 10 J.„ U Horchwerke. 115,9 ie ee e Bergbau„ M. Jüdel& Co. 190,0 Gebr. Junghans 181.8 Kahla Porzellan. 140,2 Kaliw. Aſchersl. 208.0 Karlsr. Maſchin. 57.50 Kattowitz. Berg—.— C. M. Kemp.— Klöcknerwerke. 193,5 C. H. Knorr.. 186,5 Kollm.& Jpurda n103.0 Köln Rottweiler—— Gebr. Körting. 113.7 Koſtheimer Cell. 125,0 Koffhäuſer⸗Hütte 57.— Lahmeger& Co. 10,5 Laurahütte 104. 80,0 15,.0 63.— 00325,2 175,0 14⁰, 2 287,0 14,0 55.— 400,5 194,0 201, 114.0 83.— 104, 0 705.— TSchuberts Salz. 281,0 TSchuckert& Co. 186,7% Siem& Halske. 225.0 Sinner.⸗G 61.— Stettiner Bulkan. 107,2 193,01 toewer Nähm. 98.— Immobil. 105.7 eichgräber ae Teleph. Berliner 119,0 Thoerldelſabrik⸗. 125,5 Unionwerte Maſch 79.— Ver. B. Frtf. Gum. 102,7 Ber. Chem. Charl. 220,0 anz lbſ. 570. 2. Schuhf Brns W 78,507 Ver. Stahlwerke 155.0 VStahlw v. d. Zyp 285,0 Ver. Ultramarinf. 175.1 Linde's Eismaſch. 208.2 Lindenber ſc 4 TCarl Lindſtröm 210.0 Lingel Schuhfabr. 90.50 JLinte& Hoffm. 87, Ludw. Loewe& Co 520,0 5 45„153. othr. Portl.⸗Cem, Magirus.-G. 7,75 JMannesmann 236.0 JMansfeld. Akt. 159,5 Mech. Web. Lind 3186.0 Mix à Geneſt. 149.0 Motoren Deuz 01,75 Motorb. Mannh. 40.— Mülheim Berg 1681,0 00,0 5068,.— 409. 0 80,75 94,75 Wicking⸗Cement. 187.0 311.0 53.5100,8 85.— 248,8 154, 310,0 146,5 89,25 Benz⸗Motor 1 Deutſche Petrol. 94.—90,— Vogtländ. Maſch. 108,5 Wanderer⸗Werke 259.0 Weſer Akt.⸗Geſ. 217 J Weſtereg. Alkall 211,2 254.0 f 199.5 182.5 128,0 135.0 60.— 7 Wiesloch Tonwar. 129.0 Wittener Stahl.141.5 Wittener Gußſtagl 60,50 Wolj. Buckau 78,—75.— Zellſtoff Berein 156,5156,5 Zellſtoff Waldhof 2783..263.0 Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali 79.——.— Bergb. Prafld. Neckar. Fahrzg..134,71 .-G f. Berihrsw. 282,5228,0 —— Qußſtahl 162.0 Alexranderwerk.. 90,.—89.— Deuiſche Kabelw. 135,00134.0 Gritzner Maſchin. 132,7128.2 TNordd Wollk. 228.5 8Diamond.... 88,—182,—55% Heldpurg Hochfrequ Krügershall Hond 3 Petersb. Int. 2 Ronnenberg Ruſſenbanfk 6 Sichel& Co.. 8 Sloman Salpeter 2669 eng. 85— — Südſee Pbospbat.— 88. 5„ ſal a) Aeiche- u 5tnate l llarſchäße 0 Reichsſdab⸗ 1 N 0 75 35% B. Reichsanl. 0045/ ant.89200 3/ /e d. Reichsan! 980 0% 30%„ 40% Prß. %%„ 3% 915 enm 8570 220 an Säch 103, 1924er.800 0 0,8900•565 .6870% Konſols.899 0, 185 5 Kaliani.0 0% e 6,56 5. Braun.65.81 enſb ee 5. b) Ausl. %% Mexikaner 475 Oeſt. 4/5% 45½049 4% Türk. 8. 4%„, Bagd.⸗Gih! 25 4% 25 er f 4%„ Zollob. 7uS-191⸗ 28, 4½% USt. 3 25.305 %%% 4%* 99% Oe. l. 30% O %0 %, 4750ʃ0 3— 4/%„ Tedi Go conv, Silberrte a. 21. Anal. Ser: 385 Wa E.8 tenw 765 44.50½ atza 0 281 28,6 b + be.75 errte. 80 Anl. 10 Anl.— .1811 18. Los 30 19¹ 2 5 28.— 9 77 Kronr.2. Stb alte 42.65 -HIX Sre7l 2 e. Goldprior—.— .60% Südöe a—. .600% neue Pr.—. Obligat. 21 80.75 7 ec R* eſon ieren len, yolle, rger lus⸗ recht aung um ilich era inen ihen tiert Ieeeleee 19 nl NSSSNNN Evtl. Aergalbetzung, elektr. Licht ufw. vorb. 2 Donnerstag, den 10. Februar 1927 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Selte. Nr. 68 Ein Blitk über die Welt 2 Zuchthäusler als Abteilungschef— Eine engliſche Nacht auf See verbraunt— Gefährliche Brückenköpfe— epauzerte Pferde im Stierkampf— Schreckensfahrt im brennenden Eiſenbahnwagen— Tragödie auf hoher See— Ein Schülermord in Chicago— Der mehr als 300jährige Krieg Deutſchland Vor dem Schöffengericht in Brieg(Schleſien) begann 5 Verhandlung gegen mehrere Inſaſſen des Zuchthauſes ſo⸗ Uie, eine große Zahl Beamter wegen Betrugs, Diebſtahls, klasundenſälſchung und Erpreſſung. Unter den 18 Ange⸗ Banen befinden ſich ein Strafanſtaltsinſpektor, zwei Ober⸗ ö In ameßfter, mehrere Wachtmeiſter und Hilfswachtmeiſter.— u der Verſandabteilung des fehlte es an einer Paigneten Kraft, und ſo kam es, daß der Gefangene Erich Poſte e, der ſich bie Gunſt des Inſpektors erwarb, für dieſen Foſten beſtimmt wurde. Pape hat das Vertrauen, das man ihm ſchenkte, ſchnöde mißbraucht. Als er bei der Uebernahme ˖ Lagers feſtſtellte, daß mehr Waren vorrätig waren, als n den Büchern verzeichnet ſtanden, reifte in ihm der Gedanke, ie zu verkaufen und das Geld für ſich zu verwenden. Da tes aber nur mit Hilfe von Beamten geſchehen konnte, mußte ſa ſich mit geeigneten Leuten in Verbindung ſetzen, und er tatſächlich Perſonen, mit deren Hilfe er Deiſe verſchleben konnte. Die Straftaten reichen bis Desember 1923 zurück. Man kann aber ſchon jetzt ſagen, daß t Hauptſchuld an den Unterſchlagungen die Anſtaltsleitung rifft, denn bei einigermaßen ſachgemäßer Ueberwachung wäre 10 wohl unmöglich geweſen, derartig große Unterſchlagungen Jo lange Zeit verborgen zu halten. Italien 15 Eine engliſche Jacht geriet vor der Jnſel St. Honorat Nöslich in Brand und wurde vollſtändig zerſtört. de vier Paſſagtere, die ſich an Bord befanden, waren dem euer gegenüber vollkommen machtlos und mußten in aller ile das ed em Aac verlaſſen. Die Jacht befand ch auf dem Wege nach Monaco und fuhr mit voller Kraft 05 einer Entfernung von ½% Meilen von der Inſel, als ſie aus Albekannker Urſache mit einem Schlage in Brand geriet. Im tudenblick war das ganze Schiff in Flammen gehüllt. Da 55 600 Liter Benzin an Bord waren, blieb den Paſſagieren — 278 8 übrig, als ſich ſchleunigſt in das Rettungsboot en. Ungarn Tü Eine der Budapeſter Donau⸗Brilcken trägt vier hohe lirmne, die von je einem golbenen Abler mit ausgebreiteten Wlageln gekrönt ſind. Dieſe Abler waren in der letzten Zeit es derbolt das Ziel kühner Kletterverſuche. Dabei handelte fi in den meiſten Fällen um verzweifelte Menſchen, die 5 fangeblich von oben herab in die Donau ſtürzen wollten, wialtent aber den Mut nicht hatten und von der Feuerwehr 5 eder heruntergeholt werden mußten. Oft mag der Verſuch uch unternommen worden ſein. um die Aufmerkſamkeit auf 2 Kletterkünſtler zu lenken. Die Folge war ſtets eine große Aut koſtſpielige Verkehrsſtörung und allgemeine Aufreaung. Infolgedeſſen hat man ſetzt die Türme unten mit einem unaltgtter verſehen. ſo daß ſie künftig nicht mehr als Ver⸗ chtsobjekt dienen können. Spanien „Der ſpaniſche Innenminzſter hat im Dezember vortgen da res angeordnet, daß die Pferbe der Stlerkämpfer in Zu⸗ unft einen Panzer kragen ſollen, um gegen dle Hörner der Flicre geſchützt zu ſein. Es wurde ein Wettbewerb für die 55 nſendung von Muſtern ausgeſchrſeben. Das Ergebnis ſind inf verſchiedene Modelle, die jetzt während der im nächſten 5 onat beginnenden Saiſon der Stierkümpfe ausgevrobt wer⸗ Sn ſollen. Während bisher bel dem Stierkampf nur alte ſchindmäbren verwendet wurden, hofft man, daß die Ein⸗ 5 rung des Panzers die Verwendung beſſerer und kräftigerer lerede zur Folge haben wird, da man nun nicht mehr, wie her, mit dem ſoſortigen Tode des verwendeten Tieres echnen muß. Polen 1 In einem zwiſchen Warſchau und Lemberg verkehrenden Klaſonenzug bei Lublin geriet ein Wagen dritter * aſſe in Brand, wobei vlerzig Perſonen Verletzungen Ablentrugen. Die Reiſenden dieſes Waggons nahmen einen en und beißenden Geruch wahr und machten den Zug⸗ alner darauf aufmerkſam. Dieſer entdeckte im Waggon⸗ ſottechen Glasballon in einem Flaſchenkorb, der, wie r feſtgeſtellt wurde, mit Aelher gefüllt war. Dieſer kronzen war nicht dicht genug geſchloſſen, ſo daß ſich ſein Inbalt ote enweiſe auf den Boden ergoß. Der Beamte brachte ſeine erfterne in die Nähe dieſes Korbes. Im gleichen Augenblick Wolgte eine heftige Exnloſion. Bald darauf ſtand das gan⸗e ſofoceninne re In Flammen. Der Zug konnte nicht prert zum Halten gebracht werden, und pzele der Reifenden angen während des fraßrens aus dem Zuge. Endlich, als „Einladdun allhaussaal Mannheim ISchlog) Montag. 14. Febr. 1927, abends 8 Uhr Dopudarwissenschafll, Agemel:werständuicher Lichthiider-Vortrag 9 agtsche Feinströme des Wohlmutb. Apparates als Heilmittel“ Ben, Dr. mef. Merner- Furtwangen 5 2 unget Jeden Dienstug von 10.4 Uhr ostenlose Arztliche Beratungsstunde ureh nuuseren Facharzt Herrn Dr. Med. Mindagk im WoblmuthInstitut N 4, 13 statt. 1402 85 Interessant für allel intritt krel! Eintritt frei!“. Aaadencne xKe elbstanfertigen Selde, Fransan, Schirme und datist 8 in allen Farben, zu enorm billigen Preisen Ef 8 Anehrdaeten ven Praktgcstellen u. Lampensthirmon 5 ingskörper ſeder Art von der eintachsten bis sten Ausfünrung.— Zahlungserielchterung. —29 Ser, D 3. 4. Verfmſetüfgeß, Büiro z Mmigten Prin Wilhel 1. mſtr. 19., part., 87 Quadratm. Hect egeſchaß 95 Duabratmeter, eventl. möb⸗ Lager und Büro. 1¹ Zu erfragen beim Hausmeiſter. aren kiſten⸗ d die Flammen und das Geſchrei von den Fahrgäſten der an⸗ deren Wagen wahrgenommen wurden, wurde der Zug zum Stehen gebracht. Der ganze Waggon verbrannte innerhalb von 15 Minuten. Die Verunglückten, von denen 16 ſchwer verletzt ſind, wurden dem Krankenhauſe in Lublin zugeführt. Norwegen Ein Matroſe, der in einem Spital in Norwegen ſtarb, ließ ſich kurz vor ſeinem Tode einen Geiſtlichen kommen, um ſein Gewiſſen zu erleichtern. Er teilte ihm mit, daß er zur Beſatzung eines deutſchen N gehört hätte, er habe mit ſeinen Kameraden vor zwei Jahren die aus acht Mann beſtehende Beſatzung des norwegiſchen Seehundfängers „Eisſtern“ ermordet. ſchmuggelt und der norwegiſchen Beſatzung Alkohol verkau wollen. Da man ſich über den Preis nicht einigen konnte, ſei ein Streit und ſchließlich eine Schlägerei entſtanden. Die ganze norwegiſche Beſatzung ſet in das Mer geworfen wor⸗ en. Die Deutſchen hätten dann an Bord des„Eisſtern“ in der Kajüte den Tiſch gedeckt und die Lampen angezündet, um den Eindruck zu erwecken, daß die Mannſchaft plötzlich do Schiff aus irgendeinem Grunde verlaſſen hätte. Die Poltzei, der ſofort Mitteilung von der Beichte des Matroſen gemacht wurde, glaubte zuerſt an ein Phantaſiemärchen. Es wurde jedoch dann feſtgeſtellt, daß der„Eisſtern“, der am 29. Dez. 1924 Helb in Norwegen mit einer Beſatzung von acht Mann verlaſſen hatte, tatſächlich einige Wochen ſpäter mehrere Mei⸗ len nördlich von Aaleſund ohne Beſatzung aufgefunden wor⸗ den war. Da an Bord anſcheinend alles in Ordnung war, auch in der letzten Zeit kein Sturm geherrſcht hatte, ſtand man vor einem Rätſel, das nun durch das Geſtändnis bes ſterben⸗ den Matroſen ſeine Löſung gefunden hat. Amerika Die krimineſle Atmoſphäre Chicagos wurde wieder einmal draſtiſch erhellt durch einen Mord zweier 17jähriger Schütler an einem gleichaltrigen Kameraden. Die drei, Söhne an⸗ geſehener Familten, hatten gemeinſam einen Raubüberfall auf einen Zigarrenladen unternommen, wohei ſie 10 Dollar erbeu⸗ teten. Auf der Flucht im Auto, wo ſie ſich bei der Teilung der Beute ſtritten, erſchoſſen die beiden kurzerhand den Komplizen und warfen den Körper auf die Straße. Die Polizet, die die Spur des Verbrechens aufnahm, konnte ſofort zur Verhaftung der jugendlichen Mörder ſchreiten. Am gleichen Tage wurde vom Chicagber Gerichtshof eine Mörderbande von neun Ju⸗ Nanr unter 10 Jahren zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Philippinen⸗Inſeln Der mehr als 300jährige Krieg, der auf den Philivpinen gegen den Stamm der Moros geführt wird, ſcheint ſich ſeinem Ende zu nähern. Die Spanier nahmen den Kamf im Jahre 1597 auf, vermochten aber die fanatiſchen Muſelmanen, die in den Bergfeſtungen von Mendanao und Sulu und in dem rei⸗ chen Cobabo⸗Tale hauſten, nicht zu üßerwältigen. Als die Ver⸗ einigten Staaten im Jahre 1899 die Phtlippinen von den Spa⸗ niern an ſich nahmen, ſetzten ſie den Krieg fort. In den letzten Jahren war der Häuptling Datu Tahil der Führer der Moros. Seine Frau iſt die Prinzeſſin Tarhatan, bie Tochter des Sul⸗ tans von Sulu. Sie hat eine amerfkaniſche Untverſität beſucht, kehrte aber vor drel Jahren in ihre Bergwildnis zurück, um den Häuytling der Moros zu heiraten. Die Frauen des Stam⸗ mes beteiligen ſich ebenſo fanatiſch am Kampfe wie die Män⸗ ner. Rerdgs zählte der Stamm nur noch 200 Kämpfer. Nach einer Newyorker Meldung hat ein beſonders zuſammengeſetz⸗ tes Polizeikorps, das gegen die Moros mit Feldkanonen und Mörſern zu Felde gezogen iſt, die letzte e bezwun⸗ gen und 5 Moros getötet. Die Prinzeſſin Tarhatan iſt mit ihrem Manne entkommen und führt den Kampf mit den letz⸗ ten Ueberlebenden weiter. — Großer Briefmarkenſchwinbel. Der Pariſer Pollzei war ſchon ſeit einiger Zeit zur Kenntnis gekommen, daß eine Reihe von Warenhäuſern eine Menge ungeſtempelter fran⸗ göſtſcher Briefmarken an Zahlungsſtatt für Lieferungen er⸗ hielten. Einige Firmen würden mit dieſen Marken, die meiſt aus Italien kamen, förmlich überſchwemmt. Man dachte zu⸗ nächſt die Marken ſeien gefälſcht. Die genaue Unterſuchung ergab jedoch, daß man es mit echten abgeſtempelten Marken zu tun hatte, deren Stempel nachher durch ein beſon⸗ deres Verfahren weggewaſthen wurde. Es ſtellte ſich heraus, daß in Florenz eine ganze Bande mit dieſem Snesialver⸗ fahren ſich beſchäftigte. Sie verſchafften ſich von verſchiedenen Bank⸗ und Handelshäuſern e riefumſchläge mit 7 Marken, meiſt im Wert von 2 bis 5 Franken, Wegſchaffung des Stempels nach Frankreich dafür Ware verlängten. ie ſie na ſchickten un Auudli Das deutſche Schiff habe Alkohol 115 ließ en auiſddlem Cccanriooon mit dem unser% ee Dy Nn Mabi in Degleitung unseres Nunohner. Mindlb Seine Sesuclioreise zu uns antriti Vevoꝛcuqt man edlb Zubun Zquꝛellon alb Tellmanbe von AMlang als. Mndbr dbulboler TIHarbelt Aalelliaſt iot dlie. Cicij Ooiaino. Ire aus urailen Celeimtezeplen stamnmende Nſicchung edelbter Qbabe der besten Qubuugebiete des Orients gibl- ili eine Mole, dis wis ein ijßes Qud auf den Oue sellcame Sauberbmaſi heilt aud die geplaglesten —Penscienbinder und gibt Inen Hrudb und Sucien mieden III Gc Doꝛaind die aene. Zllbun i Sportliche Rundſchau Erfolge Mannheimer Voxer in Offenburg Nachdem der Boxſport mit der Gründung des Boxklub Heros—5 in Ofſenburg e Fuß gefaßt hat, ging am Samstag im vollbeſetzten Saalbau Michaelishalle der erſte Kampfavend vonſtatten, der nicht weniger als 12 Kämpfe auf⸗ wies und ausgezeichneten Sport bot. Beteiligt waren Verein für Körperpflege 1886 Maunheim, 1. Karlsruher Boxſport⸗ Verein, Marathon Boxklub Baſel, Sport⸗Vereinigung Stutt⸗ gart⸗Prag,.S. B. 86 Durlach und.K. Heros Offenburg. Die muſtergültige Vorbereitung, als auch der impoſante äußere Rahmen trugen weſentlich zu dem Erfolg des Abends bei und ſtempelten die Veranſtaltung zu einer wahren Propa⸗ ganda für den Boxſport. Die Zuſchauer zeigten großes Intereſſe und gaben ihre Zufriedenheit durch reichlichen Bei⸗ fall aZu erkennen. Den Einleitungskampf beſtritten ohne Entſcheidung zwei jugendliche Offenburger, die anſprechende Leiſtungen ſehen eßen. Jliegengewicht: Lutz⸗Mannheim—Kuhn⸗Rarlsruhe lieſerten bei lebhaftem Schlagwechſel einen faſt ausgeglichenen vorzüglichen 1 N welcher dem in der 3. Runde mehr im Angriff liegenden K. etnen kleinen Vorſprung und damit den Punktſieg bringt.— Bantamgewicht: O. Stich⸗Mann⸗ heim—Hamberger⸗Karlsruhe. Der erſtmals wieder im Ring 5 St. ſchlägt ſich gut und erzielt ein Unentſchieden.— edergewicht: Schmitt⸗Mannheim—Zepfel⸗ Karlsruhe. Der Mannheimer zeigt einen großen, wenn nicht den ſchönſten Kampf des Abends und gewinnt ſicher nach Punkten über den hart nehmenden., der wiederholt auf die Bretter gehen mußte.— Leichtgewicht: Krauth⸗Mannheim—Kißler⸗ Karlsruhe. Nachdem der Karlsruher durch das ſcharfe Tempo und durch den ſtändigen Angriff des Mannheimers in Be⸗ drängnis geraten u. angeſchlagen war, gaben ſeine Sekundanten in der 2. Runde den Kampf auf. Sieger Krauth durch Auf⸗ gabe.— Weltergewicht: Karmann⸗Durlach—Wahl⸗Karls⸗ ruhe. Bei gleichguten Leiſtungen brachte dieſe Paarung ein unentſchiedenes Ergebnis.— Mittelgewicht: Bitſchnau⸗ Offenburg—Fiſcher⸗Karlsruhe. Auch hier war die Entſchei⸗ dung ein gerechtes Unentſchieden, das für den erſtmals kämpfenden Offenburger ein Erſolg bedeutet.— Mittel⸗ gewicht: Walz⸗Stuttgart—Thalmann⸗Baſel. Die 1. Runde iſt knapp für., während die 2. W. gehörte; die 3. Runde fiel wiederum an den Baſeler, der damit einen wohlverdienten Punktſteg erreichte. Auch der Unterlegene dieſes 25 harten Treffens hinterließ den beſten Eindruck.— emiſch⸗ gewicht: Trotz er⸗ heblichen Größen⸗ und Gewichtsunterſchliebs— G. war 17 Pfund leichter als ſein Gegner— ließen beide einen ſchönen Kampf ſehen, den in allen 3 Runden führend, überlegen gewinnt. E. verteidigte ſich tapfer und ließ auch den Angkiff nicht vermiſſen.— Bantamgewicht: Wagner⸗Durlach Schlegel⸗Karlsruhe. Dieſes Paar lieferte ein Beiſpiel unüber⸗ legter Verausgabung. Immerhin machte ſich bald die beſſere Arbeit und das gute Stehvermögen von W. bemerkbar, wäh⸗ rend Sch. in der 2. Runde ſo erſchöpft iſt, daß der Ringrichter den Kampf ſtoppt und W. wegen zu großer Ueberlegenheit den Sieg zuſpricht.— Mittelgewicht: Krieſel⸗Karlsruhe Lienhard⸗Offenburg, zwei Gegner, denen noch die techniſche Reife fehlt, die aber auch viel Kämpferherz beſitzen, gehen nach dem nicht verſtändlichen vorzeitigen Abbruch durch Ring⸗ richter Dr. Fuhr⸗Karlsruhe unentſchieden auseinander, ob⸗ wohl K. en herer war und mehr vom— hatte. Für ſeinen erſten Kampf hat ſich L. einen Achtungserfolg errungen. —Gemiſ 9 gewicht: Niethammer⸗Stuttgart—Rieht⸗Karls⸗ ruhe. Der deutſche Exmeiſter erinnert bei dieſer Begegnung an ſeine beſte Zeit. Im Austauſch impulſtver Schlagſerſen in der 1. Ründe muß der Schwergewichtler N. ſchrittweiſe Böden laſſen; weitere harte Treffer in der 2. Runde verraten Wir⸗ kung und zeigen ihn groggy. Der Ringrichter bricht den Kampf, allerdings etwas verfrüht ab und erklärt R. wegen zu großer Ueberlegenheit zum Sieger. Im amtierten in der erſten Hälfte der Verbands⸗ boxwart, in der anderen Gauboxwart Dr. Fuhr, während Ulmrich⸗Mannheim und Müller⸗Karlsruhe als Punkt⸗ richter zur Zufriedenheit werteten. 22 Landwirtſchaft Winzerkredite Verſchiedene A geben Veranlaſſung, erneut darauf hinzuweiſen, daß die ückzahlungsfriſt der im Juli 1025 vertetlten, zu 3 p. H. verzinslichen und urſprünglich auf den 31. Dezember 1926 zur Rückzahlung fälligen Winzer⸗ kredite im Hinblick auf die Lage des Rebbaues bis 31. Dezember 1928 verlängert worden ſſt. ————̃̃8———— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Reue Mannbeimer Jeltung G. m. b.., Mannheim, E 6. 2 Dixektion: Ferdinanb Heyme. Eheſrebakteur: Rurt Fiſcher— Berantwortl. Redalteure: e Hans Alfred Melßner uilletan: Dr S. Kayſer— Kommunal, Politik und Lokales: Richard Schöneider— pork und Neues gus aller lt: Willy Müller— Handelstell: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrlge: Franz Kircher— Anzelgen: Dr W E. Stögner⸗ — dden Kngt Donnerstag, den 10. Februar 1027 und Abschnitte in: Welsswaren Baumwollwaren Ileiderstolfen Scidenstofien Schürzensioſten Wwaschstoffen Suckereten spizen Gardinen Länterstoffen auf Exfra-Tischen ausgelegt. Berlin. Ca. 6000 Damen-Taschenfücher mit Tlohlssum, während der Weissen Woche leicht angestaubkt 1 47 Stück Hirschland kauft man am Vorteilhaftesten im altbewährten Fachgeschàft U. frauli aus Tirul, Mannhrim, U 4, 5 am Strohmarkt 7390 am Strohmarket eeeeee begonnen. ſind meiſter, Mannheim⸗Netkarau. int Frdtenkcrunte inttaben 4 geſchloſſen. Morgen ſrüth anf Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde eingetragen: a) Zu folgenden Firmen: Am 7. Februar 1927: 1. Laurin& Sieber Aktiengeſellſchaft Fa⸗ brik elektrotechniſcher Apparate, Mannheim: Die Geſellſchaft iſt durch Beſchluß der Ge⸗ neralverſammlung vom 20. Januar 1927 auf⸗ gelöſt. Kaufmann Theodor Schlatter in Mannheim iſt Liguidator. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Am 8. Februar 1927: 2. Karl Weber& Co. Geſellſchaſt mit be⸗ ſchränkter Haftung in Liguidation, Mann⸗ heim: Karl Weber iſt nicht mehr Liquidator. Franz Rödler in Oſthofen iſt zum Liquida⸗ tor beſtellt. 3. Geſellſchaft mit beſchränkter Hgftung für e Mannheim: Hermann Platz iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Als Geſchäfts⸗ führer ſind beſtellt: Baurat Walter Kgempf, Mannheim, Oberingenieur Auguſt Meyer, Berlin, Rechtsanwalt Dr. jur. Erwin Daub, Das Stammkapital iſt gemäß dem Geſe llſchafterbeſchluſſe vom 9. Dezember 1926 um 30 000 RM. auf 40 000 RM. erhöht. Der dſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Ge⸗ ellſchafterverſammlung vom 9. Dezember 1920 in den 88 1(Sitz) und 3(Stammkapi⸗ tal und Geſchäftsanteile) geändert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Berlin verlegt. Am 9. Februar 1927: 4. Jakob Kauſmanv. Mannbeim: Jokob Kaufmann iſt als Geſellſchafter ausgeſchieden. 5. Julius Weiß, Mannheim: Kaufmann Hugo Hörter, Mannhelm, iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter einge⸗ treten. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. November 1926 begonnen. 6. Wohlgemuth 8: Co., Mannheim: Die Prokura des Hans Nickel iſt erloſchen. 7. Filmgeſellſchaft Martin John 8. Co., Mannbeim: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft mit Firma ging auf den bisherigen Geſellſchafter Kaufmann Karl Bercher in Mannheim über, der es als Einzelkaufmann unter der bisherigen Firma fortführt. 8 Carl Hofmann, Mannheim: Kaufmann Otto Würzweiler in Mannheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. Die oſfene Handelsgeſellſchaft hat am 11. Dezember 1926 begonnen. bp) Folgende Firma: 9. Effler& Haller, Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Februar 1927 Perſönklich haftende Geſellſchafter Anton Effler, Baugeſchäftsinhaber, Mannheim⸗Neckarau und Joſef Haller, 275 Bad. Amtsgericht Mannheim F. G. 4. Die ſtädt. am Jungbuſch bleibt wegen Inſtandſetzung ab Montag, den 14. Februar 1927 auf die Dauer von 2 Wochen 3⁴ Städt. Maſchinenamk. 2 e der Freibauk — Thangsverstelgerunp. Freitag, 11. Febr. 27, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfand⸗ lokal, Q 6. 2. gegen bare Zahrung im Woll⸗ ſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 1 Büfctt, 1 Kredenz, eine Pluſchgarnitur, 2 Schreibmaſchinen, 1 Kronleuchter, zmei Lederſtuhle, 1 Kla⸗ vier u. Möbel ver⸗ ſchied. Art.* 412 Mannheim, den 9. Februar 1927. Gö tz, Gerichtsvollzieher. Die Herſtellung von Gebäudeentwäge⸗ rungsarbeiten im Bahnhof Mannheim⸗ Rheinau iſt nach Maß⸗ gabe der vorläufigen Verdingungsvorſchrif⸗ ten vom 1. Juni 1924 öffentlich zu vergeben; Entwäſſerungsarbei⸗ ten und Inſtallations⸗ arbeiten. Bedingnis⸗ heft und Arbeitsbe⸗ ſchriebe an Weretagen von—12.45 Uhr und .30—7 Uhr auf Dienſt⸗ zimmer 25 der unter⸗ zeichneten Dienſtſtelle zur Einſicht; hier auch Abgabe der Angebots⸗ vordrucke gegenKoſten⸗ erſatz. Angebote ſind mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſchloſſen, poſt⸗ frei bis ſpäteſtens Dienstag, 15. Februar 1927, nachmittags 4 Uhr, anher einzu⸗ reichen. 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