Monkag. 14. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ach orderung vorbeholten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle E, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 4⸗6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr.ö, Schwetzingerſtr 19)/20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Srauenzeitung Unterhaltun a Abend⸗Aus gabe eimerõ 0 25 4 0 0 N gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ 177 walt, Streils, Benteon deanen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchrän usgaben gs-Beilage. Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 74 eitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolbneltelle ür Allgem. Anzeigen 9,40 N Nelamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Wandern und Neiſen SGeſetz und Necht Eemtindewahlen in Oberſchleſien Große Wahlmüdigkeit Die durch die Um⸗ und Eingemeindungen im oberſchleſi⸗ ſchen Induſtriegebiet notwendig gewordenen Gemeindewahlen im den Städten Gleiwitz, Beuthen, Hindenburg und Ratibor aben am Sonntag unter einer Wahlbeteiligung von nur rund 45 v. H. ſtattgefunden, was auf eine große Wahl⸗ müdigkeit ſchließen läßt. Das Auffallendſte an den Er⸗ gebniſſen iſt der Rückgang, den die Kommuniſten er⸗ ahren haben. Die Kommuniſten haben in den drei Städten des Induſtriegebietes acht Mandate verloren, die Sozialdemo⸗ kraten dafür zehn gewonnen. Das Zentrum iſt überall unbe⸗ ſtritten die ſtärkſte Partei. Es hat aber immerhin in Beuthen vier Sitze verloren, was jedenfalls zurückzuführen iſt auf den treit um das Beuthener Landratsamt, in deſſen Verlegung nach Hindenburg die Zentrumsfraktion des preußiſchen Land⸗ tages eingetreten ſein ſoll. In Gleiwitz und Hindenburg hat as Zentrum dagegen ſtark gewonnen, hier 6 dort 5 Sitze. Zu bemerken iſt die Beſeitigung der Mehrheit der Kommuniſten und Mieterſchützler in Hindenburg, die dort von 45 Sitzen 25 inne hatten. Jetzt ſind ſie trotz der Eingemeindung des reinen rbeiterdorfes Zaborze, und zwar die Kommuniſten von 15 auf 11 und die Mieterſchützler von 11 auf 2 zurückgegangen. Die Deutſchnationalen und die Deutſche Volkspartei gingen in Hindenburg zuſammen und unten dort ihre Mandatsziffer von drei auf ſieben teigern. In Gleiwitz, wo ſie getrennte Liſten hatten, blieb ihre Mandatsziffer erhalten. Auch die polniſchen Stim⸗ men weiſen gegenüber den letzten Wahlen in der Stadt euthen einen weiteren Rückgang auf. Dagegen haben die Polen in Gleiwitz und Hindenburg je einen Sitz gewonnen. ie haben jetzt in Beuthen zwei, in Gleiwitz einen und in indenburg zwei Sitze in der Gemeindevertretung. In Aus dem Programm odes Reichsernährungsminiſters 5 Im Rahmen einer„Zweiten Politiſchen Konferenz“ der eutſchnationalen Volkspartei ſprach in Königsberg Reichs⸗ miniſter Schie le über allgemeine Politik. Ob Monarchie 5 Republik: Jeder Staat ſei eine Organiſation der Tat, der 5 acht. Daraus ergebe ſich das Ziel der inneren Politik. Die ehauptung und Feſtigung des Willens zur Macht, Pflege des taatsbewußtſeins, Wiederherſtellung des Vertrauens zur pentlichen Ordnung, zu einer ſauberen und reinlichen Staats⸗ erwaltung. Wiederherſtellung des Vertrauens zur Perſönlich⸗ 15 zur Führung. Es gelte jetzt, aus der geſchaffenen Lage as Beſte für das Volk, Staat und Wirtſchaft herauszuholen. as Wanderziel müſſe von Weſt nach Oſt, das Arbeitsziel von en überfüllten und arbeitsſchwachen Städten auf das entvöl⸗ 555 Land gerichtet werden. Das bäuerliche Volkstum ſei der erſte Schutz eines nationalbedrohten Gebiets. Die gewal⸗ luu Nahrungsmitteleinfuhr der letzten Jahre und der Leer⸗ uf der Wirtſchaft wieſen uns mit Naturnotwendigkeit auf eine verſtärkte agrariſche Einſtellung unſerer Wirtſchafts⸗ böt politik in. Nah Nahrungsmittelfreiheit eines Volkes bedeute Exiſtenz: er Anasmittelunfreiheit bedeute Verluſt der Selbſtändigkeit. Weg zur Nahrungsmittelfreiheit ſei gleichzeitig der Weg der Wirtſchafts⸗ und der Arbeitskriſe. Das Soztal⸗ und 8 er Farogramm müſſe eine Sozialpolitik des Eigentums und 55 amilie ſein. Das Wurzelwerk des deutſchen Lebens⸗ und sbaumes müſſe wieder erneuert werden. Darum ſei ere Koloniſation ein Gebot der Notwendigkeit. dieſem Feldzuge der Arbeit gäben wir unſerem Volke bitter Autever ein großes nationales Ziel, das unſerer Zeit ſo ded ot tue. Dieſes Ziel laute nicht, wie mache ich das Volk 5 15 wohlhabend, ſondern wie mache ich es geſund werde roh. Die große Aufgabe unſerer Zukunft werde gelöſt Jer Be in dem Glauben an den ſozialen Geiſt der Liebe und erſchütteuntwortung für unſere Volksgenoſſen und im un⸗ niſter forlichen Glauben an Deutſchlands Zukunft. Der Mi⸗ a ſchloß mit den Worten Yorks, die er am 8. Januar 1813 wir 1 v. Bülow richtete:„Erkämpfen, erwerben wollen uſere nationale Freiheit und Selbſtändigkeit.“ ſter Wer r weiteren Rede ſprach der Reichsernährungsmini⸗ 6. den Ausgleich zwiſchen Stadt und Land r führte d ſei eine E abei u. a. aus: Im Laufe des letzten Jahrhunderts deutlichſte ntwurzelung der Bevölkerung eingetreten, die am noch en darin zum Ausdruck komme, daß vor etwa 100 Jah⸗ Häuſern rund 90 Prozent aller deutſchen Menſchen in eigenen wohnten und nur 10 Prozent in fremden Häuſern zur Miete ſei. während dieſes Verhältnis heute genau umgekehrt Hilſe könne den Städten nur vom Lande kom⸗ lähigkeit gälte, die Landwirtſchaft zu ſtärken, ihre Ertrags⸗ Vevölkerun chern, damit ſie in der Loge ſei, ihren eigenen liegende Angszuwachs feſtzuhalten und, darüber hinaus, brach⸗ em Herd beltskräfte— vor allem die Jugendlichen— aus iſche Wirtj er Arbeitsloſigkeit abzuziehen. Eine ſolche agra⸗ en Städtebaſtsvolitie werde auch die Arbeitsmöglichkeiten in müſſe desh en vermehren. Unſer wirtſchaftspolitiſches Ziel ei alb auf eine Umſchichtung der Bevölkerung, auf den Ausgleich zwiſchen Stadt und Land. ge⸗ JRatibor war die Wahlbeteiligung etwas reger. Sie betrug etwa 60 v. H. Dort iſt das Zentrum noch ſtärker als im In⸗ duſtriegebiet. Der Konflikt mit Polen J Beriln, 14. Febr.(Von unſerem Berliuer Büro.) Bis⸗ her ſind noch nicht alle Brücken der Verſtändigung mit Polen abgebrochen. Staatsſekretär Lewald hat in ſeinem Schreiben auf die Möglichkeit einer Beilegung des Konfliktes hinge⸗ wieſen. Sie würde gegeben ſein, wenn man außerhalb der Handelsvertragsverhandlungen über die Frage der Aus⸗ weiſungen verhandelte. Dieſem Vorſchlag ſteht freilich die Auffaſſung der polniſchen Regierung entgegen, die einen Zu⸗ ſammenhang zwiſchen der Ausweiſungsfrage und den Handels⸗ vertragsverhandlungen überhaupt beſtreitet. Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß auch im Rahmen anderer Handelsver⸗ tragsverhandlungen, ſo z. B. denen mit Schweden und Finn⸗ land das Niederlaſſungsproblem bereinigt wurde. Nur weil Polen von vornherein ſich dagegen ſträubte, die beiden Fragen zu vereinigen, hat ſich die deutſche Regierung bereit finden laſſen, über die Ausweiſungsfrage geſöndert in Warſchau zu verhandeln. Dabei iſt beſondere Betonung darauf gelegt wor⸗ den, daß es ſich hier um ein Syſtem handelt, wie ſich das aus unzähligen Betſpielen noch aus der allerjüngſten Zeit deut⸗ lich ergibt. Völlig abwegig iſt der Vergleich mit den Wander⸗ arbeitern, auf den die polniſche Regierung wie ſchon früher ſo auch jetzt wieder hinweiſt. Bei den Wanderarbeitern dreht es ſich lediglich um einen Saiſonaufenthalt. Ausweiſungen von Wanderarbeitern haben niemals ſtattgefunden. Es iſt ledig⸗ lich eine Vereinbarung mit der polniſchen Regierung getroffen worden, die die Rückkehr der Wanderarbeiter für die Winter⸗ ntonate, in der ſie keinen Erwerb haben, vorſieht. Reichsbanner und Reichsregierung Auf der Reichskonferenz des Reichsbanners, an der die Bundesleitung und Vertreter aller 32 Gauvorſtände teil⸗ nahmen, wurde nach einem Referat des Oberpräſidenten Hörſing folgende Entſchließung einſtimmig angenommen: „Das Reichsbanner ſetzt ſeine Kraft dafür ein, die Repu⸗ blik vor jeder Umſturägefahr und jeder Aushöhlung zu be⸗ wahren. Die Reichsbannerkonferenz ſtellt mit Bedauern ſeſt, daß die letzten Reichstagswahlen keine Mehrheit für eine rein republikaniſche Reichsregierung gebracht haben, und daß die Kommuniſten immer wieder Sache mit der äußerſten Rechten machen, um die republikaniſche Front zu zertümmern. So entſtand eine politiſche Lage, die zur Bildung der jetzigen Reichsregierung geführt hat. Das Reichsbanner ſteht dieſer Regierung, in der ſich ſogar ein Herr v. Keudell befindet, in größter Sorge und mitgroßem Mißtrauen gegenüber. Wir werden jede Handlung dieſer Regierung, die der Republik abträglich ſein könnte, mit Sachlichkeit und Schärfe bekämpfen. Deutlicher denn je zeigt ſich die Not⸗ wendigkeit eines ſtarken und geſchloſſenen Reichsbanners. An der Größe, der Kraft und Entſchloſſenheit des Reichsbanners wird jeder Angriff auf die Republik zerſchellen.“ Alle Redner brachten zum Ausdruck, daß ſeder Verſuch, die Front des Reichsbanuers zu lockern, zurückgewieſen werden müſſe. ne Internationale Sozialiſten⸗ Tagung in Paris Der Vollzugsausſchuß der Sozialiſtiſchen Internationale hat am Sonntag in Paris ſeine Tagung begonnen, nachdem bereits in einer vorhereitenden Sitzung des Vorſtandes die Tagesordnung aufgeſtellt und der nächſte Kongreß der Inter⸗ nationale auf den 30. Juli nach London einberuſen worden war. Ferner war beſchloſſen worden, am 26. Februar in einer gemiſchten Konferenz der Delegierten der Sosialiſtiſchen Ju⸗ ternationale die Fragen zu prüfen, die Gegenſtand der nächſten Wirtſchaftskonferenz des Völkerbundes bilden werden. Der Eröffnungsſitzuug wohnten etwa fünfzig Delegierte unter Vorſitz des ehemaligen engliſchen Arbeitsminiſters Hen⸗ derſon bei. Unter den Anweſenden befanden ſich u. a. der Ge⸗ neralſekretär des Vollzugsausſchuſſes Friedrich Adler, der Ver⸗ treter der öſterreichiſchen Sozialiſten Otto Bauer, und der deutſchen Sozialdemokratie Müller⸗Franken. Nach Entgegennahme der Bexichte des Generalſekretärs und des Schatzmeiſters begann die Verſammlung mit der Beratung der Tagesordnung, ide u. a. die allgemeine politiſche Lage, darunter die im Völkerbund zur Verhandlung ſtehenden Rüſtungs⸗ und Abrüſtungsfragen, und die Vorbereitung der internationalen Wirtſchaftskonferenz, ferner den Achtſtundentag, die internatio⸗ nale Frauen⸗Organiſation uſw. umfaßt. Deutſch⸗amerikauiſcher Wirtſchaftskrieg? — Berlin, 14. Febr. Bekanntlich hat der deutſche Bot⸗ ſchafter in Waſhington gegen die Benachteiligung der deutſchen Eiſeneinfuhr durch Erhebung der Antidumpingzölle formellen Proteſt erhoben. Wie ein Berliner Montagblatt erfährt, ſollen nötigenfalls auch praktiſche Folgerungen aus dem Vorgehen Amerikas gezogen werden. Sobald in Berlin über die praktiſche Anwendung der Antidumpingzölle nähere Nachrichten vorliegen werden, wolle Deutſchland mit Gegen⸗ maßnahmen antworten. Vedͤrohliche Nachbarſchaſt an den Oſtgrenzen Aus Königsberg wird uns geſchrieben: Daß ein Staat wie Polen, keine ſelbſtändige Politik machen kann, verſteht ſich von ſelbſt. Seine Grenzen nach dem Oſten hin ſind außerordentlich unſicher, und dieſe Unſicherheit wird vermehrt durch die nationalen Minderheiten, die 42 v. H. der Geſamtbevölkerung in dieſem Nationalſtaate ausmachen und teilweiſe, wie die Weißruſſen und Ukrainer, von einem ſtarken Streben nach nationaler Selbſtſtändigkeit beſeelt ſind. Die Parteizerriſſenheit wird von keinem anderen Staate über⸗ boten. Die Regierung Pilſudskis ſtützt ſich auf ein Heer, das nur ein Drittel des Staatsbudgets verſchlingt, und das dennoch zum Teile anderen ehrgeizigen Generalen wie Haller und Si⸗ korski anhängt. Die Staatsfinanzen bleiben nach wie vor zerüttet und ſelbſt die durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik günſtige Konjunktur für polniſchen Kohlenexport konnte den Zloty, der mit 81 pari ſtehen würde, nur von 30 im Frühfahr 1926 auf 47 heben. Seit der engliſche Streik aufgehört hat, ſchwillt die Arbeitsloſigkeit wieder an und die Unzufriedenheit wächſt allenthalben. Nur in einem ſind ſich die echten National⸗ polen einig, in ihrem Chauvinismus, nichts von den geraubten Gebieten herauszugeben, ja wenn möglich weitere Gebiete zu annektieren, von Deutſchland zum Mindeſten Oßpreußen, gauz Litauen und von Lettland Libau und die Provinz Lettgallen. Polen hat daher keinen einzigen Freund im Oſten. Das Randſtaatenbündnis hat ſich trotz eifriger Be⸗ mühungen des verſtorbenen lettländiſchen Außenmintſters Meierowitz zerſchlagen, weil Polen damals auf Wunſch Frank⸗ reichs die Führung übernehmen und dem Bund eine Spitze zegen Deueſchland geben ſollte. Umſomehr Intereſſe hat aber Polen bei den Weſtmächten gefunden, zunächſt bei Frankreich und in neuerer Zeit bei England. Frankreich bediente ſich des in doppelter Beziehung„teuren“ Bundesgenoſſen, um ihn ſtän⸗ dig gegen Deutſchland auszuſpielen. Man erinnere ſich nur an die Zwiſchenſälle bei Deutſchlands Eintritt in den Völker⸗ bund und neuerdings an die Sekundantendienſte, die Polen leiſtete, als es bei den Reſtpunktverhandlungen um den Schutz der deutſchen Oſtgrenzen ging. Solche Liebesdienſte hat Frank⸗ reich vergolten, indem es den polniſchen Raub des Wilna⸗ gebietes ſanktionierte, das polniſche Heer aufbauen half, den Ausbäu des polniſchen Kriegshafens Gdingen finanzierte und die gewünſchten Kriegsſchiffe auf ſeinen Werften auflegte. Durch die franzöſiſche Freundſchaft hat Polen erreicht, was es erreichen wollte, den militäriſchen Aufbau und den Schutz ſeiner Weſtgrenzen, oder beſſer geſagt, die Schutzloſigkeit der deutſchen Nachbarpropinzen für den Fall, daß es ähnlich wie im Wilnagebiet ein neues kait accompli ſchaffen möchte. Weiter kann ihm Frankreich zur Zeit nicht behilflich ſein, denn Frankreichs geſchwächte Finanzen ſind ebenfalls durch Heereslaſten überſpaunt. Andererſeits wäre Frankreich augenblicklich nicht gewillt, den Schutz der polni⸗ ſchen Oſtgrenzen gegen Rußland zu übernehmen, denn Frank⸗ reich hat ein wachſendes Intereſſe daran, mit der Sowjetunion ein Abkommen über die ruſſiſchen Vorkriegsſchulden zu tref⸗ fen. Außerdem fühlt man ſich in Warſchau durch den Ber⸗ liner Vertrag zwiſchen Deutſchland und Rußland bedroht. Polen weiß zu gut, daß durch den Frieden von Riga im Herbſt 1923, den die Bolſchewiken nur ſchlöſſen, um die Hände gegen Wrangel und Judenitſch frei zu bekommen, keine end⸗ gültige Reinigug der polniſch⸗ruſſiſchen Streitfragen bedeutet. Es iſt nur eine Frage der Zeit oder der politiſchen Konſtella⸗ tion, daß die Ruſſen ihre Aktivität von Oſtaſtien nach ihren europäiſchen Grenzen zurückverlegen und ſich mit dem unbe⸗ quemen polniſchen Nachbar erneut auseinanderſetzen wollen. In dieſem Falle wäre an dem Schutze Polens in erſter Linie England intereſſiert, das immer Tſſtlich beſtrebt iſt, Rußland an ſeinen europäiſchen Grenzen mit einem Ring abhängiger Vaſallen zu umgeben. 25 f Polen hat es ſchon ſeit längerer Zeit verſtanden, die eng⸗ liſchen Wünſche für ſich nutzbar zu machen, namentlich der polniſche Diktator Pilſudſki, der als ausgeſprochener Ruſſenfeind den Engländern beſonders ſympathiſch ſein mußte. Er leitete 1905 bei der erſten ruſſiſchen Revolution den Ban⸗ denkrieg gegen Rußlaänd, ſtellte im Weltkrieg die polniſchen Legionen auf, die an der Seite der Mittelmächte gegen Ruß⸗ land kämpften, und führte im polniſch⸗ruſſiſchen Kriege 1920 die Gegenoffenſive bis nach Kiew. Man kann es heute als beſtimmt annehmen, daß England bei dem Staatsſtreich Pilſudsſkis am Himmelfahrtstage 1928 die Haud mit im Spiele hatte, denn ſchon demals war er mit dem betrieb⸗ ſamen engliſchen Geſandten in Warſchau Sir Mac Miller eng befreundet. Auch der Außenminiſter Zaleſki, der ſeine diplo⸗ matiſche Ausbildung in England erhalten hat, ſteht mit Miller in ſtändiger Verbindung. Als Rußland im Sommer vergangenen Jahres an Randſtaaten das Angebot eines Non⸗Agreſſionsvertrages er⸗ gehen ließ und Polen von den Verhandlungen ausgeſchloſſen ſehen wollte, wurde England nervös. Damals ſchickte es den Finanzagenten Steed nach Warſchau, ließ Anleiheverſpre⸗ chungen machen, die Polen aber gleichzeitig auffordern, mehr Anteil an den europäiſchen Angelegenheiten zu nehmen. Polen verſuchte daraufhin Litauen durch Annerionsdrohungen für die polniſch⸗engliſche Freundſchaft zu gewinnen, aber Litauen machte einen Gegenzug und ſchloß am 29. September ganz allein einen Bündnisvertrag mit Rußland ab, der die eng⸗ liſchen Abſichten im Baltikum ſtark durchkreuzte. Nunmehr wurden die Hebel anders angeſetzt und Pilſudski ſetzte ſeinen ganzen Einfluß ein, daß am 17. Dezember in Litauen die Volksſozialiſten ſtürzten und die rußlandfeindlichen —— 85 durch einen Militärputſch die Herrſchaft an ſich 2. Sekte. Nr. 74 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) England hat ſeit dieſer Zeit ſeine Ziele konſequent weiter verfolgt. Ob es in Lettland die Hand im Spiele hat, wo die Faſziſten beſtimmt einen Staatsſtreich beabſichtigten und auch heute noch beabſichtigen, aber durch den verfrühten, im Keim erſtickten„Wolmarer Putſch“ des alkoholiſchen Oberleutnants Ohlin ſich zunächſt vorſichtig zurückhalten, iſt noch nicht zu er⸗ weiſen. Feſt ſteht aber, daß England der litauiſchen Re⸗ gierung eine Anleihe in Ausſicht geſtellt hat, falls es fried⸗ fertig ſei und ſich mit Polen über die Wilnafrage gütlich ver⸗ ſtändige. In dieſem Zuſammenhang erſcheint es nicht unwahr⸗ ſcheinlich, daß der engliſche Geſandte Mae Miller aus Lon⸗ don mit dem Angebot eines polniſch⸗engliſchen Vertrages in Form eines Handelsvertrages zurückgekehrt ſein ſoll. An⸗ geblich iſt England nach dem Scheitern der amerikaniſchen An⸗ leihepläne Polens bereit, den polniſchen Geldbedarf zu decken, weil es ſich von einer engeren Wirtſchaftsbeziehung zu Polen eine beſſere Ausbeute der Waldkonzeſſionen im Bilaloweſher Gebiete verſpricht. Sicher ſpielen auch dieſe Konzeſſtonen bei der engliſchen Politik eine Rolle, denn ſie ſind zwecklos, ſo⸗ lange der polniſch⸗litauiſche Konflikt die Holzflößerei auf dem Memelſtrom nach dem Memeler Hafen verhindert. Ebenſo wichtig erſcheint es aber jedenfalls, daß ein Teil der eng⸗ liſchen Anleihe zum Bau von ſtrategiſchen Bahnen beſtimmt ſein ſoll. Wenn es ferner heißt, engliſchen Werftintereſſenten ſollen Beſtellungen polniſcher Reedereikreiſe zugeführt er⸗ halten, ſo handelt es ſich hierbei eher um einen Schachzug Eug⸗ lands gegen Frankreich, das es ſehr ungern im Mitbeſitz des Flottenſtützpunktes Gdingen ſieht. Aus allem geht aber hervor, daß England alle An⸗ ſtrengungen macht, Polen in ſeine Abhängigkeit zu bringen und daß die polniſche Außenpolitik, die es bis⸗ her noch verſtanden hat, zwiſchen Frankreich und England zu lapieren, völlig im britiſchen Intereſſe feſtzulegen. Für Deutſchland werden ſich auch damit die Ausſichten auf eine Reviſion der Oſtgrenzen nicht beſſern und es iſt ſehr zu be⸗ denken, ob die deutſche Außenpolitik nicht gut daran täte, den Rückverſicherungsvertrag mit Rußland ſtark genug zu machen, um eine für uns ungünſtige Entwicklung im Oſten verhindern zu können. R. Z. Zur Welttwwirtſchaftskonferenz Die von der Internationalen Handelskammer in Paris 8 Vorbereitung ihrer Stellungahme zu den Fragen der Weltwirtſchaſtskonferenz eingeſetzten Arbeitsausſchüſſe haben ihre Arbeiten beendet. Sie haben das Ergebnis in einer Reihe von Entſchließungen zuſammengeſaßt, die Ergänzungen zu dem bereits bekannten Vericht des Ausſchuſſes zür Beſeitigung der Handelsbeſchränkungen bilden und gegenwärtig den Lan⸗ desgruppen zur Stellungnahme vorliegen. Für den 23. und 24. Februar iſt der Ausſchuß zur Beratung der Handels⸗ beſchränkungen, deſſen Vorſitzender der ehemalige franzöſiſche Handelsminiſter Clementel und deſſen ſtellvertretender Vor⸗ itzender Dr. Kotzenberg⸗Frankfurt a. M. iſt, zur endgültigen eſchlußfaſſung einberufen worden. Die deutſche Gruppe der Internattonalen Handelskammer iſt in dieſem Ausſchuß durch e Grünfeld⸗Berlin, Louis Hagen⸗Köln, von Simſon⸗Berlin und Witthöft⸗Hamburg vertreten. Degradierung lettländiſcher Reſerveoffiziere Riga, 14. Febr. Nach Preſſeberichten ſind 215 Offiziere der Reſerve und Landwehr, die die Prüfung in der Staats⸗ prache in der ſeſtgeſetzten Friſt pon zwei Jahren nicht beſtan⸗ denen der amerikaniſchen Flotte weit überlegen ſeien. Daher en haben, durch einen Tagesbefehl des Staatspräſidenten zu Untermilitärs degradiert worden. Raubmord auf der Straße — Berlin, 14. Febr. In Berlin⸗Pankow wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein ſchweres Verbrechen ver⸗ übt. Bor dem Hauſe Stubnitzſtraße 35 wurde die aus Roſtock finde immer Mittel, um die Beſtimmungen zu umgehen. 471 Hausangeſtellte Margarethe Keding durch acht perzeichnet werden, wonach eſſerſtiche in den Hals ermordet und beraubt. Durch polizeiliche Vernehmungen hat man eine beſtimmte Spur des 5 erhalten, ohne jedoch bisher ſeiner habhaft werden zu nnen. aufgefunden, die der Ermordeten gehört hatte und deren Schloß 4 777 aufgeriſſen worden war. Geraubt ſind an⸗ ſcheinend fünfzig Mark, die der Ermordeten von ihrem Ver⸗ lobten, einem nach Argentinien ausgewanderten Schloſſer, zur Bezahlung der Päſſe geſchickt wurden. Der Berliner endgültigen in Laris— 5 er aufgenommen werden ſollen. Theater und Muſik Nationaltheater Maunheim. 5 Triſtan einen neuen kaum noch intereinander, das iſt nicht immer gut, und ſo be 5 fiſen Künſtlerſchaft erbrachte.— In beſonders guter Ver⸗ „faſſung war Wilhelm als König M e denn bereits mit der Abſage des berühmten Pattiexa, bei dem ſolche Ueberraſchungen nicht ganz un⸗ d. Die eiligen Bemühungen um einen Erſatz für haben wir den großen Geſ. den Michgrd in e Senbalk batten für Mannbelm bie eindringlicher, ſtimmlich hervorragender Wiedergabe gehört. Bekanntſchaft eies Tenors vermittelt, den man gern wieder Es erſcheint daher umſo unfaßlicher, daß wir über das weitere einmal gehört hätte: Adolf Jäger vom Frankfurter Opern⸗ Mannheimer Schickſal dieſes prächtigen Sängers noch immer( aus. zine heldiſche imponierende Erſcheinung und ein nichts Endgültiges wiſſen. Es wird aber jetzt Zeit! Beſon⸗ äng Die Stimme beſitzt einen ders auffallend war der Unterſchied zwiſchen dem ſchönen edlen Klang, wird klug behandelt und in einem angenehmen, Klang der Inſtrumentaliſten des Orcheſters und der diffuſen belebten Vortrag zur Wirkung gebracht. Man ſpürt ſogleich, Art, in der es Erich Orthmann leitete. Einmal übertrieben einmal eine breit und ohne jegliche Steigerung wie das Vorſpiel, dann änger von hohen Qualitäten. daß man es mit einem Tenor zu tun hat, der große Laufbahn vor ſich zu haben ſchien. Alſo ſo etwas wie ein! tiera⸗Borſchuß. Jägers Art erinnert mit den entſprechen⸗ ſchließlich ſtets in emſiger Bezugnahme auf die Vierviertel ohne — Borbebalzen 1— Leo Slezak, mit dem er—5 die Ohr und Sinn für den Sänger. Nur zuweilen die Leiſtung in dieſer mit erſtaunlicher Ueberlegenheit eines wirklichen Dirigenten, die man im„Maskenball“ über⸗ urchgeführten Partie gemeinſam hat. Nicht minder erfreulich haupt vermiſſen mußte, in dem es, was Takt und Zuſammen⸗ war es, dem an den beſten italieniſchen Vorbilden geſchulten halt angeht, wenig erfreulich zuging, von Renato von Sidney de Vries zu folgen, der in dieſer Rolle Mangel an jeglichem Impuls zu ſchweigen. 777— Haltung an geſanglichem Ausdruck gegenüber ſeinem Verpflichtungs⸗ gaſtſpiel noch mehr gewonnen hat, und in ſeiner großen Arie eine vollendete Leiſtung bot. Der muntere, geſanglich fein die Jſolde zu ſingen. ße in der Beherrſchung der geſanglichen Linie. Ihre aft bleibt. beſaßen inneres Leben. auch in dieſer Rolle, die er in den beiden Akten, die wir ſahen, um einige feine Züge bereichert. der ganz nach innen ſchaut. Werkes gedacht und empfunden. des erſten Aktes und vor allem 8 wenn er vom Wunderreich der Nacht kündet, das iſt alles l ganz eigen, echt und zwingend Loeltgens Stimme entſpricht gelungen. Im übrigen iſt ſein Gegenwartsſtil, etwa gegen 13 * zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaten in einer ſo wichtigen Frage auf die politiſchen Beziehungen der beiden Länder einen ſchädlichen Einfluß ausüben könnte. Das Ge⸗ vielen Beziehungen in weitgehendem Maße auf die Freund⸗ durch eine brüske Ablehnung des Vorſchlages vor den Kopf Unweit des Tatortes wurde eine lederne Handtaſche Staaten, Großbritannien und Japan allein Wakaſuki auf eine Anſrage geantwortet, daß Japan jede Maß⸗ —— nahme begünſtigen werde, wodurch eine Beſchränkung der Die ner Nterger e n Handelsvertragsverhandlungen. Rüſtungen e werden könne. Die bereits im Aus⸗ itarbeiter des„Journal“ will wiſſen, daß die land verbreitete Me deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen über den Abſchluß des Coolidͤges bejahend geantwortet andelsvertrages zwiſchen dem 6. und 10. März japaniſche Regierung kenne den Vorſchlag und werde bei gegebener Zeit antworten, durch ihren ſchönen baritonalen Grundklang den Anforde⸗ rungen ſolcher Wagnerpartien beſonders, unb wenn nur in der großen Liebesſzene des zweiten Drel große Operntage ſo war das nicht die Schuld des Sängers, der mit feinem 590 1) f ß Max, den ſeine G ointierte Page Oskar von Guſſa Heiken ſei aus der im ſheater.) Da iſt ein Opernkompon ax, den ſeine Ge⸗ Beſamtelld duut recht mäßigen Vorſtellung hervorgehoben.— liebte, eine Sängerin, per Rundfunklied zur N Anna Karaſek, die ſich als Amelia in bemerkenswerter Herz beſtimmt. Da iſt der ſchwarze Jazzbandgeiger Jonny, dramgtiſcher Friſche neben dem Gaſt hielt, hatte tags darauf der im Rundſunk mit der von ihm geſtohlenen Geige zum Man nennt das Planwirtſchaft. Tanze aufſpielt, wodurch der Violinvirtuos Daniello wieder Trotz dieſer enig günſtigen Plazierung der großen Partie e aee eeee 5 i ten Akt echte 0 igte ſich die Künſtlerin bereits im erſten von echter 5 5 8 1 beben 1 en a en Per⸗ d bl laub⸗ hafteten auch wirklich in igkeit tritt, f blelt 15 8 Wiendes 5 225 Akt von einer Lokomotive überfahren und der Diebſtahl dadurch timmlich ausgezeichneten Brangäne von Emilia Poßzert gegenſtaudslos geworden iſt, ſtellt ſich Jonny auf den Nord⸗ Neu war Adolf Loeltgen als pol Uünbee e 17 g e 0 röße verwandelt hat, und ſpielt auf, alles tanzt in der Runde un Triſtan, d. h. er blieb der Künſtler von Adel und Größe der Chor ſingt dazu ein Lied zon einer neuen Welt, die über So erſcheint er vor das Meer komme und das alte Europa durch den Tanz erbe. der Verwandlung durch den Trank wie ein Melancholtker,] Da iſt der Tonſetzer Krenek denn doch ein anderer Kerl. Das iſt durchaus im Sinn des Man mag über ſeine Jazzbandvorliebe wie immer denken: Wie er dann den Schluß er verſteht ſich auf ſeine Niggertänze und geſtaltet ſie bei allem den des zweiten geſtaltet, Schmiß doch meiſt fein und kunſtgerecht. Auch ſind ihm die Frankreich und der Abrüſtungsappell VParis, 14. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nachdem ſich die erſte Entrüſtung über das Projekt des Prä⸗ ſidenten Coolidge in Paris etzwas gelegt hat, bemühen ſich die beſonneneren Politiker, ſich etwas genauer Rechen⸗ ſchaft darüber zu geben, welche politiſche Bedeutung der amerikaniſche Vorſchlag für Frankreich eigentlich hat. Sie kommen auf dieſe Weiſe zu dem Schluß, daß die Situation Frankreichs mit dem Auftauchen dieſes neuen Abrüſtungs⸗ vorſchlages eine unangenehme Komplikation erfahren hat und man befürchtet, daß ein tiefgreifender Meinungsgegenſatz fühl der Uubehaglichkeit iſt umſo größer, als ſich die führen⸗ den franzöſiſchen Politiker bewußt ſind daß ihr Land in ſchaft und das Wohlwollen der Amerikaner angewieſen iſt. Schon die Tatſache allein, daß die Amerikaner auf wirt⸗ ſchaftlichem und beſonders auf ſinanziellem Gebiete die Ge⸗ ſchicke Frankreichs entſcheidend beeinfluſſen können, mahnt zur Vorſicht. Man fühlt plötzlich die unge eure franzöſiſche Kriegsſchuld bei Amerika wie ein drohendes Damoklesſchwert über dem Haupte Frankreichs ſchweben. Aus dieſem Grunde laſſen ſich bereits Stimmen hören, die davor warnen, Amerika zu ſtoßen. Auch die Regierung ſcheint ſich dieſen oppor⸗ tuniſtiſchen Erwägungen nicht zu verſchließen. Im geſtrigen Miniſterrat wurden die Grundlinien der franzöſiſchen Antwort auf das Memorandum Cvolidges feſtgelegt. Der Text der deſinitiven Note wird erſt in den nächſten Tagen be⸗ reinigt werden. Die Informationen aus den der Regierung naheſtehenden Kreiſen laſſen jedoch erkennen, daß Briand ſich als gewiegter Politiker hüten wird, das amerikaniſche Pro⸗ jekt ſchroff zurückzuſbeiſen. Vielmehr wird er ſich hinter den Völkerbund verſchanzen und die bisher von der Abrüſtungskommiſſion des Genfer Bundes vorgendeamenen Arbeiten in den Vordergrund ſchie⸗ ben, die auf der Vaſis einer gleichzeitigen Einſchränkung ber Lanb⸗, See⸗ und Luftrüſtungen vor ſich gehen. Briand wird nox allem das Argument geltend machen, es ſei nicht mög⸗ lich, die bisherigen Arbeiten der Kommiſſion jetzt einfach ſallen zu laſſen, nachbem ſie ſo vielverſprechend begonnen hätten, Die Sorge vor dem Scheitern des Werkes der Gen⸗ ſer Abrüſtungskommiſſion, in der naturgemäß der franzöſiſche Einfluß dominierend iſt, kommt vor allem auch im„Temps“ zum Ausdruck. Das Blatt ſchreibt:„Wenn der Vorſchlag des Präſidenden Coolidge zu einem bindenden Akkord führen ſollte, ſo würde der Völkerbund in ſeinen Anſtrengungen, eine Geſamtlöſung für die Abrüſtung zu finden, gelähmt. Durch einen Teilakkord, der nur für die Marinerüſtungen gilt und an dem nur 5 Großmächte Anteil nehmen, würde das umſaſſende Problem aus der Domäne des Völkerbundes herausgehoben und die Art und Weiſe, in der man es behan⸗ deln wollte, ſtünde in ſcharfem Gegenſatz zu dem Geiſt der Genſer Inſtitution.“ Erwähnt ſei noch eine Notiz der„Liberte“ über die Gründe, die Präſident Coolidge zur Aufſtellung ſeines Memorandums veranlaßten. Darnach ſollen die Vereinigten Staaten zu der Auffaſſung gekommen ſein, daß ſie hinter den jetzigen Seerüſtungen zurückſtünden. England ſei es ge⸗ lungen, ſeine Panzerſchiffe mit Geſchützen zu bewaffnen, die ſuchen Coolidges Anſtrengungen das trotz der Konvention von Waſhington geſtörte Gleichgewicht wiederherzuſtellen. Bain⸗ ville zieht aus dieſer Informat on die Lehre, daß es nicht genüge, die Entwaffnungsfrage auf dem Papier zu löſen. Denn ein Land, das entſchloſſen ſei, ſeine Stärke zu erhalten, In dieſem Zuſammenhang möge auch nochein Gerücht räſident Cbolidge für den Fall daß er eine Abſage von Frankreich und Italien erhalten ſich mit der Abſicht trage, eine neue Flottenkonventlon zwiſchen 1 1 Japan und die Abrüſtung Im japaniſchen Unterhaus hat der Miniſterpräſtdent ldung, wonach Japan auf den Vorſchlag Fabe, ſei dagegen ſalſch. Bie „ſchulgebäudes im Montag, den 14. Februar 1927 2644. Preſſe⸗Freiheit“ in der Pfalz In den letzten Tagen wurde gegen eine Reihe pfälziſcher Blätter Strafanzeige durch die franzöſiſche Polizei er⸗ ſtattet, weil im Anzeigen⸗ und Textteil Hinweiſe auf Wieberſehensfeiern bayeriſcher Regimenter veröfſentlicht wurden. In zwei Fällen richtet ſich die Anzeige auch gegen Inſerate von Mitgliederverſammlungen der Sterbe⸗ und Unterſtützungskaſſenſ(!) ehemaliger Regimenter. Da es ſich um eine Aktion handelt, die von der franzbſiſchen Gendarmerie an verſchiedenen Orten ziemlich gleichzeitig von der Rheinlandkommiſſion ſelbſt ausgeht. Verhör im Landauer Anzeiger gebracht, die unter der Ueberſchrift:„Wieder ein Eiſen⸗ bahnanſchlagsverſuch?“ meldete, daß nachts auf dem Bahnkörper der Bahnlinie Landau—3weibrücken in unmittel⸗ 18er⸗Kaſerne mehrere große Zementröhren gefunden und das in der Nähe befindliche Bahnwärterhäuschen beſchädigt worden ſei, ſowie daß die von einem Polizeihund aufgenommene und perfolgte Spur, die von Soldatenſtiefeln herrührte, zu einer Mauer der franzöſiſchen Kaſerne führte. Am 17. Januar folgte unter der Ueberſchrift„Rätſelhaftes Treiben“ eine Richtigſtel⸗ tung der Eiſenbahndirektion Luoͤwigshafen. Darin wurde feſt⸗ geſtellt, daß von einem Eiſenbahnanſchlag bei der 18er⸗Kaſerne in Landau durch franzöſiſche Soldaten keine Rede ſein könne. Am letzten Donnerstag vormittag erſchien nun ein franzöſi⸗ Unterſuchung der Meldung beauftragt zu ſein. Nach kür⸗ der daß noch eine eige ne Richtigſtellung der Schriftleitung hätte Mitteilung der Ludwigshafener Eiſenbahndirektion genüge. Ein in mangelhaftem Deutſch abgefaßtes Protokoll, in dem ſich ſich der verantwortliche Schriftleiter. eitung ſelbſtverſtändlich, daß ſie berichtigt, wenn ſie etwas alſch gemeldet hat. Daß man ihr wie kleinen Kindern mit dem großen Wauwau droht, iſt ein unwürdiger Zuſtand, gegen dau wir uns entſchieden wehren. Ein Verſuch aber, die endlich errungene, wenn auch immer noch nicht vollſtändige Preſſe⸗ freiheit im beſetzten Gebiet zu zerſtören, wird eine Kriegs⸗ der ganzen deutſchen Preſſe nach ſich ziehen.“ Letzte Meloͤungen Heidelberger Chronik kr. Kedeſee 14. Fehr.(Eigener Bericht.) Der Ausſchu um Schugze des Neckartales und der Alten Brücke hat an da eichsverkehrsminiſterium in Berlin ein Telegramm ge⸗ richtet, in dem im Anſchluß an die Ausführungen des General⸗ direktors Silverberg im Unterſuchungsausſchuß des Reichswirtſchaftsrates auf die wirtſchaftliche Unzweckmäßigkeit des Neckarkanalbaues hingewieſen wird Es wird dagegen pro⸗ teſtiert, daß einem durch die wirtſchaftliche Entwicklung üher⸗ dern auch die ſo vielen Deutſchen teueten Landſchaftsbilder Heidelbergs und des Neckartales geopfert werden ſollen.— . März elf Vorlagen vor. Der Bürgerausſchuß ſoll u. g. die Genehmigung geben zur Verlängerung des unverzinslichen Darlehens von 28 000 Mark an die Lufſenheilanſtalt, zur Er⸗ richtung einer zweiten Direktorenſtelle an der Gewerbeſchule, ſtaatliche Unterrichtsverwaltung zum Umbau des Gewerbe⸗ arſtall und zur Aufnahme einer langfriſti⸗ gen Anleihe bis zu 7 Millionen Mark. Von Mittelholzers Afrikaflug I. Berlin, 14. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Afrikaflieger Mittelholzer depeſchiert der B. Z. aus Loureneo „Die letzten 275 Tage hatten wir gegen den Süd⸗ oſtpaſſat anzukämpfen, der die Mittelſtraße von Mozambiqur durchweht. Geſtern flogen wir in 4 Stunden von Beira nach Inhambans und haben dort der Schweizer Kolonie einen Be⸗ ſuch abgeſtattet. Heute früh flogen wir von der Inhambane Bay um.30 Uhr ab und landeten mittags im Hafen von Loureneo Marques. Die Portugieſen bereiteten uns einen kts einiges ausbleiben wollte, nötigen Beeis ſeiner hohen, axke, Selten eſang des zweiten Aktſchluſſes in ſo wieder mit plötzlicher Beſinnung auf das„Dramatiſche“ dem generellen Dr. K. „Jonny ſpielt auf“, Oper in zwei Teilen von eipziger Stadt⸗ ückkehr an ihr Nachdem Daniello yriſchen Seiten, von dem froſtigen Anfang abgeſehen, gut überaus feſtlichen Empfang. Mitte nächſter Woche fliegen wir weiter. Mitterholzer.““ N den„Sprung über den Schatten“ facht, weniger Polrphon, vorwiegend von der Tonalität aus zu verſtehen, k ſtrierend(Klavierauszug in der Univerſal⸗Edition in Wien), Operndtrektor Brügmann ließ mit Radio vortäuſchender Sprechmaſchine, Filmtricks, origineller Mtrenahnn unbd hübſch entworfenen Bildern und Gewändern ſowie lottem Feſe und Tanz alles Feuerwerk des Witzes und der Wirkun pielen, Daß auch muſtkaliſch unter Führung des General⸗ muſtkdirektors Guſtav Brecher alles Mögliche getan wurdef et, auch nachdrücklich vermerkt: Mit den Herren Beiner Naase enn(Jonny) und Horand(Geigenvirtuos Kräften in gehobenen Rollen ſtand ein Enſemble von anfehn⸗ licher Güte oben, und Orcheſter und Chöre muſizierten und, ſangen, wie man es nur wünſchen konnte. Die Zuhörerſchaft Tolß am Schluſſe durch die ſich immer mehr zuſpitzenden ollheiten in einen wahren Freudentaumel. M. U. 2 Die Muſikalität der Unmuſikaliſchen. eſt der„Preußiſchen Jahrbücher“ macht Paul Fechter den Vexrſuch, auf dem Umwege über die„Muſikalität der Unmuſteag liſchen“(zu denen er ſich ſelbſt rechnet) zu einer Definition de eigentlich Muſikaliſchen zu gelaugen. Er beſchreibt amüſant, und mehr als amüſant, den ſehr verbreiteten Durchſchnittſ⸗ tipus„mit unmuſikaliſchem Schickſal und muſtkaliſchem 57 dungsehrgeiz“, der auf Grund der Dammſchen Klavierſchu is zu„Lang lang' iſt's her“, ſpäter zu Wagner une Beethoven vordringt. Sein Muſtkerlebnis iſt ein Zuſtand wie zwiſchen Wachen und Schlafen, ein Ablauf von Vorſtellungen untermiſcht mit Denkfetzen, neben und unabhängig von den Tonſtrom den er hört; aber nicht zu deuten vermag, auch 1 ex eine Fuge von einem Armeemarſch oder gar eit gelernt hat. Den ſchöpferiſchen Vorgang beim Malen 115 Dichten kann ſich der Nicht⸗Maler und Nicht⸗Dichter allenfa 18 porſtellen, kann durch uebung nieleicht ſelbſt dazn kommen e der Unmuſikaliſche nie zum Komponſeren. Dieſe negat 55 Abgrenzung iſt für Fechter faſt ſchon die Definftion des muſt kaliſchen Phäuomens ſelbſt. Von deſſen Geheimnis, vol Weſen der Muſik, nicht von der erlernbaren techniſchen „muſikaliſchen“ Berufsdingen ſollten die wirklich Muſikaliſche reden, um den anderen, Nicht⸗Begnadeten, wenigſtens 47 Schleichwegen zu einem Blick auf das„Eigentliche“ der zu verhelfen, das geradeswegs zum Zentrum der Welt führ . durchgeführt wurde, iſt anzunehmen, daß der Befehl hierzu Am 15. Januar hat der„Landauer Auzeiger“ eine Nachricht barer Nähe der von franzöſiſchen Truppen belegten früheren ſcher Gendarmerieoffizier mit einem Gendarm als Dolmetſcher beim Verlag des Landauer Anzeigers mit der Angabe, mit der zerer Verhandlung mit dem Verlag begaben ſich beide zu dem verantwortlichen Schriftleiter. Beachtenswert iſt die dabei Fetege getretene franzöſiſche Auffaſſung, daß die Richtigſtellung üudwigshafener Eiſenbahndirektion nicht genüge, ſondern erfolgen müſſen. Dies wurde mit dem Bemerken abgelehnt, daß eine weitere Berichtung überflüſſig war, weil die amtliche auch ein franzöſiſcher Satz befand, zu unterſchreiben, weigerte Der„Landauer Anzeiger“ bemerkt dazu:„Es iſt für eine holten Bauvorhaben nicht nur über 100 Millionen Mark, ſon⸗ Dem Bürgerausſchuß liegen zur nächſten Sitzung am zur Gewährung eines Vorſchuſſes bis zu 200 000 Mark an die harmoniſch merklich verein? anglich verfeinert, iſt viefach höchſt witzig illu⸗ ), Fauny Clepe(Anita) und einigen anderen guten im Februar⸗ Ge von einer Beethovenſchen Sonate zu unterſchelden —— ee rer— treedd ee—cees ccee.. 2— ee rers — re, ñ,.. eee er 12 uf 1 ge er . n ig 1 d NauMn SFeannnneneegeee Montag, den 14. Februar 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabej 3. Seite. Nr. 74 Dit Einberleibung von Setkent Große Damen⸗Fremdenſitzung des Feuerio⸗ ge In der Verwirklichung kommunalpolitiſcher Pläne iſt der immer ſchneler als unſere verehrliche Stadtver⸗ — ung. Am geſtrigen Sonntag wurde im Rahmen der 75 ſe u Da men⸗Fremdenſitzung Seckenheim ein⸗ . Obs bei der wirklichen Hochzeit zwiſchen Mannheim Seckenheim ſo fidel zugehen wird? Ehe wir auf dieſe anzuummer der Sitzung näher eingehen, haben wir in ronblogiſcher Folge zunächſt de Begrüßungsrede des Präſidenten Bieber 95 würdigen, der, weil er die akuſtiſchen Tücken des Nibelun⸗ einſgals kennt, ſeinen Platz an der Elferratstafel verließ und n Pult benützte, das an der Stelle auf dem unterſten Podeſt 5 odiums aufgebaut war, von der aus gewöhnlich die kwelbknärriſchen“ Reden gehalten werden.„Nur kein Neid, — hott der hat!“ ſo begann Präſident Bieber unter oßer Heiterkeit der Rieſenverſammlung, die, wie ſich ſchon l der überaus herzlichen Begrüßung des Elferrats beim inzug zeigte, eine vorzügliche Stimmung mitgebracht hatte. 8 ie große Welthauſiererin Grippe hat mich in der vorigen — beſucht, mit ihren beiden Trahanten, dem Huſten und Schnupfen. Wie ſie geſehen hat, daß bei mir ſehr viel (Tanak und Wein im Hauſe iſt, iſt ſie wieder abgezogen uſch). Schnupfen und Huſten habe ich heute noch. Sollte m. während meiner Rede huſten müſſen, ſo wollen Sie bitte 95 huſten, damit es nicht ſo gemerkt wird(Tuſch). Sollte ich 85 dem„Niesbrauchrecht“(allgemeines Aul) Gebrauch Aünden, dann bitte ich mitzunieſen, denn es iſt un⸗ R etiſch, wenn die boberen auf die unteren nieſen. (Dlen Sie mit lauter Stimme: Helf dir Gott! uſch.) Die Verſammlung reoagiert ſofort kräftig, als der ſähdner den Niesapparat in Tätigkeit ſetzt. Wir haben, ſo rt Präſident Bieber fort, in der Zeit, als Se. Majeſtät A am Ruder war, gehört, daß jeder Deutſche gleich welcher in, dieden Samstag ſein Huhn im Tovpfe haben ſollte. Aber ge⸗ leſer glorreichen Zeit kaben mir Bürgersleut Samstags deſſ hnlich ſaure Kartoffeln und ordinäre Leberwurſt ge⸗ die n, Tuſch). Nach dem glorreichen Zuſammenßruch kam und Räteregierung mit Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit jed Herrlichkeit. Da haben wir gealaubt, jetzt haben wir Saen Samstag ein Huhn im Topf. Was hawwe mer ahatt? aure Kartoffeln und ordinäre Leberwurſt(Tuſch). Jetzt hahen wi ie große Demokratie und die Republik. Was haben Blo Samstags zu eſſen? Saure Kartoffeln und Leberwurſt! os das Wort ordinär iſt weggefallen. Jetzt beißt es nur er 15 ö Tuſch. ſ aber deswegen iſt ſie nicht beſſer geworden Prz Nach dieſer„hiſtoriſchen Reminiszenz“ begrüßte Präſident Staſident Bieber Alle! Alle! Alle! Zunächſt die Vertreter des 0 ſuttes. Von Berlin ſei eine Deputation da. Wir freuen uns, eindaun der Redner den Faden weiter, daß wir endlich wieder 8 mal im deutſchen Vaterlande eine Regierung haben(Tuſch). dattbenlang haben wir geſchmachtet nach dieſer Regierung. Wir wä en uns ſchon ſo daran gewöhnt, daß es uns lieber geweſen beare; wenn wir gar keine mehr bekommen hätten(Tuſch). Ich Dorüße die Vertreter der Stadtverwaltung, Bürgermeiſter ein alli, einen intimen Freund von uns, Stadtrat Vogel, St altes Ehrenmitglied, und die übrigen Honoratioren unſerer gef dtyerwaltung. Sie haben uns einen recht ſchlechten Streich fächttelt⸗ denn die Karnevaliſten holen ſich ihren Humor haupt⸗ Stadſd vom Stadtrat. Da wir durch den Einſpruch keinen Wo dtrat gehabt haben, iſt uns das ganze Konzeyt verdorben marden. Wir konnten nicht über die Stadt losziehen, weil nie⸗ Bünd da war, der verantwortlich zeichnete. Dafür hat unſere uns dermeiſterei ihrem dankbaren Herzen Luft gemacht und ſtenge men großen Steuerzettel ins Haus geſchickt, den wir näch⸗ miſch bezahlen werden.(Allgemeines Räuspern.) Unter ſtür⸗ rgt dem Beifall begrüßte Präſident Bieber alsdann den Elfer⸗ 8 Stuttgarter„Möbelwagen“, der diesmal im Ma ſamtnen Talar erſchienen war. Die Beziehungen zwiſchen unheim und Stuttgart ſeien immer ſehr familiär geweſen. Damengefähr 20 Jahren habe ein früherer Elferrat in einer geheienſitung in Stuttgart eine Schwäbin kennengelernt und en diel. Vermögen haben ſie nicht gehabt. aber ſie ſei vor könn Dingen eige ausgezeichnete Köchin. Spätzle hat die machen Starka ſieben Spätzle ſpringen heute noch herum! der Pfan Widerhall fand auch die Begrüßung der Freunde aus war ilalz. Der Elferrat der Ludwigshafener„Rheinſchanze“ i m roten. der des neuen Oggersheimer Karnevalvereins zwiſchegger⸗farbenen Talar erſchienen. Die Verbindungen er annheim und der Pfalz ſind, ſo bemerkte der Red⸗ müßffe eng daß wir die Rheinbrücke unbedingt breiter machen hintentze Wir hoffen, daß die bayeriſche Staatsregierung bald ein Aubrem Bierkrug hervorſchaut und ſieht, daß die Pfalz lich eunlebnung braucht an die Mutterſtadt Mannheim. Eigent⸗ heißt Ludwiashbafen einfach J. G. Farbeninduſtrie. Die Mode· Premieren und Rarneval in Paris (Bon unſerem Pariſer Vertreter) futzüng Mitternacht, knapp nach Schluß der Boulevardthegter, X nden ſich in einem der prächtigſten Häuſer der rue de la eger Kronleuchter. Vor dem Tore livrierte Diener, zwei es ſich fütt roten Regenſchirmen. Es regnet in Strömen, wie Traft für einen Pariſer Winter gehört. Halbeins. Die erſten Smolpagen ſahren vor. Damen in Abendkleidern, Herren in un onge Im Nu ſind ſie, von den Negern ſorglich geſchützt, mit derbngen verſchwunden. Dazwiſchen eilige Fußgänger, die aus den Oertlichkeiten gut vertraut zu ſein ſcheinen und ſich dunklen Bücklingen der Livrierten wenig machen. Damen in pinler, paſſieren das Aö ner Kleidung, mit Mappen unterm Arm ſch br. Um ein Uhr iſt alles ſtill. Durch den Regen⸗ Fankr blitzen die entzündeten Kronleuchter... Droben be⸗ Jahres die„große Generalprobe der Sommertoiletten des vardth 1927. Es ſieht aus, wie in einem der zierlichen Boule⸗ aufſteige er. Der Empfangsraum gleicht einem ſtufenförmig Daz genden Parkett. Einige Logen ſind ſeitlich angebracht. geſchlofſd um wird durch einen mächtigen Faltenvorhang ab⸗ Finterden, deſſen Farben, den vorgeführten Toiletten als Publi kurund dienend, in ſtetem Wechſel begriffen ſind. Ein Plätztem ſeltſamſter Art füllt den Raum bis aufs letzte Spürnan Die Eleganz der Metropole iſt vereinigt mit den ſatlongſen der„haute couture“, den Spekulanten des inter⸗ kehſchaftenn Modebetriebes. Umrahmt iſt die gemiſchte Ge⸗ Kalis alt durch die Preſſe, ein Ausdruck, der hier cum grano Rande d verſtehen iſt, denn Modejournaliſtinnen ſitzen am berzuſt 155 Podiums, um verſtohlen Kopien des Erſchauten nauer en, Kopien, die es ihnen ermöglichen, mit Hilfe ge⸗ die intereaterialkenntniſſe und ungewöhnlichen Gedächtniſſes, i utreſſanteſten Neuheiten in allen Einzelheiten ſozuſagen elt ben. Es ſind die beſtbezahlteſten Fournaliſtinnen Sie w daſleſe beſcheidenen fungen Damen im dunkeln Kleid. pin dent ean von amerikauiſchen und engliſchen, vielleicht auch ich ſcharsben Firmen glänzend bezahlt. hr Blick iſt un en⸗ zeprodnefe hält jede Farbennüance, jede Falte Falte feſt Ind den Gezäckt das Geſehene mit abſoluter Sicherheit. Neben doner brolntskünſtlerinnen ſitzen einige Pariſer und Lon⸗ oriſtorratie niſten, beauftragt die Namen der Rang⸗ und Geld⸗ Angefunden iunotieren, die ſich zum Feſt der Sommertoiletten Toflettenen baben. Rampenlicht und Projektoren verleihen dem nzauber beſondere Reize. Ueber goldgelbes Haar Arbeiter haben die Ludwigshafener und die Aktien die Mann⸗ heimer. Bei der Würdigung der familiären Beziehungen der Pfälzer rechts und links des Rheines erzählte der Reduer die bekannte Anekdote von der Pfälzerin, die, als ſie nach Manu⸗ heim heiratete, von ihrem angeblichen Vermögen nach Paf ſieren der Rheinbrücke nichts mehr hatte, als ihre Liebe und„ä großi Pälzer Goſch“(Tuſch). In der gleichen humorvollen Weiſe wie die Ludwigshafener begrüßte der Redner die Oggersheimer, die den Ocker für den Wein lieſerten, damit er eine recht ſchöne gelbe Farbe erhalte. Da die Frankfurter immer etwa extraes haben müßten, habe ſich der Elferrat in Oberkellner verwan⸗ delt.(Die Herren waren im Smoking erſchienen.) Die ver⸗ wandtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Mannheim und Frank⸗ furt ſeien ſehr völkiſch. Die Frankfurter hätten ſich in Mann⸗ heim im Jungbuſch und die Mannheimer in Frankfurt auf der Zeil angeſiedelt. Das Ahoi! auf den Karneval 1927 und die Damen, mit dem Präſident Bieber ſeine ausgezeichnete An⸗ ſprache, neben Schulers Vortrag die beſte Büttenrede des Abends, ſchloß, fand begeiſterten Widerhall. Wir folgen nach dieſer Einleitung, die die Stimmung der Rieſenverſammlung—es waren rund 4000 Perſonen— auf das günſtigſte beeinflußte, nicht der Reihenfolge der Darbie⸗ tungen, ſondern greifen zunächſt das Glanzſtück des Abends, die Einverleibung von Seckene heraus, ein gar köſtliches Faſtnachtsſpiel, vom Präſidenten Bieber, dem Verfaſſer, mit ſeinem unnachahmlichen Mutter⸗ witz durchtränkt. Die Einleitung des Scherzes, mit dem der Abend eigentlich hätte abſchließen müſſen, war ein ſehr be⸗ luſtigendes Dreigeſpräch zwiſchen dem Seckener Generalorts⸗ diener Dr. honoris Kaufhaus, einem Mannheimer Ratsdiener und der„Liſſell vum Kaffee Wellblech am Marktplatz“, die als Engel mit lang herabwallendem Haar und aufgeſpanntem Regenſchirm erſchien. Die Einverleibung nahm die Mann⸗ heimia(Eliſe Delank) vor, die zunächſt die Vertreterinnen der Vororte zitierte. Die ſtiefmütterliche Behandlung, die den Vororten oft zuteil wird, wurde trefflich durch die Art charak⸗ teriſiert, in der Mannheimia mit den behäbigen Weiblichkeiten umſprang. Ein Glück, daß die Seckener erſt nachher mit Miſt⸗ gabel, Dreſchflegel und Rechen bewaffnet durch den Mittelgang aufs Podium zogen. Zu der feſtesfrohen Schar geſellte ſich eine Deputation des Seckenheimer Bürgerausſchuſſes in feier⸗ lichem Schwarz und Zylinder. Den Rock hatten ſie überm Arm hängen, um zu dokumentieren, wie„ausgezogen“ ſie ſi fühlten. Die Einverleibungsbedingungen, die„Mannheimia 175 Verleſung brachte, waren geſpickt mit witzigen Einfällen. or der Einverleibung dürft Ihr, ſo dekretierte Frau Mann⸗ heimia u.., Seckenheimeriſch reden, nachher überhaupt nichts mehr. Der Seckenheimer Chor ſingt„O du lieber Auguſtin, Alles iſt hin!“, die Vertreterinnen der Vororte(Flora⸗ Quartett) ſtimmen an„Mannheimia wunderhold, du ſchönſte Stadt am Rhein“ und zum Schluß dreht ſich alles nach den Klängen eines flotten Walzers. Vizepräſident Schuler dankte allen Mitwirkenden— wir nennen noch Fegbeutel, Baſtian, Vogt, Deck und Gehrig— und überreichte Präſident Bieber den wohlverdienten Lorbeerkranz mit Schleife in den Feueriofarben. Als der den Wunſch ausſprach, daß Bieber, dem Feuerio noch recht lange erhalten bleiben möge, weckte er ſtürmiſchen Widerhall. Die Dankſagung der Gaſt⸗Elferräte war wieder einer der Höhepunkte des Abends. Die Stutt⸗ garter, die immer die originellſten ſind, überreichten diesmal als Gaſtgeſchenk etwas Weibliches zum Anbeißen. Der neue Präſident der Möbler ſtellte dabei ſeinen Vorgänger in der neuen Rolle des Ehrenpräſidenten vor. Recht humorvoll zog ſich auch der Präſident der Frankfurter aus der Affäre. Mit der Stadtverwaltung ſcheint man in Frankfurt noch weniger als in Mannheim zufrieden zu ſein. Die diesbezüglichen Bemerkungen ließen wenigſtens an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Sämtliche Anſprachen der Präſidenten gipfel⸗ ten in dem Austauſch des Hausordens. Die Büttenreden enthielten wieder eine Fülle lokaler Anſpielungen. Als Eis⸗ brecher kletterte Narr Eichele in der Maske eines Neckar⸗ ſchleimers in die Bütte, deren Hintergrund eine runde Strahlenſcheibe mit dem Bild des Waſſerturmes bildete. Den Vogel ſchoß wieder Vizepräſident Schuler als Raſierer vom Meßplatz ab. Es war ein zwerchfellerſchütterndes Sammelſurium aus den Erlebniſſen der Raſierſtube, in der ſelbſtverſtändlich die Radioeinrichtung nicht fehlt. Nicht weni⸗ ger als ſieben Röhren beſitzt der Apparat, der mit Blitzes⸗ ſchnelle alle Stadtneuigkeiten regiſtriert. Sehr verſchnupft hat in Metzgerkreiſen der Vortrag eines Frankfurter Herrn (Kahn), der als Frau Metzgermeiſter Schwerreich die Lacher eines Mannequin fließt ein grüner Schimmer. Auf ſilber⸗ glänzenden Abendkleidern liegt der Schein untergehender Sonne. Der Beleuchtungskünſtler trägt zu dem Erfolge der Neuheiten, der„Kreationen“ weſentlich bei. von den Manne⸗ quins, dieſen ſtummen, herablaſſend lächelnden, wiegend dahin⸗ ſchwebenden Gottheiten der Schneiderkunſt nicht zu ſprechen. Und dennoch, einige unter ihnen erbebten, als ſie zwiſchen dem aufgerafften Vorhang das Publikum erblickten. Ihre Bewegungen waren unſicher, mechaniſch. Aber ſie fanden bald ihre lächelnde Ueberlegenheit wieder. In zwei Stunden wurden zwanzig Toiletten vorgeffthrt. Die Sommermode zog au unſeren neugierigen Augen vorüber. Senſationell war ſie nicht. Feine, zarte Stofſe in ſubtilen Farbenſtufen. Nichts Schreiendes. Grau, Hellblau, Roſa, Lila. „Ausrufungszeichen auf grüner Seide“, ſagte eine Modedame hinter mir. Der kurze Rock ſiegt in faltenreichen Formen und erhält als Schmuck fein abgetönte Broderiemotive. Während die Grazien an uns vorüberziehen, werden die Namen der Mo⸗ delle in ſanftem Tonfall, mitgeteilt.„En Route!“„Fine Mouche“,„Soubrette“,„Nuit Bleue“,„Caline“,„Caviar“, „Tire⸗lire“.... Die Revue der Soireekleider geſtaltet ſich zu einem Farhenfeſte Das Publikum wird lebendig. Es klatſcht, macht ſeiner Bewunderung in Zurufen Luft und ver⸗ langt, daß beſonders erfolgreiche Schöpfungen zweimal gezeigt werden. In der erſten Reihe ſpringt eine Dame auf und um⸗ armt den Chef des Hauſes vor lauter Begeiſterung. Preiſe werden gemurmelt. Die ſchönſte Abendtoilette wird auf 20 000 Franks taxiert. Hundert Exemplare ſind nach New Nork unter⸗ wegs. Die Frankeuhauſſe benachteiligt die Pariſer Toiletten⸗ künſtler in keiner Weiſe.. Nach Beendigung der„General⸗ probe“ ein kalter Imbiß. Das Tor knarrt. Die nächtliche Vor⸗ ſtellung iſt zu Ende. 177 Seit drei Jahren iſt der Opernball der„kleinen weißen Betten“ ein Wohltätigkeitsfeſt für Kinderheime— das große Ereignis des Pariſer Karneval. Wir haben es geſtern erlebt; ein Abendblatt„Intranſigeant“, zeichnetl als Veranſtalter dieſer luſtigen Ballnacht, in der die oberſten Fünftauſend der fran⸗öſiſchen Hauptſtadt mit dem ganzen Kabinett und dem Präſidenten der Republik an der Spitze, die Räume des Opern⸗ hauſes füllten. Zeugen der prächtigen Luſtbarkeit und der Ge⸗ neroſität, mit der die Gäſte über zwei Millionen Frank den Losverkäufern in die Hände drückten, waren einige Vertreter ausländiſcher Zeitungen. Man zeigte uns den Hauptreſſer: einen niedlichen Goldblock im Werte von 500 Dollar, Geſchenk des Bankhauſes Morgan. Juwelen waren auf langen Tiſchen zwar auf ſeiner Seite hatte, aber etwas zu gepfeffert war. Offenbar iſt der pointenreiche Vortrag nicht zenſiert worden. Allgemeine Lieder, Geſang und Tanz Viel Farbe erhielt das Rieſenprogramm, das erſt nach 5 Stunden abgewickelt war, durch verſchiedene Solovorträge. Opernſänger Könker, der ſehr gut bei Stimme war, ſpen⸗ dete mehrere Lieder, die den Rhein und Wein verherrlichen. Vor allem abe! hat die Barbierarie aus dem„Barbier von Sevilla“ ſehr gefallen. Muſikdirektor Bartoſch begleitete vorzüglich am Flügel. Das Landhäußer⸗Quartett ſang im Bauernkoſtüm Pfälzer Lieder mit großer Bravour, Fritz Weinreich, unſer aktuellſter Lokalhumoriſt, ſelbſt⸗ verfaßte Kuplets, u. a. ein Potpourri vom Prinzen Domela, Emil Vogt die zugkräftigſten Verſe über die Diebſtahls⸗ chronik und den Shimmy, während Fritz Fegbeutel als Schieberfranzl und in einer Dialektſache ungemein grotesk war. Der Tanz wurde auf das Würdigſte repräſentiert durch Frl. Elſe Seufert und Herrn Argo vom Nationaltheater, die nach einem Wiener Walzer leichtbeſchwingt und graziös tanzten, ſowie durch die Karlsruher Schule Merten 85 die in dem Solotanz einer Dame(Karneval) und in niedlichen Kindertänzen ihr hohes Können zeigte. Die allgemeinen Lieder, die mit und ohne Schunkeln geſungen wurden, waren wieder wahre Kabinettſtücke Pfälzer Humors. Als Verfaſſer hatten die Herren Brenner, Th. Schuler und Auguſt Fürſt⸗Mainz unterzeichnet. Auch die Kapelle Heiſig aus Karlsruhe wurde ihrer Aufgabe ſehr gerecht. Punkt 11,11 Uhr ſchloß Bieber, der auch die Preſſe bei der Dekorierung niet vergaß, die Sitzung mit einem kräftigen Ahoi! auf den Mann⸗ heimer Karneval 1927. Wir möchten den Bericht nicht ſchließen, ohne Präſident Bieber und den übrigen Elferratsmitgliedern unſere wärmſte Anerkennung für die Vorbereitung, das Arrange⸗ ment und die Durchführung der in jeder Beziehung glänzend verlaufenen Sitzung unſere wärmſte Anerkennung ausge⸗ ſprochen zu haben. Der„Feuerio“ darf mit berechtigtem Stolz ausrufen: Im Karneval Mannem vorne! Sch. Kommunale Chronik Neckarhauſen, 12. Febr. Aus der füngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Die Luſtbarkeitsſteuer wird neu geregelt.— Die überſchotterten Ortsſtraßen ſollen mit der Kreiswalze überfahren werden.— Die ſäumigen Mie⸗ ter von Gemeindewohnungen ſollen mit aller Strenge betrie⸗ ben werden.— Ein Autrag auf Armenunterſtützung wird ab⸗ gelehnt, da die Antragſtellerin als Invalidenrentnerin vom Bezirksamt zu betreuen iſt.— Abgelehnt wird die beantragte Erhöhung des Futtergeldes für Farren und Eber.— Auf den 19 ſollen weitere 20 junge Zwetſchgenbäumchen geſetzt werden. L. Oftersheim, 11. Febr. Die letzte Bürgerausſchuß⸗ ſitzung hatte folgende 4 Punkte auf der Tagesordnung: 1. Verkauf zweier gemeindeeigener Bauplätze zum Preiſe von 2950 RM., 2. die Ablöſung einer 10prozentigen Kapitalauf⸗ nahme in Höhe von 50 000 RM. bei der Badiſchen Girozentrale Mannheim durch eine neue Kapitalaufnahme aus den Mitteln der 7prozentigen Kommunalgoldanleihe 1926 zum Auszah⸗ lungskurs von 90,25 Mark, 3. durch die Erhöhung der Anleihe⸗ ſchuld Umwandlung der obigen Summe in 56000 RM. und 4. Ablöſung einer 9prozeutigen Kapitalanleihe zu Kanaliſa⸗ tionszwecken bei der Badiſchen Girozentrale Mannheim durch ein neues, gleich hohes Anlehen bei dieſer Stelle. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Raſtatt genehmigte die Auf⸗ nahme eines 1,5 Millionenkredits zu 6,4 Proz., der zum Kran⸗ kenhausumbau und für den Bau von Kleinwohnungen Ver⸗ wendung finden ſoll. Die Feſthallenfrage in Lahr, die ſchon viele Jahre die Gemüter beſchäftigte und deren Löſung ſich kaum länger verſchieben ließ, kommt nun in Fluß. Der Stadtrat hat dem Anerbieten der Brauerei Riegel im Prinzip zugeſtimmt, wo⸗ nach dieſe den ihr gehörigen Gaſthof„Rappen“ zu einer Stadt⸗ halle ausbaut und von der Stadt Lahr einen verzinslichen Baukoſtenzuſchuß von 130 000 Mark erhält. Nun hat noch der Bürgerausſchuß das Wort. Die Verſorgung der Stadt Meersburg mit Gas durch eine Fernleitung von Friedrichshafen aus rückt immer mehr in den Bereich der Tatſachen. Man beginnt ſchon mit den Vor⸗ arbeiten für die Herſtellung des Ortsnetzes der Gasleitung. zu ſehen. Jeder ſollte was gewinnen. Die Gewinnliſten ſchweigen ſich leider darüber aus. Da aber die reichen Ameri⸗ kaner nicht auf den Ball gingen, um Tombolagewinne zu machen, ſo braucht über die Enttäuſchungen der generöſen Spender nicht geſprochen zu werden. Ungeheuer wirkten die mobiliſierten„Kronjuwelen“ der Dollarprinzeſſinnen. Neben dem Tiſche des Herrn und der Frau Poincaré ſaßen ſechs amerikaniſche Bankherren mit ihren Damen. Da glitzerte es von Perlen und Edelſteinen. Auf dem weißen Tafeltuche lag, wie eine Chronfk erzählt, ein mit Diamanten überſätes Gold⸗ täſchchen, das Zar Nikolaus dereinſt der Kaiſerin von Ruß⸗ land zum Geſchenke gemacht hatte. In Moskau hatte es der Amerikaner vor einem halben Jahre gekauft. Zwanzig Jazzorcheſter löſten ſich ab. Es wurde mit Hin⸗ gebung und Unermüblichkeit getanzt. Präſident Doumergue konnte ſehen, wie langweilig die Bälle des Elyſée im Ver⸗ gleich zu dem Opernball ſind.„Gaſtounet“, wie man den Prä⸗ ſidenten gewöhnlich nennt, hatte ſichtbares Vergüngen an dem Aufmarſche der weiblichen und männlichen Vedetten der Pa⸗ riſer Variétées und Boulevardtheater. Auf einer ſilber⸗ glänzenden, in ein Lichtmeer getauchten Brücke gruppierte ſich das ſingende und tanzende Paris. Alle Lieblinge des Pub⸗ likums zeigten, was ſie können. Chevalier ſang ein ein⸗ deutiges Lied, in dem er die Damen aufforderte, mehr Kinder u bekommen. Die Spinelly, das ausgelaſſenſte Ding der ariſer Revuetheater, erfreute die Geronten des franzöſiſchen Kabinetts durch entzückende Liedchen und Gebärden bren⸗ nendſter Leidenſchaft. Chanſonniers und Tänzer überboten ſich an erfinderiſchen Leiſtungen, die ihnen den rauſchenden Beifall des Hofes der dritten Republik eintrugen. Um ein Uhr begann das Feſt. Als die Untergrundbahn auf dem Opernplatze— gegen ſechs— den Betrieb wieder aufnahm, raſſelten die Jazzorcheſter noch unermüdlich im Hauſe. Die Midinetten ſahen übernächtige Herren und Damen um halb⸗ neun Uhr früh auf der Rampe. Der Regen klatſchte er⸗ barmungslos. Dem Ball der„kleinen Betten“ folgt in der tradittonellen Reihenfolge der„Ball der großen Schneider“ und der „Künſtlerball“. In den geräumigen Theatern werden in dieſem Jahre Maskenbälle ſtattfinden. Ste werden ren⸗ tabler ſein als Neuaufführungen. Die Tanzfreude der Angel⸗ 155 macht der Pariſer Karnepal zu einem ergiebigen Ge⸗ äft. — * 4. Seite. Nr. 74 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) Monkag, den 14. Jebruar 1927 Staͤoͤtiſche Nachrichten Veſichtigung des Poſtamts 2 Durch das freundliche Entgegenkommen des Ober⸗Poſt⸗ dirertors Stoehr war es dieſer Tage einer großen Anzahl Srubierenden des von Profeſſor Dr. Altmann geleiteten volkswirtſchaftlichen Seminars der Handelshochſchule Mann⸗ heim geſtattet, eine Beſichtigung des Bahnvoſtamte⸗ zu unternehmen. Ober⸗Poſtdirektor Stoehr hieß die ſehr zahl⸗ reich erſchienenen Studierenden in ſeinem Amtszimmer will⸗ kommen und erläuterte in einem kurzen einleitenden Vortrag Betrieb und Organiſation der Poſt im allgemeinen, die Zuſam⸗ menhänge zwiſchen Poſt und Wirtſchaft und insbeſondere den Betrieb des Bahnpoſtamtes, das ſich zur Zeit gerade in einem Umbau befindet, der es nach Vollendung mit vielen techniſchen Neuerungen verſehen wird. Die Hauptaufgabe des Bahnpoſtamtes iſt die Erledigung der von Mannheim aus⸗ gehenden Poſt, während die Poſtzuſtellung das Poſtamt 1 zum großen Teil erledigt. Alsdann wurde unter Führung des Ober⸗Poſtdirektors Stoehr, des Poſtamtmannes Kuchenbeiſer und des Poſtaſſeſſors Jung, die ſich für die Führung erfreulicherweiſe zur Verfügung geſtellt hatten, ein Rundgang durch das Poſt⸗ amt angetreten. Im Hof iſt der große Fuhrpark unter⸗ gebracht, wobei die Poſt eine eigene Ladeſtation für ihre elektriſch betriebenen Poſtautos beſitzt. An Hand von Lage⸗ plänen und der überſichtlich aufgezeichneten Skizzen wurde dei Poſtbetrieb demonſtriert. Das Kellergeſchoß enthält neben den üblichen Kellerräumen(Kohlen, Waſchküche, Maſchinenraum, Bädern, Werkſtätten uſw.) die ſogenannte Durchgangs⸗ packkammer, von der ein Tunnel unter der Friedrichs⸗ felderſtraße hinweg zu den Bahnſteigen auf dem Hauptbahnhof führt, von wo aus die Bahnpoſten beſorgt werden. Im Keller wird alſo die Paketbeförderung bewerkſtelligt. Die Pakete ge⸗ langen in die Durchgangs⸗Packkammer auf Rutſchbahnen von der Paketannahme und von den Kelleröffnungen, wo die Poſt⸗ autos an einer Rampe ihren Inhalt an Paketen entleeren. Im Erdgeſchoß befindet ſich die ſogenannte Ortspackkammer, in der die Pakete für den Verſand und die Zuſtellung vor⸗ bereitet werden, die Poſt⸗Zollſtelle und die dem Publi⸗ kumsverkehr dienende Schalterhalle. Im Obergeſchoß iſt neben Verwaltungsſtellen(Kontrolle, Kaſſen u..) die Zeitungsſtelle und vor allem der große Raum für die Briefabfertigung. Auf großen Holzgeſtellen wird die Vor⸗, Grob⸗ und Feinſortierung nach den Hauptbeſtimmungs⸗ orten vorgenommen, außerdem zuerſt die Abſtempelung, wobei auch hier der maſchinelle Betrieb ſich immer mehr durchzuſetzen beginnt, und ſchließlich die Verſackung der ausgehen⸗ den Poſt. In den großen plombierten Poſtſäcken wird die Poſt in kleinen Wagen unterirdiſch auf die Bahnſteige geführt. Dieſe Säcke werden von Zeit zu Zeit in einem mechaniſchen Beutelſchüttelwerk im Keller gereinigt. Aus den ſehr intereſſanten Erläuterungen und vor allen Dingen auch aus der Darſtellung der Betriebs⸗ und Dienſt⸗ vorſchriften ging hervor, daß man oft, wenn man nur den Schalter von außen kennt, geneigt iſt, den Beamten gegenüber ungeduldig zu werden, bisweilen ihre verantwortungsvolle und vielſeitige Tätigkeit nicht genug würdigt. Dieſe Erkennt⸗ nis zu fördern, mag als weſentlicher Erfolg der Beſichtigung feſtgeſtellt werden, für deren Durchführung die Studierenden den Herren vom Bahnpoſtamt, insbeſondere Ober⸗Poſtdirektor Stoehr, beſonderen Dank ſchulden. Man muß ſich im übri⸗ gen klar ſein, daß die Rationaliſierung des Betriebes, die zur Zeit im Gange iſt, teils aus Geldgründen, teils im Hinblick darauf, daß eine Mechaniſterung die Arbeitsloſigkeit fördern müßte, nicht reſtlos durchgeführt werden kann. Erwähnt muß auch werden, daß der Reichspoſtminiſter an die deutſchen Hoch⸗ ſchulen herangetreten iſt und iſnen jede Förderung auf dem Gebiete der Wiſſenſchaft des Poſtweſens zugeſagt hat, um etwaige Arbeiten praktiſch ausarbeiten zu können. stud. Hens DIlling. * Das Wettſchwimmen durch den San Pedro⸗Kanal(Rali⸗ fornien) hat ſ. Zt. auch in Deutſchland großes Intereſſe er⸗ kregt. Die„Neue Mannh. Ztg.“ hat in Nr. 53 vom 2. Febr. einen Originalbericht darüber veröffentlicht. Eine an⸗ ſchauliche Ergänzung dazu bildet eine Reihe der„Newyork Times“ entnommenen Bilder aus allen Phaſen des Wett⸗ ſchwimmens, die von heute ab in unſerer Geſchäftsſtelle am Markt im Baſſermannhaus(RI) ausgeſtellt ſind. * Von der Handels⸗Hochſchule Mannheim. Profeſſor Dr. Ernſt Schuſter an der Univerſität Tübingen hat den an ihn ergangenen Ruf an die Handels⸗Hochſchule Mannheim als Nachfolger des verſtorbenen Profeſſors Dr. Martin Behrend angenommen. Profeſſor Schuſter ſteht im 34. Lebensjahr; er 25 ſich 1921 an der Univerſität Kiel als Privatdozent abilitiert, nachdem er längere Zeit an dem Weltwirtſchafts⸗ inſtitut in Kiel als Direktorialaſſiſtent gewirkt hatte. 1922 erhielt er einen Lehrauftrag an der Univerſität Münſter, 1923 erfolgte ſeine Berufung nach Tübingen als Extra⸗ ordinarius. Schuſter hat ſich durch mehrere Schriften als Fachmann für Wirtſchaftspolitik hervorgetan. Es ſind u. a. von ihm veröffentlicht worden eine große Abhandlung über den Wirtſchaftskrieg mit England; Studien über Einkommen und Volkseinkommen; über Wohlſtandsindex und Finanz⸗ reform. Daneben hat er ſich auch mit theoretiſchen Fragen der Wirtſchaftswiſſenſchaft befaßt.„ * Verbrüht. Am Samstag vormittag erlitt in einer Küche der Stabsbaracken im ehemaligen Gefangenenlager ein 4 Jahre altes Kind Brandwunden am linken Untetſchenkel, ſodaß es im Allgemeinen Krankenhaus untergebracht werden mußte. Es hatte in einem unbewachten Augenblick einen auf dem Herd ſtehenden Topf mit heißer Suppe berührt. Der Topf kippte um und der Inhalt ergoß ſich über das Kind. * Schwerer Sturz vom Wagen. Auf der Caſterfelderſtraße fiel am Samstag abend ein 26 Jahre alter Fuhrmann von ſei⸗ nem mit zwei Pferden beſpannten Fuhrwerk vom Wagen und brach den rechten Oberſchenkel. Der Verunglückte mußte in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. * Folgenſchwerer Schülerſtreit. Beim Streit mit einem Kameraden fiel am Samstag mittag ein 12 Jahre alter Volks⸗ ſchüler vor den K 1⸗Anlagen ſo unglücklich zu Boden, daß er den linken Unterſchenkel brach. Der Verunglückte wurde in das Allgemeine Krankenhaus verbracht. * Zuſammenſtoß. Am Samstag nachmittag ſtießen Ecke Waldhof⸗ und Karl⸗Benzſtraße ein Großkraftradfahrer und ein Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei nur Sachſchaden entſtand. * Raubverſuch. Am 7. Februar nachmittags 3˙% Uhr, wurde, wie mitgeteilt, eine Frau auf der Straße Schwetzingen⸗ Ketſch von einem vermutlichen Handwerksburſchen angefallen und unter Anwendung von Gewalt verſucht, ihr ein Ein⸗ kaufsnetz mit Inhalt zu entreißen. Der Täter wird be⸗ ſchrieben: 18—20 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, unterſetzt, vom blaßem Ausſehen; trug grauen Kittel, abgetragene Hoſe mit verwiſchten Karos. Wadenſtrümpfe, am oberen Band hellblaue und weiße Streifen. * Fundunterſchlagung. Eine braune Lederbrieftaſche mit einem Kleeblatt an der rechten Ecke, enthaltend 230 Mark Bargeld und einen Perſonenausweis, auf den Namen „Kößhnen“ lautend, wurde von der Hafenſtraßſe bis zum Müh⸗ lauhafen verloren. Der„ehrliche Finder“ hat ſich noch nicht gemeldet. * * Todesfall. Im hohen Alter von 80 Jahren ſtarb in Heitersheim Schweſter Ignatia. Aus ihrem ſegens⸗ reichen, dem Wohle der Mitmenſchen gewidmeten Leben iſt zu berichten, daß ſie mit 20 Jahren den Schleier im Mutterhaus der barmherzigen Schweſtern vom hl. Vinzenz in Straßburg nahm. Als ſie nach dem deutſchfranzöſiſchen Kriege mit Aus⸗ — auf den Schlachtfeldern und in den Lazaretten delte ſte mit Aufopferung die Verwundeten— zurückkam, iedelte ſie nach Freiburg in das Mutterhaus der harmher⸗ zigen Schweſtern über. In Mannheim wirkte ſie als Oberin im katholiſchen Geſellenhaus. Von hier ſiedelte die Verſtor⸗ bene nach Möhringen in das ſtädtiſche Krankenhaus über. Mehrere Jahre leitete ſie das große Kreisſpital und Pfründ⸗ nerhaus in Geiſingen und das ſtädtiſche Krankenhaus in Offenburg. Ihren Lebensabend verbrachte ſie in Heitersheim. * Seinen 70. Geburtstag feiert am morgigen Dienstag Reichsbahnamtmann a. D. Hermann Brünner. Als ehe⸗ maliger Vorſtand verſchiedener Dienſtſtellen in Mannheim— vor ſeiner Zurruheſetzung war Herr Brünner Vorſtand des Stationsamts Mannheim Induſtriehafen— ſteht er infolge ſeines liebenswürdigen Charakters und ſeiner reichen Fach⸗ kenntniſſe bei ſeinen engeren Berufskollegen als auch bet weiten Kreiſen der Mannheimer Geſchäftswelt in hohem Anſehen. Möge Herrn Brünner ſeine körperliche und geiſtige Friſche, die er ſich bis in ſein hohes Alter zu bewahren ge⸗ wußt hat, noch recht lange erhalten bleiben. * Anszeichnung. Die hieſige Firma Adolf Chriſten, Laden⸗ und Schaufenſtereinrichtungen, wurde auf der Aus⸗ ſtellung für Kochkunſt und Metzgergewerbe in Ludwigshafen a. Rh. mit der ſſlbernen Medaille ausgezeichnet. Veranſtaltungen Theaternachricht. In der heutigen Aufführung von ⸗Aida“ mit Roſe Pauly⸗Dreeſen in der Titelrolle fingt anſtelle von Tino Pattiera, der ſeine Gaſtſpiele infolge Heiſerkeit abſagen mußte, Heinrich Kuppinger vom Staats⸗ theater in Wiesbaden den„Radames“. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Erich Orthmann für den erkrankten Richard Lert übernommen. Der Himmel im Februar Die Sonne betritt am 19. das Zeichen der Fiſche und ſteigt im Laufe dieſes Monats ſo ſchnell in ihrer Mittags⸗ höhe empor, daß der Sonnenuntergang ſich von 44 bis 5½ Uhr verſpätet. Wenn auch die Witterungsverhältniſſe im all⸗ gemeinen noch nicht beſonders günſtig werden dürften, ſo macht ich in dieſem Monat doch ſchon die erſte Hoffnung auf den orfrühling bemerkbar. Vollſtändige Dunkelheit für unſere Beobachtungen tritt anfangs um 6% und Ende Februar um 74 ein. Der läßt uns jetzt nur noch in den frühen Abendſtunden die prachtvollen Winterſternbilder Orion, Großer Hund und Stier bewundern, während im Bereich un⸗ ſerer Karte auch ſchon die weniger bemerkenswerten Bilder Einhorn und Krebs auftreten. Das letztgenannte Sternbild befindet ſich im linken oberen Abſchnitt des Kärtchens, wo der Mond am 14. und 15. Februar ſteht, und bringt uns recht deutlich das 117 Vorrücken der Nachtgleichen zum Bewußtſein. Das Sternbild des Krebſes liegt danach ſchon jenſeits des Mond Punktes der ſcheinbaren Bahn von Sonne un ond, der Ekliptik. Wir ſtellen feſt, daß jetzt ſchon das Bild der Zwillinge den höchſten Punkt des Tiexkreiſes bezeichnet. Es liegt alſo mit anderen Worten das Zeichen des Krebſes gegenwärtig im Sternbilde der Zwillinge, ein Umſtand, der leider unbeachtet bleibt und viel Verwirrung ſtiſtet. Es iſt recht lohnend, den Lauf der Milchſtraße, der zunächſt im Einhorn ſchwach betont iſt, weiterhin über den Fuhrmann nach Norden zu verfolgen, wo er allmählich immer pielgeſtal⸗ tiger wird. Ein kleines Fernrohr findet in dem Himmels⸗ abſchnitt unſeres Kärtchens manches dankbare Beobachtungs⸗ objekt. Wir ſtellen zunächſt unterhalb des Gürtels des Orion eine dem unbewaffneten Auge verſchwommen erſcheinende Stelle ein und erkennen durch das Teleſkop, daß wir es hier mit einem gewaltigen Gasnebel zu tun haben. Ein anderes Nebelwölkchen in der Mitte des Krebſes löſt ſich dagegen ſchon im er in einen weitzerſtreuten Sternhaufen auf. Der Krebs enthält 1775 lohnende Doppelſterne. Im Nachbarbild der Zwillinge iſt Kaſtor(der obere der beiden hellen öſtlichen Sterne) im Fernrohr allerdings noch intereſſanter. Noch auffälliger als Merkur, über deſſen ungewöhnliche Sichtbarkeit in dieſem Monat wir in einem beſonderen Artikel berichteten, 1 zunächſt die Venus, die gegen Ende um%˙ untergeht. Jupiter verſchwindet allmählich in der Dämme⸗ rung, während Venus immer weiter hervorkommt. Unſer Intereſſe an Mars, der ſchon verhältnismäßig lichtſchwach geworden iſt, geht zurück. Im Oſten erhebt ſich Saturn in den Sternbildern Skorpion und Schlangenträger, der Ende des Monats ſchon um 1½% Uhr früh aufgeht. on. Aus dem Lande +. Seckenheim, 14. Febr. Im Alter von über 73 Jahren verſchied am Freitag früh die in weiten Kreiſen bekannte ehe⸗ malige Kronenwirtin, Frau S Ihre Beſtattung erfolgte 91 7 55 nachmittag unter großer Beteiligung der Gemeinde. it ihr iſt eine echte, vorbildliche Mutter, eine Frau von edler Geſinnung und eine gütige Helferin ins Grab geſunken. Die gaſtlichen Pforten der„Krone“ ſind zwar ſchon viele Jahre ge⸗ ſchloſſen, aber die Erinnerung an dieſe liebenswürdige, tüchtige Frau wird in den Herzen Vieler weiterleben. Heidelberg, 14. Febr. Hier wurde ein von verſchiedenen Behörden wegen Heirats⸗ und Scheckbetrügereien und wegen Wechſelfälſchungen und Unterſchlagungen geſuchter verheirateter Kaufmann von Mainz feſtgenommen, der jeweils unter anderem Namen aufgetreten iſt. Der Schwindler hatte ſich in einem hieſigen Hotel einlogiert. Die aufgrund einer von Baden⸗Baden eingegangenen An⸗ zeige angeſtellten Ermittelungen führten zur Feſtnahme des Mannes. der ſich Fritz Meiſel nannte. Als die Paltzet ihm lt. „Heidelb. Tagebl.“ auf den Kopf zuſagte, daß der Name falſch ſei, nannte er ſich Theodor Geyer, unter welchem Namen er bereits in einem Steckbrief als Betrüger geſucht wurde⸗ Mittlerweile kam auch von Karlsruhe ein Polizeifunk⸗ ſpruch, der nach dieſem Schwindler wegen Scheckbetrugs, Hei⸗ ratsſchwindels und Unterſchlagungen fahndete. Von Offen⸗ burg wurde der Gauner ebenfalls wegen Wechſelfälſchungen und Scheckſchwindeleien geſucht. Außer den oben angegegeben Namen iſt er auch unter den Namen Heinrich Groll und Kax Klosmann aufgetreten.—(Wir geben obige Nachricht mit Quellenangabe wieder, da polizeioffiziell bis Montag mittag keinerlei Bericht über den Fall an die Preſſe gegeben worden iſt. Die Schriftl.) ‚ X SHeidelberg, 14. Febr. Der Apparat der Königs ſtuhl⸗Sternwarte verzeichnete heute morgen ein ziem⸗ lich ſtarkes Erdbeben mit einer Herdentfernung von 10 Kilometer. Die erſten Wellen kamen.45,35 Uhr, die langen Wellen 4,48,34 Uhr, das Maximum fiel auf 4,49,4 Uhr. Die Bewegung erloſch 5,05 Uhr. sch. Hockenheim, 12. Febr. Im„Stadtparkſaale“ hielt der Turnerbund Hockenheim ſeine Abendunterhaltung ab, die ſi eines außerordentlichen großen Beſuches zu erfreuen hatte. Nach der Anſprache des 1. Vorſitzenden Jakob Fiſcher und einem Prolog wickelte ſich das Programm in bunter Folge ab. Außer zwei Theaterſtücken wurden zahlreiche turneriſche Uebungen vorgeführt(Kürturnen am Reck, Pferd und Barren, Keulenſchwingen, Freiübungen, Stabwinden und Marmor⸗ gruppen), die aufs Neue das Können des Vereins offenbarten, das in erſter Liniz der unermüdlichen Arbeit der beiden Turn⸗ warte Friedrich Weiß und Ludwig Erb zu verdanken if Mit einem Ball fand die Veranſtaltung ihr Ende.— Der hieſige Männergeſangverein„Sängerbund“ veranſtaltete im „Babdiſchen Hof“ einen Familienabend mit geſanglichen und theatraliſchen Darbietungen. Die Leitung lag in den Händen des Vereinsdirigenten, Muſikdirektor Frand Beierle⸗Mannheim; außerdem wirkte die Vereinskapelle unter Leitung des Herrn Finkberg⸗Reilingen mit.— hieſige Männergeſangverein„Liedertafel“ brachte ſeinem Ehrenvorſitzenden Johannes Keller aus Anlaß ſeines 8 Geburtstages ein Ständchen. * Weingarten bei Durlach, 11. Febr. Am Donnerstag mittag ſcheute hier das Pferd des Wilhelm Jung vor einem Auto, ging mit dem Wagen durch, der dann an einem Schotterhaufen umſchlug. Jung wurde aus dem Wagen ge⸗ ſchleudert und geriet unter dieſen, wodurch ihm das Geni abgedrückt wurde und der Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglückte war jung verheiratet. * Lahr, 11. Febr. Auf dem Wege zu einer Beerdigung ex⸗ litt am Donnerstag nachmittag der Profeſſor am hieſigen Gym⸗ naſium, Bernhard Schuettelm, einen 55 erzſchlag, der ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Prof. Schuettelm er⸗ reichte nur ein Alter von 46 Jahren. * Unterharmersbach bei Offenburg, 11. Febr. Der 28jäh⸗ rige ledige Maſchinenführer Auguſt Riſt von hier, reiſte am 7. Oktober letzten Jahres nach Hamburg, um in einer Metall⸗ fabrik in Chicago eine Stelle anzutreten. Zuvor ſtand er mit einer Hamburger Perſönlichkeit im Briefperkehr, die ihm angeblich die Schiffskarte für 800 Mark beſorgte. Ferner ſandte er ſein Gepäck mit 6,5 Ztr. Ausſteuer an dieſe voran. Auch mußte er eine größere Waffe aus einer Fabrik 95 ſchaffen. Ueberdies nahm er 3500 Mark Bargeld mit. Da ſei ſeiner Abreiſe jede Nachricht von ihm ausblieb, wurde na ihm gefahndet und feſtgeſtellt, daß er in Hamburg ſelbſt ſein Gepäck abgeholt hat. Der Name des Hamburger iſt den—— gehörigen nicht bekannt. Er ſcheint deſſen Opfer in ſeine großen Vertrauensſeligkeit geworden zu ſein. * Triberg. 12. Febr. Nach einem Bericht von maßgebender Seite verlaufen die hieſigen Grippeerkrankungen faſt durchweg in leichter Form. Bei der Ortskrankenkaſſe Triberg beträg die Zahl der an Grippe erkrankten Perſonen 233, das bedeute. 5,5 Prozent der Mitglieder. Die in norddeutſchen Zeitungez verbreiteten Berichet über ein neues angebliches ſchlimme Aufflammen der Grippe im Süden ſind vollkommen unrichter vielmehr iſt die Zahl der Erkrankungen im Gebirge mit 115 reinen trockenen Luft und dem Schneereichtum erheblich gerin ger als im Tiefland. 7 Furtwangen, 12. Febr. Der bei dem Brand des Kra uf kenhauſes entſtandene Schaden iſt auf etwa 80 000 Mar anzunehmen. Verſicherungsſumme für das Gebäude iſt 165 Aus der Pfalz 2: Ludwigshafen, 14. Febr. Am Samstag vormittag 2 übte ein 19 Jahre alter Koch von Heidelberg da ücke Selbſttötungsverſuch, daß er von der Rheinbr 5 (Nannheimer Seite) in den Rhein ſprang. Er wurde hie⸗ Schiffern wieder aus dem Waſſer gezogen und auf die d ſige Polizeihauptwache gebracht. eine * Kgiſerslautern, 12. Febhr. Geſtern abend ließ ſich eig, gewiſſe Lndia Fiſcher von dem um 6331 Uhr von Lompeken. mühle nach Kaiferslantern abgehenden Zugeüberfah Die Lebensmüd war ſofort tot. Der Grund zum Se n iſt noch unbekannt.— Geſtern abend er ſchoß ſich in Alſen 1r vor der Wirtſchaft Daub der 29 Jaßre alte ledige Ebe von hier. Das Motiv zur Tat iſt unbekannt. Nachbargebiete a Lampertheim, 13. Febr. Geſtern nachmittag entſt 1 einer Waldabteilung der ſtaatlichen Förſterei Wilöbahn 1 Waldbrand, dem etwa 2 Morgen junger Beſtand 8 Opfer fielen. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. den sw. Darmſtadt, 12. Febr. In den geſtrigen Abendſatz e 1 wurde durch die Rettungswache auf dem Heſſenſportplan fen⸗ zugereiſtes Dienſtmädchen geholt und nach dem Kra 55 haus verbracht. Das Mädchen gibt an, auf dem Wege doch Griesheim habe es eine Frau um Waſſer gebeten ſein. müſſe in der gereichten Flaſche Salzſäure geweſen die Das Mädchen iſt innerlich und auch an der Zunge durte zeß, Säure ſchwer verbrannt. Man fand es vor zeinen in den Sand eingekrallt am Boden. Anſche handelt es ſich um einen Selbſtmordverſuch. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim Gerichtliche Beſtrafung wegen falſcher An den Tod des Rennfahrers Werle von 7 einer Benz Mannheim, der im Sommer vorfgen Jahres bei epar, Prüfungsfahrt in Rußland an Vergiftung geſtorben fahrer knüpften ſich in Mannheim Gerüchte, wonach der ve r⸗ Kiſſel, ein Freund Werles, dieſen in Roſtow a. über giftet haben ſoll. Kiſſel ſtrengte Beleidigungsklage 115 vor⸗ die wir in den letzten Tagen ausführlich berichteten. He ichtsrat mittag 10 Uhr wurde vom Vorſitzenden, Amtsgenſes zu Strübel das Urteil gefällt, wonach die Wilwe Werbenler einem Monat. und der Bruder Werles, der Srurteilt Albert Werle, zu ſechs Wochen Gefängnis Aholtenen wurde. Dem in der Donnerstag⸗Mittagsausgabe 1 5 m⸗ Bericht über die Verhandlung vor dem Schöffengericht nwalt⸗ beim tragen wir ergänzend nach, daß eingehende ſtaatsa. ſchaftliche Erßebungen über den Tod des Werle. bei hen achten ruſſiſcher und deutſcher Aerzte vorlagen bezw. e üir⸗ wurden, zu dem Ergebnis führten, daß Werle eines naeh. lichen Todes geſtorben iſt. + —. — — irde⸗ unk⸗ Hei⸗ en⸗ igen eben Tarl mit ttag den 8 1000 gen Die der ſich itte. olge ſche ren, ior⸗ ten, rn⸗ hen tet ig⸗ er n⸗ ⸗ 0⁰0 Montag, den 14. Februar 1927 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 74 Sportliche Rundſchau Das internationale Fechtturnier in Wien Caſmirs Triumph im Florettſechten. 5 Nach Erledigung der Säbelkonkurrenz wurde am Freitag abend noch der entſcheidende Kampf zwiſchen den drei nach iegen gleichen Erſten im Florettſechten ausgetragen. Dieſer in ſcheidungskampf war für den Frankſurter Erwin Caſmir in voller Erfolg. Das erſte Treffen beſtritten die beiden Italiener Carniel und Marzi. Dem jungen Marzi gelang 8, den italieniſchen Meiſter knapp mit:4 zu beſiegen. Im zweiten Treffen trat Caſmir gegen Carniel an. Carniel fand ich beſſer ein und führte bereits mit:0, als der deutſche eiſter mit ſeinem unbeugſamen Siegeswillen den Ausgleich erzwang und ſchließlich noch den Siegestreffer anbringen diante. Damit hatte Carniel bereits zwei Niederlagen und Le Entſcheidung lag zwiſchen Caſmir und Marzi im dritten füheſen; Hier hatte Caſmir gleich das Heft in der Hand, ührte bald mit:0 und gewann ſchließlich 521. Das End⸗ 1bnts des Florettfechtens ſtellte ſich damit wie folgt: N TCaſmir 9 Siege; 2. Marzi 8 Siege; 3. Carniel 7 Siege. uſchließend betätigten ſich die ſämtlichen Teilnebmer noch in chaukämpfen. ſo auch Caſmir, der gegen den Franzoſen audin wieder brillierte. Die Offenbacherin Frl. Mayer focht gegen die Wienerin Frl. Friedmann. Schwimmen Schwimmklubkampf in Halberſtadt Hellas Magdeburg— Sport Halberſtadt 35:23. 8 In Halberſtadt gelangte am Sonntag der erſte Teil des Schwimmklubwetkkampfes zwiſchen Hellas Magdeburg und port Halberſtadt zum Austrag. Wie erwartet, gewannen die ellenen mit 35:25 Punkten. Im Rahmen der Veranſtaltung wamm Erich Rademacher die 200 Meter Bruſt in der gang ervorragenden Zeit von:48 und auch Europameiſter Mund⸗ alberſtadt zeigte im Springen ausgezeichnete Leiſtungen. er zweite Teil des Wettkampfes wird in 14 Tagen in agdeburg ausgetragen. 2 Jahnſchwimmen der D. T. in Halle 16 Zum 5. Male traten die Schwimmer der Deutſchen Turner⸗ aft in Halle zum Jahnſchwimmen zuſammen. Von 43 Dereinen nahmen 179 Schwimmer an der Veranſtaltung teil. — Auftakt bildete eine Feier im Realgymnaſium in Halle, rofeſſor Dr. Berger, der Schwimmwart Braun⸗Frank⸗ kum Erc Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden, ſowie die 15 eis⸗Turn⸗ und Schwimmwarte beiwohnten. Das Schwim⸗ Verl 8 brachte ſpannende Kämpfe und nahm einen guten Die wichtigſten Ergebniſſe: 100 Meter Bruſt: 1. Spitz, T. V. 90 Köln:22,2. Streckentauchen: 1. Spitz⸗Köln 34,3. Springen: 1. Henike⸗Leipzig 61,66 Punkte. Mehrkampf: 1. Karwatt⸗Osnabrück 134,8. 100 Meter Seite: 1. Viertler, Eintracht Leipzig:16,4. 22175 mal 50 Meter Lagenſtaffel: 1. S. Sp. Cl. Osnabrück 100 Meter Freiſtil: 1. Heidtbüchel⸗Halle:10,8. 100 Meter Rücken: 1. Spitz⸗Köln:16,4. mal 50 Meter Bruſtſtaffel: 1. Osnabrück:35. Schweulſtaffel: 1. Osnabrück:26,8. 10 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Osnabrück:20,4. 27 Agſlerball.B. 77 Dresden—.S. B. Halle:1. Bresden — T. V. 46 Nürnberg 81. Voxen Breitenſträter⸗Charles uneniſchieden S Berlin, 11. Febr.(Drahtber.) Die Rieſenhalle des irortpalaſtes war am Freſtag abend recht gut beſucht; nur me den hinteren Parkettreihen waren 925 5 Lücken zu be⸗ rken. Den internationalen Kampfaben die Deltergewichte Seyfried⸗Bochum und Ralph⸗Belgien. del Neger hatte alle phyſiſchen Vorteile für 0 ſtieß aber ſchn dem Weſtdeutſchen auf Mardeſn Widerſtand. Seyfried er⸗ erholterte. Ralph in der 2. Runde ſogar ſehr ſtark. Der Neger Aestan ſich jedoch recht gut und war im weiteren Kampf⸗ muuf ſogar meiſt die treibende Kraft. In der 7. Runde elane Seyfried für kurze Zeit zu Boden. Im allgemeinen 9700 es aber keinem der beiden Kämpfer einen weſentlichen entf eil zu erzwingen und ſo befriedigte das Ergebnis„Un⸗ gwiſcheden durchaus. Sehr lephaft geſtaltete ſich das Freffen lanz den den beiden beſten Fliegerngewichtlern von Deutſch⸗ die und Frankreich, Harry Stein und André Gleizes, war delde etwas über 100 Pfund in den Ring brachten. Es dur ein techniſch ſehr ſchönes Treffen, bei dem der Franzoſe ſah chweg ein kleines Plus hatte. In der erſten Runde ſchon a 1 5 für Stein böſe aus; der Deutſche kam dann aber beſſer Rund buchte die 4. Runde ſogar klar für ſich. Von der unde ab blutete Stein aus einer Geſichtswunde ſtark, aber er hielt bis zum Schluß tapfer durch. Das Ergebnis„Un⸗ entſchieden“ überraſchte einigermaßen, da man einen knappen Punktſieg des Franzoſen erwartet hatte.— Vor dem Revanche⸗ kampf Hans Breitenſträter(160) gegen Franeis Charles⸗ Paris(189) wurde zunächſt dem' Altmeiſter Samſon⸗Körner eine Ehrung zuteil. Die B. B. D. ließ ihm einige Kränze überreichen. Das über 10 Runden(5 Unzen) führende Treffen Breitenſträter⸗Charles enttäuſchte einigermaßen. Der Kampf ging über die volle Diſtanz und endete unentſchieden, ohne daß einer der beiden Kämpfer einmal zu Boden gegangen wäre. Die erſte Runde verlief ruhig, Breitenſträter war ſehr nervös. In der 2. Runde gab es aber ſchon einen lebhaften Schlagwechſel, bei dem Breitenſträter in Front blieb. Auch in der 3. Runde brachte der Deutſche einige ſchöne Treffer an, ohne aber den Franzoſen erſchüttern zu können. Während der Deutſche durchweg mit linken Haken und Schwingern arbeitete, bevorzugte Charles die unteren Körperpartien. In der 6. Runde erlitt Breitenſträter eine Augenverletzung, die ihn in der Folge ſtark behinderte. Trotzdem kämpfte er aber energiſch weiter. Die letzten Runden brachten keine beſonderen Ereigniſſe mehr. Das Ergebnis„Untentſchieden“ war für den Franzoſen etwas ſchmeichelhaft. Fußball Phönix⸗Karlsruhe— 1903 Ludwigshafen:1(:1) Zu einem Gaſtſpiele weilte 1903 am Sonntag bei Phönix Karlsruhe und mußte ſich überraſchend hoch geſchlagen beken⸗ nen. 3000 Zuſchauer wohnten dem Spiele bei, in dem die Lud⸗ wigshafener nicht beſonders glücklich kämpften. Sie hatten enige ihrer beſten Spieler erſetzen müſſen und der verjüngte Sturm konnte die nötige Durchſchlagskraft nicht aufbringen. Im Felde waren die Gäſte aber ganz gut und lieferten den Einheimiſchen eine gleichwertige Partie. 1903 war zunächſt im Vorteile und Feſer vermochte durch einen prächtigen 25 Meter⸗Schuß die Führung herauszuholen. Ein Durchbruch nix den Ausgleich. Das 2. Tor fiel aus klarer Abſeitsſtellung durch den Linksaußen. Die 03⸗Läuferreihe ließ nun nach und bis zum Wechſel kamen die Einheimiſchen noch zum 3. Tore. Nach Wiederbeginn hatte 1903 mehr vom Spiele, der Sturm ließ aber gute Chancen unausgenutzt. Erfolgreicher war Karlsruhe, das bis zum Schluſſe noch 2 weitere Tore, darunter einen Elfmeter, erzielte. Der Schiedsrichter, ein Herr von ..B. Karlsruhe, war nicht ganz einwandfrei und erregte mit Entſcheidungen öfters das Mißfallen des Publi⸗ —80— Motorraoſport Volle Einmütigkeit im D. M. V. Die im Deutſchen Motorradſahrer⸗Verband durch den Rück⸗ tritt von vier Vorſtandsmitgliedern heraufbeſchworene Kriſe veranlaßte den Verband, am Sonntag eine Sitzung der DMW.⸗ Klubvorſtände nach Leipzig einzuberufen, die auch ſehr gut be⸗ ſucht war. Von den vierzehn Landesgruppen waren zwölf mit 162 Klubvorſtänden vertreten. Pommern und Oſtpreußen ſehlten entſchuldigt, Den Vorſitz der Sitzung führte Schirmer⸗ Hannover. Die beſtehenden Verhältniſſe im DMV. wurden ſehr eingehend beſprochen und man brachte die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß der von den vier zurückgetretenen Herren beſchrittene Weg in die Oeffentlichkeit— nicht richtig war und beſſer unterblieben wäre. Der DMV.⸗Vorſtand, der Stelle der beiden zurückgetretenen ſtellvertr. Vorſitzenden trat Frucht Hannover, an Stelle des Finanzreferenten Lindow⸗ Berlin und an Stelle des Verbandsſportleiters Meßte⸗ Hannover— bleibt bis zur Hauptverſammlung in Hamburg am Oſtertage im Amt. Im übrigen wird die Lage des Ver⸗ bandes durch folgende Reſolution, die von der Sitzung gefaßt wurde, am beſten gekennzeichnet:„Die heute in Leipsig ver⸗ ſammelten 162 Klubvorſtände des DMV. ſprechen dem amtie⸗ renden Vorſtand ihr volles Vertrauen aus. Der DMV. wird fernerhin ſeiner Tradition und ſeinen Idealen entſprechend wirken und ſeine ſportlichen Aufgaben erfüllen.“ *.** * Mannheimer Automobilklub E. V. Der Automobil⸗ und Motorradklub.V. Mannheim, die Ortsgruppe des All⸗ gemeinen Deutſchen Automobil⸗Clubs, hat in der Haupt⸗ verſammlung am 28. Januar 1927 beſchloſſen, von nun an den Titel„Mannheimer Automobilklub..“ zu tragen. Mit dieſer Namensänderung ſoll auch fernerhin dem motorſport⸗ lichen Intereſſe unſerer Heimatſtadt gedient werden, was durch Führung der Mannheimer Stadtfarben in den Klub⸗ abzeichen nach außen hin dokumentiert wird, Als Ortsgruppe des A. D..., deſſen ſportliche Machtſtellung allgemein be⸗ kannt iſt und keiner Sonderwürdigung bedarf, bietet der Mannheimer Automobilklub ſeinen Mitgliedern auch weſent⸗ liche wirtſchaftliche Vorteile. Er hat ſich auch in dieſem Jahr die Pflege des automobiliſtiſchen Geſellſchaftsſports zur Pflicht gemacht. durch die zu weit aufgerückte 03⸗Verteidigung verſchaffte Phö⸗ durch die in Berlin erweiterten Mitglieder ergänzt war— an Neues aus aller Welt — Er will auch„ſitzen“. Eine Bande von Güterdie ben die auf dem Anhalter Bahnhof arbeitete, wurde von der Uever⸗ wachungsabteilung der Eiſenbahn und der Kriminalpolizei un⸗ ſchädlich gemacht. Durch viele Diebſtähle an Hafen, Mehl, Emaille, Metallwaren und Metallplatten veranlaßte Beobach⸗ tungen lentten den Verdacht auf mehrere Männer, die das von Kartofſelſendungen und dergleichen herrührende Stroh au dem Güterbahnhof zu ſammeln pflegten. Dieſe Beſchäftigung diente in der Tat nur dazu, den Männern Gelegenheit zum Diebſtahl de geben. Sie beobachteten, wie die Waggons entladen wur⸗ en, und fanden ſo die geeigneten Zeiten heraus, um mit großer Behendigkeit plombierte Wagen zu öfſnen und zu be⸗ rauben. Ein Führwerk, das ſie draußen bereit hielten, wurde raſch herbeigerufen, beladen und weggeſchickt. In den letzten Tagen verſchwand wieder ein größerer Poſten Kupferplatten. Er mußte mit einem Wagen abgefahren ſein. Beamte, die den Spuren nachgingen, hörten nun in einem Lokal, daß zwei Gäſte, ein Oſſt Herz und ein Adolf Baſſe, wütend ſchienp ten, daß niemand kaufen wolle. Als dieſe Gäſte aufbrachen, ſolgten ſie ihnen heimlich und kamen ſo nach einem Fuhrhof am Schle⸗ ſiſchen Buſch. Hier ſtand noch der Wagen mit den Kupfer⸗ platten. Herz und Baſſe hatten ihn unter einem Vorwaud untergeſtellt. Die Ladung wurde beſchlagnahmt und dem Eigentümer zurückgegeben. Die beiden Güterdiebe wurden feſtgenommen und nach dem Polizeipräſidium gebracht. Hier erſchien, während ſie noch vernommen wurden. ein dritter Mann, der in ſeinen Kreiſen unter dem Namen„Seidenſpiz“ bekannt iſt, und verlanget, ebenfalls eingeſperrt zu werden. Er bekannte, an den Diebereien beteiligt geweſen zu ſein, und wünſchte, ſeine Strafe gleich abzumachen, weil das Wetter vorausſichtlich doch noch lange ſchlecht bieiben werde. Im Sommer werde er wohl wieder Arbeit auf dem Lande be⸗ kommen können, aber bis dahin wolle er untergebracht ſein. „Seidenſpitz“ weiß auf dem Polizeipräſidium ſchon ſo gut Be⸗ ſcheid, daß er ſofort die richtige Dienſtſtelle fand. Weil an der 1 ſeiner Angaben nicht zu zweiſeln war, ſo wurde er in Gewahrſam behalten. — Die Luftſchiſfſgondel als Motorboot. Die„Goodyear Zeppelin Co.“ in Akron(Ver. Staaten) macht gegenwärtig Verſuche mit einer neuartigen Luftſchiffgondel. Dieſe Gondel ſoll ganz aus Metall gebaut werden; ſie iſt leicht vom Luft⸗ ſchiff abnehmbar und kann ſich nach Loslöſung vom Luftſchiff ſelbſtändig auf dem Waſſer wie ein Motorboot weiterbewegen. Allerdings wird ſie im Gegenſatz zum gewöhnlichen Mokor⸗ boot nicht durch eine Waſſer⸗, ſondern durch eine Luftſchraube fortbewegt. Man hofft, daß ſich im Falle einer Notlandung des Luftſchiffes auf See die Beſatzung mit dieſer neuartigen Gondel retten kann. 5 — Ein Liebesdrama. Der letzte Akt ſpielt in einem Ge⸗ richtshof in Newyork. Angeklagt iſt Catarina Dennino, eine ſchöne Italienerin, in deren Augen Liebe ſowohl wie Leidenſchaft brennt. Vor vier Jahren, als ſie noch kaum 16 Jahre zählte, lernte ſie Fino kennen, und die Folge war ein reizender Knabe. Aber Finos Liebe erkaltete allmählich; Streitigkeiten folgten, und die Liebenden gingen auseinander. Catarina begab ſich nach Chicago und lernte hier Rocco Dennino kennen, gewann ſeine Liebe und heiratete ihn, ohne ihn in das Geheimnis ihrer erſten Liebe einzuweihen. Aber Fino erhielt Nachricht von der Heirat der früheren Geliebten, kam nach Chicago und verriet dem jungen Gatten das Ge⸗ heimnis. Dieſer geriet in Zorn und warf die junge Frau aus dem Hauſe. Nun kaufte ſich Catarina einen Revolver, folgte dem Verräter nach Newyork und erſchoß ihn. Der ö Fall erregte Aufſehen in ganz Amerika, und viele angeſehene Leute, darunter die Tochter des Präſidenten Wilſon, be⸗ mühten ſich der jungen Italienerin beizuſtehen. Dieſe wurde von Fräulein Dorothea Frovks verteidigt, und da dies der erſte Fall war, in welchem ein weiblicher Rechtsanwalt in einer Mordſache auftrat, wurde das Intereſſe an der Sache noch vermehrt. Das„ungeſchriebene Geſetz“ hat großen Ein⸗ Iluß auf amerikanſche Richter, und es wurde ein geſetzliches ittel gefunden, um die junge Frau vor Strafe zu bewahren, indem die Urteilsverkündung auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ ſchoben wurde. Das Drama endet, wie jedes amerikaniſche Drama enden muß: Der Gatte, Rocco Dennino, erweichte ſeinen Sinn, umarmte unter Tränen ſein junges Weib und —. es unter den Glück⸗ und Segenswünſchen der anweſen⸗ en Zuſchauer nach Hauſe. Wetterbericht der badiſchen Landeswetterwarte Das heitere und trockene Wetter hält unter Hochdruckein⸗ fluß noch an. Der hohe Druck iſt etwas mehr nach Süden ge⸗ rückt, ſodaß bei uns die Winde zeitweiſe nach Süden wehen. Welterausſichten für Dienstag, den 15. Febrnar: Fort⸗ dauernd kalt, trocken und vorwiegend heiter mit örtlichem Ne⸗ bel. Tiefere Lagen mittags mild. Herdasgebet, Druger und Berl, er: Druckerel Dr. H Neue Manndeimer Zeitung G. N., Mannheim. 24 2 Chefredakteur: Kurt Fiſcher 8 2 K N Hans Alfred Meiß 0 Kurt—Verantwo edakteure: Für Politik: Hans net 25 Dr. S. Nucſer— Kommunal-Politit und—.— Richard Schönfelder port und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr W. E. Stötzner Zwiſthen Swölf uimod Zwel Uhv. Vier Stunden fiebey⸗ haftev Büroarbeit! Welche Belaſtungs⸗ probe für Kopf unò Nerven. Man leenzt nach depomittagspauſe. Es gilt. ſie ausdunutzer Das erſte unod letzte ſei Leshalb eine Zigarette Das mechaniſch weiter. 7 1 — 55 10 15 9 arbeitende Henirn Füingt unter ihrem Einfluß ab Eine behagliche Stim. mung verbreitet ſich unò gibt bald wieder Kraft ʒu neuer Tätigkeit.durch eine köſtlich aromatiſche •0 wird die mittagspauſe zum Genuß. Wold orf Astoria Jigurettenfabrikł.G Stuttgart. 8. Seite. Monkag, den 14. Jebruar 1927 Das Ergebnis der Likloren⸗Anleihe [(Von unſerem ſtändigen römiſchen Korreſpondenten) Die Wochen ſind vorüber, da die große Propaganda⸗Lrom⸗ mel von einem Ende Italiens zum andern hallte. Die römi⸗ ſchen Abler, die rieſigen goldenen Rutenbündel, die Vicht⸗ reklamen, die vielen tauſende bunter Plakate und Inſchri ten, mit denen für die Liktoren⸗Anleihe Propaganda gemacht wurde, beginnen von den Straßen zu verſchwinden. Aber wir werden dab ganze Jahr daran zurückdemen: delin der kleine bunte Propagandakalender, den uns der Stagt geſchenkt hat, iſt wirklich praktiſch und wird gewiß in unſerer Brieſtaſche hiei⸗ ben, bis das Jahr 1928 geſchlagen hat. Nun wird einige Tage nach Schluß der Zeichnung das Er⸗ gebnis dieſer Rieſenpropaganda bekannt gegeben. Das heist dies Ergebnis iſt noch kein endgültiges und muß noch durch die Auleihezeichnung der Ueberſee⸗ und Kolonialitaliener erganzt werden, die bis zum 31. März zeichnen dürfen. Und dieſe Zlich⸗ nungen dürften beſonders in den reichen italieniſchen Kolo⸗ nien Nord⸗ und Südamerikas eine ziemliche Höhe erreichen. Das Ergebnis in Italien und den italieniſchen Kolonien in Europa beläuft ſich nach einem Bericht des Finanzminiſters auf 3 Milliarden und 150 Millibnen Lire s ſind die neuen Zeichnungen. Hand in Hand damit geht die zwangsweiſe Umwandlung der Schatzſcheine mit fünfjähri⸗ ger bezw. ſiebenjähriger Verfallszeit in Titel der neuen An⸗ leihe, deren für 20 Miniarden und 353 Millionen im Umlauf ſind, ferner die freiwiuige Umwandlung der Scheine mit neun⸗ jähriger Verfallszeit. Von den neuen Zeichnungen, die ſich wie geſagt auf 3,150 Millionen belauſen, ſind übrigens nur 2,425 Mill. in baar gezeichnet worden, während die übtigen Titel von den Zeichnern in Raten bezahlt werden, da man, um den breiteſten Schichten der Bevölkerung die Mitarbeit zu erleich⸗ tern, von Seiten des Staates und beſonders von Seiten ge⸗ wiſſer Banken große Zahlungserleichterungen gewährt hatts. Da die Konſolidierung der ſchwebenden Schuld als der Hauptzweck dieſer Anleihe angegeben worden iſt und durch die Um.Hbandlung der Schatzſcheine in Titel der Liktorenanleihe ja auch weitgehend betrieben wurde, iſt es intereſſant feſtzuſtellen, wie weit die 184 der Anleihe auf die Gefamtlage der inneren Schuld Italiens einwirken werden. Die innere Schuld Italiens betrug am 30. Juni 1926. 91,309 Mill, Lire und war am 31. Dezember 1926 um 6,824 Millionen auf 84,485 Millionen zurückgegangen. Die Umwaändlung der Schatz ſcheine in die Liktorenanleihe hat die Schuld des Staates um 3,188,305,000 Lire. erhöht, da an Stelle von 20,353 Mill. Schatzſcheinen 23,451,305,000 Lire Liktorentitel treten. Dazu kommen die 3,150 Mill. Lire freier Zeichnungen, ſo daß die ſchwebende innere Schuld Italiens um 6,338,305,000 Lire zu⸗ genommen hat. Die Erleichterung der inneren Schuld, die in der Zeit vom 30. Junti bis zum 31. Dezember 1928 ſtattgefun⸗ den hatte, iſt durch die Ergebniſſe der Liktorenanleihe zum allergrößten Teil wieder aufgehoben worden und wird ver⸗ mutlich gän⸗lich verſchinden, wenn die noch ausſtehenden Zeich⸗ nungen des Auslandes und der Kolonien eingegangen ſind. Als ein weiterer Zweck der Anleihe wurde wenigſtens in der Propaganda die Stützung der Lira bezeichnet. Ohne dieſe Entwicklung überſchätzen zu wollen, muß aber dennoch feſtgeſtellt werden, daß die Lira gerade in den Wochen, da die Anleihe zur. Zeichnung auflag, nicht auf der Höhe des Jahresendes erhalten werden konnte. Das engliſche Pfund, das im Dezember 1926 durchſchnittlich 109,20 notiert hatte und bis auf 108 heruntergegangen war, notierte am 10. Jan. 111,57, am 12. 114.98, am 14. wiederum 111.11. Am 18., d. h. am Tage, da die Zeichnungen auf die Anleihe geſchloſfen wurden, erreichte es wiederum den Kurs von 113.54 und hielt ſich ſeit⸗ dem mit leichten Schwankungen auf dieſer Höhe⸗ Während ſich natürlich auf dem Gebiet des Außenhandels dieſe Schwan⸗ kungen weder im günſtigen, noch im ungünſtigen Sinne be⸗ merkbar machen, haben ſie doch dazu beigetragen, das Sinken der Kleinhandelspreiſe, das allmählich begann, wieder auf⸗ zuhalten. Uebrigens kündet trotz dieſer Tatſachen der„Popolo deItalia“, Muſſolinis perſonliches Organ. eine weltere Deflation an. Es dürfte übrigens nicht Anbtereſſaut: ſein, einiges über die Art, den Umfang und die Koſten der Rieſenprogaganda mit⸗ zuteilen, die für dieſe Anleihe entfaltet wurde. Ueber 20 Millionen Druckſachen wurden im Ganzen zu Propaganda⸗ Zeecken verteilt, darunter 2 Millionen Maueranſchläge, 3 Millionen Poſtkarten, 800 000 Kalender. Der geſamte Staats⸗ apparat, die Schulen, die faſziſtiſchen Organiſationen, die Banken und Sparkaſſen, die Arbeiter⸗Syndikate wurden in den Dienſt dieſer Propaganda geſtellt, ebenſo die Zeitungen, die ja nun alle vom Fafzismus kontrolliert werden. Be⸗ ſonders die kleinen Sparer wurden mobiliſtert; in den Texten der Propaganda⸗Schriften ſpielten patriotiſche und nationale Motive eine überragende Nolle. was bekauntlich in dieſen Sesch mehr als an 13 5 Hange⸗ ieen zu 1 isfen pflegt. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß auch der Film durch das ſtaat⸗ liche Film⸗Propaganda⸗Inſtitut„Luce“ in den Dienſt der Sache geſtellt würde. Die Koſten der. geſamten Werbetätigleit n0 ch den⸗ Angaben des Miniſters 4 Mintenen Lire. 20 Wuürttembergiſche Notenbonkf. Bei: einem von; 2997 auf: 3927 Mill⸗ eérhönten Umſatz(auf einer Seite des Hauptbuchs! tann das Inſtitut für das GJ. 1926 nicht vun ebenſo: geſteigerten Einnahmen berichten. Der Ueberſchuß an Diskont und Zinſen hat ſich nämlich der Deviſen⸗ und der Eſſelten⸗Einnahmen„lerſtere von 9 ½ al 124142 /, letztere von 26.495 auf 257 745 4] eine weſentliche Ver⸗ heſſerung für das Bild der Geſamteinnahmen nicht. bringen konnte; dieſe gingen von.303 auf.9 Mill. zurück. Andererſeits betragen die Geſchäftsunkoſten und Abſchreibungen 1,19 gegen 1,01 Mill. i.., eine Zuweiſung erfolgt an die Beamtenunterſtützungskaſſe mit 100.000(0 4, ſorbaß ein Reingewinn einſchl. 121348(80 1 Gewinnvortrag von 1 108 089(.229 433) 4 auszuweiſen bleibt(i. V hatten noch Zinſen 1061927 4 erfordert). Hieraus werden, wie ſchon gemeldet, wieder 7 v. H. Gewinnanteil ausgeſchüttet, 143 720% werden ſatzungsgemäß(und außerbem noch außekordentl. 106 279½¼ der Rücklage zugewieſen und 203 749 auf neue Rechnung vor⸗ getragen; der Geminnanteil des Staates ſtellt yſich auf. 164 20 (194659). Heilbronner Baukverein m. p.. Aus einem Reingewinn von 70 217 fommen 8 v. H. Dividende zur Verteilung, ferner 18 043. Tantlemen und Gratifikationen, der Reſerveſonds erhält 25 000.. Die Bank hat am Schluß des abgelaufenen GJ. und am Anſang des neuen eine grüßere Angahl Agenturen im Unterland eingerichtet. Auch das neue GF. hat ſich günſtig angelaſſen, ſo daß die weitere Entwicklung mit. Zuverſicht betrachtet werden darf. 7 Daimler⸗Benz.„Die Gerüchte über einen welleten. Zuſam⸗ menſchluß der deutſchen Autoinduſtrie, wobei namentlich auf Daim⸗ ler⸗Benz abgehoben wird, haben ſich trotz der amtlichen Dementis der heutigen Börſe weiterhin behauptet. Auf unſere Erkundicunden an zuſtändiger Stelle hin können wir nur nochmaks die Haltloſigkeit der⸗ artiger Gerüchte feſtellen. Ein Grund für die Kursſteigerung dürfte vielleicht in der Gefamtſituation der Werke liegen, die ſich nach unſeden Erkundigungen weſentlich gehoben hat. „Süddentſche Zucker⸗AG. in Mannheim. Vom 15. Febr. ab wirb⸗ bie Notierung der Aktien der Zuckerfabriken, Frankenthal und Wagahäuſel an der Mannheimer Bör ſe eingeſtellt und dafßr werden Aktien der Suddeutſchen Zucker⸗AGG. zur Notferung gebracht. 5005 Genehmigung der Scheidemandel⸗Sanierung. Die HV. geneh⸗ miate den bekannten Abſchluß(1,1 Mill. Verkuſt) einſtimmia mit 65.747 vertretenen Stimmen ſowie die gleichfalls in ihren Einzel⸗ heiten bexeits mitgeteilte Herabſeitzungg des Grundkavitals von nom. 25 auf 10 Mill.& durch Herabſetzung bes Nennbetrages des AK. von:2. Die Verwaltung gaing noch kurz auf die Beſtrebungen ein, unorganiſche Betriensbeſtandtetle nach und nach zu verwerten. Die Verbindlichkeiten ſeien berelts weſentlich zurückgeganden, auch die Handlunasunkoſten hätten ſich vermindert. Das Geſchäft babe ſich inzwiſchen gebeſſert und auch die Auslandbetriebe ſeien in be'rie⸗ dieender Entwicktung. Die Verſammlung beſchloß ſodann auf Vor⸗ ſchlag der Verwaftung die Heraßſenung der Veroßtung für den AR. auf zwel Dritte der bisherteen Bezüge; eine feſte Vergütung wird bei dleter Geſenſchalt nicht gegeben. Die Lonſolidierung bei der Nögfedenkabrir Alns echů rer AIG. in Anoshnro. In der letzten ac. murde die Zu ſammen⸗ feeung des Ac. von 2,4 ank.2 Mill./ und beſſen Wieder⸗ erhögune airf 16 Mifl./ durch Auseobe von 4000 Artien Lit. R zum Nännßetrag von ſe 100, den Norſchläden entt-rechend. genenmfot. Die neuen 40f 0, Artten werden unter Ansſchrun bes getennchen Bezutesretta der Aftionät⸗ der Zmirnerei und Näßfodem⸗ tabrik Gaceincen AN.⸗G. uberleſſen, welche dafür ibre Norde⸗ rune von 440000 255 11 105 erläßt. 3 Leichtes Steigen ber Großz bändelsftandzahl. Die auf den Stichtag des 9. Febr. berechnete Großhandelsſtandzahl des Stat. Reichsamts heträat 135,8 und iſt begenſtber der Vorwoche um 0,3.c. geſtiegen. Die Standzahl der Agrarſtoffe hat ſich bei anzießenden Viehyrsiſen um 90,8 v. H. auf 139,9 erhöht. Die Standzahl der induſtriellen Rohſtoffe und Halbwaren hat ehenfalls feicht auf 129,1 angezogen, während die Preiſe der induſtriellen Fertigwaren einen heuhten Rückgang altf 14, verzeſchneten. „Die Reichsanleihe überzeichnet. Die Schlußmeldungen auf die 5 pro⸗. Reichsanleihe haben noch eine kleine Ueberzeichnung er⸗ geben. Bei der Zuteilung werden die Zeichnungen auf Sperr⸗ ſt ücke voll, von den freien Zeichnungen dagegen nur die kleinen Zeichnungen 5i3 zu 1000 einſchl. voll, die übrigen mit h ö ch ſtens 70 v. H. berfckſichtiat werden. Der ganze aufdeleste Anleihebetrag ſſt auf dieſe Weiſe im Zeichnuneswege unteraebracht und ein Ein⸗ 0 des Konſortiums nicht erforderlich beworden. 94 Vörſenberichte vom 14. Februar 1927 95 Mannheim.G. Farben und Daimlex⸗Benz ſehr ſeſt .Aan Terminmarkt lagen heute JG. Farben und Daimler ſehr feſt, wodurch die Geſamttendenz ein Stütze erhielt. Am Kaſſamarkt waren Hypothekenbanken und Auto⸗Aktien geſucht. während Verſicherungs⸗Aktien eher ſchwächer lagen. Es notierten: Badiſche Bank 185, Pfälz. Hypothekenbank 287,5, eeeeeee Ttteubrauerei 205. Brauerei Sinner 92.5. von 3,103. zauf 1,890 Mill. wvermindert, ſo daß auch die Verſtärkung We 15„Annare dem Unternelwen Rhein. Ereditbank 150, Rhein. Hypothekenbank 229, Südd⸗ Disconto 179,.G. Farben 324,5, Brauerei Durlacher Hof 170, Brauerei Schwartz⸗Storchen 180, Brauerei Werger 180, Aſſe⸗ kuranz 310, Continentale Verſicherung 123, Manuheimer Ver⸗ ſicherung 156, Oberrheiniſche Verſicherung 215, Seilwolf 91., Benz 118,5, Germania Linoleum 283, Karlsruher Maſch. 54, Knorr Heilbronn 188, Mannheimer Gummi 105, N. S. UI. 135, Portl.⸗Zement Heibelberg 170, Rheinmühlen 140, Wayß u. Freytag 2009,„Weſteregeln 208,5, Zellſtoff Waldhof 265, Zucker Waghäuſel 157. der Eröffnungsgewinn nicht behauptet werden konnte. Elek⸗ truwerte teilweiſe bis 2 v. H. befeſtigt. Lebhaft waren ferner wieder die Umſätze für Daimler auf die trotz Dementi ſich weiter haltenden Fuſionsgerüchte und Adlerwerke wurden mitgeriſſen; Rhenania dagegen 8 v. H. ſchwächer. Nach Ex⸗ ledigung der erſten Aufträge, unter denen ſich auch viele Verkaufsaufträge per Medio befunden haben wollen, wurde Frankurt: freundlicher, aber ſtill Auch heute begann die Börſe noch ziemlich zurückhaltens und nur die Nachfrage nach verſchiedenen Spezialitäten ga der Tendenz ein etwas feſteres Ausſehen. So gewannen ver⸗ ſchiedene Banken—2 v. H. Montanwerte blieben im allge⸗ meinen nur gut behauptet, Mannesmann aber eröffneten faſt 7 v. H. höher. Hier ſcheinen noch Intereſſenkäufe ſtattgefunden haben für die.V. am 22. Febr. Auch Rheinſtahl etwas höher. Der Chemiemarkt eröffnete allgemein etwas hb gaß 85 ſtellten ſich im Verlauf ſchon wieder Abgaben ein, ſo da die Stimmung allgemein Chemiewerte konnten ſich er⸗ neut ſehe ſtigen, beſonders J. G. Farben auf eine angeblich bevorſtehende Einführung der Aktien an verſchiedenen aus⸗ ländiſchen Börſen. Mannesmann ſtiegen weiter, ebenſo Ilſe Bergbau und überhaupt alle Montanwerte mit Harpener an der Spitze. Jetzt wurde auch die Umſatztätigkeit wieder leb⸗ hafter und ſchließlich beteiligten ſich alle Börſenkreiſe am Ge⸗ ſchäft. Die Baiſſieurs ſchritten zu Deckungen und neue An⸗ lagekäufe wurde vorgenommen. Daimler blieben nach 115 5775 Die Börſe ſchloß lebhaft und feſt. Tägliches Geld .55 Berlin anziehend Bei Beginn des heutigen Verkehrs macht ſich allenthalben Zurückhaltung bemerkbar, und die Kursbewegung war un⸗ ſicher. Als aber in Spezialwerten bedeutendes Kaufintereſſe hervortrat, ließ ſich die geſamte Börſe zu lebhafter Beteiligung anregen. Mannesmann auf Intereſſenkäufe um 6 v. H. höher und ſtiegen dann weiter um etwa 2 v. H. Ilſe waren in dem fortgeſetzten Kampf um die Majorität ab. ſtark begehrt und gewannen gleich bei der erſten Kursfeſtſetzung 21,75 v.., 1 dann unter Schwankungen um weitere 7 v. H. zu ſteigen. Die Rückwirkung auf den Montanmarkt war umſo nachhaltiger⸗ als offenbar auf dieſem Gebiete Deckungsbedürfnis beſteht, ht, das angeſichts der nahen Medioliquidation Befriedigung ver⸗ langt. Deckungen wurde auch die ſtarke Aufwärtsbewegung der Oſtwerke und Schultheiß um 16 bezw. 13 v. H. zugeſchrie⸗ ben. Chemiſche Werte bei gebeſſerter Tendenz meiſt un wenig verändert, aber Riedel über 3 v. H. höher, während Rhenania auf die bevorſtehende Sanierung 4,75 v. H. nach⸗ gaben. Daimler zogen um weitere 3 v. flüſſigkeit begünſtigte die feſte Stimmung. Deutſche Anleihen erfuhren geringfügige Beſſerungen. „ Manuuheimer Produktenbörſe vom 14. Febr.(eigengerichn Die Tendenz an der heutigen Getreidebörſe iſt allgemein ruhig. Preiſe für Getreide, Mehl und Futtermittel ſind leicht ermäßigt. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manitoba 1 zu 16,60, Man toba? zu 16,00, Manitoba 3 zu 15,50, Kanſas disp. zu 15,30 hfl., alles ſür Lebruarlieferung eif Mannheim. Baruſſo 79 Kg. für Februar 13,90, für März 13,75, für April 13,35, Roſa Fe 78 Kg. für Jebruar 14,25 Roſa Fe 79 Kg. für März 13,95, für April 13,90 hfl., alles Rotterdam. Inlandweizen 29,75—30,25 l, Inlandroggen 27,25 2 Auslandroggen 27,50—27,75, Inlandhafer 21—22, Auendgraa e 25—30, Futteroerſte 21,50—22,50, Mais gelbes mit Sack 19,00 Bier treber 17—17,25, Malzkeime 16,75—17,25, Weizenmehl, ſüdd. 400 Weizenbrotmehl, ſüdd. 29—20,00, Rogaenmehl 97—39,00, Weizenſutter mehl 15,50—16,00, Weizenkleie fein disp. 13,50, grob 14 25 A. Mannheimer Viehmarkt am 14. Februar Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſam 1 Stück 8 dchlen. 23 St aühe.390 S. iler 5h El IeSchweine 2600.45 20. Mt. 48—50 ah.. Mt.—51 a. Mi... Mk.—73 ———50 b)„ 81—41 9—- b.„ 7 1½. 844 9.„ , eer ee 88—50 Vullen, 120 St. Förſen. 264 S.„—54 ¶-0ſi 67—60 25 5 Mi. 4 46—51) 75 58—61 Sge. 60 St... 62—65 „„ 40—45)..„ 46—52 Mt.— ge 29—7 Freſſr⸗—St. 99 22—4 Arbeltegf80 24 14⁰⁰ dh.„. 30—8 Mt.— 5 00— M. arktve 1* Mit Großvieh mittelmäßig, Atrban 2 Külbern ruhig. langſam, geräumt; mit Schweinen lebhaft, auen kauft; mit Arbeitspferde mittelmäßig; mit ee mittelmäßig⸗ — Schlachtpferde: 60—120) 2 Ziegen:—2 4 14 77 12. 2. J 44. Kurszettel der Meuen Mannheimer Zeltung„D. Naceent.—5 22 Seg„Mhm./ 15—5 Beb. 128,2 130 0/ Helddurg 9555 Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotlerungen in Mark ſe Stück nün 82 iferger 180,0 101 0 1445 145.5 Keiershel Hans 122 902 15 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während lich die 1 60 110,0 109,8 20 SGruſchwitz Texti Koppel 142,7144,5 Petersb. Int. 55 9400 nnen. Frankfurter Vörſe vom 14 Bebeu: aun bee 85 5 1ee0 aete Bepiers- 2925 0 Sicel a ce. 8— e 0 8 78— 0137,0——7 5 0 1990 8— aukk Alken 5 5 12.7 ann. Waggon 885 ein Chamotte üdſee Phosphat—.— 2. * 1 14. Tapelnrgunt. 99.00818.0 Set e 97—812 Hanſe Klonb. 5 755 5 47 Abein Siekrtzat 172.5175,0U1 12 92 Tugz d. Zedtet ſidsg Lelie Jerten 18 8e Fabe, 56f. 88 480145 er 6 8 0 Aaen 5. 2132)22550 Mgese —* 2580 5 0 BK. u. Laurahütte 103. 160,0* Harpen. 1 955 15 7255 Chem 60,—75,50 Souence⸗ 102,0 5 a— 5. G. Farben 2 Haximann Maſch.— Romb Hütten.13,.—13,15 Dollarſchätze e—.— ee bene be icrte„„%% 9. 0 5 Barmer Pantder 16 00185, 188 19— 1. e 1200 1115 iunbr.& Aufferm. 128.0f18,0 ae 140 0lels er.865.c0l Lean Jeen Jede c iesd 25222520 19 0dt 11f15s Zue areſe 1091800 80 1379 13270 5 b0t55. Jomen Pupatb 233,0ſ293.0 Oeſter il. St. B.—Fuchswwaggon 1 Thirſchberg Leder 10.0700 TSsalgdetfurth..284.0278.8 40 2——— 1755 205, Beltor,. O0is—— 58,— Fosſchundt Tga 1 50 90 Screnn 224,7030.9 805 meldsen—— 5—— ee eeeee en, e e⸗ npo 1310133. 0 20.0 NNee D keberſee⸗Bant 181.0438.5 2 Sre 25 7 0 Halds ae N e ee 6 Sen Halete 2280%——.— D. Verelnedank 1340 182 05 38 5 A. 240,0½240,0 Hamm—r Jebruar lſe 1— 358,) 8540 Sinner.⸗G 83.255— 4% Baper. Anl.— Tisento. Ne 189.8ſ1897 5d 1100555 Aegge 65.— Bauk Allt 5 rur Sogel 6 J80 fe Sleldee Srlten. 102, l88 0% Bepern.50 40 —* 1 170 830 Zuſcupf Nes.410925 12 e Tung ciette 23540 0 129.0070 Lbſe Perdeen 125 153.JStoebredenmern. 855 3555 alen 98, 545 25 12055 5 1950 8 Abt. Gebr. 361. 75 52— 2 8 eee 15 5 785 5 2990 nhall. 0 995—5 Falhe Aeel. 41 2 95 Sürd See. 100.0 90.— 955 Aeitenrenlh 905 9,15 20 e e a eeeee ee 1 an 1 n. er e 5 1— 8. e— ;ͤ 85 8e e 1 0 5 5 77 eee eee e. 15 Adler Kammg. K emp. agafThoerldelſabrit — 1850,150,) f. E. E. Sren. ag. 8 55 13 anerr. 57 0 Auteneeneſc 2707 b) Ausl. Aeutenoens 42.5 Rhann He dan 2 0 155 180 1 50 0 Inant Nobel 90 Se Jeurda n00 0 1000 Per Chen Chr. 28 20% egtene, 28—. Ahein H0p.⸗Ban 22.5 71 ön Sahnbeb⸗ Hareß 58,—6 5 18 55 0 Sbberſen, Luſer Füln deeiweler 88 Peſt, Acelw.—.— 4. 4% Se drene 250 9 25 Südd. Disconte 178,0178, 0 85.0 Fau⸗ Lieferung. 1200 190,0 Gebr. Körting. I14,5 1135 0 50 ftoff Elbf.—.— 547,/ 4%„Goldre Sialt, Aeenet Je g Jen, 229 1 2 A 120 08 0 Seſheiner gen er Uceeeh 5 8 f 7% e 56 Nannsg e—— Baſt A. G. 193.0153, 0 1 85 Sae e 95 5 850 Khſſhäuſer⸗Hütte 895 9 fr. 12 00 lwerke 355 0 152,5 1 55 5 4* 1—.¹ 7865 175 5— 5 2-Union 61.5 24 5. l.—.—18. Feenz B 8 1 5 0 6050 g 175 Glh Serue aee 0o. 10j 9 l0h.0 Ser.Akran 1720175 0 7—5 5 1 1227 65.50 Bberrh. Berſ 55 LBergm. Elektr..2190 5—TIG. Farbenind. 319,0324, Lende s Eismaſch. 403,5 04.0 Vogtländ. Maſch. 105,0109,0 n agd 7123.— Sran e eeee Bing gac St 325—53.— inen un. 0 197, Feldmübleca ier 220, 5 229. Lindenberg 75 73.— Wanderer⸗Werke 254,0254.5 legekurt 757517.75 Bergwerk⸗Aletien. Brent⸗Beſigh. Del— dt iche abe. Bähler 756657 172.9½178,.0 TCarl Aundnröm 50 15 Weſer Att.⸗Gef. r 4%„ Jollob. 1011 13.2530.45 1 Bochumer Guß 189,0191.0 Tement Heidelb. 171.9 171•9 Mainkraftwerte 187,„Betets 250 400 113.7ſ18.7Lingel Schuhfabr.— ,25 7 Weſtereg. Altall 205,5215,0 1*.-Los 29.5058.— + n 131.0132,5 Fement. Karlſtadt—— 185,0 Miag Mühlb. 171. Oelf. 89,.—851.— gae 15 on..5750.535 Finke& Hoffm. 9975 2— Wicking ⸗Cement. 182..188,5 7aolüSt-Niel 7— Tugentb. Ber; 1810 11.0 Cbamgtte Annaw—, Mez Söhne— i Sodern, aen 14888 f80 ggendu. 17 7 0 0 55 Laeme bG 805,0ſs12.5 Wieslochenwar. 126.0128.5 4½„%101 75 75 r eeee end e dotoren— 137030 Gebhard Texti 1250 529, E, Loren! 9408 495,0 Wittener Stahl 188.0137.7 45„„Goldrie 27 6 25 1 25 w. 92.0½123.2 Veiler Mator 1197 7 Obe 1 eyde 240 80139.8 Foelſen, Bege, 140,7 192.0 ötbr. Porti.⸗Fem—.— Wittener Gußſtab 60.— 60,.—4 0 Krunr—7½475 7 old uS, Anſt 282.5258.0 Sah 135. 5 990 131 5 5 8. 7 770.-G. 975 2 3 1 185.5 1775 Jade. U. Stb.alte 22.502⸗.— — 05 5— 4. n 20,4 exe— 225 Seugteredr—— Peler uaon Pfeſt 287 814 2—5 e 1 8180 Seren Pörgl g. 210,0 220500 T Mangſeb. Un. 42 1590 Jeulten Wald9e 255.5283.8 3 Kall Salzdet.——— Hürtoppwert St. 55,50—.— ee 167857.—J. 5.0 Glas 250,9fiech. Web. Lind 20 148. 19 Ser oertehrn-Hurfe..60% Südöa5———.— Lal weengeen 207,0 218.0 Ae Baeed 0 80 85 üipps g. 11 80 85 Be ge 806520 70 5——5 155 11 5 B d e Ade en—— 1 +—+. 2 Klöckner⸗Werke Eiſen Kaiſer 4595.— 77.—77.— bligat.—.— Ttannesmannz. 28 282 9 23878(kcklektr Licht.K. 1810,198,0 5 Gebd 2050 135.60186 49•5 1 85 0 0 1 5 14.67070 Sue 79.1 K 88—158.5 5 925 nnh.— 1755 8 7950 Verdeenend 5 9110 5 75300 0 11. Ser.! 15— 5 25 25 Lr. 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Er, der daeer. ſehe ſich nämlich durch den Tatbeſtand ſelber in indung mit der Lage unſerer Geſetzgebung zu einem Anatage gezwungen, der in Anbetracht des Geſtänduiſſes der kömeklagten vielleicht im erſten Augenblick paradox erſcheinen neinen nämlich zu dem Antrage, die Schuldoͤfrage zu ver⸗ Und nun entwickelte der berühmte Strafverteidiger vor Faltoepannt und gebannt lauſchenden zwölf„Männern des er 655 den gleichen Gedankengang, mit dem er vor Beginn Verhandlung die Verblüffung der ſchönen und geputzten Gr cherinnen im Zuſchauerraume erregt hatte. Oberſter riundſatz der Strafrechtspflege ſei die alte Regel:„nullum men, nulla poena sine lege“— eine Handlung eines eröchen könne nur dann mit gerichtlicher Strafe geahndet Stz en, wenn zur Zeit der Begehung dieſer Hand ung ein mitageſeß in Gültigkeit geweſen ſei, das genau dieſe Tat and Strafe bedrohe, Der Fall aber, daß ein Menſch einen Veseuen durch Ausübung des Vermögens der hypnotiſchen ſe iuflaſſung zu einem poſthypnotiſchen Selbſtmord beſtimme, 5 deutſchen Reichsſtrafgeſetzbuch nicht vorgeſehen— aus 155 einfachen Grunde, weil zur Zeit ſeiner Abfaſſung die mfioliſchen Tatſachen noch nicht annähernd in ihren vollen als Age bekannt geweſen ſeien. Das Strafgeſetzbuch bedrohe und ord die„Tötung“ eines Menſchen, ſofern ſie vorſätzlich mit Ueberlegung erfolgt ſei. Als Tötung könne man aber Wie gebannt hingen die Bkicke der zwölf Männer auf der Geſchworenenbank an den Lippen des Redners. Ihre Ge⸗ ſichter wieſen den Ausdruck einer dumpfen Verſtänbnisloſig⸗ keit, eines mühſamen Ringens wider dieſe gleißende Dia⸗ lektik, der ihr Begriffsvermögen nicht gewachſen war. Aber auch die ganze übrige Verſammlung folgte den Aus⸗ führungen des Verteidigers mit hingebender, krampfhaft an; geſpannter Aufmerkſamteit. „Meine Herren Geſchworenen,“ fuhr der Juſtizrat fort, „Herr Mengershauſen hat, wie der ſachverſtändige Zeuge Profeſſor Aldringen vor Ihnen bereits bekundet hat, zu bieſem Arzte ſeines Vertrauens mehrfach die Abſicht geäußert, ſeinem Leben freiwillig ein Ziel zu ſetzen— allerdings nicht mit der Begründung, welche ſich in dem von ihm hinter⸗ laſſenen und, wie jetzt feſtſteht, ihm von der Angeklagten ſug⸗ gerierten Briefe findet: daß er nämlich als Sachverſtändiger das Herannahen einer unheilbaren Geiſteskrantheit bei ſich machen. Nein: ſeinem Arzte gegenüber hat Herr Geheimrat Mengershauſen ſeine Abſicht des Selbſtmordes auf die An⸗ nahme des Beſtehens rein körperlicher Verfallserſcheinungen zurückgeführt. Immerhin ſteht ſoviel feſt: der Gedanke, der Plan des Selbſtmordes hat in Mengershauſens Seelenleben ſelber feſtgeſtellt habe und es deshalb vorziehe, Schluß zu längſt eine Rolle geſpielt, ehe die Angeklagte ihn aufgegriffen hat. Sonſt wäre es ihr auch gar nicht möglich geweſen, ihrem Manne die Ausführung dieſes Gedankens wirkſam zu ſugge⸗ rieren. Denn darüber, meine Herren Geſchworenen, ſind aue Forſcher, welche ſich bisher mit dem Problem der hypnotiſchen Suggeſtion beſchäftigt haben, vollkommen einig, daß auch im Zuſtande der Hypnoſe das Eigenleben des Hypnotiſierten keinesegs völlig ausgeſchaltet iſt, daß man alſo den Hypnoti⸗ ſterten zu einer Handlung nur dann zwingen kann, wenn dieſe Handlung ſeinem inneren Weſen entſpricht— ſo daß er alſo auch in willensfreiem Zuſtande dieſer, gerade dieſer Handlung fähig geweſen ſein würde. terworfen, das Herr Profeſſor Aldringen Ihnen in ſeinem Gutachten als„hypnotiſche Erziehung“ bezeichnet hat. So war er nach jeder Richtung hin vorbereitet für die hpnotiſche Be⸗ einfluſſung, der er dann erlegen iſt. Es liegt alſo eine Hand⸗ lungsweiſe vor, welche ſtark an das angrenzt, was unſer Strafgeſetzbuch als Anſtiftung bezeichnet. Als Anſtifter wird nämlich beſtraft, wer einen andern zu einer von ihm be⸗ gangenen ſtrafbaren Handlung durch Geſchenke oder Ver⸗ ſprechen, durch Mißbrauch des Anſehens oder der Gewalt, durch abſichtliche Herbeiführung oder Beförderung eines Irr⸗ tums oder durch andere Mittel vorſätzlich beſtimmt hat. „Anſtiften zu einem Verbrechen kann man auch jemanden, dem dieſes Verbrechen ſelber nicht angerechnet werden kann— alſo zum Beiſpiel ein Kind unter zwölf Jahren, einen ſinnlos Betrunkenen, einen Geiſteskranken. Hätte alſo Frau Men⸗ gershauſen ihren Gatten im Wege der hypnotiſchen Suggeſtion veranlaßt, ſtatt ſich ſelber einen anderen zu töten, ſo wäre ſie als Anſtifterin zum Morde mit dem Tode zu beſtrafen ge⸗ weſen, während der Täter ſelber nach Paragraph 51 des Strafgeſetzbuches ſtraflos ausgegangen wäre, weil er ſich bet Begehung der Tötung in einen Zuſtande von Bewußtloſigkeit befand, durch welchen ſeine freie Willensbeſtimmung aus⸗ geſchloſſen war. „Nun hat aber die Angeklagte ihren von ihr ſelber in be⸗ wußtloſen Zuſtand verſetzten Gatten nicht zu einem Morde, ſondern zum Selbſtmord angeſtiftet. Der Selbſtmord aber, meine Herren Geſchworenen, iſt in Deutſchland nicht ſtrafbar. „Das iſt nach geltendem Rechte die Formel für die Tat der Angeklagten: ſie iſt der Anſtiftung zum Selbſtmord ſchuldig, Anſtiftung zu einer nicht ſtrafbaren Handlung iſt aber ſelber nicht ſtrafbar.“ Auf den Geſichtern der Geſchworenen hatte ſich der Aus⸗ druck peinlicher Begriffsverwirrug noch immer mehr verſchärft. Die Richter ſaßen regungslos, mit undürchdringlichen Amts⸗ geſichtern. Der Stagtsanwalt machte eifrig Notizen. Das en Leſeichen die unmittelbare Einwirkung des Täters Ei Leib umirkung ſelber den Todeherbeiführe. und Verfahren aber, das die Angeklagte zugeſtandener⸗ rwieſenermaßen eingeſchlagen habe, um nustten herbeizuführen— f ſprechen. en Tod ſich agte vorfätzlich und mit Ueberlegung h Aandesamlche Nachrichten Jonat Hebruar 10eter 285 am. starl Hubner u. Anna Grockenberger. delte Adam Brent u. Anna Waldherr, 41 dteinh. Mauürer u. Luiſe Weaer geb. Wearteldaeenbrmann Wilhelm Grabler und wa e J. Lancbeamt. Georg Heiler u. Regina Schwöbel. deb Prealig Alols Stephan u. Marie Düll 1 b Kaueur Lermann Bengſch u. Maria Witz. 9. Schloſt Wilh. Volz u. Elſe Beuche. f. Ku oſſ. searl Schönhardt u. Eliſab. Emmerling. aclcder Kart veiſing u. Emilie Noe. J. Nane Willi Backfiſch und Lotte Wiode, 4. Maf rer Aug. Glos u. Eliſabetha Schäfer. Rielſthdenſer Aloiſtus Beez und Wilhe min „ 5 15 Eonen Jerd, Bag u. Elſe Schubert. 4 Faes zoſef Volk u. Lydia Weyer. 4. Ran led Valentin Viehl u. Olga Müller. el. 8903 Emil Schleihauf und Anna Burre 4. Gelelt, Max June u. Heleng Vaglüſti, Magaltef, Ebrit. Coinger u. Gliſab. Schlichter. 5. Kauſtn iaſtr. Aug Maſerhöſer u. Eliſe Bauer, d. La 5 Jriebr. Ruf u. Anna Fank. Schrei t Nartin Jorn u. Berta Knaus. 7. Jäche n Emik Steinmann u. Elfriede Ehrbrecht. L. Felſer Jah. Neuefeind u. Roſa Helſrich. 8. Ar, ˖ D. Otto Pfrang u. Karoline Hüttler. 8. öllſs b. Neb. Walter Achtnich u. Lydla Bectb. 1 rb. Franz Kalſer u. Lyöia Layer. 1 Fah boruar e 9. Pantbenſer hn. Aug. Born u. Maria Brunner. 9. K er Guſtav Linderer u. Katharina Müll. oh. Kurt Köhler u. Mathilde Sonntag. oder auf die Seele des Opfers, dergeſtalt, daß dieſe da ſei als„Tötung“ keinesfalls an⸗ Denn ganz zweifellos ſtelle die 9 andlung. welche des Geheimrats Mengershaufen her als beigeführt habe, gangels Selbſtmord dar— wenn auch als Selbſtmord, be⸗ gekſgen in einem Zuſtande der Willensunfreiheit, den die An⸗ erb auf den Tod ihres depreffion. i E geklagte ein geführt habe.! ſich vertrau 5. Hilfspfleger Karl Dold u. Johannag Seitz. 5. Kaufm. Ernſt Jett u. Katharina Huber. 5. Schloſſer Gottfried Friedrich u. Anna Hauſer. 5, Wachtm. Willibald Gehrlein u. Barb. Pfeifer. 5. Eleltrom. Ernſt Hpepke u. Eliſe Schweinfurth. 5. Chemiker Dr. phil. nat. Arthur Kurtius und Emma Kampſon. 5. Metallſchl. Karl Längle u. Karolina Diethrich. 5. Bauführer Ludwig Mußler und Erna Ruder. 5. Rottenm. Friedr. Pfeiſer u. Franziska Fäuflle. 5. Rottenmſtr. Franz Taver Rabl u. Wilhelmine Iſenmann. 5. Arbeiter Jakob Trapp u. Maria Kuhn. 5. Kaufm. Karl Zipp u. Eliſabeth Bothner. 5. Elektromont. Edm. Dünkel u. Antonie Greven. 5. Spengler Friebrich Joachim u. Maxia Hinkel. 8. Schmied Karl Fecert und Fränziska Klaes. 8. A ee Simon Pfiſterer u. Martha ordes. Geborene: Monat Januar 1927. 85 23. Offizier d. Heilsarmee Emil Willi Peſchke e. S. Bramwell Emil Willi. 20. Kfm, Eugen Knapp e. S. Manfred Otto Eugen. 20. Kſm. Auguſt Hüh e. S. Paul Friedr. Günther. 27. Verſicherungsbeamter Karl Heinrich Zimmer⸗ mann e. T. Liſa Margot Creszentia. 27. Reſerve⸗Lokomotivführ. Georg König e. T. Lore Eliſabeth Maria Luiſe. 27. Schneider Joſef Mechler e. S. Heinz Max, 27. Kraſtwagenf. Wend. Andr. Kenk e. S. Herbert. 27. Sattler Johann Georg Bender e. S. Heinrich Guſtav Richard. 27, Ingenteur Ottmar Karl Pfiſterer e. T. Doro⸗ thea Emilie. 28. Steuerinſp. Sebaſtian Emil Horn e. T. Giſela. Martha Luiſe. 29. Kaufm. Heinrich Scholl e. T. Margot Auguſte. 29. Schloſſ. Jak. Gottl. Sinn e. S. Ja ob Gottlieb. 30. Kaufm. Richard Martin Seyfried e. T. Giſela Anna Hilda. „Daß dieſe Vorausſetzung aber für den toten Mengers⸗ hauſen zutrifft, iſt erwieſen. Er trug ſich bereits ſeit längerem ganz ernſthaft mit dem Gedanken des Selbſtmordes— und zwar, wie der Sachverſtändige bekundet hat, auf Grund einer allgemeinen, durch Ueberarbeitung hervorgerufenen Gemüts⸗ „Dieſer bereits beſtehenden Möglichkeit, ja Wahrſchein⸗ lichkeit, daß Mengershauſen ſich eines Tages aus eigener Entſchließung das Leben nehmen würde, hat nun die An⸗ wenig nachgeholfen... Ihr Mann ſelber hatte ensvoll einem Verfahren ſeitens ſeiner Frau un⸗ — 27. Glaſer Franz Ebert e. T. Ingeborg Erika Eliſe. 29. Ektromont. Albert Richard Adolf Mayer e. T. Publikum lauſchte andachtsvoll, faſziniert, ſeeliſch vergewaltigt durch die Begrifffsakrobatik Rechtsanwalt Herold ſaß auf ſeinem Zeugenplatz in wirrer Benommenheit. 0 Schickſal hat die tollkühne Seiltänzerei des berühmten Kol⸗ legen ihn gewaltſam herausgeriſſen. 1 Suſanne, ſchoß es ihm immer wieder durchs glühende Hirn, daß ich zurückgetreten bin... Das hätte ich nicht gekonnt— nie fertig gebracht. eines genialen Jongleurs. Aus dem wüſten Grübeln über das eigene Welch ein Glück für [Fortſetzunga folat.) 30. Arb. Oried. Wilh. Fütterer e. S. Rolf Phllipp. 0. Kaufm Moritz Löb. e. T. Ilſe Karola. 30. Bürodiener Wilhelm Schmitt e. S. Karl Albin. 30. Kaufm. Rudolf Heß e. T. Gertrud. 81. Kontoxiſt Franz Sales Faſchon e. S. Kurt Franz Michael. 31. Metzger Joſef Kaltenmaler e. T. Giſela. 81. Prorur. Karl Frank e. T. Eliſab. Charl. Urſula. 31. Mont. Joſef Wilh. Tilleßen e. S. Franz Joſef. 31. Gärtnereibeſiger Johann Illhardt e. T. Ruth Chriſta Annelieſe, 31. Hilfsarb. Heinr. Frank e. T. Eleonore Liſelotte. 91. Deror.⸗Mal. Nikolaus Dörſam a. S. Robert. 31. Ingenieur Johannes Arthur Lorenz e. T. Lieſelotte Renate. Monat Februar 1927. 1. Rangierarb. Jul. Bechold e. T. Gertrud Edith. 1. Mechaniler Ernſt Jalob Fritz e. T. Lieſelotte Maria Käthe. 85 1. Kaufm. Ludwig Schaller e. T. Waltraud Maria. 2. Bildhauer Peter Schäfer e. T. Giſela. 2. Schmied Jakob Adam Lenz e. S. Heinrich Karl. 2. Reinieunesunterneh. Ludw. Doſch e. S. Georg. 2. Reiſend. Max Winterhalter e. T. Liſa Friedel. 2. Kaufm. Peter Sen e. T. Erika Maria. 2. Schloſſer Georg Klingmann e. T. Marianne Giſela Eliſabeth. 5 3. Fabrftarbelter Adam Fontagnier e. T. Irma Thereſta Elſa. 1 3. Hobl. Eugen Ludw. Schwarz e. T. Roſa Emiſie. 4. Schußhmacher Ignatius Siebert e. S. Georg Johannes Karl.“ 7 Geſtorbene: Monat Januar 1927. 27. Erna Giſela Ueberle, 2 J. 1 M 28. Katharina geb, Heugel, Cbefrau des Renten⸗ empfängers Johann Götz, 68 J. 8 M. 28. Maurer Johann Hering, 87 J. 1 M. 28. Schuhmacher Johann Weinz, 87 J. 6 M. 29. Bautechniker Johann Arnold, 46 J. 8 M. 29. Hermann Schmuckler, 1 J. 29. lediger Müller Willi Baumgart, 31 J. 9 M. 20. ee Karl Auguſt Wilhelm Seitz, 1 60. Urſula Margot Meffert, 3 J. 3 M. 80. Karl Schäfer, 18 Stunden. 80. Hans Egon Keck, 2 M. 3 T. 80. ledig. Stuhlflechter Konrad Koch, 66 J. 11 M. 30. Gerüſtbauer Franz Feuerſtein, 44 J. 8 M. 80. Herta Kempf, 25 Tage. 36. Bäcker Heinrich Rottermann, 52 J. 7 M. 81. ledige berufsloſe Luiſe Kumle, 24 J. 4 M. 31. Jakobine geb. Löſch, Ehefrau des Kaufmanns Jak. Bachmann, 58 J. 31. Lokomotivführer a. D. Peter Kuhn, 78 J. 5 M. 31. Bahnarbeiter a. D. Johann Hock, 73 J. 4 M. 31. Wagmſtr. a. D. Joh. Gg. Frommer, 72 J. 6 M. 31. Elifabeth geb. Winai, Witwe des Taglöhners Johann Kirchgeßner, 75 J. 11 M. Monat Februar 1927. 1. Schmied Heinrich Wilhelm Krämer, 68 J. 5 M. 1. Lore Steier, 1 J. 5 M. 1. Karoline Sofie Uebele geb. Bayer, Ehefrau des Zementeurs Jakob Uebele, 63 J. 9 M. 1. Prokuriſt Karl Friedr. von Briel, 61 J. 10 M. 1. Anton Müller, 4 J. 8 M. 1. Luiſe geb. Egger, Ehefrau des Verwaltungs⸗ inſpektors Ferdinand Wilhelm, 44 J. 7 M. 1. Karl Otto Eckert, 2 J. 10 M. 1. Karl Wilhelm Schreiner, 7 J. 7 M. 1. Rentenempfänger Adam Schmitt, 81 J. 7 M. 2. led. Hauptlehrerin Mathilde Sohler, 71 J. 7 M. 2. Kaufmann Arthur Lamm, 29 J. 2. Fabrikant Karl Hermann Hetzer, 46 J. 10 M. 2. Elfriede Lanz, 6 J. 5 M. 2. Waldemar Heinz Matthes, 8 M. 10 T. 8. Chriſtine geb. Fath, Witwe des Wagen⸗ revidenten a. D. Georg Schmitt, 77 J. 3. Margarete geb. Schreiber, Ehefrau des Deko⸗ ratlonsmalers Robert⸗Stuhlmüller, 52 J. 9 M. 3. Küfer Martin Gryezmanski, 54 J. 3 M. 8. Betta geb. Müller, Witwe des Kaufmanns Philipp Deimann, 58 J. 8. Hannelore Giſela Limberger, 7 M. 3. Anna Marie geb. Groh, Wwe. des Eiſendrehers Johann Konrad Hochreuther, 45 J. 5 M. 4. led. Kontoriſtin Karol, Reg. Bohnert, 24 J 5 M. 4. Emailllerer Joſef Bröll, 66 J. 10 M. inlArhſen Kraft 8. Detor. nf. Wilhelm Boppre u. Paulg Mehm. Todes-Anzeige e dlen Freunden und Bekannten die Tehmerelich N guter Valer, 1— rieht, daß mei lieber Mann, unser Josef Schlatterer Polizei-Wachtmeister im achlegen 37 Jahren unerwartet von uns ge⸗ MANNHEIM, weidenstr. 6, den 14. Febr. 1927 In. tiefem Schmerze: Frau pauline Schlatterer und Kinder Die Beerdi 28 rerdigung findet am Dienstag nachm. 2!l on der Leichenhalle aus statt. 4991 0 Hausrat bemelundtz, Möbelyetsorgung Mannheim, 5 7, 8 Iülh, Bad. Baudund im Schloß Neue NMöbel jeder Art wie Küchen, Schlaf- zimmer, Speise- und Herrenzimmer. Einz.- Möbel, Polster-Möbel, Matratzen, Federbeit, Bettid, Kinderwg. eic onnenganaiger, unser Glück und Dnach cheln. wurde uns heute enau 14 Wochen— wieder 11 7. lSsen f ——4 8 und wird am Dienstag sebettet nachm. zur ewigen Ruhe 8*5018 etbostrage 10, 18. Februar 1927 18 5 tietstem Schmerz: awratn n. 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Besenders herzlich danke jch dem Herrn Dr. Weber, der in anfopferungsvoller Weise in Gemeinschaft der Herren Dr. Keller, N 7, 12 und. Pr. Haas, N 5, 7 sein bestes Wissen einsetzte im Kampf gegen den Tod, Den Piakonissen-Schwestern Paula u. Frieda, sowie den Schwestern des Diakonissenhauses. Herzlichen Dank dem Herrn Stadtpfarrer Rothenhöfer für seine treffenden, trostreichen Worte am Sarge der teuren Untschlafenen, für die innige Teilnahme dee Herrn Stadtpfarrer Hessig und Herrn Stadtvikar Nußfbaum, Herzlichen Pank auch den Herren Musikdirektor Lenz und Konzertmeister Konradi für ihr ergreifendes Spiel (Largo von Händel, Ave verum von Mozart), für den erhebenden Gesang der Konfirmandinnen der Nordpfarrei Lindenhof(Stadtpfarrer Mayer), dem Frauenverein der Melanchthonkirche, sowie den Angestellten des Hauptfriedhofes für die liebe- vollen Kranzspenden. 1502 Der trauernde Gatte 5 Fr jedrich Rensch, orgalist. MIet-Gesue JJ Timmef-Wopnüngſ-z von kinderloſem Ehepaar in guter 22 94 per 1. 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Am gleichen Tage haben ſich auch zu. den: die Schülerinnen, die in die UII und 2nder Oberrealſchulabteilung an der Eliſabethſchule eintreten wollen und die Schü⸗ ler, die mit UIII in die Handelsrealſchulab⸗ ieilung der Oberrealſchule oder in das Real⸗ gymnaſium der Leſſingſchule übertreten wollen. Es beſtehen in Mannheim 4 höhere Kna⸗ benſchulen mit Realſchullehrplan: Oberreal⸗ ſchule, Realſchulabteilung der Leſſingſchule, Feudenheim⸗Realſchule und Moll⸗teanſchule. Zwiſchen Oberrealſchule, Leſſingſchule(Re⸗ algymnaſium II mit Realſchule) und Moll⸗ Realſchule einerſeits und Feudenheim⸗Real⸗ ſchule andererſeits iſt für Realſchüler der Neckar die Grenze. Jedoch nimmt die Leſ⸗ ſingſchule(Realgymnaſium II mit Realſchule) in ihrem lateinloſen Unterbau ſolche Schüler, für die der ſpätere Beſuch ihres in Unter⸗ tertia beginnenden realgymnaſialen Zweiges in Ausſicht genommen iſt, aus dem ganzen Stadtgebiet auf. Außerdem können zukünftige Realſchüler, die in einem weiterentfernten Vorort nörd⸗ des Neckars wohnen(Sandhofen, Waldhof, Gartenſtadt), ſowohl in der Oberrealſchule, als auch in der Leſſingſchule angemeldet werden. AZbwiſchen der Oberrealſchule und der Moll⸗ Realſchule iſt folgende Abgrenzung feſtgeſetzt worden. Es gehören: 1. zur der Lindenhof, Neckarau und ein Teil der Schwetzingerſtadt; 2. zur Oberrealſchule eben⸗ falls ein Teil der Schwetzingerſtadt und das ganze Stadtgebiet, mit Ausnahme des Lin⸗ denhofs, Neckarau und der Neckarſtadt. Die Anmeldung der Schüler der Schwetzinger⸗ ſtadt, die in eine der beiden Schulen eintreten wollen, kann ſowohl in der Oberrealſchule als auch in der Moll⸗Realſchule ſtattfinden, doch behalten ſich die Direktionen dieſer Schu⸗ len mit Rückſicht auf den zur Verfügung ſtehenden Raum einen Austauſch der Schüler vor. Die Leſſingſchule nimmt Realſchüler aus dem ganzen Stadtgebiet ſüdlich des Neckars auf. Für Gymnaſium und Realgymnaſium J1 beſtehen keine Beſchräntungen bezüglich der Aufnahme. Für die Mädchenrealſchulen ſind drei Be⸗ zirke abgegrenzt: Es gehören: 1. zur Mäd⸗ chenrealſchule III die Schwetzingerſtadt zwi⸗ ſchen Kgiſerring, Seckenheimerſtraße, Trait⸗ teurſtraße und Friedrichsfelderſtraße; die Neckarſtadt von der Friedrichsbrücke, dem Meßplatz und der Max Joſefſtraße neckar⸗ abwärts, die Vororte Sandhofen u. Käfertal. 2. Zur Liſelotteſchule: der Reſt der Schwet⸗ zingerſtadt, die Oſtſtadt, die Neckarſtadt von der Friedrichsbrücke, dem Meßplatz und der Max Joſefſtraße neckaraufwärts; die Vororte Neuoſtheim, Feudenheim und Waldhof; von der Innenſtadt die Quadrate P 7, Q 7, R 7, S 6, T 6, U 6 bis U 3. 3. Zur Eliſabethſchule: die übrige Innen⸗ ſtadt, der Jungbuſch und der Lindenhof, dazu die auswärtigen Schülerinnen, ſoweit ſie am Hauptbahnhof ankommen. In die unterſte Klaſſe aller Höheren Lehr⸗ auſtalten können aufgenommen werden: 1. Kinder, die der vierjährigen Grund⸗ ſchulpflicht genügt haben; 2. beſonders lei⸗ ſtungsfähige Schüler und Schülerinnen der dritten Grundſchulklaſſe auf Antrag der Er⸗ ziehungsberechtigten. Ueber jeden einzelnen Antrag entſcheidet das Stadtſchulamt Mann⸗ heim(Volksſchulrektorat) nach Benehmen mit der Direktion derjenigen Höheren Schule, in welche das Kind eintreten ſoll. Gegen die Entſcheidung des Stadtſchulamtes(Volks⸗ ſchulrektorat) ſteht dem Erziehungsberechtig⸗ ten und dem Direktor Beſchwerde an das Unterrichtsminiſterium zu. Die Aufnahme iſt in allen Fällen von Aangt Beſtehen einer Aufnahmeprüfung ab⸗ ängig. In der Aufnahme für die unterſte Klaſſe iſt nachzuweiſen: )] Fertiokeit im 9055 in deutſcher und lateiniſcher Druckſchrift b) Üübung im or bograrbilgen Nieder⸗ ſchreiben diktierter deutſcher Sätze, ſowie Fertigkeii im Gebrauch der lateiniſchen Schrift: c) Kenntnis der vier Rechnungsarten mit unbenannten Zahlen von—100 000. Die Aufnahme erfolgt in jedem Fall auf Probe bis Pfingſten. Die Aufnahme⸗Prüfungen finden am 29. März 1927 von 8 Uhr an für alle Klaſſen ſtatt. Eine zweite Aufnahmeprüfung für die unterſte Klaſſe findet nicht ſtatt. Das neue Schuljahr beginnt am 2. Mai 1927. Die Schülerſchaft findet ſich am 3. 18— in den Schulhäuſern ein: Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium, Roonſtraße 4 Reälgymnaſtum 1, Friedrichsring 6; Ober⸗ realſchule, Tullaſtraße 25; Realgymnaſinm 11 mit Realſchule(Leſſingſchule), Gutenbergſtr. 2; Realſchule⸗Feudenheim, Moll⸗Realſchule, Weſ⸗ Schuljahr findet nur eine Die Schüler ſind perſönlich vor⸗ Moll⸗Realſchule festaurant Kaiserring Tel. 21201 Morgen Dienstag dllacht-Fest woꝛzu 5 einladet: Rudolf Schmoll. 4926 Stimmbildung Armin'schen Stẽuprinzips Anmeldungen schriftlich unt. V GC 71 an die Geschäftsstelle ds. 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