—* züge für Mitktwoch, 23. Februar Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1027— Nr. 90 Neue Mannheimer Seilung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beievptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle Eö, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 4·6, (Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen: Waldhofſtr.6, Schwetzingerſtr 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ dreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. 12mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen 0 0 6 Ma H 1 0 0 II 0 N on eral 9 IIzelger walt, Streils, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte 2 usgaben Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. ellamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 2 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fern 1 5 ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht — t deutſchen Sachleiſtungen Anterredung mit dem Vizepräſidenten der franzöſiſchen Kammer Paris, 23. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Regelung der deutſchen Sachleiſtungen beſchäftigt die franzöſi⸗ ſchen Regierungskreiſe neuerdings in beſonders hohem Maße, denn ſowohl die allgemeine Arbeiter⸗Conföderation wie auch die induſtriellen Syndikate gegen die Leiſtungen in Natura erheben ſtarke Bedenken 9 und die Heranziehung deut⸗ ſcher Arbeitskräfte, da alle Vereinbarungen zu einer Beein⸗ trächtigung der durch die Wirtſchaftskriſe bereits empfindlich betroffenen Betriebe führen könnten. Das linksſtehende Blatt re Nouvelle“ nahm in einem Leitartikel zu dem neuen Sachleiſtungsproblem Stellung. Am Donnerstag wird die arlamentskommiſſion zur Prüfung der Sachlieferungen Unter dem Vorſitz des Verkehrsminiſters Tardieu und des Deputierten Antèriou zuſammentreten, um die Grund⸗ 19 die Reorganiſierung des geſamten Sach⸗ leiſtungsverfahren zu entwerfen. In einem Geſpräch, das ich geſtern nachmittag in der Deputiertenkammer mit dem Vize⸗ präſidenten Antèrionu hatte, gelangte ich zu der Feſt⸗ ſtellung, daß nicht unerhebliche Schwierigkeiten beſtehen, um den deutſchen Sachleiſtungen, hauptſächlich aber der Erteilung von Aufträgen an deutſche Induſtriegruppen Unterkunft zu ſichern.„Es ſind innerhalb der franzöſiſchen Induſtrie Strö⸗ mungen vorhanden, die ſich gegen das Sachleiſtungsſyſtem richten,“ ſagte mir der Deputierte und frühere Verkehrs⸗ miniſter Antèriou. Die wirtſchaftliche Situation Frankreichs ruft infolge der weiteren Entwicklung des Dawesſtatuts ernſtliche Hemmungen hervor, die zu überwinden keine leichte Aufgabe iſt. Die Wünſche, unſere Induſtrie vor dem deutſchen Wettbewerk öglichſt zu ſchützen And die franzöſiſchen Arbeiter durch Verwendung deutſcher Arbeitskräfte nicht zu ſchaden, ſind begreiflich. Ich halte jedoch Iim Intereſſe des Ausbaues enger deutſch⸗franzöſiſcher Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen eine Verſtändigung mit den deutſchen Un⸗ ternehmungen, die für Sachleiſtungen in Betracht kommen, für notwendig. Innerhalb der Kommiſſton werde ich für den Abſchluß von großzügigen Vereinbarungen zwiſchen deutſchen And franzöſiſchen Induſtriegruppen eintreten und darauf hin⸗ weiſen, daß die Schaffung eines dichtmaſchigen deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Wirtſchaftsgeſetzes eine der Vorbedingungen des europäiſchen Friedens bildet, die nur dann geſichert werden ann, wenn ſich Frankreich und Deutſchland loyal miteinander verſtändigen. Trotz des Widerſtandes in gewiſſen franzöſiſchen Induſtriekreiſen glaube ich an eine Einigung mit den eutſchen Unternehmern denn es handelt ſich um die rreichung von Verträgen techniſchen und finanziellen Cha⸗ rakters. Wenn die Kommiſſion, deren Vizepräſident ich bin, deutſche Sachleiſtungsvorſchläge günſtig beurteilt, auk ihre grundſätzliche Zuſtimmung zu den deutſchen Anerbietungen ausſpricht, ſo werden ſich auch Mittel und Wege finden, um te franzöſiſchen Induſtriellen für eine Verſtändigung mit den deutſchen Partnern zu gewinnen. Ueber die Methoden der Parlamentskommiſſion ann ich nur ſagen, daß ſie darauf gerichtet ſind, die wirtſchaft⸗ liche Annäherung zu fördern. Es ſoll den Vertretern deutſcher Juduſtrien, die praktiſche Vorſchläge ausgearbeitet und der ommiſſion zur Kenntnis gebracht haben, Gelegenheit geboten werden, ihre Propoſitionen durch Bevollmächtigte der Kom⸗ miſſion auseinanderſetzen zu laſſen. Um mich über eine Reihe N0 Sachleiſtungsverfahren betreffende Fragen zu unterrich⸗ en, werde ich im April eine Reiſe nach Deutſchland machen und mit verſchiedenen deutſchen Induſtrieführern in erbindung treten. Ich hoffe, daß die Arbeit der Sachleiſtungs⸗ Abemiſſion ihren großen Einfluß auf politiſchem Gebiet aus⸗ n wird.“ Das Arbeitsloſenproblem in Frankreich Paris, 23. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die von der franzöſiſchen Regierung und den ſtädtiſchen Be⸗ hörden unternommenen Verſuche, die Arbeitsloſigkeit zu be⸗ heben, haben ſich in den meiſten Orten als unzulänglich er⸗ wieſen. Aus offiziellen Statiſtiken läßt ſich erkennen, daß die Zahl der Beſchäftigungsloſen von Woche zu Woche in immer raſcherem Tempo anſchwillt und die Arbeitsloſen⸗ unterſtützung für zahlreiche Städte bereits ein ſchweres finan⸗ zielles Opfer bedeutet. Es ſtellt ſich heraus, daß die Baſis für die bisherigen Maßnahmen zu klein war. Einerſeits waren die ausgeführten Notſtandsarbeiten für die Mehrzahl der Beſchäftigungsloſen, namentlich für die gelernten Ar⸗ beiter, ungeeignet, andererſeits fehlte es an Vorkehrungen, daß den Arbeitsloſen an den Stellen, wo Notſtandsarbeiten ausgeführt wurden, Wohnung und Verpflegung geſichert wurde. Der Miniſter für öffentliche Arbeiten, Tardieu, ſah ſich deshalb veranlaßt, einen umſaſſenden Plan für pro⸗ duktive Notſtandsarbeiten aufzuſtellen, der einer möglichſt großen Zahl von Beſchäftigungsloſen verſchiedener Berufsgruppen dauernde Verdienſtmöglichkeiten bringt und auch eine Organiſation der Ueberwachung des Arbeitsloſen⸗ heeres in ſich ſchließt. Das Programm Tardieus ſieht u. a. die Verwendung der durch die Wirtſchaftskriſe zur Untätig⸗ keit verurteilten Arbeitskräfte für den Ausbau des fran⸗ zöſiſchen Kanalſyſtems, des Eiſenbahnnetzes ulrd der Hafen⸗ anlagen vor. Heute ſind bereits etwa 8000 Arbeiter mit dem Aushau der franzöſiſchen Staatsſtraßen beſchäftigt. Der Ar⸗ beitsminiſter hofft mit der Ausbeſſerung der Schiffahrts⸗ kanäle weiteren 6000, mit den Hafenausbauten 1800 Beſchäf⸗ tigungsloſen Arbeitsmöglichkeit zu verſchaffen. Auf Grund des Finanzgeſetzes für 1927 ſind die Eiſenbahnen befugt, im laufenden Jahre etwa 1 Milliarde Franken für den Ausbau der franzöſiſchen Eiſenbahnlinien und Bahnhofs⸗ anlagen auszugeben. Dieſer Betrag wird nun um 213 Mil⸗ lionen Franken erhöht werden, damit die Geſellſchaften Er⸗ gänzungsbauten durchführen laſſen können, die nach der Schätzungen des Arbeitsminiſters etwa 11000 Arbeitsloſen Verdienſt bringen werden. Zur Bekämpfung der Not in der Metall⸗ und mechaniſchen Induſtrie, die beſonders ſchwer betroffen ſind, werden die Eiſenbahngeſellſchaften ferner ermächtigt werden, umfang⸗ reiche Beſtellungen für rollendes Material zu vergeben. Der für dieſe Lieferungen vorgeſehene Betrag beläuft ſich auf 152 Millionen. Im Ganzen rechnet Tardieu mit einer Arbeits⸗ beſchaffung für etwa 37000 Arbeitsloſe. Die nötigen Kredite, die ſich für das Straßennetz auf 20 Millionen, die Kanäle auf 60 Millionen und für die Hafenanlagen auf 12 Millionen belaufen, werden nach Maßgabe der Bedürfniſſe vom Par⸗ lament verlangt werden. Dagegen werden die Ausgaben für die Verbeſſerung des Eiſenbahnnetzes durch die Aus⸗ gabe neuer Anleihen im Geſamtbetrage von 365 Millionen Franken gedeckt werden. Frankreich als Schuloͤner Paris, 23. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Finanzkommiſſion der Kammer faßte den Beſchluß, von der Regierung das Aktenmaterial über die bisher getroffenen proviſoriſchen Schuldenvereinbarungen mit England und Amerika zu verlangen. Trotz der Anſtrengungen der Anhän⸗ ger Poincarss innerhalb des Ausſchuſſes kam der Beſchluß zuſtande. Am Donnerstag wird der Miniſterpräſident auf eine Interpellation über dieſen Gegenſtand antworten. Die Boulevardͤblätter laſſen bereits vorausſehen, daß die Regie⸗ rung die Vertrauensfrage ſtellen und die Majforität erhalten werde. Dagegen hat ſich der Sturm bei den ſoziali⸗ ſtiſchen und radikalſozialiſtiſchen Gruppen noch nicht gelegt, im Gegenteil, die Stimmungsmache gegen Poincars wird trotz der im Brief Poincarés enthaltenen Verſicherung, daß die Rechte des Parlaments keineswegs verletzt worden ſeien, energiſch fortgeſetzt. VFCCPCCCPCPGGGG0GG0öG0G0C0GGPbGPGPGPPGPGGGG0õõãðI%ĩ% Antrag auf Aenderung der Strafprozeßoronung 5 Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat nunmehr dem Reichstag ihren angekündigten Entwurf eines Geſetzes 51 Aenderung der Strafprozeßordnung eingereicht. Danach 5 8 62, Abſatz 1, der Strafprozeßordnung den Zuſatz er⸗ Sitten:„Die Urteilsgründe müſſen auch angeben, mit welcher ei immenmehrheit die Entſcheidungen getroffen ſind, zu denen ine Mehrheit von zwei Dritteilen der Stimmen erforderlich n§ 268, Abſatz 1, Satz 1 der Strafprozeßordnung ſoll da⸗ errhfolgende Faſfung erhalten:„Die Verkündung des Urteils Folgt durch Verleſung der Urteilsformel, Mitteilung der kimmenmehrheit, mit welcher die Entſcheidungen getroffen 5 zu denen eine Mehrheit von zwei Drittetlen der Stim⸗ en erforderlich ſind und Eröffnung der Urteilsgründe am luß der Verhandlung oder ſpäteſtens mit Ablauf einer oche nach Schluß der Verhandlung.“ luſttemterdem iſt zur Beratung des Haushalts des Reichs⸗ 985 iniſteriums folgender ſozialdemokratiſche Antrag ein⸗ ung gen:„Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregie⸗ wurf zu erſuchen, im Reichstag unverzüglich einen Geſetzent⸗ gart vorzulegen, durch welchen die früheren Schwur⸗ chte wieder hergeſtellt werden.“ Aus dem Preußenparlament Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Man hatte erwartet, daß im preußiſchen Landtag bei der Beratung des Landwirtſchaftsetats geſtern Miniſter Steiger zu dem Siedlungskonflikt Preußens mit dem Reich ſich äußern und zu der Denkſchrift des Reichsarbeitsminiſters Dr. Brauns Stellung nehmen werde. Die Annahme lag umſo näher, als der volksparteiliche Abgeoroͤnet Held dem Miniſter ausdrück⸗ lich dafür dankte, daß er in der Stedlungsfrage die Landeshoheit gerettet habe. Bekanntlich erhebt das Reich den Anſpruch, daß ihm aufgrund des Artikels 10 der Reichs⸗ verfaſſung, der dem Reich die grundlegende Geſetzgebung in der Siedlungsfrage überläßt, die Beſtimmung über die Ein⸗ zelheiten des Siedlungswerkes zufällt, zumal es der eigent⸗ liche Geldgeber iſt. Herr Steiger enthielt ſich jedoch jeder Po⸗ lemik, er gab lediglich einen Ueberblick über den jetzigen Stand der Siedlungstätigkeit und kündigte an, daß eine preu⸗ ßiſche Landesrentenbank gegründet werden ſoll zu dem Zweck, anſtelle der von Preußen und dem Reich gewähr⸗ ten Mittel einen dauernden Kredit zu ſetzen. Ein entſprechen⸗ des Geſetz wird in der nächſten Zeit fertiggeſtellt werden. In der heutigen Sitzung Abſtimmung über die Mißtrauensanträge. Der Kampf um Schanghai Von Sun Tſeng Schanghai ſtellt heute wieder einmal das Zentrum weltpolitiſcher Ereigniſſe dar. Schon vor etwa 2 Jahren wurde dort der erſte Anſtoß zum chineſiſchen Frei⸗ heitskampf gegeben. Wie die heutigen, wurden auch die da⸗ maligen Vorgänge von einem allgemeinen Streik eingeleitet. Während des Streikes und bei einer friedlichen Demonſtration gegen die herrſchenden Arbeitsverhältniſſe in den fremden Betrieben Schanghais wurden, wie erinnerlich, japaniſcher⸗ und engliſcherſeits chineſiſche Arbeiter und Studenten getötet (Mai 1925). Dieſes gab die Veranlaſſung zur maſſenhaften Bewegung, der ſich nicht nur Arbeiter, ſondern auch Jugend, Studentenſchaft, Intellektuelle, Kaufleute, alſo faſt alle Schich⸗ ten chineſiſcher Stadtbevölkerung anſchloſſen. Die Bewegung erhielt bald einen allgemeinen national⸗freiheitlichen Charak⸗ ter, der einerſeits gegen fremde Imperialiſten und anderer⸗ ſeits gegen einheimiſche Militariſten gerichtet war. An der Spitze ſtand von Anfang an die ſüdchineſiſche national⸗revolu⸗ tionäre Partei Kuo⸗Ming⸗Tang, deren Gründer der 1925 ge⸗ ſtorbene Doktor Sunjatſen war, der erſte Präſident der chine⸗ ſiſchen Republik und Führer der Revolution 1911. Heute be⸗ ſindet ſich ganz China in der Macht dieſer Richtung, die durch die ſüdchineſiſche Regierung geleitet wird. Ihr Zentrum war bis zuletzt Kanton, gegenwärtig iſt es Hankau⸗Wutſchang am Jangtſe. Jangtſekiang, der größte Strom Chinas, bildet heute die Grenze zwiſchen dem Süden und dem Norden, wo ſich im⸗ mer noch Tſchangtſolin und andere Generäle behaupten. Etwa 40—45 Prozent chineſiſchen Territoriums und der Be⸗ völkerung unterſtehen gegenwärtig der ſüdchineſiſchen Regie⸗ rung. Heute handelt es ſich um den letzten entſcheidenden Kampf in Südchina, und zwar um Schanghai, die größte Hafenſtadt Chinas an der Mündung des Jangtſe am Stillen Ozean. Schanghat iſt die einzige Stadt auf ſüdchineſiſchem Boden, die noch nicht auf die Kanton⸗Regierung übergegangen iſt. Die ſüdchineſiſchen Truppen befinden ſich aber jetzt, nach⸗ dem ſie zuletzt die Streitkräfte Suntſchuanfangs bei Hang⸗ tſchau geſchlagen haben, in unmittelbarer Nähe Schaughais, deſſen Fall nur eine Zeitfrage ſein kann. Schanghais Bedeutung für China und für den Außenhandel iſt ungemein groß. Es iſt eine moderne Groß⸗ ſtadt am Jangtſe, der 2000 km aufwärts auch für Seeſchiffe fahrbar iſt. Schanghai wurde erſt 1843 für Fremde erſchloſſen. Etwa die Hälfte des chineſiſchen Außenhandels geht über Schanghai. Es hat ſich heute zugleich auch zu einer rieſigen Induſtrieſtadt entwickelt, hat hunderte von Fabriken und zählt etwa 300 000 Arbeiter. Dieſe ſind ausſchließlich Chi⸗ neſen, während die Fobriken größtenteils Eigentum fremder Unternehmer ſind, der Engländer, Amerikaner, Japaner u. a. Aber auch chineſiſche Fabrikbeſitzer und Kaufleute ſind dort an Zahl nicht gering. Schanghai nimmt unter den etwa 50 aus⸗ ländiſchen Konzeſſionsgebieten oder Niederlaſſungen die erſte Stelle ein und hat ſeinen eigenen Hafen. In dieſen Niederlaſſungen ſind einige große Fremdomächte, vor allem England und Japan, im Beſitz eigener Stadtteile mit eigener Polizei, Verwaltung und Gerichtsbarkeit. Die An⸗ gehörigen dieſer Siedelungen genießen ſogenannte Exterri⸗ torialrechte, d. h. ſie unterſtehen nicht chineſiſchen, ſondern ihren eigenen Behörden: Kleine Staaten im Stgate. Wäh⸗ rend weiter die anderen fremden Niederlaſſungen Chinas mehr oder weniger kleine, abgeſonderte Gebiete ſind, iſt die Schanghais eine große Induſtrieſtadt für ſich, deren Bevöl⸗ kerung jedoch in überwiegender Mehrzahl Chineſen ſind. Die Zahl der Fremden in dieſer Millionenſtadt beträgt nicht mehr als 30 000. Dieſe letzteren bilden die obere und privilegierte Schicht der Geſellſchaft, ſind faſt ausſchließlich Finanz⸗ magnaten: Bankiers, Fabrikanten u. a. Unternehmer. Sie wohnen in ihren behaglichen Villen und Appartements, um⸗ geben von allem Luxus und Komfort. Aber auch zahlreiche chineſiſche Reiche haben dort in der fremden Niederlaſſung Schanghais ihren ſtändigen Wohnort. Schanghai iſt zugleich auch die Stadt grenzenloſen Elends und grenzenloſer Armut, die der ſozialen Gegenſätze. Die Arbeitsbedingungen chineſiſcher Werktätigen ſind die denkbar ungünſtigſten. Sie waren eben die urſprünglichen Grundurſachen der Bewegung 1925. Um nur einen all⸗ gemeinen Begriff über die furchtbaren Arbeitsverhältniſſe in den Schanghaier Betrieben zu geben, ſei hier feſtgeſtellt, daß der durchſchnittliche Arbeitslohn ganz minimal iſt, daß die Frauen⸗ und Kinderarbeit unter noch ſchlimmeren Be⸗ dingungen geſtattet iſt. Die Arbeitszeit beträgt ſehr oft 13 Stunden. Von ſozialen Einrichtungen kann keine Rede ſein. Elend und Armut, aber auch adminiſtrative Willkür und Unterdrückung ſind in den chineſiſchen Stadtvierteln ſehr fühl⸗ bar. Ferner iſt Schanghai in noch größerem Maße Zentrum des erwachenden Chineſentums, Sitz nationaler Verbände und volitiſcher Strömungen. Schon zur Vorkriegszeit hat Sun⸗ fatſen, der im Norden Mißerfolg hatte, ſeine Tätigkeit nach Süden, Kanton und Schangſai, verlegt. Hier ſand ſeine poli⸗ tiſche Richtung einen fruchtbaren Boden. Von hier aus iſt auch die chineſiſche Freiheitsbewegung mehr und mehr nord⸗ wärts verbreitet worden. Schanghai gewinnt heute an eminent weltpolitiſcher Be⸗ deutung nicht zuletzt deshalb, weil dort auch wichtigſte außenpolitiſche Intereſſen konzentriert ſind. Frem⸗ des und namentlich engliſches Kapital iſt dort in Millionen inveſtiert. Wirtſchaftlich⸗finanziell iſt Schanghai viel mehr ausländiſch als chineſiſch. Zum Schutz dieſer ihrer Unterneh⸗ mungen und eigenen Untertanen ſind auch britiſche Truppen dorthin befördert worden. Dieſe haben offenſichtlich auch die war ihm tatſächlich gelungen, für die Mitglieder dieſer neuen Farbbandes ihm weiterhelfen. breit machen. Im Januar begaun es. Da flogen in einer 2. Sette. Nr. 90 Kufgabe, die britiſchen Verhandlungen mit der ſüdchineſiſchen ſtegierung zu unterſtützen. Seit Wochen verhandeln bekannt⸗ Iich der ſüdchineſiſche Außenminiſter Tſchen und der britiſche Geſchäftsträger O' Malley. Dieſe Verhandlungen haben ſchließlich zu einer Verſtän digung geführt. Es iſt ſchou ein Abkommen unterzeichnet worden über die Konzeſſions⸗ gebiete Hankau und Kiukian g. Kraft dieſes Abkommens ſoll nunmehr das Hankau⸗Konzeſſionsgebiet einer gemiſchten chineſiſch⸗britiſchen Verwaltung mit chineſiſchem Vorſitz über⸗ geben werden. Ferner iſt die gleiche Beſteuerung aller inner⸗ halb der Konzeſſionsgebiete lebenden Chineſen und Engländer vorgeſehen. England ſcheint endlich zur Einſicht gekommen zu ſein, daß die bisherigen Verhältniſſe tatſächlich überholt und die alten Verträge nicht mehr zeitgemäß ſeien. Cham⸗ berlain und andere verantwortungsvolle Leiter britiſcher Politik baben ſich in letzter Zeit mehrfach dahin geäußert. Die Sinmiſchung Sowjetrußlands in die chineſiſchen Angelegenheiten und zwar als Parteigänger und Helfers⸗ helfer der Südchineſen macht die Lage daſelbſt noch kompli⸗ Ane + Hunnegremer, fasenham, SSenbeumen ſcao. 22 0 5 Aambing 2 Aant 4 0 2 s* 05 K AN— zierter. Rußland und England haben als hiſtoriſche Rivalen ihren Kampf um die Weltherrſchaft auf chineſiſchen Boden verlegt und dadurch die endgültige Klärung der dorti⸗ gen Verhältniſſe erſchwert. Auch die Einſtellung anderer in⸗ tereſſterter Mächte kann man nicht eine allzu klare nennen. In dieſer Hinſicht fällt namentlich die japaniſche Sphynx auf. Von Wichtigkeit iſt übrigens das Gerücht, kraft deſſen zwiſchen H Moskau und Tokio geheime diplomatiſche Verhandlungen geführt worden ſeien, die zur Folge hatten, daß Japan ſich in Tbina zurückhält und das Vorgehen Englands mit ſcharfem Mißtrauen beobachtet. 9 Zuſammenfaſſend ſteht der innerchineſiſche und außen⸗ politiſch⸗diplomatiſche Kampf um Schanghai vor der Ent⸗ ſcheidung. Die nächſte Zukunft wird zeigen, wie ſie aus⸗ fallen wird, wenn auch ſchon heutle Südchinas Sieg keinem Zweifel mehr unterliegen kann. Eines ſteht jedenfalls feſt: früher oder ſpäter müſſen England und die anderen imperialiſtiſchen Großmächte— ſie mögen es wollen oder nicht— auf ihre Sonderrechte in China verzichten und mit ihm gleiche Verträge eingehen. Deutſchlands Bei⸗ ſpiel zeigt überzeugend, daß die Mächte für ihren freien Handel in China nichts zu befürchten haben. Alle Anzeichen prechen dafür, daß dieſe Einſicht nicht nur in Amerika, ſon⸗ ern auch in England an Anhängern gewinnen wird. Die Chineſen erkämpfen dieſes, ihr elementares Recht, mit . chweren Opfern. elus zen engliſchen Gewwerkſchaſten London, 23. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die ſteigende politiſche Macht der engliſchen Gewerkſchaften beleuchtet ein Vorfall, der geſtern in allen politiſchen Kreiſen großes Aufſehen hervorrief. Der Parlamentsabgeordnete G. A. Spencer hatte beim Zuſammenbruch des Kohlenſtreiks verſucht, im Bezirk Nottingham eine neue unpolitiſche Ge⸗ werkſchaft, unabhängig vom Zentralverband, zu bilden. Es Vereinigung durch ſeparate Verhandlungen mit den Arbeit⸗ gebern ein Abkommen zu erzielen, noch ehe der Streik abge⸗ brochen war. Nunmehr wurde in der Fraktionsſitzung, die Macdonald leitete, Spencer wegen dieſes Verſuches aus der Labour Party ausgeſtoßen. Gleichzeitig hat ſich die Bergarbeitergewerkſchaft von ihm losgeſagt. Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) Aus den Reichstagsausſchüſſen Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Auswärtigen Ausſchuß des Reichstages wurde zunächſt der Geſetzentwurf über das Zuſatzabkommen zu Ar⸗ tikel 20 des deutſch⸗litauiſchen Handelsvertrages vom 1. Juni 1923 beraten. Nachdem Staatsſekretär von Schubert einige Erläuterungen über das Abkommen gegeben hatte, wurde der Geſetzentwurf ohne Widerſpruch dem handelspolitiſchen Aus⸗ ſchuß des Reichstages zur weiteren Beratung überwieſen. Es folgte die vertrauliche Beſprechung der deutſch⸗ruſſiſchen Be⸗ ziehungen. Der Unterausſchuß des ſozialpolitiſchen Reichstagsaus⸗ ſchuſſes beriet heute in einer allgemeinen Ausſprache die Anträge zur Invalidenverſicherung. Ein Regierungsvertreter gab eine eingehende Schilderung der Lage der deutſchen Invalidenverſicherung und erörterte die Möglichkeiten einer Aenderung und die Rückwirkung der bis⸗ her vorliegenden iſche und Anträge. Eine Erweiterung des Perſonenkreiſes wäre bedenklich. Schon die Aufrecht⸗ erhaltung der bisherigen Leiſtungen mache eine Reviſion der Beitragsſätze notwendig. Nach kurzer Ausſprache beſchloß der Ausſchuß, die weitere Beratung zu vertagen, um den Re⸗ gierungsparteien zunächſt Gelegenheit zu geben, in ihren Fraktionen zu dieſer Angelegenheit Stellung zu nehmen. Der ſozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstages ſetzte heute ie Beratung des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes beim§ 36 fort, der die landwirtſchaftlichen Betriebe betrifft. Der Ausſchuß nahm eine Entſchließung an, die die Reichs⸗ regierung erſucht, Vorſchläge für eine Regelung der Arbeits⸗ loſenverſicherung in der Landwirtſchaft zu unterbreiten, die unter Berückſichtigung der landwirtſchaftlichen Arbeitsver⸗ hältniſſe eine Sondervereinbarung im Rahmen des Arbeits⸗ loſenverſicherungsgeſetzes vorſehen oder in anderer Weiſe den Bedenken gegen§ 36 Rechnung tragen. Der Haushalts⸗ ausſchuß des Reichstages ſetzte heute die Veratung des Reichswehretats 1927 fort. Gegenüber Anträgen auf Streichungen in den einzelnen Poſitionen für Bauten machte General von Haack darauf aufmerkſam, daß es ſich bei dieſen Anforderungen um Teile des Geſamtbauplanes handele. Streiche man jetzt, ſo ver⸗ längere man die Zeit der zum Teil ſehr dringlichen Neu⸗ erſtellungen. Die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit habe die Bauten ſtark heruntergewirtſchaftet.— Abg. Dr. Crämer(D. Vp.) warnt davor, durch Abſtriche Hochbauten, die notwendig ſeien, zu verzögern, ſtatt für ſchleunige Beendigung des Bauens zu ſorgen.— Abg. Künſtler(Soz.) fordert Einſtellung des Scharfſchießens auf dem Tegeler Schießplatz.— General von dugack: Dieſe Uebungen ſind für die Berliner Wachtruppe beſtimmt, die nicht immer 40 Kilometer hin und her nach Dö⸗ beritz machen könne, um dort noch Uebungen abzuhalten. Ver⸗ handlungen mit der Stadt Berlin ſorgten dafür, daß die In⸗ der Berliner Bevölkerung auch hierbei gewahrt werden. Ein Regierungsvertreter legte dar, daß die Reichswehr von den in den beiden letzten Jahren für notwen⸗ dig erachteten 66 Millionen zur Behebung der abzuſtellenden Schäden an den Bauten im Ganzen nur 6 Millionen Mark wirklich zur Verfügung geſtellt bekommen habe. Dadurch ſei natürlich keinerlei ernſthafte Abhilfe geſchaffen. Talſächlich ſei der gegenwantige Zuſtand der Kaſernen kaum noch haltbar. Er bitte dringend, nicht abermals an den Baukoſten au ſtrei⸗ chen. Die Soldaten ſeien vollſtändig durch ihre enttäuſchten Hoffnungen zermürbt. Die Kaſernen ſeien während der Nachkriegszeit beſetzt. Nicht eine einzige ſei frei zu bekommen. Verwaltung kein Geld. Mit Gewalt könne die Reichswehr gegen die jetzigen Mieter, die Gemeindebehörden und Private doch nicht vorgehen.— General v. Haack teilt weiter mit, daß der Stahlhelm verbeſſert werden ſoll in der Richtung, daß der Schutz feſter wird ohne dadurch ſchwerer zu werden und weniger als jetzt die Hörfähigkeit des Trägers beeinträchtige. Beſchlüſſe des Aelteſtenrats Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aelteſtenrat des Reichstages beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung die im September dieſes Jahres in Rio de Janeiro ſtattfindende internationale Handelskonferenz durch den Reichstag beſchicken zu laſſen. Die Etatsberatung ſoll auf jeden Fall zum verfaſſungsmäßigen Termin am 1. April fer⸗ tiggeſtellt werden. Außerdem beſchäftigte ſich der Aelteſtenrat heute mit Aenderungen für ein Diätengeſetz für Reichstags⸗ abgeordnete. Die bisherigen Beſtimmungen ſollen zu einem neuen einheitlichen Diätengeſetz zuſammengefaßt werden. Aber zu gerichtlichen Klagen und zu Erſatzbauten habe die Mittwoch, den 23. Februar 1927 zur Verhaftung der beiden zeuſchen Gendarmeriekommandanten in Winden und Steinfelden(ſiehe Mittagsblatt) iſt mitzuteilen, daß die Feſtnahme auf einen Vorgang zurückzu⸗ führen iſt, der ſich am 15. Februar, nachmittags.56 Uhr in Soldaten in Zivil nach Weißenburg fahren wollten, wurde von der deutſchen Gendarmerie verhaftet und nach haus hinter ſich hat. Die Fahrkarten der jungen Leute heim bei Frankfurt a. Main ab befördert worden ſind. In zöſiſche Soldat in Zivil, der die jungen Leute weigerte ſich, der deutſchen Gendarmerie gegenüber ſeinen Perſonalausweis vorzuzeigen, worauf dieſe ihn in Karlsruhe auf den Zug ſetzten. Die Verhaftung der Gendarmeriekommandanten erfolgte in der arroganteſten Weiſe. Die Stationsvorſteher wurden ohne Angabe des Grundes während der Dienſtzeit feſtgenommen. Man ließ ihnen nicht einmal mehr Zeit, ſich von ihren Familien zu verabſchieden. Die engliſch⸗ruſſiſche Spannung Die Zuſpitzung der engliſch⸗ruſſiſchen Beziehungen hat mit der reicht. Während Rußland und auch die engliſchen Kriegs, parteien die Haltung der Londoner Regierung lediglich au rüſteteten Gruppe“ zurückſahren, bereitet man nd offenbar eine ausführliche Liſte von ruſſiſchen Neutralitäts⸗ der Regierung, wenn ſie nicht ſehr ſcharf ausfalle, wahrſchein⸗ lich die konſervativen Wünſche nicht befriedigen werde und der Druck der Wählerſchaft ſehr bald zu einem Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwingen werde. Letzte Meldungen Lord d' Abernon bei Streſemann mit. dem Reichsaußenminiſter verſchiedene Unterredungen gehabt haben. Die deutſchen Delegierten für die Weltwirtſchafts⸗ Konferenz Berlin, 22. Febr.(Von unſerem Berliner Büre) Die Reichsregierung hat nunmehr die Mitglieder der 7„ ſchen Delegation für die Weltwirtſchaftskonferenz ernannt und die Namen dem Völkerbundsſekretariat v. Siemens, Trendelenburg, Lammers, Hermes und Eggern Die Reichswehr und Rußland tigen Ausſchuß zur Debatte ſtehen. Die ſostaldemalich⸗ tiſchen Ausſchußmitglieder würden weiteres, der Oeffent elle keit nicht bekanntes Material vorlegen. Nach derſelben Que richt über die wirklichen Beziehungen zwiſchen augennen⸗ Reichswehrbeauftragten und den erwähnten Sowletunten? nehmungen zu erſtatten. Münchener Vilder 125 Faſching Nein, ich erzähle Ihnen heute nichts vom Faſching. Ob⸗ wohl Februar iſt und man ſich wundern muß, daß die Spatzen, die die Kunde täglicher Koſtümfeſte, von den Dächern pfeifen. noch unmaskiert ihre muſikaliſchen Exerzitien ausüben. Aber wer heute illuſtrierte Blätter aufmacht— und welcher Deutſche macht heute nicht täglich ſeine Bilderzeitung zu einem Gegen⸗ ſtande der Bildungs⸗Uebermittlung— jeder ſieht allenthalben feſtliche„Ausſchnitte“ und Gruppen. Und, ach, was ein Grüpp⸗ chen werden will, koſtümiert ſich beizeiten. Das ganze Haus iſt naaxriſch vor lauter Faſching. Höchſt ernſthaften Leuten, die im Vollbewußtſein ihrer Würde auf der niemals auch nur das leiſeſte„Grüß Gott!“ zu flüſtern pflegen, begegnet man im Hausflur als Maharadſchahs und Maharadſchakerln. Die Dienſtmädchen begehren außer dem obligaten Sonntag noch mindeſtens eine Ball⸗Nacht pro Woche, und wenn Reſerl oder Kati nicht noch dazu das Maskenkleid der Gnädigen leih⸗ weiſe beanſpruchen, dann kann dieſe von Glück und dem Be⸗ 9 8 einer wahrhaften Perle reden.„Ja mei, des tun doch alle adeln. Da müſſen die gnä Frau ſich ſchon a Ding von ſieb⸗ Aiiineere nehma, bie wo noch mit koan„geht“. Und dem Zylinder vom gnän Herrn wird auch nix abgehn, wann n mein Schatz amäl tragt, wo er doch arbatslos is und beim Vereinsball an Kaminkehrer macha will...“ Aber— ich will ja vom Faſching nichts erzählen. Ich hab ja auch nur ein ein⸗ ziges Feſt mitgemacht. Und da war der Saal ſehr, ſehr ſchön geſchmückt, und es wurde furchtbar viel getanzt. Schöner ge⸗ ſchmückt als vor fünfzehn Jahren und mehr getanzt als vor dem Kriege. Und doch: ſo zwanglos vergnügt, ſo„a Hetz“ wie damals— das fand ich bei dieſem Feſte nicht. Weil man ſelber fünfzehn Jahre älter geworden iſt? fragt man ſich, gerecht, wie man nun mal ſein möchte...„Weils jetzt eben ſo iſt“ erwidert der Begleiter, der an jedem zweiten Tag irgendwo als„König von Siam“ ſeinen Charleſton tanzt und es daher wohl wiſſen muß. Aber— ich wollt ja vom Faſching nicht reden. Man ſieht, wie ſchwer das dem Chroniſten fällt, der ſein Münchner Feuilleton mit„Februar“ dattert hat. Möge der Geiſt des Geiſter Geiſt? Ich hab das ſo einfach niedergeſchrieben, ganz ohne Schen vor der—7. Dimenſion, die ſich, jetzt gerade niehr denn je, über, um und in München ausbreiten und manchmal allzu Wohnung der Auguſtenſtraße Kompottſchüſſelun, Suppenteller und Servierbretter durch die Luft, Meſſer und Gabeln tanzten wie in einer Hexenküche, Türen wurden jählings aufgemacht und zugepfeffert— Sie werden davon vielleicht ſchon geleſen haben. Es war eine okkulte Angelegenheit von Bedeutung, und all um unſern Münchner Ober⸗Zauberer Schrenck⸗Notzing erlebten einen der ſo beliebten Höhepunkte des Daſeins. Bis das Dienſtmädſten der ſo ſchaurig durchſpukten Wohnung ſich ſelber als Urhebexin der„Erſcheinungen“ bekannte. Es ſpukte Spaſſes halber. Warum auch nicht? Die Weiſen vom Okkul⸗ tismus aber entſchieden, die reuige Sünderin bekenne ſich zu lenswerte Kocherl habe nur einen Teil des Spaſſes verur⸗ ſacht, das andere ſein Telekeneſe.„Kineſen ſind im Faſching begehrte Masken. Dan kann ein Tele⸗Kineſe mal paſſieren. Wir haben hier den„Chineſiſchen“, ſprich Müuchneriſch: Kine⸗ ſiſchen Turm, warum nicht mal zur Abwechflung ein telekineſi⸗ ſches Dienſtmadl? Moana S' net aa, Frau Dimpflhuber? Aber die Dimpflhuberin iſt anderer Anſicht:„J mag mit de Geiſter nix'toa habn. A Deanſtmadl hat bei mir alle Sonntag eahnen Ausgang und amal unter der Woch a. Aber Geiſter laß i mir net in mei Wohnung einſchmuggeln. J kenn ſolchene Spiſſetlu: Wann der Geiſt willig is, nacha is's Fleiſch ſchwach...“— „Ueberhaapts, was tut a brave Witfrau mit an Geiſt! Mir ſan do net von Schwabing!“ Und auch die Fran verw. Straßen⸗ Weltanſchauung deutlich dokumentierend, in ihrem Kaffe.— Aber, wenn irgendwo der„Geiſt“ erſt mal rumort, dann giht er ſo ſchnell keine Ruhe. Kaum hat das ſpukhafte Dienſt⸗ mädchen— es hätte vor zweihundert Jahren vielleicht als „Hexe“ eine„brennende“ Beachtung gefunden— geſchworen, ſich in Zukunft nur noch un⸗geiſtig zu betätigen, da taucht ein neues Phändmen auf, die in Wien und anderswo bereits wiſſenſchaftlich begutachtete Rumänin Eleonore Zugun. Dieſe, ein Bauerumädchen in den Backfiſchjahren, ſoll von einem bös⸗ artjgen Geiſte Draku“ aufs böſeſte geplagt werden. Dieſer Geiſt, der die Telekineſe aus dem ff kennt, bewirft ſie mit har⸗ ten Gegenſtänden. kratzt ſie, beißt ſie und erweiſt ſich in jeder Hinſicht als höchſt ungalanter Liebhaber. Es muß höchſt un⸗ angenehm ſein, ſo einen Schatz zu haben und ihm nicht den Ab⸗ ſchied geben zu können. Frl. Zugun iſt jetzt in München zur nähren Begutachtung Wenn ihr Draku mitgekommen iſt, daun hat Eleonore fetzt eine gute Chance, ihn loszuwerden. Der Faſching iſt nämlich nicht die Jahreszeit der Treue Herabgeſetzte Preiſe Nicht alle Tage kann man Wohn⸗Fäſſer zu herabgeſetzten Unrecht aller Phänomene. Das als Phänomen höchſt empfeh⸗ bahnoberinſpektor rührte energiſch, ihre diesſeits gerichtete — 2 4 nicht„erheblich unter dem Werte“ als beſondere„occasider angeboten wird. Innerhalb der„Saiſon⸗Ausverkäufe“, dertage“ und„rückſichtsloſe herabgeſetzte Preiſe“, ja es aibt ſogar„beſonders billige Preiſe“, abwohl die doch eher„niedria als billig ſein ſollten— denn Preiſe will ja wohl kaum jeman⸗ kaufen. Dafür ſind aber die Waren dieſer„billigen Preiſe meiſt von nie dageweſener Niedrigkeit. Und wer, angsgſe durch die kleinen, aber großgedruckten Ziffern ſich in die Höhl ihm gefallen, weder herabgeſetzt noch billig ſind. Die Mar Aber— ſie wirkt. Geſtern hat meine kleine Tochter ihre Milt⸗ dem Opfer von 1 Mark Trambahngeld wieder daheim war⸗ ſparn, net wahr, Vatl?“ das„Clothier and Haberdaſher“ heißt, von einem Mann, über langjährige Erfahrungen verfügt, aufgeworfen un be⸗ einem entſchiedenen Nein beantwortet. Der Fachmann e gründet ſeinen Standpunkt folgendermaßen: Der ſchwierigen Zuſtand entſteht, wenn der Mann und die Frau verſchledenes Meinung über das ſind, was gekauft werden ſoll. Ich erlebt, daß Mann und Frau in ein Geſchäft kamen und nber regelrechten Kampf ausfochten. Die Frau machte ſich l. e alles luſtig, was dem Mann gefiel und der Mann ſchieneen ſich in den Kopf geſetzt zu haben, alles abzulehnen, was Beifall der Frau fand. 97 Ich laſſe gewöhnlich die Eheleute ſelber den Streit, tragen und bole dann das Kleidungsſtück wieder hervhe⸗ deſſentwegen ſich die geringſte Meinungsdifſerenz ergab, 10 ſonders wenn es! die Eigenſchaften hat, die dem Geſcee beider entgegenkommen. Wenn eine Frau einen werkktaätten Anteil. an dem Ankauf von Kleidern für ihren Mann nim. 1 paſſe ich gut auf, damit ich nichts ſage, was Zweifel an es mir auch in dieſem Fall gelingen, die Ware zu verkaufen ſo würde die Frau noch ein halbes Jahr lang ſo eifrig geg Preiſen erſtehen. Aber ſonſt gibt wohl kaum etwas, das heut irgendwo anders binginge, um einen Anzug zu kaufen. * Kapsweier abgeſpielt hat. Eine Gruppe von 17 jungen Leuten, die ſich für die franzöſiſche Fremdenlegio nve 1 pfichtet hatten und unter Begleitung eines franzöſiſchen Karlsruhe verbracht, weil man unter den jungen Leuten ſteckbrieflich verfolgte Perſonen ver⸗ mutete. Auf dem Polizeipräſidium in Karlsruhe ſtellte ſich auch tatſächlich heraus, daß unter den jungen Leuten ſich dret ſteckbrieflich verfolgte Perſonen befanden, darunter ein ge⸗ wiegter Schwerverbrecher, der bereits mehrere Jahre Zucht⸗ waren ausgeſtellt vom Süd⸗Bahnhof Mainz, ſodaß zu ver⸗ muten iſt, daß die jungen Leute aus dem Sammellager Gries⸗ Karlsruhe wurden die Feſtgenommenen mit Ausnahme der drei Verfolgten wieder auf freien Fuß geſetzt. Der fran⸗ begleitete, W 8 London, 23. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.] Ankündigung einer engliſchen Warnungsnote an Moskau und Erklärungen Litwinows einen unerwarteten Höhepunkt er⸗ die Propaganda„einer kleinen äaber finanzell gut ausge⸗ in London überſchreitungen vor. Die Stimmung in der konſervativen Partei läßt kaum noch einen Zweifel aufkommen, daß Cham⸗ berlain trotz ſeiner bisherigen Weigerung bald geöwungen werden wird, in irgend einer Weiſe die Initiative zu er⸗ greifen. In unterichteten Kreiſen wird erklärt, daß die Note UJ Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Der B. J. wird aus Paris gedrahtet: Wie das Havasbürd zu melden weiß, iſt Lord d' Abernon. der ehemalige engliſche Botſchafter in Berlin, auf der Rückreiſe in San Re 24 Stunden im Hotel Streſemanns abgeſtiegen. Er ſoll dabe 15 mitgeteilt. Deutſchland wird in Genf vertreten ſein durch die Hertent 55 Berlin, 23. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) 5 „B..“ behauptet, die angeblichen Beziehungen zwiſche 4 Reichswehr und Sowjetrußland würden heute im Auswa ſoll der Reichswehrminiſter beabſichtigen, dem Ausſchuß Br 1 Weißen Wochen“ gibts in Münchner Geſchäften jetzt Sant des Löwen wagt, der wird meiſt erkennen. daß die Sachen, 155 25 ſchreierei iſt— vielleicht auch eine Folge des„Furchtogne— unſerer Tage—, heut Geſchüftsarunat⸗ ter furchtbar gequält, ſie ſolle mit ihr ins Warenhaus aud 98 5 Bahnhof.„Siehſt,“ ſagte ſie, als man nach zwei Stunden und „jetzt hab ich mir mei Faſchingsluftſchlangen um drei Pienih billiger kauft als drüben im Tupfer⸗Laden. Und man ſoll doch 5 Sollen Männer ihre Frauen bei Einkäufen begleiten! Dieſe wichtige Frage wird in einem kanadiſchen Fachelde⸗ d Mit Fürde Richtigkeit ihres Urteils durchſchimmern laſſen könnte. Würd mein Geſchäft agitieren, daß der Menn das nächſtemal ſichen 4 180 1 ſid de! ſi da lu: tig de⸗ Ge vo hir da he. de⸗ de SSOSOO — —— 1 5· 5. VWort An der Spitze ſteht groß und breit„Schluß Wittwoch, den 28. Febrnar 1027 ittwoch, den 23. Februar 1927 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeß Vollverſammlungen ſid Am 1. und 11. Februar fanden unter dem Vorſitz von Prä⸗ 5 ent Lenel zwei Vollverſammlungen der Han⸗ elskammer ſtatt. In einleitenden Worten gab der Vor⸗ itzende einen Ueberblick über das Wirtſchaftsjahr 1926, das einen Markſtein in der neudeutſchen Wirtſchaftsentwick⸗ ung bedeute. Beginnend mit einer Depreſſion von gewal⸗ ** Tiefe und bedeutendem Ausmaß, habe doch der Verlauf —5 Jahres eine ſtetige Aufwärtsbewegung auf wirtſchaftlichem ebiete gebracht. Allerdings dürfe man ſich durch dieſe wohl orhandene Beſſerung nicht zu hemmungsloſem Optimismus darreißen laſſen. Man müſſe ſich immer gegenwärtig halten, aß die deutſche Wirtſchaft eine ganz außerordentliche Mehr⸗ elaſtung an Steuern und ſozialen Laſten zu tragen habe. 5 Als beſondere Ereigniſſe im Laufe des Jahres erwähnte er Redner den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, en Beitritt zur Internationalen Handelskammer und das eltmanifeſt der bedeutendſten Wirtſchaftsführer Europas f˖ der Vereinigten Staaten von Amerika. Redner kommt erner auf die Handelsvertragsverhandlungen im Jahre 1926 au ſprechen. Er weiſt darauf hin, wie wichtig es ſei, auch mit rankreich und Polen in ein feſtes Vertragsverhältnis zu ommen. Was die ſchon erwähnte Steuerbelaſtung der In⸗ uſtrie anbelange, ſo ſei beſonders die badiſche Wirtſchaft im achteil. Denn die im Reich durchgeführte Ermäßigung der teuern werde wieder wettgemacht durch eine Erhöhung der andesſteuer in Baden. Die gewerbliche Belaſtung ſei in aden höher als in irgend einem Lande Deutſchlands, außer ürttemberg. Für Mannheim habe das verfloſſene Jahr erſchiedenes Erfreuliches gebracht. Erwähnenswert ſeien J. B. die Bemühungen der Reichspoſt für eine Verbeſſerung ihrer Verkehrseinrichtungen. D Nach Eintritt in die Tagesordnung erſtattete Profeſſor r. Blauſtein Bericht über die Vorbereitung der richtedelskammerwaßhl. Baurat Dr. Nallinger be⸗ tete in längeren Ausführungen über die 4 Kraftfahrzeugſtener la an ſei auf der Suche nach einer neuen Beurteilungsgrund⸗ für die Erhebung der Kraftfahrzeugſteuer, da die bis⸗ befzagte Grundlage unter Zuhilfenahme des Hubvolumens nicht ugsdige. In der anſchließenden Debatte kommt zum ſetk muck, daß vor allem ein Weg gefunden werden müſſe, die ti herrſchende Ungerechtigkeit in der Beſteuerung zu beſei⸗ Die Verſammlung ſpricht ſich daher neben der Bei⸗ fürbaltung einer Kopfſteuer vor allem für die Be⸗ un gortung der Steuer aus, die die Häufigkeit der Be⸗ tszung des Wagenz berückſichtige. Ueber den Entwurf eines Geſetzes über den Reichswirtſchaftsrat Neidtete Vizepräſident Vögele. Die Beibehaltung des Reichswirtſchaftsrats ſei allgemein verlangt worden. Die 8 Sregierung habe ſich daher entſchloſſen, ein Geſetz über Entwudgültigen Reichswirtſchaftsrat einzubringen.— Der ſatz urf ſei als Kompromiß anzuſehen. Beſonders§ 1 Ab⸗ katg des Geſetzes, der den Unterbau des Reichswirtſchafts⸗ detreffe, habe zu Bedenken Anlaß gegeben. Begrüßens⸗ zahl ſei die Beſtimmung über die Herabſetzung der Mitglieder⸗ der don 326 auf 113. Im Ganzen wäre es zu wünſchen, daß er Entwurf bald Geſetz würde. Prof. Dr. Blauſtein erſtattete Bericht über den gegenwärtigen Stand der Schulfragen der Plan der Einführung einer Abſchlußprüfung an le Be andelsſchulen rief eine längere Debatte hervor. über erſammlung nahm Kenntnis von einem Geſetzentwurf Ver die Berufsſchulausbildung. Der Gedanke der deirſtaatlichung der Ingenieurſchule in Mann⸗ ſetzu wurde abgelehnt. In der Frage der Herab⸗ ſchulng der Ausbildungszeit auf den Mittel⸗ len lehnte die Verſammlung eine Stellungnahme ab. Dr. Linden referierte über die geplante Neuordnung der Normalgütertarife chend einer gegen Ende des vorigen Jahres erſchie⸗ Denkſchrift des Verwaltungsausſchuſſes der deutſchen hn. Die Anträge der Wirtſchaft hätten faſt durchweg 91 plebnung erfahren. Die Denkſchrift nehme Stellung ahfr en Kilometertarif und gegen die Ermäßigung der tigun achten; desgleichen gegen die Ermäßigung der Abfer⸗ die nsgebühr. Redner erſtattete ferner kurzen Bericht über be ent 1 ſpre der Handelskammer In eingehender Ausſprache wurden die Verkehrsverhältniſſe Mannheim⸗Ludwigshafen⸗ Heidelberg beſprochen. Es wurde lebhaft gewünſcht, daß durch eine engere Zuſammenarbeit der drei Städte die Bedürfniſſe die⸗ ſes Wirtſchaftskomplexes in verkehrspolitiſcher Hinſicht eine beſſere Würdigung erfahren würden. Nur durch gegenſeitige Verſtändigung könnten die zur Zeit beſtehenden Mißſtände beſeitigt werden. Die dringend erforderliche Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe auf der Rheinbrücke wird dadurch verzögert, daß die Frage der Geldbeſchaffung zwiſchen den be⸗ teiligten Stellen nicht geklärt iſt. Die gleichen Schwierigkeiten beſtehen bezüglich der Durchführung der Autoſtraße Mannheim⸗Heidelberg. Auch im Luftverkehr fällt es ſehr ſchwer, dem Lufthafen der drei Städte die An⸗ erkennung zu ſichern, die ihm nach ſeiner Bedeutung und Be⸗ nützung zuſteht. Dr. Hildenbrand berichtete über die für April dieſes Jahres durch den Enquete⸗Ausſchuß geplante Enquete. Man ſei ſchon mehrfach an die Handelskammern um Unter⸗ ſtützung herangetreten. Der Vorſitzende gibt zur Kennt⸗ nis, daß in der Frage der Internationalen Handels⸗ kammerin nächſter Zeit eine Beratung in Berlin ſtattfände; für Juni dieſes Jahres ſei in Stockholm eine Konferenz ge⸗ plant. Profeſſor Dr. Blauſtein gab einen Ueberblick über die Beiträge, um die die Handelskammer in letzter Zeit gebeten wurde. Redner referierte ferner über die von der Handelskammer geplanten Vorträge. Dr. Ulm berichtete über die Tätigkeit der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung der Unternehmerverbände. Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung, insbeſondere die Stellung Badens in dieſem Programm, wurde dargelegt.— Zur Förderung Südweſtdeutſchlands iſt die Aufſtellung eines Südweſtprogramms geplant.— Die Verſammlung nahm Kenntnis von dem Plan der Stadt Mannheim, im Jahre 1929 eine Allgemeine Elektri⸗ zitätsausſtellung zu veranſtalten.— Ueber den Ent⸗ wurfeines Lebensmittelgeſetzes und einer Aus⸗ verkaufsordnung wurde Bericht erſtattet.* Städtiſche Nachrichten Den argentiniſchen Gäſten zum Gruß! Am morgigen Donnerstag vormittag trifft die argen⸗ tiniſche Studienreiſe⸗Geſellſchaft auf ihrer 50⸗ tägigen Exkurſion durch Deutſchland und Oeſterreich in Mann⸗ heim ein. Aus dieſem Anlaß ſind die„Akademiſchen Nach⸗ richten der Handels⸗Hochſchule Mannheim“ als Sonder⸗ nummer erſchienen. Prof. Dr. Sommerfeld, Rektor der Handels⸗Hochſchule, widmet in dieſem Heft im Auftrage des Senats den argentiniſchen Wiſſenſchaftlern herzliche Be⸗ grüßungsworte.„Wir kennen“, ſo führt er aus,„die Heimat unſerer Gäſte als das Land des Weizens, der Viehherden und des Quebracho, als ein Land, nach dem ſeit langem ein ſtarker Export deutſcher Erzeugniſſe ſich richtet. Möge der Aufent⸗ halt in Deutſchland unſeren Freunden aus Argentinien einen Blick gewähren in deutſche Arbeit und deutſche Kultur, in deutſches Weſen und deutſche Ideale und ſo ein Fundament geſchaffen werden, auf dem gegenſeitiges Verſtehen und Wert⸗ ſchätzen ſich aufbauen und ſtärken können.“ Der Allge⸗ meine Studenten⸗Ausſchuß freut ſich, daß die argen⸗ tiniſchen Gäſte nicht verſäumt haben, auf ihrer Studienreiſe die Stadt Mannheim mit ihrer zwar jungen, aber muſter⸗ gültigen Hochſchule zu beſuchen.„Wirtſchaft und Wirtſchafts⸗ wiſſenſchaften ſind“, ſo wird ausgeführt,„berufene Brücken für die Verſtändigung von Volk zu Volk. Deshalb hoffen wir, daß dieſer Beſuch die guten Beziehungen, denen auch der Weltkrieg keinen Abbruch tun konnte, zum Wohle beider Nationen weiter feſtigen und verſtärken möge!“ Handelskammerpräſident Richard Lenel bewillkommnet die Studiengeſellſchaft u. a. wie folgt:„Mannheims Handel und Induſtrie rufen unſeren argentiniſchen Gäſten ein herz⸗ liches Willkommen' zu! Sie geben ihrer beſonderen Freude Ausdruck, Gelegenheit zu haben, die alten und vielfachen Be⸗ ziehungen, die Mannheim mit der großen ſüdamerikaniſchen Republik verbinden, durch perſönliche Bekanntſchaft mit her⸗ vorragenden Vertretern der argentiniſchen Nation beleben und vertiefen zu können. Als einer der größten Getreide⸗ importplätze Deutſchlands und als Zentrale einer vielver⸗ zweigten und ſtarken Exportinduſtrie beſtehen zwiſchen un⸗ eue Fernſprechgebührenordnung. ſerem Platze und der hochentwickelten, bewundernswert auf⸗ —J ͤͤvVvAVJJTÄvÄdVdadTTdTdTVTdCdſvTTTVTTV———j— ſtrebenden argentiniſchen Nation ſeit altersher die herzlichſten und bedeutendſten Beziehungen, ſowohl im Import als auch im Export. Die Mannheimer Getreidefirmen unterhalten mit Buenos⸗Aires einen ſehr lebhaften Verkehr, der, wenn er auch durch die Kriegsfolgen in den letzten Jahren an Bedeutung eingebüßt hat, doch ſicherlich mit der Konſolidierung unſerer Verhältniſſe bald wieder zu früherer Bedeutung emporſteigen wird. Ebenſo ſind es die Mannheimer Induſtrieerzeugniſſe, von denen in erſter Linie die landwirtſchaftlichen Maſchinen genannt ſein mögen, die in Südamerika eines großen und be⸗ rechtigten Anſehens ſich erfreuen. Auch die in unſerem Bezirk anſäſſige Lederinduſtrie hat lebhafte und wichtige Beziehungen zu Südamerika, von anderen Produkten, die ebenfalls in Amerika vor dem Kriege einen bedeutenden Abſatz fanden und auch jetzt den früheren Export wieder zu gewinnen ſuchen, ganz zu ſchweigen. Wir hoffen, daß unſere argentiniſchen Gäſte von Mannheim, ſeinen Einrichtungen und ſeinen Be⸗ wohnern den beſten Eindruck mitnehmen, und daß ihre Erfah⸗ rungen dazu beitragen werden, die Bande der Freundſchaft und Sympathie und des geſchäftlichen Verkehrs auf das er⸗ freulichſte zu beeinfluſſen.“ Wir ſchließen uns dieſen herzlichen Begrüßungsworten ebenſo herzlich an in der Hoffnung, daß die hochgeſchätzten 91 recht günſtige Eindrücke mit fortnehmen. In dieſem Sinne herzlich willkommen in Mannheim! * Die argentiniſche Studiengeſellſchaft in Stuttgart Von München kommend, iſt die argentiniſche Studien⸗ geſellſchaft heute mittag in Stuttgart eingetroffen. Die über 60 Köpfe zählende Geſellſchaft beſteht aus Profeſſoren, Aerz⸗ ten, Lehrern und ſonſtigen Wiſſenſchaftlern. Unter ihnen be⸗ findet ſich Univerſitätsprofeſſor Dr. Wernicke, der Chef der Phyſikaliſch⸗chemiſchen Abteilung des Bakteriologiſchen Inſtitutes Buenos⸗Aires. Als Präſident des Reiſekomitees iſt er zugleich Spezialberichterſtatter der argentiniſchen Zei⸗ tung„La Prenſa“. Ferner befinden ſich unter der Geſellſchaft Univerſitätsprofeſſor Dr. Calatroni und Dr. De⸗ michelis, Chef des Dekans der Chemiſchen Fakultät in Santa Fe, Univerſitätsprofeſſor Dr. Arevalo und der Kammerdeputierte Viktor Gard. Um 5 Uhr waren die Gäſte zu einem Empfang in die Villa Berg eingeladen. * * Im Hauptbad der ſtädtiſchen Krankenanſtalten wurden im Monat Januar insgeſamt 2585 Bäder und 1898 Maſſagen verabfolgt. Die Bäder verteilen ſich wie folgt: Kohlenſäure⸗ bäder, 89, Fangobäder 296, Dampfbäder 182, elektriſche Bäder 1060, Fichtennadelbäder 678, Salzbäder 274, Schwefelbäder 7. * Beſitzwechſel. Der Lehrergeſangverein Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen hat das Gebäude der Wein⸗ zentrale in N7, das an der Stelle des abgebrannten Saal⸗ baus errichtet wurde, zum Preiſe von 470 000 Mk. erworben. Der Lehrergeſangverein beabſichtigt das Gebäude zu einem Vereinshaus umzubauen. * Betriebsunfall. Geſtern vormittag erlitten in einem Rheinauer Betriebe ein 32 Jahre alter Hilfshandwerker und ein 51 Jahre alter Schloſſer Brandwunden im Geſicht. Der erſtere mußte mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden. * Von Herzkrämpfen befallen wurde geſtern nachmittag im Schloßgarten in der Nähe der Rheinbrücke ein 51 Jahre alter Mann. Der Erkrankte wurde in das allgemeine Kran⸗ kenhaus verbracht. * Kirchliche Feier des allgemeinen Volkstrauertages. Auch die katholiſche Kirche wird den allgemeinen Volkstrauer⸗ tag, der auf den 13. März feſtgeſetzt iſt, durch kirchliche Feiern wie im letzten Jahre begehen. Auch werden am Vorabend e ſowie am Tage ſelbſt, über Mittag die Glocken äuten. * Aufbewahrung von Handgepäck. Hand⸗ und Reiſegepäck kann auf faſt allen Eiſenbahnſtationen zur vorübergehenden Aufbewahrung hinterlegt werden. Als Ausweis erhält der Auflieferer von der Aufbewahrungsſtelle einen Hinter⸗ legungsſchein, der bei Abholung des Gepäcks zurückzugeben iſt. Für Aufbewahrungsgepäck übernimmt die Eiſenbahn die Haftung bis zum Höchſtbetrage von 100 Mark für ein Stück. Für Sachen, die ſich in unverſchloſſenen Gegenſtänden wie Röcken, Mänteln, Reiſedecken und dergleichen befinden, lehnt ſie die Haftung ab. Leicht verderbliche, feuergefährliche und übelriechende Gegenſtände, ſowie Gelder, Wertpapiere und Koſtbarkeiten, die weder zum Reiſebedarf noch zum zuge⸗ laſſenen Reiſegepäck gehören, werden zur Aufbewahrung überhaupt nicht angenommen. Unverpackte oder mangelhaft verpackte Gegenſtände können, wenn ſie ſich zur Aufbewahrung eignen, angenommen werden; der Hinterlegungsſchein wird dann mit einem entſprechenden Vermerk über die fehlende oder mangelhafte Verpackung verſehen. Für die Aufbewah⸗ rung ſind Gebühren zu entrichten. RDV. FVVVVVVCVCVCVCCCCCPCFCCVCVCVCVVCVVCVVPVPVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVCVCVͤVͤVCVVVVVVVCVCVC————— Der Romanleſer, der den Roman nicht lieſt lenes eſchwerdebriefe an eine Schriftleitung ſind nichts Sel⸗ etwag denn immer wird es jemand geben, der mit irgend dabei in der Zeitung nicht zufrieden iſt. Die Erfahrung hat rüſtungslehrt, daß mindeſtens die Hälfte derartiger Ent⸗ liche An ſchreiben von vornherein ausſcheidet, weil der angeb⸗ der 3 nlaß dazu nicht vorhanden iſt. Sei es, daß etwas in balten itung geſtanden haben ſoll, was in ihr garnicht ent⸗ peröffe war, oder ſei es, daß man etwas vermißt, obwohl es 6 nauietlicht wurde. In beiden Fällen iſt die mangelnde ſolgerunkeit beim Leſen die Schuld an einer falſchen Schluß⸗ Hrief ung. Als Muſterbeiſpiel dafür kann der nachfolgende Nu urelten, den wir dieſer Tage erhielten und den wir zum veröf nd Frommen aller Zeitungskurzſichtigen im Wortlaut ffentlichen: 8 n Ihrer heutigen Abendausgabe brechen Sie plötzlich den a Mörderin?“ ab mit dem Hinweis, daß der Roman in Buch⸗ iche n da erhältlich ſei! Dieſe Handlungsweiſe werden zahl⸗ wärtigeremanleſer nicht billigen können und auch Schreiber gegen⸗ nicht meh Zeilen kann dies nicht und wird ab 1. g. 27 Ihr Blatt um zſe 2 leſen! Man ſollte meinen, der Roman würde geſchrieben, eine Verfeſer zu unterhalten, ſcheinbar machen Sie aber nur für ſein, arbagsbuchhandlung Reklame! Sollte dies tatſächlich der Fall Leriſezunm wird Ihnen empfohlen in Zukunft nur ein bis zwei eſer 5 ngen zu bringen und nicht 65, damit Ihnen nicht noch mehr erloren gehen! Ein Romanleſer!“ hätte eun ſich der Herr Romanleſer die Mühe genommen Jersfentt Anfang und das Ende des in Nr. 78 auf Seite 5 Velter dichten Schluſſes des Romans„Mörderin? von hab n: Bloem genau zu leſen, würde er folgendes gefunden ſtatt ſtändlichgz; Tatſächlich iſt auch, wie dies ja nur ſelbſt⸗ und Pi ich iſt, der Roman bis zu ſeinem letzten Buchſtaben inkt abgedruckt worden. er Hinweis auf den Verlag des Romans enthält tein einziges Wort, aus dem zu entnehmen achzuleſch man ſich das Buch kaufen ſolle, um den Schluß un) Der Wiere Bhalten uchhand kütſetzung“. er Hinweis auf den Verlag erfolgte im Intereſſe * Leſer, aus deren Kreis wir mehrfache Anfragen hatten, ob der Roman auch in Buchform und im el erſchienen ſei. Die ganze Beſchwerde iſt alſo von Anfang bis zu Ende vollkommen ſinnlos, obendrein in einer Form gehalten, die der Einſender im perſönlichen Geſpräch einem anderen gegenüber niemals anwenden würde. Es ſcheint aber nachgerade üblich zu werden, die einfachſten Formen des Anſtandes außeracht zu laſſen, wenn man an eine Zeitung ſchreibt. Nimmt man noch hinzu, daß der entrüſtete Roman⸗ leſer die Feigheit beſitzt, nicht einmal ſeinen Namen zu nennen, wird man unſer Bedauern über derartige Ungezo⸗ genheiten im Verkehr eines Leſers mit der Zeitung verſtehen. Eine Zeitung hat für jede berechtigte Beſchwerde ein offenes Ohr. Sie muß aber verlangen, daß der Beſchwerde⸗ führer mit ſeinem Namen hervortritt und ferner die Regeln des geſellſchaftlichen Verkehres innehält, die er von ihr als ſelbſt⸗ verſtändlich vorausſetzt. Theater und Muſik „Hanneles Himmelfahrt“ von Paul. Gräner.(Ur⸗ aufführung in der Dresdner Staatsoper). Gerhart Hauptmanns ergreifende Dichtung„Hanneles Him⸗ melfahrt“ hat Paul Gräner zur Vertonung gereizt, was recht wohl zu verſtehen iſt, denn die Dichtung enthält ſo viel lyriſche Stimmungen, denen ein muſikaliſcher Charakter anhaftet, daß der Schritt vom Drama zur Oper naheliegt. So wie die Dich⸗ tung Hauptmanns vorlag, ließ ſie ſich kaum verwenden, der Bearbeiter, Georg Gräner, konnte den Dialog der Ar⸗ menhäusler in ſchleſiſchem Dialekt nicht brauchen, er mußte ihn auf das äußerſte Maß beſchränken, auch die lange Rede des Fremden in Lehrer Gottwalds Geſtalt mußte der Kürzung unterliegen; im großen und ganzen hat aber Gräner mit viel Verſtändnis das Werk für den Komponiſten bearbeitet. Die Muſik zeigt, wie die erſte Aufführung erkennen ließ, den edlen Charakter der Dichtung, in der ſich alles harmoniſch auflöſt, was menſchliche Einſicht als Härten des Daſeins empfindet. So mußte auch Gräner der Muſik einen harmoniſchen Cha⸗ rakter geben und ſich von der modernen Kompoſitionsweiſe fernhalten. An ſich gehörte er ja auch nie den Neutönern an; aber er hätte ſicherlich ſeiner Partitur noch andere Klang⸗ farben geben können, wenn er gewollt hätte. Der Stoff bringt es mit ſich, daß die Muſik mehr lyriſch als dramatiſch iſt. Schade, daß die eigentliche muſikaliſche Erfindung nicht allzu groß iſt. Problematiſch iſt die Muſik nicht, man muß ſich mehr mit dem Schönklang begnügen. Generalmuſikdirektor Fritz Buſch hat mit ſeiner herrlichen Kapelle der Muſik zu einem vollen Erfolge verholfen und Dr. Alfred Reuckers Regie darf ſich rühmen, das Werk durchaus würdig herausgebracht zu haben; wie er den Aufſtieg Hanneles an der Seite des Heilandes zur Himmelspforte mit den Geſtaltern des Bühnen⸗ bildes Haſſait und Pältz inſzeniert hat, iſt bewunderns⸗ wert. Erna Bergers ſüßer Sopran und die Kindlichkeit ihres Weſens und ihrer Geſtalt als Hannele nahmen vom erſten Augenblick gefangen; Curt Taucher ließ als Lehrer und Fremder ſeinen wohllautenden, von innerer Wärme er⸗ füllten Tenor in den erſten Szenen, dann aber von gewaltiger Eindruckskraft zum Schluß erklingen. Aus der Menge der Künſtler ſei Helene Jung noch rühmend hervorgehoben.— Der Chor, der unter Carl Pembaur die Geſänge einſtudiert hat und der durch den Lehrergeſangverein verſtärkt wurde, löſte ſeine Aufgabe in der Schlußhymne prachtvoll. Der Er⸗ folg war außerordentlich ſtark. Die beteiligten Künſtler mit Buſch und Dr. Reucker wurden mit dem Komponiſten immer und immer wieder hervorgerufen. G. Irrgang. Uraufführung im Krefelder Stadttheater. Das Ent⸗ deckerglück des Krefelder Intendanten Ernſt Martin, der auf ſeiner Krefelder Bühne ſchon manches beachtenswerte junge Talent zu Worte kommen ließ, bewährte ſich auch bei der „Friedenskonferenz“ von Leo Lania. Die Komödie, die in einem gewiſſen Sinne, um ein angenommenes Locarno oder wie der Ort auch immer heißen möge, die Handlung kreiſen läßt, zeigt eigentlich— ſo hat ein Ariſtophanes auch zu den Fragen ſeiner Zeit Stellung genommen— wie unvoll⸗ kommen, ja wie bedeutungslos, verlogen das iſt, was man Politik nennt. Während die Politiker zu handeln glauben, miſchen die großen Wirtſchaftskräfte die Karten, reparieren ſie die Dummheiten der Politiker wie es einmal heißt. Die Preſſe in ihrer All⸗ und Ohnmacht wird ebenſo lebendig dargeſtellt wie das Entſtehen der öffentlichen Meinung. Im Grunde ent⸗ faltet ſich im Rahmen der Friedenskonferenz nichts anderes als ein Kampf aller gegen alle. Und neben die legitimen Kräfte treten die illedzitimen Courtiſanen, und wenns auch Gräfinnen ſind, und Spione und Spioninnen. Stärker als alles erweiſt ſich die Liebe, die wunderbar grotesk und doch zart in das Ganze ſich hineinſtiehlt. Mit ausgeſprochenem Bühnen⸗ geſchick formte Leo Lania ſeine drei Akte: mit göttlicher Frech⸗ heit hält er ſein Zeitgericht. Clemens Wrede als Spielleiter gab dem Spiel das zugeſpitzte Tempo, den unbedingt nötigen Einſchlag ins Arrrogante und auch Huhnens Bühnenbilder er⸗ wieſen wieder die feine Einführungskraft dieſes Künſtlers. Das Publikum ging mit Behagen mit und der Erfolg für den anweſenden Dichter war durch her⸗lichen Beifall deutlich be⸗ zeugt. Dr. K. IL. 7 + 4. Seite. Nr. 90 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 'xeittwoch, den 23. Febritar 1927 Btranſtaltungen Feuerio⸗Fremdenſitzung im Palaſt⸗Kaffee Zum erſtenmal hielt geſtern der„Feuerio“ eine Fremben⸗ ſitzung im Palaſt⸗Kaffee ab. Der Erfölg war ſo durchſchlagend, daß man im nächſten Jahre ſicher wieder in dieſe Räume Einkehr halten wird, da ſie bei weitem mehr Gäſte als die Haberecklwirtſchaft aufzunehmen vermögen. Der Andrang war ſo groß, daß Viele wieder umkehren mußten. Im Par⸗ terre ſaß man ſo eng beiſammen, daß kaum durchzukommen war. Wer nicht frühzeitig kam, mußte ſich mit einem Platz auf der Galerte begnügen. Der Elferrat, der den elegauten grünen Frack angelegt hatte, tronte auf dem Muſikpodium an der von der großen Damenſitzung im Nibekungeuſaal her bekannten Tafel. Als Ehrenwache und zum Ordnungsdienſt war ein Teil der Prinzengarde aufgeboten. Wie Präſident Bie ber, der wieder mit viel Humor und Schlagfertigkeit die Sitzung leitete, mit großer Genugtuung feſtſtellte, war viel Publikum erſchienen, das ſonſt die Feuerioveranſtaltungen nicht beſucht, ein erneuter Beweis dafür, daß es zweckmäßig iſt, mit den Lokalen zu wechſeln. Das Programm des Abends war ſo reichhaltig und gedie⸗ gen, daß es jeder großen Sitzung Ehre gemacht hätte. Aus⸗ gezeichnete Büttenreden, ein Brillantfeuerwerk von Witz, Hu⸗ mor und Satire, wechſelten mit nicht minder vorzüglichen Soloyvorträgen und allgemeinen Liedern. In die Bütte ſtiegen ein Rekrut(Erwin Gackſtatter), eine Vertreterin des ſchönen Geſchlechts(Vogt⸗Ludwigshafen), die ſo anziehend war, daß Präſident Bieber meinte, ſie hätte ſich eigentlich an der Schönheitskonkurrenz im Apollotheater beteiligen ſollen, Vize Schuler, der auch wieder ein vorzügliches Lied bei⸗ geſteuert hatte, aus der 21. Querſtraße, die man eigens für ihn gebaut habe, Hotter als Schuſterbub und Gehrig als Wandervogel. Das Haus dröhnte unter den Lachſalven, die dieſe fünf Spaßvögel hervorriefen. Fritz Weinreich, der diesmal als Stellvertreter an der Elferratstafel ſaß, Fegbeutel und Vogt brillierten mit humoriſtiſchen Vor⸗ trägen. Opernſänger Gedde trug zwei Lieder ſehr anſpre⸗ chend vor, Frau Elſe Wagner überraſchte auf das ange⸗ nehmſte mit mehreren Lautenvorträgen und das Flora⸗ Quartett imponierte durch Kläangfülle und Schulung. Opernſängerin Pauly⸗Dreeſen erhielt für ein ver⸗ faßtes allgemeines Lied den Orden des Abends. Die bunt⸗ bemützte Narrenſchar, die ſich in der denkbar animierteſten Stimmung befand, hielt trotz drangvoller Enge aus, bis der Elferrat gegen 1 Uhr abzog. Der„Feuerio“ hat ſich durch dieſe Sitzung ſicherlich zahlreiche neue Freunde gewonnen. Sch. ——— Kommunale Chronik Beratung des Voranſchlags im Walldorfer Bürgerausſchuß Walldorf 22. Febr. Der am letzten Freitag abend ver⸗ ſammelte Bürgerausſchuß beſchäftigte ſich mit drei Vor⸗ lagen: 1. Feſtſetzung der Fleiſchſchaugebühren; 2. Erhebung der Wertzuwachsſteuer; 3. Genehmigung des Voranſchlages für das Rechnungsjahr 1926/27. Punkt 1 fand mit 42 zu 1 Stimme Annahme. Die Fleiſchſchaugebühren werden wie vom Miniſterium feſtgeſetzt, von der Stadtkaſſe eingezogen und in voller Höhe an die beiden Fleiſchbeſchauer wieder aus⸗ bezahlt. Die jährlichen Einnahmen belaufen ſich zwiſchen 1000—1200 ¼.— Die Allgemeine Wertzuwachsſteuer wird an Stelle der Grund⸗ und Erwerbſteuer eingeführt. Dieſe Vorlage fand einſtimmige Annahme.— Der Voran⸗ ſchlag 1926/7 ſchließt mit einem ungedeckten Aufwand von 128 448/ und einem Mehr gegenüber dem 1923/26er Voran⸗ ſchlag von 67 602 // ab. Dieſe Mehrausgaben wurden an dieſer Stelle ſchon näher erläutert. Ueber den Mehraufwand Vvon 67 602/ entſpann ſich eine ſehr heftige Debatte. Faſt alle Parteien rügten die ſo ſpäte Vorlage des Voranſchlages. Manche Ausgaben ſind im Laufe des Rechnungsjahres ge⸗ macht, ohne den Bürgerausſchuß zu hören. Faſt alle Redner verlangten die alsbaldige Vorlage des 1927er Voranſchlages. Für Ausgaben im Rechnungsjahr 1927%8 lehnt der geſamte Bürgerausſchuß jetzt ſchon die Verantwortung ab. Sehr um⸗ ſtritten waren die Ausgaben für die Gemeindeverwaltung. Die Gehälter der Gemeindebeamten ſeien zu hoch und müßten heruntergeſetzt werden. Da in dem den Parteten zugegangenen Voranſchlag die einzelnen Gehälter der Ge⸗ meindebeamten nicht verzeichnet waren, wurde verlangt, daß die Einzelgehälter ſofort mitgeteilt werden. Die Erregung einiger Fraktionsredner wurde ſo heftig, daß die Wetiter⸗ beratung in Frage geſtellt war. Hierauf ließ der Vorſitzende die Zuhörer aus dem Saal entfernen und erklärte Der gefeſſelte Strom Von Hermann Stegemann —12 unſer neuer Roman, mit deſſen Abdruck wir am Freitag, en 25. Februar in der Abendausgabe beginnen. Fë11.— Ellidas Ring Skizze von Valeska Cuſig Es war alſo Wirklichkeit geworden: er war aus ſibiriſcher Gefangenſchaft befreit— er war in Deutſchland, auf dem Wege zur Heimat! Gegen ſeinen Willen mußte er in der Seeſtadt, in der er gelandet, übernachten. Es ging kein Zug mehr in der Richtung ſeines Zieles. Da ein großes Sporkfeſt Menſchenmengen herbeigezogen, irrte er ſtundenlang umher, um ein Unterkommen für die Nacht zu finden. Endlich ent⸗ deckte er in einer Seitenſtraße einen kleinen, eleganten Frem⸗ denhof. Er erhielt nach einigem Hin und Her die Auskunft, daß zwar kein einziges Zimmer frei ſei, daß ihm aber dennoch für die Nacht eins zur Verfügung geſtellt werden könne. Ein Herr, ſo hieß es, habe einige Wochen im erſten Stock zwel Zimmer bewohnt und dieſe auch für die nächſte Zeit beſtellt. Aber er ſet für einige Tage verreiſt, und in Anbetracht des Wohnungsmangels wolle man ihm, Werner von Thielen, eines davon für eine Nacht überlaſſen. Froh, ein über Erwarten angenehmes Gemach gefunden zu haben, nahm er ſofort Beſitz davon. Er beſtellte darauf ein Bad und vertrieb ſich bis zu deſſen Fertigſtellung die Zeit mit dem Auspacken ſeines Koffers. Er hatte ſich ſchon in Stockholm mit allem verſehen, was der Kulturmenſch brauchte. Dann ſchwelgte er in Waſſer, Seife und Eſſenzen und ging mit einem faſt kindlichen Gefühl der Freude zu Bett. Aber— hatte das Bad ihn erregt oder das geradezu über⸗ ſchwenglich beglückende Bewußtſein, geſund das Vaterland er⸗ reicht zu haben— er fand keinen Schlaf. Noch immer fühlte er das Schwanken des Schiffes, das Wogen der Flut, und die Dunkelheit beengte ihn. So Enipſte er das Licht wieder an und entzündete eine Zigarette.“ Wirklich beruhigten ſich ſeine Nerven, und der Genuß des ausgezeichneten Tabaks gab ihm zuſammen mit dem wohlig ſeidenen Pfühl ein köſtliches Be⸗ hagen. Nur Müdigkeit kam nicht.. Die Zigarette verglomm. as Gefühl des Schwankens hatte ihn verlaſſen, er verſuchte dem Schlaf entgegenzudämmern— umſouſt! Er lenkte die Gedanken auf Ellida. Wie würde ſie ihn die Sitzung als vertraulich. Dem Vorſitzenden gelang es, die erregten Gemüter in ſtillere Bahnen zu leiten. Nach einer halben Stunde konnte die Oeffentlichkeit wieder her⸗ geſtellt und die Einzelberatung des Voranſchlages konnte in aller Ruhe zu Ende geführt werden. Die Umlage beträgt gegenüber dem Vorjahre anſtatt 65 Pfg..30 /. Zu erwähnen iſt noch der Voranſchlag der Straßenbahn, der in Einnahmen und Ausgaben einen Betrag von 39 950/ vorſieht, ebenſo der Voranſchlag des Waſſerwerks, in dem an Einnahmen und Ausgaben 30 500/ verbucht ſind. Die Abſtimmung ergab die Annahme ſämtlicher Voranſchläge mit 43:21 Stimmen. In, der hieſigen Gemeinde ergibt ſich über die Erwerbs⸗ tätigkeit der Frauen und Mädchen folgendes Bild: Als Fabrik⸗ und Werkſtattarbeiterinnen ſind 366 Ledige und 385 Verheiratete tätig, als Heimarbeiterinnen 1 Ledige und 15 Verheiratete, in der eigenen Landwirtſchaft 35 Ledige und 250 Verheiratete. im Handel 6 Ledige und 24 Verheiratete und als Hausbedienſtete, Waſchfrau, Putzfrau, Dienſtboten uſw. 30 Ledige und 4 Verheiratete.— In hieſiger Gemeinde ſind 657 Volksſchulpflichtige und 557 noch nicht ſchulpflichtige Kinder. * 8 Brühl, 18. Febr. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Die Anſchaffung eines Saatgut⸗ Trockenbeizappargtes durch die Gemeinde fällt nicht nötig, nach⸗ dem der hieſige Bauernverein bereits dieſe Einrichtung beſitzt und für alle Einwohner in Betrieb hält.— Die ortspolizei⸗ liche Vorſchrift über den Handel mit Milch in Brühl vom 31. Dezember 1924 wird unter Bezug auf das Reichsgeſetz vom 28. Dezember 1926 neu erlaſſen.— Der Aubringung von Ortsſchildern durch die Deutſche Reichspoſt am Ein⸗ und Aus⸗ gange der hieſigen Gemeinde ſteht nichts im Wege.— Die in⸗ folge der Tieferlegung der Grenzhöferſtraße in Rohrhof er⸗ forderlichen Arbeiten an mehreren Hausgrundſtücken werden dem Terazzogeſchäft M. Walz dort um das Angebot über⸗ tragen.— Ein abgängiger Gemeindefarren wurde um das An⸗ gebot abgegeben. .. Wiesloch, 18. Febr. Bei der am Montag abgehaltenen Bürgermeiſter⸗ und Ratſchreiberverſammlung unter dem Vorſitz von Landrat Neumann wurde u. a. über den derzeitigen Stand der Angelegenheit der Bahnver⸗ bindung Schatthauſen— Meckesheim, die von der Badiſchen Lokalbahn.⸗G. vor Jahren eingeſtellt wurde, be⸗ richtet und ſeſtgeſtellt, daß bei der Angelbachtalbevölkerung und der Bezirke Sinsheim und Wiesloch ein ſehr lebhaftes, ſelbſt vom Finanzminiſterium befürwortetes Intereſſe an der Wiedereröffnung dieſer Strecke beſtehe. Aber trotzdem zeige ſich die„Bleag“ wenig geneigt, angeblich aus finanziellen Gründen, dieſen berechtigten Verkehrswünſchen zu entſprechen. sch. Reilingen, 20. Febr. Aus der Bürgerausſchu ß⸗ ſitzung iſt zu berichten: Es wurde beſchloſſen, die Ablöſung eines 10prozentigen Darlehens von 50 000 Mark bei der Girozentrale Mannheim durch eine neue Kapi⸗ talaufnahme vorzuveamen, und zwar aus den Mitteln der 7prozentigen badiſchen Kommunalgoldanleihe 1926 zum Aus⸗ zahlungskurs von 90,25 Mark. Dieſe Summe ſoll auf 56 000 Mark erhöht werden. Ferner die Ablöſung einer g9prozentigen Kapitalanleihe in Höhe von 30000 Mark für Kanaliſations⸗ zwecke bei der badiſchen Girozentrale Mannheim durch die Aufnahme eines Darlehens in der gleichen Höhe bei der oben bezeichneten Girozentrale. Zweti gemeindeeigene Vauplätze ſollen zum Preiſe von 2950 Mark verkauft werden. Kleine Mitteilungen Der Wieslocher Gemeinderat hat den Beſchluß gefaßt, die dortige Realſchule in Hinſicht auf die größeren Bildungsforderungen der heutigen Zeit zu einer neunklaſſigen Vollanſtalt auszubauen. Der Ausbau ſoll etappenweiſe geſchehen.— Der Bürgerausſchuß von Oſterburken genehmigte in ſeiner letzten Sitzung den Voranſchlag von 1927/8 mit 118000 RM. Einnahmen und 132 000 RM. Aus⸗ gaben. Der Fehlbetrag von 14000 RM. wird durch eine Um⸗ lageerhöhung von 40 auf 50 Pfennig ausgeglichen werden. Der für den Kurort Bad Dürrheim notwendiggewordene Bau eines Geſellſchaftshauſes ſoll nunmehr in Fluß kommen. Zum Bau mit gleichzeitiger Erſtellung einer Feſthalle überläßt der Gemeinderat dem Kurverein ein unverzinsliches, ſich ſelbſt ablöſendes Darlehen von 36000.4. Da der Kurverein jetzt über 80 000.“ Bargeld verfügt, wünſcht der Gemeinderat, daß dieſes Jahr mit dem Bau begonnen wird. Die reichſte Gemeinde in der Pfalz dürfte wohl Helters⸗ berg im pfälziſchen Holzland ſein. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, ſämtliche Umlagen auf Grund⸗, Haus⸗ und Ge⸗ werbeſteuer für 1924, 1925 und 1926 niederzuſchlagen und denen, die dieſe Umlagen bereits bezahlt haben, dieſe zurück⸗ zuvergüten. Weiter beſchloß der Gemeinderat, das Ortsnetz umzubauen, den vom Ort entfernt liegenden Hausbeſitzern elektriſchen Strom und Waſſer auf Koſten der Gemeinde⸗ 1165 zuzuführen und einen Teil der Ortsſtraße zu kana⸗ iſieren. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt 5 Ernannt wurde: der vertragsmäßige Profeſſor Pbeg, dor Wende ſan der Kunſtgewerbeſchule Pforzheim zum pla mäßigen Profeſſor daſelbſt. 5 Ernannt wurde Hauptlehrer Heinrich Winterer 1 der Volksſchule in Triberg zum Rektor an der Volksſchule Säckingen. et. Mosbach, 21. Febr. Hier hielt der Gau Mosbach den Badiſchen Kriegerbundes eine ſehr gut beſuchte Vor ſtands⸗ und Vertrauensleuteverſammlung ab, in der 1 a. D. Seiler aus Karlsruhe, der dem VBundespräſidiun, des Badiſchen Kriegerbundes angehört, einen längeren 5 trag über die Gründung des Verbandes der Kri belt beſchädigten und Kriegshinterbliebenen hien der im vorigen Jahre gebildet und dem Badiſchen Kriege bund angeſchloſſen wurde. Baden hat nicht weniger i 96000 Kriegsbeſchädigte, wovon erſt 17 00) im ſchen Bund organiſiert ſind. Der neue Verband ſetzt ſich 5. Aufgabe, ſeine Mitglieder koſtenlos vor dem Verſorgung gericht zu vertreten, ihnen bei Berufungen, Berechnunge von Kapitalabfindungen, Baudarlehen und Unterſtützung 1 75 anträgen jederzeit behilflich zu ſein. Die 57 badiſchen 6816 werden in vier große Bezirke zuſammengefaßt, die ihren S in Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und Konſtanz ha e In jedem Gauverein ſollen nun Kriegsbeſchädigten⸗Orunnn gebildet werden, die ſich zu Gaugruppen zuſammenſchließen, um im Verband ihre Vertretung zu haben. Das ausgezei 1 nete Referat des Redners fand warmen Anklang und 11* hofft, daß nun die Kriegsbeſchädigten bald zu ihrem volle Recht und zu den vollen Bezügen kommen. 15 * Kehl, 22. Febr. Bei der Grenz⸗Kontrolle des D⸗Zug f˖ Paris—Prag, der nachts.30 Uhr hier einläuft, wurde au dem Achſengeſtänge unter dem Schlafwagen 5 blinder Paſſagier entdeckt. Zunächſt vermutete wles daß ein Unglücksfall vorliege, da die Perſon völlig leb erſchien und auf nichts reagierte. Erſt als man Anſtalſe machte, den anſcheinend Toten zu bergen, rührte ſich dieſen Er mußte mit Hilfeleiſtung des Zugperſonals aus ſeirneſt ebenſo ſeltſamen als lebensgefährlichen Schlupfwinkel beſn werden. Infolge ſeines unbequemen Platzes verſagten te die Glieder den Dienſt, doch erholte er ſich raſch und koßieſe dann Auskunft geben. Es iſt ein Tſcheche, der auf ungewöhnliche Art die Heimreiſe nach Prag ohne Geld eſt⸗ Papiere bewerkſtelligen wollte. Er wurde einſtweilen genommen und ins Amtsgefängnis Kehl eingeliefert. Nachbargebiete Niemand will ſie begraben meldet: Einen * Straßburg, 22. Febr. Der„Elſäſſer“ Nähe ſchaurigen Fund machten einige Erdarbeiter in der. bel eines Betonunterſtandes auf der bekannten Höhe 425 hal⸗ Steinbach. Drei übereinanderliegende, den noch gut tenen Stiefeln nach zu urteilen, deutſche Soldatez⸗ wurden bei der Wiederherſtellung eines Feldweges ans 75 licht gebracht, jedoch vollſtändig bis auf die Skelette ofort weſt und ohne jedwedes Erkennungszeichen. Trotz der ſenn gemachten Anzeige auf der Gendarmerie in Sennheim übt, auf dem Rathaus in Steinbach hat ſich noch niemand 1 dieſen drei Opfern des Krieges ein anſtändiges Gra beſtimmen. „ Homburg, 23. Febr. Der Autobus, der am Sonnag die Mitglieder des Fußballvereins Brücken von Mittelber 155 gel nach Hauſe zurückbringen ſollte, fuhr in Kleinottwetler ge de. einen Baum, wobei der Wagen erheblich beſchädigt 5 Zwei junge Leute aus Brücken erhielten ſchwere Bine ver⸗ Beinverletzungen; außerdem wurden 5 Perſonen leich t— Eiterndde Wunden 5 heilen schnell mit Chinosol. Versu ackung 60 Pf. i un Chinoso b 15 f. in allen Apotheken rogerien. Zu haben in allen Apotheken und Drogerien. 5 Löwen⸗Apotheke F. Aich, E 2. 16; Pelikan⸗Apotheke P. Ennecherk, 1. 3; Einhorn⸗Apotheke Jiſchert, R 1. 2/) Hof-Avothetez ogerie G1. 4; Mohren⸗Apotheke E. Schellenberg, O 8. 5; Luzenberg⸗ ütthelm, Franz Geier, Mannheim⸗Waldhof; Drogerie Ludwig& S Mannbeim O 4. 3; Central⸗Drogerie A. Seitz, Mannh Katharinenſtraße 39. Ea257 bach⸗ enthüllte letzten Urlaub nicht mit ihr verlobt? Ihm jetzt ganz uner⸗ klärlich! Er verſuchte ſich ihre anmutige Geſtalt, ihre dunklen Augen, die ſo piel Sanftmut und Vertrauen ſtrahlten, vorzu⸗ ſtellen; er geriet in den Bann ihrer Lieblichkeit, und ſein Herz ſchlug ihr entgegen Henner wacher wurde er. Ein ſonderbares Gefühl überkam ihn. Er glaubte, es nahe ſich ihm ein Fremdes, ſeltſam Machtpolles. Unbeſchreib⸗ lich war es und mit der Hanb nicht zu faſſen. Er ſah das Chaos um ſich her, ſah das Muſter des Teppichs, die Um⸗ 9 von Schrank und Sofa und den Spiegel. Er ſah ſich ſelbſt in dieſem— ſeltſam bleich und erregtg Nein, er ſchlief nicht. Er fühlte aber eine fremde Macht von ſich Beſitz ergreifen. Mußte ein anderes Daſein leben 945. ſeine— fühlte ſich in das Schickſal eines anderen gebannt In einer Hütte war er geboren, behütet von einer ſtillen, müden Mutter, einem rauhen Vater. Manchmal kam er in ein Schloß, ſpielte mit einem trotzigen Knaben, mit einem lieblichen, blonden Mädchen. Der Reichtum dieſer Kinder ſäte Neid in ſein Herz. Es trieb ihn fort in die Welt, reich zu werden wie jene. Als er von der kleinen Geſpielin Ab⸗ ſchied nahm, band ſie ein dünnes Goldkettlein, an dem ein pfenniggroßes Amulett hing, von ihrem Hals und reichte es ihm. In ihrem Auge ſtand Mitleid. Der Knabe ging in den Wald, küßte das Kettlein mit dem Amulett und verbarg es auf ſeiner Bruſt. Voll von Sehnſucht nach Abenteuern ver⸗ ließ er die Heimgt. In der neuen Welt erwarteten ihn Ent⸗ täuſchung, Not, Hunger. Doch er rang mit dem Leben. Es trug ihn bald in die Höhe, bald in die Tiefe— er kroch durch Höhlen des Laſters und glitt durch Paläſte des Reichtums. Immer begleitete ihn das Amulett auf der Bruſt. Wenn ihn auch Hunger krümmte— er verkaufte es nicht. Als er zum Manne gereift war, feſſelte er einige Jahre das Glück an ſich. In den Nächten beim Glücksſpiel häufte ſich Gold vor ihm, und mit ihm gewann er Frauen, Freunde, Genuß aller Art. Bis in einer Nacht ihn alles verließ und er wieder im Schmutz der Straße ſtand. Dann ſah ihn von neuem die Heimat. Er ſtand vor ſeines Vaters Hütte. Leer und verlaſſen war ſie— die Eltern geſtorben. Mit einem müden Lächeln wandte er ſich ab. Dieſer Kampf um eine Brotrinde, wie ihn die Vor⸗ fahren 8 erſchien ihm unverſtändlich. Er tauchte unter in die geheimen Spielhöllen Deutſchlands— war bald oben, bald unten. Der Krieg kam, er meldete ſich nicht zu den Fahnen und lebte ſein Leben weiter—— Hier hielten die jagenden Gedanken Werner von Thielens an. Das war doch nicht er—— er, der vom erſten Tage des Weltkrieges unter dieſen Fahnen geſtanden... Aber er ver⸗ mochte dieſes Bewußtſein nicht feſtzuhalten. Das Fremde er⸗ empfangen? Ihre Briefe, ihre Liebesgaben, ins Feld geſandt, hatten ihn ſtets warm berührt. Warum hatte er ſich bei ſeinem 5 325 4 Keſl ihn von neuem, das Zwingende, die Luft dieſes Gemachs Erfüllende. Wieder war er der Andere— einer, 3 9 8 eee ee, plötzlich auf den Höhen des Lebens ſah! Niemand l⸗ ſein Vorleben— jedermann ſah nur den zu Ehren und 00 ſtand Gekommenen. höhung Schemenhaft alles! Das Wie und Woher ſeiner Kiſſch nur und ſeines Vermögens iſt ihm verſchleiert— er fühlt. im Beſitz von beiden. Doch endlich tritt Ruhe ein! hetzte, von Ehrgeiz und Goldwahn Gejagte findet eine 12 die ihn zur Raſt zwingt. Schlacken fallen von ihm bringt ringt ſich aus Staub empor, der Beſitz dieſes Weibe ſe Frau die Wiedergeburt ſeiner Knabenſeele... Auch die 1225 erſcheint ſchemenhaft, verſchleiert, nur ihre Gebärde lich und unverkennbar. Sie reicht ihm einen Ring, aus zwei dünnen Goldreifen, von einem Ablerkopf zu gehalten, altamerikaniſche Kunſt. wußt⸗ Werner von Thielen ſchreit auf— das fremde Aedieſes 110 100—— für Er kenn 1 leinod. Er hat es an Ellidas Haud geſehen, ſtammt. Ein Vorfahr Ellidas hat den gling in Mexiko ſe en alten Indianerin abgekauft. Zauberkräfte ſoll 16 2 haben, die ſich in der alten Welt noch nie gezeigt 9 5.2 Nanenſeite des Adlerkopfes krägt die Inſchrift: Mpen Tage Das bedeutet: Mexiko, den 6. Juni 1826. An dieſe Beſlim⸗ hat ihn der Vorfahr erſtanden. Seither iſt dies ſeinger Ver⸗ mung. Er erbt in weiblicher Linie fort und iſt„wählten lobungsring, mit der die jeweilige Trägerin den Werner auszeichnet. Auch Ellida hatte ihn dafür beſtimmt, zahnvor⸗ weiß es. Seltſam, daß dieſe Erinnerung ſeiner irkt hat. ſtellung ein Ende bereitet— ſeine Befreiung Kcgelt fühlt Sollte am Ende doch ein Zauber... Werner 1 zurüch⸗ ſich von Fieberwahn erlöſt— vernünftigem Den—— Beſitz gegeben. Wohlbehagen ergreift ihn. Ex ſteht ſich. ihn— er des Ringes entgegenreifen. Müdigkeit überwältig ſchläft ein——— r auf. 7 Als die Sonne hell ins Fenſter ſcheint, wacht 0 bt er auf, lacht der Zwangsvorſtellung dieſer Nacht. Schnell ſteh g, Et kleidet ſich an. In zwanzig Minuten geht ſahn merkellnes ſchickt ſich an zu klingeln— da klopft es. Der 5 kommt und entſchuldigt ſich höflich wegen der Stönmen, der ſei ein dringendes Telegramm des Herrn angeko mſterdam vor ihm dieſes Zimmer bewohnt und jetzt in, tkommobde welle. Er fragt an, ob ſich im Schubfach der Nachtke mulett ein feines, goldenes Kettlein mit pfenniggroßem.. Reifen befinde ſowie ein Ring, beſtehend aus zwei 56. 20 mit Adlerkopf, der in der Innenſeite die Ehiffre M. den ſein, zeige. Er habe beides vergeſſen. Sollte es vorhennme⸗ möge man es aufbewahren, bis er demnächſt zurückkom lbfa c. Werner von Thielen ſucht ſelbſt. Er öffnet das 57 mit Da liegt in Seidenpapier gewickelt ein goldnes Ke 05 dem pfenniggroßen Amulett— da liegt der Ring, von der ſich nur einen gibt.—— 24 Es iſt der Ring, den Ellida nur ihrem Verlobten reicht 5 7 K 1 — 27 — des or⸗ zerſt ium Bor. ielt, er⸗ adi⸗ gen 195. ſaue Sitz hen. pen zen, ich⸗ nan en ges 1 f ein ian, los ten U er. iem reit ihm nte ieſe und ſt⸗ 257 erk⸗ rie Im/ au⸗ Unterſt Ankunft im Barackenlager an Iflegung raffen viele Söldner, ee Mittwoch, den 23. Februar 1927 — * Neune Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ansgabe) 5. Seite. Nr. 90 — Deunthes Blut für Spanien Die Geſchichte der franzöſiſchen Fremdenlegion zeigt deut⸗ lich genug, daß Frankreich nur durch die rückſichtsloſe Aus⸗ beutung der fremden Söldner ein bedeutendes Kolonialreich Lrobern konnte. Dieſe Tat der franzöſiſchen Kulturnation dient neuerdings als ein erſtrebenswertes Ziel weiterer euro⸗ Jal der Staaten. So beeilte ſich Spanien ſchon Ende des jahres 1920, durch eine königliche Verfügung ebenfalls eine Tereio de Extraferos“ ins Leben zu rufen. Viele junge Deutſche, die durch Schule, Preſſe und Schrifttum genügend über den unmenſchlſchen Stlavendienſt in der franzöſiſchen remdenlegion aufgeklärt waren, hörten auf die Lockungen und erſprechungen der ſpaniſchen Werber. In törichter Weiſe ließen ſich hierbei nur zu viele aus Abenteuerluſt oder aus Not beſonders in den erſten Jahren nach der Gründung für die ſpaniſche Fremdenlegion anwerben. Aber alle mußten leider Fr ſpät die ſchreckliche Erfahrung machen, daß die ſpaniſche remdenlegion nicht beſſer iſt als die berüchtigte franzöſiſche. Klagen auf Klagen mit dem ergreifendſten Ruf um Hilfe zu. ettung aus dieſer Hölle treffen auch heute noch täglich aus Spaniſch⸗Marokko in Deutſchland ein. Das badiſche Unter⸗ richtsminiſterium in Karlsruhe hat daher kürzlich wiederum Au. a. an die Direktionen der höheren Lehranſtalten, der Ge⸗ werbe⸗ und Handelsſchulen folgenden Erlaß gerichtet:„Es iſt in Zukunft dafür Sorge zu tragen, daß ſämtliche Schüler der höheren ltersklaſſen zweimal jährlich im Rahmen hierzu ge⸗ eigneter Unterrichtsſtunden belehrt werden, daß der Dienſt in er Fremdenlegion, der franzöſiſchen wie der ſpani⸗ che n, dem deutſchen Intereſſe und der deutſchen Würde wider⸗ pricht und durchweg ſchwerſte Leiden und in den weitaus fhtten Fällen den ſeeliſchen oder körperlichen Tod herbei⸗ Durch dieſen Erlaß bekämpft die Schule mit wahrheits⸗ etreuen Aufklärungen nicht nur wie in früheren Jahren die erbung für das franzöſiſche, ſondern nun auch für das paniſche Landknechtsregiment. Einen Erfolg hat dieſe ſchwere rbeit 8 nur, wenn die Schule freiwillige und tatkräftige tzung beſonders der Elternſchaft exhält. Daher deüſſen au e über das wahre Weſen und Ziel 5 ſpaniſchen Fremdenlegion in die breiteſte Oeffentlichkeit biingen und erkennen laſſen, daß die ſpaniſche Fremden»gion 80 gleiche häßliche Einrichtung zur Ausbeutung menſchlfchen eichtſinnes und menſchlicher Armut iſt wie die franzöſiſche. 5 Nach einer kleinen Kampfſchrift des bekannten Dr. von apen„Warnung für Deutſchlands Söhne gegen den Eintritt n die Fremdenlegion“, der auch die weneren Dienſtverhältniſſe er ſpaniſchen Legion entnommen ſind, verpflichtet ſich der egionär bei ſeiner erſten Anwerbung mindeſtens auf 4 Jahre. ach Ablauf dieſer Zeit kann eine Verlängerung der Dienſt⸗ ett auf—5 Jahre eingegangen werden. Als Werbegeld er⸗ ält der Angeworbene nach Abzug ſeiner Reiſekoſten bei ſeiner nkunft in Spaniſch⸗Marokko nur 150 Peſeten. Das Stand⸗ ertartier der Kades Legion iſt Ceuta. Ihre Ausbildung Sbalten die Legionäre jedoch in einem 14 Km. von dieſer adt entfernten Barackenlager. Alle Speiſen werden bei der 2 nach ſpaniſcher Sitte mit Oel zubereitet. Trotzdem dieſe r fremde Legionäre zu ſchwere und unverdauliche Ver⸗ w legung ſehr viele Krankheiten zur Folge hat, haben nur enige Legionäre den Mut, ſich krank zu melden. Iſt doch der waſche Militärarzt ſetzt ſchon in der Leglon durch ſeine Ge⸗ keiſſenloſigkeit, mit der er Kranke ohne Unterſuchung als Simu⸗ den ſchwer beſtrafen läßt, äußerſt berüchtigt. Auch genießt durch ſeine Quackfalberelen ſo geringen Ruf, daß ſich ihm ur die Schwerkranken mangels anderer Hilfe ausliefern. Die militäriſche Ausbildung ſtellt an den Legio⸗ 85550 die gewaltigſten Anforderungen. Das durchweg brutale nd ungebildete Ausbildungsperſonal ſucht hierbei von der die mangelnden ſpaniſchen 5 prachkenntniſſe der fremdenvLegionäre durch körperliche Miß⸗ andlungen mit der Reitpeitſche nachzuhelfen. Die ungewohn⸗ ichr Verhältniſſe in dem afrikaniſchen Barackenlager, der were Dienſt bei dem heißen Klima und die nichtswürdige ehandlung bei der für Fremde denkbar ſchlechteſten Ver⸗ die mit den abenteuerlichſten kilznen nach Marokko eilten, ſchon während der erſten Aus⸗ ungszeit weg. Der ſchlimmſte Dienſt bei der Legion iſt 5 Wpel her Marſchieren, nur marſchieren iſt die Haupt⸗ lutde bei er Ausbildung vom erſten Tage an. Wehe dem bemlücklichen Legionär, der abgehetzt unter der unbarm⸗ Wwafigen marokkaniſchen Sonne von der Truppe inmitten der a 5 iſt aßerfüllten Kabylen oder den herumſchweifenden Raubtieren überlaſſen. Geringere Zivilſtrafen gelten in Frankreich nach einer be d Legionär⸗Dienſtzeit als ausgelöſcht. In Spanien 5 es dagegen ſelbſt noch den Verbrechern frei, ob ſie ſtatt Zuchthausſtrafe—5 Jahre in der Legion dienen wollen. Legt meiſten Verbrecher Spaniens wählen das Leben in der rechten ſodaß die ſpaniſche Fremdenlegion faſt eine regel⸗ ſch, e Verbrechertruppe iſt. Eine Diszivlin mit ethi⸗ 7 Mitteln iſt bei einer ſolchen Truppe zwecklos. Das da⸗ da nach der kraſſeſten Abſchreckungstheorie eingeführte niſche Strafſyſtem ſteht dem fransböſiſchen nicht nach des Naurhens iſt auch im Leben der Frau von⸗ groper Bedeutung. Ob im Oerufe ob im Haushalt- hohe Anforderungen wen dengeſtellt. Oa ſucnt auch habe. und ſtellt mit dieſem die höchſte menſchliche Brutalität dar. Strafübungen mit dem Sandſack bei glühender Hitze, Ent⸗ ziehung der Löhnung, Kerkerſtrafen bei denkbar ſchlechteſter Behandlung und Verpflegung uſw., kommen aus dieſem Grunde faſt täglich im Lager vor. Der unwiderſtehliche Drang, ſolch ein unwürdiges Sklavenjoch durch die Flucht abzuſchütteln, iſt in der ſpaniſchen Legion ebenſo groß wie in der franzöſiſchen. Von vornherein zum Scheitern ver⸗ urteilte Deſſertlonen werden in der Verzweiflung im⸗ mer und immer wieder unternommen. Bei der Unkenntnis des Landes und der Landesſprache, bei den weiten waſſerloſen Steppen und Wüſten gelingt eine Flucht doch nur in ganz ſeltenen Fällen. Faſt immer endet ſie mit einem kläglichen Miß⸗ erfolge, deſſen trauriger Ausgang nach dem unerbittlichen ſpaniſchen Strafgeſetze in vielen Fällen die Erſchießung des unglücklichen jungen Legionärs iſt. Durch die große Anzahl von ſpaniſchen Verbrechern und des verſchiedenſten Bildungs⸗ und Moralſtandes der aus aller Welt zuſammengelaufenen Menſchen herrſcht bei der ſpani⸗ ſchen en e eine Roheit, Verderbtheit und eine Menge von Laſtern jeder nur denkbaren Art. Dieſe mora⸗ liſche Verkommenheit der Legion bringt ſchon wäh⸗ rend der Ausbildulgszeit den ſittlichen Untergang der neu eingetretenen jungen Leute. Infolge des außerordentlich billigen Preiſes des ſpaniſchen Rotweines ſuchen ſie vor allen Dingen zuerſt im Trunk Vergeſſenheit ihres unſeligen Schrit⸗ tes. Nach einer verhältnismäßig kurzen Ausbildungszeit ſendet dann Spanien die Legion und beſonders den kriegs⸗ gewandten und ſtandhaften Deutſchen ohne Rückſicht auf die Opfer ſtets in die vorderſte Reihe des gefährlichſten Gebietes der ganzen Kampffront. Nur hierdurch iſt der Prozentſatz der gefallenen, zu Krüppeln geſchoſſenen und verſchollenen Deutſchen bei den ſchweren Verluſten der ſpaniſchen Legion beſonders groß. Liegen doch viele junge Deutſche irgendwo im heißen Sande Marokkos begraben. Andere ſind als Vor⸗ hut des Marſches gegen den Feind oder als Nachhut auf dem Rückmarſche, nachdem ſie dieſe verantwortungsreichen Poſten oft nur allein noch gegen eine große Uebermacht hielten, in die Gefangenſchaft der Kabylen geraten und von dieſem haß⸗ erfüllten Feinde auf die gräßlichſte Weiſe verſtümmelt wor⸗ den. Wieber viele andere, hoffnungsvolle deutſche Männer ſind in dem wegloſen Gebirgslande des Rif verſchollen. Wie oft werden alle dieſe für das deutſche Vaterland ver⸗ lorenen, in den beſten Lebensjahren ſtehenden Männer ihren übereiligen Schritt zur Fremdenlegion bitter verflucht haben! Entrollt ſich doch auch bei der ſpaniſchen Fremdenlegion über⸗ all ein ſchreckliches Bild von Verzweiflung, Not und Sterben. Unſer ſchwer um die Zukunft ringendes Vaterland braucht jeden Einzelnen. Aus Vaterlandsliebe müſſen wir die ge⸗ ſamte deutſche Jugend für die Mitarbeit zur Schaffung einer deutſchen Volksgemeinſchaft, von der wir für Deutſchland heißen Herzens eine beſſere Zukunft erhoffen, zu erhalten ſuchen. Der durch Schule, Preſſe und Schrifttum zäh und un⸗ erbittlich geführte Aufklärungskampf gegen die Fremden⸗ legionen muß endlich überall im deutſchen Lande die tatkräf⸗ tige Unterſtützung finden, die für einen vollen Erfolg uner⸗ läßlich iſt. Die letzte Lehre aus der ſpauiſchen Fremdenlegion muß die deutſche Jugend abhalten, ſich als verachtete Söldner für die Ehre und das Intereſſe eines fremden Staates zu opfern. Dr ki. B. —— Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Mannheim Wegen einer Doppelehe angeklagt Der am 23. April 1872 zu Framersheim geborene N.., erlernte nach dem Schulbeſuch den Kellnerberuf und wandexte ſodann ſehr frühzeitig aus Deutſchland aus. Zunächſt hielt er ſich längere Zeit in Holland auf, worauf er nach London in Stellung ging. In London heiratete er am 29. Auguſt 1898 eine Engländerin. Von ſeinen beiden Kindern ging das Mädchen bereits mit 15 Jahren, gegen den Willen des Vaters, ein Verhältnis ein und heiratete mit 18 Jahren. Die Ehe des K. geſtaltete ſich ſehr unglücklich, da die um 10 Jahre ältere Frau getrunken und unwirtſchaftlich war und ſich um die Kinder wenig gekümmert hat. Als der Weltkrieg aus⸗ brach, wurde K. interniert und kam erſt im Jahre 1918/19 ge⸗ legentlich des Austauſches engliſch⸗deutſcher Gefangener nach Deutſchland zurück. Weder ſeine Frau noch ſeine Kinder wollten ihm dahin folgen. Am 15. Januar 1924 ging er in Mannheim eine neue Ehe ein, obwohl er wußte, daß ſeine in London nach engliſchem Recht geſchloſſene Ehe nach wie vor geſetzlich noch beſtand und nicht gelöſt worden iſt. Er führte heute aus, daß er—5 Jahre von ſeiner Frau getrennt gelebt, ihr wohl ab und zu bis zur Inflation, Geld geſchickt, aber ſeit der Zeit niemals je etwas vor ihr gehört Die Doppelehe des Angeklagten kam durch ein amt⸗ 7* liches Schreiben der deutſchen Botſchaft in London vom 20. Nopember 1926 zutage. In dieſem Schreiben wurde die Mannheimer Behörde erſucht, Nachforſchungen nach K. an⸗ zuſtellen, da„deſſen Frau ſeit 15 Jahren von der Londoner Armenbehörde unterſtützt würde, damit er für den Unterhalt ſeiner Frau beitrage“. will keine Zuchthausſtrafe beantragen, dagegen tritt er für eine angemeſſene Gefängnisſtrafe ein..⸗A. Siegfr. Maier erſucht um Freiſprechung. Das Gericht:(Vorſitzender Amts⸗ gerichtsrat Schmitt) entſchied ſich nach eingehender Beratung auf Vertagung der Hauptverhandlung. Es ſollen von der zuſtändigen Londoner Behörde die notwendigen amtlichen Zeugniſſe verlangt werden, ob die Ehe des Angeklagten formell rechtsgültig geſchloſſen wurde, ob ſie heute noch rechts⸗ gültig beſteht und ob die Frau des Angeklagten überhaupt noch lebt. Schon die Staatsanmaltſchaft hat ſolche einwand⸗ freie amtliche Papiere von London verlangt; die engliſche Behörde iſt aber dieſem Wunſche nicht in dem Maße nachge⸗ kommen, damit vom Gericht heute eine endgültige Entſchei⸗ dung getroffen werden kann. Die Hauptverbandlung mußte daher vertagt werden. Schöffengericht Mannheim Herr Georg Otto Weinkötz weiß, daß man nur durch ein reumütiges Geſtändnis ſeine Lage vor Gericht verbeſſern kann. Das hat er denn auch mit Erfolg getan. In Friedrichs⸗ feld hat er unberechtigterweiſe Inkaſſogeſchäfte gemacht, den Betrag von 138 Mark eingezogen und für ſich verwendet. Ferner hat er eine Firma in München zur Lieferung von Waren veranlaßt, obwohl er wußte, daß er in außerordentlich ſchlechten Verhältniſſen ſtand. Um ſeinen Beſtellungen mehr Nachdruck zu verleihen, benützte er Briefbogen, auf denen fülſchlicherweiſe mehrere Bank⸗ und Poſtſcheckverbindungen an⸗ gegeben waren, ſo daß der Eindruck erweckt wurde, es handle ſich um eine grundreelle Firma. Zu ſeiner Entſchulbigung führte der Angeklagte an, daß er ſich bei dieſen Vergehen in ſchwerer wirtſchaftlicher Bedrängnis befunden und nur aus Not dieſe Betrügereien gemacht habe. Das Gericht, Vorſitzen⸗ der Amtsgerichtsrat Burger, verurteilte den Angeklagten wegen mehrfachen Betrugs im Rückfalle zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von vier Monaten. ch. Eine 78jährige Hochſtaplerin Eine geradezu unglaubliche Leichtgläubigkeit haben zahl⸗ reiche Leute an den Tag gelegt, die den recht plumpen Schwin⸗ deleien der jetzt 73 Jahre alten Anna Margarete Gille jahrelang geglaubt und ihr zum Teil bis in die Tauſende gehende Geldopfer gebracht haben. Frau Gille nutzte ihre Gebrechlichkeit aus, um ſich die Opfer zu ködern. Dabei iſt ſie nicht einmal eine Weltdame, ſo daß es ihr leicht zu glauben war, daß ſie die Stiefſchweſter der Kaiſerin ſei und nur in der vornehmſten Geſellſchaft verkehre. Zur Entſchul⸗ digung wußten die Betrogenen für ihre Leichtgläubigkeit nur anzugeben, daß Frau Gille, oder wie ſie genannt wurde, die „gnädige Frau“— in Wirklichkeit ein ehemaliges Dienſt⸗ mädchen oder eine Köchin— einen„hypnotiſierenden Ein⸗ fluß“ auszuüben verſtand. Die alte„Dame“, die halb blind iſt, pflegte auf der Straße Leute um Hilfe anzuſprechen und ſich nach Hauſe bringen zu laſſen. Geſchickt wußte ſie unter⸗ wegs auf ihre hohe Abkunft anzuſpielen, und von ihren un⸗ ermeßlichen Reichtümern zu erzählen. Nachdem die Bekannt⸗ ſchaft gemacht war; überredete ſie die Leute, meiſt Frauen, mit der Ausſicht, ihr Teſtament zu deren Gunſten abzuändern, ſie bei ſich aufzunehmen und in ihrer Hilfloſigkeit zu pflegen. Eine dieſer Frauen, die ſie außerdem noch angeborgt hatte, überredete ſie, ihr zwei Schuldſcheine auszuſtellen. Sie batte dann aber die Dreiſtigkeit, die Forderung einzuklagen. Meh⸗ reren Männern, die ſie heimgebracht hatten, ſchenkte ſie zum Dank Silberbeſtecke. Hinterher machte ſie Diebſtahlsanzeigen. Andere beſchuldigte ſie, ihr Brillanten und echte Brüſſeler Spitzen geſtohlen zu haben. Jetzt war ſie vor dem Schöffen⸗ gericht Berlin Mitte endlich wegen Diebſtahls und zahlreicher Betrugsſälle angeklagt. Sie war aber vor Gericht nicht er⸗ ſchienen, ſondern hatte ein ärztliches Atteſt überreichen laſſen, daß ſie wegen Gebrechlichkeit nicht das Haus verlaſſen könne. Das Gericht hatte das auch geglaubt und beſchloſſen, in ihrer Abweſenheit zu verhandeln. Dann traten aber Zeugen auf, die ausſagten, daß die Angeklagte in den letzten Tagen und noch am Tage vor dem Termin unterwegs geweſen ſei und keineswegs einen kränklichen Eindruck gemacht habe. Das Gericht verurteilte die Angeklagte wegen Diebſtahls und fort⸗ geſetzten Betrugs zu 1 Jahr 3Monaten und 2 Wochen Gefängnis und beſchloß, gegen ſie, da ſie durch die Höhe der Strafe und ihre unwahren Angaben fluchtverdächtig ſei, einen Haftbefehl zu erlaſſen. 4* § Ein gerichteter Fahrradmarder. Der Schrecken der Fahrradbeſitzer, ein 25jähriger Photograph Kurt Rlehl aus Spandau, wurde dieſer Tage vom Wiesbadener Schöffen⸗ gericht wegen 18 Fahrraddiebſtählen zu 4 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre verurteilt. Riehl hatte in Biebrich, Bad Ems, Limburg, dann aber auch in Mannheim, Mainz, Karls⸗ ruhe und Stuttgart im Handumdrehen Fahrräder geſtohlen und dieſe mit unheimlicher Geſchwindigkeit wieder an den Mann zu bringen verſtanden. 18 geſtohlene Räder verſetzte er in großſtädtiſchen Pfandhäuſern. die rau- wie oͤer Mann —Entspannung im Genuße einer Zigarette. Deruhigung und Anregung Zugleich findet sie in den aus⸗ geſucht milden 8 Woloorf-Astoria- Zigaretfeufabrik l e Stuttgort Erſter Staatsanwalt Dr. Luppols * 77..—Tʃ—.....———— —— ö Seite. Nr. hee Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabeßßß Wirt jehatts · und Handelszeituug Vom franzöſiſchen Eiſenmarkt (Von unſerem ſtändigen Pariſer Vertreter) Die weſteuropäiſchen Eiſenmärkte waren, im Gegenſatz zu der die letzten Wochen beherrſchenden Tendenz, durch eine im allgemeinen anziehende Nachfrage und mindeſtens befeſtigte Preiſe gekennzeichnet, was ſich in den Notie⸗ rungen der maßgebenden belgiſchen Induſtriebehörden aus⸗ drückte. Die Beſeitigung der Zweifel über den Fortbeſtand der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft, das vielmehr offen⸗ ſichtlich allgemeine Beſtreben nach weitergreifender internatio⸗ naler Verſtändigung, die Ueberzeugung von der ununter⸗ ſchreitbaren Erreichung der Selbſtkoſten und die fürs Früh⸗ jahr angekündigten Schiffsfracht⸗Erhöhungen(zum 1. April nach Indien und zum 1. Mai nach Japan und China) waren die weſentlichen Momente, welche die Exporteure ſowie den in⸗ und ausländiſchen Konſum aus ſeiner mehrmonatigen konſequenten Zurückhaltung hervorgelockt haben. Für die neue Wendung charakteriſtiſch iſt die Befeſtigung des Stim⸗ mungsbarometers„Stabeiſen“ auf Pfö. St..17ʃ6 bis.18 fob Antwerpen. Das Wiedererſcheinen des engliſchen Wettbewerbs— menn auch erſt in kleinem Ausmaße— auf dem Weltmarkt für Roheiſen bekundet die allmähliche Rückkehr zur normalen Lage. Die Franzoſen droſſeln ihre Produktion, ohne ſich frei⸗ lich, in Erwartung möglicher Abſatzbeſſerung, zum Stopfen von Hochöfen zu entſchließen. Der Erzeugerverband hat für März die Aufrechterhaltung des derzeitigen Grund⸗ preiſes für phosphorhaltiges Gießereieiſen P. L. Nr. 3, Frachtbaſis Longwy, auf 510 Frank je Tonne beſchloſſen und dem Inlandsverbrauche zu dieſem Grundpreiſe 30 000 Ton⸗ nen zur Verfügung geſtellt. Desgleichen wurden für den nächſten Monat die kürzlich um 20 Frank ermäßigten Häma⸗ tit⸗Eiſenpreiſe beibehalten, ſodaß der Grundpreis für die Gießereiqualität 650 Frank und für die Friſchereiqualität 610 Frank verbleibt, wobei dem Inlande für Februar 20 000 Tonnen, für März 20 000(plus Rückſtände) und für April 40 000 Tonnen reſerviert ſind. In den Küſtenbezirken des Nordens und des Oſtens vermerkt man engliſche und hollän⸗ diſche Hämatitkonkurrenz. Das Werk Trignac hat ſoeben einen zweiten Hochofen wieder in Betrieb genommen. Die Umkehr der Tendenz äußerte ſich, wie ſtets, am deut⸗ lichſten für die Halbzeuge, deren Preiſe an der Brüſſeler Induſtriebörſe dieſe Woche—3 Sh. profitierten. Die In⸗ landsnachfrage wird belebt durch die bedeutenden Neuauf⸗ träge der franzöſiſchen Waggonbauanſtalten, die auf bereits über 300 Millionen Frank geſchätzt werden, ſowie der Schiffs⸗ werften. Außerdem hat, wie„LUſine“ hört, ein großes deutſches Konſortium mit verſchiedenen lothrin⸗ giſchen Werken einen Abſchluß von 5000 Tonnen Stahl getätigt. Als inländiſche Durchſchnittspreiſe werden Ende dieſer Woche genannt: Knüppel(Thomasgqualität) 460 bis 470 Frank, Stabeiſen 600. Frank, Betonrundeiſen 580 bis 590 Frank, ſchwere Träger 560, normale Träger 570, ſchwarzes Bandeiſen 750, Walzdraht 800 Frank; für Abſchlüſſe über 1000 Frank werden Rabatte von 10—20 Frank je Tonne be⸗ willigt. Die Geſellſchaft Baume⸗Marpent ſchloß mit den elſaß⸗lothringiſchen Eiſenbahnen eine bedeutende Beſtellung von Radreifen in G⸗Stahl zum Preiſe von 138.50 Frank je 100 Kg. frei Beſtimmungsort, ab. Die Providence ſetzt ihr neues Bandeiſenwalzwerk zu Rehon im März in Betrieb.— Als Exportpreiſe werden letzter Tage notiert(in Lſtr.): Blooms.2, Knüppel.10, Platinen.13, Stabeiſen.17 bis .18, Träger.17 bis.19, Walzdraht.13.(In dieſem Zu⸗ ſammenhang ſeien die derzeitigen Exportpreiſe für Gießerei⸗ roheiſen des franzöſiſch⸗belgiſch⸗luxemburgiſchen Produzenten⸗ verbandes wiederholt, weil die Verbraucher⸗Anfragen bei uns Mißverſtändniſſe hinſichtlich der verſchiedenen Beſtimmungs⸗ länder enthüllt haben: für England 75 Sh. je Tonne von 1016 Kilogramm fob Antwerpen, für Ueberſee 78 Sh. je eng⸗ liſche Tonne fob Antwerven; im übrigen ſe Tonne zu 1000 Kg. 78 Sh. für Holland, 72 Sh. 6 P. für Italien(Frachtbaſis Die⸗ denhofen), 72 Sh 6 Ps für Oeſterreich(Frachtbaſis Winters⸗ dorf) und für die Schweiz 97.50 ſchwFr. unverzollt frei Baſel). Noch immer liegt der Blechmarkt recht ſtill bei fort⸗ geſetzt ſehr ſchwachen Preiſen. Doch wird eine Neubelebung mindeſtens für gewiſſe Sorten erhofft in Anbetracht der Neu⸗ beſchäftigung der Schifswerften. Mittlere Mengen bedingen für Grobbleche 750 Fr., für Mittelbleche etwa 850 und für Feinbleche offiziell 1000 Fr. Keſſelbleche finden neuerdings ſchmer Abſatz. Eine neue, vereinfachte Klaſſifikation der Bleche jeglicher Dicke ſowie der Breiteiſen tritt mit 1. März in Kraft. Für Drahterzeungniſſe ſowie Walzdraht iſt internationalen Verſtändigung.— Die Schrauben fabri⸗ ken verzeichnen den allmählichen Eingang der in betträcht⸗ licher Höhe zu erwartenden Eiſenbahnbeſtellungen.— Auch die Gießereten dürften von dieſer Seite erneute Beſchäfti⸗ gung erwarten. Dagegen wird die Situation für diejenigen Spezialitäten, die für die Automoblifabrikation in Betracht kommen, kritiſch bleiben.— Die Induſtrie des rollenden Materials konnte für dieſes erſte Vierteljahr die Beſtel⸗ lung von 165 Lokomotiven und mehreren tauſend Wagen aller Art buchen. Am Schrottmarkt dagegen ſind die Preiſe ſowohl für Alteiſen als für Altguß noch unter den Stand der Vorwochen gewichen. « Mehrheitswechſel bei der Fraukfurter Rückverſicherungs⸗AG. in Frantfurt. Die Aktienneuausgabe von 1925 bei der Geſellſchaft wurde beranntlich an eine Gruppe gegeben, an der außer den ſeit langem naheſtehenden Bankhäuſern auch die Nordſtern Allgemeine Lebensverſicherungsgeſellſchaft und die von der Heydt⸗Bank in Berlin maßgebend beteiligt waren. Baron von der Heydt hat ſich kürzlich an der Nordͤſtern⸗Verſicherungsgeſellſchaft intereſſiert und damit auch die Verbindung der von der Heydt⸗Bank mit der Rückverſicherungs⸗ geſellſchaft gelöſt. Die Aktien ſind nach einer Verwaltungsmitteilung an die Frankfurter Bankhäuſer Ferdinand Hauck, Grunelius u. Co. und Metzler, Felixſohn u. Co. übergegangen, die jetzt gemeinſam über die Mehrheit der Frantfurter Rückverſicherungs⸗Aktien ver⸗ fügen. Der Einfluß der Nordſterngruppe beſteht auch weiter, aller⸗ dings nur in geringerem Umfange. Die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen aus der bisherigen engen Verbindung, die insbeſondere in der Zuſammenſetzung des AR. zum Ausdruck kommen, werden durch dieſe Aenderung nicht berührt. Das Geſchäft der Frankfurter Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft 1926 iſt, wie bei dieſer Gelegenheit noch mitgeteilt wird, befriedigend verlaufen, ſo daß, falls nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, mit der Wiederauf⸗ nahme der Gewinnausſchüttung für 1926 gerechnet werden kann. Ausgake von b proz. Goldpfandbrieſen durch die Hypotheken⸗ bank in Hamburg. Der Hypothekenbank in Hamburg iſt die ſtaatliche Genehmigung erteilt, 6p'ro 3. Goldpfandbriefe im Betrage von 40 Mill.„ mit der Bezeichnung Emiſſion E in den Verkehr zu bringen. Die Pfandbriefe können vom 1. Juli 1931 ab durch die Bank mit Halbjahresfriſt gekündigt oder ausgeloſt werden. Dixi⸗Auſtin. Die Gruppe Jakob Schapiro hat mit der engliſchen Automobilfabrik Auſtin einen Vertrag ge⸗ ſchloſſen, wonach die Abteilung Di xider Gothaer Waggon⸗ fabrik den Bau des engliſchen Kleinwagens für Deutſchland und Oſteuropa übernehmen ſoll. Der⸗ Vertrag hat lt. B. Z. die Form eines Lizenzvertrages⸗ Abſchlüſſe Handelsbank AG. in Berlin. Das Inſtitut ſchließt 1926 mit 475 901(410 678) Reingewinn, woraus wieder 10 v. H. Dividende auf die Namens⸗ und Inhaberaltien und 874 v. H. auf die VA. ver⸗ teilt und 90 000(65 000)„/ den Reſerven zugeführt werden. Bei den der Bank naheſtehenden Lebensmittelbranchen ſei ein Rückgang der Verdienſtmöglichkeiten feſtzuſtellen, weshalb die Depoſiteneinlagen nicht beſonders zugenommen hätten. Für die Mindererträsniſſe aus Zinſen, Wechſeln und Proviſionen ſei aber ein Ausgleich durch das Effeltengeſchäſt geſchaffen. Bei der Tochtergeſellſchaft, der Ber⸗ liner Viehverkehrsbank AG. rechne man mit einem zufriedenſtellen⸗ den Abſchluß. *Gerling⸗Konzern. Vorausſichtlich werden 12 v. H. Dividende gegen 10 v. H. i. V. in Vorſchlag gebracht werden. „Gelſenkirchener Bergwerks⸗AGG. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung wurde der Abſchluß für 1925/26 vorgelegt, der auf beiden Seiten (alles in Mill../) mit 216,80(170,33) abſchließt. Werlsanlagen (Zeche Monopol) erſcheinen mit 17,8(insgeſaͤmt 152,18), Beſtände mit 2,0(25,77), Beteiligungen und Wertpapiere mit rund 171 (darunter 110,2 Aktien der Stahlwerke AG.), Schuloͤner mit 19,4 (i. V. Banken 2,8, ſonſtige 37,69), andererſeits das inzwiſchen wegen der Rhein⸗Elbe⸗Fuſion auf 263 erhöhte Kapital mit 131,6 StA. und 6,5 BA., der Reſervefonds mit unverändert 80, Anleihe, Hypotheben und andere laungfriſtige Verpflichtungen mit 17,5(12,73), noch nicht abrechnungsfähige Verpflichtungen mit 8,9(9,03), Abſchreibungen mit 2,0(9,0), Gläubiger mit 14,5(49,26). Nach Abſchreibungen wird einſchl. Vortrag ein wieder vorzutragender Reingewinn von 2,22 (1,77) ausgewieſen. Sämtliche Zahlen beziehen ſich auf die Gelſenkirchener Bilanz vor Durchführung der Fuſion mit Deutſch⸗ Luxemburg und Bochumer Verein. Eine Dividende kommt nicht zur Verteilung, jedoch ſtellt die Verwaltung für das am 31. März 1927 abſchließende Zwiſchengeſchäſtsjahr eine ſolche in Ausſicht. Der Vor⸗ ſtand wurde ermächtigt, im Vernehmen mit dem Präſidium des AR. zu einem geeigneten Zeitpunkte eine Anleihe bis zu 80 Mill., aufzunehmen, die zur Ablöſung der Vorkriegsanleihen, Hypotheken und kurzfriſtigen Verpflichtungen(wahrſcheinlich aller drei ſetzt ſuſtonierten Unternehmungen) ſowie zum Ausbau der Zeche Monopol, zur Abrundung des Bergwerksbeſitzes und anderer mit der Zweckbeſtimmung der Geſellſchaft verbundener Aufgaben(Gas⸗ ſernverſorgung?) Verwendung finden ſoll. Ferner ſoll die Ver⸗ legung des Sitzes von Gelſenkirchen nach Eſſen vorgeſchlagen werden. * Spinnerei und Weberei Kottern. Als erſter Abſchluß im bayeriſchen Hammerſen⸗Konzern erſcheint die Spinnerei und Weberei Kottern in Kempten. Der Reingewinn beträgt einſchl. Vortrag 499 408 J, aus dem 12(15) v. H. Dividende ſverteilt werden. An den Arbeiter⸗ und Meiſter⸗Unterſtützungsſonds werden 85 000%/ über⸗ SDDDD 8855 die entſchiedene Feſttendenz eine unmittelbare Folge der 2 2 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. dei Stückenotierungen in Mark je Stück Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T+ verſehenen noch in Bi⸗„% verſtehen. Frankfurter Börſe vom 23. Februar 1220 131.2—55. 2 f IPhönigBergbau 132..131.2 Citen Kaiſerslaut 55.—55.— Vanſk- Akkkien. 1Rhein Sraunt. 296,5 298,00 TElertr. Licht u. K 191.7151.0 .2 75 Salzw. Heilbronn—.———Elf. Bad. Wolle 57.5089.40 Tuug D. crepttot 1355 175.0 Teuus Bergbau. 129,5 120.0 Cmagöranffurk..580.510 Badiſchs Bant. 283.9 248.0 V K. u. gaurahütte 88,85,95.— Emafffe St Unrich 62.—61.50 259,5 249,0 Enzinger⸗Umon 96.— ayr Zodener B 7 1 Eßlinger Maſch. 84.75—.— Tane Bon 159 789 Sind⸗ Spig armer Bankv. 189,5 Schantungbahn—— .Herliner Hand 2680 78. Fhovag. 168..169.0 TPernaf u.. 8 282 0 2840 Geſter ll. Se. B.. 18.0 Jerbenind. 3472el8. armſt. u. Nat. 00 Oeſter. Ii. St. B.—.— 1925 S Felee Bec 1710 477i0 Seltmore& öbio—.——— Pgel. Geiß banz 179 the 184,5 5 5 einmech. Jetter. 116,0112,0 Induſtrie⸗Akctien. Frant ob.&Wit. 1110108,5 DoiseenteBe. 1850 4840 5,00TGoldſchmidt Th. 152,0151,0 IDisconto-Geſ. 185,0184,9ſ..Sternb. 217.5 218,00 TGoldſchmidt Th. IDresdner Bank 183.0 180,7 2860 28770 Gritzner M. Durl. 132,7128,5 aaalde.0 46875 757.0 S hefferd, Bindg. 89[Hirttuihm e 187 Tcom rath. 21770 213,0 Unbalt. Koblen. f. 148.2 148.9 Deutſch. Eiſenh. 108.2 105, J Metallb. u..⸗G 163,5 162.0 Grün, Bilfinger. 17,00175,1 .Mitteld Ered-B 230.0 213,0 Schwartz- Storch 184.0188.0 Deber-Ercd. Aat 9,35.40 Adt. Gebr.... 62.25(82,10 Qammerſen— 171 Rei 320Adler Kleyer Reichsbank. 183,0 186,2 TA. E. G. S RhelnCreditbank 151˙2439.A„E. G. St. 5 Zoch und Tleſbau 141..140 t 2 ſchaff. Buntpap. 165,718,00Hoch· un b 7 8280. Mecenee 123.0 1770/uſchaff. Jelltoff. 178.0 f74.00 Hesgmaan, Pgil, 18.5ſl61 .enet Banver.—.— Bahnbed. Darmſt 60,— 80.— Holzverkohl.-Ind. 81.—.90,25 ktb. Notenbd.—.—.— Bad Weilnh.—.——.—Junghans St.⸗A, 124,0129,2 Reichsbant. n. 190,0 185,0 Aab ee.105—.—[Kammg. Kaiſersl 205.0 200.0 Rhein Credibank 162,0 158,5 Bing Nürnbera 52.15 51.— Fraall,Allg.Ver 159.9 159.5 Bad. Maſch. Durl 138,013, 0ſKarlsruher Maſch. 51,59,58,50 DDerrg. Berſ.⸗Gey 215,0—.—[Baſt.⸗G. 185,0195,0 Kemp. Stettin—.—0,660 Ocanef..eitv.—.——— Bayhriſch. Spiegei 79,90/9,—Klein. Sch&Becker 134,00129,0 Beck& Hentel 95,— 0,500Knorr. Heilbronn 180.—.— Vergwerk⸗Akktien. TBachumer Guß. 185,5182.0 Drem.-Beſigh. Ve⸗ 52,10.80,— 1 Guberus Eiſen 144,0123,.0 855 ſig Eſchwell. Bergwrt—,— 175, Cement Heidelb. 165,104.[Lederwert Rothe 88,—58,50 3,0ſCement Karlſtadt—.——.— Ludwigsh Walzm 1362 134,00 Tcelent etean ꝛ67 1e8.0 Cbamonetlnne 65.— 88.28 Lug 980 5 2080 2050 Tharp. Zergbau 221,0218,0 Cbem. W. Aldert 148,0 172,0 Lußiſche Induſtr.—.——.— Hanſa Diſchif 229,0 226,0 Concord. Spinner 144,0 141,0 IGeſ.feltt. linter. 239,0281.7 135,0132,0 PNordd. Llonyd. 150,5 148,0 TDaimler Benz 129,2119,0 Gebr, Goedhardt 128,0121, Ikali Aſchersleb 213.020,5 1 Daimler Motor 120.5 120,5 Metallgeſ. Frankf. 200,0202,50 Verein. Elbeſchiff 85,.— 85.35 L 1eiſenk. Gußſt. 22,.—24.— 75Iſſe Bergb⸗St. A 835,0,330,0 Cont. Nürnd. Vgg. 136,5134,0½ Mainkraftwerke IKali Weſtereget. 21 213.7 D. Gold⸗u..⸗Anſt 243.0242,0 Mez Söhne—.— . v 2 2* I Ranneemanm, 22 Doaerb. K Widm 62,65 62.— Miag, Mühlo. 1585.9187,5 Induſtrie⸗Aktien. 0 2 A 49,0149,0 Dingler Zweibrück—.———Moenus St. A. 77,2576,35 Accumulatoren 167,0169,2 D. Eiſenb.⸗Signl.—.——,— Gritzner Maſchin. 181,7130.0 IMansfeld Akt 149,0 0 ding 8 Adler& Oppenh. 135,5 148,0 TDeutſche Erdöl 194.0192.5 Grtrfw Mym.6%—,— 14,50 10tavi⸗Min. Ant. 40,15 40,80 Düſſeld.Rat. Dürr 52,—51,50 Motorf. Oberurf.————] Adlerwerke Foverſchl. E. ed. 125,0 128. Motoren Deutz.—.——, 5 Aleranderwerk 85.— Eichb.⸗M 0 Fuchswaggon +. 0,55 0,555 an 15 Brauind. 249.5 247,0 Werger.. 185,0182,0[HaideNeu, Näh 62.—61,10 1HHeutſche Bank! 196,5 194,0 4 0 1220J J 8l. Ueberſee Bk. 13.1 13,0 Aug⸗ Plälzer Hyp. Bl 290.0 287,0 Adler Oppenheim————Hanfwerke Füßen—, IDisc.Command. 188,0 184,5 Balcke Maſchin. 3 9,00Hilpert Armaturf. 85,.—63.— 9 M 79.— 70, 1500 18 Hirſchkupf. Mel 116,00J175 5 8 Bank 132,0 181.0 Bamag⸗ Meguin 79,— 70,50 Elektr. Lieferung. 193,5 198,0 72 7007 1 75,50075,50] Schantungbahn „Elektr. 182,0178 gbahn 12 3 aal 8, Ebnt e Aachener Klest. 200 Sremer zugan 147,) Jes.s Gaggenau.. A. 8J.80 88,18 25 8 achener Kleinb,.—.—— ITabmeper Co. 15,7.15.00 Suüdd. Eiß 15 17150 20,5 LGeſſent. Bergw. 186,0188,5 T D. upembe Berg 188,7 188.0 Ch. Brockh.⸗W 112.0 110,[Lech Augsburg 132,0133,6 1203—. de e 8. 2080 wieſen, während 54 408/ auf neue Rechnung vorgetragen werden. Maunheim ruhig Gegenüber den im Frühvertehr genannten Kurſen war bent der Terminmarkt befeſtigt. Das Geſchäft blieb aber ſehr ruhig.— Kaſſamarkt waren in der Mehrzahl Abſchwächungen der Kurſe 3 verzeichnen, ſo u. a. bei Aſſekuranz, Mannheimer Verſicherung, Benz, Rheinelektra und Waldhof. Es notierten: Badiſche Bank 176 415 Rhein. Creditbank 160, Pfälz. Hypothekenbank 290, Südd. Discon 178,.G. Farben 314, Brauerei Dürlacher Hof 165, Brauerei aii lein 210, Frankfurter Allgemeine Verſicherung 160, Aſſekuranz 215 Mannheimer Verſicherung 155, Oberrheiniſche Verſicherung 2 Benz 118, Seilwolf 92, Maikammer 60, Gebr. Fahr 47, Germania⸗ Linoleum 283, Fuchs Waggon VWA. 1,70, Knorr Heilbronn 188, Man heimer Gummi 105, Mez u. Söhne 90, N..U. 131, Näbkalſer Portland⸗Zement Heidelberg 163,5, Rheinelektra 171,5, Oelverein 5 Wayß u. Freytag 198, Weſteregeln 210, Zellſtoff Waldhof 268, Ablöſungsanleihe 28, OEO. Obl. 11. Frankfurt etwas erholt Angeſichts der niedrigen Kurſe ſah ſich heute die Platzſvekulctton zu Deckungen veranlaßt und auch die Privatkundſchaft hielt de Zeitpunkt zu einem Eingreifen für gekommen, ſo daß auf Gebieten bei lebhafterer Umſatztätigkeit eine Erholung des Kur niveaus ſich durchſetzen konnte. Allerdings wird vom Aheinlan⸗ behauptet, daß es weiter mit Abgaben hervortrat. Die Kursbeſſ, rungen bewegten ſich zunächſt noch in ſehr engen Grenzen. Nur 1 Elektrowerte betrugen ſie bis zu 3 v. H. Gut erholt waren allen dings Mansfelder Bergbau mit 4, Harpener mit 2,5 und Comme:a, bank mit 3 v. H. Ablöſungsſchuldankeihe blieb dagegen vernachläſſen und nur wenig gebeſſert. Auch ausländiſche Renten begegneten geringem Intereſſe und waren gegen die geſtrigen Mittagskurſe noch etwas ſchwächer. Im weiteren Verlaufe ſorgten Nen käufe in Elektrizitätsaktien und Deckungskäufe der Berliner 1 trage für eine weitere Befeſtigung der Tendenz. Verſchiedenee⸗ traten zwar noch Rückſchläge ein, aber für Salto machte die Befeſ gung Fortſchritte, ſo daß durchſchnittlich Kursbeſſerungen von 1 geſamt—5 v. H. auf faſt allen Gebieten eintreten konnten. WGeſe ders erholt waren Commerzbank, die weitere 4 v. H. zurückgewinrel⸗ konnten, doch blieb der Umſatz in dieſem Papier ganz klein. e deutſche Creditbank verloren dagegen weitere 4 v. H. Die Abkse ſchuldanleihe vermochte nun ebenfalls größeres Intereſſe auf ſich 3 lenken und ſchloß befeſtigt. Tägliches Geld 4 v. H. Berlin ſchwankend Nachdem ſich die geſtrige Ermattung an der Nachbörſe und im Frankfurter Abendverkehr fortgeſetzt hatte, waren heute vormiteage im Geſchäft von Kontor zu Kontor noch weſentlich tiefere Kurſe 502 einige Hauptpapiere zu hören. Zu Beginn der Börſe ſtellte ſich Abe⸗ heraus, daß das Publikum nicht in weſentlichem Umfange als käufer, ſondern zumeiſt zu limitierten Kurſen eher als Käuſer a 1 Markte war. Die überall vorgenommene Reviſion der Kunßen engagements hat, wie verlautet, eine genügende Ueberdeckung 15 geben, ſo daß für dringende Verkäufe keine Veranlahung beſtan Aus dieſem Grunde erfolgten Deckungen, und die allgemeine Stin⸗ mung zeigte ein weſentlich freundlicheres Ausſehen, da ſich gegen⸗ über den Tiefkurſen von vormittags immerhin bemerkenswerte Er höhungen, namentlich in führenden Papieren durchſetzen krune; Im allgemeinen waren aber Kursrückgänge von—3 v. H. in 275 meiſten Pavieren, teilweiſe auch weſentlich darüber, gegenöber 5 geſtrigen Schlußkurſen überwiegend. Das Geſchäft war nicht und die Stimmung blieb auch im weiteren Verlaufe recht unſichen und nervös. Es erfolgten Schwankungen von einigen prer ne nach oben und unten, wobei ſich aber im allgemeinen die bemerkene werte Widerſtandskraft der Börſe erhielt. Am Rentenmarkt ware bei kleinem Geſchäft Roggen⸗ und Vorkriegspfandbriefe weiter geſchwächt. Ablöſungsanleihe ohne Ablöſungsrecht leicht erholt. Verliner Deviſen Diskconkſätze: Reichsbauk 5, Lombard 7, Privat 4½ u. 4% v. 9. igronk Ninfff. Februar Febcud? Partfaf ist, u. A M ur L2 L8. e Holland.. 100 Gulden 168,71 189,13 168,72 169,14 168,47 180 Athen 100 Drachmen.48.50 58.47 5,49[ 81.— 7 Brüſſel. 100 Belga 500 P⸗Fr.] 58.6059,7488.60 38.7438.—.5 Danzig. 100 Gulden 81.55 81,75 31,70 81.90 81.— 75 Helſingfors.... 100 finnl. M. 10,603 10,643 10.604 10,644] 81.— 7 Italien 522 2 100 Lire 18.48 18,52 18,45 18,49 81.— 6 Südſlawien.. 100 Dinar].399 7,419 7,399 7,419 1 55 5 Kopenhagen.... 100 Kronen 112,30 112.58 112,31112,59 1 8 Liſſabon. 100 Eskudo21,54521.585 21,545 21.595 59.5 45 Hele.. 100 Kronen 108.28 108,5 108.34 100.52 12500%5 Paris 100 Franken]16.49 16,5316,495 16,585 84962.5 Prag. 00 Kronen12,474 12,514 12.476 12.516 9225.5 Schweig..„„ 100 Franken 81,0381,23 81,035 81.235 81. 10 Sofia 100 Leva ſ,.045.055.045.055 81.— 5 Spanjien. 100 Peſeten 70,71 70,89 70.98 71.,14.8 Stockholm... 100 Kronen 112,44 112,72 112,45 112,78 111.70.0 Budaven 100 Wenas1001 ccnere 506 58. 5 504% 08 Budapeſt 100 Pengö ⸗ 12500 Kr. 78,58 73,8473,65 73,83 6508. 15 Buenos⸗Aires.. I Peſ.].756.770.755 1,769 1, 5 Canada... 1 Canad. Dollar 4,206.216 4,206.216 092.57 Japan I pen 2,058 2,062 2,058 2,062 2, 55 Kairo 1 Pfd.] 20.966] 21.018 20.966 21.018 135 10 Konſtuntinopel... I türk. Pfb.] 2,143] 2,158 2,145.155 22 5 Londoenn I Ffd. 20,484 20.,486 20.434J 20,486 24.90 New Pork„Dollar 4,2135.2235 4,2135.2235 10378.5 Nio de Janeiro.. 1 Milreis 0,499 0,500 0,498 0,50)„ 5 Uruguah..... 1 Gold Peſ.] 4,255 4,265 4,255 4, 265 585 22.[23. 22. J 73. 22. 12 5 Netgn, 1390 4 autg. 7805 975— Wayß& Freutag 200,0198.2 . Leber Spier 138,90—— Schuhf Berneis 79.—.— Tgen Waldhof St 270.0 267,0 Betgremonßrit 1155 127 7 Seiindue 85 5 8 bof Pbpve G Fer.50 63.— PStemensz Hae 282.0 28lc Sreiverktehrs-Kurje. Porzellan Weſſel—.——.— e—.—.— Sen 8 8.St. rBrown, Bov. 1 Rein Gebb& Sch 137.7185.2 Südd ee Uer— TRheinelekt. St. A 178,2 172.7 5 Rb. Maſch Leuder 56,50 58.50 Tricotw. Beſigh⸗·—.——.— Rhenania Aachen 74.5073,.— Uhrenfabr. Furtw. 30.50—.— 5 Riebiaen ſc...—.—, Ver. deutſch Oelf. 97.25—.— Feſtverzinsliche Werte. Riedinger Maſch. 11.10 11.10.h. Ind.Mainz 185,0 130,2 D. Anl Ablöſgsſch. 27.35.—.— Godbe: Harmſt. 11,10 10 TWer, Stahlwerke 146.0147.0 10% Mh Stadt 25—.——.— ebr Roeder D. 188,0 Ver. Ultramaxinf. 156.2188.0% Mh Stadt 28—.——.— IRüttgerswerke 135,2 183.7 Ber. Zellſt. Berlin 180.0 153,0%% RhHychldvfz //———.— Schlinc&.og.— Vogtl. Maſch. St. 112.2——9% PfyGldpfg/)0—.——.— Schnellpr. Frank. 113,5112,0 Voigt& Häff. St. 153,0 150,5 4% D. Schutzg, 08 14,1513,40 Schramm Lackf. 109,7 106.5 Volthom. Seil.K 72,50 73,.—4% D. Schutzg. 14 14,1518,40 Verliner Vörſe vom 23. Februar 5.⸗Gf. Verkhrsw. 231,00224,5 Deutſche Kabelw. 130,2128 5 VBant. Aktlien 88.— Deutſche Kaut 17150 Darmer Bankver. 188,0.188,0 TAllg. Elektr.⸗Geſ. 165,2 165,0 J Deutſche Maſch. 124,7 121 0 ‚ae„ Amniendorf Pap. 240,7 248,7 Deutſche Steinzg. 199,0 199, Vank f. el. Werte 250 0 2050 Anglo-Ct. Zuano—.— 120,0 Deutſche Wollw.. 63,— 80,75 5 7 Annener Gußſtahl 29,— 28,50 Donnersmarckh. 142,0187.0 J Darmft. u..-B. 289,0 2840 Arege ne 1379 55, Harener Mercn 1845 1049 .⸗Nb.Maſch 134,5 182,0 Dürkoppwerke, 85,— 95,25 JDynamit Nobel 154,0154.0 rankf. Allgem. 181,0 164.1 J. P. Bemberg 488,0 480,0 Tlttr. Licht u. Kr. 189.0 190,1 1Mitteld Kredb 224 0 211,0 Bergmann Elkt. 182.0175,7 Emaille Ullrich 65,50 65,.— Oeſterr. Ereditbk. 9,50 9,85 Berl.⸗Gub. Hut 300.0 300,0 Enzinger⸗Union 95.—97.— Manuh Verſicher—.——.— Berl. Karlsr. Ind. 111.2 107,Eſchw. Bergwer! 173,5 171,0 189,0 186.2 1 Verlin. Maſchb. 138.7 5105 Fahlb. Liſt aco 2176 170 Srassport. Alden. Pee d a eeeeeene eeede ee 12.65 12,830 Dremer Linoleum 253,0.250,0 Guchs Waggon 0,555 0,590 Bremer Wolle. 197,0,185,5 Gebhard Texti 129,0 128,0 —.— „ IGelſent. Gußſt. 23,— 20,50 1Oeutſch⸗Auſtral.——.— Chem. Heyden. 158.0 188.8 Genſchow& Co 90.50 90,25 20 Chem. Gelſenk 118,0J186, Portl⸗Z. 245,2213 0162.0 German. Portl⸗3. 215,2212,5 .0 Cbem. Albert 176,0171,2 Serrespeim Gi 156,0155,0 Deſſauer Gas 208.0 202,6 1Goldſchmidt Th. 158,0155,0 Dtſch⸗Atlant. Tel. 123,1120,0 Goerz C.... 39,—39,25 JOtſch.⸗Luxemb. 186,0 188,50Gothaer Waggon 24.5025,— 28, 28. 22.J 28. 22.J 78. 55.25 Grunee Bilfnge, 10.105,0 Pecorſulm Jyrzg 173.8 139.0,Wittenerckußſtab.—8425 Gruſchwitz Tebtil 102.3010,0 LNKordd Wolf 223 224.7 Walf Budau 17/ 1540 5 155,0 1525 1 98.25192,0 LObericht. E Bed. 126,0124. 1 Zellſtoff Verein 0 2075 Zallſce Maſt 197,0194,0 TLOberſch! Kofsw 135,5 135.0 TZellſt. Waldho 269..2 Hammerſ. Spinn. 17,0103,2TOrenſt,& Koppel 138,0 184,0 55 kehrs⸗Kurſe. Haun Wogcgelt 2 TPbontt Bergb 130.]1e1.0 2 ann. maggon 83.1866.— TLRathged Wagg. 118.8,116,2 Adler 1057 b 10 050.— Reisbol ie 203. Benz⸗Motor 0 170.0 Heg,emen Gun, 10i. 009.— fgdee dapte 25550 0 denn on. 14200878 50.—59.—IRhein Braunkhl. 297.5 297,0 1. 89,— 8788 fnnnnf ſch. 6—IRhein Elektrizit. 177, 5.06.9 unn Hilpert Maſch. 86.—21.75 Rhein. Waſch Led.— Kegershall. 178.51785 1 121,0/118,0 1Rhyeinſtahl.2186.5 21.0 tersb. Int Hdb. 4,975 90.0 den be, ee e e der 12 35 Ruſſenbank— 155 St 198,0f184.5! Romb Hütten 1870 18900 8 n Satpetet 0 hre der. 138 08g.5 oßther Zuger 10.0l04.5 Fad W8 be 85.8088.88 hil. Holzmann.188,(Nü d. 136,7131,0 faa..... ke. 118,0115,5 Rückforth, Ferd. 138,7181, 2 ap· Thunbeldtesch 50.35 80— ERülgerzwerte 138,0 1810 a) Reichs · u. Staatspap 333.9 330,0327,5 Sachſenwerk. 184,0.132,0 blöſgsſch. 333.0 20 Bobe. 180.5 18.2 TSalzoelfurth. 28378 288.0 uh. 100 1255 Gebr. Junghans. 121,2119,0 Se 5 92855785%e.agdegan. 150.32 Kahla Poxzellan. 131..129.0 TPSchuberts Salz. 729 265.9 10%— TKallm, Aſchersl. Zörd 3939 TSchudert& Co. 168.0 170,0% Mh. Stadt. 26— 365 Farſer Maſchin., 5,0 89.2 Scubfabrit Her 62.—.— 5, Noggenwert. 945.4 „M. Kemp..% IStemens& Halsf 231,7 230.0 500 Roggenrentb.55 75 Fiöanerwerke 18.,0136.8 Sinner Aech, 90.—88.45 5, ganböſch,Nogg..86 8. C. H. Knorr. 188,0166,0 Stettiner Bulkan. 62,—80,25,5% ſr. Follm. 2 Jpurdan 15..108.0 StoebrKanemgrn. 150,0 f81.1p) Ausl. Nentenwer 55 Gebr. Körting 105,6105.0 Stoewer Nähm.——84.— Kane 48 Koſtheimer Cell. 148..00118,0 Stolberger Zink 304.00295.%5 Mexikan 25.— 24.85 Krauß& eie Lor 17,0 f18,c Südd Immobil 109.2 28.254% Sei Sdeen, 285 77,45 Kocnane ieteu 1f6 Telepß Biraner 109.01.0% ene Mie.80.— Koffhäuſer⸗Hütte,„—Thoerldel abrit- 127..—% Silberrte JLabmeyer& Co 154,0451.5 Tietz. Leonhacd. 135,9,130.14/% Papierrte—, 740%.— 10%/0. 70 1850 Laurahütte. 4½555.45 Tans abio... 154,5151,1 J% Külrt.4b.-An 15,0%85 Linde s Eismaſch. 186/100. Uniouwerke Maſch——— 46, Bagd.-Ell. 25017 Lindenberg 66555 Varziner Papier 130,5 181,5 40%„„ Car, Lindſtröm 28.7/18.5 Jer. B. Fri Gum. 101.0 100,0%½ Turtunt Anl..7.50 Lingel Schubfabr 88,500, 90 Ser be 218.011.5 4%„ ollob. 1911 17,25 3 .inke& Hoffm. 80,50, ,3 Biſch. Nictelw 170,0 1/% 00.⸗Los.— 25 JLud. Loewe&Co 811,0310, ITBGlanzſt Elb. 540.0542.94%% lSt.⸗K191.- 5 24.35 Fordocbn en.— /,Schudf orngds 74,80 2o.2J4%b.„ 181 74 50 725 Lothr. Portl.⸗Cem—.——.— IVer. 146.7—5%0——.75 . VStahlw v. d. Jyp—.—253,5 4%„ Kron 5 , Itansfeld. Att. 180,0149,0 Nogel Telegraph 120.0117,5 3% de-UIN Srι,ẽj Markt. u. Kühlh 200,9185,0 Noſgt& Haeffner 159.0180,0 4% Oe. Goldprlor.—.—.— Mech. Web. Lind 3075 308.7 wogtländ. Maſch. 114.0 110.02.50% Südge aß———.— Mez Söhne 92,5082.— Wanderer- Werke 255,0 270,0,2.60%„neue Pr. Miag⸗Mühlen. 164,2.161,00Wefer Akt.⸗Geſ.———— 5% Dodgenf 21.— 29.65 Mix& Geneſt 145.0143,0 J Weſtereg. Alkali 213,5217,54% Anat. Ser..—2³ 65 Motoren Deutz 35,1584,25 Wicking Cement. 180,0178,0,4%% 15 2805 045 139,0128,0 Deutſch. Gußſtahl 151,0 150,0 Gebr. Großmann 92.— 89,— Motoren Mannh. 39.—36,— Wiesloch Tonwar 123.0121,04½%„ 30,25 30 Mülheim Berg 175,0170,0 Wiſſener Metall. 134.7 131,25% Tehuantepec. 30,25 — Meittwoch, den 23. Februdr 1927 Vörſenberichte vom 23. Jebruar 1927 S hber — — err e 27 mmnnn e Souf Mittwoch, den 23. Februar 122⸗ Neues aus aller Welt — Umfangreiche Hinterziehungen von Tabakſteuer. Die ahndungsſtelle in Frankfurt a. Main hat Tabakſteuer⸗ raiehungen von großem Umfange aufgedeckt, durch die Herk eich um mehrere 100 000 Mark geſchädigt worden iſt. Die Stenent der dazu verwendeten Banderolen wird mit den lerbanderolendiebſtählen in verſchiedenen deutſchen Städ⸗ ereitz Zuſammenhang gebracht. Einige Verhaftungen ſind großhä vorgenommen worden. Bei einem Koblenzer Tabak⸗ 850 Aur dlen, der ebenfalls in die Angelegenheit verwickelt iſt, Men m vorigen Jahre ein Brand ausgebrochen, bei dem große elin von Steuerbanderolen verbraunt ſein ſollten. In eneit ſcheinen dieſe Banderolen beiſeite geſchafft und größ endet worden zu ſein. Der Firmeninhaber hat einen Betrag für die angeblich verbrannten Banderolen andJiskus. zurückbezahlt erhalten. Ein Fall von Steuer⸗ 929 erolenfälſchungen wurde ferner in Oberlahnſtein auf⸗ wo ein Groſſiſt große Mengen Steuerzeichen für Iber enten fälſchte. Der Schaden wird in dieſem Falle auf r eine Viertelmillion Reichsmark geſchätzt. gefän Brandſtiftung, nicht Mord. Die im Glogauer Gerichts⸗ zeit ignis befindliche Beſitzersfrau Baumgart, die ſeiner⸗ e des Kapitalverbrechens in Klein⸗Lauerwitz, ſuch 8 Guhrau, in Haft genommen wurde, machte dem Unter⸗ lebende aichter folgendes Geſtändnis: Der in Weſtfalen von de Ehemann hatte ſeinen Angehörigen mitgeteilt, daß er Adnen für die Folge für jeden Morgen Pachtland dret Roggen verlange. Der uneheliche Sohn Willt er a ntke geriet durch dieſe Forderung in Verzweiflung, da der unahm, daß er ihr nicht nachkommen könne. Er drang in ſein fraglichen Nacht zum 12. Dezember in das Schlafzimmer er Mutter, machte dieſer Vorhaltungen und verſuchte ſie am Swürgen; er brachte ihr aber nur einige Schnittwunden die Jalſe bei. Darauf verließ ex die Schlafſtube, begab ſich in Tit dan und ermordete dort die Großmutter. Nach dieſer wundenab er ſich auf den Boden und brachte ſich dort Schnitt⸗ die Bor am Halſe bei. Dabei ſtürzte er durch den Boden in wu de alskammer, wo er von ſeiner Mutter tot aufgefunden voll, e. Die Mutter ſchnitt darauf den Kopf des toten Sohnes dlends ab, wickelte ihn in eine Schürze und warf ihn in * int das 5 e 5 benachbarten Teich. Darauf zündete die Frau ſteher eſitzung an und begab ſich zu dem Gemeindevor⸗ Beſitzt um ihm Kenntnis davon zu geben, daß es in ihrer ſtünzung brenne. Die Beſitzung wurde bekanntlich voll⸗ man ig eingeäſchert und bei den Aufräumungsarbeiten fand des völlſtändig verkohlten Leichen der Großmutter und Soh ohnes. Trotz aller Bemühungen konnte der Kopf des dächties aber nicht aufgefunden werden. Der der Tat ver⸗ wei ge Ehemann konnte ſein Alibi in Weſtfalen nach⸗ Ver ſen, weshalb die Ehefrau feſtgenommen wurde. Das fundeechen bat durch dies Geſtändnis ſeine Aufklärung ge⸗ onder, und die Frau wird ſich jetzt nicht mehr wegen Mordes, habe rn lediglich wegen Brandſtiftung zu verantworten Schleſ Das Doppelverbrechen hat ſeinerzeit weit über Nachtſen hinaus großes Aufſeſen erregt, da in der gleichen Nachbaauch die Beſitzung der Eltern der Ehefrau in einem ardorf in Flammen aufging. der Goldfunde im Warſchauer Generalſtabsgebäude. Wie Gen arſchauer„Rote Kurier“ berichtet, wurde im polniſchen genklbalſtabsgebäude am Sächſtſchen Platz in Warſchau gele⸗ er ich der Erneuerung des Hauſes in einem der Arbeitszim⸗ fünſſeine eingemauerte Panzerkaſſe entdeckt. In her kündiger Arbeit gelang es, die Kaſſe aus der Wand 2· 1894 Berlin auf der ganzen Linie erfolgrei e eaus zubrechen und zu öffnen. Man fand in ihr zehn Bar⸗ noch old im Geſamtgewicht von 41 Kilo. Bis jetzt iſt es laſſen ollkommen unaufgeklärt, wer den Schatz hat einmauern und wann das geſchehen iſt. und 7. Der Warſchauer Kinderraub. Warſchau bildet ſich mehr polniſchber zu einer„Hochſchule des Verbrechertums“ aus. Die len Kaihe Preſſe bringt jetzt Einzelheiten über die ſenſationel⸗ die anderentführungen in Warſchau. In letzter Zeit erhielt der bteminalpolizei mehrere Anzeigen von Eltern, deren Kin⸗ beſucht zum 5. Lebensjahre eine Fröbelſchule in Warſchau einige en und auf ungeklärte Weiſe verſchwunden waren. Vor dolize Tagen kam in das Büro der Warſchauer Kriminal⸗ gende die Frau eines dortigen Bankdirektors und legte fol⸗ Wenn crtef vor:„Ihr Sohn Arthur iſt in unſeren Händen. um Nude auf unſer Poſtſcheckkonto 10 000 Zloty bis morgen licht ni hr nicht hinterlegt haben, ſo ſoll Ihr Kind das Tages⸗ ſem 11 mehr erblicken. Darüber, daß wir Ihnen mit die⸗ ernſt ef keinen Schreck einjagen wollen und es nur ganz achl gei üb 5 en Schreiber dieſes Briefes nicht exrmitteln und ſandte Pariarapbien des Briefes nach Berlin, Wien, London und verfügt. Neue Maunheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 74 Seite. Nr. 90 Syortliche Rundſchau Schwimmen Deutſche Schwimmerinnen ſiegen in Prag Verſchiedene Damen von Germania 94 Berlin weilten am Samstag und Sonntag auf eine Einladung hin in Prag und konnten dort einen ſchönen Erfolg davontragen. Die deutſchen Schwimmerinnen waren in allen drei Wettbewerben, die ſie am Samstag beſtritten, in Front. Frl. Zimmermann gewann das 50 Meter Freiſtilſchwimmen in 36,2 vor ihrer Klubkamera⸗ din Braun 39 und der Einheimiſchen, Frl. Cerha, 43 Sekun⸗ den. Frl. Teſeelt⸗Berlin gewann die 100 Meter Rücken in :42,9, Frl. Cerha bendtigte:43,8. Die Berlinerinnen gewan⸗ nen in:07 die 4 mal 50 Meter Bruſtſtaffel vor C. P. K. Prag, die mit:12,2 einen neuen tſchechiſchen Rekord aufſtellten. An dritte Stelle kam Slavia Prag ein. Einen weiterer Landes⸗ rekord gab es dann noch im 200 Meter Rückenſchwimmen der Herren, das Belik, Slavia⸗Prag in 2159,4 gewann. Die Ergebniſſe vom Sonntag Auch am zweiten Tage des in Prag ſtattfindenden Wett⸗ ſchwimmens konnten die deutſchen Damen von Germania bleiben. Die deutſchen Schwimmerinnen gewannen vor allem auf Grund ihrer beſſeren Technik im Starten und Wenden. Unter den zahlreichen Zuſchauern bemerkte man am Sonntag einen Ver⸗ treter der deutſchen Geſandtſchaft und den tſechiſchen Miniſter Hodza. Frl. Zimmermann gewann das 2000 Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen in:24,4 Min. überlegen gegen Frl. Dautermann⸗ Prag, die:36,5 Min. benötigte. Auch die beiden Staffeln wurden eine überlegene Beute der Deutſchen. Die 4 mal 50 Meter⸗Freiſtilſtaffel ſah Germania Berlin in 237.2 Min. vor Slavia Prag(:58,6) ſiegreich und die 3 mal 50 Meter⸗Lagen⸗ ſtaffel brachten die Berlinerinnen in:10,8 Min. vor C..K. Prag und Slavia Prag an ſich. Athletik Vereinsmeiſterſchaften der Sportvereinigung 1884 Die vergangene Woche in der Hildaſchule ausgetragenen Vereinsmeiſterſchaften der Jugend⸗ und Schülerabteilung brachten den Beweis, daß dieſer Verein über guten Nachwuchs Wurde doch in jeder Gewichtsklaſſe mit ſeltenem Eifer und einer Hingabe 5r 8 ſo daß ſich bei den ein⸗ zelnen Begegnungen auf der Matte ſchöne Ringkampfbilder entwickelten. Das, beſonders bei den einzelnen Siegern, hohe ringeriſchen Können, welches in offenem Angriff u. Parade voll zur Geltung kam, fand bei den anweſenden Eltern und Gäſten allgemeinen Beifall. Nachſtehend die Namen der Sieger:(Schülerklaſſe Leicht⸗ gewicht): 1. Joſeph Bernard. 2. Ludwig Merkle. 3. Adam König. 4. Hubert Schmitt. Der ſtärkere Bernard kann erſt nach Zuſatzrunden Merkle beſiegen. Jugendklaſſe(Mittel⸗ gewicht): 1. Otto Kolb. 2. Philipp Schlotterbeck. 3. Albert Huſer. 4. Willi Rettig. 5. Robert Kieſer. Huſer war wohl der beſte Techniker ſeiner Klaſſe; doch konnte er ſich gegenüber dem Körpergewicht ſeiner Vereinskollegen nicht zur Geltung bringen. Der Endkampf, den er anſtelle des verletzten Schlotterbeck mit Kolb beſtritt, war wohl überhaupt der ſchönſte der Kämpfe. Jugendklaſſe(Mittelgewicht): 1. Willi Moſer. 2. Gottfried Wiederhold. Moſer wurde als der routiniertere Ringer über Wiederhold leichter Sieger. Bei weiterem intenſivem Training dürfte die Jugend⸗ und Schülerabteilung, die unter Leitung des Jugendwartes W. Aberle ſteht bei den kommenden Jugendwettkämpfen einen ſtarken Gegner abgeben. 4 Länderkampf Deutſchlaud-Frankreich im Gewichtheben. Nach einer Meldung aus Paris will die Federation Francaiſe de Poids et Halreres im April 1927, vorausſichtlich am 8. April, la revanche du match Allemagne—France in Paris aus⸗ tragen. Damit würde der Länderkampf Deutſchland— Frank⸗ reich im Gewichtheben, der bekanntlich erſtmals am 18. April vorigen Jahres in Mannheim ſtattfand und mit einem über⸗ legenen Sieg der deutſchen Mannſchaft endete, ſeine Wieder⸗ einen, können Sie ſich im Hauptbüro der Kriminal⸗ erzeugen, wo man es genau weiß, daß wir bereits t inder! 5 15 ö ledoch er ins Jenſeits befördert haben.“ Die Poligei konnte rennbahn ab. Es ſollen Flachrennen, Hürdenrennen ſowie ein Schnt die dortigen Behörden. Zwei Tage ſpäter bemerkte lichten utzmann außer Dienſt im Zentrum der Stadt am hell⸗ Häugend age ein Kind, an einem Balkon im 4. Stock am Anzug Minute Es beſtand die Gefahr, daß der Anzug nach wenigen die Belne reißen würde. Der Schutzmann alarmierte ſofort Jun Minrwehr und die Sanitätswache, deren Autos in weni⸗ urufe beten an Ort und Stelle erſchienen. Die ermunternden fallen„ber Feuerwehrleute, ſich auf ein Springtuch herab⸗ lig bewutlaſſen, ließ der Junge ohne Antwort. Er ſchien völ⸗ ſuchgezos tlos zu ſein. Schließlich wurde eine Feuerwehrleiter uchte 9 5 und ſo das Kind nach unten gebracht. Nun ver⸗ ür geſchl in die Wohnung hineinzukommen. Als man die und ſo kgloſſen vorfand, wurde ſie durch die Polizei erbrochen Schränkcnm man nun in die Räume der Fröbelſchule. In üdchen und Körben wurden dort vier Knaben und drei ſofort 5 gefeſſelt und geknebelt aufgefunden. Das Haus wurde ach der Polizei umzingelt und vom Keller bis zum ſolange ichſucht. Man fand auch die drei Täter die die Kinder Geldfumwerborgen bielten, bis ſie von den Eltern größere zus Parigen erhielten. Es bandelt ſich um einen Schullehrer deaur s und ſeinen Kollegen und eine Lehrerin aus Bor⸗ geſunden en den Verhafteten wurden große Geldſummen vor⸗ reiche Eie wie auch mehrere Erpreſſerbriefe an verſchiedene ſeit zr ei Trohner der Stadt. Die Kinder erzählten, ſie hätten Junge, deragen nichts zu eſſen und au trinken bekommen Der hatte nden der Schutzmann an dem Balkon hängend erblickte, men. verſucht, auf dieſe Weiſe ſeinen Entführern zu entkom⸗ holung finden. Zurzeit ſind die Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Athletik⸗Sport⸗Verband und dem franzöſiſchen Ver⸗ band im Gange und dürften bald zum Abſchluß gelangen. Der Kampf wird dieſesmal im olympiſchen Dreikampf ausgetragen. Pferdeſport * Frühjahrspferderennen in Seckenheim. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, hält der Pferdezucht⸗ Verein Seckenheim auch dieſes Jahr wieder ſeine in allen Kreiſen der Bevölkerung ſo beliebt gewordenen Pferde⸗ rennen am Oſtermontag auf ſeiner herrlich gelegenen Wald⸗ Trabfahren abgehalten werden. Der gute Ruf der langjäh⸗ rigen, volkstümlichen Seckenheimer Pferderennen wird wohl auch dieſes Jahr am Oſtermontag das ſportliebende i anziehen. Jechten Deutſcher Fechtertag 1927 Der am 30. Januar in Erſurt ſtattgefundene Deutſche Fechtertag war aus allen Teilen des Reiches ſtark beſucht.— Unter Leitung des ſtellvertretenden Bundesvorſitzenden, See⸗ ger⸗Frankfurt, wurden eine Reihe wichtiger Beſchlüſſe ge⸗ faßt; nachdem der Deutſche Fechter⸗Bund von der Federation Juternationale'Escrime wieder in ſeine alten Rechte ein⸗ geſetzt worden iſt, ſind die Wettkampfbeſtimmungen der F. J. E. auch in Deutſchland maßgebend. Jeder Sportfechter braucht eine Lizenz, die vom D. F. B. beantragt und von der F. J. E. ausgeſtellt wird.— Die Austragung der Deutſchen Einzel⸗ meiſterſchaften iſt dem Florett⸗Club München, die Deutſchen Meiſterſchaften im Mannſchaftsfechten dem 1. Magdeburger übertragen worden;: ſie ſollen anfangs Mai bezw. Ende Auguſt ausgetragen werden.— Die Kaſſenverhältniſſe ſind günſtig; trotzdem beſchloß der Deutſche Fechter⸗Tag im auf die großen Unkoſten der Vorbereitung für die lẽimpiade die Verdoppelung der Beiträge. Die Kontrolle der Vorbereitung unterliegt dem General⸗ ſekretär des D. F.., Generalmajor v. Tenner, dem der ſtellvertretende Vorſitzende die Anerkennung des Bundes für die feither geleiſtete Arbeit ausſprach, wie er auch dem Ehren⸗ vorſitzenden des Bundes, Herrn Erckrath de Bary, den Dank im S..V. für ſeine Arbeit bei der F. J. E. ausdrückte.— Eine Reihe Begrüßungstelegramme, darunter vom Deutſchen Reichs⸗Aus⸗ ſchuß und vom Oeſterr. Amateur⸗Fecht⸗Verband liefen ein.— Auguſt Petri⸗Offenbach a. M. wurde wieder einſtimmig zum Bundesvorſitzenden gewählt, W. Seeger⸗Frankfurt zum ſtellvertretenden Bundesvorſitzenden und die Herren Hch. Mayer⸗Frankfurt und Dipl.⸗Ing. F. Hartmann⸗Offen⸗ bach zu weiteren Mitgliedern des geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes. Dem Vorſtande gehören ferner die Herren Mojor a. D. Jürſt⸗Berlin, Direktor E. Buthut⸗Berlin, Dr. Grimm⸗Köln, A. Sellier⸗München, Kurt Kraufe⸗Hannvver, M. Steffau⸗ Darmſtadt, Joh. Adam⸗Dresden, R. Schatzſchneider⸗Danzig an. Literatur * Fußball⸗Taſchenkalender im S§ V. 1927. Verlag des Mainz, Lotharſtr. 2. ieder liegt dieſes für jeden Sportsmann treffliche und will⸗ kommene Hand⸗ und Notizbuch vor uns. Dieſes Mal in ganz beſonders geſchmackvollem Einband mit Goldprägung. Sein Inhalt wartet in reichhaltiger und überſichtlicher Weiſe nicht nur mit den neueſten Verbandsregeln, ⸗geſetzen und Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen auf, ſondern übertrifft die ſeither erſchie⸗ nenen Kalender weſentlich dadurch, daß in ihm die Statiſtiken und Tabellenanordnungen über alle nur denkbaren Fußball⸗ angelegenheiten muſtergültig und lückenlos veröffentlicht ſind. Dadurch, daß man dem Kalender eine mehr perſönliche Note gegeben hat, kann ſich jedermann auf Grund der tabellariſchen Ueberſichten über die täglichen Ereigniſſe genau unterrichten, hat doch jeder Tag ſeine eigene Rubrtik, jede Mannſchaft ihre Regiſtratur. Beſonders treten die Tabellen über die Ver⸗ bandsſpielſerien aller Klaſſen, der ſüddeutſchen, deutſchen Meiſterſchaft mit ihren Zwiſchenrunden uſw. in den Vorder⸗ grund. Für die Folge bedarf es keiner zeitraubenden und umſtändlichen Regiſtratur mehr. Der Kalender gibt über alle Fragen ſofortige Auskunft. Er ſtellt ſomit eine Univerſum dar, das bislang in der Fußball⸗Literatur gefehlt hat und deſſen Problem durch den Kalender überaus glücklich gelöſt wurde. Weltverbände, Landesverbände, alle Behörden ſind verzeichnet. Die Geſchichte des Verbandes lebt in Wort und Zahl. Von beſonderer Wichtigkeit ſind die neuen DFB.⸗Be⸗ ſchlüſſe ſowie die neuen Ausführungsbeſtimmungen, deren Zuſammenſtellung erſt vor wenigen Wochen getätigt wurde. Ein Verzeichnis der deutſchen Ligavereine, der Repräſentativen und Nationalen, Statiſtiken über die Pokalſpiele der bis⸗ herigen Verbands⸗ und deutſchen Meiſter, der Länderkämpfe Deutſchlands und vieles andere mehr ergänzen den Kalender in bislang unerreichter Weiſe. Es ſind aber nicht Fußball⸗ ſachen allein, welche die Literatur dieſes mehr als ein Notiz⸗ buch und mehr als ein Lexikon darſtellenden Kalenders wert machen. Mit der fürſorglichen Anteilnahme der größeren Schweſter ſchlägt das Buch die vortrefflichen Seiten der Leichtathletik auf. Wir finden da in Kürze Biographien, Rekord⸗ und Weltrekordliſten und unterweiſende Anregungen aller Art. Die neuen Aenderungen der Wettkampfbeſtim⸗ mungen der DSB., Ergebnisliſten Leichtathletiſcher Veran⸗ ſtaltungen, die Landesverbandsmeiſter, Länderkämpfe und nicht zuletzt die Adreſſen ſämtlicher wichtigen Behörden lauch der Landesverbände) geben auch dieſem Teil des Kalenders eine beſondere Note. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Elnſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünſte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungsſragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Ph. M. Nein. W. St. Reichswehrbutaillon in Donaueſchingen, Jägerbataillon 14 in Konſtanz. Von einer dieſer Stelle können Sie alles Nähere erfahren. A. L. Die Ketten wurden 1882 entfernt. Farbenflecke. Mit Terpentinöl werden Sie die Flecken ent⸗ fernen können. J. Gu. Iſt uns nicht bekannt. Erkundigen Sie ſich einmal bei der Städtiſchen Fuhrverwaltung. B. B. Bei jedem Friſeur, der Sie annimmt. können wir Ihnen keine Mitteilung machen. Trikotagen. Im Adreßbuch können Sie verſchiedene Adreſſen nachſchlagen. = rrñ;xñ?:; Wetternachrichten der Karisruherandeswelterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7” morgens) Ueber die Dauer Luft⸗ Tem S e.— See⸗ Seeg 22 Wind 353 8 bübe mae i 8 e 1 Bun 8 Ss Sli Richt. Störte 8 Wertheim—— 1 5=2[ N0 lleichtſ heiter Königſtuhl 625 751,7 2 8 1 80 ſſchw.] wolkig Karlsruhe[ 127 7518 1 8 1ſtill bedeckt Bad.⸗Bad. 213 751,4 3 7 1 O lleicht halbbed. Villingen 780 754.7 1 5—2 S„ bedeckt Bldbg. Hof 1497 626,60—1 11—0 8S ſſtark 75 Fadenweil.]“————— St. Blaſien,—— 0—2 ſtill—* Höchenſchw.—— 8——— 8 Baden hatte geſtern meiſt wolkiges Wetter mit Früh⸗ nebeln und ohne nennenswerte Niederſchläge. Die weſtlich Englands liegende Zyklone beginnt nunmehr ihren Einfluß weiter auf das Feſtland auszudehnen. Für die nächſten Tage iſt daher in tieferen Lagen mit froſtfreiem Wetter zu rechnen. 5 Wetterausſichten für Donnerstag, 24. Febr., bis 12 Uhr nachts: Milder, auch im Gebirge, zeitweiſe Niederſchläge, in der Ebene als Regen. Auffriſchende Südweſtwinde. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: Für Politik: Hans Alered Meißner Jeuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗Polttit und Lokales: Richard Schönſelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. C. Stötzner. fein im Geschmach teich an Eigehalt, stark quellend, daher Anmerkung: Man beachte genau ausgiebig. aufgedruckte Kochvorschrift. die sàmtlichen Paketen — 5 5 4 106 1075 8. Seite. Nr. 30 Neue Maunheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 23. Februar 1927 Mitteldeutſche Creditbank. Die Akttonäre unſerer Bonk werden hierdurch zu der am Samstag, den 19. März 1927, vormittags 11 Uhr, In unſerem Bankgebände Neue Mainzerſtr. 32 in Frankfurt a. M. ſtattfindenden 72. ordentlichen Generalverſammlung eingeladen. 1. Vorlage des Berichts des Vorſtands für das Jahr 1928 mit den Bemerkungen des Aufſichtsrats; Beſchlußfaſſung über die Genehmigung der Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zum 31. Dezember 1926 ſowie über die Verwendung des Rein⸗ gewinns. 2. Entlaſtung des 3. Entlaſtung des 4. Statutenänderung zu§ 23(Unterzeichnung der Aufſichtsrats⸗ ꝓprotokolle), 8 29(Aktienhinterlegung zwecks Teilnahme an der Tagesorduung: Vorſtands. Aufſichtsrats. Generalverſammlung). 5. Aufſichtsratswahlen. Die Aktionäre, welche an der Beſchlußfaſſung in der General⸗ verſammlung teilnehmen wollen, haben ihre Aktien ſpäteſtens am 14. März 1927 bei einer der nachſtehend verzeichneten Stellen gegen Empfang einer Eintrittskarte in Farnkfurt a. M. 5 ank oder der Frankfurter Bank, in Berlin bei der Mitteldeutſchen Crebitbank oder bei der Bank des Berliner Kaſſen⸗Vereins, in Augsburg, Baden⸗Baden, Düſſeldorf, Eſſen, Gießen, Hamburg, Hanau, Hannover, Köln, Leipzig, Mainz, Mannheim, Marburg, München, Nürnberg. Wetzlar und Wiesbaden bei den Filialen der Mitteldeutſchen Creditbank, ſowie bei den an anderen Plätzen befindlichen Wechſelſtnben und Niederlaſſunpen der Mitteldeutſchen Creditbank, außerdem in Koblenz und Köln bei der Firma Leopold Seligmann, in München bei der Firma H. Aufhäuſer oder bei der Firma Moritz Schulmann, in Stuttgart bei der Firma Dyertenbach& Cie., ſowie bei den zur Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken gehörigen Hypothekenbanken. Als Hinterlegung bei den vorſtehend bezeichneten Hinterlegungs⸗ ſtellen gilt auch die Belaſſung der Aktien im Verwahrungsbeſitz der bei der Mitteldeutſchen Credit Hinterlegungsſtelle bei einer anderen Bank. An Stelle der Aktien kann auch der Hinterlegungsſchein der Reichsbank oder auch derfenige eines Notars hinterlegt werden. Der Hinterlegungsſchein eines Notars iſt ſpäteſtens am dritten Werktage vor dem Tage der Generalverſammlung bei der Geſellſchaft zu hinterlegen. Zufolge der Umſtelluna unſeres Aktienkapitals gewähren in der Generalverſammlung je 20 Reichsmark Stammaktien oder, ſoweit die Abſtempelung der Aktien noch nicht erfolgt iſt, je 1000 Papier⸗ mark eine Stimme. Frankfurt a.., den 23. Februar 1927. Vertretung Heigwasser-Versorgung billigem Maihtstram Wamsler-Werke u8. München N24 HANS DAUER Ing.-Büro für Elektrotechnik Mannheim, Tullastr. 23 Fernruf 22867 Erklä betr. Kauſmann S147 Ummdeddd B84¹ Der Aufſichtsrat der Mitteldeutſchen Crebitbank. 5 H. Originale— Schonende Be-2 unter G W 48 an die ee ee ee handlung der Originale. 3. Geſchäftsſtele. 080 60 2 5 Diese Woche 780 e 2 2* 8 er gr entei au Arhadenhor-(3 u enhaas Helermn s, eeee 90 5 5 ungeniertes Morgen Donnerstag B841 chieſ. Schlachtung) zum braten 980 Iimmer rst 6087•[U„ M„ Pfund 2 e Kappen- Abend Kotelett.. Pfund.20 benetobertz iol daögte grosser Sperlallät: Sefülter Sumagen. Ifl. Achweine-Fomen u. Apock 3u..10-J00 un tsgee 8 Happcnabend NMorger Dorwiersfeg Happen-Abend Reith's Weinhaus„ätte“ Q3, 4 1880. Tel. 6, 2 Weinhaus Holzapfel 30563 Donnersiag ab 6 Uhr Stamm: Schinken in Brotteig mit Kartoffelsalat Schweinepfeffer mit bayr. Knödeln Lab 8 Unrr Dek. Faschings-Konzert 26089 Mit der Schiffahrts⸗Geſellſchaft(Perſonen⸗ und Schleppdampfer), welche in der Samstag⸗ Ausgabe, Nr. 83 der„N. M..“ ein Inſerat geſucht, meine Firma nicht identiſch. 1832 Mannh. Rhein- und Hafenfahrten Inh.: J. idddaadnndnagananninndddass üdamdananamanmnnne; Liedertafel Morgen Donnerstag dcle Spez.: Hausmarke 1 rung. veröffentlichte, iſt Rörsch. 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