— Donnerstag, 24. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung freiins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ forderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. Haupt⸗Geſchäftsſtelle EG, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1.•6, Baſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtr.6, Aebeſte dene 15/½0 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ Adteſſe. Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. A2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel.Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage Abend⸗Ausgabe euls MannheimerSeitung Mannheimer Heneral Anzeiger Aus der Welt der Technik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. 92 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei 1 e einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen -4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ walt, Streils, Berriebsſtörungen uſw. 5 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aueträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt WMannheim. Der Reichskanzler bei der Preſſe Der Stanopunkt der Reichsregierung zu wichtigen Preſſefragen Im Berliner Preſſehaus, dem Hauſe des Vereins Deut⸗ ſcher Zeitungsverleger, verſammelte ſich am Mittwoch abend auf Einladung des Vorſtandes des Vereins Deutſcher Zei⸗ ugsverleger eine Anzahl prominenter politiſcher Perſönlich⸗ eiten zu einem geſelligen Beiſammenſein, das der Reichs⸗ kan zler, mehrere Reichsminiſter und eine Reihe hohet kegierungsbeamter mit ihrem Beſuch auszeichnete. Bei die⸗ ſer Gelegenheit begrüßte während der Tafel der Vorſitzende es Vereins Deutſcher Zeitungsverleger, Dr. Krumbhaar, die Gäſte und betonte dabei, daß es im Weſen des Hauſes und des Vereins liege, die produktive Arbeit, auf die die Verleger⸗ ſchaft den höchſten Wert legt, zu fördern durch den Gedanken⸗ austauſch mit den führenden Männern der Regierung. Reichskanzler Dr. Marr erwiderte für ſich und im Namen der Gäſte und betonte, in⸗ em er auf die beſondere Stellung und die Be⸗ eutung der Preſſe im Staat einging, die Pflicht der Pfaſſe zu unerſchrockener Kritik im öffentlichen Intereſſe, eine flicht, die ihre Grenzen lediglich findet in dem Gedanken der erantwortlichkeit vor Staat und Volk. Damit kennzeichnete er Reichskanzler auch die großen Aufgaben des kommenden modernen Preſſerechtes. Hierzu machte der Reichskanzler im b einzelnen folgende bedeutſame Ausführungen: Die euordnung unſerer ſtaatlichen Verhältniſſe bedingt auch eine Skuregelung der Beziehungen von Preſſe und taat. Dabei denke ich nicht nur an die heute von niemand 95 bezweifelte Notwendigkeit einer möglichſt vertrauens⸗ ollen perſönlichen Zuſammenarbeit zwiſchen Preſſe und Re⸗ gierung, ſondern in Uebereinſtimmung mit meinem Herrn der auch an die großen geſetzgeberiſchen Fragen, welche 0 f dem Gebiete des Preſſeweſens der Löſung harren. Der krzeit dem Reichsrat vorliegende und demnächſt an den Stichstag gelangende Entwurf eines allgemeinen deutſchen vafgeſetzbuches berührt in mehr als einer Beziehung rohleme, die für die Preſſe unmittelbar von Bedeutung ſind. 85 nenne nur die Frage der Verbeſſerung des Ehrenſchutzes des die damit wiederum unmittelbar verknüpfte Regelung en der Preſſe bei Wahrnehmung berechtigter In⸗ Das Recht, öffentliche Intereſſen wahrzunehmen, unſerer Tagespreſſe nicht länger vorenthalten bleiben. Frankreichs innere Kriſis für 8* Paris, 24. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die heute nachmittag angeſetzte Interpellation über die vom niſterpräſidenten Poincaré durchgeführte proviſoriſche enregelung mit England und Der Sſicht nach die Exiſtenz des Kabinetts nicht gefährden. wirz Juterpellant Louis Dubois gehört der Rechten an und gen alles vermeiden, um Poincaré in Verlegenheit zu brin⸗ nicht Seine Anfrage dürfte die Grenzen rein formeller Natur 8 überſchreiten. Man erwartet außerdem die Intervention Ma ſozialiſtiſchen Deputierten Auriol und des Deputierten Poincd. Sollten ſich aus den Reden dieſer beiden Gegner de cares Schwierigkeiten ergeben, ſo wird der Miniſterpräſt⸗ as te Ve rtrauensfrege ſtellen. Im„Echo de Paris“, —— Poincaré ſehr nahe Beziehungen unterhält, wird heute die 1 geſprochen, daß unter den linksſtehenden Deputierten in de nzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Kabinett gerade eine* jüngſten Zeit ſtark hervorgetreten iſt. Infolgedeſſen ſei befür chwächung der franzöſiſchen Deuiſe eingetreten und zu kürſeg ten. daß noch eine weitere Abbröckelung des Franken⸗ „Echo folgen könnte. Den Gegnern Poincarés, ſo ſchreibt das gend de Paris“, wird aber die Oppoſition nichts nützen. An⸗ käm mmen, das jetzige Kabinett Poincaré würde fallen, ſo iſt 50 nachher ein zweites Kabinett Poincaré. Es daseute den Linksparteien unmöglich, einem anderen Mann ortefeuille des Finanzminiſteriums anzuvertrauen als etzigen Miniſterpräſidenten. Das einzige, was paſſieren e, iſt, daß der Franken fallen würde. nichtdieſe Mittellungen des„Gcho de Paris“ gleichen einer dugleten Herausforderung der Linksparteien, beſtätigen aber artels daß man an einer Wiederherſtellung des Links⸗ vinz s in ſeinem vollen Umfange nicht glaubt. Aus der Pro⸗ in den letzten Tagen Mitteilungen der Handels⸗ daß 10 Frankreichs eingegangen, aus denen ſich erſehen läßt, werte von Poincaré urſprünglich erſtrebte Wiederauf⸗ nich des Franken den Induſtriekreiſen vor Müempathiſch iſt. Die Ankündigung Poincareés, daß rung 15 des nächſten Jahres von einer labilen Stabiliſie⸗ könne es franzöſiſchen Geldmittels nicht geſprochen werden Wider hat in den Handelskreiſen der Provinz allgemeinen degen Pruch gefunden und verſchärft jedenfalls die Oppoſition die Finanzpolitik Poincarés. könnt Politit dertranensvotum für die belgiſche Regierung. Die n belgiſchen Regierung über die Stabiliſterungsmaß⸗ gegen 5 und die Konſolidierung der Finanzen erhielt mit 120 5 Stimmen die Zuſtimmung der belgiſchen Kammer. Amerika wird aller Aber auf der anderen Seite darf nicht überſehen werden, daß mit der Erweiterung ves Rechtes der Kritik auch die ſitt⸗ liche Verantwortung der Preſſe eine weſentliche Steigerung erfährt. Aehnlich liegen die Dinge bei der noch in Vorbereitung befindlichen Reform des deutſchen Preſſerechtes. Ich möchte hier zur Beſeitigung entſtandener Irrtümer gleich vorweg bemerken, daß die Preſſerechtsreform nach dem, was ich mir aus dem Innenminiſterium habe berichten laſſen, noch keineswegs feſte Form angenommen hat, ſondern ſich noch im Stadium der Vorbereitung beſindet. Die beſonderen Schwie⸗ rigkeiten der die Preſſe betreffenden geſetzgeberiſchen Fragen erfordern ganz beſonders umfaſſende und gründliche Vor⸗ urbeiten. Nach eingehender Klärung der preſſerechtlichen Probleme des deutſchen Rechtes iſt man zurzeit damit beſchäftigt, in Ver⸗ bindung mit dem der hieſigen Univerſität angeliederten In⸗ ſtitut für internationales öffentliches Recht, das Preſſerecht ſämtlicher Kulturſtaaten zuſammenzuſtellen und zu ver⸗ gleichen, um auch die in anderen Ländern geſammelten Er⸗ fahrungen nutzbar machen zu können. Die Beſorgnis, daß die Preſſe hier eines Tages überraſchenderweiſe vor vollendete Tatſachen geſtellt werden könnte, erſcheint alſo nicht begründet. Trotzdem würde ich es begrüßen, wenn die Preſſe ſo früh als möglich an der Reform des deutſchen Preſſerechtes durch Einbringung eigener Vorſchläge mitarbeiten würde. Das Problem der Preſſefreiheit iſt unlösbar verknüpft mit der Erkenntnis der hohen moraliſchen Ver⸗ antwortung, ohne die eine wirklich freie Preſſe auf die Dauer nicht beſtehen kann. Die Erziehung des journaltſtiſchen Nach⸗ wuchſes zu innerlich unabhängigen und verantwortungs⸗ bewußten Perſönlichkeiten, die Hehung aller in der Preſſe tätigen geiſtigen Kräfte in ethiſcher und wirtſchaftlicher Be⸗ ziehung ſind die Vorbedingungen für eine ſolche Entwicklung der deutſchen Preſſe. Ich weiß, daß auch Sie, meine Herren, dieſe Notwendigkeit ſeit langem gekannt haben, und bin über⸗ zeugt, daß gerade Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun werden, um dieſes Ziel zu erreichen. Ich hoffe zuverſichtlich, daß der Tag nicht mehr fern iſt, an dem wir mit Stolz ſagen können, daß die deutſche Preſſe in allen dieſen Beziehungen an der Spitze marſchiert, wie Sie es in Berlin ſchon jetzt tun. Wenn es ſich darum handelt, einer ſolchen geiſtig und ethiſch hochſtehenden Preſſe die Freiheit zu ſichern, die ſie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigt, werden Sie mich ſtets an Ihrer Seite finden.(Lebhafter Beifall.) Der Abend verlief dann unter lebhaftem Gedankenaus⸗ tauſch in erfreulichſter und harmoniſchſter Weiſe. Anterredung eines Franzoſen mit einem deutſchnationalen Jührer V Paris, 24. Febr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das linksſtehende Blatt„Le Soir“ veröffentlicht heute den In⸗ halt einer neuen Unterredung ſeines Berliner Vertreters mit einem führenden deutſchen Staatsmann. Nachdem ihm der Führer der Deutſchnationalen, Graf Weſtarp, ein Interview verweigert hatte, ſprach der Journaliſt bei deſſen Partei⸗ freund, Profeſſor Dr. Hötzſch vor, um ſeine Meinung über die das Pariſer Blatt intereſſierenden Probleme zu hören. Ebenſo wie alle anderen von dem Journaliſten befragten deut⸗ ſchen Politiker, fordert auch Profeſſor Hötzſch eine unverzüg⸗ liche Räumung des Rheinlandes durch die franzöſi⸗ ſchen Beſatzungstruppen.„Wir hegen keinerlei feindſelige Gefühle gegenüber Frankreich,“ ſagte der nationaliſtiſche Ab⸗ geordnete,„aber es iſt mehr als augenſcheinlich, daß wir uns mit der Beſetzung des Rheinlandes nicht abfinden können. Wir ſind der Auffaſſung, daß dieſe feindſelige Maßnahme un⸗ vereinbar iſt mit den pazifiſtiſchen Erklärungen der franzöſi⸗ ſchen Regierung.“ Profeſſor Hötzſch fügte bei, daß er eine franzöſiſch⸗deutſche Annäherung als abſolut unerläßlich für die Stabilität Europas halte. Der Journaliſt ſtellte ihm hierauf die Frage. ob er die Erfüllung des Dawesplanes durch Deutſchland für mög⸗ lich halte. Profeſſor Hötzſch wies darauf hin, daß die bisheri⸗ gen Zahlungen Deutſchlands nur mit Hilfe der in Amerika“ aufgenommenen Anleihen geleiſtet werden konnten.„Die An⸗ nuitäten“, fuhr er fort,„ſteigen, ſie werden für Deutſchland eine unerträgliche Laſt. Ich habe die feſte Ueberzeugung, daß der Dawesplan, wie alle Verträge über die Schulden zwiſchen den ehemaligen kriegführenden Staaten revidiert werden wird. Das Ergebnis dieſer Reviſion wird ſowohl die Annulie⸗ rung des Dawesplanes als auch der amerikaniſchen und engli⸗ ſchen Forderungen gegenüber Frankreich ſein.“ Schließlich wurde Profeſſor Hötzſch über die Haltung ſeiner Partei gegenüber Polen befragt. Er erklärte:„Deutſchland iſt ſtets das Opfer polniſcher Uebergriffe“ und fügte bei:„Wir haben nur einen Wunſch, nämlich den, daß Polen ſeine Geiſtes⸗ verfaſſung ändert; dann werden wir im beſten Einvernehmen alle Fragen, die uns entzweien, löſen können.“„Um unſere Stellung genau zit umſchreiben,“ ſo ſchloß Profeſſor Hötzſch ſeine Erklärung,„muß ich ſagen, daß meine Partei einen Lo⸗ carnovertrag zwiſchen Deutſchland und Polen nicht billigen wird./, 8 Der engliſche Proteſt an Rußland Schwere Vorwürfe In der engliſchen Proteſtnote, die dem Londoner ruſſi⸗ ſchen Geſchäftsträger überreicht worden iſt, heißt es nach Feſt⸗ ſtellung der Tatſache einer beſtehenden engliſch⸗ruſſiſchen Spannung u.., die von Rußland feierlich angenommene Verpflichtung der Unterlaſſung jeder Propaganda auf briti⸗ ſchem Gebiet werde dauernd verletzt. Solange die augenblick⸗ lichen Herrſcher der U. S. S.., mögen ſie Mitglieder der Regierung oder Mitglieder des Politbüros ſein, das die wirk⸗ liche beherrſchende Autortät in der Union iſt, oder ihre Bot⸗ ſchafter im Auslande dabei beharren, öffentlich Aeußerungen zur Schmähung Großbritanniens oder zu⸗ gunſten einer Weltrevolution zu machen, iſt keine Beſſerung möglich. Die ruſſiſche Behauptung, daß England dauernd Komplotte ſchmiede, wird zurückgewieſen und als fixe Idee bezeichnet. Was China anbelangt, ſo ſei es zwecklos, vorzugeben, daß die Angriffe auf britiſche Intereſſen in China nicht von der Sowjetregierung angeſtiftet und von ihr geleitet ſind. Die Politik der Ermutigung und Unter⸗ ſtützung dieſer Angriffe werde außerdem offen von dem früheren Sowjetbotſchafter in Peking Karachan in einer Rede in Wladiwoſtock zugegeben. Die Duldſamkeit, die die britiſche Regierung gegenüber ſowjetruſſtiſchen Agenten und Sowjetbürgern bisher gezeigt habe, dürfe nicht verwechſelt werden mit Unkenntnis ihrer Abſichten oder mit einer Zu⸗ ſtimmung zu den beiſpielloſen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern. Zum Schluß wird die Aufhebung des Handelsabkommens angedroht, ſowie die Löſung der diplomatiſchen Beziehungen, wenn weiter Ur⸗ ſache zu Beſchwerden dieſer Art vorliegen. Ein Londoner Kommentar § London, 24. Febr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Selten iſt wohl eine diplomatiſche Note mit größerem Un⸗ behagen abgeſandt worden, als der Brief des engliſchen Außenminiſters, der geſtern dem ruſſiſchen Geſchäftsträger Roſengoltz übergeben worden iſt. Der Brief enthält die bereits angekündigte Warnung der engliſchen Regierung an Sowjetrußland, auf die Gefahr des Abbruches der politiſchen und wirtſchaftlichen Beztehungen die weitere Einmiſchung in die engliſche Junen⸗ und Außenpolitik zu unterlaſſen. Die Note iſt durch ein Kompromiß innerhalb des Kabinetts ent⸗ ſtanden. Die verantwortlichen Miniſter mußten der For⸗ derung der Rechtskreiſe nach einem offenen Abbruch einiger⸗ maßen entgegenkommen, obwohl ſie die Gefahr der Aktion genau kennen und immer wieder betont haben, weder England noch Rußland haben bei einem Bruch irgend etwas zu ge⸗ winnen, aber beide Länder haben viel zu verlieren. Ruß⸗ land würde einen ſchweren Rückſchlag in ſeiner mühſam aufgebauten internationalen Stellung erleiden, ganz ab⸗ geſehen von dem Fortfall des für Rußland immerhin er⸗ heblichen Handels, der gerade jetzt Anzeichen der Ausdeh⸗ nung zeige. Wichtiger noch iſt, daß ein offener Bruch auch die ruſſiſchen Hoffnungen auf Kredite und Handelsverkehrs⸗ erleichterungen durch eine ſpätere Arbeiterregierung in Eng⸗ land ſtark vermindern würde. Andererſeits bedeute es für den engliſchen Export ein großes Opfer, auf den ruſſiſchen Markt endgültig zu verzichten und anderen Ländern das Feld kampflos zu überlaſſen. Ferner gibt man ſich keiner⸗ lei Täuſchungen darüber hin, daß der Propagandafeldzug des Bolſchewismus gegen die engliſche Weltſtellung ſowohl in China und in Indien, als auch in England ſelbſt, nur umſo ſtärker werden würde, wenn die kommuniſtiſche Internatio⸗ nale nicht mehr auf die Bedürfniſſe des Außenminiſters Tſchitſcherin Rückſicht zu nehmen brauche. Schwere Befürch⸗ tungen hegt man auch für die Rückwirkungen eines Bruches auf die diplomatiſche Lage in Europa. Nicht weniger groß ſind die Bedenken der Regierung hinſichtlich der innen⸗ politiſchen Folgen des Abbruches der Beziehungen der von den Linksparteien, wie ſchon aus den heutigen Preſſe⸗ ſtimmen zur Note hervorgeht, als grundlos und überſtürzt dargeſtellt würde. Die Regierung kann bei den ſchweren außenpolitiſchen Entſcheidungen, die bevorſtehen, die Unter⸗ ſtützung der Oppoſition kaum entbehren und es iſt ſicher, daß ein ſolcher Bruch mit Rußland den Linksparteien ein will⸗ kommenes Aktionsmaterial gegen die konſervative Regierung bedeuten würde. Angeſichts dieſer Bedenken hat man in politiſchen Kreiſen und zwar auch in ſolchen der konſervativen Partei den Eindruck, daß das Kabinett mit dieſer Note an Moskau, die übrigens nicht die erſte, ſondern die letzte ihrer Art ſei, zunächſt nur die heftigſten Forderungen der Rechts⸗ gruppen begünſtigen wollte. Es gilt heute nicht mehr für ſo ausgeſchloſſen, als noch vor einigen Tagen, daß die Regie⸗ rung das ruſſiſche Angebot einer offenen Ausſprache in irgend einer Form annehmen würde. Zu den an die Adreſſe Deutſchlands gerichteten unfreundlichen Kommentaren zu der engliſchen Note, deren Argumente jedoch in der kon⸗ ſervativen Partei ziemlich verbreitet ſind, ſchreibt der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“:„Ein merkwürdiges Seitenſtück iſt die Beſtürzung in deutſchen Kreiſen über die Spannung in den engliſch⸗ruſſiſchen Be⸗ ziehungen. Dieſe Spannung iſt zweifellos für Berlin ein ſchweres Hindernis hinſichtlich der diplomatiſchen Stellung Deutſchlands, die auf die Rolle eines ehrlichen Maklers zwi⸗ ſchen London und Moskau hinausläuſt. Deutſchlauds Ar⸗ ſicht iſt es, mit keiner der beiden Parteien zu ſtreiten, ſon⸗ dern mit beiden Parteien in guten Beziehungen zu bleiben. 2. Sette. Nr. 92 Neue Mannheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Februar 1927 Das Arbeitszeit⸗Notgeſetz Die Reichsregterung hat nunmehr den Entwurf eines Ge⸗ ſetzes zur Abänderung der Arbeitszeitverordnung(Arbeits⸗ zeitnotgeſetz) dem Reichsrat vorgelegt. Der vorläufige Reichs⸗ wirtſchaftsrat iſt in Rückſicht auf den nur vorläufigen Cha⸗ rakter der Regelung und auf die große Eilbedürftigkeit mit dem Geſetz nicht befaßt worden. Inhaltlich bringt der Geſetzentwurf eine Abänderung der geltenden Arbeitszeitverordnung in denjenigen Punkten, die beſonders zu Klagen über zu lange Arbeitszeiten Anlaß ge⸗ geben haben. Zu 8 6 der Arbeitszeitverordnung wird vor⸗ geſchrieben, dß nach Wegfall eines Tarifpertrages die Be⸗ hörden noch während dreier Monate keine längere Arbeitszeit genehmigen können, als ſie nach dem Tarifvertrag zuläſſig war. Ferner wird für behördlich zugelaſſene Mehrarbeit von Arbeitern ein angemeſſener Lohnzuſchlag vorgeſchrieben, um auf dieſe Weiſe entbehrlicher Mehrarbeit entgegenzu⸗ wirken. Eine Aenderung des§8 9 macht die Verlängerung 8 der Arbeitszeit über zehn Stunden hinaus, die aus dringen⸗ den Gründen des Allgemeinwohls ausnahmsweiſe zuläſſig iſt, von einer behördlichen Genehmigung abhängig, während bis⸗ her dem Ermeſſen der Beteiligten in dieſer Richtung freier Spielraum gelaſſen war. Die wichtigſte der in dem Entwurf vorgeſehenen Aenderungen iſt wohl bie Aufhebung des§ 11 Abſatz 3 der Arbeitszeitverordnung, der eine an ſich ungeſetz⸗ liche, aber von dem Arbeitnehmer freiwillig geleiſtete Mehr⸗ arbeit unter gewiſſen Vorausſetzungen für ſtraffrei erklärt. Reichsunterſtützung des Schiffsbaues Berlin, 24. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein Berliner Blatt hat über eine neue Subventionierung für die Reedereien zu berichten gewußt. Damit hat es folgende Be⸗ wandtnis: Der Seeſchiffahrts⸗Erneuerungsfonds, der 50 Millionen den Reedereien zur Verfügung ſtellt, hat mit dem Jahre 1926 ſein Ende ereicht. Die Regierung mußte nun die Feſtſtellung machen, daß in demſelben Verhältnis, in dem dieſe Subventionen zu Ende gingen, auch die Aufträge ab⸗ nahmen. Man war ſich infolgedeſſen klar darüber, daß mit dem Ablauf dieſer Aktion erneut eine Kriſe im Schiff⸗ bau eintreten würde. Um dem vorzubeugen, hat man ſich nun entſchloſſen, weitere Maßnahmen zu treffen. Die Regie⸗ rung hat für dieſen Zweck die Gewährung von Zinszuſchlä⸗ gen für ausreichend erachtet. Der nue Plan iſt bereits vom Kabinett genehmigt worden. Es ſoll darnach für die bis zum 31. März 1927 in Auftrag gegebenen Schiffbauten ein Zinszuſchlag von—6 v. H. gewährt werden. Es handelt ſich bei dieſen Maßnahmen im eigentlichen Sinne nicht um eine Subventionierung, ſondern, wie ſchon angedeutet, um eine dem Arbetitsmarkt drohende Kriſe abzuwenden. Die Ver⸗ einbarung ſoll für 6 Jahre laufen, beginnend mit dem 1. April 1927 und ſie iſt in ſofern begrenzt, als der Jahresbei⸗ trag über 3 Millionen Mark nicht hinausgehen ſoll. Eine Verlängerung des Abkommens über den 31. März hin⸗ aus iſt nicht beabſichtigt, da, wie wir hören, die von der Regie⸗ rung beabſichtigte Wirkung, nämlich den Schiffbau wieder in Gang zu bringen, bereits wieder eingetreten iſt. Kulturpolttiſche Anträge Berlin, 24. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Preußiſchen Laudtag haben Deutſchnationale, Zentrum und Deutſche Volkspartei ſich zu einer Reihe von kulturpolitiſchen Anträgen zuſammengetan, ſie wünſchen das Ueberhand⸗ nehmen der Theaterrevuen und ihre Nacktdarſtellungen durch behördliche Maßnahmen zu verhindern, verlangen eine Aende⸗ rung in der Zuſammenſetzung des Kunſtausſchuſſes beim Ber⸗ liner Polizeipräſtdium, und auch gegen die Verbreitung von Grammophonplatten, die die ſehr eindeutigen Schlager und Couplets vom Tage in das fernſte Dorf tragen. Der Prozeß gegen den Landgerichtsdirektor Jürgens ſe] Berlin, 24. Febr.(Von unſerem Berliner Büro). Heute beginnt vor dem Schwurgericht IIl unter Vorſitz des Land⸗ gerichtsdirektors Bombe die Verhanlung gegen den Land⸗ gerichtsdirektor Jürgens und ſeine Ehefrau. Nach der Anklage ſoll Jürgens ſich des Kreditbetrugs, der gewohnheits⸗ mäßigen ehlerei und des Verſicherungsbetrugs in zwei Fällen falſcher Anſchuldigungen und wegen eines Betrugsverſuchs gegen den Juſtizfiskus angeklagt, der darin erblickt wird, daß Jürgens unter falſchen Angaben Schadenserſatzanſprüche im Prozeßwege gegen den Fiskus geltend machte. Frau Jürgens wird Kreoͤitbetrug in 36 Fällen, Meineid und Verſicherungs⸗ betrug zur Laſt gelegt. Es ſind mehr als 100 Zeugen ge⸗ laden. Der Prozeß ſoll etwa 14 Tage in Anſpruch nehmen. Jürgens wie ſeine Frau erklärten ſich zu Beginn ihrer Ver⸗ nehmung für unſchuldig, ſie ſeien die Opfer einer auf poli⸗ tiſche Motive zurückzuführenden unwürdigen Hetze. Der Prozeß gegen den„Eiſenhammer“ (Eigener Bericht.) Die gereizte Stimmung, die ſich ſchon am erſten Verhand⸗ lungstage zwiſchen dem Rechtsbeiſtand des Nebenklägers und dem Verteidiger der Angeklagten bemerkbar gemacht hat, ſuchte der Vorſitzende zu Beginn des zweiten Verhandlungs⸗ tages mit der Mahnung zur Mäßigung zu beſeitigen. ie Mahnung fruchtete jedoch nicht lange. Es kam zu wieder⸗ — Zuſammenſtößen, die beſonders bei der Vernehmung es Nebenklägers als Zeugen ſchärfere Formen annahmen. (Siehe heutiges Mittagsblatt). Die weitere Beweisaufnahme drehte ſich um den Dr. Forthuber vom„Eiſenhammer“ ge⸗ machten Vorwurf, daß er ſich in der geheimen Stadtrats⸗ ſitzung bei Beratung des den Gemeinden von General de etz vorgelegten ſog. Wirtſchaftsabkommens für die unveräu⸗ derte Annahme des Abkommens eingeſetzt habe. Der Zeuge erklärte, daß er ſich tatſächlich energiſch dafür eingeſetzt habe, weil vorher in einer Beratung in Speyer mit den Wirtſchafts⸗ führern die unveränderte Annahme des Wirtſchaftsabkommens beſchloſſen worden ſei. Auf Befragen der Verteidigung gab Dr. Forthuber zu, daß er zweimal zum Tee beim franzöſiſchen Bezirksdelegierten eingeladen geweſen ſei und auch einmal den Delegierten eingeladen habe. Er vertrat jedoch den Standpunkt, daß dieſer geſellſchaftliche Verkehr unvermeidlich 725 daß davon ſeine politiſche Haltung nitht berührt worden ei. Durch die Beweisaufnahme wurde feſtgeſtellt, daß Bür⸗ germeiſter Dr. Jorthuber dem Hausmeiſter Hiſting den Auf⸗ trag gegeben hat, die von dem Stadrat Sauer hereingeholte Separatiſtenfahne wieder hinauszuſtecken, weil er Sankti⸗ onen der Separatiſten und der franzöſiſchen Beſatzungsbe⸗ hörde befürchtet hat. Bei der Vernehmung dieſer Zeugen⸗ gruppe kam es zu ſo heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen dem Rechtsbeiſtand Dr Forthuber, und der Verteidigung der An⸗ geklagten, daß der Vorſitzende drohte, die Sitzung aufzuheben. Die Spannung wurde noch dadurch verſtärkt, daß ein Zeuge namens Mohr, von Seckenheim von dem der Rechts⸗ beiſtand des Nebenklägers in der vorgeſtrigen Sitzung er⸗ klärt hatte, er ſei ein vielfach vorbeſtrafter berüchtigter Se⸗ paratiſt, zu Beginn ſeiner Vernehmung gegen dieſe Unter⸗ ſtellung entſchieden Verwahrung einlegte und unter Eid er⸗ klärte, daß er weder Separatiſt noch vorbeſtraft ſei. Die Er⸗ regung legte ſich erſt, als der Rechtsbeiſtand ſeine Erklärung zurücknahm. Mit der Vernehmung mehrerer Stadträte, die Dr. Fort⸗ huber das Zeugnis ausſtellten, daß er weder franzoſen⸗ noch ſeparatiſtenfreundlich ſei, ſchloß der zweite Verhandlungstag. In der heutigen Vormittagsſitzung wurde in der Beweisaufnahme fortgefahren. Zeuge Kaufmann Walter Baer⸗Neuſtadt war mit anderen zuſammen beim Bahnſchutz tätig. Er könne nur erklären, daß der Bürger⸗ meiſter in jeder Beziehung zuverläſſig geweſen ſei und in jeder Weiſe ſein Deutſchtum vertreten habe. Der Zeuge Kumpf erklärte, er ſei ganz perplex geweſen, als er die Anklageſchrift in der Zeitung geleſen hätte. Er ſei dadurch ſchwer geſchädigt worden, nicht nur an ſeiner per⸗ ſönlichen und politiſchen Ehre, ſondern auch in geſchäftlicher Beziehung. Er müſſe erklären, daß er kein Rädels⸗ führer ſei, er habe im Gegenteil ſich ehrlich bemüht, die Gegenſätze, wie ſie in Neuſtadt beſtanden, auf der Baſis einer Verſtändigung und Vermittlung auszugleichen. Der Zeuge ſchilderte darauf in längeren Ausführungen die damaligen Vorkommniſſe. Bei den Erwerbsloſenunruhen habe man ihn zum Sündenbock machen wollen. Der Rathausſturm ſei eine Wahnſinnstat der hungernden Maſſen geweſen. Bürgermeiſter Forthuber werde ſich wohl erinnern können, daß er, Kumpf, nach Wetzlar und Bexrlin gefahren ſei, um Gelder für die Er⸗ werbsloſen beizuſchaffen. Als ſeine Miſſion in Berlin be⸗ endigt geweſen ſei, ſei er auf dem raſcheſten Wege wiebder in die Pfalz gefahren. Als er in Ludwigshafen im Laufe des Morgens augekommen ſei, habe er von einem Genoſſen zu ſeinem Schrecken hören müſſen, daß das Rathaus geſtürmt worden ſei. Im Laufe des Nachmittags ſei er dann erſt nach Neuſtadt gekommen. Er ſei alſo an dieſer Bewegung voll⸗ ſtändig unſchuldig geweſen. Der Zeuge kam dann auf die Separatiſtenzeit zu ſprechen und erklärte, daß er und ſeine Freunde das wiederholte Erſuchen der Separatiſten, mit ihnen zu arbeiten, jedesmal glatt abgelehnt hätten. Die Frage des Vorſitzenden an Kumpf, ob er ſeinerzeit beim Leſen des ominöſen Briefes, der ſeine Ausweiſung enthalten ſollte, nicht Tyſtifik ieie an den weeen iſene 22 5 einer Myſtifikation zum Opfer gefallen ſei, verneint umpf. Dr. Forthuber verſicherte nochmals unter ſeinem Eid, daß er ein derartiges Schreiben niemals abgefaßt habe. Die Abſchrift des Briefes ſei eine bewußte Fälſchung. Hauptſchriftleiter Hartmann⸗Neuſtadt hält es mit den Pflichten der Preſſe nicht für vereinbar, daß man derartige ſchwerwiegende Anwürfe in die Preſſe bringt, ohne ſich vorher genau über den Tatbeſtand zu informieren. Die weitere Verhandlung fand dann unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. hall Nach Wiederaufnahme der Sitzung, über deren In 45 nichts bekannt iſt, teilte der Vorſitzende mit, daß nge en ſchloſſen habe, die von der Verteidigung beantragten Ze zu laden und zu dieſem Zwecke die Schwurgerichtsſitzung auf Samstag nach Mannheim zu verlegen, 5 55 1 da einige Zeugen berechtigte Bedenken hätten, im beſetzten Gebiet zu erſcheinen. 8 +. 1 Uhr wurde bie Weiterverhandlung auf nach⸗ mittags vertagt. Vadiſche Politik Aus dem Landlag Der Haushaltsausſchuß zger Er⸗ beſchäftigte ſich am Mittwoch zunächſt mit Geſuchen über& bauung 85 ahnen im Hinterlan d. Es handelte 105 namentlich um die Bahnen Hardheim-König hei mden Oſterburken—Merchingen. Dieſe Bahnfragen wizeilte ſchon in früheren Jahren verhandelt. Der Miniſter ident mit, daß bei einer Rückſprache mit dem Reichsbahnpräf Der ihm eine wohlwollende Prüfung zugeſagt worden ſei. 8 510 beſchloß empfehlende Ueberweiſung ie Regierung. t Dann wurde ein Geſuch der techniſchen und 110 techniſchen zweiten Beamten der vormals babſtzer Eiſenbahnverwaltung behandelt. Der Berichterſanz⸗ trat für eine empfehlende Ueberweiſung ein. Der Jenheit miniſter teilte mit, daß die Regierung in dieſer Auaet ein den Staatsgerichtshof angerufen habe. Es ſei die Vergleich zuſtande gekommen mit dem Ergebnis, da nge⸗ größere Zahl der in Frage kommenden Beamten den olks⸗ ſtrebten Titel erhalten habe. Ein Redner der Deutſchen 9ofs⸗ partei trat bei dieſer Gelegenheit dafür ein, daß die Bahiaare inſpektoren und Bahnverwalter, die als Zwangspenſt ſchlechter behandelt worden ſeien als ihre weſentlich jüngſen. Dienſtnachfolger, jetzt ebenfalls berückſichtigt werden ſeieſe Nach einer Erklärung des Regierungsvertreters ktnnen Beamten nur auf privatem Weg ihre Klage porbringen, des Ein weiterer privater Antrag erſtrebt das Verbo 2 Baues und der Verwendung von Wohnungsbara Die Das Geſuch wurde der Regierung empfehlend überwieſen. Ba⸗ Regierung erklärte, daß 00 von re en noch nicht ganz verboten werden könne. Zuletzt beſchäftigte ſich der Haushaltsausſchuß mit einen Geſuch der Vogelſchutzſtelle in Heidenbengen⸗ Staatszuſchuß für eine ſtaatliche Schutzſtelle. Die Neeafken digkeit einer ſolchen Vogelſchutzſtelle wurde von allen chlen anerkannt. Das Geſuch wurde der Regierung empfe überwieſen. Letzte Mieldungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 24. Febr.(Eig. Drahtber) Am Saemſter⸗ 26. Februar, mittags 12 Uhr, hält in der Aula desProſeſo⸗ ſttätshauptgebäudes der neu hierher berufene.o. Pr e für Publiaiſie und Leiter des Juflints kür geitangeſeungz Dr. Hans von Eckardt, eine öffentliche Antrittsvor 4ft⸗ über das Thema:„Staatsgewalt und Wirtſch glich Die Vorleſung iſt allgemein, auch der Bürgerſchaft zugtehre — Für den Poſten des Direktors des ſtädtiſchen Ver 1 5 amtes haben ſich bisher über 100 Bewerber genze egder Das Naßbagger⸗Perſonal beim Neckarkanalbau für 15 Ur⸗ Stauſtufe Ladenburg iſt in den Streik getreten. 1 ſache des Streiks iſt in Lohndifferenzen zu ſuchen. Die Verhaftung der deutſchen Gendarmerie⸗ Kommandanten wi Wie von zuſtändiger Berliner Stelle mitgeteilt geil führt der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete zufe eine Unterſuchung über den neuerlichen Zwiſchenfagen⸗ der Pfalz. Es hat den Anſchein, daß die deutſchen egen darmen nicht nur wegen eines Einzelfalles, ſondern Werbe⸗ ihres allgemeinen Einſchreitens gegen dte tätigkeit für die Fremdenlegion verhaftet worden ſind. Familientragödie auf dem Eiſe gan⸗ — Schwerin, 24. Jebr. Am Mittwoch brach auf 12 ein. genbrützer See ein 10jähriger Lehrerſohn beim. Den Vater, der ſeinem Kinde zu Hilfe eilen wollte, 0 Kind lelbe Schickſal wie auch die Mutter, die Mann un aus dem Waſſer retten wollte. Sechsfacher Mord 1⸗ — Warſchau, 24. Febr. In Groß⸗Tarpnia bei Grge denz hat der Sohn des Dorſſchulzen ſeine aus 6 Köpſen at ſtehende Familie mit der Axt ermordet. Die Motive der 2 waren Habſucht und Familienſtreitigkeiten.— die Mäuner 5s . . 5 Berliner ur⸗ und Erſtaufführungen Von Hermann Kienzl — Unter Franzoſen, Engländern, Schweden und Amerika⸗ nern kamen— ausnahmsweiſe!— nun doch auch zwei deutſche Autoren zu Wort. Zwei, die freilich nicht erſt zu entdecken waren; und verſpätet drangen ihre neuen Stücke nach Berlin. 4 5 Die Berliner Tragikomödie„Razia“ von Hans J. Rehfiſch holte ſich im ſtaatlichen Schillertheater mit ſtar⸗ kem Erfolg den immer noch entſcheidenden Stempel der reichshauptſtädtiſchen Inſtanz. Den ſtürmiſchen Beifall dankte das Schauſpiel einer vortrefflichen Aufführung, der geſchickten Spannung und Steigerung vieler Szenen, der Empfänglich⸗ keit eines Berliner Volkstheaterpublikums für die ſcharf⸗ ſinnige Realiſtik des Berliner Arbeiter⸗ und Kleinbürger⸗ milieus— und vielleicht auch dem Umſtande, daß es ein Schutzmann iſt, den die höhere Gerechtigkeit zur Strecke bringt. Schutzmänner ſind nun einmal nicht populär, Aber dieſe höhere Gerechtigkeit! wenn man ihr die volkstümliche Maske lüpft, ſo entdeckt man, daß das leidende Recht in Rehfiſchs Drama ein mit einigem Recht gerichtlich beſtraftes Unrecht iſt. Dieſe nicht abzuweiſende Einſicht raubt der Berliner Tragödie die ehrliche Tragik. Die Gemüſehändlerin Pauline Ruſt wird bei der Hantierung mit falſchen Gewichten ertappt, dann verhaftet und verurteilt. Gegen den Schutzmann, der ſie ſiſtierte, nimmt uns zuerſt der Argwohn ein, er vollführe einen Racheakt. Denn kurz zuvor hatte ihn der Ehemann der Händlerin, der Arbeiter Ruſt, handgreiflich mores gelehrt, ſein Töchterchen gegen übermäßige Zärtlichkeit beſchützend. Aber nein, in allem Groll muß der Arbeiter den Schupo⸗ wachtmeiſter für einen ehrlichen Kerl halten, der nicht mehr, aber auch nicht weniger gls ſeine Dienſtpflicht tut. Für's Töchterchen käme er ſogar als Hochzeiter in Betracht,(Ge⸗ ſchmackvoll vom Verfaſſer, daß er ſich nicht dramaturgiſch mit einem Theaterböſewicht behalf!) Item: die Frau Ruſt hat betrogen und, wie erhellt, nicht zum erſten Mal, ſondern ge⸗ wohnheitsmäßig. Es gelingt dem Vexfaſſer trotzdem, dieſer Frau, der ſimpelſten und menſchlichſten Geſtalt des Schauſpiels, Sympathien zu wahren; ſie iſt im Herzen redlich. Wie aber ſteht es mit dem Arbeiter Ruſt, der tragiſchen Geſtalt? Als ein neuer Michael Kohlhaas iſt er gedacht. Im Kampf für ſein Gewiſſensrecht gegen Gewalt und Geſetzesrecht wirft er ſeine brave Exiſtenz hin, ſeinen Erwerb, ſein Obdach, richtet er ſich und die zur Dirne herabſinkende Tochter zu Grunde, begeht er den Mordüberfall—(an dem ehrlichen Kerl von Schutzmann!). Unterſchied: der Michael Kohlhaas ſtritt wirk⸗ lich für ein verkürztes Recht; der Jakob Ruſt muß verſtehen, daß ſeine Frau, ſo⸗ſehr er ſie im Allgemeinen zu ſchätzen Ur⸗ ſache hat, ſtrafwürdiges Unrecht beging. Darüber hilft keine Stirner'ſche Philoſophie hinweg! Und darum wird der an⸗ gebliche Kampf fürs ſittliche Recht in des Schauſpiels zweitem Teil, wo es ſich aus einem breiten Panorama des Volkslebens zu einer Charaktertragödie verdichten will, zur bloßen Mono⸗ manie. Das Herz bleibt ungerührt; die griffige Hand des Verfaſſers reißt zu Senſationen mit. Der Erfolg war un⸗ beſtreitbar. Emil Pirchan hat wundervolle Berliner Proſpekte ge⸗ ſtellt— vom Webdding bis zum nächtlichen Lichtmeer um die Gedächtniskirche. Karlheinz Martin, nur in den erſten Volksſzenen überflüſſige Vertiefungen ertüftelnd, inſzenierte aus dem Vollen, ohne futuriſtiſchen Ehrgeiz. Die Schau⸗ ſpieler des Staatstheaters gaben den Rollen Lebenstäuſchung. Friedrich Kayßler dem ſinnierenden Arbeiter; Gerda Müller ein wortkarges Erfühlen der Frau; Till Klo⸗ kow dem blutjungen Mädel Munterkeit und wilde Raſſe; und ſo auch Erich Riewe, Paul Bild, Max Pohl, Roſa Pategg mannigfachen Figuren. **. 1 Fritz von Unruhs„Bonaparte“(Deutſches The⸗ ater) umſpannt mit ſeinen ſechs Akten zwölf hiſtoriſche Stun⸗ den. Es beginnt um drei Uhr nachmittags des 20. März und endet um brei Uhr früh des 21. März 1804. In dieſen Halbtag drängt die poetiſche Lizenz Einlieferung, Verurteilung und Hinrichtung des Herzogs von Enphien, die republikaniſche Verſchwörung von Bonapartes Offizieren, ſeine Haßliebe zu Joſefine, das untreue Spiel ihrer Sinne, ſeine Forderung nach dem Leibeserben, ſeine Selbſtkrönung zum Kaiſer der Franzoſen— und eine Fülle von prophetiſchen Stimmen der Zukunft, die das Drama ethiſch abrunden und, den einſtigen Sturz Napoleons verkündend, die Idee der Republik empor⸗ heben ſollen. Solches Uebermaß der Geſchehniſſe wird über⸗ flutet von einer noch viel größeren Fülle pathetiſcher Worte, aus derem wogenden Chaos ſich nur eine einzige Szene mit dramatiſcher Wucht emporreckt: die ſchickſalhafte Begegnung Napoleons, des Helden aus dem Volke, mit dem Bourbonen, dem Erben myſtiſcher Legitimität. Beide ſtehen unter dem Schwert des Damokles. Gegen den Herzog von Enphin hat Napolon das Todesurteil befohlen, aber die Mägnze, als Kriegsgerichts haben ſich zur Ermordung Napoleons, Begriffe Feldherr und Konſul die Republik zu verraten im in der ſteht, verſchworen, und der Bourbonenenkel, der da ſol den Tracht eines franzöfiſchen Krönungsritters erſcheint, Aböglans Streich führen. Dieſer Schwächling wird von dem erklärt; ſeiner Ahnen, von ſeinem Wahn einen Augenblick v onu⸗ dann zertrümmert Napoleons gewiſſenloſe Fauſt das zuichtel, ment des frommen Glaubens. Der Königsſproſſe iſt leon die und mit derſelben robuſten Kraft vernichtet Napolen 1 den Verſchwörer. Die entſcheidende Szene zeugt laut ug ein⸗ Dramatiker; ſie allein hat bei der Berliner Auffücher roßen geſchlagen. Aber an dichteriſcher Bewältigung des u 5 mung Stoffes reicht auch ſie nicht hinan; der myſtiſchen Ver 10 des Königsgedankens ſteht nicht die Myſtik des Gen ſus mit gegen. Denn Unruhs Bonaparte iſt ein miles alre nd einem Strich ins Satiriſche des Plautus, ein Bramar öffent⸗ Vielredner, ſo ohne diplomatiſchen Geiſt, daß er ſoaaf 10 lich bekennt, die Ermordung des Bourbonen gelte begehrten Schutze der Republik, nur der Sicherbeit der 71 Kaiſerkrone. Iſt ein neuraſtheniſcher Zappelopilior iht unſer geſchichtliches Wiſſen perſönliche Bedeutung 75 3 Rach rig wie das Charakterbild des Helden iſt das Stück, das ouis Unruhs frühen Talentproben, zumal ſeinem ae, anchen Ferdinand“, Enttäuſchung bereitete. Dennoch 110 mehende Szenen ein hiſtoriſcher Stimmungsgehalt und vorüberg Wirkung eigen. 40 bat Die Aufführung unter Guſtav Hartungs 175 ſtö⸗ die ſplitterigen Kräfte nicht geſammelt, ſie durch e 755 aub reude Striche noch mehr zerſpellt. Meiſter Werne einen gab dem Napoleon das geſchichtliche Temperamen jereſſant dichteriſchen Nenner wußte auch er nicht zu finden. 1 er⸗ war die problematiſche Figur Rudolf Forſters, beit kam zog von Enphien. Mift ſinnlich entzückender Schön Dagny Servaes Unruhs unbedeutender Joſel uſſchen Hilfe. Von mancher ſchwachen Beſetzung der napo 95 ar Großen und Kleinen heben ſich die Schauſpieler tein, Hemelka, Paul Otto, Eduard v. Winter Jakob Feldhammer glücklich ab. 1 1** iſt Von 928„deutſchen“ Uraufführungen fremder Stücke il kurz zu berichten. So edle Kunſt und Natur, wie in der Eliſabeth Be 5 ner verkörpert iſt, muß ſich mit einer Birch⸗Pfeiferei (Fortſetzung auf Seite 4) 5 27 uhall be⸗ ugen tzten nach⸗ ren ieſe Die Ba⸗ tem um 17 te end ag, er⸗ ide, der Ur⸗ Donnerstag, den 24. Februar 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Diue Frihahrsberunlacung 1 Richtlinien für die Einkommen⸗ Körperſchaft⸗ und Amſatzſteuererklärung di In den nächſten Wochen beginnt auf den Finanzämtern 2 Frühjahrsveranlagung zur Einkommen⸗Körperſchaſt⸗ und u gsſteuer. Für dieſe Veraulagung kommen hauptſächlich alle buchführenden Gewerbetreibenden, deren Ge⸗ äftsjahr mit dem Kalenderjahr zuſammenfällt oder in der Zweiten Hälſte des Kalenderjahres 1926 endet, die nicht buch⸗ ührenden Gewerbetreibenden, ferner die Angehörigen der keten Berufe(Aerzte, Anwälte, Ingenieure, Schriftſteller .), diejenigen die Einkünfte aus Vermietung und Ver⸗ 5 tung aus nicht ſelbſtändiger Arbeit(insbeſondere als Be⸗ mite und Angeſtellte) ſowie ferner aus Kapitalvermögen be⸗ üeden. Die Landwirtſchaft wird jetzt nur veranlagt ſoweit 1 7 die im Einzelfall ein anderes Wirtſchaftsjahr als vom 5 7. bis 30. 6. ausdrücklich zugelaſſen iſt. Ein großer Teil er vorgezeichneten Berufsgruppen hat jetzt eine Steuerer⸗ 5 rung abzugeben, nämlich alle diejenigen, deren Einkommen led Steuerabſchnitt mehr als 8000 RM. betragen hat. Wer 55 iglich Arbeitslohn als Beamter, Angeſtellter, Arbeiter uſw. er Einkommen aus Kapitalerträgen von insgeſamt nicht 805 als 9200 RM., ſowie Einkommen aus ſonſtigen Quellen 7 80 nicht mehr als 500 RM. bezogen hat, braucht, wenn er icht beſonders aufgefordert wird keine Steuererklärung ab⸗ zugeben. Seine Einkommenſteuer iſt durch den 10prozentigen bzug vom Arbeitslohn und vom Kapitalertrag gedeckt. Bei er Umſatzſteuer brauchen wie früher die Straßenhändler, di andergewerbetreibende und anderen Umſatzſteuerpflichtigen, ie Umſatzſteuerhefte führen, keine Umſatzſteuererklärung ab⸗ dugeben. Das Gleiche gilt bei buchführenden Umſatzſteuer⸗ pflichtigen, deren Geſamtumſatz einſchließlich der ſteuerfreien eimſätze nicht mehr als 10 000 RM. betragen hat. Hier iſt diaſ, Erleichterung im vergangenen Jahre war 82715 Grenze 6000 RM. Die für die Abgabe der Steuer⸗ rklärungen erforderlichen Formulare werden den Steuer⸗ Iflichtigen größenteils von ihren Finanzämtern zugeſandt r ſind auf den Finanzämtern erhältlich. 8 Zahlreiche Steuerpflichtige insbeſondere mit umfangreicher Abſhſuüthrung werden bis zum Ablauf der Erklärungsfriſt ihre 5 ſchlüſſe noch nicht fertiggeſtellt haben. Sie können Friſt⸗ ſe angerung beantragen. Solche Geſuche ſollen nach den für lin Frühfahrsveranlagung ergangenen mintſteriellen Richt⸗ Hinten nach Möglichkeit berückſchtigt werden und zwar mög⸗ ichſt gleich mit Wirkung für die nächſten Jahre um unnötigen chriftwechſel in Zukunft möglichſt zu erſparen. Aktien⸗ eſellſchaften und andere Körperſchaften bei denen die Bilanz 5 50 nicht von der Generalverſammlung genehmigt iſt, haben 1 105 Rechtsanſpruch auf Friſtverlängerung. Wird die Steuer⸗ beklärung nicht rechtzeitig abgegeben, ſo ſind die Finanzämter erechtigt, Zuſchläge bis zu 10 Prozent der Steuer zu erheben. 1 ie Veranlagung wird ſich im Großen und Ganzen ſo ollziehen wie im vergangenen Jahre. Demgemäß enthalten nie diesjährigen Richtlinien des Reichsfinanzminiſters nicht f˖ Neues, ſondern im Weſentlichen nur eine Zuſammen⸗ ſeſſung bereits bekannter Vorſchriften. Auf das Wichtigſte ei noch hingewieſen:⸗ 90 a) Auf dem bedeutſamen Gebiet der Abſchreibungen iſt otz vielfacher Anregungen davon abgeſehen worden, Durch⸗ chnittsſätze für die Abſetzungen für Abnutzung des Anlage⸗ pitals insbeſondere von Gebäuden, Maſchinen und In⸗ 5 ntar aufzuſtellen, weil die Unterlagen hierfür noch nichk usreichen. Vielfach haben aber die Fachverbände von ſich aus on Tabellen über die Lebensdauer des Anlagekapitals und amit für die Abſetzungen für Abnutzung aufgeſtellt. Dieſe diebe werden eventuell als Grundlage für die Veranlagung enen können, die Entſcheidung über ihre Angemeſſenheit iſt n Finanzämtern vorbehalten. ſich bei den buchführenden Gewerbetreibenden ſind hin⸗ 8 tlich der Vermögensbewertung in der Schlußbilanz die orſchriften der 8 19 und 20 des Einkommenſteuergefetzes neneerändert maßgebend, In einem Punkte geben aber die erlen Richklinien die Möglichkeit zu einer bebeutſamen Steuer⸗ eichterung. Bekanntlich bereitete im vortgen Jahr die eſtſtellung der Anfangswerte in der Eröffnungsbilanz viel⸗ Schwierigkeiten, weil die Einheitsbewertung des Ver⸗ patzens noch nicht durchgeführt war. Die Steuerpflichtigen die en deshalb vielfach Anfangswerte in die Bilanz eingeſetzt, ſüh unter den ſpäter feſtgeſetzten Eintrittswerten lagen. Das ſte rte naturgemäß zu einer buchmäßigen Erhöhung des Uerpflichtigen Gewinns. Es war daher von denfenigen, die 8 2 Neue Aufwertungsentſcheidungen eiſth Ein Vorhalt der Rechte bei der Annahme der ert ung im Sinne des§ 14 des Aufwertungsgeſetzes erfor⸗ in anach Anſicht des Oberlandesgerichts Dresden Ufweenm Urteil vom 17. Dezember 1926,(Rechtſprechung in geſ wertungsſachen, 1927, Heft 4. No. 32), ſtets eine rechts⸗ iſt cbeltliche Willenserklärung, die erkennbar darauf gerichtet Ace ie Rechte in der bezeichneten Hinſicht zu wahren. Bloße 5 erungen des Unwillens ſeitens des Gläubigers über die 5 eldachteiligung, die ihm durch die Auszahlung in entwertetem alei e widerfuhr, genügen nicht, wenn der Gläubioer nicht zu⸗ eite irgendwie zum Ausdruck brachte, ſich ſeine etwaigen wolleren Rechte in Anſehung der Geldentwertung wahren zu ausſbr. Es genügt alſo nicht, wenn der Gläubiger nur etwas eher prach, was jeder andere, der ſich in gleicher Lage befand, überſalls meinte, wenn ſchon er es nicht äußerte, weil er keine geſ rftüſſigen Worte machen wollte. Das ſei aber für die vor⸗ 5 chrittene Inflationszeit als die Regel anzuſehen, denn man mut es zwar allgemein als Gläubiger mit Grimm und Un⸗ in Zempfunden, für hingegebenes gutes Geld minderwertiges das ahlung nehmen zu müſſen und viele Gläubiger hätten zum aum Schuldner gegenüber auch mehr oder minder kräftig die Morsbrnck gebracht, die wenigſtens hätten aber dabet an Pap; öglichkeit gedacht, daß ihnen außer dem angebotenen eine ermarkbetrag noch weitere Anſprüche zuſtehen, oder durch kön künftige geſetzliche Regelung der Aufwertung erwachſen Sinnt n. und den wenigſten ſei es daher überhaupt nur in den rechtl gekommen, eine auf Wahrung der Rechte hinzielende, den iche Erklärung abzugeben. Das Oberlandesgericht Dres⸗ nicht ſaunt ein, daß infolgedeſſen die Anwendungsfälle des 8 14 dies ſehr zahlreich wären, man dürfe aber annehmen, daß ſonſt urchaus dem Willen des Geſetzgebers entſpreche. denn dem 18äre es das Gegebene geweſen. auch für die Zeit vor zubr. Juni 1022 die Aufwertung kraft Rückwirkung an⸗ nordnen. Nür Nach einer Entſcheidung des Oberlandesgerichts wertun derg vom 20. Oktober 1926(Rechtſprechung in Auf⸗ 15 Jun ſochen 1927, Heft J. No. 67 ſteht ein zwiſchen dem AN 930 treten und bem 14. Nebeuar 1924(Tag des Inkraft⸗ Seete der drttten Stenernotverordnung) geſchloſſener Ver⸗ wert ch nach 8 67 Abſatz 2 des Auſwertungsgeſetzes der Auf⸗ einer 1a auch dann nicht entgegen, wenn die Parteien bei vergleichsweiſen Regelung aller ihrer Rechtsbeziehun⸗ r 0 3. Seite. Nr. 92 1927 ſich in den Geſetzen auskannten, bereits bei Abgabe der Steuererklärung auf Grund des§ 108 Abſ. 3 EStG. der Anſatz mit den eventuellen höheren Einheitswerten beantragt worden. Unkundige hatten dieſen Antrag unterlaſſen, ſie kamen alſo nicht zu dem Vorteil der höheren Anfangswerte. Dieſer zweiſelloſen Härte und Ungerechtigkeit wird jetzt ab⸗ geholfen. Nach den Richtlinien ſoll in den Fällen, in denen eine Aenderung der Anfangswerte beantragt war, dieſe Be⸗ richtigung von Amtswegen erfolgen, ſoweit ſich dadurch eine weſentliche Aenderung des Einkommens ergibt. War der Antrag nicht geſtellt, ſo wird die Berichtigung noch jetzt auf Antrag zugelaſſen. Die Berichtigung erſtreckt ſich dann ſowohl auf die vorjährige wie auf die diesjährige Veran⸗ und kann zu ganz weſentlichen Steuerermäßigungen ithren. c) Für die übrigen Steuerpflichtigen ſind weſentliche neue Vorſchriften nicht erlaſſen. Bei den Kleingewerbe⸗ treibenden iſt von einer allgemeinen Feſtſetzung von Durchſchnittsſätzen abgeſehen. Es werden aber von den Landesſinanzämtern allgemeine Richtſätze, die vom Umſatz ausgehen oder auf der Kalkulation der Handwerker auf⸗ bauen, herausgegeben werden, nach denen die Veranlagung alsdann erfolgen ſoll. Dabei iſt dem einzelnen Steuer⸗ pflichtigen natürlich unbenommen nachzuweiſen, daß er weniger als in dieſen Richſätzen angenommenen verdient hat. d) Bei den Angehörigen der freien Berufe iſt es bei der vorjährigen Pauſchalierung von Werßbungskoſten ge⸗ blieben; danach dürfen von ihren Roheinnahmen abziehen: Aerzte einſchließlich der Tierärzte 25 Prozent, Zahnärzte und Dentiſten 40 Prozent, Rechtsanwälte, Patentanwälte und Notare, die gleichzeitig Rechtsanwälte ſind 33½ Prozent. e) Der durch die Zwangswirtſchaft verurſachten be⸗ ſonderen Lage des Hausbeſitzes wird auch in dieſem Jahre wieder Rechnung getragen Beanſtanbungen der Steuer⸗ erklärungen ſollen im allgemeinen hier nicht erfolgen, wenn die Werbungskoſten einen beſtimmten Prozentſatz, den die Präſidenten der Landesfinanzämter noch bezirksweiſe feſt⸗ ſetzen werden, nicht überſteigen. Bezüglich der Abſchreibungen ſoll im allgemeinen vom Friedensfeuerkaſſenwert ausge⸗ gangen und wieder 34 Prozent dieſes Wertes als fährliche Abnutzung zugelaſſen werden. Wird nicht vom Friedens⸗ feuerkaſſenwert, ſondern vom jetzigen Vermögenswert aus⸗ gegangen, ſo ſoll berückſichtigt werden, daß die Nutzungsdauer des Gebäudes wenn ſeit der Herſtellung ſchon eine Reihe von Jahren vergangen iſt, nicht nach der mutmaßlichen Lebens⸗ dauer, ſondern nach der Reſtnutzungsdauer berechnet wird. Es werden daher in dieſen Fällen vielfach meht als 34 Proz. des Vermögensſteuerwertes zum Abzug als Abſchreibungen zugelaſſen werden müſſen. t) Im übrigen kommen bei der jetzigen Veranlagung noch einige ſeit Erlaß des Einkommenſteuergeſetzes eingetretene Tarifänderungen zur Anwendung. Außer der Er⸗ höhung des Exiſtenzminimums von 1100 auf 1300 RM. uſw. und der Erhöhung der Sonderleiſtungen von 180 auf 240 RM. iſt der ſteuerfreie Einkommensteil auf 720 RM. heraufgeſetzt. Für die Familienermäßigungen muß zwiſchen Lohnſteuer⸗ pflichtigen und anderen Steuerpflichtigen unterſchieden werden Sie betragen bei den erſteren für die Ehefrau und jedes zur Haushaltung zählende minderjährige Kind je 10 Prozent des über den ſteuerfreiendohnbetrag hinausgehendenEinkommens. Bei den anderen Steuerpflichtigen muß unterſchieden werden, ob das Einkommen 10000 RM. überſteigt oder nicht. Nur bei einem Einkommen bis zu 10 000 R M. dürfen 720 RM. als ſteuerfreier Einkommensteil abgezogen werden. Im übrigen betragen in beiden Fällen die Familienermäßigungen für die Ehefrau und jedes zur Haushaltung zählende minder⸗ jährige Kind je 8 Prozent des über 720 RM. hinausgehenden Einkommen. Die Familienermäßigungen ſind indeſſen nach oben und unten hin begrenzt. Nach oben hin dürfen ſie höchſtens je 600 RM. für die Ehefrau und jedes Kind, ſowie insgeſamt nicht mehr als 8000 RM.(1 Ehefrau u. 13 Kinder) betragen. Nach unten müſſen wenigſtens zum Abzug zu⸗ gelaſſen werden: Für die Ehefrau 100 RM. fährlich Für das 1. Kind 100 RM. 5 Für das 2. Kind 180 RM. 5 Für das 3. Kind 360 RM. 5 Für das 4. Kind 540 RM. 75 Für das 5. u. jedes folgende Kind 720 RM. Regierungsrat Dr. Selle-berlin. gen bereits endgültig durch Abfindung„für jeden weiteren Anſpruch aus irgend welchem Rechtsgrund“ der Aufwertung haben Rechnung tragen wollen,(vorausgeſetzt natürlich, daß nicht die Ausnahmebeſtimmungen des 8 67 Abſatz 2 vorliegen.) Das Oberſte Landesgericht in München hat in einer Entſcheidung vom 8. Oktober 1926 erneut ausgeſprochen, daß die Rückwirkung nach§ 15 des Aufwertungsgeſetzes nicht nur Vergleiche, ſondern auch Vereinbarungen über die Aufwertung treffe, dies insbeſondere dann, wenn der Gläu⸗ biger in die vorzeitige Annahme einer noch nicht fälligen Hypothekenſchuld nur unter der Bedingung einwilligte, daß ihm im Hinblick auf die damals fortſchreitende Geldentwer⸗ tung neben dem Kapitalbetrag noch eine beſondere Entſchädi⸗ gung bewilligt wurde(vergl. Rechtſprechung in Aufwertungs⸗ ſachen 1927, Heft 1 No.). g. Dem Erwerber eines Grundſtückes kann nach Anſicht des Oberlandesgerichts Karlsruhe, wenn der Er⸗ werb vor dem 15. Juni 1925 liegt, hinſichtlich einer vor dem Grundſtückserwerb in der Rückwirkungszeit von dem Gläu⸗ biger vorbehaltslos zurückempfangenen und gelöſchten Hypo⸗ thekein Mangel des guten Glaubens prinzipiell nicht entgegengehalten werden. In der Entſcheidung wird insbeſondere darauf hingewieſen, daß die Kenntnis von Tat⸗ ſachen, die nach der damals erſt bevorſtehenden und dann am 15. Juli 1925 verwirklichten Aufwertungsgeſetzgebung das Grundbuch mit rückwärtiger Wirkung als unrichtig erſcheinen laſſe, nicht gegen die Annahme des gutgläubigen Erwerbs ſprechen könnten. Die Kenntnis ſolcher Tatſachen in Verbin⸗ dung mit der Kenntnis von dem bevorſtehenden Aufwertungs⸗ geſetz könne vielmehr höchſtensfalls der Anfechtbarkeit des Er⸗ ſtehungsgeſchäftes nach 8 22, Abſatz 3 des Aufwertungsgeſetzes als Grundlage dienen. Aehnlich hat ſich das Oberlandes⸗ gericht Kaſſel vom 14. Oktober 1926, Rechtſprechung in Auf⸗ wertungsſachen, 1926,, Heft 47 No. 381) bei hypothekenfreiem Erwerb des Grundſtücks während der Zeit der Geltung der dritten Steuernotverordnung ausgeſprochen. Nach dem Beſchluß des Kammergerichts vom 18. No⸗ vember 1926(Juriſtiſche Rundſchau 1927, Heft 2 No. 159) kann der Grundſtückseigentümer ſich auf den guten Glauben des Grundbuchs auch dann berufen, wenn er die Einſpruchs⸗ friſt des§ iß des Aufwertungsgeſenes hat verſtreſchen laſſen, ohne Einſpruch gegen die Aufwertung zu ergeben. 4. Eine das Aufwertungsverlangen überhaupt nicht, oder doch nicht ſchlüſſig im Sinne der§§ 14, 15 und 17 des Aufwer⸗ tungsgeſetzes begründende, rechtzeitig erfolgte Anmeldung die wenn ſie den Willen, Hypothek zur Aufwertung zu bringen, ernſthaft zum Ausdruck einer Hypothek iſt wirkſam, bringt.(Beſchluß des Kammergerichts vom 30. September 1926, Juriſtiſche Rundſchau 1926, Heft 24, Nyo. 2368). 5. Die Aufwertung Saarländiſcher Hypo⸗ theken kann z. Zt. nicht betrieben werden, weil das Auf⸗ wertungsgeſetz im Saargebiet nicht gilt.(Entſcheidung des Kammergerichts vom 18. November 1928, Rechtſprechung in Aufwerküngsſachen 1926, Heft 48, No. 385.) 6. Schließlich ſei noch eine Entſcheidung des Reichs⸗ gerichts vom 17. Oktober 1926,(Rechtſprechung in Aufwer⸗ tungsſachen 1927, Heft 3, No. 23) erwähnt, in der ausgeſprochen wird, daß Aufwertung von Bankguthaben auch nicht bei langfriſtigem Ausſchluß der Kündigung ſeitens des Gläubigers erfolgen kann. Amtsgerichtsrat v. Frankenberg Mannheim. Schadenserſatzpflicht des Mieters bei Nichträumung Das Reichsgericht hat am 26. Oktober 26 eine außer⸗ or'dentlich bedeutſame Entſcheidung geſprochen. Nach dieſer hat ein Mieter, der nicht räumt, dem Vermieter den Schaden zu erſetzen, auch dann, wenn das Mieteinigungs⸗ amt die Vollſtreckung des Räumungsurteils nicht genehmigt hat. Der Vermieter hat unter Beweis geſtellt, daß die Nicht⸗ räumung durch den Mieter, gegen den er Räumungsurteil hatte, ihm die Möglichkeit genommen hatte, die Räume außer⸗ ordentlich günſtig weiter zu vermieten. Der Mieter wurde mit dem Einwand, daß er infolge der Verſagung der Vollſtreckung durch das Mieteinigungsamt nicht zur Räumung verpflichtet geweſen ſei, nicht gehört. Das Reichsgericht ſpricht aus, daß die aus ſozialen und wirtſchaftlichen Gründen gegebene Ent⸗ ſcheidung des Mieteinigungsamtes nicht die Vertrags⸗ pflicht durch den Mieter beſeitigen kann. Dieſe Vertragspflichten beſtehen weiter und der Notſtand des Mie⸗ ters, daß er nicht räumen konnte, habe ſeine Vertragspflichten nicht aus der Welt ſchaffen können. Dieſe beſtehen nach wie vor und verpflichten ihn zur Räumung, wie dies auch im Räu⸗ mungsurteil zu erkennen ſei. Eine Entſcheidung von praktiſcher Bedeutung weiteſten Umfanges, die Räumungen in großem Ausmaße zur Folge haben kann. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon⸗Mannheim. Wie hoch dürſen die Finanzämter ſchätzen? Zu der Frage, wie hoch die Finanzämter bei nicht ord⸗ nungsmäßiger Buchſüh rung ſchätzen dürfen, hat der Reichs⸗ finanzhof anläßlich eines beſtimmten Falles in einer Ent⸗ ſcheidung(VI B. 158/25) Stellung genommen. Die von einem Finanzamt bei einem Pflichtigen, deſſen Buchſührung zu wünſchen ließ, aufgrund des§ 210 der Reichsabgabenordnung vorgenommene Schätzung überſtieg nach Ausſage des Pflich⸗ tigen ſein wirkliches Einkommen beträchtlich. Die infolge⸗ deſſen gegen die Schätzung eingelegte Rechtsbeſchwerde hatte jedoch beim Reichsfinanzhof keinen Erfolg, obgleich er keinen Anſtand nahm, ſelbſt zuzugeben, daß verſchiedene Einzel⸗ ſchätzungen tatſächlich zu hoch waren. Er begründete die Ab⸗ lehnung der Beſchwerde damit, daß das Ziel einer Schätz u 6 nicht darin beſtände, nur alle nachweisbaren Um⸗ ſätze und Gewinne zuſammenzutragen, ſondern darin, das wirkliche Einkommen eines Pflichtigen zu er⸗ mitteln. Den Finanzämtern dürfte es in den meiſten Fällen unmöglich ſein, alle Veträge zuſammenzutragen und ſo das wirkliche Ergebnis zweifelsfrei feſtzuſtellen. Daher ſei es notwendig, die Schätzungen über das wirklich nachgewieſene Ergebnis hinäàus entſprechend zu erhöhen. Es kann daher den betreffenden Steuerpflichtigen eine ere Buchführung nur angelegentlichſt empfohlen werden. 6 Monate Gefängnis für fahrläſſiges Jahren Eine Eutſcheidung des Reichsgerichts Das Reichsgericht hat eine Entſcheidung des Landgerichts Frankfurt a. M. beſtätigt, durch das ein Selbſtfahrer wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu 6 Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt worden war. Es handelt ſich, wie uns vom Verband der Automobilbeſitzer Deutſchlands e.., Dresden⸗Berlin, mitgeteilt wird, um ſolgendes: Der Fabrikant K. in Fechenheim bei Frankfurt a. M. fuhr nachmittags 2 Uhr mit ſeinem Perſonenauto aus einer Quer⸗ ſtraße kommend den Mainkai entlang. Dort ging ein gewiſſer F. mit ſeinem 7jährigen Sohne an der Hand ſpazieren. In der Nähe der Zollſchuppen mußten beide den Fahrdamm überqueren, um zu dem auf der linken Seite gelegenen Bür⸗ gerſteig zu kommen. Als ſie ſich bereits auf der linken Seite des Fahrdamms befanden, ertönten hinter ihnen Hupenſig⸗ nale und einige Schritte entfernt erblickten ſie das Auto des K. Der F. ſprang nach links, während ſich ſein Sohn losriß und nach rechts lief. Das Kind wurde vom Auto erfaßt und —9 Meter weit mitgeriſſen. Es war zwiſchen Vorderrad und Wagenachſe eingeklemmt und hat durch den Unfall einen Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung erlitten, von denen es heute noch nicht wiederhergeſtellt iſt.— Das Land⸗ gericht Frankfurt a. M. verurteilte den angeklagten Fabri⸗ kanten wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu 6 Manaten Gefängnis. Das Landgericht hat feſtgeſtellt, daß der Ange⸗ klagte infolge Schneidens der Kurve auf der linken Straßen⸗ ſeite gefahren iſt, und ſeine Aufmerkſamkeit nicht auf die Fahrbahn gerichtet hat, ſondern ſorglos darauf losgefahren iſt. Der Angeklagte beſaß ſeit 1922 den Führerſchein und hat ſein Auto zu Geſchäftsfahrten ſtets ſelbſt gelenkt, ſodaß er wiſſen mußte, daß er Menſchenleben gefährdet, wenn er auf der linken Straßenſeite fährt und erſt im letzten Augenblick Warnungsſignal gibt. Daß das Kind ſich von der Hand des Vaters losgeriſſen hat und direkt vor das Auto gelaufen ſei, kann den Angeklagten nicht entlaſten, denn durch ſein Ver⸗ halten ſind die Fußgänger zuerſt verwirrt worden. Dieſes Urteil des Landgerichts iſt jetzt vom 1. Strafſenat des Reichs⸗ gerichts beſtätigt worden. Die Reviſion des Angeklagten wurde verworfen, da vom Vorderurteil die ſtrafbare Fahr⸗ des Angeklagten ausreichend feſtgeſtellt ſei.(I. D. 784⸗26. « Der erſte Kommentar zum Arbeitsgerichtsgeſetz. Durch dieſes wichtigſte neue ſozfalpolitiſche Geſetz wird das Brozeßverfahren in Arbeitsſachen vollſtändig umgeſtaltet. Für alle zwiſchen Arbeitsebern und Arbeitnehmern und deren Organiſationen auszutragenden ar⸗ beitsrechtlichen Streitigkeiten im weiteſten Sinne ſind die neuen Arbeitsgerichte zuſtändig. Es iſt erklärlich, daß bei dem ſtarken Intereſſe der Oeffentlichkeit gerade an dieſem Geſetz das größte Bedürfnis nach einem für die Rechtspraxis geeigneten Handbuch be⸗ ſteht. Bereits wenige Wochen nach Verabſchiedung iſt ſoeben der erſte Kommentar erſchienen, herausgegeben von Dr. H. Derſch⸗ Senatspräſ. i. Reichsverſicherungsamt und Geh. Reg⸗Rat Dr. (Volkmar, Min. Rat im Neichsſußszinſteriumn,̃ keunyneswerte Leiſtung dei ſeinem Umſong und bei der An lichkeit der Erläuterungen, die alle Einzelfragen des Geſetzes ein⸗ gehend behandeln. Dabei iſt namentlich dem Ineinandergreifen des ie und des Prozeßrechts beſondere Aufmerkſamkeit ge⸗ widmet. telligente Jugend, Oskar Sima echte 4. Seite. Nr. 92 Nene Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 24. Februar 1027 Wirtſchaftliches · Soziales Die Lage des Arbeitsmarktes in Vaden Für die Zeit vom 10. bis 16. Februar 1927. (Mitgeteilt vom Landesamt für Arbeitvermittlung.) Der Arbeitsmarkt hat ſich in der Berichtszeit(10. bis 16. Februar) im Endergebnis gegenüber der unmittelbar porangegangenen Berichtszeit nur weſentlich verändert. Die Hauptunterſtützungsempfängerziffer iſt mit 65 553 vom 16. Febr. gegenüber 65576 vom 9. Fehr. faſt gleich geblieben, die⸗ jenige der Kriſenfürſorgeempfänger hat im ganzen um rund 600 zugenommen und betrug am 16. Februar 6452, diejenige der Notſtandsarbeiter iſt um rund 100 auf 4249 zurückge⸗ gangen. Die Zugänge zur ee e ee waren auf vorübergehende rbeitsverminderung in der Land⸗ u. Forſt⸗ wirtſchaft, im Baugewerbe und in der Gruppe der Lohnarbeit wechſelnder Art, in unbeträchtlicherem 19 585 auf teilweiſe leichte Verringerung des Beſchäftigungsgrads in verſchie⸗ denen anderen Berufsgruppen, z. B. auch in der Metall⸗ verarbeitungs⸗ und Maſchinenlnduſtrie, zurückzuführen. An⸗ dererſeits zeigte ſich letztere, im ganzen betrachtet, etwas auf⸗ nahmefähiger als bisher. Stäoͤtiſche Nachrichten Beſuch Mannheims durch die argentiniſche Studiengeſellſchaft Strahlender Vorfrühlingsſonnenſchein begrüßte die ar⸗ gentiniſche Studiengeſellſchaft bei ihrer Ankunft in Mannheim. Die fremden Gäſte traſen pünktlich mit dem Kurszug 10.32 Uhr von Heidelberg hier ein. Der Empfang fand am Weſtausgang des Hauptbahnhofes ſtatt, wo Rektor Dr. Sommerfeld im Namen der Stadt Mannheim und der Handels⸗Hochſchule Mannheim die argentiniſchen Damen und Herren mit herzlichen Worten begrüßte. Auf dem Bahn⸗ Hofsplatz hatte ſich ein zahlreiches Publikum verſammelt. Die Stadtverwaltung gab ihrer Freude über den argentiniſchen Beſuch durch Hiſſung der mächtigen Fahnen in den Reichs⸗ Landes⸗ und Stadtfarben Ausdruck, Nach der Unterbringung in den Hotels traf man ſich um 11 Uhr von neuem am Hotel National zur Beſichtigung der ſtädtiſchen Krankenanſtalten, des Schlacht⸗ und Viehhofes, der Milchzentrale, der Daimler⸗Benz.⸗G. und der J. G. Farbeninduſtrie A,⸗G.(Badiſche Anilin⸗ und Sodaſabrik!), Werk Oppau. Da jede Gruppe nicht mehr als 20 Perſonen umfaſſen ſollte und ſich für die elichzangg des Oppauer Werkes der Anilinfabrik allein 18 Mitglieder der Reiſegeſellſchaft eingezeichnet hatten, mußte die Preſſe davon Abſtand nehmen, ſich dieſer Gruppe, die in einem Autobus nach Oppau befördert wurde, anzuſchließen. Bei weitem ſtärker war die Beteiligung an der Beſich⸗ tigung des Schlacht⸗ und Viehhofes, an der etwa 40 Perſonen teilnahmen. Bürgermeiſter Dr. Walli hielt, bevor der Rundgang angetreten wurde, im Verwaltungs⸗ gebäude einen kurzen Vortrag über die Anlage, aus dem wir ſolgende Einzelheiten hervorheben möchten: Der Zutrieb be⸗ trug 1926: 253 492 Stück Schlachtvieh(gegen 261618 Stück im Jahre 1913). Davon wurden 1926 48 Prozent(1913: 51 Proz.) wieder ausgeführt. Geſchlachtet wurden 1926: 121018 Stück (gegen 124 388 Stück im Jahre 1913). Für eingeführtes Fleiſch heſteht eine Gefrieranlage mit 916 qm Bodenfläche (Temperatur minus—10 Gr..). 1926 wurden rund 20 Eiſenbahnwagen in⸗ und ausländiſches Friſchfleiſch und rund 140 Eiſenbahnwagen Auslandsgefrierfleiſch eingelagert und von letzterem rund die Hälfte in Mannheim verbraucht. Der geſamte Fleiſchverbrauch auf den Kopf der Bepölkerung betrug im Vorjahre 0,151 Kg. täglich(1913: 0,165 Kg.) oder 54,04 Kg.(59,4 Kg.) im Jahr. In den Kriegs⸗ und Hunger⸗ jahren iſt der Verbrauch geſunken(tiefſter Stand 1918) auf 10,08 Kg. im Jahr. Nach einer amerikaniſchen Statiſtik be⸗ trug der durchſchnittliche Fleiſchverbrauch auf den 127 7 das Jahr in der Vorkriegszeit in Argentinien 5 Kg. Bei der Beſichtigung der Schlacht⸗ und Viehhofanlage intereſſierte in erſter Linie die Gefrierfleiſchabteilung, in die Mman hinunterſtieg, obwohl die froſtige Temperatur des Rau⸗ mes nicht dazu verlockte. Um halb 1 Uhr vereinigte man ſich im er der Schlachthof⸗Reſtauration zu einem einfachen ittageſſen, bei dem der Beweis geliefert wurde, daß das ſervierte deutſche Maſtochſenfleiſch dem argen tiniſchen keineswegs nachſteht. Von den Damen wurde die ausgezeichnet zubereitete Hausmannskoſt als etwas ganz Be⸗ ſonderes bezeichnet. Im Anſchluß an das Mittageſſen erfolgte die Beſichtigung der Milchzentrale, bei der Direktor Schmitt die Führung hatte. Der Muſterbetrieb fand all⸗ gemeine Anerkennung. Eine weitere Gruppe, der ſich auch Rektor Dr. Som⸗ mersfeld angeſchloſſen hatte, konnte in den Benz⸗ Werken eingehend den überaus intereſſanten Werdegang des deutſchen Qualitätsautomobiles verfolgen. Wenn chon die Herſtellung der Einzelteile des Motors bei den auslän⸗ diſchen Gäſten größter Aufmerkſamkeit begegnete— die Mehr⸗ ſpindel⸗Automaten und die großen Schmiedehammer feſſelten namentlich die Damen der— ſo konzentrierte ſich doch das Intereſſe namentlich auf gende Herſtellung der Karoſſerien und die Schlußmontage. Der neue Typ der Daimler⸗Benz⸗Werke— der Sechszylinder⸗ Dreiliter⸗Wagen— konnte bei dieſem mehr als zweiſtündigem Rundgang vöm Rohfabrikat bis zur gediegen ausgeſtatteten Limouſine von den argentiniſchenchäſten verfolgt werden, deren Aufmerkſamkeit von der Direktiön im Anſchluß an die nicht müheloſe Beſichtigung— zumal nach den nahezu swöchigen Reiſeſtrapazen— mit einer kleinen Erholungsſtunde im Kaſino gelohnt wurde. Um halb 4 Uhr traf man man ſich beim Parkhotel zur Rundfahrt durch die Stadt und die Hafenanlagen. Heute abend beſchließt ein Feſtkommers der Studentenſchaft der Handels⸗Hochſchule im Friedrichspark den Mannheimer Aufenthalt der argentiniſchen Gäſte. ̃ Sch. E *Neue Bilder. Wir machen unſere Leſer darauf auf⸗ merkſam, daß in unſerem Schaukaſten in der Nebenſtelle in R 1,—6, neue Bilder zum Aushang kommen. * Razzia beim Wehrwolf. Ganz unerwartet wurde geſtern abend im Wehrwolfheim von der„Politiſchen“ eine Unter⸗ ſuchung nach Waffen vorgenommen. Kurz nach 9 Uhr erſchienen neun Kriminalbeamte und durchſuchten ſämtliche Räume und Anweſende. Außer einer Stahlrute konnte nichts Geſetzwidriges beſchlagnahmt werdens Kurz vor ½10 Uhr verließen die Beamten das Wehrwolfheim. * Verloren wurde eine Brieftaſche mit 170 M. Inhalt in der Gartenſtadt,. * Freiwillig aus bem Leben geſchieden iſt nach Angabe eines Zeugen heute früh nach 5 Uhr eine bis jetzt unbekannte Frau im Alter von 30 bis 35 Jahren, die von der Jungbuſch⸗ brücke aus in den Neckar geſprungen und ertrunken iſt. An⸗ haltspunkte wollen der Kriminalpolizei mitgeteilt werden. Marktbericht Während der Montag⸗Hauptmarkt wie eine verſchneite Schweizer Gebirgslandſchaft ausſah und die Händlerinnen ſchon Miene machten, ihre Verkaufsbänke als Rodelſchlitten zu benützen, da die Kunden unterwegs im Schnee ſtecken blie⸗ ben, wurde der heutige Markt von goldenem Sonnenſchein überſtrahlt. Die etwas düſteren Geſichter der Verkäuferinnen hellten ſich umſo ſchneller auf, je mehr Hausfrauen erſchienen und je lebhafter das Feilſchen und Handeln einſetzte. Wenn man auch nicht unter Palmen auf dem Markte wandelte, ſo ſtammten doch die golden und purpurfarben leuchtenden Orangen aus dem Lande, wo die Zitronen blühn, die heute in ebenſo großem Angebot wie die übrigen Südfrüchte vor⸗ handen waren. Der Beſuch der Verbraucher war etwas über mittelmäßig und das Verkaufsgeſchäft im Gegenſatz zu dem e Montagmarkt beſſer. Was die einzelnen Markt⸗ gebiete anbelangt, ſo gab es neuen Lattich zu 2 Mk. das Pfund. Als weitere Marktneuheit in dieſem Jahre ſeien Radieschen zu 35 Pfg. für das Büſchel und Zicklein das Pfund zu.20 M. erwähnt. Kartoffeln ſtiegen von—7 auf—9 Pfg. in die Höhe. In Gemüſen ſtand auch heute wieder Blumen⸗ und Roſenkohl und Spinat an erſter Stelle. Sodann war ziemlich Sellerie angeboten, deſſen belebende Heilkraft längſt bekannt iſt, aber noch lange nicht nach Gebühr gewürdigt wird. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamts ver⸗ Paunnt die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in fennig für das Pfund: Kartoffeln 7,5—9, Salatkartoffeln 13 bis 17, Wirſing 20—30, Weißkraut 12—15, Rotkraut 15, Roſen⸗ kohl 30—40, Schwarzwurzeln 30—50, Blumenkohl Stück 30 bis 140, Gelbe Rüben 10—12, Roto Rüben 10—12, Grünkohl 15—20, Spinat 30—40, Zwiebeln 10—12, Knoblauch Stück—10, Lauch Stück—12, Kopfſalat Stück 30—40, Endivienſalat Stück 20—50, Feldſalat 120—160, Kreſſe 120—140, Lattich 200, Meer⸗ rettich Stück 15—60, Suppengrünes Bſchl. 10—12, Peterſilie Büſchel 10—12, Sellerie Stück 15—50, Tomaten 130, Aepfel 30 bis 70, Birnen 20—60, Kaſtanien 30—35, Orangen 25—40, Zi⸗ tronen Stück—10, Bananen Stück 10—20, Nüſſe 60—70, Süß⸗ rahmbutter 200—240, Landbutter 180—190, Weißer Käſe 45 bis 55, Honig m. Glas 150—250, Eier Stück 10—18, Hechte 180, Barben 140, Karpfen 140—160, Breſem 80—130, Kabeljau 30 bis 50, Schellfiſche 35—70, Seeaal 40—50, Goldbarſch 40—45 Seehecht 70, Stockfiſch 40—50, Backfiſche 50—70, Hahn lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 200—800, Huhn lebend Stück 150—400, geſchlachtet Stück 200—800, Enten lebend Stück 400 bis 500, geſchlachtet Stück 500—1109, Tauben lebend Paar 200, geſchlachtet Stück 100—150, Gänſe lebend Stück 750, geſchlachtet Stück 700—1500, Rindfleiſch 110, Kuhfleiſch 70, Schweinefleiſch 110, Kalbfleiſch 120—130, Gefrierfleiſch 70, Zicklein 120. te am laufenden Band erfol⸗ E 7 Vorträge Peſtalozzivortrag im Evang. Gemeindeverein der Konkordienkirche Einen gut beſuchten Peſtalozzivortrag veranſtaltete. 100jährigen Todestage des ſeltenen und bis auf unſere Zet ſegensreich nachwirkenden Schweizer Schulmannes auch der vang. Gemeindeverein der Konkordien“ kirche. Jugendpfarrer Lutz ſtellte vor allem den von un⸗ übertrefflicher Nächſtenliebe und nie erlahmendem Verzeiher⸗ geiſt erfüllten Menſchen vor die geiſtigen Augen der Zu⸗ hörer. Er zeigte, wie trotz aller äußeren Mißerfolge un Enttäuſchungen die Liebe zu ſeinem Volk immer wieder durchbrach, wie vor allem die tatbereite Liebe zu den verwahr⸗ loſten Kriegswaiſen und Bettelkindern Peſtalozzi befähigte, neue dauerhafte Wege zu wahrem Lebensglück, zur Selbſt⸗ hilfe ſuchen und finden ließ. Nicht Unterſtützungen, ſondern Befähigung zu Arbeit und Luſt und Liebe zum Beruf wollte er den Armen verſchaffen, und er ſelbſt ging bis zur Selbſt⸗ aufopferung voran. Unterſtützt von einer ebenſo ſelbſtlos denkenden Frau und ebenſo hingebenden Freunden, vor allem auch der treuen Magd Eliſabeth, die eigentlich als prak⸗ tiſche, nie ermüdende Frau den wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ bruch aufhtelt und abwandt. In der Gertrud ſeines weit⸗ verbreiteten Buches„Lienhard und Gertrud“ hat er ihr ein hauerndes Denkmal geſetzt und allen tüchtigen Müttern ahn Vorbild vor die Seele geſtellt. Aufrecht hielt Peſtalos aber vor allem ſein unerſchütterliches Gottvertrauen, obwo er nach damaligen Begriffen kein gerade ſtrenggläubiger Chriſt war. Er zeigte, was wahre enſchenliebe vermag! Reichtümer hinterlaſſen ſolche Menſchenfreunde freilich ihren Fae nicht; aber der Menſchheit werden ſie zum Segen. Nach herzlichen Dankesworten des Vorſitzenden, Ober⸗ lehrer Knodel, an den Vortragenden, pervollſtändigte letzterer das Bild Peſtalozzis mit einigen kräftigen Strichen nach der ſchuliſchen Seite hin. Bis heute kamen alle Re⸗ formen auf dem weiten Schulgebiet über Peſtalozzis Ideen nicht hinaus, wenngleich manche ſeiner Schüler praktiſcher unterrichteten als ihr Meiſter. Aber die Berufsbegeiſterung und Liebe zu den Kindern haben ſie bei ihm geholt und frucht⸗ bar gemacht bis auf den heutigen Tag. Selbſttätigkeit, Selbſterfinden, dieſe Hauptforderungen Peſtalozzis ſind heute noch die leitenden Grundſätze aller tüchtigen Lehrer Daß die Schule des Auswendiglernens einer Arbeitsſchule⸗ d. h. einer die Erkenntniſſe ſelbſt erarbeitenden Lehrweiſe weichen mußte, bleibt Peſtalozzis dauerndes Verdien Ebenſo, daß er nicht abgerichtete Berufsmenſchen, ſondern allgemein gebildete, ſelbſt weiter ſuchende Menſchen ins Leben führen wollte. Sein ſelbſtloſes Arbeiten im Dienſte der Menſchheit führte ihm auf oft geradezu wunderbare Weiſe Mitarbeiter zu, 15 daß faſt in ganz Europa Schulen nach ſeinen Ideen errichte wurden. Mit Recht wurde er deshalb der Gründer der Neu⸗ ſchule genannt. Mit Recht ſteht aber auch auf ſeinem Grab⸗ ſtein:„Alles für andere, für ſich nichts!“ Darum Ehre ſeinem Namen und tatkräftige Weiterführung ſeines Werkes. Tagungen Ein großes evangeliſches. Jugendfeſt Am Ende der diesjährigen Pfingſtwoche will der Badiſche Bund im Bund deutſcher Jugendvereine B0) in Karlk⸗ ruhe ſeine große Landestagung begehen. läufige Plan ſieht am Abend des 10 Juni(Freitag) eine Be⸗ grüßungsfeier vor; der Samstag ſoll eine Morgenfeier, Bun⸗ desverſammlungen, Leibesübungen und Son ervorträge bringen und mit einem geiſtlichen Abendſingen ſchließen. Am Sonntag, 12. Juni werden Bundesgottesdienſte ſtattfinden, denen ein Hauptvortrag folgen wird. Am Nachmittag 5 ein Feſtzug durch die Straßen ziehen und auf der Feſteßz enden, wo ein jugendliches Treiben ſich abſptelt. Den Schlu der Tagung macht das übliche Bundesfeuer. Luftſchiffertagung in Wiesbaden Die„Wiſſenſchaftliche Geſellſchaft für Luftfahrt“ wird ſig ausſichtlich vom 16. bis 19. September 1927 unter dem Boſſe⸗ des Geheimen Regierungsrates Profeſſor Dr. Schütte 0 fff kannt durch das von ihm ſeinerzeit konſtruierte Luftſchi 1 „Schütte⸗Lanz“) ihre diesjährige Tagung in Wiesba 9⸗ aeen Namhafte Vertreter werden an der Tagung te nehmen. Fhys.-diät. Kuranstalt u. Erholungsheim, Aerztl. Leitg. Deutzeer, Haus. Pension v, Mk..— an.— IIlustr. Prosp. durch den Besi elfen! Warum? Weil es den Veranwortlichen an literari⸗ chem Mut gebricht. Man kann geltend machen, daß einſt ganze Geſchlechter großer Schauſpielekinnen als Waiſe von Lewood Erſchütterung wachgerufen, Ruhm erworben haben, Im Gleis jenes alten Schauſpiels bewegt ſich der dramatiſche engliſche loman„Die treue Nymphe“ von Margaret Kennedy und Baſil Dean— mit Erfolg aufgeführt im Theater in der Königgrätzerſtraße. Ein wildes Naturkind der Boheme ſoll im Penſionat zu einer Dame geboſſelt werden und brennt, obwohl ihr Herzlein rein iſt, mit dem geliebten Künſtler durch, der ſeine angeheiratete Lady im Stich läßt. In Verlegenheit ob des Mädchens bürgerlicher Tugend, laſſen die Familienblattverfaſſer es vor der Brautnacht an einem Herz⸗ ſchlag ſterben. Die Bergner hob die Paraderolle in den flecken⸗ loſen Schein ihrer inneren Wahrheit. Dieſes Lachen, dieſes Weinen, ihr ſtummes Gleiten in den Tod: herrlich. Intereſſant nur als erlebter Tiefſtand der Bühne war ein amerikantſches Stück im Theater in der Kommandanten⸗ ſtraße. Ein Stück, das den Humbug und Unſinn gewiſſer amerikaniſcher Filme weit übertrumpft.„Die letzte War⸗ nung“ heißt es und für die Logik des Verfaſſers Thomas J. Fallen bezeichnend iſt, daß drei Akte lang tatſächlich Warnung auf Warnung, Spuk auf Spuk dieſelben Men⸗ ſchen vertreiben will, die ſich der heimliche Mord⸗ anſchläger und Zauberer als Opfer ſeines Verbrechens aus⸗ erſehen hat! Soll man einem Publikum, das dazu Beifall klatſchte, Kunſt unb Literatur bieten? Aber einen ſehr fröhlichen Abend gab es im Renaiſſanee⸗ Theater. So ſehr die Pikanterien Louis Verneuils, des ſeichten Boulevard⸗Eklektikers, uns ſchon zum Ueberdruß waren: ſein neues Luſtſpiel„Aber Mama!“ zerſtreut vom Zwerchfell aus alle Bebenken. Die Situation iſt älter als der „Don Carlos“: der alternde Ehemann und die junge Frau, der Sohn bezw. Stiefſohn. Doch hier kriegt der verliebte Junge die Mama. Ste, die er als Cerberus im Chambre ſepars(mit einem Dritten!) überraſcht und bewahrt hat. Er ſagt zum Schluß artig:„Papa, ich bitte um die Hand meiner Mama!“— und der Ehemann wird ſich von ſeinem Fräu⸗ lein Frau ſcheiden laſſen... Carola Neher gab in⸗ Glut(feuriger Paprika verriet ungariſches Heimatland), Hans Leibelt iſt in jeder Wandlung ein ſicherer Schauſpieler, und der hoch⸗ intereſſante uſſe Wladimir Sokoloff machte aus einem diskret⸗unverſchämten Oberkellner eine Kabinettsfigur. — ſuchen, Theater und Muſik Nationaltheater Mannheim. Das„Rheingold“ kam geſtern als geſchloſſene Theatergemeinde⸗Vorſtellung zur Aufführung, die zunächſt durch den neuen Loge Heilmuth Neugebauer intereſſierte. Unſer verdienter lyriſcher Tenor bringt als weſentliches Rüſtzeug eine ſtarke dar⸗ ſernen Intelligenz mit, die ſogleich auch aus dem Erfaſſen eines liſtigen Feuergottes zu ſpüren war. Die Bühnen⸗ ſicherheit des Künſtlers läßt ſeine charakteriſierende Beweg⸗ lichkeit beſonders eindringliche Wirkungen vollbringen und die gleiche Kraft der Veranſchaulichung lebte in der Mimik. Dieſer darf der Sänger noch einige Züge der Ironie hei⸗ miſchen, doch iſt auch ſeine Geſamtauffaſſung ohne ſolche Züge verſtändlich und wirkſam. Geſanglich gab Neugebauer mehr als man von einem Tenor ſeiner Verwendungsart erwarten kann. Der umſichtige Leiter der Aufführung, Richard Lert, war zwar gezwungen, ſein Orcheſter auf das ſtimmliche Volumen dieſes Loge abzudämpfen, doch war die Erzählung auch ſo wohl gelungen. Als Beſtes an der intereſſanten Leiſtung erſchien uns die Szene in Nibelheim, in der auch Heyers Mime durch ſeine ausgezeichnete Tongebung hervortrat. Chriſtian Könker ſang wieder den Alberich, dem er trotz der nicht ganz entſprechenden Färbung ſeiner Stimme viel dramatiſche Wucht zu geben weiß. Man ſollte es trotzdem auch hier einmal mit Sidney de Vries ver⸗ der den Donner ſang. Ladislas Vajda war eben⸗ 150 als friſcher, nur noch in der Ausſprache ungöttlicher roh neu. Für Anna Karaſek hatte Emilie Poßzert die Fricka übernommen, nachdem ſie zuvor mit Guſſa Hei⸗ ken und Erna Schlüter zuſammen die Rheintöchter ver⸗ treten hatte. Der Brauch, beide Frickapartien, im Rhein⸗ gold und in der Walküre, von einer Sängerin geben zu laſſen, iſt gut und ſchön, und er bewährte ſich auch hier, 05 die Altiſtin ihrer Göttin hoheitsvollen ſtimmlichen Ausdruck und zarten lyriſchen Schmuck in gerade bei ihr bemerkens⸗ werte Kultur verlieh. Aenne Geier als Freia iſt be⸗ kannt; mit ihr ſind noch die Herren Bahling, Fenten und Frank aus der im Ganzen wohlgelungenen Vorſtel⸗ lung zu»ernen, die ein ſehr intereſſiertes Publikum ge⸗ funden hatte. Dr. K. Hindemith nach Berlin bernſen. Der Komponiſt Paul Hindemith wird leider verlaſſen und einem Ruf an die Muſtkhochſchule in Berlin folgen. Am 1. Mai wird er ſein neues Amt antreten. 15 Das Internationale Muſikfeſt Frankfurt a, M. 1 von der Internationalen Geſellſchaft für Reen Muſik eingeſetzte Kommiſſion hat nunmehr nach länge die Borarbeiten auf einer Sitzung, die in London ſtattfand, ung Prüfung der neuen Muſikwerke beendet, die zur Aufführ 1 anläßlich des Internat. Muſikfeſtes 1927 in Frankfu zume eingeſandt waren. Neben einer Anzahl bereits vekan Komponiſten, wie Alban Berg, Ernſt Toch, Buſonz ante Bartok ſollen auf dem Programm auch mehrere wenig bekcgon⸗ Namen erſcheinen. Aus Deutſchland wurden Werke von„Di rad Beck und Wladimir Vogel zur Aufführung beſtimmt. augelſächfiſchen Länder ſollen durch Whitkaber. A. Cebein. England) und Henry F. Gilbert(Amerika) vertreten purt enannt werden ferner die Franzoſen Claude Delt mit„Choreographiſche Sinfonle“ und Raymond Pekits zdar „Sonnengeſang des heil. Franz von Aſſiſt“, der Serbe Bo Sirola mit Kirchenmuſik und Bentzon(Dänemark) un rina(Spanien) mit Kammermuſik. eeeeeeeeeeeeee Wieviele Madlohsrer gibt es in Europa? Ueber die Saßl der Rundfunkabonnenten mit dem Turo⸗ vom 31. Januar öd. J. liegen nun aus einer Reihe von folge piiſchen Staaten amtliche Mitteilungen vor. Ihnen 337 000, gibt es in Großbritannien 2 130 000, in Deutſchland 1 1 ſoll in Oeſterreich 47 000(im Laufe des Monats Febragertel⸗ durch Neuanmeldungen bereits die Zahl von einer Worden million öſterreichiſcher Rundfunkteilnehmer erreicht 170 000, ſein), in Schweden 238 000, in der Tſchechoſlowakei 433 in Dänemark 114.500, in der Schweiz 67000 und in* der 53000 Radioabonnenten. Nimmt man die Geſamtzaß Hol⸗ Radioabonnenten in den Ländern Frankreich, Welatd. Flun⸗ land, Spanien, Italien, Jugoſlawien, Polen. Lettland. Fnoch land und den Balkanſtaaten, von denen im heurigen ait keine Berichte vorliegen, nach dem vorjährigen Stand m ßland) 1500 000 an, ſo ergibt ſich für ganz Europa(ohne Ru nten. eine Summe von rund ſechs Millionen Rundfunkabon Stich⸗ Da, wie die Erfahrung und verſchiedene vorgenommenegſadio⸗ proben gezeigt haben, im Durchſchnitt auf einen it in abonnenten vier Radiohörer kommen, ſo gibt es berößzrer, Europa mindeſtens fünfundzwanzig Millionen Radioh 15 wohl eine gewiß impoſante Zahl, doppelt bemerkenswert, ſunde⸗ man bedenkt, daß das Radio dieſe Anßengerſchar von fünfuſcht zwanzig Millionen Menſchen in einem Zeitraum von einmal fünf Jahren zu gewinnen vermochte. Der vor⸗ der n un⸗ 81. Zu⸗ und der ihr⸗ bſt⸗ iie rrennne Donnerstag, den 24. Februar 1927 Neue Manuheimer Zeitung([Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 99 Die evangeliſche Miſſion im heutigen China Das heutige China mit ſeinen ungeheuren Erſchütterun⸗ aen, deren Auswirkungen nicht abzuſehen ſind, und die chriſt⸗ iche Miſſion in dieſem Reiche— ſind das nicht zwei unver⸗ einbare Gegenſätze? Aber gerade dieſer Gegenſatz war es wohl, der die Freunde der äußern Miſſion veranlaßt hat, ſich Se dieſen erſten Gegenſtand in einem gut beſuchten Vortrag erichten zu laſſen. Dazu war denn auch Miſſionsinſpektor f˖ r. Oehler aus Baſel die geeignete Perſönlichkeit. Wer elbſt Jahr und Tag forſchend und lehrend auf wichtigem oſten im Reich der Mitte geweſen iſt, darf wohl als Autorität 11 dieſen Dingen angeſehen werden. Seine ruhigen und ſach⸗ chen Ausführungen fanden darum boppelt Beachtung. Das heutige China wendet ſich in all ſeinen Wirren gegen en Imperialismus der Weſtmächte, Dieſe politiſche Idee wird in einſeitigſter Zuſpitzung beſonders von den Trägern ſint Bildung und Kultur vertreten. Schüler und Studenten ind es, die einheitlich ihres Vaterlandes Selbſtändigkeit und Krchpett propagieren. Von da aus iſt auch der Anſchluß an ußland zu erklären. War es das Intereſſe der Weſtmächte, ina zu ſchwächen und wirtſchaftlich auszunützen, ſo verfolgte ußland entgegengeſetzte Ziele; allerdings nicht aus Selbſt⸗ oſigkeit, wohl aber in der Abſicht, China in ſeiner Abneigung gegen die Weſtmächte zu beſtärken und zu unterſtützen. Der Eiſtſche Bolſchewismus ſelbſt iſt es alſo zunächſt nicht, den hina ſuchte. Ob es ihn nach vollzogenem Freiheitskampf und nach erreichter nattonaler Einigung annimmt, iſt eines der großen Zukunftsprobleme. In ſozialer Henſicht ſteht das Reich der Mitte nicht minder vor großen Aufgaben. Da iſt es insbeſondere der chineſiſche Bauernbund, der das Land in Gärung und Unruhe beßetzt. Da Chinas Bevölkerung zu 80 v, H. aus Ackerbauern eſteht, kann jener Bund, richtig geleitet, einen großen Ein⸗ Daß auf die innere und äußere Politik des Landes ausüben. aß er entſtand, nſt nur zu begreiflich. Hier iſt auch die Stelle, u der China, allerdings ebenſo wie der europäiſche Weſten, ohne die Religion des Chriſtentums nicht auskommen, jeden⸗ alls nicht weiterkommen wird. Denn Konfueius weiß hier einen Rat. Er mochte einmal Bedeutung gebaßt baben für 195 alte Reich und für die Regelung bes Verhältniſſes zwi⸗ O en Eltern und Kindern oder zwiſchen den Lebenden und Reten. Aber für die völlig neue Struktur des gegenwärtigen eiches, für eine befriedigende Löſung des ſchwierigſten aller ˖ egenwartsprobleme, nämlich der ſozialen Frage, weiß Kon⸗ neius ſo gut mie nichts zu tun. Da ſetzt denn die Arbeit der criſtlichen Miſſion ein, beſcheiden und unſcheinbar, aber doch o, daß man mit ihr rechnet. Das beweiſt die ärztliche Miſſion, ie bei der mangelhaften Ausbildung der chineſiſchen Aerzte, er geſchätzt und anerkannt wird. Angeführte Beiſpiele be⸗ tigten das. Ferner iſt es die chriſtliche Schule, durch die 475 allen Stufen das Evangeltum nahegebracht wird. Und iſt gar nicht gleichgültig, ob das durch Deutſche oder durch generikaner geſchieht. Denn letztere haben mit ihrem drän⸗ eriſchen, treiberiſchen Weſen oft mehr geſchadet als genützt! ſelde endlich iſt es die direkte und unmittelbare Verkündigung bſt mit der das Ehriſtentum angeboten wird. 8 Natürlich feült es gerade ſetzt nicht an Widerſtand. Der Nat gegen die Weſtmächte wird leicht auch zum Haß gegen die wultur und gegen die Religion des Weſtens, beſonders dann, dieſe Religion nur Schein iſt. Aher im Ganzen wird ſche iſſionsarbeit durchaus geduldet, auch von der Kantoneſt⸗ en Regierung. Und daß Empfänglichkeit für das Evange⸗ dum vorhanden iſt, konnte der am beſten bezeugen, der binußen geſtanden im Dienſte deſſen, der befohlen hat: Gehet zin in alle Welt! Dieſem Herrn aller Herren und zur Aus⸗ ſtreitung ſeines Reiches werden letztlich alle Kreiſe und Kata⸗ ophen der Gegenwart dienen müſſen, auch die chaotiſche age im heutigen China. Dr B. Kommunale Chronik gerg Brügl, 22. Jan. In der geſtern abgehaltenen Bar⸗ w rausſchußſitzung, bei der 49 Mitglieder anweſend I920en, wurde der Voranſchlag für das Rechnungs jahr Büre⸗genehmigt und zwar mit 32 gegen 17 Stimmen der Auggerpartei, die eine Staffelung der Umlage ablehnt. Die 5 b aben ſind 330 296 Mk., die Einnahmen 249 237 Mk., ſo ef 91089 Mk. durch Umlage gedeckt werden müſſen. Die lihamten ſteuerpflichtigen Steuerwerte betragen 7887 Mil⸗ Am Mark; daraus errechnet ſich eine Durchſchnitts⸗ lag lage von 1,05 Mt. je 100 Mk. Steuerwert. Dieſer Um⸗ deteſas wird, dem ſozialdemokratiſchen Antrag entſprechend, Stett geſtaffelt, daß für Gebäude 1 Mark, von allen übrigen den terwerten 1,10 Mk, je 100 Mk. Steuerkapital erhoben wer⸗ anſc Von der Bürgerpartei wurde verlangt, daß der Vor⸗ chlag für 1927 möglichſt bald zur Aufſtellung gelangt. Ge egen den 2. Punkt der Tagesordnung: Verkündung der denteinderechnung für das Rechnungsjahr 1925 wurden Be⸗ iig eim nicht erhoben. Stauffer(Bürgerparte) erſuchte, künf⸗ mitglſe Abſchrift vom Rechnungsabſchluß den Bürgerausſchuß⸗ tedern zuzuſtellen. Kleine Mitteilungen e5 Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Wirth fand in üche zn gen eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt Sämt⸗ 855 Punkte wurden angenommen, 1. Geländeabtretung von ſtelln 10 Ar im Gewann Roth an den Gewerbeverein zur Er⸗ gungng eines Neubaues mit zwei Wohnungen zur Unterbrin⸗ naßwon Profeſſoren der Realſchule. 2. Darlehensauf⸗ arb une von 17000 Mark zur Durchführung von Notſtands⸗ ziten(Neuanlage eines Fahrweges nach dem Ottilienberg). ehebung der Wohnungsnot werden 119 000 willigt, die als verbilligte Baudarlehen an Bauluſtige „Zur Mark be a Dobogeben werben. Zur Bauausführung ſind bereits 22 Verbaangen angemelder worden, ſodaß mit einer merklichen eſſerung der Lage zu rechnen iſt. Es ſind hier noch 65 ſtatt nungſuchende vorhanden. 4. Für Herrichtung und Aus⸗ bereitzn des Bürgerausſchußſagles werden g 100 Mk. über den bewilligten Betrag mehr angefordert. Aus dem Lande * Karlsruhe, 24. Febr. Geſtern abend gegen halb 8 Uhr wurde zwiſchen Plankenloch und Friedrichstal ein etwa 18 ahre alter, bis jetzt noch unbekannter Mann, von dem Schnellzug D 86 überfahren und getötet. Ob Selbſt⸗ mord oder Unglücksfall vorliegt, iſt bis jetzt noch nicht feſt⸗ geſtellt worden. * Eichſtetten bei Emmendingen, 23. Fedr. Der 53 Jahre alte Maurer und Landwirt Wilhelm Schuhmacher ſtürzte beim Heimfahren vom FJelde vom Wagen und kam unter die Räder. Hierbei wurden ihm beide Jüße und der Bruſtkorb gequetſcht. * Triberg, 24. Febr. In einer beſonderen Feier wurde der jetzt 91 Jahre alte aktive Feuerwehrmann Joſef Feiß von hier geehrt, der ſeit 61 Jahren im Dienſt der Frei⸗ willigen Feuerwehr ſteht. Feiß, vordem Weinhändler und jetzt Privatmann, iſt damit der älteſte aktive Feuerwehrmann in ganz Deutſchland und noch vollkommen geiſtig und körper⸗ lich rüſtig.— Ein Veteran des Handwerks iſt in dem 80 Jahre alten Schloſſermeiſter Michael Matier abberufen worden. Er war als einer der tüchtigſten Vertreter ſeines Faches weit und breit bekannt und erlitt einen Schlaganfall, nachdem er eben noch im Kreiſe ſeiner Familie ſeinen 80. Ge⸗ burtstag hatte begehen können. * Münſtertal bei Freiburg, 24. Febr. Das vierjährige Söhnchen des Kreuzwirts Albert fiel beim Spielen in die Jauchegrube. Raſch entſchloſſen holte ſein ſechsjähriges Brüderlein den Armen, der ſchon über den Kopf verſunken war, heraus, ohne deſſen Hilfeleiſtung das Kind ums Leben gekommen wäre. * Müllheim, 24. Febr. Der diesjährige Wein konnte im Markgräflerland bis auf einen Teil abgefetzt werden Man nimmt an, daß ſich ungefähr noch ein Drittel, ſtellenweiſe noch weniger 19286er in den Kellern befindet. An Preiſen wurden erzielt durchſchnittlich 100 bis 120 Mark. * Ueberlingen, 23. Febr. In der Nacht zum Sonntag brach in der Gemarkung Lippertsreude aus nicht bekannter Urſache in einem Anweſen ein Brand aus, dem ſämtliche ekonomiegebäude zum Opfer fielen. Das Vieh konnte glücklicherweiſe gerettet werden. Nachbargebiete .Seh. Frankfurt a.., 24. Febr. Die Mainzer Kriminal⸗ polizei verhaftete einen gefährlichen Hochſtapler Logis⸗ und Heiratsſchwindler, der auch am hieſigen Platz Gaftſpiele ge⸗ geben hat. Es handelt ſich um einen in Stuttgart geborenen 53 Jahre alten„Kaufmann“, der in Wirklichkeit Julius Schuler heißt, und ſich unter den wohlklingenden amen Baron von Rechenbach, Baron von Trimbach, ab und zu auch Dr. Emil Stengel in zahlreichen Großſtädten herumtrieb. Sein Spezialarbeitsgebiet waren Eiſenbahnabteile, wo er Be⸗ kanntſchaften mit alleinreiſenden Mä dchen anknüpfte, um ihnen nach dem alten bewährten Rezept erſt die Heirat zu ver⸗ ſprechen, und Geld und Wertſachen herauszuſchwindeln. In zahlreichen Fällen hat er auch Zimmervermieterinnen um Geld und um die Miete geprellt, indem er ſeine diverſen Bräute einmietete, um dann plötzlich zu verſchwinden. Er hat dieſe Betrügereien längere Zeit mit wechſelvollem Erfolg betrieben, bis er jetzt der Mainzer Kriminalpolizei ins Garn gelaufen iſt. Gerichtszeitung Das Urteil im Düſſeldorfer Regieſchieberprozeß In dem großen Düſſeldorfer Prozeß wegen der Regie⸗ ſchiebungen auf dem Bahnhof Düſſeldorf⸗Derendorf, wo⸗ bei ganze Güterzüge nach Frankreich verſchoben wurden, wurde am geſtrigen 23. Jebruar das Urteil gefällt. Der frühere Eiſenbahnbeamte Otto Paul Koch, der Haupt⸗ angeklagte, erhielt 2 Jahre 1 Monat Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt. Der Staatsanwalt hatte 3 Jahre ein Monat Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt beantragt. Der Kaufmann Ferdinand Küppers aus München⸗Gladbach wurde entgegen dem Antrag des Staatsanwaltes auf 15 Mo⸗ nate Zuchthaus, zu7 Monaten Gefängnts verurteilt. Gegen weitere 20 Angeklagte verhängte das Gericht Gefängnisſtrafen bis zu 10 Monaten, 11 Angeklagte wurden freigeſprochen. Das Gericht beantragte bei weiteren Angeklagten die Ein⸗ ſtellung des Verfahrens. Nach dem Urteil erklärte das Ge⸗ richt die Mitſchuld franzöſiſcher Offiziere an den Schiebungen für erwieſen. * 5 Wegen Vernntreuung beſtraft. Der 36 Jahre alte ver⸗ Kaufmann Otto Klohe von Speyer hatte ſich vor em Schöffengericht Speyer wegen ſchwerer Urkundenfälſchung zu verantworten. Es lag ihm zur Laſt, als Aushelfer bei dem hieſigen Arbeitsamt in der Zeit vom Oktober—Dezember 1925 die Lohnliſten der Notſtandsarbeiter ge⸗ fälſcht und ſich auf dieſe Weiſe einen Geldbetrag von 1200 Mark rechtswidrig zugeeignet zu haben. Für dieſe un⸗ überlegte Tat wurde ihm eine Gefängnisſtrafe von 9 Mo⸗ naten zudiktiert. § Ein Konkursprozeß. Vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt begann am 23. Febr. die Verhandlung gegen Kempf Vater und Sohn und den Schwiegerſohn des erſteren, Wede⸗ kind, ſämtlich aus Großzimmern wegen Betrugs und Kon⸗ kursverbrechens. Es ſind 30 Zeugen und 3 Sachverſtändige geladen. Die Anklage legt den drei zur Laſt, in Offenbach und Frankfurt ausgeführte Bauten viel höher veran⸗ ſchlagt zu haben, als der eigentliche Wert war, worin eine Bilanzverſchleierung liegt. Ferner ſollen ſie nach erfolgter Zahlungseinſtellung ein Konkursverfahren nicht beantragt und ferner Vermögensſtücke verheimlicht und beſeitigt haben. — 5 Dr. Oetker's Backpuber N Vanille- Flamme backen, der Hausſrau sind seit vielen Jahren die allgemein bekannten und beliebten Oeilrer- Tabrikaſc. Als xuverlässig. erstklassig und preiswert sind sie in der einfachen und feinen Küche hochgeschätzt. Sie sind stets am Platze, wenn es gilt, die Lebens- und Genußfreude zu erhöhen.— Viele ganz- lich neue Anregungen zum Backen von Kuchen, Forten und Kleingebäck aller Art und zur Herstellung von Süß- und Geleespeisen finden Sie ſn dem nenen Jarbig illustr. Oerker- Rezenibuch, Ausgabe E das Sie für 1 prg. in den Ceschäften erhalten. Sie erfahren darin auch Näheres über den vor- züglichen„Küchenwunder“, mit dem Sie auf kleiner Gaskocher- raten und kochen können. Ist das Buch vergriffen, dann erhalten Sie dasselbe gegen Einsendung von Marken von Dr. A. Oeiker, Bieleſeld. Ladenverkaufsprelse: Baekpülyer„Backin“ 1 Stck. 10 Pfg., 3 Stek. 28 Pfg. Sportliche Rundſchau Mabſport Wambſt⸗Lacquehay Sieger in Breslan Schluß des Breslauer Sechstagerennens. Das am Mittwoch abend um 11 Uhr zu Ende gegangene 4. Breslauer Sechstagerennen brachte den Franzoſen Wambſt⸗ Lacquehay den zweiten derartigen Sieg auf deutſchen Bahnen. Die letzte Spurtſtunde verlief recht lebhaft, beſonders van Kempen legte in den letzten 60 Minuten eine beſtechende Fahrweiſe an den Tag. Behrend—Longardt und Kroſchel— Ehmer verſuchten Verluſtrunden gutzumachen, aber nur Behrendt—Longardt haten einmal Erfolg damit. Feja—Thol⸗ lembeek büßten ſogar eine Runde ein. Zum Schluß gab es noch einen unangenhmen Zwiſchenfall. Bei der Abſolvierung der Ehrenrunden verkündete der Sprecher Knappe—Tonant als moraliſche Sieger und berückſichtigte ſie bei der Ehren⸗ runde zuerſt. Die Franzoſen Wambſt—“Lacquehay verzichteten dann ihrerſeits ganz auf die Ehrenrunde, eine Antwort, die durchaus verſtändlich war. Die übrigen Paare wurden bet den Ehrenrunden mit großem Beifall bedacht. Das endgültige Ergebnis des Rennens ſtellte ſich wie folgt: 1. Wambſt— Lacquehay 591 Punkte; 2. Kroll—Miethe 400 Punkte. Eine Runde zurück: 3. TietzBauer 692 Punkte. Zwei Runden zu⸗ rück: 4. Van Kempen—Rielens 742 P. 5. Skupinſki—Junge 520.; 6. Longardt—Behrendt 357 P. Drei Runden zurück: 7. Feja—Thollembeek 478 P. 4 Runden zurück: 8. Kroſchel Ehmer 247 Punkte. In den 145 Stunden wurden insgeſamt 3859,440 Kilometer zurückgelegt. Neues aus aller Welt — Folgenſchwerer Hauseinſturz. An einem Hauſe in Notberg, an dem man das Dach entſernt hatte, weil das Haus ein Stockwerk höher gebaut werden ſollte, ſtürzte nachts die Decke des oberſten Stockwerkes ein. Zwei Kinder im Alter von 6 Jahren wurden unter den Trümmern begraben und konnten nur als Leichen geborgen werden. Der Vater der beiden Kinder erlitt Verletzungen am Kopfe. Nur die Mutter kam unverſehrt davon. — Vor den Augen des Baters erſchoſſen. Das Gerücht von einem Morde war am Mittwoch im Südoſten von Berlin verbreitet. Das zuſtändige Polizeirevier hatte, von Bewoh⸗ nern des Hauſes Melchiorſtraße 29 benachrichtigt, die Mord⸗ kommiſſton in Kenntnis geſetzt. Die ſofort aufgenommenen Ermittlungen ergaben folgendes Bild: In einer Kellerwoh⸗ nung des Hauſes Melchiorſtraße 29 wohnt der 75 Jahre alte Wächter Eue mit ſeiner 32 Jahre alten Tochter Ottilie, die ſeit dem Tode ihrer Mutter dem Vater die Wirtſchaft führt. In der letzten Woche hatten Hausbewohner wiederholt heftigen Streit. zwiſchen Vater und Tochter gehört. Auch geſtern nachmittag gab es wieder einen lauten Wortwechſel. Plötzlich fiel in der Wohnung ein Schuß. Beim Eintreffen der Beamten lag Ottilit Sue in einer Blutlache tot am Boden. Sie hatte ſich mit dem Dienſtrevolver ihres Vaters eine Kugel in das Herz gejagt. Wie Eue ausſagte, beabſichtigte ſeine Tochter, eine Ballfeſtlichkeit zu beſuchen, zu der ſie neue Kleider anſchaffen wollte. Der Vater verweigerte ihr dieſe, weil, wie er meinte, das Geld für wichtigere Dinge gebraucht würde. Als das Mädchen nun wieder in ihn drang und er ſeine Weigerung wiederholte, ergriff ſie ſeine auf dem Tiſch liegende Waffe und tötete ſich. Gerüchte, die alsbald aufge⸗ taucht waren, wollten wiſſen, daß der Vater dem Tode des Mädchens nicht fernſtehe. Die Ermittlungen der Kriminal⸗ polizet haben bisher aber keinen Anhaltspunkt dafür ergeben, daß ſie auf Tatſachen beruhen. Die Beſichtigung der Leiche durch den Gerichtsarzt Prof. Straßmann ergab, daß der Tod auf der Stelle eingetreten ſein muß. —————————— Wetternachrichten der Karlsruhergandeswenterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(“* morgens) ——— f „Luft.] Tem- Se 2 812 ba. e e ee ee m mm Co SS Ss Richt. Stärte SS DTerthem—-= οο=ffl Nebel Königſtuhl] 625 755,8—2 7-1 80[mäß.] heiter Karlsruhe 127 754,66 4 11 1JNO lleichtſ halbbed. Bad.⸗Bad. 218 754,6 6 9 10804„ hetter Villingen 780 757.7—3 8—3 8 5 Nebel Beldbg. Hoff 1497 627,2—2 5 O ſſtark] heiter Fadenwetl.“—————4— St. Blaſien— 8 6=8NwW cleeicht 3 Höchenſchw.——— 1——— Baden hatte geſtern wolkiges Wetter mit einzelnen Auf⸗ hellungen. Heute morgen iſt es allenthalben heiter, infolge vorübergehender Luſtzufuhr aus Oſten, die nach einem über Nordfrankreich liegenden Fallwirbel hinſtrömt. Die An⸗ näherung des Wirbels ird für uns noch heute Trübung mit Niederſchlägen(in der Ebene) bringen. Morgen ſteht wieder wolkiges Wetter mit Aufhellungen und einzelnen Niederſchlä⸗ gen auf der Rückſeite des abziehenden Wirbels bevor. Vorausſichtliche Witterung: Für Freitag bis 12 Uhr nachts: Ebene froſtfrei, wolkig mit Aufhellungen, zeitweiſe Niederſchläge. Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerel Or. Has Reue Mannheimer Jeitung G. m. b.., Nabazem + 2 Dir⸗ be Heyme. 0 Puddingpul ver le-Mandel 8 Pfg., Vanillin-Zucker 5 Pfg., Vanille-Sogenpulver 5 Pfg., Gala- Schokoladen- Puddingpulver 15 Pig., Schokoladenspeise mif gehacklen Mandeln 20 Plg. .Ffactfüffefan: Nofoltacben, VVTVVTVTCVCCVCCCCCCC CTheſredakteur: Kurt Fiſcher— Berantwortl. Rebakteure: Für Polltik: Alfred Meißn Jeuilleton: Dr. S.— 2— Kommunal-⸗Politik und—5 Niched Schen lder vort und Reues aus ater Welt: Winy Müller— Handelsteil: Kuri hmer Gericht und alles lebrise: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. 20. E. Stotzner. TdDisconto-Geſ.. 184.0 188 6. Seite. Nr. 92 5 Wirtſchakts· ut Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) möels Donnerstag, den 24. Februar 1927 zeitun Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkt Alle größeren ſüddentſchen Drahtwerke dem Drahtverband angeſchloſſen Die Entwicklung der Verhältniſſe am ſüddeutſchen Eiſen⸗ markt in den letzten Monaten zeigt, daß ſich die Verbraucher im Spätherbſt, vor allen Dingen bevor die Neuregelung bei der Süddeutſchen Eiſenzentrale und die Gründung der Süd⸗ deutſchen Formeiſen⸗ und Stabeiſen⸗Händlervereinigung durchgeführt wurde, alſo bevor eine Feſtlegung der Verkaufs⸗ preiſe erfolgte, reichlich eingedeckt haben. Von den Abſchlüſſen 10 dieſem Zeitp ukt zehren ſie zum Teil heute noch, ſo daß as Geſchäft naturgemäß ruhig geworden iſt, zumal auch die Bautätigkeit infolge der Witterungsverhältniſſe noch nicht ein⸗ geſetzt hat. Die Bereitwilligkeit, neue Abſchlüſſe zu vollziehen, wird auch noch dadurch zurückgehalten, daß die Weltmarktpreiſe im Rückgang begriffen ſind. Man rechnet infolgedeſſen, wenn auch nich! mit der Wahrſcheinlichkeit, ſo doch mit der Möglich⸗ keit, daß auich die deutſchen Preiſe ſich den ermäßigten Welt⸗ marktpreiſen anpaſſen werden. Am Markt für Blech ſind die Preiſe für Feinbleche, die ziemlich ſtark nach oben gegangen waren, wieder etwas geſenkt worden. Auf dem ermäßigten Preisſtand ſcheint jetzt etwas mehr Bedarf herauszukommen. Die Weißblech⸗Preiſe haben ſich nach Beendigung des Ausſtandes in England auch ent⸗ ſprechend ermäßigt; die Beſchäftigung der Weißblech verarbei⸗ tenden Induſtrie kann zurzeit als recht günſtig bezeichnet wer⸗ den. Engliſche Bleche ſelbſt werden nur in ſehr beſcheldenem Umfange geführt, weil ſich die deutſchen Werke in der Preis⸗ ſtellung vollkommen dem engliſchen Wettbewerb angepaßt haben. Ueberhaupt ſind auf dem ſüddeutſchen Markt Stö⸗ krungen durch Auslandsmaterial bisher nicht zu bemerken geweſen, was wohl darauf zurückzuführen iſt, daß ſämtliche in Betracht kommenden Großhandelsfirmen den Eiſen erzeugen⸗ den Verbänden gegenüber die Verpflichtung übernommen haben, nur Verbandsmaterial zu vertreiben. In Drähten iſt mit Beginn der Bedarfsſaiſon das Geſchäft lebhafter gewor⸗ den und die Abrufe gehen flott ein. Das in Süddeutſchland bisher außenſtehende Werk St. Ingbert iſt in den letzten Tagen dem Draht⸗Verband ebenfalls beigetreten, ſodaß in Süddeutſchland kein Werk von Belang mehr außerhalb des Verbandes ſteht. Die Verbandspreiſe ſind in der letzten Zeit ziemlich unverändert geblieben. Sie betragen für Stabeiſen zurzeit für den Großbandel 128 4, für den Verbraucher 133„, für Formeiſen 125 bzw. 130, beides Frachtgrundlage Neunkirchen; für Bandeiſen 147%¼ Fracht⸗ 1 Homburg. Die Weiterverkaufspreiſe regeln ſich bekannt⸗ ich nach den Beſtimmungen bder Sübdeutſchen Eiſenzentrale in Mannheim. Die Blech⸗Preiſe betragen: für Grobbleche 152,50 4, Frachtgrundlage Dillingen, für Mittelbleche 150—155 4, für Fein⸗ bleche 160—165 4, Frachtgrundlage Siegen. Aus den Verbänden ſind Aenderungen nicht zu melden, man hört aber, daß es ſehr ſchwer hält, die richtige Diszivlin in die Verbände hineinzubringen. Mit den Zahlungsverhältniſſen iſt man nicht ganz zufrieden, weil bie Kundſchaft noch ſehr lange Termine beanſyrucht und in vielen Fällen erzwingt. Es iſt keine Seltenheit, daß man Akzept⸗ahlung für Ware anbietet, wofür die Zahlunasverpflichtung bereits vier bis fünf Monate dato Faktura läuft. Vor allen Dingen ſind es einzelne Firmen der Großinduſtrie, die in ieſer Hinſicht Anſprüche ſtellen, die nicht erfüllbar ſind. Im allgemeinen ſind die Verhältniſſe jedoch durchſichtiger und geſunder geworden. eDeutſche Hypothekenbank AG. in Berlin. Die Verwaltung beantragt 10(9) v. H. Divldende auf 3(1,5) Mill. Kapital. «Eredit⸗ und Depoſttenbauk für Sachſen AG. in Dresden. Das Inſtitut beantragt wieder 6 v. H. Dividende auf die 150 000 BA. und 8(6) v. H. auf die 450 000 StA. :2: Getreide⸗Kreditbank.⸗G. in Berlin. Aus einem Reinge⸗ winn von 333 466/(251 254 /] bringt die Geſellſchaft, wie bereits gemeldet, auf das 1,6 Mill.„ betragende AK. eine Dividende von 10(8) v. H. zur Verteilung. Dem Verwaltungsbericht ſowie den Bilanzziffern zufolge haben die Geſchäfte eine weſentliche Steigerung erfahren, insbeſondere wurde das Warenlombardgeſchäft weiter aus⸗ gebaut. Die Geſellſchaft wirkte ferner im bedeutenden Umfange bei bei der geldlichen Regelung der Ein⸗ und Ausfuhr mit, und hat im Zufammenhang damit das Deviſengeſchäft ſtark erweitert. Auch das Effektengeſchäft erfuhr eine erhebliche Zunahme, zum Teil infolge von Arbitragen, die zwiſchen Roggenpfandbriefen und Getreide ſei⸗ tens der intereſſierten Kreiſe vorgenommen wurden. Bekanntlich ſteht ſich die Verwaltung durch die Entwicklung der Geſchäfte veran⸗ laßt, das AK. von 1,6 Mill. auf 3,5 Mill./ zu erhöhen, wobei den alten Aktionären ein Bezugsrecht von:1 eingeräumt werden ſoll. Bank Guyerzeller AG. in Zürich. Der Vorſtandsbericht weiſt u. 8. auf den wirtſchaftlichen Aufſchwung Deutſchlands hin. Die Wirtiſchaſtslage in der Schweiz habe erſt gegen Ende des Jaßhres Anzeichen der Beſſerung gezeigt. Die ſchweizeriſchen Börſen hätten ſich allerdinas unterſtützt durch das billige Geld und die Gewinne in deutſchen Effekten einer außerordentlich 85 Tätigkeit erfreut. Die not ha außerordentliche Zelten des ſeiner Zeit von der Bank finanzierten deutſch⸗ſchweizeriſchen Kohlenlieferungsvertrags der nun während der Dauer des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndilats ſuſpendiert ſei, erneut vor Augen geführt. Die Bank ſelbſt habe an der Börſen⸗ konjunktur weſentlich proſitlert, dagegen ſeien die Erträgniſſe aus Zinſen zurückgegangen, weil ein Teil gutverzinslicher Kontokorrent⸗ vorſchüſſe zurückbezahlt worden ſei. Ein Teil der liquiden Mittel ſei daher in hochverzinslichen ausländiſchen Wertſchriften angeleet worden. Der Rohertrag für 1928 ſtellt ſich auf 1 201 203(1 318 809) Fr. Nach Abzug der Unkoſten, Abſchreibungen uſw. verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 581 448(603 361) Fr., aus dem 9 v. H. Dividende verteilt werden ſollen. Die Bilanz verzeichnet Kreditoren mit Künd!gungs⸗ friſt bis zu 6 Monaten mit 983 936 Fr., Depoſiten und Kreditoren mit 4 746 740 Fr. Dem ſtehen auf der anderen Seite 9 613 421 Fr. Debitoren, 2 220 684 Wertſchriſten, 840 826 Wechſel, 1513 243 Scheck⸗ guthaben bei Banken und 29 347 Fr. Barbeſtand gegenüber. Zu den Transaktionen der Rhode⸗Gruppe. Paul Rohde⸗Berlin erklärt zu den anderwärts gebrachten Mitteilungen über eine Be⸗ teiligung der Firma Otto Wobff an den verſchiedenen Trans⸗ aktionen der Rhode⸗Gruppe, Otto Wolff ſei an den Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Stahl⸗ und Walzwerken, wozu die Hagener Gußſtahlwerke, Gelſenkirchener Gußſtahl⸗ und Eiſenwerke, Stahlwerk Krieger, Annener Gußſtahlwerk, Brenne, Hangarter u. Co. und Ver. Preß⸗ und Hammerwerke Dahlhauſen⸗Brackwede, gehörten, nicht beteiligt. Carl Schmitt u. Cie. AG. in Pforzheim. Dieſe ſeit 1922 in Aktienform betriebene Bankfirma ſchlägt für 1926 eine Dividende von 7(6) v. H. vor. eElektrizitäts⸗Lieſerungsgeſellſchaft AG. Wie von gut unter⸗ richteter Seite verlautet, wird die Geſellſchaft 10(9) v. H. Dividende verteilen. 2 Elektrizitäts⸗Ac. vorm. Schuckert u. Co., Nürnberg. Der Bericht über das am 30. Sept. 1926, abgelaufene GJ. führt aus, daß in der Elektrowirtſchaft die Bahnen etwas geringere Frequenz⸗ ziffern aufweiſen, während die Elektrizitätslieferungsunternehmun⸗ gen ihren Stromabſatz erhalten, zum Teil auch ſteigern konnten. Neu iſt, daß die Geſellſchaft auf dem Gebiet der Finanzierung von Unternehmungen wieder mit einzelnen Profelten beſchäftigt iſt. Es Sel jedoch viel Zeit dazu, dieſes Geſchäft wieder aufzubauen. Die Betetligungen brachten befriebigende Ergebniſſe. Im Dezember 1920 wurde das Kapital um 500 000 auf 800 900 erhöht, von der Con⸗ tinentalen Geſellſchaſt für elektriſche Unternehmungen in Nürnberg wurden deren Elektrizitätswerke Berchtesgaden und Günzburg über⸗ nommen. Der Geſchäftsgewinn iſt bekanntlich von 2,81 auf 4,478 Mill. geſtiegen; die Unkoſten, die wenig überſichtlich in einem einzigen Poſten aufgeführt werden, weiſen dagegen eine Steigerung von.86 auf 1,18 Mill. auf. Der Reingewinn beträgt ſomit 3,62 Mill. gegen 1,98 Mill. i. V. Wie ſchon gemeldet, werden 7 v. H. Dividende gegen 4 v. H. i. V. vorgeſchlagen. In der Bilanz erſcheinen die Schuldner mit 6,3(4,33) Mill. 4. Es ſind darin Guthaben bei Banken und Tochtergeſellſchaften, ſowle der Gewinnanteil bei Siemens⸗Schuckert enthalten. Das Konto Wertpapiere iſt von 4,64 auf 4,88 erhöht durch Uebernahme der Aktien der Noris Zündlicht AG., Nürnberg. Der Materkalbeſtand iſt mit 0,21(0,20) Mill. ziemlich unverändert. Unter den Paſſiven werden 2,08(2,43) Gläuviger ausgewieſen. Fiatwerke. Der zum HB. am 6. März ſoll, wie in Börſen⸗ kreiſen verlautet, ein Dividendenvorſchlag von 35 L. je Aktie(gegen 30 L. k..) unterbreitet werden: bei einem Nominalwert der Aktten von 200 L. ſind das 17,5 gegen 15 v. H. )(Ermäßigung der Saarkohlenpreiſe. Wie unſer Saarbrückener Vertreter drahtet, beſchloß die franzöſiſche Saarbergwerksdirektion ab 1. März die angekündigte 137 proz. Kohlenpreisherabſetzung. Bolle Inauſpruchnahme des Nuſſenkrebltes. Am 1. April d. J. läuft der Termin ab, bis zu dem die bekannten Garantien des Neiches und der Länder für den 300⸗Mill.⸗Kredit an Rußland in An⸗ ſpruch genommen werden müſſen. Wie verlautet. rechnet man damit, daß dieſer 300⸗Mill.⸗Kredit voll in Anſpruch genommen werden wird. Verhandlungen über einen neuen Kredit werden nicht geführt und 1 15 auch weder von deutſcher noch von ruſſiſcher Seite beabſichtigt zu ſein. Vörſenberichte vom 24. Februar 1927 Mannheim ruhig. Bei feſter Tendenz für Terminwerte, wobei Rheinſtahl bevor⸗ zugt wurden, war das Geſchäft ruhig. Von Kaſſawerten lagen Auto⸗, Bau⸗ und Elektrowerte feſter, Vorkriegspfandbriefe abgeſchwächt. Es notierten: Badiſche Bank 176, Pfälz. Hypothekenbank 282, Rhein. Creditbank 160, Rhein. Hypothekenbank 296,75, Südd. Disconto 178, J. G. Farben 317, Braueret Durlacher Hof 165, Brauerei Sinner 88, Frankfurter Allgemeine Verſicherung 165, Aſſekuranz 301, Mann⸗ heimer Verſicherung 155, Seilwolf 88, Benz 123, Gehr. Fahr 47, Fuchs Waggon 0,53, Germania Linoleum 289, Karlksruher Maſchinen 51, Knorr Heilbronn 188, Mannheimer Gummi 105, Mez u. Söhne 93, N. S. U. 132, Pfalzmühle 167, Nähkaiſer 63, Portland⸗Zement Heidel⸗ berg 168, Rheinelektra 177, Wayß u. Freytag 202, Weſteregeln 220, Zellſtoff Waldhof 275,50, alte Rheinbriefe 14,70, Ablöſungsanleihe 27. Frankfurt feſt. Infolge einer außerordentlich großen Nachfrage nach Siemens u. Halske⸗ und Rheinſtahl⸗Aktten eröffnete auch heute die Börſe wieder in feſter Haltung. Die Deckungskäufe ſcheinen zwar im all⸗ gemeinen beendet zu ſein, dafür ſtellten ſich aber neue Anlage⸗ und Meinungskäufe ein. Das Geſchäft war fedoch nicht mehr ſo lebhaft, wie in den letzten Tagen und beſchränkte ſich wieder einmal mehr 5 v. H. beſſerungen. erhöhen. Darüber zugte bekundete hinaus Papiere un ſich aher im Verlaufe nicht überall behaupten konnten. werdenden Umſätzen bröckelten die Kurſe Prozente wieder ab, und einzelne Papiere, gen waren, gingen entſprechend auch etw berger Zink⸗Aktien, die von 15 v. H. rund 9 v. H. wieder verloren. aber die Börſe höher eröffnen, die übrigen begnügten ſich mit beſcheidenen Von den Montanaktien erfuhren außer Aibeinſtah g 1. Riebeck⸗Montan und Laurahütte eine größere Steigerung von ſicht egen den geſtrigen Abendkurs faſt 8 v. H. feſter auf die Ausſ enes beſſeren Umtauſchverhältniſſes gegen J. G. Aktien(die 1 5 näre verlangen ein ſolches von:). Auch Siemens u. Hals freuten ſich großen Zuſpruchs und erzielten eine Kursſteigerung 0. Von Banken konnten Mitteldeutſche Creditbank 11 v. on Kur mur 4 v.., die reſtlichen waren aber gut behauptet. Der Chemie 5. 0. ſtill und kaum verändert, nur Scheideanſtalt konnten ſich um 0 3 1. Elektrowerte bis auf die Sonderbewegung in Siemen Halske ruhig. Später wurde die Tendenz allgemein ſtiller un etwas ſchwächer. d auch große⸗ Mitteldeutſche Credit, deren anfänglichor he och Grundſtimmung blieb loſunesrecht f etzte. 155 7% v. H. feſtgeſetzt und der Privatdſsfont um ſe auf 4½ für kurze Sicht und 438 v. H. für lange Sicht erhöht. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsbauk 5, Lombard 7. Privat 4½½ U. immer recht ihrer an aber anſehnliche tretenden Baiſſeſpekulation zielich umfangreiche Verpflichtungeng unten herausgebildet zu haben. aufträge des Rheinlandes und auch folgten kräftige Deckungen, unter deren Einfluß anſehnliche Ge⸗ erholungen auf der ganzen Linie eintraten. ſchäft lebhafter als an den letzten Tagen. D ſich unter Bevorzugung von Montan⸗, Elektriſchen. Kali⸗ 1 9 bel ſchiedenen Maſchinenfabrikwerten durchſchnittlich auf—5 v. 8270 9. Bankaktien auf—3 v. H. und bei Schiffahrtswerten auf 1— gevor⸗ ergaben ſich e Als heute zu Beginn ſtärkere des Puhlikums vorlagen ez⸗ für 2 i 0 größtenteils um cae⸗ die vorher ſtärker g t as mehr zurück. So s Kursgewinn auf eine Zufallsordre zurückzuführen war, gab 1 Prozent nach. Auch Scheideanſtalt konnten ihren Kursgewian Ab⸗ teilweiſe behaupten. Gleichzeitig ſtellten ſich auf allen Märktez die gaben, angeblich wegen des bevorſtehenden Ultimos, Tagesſpekulatoin ſchritt zur Gewinnmitnahme. Deckungskäufe in Berlin Während der letzten Zeit ſcheinen ſich bei der rühriger ein un Tügl. Geld ö v. K aal⸗ 1 an⸗ er⸗ Dabei war das ſien ie Beſſerungen bebe einzelne Beſſerungeſeiler ſänalichen Steieerurg nde Auf dem ermäßigten Stahſe dann gute Widerſtandskraft, Sachwert⸗ ſeſt. Am 1 welle anfeihen und Vorkrienspfandbrtefe bei kleinen Umſätzen ub⸗ Schwäche, wogegen ſich die Erholung der Ablöſunasſchuld ohne 15 7 r 5 Der Satz für Schiebungsgeld 1.1 4% v. 9. 63—64; 1229 Stück. Futtergerſte 21— April 13,60, für Mai 13,65, Roſa Je Abril 19,85, für Mai 19,90 hfl., alles eif Rotterdam. J alz 20,75—90,00, waggonfrei Mannheim, Inlandrogg erſte—30 0% ausländ. 28,00, Inlandhafer 21,50—22,00, Inlandbranggertreber m 22,00, Mais gelbes mit Sack 18,75, üdd. 40— Sack 17,00, 16,00, ſüdd⸗ Weizenbrotmehl ſüdd. 30— Weigenfuttermehl 16,00, Weizenkleie fein 13,75, Roggenkl Mannheimer Viehmarkt vom 24. Febr. heutigen Viehmarkt waren zugetrieben und Lebendgewicht bezahlt(in.40)— 7 56—60; 15 Schafe: 86—45; 66 Schweine: 64—65, 64 1075 Ferkel und Läufer: Marktverlauf: ilbern geräumt; mit Schweinen ruhig, langſam, geräumt; m 71 Käl 70 Kg. für Meraandwelzen Weizenmehl 9 Roggenmehl 60—70 nkleie 14,50 4 ber: TDarmſt. u. Nat. 9 glon Nach druar Febuer Taie in.-M. kür G. 8. B. N. 35 47 oland.. 100 Gulden 168.72 169,14 168.88 169.10 188.J10 Aben 100 Drachmen].47 5,49.47[..49 10 Srüßel. 100 Belza80 b Fe. Sid.4½% 80 8— Danzig 100 Gulden 81,7081,90 81.70 81,90.— 7. Helſingfors... 100 finnl. M. 10.604 10,644 10,803 10,844 25 7 Italien... 100 Lire 168,45 18,4918,35 18,30 22— 6 Südflawien„ 100 Dinar.,399.419.399 28 112.50 5 Kopenhagen 100 Kronen 112,31 112,59 112,31 112.55 85 57 8 Liſſabon 100 Eskudo 21.,545 21.595 21.555 21,605 12.50.5 Oslo„100 Kronen 109,31 109,62108.96 109.24 91 55 Paris„„ 100 Franken 16,495 16.535 18.49 85.062.5 PBragg 00 Kronen12.478 12.516 12,477] 12,51 81.20.5 Schweiz.. 100 Franken 81.085 81.285 61.035 81,285 11 10 Sofis 00 Leva.045.055.05.08 87 55 Spanien.. 00 Peſeten] 70.9671.14 70,75 70,93 112.50 40 Stockhom. 100 Kronen 112.45112,73112.45 112.78.70 6. Wien 100 Schilling 39,35 89.439,85— 85·062 100 Pengd Kr. 5755 1 82755.78 10 ſuenos⸗Aires 8 eſ. 8 5 4 25— Fanabz 1 Canad. 28 3085 95 5 2002 6,57 9 en„„ 5 9 5 25— 1 900 20.966 21.019 20.984 1757 18.5 10 Konſtuntlnopel... I türk. Pfd 2,145] 2,155 2,137[2,1 20•43 5 Dondeng 20,434 20.486 20,437 1.198 45 New Dork-Dollar4.2135.2235.2135 1.378 3,. Rio de Janeiro.. 1 Milreis] 0,498] 0,50)] 0,498 222 255— Uruguay..1 Gold Pef.] 4,285 4,265 4,255 45 5. igenbericht. ei Maunheimer Probuktenbörſe vom 24. Febr. 125 1 reit Der Getreide⸗ und Mehlmarlt iſt ſtill bei kaum 1 ſchwimmenn lage. Von Auslandweizen iſt angeboten: Manttoßs Kanſas 1 zu 16,60, Manitoba 2 zu 16,30, Manitoba 3 zu 598 19,%5, 15 15,80 hfl., alles cif Mannheim, Baruſſo 79 Kg. für 3,90, fi en p Zum (eigenpeſüet a0. wurden 0 64, 70—72, 64—98, 64—65 „ nen 255 m ibg7 und 2 Zieggne zrangſan Mit Kälbern ruhig, teln un it Fer tzegen Herbſt 1926 eingetretene Kohlen be die Bedeutung für lauf verſchiedene Spezialitäten. Rheinſtahlaktien ſtürmiſch verlangt, Läufern mittelmäßig.—e „„FT000 TTT aeeree neen. 225 5 2557. 28. 24. 73. 24 28. 24. 23. J24. 28. 24. Gußſtabl.575.— 130,0133.5 Wittener 75.25 Kurszettel der Meuen Mannhelmer Zeftung zre⸗zege gz.. f geeg den enth Seates d bee d eed e e e Artien und Auslandsanleihen in Prozenten. pei Stückenotterungen in Mark je Stück Petersunionßrtft 127 2 129,5 Schuhfabrit Herz 79.— 81.90 Hackethal Draht 102,0.107.0 TOberſcht.E Bed 124.128.9 J4. Waldhof 28675 7 Die mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit. verſehenen Pf. Nähm. Kayſer 64.50 64,25 Seilinduſtr. Wolf 88.—88.— Halleſche Maſch 0197/00TSberſchl. Kotsw 145,0 188,2 LZellſt. ſe. noch in Bi⸗/ verſtehen. Pbilipps 87—7— Cand. deae 231..238.7 Bartderneee Hantferk Spinn 163,2 1305 TOrenſt,& Koppel 184.0 Sreiverkehrs⸗Kaf 15 8 Porzellan Weſſel—. Sen en, eemn 757 5% Hannov. M. Egeſt. 129.5 130,2 TPüönix Bergb 151.0185,.0 Kall. 721069 Frankfurter Börſe vom 24. Februar Na g 572 1550 Sidd Juer„ Hauſe ectte 55.— 55 88 cgetdheg weas 113 880.0 Beng⸗ Mator 16 1100 5 einelekt.St. 8 2 i i„Bov.& C. 23.24. 0 2 Veuder 58.5057,— Tricotw. Beſigh⸗.—.— 85,.— Ufa..— Hbg.⸗Wien Gum. 99.—101.0 297,0 303,5 Petol 87˙80—5 VBauk⸗Aktien. TPhönixBergbau 181.2134.[Eiſen Kalſerslaut 35.—56. 8 k. 59.— 58,— TRhein Prau.0 Deutſch 96.— 5 IRhein Braunt. 296,0 301.5 TClertr. Lichtu K 181.0ſ194,7 Ahenanta Aachen 78,.— 74 Uhrenfabr. Furkw.—.——.— Hertort Bevewr'. 217,9228.5 Abein Edamotte 108.010. Diamend 106.0745 78.71220[Satzw. Heilbronn=Ell. Bab. Wolle 89.40—. Nedec Montan.—.—18.0 Per. deutſch. Oelf.——99.30 Jeſtverziusliche Werte Pharpen, 18 5 67.—69.65 1 Rhein Elettizit, 275.2 85— Heidpurg. 3. 30 Paiſge Sunt 179.0 1700 Seane Beraban 388.0 3288 Emaſssreniret o5ieſoss Noddrgger alg J1.10f11.10.B 0. Jad inei 00.J fe,e Daun nelaſgeſe—.——.— Hebmwiapae. 183.0,45040 Rheinfelden Kratt 88.—1570 Hochregles 170 1000 Badiſche Bank.. 178.9 170,0 B K. u. Laurahütte 98,— 80,— Cmaſſſe St. Hürich 61.5061.50 Rodberg Darmſt. 11.19 1,10 TVer, Stahlwerke 141.0148,2 10 pih Stabt 25———.— Hape 10l0 5118 5 Pigein Maſch ded„.0228,0 Frügershel. 5zb. 48 f0 Bank f. Brau. Ind. 249.0— Enzinger⸗Unton 98.——.— Gebr. Roeder, D. 158,9159,5 Per. Ultramarinf. 185.0 173,08% Mh Stadt 28—.——— 91 57 K Aufferm 118,0126,0 1 Rheinſtaht 5 75 74.75 Petersb. Int Hdb. 150.0 20 35 Dayr. Bodencr. B—.——. Trausport⸗Aktien. Eßlnger Maſch.—.—87,— IRüttgerswerke. 188,7 138,5 Ver. Jellft. Berlin 153,0——%/ RhHychldofd /“.——.— 5 Hirſch duſte m. 114.)117,0(1 Kbenente Chem 175 0 175.7 Ronnenderg.95.— Dayr. Hyp. u. Wb 232,0.231.0 · Ettling. Spinn..—.——.— Schlinck& C. Hbg.—.—— Bogtl. Maſch. St.—.—111,0%Pfoycldpfs/“—.—— 1Hirſchber 1 125,0%0 TRiedeck Montan 15 29013 25 Ruſſenban 15 85.— TSarmer Banko. 185.5 192.9 Schantungbahn—.—12.50 aber, Joh. Blei 139,90133.5 Schnellpr. Frank. 112,9113,5 Voigt& Haff. St. 150,5152,5 4% D. Schutzg, 05 18,4014,— THoeſch En u. St 184.5201.5 Romb Hütten 150.0148.0 Sloman Sa 5 90t ,..5 Nn 2150 217 IHavag 1 2 n aeg ge 109,0 108,0 Schramm Lackf.. 106.5 107,0 Volthom. Seil.K 78,— 74,—4% D. Schutzg. 14 18,4014.— THohenlohe⸗Wrt 30.—4,15 82 5 194.5105.0 85 Phosp 88,25188. om. u. Privatb. 213, INordd. Lloyd 148, 2F3.G. Farbenind. 316,7317.7 hil. Holzmann 183.,5197,5 Roſitzer 1415 185,2 Hfa ap· 7840 58 Oeſter. li. St. B.—. gahe 47—15415 0 2415 118·5 113,5 Räcfortd, Ferd. 139.0ſ138. taatsy Sfe Be 0 Selkere 8 5510—.—68 80 Pg Gag bart le BVerliner Börſe vom 24. Februar PT111!: dee 9830 7000 „Effekt. u.. 0„ 2 1 22 erkt D. Anl. 101.2 164,5 zinmeg Jetter 423 91840.-G f. Verchrzw. 224,5288,00 Deutſche Kabelw. 128 8189,1 Igiſe Bergbau 327,5349,0.Sechſenee 275•5 1014 7 VEFFFFCC%%%%%CC%CC%%CCCCC%%%% e 29 0 H een. 17555 ,, ,, ̃ ½, f 5 1„Kempf⸗Sternb. 213,0214.0 ITGoldſchmidt Th. 151.0152,0 Tresdner Bant 180,7 184) Piatener Sd. 250 ee, 440 Artfrt. Hyp.⸗Bant—185,0 Schöfſert. Bindg. 340,0398.0 bm.6% 181550 Tletallb. u..⸗G 182,0 188,0 Schwarz⸗Storch 185,0 188,0 Grün, ſinger 175, e eeeee 213.0225.0 Werger.. 152,0181,0 Halds Reu, Näh. 81,1081,40 enberg. Beiat: 78.40938 Abt. Gebr.... 62,10ſ83.—[Dammerſen. 7 Ae e e 20 b e 1288 21870 Adler Kleger. 129, N be reditdent 180.)180)0 Tl. C. O. St.- u. 408.807,9 en Ae de⸗e 5 0 5e dacaf. Selſenf. 1740 fi8 5 Hoeneen, Bai 18 l Siene Waate 15 660 Darmſt. 60,— 39,25 Holdvertobl.-Ind- 20, 25f0. ͤ nkver..— 8, 80.—59,25 5 Württb Notenbk.———.— Badenla Weinh.—.——.— Junghane St.⸗A, 119,2122,0 Verſ.⸗Geſ. 185,0—,— Bad. Elektr....—0,105]Kammg. Kaiſeral. 200..200.0 Franfl Aüd. Verſ 160,5 189,0 Bad. Maſch. Purl 135,0(181,00Karlsrüher Maſch. 55.50 51,25 —.——.—Baſt A. ⸗G. 195,0125,0[Kemp. Stettin.680/—.— N. u. Mite.———— Bayeiſch. Spiegei 79,—1,— Klein. Sch&. Becker 129,0182,0 Francſ. R. u. Mitv.—, 900 4 1959 1 Koaſet 5 8 1Bergm. Elettr. 179.2182.][Konſerven Braun 75,5075, Vergwerk⸗Alkien. Bing Meialwect, 51.25/51,900Krauß& Co., Lock.—.—85,.— e 3 1255 Drem.-Beſigh.Oel 50.—81.— TNahmeyer& Co. 157,0.180,7 J Daugennb Berg 183.0 168.Cb. Broap..e. 110.9.8Jdch ungeburg 1288134l0 ee—Cement Heidelb. 164.0169,0 Lederwert Rothe 38,50 Eſchweil. Bergwrt 175,—. Cemem Kariſtadt——182,0 Ludwigsh. Walzm 184,0 135.0 15 Telſenk. Bergw. 183.0187.0 1eiſenk. Gußſt 24.— 22,50 Cyamotte unnaw. 85,2555.— gutz Maſchinen 43,.—44.— Chem. W. Aldert⸗172,0177.00Luß'ſche Induſtr.——50.— J de ec S. 3800 2400 Cont. Nürnd. 88g. 184,138,50mainkraftwerke 132.9,184.8 IKall Aſchersleb. 209,5 217.5 T Daimler Motor. 120,5 123.5 Metallgeſ. Frankf. 198.5200,0 J7Kali Weſteregel. 213.1,5 D. Gold- u..-Anſt 242,0248.0 Mez Söhne———.— J. Mannesmann. 220,7 224,0 Dyckerh. K Widm. 62,—63,75 Miag, Mühlb. 183.5 164.0 1Mansfeld Akt. 149,0 156,0 Dingler Zweibrück———,— Moenus St. A. 76,85 78,15 Doerſchl. E. ed. 123.0129,7 Dürkoppwerk St.—,— 86,50 Diotoren Deuz—— Ibdesl Wn A. 40 80c0 Düſſeld⸗Rat. Dürt 51,50 53,— Motorf. Operurſ.———.— Ammendorf Pap. 248,7 248,5 Deutſche Steinzg. 199,0200.0 2 189.8 Tprt Handelst. 203 0 2890 Angle-Ct. Huano 120.9 eg.9 Deuſche Wollc. 60 fo6g, 8 *ꝗ U 1Berl. Handelsg. 285,0 TCom. u. Privatb. 213,0215, J Darmſt. u..⸗B. 232,0 289, 1Deutſche Bank. 194,0 197,0 Anhalt. Kohlen F. 143,0148,7 Deutſch. Eiſenh. 105,0110,0 Annener Gußſtahl 79.5029,.— Donnersmarckh. 137,0140,0 Aſchaffb 95 Zellft.. 175,7 178.0 Dürener Metall 104.0103,2 17 51. Ueberſee Bt. 133,0 133,0 Augsb.⸗Nb. Maſch 132,0—,— Dürkoppwerke 685,2595. JDisc,Command. 184,5 189,7 Valcke Maſchin.—.——. Ibunamit Nobel 154.0,154.0 JDresdner Bank 161,0 184,0 Bamag. Meguln 79,80 72,75 Elektr. Lieferung, 196,0 200,0 Frankf. Allgem. 184,1—,— J. P. Bemberg 250,0594, TL<tr. Licht u. Kr. 190,1194,7 1Mitteld Kredb 211,0 220.0PBergmann Elkt. 175,7 138,0[Cmaille Ullrich 65,.—7,75 Oeſterr. Crebitbt. 9,35.35 Berl.⸗Zub. Hut 300,0299,7 Enzinger⸗Union 97.—99,.— Mannd. Verſicher—.———Berl. Karlst. Ind. 107,011,Eſchw. Bergwerl 171,0174,7 Reichsbank... 106.2 189,2 TBerlin. Maſchb. 136,5 140,2 Fahlb., Liſt& Co 137,0142,0 Nhein Ereditbank 158,5 160,0 Bing Nürnderg 51.—52,.— 13.G. Farbenind. 312.53172 Süddeutſch. Disc.—.——. oenne Hak 245.0226, 5 2 ebr. ler——— Gui 17 Crausport- Altien. Braunt, u. Sritets 2877 286 0 Kriten 129.01130 2u. Brt 7238.[K. Friſten 112,0112,0 1D. Reichedahn—.—Br.-Beſigh. Oel. 78,— 83,50 Fuche Waggon 0,.5500,558 Schantungbagn 12,30 13,— Bremer Linoleum 250,0252,0 1 Allg. Vot. u. Str. 207,0—.— Bremer Bultan 145,5 148,2 Gaggenau.⸗A. 85.15 86,75 Aachener Kleinb,—.——— Bremer Wolle 185,5188.0 OGebgard Textil 128,0 129,0 Südd. Eiſenbahn 171,9100,0 Buderus Eiſenw. 120,5125,7 LGelſenk. Bergw. 183.517½2 — Balti 33—— TGelſenk, Gußſt. 20,5021,80 1 Deulſch⸗Auſtral.—62.— cbem. Hepden. 138.5138,0Genſchow& Co. 90.2582. IThapagg 163.0 1635 Chem. Gelſent. 146.0 1810 German. Portl⸗. 213,8215,5 19.'Süͤdamerita 206,0 208,2 Chem. Alvert 17½145,0 Gerresheim. Glas 185,0188.,0 LHanſa Deſchin 228,0 220,7 Concord. Spinner 141,0142,0 Tcheſel.elkt. Unter. 231,7288,0 ITNordd. Llond. 148.5 150,5 TDaimler Benz 119,0123,10Gebr. Goebhardt 121,0126,0 Verein. Elbeſchiſf 85.3387.— T Deſſauer Gas 202.8 208,3 1Goldſchnidt 40. 150,0154,7 4 Diſch⸗Atlant. Tel. 120,0128,0 Gverz C. P. 38,25 88,50 Induſtrie⸗Akkien. 1 Uiſch.⸗Luxemb. 183,5 187,2 Gothger Waggon 287+7877— Accumulatoxen 169,2170 Adler& Oppenh. 142,0 12 D. Eiſenb. Signl.— 8 5 Fritzner Maichin 139.0129,0 197.9 Adlerwerke. 128,0132,0 Deutſch. Gußſtahl 150,0150, 0Hebr. Großmann 69, 5 5TDeutſche Erdöl 192.5 Grkrftw. Mym.8% 8 0—.— Kahla Porzellan TKaliw. Aſchersl. Karlsr. Maſchin. C. M. Kemp Klöcknerwerke C. H. Knorr Kollm.& Jourdan Gebr. Körting. Koſtheimer Cell. Kronprinz Metall Kyffhäuſer⸗Hütte ITLahmeyer& Co Laurahütte— Linde's Eismaſch. Lindenberg [Carl Lindſtröm Lingel Schuhfabr. Linte& Hoffm. ILud. Loewe&Co otenn Vothr. Portl.⸗Cem 50 Magirus.⸗G. IMannesmann JMansfeld. Atkt. Markt⸗ u. Kühlh Mech. Webl Lind Meg Söhne Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deutz Motoren Mannhy. Mülheim Berg Krauß& Cie, Lok. 86 129.0 78 2 129,0 215,0 „20 — — —— 19,0 115,0 0018⁵,0 52,25 180,5 95.— 103,0 118,0 84.50 140.0 60,85 15⁴,5 95,.25 190,5 285 215⁵.5 86,80ʃ8 89.75 310,5 41, 89.25 210,0 140,0 195,%0 303,7 92.— 161,0 143.0 84,25 71140,0 159,7 99.65 158,7 08,.— 217½ 2,— 92,25 318,5 225,0 155,%/ 196.2 307.5 30,25 183,1 145,0 67.—W. FSchuberts Salz. 289,0 Tectecre Co. 170,0 Schuhfabr FSienſenes Jael 230,0 Sinner.⸗G 8,28 Stettiner Bulkan. 9972 Stoehr Kammgrn. 181.1 Stoewer Nähm. Stolberger Zink 285.0 Südd Immodil 98.25 Teleph Berliner.7,0 ThoerlDel abrik⸗- Tietz. Leonhard.130,1 Transradio 151,1 Unionwerke Maſch—, Varziner 13¹.,5 Ver. B. Frkf. B. Dtſch. Nickelw. 167,0 FTWGlanzſt Elbl. 592,0 V. Schuhf Brns Wö 76.25 TVer. Stahlwerke 145.9 Ver. Ultramarinf. 168,0 Bogel Telegraph 117.5 Voigt& Haeffner 150,0 Vogtlänb. Maſch. 110,0 Wanderer⸗Werke 270,0 Weſer Akt.⸗Geſ. 1Weſtereg. 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Nr. 92 Der weiße Tod Aus meinem Wander⸗Tagebuch Von Ferdinand Bruger⸗Geiſenhauſen M. Wir kamen voll ſtolzen Selbſtgefühls aus den deutſchen kittelgebirgen und hatten manche 59 Fahrt ſchon binter uns,— aber das Hochgebirge hat dennoch ſeine ganz eſondere Eigenart, viel mehr Gefahren, doch auch lußeren Lohn! Wehe aber dem Unerfahrenen, der blind ver⸗ raut auf eigene Kraft; er wird nur ſelten dem Geſchick ent⸗ rinnen. Das ſollten auch wir noch auszukoſten haben. Wir hatten uns zum Ziel die Gletſcherwelt Tirols et und waren in das ſchöne Oetztal gefahren. Ein Gefühl unerſter Ergriffenheit erfaßt jeden, der zum erſtenmal die mächtigen Rieſen unſerer Alpen ſchaut, die tiefen Täler öwiſchen ungeheuerem Gefels und droben, ſchier verwachſen mit dem lichtverklärten Himmelsblau, erſtarrte Eiskoloſſe im unendlichen Schnee. An den Hängen aber klammert ſich empor das dunkle Grün zerzauſter Wälder, Fichten, Forchen Abe niedergepeitſchte, bodenkriechende Latſchen,— der letzte bſchluß, ehe die kahlgefegten Höhen drohen on Vent, dem einſamen Bergdorf, ſollte unſer Aufſtieg eginnen. Es war ein föhnklarer Tag mit gutem Pulver⸗ nee. Dennoch war der Aufſtieg äußerſt beſchwerlich und ermüdend. Ueber vereiſte Steilhänge ging es empor. mußten unſere Skier tragen. Manch bitterer Schweißtropfen 15 vergoſſen, und man bekam ſchon einen Vorgeſchmack vom nterſchlede zwiſchen Hoch⸗ und Mittelgebirgen. Aber endlich, 15 Mittag, erreichten wir unſer Ziel: die Breslauer 1 Wir raſteten gründlich und ſchauten hinunter in die ſtrah⸗ dnd verklärte Welt. Dann machten wir uns auf, um den eg für den morgigen Tag zu unterſuchen. Der Schnee war gutt, und wir ſtiegen gemächlich über die Moräne und den erner gegen das Mitterkarjoch hinan. Nun kamen wir am Fuß des Steilhanges an, der zum eigentlichen Joche führt, ergewiſſerten uns der Lage und wandten uns der Hütte zu. 8 war eine herrliche Abfahrt über den ſanft geneigten Derner. Die volle, atemraubende Wonne des Augenblicks, des ahinſtürmens über die mächtigen Höhen, überkam uns wie ein Rauſch. In ſauſender Fahrt erreichten wir die Hütte. 8 Bald praſſelte drinnen ein warmes Feuer und vertrieb te winterliche Kälte. Draußen ſummte die eiſige Winternacht um unſer Haus, und langſam fielen uns die Augen zu. den — —— Wir Der nächſte Morgen brachte eine unangenehme Ueber⸗ Nebelfetzen peitſchte der Wind an den Graten, es war kalt und unfreundlich. Aber da wir nun einmal hier waren, wollten wir den Kampf nicht ſo leichten Kaufes aufgeben. Mein Freund, ein ſehniger, zäher Rieſe, fuhr unermüdlich voran und ſuchte den Weg,— aber der Sturm hatte alle Spuren von geſtern bereits verwiſcht. Nun begann es zu allem Unglück auch noch zu ſchneien. Die Heftigkeit des Gegenwindes nahm zu. Mühſelige, unfrohe Fahrt, bei der jeder Schritt erkämpft werden muß! So vergingen Stunden angeſtrengteſter Arbeit, verbiſſenen Ringens. Im Keſſel des Mitterkarferners raſte der wilde Eiswind, meine Hände erſtarrten vor Kälte, das ganze Geſicht verklammte und ſchmerzte hefig vom wütenden Anprall der Eiskriſtalle. So langten wir endlich im hinterſten Winkel des Gletſcher⸗ beckens an, aber nicht an der geplanten Aufſtiegſtelle, wir hatten uns vergangen! Meinen Freund erfaßte eine ver⸗ zweifelte Wut, er wollte und mußte hinauf! Zunächſt ein wenig verſchnaufen und Umſchau halten, denn hier war es wenigſtens einigermaßen windſtill. Doch bald ſchüttelte uns nach all der Anſtrengung die Eiſeskälte dermaßen, daß wir doch weiter mußten. Wie ſollte das werden? Neben der Kälte verſpürte ich bereits eine empfindliche Müdigkeit in allen Gliedern und wäre lieber umgekehrt.. Es begann jetzt die entſetzliche und erſchöpfende Arbeit des Aufſtiegs! Einen Stufenweg mußten wir uns ſchlagen über den ſtahlharten Firn zum Mitterkarjoch— es ſchien nackter Wahnſinn. Aber wer mag erliegen und nachgeben in einem Kampf, den er ſo ſiegesfroh begann? Ein großes Hindernis waren uns die Skier, die wir wegen des immer heftiger werdenden Schneetreibens hatten mitnehmen müſſen. Es begann ein mühſeliges Klettern und Rutſchen, ein Anſpannen aller Kräfte, die dennoch bald er⸗ lahmen mußten. So verrann Stunde um Stunde, und ich bemerkte mit Schrecken, wie meine Kräfte mich immer mehr verließen. Die ſchneidende Kälte machte die Hände bald völlig ſteif, ſo daß ſie kaum den ſchweren Pickel umklammern konnten,— mein Herz ſchlug wie ein Hammer, der Atem keuchte,— und immer dichter fiel der Schnee. Da glitt ich aus in kraftloſer Er⸗ ſchöpfung, und nur das ſtramme Seil. an dem ich feſtgebunden. lielt mich noch. Mein Freund ſchrie irgend etwas— der Sturm verſchlang es. Da riß er mich mit Rieſenkraft am Seil empor, und weiter ging's mühſam und langſam. raſchung: das Wetter war umgeſchlagen— es ſtürmte. Trilbe 5 ächzte leiſe vor mich hin vor Mattigkeit und Kälte, Geſicht und ände waren mir wie tot und bluteten Endlich das Joch! Aber nun warf ſich der entfeſſelte Sturm mit Rieſenkraft auf uns, wir konnten uns nicht mehr aufrecht halten,—— das war das Ende. Endlich fanden wir hinter einer aufgetürmten Wehe etwas Schutz, es war die höchſte Zeit, ich war vollkommen fertig. Was tun? Die ver⸗ ſchneiten Eisſtufen hinab? Unmöglich! Hier bleiben in der Eiſeskälte, ging auch nicht an. Da bettete mein Freund mich ganz verzweifelt hinter unſerer Schutzwand ein, ſtieß meine Skier in den hohen Schnee und band vorſichtig meinen Stock dazwiſchen, ſo daß die ſcharfe Eiſenſpitze dicht vor meiner Stirn hing. Die Gefahr des Einſchlafens war bei meiner völligen Erſchöpfung überaus groß, und das hätte bei der grimmen Kälte ſicherlich den Tod bedeutet. Das ſollte der aufgehängte Stock verhindern, der jedesmal, wenn ich den Kopf nur ſinken ließ, mich ganz empfindlich traf. Nun ging mein Freund, ich ſah ihm ſtumpf und kraftlos nach. Ich fieberte vor Müdigkeit, ich war ſo matt— Schnee fiel gleich⸗ mäßig⸗ſchwer, Sturm heulte über mir die Sterbemelodle. Ach, ſchlafen können, ſüße Ruh empfinden!— Die Augen fielen zu, die Welt verſank. Viſionen kamen.. ich war ein Kind und ſaß bei meinen Eltern im warmen Zimmer, die Lampe brannte hell— mein Kopf ſank vor, da weckte jäh ein Schlag mich wie⸗ der auf, es war die Eiſenſpitze meines Stockes... Nacht war's geworden, Kälte fraß an mir,— und wieder ſchlief ich ein, ich träumte, im Fluge zog mein Leben raſend ſchnell vorbei—— dann— wußte ich nichts mehr von mir———— Als ich erwachte aus dem langen Traum, lag ich gebettet und gewärmt in einem hübſchen Zimmer, mein langer Freund ſaß ſtill und ernſt an meinem Bett. Als er mich wach ſah, drückte er mir lang und innig die Hand.„Am Tode gerade noch vorbei,“ ſagte er,„dem weißen Tod der Berge!“ — OEin franzöſiſches Nichard⸗Wagner⸗Stück. Richarbd Wagner ſoll nun ſelbſt auf der Bühne erſcheinen, die er ſo lange durch ſeine Werke beherrſcht. Wie in der„Comödta“ mitgeteilt wird, hat die Pariſer Theatergeſellſchaft„Pan⸗ Flöte“ einſtimmig ein vieraktiges Stück in Verſen zur Auf⸗ führung angenommen, das„Richard Wagner“ betitelt iſt. Der Schöpfer dieſes Werkes iſt der Geigenſpieler Edmond Baſtide, der auch eine Muſik bazu(1) geſchaffen hat. Das Stück ſoll in dieſer Saiſon bei einer Wohltätigkeitsvorſtellung das Licht der Rampen erblicken. Praucht der Mann alles von der Irau zu wiſen? w Soll es wirklich wahr ſein, daß die Männer im allgemeinen ſte ig neugierig ſind? Frauen wiſſen ſehr wohl, daß Männer, wenn le etwas über Geheimniſſe aus der Frauenwelt erlauſchen können, mit Wonne die Ohren ſpiten. 1 Es gibt Geheimniſſe, die jede gute Frau ihrem Manne anver⸗ rauen muß, um die Harmonie der Ehe zu fördern! Aber es gibt decd gewiſſe Geheimniſſe, Kleinigkeiten, die kluge Frauen für ſich ehalten ſollten, denn ſie könnten die Harmonie der Ehe doch einmal Leinträchtigen. * Sehen Sie: ſeber Mann hat es gern, wenn ſeine Frau recht orteilhaft ausſieht und wenn ſie recht lange ſung bleibt. Aber kein Mann hört es gern. wenn ſeine Frau ihm ſagt, daß ſie für bieſen Zweck dieſes oder ſenes künſtliche Mittel anwendet. Man ſoll den Mann beſſer in dem Glauben laſſen, daß alles Natur ſej. Umſo⸗ mehr wird er ſeine Frau bewundern und bevorzugen. Hierin wird von den Frauen gern geſündigt. Um ihre Pflicht, hübſch und begehrenswert auszuſehen, durchzuführen, nehmen ſie 5 die der Mann bemerkt und ſchließlich mit Verſtimmung innimmt. Kluge Frauen ſollten daber ein viel gelobtes Mittel nehmen, deſſen Anwendung niemand merkt und das eine beglückende Wir⸗ kung ausübt, weil es auf biologiſchem Wege ein gefundes und friſches Ausſehen verleiht, nämlich: Marylan⸗Creme. Beibehalten wohliger Geſichtsſchönheit.— Zunehmende Jugendlich⸗ keit und Schwinden ſchon vorhandener Falten wird erzielt, weil die in Marlan enthaltenen Stofſe nach wiſſenſchaftlichen Grundſätzen ſind, wodurch eine natürliche Belebung der Haut erfolgt. Ihr Mann wird Ihnen dankbar ſein, wenn Sie durch Marylan⸗ Creme ein roſigweiches Ausſehen bekommen und ſtets behalten. Es beglückt Sie ſelbſt und Ihren Mann und ſichert Ihnen ſeine Liebe. Wir wollen kein Geld. Wir ſenden Ihnen koſtenlos und porto⸗ frei eine Probe Marylan. Und ein Büchlein über kluge Schönheits⸗ pflege fügen wir auch bei, ebenfalls koſtenlos und portofrei. 1662 Damit wir Ihnen beides ſenden können, iſt nur nötig, daß Sie uns Ihre Adreſſe ſchreiben. 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Lang..H f, U7 Dieſes einzigartige Mittel überraſcht durch Hervorbringen und 7 Danksagung. Für die Beweise wohltuender Teilnahme bei dem Hinscheiden unseres lieben Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels, sprechen wir unseren herz-⸗ liehsten Dank aus. 1880 In Namen der Hinterbliebenen: Dr. Kurt Sepmeier. MANNHEIM, im Februar 1927. Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Die am 2. Februar 1927 bezgl. der Rind⸗ viehbeſtände der Gemeinde in Wallſtadt an⸗ geordneten Sperrmaßnahmen werden hiermit aufgehoben. 7 Mannheim, den 29. Februar 1927. Badiſches Bezlrisamt— Aot. IV. Neueinteilung von Grund⸗ ſtücken im Gewann„Im bloßen Heu“ in Friedrichsfeld. Die vom Gemeinderat Friedrichsfelb hean⸗ tragte Neueinteilung der auf Gemarkung Friedrichsfeld gelegenen Grundſtücke Lgb.⸗Nr. 486, 487, 438 488/1, 489, 440 441, 442, 443, 444, 445, 446, 447 448, 449, 449/1, 450, 451a, 458, 454, 455 und 456 zur Gewinnung zweckmäßi⸗ ger Bauplätze im Gewann„Im bloßen Heu“ 515 qm, i, d. 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