Monkag, 28. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus N durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne 1. 5 eteptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ 0 vorbehalten. Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-6, 8 aſſermannhaus).Geſchäfts⸗Nehenſtellen: Waldhofſtr.6, Abwekin erſtr 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ 1 reſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. l. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Abend⸗Ausgabe ue MannheimerSeitun 9 4. III 0 I IU 1 In 41 0 1 bra 9 I el or walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. u keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben Wannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Preis 10 Pfeunig 1927— Nr. o8 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile 5 Allgem. Anzeigen 0,0.⸗M. Nenemen —4R.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höherberechnet. Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gahen wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Necht Die engliſch⸗ruſſijche Spannung Weitere Verſchärfung der Beziehungen Aus London wird halbamtlich mitgeteilt, daß die duſſiſche Antwortnote an England, die den erwarteten inhalt gebracht habe, von der Regierung zum Gegenſtand einer Erklärung im Unterhaus gemacht werden wird. Als olge der ruſſiſchen Antwortnote hat ſchon jetzt ein ſtarker ruck von Seiten der Rußlandgegner eingeſetzt in der Rich⸗ tung einer Annullierung des engliſch⸗ruſſiſchen Handelsabkom⸗ mens und des Abbruchs der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen. In politiſchen Kreiſen glaubt man, daß bei uner Aufhebung des Handelsabkommens die diplomatiſchen eziehungen doch weiter beſtehen bleiben werden. Lord Birkenhead hielt am Sonntag wiederum eine charfe antiruſſiſche Rede, in der er u. a. erklärte, daß es in ußland keine Geſetze und kein Recht gebe. Der Name Ruß⸗ nd ſei heute in der ganzen Welt zum Schimpfwort geworden. Aus dem Inhalt der ruſſiſchen Note ſh Die ruſſiſche Antwortnote wurde am Sonntag dem briti⸗ 7 Geſchäftsträger in Moskau überreicht. Ueber den Inhalt 55 durch Litwinow unterzeichneten Note wird bekannt: Die ſi gliſchen Beſchuldigungen werden zurückgewieſen. Es ſei eine ſe Idee Englands, daß ſämtliche Schwierigkeiten des briti⸗ aben Reiches von Sowjetagenten verurſacht ſeien. Wenn die agliſche Note Aeußerungen ruſſiſcher Politiker anführe, müſſe ußland eine Reihe ſcharfer antiruſſiſcher Ausfälle britiſcher miſter erwähnen. Dann wird der Ton der engliſchen Note erügt und erklärt, daß die engliſche Note von den ele⸗ heng tar ſten Anſtandsregeln abweiche und in dro⸗ E em Tone gehalten ſei. Rußland werde niemals die Rolle eahlands im ruſſiſchen Bürgerkrieg vergeſſen, und die Sowjet⸗ eineerung verweiſe jetzt auf die Enthüllungen über Verſuche liſ er Berſtändigung zwiſchen einzelnen Mitgliedern der eng⸗ Nehen Regierung und ehemaligen zariſtiſchen Diplomaten und ertretern der Gegenrevolution, die auf eine erneute Inter⸗ ien hinarbeiteten. Die ruſſiſche öffentliche Meinung ſei lungungen, zu der antiruſſiſchen Kampagne Englands Stel⸗ 7 zu nehmen. Die engliſche Drohung mit dem Abbruch der der uungen ſei nicht geeignet, Rußland einzuſchüchtern. Wenn für Abbruch Rußland einen Vorteil bringe, müſſe England da⸗ küästie Verantwortung übernehmen. Die ruſſiſche Note be⸗ 0 igt zum Schluß den Wunſch Kraſſins, ſämtliche Differen⸗ k0 zwiſchen beiden Ländern zu beſeitigen zur Herſtellung voll⸗ mmen normaler Beziehungen zwiſchen ihnen. Rußland derde jedes Entgegenkommen der britiſchen Regierung auf Ruſſiſche Stimmen zum Konflikt Die„Prawda“ erklärt zur ruſſiſchen Antwortnote, die Kritik in der ausländiſchen Preſſe hätte bereits den„Durch⸗ fall der engliſchen Note“ feſtgeſtellt. Die Antwort der ruſſi⸗ ſchen Regierung erſchlage die Beweisführung Englands. Auf die chineſiſche Frage eingehend, erklärt die„Prawda“, die Sowjetregierung habe keine Möglichkeit, der Kantonregierung über deren Berater Befehle zu erteilen, umſoweniger, als Tſchangtſolin eine ganze Reihe ruſſiſcher Weißgardiſten um ſich habe. England habe ganz offiziell ſeine Regimenter und ſeine Flotte nach China geſandt, obwohl nicht von„Ein⸗ miſchung“ geſprochen werde. Chamberlain hätte mit ſeinen Beſchuldigungen gegen Moskau nur dann recht, wenn China ein Teil des engliſchen Imperiums wäre, was einſtweilen noch ein Traum der Diehards bleiben müſſe. Die„Isweſtija“ wirft die Frage auf, was die britiſche Regierung mit ihrer Note eigentlich bezweckt habe und meine. Offenbar wünſche man in London eine Verſchlechterung der Beziehungen mit Rußland und ſpekuliere auf die Angſt der Sowjetunion vor einem Abbruch der diplomatiſchen Bezieh⸗ ungen. Aber damit könne man Rußland nicht ſchrecken. Die Londoner Preſſe zur Antwormote Die aus London vorliegenden Preſſeſtimmen über die ruſſiſche Antwortnote betonen mit auffallender Uebereinſtim⸗ mung die Zweckloſigkeit einer Fortſetzung des Streits. Ein⸗ ſtimmig iſt auch das Urteil, die Antwort ſei ausreichend. „Daily Mail“ nennt in einem Leitartikel die ruſſiſche Note unverſchämt, lügenhaft und geſchwätzig.„Morning Poſt“ bezeichnet die Antwort als eine Herausforderung, fügt aber hinzu, England möge trotz der Erkenntnis, daß die Sowjet⸗ regierung unabänderlich feindſelig iſt, die Beziehungen weiter zu ihr dulden. Aehnlich äußern ſich„Daily Telegraph“ und„Daily Expreß“, die vor heftigen und überſtürzten Methoden warnen.„Daily News“ warnt gleichfalls vor dem Abbruch der Beziehungen, denn ein ſolcher Schritt würde die englandfeindliche Propaganda nicht zerſtören, ſondern ver⸗ hundertfachen.„Daily Chronicle“ iſt mißtrauend gegen⸗ über den friedlichen Verſicherungen der Note. Die„Weſt⸗ minſter Gazette“ beklagt die Kurzſichtigkeit der konſer⸗ vativen Politik. Sie ziehen nicht die Möglichkeit eines Ein⸗ tritts Rußlands in den Völkerbund in Betracht und ſcheinen nicht einmal die Rückwirkung des Streites auf die Stellung Deutſchlands zu beachten. Tatſächlich ſei Deutſchland die ſtärkſte Schranke gegen die Ausbreitung des Bolſchewismus nach Weſten. Dieſe Tatſache habe vielleicht die Sowjetpropaganda nach dem Oſten abgelenkt, wo die bri⸗ ege zum Frieden aufrichtig begrüßen. tiſchen Intereſſen den geeignetſten Boden abgaben. Der Kampf um die Arbeitszeit wird er Wortlaut der Vorlage des neuen Arbeitszeitgeſetzes eſſa in der Berliner Preſſe ausführlich beſprochen. Inter⸗ pn iſt dabei, daß der Entwurf weder von der Rechten noch ſich—8 Linken beſonders begrüßt wird. Sehr ſcharf wendet er„Vorwärts“ gegen das Geſetz. Er ſchreibt: vorüber Entwurf geht an den Wünſchen der Arbeiter achtlos arife und an dem Grundſatz, daß die Arbeitszeit durch wird verträge bis zu 10 Stunden verlängert werden kann, die n nichts geändert. Das bedeutet, daß weiter wie bisher werdermale Arbeitszeit bis zu täglich 10 Stunden verlängert Mißhr. kann. Nichts ändert ſich an der Tatſache, daß weiterer werd rauch mit dem Begriff„Arbeitsbereitſchaft“ getrieben vonſich kann. Nichts ändert ſich daran, daß der Arbeitgeber je ch aus ohne entſcheidende Einrede an 30 Tagen im Jahre Ueberſtunden diktieren kann. Es bleibt das Unrecht, alle A den Betrieben des Reiches, der Länder und Gemeinden ſtehen usnahmebefugniſſe den vorgeſetzten Dienſtbehörden zu⸗ den kö ſodaß dieſe ſelbſtherrlich über die Arbeitszeit entſchet⸗ des Genen. Die ferner völlig unzulänglichen Verbeſſerungen rungseſetzentwurfes, die außerdem durch andere Verſchlechte⸗ gan en zu einem großen Teile ausgeglichen werden, ſind der der 1 nhalt einer Geſetzesvorlage, mit der man angeblich Reich eberſtundenwirtſchaft an den Leib gehen will. Die vo zsregierung muß ſich darüber klar ſein, daß ſie bei dem 10 ihr eingeſchlagenen Weg das Arbeitszeitproblem niemals en kann. 8 n den Stimmen der Rechten ſei eine Aeußerung des kannti iner Lokalanzeigers“ wiedergegeben, der be⸗ naheſt ch durch den Hugenbergkonzern der Schwerinduſtrie den zeht. Das Blatt ſchreibt:„Unſerer Wirtſchaft droht mit ibr 5i eſtimmungen des neuen Geſetzes eine Zwangsjacke. die Weiſe notwendige Bewegungsfreiheit in ganz unzuläſſiger verhärttehmen würde. Man denke z. B. nur an die Arbeits⸗ unmi tniſſe im Eiſenbahndienſt, wo es den Lokomotivführern aſchiuch gemacht würde, nach ſechsſtündiger Bahnfahrt ihre au bri ne für die ſpätere Weiter⸗ oder Rückfahrt in Ordnung bienſtesen, wie es das Intereſſe eines regelrechten Fahr⸗ es unmeigerlich erfordert. Daß auch bei großen Zei⸗ Fei ruckereien die gewohnte Fertigſtellung der Sonn⸗ dertagsblätter bei Unterſagen jeglicher freiwilliger ir arbeit nicht länger aufrecht erhalten zu ſein würde, haben ken, desits mehrfach hervorgehoben und können uns nicht den⸗ aß das gewichtige Intereſſe des öffentlichen Wohls kurzerhand durch ein Geſetz ſoll totgeſchlagen werden dürfen, trotzdem die kürzlich vorgenommenen amtlichen Erhebungen des Reichsarbeitsminiſteriums unzweideutig ergeben haben, daß wirkliche Mißſtände auf dem Gebiet der Mehrarbeit über⸗ haupt nicht feſtzuſtellen Sovtel über die Aufnahme des Entwurfs in der Preſſe. Hinzugefügt werden muß, daß es ſich bisher nur um eine „Vorlage“ handelt und noch keineswegs um ein Geſetz. Auch wenn der Reichsrat jetzt den Entwurf unverändert annehmen ſollte, ſo hätte immer noch der Reichstag das letzte entſcheidende Wort zu ſprechen. Im Reichstag iſt aber noch alles im Fluß. Bekanntlich iſt ſelbſt innerhalb der Regierungsparteien trotz wochenlanger Verhandlungen keine vollſtändige Einigung über den Entwurf zuſtandegekommen, vielmehr ſind die inter⸗ fraktionellen Verhandlungen letzten Freitag abgebrochen und auf den 9. März vertagt worden. Die Vorlage kann alſo im Reichstag noch immer ſtarke Veränderungen erfahren. Dr. Streſemann im Arlaub ſe Berlin, 27. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Ein Mitarbeiter der„Voſſiſchen Zeitung“ hat Dr. Streſemann in San Remo aufgeſucht und konſtatiert die erfreuliche Wirkung der bisherigen zweiwöchentlichen politiſchen Entziehungskur. Man reſpektiere das Ruhebedürfnis des Miniſters, grüße ſehr höflich auf der Promenade, ſchicke ihm auch Blumen ins Hotel, mache ihn aber nicht zum Objekt taktloſer Schauluſt. Dr. Streſemann, der bis zum Beginn der Ratstagung in San Remo bleiben würde, hätte als Lektüre ſich eine kleine Bibliothek über Blücher und Gneiſenau mitgenommen, Quellenmaterial für eine Studie, zu der ihn das Gneiſenau⸗ Drama von Goetz angeregt habe. * Der preußiſche Landtag auf den 15. März vertagt. Im preußiſchen Landtag wurde am Samstag u. a. ein Entwurf, der zum Bau von Kleinbahnen 2 Millionen Mk. zur Ver⸗ fügung ſtellt, dem Ausſchuß überwieſen. Der Landtag ver⸗ tagte ſich daraufhin auf Dienstag, den 15. März. * Die deutſchen Kriegergräber im Ausland. Im Reichs⸗ tag iſt ein Antrag aller Parteien mit Ausnahme der Kommu⸗ niſten eingegangen, der die Reichsregierung erſucht, die erfor⸗ derlichen Mittel bereitzuſtellen, um über den Friedensvertrag hinaus die deutſchen Kriegergräber im Auslande in einen würdigen, dem deutſchen Volksempfinden entſprechenden Zu⸗ ſtand zu bringen und darin zu erhalten. Die Koalition in Preußen Aus Berlin wird uns geſchrieben: Im Lande Preußen hat es in den letzten Tagen innerhalb der regierenden Koalition ein paar Mal etwas wie ein fer⸗ nes Wetterleuchten gegeben. Demokraten und Sozial⸗ demokraten ſind gegen den Wohlfahrts⸗ und Wohnungs⸗ miniſter Hirtſiefer aufgeſtanden. Dafür hat das Zentrum ſich revanchiert und für kulturpolitiſche Anträge der Rechten ſeine Unterſchrift hergegeben. Leute, die allemal das Gras wachſen hören, glauben, darin die erſten Anzeichen für ein langſames Auflockern der in Preußen regierenden Weimarer Koalition zu ſehen. Aber das iſt doch wohl ein Trugſchluß: einſtweilen ſteht beſagte Koalition noch durchaus feſt auf ihren drei Füßen und es ſpricht mancherlei dafür, daß ſobald daran auch ſich nichts ändern wird. 8 Manche halten— rein theoretiſch— es für ein herbes Un⸗ gemach, wenn im Reich und im führenden Einzelſtaat(das iſt Preußen ſchließlich noch immer) nach diametral verſchiedenen Heften Politik gemacht wird. Das ſei— nur unter erſchweren⸗ den Umſtänden— eine Fortſetzung oder Wiederaufnahme der ſozuſagen ſtatutariſch feſtgelegten Praxis des alten Regimes, wo das Reich mit ſeinem allgemeinen und Preußen mit dem Drei⸗ klaſſenwahlrecht auf entgegengeſetzten Pfaden wandelten und die Syntheſe in der Perſonalunion zwiſchen Kanzler und preußiſchem Miniſterpräſidenten geſucht werden mußte, die dann, wie Friedrich Meinecke das einmal ausgedrückt hat, ab⸗ wechſelnd mit dem preußiſchen und mit dem Reichspferd pflüg⸗ ten. Andere wieder meinen: gerade in ſolcher Verſchiedenheit der im Reich und in Preußen regierenden Mehrheiten(die bisweilen freilich auch Minderheiten ſein können) die Löſung des Problems gefunden zu haben. In Preußen die Sozialdemo⸗ kratie mit von der Partie, die Hand wuchtig aufs Steuerruder drückend, im Reich nicht— oder auch umgekehrt: das eben ſei die rechte Syntheſe, die allein in dieſen Zeitläuften mögliche und erreichbare und zugleich die, ſo am wenigſten das Gefühl unterdrückt und von der Mitbeſtimmung ausgeſchloſſen zu ſein, in den ſozialiſtiſchen Maſſen aufkommen ließe. Für beide Theorien ſind, außer den angedeuteten, allerlei beachtliche Gründe anzuführen und beide höxren ſich gleichermaßen beſtechend an. Aber auf den Kampfplätzen der Politik, der inneren nicht anders als der auswärtigen, geht es um die Macht und man ſtößt immer wieder auf die Beob⸗ achtung, daß dieſer Machtſtreit von theoretiſchen Kalkülen nur wenig oder gar nicht beeinflußt wird. Eine Aenderung der Mehrheits⸗ und Regierungsverhältniſſe in Preußen kann nur ausgehen vom Zentrum. Das aber hat, wie die Dinge zur Zeit liegen, an ihr kein Intereſſe. Die Perſonal⸗ politik, die von dem teils ſozialdemokratiſch,⸗teils zioniſtiſch orientierten Innenminiſterium im Bereich der innerpreußi⸗ ſchen Verwaltung betrieben wird, iſt ja nicht immer ſehr er⸗ freulich. Sie wird vermutlich bisweilen auch dem Zentrum auf die Nerven fallen. Dafür hält man ſich dann eben im Umkreis der anderen Reſſorts ſchadlos und ſorgt, daß nach Kräften der Zentrumsnachwuchs in die offenen Stellen rückt. Im übrigen kann gegen den ausdrücklichen Wunſch und auch ſchon gegen die Neigungen des Zentrums natürlich kein Apfel zu Boden gleiten. Auch nicht in den herkömmlich ihm beſon⸗ ders am Herzen liegenden Fragenkomplexen, die das Kultus⸗ miniſterium zu betreuen hat. Dennoch fehlt es in der Zen⸗ trumsfraktion des preußiſchen Landtags ſelbſtverſtändlich nicht an Männern, die, man braucht nur an den oftgenannten Herrn v. Papen zu erinnern, nach ihrem ganzen geiſtigen und geſellſchaftlichen Habitus eine Allianz mit der Rechten vorzögen. Aber das Gewicht, das ſie in die Wagſchale zu werfen haben, iſt nicht ſo groß, daß andere Rückſichten und Ueberlegungen damit aufgehoben werden könnten. Es hat doch allerhand Diplomatie gekoſtet, ſanfte Ueberredung und kräftige Beſchwörungsformeln, bis man im Reich die katholi⸗ ſchen Gewerkſchaften zum Einſchwenken in die Rechtsfront bewog. Eine neue und weitere Belaſtung, diesmal auf preußiſchem Terrain, wird das Zentrum ſeinen Arbeiter⸗ ſcharen kaum zumuten mögen, vielleicht nicht einmal zumuten dürfen: die Gewerkſchaften aller Schattierungen ſind in den letzten Jahren vielfach zu einer homogenen Maſſe geworden. Wer alſo ſollte die Brandfackel ſchleudern in das preußiſche Stilleben? Die Sozialdemokratie am allerwenigſten hat Ur⸗ ſache dazu. Iſt ihr Herr Heilmann auch nicht, wie man im Kriege ſang, der ſchönſte Mann im Staate, ſo iſt er doch, trotz ſeiner ein wenig barmatiſch geſprenkelten Weſte, der mäch⸗ tigſte in ihm. Aber ganz abgeſehen davon: die Sozialdemo⸗ kratie verfügt über das immer noch ſehr exakt und präzis funktionierende Inſtrument der inneren Verwaltung und ſie verfügt daneben über die Cadres der Schutzpolizei. Auf dieſe beiden mächtigen Poſitionen geſtützt, kann ſie's ſchon eins Weile aushalten. Kann in aller Seelenruhe auch den ſoge⸗ nannten Beſitzbürgerblock zu überdauern hoffen. Was iſt ſchließlich ſchon die Reichsregierung? Eine Geſellſchaft von Herren, die Geſetze anregen und beſchließen, die ſie aber nicht ausführen laſſen können. Die Dame ohne Unterleib, wie ſie, nach den eigenen Erlebniſſen als Reichsinnenminiſter, einmal Herr Erich Koch ebenſo witzig wie treffend genannt hat. In Preußen ſitzen die Muſikanten. Solange aber dieſes preußiſche Jazöband dem Zentrum gefällt, werden die Deutſchnatio⸗ nalen ihre Sehnſüchte, heimzukehren an die Stätten einſtiger Macht und Größe, wohl oder übel ſchon zurückdämmen müſſen. Unter Umſtänden: bis zum Nimmerleinstag. R. B. * Veniſelos tritt wieder an die Oeffentlichkeit.„Chicago Tribune“ berichtet aus Athen, daß Veniſelos, der ſich gänz⸗ lich aus dem politiſchen Leben zurückziehen wollte, dem ent⸗ gegen jetzt angekündigt habe, er werde für die kommenden Senatswahlen kandidieren. 6% 2. Seite. Nr. 98 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5 8 8 5 12 7 5 Montag, den 28. Februar 192 gentrum und Bayriſche Volkspartei Das Reichsorgan der Deutſchen Zentrumspartei, die „Germanta!, veröffentlicht zu dem Problem„Zentrum und Bayriſche Volkspartei“ eine offenbar parteioffiziöſe Notiz, die auch inſofern von beſonderem Intereſſe iſt, als in ihr die partetpolitiſchen Verhältuiſſe in der Rheinpfalz beſonders erörtert werden. Die Notiz hat folgenden Wortlaut: „Die Gegenſätze, die zur Trennuna der Bayriſchen Volks⸗ partei vom Zentrum geführt und lange Zeit fortbeſtanden ſind in der letzten Zeit immer geringer geworden. Bei em gegenwärtigen Verhältuts zwiſchen beiden Parteien kann man heute kaum noch von Gegenſätzen ſprechen. In kultur⸗ politiſchen Dingen hat ja nie die geringſte Differenz beſtan⸗ den. Zentrum und Bayriſche Volkspartei marſchierten da immer auf derſelben Linie. Auch in der Außenpolitik beſteht weitgehende Meinungsübereinſtimmung. Aber die Entwick⸗ lung des lebten Jahres hat auch gezeigt, daß in allen prak⸗ tiſchen Fragen der Innenpolitik zwiſchen den beiden Parteien keine weſentlichen Unterſchiede mehr beſtehen. Infolge dieſer Uebereinſtimmung in den Hauptzielen hat ſich zwiſchen den Reichstagsfraktionen der beiden Parteien ſchon lange eine erfreuliche Annäherung vollzogen. Es iſt deshalb eigentlich nur die Beſtätigung eines beſtehenden Zu⸗ ſtandes, wenn Verhandlungen auch über eine nähere organi⸗ ſatoriſche Verbindung zwiſchen der Bayriſchen Volkspartei und dem Zentrum ſtattfinden. Das Ziel iſt zunächſt die Schaffung einer Arbeitsgemeiuſchaft, die es den bei⸗ den Fraktionen geſtattet, bei politiſchen Entſcheidungen das Schwergewicht ihrer politiſchen Kraft gemeinſam zur Wirk⸗ ſamkeit zu bringen, Die Zentrumsfraktion des Reichstags hat ſich einſtimmig für dieſen Plan ausgeſprochen, ebenſo die Fraktion der Bayriſchen Volkspartet. Auch die Landes⸗ organiſation der Bayriſchen Volkspartei ſteht dieſen Beſtre⸗ bungen ſympathiſch gegenüber. Die Verhandlungen nehmen einen guten Verlauf und nähern ſich ihrem Ziel. Die einzigen Schwierigkeiten bieten heute eigent⸗ lich nur noch die Verhältniſſe in der Pfalz. Dort beſitzen beide Partkeien ziemlich gleich ſtarke Organiſationen mit eige⸗ nen Zeitungen. parteien hat ſich gerade hier am unangenehmſten ausgewirkt. Aber die Schwierigkeiten ſind nicht unüberwindlich. Vielmehr eröffnen bei dem guten Willen, der auf beiden Seiten beſteht, auch hier die Verhandlungen gute Ausſichten. Wenn jede Paxrtet auch ihre Selbſtändigkeit behält, ſtellt die Schaffung einer Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen den Reichstagsfraktionen doch einen verheißungsvollen Anfang zur vollen Einigung des deutſchen Katholizismus dar. Das iſt umſo mehr zu begrüßen, als in unſerem politi⸗ ſchen Leben der Liberalismus vorkriegsmäßiger Färbung ſich wieder zu regen beginnt und ſeinen Einfluß auf die Kultur⸗ politik im Reich und in den Ländern wiederzugewinnen ſucht. Der Voranſchlag der Reichspoſt Bei der Beratung des Voranſchlages der Reichspoſt im Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt führte Neichs⸗ vorigen Jahre ein gutes Stück vporwärtsgekommen. Beinahe auf allen Gebieten ſind Fortſchritte zu verzeichnen. Verabſchiedung der neuen Fernſprechordnung wurde eine Grundklage dafür geſchaffen, daß die deutſche Reichspoſt auf einem der wichtigſten Gebiete ihrer Einnahmenpolitik wieder feſteren Boden gewonnen hat. Durch Begrenzung der Rück⸗ lage war es möglich, noch nachträglich für 1925 einen Ueber⸗ ſchuß an das Reich abzuliefern. Die gegenwärtige Finanz⸗ lage der Deutſchen Reichspoſt kann als geſpannt, aber alsgeſund bezeichnet werden. Beim Voranſchlag der Ein⸗ nahmen für 1927 ſind die Betriebsausgaben bis zur unterſten Grenze der Verkretbarkeit geſenkt worden. Die Betriebsein⸗ nahmen decken die Betriebsausgaben einſchl. der vorgeſehenen Ablieferung an das Reich von 70 Millionen. Aus dem Be⸗ triebe werden nur rund 17 Millionen für Anlagezwecke ge⸗ ſchöpft. Der Reichspoſtminiſter hält es ebenſo wie ſein Vor⸗ gänger für ſeine Pflicht, dem Reiche ſoviel wie möglich an Keberſchuß zu geben. Theſaurierungspolitik will die Deutſche „Reichspoſt nicht treiben. Im Jahre 1926 wurden etwa 138 Millionen Betriebseinnahmen für Anlagezwecke vorgeſehen. Tatſächlich wird infolge des Einnahmeausfalls dafür erheblich weniger übrig bleiben. Da 1927 die Betriebseinnahmen nur zu einem ganz kleinen Teil als Anlageausgaben Verwendung finden, muß zur Schaffung der erforderlichen Anlagen eine Anleihe grötzeren Stils für das Jahr 1927 aufgenommen werden. Sie ſoll ſich auf 300 Millionen Mark belaufen. Das Befinden Loebes — Berlin, 28. Febr. des Reichstagspräfidenten Paul Loebe weiter befriedigend. Sein Geſundheitszuſtand macht gute Fortſchritte. Wenn keine außergewöhnlichen Komplikationen hinzutreten, wird mit einem guten Verlauf des Krankheitsprozeſſes gerechnet. Verliner Opernbrief Von Oscar Bie Die Berliner Staatsoper hat augenblicklich Mangel an lyriſchen Tenören für das italieniſche Fach. Paktiera, der ſich hier glänzend eingeführt hat durch ſeinen vornehmen Stil und ſeine große Geſangskunſt, befindet ſich bis Ende März auf Gaſtſpielreiſen. Groſavescu, der ihn erſetzen ſollte, wurde grade am Tage ſeiner Abreife von dem tragiſchen Geſchick be⸗ troffen. Der Barbier von Sevilla war als Novität angezeigt. Er iſt unterdeſſen nicht bei Kroll, ſondern im Schau⸗ pielhaus vom Stapel gelaufen, in neuer Einſtudierung und nſzenierung, aber es fehlte der rechte Almaviva. Man nahm einen jungen Tenor deutſcher Schule, Herrn Hauſz, der ſich ſchon in Nebenrollen als guter Sänger von gepflegtem Organ erwieſen hatte, aber dafür reichte er nun doch nicht ganz. Seine Kehle blieb zugeſchnürt, ſo lange er im erſten Akt ſeine weſentlichen Stücke 355 ſingen hatte, und auch ſpäter ſuchte er vergeblich auf das Niveau ſeiner Mitſpieler zu kommen. Er iſt zu jung herausgeſtellt worden. Da hat die Roſine, Gitta lpar, eine blutjunge Ungarin, ſchneller Karriere gemacht. Sie iſt ein aufgehender Stern unſerer Bühne. Perlende Kolo⸗ ratur bis in die höchſte Höhe, füßer, weicher Timbre und eine intelligente muſikaliſche Freude an der Geſtaltung. Ihr glaubte man das Italienertum. Bei Schlusnus, dem Figaro, muß man ein wenig die deutſche Farbe des Geſanges in Kauf nehmen, wird aber dann den höchſten Genuß an ſeiner ſorgfältigen Technik und an der herrlichen Reſonanz der Stimme haben. Es iſt erſtaunlich, wie ſich ein ſolcher Sänger in die Beweglichkeit der Buffokomödie hinein geſteigert hat. Es iſt ebenſo erſtaunlich, wie Helgers, eine der ſchönſten Baßſtimmen der deutſchen Bühne, den Humor des Baſilio zu einer jetzt unübertrefflichen Wirkung bringt. Dazu der ſehr amüſante Bartolo von Heinrich Schultz, dem man ſeine große Arie nicht geſtrichen hat. Viel⸗ leicht war das alles nicht ſo ganz italieniſch, wie man es heute wieder verlangen kann, dafür benahm ſich das Publikum um ſo italieniſcher und ſchüttete ganze Salven von Beifall in die Szenen hinein, ſp daß der alte preußiſche Gebrauch der realiſtiſchen Fortführung der Komödie durch unweigerliche Dankesverbeugungen der Sänger dauernd gebrochen wurde. Wiepiel hilft die Stimmung des kleinen Hauſes! Alles tritt ſo nah vor uns, jedes Wort wird verſtanden, aber die Kontrolle iſt auch ſchärfer. Selbſt der Dirigent Szell erleichterte ſeine ſonſtige gewichtige Art unter dem Einfluß dieſer Atmoſphäre. — Die memelländiſchen Wahlen Der Zwieſpalt zwiſchen den beiden Bruder⸗ Durch Wie wir erfahren, iſt das Befinden kö Die Fremoherrſchaft in Danzig In dem Danzig⸗polniſchen Streitfall über die Zahl der im Danziger Haſen zu beſchäftigenden polniſchen Arbeiter hat der Danziger Völkerbundskommiſſar van Hamel nunmehr eine Entſcheidung gefällt, nach der die bisherigen Beſtim⸗ mungen des Präſidenten des Danziger Hafenausſchuſſes, des ſchweizeriſchen Oberſten de Loes beſtätigt wird, daß nämlich der Hafenausſchuß zur Hälfte Arbeiter polniſcher Staats⸗ angehörigkeit und zur Hälfte Arbeiter mit Danziger Staats⸗ angehörigkeit beſchäftigen ſoll. 5 Von amtlicher polniſcher Seite wird dazu mitgeteilt, daß die polniſche Regierung ſich unter Berückſichtigung der in Danzig herrſchenden Erwerbsloſigkeit bexeit erklärt habe, daß der Hafenausſchuß in Ausführung dieſer Entſcheidung in erſter Linie Danziger Staatsbürger polniſcher Nationalität oder polniſcher Sprache berückſichtigen könne, jedoch unter dem Vor⸗ behalt, daß bei der Einſtellung Arbeiter bevorzugt werden, die in den polniſchen Berufsverbänden auf dem Gebiete der Freien Stadt Danzig organiſiert ſind. Wenn man berück⸗ ſichtigt, daß Danzig zu 97 Prozent ſeiner Bevöl⸗ kerung deutſch und nur zu drei Prozent polniſch iſt und ferner, daß infolge der ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe in Danzig zurzeit große Arbeitsloſigkeit herrſcht, ſo be⸗ deutet dieſe Entſcheidung eine himmelſchreiende Ungerechtigkeit gegen die deutſche Danziger Bevölkerung. Zwangsmaßnahme der litauiſchen Regierung Berlin, 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) ſind verſchoben. Ueber die Gründe, die zu der Verſchiebung bis zum 8. Aprkl geführt haben, hören wir von unterrichteter Seite: Schon ſeit läu⸗ erer Zeit bildet zwiſchen der litauiſchen Regierung und den emelländern ein Streitpunkt die Frage, wer wahlberechtigt ſet. Die litauiſche Regierung hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß jedem Großlitauer, der ſich gegenwärtig im Memelgebiet aufhält, die Teilnahme an der Wahl zuſtehe. Dieſe Auffaſſung wird begreiflicherweiſe von den Memel⸗ deutſchen auf das entſchiedenſte bekämpft. Man iſt im Memel⸗ land mit Recht der Meinung, daß ſolche Perſonen, die nicht wirklich im Memelgebtet anſäſſig ſind, auch nicht wahlberech⸗ tigt ſein dürfen, mithin nicht in die Wahlliſten aufzunehmen ſind. Die von der litauiſchen Regierung verfügte Verſchie⸗ bung des Wahltermins ſtellt ſich, unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet, als eine Zwangsmaßnahme dar, die Wahlberech⸗ tigung auch der Großlitauer durchzuſetzen. Freilaſſung Or. Noldins? Eine Wiener Korreſpondenz meldet aus Bozen: Vor einigen Tagen intervenierten die beiden ſüdtiroler deutſchen Abgg. Baron Sternbach und Tinzl bei dem Präfekten von Bozen, Dr. Ric ei, wegen Freilaſſung des zur Deporta⸗ tion verurteilten Rechtsanwalts Dr. Noldin, dem bekannt⸗ lich ſeine Frau in die Verbannung gefolgt iſt, und des Lehrers Riedl. Die Abgeordneten wurden von dem Präfekten Dr. * 9 poft fi 5Ricei un Muſſolini verwieſen und reiſten nach Rom ab. miniſter Dr. Schätzl u. a: aus: Die Reichspoſt iſt auch im Der Präfekt verſprach, die vorgebrachte Bitte zu unterſtützen. Die beiden Abgeordneten meldeten ſich in Rom zum Empfang bei Muſſolini an und erhielten die Auskunft, daß ihnen die genaue Stunde des Empfanges erſt bekannt gegeben werde. In ſüdtiroler Kreiſen rechnet man mit Beſtimmtheit damit, daß die beiden Deportierten Dr. Noldin und Riedl möglicher⸗ weiſe ſchon gegen Schluß der kommenden Woche wieder in ihrer ſüdtiroler Heimat eintreffen werden. Der Schanghaler Hafen nachts geſperrt „Wie aus Schäughat gemeldet wird, hat der Oberbefehls⸗ haber Schangt Schungt Schang den Hafen von Schanghat für die Nachtſtunden geſperrt, was einen energiſchen Proteſt des Konſularkorps von Schanghai veranlaßte. Schangt Schungt Schang begründet ſeine Maßnahme damit, daß er bei Sperrung des Hafens beſſer in der Lage ſei, Zwiſchenfälle wie die Be⸗ ſchießung durch bas chineſiſche Kriegsſchiff zu verhindern. Schangt Schungt Schang iſt in Schanghat eingetroffen.— Die Meldungen über ein geplantes Abkommen zwiſchen Schangt und dem Oberbefehlshaber der Südarmee haben ſich noch nicht beſtätigt. Man ſpricht weiter von einer Offenſive der Truppen Schangts gegen die Kantontruppen. * 150 000 Mann Nordtruppen gegen den Süden General Tſchang Tſchung Tſchang erklärte in einer Unter⸗ redung dem Sonderberichterſtatter der„Times“ in Nanking, er hoffe, den Kantoneſen 150 000 Mann entgegenſtellen zu nnen. * Beim deutſchen Botſchafter in Rom. Der deutſche Bot⸗ ſchafter in Rom, Freiherr von Neurath, gab zu Ehren des Königs von Schweden ein Eſſen. Schwierigkeiten haben wir nur immer, wenn die Ausſtattung einer italieniſchen Oper Pirchan übertragen wird. So ſehr er ſich für das ſtiliſierte Milieu modernſter Opern dignet, ſo wenig vermag er ſeinen Formſinn mit den realen Anfor⸗ derungen der italieniſchen Oper in Einklang zu bringen. Er geſtaltet den Platz der erſten Szene in einer unklaren Miſchung zwiſchen Stil und Realität: in der Mitte der Laden Figaros, hoch darüber ein ſteiler Aufbau der Stadt und dahinter dunkler Himmel. Das Zimmer Bartolos, mit Ausblick in den Hof, iſt wiederum realer, aber unruhiger. Vor allem fehlt die Iden⸗ tität, die ich mir immer gewünſcht hatte, zwiſchen der Faſſade und dem Aalken des Bartolohauſes, die doch ſo phantaſie⸗ voll zu geſtalten wäre.— Während das Publikum der Staatsoper ſich an der unver⸗ gänglichen Melodie von Roſſini entzückt, wird das Publikum der Städtiſchen Oper zu einer franzöſiſchen eee ge⸗ beten, die eine Ausgrabung bedeutet. Halevy, der Schöpfer der Jüdin, hat einmal, wie man ſagt, infolge einer Wette, eine dretaktige komiſche Oper geſchrieben„Der Blitzl!, in der nur vier Soloperſonen beſchäftigt ſind und ſogar zwei Tenöre und zwei Soprane. Für ſeine Librettiſten war die Aufgabe vielleicht als für ihn, den Komponiſten. Sie erfanden einen Seeoffizter, der von einem Blitz geblendet, in der Blindheit eine von zwei Schweſtern liebgewinnt, und als er wieder ſehend wird, der anderen zu Füßen ſtürzt. Aber die wahre Liebe irrt ſich nicht. Er findet nach allerlei Seelen⸗ gualen ſchließlich zu der erſten Geliebten zurück, die ihm das dunkle Gefüßhl beſſer bezeichnet hatte, als das trügeriſche Licht. Als vierte Perſon wird ein Buffoſtudent eingeführt, der ſich immer an den grade leeren Platz neben der nicht geliebten Schweſter zu ſtellen hat. Noch heute wäre das als Luſtſpiel⸗ idee nicht ohne Reiz, wenn das Auftreten und die Handlungs⸗ weiſe des blinden Offiziers nicht ebenſo peinlich als unwahr⸗ ſcheinlich wäre. Für den Muſiker ſteht die Sache einfacher. Er ſucht die Gelegenheit, die Stimmen einzeln oder im En⸗ ſemble abwechſelnd zu verwenden, er fügt in den erſten Akt zwei Terzette ein, ein luſtiges und ein tragiſches, er bringt das ganze Quartett erſt im zweiten Akt zuſammen und durch⸗ kreuzt es wieder mit zwei Duetten, einem zarten und einem derben und er bildet den Schluß durch eine endgültige Zuſam⸗ menführung ſeiner vier Stimmen. Es iſt heute noch maucher muſikaliſche Reiz in einigen Soloarien, beſonders dem Lied des Studenten während des Gewitters, mehr noch in dem kunſtvoll gefügten Enſembles, von denen das allerletzte Quar⸗ tett einen entzückenden friſchen Ton findet. Aber das ganze Genre iſt uns dadurch ſern geworden, daß wir heute gewohnt mittag incognito in Paris, wo er ſich mehrere Tage auf Letzte Meldungen Am Grabe Eberts 5 kr. Heidelberg, 28. Febr.(Eigener Bericht.) Aus Anl* des zweiten Todestages des Reichspräſidenten Frge rich Ebert ließ an ſeinem Grabe heute vormittag badiſche Staatsminiſterium durch den Landrat, Geheim 1· Regierungsrat Dr. Kiefer, einen Lorbeerkrand der badiſcher Schleife niederlegen. In gleicher Weiſe ehrte 15 Reichskanzler und die Reichsregierung den erſten Reichspee, denten durch Niederlegung eines Kranzes in den Reichsſare Hierzu war im Auftrage der Reichsregierung der Präſt des Landesfinanzamtes Stamer perſönlich hierhergekomme Bürgermeiſter Amberger und Stadtrat Atzler bra 5 im Namen der Stadt eine Kranzſpende, ſowie einen im Namen des preußiſchen Staatsminiſteriums. wurden Kränze vom Kartell republikaniſcher Studenten 155 dem Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlan niedergelegt. Abreiſe nach Paris 5 14 Y Berlin, 28. Febr.(Von unſerem Berliner Büro) 4 J Leiter der deutſchen Delegation für die Handelsy 2 1 eteridl tragsverhandlungen mit Frankreich, Miniſterie dir ktor Poſſe iſt am Sonntag mit den Mitglieder ſes Delegation nach Paris abgefahren. Die Verhandlungen ſ am 1. März aufgenommen werden. Ein däniſches Naketenlager explodiert — Kopenhagen, 27. Febr. Um 1 Uhr nachts explodierte 11 der hieſigen Kriegsmarinewerft das Raketenlager der Mar Die Detonationen waren in der ganzen Stadt zu hören. ſih über einer Stunde Arbeit der Feuerwehr, währen. 0 weitere Exploſionen ereigneten, war der Brand gelöſcht. des Lager wurde vollſtändig zerſtört. Ueber die Ausdehnung an⸗ Brandes iſt vorläufig noch nichts bekannt, die der dierende General auch der Preſſe jeden Zugang zur Br. ert. ſtelle und auch jede Auskunft über die Urſache verwea Im Publikum zirkulieren alle möglichen Gerüchte, ſo daß der Brand ein Sabotageakt ſei. Das ſchwediſche Nationalmuſeum betrogen 955 — Stockholm, 27. Fehr. Das Nationalmuſeum in s die holm kaufte im vorigen Jahr eine antike Marmorſtatuette, 5 in Rom gefunden ſein ſollte. Man war ihres griechiſchen eigt ſprungs aus der Epoche vor der Perſerzeit ſicher. Jetzt deon es ſich daß das Kunſtwerk nicht echt iſt. Die Fälſchung iten dem italteniſchen Bildhauer B. Picconti vor wenigen Ja dem hergeſtellt. Durch neue Patinierungsmethoden iſt efuhren, Künſtler gelungen, die beſten Kenner hinters Licht zu fü Skiertod rbe — Paris, 28. Febr. In der Nähe von Chambern wun, geſtern ein Trupp von ſieben Militärſkifahrern von eine ne⸗ wine überraſcht. Vier Fahrer konnten ſich aus den S 1 maſſen wieder frei machen; von den drei anderen konnte 180 nur als Leiche geborgen werden, während die übrigen bei ſchwer verletzt ſind. Niederlage der Spauier — Paris, 28. Febr. Die Spanier ſollen einer M aus Rabat zufolge in der ſpaniſchen Marokkozone Niederlagen erlitten haben. An der geſämten ſpaniſchen Ir an insbeſondere im Gebiet der Ktamas und nördlich Medina, ſind heftige Kämpfe im Gange. Der engliſche König in Paris 5„ — Paris, 28. Febr. Der engliſche König weilt ſeit geſſſen elhent mmen. wird. Er hat Wohnung in der engliſchen Botſchaft geno Der Erdrutſch in Roquebillière 115 — Paris, 28. Febr. In Roquebilliere ſind durch den ſchon rutſch bis jetzt außer dem Bürgermeiſteramt auch daf hlütel früher geräumte Hoſpital und ein Bauernhof verf worden. Der Rutſch iſt jetzt zum Stillſtand gekommen. Deutſche Retter auf See eldel, — London, 28. Febr. Aus Valentina wird gealouin daß Sonntag morgen der franzöſiſche Fiſchdampfer„Ma d der in Seenot funkentelegraphiſch um Hilfe bat. Wä releinem Dampfer ſank, konnte die 53 Mann ſtarke Beſatzung von deutſchen Dampfer gerettet werden. 20 Seeleute ertrunken bend London, 28. Febr. In Newly wurde geſtern fende ein griechiſcher Seemann gelandet, der einzige e ge⸗ des nach einem Zuſammenſtoß mit einem Unbekann atung ſunkenen Dampfers„Stenies“. Die 21 Kopf ſtarke 125 und hatte ſich in das Rettungsboot begeben. Dieſes kenter mit Ausnahme dieſes Einen fanden alle den Tod. In, ſind, ſolche Stoffe als eine Konverſationsoper zu behandenz nicht als eine Geſangsoper. Wir können uns nur n Regie, Stilreizen dazu ſtellen. Darum war es ein Fehler 85 ſchichte das alte Milieu aufzuheben, indem man die ganze 61 Autos in moderne Zeit verpflanzte, mit kurzen Röcken, m r⸗ und Telegrammen. Der biedermeieriſche Zauber ging:den loren, ohne daß die moderne Plauſibilität erreicht w konnte. der Ueber das Problem eines ſolchen Werkes, das ich eber Muſikgeſchichte eine aparte Stellung einnimmt, läßt 11 diskutieren, als daß die augenblickliche Wirkung ſehr ſcließlich wäre. Immerhin gab es geſangliche Genüſſe, die ch ühne das Reſultat des Abends bekräftigten. Die Städteſcheen hat einen ausgezeichneten lyriſchen Tenor, Herrn Malen 1 eine diſtanzierte Art des Geſanges mit guter Technit voer ſo det. Ste hat in Gombert einen trefflichen Buffotenor. begabt iſt, daß er die Groteske des engliſchen Stubee bret⸗ nahe übertrieb. Sie hat endlich zwei unübertreffliche ten, die Pfahl⸗Wallerſtein für die geſetztere der beiden Aggel⸗ ſtern und Lotte Schöne für die fröhlichere, das 1 655 Hauſes chen, das durch ſo viele ernſte und luſtige Opern dieſe unermüdlich flötet, hoffentlich nicht zu viel, daß Ler gweis, Schmelz ihrer Stimme nicht angeſtrengt werde. Fritz Fiſchen der Dirigent, bringt die Liebe zu der plaudernden ſtaiſche Me⸗ Muſik, die unverantwortlicher fließt, als die Roſſin ewärnt lodie, gleich von Anfang an entgegen, das Publikum 5 eer ſich erſt zum Schluß und iſt dankbar für dieſe aus de tinierte der Vergeſſenheit geholte, wenn auch ſchon reichlich pa Koſtbarkeit. be⸗ 0 12 Milionen Mark für eine Bibriocher Baſeſer Tahe rühmten engliſchen Britwell⸗Court⸗Bibliothek iſt die der letzte Band verkauft worden. Der Verkauf 155 17 Jahre hingezogen. Der Beſitzer der Bibliothe 0 il⸗ Miller, hat bei dem Verkauf einen Betrag von 15 einzelle lionen Mark eingelöſt. Die Bibliothek iſt in 1700 ſt nach Tetle zerlegt worden. Der weſentliche Beſtand 20 acht Amerika übergegangen. Der höchſte Preis wurde 1% be⸗ Jahren für die ſeltene Ausgabe„Venus und 120000 Mk. zahlt. Das Buch erzielte einen Betrag von rund 30 tatt die m Ganzen fanden 19 verſchiedene Verſteigerungen ſt erung insgeſamt 70 Tage in Anſpruch nahmen. Die Verſteaß rnd des Jahres 1919 hatte mit einem Betrage von anne Buch⸗ 2½ Millionen Mark den größten Erlös, der je bei einer 9 verſteigerung erzielt worden iſt. Ehrin, der ont, ſren ren · irde La⸗ nee⸗ tner iden tene ont, von „Diontag, den 28. Februar 1927 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) g. Seite. Nr. 98 Der Faſtnacht wegen werden morgen Dienstag Rachmittag unſere Schalter⸗Räume bereits um 5 Uhr geſchloſſen. Anzeigenſchluß für die Abend⸗Ausgabe Dienstag nachmittag 2 Uhr. CCSC Stäsoͤtiſche Nachrichten Erweiterung des ſtädtiſchen Straßennetzes Für die nächſte Bürgerausſchußſitzung am Freitag, 11. März liegt eine aus 13 Punkten beſtehende Tagesordnung vor. Da⸗ von iſt ein Punkt nichtöffentlich. U. a. wird vom Stadtrat be⸗ antragt, für die Erweiterung des ſtädtiſchen Straßennetzes durch Straßen⸗ und Kanalbauten als Notſtandsarbeit einen etrag von 3,07 Millionen Mark aus Anlehensmitteln zu ver⸗ wenden. Seit dem Zeitpunkt, in dem die Währung neu befeſtigt wurde, alſo Ende 1923, ſind für Herſtellung von Straßen und anälen— ohne Berückſichtigung der Waſſer⸗ und Gasverſor⸗ gung— folgende Kredite aus Vermögens⸗ und Anlehensmit⸗ teln bewilligt worden(in Klammer iſt jeweils die Summe angegeben, die nach dem Stande vom Anfang Oktober 1926 noch nicht verwendet wurde): a) In der Oſtſtadt(darunter insbeſondere für die Verlängerung der Auguſta⸗Anlage von der Otto Beck⸗ bis Seckenheimerſtraße 393 500 RM., Auffül⸗ lung des Philoſophenplatzes 57 000 RM., Straßen am oberen Luiſenpark bis Rennplatz 182 320 RM., Colliniſtraße 141 600 ark, Gutenbergſtraße zwiſchen Nuits⸗ und Renzſtraße 59 200 ark, Richard Wagnerſtraße bis Seckenheimer Anlage 120 901 ark, Hugo Wolffſtraße 27 280 Mk., Mühldorferſtraße 52 868 ark und Seckenheimer Anlage 84 499 Mark)= 2371835 Mk. 1581900 Mk.), b) im Lindenhofgebiet bis zur Speyrerſtraße 11⁴⁴ 991 Mk.(582 370 Mk.), c. in der Neckarſtadt 939 666 Mk. 857 460 Mk.), d. in Feudenheim 439 354 Mk.(395 690 Mk.), e. in der Schwetzingerſtadt 320 810 Mk.(229 300 Mk.), f. in Neckarau 306 302 Mk.(155 990 Mk.), g. in Käfertal 102 065 Mk.(63 660 ark), h. in Neuoſtheim 155 200 Mk.(128 950 Mk), i. in Sand⸗ hofen 42 020 Mk.(42 020 Mk.), k. Gartenſtadt Waldhof 58 200 ark(38 320 Mk.), zuſammen: 5 880 443 Mk.(4 075 660 Mk.). azu kommen die neuerdings mit Genehmigung des Bürger⸗ ausſchuſſes vom 11. Januar 1927 bewilligten Kredite für: a. Herſtellung der Untermühlauſtraße mit 433 400 Mk., b. Her⸗ ſtellung der Erlenſtraße und von Teilen der Zeppelinſtraße und Mühlaugrün mit 121400 Mark. c. Herſtellung von weiteren Straßen im Baugebiet Meerfeld, Meeräcker und eerwieſen 781 500 Mark, d. Herſtellung der Straße„Grauer d eg“ in Käfertal 8 900 Mark. Um jedoch auch weiterhin 818 Fortgang der Bautätigkeit zu ermöglichen und dabei für ſche Beſchäftigung von Erwerbsloſen neue Gelegenheit zu chaffen, iſt es geboten, ſchon jetzt die Herſtellung weiterer traßen vorzubereiten. Der zuſtändige Ausſchuß des Stadt⸗ kats hat die in Betracht kommenden Baugebiete beſichtigt und ie Notwendigkeit dieſer Maßnahme anerkannt. Darnach ſol⸗ in Sandhofen 27 Straßenzüge mit einem Aufwand on 706 385 Mk. hergeſtellt werden. in Käfertal 36 Straßen⸗ ige mit einem Aufwand von 1 255 830 Mk., in der Neckar⸗ adt 12 Straßenzüge mit einem Aufwand von 293 540 Mk., 2 Feudenheim 15 Straßenzüge mit einem Aufwand von 1 0 680 Mk. in Rheinau 4 Straßenzſige mit einem Aufwand on 65 200 Mk. und in Neckarau 4 Straßenzüge mit einem ufwand von 51 830 Mk. 8 Etwa die Hälfte des Geſamtaufwandes wird bei ſpäteren Gruansführungen von den Angrenzern der Stadt gemäß den inſomoſäiben des Ortsſtraßengeſetzes wieder erſtattet, ſodaß n oweit die Mittel nur vorübergehend der Straßenbaukaſſe 255 Verfügung geſtellt werden müſſen, wenngleich der Zeit⸗ — t, bis zu dem eine Rückerſtattung erfolgen kann, heute 85 nicht abzuſehen iſt. Jedenfalls iſt aber damit zu rechnen, S. die Verzinſung dieſer Beträge lange Zeit zu Laſten der adt bleiben wird. Außer den vorgeſehenen Straßen wird uch noch die Herſtellung mancher anderen Straßenſtrecke not⸗ 5 aft a werden, je nachdem ſich die Bautätigkeit beſonders leb⸗ 8 t entwickelt und hieraus ſich das Bedürfnis ergibt, in den 55 Gebieten die Kanäle und Straßen auf eine etwas größere trecke weiterzuführen, als jetzt vorgeſehen iſt. Für dieſe Riar wird zur Deckung der von den Angrenzern nicht zurück⸗ 1 erſetzenden Herſtellungskoſten ein weiterer Betrag von etwa Herbeffſent der Hauntſumme(rund 280 000 Mk.) benötigt. Die Ort eiführung des Beitragsbeſchluſſes nach§ 22 des badiſchen 10 sſtraßengeſetzes wird erfolgen können, ſobald die dem je⸗ anſchlardt Stand der Verhältniſſe genau entſprechenden Vor⸗ rin läge vom Tiefbauamt ausgearbeitet ſein werden. Ge⸗ gfügige Abweichungen von den veranſchlagten Koſten wer⸗ abei nicht zu vermeiden ſein. te grundſätzliche Genehmigung dieſes Straßenbaupro⸗ Lann ns iſt aber fetzt ſchon auch deswegen zweckmäßig, weil duktiven Erwerbsloſenfürſorge in Anſpruch genommen wer⸗ den kann. Es iſt hiernach für jedes nachgewieſene Tagewerk eines Notſtandsarbeiters mit einem Zuſchuß in Höhe der er⸗ ſparten Erwerbsloſenunterſtützung(3. Zt. 2,58 Mk.) und einem Darlehen in Höhe des dͤreifachen Betrages zu rechnen, das in zehn Jahresraten zu tilgen und zu verzinſen ſein würde. Der Umfang und die Reihenfolge der Arbeiten hängt von den Mit⸗ teln ab, die hierfür zur Verfügung ſtehen. Anlehensmittel ſind vorerſt nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Es iſt vor⸗ geſehen, etwaige Straßenkoſtenbeiträge und Zuflüſſe aus Ver⸗ kaufserlöſen vorübergehend zur Deckung der geſamten Stra⸗ ßenbaukoſten einſchließlich der eingangs erwähnten zu ver⸗ wenden. 8 * Neue Bilder. Wir machen unſere Leſer darauf auf⸗ merkſam, daß in unſerem Schaukaſten in der Nebenſtelle in R 1,—6, neue Bilder zum Aushang kommen. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Polizeikommiſſar Tit. Strittmatter, Reviervorſtand der Polizeiſtation Feudenheim nach Vollendung ſeines 65. Lebensjahres. Strittmatter war während ſeiner etwa 2jährigen Dienſtzeit in Feudenheim bei der Einwohnerſchaft und ſeinen unter⸗ gebenen Beamten eine beliebte und geachtete Perſönlichkeit. Als Nachfolger wurde Oberwachtmeiſter Lindauer beſtellt. * Eine Reichsſchulſtatiſtik iſt für den 1. März für alle deutſchen Schulen angeordnet. Es werden hierbei je⸗ doch nur die Klaſſenſtärke, die Verteilung der Schüler auf die einzelnen Religionsbekenntniſſe und ihr Alter am 25. November 1926(in der Volksſchule nach 3 Gruppen: bis 10 Jahre, von 10 bis zum noch nicht vollendeten 14. Lebensjahre, über 14 Jahre) erhoben. Im vorigen Jahre wurde die badiſche Schulſtatiſtik nach dem Stand vom 3. Mai 1926 aufgeſtellt. Es wäre ſicherlich wünſchenswert, dieſe beiden Statiſtiken auf den gleichen Stichtag zu verlegen, um die Vorarbeiten und die Arbeit zur Auswertung der Ergebniſſe zu verringern. Auch ſollten dieſe Zahlen der Allgemein⸗ heit möglichſt bald zugänglich gemacht werden und nicht nur nach Kenntnisnahme durch die einzelnen höheren Amtsſtellen in der Verſenkung verſchwinden. Heute iſt die Anteilnahme an der Zuſammenſetzung der Volks⸗ und höheren Schulen in der Allgemeinheit viel lebhafter als früher, ſodaß eine Neröffentlichung dieſer Art— wenn auch nur in großen Umriſſen— nicht nur in Schul⸗ und Lehrerzeitſchriften, auch in Eltern⸗ und Tageszeitungen leicht Aufnahme fände. Dabei wären, wie dies in unſererStadt beſon⸗ ders von der Schularztſtelle erfolgt, die örtlichen Verhältniſſe ausführlicher als die allgemeinen, die Geſamtergebniſſe für ein Land oder für ganz Deutſchland, zu berückſichtigen. Auf eine Be⸗ arbeitung, die dieſe Zahlenergebniſſe in leicht les bare Form bringen, wäre in erſter Linie zu achten. * Die Uhr auf dem alten Rathaus ſcheint geſtern auch in den Karnevalstrubel hineingeraten zu ſein. Wenn ſie voll war und ſchlug, zeigte ſie ſchon eine Viertelſtunde ſpäter. Dieſer Zuſtand hielt bis heute vormittag an und konnte jedenfalls wegen Verbot der Sonntagsarbeit geſtern nicht reguliert werden. * Ein Bugſierdampfer geſunken. Heute früh, vermutlich gegen 6 Uhr, iſt der Hafenbugſierdampfer„Helene“, der Firma„Rhenania“, Speditions⸗Geſellſchaft m. b. H. vorm. Leon Weiß, Maunheim, gehörig, im Verbindungskanal plötz⸗ lich geſunken. Mit dem Dampfer wurde am Samstag noch Schleppdienſt verſehen; er war vollſtändig intakt und fahrtüchtig. Am Sonntag nacht um 10 Uhr hatte das Per⸗ ſonal noch das Feuer im Feuerraum des Schiffes nachgeſehen. Als heute früh um 3 Uhr ein Matroſe von einem Nachbar⸗ ſchiff nachhauſe ging, lag die„Helene“ noch ruhig im Waſſer. Wie das Unglück entſtanden iſt, iſt noch unbekannt. * Lebensmüde. In der vergangenen Nacht ſpran 8 ein 18 Jahre altes Fräulein in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, von der Friedrichsbrücke in den Neckar. Auf die Hilferufe der Lebensmüden ſchwamm ihr der 24 Jahre alte Hafenarbeiter Franz Rödel, wohnhaft Fröhlichſtraße 32, nach und brachte ſie ans Land. Von der Hauptfeuerwache aus wurde ſie mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus überführt. * Schwerer Sturz. Am Samstag vormittag ſtürzte auf dem im Neckar oberhalb der Jungbuſchbrücke liegenden Schiff „Heimdall“ ein 14 Jahre alter Schiffsjunge beim Zudecken eines Laderaumes aus etwa 4 Meter Höhe auf den Boden, wobei er den rechten Oberarm brach und im Geſicht verletzt wurde. * Wo war die Aufſicht? Auf der Eberbacherſtraße in Feudenheim wurde geſtern nachmittag ein 2½ Jahre altes Kind von einem Radfahrer angefahren, zu Boden geworfen und am Kopf ſowie am linken Arm verletzt. Der Radfahrer iſt 17 bis 18 Jahre alt, trug dunklen Anzug und graue Mütze. Perſonen, die über ihn Auskunft geben können, wollen der Polizei Angaben machen. * Radlerunfall. Auf der Neckarauerſtraße wurde am Samstag abend ein Radfahrer von einem Perſonenkraft⸗ wagen überfahren. Der Lenker des letzteren verbrachte den Gewährung einer Weihnachtsbeihilfe für das ſtädtiſche Perſonal Das Reich hat ſeinen Beamten, Wartegeld⸗ und Ruhe⸗ gehaltsempfängern, den Beamtenhinterbliebenen und den An⸗ geſtellten als einmalige Notmaßnahme eine„Weihnachtsbei⸗ hilfe“ gewährt. Dieſem Vorgehen haben ſich die Länder und Gemeinden angeſchloſſen, das Land Baden mit anderen Bei⸗ hilfeſätzen. Es ließ ſich unter dieſen Umſtänden nicht vertreten, den Beamten uſw. der Stadt die Beihilfe vorzuenthalten. Nach Beſchluß des Stadtrats ſollen die Bedachten die gleiche Beihilfe erhalten, wie ſie das badiſche Land ſeinen Beamten ete. gewährt hat. Baden hat feſte Beträge bewiuigt, während das Reich die von Baden gezahlten Beträge nur als Mindeſt⸗ beträge bezeichnet, im allgemeinen aber in den Grenzen be⸗ ſtimmter Höchſtbeträge den Angehörigen der Gruppe—4 ein Viertel, jenen der Gruppen—12 ein Fünftel ihres Dezember⸗ bezugs als Beihilfe gewährt hat. Da die ſofortige Einholung der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes aus äußeren Gründen nicht möglich war, hat der Stadtrat, um die einmal beabſich⸗ tigte Hilfe raſchmöglichſt zu leiſten, die Beihilfe unter Vor⸗ behalt auszahlen laſſen. Verweigert der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtimmung, dann müßten die gezahlten Beträge von den Empfängern zurückerhoben werden. Die ſtädtiſchen Arbeiter haben nach dem Beſchluß des Arbeitgeberverbandes die gleiche Beihilfe wie die Beamten erhalten. Der Aufwand beträgt: für Beamte und Angeſtellte 133 000, für die Angeſtellten des Theaters 7600 /¼, für die Arbeiter 115 000, für die Verſorgungsempfänger einſchl. derjenigen des Theaters 34 900 4, zuſammen 290 500R.J/. Von den Weihnachtsbeihilfen die das Land Baden den an den Mannheimer Schulen tätigen Lehrern und den Beamten der Polizei gezahlt, hat die Stadt 36 500.4 zu zahlen. Der Bürgerausſchuß hot in ſeiner Sitzung vom 11. März dieſe Weihnachtsbeihilfen nachträglich zu bewilligen. 5 * Unfall beim Fußballſpiel. Geſtern Nachmittag erlitt auf einem Sportplatz in Rheinau ein 24 Jahre alter Laborant aus Schwetzingen einen Fußtritt, ſodaß er am rechten Fuß⸗ knöchel verletzt wurde und nicht mehr gehen konnte. Nach An⸗ legung eines Notverbandes verbrachte man den Verunglückten mit dem Sanitätsauto nach Schwetzingen. * An die friſche Luft geſetzt. In der vergangenen Nacht wurde ein 19 Jahre alter Schloſſer, als er aus einer Wirt⸗ ſchaft in der Langſtraße gewaltſam entfernt wurde, am rech⸗ ten Unterarm durch Glasſplitter verletzt, ſodaß er das allgemeine Krankenhaus aufſuchen mußte. * Zuſammenſtoß. Am Sonntag früh um 4 Uhr rannten auf der Kunſtſtraße bei O 5 zwei Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Dem Fahrgaſt des einen Wagens wurde durch den Anprall ein Eckzahn ausgeſtoßen. * Zuſammenſtoß zwiſchen Kiesfuhrwerk und Straßen⸗ bahn. Heute morgen ereignete ſich in der Jungbuſchſtraße zwiſchen H 4 und G4 ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Zwei⸗ ſpänner, der mit Kies beladen war, und der elektriſchen Straßenbahn. Der Wagen fuhr den Pferden in die Seite und warf ſie zu Boden, ſodaß ſie Hautabſchürfungen erlitten. Es entſtand nur geringer Sachſchaden. * Tobſuchtsanfall. In dem Portierzimmer eines Metall⸗ werkes erlitt am Samstag nachmittag ein 35 Jahre alter Techniker einen Tobſuchtsanfall, ſodaß er in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. * Einen Nervenanfall erlitt geſtern abend auf der Peſta⸗ lozziſtraße ein 21 Jahre alter Taglöhner. Der Erkrankte wurde in das allgemeine Krankenhaus verbracht. * Ein Küchenbrand brach geſtern abend 8,55 Uhr im Hauſe Waldhofſtraße 8 durch Nichtausſchalten eines elek⸗ triſchen Bügeleiſens aus. Einige Küchengegenſtände ſind verbrannt. Das Feuer wurde durch die um 8,55 Uhr alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. * Einbruch in ein Kranenhäuschen. In der Nacht zum 24. Februar wurde auf dem Verladeplatz einer Kohlen⸗ handelsgeſellſchaft im Hafengebiet in ein Kranenhäuschen eingeſtiegen und an den elektriſchen Schalt⸗ und Antriebs⸗ apparaten die Kupfer⸗ und Meſſingteile beſchädigt und teils entwendet, wodurch ein größerer Schaden entſtand. * Plünderung eines Kleiderſchrankes. Aus dem Kleider⸗ ſchrank eines Hauſes beim Friedrichsplatz wurden dieſer Tage 1 ſchwarzagraumelierter Herrenmantel, zweireihig mit 4 Knöpfen, auf Taille gearbeitet, 1 Herrenanzug, mittlere Größe, braun mit dunkelbraunen Streifen, einreihig, um⸗ geſchlagene Hoſe, 1. Brieftaſche aus braunem Krokodilleder mit einem Reiſepaß, auf den Namen Wilhelm Junker, 1 ſil⸗ berne Herrenremontoiruhr mit Goldrand, weißem Ziffer⸗ blatt, goldenen Zeigern, arabiſchen Zahlen und 1 Pagar braune Herrenhandſchuhe, Größe 10, ohne Riegel, entwendet. * Verhältnismäßig ruhige Karnevalsnächte. Wegen Ruhe⸗ ſtörung gelangten in der Nacht von Samstag auf Sonntag 17 und von Sonntag auf Montag 12 Perſonen zur Anzeige. 22 um ſo leichter die Förderung aus den Mitteln der pro⸗ Verletzten in ſeine Wohnung. Jaſching im Nationaltheater „Adien Mimi“ hat nuch das Kulturtheater will ſeinen Faſching haben. Man „Ol n dieſem Jahr allerdings ſchon etwas vorgebeugt, mit „Unte pol einen kleinen Vorſchuß gegeben, und in der 8 erhaltungsreihe“ eine etwas abwegige Kulturtendenz an ag gelegt, ſo daß man ſich wegen der mit dem einladenden brau Adieu ſervierten Mimi nicht weiter zu entſchuldigen Faſcht Wir haben eben ein Kulturtheater. An ſeinem ung werdet ihr es erkennen. n an hat ferner„Adien Mimi“ eine Faſchingsoperette ge⸗ wichtie was hiſtoriſch vielleicht nicht ſo ganz zutrifft; aber viel iiger iſt, daß man einen richtigen, ſtimmungsvollen chingsſcherz mit ausgezeichneten Einfällen und köſtlichen erraſchungen daraus gemacht hat. Zunächſt iſt aber auch auße stück ſelöſt in ſeiner Art recht nett. Es verbindet in der Tordentlich geſchickter Weiſe die neueſte Art, bezw. Abart prette, die Revue, mit einer regelrechten Schwankhand⸗ 055 der an Verwechſlungen und Situationsſcherzen nur ſo eigentli Wer dieſe Mimi mit der Vorbemerkung Adieu nun bervo ich iſt, geht nicht ganz eindeutig aus der Angelegenheit ſie doch das ſchadet nichts. Die Hauptſache bleibt, daß 8 ittelpunkt von drei mehr oder weniger einfallreichen di nocurlesker Taſchenſpielerei bildet, deren Verlauf für alle, vor ch nichts davon wiſſen, der Ueberraſchung wegen hier Ditbalten ſei. iſt alle Muſik des ſcharmanten Wieners Ralph Benatzky er Klaſſe. Einfallreich, trotz der faſt notengerechten anette“ſtimmung des einen Schlagerbeginns mit„No, no 31 te,, geſchickt verteilt in dem Wechſel modernſter Rhythmik alzerſeliger Erinnerung an klaſſiſche, aber immer noch ige Operettenzeiten. Charakteriſtiſch dafür iſt der Einfall, im zweiten Akt, ein Terzett mit dem gleichen als Gavotte, Walzer und Shimmy abzuwandeln. dhpthmiſch ſchlager„Adieu, Mimi, Du ſüße Fee, Mimi“ iſt darin 18 und melodiös ganz entzückend. Die Mimi ſchwebt onika als harmoniſcher Begleitton, der ſich als Faſchings⸗ Anmiderſtehlich im Ohr feſtſetzt. 5 Aufführung war ein Bombenerfolg. kam Stim Sogleich mung und Freude an aktiver Beteiligung in das ausverkaufte Haus, die Abſichten der Bühne fanden vom erſten Augenblick an Verſtändnis, und dieſe Reſonanz ſteigerte ſich zu einem immer fröhlicheren Widerhall, der das Publikum bis zum Ende der reichlich ausgedehnten Narrenſitzung in Stimmung hielt. Der Spielleiter Landory hatte wieder ganze Arbeit getan. Der Dreh, den er für„Olly⸗Polly“ ge⸗ funden hatte, war hier nach allen Seiten ausgebaut, ein Einfall jagte den andern, und keiner davon enttäuſchte. Was er mit ein paar Fetzen Dekoration anzufangen weiß, iſt ganz er⸗ ſtaunlich. Eine regelrechte Revueoperette macht er daraus, und die Variationen der tänzeriſchen Illuſtrierung ſind von uner⸗ ſchöpflichem Abwechſlungsreichtum. Er ſelbſt ſpielt den Prä⸗ ſidenten mit der ganzen Ueberlegenheit ſeiner feinen Komik. Die göttliche Abweſenheit jeder Art von Sentimentalität— wobei man auf einen ſchmachtenden Walzer gar nicht zu ver⸗ zichten braucht, wie Figura zeigt— erſpart den Tenorſchmalz und läßt das komiſche Element umſo ſtärker hervortreten. Dafür haben wir einen Vertreter, deſſen Chaplinaden das Enſemble um eine Zugkraft bereichert haben: Walther Fried⸗ mann. Er gibt den, der Rolle nach zwar ſehr ſtreberiſchen, aber im Zuſammenhang des Stücks im Grotesktanz ſein Hauptgenüge findenden Sekretär mit unbeſchreiblich luſtiger Wirkung und köſtlicher Selbſtironie. Seine Tanzleiſtungen ſind rein phyſiſch ein Bravourſtück, ganz ebenſo wie die tanz⸗ akrobatiſchen Darbietungen der Zentralheldin Friedel Dann. Zur Beruhigung: dieſe Mimi hat mit der aus der „Boheme“ nicht das geringſte zu tun, beſitzt weder ein eis⸗ kaltes Händchen noch ein roſa Häubchen, hat aber dafür umſo mehr von der Freundin der klaſſiſchen Mimi, Muſette, ge⸗ lernt. Friedel, die Unerſchöpfliche, weiß das alles in der ſcharmanteſten Art vorzubringen, die Notwendigkeit, faſt ſtändig auf der Bühne zu ſein, zu tanzen, zu ſingen, Purzel⸗ bäume zu ſchlagen, und was die Landoryſche Regiepalette ſonſt noch erfordert, ſo ſehr zur Selbſtverſtändlichkeit werden zu laſſen, daß man die ungeheure Arbeit, die in der Wiedergabe einer ſolchen muſikaliſchen Schwankiade liegt, gänzlich ver⸗ gißt.— Auch das Ballett verdient dabei alle Anerkennung. Auf einen lebendigen Dialog war größte Sorgfalt ver⸗ twwendet worden. Außerdem hatte man in Joſef Renkert eine Sprachkanone, deren Exploſionen nicht wenig zur Erhei⸗ terung beitrugen. Eliſe de Lank, dieſe wieder mit feinſter Wirkung, und Margit Stöhr vertaten die Rollen der zu den genannten Helden gehörigen Gattinnen. Und der Faſching? Der war bereits in der prächtigen Laune vorhanden, mit der geſpielt wurde, und die nicht zuletzt auch der muſikaliſche Leiter Werner Goeßling befeuerte. Schon das Präludium hatte dafür Sorge getragen und der Radetzkymarſch tat darauf noch das ſeine. Aber dabei blieb es nicht. Im zweiten Akt traten die Original⸗Tiller⸗ Girls(lies: Kerls) des Nationaltheaters auf, ganz reizende Weſen, und man könnte faſt verſucht ſein, ihre Namen aus ihrer beſcheidenen Anonymität herauszuretten. Doch dazu braucht man nur einen relativ vollſtändigen Schauſpielzettel, auf dem man einige geringfügige Veränderungen vornimmt, und man hat ſie beiſammen: ſo leſe man z. B. nur Lilly Birgel oder Dolfy Barthel, Fritzi Linn uſw., und ſchon iſt man im Bild, von dem man ſich allerdings keines machen kann, wenn man es nicht geſehen hat. Dieſe Girls ſind ein⸗ fach bezaubernd. Als zweite große Ueberraſchung war ein Zwiſchen⸗ ſpiel„Wallenſteins Inſzenierungstod“ von Hans Godeck vorgeſehen, das vielleicht für dieſen Zweck zu fein, zu geiſtvoll, zu ironiſch blieb. Doch gerade deshalb muß man es in Schutz nehmen; denn die Perſiflage auf den Blödſinn der gegenwär⸗ tigen Wallenſteinaufführung iſt ſo witzig, ſo rührend komiſch, daß man in jedem Sinn die Freiheit rühmen muß, mit der ſie gerade an dieſer Stelle vorgebracht werden darf. Für die, denen die Aufführung ſelbſt unbekannt iſt, wird dieſe ganz hervorragend gelungene Parodie zwar nicht das bedeuten können, was ſie wirklich iſt, umſo mehr ſind ihre humorvollen Spieler zu loben, ſo da waren: Eliſe de Lank, Julie San⸗ den, Hans Godeck, Georg Köhler, Karl Neumann⸗ Hoditz. Man ſieht: die alte Garde. Und ſie ergab ſich auch hier nicht. Braviſſimo! Ueber Erfolg und Stimmung wurde bereits das Nötige geſagt. Daß es ein richtiger Faſchingsabend wurde, dankte man den Mitwirkenden mit beſonderer Freude, deren Beifalls⸗ kundgebungen ſich nicht erſt am Schluß zu Ovationen ſteigerten. Adien Mimi, aber bleib' hübſch da! Dr. K. 4 4. Seſte. Nr. 98 Nene Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Monkag, den 28. Februar 1027 Vertreter⸗Hauptverſammlung der Mietervereinigung Mannheim Am Donnerstag, 24. Februar, fand im Nebenzimmer des Lokals„Prinz Max“, H 3, 3, die diesjährige Vertreter⸗ Hauptverſammlung ſtatt. Der zweite Vorſitzende, Herr Dunkel, leitete die Verſammlung mit dem Tätigkefts⸗ bericht ein. Das abgelaufene Jahr wies trotz der Ungunſt der Mie eine erfreuliche Vorwärts⸗ und Aufwärtsentwicklung der Mietervereinigung auf. Die Mitgliederzahl konnte trotz der wirtſchaftlichen Notlage des größten Teils der Mieter⸗ ſchaft geſteigert werden. Die Kaſſenverhältniſſe der Mieter⸗ vereinigung weiſen eine geſunde Baſis auf, Dank der Opfer⸗ freudigkeit der Mitglieder hat die Mieterpereinigung es ver⸗ mocht, den Vermögensbeſtand trotz der im vergangenen Jahre 800 notwendig machenden größeren Ausgahen auf der alten Höhe zu halten. Der Rückblick des Vorſitzenden ſtreifte in den weiteren Ausführungen die große Arbeit, die dem Vor⸗ ſtand der Mietervereinigung durch das Bauvorhaben, das in der erſten Hälfte des Jahres noch ganz von der Mieterver⸗ einigung getragen wurde, erwachſen iſt. Mit der Gründung der Baugenoſſenſchaft Mietervereinigung wurde dieſer Teil Arbeit auf andere Schultern gelegt, ſodaß die Mietervereini⸗ gung ſich wieder mehr den eigentlichen Aufgaben widmen konnte. Einen Rückſchlag erlitt die geſamte Mieterſchaft im vergangenen Jahre durch den eingetretenen Abbau des Mie⸗ terſchutzgeſetzes. Die von der Mietervereinigung gewährte Rechtsbelehrung hat auch im vergangenen Jahre einen ſehr ſtarken Anklang gefunden. Auskünfte über alle vorkommen⸗ den Streitigkeiten des Mietperhältniſſes wurden in überaus großer Zahl erteilt. Des weiteren hat die Vertretung der Mitglieder bei den Mieterſchutzgerichten außerordentlich ſegensreich für unſere Mitglieder wirken können. Die Stim⸗ mung der Verſammlung fand ihren Niederſchlag in der ein⸗ ſtimmigen Annahme nachfolgender Entſchließung: Die Vertreter⸗Hauptverſammlung der Tietervereini⸗ dieng Mannheim E. V. erhebt ſchärfſten Widerſpruch gegen ie von der Reichsregierung beabſichtigte Erhöhung der Mieten über die Friedensmiete ab 1. April 1927 auf 110 Prozent und ab 1. Oktober 1927 auf 120 Prozent. Die egenwärtige wirtſchaftliche Lage der Bevölkerung erträgt einerlei weitere Ausgabenſteigerung, da ſelbſt durch Er⸗ höhung der Einkommen ein entſprechender Ausgleich nie⸗ mals geſchaffen werden könnte. Ganz beſonders erhebt die Vertreter⸗Hauptverſammlung entſchieden Einſpruch gegen die Abſicht, dieſe Mietſütze als Mindeſtmieten ein⸗ zuführen, da durch dieſes Vorgehen einer unbegrenzten Steigerung der Mieten in den einzelnen Ländern Tür und Tor geöffnet würde. Die Vertreter⸗Hauptverſammlung verlangt auf das entſchiedenſte, daß die notwendig werden⸗ den Mittel zur Finanzierung der Bautätigkeit reſtlos aus dem Aufkommen der Gebäude⸗ ſonderſteuer genommen werden. Sie verwahrt ſich gegen die ſozial ungerechte Verwendung des größten Teiles dieſes Aufkommens für allgemeine Finanzzwecke. Bei der reſtloſen Zuführung der Mittel aus der Gebäudeſonder⸗ ſteuer für ihren eigentlichen Zweck, die Neubautätigkeit zu fördern, iſt ſede weitere Mietpreiserhöhung überflüſſig. Als Ausgleich für die entſtehenden Steuerausfälle verlangt die Vertreter⸗Hauptverſammlung die Erhöhung der nach oben ſchärſer zu ſtaffelnden Einkommens⸗ und Vermögensſteuer. Die Vertreter⸗Hauptverſammlung erklärt im Namen der geſamten organiſierten Mieterſchaft, daß ſie den beabſichtig⸗ ten Mietpreisſteigerungen ſchärfſten Widerſtand entgegen⸗ ſetzen wird. Die Vorſtandswahlen fanden eine glatte Erledigung durch einſtimmige Wahl der vorgeſchlagenen Mitglieder. Der Haupt⸗ vorſtand der Mietervereinigung ſetzt ſich nun folgendermaßen zuſammen: 1. Vorſitzender Karl Dunkel, 2. Vorſitzender Faaene Düren, 1. Schriftführer Guſtav Fuchs, 2. Schrift⸗ führer Karl Seiz, 1. Rechner Rudolf Hartmann, 2. Rechner Fritz Ripp jr., Beiſitzer Friedrich Kamm und Max Nagel. ** * Hoher Waſſerſtand am Rhein und Neckar. Der Waſ⸗ ſerſtand vom Neckar iſt ſeia Samstag ſogeſtiegen, daß die Neckarſchiffahrt eingeſtellt werden mußte. Vorausſichtlich wird ſie aber morgen wieder aufgenommen, da von Plochingen fallendes Waſſer gemeldet wird. In Hei⸗ delberg ſtieg der Neckar heute morgen langſam um 5 Ztm. in der Stunde. Das Neckarvorgelände bei der Riedbahnbrücke in Mannheim iſt überflutet. Vom Oberlauf des Rheins wird uns heute mittag weiter ſteigendes Waſſer gemeldet. So ſtieg der Rhein bei Waldshut von 2,62 auf 2,93, in Hüningen von 1,68 auf 2,10, in Kehl von 2,75 auf 3,11, in Maxau von 4,27 auf 4,91 und in Mannheim von 2,86 auf 3,93 Meter, In Caub erfuhr der Waſſerſtand eine Zu⸗ nahme um 40 Ztm. und zwar von 2,03 auf 2,52 und in Köln von 2,28 auf 2,65 Meter. Eine Hochwaſſergefahr für den Rhein beſteht nicht. 9 Von Hermann Stegemann Er fuhr ſtracks ohne Aufenthalt den Rhein aufwärts und ſtellte unterwegs mit kühlem, ſicherem Urteil die gewaltige Entwicklung feſt, die das Land in den letzten Jahren genom⸗ men hatte. Das Herz aber ſchlug in heißem Drang und be⸗ gleitete die klaren, feſtgefügten Gedanken mit rauſchenden Melodien. Schon war Köln verſunken, das gewundene Rheintal zwi⸗ ſchen Koblenz und Mainz, in dem die erſte Baumblüte keimte, hinter ihm zurückgeblieben, und nun gings über Frankfurt an der weiß und roſa ſchimmernden Bergſtraße entlang nach Heidelberg. Von Mannheim wehten die Rauchfahnen der In⸗ 5 die erſten Grüße, durch das grüne Badenerland rollte er Zug. Mit zuſammengepreßten Lippen ſaß Hanns Ingold und ſpürte ſeine Fingerſpitzen brennen, als der Schwarzwald näher und näher herantrat, Offenburg, Freiburg auftauchten und verſchwanden und die Abendſchatten von den Bergen ſtiegen, die er alle mit Namen kannte. In Baſel übernachtete er. Er wollte am heiteren Tag nach Hauſe kommen. Er ſchlief bis ins erſte Morgengrauen. Dann erwachte er mit einem unbeſchreiblichen Gefühl von Seligkeit und Spann⸗ 10 Und diesmal war ſein erſter, allererſter Gedanke—— uth. Er war nicht mehr zweiunddreißig Jahre, nicht mehr Mr. Ingold, der Ingenieur für Waſſerbauten und Kraftwerke, und Weltfahrer, der in Aegypten Sudaneſen und Fellachen zur Arbeit getrieben und am Miſſiſſippi Krogten und Chineſen, Italiener und Iren auf ſeinen Liſten geführt hatte, ſondern der Flaumbart, der Sohn des Fichmeiſters Chriſtian Ingold von Rheinau unterm Lauffen, und kehrte heim, wie er geſtern, nein, vor ſieben Jahren ausgezogen war. Roſige Frühe ſäumte die dunklen Bergkanten, da ſaß er im Oberländer Bummelzug und ſtarrte auf den ſilbergrauen, allmählich ins lichte Grün übergehenden Strom, der zwiſchen den dunkelgetönten Uferwäldern hervorbrach. Rheinfelden, Säckingen, näher rücken die Berge. Am ſchweizeriſchen Ufer lag die Morgenſonne goldgelb auf den grünenden Wieſen, zum Fenſter herein ſchlug der har⸗ zige Duft der Tannenwälder, ein Güterzug, mit Langholz be⸗ laden, geſtreckten braunen Fichten und weißen Tannen, die niſſe in der Schweiz verſchärft werden Veranſtaltungen Närriſche Feſtſitzung im Nibelungenſaal Zwei Dinge gaben der närriſchen Feſtſitzung, die geſtern Abend im Nibelungenſaal veranſtaltet wurde, ihr charakteriſtiſches Gepräge: das Preis⸗ und Wettdiri⸗ gieren und die Aufmachung der Elferratstafel. Da kein Elferrat in perſona aufzutreiben war, hatte Herr Eberts die glänzende Idee, zehn Räte malen zu laſſen, die je zu fünft zu beiden Seiten des Präſidenten Ludwig [Puſchacher ſaßen, der als Schalksnarr im Schweiße ſeines Angeſichts bemüht war, die über 2000 Perſonen ſtarke Narren⸗ ſchar aus ihrer Paſſivität herauszulocken. Die von Kunſt⸗ maler Buny mit viel Humor geſchaffenen Elferräte be⸗ wegten taktmäßig den Kopf und rollten mit den Augen, ein überaus drolliger Anblick, Zum Preis⸗ und Wettdirigteren ſtellten ſich 18 Herren und 3 Damen dem Starter. Als der 18. Herr Miene machte, ſich zum Muſikkorps der Hoch⸗ und Untergrund⸗ hahn(Dirigent Kapellmeiſter Becker), das auf dem vorderen Teil des Podiums platzgenommen hatte, zu begeben, wurde er energiſch abgelehnt. Das Publikum hatte genug gelacht. Mehrere Preisbewerber ſtellten ſich ſehr geſchickt auf den Scherz ein. Die meiſten aber nahmen die Sache ernſt und wirkten infolgedeſſen ſehr komiſch. Von den drei Damen, die ſich aufs Podium wagten, hatten zwei nicht die geringſte Ahnung vom Dirigieren. An ſchwere Muſikſtücke wagte ſich die Dilettantenſchar garnicht erſt heran. Man hörte lediglich Tanzmuſik und Märſche. Der erſte Preis(25 Mark) wurde durch das Publikum, das durch Stimmzettelabgabe zu entſchei⸗ den hatte, einem hieſigen Thaliajünger zuerkannt, der den Wettbewerb mit dem Radetzkymarſch einleitete. Der zweite Preis(8 Flaſchen Wein) fiel einer der dret Damen zu, die den Charleſton„Der Neger hat ſein Kind gebiſſen“ mit einer ge⸗ wiſſen Routine und viel Lebhaftigkeit dirigierte. Der dritte Preis(4 Flaſchen Wein) wurde durch den Schlager„Ich hab'! mein Herz in Heidelberg verloren“ erobert. Ein Troſtpreis (1 Flaſche Wein) wurde einem Herrn zuerkannt, der einen Parademarſch mit Stillgeſtanden, Gewehr über und Frei weg mit dem Schneid des alten Soldaten kommandierte. Verſchie⸗ dene konnten nicht zu Ende bdirigieren, da die Mißfallens⸗ äußerungen des Puöblikums zu ſtark wurden. Das abmechslungsreiche Programm brachte den Münche⸗ ner Humoriſten Benno Haller, der vor allem mit ſeinen grotesken Tanzparodien ſehr gefiel, einen Büttenredner [(Robert Wagener) in der Maske des Nazl aus Schlierſee, der ſehr derbe Witze verzapfte, die Overettenſängerin Laura Bernauer, die mit ihrem Wiener Charme feſſelte(Beglei⸗ tung Homann⸗Webau), und 8 reizende Tanzgirls. Bei den allgemeinen Liedern trieb Ludwig Puſchacher, der der belebende Mittelpunkt der Mitwirkenden war, viel Allotria mit dem Puhlikum, obne aber bei der Größe des Nibelungen⸗ ſaales ſein Ziel, die Maſſe faſchingsmäßig zu ſtimmen, völlig zu erreichen. In der Pauſe herrſchte großer Andrang zur Untergrundbahn. Sch. Hochwafſergefahr aus dem Schwarzwald Die leichte Neigung am Wochenende zur beſſeren Geſtal⸗ tung des Wetters im Schwarzwald, das am Freitag ſchwere Regenfälle bis in die höchſten Lagen, damit eine raſchere Schneeſchmelze und bereits ein Anſteigen der Waſſer⸗ läufe gebracht hatte, hatte ſich für Sonntag nicht durch⸗ geſetzt, vielmehr trat ſchon Samstag wieder völlige Bewöl⸗ kung ein und es kam zu erneuten heftigen Regenfällen und Wärmetemveraturen, die ſich auch über den Sonntag ſort⸗ ſetzten. Die Schärſe und Ergiebigkeit des Regens erinnerte an die Waſſermaſſen, die im vergangenen Winter zu Weihnachten binnen drei Tagen mit über einem Meter Schnee im Gebiege aufräumten und den ſchlechten Winter einleiteten. Jetzt ſind unter Einfluß des Tauwetters die Lagen unter 600 Meter bis auf Reſte abgeſchmolzen und höher hinauf bis auf 900 Meter haben die exponterten Lagen ſchon viel Schnee her⸗ geben müſſen. Auch im Hochſchwarzwald ſind durch Wärme und Regen die Schneemengen raſch zurückgegangen, ohne dort aber infolge ihrer Mächtigkeit etwa bald ein Ende zu erreichen. Es ſind im Durchſchnitt in den noch verſchneiten Gebieten die Schneehöhen um etwa 20—30 Zentimeter zurückgegangen. Ab⸗ geſchmolzen ſind ſeit Mitte letzter Woche in den unteren und mittleren Lagen Schneedecken von 20—40 Zentimeter, ſodaß enorme Waſſermengen zu Tal gingen. Der Abtransport voll⸗ zog ſich aber infolge langſamen Schmelzens und nur gering⸗ ſügiger Regen allmählich. Erſt mit den ſtarken Regenfällen trat eine Aufüllung der Gewäſſer in höherem Maße ein, ſodaß nach dem Stand vom Sonntag bei den weiter anhaltenden ſtarken Niederſchlägen und dem Schneeabgang bei weiterem Herrſchen dieſes Wettercharakters mit einer aus dem Schwarz⸗ wald kommenden Hochwaſſergefahr für das Rhein⸗ gebiet gerechnet werden kann, die durch ähnliche ann. Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Schwetzingen 05 Schwetzingen, 26. Febr. Aus der letzten Gemeind 75 ratsſitzung iſt zu berichten: An der Realſchule wir zu Beginn des Schulfahres 1927/28 die 9. Klaſſe(Oberprima) angegliedert und damit die Schule zur Vollanſtalt ausgebau Dem Bürgerausſchuß wird in ſeiner demnächſt ſtattfindenden Sitzung eine entſprechende Vorlage unterbreitet.— Dem Be⸗ ſchluß der Schulkommiſſion vom 23. Febr. 1927 hinſichtlich Ein⸗ führung der ſchulärztlichen Tätigkeit an der Fort⸗ bildungsſchule ſtimmt der Gemeinderat zu. Der da⸗ durch entſtehende Aufwand iſt im Voranſchlag für das Reſg⸗ nungsjahr 1927 anzufordern.— Zum Mitglied der Schut⸗ kommiſſion wird anſtelle des ausgeſchiedenen Gemeindever⸗ ordneten Karl Schwab, Gemeinderat Laier ernannt.— 5 Anordnung über den Handel mit Milch in der Stad Schwetzingen wird aufgrund des Reichsgeſetzes vom 29, Des⸗ 1926, die Regelung des Verkehrs mit Milch betr., neu erlaſſen. — Gegen das Geſuch des Franz Oehl hier um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft zum„grünen Hof“ werden Beden⸗ ken nicht erhoben.— Das Geſuch der Frau Katharina Schilling hier um Erteilung der Genehmigung zum Verkauf von alkoholfreien Getränken auf dem ihr von der Schloßgarten. verwaltung angewieſenen Platz in der Zähringer Allee vo dem Eingang zu den Sportplätzen wird befürwortend weiter“ geleitet. Der Gemeinderat beſtimmt zugleſch, daß inner⸗ halb der Sportplätze die Aufſtellung von Verkaufsſtände. uſw. grundfätzlich nicht geſtattet wird.— Die Gebühren fü Umbettungsarbeiten auf dem Friedhof werden neu feſtgeſetz — Wegen Aenderung der Baufluchten in der Schillerſtraße 5 das Feſtſtellungsverfaheren einzuleiten. Mit der Profe bearbeitung wird Geometer Rümmele⸗Mannheim betraut. 0 Wegen Ueberbaung der ſüdlichen Seite der Leſſingſtraße na den vorgelegten Faſſadenplänen ſowie wegen der einteilung daſelbſt wird Beſchluß gefaßt.— Der Erwerbazs von 16 Bauplätzen im Gewann„Mannheimerſtraße rechte ſtimmt der Gemeinderat— vorbehaltlich Genehmigung 1575 den Bürgerausſchuß— zu. Da die Stadt daſelbſt bereits eingeteilte Plätze beſttzt, wird ein zuſammenhängendes 5 gelände mit insgeſamt 37 Plätzen gewonnen.— Wegen Hog⸗ ſtellung bezw. Kanaliſation einiger Straßen, zu ein verlorener Zuſchuß ſowie ein zinsverbilligtes Darlehe aus Mitteln der produktinen Ermerbsloſenfürſorge zur ee⸗ fügung geſtellt iſt, wird dem Bürgerausſchuß eine entſyr chende Vorlage unterbreitet, L. Nohrbach, 27. Febr. Unter dem Vorſitz von Bürgeg meiſter Bitter fand eine Bürgerausſchußſitzun⸗ mit reichhaltiger Tagesordnung(11 Punkte) ſtatt, U. a. wiie den genehmigt: die Einführung einer Wertzuwachsſteuer, 5 Umwandlung von 318 000/ kurzfriſtigen Anlehen in 1900 friſtige, der Tilgungsplan einer Kapitalaufnahme von 22 de⸗ , Aufnahme eines Darlehens von 30 000%¼ zur Glehen rung des Kleinwohnungsbaues, ebenſo ein Dalle ne aus Reichs⸗ und Landesmitteln für Notſtands⸗ und verſchie Ge⸗ Kanaliſationsarbeiten, Ankauf von Grundſtücken un 19 nehmigung von 2680„ Mehraufwand bei der Ausgeſtaltu des RNathauſes. Die Tagung der Evang. Landesſynode Der Eröffnungsgottesdienſt Bisher war es Brauch, daß der Gottesdienſt zur Erolſei einer Tagung der Landesſynode an einem Werktagaben ine der Schloßkirche in Karlsruhe gehalten wurde. So war es 5 bedeutſame Neuerung, daß der Gottesdienſt, der den 115 nſt zu den Synodalverhandlungen bildet, mit dem Gottesd den⸗ der Stadtkirchengemeinde am Sonntagmorgen verbun er wurde. So fanden ſich viele Gemeindeglieder dazu ein. ſtr Kirchenchor der Stadtkirche(Verein für evang. Kirchenman“ ſang zum Beginn den Choral„Mit dem Herrn fang 72 dich und nach der Predigt Silchers Lobgeſang„Herr Got le⸗ loben wir“. Den Gottesdienſt hielt Herr Prälat D. Küh des wein. Das Textwort ſeiner Predigt war das Wer das Apoſtels Paulus:„Ich bielt mich nicht dafür, daß ich etreu⸗ wüißte unter euch ohne allein Jeſum Chriſtum den Ge zigten“(I. Kor. 2,. Im Sinne dieſes Wortes, führte Prediger aus, wie notwendig das Wort vom Kreuz ealle Aergernis und zur Torheit werden mußte, weil vor Im aig⸗ Weisheit und Schönheit, auch alle Gerechtigkeit und Hageimnis keit verſinken muß, wie aber auch dieſes dunkelſte Gehe zugleich der einzige Hoffnungsgrund für die in Sünde ſand ſinkende Welt iſt. Für die Kirche, die nicht auf dem 1 des menſchlicher Weisheit, ſondern auf dem Felſengrun heiner Kreuzes erbaut iſt, enthält das Wort von Kreuz in il au Einſeitigkeit das konzentrierteſte Programm aller ra keit. der Synodalverhandlungen in ihrer großen Marnigle Gihm Eine Gemeinde, die ſich vor dem Kreuze beugt, findet in auch den Weg zum Frieden mit Gott und unkereinandet, friſch vom Stapelplatz kamen, ſchlich vorüber. Hanns die ſchlanken Stämme im Vorbeifahren geſtreichelt, ſo empfindſam war er geworden. Rheinau! Als er an der abgelegenen verſchlafenen Station ausſtieg, war ihm nicht anders zumute wie bei einem Kirchgang. Gerade ſo fremd, ſo linkiſch und ſo dumm kam er ſich vor. Es war noch nicht ſieben Uhr in der Frühe. Die Mai⸗ ſonne ſtand ſchräg über dem Wald und warf den Schatten über den Schienenweg und die Landſtraße, die ſich zuſammen hoch über dem eingeengten Bett des Rheins am Waldrand ent⸗ lang wanden. Das Rauſchen des Waſſers erfüllte die Luft, und von den gelbblühenden beſonnten Matten am„Lauffenbuck“, wo der Strom kurz vor den wilden Schnellen den großen Bogen ſchlug, zogen die Bienen mit ſchwerer Tracht den Stöcken zu. Hanns Ingold ging wie betäubt die einſame Straße von der Station zum Städtchen, das vom Berg aus geſehen hinter ſeiner alten Wackermauer beinahe verſchwand. Als Bub hatte er ſich gerühmt, von hier aus mit einem guten glatten Rheinkieſel über das ganze Städtchen weg in den Fluß hinun⸗ ter ſchießen zu können. Und auf einmal bückte ſich der diplomierte Ingenieur Hanns Ingold, raffte einen weißen flachen Stein auf, drückte erſt noch den Hut feſter und ſchwang dann mit kräftiger Halb⸗ wendung den Arm zum Wurf. Hoch auf ſtieg in einer ellip⸗ tiſchen Bahn der weiße Stein, glänzte einen Augenblick hell in der Sonne und ſauſte dann als Schattenſtrich an den Doppel⸗ türmen der Pfarrkirche vorbei jenſeits des Dächerhäufleins in die Tiefe. „Herr, ſind Sie des Teufels!“ wetterte eine ſcharfe Stimme. In Ingold zuckte der Inſtinkt der Knabenzeit auf, Ferſen⸗ geld zu geben, dann wußte er auf einmal wieber, daß er kein Knabe mehr war, und nun lüftete er den Hut und ſtreckte dem grimmig blickenden Herrn mit den wehenden grauen Locken und dem wildwachſenden Bart die Hand entgegen und ſagte: „Nein, des Teufels nicht, aber verrückt vor Seligkeit, da⸗ heim zu ſein, Doktor Engelhardt.“ 5 Engelhardt rückte mißtrauiſch die Brille. Barhaupt ſtand er mit ſeiner großen grünen Pflanzentrommel unter dem blü⸗ henden Kirſchbaum, von dem es ſilbern herabflitterte. „Daheim zu ſein? Und ſchmeißen den Leuten die Fenſter ein! Und haben einen ſieben Zentimeter hohen Doppelkragen an! Des Teufels ſind Sie, Herr, Herr—“ Ingold trat langſam auf ihn zu. „Der Stein liegt im Rhein, mitten im Lauffen, ich leiſte jeden Eid darauf, Doktor Engelhardt. Und der Kragen ſtammt Gern hbätte noch aus St. Louls, Und ein Herr bin ich für Sie überhauß nicht, ſondern der Hanns Ingold!“ + Engelhardt ſtutzte. Forſchend betrachtete er Hanns, 75 den Blick lächelnd aushielt. Endlich ſagte er gedehnt: alles „Alſo der Hanns Ingold! Na, da muß man ſa aug der Teufelswerk geſaßt ſein. Aber für mich ſind Sie nicht 27 Hauns Ingold, der mir die Spaliere auf⸗ und abkletter aſchen, Ingenieur, Ich habe das Pathos der Diſtanz zu den hen, de die mehr als zwanzig Jahre alt ſind, zuallen Menſ ſcht ich behalten. Auch zu meinen Patienten. Das ſind Sie ſätzen ge⸗ weiß, aber Diſtanzen haben Sie ja wohl in Amerika ſch lernt. Guten Morgen, Herr Ingenieur!“ roche⸗ Seine ganze Menſchenſchen war aus den ſcharf 1 05 die nen Worten hervorgebrochen. Mit einem Ruck ngehen. Kräuterbüchſe auf den Rücken und wandte ſich zum Raſch vertrat ihm Ingolb den Weg. it einem „Und Ruth, Herr Doktor?“ fragte er kurz, m leidenſchaftlichen Klang in der Stimme. Mädel? „Ruth, meine Tochter? Was kümmert Ste dathos der zu Ihrer Tochter das Pa iſtanz, Herr Doktor?“ el⸗ Mi einem baßtigen Griff leiner funf Finger war Llic hardt das graue Haar aus der Stirn. Ein unſich ſchoß aus den buſchigen, von ſchmerzlichen Lebenser niedergedrückten Brauen hervor. 1 „Meine Tochter iſt kein Menſch wie andere zogel⸗ leiſe nach einem Schweigen, das non Mienenſummetſt war. zwitſchern und dem Rauſchen der Rheinſchnellen ange! us no „Wollen Sie Ruth von mir grüßen?“ fragte ſſen, harten leiſer, und ein weiches Lächeln ſchmolz die ſtrafſen, Linien ſeines gebräunten Geſichtes. Da brauſte Engelhardt aufs neue auf, Sie 2 Sie a Grüße ſelbſt, Sie Mann ein Herr ſein wollen!“ Flugs ſing Hanns ſeine ahwehrende Hanb. lhardt. Ich „Neln, kein Herr, aber ein Mann, Doktor Fnag 10 Rulh habe Ihre 75 Ruth, Fräule 2 Engelhardt heute noch zu begrüßen. 1 00 ſchwenkte er im ſchmerzhaften Drucz ahe nden des Arztes, dann ging, lief er den weißen, von Aund ein Kirſchbäumen beſchatteten Weg dem Städtchen zu. ühlings⸗ Jubel ſaß in ſeiner Sruſt, als hätte der ganze Fr in Ein⸗ himmel mit ſeinen Legtonen muſizierender Engel dar lten. ee(Fortſetzung folgt.) der Sie Bauplatz⸗ —ecr eunnsnteee „ e Rrrnereenre r⸗ ie 70 0 b⸗ te ̃⸗ NT—r Wn rrn . nn Diontag, den 28. Februar 1927 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Ausgabe) 25 Seite. 8 Nr. 98 Aus dem Lande Althiſtoriſche Kinderfaſtnacht * Villingen, 27. Febr. Durch einen prächtigen Kinder⸗ mzug wurde am Donnerstag die althiſtoriſche ſeit 1864 nicht Mehr gefeierte kleine oder Kinderfaſtnacht erneut ein⸗ geführt. Der Zug umfaßte 35 Gruppen, von denen einzelne Linen außerordentlich lieblichen und maleriſchen Anblick boten. amentlich die kleinen Narros mit dem kleinen Maidli in ltvillinger Tracht, wie eine Bauernhochzeit, bei der die Kin⸗ exr wohl ſämtliche im Schwarzwald vertretenen Trachten zeigten, wurden von den die Straßen ſäumenden Zuſchauern viel bewundert. Aber auch die übrigen Gruppen waren ge⸗ chmackvoll und originell. Die ſchönſten wurden prämtiert und werden bei dem großen Umzug der Narro am Faſtnachtdiens⸗ ag nochmals mitwirken. Da auch auswärtige Narrozünfte dertreten ſein werden, dürfte Villingen an dieſem Tage wie⸗ er das Ziel vieler Fremden ſein. Ein Schwarzwaldhaus niedergebrannt S Schönau, 27. FJebr. Am Freitag nachmittag brannte in chöneberg das mit Stroh gedeckte Haus des Landwirtes Voidolin Steinbrunner bis auf den Grund nieder. om Mobilar und den Fahrniſſen konnte faſt nichts gerettet der den. Der Gebäudeſchaden allein beträgt 20 500 4. Dank eg hohen Schnees, der auf den Dächern liegt, wurden die achbarhäuſer vor einem Ueberſpringen des Feuers wahrt. Infolge des hohen Schnees hatte es auch die Schonaner Feuerwehr ſehr ſchwer, den Berg hinauf nach chöneberg zu gelangen. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Der ausgeräucherte Nebenbuhler M Konſtang, 26. Febr. Zwei Burſchen waren in ein Gödchen bis über die beiden Ohren verliebt. Der eine hatte lück, der andere wurde verſchmäht. Als der Verſchmähte eines abends erfuhr, daß ſein Nebenbuhler bei der ange⸗ etenen Schönen in der Wohnung war, zog es ihn auch dorthin n wahnſinniger Eiferſucht übergoß er den Treppenauf⸗ gang mit Petroleum und zündeteſe san. Glücklicher⸗ fläce bot die eichene Treppe dem Feuer zu wenig 1 che, ſodaß es verlöſchte, ehe größerer Schaden entſtand. un kann der liebeskranke Jüngling ſeiner Aburtetlung negen verſuchter Brandſtiftung, vielleicht ſogar wegen erſuchten Mordes entgegenſehen. f* Schriesheim, 24. Febr. Der Mathaiſe⸗Markt erfreute 55 auch dieſes Jahr, wie bereits gemeldet, eines ſtarken Be⸗ 1 es. Die gegen das Vorjahr noch vergrößerte landw. Aus⸗ ellung hat allgemeines Intereſſe erweckt, ſodaß ſchon am onntag über 5000 Beſucher gezählt wurden. Naturgemäß 101 der Pferdemarkt am Dienstag beſonders die land⸗ rtſchaftlichen Kreiſe der Umgebung an, ſodaß der Ort am achmittag ſozuſagen überfüllt war. Auch dem Wein wurde utereſſe entgegengebracht. Trotz des großen Andranges ſind 5 ßere Zwiſchenfälle vermieden worden. Leider wurde ein irt aus Doſſenheim der ſich nichts zu Schulden kom⸗ 601 ließ, vorübergehend feſtgenommen. Nachdem ſeine Fuscduld ſich herausgeſtellt, wurde er ſofort wieder auf freien uß geſetzt. J Weinbeim, 27. Febr. Die Bezirksſparkaſſe 5 inheim ſchließt ihre Bilanz für das verfloſſene Berichts⸗ Ibr in Einnahme und Ausgabe mit je 5,7 Millionen ab. 5 er Reingewinn für 1928 beträgt 54215 Mk. Das Gut⸗ zaben der 6427 Einleger beziffert ſich auf 3,6 Millſonen und i0 ſich binnen Jahresfriſt verdoppelt. Aufgrund dieſer gün⸗ gagen Entwicklung beſchloß der Verbandsausſchuß, das Spar⸗ engebände umbauen zu laſſen. Die Leitung des Umbaues, 0 den das Bild der Bahnhofſtraße eine Verſchönerung er⸗ hren ſoll, wurde dem ſtädtiſchen Bauamt übertragen. Aus der Pfalz Iglat Ludwigshafen, 26. Febr. Geſtern vormittag wurde ein eilibriger Bäckerlehrling von Germersheim, der vor dieſgen Tagen ſeine Lehrſtelle verlaſſen hat und ſich ſeit ganer Zeit herumtreibt, aufgegriffen. In der vorver⸗ genen Nacht wurde in der Bleichſtraße ein 16 Jahre alter der reinerlehrling aus der Gegend von Heidelberg, ſelt ebenfalls ſeine Arbeitsſtelle in Rohrbach verlaſſen und ſich dieſer Zeit obdachlos herumgetrieben hatte, feſtgenommen. der 8 tgenommen wurde auf Grund eines Haftbefehls altet taatsanwaltſchaft Frankenthals ein lediger 27 Jahre des M agner von Mundenheim unter dem Verdacht eineids. Nachbargebiete Feuer im Darmſtädter Stabtkirchturm W. Darmſtadt, 27. Febr. Im Turme der Stadtkirche iſt Wöcſenderg und Jugendbünden Gelegenheit zur Unlerkunſt ags. Die jungen Leute haben dort Mittwochs und Sams⸗ woch ihren Aufenthalt genommen. Als nun an letzten Mitt⸗ und 95 eder junge Leute im Stadtkirchturm geweilt hatten krachten Turm verlaſſen wollten, leerten ſie auch den Ofen, Kiſte zen aber die Anſche in einen Holzkaſten. Sie ſtellten die jung in eine Niſche. Als nun am Samstag nachmittag wieder alasze ſeente in den Turm kamen, bemerkten ſie Feuer. Sie lug erten die Feuerwehr, die zunächſt mit Minimax vor⸗ 8 ̃ doch das Feuer war ſo ſtark, daß man mit einer Luftziuunchlettung im Turme vorgehen mußte. Durch den vom hatte die Aſche die Kiſte in Brand geſetzt. Es waren met ittwoch bis zum Samstag berelts zwei Quadrat⸗ Letenrk Dier und zwei etwa 25 em ſtarke Balken durch⸗ 5 rbeit Die Feuerwehr konnte nach etwa halbſtündiger eſtandden Brand ablöſchen. Die Gefahr, die durch das Feuer ſich dire läßt ſich ſehr ſchwer abſchätzen. Der Feuerherd befand gusgebekt unter dem Glockenbau. Wäre das Feuer bei Nacht liche Feuchen, dann wäre ſelbſt die ganz in der Nähe befind⸗ die Akſapehr machtlos geweſen. Die weiteren Folgen für Sportliche Rundſchau Schwimmen Die franzöſiſchen Schwimmer in Magdeburg geſchlagen Mit dem Pariſer Seuf(Sporting⸗Club Univerſitaire de rance) kam zum erſten Male ſeit dem Kriege eine franzö⸗ iſche Schwimm⸗Mannſchaft nach Deutſchland. Die Franzoſen ſtarteten am Sonntag im Magdeburger Wilhelmsbad und krafen hier in Hellas⸗Magdeburg den ſchwerſten deutſchen Gegner, ſodaß ihre Niederlage in allen Konkurrenzen kaum überraſcht. Allerdings übertrafen ſich die Magdeburger dies⸗ mal auch ſelbſt. Die Franzoſen ſind keineswegs ſo ſchlecht, wie aus den Magdeburger Ergebniſſen hervorgeht und es iſt noch fraglich, ob ſie noch einmal in Deutſchland geſchlagen werden. Die Hellennen brachten die drei mal 50 Meter Lagenſtaffel in :41,2 Min. an ſich, die Franzoſen benötigten:44,2 Min. Im 100 Meter Freiſtilſchwimmen ſiegte Hilmar⸗Magdeburg in:13 knapp vor Martin⸗Paris:13,8 Min. Das 100 Meter Bruſt⸗ ſchwimmen war Erich Rademacher natürlich nicht zu nehmen. Bei 50 Meter lag er noch mit dem franzöſiſchen Meiſter Bou⸗ vier zuſammen, dann aber entſchied er das Rennen im End⸗ ſpurt klar mit:17,8 vor:20,1 des Franzoſen für ſich. Der Rekordverſuch der Hellennen in der 3 mal 100 Meter Bruſt⸗ ſtaffel mißglückte, da ſie mit:01,2 Min. eine Zehntelſekunde hinter dem Rekord von Sparta⸗Köln zurückblieben. Das 100 Meter Rückenſchwimmen brachte Frölich in:16,8 Min. vor Aman:22,3 Min. an ſich. Der franzöſiſche Meiſter Guigne kam nie in Frage. Das Jugendfreiſtilſchwimmen über 100 Meter holte Ahrendt in:09,8 Min. vor dem franz. Schüler⸗ meiſter Smits, der:11,1 benötigte. Die 5 mal 50 Meter Frei⸗ ſtilſtaffel gewann Hellas in:27,8 Min vor Paris mit 2233,7. Den ſchönſten Sport ſah man beim Waſſerballſpiel, in dem die Magdeburger Hellenen ſich tatſächlich ſelbſt übertrafen. Der 11:1 Sieg von Magdeburg gibt den Spielverlauf nicht ganz wieder, da die Franzoſen gar nicht ſo ſchlecht waren, wie es aus dem Reſultat hervorgeht. Ein Rekordverſuch des Schwe⸗ den G. Werner mißlang, da er eine Zehntelſekunde hinter dem von Heinrich mit:02,1 gehaltenen 100 Meter Freiſtil⸗ rekord zurückblieb.(Heinrich hat inzwiſchen ſeinen eigenen Rekord in Leipzig erheblich verbeſſert.)— Der gleichzeitig ab⸗ gehaltene Klubkampf zwiſchen Sport 1922 Halberſtadt und der Reſervemannſchaft von Hellas⸗Magdeburg endete mit 30:80 Pkt. unentſchieden. Da aber Hellas den erſten Teil des Klub⸗ kampfes gewonnen hatte, ſtellte ſich das Geſamtreſultat ſomit auf 65255 Punkte für Hellas. Die deutſchen Schwimmer für Brüſſel Die deutſche Vertretung für die internationale Schwimm⸗ veranſtaltung am 19. und 20. März in Brüſſel ſteht nunmehr 170 Unter der Aufſicht des Hellas⸗Trainers Behrens⸗ Magdeburg werden Rademacher, Frölich, Luber⸗Berlin, Reni Erkens⸗Oberhauſen und Erna Huneus⸗M,⸗Gladbach in der belgiſchen Hauptſtadt an den Start gehen.— Im Anſchluß an das in Brüſſel wird der Olympia⸗Trainer Beh⸗ rens die Städte Aachen,.⸗Gladbach, Rheydt, Köln, Elber⸗ feld, Duisburg und Dortmund bereiſen, um an Ort und Stelle mit den Olympiakandidaten unter Mitwirkung der jeweiligen Vereins⸗Trainer weitere Ausbildungsarbeit zu verrichten. Leichtathletik Die deutſchen Leichtathletik⸗Veranſtaltungen 1927 132 Veranſtaltungen ſieht das von der D. S. B. für dieſes Jahr genehmigte Leichtathletik⸗Programm vor. Sieben, dar⸗ unter zwei Länderkämpfe, werden von der D. S. B. ſelbſt durchgeführt, während 125 gegen 130 im Vorjahre den Ver⸗ einen.eungez wurden. Die beiden Länderkämpfe der D. S. B. ſind der am 31. Juli in Düſſeldorf ſtattfindende traditionelle Kampf Deutſchland—Schweiz und die für den 21. Auguſt in Paris feſtgeſetzte Begegnung Deutſchland Frankreich. Von den 35 genehmigten internationalen Ver⸗ anſtaltungen entfallen allein ſechs auf Berlin. Für die Meiſterſchaften wurden folgende Termine feſtgelegt: 10. April: Verbands⸗Waldlaufmeiſterſchaften.— 24. April: Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in Heilbronn.— 8. Mai: Deutſche Meiſterſchaft im 25 Km. Laufen in Berlin.— 18./19. Juni: Kreis⸗, Bezirks⸗ bzw. Gaumeiſterſchaften der Verbände.— ./3. Juli: Meiſterſchaften der Landesverbände.— 16./17. Juli: Deutſche Leichtathletikmeiſterſchaften(Einzelkämpfe) in Ber⸗ lin.— 22.½4. Juli: Deutſches Akademiſches Olympia in Königsberg i. Pr.—./7. Auguſt: Deutſche Marathon⸗, Zehn⸗ kampf⸗, Staffel⸗ und Frauen⸗Meiſterſchaften in Breslau.— 2. Oktober: Deutſche Meiſterſchaften im 50 Km. Gehen in Erfurt.— Die Groß⸗Staffelläufe in allen Verbänden finden am 22. Mai ſtatt, der Fünf⸗Verbandskampf(Nord⸗, Mittel⸗, Weſt⸗, Süddeutſchland, Berlin) am 26. Juni in Süddeutſch⸗ land. Die meiſten Veranſtaltungen bringt der Juli(31.) und der Auguſt(30.). Für Juni ſind 28, für Mati 25 Veranſtal⸗ tungen vorgeſehen, die reſtlichen Termine entfallen auf Früh⸗ jahr und Herbſt. Autoſport Gegen die Wiedereinführung des Pflaſterzolls Der Reichsverband der Automobilinduſtrie, Deutſcher Automobil⸗Händler⸗Verband, Reichsverband der Deutſchen Induſtrie und mehrere andere Spitzenverbände haben beim Reichsverkehrsminiſterium Verwahrung dagegen eingelegt, daß auf der geplanten Automobilſtraße Köln—Düſſeldorf, die ausſchließlich aus öffentlichen Mitteln gebaut werden ſoll, Abgaben noch dazu in einer Höhe, die bei täglich einmaliger Fahrt in jeder Richtung ein Mehrfaches der Kraftfahrzeug⸗ ſteuer beträgt, erhoben werden ſollen. Die genannten Ver⸗ bände hatten bereits bei den Verhandlungen über die letzte Aenderung der Kraftfahrzeugſteuer die Auffaſſung vertreten, daß jegliche Zuſatzbeſteuerung neben der Kraftfahrzeugſteuer grundſätzlich abzulehnen ſei. Sie proteſtieren gegen die Wie⸗ dereinführung des mittelalterlichen, verkehrsfeindlichen Pflaſterzolls. Athletik * Rigoulet ſchlägt Cadine im Revanchekampf. Die beiden bekannten franzöſiſchen Schwerathleten Rigoulet und Cadine goulet ſeinen Landsmann. Das Bemerkenswerteſte bei dieſer Veranſtaltung war, daß keinem der beiden Athleten eine Re⸗ kordleiſtung gelang. Voxen Paolino ſchlägt Knute Hanſen Die von Tex Rickards zur Ermittlung eines geeigneten Gegners für Weltmeiſter Gene Tunney im Madiſon Square Garden in New Nork veranſtalteten Ausſcheidungskämpfe brachten am Freitagabend den Europameiſter Paolino mit dem Amerikaner däniſcher Abſtammung Knute Hanſen zuſam⸗ men. Die großen Hoffnungen, die Tex Rickards auf Paolino geſetzt hatte, wurden zwar erfüllt, aber doch nicht in dem Maße wie vielleicht erwartet. Während der Spanter ſeine bisherigen Gegner alle in der erſten Runde k. v. geſchlagen hatte, mußte er mit Hanſen über die volle Diſtanz von 10 Runden gehen. Der Amerikaner erwies ſich wie ſeinerzeit gegen Diener, der ihn auch nach Punkten ſchlug, als überaus hart im Nehmen, aber Paolino hatte jederzeit das Heft in der Hand und ſiegte klar nach Punkten. Der Spanier trifft jetzt auf den Sieger aus dem 4. Ausſcheidungskampf zwiſchen Jim Maloney und Jack Sharkey. Bei aller Achtung vor dem Können des Europameiſters, der ſeinen Ruf in Amerika noch befeſtigte, wird man ihm gegen Maloney oder Sharken dos nur wenig Hoffnungen geben können. Winkerſport Evenſen Weltmeiſter im Eisſchnellaufen Die Ergebniſſe vom Sonntag. Die Frage nach dem Weltmeiſter im Eisſchnellaufen, bdie nach der Untätigkeit des Titelverteidigers Ballangrud nur zwiſchen dem Norweger Evenſen und dem Weltmeiſter von 1925, Thunberg⸗Finnland, liegen konnte, hat der junge Nor⸗ weger einwandfrei zu ſeinen Gunſten geklärt. er ſchnelle und ſtarke Läufer holte ſich bei zwei erſten und zwei zweiten Plätzen den Titel eines Weltmeiſters im Eisſchnellaufen 1927 mit 378,4 Punkten vor Thunberg, der es auf 375,5 Punkte brachte. Die nächſten Plätze im Geſamtklaſſement belegten: 3. Carlſen⸗Norwegen 370,9; 4. Larſen⸗Norwegen 369,8; 5. Skutnabb⸗Finnland 366,6; 6. Staxrud⸗Norwegen 264,2; 7. Korpela⸗Finnland 362,8 und 8. Rumba⸗Lettland 362,7 Punkte. Die beiden Wettbewerbe des Sonntags, 1500 und 10 000 Meter, wurden bei kaltem, windſtillem Wetter ausgelaufen und brachten folgende Ergebniſſe: 1500 Meter: 1. Thunberg:24,1 Min.(finn. Rekord); 2. Evenſen:26,3; 3. Larſen:28,7; 4. Skutnabb:29,8; 5. Korpela:30,7 Min.— 10 000 Meter: 1. Evenſen 18:05,8; 2. Carlſen 18:06,1; 3. Staxrud 18:84; 4. Thun⸗ berg 18:36,4; 5. Larſen 18:56,8 Min.— Bedauerlich war, daß die ruſſiſchen Läufer Nelnikoff, Kuſchin und Ippolitov wieder nicht mit von der Partie waren. Die Ruſſen hätten ſicherlich noch ein gewichtiges Wort mitgeſprochen, denn die von ihnen in Oslo gelaufenen Zeiten waren teilweiſe beſſer als die am Samstag und Sonntag bei der Weltmeiſterſchaft in Tammers⸗ fors erzielten. 5 35 Kilometer Dauerlauf des Bayeriſchen Skiverbandes. Der am Sonntag in Garmiſch⸗Partenkirchen veranſtaltete 35 Kilometerlauf des Bayeriſchen Skiverbandes fand eine rege Beteiligung. 71 Läufer fanden ſich am Start ein. Die Schnee⸗ verhältniſſe waren in den höheren Lagen ſehr gut, vor dem Ziel wurden die Läufer von einem Schneeſturm überraſcht. Der Lauf konnte trotzdem reibungslos abgewickelt werden. Die Ergebniſſe: Klaſſe l: 1. Ernſt Huber⸗München:33,21; 2. Dremm⸗ Kottern:38,54. Klaſſe II: 1. Müller⸗Kempten:34,10; 2. Götz⸗ Bodenſee:88,42. Altersklaſſe: 1. Anton Huber⸗Schlierſee:50,49. Der englische Großindustriella Sir Chartes Higham: Ooffe nicit auf Sesqiäfte. sondern made Nehklame Hzel sichere Dir auf diese Weise Seschäfte. Waſſerſtandsboobachlungen im Monat Februar Rhein-Pegel 23. 24,] 28, 25,]J 27, 28, Neckar-Pegel] 28. 24. 25, 28. 27.K8. Schuſterinſel 0,88 0,67.68 1,05 1,88 2,10 Mannheim 2,2502,60 2,.69— 8,15.27 80.83 1,83 197.— 2,758,11 Jagſtfed 745.%74%— 110 Maxau..68.60.69 3,78 4,27.51 Mannheim 2,42 2,49.552,8728938,89 CTaub.68.68.75.75.03 2,52 Köln.28.66 215—.2 7˙68 Wetterbericht der badiſchen Landeswetterwarte In Begleitung der von Weſten anrückenden Wärmewellen durchzogen geſtern morgen Regenböen unſer Land, von denen eine in den Morgenſtunden ſtellenweiſe mit Gewit⸗ tererſcheinung auftrat. Die Schneehöhen auf dem Schwarzwalde ſind infolge den kräftigen ſüdweſtlichen Winde weiterhin erheblich zurückgegangen. Ueber Weſtfrankreich liegt heute morgen wieder eine wohlausgeprägte Wärmewelle, mit deren Annäherung bei uns in Kürze auffriſchende Südweſtwinde und weitere Niederſchläge bevorſtehen. 55 milde, zu Niederſchlägen neigende Wetter wird noch an⸗ en. Wetterausſichten für Dienstag, den 1. März: Fortdauernd mild, auffriſchende Südweſtwinde, zeitweiſe Niederſchläge. Herauszeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Aere G. m. b.., Mannheim, E 6, 3 Dire Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher— Verantwortl. Redakteure: 455 Polltik: Hans Alfred Reißnet Feuilleton: Dr. S. Kayſer— Kommunal⸗-Politik und Lokales: Richard Schön— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteſl: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. W. G. Stötzner. der ein adt ſind nicht auszudenken. Jedenfalls ſei dies wie⸗ trafen ſich in Angers im Revanchekampf. Ziemlich ſicher, mit e Warnung, Aſche nicht in Holzgefäßen aufzubewahren. einem Plus von 180 Punkten beſiegte Weltrekordmann Ri⸗ Taepestpere, A Ke HERZ.SEEZIAE 245 Dagehrle 858 Sehuhe encpunber tlgunt, ſur den oncpmobsroſſen flenm 300ñ% NERZ-SchiE f e Tum 2 Friihiahsn wnl qi mmdn ſuu mi innem beschnorit ihme fig· ünz-schit geuen ſodbelen unsef Alleinverkauf für Mannheim: Schuh-Naus Georg Harimann E2, 17 Planken gegenũber der Harmonie Z·SchlitiE e — 6. Setite. Nr. 98 Neune Mannheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 28. Februar 1927 Wirtſchakts · und Handelszeitung Bank für deutſche Induſtrie⸗Obligationen 6 v. H. Dividende Dem Bericht über das zweite GJ.(1. Jan. bis 31. Dez. 1926) entnehmen wir u..: Das zweite GJ. brachte neben dem weiteren Ausbau der Organiſation ein erhebliches An⸗ wachſen der laufenden Arbeit. Im zweiten GF. waren die dem Treuhänder übergebenen Induſtriebons und veräußer⸗ lichen Obligationen erſtmalig mit 275 v. H. zu verzinſen, was eine Zinsleiſtung von 125 Mill../ bedeutete. Dieſe Beträge floſſen der Bank ausſchließlich auf Grund der Anwendung des Aufbringungsgeſetzes zu, ſo daß eine Erhebung von Zah⸗ lungen nach dem Induſtrie⸗Belaſtungsgeſetz nicht erfolgte. Da Verkäufe von Induſtriebons durch den Treuhänder oder Rück⸗ käufe von Obligationen ſeitens der belaſteten Unternehmer nicht ſtattgefunden hatten, lieferte der Treuhänder gegen die an ihn gezahlten 125 Mill..„ der Bank die 5 proz. Zins⸗ ſcheine, dia am 31. Auguſt 1926 fällig geworden waren, ge⸗ ſchloſſen zur Entwertung und ſpäteren Vernichtung ein. Gleichzeitig entwertete die Bank die fälligen Zinsſcheine der in ihrem Depot befindlichen unbegebenen Induſtriebons, die den Gegenpoſten der dem Treuhänder übergebenen und noch hei ihm ruhenden veräußerlichen Obligationen darſtellen. Um⸗ fängliche laufende Arbeiten der Bank erſtrecken ſich auf die Feſtſtellung der Bewegung hinſichtlich der Firmierung des Wohnſitzes, der Rechtsform und des Grundbeſitzes der be⸗ laſteten Unternehmer, die gerade im abgelaufenen GJ. an⸗ geſichts der Umſchichtung innerhalb der Wirtſchaft ſehr be⸗ trächtlich war. Die Bilanz auf 31. Dez. 1928 iſt wie im vorigen Jahre auf .- geſtellt, obwohl die Verpflichtungen auf./ lauten. Praktiſch pielte die Umrechnung der bei der Bank in R. eingegangenen Beträge auf./ lediglich bei der Ueberweiſung der Zinsbeträge an den Treuhänder eine Rolle. Sie wirkte ſich hier als Kursunter⸗ ſchie d von 214 437,5/ aus, die dem Sicherungsrücklagekonto gut⸗ — wurden. Das GJ. ergab nach Abdeckung des vorjährigen erluſtes von(in Mill../) 0,23, ſowie nach Abzug der Handlungs⸗ unkoſten von 0,8(0,8) und Abſchreibungen von 0,062(0,083) auf Inventar und 0,000 942(0) auf Wertpapiere einen Reingewinn von 1,46. Demgegenüber betrugen die Einnahmen aus Zinſen 2,27 (0,44), der Anteil des Treuhänders an den Koſten der Geſchäfts⸗ führung 0,29(0,24), insgeſamt 2,56. In der Bilanz erſcheinen(in Mill..): noch nicht ein⸗ gezahltes AK. 5(), Kaſſe, Reichsbank⸗ und Poſtſcheckguthaben 0,017 (0,0015), Guthaben bei Banken 23,3(4,7), Debitoren 0,54(0,075), Wertpapiere 3,3(), kapitaliſierter Betrag der Anſprüche, gemäß Induſtriebelaſtungsgeſetz, 5(5) Milliarden, Zinsanſpruch aus Indu⸗ ſtriebelaſtung für die Zeit vom 1. Sept. bis 31. Dez. 1926: 8,8 (1. Sept. bis 31. Dez. 192d: 41,7), Aufbringungsleiſtungskonto 7,5(). AK. 10(10), Kreditoren 0,0074(0,0089), Aufbringungsperrechnungs⸗ konto 7,5(), Sicherungsrücklagekonto 20,7(), kapitaliſierter Betrag der Anſprüche des Treuhänders 5(5) Milliarden, Zinsanſpruch des Treuhänders 83,3(41,7). Das Steigen der Bilanzzahlen iſt die Folge der erſtmaligen Leiſtungen auf Grund des Aufbringungsgeſetzes, ſowie der erſt⸗ maligen Zinszahlungen an den Treuhänder. Das Geſamtauf⸗ bringungsſoll ſtellte ſich auf 152,97 Mill. 4. Hiervon waren bis Ultimo 1926 eingegangen 145,5 Mill., ſo daß ein Debet⸗Saldo von 7,5 Mill.„ verbleibt, dem auf der Paſſipſeite ein Antebringungs⸗ verrechnungskonto in gleicher Höhe gegenüberſtebt. Die Wert⸗ papiere ſind ausſchließlich feſtverzinsliche Anlagen; ſie wieſen am Bilanztage mit Ausnahme eines kleinen Poſtens gegenüber ihrem Anſchaffungspreiſe einen erheblichen Kursgewinn auf. Es wird vorgeſchlagen, den Reingewinn wie folat zu verteilen: Reſervefonds 0,25 Mill, 6 v. H. Dividende auf 5 Mill. eingezahltes Kapital, Rückſtellungen für Sonderkoſten gemäß 828 JBG. 0,5 Mill., Angeſtellten⸗Unterſtützungsfonds 0,1 Mill., Vortrag 0,3 Mill.. Weitere Entlaſtung der Reichsbank Um 123 Mill.„ verringerter Notenumlauf Der Ausweis der Reichsbank vom 23. Februar zeigt einen Rückgang der geſamten Kapitalanlage in Wech⸗ ſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 19,3 auf 1353,5 Mill. 4. Im einzelnen haben abgenommen die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 19,8 auf 1248,0 Mill. I. und die Lombardbeſtände um 3,2 auf 12,9 Mill. 4, während die Anlage in Effekten um 3,7 auf 92,6 Mill. ange⸗ wachſen iſt. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 136,1 Mill. I aus dem Verkehr zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 123 r und zwar die Beſtände an Gold um 0,3 auf 1834,0 auf 2926,4 Mill.„ verringert und der an Rentenbankſcheinen um 13,1 auf 1033,3 Mill. /. Die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben ſich dementſprechend auf 117,9 Mill. erhöht. Die fremden Gelder zeigen eine Zunahme um 100,2 auf 653,5 Mill. I. Die Beſtände an Gold und Deviſen insgeſamt haben um 18,7 auf 2016,7 Mill./ abge⸗ 0 75 und die an deckungsfähigen Deviſen um 18,4 auf 182,7 Mill. lA. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 60,2 v. H. in der Vorwoche auf 62,7 v.., die durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 66,7 v. H. auf 68,9 v. H. Süddoeutſche Zucker AG. Der Proſpekt mit der Bilanz für 1925/26 Der ſchon lange erwartete Proſpekt zur Zulaſſung der Aktien der Süddeutſchen Zucker⸗AG. an der Berliner Börſe liegt nun vor. Als Bilanzgrundlage veröffentlicht die Geſellſchaft ihre Abſchluß⸗ vorlage für das GJ. 192526, die zwar vom AR., aber noch nicht von der HV. genehmigt iſt. Die Bilanz, die jetzt veröffentlicht wird, und die auf den 81. Aug. v. J. gezogen iſt, weiſt das ſchon zuſammen⸗ geworfene, gemeinſchaftliche Vermögen auf. Die Anlagen, die neuerdings 1449 521 Zugänge verzeichnen, bilanzieren mit 14 590 370 4. Davon entfallen auf Grund und Boden 973 050, auf Gebäude 5 864 430 und auf Maſchinen u. Einrichtungen 7 752 889 ¼. Soweit die Bilanzen der fünf Einzelgeſellſchaften für 1924/25 als Maßſtab dienen können, und in die Bewertungsverhältniſſe Einblick gewähren, iſt feſtzuſtellen, daß ihre Anlagepoſten offenbar unver⸗ ändert in die Gründungsbilan,(bernommen worden ſind. Nur bei Frankenthal hat allem Anſchein nach eine um etwa 1,9 Mill. ¼ niedrigere Bewertung platzgegriſen. In ähnlicher Weiſe iſt offen⸗ bar auch der Wert der landwirtſchaftlichen Beſitztümer feſtgeſtellt worden, die mit 8017 924/ bilanziert ſind(1002 450 Grundbeſitz, 259 950 Gebäude, im übrigen lebendes und totes Inventar und Gutvorräte). Daneben ſteht das Warenla ger der Zuckerfabrikation mit 14951.847 4, Schuld ner betragen lein⸗ ſchließlich 1 762 000 Bankguthaben) 10 003 153 J. Wertpapiere und Beteiligungen von 4 806 394/ euthalten u. a. 5 505 300 eigene St., die aus dem Frankenthal⸗Portefeuille ſtammen und mit 54 v. H. bewertet ſind. Auf der anderen Seite ſtehen hinter dem AK. von 3 225 407[offene Reſerven, die in 3 Mill. ordinäre und 225 408 J extraordinäre Rücklagen eingeteilt ſind. Die Aufwertungs⸗ obligationen, die bei der Gründung mit übernommen werden muß⸗ ten, zum Teil aber ſchon gekündigt ſind, beanſpruchen 502 886 l. Weitere 455 668„ Aufwertungshypotheken ſind mit in der Poſition laufende Kreditoren enthalten, die leinſchl. 1 706 000/ Bank⸗ guthaben) 17 834 445/ zu beanſpruchen haben. Der Reingewinn, der ſomit auf 31. Auguſt vorigen Jahres erzielt wurde, ſtellt ſch auf 2 720 259. Aus dem Ueberſchuß ſchlägt die Verwaltung vor, 6 v. H. Dividende zu verteilen. Da am 31. Aug. 2,75 Mill./ Vorratsaktien noch nicht verwertet waren, ſind hierfür 1611000 Ausſchüttungsbetrag erforderlich. Außerdem er⸗ halten die 400 000 4 VA. ihre ſtatutariſche 7 v. H. Vorzugsdividende. Der Reſt kommt vermutlich wieder auf neue Rechnung oder wird in Reſerve geſtellt. Der Umſatz im Betriebsjahr 1925/8 wird auf 95 228 000 l beziffert, in 1924½5 wurden dagegen 107 280 000/ um⸗ geſetzt. Der Rentabllitätskoeffizient, der ſich, auf den Rohgewinn bezogen, hieraus errechnet, iſt nicht ſehr hoch, er ſtellt ſich nur auf knapp 5 v. H. Auch die Liqauidität iſt, wie die obigen Ziffern er⸗ weiſen, nicht ſonderlich befriedigend, und legt den Gedanken an eine Neuemiſſion von Aktien oder Obligationen, die allerdings nicht dringlich zu ſein braucht, nahe. r AEcG.⸗Hauptverſammlung. Die heutige HV. genehmigte den bekannten Abſchluß und beſchloß antragsgemäß die Aus⸗ ſchüttung von 7(6) v. H. Dividende auf die StA. und von 5 bzw. 6 v. H. auf die VA. Uebet die Ausſichten der Elektro⸗ induſtrie außerte ſich Geh. Rat Dr. Deutſch dahin, daß die Aufnahmefähigkeit des Marktes für Kilowattſtunden groß und der Markt von einer Sättigung noch weit entfernt ſei. Die Verwen⸗ dung der Elektrizität im Haushalte ſtehe erſt in ihren Anfängen, für deren Ausbreitung die Geſtaltung der Tarife und darum zu erwarten. den könne. bis jetzt noch nichts hindeuter. die Bereitſtellung hochwertiger aber billiger Haushaltungsapparate die Vorausſetzung ſei. Auch der Bedarf an induſtriellem Strome ſei günſtig, ſo daß Erneuerungen und Erweiterungen der Kraftanlagen und Verteilungsnetze nötig werden, was auch für die von der Geſell⸗ ſchaft bearbeiteten Gebiete im Auslande zutreffe; eine rege Be⸗ ſchäftigung mit dem Bau von Zentralſtationen ſei Geh. Rat Deutſch befürchtet ſogar, daß ſich hei ſprunghafter Verbeſſerung der allgemeinen Wirtſchaftslage(worauf D. Red.] ein Stromhunger ein⸗ ſtellt, der nur an wenigen Plätzen Deutſchlands glatt befriedigt wer⸗ Neben dem Studium der Dampfkraftwerke verfolge das Unternehmen aufmerkſam die Aus baumöglichkeiten von Waſſerkraftwerken. Der Spitzenbedarf der offentliche. Elektrizitätswerke Deutſchlands laſſe ſich mit einigen wenigen 465 Deutſchland verteilten Speicherwerken größten Ausmaßes de 5 Für die Zukunſt erwarte die Geſellſchaft für die Vereinfach 15 der Fabrikation eine Erleichterung dadurch, daß ſich ben Kundſchaſt der Bedeutung einer Verringerung der„Tovenzahlg durch Zurückſtellen von Sonderwünſchen mehr als bisher werde. Die Umſtellung der Fabrikaton auf Fließarbeit beßen durchweg eine Verbeſſerung der Qualität. Die Geſellſchaft auf dem bewährten Wege fortſchreiten und ihre Einrichtungen wei ausgeſtalten und vervolllkommnen. ale J6 Allgemeine Elſäſſiſche Bankgeſellſchaft(Societe Weun Alſacienne des Banque), Straßburg. Der Reingewinn kapital 100 Mill. Fr.) für das Jahr 1926 wird mit 14 582 663 17 (gegen 12 481 652 Fr. i..) beziffert. Der HV. am 8. März die Ausſchüttung einer Dividende von 11 v. H. brutto(i. 10 v..) vorgeſchlagen. Vörſenberichte vom 28. Februar 1927 Mannheim weiter ſchwach Die ſtark angeſpannte Geldmarktlage am Ultimo werangahn heute weitere Realiſationen, die nicht nur die Terminwerte, ſon ten auch den Kaſſamarkt in Mitleidenſchaft zog. Von Termenee lagen außer.G. Farbenaktien Montan⸗ und Bankwerte ſchwä ge⸗ während Elektrowerte im allgemeinen behauptet, teilweiſe lei Ver⸗ beſſert waren. Von Kaſſawerten blieben Hypothekenbanken und elſe ſicherungsaktien angeboten und auch Brauereiwerte wurden teilwel niedriger notiert. Feſtverzinsliche Werte umſatzlos. Im weitere Verlaufe konnte keine Belebung eintreten. Frankfurt ſchwa Frankfurt ſchwach 90 Zu Beginn der neuen Woche konnte das Geſchäft an der die nur ſehr ſchwer und zögernd in Gang kommen. Auch heute war ren Zurückhaltung und allgemeine Luſtloſigkeit ſehr groß. Es blieb; faſt nur Abgaben feſtzuſtellen, ſo daß die Tendenz ſchwach. namentlich die diesmal größere Verſteifung des Geldmarktes hin Ultimo wirkte verſtimmend. Montanwerte eröffneten darzußken durchſchnittlich—3 v. H. ſchwächer, Harpener und Rheinſtahl bü 9. ſogar 4 bzw. 4,5 v. H. ein. Ebenſo verloren Banken über 3..6 Danatbank ſogar 6 v. H. Chemiewerte ſehr vernachläſſigt. Farben eröffneten 3 und Scheideanſtalt 2 v. H. ſchwächer. Für Ele werte war die Tendenz dagegen geteilt, während AEG. 1, 10 mann 2,5 und Schuckert 5 v. H. verloren, waren Lahmeyer es Siemens u. Halske etwas feſter. Auf allen übrigen Märkten g ölig Kursrückgänge. Der Rentenmarkt bleibt faſt immer noch urſen geſchäftslos. Nur in Ablöſungsſchuld war bei unveränderten Heinige etwas Geſchäft. Im weiteren Verlaufe ſtellten ſich dann unten Deckungen ein, die das Geſchäft etwas belebten. Die Kurſe kon ſich aber nicht erholen. Tägliches Geld 7 v. H. Berlin bei ſchwachem Beginn ſpäter teilweiſe leicht erholt Verſteifung des Geldmarktes 5 t Die Börſe begann in ſichtbarer Unluſt. Geld war ſtark gegen. und mußte mit 7 v. H. teilweiſe ſogar mit 10 v. H. bezahlt weaehot Käufer hielten ſich zurück, andererſeits war aber auch das 15 in nicht beſonders ſtark, ſo daß ſich die Kursrückgänge allgemetten. mäßigen Grenzen hielten und 8 v. H. nur vereinzelt überſchri 12 5 Eine Ausnahme von der ſonſt vorwiegend rückläufigen 7un 9. machten Spritaktien, von denen Oſtwerke über 8, Schultheiß allem ſtiegen und ferner ſtellten ſich einige Elektrowerte, ſo laufe Siemens u. Halske, höher. Die letzteren konnten ſich im W gegen Samstag um etwa 4 v. H. beſſern. Auch Kali⸗Aktien derdurch feſt. Salzdeifurth um—3 v. H. gegen Samstag gebeſſert. Hiuf und erhielt die Geſamthaltung eine Stütze, die Abgaben hörten au vaun vorſichtige Baiſſiers nahmen Deckungen vor. Das Geſchäft 7215 5i aber gleichwohl keinen größeren umfang und demgemäß behte nher⸗ Kursbewegung einen unſicheren Charakter. Die Erholungen 3 ſchritten nur vereinzelt 1 v. H. Schiffahrtsaktien verharrten gtag gefähr auf dem Anfangsſtand, der etwa—3 v. H. gezenee der niedriger war. Auch Bankaktien profitierten nur wenig ene freundlicheren Stimmung. Sehr ſtill blieb es am ee Deutſche Werte, auch Pfandbriefe, änderten ſich bei Aere be⸗ ſätzen nur ganz unweſentlich und auch für ausländiſche Ren ſtand kaum bemerkenswertes Intereſſe. icht. Mannheimer Produktenbörſe vom 28. Febr.(Eigenberg⸗ Die Haltung am Produktenmarkt iſt unverändert ruhig. 16,50, landweizen iſt angeboten: Manitoba I für März⸗Abladung a cif Manitoba II 16,10, Manitoba III 15,60; Kanſas 15,30 hfl., 5 13,70, Mannheim. Baruſſo 79 Kg. für März 13,672, April 13,60, 1 alle Roſa Fe 70 Kg. ſür März 13,9777, April 13,90, Mai 14,00 bfl. 20, eif Rotterdam. Inlandweizen 29,7530,00, Inlandroggen 3 Auslandroggen 28,00, Inlandhafer 21—22, Braugerſte in teber mi Futtergerſte 20,75—21,50, Mais gelbes mit Sack 18,75, 400, Sack 16,75—17,00, Malzkeime 16,50—17,50, Weizenmehl ſüß g8,, Weizenbrotmehl ſüdd. 30,00, Roggenmehl 60—70 proz. 1⁴ 50 4. Weizenfuttermehl 16,00, Weizenkleie fein 14,00, Roggenkleie 13, Kurszettel der Neuen Mannhelimer Zeitung Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bei Stückenotierungen in Mark je Stüc Dis mit T verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit T. verſehenen noch in Bi⸗ verſtehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 28. Jebruar 26. 28. 20. 29.0% Bad. Bank——1178.9 Continentale Berſ.—.— 117,0 C. H. Knorr Pfälz. Hypoth. Bl.—.— Rh. Hypoth.—.— 32 Oberrh. Verf. 7 3 Ah Creditbank—.— 159,0., ind.—.— 88.— r Sübd. Discants——17810 85. 6.——1780 Durlacher Hofß—,— 163,0.G Farben—.— 307.0.Elettr..⸗ 555 — Heidelb.—.— 210,0 Rhenania—.——.— Rheinmühlenw.—1⁴40, U 278,5 Mannheim. Verſ.—.—155,0 Mannh. Gummi—.—.105,0 —.— 215,0 Neckarſulm Fhrzg——129,3 fälz. Mühlenw——170,0 22 —.—66.— Wayß& Freytag—,— 198, Ludwigsh. Akt. Br. 220,0 Fuchs Wag 51. 22 0 Sunde Waldhof—.— 266.0 Schwartz⸗Storch.—,— 183,0 Germania üdd. Zucker e ee Werger Worms—.— 182,0 Karlsruher Maſch.—.—51.— Bad. Aſſekuranz—,—300,8 Frankfurter Vörſe vom 28. Jebruar 2 5 Gußt e Baß 10. 8 1 8 78.— 188.0 JGelſenk. Gußſt. 20,50—.— Bayriſch. Spiegel 79.——.— Banke⸗Alktien. THarp. Bergbau 219,0 214.5 Bech Hentel 95,——.— TAlg. D. Creditbk 169,5 169,5 TIlſe Bergb. St. A 335,0 330,0T Bergm. Elektr.. 184.0182,5 Badiſche Bank..—— 170.0 LKali Aſchersleb. 209.0210,5 Bing Metallwerke 51.— 50.— Bankf. Brau. Ind. 246,0——IKali Weſteregel. 213,0 212. Brem.⸗Beſigh. Oel 78.——.— Bayr. Bodenkr B—. Rannesmannr. 214.7) 210,00Ch. Broch..-W. 111,5 108, 0 Bayr, Hyp. u. Wb. 227.0 226,0 Mansfeld Akt. 152,0151,0 Cement Heidelb. 167,5 168,0 T Barmer Bankv. 187,7 188,0 TOverſchl. E. Bed. 128,5 128.0 Cement Karlſtadt 183,5 183,5 JBerliner Hand. 289,0281,0[Otavi.Min. Ant.—.— 40,50 Chamotte Annaw. 85,— 86,— TTom. u. Privath. 213,0 219,0 TPhönirBergbau 139,0130. Chem. W. Albert 174,0173.5 TDarmſt. u. Nat. B——— 285,7 291,0 Cont.Rürnb. 539.———— IJDeutſche Bank. 192, alzw. Heilbronn——— Sckelle. Wecf. 108.9 164.0 Seuus Bergbau. 128,0.12870 eeee. D. Hypothekenbk. 189,5—.— VK. u. Laurahütte 99,.— 98,50 5 755 Widm. 63,—.65 D. Ueberſee⸗Bank 183,0 132,0 95 ler 10 5 D. Vereinsbank Crausport⸗Aktien. Olrdoen wert 8—585 22 10 9* Trsdner Bant 18 0 178,0 Schantungbahn.—12,10 Düſſeld.Rat. Dürr 847558.— efet. Hyp.⸗Bank 221.5 216,5 IHapag.... 162.9159.[Ciſen Kaiſerslaut. 55.—55.75 Taleteb.G 152.1 16l.8 Tordd. Lie9p 148.5 148.5 Tleltr. Aictu. K. 1815,183.5 2 Mitteld.Cred.⸗B 212,0 208,0 Oeſter-U. St...————Ell. Bad. Wolle 87.—56.25 Nürnberg. Bs.-B.—.——.— Baltimore& Ohio———.— EmagFrankfurt.-.5060.510 Oeſter. Cred. Anſt—.—.40 Emaille St. Ullrich 65.5062,50 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 278.5 275,0 Induſtr ie⸗Aktien. Enzinger⸗Union 100,5—.— Reichsbank... 196,0 188,0——Eßlinger Maſch. 80,.—80.— Abeln. Eredithaut 380 0 358 0§. gerpf. Sterng.—.——— Elling. Spinn f.—.—480.0 Shein. DpeBant 193.9 28.0 Mainzer St. A. 255.0ſ285,0 Faber, Joh, Blei—.13.0 Südd. Disconto. 1789178.0 Schöffery. Bindg. 337,5332,0 Jaber ESchleicher 106,0.108,0 Wuner Norerer..8s Schwarg. Storch. 18.0, Farbenind. 211,8Jel00 Murudwenteel.—.——.— Bergen.. 182.0 778,0 Fahr Gebr Niem. 1500 1050 Frantf Alg Ver. 170,0169,0 Adt, Gebr.. 110—.—.— 1142178 222. rantf.R. u.—.——.— e aggon-f. 0,880,0, TA. E. G. St.⸗A. 168,5168.7 U 99 Aſchaff. Buntpap. 160,5 162,0 TGoldſchmidt Th. 153,0/154,0 Bergwerk⸗Alktien. 4855 Zelſtoff. 173.2 172..Grigner. Dur. 129.0129, — Grtrftw. Mhm.5%——— TBochumer Guß.—182,0 Bahnbed. Darmſt. 59,25 5g, 175,0.175,5 TSaberus Giſes 1280 1570 805. 6 Weſnd.—.— Grün. Wüifnger 15.ſ18 190. Lupemb. Berg 181,5 182,0 Bad. Eleter...119——- Haida Neu, Näh-F. 60,60 9250 —.ièi. Eſchwell. Bergwrt——,— Bad. Maſch. Durl. 135,5 137,5 Hammerſen 9 Karlsruher Maſch. 51,75 51,50 26.28. Hanfwerke Füßen 124,5122,5 Hilpert Armaturf. 83.—82 HirſchKupf.u. Met. 119,80116.0 Hoch- und Tiefbau 143,5141,5 Holzmann, Phil. 185,2182.7 Holzverkohl.⸗Ind. 91,.—92.— Junghans St.⸗A, 121,0 121,0 Kammg. Kaiſersl. 201.0,200,0 Kemp, Stettin..——— Klein, Sch KBecker 132,1132,0 Knorr, Heilbronn—.——.— Konſerven Braun——78,.— Krauß s. Co., Lock.———— ITLahmeyer& Co. 156,5158,5 Lech Augsburg 130,7128. Lederwerk Rothe—.— 38.7 Ludwigsh. Walzm 134,0134,0 26. J 28. Neckarſ. Fahrzg.. 129,0129,0 Nrh. Leder Spier 133,00133,0 PetersUnionFrkft 125.5125,5 Pf. Nähm. Kayſer 64,0564.— Philipps.-G. Erk 71,5088.25 Porzellan Weſſel 73,.— 73.— Rein Gebb& Sch. 135.5135,2 JRheinelekt. St. A 177,7178.0 Rb. Maſch. Leuder 55,.—55.— Rhenania Aachen 74,.—73.— Riebeck Montan.—.—170,2 Riedinger Maſch. 136,0196.0 Rodberg Darmſt. 11,10/11.10 Gebr. Roeder, D. 161,7161.5 1Rüttgerswerke. 133,10131,5 Schlinck& C. Hbg.—— Schnellpr. Frank. 113,0115,0 Schramm Lackf. 107.0104 0 U 26. Uhrenfabr. Furtw. 39,90 Ver. deutſch. Oelf. 98.— .f. ch. Ind⸗Mainz 135,2 JVer. Stahlwerke 146,0 Ver. Ultramarinf. 187,0 Ver. Zellſt. Berlin—.— Vogtl. Maſch. St.—.— Voigt& Häff. St. 151,5 Volthom. Seil u. K—.— Wayß& Freytag 200,0 TZen Waldhof St 289,0 Denn,— Raſtatter Waggon—.— a Freiverkehrs⸗Kurſe. Brown, Bov.& C. 172.0 28. 36,49 —.—43,.—ILSchuckert, Nrbg. 178,0173,0 Lab ſche ndein⸗—.——.— Schuhf. Berneis 75,2575,— Feſtverzinsliche Werte Mainkraftwerke 134,5 134,0Schuhfabrit Herz—.—79.— D. Anl. aagelgelg Metallgeſ. Frankf. 197,5197,5 Seilinduſtr. Wolff 80,.—89.— 10% Rh Stadt 25—.——,— Mez Söhne—.———ISiemenssHalsk 242.2245,09% Mh Stadt 26—.——.— Miag, Mühlb. 182 0,160,0 Südd. Draht—.—.——8% Rh9 ldpfs/“—.——.— Moenus St. A. 76,1077.—.Led. St. Ingbert—.— 8% PfHyGldpfs/9—.——.— Motoren Deutz—,——.Südd. Zucker..———4% D. Schutzg, 09 13,75 18,65 Motorf. Oberurſ.——72,—Tricotw. Beſigh-⸗=—.14% D. Schutzg. 14 18,7518,65 Verliner Vörſe vom 28. Bauk⸗Akctien. Bank f. Brauind. 244.5243,5 Barmer Bankver. 186,1186,7 Bank f. el. Werte 228,5221,0 1Berl. Handelsg. 283,7281,0 JCom. u. Privatb. 213,2.210,2 JDarmſt. u..⸗B. 282,5 278,0 JDeutſche Bank. 193,0 190,5 1Dt. Ueberſee Bk. 131,7 131,5 IJDisc. Command. 182,5 192,0 TDresdner Bank 181,3 178,5 Frankf. Allgem. 166,0 169,0 1Mitteld. Kredb. 211.5 209,0 Oeſterr. Creditbk. 9,20 0,15 Mannh. Verſicher.—.——.— Reichsdank... 187,0 187.5 Rhein Creditbank 159,5 158,0 Süddeutſch. Disc. 176,7.178,0 Cransport-⸗Aktien. 1D. Reichsbahn e e Schantungbahn 12,50—, Allg. Lot. u. Str. 207,5 205,5 Aachener Kleinb,—.——.— Südd. Eiſenvahn 98,50 98,15 Baltimore. 99.— J1Deutſch⸗Auſtral.—.— Derng 161,0(159. 19.⸗Südamerita—— 198,0 JHanſa'ſchiff.226,5—.— —Bremer Bulkan.148.0—— [Bremer Wolle. 189.0 188,8 Induſtrie⸗Akkien. Accumulatoren. 168,0168,0 Adler& Oppenh. 140,0 149.0 Adlerwerke.. 131.7129.1 G. A- f. Verkhrsw. 230.0227,8 Aleranderwer? 88 2585.— TAlg.Elettr. Geſ. 106,516,7 Ammendorf Pap. 248,5 247,5 Anglo-Ct. Guano 120.2 118,5 Anhalt. Kohlen +. 145.2 143.0 Annener Gußſtahl 27,7529,15 Aſchaffbg. Zellſt. 174,7178,.2 Augsb.⸗Nb. Maſch 141,2140,2 Balcke Maſchin..—.——.— Damag. Meguin. 71.25 70 P. Bemberg 378, TBergmann Elkt. 1 Berl.⸗Gub. Hut. 2 Berl. Karlsr. Ind. 1 1Berlin. Maſchb. 1 Bing Nürnberg 50. J1Bochum. Gußſt. 183,5 1838.0 Gebr. Böhler KCo.—.——.— Braunk. u. Brikets 223.227.0 Br.⸗Beſigß. Oelf. 79.— 78,25 Bremer Linoleum 250,5 248,0 — — Buderus Eiſenw. 122.5 121“8 5 TElktr. Licht u. Kr. 193.8 Jebruar CToncord. Spinner 88 TDaimler Benz. 119,3 T Deſſauer Gas 204,5 Oiſch Atlant. Tel 122, TYtſch.⸗Luxemb. 184,3 D. Eiſenb.⸗Signl.—.— J Deutſche Erdöl 191.0 Deutſch. Gußſtahl 150.0 Deutſche Kabelw. 129,0 Deutſche Kali 157,.0 Deutſche Maſch. 122,1 Deutſche Steinzg. 205. Deutſche Wollw. 61,5 Deutſch. Eiſenh. Donnersmarckh. 130,0 Dürener Metall 101 Dürkoppwerke, 95.— IDynamit Nobel 152.0 Elektr. Lieferung. 201,0 Emaille Ullrich 65,85 Eſchw. Bergwerl 172,0 Fahlb., Liſt& Co. 134,5 13. G. Farbenind. 811,0 FeldmühlePapier 220,5 IFelten& Guill 169, R. Friſte. 114 Chem. Heyden. 135,0134.0 JNordd. Lloyd. 148,7147,0 Verein, Elbeſchiff 87,5086, 50 Ebem. Gelſent. 114.9 110,5 Ehem. Albert 174,8 471,0 Fuchs Waggon 0,575 Gaggenau.⸗A. 85.25 Gebhard Textil. 129,0 Enzinger⸗Union 99,59 98 143,0 119,0 202,0 122,1 183,0 95,25 150,5 198,5 192,0 68,85 17³.0 133,0 309,7 217,0 .168,0 00110,0 0,550 55,50 12⁰,0 28. 28. J 28. 28.J 28.. 1390 1 ITGelſenk. Bergw. 183.7 189.8J Markt⸗ u. Kühlh 198.0198,00 Wicking ⸗Cement. 12.5 120.0 JGelſenk. Gußſt. 21,5021,35 Mech. Web. Lind. 309,7 208,0 Wiesloch Tonen 130.0 129.0 Genſchow& Co.—.—92,25 Mez Söhne. 90,—90.— Wiſſener Meta 57.5057.— German. Portl-Z. 218,5214,0 Miag⸗Mühlen. 161,5160,00 Wittener Gußſtah 75.—74— Gerresheim. Glas 155,5156,00Mix& Geneſt. 147.7145.0 Wolf, Buckauu 1540 JGeſ..elkt. Unter. 281,230,0 Motoren Deutz 85,59.84,75 Zellſtof Verein 7809.2674 Gebr. Goedbardt 126,0129,0[Motoren Mannh. 37.—38,75 TZellſt. Waldhof 269. 1Goldſchmidt Th. 154,0152,0[Mülheim Berg 174.5174.0 5 Kurſe. Goerz C. P.... 39,—58,35 Necarſulm Fhrzg 1280——Freiverkehrs⸗ Gothaer Waggon 25,50ſ26,—TRordd. Wallt. 229.0225.0 Adler Kali.——.2 15 0 131,7180.0 TPOperſchl.E Bed. 123,0123.0 Benz⸗Motor 7780 715 rerftw Mym.9%—.— 89.75.Oberſchl. Foksw 138,0 134,9 Promn, Bov.& C. 14.— .— — 2 Grün 4 Blilger 1750 47520T.Srenſt,& Koppel 130,0,154.5 Peutſche Petrol—8976 Gruſchwitz Textil 101,0.9,50fP Ppönix Bergb. 149,7.180,0 10070 5 119,0 22.750 ackethal Draht 195,0,107,0 PRathgeb Wagg. 295..133.0 Hochſrequenz 0175 gallehe Maſch 198,7187,0 Reisholz Papier 299,9 555 5 Lederchan 173.0.90 54,0 TRhein Braunkhl. 303,5292, Höb. 5,—93.0 Zaunon.Eor. 1820145.0 Faeen eie 100 e 1315 5 Wag ein Elektrizit. 177,„Inug 5 8 Hanſa glonb.. 86.500606.80 Nbeinfetden Kralf 83.—98 0 Siglaan Salpeter—— 90g. Wien Gum. 100.000, 15 ftgein. Waſch Led. 55 5,7 Sudſee Pbospdat 28 55.85 Hartort Bergwrk. 50,—50,50 JKbeinſtaht.225,0ſ20.0 Ufa 37.501895 THarpen, Bergb⸗ 218,2216,0 Rhenania Chem 74.—20 la. p· Hartmann Maſch. 70,—88,30 TRtiebeck Mantan 15455 1430 a) Neichs ·.Staalee 51,5(Romb Hütten 12,5913,00 5 7 0 55 Roſitzer u,.142,0141,DAnl Abloſgsſch 336, 1240ʃ11 110.9105,%½ n 133,0130,0ohne Auslöſgsrech 105.0 9 Hedwigshütte.335.0 Haabe, e Auer 4 0 le aer rcer, 55 2* .0 10 0 f 118,5 Rückforth, Ferd 1gleſchern beder 127,cl20, TRülgerzwerke 137,2 10,5 eehenent 1 6 JHoeſch Eiſ. u. St 196,7 185,0Sachſenwerk. 133,5130% 90 Prß. Kallen. 6.— THohenlohe⸗Wrt. 30,4030,50%/ TSalzoetfurth. 288,5266,5 10% Mh. Stadt 25——— Phil. Holzmann 185,7184, 0Sarotti. 228,0 22570ſ85% Mh. Stadt. 26 090.60 Horchwerkte.. 118,011,0[Scheidemantel.. 37—37,00 5% Roggenwert..60 .5 2 55 8, THumboldt Maſch. 53.— 58,50J SchubertsSalz. 272,9,270.90% Ro genrentb. 964.50 Töihe dergpan. J5z 0,229.0 Segafabrgt Herz 80 67.80(% dandſch. Ks8s. 504 5 Judel& Co. 171,0½% FStemenssHalsk 248,5,244.8 teuwerle. Gebr. Junghans. 122,0128,5 66,5 89,75 b) Ausl. Ren 97 Kahla Porzellan. 130,2129,0Stettiner Vulkan. 90,5088,—5% Mexikaner 24 65 24, IKaliw. Aſchersl. 208,5 408,7 Stoehr Kammgrn. 184.7183,004́ Beſt Schaße. 27.25 20 Karlsr. Maſchin. 50,.— 50,—Staewer Nähm. 2,5084,—4%„Goldrente— 2,1 2 Rte—, C. M. Kemp..—.——,— Stolberger Zint 294,5294, 24%„conv,.80—. Klöcknerwerke 174,2170,5%[Südd Immobil. 102,0100.0 47½ 14.55 §. H. Knoer: 10e l0 8 Teleph Berliner 109.0.5,5 19br ub. ant 15.— 14. Kollm.& Jourdan 91,5094,75 4 ſabrik 121.8 Gebr. Körting 108,0,105,1 e eee 11 45 134,0 40%„ Bagd. Koſtheimer Cell. 122,0124,0Trallsradio 152,0152,2 7 720 umit Ant. 78.15 Klendenng etal 425 g 0 f üntonwerkepief——,(l, olog 411 5 545 ronprinz Meta 12⁰, f 4%„Zollob.4% 30,2530% Kofſäuſer-Hütte 80,2563.— Herch gen de, 188 18 0, e——— 2— Ver. B. Frkf. Gum.„„%%„N18 24.7 Taahmener& Go. 159,5193,8 Ber.Chem. Chart. 203.5 108,2 4/%, 1814 2355 26.50 Laurahütte. 90,—ſee85B. Ptſch Nickelw. 1,0 157,0.4%„„ Golorte 25. 2,0 Linde's Eismaſch. 193,019 U0f VGlanzſt. Elbſ. 530,0.581.04%„„ Kronr 2,—— Lindenberg.. 67.— 60,50 V. Schuhf Brnsm 76,.— 75,153%, Oe. Ui. Stb. aite 77— 24 1Cart Lindſtröm 222,0221,00 TWer. Stahlwerke 145,5145,2 3% Oe-UIX SrgIa— Lingel Schuhfabr. 91,7590.— v. o. Zyp 258,0258,04% Oe. Goldprior,.——— JLinte& Hoffm. 88,7569,50 Per. Ultramarinf. 159,7165,2.60% Südös. a5——— TVud. Laewe& Co 318,0610,5 Pogel Telegraph 116,2 115,02.60% neue Pr. C. Lorenz„. 146,2145,00Voigt& Haeffner 152,0151,0 5%„Obligat, 2— 29.50 Lothr. Portl.⸗Cem—,——.—Bogtländ. Maſch. 115,0117,0 4% Anat. Ser.] 90.— 27 Magirus.-G. 91.—91,500 Wanderer⸗Werke 285,0277,04%. 1l1 27.65 2715 TMannesmann 225,0(211.0 Akt.⸗Geſ.—.—— 16 döe 29,70 807 IMansfeld. Ukt. 151,5½152,24T Weſtereg. Alkall 214,0218,0l8% Tehuantepec. 8526.15 Eiſ. 28,652½½ f 21.65.— — 7 — llig * SNSSS SSBI8SSSS SSSed rrrrrneene H. Schline —Montag, den. 28. 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Stock ſtattfindenden 204⁴⁴ 18. ordentniden Gencraversammlung Tagesorduung: 1 Vorlage der Bilanz und der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung, erichterſtattung des Vorſtandes über den Vermögensſtand und e Verhältniſſe der Geſellſchaft nebſt den Bemerkungen des 2 ufſichts rats. »Beſchlußfaſfung über ]) die Genehmigung der Jahresbilanz und der Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung. d) die Verwendung des Eeß o] die feſte Vergükung gemäߧ 21 Abſatz 1 des Geſellſchafts⸗ 9 vertrags. Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrats. 5 Wahl zum Auffichtsrat. Aenderung des Geſellſchaftsvertrages: 21: Der letzte Abſatz(Tantiémeſteuer) wird geſtrichen. § 22: Abſatz 2, 3 und 4 fallen weg; an deren Stelle iſt einzu⸗ fügen: „Zur Teilnahme an der Wiee ſind die⸗ jenigen Aktionäre berechtigt, welche bei der Geſellſchaft, bei einer Effektengtrobank oder den ſonſt in der Einberufung zu bezeichnenden Stellen innerhalb der im folgenden Ab⸗ ſis bezeichneten Friſt während der üblichen Geſchäfts⸗ tunden ihre Aktien oder die darüber lautenden Hinter⸗ legungsſcheine der Reichsbank hinterlegen. Die Hinterlegung hat ſo zeitig zu erfolgen, daß zwiſchen dem Tage der Hinterlegung und dem Tage der General⸗ verſammlung zwei Tage fret bleiben. Die Hinterlegung iſt auch dann oroͤnungsgemäß erfolgt, wenn Aktien mit Zuſtimmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei anderen Bankfirmen bis zur Beendigung der Generalverſammlung im Sperrdepot gehalten werden. Im Falle der Hinterlegung der Aktien bei einem Notar iſt die Beſcheinigung des Notars über die erfolgte Hinter⸗ legung in Urſchrift oder in Abſchrift ſpäteſtens einen Tag nach Ablauf der Hinterlegungsfriſt bei der Geſellſchaft einzureichen. Durch Bekanntgabe in der Einlabung zur General⸗ verſammlung kann die Berechtigung zur Teilnahme an der Generalverſammlung von der friſtgemäßen Einreichung eines doppelten Nummernverzeichniſſes der zur Teilnahme beſtimmten Aktien abhängig gemacht werden. Solange Aktien⸗Urkunden nicht ausgegeben ſind, beſtimmt der Vorſtand in der Generalverſammlungseinladung die Vorausſetzungen, unter denen die Aktionäre zur Teil⸗ an der Generalverſammlung zugelaſſen werden. inter 8 84 iſt einzufügen: „Schlußbeſtimmung.“ ur Vornahme von Abänberungen des Geſellſchafts⸗ 85 welche nur die Faſſung betreffen, iſt, ohne daß es hierüber erſt der Beſchlußfaſſung durch die General⸗ verſammlung bedarf, der Aufſichtsrat im Einvernehmen mit dem Vorſtande ein für allemal ermächtigt. 8 Attidur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind diejenigen lonäre berechtigt, die ſich ſpäteſtens am dritten Tage vor der ſcharkralverſammlung über den Beſitz von Aktien bei der Geſell⸗ oder bei den folgenden Anmeldeſtellen ausweiſen: orddentſche Bank in Hamburg, ereinsbank in Hamburg und deren Filialen. übdentſche Disconto⸗ Geſellſchaft.⸗G. in Mannbeim und deren Filialen, Danktans C. Ladenburg in Frankfurt a. Main. Akti die Hinterlegung iſt auch dann ordnungsmäßig erfolgt, wenn len mit Zuſtimmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei anderen Sunkflemen bis zur Beendigung der Generalverſammlung im ſcheirrdepot gehalten werden. Desaleichen berechtigen Hinterlegungs⸗ Veine über bei einem Notar hinterlegte Aktien diefenſgen, auf veren Namen ſie ausgeſtellt ſind, zur Teilnahme an der General⸗ Talammlung, wenn der Hinterlegungsſchein ſpätens am dritten ge vor der Generalverſammlung dem Vorſtande vorgelegt wird. Hamburg, den 28. Februar 1927. 0 Schlinck à Cle., Aktlengesellschaft Abrecht e br. boctr. deler t volland, Vorsitzender Vuhfek. kul, feröferdhehme ler fMmen Rat F duchg daee März 1927 in allen kaufm. Ange⸗ mer Schelhad. aeeeng legenheiten erteilt er⸗ Glesetes Bad um 1 Ubr nachmſttags ge⸗ Gen —ů ů ů—— 46611 O 7. 11, 1 Tr. D 25 Franz Floret; Borſch Suer-Sachverständiger porzell 5 ag-Marmor Behördiich als Bevollmächtigter revertert waſſerſelt. uunt, Steuerpffecntige zugelassen. S Jch meln-watht, watttr 85 dmden zien Sesende 20gfaße 5. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Teilnaͤhme an dem Hinscheiden unserer lieben Mutter, Schwieger- mutter und Großmutter sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank. Mannheim, 28. Februar 1927. Augartenstr. 65 6647 Im Ramen der trauernd Hinterbllebenen: Sustav Bauer. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zur 2042 Al. Ordentüehen deneraversammlung 43 welche am Mittwoch, den 28. März 1927, 12 Uhr mittags, im Sitzungs⸗ ſaale der Sübddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft .⸗G., Mannheim, mit folgender Tagesord⸗ nung ſtattfinden wird: Tagesorduung: 1. Geſchäftsbericht und Rechnungsablegung für das Geſchäftsjahr 1926; 2. Beſchlußfaſſung über Bilanz und Ver⸗ wendung des Reingewinns, Entlaſtung der Direktion und des Auſſichtsrats; 3. Wahl zum Aufſichtsrat. Ueber die Teilnahme an der General⸗ verſammlung beſtimmt der 8 33 unſerer Statuten folgenbes: „Wer an einer Generalverſammlung perſönlich oder durch einen Stellvertreter teilnehmen will, hat ſeine Aktien ſpäteſtens mit Ablauf des vierten Geſchäftstages vor dem Verſammlungstage vorher bei der Ge⸗ ſellſchaft oder bei einer der in der Ein⸗ ladung bezeichneten Stellen zu hinterlegen. Die Urkunde über die kraft Geſetzes zuläſſige Hinterlegung bei einem Notar muß die hinterlegten Aktien genau nach Nummer, Gattung ete. bezeichnen und ſpäteſtens mit Ablauf des dritten Ge⸗ ſchäftstages vor dem Verſammlungstage der übergeben werden.(8 225 Als ſolche Hinterlegungsſtellen ſind für die Generalverſammlung beſtimmt: Die Süddeutſche Disconto ⸗ Geſellſchaft .⸗G., Maunheim, die Rheiniſche Ereditbank, Mannheim, das Bankhaus E. Ladenburg, Fraukfurt am Main, die Württembergſiche Bereinsbank, Stuttgart, die Bremer Bank, Filiale der Dresdner Bank, Bremen. Stellvertretung durch andere ſtimmberechtigte Aktionäre iſt geſtattet, jedoch nur auf Vor⸗ lage ſchriftlicher Vollmacht. Mannheim, den 28. Febrnar 1927. Der Vorſtand. Unter Bezugnahme auf die am 28. De⸗ zember 1926 erfolgte Kündigung, die hiermit wiederholt wird, geben wir bekannt, daß uns die Spruchſtelle beim Oberlandesgericht in Karlsruhe in Baden durch Entſcheidung vom 19. Februar 1927 geſtattet hat, unſere fünf⸗ prozentigen Anleihen vom 31. Januar 1920, 12. Juli 1920 und 6. April 1921 unter Ein⸗ haltung einer Kündigungsfriſt von örei Mo⸗ naten bar abzulöſen, und als Ablöſungs⸗ betrag den Barwert des Aufwertungs⸗ betrages unter Feſtſetzung auf R..15 für eine Teilſchuldverſchrei⸗ bung von 4 1000.— der An⸗ leihe vom 31. 1. 20, auf.“ 14.60 für eine Teilſchuldverſchrei⸗ bung von.“ 1000.— der Anleihe vom 12. 7. 20, auf.“.90 für eine Teilſchuldverſchrei⸗ bung von/ 1000.— der An⸗ leihe vom 6. 4. 21 beſtimmt hat. 204⁰ Bezüglich der Durchführung der Ablöſung wird weitere Bekanntmachung erfolgen. Maunheim⸗Käfertal, den 25. Februar 1027. Irüpn, Bovert& Cie. Aktlengeseuschaft, Der Vorstand. Möbel Robert Leiffer plats 15 Die gunstigste Bezugsquelle für moderne, hervorragend gearbeitete Spelse · Herrenzimmer und Schlafzimmer, eicke.poliert Bildschòne Küchen, la. 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