Neuo Aere Zum S Dienstag, 1. März Bezugspreiſe: In Mannheim u Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beſtellgeld. Beieptl. Aenderun der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderun— ten. Poſtſchecktonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1, 4·6, Baſſermamchaus). Geſcheits Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr 19/20 u. Meerſeldſtraße 11. Telegramm⸗ Anal; eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. L2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24958 Wittag⸗Ausgabe annhoimer Geitung Mannheimer General Ameiger Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Reiſen Preis! o Pfennig 1027— RNr. 90 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ gaben wird keine Verantwortung übernommen Höhere Ge⸗ walt, Streiks, Betriebsſtörungen ufw. 1 17 keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim⸗ Geſetz und Necht Alarmierende Riiſtungsoffenſit Senſationelle Ankündigungen des franzöſiſchen Kriegsminiſters Milliarden für einen Feſtungsgürtel an der deutſchen Grenze VParis, 1. März.(Von unſerem Pariſer Vertreter.] Die in Briauds Expoſé enthaltenen Schlußworte:„Die Be⸗ dingungen unſerer Sicherheit liegen ausſchließlich bei uns. An uns iſt es, dieſe Bedingungen zu verwirklichen. Ohne von der Friedensidee etwas preiszugeben, ſoll unſer ganzes Denken, ſollen alle unſere Anſtrengungen auf die Sicherheit Frankreichs gerichtet ſein,“ bilden den Ausgangspunkt einer längeren Erklärung, die Kriegsminiſter Painlevé einem Vertreter des„Petit Pariſien“ gemacht hat. Man er⸗ keunt, daß es ſich hier um eine geſchloſſene Aktion des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters und des Kriegsminiſters baudelt, eine Aktion, die offenbar darauf gerichtet iſt, den militäriſchen Organiſationsplan der franzöſiſchen Oſtgrenze zn vertreten und deſſen Bedeutung für den europäiſchen Frieden nachzuweiſen. Gleichzeitig wird das ungeheuere ldopfer von 10 Papiermilliarden für die Herſtel⸗ lung der für Frankreich angeblich unbedingt notwendigen eſenſivanlagen vor der Weltmeinung zu rechtfer⸗ tigen ſucht. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Briand in ſeinem oſé die Räumungsfrage mit der Herſtellung des vom Generalſtab ausgearbeiteten Defenſivwerks an der Oſt⸗ grenze in Zuſammenhang bringen konnte. Kriegsminiſter „Painlevs iſt jedoch dazu qualiſiziert, über die militäriſchen Projekte Frankreichs etwas näheres zu ſagen. Seinen im ⸗Petit Pariſien“ veröffentlichten Darlegungen iſt folgendes zu entnehmen:„Blicken Sie auf eine Landkarte, ruft Pain⸗ levs aus. Gibt es ein Land, das geographiſch ſtärker expo⸗ niert iſt als Frankreich, das durch eine Invaſion ſtärker ge⸗ ährdet iſt, als unſer Vaterlanb? Sind es nicht immer wir geweſen, die alle Anſtrengungen machen, um die Rüſtungen Europa einzuſchränken?“ Auf keinen Fall will Frank⸗ reich ein Opfer hinſichtlich ſeiner Sicherheit bringen. Paris leibt nach wie vor bei einer feindlichen Invaſion der Ziel⸗ bunkt. Unſere Hauptſtadt liegt im Brennpunkt des geſamten nationalen Wirtſchaftslebens und iſt doch nur 100 Kilometer bon einer offenen Grenze entſernt, die auf natürlichem Wege überſchritten werden kann. Ich war Miniſterpräſident, als riand trotz aller Schwierigkeiten die Verhandlungen über 9 8 Locarnopakt einem guten Ende zuführte. Daraus wer⸗ den Sie erſehen, welche Bedeutung ich dieſem Pakt beimeſſe. r ſtellt das Maximum deſſen dar, das damals nach dem Juſammenbruch des Genſer Protokolls möglich war. Es iſt alſo kein Widerſpruch zwiſchen meinen Verpflichtungen als riegsminiſter und der Politik, die von Briand betrieben rd. Wir müſſen unſere eigenen Kräfte, unſere eigenen reuzen orgauiſieren. Um der Sache des Friedens zu dienen, ſe ſſen wir dies tun. Nur die Zeit kann unſere Mitarbeiterin Geduld und entſchloſſener Optimismus ſowie die Hoff⸗ Jahrhunderte alter Haß beſänftigen werde, ſind unſere Stützen auf dem ſchweren ege. Frankreich hat den Wunſch, ſeinen ganzen Einfluß 5 den Dienſt internativnaler Annäherungspolitik zu ſtellen. 0 5 Ehrgeiz, kein Imperialismus wirken auf die Außen⸗ dlitik Frankreichs beſtimmend ein. Wir wollen durch Arbeit ere inneren Hilfsquellen entwickeln und die grauſamen unden heilen, die der Krieg uns geſchlagen hat. Wir wollen 155 Ziviliſation die außereuropäiſchen Territorialien eröff⸗ en, mit deren Verwaltung wir betraut ſind. Doch unſere digene Sicherheit ſtellt andere Anforderungen an Frankreich. enn es unmöglich wäre, einer Invaſion ſiegreich zu wider⸗ ehen, wäre das für die böſen Kräfte, die in un⸗ lich ralten Welt nochimmer rumoren, der gefähr⸗ ſte Anziehungspunkt. Die militäriſche Organiſatjon, die wir erſtreben, hat ein doppeltes Ziel. 0 ſoll und man darf das nicht vergeſſen, zur Sicherung i erer überſeeiſchen Beſitzungen dienen. In dem eeun den Armeeſtatut iſt ein Organismus vorgeſehen, mit kräfte Hilſe ein aus einheimiſchen und kolonialen Streit⸗ Wieben zuſammengeſetzles Heer je nach Bedarf in den ver⸗ enen Teilen unſeres Kolonialreiches verwendet werden Selbſt wenn ber europälſche Friede endgültig geſichert ſo wäre eine ſolche Armee für eventnelle Verwendung ſollt nichteuropäiſchen Kriegsſchauplätzen notwendig. Man 7585 doch unſer Kolonialreich mit dem Englands ver⸗ chen und in Betracht ziehen, welche Kräfte beide Länder chutze der Ordnung und des Friedens in ihren kolo⸗ i Wen Beſitzungen verwend n. Ein ſolcher Vergleich würde aufzeigen, daß die franzöſiſchen Kontingente weit geringer ſind als die engliſchen. Was die auf franzöſiſchem Bo⸗ den zu unterhaltende Armee anbetrifft, ſo kann ſie ſich nur mit Hilfe der ganzen Nation entſalten. Zu dieſem Zweck hat ſie jedoch eine gut organiſierte Grenze notwendig. Anſtelle der alten Befeſtigungen iſt ein voll⸗ ſtändiger Um bau erforderlich. Wir konnten nicht ſo⸗ fort an dieſe koſtſpielige Arbeit gehen, weil die Herſtellung unſeres verwüſteten Nordfrankreich vorangehen mußte. Es wäre einer Regierung vor dieſen Reparationsarbeiten nicht möglich geweſen, Milliarden und Milliarden zur Herſtellung von Feſtungsanlagen zu verlangen. Die ganze Welt wäre über uns hergefallen, wenn wir dies getan hätten. Es wurde nun aber auch be⸗ hauptet, daß wir die Verteidigungswerke an unſerer vertrags⸗ mäßigen Grenze deshalb nicht durchführen wollen, weil wir die Abſicht hätten, am Rhein zu bleiben. Das iſt reine Verleumdung. In Wirklichkeit konnten wir einfach nicht frü⸗ her an dieſe Arbeit gehen. Jetzt iſt die Zeit da. Wir müſſen unbedingt das koſtſpielige Werk des franzöſiſchen Grenzſchutzes in Angriff nehmen.“ Painlevé entwickelt ſodann die verſchledenen Möglichkeiten, Frankreichs Oſtgrenze mit einer Feſtungslinie zu umgeben. Neues ſagt er hierüber nicht, ſondern kam auf die vor einiger Zeit im„Temps“ veröffentlichten Darlegungen des Gene⸗ rals Nudant zurück. Ein endgültiger Plan liegt heute vor. Er paßt ſich den geographiſchen, wirtſchaftlichen und verkehrstechniſchen Bedingungen an und verzichtet auf eine durchlaufende Feſtungslinie, wie ſie früher von Mitglie⸗ dern des oberſten Verteidigungsrates beantragt worden war. Die Arbeiten werden im kommenden Juli beginnen, denn es iſt anzunehmen, daß die Deputiertenkammer die als dringlich eingebrachte Vorlage über einen 10 Milliarden⸗ Kredit mit großer Mehrheit votieren wird. Painlevés Dar⸗ legungen ſind alſo, wie man deutlich erkennt, auch für einen innenpolitiſchen Zweck beſtimmt und bereitet in gewiſſem Sinne die unmittelbar bevorſtehende Debatte über die von dem franzöſiſchen Kabinett verlangten Militärkredite vor. Wie es ſcheint, ſind auch die franzöſiſchen Sozialiſten bereit, die Ausgabe von 10 Milliarden zu bewilligen, wenn beſtimmte Richtlinien für die weitere Entwicklung der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Annäherungspolitik und namentlich die Löſung der Rän⸗ mungsfrage geſchaffen werden. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen hob Painlevé noch her⸗ vor, daß die geplanten Defenſivanlagen an ganz bedrohten Punkten mit den furchtbarſten Kriegsmitteln ausgerüſtet werden ſollen, um„ſogar die wildeſten Kriegs⸗ inſtinkte abzukühlen.“ ————— England nimmt an! VLondon, 1. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Chamberlain hat geſtern im Parlament angekündigt, daß Eng⸗ land die Einladung Amerikas zu einer Flottenabrüſtungs⸗ konferenz angenommen habe. Seine Erklärung wurde mit lauten Bravorufen begrüßt. Im gleichen Sinne der Zu⸗ ſtimmung äußert ſich die geſamte Morgenpreſſe. Die„Times“ weiſen darauf hin, daß England trotz der gemachten Vor⸗ behalte verſprochen habe, ſich für den Erfolg der Konferenz einzuſetzen.„Die Ablehnung Frankreichs und Italien bedeutet nicht notwendig ein Hindernis für ein Flottenabkommen zwi⸗ ſchen den führenden drei Seemächten. Die engliſche Regierung hat ſich übrigens nicht weiter feſtgelegt, als auf die Teilnahme an einer Erörterung.“ Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph“ meint, die engliſche Antwort müſſe ſowohl in England, wie in Amerika große Befriedigung auslöſen. „Der Hinweis, daß die anderen Länder, die urſprünglich auch zu der Konferenz geladen waren, die Teilnahme abgelehnt haben, iſt als ein Hinweis auf die enge Verbindung auf⸗ zufaſſen, die zwiſchen unſerer Kreuzerflotte und der U⸗Boot⸗ ſtärke kontinentaler Länder beſteht.“ Etwas ärgerlich iſt nur die„Morningpoſt“, die gelegentlich die Anſichten der Ad⸗ miralität wiederzuſpiegeln pflegt. Das Blatt weiſt auf„in⸗ nere Notwendigkeiten hin, die die Flottenpolitik von England regieren.“„Die Vereinigten Staaten, ſo fährt das Blatt fort, befinden ſich in einer ganz anderen Lage. Für ſie iſt eine ſtarke Flotte zweifellos eine Art Luxus. Unſere gegen⸗ wärtigen finanziellen Schwierigkeiten ſind geneigt, in vielen Gemütern ungerechtfertigte Erwartungen hinſicht⸗ lich der Möglichkeiten einer engliſchen Abrüſtung zu erwecken.“ * Das Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes hat am letz⸗ ten Samstag in Rom im Wirtſchaftsminiſterium ſeine dies⸗ jährige Tagung aufgenommen. Deutſchland iſt bekanntlich durch den Miniſterialdirektor Trendelenburg vertreten. Zum Präſidenten der Tagung iſt Dr. Albert Pirelli einſtimmig ge⸗ wählt worden. Das Komitee hat ſich zunächſt der Frage der Ein⸗ und Ausfuhrverbote zugewandt. Sozialpolitiſche Tagesfragen Von Generalſekretär Wilhelm Fecht⸗Berlin Man hat der neuen Reichsregierung bei ihrem Zuſam⸗ mentritt, insbeſondere von ſozialdemokratiſcher Seite, den Vorwurf machen wollen, ſie werde ſozialpolitiſch reaktionär ſein. Bereits heute kann man aber feſtſtellen, daß die Tat⸗ ſachen dieſer Behauptung völlig widerſprechen. Uebrigens könnte man beinahe als grundlegend feſthalten, daß eine rechts gerichtete Regierung ſehr ſtark ſoziale Geſetze fördert. Das traf für die Lutherregierung zu, gilt auch für die gegenwär⸗ tige. Sozialpolitiſche Fragen laſſen ſich übrigens nicht kom⸗ mandieren! ſie ſind einfach da und müſſen meiſt zwangs⸗ läufig gelöſt werden. Bei der Beratung des Etats des Arbeitsminiſteriums hat der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns in ſeiner ein⸗ leitenden Rede auf die gegenwärtigen und kommenden ſozialpolitiſchen Aufgaben hingewieſen. Er gab dabei zunächſt ein Bild über die wichtigſte Gegenwartsfrage, das Arbeits⸗ loſenproblem. Er wies dabei auch auf die kommende Ar⸗ beitsloſenverſicherung hin, die er mit Recht als den Schlußſtein der deutſchen Sozialverſicherung bezeichnete. Die Arbeitsloſenverſicherung wird zurzeit im Sozialpoli⸗ tiſchen Ausſchuß beraten, man hofft ſie, was allerdings zur⸗ zeit noch zweifelhaft erſcheint, bis zum 1. April verabſchieden zu können. Jedenfalls wäre es außerordentlich falſch, wenn die teilweiſe ſehr ſchwierigen Beratungen über die Arbeits⸗ loſenverſicherung überſtürzt würden, um das Geſetz bis zu dieſem Zeitpunkt fertigzuſtellen. Dann lieber noch eine kurze Zwiſchenlöſung und ein wirklich brauchbares endgültiges Ge⸗ ſetz, wenn es auch etwas länger dauern ſollte. Die Grund⸗ züge des Regierungsentwurfs kann man anerkennen. Er räumt mit der gegenwärtigen Zwitterlöſung der Arbeitsloſen⸗ fürſorge auf, die zwar die Verſicherungspflicht kannte, die Bezugsberechtigung der Unterſtützung aber von der Bedürf⸗ tigkeit abhängig machte. Daneben bringt der Geſetzentwurf anſtelle der ſchematiſchen Arbeitsloſenunterſtützung Lohn⸗ klaſſen, die es ermöglichen, daß der Arbeitnehmer entſprechend ſeinem vorhergehenden Einkommen Unterſtützung erhält. Da⸗ mit werden die Klagen über zu hohe Arbeitsloſenunterſtützun endgültig verſtummen. In Einzelheiten bedarf der Entwurf aber weſent⸗ licher Verbeſſerung. Dabei ſteht an erſter Stelle die Organiſationsfrage. Anſtelle der Landesarbeitsloſenkaſſen iſt eine Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung zu er⸗ ſtreben, die für Landes⸗ und Bezirks⸗Anſtalten die Vorſitzen⸗ den beſtellt. Da die allgemeine Arbeitsloſenverſicherung in erſter Linie auf die Geſamtheit der Arbeitnehmer zuge⸗ ſchnitten ſein muß, werden die Angeſtellten ſehr ſtark benach⸗ teiligt. Von volksparteilicher Seite wird deshalb die Errich⸗ tung von Erſatzkaſſen gefordert, ähnlich wie bei der Kranken⸗ verſicherung. Die Leiſtungen dieſer Erſatzkaſſen müſſen natür⸗ lich mindeſtens die gleichen ſein, wie in der allgemeinen Ar⸗ beitsloſenverſicherung. Auch für die Landwirtſchaft iſt eine Sonderbehandlung anzuſtreben, und man hat im Sozialpoli⸗ tiſchen Ausſchuß das Reichsarbeitsminiſterium aufgefordert, für beſondere Fachklaſſen für die Landwirtſchaft Vorarbeiten zu leiſten. Als zweites wichtiges Problem ſteht die Löſung der Arbeitszeitfrage bevor. Das eigentliche Arbeitsſchutz⸗ geſetz, deſſen Hauptteil die Regelung der Arbeitszeit umfaßt, wird wohl erſt im Herbſt im Reichstag zur Beratung kommen. Es beſchäftigt zurzeit den Reichswirtſchaftsrat. Die zurzeit beabſichtigte Regelung ſoll Mißſtände beſeitigen, wie ſie ſich teilweiſe unter der zur Zeit gültigen Arbeitszeitnotverordnung am 21. Dezember 1923 herausgeſtellt haben. Das von der Reichsregierung dem Reichsrat vorgelegte Geſetz unterſcheidet ſich allerdings weſentlich von dem Initiativgeſetz der Sozial⸗ demokraten, das grundſätzlich den ſchematiſchen Achtſtundentag verlangt. Immerhin ſind in dem neuen Geſetzentwurf weſent⸗ liche Aenderungen gegenüber der Arbeitszeitverordnung vor⸗ handen. So wird in 8 6 der Arbeitszeitverordnung in Zukunft vorgeſchrieben, daß auch die Behörde nach Wegfall eines Tarif⸗ vertradses noch während dreier Monate keine längere Arbeits⸗ zeit genehmigen kann, als ſie nach dem Tarifvertrag zuläſſig war. Ferner wird für behördlich zugelaſſene Mehrarbeit ein angemeſſener Lohnzuſchlag vorgeſchrieben. Eine Aenderung des§ 9 macht die Berlängerung der Arbeitszeit über zehn Stunden hinaus, die aus Gründen des Gemeinwohls aus⸗ nahmsweiſe zuläſſig iſt, von einer behördlichen Genehmigung abhängig, während ſie bisher dem Ermeſſen der Beteiligten anheimgeſtellt war. Am wichtigſten iſt jedoch die Aufhebung des§ 11 Abſatz 3 mit der Regelung der ſogenannten frei⸗ willigen Mehrarbeit. Darüber iſt allerdings im Augenblick zwiſchen den Regierungsparteien eine endgültige Klärung noch nicht erfolgt. Man hofft auf dem Weg einer Aenderung des § 9 den Bedürfniſſen des praktiſchen Lebens und der Wirtſchaft gerecht zu werden. Der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns hat in ſeiner Rede außerdem die von der Regierung beabſichtigte Mietser⸗ höhung behandelt. Wun man die Wohnungszwangswirt⸗ ſchaft als ein notwendiges Uebel betrachtet, ſo wird man eine Erhöhung der Miete an und für ſich nicht ablehnen können. Daß eine ſolche Erhöhung ſtarke Folgen haben muß, liegt auf der Hand. Der Antrag der Sozialdemokraten, der die Zu⸗ rückziehung der Verordnung fordert, überſieht aber, daß der allmähliche Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft auch im Intereſſe des Arbeitnehmers liegt. Erſt in dem Augenblick, indem wieder Freizügigkeit vorhanden iſt, wird bei⸗ ſpielsweiſe der Angeſtellte wieder, nmes in Friedenszeiten der Fall war, ſeine Arbeitskraft vorte haft anbieten können. Dieſe Tarſache ſollte man neben der Notwendigkeit einer — ——ñ—— 2— 2. Seite. Nr. 99 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ansgabe) Oienstag, den 1. März 1027 ärkere Belebung des Baumarktes doch bei der Beurteilung er Mietserhöhung nicht aus dem Auge verlieren, auch dann, wenn man an und für ſich im Augenblick dieſe Erhöhung als unangenehm empfindet. Selbſtverſtändlich wird in den Tarif⸗ verträgen eine entſprechend Lohn⸗ und Gehaltserhöhung ver⸗ einbart werden müſſen. Trotzdem ſoll man aber nicht ver⸗ kennen, daß dieſe Möglichkeit manchmal nur ſehr ſchwer er⸗ reicht werden wird und daß ſchließlich ein großer Teil der Bevölkerung von der Lohngeſtaltung und Gehaltsgeſtaltung durch Tarifverträge reſp. einer Erhöhung des Wohnungs⸗ gelds für die Beamten nicht erfaßt wird. Eine ſehr wichtige Frage hat der Reichsarbeitsminiſter in ſeiner Rede jedoch nicht erwähnt: die gegenwärtige Lage der In validenverſicherung. Die Invalidenverſicherung wird uns eine harte Nuß zu knacken geben. Hier zeit ſich ein⸗ mal, welche Folgen die dauernde Wirtſchaftskrife für die So⸗ dialverſicherung hat, auf der anderen Seite aber auch welche Fehler, die in Friedenszeiten gemacht wurden. Ohne Zweifel hat man damals die Bedeutung der Hinterbliebenenrente nicht hoch genug eingeſchätzt. Als Beweis für die Wirkung der Er⸗ werbsloſigkeit ſei angeführt, daß die monatlichen Einnahmen der Invalidenverſicherung im Jahre 1926 zwiſchen 46,7 und 61,0 Millionen Mark ſchwankten. Die Geſamteinnahmen be⸗ trugen im letzten Jahr einſchließlich 170 Millionen Reichs⸗ zuſchuß 824,2 Millionen Mark. Dieſen Einnahmen ſtanden die Anſprüche von 1900 000 Invaliden⸗ und Altersrentnern, 340 000 Witwen und Witwer, 1070 000 Waiſen gegenüber, für die 1926 710 Millionen Mark aufgewendet werden mußten. Dazu kommen Heilverfahren und Verwaltungskoſten, ſodaß insgeſamt 800 000 000 Mark aufgewendet wurden. Ein wei⸗ teres Zurückbleiben der Einnahmen um nur 10 Prozent würde ſomit bereits ernſte Zahlungsſchwierigkeiten zur Folge haben. Man muß ſich dieſen Zuſtand vergegenwärtigen, um die Wünſche zu beurteilen, die auf Herabſetzung der Altersgrenze und Erhöhung der Renten und Verbeſſerung des Invaliditäts⸗ begriffs hinztelen. Eine Herabſetzung der Altersgrenze von 65 auf das 60. Lebensfſahr würde 245,78 Milltonen Renten⸗ mark koſten, die Verbeſſerung der Invalidenrente 123 000 000 Rentenmark. Das ſind Rieſenſummen, die von den heutigen Verſicherten wohl kaum auf dem Weg weiterer Beitrags⸗ erhöhungen aufgebracht werden könnten und an einen Reichs⸗ zuſchuß kann, abgeſehen von grundſätzlichen Bedenken, bei der gegenwärtigen Finanzlage kaum gedacht werden. Wir haben damit nur die wichtigſten gegenwärtigen ſozial⸗ politiſchen Probleme herausgegriffen, eine Reihe ebenſo wich⸗ tiger Fragen ſteht ebenfalls noch zur Diskuſſion. Aber ſchon die angeführten zeigen die Schwierigkeit, die vorhanden iſt, um eine einigermaßen tragbare Löſung zu erhalten. Tarifkündigung der Staatsarbeiter Wie wir erfahren, ſind am Montag bei der Reichsbahn und 15 bei den Reichsbehörden die Lohnkündigungen der Eiſenbahn⸗ und Reichsarbeiter eingetroffen, in denen um Anberaumung von Verhandlungen in der nächſten Zeit er⸗ ſucht wird. Die neuen Lohnforderungen werden in erſter Linie mit den zurückliegenden und den jetzt zu erwartenden Erhöhungen der Mieten begründet. Die Gewerkſchaften be⸗ tonen, daß das Steigen der Reichsrichtziffern nicht zum wenigſten durch die Steigerung der Mieten herbeigeführt worden iſt und daß die zum 1. April angekündigten neuen Mieterhöhungen nach dieſer Richtung hin weiter verſchärfend wirken müßten. Die Verhandlungen dürften vorausſichtlich noch in der erſten Hälfte dieſes Monats ſtattfinden. Rückgang der Erwerbsloſenziffer Nach einer Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Erwerbsloſen⸗ fürſorge in der Zeit vom 1. bis 15. Februar um 66 000 oder 3,2 v. H. zurückgegangen. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger hat ſich um 56 000 verringert. In der Zeit vom 15. Januar bis zum 15. Februar 1927 iſt die Geſamtzahl der Hauptunter⸗ ſtützungdempfänger um rund 79 000 zurückgegangen. Im leichen Zeitraum iſt die Zahl der in der Kriſenfürſorge unter⸗ ſtügten Erwerbsloſen von 138 000 am 15. Januar auf 192 000 am 15. Februar geſtiegen. Der Geſamtzunahme in der Kriſen⸗ fürſorge pon rund 54000 ſteht alſo ein Rückgang in der Er⸗ werbsloſenfürſorge von rund 79 000 gegenüber, ſodaß ſich im Geſamtergebnis für die Zeit vom 15. 1927 eine Verminderung in der Zahl der Arbeitsloſen um rund 25 000 ergibt. Diplomatenempfang bei Streſemann DBerlin, 1. März.(Von unſerem Berl. Büro.) Staats⸗ ſekretär v. Schubert wird, wie behauptet wird, heute abend ſchon nach San Remo fahren. Der deutſche Botſchafter in Rom, v. Neuxath, iſt bereits geſtern dort eigetroffen. Die„Voſſ. Zeitung“ will wiſſen, Neurath würde dem Außenminiſter lediglich einen Bericht über die Wirtſchaftsverhandlungen Vöglers in Rom erſtatten, die eine italieniſche Beteiligung an der alpinen Montan gegen eine deutſche Beteiligung an italie⸗ niſchen Induſtrien betreffen. Herr v. Schubert wird unter Umſtänden noch nach Berlin zurückkehren, bevor er ſich nach Genf zur Völkerbundstagung begibt. Jedenfalls wird aber Dr. Streſemann ſeinen Riviera⸗Urlaub am Donnerstag ab⸗ brechen und nach Genf reiſen. Daß Chamberlain und Briand nach Genf kommen, ſcheint jetzt ziemlich ſicher zu ſein. Hier und da war auch berichtet worden: Herr Rauſcher, der Geſandte in Warſchau, würde ſich nach Genf begeben, um Dr. Streſe⸗ mann perſönlich Bericht zu erſtatten. Das ſcheint nicht zu⸗ zutreffen, vielmehr wird der Geſandte Rauſcher von Berlin wohl direkt ſich wieder nach Warſchau begeben, wo ſeine An⸗ weſenheit in dieſen Tagen dringlich ſein dürfte. Zentrum und Bayriſche Vollspartei 7! Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.] Die Wiedervereinigung des Zentrums mit der Bayriſchen Volkspartei iſt, wie nach der parteioffiziöſen Auslaſſung der „Germania“ kaum mehr bezweifelt werden kann, auf dem Marſche. Die Arbeitsgemeinſchaft iſt ſo gut wie perfekt und damit das Ziel erreicht, das„zunächſt“ angeſtrebt wurde. Man nimmt in parlamentariſchen Kreiſen an, daß dieſem erſten Schritt über kurz oder lang der zweite folgen wird: nämlich die Verſchmelzung der beiden Parteien. Damit wäre dann der Zuſtand wieder hergeſtellt, der bis zum Jahre 1918 beſtand. Es handelt ſich dabei um einen Vorgang, der auch vom allgemeinen innerpolitiſchen Geſichtspunkt aus von großer Bedeutung iſt. Der Machtzuwachs, den das Zentrum auf die Art erfahren würde, löſt natürlich vielerlei Bedenken aus. Dieſen ſtehen aber doch auch Erwägungen gegenüber, die vom Standpunkt der Reichspolitik geſehen, dieſe Vereinigung als nicht ganz unerfreulich erſcheinen laſſen; denn es iſt wohl an⸗ zunehmen, daß bei einem Zuſammenſchluß die ausgeſprochen partikulariſtiſche Tendenz des bayriſchen Zentrums ſich bis zu einem gewiſſen Grade abſchleifen werde. Für die Gruppe Wirth wäre der Zuſammenſchluß freilich der Todesſtoß, und man begreift, daß von ihr aus die heftigſten Widerſtände ſich gegen dieſe Entwicklung der Dinge regen. Sie aufzuhalten wird indes der linke Flügel nicht in der Lage ſein. * Ein tſchechiſcher Spion in Frankreich verhaftet. In Toulon iſt ein tſchechiſcher Arbeiter namens Hercik ver⸗ haftet worden, der in einer Torpedofabrik von La Louda be⸗ chäftigt war und in deſſen Beſitz ein Plan der Fabrik ge⸗ ——5 wurde. anuar bis 15. Februar Der Konflikt mit Polen Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Auswärtigen Amt beſtreitet man vorderhand, daß eine Aen⸗ derung der Zuſammenſetzung der deutſchen Delegation, die bisher die Handelsvertragsverhandlungen mit Polen führte, beabſichtigt ſei. Zweifellos würde in Warſchau ein ſolcher Wechſel begrüßt werden, und diefer polniſche Wunſch ſoll offen⸗ bar durch die auch von uns wiedergegebene Notiz eines polen⸗ freundlichen Montagsblattes den Berliner maßgebenden Stel⸗ len nahegelegt werden. Ob dieſe ſich zu einem ſolchen Zu⸗ geſtändnis— denn das wäre es— bereit finden werden, muß man abwarten. Es mag in dieſem Zuſammenhang daran er⸗ innert ſein. daß auch im Auswärtigen Ausſchuß an der Taktik der deutſchen Delegation eine nicht durchweg günſtige Kritik geübt wurde. Zumal im Zentrum, das ja den deutſch⸗polniſchen Konflikt gerne beſeitigt ſähe, ſcheint man auf die Regierung in oben angedeutetem Sinne einwirken zu wollen, wenigſtens läßt ſich das aus einer Bemerkung der„Germanſia“ ſchlie⸗ ßen, in der es heißt:„Sollte man ſpäter in der Tat an die Er⸗ nennung anderer Delegierter denken, ſo wäre es unſeres Er⸗ achtens im deutſchen Intereſſe gelegen, der deutſchen Delega⸗ tion ſolche Perſonen beizugeben, die als grundſätzliche Anhänger eines freundnachbarlichen Verhältniſſes mit Polen bekannt ſind. Gerade jene Kreiſe, die ein begreifliches In⸗ tereſſe daran haben, bei den Handelsvertragsverhandlungen möglichſt viel für die legitimen Wirtſchaftsintereſſen Deutſch⸗ lands herauszuholen, müſſen wünſchen, daß unſere Delegation aus Perſonen zuſammengeſetzt wird, die nicht von vornherein 4 conto ihrer angeblichen Polenfeindſchaft auf ein ſo ſchwer überwindliches Mißtrauen der anderen Vertragsſeite ſtoßen.“ Zunächſt wird der Geſandte Rauſcher perſönlich in direktem 4 Verkehr die Unterhandlungen mit Polen fort⸗ ühren. Die Gerüchte über eine volniſch⸗litaniſche Verſtändigung unter engliſcher Vermittlung ſind von der offiziellen litauiſchen Telegraphenagentur lebhaft dementiert worden. Eine Kownover Drahtung der„Voſſiſchen Zeitung“ glaubt das Körnchen Wahrheit aus dieſen Gerüchten wie folgt herausſchälen zu können: Der engliſche Geſandte für die baltiſchen Staaten Vougaan, deſſen ſtändiger Sitz in Riga iſt, weilte vor einigen Wochen in Komwno und ſondierte gelegentlich einer kurzen Unterhaltung mit Woldemaras über die Wilna⸗Frage. Er meinte damals, daß ein Friede im Oſten notwendig ſei, und daß dieſer nur nach einer Verſtändi⸗ gung Litauens mit Polen zuſtande kommen könne. Litauen denkt aber vorläufig nicht daran auf Wilna zugunſten einer Verſtändigung mit Polen zu verzichten. Inzwiſchen will es ſcheinen, als ob in Polen leiſe, ganz leiſe lindere Lüfte zu wehen beginnen. Ueber Kattowitz wird nämlich gemeldet, daß der. Ausweiſungsbefehl gegen den Generaldtrektor der Henckel⸗Donnersmarck⸗Werke, Schulz, auf Intervention des engliſchen Geſandten berichtigt worden iſt. Herr Schulz behält ſeinen Wohnſitz in Oſtoberſchleſien noch ein halbes Jahr bei und bekam die Genehmigung, ſo oft er wolle nach Oſtoberſchleſien zu fahren, um dort ſein Amt auszuüben. Sehr bedeutſam zur Beurteilung der deutſch⸗polniſchen Han⸗ delskriſe erſcheint uns übrigens die Rede zu ſein, die der Oberpräſident von Oſtpreußen geſtern bei der Eröffnung des Propinziallandtags in Königsberg gehalten hat. Dieſer Ober⸗ präſident— der frühere demokratiſche Reichstagsabgeordnete Siehr— erklärte nämlich: Vom Standpunkt des oſtpreußi⸗ ſchen Wirtſchaftslebens könne der Abſchluß eines Handelsver⸗ trags mit Polen erſt dann begrüßt werden, wenn Polen ſich bereit zeigen ſollte, mehr als bisher Entgegenkommen gegen⸗ über den Lebensfragen der oſtpreußiſchen Wirtſchaft zu zeigen. Wir unterſtreichen: Es iſt ein Demokrat, der zu derlei Auffaſſungen ſich bekannte. Damit wird die Stellung, die die demokratiſche Berliner Großpreſſe, allen zuvor die„Voſſiſche Zeitung“ in dieſen deutſch⸗polniſchen Händeln einzunehmen beliebt, hell und unzweideutig beleuchtet. Der Kampf um Schanghai Außenminiſter Chamberlain erklärte im Unterhaus, daß nach den letzten Nachrichten aus Schanghai die Lage dort ruhig und der Generalſtreik zuſammengebrochen ſei. Weiter teilte Chamberlain mit, daß'Malley bei der Kantonregierung Vorſtellungen erheben werde wegen der revolutionären Propaganda unter den engliſchen Truppen. Wie aus Schanghai gemeldet wird, iſt am Montag ein wei⸗ teres engliſches Bataillon gelandet worden, das auf dem Transportdampfer„Minneſota“ angekommen iſt. Mit dem Aufmarſch der Kantoneſen vom Süden her und der Truppen Schang Tſchung Tſchangs vom Norden ſcheint man ſich der großen Entſcheidungsſchlacht zu nähern, die vielleicht den Ausgang des ganzen Krieges zwi⸗ ſchen Nord⸗ und Südchina beſtimmen wird. Offenſichtlich tref⸗ ſen beide Parteien Vorbereitungen für dieſe ernſthafteſte aller bisherigen Auseinanderſetzungen. Schang glaubt, in Kürze 250 000 Mann zu ſeiner Verfügung zu haben, zuzüglich einer Reſerve von weiteren 250000 Mann. Außerdem werde Tſchangtſolin beabſichtigen. ihm 250 000 Mann zu ſenden. Ge⸗ neral Sun ſoll die Erwartung ausgeſprochen haben, daß die Offenſive der Kantoneſen am Mittwoch beginnen werde. Schon am Montag wurden die Schützengräben der Nordarmee außer⸗ halb Sungkiangs von den Kantoneſen beſchoſſen. Sowohl Sun als auch Schang ſollen ihres Lebens nicht ſicher ſein. General Sun hält für alle Fälle einen Panzerzug, einen Automobil⸗ park und ein ſchnelles Motorboot für ſeine Flucht bereit. Außerdem iſt er um die Erlaubnis nachgekommen, ſich in die internationale Siedlung begeben zu dürfen. Schang Tſchung Tſchang hat in der vergangenen Nacht drei Mal ſein Quartier gewechſelt, einmal als Chauffeur, ein anderes Mal als Euro⸗ päer verkleidet. Die Univerſität in Schanghai iſt geſchloſſen. Meldungen aus Kanton beſtätigen den Sturz des Gou⸗ verneurs der Provinz Pünnen. Die Untergebenen des Gou⸗ verneurs haben den Kantoneſen den Uebertritt zur Kuomin⸗ tan⸗Partei angeboten. In Swatau ſind drei fapaniſche Zerſtörer eingetroffen. Als Grund wird die Verhaftung kapaniſcher Untertanen angegeben, die einen Chineſen ermor⸗ det haben ſollen und vor der Hinrichtung ſtanden. Die Inder in Sübafrika (Bon unſerem Londoner Korreſpondenten) Der Inhalt des Abkommens, das nach jahrelangen, müh⸗ ſeligen Verhandlungen zwiſchen der Regierung von Indien und der Südafrikaniſchen Union über die Zukunft der Inder in Südafrika zuſtande gekommen iſt, wird ſoeben veröffentlicht. Der Hauptpunkt des Abkommens iſt die Verpflichtung Süd⸗ afrikas, denjenigen Indern, die ſich entſchließen, die europäiſche Lebensweiſe anzunehmen, wieder volle Freizügigkeit innerhalb der Union zu gewähren.(Die Inder waren bisher durch ein beſonderes Geſetz auf beſtimmte Gebiete begrenzt worden.) Den übrigen Indern, die nicht bereit ſind,„weſtliche“ Lebens⸗ ſitten anzunehmen, ſoll die Wiederauswanderung erleichtert werden. Die indiſche Regierung erkennt ihrerſeits Südafrika das Recht zu, auf der Annahme des„Europäertums“ zu be⸗ ſtehen und verſpricht, für die Repatriterten zu ſorgen. Zur Erleichterung der Abwickelung wird ein indiſcher Vertreter bei der Union ernannt. Mit dieſem Abkommen, das von der engliſchen Preſſe leb⸗ haft begrüßt wird, iſt der Grund gelegt worden für die Lö⸗ ſung eines der ſchwierigſten Bevölkerungsprobleme des bri⸗ tiſchen Imperiums, eines Problems, das jahrelang die hef⸗ tigſten Kämpfe hervorgerufen hat. Bekenntnis zur Monarchie“ 1 J Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Ma 1. erinnern, daß unmittelbar nach der Kabinettsbildonn und dem Eintritt der Deutſchnationalen in die Regierung e. Vorſtandsſitzung der ſogenannten deutſchen Konſer tiven angeſagt worden war, die als eine beſondere Richtung oder Sekte innerhalb der Deutſchnationalen Par— nach wie vor exiſtiert, oder wie manche meinen, auch nur 1 tiert, Erſt ſollte es eine Sitzung des ſogenannten ne Vorſtandes ſein, dann wurde der weitere Vorſtand e 11 berufen. Mit all dem iſt Zeit verloren, oder vielleicht auch Ze gewonnen. Jedenfalls iſt der weitere Vorſtand beſagter ſcher Konſervativen erſt geſtern auf den letzten Februar der ſammengetreten. Das Ergebnis der Tagung wird an Be⸗ Spitze der„Kreuzzeitung“ unter der Spitzmarke„Ein luß kenntnis zur Monarchie“ veröffentlicht. Der Beſch 5 lautet nämlich:, Wir Konſervative ſtehen in unbeirrbarer 1+ zum monarchiſchen Gedanken und zum angeſtam m Herrſcherhaus, wir bekennen den Willen zur Befreiu 5 und zu einer Außenpolitik, die durch Würde ſich Achtung 115 winnt. Die deutſche konſervative Partel hat ſich durch 1 ſelbſtloſe Mitarbeit in der Deutſchnationalen Volkspar volle Selbſtändigkeit ausdrücklich gewahrt. ich konſervativen Kreiſe, aus denen in dieſen Tagen zahlre dankenswerte Kundgebungen eingegangen waren, auf,— Hauptverein der deutſchen Konſervativen in Berlin und ſeſe Zweigvereinen in den Provinzen das Machtmittel zu ſchaßſeſ⸗ um bei den kommenden Wahlen unſere Forderung zur 25 tung zu bringen. Die Stunde verlangt nach konſervattve! Krerſen, ſie ſoll uns wachſam finden und bereit.“ Die zKreng⸗ zeitung“ fügt dem Abdruck dieſes„Bekenntniſſes zur Men chie“ keinen Kommentar bei. Auch ohne einen ſolchen wird 15 Ruck deutlich, mit dem dieſe ſogenannten deutſchen Konſerva 1 ven, die ſich die„volle Selbſtändigkeit gewahrt“ haben, von— Deutſchnationalen zu ſcheiden verſuchen. Irgend welche 15 deutung hat das Ganze natürlich nicht und die„Machtminf 1 die die deutſchen Konſervativen bei den kommenden Waßſſ auf eine ungeahnte Höhe heben ſollen, werden vermut dauernd ausbleiben. Perſonallen des Reichsinnenminiſteriums Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Das „B..“ will wiſſen, daß auf Druck der Deutſchnationalen ein andere Zuſammenſe ung der Filmprüfſtelle geplant ſei, bekanntlich dem Reichsinnenminiſterium unterſteht. 2 uſß ſerer Kenntnis trifft dieſe Angabe nicht zu. Jedenfalls in an den Stellen, die doch wohl von einer ſolchen Abſicht erſter Linie unterrichtet ſein müßten, davon nichts bekan Man glaubt nicht an irgend welche Revirements, obwohl ſchließlich der Meinung 75 könnte, daß angeſichts der nen ruſſiſchen Filmpropaganda ein gewiſſer Perſonalwechſel n wäre. Ueberhaupt ſcheinen, ſoweit wir unterrichtet ſind, gro 11 Perſonalveränderungen, von denen faſt täglich gemunke wird, einſtweilen nicht in Sicht zu ſein. Es gilt ſogar ni einmal als ausgemacht, daß ber ſozialdemokratiſche Staats ſekretär Schulz aus dem Miniſterium ſcheiden wird, Babiſche Politi Präſident Dr. Glockner tritt am heutigen 1. März in den Ruheſtand, da er bie geled⸗ liche Altersgrenze erreicht hat. Er kommt aus der juriſtiſchen bezw. Verwaltungslaufbahn her, der er von 1883 bis— ſeine Dienſte gewidmet hat. Seit 1913 war er Präſident 5 Verwaltungsgerichtshofes. Von demſelben Jahre 4. gehört er auch dem Parlament an, und zwar bis Ab⸗ Umſturz als Mitglied der Erſten Kammer, nach 1918 als de geordneter der Demokratiſchen Partei, in der er eine ſonder Stellung einnimmt. Glockner iſt ein Mann von beſondere Qualitäten, die bei allen Parteien anerkannt werden. den dte Ausübung des Mandates an keine Altersgrenze gebgeat⸗ iſt, bleibt er dem Landtag und der parlamentariſchen Bet gung erhalten. —— Der Roſenmontag in Mainz und Köln n * Mainz, 28. Febr. Ganz Mainz zeichnete ſich durch eine beſonders lebhaften Faſchingsrummel aus. Der Maiſſch Karnevalverein geſtaltete den Roſenmontag zu einer wir be⸗ hervorragenden Darbietung. Der aus 117 Nummern tö⸗ ſtehende Zug dauerte etwa 1½ Stunden und verlief ohne rung. Das Weſen des Zuges beſtand vornehmlich in ſeinein lokalpolitiſchen Charakter. Alle wichtigen Geſchehniſſe, die en den letzten 10 Jahren dem geruhſamen Bürger an Re und Geldͤbeutel gingen, waren in wundervollen ne bildern, auf Wagen und Autos, zu Pferd und zu Faß, en geſtellt. Die Eiſenbahn mußte, um den Verkehr bemaltieſſe zu können, 70 Sonderzüge einlegen. Auch ver tradition je⸗ Roſenmontagsball des Karnevalvereins wurde diesmal w der zu einer Veranſtaltung großen Stils. hat * Köln, 28. Febr. Nach 13 Jahren der Entbehrung rei Prinz Karneval in Köln ſein Regiment der berühmten in Tage wieder angetreten. Bereits am Samstag herrſchees lämtlichen Gaſtſtätten Kölns ein geradezu lebensgefährlich 1 Karnevalsgetriebe. In den Kölner Verkehrsſtraßen ten Innenſtadt, wo Tauſende von Fremden Karneval eiee und dafür reichlich Geld ausgaben, war von den ſchlechte Zeiten nichts zu merken. Anders dagegen in den abgelegeur⸗ Vierteln der Stadt, wo der altberühmte Volkskarneval w zelt. Den Höhepunkt des Kölner Karnevals brachte 2 Roſenmontag, der ſich ſchon am frühen Morgen durch umgtei ziehende Muſikertrupps recht bemerkbar machte. Schon liche Stunden vor Beginn der Kappenfahrt waren ſämt ten Straßen, die der Zug paſſierte, von einer dichtgedrängee Menſchenmenge umſäumt. Kein Fenſter war leer un 1s⸗ Jugend hatte ſich Dächer und Bäume zum Beobachten Meil⸗ geſucht. Die Zahl der Zuſchauer wird auf über eine liget lion bezifſert. Zur Abſperrung war die geſamte Schutzvolen Kölns aufgeboten, da es oft unmöglich war, die begeiſtene Menſchen zurückzuhalten. Unter den Klängen des 20755 Kölner Karnevalſchlagers zogen die Reiterkorps in ih en hiſtoriſchen Trachten vorüber. Ihnen folgten die Grupiſch und Wagen, überall von ſtürmiſchem Jubel begrüßt, der 5 zum Höhepunkt ſteigert, als der Wagen des Prinzen val erſcheint, von dem Blumen und Bonbons an die Me 25 verteilt wurden. Man kann ſagen, daß das Feſtkomiteeden verſtanden hat, einen ſchönen Erfolg zu erzielen. Dur 3 zu war man in der Lage, den Zug wenigſten ren. Verlängertes Tarifabkommen im Baugewerbe — Berlin, 28. Febr. Das für ganz Deutſchland 5 Abkommen über die Sicherung des Arbeitsfriedens—— gen gewerbe läuft am 28. Februar ab. Um Zeit zu Verhand! ud die zur Bildung eines Reichstarifvertrages zu gewinnen, ſprärz bisherigen Vereinbarungen um einen Monat bis zum 31. verlängert worden. Die ſämtlichen Lohnabkommen laufen 5 nächſt bis zu dieſem Zeitpunkt unverändert weiter. * Die Arbeitsloſenbewegung in Frankreich. Nach ene⸗ offiziellen Statiſtik betrug am 24. Februar die Zahl der un⸗ ſtützten Arbeitsloſen 79 700 gegenüber 73 600 in der Vo woche. 96 500 Arbeitsgeſuche konnten nicht befriedigt werden. Sie fordert die PPPrr eeeeleeereereneeeenee reeerrreeee „Dienstag, den 1. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 99 Städtiſche Nachrichten Jußgängerſtege Angliederung eines Fußgängerſteges an die Riedbahnbrücke Durch Beſchluß des Bürgerausſchuſſes vom 20. Februar 1025 wurde für die Anbringung eines Steges an die Ried⸗ bahnbrücke und für die Erſtellung der erforderlichen Zugangs⸗ wege ein Betrag von 70 000 Mk. bereitgeſtellt. Der Steg wird durch die Eiſenbahnverwaltung z. Zt. anläßlich der Brücken⸗ verſtärkung ausgeführt. Nach längeren Verhandlungen mit der Reichsbahndirektion Karlsruhe kam ein Vertrag zuſtande, in dem die Rechte der Stadt an der Nutzung des Steges und die von ihr zu übernehmenden Verpflichtungen geregelt werden. Da die Stadt mit dem Vertrage Verpflichtungen übernimmt, deren Folgen nicht abgeſehen werden können, iſt die Zuſtimmung zu dem Vertrage erforderlich, die der Bür⸗ gerausſchuß in ſeiner nächſten Sitzung zu erteilen hat. Aus en Vertragsbeſtimmungen iſt mitteilenswert, daß der Steg Eigentum der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft bleibt und daß der über den Steg führende Weg kein öffentlicher, ſon⸗ dern ein Privatweg der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft iſt, deſſen Benutzung auf eigene Gefahr erfolgt. Die Stadt Mannheim trägt die geſamten Baukoſten für den Steg ſelbſt und die durch den Steg veranlaßten Mehrkoſten der Ver⸗ ſtärkung der Tragbauten. erner erklärt ſie ſich bereit, alle oſten zu übernehmen, die durch die Herſtellung der Anlage und durch ihre aus irgend einem Grunde notwendig werdende eränderung oder Beſeitigung erwachſen. Die Herſtellung er Zugangswege zu dem Steg iſt 1 der Stadt Mann⸗ heim. Die Baukoſten einſchließlich der Mehrkoſten der Ver⸗ tärkung ſind vorläufig zu 40000 Mk. angenommen. Der teg wird von der eutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft auf Koſten der Stadt Mannheim unterhalten, die ferner die nach⸗ gewieſenen durch den Steg veranlaßten Mehrkoſten bei der uterhaltung der Brücke trägt. Die Beleuchtungsanlage wird von der Stadt Mannheim eingerichtet und unterhalten. Die Stadt Mannheim haftet für jeden— auch vergleichsweiſe von der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft übernommenen Schaden, der der Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft oder dem Deutſchen Reich(Reichseiſenbahnvermögen) durch den Bau, das Be⸗ tehen, die des Fußgängerſtegs oder aus an⸗ eren Gründen, die mit dem Vorhandenſein des Stegs in Zu⸗ ammenhang gebracht werden können, erwachſen ſollte. Die tadt Mannheim trägt ferner jeden Schaden, der durch den Bahnbetrieb oder gelegentlich der Vornahme von Arbeiten an der Bahn an dem Fußgängerſteg entſtehen ſollte. FJußgängerſteg über die Reichsbahn im Bahnhof * Mannheim⸗Neckarau 7 Anfangs 1926 1 05 die Stadt, daß die Rheiniſche Gummi⸗ und Celluloi fabrik den von ihr im Jahre 1889 ge⸗ auten und nun ſchadhaften Fußgängerſteg über die Reichs⸗ ahn im Bahnhof Mannheim⸗Neckaxau abbrechen wolle. Der deſch iſt für die in den Betrieben öſtlich des Bahnhofs Neckarau. bel äftigten Arbeiter und Angeſtellten wichtig; das im Aus⸗ au begriffene Induſtriegebiet zwiſchen Rheintalbahn und Verſchſebebahnhof wird ſeine Benützung noch verſtärken. Um en Abbruch des Steges zu verhindern, beſchloß der Stadtrat en Steg zu unterhalten, nachdem ſich die Reichsbahn und die öſtlich vom Bahnhof Neckarau liegenden Induſtrieunterneh⸗ mungen zur Leiſtung eines angemeſſenen einmaligen In⸗ ſtandſetzungsbeitrages bereit erklärt hatten. Die Ueber⸗ Rahme des Stegs durch die Stadt bedingt den Abſchluß eines ertrages mit der Deutſchen Reichsbahn. Da die Stadt auch mit dieſem Vertrag Verpflichtungen übernimmt, deren Folgen nicht abzuſehen ſind, iſt die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes forderlich. Die Beſtimmungen entſprechen im allgemeinen enen des Vertrages, der wegen des Riedbahnſteges abge⸗ chloſſen wurde. N* Ernannt wurbde die Lehrerin Eliſaheth Behringer an der Eliſabethſchule in Mannheim zur Hauptlehrerin. die ch Zunehmender Waſſerſtand von Rhein und Neckar Durch le Niederſchläge und die Schneeſchmelze iſt der Waſſerſtand von Rhein und Neckar namentlich bei Mannheim noch anhal⸗ end groß. In Maxau ſtieg der Rhein in vergangener Nacht von 4,91 auf 5,19, in Mannheim von 3,93 auf 4,44 und in 5 n von 2,67 auf 3,79 Meter. Da in Waldshut und Hünin⸗ den dagegen das Waſſer ſtarkgeſalleen iſt, ſo dürfte bereits 0 Höchſtſtand des Waſſers erreſcht ſein und mit dem mor⸗ gen Tage das hohe Waſſer wieder zurückgehen. Aehnlich ſind auch die Waſſerverhältniſſe des Neckars, der ſein Vor⸗ gelände ſtellenweiſe noch überflutet. Da aber Plochingen 200 Jagſtfeld einen Rückgang des Waſſers um 31 bezw. em melden, ſy iſt auch hier eine Abnahme des Waſſerſtandes es Neckars bis morgen zu erwarten. Sitzung des Einzelhandelsausſchuſſes der Handelskammer Unter dem Vorſitz des Vizepräſidenten der Handels⸗ kammer, Herrn Michael Rothſchild, fand am 24. Februar die erſte Sitzung des Einzelhandelsausſchuſſes der Handelskammer für den Kreis Mannheim in dieſem Jahre ſtatt. Der Vorſitzende ſprach dem ſtellv. Vor⸗ ſitzenden des Einzelhandelsausſchuſſes, Herrn Karl Barber, die herzlichſten Glückwünſche anläßlich des 50jährigen Ge⸗ ſchäftsjubiläums ſeiner Firma aus. Anſtelle des verſtorbenen Herrn L. Wallerſtein⸗Hockenheim wurde Herr Alb. Herzer⸗ Hockenheim in den Ausſchuß zugewählt. Eingehend wurde der von Dr. Krieger vorgelegte Ent⸗ wurf einer Ausverkaufsordnung durchberaten. Unter der Vorausſetzung, daß die übrigen badiſchen Kammern dem Entwurf ebenfalls zuſtimmen, ſoll das Miniſterium um Erlaß einer entſprechenden, das Ausverkaufsweſen für ganz Baden regelnden Verordnung erſucht werden. Die vom Reichsrat angenommenen Richtlinien für die Regelung des Bahn⸗ hofshandels genügen den vom Bahnhofshandel in erſter Linie betroffenen Handelszweigen nicht. Es wird aber zu⸗ gegeben, daß ſie geeignet ſind, einzelne Mißſtände zu beſeiti⸗ gen. Die Kammer wird ermächtigt, auf Grund der Richtli nen mit den zuſtändigen Stellen(Reichsbahndirektion und Poli⸗ zeibehörde) zu verhandeln. Zur Frage der Schulreklame im Nähmaſchinen⸗ handel ſtimmt der Einzelhandelsausſchuß der Stellung⸗ nahme des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags zu, nach der ſich die Firmen nicht der Schule als Propagandͤgeinrichtung für ihre Erzeugniſſe bedienen dürfen. Eine weſentliche Schädt⸗ gung des anſäſſigen Handels durch Gefangenenarbeit wurde in dem Bezirk der Handelskammer Mannheim nicht beobachtet.* N 85. Geburtstag. Geh. Hofrat Selb, ein hochgeſchätzter Mitbürger, begeht heute ſeinen 85. Geburtstag. Der Jubilar kam von Konſtanz, wo er das Licht der Welt erblickte, bereits im Jahre 1867 infolge der Verſetzung ſeines Vaters, des Oberhofgerichtsrates Dr. Selh, hierher. Er darf ſich in⸗ folgedeſſen zu den eingeborenen Mannheimern zählen. Durch ſeine jahrzehntelange umfangreiche Praxis als Fiskalanwalt wurde Herr Selb eine in allen Bevölkerungsſchichten be⸗ kannte und beliebte Perſönlichkeit. Bleibende Verdienſte um die Allgemeinheit hat er ſein kͤmmunalpolttiſches Wirken erworben. Als itglied der nationalliberalen Fraktion gehörte er von 1800 bis 1911 dem Bürgerausſchuß an, eine Reihe von Jahren als Obmann des Stadtverord⸗ netenvorſtandes. Zu Mannheims Handel und Induſtrie un⸗ terhielt er rege Beziehungen als Mitglied des Aufſichtsrats einer Reihe bedeutender Geſellſchaften. Lange Jahre war Herr Selb erſter Vorſitzender des hieſigen Anwaltvereins. Wir wünſchen dem hochverdienten Mitbürger, der ſich noch ſo großer Rüſtigkeit erfreut, daß er ſeinen täglichen Spaziergang unternehmen kann, einen weiteren ſchönen Lebensabend. * Wo war die Auſſicht? Unter Bezugnahme auf unſere Notiz in letzter Nummer wird uns von dem Vater des Kindes mitgeteilt, daß der Unfall in dem Augenblick ſich ereignete, als das Kind an der Hand ſeiner Mutter aus der Haustür trat. Da die Eberbacherſtraße in Feudenheim, die erſte Parallel⸗ ſtraße hinter der Neckarſtraße, in keinem guten 7 0 ſich befindet, iſt der Unfug eingeriſſen, daß die Radfahrer den Geh⸗ weg benützen. So auch in dieſem Falle. Das Kind, das von der Mutter nicht mehr rechtzeitig zurückgeriſſen werden konnte, geriet mit dem linken Arm ins Hinterrad, wurde mehrere Meter geſchleift und erlitt Hautabſchürfungen und einen leichten Bluterguß am Kopf. Hoffentlich erwiſcht man den Radler, damit er beſtraft werden kann. * Betrügeriſcher Japaner. In Mainz trieb ein Japaner ſein Unweſen, der angeblich echtes japaniſches Porzellan zu hohen Preiſen verkaufte. Es ſtellte ſich heraus, daß die an⸗ gebliche echte handgemalte japaniſche Ware keine Auslands⸗ ware, ſondern echt deutſche Geſchirre waren, zum Teil ſogar Ausſchußporzellan mit kleinen Jehlern. Darum Vorſicht bet ſolchen wilden Hauſierern, die auch in Mannheim aufgetaucht ſind. Veranſtaltungen Vom Geiſt der Seele der Frau. Die Abteitung Mannheim des Vereins Frauenbildung— Frauenſtudium hat in dieſem Winter die Wandlungen des Frauenideals zum Thema von drei Vorträgen gemacht. „Die körperliche Erziehung der Frau“ und„Die ſtaatsbürger⸗ liche Erziehung der Frau“ wurden bereits in Vorträgen behan⸗ delt. Nun ſpricht Freitag 4. März Frau Elly Heuß⸗Knapp, Verlin über das obengenannte Thema. Frau Heuß⸗Knapp iſt mit den modernen Frauenproblemen aufs innigſte vertraut und ſie wird in Fragen hineinleuchten, die jede denkende Frau heute mehr als je bewegen. Der Vortrag wird hoffentlich be⸗ ſonders auf die Jugend ſtarke Anziehungskraft auzüben. (Näheres Anzeige.) zuſchlages in den deutſchen Speiſewagen geſchwebt Der Roſenmontag war in Mannheim im Gegenſatz zu Mainz und Köln immer ſehr ſtill. Gewiſſermaßen eine Atempauſe zwiſchen Sonntag und Dienstag. Noch mehr trat dieſe Stille geſtern in Er⸗ ſcheinung, weil das Maskentreiben auf den Straßen verboten war. Wenn nicht die niedlichen Kindermasken in Begleitung ihrer Angehörigen durch die Hauptſtraßen gezogen wären, wäre kein Unterſchted zwiſchen einem Hauptfaſchingstag und einem gewöhnlichen Wochentag feſtzuſtellen geweſen Das milde, ſonnige Vorfrühlingswetter mit einer Höchſttemperatur von 15 Grad C. lockte ſo Viele auf die Straße, daß in den Hauptſtraßen ein ungewöhnlich reger Verkehr herrſchte. An abendlichen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen war wieder kein Mangel. Zwar wurde nicht der Rekord des Samstags mit etwa 150 Kappenabenden, Konzerten uſw., die großen Saalfeſtlichkeiten nicht eingeſchloſſen, erreicht, aber wer Geld und Luſt zu karnevaliſtiſcher Fidelitas hatte, kam auch geſtern durchaus auf ſeine Rechnung. Am gemütlichſten gings wieder in den kleinen Lokalen zu, in denen ſich die richtige Stimmung ganz von ſelbſt ergibt. Von den großen Veranſtaltungen rangterte an erſter Stelle die Dilettantenvorſtellung im Apollotheater, aber nur inbezug auf den Beſuch. Das Theater war überfüllt, Viele mußten ſtehen. Der Ver⸗ lauf war empörend. Das Publikum, nicht nur auf der Galerie, benahm ſich ſo undiszipliniert, daß man von grobem Unfug und ſchweren Ausſchrettungen ſprechen muß. Wir kommen auf den Verlauf des Abends ausführlicher im Abendblatt zurück. 5 Sch. ch. Beiſetzung von Max Freund. Goldener Sonnenſchein ergoß ſich geſtern nachmittag über den Friedhof des Vorortes Neckarau, auf dem die irdiſche Hülle des Gärtnereibeſitzers Mar Freund, der ſich um Neckarau ſo große Ver⸗ dienſte erworben, zur letzten Ruhe heſtattet wurde. Groß war die Zahl der Leidtragenden, die dem verſtorbenen Mit⸗ bürger die letzte Ehre erwieſen. Unter den Erſchienenen bemerkte man insbeſondere ſehr viele Berufskollegen aus dem ganzen Bezirke. Stadtpfarrer Berberich ſegnete die Leiche ein, worauf der Sarg unter Vorantritt von Fahnendeputationen des katholiſchen Geſellen⸗, des Arbeiter⸗ und des Jünglingsvereins nach dem Freundſchen Familien⸗ grabe getratgen wurde. Nach dem Gebet des Geiſtlichen er⸗ folgte eine Reihe von Kranzniederlegungen. Baumeiſter Stv. Noll dankte im Namen des Gewerbevereins dem treuen Mitglied, das zu den ſeltenen Menſchen gehörte, die Treue mit Treue vergelten. Durch ſein liebevolles Weſen habe ßich Max Freund allgemeiner Sympathien erfrent und einen großen Freundeskreis erworben. Kaufſmann Wahl widmete dem Verſtorbenen anerkennende und dankbare Worte im Auftrage des Gartenbauvereins Mannheim⸗Neckarau. Freund habe in den 9her Jahren den Verein mitgegründet und ſeine prak⸗ tiſchen Kenntniſſe und großen Berufserfahrungen jederzeit in uneigennütziger Weiſe dem Verein und deſſen Mitgliedern zur Verfügung geſtellt. Gärtnereibeſitzer Fritz Räch wibmete dem Entſchlafenen die letzten Abſchiedsgrüße der Bezirks⸗ gruppe Mannheim des Landesverbandes badiſcher Gartenbau⸗ betriebe. Zum Schluſſe ſprachen noch die Vertreter des kath. Geſellen⸗, des Arbeiter⸗ und des Jünglingsvereins. Aus all den Anſprachen ging die große Verehrung und Wertſchätzung hervor, deren ſich Max Freund weit über die Grenzen von Mannheim⸗Neckarau hinaus erfreute. * Ab 1. April Bedlenungsgelder in den Speſſewagen. Nachdem zwiſchen der Direktion der Mitropa und den Ver⸗ bänden der längere Zeit Perhand⸗ lungen über die Einführung eines 10/ igen es atten, hat ſich nunmehr der Schlichtungsausſchluß für Groß⸗Berlin mit bdieſem Fall beſchäftigt und entſchieden, daß vom 1. April ab ein 10%iger Bedienungszuſchlag von den Speiſen und Getränken erhoben wird. Der bisherige Zuſtand, daß dem Perſonal der deutſchen Speiſewagen die Annahme von Be⸗ dienungsgelder verboten iſt, wird damit hinfällig. Unentbehflich zur Desinfektion der Hund. und gBachenhbößſe. fachärzflich empfohlen zum Schutz gegen falsertzündung. Errähung SowwVie gegen Grippe en onenee bekzes Leneteklefd daceraien Ne Wer 4 e 2 Weisheit Eine morgenländiſche Erzählung von Fr. Carl Endres An einem ſchönen Abend ſaß der Weiſe am Rande der aſe und blickte in die unermeßliche Wüſte hinaus und hinauf en fernen, glitzernden Geſtirnen. Er dachte über ein großes Problem nach, das ihn ſchon viele Wochen lang be⸗ äftigt hatte, deſſen Löſung ihm aber nicht einfallen wollte. L6fen aber, auf den ſilbernen Flügeln der Nacht, kam der er⸗ ſende Gedanke zu ihm. Der Weiſe lächelte und ſpielte mit dieſem Gedanken, ormte ihn, und die Kraſt ſeiner Phantaſie hauchte dem Ge⸗ anken Leben ein. Wie zu einem menſchlichen Weſen ſprach bie Weiſe zu ſeinem Gedanken:„Da biſt Du. Nun gehe in Hie Welt und erobere Dir die Herzen der Menſchen!“ Vielleicht war es die Tat eines Wüſtendämonen, vielleicht guch nur die innige Freude des weiſen Mannes: mit einem 8 ale ſtand der Gedanke in Geſtalt eines ſchönen Jünglings . verneigte ſich zum Gruße und ſprach:„Ja, Vater der Meisheit, ich will in die Welt und will in den Herzen der enſchen wohnen.“ W Da der Weiſe auch ein Dichter war, wie alle wirklich 5 eiſen unter den Menſchen es ſind, fand er nichts Erſtaun⸗ ches darin, daß ſein Gedanke Geſtalt angenommen hatte. Er Wohrak nicht vor der Erſcheinung, ſondern betrachtete ſie mit ohlgefallen und mit freudigem Stolz. wi„Mein Nind,“ ſagte er,„Du biſt ein hübſcher Knabe und f rſt den Menſchen gefallen. Nur Dein Kleid iſt noch nicht 7 einnehmend. Ich muß Dir ein ſchönes, glitzerndes Kleid ba en. Denn die Meuſchen ſehen nur auf das Aeußere. Sie könen nicht die Fähtakelt, durch die Kleler bindurchſehen zu .“ Da lachte der junge Menſch:„Laß mich nur fort, Vater! 15 eilt mir ſehr. Die Menſchen werden ſchon erkennen, daß ch wohlgebaut bin und mutig und gut.“ m Mit dieſen Worten ſchritt die Geſtalt von dannen, nicht deebr hörend auf die Bitten des Weiſen, doch noch ſo lange zu erweilen, bis ein ſchönes Kleid zur Stelle wäre. Geh' denn dahin, Gedanke!“ ſagte der Weiſe.— 8 n den folgenden Jahren konnte er das Wirken des Ge⸗ unzkens bei den Menſchen verfolgen. Es war ſehr gering 2 0 hätte jeden anderen gewaltig enttäuſcht. Aber der Weiſe ußte, daß nur das ärmliche Kleid daran die Schuld trug. Wieder kam ein ſchöner Abend, an dem der Weiſe am Rand der Oaſe ſaß und in die unermeßliche Wüſte hinaus blickte und hinauf in die glitzernden Sterne. Er dachte an ſeinen Gedanken und wünſchte ihn zurück. Da ſtand der Jüngling neben ihm. „Wie erging es Dir bei den Menſchen?“ fragte der Weiſe. „Sehr ſchlecht, Vater. Ich bin nicht geſellſchaftsfähig. Mein Kleid iſt zu einfach. Die Menſchen ſagen:„Das ſoll Wahrheit ſein und hat ſolch ein ſchlichtes Gewand an!“ Ich — 7 den Leuten nicht. Sie halten mich für einen ettler.“ „Sagte ich es Dir nicht?“ erwiderte der Weiſe.„Aber dem iſt raſch abgeholfen.“ Er ging in ſein Zelt und brachte ein herrliches Kleid aus goldgeſticktem Stoffe. 118 60 dieſes an, mein Sohn, und gehe aufs Neue in die e Der Gedanke aber lachte:„Ich habe die Luſt daran ver⸗ loren. Ich bleibe bei Dir. Schicke das Kleid allein in die Welt. Es genügt auch.“ Der Weiſe ſtellte das Kleid auf, gab ihm einen ſchönen, glitzernden Turban und hing ihm einen Prunkſäbel an die Seite. Dann ſprach er ein Zauberwort. Da fing das Kleid an, wie ein Menſch ſich zu bewegen. „Nun gehe Du hin und erobere die Herzen der Menſchen!“ ſagte der Weiſe. Schon nach einem Jahre war der Exfolg außerordentlich groß. Der weiſe Mann wurde weltberühmt. Aus allen Län⸗ dern kamen die Gelehrten, ihn zu beſuchen. Der Kalif er⸗ nannte ihn zu ſeinem Hofphiloſophen und ſetzte ihm ein großes Jahresgehalt aus. Der Weiſe nahm ſchweigend von allem Kenntnis. Und ſchrieb in ein Buch, in dem er alle Erfahrungen ſeines Lebens niederlegte, den Satz: Kleider machen Leute. Das iſt ſchon ſchlimm; aber daß Kleider auch Gedanken machen, iſt das Schlimmſte. Der Darmſtädter Intendantenpoſten. Dr. Hofmann⸗ Harniſch, der ſich in engerer Wahl für den Poſten des Ge⸗ neralintendanten am Landestheater befand, hat die Kan⸗ didatur für Darmſtadt abgelehnt, da er ſich gegenwärtig Marz Von Ludwig Bäte Nun werden die Berge wieder blau, und die frühen Schwalben jagen, und aus dem grau zerfließenden Tau Huflattiche ſingen und ſagen. Nun läuft über braunen Ackerbug Jungſaat in meergrünen Strähnen, nun ſtrählt die Sonne in ſteigendem Flug der Wolken fließige Mähnen. Nun bändigt des Bauern knorriger Arm kaum noch die bebenden Pferde, nun ſchüttert nach allem Hunger und Harm der Schrei der entfeſſelten Erde. Seltſame Käuze Um in Ruhe und Frieden Golf ſpielen zu können, ohne ſich an jedem„Weekend“⸗Nachmittag in überfüllten Londoner Vorortzügen halbtot quetſchen zu laſſen, haben ſich kürzlich einige Herren der beſten engliſchen Geſellſchaft zuſammen⸗ getan und in Croydon, ſüdlich der Hauptſtadt, einen neuen Klub gegründet. Er ſoll nicht mehr als 150 Mitglieder be⸗ ſitzen, von denen jedes nur 500 Pfund Eintrittsgeld und 100 Pfund Jahresbeitrag zu zahlen hat. Einige Lords ſitzen im Vorſtand dieſes exkluſiven Klubs, der den Namen„Pine Hills Golf Club“ führt und betzüglich ſeiner Organiſation dem ameri⸗ kaniſchen„Pine Valley Club“ in Philadelphia nachgebildet iſt. Auch Amerika beſitzt eine Reihe beſonders exkluſtver Golf⸗ klubs, darunter den„Piping Rock“ in Newyork, zu dem nur „blaublütige“ Vankees Zutritt haben. Aber in einer Hinſicht wird ſich der neugegründete engliſche Klub von ſeinen ameri⸗ kaniſchen Vorbildern wohltuend unterſcheiden. Das Klub⸗ haus ſoll— ein komiſcher Einfall reicher Käuze!— nicht den geringſten Luxus aufweiſen, ſondern von geradezu ſpartaniſch wirkender Einfachheit ſein. Man hat zu dieſem Zweck in Croydon bereits ein Grundſtück mit einer Villa in ſchlichtem holländiſchen Kolontalſtil angekauft. Sie ſoll, in landſchaftlich reizvoller Gegend gelegen, zwar einen wundervollen Ausßblick in die Runde gewähren, im übrigen aber nur dem verſchro⸗ in einer ſehr günſtigen Stellung als Regiſſeur bei der Ufa in Berlin befindet. 2 benen Geſchmack von Sonderlingen entſprechen. Es gibt ſelt ſame Känze in der Welt! 1. Seite. Nr. 99 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 1. März 1927 Dier März bringt uns den Anfang des Frühlings. Der hun⸗ dertlährige Kalender ſagt für ihn folgende mutmaß⸗ liche Witterung voraus: Vom.—22. ſoll es meiſt kalt, un⸗ freundlich, trüb und rauh ſein. Bis gegen Ende des Monats ſoll ſich die Witterung etwas beſſern.— Die Römer nannten den März zu Ehren ihres Kriegsgottes Mars und mit dieſem Monat das Jahr, wie denn ſetzt noch der Septmber eigentlich der 7. Monat iſt. Im März, dem Belebungsmonat, blüht und grünt ſchon vieles in der Natur. Haſelnuß und Erlenkätzchen. Schneeglöckchen und Veilchen füllen die Luft mit ſüem Wohlgeruch. Bienen und Inſekten ſtellen ſich ein. Der Winter muß weichen; wenn er auch noch einmal drohen will, die Natur ſiegt und feiert Auferſtehung.— Nun mehren ſich auch wieder die Ar beiten des Landmannes. Er muß für den Abzug des Schneewaſſers auf den Feldern ſorgen, Dung auf Wieſen und Feldern fahren, Hafer, Sommerweizen, Gerſte, Linſen, Erbſen, Klee, Rüben und Tabak ſäen, im Garten Miſtbeete einrichten, die Bäume pflanzen und ſchneiden und die Hopfenpflanzungen anlegen. Um frühes Grünfutter zu haben, muß er Wickhafer in die gedüngten Brachäcker ſäen. Auch für dieViehzucht iſt der März der günſtigſte Monat und von Bedeutung, denn Märzenferkel, Märzenfohlen, alle Bau⸗ ern haben wollen— ſagt eine alte Bauernregel.— Nach alter Meinung gilt der März als Wetterverkünder für das ganze Jahr. Es ſagen deshalb die Bauernregeln vom März: Soviel Tau im Märzen, ſoviel Reif an Pfingſten, ſo⸗ viel Nebel im Auguſt. Soviel Nebel im Märzen ſteigen, ſoviel Gewitter im Sommer ſich zeigen. Trockener März, naſſer April, kühler Mai, füllt Scheuer und Keller und bringt viel Heu. Wichtig iſt der 10. März(40 Ritter). 40 Ritter(Märtyrer) iſt, ſo bleibt es 40 Tage lang. Gregor 12.) zeigt dem Landmann an, daß im Feld er ſäen kann. Iſt Marie(25.) ſchön und hell, kommt viel Obſt auf alle Fäll. Iſts am Joſephitag(19.) hell und klar, ſo folgt ein fruchtbar Jahr. Märzenſtaub bringt Gras und Laub. euchter fauler März iſt des Bauern Schmerz. sw. * *Steigerung der Lebenshaltungskoſten. Nach Feſtſtellun⸗ gen des Statiſtiſchen Reichsamtes beläuft ſich die Richtzahl für die Lebenshaltungkoſten für den Durchſchnitt des Monats ebruar auf rund 145,4 gegen 144,6 im Vormonat. Sie hat ch ſonach um 0,6 v. H. erhöht. Die Steigerung iſt auf eine Erhöhung der Ernährungsausgaben zurückzu⸗ führen, die bis auf Fleiſch und Fleiſchwaren ſowie Eier ſämt⸗ lich angezogen haben. Evangeliſche Landesſynode Die Eröffnungsſitzung Um ½10 Uhr trat die erneute Landesſynode im Landtags⸗ gebäude zur Eröffnungsſitzung zuſammen. Kirchen⸗ präſident D. Wurth hieß die Abgeordneten herzlich will⸗ kommen. In einer längeren Anſprache wies er zuerſt darauf hin, daß die Amts dauer der neuen Synode in eine für die epangeliſche Kirche erinnerungsreiche Zeit fällt: die großen Ereigniſſe von 1529 und 1530 und 1632 werden ſprechen. So⸗ dann warf er einen Blick auf die Gegenwart mit ihren Licht⸗ und Schattenſeiten. Seit dem Schluß der letzten Synode vor drei Viertel Jahren haben ſich die öffentlichen Dinge nicht weſentlich umgeſtaltet. Die Zerſplitterung durch die Sektenpropaganda iſt im Abflauen. Der Zug ang zum Schweſternberuf iſt im Wachſen. Eine wichtige, große Anforderungen ſtellende Zeiterſcheinung iſt die ſtarke Zu⸗ nahme der gemiſchten Ehen. Der Zugang zum theolo⸗ giſchen Studium iſt immer noch gering. An Oſtern wird die Einführung des Religionsunterrichts an den Fortbildungs⸗ und Fachſchulen vollendet ſein. Der Voranſchlag für den kirchlichen Haushalt weiſt keine weſentlichen Veränderungen auf; nur die Ausgaben für den Religionsunterricht ſind etwas geſtiegen. Eine Senkung des Steuerfuſes für die Kirchenſteuer ließe ſich nicht ermöglichen. Die ſtärkere ſteuerliche Belaſtung im Ver⸗ gleich zu den benachbarten Kirchen in Württemberg und in der Pfalz hänge damit zuſammen, daß dieſe vom Staat größere Dotationen erhalten, daß ſie keine ſo großen Ausgaben für den Religionsunterricht zu tragen und nicht für eine ſo große Diaſpora wie die Badiſchen Landeskirchen zu ſorgen haben. Die Austritte aus der Kirche ſind um ein geringes geſtiegen. Doch könne von einer Austritts⸗ bewegung nicht die Rede ſein. Die Katechismusfrage, die nun ſeit 30 Jahren die Kirche bewegt, ſollte jetzt zu einer Löſung gebracht werden. Darnach nahm der Kirchenpräſident die Verpflichtung der Abgeordneten vor. Von den Abgeordneten fehlt nur Geh. Rat Dr. Aſchoff⸗Freiburg, der plötzlich an einer Vergiftung erkrankt iſt. Nun übernahm Geh. Rat D. Bauer als Alters⸗ präſident den Vorſitz. Die Abgeordneten Kappes und Eckert fungieren als Jugendſekretäre. Die Wahl des Präſidenten Schwarze und weiße Revue [Von unſerem Londoner Vertreter) Florence Mills iſt der ſchwarze Star der„Black Birds“, deren Revue in London nicht ihresgleichen hat. Jeden Abend reißt dieſe Negertruppe im„London Pavillon“ ein übervolles Haus zu ſtürmiſcher Begeiſterung hin, und um Mitternacht muß die Direktion immer neue Auswege erfinden, um Flo⸗ rence Mills den allzu heftigen Liebesbezeugungen der am Seitenausgang wartenden Menge zu entziehen. Unter Ken⸗ nern ſtreitet man ſich, ob die goldͤbraune Florence der ſchoko⸗ ladenbraunen Dorothy Baker vorzuziehen ſei, oder umgekehrt. Das iſt ſchwer zu entſcheiden, denn obwohl Florence nicht ſo hübſch iſt wie die luſtige Dorothy, verdreht ſie in London min⸗ deſtens ebenſo viel Köpfe, wie die Baker in Berlin und Paris. Feſt ſteht, daß Florence in ihren Beinen mehr Kunſt hat als viele Muſikanten im Kopf: Die„Black Birds“ führen etwa eine„Parade der Koſaken des Zaren“ vor, bei der ſich folgen⸗ des begibt: zu den Klängen des finniſchen Reitermarſches zie⸗ gen ſie, rot⸗blau lacktert wie Holzſoldaten, auf die Bühne. Zangſam und ſteif marſchieren ſie auf; dann zieht Floxence, von zwei rieſigen Tſcherkeſſen eskortiert, mit wundervoll iro⸗ niſcher Geſte einen Degen, das Orcheſter bricht ab— und das Enſemble der fünfundzwanzig Fußpaare führt die Muſik mit dem Aufſchlag der tanzenden Füße weiter. Die Exaktheit, mit der auch die flüchtigſten Zweiunddreißigſtel des Marſches laut werden, der Humor, mit dem durch verſchiedenartiges Auf⸗ treten die einzelnen Inſtrumente tmittiert werden, ſind er⸗ ſtaunlich. Fünf Minuten lang hört man mit ſteigender Span⸗ nung dem ſchweigenden Tanz zu: aus den trockenen erregen⸗ den Lauten hört man das Trappeln von Pferdehufen, das Klirren von Waffen, ja den brauſenden Wind; und ſchließlich gibt es kaum noch einen Menſchen im Theater, der nicht atem⸗ los aufſteht und ſich heftig bemüht, ſeine Augen am Heraus⸗ fallen zu hindern. Der Step⸗Tanz iſt hier auf der Höhe der großen Kunſt angelangt; Sport und Jazz treffen ſich wieder mit Ballett und Ausdruckstanz— in der Mitte zwiſchen Tiller⸗ girls und Karſawina. Vier Stunden dauert die Tanz⸗Orgie; müde und glücklich eht man nach Hauſe, ſo zerſchlagen, als wenn man ſelber die Nacht in fanatiſchem Tanz verbracht hätte. Es iſt der gleiche Zauber, der die Jazzmuſik zur Herrſchaft brachte und ſie noch immer herrſchen läßt, obwohl nun ſchon jeder Menſch, der auf ch hält, die Jazz für überlebt und langweilig erklärt. Es iſt Wie das Wetter auf f Klangchemie. Und wan wundert ſich, warum ſich die Engländer eine ſo gewaltſame Einmiſchung in ihren Organismus geſallen ftel auf den Abgeordneten D Dr. Keller, zum ſtellver⸗ tretenden Präſidenten Abg. W. Schulz. Zu Schriftführern wurden die Abgeordneten Krönlein, Vogelmann, Bach und Wagner berufen. Es wurden nunmehr der Aelteſtenrat und die Ausſchüſſe für die Finanzen, für die Verfaſſung, für den Hauptbericht und für Kultus und Unterricht gebildet. Damit war die Synode konſtituiert. Kirchenpräſident D. Wurth gab nun verſchiedene Vor⸗ lagen bekannt. Außerdem überbrachte er der Synode Grüße des erkrankten Oberkirchenrats D. Rapp: er teilte mit, daß der Synode für eine Woche der Landtagsſaal und einige Neben⸗ räume überlaſſen ſind; weitere Räume ſtehen der Synode im Oberkirchenratsgebäude zur Verfügung.— Die dem Präſi⸗ dium weiter zugegangenen Eingänge wurden dem Aelteſtenrat zur Verteilung an die Ausſchüſſe übergeben.— Nach Schluß der Eröffnungsſitzung trat der Aelteſtenrat ſofort in Tätigkeit. Aus dem Lande ? Heddesheim, 25. Febr. Der langlährige Gemeinde⸗ rechner Ed. Heinz hat kürzlich ſein Gemeindeamt krank⸗ heitshalber niedergelegt. Auf die Bekanntmachung der Ge⸗ meinde haben ſich— wie verlautet— für dieſe Stelle, die vorerſt aushilfsweiſe verſehen wird, ſchon über ein Dutzen d Bewerber gemeldet. Die Entſcheidung des Gemeinderats ſteht noch aus. sch. Hockenheim, 28. Febr. Die hieſige Freiw. Feuer⸗ wehr hielt im„Stadtpark, ihre ordentliche Generalver⸗ ammlung ab. Nuch den Begrüßungsworten des 1. Kom⸗ mandanten, Heinrich Fuchs, erfolgte der von Adjutant Keller verleſene Kaſſenbericht, der gutgeheißen wurde. Aus dem vom Kommandanten Fuchs erſtatteten Tätigkeits⸗ bericht iſt erwähnenswert: An Stelle des ausgeſchiedenen Adjutanten Büchner wurden der Hauptmann Gg. Keller jr., als Hauptmann der 2. Komp. Georg Schmetzer durch den Stadtrat beſtätigt. Für 25jährige treue Dienſte iſt Wehrmann Vogel dekoriert wurden. Es fanden 10 Uebungen und am 16. Oktober 1928 die Schlußprobe ſtatt. In 17 Verwaltungs⸗ ratsſitzungen wurden die geſchäftl. Angelegenheiten geregelt. Ferner beteiligte ſich das Korps an verſchiedenen auswärti⸗ gen Feuerwehrfeſtlichkeiten, ſo in Mannheim, Plaukſtadt, Neckarhauſen, Schwetzingen, Rheinau, an einer Waldbrand⸗ übung in Sandhauſen und einem Waldfeſte in Neulußheim. Einmal mußte auch im vergangenen Jahre bei einem Brande eingegriffen werden bei Joſef Frey. Zur Anſchaf⸗ fung von Muſikinſtrumenten wurde eine Hausſammlung vor⸗ genommen. Ueber die Neufeſtſetzung der Dienſtzeit von 3 auf 4 Jahre kam es zu einer lebhaften Ausſprache, nach der aber die 4jährige Dienſtzeit einſtimmig angenommen wurde. Ein Antrag auf Anſchaffung von Hoſen wurde vorgelegt. Der Vorſtand der Feuerwehrkapelle, Euſtachi, bedauerte, daß die Kapelle keine Vergütung erhielte und ſprach die Hoffnung aus, daß in dieſer Sache bald eine Aenderung eintreten könnte. Weitere Anträge forderten die Erhebung von Bei⸗ 55 von der Hilfsmannſchaft und Erhöhung der Dispens⸗ gelder. Der Dirigent der Feuerwehrkapelle, Hans Schneider, ſprach über die„Kultur der Muſik“. Kommandant JFuchs ſetzte ſich für die Unterſtützung der Kapelle und Spielleute ein. Nach beherzigenswerten Worten des Stodtrats Grein ſpielte die Kapelle, womit der offizielle Teil ſeinen Abſchluß fand. * Neckargemünd, 25. Febr. Ohnmächtig geworden und bewußtlos zuſammengebrochen iſt am Mittwoch mittag in der Bahnhofſtraße hier ein durchreiſender Handwerks⸗ burſche. Der herbeigerufene Arzt mußte als Grund Körperſchwäche feſtſtellen. Als ſich nach Aufnahme von Nah⸗ rung der Bedauernswerte etwas erholt hatte, erklärte er, daß er bei dem Schneewetter ſtändig auf der Straße geweſen ſei und ſeit drei Tagen kein warmes Eſſen erhalten habe. Darauf ſetzte er ſeine Reiſe wieder fort. * Pforzheim, 28. Febr. Am Samstag abend verſuchte ſich eine 56jährige Frau in ihrer Wohnung durch Leuchtgas zu vergiften. Sie wurde von ihren Angehörigen in be⸗ wußtloſem Zuſtande angetroffen. Den ärztlichen Bemühun⸗ gen gelang es, die Frau wieder ins Leben zu rufen. * Freiburg, 28 Anläßlich der 100jährigen Grün⸗ dungsfeier der Ersdiözeſe ſollen hier große Feier⸗ lichkeiten kirchlicher und weltlicher Art ſtattfinden. Die Hauptfeier wird Mitte Mai abgehalten, wozu auch der päpſt⸗ liche Nuntius Pacelli erwartet wird. * Schwackenreute b. Stockach, 27. Febr. Der jüngſte Sohn der Witwe Weber(Mühle) nahm auf dem Anweſen ſeines älteren Bruders Ausbeſſerungsarbeiten am Elevator vor. Als beide Brüder mit dem Fahrſtuhl in das dritte Stockwerk fuhren, verſagte plötzlich die Fangvorrichtung des Fahrſtuhles. Die beiden Brüder ſauſten in die Tiefe. Bei dem An⸗ prall auf dem Boden wurde der jüngere Bruder herausge⸗ ſchleudert. Dabei erlitt er einen ſchweren Beinbruch; der Aeltere kam mit leichteren Verletzungen davon. laſſen, wie ſie von den tanzenden Negern ausgeht; es iſt nicht gerade engliſch, ſich zu Maſſengefühlen hinreißen zu laſſen. Tatſächlich iſt das begeiſterte Publikum der exotiſchen Revue auch ſo unengliſch wie möglich. Wie man mir berichtet, iſt das Theater täglich zu drei Vierteln von Ausländern angefüllt, die im benachbarten Stadtteil„Soho“ leben: Franzoſen, Italiener, Balkanier, Aſiaten. Für den Londoner iſt es„zu heftig“. gibt es ein Stück unverfälſchtes Lon⸗ don: die Revue der„Co⸗Optimiſts“. Dieſe Truppe beſteht aus ernſthaften und teilweiſe ſehr guten Schauſpielern, die ſich zſelbſtändig gemacht“ haben und weder Direktor noch Regiſſeur beſitzen. Durch urwüchſigen Humor und Mut zur Tageskarika⸗ tur haben ſie ſich längſt durchgeſetzt und führen nun ſchon die dreizehnte Auflage ihrer Revue vor.„Revue“ iſt eigentlich kaum das richtige Wort für dieſe Vorführung, denn zu ſehen gibt es nichts Außergewöhnliches. Die Co⸗Optimiſten haben nicht viel Geld und deuten ihre Koſtüme und Dekorationen nur ſchüchtern an. Aber ſie haben ſehr viel Witz, und was noch wichtiger iſt: ihr Witz iſt„bodenſtändig“. Faſt alles, was ſte vorführen, hat mit London zu tun, mit heimatlichen Sitten und Unſitten. Niemand nimmt daran Anſtoß, daß etwa in einer Militärſzene ſchottiſche Muſikanten ſtatt der Dudelfäcke mit Bändern behangene Rohrſtühle vör ſich hertragen, während ſie die näſelnden Klänge des Dudelſacks mit dem Mund nach⸗ machen; entſcheidend iſt, daß ſie den feierlichen Ernſt der Ge⸗ ſichter und die Komik der Inſtrumente ſo karikieren, wie ſie jedermann täglich beim 0 der Wache ſehen kann. Die Co⸗Optimiſten haben auch ein Lied aufgebracht, das jetzt ſchon jeder Gaſſenjunge im Oſten gröhlt:„In der Unterwelt von London“; dazu gibt es faſt täglich neue Strophen, die ſich an Tagesereigniſſe anſchließen und oft genug auch politiſche Sei⸗ tenſprünge wagen. Das Lied iſt typiſch für die ganze Revue, und in gewiſſer Weiſe auch für den Londoner Humor: ſeine Wirkung beruht einfach darauf, daß das Leben der Gutangezo⸗ genen in der Denkweiſe und Sprache der Schlechtangezogenen wiedergegeben wird. Das ganze grenzt ſtark an„Bierulk“,— aber gibt es etwas, was den Engländer vollkommener hin⸗ reißen, tiefer verwandeln könnte, als Bierulk? Schlägt nicht eben jedes Männerherz unter dem Smokinghemd ſchneller, da aus Oxford die Nachricht eintrifft, daß der nobelſte aller Stu⸗ dentenklubs in einem verheerenden„Rag“ die halbe Stadt auf den Kopf geſtellt hat? Dies iſt die Stelle, wo England ſterb⸗ lich iſt: Erziehung, Konvention, Zurückhaltung, Streifheit fal⸗ len wie Feſſeln von ihm ab, wenn es Grund gibt, in guter Geſellſchaft gemeinſam zu lachen. Deshalb ſiegen die Co⸗ Optimiſten. 7955 rr. Baden⸗Baden, 27. Febr. Am geſtrigen Abend fand im Kurhauſe der von der Städtiſchen Kurverwaltung all⸗ jährlich veranſtaltete„Große Maskenball“ ſtatt, der bekanntlich den Höhepunkt des Baden⸗Badener Karnevals bildet. Die Beteiligung war eine außerordentlich ſtarke, da ſich beſonders von auswärts ſehr viel Teilnehmer eingefun⸗ den hatten, ſo z. B. aus Karlsruhe, Pforzheim, Mann⸗ heim, Freiburg, Raſtatt, Frankfurt a.., Stuttgart, Baſel und anderen Städten. Schon von halb 9 Uhr ab ſtrömten die Faſchingsfröhlichen in Scharen dem Kurhauſe zu und bald entwickelte ſich in deſſen Räumen ein Karnevalstreiben, wie es nur ſelten zu ſchauen iſt. Sämtliche Säle erſtrahlten im Glanze buntfarbigen elektriſchen Lichtes. Ueberall boten ſich dem Auge farbenfrohe karnevaliſtiſche Dekorationen, die zur Schaffung einer fröhlichen Stimmung beitrugen. Die Damenwelt trug prächtige und phantaſiereiche Koſtüme oder Charaktermasken. Schwarzwälder Trachten waren ſtark ver⸗ treten. Die Herrenwelt war mehr in Frack und Smoking er⸗ ſchienen, doch ſah man auch viele charakteriſtiſche Herren⸗ masken. In den einzelnen Sälen ſpielten Tanzorcheſter zu fröhlichem Reigen auf, Getanzt wurde mit großer Aus⸗ dauer. Gegen 12 Uhr wurde der Beginn der Preispolonaiſe verkündet, die eine ſehr ſtarke Beteiligung aufwies. Die Preisrichter hatten bei der Fülle an ſchönen Masken ſchwere Arbeit zu leiſten. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 28. Febr. Sein 40jähriges Dieuſt⸗ jubiläum bei der J. G. Farbeninduſtrie.⸗G. feiert heute Werkmeiſter Martin Imo. Aus dieſem Anlaß wurden dem Jubilar von Direktion und Mitarbeitern verſchiedene Eh⸗ rungen zuteil. * Freinsheim, 27. Febr. Ein Streit zwiſchen Mieter und Vermieter führte dazu, daß ein hieſiger Hausbeſitzer in Abweſenheit ſeines ihm mißliebigen Mieters die an der Straße befindliche Mauer von deſſen Wohnzimmer abriß und die Möbel auf den Hof brachte, um den Aus⸗ zug zu erzwingen. Der Mieter mußte anderweitig unter⸗ werden. Das gerichtliche Nachſpiel wird nicht aus⸗ eiben. * Billigheim, 27. Febr. Hier brachen vorletzte Nacht Hunde in eine eingepferchte Schafherde ein und rich⸗ teten großen Schaden an. Vier Schafe wurden getötet und die anderen in die ganze Gegend zerſtreut. Die Eigen⸗ tümer der Hunde ſind bis jetzt noch nicht bekannt. Die Schaf⸗ herde gehört einem Württemberger. * Landan, 27. Febr. Der im Landauer Brauhaus beſchäf⸗ tigte Heizer Adam Wettſtein fiel vor einigen Tagen, als er ſich auf einen Stuhl ſetzen wollte, neben den Stuhl auf die Erde verſpürte aber zunächſt keine Schmerzen. In der Folge ſtellten ſich ſtarke Kopfſchmerzen ein, als deren Urſache der Arzt eine Verſtauchung der Wirbelſfäule feſt⸗ ſtellte. Wettſtein iſt ſeinen inneren Verletzungen erlegen. * Rohrbach bei Landau, 28. Febr. Bei einem Streit, der in der Nacht auf Sonntag bei einem Maskenball entſtand, wurde der 30 Jahre alte Eugen Heim die Treppe hinunter⸗ geworfen, wobei er das Genick brach und ſofort kot war. Das Gericht von Bergzabern weilte bereits zur Unterſuchung am Tatort. Der Täter wurde feſtgenommen. Bei Schnupfen und chinosciſ Halskatarrhen: Nasenspülungen und Gurgeln mit Chinosol. Es lat ein starkes, aber gänzlich ungiftiges Antiseptikum, wirkt blutstillend, entzündungswidrig, trocknend und heilend, ist deshalb ein ausgezeichnetes Mitte! xur Wundbdehandlung bei Menschen und Tieren. Bei offenen Frostschäden, Brandwunden und langwierigen Seit 30 jahren in der järztlichen und tierärztlichen Praxis mit bestem Erfolg verwendet. Sehr sparsam im Oebrauche, darum billig. 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Dem Phil⸗ bin dine wz den Werein iſt es gealügtt, das berühmte bor⸗ ländiſche Orcheſter unter Leitung von Willem Menge berg am 10. Mai zu einem Konzert im Muſenſaal zu 97 winnen. Die Amſterdamer Künſtler(etwa 100 Muſiker) ſin zur Eröffnung der internationalen Muſikausſtellung na Genf eingeladen. „.0 Stäbdt. Theater Heidelberg. Emil Götts„Schwarz⸗ künſtler“ hat nach mehrjähriger Pauſe wieder eine fröhliche Urſtänd gefeiert. Robert Vogel als Regiſſeur hat den fahrenden Scholar Robert, den er ſelbſt mit leichtbeſchwingte⸗ Sprache und Beweglichkeit gab, in den Mittelpunkt Spiels geſtellt und kraft ſeiner eigenen Darſtellungskunſt faſt etwas zu iſoliert gehalten, ſodaß alle andern neben ihm bei⸗ nahe nur zur Staffage wurden. Am nächſten kam i Eduard Wiemuth in der geſund⸗witzigen Auffaſſung des Juef kers Jules, während Maria Andor der Aliſon zu vie Schwere gibt, ſprachlich etwas monoton wirkt und nur 015 ſtummen Spiel die mitgehende, reife Künſtlerin erkennen läß Noeberts polternder Landedelmann leidet unter Verna 1 läſſigung des Sprachlichen, Laubenthal ſteht dem Rabine ziemlich hilflos gegenüber, Bärbel Wolff dagegen iſt 515 reizendes Zöſchen, begabt mit dem richtigen Inſtinkt für d Sache. Nelly Theiſen geht mit ihrer alten Crache nahe an die Grenze des Schwanks. Das muntere Spiel wurde freudig aufgenommen. J. K. ONene Pläne Max Reinhardts. Wie die„B..“ be⸗ hauptet, ſoll ſich Max Reinhardt mit dem Gedanken tragen, das Deutſche Theater und die Kammerſpiele aufzugeben und dem Zug der Entwicklung Berlins folgend, ein neues Theater im Weſten der Reichshauptſtadt zu errichten. Ueber die Ausführung des neuen Theaterprojektes wird nach Reinhardts Rückkehr beſchloſſen werden, da dieſer das neue Theater bereits im Spätherbſt dieſes Jahres eröffnen möchte. 7 ll⸗ er da N ſel en nö n. en en ie ie er s n⸗ zu ie re 7 * enen* allein im Tanzſaal geweſen ſei. Als ſie leugnete, mii der herrlich erfrischenden Dienstag, den 1. März 1927 Nene Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 99 Gerichtszeitung Die Oggersheimer Bluttat vor dem Frankenthaler Schwurgericht Ein Jahr Gefängnis In der Nacht auf den 20. Februar ds. Js. wurde, wie ſ. Zt. ausführlich berichtet, in Oggersheim der 34 Jahre alte Gaſtwirt Wilhelm Huber von dem 31 Jahre alten Kriegs⸗ 7 beſchädigten Johann Gleich im Verlauf einer Auseinander⸗ ſetzung durch einen Dolchſtich in die rechte Bruſtſeite derart ſchwer verletzt, daß im Verlaufe weniger Minuten der To d eintrat. Da der Täter die Tat unumwunden eingeſtand, konnte der Fall noch in dieſer Schwurgerichtsperiode ſeine Sühne finden. Ueber den Hergang der Tat verlautet folgendes: Der Ar⸗ beiterſängerbund Oggersheim hat in dem 2. Stock der Wirt⸗ ſchaft„zum Wittelsbacher Hof“ ſein Vereinslokal. Auch an dem fraglichen Abend fand eine Singſtunde ſtatt, an der auch der Täter als Mitglied des Vereins teilnahm. Nach ihrer Be⸗ endigung begab er ſich in die unteren Wirtſchaftsräume, wo gerade ein Bierſchlorum abgehalten wurde. Gleich traf ſich mit ſeiner Frau und deren Verwandten im hinteren Lokal der Wirtſchaft, wo ſie einige Glas Bier tranken. Nach geraumer Zeit begab ſich die Frau in das vordere Lokal, wo getanzt wurde. Als ſie nach Ende des Tanzes nicht zurückkam, ſuchte Gleich nach ſeiner Frau. In dieſem Moment ſah er ſie mit dem Wirt Huber die Treppe vom zweiten Stock herunterkom⸗ men. Er ging dann mit ſeiner Frau und ſeinem Schwager nach Hauſe. Unterwegs hatte er ſchon mit ſeiner Frau eine Auseinanderſetzung und warf ihr vor, daß ſie mit dem Wirt gab er ihr am Eingang zu ihrem Hauſe einen derartigen Stoß, daß ſie zu Boden ſtürzte. Er ſchlug auf ſie ein und holte auch ein haarſcharfes dolchartiges Meſſer, mit dem er auf ſie einzudrin⸗ gen verſuchte. Gleich, der ſehr aufgeregt war, begab ſich mit ſeinem Schwager in der Mitternachtsſtunde nach dem Wittels⸗ bacher Hof, der ſchon geſchloſſen war. Nur noch einige Gäſte hefanden ſich in dem Lokal. Auf wiederholtes Klopfen öffnete zein Gaſt, den Gleich erſuchte, den Wirt Huber herausrufen zu wollen. Dieſer ging erſt auf nochmaliges Auffordern vor die Straße. Der Wirt machte beleidigende Bemerkungen und ſchlug ihm ins Geſicht. In dieſem Augenblick drehte ſich Gleich, der nebenan ſtand, um und verſetzte dem Wirt einen wuchtigen Stich in die Bruſt. Dieſer ſprang in die Wirtſchaft zurück, rief den Gäſten zu:„Ich bin geſtochen“, ergriff einen bereit⸗ ſtehenden Schürhaken und eilte/ wieder auf die Straße, wo er den Täter verfolgen wollte. Gleich war inzwiſchen geflüchtet. Ein Polizeiwachtmeiſter ſowie hilfsbereite Männer nahmen ſich inzwiſchen des Schwerverletzten an und verbrachten ihn zu einem Arzt, wo er jedoch infolge innerer Verblutung verſtarb. Der Angeklagte, der anſcheinend unter dem Drucke des damaligen Vorganges die Tat in einem Affektzuſtand eging, geſtand ſie unumwunden ein. Er will ſie deswillen be⸗ gangen haben, weil ſein Schwager von dem Wirt geſchlagen worden ſei. Er habe einfach zugeſtochen, ohne zu bedenken, was paſſieren könnte. Er habe dem Wirt nur einen Denkzettel geben wollen. Gleich iſt 40 Prozent Kriegsbeſchädigter und hat durch ein Schrapnell im Kriege verſchiedene Ver⸗ letzungen an der Bruſt, am Kopfe und an der Hand davon⸗ getragen. Er klagt auch über häufige Kopfſchmerzen. Dem ngeklagten wird von ſeinem Schwager ein gutes Zengnis ausgeſtellt; er ſei nie ſtreitſüchtig geweſen und habe ſich mit ſeiner Frau ſtets gaut vertragen. Der erſtochene Huber war Kraftwagenſührer und hatte die Wirtſchaft ſeit etwa 5 Jahren. Nach den Zeugenausſagen hatte er die Wirtſchaft ſtets in Ord⸗ nung gehalten. Der Staatsanwalt beantragte nach Lage der gegebenen Verhältniſſe wegen Totſchlags 2 Jahre 6 Monate efängnis unter Zubilligung mildernder Umſtände. Der Ver⸗ teidiger des Angeklagten, Juſtizrat Dr. Schulz plädierte auf Körperverletzung mit Todesfolge evtl. Notwehr. Das Gericht chloß ſich dem an und verurteilte Gleich wegen Körperver⸗ letzung mit Todesfolge zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 1 Woche Unterſuchungshaft. Der Verhandlung wohnten viele Einwohner aus Oggers⸗ heim an. Ein großer Teil konnte jedoch wegen Ueberfül⸗ ung keinen Einlaß finden und mußte unverrichteter Dinge wieder das Gerichtsgebäude verlaſſen. Der Jürgensprozeß in Berlin Zu Beginn der geſtrigen Sitzung im Jürgensprozeß machte der Vorſitzende von dem Wunſch der Angeklagten Mit⸗ eilung, die Verhandlungen möglichſt abzukürzen. Wenn keine eſonderen Zwiſchenfälle einträten, ſei mit dem Abſchluß 155 Prozeſſes etwa Mitte nächſter Woche zu rechnen. Ueber den geſchwächten Geſundheitszuſtand der Frau Jürgens dußerte ſich als Sachverſtändiger Gerichtsarzt Dr. Hirſch. 8 85 die Angeklagte auch körperlich herunter ſei, werde es welleicht noch gelingen, die Verhandlungen durchzuführen, — 5 man weiter auf ihren Zuſtand Rückſicht nehme. Der wulsklagte Fürgens äußerte ſich zu dem ihm gemachten Vor⸗ urf der Eidesverletzung und ſtellte lediglich eine ifferenz in der Auslegung der von ihm zu Protokoll ge⸗ kabenen Ausführungen und der Anklage feſt. Der Ange⸗ agte unterbrach oft ſeine Rede und ſprang ſeiner ohn⸗ ächtig gewordenen Frau zu Hilfe. Dann wurden wie⸗ er Zeugen vernommen, die in der Teſtamentsangelegenheit Aus Jürgens tätig waren. Weſentlich neues ergaben ihre usſagen nicht. 1* 8 Zuchthaus für Amtsunterſchlagung. Wegen Amts⸗ 1 erſchlagung wurde vom erweiterten Schöffengericht Nürn⸗ rg der Verwaltungsinſpektor Wilhelm Greynel zu zwei urtehnten Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt ver⸗ eilt. Greynel hat in den Jahren 1924⸗25 beim Städtiſchen ebrlicherungsamt Nürnberg 46000 Mark unterſchlagen. Nach ee eigenen Angaben hat er monatlich 2000 Mark für 80 und ſeiner Familie Lebensaufwand für Kleider, Ver⸗ gungen, Unterſtützung von Verwandten uſw. verausgabt. De 8, Verurteilung eines nationalſozialiſtiſchen Redakteurs. fahn frühere Redakteur der nationalſozialiſtiſchen„Freiheits⸗ 15 Anton Haſelmeyer, der zur Zeit in Erlangen ve Rechte ſtudiert und wegen mehrfachen Nichterſcheinens rhaftet und zur Verhandlung vorgeführt wurde, wurde gehe Großen Schöffengericht Frankfurt a. M. wegen Ver⸗ 5 9 gegen das Republikſchutzgeſetz und öffentlicher Be⸗ gung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Nerze Verurteilt wegen Konkursvergehen. Das Schöffen⸗ cht Darmſtadt verurteilte den Kaufmann Kempf aus oß⸗Zimmern wegen Vergehens gegen das n r Aun und eines Verſtoßes gegen die Reichsverſicherungsord⸗ Sein zu zweimal 500 Mark, 300 und 200 Mark Geldſtrafe. n mitangeklagter Sohn und der Angeklagte Wiedekinde en freigeſprochen. Ein Blitk über die Welt Der verſchwundene Schüler— Doppelgänger des Zaren?— Ein Selbſtmordklub in Budapeſt— Londoner Nebelwochen— Das rätſelhafte Erdbeben— Mehr als 50 Jahre auf der Wanderſchaft— Rieſenſchlange und Krokodil Deutſchland „Die Berliner Kriminalpolizei beſchäftigt ſich immer noch mit der Aufklärung des rätſelvaften Verſchwindens des drei⸗ zehnjährigen Realſchülers Bernhard Meſſerſchmidt aus der Puttkamerſtraße 18 in Berlin, da verſchiedene Anzeichen dafür ſprechen, daß das Kind einem Verbrechen zum Opfer gefallen iſt. Nicht eine Meldung iſt bisher von den in⸗ und ausländiſchen Behörden über das Auftauchen des Kindes er⸗ ſtattet worden, ſo daß bis heute noch jede Spur von dem Knaben fehlt. Bernhard Meſſerſchmidt iſt der Sohn einer Kriegerwitwe. Der Sohn beſuchte die Bertram⸗Realſchule in der Alexandrinenſtraße, war Schüler der Quarta und hatte auf der Schule eine Freiſtelle. Kurz vor den großen Ferien im vergangenen Jahre hatte der Direktor der Schule die Kinder zur Einxeichung von Geſuchen durch die Eltern an den Magiſtrat aufgefordert, wenn noch weiter eine Ermäßigung des Schulgeldes gewünſcht würde. Der kleine Bernhard Meſſerſchmidt hatte es ſeinerzeit unterlaſſen, ſeiner Mutter hiervon Kenntnis zu geben, weil er glaubte, als Freiſchüler hierfür nicht in Betracht zu kommen. Als dann das Schulgeld fällig wurde, ſollte auch Meſſerſchmidt den Betrag mitbringen, da ein neues Geſuch um Gewährung einer Freiſtelle nicht vorgelegen hatte. Am 14. September ſoll dann nach den An⸗ gaben der Mutter Meſſerſchmidt mit noch drei anderen Schülern, die ebenfalls noch das Schulgeld nicht bezahlt hatten, während des Unterrichts zum Direktor gerufen worden ſein, der den Kindern ſagte, daß ſie dem Schulunterricht fernbleiben müßten, bis das Schulgeld bezahlt wäre. Von dieſem Tage an blieb Bernhard Meſſerſchmidt bis zum 2. Oktober 1926 der Schule fern. Der Junge ging des Morgens zur gewohnten Zeit von Hauſe fort, ſo daß die Mutter von dem Vorkommnis in der Schule nichts erfuhr. Wo ſich das Kind damals in den Vormittagsſtunden aufgehalten hat, konnte bisher nicht feſt⸗ geſtellt werden. Durch einen Zufall erfuhr Frau Meſſer⸗ ſchmidt von dem Fernbleiben ihres Sohnes von der Schule, und ſie wollte ihren Sohn nun zur Rede ſtellen. Dazu kam es aber nicht mehr, denn Bernhard Meſſerſchmidt iſt ſeit jenem Tage ſpurlos verſchwunden. Italien In Turin tauchte im März des vorigen Jahres auf der Straße ein gutgekleideter Mann auf, der alsbald allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zog, weil er dem letzten ruſſiſchen Zaren aufs Haar ähnlich ſah. Es entſtand infolgedeſſen das Gerücht, der Zar ſei nicht ermordet worden, Inden es ſei ihm gelungen, nach Italien zu entfliehen. Die Zeitungen brachten dann auch Nachrichten dieſes Inhaltes. Als man dann aber den angeblichen ruſſiſchen Zaren feſtnahm, ſtellte es ſich heraus, daß man es mit einem Mann zu tun hatte, der ſein Gedächtnis verloren hatte und ziellos in den Straßen von Turin umherirrte. Man brachte 9 zunächſt in einer Heil⸗ anſtalt unter. Inzwiſchen iſt ein Jahr vergangen und man ſteht immer noch vor einem Rätſel. Das Befinden des Mannes iſt vollſtändig normal, nur daß er ſich nicht darauf beſinnen kann, wer er eigentlich iſt. Er hat ſelbſt den Wunſch nach Arbeit ausgedrückt und wird ſeitdem mit leichten Garten⸗ arbeiten beſchäftigt. Alle polizeilichen Nachforſchungen haben bisher nicht vermocht, die früheren Lebensſpuren dieſes ge⸗ heimnisvollen Doppelgängers des Zaren aufzuklären. Ungarn Der Budapeſter Polizei iſt brieflich mitgeteilt worden, daß in Budapeſt ein Selbſtmordklub beſteht, der eine weite Verbreitung beſitzt. Der Klub hält nach der Behauptung des Briefes ein oder zweimal in der Woche an verſchiedenen Stellen der Stadt Sitzungen ab, in denen über das Thema des Selbſtmordes Vortrag gehalten und debattiert wird. Der Brief ſtammt offenbar von einer Frau von guter Erziehung. Die Briefſchreiberin teilt mit, daß ſie zufällig ein Mitglied des Klubs geworden iſt und der Polizei demnächſt ihren Namen nennen wird. Obgleich der Brief anonym iſt, wird ihm von der Polizei doch eine gewiſſe Bedeutung beigemeſſen, da die Zahl der Selbſtmorde in der letzten Zeit in Budapeſt ſehr ſtark zugenommen hat. Allein während der erſten drei Tage des neuen Jahres haben ſich 21 Perſonen das Leben ge⸗ nommen. Man hält es infolgedſſen für richtig, den Spuren des Briefes nachzugehen. England Die engliſche Hauptſtadt hat eine Woche hinter ſich, in der ſie vollſtändig durch ſchwere Nebel verdunkelt wurde. Dieſe Nebelwoche iſt bei weitem nicht die ſchlimmſte Erfahrung, die London auf dieſem Gebiete gemacht hat. Die längſte Nebel⸗ zeit durchlebten die Londoner im Jahre 1879. Damals be⸗ gann der dicke Nebel im November und hielt faſt ununter⸗ brochen bis Februar an. Im Jahre 1873 wurde London wäh⸗ rend der Nebelzeit von 74 Nebeln heimgeſucht. Die Londoner Nebelzeit beginnt im September. Die Nebelbildung nimmt dann zu bis November und läßt dann allmählich bis zum Fe⸗ bruar wieder nach. Der Londoner Nebel bedeutet für die Be⸗ völkerung eine erhebliche Geſundheitsſchädigung. Es iſt eine alte Erfahrung, daß die an ſich nicht ungünſtige Sterbeziffer der engliſchen Hauptſtadt während der Nebelzeit ſprungweiſe in die Höhe geht. Allen Perſonen, die an Aſthma und an Ent⸗ zündungen der Lunge und der Atmungsorgane leiden, kann die Nebelzeit ſehr gefährlich werden. Man hat es ſchon mit den verſchiedenſten Mitteln verſucht, den Nebel zu zerſtreuen, bisher aber immer vergebens. Amerika Der Seismograph(Erdbebenanzeiger) in der vard⸗ Univerſttät in Boſton gab in der porigen Woche den Beobach⸗ tern ein ſcheinbar unlösbares Rätſel auf. Ex regiſtrierte häufige und leichte Erdſtöße. die wegen ihrer Schwäche auf irgend ein Erdbeben in ſehr großer Entfernung hinzudeuten ſchienen. Die Beobachter wußten nicht, was ſie damit anfangen ſollten. Die Stöße wiederholten ſich in ziemlich regelmäßigen Abſtänden von zwei Minuten des Morgens und des Nachmit⸗ tags. In der Nachtzeit ſetzten ſie vollſtändig aus. Man ſuchte nach allen möglichen Erklärungen und dachte an irgendwelche vulkaniſchen Ausbrüche und Seebeben an der Küſte von Ja⸗ pan. Aber alle dieſe Erklärungen hielten nicht ſtand, weil in keinem Teil der Erde die regelmäßigen Erdſtöße beobachtet wurden, die der Apparat regiſtrierte. Es kamen Erdbeben genug vor, die der Apparat auch getreulich aufzeichnete. Die regelmäßigen und ſchwachen Stöße aber blieben ein Geheim⸗ kis. Bis eines Nachmittags einer der Gelehrten auf einem Spaziergang in der Nähe der Univerſität eine rieſige Dampf⸗ ſchaufel erblickte, die für einen Erweiterungsbau der Hoch⸗ ſchule Erde aushob. Nun hatte er des Rätſels Löſung. Die leichten Stöße, die der Apparat regiſtrierte, hingen mit der im Kampf Erſchütterung zuſammen, die die Dampfſchaufel bei ihrem Eindringen in den Boden verurſachte. Wäre nicht dieſe zu⸗ fällige Entdeckung gemacht worden, dann hätte man vielleicht noch eine neue Erdbebentheorie erfunden, um die geheimnis⸗ vollen Erdſtöße erklären zu können. Afrika Als letzter Ausläufer der großen Buren⸗Trecks ſind auch heute noch mehrere hundert Menſchen in dem öſtlichen Süd⸗ afrika mit Kind und Kegel auf der Wanderſchaft. Sie ſtammen von einem Clan ab, der einſtmals Adam Kok III. Gefolgſchaft gelobte und der ſich ſeit 1874 in Bewegung beſindet. Die mehreren hundert„Treckers“ ziehen langſam dem Tale des Gamtoos⸗Fluſſes zu. Sie haben ſich einige Monate in dem Golden⸗Tale aufgehalten, in der Hoffnung, dort Siedlungs⸗ land zu finden. Sie konnten den Ankaufspreis für die Grund⸗ ſtücke aber nicht aufbringen. So ſind ſie mit ihren Wagen weitergezogen, neuen Entbehrungen entgegen, aber immer noch in der Hoffnung, irgendwo einen feſten Wohnſitz zu finden. Viele haben ſich unterwegs von ihnen getrennt und einen Lebensunterhalt auf andere Weiſe geſucht. In der Hauptſache aber iſt die Schaar bis jetzt beieinander geblieben. Indien In einer Menagerie zu Kalkutta ſpielte ſich eine furchtbare Tiertragödie ab. Hier befindet ſich ſeit kurzer Zeit in einem Käfig eine Rieſenſchlange und in dem danebenliegenden Käfig waren mehrere Krokodile, darunter zwei ganz junge, ein⸗ geſperrt. Der Käfig der Krokodile war von dem Käfig der Rieſenſchlange durch ein ſtarkes Drahtnetz getrennt. Die Rieſenſchlange hatte offenbar großen Appetit auf die Krokodile und machte mehrere Tage lang den Verſuch, das Netz aus ſtar⸗ kem Eiſendraht zu durchbrechen und in den Käfig der Krokodile zu ſchlüpfen. Nach mehrfachen Angriffen auf den⸗ Käſig der Krokodile gelang es der Rieſenſchlange, das Drahtgitter ſo ſtark zu verbiegen, daß ſie allmählich unter dem Gitter ihren mächtigen Leib durchzwingen konnte. Nun wollte ſie ſich auf eins der jungen Krokodile ſtürzen, um es zu verſchlingen. Aber die Rieſenſchlange hatte nicht mit der Mutterliebe des alten Krokodils gerechnet, das ſich voller Wut auf die Rieſenſchlange ſtürzte, um das Junge zu ſchützen. Nun mußte ſich die Rieſen⸗ ſchlange zuerſt des alten Krokodils erwehren, das furchtbare Hiebe mit ſeinem Schwanz gegen die Rieſenſchlange fühete. Es entſpann ſich nun ein furchtbarer Kampf zwiſchen den bei⸗ den gewaltigen Tieren, ohne daß die Leiter der Menagerte die Möglichkeit gehabt hätten, irgendwie einzugreifen, denn bei der Wut der Rieſenſchlange war es lebensgefährlich, in die Nähe des Käfigs zu kommen. Der Kampf zwiſchen Rieſen⸗ ſchlange und Krokodil dauerte eine Viertelſtunde. Die Rieſen⸗ ſchlange blieb in dieſem furchtbaren Ringen Siegerin. denn das Krokodil mußte ſich nach tapferer Gegenwehr ſchwer⸗ verwundet und kampfesmüde in eine Ecke des Käſigs zurück⸗ ziehen. Nun ſtürzte ſich die Rieſenſchlange auf die beiden jungen Krokodile, von denen es eins, ohne von der Mutter ge⸗ ſtört werden zu können, verſchlang. Nach dieſer Tat hatte ſie noch nicht genug, denn ſie umringelte das andere junge Kro⸗ kodil und zerquetſchte es zu einer langen Wurſt. Das junge verſchluckte Krokodil war dabei auch nicht beſonders zierlich und hatte bereits die Größe von ungefähr zwei Metern, alſo die Hälfte der Länge der Rieſenſchlange. Der Direktor der Menagerie war nun ſehr beſorgt, ob das Tier die Panzer⸗ eidechſe verdauen konnte. Schon ſeit mehreren Tagen liegt die Schlange nun dick aufgeſchwollen in ihrem Käfig, ohne ſich zu rühren. Trotzdem aber ſcheint es, als ob ihr die eigen⸗ artige Speiſe nicht übel bekommen wäre. Allerdings wird ſie wohl mehrere Wochen daran zu verdauen haben. Ein Photo⸗ graph wollte dieſes Rieſentier photographieren und der Direk⸗ tor führte den Photographen an den Käfig. Da aber die Schlange zuſammengerollt lag, ſo war eine Aufnahme nicht möglich. Um die Schlange zu zwingen, ſich aufzurichten reizte der Direktor der Menagerie die Schlange. Da ſchnellte das bisher unbewegliche Tier aber plötzlich vor und biß den Direk⸗ tor in die Hand, ſodaß er ſich ſofort in ärztliche Behandlung begeben mußte. Inzwiſchen konnte der Photograph die Auf⸗ nahme dieſes ungewöhnlich ausſehenden Tieres machen. Die Rieſenſchlange hatte ſchon wenige Wochen vorher, bevor ſie noch in die Menagerie aufgenommen wurde, eine andere Schlange verſchluckt. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung iuriſtiſcher, medizini⸗ ſcher und Aufwertungskfragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder An⸗ frage iſt die Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namens⸗ nennung werden nicht beantwortet. Muſik. Maria Jvogün war am 12. Mai 1925 in Mannheim. Einreiſe nach Amerika. Beim amerikaniſchen Konſulat in Stutt⸗ gart, Königſtraße 23, erhalten Sie genaue Auskunft über alle Ein⸗ wanderungsfragen nach Amerika. H. Sch., Hockenheim. Eine ſolche Zeitſchrift iſt uns nicht bekannt. Alter Abonnent, Beusheim. Wegen Ihrer Aufwertungsſache erhalten Sie bei Ihrem zuſtändigen Amtsgericht koſtenlos Aus⸗ kunft; auch wegen der zweiten Anfrage. 1881. Eine beſtimmte Grenze beſteht nicht. Wenn Zweige über⸗ hängen, können Sie dieſe nach Rückſprache mit dem Eigentümer entfernen oder daran befindliche Früchte ernten. Frau V. Wwe. Erkundigen Sie ſich beim ſtädt. Steueramt. Durch genaue Darlegung der Verhältniſſe werden Sie beſtimmt eine bedeu⸗ tende Milderung erreichen. Streitfrage Theater. Das Alter ſpielt keine Rolle. Ihr Be⸗ kannter hat in dieſem Falle recht. Ehrenvorſitzender. Ein Ehrenvorſitzender hat ſelbſtverſtändlich in allen Sitzungen Stimmrecht. Beitrag wird er nach freiem Ex⸗ meſſen zahlen. Der Vorſtand wird den Ehrenvorſitzenden immer zu den Sitzungen einladen, da ja die Verdienſte eines Ehrenvorſitzen⸗ den um den Verein im allgemeinen ſo groß ſind, daß ſein Rat gern entgegengenommen wird. Meſſen und Ausſtellungen * Erſte große Ausſtellung für Hotel⸗ und Gaſtwirtsfach, Kochkunſt in Heidelberg. Der veranſtaltende Witteverein von Heidelberg E. V. ſieht ſich veranlaßt, auf dem Jubiläums⸗ platz eine große koſtſpielige Ausſtellungshalle er⸗ bauen zu müſſen, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. Während der Ausſtellungszeit vom 18. bis 26. Junt und den Tagungen des Badiſchen Gaſtwirteverbandes wird auch eine große Schloßbeleuchtung ſtattfinden. Es iſt dies eine Attraktion erſten Ranges, die bekanntlich etwa 60 000 Beſucher nach Heidelberg bringt. Vor dem Besuch von Gesell- schafien. Theater, Bällen usw. versaumen Sic nicht Ihre Zähne wurd Chlorodont-Zahnpaste zu pulzen. hlorodont Kleine Tube Mark—.60, große Tube Mark.— Die Chlorodont-Zahnpaste macht dle Zähne blendend welg, entfernthälich gefärbten Zahnbelag, beseltigt unangenehmen Mundgeruch. 280 ———— Neue Maunheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Dienstag, den 1. März 1927 Hehatts · un dels Terminhandel für die Ablöſungsanleihe? Geht man davon aus, daß die Kriegsanleihe früher als Standardwert deutſcher Rentenpapiere galt, das ſicherlich in den Termiaverkehr einbezogen worden wäre, wenn nicht er ſeit Kriegsveginn überhaupt unterſagt war, ferner die fort⸗ laufende(variable) Notiz ſeit der Börſengängigkeit der Aus⸗ loſungsrechte einſetze, ſo mag es vernunftmäßig erſcheinen, die Ablöſungsſchuld, wie ſie ſeit 15. Februar notiert wird, n 2 Hinzu kommt noch, daß in ihr Teile jener früher bereits terminmäßig ge⸗ handelten Anleihen der Länder(3. B. Preuß. Conſols uſw.) enthalten ſind. Die Vorausſetzunge n, die ſonſt an ein Papier geſtellt werden, das in den Terminhandel kommen ſoll, liegen vor. Sowohl ſteht die Sicherheit außer Frage, als auch iſt die Umlaufsmenge ſo reichlich, daß kein Grund für 5 Bei 30 Milliarden Neubeſitz ergibt ſich ein Nominalbetrag von 750 Millionen Mark. Soweit abgeſtempelte Stücke noch nicht zur Verfügung ſtehen, kann ohne Schwierigkeiten eine alte Anleihe geliefert werden, wie es ja auch bei den Ausloſungsrechten kurze Zeit auch in den Terminhandel einzuführen. eine Geſchäftsſtockung zu befürchten iſt. der Fall war. Daß eine Notwendigkeit vorhanden iſt, beweiſt ſchon die unſichere Kursentwicklung in den wenigen Ta⸗ gen der Einführung in den Kaſſahandel. Bekanntlich gilt der Terminkurs als beſter Regulator für unruhige Pendelbe⸗ wegungen. Ueberdies hatte ja auch ſchon in den alten Kriegs⸗ anleiheſtücken eine Art Terminverkehr eingeſetzt, der ſich, da er nur auf den freien Markt angewfſeſen war, nicht zu einer Handhabe für reguläre Bewertung entwickeln konnte. Dieſes Unterderhandarbeiten beſteht auch noch jetzt, und es ine wie immer in ſolchen Fällen die große Verſuchung für Laien, die hier ſchnell alles das los werden können, was ſie ſich bis zu einem geordneten Verkehr acht Jahre aufbewahrt hatten. Als egeugrund, den Terminhandel anzuwenden, er⸗ ſcheint nur die Unverzinslichkeit, während die Unmöglichkeit einer demnächſtigen Einlöſung kein Hindernis zu ſein braucht. Gab es Hoch immer ſchon an allen Weltbörſen ſogenannte „e wige“ Renten, die als beliebte Anlagepapiere galten. Die Ertragloſigkeit iſt zwar ein Hindernis für eine geſunde Bewertung; man darf aber nicht ſo weit gehen, ſie ganz als ausſchlaggebend zu betrachten. ſetzt eine Grundlage für irgendeinen inneren Wert voraus. Mag ſie auch vorläufig nur in dem guten Glauben an die Zahlungswilligkeit des Reiches beſtehen, die Stücke dann zu verzinſen und einzulöſen, wenn die Mittel da ſind, wir müſſen die Zahlungswilli keit als gegeben anſehen, denn ſonſt iſt auch der reis zu hoch. Allerdings müßte eins vor⸗ her gründlich nn werden: das ſind die Beſtrebungen für eine neue Auſwertungsänderung, die gerade in letzter Zeit wieder an Boden gewonnen haben. Schon die bloße Erörterung über die Aufnahmemöglich⸗ keit in den Terminverkehr ſeitens der beteiligten Kreiſe kann für die Kurſenentwickelung vorteilhaft ſein; denn daß Kurſe von 30—35 v. H. heute keinen Verkaufsanreiz bieten, iſt. klar. Und eine Veräußerungsmöglichkeit ſollte doch ſchließlich mit der Notierung im Kaſſaverkehr geſchaffen werden. Sonſt 7 man ja alles beim Alten laſſen köunen. Akut wird die Frage in dem Augenblick, in dem die jetzige neue öprozentige Anleihe lieferbar werden wird; und daß ſie auch per Termin umgeſetzt werden kann, darf man als 755 annehmen. Nimmt man dann die Ablöſungsſchuld aus, ſo iſt das eine ſtarke Jurückſetzung vor neuen Emiſſionen, die jedes Vertrauen zu Aufwertungspapieren untergräbt. Eine 8 Millionen Gulden⸗Anleihe des Eſchweiler Bergwerks⸗ vereins. Der Eſchweiler Bergwerksverein in Kohlſcheid bei Aachen legt durch Vermittlung der Amſterdamſche Bank der Firma R. Mees u. Sonen eine 8 Mill. Gulden 6 proz. Obligationsanleihe zum Kurſe von 96 v. H. zur Zeichnung auf. Die Anleihe bildet einen Teil⸗ betrag der 12 Mill. Guldenemiſſion, von denen bereits 4 Millionen Gulden im Ausland freihändig untergebracht ſind. Bekanntlich hat die Arbed in Luxemburg, die etwa 91 v. H. des Kapitals des Eſch⸗ weiler Bergwerksvereins beſitzt, im Jahre 1919 mit der Geſellſchaft eine Intereſſengemeinſchaft abgeſchloſſen, der zufolge die Arbed ver⸗ pflichtet iſt, dem Bergwerksverein die beubtigten Mittel vorzuſchießen und für alle Bedürfniſſe der JG. Sorge zu tragen. *Außdehnung der J. G. Farben in Bayern. Die Süddentſche Sprengſtoffwerke AG. in München, eine Gründung und Tochter⸗ geſellſchaft der Dynamit AG. vorm. Alfred Nobel u. Co. in Ham⸗ Burg und der.G. Farben, hat die Werke der Bayeriſchen Spreng⸗ ktoffwerke und Chemiſchen Fabriken AG. in Nürnberg, die unter GA. ſteht, käuflich erworben. Die Bayeriſchen Sprengſtoffwerke treten in Liquidation. Durch dieſen Kauf gelangen die Schwarzpulverfabrik in Stephanskirchen und in Tarsberg ſowie die Sprengſtoffwerke in Neumarkt und die Chemiſchen Werke Thansau A. in Thansau bei Roſenberg in den Beſitz des Nobel⸗Konzerns. Bezüglich des letzt⸗ genannten Werkes beſteht die Abſicht, eine weſentliche Erhöhung der chemiſchen Erzeugung vorzunehmen. Der Ankauf weiterer chemiſcher Unternehmungen iſt ins Ange gefaßt. Die mit den Bapyeriſchen Sprengſtoffwerken verbundenen Unternehmungen, die nicht der chemiſchen Erzeugung dienen, ſollen abgeſtoßen werden. Im Zu⸗ ſammenhang mit dem Erwerb der genannten chemiſchen Werke wird die Süddeutſche Sprengſtoff AG. ihr Kapital namhaft erhöhen. J. D. Riedel AG.— Verkauf von Robleben. Die Geſellſchakt ür Teerverwertung m. b. H. in Duisburg⸗Meiderich, die bekanntlich die Zuſammenfaſſung der Kohlenbergbau⸗Intereſſen auf dem Gebiete der Teer⸗Verwertung und Kohlehydrierung darſtellt, und an der u. a. auch die Evag beteiligt iſt, hat von der J. D. Riedel Ach, die im Kriege erbaute Tetralin⸗Fabrik in Rodleben für einen auf 4 Mill./ geſchätzten Preis erworben und beabſichtigt, die Her⸗ ſtellung feiner Benzine zu betreiben. 10 v. H. des AK. der Snia Viscoſa in Turin in deutſchen Händen. Ein unter Führung der Direltion der Disconto⸗ Geſellſchaft in Berlin ſtehendes Konſortium hat einen Poſten Aktien der Snia Viscoſa erworben. Wie der DcHD. erfährt, handelt es ſich um ungefähr 10 v. H. des AK. der Snia Viscoſa, die dem Konſortium zur Verfügung ſiehen. Die Einführung der Aktien der Snia Viscoſa an deutſchen Börſen bleibt ſpäteren Erwägungen vor⸗ behalten. * Vor der Umgründung der Siemens⸗Schuckert⸗Werke. Vie Ver⸗ Handlungen innerhalb der Siemens⸗Konzerns zur Umgründung der Siemens⸗Schuckert⸗Werke ſtehen nunmehr, wie die R. W.., erfährt, unmittelbar vor dem Abſchluß. Wayß u. Freytag AG. in Frankfurt a. M. wieder 10 v. H. Dividende. Die go. HPV. genehmigte die beſprochene Erhöhung des AK. um 4 auf 12 Mill. 4. Die neuen Aktien ſind ab 1. 1. 1927 gewinnberechtigt und werden von der Bankengruppe der Geſell⸗ ſchaft unter Führung der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim feſt übernommen mit der Verpflichtung, den alten Aktionären ein Be⸗ zugsrecht in der Weiſe einzuräumen, daß auf nom. 800 alte nom. 300 neue Aktien zum Kurs von 128 v. H. zuzüglich Zinſen von 5 v. H. ab 1. Januar bezogen werden können. Die reſtlichen 1 Mill. werden der Geſellſchaft zur ſpäteren Verwendung überlaſſen. Um den Kleinaktionären das Bezugsrecht zu ermöglichen, werden nom. 1 Mill. 4 Aktien in Stücken 7* 100 4 ausgegeben. Begründet wurde die Kapitalerhöhung mit dem Beſtreben der Verwaltung, die finanztelle Grundlage dem Umfang des Geſchäftes entſprechend zu verßärken, da bisher die Bankkredite zu einer gewiſſen Anſpannung geführt hätten. Gerade im Baufach würde die Ausführung von Aufträgen größere Mittel bedingen. Der Auftragseingang aus dem In⸗ und Auslande ſei als befriedigend zu bezeichnen. Die Gewinn⸗ ausſchüttung wird wiederum in Höhe von 10 v. H. vorgeſchlagen werden. Die Berliner Hotelfuſton wird vollzogen. Die AR. der Hotel⸗ betriebs⸗ AG. in Berlin und der Berliner Hoetelgeſellſchaft, deren Majoritäten bekanntlich beide im Beſitz der Aſchinger⸗Gruppe ſind, * Denn auch der Kaſſahandel (Schluß.) Die internationalen Verflechtungen der Bemberggruppe laſſen ſich kaum verſtändlich machen, wenn man nicht ihre enge Verbindung mit den Vereinigten Glanzſtoffabriken dazu heranzieht. Die Intereſſengemeinſchaft zwiſchen Glanzſtoff und Bemberg und ihre gegenſeitige Be⸗ teiligung bilden die Grundlage. Wir erwähnten bereits oben die gemeinſame Gründung mehrerer Auslandsunternehmun⸗ gen. Es handelt ſich um folgende Gründungen: Die American Bemberg Corporation unter Beteiligung von deutſchem, hol⸗ ländiſchem und amerikaniſchem Kapital im Staate Teneſſee in den Vereinigten Staaten, die Seta⸗Artificiale Bemberg in Italien und die Cupro Textile S. A. in Frankreich. An den beiden letzteren Unternehmungen iſt gleichzeitig das mit den Glanzſtoffabriken in loſer Verbindung ſtehende und nach Polen, Belgien, Spanien, der Schweiz und den Vereinigten Staaten(Du Pont) ausgreifende Comptoir des Textiles Artificiels(vom alten Viscoſekartell) intereſſtert. Es handelt ſich alſo um eine Ueberſchneidung von allen möglichen feſteren und loſeren internationalen Verbindungen, die die beiden deutſchen Großunternehmungen unterhalten. Eine Gruppe für ſich bilden die Beziehungen des Glanzſtoffkonzerns zur Courtaulds Lid., auch oem ehemaligen Viscoſekartell angehörig. Die Verbindung mit dieſem rieſigen Weltunternehmen, das durch ſeine Be⸗ teiligung an der Amerikaniſchen Viscoſe⸗Geſellſchaft ca. 65 v. H. der Produktion der Vereinigten Staaten und etwa ſymptomatiſcher Bedeutung für die internationale Verſtän⸗ digung in der Kunſtſeideninduſtrie. Die gemeinſame Grün⸗ dung der Glanzſtoff⸗Courtaulds.m. b.., die im kommenden Herbſt in Köln⸗Riehl ihre Produktion aufnehmen wird, hat dieſe Zuſammenarbeit auch nach außen hin ſtark hervor⸗ gehoben. Die weiteren Beziehungen der Londoner Geſellſchaft nach Kanada, Indien, Auſtralien, Holland(Enka), Frankreich (Calais) und Elſaß⸗Lothringen(Straßburg), ſeien der Voll⸗ ſtändigkeit halber erwähnt. Zu dieſen bereits ſeit längerer Zeit beſtehenden inter⸗ nationalen Beziehungen des Glanzſtoffkonzerns kommt durch den Abſchluß der eingangs genannten„Arbeitsgeminſchaft“ die äußerſt wichtige Berbindung mit der Snia⸗ Viseoſa. Wie weit finanzielle Schwierigkeiten des italieni⸗ ſchen Unternehmens dieſen für die Zukunft bedeutſamen An⸗ ſchluß an die beiden unter ſich verbundenen Großkonzerne Courtaulds und Glanzſtoff mitbeſtimmt haben, braucht hier nicht näher unterſucht zu werden. Das Ergebnis iſt jedenfalls eine kapitaliſtiſche Bindung der Snia an die Londoner Ge⸗ haben nunmehr, nachdem die Verkaufsverhandlungen des Hotel Kaiſerhof endgültig geſcheitert ſind, der Fuſion zugeſtimmt, die ſchon anläßlich des Ueberganges der Hotelbetriebsmajorität an Aſchinger in Ausſicht geſtellt worden war. Die aufnehmende Ge⸗ ſellſchaft wird die Hotelbetriebs⸗AG., weil dieſe die größere iſt und vielleicht auch, weil ihr Gen.⸗Dir. nun die Leitung des Geſamt⸗ komplexes übernehmen ſoll. Der Aktienumtauſch iſt trotzdem ſo vor⸗ geſehen, daß für nur je 1200/ Aktien der Berliner Hotelgeſellſchaft inkl. Dividende für 1926 je 1900 Aktien der Hotelbetriebs⸗AG. exkl, Dividende für 1928%7 gewährt werden. Bei der Bemeſſung ſei zu berückſichtigen, daß das Kapital der Berliner Hotelgeſellſchaft (8,75 Mill. gegen 7,50 Mill.„ in 1913) bei der Umſtellung niedrig feſtgeſetzt worden war und die Grundſtückswerte der Hotels Kaiſer⸗ hof und Baltie erheblich geſtiegen ſeien. Das Kaypital der Hotel⸗ betriebs⸗AG. wird nur ſo weit erhöht, wie zum Umtauſch der Kaiſer⸗ hof⸗Aktien notwendig iſt, alſo um rund 6 auf rund 21,50 Mill. 22 wobei die neuen Aktien für die beiden GJ. 1927/28 und 1928/20 nur zur Hälfte dividendeberechtigt ſein ſollen. Der internationale Wareneinkaufstruſt. Die ſchon ſeit einger Zeit beſtehende zwiſchen der Leonhard Tietz AG., Köln, und der American Retailers Inc., New Nork, an die ihrerſeits wiederum der franzöſiſche Warenhaus⸗Konzern Magaſins Reunis S.., Paris, angeſchloßſen iſt, haben laut Konf. zu einer neuerlichen Verengerung der gegenſeitigen Beziehungen geführt. Durch ein in den letzten Tagen in Paris getroffenes Abkommen wird die Leon⸗ hard Tietz AG., Köln, in Zukunft nicht nur für die amerikaniſchen Gruppen den Einkauf tätigen, ſondern auch für die Franzoſen. Da⸗ nach hat alſo die Leonhard Tietz AG. ſowohl für Amerika wie für die Magaſins Reunis, Paris, der zurzeit 2000 Geſchäfte angeſchloſſen ſind, ſür Deutſchland, die Tſchechoflowakei und Oeſterreich die allei⸗ nige Einkaufsvertretung, ebenſo wie die Pariſer Firma die Leon⸗ hard Tietz AG. und die Amerikaner auf dem franzöſiſchen Markt vertritt. Abſchlüſſe Bankverein für Schleswig⸗Holſtein, AG. Wie in den beiden Vorjahren wieder 8 v. H. Dividende. Deutſche Telephonwerke und Kabelinduſtrie AG., Berlin. Der Ach. beſchloß, der HV. die Verteilung von wieder 6 v. H. Divibende vorzuſchlagen. Der Geſchüftsgang im neuen Jahr wird als befrie⸗ digend bezeichnet. * Verluſtabſchlüßf⸗ der Elſäſſiſch⸗Badiſchen Wollfabriken AG. in Berlin. Die Geſellſchaft ſchließt das verfloſſene GJ. mit einem Ver⸗ luſt ab, deſſen Höhe noch nicht feſtſteht; eine Divfdende wird daher wie auch ſchon i. V. nicht zur Verteilung kommen. Die Beſchäfti⸗ Mog ſet im Jahre 1926 unbefriedigend geweſen, in den letzten onaten jedoch beſſer geworden. Die geringere Beſchäftigung ſei darauf zurückzuführen, daß die Mode 1926 Kammgarn bevorzugt. Zur Zeit ſeien jedoch Streichgarne(die die Geſellſchaft hauptſächlich herſtellt) begehrter. Die Beſchäftigung des Unternehmens ſei daher augenblicklich gut. Es liege ein erheblicher Auftragsbeſtand vor. Die Preiſe ſeien ausreichend. *Falkenſteiner Gardinenweberei und Bleicherei AG.— 5 v. H. Dividende. Der AR. bringt 5(6) v. H. Dividende in Vorſchlag. Auf die Genußſcheine ſollen 10(12)./ verteilt werden. C. Müller Gummiwarenfabrik AG. in Berlin⸗Weißenſee. 5 v. H. Dividende. * Ziegelwerke Ludwigsburg AG. vorm. Ganzenmüller u. Baum⸗ gärtner in Ludwigsburg. Der o. HV. am 24. März ſoll wiederum eine Dividende von 10 v. H. vorgeſchlagen werden. Somag, Sächſiſche Ofen⸗ und Wandplattenwerke AG. Vorſchlag 10(12) v. H. Dividende. H. Schlinck u. Cie AG., Hamburg. Die Verwaltung hat beſchloſſen, der zum 24. März d. J. einberufenen o. HB. ſ91 Verteilung einer Dividende von wieder 6 v. H. vorzu⸗ agen. * Deutſche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Hanſa in Bremen. Die 55 ſchlägt für 1926 eine Dividende von 6(0) v. H. vor.(5V. 25. rd;. „Deutſche Damyffiſcherei AG. Nordſee. Nach 359 747(830 664) ¼ Abſchreibungen Reingewinn 567 875(26 601) 4, aus dem 6(o) v. H. verteilt und 87 875(26 601) vorgetragen werden ſollen. Der Aus⸗ bau der Anlagen ſei beendet; die Produktion der Eisfabrik weſentlich vergrößert. ie Fiſchkonſervenfabrik und Räuchereien in Norden⸗ ham und Altong hätten zufriedenſtellend gearbeitet. Das neue GJ. verlaufe befriedigend. Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammer⸗ bezirk Mannheim Konkurſe: Angeordnete: Lina Lutz u. Co., Woll⸗ und Strumpfwaren, Maſchinenſtrickerei, Mannheim, R g. 5 a: Kaufmann Rudolf Breunig, Brühl, Inh. der im Handelsregiſter nicht eingetragenen Firma Breunig u. Herrmann, Gemiſchtwarengeſchäft in Brühl.— Aufgehobene(nach vollzogener Schlußvertellung: Ehriſtoph Feldermann, Kaufmann in Mannheim, T 6. 26. ſellſchaft und vermutlich eine ebenſolche— wenn auch nicht im ein Viertel der geſamten Weltproduktion kontrolliert, iſt von 15 Die internationalen Verflechtungen der deulſchen Kunſtſeideninduſtrie gleichen Ausmaß— an den Glanzſtoffkonzern. Die beherr⸗ ſchende Stellung der Snia in Italien iſt bekannt. Sie kon⸗ trolliert ferner die größten polniſchen und ſchweizeriſchen Unternehmungen. Der Einfluß des Glanzſtoffkonzerns in Ge⸗ meinſchaft mit der Londoner Geſellſchaft auf die künftige Pro⸗ duktions⸗ und Abſatzregulierung hat durch die Begründung der„Arbeitsgemeinſchaft“ mit der Snia wieder eine gewaltige Ausweitung in Europa und in der Welt erfahren. Betrachten wir noch die von der J. G. Farben⸗ induſtrie ausgehenden Verflechtungen, ſo ſchließt ſich das weitverzweigte Netz, das die deutſche Kunſtſeideninduſtrie im Laufe weniger Jahre zwiſchen den europäiſchen Erzeugern geſponnen hat. Wie bereits oben erwähnt, datieren die engen Beziehungen des Glanzſtoffkonzerns zur J. G. von der ge⸗ meinſamen Gründung der Aceta..b. H. Die J. G. unter⸗ hält ihrerſeits Beziehungen zum Tubize⸗Konzern in Belgien, Frankreich und den Vereinigten Staaten, zur Viſtra⸗Geſell⸗ ſchaft und zur Britiſh Celaneſe Co. in England. Durch die Eingliederung von Köln⸗Rottweil in die J. G. iſt die Verbin⸗ dung mit dem internationalen Dynamitkonzern hergeſtellt, der über die Nobel Ltd. zu einer der größten Kunſtſeidenunterneh⸗ mungen in den Vereinigten Staaten, nämlich zu Du Pont hinübergreift. Auf dieſe Weiſe reichen die Beziehungen der Vereinigten Glanzſtoffabriken auf zwei ganz verſchiedenen Wegen zu den beiden bedeutendſten nordamerikaniſchen Kunſtſeidenproduzenten, über Courtaulds Etd. zur Viscoſe Co. und über J. G. Farbeninduſtrie zu Du Pont. Ueberblickt man dieſe vielfachen Verflechtungen und Be⸗ ztehungen, durch die der größte Teil der europäiſchen, wenn nicht der Welterzeugung irgendwie erfaßt wird, ſo kommt man zu dem Ergebnis daß bisher kaum in einer Produktion eine ſolche umfaſſende zwiſchenſtaatliche Bindung erzielt worden iſt, wie in der Kunſtſeideninduſtrie. Es ſcheint eine zwangs⸗ läufige Entwicklung zu ſein, die ſich hier vollzieht. Zwangs⸗ läufig deshalb, weil eine noch ſehr junge, durchweg an keine Familientradition gebundene, dazu äußerſt regſame und in wenigen kapitalkräftigen Großunternehmungen dominierende Induſtrie ihre internationalen Beziehungen mit den ausſichts⸗ reichſten und durchſchlagendſten Mitteln und auf dem ſchnellſten Wege zu ordnen imſtande iſt. Das Jahr 1927 wird ſicherlich nach dieſer Richtung noch einen beträchtlichen Schritt weiterführen. N. B. Nach Abſchluß des Berichtes wird bereits gemeldet, daß zwiſchen Tubize⸗Konzern und der„Arbeitsgemeinſchaft“ eine Preisverſtändigung zuſtande gekommen ſei und daß auch die Nederlandſche Kunſtzijdefabriek, Arnhem dem Abkommen 1 8 Glanzſtoff, Courtaulds und Snia 0 905 — Dr Deviſenmarkt Deviſen gegen Reichsmark geſucht „Ogslo ſetzte die im letzten Bericht erwähnte Befeſtigung in An⸗ näherung an die Goldparität fort und notierte gegen London 18,68 nach 18,79. Spanien und Mailand ziemlich unverändert. Deviſen en gegen.“ waren wieder in größeren Beträgen geſucht; der Dollar ſtieg von 4,2175 auf 4,2185. Paris für Kaſſe unverändert, auf Termin zu niedrigeren Kurſen weiter angeboten, was auf eine langſame Abſchwächung hindeutet. 26 1 1 26 1. London. Paris 128.99128,9J Malld.-Schwz.] 22.75 22, 75 Lond.-Sto ckb.] 18,17 18.47 Lond.-Brüſſel 4,97 34,97 Holland-Schw. 206.15 208,10 nd.⸗Madrid 28.80] 28.89 Lond.⸗Malld 110,75 119,90 Kabel Holland 2,498 249,80 Malland-Paris 111.80 111.80 Kabel Schwelz.159 5,20/ Lond.-Holland 12.1112,115 Brüſſel-Paris 385.00 355,00 Lond.-Schwelz 25.22 25.22 London-Oslo. 18,74 18,68]Holland-Paris 10.22 1285 Paris-Schweiz 20,34 20.34J Lond.-Kopenh. 18.20 18.20[Kabel London.85.1.85. In.⸗Mk. laſſen ſich folgende Kurſe feſtſtellen: London... 20,4620,408 Prag 12.49J 12 40JMabrid. J70.7 7080 aris. 18,49 16,40 Oele 109.20 108,50 Argentinſen..782.787 ürich...81.10 81.10 Kopenhagen 112.40 112.40 Japan 2000.062 Malland..18,50 18,47 Stockbom. 112.50 112,50 Nem-Dork:.217.218 Holland... 168.68168.90] Brüffel 58.65 58.65 Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim mit Sack, zahlbar in RM Amtliche Preisnotierungen vom 28 Februar 1927. Welzen inl. neuer 29,75.90.—J Hafer ausländ.—..—.—J Wieſenheu loſe.90·.60 „ ausl. 90.50 82.50 Mais gelbes m Sack 18.75.—.— Rottteehen Roggen inl. neuera7.50—.—'mehl. Spez.0 Sp. 40 40.25 Luz.⸗Kleeh. loſe.10- 05 „ ausl. 27.50 27.75 Weizenbrolm m. S 30.—30.25„„ neues.00⸗— Vrau⸗Gerſte(int· Roggenmehl mit S. 38.—38,.— Preß⸗Stroh.50• 460 ausl.) 25.—.890.— Weizenkleie m. Sack 18.75-14.— Gebund. Stroh.00. 157 0 20.50-21,75 Trackentreber 16.75.17 25 Raps mit Sack— afer inländ. 21.—-22.— Rohmelaſſe—.—.— Berteilungspreiſe für die zweite Hälfte Februar 1927. Weizen, inländ. 29,75, ausl. 28,00; Roggen, inländ. 27,00, ausl. 22,25 Braugerſte ausl. 25,00, Futtergerſte 18,50 /; Mais gelbes Lapfate und Galfox 15,00. Der Verrechnungspreis für ausländiſche Ware wird unverzollt je 100 Kg. feſtgeſetzt Ein Frachtabzug unter den Empfängern kommt nicht in Frage. an⸗ Teebericht.(Fa. Hermann Kaufmann, Pagoda⸗ Teeimport Mannheim.) Die Feſtigkeit am Londoner Teemarkt ſetzte ſich in der Amſterdamer Verſteigerung am 24. Februar fort. Stimmung war ſehr lebhaft und wurden die angeboatenen 22 00 Kiſten Javatee und etwa 3400 Kiſten Sumatratee vollſtändig auf⸗ genommen. Geringe und mittlere Sorten meiſt etwa—4 Ets. höher, feine und feinſte Tee oft—10 Cents über den Taxen. Am 17. Mir⸗ in Amſterdam etwa 28 000 Kiſten Tee zur Verſteigerung ommen. 28. Hamburger Kaffee⸗Wochen⸗Bericht vom 20. Febr.(Morris A. Heß G. m. b.., Hamburg.) Nach dem ſtarken Rückgang 3 Kaffeemarkt machte ſich in der abgelaufenen Berichtswoche eine kräf tige Reaktion geltend. Sowohl an den Terminmärkten als auch 2 den Produktionsländern erfuhren die Preiſe recht anſehnliche Stenſe rungen. Der Konſum griff infolgedeſſen etwas ausgiebiger zu, f daß ſich recht lebhaftes Geſchäft entwickelte. Mannheimer Viehmarkt am 28. Februar Preis für 50 Kg. Lebendgewicht: Geſamtzufuht: 459 Stück ochſen. 179 St Kßhe 64 Sl. Kalber 560 St. ſSchweine 2889 . Mk. 48—59 a. Mk. 4050 a. Ml. Mk. 28—80 ..„ 3— d..„ 540 d.„„%„—67 ).„ 32—85 e.„„ 28—84 66— 8 65—66 „ 80—32 c..„ 14—20). 80—84 N„ 6885 Bullen. 115 St. Färſen.. egs St.%„ 50—5„„ 61—2 a).. Mk. 46—50).. Mt. 59—62 Schafe.. 89 St. 9 )..„ 44).„ 44—50% ½.„ 90 88 6.„ 32—96 Freſſer...— St.).„ 34—48 Ardeitspferde 190 detz . )..„ 30—32]). Mt.— Mt. 600— 1400 Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßi räumt; mit Kälbern ruhig, langſam, geräumt; mit Sch —2 langſam, 9 5 weinen ruhig, 1 Ueberſtand; mit Arbeitspferden mittelmäßig; mit Schlachtpferden mittelmäßig. 62 Schlachtpferde: 60—130, 1 Ziege. Berliner Metallbörſe vom 28. Februar Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 25. 25 25 Elektrolytkupfer 127.— 126.25 Aluminium in Raffinadekupfer—.——.— Barren 2,14 2— ei.——.— 51 5 ausl. e Rohzink Bb.⸗Pr.,—.——.——. üttenzinn—— 75 e Verf, We Mütke⸗ 2 60 7150 Plattenzint 57.—.88.— 57,.—.58,— Antimon.151.20.15⸗ 1 5 Aluminfum.10.10 Silber für 1 Gr. 79.50-80,50 79.—8 London 28. Februar. Metallmarkt(In Eſt. f. d. eng. l. o. 1016 Kg. 28 25⁵ 28] Ble 28.50 29—5 Kupfer Kaſſa 586,50 56.85 beſtſelect. 62.25 62.50 duun 91— 2˙8 do. 3Monat 57.— 57,35[ Nickel— 8 ueckſlb. p. Fl. 17,50 do. Elektrol. 62,75 68,25 J[ Zinn Kaſſa 315.— 315,25] Regulus F 28 9 Dtenstatz, den I. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 99 Sportliche Rundſchau Schwimmen Internationales Schwimmfeſt in Leipzig Helnrich und Lotte Lehmann ſchwimmen nene Rekorbe Sor Eine ausgezeichnete Beſetzung batte das am Samstag und N intag im Leipziger Carolabad vom SV. Bar Kochba Leip⸗ 5 veranſtaltete Schwimmfeſt gefunden, das einen intereſ⸗ erl en Verlauf nahm und auch einige Rekordverbeſſerungen riabte. So war der deutſche Freiſtilmeiſter Herbert Hein⸗ Stch in großer Form. Nachdem er am Samstag ſchon in der 20 affel unter Rekord geſchwommen war, konnte er am Sonn⸗ * im 100 Meter Freiſtilſchwimmen mit:00,2 Min. einen um de deutſchen Rekord aufſtellen. Damit iſt Heinrich nur noch Gr en Bruchteil einer Sekunde von dem Ziel der 60 Minuten⸗ 5 enze entfernt. Ueberboten wurde Heinrichs Leiſtung noch leiſt Lotte Lehmann⸗Dresden, die gleich zwei deutſche Höchſt⸗ f verbeſſerte. Frl. Lehmann ſchlug ihre alte Wider⸗ 100 erin, die öſterreichiſche Meiſterin Frl. Löwy überlegen im teh und 200 Meter Freiſtilſchwimmen und verbeſſerte die be⸗ Renden deutſchen Höchſtleiſtungen mit:14,2 bezw.:54,4 brack nicht unweſentlich. Den ſchärfſten Kampf des Meetings Nache die 3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel zwiſchen Hellas 5 MVebute mit Werner und den Gebr. Rademacher und Poſei⸗ war eipzig mit Heinrich, Eckſtein und Pretzner. Das Ergebnis oln ein totes Rennen. Da aber Hellas mit einer Wieder⸗ 5 ng des Rennens nicht einverſtanden war, wurden die Neizger zum Sieger erklärt. Hakoah Wien, öſterreichiſcher r in dieſer Staffel, ſpielte gegen die beiden deutſchen eine nur eine Statiſtenrolle. Die Ergebniſſe: mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Poſeidon Lei * 2 7 8-⸗ Mle 14,9 Min., 2. Hellas Magdeburg:149 Min., 3. Hakvaß Lelpzi— 2. Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Stern 28 1003:51,8 Min., 2. Waſſerfreunde Spandau 3: 52,4 Min. Min Meter Bruſtſchwimmen: 1. Pöckel⸗Spandau:57,4 125 Dornheim⸗Berlin:0,24 Min.— 100 Meter Damen Min ſtilſchwimmen: 1. Lotte Lehmaun⸗Dresden 114,2 Dar(Rekord), 2. Frl. Löwy⸗Wien:22,4 Min.— 100 Meter Dieren⸗Bruſtſchwimmen: 1. Frl. Bienenfeld⸗ T 8 n:84,9 Min., 2. Frl. Schraube⸗Halberſtadt:37,2 Min. ra mal 100 Meter Damen⸗Lagenſtaffel: Hagibor Punkt zugeſprochen.— 2. Springen: 1. Steps⸗Leipzig 77,18 don 76,58 Punkte. Waſſerball: Poſei⸗ g⸗Hagibor Prag 7::). Ha en⸗S Leipzig 929.05 0 Prag:0(:). Hakoah Wien⸗Stern 4 Die Ergebniſſe des 2. Tages: 92288 Frelſtirſtaffer 8 mal 100 Meter: 1. Berlin 89, don ze Min. 2 Waſſerfreunde Spandau 3: 26 Min,, 3. Poſei⸗ 1 Scipsig 3: 38 Min.— 100 Meter Rüuckenſchwimmen: nnann„Leipzig:17,2 Min., 2. Riedel ⸗Leipzig. ſchlä 9 ringen: 1. Baumann⸗Dresden 173,56 Punkte, 2. Ried⸗ menk Zeitz 164,64 Punkte.— 100 Meter Freiſtilſchwim⸗ berger⸗ E Heinrich⸗Leipzig:00,2 Min.(Rekord), 2. Gold⸗ Da m Wien:0/,2 Min., 3. Getreuer⸗Prag.— 200 Meter den 2 en⸗Jreiſtilſchwimmen: 1. Lotte Lehmaun⸗Dres⸗ 100 Mtd 4 Min.(Rekord), 2. Frl. Töwy⸗Wien:0,8 Min.— Magd 5 Damen⸗Rückenſchwimmen: 1. Frl. Behring⸗ Weburg:33,2 Min., 2. Frl. Bienenfeld⸗Wien:37,8 Min. 1506 Mire öſt ilſchwimmen 100 Meter: 1. Otto⸗Berlin 200 M 5 2. Sack⸗Leipzig:07 Min., 3. Lichtenſtein⸗Wien.— in 2 er Bruſtſchwimmen: 1. Dornheim⸗Berlin:29 Noſefde: Pröckel⸗Spandau:59,3 Min.— Wafſerball: Pra 11: 4 ig⸗ Botoab Wien:2, Stern Leipzig⸗Hagibor Aef. CHENIt Herr Uirieu Nutscheidt, Dũlken, Rhild. schireibt uns unterm 1. 2. 1927. Aus frelen Stückten teile ich Ihnen hierdurch mit, daß ich mit Ihrer Peri Rasier · Crème“ ganz außerordentlich zufrieden bin. Ich ge- brauchte früher immer Raslerseife. eine Narke nach der anderen, fand aber immer noch nicht das Richtige. Schließlich lies ich mich durck ie zuversichtlichen Versprechungen Ihrer itungsreklame zu einem Versuch mit“ Peri asier- Crẽème“ verleiten und seitdem ist mi: as allmorgendliche Rasieren zu einer wah ten Freude geworden. Wenn je eine Reklame gehalten hat, was sie versprach, so ist es der all bei dieset vorzüglichen Nasier-Crème“, 1* Peri Rasier · Creme ist ein gewaltiger Fort- schritt. Sie ist das mildeste Rasiermittel und eine Erlösung für jeden Herrn. Sie erweicht das Barthaar bis in die Haarwurzeln über- raschend schnell. Schont die Klingen. 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Meter Ein⸗ ladungslauf nicht zu ſchlagen. In 10,7 Sek. gewann er ſicher vor Schlößke⸗Berlin 11,1 und Aſſeyer⸗Berlin Handbreite zu⸗ rück. Der Berliner Böcher legte auf die 1500 Meter in:13,2 Min. Beſchlag und verwies Boltze⸗Stettin und Boeſelt⸗Bres⸗ lau auf die Plätze. Die Olympiſche Staffel fiel mit 3: 47,5 Min. an Teutonia Berlin mit der Mannſchaft Böcher, Zentner, Manzel, Schmidt. Der SC. Charlottenburg wurde Zweiter vor Schleſien⸗Rapid Breslau. Die letzteren gewannen dafür die 3 mal 200 Meter Staffel in:11 Min. gegen Teutonia und SC. Charlottenburg. Das von 14 Mannſchaften beſtrittene 3000 Meter Mannſchaftslaufen brachte der Stettiner SC. in 9: 35,4 Min. vor Gut Templer⸗Berlin und V. f. B. Breslau an ſich. Im 100 Meter Mallaufen war Tſchirn⸗Breslau in 11,6 Sek. vor Manzel⸗Berlin und Sieber⸗Zehlendorf ſiegreich. Das 800 Meter Laufen für Jungmannen ſah Wollſtein⸗Bres⸗ lau in:06,4 Min. in Front und die Große Hallenſtaffel wurde von den Stettiner Preußen vor dem SC. Stettin gewonnen. Rugby Heibelberger.C.—.G. Heidelberg:0 Wider Erwarten konnte ſich der Ruderclub im Spiele gegen die Ruder⸗Geſellſchaft Heidelberg nicht durchſetzen. .⸗Geſ. ha e weſentlich mehr vom Spiel. Ein Straftritt aus günſtiger Poſition verfehlte knapp ſein Ziel. Der ſehr ſchnelle und faire Kampf litt in der 2. Halbzeit unter ſtarkem Regen. Durch dieſes Unentſchieden bleibt die Frage nach dem Meiſter vorläufig noch ungeklärt. Ruderelub braucht aber nur noch das Spiel gegen Offenbach zu gewinnen, um Meiſter zu ſein. Im anderen Falle kann der.⸗C. noch von der.⸗Gef. ein⸗ geholt werden. Olympiade Die Beteiligung an der Olympiade 1928 In einem Kommunique gibt das Niederländiſche Olym⸗ piſche Komitee eine ganz intereſſante, natürlich noch inoffizielle Zuſammenſtellung über die Beteiligung der einzelnen Länder an den Olympiſchen Spielen 1928 in Amſterdam und über ihre Pläne in bezug auf die Verwendung ihrer Vertreter. Die Angaben ſind eiem Fragebogen entnommen worden, den das Niederl. Ol. Kom. an die Komitees der einzelnen Länder ge⸗ ſchickt hat, um einigermaßen überſichtliche Informationen zu haben. Bisher haben noch nicht alle Länder den Fragebogen zurückgeſandt, ſo daß hier noch keine Unterlagen vorliegen. Aus den erfolgten Antworten ergibt ſich folgendes Bild: Deutſchland: Geſamtbeteiligung in der Hauptſache zirka 400 Perſonen. Fußball 30—40, Hockey 25 Mann und 5 offizielle Perſönlichkeiten, Tennis 10 mit 4 off. Perſ., Fechten 15 Herren, 4 Damen und 6 Unteroffiziere; Rudern 32 und 3 off. Perſ., erdeſport 12 Reiter und 5 off. Perſ., Schwimmen 35—4 Direkt ab Fabrik So- GS-SO- Sbi 178 Mifa-Fabrlkverkaufsstelle: Mannhelim, N 4. 10 Leiter: I. Jung Katalog kostenlos von dieser Stelle oder unmittelbar durch die Niederlassung für Süddeutschland: München, Klarastraße 20 891 89¹ Wochenraten von 4 Mark an dliotechnsche osellschaft. Vortrag filſt vegen 758 Fastnachtdienstag alls. tfrei I. Donnecker am Schloß seit 1974. Frauen! Tächterl Verlobte! Am Donnerstag, den 3. März beginnt im Casino R1 unſer 3tägiger(9 Std.) Jubiläums⸗(5o. Male) Tiſchdeck⸗ und Servierkurſus verbunden mit Anſtandslehre und vor⸗ nehmer Gaſtlichkeit. Der Kurſus findet theoretiſch und praktiſch mit Tafelgerät ſtatt. Aufklärungen über alle i. d. Häus⸗ lichkeit u. b. Feſtlichkeiten vorkommend. Tafeldeckarten, wie Diners, Soupers, Kaffee⸗ u. Teetiſch, Mittagstiſch, kaltes Büfett uſw. mit Tafelſchmuck. Die Zu⸗ ſammenſtellung v. Feſteſſen, Servietten⸗ brechen. Wie ſollen wir eſſen? Aufklä⸗ rung über den Empfang der Gäſte, Vor⸗ ſtellung, Tiſchordnung, Verhalten bei Beſuchen und in allen Lebenslagen. Tageskurſus v.—8 Uhr, Abendkurſus von—11 Uhr. Aumeldungen werden nur am 1 Unterrichtstag, Donnerstag, den 3. März, je 1i Stunde vor Unter⸗ richtsbeginn im Caſtno, R 1, entgegen⸗ genommen. Honorar iſt für alle 3 Tage zuſammen auf 4.— ermäßigt. Zahl⸗ bar bei Beginn. Bitte 12 Stck. Papier⸗ ſervietten mitbringen. B872 Die Kursleitung: E. F. Graef 12 jährige Unterrichtstätigkeit. Unterrichtstage: Donnerstag, Freitag und Montag. Musikhaus Markus Schwetzingerstr. 49 Hochf. neues Piano Mahagoni 850.- Cellos 35.— Volinen 10.— u. Stets Selegenheftskäufe. U e eer und off. Perſ., Schwerathletitk 15 und 4 off. Perſ., Boxen 16 Teilnehmer, 7 Helfer und 5 off. Perſ. Radrennen 18 Teil⸗ nehmer, 2 Trainer, 1 Maſſeur und 5 off. Perſ. Turnen—8 mit 8 off. Perſ., Rudern zirka 40, Ringen 7 und e 190 60, Radrennen 18 5 off. Perſ., Gewichtheben ann. Holland: Segeln insgeſamt 20 und 30 off. Perſ., Boxen 16 und 30 off., Pferdeſport 9 Teiln., 3 Reſerveleute und zirka 15 Pferde, etwa 20 offtzielle Vertreter, Tennis 10 Teiln. und ebenſoviele off. Vertreter. Belgien: Rudern 30, Boxen 8 und 4 off., Radrennen 10 Teiln., 1 Manager, 1 Trainer und 3 off. ertr. Fechten 12 Mannſchaften und 6 off. Vertr., Leichtathletik 15, Hockey 40, 1 Schiedsrichter und 8 off. Vertr., Fußball 20 und 6 off. Vertr., Ringen 13 und 10 off. Vertr., Gewichtheben 5 und 3 off. Vertr., Schwimmen öd und Z off., Waſſerball 10, Pferdeſport 20 Mann. Tſchechoflovakei: Radrennen 10, Segeln—2, Rudern 15, Leichtathletik 10, Tennis 6, Boxen 6, Schwimmen 20, Fech⸗ ten 15, Turnen 8, Rejten 9, 3 Reſerveleute und 12 Pferde, ferner eine größere Anzahl für Ringen und Gewichtheben ſowie etwa 25 offizielle Vertreter. Ungarn: Geſamtteilnahme 80 Perſonen und 20 off. Vertr. Eſtland: Geſamtteilnahme etwa 50 Perſonen. Lettland: Eine Fußballmannſchaft, 5 Leichtathleten, 4 Rad⸗ fahrer, 5 Ringer, 5 Gewichtheber, 4 Boxer und 5 Schützen. Finnland: Geſamtteilnahme etwa 150 Perſonen. Schweiz: Bisher ſteht erſt die Entſendung einer Hockey⸗ mannſchaft feſt. Braſilien: Geſamtteilnahme etwa 180 Perſonen einſchl. der offiziellen Vertreter. Japan: Teilnahme ſteht feſt, genaue Aveahen waren noch nicht möglich. Italien: Geſamtbeteiligung etwa 200 Teilnehmer. Rumänien: Teilnahme ſteht grundſätzlich feſt, mit Aus⸗ nahme für Hockey. Internationales Großmeiſter⸗Turnier in Newyork Die 7. Nunde Von den drei Partien des Sonntags konnte nur eine beendet werden und zwar die Weltmeiſter Capablanca und Spielmann. Spielmann, der bisher noch keine Partie ge⸗ wann, aber dafür bereits vier remis erzwang, konnte auch dem Weltmeiſter nach ſchönem, kombinationsreichem Spiel einen halben Punkt abnehmen. Die beiden übrigen Partien wurden unregelmäßig eröffnet und mußten beide abgebrochen werden. Niemzowitſch konnte gegen Marſhall eine etwas beſſere Poſition herausarbeiten, gleichfalls iſt die Stellung Prof. Vidmars gegen Aljechin beſſer. Der Stand des Turniers iſt kaum verändert, nach Verluſtpunkten ſtehen Capablanca und Niemzowitſch jetzt gleich, außerdem ſteht Niemzowitſch in ſeinen beiden Hängepartien auf Gewinn, ſodaß die Füh⸗ rung Capablancas nur eine relative iſt. Die Tabelle: 1. Capa⸗ blanca 5,5 Punkte, 2. Niemzowitſch 3,5 Punkte( 2.), Al⸗ jechin 2,5 Punkte( 2.), 4. Prof. Vidmar 2,5 Punkte(1.). 5. Spielmann 2,5 Punkte, 6. Marſhall.5 Punkte(& 1.) Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febr. Maͤrz Abeln-Pegel 2, 25, 26.J 27,28,J I. DHeder.Beel.J25, 28..28. l. Schuſterinſel 0,67 0,88.05 1,68 2,10 1, 70 Raundeim.60 2,88—,.154.27.— 685 1993 187.— 2,18 8,11/3,18 Jagſtfeſd.43.36 1,44— 2,801.25 Maxau. 369 759 36.27.8105,19 Mannheim 2,49.552.57.86 8,93 3,44 Caub. 188.75.78.03.52— Köln.85218— 2,28.683,7 erausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haan, N045 Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, E 6, 2 5 eeee 3 : Kurt Fiſcher— Verantwo edakteure: Für Politik: Ha fred Meißner attene r⸗ S. Fagſer— Kommunal-Politik und Lokales: Richard Schönfelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles Uebrige: Franz Kircher— Anzeigen: Dr. B. E. Stögner. In allen deutschen Gauen wird nun dieses neue Waschmittel verwendlet Dank Suma ist es Ihnen jetzt möglich, weißer, schonender und müheloser zu waschen. 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März 107 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) am Sonntag, schnell un um 3 Uhr, von der Statt jeder besonderen Anzeige. Schmerxerfüllt machen wir Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß meine liebe Frau, Schwägerin u. Tante Frau Hermine Ritter geb. Englert den 27. Februar infolge eines Unglücksfalles unerwartet verschieden ist. MANNHIEIM, Mittelstrage 5. In tiefster Trauer: Heinrich Ritter u. Verwandte. Die indet am Miuwoch, den 2. März, nledhofkapelle aus statt Unsere Preise: muß es lauten Rücktritt, 1 Jahr „8*in Qualität, Mk. 115 6Solinger Fabrikat, nachmittags 6711 N4, 18 Mannheim Inserat-Berichtigung In unserer Annonce vom 26. Februar dieser Zeltung ist uns ein Fehler in der Bezeichnung für Fahrradteile und Räder unterlaufen, es muß heißen: 5 statt Fahrraddecken.30— Fahrraudkgtten.30 Mk 59 T. A. S.(früher Trumpf Ag) Damenrad. 85 kompl. bereift mit KOMET. Freilauf u. 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Iheate-Taplat kebonn. B] 2. Parkett abzugeben. Adreſſe in der Geſchäftsſt. 6620 Frau nimmt Wäsche zum Waſchen, Flicken und Stopfen an, An⸗ gebote unter A f 105 an die Geſchſt. 46688 krisler- Safon empf. ſich in Manicure für Damen u. Herren in und außer Haus. Sper. Hearfärben Bubikopf⸗Behandlung. Damen⸗Friſierſalon — 6089 Hilgers, Friedrichs⸗ platz 17, J. S8 * Von der Relse zurück! Dr. Kaeppele Arzt für unere Krankhelten— Röntgenlaboratorlum N 4, 11/12 Telophon 26161 EmI3 Aufnahme in die Höberen Labranstalten. Für das nächſte Schulfahr findet nur eine Anmeldung für alle Klaſſen ſtatt, und zwar am 28. März 1927, von—1 Ühr, in den Direktionszimmern. Bel der Anmeldung iſt der Geburtsſchein oder das Familienbuch, der Impfſchein und das letzte Schulzeugnis vor⸗ zulegen. Die Schüler find perſönlich vor⸗ zuſtellen. Am 28. März ſind auch die Mädchen, die aus den Klaſſen IV der Eliſabethſchule und der Mädchenrealſchule III in das Realgym⸗ 15 naſium der Liſelolteſchule übertreten wollen, mündlich oder ſchriftlich(mit Angabe des Geburtstages, des Namens und Standes des Vaters, der Wohnung und der bisherigen Schule und Klaſſe) bei der Liſelotteſchule an⸗ zumelden. Am gleichen Tage haben ſich auch zu mel⸗ den: die Schülerinnen, die in die U 11 und I der Oberrealſchulabteilung an der Eliſabethſchule eintreten wollen und die Schü⸗ Ier, die mit UIII in die Haudelsrealſchulab⸗ teilung der Oberrealſchule oder in das Real⸗ gymnaſium der Leſſingſchule übertreten wollen. Es beſtehen in Mannheim 4 höhere Kna⸗ Benſchulen mit Realſchullehrplan: Oberreal⸗ ſchule, Realſchulabteilung der Leſſingſchule, FJeudenheim⸗Realſchule und Moll⸗ealſchule. Zwiſchen Oberrealſchule, Leſſingſchule(Re⸗ algymnaſtium II mit Realſchule) und Moll⸗ Realſchule einerſeits und Fendenheim⸗Real⸗ chule andererſeits iſt für Realſchüler der ckar die Grenze. Jedoch nimmt die Leſ⸗ fingſchule(Realgomnaſium II mit Realſchule) in ihrem lateinkoſen Unterbau ſolche Schüler, für die der ſpätere Beſuch ihres in Unter⸗ tertig beginnenden realgymnaſtalen Zweiges in Ausſicht aenommen iſt, aus dem ganzen Stadtgebiet auf. Außerdem können zukünftige Realſchüler, die in einem weiterentfernten Vorort nörd⸗ des Neckars wohnen(Sandhofen, Waldhof, Gartenſtadt), ſowohl in der Oberrealſchule, als auch in der Leſſingſchule angemeldet werden. Zwiſchen der Oberrealſchule und der Moll⸗ Realſchule iſt folgende Abgrenzung feſtgeſetzt worden. Es gehören: 1. zur Moll⸗Realſchule der Kindenhof. Neckarau und ein Teil der Schwetzingerſtadt; 2. zur Oberrealſchule eben⸗ falls ein Teil der Schwetzingerſtaoͤt und das ganze Stadtgebiet, mit Ausnahme des Lin⸗ denhofs, Neckarau und der Neckarſtadt. Die Anmeldung der Schüler der Schwetzinger⸗ ſtadt, die in eine der beiden Schulen eintreten wollen, kann ſowohl in der Oberrealſchule als auch in der Moll⸗Realſchule ſtattfinden, doch behalten ſich die Direktionen dieſer Schu⸗ len mit Rückſicht auf den zur Verfügung ſtehenden Raum einen Austauſch der Schüler vox. Die Leſſingſchule nimmt Realſchüler aus dem ganzen Stadtgeblet ſüdlich des Neckars auf. Für Gymnaſſum und Realgymnaſtum J beſtehen keine Beſchränkungen bezüglich der Aufnahme. Ar die Mäbcheurealſchulen ſind oͤrei Be⸗ 515 abgegrenzt: Es gebören: 1. zur Mäbd⸗ chenrealſchule III die Schwetzingerſtadt zwi⸗ ſchen Katſerring, Seckenheimerſtraße, Trait⸗ teurſtraße und Friedrichsfelderſtraße; die Neckarſtadbt von der Friedrichsbrücke, dem Meßplatz und der Max Joſefſtraße neckar⸗ abwärts, die Vororte Sandbofen u. Küfertal, 2. Zur Liſelotteſchule: der Reſt der Schwet⸗ zingerſtadt, die Oſtſtadt, die Neckarſtadt von der Friedrichsbrücke, dem Meßplatz und der Max Joſefſtraße neckaraufwärts; die Vororte Neuoſtheim, Feudenheim und Waldhof; von der Innenſtadt die Quadrate P 7, Q 7, R 7, S 6, T 6, U 6 bis U g. 3. Zur Eliſabethſchule: die übrige 7 abt, der Jungbuſch und der Lindenhof, dazu 110 auswärtigen Schülerinnen, ſoweit am Hauptbahnhof ankommen. In die unterſte Klaſſe aller Höheren Lehr⸗ auſtalten können aufgenommen werden: 1. Kinder, die der vierjährigen Grund⸗ N Schlaf-Zimmer A aclmeele gært onaole aalt 6 Teller wohlschmeckende und nahr⸗ hafte Erbsensuppe ergebe ich, nur 20 Minuten in Wasser ohne jede Zu- taten gekocht. Wer niche 6 Teller auf einmal essen kann. brauchtnur Teile von mir zu kochen. denn ich bin Portionen au je 1 Teller eingeteilt⸗ ſchulpflicht genügt haben; 3. beſonders lei⸗ ſtungsfähige Schüler und Schülerinnen der dritten Grundſchulklaſſe auf Antrag der Er⸗ ziehungsberechtigten. Ueber jeden einzelnen Antrag entſcheidet das Stadtſchulamt Mann⸗ heim(Volksſchulrektorat) nach Benehmen mit der Direktion derjenigen Höheren Schule, in welche das Kind eintreten ſoll. Gegen die Entſcheidung des Stadtſchulamtes(Volks⸗ ſchulrektorgt) ſteht dem Erziehungsberechtig⸗ ten und dem Direktor Beſchwerde an das Eiche und poliert in vornehm. u. einfacher Ausführun von 480.— RMk. au H. Schwalbach 88. B 7, 4 Tel. 26505 Ewiſchen B 6. u. B 7. und andere Suppen in Wurstform. wie Blumenkohl. Ochsenschwanz. Sparzel. Grünkern uswi Die Auſnahme dem Beſtehen eine e iſt nachzuweiſen: b] libung im ſchreiben diktierter Fertigkeit im Schrift: o) Kenntnis der Die Aufnahme e ſtatt. Eine zweite die unterſte Klaßſe 1927. Unterrichtsminiſterium zu. n der Aufnahme für die unterſte Klaſſe a) Fertigkeit im geſen in beutſcher und Mk., prima Woll⸗ latekniſcher Druckſchrift; Gebrauch der unbenannten Zahlen von—100 000. Probe bis Pfingſten. Die Aufnahme⸗Prüfungen finden am 20. März 1927 von 8 Uhr an für älle Klaſſen Das neue Schuljahr Die Schülerſchaft findet ſich am J. Mai gefertigt, in den Schulhäuſern ein: 15 Rier⸗ Stoff. K. Krieg, Karl⸗Friebrich⸗Gymnaſium, Roonſtraße—6; Realgumnaſium 1, Friedrichsring 6; realſchule, Tullaſtraße 25; Realgymnaflum II mit Realſchule(Leſſingſchule), Gutenbergſtr. 2; Realſchule⸗endenheim, Moll⸗Realſchule, Weſ⸗ empfiehlt ſich pinſtraße 21; Eliſabethſchule, lotteſchule. Ecke Nnits⸗ und Colliniſtraße; ftraße 45, 3. Stock. 9 172 5 D 7, 22. 8 12 annheim, im Fe ruar 1927. 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Kind 8 Schenkel, Mannheim⸗Sandhofen: Die Geſellſchaft iſt aufgeköſt und das Ge⸗ ſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kaufmann Martin Schenkel, Maunheim⸗Sandhofen als alleinigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 5. Bella Klank, Mannheim: Die Firma iſt etloſchen. b) folgende Firmen: Linoleum⸗ und Tapetenhaus Wilhelm Oeder, Mannheim. 8 50 iſt Wilhelm Oeder, Kaufmann, Mannheim 7. Rudolf Schmoll, Mannhelm. Inhaber iſt Rudolf Schmoll, Reſtaurateur, Mannheim. „Annoncen⸗Expedition und nſeraten⸗ annahme Mathias Sebaſtkany, annheim. Inhaber iſt Mathias Sebaſtiany, Kaufmann, „Catgut⸗Geſellſchaft Mannheim⸗Feuden⸗ heim WMllfer⸗Schmioͤt 8. Co., Kommandit⸗ geſellſchaft, Mannheim⸗Feudenheim. Komman⸗ ditgeſellſchaft ſeit 15. Februar 1927. Perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter ſind Gliſabeth Wilfer⸗Schmtoͤt, Witwe des Hermann Wilfer in Mannheim und Jakob Ludwig Huether, Kaufmann, Manheim⸗Feudenheim. Zur Vertretung der Gefellſchaft iſt nur der Ge⸗ ſellſchafter Jakob Ludwig Huether berechtigt. Die Geſellſchaft hat einen Kommandittſten. Mannheim, den 28. Februar 1927. Bad. Amtsgericht Mannheim F. G. 4. Aunll. Veröffentichungen der Staut Mannbeim ber reeen Nunfleiseh. Drucksachen ttrie eter orns Druskerel Ur. Haae, G.. h,., Mannheim, E 6, 2 Abschied. Er schrleb der Llebsten, die am Arme eines Audern Er sah durch mondbegoß'ne Siraſen wandern Zum leizien Niale:„Lebewohl““ be- „Lebewohl“ ist bekanntlich aber auch der Name dgruefk rühmten, ärztlich empfohlenen Hühneraugen-Pflaster mi tür d milderndem Filzring für die bad gegen Fußsohle. Blechdose(8 Pflaster) 75 157 Lebewohl-Fußba empfindliche Füße und Fußschwelg, 80 erhältlich in Apotheken und Drogerlen. zehen u. Ballen-Scheiben hachtel(2 Bäder) Eaazd Dtenstag, den 1. März 1027 Mational-Theater Mannheim. Dienstag, den 1. Marz 1927 21. Vorstellung außfer Miete, Fasch; Adleu HImI. aschings-Operette in 3 Akten von Alexander agel und Julius Horst.— Musik von Ralph enatzxy.— In Szene gesetzt von Alfredd— andory.— Musikalische Leitung: Werner 93—— Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) He u1 Bis 35. März! Nur ITagel! Zum Abschied des Prinzen Karneval soll Goöbling.— Entwurf und Einstudierung der 5 Tänze von Alfred Landory. Aufang 734 Uhr Ende nach 10%½ Uhr Personen: Prasident Alfred Landory rau Präsident Elise de Lank Ver Sekretär Walter Friedmann Frau Sekretär Margit 8 dieser nochmals das Szepter bei uns schwingen! Ber rabe ee Wir bringen deshalb für die obigen 3 Tage 1. . Friedel Dann einen Lustspielschlager von aufßerordentlicher 0 5 — Erulein aus Petersburs CEretel Heil Wirkung, der eine Genie-Leistung unseres f, Landsmanns Ernet des welſberühmten 9 ra aer 114lf 0 Senet, 50 TGaaeltegbere deutschen Filmregisseurs, ist und sich betitelt:, 4 2 2 Zer Anna, erichtsvollzieher Karl Zöll in Polizeikommissar We Kilan— unseren Bestfen Kæfes Ro eleine Vers BAr fur dlen Alli. 7 8 ose Marie Enengl F 429 Die pelze sind vom Pelzhaus R. Kunze, Kopfbedeckunzen vom Wiener Mode alon Kindermann- Amler zur Verfügung Festellt. Die Kostüme der Mimi wurden Ateller von Flscher-Rlegel angefertigt. Apollo 8 Unr Heute abend 8 unr Iin sämtlichen Räumen der große Maskenbal Wer soll denn dlas blan* „Das bezalli Owo E Heler in NAudlebeul clenn ich selre eins Nleinigkeil von seinem Carls badler ⁊u, um dlie Bohnen besser gus xunufzen. So Rostef das Getranl nichi. 9ie früher unser billiger Hlausßaltkaſos. Mebers Carlsbacler lasst dem Kaßte s dlis volle Muræ · und Duſtraſt der Boline olhine ſoden 0 60 ur Beigeschmac und qꝗibi dem Cetranł den a men goldbraunen Jon des Carlsbader Kees 12 2 5· Maskenprämſierung Fier I5 8 . Hohe Geldprelsel Hohe Gelüpreisel ceicſil ſur uei dber M ſa Bal.-Orchester. 4 Bau- Orehester. e n Fintritteprelse einschl. Steuer Mk. 4. 9 3 an der Theaterkasse. Logen n. Tischbe- 7 atellungen werden aueh telephonlsch unter 21624 u. 88845 entgegengenommen. Keine Pollzelstunde. 83¹⁰0 t.— Nosengarten Mannheim ... Weinhaus Bell0f.27 Heuie Diensfag roßer Kehraus Mmit Jazzband„710 baik Tbealer; gueerteldstr 367/88 Tel. 26940 7 Akte aus der Zelt des Waschings und des Charlestons. Ein Film, bis in die kleinsten Details fein dürchgearbeitet, sprühenden Hu- mors, geradezu bestechend mit überraschenden Beigaben, die nicht endenwollende Lachstürme ausiösen! 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