rg 12¹ — 1 ae — ru 1, 45 Beilagen: Sport und Spiel gänglich Dienstag, 1. Mär; Neue MannheimerGeikung Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung frei ins Haus Sder durch die Poſt monatl..⸗M. 2,50 ohne Beievtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nach⸗ orderung ſcastelte Poſtſcheckkonto 17590 Karlsruhe. aupt⸗Geſchäftsſtelle E6, 2. Haupt⸗Nebenſtelle. R1,-0, aſſermannhaus). Geſchäfts⸗Nebenſtellen-Waldhofſtr. 6, chwetzingerſtr 19,20 u. Meerfeldſtraße 11. Telegramm⸗ teſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. L2mal. Fernſprecher 24944, 24945, 24951, 24952 u. 24953 Abend⸗Ausgabe 0 I E 0 0 I IU 01 10 1 8 en 0 al 9 I 0 er walt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene od. beſchränkte Ar sgaben Aus Zeit und Leben. Mannheimer Frauenzeitung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen FPrirdensberhandlungen in Ehing Ausſchaltung Rußlands und der Bolſchewiſten d London, 1. März.(Von unſerem Londoner Vertreter.) ——„Times“ beſtätigen heute, daß zwiſchen Peking und Kan⸗ Verhandlungen über die Grundlagen eines baldigen Frie⸗ ensſchluſſes ſtattfinden. Das Verſchwinden Suntſchianfangs und Wupeifus von der politiſchen Bühne hat die Hinderniſſe 7915 Kompromiſſes ſehr vermindert, da jetzt nur noch zwei Abanfende Gruppen ſich im chineſiſchen Bürgerkrieg gegen⸗ überſtehen. Wie der Schanghaier Korreſpondent der„Times“ erichtet, haben die nordchineſiſchen Kriegsherren den Kan⸗ Oneſen einen Vertrag angeboten, deſſen Grundlage die Tei⸗ ung Chinas in zwei Einflußſphären bildet, deren dinürliche Grenze der Yangtſe ſein würde.„Die einzige Be⸗ ngung, die die nördlichen Kriegsherren an ihr Augebot nüpfen, iſt, daß die Kantoneſen endgültig die ruſſiſche VBorherrſchaft abſchaffen und alle Ruſſen ausſchließen ollen. Dieſe Frage wird das Hauptthema der jetzt ſtattfinden⸗ en Konferenz des Exekutivpkomitees der Kuomintang ſein. Dieſe Konferenz wird vermutlich zu der Kraftprobe zwiſchen 85 Gemäßigten und den Radikalen innerhalb der Kuomin⸗ ang führen. Es iſt zweifellos, daß die ruſſiſchen Verhindun⸗ gen ihre eigene Partei bekämpfen, namentlich den Einfluß . dein s der in Hankau die Rolle eines Diktators 0 Der Generaliſſimus der Südarmee ſoll, wie es heißt, t General Gallents. dem ruſſiſchen General, dem die Kan⸗ oneſen ihren militäriſchen Erfolg weitgehend verdanken, ge⸗ vrochen haben. Die Nachricht von Friedensverhandlungen zwiſchen Nord⸗ 15 Südchina wird weiter dadurch beſtäötigt, daß man nach liten Meldung des„Dailn Expreß“ den Bruch der Nationa⸗ 0 enpartei mit den Bolſchewiſten als unmittelbar bevor⸗ ehend bezeichnet. England-Rußland M In einer Sitzung im Konſervativen Ausſchuß ſprach am ontag abend Chamberlain über die engliſch⸗ruſſiſchen 5 eöiehungen. Der Zentralrat der Konſervativen Partei wird 5 in Gegenwart von etwa 1000 Delegierten in London ſiſcher und namentlich die Politik der Regierung in der ruſ⸗ 9 8 Frage beſprechen. Die Liberalen beabſichtigen, am zu unerstag im Unterhaus die ruſſiſche Frage zur Debatte bringen. Im Oberhaus ſoll am Donnerstag der gleiche Zegenſtand beſprochen werden. Neue Vergewaltigung des Memellandes Der Gouverneur des Memellandes hat, wie bereits kurz eldet, die Neuwahlen zum memelländiſchen Landtage März auf den 8. April verſchoben. Dies iſt der machbene Schlag gegen die memelländiſche Volksvertretung, urch d. der im Januar fällige Zuſammentritt des Landtages Pee deſſen Auflöſung verhindert worden iſt. Unter der run ſchaft des Belagerungszuſtandes will die litauiſche Regie⸗ liebt offenbar im Lande ſchalten und walten, wie es ihr be⸗ tretu ohne durch das Daſein der memelländiſchen Volksver⸗ Vornbe geſtört zu werden. Aus dieſem Grunde war von dechnertein mit einer Verzögerung des Wahltermins zu die 75 Man wird auch jetzt ſchon beſürchten müſſen, daß ſuch itauiſche Regierung im April abermals einen Vorwand parla um die Neuwahl zu verhindern. Denn je mehr ſie die unanggentariſchen Rechte des Landes mit Füßen tritt, deſto Volkeunehmer muß es ihr ſein, von der memelländiſchen vertretung zur Rechenſchaft gezogen zu werden. Barter dem Vorwand, den die litauiſche Regierung für beſonderſchiebung der Wahlen ins Feld führt, ſteckt eine ganz dafür re böswiltige Abſicht Man will in Kowno nicht ſorgen, daß der memelländiſche Landtag in Zukunft je mehr die faſt ausſchließliche deutſche Beſetzung aufweiſt, nach den bisherigen Wahlen beſaß. Zu dieſem Zweck memelländiſche Wahlrecht jedem Großlitauer zu⸗ leſe gemacht werden, der ſich im Memellande aufhält. Mem Abſicht richtet ſich mit aller Schärfe gegen das landeg ſtatut, denn hier iſt von den Bürgern des Memel⸗ die Rede, ein Ausdruck, der nach Sinn und Wortlaut kann en anſäſſigen Bewohner des Memellandes bezeichnen Memel Nur dieſer Bürger des Memellandes iſt nach dem will d ſtatut wahlberechtigt. Die litauiſche Regierung aber in die 8 Gemeinden des Memellandes zwingen, alle Litauer und an ablliſten zu ſetzen, die ſich im Memellande aufhalten memella ahltage dort anweſend ſein werden. Da der lehn ändiſche Landtag dieſe Deutung ſtets entſchieden abge⸗ litauiſched die Gemeinden ſich gegen die Forderung der man chen Regierung energiſch zur Wehr geſetzt haben, ſo hat Zwiſchen Wahltermin zunächſt einmal verſchoben, um in der widerſterzeit mit Hilfe des Belagerungszuſtandes auf die krebenden Memelländer einen Druck auszuüben. Sind öffnet roßlitauern erſt die memelländiſchen Wahlliſten ge⸗ da ſo kann man alle beliebigen Elemente einſchmuggeln Han. dan bet es letzten Endes die Kownoer Regierung in der das Wahlergebnis nach ihrem Belieben zu fälſchen, Draven wird dieſen Gewaltakt nicht offen genug an den Art, wie uſtellen können. Er iſt ein Schulbeitpiel für die wie man es fertig bringt, im Namen des Selbſtbeſtim⸗ gem vo ſoll Verwendung der jetzt noch im Bau befindlichen drei Schiffe. Die Engländer in Schanghai Einem Funkſpruche aus Schanghai zufolge hat die Ver⸗ waltung der internationalen Niederlaſſungen die britiſchen Truppen offiziell als ihre Verteidigungstruppen anerkannt und die Beſetzung der ſtädtiſchen Gebäude geneh⸗ migt. Die Verwaltung begründete ihren Entſchluß damit, daß infolge der Landung italieniſcher Truppen die Be⸗ ſatzung nunmehr internationalen Charakter trage. Als Gegen⸗ maßnahme auf die Beſetzung ſtrategiſcher Punkte außerhalb Schanghais durch engliſche Bataillone begann General Schang mit der Durchſuchung aller in Schanghai einfahrender Schiffe und droht mit völliger Hafenſperre. Nach den in London neu eingegangenen Informationen hat die kantoneſiſche Artillerie die Beſchießung der Vertei⸗ digungsſtellungen der Nordtruppen bei Sungkieng auf⸗ genommen. Offenbar, um die Ablöſung der demoraliſierten Streitkräfte Sun Schuan Fangs durch die friſchen Schan⸗ tungstruppen zu verhindern. Die kantoneſiſche Of⸗ fenſive ſcheint in Erwartung weiterer Verſtärkungen aus dem Norden vorläufig zum Stillſtand gekommen zu ſein. Aus Peking wird berichtet, daß nach dem Abtransport der Schantungtruppen nach Schanghai in der Provinz Schan⸗ tung ſelbſt Unruhen ausgebrochen ſeien. Etwa 2000 Ban⸗ diten hätten einen Zug angehalten und die darin befindlichen Ausländer gefangen genommen. Sie hätten fer⸗ ner 300 Einwohner mit fortgeſchleppt. Die weißruſſiſche Ka⸗ vallerie Schang Schung Schangs, die zur Verfolgung der Räu⸗ ber ausgeſandt worden ſei, habe ſich kläglich benommen. In Schankiung herrſchte der Terror. Amerika und China Der amerikaniſche Brigadegeneral Butler vom Marine⸗ korps erhielt. Weiſung, nach Schanghai zu gehen, um den Befehl über die 2500 in aſiatiſchen Gewäſſern befindlichen amerikaniſchen Seeſoldaten zu übernehmen. Im Auswärtigen Ausſchuß des Repräſentantenhauſes wurde mitgeteilt, daß die amerikaniſche Regierung keinerlei Geheimverträge mit anderen auswärtigen Mächten über ge⸗ meinſchaftliche Verwendung militäriſcher Streitkräfte in China habe. Das amerikaniſche Repräſentantenhaus bewilligte 26 150 000 Dollar für die Moderniſierung zweier Schlachtſchiffe und die mungsrechts der Völker das Recht unbequemer Minderheiten mit Füßen zu treten. Das Memelland iſt Deutſchland ge⸗ nommen worden, weil angeblich Litauen ein Anrecht auf ſeinen Boden und ſeine Bevölkerung hatte. Nachdem aber die memelländiſche Bevölkerung ſich wiederholt ſo gut wie mit Einmütigkeit zum Deutſchen bekannt hat, tut die litauiſche Regierung alles, um auch das beſcheidenſte Recht dieſes Landes auf Selbſtbeſtimmung zu unterdrücken. Man wird wohl an⸗ nehmen dürfen, daß der Völkerbund ſich ſeiner Beſchützer⸗ rolle bewußt iſt, die er als Garant des Memelſtatutes dem Memellande gegenüber übernommen hat. Und man wird ſicher ſein dürfen, daß die deutſche Regierung ſich der Iu⸗ tereſſen der Memelländer mit allem Nachdruck annimmt. Der deutſch⸗polniſche Konflikt Berlin, 1. März.(Von unſerem Berl. Büro.) Die zur Zeit ſchwebenden diplomatiſchen Verhandlungen zwiſchen Warſchau und Berlin, die auf eine Wiederaufnahme der unterbrochenen Handelsvertragsverhandlungen abzielen, ſtoßen, wie verlautet, auf wenig Entgegenkommen von Seiten der polniſchen Regierung, die ſich nach wie vor ſträubt, in der Ausweiſungsfrage irgend welche bindende Verpflichtungen einzugehen. Sie begründet ihre ablehnende Haltung mit dem Hinweis darauf, daß ein ſolches Abkommen mit Deutſchland zwangsläufig ähnliche Verein⸗ barungen mit anderen Staaten nach ſich ziehen würde. Außer⸗ dem befürchtet Polen, daß ſich aus ſolchen Verhandlungen Verwicklungen ergeben könnten, die dann vor internationalen Gerichten ausgetragen werden müßten. Bei den ſchlechten Erfahrungen, die Polen bei ſolchen Ge⸗ legenheiten gemacht hat, läßt ſich vom polniſchen Standpunkt aus dieſe Scheu allerdings begreifen. Ob die ſicher zu erwar⸗ tende Zuſammenkunft zwiſchen Streſemann und Zaleski in Genf die Dinge irgend wie weiter bringen wer⸗ den, läßt ſich im Augenblick natürlich nicht beurteilen. Immer⸗ hin ſcheint noch nicht jede Möglichkeit verſchüttet, daß man zu einer gewiſſen Einigung in der Hauptfrage kommt. Dann wäre die Vorausſetzung gegeben, unter der die Reichsregierung be⸗ reit wäre, ſich aufs neue mit den Polen an einen Tiſch zu ſetzen. 8 5 Die Arbeitsloſigkeit in Frankreich. Nach der neueſten Statiſtik über die franzöſiſche Arbeitsloſigkeit iſt weiter ein ſtändiges Anwachſen der Ziffer feſtzuſtellen. Es beziehen jetzt in ganz Frankreich 79 689(in der Vorwoche 73632) Mann Arbeitsloſenunterſtützung, davon allein in Paris 62 719 (56 990). Die Zahl der nicht erledigten Arbeitsgeſuche beträgt 94 466(94 097). Preis 10 Pfennig 1927— Nr. 1oo Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung je einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. eklamen —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen⸗Vorſchriften für beſtimmte Tage, Stellen u. Aus⸗ en wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Ge⸗ 2 oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. Gerichtsſtand iſt Mannheim. Geſetz und Recht Politiſcher Karneval Die Faſchingszeit geht heute zu Ende. Der politiſche Karneval geht weiter. Der Treppenwitz der Weltgeſchichte fügt es, daß das weltpolitiſche Masken⸗ und In⸗ trigenſpiel gerade heute auf dem Höhepunkt der Faſchingszeit beſonders tolle Blüten in die Arena der Völker wirbelt. Höher geht's nimmer mit der politiſchen Verwand⸗ lungs⸗ und Verſtellungskunſt, ſo ſollte man wahrlich meinen, wenn man(lin unſerem heutigen Mittagsblatt) die Ankün⸗ digungen des franzöſiſchen Kriegsminiſters Painlevé über die neue Rüſtungsoffenſive Frankreichs lieſt. Man iſt ja im Laufe des letzten Jahrzehnts an draſtiſchen Manifeſtationen politiſcher Heuchelei allerhand gewöhnt ge⸗ worden, aber die heute vorliegenden Ankündigungen aus Paris ſcheinen uns in dieſer Hinſicht eine geradezu erſchüt⸗ ternde Gipfelleiſtung zu ſein. Während England, ſchlau wie immer, den neuen Abrüſtungsvorſchlag des amerikaniſchen Präſidenten ſolange verſchleppt hat, bis es ihn, nachdem in⸗ zwiſchen Frankreich und Italien abgelehnt hatten, ohne ernſte Gefahr für ſeine eigenen Rüſtungen annehmen konnte, hat Frankreich wenigſtens die Ehrlichkeit, ſich ohne Umſchweife wieder einmal aufs Neue zu dem Ziele zu bekennen, das ihm von ſeinen kriegeriſchen Inſtinkten, von ſeinem Haß und von ſeiner Angſt mit ſchickſalhafter Notwendigkeit geſtellt zu ſein ſcheint. Es lehnt nicht nur jede Abrüſtung ab, ſondern es hat obendrein noch den traurigen Mut, die Friedenspläne ſeines größten Gläubigers mit einer neuen Rüſtungsoffen⸗ ſive zu durchkreuzen. Nach einem im franzöſiſchen Geſamt⸗ miniſterium, alſo auch zuſammen mit dem Locarnomanne Briand, offenbar wohl verabredeten Plane wird der Miniſter des Krieges vorgeſchickt und ſchleudert mit einer Rückhaltsloſigkeit, die in allen Ländern ein mitunter dankens⸗ werter Vorzug der Militariſten über die Nur⸗Diplomaten zu ſein ſcheint, Anſichten und Erklärungen in die Welt, die ſicher⸗ lich allenthalben das größte Aufſehen erregen werden. Während man uns Deutſchen mit der Aufrechterhaltung der beſcheidenen Feſtungen an unſerer Oſtgrenze die größten Schwierigkeiten gemacht hat, obwohl ſich doch alle Tage mehr herausſtellt, daß wir angeſichts der polniſchen Einſtellung gegen uns dieſen notdürſtigſten Schutz nicht entbehren können, wenn anders wir uns den polniſchen Kriegsgelüſten nicht völ⸗ lig wehrlos preisgeben wollen, während, ſo ſagen wir, die ganze Welt von dieſem Stande der Dinge an unſerer Oſt⸗ grenze ſich jeden Tag mehr überzeugt, wird von hoher Regierungsſtelle in Frankreich mit einer geradezu verblüffen⸗ den Ungeniertheit erklärt, daß die Sicherheit Frankreichs es unumgänglich notwendig mache, an der deutſchen Grenze einen neuen gewaltigen Feſtungsgürtel anzulegen und daß man zu dieſem Zwecke ſage und ſchreibe 1b Milliarden Fran⸗ [rken vom Parlamente verlange. Dieſe Anlagen ſollen, nach den eigenen Worten Painleveés, an beſonders bedrohten Punk⸗ ten„mit den furchtbarſten Kriegsmitteln aus⸗ gerüſtet werden, um ſogar die wildeſten Kriegs⸗ inſtinkte abzukühlen“ Wir entwaffnetes und auch aus tauſend anderen Grün⸗ den zu einer Kriegführung moderen Stils unfähiges Volk, fühlen uns durch dieſe wilden Drohungen in keiner Weiſe getroffen, aber uns ſcheint doch, als ob die„wildeſten Kriegs⸗ inſtinkte“ von denen Painlevé faſelt, in erſter Linie bei Pain⸗ leves eigenen Landsleuten zu finden ſeien und daß dem⸗ gemäß dieſe auch die Abkühlung am nötigſten hätten. Gegen wen eigentlich rüſtet Frankreich? Wir Deutſchen kommen, wie ſchon geſagt, für ein ſo noch immer bis an die Zähne bewaffnetes Land wie Frankreich über⸗ haupt nicht in Betracht. Im übrigen lehrt ein Blick auf die Landkarte, daß nicht Frankreich der ſo einſam iſolierte Staat iſt, als den ihn Painlevé zur heuchleriſchen Begrün⸗ dung ſeiner Rüſtungsoffenſive, der in geographiſchen Dingen (man denke an Wilſon) häufig ſehr unwiſſenden Welt hin⸗ zuſtellen beliebt, ſondern Deutſchland. Gegen wen alſo, ſo fragen wir, rüſtet Frankreich? Der geplante Feſtungs⸗ gürtel nach der deutſchen Grenze hin iſt zum guten Teil ſicher nur ein heuchleriſcher Vorwand, um das Mißtrauen zu be⸗ mänteln, das Frankreich gegen ſeine eigenen Freunde und Verbündete hat. Im Grunde ihrer Herzen trauen die Fran⸗ zoſen weder den Engländern, noch den Italienern. Und wenn Painlevé in ſeinen Offenbarungen von„einem fahr⸗ hundertalten Haß“ zu ſprechen beliebt, ſo wiſſen alle Geſchichtskenner, daß der Völkerhaß zwiſchen Frankreich und England zum mindeſtens ſo alt und tief eingewurzelt iſt, wie der deutſch⸗franzöſiſche Gegenſatz. Das größte mili⸗ täriſche“ und ſtaatsrechtliche Genie, das die Franzoſen jemals gehabt haben, Napoleon., war jedenfalls der Meinung, daß Frankreich keinen ſchlimmeren Gegner habe, als England. Sehr charakteriſtiſch iſt denn auch in dieſer Hinſicht in den Erklärungen Painlevés jene Stelle, wo er darauf anſpielt, welche überlegenen militäriſchen Kräfte England in ſeinem Kolonialreich unterhalte und dann die Feſtſtellung, daß die franzöſiſchen Kontingente weit geringer ſeien, als die eng⸗ liſchen, zum Anlaß nimmt, um nach dieſer Richtung hin die franzöſiſche Rüſtungsoffenſive zu begründen. Läßt man ein näheres Eingehen auf all die vielen inter⸗ eſſanten Einzelheiten und Stilblüten aus den Mitteilungen des franzöſiſchen Kriegsminiſters beiſeite, und überſchaut dieſe höchſt exploſive Miſchung von Heuchelei und Tücke von einer hohen Warte aus, ſo ergibt ſich daraus, daß die in den letzten Jahren in erſter Linie von uns mit ſo unendlicher Mühe und Opferwilligkeit propagierte Idee der Völkerverſöhnung von dem Hauptpartner des Lo⸗ carnovertrages einen vernichtenden Schlag erhalten hat, der ſich, ſo fürchten wir, in ſeinen Folgen gar leicht als ein töd⸗ ——̃ä HÄ— ſchäftliche Angelegenheit. 2 2. Seite. Nr. 100 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) Dienskag, den 1. März 1027 licher Streich erweiſen kann. Painleve offenbar als Sprecher des geſamten franzöſiſchen Miniſtertums geſtern bekannt hat, bedeuten den neuen ſieg⸗ reichen Durchbruch jenes Grundſatzes der alten Römer: Lis pacem, para bellum: Wenn Du den Frieden willſt, dann bereite alles vor auf den Krieg. Geſpannt muß man nun ſein, wie ſich die übrigen Völker der Welt zu dieſer neueſten franzöſiſchen Offenbarung ſtellen. Mit ganz beſonderem Intereſſe wird man der Meinungs⸗ äußerung der Amerikaner entgegen ſehen. Um ſeine alten Schulden an ſie zu bezahlen, hat Frankreich kein Geld, aber um ausgerechnet zu einer Zeit wo dieſer mächtige Gläu⸗ biger Frankreichs die Idee der Abru ſtung propagiert, nicht weniger als 10 Milliarden Franken für Rüſtungs⸗ swecke auszugeben, dafür iſt offenbar trotz Verſchuldung und Frankenſturz noch Geld in Hülle und Fülle da.. Trotz⸗ alledem und alledem können wir Deutſche in der Lage, in der wir uns befinden, nichts anderes und beſſeres tun, als die Haltung einzunehmen, die Painlevs an einer Stelle ſeiner ſo ſenſationellen Erklärungen in die Worte gefaßt hat:„Nur die Zeit kann unſere Mitarbeiterin ſein, Geoͤuld und ent⸗ ſchloſſener Optimismus ſind unſere Stützen.“ H. A. Meißner. Abreiſe nach Genf und San Remo EBerlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Herr . Schuhert, der beute abend nach San Remo abreiſt, hatte heute mittag noch eine längere Ausſprache mit dem Reichs⸗ kanzler über die außenpolitiſche Lage. Die deutſche Delegation für Genf, deren Zuſammenſetzung im einzelnen noch nicht feſtſteht, die aber von den Herren Gauß und Bülo w ge⸗ führt werden wird, dürfte Freitag abend Berlin verlaſſen. Ein amerikan. Senator zur Kriegsſchulsfrage Wie aus Waſhington gemeldet wird, hat der bekannte amerikaniſche Senator Owen bemerkenswerterweiſe zur Kriegsſchuldfrage in der amerikaniſchen Preſſe Stellung ge⸗ nommen. Der Senator erklärt u. a,, daß Frankreich und die zariſtiſche Regierung in Rußland den Ausbruch des Krieges verſchuldet hätten. Die Grundlage zu dem Krieg habe der franzöſiſch⸗ruſſiſche Geheimvertrag von 1892 und eine aufgrund dieſes Vertrages Rußland gewährte Ankeihe in Höhe von 7 Milliarben Dollar gebilbet. Eine Woche vor der ruſſiſchen Mobiliſierung hätten ſich Poinears und Vipitani in Petersburg aufgehalten und dort erneut die Verſicherung abßgegeben, daß Rußlanb bei einem Krieg mit Deutſchland von Frankreich unterſtützt werden würde. Die Gemahlinnen der Großfürſten Nikolaus Nikolajewitſch und Peter Nikolaiewitſch hätten bei dem zu Ehren Poincarés gegebenen Bankett in Paetersburg in einer Unterhaltung mit dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter die geßeimen Kriegsvorbereitungen Rußlands dadurch enthüllt, daß ſie erklärten, ihr Vater, der König von Monte⸗ negro, habe telegraphiert, der Krieg würde in Europa noch vor Ende Juli ausbrechen. Die beiden Großfürſtinnen hätten ſich, wie einwandfrei ſeſtſteht, damals dem franzöſiſchen Botſchafter gegenüber ſo ſicher gefühlt, daß ſie hinzuſetzten, man würde von Deutſchland und Oeſterreich nichts übrig laſſen. Ruß⸗ land haße, das ſtehe ſeſt, den Krieg geplant und ſeit 20 Jahren vorbereitet. Kleine politiſche Mitteilungen * Der Zerfall der Völkiſchen. Der Abgeordnete Seif⸗ fert iſt aus ber Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei aus⸗ getreten und iſt nunmehr wie die Abgeordneten Luden⸗ dorff, Kube und Dr. Beſt parteilos. * Admiral Behnke bei Coolidge. Admiral a. D. Paul Behnke, 70 Chef der Marineleitung, wurde vom Prä⸗ ſidenten Cooliöge in beſonderer Audienz empfangen und dem Präſidenten durch den deutſchen Botſchafter Freiherrn von Maltzahn vorgeſtellt. * Bulgariens Nöte. Wie verlautet, hat die bulgariſche Regierung eine umfangreiche Denkſchrift an den Völker⸗ bundgrat über die ſchlechten finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe vorbereitet, die in Geuf mit der Bitte über⸗ reicht werden ſoll, die Revarationszahlungen aufzuſchteben und zu vermindern. Die Kriſe in allen Wirtſchaftszweigen iſt ſo groß, daß tatſächlich über kurz oder lang eine Kata⸗ ſtrophe für Bulgarien broht. * Achmed Zogn will König werden. Der Präſident der albaniſchen Republik, Achmed Bey Zogu, hat an ſeinem Hofe das ſpaniſche Zeremoniell für gekrönte Häupter eingeführt. an kommentiert dieſe Maßnahme als einen weiteren Schritt Achmed Zogus zur Verwirklichung ſeiner Beſtrebungen, auf den albaniſchen Thron zu kommen. Angeblich iſt Italien ge⸗ neigt, dieſe Aſpirationen Zogus auf den albaniſchen Thron zu Anterſtützen. Die Anſichten, zu denen ſich Das Land ohne Frieden Griechenlands innen⸗ und außenpolitiſche Lage (Von einem gelegentlichen Mitarbeiter.) t. Athen, Ende Februar. Es ſcheint, daß der Frieden, der innere und der äußere, noch immer nicht in Hellas einztiehen will! Dies Land, das in den Jahren nach dem Kriege vielleicht mehr ge⸗ litten hat als irgend ein anderes in Europa— trotzdem es doch offiziell zu den„Siegern“ gehörte—, iſt im Innern ſo tief aufgewühlt von politiſcher Leidenſchaft, nach Außen hin durch ſeine exponierte geographiſche Lage ſo ſehr der Treff⸗ punkt kontraſtierender Mächteintereſſen, daß es nichts ſchwerer finden kann als den Frieden, den es doch mit ganzer Seele ſucht. Die Neuwahlen vom 7. November des vorigen Jah⸗ res, die nach den Erklärungen des Präſtdenten Kondylis zur Verfaſſung von 1924 zurückführen, Griechenland ſein zaltes, ſtarkes parlamentariſches Leben“ zurückgeben ſollten, haben im Grunde nur bewieſen, wie unendlich kompliziert das politiſche Leben dieſes kleinen Landes iſt und wie viele Gegenſätze innerhalb ſeiner engen Grenzen beſtehen. Und das, obwohl dieſe Wahlen im Großen und Ganzen ohne die in Griechenland nunmehr landesüblichen Zwangsmittel vor ſich gingen. Nicht weniger als 54 politiſche Parteien haben um den Sieg gerungen! Es verſteht ſich, daß darunter wahre Lilliput⸗Parteien waren, aber auch die Zahl der größeren Parteien iſt keineswegs gering. Es gibt deren drei repu⸗ blikaniſche, die gemäßigten Venizeliſten unter Michalakopulos, die fortſchrittlichen Veuizeliſten unter Kafandarts, die radikal⸗ ſozialiſtiſchen Venizeliſten unter Papanaſtaſiu; ferner zwei monarchiſche, die gemäßigte unter Metaxas und eine in⸗ tranſigente unter Tzalbaris. Keine dieſer Parteien hat einen entſcheidenden Sieg errungen. Und ſo ging aus dieſen Neu⸗ wahlen nach zwanzigtägigem Kampf, der faſt zu einer neuen Kammeranflöſung geführt hätte, ein Konzentratignskabinett hervor, deſſen Aufgabe nun wenigſtens die innere Befrie⸗ ung des Landes wäre. Aber dieſe Aufgabe iſt keineswegs leicht, wenn wir auch nicht, wie einſge Kenner der griechiſchen Verhältniſſe, ſo peſſi⸗ miſtiſch ſein wollen, ſie für unlösbar zu halten. Schon die erſten Monate haben gezeigt, welch ungeheure Schwierigkeiten die neue Regierung zu überwinden habe wird. Das Konzen⸗ trationsminiſterium hatte eine Verfaſſungsreform, insbeſon⸗ dere eine Reform des Senats in Vorſchlag gebracht, aber ſchon bei dieſer Gelegenheit platzten die zahlloſen polttiſchen Grup⸗ ven und Grüppchen aufeinander und es kam zu wüſten Szenen in der Kammer. Mitte Januar wurde von den ex⸗ tremen Monarchiſten ein Staatsſtreich verſucht, der zwar niedergeworfen werden konnte, aber das Kabinett, in dem bekanntlich auch einige Anhänger der vertriebenen Dynaſtie ſien, in die größten Verlegenheiten brachte. Die größte Ge⸗ fahr für den inneren Frieden Grtechenlands, die poliki⸗ ſierenden Offiziere, trat aber bei Gelegenheit einer anderen Maßnahme der Regierung deutlich in Erſcheinung: bei der Kürzung der Offiziersgehälter. Die Finanzen des Lanbes, die bekanntlich in einer ſehr ſchlimmen Lage ſind, machten dieſe Maßnahme not⸗ wendig; außerdem hatte die des Diktators Pan⸗ Reſe er eben durch die Offiziere zur Macht gekommen war, teſe Gehälter ſehr gehoben, ſo daß die beſchloſſene Kürzung um 7 Proz. den breiten Maſſen des Volkes durchaus ver⸗ nünftig erſchten. Aber die politiſterenden Generäle und Ad⸗ miräle ſind damit keineswegs einverſtanden. Und dieſe Leute, die auf jede günſtige Gelegenheit lauern, die ſie zur Macht führen könnte, die den inneren Frieden des Landes auf Schrie. und Tritt bedrohen, ſind eine gefährliche Großmacht, mit der jeder Präſident der Republik und jeder Miniſterpräſibent rechnen muß. Zu der Gefahr, die von dieſer inneren und leider recht ſtreitbharen Macht droht, kommt die Gefahr burch die eigent⸗ lichen Großmächte, die es ſeit den Zeiten des Giovanni Kapodiſtrias und des unglückſeligen Königs Otto niemals ver⸗ ſchmäht haben, ſich für Griechenlands innere Politik zu in⸗ tereſſieren. Das zeigt deutlich geuug der Fall bes Diktators Pangalos. Er war gewiß nicht das Ungeheuer, als das ihn ſeine Gegner dargeſtellt haben. Er war im Gunde keine Diktatoren⸗Natur: ein ſchwacher Menſch, der den Republi⸗ kanern die Wahrung der neuen Staatsform verſprach und zu⸗ gleich in den Monarchiſten Hoffnung auf eine Rückkehr der Monarchie erweckte; der zweimal ſeine Gegner auf eine ge⸗ mütliche und ſchöne Iuſel der Kykladen verſchickte und ſie zwei⸗ mal von dort zurückholte; der im Grunde garnicht wußte, was er wollte und beſonders zu ſeinen perſönlichen Freunden oft non freiwilliger Demiſſion geſprochen hat. Aber mit den Großmächten hatte er kein Glück. Frankreich hatte ſeit Langem einen Gegenkandidaten in der Perſon des furchtbaren Plaſtiras, der zwar im anatoliſchen Krieg Lorbeeren geerntet, dann aber durch die Erſchießung ber konſtantiniſchen Miniſter ſchwere Blutſchuld auf ſich geladen hatte. Er lag in Belgrad, wo er nicht wenig zu den diplomatiſchen Schwierigkeiten in der Saloniki⸗Frage beigetragen haben ſoll, oder in den ſerbiſchen Gebieten Mazedoniens auf der Lauer. Aber er kam zu ſpät, als der engliſche Kandidat Kondylis bereits geſiegt hatte. Denn auch England, die traditionelle Schutzmacht der Hellenen, war mit Pangalos keineswegs einverſtanden. Und hat. Im Juni 1926 hatten die Engländer nach Athen die Mah⸗ nung gerichtet, größte Sparſamkeit im Staatshaushalt ein⸗ zuführen, um ſo bald wie irgend möglich die fällige Kriegs⸗ ſchuld zu regeln. Und Pangalos hatte ſofort mit der Sparſam⸗ keit begonnen, indem er— die engliſche Marinemiſſion als zu koſtſpielig abſchaffte. Darauf forderte England ſofort Ver⸗ handlungen zur Regelung der Schulden, zu denen Venizelos delegiert wurde. Venizelos bot jährliche Ratenzahlungen von 75 000 engl. Pfund, dann von 150 000, aber England forderte 400 000,— für Griechenland eine Unmöglichkeit. Gleichzeitig ſetzte, finanziert durch den angliſierten Multimillionär Sa⸗ karoff, der Kampf gegen Pangalos ein, deſſen keineswegs ein⸗ wandfreie Regierungsſyſteme an den Pranger geſtellt wurden, und zwei Monate ſpäter zog Kondylis in Athen ein. Mit ihm die britanniſche Marine⸗Miſſion, von der, nebenbei geſagt, ein maßgeblicher italieniſcher Publiziſt und Griechenlandkenner behauptet, daß ſie dazu beſtimmt iſt,„auf Koſten des griechiſchen Budgets aus ganz Griechenland eine rieſige und vielfältige engliſche Flottenbaſis und aus der griechiſchen Flotte eine kleine engliſche Holfsflotte zu machen. zipieren ſuchte, der ſich nur langſam mit Belgrad über die Frage der Freizone im Hafen von Salonik und über die mazedoniſche Eiſenbahn verſtändigte, der als„Diktator offene Bewunderung für den„duce“ an den Tag legte, dieſer Pangalos war in Rom nämlich recht beliebt. Die traditionelle griechiſch⸗italieniſche Feindſchaft ſchien gebrochen; Athen ver⸗ ſprach ein zuverläſſiger Stützpunkt in Muſſolinis Balkan⸗ ſyſtem zu werden. Der Umſturz hat dieſe Hoffnungen ent⸗ täuſcht und Griechenland iſt in die Arme ſeines alten Be⸗ ſchützers, England, zurückgekehrt. Der nun eifrig über ſeine keineswegs leicht zu machen gedenkt. Gegen einen Handelsvertrag mit Italien(unterzeichnet in Rom am 24. November 1926) hat er natürlich nichts ein⸗ zuwenden. Aber weiter darf man in Athen nicht gehen! Das dürfte der Inhalt jener Unterredung geweſen ſein, die im Januuar zwiſchen dem griechiſchen Außenminiſter Michalako⸗ pulos und Churchill in Athen ſtattgefunden hat. Griechen⸗ land, das gibt man in Athen offen zu, kann ſeine Schulden nicht bezahlen. England übt Nachſicht. Aber es zieht die terhin die Vormacht ſein. Es iſt bezeichnend für dieſe Lage, daß zum engliſchen Geſandten am Fliſſos Sir Perey Loraine auserſehen wurde, ein Mann von großer Energie und Tatkraft, der bisher in Teheran die großbritanniſchen Intereſſen vertrat und als wichtigſter Ratgeber Riza Khan, die Sowjetpolitik in Perſien auf der ganzen Linie ge⸗ ſchlagen hat. Immerhin hat Griechenland auch Vorteile von dieſer Be⸗ ſchützer⸗Freundͤſchaft. Das griechiſch⸗türkiſche Ueberein⸗ kommen wegen des Beſitzes der Ausgetauſchten und wegen anderer Fragen, die ſich aus der anatoliſchen Kataſtrophe er⸗ geben hatten, iſt fertiggeſtellt, nach Monaten endlich unter Dach und Fach,— woran die engliſche Diplomatte ſicher nich unſchuldig iſt. Vor allem aber erlaubt allein die engliſche Nachſicht in Bezug auf die Zahlung der Kriegsſchulden die Politik der Finanzſanierung, die von der neuen Regierzut offenbar mit Nachdruck eingeleitet worden iſt. Aber das Schi 5 ſal der Griechen, auf einige weitere Jahre ein engli Vaſallenſtaat zu ſein, ſcheint beſiegelt. Nur indem e ſich dem ſtärkſten Einfluß faſt bedingungslos hingibt, iſt 19 ber äußere und vor allem der innere Friede geſichert, de dies Land ohne Frieden ſo dringend braucht. Letzte Meldungen Zur Verhaftung der pfälziſchen Gendarmerie⸗ Kommandanten 5 — Berlin, 1. März. Wie von zuſtändiger Seite mii teilt wird, iſt der Reichskommiſſar für die beſetzten Weie in Koblenz nach wie vor ſtark bemüht, die Haftentlaſſung er⸗ beiden pfälziſchen Gendarmen zu erreichen. Den beiden hafteten ſind deutſche Verteibiger vom Reichskommiſſariat s Seite geſtellt worden. Wieder ein Raubmord auf der polniſchen Eiſenbahn E Berlin, 1. März.(Von unſerem Berliner Büro.) 1105 „B..“ wird aus Warſchau gedrahtet, auf der VBahuſtten⸗ Byaliſtok—Warſchau, auf der erſt vor zwei Tagen ein Rei fer der einem Raubmord in einem Eiſenbahnabteil zum 1 1 fiel, iſt heute nacht wiederum ein ähnlicher Mord 5 Ein Reiſender wurde völlig ausgeraubt, ermordet un ſin dem Fenſter des fahrenden Zuges geworfen. Die Täter in beiden Fällen völlig unbekannt. ieeeee Klaget nicht, wenn das Schickſal Euch beugt, denkt an der Tanne Zweig, wie er tief gebeugt von der Laſt des Schnee's, erleichtert ſich hebt, wenn man ihn ſchlägt.. R. * Das britte Geſchlecht Von Dr. Walter Hagemann rauen haben in Kolonialländern ſtets eine bevorzugte Stellung genoſſen. Entweder werden ſie von wohlhabenden Kaufleuten als Luxusgeſchöpfe gehalten und verzäxtelt, oder ſie haben an der Seite eines um ſeine Exiſtenz kämpfenden Stedlers dieſelben nervenſtählenden Kämpfe gegen Klima und Unbill des Lebens zu führen, die ſie dem Manne gleich⸗ ſtellen. So konnte nur im wilden amerikaniſchen Weſten die Parole„Ladies firſt“ ihren Urſprung haben, wie auch der Typus des amerikaniſchen Mannweibs aus dem Exiſtenz⸗ kampf der Farmerſtaaten, zuerſt entſtanden iſt. Daß aber heute, wo die Vereinigten Staaten ein ziviliſiertes Land mit roßen Städten ſind, in denen die Zahl der Frauen diejenige 55 Männer bereits überſchritten hat, die Ausnahmeſtellung der Frau noch nicht gefallen iſt, ſich vielmehr immer deut⸗ licher ausprägt, iſt eine Erſcheinung, die ſich nur aus der Eigenart amerikaniſchen Lebens erklärt. Der amerikaniſchen Frau ſtehen theoretiſch und praktiſch alle Berufe vom Prediger bis zum Richter offen, und in allen Wirtſchaftszweigen iſt ſie eine begehrte und gut be⸗ zahlte Kraft. Durch dieſe Möglichkeit, ſich bei beſcheidener Vorbildung auch ohne ererbte Mittel unabhängig vom Manne eine eigene Exiſtenz zu gründen, rückt die Frau in ein grundſätzlich anderes Geſchlechtsverhältnis wie in Eu⸗ ropa, wo die Frau im Berufsleben doch immer eine unter⸗ geordnete Rolle ſpielt. Die amerikaniſche Frau verlangt von einem Manne, der ſie heiraten will, eine Erhöhung ihres Komforts und ihrer Lebensanſprüche, was dieſer nur durch erhöhte Arbeitsleiſtung erreichen kann. Der von ſeiner Ar⸗ beit völlig in Anſpruch genommene Mann vermag weder ꝓhy⸗ ſiſch noch geiſtig das zu leiſten, was die Frau von ihm ver⸗ langt, b er iſt daher in der Ehe gewößhnlich der unter⸗ legene Teil. Die Hocha wung vor einanber, welche die Grundlage der Liebe und ant der Familie bildel, vermag bei dieſem Verhältnis der Geſchlechter nicht zu entſtehen, und *** und ein neues Ethos üÜberraſchen würde. Da der Mann durch Arbeit gebunden iſt, ſo iſt die Amerikanerin der wohlhabenden Kreiſe die eigentliche Trä⸗ gerin des geſellſchaftlichen Lebens. Das öffentliche Leben, die Kunſt und die Wiſſenſchaft, ſoweit man von ihnen ſpre⸗ chen kann, werden von der Frau beherrſcht; das„Happy end“ der Filme und die flache Rührſeligkeit der Romanliteratur ſind ein Erfolg dieſer Herrſchaft der Frau. Auch im poli⸗ tiſchen Leben ſpielt die Frau eine durchaus nicht auf die Ver⸗ leihung des Stimmrechtes beſchränkte Rolle. Es iſt bezeich⸗ nend, daß Redner, die etwas Schwieriges durchſetzen wollen, zunächſt in Verſammlungen von Frauen ſprechen, um dieſe auf ihre Seite zu bringen; ſind die Stimmen der Frauen ge⸗ wonnen, ſo hat es keine Not. Der Einfluß der Frauen im Rechtsleben iſt ſo weitgehend, daß man nicht ſelten geradezu von Juſtizverbrechen reden kann. In Eheſcheidungsklagen wird dem weiblichen Teil gewöhnlich Recht gegeben, Atten⸗ tate von weiblicher Hand werden ſelten mit der Schwere des Geſetzes beſtraft. Gewiſſe Beſtimmungen, wie die„Man⸗ acte“(weiße Sklavenakte) liefern einen unvorſichtigen Mann geradezu ſchutzlos der Frau aus; in New Vork ſitzt ein Deutſcher im Gefängr is, weil er mit einem jungen Mäpchen — über den Hudſon gefahren iſt! Es iſt allgemein bekannt, daß Frauen ihr Bürgerrecht, ihre Bürgerpapiere ſchneller als der Mann erhalten, ſo daß der groteske Fall eintreten kann, daß eine Ehefrau Amerikanerin wird, während ihr Mann noch Jahre darauf zu warten hat.„That's my husband, the german fellow“ ſtellte eine ſolche Neuamerikanerin mir ein⸗ mal ihren Mann vor! Ohne Zweifel tragen die Männer ſelbſt Schuld an dieſen ſtattgeſunden, die zuletzt Tradition geworden iſt. Die Män⸗ ner ſelbſt wachen argwöhniſch darüber, daß einer Frau kein Haar gekrümmt wird. Die Fraut hat ihrerſeits erklärt, daß ſie nun, nach erlangter Fretheit, die Welt durch geiſtige Taten In dieſen letzten Jahrzehnten hat aber noch keine Amerikanerin eine geiſtige Höchſtleiſtung vollbracht, während ſie in ethiſchen Dingen eine ſolche Verwirrung aller Vorſtellungen herbeigeführt hat, daß man heute ernſthaft von einem amerikaniſchen Geſchlechts⸗ problem ſprechen kann. Indem die amerilaniſche Frau die Grenzen ihres Ge⸗ ſchlechtes verließ, machte ſie unerſetzbare Werte zunichte. Der Begriff der e iſt mit dem des Mannweibes ſchwer vereinbar und der Durchſchnittsamerikanerin verhaßt. Eine maßloſe Ueberwertung der Frau hat M 1 nur dank der Einwanderung kann man heute noch ven evor Volksvermehrung ſprechen. Die Kinderloſigkeit herrſch ale! und nur der Neueinwandernde behält zunächſt das no unſtes Syſtem bei. Die Kindererziehung iſt ein zweites Mutter Problem. Den Kindern fehlt die Häuslichkeit, da die ſelten zu beſheftcgt iſt, um ſich ihnen zu widmen, und nicht. chtet, muß der Gatte Kindermädchen ſpielen. Da man ſaindes durch zu ſtrenge Erziehung den Freiheitbegriff des heid zu ſchmälern, ſo wächſt dieſes in völliger Freiheit, Uhm Unbotmäßigkeit heran; der Begriff des Gehorſams korige unbekannt. Niemand wundert ſich, wenn der wenſeine Junge ſeinem Vater auf die Schulter klopft und ihn dern, „alten Freund“ neunnt. Daher darf es auch nicht wuSchule daß eine Diſziplinterung der Arbeitsleiſtung in der 1 der faſt unmöglich iſt; ſo 1 5 die beſcheidenen Leiſtungen unteren und mittleren Schulen in Amerika zu erklären. Der perſönliche Reiz der amerikaniſchen Frauen Europa überſchätzt; die Miß Amerika oder Miß Kaliſon 01 die in unſeren illuſtrierten Blättern erſcheint, darf man ech als Norm der amerikaniſchen Frau anſprechen. Der ön⸗ weibliche Reiz, welcher das Weſensmoment der Frauenſchhe, heit darſtellt, fehlt bei den meiſten Amerikanerinnen. 1 wußte Zurſchauſtellung der Männlichkeit wirkt auf den 8. llen den abſtoßend. Die amerikaniſchen Mädchen ſuchen mit a 91 Mitteln die Spuren ihrer Weiblichkeit zu verwiſchen: 1 Hüften müſſen ſchmal, der Körper überſchlank ſein. bchſte like a boy“, d. h.„glatt wie ein Junge“ zu ſein, iſt der birf Ruhm. Frauen in Breeches oder Matroſenanztgen adt. man nicht nur auf Touren, ſondern mitten in der wolfe⸗ an t junge Mädchen, auf öffentlichen Parkbänken 5 gend, ihre Sieſta halten. Der nach unſeren Begrſfent die mäßige Gebrauch von Schminke und Puder erhöht nicht en⸗ die Reize dieſer Frauen, zumal ein männlich nee gekniffener Mund oder fatale, energiſche Stirnfalten Wen merkwürdigen Gegenſatz zu dieſen Hilfsmitteln der tehen. Grotesk wirkt der Kampf mit dem Alter, das es p bi tiſch nicht gibt. Man treibt den Verſuch, fung zu bleiben, die an die Grenze der Lächerlichkeit. Es ſind jene Typen, ind auch der Europäer heute gelegentlich in ſeinen Muſeen 75 Theatern bewundern kann und die ihn auf ein Problem 7055 merkſam machen, das eine lächerliche Außenſeite deſſen Löſung aber vielleicht die Zukunft der Vereimen Staaten von Nordamerika abhängt. Deun: Die Fraue ſind Amerika! 4 ———— ſo bleibt die Ehe in den Augen der Frau gewöhnlich eine ge⸗ Die Statiſtik ſpricht beredte Zahlen; obgleich Amerika ein junges Land iſt, geht die Geburtenziffer ſtändig zurück, und. zwar nicht nur deswegen, weil er gegen die Verfaſſung regiert 7 Pangalos, der ſich auf dieſe Weiſe von England zu eman⸗ erneuerte Stellung wacht und es auch den neuen Herren Konſequenzen daraus, das heißt, es will in Athen wei⸗ —1 — SSOS O828 222 SeO eese 185202 ereen „Dienstag, den 1. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 100 Städtiſche Nachrichten Verein„Wöchnerinnenaſyl Luiſenheim Ueberlaſſung von Erweiterungsgelände Wöcdurch Erbbauvertrag vom 11. Dezember 1901 iſt dem bindnterinnenaſyl Luiſenheim das für den Bau einer Ent⸗ 728 luigsanſtalt erforderliche Gelände im Ausmaß von br m. überlaſſen worden. Durch die Verträge vom 15. r und 11. Juli 1910 wurden die Erweiterungsflächen 0 148 und 207 Qm. zur Verfügung geſtellt. Eine beſtimmte war in dieſen Erbbauverträgen nicht vorgeſehen und Pordenn Erbbauzins zugunſten der Stadt nicht ausbedungen ſein en. Das Erbbaurecht ſollte erlöſchen wenn der Verein Ge e urſprünglichen Satzungen vom 5. Juli 1900 ohne die löſchebmzaung des Stadtrats ändern würde, und beim Er⸗ auf n des Erbbaurechts ſollte die Stadt berechtigt ſein, die lag dem belaſteten Grundſtück errichteten Bauten und An⸗ aum mit allem Zubehör ohne Entſchädigung gegen Ueber⸗ ſämtlicher Rechte und Laſten an ſich zu ziehen. Der 152 hat dargelegt, daß eine Erweiterung unbedingt not⸗ zendig ſei, damit er den an ihn herantretenden Anforde⸗ ngen im Intereſſe der zahlreichen Aufnahmeſuchenden ge⸗ t werden könne. ſeir Der Stadtrat iſt bereit, dem Verein auf 80 ſchon ſeit Jahren verfolgten Anträge das an das bis⸗ ige anſtoßende Gelände im Ausmaß von etwa 1032 Qm. fädenberlaſſen— ungeachtet der von der Direktion der zweifſchen Krankenanſtalten geltend gemachten, aus der An⸗ keiflung der Bedürfnisfrage und der bygleniſch nicht eben uſtigen Lage des Aſyls hergeleiteten Bedenken. Fuh as Grundſtück dien: zurzeit dem Tiefbauamt und der being und Gutsverwaltung als Lagerplatz und zur Unter⸗ 6 gung von Geräten. Die Räumung durch die Fuhr⸗ und 1 tuorwaltung kann erfolgen, ſobald der Neubau des wi twagenhofs an der Käfertalerſtraße fertiggeſtellt ſein geger Erſatzgelände für die Zwecke des Tiefbauamts da⸗ eineg ſteht noch nicht zur Verfügung. Von der Erhebung das Gerbbauzinſes ſoll abgeſehen werden, nachdem auch bisher anſchl elände— deſſen Friedenswert auf 60 RM. je Qm. ver⸗ es t iſt— ohne Entgelt zur Verfügung geſtellt wurde; tend ird als genügender Ausgleich erachtet, daß die zu errich⸗ in en Bauten bei Aufhören des Erbbaurechts unentgeltlich beſti s Eigentum der Stadt übergehen. In dieſer Hinſicht 16 der für den Verein gegenwärtig geltenden Fallengen, in der Faſſung vom 26. April 1923, wie folgt:„Im möne, der Auflöſung des Vereins geht das Vereinsver⸗ 7 mit allen Rechten und Pflichten an die Stadt Mann⸗ Er zur Fortführung des Wöchnerinnenaſyls über.“ Bei gelündanmehr beantragten Ueberlaſſung des Erweiterungs⸗ laſſe es ſoll für das geſamte dem Wöcherinnenaſyl über⸗ 5 Gelände ein einheitlicher neuer Erbbau⸗ rechts z00 geſchloſſen werden, in dem die Dauer des Erbbau⸗ wi zeitlich auf 60 Jahre vom 1. April 1927 ab beſchränkt ſtehe—5 alle der Stadt nach den bisherigen Verträgen zu⸗ geſegt en Rechte auch für das Erweiterungsgelände in Kraft 70b werden. Dem Verein wird eine Verlängerung des aurechts nach deſſen Verlauf unter noch neu zu regeln⸗ des edingungen vorbehalten, wenn die Weitererhaltung ſtädtif öchnerinnenaſyls nach Anſicht des Stadtrates im 0 iſchen Interſſe geboten iſt. Die neuen Bauten müſſen Abla im Jahre 1927 begonnen und die Rohbauten bis zum Einen von längſtens zwei weiteren Jahren errichtet ſein. Beſch entſprechende Vorlage liegt dem Bürgerausſchuß zur Rußfaſſung vor. * em hrung. Der Badiſche Staatspräſident Dr. Trunk hat Lande eh. Hofrat Selb zu ſeinem 85. Geburtstag durch den bare eskommiſſär ein Glückwunſchſchreiben mit einem koſt⸗ ben ſt Blumengebinde überreichen laſſen. In dem Handſchrei⸗ pfleaund neben den großen Verdienſten Selb's um die Rechts⸗ Fiste die beſonderen Verdienſte hervorgehoben, die er als diſchelanwalt eine lange Reihe von Jahren bindurch dem Ba⸗ en Staate geleiſtet hat. Abend Dreiwillig aus dem Leben geſchieden iſt am Sonntag verhej ein im Lange⸗Röttergebiet wohnhafter, 36 Jahre alter, nund rateter Kaufmann, indem er in der Küche ſeiner Woh⸗ ſollen die Gashahnen öffnete. Finanzielle Schwierigkeiten 0 die Urſache ſein. der Mebensmüde. Geſtern vormittag wurde in einem Hauſe aufgef ittelſtraße eine Frau in ihrer Wohnung bewußtlos zu nehmden. Sie batte offenbar in der Abſicht ſich das Leben aufged men, den Gasſchlauch weggeriſſen und die Gasleitung randreht. Man verbrachte die Lebensmüde in das Allg. unbekangaus. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund zur Tat *. treppe Schwerer Sturz. Geſtern mittag kam auf der Kajüten⸗ Frau eines Schiffes im Induſtriehafen eine 38 Jahre alte erungu all und brach den linken Fußknöchel. Die nhanglückte wurde mit dem Sanitätsauto in das Allg. Kran⸗ us verbracht. Theater und Muſik derten Bon Kölner Opernhanſe. Anſcheinend ganz ſelbſt⸗ ſchieden lich, wurde, was ſeit langem keiner Neuheit be⸗ alten.war, nämlich ein großer ehrlicher Erfolg, einer Febru Over Verdis bei ihrem erſten Erſcheinen am 26. druar 5 aus in Köln zuteil, und es iſt nach den von dem Werke gehenden ſtarken Eindrücken unzweifelhaft, daß„Die pielpl des Schickſals“ ſich in Zukunft dauernd im ſalt vonne behaupten wird. Die mit hingebendſter Sorg⸗ die grotbereitete Aufführung erwies ſich als recht geeignet, Mit ſeien Vorzüge des Werkes in helles Licht zu rücken. trat Zinſtem Verſtändniſſe in Verdis Abſichten aufgehend, ichſter za Jalowetz als trefflicher Dirigent in nachdrück⸗ übri Weiſe für die„Neuheit“ ein. Er und das auch im prachtvo Glänzendes leiſtende Orcheſter holten ſich mit der ſich ausgeführten großen Ouvertüre einen begeiſtert halte aßernden Sondererfolg. Oberſpielleiter Felir Dahn e ine Reihe beſtens gelungener Bühnenbilder geſtellt, Lebens er die geſamte Darſtellung auf den Ton warmen abgeſtimmt. Für den Alvaro ſetzte Joſef Kalen⸗ Vaſtlichen ganze zwingende Berebſamkeit ſeines im leiben⸗ Lenors en Ausdrucke immer mächtiger erblühenden edlen ſie geſtſowde die echten Akzente ſtarken Gefüühls ein, während leeliſchera der unglücklichen Leonora vermöge ihrer vollen Etaltun Durchdringung und vorzüglichen ſtimmlichen Aus⸗ Eindrücken urch Henny Trundt gleichfaus zu bedeutenden arlozsen vermittelt wurde. Auch der herriſch ſtolze Don ſewwaltig id der ſympathiſche Prior haben durch die ſtimm⸗ ebung en Herren Freſe und Niklaus hervorragende Be⸗ Follig Dahren, indes als Bruder Melitone Lindlar von wasnahm Lirkung war. Da auch für die weiteren Partien, mit barren 9 b ewa der Wahrſagerin, die richtigen Kräfte gewählt 905 ich 9 es im Totalen eine ausgezeichnete Aufführung, bei ſchniſches zimmerhin bedauerlichen Umſtand, daß durch ein tinſa ſi Verſagen im erſten Akte ein bühnenferner Chor⸗ dengiſch neh verſpätete und eine kleine Pauſe entſtand, nicht ten Wiedenne. In den drei Hauptrollen werden übrigens bei vebten. erholungen andere erſte Kräfte alternierend auf⸗ daliſtiſcher trotz aller gleichzeitigen Veranſtaltungen karne⸗ 155 Geſamtiatur das Haus reſtlos füllende Publikum bereitete kebrufe d darbietung eine enthuſiaſtiſche Aufnahme. Die Her⸗ in Ende nehnnger und des Dirigenten Jalowetz wollten en. Paul Hiller. Faſtnachtshühner Die Befugniſſe der einzelnen Gemeinden unter ſich und gegenüber der über ihnen ſtehenden Herrſchaft waren in frü⸗ heren Zeiten durch„Weistümer“ feſtgelegt. Dieſes alte Wort Weistum bedeutet demnach ſo viel wie Rechtsbelehrung, Rechtsweiſung, ſchriftliche Fixierung alten Gewohnheitsrechts. In dieſen Weistümern der verſchiedenen Centen(nicht Zehn⸗ ten!), wie die Kirchheimer Cent, die Stüber Cent mit dem Sitz in Reichartshauſen, finden wir auch die Zinsgerechtſame der Herrſchaften. Unter dieſen erſcheinen auch die Faſtnachts⸗ hübhner, zu anderen Zeiten die Michaelishühner. Zu Faſt⸗ nacht fanden in früheren Jahrhunderten große Schmauſereien ſtatt. Verſchieden war dabei die Art der Leckerbiſſen, die auf ben Tiſch kamen. In den Klöſtern und auf den Burgen der Ritter war um dieſe Zeit der Geflügelhof reich beſchickt. In Heidelberg hatte der Hühnerfaut in der Nähe der Kanzleigaſſe ſeine Wohnung. Zu den feſtgelegten Zinszeiten fuhr er mit ſeinen Gehilfen hinaus auf die Dörfer, die dem Schloſſe zins⸗ pflichtig waren, um die Hühner in Empfang zu nehmen. Wie es da krähte und gackerte, und welch Geſchrei, bis die armen Tiere gefangen und in dem Geflügelkarren ſicher untergebracht waren. Auf dem Schloß zu Heidelberg wurde dann dem Feder⸗ vieh die Freiheit gegeben, und in dem Hühnergarten, der wegen ſeiner Ausdünſtung mehrmals den Platz wechſeln mußte, be⸗ fanden ſich oft mehrere Hunderte des gezinſten Federviehs. Aus überkommenen Berichten wiſſen wir, daß eine Krankheit unter dieſen gefiederten Gäſten 300 und mehr hinwegraffte. Einmal befand ſich der Hühnerhof auch unterhalb der Schloß⸗ gartenmauer am Fuß des Stückgartens, dort, wo die zwei Häuschen oben links ſtehen, wenn man den Kurzen Buckel hinaufſteigt. Ein andermal beherbergte der kurfürſtliche Her⸗ rengarten im heutigen Gebiet der Landfriedſtraße die gackernde und krähende Menge; durch ſchlechte Fütterung gingen hier viele zugrunde. Einer der Zinstermine war auch Faſtnacht, zu welcher Zeit die„Rauchhühner“ abgeliefert werden mußten, des⸗ halb ſo benannt, weil nach beſtehendem Recht von jeder Rauch⸗ ſtelle, d. h. von jedem Inhaber eines Feuerherds ein Huhn ge⸗ zinſt werden mußte. Es war alſo eine Steuer, aber keine Kopfſteuer, auch keine Familienſteuer,. ſondern eine an die Oertlichkeit des Rauchfangs geknüpfte Abgabe.„Wes Rauch zu Berge geht, iſt dem gnädigen Herrn ein Herdhuhn an Faſt⸗ nacht ſchuldig“; dieſe Geſetzesbeſtimmung findet ſich in vielen alten Büchern. Die Abgabe eines Zinshuhnes konnte auch an die Benützung eines Grundſtücks, eines Gartens oder an die Uebertragung irgend einer Vergünſtigung geknüpft ſein. War auch dieſe Steuer eine ſcheinbar geringe, ſo wurde ſie, wie jede andere Steuer, als eine harte bezeichnet. Das abzuliefernde Huhn bekam den Namen„Gewalthuhn“,„Leibhuhn“. Zur Zeit, als die ritterbürtigen Herren mit ihren Damen hoch zu Roß auf die Leibjagd ritten, auf welcher der mitgeführte gezähmte Falke auf die Bewohner der Lüfte losgelaſſen wurde, beſtan⸗ den in den Burgen der Ritter ſogenannte Vogelweidhöfe, wo die Falken zur Jagd auf Vögel abgerichtet wurden. Für dieſe bier gezüchteten und zu zähmenden Falken war eine große Menge Futter nötig, aber nicht etwa nur Körner, ſondern— Hühner. Viele der gezinſten Hühner wanderten deshalb in dieſe Futterplätze. Kein Wunder, wenn der damalige Leib⸗ eigene mit innerer Wut vielleicht ſein letztes Huhn abgab. Auch das Haus, in dem eine Wöchnerin lag, blieb von der Zinſung nicht verſchont; doch hatte der Hühnerfaut den Auf⸗ trag, hier glimpflich zu verfahren. Er tat dies, indem er dem gezinſten Huhn den Kopf abriß und das tote Huhn in das Haus warf, damit die Kranke eine gute Suppe erhalte. Hätte er's lebendig zurückgeſchenkt, ſo wäre wohl das Huhn ſelten in den Kochtopf gewandert. Eines aus früheren Zeiten ſtammenden Sprichworts ſei hier Erwähnung getan. Es lautet:„Trittſt du mir mein Huhn, ſo wirſt du mein Hahn!“ Die Erklärung dieſes Sprichworts führt uns in die Zeit der Leibeigenſchaft zurück, wo der Leibeigene ſtets ſeinem Herrn„eigen“ blieb. Beliebte es dem Herrn nicht, ein Mädchen, das ihm als die Tochter eines Leibeigenen hörig war, bei deſſen Hochzeit mit einem Freien auch freizugeben, war er hierzu nicht verpflichtet. Ja, einige Länder hatten hierin ſolch ſtrenge Geſetze, daß ein Freier, der eine Leibeigene heiratete, ſelber Leibeigener des Herrn ſeiner Braut wurde. Daher das Sprichwort:„Trittſt du mir mein Huhn, ſo wirſt du mein Hahn.“ Mitunter fehlte bei Uebernahme von Verpflichtungen auch der Humor nicht. So wird von einem Kloſter berichtet, daß ein Höriger nicht zur Abgabe eines Huhns, fanden nur zur Lieferung des Duftes eines gekochten Huhns verpflichtet war. Auch das ließ ſich be⸗ werkſtelligen. Der Untertan brachte in verdeckter Schüſſel ein gekochtes Huhn, die Mönche hoben den Deckel ab und konnten ſich an dem Duft weiden, ſo lange es ihnen beliebte. Dann trug der Zinſende ſein Huhn nach Hauſe, um es mit gutem Appetit zu nerzehren. Dem Wortlaut der Verpflichtung war Genüge geſchehen. 4 S. J. Gund. * Unfall eines Großkraftradfahrers. Geſtern abend ge⸗ riet beim Ausweichen auf der Breiteſtraße vor G 1 ein Großkraftrad ins Rutſchen, Lenker leicht. Eine Woche für katholiſche Kirchenmuſik. Im Rahmen des„Sommers für Muſik“, der in Frankfurt a. M. vor⸗ bereitet wird, wird u. a. Mitte Juni 1927 auch eine großzügtg angelegte„Woche für katholiſche Kirchenmuſik“ veranſtaltet werden, und zwar werden alle Zweige der katholiſchen Kirchen⸗ muſik zur Berückſichtigung kommen in Kompoſitionen und Geſängen alter uid neuer Zeit. Erfreulicherweiſe darf man auch damit rechnen, daß ein Chor des Benediktiner⸗Kloſters zu Marfa⸗Laach an der„Woche für katholiſche Kirchenmuſtk“ mitwirken wird. Mit den Dirigenten der Frankfurter Kirchen⸗ chöre hat bereits eine eingehende Ausſprache ſtattgefunden. Dieſe ſind damit beſchäftigt, ein entſprechendes Programm aus⸗ zuarbeiten. Kunſt und Wiſſenſchaft OFrühere Kulturſpuren im Polargebiet. Das norwe⸗ giſche Inſtitut für vergleichende Kulturforſchung hat ſeit einiger Zeit ſeine beſondere Aufmerkſamkeit den Raſſen zu⸗ gewandt, die auf der europäiſchen und aſiatiſchen Seite des Polarbeckens wohnen. Dieſe Völker ſind bisher niemals Ge⸗ genſtand näherer Forſchung geweſen, während man ſich ſchon wiederholt mit der Eskimoraſſe beſchäftigt hat. In Finmarkt, an der Nordküſte von Norwegen, fand der norwegiſche Alter⸗ tumsforſcher Numedal Ueberreſte einer bisher unbekannten Raſſe, die dort in der Steinzeit gelebt hat. In der Nähe des Varanger Fiords an dem fußerſten nordbſtlichen Zipfel der norwegiſchen Küſte ſtellte ein anderer norwegiſcher Forſcher, Profeſſor Solberg, ebenfalls Spuren einer vorgeſchichtlichen, hochentwickelten Raſſe feſt, namentlich in bezug auf Fiſchfang, Jagd und Seehundfang. Die Frage iſt, ob dieſe früheren Kul⸗ turen für ſich beſtanden oder ob ſie miteinander verbunden waren und ſich über die ganze enropäiſche und aſiatiſche Seite des Polarbeckens erſtreckten. Ebenſo ungeklärt iſt die Frage, ob die damaligen Raſſen vollſtändig verſchwunden und ausge⸗ ſtorben ſind. Um dieſen Fragen näher auf den Grund zu gehen, rüſtet das Inſtitut zwei Expeditionen aus, die im Frühjahr und Sommer nächſten Jahres von Finmarkt aus die Kola⸗Halbinſel am Weißen Meere aufſuchen und die dor⸗ tige Bevölkerung eingehend ſtudieren ſollen. Die Expedi⸗ tionen werden in der Hauptſache Renntterſchlitten benutzen. Entdeckung einer Scholaſtfker⸗Handſchriſt Ein bisger unbekanntes Manuſkript des großen mittelafterlichen Schola⸗ ſtikers Wilhelm von Occam iſt von Proſeſſor Baudry fiel um und verletzte 20 Nicht auf den fahrenden Straßenbahnwagen ſpringen! Geſtern früh wollte an der Halteſtelle Rheinauhafen eine 23 Fahre alte Arbeiterin auf einen in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen der Linie 16 aufſpringen, kam aber dabet zu Fall und wurde etwa 2 Meter weit geſchleiſt, wobei ſie ſich einige kleinere Verletzungen zuzog. * Ein Kind überfahren. Heute mittag wurde ein Tjähriges Kind von einem mit 2 Perſonen beſetzten ſchweren Motorrad erfaßt und zu Boden geworfen, wobei es gziemlich erhebliche Verletzungen im Geſicht davontrug. Die Motorradfahrer brachten das Kind in ſeine nahegelegene Wohnung. Nach Aus⸗ — Zeugen ſoll das Kind in das Fahrzeug hineingelau⸗ fen ſein. Tobſuchtsanfall. In einer Wirtſchaft in der Werft⸗ ſtraße wurde in der vergangenen Nacht ein 33 Jahre alter Spengler von Tobſucht befallen, ſodaß er mit einem Sani⸗ tätsauto in das Allg. Krankenhaus verbracht werden mußte. 4* Steinwurf auf einen Eiſenbahnzug. Am Samstag nach⸗ mittag wurde in der Nähe des Karlsruher Hauptbahnhofes die Scheibe an einem Abteil eines Perſonenwagens eines nach Wannheim fahrenden Schnellzuges durch Stein⸗ wurf zertrümmert. Der Täter konnte bis jetzt noch nicht er⸗ mittelt werden. Film Rumoͤſchau W. R. Palaſt⸗Theater.„Fünf⸗Uhr⸗Tee in der Ackerſtraße“. Man könnte dieſen Film auch„Die Apo⸗ theoſe der Ackerſtraße“ nennen. Denn Imogene Rber tſon und Reinhold Schünzel haben mit dieſem Spiel ein Stück mehr 55 die Unſterblichkeit der Ackerſtraße getan. Der„boch⸗ feine Gaſt“, das american gil Mae Knorr aus USA. Newyork, altas Imogene Robertſon, iſt nämlich gar nicht damit einver⸗ ſtanden, daß die Ackerſtraße eine üble Gegend ſein ſoll. Ihr Großvater iſt doch auch gekommen, aus die Ackerſtraße“, alſo da muß ſchon etwas dahinter ſein. Und Paule Kopp, Hsch⸗ ſommerabkühlungsunternehmer(Reinhold Schünzel) beſtätigt das vollkommen. Wenn auch Lumpen und Seide nicht zu⸗ ſammenpaſſen, ſo hat der Eismann, wie man ſonſt zu ſagen pflegt, doch einen großen Stein bei dem american girl im Brett, das, als es Abſchied nimmt, ihn zähralich anflötet:„Lebe wohl, my jood boy“. Daß aber der„Verlobungs⸗Fünf⸗Uhr⸗ Tee“ aus ville, ville Zichorie und ſehr wenig Kaffee beſteht, tut ja weiter nichts zur Jedenfalls aber wird es ſchon ſtimmen, was die ſchöne Mae zu dem ſie umwerbenden Berliner Gent, Leo, ſagt:„Sie ſind mich noch ein ſeiner Mann! Man merkt doch gleich, daß Sie nicht aus die Acker⸗ ſtraße kommen.“— Ein reichhaltiges Beiprogramm geht dem echt Schünzelſchen Hauptfilm voraus. Der Schutz der Eiſenbahnübergünge. Im Hinblick auf die ſich immer mehr häufenden Unfälle an Eiſenbahnüberfüh⸗ rungen, bei denen die Oeffentlichkeit leicht geneigt iſt, der Reichsbahn vorzuwerfen, daß ſie die Eiſenbahnübergänge nicht enügend ſichere, macht die Reichsbahnverwaltung auf den 39 des Reichsbahngeſetzes aufmerkſam, der lautet:„Wenn an einer Kreuzung der Reichsbahn mit einem öffentlichen Verkehrswege infolge Vermehrung des Verkehrs oder ſon⸗ ſtiger Aenderung der Verhältniſſe die Anlagen der Reichs⸗ bahn oder des Verkehrsweges oder beider geändert werden müſſen, ſo ſind die Koſten von der Geſellſchaft allein zu tra⸗ gen, wenn die Aenderung allein durch den Reichsbahnverkehr veranlaßt war, allein vom Wegebaupflichtigen, wenn ſie allein durch den Wegeverkehr veranlaßt war.“— Da der Reichs⸗ bahnverkehr gegenüber der Vorkriegszeit im allgemeinen ab⸗ genommen, dagegen der Wegeverkehr infolge Vermehrung der Kraftwagen durchweg zugenommen hat, wird es in der Regel Aufgabe der Wegebaupflichtigen ſein, für erhöhte Ver⸗ kehrsſicherheit an den Eiſenbahnübergängen zu ſorgen. Gleich⸗ wohl wird es ſich die Reichsbahn angelegen ſein laſſen, einer Hebung der Verkehrsſicherheit an den Eiſenbahnübergängen ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden. I5 Jul Matonubzende Laddernäuter die auf den Almen der bayeriſchen Berge wachſen. Sie geben der Milch der Bergkühe jene unvergleichliche Kraft und friſche Würze, die den Kindern die Backen rot, die Speiſen ſchmackhaft und Kaffee, Tee, Kakao köſtlich ſchmeckend macht. Es iſt unverfälſchte, ſorgfältig kondenſierte Alpenmilch, die in allen einſchlägigen Geſchäften unter dem Namen„Bärenmarke“ (10% Fettgehalt) und„Triftmarke“(8% Fettgehalt) erhältlich iſt. Alpursa-Werke KA.-G. Biessenhofen, bayer. Allgäu. 84 Terreter: Hans Scharffi, Mannheim G 7, 20/21. Telephon 28210. in der Pariſer Nationalbibliothek entdeckt worden. Die Hand⸗ ſchrift, die den Titel„Traktat über die Prinzipien der Theolo⸗ gie“ führt, weiſt keinen Verfaſſernamen auf, ſodaß ihre Be⸗ deutung bisher überſehen werden konnte. Wie Baudry in der Akademie der Inſchriften ausführte, iſt es aber zweifellss ein Werk Occams. das die Anſchauungen des berühmten Philo⸗ ſophen über die göttliche Vorſehung, die Ewigkeit der Welt und andere Fragen wiedergibt. Die Handſchrift enthält auch noch einige andere bekannte Arbeiten Oecams. Das Mindeſtalter der Erde Die Frage nach dem Alter der Erde hat in letzter Zeit beſonders lebhaft die Gelehrten beſchäftigt und zu verhältnis⸗ mäßig genauen Angaben geführt. Auf Grund der mechani⸗ ſchen Wärmelehre hat Prof. Ottomar Schmiedel dieſe Frage jetzt unter Berückſichtigung der neueren Ergebniſſe geophyſikaliſcher Forſchungen behandelt, worüber in den„Na⸗ turwiſſenſchaften“ berichtet wird. Dieſe Beſtimmung des Erd⸗ alters wird badurch erſchwert, daß genaue Daten über das Verhalten der Materie bei hohen Hitzegraden fehlen. Trotz⸗ dem bieten die mechaniſchen Wärmeprozeſſe Möglichkeit, ſich über die ungeheuren Zeiträume, die in der Erdentwick⸗ lung verfloſſen ſind, ein richtiges Bild zu machen und den jetzigen Wärmezuſtand der Erde zu erkennen. Da das Ra⸗ dium und die radioaktiven Subſtanzen in der Erdkruſte einen Faktor darſtellen, der den Abkühlungsprozeß verlangſamt, o können die von Schmiedel gefundenen Zeiten nur als Min⸗ eſtzeiten angeſehen werden. Die Wirkung des Radiums wird beſonders in der letzten Entwicklungsepoche, d. h. bei der Bildung der Meere, zum Ausdruck kon:emen. Die Er⸗ gebniſſe Schmiedels ſind nun folgende: 1. Die Mindeſtzeit, die verfloſſen iſt, ſeit die Erde ihre Höchſttemperatur beſaß, beläuft ſich auf 180) Millionen Jahre. 2. Die Mindeſtzeit, in der ſich die Erdkruſte bildete, beträgt 800 bis 1000 Millionen Jahre. 3. Die Mindeſtzeit der Bildung der Meere iſt mit 300 Millionen Jahre anzuſetzen. 4. Der Erddurchmeſſer war bei Beginn der Rindenbildung 360 bis 400 Kilometer, bei Beginn der Meeresbildung 120 bis 130 Kilometer größer als fetzt. 5. Die Abkühlung der Erde erſtreckt ſich zur Zeit auf das äußere Zehntel des Erdradius; für die inneren neun Zehntel herrſcht noch die Höchſttemperatur, die etwa 1700 Grad be⸗ trägt. 6. In etwa 40 bis 45 Kilometer Tiefe beträgt die Tem⸗ peratur etwa 1260 Grad, entſpricht demnach der Temperatur, in der die meiſten Geſteine bei normalen Druckverhältniſſen ſchmelzen. 8 4. Seite. Nr. 100 Neue Manuheimer Zeitung(Abenb⸗Ausgabe) Dienstag, den 1. März 1027 Beranſtaltungen Dilettantenvorſtellung Die Dilettantenvorſtellungen im Apollotheater gehörten Bor dem Kriege zu den originellſten Faſchingsveranſtaltungen. Die unfreiwillige Komik, die die Auftretenden entwickelten, war ſo unbeſchreiblich grotesk, daß die Zuſchauer ſich in Lach⸗ krämpfen wanden. Die Ablehnung erfolgte in durchaus ein⸗ wandfreier Weiſe. Als das Publikum Miene machte, mit Bierplättchen zu werfen— damals war noch Wirtſchafts⸗ betrieb—. ſtand im nächſten Jahre auf jedem Tiſch ein Karton mit Celluloidbällchen, ein Wurfgeſchoß, das ja heute noch zu den Faſchingskommunikationsmitteln gehört und ganz harm⸗ los iſt. Dadurch, daß man ſich die Dilettantenſchar wenn auch nicht bis zum Schluß, ſo doch ſolange anſah und anhörte, bis das Urteil feſtſtand, wurde der Zweck der Verauſtaltung 1 vollem Maße erreicht. Gar mancher aus der Reihe derer, e hierbei zum erſtenmal den Schritt auf die Bühne wagten, hat ſeinen Weg gemacht. So marſchiert heute Nikolaus, der ſogar zu den Abgelehnten gehörte, heute mit an der Spitze der Anſager. Er hatte im vorigen Jahre an der Stätte ſeines Mißerfolges als Debütant den Triumph, die Dilettantenſchar einführen zu dürfen Im Vorjahre artete ſchon die Werferei mit faulen Drangen und Eiern, gekochten und ungekochten Kartoffeln uſw. aus. Geſtern abend war dieſe Art der Ablehnung ge⸗ radezu kataſtrophal. Man glaubte lr in ein Tollhaus ver⸗ ſetzt, in dem Geiſtesgeſtörte den Grad der Raſeret erreicht haben, der das Anlegen der Zwangsjacke notwendig macht. Nicht nur die Galerie beging ganz unglaubliche Ausſchrei⸗ tungen. Auch im Saale konnte beobachtet werden, daß Leute, die ſich zu der Intelligenz zählen, aus einer mitgebrachten Kiſte mit faulen Orangen waärfen. Die Hauptrabaumacher waren zu dem ausgeſprochenen Zweck gekommen, eine Wur f⸗ orgie zu veranſtalten, weil das Bombardement bei den meiſten Nummern einſetzte, ſobald die Bühne betreten wurde. Selbſt der Anſager Ferry Sikla, rühmlichſt bekannt als Mitglied des Palaſty⸗Enſembles, Klavier wurden nicht verſchont. Den Pianiſten traf u. a. eine Kartoffel ans Auge. Man drehte das Klavier herum, weil ein Spielen unmöglich war, aber auch das half nicht viel. Erſt als ſich der Anſager ſehr energiſch dagegen ver⸗ wahrte, daß er ebenfalls zu den Zielſcheiben gerechnet wurde, und dabei die Unterſtützung des vernünftigen Teils des Publikums fand, ließ das Werfen nach, hörte aber nicht völlig auf. Als er ſich verabſchiedete, flogen noch zwei Kar⸗ toffeln von der Galerie. Die Mahnung, nicht zu kurz zu werfen, damit die Logenbeſucher nicht gefährdet würden, blieb unbeachtet. Es wurde ſchließlich ſo arg, daß ein Teil der In⸗ haber der Logen vor der Bühne überhaupt wegging, während die andern ſich ſeitwärts ſtellten. Mehreren Damen und Herren wurden die Kleider beſchmutzt. Ein Herr, der einen Smoking trug, wurde von einer Mehlkugel getroffen. Man kann ſich denken, wie er nachher ausſah. Auf der Bühne, die faſt nach jeder Nummer abgekehrt werden mußte, ließ man, wenn das Bombardement ein⸗ ſetzte, ein Schutznetz herunter, hinter dem mehrere Dilettanten mit anerkennenswerter Kaltblütigkeit weiter ſangen und rezitierten. Am ſchlimmſten erging es einem Lohengrin, der die Gralsarie ſingen wollte. Seine Stimme wurde von dem orkanartig anſchwellenden Radau vollſtändig verſchlungen. Auch der Rezitator des Fauſtmonologs wurde ſofort vollſtändig mit Wurfgeſchoſſen zugedeckt. Man nahm auch keine Rückſicht auf das ſchöne Geſchlecht. Zwei Sänge⸗ rinnen wurden genau ſo übel behandelt, wie zwet Tänze⸗ rinnen. Ein Sänger, der im Tannhäuſerkoſtüm das Lied an den Abendſtern ſingen wollte, mußte ebenfalls ſofort durch das Netz geſchützt werden. Ein Telepath und Kartenkünſtler vermochte lediglich drei Herren aus dem Zuſchauerraum als Aſſiſtenten auf die Bühne zu bringen. Alle Vier mußten ebenfalls unverrichteter Sache flüchten. Ein„Labandſchftler“ machte nur einige Schritte. Die Schlußnummer— plaftiſche Gruppen— wurde überhaupt nicht mehr beachtet, weil das Publikum im Aufbruch begriffen war. Umſo beſſer wurden mehrere artiſtiſche Nummern be⸗ handelt, die recht beachtenswerte Leiſtungen zeigten, ſo ein Miniatur⸗Radfahrer, der den Abend einleitete, ein vorzüg⸗ liches Radfahrer⸗Trio, eine reizende kindliche Tänzerin, die viel Grazle entfaltete und ein equilibriſtiſcher Handakt, der ſo ziemlich bühnenfertig iſt. Im ganzen ſind etwa 0 Num⸗ mern abſolviert worden. Da die meiſten ſofort abgelehnt wurden— verſchiedene Nummern ſind ſicher ausgefallen— ging die Vorſtellung bei weitem früher, als vorgeſehen war, zu Ende. Der Abend wäre nicht ſo ſkandalös verlaufen, wenn es der Anſager verſtanden hätte, ſich beſſer auf die Pſyche des Publikums einzuſtellen. Da er den Dialekt nicht beherrſcht, konnte er auch nicht ſofort auf die Zurufe, die mitunter nicht ohne Mutterwitz waren, antworten. Ein Mannheimer hätte ſich zum mindeſten ebenſogut aus der Affäre gezogen. Und die Moral von der Geſchicht? Der geſtrige Verlauf der Dilettantenvorſtellung hat gezeigt, daß das Arrangement in der bisherigen Art unmöglich iſt, weil die niedrigſten Inſtinkte radauluſtiger Elemente ge⸗ weckt werden. Unter allen Umſtänden muß das Werfen von Gegenſtänden, egal welcher Sorte, verboten werben. Erſt dann kann die Vorſtellung einen einwand⸗ freien Verlauf neßmen. Der geſtrige Abend war ein ein⸗ Jiger grober Unfug und eine einzige ſchwere Ausſchreitung. Sch. Z— Aus dem Lande *RNeckargemünd, 27. Febr. Sowohl bei der vorgeſtern durch das badiſche Forſtamt hier vorgenommenen Stan gen⸗ verſteige rung als auch bei der geſtern durch die Gemeinde anberaumten Breunholzverſteigerung wurden burch⸗ weg hohe Preiſe erzielt. Nur wenige wurden unter der ziemlich hohen Taxe abgeſetzt. Für Buchenſcheitholz 2. Klaſſe wurde bis zu 20 pro Ster geboten. st. Mosbach, 25. Febr. Hier ſand ein dreltägiger Fi⸗ ſcherei⸗Lehrkurs durch den badiſchen Landesftſcher⸗ verein ſtatt. Die Referate hielten Dr. Buſchkiel⸗Gegen⸗ bach und Regtierungsrat Dr. Koch⸗Karlsruhe. Den zahl⸗ reich erſchienenen Intereſſenten wurde die badiſche Fiſcherei insbeſondere die Karpfen⸗, Hecht⸗, Forellen, Krebs⸗, Lachs⸗ und Blaufelchenzucht des näheren theoretiſch und praktiſch er⸗ läutert. Dr. Koch konnte in ſeinen Lichtbildern vor allem die babiſchen Fiſchbrutanſtalten von Freiburg, Gegen⸗ bach, Dollau(Forellen⸗ Lachs⸗ und Hechtzucht) und die Fiſch⸗ brutanſtalten des Bodenſees zeigen. In den 3 muſter⸗ gültigen badiſchen Fiſchbrutanſtalten am Oberſee können in 112 Brutgläſern in einer Erbrütungsperiode etwa 20 Mil⸗ lionen Gangfiſch⸗ und Sandfelcheneter auf⸗ genommen werden. Baden ſteht damit an erſter Stelle aller übrigen Bodenſee⸗Uferſtaaten. Den breiteſten Raum in den Vorträgen nahm vor allem die Karpfen⸗ und Forellenzucht ein, die für das badiſche Frankenland und Neckartal am meiſten in Frage kommt. st. Mosbach, 25. Jebr. Die ehemalige Römer⸗ ſtraße, die das Kaſtell Wimpfen a. N. mit dem Kaſtell Neckarburken verband, konnte zwiſchen Gundelsheim und Tiefenbach beim Bau einer Straße im Gewann„Sellbach“ erneut feſtgeſtellt werden. Dort wurden intereſſante römiſche Gefäße, Schüſſeln und Töpfe gefunden, außerdem ein keil⸗ artiger Gegenſtand, den die römiſchen Töpfer bei der Her⸗ ſtellung ihrer Topfwaren verwendten. In Neckarburken, dem ehemaligen römiſchen Doppelkaſtell, werden zur Zeit achforſchungen nach Wachtürmen gehalten, die feinerzeit urch die Limeskommiſſion nicht ausgegraben wurden. und der Begleiter am Neues aus aller Welt — Das Geſtändnis des Eberswalder Mörders. Wie be⸗ reits kurz gemeldet, iſt es gelungen, den Arbeiter Köpke aus Golzow bei Angermünde als Mörder des auf der Land⸗ ſtraße bei Eberswalde erſchoſſenen Bierkutſchers nach längerem Leugnen zu überführen. Köpke, der auf Grund der Beſchrei⸗ bung des Bäckerlehrlings Erich Hähniſch verhaftet werden konnte, verſuchte bei ſeiner Vernehmung ſein Alibi nach⸗ zuweiſen, verſtrickte ſich aber bald in ſtarke Widerſprüche und gab ſchließlich das Verbrechen zu. Aus ſeinem Geſtändnis geht hervor, daß es ſich um einen vorſätzlichen, ſchon ſeit langem vorbereiteten Raubmord handelt, und zwar hat Köpke. der bisher eigentlich in recht geordneten Verhältniſſen lebte und noch nicht vorbeſtraft iſt, die grauſige Tat begangen, um ſich in den Beſitz von 160 Mark zu bringen. Um Weih⸗ nachten herum hatte Köpke nämlich ein Schwein gekauft, das 160 Mark koſten ſollte. Köpke wurde inzwiſchen arbeitslos und die Angſt, daß er ſeinen Verpflichtungen nicht werde nach⸗ kommen können, hat ihn ſchließlich zu der ſchrecklichen Mordtat getrieben. Ein Beweis dafür, daß Köpke die Tat ſeit langem geplant hat, iſt auch die Tatſache, daß er die Munition zu Hauſe nach Art der Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe zurechtgeſeilt hat. Nach dem Geſtändnis wurde der Mörder ſofort ünter ſcharfer Bedeckung nach der Morbdſtelle gebracht, wo noch in der Nacht ein Lokaltermin abgehalten wurde. Das Dorf Golzow, das der Mörder auf der Fahrt zum Lokaltermin paſſieren mußte, befand ſich in ungeheurer Erregung und verſuchte Köpke zu lynchen, ſo daß er von den begleitenden Beamten vor der überaus erregten Bevölkerung geſchützt werben mußte. Bei dem Lokaltermin ſchilderte Köpke ganz genau, wie er die furchthare Tat ausgeführt hat. Er gab an, daß er ſchon mehrere Tage vorher die regelmäßig durchkahrenden Bier⸗ kutſcher beobachtet hätte, und daß er an dem Mordtage ſeinem Opfer hinter einem Baum aufgelauert habe. Der Mörder hat aber den geplanten Raub nicht ausführen können, weil der Kutſcher nicht, wie er angenommen hatte, mit der Geldtaſche vom Bock fiel, ſondern die Pferde, aufgeſchreckt durch den Schuß, weiterraſten. Köpke lief hinterher und wollte noch einen zweiten Schuß abgeben, ſeine Abſicht wurde aber durch eine eintretende Ladehemmung vereitelt. Köpke gab alſo ſeinen Plan auf und ging nach Hauſe, wo er ſich dann durch ſein ſchenes und bedrücktes Weſen auffällig machte. — Das Lawinen⸗Unglück am Kitzſteinhorn, Ueber das jüngſte Lawinenunglück am Kitzſteinhorn bei Zell am See wird uns gemeldet: Zwei Wiener Skifahrer, die Mitglieder der Turiſtenvereinigung„Naturfreunde“ Karl Meſſing und Karl Peindl, hatten eine Skitour zu dem 3204 Meter hohen Kitzſteinhorn zwiſchen dem Kapruner und dem Stubach⸗ tal in einem Seitenarm der Hohen Tauern unternommen. Die beiben Skifahrer hatten die Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag in der Krefelder Hütte verbracht. Bei ſcheinbar wunderbarem Wetter— tatſüchlich war es aber bereits der in den jüngſten Tagen eingetretene ſtarke Föhneinbruch— waren die Touriſten gegen 10 Uhr vormittags(auch viel zu ſpätl) von der Hütte abgefahren. Plötzlich blieb Peindl mit ſeiner Lawinenſchnur an einem Felsvorſprung hängen. Die La⸗ winenſchnur iſt eine etwa 25 Meter lange, gewöhnlich in roter Farbe gehaltene dünne Leine, die der Skifahrer im Hoch⸗ gebirge hinter ſich nachſchleppt, um im Falle eines Lawinen⸗ unglücks leichter aufgefunden zu werden. Peindl, der durch den Ruck der hängenden Lawinenſchnur zum Sturz gekommen war, kehrte um, um die Schuur wieder laszumachen. Das war ſeine Rettung! Denn kaum war Peindl im Begriff, die Fahrt wieder gufzunehmen und ſeinem bereits voraus⸗ gefahrenen Gefährten Meſſing zu folgen, als ſich unter ihm ein Schneebrett mit einem lauten Knall loslöſte und als La⸗ wine in die Tiefe ſtürzte. Zu ſeinem Entſetzen mußte Peindl mit auſehen, wie ſein Gefährte Meſſing von der Lawine mit⸗ geriſſen wurde und lantlos in der Tieſe verſchwand. Da alle Verſuche Peindls, den von der Lawine Verſchütteten zu fin⸗ den, ergebnislos blieben, ſuhr Peindl eiligſt nach Kaprun herab und alarmierte die alpinen Rettungsöſtellen. Sofort brachen mehrere Rettungsexpeditionen auf, die den Reſt des Tages und die ganze Nacht hindurch arbeiteten. Aber erſt am anderen Morgen gelang es, den Verunglückten, leider nur noch als Leiche, auszugraben. Meſſing dürfte ſofort nach dem Unfall durch Erſticken den Tod gefunden haben.— Ueber einen weiteren Unfall wird aus Obergurglim Oetztal gemeldet: Aus dem Gaſthof„Edelweiß“ iſt der im Jahre 1899 geborene deutſche Skifahrer Ingenieur Johannes Meier aus Neuruppin in der Mark Brandenburg abgängig. Meier, der ſeit dem 18. Jebruar in Obergurgl weilte, entfernte ſich am 20, Februar vormittags mit der Angabe, daß er eine kleine Skitour in die Berge unternehmen werde. Von dieſer Tour kehrte aber Meter nicht mehr zurück. Zunächſt ver⸗ mutete man, daß er die Tour bis zur Karlsruher Hütte fort⸗ geſetzt und dort übernachtet habe. Als jedoch am 21. Febrnar aus der Karlsruher Hütte in Obergurgl eingetroffene Ski⸗ fahrer auf Befragen erklärt haben, Meier weder auf der Karlsruher Hütet noch unterwegs getroffen zu haben, wur⸗ den ſofort Rettungsexpeditionen nach allen Richtungen ent⸗ ſandt, öhne jedoch bisher von dem Vermißten eine Spur zu entdecken. Als in der Nacht zum 22. ſtarker Neuſchnee fiel, war ein Weiterſuchen ausgeſchloſſen. Der Vermißte, der als guter Skifahrer galt, dürfte das Opfer einer Lawine ge⸗ worden ſein. — Schweres Unglück beim Baumfällen. Ein folgenſchwe⸗ res Unglück ereignete ſich beim Fällen einer großen Eiche in Wilthen. Der Baum ſtürzte vorzeitig und begrubfünf Perſonen unter ſich. Der Erwerbsloſe Mar Jakob war ſofort tot. Die anderen vier erlitten ſchwere Verletzun⸗ gen und mußten ins Krankenhaus nach Collenberg gebracht werden, Einer der Verletzten, der Arbeiter Düring, iſt bereits ſeinen Verletzungen erlegen. Der Zuſtand der drei anderen Schwerverletzten iſt ſehr ernſt. —. Wildweſt auf Thüringer Lanbſtraßen. Ein ſchwerer Raubüberfall wurde auf der Landſtraße Mühlhauſen— Struth auf den von Struth kommenden Poſtwagen von drei Wegelagerer verübt, die den Poſtboten durch Revolver⸗ ſchüſſe ſchwer verletzten und ihm den Poſtbeutel mit ungefähr 1000 Mark entriſſen. Es gelang den Tätern, zu entkommen. — Gefährlicher Likör. An einer Methylalkoholvergiftun iſt der Rechtsanwalt und Notar Mende in Bitterfel geſtorben. Gelegentlich einer Geſellſchaft in der Wohnung des Verſtorbenen, die vor einigen Tagen ſtattfand, wurde Likör gereicht. Beim Rechtsanwalt Mende trat am gleichen Tage eine ſtarke Schwächung des Sehvermögens ein. Die Vergiftung führte jetzt zum Tode. Auch bei weiteren Teil⸗ nehmern der Geſellſchaft, die von dem fraglichen Likör genoſ⸗ ſen hatten, ſind bereits Augenkrankheiten bis zur Er⸗ blindung aufgetreten. — Verhaftung eines„Juternationalen“. Der Magde⸗ burger Kriminalpoltzei iſt es gelungen, den„Kaufmann“ Jankel Helman aus Warſchau, einen gefährlichen inter⸗ nattonalen Taſchendieb, zu verhaften. In ſeinem Beſitz wurden mehrere Hundertmarkſcheine und 52 Dollarſcheine gefunden, über deren Erwerb er keine genügende Auskunft geben konnte.— Eine Taſchendiebin zog abends auf einem Autobus der Linie 1, kurz vor dem Lützowplatz, zwei Damen, die ſich in engliſcher Sprache unterhlelten, die Portemonnaies aus den Pelzfacken und ſprang dann eiligſt ab. Ein Herr, der ſie beobachtet hatte, ließ ſie ſofort ſeſtnehmen. Eins der geſtoh⸗ lenen Portemonnaies hatte die Diebin noch bei ſich. Die Er⸗ tappte wurde feſtgeſtellt als eine 28jährige, aus Dresden ge⸗ bürtige Klara Knorps, eine gewerbsmäßige Diebin, die erſt am vergangenen Montag aus dem Gefängnis entlaſſen worden 0 5 Kommunale Chronik Gemeinderatsſitzung in Schriesheim 2 2 21 e⸗ 8Schriesheim, 27. Febr. Aus der jüngſten G meinderatsſitzung iſt zu berichten: Nachdem nunmefe die Gemeinderatswahlen beendet und Gemeindrat Baus ſe Amt als Gemeinderat aus Geſundheitsrückſichten nicht angenommen, iſt die Beſtellung eines öfſentlichen Schäen der hieſigen Gemeinde nötig. Baus war öffentlicher Schäß Der Gemeinderat hat nun als öffentlichen Schätzer flt. meinderat Philipp Forſchner, Gaſt⸗ und Landwirt biie Der öffentliche Schätzer⸗Stellvertreter, Gemeinderat Geng Weber, ſoll weiter als Stellvertreter gelten.— Auch 10 Mitglieder der Ortsbaukommiſſion wurden neu ernannt— folgt: Der Bürgermeiſter bezw. ſein Stellvertreter: ſitzender; als techniſches Mitglied Architekt Friedrich Lau 5 zu weiteren Mitgliedern: Bauunternehmer Georg Schrezaß, maier und Maurerpolier Peter Koch. chu Ratſchreiber Se mann wurde als Stellvertreter eines Ortsbaukommiſſion, Mitgliedes beſtellt.— Kaufmann Heinrich Marx wur bei der am 6. Februar ſtattgefundenen Gemeindewahl zu Gemeindeverordueten gewählt. Herr Marx teilte mit Schen ben vom 16. d. M. mit, daß er ſich einer ſchweren Operalnz, unterziehen mußte. Er müßte ſich künftig ſehr ſchonen 5 jeder Aufregung und Anſtrengung enthalten und ſehe 8 daher veranlaßt, das ihm durch die Wahl am 6. Febr. 5 gefallene Mandat eines Gemeindeverordneten niederzulegeß Der Gemeinderat hat die Erklärung des Herrn Marx ale begründet anerkannt(8 16, Ziffer 5.⸗O.). An ſeine Stelk tritt als Gemeindeverordneter Kaufmann Karl Grimm. 15 Dem Holzlieferungsvertrag zwiſchen Adam Heeger Ge⸗ Ladenburg und der Gemeinde Schriesheim hat der im meinderat zugeſtimmt. Die Gemeinde beabſichtigt,— Hintergäßchen ein Reihenhaus zu erſtellen. Es ſollen Die nächſt nur Pläne für zwei Häuſer angefertigt werden. 1* Gemeinde beabſichtigt im Gewann Mönch ein Doppelhauß 11 verkaufen, menn ein günſtiges Angebot gemacht wird. 1 Gemeinderat hat den vom Bürgermeiſter vorgeſchlagenen die gemeinen Grundſätzen über den Rückerſatz der Koſten für Anlage unterirdiſcher Abzugskanäle vom 25. Februar 517 geſtimmt. Der Kanaliſation vom Großen Mönch bis 28s „Dentſchen Hof“ ſoll nach den Vorſchlägen des Baum, Kohler zugeſtimmt werden.— Der Gemeinderat iſt daf daß dem Denkmalsausſchuß zur Erſtellung des Krte ger⸗ denkmals der Platz vor der Kleinkinderſchule zur fügung geſtellt werde. Kleine Mitteilungen Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Schemenau bie in Bretten eine Bürgerausſchußfitzung ſtatt;. ſich u. a. mit dem Ausbau der Induſtrieſtraße bis zum 7 5 berg als Notſtandsarbeit zu beſchäftigen hatte. In ane tracht der hohen Erwerbsloſenzahl wurde die Vorlage, die einen Aufwand von 101 000 ¼ vorſieht, genehmigt. Auch des Einführung einer Wertzuwachsſteuer und der Erwerb der ſogenannten Neubaues wurden genehmigt. Der Ausbau ch Realſchule mußte indeſſen vertagt werden, da ſiber die N5 den Ausbau entſtehenden Koſten noch keine endgültige K heit beſteht. Das ſtädtiſche Krankenhaus in Schramberg 7 72 ſoll einer Erweiterung unterzogen werden. Der dafür 1 geſehene Geſamtaufwand ſtellte ſich nach dem Voranſchlag en 154 000 l. Davon ſollen 10 v H. durch Staatsbeitrag beſtri werden, der Reſt iſt durch Kapitalaufnahme zu decken. it In der Bielefelder Bürgerſchaft wird ſeit einiger Zu die Frage beſprochen, ob nach dem Vorbild Berlins ein 0 5 beikstarif für die ſtädtiſchen Verkehramee empfehlenswert ſet. Das ſtädtiſche Betriebsamt wendet ſich einer längeren, allerdings nicht durchweg unaufechtbaren aud klärung dagegen. Es gibt bekannt daß im Jahre 1920 lnig 11 Millionen Perſonen befördert worden ſind, davon 4 1 gegen Löſung eines 10⸗Pfennig⸗Fahrſcheines, die bei e eſen Einheitstarif von 15 Pfg. abwandern würden. Infolgeden glaubt das Betriebsamt, aus finanziellen Gründen vor e ie falſchen Tarifpolitik warnen zu können. Zudem müßteuge⸗ Mittel für zwei neue Straßenbahnlinien 41 en⸗ bracht werden, wobei allerdings dem Betriebsamt fentaſleln gehalten werden kann, daß dieſer Bau ja aus Anleihemt ner erfolgen ſoll. Außerdem behauptet das Betriebsamt, bei L des Steigerung des Verkehrs, die etwa durch Einführung mit 10⸗Pfennig⸗Einheitstarifes herbeigeführt werden könnte ten. den bisher vorhandenen Betriebsmitteln nicht autgze Er⸗ Die dadurch erforderlichen Neuanſchaffungen un berſchuß höhung der Perſonalkoſten würden den bisherigen uen der 0 1 verwandeln, eine Behauptung, die achprüfung bedarf.. Wie Bochumer Stadtverordnetenverfamu lung wählte zum Stadtverordnetenvorſteher Synden⸗ Nienkimp, zum Stellvertreter Rechtsanwalt Dr. Wirt⸗ witzki(Soz.). Der von der Verwaltung gegebene einen ſchaftsbericht weiſt nach dem Stande vom 1. Novemben aus Fehlbetrag von 1367 300 Mark auf. Man hofft, doverbi⸗ Zuweiſungen erhöhter Steueranteile aus der Grunder Stadt⸗ ſteuer, Kapttal⸗ und Verkehrsſteuer ganz zu decken. Die eines verordneten genehmigten den Antrag auf Neub gzgionen Schlachthofs mit einem Koſtenaufwand von 4,5 Mi rdent⸗ Mark. Von dieſer Summe ſind bereits in den auten onen lichen Haushaltplan der beiden letzten Jahre zwei 10 von Mark eingeſetzt worden. Die drikte Baurate in 1915 ſollen zwei Millionen Mark wurde bewilligt. Die Mitte ilonen durch Aufnahme einer Anleihe in Höhe von drei 5 Mark flüſſig gemacht werden. Zur Förderung, 102, Wohnungsbauprogramms ſtehen für das Meilttonen aus den gemeindlichen Wohnungsbananteilen 10 M efon Mark und aus dem ſtaatlichen Wohnungsbaufürſorg ſollen 500 000, Mark zur Verfügung. Von dieſer Summee per⸗ 50 000 Mark zu Inſtandſetzungen von alten Wobnunaßpitteln wandt werden. Im Jahre 1927 will man aus dieſen ginder⸗ 550 Wohnungen erbauen, davon 50 Wohnungen b 15 Be⸗ 55 Lungenkranke, Kriegsbeſchädigte und beſonde ürftige. rle Wenernachrichten der Karlsrubersandeswelterwa Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) 15 Zuft. Tem 242 dier dee ern. ee ee 8 85 m m& Ss Seß Nicht. Stärte—.— WMe 1 Wertheſm—— 1 15 9 ſtill Nebe ſünigſtuhl] 625 755,11 911 7 S lleicht dan Karlsruhe 127 755,4]4 6 16 6ſtin bede Bad.⸗Bad.213 755,1 6 15 5 0 5 Vtllingen 780 758,3 111 0 W 5 Beldbg. Hoff 1497 630,38 1 5 3 80 ſſchw.„ Fadenweil.“— 2— St. Blaſſenn———1 9—1 ſtin— wolkig Höchenſchw.!—-(- tags“ Infolge anhaltender Wärmezufuhr aus dicurden, über durch Einſtrahlungen zeitweiſe noch verſtär theineben⸗ erreichten geſtern die Höchſttemperaturen in der 9 55 15—16 Grad, im Hochſchwarzwald 6 Grad Würme. Würme tigen Wärmetemperaturen liegen bei 6 bezw. 1 Gra 8 reich Die Ausbildung eines Tiefdruckausläufers über Fr hat bei uns vorübergehend Südoſtſtrömung hervorg eder⸗ in der es zu Aufheiterung und Unterbrechung der 5 ſchläge kam. Wir bleiben zunächſt im Bereſch dieſeſ ſtrömungen und werden von dem Haupttief über nur geſtreift. gts Voransſichtliche Witterung für Mittwoch, bis 12 Uhr naneſſe Fortdauernd mild, bei ſchwacher Luftbewegung, zeitwe noch Niederſchläge. en, ne ne. ich n, 1 1 + * ſ „Dienstag, den 1. März 1927 Neue Maunheimer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 100 Fünf Wochen Stimmungsbild aus Moabit Ein„Monſtreprozeß“— hieß es, als man im Moabiter k Juſtigpalaſt gegen die Barmats zu verhandeln begann. Das war am 11. Januar. An dieſem Tage wurde die majeſtätiſche Feierlichkeit, die ſonſt auf Hallen, Treppen und Gängen laſtet, äh durchbrochen: Schutzmannſchaft marſchierte auf, das Publi⸗ um ſtürmte den Zuhörerraum, eine Allee von Photographen 5 5 den Zugang zum Großen Schwurgerichtsſaal im erſten 1 ock umſäumt. Das Zauberwort Barmat, dem ſich einſt wie ſch Tauſendundeine nacht der Seſamberg preußiſcher Staats⸗ chätze erſchloß, hatte noch einmal ſeine ſuggeſtive Wirkung ausgeübt. Seitdem ſind die Wochen ins Land gegangen. Wer heute den Barmats gehen will, der muß ſich erſt an der Pförtner⸗ oge den Weg erfragen. Denn keinerlei äußeres Anzeichen mehr auf den„Monſtreprozeß“ hin. Eine zeitlang be⸗ Battete noch ein Poſten die hohen Flügeltüren. Er wurde ängſt zurückgezogen. Tiefes, beklemmendes Schweigen auf er Galerie, die man zu durchqueren hat. Zuweilen nur der cheue Tritt eines Zeugen, der ſich zum alkoholfreien Er⸗ riſchungsraum ſchräg gegenüber ſchleicht. Gedämpftes Klap⸗ pern von Taſſen. Dornröschenſtimmung. 5 Drinnen, in dem düſtern, eichengetäfelten Saal mit den untbeglasten Fenſtern erfüllt ſich langſam das Schickſal der armats und derer, die als Schweif hinter dem Kometen aus dem Oſten herzogen, um nach ſteilem Aufſtieg mit ihm in die Tiefe zu ſtürzen. Regelmäßig drei oder viermal in der Woche, gegen!9 Uhr vormittags, verſammelt ſich der Gerichtshof. Er 5 777 iſt noch vollzählig. Sonſt: verödet die Preſſetiſche, kzarlich beſetzt der Zuhörerraum, das Häuflein der Ange⸗ Pfiten zuſammengeſchrumpft auf vier oder fünf. Henri, der Pfiffikus, war der erſte, der wegblieb. Man konnte ihn ent⸗ behren, denn die Rolle, die ihm zugeteilt war, glich der eines ſentas Jerôme von Julius⸗Napoleons Gnaden. Der aber ellt auch heute noch ſeinen Mann, da es nicht mehr um illionenverdienſte, ſondern um die nackte Freibeit geht. lauraſtert, in einem viel zu weiten Anzug, der ihm um den zusgemergelten Körper ſchlottert, troniſch überlegen und kineswegs bedrückt, leitet er, nicht etwa der Schwarm der nnwälte, die Verteidigung. Keiner beherrſcht ja das Mam⸗ zuthmaterial, deſſen Ankla geextrakt allein 648 Druck⸗ ten in Groß ⸗Folio umfaßt, ſo wie er. Auch Klenske icht, ſein ungemein begabter Adlatus, der die Prokura beſaß. er Typ des modernen ruhelos⸗vervöſen jungen Mannes, er, Volksſchullehrersſohn und Kriegsoffizier, den Reichtum , Sturmſchritt erobern wollte und im Hetztemvo der Ge⸗ ni fte blind wurde gegen Skrupel und Zweifel. Er telepho⸗ einfach um Kredite an die Staatsbank.„Ich jedutchte ſagt er einmal,„zumeilen mehr, zuweilen weniger, 0 uch gewöhnlich eine halbe Million.“ Von ganz anderm ralag der ſchon gereifte Hellwig, der preußiſche Oberfinanz⸗ Ma der Mann, der den Barmats die Staatsgefder in den blochrachen warf. Man vermag ein menſchlſches Rühren leddt zu unterdrücken, wenn man ſieht, welche Tortur ihm e nene Verhandlung bereitet. Ihm, dem Reſerveoffizier Uic⸗ 16, Huſaren mit den Durchziehern im pergamentenen Ant⸗ Trit n der Tat, hier endet eine glänzende Karriere im zrüben. Hat er, geblendet von des holländiſchen„General⸗ Leſebtars“ kühner Dialektik nur mit unverantwortlichem gelddtſinn gehandelt oder ließ er ſich beſtechen, ſtrich er Trink⸗ er ein? Noch wagt man nicht, den Stab über ihn zu 9 echen. Weit unſympathiſcher der Zentrumbabgeordnete a. D. ruß ge⸗Hegermann. Dieſer commis voyageur von Be⸗ karf dem Politik und Geſchäft eins war, der ſeine parlamen⸗ e ſchen Beztehungen ausuntzte, um die Reichspoſt hin⸗ und zulege, der hoßhe Proviſtonen zu ſchlucken gedachte der zum Schluß trotz aller Geriſſenheit der Düpkerte war. me Neben den fünf Hauptakteuren die andern ſechs, die kaum ſch hr als Kom pvarſen waren in dieſem Film, von dem nun . ein paar Kilometer vor dem Gericht abgerollt ſind. Wie urmlos, man mag kommen, wann man will, nimmt ſich ſolch fami Sitzung aus. Es geht erſtaunlich ungezwungen zu, faſt iliär. Kein Staatsanwalt, der Donnerkeile ſchleudert, er Angeklagter, der ſich ekſtatiſch gebärdet und kein Anwalt, plät ſchäumende Proteſte zu Protokoll gibt. Die Stunden auch darn dahin, ohne daß auf der einen oder andern Seite 65 nur ein lautes Wort fällt. Man fühlt ſich in eine Auf⸗ Wiebrgtsſeung verſetzt. Es iſt gar kein eigentliches Verhör. aktf ſo eine Art Geplauder über aberhand Trans⸗ ihm onen, die dem nicht ſachverſtändigen Zuhörer— es ſteht verwauf dem Geſicht geſchrieben— vollkommen dunkel und werdenren ſind. Und die noch viel dunkler und verworrener ut en, wenn einer der zwanzig Sachverſtändigen mit ſeinem dleſeubten auf den Plan tritt. Was hätte ein Balzac aus Proem Stoff geformt: Zahlen ſchwirren durch die Luft. Kurfe, gente, Termine. Dazu die Namen von Geſellſchaften, Aaflitnten, Firmen und das alles in ſolcher Verfilzung, daß n die u nheimlichſte Hochachtung bekommt vor dem, der Barmatprozeß dieſes Knäuel aufwickeln ſoll, dem Landgerichtsdirektor N e u. mann, deſſen Engelsgeduld ſchlechthin nichts erſchüttern ann. Denn natürlich iſt die Harmloſigkeit nur Schein. Hinter ihr lauert der Kampf, der zähe. erbiterte, der Wahr⸗ heit mit dem Schwindel. Julius, der Fuchs, dirigiert ſein Koppel. Er kennt alle Kniffe und Pfiffe. Er weiß nur zu wohl, daß Falleiſen und Lockſpeiſe ſeiner warten. Er fühlt, daß die ſtaatsanwaltliche Meute ihm auf der Spur iſt und er wehrt ſich verzweifelt. Meiſterhaft verſteht er, in die Enge getrieben, noch im letzten Augenblick einen Durchſchlupf zu finden, einen Haken zu ſchlagen, durch einen tollen Saltomor⸗ tale ſeinen Verfolgern zu entrinnen. Ein aufregendes Spiel. Aber es ſteht nicht günſtig um die Barmats und ihren Anhang. Von den mehr als 100 Zeu! gen iſt erſt ein Bruchteil vor den Schranken erſchienen, der frühere Staatsbankpräſident v. Dombois an der Spitze und nach im Geheimräte und Direktoren ein ganzer Troß. Sie alle haben ſeiner Zeit auf Ehren⸗Julius geſchworen. Nur ein ſimpler Bankrat erhob ſeine warnende Stimme, nannte aberwitzig die Amexima einen„Koloß auf gläſernen Füfen“. Das bekam ihm ſchlecht. Der Vorſteher des Präſidialbüros fauchte ihn an: ſolche unbotmäßige Aeußerung könnte leicht als Verleumdung aufgefaßt werden. Da ver⸗ ſtand er und ſchwieg fürderhin. Wird es der Juſtiz gelingen, Julius Barmat und die mit ihm der Sünde bloß wurden, zur Strecke zu bringen? Auf neun Monate hat man die Verhandlungsdauer be⸗ rechnet. Davon ſind kaum anderthalb verſtrichen und es wäre verfrüht, ſchon jetzt das Faſzit, oder auch nur eine Zwiſchen⸗ hilanz ziehen zu wollen. Täte man es, ſo würde ſich auf der Barmatſeite ſo mancher ſchwere Verluſtvoſten ergeben. In⸗ zwiſchen— wonon leben die Angeklagten eigentlich? Julius hat es einem ſeiner ehemaltigen Intimi in ſentimentaler Stunde anvertraut: von den Uhren und Ringen ißrer Frauen müſſen ſie ihr Daſein friſten. Sie ſcheinen übrigens dabel nicht gerade Not zu leiden. Und ſchließlich blieben als letzte Reſerve die koſtbaren Perſianerpelze, in die protzig eingehüllt, die Damen Barmat den erſten Sitzungen beiwohnten Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Teuere Marmelade Acht Leute aus dem Barackenlager haben aus einem Güterbahnwagen einige Kiſten Marmelade ent⸗ wendet, dieſe teils ſelbſt verbraucht, teils an Hehler verkauft. Alle acht ſind geſtändig und geben den Diebſtahl ohne weiteres zu, da ſie ſich in großer Notlage befunden haben, nur beſtrei⸗ ten ſte, daß der Wagen plombiert war. Das Gericht(Vor⸗ ſitzender Amtsgerichtsrat Strübel) verurteilte die Diebe und Hehler zu Gefängnisſtrafen von 6 Wochen bis zu 1 Jahr 1 Monat und zu Geldſtrafen von 15—150„J/. Unreine Milch Sieben Landwirtsfrauen und zwar drei aus Feu⸗ denheim und vier aus Sandhofen, wurden bei einer Milch⸗ kontrolle wegen unreiner Milch angehalten und mit einem Strafbefehl von je 3 vom Bezirksamt bedacht. Die Frauen erhoben Einſpruch gegen den Zahlungsbefehl, weshalb die Angelegenheit in öffentlicher Gerichtsſitzung unter Vorſitz von Amtsgerichtsrat Säger verhandelt wurde. Die Frauen be⸗ haupten, daß ſie nur reine und vorſchriftsmäßig behandelte Milch in den Verkauf brachten. Eine der Angeklagten will die Milch ſogar außer dem Seiher noch durch ein Tuch ge⸗ reinigt und damit die äußerſte Vorſicht angewandt haben. Von den Sachverſtändigen führte einer aus, daß die bean⸗ ſtandete Milch, die vom Erzeugungsort direkt an die Ver⸗ braucher ging, den erforderlichen Fettgehalt aufwies, dagegen inbezug auf Reinlichkeit zu Beanſtandungen geführt habe. Es wurde feſtgeſtellt, daß die friſch gemolkene Milch bei einem Stehenlaſſen von 5 Minuten einen ſchmutzigen Satz bildet. Die Milch der Milchzentrale dagegen iſt gereinigt und daher von allem Schmutz befreit. Der zweite Sachverſtändige be⸗ zeichnet es ebenfalls als durchaus möglich, reine Milch auf den Markt zu bringen. Allerdings hätten die Landwirte, die ihre Milch direkt an die Verbraucher verkaufen, nicht immer Zeit, die Milch eine halbe Stunde ſtehen zu laſſen.— Das Gericht verwarf den Einſpruch und beließ es bei dem Strafbefehl des Bezirksamts. Ein ungetreuer Ausläufer Der Ausläufer Karl Friedrich Ghman hat allerhand dumme Sachen gemacht, die ihn nun vors Gericht brachten. zur Ablieferung an die Kunden übergebenen Waren unter⸗ ſchlagen, dieſe teilweiſe für ſich verbraucht, teilweiſe verkauft und den Erlös für ſich behalten. Des weiteren hatte er un⸗ befugterweiſe Gelder einkaſſiert und für ſich verwendet. An Waren hat der Angeklagte 50 Pfund Fett und 7 Pfund Butter entwendet. Das Gericht(Amtsgerichtsrat Dr. Leſer) ver⸗ urteilte den ungetreuen Ausläufer wegen fortgeſetzten Unter⸗ ſchlagungen zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten, während ſein Freund, der Hehlerdienſte leiſtete, ebenfalls am Schopfe gepackt und auf zwei Wochen ins Gefängnis muß. ch. Svorlliche Runoͤſchau Turnen 16. Roſengarten⸗Schanuturnen des Turnvereins Mannheim von 1846 Am 6. März geht zum 16. Male im Nibelungenſaale das bekannte Roſengarten⸗Schauturnen des auf dem Gebiete der Leibesübungen im allgemeinen und des deutſchen Turnens im beſondern mit an führender Stelle ſtehenden Turnvereins Mannheim v. 1846 vor ſich. Von den kleinſten Schülern und Schülerinnen bis zu den Männern und Frauen im reiſen Alter werden ſämtliche Vereins⸗Abteilungen die ihrem Lebensalter und ihren Bedürfniſſen angepaßten turneriſchen Uebungsformen einer breiteren Oeffentlichkeit vor Augen führen. Die reichhaltige Uebungsfolge verſpricht wiederum ein anſchauliches und lebensfrohes Bild zu geben und wird reichlich Gelegenheit bieten, Einblick zu nehmen in den viel⸗ ſeitigen Uebungsbetrieb des größten unſerer Mannheimer Turnvereine. Sicher wird auch das 16. Roſengarten⸗Schau⸗ turnen ſeine alte Anziehungskraft nicht verfehlen und ſich be⸗ ſonders durch die Erſaſſung und aktive Beteiligung der Maſſen— 1000 Mitwirkende— erneut zu einer machtvollen Werbeveranſtaltung für Körperpflege und Geſundheit durch Leibesübungen geſtalten.(Näheres ſiehe Anzeige.) Gr. Olympiade Wer bekommt die Olympiſchen Spiele 19362 Kürzlich faßte der Vorſtand des Deutſchen Reichsaus⸗ ſchuſſes für Leibesübungen den Beſchluß, dem Internationalen Olympiſchen Comitée(JOc) einen Antrag auf Zuweiſung der Olympiſchen Spiele 1936 an Deutſchland zu unterbreiten. Dieſer Beſchluß hat in Italten wenig Beifall gefunden. Die italieniſchen Blätter beeilen ſich feſtzuſtellen, daß Italien ſchon längſt an der Reihe ſei und ſeinen Anſpruch auf Uebertragung der Olympiſchen Spiele niemals fallen gelaſſen habe. Schon 1920 habe Italien zugunſten von Belgien verzichtet, es habe alſo jetzt Anſpruch darauf, vor Deutſchland berückſichtigt zu werden. Soweit die italieniſchen Preſſemeldungen. Ganz ſo liegen die Dinge natürlich nicht. Deutſchland war ſchon 1916 an der Reihe, konnte natürlich damals nicht durchdringen, denn zu dieſer Zeit ging es um mehr als olympiſche Lorbeeren Bei den Amſterdamer Olympiſchen Spielen wird das JOc. dar⸗ über ſeine Entſcheidung fällen. Eiteratur *„Friſch auf“, Mitteilungen des Odenwaldklubs, Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshaſen. Das ſoeben erſchienene Februarheft bringt einen größeren Aufſatz über die Ruine Limburg bei Dürkheim. Frof. Dr. Meiſinger geht in „Speiſung der Engel“ den Spuren eines uralten Brauches nach, der ſich bis heute im kleinen Odenwald erhalten hat. Die Schilderung der Mannbeimer Brücken von Schriftlelter J. Münch wird zu Ende geführt. Das Heft, das am Schluſſe das Wanderprogramm der Pfalzwanderung am 6. März bringt, iſt wieder mit ſchönen Bildern geſchmückt. ——— Herausgzeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung B. m. b.., Mannheim. E 6. 2 Dlrektion: Ferdinand Heyme. Feaieeee Medakteure: Für Polltik: Hans Alfred Meißner Jeuilleton: Dr. S. Kahfer— Kommunal-⸗Politit und Lokales: Richard Schbufelder— Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller— Handelstefl: Kur hmer Gericht und alles Uebrlae: Franz Kircher— Anzelgen: Dr. W. E. Stögzner⸗ BBBr————————— Als Ausläufer einer Lebensmittelgroßhandlung hat er die ihm elde ——————— 9. Seite., Nr. 100— Die Lage der Kraftfahrzeuginduſtrie Die allgemeine Lage innerhalb der Kraftfahrzeug⸗ induſtrie und des Handels hat ſich gegenüber dem Vormonat wenig geändert. Neue Fuſionsgerichte haben ſich als unrichtig herausgeſtellt. Dagegen kommt der Entſchuldungsaktion bei Deimler⸗Benz größere Aufmerkſamkeit zu. Neben dieſer Finanzfrage dürften wohl auch andere Firmen der Auto⸗ mobilbranche früher oder ſpäter an den Kapitalmarkt heran⸗ treten. Einige Automobilkreditbanken, ſo in erſter Linie die Deutſche Automobilbank.⸗G. in Berlin, beabſichtigen günſtige Finanzierungsmöglichkeiten auch für den Händler und auf dem Wege der Konſumfinanzierung für den Konſumenten direkt, zu ſchaffen. Zu dieſem Zwecke hat die vorgenannte Ge⸗ ſellſchaft die Gründung einer neuen.⸗G mit einem Kapital pon zunächſt 1 Mill. Mark beſchloſſen. Alle dieſe Maßnahmen deuten darauf hin, daß in den meiſten beteiligten Kreiſen der Wille vorherrſchend iſt, den Kampf mit der ausländiſchen, insbeſondere mit der übermächtigen amerikaniſchen Kon⸗ kurrenz, bis zum guten Ende durchzuführen. Profeſſor S ch le⸗ ſinger von der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg bemerkte anläßlich der erſten diesjährigen Mitgliederverſamm⸗ Iung des Vereins zur Wahrung der gemeinſamen wirtſchaft⸗ lichen Intereſſen in Rheinland und Weſtfalen, daß vor⸗ erwähnter Kampf der deutſchen Automobilinduſtrie nur dann einigermaßen in Ehren beſtanden werden könnte, wenn alle Behörden und die ganze Oeffentlichkeit ihn reſtlos unter⸗ ſtützten. Die Behörden haben insbeſondere in der Frage der Beſteuerung der Kraftfahrzeuge Gelegenheit, ibren guten Willen zu beweiſen. Der 25% ige Zuſchlag zur Kraftfahrzeugſteuer ſollte, den Wünſchen weiteſter Wirtſchafts⸗ kreiſe entſprechend, ab 1. April 1927 fallen gelaſſen werden. Der volkswirtſchaftliche Wert des Kraftfahrzeuges iſt heute beinahe allgemein anerkannt. Der Begriff„Lurusfahrzeug“ hat nur noch in ganz vereinzelten Fällen Berechtigung. Es iſt Neue Maunhelmer Zeitung lbend⸗Ausgabe) Börſe zur Einführung kamen und die im Laufe dieſer Woche auch an der Mannheimer Börſe zur Notierung gelangen, hat beſchloſſen, der auf 28. 3. einberufenen o. HV. die Verteilung einer Divi dende von wieder 10 v. H. aus einem Reingewinn von 175 178(201957) 1 vorzuſchlagen. Nach den allgemein üblichen Abſetzungen ein Neu⸗ vortrag von 39 178 l. Zur Kapitalerhöhung der Deutſchen Werft. Die Neuemiſſion bei der Geſellſchaft um 3 auf 8 Mill. wird von ſämtlichen nam⸗ haften Firmen des Hamburger Platzes durchgeführt werden. Aus den bekannten Gründen, nämlich Verhinderung bremiſchen Ein⸗ fluſſes iſt auf Anregung der Finanzdeputation unter den Fach⸗ gruppen der Hamburger Wirtſchaft ein Aufnahme Syndikat auch in den letzten Verhandlungen entgegen anderweitigen Mel⸗ gegründet worden. Ihm gehören u. a. der Verein Hamburger Reeder der Verein Hamburger Aſſekuradeure, die Hamburger Bankenver⸗ einigung, der Wirtſchaftsausſchuß amburger Werften, ſowie die führenden Häuſer des Export⸗ und Importhandels an. Im ganzen beſteht das von der Dresdner Bank, Filiale Hamburg geführte Kon⸗ ſortium aus zirka 40 Hamburger Firmen, Das neue Aktienpaket wird laut„F..“ vorläufig konſortlal gebunden bleiben. Die Ein⸗ führung der Aktien der Deutſchen Werft an den Börſen in Hamburg und Berlin iſt geplant. Durch die bevorſtehende Transaktion wird das bisherige Uebergewicht der Handel⸗ und AEG⸗Gruppe, die 80 v. H. des.⸗K. beſaßen, zu Gunſten des Hamburger Einfluſſes gewandelt. Die neuen Aktien dürften zu pari begeben werden. Dem Aufnahmekonſortium ſind drei Aufſichtsratsſitze angeboten worden, über deren endgültige Beſetzung keine Entſcheidung feſtſteht. Waggon⸗ und Maſchinenfabrik A. vorm. Buſch. Wie ver⸗ lautet, wird das Unternehmen für das am 30. Sept. abgelaufene GJ. vermutlich keine Dividende ausſchütten. Der für 1925/26 auszuweiſende mäßige Ueberſchuß ſoll auf neue Rechnung vor⸗ getragen werden. Die Dividendenloſigkeit, die nach früheren, andern Informationen ziemlich überraſchend kommt, wird mit der ſchwieri⸗ gen Lage der Waggonbauinoduſtrie begründet, die ſich neuerdings zwar gebeſſert hat, aber im alten Jahr noch recht ſchlecht war. Jetzt werden die Ausſichten als verhältnismäßig günſtig beurteilt. Die Geſellſchaft hat in 1924/5 bekanntlich 375 565% verloren, um die der Reſerve⸗ fonds(900 700 /) gekürzt wurde. Dienstag, den 1. März 1927 ̃irtſehhakts · und Handelszeitung Vörſenberichte vom 1. März 1927 Maunheim befeſtigt Nach Ueberwindung des Ultimo eröffnete die Börſe heute fit Terminwerte mit befeſtigten Kurſen. Bevorzugt waren Elektre⸗ Aktien, namentlich Siemens und A. E. G. Auch am Kaffamark waren die Kurſe bei kleinem Geſchäft etwas feſter, ſo wurden u. a⸗ Juchs Waggon, Knorr Heilbronn, Rheinelektra u. Zellſtoff Waldhof höher nottert. Feſtverzinsliche Werte ohne Umſatz. Frankfurt feſt. Zu Beginn der heutigen Börſe lagen einige Kaufaufträge vor; die für eine Befeſtigung der allgemeinen Tendenz ſorgten. Auch die Geldverhältniſſe waren etwas beſſer, die Sätze konnten zwar noch nicht herabgeſetzt werden, aber die Geldbeſchaffung war wenigef N ſchwierig als geſtern. Beſonderes Intereſſe wandte ſich Elektr werten zu, die ſich nach und nach immer mehr aus der allgemeinen Tendenz herausſchälen. Während ſich auf allen Gebieten die Kur beſſerungen in ſehr engen Grenzen hielten, gewannen auf dem Elektromarkt AEc. 1, Bergmann 6, Schuckert 4, Lahmeyer 1 Siemens 8= Halske je 5 v. H. Auch nach der Feſtſetzung der erſten Kurſe ſetzte die Steigerung für Elektrowerte ſich weiter fort. Au auf dem Montanmarkt trat ſpäter größeres Intereſſe in Erſcheinung namentlich für Harpener und Mansfelder Bergbau. Schiffahrts“ und Chemiewerte mäßig gebeſſert, Holzverkohlung aber ſehr 1 Ablöſungsſchuld erneut ſchwächer. Ausländiſche Renten ſtill, 1 Türken etwas feſter. Im weiteren Verlaufe konnte ſich das Kurs niveau allgemein weiter heben, in erſter Linie auf die andauern große Nachfrage nach Elektrowerten. Von dieſen konnten gegenübe dem erſten Kurs Siemens& Halske weitere 5, Schuckert 5, AG. und Bergmann 1 anziehen. Auch Licht L Kraft traten ſpäter etwa mehr bervor. Nur Faré ⸗ninduſtrie blieben fortgeſetzt vernach⸗ läſſigt und konnten ſogar ihren anfänglichen Kursgewinn im Be laufe nicht einmal mehr ganz behaupten. Tägliches Geld 6,5. v. Berlin erhöht Die Börſe hat ihre zuverſichtliche Stimmung anſcheinend wiedes begonnen. Die glatte Ueberwindung des Ultimos, die Erwartung daß die Banken nach dem Stichtage für die Zweimonats⸗Bilanze — 2 E — —— bedauerlich, daß insbeſondere infolge der hohen Steuern nicht Vereinigte Metallwarenfabriken vorm. Haller u. Co. Aller wieber reichlich Geld zur Verfügung ſtellen werden, und günſteen nur weite Intereſſentenkreiſe ſtarke Zurückhaltung im Ein⸗ Vorausſicht nach kommt eine Dividende in Vorjahrshöhe 16 v. HJ. Auffaſſung der Geſamtlage mit verſchiedenen Gerüchten ermutne kauf üben, ſondern viele hauptſächlich Laſtkraftwagenbeſitzer zur Ausſchüttung. Die augenblickliche Geſchäftslage wird uns als zu Käufen. Anderſeits beſtand nur wenig Abgabeneigung, ſo 1 ihre Fahrzeuge ſtilllegen und ſich auf den Betrieb mit Pferde⸗ recht zufriedenſtellend bezeichnet. vielfach recht anſehnliche Kursgewinne erzielt werden konnten. D 8 8 20 Beſchäf i i tanmarkte fuhrwerken ein⸗ und umſtellen. Die Oeffentlichkeit ihrerſeits„Stock Spiralbohrer dividendenlos. Die R. Stock u. Co., Spiral⸗ 0 125 ante ſcheint auf dem richtigen Wege zu ſein. In allen Schichten des bohrer⸗, Werkzeug⸗ und Maſchinenfabrik AG., Berlin⸗Marienfelde, latzmeldungen kräftig an. Stolberger Zinn waren von intereſſtertes Volkes wächſt langf ber ſtetig die N 8 ſchließt 19256 mit einem Uoberſchuß von 62 330, der auf neue ſasz ſtellten ft 1 eſtern f ugſam aber ſtetig die Nachfrage nach deut⸗ Seite begehrt und ſtellten ſich zeitweiſe um 8 v. H. gegen g ſchen Fabrikaten. Rechuung„orgetragen werden ſoll(i. V. 6 v. H. Dividende). Infolge höher. Von chemiſchen Werten waren Oberkoks bevorzugt. Am leb⸗ Zu den einzelnen Gruppen iſt folgendes zu bemerken 5 11 1 talindunte 7 85 1 hafteſten geſtaltete ſich das Geſchäft am Elektrizitätsmarkt, wo 7. 2 5 en:bedarfs der Metallinduſtrie im abgelaufenen eibt der Umſa 25 ie 4 H. Von Der Geſchäftsgaug in Perſonenkraftwagen aller Art hinter dem vorjährigen fühlbar zurück. Der Beginn einer Wirt⸗ ſc ekteeken ſün Ber been 01 um hat bemerkenswerte Aenderungen gegenüber dem Vormonat ſſchaſtsbelebung ſcheink ſich erſt in der letzten Zeit anzukündigen. Die 3,5 und Orenſtein und Koppel mit einer ſolchen um 2 v. H. bervo, nur inſofern aufzuweiſen, als daß die größere Nachfrage ſich d. wird auf den 22. März einberufen. zuheben. Für Textil⸗ und Zellſtoffwerte machte ſich ſtarkes Juteraſn 81 in d05 5 Stanz⸗ und Emaillſerwerke vorm. Carl Thiel u. Söhne Lübeck. 92 6 58 dbemn 50 zeitwetlig 8 Sente 0 8. S. 8 agen von 5— 1verſchoben Dividendenvorſchlag 5(0) v. H. 22 p. H. böher. Feldmühle Papier gewannen ſe 5, zeſchä at Rutzfahrzenge ſind nach wie vor rege in allen e e a6. 15 Anggbnrg, Die der Osram Berlin ſs v. S. Schſiſahrls und Haukgetten zatten ant aeh Stärken und in den verſchiedenſten Ausführungen begehrt, naheſtehende Geſellſchaft verteilt für 1926 eine Dividende von wieder 1 9 ſehr wobei natürlich die normalen Pritſchen⸗ und Kaſtenaufbauten 10 v. H. auf das AK. von 500 000 4 aus einem Reingewinn von Aut 25 utſche 9 5 iaten ebe Schwäche, nur Vorkriegs⸗ den Vorzug genießen. Bei einigen Firmen ſind auch wieder 68 396(62 052) J/. Der Reſerve werden 15 000(10 000)% zugewieſen ruh 35 75 1en 13 8 9 117 en 3ur ſchetbenwert fluckandsauffece eingegangen. Der Be⸗ und 206(2052 4% vorgekragen. Die ö. genehmigte die degularſen. pfendbriefe konnten ſich aut erdolen, ſchäftigungsgrad in Spezialfahrzeugen mit Benzin⸗„AG. für Strumpfwaren⸗Fabrikation vorm. Max Segall in iner Motor⸗ Rohoel⸗, Elektro⸗Antrieh uſw. iſt im ganzen unver⸗ Berlin. Der AR. beantragt eine Dividende von wieder 7 v. H. auf 0 Berliner Deviſen 15 4% v. H. ändert. In Motorrädern überwog letzthin die Nachfrage die StA. und 6 v. H. auf die BA. Diskonkſätze: Reichsbauk 5, Lombard 7, Privat 4% u. 4% nach ſolchen, die gewerblichen Zwecken dienen. Es iſt jedoch an⸗» Betriebsüberſchuß bei Batſchari. Die Zigarettenſarrie Febr Na Pare de 5 1 2 atſezari mtlich 28 Februar 1. März ark 1 zunehmen, daß dei Eintritt der wärmeren Jahreszest bezw. Ach. in Baben Bagen 75 Ween 5.—— 2. bei Beginn der Sportſaiſon das Geſchäft ſich allgemein weiter ſchluß auf 31. Dez. 1926 vor, der nach 200 000 4 Abſchreibungen auf Holand.. 00 Gulden J188.65 169,0) J 168,70 169,12 169,47— heben wird. Das Zubehör⸗„Geſchäft iſt entſprechend der Taba⸗beſtände einen Betriebsüberſchuß von 588 545 verzeichnet. Athen 100 Drachmen.08.4. 8.— Geſamtlage befriedigend. Der Stand der Normung und Typi⸗ Um verſchiedene Bücherverluſte auszugleichen, die nach der Kon⸗ Brüſſel 100 Belga 500 P⸗Fr. 38.56088.7459,80588,748 58.— 3,5 derung in der Kraftfahrzeng⸗Keifen induſtrie hat große zentration des Geſchäftes— nach dem Bericht hätten ſich die finan⸗ Danzig.. 100 Gulden ee ee ee Hostſchrfete gemahe, Die Zahl der Reifengrößen⸗ und Gat⸗ ziellen Matnabmen und techniſchen Verbeſſerungen günftig dchs, ee ee e ee e e ee eee küngen itt ze nach Art um ea. 50—757 vermindert worden. dewirkt ſich noch herausgebllde! hanen, werden von dem Betriebs⸗ Südllewen 100 dinar.99 Jeels.0 7a4le% An ſſich iſt das Geſchäft in Bereifun en ſtill doch t„ſüberſchuß 576 274/ für Sonderabſchreibungen verwendet und eln Kopenhagen.. 100 Kronen 112,32 112,60 112,30 112,58 9 9 tu, h rechnet man Reſt von 122714 auf neue Rechnung vorgetragen. In der Bilanz Liſfabonn 100 Eskudg 27.868.81s 21,565.615 158.[45 mit baldiger Belebung. 6. A. ſind n. d. ausgemieſen(in Mil.: Fabrikankagen 18, Wohn⸗, 5 9 gebäude 0,86(0,52), Maſchinen 0,76(0,70), Steuerzeichen„57(0,206), Paris n 25 86,062 5 e de: e,. d e e 5 5* 49 993[. 18 9,„5 209),„„.0 0 3, 1026 genehmigt. Von dem ausgewieſenen Reingewinn von 2249 325 Warenbeſtände 3,87(5,19). Auf der anderen Seite ſtehen bei unv. e 700 Peſeten 70. 70 70. 709%45 werden 1 100 000ltfl. der Rücklage überwieſen. eine Dividende von 3,5 AKt gegenüber Hypotheken 2,68(3,15), Rücklage 0,29(0,17), Kredi⸗ Stodholm 100 Kronen 112.48 112,76112.52 112,80 11159 60 6 v.., d. j. 840 000 hfl. ausgeſchüttet und neu vorgetragen 107 884 hfl. 5 S S Wi 100 Schilling] 59,315 59.445 59,33889.42 1. Abohen, Slchlos aae diazterte Kavital um 2 auf 16 Win. 5l. zu 6,022(000) ein. ld an das Steueramt 11,205(0,he) und Akzepte Zudapef. 100 Beng5— 12800. 735 73.80 73. 75.50 4 0 5 erhöhen. Die neuen Aktien ſind von Lazard Freres u. Cie., Paris 8 Buenos⸗Aires 1,772] 1,776.774.778 1,— 1 Peſ. 8 8 Canada... 1 Canab. Dollar 4,206.216 4,216.226— 57 und Lazard Freres, New Nork, ſowie der Berliner Handelsgeſell⸗ 3 1 Yen 2000.064.061].065.2. ſchaft, übernommen worden. Neu in den Verwaltungsrat wurden„Preiſe für verzinkte Bleche. Laut Beſchluß der Süddeutſchen Kairo 5 5 5 1 8 Pierre David Weill(Lazard Freres u. Cie., Paris), Frank Alt⸗ GroßhändlerVereinigung für verzinktes und verbleites Matertal Konſtantinopel.„. 1 türk. Pfd. 2,142 2152 2,145 2,15519,45 ſchul(Lazard Freres, New Nork) und Hans Fürſtenberg werden die unterm 1. 2. 1927 veröffentlichten Preiſe als Richtpreiſe London d. (Berliner Handersgeſellſchaft, Berlin) gewählt. beibehalten.—1 95 0 155 o de neiro Wilhelm Wolff AG. in Pforzheim. Der AR. dieſer Gefell⸗ Nene Zinkblechpreiſe. Die Südd. Zinkblechhändlervereinigung üruguan ſchaft, deren Aktien kürzlich mit gutem Erfolg an der Frankfurter beſchloß heute die Zinkblechpreiſe um rund 27% v. H. zu erhöhen. 5 7 2¹ 2 2 28. 1. 28.1. 28.1. 28. 5 28.. 17 Hanfwerke Füßen 122.5 120,0 Neckarſ. Fahrzg. 129.0 130, 0Uhrenfabr. Furtw. 36,4039,90 TGelſenk. Bergw. 189,80184,2 Markt u. Kühlh 198,0199.0 Wicing ⸗Cement. 103. 122.0 Kurszeitel der Neuen Mannheimer Zeltung Hilpert Armaturf. 82.— 82,— Nrh. Leder Spler 133,0133,0 Ver. deutſch. Oelf. 97.—98.—.Gelſenk. Gußſt. 21.35½21,25 Mech. Web. Lind 308,0308,0 Wiesloch Tonwar 1355 23.0 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. bel Stückenotterungen in Mark le Stück HirſchKupf..Met. 116 0 116,0 PetersunionFrift 125.0125,0.ſech Ind.Mainz 135,0 15.5 Genſchow& Co. 92,2593.— Mez Söhne 90.—89,— Wiſſener en, 27— 57,50 Die mit 1 verſehenen Werte ſind Terminkurſe während ſich die mit + verſebenen Hoch- und Tiefbau 141.0,145,0 Pf. Nähm. Kayſer 84.64,50TBer. Stahlwe 15 144.5,145,0 German. Portl.3. 214,0e17,0 Miag⸗Mühlen.. 169..164,50 Wittener ußſtah 74.—75.— noch in Bi⸗/% verſtehen. Holzmann, Phil. 182,7 485.0 Philipps A-G. Frk 68.2585,— Ver üütramarinf 163•0 183•0 Verresheim Glas 153,0457,0 Mix& Geneſt. 145.0,152.00 Wolf Buckan 0 Holzverkohl.⸗Ind. 92.— 94,50 Porzellan Weſſel 78,— 78,— Ber. Zellſt. Berlin—.—155.0 ene 5 7 7 78 Mann 55—0— Zellſtoff Verein 2745 N 8 ebr. Goedhardt 129,0125,0 Motoren Mannh. 33, 5 dho Junghans St.⸗A. 121,0,122,1 Rein Gebb& Sch 135,2137.00Vogti. Maſch. St. 115,8114.0 Goldſchmidt Tb. 15870f155,1 Malbeim Bera 174...0 TZellſt. Waldh Mannheimer Effektenbörſe vom 1. März Kammg. Kalſersl. 200,0.200,0 1Rheinelekt. St. A 178.0178,5 Bofgt& Häff. St. 150.5 153,5 7 0 1. urſe. Seb Sant 13 9 f7a u Centinentelever 1170 17.0 e. 9. Kron 1250 13210 darterk eeag. 2180. eale Aaee, Hecdeer e den Jf0 Paerdd Wolre 25500— Pfälz. Hypoth Bt. 73,5273,5 Mannheim. Verſ. 158,0 755.½% Mannh. Gummi 105,0105,0 Kemp. Stettin. Rhenana Aachen 75.—9,*5 ſg„Gritner Maſchin. 130.0128,0 1Ovberſchl. E. Bed. 123,0125,2 Benz-Motor 2— 1065 215,0215,0 Reckarſaum Fhrzg 129,5130,0 Klein. Sch&. Becker 132.0 132,2 Rebeck Montan. 170,2 140,0f7en Waldhof St 4257.5J269,00 Grteftg. Mym.%— 170,0 Knorr. Heilbronn—.—188,0 Riedinger Maſch. 136.0 7 160,0 Freiverkehrs⸗Kurſe. 9. Hppot) Bank 232,0222.0 Oberrh. Verf. Pfal⸗ aun 159,0 fl.⸗G für Seillnd. 88,— 88,.— Pfälz Mühſenw 170,0 166.0 Konſerven Braun 78,— 80,— Rodberg Darmſt. 11.10 Rh Creditbant 155,0 Sadd. Disconto 178,0 0.75.Sberſchl.Kofsw 131.0 185,5 Beown, Bov. K C. 171.5,7 Gebr. Großmann 99.75 89.75—— Grün& Bilfinger 175,2478,0 IOrenſt,& Koppel 1834,5 186,0 Deutſche Petrol. 98.— 97,50 178,0 Ben,& Cie. 118,0 118,0 Porkl. Zem. Heid. 188,0 5 zni 0 Di Durlacher Hof 133..163.0. 0 Farben 307012.0 Ah. Eſeltr..-G. 178,0.177.0 Krauß& Co., Lock.—.——.— Roeder, D. 1315 134,2 Benz.—— Gruſchwiz Tezßtil 59,5098,75 PPhönix Bergb. 130.0 180, 8— 10555 105 Aleinlein Heidelb. 210,0.210,0 Mhenan—.— Nheinmühlenw. 140,0140,0 Toahmeyer& Co. 139,5164.0 1 Rüttgerswerke. 181.5,184, 3. 977 ITRathgeb Wagg. 11,9119,8 0 22.50 22, einkein Beidelb. 219,0149,0 Khenamia 25 an—.— Hackethal Prabt. 10.0 12555 Reis 9olz Papftz, 238, J268,0 Hocd regnens. 175.0 1410 Wayß 4 500 188.0ſ0,0 Lech uugsburg 120,5 188.8 Schling 4 C. Hbg. Hrewn, Bov& Ludwigsh. Akt. Br. 220,0220,0 8 9.880058 590.[Naſtatter Waggon—.——.— 197,0198,2ʃ 2 3 2 inol. 280.0 230,0 Zenſtoff Waldhof 266.0272,00 Cederwerf Rothe 38.7559,50 Schnellpr. Frank. 115,0114.0—.——.— Jalleſche Nasch. 184·6188½0TRgein Braunthl 292.0 288,0.frügersge 25070 Seer een 1820 125 0 Kertaashermtele. S1,—1r— Sud. duc: M geſ. 485 ga20h deen agene 105.0 l8 Kedeen 18 5 48.—(—.— ucker 173. 5 4„M. 1 i i„„ 5 Bad. Aſſeturanz 300,5 300,5 Aaſehn d—.—49.— Schuhf. Verneis 75.— 14.— Seſtverzinsliche Werte Hann. Waggon—.——— Anecen 89,0084,— 6500 85.— Mainkraftwerke 134,09138,0 Schuhfabrik Herz 78.— 00,85D Anl..87087025—.——.-[Hanſa Llogd.—5 R ein. Maſch Led. 58,.——— Sudſer Poophat.— Frankfurter Vörſe vom 1. März Me, G90 antf 15 TStenells Hal. 248..248..15,/fid Stap—.——.— geg,-Wien Gum. ,0008 S0 Pgbentaßh 22050.528.9 25,25 35,— StemensdHalsk 245,0248,5% Mh Stadt 28—.——.— Harkort Bergwrk. 58,5058,— 1Khenanig Chem 72,5078,75 Ufaa Mez Söhne—.——, 5 9,75 — Miag. Müb 160.0101,5 Südd. Orahl-. 8% RhHyGldofz/—,——.— THarpen. Bergb. 216,0 5— TRlebeck Montan 1200 178,0 a) Neichs ·.Staatspap. IJGelſenk. Bergw. 151.51952 Baſt.⸗G.„ Toelſenk. Gußſt.—.— 21.— Bauke⸗Alekien. 215 99 5 IHarp. Vergbau 214.5 221.J Beck& Hentel.—.——,— Mot D.=—Südd. Zuder. 40 utzg, 08 13,65 13,75 Hedwigshütte.970 141,5½4,5 Dunt Ablösgsſch! 382..325.0 Tung. O. Creditbt 159,5 167,0 TIlſe Bergb. St. A 330,0 838,0 TBergm. Elektr. 182,5192,0 Motorf. Oberürſ.— 72.— e—.— 4%. Schußg. 14 13,65 13,75 8 Maſch. 80,.—81,75 Noſther 7 55 105.20105.7 N 7800 25 eenee JHirſch Kupfer. 118,5119,5 134,0Goldanleihe 102.0 Sabr Sabende 22770 220 aanmeeme en. 210.0 218.8 Ch. Brockh..⸗W. 108.0 55 29 128,0127.0 IRütgerswerke 133,5 5% B. Kohlenant 14801635 1 Sarmer Bankv. 188,0 188,5 TOberſchl..b ed. 126.0125, E. z 1Hohenlohe⸗Wrk. 30,80 31,.— ISalzoetfurth. 260,5 271,0 100 Mh. Sadt 28— 5 J Sentiner Zand 279.92110 TDab min Am 130094508 ee— 55 35 Bauke- Aletien. Induſtrie⸗Alelien. 3 155 11 Hong denmann 113,0f18 c Senen 37087.8% Mh. Stabt. 2 4 300 ſt..Nat. ont.Nürnb. Vag.—.—140,0 Barmer Bankver. 188, 2 Adlerwerke.. 129.1 131.8 Otſch⸗Atlant. Tel. 122,1 126.5 13 le Bergcbeu 329,086.9 LSchudert& Gd. 174.(l84.8 e.0 8 ü 9 1770069•0 Sch 5 J5(B.u. Saurabütte 98.5) 100,0 Prcretd.g ant 2369 222.0 Alerandermerf 85.—83—.Eiſenb.-Signl.—.—— 23.50122,% TStemenssHalef 244.8258.5 Nentenwe D llieberſee⸗Bani 1859 1595 Dockerb. K Widm. 63,8555,.— TDanaft n. N. 440 leeeee 157.7 J7.) Fdeuſche Erböl 188,2 105.0 Gebr. Jungdans. 128,5122,0 Sinner.⸗G. 69,75f88, 25 b) Ausl. D Vereinsbank 125,5 125, ausport⸗.u..⸗B. 278, Bayrſſch. Spiegel—.—78.— Moenus St. A. 77,.—78,—.Led. St. Ingber!—.—%5 Wace Se e, Harimann naſch. 28359 d es kRomo Hütten 1,00 l8,— 00925˙ (15ʃ Badiſche Bank. 170.0 176,0 TKall Aſchersleb. 210.80214.5 Bing Metallwerke 50.— 49.— indr. 8 Aufferm. 130,5121,0 Rückforth, Ferd. 139,014/,0ſohne Auslöſgsrecht 7570101 Ler Wane 10 598 L derſch e ad. 128 0 125 5 Cenen Jedele. 198 9 8 Verliner Vörſe vom 1. März beſch Eil. a. Set 188.077 Sachſenwerk. 189.2J134.0f8% Prg. Kallenl. 8·8⸗ Horchwerke... 118,0 118.0Scheidemantel.. 3,007% Roggenwert. 8,30.0 [IIIüü Adler& Oppenh. 19510151 T. Heſſauer Gas 0„ Rogg 9 Fellue beraban 12850 120.0.n Seen 718,7120.2 Terl. Handelsg. 281.0 115 EiAn ineertore w. 227.5882.6,Peesch Furemb 183.0185.5 J8 Judel& Co. 171,0189,7 Schühfabrik Herz 92,85ſ62; Diste-e, 167.0484 5 8ifegen fdee e k8 d, ßß n en bbn 8519 159.5 Dultend Kat Hue 55.—55.— TdiseGemen. 1350 424 0 unbalk,Kedten t. 14200 4430 Peutſc Kan; 158 0 l89.8 Fatſer Maſchin. 59.— 05. Stoewer Nahm, 52,—% Holbren 4.— 75 7 S Rte. 2, girt Hop.⸗Bant 218,5 783.9 Rarag an 18.9 188·5 Eiſen Kaiſerslaut. 88.7556.— Accafg, Jelin. 173.2 15570 Deuiſche Steiatg. 182.17.0 Kier Kene.. g Stelberger Jin Lag.288c,„e Aerate z. M. 161.5 1092——25 Felet. Uchtun 123.907,0 Franff. Aügem. 1050 1255 Aſchaffbg, Jellt. 173.7 178,0 Heutſche Steingg. 192,0 107.0½ Kiocgerwerke 170,8,75,7 Südd Imtobil. 100.039.50%% ⁰ TMRittelb.Cred.-B 208.029959 2 e Elſ. Bad. Wolle 36.2557.— 1Mitteld. Kredb 209,0 218,0 Augsb.⸗Nb.Maſch 140,2 149,0 Geeug 5 1 85 82.— C. 9 Anore 180%0 90.— Teleph. Verliner 1.5 110,0 4 Türk. Ab.-Anl. 14.50 1% „, FeSe 5 dehen Keeiger e ae meen e beeee eſter. Cred. 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Wiener Bankver. 6. 1670 Schwartz-Storch.—.—196,0 15.G Farbenind. 310,0811.2 Württb. Notenbk.—.—167. Werger Derl. Karlsr. Ind. 105,2107..Clektr. Oleferung. 198.5 201.0 JBerlin. Maſchb. 135,5139,5 LElttr. Licht u. Kr. 192,0195,5 Bing Nürnberg 49.50 49.— Emaille Ullrich 66,8567,.— — Ver. B. Frtf. Gum. 100,0100,0/4%½% lSt.⸗N191—,. 23³⁵ 2 E 208,004½%%„„„ 1914 24,— 3 Ver. Chem. Charl. 198,2 4— 2„Golbrte 29.50%5 „ Krour. 2, 2. ILahmeyer& Co. 159,8188,0 Laurahütte..85—,— B. Otſch, Nictelw. 167,0165,24% Vinde's Elsmaſch. 191,0ʃ193,2 IBGlanzſt. Elbl. 531.0551,04% b. Notenbt 1179,0180.0 Fahr Gebr. Pirm. 47,—45.— TD. Reichobahn—.—TBochum Gußſt. Enzinger⸗Union 88.—952*— Manah gerſ.Ge..—. 1778 Abt Gebr.. 62 62.85 Selt. Guill. Caris 168.0175,0 Schantungban— 2,20 Oebr. Bbiera. Eſchw. Bergwer! 172,0 1720 Kündenberg 950ſ005:Schug braen 78,1575,— 80% De. ll. Stb. alte———.— Frant ulg Nstſ 189.0 055 Adler Oppendeim—.——.— Zeimmech. Jetter. 117.—— Allg. Lot. u. Sir. 205.5 208,7 Braunk. u. Brilels 227.0 22d U ICarl Lindſröm 221,6220,0 PWer, Stahlwerke 145,2 145,23/% Se- N SCI———— e, eee Kleger. 128,5 131.0 Frankf. Pok.& Wit. 10730 1030 Aaczener Kleint Br.-Beſigh. Oelf. 78.25 78.— 1355 5 Liſt s do. 138.0 144,8 Lingel Schugaor. 50,—88,—BStahlw v d. J9p 253..259.0 4% De. Goldprior.———— enee eekn e. S u. 169.7 175,2 Guchswaggon. 0,575 0,545— 75 Eiſenbahn 98.15 90.25 Bremer 1 248,0 248,7 J9,½.Farbenind. 909,7310,5T inte& Hoffm. 89 50ſ32,— Ber, Ultramarinf. 148,183.5½.80% Südoc.a5—.——.— Aſchaff. Bunpap. 182,0ſ164,0 TGoldſchmidt Th. 154..188.7 altimore—.—99, Bremer Vulkan.—.—146,0 Feldmühle Papler 217,0 224,0 Teud. Loewe&Co 310,50314,0 Bogel Telegraph 115,0115,02.60%„ neue Br.—, 921 Vergwerk⸗Aktien. Aschaf. Jeulto 172.0177,0 Dunl 129,0129,0 159.0 1570 Bremer Wolle. 189,8199.2 29griſt 5 Guill. 1 1 0 8 5 Fem 145,0145,5—5 1 7755 A5 1 U27 70 750 2965 — Grkrſtw Ahm6/%— 18. Sudamerita.204,0 Buderus Eiſenw. 121. 122,0 Fuche Waggon.50.535, Toche. Bostl.Cem—.— e⸗ Sogtländ. 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Ein Weiblein auf der Türbank, eine Katze am Rand⸗ dean und das klägliche Weinen eines Säuglings hinter roten keſchenen, ſonſt kein Leben. Die abſteigenden ſchmalen Häuſer een ihm baufälliger als je, und er hatte keinen Blick Gieb. für ihre zierlichen alten Erker, die ſchöngeſchwungenen Tiebel und die ehrwürdigen Jahreszahlen, die über den Türen eingehauen waren. Ein fröſtelndes Unbehagen rieſelte ihm den Nacken hinab. bub Auf dem Kirchplatz ſtand er eine Weile ſtill. Die Seil⸗ 770 kamen das Pfarrgäßlein herauf, um die Glocken zu Glocken Als er ſie in die Sakriſtei ſchlüpſen ſah und die . en läuteten, kam das ſehnſüchtige Heimatgefühl wieder u ihm zurück. dangſam jeden Schritt koſtend, ging er über den Platz, er Apotheke zum Einhorn vorüber und an dem ſchönen gactbenaufgang des Amtshauſes vorbet, bog er in die Römer⸗ ſſe und zur gedeckten Brücke. Uber itten auf der Brücke blieb er ſtehen. Nun lag Rheinau ſich r ihm, an den ſelſigen Hang geklebt. Der Strom aber fraß 1 unter den Pfeilern der Brücke durch die drangvolle Enge, 5 ete ſchäumende Strudel und glasklare Stürze, ſprang über 1 deſchliffene Klippen, wühlte in kreiſenden Steintrichtern an zichoß dann wie der Pfeil vom Bogen in geſtrecktem Lauf Agrünen Auen vorüber in waldige Ferne. Waſſerſtaub ſtieg in ſiebenfarbigen Dünſten aus dem igen Flußbett und kühlte ihm die Stirn. Er tat ſich Aber d an, blickte noch nicht hinunter, wo nur ſpannenbreit Allardem Hochwaſſerſtand das Haus des Fiſchmeiſters in den ppen ſtand, ſah nur die Landſchaft, die Netze, die ausgebrei⸗ bie 5 den Schwebebalken hingen, die langen kielloſen Nachen, i hre bunten Flanken auf den Klippen trockneten, wandte ſtra um und ſchaute den Rhein hinauf, erkannte jeden Ufer⸗ die kleine Inſel, wo das Waſſer ſich in Lauf ſetzte, um Schnellen zuzuſtitrzen, und ſah einen Reiher ſeine ſilber⸗ nen Schwingen über dem glitzernden Fluß wiegen. dem erſunken, vergeſſen der donnernde Fall des Niagara, an iun er von Schauern gepackt geſtanden, Lusgelbſcht die Er⸗ erung an die Waſſerweite des Miſſiſſippi mit ihren meilen⸗ bae Horizonten und den Rieſenwerken, an benen er gevaut auf dangſam wandte er ſich wieder um und ſenkte den Blick as Haus des Chriſtian Ingold. Herrgott, im Gärtlein der Gerüſtbauer Mo Verkündete: nat Februar 1927. 2 gebeiter Ludwig Spatz und Anng Traub ener Kar! Körber und Kleopha Reicharb enführer Albert Hellinger und Frieda Schüßler Sceſegebuſe Wilh. Heitz u. Irma Heberle Miſtletter Dr. fur. Ernſt Ballweg und Sankargot Schoener Schreitnehile Genrag Seiter u. Anna Anderer Schlenſer Jakob Mayer u. Lina Fiſcher 15. Canfbauer Ludwig Bach u. Lina Waldbüßer Schdwirt Wilhelm Kraft u. Emma Englert chuhm. Helmut Wittmer u. Ludwina Steinte ſebetter Herm. Steger u. Margar. Eidmann Masasktnart. ſrerd. Fren u. Cliſabeha moth Tangaginarb. Georg Beſt und Maria Dhring ghläbner Heinrich Michael und Karoline Schlein geb. Weißinger Kebloſſer Wilh. Großkinſty u. Marie Geißler Reiſender 22. Geſchäftse 19 Mutter blühten die rahmgelben Primeln! Ihre leuchtende Rabatte glänzte hell zu ihm herauf. Er löſte die Hände vom Geländer. Dumpf klangen ſeine eiligen Schritte auf den Dielen der hölzernen Brücke. Die Schwalben ſchoſſen Re den Fenſterausſchnitten herein und mauerten an den Neſtern unter dem geſchwärzten Brücken⸗ ach. Als Ingold im Fiſcherwinkel ankam, waren die Kirchen⸗ glocken verſtummt. Der Rhein brauſte, es roch nach feuchtem Netzwerk, und die Morgenſonne tauchte ihre erſten Strahlen in die Enge, daß der Strom von grünem Gold funkelte und die blaugefärbten Türbalken des ſchweren ſteinernen Hauſes hell erglänzten. Bruder Lorenz, der Maler, hatte das Haus angemalt. Fln Tür rollte langſam in den Angeln. Kühl dämmerte der Flur. Da ſtockte Hanns Ingolds Schrit. Er ſtand allein, un⸗ beobachtet im niedrigen Gang neben der großen Fiſchwage. Wie ausgeſtorben lag das Haus. Eine Katze, die er nicht kannte, ſtach mit grünen Augen aus dem Treppenwinkel. Auf einmal erwachte in dem ſtillen Hauſe, das von dem Rauſchen des Rheins erfüllt war, eine rauhe, erſtickt klingende Stimme und fragte: „Hermann, biſt du's“ Der Vater rief nach dem jüngſten Sohn. „Ich bin's, der Hanns,“ erwiderte er mit ſchlagendem Herzen und ſtieg langſam die ausgetretene Stiege hinauf. „Mutter, der Hanns!“ hörte er Vaters Stimme erſchrak. In einem Anlauf nahm er die letzten Stufen. Hier trat Chriſtian Ingold ſeinem älteſten Sohne ent⸗ gegen, packte ſeine Hand und raunte: herein, ſie will uns verlaſſen.“ „Verl—“ „Ruhig, Bub! Mach's ihr nicht ſchwer!“ 10 Einen Augenblick lehnte Hanns ſchweratmend am Ge⸗ nder. Im friſchgeweißten Gänglein ſtand glanzloſe Helle und kantete den grauen eckigen Schädel des Fiſchmeiſters von Rheinau, blitzte in ſeinen goldenen Ohrringen und brannte auf den Tränenſäcken, die ſchwer unter ſeinen harten blauen Augen lagen. „Laß ſie nicht warten,“ mahnte er kurz. Und Hanns Ingold riß ſich auf und trat in die Schlaf⸗ ſtube der Eltern. In den kleinen Fenſterſcheiben ſchillerte der grüngoldne Sturz des Rheins. und Maſchiniſt Kurt Caſpar und Elſa Schönfeld Maurer Aug. Martin Glos u. Eliſab. Schäfer Maſchinenformer Joſ. Hättt u. Kathar. Abele Kaufm. Karl Hühner u. Anna Grokenberger Rangtermeiſt. Johann König u. Emma Kraft Färber Alwin Krauich u. Eliſe Fußer Schloſſer Alfons Lüttner und CEva Ritter Maier geb. Klebr. Schiffer Oswald Ott u. Katharina Stempfle Säger Georg Sees u. Roſa Schuh Kaufmann Wilhelm Volz und Elſe Beuche Heizer Ad. Kroner u. Suſ. Geiger geb. Reis Kontor. Ernſt Peſchke und Maria Jarych Kaufmann Herm. Schtirle u. Emma Schaß Kranenf. Friedr. Hilsheimer u. Luiſe Veith Chriſt. Ebinger u. Eliſ. Schlichter Kaufmann Alexander Rede und Irma Buff »Schloſſer Ernſt Schnabl und Luiſe Runzer Schreiner Emil Steinmann u. 107 Ehrbrecht Wachtmeiſter Otto Ztzller und Lui Monat FFebruar 1927 7. Arbeiter Max Scheffel e. S. Heinz Max Ein Weiblein lag im Doppelbett, abgezehrt, mit eingeſun⸗ kenen Augen, das roſtrote Haar von weißen Fäden durch⸗ zogen, fremd und häßlich geworden, aber in den Augen ſtand ſelige Himmelsbläue, und um den zitternden Mund flackerte ein rührendes Lächeln. Mit kalten, kaum noch fühlenden Händen fing ſie das Haupt des Hanns, der neben ihr in die Knie gebrochen war und ſein braunes Geſicht in ihre Kiſſen wühlte. „Ei, du liebe Seel, ei gottlob, es iſt wahrlich der Hanns! Das flüſterte und ſchnürfelte ſie beinahe unhörbar vor ſich hin und ſtrich ihm mit den riſſigen, vom Netzflicken und Fiſch⸗ putzen zerarbeiteten Händen immer wieder über das Haar. „Mutter, liebe Mutter!“ murmelte der Sohn und hielt ſie krampfhaft umfaßt, denn auf einmal war ihm, als ſchwankte alles um ſie her, als wären ſie auf dem angerannten Schiſf, das ſteuerlos im Kanal ſchlingerte, von grauen Nebeln um⸗ ſchlichen, und draußen nahte plätſchernd der Tod. Die Haustür ſchlug, eilfertige Schritte ſtürmten die Treppe. „Der Doktor kommt auf den Abend. Ich hab' die Medtitin.“ Hanns hob den Kopf. Ein aufgeſchoſſener Knabe mit kupferbraunem Haar, das wild in die blaſſe Stirn fiel, ſtand im Zimmer und ſtarrte ihn aus den blauen Augen fragend an. Doch ehe ſie ſich gefaßt hatten, kam ein röchelnder Seufzer von den Lippen der Kranken, und ihr Kopf ſank hintenüber in die Kiſſen. „Mutter! ſchrie eine rauhe Knabenſtimme, und den Ael⸗ teren ungeſtüm beiſeite drängend, ſprang Hermann Ingold hinzu, ſtieß den Arm unter das Kiſſen und richtete die Atem⸗ ringende in die Höhe. Dabei riß er mit den Zähnen den Pfropfen aus der Arzneiflaſche und füllte dann den dünnen Silberlöffel, den ihm der Vater bedächtig hinſtreckte. Mit geſchloſſenen Lidern ſchluckte die Mutter, ſeufzte und murmelte: „Der Hanns muß ſeinen Kaffee haben.“ Dem Manne, der das Leben in zwei Weltteilen meiſtern gelernt hatte, ſchoſſen die Tränen aus den Augen. Als die Mutter ſtill lag, ſchickte der Vater den füngſten Sohn zum Malermeiſter Lorenz Ingold und ließ ihm ſagen, 85 begehre ihre Kinder um ſich zu haben in der letzten unde. Hanus folgte dem Bruder auf dem Fuße und holte ihn im Gärtchen ein. „Hermann, wir haben uns fa noch nicht begrüßt,“ rief er ihm nach. Trotzig und ſcheu wandte der Knabe ſich ab und antwortete ins Blaus: „Ich bin dir ja doch nicht mehr gut genug. Und die Mutter, die fragt jetzt nur noch nach dir!“ „Mutter!“ (JFortſetzung folgt.) Michael Eſſert und Emma Boſch Anna Emma Mechaniker Victor Dietrich Chriſtian Schreiner Joſ. Heckert e. T. Pauline Maſchiniſt Peter Schopp e. S. Kaufmann Karl Heinxrich Wilhelmine Hannelore 14. Stadtarb. Joh. Kaxl Unangſt Schrankenwärter Joſ. Deng Magdalena Muſi ſer Willy Rudolf Curt Rudolf Gerd Krämer Reinhold Maurer und Luiſe Landwirt Willt Brüggemann Joſefine Agnes Kaufmann Georg Althändler Heinrich e. T. Irmgard Lina Eduard e Mack Hildegard Nabanna Krieder 15. Tagl. Karl Wilh. Schäffner e. Küchench. Wilh. K. Friebr. K Schaffner Jakob Herrmann Geborene: Kaufm. Heinr. Ludw. Hammer e. T. Sibilla 12. Magdalena geb. Rehrauer Ww. d. Holzdrehers Adam e. T. Ruth Maurer Jobannes Arndt e. S. Erhard Fetzer e. T. Maria Bäckermeiſter Albert Chrfſtian Sinn e. T. taufmann Johann Hack u. Elſa Menton erlzeugdreher Hans Dechant u. Katharina g chneider. 9 rb. Friedr. Rückher u. Eliſab. Schröderſecker Augentur Heinrich Wanner u. Klara Lacroix 22, Glebeiter Jobann Hellak u. Maria Becker (etromonteur Ad. Ohlinger u. Franziska Gibreutlein Buammiſtreicher Karl Pfau u. Lina Bender culbeamter Wilhelm Leibfried u. Paula Anſt ellenbauer G lallatenr Friedr. Schlez u. Lina Kühner ſchloſſer Heinr. Sauer u. Margarethe Hübner zaufmann Ernſt Braun u. Elſa Kochenburger bneider Heinr. Bazer u. Ottilte Setſert uſiker Arthur Brach u. Margarete Fritſche Echemgtmeiſter Karl Mann und Joſefine weitzer Taglöhner Abolf Zimmermann u. Wilhelmine Siebert Getraute: Mnnat Februar 1927 47. Nalchinent, Hans Erdmann u. Emma Renner Kauſm. Obdo Huther und Dora Triiſchler ufmann Frledrich Hentſchel und Charlotte Montders geb. Kraft Kaufteur Karl Friedrich u. Elſa Weidemann mann Carl Kappel u. Gertrud Kinſfki 19. Ler ene Georg Wolz und Antta Walter Wam Brenk und Anng Waldherr 9. Lehrer Franz Erich Hollerbach e. T. Giſela 10. Bäckermeiſter Otto Elminger e. S. Heinz Otto Gefängnisaufſeher Guſtav Adolf Oſt e. T. Ingeborg Paula Diplom⸗Kaufmann und Handelskehrer Dr. phil. Joſ. Roth e. T. Hannel. Maria Auguſte Friſeur Tham. Kemmer e. S. Günther Thom. Maſchiniſt Johann Gembe e. T. Herta 11. Hilfsarb. Georg Braun e. S. Walter Friebr. Friſeur Peter Karl Rößler e. T. Meta Bäcker Karl Diehm e. T. Gertrud Emma Kaufmann Karl Baumann e. T. Gudrun Ilſe Prok. Adolf Rich. Klein e. T. Jrene Hilde Handelslehrer Marimillan Bernhard Ball e. T. Urſula Georgine Dipl.⸗Ing. Erich Knobloch e. T. Giſela Berta 12. Heizer Joh. Scharf e. T. Franziska Gertrud Hafenarb. Philipp Rückert e. T. Frieda Luiſe Schreiner Karl Ritter e. S. Karl Ingenieur Friedrich Albert Herrmann e. T. Giſela Margarete Rika Tagl. Friedr. Knapp e. T. Ottilie Hildegard Kaufmann Karl Heinrich Schwab e. T. Sonja Maxcella Deborah Polizeiwachtmeiſter Friedrich Heidenreich e. S. Willi Eriedrich Kaufm. Kark Schüßler e. S. friedr. Michael 18. Hafenarb. Aug. 75 e. S. Auguſt Karl Heinz Modellſchreiner Joh. Schmidtill e. S. Hans Kaufmann Thomas Georg Emmert e. S. Ger⸗ hard Ferdinand Thomas Juliane Johanna Eliſe Arbeiter Georg Gertrud Hildegard Kaufmann Leo Llebermann e. S. Alfred Taal. Mar Joſ. Moosbauer e. 16. Vertr. Emil Jul, frirnkes e. T. Irma Eliſab. Kaufm. Cdm. Daniel Lerſch e. S. Edm. Ludwig Monteur Peter Klein e. T. Gerda Hedwig Photogr. Otto Größle e, S. Horſt Otto Kurt Schriftſetzer Georg Friedr. Linſenmeyer e. T. Lilli Melltta Kaufm. Friedr. Joh. Hopf e. S. Hans Guſtav Kaufm. Alwin Göhrig e. S. Manfred Norbert 17. Schuhm. Jak. Beck e. T. Wilma Erneſtine Schuhm. Joſ. Bickel e. T. Marianne Ellſabeth Arb. Alb. Paul Hane e. T. Antonie Maria 18. Taglöhner Joſef Münch e. T. Emma Geſtorbene: Monat Februar 1927 f 10, Kleinrentner Karl Martin Hamm 69 J. 6 M. 17. Koxoline geb. Kaufmann Emil Lucas Donat M Anna Maria Boeck 7 J. 4 11. Feldhüter a. D. Heinr. Waibel 71 J. 10 M. horſänger a. D. Heinr. Ferdinand Brentano 81 J. 2 Monate arbara geb. Rothermel Ww. des Potiers Joſef Wormer 81 nt M. riedr. Häfner 78 J. 9 M. geb. Goebels Ww. des Poſthalters Mathias Berg 81 J. 11 M. Ernſt Eßlinger 5 M. 28 T. Vincenz Stegmüller 71 J. 9 M. Frieda geb. Flor Ehefrau d. Kaufmanns Wilhelm Robert Heuß 33 J. 6 M. Rentenempfänger Gottlieb Breßler 58 J. 2 M. Wagenrevident a. D. Johann Karl Bauer 74 J. 11 Monate Privatmann Samuel Sohn 78 J. 7 M. Marie Softe geb. Reinhardt Ehefrau des Kohlenarb. Joh. Chriſt. Hubele 43 J. 5 M. Maria Anna geb. Schmidt Ww. d. Heizers Nochus Mayer 59 J. 1 M. Eliſabetha geb. Steinel Ehefrau d. Arbeiters Auguſt Kuhn 54 J. 6 M. Polizeiwachtmeiſter Joſef Franz Schlatterer 36 J. 11 Monate 18. Chriſttana geb Kühn Ww. d. Heizers Joſef Wendelin Hoeſtätter 71 J. 4 M. Sattler Heinrich Götzelmann 75 J. 10 M. Packer Franz Taver Mamier 56 J. Karlheinz Hellmuth Nawroth 3 M. 6 Tage Sieofried Philipp Auguſt Nitſch 1 J. 9 M. Ruth Hannelore Löb 24 Tage Kaufmann Julius Müller 72 J Anna geb. Born, geſch. v. Maſchinenformer Jofannes Hutter 8 J. 10 M. Zollaſſiſtent Joh. Philtpp Korbus 47 J. 5 M. Kaufmann Salln Bensdorf 44 J. Drahtzieher Franz Joſef Leiblein 67 J. 4 M. Maria geb. Kranz, Ehefrau des Ingenieurs Karl Leutermilch 48 J. 3 M. 15, Anna Marla geh. Eberle, Chefrau des Buch⸗ bindermeiſt. Chrſt. Friedr. Weigel 57 J. 4 M. Willn Költzel 45 Minuten Günther Wolfgang Eißner 5 J. Heinrich Adam Eruſt 7 M. 28 T. 10. Handelsmann Noß Seſtz 64 J. M. Maurer Geore Pflaumer 72 J. 2 M. Anna geb. Bonguet, Witme des Bankdieners Wranz Störzel 82 J. 3 M. Barbara geb. Weker, Witwe des Schreiners Leonhbard Katſer 68 J. 4 M. Annelieſe Vettef 1 F. Fath. Witwe des Gaſtwirts 5 Johann Anton Moos 58 J. 5 M. e. S. Vietor Hannel. Emilie Julius Herbert e. T. Annemarla el e. T. Giſela Materne e. S. e. T. Marlena Wilhelm Zrig ſte T. Marla Anna 14 ölbel e. S. Willy e. T. Eliſabeth Arma Elſſ. 66 J. 8 M. Gertrud Deißler 1 M. 18 T. 18. Privatm. Leonh. Friedrich Köhlfer 81 J. 11 M. Rofine geb. Gail, Ehekrau des Schuhmachers Adam König 31 J. 6 M. Led. Kontoriſtin Dina Elſa Müller 22 J. 7 M. Lieſelotte Kuchelmeiſter 3 M. 7 T. Hausdiener Ferdinand Flachs 54 J. 1 M. 19. Zahnarzt Dr. med. dent. Karl Heinrich Friedr. Sepmeier 58 J. 6 M. 27. Anng Luiſe Kubn 2 J. 9 M. 2. Wäürkt. Automobil-Bank AKTIENGEESELLSCHAFT STUTTGART Königstræesse 35 Fernsprecher22988 FINANZIERUNG von fabrikneuen Krafwagen und giossen Maschinen suf ſeilzahlung. * 10 5 baud und fertige Schirme Neuüberziehen billig.— Speizez.-Kr. m. Schirm 50 Lampenschirm-Gestelſe 58 em Durchmesser 1 M. ** .00„ — 10„. 9 Alle Form. gl, Preise, Ia. Japan-Selde.80 M. Ia.Seiden-Hatist.60., sowW.sämtl. Besatzar- tikel, w. Seidenfr. Sehnüre, Rüschen, Wiekel- in gr. Auswahl. Sonderangebot: Nachttischl. m. Seidensch..80., Herrenz. Krone 28., Schnurz-Lampe m. Schirm 24M., „ mod. Sehlafz. Ampel 14 M. Sow. smtl. elektrot. Bedarfsart. Lampenschirmbedarf 5 Schuster. EG. 7 ca. 25 Mille 394% Verkaufe Ludwigshaſen a. Rh. Zu verkaufen! 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